eJournals Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa) 5/2

Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa)
2366-0597
2941-0789
Francke Verlag Tübingen
10.24053/VvAa-2020-0018
2020
52 Fischer Heilmann Wagner Köhlmoos

Silvia Schroer: Die Ikonographie Palästinas/Israels und der Alte Orient. Eine Religionsgeschichte in Bildern (IPIAO), Band 1: Vom ausgehenden Mesolithikum bis zur Frühbronzezeit, Band 2: Die Mittelbronzezeit, Band 3: Die Spätbronzezeit, Band 4: Die Eisenzeit bis zum Beginn der achämenidischen Herrschaft, Basel 2018, 2156 Seiten, ISBN 978-3-7965-3880-3

2020
Thomas Wagner
Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0018 Book Reviews Silvia Schroer: Die Ikonographie Palästinas/ Israels und der Alte Orient. Eine Religionsgeschichte in Bildern (IPIAO), Band-1: Vom ausgehenden Mesolithikum bis zur Frühbronzezeit, Band-2: Die-Mittelbronzezeit, Band-3: Die Spätbronzezeit, Band-4: Die Eisenzeit bis zum Beginn der achämenidischen Herrschaft, Basel 2018, 2156-Seiten, ISBN 978-3-7965-3880-3. rezensiert von Thomas Wagner (orcid.org/ 0000-0002-4076-5134) 1 Zum Buch Die vierbändige Sammlung der in Palästina/ Israel gefundenen Objekte und Artefakte wurde anfänglich von Silvia Schroer in Kooperation mit dem Fribourger Alttestamentler Othmar Keel herausgegeben und erschien bis einschließlich Band 3 in der Academic Press Fribourg. Der letzte und umfangreichste Band der Sammlung (965 Seiten) wurde im Schwabe Verlag (Basel) publiziert, in dem nun auch die Gesamtreihe erscheint. Auf den Buchrücken werden die Objektnummern des jeweiligen Bandes angegeben, die durch das Gesamtwerk gezählt werden. Auf diese Weise sind die einzelnen Motive neben ihrer Inventarisierungsnummer des aufbewahrenden Museums auch unter ihrer IPIAO-Nummer zitiertbar. Die Publikationsreihe bildet Objekte vom Natufium bis zum Beginn der achämenidischen Periode ab, wobei die einzelnen Epochen der Bronzezeit sowie die EZ I, IIa, IIb und IIc im Zentrum der Darstellung stehen. Ursprünglich und sowohl in der Einleitung in Band 1 als auch auf der Internetseite des Projekts (www.ipiao.unibe.ch) vermerkt, sollte sich die Sammlung auf die Zeit bis zum Beginn des Hellenismus erstrecken. Die Zeit achämenidischer Herrschaft bleibt jedoch ausgespart und wird in den kommenden Jahren im Projekt Die Bildwelt 156 Thomas Wagner 10.24053/ VvAa-2020-0018 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) Palästinas/ Israels zwischen Ost und West (BIPOW) (www.bipow.unibe.ch) behandelt werden. Mit der vorliegenden Sammlung wird ein wesentlicher Aspekt zur Rekonstruktion einer Religionsgeschichte Palästinas/ Israels abgebildet. Die ikonographischen Zeugnisse werden von den Autorinnen/ Autoren anders als die biblischen Schriften als zuverlässige historische Zeugnisse gedeutet: „Die biblischen Quellen bilden nicht antike Wirklichkeit ab. Sie bieten oft Ausschnitte oder Wahrnehmungen des Lebens, manchmal verzerren sie aus mehr oder weniger erkennbaren Prämissen oder Absichten heraus einen Sachverhalt. Wertlos sind die biblischen Schriften für Geschichtsrekonstruktionen keineswegs, aber man muss sie relativieren und am richtigen Ort in das Puzzle der rekonstruierten Geschichte oder des rekonstruierten Symbolsystems einfügen“ (Bd. 1, 12). Zur Rekonstruktion der Literaturgeschichte besitzen die ikonographischen Zeugnisse eine wesentliche Bedeutung: „Die Kenntnis der Bilder ermöglicht es, die biblischen Texte […] besser zu situieren, sie als Zeugnisse einer in verschiedenen Medien geführten Auseinandersetzung zu verstehen und am richtigen Ort in das geschichtliche Puzzle […] einzuordnen“ (Bd. 1, 27). Die Rekonstruktion der Religionsgeschichte erfolgt in dieser Sammlung über Gegenstände der Miniaturkunst, wie sie vielfältig in Israel/ Palästina belegt ist und entweder als Handelsware ins Land kam oder dort produziert wurde. Die Lage des Landes, das in der Bronze- und Eisenzeit häufig als Transitregion zwischen den Großreichen diente, wird in der Konzeption der Sammlung widergespiegelt: Die in Palästina/ Israel gefundenen Stücke werden in der Bildwelt der Großreiche kontextualisiert, so dass der Einfluss dieser Reiche sichtbar wird. Auf Referenzen zu biblischen oder anderen altorientalischen Texten verzichten die Autoren. Diese Beschränkung hat einen zweifachen positiven Aspekt: Zum einen werden die Bildzeugnisse als eigenständige Quellen wahrnehmbar, zum anderen werden keine Vorentscheidungen über Textbezüge getroffen, die die Wahrnehmung von Bild und Text leiten. Es verbleibt bei der Betrachterin/ beim Betrachter und deren/ dessen Textkenntnis, diese Referenzen herzustellen. Ein Alleinstellungsmerkmal der Sammlung ist der kritische Apparat der dargestellten Katalogstücke. In diesem werden Fundort/ Fundkontext, Epochenzugehörigkeit/ Datierung, Bildträger (Material und Beschaffenheit), Objektmaße, Aufbewahrungsort, Veröffentlichungen und Parallelen notiert. 2 Zu Didaktik und Methode Dem Katalog der Objekte der einzelnen Epochen steht jeweils eine gleichartig strukturierte Einleitung voran. Diese besteht aus: I. Datierung; II. Hauptorte; Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0018 Die Ikonographie Palästinas/ Israels und der Alte Orient 157 III. Kulturgeschichtliche Erträge des archäologischen Befundes; IV. Themen der Bildkunst; V. Biblische Bezüge. Der zweite Abschnitt Hauptorte beinhaltet jeweils eine Karte, so dass Lesende neben Wissen über die kulturelle Entwicklung zugleich einen Überblick über die Geographie Palästinas erwerben. Die Einleitungen bilden zusammen ein Kompendium der Religionsgeschichte Palästinas/ Israels, in dem die wesentlichen Aspekte (nicht nur) des religiösen Lebens beschrieben werden. So findet sich z. B. in der Einleitung zur Spätbronzezeit eine Kurzbeschreibung der Hauptgottheiten der Großreiche (Bd. 3, 44-74), in der Einleitung zur Eisenzeit eine Beschreibung der Geschichte der Reiche, mit denen Palästina/ Israel in dieser Epoche in kulturellem Kontakt lebte (Bd. 4, 25-60). Die im Katalog abgebildeten Objekte sind größtenteils Bildzeugnisse des religiösen Lebens, wobei Religiosität nahezu alle Lebensbereiche betraf. Profane Bilder oder Darstellungen von Ausgrabungen, wie sie sich sowohl in Pritchards ANEP als auch in Gressmanns Altorientalische Bilder zum Alten Testament finden, werden in IPIAO ausgespart. Der Katalog ist nach Motiven sortiert. Zu den einzelnen Objekten sind jeweils eine Umzeichnung, eine Bildbeschreibung sowie ein kritischer Apparat in den Katalog eingetragen. Für die Kontextualisierung der Bilder werden Parallelen (mit Publikation) angegeben. Der kritische Apparat von IPIAO stellt zugleich die Grundlage für die Bilderdatenbank BODO (www.bible-orient-museum.ch/ bodo/ ) dar, in der sich über die in IPIAO gesammelten Objekte weitere befinden. Auf der Innenseite des Deckels eines jeden Bandes sind eine Karte mit allen für die jeweiligen Epochen relevanten Fundorten sowie eine Tabelle aller Leitmotive beigefügt, über die die Lesenden einen schnellen Überblick über wesentliche Gehalte des Bandes erhalten. 3 Das Buch als Lehr-Lern-Buch IPIAO stellt eine Grundlage für eine methodische Erschließung der Bildwelt des antiken Vorderen Orients mit dem Schwerpunkt Palästina/ Israel dar und soll als solche zur Rekonstruktion der Religionsgeschichte dieses Kulturraums beitragen. Damit dient die Sammlung zunächst der Forschung, kann aber zugleich auch im Bereich der Lehre mit einem Fokus auf forschendem Lernen eingesetzt werden. Mit der kulturellen Kontextualisierung der Bilder sowie den einleitenden Beiträgen zur Kulturgeschichte sowie zur Motivauswahl in den jeweiligen Epochen bietet das Werk Studierenden die Möglichkeit, das in ihm gesammelte Wissen miteinander in Verbindung zu bringen und auf diese Weise kulturgeschichtliche Entwicklungen nachzeichnen zu können. 158 Thomas Wagner 10.24053/ VvAa-2020-0018 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) Um die Sammlung gewinnbringend im akademischen Unterricht einsetzen zu können, bedarf es vorab jedoch einer methodischen Schulung zur Analyse der Bildwelt des Vorderen Orients. Wie die Autoren einleitend anmerken, ist die Ausbildung einer solchen Methodik noch nicht vollends abgeschlossen. In den 1990er und 2000er Jahren setzte vor allem durch die Fribourger Schule um Othmar Keel eine Abwendung von der Deutung der Objekte als kunstgeschichtliche Zeugnisse ein (Bd. 1, 20 f.). In der Folgezeit wurde der von Panofsky stammende Ansatz ikonologischer Deutung verstärkt verfolgt, der von Othmar Keel (Das Recht der Bilder gesehen zu werden. Drei Fallstudien zur Methode der Interpretation altorientalischer Bilder [OBO 122], Fribourg/ Göttingen 1992, 267-273) und Hartmut Kühne (Gedanken zur kunstgeschichtlichen Betrachtungsweise in der Vorderasiatischen Archäologie, in: Hartmut Kühne u. a. (Hg.): Fluchtpunkt Uruk. Achräologische Einheit aus methodischer Vielfalt (FS Nissen), Rahden 1999, 342-351) fortentwickelt und schließlich von Friedhelm Hartenstein (Altorientalische Ikonographie und Exegese des Alten Testaments, in: Siegfried Kreuzer u. a. (Hg.), Proseminar I Altes Testament. Ein Arbeitsbuch, Stuttgart 2 2005, 173-186) sowie im Arbeitsbuch Iconographic Exegesis of the Hebrew Bible/ Old Testament. An Introduction to Its Methods and Practice von Izaak J. de Hulster, Brent A. Strawn und Ryan P. Bonfiglio (Göttingen 2015) in reduzierter Form in Anwendung gebracht wurde. Gegen den Trend einer Reduktion der Bildanalyse auf das sog. Panofsky- Schema bietet IPIAO einen ausführlichen kritischen Apparat, durch den eine Erschließung der Objekte vor allem hinsichtlich einer Qualitäts-, Material- und Stilkritik möglich wird. Die Angaben entstammen allerdings größtenteils den (Erst-)Publikationen der Fundstücke, so dass bei einer vertieften wissenschaftlichen Arbeit an den Objekten eine Überprüfung am Original unumgänglich ist. Die Grundlagen zu einer umfassenden Methodik einer historisch-kritischen Erschließung der Bildzeugnisse des antiken Vorderen Orients, die in den kommenden Jahren ausgearbeitet und spezifiziert werden können, sind damit gelegt. Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0018 translated by Thomas Wagner 1 About the Book The four-volume collection of objects and artefacts found in Palestine/ Israel was initially edited by Silvia Schroer in cooperation with the Fribourg Old Testament scholar Othmar Keel and appeared up to volume 3 in the Academic Press Fribourg. The last and most comprehensive volume of the collection (965 pages) was published by Schwabe Verlag (Basel), which now also publishes the complete series. The object numbers of each volume are indicated on the spines of the books, which are counted through the complete work. In this way, the individual motifs can be cited not only under their inventory number of the conserving museum but also under their IPIAO number. The publication series depicts objects from the Natufium to the beginning of the Achaemenid period, with the epochs of the Bronze Age and the Iron Age I, IIa, IIb and IIc at the centre of the presentation. Originally and as noted both in the introduction in volume 1 and on the project’s website (www.ipiao.unibe. ch), the collection was intended to cover the period up to the beginning of Hellenism. However, the period of Achaemenid rule is left out and will be dealt with in the project The Picture World of Palestine/ Israel between East and West (BIPOW) (www.bipow.unibe.ch). This collection represents an essential aspect of the reconstruction of a religious history of Palestine/ Israel. Unlike the Biblical writings, the iconographic testimonies are interpreted by the authors as reliable historical evidence: “The Biblical sources do not represent ancient reality. They often offer excerpts or perceptions of life, sometimes they distort a situation out of more or less recognisable premises or intentions. The Biblical writings are by no means worthless for historical reconstructions, but they must be put into perspective and inserted in the right place in the puzzle of the reconstructed history or the reconstructed symbol system” (vol. 1, 12). Iconographic testimonies are of essential importance for the reconstruction of literary history: “Knowledge of the images makes it possible to situate the Biblical texts […] better, to understand them as testimonies of a debate conducted in various media, and to place them in the right place in the historical puzzle […]” (vol. 1, 27). The reconstruction of the history of religion in this collection is done by means of objects of miniature art, as it is manifoldly documented in Israel/ Palestine and either came into the country as merchandise or was produced there. The location of the country, which in the Bronze and Iron Age often served as 160 Thomas Wagner 10.24053/ VvAa-2020-0018 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) a transit region between the great empires, is reflected in the conception of the collection: the pieces found in Palestine/ Israel are contextualised in the imagery of the great empires so that the influence of these empires becomes visible. The authors refrain from references to Biblical or other ancient oriental texts. This restriction has a twofold positive aspect: on the one hand, the pictorial testimonies are perceived as independent sources, and on the other hand, no preliminary decisions are made about textual references that guide the perception of image and text. It remains up to the viewer and his or her knowledge of the text to make these references. A unique selling point of the collection is the critical apparatus. In this apparatus, find location/ find context, epoch affiliation/ dating, image carrier (material and composition), object dimensions, storage location, publications and parallels are noted. 2 On Didactics and Methods The catalogue of objects from the individual epochs is preceded by a similarly structured introduction. This consists of: I. Dating; II. Main sites; III. Culturalhistorical yields of the archaeological findings; IV. Themes of pictorial art; V. Biblical references. The second section, Main sites , contains a map, so that readers can gain an overview of the geography of Palestine in addition to knowledge of the cultural development. The introductions together form a compendium of the religious history of Palestine/ Israel, describing the essential aspects of (not only) religious life. For example, the introduction to the Late Bronze Age contains a short description of the main deities of the great empires (vol. 3, 44-74), while the introduction to the Iron Age describes the history of empires with which Palestine/ Israel lived in cultural contact during this period (vol. 4, 25-60). The objects shown in the catalogue are mostly pictorial evidence of religious life, with religiousness affecting almost all areas of life. Profane pictures or representations of excavations, as they can be found in Pritchard’s ANEP as well as in Gressmann’s Alter Orient und Altes Testament are omitted in IPIAO. The catalogue is sorted by motifs. For each of the individual objects, a redrawing, a description of the picture and a critical apparatus are entered in the catalogue. Parallels (with publication) are given for the contextualisation of the pictures. The critical apparatus of IPIAO also forms the basis for the image database BODO (www.bible-orient-museum.ch/ bodo/ ), which contains further objects in addition to those collected in IPIAO. Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) 10.24053/ VvAa-2020-0018 On the inside of the cover of each volume is a map with all the sites relevant to the respective epochs, as well as a table of all motifs, through which readers can obtain a quick overview of the volume’s essential contents. 3 A Teaching and Learning Book IPIAO provides a basis for a methodical exploration of the pictorial world of the ancient Near East with a focus on Palestine/ Israel and as such should contribute to the reconstruction of the religious history of this area. Thus, the collection initially serves research purposes, but can also be used in the field of teaching with a focus on research-based learning. With the cultural contextualisation of the images and the introductory contributions on cultural history as well as the selection of motifs in the respective epochs, the work offers students the opportunity to connect the knowledge they have collected to trace cultural-historical developments. In order to be able to use the collection profitably in academic teaching, however, methodological training in the analysis of the visual world of the ancient Near East is required first. As the authors point out in the introduction, the training of such a methodology is not yet complete. In the 1990s and 2000s, the Fribourg School founded by Othmar Keel in particular began to turn away from the interpretation of objects as art historical testimonies (vol. 1, 20 f.). In the period that followed, the approach of iconological interpretation originating with Panofsky was increasingly pursued, that of Othmar Keel (Das Recht der Bilder gesehen zu werden. Drei Fallstudien zur Methode der Interpretation altorientalischer Bilder [OBO 122], Fribourg/ Göttingen 1992, 267-273) and Hartmut Kühne (Gedanken zur kunstgeschichtlichen Betrachtungsweise in der Vorderasiatischen Archäologie, in: Hartmut Kühne u. a. (Hg.): Fluchtpunkt Uruk. Achräologische Einheit aus methodischer Vielfalt (FS Nissen), Rahden 1999, 342-351) and finally made use of by Friedhelm Hartenstein (Altorientalische Ikonographie und Exegese des Alten Testaments, in: Siegfried Kreuzer u. a. (Hg.), Proseminar I Altes Testament. Ein Arbeitsbuch, Stuttgart 2 2005, 173-186) and in the workbook Iconographic Exegesis of the Hebrew Bible/ Old Testament. An Introduction to Its Methods and Practice by Izaak J. de Hulster, Brent A. Strawn and Ryan P. Bonfiglio (Göttingen 2015) in a reduced form. Contrary to the trend of reducing image analysis to the so-called Panofsky scheme, IPIAO offers a detailed critical apparatus, which makes it possible to index the objects, especially with regard to quality, material and style criticism. However, most of the information is taken from the (first) publications of the finds, so that a more in-depth scientific work on the objects requires a review of Die Ikonographie Palästinas/ Israels und der Alte Orient 161 162 Thomas Wagner 10.24053/ VvAa-2020-0018 Materielle Kultur / Material Culture 5/ 2 (2020) the original. The foundations have thus been laid for a comprehensive methodology for a historical-critical analysis of the pictorial evidence of the ancient Near East, which can be elaborated and specified in the coming years. Keywords Iconography, Ancient Palestine/ Israel, seals