eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 50/2

Fremdsprachen Lehren und Lernen
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
10.2357/FLuL-2021-0016
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
2021
502 Gnutzmann Küster Schramm

Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen: Die „Deutscheinschätzung für Stellensuchende“

2021
Olaf Bärenfänger
DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 O LAF B ÄRENFÄNGER * Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen: Die „Deutscheinschätzung für Stellensuchende“ Abstract. Employers need to know to what extent their non-native employees have the linguistic skills they need to successfully perform in their jobs. The recent migration movements to Germanspeaking countries has led to a massive need for diagnostic tools to assess professional language competence. Only with these is it possible to assign course participants with prior knowledge to suitable courses, to make learning progress visible or to certify job-related German skills in a valid way. Using the “German assessment for job seekers” of the Canton of Zurich as an example, this paper presents the way in which the test design can be guided by an empirical target group analysis that is as meaningful as possible. This is followed by an explanation of the impact that an analysis of the language needs of this target group can have on the test design. The article concludes with a strong plea for an even more consistent focus on the target group and its language needs in the development of vocational diagnostic instruments. 1. Einleitung Arbeitgeber/ innen und Politik stehen durch die anhaltenden Migrationsbewegungen in die deutschsprachigen Länder vor besonderen Herausforderungen. Neben der Aufgabe, den Neubürger/ innen zu der für eine uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe erforderlichen sprachlichen und kulturellen Kompetenz zu verhelfen, ist die Vermittlung von berufsbezogenen sprachlichen Kompetenzen unerlässlich. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, wie diagnostische Instrumente beschaffen sein müssen, um dem spezifischen Informationsbedarf von Arbeitgeber/ innen und politisch Verantwortlichen bestmöglich Rechnung zu tragen. Grundannahme ist dabei, dass sie die sprachlichen Kompetenzen erfassen müssen, die in der realen Berufs- und Arbeitswelt relevant und typisch sind. Der vorliegende Beitrag zeichnet daher nach, welchen zentralen Stellenwert Sprachbedarfsanalysen und die ihnen vorgelagerten Zielgruppenanalysen für das Design berufssprachlicher Prüfungen haben. Dies soll am Beispiel der „Deutscheinschätzung für fremdsprachige Stellensuchende“ des Zürcher Amts für Wirtschaft und Arbeit erfolgen. Deren Zweck ist es, berufssprachliche * Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Olaf B ÄRENFÄNGER , Sprachenzentrum der Universität Leipzig, Goethestr. 2, 04105 L EIPZIG E-Mail: baerenfaenger@uni-leipzig.de Arbeitsbereiche: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Testforschung, Forschungsmethoden Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 19 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 Kompetenzen in drei unterschiedlichen Leistungsgruppen in den Fertigkeiten Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen gemäß dem Skalensystem des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (E UROPARAT 2001) zu ermitteln. Das zu erfassende Leistungsspektrum reicht von Nullanfängern (Niveaustufe A0) bis zur kompetenten Sprachverwendung (Niveaustufe C1). Testmodule liegen für die Leistungsgruppen A0 - A2, A2 - B2 und B2 - C1 vor. Zusätzlich zu den fertigkeitsbezogenen Prüfungsteilen wurde ein kurzer Vortest im C-Test-Format entwickelt, der die Zuweisung von Testkandidaten zu einer der drei Niveaugruppen erlaubt, ein Fragebogen zur Erfassung der Bildungsbiographie, sowie ein Test zur Ermittlung eines möglichen Alphabetisierungsbedarfs mit den Prüfungsteilen Lesen und Schreiben. Der vorliegende Beitrag referiert im folgenden Abschnitt, in welcher Weise Zielgruppen- und Sprachbedarfsanalysen mit Blick auf die Konzeption und Entwicklung von diagnostischen Instrumenten fungiert haben. Im Anschluss wird die Zielgruppenanalyse für die Deutscheinschätzung für fremdsprachige Stellensuchende vorgestellt. Besonderes Interesse gilt dabei den Schlussfolgerungen, die aus der Zielgruppenanalyse für das Testdesign gezogen wurden. Dieser Abschnitt wird ergänzt durch Ausführungen zur Ermittlung des Sprachbedarfs, die auf der Zielgruppenanalyse aufbaute. Auch hier werden die wesentlichen Konsequenzen für die Testkonzeption diskutiert. 2. Sprachbedarfsanalysen als Grundlage für diagnostische Instrumente zur Erfassung berufssprachlicher Kompetenz Eine umfassende empirische Beschäftigung mit den sprachlichen Anforderungen einzelner Berufe oder der Arbeits- und Berufswelt als Ganzes setzte erst vergleichsweise spät ein. Dabei ist die Beschreibung der Zielgruppe eines Tests sowie eine genaue Beschreibung des Testkonstrukts gemäß den Prinzipien guter Testerstellung, wie sie beispielsweise von der Association of Language Testers in Europe (ALTE 2020: 13) formuliert wurden und zu deren Einhaltung sich die großen europäischen Testinstitute selbst verpflichtet haben, unerlässlich. Auch in der Forschungsliteratur besteht zumindest theoretischer Konsens über die Schlüsselstellung von Zielgruppen- und Sprachbedarfsanalysen im Prozess der Testentwicklung (vgl. etwa B ACHMANN / P ALMER 2010). Nachfolgend wird diskutiert, in welcher Weise Verfahren zur Erfassung sprachlicher Kompetenzen im Bereich Deutsch als Zweitsprache in diesem Sinne von Ziel- und Sprachbedarfsanalysen Gebrauch machen. Für nach Deutschland Zugewanderte ist der Deutschtest für Zuwanderer die am weitesten verbreitete Prüfung. Ihr Ziel ist es, diejenigen Deutschkenntnisse zu überprüfen, die für eine gesellschaftliche Teilhabe Voraussetzung sind. Überprüft werden demnach allgemeinsprachliche Kompetenzen auf den Niveaus A2 und B1. Zwar nicht vor der Entwicklung des Deutschtests für Zuwanderer, jedoch flankierend dazu, führten E HLICH / M ONTANARI / H ILA (2007) eine Sprachbedarfsanalyse durch. Auf der Basis von 113 Leitfadeninterviews und 206 Fragebögen identifizierten die Autor/ innen 18 Handlungsfelder, die für Migrantinnen und Migranten von Bedeutung sind. 20 Olaf Bärenfänger DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 Auf dieser Basis wurden dann im Nachgang sprachliche Kompetenzen mit besonderer Relevanz für Migranten beschrieben, wobei der Bezug zur Berufs- und Arbeitswelt mit den beiden Handlungsfeldern Arbeit und Arbeitssuche nur schwach ist. W EISSENBERG (2010) isolierte auf der Basis einer Literaturanalyse zwölf Handlungsfelder, die für Arbeitnehmer primär relevant sind: Arbeitsaufgabe, Materialbeschaffung und -annahme, Arbeit mit Maschinen und Elektrogeräten, Arbeit mit Menschen, Qualitätskontrolle und -sicherung, Produktübergabe und -ausführung, Störungen der Arbeitsabläufe, Lernsituationen am Arbeitsplatz, Kommunikation mit Kolleg/ innen, Kommunikationen mit externen Akteur/ innen, Kommunikation mit Vorgesetzten sowie Kommunikation im Arbeitsplatz. Diesen Katalog ergänzt W EISSENBERG (ebd.) selbst um sechs weitere Kategorien, die seiner Ansicht nach für die Arbeitswelt zusätzlich entscheidend sind: Elektronische Medien am Arbeitsplatz, Rechte und Pflichten von Arbeitnehmer/ innen, Berufliche Weiterbildung, Kommunikation mit Ämtern und Behörden, Wirtschaft und Unternehmen sowie Bewerbung um einen Arbeitsplatz. Die resultierende Systematik darf fraglos als wichtige Heuristik zur Beschreibung der sprachlichen Anforderungen von Berufs- und Arbeitswelt gelten. Als präzise und umfassende Beschreibung von berufssprachlichen Kompetenzen kann sie jedoch nicht angesehen werden. Ein System von berufsbezogenen Deutschtests, dem sowohl die Arbeit von W EISSENBERG (2010) zugrunde liegt als auch eine Sichtung der deutschsprachigen Literatur zu sprachlichen Bedarfen in Beruf und Arbeitswelt, sind die Deutschtests für den Beruf. Diese Prüfungen adressieren die Niveaus A2, B1, B2 und C1 und bilden den Abschluss der offiziellen Berufssprachkurse der Bundesregierung (s. den Beitrag von F UNK / K UHN in diesem Heft). Der Testentwicklung ging eine umfassende Modellierung berufssprachlicher Kompetenzen voraus. Der so genannte Lernzielkatalog von B ÄRENFÄNGER / N ITSCHE / P LASSMANN (2019) ordnet dabei sprachliche Situationen, mit denen Arbeitnehmer/ innen vor, während oder zum Ende ihrer Berufstätigkeit in Berührung kommen, dafür erforderliche sprachliche Kompetenzen zu und skaliert diese gemäß dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen. Kompetenzdeskriptoren für die Fertigkeiten Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben sowie strategisches berufsbezogenes Wissen und deklaratives berufsbezogenes Wissen sind dabei den nach dem life cycle eines Arbeitnehmers oder einer Arbeitnehmerin angeordneten Handlungsfeldern Arbeitssuche und Bewerbung, Arbeitsantritt, Arbeitsalltag: innerbetriebliche Kommunikation, Arbeitsalltag: Außenkontakte, Regularien am Arbeitsplatz, Berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Wechsel bzw. Beendigung des Arbeitsverhältnisses zugeordnet. Ergänzt werden diese um übergreifende Handlungsfelder wie Soziale Kontakte am Arbeitsplatz gestalten, Umgang mit Dissens und Konflikten, Realisierung von Gefühlen, Haltungen und Meinungen sowie Austausch von Informationen. Die hier genannten 11 Handlungsfelder umfassen insgesamt 60 Groblernziele, 88 kommunikative Szenarien, 344 Feinlernziele und ca. 1.250 skalierte Kompetenzbeschreibungen. Damit liegt eine umfassende Beschreibung sprachlicher Anforderungen der Arbeitswelt vor. Die Beschäftigung mit den sprachlichen Bedarfen von Migrant/ innen begann in Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 21 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 der Schweiz früher als in Deutschland. 2009 hatte das Schweizerische Bundesamt für Migration eine empirische Studie zur Erhebung sprachlicher Bedarfe von Migrant/ innen Auftrag gegeben (B EAUD / G ROUSSON / K UTZ / L ANARI / M ÜLLER / S INGH 2012). Insgesamt wurden Leitfadeninterviews mit Expert/ innen aus Politik, Sprachwissenschaft und Sprachkursorganisation, mit Kursleitenden aus unterschiedlichen Teilen der Schweiz sowie mit Kursteilnehmenden in Integrationskursen durchgeführt. Diese Daten wurden ergänzt durch angeleitete Brainstormings mit weiteren etwa 300 Teilnehmenden an Integrationskursen. Zusätzlich wurden die zuvor erhobenen Bedarfe mit Erkenntnissen aus ca. 50 Leitfadeninterviews abgeglichen, die das Forschungsteam mit Personen mit häufigem Kontakt zu Migrantinnen und Migranten geführt hatte. Im Ergebnis identifizierten die Autor/ innen 100 kommunikative Szenarien in 11 Handlungsfeldern für Migrant/ innen als relevant; allerdings betreffen lediglich zwei Handlungsfelder die Arbeits- und Berufswelt. Für jedes der Szenarien ist für die Niveaus A1, A2 und B1 des Referenzrahmens im Sinne von Feinlernzielen formuliert, welche kommunikativen Kompetenzen Sprachverwender/ innen dafür im Einzelnen benötigen. Die Ergebnisse der Studie von B EAUD et al. (2012) flossen wesentlich in das fide- Projekt ein (https: / / www.fide-info.ch/ ). Die Webseite stellt gemäß dem Referenzrahmen skalierte Kann-Beschreibungen in den o.g. elf Handlungsfeldern für die Niveaus A1, A2 und B1 in einer Datenbank bereit, mit deren Hilfe sich von Kursleitenden oder Lehrwerks- und Testautor/ innen ermitteln lässt, in welchen sprachlichen Szenarien auf welchem Niveau welche Detailkompetenzen vorhanden sind. Die Referenzniveaus wurden zusätzlich mit 72 kommentierten Filmaufnahmen illustriert. Nicht zuletzt wurde ein fide-Sprachtest beauftragt und ein Sprachenpass entwickelt. Damit zeigt fide vorbildlich, wie Sprachbedarfsanalysen der Curriculumentwicklung und der Testerstellung zugrunde gelegt werden können. Demgegenüber verfolgt das SECO-Rahmenkonzept (M AURER 2010) dezidiert den Gedanken einer arbeitsmarktlichen Integration von Migrant/ innen in der Schweiz. Als Grundlagenwerk, „welches konzeptionelle Eckpfeiler zur Planung und Realisierung von arbeitsmarktbezogenen Sprachförderungsangeboten setzt“ (M AURER 2010: 3), kann es natürlich auch zur Testerstellung herangezogen werden. Besonders verdienstvoll ist dabei der Katalog von Lernzielen für den Aufbau von arbeitsmarktbezogenen sprachlich-kommunikativen Fertigkeiten (ebd.: 61 ff.). Allgemeinere Deskriptoren aus dem Referenzrahmen werden dabei mit Beispielen aus dem Arbeitsmarkt illustriert, z.B. der A1-Deskriptor „Kann in mündlichen Texten häufig gebrauchte Formeln (z.B. für Begrüßungen, Verabschiedungen oder Entschuldigungen) verstehen“ mit dem Beispiel „Kann verstehen, wenn die Arbeitskollegen ein schönes Wochenende wünschen“. Das SECO-Rahmenkonzept ist somit als wegweisender Meilenstein bei der Modellierung berufs- und arbeitsweltlicher Sprachkompetenzen anzusehen. Allerdings liegen Kann-Beschreibungen nur für die Niveaus A1 bis B1 vor. Wie die Ausführungen in diesem Abschnitt nahelegen, ist mit Blick auf Zielgruppen- und Sprachbedarfsanalysen die konzeptuelle Basis selbst bei etablierten Tests und Prüfungen nicht durchgängig wie von professionellen Fachverbänden und in der 22 Olaf Bärenfänger DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 Forschungsliteratur gefordert umgesetzt worden. Im Folgenden wird dargestellt, wie bei der Deutscheinschätzung für fremdsprachige Stellensuchende mit Blick auf Zielgruppen- und Sprachbedarfsanalysen vorgegangen wurde. 3. Zielgruppenanalyse Die durchgeführte Zielgruppenanalyse beruht auf Datensätzen des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich aus den Jahren 2014-2017. Ausgewertet wurden dabei für den Berichtszeitraum 2014-2016 die Daten von 64.955 Personen. Für das Jahr 2016 sowie das erste Halbjahr 2017 lag zudem ein kleinerer Datensatz von 2.972 Arbeitssuchenden vor, für die auch das Sprachniveau bekannt war. Im Gesamtdatensatz erfasst sind Angaben zu dem Alter der Arbeitssuchenden, ihren Herkunftsändern, ihrem Bildungsniveau, zu bisher ausgeübten Tätigkeiten, der Zugehörigkeit dieser Tätigkeiten zu bestimmten Branchen, zu bereits vorhandenen Deutschkenntnissen sowie zu einem möglicherweise geringen Grad an Literalisierung. 3.1 Alter der Arbeitssuchenden Abb. 1 zeigt die Altersverteilung in der Zielgruppe in den Jahren 2014-2016. Die Arbeitssuchenden waren durchschnittlich 37,9 Jahre alt (SD = 10,8). Die ermittelten Häufigkeiten entsprechen weitgehend einer Normalverteilung. Abb. 1: Altersverteilung in der Zielgruppe (n = 63.709) Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 23 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 Aus dem Alter der Teilnehmenden lassen sich erste Schlussfolgerungen zu ihrer Lebenssituation ziehen. So handelt es sich bei den Testteilnehmenden praktisch durchweg um erwachsene Lernende. Der Mittelwert von 37,9 Jahren lässt vermuten, dass ein Großteil der Teilnehmenden familiär gebunden ist. 3.2 Herkunftsländer der Arbeitssuchenden Die Arbeitssuchenden (n = 64.953) kamen aus insgesamt 164 Ländern; 36 Arbeitssuchende hatten keine Staatsangehörigkeit angegeben, 18 waren staatenlos. Tab. 1 gibt die zahlenmäßig bedeutendsten Herkunftsstaaten wieder. Herkunftsland Absolute Häufigkeit Relative Häufigkeit [%] Balkanstaaten (Bosnien und Herzegowina, Jugoslawien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Serbien, Montenegro) 10.432 16,0 Brasilien 1.044 1,0 Italien 6.568 10,1 Frankreich 1.078 1,7 Polen 1.219 1,9 Portugal 5.476 8,4 Schweiz 13.762 21,2 Spanien 2.996 4,6 Tschechien und Slowakei 1.570 2,3 Türkei 2.426 3,7 Ungarn 1.205 1,9 Vereinigtes Königreich 1.154 1,8 Sonstige Herkunftsländer 16.023 24,6 Tab. 1: Herkunftsländer der Arbeitssuchenden Wie Tab. 1 belegt, stammt mit etwa drei Viertel die überwiegende Mehrheit der Arbeitssuchenden aus Europa. Bei den Herkunftssprachen dominieren romanische Sprachen wie Italienisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch (viele der Arbeitssuchenden mit Herkunftsland Schweiz dürften ebenfalls der französischen oder italienischen Sprachgemeinschaft angehören). Eine weitere bedeutende Sprachgruppe wird von südslawischen Sprachen (Balkanstaaten) gestellt. Ost- und westslawische Sprachen spielen demgegenüber eine untergeordnete Rolle wie auch die unterschiedlichen regionalen Varianten des Arabischen. Vor diesem Hintergrund dürften die meisten Arbeitssuchenden mit dem lateinischen Alphabet vertraut sein. 24 Olaf Bärenfänger DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 3.3 Bildungsniveau Eine zentrale demographische Dimension der Zielgruppe sind die erworbenen Bildungsabschlüsse der Arbeitssuchenden. Tab. 2 schlüsselt die Wertigkeit dieser Bildungsabschlüsse auf. Höchster Bildungsabschluss Absolute Häufigkeit Relative Häufigkeit [%] Primarstufe 1.008 1,6 Sekundarstufe I 24.562 37,8 Berufliche Grundbildung EBA oder äquivalent, Weiterführende Schule 2.597 4,0 Berufliche Grundbildung EFZ, Berufsmaturität, Gymnasiale Maturität 13.435 20,7 Hochschulabschluss 11.993 18,5 Ohne Angabe 11.358 17,4 Tab. 2: Wertigkeit der Bildungsabschlüsse (n = 64.953) Tab. 2 belegt, dass sich die Zielpopulation schwerpunktmäßig aus drei heterogenen Gruppen zusammensetzt. Die erste Gruppe mit 43,4% der Arbeitssuchenden weist nur einen grundlegenden Bildungsabschluss aus dem Elementarbereich oder dem unteren Bereich der Sekundarstufe II auf. Die zweitgrößte Gruppe, etwa ein Fünftel der Stichprobe, verfügt über einen Maturitätsabschluss. Ein weiteres Fünftel rekrutiert sich aus der Gruppe der Arbeitssuchenden mit Hochschulabschluss. Diese Schlussfolgerung wird erhärtet durch die Analyse des kleineren Datensatzes (n = 2.971). Demnach sind ca. 6 Prozent unzureichend literalisiert. Ca. 54 % der Arbeitssuchenden sind als schulgewohnt einzustufen und immerhin ca. 40 Prozent als schulungewohnt. Für das Testdesign ist also von einem bildungsmäßig eher unteren Teilnehmerniveau auszugehen. Entsprechend leicht sollten die Aufgabenstellungen zu verstehen und zu bearbeiten seien. Der Testablauf sollte ebenfalls so einfach wie möglich gestaltet werden. Nach Möglichkeit ist ein Wechsel der Aufgabenformate zu vermeiden. Beim Einsatz elektronischer Medien muss eine extrem einfache Bedienbarkeit gewährleistet sein. Die Instruktionen für den Test insgesamt sowie für die einzelnen Aufgaben müssen einfach formuliert werden und sollten ggf. durch Abbildungen unterstützt werden. 3.4 Ausgeübte Tätigkeiten Tab. 3 (  S. 25) gibt Auskunft über das Niveau der von den Arbeitssuchenden ausgeübten Tätigkeiten. Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 25 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 Wertigkeit der Tätigkeit Absolute Häufigkeit Relative Häufigkeit [%] Hilfsfunktion 31.433 48,5 Fachfunktion 28.714 44,3 Leitungsfunktion 2.429 3,7 Sonstige 2.377 3,7 Tab. 3: Wertigkeit der ausgeübten Tätigkeiten (n = 64.953) Demnach übt etwa die Hälfte der Arbeitssuchenden eine wenig anspruchsvolle Tätigkeit aus. Die zweite große Gruppe mit 44,3% der Arbeitssuchenden geht einer Tätigkeit mit mittlerem Anspruchsniveau nach. Nur wenige Arbeitssuchende üben eine leitende Tätigkeit aus. Insgesamt ist aus Tab. 3 die Schlussfolgerung zu ziehen, dass schwerpunktmäßig den kommunikativen Bedarfen der unteren und mittleren Tätigkeitsgruppen Rechnung getragen werden sollte. 3.5 Relevante Branchen Obwohl die Branchen, in denen die Arbeitssuchenden zuletzt tätig waren, stark variieren, lassen sich einige besonders relevante Branchen identifizieren. Branchen der ausgeübten Tätigkeiten Absolute Häufigkeit Relative Häufigkeit [%] Baugewerbe 10.356 15,9 Gastgewerbe 10.980 16,9 Gesundheitswesen 2.030 3,1 Handel und Verkauf 4.624 7,1 Kaufmännische und administrative Berufe 2.016 3,1 Reinigung, Hygiene, Körperpflege 7.179 11,1 Verarbeitende Berufe 7.088 10,9 Diverse sonstige Berufe 20.680 31,9 Tab. 4: Branchen der von den Arbeitssuchenden ausgeübten Tätigkeiten (n = 64.953) Für die Testkonzeption ergibt sich aus Tab. 4 die Schlussfolgerung, dass insbesondere die kommunikativen Anforderungen in den Branchen Baugewerbe in Verbindung mit verarbeitenden Berufen (Gruppe I) sowie Gastgewerbe, Gesundheitswesen sowie Reinigung, Hygiene, Körperpflege (Gruppe II) Berücksichtigung finden sollten. Eine dritte Gruppe könnte sich auf die kommunikativen Bedarfe in den Branchen Handel und Verkauf sowie auf kaufmännische und administrative Berufe (Gruppe III) beziehen. Damit die Deutscheinschätzung auch für alle übrigen Branchen Relevanz besitzt, 26 Olaf Bärenfänger DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 sollten durch sie nach Möglichkeit branchenübergreifende kommunikative Anforderungen mit klarem Bezug zum Arbeitsmarkt erfasst werden. 3.6 Sprachstand Die Arbeitssuchenden weisen den in Abb. 2 wiedergegebenen Sprachstand auf. Abb. 2: Verteilung der Sprachniveaus über die Zielgruppe (n = 2.965) Der Anteil an Personen mit unzureichender Literalisierung beträgt in der Zielgruppe ca. 5,9%. Nur minimale Deutschkenntnisse weisen immerhin ca. 18,1% der Arbeitssuchenden auf. Auf der Ebene der elementaren Sprachkenntnisse verfügen ca. 39,6% der Arbeitssuchenden über A1-Kenntnisse und ca. 24,3% über A2-Kenntnisse. Demgegenüber bildet der Anteil von Arbeitssuchenden auf dem mittleren Kompetenzniveau mit ca. 8,8% auf B1-Niveau und ca. 3,1% auf B2-Niveau nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Zielgruppe. Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Wertigkeit der ausgeübten Tätigkeit und dem Sprachniveau. Je anspruchsvoller die ausgeübte Berufstätigkeit, desto höher ist tendenziell das Sprachniveau. Umgekehrt sinkt der Anteil von Personen mit Alphabetisierungsgrad, je anspruchsvoller die ausgeübten Tätigkeiten sind. Tabelle 5 (  S. 27) gibt diesen Sachverhalt wieder. Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 27 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 Alpha A0 A1 A2 B1 B2 Hilfstätigkeiten 6,8% 19,9% 42,7% 24,1% 5,7% 0,8% Fachtätigkeiten 4,8% 15,4% 34,9% 24,9% 13,4% 6,6% Leitungstätigkeiten 0,0% 4,2% 29,2% 14,6% 31,3% 20,8% Tab. 5: Zusammenhang von Sprachniveau und Wertigkeit der ausgeübten Tätigkeit (n = 2.940) Die Verteilung der Sprachniveaus lässt sich auch für einzelne Branchen beziffern, in denen die Arbeitssuchenden zuletzt tätig waren. Eine entsprechende Übersicht über diese Zusammenhänge lässt sich Tab. 6 entnehmen. Alpha A0 A1 A2 B1 B2 Baugewerbe (n = 640) 9,4% 27,7% 43,1% 17,2% 1,7% 0,3% Gastgewerbe (n = 582) 8,6% 16,3% 42,4% 26,1% 5,5% 1,0% Gesundheitswesen (n = 59) 1,7% 6,8% 30,5% 28,2% 22,0% 10,2% Handel und Verkauf (n = 101) 0,0% 8,9% 28,7% 27,7% 25,7% 8,9% Kaufmännische und administrative Berufe (n = 53) 0,0% 1,9% 32,1% 18,9% 34,0% 13,2% Reinigung, Hygiene, Körperpflege (n = 476) 8,4% 22,3% 45,0% 19,5% 4,2% 0,4% Verarbeitende Berufe (n = 298) 2,7% 18,1% 39,3% 32,6% 5,7% 1,7% Tab. 6: Verteilung der Sprachniveaus in den ausgeübten Berufsbranchen (n = 2.971) Aus Tab. 6 lässt sich ein im Vergleich zu den übrigen Branchen erhöhter Alphabetisierungsbedarf für die Branchen Baugewerbe, Gastgewerbe sowie Reinigung, Hygiene und Körperpflege ableiten. In diesen drei Branchen ist auch die sprachliche Kompetenz geringer ausgeprägt als in den übrigen Branchen mit Ausnahme der verarbeitenden Berufe. Insgesamt ergibt sich aus diesen Daten erstens die Schlussfolgerung, dass die zwar nicht sehr große, aber auch nicht zu vernachlässigende Teilgruppe der Personen mit Alphabetisierungsbedarf mit auf sie abgestimmten Testformaten bedient werden muss. Um Förderentscheidungen zu treffen, muss die Ausprägung der Schriftkompetenz mithilfe geeigneter Testitems festgestellt werden. Zweitens befindet sich der ganz überwiegende Teil der Arbeitssuchenden auf den Niveaus A1 und A2. Zusammengenommen rekrutieren sich aus diesen beiden Teilgruppen 63,9% der gesamten Zielgruppe. Bei der Testkonzeption sollte daher besonderes Augenmerk auf sprachliche Funktionen gelegt werden, die Sprachverwender mit elementarer Kompetenz in den 28 Olaf Bärenfänger DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 besonders relevanten Branchen Baugewerbe und verarbeitende Berufe (Gruppe I) sowie Gastgewerbe und Reinigung, Gesundheitswesen, Hygiene, Körperpflege (Gruppe II) ausführen können. Für Handel und Verkauf sowie für kaufmännische und administrative Berufe (Gruppe III) könnten schwerpunktmäßig Aufgaben auf den mittleren und höheren Kompetenzniveaus vorgesehen werden. Im höheren Kompetenzbereich gilt es Aufgabenstellungen zu entwickeln, die die sprachlichen Anforderungen in dem kleinen Bereich der Berufe mit Leitungsfunktion möglichst repräsentativ abbilden. 3.7 Alphabetisierungsbedarf Für ca. 6% der Population ergibt sich ein Alphabetisierungsbedarf. Diese Gruppe lässt sich unterteilen in primäre Analphabet/ innen (1,6% der Gesamtpopulation); sie haben nie Kompetenz in einem Alphabet entwickelt. Sekundäre Analphabet/ innen weisen demgegenüber Kompetenzen in einem anderen Schriftsystem als dem Lateinischen auf (1,2% der Gesamtpopulation). Funktionale Analphabet/ innen, die bereits ganz elementare Kenntnisse in der lateinischen Schrift aufweisen, machen 2,7% der Gesamtpopulation aus. Hinsichtlich ihrer Herkunftsländer stechen Italien (17,1%), Portugal (22,3%), die Schweiz (8,6%), Spanien (5,7%) sowie Sri Lanka (5,1%) hervor. Die verbleibenden 41,2% verteilen sich auf 27 weitere Länder. Damit ist die Gruppe der Analphabet/ innen relativ heterogen. Dies lässt sich nicht ausschließlich durch die Notwendigkeit erklären, ein fremdes Schriftsystem zu erlernen. Angesichts des niedrigen Bildungsniveaus in der Zielgruppe ist davon auszugehen, dass viele Arbeitssuchende zwar bereits mit dem lateinischen Alphabet in Berührung gekommen sind, dass sie darin allerdings keine ausreichend hohe Schriftkompetenz aufbauen konnten. Für die Testkonzeption ergibt sich daraus die Notwendigkeit, im Rahmen eines kompetenzbasierten Ansatzes mit Hilfe geeigneter Aufgabenstellungen die Ausprägung des vorhandenen Alphaniveaus zu ermitteln. Auf dieser Grundlage können dann maßgeschneiderte Förderempfehlungen getroffen werden. 3.8 Schlussfolgerungen Aus einer statistisch fundierten Analyse der Zielgruppe lassen sich wesentliche Schlussfolgerungen mit Blick auf das Testdesign ziehen. Konkret ist zunächst das Durchschnittsalter von 37,9 Jahren bei der Wahl der Themen sowie bei der Gestaltung der kommunikativen Aufgaben als lebensweltliches Element zu berücksichtigen. Wie gesehen ist die Zielpopulation zwar hinsichtlich der Herkunftsländer außerordentlich heterogen, die meisten Arbeitssuchenden stammen jedoch aus europäischen Ländern. L1 des überwiegenden Teils sind romanische oder südslawische Sprachen. Das Bildungsniveau in der Zielgruppe ist insgesamt eher niedrig. Der hohe Anteil an schulungewohnten oder nicht bzw. gering literalisierten Deutschlernenden erfordert eine extrem einfache Nutzbarkeit der Deutscheinschätzung, möglichst einheitliche Aufga- Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 29 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 benformate, klare Instruktionen und eine einfache Bedienungsführung bei Verwendung elektronischer Medien. Weiterhin lassen sich die Arbeitssuchenden branchenmäßig drei Großgruppen zuordnen, die bei der Auswahl von Themen, sprachlichen Funktionen und Strukturen berücksichtigt werden sollten: dem Baugewerbe in Verbindung mit verarbeitenden Berufen (Gruppe I), dem Gastgewerbe, Gesundheitswesen sowie Reinigung, Hygiene, Körperpflege (Gruppe II); dem Handel und Verkauf sowie kaufmännische und administrative Berufe (Gruppe III). Der überwiegende Teil der Zielpopulation weist lediglich elementare Deutschkenntnisse auf. Für den operativen Testbetrieb ergibt sich die Schlussfolgerung, dass überwiegend Tests auf den Niveaus A1 und A2 benötigt werden. Diese dürften schwerpunktmäßig die sprachlichen Anforderungen in den Branchen Baugewerbe, verarbeitende Berufe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Reinigung, Hygiene und Körperpflege abbilden. Das mittlere Kompetenzniveau sollte sich auf die sprachlichen Anforderungen in den Branchen Handel und Verkauf sowie auf kaufmännische und administrative Berufe orientieren. Im oberen Kompetenzbereich werden schwerpunktmäßig sprachliche Anforderungen an Berufe mit Leitungsfunktion adressiert. Ca. 6% der Zielpopulation weist einen Alphabetisierungsbedarf auf. Die Deutscheinschätzung sollte kompetenzbasiert eine exakte Bestimmung des Alphaniveaus bzw. des Alphatyps ermöglichen, um optimale Förderentscheidungen treffen zu können. 4. Sprachbedarfsanalyse zur Deutscheinschätzung für fremdsprachige Stellensuchende In diesem Abschnitt wird dargestellt, über welche sprachlichen Funktionen und Mittel die Mitglieder der o.g. Zielgruppen für eine erfolgreiche Berufsausübung verfügen müssen. Hierfür wurden im Rahmen einer umfassenden Literaturrecherche einerseits solche Informationen zusammengetragen, die Auskunft über die spezifischen sprachlichen Anforderungen an Angehörige dieser drei Subgruppen geben, andererseits sollten auch sprachlichen Anforderungen identifiziert werden, die sich an alle Berufsgruppen stellen. Mit Blick auf das zugrundeliegende Kompetenzmodell folgt die Beschreibung des Sprachbedarfs dem aufgabenbasierten Ansatz des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. Ein Sprachbedarf charakterisiert sich demgemäß als Summe derjenigen sprachlichen Funktionen und Mittel, die für die Zielgruppe zur erfolgreichen Bewältigung einer kommunikativen Aufgabe erforderlich sind (vgl. dazu A VERMAET / G YSEN 2006). Dementsprechend sind die Kommunikationssituationen, die für die Zielgruppen relevant sind, so ausführlich wie möglich zu beschreiben wie auch die typischerweise damit verbundenen Textsorten. Auf ihrer Grundlage sind dann besonders häufige bzw. relevante oder typische Kommunikationssituationen auszuwählen, die im nächsten Schritt wiederum Gegenstand von Testaufgaben werden. Methodisch wurde zunächst eine Matrix für die systematische Beschreibung von Kommunikationssituationen der drei Teilnehmergruppen entwickelt, in der gemäß 30 Olaf Bärenfänger DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 dem fide-Ansatz (L ENZ / A NDREY / L INDT -B ANGETER 2009) kommunikative Szenarien sowie die für ihre erfolgreiche Realisierung notwendigen Handlungsschritte und pragmatischen Kompetenzen erfasst werden. Die kommunikativen Situationen wurden den 18 Handlungsfeldern von W EISSENBERG (2010) zugeordnet, wodurch Sprachverwendung im Beruf in ihrer ganzen Breite erfasst wurde. Im Anschluss an die Identifikation von Szenarien, Handlungsschritten und pragmatischen Kompetenzen wurden exemplarisch Textsorten identifiziert, die typischerweise in diesen kommunikativen Settings auftreten. Im Zuge der Literaturrecherche ergab sich unmittelbar, dass eine Reihe der Handlungsfelder W EISSENBERG s (2010) tendenziell branchenspezifisch sind, während andere eher branchenübergreifend relevant sind. Tab. 7 führt eher branchenspezifische und eher branchenübergreifende Handlungsfelder auf: Branchenspezifische Handlungsfelder Branchenübergreifende Handlungsfelder (1) Arbeitsaufgabe (9) Lernsituationen am Arbeitsplatz (2) Materialbeschaffung und Annahme (10) Kommunikation mit Kollegen (3) Arbeit mit Maschinen und Elektrogeräten (12) Kommunikation mit Vorgesetzten (4) Arbeit mit Menschen (13) Soziale Kontakte am Arbeitsplatz (5) Elektronische Medien am Arbeitsplatz (14) Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer (6) Qualitätskontrolle und -sicherung (15) Berufliche Weiterbildung (7) Produktübergabe und -ausführung (16) Kommunikation mit Behörden und Ämtern (8) Störungen der Arbeitsabläufe (17) Wirtschaft und Unternehmen (11) Kommunikation mit externen Akteuren (18) Bewerbung um einen Arbeitsplatz Tab. 7: Branchenspezifische und branchenübergreifende Handlungsfelder Grundlage für die Beschreibung der sprachlichen Bedarfe waren publizierte Bedarfsanalysen und konzeptuelle Arbeiten. Die in Tab. 8 (  S. 32) angeführten eckigen Klammern verweisen auf die für die Analyse verwendeten Referenzen. Aus Ressourcengründen musste auf eine eigene empirische Erhebung von Sprachbedarfen verzichtet werden. Im Detail fanden die folgenden Dokumente Eingang in die Analyse: [1] fide-Konzept (L ENZ / A NDREY / L INDT -B ANGETER 2009) [2] vox.no Basic Job Profiles (S KILLS N ORWAY 2015) [3] CLAC-Studie - Was hat der Referenzrahmen mit der Schweizerischen Bundesbahn zu tun? (M ÜLLER / W ERTENSCHLAG 2002) [4] Rahmencurriculum für Integrationskurse - Deutsch als Zweitsprache (G OETHE -I NSTITUT 2016) [5] SECO Rahmenkonzept (M AURER 2006) [6] berufenet.arbeitsagentur.de (B UNDESAGENTUR FÜR A RBEIT 2017) Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 31 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 [7] Profile Deutsch (G LABONIAT / M ÜLLER / R USCH / S CHMITZ / W ERTENSCHLAG 2005) [8] Recherche und Dokumentation hinsichtlich der Sprachbedarfe von Teilnehmenden an Integrationskursen DaZ (E HLICH / M ONTANARI / H ILA 2007) Die Beschreibung kommunikativer Szenarien und Schritte konnte zu großen Teilen auf die Publikationen von fide, das SECO-Rahmenkonzept sowie auf die CLAC- Studie zurückgreifen. Hierdurch wird in besonderer Weise den Spezifika des schweizerischen Arbeitsmarkts Rechnung getragen. Publikationen aus dem bundesdeutschen Raum ergänzen die schweizerische Perspektive um einige zentrale Aspekte. Nachstehend sind auszugsweise einige kommunikativen Anforderungen und Textsorten wiedergegeben, die branchenübergreifend im Handlungsfeld „Kommunikation mit Vorgesetzten“ als zentral ermittelt wurden.  Tab. 8, S. 32 Mit dieser Sprachbedarfsbeschreibung konnte ein umfassendes Bild über die sprachlichen Anforderungen an die Zielgruppe gezeichnet werden, die zudem berufsbezogenen und berufsübergreifenden Handlungsfeldern zugeordnet wurden. Mit Blick auf die Testerstellung sind nun auf dieser Grundlage Rückschlüsse auf das Testdesign zu ziehen. Insbesondere sind aus der großen Menge an kommunikativen Situationen, pragmatischen Handlungen und Textsorten diejenigen auszuwählen, die für die Zielgruppe besonders relevant und typisch sind. Zu diesem Zweck wurden Kursleitende in Berufssprachkursen um eine Einschätzung gebeten. Bei der Ausbalancierung von berufsspezifischen und berufsübergreifenden Sprachkompetenzen wurde eine weitere wichtige Entscheidung getroffen. So bietet der mündliche Teil der Prüfung, der als Einzelgespräch zwischen einem Testkandidaten oder einer Testkandidatin und einem/ einer Prüfenden stattfindet, die Option, individuell auf jeden Kandidaten oder jede Kandidatin einzugehen. Geeignete Testaufgaben können hier bevorzugt berufsspezifische Kompetenzen abdecken. Demgegenüber bietet der schriftliche Teil einer Prüfung mit den Prüfungsteilen Lesen, Hören und Schreiben nur dann die Möglichkeit berufsspezifische Kompetenzen zu adressieren, wenn unterschiedliche Prüfungsaufgaben entwickelt werden. Dies würde sich nachteilig auf die Praktikabilität der Prüfung auswirken, weshalb dieser Weg bei der Deutscheinschätzung für fremdsprachige Stellensuchende nicht beschritten wurde. Durch die schwerpunktmäßige Zuordnung von berufsspezifischen Kompetenzen zum Prüfungsteil Sprechen und von berufsübergreifenden Kompetenzen zu den Prüfungsteilen Lesen, Hören und Schreiben konnte eine Balance zwischen den entsprechenden Handlungsfeldern hergestellt werden. Zugleich war der Einbezug eines breiten Spektrums an Einzelkompetenzen möglich. 32 Olaf Bärenfänger DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 Szenarien/ Handlungsschritte Kommunikative Kompetenzen Textsorte Mit dem/ der Vorgesetzten das Anstellungsgespräch führen den Mitarbeiter am neuen Arbeitsplatz begrüßen, sich vorstellen, auf die Verabredung mit dem/ der Vorgesetzten hinweisen und fragen, wo man ihn/ sie findet [1] den/ die Vorgesetzte/ n im Büro begrüßen und sich vorstellen [1] mit dem/ der Vorgesetzten Informationen über die Anstellungsbedingungen austauschen [1] den Arbeitsvertrag lesen und unterschreiben [1] die Anweisungen des/ der Vorgesetzten zum ersten Arbeitstag entgegennehmen [1] sich beim/ der Vorgesetzten bedanken und verabschieden [1] • Gruß und Dank • Mitteilung, Telefonat • E-Mail, formeller Brief • Terminanfrage, Terminverschiebung • Teambesprechung, Meeting, (De-)Briefing, Mitarbeitergespräch • Besprechungsprotokoll • Notizen • Arbeitsanweisung, Anleitung • Vorgangsbeschreibung, Stellungnahme • Handzettel • Arbeitsbericht • mündliche oder schriftliche Beschwerde • (Gruppen-)Kalender, Einsatz-/ Zeit-/ Arbeitsplan • Ferienplan, Ferienschein • ärztliches Zeugnis, Krankmeldung • Formulare (z. B. für die Rückerstattung von Auslagen, Beantragung einer Geschäftsreise) • Mitarbeiternewsletter, Firmenzeitung • (schriftliche) Bekanntmachung, Aushang Vorgesetzte geben Anweisungen zur weiteren Arbeitsweise / Aufträge für den Arbeitstag entgegennehmen Instruktionen, Beschreibungen, Erklärungen und Ankündigungen verstehen [4] Beschreiben, erklären [4] Etwas vorschlagen [4] Um Rat bitten [4] die Arbeitskolleg*innen und Vorgesetzte am Arbeitsplatz begrüßen [1] mündliche Arbeitsaufträge von Vorgesetzten entgegennehmen [1] mit Vorgesetzten Detailinformationen zu den Aufträgen austauschen [1] sich bei Vorgesetzten bedanken, gute Wünsche für den Tag äußern und sich verabschieden [1] Einen Arbeitsbericht erstellen / Über den Stand der Arbeit informieren Vorgesetzte im Büro begrüßen [1] Sich mit dem Vorgesetzten über ausgeführte Tätigkeiten und spezielle Vorkommnisse austauschen [1] Auf Kommentare des/ der Vorgesetzten und auf weitere Anweisungen hören und Fragen zum Fortgang der Arbeit stellen [1] sich bei dem/ der Vorgesetzten bedanken und sich verabschieden [1] einen Arbeitsbericht für den/ die Vorgesetzte schreiben bzw. das entsprechende Formular ausfüllen [1] Tab. 8: Branchenübergreifende Situationen und Kompetenzen im Handlungsfeld „Kommunikation mit Vorgesetzten“ Exemplarisch ist nachstehend für den Prüfungsteil Hören wiedergegeben, wie auf der Grundlage der Sprachbedarfsanalyse Einzelkompetenzen in konkrete Prüfungsaufgaben zu übersetzen sind. Ausgangspunkt ist das Szenario „Ein Vorgesetzter gibt Anweisungen zur weiteren Arbeitsweise / Aufträge für den Arbeitstag entgegennehmen“. Für das Leistungsniveau A1/ A2 wurde eine Höraufgabe mit sechs kurzen Texten entwickelt, bei denen die Testteilnehmenden entscheiden sollen, ob eine von drei gegebenen Aussagen auf den Hörtext zutrifft oder nicht. Deutlich wird anhand der Tabelle auch, wie auf der Grundlage des Szenarios konkrete Kompetenzbeschreibung Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 33 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 in der Form von Kann-Deskriptoren formuliert wurden, die als operationalisierbare Testkonstrukte fungieren können. Aufgabe 1 Zielniveau A1 Konstrukte • Kann in Anweisungen, Anleitungen, Wegbeschreibungen, Teambesprechungen oder einem Anruf/ in einer Nachricht des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums (RAV) vertraute Wörter und ganz einfache Sätze verstehen. • Kann sich in Anweisungen, Anleitungen, Wegbeschreibungen, Teambesprechungen oder einem Anruf/ in einer Nachricht des RAV eine Vorstellung vom Inhalt machen. Handlungsfeld Kommunikation mit Kolleg/ innen Kommunikation mit Vorgesetzten Kommunikation mit Behörden und Ämtern Anzahl der Hörtexte 6 Textfunktionen des Hörtextes Deskription Instruktion Kommunikatives Setting • Gesprächssituationen bei der Arbeit und auf Ämtern, auch am Telefon Textsorten • Mitteilungen/ Nachrichten, z.B. Termin/ Ort für Besprechung, Kurs, Mittagspause; Bitte um Rückruf; Bitte um Hilfe; Informationen von Kantinenbedienung (Preise) etc. • Anweisungen, Anleitungen • Wegbeschreibungen • Teambesprechung: z.B. Absprachen zu bzw. Änderungen von Terminen/ Orten • RAV-Anruf/ -Nachricht (auf Anrufbeantworter): Termin, Adresse, Öffnungszeiten Länge der Texte 10-20 Wörter pro Text Anzahl der Items 2 pro Lesetext, insgesamt 12 Itemformat Multiple-choice mit 3 Wahlmöglichkeiten Instruktionen Hören Sie zu und kreuzen Sie die richtige Antwort an. Sie hören jeden Text zwei Mal. Es gibt zwei Fragen pro Hörtext. Hier sehen Sie ein Beispiel. Tab. 9: Generische Beschreibung einer Testaufgabe Einerseits kann nur eine Sprachbedarfsanalyse als belastbare Grundlage für Testkonstrukte dienen, die die tatsächlichen kommunikativen Anforderungen an die Zielgruppe des diagnostischen Verfahrens präzise und repräsentativ widerspiegelt. Sie sorgt also für eine größere lebensweltliche Nähe des Tests zu den lebensweltlichen Gegebenheiten der Zielgruppe und damit für Konstruktvalidität und Authentizität. Die 34 Olaf Bärenfänger DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 50 (2021) • Heft 2 Zuordnung der Konstrukte resp. der Testaufgabe zu Handlungsfeldern erlaubt zudem eine ausgewogene Verteilung von kommunikativen Aufgaben über die einzelnen Prüfungsaufgaben. Damit wird sichergestellt, dass die zentralen sprachlichen Anforderungen an Arbeitnehmer/ innen auch in der Prüfung repräsentiert sind. Die ausreichende Repräsentation des Konstrukts in einem diagnostischen Instrument stellt wiederum eine wichtige Facette der Konstruktvalidität dar. Eine weitere bedeutende Funktion von Sprachbedarfsanalysen besteht darin, solche kommunikativen Situationen zu identifizieren, die für die Zielgruppe des diagnostischen Instruments zentral sind. Für den Prozess der Testerstellung bzw. genauer gesagt des Item Authoring können aus der Bedarfsanalyse kommunikative Settings für Testaufgaben abgeleitet werden. Je besser sich dabei die kommunikativen Situationen im Test mit den kommunikativen Situationen in der Lebenswelt von Arbeitnehmern decken, desto größer die Authentizität, Konstruktvalidität und Augenscheinvalidität des diagnostischen Instruments. Als besonders wertvoll erweisen sich aussagekräftige Sprachbedarfsanalysen schließlich auch mit Blick auf die Auswahl geeigneter Lese- und Hörtexte bzw. Sprech- und Schreibanlässe. Strategisch empfiehlt es sich bereits im Stadium der Sprachbedarfsanalyse, typische und relevante Texte zu sammeln und mit ihnen ein Textkorpus aufzubauen, das dann im Zuge der Testaufgabenproduktion eingesetzt, modifiziert oder als Ausgangspunkt für das Verfassen eigener Stimulustexte verwendet werden kann. Auch dieses Vorgehen trägt dazu bei, eine ausreichende Repräsentation des Konstrukts im Test sicherzustellen ebenso wie Authentizität, Konstrukvalidität und Augenscheinvalidität. 5. Ausblick Kernanliegen des vorliegenden Beitrags war es, den Stellenwert von Zielgruppen- und Sprachbedarfsanalysen für die Entwicklung von diagnostischen Instrumenten zur Erfassung von Sprachkompetenz darzustellen und anhand der Deutscheinschätzung für fremdsprachige Stellensuchende des Kantons Zürich zu illustrieren. Es wurde deutlich, dass die berufssprachliche Kompetenzdiagnostik bei Weitem nicht in dem Umfang auf Sprachbedarfsanalysen beruht, wie dies vor dem Hintergrund ihrer besonderen gesellschaftlichen Bedeutung sachlich geboten wäre. Auch wurde greifbar, welche grundlegenden Entscheidungen für das Testdesign bereits in diesem Analyseschritt zu ziehen sind. Bei der nachgelagerten Sprachbedarfsanalyse zeigte sich, dass sie wesentliche Informationen liefert, mit denen sich die Aufgaben eines Tests der sprachlichen Wirklichkeit und den sprachlichen Anforderungen der Nutzer/ innen des Sprachtests anpassen lassen. Angesichts der enormen Bedeutung von Sprachbedarfsanalysen für die Konstruktvalidität, die hinreichende Repräsentation des Konstrukts in einem Test, die Authentizität von Testaufgaben und kommunikativen Situationen sowie die Augenscheinvalidität des Verfahrens drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass kein aussagekräftiges diagnostisches Verfahren ohne diese Analysen konstruiert werden sollte. Umso dringlicher ist das Desiderat, verstärkt die Sprachliche Kompetenzen im Beruf messbar machen 35 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0016 sprachlichen Bedarfe von zentralen Zielgruppen zu erheben. Wie die Forschungslage zeigt, stehen insbesondere im Bereich der Berufssprache empirische Analysen weitgehend aus, die die Entwicklung passgenauerer diagnostischer Instrumente sicherstellen würden. Damit wäre auch der Grundstein für eine insgesamt besser gelingende sprachliche, berufliche und gesellschaftliche Integration gelegt. 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