eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 50/2

Fremdsprachen Lehren und Lernen
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
10.2357/FLuL-2021-0018
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
2021
502 Gnutzmann Küster Schramm

Die GER-Niveaustufen als normative Zulassungskriterien - zur Problematik des B2-Kriteriums am Beispiel der Pflegeberufe

2021
Hermann Funk
Christina Kuhn
50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 H ERMANN F UNK , C HRISTINA K UHN * Die GER-Niveaustufen als normative Zulassungskriterien - zur Problematik des B2-Kriteriums am Beispiel der Pflegeberufe Abstract. Contrary to the intentions of its authors the CEF-level descriptions serve not only as access criteria for the integration of migrants and their families. They are also prerequisite for professional training and several jobs, although there seems to be little empirical validation. Findings of an international research project dedicated to the analysis of audio data of oral communication in standard professional situations of the nursing profession such as reporting and hygiene instruction suggest that there is only a weak reference to the CEFR level descriptions. Professional communication rather consists of frequently repeated formulaic chunks with no clear reference to grammatical and lexical B2-level descriptions. Based on these findings, the authors suggest a replacement of the B2-level entry criteria for the field of nursing and medical professions by a successfully completed specialized training with a clear professional reference to the field. 1. Der GER-Referenzrahmen als Mittel normativer Standardsetzung Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) (E UROPARAT 2001) hat den Fremdsprachenunterricht in Europa und darüber hinaus verändert wie kein anderes Dokument der Sprachenpolitik zuvor. Für die Fremdsprache Deutsch folgte mit Profile Deutsch (G LABONIAT et al. 2005) eine sprachliche Beschreibung der Niveaustufen, die in Bezug auf die zu vermittelnden Kenntnisse zu einer normativen Grundlage von Sprachtests wurde. Von Beginn an hat sich die fachliche Kritik am GER (zuerst B AUSCH et al. 2003) auf die Tatsache konzentriert, dass weder die Kann-Beschreibungen noch grammatische oder lexikalische Anforderungen und deren Einteilung in Kompetenzstufen auf Korpora oder empirischen Daten basierte. * Korrespondenzadressen: Prof. Dr. Hermann F UNK , Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien, Leutragraben 1, 07743 J ENA . E-Mail: hermann.funk@uni-jena.de Arbeitsbereiche: Allgemeine Fremdsprachendidaktik & Methodik, Lehrwerkforschung und Materialentwicklung, berufsorientiertes Fremdsprachenlernen. Dr. Christina K UHN , Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien, Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 J ENA . E-Mail: christina.kuhn@uni-jena.de Arbeitsbereiche: Deutsch für den Beruf, Mediendidaktik und Medienforschung, Lehrwerkforschung und Materialentwicklung. 54 Hermann Funk, Christina Kuhn DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 50 (2021) • Heft 2 Parallel zur Entwicklung der Test-Industrie wurde der GER rechtsverbindliche Grundlage zahlreicher Einwanderungsgesetze in Europa. Im § 9 des ersten deutschen Zuwanderungsgesetzes von 2005 (§ 43 in der aktuellen Fassung des Gesetzes von 2018) wird als Voraussetzung eines Aufenthaltstitels der erfolgreiche Abschluss eines Integrationskurses mit dem Erreichen des Niveaus B1 festgehalten, in seiner ersten Neufassung 2007 für den Ehegatt*innen-Nachzug das Niveau A1 als Voraussetzung der Visa-Erteilung genannt. Die „Deutschsprachförderverordnung“ von 2016 (BAnz AT 04.05.2016 V1) legt B2 als Abschluss-Niveau für die Spezial-Berufssprachkurse fest (vgl. B UNDESAMT FÜR M IGRATION UND F LÜCHTLINGE / IQ-F ACHSTELLE 2021: 4f.). Dabei machen die Teilnehmer*innenzahlen der Spezialkurse für Pflege- und Pflegehilfspersonal mit knapp 80% nach einer Auswertung des IB (Internationaler Bund Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V.) im Zeitraum 2015 - 2017 den weitaus größten Anteil der Spezialkurse des BAMF aus. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ging bereits vor der Pandemie von einem Fehlbedarf von 110.000 ausgebildeten Pflegekräften für 2025 aus. 1 Die Anwerbung ausländischer Fachkräfte wird dementsprechend auch ein Arbeitsschwerpunkt des 2021 gegründeten „Bundesamtes für auswärtige Angelegenheiten“ sein. Der rechtliche Rahmen dafür wurde im März 2020 durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz geschaffen. Die wachsende Zahl der Behörden und Organisationen, die sich der Fachkräftezuwanderung widmen, belegen die Bedeutung sprachlicher Qualifikationskurse für den Beruf sowie die individuelle Bedeutung entsprechender Sprachnachweise für Lebenswege und Berufsperspektiven der Kursteilnehmer*innen, auch und vor allem im Pflegebereich. 2. Berufliches Handeln und (fremdsprachliche) Kommunikation In kaum einem zweiten Bereich ist berufliches Handeln so fest mit Kommunikation verbunden wie in der Medizin und Pflege, denn „Pflege ist Beziehungsarbeit; ein Beruf in dem es auf eine professionelle Kommunikation ankommt“ (Z EGELIN 2018: 51). Die 92. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hat daher 2019 in einem Beschluss „Eckpunkte zur Überprüfung der für die Berufsausübung erforderlichen Deutschkenntnisse in den Gesundheitsfachberufen“ als verbindlich benannt (vgl. 92. Gesundheitsministerkonferenz 2019a: 2) und für einzelne Berufe differenziert. So wird für so unterschiedliche Berufe wie Physiotherapeut*innen, Masseur*innen, Podolog*innen, Notfallsanitäter*innen und Altenpfleger*innen durchgängig B2 verlangt, für Logopäd*innen sogar C2. Das Niveau B2 bedeutet laut Anlage zum Eckpunktebeschluss der Gesundheitsministerkonferenz 1 https: / / www.bundesgesundheitsministerium.de/ themen/ pflege/ pflegekraefte/ beschaeftigte.html (24.06.2021). Aktuelle Bedarfsermittlungen des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe gehen inzwischen von weit höheren Zahlen aus. Die GER-Niveaustufen als normative Zulassungskriterien 55 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 […] dass die betreffende Person zur selbständigen Sprachverwendung in der Lage ist. Sie kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen und sich im eigenen Spezialgebiet auch an Fachdiskussionen beteiligen, wenn in der Standardsprache gesprochen wird. Sie kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Sie kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben. (92. G ESUNDHEITSMINISTERKONFERENZ 2019b: 1). Für die Altenpflege konzediert die Anlage damit implizit, dass allgemeinsprachliche B2-Kenntnisse für den Berufsalltag letztlich nicht ausreichen: Die Antragstellenden müssen dabei über die Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, die für eine umfassende altenpflegerische Tätigkeit erforderlich sind. Sie müssen Menschen mit Unterstützungs- und Betreuungsbedarf inhaltlich einschließlich altersbedingter sprachlicher Besonderheiten verstehen und sich insbesondere so spontan und fließend verständigen können, dass sie ohne größere Anstrengung in der Lage sind, bei der umfassenden und geplanten Pflege alter Menschen einschließlich der medizinischen Diagnostik und Therapie mitzuwirken und ärztliche Verordnungen durchzuführen, alte Menschen und ihre Angehörigen und Bezugspersonen zu beraten, zu begleiten und anzuleiten, sowie die Pflege alter Menschen zu planen, durchzuführen, zu dokumentieren und zu evaluieren. In der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, mit Angehörigen anderer Berufe sowie Hilfspersonen müssen sie sich so klar und detailliert ausdrücken können, dass beim Mitwirken an der ärztlichen Diagnostik und Therapie sowie im arbeitsteiligen Pflegeprozess wechselseitige Missverständnisse sowie hierauf beruhende fehlerhafte Pflegehandlungen ausgeschlossen sind (92. G ESUNDHEITSMINISTERKONFERENZ 2019b: 3). Für B1 und B2 werden vom BAMF die folgenden berufsspezifischen sprachlichen Handlungen benannt: Der/ die Teilnehmende kann im Einzelnen o Pflegehandlungen schriftlich und mündlich begründen und diese darlegen, im Übergabegespräch oder einer Fallbesprechung diskutieren und strukturiert argumentieren. o eine nicht-vorstrukturierte Pflegedokumentation im Freitext verfassen. o den eigenen Standpunkt zu Behandlung und Betreuung mündlich darlegen (auch am Telefon). o gezielte Gespräche mit Patienten führen, die auf die Stimmung, Motivation oder Haltung einwirken. o Patienten, Angehörige und Auszubildende informieren, anleiten und beraten. o Pflegefachtexte und Pflegestandards lesen. o Pflegemaßnahmen schriftlich planen und begründen. o non-verbale Äußerungen eines anderen verbalisieren (BAMF/ IQ, 2021: 13). In den Bundesländern gab es allerdings auch bedingt durch den Pflegenotstand schon vor der Pandemie Probleme mit der Umsetzung. Insbesondere das für den Abschluss der Integrationskurse zu erreichende A2-Niveau war 2020 Gegenstand einer sprachenpolitischen Kontroverse (vgl. C INDARK et al. 2019). Zwar wird die mündliche Kommunikation in der o.g. Studie als besondere berufssprachliche Herausforderung beschrieben und die Bedeutung der Kommunikation im Pflegebereich immer wieder hervorgehoben (vgl. u.a. Z EGELIN 2013). Es gibt aber bisher nur wenige Untersuchun- 56 Hermann Funk, Christina Kuhn DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 50 (2021) • Heft 2 gen zur mündlichen Kommunikation für diesen Bereich (vgl. Haider 2010). Für die Pflege und weitere Berufsbereiche wollte deshalb das Projekt Deutsch am Arbeitsplatz (DaA) eine auf einen mündlichen Korpus gestützte Untersuchungsgrundlage schaffen. 3. Die Studie In dem Maße, in dem sich die digitalen Zugriffsmöglichkeiten entwickelt haben, erhielten auch größere Korpora mehr Aufmerksamkeit in der linguistischen und diskursanalytischen Forschung (vgl. u.a. F ELDER / M ÜLLER / V OGEL 2012). Doch während Korpora von schriftlichen Texten gut zugänglich sind 2 , ist die Datenbasis für das gesprochene Deutsch wesentlich schmaler. Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) baut zwar derzeit mit FOLK ein Korpus auf, das Gesprächsdaten aus unterschiedlichen Lebensbereichen (z.B. Arbeit, Bildung, Freizeit, öffentliches Leben, Dienstleistungen usw.) im deutschen Sprachraum erschließt 3 , aber eine umfassende Datenbasis zur Sprache in der Arbeitswelt ist nach wie vor nicht vorhanden, u.a. weil Mitschnitte authentischer Kommunikation am Arbeitsplatz häufig z.B. von Behörden, Unternehmen oder im Pflegebereich als besonders sensibel eingestuft und deshalb abgelehnt werden, was die systematische Sammlung, Analyse und Bewertung authentischer Beispiele aus der Sprachpraxis erschwert. 3.1 Die Studiengruppe Deutsch am Arbeitsplatz (DaA) Im Projekt „Deutsch am Arbeitsplatz“ (DaA 1) konnten von 2007 bis 2009 einige Teilbereiche der mündlichen und schriftlichen Kommunikation in unterschiedlichen Branchen (u.a. Küche, Altenpflege, Materiallager, Erntetechnik, Büro, Kunststoffverarbeitung) und betrieblichen Kontexten erhoben und unter Bezugnahme auf betriebliche Organisationsstrukturen und Inhalte didaktisch analysiert werden (vgl. G RÜN - HAGE -M ONETTI 2010; G RÜNHAGE -M ONETTI / S VET 2013; K IMMELMANN / B ERG 2013; K UHN 2014). Die Ergebnisse flossen in ein Folgeprojekt zur Gestaltung von Weiterbildungsmodulen für Lehrende bzw. planendes und organisierendes Personal ein (DaA 2, 2010-2013). In beiden Projekten arbeiteten unter der Federführung des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) und finanziert durch die Volkswagen Stiftung Expertinnen und Experten u.a. aus dem Institut für Gesprächsforschung (IGF) Mannheim, dem Institut für Auslandsgermanistik/ DaF/ DaZ der Friedrich- Schiller-Universität Jena, dem Verband Wiener Volksbildung, der VHS Arbeit und Beruf GmbH Braunschweig sowie dem Erfahrungskreis Fremdsprachen in der Wirt- 2 Vgl. u.a. das Korpusarchiv des IDS in Mannheim, http: / / www1.ids-mannheim.de/ kl/ projekte/ korpora/ archiv.html (29.03.2021). 3 Zum Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch (FOLK), http: / / agd.ids-mannheim.de/ folk. shtml (29.03.2021). Die GER-Niveaustufen als normative Zulassungskriterien 57 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 schaft (ERFA) in einer interdisziplinären Studiengruppe zusammen. Im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses standen die Sprachhandlungen und damit die Frage, welche konkreten Sprachereignisse (vgl. B ARKOWSKI 2010: 302) wie und mit welchen Wirkungen im Handlungsvollzug eingesetzt werden und welche berufsspezifischen Muster sich ableiten und ggfs. mit Hilfe des GER differenzieren lassen. 3.2 Datenerhebung und fachübergreifende Ergebnisse Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung der Studiengruppe konnten Synergien zwischen unterschiedlichen Praxis- und Forschungserfahrungen und -interessen geschaffen sowie Kontakte zu Unternehmen und Pflegeeinrichtungen genutzt werden, um Daten für die kommunikative Praxis an ausgewählten betrieblichen Arbeitsplätzen unterschiedlicher Branchen und im Altenpflegebereich zu erheben. Insgesamt wurden 70 Gespräche am Arbeitsplatz als MP3-Dateien aufgezeichnet und ca. 150 schriftliche Dokumente gesammelt (E-Mails, Fotos von Aushängen, Pflegedokumentationen, etc.). 56 Gespräche und 100 Mails wurden bis zum Ende des Projektes sprachdidaktisch analysiert und Empfehlungen für die Weiterbildung formuliert. Hinzu kamen Interviews mit Führungskräften und Beschäftigten und zehn ethnographische Firmenportraits (vgl. K IMMELMANN / B ERG 2013: 89, vgl. S PRADLEY 1979). Ziel der Interviews war es auch, vertrauensvolle Kontakte aufzubauen, um Audioaufnahmen von Gesprächen durchführen und schriftliche Dokumente sammeln zu können. Mit ihrer Hilfe konnte z.B. der für alle untersuchten Branchen geltende enge Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzkommunikation und Arbeitsorganisation (vgl. G RÜNHAGE - M ONETTI 2010; G RÜNHAGE -M ONETTI / S VET 2013) empirisch belegt werden, der kommunikative Kompetenzen der Beschäftigten auf allen Hierarchieebenen erfordert und diese damit zu einem konstitutiven Bestandteil beruflicher Handlungskompetenz macht (vgl. D EUTSCHER V OLKSHOCHSCHUL -V ERBAND / G OETHE -I NSTITUT 1995: 13f.). So erfüllen z.B. innerbetriebliche Absprachen eine zentrale Funktion, wie ein Betriebsleiter Metall stellvertretend für viele andere Arbeitsbereiche hervorhebt: „Absprechen müssen wir uns eigentlich alle untereinander, weil wir alle miteinander arbeiten und das muss alles ineinander übergehen“. In nahezu allen untersuchten Branchen und besonders im Pflegebereich kommt zudem die Orientierung an Qualitätsstandards hinzu, die Kontrolle und schriftliche Dokumentation der Arbeitsprozesse und von allen Beschäftigten selbstständiges und abgestimmtes Arbeiten verlangt, wie ein weiterer Betriebsleiter festhält: „[...] um die Arbeit verständlich zu machen, die Qualität herzustellen, Ziele zu vermitteln, Arbeitsabläufe zu gewährleisten“. Außerdem konnte gezeigt werden, dass sich - unabhängig von betrieblichen Bereichen oder Qualifikationsprofilen - u.a. durch technische Entwicklungen und damit einhergehenden Veränderungen in der Arbeitsorganisation ein laufender Qualifizierungsbedarf ergibt, der hohe Anforderungen an die Diskursfähigkeit der Beschäftigten stellt (vgl. G RÜNHAGE -M ONETTI 2010), etwa wenn es um die Teilnahme an Schulungen geht. 58 Hermann Funk, Christina Kuhn DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 50 (2021) • Heft 2 3.3 Hypothesen zur didaktischen Analyse Da es Projektziel war, u.a. auf einem authentischen Korpus basierende Empfehlungen zur Weiterentwicklung und Optimierung berufsbezogener Kompetenzfeststellung sowie zur Kurs- und Materialentwicklung und Lehreraus- und -weiterbildung zu formulieren, und keine linguistische Detailauswertung angestrebt war, erschien eine einfache Transkription der Audiodaten nach D RESING / P EHL (2015) basierend auf K UCKARTZ (2018) ausreichend. 4 Bezüglich des Fachwortschatzes und der fachsprachlichen Realisierungsmuster wurde im Projekt von der Hypothese ausgegangen, dass sich diese gestuft, aber doch auf allen Hierarchieebenen finden lassen - insbesondere dann, wenn sich die Beschäftigten in einem fachlichen Kommunikationskontext spezifischer sprachlicher Mittel bedienen, um eine gleichermaßen präzise wie ökonomische Verständigung zu gewährleisten (vgl. H OFFMANN 1982: 2). Durch ihre exklusive Wirkung schließt die Fachsprache dann jedoch diejenigen aus, denen die fachliche Basis fehlt und die nicht die Denk- und Mitteilungsstrukturen des Faches erschließen können (ausführlicher dazu K UHN 2007: 107). Den Überlegungen lag zudem das Modell der fachsprachlichen Schichtung von B UHLMANN / F EARNS (2000) zugrunde, das die fachlichen Kommunikationsbereiche horizontal differenziert. Auf der Vertikalen unterscheidet das Modell unterschiedliche Sprachebenen bzw. soziale Handlungsbereiche, die sich „an der sprachlichen Auswahl sowie an den pragmatischen Einsatz-Umständen fachsprachlicher Kommunikation“ (K ALVERKÄMPER 1998: 50) zeigen. D.h., dass je nach Kommunikationssituation und -partner*innen pragmatisch entschieden werden muss, wie hoch der fach(sprach)liche Spezialisierungsgrad sein kann (vgl. B UHLMANN / F EARNS 2000: 14, 2018: 27f.) bzw. in welchem Maße der Austausch fachlicher Inhalte in der Fach- oder eher in der Allgemeinsprache erfolgen kann oder muss. Es wurde von der Prämisse ausgegangen, dass die Verständigung über Inhalte letztlich zwischen Menschen erfolgt, die sich in der Arbeitswelt und darüber hinaus in unterschiedlichen sozialen Kontexten und auf sozial und fachlich unterschiedlichen Niveaus bewegen und in mehreren Sprachen kommunizieren. Die Analyse war somit (fremd)sprach(en)didaktisch ausgerichtet und sollte Situationen und Sprachhandlungen einbeziehen, um u.a. auf Basis empirischer Daten zu zeigen, „welche Ausschnitte fachlicher Kommunikation und welche sprachlichen Mittel für die Vermittlung fachlicher Inhalte und die Produktion und Rezeption von Fachtexten relevant sind“ (F LUCK 1992: 26) - und deshalb in der Planung und Ausgestaltung von Kursen, aber auch in der Material- und Testentwicklung Berücksichtigung finden sollten. Im Gegensatz zur linguistischen steht die fachdidaktische Korpusforschung noch ganz am Anfang. Die eingangs beschriebenen B2-Deskriptoren sind, wie alle Deskriptoren des GER nicht korpusbasiert und empirisch validiert, sondern im besten Fall plausible Hypothesen, deren Überprüfung Gegenstand des beschriebenen Projektes war. 4 Aus rechtlichen Gründen konnte das Korpus nicht öffentlich zugänglich gemacht werden. Die GER-Niveaustufen als normative Zulassungskriterien 59 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 4. Die sprachdidaktische Analyse Die Analyse erfolgte auf Basis von Profile deutsch (G LABONIAT et al. 2005). Diese Umsetzung des GER für die Einzelsprache Deutsch ordnet auf der Basis von Kann- Beschreibungen den jeweiligen Kompetenzniveaus A1 bis C2 einzelne Sprachhandlungen und die jeweils zu ihrer Realisierung benötigten sprachlichen Mittel (Grammatik, Wortschatz) zu und wird als Planungsinstrument auf zentralen didaktischen Entscheidungsebenen, von der Kursplanung bis zur Testerstellung, eingesetzt (vgl. K UHN 2009: 169-173). Mit der Benennung von Sprachhandlungen, sprachlichen Mitteln (Grammatik und Wortschatz), Textsorten und kommunikativen Strategien bot Profile deutsch die zentralen Kategorien für die didaktische Analyse des Datenmaterials. Auf der Grundlage der Transkription wurde der Versuch unternommen, Äußerungen in ihrer Funktion zu identifizieren und ihre lexikalischen und grammatischen Realisierungen den Sprachhandlungsbeschreibungen niveaustufenbezogen zuzuordnen. Die folgenden Beispiele stammen aus dem Pflegebereich, für den, wie oben beschrieben, das sprachliche Zugangsniveau B2 gesetzlich festgelegt wurde, was die Relevanz der empirischen Überprüfung dieser normativen Setzung unterstreicht. 4.1 Fachsprachliche Elemente in der Kommunikation im Pflegebereich Da Fachsprache zur präzisen und ökonomischen Weitergabe von Informationen und zur Wissensvermittlung eingesetzt wird, wurde vor allem in kollegialen Gesprächen zur Pflegeanleitung oder -übergabe ein erhöhter fachsprachlicher Anteil erwartet. Dies war aber nicht unbedingt der Fall, wie der Analyseausschnitt zur Übergabe zwischen Nachtpflege (Sprecherin A) und Tagpflege (Sprecherin B) zeigt, in der Informationen ausgetauscht bzw. Absprachen über die Pflegedurchführung getroffen werden. Text Textsorte Sprachhandlung 5 Niveau sprachliche Strukturen: Grammatik Niveau A: Diese schwarze Stelle, wie eine große Punkt. Demonstrativartikel DIESE; Vergleichspartikel WIE ? / B1 Ich hab gewaschen und geguckt, was so... schwarz aus Beschreiben A1/ A1 Perfekt, Indikativ A1/ A1 Was ist das, wie eine… Informationen erfragen A1/ A1 Vergleichspartikel WIE ? / B1 B: Mikrotisch? Auskunft geben durch Frage A2/ B2 5 Klassifikation angelehnt an Profile Deutsch 60 Hermann Funk, Christina Kuhn DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 50 (2021) • Heft 2 Text Textsorte Sprachhandlung 5 Niveau sprachliche Strukturen: Grammatik Niveau A: Nekrotisch, ja aber entweder... Bejahen A1/ A1 Alternativer Konjunktor ENTWEDER ? / B1 ich kann nicht sagen, das sind Hämorrhoiden oder so was. Nichtwissen ausdrücken A1/ A1 ELLIPSE [Ich kann nicht sagen, (DASS) das…]; Modalverb KÖNNEN A1/ A1 aber wenn du Zeit hast, dann kannst du gu... Von Eventuellem sprechen A1/ A2 Konditionalsatz mit WENN und DANN; Modalverb KÖNNEN B: [Name]? Informationen erfragen A1/ A1 A: [Name], ja [Name]. Auskunftsgespräch Bejahen A1/ A1 [Name] war heute ganze Nacht so laut und [Name] hat Dipiperon gegeben. Als gegeben, wahr darstellen A1/ A1 Präteritum, Indikativ; Perfekt, Indikativ A1/ A1 Und [Name] früh war auch etwas laut, aber jetzt ist beruhigt, hat sehr gut gegessen und hat siebenhundert ausgetrunken Als gegeben, wahr darstellen A1/ A1 Präteritum, Indikativ; Perfekt, Indikativ A1/ A1 Dieser Becher mit halbe Saft steht noch im Zimmer. Als gegeben, wahr darstellen A1/ A1 Demonstrativartikel DIESER; Modale Präposition MIT + Dativ; Lokale Präposition IN + Dativ (im) ? / B1 Tab. 1: Ausschnitt aus Pflegeübergabegespräch: Absprachen über Ausführung Die Analyse mit dem auf Basis von Profile deutsch erstellten Raster zeigt eine Vielzahl von Sprachhandlungen auf unterschiedlichen GER-Niveaus auf, die deutlich unter B2 verortet werden können. Die Analyse weiterer Beispiele ergab, dass in der mündlichen Unterweisung überwiegend auf handlungsregulierende Sprachhandlungen zurückgegriffen wird, die ebenso in der Allgemeinsprache eingesetzt werden, wie z.B. die Redeorganisation (auf etwas aufmerksam machen, etwas zusammenfassen, explizieren etc.), der Informationsaustausch (u.a. Fragen stellen und beantworten) oder Signale des Zuhörens geben, wie der folgende Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen der Pflegekraft (A) und der Seniorin (B) zeigt: Die GER-Niveaustufen als normative Zulassungskriterien 61 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 A: Gut. Die Füßchen noch oben drauf. Den anderen auch. Voilà. Anweisung A1/ A1 Anordnen A1/ A1 Danke. So. Und jetzt einmal nach unten, gä? Ankündigung Sich bedanken; anordnen A1/ A1 Haben Sie schon Hunger? Smalltalk Informationen erfragen A1/ A1 B: Ne. Negation A1/ A1 A: Nö? Sich vergewissern A1/ B1 B: Ich habe nie Hunger. Verallgemeinern, generalisieren (nie) A1/ A2 A: Oh, das glaub ich Ihnen nicht. Das glaub ich gar nicht. Zweifel ausdrücken A1/ A1 Tab. 2: Hilfe zur Mobilisierung: Fragen stellen, Signale des Zuhörens Die Ausschnitte kommunikativer Praxis bestätigen auch für den Pflegebereich die Annahme, dass die berufsinterne mündliche Kommunikation zu einem großen Teil aus Sprachhandlungen besteht, die wenig berufsspezifisch oder fachsprachlich orientiert sind (vgl. F UNK 2010: 1149). Der Großteil der im Pflegealltag zu bewältigenden Anforderungen gehört zu den grundlegenden Formen der Kommunikation, wie z.B. die systematische Verarbeitung mündlicher und schriftlicher Informationen, die aktive Teilnahme an Gesprächen (z.B. etwas explizit machen, zusammenfassen, Fragen stellen etc.) oder der Aufbau und das Abwägen von Argumenten etc. Diese werden in der Regel bereits im Fremdsprachenunterricht auf Niveaus unterhalb von B2 vermittelt. Die Beispiele zeigen auch, dass eine spezifische Handlungssituation typischerweise Strukturen auf unterschiedlichen GER-Niveaus umfasst. Im GER bleiben zudem einige zentrale Aspekte authentischer Kommunikation, wie die Wahrnehmung und Erschließung situativer Kontexte, prosodischer Merkmale oder elliptischer Strukturen, unberücksichtigt. Eine erreichte Niveaustufe lässt zwar einerseits keine Aussagen über die tatsächliche sprachlich-kommunikative Handlungsfähigkeit am Arbeitsplatz zu, andererseits zeigt das Analyseraster aber auch, dass pflegerelevante Sprachhandlungen durchaus bereits auf den Niveaustufen A1 oder A2 realisiert werden können. In den untersuchten Ausschnitten sprachlicher Praxis trat im Bereich der (Alten)Pflege mit der ‚Beschreibung einer Tätigkeit während des Vollzugs‘ lediglich ein einziges spezifisch fachsprachliches Phänomen gehäuft auf (vgl. K UHN 2014: 233). 62 Hermann Funk, Christina Kuhn DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 50 (2021) • Heft 2 A: Dann geht´s weiter, gä? Ich dreh Sie mal auf die Seite, gä Herr [Name]. Stückchen rum. Und nochmal zu mir. Anweisung/ Ankündigung A1 Anordnen A1/ A1 DREHEN + Akkusativ; Lokale Präposition AUF + Akkusativ; Lokale Präposition ZU + Dativ A1/ A1 Ok. So. Kleinen Augenblick, und dann tun wir Sie raus zum Frühstück, gä? Anweisung/ Ankündigung A1 ELLIPSE [(Einen) kleinen Augenblick] A1/ A1 Kleinen Moment, gä? Tab. 3: Ausschnitt Grundpflege: Altenpflegerin kündigt Pflegehandlungen an Die Beschreibung einzelner Schritte während einer medizinischen oder pflegerischen Behandlung ist typisch für Gespräche zwischen medizinischen oder Pflegekräften und Patient*innen, wie auch andere Untersuchungen gezeigt haben (vgl. F RIEBE 2006; H AIDER 2010). Weitere berufsfeldspezifische Sprachhandlungen waren im Projekt jedoch weder für die Pflegenoch für die anderen untersuchten Bereiche eindeutig differenzierbar. 4.2 Schulungen als Bildungsmaßnahmen Da sich neben technischen Bedingungen vor allem auch die Standards in operativen, also planenden, steuernden oder überwachenden Prozessen ständig verändern, sind Anpassungsqualifizierungen und damit die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen heute für die Mehrzahl der Beschäftigten obligatorisch. Diese finden häufig in Form von Vorträgen und Workshops, also überwiegend mündlich statt. Einige solcher Schulungen konnten in den Bereichen Hygiene und Gefahrenstoffe mitgeschnitten werden. Erwartungsgemäß stiegen die fachsprachlichen Anteile, wie der folgende Ausschnitt aus einer Hygiene-Schulung belegt 6 : Frau A. (Schulungsleiterin): „Ja, hier sind jetzt noch mal alle meldepflichtigen Krankheiten aufgelistet, eben die unter dieses Tätigkeitsverbot fallen. Also dazu gehören akute Magen- Darm-Erkrankungen, die mit Brechdurchfall einhergehen, dann die Salmonellenerkrankungen, Typhus, Paratyphus, Cholera, die Shigellenruhr, und bei der Hepatitis die Formen A und E. Bei der Hepatitis gibt es natürlich auch noch die Formen B und C. […] da liegt der Unterschied darin, dass die Formen B und C nur über Körperflüssigkeiten übertragen werden können, also über Blut zum Beispiel. Hepatitis A und E können über Husten oder Niesen […] übertragen werden. Typhus, Cholera, Shigellenruhr kommt eigentlich in unseren Breiten hier so gut wie gar nicht mehr vor.“ 6 Das Beispiel zeigt einen Ausschnitt aus der einfachen Transkription. Die GER-Niveaustufen als normative Zulassungskriterien 63 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 Der mündlich vorgetragene Text weist neben fachsprachlichen Strukturen und Fachwortschatz auch Merkmale schriftlicher Texte auf. Als Vortrag konzipiert, ist er zwar medial mündlich. Betrachtet man jedoch Wortwahl und Versprachlichungsstrategien, dann ist der Text eher konzeptionell schriftlich bzw. schriftsprachlich (vgl. K OCH / O ESTERREICHER 1985), d.h. er wird monologisch präsentiert, fokussiert auf ein mehr oder weniger bekanntes Thema, ist um Objektivität bemüht und findet öffentlich statt (vgl. G ÜNTHER 1997: 66). Er ist also medial mündlich, konzeptionell aber eher schriftlich formuliert. Neben Komposita und hypotaktischen Strukturen weist der Ausschnitt bereits auch z.T. die für schriftliche Fachtexte typischen Grundthemen wie 1. (Werk)Stoffe, Materialien und Produkte, 2. Arbeitsabläufe, -anweisungen, Produktionsverfahren und 3. Arbeitsmaterialien mit Aufbau und Wirkungsweise sowie die mit ihnen korrespondierenden Mitteilungsfunktionen 1. charakterisieren (beschreiben), 2. diskriminieren (unterscheiden) und 3. generalisieren (verallgemeinern, Regeln formulieren) auf (vgl. O HM / K UHN / F UNK 2007: 105-107). Die konzeptionelle Mündlichkeit ist durch dialogisch-interaktive Kommunikationsbedingungen, Vertrautheit mit Gesprächspartner*innen, Affektivität und durch einen parataktischen Stil gekennzeichnet. Die analysierten Texte, wie z.B. E-Mails, waren zwar auf medialer, aber nicht unbedingt auch auf konzeptioneller Ebene schriftlich, sondern je nach Sprachhandlung und Sprechbzw. Mitteilungsabsicht eher konzeptionell mündlich (z.B. eine Einladung zur Geburtstagfeier) oder eher konzeptionell schriftlich (z.B. eine Bitte um Verlegung des Kursraums). In den analysierten Texten stieg die konzeptionelle Schriftlichkeit, je formeller ein Schreibanlass eingeschätzt wurde. Dies wäre zwar an weiteren Texten zu überprüfen, jedoch zeigen die Beispiele, dass die Anforderungen an die sprachlichen Handlungskompetenzen der Beschäftigten neben den sprachlichen Erscheinungen besonders auch die Fähigkeit zur Beurteilung situativer Kontexte und das entsprechend zu erwartende Sprachhandeln bzw. Grade von Formalität betreffen. Beides sind Aspekte, die demnach stärker in der (berufsbezogenen) Sprachausbildung berücksichtigt werden müssten und in kommunikationsrelevanten Zusammenhängen und Abläufen, wie z.B. Szenarien (vgl. E ILERT -E BKE / S ASS 2014), trainiert werden könnten. 4.3 Fachwortschatzauswahl Die Analyse deutet auch auf einen Zusammenhang zwischen dem Anteil von Fachwortschatz (besonders Komposita, Substantivierungen von Verben, stilistische Ebene) und dem Grad der konzeptionellen Schriftlichkeit bzw. Mündlichkeit hin. Je geringer der Grad der konzeptionellen Schriftlichkeit der kommunikativen Äußerungen war, desto geringer fiel im untersuchten Korpus auch der Anteil an Fachwortschatz aus. Dies müsste allerdings in detaillierteren Analysen und auf Basis eines größeren Korpus noch genauer untersucht werden. Der Fachwortschatzanteil war auch in weiteren Mitschnitten mündlicher Äußerungen überraschend gering und oft nicht abgrenzbar von anderen Berufsfeldern. Anders als erwartet, ergaben die Daten also keine Entscheidungsgrundlage für die Fachwortschatzauswahl. 64 Hermann Funk, Christina Kuhn DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 50 (2021) • Heft 2 Auch wenn die Datenbasis zu schmal für umfassende Frequenzanalysen war, fielen doch einige, allerdings in allen untersuchten Arbeitsbereichen häufiger vorkommende Strukturen auf, wie z.B. der Konjunktiv II in Verbindung mit einem Modalverb bzw. die häufig verwendeten Modalverben ‚sollen‘, ‚können‘ und ‚müssen‘ - grammatische Phänomene also, die bereits auf dem Niveau A2/ B1 trainiert werden. Sie sind in der sehr oft handlungsregulierenden Funktion der Äußerungen in der Berufspraxis begründet. Die Vermittlung von Verstehen und Produktion kann bereits auf A1 durch Chunks erfolgen (vgl. E LLIS 2004; H ANDWERKER / M ADLENER 2009), also mit Hilfe ganzheitlich vermittelter, nicht-analysierter Wendungen wie z.B. ‚Ich hätte gern…‘, ‚Wir müssten mal…‘, um Wünsche zu äußern oder Vorschläge zu machen. Die von W RAY (2008) differenzierten Funktionen des Gebrauchs von Chunks sind in den o.g. Beispielen nachweisbar, u.a. „buys time for processing and provides textual bulk, organizes and signals the organization of discourse, gets the hearer to do things: manipulation of the speaker’s world, indicates the speaker’s individual identity“ (W RAY 2008: 92). W RAY gibt damit Hinweise auf didaktische Konsequenzen: Die auf Partikel- und Adverbgebrauch basierende handlungsregulierende Funktion und vor allem die dabei genutzten prosodischen Merkmale müssen bewusst gemacht und trainiert werden. Durch die einfache Audio-Transkription konnten zwar paraverbale Kommunikationsbereiche wie Intonation, Lautstärke, Sprechtempo und -rhythmus nicht systematisch betrachtet werden. Jedoch deuten einige Äußerungen auf die Unterstützung der handlungsregulierenden Funktion hin, z.B. indem durch Veränderungen in der Klangfarbe Emotionen deutlich werden oder Fragevon Aussagesätzen nur durch den Intonationsverlauf unterschieden werden (vgl. K UHN 2014: 232f.). Die Analyseergebnisse deuten auch auf die Bedeutung deiktischer Ausdrücke (z.B. lokal bzw. als Nah- oder Ferndeixis: ‚dies‘, ‚hier‘, ‚dort‘, ‚da‘, oder temporal: ‚jetzt‘, ‚gleich‘, ‚vorhin‘) in der mündlichen Kommunikation hin, mit deren Hilfe relativ häufig und oft redeverkürzend auf Personen, Gegenstände, Zeiten oder Orte Bezug genommen wird. Auf deiktische Ausdrücke und ihre kommunikativen Funktionen sollte also in Unterrichts- und vor allem Musterdialogen verstärkt eingegangen werden. 5. Konsequenzen für die Sprachförderung von Pflegepersonal Die Analyseergebnisse lassen somit einige Schlussfolgerungen in Bezug auf didaktische Konzepte zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz im Pflegebereich zu. So kann z.B. das Training beruflicher Sprachhandlungskompetenz auf dem A1- Niveau beginnen und im Verlauf des Erwerbsprozesses bedarfsgerecht und handlungsorientiert einen Zuwachs fachsprachlicher Anteile erfahren, wie das Modell der gegenläufigen Pyramiden zeigt (vgl. F UNK 1999, zuletzt in P RIKOSZOVITS 2017). Grundlage der Auswahl von Sprachhandlungen sollte ihr Transferpotenzial in unterschiedliche berufliche und alltagsbezogene Bereiche sein. Ein systematisch handlungsorientiertes allgemeinsprachliches Training von Anfang an, bezogen auf unter- Die GER-Niveaustufen als normative Zulassungskriterien 65 50 (2021) • Heft 2 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 schiedliche (berufliche, private, öffentliche oder bildungsbezogene) Lebensbereiche (vgl. E UROPARAT 2001: 52f.) erscheint damit als effektivste Form sprachlicher Berufsvorbereitung. Der folgende Auszug aus einem Interview mit einer Pflegerin zeigt exemplarisch, dass fremdsprachliches Personal auf die Besonderheiten der Sprachverwendung in speziellen beruflichen Kontexten nicht vorbereitet wird und dass das Lernen am Arbeitsplatz der Regelfall ist. A: Besonders schwer war für mich die Sprache, muss ich ganz ehrlich sagen [B: Ja.], weil ich bin hierher gekommen, ein halbes Jahr Sprachkurs gemacht, aber das war echt, echt wenig, muss man sagen [B: Mhm.]. Musst ich beno.. die Sachen beno.. von Anfang alles [B: Bei Null anfangen, ja.]. Ja, das war eigentlich so… Aber eigentlich… Ich hab das Praktikum im Krankenhaus gemacht, und dann danach eigentlich ging schon, konnt ich schon mich so mit den Leuten sprechen. Zuerst hab ich immer Angst gehabt, ach spricht mich jemand an, und dann kann ich nicht antworten, oder versteh ich nicht, was sie sagen, das war sehr [B: Mhm.] peinlich für mich, sowas. Aber jetzt eigentlich hab ich keine Angst, […brauch…] ich sprech sogar selber die Leute an. B: Ja, Sie sprechen ja auch sehr gut deutsch. A: Ja, und ich kann auch verstehen, was sie sagen alles, hab ich kein Problem [B: Mhm.] Na ja, ich weiß, es geht noch nicht so ganz, wie es muss sein, aber trotzdem… Die Datenanalyse zeigt, wie fragwürdig eine normative Setzung allgemeinsprachlicher Niveau-Anforderungen für die Bewältigung konkreter beruflicher Sprachanforderungen ist. Ein Konzept, das fachsprachliche Besonderheiten als Zusatzqualifikation zu einem abgeschlossenen Niveaustufen-Test vermittelt, kann der Bedarfslage nicht gerecht werden. Die Orientierung an Sprachhandlungen aus dem beruflichen Alltag mit einer Konzentration auf frequente Routineformeln im Bereich deiktischer und handlungsregulierender Sprechakte sollte bereits unterhalb des B2-Niveaus zu alternativen Kursdesigns führen, die handlungs- und aufgabenorientierte Szenarien zur Grundlage des berufsorientierten Kommunikationstrainings machen (vgl. E ILERT - E BKE / S ASS 2014; K UHN / S ASS 2018). Die Untersuchung konnte zudem die wichtige Rolle fachtexttypischer Grundthemen und Mitteilungsfunktionen in der schriftlichen und mündlichen Kommunikation (s. Beispiel Hygiene-Schulung) zeigen. Um die Lernenden z.B. auf die Teilnahme an unterschiedlichen Bildungs- und Qualifikationsmaßnahmen vorzubereiten, sollten ihre rezeptiven Kompetenzen deshalb mit schriftlichen und mündlichen Texten gleichermaßen gefördert werden. Die handlungsregulierende Funktion prosodischer Merkmale, die sich in der Mehrzahl der Audio-Mitschnitte zeigte, spricht für eine deutliche Ausweitung des Hörtrainings unter besonderer Berücksichtigung zentraler bedeutungstragender Prosodieverläufe. Die Berufssprache wird in der eingangs zitierten Publikation BAMF/ IQ unterteilt in Alltagssprache, Pflegejargon - gemeint sind hier wohl frequente Routineformeln - und Fachsprache (vgl. BAMF/ IQ 2021: 5f.). Die Analyse tatsächlicher Sprachhandlungen im Projekt zeigt, dass diese Dreiteilung keine zielführende Definition als 66 Hermann Funk, Christina Kuhn DOI 10.2357/ FLuL-2021-0018 50 (2021) • Heft 2 Grundlage berufssprachlicher Qualifikation ist, da sie die wesentlichen handlungsregulierenden Strukturen allgemein-beruflicher Szenarien nicht einschließt. Insgesamt ist die Datenbasis sicher zu schmal für umfassende Schlussfolgerungen in Bezug auf frequente Muster beruflicher Kommunikation. Die Projektergebnisse deuten allerdings auf eine Reihe sprachlicher Strukturen hin (z.B. Handlungsabläufe, Deixis, konzeptionelle Mündlichbzw. Schriftlichkeit), die berufsfeldübergreifend für die Abläufe beruflicher Szenarien besonders frequent sein dürften und unterstreichen damit die Bedeutung einer speziellen berufssprachlichen Vorbereitung von Migrant/ innen auf die Arbeitswelt von Anfang an anstelle einer umfassenden normativen Niveaustufenvorgabe. Literatur B ARKOWSKI , Hans (2010): „Sprachhandlung“. In: B ARKOWSKI , Hans / K RUMM , Jürgen (Hrsg.): Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Tübingen, Basel: Francke, 302. B AUSCH , Karl-Richard / C HRIST , Herbert / K ÖNIGS , Frank / K RUMM , Hans-Jürgen (2003): Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen in der Diskussion. Arbeitspapiere der 22. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr. 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