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Carolus Quintus

2022
978-3-8233-9481-5
Gunter Narr Verlag 
Marc Laureys
Virginie Leroux
Stefan Tilg
Florian Schaffenrath
10.24053/9783823394815

Die Zeit der Herrschaft Karls V. (1519-1556) fällt mit einer Blüte des europäischen Renaissance-Humanismus zusammen. Karls Darstellung in der Literatur, insbesondere der neulateinischen Literatur, ist bisher aber nur wenig erforscht. Dieser Band möchte mit einer Reihe von Fallstudien einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke leisten. Le règne de Charles Quint (1519-1556) est l'un des terrains les plus favorables à l'expansion européenne de l'humanisme. Cependant, la représentation de l'empereur dans la littérature, en particulier néo-latine, n'a pas encore recue toute l'attention qu'elle mérite. Par une série d'études de cas, ce volume contribue à une connaissance plus approfondie du mythe impérial.

Carolus Quintus Kaiser Karl V. in der neulateinischen Literatur / L’empereur Charles Quint dans la littérature néo-latine herausgegeben von / édité par Marc Laureys, Virginie Leroux, Stefan Tilg und / et Florian Schaffenrath Carolus Quintus Herausgegeben von Thomas Baier, Wolfgang Kofler, Eckard Lefèvre und Stefan Tilg 37 Carolus Quintus Kaiser Karl V. in der neulateinischen Literatur L’empereur Charles Quint dans la littérature néo-latine herausgegeben von / édité par Marc Laureys, Virginie Leroux, Stefan Tilg und / et Florian Schaffenrath DOI: https: / / doi.org/ 10.24053/ 9783823394815 © 2022 · Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Fehler können dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autor: innen oder Herausgeber: innen übernehmen deshalb eine Gewährleistung für die Korrektheit des Inhaltes und haften nicht für fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diese Publikation enthält gegebenenfalls Links zu externen Inhalten Dritter, auf die weder Verlag noch Autor: innen oder Herausgeber: innen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind stets die jeweiligen Anbieter oder Betreibenden der Seiten verantwortlich. Internet: www.narr.de eMail: info@narr.de CPI books GmbH, Leck ISSN 1615-7133 ISBN 978-3-8233-8481-6 (Print) ISBN 978-3-8233-9481-5 (ePDF) ISBN 978-3-8233-0354-1 (ePub) Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.dnb.de abrufbar. www.fsc.org MIX Papier aus verantwortungsvollen Quellen FSC ® C083411 ® www.fsc.org MIX Papier aus verantwortungsvollen Quellen FSC ® C083411 ® 7 19 33 55 69 89 107 127 Inhalt Einleitung / Introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jean-Marie Le Gall (Université Paris I - Panthéon Sorbonne) Charles Quint, éloge paradoxal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PANEGYRISCHE DICHTUNG UND PROSA / PANEGYRIQUES EN VERS ET EN PROSE Roland Béhar (Ecole Normale Supérieure-PSL) Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint. Juan Sobrarias et son Carmen ad invictissimum Carolum V (ca. 1525) . . . . . . . . . . Stephen Harrison (Oxford) Greeting Charles V at Bordeaux, 1539. George Buchanan, Siluae poem 1 . . Marc Kaufmann (Luxembourg) Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567). Le dernier poète lauréat de Charles Quint présente ses dons. . . . . . . . . . . . . Virginia Ghelarducci (London) The Emperor and the Chronicle. Charles V and Juan Ginés de Sepúlveda’s De rebus gestis Caroli V Imperatoris et Regis Hispaniae . . . . . . . . . . . . . . . . . . Virginie Leroux (Paris, Ecole pratique des hautes études, EPHE, PSL) Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, dit Zenocarus, biographe de Charles Quint . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SPANNUNGEN UND GEGNER / TENSIONS ET CRITIQUES David Amherdt (Université de Fribourg, Suisse) Glaréan et Charles Quint. Un éloge si peu chaleureux ! . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 161 179 211 241 259 285 313 Emilie Séris (Paris, Sorbonne Université Lettres) Portraits de Charles Quint chez Paolo Giovio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvie Laigneau-Fontaine (Dijon, Université de Bourgogne) Le lion français et le renard espagnol. L’image noire de Charles Quint chez les poètes du sodalitium Lugdunense . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUSSERLITERARISCHE MEDIEN DES LOBES / LES SUPPORTS NON LITTERAIRES DE L’ELOGE Tristan S. Taylor (Armidale) The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries. The Periocha expeditionis Africanae Thunetensis of François de Bourgogne de Fallais . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Giancarlo Abbamonte (Naples) Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . POLITISCHE UND AKADEMISCHE DISKURSE / ENJEUX POLITIQUES ET RECEPTION ACADEMIQUE Thomas Baier (Würzburg) Camerarius und Karl V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Feddern (Kiel) Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse. Zu den Briefen der indianischen Nobilität Mexikos an Karl V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel (Frankfurt am Main) Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts Index nominum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Inhalt Einleitung / Introduction Die Anknüpfung an lateinische - sowohl pagane als auch christliche - Litera‐ turtraditionen wurde immer wieder auch politisch eingesetzt und ausgenutzt, als Teil von Strategien der Darstellung, Legitimierung und Problematisierung von Herrschaft. Ein gezielter Rückgriff auf berühmte Kernpassagen aus Vergils Aeneis ist schon im panegyrischen Epos der Spätantike merkbar und bleibt seitdem eine Konstante in der lateinischen Herrscherepik. Im späteren Mittel‐ alter kommen auch einige von Claudians Konsulatspanegyriken als literarische Modelle hinzu. Vorstellungen vom idealen Herrscher wurden u. a. durch antike Texte wie Senecas De clementia oder Plinius’ panegyrische Rede auf Kaiser Trajan genährt. Die dunklen Seiten machtpolitischer Ambitionen wurden nicht selten durch Passagen aus Lucans Bellum Civile, manchmal auch in bewusstem bzw. betontem Kontrast zu Vergils Aeneis, illustriert. Die antike Sprachästhetik und Rhetorik prägten in mehrfacher Hinsicht die Briefliteratur, etwa Kanzlei‐ korrespondenzen, als Medium politischer Kommunikation. Schließlich spielt auch bei der Inszenierung von Herrschaft und politischem Handeln in his‐ toriographischen Werken die Antikerezeption, und hier besonders auch die Rezeption christlicher Traditionen, eine bedeutende Rolle. Alle diese Formen der Ästhetisierung von Geschichte und Herrschaft mit Hilfe der lateinischen Tradition sind im Laufe des Mittelalters in jeweils unterschiedlicher Intensität feststellbar und fanden in der Frühen Neuzeit eine ununterbrochene Fortsetzung. Neue Ansätze ergaben sich in der Renaissance durch die von den Humanisten programmatisch geforderte Wiederherstellung eines durch antike Maßstäbe normierten Lateins. Dieses verschärfte Sprachbe‐ wusstsein führte im Renaissance-Humanismus sehr bald zu einer Debatte über die Frage der besten lateinischen Sprachnorm und des besten lateinischen Stils - ein Thema, das im lateinischen Mittelalter kaum reflektiert worden war. In einigen Phasen dieser Diskussion wurden Stiltheorie und politische Theorie explizit miteinander verknüpft. Für das Papsttum der Hochrenaissance war die Propagierung eines ciceronianischen Stilideals in offiziellen Dokumenten und literarischen Werken eine Facette ihrer Machtideologie, laut welcher die italie‐ nischen Päpste sich als die einzig rechtmäßigen Erben der antiken römischen Herrscher definierten und präsentierten. In der Staatsethik des 17. Jahrhunderts, die in entscheidendem Maße vom Tacitismus des Justus Lipsius geprägt war, entwickelte sich die Vorstellung, dass der für einen Herrscher am besten geeignete Stil der durch brevitas und pointierte Sentenzen gekennzeichnete Stil des Tacitus und Seneca sei. Neu war auch die Professionalisierung der Darstellung von Geschichte und Herrschaft durch offizielle Historiographen, die von einer regierenden Instanz ernannt und bezahlt wurden. Selbstverständlich gab es auch schon im Mittelalter offiziöse Geschichtsdarstellungen, sowohl auf Reichsebene als auch auf lokaler Ebene, wie etwa die Stadtchronistik italienischer Kommunen. Die Funktion oder sogar das Amt eines offiziellen Historiographen erschien aber erst im 15. Jahrhundert, und zwar im Königreich Frankreich, wo Jean Chartier eine lateinische Chronik der Regierung Karls VII. schrieb, und am burgundischen Hof, wo „chroniqueurs“, darunter etwa Georges Chastellain und Jean Molinet, Geschichtswerke verfassten. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstand der Begriff „Königlicher Geschichtsschreiber“ (historiographus regius) als offizielle Bezeichnung dieses Amtes am habsburgischen Hof sowie an anderen europäi‐ schen Königshöfen. Auch die Republik Venedig richtete in dieser Zeit ein solches Amt ein. Der erste Inhaber war Andrea Navagero; auf ihn folgte Pietro Bembo, der seine Historia Veneta nach Caesar und Livius modellierte. Innerhalb der dynastisch, national oder lokal orientierten Geschichtsschreibung besitzen die Werke dieser offiziellen Historiographen einen eigenen Stellenwert. Kaum systematisch erforscht in dieser Hinsicht ist die entsprechende latei‐ nische Literatur im Umfeld von Karl V. Auch in der Flut von Publikationen über Karl V. um das Jubiläumsjahr 2000 herum haben diese Texte relativ wenig Beachtung gefunden. Vielleicht ist diese Forschungslücke u. a. dadurch zu erklären, dass Karl V. auf den ersten Blick für eine solche Fragestellung eine schlechte Wahl zu sein scheint. Zwar war Karl V. die Stilisierung einer sorgfältig konstruierten persona überaus wichtig, wie seine Ernennung einer Reihe von königlichen Historiographen und die vielen Berichte über seine Taten deutlich zeigen, dennoch wurden die meisten derartigen Texte aus seiner direkten Umgebung nicht in lateinischer Sprache, sondern in europäischen Volksspra‐ chen, und zwar überwiegend auf Spanisch, verfasst. Das Verhältnis Karls zur lateinischen Sprache war nicht unbedingt herzlich. Als junger Prinz wurde er in einem spätburgundischen, überwiegend französischsprachigen Milieu in Gent in der Grafschaft Flandern sowie Mechelen und Brüssel im Herzogtum Brabant erzogen, und als Staatsmann war er zwar polyglott, beherrschte aber das Latein immer nur mäßig. Von ihm ist das bekannte Dictum überliefert, dass er auf Spanisch zu Gott sprach, auf Italienisch zu den Frauen, auf Französisch zu den Männern und auf Deutsch zu seinem Pferd. In seinem unmittelbaren Umfeld spielte die lateinische Sprache demgemäß keine überragende Rolle. 8 Einleitung / Introduction Dennoch gibt es auch eine erhebliche Zahl von - in der Regel humanistisch geschulten - Persönlichkeiten, welche die literarische persona Karls V. in lateinischem Gewand wesentlich mitgestaltet haben, und zwar in direkter Verbindung zum Kaiser ebenso wie ohne persönlichen Bezug zu ihm. Diese Texte, die zu mehreren Gattungen der Poesie und Prosa gehören, sind bisher noch niemals systematisch betrachtet worden. Dennoch bilden sie reichhaltiges Quellenmaterial für eine Untersuchung der Formen und Funktionen lateinischer Herrschaftsdiskurse im Umfeld eines Monarchen, dessen Herrschaftsbereich in seiner Zeit singulär groß war. Es gilt dabei, Ausprägungen, Gründe, Strategien und Zwecke der in lateinischer Sprache zum Ausdruck gebrachten Darstellung, Legitimierung und Problematisierung der Herrschaft Karls V. zu eruieren. Reizvoll ist eine solche Aufgabe gerade deswegen, weil im Ambiente Karls V. der Rückgriff auf die lateinische Sprache nicht selbstverständlich war. In der offiziellen Chronistik Karls ist, wie schon angedeutet, der lateinische Anteil gering. Immerhin wurden die wichtigen Comentarios de la guerra de Alemania hecha por Carlos V von Luis de Ávila y Zúñiga ins Lateinische übersetzt und unter dem Titel Commentarii de bello Germanico a Carolo V Caesare gesto (Antwerpen 1550) herausgeben. Dennoch gibt es auch eine umfangreiche Chronik in lateinischer Sprache, De rebus gestis Caroli V in 30 Büchern, verfasst von keinem geringeren als Juan Ginés de Sepúlveda, dem einzigen königlichen Historiographen, der eine offizielle Chronik zum Abschluss bringen konnte, sie aber leider unveröffentlicht lassen musste; sie erschien schließlich erst im 18. Jahrhundert. Über die offizielle Geschichtsschreibung hinaus wurde aber eine Fülle von Geschichtswerken produziert, die insbesondere bei den größten Triumphen Karls (Pavia 1525, Tunis 1535, Mühlfeld 1547) eine hohe Konzentration erreichte. Zum Teil finden wir auch hier Autoren, die mit Karl V. in Verbindung standen; Karl V. selber hatte ja im Rahmen dieser militärischen Kampagnen auch literarische Auftragsarbeiten erteilt. Mehrere dieser Werke haben daher einen betont panegyrischen Charakter und versuchen, Karl in verschiedener Hinsicht an römische Feldherren anzugleichen. Andere hingegen sind ausgesprochen kritisch gegenüber dem Kaiser. Gerade bei deutschen Autoren spielte nicht selten auch die Religionsproblematik eine wichtige Rolle. Von besonderem Interesse ist die vom luxemburgischen Humanisten Johannes Sleidanus verfasste Zeitgeschichte, Commentarii de statu religionis et rei publicae Carolo V Caesare (Straßburg 1555), in denen er die Leistungen und Defizite Karls vor dem Hintergrund der religiös-politischen Entwicklungen seiner Zeit kritisch gegeneinander abwog. Für eine Erforschung der auf Karl V. bezogenen lateinischen Herrschaftsdis‐ kurse können diese Geschichtswerke durch verschiedene andere literarische 9 Einleitung / Introduction Quellen flankiert werden. Zum einen sind epideiktische Textsorten relevant, wie etwa Gelegenheitsgedichte und Festreden zu wichtigen Ereignissen während der Regierung Karls bis hin zu seinem Tod, der wiederum eine Fülle von Nachrufen mit sich brachte. Zum anderen ist der offizielle Briefwechsel der Sekretäre, die für die politische Korrespondenz in lateinischer Sprache zuständig waren, mit zu betrachten; manche dieser Sekretäre, wie z. B. Alfonso de Valdés oder Cornelis De Schepper (Cornelius Scepperus), waren humanistisch gebildet und auch sonst literarisch aktiv. Darüber hinaus ist auch das gelehrte, historisch-philologische Schrifttum der Zeit auf seine politische Aussagekraft oder sogar propagandistische Wirkung hin zu überprüfen. Ein sprechendes Beispiel hat Ari Wesseling 2000 aufgearbeitet: Als der Leuvener Latein-Professor Hadrianus Barlandus 1524 sein Opusculum de insignibus oppidis Germaniae inferioris publizierte, wollte er hiermit nicht nur einen historisch-geographi‐ schen Überblick der Niederlande bieten, sondern zugleich auch die von Karl V. betriebene Expansionspolitik in den Niederlanden publizistisch unterstützen. Hier öffnet sich daher ein breites Feld, das zum großen Teil noch zu erschließen ist. Der vorliegende Band möchte anhand einer Sammlung von repräsentativen Fallstudien das Potential dieses Forschungsgebietes exempla‐ risch vor Augen führen. * Le présent ouvrage est issu d’un colloque qui s’est tenu à Freiburg im Breisgau du 27 au 29 juin 2019 dans le cadre des rencontres NeoLatina. Le cinq-centenaire de l’élection de Charles Quint à la tête du Saint-Empire germanique a fourni une date symbolique pour approfondir l’analyse de l’image de l’empereur dans la littérature néo-latine. Dans la lignée de la précieuse enquête de John Flood sur les poetae laureati dans le Saint-Empire germanique, des travaux d’Hermann Wiegand, de Peter Burke et de chercheurs de l’Université de Vienne, sous l’égide de Franz Römer, ou encore du volume dirigé par Roland Béhar sur Les Poètes de l’empereur, il s’est agi de mettre en valeur la fonction mémorielle, sociale et politique des auteurs qui ont célébré ou dénigré Charles Quint. L’ouvrage a d’abord le mérite d’examiner des sources de natures diverses qui appartiennent à des aires culturelles et géographiques variées et dont certaines n’avaient pas encore fait l’objet d’analyses détaillées. C’est le cas du poème que l’écossais George Buchanan composa en 1539 à l’occasion de la visite de Charles Quint à Bordeaux, des épigrammes du français Etienne Dolet, du panégyrique de Charles Quint composé par l’aragonais Juan Sobrarias ou encore du De bello Smalcaldico de Joachim Camerarius, un récit grec, basé sur Thucydide, probablement composé entre 1547 et 1550. Le poeta laureatus luxembourgeois Nicolas Mameranus, le suisse Glaréan et le néerlandais Willem 10 Einleitung / Introduction (Guillaume) Snouckaert van Schauwenburg dit Zenocarus sont encore moins connus. Une attention a été accordée aux différents supports sur lesquels se déploie la poésie encomiastique composée pour Charles Quint, qu’il s’agisse des sources épigraphiques qui célèbrent la tournée que l’empereur effectua de la Sicile à Naples, après sa victoire de Tunis, ou du texte latin qui accompagne la série de tapisseries sur la conquête de Tunis, réalisée de 1548 à 1554 par le tisserand flamand Willem de Pannemaker, à partir des dessins de Jan Cornelisz. Vermeyen. Si ce texte a généralement été réduit au statut de « légende » des événements représentés, il s’agit en réalité d’un véritable petit tableau épique, la Periocha expeditionis Africanae Thunetensis de François de Bourgogne. La correspondance latine a aussi été prise en compte, en particulier les lettres adressées à l’empereur par la noblesse mexicaine. Enfin une place est faite à la réception et à l’historiographie universitaire telle qu’elle se donne à lire dans les dissertationes académiques théologiques et juridiques, produites dans les universités protestantes de 1655 à 1731. Le mythe impérial Les apports des études ici présentées sont nombreux. Elles permettent d’ob‐ server la permanence et la circulation des motifs encomiastiques, mais aussi d’observer des nuances ou des particularités. Les poètes et les chroniqueurs néo-latins contribuèrent à forger le mythe impérial avec toute sa charge allégo‐ rique et symbolique. Les chantres de Charles Quint développent ainsi l’idée d’Empire providentiel, portée notamment par le chancelier impérial Mercurino Gattinara, empreinte d’espoirs messianiques et prophétiques : l’empereur doit unir le monde sous un seul pasteur et il a pour mission de combattre les infidèles, de lutter contre les sectes hérétiques et de restaurer la monarchie universelle. Ces enjeux impliquent un processus d’héroïsation et de sacralisation qui con‐ voque de nombreux modèles antiques et médiévaux, littéraires, historiques et philosophiques. Charles Quint est notamment comparé à Alexandre, César et Auguste, mais aussi à ses ancêtres Philippe le Bon, Charles le Téméraire et surtout Charlemagne. L’héroïsation inclut aussi des modèles mythologiques ou bibliques : Hercule dont les colonnes, associées à la devise Plus ultra, tiennent une part considérable dans l’emblématique de Charles Quint ; Jason et Gédéon, patrons de l’ordre de la Toison d’or ; Moïse et Daniel. Certains contextes suggèrent des motifs particuliers. C’est ainsi que les célébrations de l’expédition de Tunis convoquent fréquemment le modèle des guerres puniques, l’empereur devenant un nouveau Scipion qui l’emporte sur un nouvel Hannibal. Elles reprennent aussi les thèmes du choc des civilisations 11 Einleitung / Introduction et de la lutte de la foi chrétienne contre l’islam, deux motifs hérités de la propagande des croisades chrétiennes et, en particulier, de la Reconquista espagnole. La victoire sur Barberousse est associée au rétablissement de la paix en Méditerranée et fait de l’empereur un nouvel Enée et un nouvel Auguste. Dans le Panégyrique que Buchanan compose à l’occasion de la visite de l’empereur à Bordeaux, Charles Quint devient un nouveau Thésée, ancien ennemi royal devenu ami de la ville. Dans les chroniques, l’empereur vaillant et conquérant fait peu à peu place au sage, remarquable par sa piété. Le De rebus gestis de Sepúlveda, une œuvre monumentale de plus de mille pages, est en grande partie une histoire militaire, de nombreux chapitres étant consacrés à la description détaillée des batailles menées par Charles Quint en Europe et en Afrique du Nord. L’accent est, par ailleurs, mis sur la religion puisque de nombreux conflits sont engagés pour défendre la foi catholique. Sepúlveda célèbre la dévotion du roi, sa modestie, sa modération, son courage et sa quête de justice : s’il est maître du monde, il est aussi bon berger. Ce sont ces qualités que chante Snouckaert qui va jusqu’à comparer Charles Quint à Socrate et au Christ. Ce dernier confère une importance inédite aux nombres et aux mesures qui manifestent la prédestination de l’empereur et il esquisse un portrait plus intime d’un homme qu’il a côtoyé en décrivant des objets et œuvres d’art qu’il a pu contempler et des scènes auxquelles il a assisté. Les différents genres poétiques imposent des contraintes formelles et des modèles spécifiques, cependant Virgile est très souvent convoqué : Sobrarias privilégie le modèle virgilien pour faire de Charles Quint l’émule du Caesar antique ; François de Bourgogne compose une Enéide miniature en l’honneur du conquérant de Tunis ; les épigrammes épigraphiques qui célèbrent la victoire sur Barberousse imitent souvent des poèmes de Virgile, bien que leur style et leur langage rappellent davantage certains distiques d’Ovide ; Camerarius confère une tonalité virgilienne à son Carolus siue Vienna Austriaca et surtout à son Carolus siue Tunete, qui s’inspire à la fois de l’Enéide et de la quatrième bucolique; enfin, le panégyrique de Buchanan a des affinités avec l’Enéide - l’hospitalité offerte à Charles à Bordeaux rappelle celle offerte par Enée à Evandre -, mais aussi avec les Silves de Stace, les Panegyrici Latini et les éloges de Bordeaux composés par Ausone. Variantes, nuances et contradictions Par-delà l’ambition universelle de l’empereur, les différentes conjonctures laissent apparaître des variantes et des contradictions. Il faut bien entendu distinguer les ennemis de l’empire et les critiques ou nuances qui émergent en 12 Einleitung / Introduction son sein. Les poètes lyonnais se font les chantres de François I er et brossent un portrait particulièrement noir de Charles Quint, chargé de tous les défauts. Non seulement ils réactivent les clichés antiques concernant l’Espagne en faisant de l’empereur un sauvage belliqueux et effrayant qui fait preuve d’une hybris coupable, mais pour répondre aux attaques des Espagnols qui déploraient le non-respect du traité de Madrid par François I er , ils s’emploient à montrer que l’empereur est aussi fourbe que le roi français, voire un monstre qui assassina le Dauphin. La charge s’affaiblit cependant lorsque ces poètes condamnent la guerre et appellent les deux souverains à la paix. On constate la même volonté d’apaisement dans la silve que Buchanan compose à Bordeaux, durant l’hiver 1539-1540, alors que l’empereur traverse la France depuis l’Espagne pour réprimer un soulèvement dans sa ville natale de Gand : c’est ainsi que l’Ecossais rappelle, en cette période de trêve, que Charles a été le champion de la chrétienté contre les Turcs à Vienne (1529) et les Maures à Tunis (1535). Souvent l’éloge de l’empereur s’accompagne de la dénonciation du pouvoir central. Dans la lettre latine que Don Antonio Cortés Totoquihuaztli de Tlacopan envoie à Charles Quint le premier décembre 1552, le portrait de l’empereur juste vise à l’aboutissement d’une requête qui dénonce l’oppression espagnole et, en particulier, les tributs et les exactions auxquels est soumise la noblesse indienne. Dans un autre contexte, les épigrammes composées en Sicile et dans l’Italie du Sud pour célébrer la victoire de Charles Quint sur Barberousse témoignent des sentiments ambivalents des Italiens qui montrent leur gratitude envers l’empe‐ reur qui a combattu les pirates, mais profitent de sa visite pour exprimer leur mécontentement à l’égard du gouvernement espagnol, accusé d’avoir contribué à la dépression économique qui frappe la région et d’avoir réduit l’autorité des pouvoirs locaux, surtout après les mesures drastiques prises par Pedro de Toledo. Les poèmes s’appuient sur les traditions mythiques et historiques des villes visitées par l’empereur pour rappeler leur ancienne autonomie, leurs privilèges (accordés par les rois précédents) et leur rôle important sous les dynasties angevine et aragonaise. D’autres nuances se manifestent au sein d’œuvres partisanes : c’est ainsi qu’à l’instar d’Erasme, le suisse Glaréan semble préférer Ferdinand à son frère : c’est Ferdinand qui est le puer senex, l’incarnation de l’enfant de la quatrième bucolique de Virgile, le roi messie, consolateur des malheureux, défenseur de la vraie religion et roi de paix, appelé à rejoindre le Ciel après une longue vie. Cette même préférence, peut-être inconsciente, accordée à Ferdinand se retrouve dans l’ode du poète viennois Caspar Ursinus Velius chantant la victoire de Charles Quint sur François I er à Pavie en 1525. Les chroniques incluent aussi des critiques. Si Paolo Giovio est un fervent partisan de l’alliance de l’Europe 13 Einleitung / Introduction chrétienne contre l’Empire Ottoman et s’il a vu en Charles Quint l’incarnation de ses espérances, les Historiae sui temporis formulent parfois un jugement critique en soulignant la cruauté de l’empereur, ses erreurs stratégiques et son appât du gain et en indiquant qu’il poursuit avant tout ses intérêts personnels. De même, Sepúlveda ne flatte pas toujours Charles Quint : la célébration de ses compatriotes espagnols le conduit à montrer comment les batailles menées par l’empereur et son armée ont progressivement épuisé les ressources financières du pays et la santé du monarque lui-même qui souffrait déjà de la goutte à l'âge de trente ans, commençait à perdre ses dents à la cinquantaine et fut tôt atteint de mélancolie. C’est peut-être pour cette raison que la publication de la chronique n’a pas été autorisée. Cependant, si le déclin de l’empereur efface l’impression initiale d’un monarque invincible, il permet aussi de mettre en relief sa résistance, son humanité et sa piété. Le cas de Joachim Camerarius et de l’historiographie protestante est instructif : si l’epyllion que Camerarius consacre au siège de Vienne par les Turcs est moins un panégyrique qu’une satire morale qui déplore la défaite de la religion, vaincue par la superstition, le Carolus siue Tunete est un éloge sans réserve de l’empereur qui restaurera la paix à laquelle Camerarius aspire comme Erasme ; surtout, le protestant reste bienveillant avec Charles Quint dans le De bello Smalcaldico où l’empereur, père de la patrie et gardien de la loi, est présenté comme un instrument d’apaisement et de stabilité dans une Allemagne troublée. Dans les De statu religionis et rei publicae Carolo V. Caesare commentarii que le diplomate strasbourgeois Johannes Sleidanus fit paraître en 1555, Charles Quint n’apparaît que comme une figure marginale, comme le grand empereur d’un grand empire, et non comme un acteur politique, bien qu’il soit mentionné de manière centrale dans le titre. Il en va de même dans la dissertation Augustanae Confessionis Carolo V. Caesari exhibitae historia, que Christoph Beyer a présentée en 1731 en réponse aux célébrations du bicentenaire de la Confessio Augustana. En revanche, le théologien luthérien Johann Friedrich Mayer publie à Leipzig en 1682 un texte intitulé De morte Caroli V. Imperatoris evangelica dissertatio, dans lequel il affirme, en se fondant sur l’Historia sui temporis de Jacques-Auguste de Thou, que l’empereur est mort dans la foi évangélique, intensifiant un conflit qui l’opposait, lui et son collègue d’Iéna Caspar Sagittarius, au jésuite d’Erfurt Marcus Schönmann. En matière de religion, ce n’est pas l’empereur qui est l’adversaire des protestants allemands, mais le pape, dont le droit d’approbation des candidats à l’élection du roi allemand est remis en cause à plusieurs reprises dans les dissertations juridiques. Celles-ci présentent parfois une image critique de l’empereur pour exalter la « liberté teutonique », tandis que dans le contexte d’un empiètement croissant de la France sur l’empire depuis la guerre de Trente Ans, l’élection de Charles Quint, considéré comme un rempart contre les 14 Einleitung / Introduction revendications françaises, constitue un moment fort de la confiance des Allemands. On notera que les érudits protestants n’ont généralement pas peur d’adopter sans critique les récits français, espagnols ou papaux et ne prennent pas soin de n’utiliser que des récits qui peuvent être attribués au camp protestant. Stratégies sociales et clientélisme Les œuvres évoquées ont été composées par leurs auteurs dans le cadre de fonctions officielles ou de stratégies diverses de promotion sociale. Sepúlveda devint en 1536 chroniqueur officiel et confesseur de l’empereur et c’est à ce titre qu’il écrivit la chronique du règne, bien que celle-ci ne fût ensuite pas publiée. Paolo Giovio, installé au Vatican auprès de Clément VII, fut un observateur privilégié des relations internationales. Il fut, comme son frère, anobli par Charles Quint le jour de son sacre et lui dédie son premier ouvrage historique, le Commentario de le cose de’ Turchi, qui est publié à Rome en 1532. Les deux frères reçurent le titre de comte palatin et le droit de joindre au stemma familial les deux colonnes d’Hercule et la devise Plus ultra. Cependant, dans les années 1530, Paolo Giovio est aussi très proche d’Alfonso d’Avalos, marquis del Vasto, commandant des armées de Charles Quint, à qui il dédie ses Elogia uirorum illustrium en 1546 et qui est l’un des principaux mécènes du Musée de Côme. Snouckaert van Schauwenburg fut conseiller ordinaire, puis bibliothécaire de Charles Quint, puis de son fils Philippe II, mais aussi comte palatin et chevalier de l’Ordre de l’éperon d’or, un des ordres de chevalerie dynastiques les plus prisés. Sa biographie de l’empereur parue un an après la mort de ce dernier, a pour ambition de légitimer l’action du prince catholique Philippe II, pleinement investi du pouvoir par son père, mais aussi de consolider l’autorité de l’ordre de la Toison d’or et, en particulier, des chevaliers des anciens Pays-Bas, dont Snouckaert est originaire. En célébrant l’empereur, les poètes aspirent au titre de poeta laureatus : si le Suisse Glarean l’obtint de Maximilien en 1512, le luxembourgeois Nicolas Mameranus le reçut de Charles Quint le 25 octobre 1555, vraisemblablement à l’occasion de la cérémonie d’abdication au palais du Coudenberg à Bruxelles, en même temps que le titre de compte palatin et deux diplômes qui attestent de vingt-deux ans de service aux côtés de l’empereur, comme soldat et comme historiographe non-officiel : l’empereur le remercie, en effet, d’avoir immor‐ talisé son nom en décrivant ses expéditions par des œuvres en prose et en vers et en confectionnant des catalogues. Or, la composition poétique est aussi le moyen de courtiser de potentiels patrons et protecteurs. Le recueil de Poemata que fait paraître Antonio Sebastiano Minturno en 1564 constitue un 15 Einleitung / Introduction exemple de ce type de stratégie dans la mesure où les poèmes panégyriques célèbrent l’empereur mais aussi ses secrétaires Nicolas Perrenot de Granvelle et Francisco de los Cobos ainsi que Miguel Mai, ambassadeur de Charles Quint à Rome de 1528 à 1533, puis vice-chancelier d’Aragon. De même, les quatre poèmes de Sobrarias qui chantent respectivement la victoire de Pavie, Charles Quint, Mercurino Gattinara et la naissance en mai 1527, du prince héritier, l’infant Philippe, s’inscrivent dans le cadre de la célébration de l’empereur par l’archevêque de Saragosse, Jean d’Aragon, dont Sobrarias était proche. C’est ainsi que le poème célébrant la naissance du fils de Charles Quint, inspiré de la quatrième bucolique, annonce que l’infant Philippe sera non seulement un nouvel Héraclius rapportant à Constantinople une relique de la vraie Croix après son expédition contre Chosroès, mais aussi, et surtout, un nouveau Ferdinand prolongeant la geste héroïque de Ferdinand d’Aragon, conquérant de Grenade. Nous espérons que ce volume suscitera à son tour de nouvelles études qui permettront de mieux comprendre les enjeux de la célébration de l’empereur en latin : plus élitiste certes, elle échappe aux frontières linguistiques et prétend à l’universalité. * Last but not least möchten wir uns bei den Institutionen bedanken, welche die Tagung und den Tagungsband durch ihre finanzielle Unterstützung möglich gemacht haben: bei der Stiftung Pegasus Limited for the Promotion of Neo-Latin Studies, die maßgeblichen Anteil daran hat, dass die internationale neulateini‐ sche Forschung in den letzten Jahrzehnten wachsen und gedeihen konnte; beim Sonderforschungsbereich 948 Helden, Heroisierungen, Heroismen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, in dem das Verhältnis von Herrschertum und Hel‐ dentum seit Beginn vielfältig diskutiert wird; bei der Stiftung Humanismus heute des Landes Baden-Württemberg, die sich mit zahlreichen Initiativen der Ver‐ mittlung unseres griechisch-römischen Erbes widmet; und schließlich bei der Universität Innsbruck und dem Ludwig Boltzmann Institut für Neulateinische Studien, unseren unschätzbaren Partnern in der Konzeption und Organisation der NeoLatina. Unser großer Dank gilt ebenfalls Clara-Sophie Bibow und Nicole Simon (Bonn), die uns ebenso kompetent wie tatkräftig bei der Endredaktion unter‐ stützt haben. im September 2022 Marc Laureys (Bonn) Virginie Leroux (Paris) Stefan Tilg (Freiburg im Breisgau) Florian Schaffenrath (Innsbruck) 16 Einleitung / Introduction Bibliographie Béhar, Roland: „In medio mihi Caesar erit“: Charles-Quint et la poésie impériale, in: e-Spania 13, 2012. URL: http: / / journals.openedition.org/ e-spania/ 21140 (consulté le 8 avril 2022). Brandi, Karl: Kaiser Karl V., Bd. 2: Quellen und Erörterungen, München 1941. Burke, Peter: Presenting and Re-Presenting Charles V, in: Hugo Soly / Wim Blockmans (Hg.): Charles V 1500-1558 and his Time, Antwerp 1999, 393-475. Flood, John: Poets Laureate in the Holy Roman Empire: A Bio-bibliographical Handbook, 4 Bde., Berlin / Boston 2006; Bd. 5: Supplement, ibidem 2019. Kagan, Richard L.: Clio & the Crown. 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Dans toute cette production, l’empereur montre le souci de son nom, celui de sa famille, de son honneur, de sa dignité, et du soin de préserver ses héritages : bref une bonne conscience, certain d’être toujours dans ses droits menacés par le Français, le Turc, le luthérien. Et pourtant, il n’a pas seulement défendu ce dont il héritait, mais a accru son domaine, avec la Gueldre, le Mexique et le Pérou, donc au détriment d’autrui. Charles Quint a aussi été observé par ceux qui l’approchent, notamment les ambassadeurs italiens, mine d’informations sur ses pensées, ses paroles mais surtout sur son corps et les signes qu’il envoie. Charles Quint a croisé beaucoup de monde dans ses innombrables voyages (1000 lieux visités dont il conservait des vues et des cartes à Yuste). Dans ses innombrables rencontres avec les sociétés politiques et les princes de son temps, il a vécu sous le regard des autres, bref le contraire du princeps clausus que sera son fils. Et pourtant cet homme public est un personnage timide, réservé, n’ayant pas beaucoup confiance en lui et l’un de ses biographes récents, Denis Crouzet le voit travaillé par l’angoisse, la peur de mal faire, la peur de faire le mal. 2 Taciturne aussi et mauvais orateur, moins à cause de ses capacités linguistiques, qui sont grandes puisqu’il a appris de nombreuses langues pour s‘adresser à ses sujets et à ses soldats, qu’en raison de son élocution embarrassée par son prognathisme. Si l’éloquence est difficile, le corps est plein de vitalité, maîtrisé et inspire la sympathie. Bon chasseur, gros mangeur, bon cavalier, amateur de femmes, et pas seulement de la belle Isabelle du Portugal, courageux physiquement, il est pourtant malade de ses angoisses 3 Bonora 2014. 4 Morel-Fatio 1913. et de ses excès : crise d’épilepsie en 1519, fièvre en 1525, jambe fêlée en 1532, goutte dès 1528 et mort de la malaria. S’en tenir à ce que faisait, pensait et disait Charles Quint serait aujourd’hui tenu pour une posture biographique positiviste car Charles Quint est aussi une persona, fruit de constructions collectives qui investissent sa personne d’attentes et de griefs. Il est une construction de ses adversaires comme de ses sujets. Pour les Français, il est tantôt le meilleur ami, le frère, mais le plus souvent, l’hypocrite dissimulateur, machiavélien, cachant son ambition, son appétit de domination et son hubris sous le masque de la religion, bref versatile, sans foi, ni loi, car toujours opportuniste. Les luthériens sont tantôt enclins à reconnaître son autorité et la sincérité de son engagement, tantôt à le tenir pour un tyran allié de l’antéchrist romain. Les Italiens l’ont pendant longtemps assimilé à ces barbares tudesques et de plus en plus espagnols qui martyrisent la péninsule. Mais il a aussi été célébré comme le dernier empereur, remportant des victoires contre l’infidèle menaçant, et offrant une alternative rassurante à l’hégémonie de la monarchie pontificale comme l’a récemment montré Elena Bonora. 3 Et qui dira ce qu’était Charles Quint pour les royaumes Amérindiens vaincus et soumis ? L’image de Charles Quint est aussi construite par ses sujets, qui, à travers les performances que sont les entrées et les fêtes, investissent sa figure d’attentes différentes selon les nations : le Charles Quint des communes italiennes ou allemandes n’est ni celui des cortès de Castille ou d’Aragon, ni celui des états provinciaux des anciens Pays-Bas. L’entrepreneur de guerre n’est peut-être pas le même homme pour les lansquenets allemands ou les tercios espagnols. Bref, il y a le Charles Quint des grands rhétoriqueurs, travaillant pour les chambres de rhétorique et les spectacles de rue et autres entrées ; le Charles Quint des romances espagnols, des relaciones de sucesos et celui des entrées triomphales en Italie; enfin, il y a l’empereur des historiographes, de Paolo Giovio à Sepulveda, ou Pedro Mexia jadis étudié par Morel-Fatio 4 mais aussi celui qui apparaît sous la plume d’historiens qui ne lui sont pas favorables, les frères Du Bellay, Jean Carion (1533 auquel répond Sepulveda) ou Sleidan. Cette production en toutes langues livre une image kaléidoscopique du prince, oscillant entre prescription et description, observation et idéalisation, réflexivité et engagement polémique. Pour les lettrés férus d’histoire sainte et d’Antiquité, il est un nouveau Marc Aurèle pétri de sagesse et de clémence (Guevara), un nouvel Alexandre conquérant, un nouveau Charlemagne, un 20 Jean-Marie Le Gall 5 Le Brun 2009. 6 Silver 2008. 7 Kagan 2009. 8 Brandi 1937 ; Menendez-Pidal 1937 ; Rassow 1942. 9 Michaud 2013. nouveau Gédéon combattant les hérétiques, un nouveau David, luttant seul contre les géants ligués contre lui, un nouvel Auguste pacificateur voire pour son chancelier Gattinara le Carolus redivivus de la fin des temps. Il est aussi comme l’a souligné Jacques Le Brun 5 un nouveau Dioclétien abdiquant, sans oublier le Picrochole, teigneux, hargneux et peu enclin à la clémence. En effet, que ce soit après les commuros de 1521 ou après la révolte de Gand de 1540, il témoigne d’un esprit tenace de vengeance, dont pâtissent Francesco Sforza entre 1525 et 1530 ou Philippe de Hesse en 1547. Enfin, Charles Quint ne s’est pas désintéressé de la fabrique de sa memoria. Maximilien, son grand père, avait déjà été soucieux de son self-fashioning comme l’a montré Larry Silver. 6 Charles a commandé des portraits de lui, notamment au Titien. Kagan 7 nous a appris qu’il surveillait ce qui était écrit sur lui et à la fin de sa vie, il témoigna de sa disponibilité pour répondre aux questions de Sepulveda, même s’il n’eut pas le loisir de le faire. Il demanda aussi à Giovio, qu’il avait croisé, de corriger certains passages qu’il avait écrits sur lui. Quand Gomara publia en 1553 son Amérique victorieuse, où il reproche à Charles d’avoir négligé l’Amérique, le livre fut retiré des librairies. Déjà protéiforme pour ses contemporains, Charles Quint a été traité diver‐ sement après sa mort par des historiographies qui n’ont pas manqué de se disputer, avec des préoccupations nationalistes, la figure de cet empereur. On se souvient des débats entre Karl Brandi, Peter Rassow ou Ramón Menéndez Pidal pour savoir si la conception impériale du pouvoir de Charles Quint était germanique (plus précisément gibeline via Gattinara), ou castillane ? 8 Et pourquoi pas bourguignonne ? Ces optiques sont dépassées mais les questions et les problèmes demeurent. Mais il faut synthétiser et il me semble que ce souverain présente une figure paradoxale de chef de famille, d’empereur et de chevalier chrétien. Charles Quint a l’esprit de famille et maîtrise l’art du management des ressources humaines qu’offrent les Habsbourg. Il sait placer et utiliser son frère Ferdinand en lui cédant les domaines héréditaires en 1521, le vicariat d’Empire et en en faisant son héritier comme roi des Romains en 1531 9 . Ses sœurs sont bien mariées : Isabelle devient reine du Danemark, Eléonore et Catalina reines du Portugal et Eléonore est remariée avec François I er ; devenues veuves, certaines femmes de la famille sont utilisées comme régente, telle Marie de Hongrie, ou 21 Charles Quint, éloge paradoxal 10 Debris 2005. l’une de ses tantes, Marguerite de Savoie. Charles sait aussi défendre sa tante anglaise de l’infamie d’un divorce et employer ses neveux, comme Maximilien, régent d’Espagne en 1548. Fils et filles sont évidemment au cœur de sa stratégie politique. Son fils Philippe, qu’il fait régent entre 1543 et 1547, qu’il instruit, est marié à une portugaise, qui meurt vite en lui laissant don Carlos, puis à Marie d’Angleterre qui demeure stérile. Sa fille Jeanne épouse un infant portugais, puis, veuve, devient régente d’Espagne entre 1554 et 1559. Quant à Maria, elle épouse son cousin Maximilien, futur empereur. S’il a négligé certains enfants naturels, l’empereur a eu le souci de Marguerite et de don Juan. Bref, Charles Quint fabrique l’image du pater familias d’une famille qui prospère par les mariages : Tu felix Austria nube. 10 Pourtant c’est là en partie image d’Epinal. De quel nom peut tout d’abord se revendiquer Charles ? Ses adversaires protestants l’ont souvent appelé Charles de Gand, véritable diminutio capitis de l’héritier des Trastamare, des Aragon, des Habsbourg et de la maison de Bourgogne. Pendant longtemps, c’est la mémoire, le faste, les domaines, le cérémonial de celle-ci qui l’ont hanté. La Bourgogne est la matrice de son nom, de sa famille, sa topolignée. Or il a soustrait cet héritage à l’Empire, tout d’abord en émancipant les Pays Bas du cercle de Westphalie en 1547, puis en le cédant à l’Espagne, avec son cadavre et la toison d’or. L’imaginaire familial a été délocalisé, translaté et greffé sur la péninsule. Yuste et Grenade ont remplacé la chartreuse de Champmol près de Dijon comme demeure finale. Ce rapport à la famille n’a cependant rien à voir avec ce que nous entendons aujourd’hui par des relations familiales harmonieuses. Orphelin précoce de père, élevé par sa tante, écartant une mère absente et folle pour régner seul et non comme co-souverain, la dépouillant même pour doter ses sœurs, il n’a découvert son frère élevé en Espagne qu’à 17 ans. L’émancipation envers ses grands-pères n’a pas été facile. Maximilien ne lui a pas facilité son élection impériale en ne le faisant pas élire de son vivant roi des Romains. Et son autre grand père Ferdinand avait une prédilection pour son frère Ferdinand, alors que Charles symbolisait les philippistes, partisans de son père trop vite décédé et dont les rapports avec Ferdinand d’Aragon étaient conflictuels. Cette famille est aussi fragile. Jusqu’en 1527, en raison de combinaisons matrimoniales aussi versatiles que les renversements diplomatiques du temps, Charles Quint est sans femme et sans héritier, sinon son frère qu’il ne parvient à faire élire roi des Romains qu’en 1530. La succession impériale a longtemps été fragile. Qui sait si la captivité des fils de François I er n’a pas été alors un 22 Jean-Marie Le Gall 11 Le Gall 2015. 12 Michaud 2013. moyen de fragiliser aussi la succession française ? Le roi se considère encore en prison tant que ses fils le sont comme je l’ai montré dans L’Honneur perdu de François I er . Pavie 1525. 11 Et tandis que son frère engendre nombre de fils et petit-fils, installant solidement la dynastie comme l’a montré Claude Michaud, 12 Charles Quint n’a que deux filles et un seul fils. Cette fragilité l’aveugle et lui fait commettre des erreurs. Pourquoi donner le Milanais à son fils plutôt qu’à un cadet de François I er , ce qui aurait permis la paix ? Charles Quint rechigne parce que Milan est une porte d’Italie (donc de Naples), et propose alors les Pays-Bas mais redoute alors la réaction de l’Angleterre et surtout de la France, qui pourrait se reconstituer ainsi un apanage de type bourguignon. L’intérêt stratégique alimente ici l’esprit de famille. Mais pourquoi proposer de faire de Philippe l’héritier de la couronne impériale après la disparition de son frère ? Celui-ci proteste violemment, les princes allemands se rebellent. Charles Quint renonce et abdique de tous ses titres. L’aveuglement paternel nuit à l’esprit dynastique. Il est le fruit de la faiblesse de sa branche et le conduit à l’échec. La titulature impériale n’est qu’un des titres de Charles Quint qui règne sur de nombreuses capitales : il est duc de Brabant, comte du Hainaut à Mons, comte de Namur, comte de Barcelone, roi d’Aragon à Saragosse, roi de Castille à Valladolid, roi de Navarre à Pampelune, roi de Naples, roi de Jérusalem, roi de Valence… Son empire n’est pas une construction politique unifiée, un empire qui rassemble tous ces territoires sous une même loi, mais une union personnelle. Il est à la tête de monarchies qui sont parfois elles-mêmes composites comme la monarchie catholique. Les royaumes qui constituent celle-ci ont leurs fueros et leurs diètes. Bref le pouvoir de Charles n’est pas semblable en Castille et en Aragon. Enfin, paradoxalement, certains territoires comme les Espagne ont depuis longtemps proclamé leur exemptio ab imperii ou revendiqué un empire particulier, leur souverain étant empereur en leur royaume. La légitimité de l’autorité dans cet ensemble disparate repose sur des principes radicalement différents. C’est l’hérédité qui le fait souverain des Pays-Bas, des Espagne ou de Naples. C’est l’élection qui le fait empereur du Saint-Empire. C’est le droit d’investiture féodale qui le rend maître de Milan. C’est enfin le droit de conquête, jus gladii, inscrit dans les monarchies ibériques, qui explique la domination sur la Navarre, Sienne, le Mexique ou le Pérou, même si la conquête américaine a été le fait d’initiatives et de fonds privés. Charles a su défendre les conquistadors contre l’Eglise (en interdisant la publication de la bulle de Paul III condamnant l’esclavage des Indiens), mais aussi établir une administration 23 Charles Quint, éloge paradoxal 13 Pérez 1970. et mater dans le sang ceux qui se rebellaient contre une Couronne lointaine et fragile. Gonzalo Pizarre fut décapité pour s’être proclamé roi du Pérou. Les bulles romaines légitimant ces possessions sont le fait des prétentions de pontifes qui miment, en l’inversant, le geste libéral de Constantin, pour mieux assumer l’héritage impérial de la papauté. Mais cela ne dupe qu’elle, surtout à l’heure où Rome apparaît à une partie de l’Europe comme la résidence de l’Antéchrist. La gouvernementalité de cet ensemble dispersé a reposé sur la mobilité pour voir et se faire voir, connaître et se faire connaître afin de sans cesse négocier, persuader et se faire obéir. Mais les aspirations de ces différents ensembles politiques ne convergent pas. Et chacun veut retenir le prince, l’avoir pour soi, car sa résidence au milieu de ses sujets est promesse de faveurs, de pensions, d’emplois et de prospérité : les Pays-Bas s’inquiètent de son départ en 1517, les Espagnols en 1519… Chaque pays redoute de voir la cour impériale cosmopolite imposer des gouvernants qui ne sont pas des « naturels ». Lors de son premier séjour en Espagne, l’empereur reste entouré de Flamands, comme Croÿ, neveu de Chièvres, sur le siège de Tolède et il laisse Adrien d’Utrecht comme régent après son départ précipité vers l’Allemagne. D’où la révolte des comuneros devant un empereur accusé de malmener le pactisme politique qu’il a mal cerné, alors qu’il vient d’un univers flamand où dominent des Etats provinciaux, des Etats généraux et un fort campanilisme. 13 Une même insatisfaction a surgi dans le Saint-Empire. Lors de son sacre à Aix La Chapelle, Charles a prêté serment de n’employer que la langue allemande, de respecter les libertés germaniques, de ne pas introduire de troupes étrangères, de ne pas nommer d’étrangers sur les offices et bénéfices et de défendre l’Empire contre l’ennemi notamment turc. Mais c’est à Tunis et à Alger qu’il a été vu luttant contre l’infidèle plus qu’à Vienne en 1529 ou 1532. A la fin de son règne, il est apparu aux Allemands comme celui qui bouscule les libertés germaniques, accusant injustement certains d’être des rebelles ou des fêlons, introduisant des troupes espagnoles, italiennes, et même pontificales dans l’Empire, au mépris du serment du sacre. Enfin il veut rendre la couronne élective héréditaire. D’où la révolte de 1552 et l’appel de certains princes au roi de France, déclaré par le traité de Chambord protecteur des libertés germaniques et des princes captifs, notamment Jean Frédéric de Saxe et Philippe de Hesse. Charles Quint a ainsi été contraint de gérer des cultures et des attentes politiques différentes. En 1525, après Pavie, lorsqu’enfin la route est dégagée de tout obstacle français, il se verrait bien rejoindre l’Italie pour se faire couronner empereur par le pape. Mais les cortès de Castille refusent. Un mariage avec une 24 Jean-Marie Le Gall 14 Bosbach 1988. 15 Haran 2000. 16 Tellechea Idigoras 2001. infante portugaise serait plus utile afin de négocier la question des Philippines. Et pourquoi une couronne romaine puisque Cortès vient de lui offrir celle du Mexique ? L’empereur du Saint-Empire se doit pourtant de rappeler la romanité, c’est à dire l’universalité de sa titulature en se faisant couronner par le pape, ce que n’avait pu faire son grand père. La fibre gibeline lui rappelle son pouvoir d’investiture dans le jardin de l’Empire qu’est la péninsule. Et puis seul un empereur couronné, et pas seulement élu, peut introniser de son vivant son héritier, comme roi des Romains. Mais cette romanité impériale a aussi été source d’ambiguïté, de conflits et de déceptions. Charles ne fut pas couronné à Rome que ses armées avaient mis à sac en 1527 mais à Bologne aux confins de l’Etat pontifical. Le césaropapisme impérial, véhiculé par la monarchie universelle est brandie par certains conseillers de Charles comme projet politique. Mais cette mythidéologie bien étudiée par Bosbach 14 et Haran 15 est de nature à déplaire non seulement aux potentats italiens et à la France mais aussi à des papes soucieux de consolider la monarchie pontificale. La confrontation des deux glaives culmine avec Paul IV qui juge la paix d’Augsbourg et l’abdication impériale irrecevables et met en place une commission cardinalice qui préconise l’excommunication du chef temporel pour tous les manquements accumulés envers le pontife. 16 La monarchie romaine qui s’est affirmée durant les guerres d’Italie n’accepte pas ce césaropapisme car la papauté préfère la paix de la chrétienté par l’équilibre des puissances sous l’égide du pape, père commun, que par le règne d’un monarque temporel doté d’une monarchie universelle, hégémonique. Entre d’une part un Empire où il a peu de pouvoir, dont il tire peu de ressources, sinon en lansquenets, mais qui lui offre une couronne, et d’autre part, une Espagne impériale, riche, mais sans titre impérial, Charles Quint est cependant parvenu dans un numéro fragile d’équilibriste à réaliser une configuration politique inédite, hissant enfin l’Europe à l’heure des grands empires, digne rival d’un Soliman. L’élection impériale de Charles a masqué le déficit symbolique de la monarchie catholique. Philippe II réclamera au pape et au concile une dignité et une couronne impériale au titre de l’Amérique. En vain. La dernière figure paradoxale de Charles Quint est celle du chevalier chrétien. Voici un homme dont la jeunesse fut farcie de romans de chevalerie, de participations à des joutes et saturée par la culture chevaleresque de son grand père Maximilien et de la tradition bourguignonne. Mais paradoxalement il ne découvrit les champs de bataille que tardivement. Il n’est pas à Villalar pour 25 Charles Quint, éloge paradoxal 17 Tracy 2002. vaincre les insurgés de Castille. Il est encore retenu par une grave fièvre lors de la bataille de Pavie, qu’il ne viendra que bien plus tard visiter. Il n’est pas davantage à Mohács en 1526, ou à Rome en 1527. Ces absences nuisent à sa réputation chevaleresque. François I er est certes vaincu et capturé en 1525, mais glorieux, véritable Amadis et nouveau Roland, célébré comme tel en Espagne lors de sa venue. Il ne restera plus dès lors à Charles Quint qu’à exploiter la non application du traité de Madrid pour ternir l’image du Très chrétien, pour en faire non un vaincu glorieux mais un chevalier parjure, qui ne garde pas sa foi. Si l’Italie est terre de gloire et cimetière de la noblesse européenne, bref si la péninsule est terre de sacrifices, Charles Quint n’y met les pieds qu’après les batailles, lorsque tout est fini en 1530, pour aller s’y faire couronner, accompagné d’une grande armée qui parade, mais qui n’est plus là pour combattre. Il faut attendre 1532 pour que Charles Quint participe, enfin, à une campagne militaire contre les Turcs même si le rôle qu’il y joua mériterait une étude plus précise car il est assez flou. Car c’est la campagne de Tunis en 1535 qui le révèle véritablement en entrepreneur et en impressario de guerre. Il a alors 35 ans et il est difficile d’en faire un jeune Alexandre conquérant. 17 Aussi donne-t-il à cette expédition pour rétablir un vassal détrôné, et non plus lutter contre l’Infidèle, tout le lustre nécessaire en se faisant accompagner par Garcilaso de la Vega, Jan Cornelisz. Vermeyen, Jean Vandenesse. Son retour par la péninsule est marqué par une litanie d’entrées triomphales dans les villes italiennes jusqu’à la via sacra de Rome. Puis viendra l’invasion de la Provence, et sa retraite peu glorieuse, la malheureuse expédition d’Alger et enfin la campagne triomphale de 1546-47 contre des princes luthériens qu’il tient certes pour des rebelles, mais qui lui permet aussi de poser en défenseur de la vraie foi. Le tableau du Titien le montre alors en chevalier chrétien sortant de la forêt du mal et allant vers l’aurore ensoleillée de la paix, du bien et de la vraie foi. En vieillissant Charles Quint semble avoir été paradoxalement désireux de s’engager en personne dans la guerre. Comme s’il s’agissait de rattraper le déficit de ses trente premières années, où l’absence d’héritier l’avait sûrement rendu prudent. On sait qu’il réclama en vain un duel ordalique à François I er en 1526 et 1535. Mais c’est là jeu politique afin de prouver la sincérité de son engagement auprès de la société des princes et de ses sujets. Par la suite, il a cherché à entrer en contact avec les princes sur les champs de bataille. A Landrecies en novembre 1543, François I er se retire alors que l’empereur voulait le capturer. En août 1553 il va vers Mons mais Henri II se retire. En juillet et août 1554 Charles Quint recherche Henri II, envisage qu’il peut prendre le roi de France ou être lui même 26 Jean-Marie Le Gall 18 Geligne 2019. 19 Poutrin 2012. pris, voire tué. Mais Henri II s’esquive à Renty. On n’a jamais vu l’empereur autant hanter les champs de bataille que vers 1546-1554. Il regrettera que son fils ne soit pas présent à Saint-Quentin. La quête sacrificielle chevaleresque l’a emporté au soir de sa vie sur la prudence du souverain. Peut-être parce que l’avenir de la dynastie est maintenant assuré. Peut-être aussi parce que le temps est au mal, que les atermoiements et la patience ont échoué. Cette forma mentis hantée par le sacrifice peut éclairer l’abdication comme elle peut être la compensation personnelle à une incapacité politique à se conformer totalement à la romanité pontificale. Ce chevalier chrétien fut en effet un fils remuant pour le père chrétien qu’est le pape. Les pontifes ne furent pourtant pas ingrats envers lui. Léon X Médicis a soutenu son élection et lui a permis de cumuler la couronne impériale et celle de Naples, ce qui n’était plus possible après le conflit de Rome avec Frédéric II. Clément VII Médicis l’a couronné. Et Rome lui a accordé des ressources financières, notamment en Espagne, en lui octroyant largement le patronage sur les églises même paroissiales, bulles de cruzada, … Lui même a donné des gages de sa piété. Il a rétabli les Médicis à Florence, il a rencontré plusieurs fois Clément VII et Paul III se montrant respectueux devant le père commun des princes chrétiens. Il a accepté la médiation pontificale à Nice en 1538. 18 Il a déclaré son hostilité à Luther à Worms dès 1520. Il a ensuite vaincu militairement les protestants à Mühlberg. Il semble moins enclin que d’autres à frayer des alliances avec les princes infidèles (sauf le Sofi de Perse) ou hérétiques, malgré l’alliance avec Henri VIII en 1542-1544. Il a aussi lutté contre les infidèles. Certes Rome peut lui reprocher de ne pas se préoccuper assez du sort de la frontière hongroise. Mais il a mis fin à la présence de l’Islam en Espagne dans le royaume d’Aragon en créant le problème morisque bien étudié par Isabelle Poutrin. 19 Malgré tout cela, trois problèmes l’ont confronté aux pontifes successifs. L’un est territorial, l’autre ecclésiologique, le dernier théologique. L’hégémonie en Italie est disputée entre les prétentions espagnoles, les droits impériaux et la monarchie pontificale. Cette dernière confond liberté de l’Eglise, domaine de saint Pierre, et liberté de l’Italie. La présence hispano-impériale ou française constitue une menace pour la péninsule comme pour les Etats pontificaux et l’Eglise. Il faut donc chasser les barbares d’Italie. Tantôt en s’alliant avec l’empereur contre les Français, comme en 1521, tantôt avec eux contre l’empereur après 1525. Charles Quint se défend certes contre cette 27 Charles Quint, éloge paradoxal agressivité pontificale, mais refuse plus profondément l’hégémonie romaine puisqu’une partie de l’Italie septentrionale relève de l’Empire. Il en résulte le sac de Rome de 1527, que l’empereur n’a pas ordonné mais que sa propagande présente comme un châtiment divin, dont les armées impériales ont été le bras séculier. Plus tard surgit une autre cause de conflit lié au népotisme pontifical. Paul III cherche à établir son fils à Parme et Plaisance, territoire disputé entre Rome et Milan dont le duché, terre impériale, est conféré à l’Espagne. Charles Quint s’engage au côté de Jules III contre Parme et Ottavio Farnèse appuyé par la France. Mais l’accès de Paul IV Carafa, napolitain, réveille l’hostilité pontificale envers un empereur qui symbolise la domination espagnole sur l’Italie. Paul IV retire l’investiture napolitaine et en appelle à la France pour chasser les Espagnols du regno où ils ont, en outre, tenté d’établir leur inquisition. Mais les divergences entre la papauté et l’empereur sont aussi ecclésiologi‐ ques. Ce dernier veut un concile pour réformer et réunir l’Eglise alors que Clément VII n’en veut entendre parler. Son successeur Paul III est lui certes favorable à un concile, mais sous le contrôle de la curie, et pour condamner l’hérésie là où l’empereur cherche la concorde au risque de fragiliser les magistères romain et conciliaire. Car la culture théologique de ce chevalier chrétien fut marquée par la devotio moderna et l’érasmisme plus que par le droit canon. Il attache une grande importance à la piété intérieure dans le respect des manifestations extérieures du culte (pèlerinage, reliques, saints) et de l’unité de l’Eglise. Cette passion pour la concorde le conduit à favoriser des colloques (Haguenau, Worms, Ratisbonne entre 1540 et 1544), dans l’espoir de réconcilier les uns autour d’un credo commun plutôt qu’à se déchirer sur des adiaphora, des opinions qui ne sont peut-être pas centrales dans la définition de la foi. Cette position le rend inaudible dans une Europe où se bâtissent de rigides constructions confession‐ nelles, notamment sous l’impulsion de Rome et de Genève. La réception de l’Interim imposé après la victoire de 1547 est marquée par l’incompréhension du projet impérial : pour les gnésio-luthériens de Magdebourg, il symbolise une reconquête militaire et forcée des âmes. A Rome, il scandalise car le concile est réuni et détient la seule autorité alors que, pour Charles Quint, c’est un compromis en attendant un concile ouvert. Cette recherche de la concorde religieuse n’a cependant rien à voir avec la tolérance civile de deux religions. Voilà pourquoi Charles Quint laisse Ferdinand signer la Religionsfrieden de Passau en 1552, puis d’Augsbourg en 1555. L’abdication est le signe d’un échec et la manifestation d’un désir de péni‐ tence. Geoffrey Parker invite cependant à corriger l’image de vitrail de cette dernière phase. L’empereur se retire non dans un austère couvent mais dans 28 Jean-Marie Le Gall un palais en construction. Il ne se désintéresse pas des affaires même si on ne s’intéresse plus à lui. La retraite en Espagne signifie la translatio imperii aux ibériques, après échec d’un Empire qui n’est plus saint en raison de la partition confessionnelle, ni romain, mais exclusivement germanique. L’universalité est désormais incarnée par la monarchie catholique. Alors faut il tenir Charles Quint pour un héraut de la modernité ou pour le dernier empereur médiéval ? Fausse question. Il est de son temps, d’une époque ni médiévale ni moderne mais qui a sa spécificité : la Renaissance. Bibliographie Bonora, Elena : Aspettando l’imperatore. Principi italiani tra il papa e Carlo V, Turin 2014. Bosbach, Franz : Monarchia universalis. Ein politischer Leitbegriff der frühen Neuzeit, Göttingen 1988 (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 32). Brandi, Karl : Kaiser Karl V. Werden und Schicksal einer Persönlichkeit und eines Weltreiches, Munich 1937 [trad. fr. Paris 1951]. Crouzet, Denis : Charles Quint. Empereur d’une fin des temps, Paris 2016. 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The examination of his Ad invictissimum Carolum V (ca. 1525), a critical edition of which is proposed at the end of the article, allows us, by contrast with the Panegyricum carmen de gestis heroicis diui Ferdinandi Catholici (1511) by the same Sobrarias, to grasp the contours of what could be an Aragonese panegyric poetry at the beginning of the reign of Charles V. Pending a more in-depth intertextual analysis, which would highlight the scope and nature of the poet’s imitatio, it is useful to emphasise, above all, the extent to which this poem translates, in the form of a panegyric, a political programme whose clearest formulation was then elaborated by the Catholicum opus imperiale regiminis mundi (1525) by the Navarrese jurist Miguel de Ulzurrun, published in Zaragoza by Jorge Coci, i.e. by the printer of Sobrarias’s entire work. Keywords: Panegyric poetry - Sobrarias - Ferdinand II of Aragon - Miguel de Ulzurrun La poésie autour de Charles Quint, tout particulièrement celle en langue latine en terres non germaniques, demeure encore mal connue. En effet, cette poésie s’y voit doublement reléguée aux confins extérieurs de l’oubli, car elle est à la fois latine et panégyrique, au point que l’emploi du latin semble souvent impliquer la dimension panégyrique, qui elle-même fait retomber sur cette poésie l’épithète dépréciative de « poésie de circonstance ». Par ailleurs, dans des pays qui, comme l’Italie et l’Espagne, ont conçu l’histoire de la littérature du * Qu’Alejandro Coroleu, Xavier Tubau et Virginie Leroux trouvent ici l’expression de ma reconnaissance pour leur lecture attentive et leurs suggestions. Müller 2012 : « La découverte enthousiaste, par les néo-latinistes, de similitudes entre ces textes et leurs modèles antiques a complètement occulté la question de leur qualité. Point n’est besoin de souscrire à l’ironie de Boileau ou d’autres auteurs à l’égard des produits latins et vernaculaires de cette branche de l’imitation des Anciens, pour y reconnaître le plus souvent de plates accumulations de lieux communs panégyriques identiques, grandement inspirés des modèles antiques. Les syntagmes retrouvés dans ces derniers sont juxtaposés avec une légère variation, parfois sans réel souci de la constellation politique à laquelle ils sont appliqués ». Voir, néanmoins, Müller 1982 et les travaux de Franz Römer (Römer 2002, en particulier). XVI e siècle comme celle de l’essor de la langue vernaculaire, la poésie néolatine n’y recueille que peu d’intérêt. Si le Repertorio de Juan Alcina a offert dès 1995 un premier relevé général de la poésie néolatine espagnole, on manque encore, malgré quelques études plus ponctuelles, d’une vision d’ensemble de la poésie consacrée à Charles Quint (Alcina 1995). Cette production néolatine autour de Charles Quint est souvent considérée de manière assez homogène, dans une sorte d’atemporalité qui semble paradoxalement s’opposer aux circonstances qui la voient naître - atemporalité qui est celle que ces poèmes mêmes attendent en un sens du latin attaché à la figure du nouveau Caesar (Kaiser). On ne voit d’ordinaire en elle que le prolongement de la poésie dédiée à son grand-père Maximilien I er , dont l’originalité est fréquemment remise en cause. * En tout état de cause, il conviendrait en une autre occasion d’examiner la récurrence des formes poétiques d’un règne à l’autre. Or, comme toute poésie, cette poésie s’inscrit dans l’histoire : à la fois l’histoire des formes, l’histoire des idées et l’histoire tout court - l’histoire politique. De ce fait, les poèmes consacrés à Charles Quint participent des interactions entre poésie néolatine espagnole et poésie néolatine non-hispanique - l’italienne, tout particulièrement, qui est elle-même encore moins étudiée que l’espagnole, Charles Quint étant loin d’apparaître en héros national italien. Certains panégyriques consacrés aux premiers Habsbourg en Espagne ont déjà fait l’objet d’études plus détaillées : tel fut le cas du panégyrique adressé par Érasme à Philippe le Beau, en 1504, ou de celui composé en 1534 par Calvete de Estrella pour le fils de ce dernier, Charles Quint (Díaz Gito 2017). Un aperçu des évolutions du genre encomiastique en Espagne peut cependant être gagné par l’analyse d’une figure majeure de la poésie du début du XVI e siècle, l’Aragonais Juan Sobrarias (ca. 1475-1528). Il est plus connu pour la gloire acquise jusqu’en 1516, sous le règne des Rois Catholiques, que pour les quatre poèmes néolatins - demeurés manuscrits - qu’il consacra entre 1525 et 1528 à la célébration de la bataille de Pavie (1525), à la naissance du prince héritier Philippe (1527), à 34 Roland Béhar 1 Maestre Maestre 1990, 4 contredit la tradition ancienne du marquis de Morante qui faisait naître Sobrarias vers 1460 et calcule comme date approximative 1475. L’ouvrage de Maestre Maestre a renouvelé la compréhension de la poésie de Sobrarias et son école poétique à Alcañiz après l’étude demeurée inédite de Barquero Lomba 1970. Depuis l’étude de 1990, la publication des œuvres poétiques complètes de Sobrarias est annoncée par Maestre Maestre, mais elles ne sont pas encore parues. Sur Sobrarias, voir aussi Alcina 1995, 192-194. 2 Maestre Maestre 1990, 12 suppose que, si Charles Quint assista à une messe, ce ne fut qu’une messe en sa mémoire, car il ne passa à Alcañiz que le 26 mai, soit un mois après le décès du poète - une messe de trentaine, donc. 3 Paschale Sedulii cum additionibus ex libris sacrarum litterarum excerptis et in margine cuiusque auctoris indice apposito, quas Ioannes Sobraria Alcagnicensis annotauit, 1502 ; Michaelis Verini distichorum liber, 1503, 1508 et 1510, réédités dans Verino, 1987. la glorification du ministre Mercurino Gattinara, enfin à celle de Charles Quint même. Quelques éléments biographiques sur Sobrarias, puis une description sommaire des quatre poèmes en question permettront d’introduire une lecture un peu plus détaillée du panégyrique de Charles Quint qu’il composa en pleine effervescence politique, entre Pavie (1525) et le sacre impérial de Bologne (1530). * Juan Sobrarias, né vers 1475 à Alcañiz, capitale historique du Bas-Aragon, commença ses études à Saragosse, pour ensuite parfaire sa formation comme docteur ès-arts et ès-médecine au collège royal de Saint-Clément des Espagnols, à Bologne - à l’instar d’Antonio de Nebrija, quelques années plus tôt. 1 Sobrarias revient d’Italie en 1503. Il mène dès lors une existence de médecin et d’ensei‐ gnant à Alcañiz, où il est proche de l’ordre de Calatrava, puis au Studium de Saragosse. En 1504, Ferdinand le Catholique l’arme chevalier : il est dès lors lié, et jusqu’à ses derniers jours, d’abord à la cour royale aragonaise, puis, par sa proximité avec la cour de l’archevêque, qui est aussi vice-roi d’Aragon, à la cour impériale. Il fréquente des humanistes comme Lucius Marineus Siculus - historien officiel de Ferdinand le Catholique (Ferdinandi regis historicus et sacerdos) - et il fréquente les cercles du pouvoir. Familier de l’Italie, il y accompagne Ferdinand le Catholique, en 1507, qui fait de lui son poeta laureatus, sans doute en 1510, en récompense du panégyrique qu’il lui a consacré. Sobrarias meurt le 22 avril 1528 : une ancienne tradition rapporte que Charles Quint, qui était alors près d’Alcañiz - se rendant à Monzón où il avait convoqué les Cortes aragonaises -, aurait tenu à assister aux funérailles du poeta laureatus, par un geste qui manifestait la réciprocité qui lie l’Empereur à ses poètes. 2 Sobrarias commença sa carrière par des éditions de textes classiques, à la manière de Nebrija : Sedulius, mais aussi ce grand succès moderne que sont les Disticha de Michele Verino. 3 Puis, toujours chez le même éditeur, ses propres 35 Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint 4 Ioannis Sobrarii Secundi Alcagnicensis, artium et medicinae doctoris et poetae laureati, Moralia disticha, Saragosse, Jorge Coci, 1510 (en annexe à l’édition des Disticha de Michele Verino), réédités en 1522, 1525, 1531 y 1535. Voir Maestre Maestre 1983. 5 Panegyricum carmen de gestis heroicis diui Ferdinandi Catholici Aragonum utriusque Siciliae et Hierusalem regis semper augusti et de bello contra Mauros Libyae, Saragosse, Jorge Coci, 1511. 6 Oratio Ioannis Sobrarii Alcagnicensis de laudibus Alcagnicii habitam coram eiusdem senatu. Anno domini MDVI, Saragosse, Jorge Coci, 1513, réédité dans Sobrarias 2000. 7 Publii Virgilii Maronis poetarum principis omnia opera summa cura et diligentia nouissime immaculata per Ioannem Sobrarium Alcagnitiensem, Saragosse, Jorge Coci, 1513 puis 1516. Une réédition en sera faite par l’imprimeur barcelonais Johann Rosembach, en 1525, mais sans les notes de Sobrarias. Sur cette édition, voir Navarro López 1993b et Coroleu 2019 et 2021. 8 De sanctissimi clementissimique patris divi Adriani sexti ad summum pontificatum diuina electione et de eius introitu in urbem Caesaraugustam carmen Ioannis Sobrarii Secundi Alcagnitiensis, artium et medicinae doctoris et poetae laureati, Saragosse, 1522. 9 Voir Thomas 1925, Norton 1966, Pedraza Gracia 1993, 1997 et 2000. poèmes, d’abord des Moralia disticha (1510) à la manière de Verino, 4 puis son Panegyricum carmen de gestis heroicis diui Ferdinandi Catholici (1511), 5 et enfin le discours qu’il avait prononcé en 1506 en l’honneur de sa ville, Alcañiz, mais qui ne fut publié qu’en 1513, augmenté d’un Libellus carminum, 6 année où il se fit également l’éditeur des œuvres de Virgile, précédées de la Vergilii Maronis Vita de Pietro Crinito, extraite de ses De poetis latinis libri quinque (1505). 7 Il ne publierait plus, après, qu’un poème en l’honneur de l’élection pontificale d’Adrien VI, en 1522. 8 L’ensemble de ces textes sortit des presses du premier imprimeur sur la place de Saragosse, Jorge Coci. 9 Afin de mieux saisir l’originalité des poèmes que Sobrarias consacrera à Charles Quint, quelques mots sur le poème qui les préfigure : publié pour la première fois en 1511, mais écrit dès 1510, le Panegyricum carmen de gestis heroicis diui Ferdinandi Catholici Aragonum utriusque Siciliae et Hierusalem regis semper augusti et de bello contra Mauros Libyae se présente comme un poème panégyrique de 1276 hexamètres décrivant la vie de Ferdinand II d’Aragon. Le poème lui-même est dédié au fils illégitime de Ferdinand, Alonso d’Aragon (1470-1520), dont l’écu orne la page de titre : c’est à la protection d’Alonso, archevêque de Saragosse, que Sobrarias dut son admission au collège de Bologne. Dans l’édition, les moments essentiels de cette vie sont soulignés par les manchettes, qui structurent la lecture du poème et qui sont reprises séparément à la fin, mettant ainsi sa structure en évidence. Sans entrer dans de plus amples détails, on peut remarquer que Sobrarias respecte les formes traditionnelles du panégyrique, du βασιλικòς λόγος, en particulier avec les comparaisons épiques 36 Roland Béhar 10 Cette comparaison apparaît déjà chez Horace (Odes, 3, 14) et dans les Panegyrici latini, mais elle prend un relief particulier en Espagne, où l’image du héros fondateur est fréquemment évoquée tant dans les chroniques historiques que dans la poésie. - le souverain comparé à Hercule-, 10 emploie un langage très virgilien - il a été le premier éditeur de Virgile en Espagne, en 1513 et 1516, on l’a vu - et, surtout, respecte l’ordre des parties prescrit par les théoriciens antiques du panégyrique : éloge de l’Espagne, naissance, évocation du père Jean II et de l’oncle Alphonse V, dit le Magnanime (qui avait conquis Naples), mariage avec Isabelle de Castille, victoires contre les Portugais, puis conquête de Grenade, Guerres d’Italie, etc., jusqu’à l’appel lancé à Ferdinand à se tourner contre les Sarrasins pour envisager, enfin, la libération de Jérusalem, dont Ferdinand, comme le rappelle le titre du Panegyricum carmen, est le roi (Arco y Garay 1952, Maestre Maestre 1992 et 2000 et Pérez Custodio, 1993). Ill. 1 : Page de titre du Panegyricum carmen de gestis heroicis diui Ferdinandi Catholici de Juan Sobrarias. 37 Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint 11 Jean d’Aragon était le fils d’Alonso d’Aragon, lui-même fils illégitime de Ferdinand d’Aragon. Archevêque de Saragosse de 1520 à 1530, il fut secrétaire de Ferdinand au cours des cinq dernières années de celui-ci. 12 Sur le voyage de Gattinara en Italie en 1527, voir maintenant Jouaville 2018. Le lien qui unit Sobrarias à la maison des rois d’Aragon est encore confirmé par son éloge, en prose, de l’archevêque de Saragosse, Jean d’Aragon (Ad illustrissimum D. D. Ioannem de Aragonia, archiepiscopum Caesaraugustanum). 11 Ce fut lui qui reçut somptueusement Adrien VI à Saragosse, en mars 1523. Et, en tout cas, il fut un très loyal serviteur de Charles Quint, à qui il dut, en 1520, d’être devenu archevêque, et dont il servit la politique - c’est-à-dire, on va le voir, celle de Mercurino Gattinara. C’est dans ce cadre, comme instrument de la célébration de l’Empereur par l’archevêque de Saragosse, qu’il faut situer la composition des quatre poèmes déjà évoqués précédemment, longtemps ensevelis dans l’oubli des manuscrits : 1. un poème sur la victoire de Pavie : Sacratissimi atque invictissimi diui Caroli huius nominis quinti, imperatoris semper augusti ac Hispaniarum etc. regis catholici Ticinensis victoria de Francisco, Gallorum rege, captiuato, edita per Ioannem Sobrariam Secundum Alcagnitiensem, poetam laureatum, ca. 1525 ; 2. une célébration de Charles Quint : Ad invictissimum Carolum V, ca. 1525, sur laquelle on reviendra plus avant ; 3. une célébration du ministre tout-puissant de Charles Quint, Mercurino Arborio di Gattinara, après sa mésaventure à Gênes, en 1527 : Ioannes So‐ brarius Secundus Alcagnitiensis gratulatur Mercurino Arboriensi, Gatinariae comiti et supremo cancellario Caroli V imperatoris semper Augusti et Hispa‐ niarum regis catholici ob suam a Genuensi obsidione liberationem felicemque in Hispaniam navigationem sanctissimae Virginis Mariae Montis Serrati patrocinio acceptam, cui in tanti beneficii testimonium celocem argenteam in beatissimae Virginis templo figendam curauit, ca. 1527. Ce poème de 283 hexamètres prend la forme d’une action de grâce de Gattinara lui-même, rendue à la vierge de Montserrat, pour remercier d’avoir échappé à deux attaques - française, l’une, barbaresque, l’autre - qui auraient toutes deux mis en péril l’Empire. 12 Dans le poème, les deux périls sont conjurés par l’intercession des dieux de l’Olympe - Jupiter et Mercure dans le premier cas, Pallas et Neptune dans le second, ce qui est une reprise très claire des motifs du premier livre de l’Enéide, où ces mêmes dieux interviennent en faveur du héros troyen. En même temps, le poème s’achève par une invocation à la Vierge dans laquelle certains interprètes ont également pensé reconnaître des accents érasmistes (Navarro López 1993a). 38 Roland Béhar 13 La seule version qu’on en conserve est celle donnée par Sánchez 1912, 156 et 173-175, qui copie le texte d’un manuscrit aujourd’hui perdu, alors conservé « en la Biblioteca de las Escuelas Pías de Alcañiz » (114). 4. enfin, un poème en l’honneur de la naissance, en mai 1527, du prince héritier, l’infant Philippe : Ioannis Sobrarii Secundi carmen in natali serenis‐ simi Hispaniarum principis Philippi Austriaci, Caroli V imperatoris semper augusti filii, illustrissimo d.d. Alfonso de Fonseca, archiepiscopo Toletano dicatum. Ce poème, dont on conserve deux versions manuscrites (l’une de 490 hexamètres, l’autre de 419), démarque encore un texte virgilien, cette fois-ci - il ne pouvait en être autrement - la quatrième bucolique, et tourne l’évocation d’une naissance déjà advenue en l’annonce d’un heureux événement, signe d’un changement des temps par lequel un nouvel âge d’or viendra libérer l’humanité. Plus généralement, le poème dessine le portrait d’un Charles Quint, plus puissant encore que Pyrrhus - le fils d’Achille qui participa avec cruauté à la prise de Troie, au cours de laquelle il tua Priam, Astyanax et Polyxène -, un Charles Quint ne désirant pas la guerre, au point de ne la faire que lorsque ses ennemis la demandent. Il conjure ainsi le spectre du Sac de Rome, de la même année 1527, auquel Sobrarias fait allusion dans la version longue que l’on conserve du poème, mais qu’il oblitère dans la version brève. Sobrarias préfère envisager une perspective prophétique glorieuse : le poème ne repose pas seulement sur un travail de marqueterie de passages virgiliens, il déploie aussi une vision intéressante de l’histoire, annonçant que l’infant Philippe sera non seulement un nouvel Héraclius rapportant à Constantinople une relique de la vraie Croix après son expédition contre Chosroès, mais aussi, et surtout, un nouveau Ferdinand prolongeant la geste héroïque de Ferdinand d’Aragon, conquérant de Grenade (Maestre Maestre 1990, 34-65, 1993 et 2014). * L’Ad invictissimum Carolum V, datable par les événements dont il fait mention en 1525 ou peu après, est donc le plus bref des derniers poèmes de Sobrarias. Le texte en est reproduit ici en annexe, car il n’est actuellement connu que dans une édition ancienne et très fautive. 13 Il ne compte que 138 hexamètres, répartis selon une structure simple, qui n’est pas du type de celle observée dans le panégyrique consacré par Sobrarias à Ferdinand le Catholique, plus conforme aux prescriptions anciennes. Le poème est plutôt un bref portrait en acte du souverain, doublé de son ministre Gattinara, selon une structure décrite par 39 Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint Joaquín Luis Navarro López (1994) dans la seule analyse qui ait jusqu’à présent été consacrée à ce poème : ● Charles Quint ○ Le triomphe de César (vv. 1-19) • Les armes et la guerre • La victoire de Pavie ○ La piété de César (vv. 20-29) • César est au monde ce que Dieu est aux cieux (quantum imperii super astra recepit / Ipse sibi, terris tantum tibi praebuit) • Piété de César ○ La prudence de César (vv. 30-35) • Les conseillers du prince • Le conseiller du prince ● Charles Quint et Gattinara ○ Le portrait de Gattinara (vv. 36-70) • La prudence de Gattinara • Gattinara, juriste • Salut d’un monde gouverné par un prince conseillé par un tel ministre ○ Charles Quint, souverain bien conseillé (vv. 71-86) • Qualités de César • La Nature consacre César et son conseiller • Dieu donne l’Empire ● Charles Quint : le couronnement et la croisade ○ Le couronnement en Italie (vv. 88-100) • Exhortation faite à l’Empereur de se faire couronner en Italie • Nature bienveillante lui ouvre la voie • Dieu exige le couronnement (poscunt hoc numina caeli) ○ La croisade contre le Turc (vv. 101-138) • L’esclavage des fidèles • La tyrannie du Turc • Exhortation à la croisade • Espoir du ciel L’Ad invictissimum Carolum V fait très explicitement du jeune empereur l’émule du Caesar antique. Cette tendance à représenter le souverain moderne sous les traits antiques est évidemment le fruit du travail de plusieurs générations de poètes humanistes et a trouvé, entre la cour de Maximilien I er et la cour papale 40 Roland Béhar 14 Sur la célébration du valido dans la poésie encomiastique espagnole ultérieure, voir Matas Caballero/ Micó Juan/ Ponce Cárdenas 2011 et Ponce Cárdenas 2017. 15 De Virgile, et d’autres poètes imitateurs de Virgile, tel Juvencus : la iunctura « proce‐ rumque superbis » du vers 4 de Sobrarias fait peut-être écho à Juvencus, Evangelium libri quattuor, IV, 401. 16 L’expression est de Toynbee 1953, 277, et discutée par Cameron 1975. 17 Corippe, In laudem Justini Augusti minoris, III, 121-125 : Ipse triumphorum per singula vasa suorum / barbarico historiam fieri mandaverat auro, / tempore quo captis iniecit vincla tyrannis / Iustinianus ovans, quarto cum consule princeps / alta triumphali tereret Capitolia pompa. Il est cependant loin d’être certain que Sobrarias ait pu avoir connais‐ sance du poème de Corippe, même si le témoin textuel le plus ancien que l’on ait de Corippe a été conservé depuis le X e siècle à Tolède (ms. Matritensis 10029, à la Biblioteca Nacional de España). de Léon X, des formulations tout à fait remarquables. On la trouve également présente à la cour des Rois Catholiques (Biersack 2009). Lu par contraste avec les compositions de cette tradition, le poème de Sobrarias présente néanmoins quelques particularités qui font tout son intérêt. La place occupée par Gattinara aux côtés de l’empereur préfigure celle des validos du XVII e siècle, tellement elle est importante. 14 On est en droit de se demander si Gattinara ne serait pas le commanditaire du poème (Navarro López 1994, 518). L’exceptionnalité de sa fonction de ministre ne fut d’ailleurs pas reconduite, après son décès en 1530 : tournant la page de sa jeunesse, Charles Quint allait ensuite distribuer les charges autour de lui sur plusieurs hommes de confiance, dont Francisco de los Cobos serait le plus important - mais sans pouvoir prétendre au même rôle symbolique aux côtés de l’empereur que Gattinara (Rivero Rodríguez 2005). Si Gattinara fut l’inspirateur direct ou indirect du poème, on peut supposer que le lien avec la poésie encomiastique qui entoura Maximilien I er fut renforcé du fait qu’avant d’entrer au service de Charles Quint, Gattinara avait servi l’impérial grand-père de celui-ci : une question guère étudiée jusqu’à présent est de savoir jusqu’à quel point Gattinara lui-même put faire connaître dans la péninsule Ibérique la poésie néolatine allemande et italienne. Un examen plus détaillé du style imitatif pratiqué par Sobrarias dans le poème, que le manque d’espace ne permet pas ici, montrerait avant tout la prééminence écrasante du modèle virgilien - dont Sobrarias avait édité, on l’a vu, les œuvres en 1513 -, avec des réminiscences de poètes eux-mêmes marqués par Virgile. 15 Quelques mots, seulement, sur la thématique du triomphe qui est mise en avant dès la iunctura initiale (Alta triumphali […]). Cette iunctura est connue depuis la fin de l’Antiquité, dans le panégyrique de Justin II de Corippe, poème que l’on a pu désigner comme le « terme de l’art antique » 16 et où le terme apparaît pour rappeler les triomphes de Justinien. 17 La iunctura, qui peut ensuite donner lieu à 41 Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint 18 Girolamo Balbi, 141-142 : Alta triumphali scandes Capitolia curru, / Quattuor in niveis conspiciendus equis. (Balbus 1991, 275). 19 L’occurrence est moins proche de celle de Sobrarias : Alta triumphali residens treme‐ bunda cupresso / Eia age, nocturno laeta vehare bove (Malagola 1878, 498), mais non moins intéressante, car Porto était, selon le témoignage de Giraldi Cinzio, lu à Bologne, et son ami Codro fut également ami d’Enrique Caiado, l’un des meilleurs poètes ibériques de la fin du XV e siècle. 20 Riccardo Bartolini (Ad divum Maximilianum De bello Norico Austriados libri XII, 1516, XII, 25-27 : Alta triumphali procedere signa Covino / Caesaris, et festa redimitum tempora fronde / Vrbem flammifero regem circundare curru […]). 21 Jean Tixier, dit Ravisius Textor, Dialogi aliquot festivissimi, studiosae iuventuti cum primis utiles […], Paris, 1566 [ 1 1530], fol. 207r : Alta triumphali vehar in Capitolia curru. 22 Ainsi chez Guarino Veronese (Carmen XII, 104 : Hinc honor, hinc laudes, hinc rectis gloria factis.) un subtil jeu des variations dans les prolongements des deux mots, se retrouve ensuite dans la poésie encomiastique du XV e siècle, chez Girolamo Balbi 18 et chez Virgilio Porto de Modène, 19 et dans celle du début du XVI e siècle, chez Riccardo Bartolini, dans ses De bello Norico Austriados libri XII dédiés à Maximilien, 20 et chez Ravisius Textor - dans les vers d’un dialogue placés dans la bouche même d’un Maximilien vainquant le furor de la guerre. 21 L’emploi de cette iunctura en début du poème est donc loin d’être fortuit, car il évoque conjointement le triomphe romain, propre aux imperatores, et le couronnement du poeta laureatus - ce que Sobrarias a été lui-même, pour Ferdinand d’Aragon. Ensemble, ces deux mots évoquent le style sublime entonné par un poète désireux de s’inscrire dans l’illustre lignée des imitateurs de Virgile inaugurée par Pétrarque lors de son couronnement sur le Capitole - lieu de tous les triomphes antiques (Béhar 2019). De même, la formule finale de Sobrarias (Hinc honor, hinc laudes, / decus hinc, hinc gloria praestans, / Quaeque tibi aeternam tribuat per saecula famam, / Teque ferant serum caeli super atria cela), topique, se retrouve chez des poètes du Quattrocento. 22 Pour ces coïncidences ponctuelles, il est évidemment plus difficile d’estimer à quel point elles sont fortuites, déterminées par l’usage d’une poésie encomiastique de plus en plus répandue entre la fin du XV e siècle et le début du XVI e siècle, ou si elles relèvent d’une volonté émulative consciente et assumée de Sobrarias. Quoi qu’il en soit, cette dimension stylistique de l’imitation de Virgile et des panégyristes de l’Antiquité et de la Renaissance est en elle-même significative d’une volonté de placer Charles Quint à la hauteur des modèles romains célébrés par Virgile. D’autres aspects seraient à souligner dans un commentaire exhaustif du poème, notamment le rôle de la question de la lutte contre les Turcs, devenue particulièrement urgente au lendemain de la bataille de Pavie : en 1521, les troupes de Soliman le Magnifique s’étaient emparées de Belgrade, Rhodes était 42 Roland Béhar 23 Cf. aussi Azanza Elío 2000, Uzurrun 2003, Villacañas 2008, 125-194 et, surtout, Tubau 2012. tombée en 1522, et, le 29 août 1526, Louis II de Hongrie perdait la vie à la bataille de Mohács, permettant la prise de toute la Transleithanie et de Buda par les Turcs, qui allaient mettre le siège devant Vienne en 1529. L’appel à la croisade contre le Turc que lance Sobrarias dans ses vers n’a donc rien de rhétorique et fait écho à de nombreuses manifestations similaires de la part d’Espagnols, et ce depuis le pacifisme du lucianesque De Europae dissidiis et bello Turcico de Juan Luis Vives, publié très précisément en 1526, à Bruges - avec diverses lettres de l’humaniste, en particulier à Adrien VI (Tournoy 2020) -, jusqu’au bellicisme du Castillo inexpugnable defensorio de la fe y concionatorio admirable para vencer a todos enemigos espirituales y corporales, y verdadera relación de las cosas maravillosas antiguas y modernas, y exhortación para ir contra el turco y le vencer y aniquilar la secta de Mahoma y toda infidelidad y ganar la tierra sancta con famoso y bienaventurado triunfo de Gonzalo de Arredondo, publié à Burgos en 1528. L’aspect le plus remarquable du poème, cependant, est la redéfinition du rôle impérial lui-même dont Sobrarias se fait le héraut, sensible dans un ensemble de formulations que la poésie latine réserve normalement à la seule divinité et qui culmine aux vers 71-72 : Solus enim Caesar, seu sint mala, seu bona, iudex / Totius es mundi. Cette reformulation de la fonction impériale n’est elle-même pas une nouveauté. Elle entre en consonance avec les théories que Gattinara et son entourage développent précisément alors pour offrir un fondement théorique à l’Empire de Charles Quint qui, plus que jamais, tend vers une forme d’universalité que l’Empire n’a plus connue depuis l’Antiquité : c’est le rêve de la monarchia universalis (Bosbach 1988a et 1988b, Galasso 2001), particulièrement bien exposé dans un ouvrage de théorie politique dont l’importance est souvent sous-estimée, le Catholicum opus imperiale regiminis mundi du juriste navarrais Miguel de Ulzurrun, publié précisément en juin 1525 à Saragosse, chez Jorge Coci, c’est-à-dire chez l’éditeur de l’ensemble de l’œuvre de Sobrarias (Ulzurrun 2003). La portée de cet ouvrage a fait l’objet d’appréciations très diverses, depuis José Antonio Maravall, qui voyait en lui une survivance archaïque des théories médiévales (Maravall 1999, 116), jusqu’à Diana Perry (1981), qui l’a placé sous un nouveau jour beaucoup plus en accord avec les préoccupations humanistes de son temps. 23 Les thèses défendues par Ulzurrun sont sans doute la formulation la plus claire du projet gibelin de monarchie universelle porté par Gattinara depuis 1519 (Gerbier 2008) mais qu’il ne put traduire en politique qu’à partir 43 Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint 24 Cheneval 1995 et 1996 et D’Amico 2004, 40-42. 25 Pedullà 2015 montre de manière convaincante que Nifo ne s’en prend pas tant aux théories du Prince de Machiavel qu’à la politique des Habsbourg - dont il est le sujet immédiat, à Naples. Le texte de Nifo est dédié au prince de Salerne, Ferrante Sanseverino, qui sera quelques années plus tard le plus véhément des opposants à la vice-royauté espagnole à Naples. de 1525, projet qui fit qu’en 1527 le ministre envisagea de demander à Érasme de rééditer la Monarchia de Dante. 24 La date de publication, juin 1525, montre que le traité d’Ulzurrun fut une réponse directe à la victoire de Pavie, qui avait ouvert la voie à la mise en œuvre de la politique impériale de Gattinara, qui allait cependant être compromise par la Ligue de Cognac (1526) et le Sac de Rome (1527), qui constitua un tournant dans les rapports entre Empire et Papauté. Gabriele Pedullà a pu montrer par ailleurs que ce sont les propositions théoriques de ce traité d’Ulzurrun que le philosophe napolitain Agostino Nifo prend le temps de réfuter point par point dans son De rege et tyranno (1526) : signe de son importance aux yeux des contemporains. 25 Ill. 2 et 3 : Pages de titre du Catholicum opus imperiale regiminis mundi de Miguel de Ulzurrun (Saragosse, Jorge Coci, juin 1525). Tout comme les autres poèmes que Sobrarias compose en l’honneur de Charles Quint et de Gattinara entre 1525 et l’année de sa mort, 1528, l’Ad inuictissimum 44 Roland Béhar 26 À titre de comparaison, voir Béhar 2017. 27 Sur ce moment plus classique de la poésie néolatine adressée à Charles Quint, voir Béhar 2012a et 2012b. Carolum V peut donc se comprendre comme la traduction poétique du pro‐ gramme politique porté par le chancelier Mercurino Gattinara et à la promotion duquel les milieux aragonais et navarrais s’associèrent. Les circonstances plus particulières de l’élaboration de ces poèmes restent à élucider : commande de Gattinara ? commande de l’archevêché de Saragosse ? commande de Miguel de Ulzurrun lui-même, peut-être un temps désireux d’illustrer son Catholicum opus par les vers du poeta laureatus Sobrarias ? Demeure cependant une autre énigme. Pourquoi, alors que Sobrarias publiait depuis plus de vingt ans ses écrits chez Jorge Coci, ne fit-il pas éditer ces poèmes chez lui, au moment même où Miguel de Ulzurrun confiait à ses presses son Catholicum opus ? Le financement fut-il insuffisant ? L’archevêché de Saragosse, auquel Sobrarias était lié depuis les débuts de sa carrière, aurait sans doute pu y subvenir, même si la dignité était revêtue depuis 1520 par Juan de Aragón, fils d’Alonso de Aragón, qui continuait à appuyer la politique impériale. Le plus probable est que, face à l’enchaînement rapide des événements, Sobrarias attendait une meilleure occasion - peut-être le couronnement de l’Empereur par le Pape, dont le Sac de Rome et les tensions avec la papauté retardèrent le projet jusqu’en 1530 ? Malgré ces incertitudes, le poème offre cependant un aperçu intéressant sur la poésie placée au service d’une politique impériale qui vient de triompher à Pavie 26 et qui aspire au couronnement de l’empereur par le Pape. Il s’inscrit ainsi dans l’évolution depuis les panégyristes espagnols formés par Antonio de Nebrija jusqu’à ceux qui, tel Antonio Sebastiano Minturno (1500-1574) ou Juan Calvete de Estrella (1520 ? -1593), prêteront leur inspiration pleinement classique au service du projet de Charles Quint. 27 45 Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint 28 Le texte donné dans la transcription par Sánchez (S) se révèle être défectueux en de multiples endroits. Une bonne partie d’entre elles est sans doute due à l’ignorance du latin du typographe de la revue Linajes, ou même à son inattention (m pour n, n pour u), mais certaines pourraient sembler l’effet d’une mauvaise lecture d’une écriture manuscrite ancienne par l’éditeur, Sánchez (ex. : gd pour h, qui se répète aux v. 33 et 76, ou l’erreur fréquente de a pour ą, contraction de æ). Selon Maestre Maestre 1990, 32, l’observation d’épreuves corrigées par Sánchez de son édition du Carmen in natali serenissimi Hispaniarum principis Philippi confirme que son latin était incertain. Les ligatures æ ont été dissimilées de même que les u et les v ont été distingués. En l’absence d’autres témoins textuels, les corrections proposées sont ope ingenii : 1 Caesar : Casar S 11 Belligera : Bdlligera S 14 moenia : maenia S 16 Proelia : Praelia S 18 catenis : catennis S 20 aethere : athere S 23 praebuit : prabuit S 29 parva : pavra S 33 hos : gdos S 36 Iuppiter : Iupiter S 36 excutiens : executiens S 36 verticis : vertices S 41 Caesar : Casar S 42 tulerunt : tuberunt S 44 sancta : sancita S 45 seu : sen S 49 religione : relligione S 56 caeli : coeli S 64 tuo : tus S 65 Hunc : Humc S 65 sublimia : sublimias S 67 Phoebeo : Phebeo S 76 Hostes : Hortes S 76 hos : gris S 79 foedus : fædus S 81 imperium : imeperium S 94 Quin : Quior S 96 clausis : clasis S 96 caeli : coeli S 102 oppressi : oprressi S 104 defessa : defersa S 105 ut : ul S 106 patienta : partienta S 109 Turcus : Tureus S 110 terramque : terranque S 113 nullum : nullen S 115 fautores : fantores S 124 Corruet : Corruct S 125 fatis : fatis fatis S 132 Seu te delectat, Lybies seu : Sen te delectate, Lybies sen S 137 aeternam : aternam S. Annexe : Ad invictissimum Carolum V  28 Alta triumphali curru iam Caesar in orbem Pectora bellipotens tolle, atque impone trophaeis ; Purpureo statuens rorantes sanguine quercus Curvatas Regum spoliis, procerumque superbis Exuviis, vinctos non parvo pondere rerum, 5 Quos Bellona tibi tribuit, qui magnus habenas Totius orbis habes, cuius victricibus armis Auspicio volitant Aquilae, vincuntque Phalanges Hispaniae, et sociis armis Germanica pubes. Hac tibi res gestae assurgunt, tibique explicat alas 10 Belligera fortuna manu. Nunc magne parumper Exue fulmineos enses, rutilasque bipennes, Et lege quas dedicimus breviori carmine, sacros Ne laedant oculos Ticini ad moenia prisca Devictas acies, peragis quae aut Marte secundo 15 Proelia, quove iugo inclinas regesque ducesque Captivos trahes. Per te Mars turbat ab arce Elatos animis, meritis et colla catenis Alligat, ut discant divis parere tyranni. Viribus humanis haec non sunt : aethere ab alto 20 46 Roland Béhar Descendunt donata Dei de munere largo Sed tibi ; nam quantum imperii super astra recepit Ipse sibi, terris tantum tibi praebuit, atque Per pelagus magnum, celsae quia iura capessis Iustitiae servanda pio sub honore, nec unquam 25 Declinas mentem recto de tramite sanctae Virtutis, nec te Regnum caeca cupido Impellit quoquam, quo per te iniuria surgat, Magnanimum sed parva fides pectus regit ; altum Inconsultus agis nihil, et sine pondere magni 30 Consilii Procerum, matura quos tua legit Maiestas, lectosque tenet, rebusque probatos Ambiguis hos, horum cum pluribus adsit Ordo, prae cunctis tamen est sublimior hic, quem Mercurio fratrem genuit fratremque Minervae. 35 Iuppiter excutiens sacrati verticis auram Mercurinus cum substat prudentia solers, Et grave responsum ; novit consulta referre Certa, et Apollineis non inferiora, Sibylla Aut quas mandabat foliis, et carmine sortes. 40 Hic si magne cupis virtutum munera Caesar Aurea Saturni, quae saecula prisca tulerunt Legibus aut quidquid struxit magnus Rhadamantus Iustitiae cultor ; Cereri sancta vel extent Frugifera : iusti seu sint inventa Solonis, 45 Sive quod edocuit Spartanos sancta Licurgi, Mens exempla sui praebens Numa vel quod ab alto Aegeriae instituit monitu, ut populum ipse ferocem Virtutes, et sancta sub religione teneret Caesaribus constructa tuis : si iura reposcis 50 Iurave Pontificum clarissima corde sub alto Mercurinus habet, cuius miserabile pectus Ingeniumque capax nodos quoscumque revolvit. Campus adest, Caesar, vastus, pelagusque profundum Rerum, quas sacris amplecteris usque lacertis, 55 Quasque tibi ulterius praesignant sidera caeli. Has levius possis magna ut sine mole sub ipsum Reddere compositus finem sacra tua mentis Ne ferat alternos Maiestas celsa repulsus. Hunc tibi semper habe : numquam discedat ab aure 60 Mercurinus ea cui totus subditur orbis : 47 Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint Pectore sed claro semper tibi dictet honestum, Quod tibi ubique placet ; quod tu praeferres laboras Quodque tuo emergit semper de corde sacrato. Hunc Caesar sortite virum, sublimia pande 65 Pectora, et exerce imperium iustissime ; namque Huius responsis Phoebeo ex ore relatis Undique perspicies, et claro lumine cernes Quid deceat, quid iura ferant, quid iura recusant Quaeve malis poenae, iustis quae praemia surgant. 70 Solus enim Caesar, seu sint mala, seu bona, iudex Totius es mundi ; quidquid facio ipse probandum est ; Cum veniat consulta tibi sententia, qualem Prompsit Aristides iusto de pectore, et inde Dextra tua exiguo prosternit milite magnos 75 Hostes, et late palantes dissipat hos. Haec sors, quam virtus peperit tibi sancta, paravit Augustam sedem, et tanti celeberrima sceptri Incrementa tui : sacratum amplectere foedus Natura. Quodcumque fuit sub nomine celso 80 Augusti magni imperium; quaecumque dederunt Caesaribus sacris solium celebrata per omnem Inclita gesta orbem, laeti haec tibi cuncta pararunt Ornamenta Dei, mundi et diademata, quorum Tu verus succesor ades. Nec abuteris haeres 85 Externis sceptris, atavi, proavique potentes Quae licuere tibi discondi numine nullo. Ergo age, et imperii Caesar subiture coronam ; Ingredere Italiam turbatam pectore toto. Nulla tibi obstabit tellus, nulla aequora positi ; 90 Subrident montes, descendent saxa, viamque Prosternent plantam ; protendent lumina ripas, Et retrahent sylvae ramos, retinacula nulla, Quin adeas, teneant te ; excelsae moenia Romae Tarpeiam pandent rupem, procul usque remotis 95 Portarum clausis. Poscunt hoc numina caeli, Quae extribuere tibi mundi imperiala sceptra Non alia gustanda manu, ut molimine magno Ulterius pergas : non hic tibi meta tuenda est : Maius opus restat, maiore labore parandum ; 100 Nam te proclamant lachrymoso lumine cuncti Christicoli oppressi sub dura ergatula maurum, 48 Roland Béhar Sub quae iugum Turcae : genibus te amplexa precantur Corda hominum defessa diu tolerare labores Inmeritos. Orant te ut solvas vincula palmis 105 Innexas, et duras patientia colla catenas, Implicitosque pedes ferro, quos effera vinctos Gens inimica tenet captos terraque marique. Non pelagus contemne tuum, cur Turcus ubique Stat mediis elatus aquis, terramque per omnem, 110 Quam semel corripuit, grassatur dira refundens Imperia, atque scelus caecato corde volutans. Ius nullum esse putas : nisi mens insana feratur Quocumque impellat furor, et temerata voluntas. Macte, Deo fautores, atque imperterritus ito : 115 Ito, nec timeas ; sint quamvis barbara mille Agmina, et horrisona classes pontum super altum. Causa tua est melior, meliori iure reposces Quae tua sunt ; victusque tibi concesserit omne Turca ferus regimen, pedibusque volutus et ore 120 Perstrepidus veniam poscet, vitaeque salutem, Seque tuis iussis prosternet ubique, vel audax Aut importunus nolit si cedere, prorsus Corruet, et foedo maculabit sanguine terram, Quam tenet oppressam fatis, astrisque malignis. 125 Ito, nec nimium remorare : repagula solvate Hinc eques, hinc nauta distendant carbasa, et acer Hinc pedes insultet campo : nunc Caesar eisdem Utere militibus, victo quos nuper in hoste es Expertus, ducibusque eisdem : securus ubique 130 Bella geres victor ; rabiem compescere Turci, Seu te delectat, Lybies seu tendis ad arva, Sive utrumque, potes tu utrumque et utrumque requirit Teque tuumque animum : tibi nunc elementa figurant Qua cupias orbem specie : tibi cuncta parantur. 135 Hinc honor, hinc laudes, decus hinc, hinc gloria praestans, Quaeque tibi aeternam tribuat per saecula famam ; Teque ferant serum caeli super atria celsa. 49 Un poète de Ferdinand le Catholique panégyriste de Charles Quint Bibliographie Sources Balbus, Hieronymus : Vita, carmina quae supersunt, orationes selectae, invectivae et documenta varia, éd. 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Greeting Charles V at Bordeaux, 1539 George Buchanan, Siluae poem 1 * Stephen Harrison (Oxford) Abstract: This poem of 70 hexameters was written by the great Scottish scholar, poet, historian, controversialist and politician George Buchanan (1506-1582). Its title presents it as a contribution by Bordeaux’s most significant school (the Collège de Guyenne, where Buchanan taught Latin) to a public ceremony of welcome to the city for the Holy Roman Emperor Charles V in late 1539. Buchanan’s poem stands at the head of his single book of Siluae, a collection of occasional poetry, which also includes other royal poems, and which is plainly modelled on the Siluae of the Flavian Roman poet Statius. Further sources of classical literary colour are writings from late antique Roman Gaul, very appropriate for a poem delivered in Bordeaux, which had been a major cultural centre in that period: there are clear affinities with the Panegyrici Latini, the collection of Latin prose orations largely from the 4th century CE, which are mainly loyal addresses to the emperor from Gaul, and with the works of the Bordeaux poet and teacher Ausonius (310-395). In the language of this poem Buchanan frequently echoes the canonical hexameter poets of Latin most read in his time as well as Statius (especially Virgil). The work is highly encomiastic in tone, with occasional hints at Charles’s past as an enemy of France. Keywords: Buchanan, George - Charles V - Bordeaux - Statius - Siluae 1 The text given here is that of Ruddiman 1725 (identical with that of McGinnis and Williamson 1995, whose brief notes I also draw on in my analysis), apart from the conjecture tuae for tuo in line 52 - see the discussion in section 3 below. The English translation is mine. Latin Text, English Translation, Author, Context 1 AD CAROLUM V IMPERATOREM BURDEGALAE HOSPITIO PUBLICO SUSCEPTUM NOMINE SCHOLAE BURDEGALENSIS ANNO M.D. XXXIX Vasconidis regnator aquae, generose Garumna, cui totiens Latios fasces totiensque curule fas ebur, et ueteres, ingentia nomina, patres caeruleo excepisse sinu, non contigit umquam hospitii tibi maior honos, licet usque uetusti 5 temporis aeterno series repetatur ab aeuo; Roma atauos quamuis, magnae licet aemula Romae proferat antiquos tellus Byzantia patres. Ausoniae regalis honos, decus orbis Hiberi, Carolus, Arctoi suboles Mavortia Rheni 10 Vasconicam subit hospes humum, quem publica poscunt uota orbis, famulas cui porrigit obuius ulnas Albula, natiui quem tentat turbidus auri deliciis reuocare Tagus, quem iure paterno caerulei repetunt prima incunabula Rheni, 15 cernere quem cupiunt gemino sub sole superbi barbaricis ambo exuuiis, hinc Ister, et illinc Bagrada Marmaricae lentus sulcator harenae. Burdigalam tamen ille tuam, tua tecta, Garumna, ingens hospes init: tibi maiestate remissa 20 imperii decrescit apex, tectoque minori Caesareus succedit honos, priuata subire culmina dignantur Latii diademata regni. sic Hecale Aegiden, sic te Tirynthia proles ceperunt rigidi mapalia nuda Molorchi; 25 sic posita quondam sceptri gravitate perustos Iuppiter Aethiopas, canamque reuisere Tethyn gaudet, et alternis interserit otia curis. Ergo hospes positisque minis uentisque, Garumna, 56 Stephen Harrison compositis, Borea non obluctante vel Austro, 30 tranquillus mitisque adsis, uultuque sereno crispentur tremulae Zephyris felicibus undae. Depositum tibi grande orbis, tibi publica uota spemque suam credit, rectorem gentis Hiberae, Ausoniae dominum, Boreae pugnacis alumnum, 35 uictorem Libycae terrae Scythiaeque timorem quem colit occasus, Boreas amat, ultimus horret ortus, et infidi metuit sollertia Mauri. Cernis ut effractis popularia flumina claustris accurrant, properentque tuis se iungere Nymphae 40 fluctibus, Oceanus refluis ut plenior undis maiores conuoluat aquas, cupidaeque uidendi Nereides, Nereusque pater, Tritonque canorus, et senior Glaucus, viridisque examina Phorci discursent tremula per stagna liquentia cauda? 45 Tu quoque magnanimum quamvis stirps, Carole, avorum magnanimis sis maior avis, te Gallia quamvis obvia sollicitet, quamvis cunabula pandat Rhenus, et Austriaci reuocent molimina sceptri, Burdigalae exiguos ne dedignere penates 50 hospitio sancire tuo: quae dispare quamvis fortunae splendore tuae paruoque paratu te capit hospitio, studio in te forte fideli atque animo regum ingentes aequauerit aulas. At famae si danda fides, subiere minores 55 numina saepe casas, ac non ingrata uoluntas hospitis et magnum cepit mens grata Tonantem. Obsequiis concede piis, concede fauori Burdigalae, totam tibi quae cum ciuibus urbem deuouet, ut seri possint meminisse nepotes 60 quae loca tu quondam, quae tecta impleueris ingens hospes, et externis ueniens peregrinus ab oris discere magnanimi cupiat vestigia Carli. Si locus hic superest, inter si nomina tanta admittunt tenues communia gaudia Musas, 65 uersibus incultis Aquitanis turba Camenis dedita te studiis patronum et pacis adorat auctorem, facilesque uias, facilesque recursus exoptat, Pylios et cum superaueris annos, iam tibi promissam super aurea sidera uitam. 70 57 Greeting Charles V at Bordeaux, 1539 TO THE EMPEROR CHARLES V ON HIS RECEPTION AT BORDEAUX IN PUBLIC HOSPITALITY IN THE NAME OF THE SCHOOL OF BORDEAUX 1539 [1] Ruler of the Gascon water, noble Garonne, for whom it was right to receive so many times in your blue bosom the fasces of Rome, so many times the curule ivory chair, and the senators of old, mighty names; no greater honour of hospitality has ever been your lot, though the sequence of the age of old be gone back over from time eternal, though Rome present its ancestors, or Byzantium’s land, great Rome’s rival, its fathers of the past. The royal ornament of Italy, the distinction of the Iberian world, Charles, the martial issue of the northern Rhine, comes as a guest to the ground of Gascony; he whom the common wishes of the world demand, he whom the Albula comes to meet, stretching forth her subject arms, he whom the Tagus tries to call back home, swirling with the attractions of gold, he whom the blue Rhine, his earliest cradle, seeks to recall with a father’s rights, he whom two rivers yearn to see under twin suns, both proud with spoils from savages, here the Danube, there the Bagrada that slowly furrows the sand of Marmarica. [19] Yet he, the mighty guest, enters your Bordeaux, your houses, Garonne; for you, his majesty set aside, the empire’s crown descends, and Caesar’s glory approaches a lesser dwelling, the diadem of the Roman empire deigns to enter under a private roof. So Hecale received Aegeus’ son, so did austere Molorchus’ bare hovel receive you, issue of Tiryns; just so does Jupiter, occasionally laying aside the weight of his sceptre, joy to visit the sunburned Ethiopians and white Tethys, and inserts leisure between the cycles of care. And so, as his host, lay aside your threats and calm your gales, Garonne, with no struggle of North or South wind, and attending in restful and kindly mode with tranquil aspect let your rippling waves be curled by favourable Zephyrs. The world is trusting you with a mighty deposit, the people’s wishes and its own hope, the ruler of the Iberian race, the lord of Italy, the nursling of the warrior north, the victor over the Libyan land, and the terror of Scythia, whom the West worships, the North loves, the far East quails before, and the cunning of the faithless Moor fears. Do you see how the streams of your region run up, breaking their boundaries, and how the Nymphs hasten to join themselves to your waves, how the Ocean turning back with fuller billows, rolls its waters higher, and how in their desire to see, the Nereids, their father Nereus, tuneful Triton, and old Glaucus and the herds of green-grey Phorcus rush through the sea’s clear pools with trembling tails? [46] You too, Charles, though you are a scion of great-hearted ancestors and greater than those great-hearted ancestors, though Gaul comes to meet you and seeks your favour, though the Rhine offers you your cradle, and though the burdens of your Austrian rule call you back, do not disdain to honour the humble homes of Bordeaux 58 Stephen Harrison 2 On Buchanan’s career and literary output see McFarlane 1981 and Ford/ Green 2009. with your visit; she, though she receives you in hospitality with a splendour unequal to your high fortune and with only slender preparations, will perhaps succeed in equalling in her faithful zeal and spirit towards you the mighty courts of kings. But if credence be given to tradition, divine powers have often entered humbler huts, and the not unpleasing willingness of a host and a pleasing disposition has captivated even the mighty Thunderer. Yield to loyal acts of homage, yield to the support of Bordeaux, which devotes all its city and citizens to you, so that descendants far in the future may recall which places, which houses you once filled as a mighty guest, and so that a pilgrim coming from foreign shores may wish to learn about the traces of great-hearted Charles. If there is room left here, if our shared joys can admit my slender Muses amid such great names, a crowd dedicated to the Muses of Aquitaine adores you as patron of its studies and as bringer of peace with rough verses, and wishes you easy travels and easy returns, and when you have surpassed the years of Nestor, the life already promised you above the golden stars. This poem of 70 hexameters was written by the great Scottish scholar, poet, historian, controversialist and politician George Buchanan (1506-1582). 2 In late 1539, when this poem was composed and delivered (see below), he had not long arrived in Bordeaux to serve as Latin teacher in its most significant school (the Collège de Guyenne); the poem’s title makes it clear that it formed part of a public ceremony of welcome to the city for the Holy Roman Emperor Charles V in late 1539. Buchanan had spent much of his life since 1520 studying and teaching in Paris; in his two periods in Bordeaux (c.1539-1543, c.1545-1547) he wrote (in addition to this and other occasional poems) his Latin translations of Euripides’ Medea and Alcestis, and his biblical dramas Jephthes and Baptistes, for his pupils (who included Michel de Montaigne). Buchanan was to have a remarkable public career on his later return to Scotland after 1560, as tutor to both Mary Queen of Scots and her son James VI/ I, as principal of St Leonard’s College in St Andrews (1566-1570), Moderator of the Church of Scotland (1567) and Keeper of the Privy Seal (chief royal minister, 1570-1578); in this last period of his life he also wrote major Latin prose works - a Cicero-style dialogue on constitutional monarchy (De iure regni, 1579) and a twenty-book Livy-style history of Scotland (1582) from its mythical beginnings until 1572. But in his earlier years he was best known as an educator and Latin poet, author of a celebrated complete version of the Psalms in the lyric metres of Horace, satirical poems against monks (Somnium, Franciscanus, Fratres Fraterrimi), erotic Elegiae, invective Iambi, Martial-style Epigrammata and Catullus-style Hendecasyllabi, as well as his five-book astronomical De 59 Greeting Charles V at Bordeaux, 1539 3 For the date see McFarlane 1981, 111. 4 For a recent biography of Charles which describes all these events and aspects see Parker 2019. sphaera, in the style of Manilius. This rich output, and its high quality, led to his being regarded as one of the greatest Neo-Latin poets of his time. The occasion of Siluae 1 falls in the winter of 1539-1540, when Charles V was moving across France from Spain in order to suppress in person a rising in his native city of Ghent in Flanders. His formal reception at Bordeaux was on December 1st; 3 later the same month he met with Francis I at Loches and moved with him to Paris, ultimately reaching Ghent and suppressing the rebellion in February 1540. Bordeaux was thus receiving a major neighbouring foreign head of state, and one who had been at war with France for much of the past twenty years, but was being allowed free passage through the country in the peace years after the agreement of a ten-year truce in 1538 (in fact broken in 1542). Consequently, the poem’s high praise of Charles’s martial qualities may have been more than a little ambivalent for a French audience whose armies had so often been their victim, especially in Italy (note the implicit reference to his troops’ 1527 sack of Rome in lines 12-13). But the presentation of Charles as champion of Christendom against the Turks at Vienna (1529, cf. 17 Histro) and the Moors at Tunis (1535, cf. 18 Bagrada) point to a more positive presentation of his power; uictorem Libycae terrae (36) casts him as a second Scipio Africanus, a common way of praising his sack of Tunis on the site of Carthage. Further, the implication that the Habsburg Holy Roman Empire is the successor to Rome and Byzantium (7-8) may reflect the passing of the claim to the Eastern Roman Imperial crown to Ferdinand II of Aragon and Isabella I of Castile (Charles’s maternal grandparents) in the will of the exiled Eastern Roman claimant Andreas Palaiologos, nephew of the last Byzantine emperor (1502), as well as Charles’s regular use of the title ‘Caesar’ and the view (regularly expressed since Charlemagne) that the Holy Roman Empire was the continuation of its ancient predecessor (translatio imperii). 4 Literary models and affinities Buchanan’s poem (his only interaction with Charles) was first published in 1567, a generation after its composition, nearly a decade after Charles’s death (1558), and some years after its author’s departure from Bordeaux; its main impact on publication will thus have been its classicising texture and historic associations rather than its political topicality and occasion. It stands at the head of Buchanan’s single book of Siluae, a collection of occasional poetry, which also 60 Stephen Harrison 5 For the extensive Renaissance tradition of Neo-Latin Siluae see Mengelkoch 2010, Galand/ Laigneau 2013. 6 See Etienne 1962. 7 See Nixon/ Rodgers 1994, 7. includes other royal poems, e.g. an epithalamium for Mary Queen of Scots and François II of France (1558, Siluae 4), a lament for the death of François II (1560, Siluae 5), and a celebration of the birth of the future James VI/ I (1566, Siluae 7). A poem to Charles V, the supreme European ruler of the first half of the sixteenth century, appropriately takes the first place of honour, sits fittingly amongst other august figures, and serves to advertise its author’s high connections. The Siluae is not the only poetic collection by Buchanan which contains royal encomia; his posthumous Miscellaneorum liber (probably assembled by another hand) also contains Horace-style lyric odes from the 1540s and 1550s in praise of Henri II of France and Henry VIII of England. The seven hexameter poems of Buchanan’s Siluae clearly look to the Siluae of the Flavian Roman poet Statius as their model for title, metre, length, topics and number of poems in a book; the 70 hexameters of Buchanan Siluae 1 match the 65 of Statius Siluae 1, 5 or the 67 of Statius Siluae 4, 2, while a praise-poem addressed to an emperor recalls Statius Siluae 1, 1 and 4, 1, both addressed to the emperor Domitian (the last consists of 47 lines), and the seven poems of Buchanan’s book are matched by the seven of Statius Siluae Book 2 (similarly, Book 1 has six poems, Book 3 five, Book 4 nine and Book 5 five). The other poems in Buchanan’s collection also pick up types from Statius’s work, such as wedding poems (Siluae 4, cf. Siluae 1, 2), laments (Siluae 5, cf. Siluae 2, 1; 2, 6; 3, 3; 5, 1, 5, 3 and 5, 5) and poems celebrating the birth of children (Siluae 7, cf. Siluae 4, 8). Statius’s Siluae had been rediscovered by Poggio Bracciolini in 1417-1418 and commented on and imitated by Politian at the end of the fifteenth century, and were frequently imitated in the sixteenth century. 5 Another source of classical literary colour is writings from late antique Roman Gaul, very appropriate for a poem delivered in Bordeaux, which had been a major cultural centre in that period. 6 There are clear affinities with the Panegyrici Latini, the collection of Latin prose orations largely from the fourth century CE, which are mainly loyal addresses to the emperor from Gaul; the theme of the emperor’s aduentus or ceremonial arrival at a city appears there regularly, especially in Pan. Lat. 5, 7-8 (Constantine enters Autun) and 8, 6 (Constantius arrives at Trier). Also, at least two of the late antique panegyrists seem to have been (like Buchanan) local teachers, one probably from Bordeaux. 7 A particular figure from late antiquity who is clearly in the background of Buchanan’s poem is the Bordeaux poet and teacher Ausonius (310-395); 61 Greeting Charles V at Bordeaux, 1539 8 See Matthews 1975, 69-84. his Ordo urbium nobilium (after 388 CE) contains 40 hexameters in praise of his native Bordeaux as its final climax (24, 128-68 Green), a passage used in this poem (line 41). Ausonius was the key figure in a cultural and educational circle in and around Bordeaux in late antiquity; 8 Buchanan is evoking this intellectual tradition in the same place more than a millennium later. Like Ausonius, Buchanan is distinguished as both teacher and poet in Bordeaux. In the language of this poem Buchanan frequently echoes the canonical hexameter poets of Latin most read in his time (Vergil, Ovid, Manilius, Lucan, Statius) plus some other more select texts (Silius, the hexameters in Petronius’s Satyrica, the Aratea of Germanicus); Claudian, the encomiast of late antique Roman emperors, is appropriately drawn on. Here are some of the poem’s more prominent verbal allusions (* = occurring in the same metrical position in the hexameter): 1 regnator aquae: Virgil, Aeneid 8, 71 regnator aquarum [of Tiber, another river] 1 Garumna: Ausonius 24, 100; Claudian 5, 113 *Garumna 2-3 cui totiens Latios fasces totiensque curule: Statius Silvae 1, 2, 178-179 purpureos habitus iuuenique curule*/ fas ebur; ibid. 1, 2, 180 indulgebit ebur 9 decus orbis Hiberi: Claudian 10, 40 decus torrentis *Hiberi 10 Arctoi suboles Mauortia Rheni: Lucan 1, 371 Arctoo spumantem uertice *Rhenum 13-14 nativi quem tentat turbidus auri: Virgil, Georgics 2, 137 auro turbidus Hermus, Lucan 7, 755 quidquid Tagus expulit *auri / deliciis reuocare Tagus; Seneca, Hercules Furens 1325 Tagusue Hibera turbidus gaza fluens 15 prima incunabula: Germanicus, Aratea 34 prima incunabula* 16-17 cupiunt gemino sub sole superbi / barbaricis ambo exuviis: Virgil, Aeneid 2, 304 barbarico* postes auro spoliisque superbi* 18 Bagrada Marmaricae lentus sulcator harenae: Lucan 4, 588 Bagrada* lentus agit siccae sulcator harenae* 19-20 Burdigalam tamen ille tuam, tua tecta, Garumna, / ingens hospes init: Statius, Thebaid 12, 784-786: iamque hospes Theseus; orant succedere muris dignarique domos. nec tecta hostilia uictor / aspernatus* init 23 diademata: *diademata four times in Statius’ Siluae. 24 Tirynthia proles: Silius, Punica 2, 3 *Tirynthia proles 25 mapalia nuda Molorchi: Statius, Siluae 4, 6, 52 parci domus … *Molorchi 26 sceptri grauitate perustos: Ovid, Metamorphoses 2, 847 *sceptri grauitate relicta [likewise of Jupiter] 27 canamque reuisere Tethyn: Ovid, Metamorphoses 2, 509 ad canam descendit in aequora Tethyn 62 Stephen Harrison 28 interserit otia curis: Manilius 4, 511 *otia curas, Ovid, Metamorphoses 10, 559 *interserit oscula 30 Borea non obluctante vel Austro: Silius, Punica 14, 455 quid *Boreas, quid uellet crastinus *Auster 31 uultuque sereno: Statius, Thebaid 8, 242 *uultuque sereno 32 Zephyris felicibus undae: Virgil, Aeneid 3, 120 * Zephyris felicibus albam 33 tibi publica uota: Manilius, Astronomica 1, 47 * publica uota 34 gentis Hiberae: Petronius, Satyricon 121, 113 *gentis Hiberae 36 uictorem Libycae terrae: Silius, Punica 7, 493 Libyae … uictor 39 popularia flumina: Ovid, Metamorphoses 1, 577 *popularia flumina 41 Oceanus refluis ut plenior undis: Ausonius 24, 146 [on Bordeaux] quem pater Oceanum refluo cum impleverit aestu 43 Tritonque canorus: Ovid, Metamorphoses 2, 8 *Tritona canorum; Virgil, Aeneid 5.823-824 44 et senior Glaucus, uiridisque examina Phorci: Virgil, Aeneid 5, 823-824 *et senior Glauci chorus Inousque Palaemon Tritonesque citi Phorcique exercitus omnis 46 magnanimum .. auorum: Statius, Thebaid 3, 449 *magnanimum … *auorum 57 magnum cepit mens grata Tonantem: Germanicus, Aratea 143 magni cum regna *Tonantis 61-2 quae tecta impleueris ingens / hospes: Virgil, Aeneid 8, 367-368 angusti subter fastigia tecti / ingentem Aenean duxit (cf. 364 hospes) 62 externis ueniens peregrinus ab oris: Virgil, Aeneid 7, 270 generos externis adfore ab oris 64 nomina tanta: *nomina tanta only twice in Lucan (8, 437 and 10, 389) 65 communia gaudia: *communia gaudia only twice in Ovid (Heroides 16, 319; Tristia 4, 2, 17) 66 uersibus incultis: Horace, Epistles 2, 1, 233 incultis … uersibus 69-70 Pylios et cum superaueris annos, / iam tibi promissam super aurea sidera vitam: Ovid, Metamorphoses 15, 838-839 nec nisi cum senior meritis aequauerit annos, aetherias sedes cognataque * sidera tanget; Virgil, Aeneid 2, 488 aurea sidera A number of these verbal allusions, alongside the explicit mentions in the poem’s text, suggest larger and significant imitations of classical figures and themes. Parallels are clearly drawn between the hospitality offered to Charles at Bordeaux and that offered in Vergil’s Aeneid by Evander on the future site of Rome to both Hercules and Aeneas: Charles comes to Bordeaux from Spain just as Hercules came to Italy from Spain in Vergil, and both he and Aeneas are similarly welcomed with humble but sincere hospitality by Evander on the future site of Rome (Virgil, Aeneid 8, 362-369, cf. lines 61-62); it is worth noting here that Hercules is a standard encomiastic comparison for emperors in 63 Greeting Charles V at Bordeaux, 1539 9 See Nixon/ Rodgers 1994, 24. 10 See Etienne 1962, 112-128. the Panegyrici Latini. 9 This Herculean comparison is a little uneasy: Evander’s narrative of the story of Hercules and Cacus in the same book of the Aeneid (8, 184-275) suggests that Hercules is a hero who is violent in vengeance, just as Charles in 1539 was on his way to crush the rebellious citizens of Ghent (see above). The comparison with Aeneas here (cf. 62, and see further below) is more straightforwardly laudatory, paralleling Charles as Holy Roman emperor with the ancestor of the first Roman emperor whose status he saw himself as continuing; this is underlined by the prophecy of his eternal life at the end of the poem which picks up Ovid’s prophecy for Augustus at the end of the Metamorphoses (69-70). Positive too is the allusive parallel of Charles’s victory at Tunis with the great North African victories of the elder Scipio Africanus, in the same area of the river Bagradas (lines 18, 36): Charles is both a new Aeneas and a new Scipio. He is also a new Theseus, a former royal enemy who is now a friend to the city (see further below on 19-28). Select commentary 1 The river Garonne is here strongly personified, as often with rivers in classical Latin poetry; for the ‘bosom’ (sinus) of such an anthropomorphic river see Virgil, Aeneid 8, 712. The two proper names/ adjectives Vasconidis … Garumna elegantly enclose the Latin line; for similar elaborate and poetic balancing or enclosing word-order cf. 9 Ausoniae … Hiberi, 15 caerulei … Rheni, 19 Burdigalam … Garumna, the chiastic ABCBA order of 36, and 41 fluctibus … undis. 2-8 These lines refer via the traditional honorific trappings of the Roman magistrate (rods of office, ivory chair, the latter echoing Statius, Siluae 1, 2, 178- 179, as noted above) to the many incoming Roman office-holders in Bordeaux in its late antique heyday as Burdigalia, capital of the province of Aquitania; 10 these past guests are now overshadowed by the visit of a (modern, Holy) Roman Emperor, who is greater than the past emperors both of the West (Rome) and of the East (Byzantium), both empires to which Charles V saw himself as heir. 9-18 The geographical names here all have contemporary political relevance of a laudatory kind. The use of river names in particular to mark foreign military victories is also a trope of the Roman triumph (cf. Tibullus, Elegies 1, 7, 9-16). Charles was born in Ghent (seen here as in the traditionally northern region of the river Rhine; in fact some 100 km north of it), controlled much of Italy (represented by the river Albula, another name for the Tiber) and his 64 Stephen Harrison 11 See Hollis 1990, 341-354. grandparents’ kingdom of Spain (represented by the river Tagus). The ‘subject arms’ of the Tiber points subtly to his troops’ infamous sack of Rome in 1527. The Danube alludes to Charles’s victory against the Turks at Vienna a decade previously (1529), while the river Bagrada (modern Medjerda) and the region of Marmarica (in Libya) look to his more recent defeat of the Moors at Tunis (1535), again presenting him as the champion of Christianity against non-Christian ‘savages’. 19-28 These lines present the emperor’s visit to Bordeaux encomiastically as parallel to the traditional classical theme of a god or hero honouring a humble mortal home by entering it for rest and hospitality. 11 The old woman Hecale’s reception of the Athenian prince Theseus in Attica (24) was the subject of the Hecale of the Hellenistic poet Callimachus, while the old man Molorchus’ entertainment of the great hero Hercules at Nemea (24-25) was treated by the same poet in his similarly fragmentary Aetia (Buchanan’s language shows he gets the story from his model Statius’ Siluae, 4, 6, 52). The idea of the mighty (20 ingens) hero stooping to enter a humble home recalls Aeneas’ visit to Evander in the Aeneid (see above), while the entry of the former enemy king Theseus, now a welcome guest, into Thebes towards the end of Statius’ Thebaid (12, 784-786) is lexically echoed in hospes (20), tecto (21) and init (20); this parallel suggests the similar reversal (at least for the moment) of Charles’s traditional status as the enemy of France. Jupiter’s visit to the Ethiopians recalls Homer’s Iliad, where Zeus/ Jupiter goes with the other gods to enjoy that distant people’s hospitality (1, 423-424); Tethys (a sea-goddess) perhaps suggests Bordeaux’s easy access to the sea via the Garonne river and Gironde estuary. 29-38 The idea that a river should subdue its potential violence to ensure the safe carriage of a mighty hero recalls the miraculous calm and current-reversal of the river Tiber, which conveys Aeneas and his ships to the site of Rome (Aeneid 8, 86-89), while the financial metaphor that a valued voyager is a deposit which a body of water needs to return safely recalls Horace’s ode on Virgil’s sailing to Greece (Odes 1, 3, 5-8). The description of the famously strong tide in the Gironde estuary (41 Oceanus refluis … undis) lexically echoes Ausonius’ account of the same phenomenon (24, 146 Green Oceanum refluo … aestu). The list of places in lines 29-38 stresses the worldwide nature of Charles’s power, from Northern Europe to Africa and the near East. The untrustworthiness of the pagan Moors (cf. sollertia) is a traditional theme, picking up the similar Roman view of their local predecessors the Carthaginians (infidus here may also suggest ‘infidels’). The group of marine deities at 43-45 recalls that at Aeneid 5, 823-824, 65 Greeting Charles V at Bordeaux, 1539 where Tritons, Glaucus and Phorcus all feature in the retinue of Neptune (who is about to still a storm, an appropriate matching context); note the elaborate encomiastic conceit that the gods of the sea come to the Garonne to pay homage to Charles, alluding again to the sea-driven strong tides of the Gironde estuary. 46-63 The wish that Charles should be more magnanimus than his magna‐ nimus ancestors looks to an epithet of his paternal grandfather, the Habsburg Emperor Maximilian I (used for example in the title of Magnanimus, the 1519 Neo-Latin translation by Riccardo Sbruglio of Maximilian’s autobiographical poem Theuerdank). The reprise of the theme of humble hospitality again recalls the scene of Virgil’s Aeneas entering the lowly house of Evander (Aeneid 8, 362-369): 50 exiguos ne dedignere penates echoes 8.364-365 et te quoque dignum / finge deo, rebusque ueni non asper egenis, ‘imagine yourself too as worthy of divinity, and do not come with displeasure to circumstances of need’ while 60-61 quae tecta impleueris ingens / hospes recalls 8, 364 hospes and 8, 367 ingentem Aenean. Charles is thus compared to the similarly voyaging great founder of the Roman race (see above). The reference to Jupiter being entertained incognito in a humble home (55-57) recalls Baucis and Philemon in Ovid Metamorphoses (8, 630-724), who make up for their poverty by their willingness as hosts (50 exiguos … penates echoes 8, 637 paruos penates, while 56 uoluntas picks up 8, 678 uoluntas in the same metrical position); 55 famae thus refers to the tradition of Roman literature. These epic allusions are combined in lines 51-54 with the Horatian idea that a poor home can surpass a royal court in its capacity for virtue (cf. Horace Epistles 1, 10, 32-33 licet sub paupere tecto / reges et regum uita praecurrere amicos, ‘under a poor roof you may surpass kings and the friends of kings in lifestyle’. In line 52 we find an interesting textual issue. The editio princeps and all subsequent editions of 51-53 read quae dispare quamuis / fortunae splendore tuo paruoque paratu / te capit hospitio, ‘which welcomes you in hospitality with your splendour unequal to your fortune and with only slender preparations’. In this text tuo seems out of place, as the translation ‘with your splendour’ shows, and Dr Daniel Hadas has convincingly suggested to me that we should read tuae, going with fortunae, translating ‘receives you in hospitality with a splendour unequal to your fortune and with only slender preparations’, which makes much better sense. Tuae would be corrupted to tuo by assimilation with splendore, a corruption perhaps also influenced by the same form tuo in the previous line. 64-70 The poem’s close refers with rhetorical modesty to the context of its own performance as only one small part of what was no doubt an elaborate welcoming ceremony, with other distinguished local participants (nomina tanta). The studious crowd is that of Buchanan’s school pupils, represented by 66 Stephen Harrison their master, whose verses are presented with mock modesty as rough because they are provincial; the phrase uersibus incultis (66) appropriately recalls Horace Epistles 2, 1, 233 incultis … uersibus, of poets not fit to sing the praises of Alexander the Great, another mighty conqueror. Charles is hailed as ‘bringer of peace’, pointing to the current truce with France (see above). The final wishes for the emperor’s eternal life after surpassing the proverbially long years of Nestor fittingly picks up two encomiastic passages of Ovid on the future deification of the emperor Augustus, Metamorphoses 15, 838-839 nec nisi cum senior meritis aequauerit annos, / aetherias sedes cognataque sidera tanget, ‘nor, except when in age he has matched his years with his merits, will he reach the homes of heaven and the stars who are his relatives’, and Tristia 5, 5, 61-62 di tamen et Caesar dis accessure, sed olim,/ aequarint Pylios cum tua fata dies, ‘yet gods and Caesar, due to join the gods, but in the future, when your life has matched the days of Nestor’. The idea of a life ‘above the stars’ neatly fits both Christian heaven and pagan apotheosis. Bibliography Sources Buchanan, George: Opera Omnia, ed. Thomas Ruddiman, 2 vols., Leiden 1725. Callimachus: Hecale, ed. Adrian S. Hollis, Oxford 1990. Secondary Literature Étienne, Robert: Histoire de Bordeaux 1, Bordeaux antique, Bordeaux 1962. Ford, Philip / Green, Roger P.H. (eds.): George Buchanan: Poet and Dramatist, Swansea 2009. Galand, Perrine / Laigneau, Sylvie (eds.): La silve. Histoire d’une écriture libérée en Europe, de l’Antiquité au XVIIIe siècle, Turnhout 2013. McGinnis, Paul J. / Williamson, Arthur H. (eds.): George Buchanan: The Political Poetry, Edinburgh 1995. Nixon, C.E.V. and Rogers, Barbara S.: In Praise of Later Roman Emperors: The Panegyrici Latini, Berkeley 1994. Matthews, John F.: Western aristocracies and imperial court, AD 365-425, Oxford 1975. McFarlane, Ian D.: Buchanan, London 1981. Mengelkoch, Dustin L.: Papinian mutability: Statius and early modernity, Diss, Chapel Hill 2010. Parker, Geoffrey: Emperor: A New Life of Charles V, New Haven 2019. 67 Greeting Charles V at Bordeaux, 1539 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) Le dernier poète lauréat de Charles Quint présente ses dons. Marc Kaufmann (Luxembourg) Abstract: Nicolas Mameranus (1500 - after 1566) can be considered the most important Luxembourgish humanist of the sixteenth century. He is the author of more than 150 writings, including historical, theological, pedagogical, and poetic works. Not all his works are of primary literary importance, but they constitute a precious source for historiography and often show a great originality. For more than 22 years Nicolas Mameranus was a soldier, poet, and chronicler in the service of Charles V - giving an interesting account of the emperor, whom he faithfully supported in his political and religious struggles until his abdication. Our work on Mameranus consists in a proposed French translation and a presentation of a small volume of poems entitled Beso las manos et Point, dictionis Gallicae usus cum Carmine de leone et asino. By analyzing one of his minor pieces, we hope to contribute to a better characterization of the work produced by this interesting figure who was fully engaged in the struggles of his time. Keywords: Humanism - Luxembourg - Poetry - Mameranus - Patronage Introduction Au moment de son abdication le 25 octobre 1555, Charles Quint gratifia l’humaniste luxembourgeois Nicolas Mameranus de plusieurs honneurs. Non seulement il lui octroya des armoiries, mais il l’éleva aussi à la dignité de comte palatin. Pourtant, le plus grand honneur fut pour Mameranus de se voir décerner le titre de poeta laureatus, une distinction qu’il reçut vraisemblablement de l’empereur lui-même à l’occasion de sa cérémonie d’abdication au palais 1 Didier 1915, 90. 2 Didier 1915, 114 ; Flood 2006, CLXXVIII : Flood cite l’encyclopédie de Johann Heinrich Zedler (18 e siècle) qui dit que Mameranus ne quittait pas la maison sans sa couronne de laurier. 3 Didier 1915, II pour la représentation et 134-135 pour une description de ce portrait. 4 Vannérus 1949, 299 : « L’étendue seule de cette biographie montre déjà que l’auteur a dû épuiser le sujet. En fait, des recherches considérables, effectuées dans toutes les grandes bibliothèques et dans les dépôts d’archives les plus variés, ont mis Nicolas Didier en possession d’une documentation exhaustive qui, utilisée avec discernement, lui a permis, on peut bien le dire, de nous donner une biographie définitive de l’humaniste luxembourgeois. » De même, Roger Desmed, dans ses articles de 1972 et de 1979, portant sur des poèmes inédits respectivement sur le travail épigraphique de Mameranus, renvoie à l’étude de Didier pour la présentation de l’auteur. Dans une publication de 2013, Christopher Warner renvoie également à la biographie de Didier. du Coudenberg à Bruxelles. 1 La façon dont Mameranus fit étalage de cette distinction par la suite souligne toute la fierté qu’il concevait de ce titre : dès le mois suivant il signait la plupart de ses ouvrages par « poète lauréat », alors qu’il ne mentionnait jamais son titre de comte palatin. Sa couronne de laurier, il la portait à toute occasion, ce qui lui valait des railleries et des reproches. 2 Les vers qui accompagnent la seule représentation qui existe de lui, une gravure sur bois datant de 1561, attirent l’attention du lecteur sur sa tête ceinte du laurier. 3 Qui est ce poète dont Charles Quint exauça ainsi le souhait le plus cher et pourquoi le tenait-il en si haute estime ? Telle est la première question à laquelle nous souhaitons répondre, en présentant de manière succincte la vie et l’œuvre de l’humaniste luxembourgeois, ainsi que les rapports qu’il entretenait avec l’empereur Charles Quint. Dans un deuxième temps, nous présenterons un témoignage insolite de sa production en tant que poète lauréat : le recueil Beso las manos et Point, dictionis Gallicae usus, cum Carmine de leone et asino. Une vie au service de l’empereur La vie et l’œuvre de Mameranus ont été décrits de façon complète et pré‐ cise par l’abbé luxembourgeois Nicolas Didier, qui a publié en 1915, à Fri‐ bourg-en-Brisgau, la thèse doctorale qu’il a consacrée à Mameranus. Cette monographie déjà fort ancienne est pourtant restée le livre de référence pour les recherches sur Mameranus. 4 Nous renvoyons à cet ouvrage pour la biographie complète de notre poète et n’évoquerons ici que les épisodes qui mettent le mieux en lumière les rapports entre le poète et le prince. 70 Marc Kaufmann 5 Pour la situation sociale et politique du Luxembourg aux XIV e et XV e siècles cf. Trausch 2007, 89-149 : avec la conquête bourguignonne au XV e siècle, le duché de Luxembourg devint une province des Pays-Bas. Ceux-ci devinrent territoire des Habsbourg sous Maximilien d’Autriche et surtout sous Charles Quint, qui devint empereur en 1519 et entraîna les Pays-Bas dans ses conflits avec la France. 6 C’est-à-dire « charron » cf. Vannérus 1949, 300. 7 Desmed 1972, 185. 8 Didier 1915, 17. L’œuvre citée est Relatio praecipuorum gestorum Caroli V. 9 Pour ce qui suit cf. Didier 1915, 32-39. 10 Notamment Christophe von Schauwenburg et Bernhard von Schauwenburg. Pour les relations des Schauwenbourg avec la cour impériale cf. Didier 1915, 34-35. Mameranus naquit probablement la même année que Charles Quint, c’est-à-dire en 1500, à Mamer, un petit village du duché de Luxembourg. 5 Sa famille, des paysans dont le patronyme était vraisemblablement « Wagner », 6 était assez aisée pour lui offrir une éducation humaniste conséquente. Vers 1525 il commença des études à Emmerich am Rhein à l’école des Frères de la vie commune (Fraterherren). Il étudia ensuite à Cologne, où il obtint une licence en 1533, avant de faire des études de droit à Orléans en l’an 1535, et de s’inscrire à l’université de Louvain en 1538. 7 En 1521, Mameranus s’engagea pour la première fois pour Charles Quint. « Encore jeune homme » (adolescens adhuc), comme le précise le diplôme des armoiries de 1555, il participa à la première guerre que Charles Quint, empereur du Saint-Empire depuis 1519, mena contre la France à l’occasion de la sixième guerre d’Italie. S’étant attaché à l’armée de Franz von Sickingen, général de l’empereur, qui avait enrôlé 15000 hommes sur le territoire luxembourgeois, il participa au célèbre siège de Mézières. L’échec des troupes impériales, commandées par les généraux Franz von Sickingen et Philippe II de Nassau, fut pour lui une grande déception : dans un rapport publié en 1550, il impute cet insuccès à l’indolence (inertia et tepiditate) des deux généraux. 8 Les deux diplômes qui lui furent décernés par Charles Quint en 1555 et qui évoquent explicitement « vingt-deux ans » de service, nous apprennent que Mameranus s’attacha à la cour de l’empereur en 1533. Selon Nicolas Didier, ce furent avant tout ses relations avec des compatriotes influents qui lui permirent de se présenter à l’empereur et de suivre sa cour. 9 Mathias Held, né à Arlon et vice-chancelier de l’Empire de 1531 à 1541, puis Jean Naves, seigneur de Messancy et successeur de Held de 1541 à 1547, assurèrent sa protection. Mais, il avait aussi des protecteurs influents chez les Schauwenbourg (Schauenburgus), une famille aristocratique luxembourgeoise, dont certains membres occupaient des postes importants dans l’armée impériale, et entretenaient des relations assez étroites avec l’empereur. 10 Pourtant, s’il avait le droit de suivre l’empereur 71 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) 11 Didier 1915, 292. 12 Didier 1915, 104. 13 Didier 1915, 103-104. 14 L’historien Valère André l’appela au 17 e siècle vir facetus et jocosus, cf. Vannérus 1949, 306. 15 Didier 1915, 298. 16 Didier 1915, 48-50. Il cite encore la Relatio praecipuorum gestorum Caroli V. comme soldat et comme historiographe, Mameranus n’occupa jamais aucun poste officiel ni dans l’armée, ni à la cour. En 1549, un privilège d’impression décerné à notre humaniste précise qu’il participait aux expéditions « à ses propres frais » (suis impensis). 11 Dans l’armée, sa position était comparable à celle d’un correspondant local de presse : il évitait de se battre, mais cherchait avant tout à recueillir des informations pour ses écrits. 12 Lui-même explique dans un poème de 1554 qu’il participait à la guerre « à moitié comme soldat, à moitié comme civil » (Ut miles partim, partimque ut semipaganus). 13 En temps de paix, il se trouvait en général dans la suite de l’empereur, qui le connaissait personnellement et apprécia son caractère spirituel et enjoué. 14 Il fréquentait d’ailleurs librement la chancellerie impériale de laquelle il signait la plupart de ses lettres (ex cancellaria Caesaris). En 1541, Mameranus suivit l’empereur dans l’expédition d’Alger et se dis‐ tingua au milieu de ce désastre par un exploit militaire qui est également mentionné dans les diplômes que l’empereur lui décerna en 1555 : 15 […] in expeditione nostra Africana ad Algeram, in qua una dierum singulari virtute et solertia promiscuam inermium multitudinem longius a castris in litore ad fragmenta disjectarum navium evagantem, et ob irruentes e vicino statu Numidas sese in fugam proripientem cohibuisti, et a cruenta barbarorum Numidiarum in ipsos de improviso irruentium rabie et violentia eripuisti et servasti. « […] dans notre expédition africaine à Alger, dans laquelle, un jour, avec un courage et une habileté singuliers, alors qu’une foule mêlée et sans armes se déplaçait assez loin du camp sur la plage vers les débris des navires détruits et que celle-ci, à cause de Numides fonçant sur eux depuis une position voisine, se précipita à fuir, vous la tîntes ensemble et l’arrachâtes à la rage et à la violence sanguinaires des Numides barbares fonçant sur eux à l’improviste, et la sauvâtes. » Mameranus rapporte lui-même les faits avec plus de détails et quelque orgueil dans une œuvre historique consacrée aux hauts faits de Charles Quint : armé d’une hallebarde, il réussit à force de coups et de menaces à calmer la foule indisciplinée et à la ramener vers le camp en formation de combat. 16 72 Marc Kaufmann 17 Didier 1915, 50-52. Le journal est commenté aux pages 148-149. 18 Didier 1915, 60. Le texte du document s’y trouve aux pages 292-294. 19 Sur Henri Mameranus, cf. Didier 1915, 60-69. 20 Didier 1915, 63. Le texte complet du document se trouve à la page 291. 21 Vannérus 1949, 317-318. Dans les années 1543 à 1544, notre humaniste accompagna Charles Quint dans sa quatrième guerre contre le roi de France, durant laquelle le sud du duché de Luxembourg subit de grands dégâts. Après que la ville de Luxembourg fut tombée aux mains du fils cadet de François I er , Charles II d’Orléans, Mameranus participa à libération de celle-ci avec les troupes des généraux Gonzague et Fürstenberg. Ensuite il accompagna l’armée de Charles Quint dans son expédition contre la France et rapporta les faits dans un journal (Commentarius) publié en 1544. 17 Durant les années 1546, 1547 et 1548, Mameranus suivit l’empereur à la Diète d’Empire à Ratisbonne, dans la guerre de Smalkalde et à la Diète d’Empire à Augsbourg. C’est alors qu’il composa ses principales œuvres historiques, des catalogi présentant en détail l’armée de l’empereur, l’armée des princes protestants et les participants de la Diète d’Empire à Augsbourg. L’empereur semblait apprécier de plus en plus le travail de chroniqueur de Mameranus, car le 4 juillet 1549 il lui octroya un privilège d’impression impérial (Kaiserliches Buchprivileg) 18 , après que des malhonnêtes eurent publié sans son consentement des copies et des traductions de quelques-unes de ses œuvres. A partir de 1550, il se lança dans une activité littéraire fébrile et publia un bon nombre de ses œuvres auprès de son frère Henri Mameranus, qui avait acquis en 1550 un atelier d’impression dans la rue des Juifs à Cologne. Ensemble, ils publièrent des textes historiques, théologiques, poétiques, pédagogiques de Mameranus et d’autres auteurs, dans le but de faire fortune. 19 Bien qu’Henri Mameranus eût reçu un privilège d’impression, signé par Charles Quint à Bruxelles le 17 mai 1550, qui interdisait pour dix ans toute reproduction des œuvres qu’il imprimait, 20 l’entreprise finit par échouer : n’ayant imprimé qu’une vingtaine d’ouvrages, Henri se fit maître d’école après 1560 et s’éteignit vers 1567, laissant ses enfants réduits à l’indigence. 21 Fin octobre 1551, Mameranus accompagna la cour impériale à Innsbruck, dans le comté de Tyrol. Lorsque Charles Quint dut fuir à la hâte, dans sa litière, devant les troupes de Maurice de Saxe, en mai 1552, Mameranus resta à Innsbruck au milieu des ennemis, pour noter les dévastations apportées au Tyrol et les atrocités commises par les forces des réformateurs. Il publia ses observations en août 1552 à Cologne dans un livre polémique intitulé Von Anrichtung des neuen 73 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) 22 Didier 1915, 75-76. 23 Didier 1915, 77-87. 24 Didier 1915, 294-304. 25 Pour un commentaire de ces diplômes, cf. Vannérus 1949, 303-305. Evangeli. Dans la dédicace adressée à Charles Quint, il raconte comment il faillit être tué parce qu’il refusa de renier son empereur devant des soldats ennemis. 22 Nous passons sous silence le travail de polémiste que Mameranus entreprit à Augsbourg (1552-1553) et sa participation à la campagne de Charles Quint contre la France de 1554. 23 L’an 1555, celle de l’abdication de l’empereur, marqua l’apogée de la carrière de notre humaniste, car Charles Quint lui conféra le droit d’avoir des armoiries ainsi que les titres de comte palatin (Pfalzgraf) et de poeta laureatus. Les deux documents officiels repérés par Nicolas Didier dans les archives d’État autrichiennes et présentés dans les annexes de son livre 24 témoignent de la gratitude de l’empereur pour les services du Luxembourgeois et de son estime pour ses qualités. 25 Dans le premier document, qui est daté du 22 octobre 1555, Charles Quint exprime sa gratitude à Nicolas Mameranus, son serviteur fidèle et son familier, ainsi qu’à ses deux frères Thomas et Henri (familiari nostro continuo domestico ac Thome et Henrico Mameranis). Il loue sa vaillance, sa loyauté et nombre d’autres qualités brillantes, qui ne lui ont pas seulement été vivement recommandées par d’autres (non tantum ab aliis apud nos effuse commendentur), mais dont il a fait l’expérience en personne (sed etiam re ipsa cognite et explorate nobis sint). Il rappelle le dévouement dont il a fait preuve en suivant pendant vingt-deux ans la cour dans les différentes expéditions sur terre et sur mer (totos viginti duo jam annos continuos aulam nostram terra marique sequendo in variis expeditionibus nostris) et mentionne spécialement son exploit à Alger. En guise de récompense l’empereur accorde aux trois frères Mameranus, ainsi qu’à leurs héritiers légitimes, des armoiries et un certain nombre de privilèges et d’exemptions. L’autre document, daté du 25 octobre 1555, est adressé à Nicolas Mameranus seul, auquel Charles Quint confère le titre de « comte du sacré palais du Latran, de notre cour impériale et du consistoire » (sacri Lateranensis Palatii aulaeque nostrae Caesareae et Imperialis consistorii Comiti). Plus encore que le premier document, celui-ci fait état des qualités intellectuelles et morales de Mameranus (praeclaras et insignes animi tui dotes, ac virtutum merita, probatos mores viteque integritatem). L’empereur loue le zèle infatigable (alacri et indefesso studio) et la témérité formidable (posthabitis vite et rerum fortunarumque periclis) dont le Luxembourgeois fit preuve dans ses campagnes. Enfin, il le remercie d’avoir immortalisé son nom (nomen nostrum immortalitati consecrasti) en décrivant ses expéditions par des œuvres en prose et en vers (eas partim soluta partim ligata oratione describendo) et en confectionnant 74 Marc Kaufmann 26 Pour un aperçu complet de ces privilèges cf. Didier 1915, 95 et 299-304 : le droit de nommer des juges et des notaires, le droit de légitimer des enfants illégitimes, le droit de nommer des magistri artium, des baccalauréats, des poètes lauréats etc. 27 Didier 1915, 90. 28 Sur ce séjour, voir Warner 2013 et Tibble 2020. 29 Cf. Didier 1915, 125. 30 Pour une liste chronologique des œuvres de Mameranus cf. Vannérus 1949, 318-321. Pour une description complète de l’œuvre de Mameranus cf. Didier 1915, 137-268. 31 Didier 1915, 148-149. des catalogues (catalogos conficiendo). En guise de récompense, Mameranus est reçu de manière officielle dans la communauté des courtisans et des familiers de la cour (numero et cetui familiarorum nostrorum continuorum aulicorum domesticorum) et il reçoit de nombreux privilèges. 26 Le titre de poète lauréat, pour lequel il n’existe pas de diplôme séparé, lui est conféré en même temps que celui de comte palatin. 27 Après le départ de Charles Quint pour Yuste, notre humaniste entra au service de son fils Philippe II, qu’il accompagna en l’an 1557 en Angleterre, où il espérait, en vain, se faire une place à la cour de la reine Marie I re . 28 Ses dernières années de vie furent tout aussi actives : nous entendons sa voix une dernière fois en 1566 à Augsbourg, où il se rendit avec la cour impériale à la Diète d’Empire et où il établit une ultime fois le catalogue, cette fois en allemand, de tous les participants. Souffrant d’une maladie cérébrale, il mourut sans doute peu après. 29 Les œuvres consacrées à Charles Quint Si Mameranus dévoua ainsi la moitié de sa vie à Charles Quint, il concentra également une grande partie de son activité littéraire à l’empereur. Certes, son œuvre abondante, qui compte plus de 150 titres, traite des sujets les plus divers et comporte des ouvrages historiques, des œuvres théologiques et polémiques, des œuvres de rhétorique et de pédagogie, des poèmes, un recueil épigraphique, un traité de numismatique, etc. 30 Mais ses principales œuvres d’histoire sont consacrées aux entreprises de l’empereur. Le premier ouvrage que Mameranus compose en tant qu’historiographe inofficiel de Charles Quint s’intitule Nicolai Mamerani Commentarius de ultima Caroli V. Caesaris Expeditione anno MDXLIV adversus Gallos suscepta. Sous forme de journal, cet opuscule de vingt et une pages relate de manière sobre la marche de l’armée impériale et les principaux événements de la guerre contre la France de 1544. Mameranus y décrit aussi de manière assez précise la dévastation de sa patrie et de son village natal. 31 75 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) 32 Didier 1915, 150-157. 33 Pour une description plus détaillée cf. Didier 1915, 153-156. 34 Didier 1915, 174-178. Sur la guerre de Smalkalde, qui opposa l’empereur Charles Quint aux princes protestants dans les années 1546-1547, Mameranus a laissé trois ouvrages. 32 Premièrement, l’Iter Caesaris qui décrit le voyage de Charles Quint depuis son départ de Bruxelles, le 15 octobre 1544, jusqu’à son arrivée à Augsbourg, le 23 juillet 1547. Pour chaque date, Mameranus indique le lieu de départ et le lieu d’arrivée de l’armée. L’on y trouve des rapports sur les événements importants de la guerre de Smalkalde : l’arrivée des alliés de l’empereur et la taille de leurs troupes, la soumission des villes allemandes rebelles, enfin la bataille de Mühlberg du 27 avril 1547. Le Catalogus exercitus rebellium et le Catalogus exercitus Caesaris sont deux catalogues publiés en 1550, dans lesquels Mameranus fait l’inventaire des deux armées qui se sont affrontées. 33 Ce sont des listes comportant les noms de tous les commandants des deux camps, avec l’indication de leur grade ainsi que des renseignements précis sur leurs troupes et même du matériel de guerre. Le travail de statisticien est complété par de petites observations ethnographiques, des considérations linguistiques ou étymologiques ou des digressions, par exemple sur la personnalité d’un général. Un autre catalogue peut passer pour une des œuvres les plus importantes de Mameranus : le Catalogus familiae caesareae confectionné à l’occasion de la Diète d’Empire à Augsbourg en l’an 1547. Mameranus y décrit la familia de l’empereur, c’est-à-dire sa suite complète à commencer par le clergé de cour, les conseillers et les régents, les secrétaires etc. en passant par les cordonniers, les tailleurs, les maréchaux-ferrants, en terminant par le personnel de cuisine et les laveuses. Les courtisans sont divisés en commensaux (nobiles aulae et mensae) et non-commensaux (nobiles aulae et non mensae). Figurent également dans ce catalogue les noms des représentants envoyés par les nations étrangères, par exemple les ambassadeurs de la France, du pape, d’Angleterre, etc., de plus le personnel de la cour du roi de Rome, Ferdinand II, de Marie de Hongrie et de l’archiduc Maximilien (futur empereur des Romains Maximilien II). Enfin l’on y trouve les noms des principaux membres de la cour, des différents dignitaires ecclésiastiques et des princes présents à la Diète, ainsi que de ceux qui étaient absents. 34 Outre ces œuvres historiques, Mameranus consacra un grand nombre de vers élogieux à Charles Quint, ou plutôt à des membres de son entourage. Ainsi, il adressa trois poèmes de félicitation (Gratulatoria) au prince Philippe II à l’occasion de son arrivée en Allemagne en 1549, en Angleterre en 1554 et en 76 Marc Kaufmann 35 Pour une présentation des gratulatoria de Mameranus, cf. Didier 1915, 229-235. Pour les épithalames 225-229. 36 En effet, non seulement l’empereur, mais aussi le pape, les universités et les princes pouvaient décerner ce titre, qui finit même par devenir achetable. Cf. l’introduction de Flood 2006 « The Laureation of Poets in the Holy Roman Empire ». 37 Flood 2006, CXIII. 38 Flood 2006, CLXX. 39 Tibble 2020. Nous tenons à exprimer notre plus vive reconnaissance à Matthew Tibble, qui a eu la gentillesse de nous envoyer son répertoire des éditions. Sa thèse n’était pas encore publiée au moment de la rédaction de cet article. 40 Warner 2013, 86-94. Belgique en 1555, et lui consacra un épithalame pour son mariage avec la reine d’Angleterre Marie I re le 25 juillet 1554. 35 Le poète lauréat offre ses services : Beso las manos et Point, dictionis Gallicae usus, cum Carmine de leone et asino. Si le titre de poeta laureatus était devenu un honneur assez relatif à cause de la prolifération de poètes lauréats au XVI e siècle, 36 le couronnement par l’empereur restait encore prestigieux, d’autant plus que Charles Quint recourut moins à cette institution que son prédécesseur Maximilien I er . 37 Or, comme le précise John Flood, le titre de poète lauréat n’impliquait aucune forme de rémunération, ne conférait pas de fonction à la cour et ne suffisait pas à assurer la gloire du poète : il fallait que celui se serve de son titre à son avantage pour subvenir à ses besoins et se faire une réputation. 38 Un des témoignages les plus étonnants de la façon dont Mameranus cherche à se promouvoir lui-même comme poeta laureatus nous est livré par le petit recueil de poèmes intitulé Beso las manos et Point, dictionis Gallicae, usus cum Carmine de leone et asino. Nous savons grâce à Matthew Tibble, qui vient de publier sa thèse sur les activités de Mameranus à la cour de la reine d’Angleterre, 39 que ce recueil poétique a connu deux éditions, l’une à une date inconnue, mais postérieure au couronnement de Mameranus en 1555, l’autre en 1557 à Londres. Quant au premier poème du recueil, Clausula beso las manos quid significet apud Hispanos (« Ce que la formule beso las manos signifie chez les Espagnols »), il fut publié séparément dans quatre autres éditions, dont la dernière date de 1611. Si nous ne savons rien de précis sur le contexte de publication de la première édition du recueil, celui de la deuxième nous est bien connu grâce à Christopher Warner 40 . En 1557, quand il accompagna Philippe II d’Espagne à Londres à la cour de son épouse Marie I re Tudor, Mameranus, dont nous savons qu’il voulait se faire une place à la cour anglaise, fit republier ce recueil de poèmes avec deux autres chez 77 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) 41 Pour cette édition critique, nous avons essayé de respecter les recommandations de Jozef IJsewijn (IJsewijn 1998, 460-488) et de Luc Deitz (Deitz 2005, 350-354). Pour l’établis‐ sement du texte, nous nous sommes fondés sur l’édition conservée à la Bibliothèque nationale du Luxembourg [Beso las manos. Et Point, dictionis Gallicae usus. Cum carmine de leone et asino. Nicolao Mamerano Poeta Laureato Autore, (c.1555[? ]), in-8°, 8 fols.=A]. Celle-ci, probablement la plus ancienne, a été corrigée à l’aide de l’édition de 1557 [Beso Las Manos et Point Dictionis Gallicae vsvs. Cvm Carmine de Leone et Asino. Londini Thomas Marshus excudebat. 1557. (London, Thomas Marshe, 1557), in-4°, 6 fols.= B] et de celle de 1611 [Beso las manos, clausula, quid significet apud Hispanos, ad N. amicum. M.DC.XI (1611), in-4°, 4 fols.=C]. Les variantes textuelles sont présentées dans l’apparat critique. L’orthographe et la ponctuation ont été standardisées et modernisées. Thomas Marsh pour les offrir à la reine d’Angleterre. Comme l’explique bien Warner, le recueil Beso las manos permit avant tout à Mameranus de mettre en évidence sa virtuosité en tant que poète lauréat dans le but d’obtenir un patronage. Or, il est surprenant de voir quelle forme le poète choisit de donner à cet appel au mécénat. Le recueil est composé de trois poèmes. 41 Le premier est un poème satirique de 126 hexamètres dactyliques, dans lequel le poète prétend expliquer au lecteur la signification et l’emploi de l’expression espagnole « beso las manos » : Quod cupis et rogitas te noscere, beso las manos Quid sit, velle quidem, quae sit reverentia verbo Tanta, et quam varium cunctos ducatur in usum Hispanos inter, quibus hoc ex tempore servit, Ad quaecumque volunt, dum inter versantur amicos, Accipe, sum paucis tibi respondere paratus. [v. 1-6] Tu désires savoir et me demandes avec insistance ce que signifie beso las manos, quel grand respect il y a dans cette expression et quel usage varié elle connaît parmi tous les Espagnols, auxquels elle sert selon le temps à tout ce qu’ils veulent, lorsqu’ils se retrouvent entre amis. Voici ce que tu veux, je suis prêt à te répondre en peu de mots. Après cette ouverture, il y une longue énumération d’exemples illustrant l’emploi de l’expression (vers 10-46) : formule de politesse, elle s’utiliserait à toute occasion pour saluer, prendre congé, ou pour témoigner à quelqu’un sa déférence : Est bona namque dies ; est nox bona, beso las manos ; Estque bonus vesper ; sero est ac mane bonumque ; Est salve atque vale, est magnas ago candide grates ; Est tibi propino seu praebibo, beso las manos, Est bene conveniat seu proficiat tibi potus 78 Marc Kaufmann 42 Par exemple Grobianus - Petit cours de muflerie appliquée de l’écrivain allemand Friedrich Dedekind (1524-1598) : publié pour la première fois en 1549, ce poème composé en distiques élégiaques est une parodie du traité de la civilité, dans laquelle l’auteur enseigne à son lecteur les règles de l’impolitesse. Elle connut un succès énorme partout en Europe occidentale. Cf. l’introduction de Tristan Vigliano dans Dedekind 2006. Beso las manos : sed et est precor omnia fausta. [v. 10-15] Car beso las manos, c’est « bonne journée » et c’est « bonne nuit ». C’est aussi « bonne soirée » ; c’est « bonne après-midi » et « bon matin ». C’est « salut » et « adieu », c’est « je vous dis, ami sincère, grand merci ». Beso las manos, c’est « je bois à vous » ou « je bois à votre santé ». C’est « que la boisson vous convienne » ou « qu’elle vous profite », beso las manos. Mais c’est aussi « je vous souhaite bon succès en tout. » Ensuite le poète propose des « saynètes » comiques illustrant des emplois plutôt douteux de l’expression : le voleur à sa victime, le patron au poète, le séducteur à des belles femmes à l’église, le Christ au diable - tous peuvent dire « beso las manos » (v. 47-83). Pour terminer, le poète compare la concision de la formule à celle de la langue hébraïque (v. 84-96), puis revient au triste sort des poètes qui ne reçoivent des princes que des « beso las manos » pour leurs poèmes. Comme ce petit résumé permet de le comprendre, l’intention didactique n’est pas réelle : le poème s’inscrit dans la tradition de la poésie pseudo-didactique, fort appréciée à la Renaissance, 42 dont le modèle classique le plus illustre est sans doute Ovide. La caractéristique la plus frappante du poème de Mameranus est le plurilin‐ guisme, ou le mélange de langues, qui rappelle la poésie macaronique. Non seulement Mameranus insère adroitement l’expression espagnole « beso las manos » dans l’hexamètre latin tout au long du poème (en allongeant au besoin des syllabes), mais il recourt aussi à d’autres langues : Est quoque Germanis, Gnadherr, quod dicitur, hoc est, Praebibo, proficiat, bona sit tibi noxque, diesque, Et salve atque vale, ingentes ago candide grates, Est etiam Bous pais, quod Flandris semper in ore est. Est quod tam vario quoque dicunt significatu Scholleben in terram Russeni vertice proni. [v. 22-27] _______________________________ 27 Scholleben AB : Schollem bein C C’est aussi ce qui, chez les Allemands, se dit Gnad Herr, c’est-à-dire « je bois à votre santé », « que cela vous soit profitable », « passez une bonne nuit, une bonne 79 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) 43 Gobel 2001, 27. 44 Bien que nous ayons interrogé plusieurs spécialistes, nous n’avons pas réussi à déchiffrer l’expression « Bous pais » que Mameranus attribue aux Flamands, ou plutôt aux néerlandophones. 45 Selon le dictionnaire en ligne https: / / translate.enacademic.com (consulté le 29 février 2020). journée », « bonjour et adieu », « ami sincère, je vous remercie énormément ». C’est aussi le Bous pais, qu’on a toujours sur les lèvres dans les Flandres. C’est aussi ce qu’appellent Chelom b'yem avec une signification tellement variable les Russes, en inclinant la tête. Mameranus compare l’expression espagnole à des expressions similaires en allemand, en néerlandais et en russe : « Gnad Herr » est une apostrophe allemande attestée dans des textes du XVI e siècle, servant à exprimer la déférence avec souvent une connotation péjorative et ironique. 43 « Bous pais » est une formule de politesse flamande. 44 « Scholleben » doit être identifié à челом бьем (Chelom b’yem), une ancienne formule de politesse russe qui comporte l’idée de se projeter à terre devant quelqu’un en touchant le sol avec les sourcils. 45 Ainsi, le poète fait montre de sa connaissance des langues et des coutumes de différentes nations. D’autre part, il affiche sa virtuosité en montrant qu’il sait mélanger du vernaculaire à l’hexamètre latin. La volonté d’instruire le lecteur sur l’usage de « beso las manos » est donc plutôt un prétexte qui permet à Mameranus de montrer ses dons et de faire appel à des mécènes potentiels : Pauci etenim praestant pro carmine dona Poetis. Sed multi puras dant nil nisi beso las manos, Sic crebro dulci fert nil pro carmine, praeter Beso las manos, debetque hinc vivere Vates. [v. 63-66] Peu, en effet, donnent des présents aux poètes pour un poème. Mais beaucoup ne donnent que de simples beso las manos. Ainsi, souvent, le poète n’emporte rien pour son charmant poème, si ce n’est un beso las manos, et il doit vivre de cela. Cette façon de critiquer les princes, qui ne donnent rien aux poètes que des « beso las manos » pour les remercier, est un appel au patronage à peine dissimulé. Celui-ci devient plus évident encore à la fin du poème où l’auteur dit avec une ironie amère que les poètes ne peuvent pas vivre de « beso las manos » (Non etenim vates possunt ex beso las manos / Vivere), mais de la générosité d’un patron bien disposé (sed grati bene de candore patroni). 80 Marc Kaufmann 46 Rey 2019, 2805. Le deuxième poème, intitulé Point, dictionis Gallicae usus elegans & festivus (« Point, emploi spirituel et élégant d’une expression gauloise »), ressemble au premier par son sujet et son intention sarcastique : cette fois, Mameranus ex‐ plique en 70 hexamètres dactyliques l’emploi de l’expression française « point » : Parvula apud vafros est quaedam dictio Gallos, Multum diversis persaepe accommoda rebus, Quae perfestivum, varium quoque suscipit usum, Diversis aptata modis, verbisque loquendi, Litterulis quinis, point scripta haec scilicet extat. [v. 1-5] _______________________________ 1 quaedam A : quedam B 3 perfestivum B : perfestevum A 5 quinis B : quivis A Il existe chez les subtils Gaulois une expression toute petite, utilisable dans des circonstances très souvent fort diverses, qui connaît aussi des usages très spirituels et variés, puisqu’elle peut s’adapter à différents styles et à différents propos. Écrite en cinq petites lettres, Point, elle se fait assurément remarquer. La fin rappelle aussi le « Beso las Manos », puisque le poète y exprime le souhait de trouver un bienfaiteur qui veuille lui offrir un cadeau pour son poème. Le corps du texte est une suite assez décousue de phrases illustrant l’emploi de la négation « ne…point », aujourd’hui supplantée par « ne… pas » : 46 Ille facit point officium, quo stringitur ipsum. Fungitur hic Satanae officio, point munere Christi, Quisquis bella gerit praesul, Christique sacerdos Et Rex, si magna sine causa surgit in arma, Point bene pacifici titulum fert nomine Christi. [v. 36-40] Celui-là ne fait point le devoir auquel il est attaché. Celui-ci accomplit le travail de Satan, non point le service du Christ. Quiconque fait des guerres à la tête d’une armée, serviteur du Christ et roi, s’il prend les armes sans grande cause, il ne porte point bien son titre de pacificateur au nom du Christ. Si ces vers esquissent une sorte d’avertissement aux chefs militaires, et partant à Charles Quint, leur principale finalité semble être de montrer avec quelle facilité le poète sait insérer le mot « point » dans l’hexamètre latin. Aux vers 54 à 61, 81 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) 47 Pour certains mots, la concurrence entre les graphies « ai » et « oi » perdurait jusqu’au début du XXe siècle. Cf. Pasques 1976, 67-82. ce mélange de langues atteint son paroxysme, lorsque le poète crée des jeux de mots qui frôlent l’obscurité : Hoc aliud point est, verum hoc point non venit ad point Punctus is est alius, verum hic non punctus ad ipsum Quadrat propositum. Sed me point, point bene pictor. Non bene me pingit, saltem me judice, pictor. Unum point habeo, quod me point, ast ego spero, Ex hoc point tam difficili, quod non moriar point. Punctus inest unus mihi, qui me pungit acute, Spero tamen puncto me nunc hoc non moriturum. [v. 54-61] _______________________________ 54 venit B : veni A Voici un autre point, mais ce point ne vient pas à point nommé. C’est un autre point, mais ce point-ci ne convient pas à notre sujet : « Mais il ne me point point bien le peintre. » « Il ne me peint pas bien, du moins à mon avis, le peintre. » « J’ai un seul point qui me point et j’espère, quant à moi, que je ne mourrai point de ce point si grave. » « J’ai en moi une douleur qui me tourmente violemment ; j’espère pourtant ne pas mourir tout de suite de cette douleur. » De prime abord, ce passage est inintelligible, parce que Mameranus s’adonne à un jeu de mots sur des homonymes du mot « point » qui sont aujourd’hui tombés en désuétude ou se prononcent d’une autre manière. Au vers 55 « point » doit être identifié au verbe « peindre », conjugué à la 3 e personne du singulier : « il point », aujourd’hui « il peint ». Aux vers 57 et 58 « point » est tantôt le substantif « point », au sens désuet de « pointe, blessure », tantôt le verbe « poindre », verbe également désuet, signifiant « tourmenter, faire souffrir », conjugué à la troisième personne du singulier : « il point », c’est-à-dire « il tourmente ». Le jeu sur l’homonymie, qui était possible à l’époque de Mameranus, où la diphtongue « -oi » se prononçait non pas [wa] mais [wɛ], 47 crée ainsi un charabia amusant. Celui-ci, le poète s’efforce de le faire comprendre à son lecteur en juxtaposant à ses phrases par trop obscures une « traduction latine » : 82 Marc Kaufmann 48 Demo 2014, 93 : Demo concède que l’hybridation lexicale est la caractéristique majeure, mais il dit aussi que les interférences sémantiques et syntactiques contribuent égale‐ ment au caractère macaronique d’une œuvre. 49 Sur la littérature macaronique cf. IJsewijn 1998, 136-139. Šime Demo a procédé à une analyse critique des différentes définitions de « macaronique », cf. Demo 2014. 50 Verbeke 2015, 30. 51 Verbeke 2015, 34. Verbeke donne un exemple comparable de l’emploi du plurilinguisme chez Théodore De Bèze. Unum point habeo, quod me point, ast ego spero, Ex hoc point tam difficili, quod non moriar point. Punctus inest unus mihi, qui me pungit acute, Spero tamen puncto me nunc hoc non moriturum. [v. 58-61] J’ai un seul point (une blessure) qui me point (tourmente) et j’espère, quant à moi, que je ne mourrai point de ce point (cette blessure) si grave. Une seule douleur est en moi qui me tourmente violemment, j’espère pourtant que je ne mourrai pas de cette douleur. Comme dans le premier poème donc, Mameranus affiche ses compétences linguistiques, en l’occurrence sa bonne connaissance du français, et expose en même temps son talent de versificateur : le mot « point » est véritablement inséré dans la syntaxe de la phrase latine. Ces « interférences syntactiques » 48 évoquent ainsi la poésie macaronique 49 , avec laquelle ces poèmes partagent en outre l’emploi de l’hexamètre et la visée comique : Mameranus veut faire rire en mélangeant latin et vernaculaire. Pourtant, il n’est pas un poète macaronique : il évite l’hybridation lexicale, considérée en général comme la caractéristique fondamentale de la macaronée. En outre son mélange de latin et de vernaculaire ne sert nullement à miner le statut du latin en tant que langue d’élite. 50 Bien au contraire, sa poésie polyglotte flatte l’amour-propre d’un lecteur cultivé qui peut se vanter de la comprendre. 51 Le dernier poème, qui compte 85 vers et s’intitule Strena de Leone et Asino (« Étrenne du lion et de l’âne »), diffère des deux premiers par le sujet, le ton et même par le mètre. Il s’agit en effet d’un poème moralisateur en deux parties : dans la première, intitulée De Leone ad Patronos et composée en hexamètres, le poète propose à ses protecteurs de prendre le lion comme modèle d’une vie vertueuse. Dans la deuxième partie, intitulée De Asino ad amicos et composée en distiques élégiaques, le poète exhorte ses amis à imiter l’âne pour obtenir le même résultat, c’est-à-dire une vie bénie de Dieu. La première partie commence sur un ton épique qui ne manque pas de rappeler Lucrèce : 83 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) Ut Leo magnanimus Iuda de stirpe tribuque Christus mortiferi pestem devicit Averni, Et tetrae imperium secuit, decretaque mortis, Morte sua, ac victor disrupit vincula primi Horrida delicti, libertatemque reduxit Amissam, antiquae diluto crimine culpae. [v. 1-6] Tel un lion magnanime, le Christ, issu de la race et de la tribu de Juda, a terrassé le fléau de l’Averne mortifère et, grâce à sa propre mort, a disloqué l’empire de l’horrible mort et ses décrets. Vainqueur, il a rompu les chaînes terribles du péché originel et ramené la liberté perdue, après avoir réparé la faute ancienne. Dans ces vers, Jésus-Christ est comparé à un lion et sa victoire sur la mort est célébrée en termes épiques inspirés du combat d’Épicure contre la religion au début de premier livre de De rerum natura : l’adjectif composé mortiferi rappelant Homère, l’apposition de victor au vers 4, l’idée des bienfaits pour l’humanité ramenés du combat qui s’exprime dans le mot reduxit, - tous ces éléments évoquent le texte de Lucrèce. Le reste de la première partie (v. 7-53) est une exhortation pressante aux lecteurs de se repentir d’une vie de péchés et de se convertir à une vie vertueuse qui corresponde à la volonté de Dieu. La deuxième partie du poème est plus intéressante encore que la première. Dès les premiers vers, le lecteur observe une rupture radicale en ce qui concerne le ton et le mètre : En vobis tardum mittit Mameranus asellum Pro strena, auritum tardigradumque pecus. Debet homo lentum vehemens equitare jumentum, Mitiget hoc iras quo ferus ille suas […]. [v. 54-57] Voilà que Mameranus vous envoie un lent ânon en guise d’étrenne, bête aux longues oreilles et au pas lent. A l’homme irascible il faut une bête de somme paisible. Ainsi ce sauvage apaisera ses colères […]. Le ton est ludique et le pas cahotant de l’âne est suggéré par l’emploi du distique élégiaque, le vers boiteux, un jeu que l’on trouve fréquemment chez les poètes élégiaques de l’époque augustéenne. Dans le passage le plus original, l’âne est paradoxalement présenté comme un modèle de vertu, une idée séduisante : Utque habet hic curtam glabro de tergore caudam , Sic caudam pompae protrahat ille brevem. Auritum utque caput tenet ac praegrande, magis sic Plura audire velit, quam male multa loqui. 84 Marc Kaufmann Utque rudis pabuli est, habet ut scabrosaque labra Sic debet lautam nullus habere gulam. Ut graditur lente, sic tu gradiare modeste, Ne te praecipitent impetus atque furor. [v. 62-69] De même que l’âne a une queue tronquée qui pend de son glabre derrière, de même l’homme ne doit traîner derrière lui qu’une courte queue de cortège. De même que l’âne a sur sa très grande tête de longues oreilles, de même l’homme doit écouter plutôt que proférer beaucoup de méchancetés. De même que l’âne se nourrit de fourrage grossier et a les lèvres râpeuses, de même personne ne doit avoir le palais raffiné. De même que l’âne marche lentement, de même toi, tu dois avancer sans précipitation, de peur que la fougue ou la fureur ne te fassent tomber. Cette façon de dégager les règles d’une vie pieuse de l’observation de l’âne paraît tout à fait amusante, mais elle permet surtout au poète de montrer sa force rhétorique et sa capacité d’adapter sa muse à différents publics : après avoir prêché la vertu de façon solennelle aux patrons en utilisant l’image du lion, il sait faire de l’âne un symbole de moralité pour ses amis sur un ton comique. Ainsi, le recueil de poèmes Beso las manos et Point, dictionis Gallicae usus, cum Carmine de leone et asino est un témoignage étonnant de la façon dont Mameranus cherche à mettre en valeur ses talents après avoir été élevé au rang de poeta laureatus par Charles Quint. La première aptitude que le poète met en avant est sa maîtrise des langues : même si ses enseignements ne se prennent pas au sérieux, ils suggèrent malgré tout que l’auteur a une excellente connaissance de l’espagnol, du français et d’autres langues. En même temps, son exposé sur des expressions étrangères flatte le lecteur cultivé qui pourra se vanter de comprendre ces explications. Ensuite, le recueil sert à montrer les dons de versificateur de Mameranus : en insérant des mots vernaculaires dans l’hexamètre dactylique, il montre non seulement une grande audace en tant que poète, mais il souligne aussi sa facilité à composer des vers en latin. En outre le poète met en avant la souplesse avec laquelle il sait manipuler différents mètres (hexamètre dactylique et distique élégiaque) et différentes tonalités (satirique et solennelle). Il montre ainsi que la poésie est pour lui un instrument qu’il sait adapter aussi bien à des sujets sérieux qu’à des thèmes amusants. Si ce petit recueil est donc bien une véritable œuvre « d’autopromotion » (self-promotion), une sorte de carte de visite, par laquelle Mameranus veut offrir ses services à un protecteur potentiel, il est aussi révélateur du caractère de notre humaniste. Le recueil montre son penchant pour la raillerie et l’importance qu’il accorde à la religion, laissant entendre qu’il n’offrirait pas ses services à n’importe quel 85 Le recueil de poèmes Beso las manos de Nicolas Mameranus (1500 - ca. 1567) prix : le ton qui domine est moqueur, professoral, légèrement condescendant et manifeste un caractère enjoué et insoumis qui refuse l’obséquiosité. Bibliographie Dedekind, Friedrich : Grobianus, Petit cours de muflerie appliquée, édité par Tristan Vigliano, Paris 2006 (Le Miroir des Humanistes). Deitz, Luc : The Tools of the Trade : a Few remarks on Editing Renaissance Latin Texts, Humanistica Lovaniensia 54, 2005, 345-358. Demo, Šime : Towards a Unified Definition of Macaronics, Humanistica Lovaniensia, 63, 2014, 83-106. Deneire, Tom B. (éd.) : Dynamics of Neo-Latin and the Vernacular: Language and Poetics, Translation and Transfer, Leiden 2014 (Medieval and Renaissance Authors and Texts, 13). 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The complexity of the text, written over a period of nearly thirty years, between 1536/ 37 and 1560, shows the challenges that the author faced in portraying the emperor and celebrating his deeds. Through an analysis of key passages, this paper considers how Sepúlveda followed and adapted classical models to the Spanish political and historical situation, using and revising his materials very carefully, often omitting important events, in order to produce his own version of an exemplary history of the Holy Roman Emperor. Keywords: Juan Ginés de Sepúlveda (1490-1573) - royal chronicle - Charles V (1500-1558) - Neo-Latin literature - Spanish humanism. 1 The reference text of De rebus gestis Caroli V imperatoris et Regis Hispaniae, which I have used here, is based on the edition by José Solís de los Santos and published in Juan Ginés de Sepúlveda’s Obras Completas, XIV: Historia de Carlos V (libros XXVI-XXX), Pozoblanco 2010. I have respected the text provided and I have not made any changes. Following library closures due to COVID-19 pandemic restrictions, for one specific passage, I have consulted the edition included in Joannis Genesii Sepulvedae Cordubensis Opera, cum edita, tum inedita, accurante Regia historiae Academia, Vol. 2, published in 1780 by the Real Academia de la Historia in Madrid. This is indicated in the relevant footnote. For the Latin text of Ad Jacobum Neylam Epistola, I have followed the 1780 edition, Opera, cum edita, tum inedita, accurante Regia historiae Academia, Vol. 1, published by the Real Academia de la Historia in Madrid. I have not emended the text apart from adding numbers to the pages of the Epistola to facilitate identification of the quoted passages. I would like to express my gratitude to Marc Laureys, Virginie Leroux, Florian Schaffenrath, and Stefan Tilg who organised the 21st NeoLatina international conference Carolus Quintus: Image and Perception of Emperor Charles V in Neo-Latin literature, held at the University of Freiburg ( June 2019), where a preliminary version of this article was first presented. I have greatly appreciated the reviewers’ comments which led me to expand and improve my article. I also wish to thank Dr. William Obomanu who helped me with proofreading and provided valuable suggestions for the revision of this essay. 2 Kagan 1974, 34-50. 3 Coroleu 1999, 1. A Forgotten Text? De rebus gestis Caroli V Imperatoris et Regis Hispaniae  1 By the end of the fifteenth century, a renewed interest in the study of the letters began to flourish in Spain thanks to the influence of patronage, the printing press and a period of political stability offered by the marriage of the Catholic king Ferdinand II of Aragon (1452-1516) to Isabel I of Castile (1451-1504) which created a privileged position for humanists within the society. 2 With the rediscovery of the classics, the teaching of Latin was perceived as a fundamental part of the education of the nobility such that consequently Latin grammar and literature became central in learning programmes across schools and private tutoring. Latin was no longer mainly the preserve of the Church and royal administration, instead becoming the language of cultivated Spanish society and its humanists. However, as Alejandro Coroleu observes, there has been limited academic attention to Neo-Latin literary works in Spain during the Renaissance and much of this varied production has been largely ignored. 3 Rhetoric, Latin grammar, biblical studies and poetry were included in the genres explored by Spanish humanists in their reception and skilful interpretation of the classical tradition. As Joaquín Pascual Barea points out, Latin was the basis of most literary efforts during the sixteenth century: 90 Virginia Ghelarducci 4 Pascual Barea 1999, 113. 5 For an interesting and informative overview on the literary and cultural exchange between Spanish and Italian humanists during the Middle Ages and the Renaissance, see Mazzocco 2002, 211-236. For an analysis of humanism in Spain within the broader European context, see Ynduráin 1994. On Nuño de Guzmán and the circle of the Marqués de Santillana, see Rubio Tovar 1995, 243-251; Lawrence 2003, 374. School education at that time was based mainly on the imitation of Latin authors, whether directly from classical works or through contemporary Latin poetry, which Spanish poets also used to write, at least during their formative years. Many genres, subjects, techniques, images, phrases, and words of Spanish Golden Age literature were translated and adapted from this contemporary Latin poetry. Moreover, the vernacular poetry of educated writers was also based on the precepts and examples of Latin poetics. Therefore the influence of Latin was decisive in the development of a cultivated Spanish poetry in the Renaissance. 4 Latin represented therefore a model and source of inspiration for humanists in their attempts to reproduce the elegance and high lyricism of Latin poetry in both their Latin and vernacular works. Translations also played an important role in the transmission of the classics into Spanish literature. During the first half of the fifteenth century Cicero, Seneca and Valerius Maximus and many others were all translated into Catalan and Castilian, enriching universities’ curricula and private libraries. In their palaces and luxurious residences, many classically educated princes, kings, and wealthy aristocrats, preserved precious manuscripts and bilingual editions, encouraging an intense activity of transla‐ tions through literary patronage while fostering links with Italian humanists. Of particular importance, the library of don Íñigo López de Mendoza y de la Vega, Marqués de Santillana, (1398-1458) included in his Guadalajara palace a remarkable collection of classics among other medieval and early modern texts. As a literary patron, López de Mendoza created a cultural environment that supported translators, often entrusting them to procure for him books from abroad. Among his entourage, the humanist Nuño de Guzmán (ca. 1410-ca. 1467/ 90) was particularly active. Thanks to his contacts with Italian scholars such as Vespasiano da Bisticci (1421-1498), Leonardo Bruni (1369-1444) and Giannozzo Manetti (1396-1459), Nuño contributed to the diffusion of knowledge from the Italian peninsula to Spain, introducing numerous works translated from Latin into Tuscan while building his own private library. 5 In addition to producing a considerable and growing number of texts in the vernacular, Spanish erudites also published various works in Latin. Many even preferred to write in this language, particularly those inclined to imitate Italian 91 The Emperor and the Chronicle 6 On this, see Pascual Barea 1999, 116. For a more comprehensive study of the influence of Italian Latin Humanism during the Renaissance, see Coroleu 2014, particularly chapter 4 which analyses the case of Spain in great detail. 7 Nebrija’s efforts in renovating the method of teaching Latin in the universities produced a new grammar, Introductiones Latinae (1481), inspired by the work of the Italian hu‐ manist Lorenzo Valla (ca.1406-1457), Elegantiae linguae Latinae (Elegances of the Latin Language), and a Latin dictionary in two parts, Latin-Spanish (1492) and Spanish-Latin (1495? ). The work of Nebrija represented a fundamental step in the reformation of Latin in Renaissance Spain and, despite some methodological criticism, his legacy passed down to his students who continued the intense activity of promoting and cultivating the use of Latin. 8 For a detailed study of the different genres of medieval Latin historiography in Spain, see Sánchez-Albornoz 1967; Valcárcel Martínez 2005, 329-362. 9 See Coroleu 1996, 325. Renaissance poetry published in Latin. 6 Between the fifteenth and sixteenth centuries, authors such as Antonio de Nebrija (ca. 1444-1522), Juan Maldonado (ca. 1485-ca. 1554), Antonio Carrión (ca. 1470-post 1536), and Pedro Núñez Delgado (ca. 1478-1535) were among the most influential intellectuals and prominent Latin scholars in Spanish cultural circles. For Nebrija, Latin offered an avenue to dispel the darkness of ignorance and return lustre to education in the Iberian peninsula. Throughout the years spent at the University of Salamanca, he devoted himself to teaching Latin more effectively in order to fully restore it to the centre of Spanish humanism. 7 In this rich but often overlooked tradition of bilingual texts, translations and promotion of Latin teaching, historiography played a significant role. From the Middle Ages into the early modern period, a variety of chronicles and annals tracing the history of Spain, its kings and saints were produced in the vernacular and in Latin. 8 During the sixteenth century, the ascent to the throne of Charles V, King of Spain and Holy Roman Emperor, led to the requirement for a royal chronicle. The philologist and rhetorician Juan Ginés de Sepúlveda (1490-1573) was among the Spanish humanists, who took this opportunity to celebrate the life and deeds of the most powerful European monarch. His account, De rebus gestis Caroli V Imperatoris et Regis Hispaniae, was a monumental Latin text that required more than twenty years to reach completion. As Alejandro Coroleu observes, Juan Ginés de Sepúlveda is well known to historians for his role in the famous dispute of Valladolid (1550-1551). 9 On that occasion, he debated with the Dominican father Bartolomé de Las Casas (c.1484-1565), defending the right of the Spanish Crown to rule over the Indies due to the perceived inferiority of their inhabitants. His highly controversial Democrates Secundus sive de iustis belli causis apud Indios, expressed his views in the form of an erudite dialogue but was not immediately approved for 92 Virginia Ghelarducci 10 As Losada and other scholars report, four copies of Sepúlveda’s manuscript survived: the Códice de Torrepalma, Códice Regio and Códice Alfaro, all held by the Biblioteca de la Real Academia de la Historia, and the Códice Granatensis held by the Biblioteca Nacional in Madrid. On this, see Losada 1973, 375-376; Rodríguez Peregrina 1995, CI-CII; Trascasas Casares 2005, XVII-XVIII. 11 The Royal College was founded by the Archbishop of Toledo, Gil Álvarez de Albornoz (ca.1300-1367), in 1364. Many influential Spanish humanists and jurists studied here, including Joan Ramon Ferrer (1415? -1496), Antonio de Nebrija (1441/ 1444-1522) and Antonio Agustín (1517-1586). The college represented a centre of excellence in the education of generations of young students, particularly in law and canon law. 12 Alexander of Aphrodisias’ Commentary formed an exception. On Sepúlveda’s method‐ ology, see Coroleu 1994, 239-245. 13 See Gouwens/ Celenza 2008, 350. publication and only eventually published in 1780 by the Real Academia de la Historia. 10 Fine classicist and translator of Aristotle, tutor to the young Prince Philip II (1527-1598), royal chronicler and historian, Sepúlveda was a polyhedral figure. He was born in Pozoblanco, near Cordova, in 1490, and studied classics and philosophy at the University of Alcalá de Henares. At the age of twenty-five he went on to complete his education in Bologna, at the prestigious Reale Collegio Maggiore di San Clemente degli Spagnoli (Royal College of Saint Clement of the Spaniards), where he entered the Dominican order and was later awarded a doctorate in Theology in 1523. 11 During the years spent in Bologna, Sepúlveda had ample opportunity to meet influential humanists, including the philosopher Pietro Pomponazzi (1462- 1525), the maecenas Alberto Pio, Prince of Carpi (1475-1531), and the Cardinal Giulio de’ Medici (1478-1534), nephew of Lorenzo the Magnificent (1449-1492) and future Pope Clement VII. Pomponazzi became his mentor encouraging him to pursue Aristotelian studies while Giulio de’ Medici, impressed by his linguistic abilities, engaged him to translate Aristotelian works into Latin. These were years of intense translation activity during which Sepúlveda displayed his philological erudition, diligently comparing different editions and manuscripts of Aristotle’s texts to identify the best version to work with, although he did not try to establish critical editions or address the questions of authorship attribution. 12 Immersed in the Italian humanistic circles, Sepúlveda also engaged in a polemic with the Italian classicist Pietro Alcionio (ca. 1487-1527) and in his Errata P. Alcyonii in interpretatione Aristotelis, which appeared in Bologna in 1522, he publicly exposed Alcionio’s mistakes in his version of Aristotle’s books on animals. 13 Sepúlveda’s own translation of Aristotle’s Parva Naturalia was published the same year, exhibiting his patient approach and dedication to accurate philological work. 93 The Emperor and the Chronicle 14 On the importance of Charles V’s imperial coronation, see Eisenbichler 1999, 430-439. 15 On Cuspinianus’ Exhortatio ad bellum Turcis inferendum and other treatises about the emperor’s duty to defend Christian Europe against the Turkish threat, see Servantie 2005, 258-259. 16 In a letter to the secretary of state Francisco de los Cobos (ca. 1477-1547), López de Mendoza mentioned Sepúlveda as a potential candidate for the post of royal chronicler. See Archivo General de Simancas, Estado, leg. 860, fol. 106: Carta de Iñigo López de Mendoza a Cobos (31-X-1532). From 1523 to 1526, with the support of his patrons Prince Alberto Pio and Giulio de’ Medici, Sepúlveda lived between Rome and Carpi, building up his career and fostering important cultural networks. In 1527, he moved to Naples where he published a translation of Alexander of Aphrodisias’ commentary on Aristotle’s Metaphysics. Two years later, by the leave of Giulio de’ Medici, who had become Pope Clement VII in 1523, Sepúlveda went to Genoa with a delegation of cardinals from Rome to welcome the king of Spain, later returning to Bologna in 1530 to attend the king’s coronation as Holy Roman Emperor. 14 This was a defining historical moment for Christian Europe and a perfect occasion to present to him his short tract Cohortatio ad Carolum V ut facta cum Christianis pace bellum suscipiat in Turcas (1529) which supplemented similar texts dedicated to the emperor Charles V as a leading champion of the Christian faith. 15 After the death of Pope Clement VII, following his appointment as official chronicler and confessor to the king in 1536, Sepúlveda returned to Spain and six years later became tutor to the young Prince Philip II. While in Paris in 1548, he published one of his most important works, a translation of Aristotle’s Politics, still considered one of the most accurate versions. He died in his native Pozoblanco in 1573. As his biography suggests, at the court of Charles V Sepúlveda was not only a brilliant scholar but also a renowned and influential personality. Sepúlveda was preceded as royal chronicler by prominent humanists such as Peter Martyr (1520) and Fray Antonio de Guevara (1526). Unfortunately, his predecessors failed to produce concrete results, so the king put his trust in the abilities of the highly praised Spanish rhetorician. According to Cardinal Iñigo López de Mendoza y Zúñiga (1498-1537), Sepúlveda was the perfect candidate given his reputation as a highly educated man with an excellent command of Latin and as a loyal subject to the emperor. 16 However, despite his knowledge and efforts, Sepúlveda did not write the epic narrative that was required and this resulted in his chronicle never being published in his lifetime. 94 Virginia Ghelarducci 17 MacCormack 2007, 14. 18 Jensen 1996, 73. On the importance of history as a source of moral inspiration, see also Mazzocco 1979, 10. 19 See Sepúlveda 1780a, III, fol. ****2r. As Baltasar Cuart Moner observes, the letter is not dated, but according to Ángel Losada, it was probably composed after the king’s death, between 1560 and 1563. On this, see Cuart Moner 2001, 342; Losada 1949, 234. 20 See Burke 1999, 393-475. The Chronicle: De rebus gestis Caroli V Imperatoris et Regis Hispaniae Writing the official chronicle of the king and emperor Charles V was certainly a daunting task and Sepúlveda was well aware of this. His preoccupations were totally understandable as, even though his classical training provided him with solid foundations for his future work, Sepúlveda was a rhetorician and a philologist, rather than a historian. In sixteenth-century Spain, exemplary figures from the Roman historical tra‐ dition were not regarded as something related to a long-distant past, but were transformed into contemporary “models and interlocutors” 17 to be consulted for guidance and inspiration. As Kristian Jensen points out “[s]tudying history was part of linguistic training, but it also contributed to the student’s moral and political education. The glorious and virtuous acts of heroes and heroines were held out as examples to be imitated, if not in one’s life at least in one’s writing.” 18 The insights of Roman historians such as Sallust, Livy, and Tacitus echoed in most Spanish chronicles of this period and were familiar to classicists like Sepúlveda. In his letter to Diego de Neila (ca.1492-1577), these classical Latin authors were listed alongside Renaissance writers as examples of integrity and authority. 19 Preparing a historiographical work in Latin entailed the adoption of certain standards and most particularly conforming to the ancient models in terms of both selection and organisation of materials. Furthermore, while the genre of royal chronicles was enshrined in the Spanish literary tradition, the majority of the works in this field were written in Castilian, which allowed them much broader diffusion. A chronicle in Latin was more prestigious but also more elitist. The figure of the monarch was expected to evoke the noble and courageous image of a Roman emperor while the facts had to be carefully selected and presented in a clear and effective way that portrayed and exalted the glory of the king. Comparing Charles V to the ancient paradigm of a glorious Caesar also particularly suited the representation of a sovereign whose life was meticulously staged to such an extent that even his beard and his haircut were styled with an eye on the appropriateness for particular occasions. 20 95 The Emperor and the Chronicle 21 See Kagan 2009, 76. 22 See Sepúlveda 1780a, IX-X, fol. ****4r-v. Despite not being a confident historian, Sepúlveda patiently gathered and refined his material over the years, adding oral testimonies and reports from the king’s collaborators and advisors. Relying on written documents and other trusted persons’ accounts was fundamental since he did not particularly enjoy the court atmosphere nor was always able or willing to travel with the king. Sepúlveda seems to have had a somewhat ambivalent attitude towards his appointment as royal chronicler. Although undoubtedly a prestigious and very well paid position, it was also challenging and demanding. His initial interest in the project gradually faded as the complexity of the task became apparent. Collecting details of the king’s daily life, travels and battles, year on year, often depending on informants and witnesses, must have seemed to Sepúlveda as a boring and time-consuming activity that diverted precious resources from his real passion: the study of the classics. Meanwhile, he was also involved with other projects and duties, including his role as one of young Prince Philip II’s tutors. Sepúlveda’s frequent requests to leave the court and retreat to his native Cordoba were signs of his unease living and working in an environment that he did not enjoy or where he did not feel appreciated. However, the longer he spent away from court and direct contact with the king, the worse became the repercussions on his writing which slowed down considerably to the point when Prince Philip II felt the need to write to his former tutor, mentioning the limited progress he had made after more than twenty years since his designation. 21 Sepúlveda finally managed to complete his work around 1563, but he continued revising it until his own death in 1573. Despite the fact that by then the publication of his De rebus gestis was probably already about twenty years overdue, the Spanish rhetorician did not stop working on his text as though he was tormented by it and the thought of leaving something unpolished was a source of concern to him. At the end of a letter to Diego de Neila, Sepúlveda seems to have taken the view that his work could have been perfected, in both style and content, if left into safe hands as long as possible perhaps even after his own death. 22 Sepúlveda’s De rebus gestis consisted of thirty books, divided into 15 chapters. The first part deals with the period between the deaths of the Catholic king Ferdinand and the philosopher Erasmus (1516-1536), while the second covers the late 1530s and Charles V’s military campaigns in Provence and other parts of his Western empire until 1547, the year marked by the deaths of king Francis I of France (1494-1547) and Henry VIII of England (1491-1547). De rebus gestis is largely a military history, with many chapters dedicated to extensive 96 Virginia Ghelarducci 23 See Sepúlveda 2010, 154-155. 24 Ibidem, 3. All translations from Sepúlveda’s chronicle are mine. descriptions of Charles V’s battles across Europe and Northern Africa. More precisely, war and religion seem to be Sepúlveda’s main preoccupation, with careful selection of material, omission or avoidance of some episodes, such as the early years of Prince Philip II, while including others such as the king’s deteriorating mental health, eventual abdication and retreat in the monastery of Yuste, in Extremadura. It is not, perhaps, a coincidence that Sepúlveda focussed his text on war and religion, as these elements defined the reign of Charles V: the many conflicts that took place in over two decades and the king’s defence of the Catholic faith against Turks and Protestants could have met the goals of a celebratory chronicle. However, Sepúlveda did not write what can be defined as an ‘exemplary history’, since his work did not always flatter the king and his persona. On the contrary, he observed how a good sovereign needed to apply caution before waging war to avoid committing an injustice towards his own people and how he should always keep in mind the public good. 23 In this respect, he highlighted how the battles fought by Charles V and his army gradually exhausted both the financial resources of the country and the monarch’s own health. In doing so, he transformed what was supposed to be a historia pro persona into a historia pro patria. As Sepúlveda stated at the beginning of his work, his chronicle did not just concern the Emperor’s life and deeds but also recorded the courageous actions of his Spanish subjects: Caroli Regis Hispaniae, qui fuit idem Romanorum Imperator, Hispaniorumque res hac aetate scripturus sum, quae fuerunt eiusmodi, ut magnitudine et admiratione celeberrimam quamque memoriam post homines natos superare mihi videantur […]. 24 I am going to write the history of the deeds accomplished in this time by Charles, king of Spain, who himself was Emperor of the Romans, and of the Spaniards; deeds that were of such kind that, to me, they seem to outstand in greatness and marvel all the most famous memories since the birth of man […]. Celebrating the glory and audacity of his countrymen was in actual fact part of another treatise which the Spanish rhetorician was also working on in parallel. This was De rebus Hispanorum gestis ad novum orbem Mexicumque (On the Deeds of the Spaniards in the New World and Mexico), where his views on the role of Spain as the centre of the civilised world were much more in evidence. In this context, it is reasonable to suppose that Sepúlveda did not have a privileged relationship with Charles V and, therefore, probably may have felt uncomfortable 97 The Emperor and the Chronicle 25 Ibidem, 122. 26 Ibidem, 153. 27 Ibidem, 151. flattering the ego of a king whom he respected, but never idealised. It is important to remember that the king did not approve the publication of his Democrates Secundus nor take his side in the dispute of Valladolid, and this must certainly have had an impact on their relationship. Nevertheless, Sepúlveda celebrated Charles V’s qualities and abilities, describing the king’s piety, lack of vanity, moderation, courage and pursuit of justice. An example is how he reported that Charles V prohibited public celebrations following a successful military campaign in order to honour the memory of those who died in the battle: His Carolus Madritium, ubi tunc agitabat, nuntiatis, quamquam victoriae nuntius ei non ingratus evenit, tamen quia cum multorum Christianorum caede parta erat, nullam ex more gratulationem publice fieri passus est, nec ipse laetitia exsultavit, sed gaudium moderate pro sua gravitate tulit. 25 Once this news reached Charles in Madrid where he was living at the time, although the news of victory was not unwelcome to him, he allowed no celebration to take place in public, according to custom - since victory was achieved through the death of many Christians - nor exulted with joy himself but found contentment in moderation according to his dignified nature. The emperor was also sincere, strong-willed and just, and showed a remarkable love for truth and an extremely deep-rooted devotion (religiosus in primis et singulari in Deum pietate). 26 Besides these moral qualities, Charles V was physically strong and well proportioned, with a fair complexion and noble face (facie liberali), which was only partially marred by the prominent Habsburg jaw. 27 Despite such praise and appreciation, the reception of the chronicle was not generally positive, at least not enough to be authorised for printing. It is interesting to consider why, after so many years of research, the only Latin chronicle about Charles V composed by a Spanish humanist was thus consigned to a path that would lead to its falling into oblivion. Was Sepúlveda’s historical account unworthy of the mighty Holy Roman Emperor? Did it fail to evoke a figure that embodied different roles: a new Caesar, champion of the Christian faith, victorious warrior against the infidels, ruler of the world but also good shepherd? Perhaps the plan was overly ambitious and the author insufficiently committed. In the end, the manuscript remained unpublished even after the death of the emperor. On the basis of Sepúlveda’s account, Richard Kagan maintains that it was Charles V himself who 98 Virginia Ghelarducci 28 See Sepúlveda 2010, 156; Kagan 2009, 66, note 30. 29 It is known that Charles V started to prepare his memoirs in 1550 with the support of his private secretary Guillaume van Male. Nevertheless, the king changed his mind about publication and later asked his son Philip II to leave the manuscript in the archives. On this, see Kagan 2005, 256-258. 30 See Solís de los Santos 2010, 60. 31 Sepúlveda 1780a, II, fol. ****1v. 32 Ibidem. All translations from Sepúlveda’s letter to Diego de Neila are mine. Italics mine. 33 Ibidem, ****fol. 4 r. was uninterested in publishing any royal chronicle during his lifetime. 28 This may have been a decision taken by the emperor in the last few years before his death, in line with his intention of keeping his own memoirs private. 29 Not even his son and heir, Philip II, stepped forward to publish the chronicle or the memoirs, perhaps wanting to carve out his own future for himself without being overshadowed by the figure of his father. Others, like José Solís de los Santos, maintain that it was some sort of court conspiracy that prevented Sepúlveda from publishing his work. 30 In this respect, his correspondence provides some clues that might lead to a better understanding of these issues. Sepúlveda was too cautious to explicitly name anyone that might have been involved, but in a letter to Diego de Neila, he alluded to ‘the false accusations of envious people’ (invidorum calumnia) describing a hostile environment where people could destroy years of hard work through ‘falsehood and biased judgement’ (mendacio corruptoque judicio). 31 On this view, Sepúlveda decided not to publish his history following the advice of his old friend: Nec tamen idcirco editionem properare censes, sed potius heredibus mandare, mortuis enim non invideri. Quam tuam admonitionem prudentiae ac officii plenam et probo et amplector, libenterque tuis amicissime monitis parebo […]. 32 However, for this reason you recommend that one should not rush to publication but rather entrust it to my successors, since one does not envy the dead. I approve and embrace your advice, full of discretion and kindness, and I will gladly follow your very friendly recommendations […]. Following de Neila’s suggestions, only ‘very few and highly respected people’ (paucissimis et opportunissimis) should have been allowed to read and comment on the chronicle to avoid any unnecessary controversy and damaging slander. 33 Although it is not completely clear who Sepúlveda regarded as enemies, it would not be preposterous to suppose that Erasmus’ followers, Las Casas’ supporters and other religious figures, who perhaps had already opposed him at Valladolid, 99 The Emperor and the Chronicle 34 Erasmianism was very popular at the court of Charles V and at the University of Alcalá, particularly in the first half of the sixteenth century before the Inquisition associated Erasmian humanism with the Protestant heresy and therefore designated it a threat to the Catholic faith. In this context, it is worth noting that one of the most influential figures at the imperial court, the scholar Alfonso de Valdés (ca. 1490- 1532), Latin secretary to the monarch, was also a passionate Erasmian. On Alfonso de Valdés’ Erasmianism see Coroleu 1995, 395-399; Coroleu 1998, 316; On the impact of Erasmianism in Renaissance Spain, see Bataillon 1937; Abellán 1976; Lawrance 1990; Homza 1997, 78-118. 35 Sepúlveda seems to strongly identify with Tacitus’ emotional outburst in the fourth book of the Annales (4, 32, 1; 4, 33, 1), where the Roman historian complained about the difficulties of writing a history of imperial Rome due to the complexity of the subject and the moral decadence of the city, also pointing out the potential repercussions that could derive from dealing with contemporary issues: “My labours are circumscribed and inglorious […]. Then, again, an ancient historian has but few disparagers, and no one cares whether you praise more heartily the armies of Carthage or Rome. But of many who endured punishment or disgrace under Tiberius, the descendants yet survive; or even though the families themselves may be now extinct, you will find those who, from a resemblance of character, imagine that the evil deeds of others are a reproach to themselves.” Tacitus 1876, 127-128. 36 Sepúlveda 1780a, II, fol. ****1v-****2r; X, fol. ****4v. Again, this statement very closely echoed the preface of the Historiae (1, 1, 3) in which Tacitus sought to reassure his readers of his fair approach to the historical events of imperial Rome: “But historians find that a tone of flattery soon incurs the stigma of servility and earns for them the contempt of the readers, whereas people readily open their ears to the criticism of envy […]. Of Galba, Otho, or Vitellius, I have known nothing either to my advantage or to my hurt. I cannot deny that I originally owed my position to Vespasian, or that I was advanced by Titus and still further promoted by Domitian; but professing, as I do, unbiased honesty, I must speak might have been on his shortlist. 34 Sepúlveda’s words clearly contain a note of pessimism that to a certain extent resembles Tacitus’ attitude particularly in relation to the likely reception of his work and the potential negative comments. Both authors knew well that writing about contemporary history could prove challenging as many people could still be affected by recent episodes. 35 However, in spite of the allegedly hostile environment and in line with the ancient tradition of Roman historians, Sepúlveda was moved to declare his impartiality and ongoing commitment to a genuine investigation into historical truth: Quamquam ego, qui nonnullis viris gravibus et rerum gestarum ignaris eamdem Historiam per partes legendam dedi, rationem quamdam secutus sum nequaquam, ut arbitror, reprehendendam. Non enim ostentationis causa feci, et laudis cupiditate, sed cognitionis et veritatis explorandae […]. […] Illum quidem affirmare possum, me nihil gratiae, nihil odio dedisse; nam, ut ipse optime nosti, et sciunt omnes, quibuscum familiariter vixi, sum semperque fui simplicis veritatis omni loco studiosus […]. 36 100 Virginia Ghelarducci of no man either with hatred or affection (sed incorruptam fidem professis neque amore quisquam sine odio dicendus est).” Tacitus 1912, 17-18. 37 See Sepúlveda 1780b, 430. Nevertheless, in giving this history to read in separate chapters to some important people who were unaware of the events, I followed a reasoning that, I think, must not be censored. By no means did I do it to show off or to seek adulation but to pursue knowledge and truth. […] I can certainly affirm that I made no concession whatsoever to favour or hate, since, as you and all my intimates know very well, I am and always have been committed to the honest truth in every circumstance […]. But writing the truth can also be unwise. In the last chapters of his De rebus gestis, Sepúlveda addressed Charles V’s health condition and gradual mental and physical decline. This is an obvious sensitive matter which he nevertheless discussed quite openly, and to the point of stating that the judgement of the Emperor was impaired in the later stages of his life. The particular sensitivity of this topic is a plausible reason for the silencing of the chronicle. The manuscript was circulated among Sepúlveda’s group of erudite friends and, in all probability, Charles V himself saw it but the work never met with sufficient approval to be published. Whatever the reasons behind this decision, the right answer probably lies in a combination of factors: Sepúlveda’s unpopular figure, the negative influence of his opponents and a king who, at the end of his life, became much more interested in saving his soul than in publishing a chronicle that perhaps did not completely satisfy him. De rebus gestis was also probably the sign of an era that was gradually fading, depicting as it did a country burdened by war debts, in the context of wider European conflicts and religious turmoil. Exhausta Hispania, wrote the Spanish rhetorician about the country’s poor finance situation and seemingly exhausted was the monarch. 37 In 1556, the once mighty king and Holy Roman Emperor Charles V, now tired and ill, abdicated and withdrew from public life to enjoy the tranquillity of the monastery of San Jerónimo de Yuste, entrusting the destiny of the central European territories to his brother Ferdinand I (1503-1564) while Spain and the rest of the empire became the responsibility of his son Philip II. Sepúlveda’s work could be criticised for being a text that does not sufficiently exalt the king’s image or provide much insight into his life and deeds. However, the careful selection of historical passages should probably be seen as an indicator of an author that tried to adjust a classical literary tradition to the image of a king that perhaps did not actually much resembled figures such as Alexander the Great or Julius Caesar. In this respect, it is important to notice that Sepúlveda included many details that certainly did not flatter the king such as the fact that 101 The Emperor and the Chronicle 38 See Sepúlveda 2010, 152. 39 Idem, 162. On Charles V’s general health condition and black bile disease or melancholia, see O’Malley 1958, 469-482. Charles V already suffered from gout by the age of thirty and started losing his teeth in his fifties. 38 The gradual and inexorable decline of the king’s physical and mental health ultimately led to his abdication due to his inability to attend to his public duties. After long and hugely expensive wars against many German territories and France, the last years of Charles V were also marked by a deep state of melancholy which greatly affected the personality of the king. In one of the last chapters of his chronicle (Book XXX, ch. XXXIX), Sepúlveda dealt with the delicate issue of Charles V’s physical and mental condition: Post annum aetatis quinquagesimum prementibus morbis tantopere ipsum nego‐ tiorum odium cepit, ut diutius interdum nec se adiri aut conveniri praeterquam ab intimis pateretur nec libellis subscribere animum induceret, non sine suspicione mentis imminutae […]. Sed horum malorum non tam in moribus erat culpa quam in adversa valetudine: ex magnis enim et insolentibus laboribus, dum bella in Germania Galliaque durissimo anni tempore gereret, in graves morbos inciderat. Quamdiu enim integra valetudine fuit, iustitia, religione, magnitudine animi, gravitate atque prudentia, ad summam omni regia civilique virtute praestitit; sed accidit ei, quod fere maximi ingenii maximique animi viris accidisse clarissimis exemplis philosophi docent, ut atrae bilis morbis tentaretur. 39 After age fifty, due to pressing illnesses, an intense dislike for his duties overtook him to such a degree that, sometimes for too long, he could not bear to be approached or be asked to give an audience except by intimates nor (would) agree to sign short documents - not without suspicion of his diminished mental faculties […]. But the cause of these illnesses was not to be found so much in his behaviour but in his poor physical condition: due to considerable and excessive hardships, when he conducted his military campaigns in Germany and Gaul in a very rigid time of the year, he had fallen ill severely. As long as he was in good health, he excelled in justice, faith, magnanimity, dignity and wisdom; in short, he excelled in every royal and civil virtue but experienced what the philosophers describe, through the most famous examples, has happened in most cases to men with high intelligence and magnanimity, that is, he was affected by the black bile disease. Although the author remarked on how gifted and capable the king had been before falling ill, trying to somehow balance the negative image of a decaying monarch on the verge of depression, the result is not very convincing. If, on 102 Virginia Ghelarducci 40 See Sepúlveda 2010, 165. the one hand, Sepúlveda provided a very human image of the aging emperor, on the other hand his highlighting of Charles V’s extremely debilitating poor health effaced any impression of a strong, mighty and invincible monarch. His portrait of the Holy Roman Emperor did not culminate in an account of an heroic death, but rather in the fading of a pious man. The contrast here to what would have been expected by a royal chronicle is remarkable and highly significant, since Sepúlveda decided to end his text with a different focus: from the history of a warrior king to the history of a devout one. Charles V’s death is not exemplary but rather portrays the conclusion of a life spent in defence of the faith. The emperor’s final words of concern about the spread of Protestantism, carefully extracted from his will, testify to the devotion of a king who took his responsibility of defending Catholicism very seriously. Indeed, the last wish of the once mighty Holy Roman Emperor is addressed to his son and heir Philip II, exhorting him to continue his personal fight against the Lutheran heresy. 40 Charles V died in 1558 without seeing his Latin chronicle published. In his concluding chapter, Sepúlveda highlighted what could have been regarded as the king’s most precious quality: piety. In turbulent years of religious reformation and social instability, preserving the bulwark of faith as a reassuring certainty in a changing world had to be a priority among the duties of a Catholic monarch. De rebus gestis Caroli V Imperatoris et Regis Hispaniae, a monumental work of about a thousand pages, was Sepúlveda’s last loyal tribute to his king. The chronicle sets out the author’s initial attempt to follow the traces of Roman historians and a gallery of heroes which probably could not be reconciled with an accurate description of a modern emperor. As such, Sepúlveda’s task shows the inquietude and unease of a man constrained from embellishing the role of the monarchy by the traditional strategy of mirroring and reconstructing an ancient but long-lost glorious past. 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He wrote a particularly laudatory biography of Charles V, entitled De republica, vita, moribus, gestis, fama, religione, sanctitate Imperatoris, Caesaris Augusti Quinti Caroli, Maximi Monarchae libri septem […], first published in Ghent in 1559 by Quirinus Balliolus, and republished the following year by Gistenus Manilius. Of the seven books announced, only five were published. Although he was not one of the official chroniclers hired by Charles V, his familiarity with the emperor makes his narration valuable despite its hagiographic nature. Snouckaert contributes to the heroic construction of imperial identity; he shows the providential char‐ acter of the emperor by underlining the importance of certain numbers in his life and in his portrait and he exploits his intimacy with Charles V by describing objects and works of art he may have contemplated and scenes he witnessed. Keywords: Snouckaert - Zenocarus - biography - providence - numbers - portrait Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, appelé Senocar par les Français, d’où son nom latin Zenocarus, est originaire de Belgique (Belgica). Il est le fils de Martin Snouckaert, qui fut secrétaire de Charles Quint et premier greffier de Bruges. 1 Zenocarus étudia les lettres, le grec, l’histoire et le droit et séjourna en France où il accompagna en qualité de secrétaire l’ambassadeur Cornelius de 2 Sur cet ordre, qui est le plus ancien des ordres de chevalerie pontificaux, voir Schmitt 2000, 417-427. 3 Sagesse, 11, 20. 4 Magnis autem precibus peto et contendo ut Episcopus Atrebatensis […] uolumen hoc Regi Philippo de manu sua tradat meque ab eo tuendum defendendumque curet ac deinde sextum et septimum librum expectet. Zenocarus 1559, V, 303. « Par de grandes prières, je demande instamment et avec insistance que l’évêque d’Arras donne en main propre ce livre au roi Philippe, qu’il fasse en sorte que je sois protégé et défendu par ce dernier et qu’il attende les livres sept et huit ». Le septième livre devait contenir les apophtegmes de l’empereur : Ac ego quidem de apophtegmatis Caesaris semel libellum scripturiebam, sed cum omnia essent modestiae, bonitatisque testimonia, nulla arogantiae, nulla maliciae, nulla superbiae indicia emicarent, magnitudine uirtutis et probitatis Caesareae deterritus, incidi tabulas, concremauique : erant enim omnes sine ioco ioci. Sed nunc tamen in septimum librum illa rursus reieci amicis sic suadentibus. « J’avais envie d’écrire un livre sur les apophtegmes de César, mais comme tous témoignaient de sa modestie et de sa bonté et qu’on n’y trouvait aucune trace d’arrogance, de méchanceté ou de vanité, empêché de le faire par la grandeur de la vertu et de l’honnêteté de l’empereur, j’ai déchiré et brûlé mes écrits : toutes les plaisanteries manquaient de plaisant. Mais à présent cependant, je les ai de nouveau renvoyées au septième livre à la demande de mes amis ». Zenocarus 1559, III, 168. Sept apophtegmes sont mentionnés au livre V, Zenocarus 1559, V, 275-276. Sauf mention contraire, les traductions sont nôtres et les Schepper. Il devint en 1543 conseiller extraordinaire à la cour de Hollande, puis en 1545, conseiller ordinaire, puis bibliothécaire de Charles Quint, et ensuite de son fils Philippe II (Imperatoris Caroli maximi olim postea Philippi Regis Hispaniae Consiliarius et Bibliothecarius). Par son mariage avec Jeanne Poes, le 10 mars 1550, il devint seigneur du château de Binckhorst (Bincorstii Toparcha), près de La Haye et fut à la fois chevalier de l’Ordre de l’éperon d’or (Auratae militiae eques), un des ordres de chevalerie dynastiques les plus prisés 2 et comte palatin (Comes Palatinus perpetuus). Un an après la mort de l’empereur, il publie chez Manilius à Bruges un ouvrage intitulé De Republica, uita, moribus, gestis, fama, religione, sanctitate Imperatoris, Caesaris Augusti Quinti Caroli, Maximi Monarchae libri septem qui sera publié à l’identique chez le même éditeur à Gand en 1560 et en 1562 (seule la page de titre change), puis en 1596 à Anvers, chez Guislain Janssens. La page de titre exhibe sept rubriques, sept épithètes et annonce sept livres illustrant d’emblée l’importance des nombres dans l’ouvrage, soulignée par une citation du livre de la sagesse qui figure au-dessus de la marque de l’éditeur : Disposuit Deus omnia in numero, pondere et mensura. « Le Seigneur a tout réglé avec mesure, nombre et poids ». 3 Cependant l’édition de 1559 comprend seulement cinq livres et bien qu’à la fin du livre V, l’auteur annonce que les deux autres livres ont été imprimés dans un même volume, ils ne figurent pas dans les éditions suivantes. 4 108 Virginie Leroux textes latins ont été trancrits de la façon suivante : tous les j sont notés i ; les v sont notés u et les U majuscules sont notés V. L’usage des majuscules a, par ailleurs, été normalisé. 5 V. Van der Haegen profère le jugement suivant : « Ce n’est qu’un long panégyrique rempli d’éloges non seulement outrés, mais souvent bizarres ». Van der Haegen 1924, 55. 6 Itaque magis de numero, pondere, ac mensura diuinae in republica regenda prouidentiae, quam de uita aut moribus Caesaris scripsisse me comperietis. Zenocarus 1559, I, 8. « C’est pourquoi, vous découvrirez que mon ouvrage porte davantage sur le nombre, le poids et la mesure de la divine providence dans la conduite de l’Etat que sur la vie et les mœurs de César ». L’ouvrage aborde la figure de l’empereur selon différents prismes et concilie portrait intime et chronique du règne dans une perspective explicitement hagio‐ graphique. Après une introduction qui expose l’enjeu de l’ouvrage, le livre I est consacré à un récit événementiel qui va de la naissance de l’empereur (genethlia) aux guerres du Mexique et du Pérou (Bellum Mexicanum et Peruacum) et retrace essentiellement les guerres menées par l’empereur jusqu’en 1535. Le livre II constitue une histoire et une géographie des mondes anciens et du nouveau monde, tandis que le livre III reprend le récit événementiel depuis la première guerre de Savoie jusqu’à la mort de Charles Quint (1536-1558) et développe sur cinquante pages et en quarante points (signa) la comparaison de Charles Quint avec Charlemagne. Le livre IV compare Charles Quint avec des grands hommes de l’Antiquité et des héros mythologiques et bibliques et développe de nouveau le quarantième point de la comparaison avec Charlemagne, à savoir les signes surnaturels, d’où la présentation des sept comètes qui illustrèrent l’empereur. Snouckaert décrit ensuite des objets et des statues de l’empereur ou de sa famille, puis présente ses qualités et le livre s’achève par l’énumération des chevaliers de la Toison d’or. Le livre V, enfin, comprend de nombreux développements sur le chiffre 7 et les différentes sortes de septénaires, et présente des habitudes, pratiques et propos de Charles Quint. Après avoir consigné les derniers conseils de l’empereur et ses derniers mots, Snouckaert rapporte quelques éloges dont celui de Cortès, rend compte des sept sessions du Concile de Trente et de l’évangélisation du Mexique et stigmatise les ennemis de la vraie religion en énumérant avec ironie les nombreuses sectes issues du luthéranisme. Si la démarche de Snouckaert a souvent suscité l’ironie ou le mépris 5 et s’il affirme d’emblée que son ambition est davantage de célébrer la divine providence et de montrer comment elle se manifeste par nombres, poids et mesures que de parler de la vie et des mœurs de l’empereur, 6 son ouvrage inscrit cependant Charles Quint dans un contexte culturel et intellectuel et donne accès 109 Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, dit Zenocarus, biographe de Charles Quint 7 Pour situer sa biographie parmi celles des historiographes de Charles Quint, voir Druez 2006, 77-108. Sur l’utilisation de cette biographie dans les dissertations protestantes, voir l’article de Ferber et Seidel. 8 Sunt enim haec raptim et cursim in pugillaribus, ut dixi, et commentariorum instar exarata et a me cum libros mecum nullos haberem, potissimum in aula succisiuisque horis plaerumque scripta. […] Postulantibus undique amicis ut volumen quam maturrime absolueretur : aientibus illis me bis daturum hunc librum quia cito a rebus gestis et intra diem septuagesimum a morte Caesaris daturus essem. Zenocarus 1559, III, 166. « J’ai griffonné ces pages à la hâte et au pas de course sur des tablettes, comme je l’ai dit, à la manière des commentaires et la plupart ont été écrites alors que je n’avais aucun livre avec moi et à mes heures perdues, alors que je me trouvais à la cour. […] Mes amis demandant de toutes parts que l’ouvrage soit achevé le plus promptement possible et me disant que je donnerais deux fois ce livre parce j’allais le donner rapidement après le déroulement des faits et moins de soixante dix jours après la mort de César ». 9 Zenocarus 1559, II, 71. 10 Caesar noster Carolus rerum suarum nullos scripsit ipse commentarios, CHRISTVM, et Socratem, et Alexandrum magnum in hoc imitatus, quanquam si uoluisset, commodius quam ego multo, aut alius quiuis id perficere potuisset : sed pietatis, et humanitatis studium, eum semper a scribendo deterruit, ueritum (ut suspicari licet) ne laudis propriae auidus a Deo censeretur. Zenocarus 1559, III, 137-138. « Notre empereur Charles n’a écrit lui-même aucun commentaire de ses hauts faits, imitant en cela le CHRIST, Socrate et Alexandre le Grand ; cependant, s’il avait voulu, il aurait pu le faire beaucoup plus avantageusement que moi ou n’importe qui d’autre, mais son amour de la piété et de l’humanité l’a toujours détourné d’écrire ses mémoires parce qu’il craignait (comme on peut le soupçonner) que Dieu ne le juge avide de sa propre gloire ». Le témoignage de Snouckaert est invoqué dans les débats concernant l’historicité des Mémoires dictés par Charles Quint en 1550. Voir notamment Morel-Fatio 1913, Cadenas y Vicent 1989 et Parker 2019, 534-537. 11 Zenocarus 1559, III, 160. à un dispositif psychologique. 7 Snouckaert affirme avoir rédigé son ouvrage à la hâte (raptim) afin de répondre aux demandes pressantes de ses amis, 8 sans que l’empereur ne soit présent, à son insu et peut-être contre son gré (illo absente, ignorante, et fortassis etiam uetante). 9 Il précise, en effet, que Charles Quint, à l’imitation du Christ, de Socrate et d’Alexandre, n’écrivit pas de commentaires par crainte de paraître avide de gloire à Dieu. 10 C’est encore pour obéir aux vœux de Charles Quint, qui, à l’imitation de Socrate, ne voulait pas que sa cause fût défendue de façon trop ornée (ornatius) ni qu’on lui attribuât plus que ce que voulait l’équité, que Snouckaert adopte un style dépouillé et privilégie la quête de la vérité : Non enim ut ab oratore, aut poeta, aut pictore ornamenta rerum depingendarum sed ut a teste, ut a iudice, ut ab historiographo fidem et integritatem a me requiri puto. Inquisitio, et inuestigatio ueri, cum hominum omnium, tum maxime philosophorum, et iurisconsultorum est propria. 11 110 Virginie Leroux 12 Zenocarus 1559, V, 288. 13 Luis de Ávila y Zuñiga (ca. 1504-1573) était particulièrement proche de l’empereur. Il le visita régulièrement au monastère de Yuste et fut présent lors de ses derniers instants. Son jugement est d’autant plus précieux qu’il composa lui-même une chronique, le Comentario de la guerra de Alemania hecha por Carlos V, máximo emperador romano, rey de España, entre los años 1546 y 1547, publiée à Venise en 1549 et 1552, qui remporta un grand succès et fut particulièrement appréciée par Charles Quint. Elle fut notamment traduite en français par Mathieu Vaulchier et en latin par Guillaume van Male. 14 Charles II de Lalaing (ca. 1506-1558), chevalier de la Toison d’or en 1531 fut notamment chef des finances et du Conseil privé d’état de Charles Quint. Je pense qu’on attend de moi fidélité et intégrité, à la façon non d’un orateur, d’un poète ou d’un peintre qui orne les faits, mais d’un témoin, d’un juge et d’un historiographe. La quête et la recherche de la vérité sont le propre de tous les hommes mais tout particulièrement des philosophes et des jurisconsultes. Et de fait, Snouckaert précise souvent qu’il a assisté aux scènes qu’il rapporte et il se targue de l’intérêt et du soutien des proches de l’empereur : Author librum Ludouico ab Auyla ostendit, qui illum Caesari Carolo com‐ mendauit. Hic Auyla hunc librum aut potius summam eius legens tantopere Caesari commen‐ dauit ut cum eius authoritas, tum uestra uiri illustres me potissimum ad editionem absolutionemque impulerit : ex omnibus autem uestris Collegis, Lalaenio Comiti Carolo summe placuit. 12 L’auteur a montré son livre à Luis de Ávila y Zuñiga 13 qui l’a recommandé à l’empereur Charles. Cet Ávila lisant ce livre ou plutôt l’essentiel de ce livre l’a tellement recommandé à César que son autorité, mais aussi la vôtre, hommes illustres, m’a poussé à mettre tout en œuvre pour l’éditer et achever : parmi tous vos collèges, il a particulièrement plu à Charles, comte de Lalaing. 14 Si la bénédiction de l’empereur n’est pas explicitement mentionnée, Snouckaert est légitimé à publier sa biographie par le soutien d’hommes influents qui constituent un des lectorats visés. A la fin du livre IV, Snouckaert s’adresse aux chevaliers de la Toison d’or, astres qui gravitent autour de l’empereur soleil, et détaille les raisons qui l’ont poussé à écrire son ouvrage : d’abord la volonté de défendre Charles Quint des calomnies de certains; deuxièmement, l’autorité d’hommes illustres; troisièmement, le souci des hommes de sa province des Anciens Pays Bas et de tous ceux qui furent soumis à Charles Quint afin de leur montrer quel maître Dieu leur a donné; quatrièmement, la conviction de certains conseillers jugeant que le peuple serait plus favorable au roi Philippe II 111 Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, dit Zenocarus, biographe de Charles Quint 15 Zenocarus 1559, IV, 226-227. 16 Zenocarus 1559, I, 8. en sachant de quel illustre père il était né; cinquièmement, le devoir de gratitude; sixièmement, la volonté de montrer par les nombres que rien de grand n’existe sans inspiration divine et enfin le souci du droit puisque Charles Quint est décrit comme un prince qui rend la justice et qui est soumis aux lois. 15 Ce lectorat composé de princes et d’hommes de guerre conditionne aussi le style de l’ouvrage : Sermo quoque non oratorius, nec lepidus, nec elegans erit, sed celer, acer, uehemens, perspicuus, apertus, et (ut uno uerbo dicam) militaris, ut uos uiri fortes et efficaces me quam facillime, atque distinctissime dicentem intelligatis. 16 Le style ne sera pas oratoire, ni raffiné, ni élégant, mais rapide, âpre, véhément, limpide, ouvert et (pour le dire en un mot) militaire, afin que vous, qui êtes des hommes courageux et efficaces, me compreniez le plus facilement et le plus nettement possible quand je m’exprimerai. Il s’agira donc de voir en quoi le portrait de Charles Quint est adapté aux enjeux qui viennent d’être définis et, en particulier, comment Snouckaert met en lumière le dessein divin en célébrant un empereur providentiel et pieux. Pour respecter le cadre qui m’est imparti, j’ai laissé de côté les récits événementiels, qui illustrent notamment les qualités stratégiques et les exploits militaires du chef de guerre, pour me concentrer sur trois pistes : la façon dont Snouckaert contribue à la construction héroïque de l’identité impériale par comparaison ; l’importance qu’il confère aux nombres et aux mesures dans le portrait de l’empereur et enfin la façon dont il exploite son intimité avec Charles Quint en décrivant des objets et œuvres d’art qu’il a pu contempler et des scènes auxquelles il a assisté. Constructions, héritages et projections Snouckaert s’attache à rendre compte de la stratégie impériale qui procède par imitation de modèles héroïques. Dès l’enfance, le jeune Charles fut imprégné des exploits militaires de héros illustres et il manifesta un grand intérêt pour ses ancêtres, en particulier Philippe le Bon et Charles le Téméraire : Multa ostendebantur adolescenti quotidie peristromata et aulea, ubi proeli, et uictoriae Iulii, Augusti, Caroli Magni, Iasonis, Gedeonis, ueterum heroum, deinde Philippi, et Caroli Burgundiae Ducum depingebantur : quarum rerum omnium grata delectatione 112 Virginie Leroux 17 Zenocarus 1559, I, 34. 18 Sur la traduction de Charles Quint, voir Reiffenberg 1843, 15-16 et Peeters-Fontainas 1960, 178-192. Il n’est pas question de cette traduction dans la biographie de Snouckaert puisque ce dernier privilégie l’image socratique de l’empereur qui n’a pas voulu écrire. 19 Zenocarus 1559, IV, 174-77. 20 Zenocarus 1559, IV, 178. 21 Zenocarus 1559, IV, 179. 22 Zenocarus 1559, IV, 179-180. 23 Zenocarus 1559, IV, 180-181. 24 Zenocarus 1559, IV, 181. 25 Zenocarus 1559, IV, 181-182. fruebatur : resque maiorum suorum, magis magisque perquirere, et investigare coepit. 17 Chaque jour on montrait au jeune homme de nombreuses couvertures et tentures où étaient brodés les combats et les victoires de César, d’Auguste, de Charlemagne, de Jason, de Gédéon et des anciens héros, ensuite de Philippe le Bon et de Charles le Téméraire : il jouissait de tout cela avec un plaisir reconnaissant et commença à mener des recherches et des investigations sur ses ancêtres et les intensifia de plus en plus. De fait, parmi les ouvrages qui ont exercé une influence déterminante sur l’empereur, on peut mentionner le Chevalier délibéré d’Olivier de la Marche, biographie allégorique de Charles le Téméraire, publiée à Paris en 1488 dont Charles Quint entreprit une traduction espagnole et qui figure dans la biblio‐ thèque de Yuste. 18 Les exempla exhibés par Snouckaert sont de plusieurs sortes : des héros de l’Antiquité, historiques et mythologiques, des héros bibliques et le fondateur du Saint-Empire, Charlemagne. Une part importante du livre IV est ainsi consacrée à des comparaisons systématiques avec des héros antiques, à commencer par Jules César, conquérant comme Charles, qui dut, comme lui, livrer une guerre civile et que Charles vainc par sa clémence et ses vertus ; 19 Pompée ensuite, qui a chassé les pirates et conquis de nouvelles terres ; 20 Scipion l’Africain qui a remporté des victoires en Afrique et en Tunisie ; 21 Sylla qui a renoncé au pouvoir ; 22 Alexandre, fils d’un Philippe et grand conquérant, que Charles surpasse en ce qu’il maîtrise ses passions ; 23 Fabius Maximus Cunctator dont il possède la capacité de temporiser ; 24 Hannibal enfin qui traversa les Alpes et illustre par contraste les vertus de Charles Quint qui ne fut pas vaincu ni sali par la honte de la fides Punica. 25 Cyrus, Périclès, Thémistocle, Auguste et Trajan ne sont que mentionnés, Snouckaert précisant que Xénophon, Thucydide, Quinte-Curce, Pline et Suétone n’ont pu citer sur les héros qu’ils 113 Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, dit Zenocarus, biographe de Charles Quint 26 Zenocarus 1559, IV, 182. 27 Zenocarus 1559, IV, 183. 28 Zenocarus 1559, IV, 183-184. 29 Sur l’importance du paradigme biblique dans l’imaginaire personnel de Charles Quint, voir Crouzet 2016, 242-243. Concernant Gédéon, on peut notamment mentionner le cabinet d’écriture Plus Oultra, conservé au Victoria and Albert Museum, qui fut fabriqué vers 1532 et offert à l’empereur lors de son séjour à Mantoue. Voir Thorpe 1951, 24-28 et Jordano 2012, 14-26. 30 Moses legislator obiit paulo magis mille quingentis annis ante Christum ; Daniel Propheta medium illius temporis tenuit. Hic Caesar mille quingentis annis post Christum natus est ; medium huius temporis tenuit Carolus Magnus Imperator. Zenocarus 1559, I, 13. célèbrent autant de qualités qu’il a pu en citer et que d’autres en citeront sur Charles. 26 Suivent des héros mythologiques et bibliques : d’abord Hercule dont les colonnes, associées à la devise Plus ultra, tiennent une part considérable dans l’emblématique de Charles Quint. Snouckaert mentionne notamment la statue d’argent d’environ deux mètres, représentant Hercule vêtu d’une peau de lion et enfonçant dans le sol deux colonnes également d’argent, que la Ville de Paris offrit à l’empereur en 1540 et que ce dernier donna ensuite à Jean de Hénin, comte de Boussu. 27 Sont ensuite convoqués Jason et Gédéon, patrons de l’ordre de la Toison d’or ainsi que les sept Macchabées, cités parce que Charles Quint refusa souvent d’achever une guerre (Mac. 2, 7). 28 La toison conquise en Colchide par Jason symbolisait la conquête de la vertu, mais la figure biblique de Gédéon, élu par Dieu pour sauver Israël de l’oppression des Madianites et ayant reçu comme preuve de cette élection une toison sèche, alors que la terre alentour était humide de rosées ( Juges VI, 36-40), faisait de l’empereur un extirpateur de l’hérésie dans la préfiguration de la vision eschatologique de Jésus repoussant l’Antéchrist. 29 Ce rôle de soldat du Christ est démontré par les nombres dès le début du livre I lors d’un rapprochement quasi typologique opéré entre Moise, Daniel, le Christ, Charlemagne et Charles Quint, le premier ayant vécu 1500 ans avant le Christ et le dernier 1500 ans après le Christ et Daniel et Charlemagne ayant vécu respectivement entre Moise et le Christ et entre le Christ et Charles Quint. 30 Dans cette perspective, Charles Quint est ainsi l’héritier de l’empire d’Auguste comme de celui de Charlemagne, un empire dont les frontières ont été étendues au Nouveau monde ; il poursuit par ailleurs le combat de Charlemagne pour imposer en Allemagne les cérémonies et rites religieux catholiques. La translatio studii se conjugue ici avec une perspective millénariste qui fait de Charles de Gand le prince prédestiné par la Providence pour réaliser l’unification du monde sous un seul pasteur. Et c’est dans cette perspective qu’à la fin du livre 114 Virginie Leroux 31 D’Amico 2002, 59-83. 32 Zenocarus 1559, III, 124-172. Snouckaert précise que la comparaison est aussi faite par Joannes Vorthusius (Zenocarus 1559, IV, 187). 33 Zenocarus 1559, IV, 184. 34 Sur les origines de cette prophétie voir Reeves 1969, 320-331. 35 Sur la numérologie à la Renaissance, voir notamment Engammare 2013, 31-45. V, Snouckaert décrit les étapes de la christianisation du Mexique et du Pérou, notamment la lutte contre la polygamie et les dieux indigènes, et accentue les divisions des Protestants décrits comme autant d’obstacles à l’unité chrétienne. Le lien entre Charles Quint et Charlemagne fut un élément de propagande majeur de la maison d’Autriche. 31 La cérémonie du couronnement fut ainsi centrée autour de Charlemagne : Charles Quint ceignit sa couronne lorsqu’il entra dans la ville ; un des premiers actes symboliques de la cérémonie fut la remise de l’épée de Charlemagne par les princes électeurs ecclésiastiques et le nouvel empereur s’assit sur le trône en pierre de Charlemagne, considéré comme une relique sacrée. Snouckaert évoque à plusieurs reprises cette cérémonie et développe longuement la comparaison entre les deux empereurs, à la fin du livre III. 32 Il signale notamment qu’ils sont tous deux originaires du Brabant et ont été appelés Charles alors que ce nom était inusité dans les lignées autrichiennes ; tandis qu’un pape a appelé Magnus le premier Charles, Paul III a qualifié Charles Quint de Maximus ; 33 Charlemagne a vaincu Didier de Lombardie à Pavie (774) où Charles Quint a vaincu François I er (1515) ; comme le roi des Francs « à la barbe fleurie », Charles Quint est barbu, ce qui ne correspond ni à l’usage français, ni à l’usage allemand ; tous deux sont pieux, cléments envers les ennemis, justes et restaurent le droit dans les territoires qu’ils administrent ; tous deux ont propagé la Loi chrétienne ; tous deux ont régné à des époques de prospérité et de progrès scientifiques et artistiques, et leurs règnes ont été marqués par l’apparition de comètes et d’autres miracles. La comparaison se nourrit ainsi de la prophétie du Second Charlemagne qui justifie la mission providentielle de Charles Quint. 34 Les nombres et l’ordre du monde C’est de même pour illustrer le rôle de la providence divine que Snouckaert s’attache à inscrire Charles Quint et son règne dans une histoire, une géographie et une cosmographie universelles. Snouckaert est particulièrement attentif aux nombres et aux mesures et notamment à la présence de deux chiffres qui symbolisent la perfection divine, le chiffre 40 et le chiffre 7. 35 Dans la lignée d’Augustin qui assimile le nombre quarante à la durée de la vie, faite d’épreuves 115 Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, dit Zenocarus, biographe de Charles Quint 36 Lettre 2, 55, 28, adressée à Janvier. 37 1 R 2, 11 et 11, 42 ; 2 Ch 9, 30 ; Zenocarus 1559, I, 13. 38 Zenocarus 1559, I, 14-15. 39 Zenocarus 1559, I, 15-16. 40 Zenocarus 1559, I, 14-17 et passim. 41 Zenocarus 1559, I, 19. 42 Zenocarus 1559, V, 241-259 et 273-285 Voici la liste des septénaires mentionnés : septenarius Oceani, quietis, connubiorum, successionum, diaconorum, religionis, diuortii, poenitentiae; septenarius in homine, admirabile diuinae prouidentiae signum ; septenarius in calculo ; in membris humanis ; in motu; in morbis ; in spritu et cibo ; in festis ; in luctu ; in doctoribus faciendis ; in prophetiis de Christo ; septenarius interminationum Christi ; in fratribus ; in cladibus ; in epistolis Apostolorum ; septenarii a Christo dicti ; in sermoni Christi in cruce pendentis ; uerborum Christi ; in diluuio ; Archiepiscoporum ; Caesarum morientium ; in externis Caesaribus ; in luna ; septenarius conuersionum in tempore ; in geometria ; in arithmetica ; in genesi numerorum ; in aetatibus mundi ; a Christo sanctificatus ; apparitionum Christi ; miraculorum Christi ; in martirio Apostolorum ; generationum Euangelicarum. […] Septenarii laudes, secundum Philonem, et rationes geo‐ metricas ; opinio ueterum de septenario ; septem aetates hominis, secundum Hypocratem ; septenarius uitae humanae, secundum Solonem ; septenarii laudes ex proportionibus ; septenarius a Philone laudatus ; ab Augustino commentatus ; ab Hieronymo honestatus ; uarii septenaris ; septenarius in fluminibus ; in musica ; in exequiis ; uirtutum ; uitiorum ; et de renoncement aux vaines séductions du monde, 36 Snouckaert convoque des références scripturaires pour donner sens à l’omniprésence de ce nombre dans la vie de l’empereur qui, comme David et Salomon, régna quarante ans. 37 Il mentionne notamment les quarante années que dura le déluge de Noé (Gen. 7, 4) et les trois quarantaines de la vie de Moïse (Deut. 34, 7) qui mourut après avoir conduit les Hébreux pendant quarante ans et transmis le pouvoir à son fils Josué (Nom. 14, 33) et qui demeura quarante jours et quarante nuits au sommet du mont Sinaï avant de recevoir les tables de la loi (Ex. 34, 28). 38 Snouckaert décrit de même l’importance du nombre quarante dans la vie de Jésus qui jeûna quarante jours dans le désert (Mt. 4, 2), dont le corps demeura quarante heures au sépulcre et qui apparut à ses disciples durant quarante jours après sa résurrection (Act. 1). 39 Ces références scripturaires soulignent la destinée providentielle de l’empereur qui fit quarante expéditions, remporta quarante victoires, leva une armée de quarante mille hommes et dont la biographie manifeste l’importance de ce nombre. 40 Rappelant que pour Augustin, le septénaire est un nombre parfait qui, en raison de sa perfection, signifie l’esprit saint, 41 Snouckaert consacre une grande partie du livre V à décrire des septénaires dans des domaines aussi variés que la géographie, la génération, le droit, l’histoire ou la religion pour finir son énumération par les visions terribles, stupéfiantes et horrifiantes de septé‐ naires dans l’Apocalypse (septenarii terribiles, obstupescendae et perhorrescendae uisiones in Apocalypsi). 42 Il n’a donc de cesse de relever la présence du chiffre 7 116 Virginie Leroux in Ecclesia ; uarii septenarii ; septenarii laus secundum Bedam ; septimus dies natalis mundi dicitur ; september mensis natalis mundi ; septenarius in partu ; in iure ciuili ; in astrologia ; in coelo ; in uisu ; in auditu ; in coloribus naturalibus ; in purgando ; in Hierarchia Ecclesiastica ; in Hierarchia profana ; in uita animantium ; in substantia rerum et accidentibus ; in regeneratione mundi ; in motu trepidationis ; septenarii in Apocalypsi. 43 Zenocarus 1559, I, 28-29. 44 Zenocarus 1559, I, 29-30. 45 Voir Vengeon 2006, 219-244. dans la biographie de l’empereur à commencer par son lieu de naissance, Gand, ville « heptagonale » (urbs ipsa septangularis, siue heptagona), aux sept voies militaires, aux sept paroisses, aux sept ponts, etc. 43 Cette attention au nombre et aux proportions, signes de la providence divine, se note, par exemple, dans le portrait de l’empereur : Septima Caesarei corporis pars caput ipsius Caesaris, cum osse in gutture eminente fuit. […] A iuguli osse, parteque infima, ad papillas utriusque mamillae Triangulum aequilaterum perfectissimum constituebat. […] Haec eo a me dicuntur, ut a pictoribus, statuariis, plasticis, sculptoribus, incisoribus, fusoribus, cusoribus, siue monetariis, hanc staturam formamque Caesaris tanquam honestam, liberalem, egregiam fuisse laudatam sciatis, optimeque a prouidentia diuina efformatam. […] Atque ita manibus pedibusque oblique, non recte in modum Burgundicae crucis expansis ducta circum‐ ferentia circuli, ad quatuor extrema quadranguli, quadraturam circuli optime Caesar conficiat tantopere a philosophis ueteribus expetitam. 44 La tête de César représente le septième de son corps, avec un os proéminent dans la gorge […]. Depuis le bas de l’os jugulaire jusqu’aux tétons de chacun des seins est dessiné un triangle équilatéral parfait. […] Ma description est conforme aux représentations des peintres, statuaires, modeleurs, sculpteurs, graveurs, fondeurs, monnayeurs, fabricants de monnaie qui ont loué la stature et la beauté de l’empereur comme honnêtes, dignes d’un homme libre et remarquables, formées au mieux par la providence divine. […] Si, une fois ses mains et ses pieds tendus de façon oblique et non droite, à la façon de la Croix de Bourgogne, on traçait un cercle passant autour des quatre pointes du rectangle, César réaliserait parfaitement la quadrature du cercle recherchée par les philosophes. On reconnaît les proportions idéales de « l’homme de Vitruve » (De architectura, III, 3), popularisées par le fameux dessin de Léonard de Vinci, mais adaptées à l’empereur par la référence à l’emblème des ducs de Bourgogne. Snouckaert fait probablement référence aux Commentaires au premier livre des Eléments d’Euclide par Proclus, ouvrage sur lequel s’appuie Nicolas de Cuse dans son traité sur la quadrature du cercle. 45 Au Moyen âge et à la Renaissance, la question 117 Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, dit Zenocarus, biographe de Charles Quint 46 Zenocarus 1559, III, 142. 47 Zenocarus 1559, III, 142. Sur la collection de montres et d’horloges de Charles Quint et de Philippe II, voir Cantón 1959, 309-332. 48 Zenocarus 1559, IV, 203 et 289. Snouckaert la mentionne déjà au livre II après les cartes de Don Pedro de la Gasca, que l’empereur voulut garder secrètes, et le globe de Gérard Mercator (Zenocarus 1559, II, 89). Sur cette horloge et la description de Snouckaert, voir Zanelli 2017, 162-163. 49 Crouzet 2016, 49-50 et Wolfe 2004, 240. 50 Zenocarus 1559, III, 147. 51 Zenocarus 1559, III, 148. revêt une forte symbolique religieuse puisqu’elle figure le passage du terrestre (le carré) au céleste (le cercle). Si l’on en croit Snouckaert, son obsession des mesures et des chiffres est largement partagée par l’empereur. Celui-ci utilisait des verres gradués pour boire et Snouckaert remarqua un jour à la cour sept verres disposés de façon à former un triangle équilatéral. 46 L’empereur prisait tout particulièrement les horloges et en particulier les horloges astronomiques « ne ressentant quasiment jamais plus de plaisir que lorsqu’il les voyait synchronisées et en harmonie » (nunquam fere magis hilarescens, quam cum omnium concordiam consensionemque perspiciebat). 47 Ce n’est donc pas un hasard si le premier objet de l’empereur que Snouckaert décrit au livre IV est l’horloge astronomique fabriquée par Janello Torriani et si ce dernier était un des rares admis à lui rendre visite à Yuste. 48 Denis Crouzet rapporte l’obsession de Charles Quint pour les horloges à une volonté de maîtriser le temps en réponse à une angoisse intérieure ; il se fait homo mechanicus pour conjurer la mort et « se projeter dans une figure complètement contrôlée ». 49 C’est à l’intérêt de Charles Quint pour l’astronomie et les mathématiques que Snouckaert associe sa passion des mécanismes de mesure, indiquant que l’empereur lui demanda de traduire en français l’œuvre du mathématicien Peter von Bennewitz, dit Petrus Apianus, et qu’il utilisait de nombreux instruments de mesure dont un instrument fabriqué par Regiomontanus ( Johannes Müller von Königsberg) à partir des tables d’Alphonse. 50 Il rappelle cependant que si Charles Quint reconnaît l’utilité de l’astronomie pour la médecine et l’agriculture, il condamne fermement l’astrologie et défend de tenter de percer les secrets du divin. 51 Un portrait flatteur Par-delà cette passion pour les nombres, Snouckaert dresse le portrait d’un empereur doté de qualités intellectuelles et de connaissances exceptionnelles : 118 Virginie Leroux 52 Zenocarus 1559, IV, 226. 53 Leone and Pompeo Leoni, Charles V and Furor, ca. 1550-1564, bronze, 251 x 143 x 130 cm. Madrid, Museo Nacional del Prado, inv. no. E00273. Sur cette sculpture, voir notamment Bodart 2011, 408-420 ; Liston 2012, 24-42 ; Arciniega García 2013, 87-106 ; Sepponen 2014, 122-131 ; Vagnoni 2017. Je n’ai pas pu consulter Mezzateta 1980. 54 Zenocarus 1559, IV, 208. Memoria, sapientia, eloquentia, temperantia, fortitudo, iustitia, pietas Caesaris tanta fuit, ut maior in Rege aut Caesare fere esse nequiuerit. Architecturae, rei naualis, disciplinae militaris, astrologiae, politiae, oeconomiae uariarumque linguarum tanta quoque fuit in Caesare cognitio, et scientia, et experientia, ut uobis iisdem de causis saepe admirationi, multisque satrapis fuerit. 52 La mémoire, la sagesse, l’éloquence, la tempérance, le courage, la justice, la piété de César furent si grandes que l’on ne saurait en rencontrer de supérieures chez un roi ou un empereur. Sa connaissance, sa science et son expérience de l’architecture, de la marine, de l’art militaire, de l’astrologie, de la politique, de l’économie et des langues variées furent de même si grandes qu’elles suscitèrent souvent pour les mêmes raisons votre admiration et celle de nombreux gouverneurs. Il insiste tout particulièrement sur ses qualités morales en particulier lorsqu’il évoque ses statues, ses vêtements et certaines scènes auxquelles il a assisté. La statue qu’il choisit de décrire est une statue qu’il a vue de ses propres yeux, sculptée par Leone Leoni dit Leone Aretino (ca. 1509-1590), pour répondre à une commande impériale effectuée en mars 1549. 53 Elle représente Charles Quint, nu de la tête aux pieds, enchaînant la Fureur. Snouckaert ne mentionne pas l’inspiration virgilienne et ne fait pas référence à l’Enéide où Jupiter décrit la fin de la paix par la fermeture du temple de la guerre au fond duquel Fureur impie est enchaînée (Enéide, I, 289-295). Après avoir énuméré les parties du corps de l’empereur et notamment du visage, il évoque les armes qu’il revêt soudain : Quid rursum hic idem Caesar nudus, armis suis indutus ? quomodo cassidem, thoracem, tibialia, manubria omnia aenea ostendat ? Placido tamen semper, et sereno uultu, non turbido, nec turbulento ? Et in bello semper pacis amico ? 54 Comment ? Le même César nu est de nouveau revêtu de ses armes ? Comment arbore-t-il son casque, sa cuirasse, ses jambières, ses gantelets, tout cela en bronze ? Son visage est cependant toujours calme, serein, ni agité, ni troublé, et toujours ami de la paix durant la guerre. La description rend compte d’une particularité de la statue qui comprenait une armure escamotable : Leone Leoni fait peut-être ainsi référence à la production métallurgique milanaise et le procédé signifie vraisemblablement 119 Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, dit Zenocarus, biographe de Charles Quint 55 Zenocarus 1559, I, 39. 56 Zenocarus 1559, III, 143. 57 Zenocarus 1559, V, 264. 58 Zenocarus 1559, V, 268. 59 Zenocarus 1559, III, 168. que l’empereur est prêt à prendre les armes s’il le faut. Snouckaert met l’accent sur la sérénité et le calme d’un empereur décrit comme pacifique. Charles Quint est figuré en sage stoïcien, victorieux de ses passions tandis que sur le plan politique, il assure le maintien de la paix dans l’empire en réprimant la violence du furor guerrier. De fait, s’il vante les qualités militaires de Charles Quint, toujours en première ligne, capable de rester quinze heures d’affilée à cheval, et s’il décrit la métamorphose qui s’opère en lui lorsqu’il revêt son armure, quittant toute crainte pour devenir un lion, Snouckaert s’attache surtout à le peindre en artisan et en défenseur de la paix, répétant qu’il fit toujours la guerre malgré lui et en particulier contre les Français qu’il chérissait tout particulièrement. Il insiste toujours sur sa clémence et minimise souvent la violence des châtiments qu’il inflige à ses ennemis. Par exemple, dans le récit de la première guerre d’Espagne issue de la révolte menée par Juan de Padilla de Tolède et Juan Bravo de Salamanque, il note qu’après la victoire de Villalar (1521), les chefs de guerre furent emprisonnés et que « l’Espagne fut apaisée sans que beaucoup de sang soit versé » (ac Hispania sine multo sanguine tranquillata sit), passant sous silence la décapitation et la mise à mort des chefs de la révolte. 55 Lorsqu’il évoque les vêtements et les habitudes de l’empereur, Snouckaert souligne sa modération, sa parcimonie et sa tempérance dans tous les domaines. L’empereur refuse le luxe vestimentaire, se nourrit avec frugalité et se montre particulièrement chaste : 56 lorsqu’il était marié, il fermait les fenêtres pour ne pas être tenté par les femmes et il aurait dit que s’il avait su la fertilité de son frère Ferdinand, il ne se serait pas marié. 57 Snouckaert vante sa générosité et son souci de récompenser chacun tout en précisant que ses conseillers contrôlent ses dépenses, 58 façon d’attribuer à ses derniers et non à l’empereur des défauts de paiement que de nombreux témoignages signalent. Cette générosité se double de qualités d’écoute et d’un effort permanent d’adaptation notamment linguistique qui se traduit aussi par l’adoption de tenues adéquates et même d’une taille de la barbe adaptée à son interlocuteur, carrée (quadrata) pour l’Allemagne et en pointe (acuminata) pour l’Italie. 59 Une autre caractéristique qui ressort de l’ouvrage de Snouckaert est la propension lacrymale de Charles Quint. Cet empereur goutteux est, en effet, moins porté au rire de Démocrite qu’aux larmes d’Héraclite, signe de sa 120 Virginie Leroux 60 Zenocarus 1559, III, 163. 61 Zenocarus 1559, III, 168-169. 62 Zenocarus 1559, V, 295. 63 Zenocarus 1559, IV, 220. 64 Epître aux Philippiens 1, 23-24. sensibilité et de sa compassion. 60 Il pleure lorsqu’il va à la rencontre de son fils, lorsqu’il écoute les malheurs d’autrui, lorsqu’il prononce son discours d’adieu et redoute de n’avoir pas autant servi la justice qu’il ne l’aurait voulu ; 61 enfin, il « expira en répandant des larmes en abondance » (maximam uim lachrymarum effudens expirauit). 62 Ses larmes témoignent de sa souffrance mais aussi de sa piété qui constitue, selon Snouckaert, le soleil qui éclipse les autres qualités de l’empereur. L’évocation de sa vie quotidienne accorde ainsi une place particulièrement importante à la prière, tandis que son corps souffrant en fait une figure quasi-christique : Podagrae, asthmatis, hemoroidum dolores, Caesareum corpus ualde debilitarunt, et Reipublicae curae, quae animum eius non mediocriter anxerunt. 63 Les douleurs provoquées par la goutte, l’asthme et les hémorroïdes affaiblirent considérablement le corps de l’empereur de même que les soucis de l’Etat qui torturèrent grandement son âme. Si cette souffrance fut en partie la cause de la retraite à Yuste, c’est surtout pour se consacrer pleinement à la prière et à la préparation à la mort que l’empereur se retira. Snouckaert indique à plusieurs reprises que Charles Quint fait sienne la formule paulinienne : Ego cupio dissolui, et esse cum Christo.  64 L’éloge culmine donc dans la célébration de la dévotion de Charles. L’ouvrage relève à la fois de la chronique et de la biographie et peut à juste titre être considéré comme une hagiographie de Charles Quint qui vise à faire apparaître ce qui serait l’ontologie sacrale d’un empereur réceptacle du divin. L’enjeu est aussi et peut-être surtout parénétique : il s’agit de faire un état des lieux et de légitimer l’action du prince catholique Philippe II, pleinement investi du pouvoir par son père, mais aussi de consolider le pouvoir de l’ordre de la Toison d’or et, en particulier, des chevaliers des anciens Pays-Bas, dont Snouckaert est originaire, d’où l’insistance sur le droit, la liberté, la générosité et les justes récompenses rendues aux serviteurs de l’Empire. Remarquable à cet égard est la rubrique qui rapporte les conseils donnés par l’empereur au moment de quitter le pouvoir. Snouckaert énumère des mesures qui concernent les intérêts des Anciens Pays-Bas - payer les soldats et les officiers, honorer ce qui est dû aux marchands et maintenir la paix en « Belgique » (Belgica) en 121 Guillaume Snouckaert van Schauwenburg, dit Zenocarus, biographe de Charles Quint 65 Zenocarus 1559, V, 292. 66 Zenocarus 1559, V, 287. nommant de nouveaux évêques et archevêques et en légiférant pour préserver la religion et rénover la justice et la fonction publique ; il fait ensuite un éloge appuyé de deux chevaliers de la Toison d’or qui appartiennent aux familles les plus puissantes des anciens Pays-Bas : Charles II de Lalaing (1506-1558) et son beau-père, Charles de Croÿ (1486-1527), premier prince de Chimay. 65 L’œuvre de Charles Quint, instrument de la providence divine, sera menée à bien par son fils Philippe dont Snouckaert a bon espoir qu’il devienne selon la prophétie de Jean le pasteur unique de la chrétienté : Nulla etenim res Turcarum rabiem melius retardabit, quam quies et pax syncera Principum Christianorum quae si semel annos quadraginta perdurare queat, ante‐ quam chiliadem annorum suorum Maometica secta conficiat : magnopere foret sperandum uniuersam gentem Turcicam Imperio Christianorum esse parituram ac porro mortalium genus ad unum pastorem, unumque ouile esse rediturum. 66 Rien, en effet, n’arrêtera mieux la rage des Turcs que l’entente et la paix sincère des princes chrétiens : si elle pouvait durer quarante ans, avant que la secte de Mahomet ait dépassé une chiliade d’existence, on devait grandement espérer que toute la nation turque serait soumise aux Chrétiens et que le genre humain serait mené par un guide et un pasteur unique. Philippe ne deviendra pas le pasteur unique de la chrétienté, mais la défense de la foi catholique est au cœur de son règne et, à l’instar de son bibliothécaire, il célèbre la providence divine. Dans la bibliothèque de l’Escorial, nouveau Temple de Salomon auquel Philippe II a été comparé depuis sa jeunesse aux Pays-Bas, un tableau peint par Pellegrino Tibaldi représente Salomon et la reine de Saba ; or, l’inscription qui figure en hébreu sur la nappe est précisément la citation biblique qui figure sur la page de titre de l’ouvrage de Snouckaert : Disposuit Deus omnia in numero, pondere et mensura (Sagesse 11, 20). Bibliographie Arciniega García, Luis : Las esculturas encargadas por Carlos V a Leone Leoni en 1549 y su acabado en España por Pompeo Leoni, Archivo Español de Arte 86/ 2, 2013, 87-106. Bodart, Diane : Pouvoirs du portrait sous les Habsbourg d’Espagne, Paris 2011. 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But while Glareanus’ praise of Ferdinand is warm, Charles’, much shorter, seems rather cold. Our interpretation suggests that the cause of this ‘preference’ for Ferdinand, who is described by the Swiss professor as a kind of messiah, is less due to a possible animosity towards Charles than to the hope that humanists, notably Erasmus, placed at the time in King Ferdinand in the political, religious and cultural fields. One can thus suppose, in conclusion, that Fer‐ dinand’s praise was written under the impulse of ‘Erasmian’ enthusiasm towards a promising young prince. Keywords: Glareanus - Charles V - Ferdinand I - Neo-Latin poetry - Panegyric poetry Heinrich Loriti, né en Suisse en 1488 dans le canton de Glaris, d’où son surnom de Glareanus, consacra sa vie entière, après ses études à Cologne, à l’éducation des jeunes gens, à Bâle, Paris et surtout Fribourg-en-Brisgau, où il mourut en 1563. 1 Voir Amherdt 2020. 2 Sauerborn 2001, 57-75. 3 Glareanus 1512 ; le poème est réédité deux ans plus tard (Glareanus 1514). 4 Sur cet événement, voir Sauerborn 1997. 5 Glareanus 1514 ; le texte est édité et traduit en allemand dans Glareanus 1948. 6 Helvetiae descriptio, v. 379-389, en particulier v. 384-388 : […] ceu superat reliquos molimine reges / Magnanimus Caesar, belli inviolabile fulmen, / Totius orbis apex homi‐ numque suprema potestas, / A Christo positus, cui longo serviet aevo / Sol oriens solque occiduus, polus auster et arctos, « […] de même qu’il l’emporte en grandeur sur les autres rois, / Le magnanime César, invulnérable foudre de guerre, / Tête du monde entier et puissance suprême régnant sur les hommes, / Etabli par le Christ ; le serviront, pour une longue suite de temps, / Le soleil levant et le soleil couchant, le pôle sud et le pôle nord ». Pour l’édition des textes latins de la Renaissance, que nous avons établis sur les manuscrits ou les éditions de l’époque, nous avons adopté les principes suivants : les lettres u et v ont été distinguées ; les abréviations ont été résolues ; les coquilles évidentes ont été corrigées ; la ponctuation a été modernisée ; enfin, l’usage moderne a été adopté pour l’utilisation des minuscules et des majuscules. 7 Carmen totam fere Glareani vitam complectens, v. 36-48, en particulier v. 38-40 : Heros heroum ac Priamo mage dignus honore / Regali, quo non quisquam observantior aequi, / Non quisquam Musis doctisque faventior, « Héros des héros et plus digne que Professeur, éditeur et commentateur de textes, auteur d’ouvrages scientifiques, notamment sur la musique, il fut le praeceptor de la Suisse catholique. 1 Lorsqu’il cherchait l’appui des puissants, c’est surtout vers les Habsbourg qu’il se tournait, puisqu’il passa la plus grande partie de sa vie sur leur territoire. Franz-Dieter Sauerborn a décrit en détail les relations de Glaréan avec les Habsbourg, 2 ce qui nous permettra d’être bref sur ce point et d’en venir rapidement à la partie de son autobiographie en vers consacrée à Charles Quint et à Ferdinand I er , qui sera au cœur de notre propos. Introduction : Glaréan et les Habsbourg Dans la vie de Glaréan, il y a d’abord Maximilien I er . En 1512, il tient une diète à Cologne, où Glaréan a étudié et où il commence sa carrière d’enseignant. Le jeune homme écrit un panégyrique en l’honneur de l’empereur, 3 qui lui décerne le titre de poeta laureatus. 4 Deux ans plus tard, dans son Helvetiae descriptio, 5 Glaréan fait un bref éloge de Maximilien, de sa puissance, qui lui vient du Christ, et de son empire, qui s’étend du Nord au Sud et de l’Est à l’Ouest. 6 Enfin, il lui consacre un bref mais vibrant éloge dans le poème autobiographique qui fait l’objet de cet article : dans la partie consacrée à son séjour à Cologne (v. 10-48), Glaréan qualifie l’empereur, qui lui a conféré le titre de poeta laureatus, de héros des héros ; il est plus digne de l’honneur royal que Priam, il est juste, il favorise les Muses et les savants. 7 On notera en passant que Maximilien est le seul des trois 128 David Amherdt Priam de l’honneur / Royal ; personne ne respecte davantage la justice, / Personne ne favorise davantage les Muses et les savants ». Sur ce poème, voir la partie suivante. 8 Glaréan avait dédié en 1531 la première édition de la Chronologie à Balthasar Merklin, alors vice-chancelier de l’Empire. Il dédie d’autres textes à des conseillers impériaux, donc à des membres de l’entourage de l’Empereur ; c’est le cas, par exemple, de son Liber de asse en 1550 (à Johann Georg Paungartner) et de ses Annotationes à Quinte-Curce en 1556 (à Rochus Merz von Staffelfelden, seigneur de Schramberg). 9 Sur les raisons (obscures) de sa présence à Spire, sur le titre de familiaris Caesaris et sur son obtention par Glaréan, voir Sauerborn 2001, 62-63. 10 Sur ce texte, voir Sauerborn 2001, 63-71, qui en donne une édition. 11 Il dédie aussi certaines œuvres à des proches de Ferdinand ; c’est le cas, par exemple, des Annotationes d’Horace, qu’il adresse en 1533 à Johann Fabri, évêque de Vienne et conseiller de Ferdinand. empereurs loués dans l’autobiographie dont Glaréan mentionne la bienveillance à l’égard des hommes de lettres. Il y a ensuite Charles Quint, le successeur de Maximilien. De 1540 à 1555, Glaréan lui dédie plusieurs éditions de ses Annotationes sur Tite-Live et de sa Chronologie de Tite-Live. 8 En 1544, il est reçu par l’empereur lors de la diète de Spire. On lui remet à cette occasion un bref lui conférant le titre de familiaris Caesaris. 9 C’est sans doute cet honneur qui le pousse à écrire un chant de louanges à la gloire de Charles, imprimé en 1547 à Freiburg. 10 Il s’agit de onze strophes en allemand, accompagnées d’une mélodie tirée d’un chant de Ludwig Senfl, ainsi que d’une traduction latine. Les premières lettres des sept premières strophes allemandes forment le nom de l’empereur ; les deux ou trois premiers mots des quatre dernières strophes complètent son titre : « K/ A/ R/ O/ L/ U/ S / Der fünffte / Römischer Kaisar / Zu allen zeiten / Merer des Reichs » (« Charles le cinquième, empereur romain, toujours auguste »). Dans ce poème, l’empereur parle à la première personne : il chante sa confiance en Dieu, qui le guide et se sert de lui pour guider les peuples. La foi et la religion sont au centre de cet hymne. Dans la vie de Glaréan, il y a enfin le roi, puis l’empereur Ferdinand de Habsbourg. Glaréan lui adresse plusieurs de ses œuvres : en 1532, il lui dédie ses Annotationes et sa Chronologie de Denys d’Halicarnasse, 11 et à partir de 1535 il lui dédie régulièrement, au fil des éditions, sa Chronologie de Tite-Live. L’unique éloge de Ferdinand figure dans l’autobiographie de Glaréan, dont il est question dans les lignes qui suivent. 129 Glaréan et Charles Quint 12 Le texte de l’éloge est donné en annexe et muni de notes intertextuelles. 13 Sur ce manuscrit, voir Mahlmann-Bauer 2011, 682 et Glareanus 1949, 9-15. Il apparte‐ nait à un ancien élève de Glaréan et est probablement de la main de ce personnage (Glareanus 1949, 10, n. 13). La plupart des poèmes de Glaréan ont été écrits durant son séjour à Cologne. Quelques pièces, comme le texte que nous étudions ici, sont postérieures. 14 Glareanus 1949, 154-167. 15 Glaréan commence en effet son autobiographie proprement dite au v. 10 par les mots Ille ego qui, reprise d’Ovide, Tristes, IV, 10, 10. Sur les imitations de l’élégie d'Ovide, voir Amherdt 2006, 483-506, à propos de l’élégie autobiographique de l’humaniste suisse Johannes Fabricius Montanus. L’éloge de Charles Quint et de Ferdinand I er dans le poème autobiographique en vers Le poème 12 Ce texte est intitulé Carmen totam fere Glareani vitam complectens quod ipsemet Friburgi publice, antequam Livium explicare inciperet, decantabat anno Domini MDLVIIII : « Poème embrassant presque toute la vie de Glaréan, qu’il déclama publiquement en 1559, en introduction à son cours sur Tite-Live ». Il nous est conservé dans un manuscrit de la Bayerische Staatsbibliothek de Munich qui contient la plus grande partie de ce que l’on connaît de la poésie de Glaréan, qui est presque exclusivement une production de jeunesse. 13 La pièce n’a été éditée qu’en 1949. 14 Après l’exorde (v. 1-9), Glaréan énumère et décrit brièvement les diverses étapes de sa carrière : Cologne (v. 10-48), l’Italie et son premier séjour à Bâle (v. 49-61), Paris (v. 62-83), son deuxième séjour à Bâle (v. 84-100), jusqu’à son arrivée à Fribourg-en-Brisgau (v. 101-104). A partir du vers 105 et jusqu’à la fin du poème, il loue Charles Quint et Ferdinand. Aux vers 105 à 120, il commence par un éloge commun des deux souverains ; les vers 121-128 sont consacrés à Charles, tandis que les vers 129 à 186 font l’éloge de Ferdinand. Ainsi, dans ce texte, qu’il décrit comme autobiographique (Carmen totam fere Glareani vitam complectens) et qu’il insère dans la tradition de l’élégie autobiographique d’Ovide (Tristes, IV, 10), 15 Glaréan accorde une place très importante à l’éloge de Charles et de Ferdinand, puisque sur les 186 vers du poème, 81, soit plus d’un tiers, sont consacrés aux deux frères. Si l’on en croit le titre donné par le manuscrit, le poème a été déclamé par Glaréan en introduction à un cours sur Tite-Live donné en 1559. Nous ne disposons d’aucune autre information sur cet événement. On connaît l’intérêt de Glaréan pour l’historien romain, dont il a déjà été question plus haut, et il est tout à fait possible qu’il ait fait cours sur lui en 1559, à la fin de sa carrière. 130 David Amherdt 16 En 1554, Glaréan introduit son cours sur Suétone en chantant la séquence de Noël Grates nunc omnes et en prononçant un discours où il donne les raisons pour lesquelles il fait cours sur Suétone, un auteur qui présente pourtant de nombreux exemples de vices et d’immoralité : il est permis de parler des vices, affirme Glaréan, si c’est pour en détourner les auditeurs (voir Glareanus 1560, 58-70). On pense évidemment aussi aux Silves d’Angelo Poliziano, praelectiones dont la lecture servait d’introduction à ses cours (voir Politien 1987, notamment 10) ; c’est ainsi qu’il a lu la silve Manto pour introduire un cours sur les Bucoliques de Virgile. 17 Sauerborn 2001, 59, date la composition du poème des années 1535-1538 ; Glareanus 1949, 43-44 et n. 5, suppose qu’il a été écrit peu après l’installation de Glaréan à Fribourg. 18 V. 111-112 ; 164-165. En outre, la pratique consistant à introduire un cours par un poème ou un autre texte, fréquente à l’époque, avait été adoptée par Glaréan lui-même. 16 La question se pose aussi de savoir ce qui a pu l’inciter à lire précisément ce texte plutôt qu’un autre en introduction à un cours sur l’historien romain. Sans doute a-t-il justifié son choix après avoir récité le poème ; mais comme nous n’avons aucune trace du cours qu’il a donné, nous en sommes réduits à des conjectures. Glaréan a-t-il voulu, de même que Tite-Live exaltait les exploits des Romains pour glorifier Rome, exalter les hauts faits et les qualités de Charles et de Ferdinand, nouveaux Scipions (v. 111), glorifiant ainsi la domination des Habsbourg ? A-t-il voulu montrer la réalité de la translatio imperii de Rome à l’Empire, et prouver lui-même par son poème, modestement certes, la réalité de la translatio studii ? Le fait que le poème ait été récité en 1559 ne signifie pas qu’il remonte à cette année-là ou aux années qui précèdent directement cette date. Il s’avère au contraire que le texte a été composé dans les premières années de Glaréan à Fribourg-en-Brisgau, où il arrive en 1529, et au plus tard en 1538, soit plus de vingt ans avant la récitation du poème, si tant est que la date de 1559 soit correcte. 17 La description de la vie de Glaréan s’arrête au vers 100, qui clôt l’évocation de son deuxième séjour bâlois ; les vers sur Fribourg, qui n’ont rien d’autobiographique, constituent en fait, comme nous le verrons, l’amorce de l’éloge des deux souverains. La brièveté de l’évocation de Fribourg donne l’impression que le poète vient de s’y installer et qu’une nouvelle vie commence pour lui, sous les auspices de Charles et de Ferdinand, loués dans les vers qui suivent. En tout cas, ce poème n’a rien d’un bilan de la vie du professeur vieillissant qu’il sera en 1559. Plusieurs autres éléments nous font pencher pour une composition précoce : Charles et Ferdinand sont présentés comme des pueri senes, 18 ce qui interdit une composition postérieure aux années 1530 ; en outre, plusieurs passages indiquent que l’on se trouve durant le conflit avec les Turcs, 131 Glaréan et Charles Quint 19 V. 124-125 ; 161 ; 173. Notons en outre qu’aux v. 44-46, Glaréan évoque Balthasar Merklin, vice-chancelier de l’Empire, dont l’éloge semble indiquer qu’il est encore vivant, ou du moins que son souvenir est encore très vif (Baldasar, Hercyniae non infima gloria gentis, / Cuius honos et fama ingens nunc vergit in ortum / Solis ab occasu felici Caesaris aura, « Balthasar, grande gloire du peuple hercynien, / Dont l’honneur et l’immense renommée s’étend du soleil / Couchant jusqu’au soleil levant dans la bienfaisante lumière de César ») ; or, Merklin meurt en 1531, ce qui situerait la composition du poème vers 1530-1532 déjà. Il n’est pas impossible, du reste, que le poème ait été écrit peu de temps après l’arrivée de Glaréan à Fribourg-en-Brisgau puis retravaillé vers 1535-1538. 20 Les autorités académiques de Fribourg-en-Brisgau avaient même prié Glaréan de ne plus critiquer les luthériens dans ses cours. Voir notamment Schreiber 1937, 83 et 86, ainsi que Fritzsche 1890, 56-58. 21 Les éloges communs ou juxtaposés de Charles et de Ferdinand, souvent très brefs, que l’on trouve dans les années 1520-1530 chez des auteurs tels qu’Ursinus Velius et Georg Sabinus appartiennent à des genres différents (notamment les catalogues d’empereurs) et on n’y décèle aucune préférence pour Ferdinand. Voir p. ex. Velius 1528, fol. eiiir o ; Sabinus 1538, Caesares Germanici, fol. L4r o -L5r o . Sur Ursinus Velius, voir aussi les conclusions de cet article. probablement après la victoire de Charles Quint à Tunis en 1535 et avant la défaite navale de la Sainte-Ligue en 1538. 19 Analyse de l’éloge de Charles et de Ferdinand Eloge de Fribourg-en-Brisgau (v. 101-104) Nous commençons notre analyse par la brève évocation de Fribourg-en-Brisgau, puisqu’elle place l’éloge des deux princes sous le signe de la foi catholique. Glaréan parle en effet de la vocation de Fribourg, qui est de lutter contre la doctrine impie du trop audacieux Luther (v. 103 : Impiaque audacis nimium paradoxa Lutheri). Le poète, catholique convaincu et militant, 20 introduit de la sorte un thème qui sera au centre de l’éloge des deux souverains, celui de la religion, en particulier de la religion catholique, dont ils sont les défenseurs. Eloge commun de Charles et de Ferdinand 21 (v. 105-120) Glaréan présente Charles et Ferdinand comme un couple gémellaire (v. 108 : par nobile nostri secli, « noble couple de notre temps »), comme « les deux plus grandes lumières de notre monde » (v. 105 : lumina maxima mundi). Il les décrit aussi, en s’appuyant sur un intertexte épique virgilien, comme des « foudres de guerre » comparables aux deux Scipions (v. 111 : Scipiadas veluti veteres, duo fulmina belli). Le poète fait également usage du topos du puer senex : les deux hommes sont jeunes, courageux, et n’ont rien à envier aux vieillards (v. 111-112). Aux vers 114-115, il les décrit comme un don de la Providence, et même, aux vers 116-117, citant la quatrième bucolique de Virgile, comme les prémices d’un 132 David Amherdt 22 On retrouve cette idée dans l’éloge de Balthasar Merklin cité ci-dessus, n. 19. 23 Sur la foi de Ferdinand, qui impressionnait ses contemporains, voir Sutter Fichtner 1982, 258 ; voir aussi 246-247 (à propos de la position religieuse de Ferdinand). 24 Sur la signature évangélique de ces expressions, voir Garnier-Mathez 2005, 97-155. nouvel âge d’or. Enfin, aux vers 119-120, s’appuyant sur les Pontiques d’Ovide, il indique qu’ils sont maîtres d’un empire sur lequel le soleil ne se couche jamais, pour reprendre une expression bien connue. 22 Nous ne nous attardons pas ici sur les divers intertextes, épiques en particulier, qui rehaussent l’éloge. Dans ce passage, les deux souverains sont placés sur un pied d’égalité. Pas tout à fait, à vrai dire : aux vers 106-107, alors que Charles est aethereo delectus numine Caesar (empereur choisi par la divinité céleste), Ferdinand est proles summo dilecta Tonanti (enfant chéri du Tonnant suprême). Faut-il voir dans le choix des adjectifs delectus et dilectus une préférence affective inconsciente de Glaréan pour Ferdinand, aimé plutôt que choisi ? Nous reviendrons plus loin sur cette hypothèse. Eloge de Charles Quint (v. 121-128) Il s’agit d’un éloge extrêmement bref, de huit vers seulement. Le vocabulaire met en évidence la grandeur et la force de Charles : l’empereur possède le summus apex et la summa potestas (v. 122), il foudroie (v. 124 : fulminat), domine (v. 124 : coercuit), il est roi et guide (v. 121 : rex et moderator). Glaréan parle aussi de son auguste gloire (v. 127-128 : honorem / Augustum). Aux vers 126-128, il fait usage du topos de la modestie de son propre talent pour justifier les pauca (v. 126 : paucis), les quelques mots auxquels se limite l’éloge de l’empereur : il ne faudrait pas que la faiblesse de son talent fasse de l’ombre à l’Empereur… et qu’il soit mal jugé par les savants ! Eloge de Ferdinand (v. 129-186) Au début du passage consacré à Ferdinand, Glaréan affirme que pour lui aussi il va se contenter de pauca, de peu de mots (v. 129 : pauca mihi de fratre cantanda). Mais la mesure du deuxième pauca est bien différente de celle du premier, puisque l’éloge de Ferdinand ne comprend pas moins de 57 vers, alors que celui de son frère Charles n’en comprend que 8. Deux poids, deux mesures ? Laissons à nouveau la question en suspens pour le moment. Aux vers 129-141, Glaréan fait l’éloge de la religion et des vertus de Ferdi‐ nand. 23 Alors que la première chose qu’il affirme de Charles, c’est qu’il est rex et moderator (v. 121), ce qu’il dit d’abord de Ferdinand, c’est qu’il est pius (v. 129) ; c’est l’idée centrale de ces vers, répétée au vers 139, lorsqu’il indique que Ferdinand est l’image de la vraie piété (verae pietatis imago). L’adjectif verus, 24 qui met en évidence la profondeur et la sincérité du sentiment religieux du roi, 133 Glaréan et Charles Quint 25 Erasme utilise des expressions telles que Dei simulacrum ou Dei imago. Voir Institutio principis, I, 35 ; I, 40 ; I, 96 (éd. Erasme 2015, 192, 196 et 274 ; Erasme 1974, 150, 151 et 174). Sur le prince qui représente la divinité (numen) et doit agir à son image, voir Erasme 1974 (Panegyricus ad Philippum Austriae ducem), 59. apparaît encore dans deux expressions, d’abord aux vers 132-133, où Ferdinand est loué pour son amour de la vraie ou véritable religion (verae relligionis), et au vers 140, où il est décrit comme modèle de la véritable valeur (ou du véritable mérite, verae laudis). On remarquera qu’aux vers 139-140, Glaréan emploie trois fois verus : Ferdinand est le verus princeps, l’image de la vera pietas et un exemple de vera laus. Le roi est même décrit, au vers 130, comme un divinum numen, une puissance divine, le terme numen étant d’ailleurs repris au vers 135 : Ferdinand est semblable à une divinité, puisque, explique Glaréan, son seul but est de répandre la gloire du Christ (v. 138 : gloria Christi), la noblesse d’âme (v. 137 : honestati) et la pudeur ou la retenue (v. 137 : pudori). Ce thème rejoint celui du prince image de Dieu ou vicaire de Dieu, central dans l’Institutio principis christiani d’Erasme. 25 Glaréan mentionne en outre l’illustre vertu du roi (v. 131 : inclyta virtus), sa vivante vertu (v. 140 : vivida virtus ; on remarquera l’allitération de cette expression empruntée à Virgile) et sa pureté de mœurs (v. 132 : probitas morum). On a donc ici l’éloge du règne du véritable prince chrétien, formé dans la religion et désireux de la répandre dans son royaume, comme une sorte de vicaire de Dieu sur terre. Cet éloge peut être à la fois considéré comme le reflet d’une réalité (Ferdinand est un prince chrétien) et comme le désir que cette réalité soit confirmée. Des vers 141-151, où Glaréan fait état de la faiblesse de son talent, nous nous contenterons de retenir l’interrogation Quibus te / Laudibus extollam (v. 141- 142, « par quels éloges vais-je t’exalter ? ») : par le biais de l’intertextualité, en convoquant un passage de l’Enéide où le vieillard latin Drancès s’adresse au grand Enée, le poète fait précisément de Ferdinand… un nouvel Enée. Aux v. 152-165, Glaréan parle des exploits militaires de Ferdinand. Dans ce passage, ce sont les v. 163-165 qui retiendront particulièrement notre attention : Glaréan juge que c’est un exploit beaucoup plus méritoire pour un tout jeune homme d’avoir vaincu ses passions que de l’avoir emporté sur ses ennemis ; le poète reprend ici le discours sur les vertus de Ferdinand, qui font de lui un souverain libre et serein, capable d’affronter avec mesure toutes les difficultés. Il renoue en outre avec le topos du puer senex : Ferdinand est parvenu à maîtriser 134 David Amherdt 26 Voir Kohler 2003, 90-91, qui montre que Ferdinand était connu pour la maîtrise de son caractère. La réflexion de Glaréan est dans la ligne des élégies morales du deuxième livre de ses Elegiarum libri duo (Glareanus 1516), où il répète à l’envi à ses jeunes élèves que la vraie noblesse consiste à avoir vaincu ses passions (sur ces poèmes, voir Amherdt 2015). L’interprétation de Glareanus 1949, 167, n. 43, est différente : le ferus animus et les sensus rebelles désigneraient la Réforme, qui aurait été domptée par Ferdinand. Il ne nous semble pas que le texte permette cette interprétation. 27 Le thème de la lumière que le prince répand sur ses sujets est un thème important de l’Institutio d’Erasme (cf. I, 40 ; éd. Erasme 2015, 196 ; Erasme 1974, 151). 28 Confugium miseris, oppressis lumen amoenum, / Pauperibus spes magna, bonis solamen avitum, / Iustitiae cultor, quo nos confidimus usque ! son caractère alors qu’il était dans son tout jeune âge (v. 164 : primaeva aetate), dans ses toutes jeunes années (v. 165 : prorsus iuvenilibus annis). 26 Aux vers 166-186, Glaréan adresse au roi des vœux de longue vie, de bonheur, de victoire, de paix. Ferdinand revêt des habits messianiques : il est rex clemen‐ tissimus (v. 166 ; et au v. 172 : rex magne). Et surtout, aux vers 169-171 il est, tel le messie, « le refuge des malheureux, l’agréable lumière pour les opprimés, 27 / Le grand espoir des pauvres, la consolation paternelle des bons, / Le défenseur de la justice, en qui nous ne cessons de mettre notre confiance ! » 28 Aux vers 172-173, Glaréan espère que sous ses auspices cessera la fureur turque - le poète termine ainsi sur un espoir de paix. Au vers 180, comme s’il se rendait compte qu’il a trop peu parlé de Charles, Glaréan le mentionne à nouveau, pour souligner sa grande justice (iustissimus). Il termine (v. 183-186) en souhaitant que le Christ protège Ferdinand et que celui-ci puisse gagner le ciel, comme une sorte de saint, cette conclusion confirmant le caractère fortement religieux de l’éloge du roi. Interprétation et conclusion Glaréan consacre près du tiers de son « autobiographie » à un éloge de Charles Quint et de Ferdinand I er , comme pour montrer l’importance que revêtent dans sa vie les deux souverains. Or, c’est Ferdinand qui est au centre de cet éloge, Ferdinand, le puer senex, l’incarnation de l’enfant de la quatrième bucolique de Virgile, le roi messie, consolateur des malheureux, défenseur de la vraie religion et roi de paix, appelé à rejoindre le Ciel après une longue vie. Par contraste, l’image de Charles Quint paraît bien pâle. Les pauca que le poète concède à ce delectus, cet élu des dieux, sont vraiment modestes, comparés aux pauca par lesquels il fait l’éloge de Ferdinand, le dilectus, le bien-aimé de Dieu. L’éloge de l’Empereur, qui semble froid et convenu, est concentré sur sa puissance et sa justice, dépourvu qu’il est d’allusion à sa religion, à sa bonté, à ses vertus… Glaréan donne de l’empereur une image qui n’attire guère la sympathie, contrairement à celle de Ferdinand. Pourquoi ces différences ? 135 Glaréan et Charles Quint 29 Halkin 1974. 30 Margolin 1987. 31 Voir aussi Kohler 2003, 56-57. Sur la sympathie de Ferdinand pour les idées érasmiennes, voir ibid., 56 et 117-118, ainsi que Sutter Fichtner 1982, 246-247, sur les conseillers érasmiens de Ferdinand. 32 Il lui dédie sa Paraphrase de l’Evangile selon saint Jean (1523). Les deux hommes ont échangé une correspondance, qui comprend six lettres d’Erasme et quatre de Ferdinand. Voir notamment Margolin 1988, 15-29. On pourrait penser que, puisque Fribourg, qui appartenait au territoire habsbourgeois de l’Autriche antérieure, était sous la domination directe de Ferdinand, Glaréan avait jugé à propos de privilégier l’éloge de ce dernier, qui régnait sur les territoires de langue allemande, plus proches émotionnellement de Glaréan. Mais cela paraît un argument assez faible, d’autant que nous avons vu que le fait de vivre à Fribourg ne l’a pas empêché de rechercher les faveurs de Charles Quint et d’écrire un hymne en son honneur. Du reste, dans les panégyriques néo-latins des deux frères écrits de leur vivant et après leur mort, Charles est presque toujours privilégié : c’est lui qui est considéré comme le Habsbourg par excellence ; Ferdinand, lui, disparaît derrière la figure de son frère aîné. Mais c’est précisément cette inversion de l’équilibre par rapport à la pratique habituelle qui fait de notre poème un texte exceptionnel - et nous revenons à notre question : qu’est-ce qui a pu inciter Glaréan à composer un tel éloge de Ferdinand ? Un petit détour par Erasme pourrait apporter quelque lumière. Glaréan connaît bien le prince des humanistes, avec qui il a eu des relations amicales, parfois orageuses, certes, ce qui ne l’a pas empêché, sa vie durant, de se référer à lui comme à son magister. Il est en tout cas fortement influencé par l’œuvre de son aîné, qui résidait à Fribourg entre 1529 et 1535, donc à l’époque où a été composée l’autobiographie en vers. Dans son article consacré aux relations d’Erasme avec François I er et Charles Quint, Léon-Ernest Halkin montre qu’Erasme déplore le manque de profondeur de la religion personnelle de l’empereur et qu’il regrette le fait qu’il n’accorde aucune importance pratique à son enseignement. 29 Jean-Claude Margolin, qui s’intéresse quant à lui plus précisément à Erasme et Charles Quint, explique que le premier est déçu par le bellicisme et l’intolérance du second ; 30 il indique qu’Erasme éprouve en revanche une grande affection à l’égard du jeune Ferdinand, qui écrit en latin, favorise les belles lettres et accueille avec bienveillance ses traités politiques, au point qu’il voit en lui une image du prince idéal, le véritable « prince chrétien ». 31 Erasme apprécie son éducation, sa piété, son esprit de tolérance, sa culture et son ouverture politique. 32 136 David Amherdt 33 Römer 2002, 70-75 (interprétation de l’ode). 34 V. 89-90 : Ergo huic vel uni Pieridum chorus / Sudabit omnis […] (« Ainsi, pour lui seul s’épuisera tout / Le chœur des Piérides ») ; v. 91-92 : […] hoc authore nobis / Austriadum omne genus canendum (« […] à son instigation, nous / Célébrerons toute la maison d’Autriche »). 35 Nous donnons ci-après le texte que nous avons analysé ; les notes intertextuelles ne prétendent pas à l’exhaustivité et sont limitées aux besoins de la démonstration. 36 H. Glareanus, [Gedichte], Bayerische Staatsbibliothek, Clm 28325, fol. 68r o -69r o ; Glareanus 1949, 162-167. 37 Virgile, Enéide, III, 320 : O felix ut ante alias Priameia virgo. C’est sans doute dans cette même optique qu’il faut interpréter le texte de Glaréan, qui privilégie Ferdinand moins par animosité ou par mépris à l’égard de Charles Quint, que mû par l’espérance placée à cette époque en Ferdinand tant dans le domaine politique et religieux que dans le domaine culturel - dont il n’est toutefois pas question dans notre poème. On peut ainsi penser que l’éloge de Ferdinand est écrit sous l’impulsion d’un enthousiasme « érasmien » devant un jeune prince prometteur. Cette même préférence, peut-être inconsciente, accordée à Ferdinand se retrouve dans l’ode du poète viennois Caspar Ursinus Velius chantant la victoire de Charles Quint sur François I er à Pavie en 1525. A la fin de ce poème de 100 vers figure aussi Ferdinand, dont l’éloge est bref, mais appuyé, puisqu’il apparaît, selon l’interprétation de Franz Römer, comme un nouvel Auguste, alors que Charles n’est comparé qu’aux fils d’Auguste, Drusus et Tibère. 33 Ferdinand est en outre présenté comme celui pour qui travaille tout le chœur des Muses et comme celui qui promeut la vie intellectuelle à l’Université de Vienne. 34 Dans ce poème également, le poète semble charmé par le personnage de Ferdinand, notamment par son appui de la vie intellectuelle : on a peut-être affaire au même sentiment que celui de Glaréan, qui, lui, fait plutôt l’éloge de la piété de Ferdinand. Mais à la différence de Glaréan, Ursinus Velius ne donne pas davantage de place à l’éloge de Ferdinand, ce qui nous permet de souligner encore une fois l’originalité du texte de l’humaniste suisse. Annexe 35 Carmen totam fere Glareani vitam complectens quod ipsemet Friburgi publice, antequam Livium explicare inciperet, decantabat anno Domini MDLVIIII  36 […] O felix una ante alias urbs alma Friburgum, 37 Cui fatale sit hos errores tollere natos 137 Glaréan et Charles Quint 38 Glareanus, Helvetiae descriptio, 379 : Papa tibi et Caesar [Maximilianus], duo lumina maxima mundi, / Ante oculos sunto. 39 Virgile, Enéide, VI, 758 : Inlustris animae. 40 Horace, Satires, II, 3, 243 : Quinti progenies Arri, par nobile fratrum. 41 Virgile, Enéide, VI, 842-843 : geminos, duo fulmina belli, / Scipiadas ; Glareanus, Helvetiae descriptio, 385 : Magnanimus Caesar, belli inviolabile fulmen (à propos de Maximilien I er ). 42 Virgile, Enéide, II, 777-778 : Non haec sine numine divum / Eveniunt. 43 Virgile, Bucoliques, 4, 4-5. 44 Voir les v. 46-47 : Cuius honos et fama ingens nunc vergit in ortum / Solis ab occasu, ainsi que Glareanus, Helvetiae descriptio, 387-388 : cui longo serviet aevo / Sol oriens solque occiduus, polus auster et arctos (à propos de Maximilien I er ). Voir aussi Ovide, Pontiques, I, 4, 29-30 : Caesaris ira mihi nocuit, quem solis ab ortu / Solis ad occasus utraque terra tremit. 45 Glareanus, Helvetiae descriptio, 386 : Totius orbis apex hominumque suprema potestas (à propos de Maximilien I er ). 46 Virgile, Géorgiques, IV, 560-561 : Caesarum magnus ad altum / Fulminat Euphraten. Impiaque audacis nimium paradoxa Lutheri ! Devita monstra haec, sceleratas effuge stolas ! Ante oculos sunto duo lumina maxima mundi : 38 105 Carolus, aethereo delectus numine Caesar, Et frater, proles summo dilecta Tonanti, Illustres animae, 39 nostri par nobile secli ! 40 Porro quis tanta virtute ac indole tanta Vidit avum patremque et avita mente nepotes, 110 Scipiadas veluti veteres, duo fulmina belli, 41 Tam iuvenes et tam cordatos tamque severos, Ut senibus neuter devictus porrigat herbam ? Non haec absque Deo, non haec sine numine divum 42 Eveniunt. Quam nunc vere, Maro, dicere posses : 115 « Ultima Cumaei venit iam carminis aetas ; Magnus ab integro seclorum nascitur ordo », 43 Cum Deus Austriacam celebri cognomine gentem Vexit ad hoc rerum culmen, quo maius ab ortu Purus in occasum nil usquam Phoebus obumbrat. 44 120 Carolus, Hesperia rex et moderator utraque, Imperii cui summus apex, cui summa potestas 45 Iure data est, non Herculeis contenta columnis, Fulminat Aegyptum totumque coercuit aequor, 46 Quod medium secat Europen atque Africa regna. 125 At satius paucis de tanto principe, ne fors Deterrere ingenii culpa videamur honorem Augustum, lusum doctis risumque laturi. Pauca mihi de fratre pio cantanda, quod illum 138 David Amherdt 47 Virgile, Enéide, VI, 405 : Si te nulla movet tantae pietatis imago. 48 Virgile, Enéide, V, 754 : … sed bello vivida virtus ; XI, 386 : … Possit quid vivida virtus. 49 Virgile, Enéide, XI, 125 : Vir Troiane, quibus caelo te laudibus aequem ? 50 Virgile, Enéide, IV, 345 : Sed nunc Italiam magnam Gryneus Apollo. Haec tellus veluti divinum numen honorat, 130 Et merito. Quid enim non isthaec inclyta virtus Et probitas morum et verae, quo pectus abundat, Relligionis amor meruit ? Si Iulius olim Caedibus ex hominum divinos Caesar honores Commeruit, cur non potius mihi numinis instar 135 Hic fuerit, qui totus in hoc desudat et urget, Ut sit honestati locus, ut sua dona pudori, ut Sola salutiferi subolescat gloria Christi ? O vere princeps, verae pietatis imago 47 Et verae laudis specimen, tua vivida virtus 48 140 Me mihi surripuit, rex Ferdinande. Quibus te Laudibus extollam, 49 quonam praeconia cantu Ordiar, haud equidem scio ; non mihi tanta facultas Dicendi, non Andini facundia vatis, Non magni, quanquam caeci, sed multa videntis 145 Copia sufficiet quantumvis dulcis Homeri. Ergo ad vota precesque pias, mea Musa, recurre ! Quicquid habet tua mens, quicquid Gryneus Apollo 50 Inspirat, fac ut auspicium, fac ut omen oberret Aures divorum felix praesensque iuvandis 150 Principibus ! Ergo ad vota precesque pias, mea Musa, Qui nunc magnanimos mira regit arte Boemos Et Marcomannos et ad utraque fluminis Istri Littora Pannonios et Iazygas undique sylva Clausos Hercynia, qua non gens mitior ulla 155 Nec tam dives alit bona pascua, queis sine sentit Esuriem tellus Germana ! Carinthia regna Ditia quid memorem, Styrias atque Oenidas urbeis, Dalmaticumque solum, vario foecunda metallo Arva ? Sed haud tantum est celsos duxisse triumphos 160 Et terra late dominarier, aequore toto Omnibus horrori, nulli non esse timori, Quantum animum domuisse ferum sensusque rebelleis, Quod primaeva aetate usu venisse videmus Hoc nostro in rege et prorsus iuvenilibus annis. 165 139 Glaréan et Charles Quint 51 Cf. Virgile, Enéide, I, 241 : Quem das finem, rex magne, laborum. 52 Ovide, Amours, I, 9, 1 : Militat omnis amans, et habet sua castra Cupido. 53 Aetherius Olympus : Virgile, Enéide, VI, 579 ; VIII, 319. Dii tibi dent longam, rex clementissime, vitam Et fortunatam multa cum laude senectam ! Ut sol lucescas totum, laudate, per orbem, Confugium miseris, oppressis lumen amoenum, Pauperibus spes magna, bonis solamen avitum, 170 Iustitiae cultor, quo nos confidimus usque ! Auspiciis, rex magne, 51 tuis votisque futurum, Ut furor Odrysii brevior velit esse tyranni. Dent tibi ad has laudes stimulus proavique atavique, Magnifici proceres, avus et pater ! En tibi quantum 175 Res nitet Austriaca et celsis caput intulit astris ! Sat tibi ad omne decus maiorum exempla tuorum. Nunc coeptis insiste tuis animumque sub astra Extolle invictum ! Mundus tibi militat omnis ; 52 Hinc aderit Caesar, frater iustissimus, hinc et 180 Fessa malis tandem toto Germania coetu. Sit felix faustumque, quod e republica et usu Communi moliris ! In hoc tibi coelitus omne Praesidiumque aderit Christusque in vota vocatus, Ut bene dispositis tua per conamina rebus 185 Felix aethereo requies tua duret Olympo. 53 Bibliographie Sources Erasmus, Desiderius : Panegyricus ad Philippum Austriae ducem. Institutio principis christiani, ed. Otto Herding, Amsterdam 1974 (Opera omnia Desiderii Erasmi Rotero‐ dami, IV.1). Erasmus, Desiderius : La formation du prince chrétien. Institutio principis christiani, ed. Mario Turchetti, Paris 2015 (Textes de la Renaissance, 202). 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The Latin dedication of the Turcicarum rerum commentarius (Rome, 1531) and the portrait of the Emperor in the Elogia uirorum bellica uirtute illustrium (Florence, 1551) contribute to the imperial propaganda by exalting the qualities of the prince on the model of the Roman emperors’ biographers - particularly Suetonius - and by accrediting the myth of the natural and providential power of Charles V. However, the Historiae sui temporis, published in Florence in 1550 and 1552, give a much more nuanced picture. The chronicler eludes censorship thanks to the narrative points of view and expresses more and more criticism about the policy and the personality of Charles V. A careful reader would also notice that the main portrait of the prince, in Book XXXVII, is an official mask made by a fine strategist to hide the crimes of the Sack of Rome and to fool the mistrust of Clement VII. Over the Chronicles, Paolo Giovio casts doubt on the qualities of the prince, accumulating stories and rumours about his ambition, his cupidity, his fear of dishonour, his insensibility… In Book XXXVIII, he gives a ruthless analysis of the conflict between the two potential masters of the occidental world, Charles V and Paul III, revealing the strictly private interest and the treason hidden behind the false friendship and the sacred alliance. Keywords: Paolo Giovio - portrait - imperial propaganda - chronicles - criticism Paolo Giovio, né à Côme en 1483 et mort à Florence en 1552, était médecin de formation, mais il s’est fait connaître par son œuvre abondante d’historiographe et par la constitution du Musée qui réunissait dans une villa construite à Côme à cet effet une collection de portraits d’hommes illustres. Giovio est entré au service de la maison des Médicis en 1517 et il a été successivement au cours de 1 Price Zimmerman 2001. 2 Benedetto Giovio 1629. 3 Dans une lettre à Gianmatteo Giberti, datée du 18 mars 1522 à Florence, Paolo Giovio lui dit espérer de Raffaello de’ Medici un portrait de la Majesté impériale. Il précise qu’il ne faudrait pas qu’il soit moins beau que celui que le Cardinal de Lorraine doit lui envoyer de François Ier (Paolo Giovio 1958, I, 94). 4 Primo Luigi Tatti, Appendice alla terza Deca degli Annali di Como, Milano 1735 (référence donnée par Leydi 1999, 249-250, n. 51). 5 Leydi 1999, 142, n. 8. sa vie le protégé des papes Léon X et Clément VII et de Cosme I er de Médicis. Il s’est attaché plus particulièrement à Jules de Médicis : quand celui-ci fut élu pape, le 9 novembre 1523, Giovio s’installa avec lui au Vatican et devint un personnage éminent en même temps qu’un observateur privilégié des relations politiques internationales, qui se jouaient dans l’antichambre de Clément VII. Il se consacra alors pleinement à ses chroniques d’histoire contemporaine, un ouvrage très contesté par ses contemporains pour sa partialité et sa légèreté mais qui retrouve quelque faveur auprès de la critique moderne. 1 Giovio fut fidèle à Clément VII pendant le sac de Rome et ce dernier l’en a remercié en le nommant évêque de Nocera le 6 juillet 1527. Pourtant, Paolo Giovio s’intéresse très tôt à Charles de Habsbourg et il entreprend, avec son frère Benedetto, historiographe lui aussi, 2 de s’attirer les faveurs du monarque. Dès 1522, au moment où il envisage d’ouvrir sa collection de portraits d’hommes de lettres à des portraits d’hommes d’armes, il commence des démarches auprès de Raffaello de’ Medici pour l’acquisition d’un portrait de Charles. 3 Nous possédons deux copies de portrait de Charles Quint provenant de la collection de Paolo Giovio, la gravure de Tobias Stimmer dans l’édition des Elogia uirorum illustrium de Pietro Perna publiée à Bâle en 1577 et la copie de Cristofano dell’Altissimo conservée au musée des Offices. C’est probablement à Bologne en décembre 1529, lorsque Charles vient se faire sacrer empereur par le pape, que Giovio le rencontre pour la première fois. D’après les Annales de la ville de Côme, Charles Quint, le jour de son sacre, le 24 février 1530, aurait anobli Paolo et Benedetto Giovio ainsi que les fils de ce dernier. 4 L’année suivante, Paolo offre à Charles Quint son premier ouvrage historique, le Commentario de le cose de’Turchi, qui est publié à Rome en 1532. Dans les années 1530, Paolo Giovio se rapproche aussi beaucoup d’Alfonso d’Avalos, marquis del Vasto, commandant des armées de Charles Quint. Alfonso d’Avalos, à qui Giovio dédie ses Elogia uirorum illustrium en 1546, est l’un des principaux mécènes du Musée de Côme, dans lequel il séjourne à diverses reprises. 5 Le programme iconographique du Musée, dont la construction a lieu entre 1537 et 1543, intègre des éléments de la propagande impériale. En effet, le cabinet d’armes de la villa est placé 144 Emilie Séris 6 Paolo Giovio 1972, 38 : ac inde ad armamentarium, quod iuxta atrium, iure ipso, inuicti Caesaris Caroli augusta insignia tuentur (« puis on arrive au cabinet d’armes, à côté de la cour, que protègent à bon droit les augustes insignes de l’invincible Empereur Charles »). L’édition des textes a été normalisée (i pour i et j ; u pour u et v ; V pour U et V ; diphtongues dissimilées). Je donne des traductions personnelles des textes de Paolo Giovio. 7 Sur le programme signifié par la devise, König 2002, 197-222. 8 Paolo Giovio 1984, 379-380. 9 L’impresa de Charles Quint se trouve dans le manuscrit 28 du Fondo Aliati de la Società Storica Comense, c. 8v. Elle est reproduite dans Paolo Giovio 1984, 434. 10 L’édition romaine de 1555 reproduit la copie avec figures offertes par Paolo Giovio à Cosme I er de Médicis le 19 septembre 1551 (Paolo Giovio 1978, 46). 11 D’après Leydi 1999, 247-251, deux copies se trouveraient dans les cod. Triv. 640 et 743 (ASCM-BT) et la troisième dans le ms. 4.5.30 (BCCo). 12 Paolo Giovio 1550-1552. sous les emblèmes de Charles Quint : 6 toujours selon les Annales de la ville de Côme, les frères Giovio auraient reçu avec le titre de comte palatin le droit de joindre au stemma familial les deux colonnes d’Hercule et la devise Plus ultra. 7 Dans son Dialogo dell’imprese militari e amorose (1555), Paolo Giovio fait l’éloge de l’emblème de Charles Quint, qui surpasse en gravité et en beauté ceux de tous les autres rois et princes. 8 Le manuscrit du Dialogo présente une image peinte de l’emblème 9 et l’édition de 1555 une gravure. 10 Mieux, Benedetto Giovio aurait été chargé de préparer l’entrée triomphale de Charles Quint à Côme à son retour de la campagne d’Alger vers l’Allemagne à l’automne 1541. Un texte de sa main, intitulé Futurus apparatus, expose un projet ambitieux de décors allégoriques aménagés dans toute la ville en vue d’un itinéraire qui devait mener l’Empereur jusqu’au Musée de Paolo Giovio, dont le seuil serait orné pour l’occasion des deux colonnes d’Hercule. 11 L’échec de la seconde expédition africaine en décida autrement. Enfin, en 1550, Paolo Giovio envoie à Charles Quint, avec une lettre datée du 14 août, le livre XXXIV de ses Historiae sui temporis, consacré à l’expédition de Tunis, avant de l’envoyer à l’impression. En 1551, il publie le second volet des Elogia sur les hommes qui se sont illustrés par la bravoure militaire dans lequel figure un éloge de Charles Quint et, en 1552, il publie la fin des Historiae sui temporis avec un privilège de l’Empereur. 12 Ainsi, l’ensemble de l’œuvre historiographique de Paolo Giovio, depuis son premier commentaire en langue vulgaire jusqu’à la somme des chroniques latines s’inscrit dans le programme de la propagande impériale. Emmanuelle Pugeau a montré récemment que Giovio était un fervent partisan de l’alliance de l’Europe chrétienne contre l’Empire Ottoman et que Charles Quint avait incarné un temps ses espérances, mais on s’est moins intéressé à ses critiques de la politique impériale, notamment dans les Historiae. Si Paolo Giovio a 145 Portraits de Charles Quint chez Paolo Giovio 13 Paolo Giovio 2005. 14 Furno 2017. 15 Sur le Commentario et ses sources, Pujeau 2015, 55-80. 16 Sur l’usage de cette épithète dans la propagande de Charles Quint, voir Burke 2006, 121-143, en particulier 125. 17 Paolo Giovio 2005, 69. sans conteste participé à l’élaboration du mythe de Charles Quint, je voudrais montrer que les Historiae, en dépit de la censure impériale, ont aussi contribué à le discréditer. La première image de Charles Quint livrée à la postérité par Paolo Giovio est celle qui se dégage de la dédicace du Turcicarum rerum commentarius, datée de février 1531 à Rome. 13 Paolo Giovio écrivit l’ouvrage et la dédicace en langue italienne, mais ils furent traduits en latin par Francesco Negri (1500- 1563), philologue et réformateur. Cette traduction fut publiée à Strasbourg et à Wittemberg, avec une dédicace de Mélanchton en 1537, à Anvers et à Paris, par Robert Estienne, en 1538 et 1539, après le succès de l’expédition de Tunis, et c’est cette version, plus que le texte italien, qui fut diffusée au Nord de l’Europe. 14 La fonction de l’épître dédicatoire impose le code épidictique de l’éloge et la finalité même de l’ouvrage contribue à façonner la nouvelle figure de l’empereur : Paolo Giovio se propose de servir Charles Quint dans son entreprise militaire de défense de la Chrétienté contre l’extension de l’Empire Ottoman en lui livrant ses connaissances d’expert sur l’histoire et la culture du peuple turc. 15 Le traducteur a apporté cependant quelques modifications au texte italien original de Paolo Giovio. Par exemple, il ajoute un titre et l’apostrophe de la première ligne qui attribuent à Charles Quint l’épithète inuictissimus  16 devenue officielle, alors que Paolo Giovio le nommait dans le Commentario italien Vostra Maestà. 17 Pour le reste la traduction latine est fidèle et conforme au lexique employé par Paolo Giovio dans ses œuvres latines : les premières vertus louées chez Charles Quint sont sa piété et sa grandeur d’âme exceptionnelles (sua singulari religione atque animi magnitudine). De plus, Giovio alimente la croyance dans la mission divine de Charles Quint, rappelant ses innombrables victoires et la paix qu’il a procurée avec magnanimité et non sans la grâce de Dieu (adeo magnifice neque id sine gratia Dei). Il insiste aussi sur son pouvoir fédérateur et sur l’alliance du très chrétien Roi de France et du pape Clément VII pour une cause si sainte (huic sanctissimae prouinciae). C’est une manière d’insister sur la clémence de Charles Quint, qui s’adjoint François I er en lui faisant épouser sa sœur, Eléonore du Portugal, le 7 juillet 1530, et sur le caractère providentiel de cette alliance des princes chrétiens. 146 Emilie Séris 18 Paolo Giovio 2005, 71. 19 Furno 2017, 15. 20 Suétone, Caligula 3 : Omnes Germanico corporis animique uirtutus, et quantas nemini cuiquam, contigisse satis constat. 21 Sur l’origine du surnom d’Auguste, voir Suétone, Diuus Augustus 7. Notons que Giovio s’arroge le droit de s’adresser au prince sans détours dans l’ouvrage, revendiquant la fidélité du serviteur contre l’éloge du courtisan, la simplicité contre l’ornement et la substance des choses contre la vanité des mots. Cette revendication éthique passe pour lui par le choix de la langue employée. Dans le texte original, Paolo Giovio opposait en effet aux ornements inutiles du parlare toscano la semplice lingua comune a tutta l’Italia. 18 Transposée en latin, la distinction entre les Tusci sermonis ornamenta et la simpliciori atque uniuersae Italiae communiori lingua pouvait prendre cependant une autre signification en recouvrant désormais la division entre langue vulgaire et langue latine. Le traducteur contribuait alors à faire du latin la langue officielle de la propagande impériale en raison de son universalité, probablement dans l’intention d’unir catholiques et réformés contre un ennemi commun. 19 C’est ainsi que l’éloge de Paolo Giovio a pris une dimension européenne, en partie malgré lui. Le second témoignage en langue latine donné par Paolo Giovio sur Charles Quint est l’éloge qu’il insère dans le second volume des Elogia uirorum illustrium publié en 1551 à Florence. Le portrait littéraire de Charles Quint ouvre le septième et dernier livre de l’ouvrage. L’adjectif au superlatif inuictissimus est donné cette fois comme le cognomen mérité par l’empereur en raison de la réunion en sa personne de tant de vertus exceptionnelles. Le topos de la convergence de toutes les plus grandes qualités dans un prince se trouvait déjà dans les Vies de Suétone, notamment à propos de Germanicus. 20 Paolo Giovio ajoute ici les épithètes au vocatif ter maxime et Auguste qui renvoient également au culte impérial romain. 21 L’humaniste rappelle le succès de la première expédition africaine à Tunis en 1535, sans faire la moindre allusion à l’échec de la seconde à Alger en 1541, et vante l’expansion espagnole en Amérique en mentionnant les Antipodes. Outre la vaillance (uirtutis), Paolo Giovio développe une nouvelle fois les vertus de piété (maxime pius non obscura religione) et de concorde (communi concordia generose). Charles Quint est le souverain qui a réalisé l’unité des monarques chrétiens face à l’empereur turc, donné ici comme le plus audacieux et insolent des ennemis. Le mythe de l’empire providentiel et de la faveur divine est également réactivé par l’expression felici euentu. L’image des enseignes et, à la fin du texte, celle des aigles vainqueurs achèvent l’identification avec l’Empire Romain, mais 147 Portraits de Charles Quint chez Paolo Giovio 22 Paolo Giovio 1571, 563. 23 Paolo Giovio 1972, 35 : manet adhuc stabili naturae munere laetissima loci facies ac aeterna praecellentis structurae fundamenta extant, quanquam absolutis operibus et tempus edax et Larius ipse, uel subitis incrementis admirabilis potius quam saeuus, dum perpetuo allidit et fluctibus pulsat, uehementer inuiderint (« Demeure encore, grâce à des atouts naturels durables, l’aspect très riant du lieu et restent les fondements éternels d’une excellente structure, bien que ces œuvres parfaites aient sévèrement subi la morsure du temps et le lac de Côme lui-même, plus merveilleux que cruel avec ses crues soudaines, tandis que sans relâche il les érode et les bat de ses flots. ») 24 Price Zimmerman 1972, 40-90. Paolo Giovio affirme la supériorité de Charles Quint sur les empereurs antiques puisqu’il a réussi là où eux ont échoué, pacifier les Germains. Dans des éditions postérieures à la princeps, comme l’édition de Bâle de 1571 ou encore celle de Pietro Perna de 1578, l’elogium en prose est suivi d’un poème de 17 hexamètres attribué à Iouius iunior, peut-être l’un des quatre neveux de Paolo Giovio. 22 On retrouve dans le poème l’épithète hyperbolique ter maxime Caesar et le thème de la soumission du monde de l’Afrique à la Germanie, ainsi que les topoi de l’usure du temps et de l’oubli dévastateur (uorax iniuria secli) qui étaient chers à Paolo Giovio : dans la préface des Elogia uirorum litteris illustrium, il justifie l’entreprise mémorielle du Musée par son désir de préserver les monuments de la vertu contre les ravages et l’injustice du temps (tempus edax). 23 Les sources du poème sont manifestement les mêmes que celles de la préface des Elogia, principalement Horace et Ovide. Toutefois, si dans les Métamorphoses (XV, 234-235) Pythagore fait de l’inuidiosa Vetustas la puissance impitoyable qui ruine toutes choses, dans le poème du jeune Giovio l’alta uetustas épargne Charles Quint, comme saisie de respect et d’admiration. L’image de Charles Quint que donnent les Historiae sui temporis, cette somme dont la rédaction s’est développée sur une trentaine d’années et qui a parfois été remaniée, est beaucoup plus nuancée. D’une part, Charles Quint qui est l’un des protagonistes principaux apparaît dans la plupart des livres et dans des situations très diverses. D’autre part, le regard de Giovio sur l’empereur a évolué avec le temps et varie aussi selon la visée des différents livres. Le livre XXXIV sur la campagne de Tunis, qui a été le plus étudié, a été manifestement repris dans une visée épidictique afin d’être offert comme opus autonome à Charles Quint en 1551. 24 Il prend pour modèle les commentaires de Jules César pour louer les exploits militaires de Charles Quint et on ne s’étonne pas d’y retrouver les grands thèmes de la propagande officielle et l’éloge des vertus de l’empereur. Néanmoins, cette image se complexifie, si le lecteur lettré embrasse l’ensemble de la chronique. 148 Emilie Séris 25 Pour l’analyse de ce portrait, voir Price Zimmerman 1995, 108-109, D’Amico 2004, 238-242 et surtout Bodart 2011, 118-119. 26 Paolo Giovio 1964, 114-115. 27 Pline l’Ancien, Histoire naturelle XXXV, 65 : ingenuo pudore. 28 Tacite, Annales XIII, 38 : colles clementer adsurgentes. En effet, le principal portrait de Charles Quint ne se trouve pas dans le livre XXXIV, mais dans le livre XXVII lorsque Giovio rapporte la rencontre de Clément VII et de l’empereur à l’arrivée de celui-ci à Bologne, le 6 décembre 1529 : 25 Erat eius uultus, ut hoc quoque curiosi minime desiderent, argenteo et grato quodam pallore dilucidus, oculi caerulei, suaues, nulla acri seueritate formidabiles ; et ii quidem ad ingenuum pudorem uirilemque modestiam instituti. Nasus a medio clementer assurgebat, quod magnitudinis animi signum in Persarum etiam regibus ab antiquis fuit obseruatum ; mentum erat, ad exiguam uenustioris iniuriam, paulo prominentius et, quod grauitatis speciem addebat, sub crispa et flauenti barba conuestitum ; capillum uero, fulgore pallentis auri, more Romanorum Caesarum circumtonsum ostendebat. Porro statura corporis, ut in ipso aetatis integrae flore et prosperrima ualetudine, non ab inerti succo sed a ualido neruorum nexu longe firmissima ; peramplae item robustaeque manus ad stringendum ferrum idoneae ; crura autem, uenustissime extantibus toris, trunci proportione directa ; quod tum maxime apparebat quum equo ueheretur. Tanta nam ei inerat cum dignitate equitandi peritia ut nullus eo, armato atque equum incitante et in gyrum reflectente, uel pulchrior uel uiuidior uel in ferendo armorum pondere patientior eques reperiri posse uideretur. 26 « Son visage - pour ne pas décevoir non plus les curieux sur ce point - était éclatant d’une sorte de blancheur argentine et plaisante, ses yeux bleus, doux, n’effrayaient par aucune âpre sévérité ; et ils étaient même accoutumés à une noble humilité et à une mâle modestie. 27 Son nez se bombait au milieu avec clémence, 28 ce qui fut observé par les Anciens comme étant un signe de grandeur d’âme déjà chez les rois perses. Son menton était, par une légère imperfection du plus grand charme, un peu trop proéminent et, ce qui lui ajoutait un air de gravité, couvert d’une barbe frisée et blonde ; mais il portait les cheveux, qu’il avait brillants comme l’or pâlissant, tondus autour de la tête à la manière des empereurs romains. Pour le reste, la stature de son corps, comme dans la pleine fleur de l’âge et la santé la plus prospère, était extrêmement robuste grâce non à une sève lymphatique, mais à la force noueuse de ses muscles. Ses mains aussi étaient immenses et puissantes, faites pour brandir le fer. Quant aux jambes, dont les formes ressortaient avec beaucoup de grâce, bien proportionnées au tronc, elles étaient droites, ce qui se voyait surtout lorsqu’il était à cheval. Car il avait un si grand art de monter à cheval, plein de dignité, que, lorsqu’il était armé, 149 Portraits de Charles Quint chez Paolo Giovio 29 Le texte est cité par Vincente de Cadenas y Vicent (1985, 128) avec « Biblioteca di Parma » comme seule référence et il est traduit par Diane Bodart (2011, 117-118, n. 72). 30 Bodart 2011, 115-120. 31 Suétone, Caligula 3 : Formae minus congruebat gracilitas crurum, sed ea quoque paulatim repleta assidua equi uectatione. 32 Gauricus 1969, 147 : Cerulei, quia caeteris humidiores propterea et meliores. 33 On pourra comparer, par exemple, avec le portrait de Charles Quint peint par Bernard van Orley qui est conservé à Paris, au Musée du Louvre. éperonnait son cheval et lui faisait décrire des cercles, on ne pouvait trouver cavalier plus beau, plus vif ni plus endurant à porter le poids des armes. » Il semblerait que le texte de Giovio ait un modèle en langue italienne de la main du cardinal Pietro Accolti. 29 Diane Bodart a montré que ce portrait en langue latine par Paolo Giovio a correspondu à un changement radical de l’image de l’empereur dans l’iconographie. 30 En effet, la laideur de Charles de Habsbourg et en particulier son prognatisme atavique, généralement interprétés comme un signe de vice et de cruauté, deviennent dans le portrait de Giovio un charme particulier et un signe de vertu. Diane Bodart a bien fait le lien entre ce « je ne sais quoi » de charme dû à l’imperfection du menton, trop proéminent, et l’esthétique maniériste de la grâce. De même, le portrait physique de Giovio insiste ensuite sur la proportion du buste, la grâce des jambes, la beauté des attitudes. Le portrait peint par Giovio est un portrait équestre : l’image s’achève en effet sur l’impression de dignité que donne l’empereur à cheval en raison de son habileté à l’équitation. Ici encore, il se pourrait que le modèle antique soit Germanicus dont Suétone disait qu’il avait remédié à la gracilité naturelle de ses jambes en pratiquant quotidiennement l’équitation. 31 Le rapprochement me paraît d’autant plus éclairant qu’il s’agit, comme dans le cas de Charles Quint de l’inversion d’une difformité naturelle en une qualité. Surtout, le portrait est intégralement construit selon les préceptes de la physiognomonie, c’est-à-dire de la correspondance entre les traits physiques et le caractère moral du personnage. Les yeux bleus sont signes de douceur, de pudeur et de modestie ; 32 le nez aquilin, associé au profil des rois perses, est marque de grandeur d’âme ; la barbe de gravité ; enfin, les cheveux blond doré sont tondus à la manière des empereurs romains, ce qui tranche nettement avec les premiers portraits de Charles comme roi d’Espagne, qui portait alors les cheveux longs. 33 On pense naturellement au célèbre tableau de Titien représentant Charles Quint à la bataille de Mühlberg (1548, Madrid, Musée du Prado), mais aussi aux nombreuses représentations de la cavalcade de Bologne. Pourtant, l’insertion du tableau littéraire dans le récit des événements, la mise en scène par l’écrivain dramaturge de Charles Quint à son arrivée à Bologne 150 Emilie Séris 34 Paolo Giovio 1964, 114. et le jeu des points de vue mettent en évidence la construction artificielle du portrait et appellent le lecteur à la réflexion critique. En effet, la circonstance de ce tableau est une apparition publique et tous les regards convergent vers Charles Quint et Clément VII au moment où se rencontrent les deux hommes les plus puissants du monde : Tum uero, ut prodiit, omnium oculi in duos longe maximos terrarum orbis dominos sunt coniecti. Explorabat enim quisque ualde suspensus et tacitus, propter memoriam ueteris dissensionis et recentis amicitiae, an ora ipsa, interiores sensus nunquam ex toto fallentia, subitis illis affectionum et nutantis animae momentis obedirent. Erat uultus Caesaris in gestu militari et graui, blanda quadam lenitate uerecundiaque perfusus. Clementis uero facies ita subito ad eius occursum exhylarata est, ut uel ob id maxime laetari crederes quod illum multo humaniorem et augustiorem, quam putarat, esse conspiceret. 34 « Mais lorsqu’il s’avança, tous les regards se concentrèrent sur les deux hommes qui étaient de loin les plus grands maîtres du monde. Chacun en effet, parfaitement immobile et silencieux, ayant en mémoire leur ancienne querelle et leur récente amitié, guettait si leurs visages mêmes, qui ne dissimulent jamais entièrement les sentiments profonds, obéiraient à ces brusques mouvements causés par les passions et les troubles de l’âme. Le visage de César, dans une attitude martiale et grave, était inondé d’une sorte de douceur et de pudeur amènes. Mais la face de Clément s’éclaira si brusquement d’un sourire à son approche que l’on aurait dit qu’il se réjouissait surtout de voir que l’homme était bien plus humain et plus auguste qu’il n’avait pensé. » Il est possible aussi que ce soit la première fois où Paolo Giovio a vu de ses propres yeux Charles Quint et que l’auteur se cache lui-même derrière le quisquis, ce badaud qui scrute alors avidement le visage de l’empereur. Cela expliquerait en tout cas que l’historien ait attendu le vingt-septième livre des chroniques pour peindre un portrait complet du souverain, surtout quand on sait l’importance qu’il accordait au témoignage oculaire. Mais bientôt la focalisation se resserre sur Clément VII et c’est par le regard du pape que le lecteur découvre le visage de son grand rival. Le portrait prend une signification psychologique car le lecteur partage le soulagement de Clément VII, immédiatement traduit par son sourire. Ce visage avenant de Charles Quint, c’est celui que le pape s’étonne et se réjouit de découvrir chez un homme universellement redouté. Les comparatifs humaniorem et augustiorem soulignent le décalage entre la réputa‐ tion de l’empereur et la réalité perçue par le spectateur, mais ils signifient surtout 151 Portraits de Charles Quint chez Paolo Giovio 35 Ibidem. la métamorphose que l’écrivain est en train d’opérer dans la représentation symbolique du prince. Suit une longue digression sur la fama qui a précédé Charles Quint à Bo‐ logne et Paolo Giovio de rapporter les rumeurs, fausses assurément, colportées d’Espagne sur la cruauté et la férocité de l’empereur en raison des crimes commis par ses soldats : Varia siquidem ab Hispaniis, et falsa quidem, de Caesare plerique maligne retulerant ; et multi etiam ultro trepidis animis, propter acceptas tot inusitatas clades, sibi illum fingebant uti alterum Ariouistum aut Rotomalcem, aliquo scilicet uultu Cimbrico et feritate Gothica metuendum, ac ipsius denique militibus ferocia et spiritus immanitate persimilem ; qui, deuictis et stratis tot hostium exercitibus, tot urbibus direptis euastatisque prouinciis, diuina ac humana omnia dira confusione miscuissent. Sed iam fuerat exceptus Genuae, Placentiae cognitus ; Parmae demum, Regii et Mutinae cum summa omnis generis hominum gratulatione salutatus ; utpote qui passim hu‐ manitatis, abstinentiae, pietatis atque iustitiae monumenta, absque ullo uel superbiae uel crudelitatis uel libidinis uestigio, reliquisset. Enimuero, quo nihil est in rege popularius et gratius, aditum cunctis atque aures summa benignitate et singulari patientia praebuerat ; dederatque obiter responsa spei aequitatisque plenissima, quae propositis postulatorum capitibus sigillatim rectissime responderent. Illam uero militum licentiam, diuturna impunitate confirmatam, (iis, qui uel oblata rapuerant uel ante diem arroganter stipendia flagitarant, supplicio protinus affectis) ita represserat ut illo, quod teneret, longe maximo omnium imperio dignissimus haberetur. Sed nec eum, quanquam aetate Fortunaque florentem, ullae unquam uel licitae uoluptates a perpetuis rerum maximarum consultationibus auocabant ; ita ut in eo simul iuuentae decor eximius ad Martiam laudem emineret et consilia, senili maturitate propriis non alienis cogitationibus exquisita, elaborata directaque manerent. Nunquam nam praeclarum, nobile et firmum eius ingenium uel irarum impetus perturbarat uel caeca uindictae libido pupugerat uel ulla humana mollities, quin recta sentiret, expugnarat. 35 « C’est que la plupart avaient malignement rapporté depuis l’Espagne divers propos sur César, faux assurément ; et beaucoup aussi, en raison de leur caractère timoré et pour avoir subi tant de massacres inouïs, se le représentaient comme un nouvel Arioviste ou un nouveau Rotomalcé, redoutable par son visage cimbre ou sa férocité gothique et enfin tout à fait semblable lui-même par sa fureur et par la barbarie de son esprit à ses soldats, qui, après avoir vaincu et anéanti tant d’armées ennemies, détruit tant de villes et dévasté tant de provinces, avaient mêlé toutes choses divines et humaines dans une horrible confusion. Mais il avait déjà été reçu à Gênes, reconnu 152 Emilie Séris 36 Suétone, Titus 8 : In ceteris uero desideriis hominum obstinatissime tenuit, ne quem sine spe dimitteret ; quin, et admonentibus domesticis, quasi plura polliceretur quam praestare posset, non oportere ait quemquam a sermone principis tristem discedere. à Plaisance, et enfin salué à Parme, Rège et Modène sous les plus grandes acclamations de toutes sortes de gens, comme un homme qui avait laissé sur son chemin des preuves de son humanité, de son abstinence, de sa piété et de sa justice, mais aucune trace d’orgueil, de cruauté ou de vice. En effet - ce qui plait et séduit le peuple plus que tout chez un roi - il s’était laissé approcher de tous sans exception et les avait écoutés avec la plus grande bienveillance et une patience extraordinaire ; et il leur avait donné aussitôt des réponses toutes pleines d’espoir et d’équité, qui répondaient parfaitement une à une aux requêtes qu’on lui avait présentées. Mais il avait réprimé les exactions de ses propres soldats, renforcées par une longue impunité (il fit supplicier sur le champ ceux qui avaient emporté même ce qu’on leur offrait ou qui avaient demandé avec arrogance une avance sur salaire), si bien qu’il était considéré comme tout à fait digne de ce si grand empire qu’il tenait sur le monde. Mais, quoiqu’il fût dans la fleur de l’âge et au sommet de la Fortune, jamais aucun plaisir, même licite, ne le détournait de la perpétuelle consultation des plus hautes affaires politiques. Tant et si bien qu’en lui à la fois l’honneur de la jeunesse en vue de la gloire militaire se signalait au plus haut point et les décisions, qu’il tirait avec une maturité digne de la vieillesse dans ses propres pensées et non dans celles d’autrui, demeuraient réfléchies et droites. Car jamais son brillant, noble et ferme entendement n’avait été troublé par un élan de colère, ni aiguillonné par un aveugle désir de vengeance, ni dévié de ses décisions par aucune faiblesse humaine. » Giovio substitue alors à l’image négative du descendant des Germains et des Goths celle du César clément et libéral, lui attribuant les vertus d’humanitas, d’abstinentia, de pietas, de iustitia, de patientia, de benignitas et d’aequitas et niant les péchés d’orgueil, de cruauté, de luxure et de colère. L’empereur est doté d’une réflexion sage, digne de la maturité de la vieillesse et d’un jugement impartial et sûr qui donnent à ses arrêts la force d’une justice divine. Le portrait de Titus par Suétone a peut-être donné un modèle du souverain patient et bienveillant, à l’écoute de ses sujets. 36 Néanmoins, l’écrivain introduit, me semble-t-il, quelques discordances dans l’harmonie de ce portrait, notamment quand il donne pour preuve de l’équité de Charles Quint sa sévérité à l’égard de ses propres soldats pour les punir de leurs excès. L’absence en lui de toute faiblesse humaine jure quelque peu avec le nouveau visage d’humanité de l’empereur. Surtout, cette digression a permis à Giovio d’insérer au cœur de son portrait le souvenir funeste du sac de Rome et des violences des soldats impériaux, réveillant les blessures encore vives de ses lecteurs. 153 Portraits de Charles Quint chez Paolo Giovio 37 Paolo Giovio 1964, 105. 38 Paolo Giovio 1964, 263. Enfin, ce portrait a été soigneusement préparé par le chroniqueur qui, quelques paragraphes plus haut, a averti son lecteur. A son arrivée à Bologne, Charles Quint s’est composé un visage pour faire oublier les massacres et les calamités qu’il a infligés aux Italiens : Caesar ipse, secus ac crediderant homines, faciem praetulit lenis clementisque animi indicem ipsoque iuuentae flore maxime decoram quam honestabant mores ciuili modestia conditi et eloquia benigne comitatus ; sic ut famam conceptae apud Italos feritatis extingueret quandoquidem nequaquam eius imperio, sed dira atque immani ducum suorum acerbitate, quae perpessi essent, summae calamitatis incommoda illata fuisse crederentur. 37 « César lui-même, contrairement à ce que l’on s’attendait, montra une physionomie reflétant une âme douce et clémente, parée de la fleur même de la jeunesse et anoblie par une politesse de mœurs assaisonnée de modestie, et l’accompagna de paroles bienveillantes. C’est ainsi qu’il effaça la réputation de férocité qu’il s’était faite chez les Italiens, en leur faisant croire que ce n’était en aucun cas sur son ordre mais par la cruauté atroce et barbare de ses généraux que les souffrances de la pire des calamités, qu’ils avaient endurées, leur avaient été apportées. » Au moment où Paolo Giovio le peint à son lecteur, Charles Quint joue donc un rôle de composition. N’est-ce pas prévenir aussi le lecteur attentif que le portrait présent est une fiction destinée à nourrir l’iconographie de la propagande impériale et à inspirer quelques chefs d’œuvre aux plus grands artistes ? De fait, une série d’anecdotes disséminées dans les chroniques apportent des contrepoints discrets à ce portrait éclatant, laissant planer la suspicion sur les vertus officiellement louées chez l’Empereur. La pénétration des analyses poli‐ tiques de Giovio l’emporte souvent, dans les Historiae, sur la visée apologétique. Habile à déjouer les stratégies des puissants, le moraliste met impitoyablement à jour leurs mobiles les moins flatteurs et parfois leurs vices. Par exemple, si dans le livre XXXIV, qui fut largement remanié, Giovio fait sans réserve l’éloge de la campagne de Tunis, il dénonce ailleurs des erreurs de stratégie dans la conduite de la guerre contre les Turcs. Il rend l’empereur pleinement responsable, par exemple, dans le livre XXXII, de la perte de la ville de Coron, en Grèce, suggérant dans une parenthèse qu’il l’a cédée à Soliman en 1534 par peur du déshonneur (dedecoris metus) et par évidente commodité (praeclara commoditate). 38 De même, dans le livre XXXV, il exprime de vives 154 Emilie Séris 39 Paolo Giovio 1964, 360. 40 Paolo Giovio 1964, 32. critiques sur la campagne de Provence en 1536. Il reproche à l’empereur de s’être attardé inconsidérément aux environs d’Aix-en-Provence, provoquant la mort par maladie de nombre de ses soldats et laissant échapper une occasion de victoire. 39 Paolo Giovio émet aussi, au fil de ses chroniques, des doutes sur le désir de concorde, la clémence, voire la piété de l’empereur. Ainsi, relatant le sac de Rome, Paolo Giovio rapporte au discours indirect les pensées de certains qui craignent que face au danger Charles Quint n’oublie toute velléité de paix : scilicet ne Caesar, grauiore iniuria atque periculo exagitatus, animum in ipso rerum discrimine, aduersus metum facile peruicacem, a spe pacis atque concordiae longius abduceret. 40 (« de peur évidemment que l’Empereur, inquiété par une injure et un péril plus graves, dans une situation critique, n’écartât encore plus loin de l’espérance de paix et de concorde son esprit facilement obstiné contre la crainte »). Quelques lignes plus loin, Giovio soupçonne Charles Quint d’avoir libéré le pape en 1527, après six mois d’emprisonnement au Château Saint-Ange, non par clémence mais par peur de l’infamie et par crainte pour lui-même. Pire, il jette, non sans humour, un discrédit sur la légendaire piété de Charles Quint, feignant de croire qu’il a peut-être été touché soudainement par la grâce divine : His rebus cognitis Caesar, siue tactus religione siue permotus infamia aut graui rerum suarum periculo adductus, Pontificem custodia et tot aerumnis liberare constituit. (« Ayant pris connaissance de ces faits, César, soit qu’il fut touché par la foi soit qu’il fut mû par la peur de l’infamie ou encore acculé par le grave péril dans lequel se trouvaient ses affaires personnelles, décida de libérer le pape de sa captivité et de tant de richesses »). De même, l’historien analyse avec lucidité dans le livre XXVI les mobiles personnels de François I er et de Charles Quint dans la conclusion de la « paix des dames » en 1529. Le roi de France était soucieux de retrouver ses fils, laissés en otage à Charles Quint, et celui-ci était surtout pressé d’aller se faire couronner par le pape en Italie. Il rappelle aussi le montant de la rançon perçue par Charles Quint pour la restitution des otages, ajoutant à la volonté de puissance la cupidité : Nam rex, in eam curam totus incumbens ut liberos quos obsides dederat redimeret, cunctas sociorum rationes, suae rei memor atque alienae oblitus, neglexerat ; Cae‐ sarque (petendae Italiae cupidissimus ut de more, sicuti obtulerat pontifex, honore 155 Portraits de Charles Quint chez Paolo Giovio 41 Paolo Giovio 1964, 88. 42 Paolo Giovio 1964, 407. diadematis ornaretur) facile obsides ab se redimi passus est quum ei ducentae aureae monetae myriades pro redemptione numerarentur. 41 « Car le roi, se consacrant tout entier au soin de racheter ses enfants, qu’il avait donnés en otages, avait négligé toutes les causes de ses alliés, se souvenant de ses propres affaires et oubliant celles d’autrui ; et César (très désireux de gagner l’Italie pour être paré de l’honneur de la couronne impériale selon la coutume, comme le pape le lui avait offert) souffrit sans peine qu’on lui rachetât les otages, lorsqu’on lui eut compté deux millions d’écus d’or pour leur rançon. » Un autre procédé de Giovio pour critiquer l’empereur en déjouant la censure est de dénoncer ses vices négativement, par comparaison avec les vertus d’autres personnages. C’est ainsi que dans le livre XXXVII, il fait l’éloge de son autre protecteur, le marquis del Vasto, qui, en tant que commandant des armées reçoit le roi de France à Carmagnole en 1537 pour faire la paix. L’auteur oppose alors la bienveillance d’Alfonso d’Avalos, qui se réjouit de la fin d’une guerre coûteuse, à l’avarice du Prince qui accable ses sujets d’impôts pour financer ses campagnes militaires : Harum induciarum beneficio maxime laetatus est Vastius uel ob id quod pecuniae inopia plurimum angeretur : nam, si producendo bello expedienda essent stipendia et confirmandi in officio milites, necesse fore prouidebat ut, immanibus tributis impo‐ sitis, Galliae Cisalpinae ciuitates, expilatas diu antea, euerteret. Menstruam siquidem per id tempus, iussu Caesaris, pecuniam ex censu cunctis omnis generis prouincialibus imperarat ; tanta quaestorum exigentium acerbitate ut populus passim diri seculi calamitatem lugeret neque ipse Vastius, suopte ingenio liberalis et minime rapax, abstineret a lachrymis utpote qui firmiorem Caesari eius dominatus possessionem futuram arbitraretur si Caesar beneuolentia iustoque amore continere populos quam impotentibus auarissimisque imperiis coercere mallet. 42 « Le marquis del Vasto se réjouit fortement du bienfait de cette trêve, surtout parce qu’il était très pressé par le manque d’argent : car si, pour poursuivre la guerre, il devait fournir les soldes et confirmer les soldats dans leur service, il prévoyait qu’il serait nécessaire de ruiner, en les ponctionnant d’impôts excessifs, les cités de la Gaule Cisalpine, qui avaient déjà été pillées longtemps auparavant. C’est qu’à cette époque, sur ordre de César, il avait ordonné un prélèvement mensuel sur la fortune de chaque catégorie d’habitants de toute la province ; la sévérité des questeurs était telle que le peuple partout pleurait la calamité d’un siècle terrible et que del Vasto lui-même, 156 Emilie Séris 43 Paolo Giovio 1964, 456-457. qui était d’un caractère généreux et sans aucune rapacité, ne retenait pas ses larmes, persuadé que César s’assurerait mieux la possession de cet empire s’il préférait se gagner les peuples par la bienveillance et un juste amour plutôt que le contraindre par des décrets tyranniques et d’une extrême avarice. » Une fois de plus, Giovio se dissimule derrière le point de vue d’un acteur de l’histoire, et il fait une critique détournée de l’empereur en louant la libéralité naturelle et l’absence de rapacité du marquis del Vasto. Enfin, c’est dans le livre XXXVIII que l’on trouve le jugement le plus sévère sur Charles Quint. Giovio y fait, rétrospectivement, une analyse approfondie des relations entre l’empereur et le pape Paul III dans un passage qui fait écho à son face à face avec Clément VII à Bologne. Le récit se situe en 1537 au moment où l’alliance chrétienne face aux Turcs commence à se fissurer et Giovio révèle sous la cause religieuse alléguée les motivations personnelles des deux prétendants à la domination de l’Europe : Hi duo principes aetate nostra (uti existimare licuit) supra reliquorum regum ingenia non eximia modo admirabilique prudentia, sed occulta ambitione profundoque astu insignes, commodis tantum suis nullo ambiguae fidei cum pudore seruiebant: Pontifex ut suae domus opes uel malo publico uehementer augeret ; Caesar porro ut, finitimis subactis, uetus sibi imperium in Italiaque praesertim assereret ut, inde amplificatis uiribus et dignitate confirmata, sicuti innata uirtus et aspirans Fortuna promitterent, maximae partis Europae dominatu potiretur. His sensibus numquam plane synceris plerunque fiebat ut inter se per inania promissa colluderent et, quantum integra amicitiae dignitate fieri posset, uterque callidis semper consiliis mutuas simulationis artes inducerent ne alter ab altero decipi aut traduci facile posset. Neque enim ab hoc Galliae rex honeste deserendus neque ab illo etiam tuto contemnendus Pontifex censebatur quando utrique cuncta ad mutuum commodum praesenti lucro aut futura spe non inepte pensarentur. 43 « Ces deux princes, qui (comme il a été permis de le penser) ont surpassé le tempérament de tous les autres rois de notre époque, se distinguant non seulement par une prudence extraordinaire et admirable, mais aussi par une secrète ambition et une ruse profonde, servaient seulement leurs intérêts personnels sans aucune honte de leur foi ambiguë : le Pape, en augmentant considérablement le pouvoir de sa propre maison au détriment du bien public ; plus encore César, qui, après avoir soumis ses plus proches voisins, s’arrogea l’ancien empire principalement en Italie, et de là, une fois ses forces décuplées et sa dignité confirmée, comme sa vaillance innée et la faveur de la Fortune le promettaient, étendit sa domination sur la majeure partie 157 Portraits de Charles Quint chez Paolo Giovio 44 Raimondi 1973 et Dionisotti 1980. de l’Europe. A cause de ces intentions jamais totalement sincères, il arrivait souvent qu’ils se trompent mutuellement par de vaines promesses et, tant que la dignité de leur amitié pouvait rester sauve, chacun des deux usait à l’envi, avec des desseins toujours duplices, des artifices de la dissimulation pour que l’un ne puisse être facilement dupé ou trahi par l’autre. Et en effet, le Pape pensait que l’on ne pouvait pas honnêtement abandonner le roi de France et l’Empereur que, même en sécurité, l’on ne pouvait pas mépriser le Pape, puisque tous deux pensaient non sans logique toute chose d’après leur intérêt particulier dans un profit immédiat ou une spéculation sur l’avenir. » Il est vrai que Giovio n’est pas plus indulgent avec le pape Paul III qu’avec l’empereur qu’il n’a cessé de courtiser : il accuse l’un d’avoir accru le pouvoir de sa maison en même temps que la dette publique et l’autre d’avoir assujetti tous ses voisins. L’historien moraliste constate avec amertume que la corruption des hommes et des institutions a ruiné toute espérance de fonder sur l’alliance entre l’Empire et la Papauté une Europe forte et pacifiée. Paolo Giovio semble évoluer à la fin de sa vie vers un pragmatisme politique qui n’est peut-être pas sans rapport avec la pensée de Machiavel, dont il avait fait l’éloge à deux reprises dans ses écrits. 44 Bibliographie Bodart, Diane : Pouvoirs du portrait sous les Habsbourg d’Espagne, Paris 2011. Burke, Peter : Presenting and Re-Presenting Charles V, in : Hugo Soly / Wim Blockmans (ed.) : Charles V 1500-1558 and his Time, Anvers 1999, 393-475. Cadenas y Vicent, Vincente de : Doble Coronacion de Carlos V en Bolonia, 22-24/ II/ 1530, Madrid 1985. D’Amico, Juan Carlos : Charles Quint maître du monde entre mythe et réalité, Caen 2004. Dionisotti, Carlo : Machiavelli e il Giovio, in : id. : Machiavellerie, Turin 1980, 411-444. 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On the contrary, it is François I, endowed with all the qualities, who is responsible for this mission. Worse still, the emperor is a murderer, who tried to kill the French Dauphin, and for this reason it is perfectly legitimate to deceive him. It is a real political communication that emerged in the works of these authors, based in Lyon. Keywords: Sodalitium Lugdunense - Translatio imperii - barbarus - Political communication. Le sodalitium Lugdunense est un groupe composé de ce que l’on nommerait au‐ jourd’hui des « intellectuels » lyonnais ; c’est une « compagnie d’humanisme », 1 pour employer des termes moins anachroniques, active dans la décennie 1530- 1540. Groupés autour de l’atelier de Gryphe et réunis par l’amitié et l’amour des belles lettres, 2 les membres de cette sodalitas sont des antiquaires, des médecins, des professeurs, des imprimeurs, des nobles lyonnais qui jouent le rôle de mécènes et, surtout, des écrivains, pour certains de langue française (Scève), pour d’autres de langue latine. Ces derniers sont au nombre de quatre : Nicolas Bourbon, Etienne Dolet, Gilbert Ducher et Jean Visagier. 3 Ils écrivent tous des 1536 ; Visagier 1537; Visagier 1538a et Visagier 1538b. Les textes et les traductions, sauf mention contraire, sont tirées des éditions citées. Les traductions sont personnelles pour Visagier (qui n’a pas encore trouvé d’éditeur moderne) et, pour le texte, nous avons choisi, conformément aux éditions des autres auteurs du sodalitium, de ne pas dissimiler u et v, ni i et j. 4 Galand-Hallyn 1997, 213. 5 Voir à ce sujet Laigneau-Fontaine 2017, 65-79 (les idées communes sont, entre autres, l’amour des belles lettres, la critiques des dérives de la religion, le christocentrisme, le goût de la polémique et - Dolet mis à part - le refus du cicéronianisme). 6 Sur la position fluctuante d’Erasme face au caractère licite de la guerre contre les Turcs (voir en particulier Erasme 1530), voir par exemple Brachin 1972 ; Weiler 1990. 7 Garnier 2008. 8 Bourbon, 1533, ép. 101, 10-11 = 1538-1540, I, 122, 10-11. épigrammes et le choix de ce genre littéraire leur permet de livrer au public, pour reprendre les termes de Perrine Galand, « [leurs] observations, [leurs] réactions, [leurs] réflexions de tous ordres sur le monde qui [les] entoure et dont il[s] se veu[len]t le[s] témoin[s] ». 4 Nos auteurs commentent donc, entre autres, les grands événements historiques de leur époque. Afin de faire le point sur le « mythe impérial » qui entoure Charles Quint, il semble intéressant de faire entendre la voix des poètes du sodalitium qui, loin d’héroïser et de sacraliser sa figure, se font les chantres du roi de France et entendent laisser de son ennemi l’image la plus noire qui soit. Devant les guerres incessantes qui, sous la conduite des deux rois, ravagent l’Europe, ces poètes paraissent d’abord adopter la même position qu’Erasme, dont ils partagent d’ailleurs bien des idées. 5 Avec la même ambiguïté que lui, ils déplorent les ravages qu’elles causent et appellent à la paix, tout en encourageant les souverains européens à s’unir contre la menace turque 6 (les ambiguïtés de la politique de François I er envers Soliman sont par eux passées sous silence et, dans les recueils de 1538, « l’alliance impie » de février 1536 7 n’est pas mentionnée). Dans les pièces qui développent ces idées érasmiennes, les souverains français et espagnol sont traités de façon semblable et unis dans une même exhortation. Ainsi, dans une longue « déploration du temps présent », Bourbon se lamente devant leurs volontés belliqueuses : Nunc in bella ruunt furiatis mentibus omnes Qui modo tranquillae gaudebant munere pacis. 8 « A présent, vers les guerres, l’esprit en délire, voici que tous se ruent, / quand, récemment encore, ils jouissaient des bienfaits d’une tranquille paix » Il est difficile de déterminer exactement à quoi il est fait allusion mais, dans la mesure où cette pièce ne figure pas dans le recueil de 1530 mais apparaît en 1533, 162 Sylvie Laigneau-Fontaine 9 Visagier 1538a, II, 3, 6-10. 10 Visagier 1538a, III, 38, 51-52. il n’est pas impossible que le poète fasse référence à la déception des espoirs qu’avait engendrés la « paix des Dames » de 1529, vite fragilisés par les ambitions toujours renaissantes de Charles Quint et François I er , ici conjointement désignés par l’indéfini omnes. Dans les recueils publiés fin 1538, les membres du sodalitium se réjouissent en revanche de la « paix de Nice », signée le 18 juin de cette même année entre la France et l’Espagne sur intercession du pape Paul III. Ducher célèbre en II, 214 de ses Epigrammes cette paix conclue « entre les deux rois » (inter reges, v. 12). Visagier justifie par sa volonté de laisser à la postérité le souvenir de cette paix l’écriture de la pièce II, 3 des Hendécasyllabes, dans laquelle les noms des trois acteurs de la paix de Nice, mis strictement sur le même plan, ouvrent chacun un vers : Franci temporibusque Caesarisque Carli, pontificisque in urbe Roma Pauli, posteritas, tibi hos phaleucos […] Scripsi. 9 « C’est pour l’époque de François, et celle de l’empereur / Charles, et celle du souverain pontife dans la ville de Rome, / Paul, que, Postérité, j’ai écrit ces phaléciens » La pièce III, 38 du même recueil prend quant à elle la forme d’un discours adressé par Paul III ad F[ranciscum] et C[arolum] reges et commence par une apostrophe aux reges magnanimi, pour leur rappeler que l’avenir du monde chrétien dépend de leur capacité à s’unir contre la scelerata gens (v. 8) des Turcs prête à déferler sur l’Europe. Cette menace hyperbolique atteint son paroxysme dans les deux derniers vers, où l’usage du participe présent semble indiquer que la chute de l’Occident est effective et reproche aux deux rois de ne pas vouloir, au moins, la venger : […] Candentem Vlcisci patriam nec ambo uultis? 10 « Votre patrie qui s’écroule, / ni l’un ni l’autre vous ne voulez donc la venger ? » L’emploi du terme patria est ici significatif : dans les mots que Visagier prête au pape, il n’y a plus la France et l’Espagne, mais une seule entité, que les deux rois doivent défendre ou venger de concert. 163 Le lion français et le renard espagnol 11 L’expression est de Müller 2012 (n.p.). 12 D’Amico 2005, 97. 13 Dubuisson 1985 (n.p.) 14 Bourbon 1533, ép. 366 = 1538-1540, II, 172, 2 : fera sanguinei Martis in arma. La pièce évoque la défaite française devant Naples et fait sans doute référence aux troupes de lansquenets allemands que Charles Quint avait lancées en Italie. 15 Visagier 1536 et 1537, I, 3, 1-2. Mais bien plus fréquentes sont chez nos poètes les pièces dans lesquelles la balance est très inégale entre les deux souverains : François I er possède toutes les qualités et Charles Quint tous les défauts, en une vision qui vient contredire, presque point par point, l’image de l’empereur que cherchaient à construire les auteurs qui lui sont favorables. Erasme, on le sait, avait écrit pour Charles de Gand son Institution du Prince chrétien (1516), dans laquelle il avait constitué son programme d’éducation avant tout autour du pacifisme. Tout un courant de propagande offre donc de Charles Quint l’image de l’empereur pacifique « annoncé par le millénarisme du Moyen-Age tardif »; 11 en 1529, par exemple, la diplomatie impériale publia un discours prononcé par Charles alors qu’il s’apprêtait à quitter l’Espagne pour Bologne, dans lequel il affirmait sa volonté de « paix universelle entre les souverains chrétiens ». 12 Pour contrer cette image irénique, les poètes du sodalitium réinvestissent quant à eux les clichés antiques concernant l’Espagne : Michel Dubuisson, qui a analysé les stéréotypes relatifs aux différents peuples dans l’imaginaire des Romains, indique que les Espagnols sont, aux yeux des Latins, sauvages, belliqueux et effrayants. 13 Telle est bien l’image que nos auteurs donnent de celui dont ils font le lointain descendant de ce peuple : dans leurs vers, Charles Quint dirige les « armes cruelles du sanglant Mars » 14 et cherche à envahir la France dans une soif de conquêtes aussi inextinguible qu’injustifiée. Contrairement à l’enseignement d’Erasme, il se montre insatiable de conquêtes, comme Visagier lui en fait le reproche : Imperia imperiis quid tentas addere ? Quid iam, quid tibi non faciunt regna paterna satis ? 15 « Pourquoi cherches-tu à ajouter des empires aux empires ? pourquoi,/ oui, pourquoi les royaumes de tes pères ne te suffisent-ils pas ? » Dans cette pièce sans doute écrite après l’invasion de la Provence de juin 1536, le poète français se garde évidemment de mentionner que le souverain espagnol répliquait à l’invasion de la Savoie par les troupes françaises en février, pour le présenter comme seul responsable du déclenchement de la huitième 164 Sylvie Laigneau-Fontaine 16 Visagier 1536 et 1537, I, 3, 3. 17 Dolet, II, 21, 3 ; sur le terme furor, voir aussi Visagier 1536, I, 3, 7. 18 Béhar 2017, 352. 19 C’est toute la thèse développée par Crouzet 2016. 20 Bourbon 1538, IV, 96, 1 : barbarus hostis ; VIII, 109, 7 : adeo nihil tam barbarum est usquam ; Dolet 1538, I, 57, 5 : deus Mars barbaris amicus. 21 Le barbare est cruel, féroce, belliqueux, irrationnel, vaniteux (voir Dauge 1981, 413-449). 22 D’Amico 2012 (n.p.). 23 Cité et traduit par D’Amico 2015 (n.p.). 24 Trissino 1547, fol. 1 : Al clementissimo imperatore V. Carlo Massimo. guerre d’Italie. Les auteurs du sodalitium blâment à loisir l’insanabilis bellandi ardor  16 et le furor male sanus  17 qui anime Charles Quint, répondant ainsi - en connaissance de cause ou non - aux textes publiés en Espagne après Pavie, qui vilipendaient, comme l’a montré Roland Béhar, la fureur (furia) française. 18 Les Lyonnais retournent le motif au détriment du souverain espagnol qui pourtant, si l’on en croit la récente biographie de Denis Crouzet, a travaillé sans relâche et sincèrement à la paix. 19 Or, selon nos poètes, il se conduit non pas en prince chrétien, mais en « barbare » : l’insulte est proférée à plusieurs reprises 20 et investie de toutes les connotations de ce terme dans le vocabulaire latin : 21 le barbare est cruel, belliqueux, vaniteux, irrationnel, et Charles Quint ne saurait donc être celui dans lequel s’incarne la continuité de l’imperium Romanum. Car l’un des axes les plus importants de l’idéologie impériale, véhiculé en particulier par le chancelier Gattinara, consistait à voir dans Charles Quint celui qui, au terme de la translatio imperii, devait par ses conquêtes victorieuses « réaliser la prophétie évangélique annoncée par Jean : l’unification du monde sous un seul pasteur » 22 en une monarchie universelle. La propagande impériale chantait donc à l’envi ce « nouveau César », en tous points égal ou supérieur à l’antique Jules. Juan Carlos d’Amico évoque par exemple Bernardino Martirano, le secrétaire impérial du collège collatéral de Naples, à qui l’expédition de Tunis de 1535, victorieuse, donne l’occasion de chanter avec enthousiasme : Le glorieux successeur de Jules César, dont la chevelure est ornée de trois couronnes, grâce à qui Rome à nouveau triomphante redonne les lois au monde entier. 23 Dès cette époque, Charles Quint est donc bien il clementissimo et invittissimo imperatore que célébrera quelques années plus tard, après la victoire de Mühl‐ berg (1547), Trissino, dans son Italia liberata dai Goti. 24 165 Le lion français et le renard espagnol 25 Bourbon 1538-1540, IV, 94, 1-4 et 7-8. 26 Bourbon 1538-1540, IV, 95, 3-4 : … Regemque tremendum / Franciscum, inuicta […] manu (« … le roi de France, terrifiant, et son armée invincible »). 27 Bourbon 1538-1540, v. 5-6. Pour les poètes lyonnais, bien entendu, cette caractérisation est intolérable et ils s’attachent à en démontrer la vanité. Au livre IV des Nugarum libri octo de Bourbon figure une série de pièces qui affirment le caractère infondé de l’assimilation entre Jules César et l’empereur Charles : Falleris, o Caesar, si sic ut Julius olim Caesar subegit Gallias, te quoque posse putas, qui nomen et illius omnes tibi arrogas imagines […] Quare, si me audis, maiori, Carole, cede : Te ipsumque serua et copias. 25 « Tu te trompes, ô César, si tu penses pouvoir soumettre les Gaules, / comme l’a fait autrefois Jules César, dont tu t’arroges le nom / et toutes les images. […] C’est pourquoi, si tu m’en crois, Charles, cède à plus fort que toi : / préserve ainsi et toi-même et tes troupes» L’ouverture de la pièce sur falleris dénonce dès l’abord l’illusion qui est celle de Charles Quint, le verbe arrogare fait entendre l’arrogance d’un monarque qui cherche à usurper une gloire dont il n’est pas digne et la prise à parti de l’empereur, d’abord par son titre, puis par son simple nom, souligne le mépris du poète qui lui conseille la prudence face à un maior non nommé, mais dont l’identité est limpide pour chacun. La deuxième épigramme poursuit dans la même veine, annonce à Charles Quint qui se trouve alors sans doute en Provence, l’arrivée des troupes françaises et de François I er , qualifié de rex tremendus  26 et conclut : Crede Deo, sic fata uolunt urgentia ; sed dum Cedere cunctaris, ne capiare, caue. 27 « Aie confiance en Dieu ; ce sont là les volontés du destin qui t’accablent ; mais tandis que / tu hésites à céder, prends garde à ne pas être fait prisonnier » Non seulement le roi de France et son inuicta manus sont présentés comme les agents des volontés du destin ou de Dieu, mais le poète entend sans doute, par la menace contenue dans le dernier vers, effacer la honte consécutive à la défaite de Pavie et à l’emprisonnement du roi de France en suggérant que le roi d’Espagne est tout près de subir la même chose. 166 Sylvie Laigneau-Fontaine 28 Bourbon 1538-1540, IV, 98. 29 Visagier,1537, III, 99. 30 Voir Edouard 2005, 91. 31 Visagier 1536 et 1537, I, 3, 7-10. La dernière épigramme enfin, la plus brève, est aussi la plus menaçante : Quae monosyllaba sunt, ne sperne uocabula, Caesar : Rex, Mars, Mors, tria sunt haec metuenda tibi. 28 « Ils sont monosyllabiques, ces termes, mais ne les méprise pas, César : / le Roi, Mars, la Mort : voilà bien trois choses que tu dois craindre. » Dans le dernier vers, la proximité sonore de Rex, Mars, Mors assimile le roi de France au dieu de la guerre et à la grande Faucheuse, et rend dérisoire le titre de Caesar qui terminait l’hexamètre. C’est pour sa part de la devise de Charles Quint, « Plus oultre », que se gausse Visagier : Plus ultra nuper dicebas, Carole, sed Mars plus retro uel te dicere siste iubet. 29 « Tu disais naguère “Plus loin ! ”, Charles, mais Mars / te contraint à dire désormais “En arrière ! ” ou au moins “Stop ! ” » Bien que cette devise puisse aussi être interprétée de façon métaphorique, dans un sens chevaleresque invitant à l’imitation des grands combattants du passé et au dépassement de soi-même, 30 Visagier la comprend manifestement en son sens purement géographique, comme l’affirmation de la vocation d’un empire s’étendant sans limites et du destin de l’empereur à unir le monde sous son commandement. C’est cette vision universelle qui est ici rabaissée et ramenée à une illusion confrontée au principe de réalité, puisque le dieu de la guerre lui-même s’y oppose. L’ambition universelle de Charles Quint, d’ailleurs, était déjà explicitement réfutée et taxée de folie dans une des premières pièces du même Visagier qui, après avoir blâmé la soif démesurée de conquêtes de Charles, conclut par ces vers : Abstineas bellis, tantum compesce furorem : non princeps magni nec caput orbis eris. Non quaerenda tibi austero sunt regna labore, nam puncto, quae stant regna superba, cadunt. 31 « Détourne-toi des guerres, mets un terme à ton immense folie : / tu ne seras pas le prince et le maître du vaste monde. / Inutile pour toi de chercher à conquérir des 167 Le lion français et le renard espagnol 32 López de Abiada 2007, 245 : « For the philosophes, Spain is the negative counterpart of the Enlightenment France, a country […] persisting in a derisory arrogance ». 33 Dolet 1538, I, 57, II, 2, 30. 34 Bourbon 1538-1540, IV, 95, 1-2. royaumes au prix d’un âpre labeur, / car les royaumes orgueilleux, c’est en un instant qu’ils s’écroulent. » Au caractère messianique de l’idéologie de la cour de Charles Quint s’oppose ici, de façon cinglante, le ton docte du poète qui donne à l’empereur une leçon qui est aussi une prophétie, comme le futur du vers 2 le montre : il ne sera jamais le souverain d’une monarchie universelle et être persuadé du contraire relève de l’illusion vaniteuse. Et c’est bien là un autre défaut dont nos poètes disent Charles Quint coupable : l’orgueil, la démesure, qui lui fait s’imaginer un destin hors du commun. Dans un ouvrage paru en 2007, qui s’intéresse à la construction de l’image des différents peuples d’Europe dans la littérature, José Manuel López de Abiada explique que la vision des Espagnols comme un peuple orgueilleux s’est essentiellement constituée aux XVII et XVIII e siècles ; 32 dès le milieu du XVI e , pourtant, nos poètes ont largement contribué à la forger. Dolet stigmatise le fastus (la morgue) de l’Hispanus  33 et vitupère la confiance hautaine que celui-ci place en la Fortune, alors que la longue liste de ceux qu’elle a d’abord soutenus puis abandonnés devrait l’inciter à une modeste prudence : dans sa pièce I, 14, le poète évoque pêle-mêle César, Pompée, Eschine, Démosthène et Cicéron, dont la plupart furent assassinés - et la menace est à peine voilée. Bourbon affirme pour sa part que Charles Quint refuse de tenir compte des présages qui cherchent à le détourner d’attaquer le territoire français : Nonne uides, Caesar, tristi fulgente cometa portendi castris omnia dura tuis ? 34 « Ne vois-tu pas, César, qu’avec cette sinistre comète brillante, / tous les présages de mauvais augure sont annoncés pour ton camp ? » Pour ce nouveau César, la comète est funeste : loin d’annoncer sa déification, elle l’avertit que tout est contre lui et qu’il devrait renoncer au lieu de s’obstiner. Ce que disent nos poètes, c’est qu’en poursuivant son rêve d’empire universel - et en particulier en s’attaquant à la France -, le roi d’Espagne fait preuve d’une hybris coupable. Il s’agit pour eux, là encore, de répondre à la critique que formulaient les poètes de Charles Quint envers François I er . Estelle Doudet rappelle par exemple que, dans le Mémoire de l’Aigle et de la Salamandre, écrit après Pavie par le poète-historien bourguignon Nicaise Ladam, la présence d’un 168 Sylvie Laigneau-Fontaine 35 Doudet 2012 (n.p.). 36 Trad. Béhar 2017, 354. 37 Cité par Le Gall 2015, 107. 38 Dolet 2009, I, 30 (trad. éd. citée, modifiée par moi). 39 Voir Tervarent 1997, 289-294. Sur la qualité de clémence du lion, voir par exemple Visagier 1537, II, 59 (épigramme adressée « Au roi de France » : Vt sibi prostratis non conterit ira Leonis / sic populo miti parcere, Galle, soles). 40 De Officiis, I, 41 : Fraus quasi uulpeculae. jardin aux fruits démesurés est une image de l’hybris du jardinier, qui n’est autre que le roi de France ; 35 Roland Béhar, de son côté, mentionne parmi les poèmes espagnols consacrés à Pavie une pièce « qui blâme la grande superbe (grande sobervia) de François I er et le menace de recevoir bientôt la rétribution que [lui] revient ». 36 Mais l’attitude du roi de France ayant suscité la plus grande colère du côté espagnol est sans conteste le non-respect du traité de Madrid, signé en 1526 en échange de sa libération et aux termes duquel il devait restituer la Bourgogne à Charles Quint, ce qu’il ne fit jamais. Comme le rappelle Jean-Marie Le Gall, l’empereur se formalisa vivement de ce manque de parole indigne d’un chevalier, et le chancelier Gattinara ne se fit pas faute d’affirmer que François I er dévoilait là « l’intrinsèque fausseté de son âme » et se révélait parjure, insouciant de son salut, de son honneur, de sa gloire. 37 Les poètes lyonnais s’employèrent donc à montrer qu’en matière de fourberie, Charles Quint n’avait rien à envier à son homologue français. Tel est le sens de la brève épigramme de Dolet qui donne son titre à mon article : Rex Gallus et Hispanus quid inter se distent, nosse est facile. Alter Gallicus leo est. Alter Hispana uulpes, fraude tota consuta. 38 « En quoi le roi de France et le roi d’Espagne diffèrent / il est facile de le savoir. L’un est un lion français. L’autre / un renard espagnol tout cousu de ruse. » Modifiant le bestiaire habituel qui opposait la salamandre et l’aigle, Dolet joue sur les connotations respectives du renard et du lion. Le lion incarne traditionnellement les vertus de courage, de force, de justice, de prudence et de clémence 39 , que François I er est supposé posséder. Le renard au contraire, dès l’Antiquité, et surtout depuis le Moyen Âge, figure la malignité mauvaise : Cicéron parlait déjà d’une « tromperie presque digne d’un renard » 40 et les bestiaires médiévaux, tout comme le Roman de Renart, le décrivent comme un animal rusé et fourbe. Surtout, figure dans les Adages d’Erasme l’adage Pulchre 169 Le lion français et le renard espagnol 41 Adage 3422. 42 Sur cette églogue, voir l’introduction de l’édition citée des Epigrammatôn libri duo de Ducher, 130-135. Cette pièce figurait déjà dans le Recueil de vers latins et vulgaires orchestré par Dolet en novembre 1536 pour célébrer la mort du dauphin (Dolet, 1536). Sur ce recueil, voir Magnien 2012. 43 Ducher, Ecloga Delphinus, v. 70 : Venit Dametus ab Iberis Austrius oris. Ducher, 2015, 406-407. 44 Ducher, Ecloga Delphinus, v. 84-92. Ducher, 2015, ibid. fallit uulpem, « Tromper un renard est un titre de gloire ». 41 Avoir obtenu sa libération en signant une promesse sans avoir aucune intention de la tenir n’est donc plus, en l’occurrence, le signe d’une âme pervertie, mais la marque d’une intelligence supérieure. En outre, la fourberie de l’empereur est bien pire que celle du roi de France et s’est déployée dans des circonstances bien plus abjectes. Il s’agit, bien entendu, de la mort du Dauphin, brutalement décédé à Tournon le 10 août 1536, alors qu’il s’apprêtait à rejoindre les armées de son père en Provence. Bien que l’hypothèse soit aujourd’hui considérée comme dénuée de fondement, la rumeur d’un empoisonnement dont l’instigateur n’aurait été autre que Charles Quint lui-même se fit jour et nos poètes s’en emparèrent avec délectation. Ainsi, à la fin des épigrammes de Ducher figure une Eglogue marine intitulée « Le Dauphin », 42 dans laquelle Méris, un berger devenu pêcheur par amour d’un magnifique dauphin qui nageait dans les ondes proches de ses champs, déplore la mort de ce splendide animal sous les coups de « Damète l’Autrichien venu des rives Ibériques », qui était incapable de supporter de voir défaites et écrasées les troupes qu’il avait lancées contre la France : 43 […] commentus iniquum est ac tetrum facinus : Corydonem immittit et hamo et seta instructum, quo saeuus quo impius ille piscibus insidians nostris extingueret omnes. Hic fraude, Hispanisque dolis captando misellos, coepit mortificis escas miscere uenenis ; Imo infecit aquas, quibus, heu, Delphinus in aestu ipse leuare sitim feruenti aestate solebat et miserum extinxit. 44 « Il prépara un crime horrible et affreux : / Il envoya Corydon, équipé d’un ha‐ meçon / et d’un fil de soie, afin, ô le cruel, ô l’impie ! / de prendre par surprise nos poissons et de les tuer tous. / Car, tout en attirant les pauvres petits par de rusés pièges espagnols, / il commença à mêler aux appâts des poisons meurtriers ; / mieux 170 Sylvie Laigneau-Fontaine 45 Collard 2003, 233. 46 Visagier 1537, IV, 18, 7-8 ; 11-14. 47 Voir par exemple Ursin 1541, article « coucou ». il empoisonna les eaux dans lesquelles, hélas, le Dauphin en nage, / avait coutume de soulager sa soif dans la chaleur de l’été / et il assassina ainsi le malheureux. » On notera, si l’on est d’humeur chagrine, que l’image du Dauphin écrasé par la chaleur de l’été et cherchant à se désaltérer vient assez largement questionner la cohérence de la métaphore animale sur laquelle repose la pièce, sans doute moins réussie que l’autre églogue marine du recueil funèbre organisé par Dolet, celle de Scève. Mais l’important pour mon propos est la récurrence des termes négatifs dans ce bref extrait (en particulier l’expression Hispanis dolis) qui dessinent de Charles Quint l’image sulfureuse d’un assassin agissant dans l’ombre et par des procédés indignes. Comme le dit Franck Collard dans son étude sur Le Crime de poison, « facile à imputer à tel individu ou tel groupe, le crime d’empoisonnement est un élément de lutte politique et de “communication” idéologique », 45 et c’est bien comme cela qu’il faut analyser une telle pièce. Visagier, pour sa part, n’use pas du voile de la métaphore mais adresse une épigramme de son recueil de 1537 Ad Anto<nium>Laevam (Antonio de Leiva), qu’il accuse explicitement d’avoir fourni à Montecuculli le poison que celui-ci aurait présenté au jeune prince, tout en accusant le roi d’Espagne d’être le commanditaire de ce crime odieux. Avec ironie, il met en scène le capitán general de Charles Quint en train de donner ses instructions au gentilhomme italien : I fuge, te faciet perfecto munere Princeps felicem, coeptis omnia digna dabit. […] Jam, Cucule, aude aliquid Cuculorum nomine dignum, des Gallo et natis toxica dira tribus. Austricius facti tanti non immemor, amplis Ditabit donis teque genusque tuum. 46 « Allez, va, une fois ton travail achevé, Son Altesse / fera de toi un homme comblé et fournira à ton entreprise tout ce dont elle a besoin. […] Allons, Coucou, ose accomplir quelque chose qui soit digne du nom de “Coucou” : / donne le poison toxique au roi de France et à ses trois fils. / L’Autrichien, sensible à un si grand exploit, / vous couvrira de présents, toi et toute ta famille. » « L’Autrichien », périphrase dépréciative et méprisante, est donc accusé de poursuivre le dessein infâme d’anéantir toute la lignée des Valois et d’utiliser pour ce faire Montecuculli le bien nommé, puisque le « coucou » est réputé utiliser les nids des autres oiseaux pour leur faire couver ses propres œufs, 47 171 Le lion français et le renard espagnol 48 Wolton 1989, 30. Le penseur précise qu’il y a, dans le monde moderne, trois acteurs « qui ont la légitimité à s’exprimer publiquement sur la politique et qui sont les hommes politiques, les journalistes et l’opinion publique à travers des sondages ». 49 D’Amico 2012 (n.p.), à propos de la Pro diuo carolo apologia d’Alfonso de Valdés (1529) en particulier. 50 Visagier 1537, II, 124, 1 : Forma, diuitiis, Reges, Rex maxime, uincis. 51 Visagier 1537, II, 31, 10 : Augusto nobis Caesare maior erit. 52 L’Arioste, Roland Furieux, XV, str. 24 : « Dieu […] / veut […] attendre le moment / de soumettre le monde à une monarchie / sous l’empereur le plus prudent et le plus juste / qui ait été ou qui sera après Auguste » (trad. Rochon 1999). 53 Voir sur cet aspect S. Laigneau-Fontaine 2010. 54 Duviols-Molinié-Bertrand 2001, 21. tout comme Charles Quint veut s’emparer d’un territoire qui ne lui appartient pas. Dans ces circonstances se trouve donc moralement justifiée a posteriori toute initiative de François I er pour tromper cet ennemi qui n’a en tête que plans diaboliques. Réfléchissant à l’idée de « communication politique », Dominique Wolton pro‐ pose de la définir comme « l’espace où s’échangent les discours contradictoires des […] acteurs [de la vie politique] » et insiste sur l’idée « d’interaction » des discours de ces acteurs. 48 Quoique le concept soit sans doute anachronique, il est frappant de constater que cette définition s’applique parfaitement aux pièces des « poètes de Charles Quint » d’une part et des « poètes de François I er » d’autre part. Désirant les uns et les autres idéaliser l’image de leur champion et rabaisser celle de son adversaire, ils en viennent à utiliser les mêmes arguments, les mêmes images, la même idéologie. Et ce qui vaut pour le blâme vaut aussi pour l’éloge : quand les premiers, conformément au mythe impérial, font de Charles un nouvel Auguste et estiment que « de la même façon que Dieu avait favorisé l’empire [de celui-ci] pour ramener la paix universelle et faire naître son fils, il favoriserait le triomphe de Charles Quint pour permettre l’arrivée d’une nouvelle époque de paix », 49 les Français à leur tour héroïsent leur roi : ainsi, Visagier affirme qu’il est « le plus grand des rois», qu’il vainc « par [s]a beauté et [s]es richesses tous les rois » 50 et qu’il est même spécifiquement « plus grand que César Auguste ». 51 Si l’Arioste imagine au chant XV de son Roland furieux qu’une prophétesse annonce l’empire de Charles Quint, 52 Bourbon de son côté reprend les paroles d’Anchise à Enée au chant VI de l’Enéide pour définir dans une de ses épigrammes la mission et le destin que Dieu a assignés à François I er , faisant ainsi de lui un nouvel Enée … 53 Michèle Escamilla rappelait en 2001, dans l’avant-propos d’un ouvrage collectif consacré à Charles Quint et la monarchie universelle, que Fernand Braudel, faisant le bilan du règne de l’empereur, disait : « Il n’a ni gagné ni perdu contre François I er ». 54 Ce 172 Sylvie Laigneau-Fontaine 55 Horace, Carmina III, 30, 1 : Exegi monumentum aere perennius. qui est vrai en termes de politique et de conquête l’est aussi en termes de propagande : c’est en employant les mêmes lieux communs de l’éloge et du blâme, les mêmes références incessantes à l’Antiquité et en se répondant sans cesse, que les thuriféraires des deux rois ont construit pour eux des monuments « plus durables que l’airain », 55 du haut desquels les deux rivaux, pour l’éternité, se regardent face à face. 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It is argued that, much more than just ‘captions’, these texts are a Latin hexameter poem, the Periocha expeditionis Africanae Thunetensis by the hitherto largely forgotten sixteenth-century poet François de Bourgogne de Fallais. This poem engages intertextually with classical Roman epic poets, in particular Vergil and Lucan, to cast Charles as a successor to Aeneas, Caesar, Augustus and his campaign to reconquer Tunis as a continuation of Rome’s wars against Carthage. In so doing, the poem engages in a wider pattern of utilising the powerful symbolic resonance of the Roman empire to portray Charles V positively as a successor to that imperial tradition. Keywords: Conquest of Tunis (1535) - tapestries - Charles V, represen‐ tation of - François de Bourgogne de Fallais - Vergil’s Aeneid, reception of - Vermeyen. In 1535, the Hapsburg emperor Charles V (r. 1519-1558) embarked on a campaign to conquer Tunis, which the Ottoman admiral Hayreddin Barbarossa had taken the year before. Barbarossa had overthrown the Hapsburg vassal Muley Hasan, and established Tunis as a base for naval raids of the surrounding 1 For a narrative of the period, see Crowley 2009, esp. ch. 4 and 5. 2 Wohlfeil 2002, 39-40. 3 Tanner 1993, 113. 4 Strong 1973, 93-94; Burke 1999, 433. 5 Burke 1999, 434. 6 See collections in Houdoy 1873 and Horn 1989, 343-412. 7 Crowley 2009, 138. 8 Herrero Carretero 1991, 76. 9 Calvert 1921, 38. 10 Burke 1999, 434. 11 Horn 1989 acknowledges this, e.g. 230 n. 30. region. Charles undertook a large campaign of reconquest. After landing at Utica, Charles’ forces first took the fortress of La Goletta that guarded the entrance to Tunis, before they captured Tunis itself, freeing Christian captives, and restoring Muley Hasan to power. 1 Charles was accompanied not only by court historians, but also by the Dutch artist Vermeyen, who made sketches of the campaign. 2 The campaign’s success was celebrated with a neo-classical triumph in Rome, 3 along with triumphal entries to other Italian cities. 4 Indeed, the campaign was the subject of various classically-themed commemorations and celebrations in subsequent years, including a classically-styled narrative by Juan Ginés de Sepúlveda, De bello Africo. 5 From 1548 to 1554, over ten years after the campaign, the Flemish weaver Wilhelm de Pannemaker used cartoons by Vermeyen as the basis for a series of twelve giant tapestries commemorating the conquest, 6 commissioned by the emperor himself. 7 In addition to the magnificent images, each tapestry also features texts: a lengthy Spanish description of the events depicted along the top of each tapestry, and a shorter Latin passage at the bottom, written in a larger, clearer lettering. Ten of the original twelve original tapestries survive at the Palacio Real in Madrid, along with eighteenth-century copies at the Real Alcázar in Seville. These texts have received relatively little consideration in the scholarship on the tapestries, which has focused mainly on questions of art history and Charles’ representation. The Latin texts are usually described merely as a “written explanation”, 8 or a “supplementary legend” 9 to the lengthier Spanish descriptions, that “clarify and reinforce” the images. 10 Far from mere captions or legends, the Latin text is a poem, 11 written in epic hexameters. This appears to have been overlooked by most scholarship on the tapestries, despite the fact that the opening of Vergil’s Aeneid is quoted in the second line of the text accompanying the first tapestry: arma uirumque. 180 Tristan S. Taylor 12 Horn 1989, 119; Kugler/ Bauer 2000, 56. 13 Horn 1989, 178-179; see also Gozalbo 2016. 14 Falesius Franciscus a Burgundia in the manuscript in which the poem survives. On ‘Fallais’: Rahlenbeck 1868, 845-846. The poet’s dates of birth and death are unknown, although two of his dated works are from the 1550s. 15 On the manuscript’s history see Hoffmann 1862, 155-158. The manuscript is in the Hamburg Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. in Scrin. 164: Way 1971, 94. 16 Whether legitimate or illegitimate is unclear: Hoffmann 1862, 158-160. 17 Hoffmann 1862, 158-159; Rahlenbeck 1868, 845-846. 18 Hoffmann 1862, 160 n. 2; Rahlenbeck 1868, 845-846. The authorship of the tapestry texts, particularly the Latin, has also been little discussed. One study states that both the Latin and Spanish texts are “doubtless” (zweifellos) the work of the court historian Alonso de Santa Cruz, 12 on whose work the Spanish captions are likely to be based. 13 Given the prominent nature of the Latin texts, the view of them as mere ‘supplements’ is misplaced. This paper will first resolve the aporia that has surrounded the authorship of the Latin poem and examine its relationship with its context. It will then examine the classical themes contained within the poem itself, and establish connections with other works that engage with the classical tradition to celebrate Charles. Given space constraints, not all aspects of the poet, the poem, or its relation‐ ship to the tapestries and other literature, in particular Neo-Latin poetry, can be explored here, but it is hoped that this paper will prompt further exploration both of this poem, and of the other works of its hitherto largely forgotten author. The Author and his Poem The Latin text was written by the sixteenth-century poet François de Bourgogne de Fallais 14 and is entitled Periocha expeditionis Africanae Thunetensis. This poem was published, along with François’ other works, in 1862 from a manuscript in Hamburg that had previously been obtained by the renowned bibliophile Zachary Conrad von Uffenbach in the early eighteenth century during a trip to Belgium. 15 François was the son of Baudouin de Bourgogne (1445-1508), 16 who, as the illegitimate son of the Duke of Burgundy Philip the Good (Philippe le Bon), had come to bear an impressive range of titles: ‘comte d’Orbu, baron de Bangnuolo, Seigneur of Manilly, Bredam, Fallais, Zomersdyck, Zouteland, Saint-Adolfslandt’. 17 François himself is styled variously as Seigneur of Nevers, Nieuberne or Neuverre, all of which could be French versions or mis-readings for Nieuw Verre, Zeeland, part of his family’s holdings. 18 181 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 19 See the catalogue of the poems in Hoffmann 1862, 154-155; the Congratulatio is pp. 213-214. 20 Found in an augmented counterfeit of Froben’s Catalogi duo operum D. Erasmi Rotero‐ dami ab ipso conscripti et congesti, fol. 110-111, published in Antwerp in 1557; also in volume 1, fol *** ****2 b and *** **** 5 a of the Leiden edition of the works of Erasmus, edited by Clericus, published in 1703-1706; finally, in the 1720 Bibliotheca Uffenbachiana Manuscripta, col. 228-229 edited by Johann Heinrich Maius and published in Halle: Hoffmann 1862, 155. 21 The Gregory Nazianzenus translation also survives in a manuscript in the Hague, Koninklijke Bibliotheek, ms. 133 H 23 (s. XVI, misc.), fol. 204: Way 1971, 93. 22 Hoffmann 1862, 161; Rahlenbeck 1868, 846-847. 23 Horn 1989, 116. 24 Hoffmann 1862, 156-157. 25 Hoffmann 1862, 160. Also unknown to Voigt 1874 and Gachard 1881, x-xxvi. 26 Rahlenbeck 1868, 847-848. François was the author of a number of Latin works, both in poetry and prose, including several for the Hapsburg court. Thus, he wrote several poems in honour of Charles’ son, Philip II, including one on the Roman kings, as well as a 1555 prose description of a journey undertaken by Philip II in 1548 (Epistola congratulatoria ad serenissimum principem, qua anni unius fere iter ipsius obiter continetur), the year the tapestries were commissioned. He also wrote another poem in praise of Charles: In aduentum Caesaris Caroli ex Gallia congratulatio, which may refer to the same 1539 trip to France as Buchanan’s Silua I, discussed in Stephen Harrison’s paper in this volume. Additional works include an epitaph of Erasmus and translations of Greek poems, including of poems by Gregory Nazianzenus, into Latin. 19 Of these works, only the epitaph to Erasmus is known to have received print publication in collections related to Erasmus in 1557 and again in 1703 and 1720. 20 Another manuscript also exists containing one of the poet’s translations of Gregory Nazianzenus. 21 Critically, François, who had studied at the University of Louvain and was married to the daughter of the Prince of Orange, came to the court at Brussels and was made maître d’hôtel by Mary of Hungary. 22 Queen Mary played a crucial role in the production of the Conquest of Tunis tapestries, 23 and François’ connection with her provides a ready explanation of how he had the opportunity to compose the poem that now adorns the tapestries. The significance of the Periocha has long gone unnoticed. Thus, it attracted no specific comment from Valerius Andreas, the earliest scholar to mention François’ poetic output, in his 1623 Bibliotheca Belgica. It also receives no specific mention in Uffenbach’s own 1715 description of the manuscript 24 nor in Hoffmann’s publication. 25 Finally, it is grouped together (without specific mention) by Rahlenbeck as one of François’ works ‘d’une importance moindre’. 26 182 Tristan S. Taylor 27 Hamburg Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. in Scrin. 164. The poem is in folios 44-47 of the manuscript. 28 Horn 1989, 223. 29 Thank you to Dr K. Janz-Wenig and Ms. A. Diekert of the Staats- und Universitätsbi‐ bliothek, Hamburg, for their assistance in providing a digital copy of the relevant folios of the manuscript. The Periocha and the Tapestries Aside from the first two stanzas, and some minor spelling differences, the poem in the manuscript is identical to that of the tapestries. These variations, however, do not alter the poem’s length, which at 96 lines allows for 8 lines on each of the 12 panels. The manuscript preserves this division of the poem into 12 stanzas of 8 lines. 27 This division into 12, along with the parallels between text, image, and Spanish caption in all panels, strongly suggest that the poem was commissioned for the tapestries. This is strengthened by the poem’s title: Periocha, which conveys the notion of a summary, and perhaps was also intended to recall the Periochae of Livy, the historian of the Second Punic war, to which the poem casts Charles’ campaign as a successor (see below). We know Vermeyen worked under instructions and had to submit his work for approval, so we might expect the same oversight applied also to François. 28 The Manuscript Poem A new edition of the manuscript poem is set out below. A review of the original manuscript, and comparison with the tapestry poem has enabled the correction of Hoffmann’s text in some minor respects. 29 Punctuation has been added to the text to facilitate reading, in particular the addition of commas to separate clauses and items in lists, and the inclusion of periods to mark the end of sentences. Capital letters are reserved for the beginning of sentences and proper nouns, rather than also the beginning of lines as in the manuscript. Spelling has been standardised with ‘i’ and ‘u’ used throughout, rather than consonantal ‘j’ and ‘v’. Variant readings in the tapestries and departures from Hoffmann are commented on in the notes, with the relevant words underlined. In addition, in order to assist discussion and referencing throughout, the stanzas have been numbered, and line numbers provided for each stanza. 183 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 30 The manuscript uses ‘Turcha’ for Turks, the tapestries ‘Turca’. Horn 1989 transcribes the tapestry poem, but unfortunately has numerous errors. 31 Manuscript and tapestry: ‘Solymanni’; Hoffmann: ‘Solimanni‘ 32 Manuscript ‘pene’; tapestry ‘poene’; Hoffman ‘paene’. The manuscript’s ‘pēne’ is a met‐ rically correct alternative spelling of paene. The tapestry is perhaps a mis-transcription Periocha expeditionis Africanae Thunetensis Stanza 1 Impia Turcharum 30 cupiens contundere Caesar arma uirumque simul Solymanni 31 iussa sequentem et procul Hesperiae regnis fera bella minantem, Madricii muros et auita relinquere tecta cogitat, et laetis Barcinni sistitur aruis. (5) Explicat hic aquilas et signa minantia Poenis signis Hesperiasque rates Ligurumque carinas lustrat et armatos proceres turmasque recenset. Stanza 2 Dein Caesar pia uota facit et uela per auras expandunt alacres laetique bono omine nautae. Mox numerosa gemens tanto sub pondere classis illa soluta parat Baleares ire per undas, quae freta bina secans Sardoas Caesar ad oras (5) repperit Ausoniam classem, quae iussa coire Germanos Italamque manum ueteresque cohortes portat Iberorum, et Libycis aduertit arenis. Stanza 3 Hic Uticae portum subeunt, quos prisca ruinis Carthago recipit, ubi classis littore toto fixa stetit. Paucis Caesar comitantibus hinc jam Golettam explorat, uis et natura locorum quae sit perlustrans, agmenque exponere terris (5) ut iubet, en laetus cedentem uadit in hostem castraque metatus clarae ad Carthaginis olim moenia, nunc uici, nunc parua mapalia rursus. Stanza 4 Castra mouet Carolus, sed dum deducitur agmen, hostis in extremos ruit atque moratur euntes. Agmine conuerso pene 32 interclusus iniquo 184 Tristan S. Taylor of the diphthong ‘ae’ written in minuscule, which can resemble ‘oe’ (see, e.g. manuscript 1, 5 where ‘laetis’ resembles ‘loetis’). 33 Tapestry: ‘conuertit’ - ‘transform’. The manuscript’s ‘conuerrit’ - ‘beat’, ‘brush’ or ‘sweep’ perhaps conveys the idea of churning up the sand to a cloud more directly. 34 Tapestry: ‘Hasamus’. 35 Tapestry: ‘quesita’. 36 Tapestry: ‘Golette’. 37 Manuscript: ‘impete’, tapestry ‘impetu’. The manuscript’s impete is correct as impetu does not fit the meter here, which requires a short ‘e’, rather than long ‘u’. ipse loco refugit, magno quum turbine uentus incubuit nostris densa caligine caecis. (5) Callidus erumpens hostis conuerrit 33 arenam non minus ut ualidis pugnet quam puluere telis. Protinus ut uenti posuere, repellitur hostis. Stanza 5 Erumpit Turcha atque Italo custode repulso et duce sublato uallum transcendit. Ibero pulsus abit. Post hunc coeli caligine fretus aggreditur ualloque fugat, sed pulsus Ibero Turcha iterum cedit. Tenui comitante caterua (5) rex uenit Hazamus, 34 Ludouicus Marchio pugna saucius excedit. Carolus quum turba laboret, subuenit ac pulsum tormentis exuit hostem. Stanza 6 Hic quaesita 35 prius magno discrimine frustra pabula praesidio multo maiore petuntur. Ductore Albano uallus producitur, hostis erumpens iterum telis infestat Iberum. Hic ira rapitur animos stimulante feroces (5) tentat opus coeptum, premit, urget, feruidus instat impiger aggeribus Golettae 36 praelia miscens a tergo rediens hostili a mole laborat. Stanza 7 Qui speculam seruat custos urgente laborat Poeno, praebet opem Caesar pellitque prementem. Quassatur Goletta mari terraque frequenti impete, 37 sed crebris iaculis depugnat et hostis. Pars muri disiecta ruit, ubi strenuus instat (5) 185 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 38 Hoffmann: ‘Charadmus’. While in the manuscript ‘in’ and ‘m’ are often indistinguis‐ hable (compare ‘destinat’ with melior in 8, 2), comparison with the tapestry’s ‘Chara‐ dinus’ shows the correct reading: ‘Charadinus’ is the Latinised form of Hayreddin (Barbarossa). 39 The tapestry gives the incorrect, non-Latin word ‘percuit’, for the manuscript ‘perculit’ (strike down). 40 Tapestry: ‘Cristo’. 41 Tapestry: ‘eidemque’. The manuscript’s ‘fidemque’ is metrically correct, fits the grammar of the sentence as the accusative object of implorat and also fits the context of Charles’ rescue of Christian captives through the favour of Christ (‘Christo secundo’). 42 See n. 38 above. 43 Tapestry: ‘Caetera’. magna ui miles, primus tamen acer Iberum it cuneus, captoque loco caeditque fugatque presidium, reliquos Carolus dum distinet hostes. Stanza 8 Instruit hic acies et signa inferre Thuneto destinat, ut melior uicit sententia tandem. Ast contra aduersis signis Charadinus 38 ab urbe acer adest lateque manum longeque phalanges explicat atque infert. Viso consistitur hoste, (5) aera sed ingenti tormentis missa boatu eminus hinc atque hinc faciunt primordia pugnae. iam prope adest Caesar palantem et perculit hostem. 39 Stanza 9 Admouet infestus Carolus iam signa Thuneto, atque suburbanus capitur dum uicus, ab arce significat captiua manus quae ergastula muro suffosso et foribus fractis Christoque 40 secundo liquit et excluso tenet hanc custode, fidemque 41 (5) uindicis implorat Caroli. Charadinus 42 ab urbe aufugit. Irrumpit Caesar captamque per urbem pergit et optatam graditur Augustus ad arcem. Stanza 10 Obsidet immissus uicos hostemque trucidat armatum miles uictor tectisque receptis uitae hominum parcit, iure utens cetera 43 belli. Milia uiginti plus, libertate recepta, uictorem Carolum ter grata uoce salutant. (5) 186 Tristan S. Taylor 44 Tapestry: ‘Hasamum’. 45 Tapestry: ‘queritque’. 46 Tapestry: ‘minimoq’ for ‘minimoq(ue)’. 47 The manuscript and tapestry have ‘reportat’ here, Hoffmann corrects to ‘reportant’, which provides a plural verb for the plural subject alii. The confusion in subject probably is the result of attraction to the number of the preceding singular verb in the relative clause quos … traxit. 48 Tapestry and Hoffmann: ‘Hispanis’ 49 Manuscript: ‘Drepanam’ ; tapestry: ‘Drepanum’. The tapestry’s neuter ‘Drepanum’ is a more accurate rendering of the neuter place name in antiquity ‘Drepanum’, the Latin transliteration of the original neuter Greek place name Δρέπανον (also pluralised to Δρέπανα, e.g. Polybius 1.59.9). The neuter singular is found, for example, in the Aeneid 3, 707 and Petrarch’s Africa 9, 314. The manuscript’s ‘Drepanam’ may arise from confusing the plural neuter name Drepana/ Δρέπανα with a first declension noun. Hazamum 44 Caesar, quamuis nil tale merentem, omnia pollicitum, cum re nec iuuerit ulla, restituit miserum solioque reponit auito. Stanza 11 Urbe iubet Caesar decedi ac moenia linqui. Agmine deducto Radam contendit ibique castra locat, sequitur mox praeda miles onustus. Dat ueniam Poeno, cunctis in castra uenire ut liceat; properat ramis insignis oliuae (5) turba caput, quaeritque 45 suos minimoque 46 redemptos uendicat, ast alii quos lucri certa cupido traxit, paruo emptas merces uestemque reporta<n>t. 47 Stanza 12 Ut repetit Caesar Golettam et pristina castra, hanc munire iubens custodi tradit Ibero inque fidem recipit percusso foedere Poenum. Regibus Hyspanis 48 quid uectigalis in annos pendat, decernit complexus lege nepotes. (5) Laeti deinde domum reliqui iam classe redire quisque sua iussi discedunt, et ueterana ipse manu Drepan<u>m 49 transmittit uictor ad urbem. 187 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 50 This functional translation is my own and prioritises the preservation of the underlying grammar and line division as much as possible. Horn 1989 also includes translations of the tapestry poem. I thank the editors and reviewers for their helpful suggestions for improvement to both text and translation. A Short Poem of the African Expedition against Tunis 50 Stanza 1 Caesar, desiring to crush both the impious arms of the Turks and, at the same time, the man who both follows the orders of Suleiman and threatens fierce wars from afar against the western realm, plans to leave the walls of Madrid and his ancestral home, and lines up in the happy fields of Barcelona. (5) Here he displays his eagles and standards to menace Punic standards and surveys his western barks and Ligurian keels and reviews his armed nobles and bands. Stanza 2 Next Caesar makes pious offerings, and the eager sailors unfurl the sails through the winds, happy at the good omen. Soon, the numerous fleet, groaning under such a weight, sets sail to cross through the Balearic waves, which two waters Caesar flies over, finding at the Sardonian shore (5) the Ausonian fleet, which, after it had been ordered to gather together, carries the Germans, Italian band and veteran cohorts of Spaniards, and turns toward the Libyan sands. Stanza 3 Here they approach the port of Utica, those whom ancient Carthage receives in her ruins, where the fleet stands along the whole shore fixed. Hence Caesar, with a few companions, now explores Goletta, surveying their military strength and the nature of the place, as he orders the corps to disembark on the land, (5) lo! happy he advances upon the retreating enemy and sets up his camp beside the walls of formerly famous Carthage, now a small village, now huts again. Stanza 4 Charles moves his camp. But while the column is led down the enemy rushes into the furthest of them and hinders them as they go. When the battle line had turned, the enemy himself, nearly shut in by the unfavourable location, flees, when with a great vortex the wind 188 Tristan S. Taylor fell upon our men, blind with the thick gloom. (5) Crafty, the enemy breaks forth and churns up the sand so that he fights no less with the dust than strong weapons. As soon as the winds subside, the enemy is repulsed. Stanza 5 The Turk breaks out and, after the Italian guard has been repulsed and the general killed, he crosses the palisade. After he has been beaten by the Iberian, he withdraws. Later, trusting in the darkness of the sky he attacks this rampart and puts them to flight from the palisade, but, beaten again by the Iberian, the Turk falls back. Accompanied by a slender retinue (5) King Hasan comes. The Marquis Louis retires from battle, wounded. Charles, when the troops are suffering, comes to their aid and deprives the beaten enemy of his artillery. Stanza 6 Here, where previously fodder had been sought in vain with great danger, it was now obtained with a much greater escort. The palisade was lengthened by the Duke of Alba, the enemy, again breaking out, attacks the Iberian with weapons. This Iberian, when seized by the anger goading his fierce mind, (5) gets back to the work already begun, he presses, he urges, furious he draws nigh, eager he mixes battle in the ramparts of Goletta, on his return he suffers from the hostile missile from behind. Stanza 7 The guard preserving the lookout suffers through the attacking Carthaginian. Caesar furnishes aid and drives off the enemy as he presses. Goletta is shaken by the numerous attacks from land and sea but the enemy fights hard with dense javelins. Part of the wall, already shattered, collapses where vigorous soldiers press forward (5) with great force, though the bold wedge formation of Iberians enters first and with the place captured, it cuts down and puts to flight the guard, while Charles engages the remaining foe. 189 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 51 ‘Augustus’ is treated as a proper noun in the manuscript and capitalised. However, particulary in the tapestry, which is written in all capitals, this line could also be understood by taking ‘Augustus’ as a genuine adjective qualifying Caesar (augustus): ‘and august/ majestic he approaches the longed-for citadel’. See further below. Stanza 8 Here he draws up his lines, and designates the standards to be borne against Tunis as finally the better plan prevails. But on the other side, Hayreddin, with hostile standards, approaches from the city, eager, and spreading out his band wide, and his phalanxes long, he brings them in. When the enemy is sighted, he stops, (5) but with a huge bellowing the bronzes are launched from the artillery. At a distance here and there they undertake the commencement of battle. Now Caesar approaches and strikes the scattered foe. Stanza 9 Now Charles on the attack moves his standards against Tunis, and while the area near the city is captured, from the citadel a captive band signals, which, when the wall was undermined and the doors broken, left its prison through the favour of Christ and now holds the citadel, with the guard shut out, and (5) calls upon the faith of avenging Charles. Hayreddin flees from the city. Caesar bursts in and rides through the captive city and Augustus approaches the longed-for citadel. 51 Stanza 10 After being sent in, and besieging the outskirts the victorious soldier kills the armed foe and, when the houses have been captured, he spares the lives of men, using the rights of war for the rest. Over 20,000 men, with their liberty recovered, thrice salute Charles as victor with grateful cry. (5) Caesar restores unhappy Hasan, although he merited it little, since he had promised much, though scarcely aided in any matter, and returns him to his ancestral throne. Stanza 11 Caesar gives the order for the city to be withdrawn from and the walls left; when the army has been led away, he heads for Rada and there 190 Tristan S. Taylor 52 See Horn 1989, 177-250 for description. Images: Horn 1989; Seipel 2000. A set of images can be viewed online in the open-access article by Gozalbo 2016. makes his camp, soon the soldiers follow, burdened with booty. He gives pardon to the Carthaginians so that they might all be permitted to come into the camp; with their heads marked with a bough of olive, (5) the crowd hastens and seeks their own people to lay claim to them, redeemed for a small price, but others, whom a certain desire for money seizes, carry back goods and clothes bought for a paltry price. Stanza 12 As Caesar seeks Goletta and his first camp, he orders it to be fortified, hands it over to the Iberian guard and receives the Carthaginian into trust after the treaty has been struck. What taxes are due to the Spanish kings into the future he reckons, after including his descendants in the law. (5) Then, happy, those remaining, after being ordered to return home, depart, each in their own ship and the victor himself, with his veteran band, passes to the City of Drepanum. The Tapestry and Manuscript Poems A brief summary of the content of the manuscript poem and the content of the tapestry poem and images illustrates the overlap between these different elements. The texts of the two versions of the poem are virtually identical, aside from the first two stanzas (discussed below) and the slight variants mentioned above: 52 Manuscript Poem - Stanzas Tapestry - Images 1. Motivation of conflict and survey of troops. 1. Map showing the western Mediterranean and key locations. Poem: Motivation for conflict and prepara‐ tion of fleet. 2. Sailing to Carthage. 2. Review of the troops before Barcelona, with Charles V prominent, and the fleet in the background. Poem: Review of troops and sailing to Carthage. 191 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 53 The first two stanzas of the tapestry are translated in Appendix 1. 3. Disembarkation at Carthage, recon‐ naissance of La Goletta. 3. Disembarkation at Carthage, reconnais‐ sance of La Goletta. 4. Skirmishes outside La Goletta in a strong wind, Turks are compelled to withdraw. 4. Skirmishes outside La Goletta in a strong wind, Turks are compelled to withdraw. 5. An unsuccessful Turkish sortie from La Goletta and the arrival of Muley Hasan. 5. A Turkish sortie from La Goletta and the arrival of Muley Hasan. 6. Unsuccessful Turkish sortie; search for food. 6. Unsuccessful Turkish sortie; search for food. 7. Capture of La Goletta, focus on the army. 7. Capture of La Goletta, focus on the navy. 8. Field battle on the march to Tunis. 8. Field battle on the march to Tunis. 9. Assault and capture of Tunis. 9. Assault and capture of Tunis. 10. Sack of Tunis and freeing of captives 10. Sack of Tunis, freeing and ransom of captives. 11. Extraction of troops, pardoning of enemy and movement to Rada. 11. Extraction of troops and movement to Rada. 12. Settling of affairs, fortification and return home. 12. Demolition of camp and preparation for return journey. The only major substantive variations in content between the manuscript and tapestry poems are in the first two stanzas, where some parts have been shifted between and within the stanzas, as marked below: Tapestry 1 - Map 53 Stanza 1 - Periocha Impia Turcarum cupiens contundere Caesar Impia Turcharum cupiens contundere Caesar arma uirumque simul Solymanni iussa sequentem arma uirumque simul Solimanni iussa se‐ quentem et procul Hesperiae regnis fera bella mouentem, et procul Hesperiae regnis fera bella min‐ antem auspicio diuum Carolus cognomine Quintus Madrici muros et auita relinquere tecta A comparat hinc classes et signa minantia Poenis cogitat et laeti Barcinni sistitur aruis C signis, Hesperiasque rates, Ligurumque carinas. B explicat hic aquilas et signa minantia Po‐ enis 192 Tristan S. Taylor Sicque morae impatiens dum tempus et hora ferebant. signis, Hesperiasque rates, Ligurumque carinas B impiger ad naues properat fidosque so‐ dales. lustrat, et armatos proceres turmasque re‐ censet. D Tapestry 2 - Review of Troops Stanza 2 - Periocha Madriti campos ac tecta relinquit auita A dein Caesar pia uota facit E et uela per auras Caesar et in laetis Barcinni constitit aruis C expandunt alacres laetique bono omine nautae. Signaq(ue) dum lustrat proceres tur‐ masque recenset. D Mox numerosa gemens tanto sub pondere classis en pia uota facit E expandens uela illa solute parat Baleares ire per undas, ut freta bina secans F Baleares explicet undas quae freta bina secans F Sardoas Caesar ad oras Sardoasque simul: quo classis iussa coire G reperit Ausoniam classem, quae iussa coire G Germanos Italamque manum ueteresque cohortes Germanos Italamque manum ueteresque cohortes portat Iberorum et Libycis aduertit arenis. portat Iberorum et Libycis aduertit arenis. We see that the first three lines are virtually identical (aside from mouentum and minantem in line 3), as are the last two lines of the second stanza. We can also see that several of the poet’s images are preserved, but have been shifted - such as signa minantia poenis signis (B); pia uota facit (E); proceres turmasque recenset (D) (from stanza one) and freta bina secans (F) in stanza two. It is impossible to tell whether the manuscript poem represents the original version, later modified for the tapestry, or the tapestry poem subsequently altered to fit better the poet’s own vision. That the manuscript contains the best reflection of the poet’s vision is suggested by the fact that it contains several classicising, poetic elements not in the tapestry. Thus, the manuscript alone refers to aquilae - the eagles or Roman standards, appropriate in a classicising poem. Further, the manuscript refers to the Ausonian fleet (Ausoniam classem) - Ausonia is a Latin poetic way of referring to Italy. We may also note the effective contrast between the impia […] arma (impious arms) that opens the poem, describing the Turks, and the pia uota, made by Caesar/ Charles in the opening of stanza 2. While the impia arma/ pia uota contrast is retained in the tapestry, the effect is perhaps diminished by the displacement of pia uota to later in the second stanza (2, 4 rather than 2, 1). The difference that is easiest to explain is the prominent appearance of Charles V’s name in the first tapestry, along with the statement that he acts under the auspices of heaven (auspicio diuum), 193 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 54 Horn 1989, 181. to clarify who is being celebrated and his pious intent, whereas throughout the first two stanzas of the manuscript only Charles’ title Caesar is used. The tapestry version of the poem is, however, a better fit for the tapestry images and Spanish captions. Thus the first panel comprises a map (Figure 1), with this caption (translated from the Spanish): As Kheir-ed-Din Barbarossa, admiral of the fleet of Suleiman ruler of the Turks, did much damage on some Christian shores with a fleet of 170 galleys, and occupied the kingdom of Tunis, making himself secure and absolute ruler there and in another great sector of Africa, with grave and obvious danger to most of Christianity, it was necessary for Emperor Charles V, King of Spain, to oppose this new might and personally to order a very great expedition. He decreed in pursuit of this order that the fleet of the King of Portugal, his brother-in-law, which was ordered to be assembled in Lisbon from among caravels and other sailing ships, with Antonio de Saldaña as admiral, come to Barcelona, the best place for the embarkation. At the same time, the Marquess of Mondéjar was ordered to come there with the fleet prepared in Malaga, in which came 9000 Spanish soldiers and the Spanish galleys. Prince Doria, who left Genoa with 16 of his galleys, arrived in Barcelona after having ordered the other fleets that were to be fitted in Italy. The Marquess of Vasto, with the burden that his majesty had him gather, including 6000 Germans, 4000 Spanish veterans, and 5000 Italians, anchoring in Naples and Sicily, arrived at the island of Sardinia near Cape Pulla where he awaited the arrival of the Emperor. 54 Here we can note both tapestry poem and caption provide an outline of motivation - Barbarossa and his attacks on the Spanish realm - and mention the preparation of forces, though the connection between texts and image is not particularly close, with the latter comprising a map. 194 Tristan S. Taylor 55 Horn 1989, 185. Figure 1. First Tapestry, Map of the Mediterranean, Conquest of Tunis Series. 18th century copy in the Salón de los Tapices, Real Alcázar, Seville. Wikimedia Commons image by Alberto.Calvo. The connection is somewhat closer in the second tapestry between the image (Figure 2), Spanish text, and tapestry poem. Here the Spanish text reads (in translation): With all these things thus ordered, and having arrived at the time conforming to that which, to the emperor, seemed suitable weather for the departure for Barcelona, and in the same season which the fleets were to arrive there, he left Madrid and arrived in Barcelona, where, inspecting the supplies that he had ordered to be furnished there, he gave a muster or parade of the nobility and knights of his house and court, and in the end joined the fleets that he had ordered to come. The last day of May he took sail, taking in his company Prince Luis of Portugal, his brother-in-law who had come to join the journey. Here anchored off Majorca and Minorca, and in somewhat foul weather passed the Gulf of Leon at Sardinia where he came upon the armada that the Marquess of Vasto had brought from Italy, as is represented in the first piece, which is the map of the sea. Thus making one [armada] of many [fleets], the emperor continued his journey to Africa with more than 350 ships. 55 In the manuscript, the first stanza provides background to the events and describes the mustering troops, the second stanza focuses on sailing to North Africa. In the tapestry poem, some of the material referring to the mustering of troops has been shifted from the first stanza to the second, which makes for a better fit with the image and Spanish text depicting a review of the troops outside Barcelona. The connection here between Spanish text, image, and Latin, which 195 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 56 For a translation of the Spanish text: Horn 1989, 181, 183, 185, 190, 193-194, 198, 201, 203-204, 207-208, 211, 213, 217, 219. is closer than on the first tapestry, is representative of that found throughout the rest of the tapestries. 56 Figure 2. Second Tapestry, Parade at Barcelona, Conquest of Tunis Series. Palacio Real Madrid. Wikimedia Commons Image by PMRMaeyaert. Throughout the tapestries, the Spanish text contains a self-consciousness in describing events. For example, the second tapestry’s Spanish text refers to the ‘first piece, which is a map of the sea’. The tapestry poem generally does not display the same self-reflexiveness. The poem does contain some statements that resemble directions to the viewer, such as en (2, 4) (behold! ), but these kinds of imperatives are found in epic poetry, and are important generally for thematic, rather than visual, emphasis. Thus the en in stanza 2, 4 directs us to Charles’ making of pia uota, which is not depicted in the tapestry, but is important in the poem’s presentation of Charles’ as a crusader (discussed below). Similarly, later stanzas refer to en (3, 6) and hic (here) (3, 1; 6, 5), which possess demonstrative force, but not necessarily reflecting the focus of the accompanying image. Thus stanza 3, 1 uses hic to emphasise the arrival of Charles at Utica and Carthage, which is an important point of emphasis in connecting Charles to classical antiquity. 196 Tristan S. Taylor 57 Horn 1989, 200, 274-275. 58 Horn 1989, 288. The Tapestry Images and Antiquity The tapestry images have been much discussed and will not be considered in depth here. However, it is worth making some general observations about their content and relationship to antiquity. While the images themselves display contemporary costume and equipment, albeit of the slightly later period of the tapestries’ composition, 57 they also possess classical resonances. Thus, they often portray Carthage’s ruins, emphasising the connection with the Punic wars found in the poem (discussed below). Further, the entire manner of representation, as a complex narrative of the campaign, has some parallels with Roman military commemorative art, such as the columns of Trajan and Marcus Aurelius in Rome. 58 This link is strengthened by some aspects of the images, such as the presentation of decapitated heads in panel 4, which is reminiscent of the presentation of such heads on Trajan’s column (Figure 3 and Figure 4). Figure 3. Close-up from Fourth Tapestry, Skirmishes outside La Goletta, Conquest of Tunis Series. Palacio Real Madrid. Wikimedia Commons Image by PMRMaeyaert. 197 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 59 Horn 1989, 287. 60 Burke 1999, 400. 61 Strong 1973, 52; Römer 2002. Figure 4. Close-up of cast of Trajan’s Column. Public Domain image from Conrad Cichorius: Die Reliefs der Traianssäule, Berlin, 1896, Tafelband 1, Tafel LI. courtesy of Wikimedia Commons by Gun Powder Ma. It has also been tentatively suggested that there is a link between the tapestries and Roman military narratives. This is particularly striking in comparing the opening of Caesar’s Bellum Gallicum with the tapestries, both of which depict geographies of the crucial areas for the narrative (Bellum Gallicum 1, 1). 59 A Classicising Poem The choice of Latin for the poetic descriptions at the base of each panel was one of importance. The use of Latin was, of course, critical in playing homage to classical antiquity, and in those representations of Charles that utilised allusions to imperial Rome to portray the emperor positively. Latin also played an important role in this period as an international language, its use thus widening the poem’s potential audience. 60 Importantly, classical antiquity - particularly imperial Rome - provided an internationally recognised symbolic language of power that could express abstract ideals of rulership. 61 Here we 198 Tristan S. Taylor 62 Burke 1999, 399. 63 On the use of classical poetry to praise Charles V see, e.g., Römer 2002; on his image in general: Burke 1999. 64 I thank the reviewer of this paper for this suggestion. must also remember that tapestries were seen as a relatively mobile form of representation that could be transported to different state events - important for an emperor whose domains stretched from the Pillars of Hercules to Vienna and beyond. 62 The Classicising Image of Charles V The poem’s opening stanza signals the different streams of classicising repre‐ sentation that the poem weaves together to present Charles. 63 The poem’s use of Charles’ title of ‘Caesar’, and its casting the Ottoman foe as Punic (Poeni), evoking Rome’s traditional enemy Carthage, portray Charles as the successor to Rome’s imperial tradition and his campaign as a continuation of Rome’s Punic wars. This portrayal is enriched by the evocation of Vergil’s Aeneid and Aeneas, the legendary ancestor of Augustus and Caesar. This evocation is not just through the quotation of the Aeneid’s opening line, the use of the hexameter meter or division of the poem into 12 stanzas, mirroring the Aeneid’s division into 12 books. It is also thematic, through the stanza’s presentation of Charles’ campaign as a pious quest against the impia arma of his foe. This thematic presentation of a pious leader, carrying out the divine will against an impius enemy, parallels the Aeneid, particularly its second half, 64 where pius Aeneas undertakes a divinely ordained mission during which he overcomes impii enemies, such as Mezentius, the contemptor diuum (Aeneid 7, 648; 8, 7). This labour of Aeneas in turn foreshadows Augustus’ overcoming of impius furor to bring peace to the Roman world (Aeneid 1, 286-296). Nonetheless, the allegorical analogy between Aeneas and Charles in the Periocha is not simple, for example, while the uir in Vergil’s poem is Aeneas, the uir in François’ poem is in fact the enemy Barbarossa, and his arma are impia, to be overthrown by the new Caesar. A Successor to Aeneas and the Caesars To begin to examine these themes in more detail, let us turn to the interwoven themes of Charles as successor not just to Rome’s Caesars, but also to Rome’s mythical founder, Aeneas. The frequent use throughout the poem of Charles’ title ‘Caesar’ evokes not only the historical individual Caesar, but also the line 199 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 65 On Caesar’s self-presentation, see e.g. chapters in Powell and Welch 2009; on Lucan: Masters 1972, 3-10. 66 On Caesar’s clemency see Konstan 2005. 67 I thank the reviewer of this paper for this suggestion. See also n. 51 above. 68 Burke 1999, 432. of imperial Caesars that followed him. Charles is described in stanza 1 of the tapestry, for example, as impatiens morae (impatient of delay) a characteristic of the self-presentation of the historical Caesar, and his poetic presentation by Lucan. 65 The poem also emphasises the link between Caesar, one of Rome’s greatest generals, Charles and victory: thus, the poem opens by styling Charles as ‘Caesar’ in its first line (1, 1) and closes acclaiming him as ‘uictor’ in its last (12, 8). Indeed, throughout the poem François’ portrayal of Charles is reminiscent of Caesar’s self-presentation in his Commentarii as a man of action - also a strong feature of Lucan’s characterisation of Caesar, encapsulated in his (in)famous presentation of him as a lightning bolt (Bellum Ciuile 1, 142-157). Every instance of ‘Caesar’ in the poem is in the nominative case, and is the subject of active verbs of command, preparation or action: 1, 1: cupiens contundere (desiring to crush); 3, 2: explorat (scout), 7, 2: praebet […] pellitque (approve […] strike); 9, 7: irrumpit […] pergit (rush into […] proceeds), 10, 6: restituit […] reponit (restored […] places back), 11, 1: iubet (commands); 12, 1-3: repetit, iubens […] tradit, […] recipit (seeks, ordering […] hands over […] receives). The poem also emphasises Charles V’s clemency, describing him as pardoning the Punic foe (11, 4 dat ueniam Poeno). Clemency is another key characteristic of the self-portrayal of both Caesar and Augustus (e.g., Res Gestae 3), 66 and forms an important component of Anchises’ injunction to Aeneas in the underworld, where he addresses his son as ‘Roman’, and instructs him in his appropriate, Roman arts, including ‘to spare the conquered’ (parcere subiectis: Aeneid 6, 853). The link to the Roman emperors in general, and Augustus in particular, is heightened in the climactic lines of the ninth stanza, where Charles is styled as ‘Caesar’ and then ‘Augustus’ as he assails the longed-for citadel of Tunis (9, 7-8: irrumpit Caesar captamque per urbem | pergit et optatam graditur Augustus ad arcem; ‘Caesar bursts in and rides through the captured city, and Augustus approaches the longed-for citadel’). While capitalised as a proper noun in the manuscript, the use of Augustus in the tapestry could be taken either as a direct invocation of Charles’ title ‘Augustus’, or as the adjectival use of ‘augustus’ (‘majestic’): both nonetheless evoke the historical figure Augustus. 67 Links to the Roman emperors were a common theme in representations of Charles. Such links were emphasised at his coronation, when medallions were issued of Caesar, Augustus, Vespasian and Trajan. 68 To give 200 Tristan S. Taylor 69 Burke 1999, 400, 417. 70 Burke 1999, 422. 71 I am thankful to Prof. Stephen Harrison for this suggestion. On Actium in the Renaissance, e.g.: Jordan 2004. 72 Horn 1989, 200. 73 Horn 1989, 200. just a handful of further examples, the imperial palace at Granada was designed in the classical style to evoke imperial Rome, and bore an inscription styling Charles V as ‘semper Augustus pius felix inuictissimus’ (eternal Augustus, pious, fortunate, unconquered), a common constellation of imperial titles on Roman imperial coins. 69 Similarly, a bust of Charles at the hospital of San Marcos in León describes him as ‘melior Trajano, felicior Augusto’ (better than Trajan, more fortunate than Augustus) - the classic wish for a Roman emperor. 70 In keeping with this theme, we also find Charles styled as ‘pater patriae’ (father of the fatherland), Augustus’ most prized title (Res Gestae 35), and one that became standard for Roman emperors. In hailing Charles as both Caesar and Augustus, this poem places itself firmly in this flattering, classicising stream of representation of Charles. Of course, Charles was not unique among Holy Roman Emperors in bearing these titles, what is interesting is the deliberate and extensive tapping of this rich vein of Roman imperial allusions. One may speculate here whether the prominent use of ‘Augustus’ in the poem at a crucial moment, along with the allusions to Aeneas and the Aeneid, and the emphasis on the navy in the tapestry images are all meant to evoke Augustus’ most famous victory at Actium - the centrepiece of Vergil’s ecphrasis of Aeneas’ shield (Aeneid 8, 675-713). Actium appears in other contemporary art and, 71 although they were the standard warship of Charles’ time, 72 the triremes that feature on the tapestries are highly evocative of classical naval warfare. We may have more at work here than simply Vermeyen’s keen interest in ships. 73 Can we say more of the figure of Aeneas, evoked by the opening quotation of the Aeneid and thematic parallels between the Periocha and Vergil’s epic? It is certainly possible to see other allusions to the Aeneid in the poem. For example, there appears to be an allusion to the Aeneid in stanza 3, where Charles’ fleet is described as ‘standing firm, anchored along the whole shore’ after his arrival in Carthage (3, 2-3: ubi classis littore toto | fixa stetit). This echoes Aeneas’ departure from Carthage (4, 397-398: tum uero Teucri incumbunt et litore celsas | deducunt toto nauis: ‘then indeed the Teucrians rushed and drew down the swift ships along the whole shore’). Important here is the contrast between the two scenes: Aeneas ships line the entire shore (litore […] toto) as his sailors prepare them in their eagerness for flight. Aeneas’ departure will lead to Dido’s curse - the origin 201 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 74 Burke 1999, 418 and 421. 75 Römer 2002, 76-78. of the Punic wars (Aeneid 4, 621-629), to which François casts Charles’ campaign as a sequel (see below). In François’ poem, however, rather than about to leave, Charles’ ships stand firm (fixa stetit), ready to complete the circle of conflict between Rome and Carthage that began with Aeneas’ departure. This point is perhaps emphasised further by the reference to Charles’ going to Drepanum in the Periocha’s climax (12, 8), Aeneas’ last port before his arrival in Carthage (Aeneid 3, 707). There are further allusions to the Aeneid in the Periocha, involving similarity in image and idea. Thus, in the Aeneid the routed Rutuli flee the Trojans in a cloud of dust (puluerulenta fuga Rutuli dant terga: ‘The Rutuli show their backs in dusty flight’), through the ‘dense gloom’ of which Aeneas seeks Turnus (densa in caligine) (12, 463-467). Similarly, as the routed Punic enemy flees Charles V (4, 3: agmine conuerso: ‘with the battle line been turned’), a dust storm arises (4, 5-6: magno quum turbine uentus | incubit nostris […] caecis ‘a great wind falls upon us, blind’), surrounding Charles’ forces in ‘dense gloom’ (4, 6: densa caligine). François also uses the phrase feruidus instat (furious, he draws nigh), a phrase that Vergil uses twice (Aeneid 9, 350 and 10, 788). Further, those of the enemy entering the camp after the conquest of Tunis come ‘marked with boughs of olive’ (11, 5: ramis insignis oliuae), as Numa is described in the Aeneid (6, 808). The idea of linking Charles, Augustus and Aeneas was not novel. A few years before Charles’ conquest of Tunis, in 1532, the Italian poet Ludovico Ariosto included in the third edition of his monumental chivalric epic Orlando Furioso a prophecy of Charles’ future greatness in emulation of Vergil’s underworld prophetic scene of future Romans that focuses on Augustus (Aeneid 6, 756-853, esp. 6, 789-800; Orlando Furioso 15, 21-36). Ariosto uses one of Aeneas’ epithets, magnanimus (e.g., Aeneid 1, 260; 5, 17; 5, 407; 9, 204), to describe Charles (magnanimo: Orlando Furioso 15, 35). Ariosto even directly compares Charles to Augustus, claiming that Charles’ shall be the wisest and most just emperor who has lived, or shall have lived, since Augustus (sotto il più saggio imperatore e giusto | che sia stato o sarà mai dopo Augusto 15, 24). 74 Similar tropes can be found also in other sixteenth-century poets, such as Minturno’s 1536 poem De adventu Caroli V Imperatoris in Italiam, which uses Vergilian allusions to Augustus to celebrate Charles’ 1530 coronation as Holy Roman Emperor. 75 This theme is even continued in other genres, such as contemporary genealogies, like the 1532 Catalogo Real de Castilla by Gonzalo Fernández de Oviedo, that place Charles 202 Tristan S. Taylor 76 Tanner 1993, 113. 77 See Liston 2012. 78 Tanner 1993, 113. 79 Liston 2012, 27. 80 Liston 2012, 28. 81 Conte 1994, 450-451. directly in the line of succession back to Augustus, and through him back to Aeneas. 76 Such themes are also found in other artistic media. Thus, in 1549, contem‐ porary with these tapestries, Charles commissioned the sculptor Leone Leoni to construct a group of statues of the emperor (only completed after the emperor’s death), which included one of Charles standing over furor, bearing the inscription Caesaris uirtute domitus furor (‘Furor vanquished by the uirtus of Caesar’). 77 This sculpture clearly evokes the image from Aeneid 1 of furor bound and chained through the acts of Augustus, Aeneas’ descendant: furor impius intus | saeua sedens super arma et centum uinctus aënis | post tergum nodis fremet horridus ore cruento (‘impious frenzy inside [the gates of war], sitting on bloody arms, hands bound behind its back with a hundred brazed bonds, roaring horridly with bloody mouth’: Aeneid 1, 294-296). 78 While the inspiration for the use of personified furor was Leoni’s own, 79 it is remarkable how both Leoni and François construct Charles’ imperial identity in such parallel ways. François’ poem celebrates Charles as the successor of the Roman tradition embodied in Aeneas, Africanus, Caesar and Augustus, and devoted to the Christian faith, overcoming the impia arma of the heathen. Leoni’s statue, commissioned to celebrate the victory of Catholic Charles over the protestant Schmalkaldic League at Mülhberg, also constructs Charles’ identity ‘by emphasizing both romanità and dedication to the Catholic faith’. 80 The Punic Wars and the Scipios The location of the war, in North Africa, opened up another use of classical antiquity to praise Charles, that is, to place Charles’ conquest of Tunis in the tradition of perhaps Rome’s most famous victory: over its nemesis Carthage in the Punic wars. François continually characterises this war as another Punic war by referring to the enemy not only as Turks (Turc[h]a), but also as Poeni, or Punic (1, 6 = tapestry 1, 5; 7, 1; 11, 4; 12, 3). This is emphasised in the first stanza, where François refers to the threatening of Punic standards (signa minantia Poenis signis: ‘standards threatening Punic standards’) - a line with clear echoes of the opening of a poem of another Renaissance favourite, 81 Lucan: infestisque 203 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 82 See Miles 2011, 309 for Scipio; Appian, Karchedoniake 8 for the third Punic war. 83 Polybius 1, 49-51. obuia signis | signa, pares aquilas et pila minantia pilis (‘standards oppose hostile standards, eagles equally matched, and javelins threaten javelins’: Bellum Ciuile 1, 7-8). This link is even clearer in the manuscript version with the addition of the term aquilas for the standards. This Lucanian allusion is telling. In Lucan’s poem, Roman standards are misdirected and the Romans themselves impious for engaging in civil war. However, Charles’, the new Caesar’s, standards are well-directed against the impia arma of the Turks. As noted above, this not only parallels thematically Aeneas’ mission in the Aeneid, but in the contemporary context, the use of impia carries the further connotation that Charles’ war was a crusade. This is emphasised in the Spanish text accompanying the first tapestry, which describes the Ottoman capture of Tunis as a ‘grave and obvious danger to most of Christianity’, and is developed further in the poem. Thus, the tapestry poem emphasises that Charles acts under the ‘auspices of heaven’ (auspicio diuum) in stanza 1, Charles’ pia uota in stanza 2 and states in the ninth stanza that the Christians in Tunis escaped through the ‘favour of Christ’ (9, 4: C[h]ristoque secundo). The third stanza builds further the links between Charles’ campaign and the Punic wars. The ships are first described as arriving at Utica (3, 1: hic Uticae portum subeunt: ‘here they arrive at the port of Utica’) - the landing point for both Scipio Africanus in the second Punic war and the Roman expedition in the third Punic war that ultimately destroyed Carthage. 82 This is followed directly by a reference to Carthage itself: quos prisca ruinis | Carthago recipit […] clarae ad Carthaginis olim | moenia nunc uici, nunc parua mapalia rursus (3, 1-2 and 7-8): ‘whom ancient Carthage receives with her ruins […] (he moved camp) to the walls of formerly famous Carthage, now a village, now again small huts’). Finally, the victor Charles goes to Drepanum in Sicily in the poem’s conclusion, not only Aeneas’ last point of call before arriving in Carthage, but also the site of a Carthage’s greatest victory in the first Punic war in 249 BCE, 83 perhaps symbolising the final reversal of this past defeat by Charles, the new Scipio. The impact of the poetic text is enhanced by the continuous presence of the ruins of Carthage in the images, included prominently even on the first tapestry with the map - despite being merely a village (uicus, mapalia). Through its aligning Charles’ conquest of Tunis with the Roman defeat of Carthage, the poem evokes another heroic model from antiquity for Charles: Scipio Africanus, the conqueror of Carthage and Hannibal, and perhaps also Scipio Aemilianus, the destroyer of Carthage in 146 BCE, with whom Scipio 204 Tristan S. Taylor 84 Horn 1989, 285. 85 Horn 1989, 285; Gozalbo 2016, 131. 86 Herrero Carretero 1991, 69. 87 Horn 1989, 285. Africanus was often merged by Renaissance humanists. 84 Although this is more implicit than explicit, in so doing, François is again utilising another stream of representation commonly deployed to flatter Charles V. Thus the poet Garcilaso de la Vega, who accompanied the expedition, styled Charles ‘Caesar Africano’, as did the triumphal arches erected in Sicily and Italy following the campaign, discussed elsewhere in this volume, and, finally, Pope Paul III also hailed Charles as the new Africanus. 85 The connection with the Punic wars and Scipio may be further emphasised through possible allusions to Petrarch’s Neo-Latin epic on the second Punic war, the Africa. Petrarch also makes explicit reference to Scipio’s passing by Drepanum on his victorious return to Rome (Africa 9, 314). Suggestively, both the Periocha’s descriptions of Charles’ taking Tunis (graditur Augustus ad arcem: 9, 8) and his victorious return in its final line (Drepanum transmittit uictor ad urbem: 12, 8) echo Petrarch’s description of Scipio’s triumphant arrival at Tunis, the very location of Charles’ victory (Africa 8, 615-616: Tunetis uictor ad arcem | Scipio peruenit: ‘Scipio comes as victor to the citadel of Tunis’). The topical currency of Scipio’s victories is demonstrated by the elaborate tapestry series, ‘The Deeds of Scipio’, owned by France’s King Francis I and completed ten years prior to the commission of the Conquest of Tunis series. 86 However, Charles himself does not seem to have encouraged this connection, which may explain why it is not explicitly emphasised in François’ poem. The reason for this may lie in the emphasis placed by Francis I on Scipio: why would Charles V wish to take as his own model the hero of his enemy? 87 Nonetheless, there is no denying the impact of the images and repeated references to Carthage’s ruins in the poem and the repeated use of Poeni to describe Charles’ foes. The Classical Epic Tradition While Lucan and Vergil strike the tone in the opening stanza, they are not the only classical epic poets alluded to in François’ poem. To give just some examples, allusions to the epics of Statius and Silius Italicus, as well as to Ovid’s Metamorphoses, can also be detected. Thus, Barbarossa is described as moving, or threatening, fera bella (fierce wars) against the western kingdoms (1, 3), a phrase used several times by Ovid (Metamorphoses 7, 212; 11, 298 and 12, 417), 205 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries 88 Burke 1999, 421. as well as by Silius (Punica 3, 605-606). Other military language is also derived from martial epics. Thus the phrase praelia miscens (6, 7: mixing battle) can be found in Silius (Punica 10, 427) and the image of ‘opposing standards’ (8, 3: aduersis signis) echoes not only the poem’s (and Lucan’s) opening, but can be found elsewhere in Lucan (Bellum Ciuile 7, 314) and Statius (Thebaid 8, 186). François also takes from Statius the alliterative phrase primordia pugnae (8, 7: beginning of battle; Thebaid 3, 489). In a thematically potent allusion, Charles is described in the tapestry as morae impatiens (1, 7), a phrase used by Silius for Hannibal (Punica 8, 4). This allusion works at two levels: first, it equates Charles with one of antiquity’s great generals, to whom Charles is elsewhere compared. 88 Second, in the context of a poem aligning Charles’ campaign with Rome’s conquest of Carthage, it draws attention to Charles’ surpassing the achievements of Hannibal as the new Scipio. François’ adoption of epic language, allusion and meter adds an epic level of grandeur to the poem and the events it describes. That is, it emphasises that the conquest of Tunis was an epic event, as worthy of epic poetry and commemoration as Aeneas’ foundation of Rome for Vergil, or Caesar’s impious destruction of it for Lucan. Conclusion In conclusion, this paper has no more than scratched the surface of the classical allusions contained in François’ poem, but it is hoped that it has, at least, elevated his Periocha above the status of mere ‘caption’ or ‘supplementary legend’ and to have restored it to the central role it was probably intended to possess in this undoubtedly propagandistic work of art, connected with the other texts and images on the tapestries themselves, as well as a rich classical tradition. The poem itself is deeply engaged with contemporary representations of Charles V that draw upon classical antiquity in general, and imperial Rome in particular, to cast the Hapsburg emperor in a positive light as a new Caesar, Augustus and Scipio Africanus and thus as the legitimate successor of the Roman empire. It is also hoped that this examination has elevated the status of this poem as a poem: a work of art in its own right, that, along with its author’s other works, will reward deeper study in the context of Neo-Latin poetry about Charles V in particular, and the sixteenth century more generally. 206 Tristan S. Taylor Appendix 1: Translation of Tapestry Stanzas 1 and 2 Stanza 1 - Motivation and Preparation of Fleet Caesar, desiring to crush the impious arms of the Turks and at the same time, the man who both follows the orders of Suleiman and moving fierce wars from afar against the western realm, under the auspices of heaven, by name Charles the fifth here prepares his fleets and standards to menace Punic standards, and his western barks and Ligurian keels. And thus, impatient of delay while time and the hours are passing, eager he hastens to his ships and faithful companions. Stanza 2 - Review of Troops Caesar leaves the plain of Madrid and ancestral houses and stands in the happy fields of Barcelona while he surveys his standards and reviews his nobles and bands. Lo! He makes pious offerings and unfurls his sails so that, crossing the two seas, he fills out the Balearic and Sardonian waves at the same time, to that place where the fleet, after it had been ordered to gather together, carries the Germans and the Italian band and veteran cohorts of Spaniards, and turns toward the Libyan sands. Bibliography Burke, Peter: Presenting and Re-Presenting Charles V, in: Hugo Soly (ed.): Charles V 1500-1558 and his Time, Antwerp 1999, 393-475. Calvert, Albert F.: The Spanish Royal Tapestries, London 1921. Conte, Gian Biagio: Latin Literature. A History. Trans. Joseph. B. Solodow, Baltimore 1994. Crowley, Roger: Empires of the Sea. The Final Battle for the Mediterranean, London 2009. 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Neue Perspektiven seiner Herrschaft in Europa und Übersee, Vienna 2002, 21-56. 209 The Lost Poem by the Forgotten Poet of Charles V’s ‘Conquest of Tunis’ Tapestries * I am deeply grateful to the anonymous readers and to the editors of the book for their suggestions, which have made this essay better than it was originally. Obviously, I accept responsibility for any errors of fact and judgment that remain. Since the Latin epigrams or other Latin works in honor of Charles V published here are often not extant anymore today, I reproduce the Latin orthography which I have found in the sources and, when they exist, their editions. The Tunis enterprise is symbolically placed at the opening of Charles V’s biography which was written by Jean-Michel Sallmann: see Sallmann 2000. Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy Giancarlo Abbamonte (Naples) Abstract: After his Tunis expedition (1535), Charles V visited many southern Italian towns, where his arrival was celebrated with feasts, monuments for the occasion (arches, statues, etc.) and Neo-Latin texts in verse and prose displayed along the streets. Those texts often connect Charles V’s Tunisian expedition with Roman history, e.g. with the Punic Wars, the triumphant Roman leaders Scipio and Marius, and even with Hannibal and Jugurtha. Other themes, such as the clash of civilizations or the religious war, are taken from the repertory of the crusades and the Spanish Reconquista. Moreover, there are texts that refer to local mythical and historical traditions, as well as to the Golden Age of the Aragonese dynasty and aim to reassert the southern Italian claim to autonomy. Keywords: Tunis, Hannibal, Jugurtha, Marius, Scipio, Decius Magius, Punic Wars, Carthage, Messina, Cosenza, Naples, Capua. In August 1535 Charles V considered the military expedition against the pirate Khair ad-din, nicknamed Barbarossa (Red Beard), successfully terminated. Previously, Khair ad-din had controlled the southern coasts of the Western Mediterranean (today’s Tunisia and Algeria). Now, the emperor had driven out (but not killed! ) the pirate from Tunisia and reinstated his ally king Muley Hassan to his former kingdom. With this, the military part of his expedition came to an end and gave way to imperial propaganda. * 1 Most historians of Charles V do not consider the Tunis expedition a decisive event in the war against the Ottoman empire: see, e.g., Sallmann 2000, 14-16, and Kohler 2005, 251-257. 2 After Rome, Charles V’s tour continued in the central and northern Italian towns, but the present article does not deal with this part of the tour, where Charles V faced political problems different from those of the southern Italian towns. In November 1536 Charles V was again in Spain. 3 The list is taken from Rosso 1635 and Saletta 1981. Although modern historians question the military and political success of Charles V’s expedition, 1 the emperor embarked on a propagandistic tour from Sicily to Naples, which started on 22 August 1535 (his date of arrival in Trapani, Sicily), and ended in March 1536 (when he left Naples and reached Rome). 2 The following table lists Charles V’s main stop-overs in Sicily and Southern Italy: 3 Sicily 20.08.1535 Trapani 31.08.1535 Alcamo 03.09.1535 Monreale 12.09.1535 Palermo 13.10.1535 Solanto 13.10.1535 Termini Imerese 14.10.1535 Polizzi 15.10.1535 Nicosia 16.10.1535 Troina 18.10.1535 Randazzo 20.10.1535 Closter of S. Placidus 21.10.1535 Messina Southern Italy Calabria 02.11.1535 Reggio Calabria 03.11.1535 Fiumara di Muro 212 Giancarlo Abbamonte 03.11.1535 Seminara 04.11.1534 Vibo Valentia 05.11.1535 Nicastro 06.11.1535 Rogliano 07.11.1535 Cosenza 09.11.1535 Bisignano 10.11.1535 S. Mauro / Torre del ferro 14.11.1535 Laino Basilicata 15.11.1535 Lauria-Lagonegro Campania Chartreuse of Padula Sala Consilina Polla 17.11.1535 Auletta 18.11.1535 Salerno 22.11.1535 Cava de’ Tirreni 23.11.1535 Leucopetra 25.11.1535-22.03.1536 Napoli 22.03.1536 Aversa 23.03.1536 Capua 24.03.1536 Sessa Aurunca 25.03.1536 Traetto-Minturno 29.11.1536 Gaeta 30.11.1536 Fondi On the occasion of the emperor’s arrival, the Italian towns organized feasts and celebrations recalling ancient Roman triumphs, mixed with components of Christian ceremonies. As a matter of fact, an emperor’s ‘Joyous Entry’ into town 213 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 4 The ceremonies of the Joyous Entry have been studied particularly by art historians: see Visceglia 2001, 135 note 11 and Philipp 2011, 18-30. Kantorowicz 1944 rightly pointed out that these ceremonies were modeled on the scene of Jesus’ entrance in Jerusalem, described in the Gospels. In fact, the first processions along the streets of a town set up with provisional decorations are attested in Rome after the election of the pope Callixtus II (1120): see Payne 1962, 213-215. 5 The participants belonged to both the political and the religious authorities of the town. 6 Between 1350 and 1550 the previous model of the Joyous Entry changed under the influence of the classical example of the Roman triumph. Provisional decorations were built, which referred not only to religious themes, but also to classical mythology and to the deeds of the celebrated lord and his family: see Philipp 2011, 29. 7 See Philipp 2011, 26-30, and Morales Folguera 2015, 9. 8 On the grants confirmed by Charles V to the Italian towns, see Martinez Ferrando 1943. 9 Philipp 2011, 30-38, points out that the use of stages and wagons, on which people performed religious, historical or mythological scenes, accompanied by written texts, was developed in Italy during the fifteenth century, whilst the Joyous Entry of the Aragonese king, Alfonso V, in Naples in 1443 provided the model of the Trionfi all’antica. 10 See, for instance, the inscription engraved on the façade of Castel Capuano in Naples, where the victory of Tunis is celebrated. followed certain rules that had been codified since the late Middle Ages and were utilised also for Charles V’s arrival in Sicily and southern Italy. 4 The most illustrious citizens 5 received the emperor outside the city walls and in front of the gate of the city offered him the city keys (Occursio). Then they introduced themselves to the emperor, who often acknowledged the town’s privileges as granted by previous kings. Finally, the emperor, accompanied by his court and the illustrious citizens, walked through the arch built just for his arrival in front of the city gate (Ingressus), 6 and entered the town in triumph (Processio). 7 These ceremonies granted the towns the opportunity to reassure the emperor of their loyalty and gratitude for warding off the danger of the Islamic pirates, while also confirming their rights and privileges. 8 But the towns did not just organize feasts and ceremonies (religious and profane). In front of the city walls and along the city streets, they displayed provisional monuments, which contained many kinds of texts in verse or prose, composed for the occasion of Charles V’s visit. 9 In some case, they were also incised on the façades of important buildings or on the city walls. 10 For instance, in Sessa Aurunca (Campania, Italy) two new stone epigraphs were displayed along the main street of the town. They were commissioned by the city counsel and celebrated Charles V’s victory in Tunis against the Turks. The layout, the characters, and the texts of the two epigraphs closely recall dozens of Roman epigraphs scattered on the walls of the houses in the centre of Sessa Aurunca. Thus, the new epigraphs of Sessa Aurunca present Charles V’s enterprise against the Turks in the framework of the town’s own Roman history. Responsible for this 214 Giancarlo Abbamonte 11 On these inscriptions see: db.histantartsi.eu/ web/ rest/ Iscrizione/ 10 (last access 8 Apr. 2022). On Nifo see Palumbo 2013. 12 The triumphal arches were introduced first in the weddings: see Philipp 2011, 45, who mentions the wedding of Costanzo Sforza and Camilla of Aragon, celebrated in 1475 in Pesaro, where the pair and the guests walked through an arch. A few years later, the contemporary sources document the presence of arches also in the Joyous Entry of kings or emperors. ideological concept and its execution was Sessa Aurunca’s famous humanist, Agostino Nifo (see image 1). 11 Sessa Aurunca, The epigraphic inscriptions in honor of Charles V (© archive of the author) However, many towns planned provisional monuments as well, such as ad hoc arches, 12 statues, columns, and scene-paintings. These provisional structures were often embellished with placards celebrating the emperor and his Tunis enterprise with epideictic Neo-Latin texts in verse and prose. All Italian towns commissioned their most important artists and humanists with the task of writing texts for these provisional celebratory structures. In 215 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 13 See Philipp 2011, 120. Unfortunately, on the celebrations organized in Palermo and the written texts composed and displayed for Charles V’s Joyous Entry we have scarce sources. 14 Charles V’s visit to Messina is described by the contemporary Colagiacomo d’Alibrando, whose work Il triompho il qual fece Messina nella Intrata del Imperator Carlo V e Molte altre cose Degne di notizia, fatta di nanzi, e Dopo L’avento Di sua Cesarea Maghestà in detta Città, was first printed in Messina on 15 December 1535 and reprinted by Caio Domenico Gallo in the second volume of his Annali della città di Messina, Messina 1756-1758. Recently, d’Alibrando’s description has been published by Craparo 2007- 2008. Another vernacular description was anonymously published in Messina 1535. A Latin description of this visit is in Adam 1536. I have checked the Latin texts on the basis of both the works. On the provisional monuments conceived by Polidoro da Caravaggio, see Leone de Castris 1988, 132-140. 15 On the monuments and the poems displayed in Naples, see Toscano 2004b, 119. A description of the celebrations organized in Naples was written by Giovan Domenico di Lega under the pseudonym of Parthenio Incognito. The work was printed twice in Naples, once by Sultzbach (December 1535) and once by Cancer (February 1536). Only one copy of each edition is extant: see Toscano 2004b. 16 Charles V’s arrival in Cosenza is described by an anonymous author in a rare book printed in Naples on 15 March 1536 and addressed to an anonymous nobleman (Anonymous Cosenza 1536). On Charles V’s visit to Cosenza and the provisional structures displayed by the town, see Agosti 2001, 16-18, who reprints the anonymous description (Agosti 2001, 47-51). Agosti accepts the opinion of scholars, who assumed that the description was written by the local humanist Bartolo Quattromani and that the work was dedicated to the Calabrese humanist Bernardino Martirano (the powerful secretary of the Kingdom of Naples): see Agosti 2001, 18. Palermo the painter Vincenzo degli Azani from Pavia worked at the paintings of one of the three provisional gates built for the Joyous Entry of Charles V on 28 August 1535. 13 In Messina they were conceived by Polidoro da Caravaggio and Domenico da Carrara with the humanist Francesco Maurolico writing the texts. 14 In Naples a team of artists and humanists was put to work: the architect Ferdinando Manlio and the sculptors Giovanni da Nola and Girolamo Santacroce built the structures, the painters Andrea da Salerno and Giovanni Antonio d’Amato il Vecchio decorated them, and the Neo-Latin poets Bernardino Rota (a pupil of Sannazaro) and Marc’Antonio Epicuro wrote the texts. 15 In other towns like Cosenza and Capua the artists’ and humanists’ names remain unknown. For Cosenza, scholars suppose that the Calabrese painter Pietro Negroni was commissioned with the decorations. 16 For other places like Salerno and Gaeta, we only know that Charles V entered into town, but no information about the ceremonies has survived. Since all the provisional structures are lost, their Neo-Latin poems and epigrams have come down to us only through printed editions, often published either just before or after the emperor’s arrival. Sometimes, the poems are 216 Giancarlo Abbamonte 17 See the cases of the Anonymous Cosenza in Agosti 2000 (see note 16 above) and the description of Naples by Parthenio Incognito in Toscano 2004b (note 15). A list of the books dedicated to the Joyous Entries of Charles V is in Philipp 2011, 279-282 and on the following website of the British Library: www.bl.uk/ treasures/ festivalbooks/ home page.html (last access 8 Apr. 2022). 18 On the Aragonese kings and their business see Del Treppo 1986. 19 On this subject see Musi 2000 and Musi 2013, but also Hernando Sánchez 2013. 20 The defensive system was organized by the Spanish rulers also to control the local people. 21 See, for instance, the still extant fortifications built around Catania. The north gate and the seafront walls built in Gaeta by Charles V were regarded by the Gaetani as a sign of their loyalty: see Senatore 2020, 10-11. In Capua a hospital was demolished to make room for the new city wall and the fortress, which was planned during the years of Charles V: see Senatore 2018, 339. In Naples, Castelnuovo was more strongly fortified mentioned in printed works describing Charles V’s visits. Unfortunately, both the editions of the poems and the descriptions of the ceremonies circulated in very few copies, which means that very few of them have survived. 17 The texts composed for those ceremonies are often Latin epigrams. They treat both the imperial propaganda regarding the Tunis enterprise, and the difficult situation of Sicily and Southern Italy due to not only the threat of Barbarossa, but also the Spanish administration. In fact, when Charles V arrived in this part of Italy, he found the area in a state of economic depression. Its political situation was delicate with local powers criticizing the king’s authority more or less openly. Many towns took the opportunity of Charles V’s visit to communicate their problems and concerns to the emperor through the poems and symbolic images displayed along the streets during the imperial parade. After the fall of the Aragonese dynasty (1503), the territories of the previous Kingdom of Naples were integrated into the Spanish world empire (1503-1504). The new political context had dramatic effects on Southern Italy and Sicily. Not only did they lose their independence, they also lost their economic role in the Mediterranean space, where the Angevin dynasty (1268-1435) and the Aragonese trader-kings (1442-1503) had previously made Naples one of the most important centres of commerce. 18 When Sicily and Southern Italy became part of the Spanish imperial system, the Spanish rulers considered these territories simply the Eastern border of their empire, a kind of buffer against the Ottoman threat. 19 Thus, Sicily and Southern Italy (but also Sardinia), originally independent centres of commerce, now became militarized territories. Soon, dozens of watch towers were scattered along the coast in order to patrol and defend the country from external enemies and pirates. 20 At the same time, the towns were fortified and militarily controlled 21 - a dramatic change for a people used to be ruled by their own kings. 217 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy already at the time of the Great Captain, whilst later the cult of Saint James, the Spanish saint of the reconquista, was introduced into the town: see Hernando Sánchez 2013, 157-159. 22 G. Britonio, Triompho de lo Britonio, stanzas 155-156 (edited by Sica 1991): “E per clemenza sua spere col tempo / scorgersi in grado al suo valor conforme, / che il ciel giusti desir’ pur move a tempo. / So che pietà sì santa in ciò non dorme / e, per non far mia speme tronca e guasta, / imaginando va diverse forme”. On the political context of Britonio's Triompho see Toscano 2004b, 103-104. 23 See Hernando Sánchez 2007 and 2016. 24 For instance, Charles V arrived in Cosenza during a dramatic period for the town, since the emperor had expressed his intention to sell Cosenza (a free town) to the noble family of Sanseverino in order to pay his debts (partly accumulated during his Tunis expedition). Among the members of the southern Italian upper class and the population in general, the contrast between the past and the contemporary situation produced a strong nostalgia for the Aragonese monarchy. Initial disappointment with the Spanish rulers turned into more or less open resentment. We can imagine the feelings of the southern Italian people towards Spain and its rulers, if we consider an episode that happened a few years before Charles V’s arrival. In 1525, the marquis of Pescara (the Neapolitan nobleman Francesco Ferrante d’Avalos), defeated the French army at Pavia and took the French king Francis I hostage. On this occasion, D’Avalos’ courtier Girolamo Britonio wrote a vernacular poem in the form of a triumph (Triompho) to honour the marquis. In this poem, the town of Naples, personified by its mythic founder, the siren Parthenope, celebrates the marquis d’Avalos’ success while at the same time lamenting its own sad state since its abandonment by the kings. At the end of the poem, Parthenope addresses Charles V inviting him to restore the Aragonese throne of Naples and to make the exiled Ferdinand of Aragon king of Naples. 22 Unfortunately, Charles V disappointed the expectations of the southern Italian people by appointing Pedro de Toledo (1532) as viceroy of Naples. In the twenty years of his administration, Pedro de Toledo destroyed the local upper classes’ hope of autonomy, limited cultural activities, closed the academies and the university of Naples, and restricted the authority of local powers - especially that of the noble families. 23 It is in this context that we have to place Charles V’s journey. It offered the emperor an opportunity to show himself to a people accustomed to the personal presence of their king, but it was also an opportunity for the local upper classes to express their mixed feelings towards the central power and their dissatisfaction with the Spanish government (especially after the first drastic measures introduced by Pedro de Toledo). 24 218 Giancarlo Abbamonte 25 See Toscano 2004: the whole book deals with the poets of this generation. 26 See Visceglia 2001, 134, and Poumarède 2005. Conscious of the Italians’ dissatisfaction with his rule, Charles V organized his long trip with the goal to strengthen his subjects’ loyalty and to collect money for the debts incurred from the Tunis expedition. Accordingly, he and his huge court stopped in many places (towns, villages, monasteries) all over Sicily and Southern Italy. What mattered in the choice was that the town had some military and strategic importance (Catania, Messina, Capua, and Gaeta), an economic and administrative role (Palermo, Cosenza, Salerno, and Naples) or that it was an important centre of the Catholic faith (the Cloister of S. Placidus, the Chartreuse of Padula, Cava de’ Tirreni, Sessa Aurunca). The Neo-Latin literary texts produced and displayed during the visits of Charles V represent the ambivalent feelings of these towns towards the emperor. On the one hand, they expressed gratitude toward Charles, who fought against the pirates, on the other hand they were designed to remind him of the towns’ previous autonomy, their privileges (as granted by previous kings), and their important role under the Angevin and Aragonese dynasties. Thus, these texts perfectly reflect the southern Italians’ attachment to their former kings, whose dynasties were fondly remembered at Charles V’s time. A good example are the contemporary Neo-Latin poets and writers Sannazaro, Giano Anisio, Bernardino and Coriolano Martirano, who express in their works a strong nostalgia for the Aragonese Age and aptly interpret the feelings of the southern Italian people, or at least of their upper classes. 25 Tunis as Carthage (the allusion to the Punic Wars) In the Neo-Latin epigrams, the Tunis expedition is often referred to as the Punic Wars (as fought by the Romans against Carthage). Moreover, these texts draw on the notions of the clash of civilizations and the struggle of the Christian faith against Islam. Both are subjects taken from the propaganda of the Christian crusades and, in particular, of the Spanish Reconquista, but they were expanded to refer to the Tunis expedition, which was stylized as a conflict between Europe and Africa. 26 In addition to the motif of war, there is also that of the “return of peace”: with his “victory” over the pirate Barbarossa, Charles V “restored” peace in the Mediterranean, which makes him a new Augustus (since Augustus was known as the emperor who pacified the Roman world after the civil war and fought against the fleet of the son of Pompeius, Sextus, who acted as a pirate). 219 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 27 See Visceglia 2001. 28 See Garcilaso’s sonnet 33 and the elegy 2 (to Boscán) in the edition of Morros 1995. I want to thank Antonio Gargano, who drew my attention to these poems (see Gargano 1988, 82-106). The same Romanization occurs in the propaganda of Alfonso V, king of Aragon, in order to celebrate his expedition against the lord of Tunis: see Abbamonte 2011, 123-126. 29 See Visceglia 2001, 134: “Se Tunisi fu nella realtà per l’imperatore ‘su bautizo de soldado’, l’impresa africana assunse un valore simbolico assai più ampio, fissandosi nell’immaginario storico come un capitolo di una storia ininterrotta che aveva avuto nella presa di Granada il suo antecedente immediato, ma che poteva anche apparire la evoluzione di un passato più lontano, la riproposizione del lungo, secolare conflitto che aveva contrapposto, nel Mediterraneo Roma e Cartagine, Scipione e Annibale, ‘l’eroe esemplare di valore e di bontà’, nel cui animo ardeva lo zelo della religione e il fervore della carità, e il condottiero militare le cui virtù guerriere erano offuscate dalla opaca pesantezza di altrettanti viziˮ. In the note to this passage the scholar opportunely observes: “È questa la presentazione del ‘duello’, tra Annibale e Scipione che Lodovico Dolce fa nella prefazione dedicata a Ferrante Francesco d’Avalos della traduzione delle storie di Appiano. Cfr. Tre libri di Appiano, cioè della guerra illirica, della spagnuola e della guerra che fece Annibale in Italia, tradotti da Lodovico Dolce, in Vinegia appresso Gabriel Giolito de’ Ferraris, 1559.” 30 The Latin text is in Agosti 2001, 48. The rare phrase domitor Lybiae echoes a reference to Scipio in the late-antique poet Dracontius (Romulea 5, 208). Thanks to the Tunis expedition, Peace (often personified in the form of the virgin goddess of justice, Astraea) returns to Charles V’s people and their lives. Their agriculture and commerce may flourish once more. Many of the poems displayed by Italian cities repeat the same images and motifs. Thus, scholars assume that they were part of the imperial propaganda and were suggested to the towns by Charles V’s court. 27 This is particularly true for the Tunis expedition as a continuation of the Punic Wars, and Charles V as a new Scipio who defeated the Carthaginian army. The notion of Charles prefigured by Scipio can already be observed in a sonnet and in some lines of an elegy written by the famous Spanish poet Garcilaso de la Vega, who took part in the Tunis expedition. 28 Many epigrams also show Scipio next to Hannibal, the defeated Carthaginian, who represents an obvious literary prefiguration of the pirate Barbarossa. 29 An example: The provisional gate in front of Cosenza’s city wall represented the river Busento. On the top of the gate there was the following epigram: Ecce venit Lybiae domitor saevique tyramni Quam duo Scipiadae plura ferens spolia. 30 Here the winner over both Libya and the cruel tyrant comes and takes more booty than the two Scipio’s. 220 Giancarlo Abbamonte 31 See Senatore 2016, and Senatore 2018, 357-364. 32 The Latin text is in Senatore 2018, 361 n. 120, who also provides a different version of the text, which is transcribed in a manuscript dated after 1580: Quid nisi nostros fugierat [sic] tua fama labores? In this version, both the hexameter and the form fugierat (for fugerat) are incorrect. 33 Latin text in Capraro 2007-2008, 99, whilst Messina 1535, 10, Carolus 1536, Bii, and Philipp 2011, 214, read caedite… caedat. 34 Latin text in Messina 1535, 10, Carolus 1536, Bii, and Capraro 2007-2008, 100. 35 In Carolus 1536, Aiii, is said that this text was written litteris maiusculis aureis, whilst about the two epigrams, whose incipit are respectively Europae Caesar and Roma tribus (see below p. 222), Carolus 1536, ibid., says only that they are written litteris aureis. Accordingly, in Carolus 1536 the first text is printed in capital letters, whilst the latter two are printed in small size and italics. In Capua, there was a provisional arch with allegoric scenes. 31 In one of them, Caesar, Scipio the African, and Alexander the Great are seen holding a placard with the following text: Heu quid si nostros superat tua fama labores? 32 Ah, what if your fame surpasses our enterprises? In Messina, too, an epigram evoked the comparison between Charles V and Scipio the African: The epigram was attached to an ancient bust representing Scipio and imagined the latter admitting Charles V’s superiority: Cedite Romani, cedat mea (scil. Scipio’s) gloria. Nam dux Marte potens subito cuncta superba domat. 33 Yield, Romans, and my glory should yield [scil. to Charles V], for a warlord with the power of Mars suddenly dominates every kind of arrogance. A second bust representing Hannibal had an epigram suggesting his thoughts about the strength and mercy of Charles V: Quod ducis hoc robur? Pietas quae tanta repente? Dudum regna meis abstulit atque dedit? 34 How strong is this general! What great mercy does he suddenly show! Not long ago he took away the kingdom from my people and then gave back it to them. Moreover, the frieze of Polidoro da Caravaggio’s provisional arch in front of Messina’s city wall contained two Latin texts in capital letters and epigraphic form, celebrating Charles V’s victory against Barbarossa and the subsequent return of peace to the Mediterranean: 35 221 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 36 Latin text in Messina 1535, 6, Carolus 1536, Aiii, and Capraro 2007-2008, 98, Philipp 2011, 209. The word arcum is only in the modern editions of Capraro and Philipp. 37 Latin text in Messina 1535, 7, Carolus 1536, Aiii, Capraro 2007-2008, 98, and Philipp 2011, 210. As I said in note 35, I adopt here the capital letters, since both Messina 1535 and Carolus specify that the letters of the two epigraphs were capitals. In the two epigraphs on the arch the inhabitants of Messina are called Mamertini. On the political message, which the use of Mamertini implies, see below p. 229-230. 38 Latin text in Messina 1535, 6, Carolus 1536, Aiii, Capraro 2007-2008, 98, and Philipp 2011, 210. In the second epigram, Capraro writes condam, whilst we prefer the reading quondam of Messina 1535, Carolus and Philipp. All the sources specify that the epigrams were written in golden but not in capital letters. Epigraph 1: IMP. CAE. CAROLO. V. AVGVSTO CHRISTIANAE REIP. SERVA‐ TORI S.P.Q. MAMERTINVS OB DEVICTAM AFRICAM [ARCUM] D.D. 36 THE SENATE AND THE PEOPLE OF THE MAMERTINI DEDICATE [THIS ARCH] TO THE AUGUST EMPEROR CHARLES V, SAVIOUR OF THE CHRIS‐ TIAN COMMONWEALTH, FOR HAVING DEFEATED AFRICA. Epigraph 2: DIVO CAROLO .V. IMP. MAX. INVICTO, OB RESTITVTAM PACEM, IMPERIVM PROPAGATVM MAMERTINI ARCVM. P. 37 THE MAMERTINI DEDICATE THIS ARCH TO THE GREATEST AND INVIN‐ CIBLE EMPEROR CHARLES V, FOR RESTORING PEACE AND EXPANDING HIS EMPIRE. On the attic of the same arch, two couplets interpreted Charles V’s expedition as an African-European War against the backdrop of the Roman Punic Wars: Europae, Caesar, tibi militat Africa nuper sub iuga missa, tremit maxima nunc Asia. Lord, recently Africa has been brought under the yoke of Europe and fights for you. Now powerful Asia has fear. Roma tribus quondam bellis, et pluribus annis, quos domuit, solo mense domat Carolus. 38 Charles subdued in a single month the people whom Rome once subdued in three wars and many years. The motifs taken from Roman history and the emphasis on the restored peace was also repeated in two couplets engraved on the front and the posterior part of a monument all’antica used in Messina on the occasion. It reproduced a typical Roman trophy of war (the tropaeum), which was carried on a cart pulled by six 222 Giancarlo Abbamonte 39 Latin texts in Messina 1535, 8, Carolus 1536, Bi, Capraro 2007-2008, 99, and Philipp 2011, 213. In Capraro one reads the Italianized spelling of the words Astrea and trophea in the first epigram, and Birsam and invitti in the second text. 40 Latin text in Messina 1535, 12, Philipp 2011, 215. 41 See Toscano 2004 and Philipp 2011, 121-122: two vernacular descriptions of Charles V’s Joyous Entry in Naples were published anonymously in 1535 (hence Anonmyous Naples 1535) and under the name of Partenio Incognito in 1536: see above note 14. African prisoners (Mauri). One of the texts referred to the return of Peace and Astraea, while Charles V was referred to as pater patriae in the Roman fashion: Te duce pax regnat, terras Astraea reuisit. Pone pater patriae bina trophaea Iovi. Under your command, peace reigns and Astraea visits again the world. O father of the fatherland, offer two trophies to Jupiter. Roma timens olim, Byrsam delevit. At haec nunc Caesaris inuicti fert recidiua iugum. 39 With apprehension Rome once destroyed Byrsa [namely, the citadel of Carthage]. Restored, this town [Carthage] now takes the yoke of the invincible emperor. In Messina Charles V, who won the pirates and brought back the peace in Sicily, is compared to the young Octavian described by Virgil in the first Eclogue, who gave back to the farmer his confiscated fields. The Sicilian farmer, to whom Charles V gave back the field, is here symbolically named Thyrsis according to the Greek tradition of the bucolic genre, represented by Theocritus from Syracuse: Non minor est servare duces quam vincere reges Gloria, tu tamen hoc, Caesar, utrunque facis. Victores uincis paterisque resurgere uictos, Quam uaria exiguo tempore gesta facis. Vicisti Turcas, Tyrsis sua regna dedisti, absoluis Siculos Ausoniosque metu. 40 Protecting leaders is no lesser glory than defeating kings. Yet you, Caesar, accomplish both these tasks. You vanquish the victors and you let the losers rise again. How manifold deeds you accomplish in a short time! You defeated the Turks, you granted Tyrsis his possessions, you free the Sicilians and the Ausonians from fear. Among the provisional monuments built in Naples for celebrating Charles V’s arrival 41 there was a triumphal arch containing many epigraphs written in 223 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 42 “Taken from the Punic victory”. We accept here the text published by Carolus 1536, Ci, whilst in Anonymous Naples 1535, p. 3, we read the wrong version ex Punica votum elapsa, and in Partenio Incognito, published by Toscano 2004, 129, we have EX PUNICA VOTA [sic] ELAPSA in capital letters. 43 “Although I have been defeated, I receive glory from the victor”. Latin text in Toscano 2004, 130. Anonymous Naples 1535, 3, and Carolus 1536, Ci, associate Hannibal with a different text: Te maior Princeps nullus in Orbe fuit (“There is no sovereign greater than you in the world”). This text is mentioned also by Toscano 2004, 131, n. 49. 44 “You should be more opportunely named the African”. Latin text in Carolus 1536, C i v, and Toscano 2004, 131, who accepts to integrate tibi, as Castaldo 1769, 52 suggests. The motif recalls Garcilaso’s elegy 2, 4-6: Debajo de la seña esclarecida / de César Africano nos hallamos / la vencedora gente recogida (“All of us are gathered under the glorious / banners of the present-day African / Caesar, we who returned victorious”, Engl. transl. by Dent-Young 2009, 99). 45 Latin text in Agosti 2001, 48. 46 See above p. 212. capital letters. They described the paintings attached to the arch on four sides and echoed the themes of the Punic Wars and Charles V’s superiority over Scipio. Under a painting showing the naval war machinery conquered by Charles V, there was the following epigraph: “ex Punica victoria elapsa”. 42 Moreover, on the upper part of the arch four statues represented Scipio, Hannibal Alexander the Great, and Caesar. Alexander and Caesar reflected the pairing in Plutarch’s Lives. Hannibal’s statue held an epigraph claiming that he was proud to have been defeated by Scipio / Charles V: “ VICTO MIHI GLORIA VICTOR ”. 43 Scipio’s own epigraph admitted Charles V’s superiority over himself by saying that it was really Charles who should be called ‘the African’: TIBI (scil. Charles V) DECENTIVS APHRICA NOMEN . 44 In Cosenza, the Roman propaganda images also refer to another Roman war in Africa, namely that against the king of Numidia, Jugurtha (111-105 BCE). In this context, Charles V is identified with the Roman general Marius: Salve, dux maior Numidae victore Iugurthae, Plus tua sunt et enim quam benefacta Marii. 45 Hail, you who are a greater warlord than the victor over the Numidian Jugurtha, for the benefits you impart are worth more than those of Marius. As we have seen, the actual success of the Tunis expedition is questioned by modern historians. 46 However, at the time it symbolized the end of Barbarossa’s threat to the Italian people and the return of tranquillity to the Christian coasts of the Mediterranean. Therefore, among the motifs echoed by some texts there is the clash of civilizations or the war of Christian Europe against Muslim Africa: 224 Giancarlo Abbamonte 47 Ausonidum is used by Virgil in Aeneid 10, 564; 11, 297; 12, 121 and by Silius Italicus’ Punica (7, 80; 9, 188, 13, 348). 48 The expression timorem mittite is a Virgilian clause: see Aeneid 1, 202-203. 49 Latin text in Agosti 2001, 48. 50 This line is taken almost entirely from Ovid, Fasti 1, 721. 51 Latin text in Agosti 2001, 48. The expression victima caesa occurs in the same metrical sedes in Martial, Epigrammata, 10, 73, 6, but the author of the inscription looked especially at Ovid, Fasti 1, 720. 52 On Onorato Fascitelli (Isernia 1502 - Rome 1564) see Calitti 1995. I am publishing here the text of the elegy according to the edition printed in Fascitelli 1786, 14, whilst the different readings given by the Anonmyous Cosenza, published by Agosti 2001, 49, are reported in the footnotes. In fact, one cannot exclude that the text displayed in Cosenza was slightly different from that published by Fascitelli. in this context Charles V is stylized as a new Augustus, who pacified the Roman world after the civil war. The ideology of these epigrams often recalls passages from Virgil’s poems, although their style and language depend more on Ovid’s couplets. The two couplets displayed by the nymphs of the rivers Crati and Busento at the feet of Cosenza’s gate may serve as an example: Caesar adest domito Ausonidum 47 praedone. Timorem mittite. 48 Sunt Itali littora tuta maris. 49 Caesar now stands by, after he defeated the pirate of the Italians. You [scil. Italians], do not have fear any longer. The coasts of the Italian sea are now safe. Ut Caesar, qui praestat eam, cum pace perennet 50 haec vobis, superi, victima caesa cadit. 51 O gods, this victim falls dead in your honor, so that Caesar may last forever together with the peace he guarantees. Likewise, in Cosenza, the merchants built a provisional arch on the town’s main street. On its top, there was an elegy of twelve lines celebrating Charles V’s victory over his African enemies and the restoration of peace through images and words taken from Virgil’s and Horace’s poems. The elegy was composed by the humanist Onorato Fascitelli and, if we have to believe the anonymous description of the ceremonies organized by the citizens of Cosenza, the date of composition should be fixed before the arrival of Charles V in Cosenza (7 November 1535). 52 Uncertain remains also the place, where Fascitelli composed the elegy, and it is unlikely that he would have personally presented this poem to his friends of the Accademia Cosentina during his supposed stay at Cetraro (Calabria) at the time of the arrival of Charles V in Cosenza, as Gian Vincenzo 225 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 53 In 1786 Gian Vincenzo Meola edited Fascitelli’s Opera (= Fascitelli 1786), where he maintains at ix-x: Nam et ad Massicum montem in vico commoratum accepimus, cui Divae Annae nomen est an. MDXXXVII, DEIN XXXVIII ET XXXIX in Cetraro, qui ad Consentiam locus in Brutiis positus est […] Praeterquamquod, datis ad amicos litteris, || earum in illis recordationem fecit, in quibus indicium facere non praetermisit de adita florenti tunc Consentinorum Academia, quum in Cetraro esset, dato in laudem Cesaris [sic] epigrammate, quo Brutia terra Imp. Carolo, post regressum eius ab Africa, ob fractas barbarorum vires, pacatumque Italum mare grates refert immortales. The chronology of Fascitelli’s stay in Cetraro does not match with Charles V’s arrival in Cosenza. 54 According to Toscano 2019, 161-165 Fascitelli was in Rome from August to 3 November 1535, when he wrote a letter to Paolo Manuzio. However, if the elegy was displayed on a gate built before the street of the merchants in Cosenza on 7 November 1535, Fascitelli did not compose the elegy in Naples, as maintains Toscano 2019, 169, but in Rome. 55 In Agosti 2001, 49 we read O ducibus Graiis merito et praelate Latinis. 56 The phrase tot discrimina rerum is taken from Virgil, Aeneid 1, 204. 57 The expression parta quies occurs in Virgil, Aeneid 3, 495 and 7, 598, as well as in Lucan, Bellum civile 5, 373. 58 In Agosti 2001, 49 we read iactat. 59 In Agosti 2001, 49 we read nunc ducit instead of traducit. 60 This line is inspired by Juvenal, Satires 8, 78 (Stratus humi palmes uiduas desiderat ulmos) and Horace, Odes 4, 5, 30 (vitem viduas ducit ad arbores). 61 The entire line is drawn from Horace, Odes 4, 5, 19: pacatum volitant per mare navitae. 62 The last line echoes the Virgilian aurea saecula: sic placida populos in pace regebat (Aeneid 8, 325; compare Aeneid 7, 46). Meola pretends. 53 More probably Fascitelli composed this elegy at the request of some citizens or guilds of Cosenza, when he was far from Calabria, and sent it to them. 54 O Graiis merito et ducibus praelate Latinis, 55 quas referet grates Brutia terra tibi? Non aestus Lybici, nec tot discrimina rerum, 56 terruit, aut saeui te uia longa maris. Omnia uirtute atque armis, Caesar, superasti immanesque duces, impiaque arma virum. Per te parta quies, 57 nobis securus arator per te nunc cultae semina mandat 58 humo, rusticus et uitem uiduas traducit 59 ad ulmos, 60 pacatum uolitat nauita perque mare. 61 Sis felix Italisque tuis Saturnia condas secula, et in placida pace regas populos. 62 O you, who are rightly regarded as superior to Greek and Latin warlords, how will the land of Calabria thank you? You have been afraid neither of the heat of Libya, nor of so many decisive situations, nor of long journeys in the stormy sea? O Caesar, you 226 Giancarlo Abbamonte 63 Latin text in Toscano 2004, 132 and Carolus 1536, Cii, where we read the wrong text omnia lata. 64 Latin text in Toscano 2004, 135, who supplemented nobis, for the line echoes Virgil, Eclogues 1, 6: deus nobis haec otia fecit. In Carolus 1536, Di, we read Caes. Haec otia fecit. 65 The text is reported by Carolus 1536, Di, whilst in Toscano 2004, 136 we read in capital letters: EN TELLVS MERITO LARGITUR HONORES “Behold, the earth duly lavishes its awards”. The references in this group of texts to Virgilian Eclogues makes more likely the first version. The second version does not echo Virgil, whilst the phrase largitur honores is attested by Valerius Flaccus (Argonautica 2, 650), Claudian (Panegyricus dictus Honorio cos. IV 639), and Dracontius (Romulea 5, 301). 66 Latin text in Toscano 2004, 139. The line echoes Virgil, Eclogues 4, 52: aspice venturo laetentur ut omnia saeclo, which was already reused by Sannazaro in De partu Virginis 3, 216 (Toscano 2004, 139 n. 83). 67 The Latin text corresponds in Carolus 1536, Ci, and Toscano 2004, 142, whilst we read Haec mihi […] haec mei numinis ara in Castaldo 1769, 54. The text echoes Virgil, Aeneid 8, 39: hic tibi certa domus, certi […] penates, which confirms the phrase with the two hic. have overcome every obstacle, savage warlords and impious weapons of heroes with your courage and your weapons. Thanks to you, peace has been accomplished for us; thanks to you, now the ploughman without any worries throws the seeds into the earth he tills; now, the peasant approaches the vine to the elm that was deprived of it, and the sailor is wandering through the pacified sea. May you be blessed, may you establish the era of Saturn for the people of Italy and rule all nations in serene peace. Virgilian tones occur also in a group of epigraphs displayed in Naples, where Charles V was celebrated because he guaranteed a new age of peace: SINT OMNIA LAETA. 63 May everything be full of joy. NOBIS HAEC OTIA CAESAR. 64 It was Caesar who helped us to this leisure. Omnis fert omnia tellus. 65 Every land bears all fruits. The text echoes Verg. Eclogues 4, 39 (Omnis feret …), but here we find the present tense instead of the future used by Virgil. This change of tense suggests that Charles V makes real what Virgil wished to become real. FELICI LAETANTUR OMNIA SAECLO. 66 All things rejoice in this propitious age. HIC MIHI CERTA DOMVS, TVTA HIC MIHI NUMINIS ARA. 67 227 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 68 Latin text in Toscano 2004, 139 and n. 82, who rightly points out that Rota’s line recalls Sannazaro’s De partu Virginis 2, 116: Interea terra parta iam pace marique. The text is not transmitted by Carolus 1536, nor by Castaldo 1769. 69 Latin text in Senatore 2018, 361. 70 Latin text in Senatore 2018, 361. This couplet was attached to a statue representing the river Volturno (Lat. Vulturnus), which flows close to the modern town of Capua. The Volturno was celebrated by the Roman poet Statius as a turbulent river (see Statius, Silvae 4, 3, 76). Here, the anonymous author stresses how peaceful the river has become after the arrival of Charles V. 71 See, e.g., the texts quoted by Philipp 2011, 138 for Poitiers, 155-162 for Bruges, 237-242 for Nuremberg. 72 On Garcilaso’s comparison between modern Tunis and Carthage, see above p. 220. 73 See Visceglia 2001 and Gagliardi 1997. Here I have a safe home, here my altar of the gods is sheltered. In this way the town intended to recall to the emperor that Virgil, the poet of Augustus, lived in and loved Naples. To a female statue representing Peace the following text, taken from Sannazaro, was attached: TERRA PARTA IAM PACE MARIQVE. 68 PEACE HAS NOW BEEN ACHIEVED OVER LAND AND SEA. In Capua, the atmosphere of restored peace and tranquillity is evoked in two couplets: O pater, o pacem, qui victis hostibus almam Nunc Latio reddis, maxime Caesar, ave. 69 Hail, o father, greatest Caesar, you who now restore a propitious peace in Latium, after having defeated the enemies. Caesaris adventu laetus sine murmure curro, Caesaris imperio subiacet unda suo. 70 Joyful because of the arrival of Caesar, I flow without murmuring, my stream is subjected to Caesar’s own command. As the above texts show, some motifs are repeated in many cities: among them Charles V as the new Scipio or Augustus, the clash of civilizations, the restored peace. 71 We also find them in the production of poems, 72 panegyrics and visual arts (paintings, engravings etc.) emanating from the court of Charles V. The consonance of motifs in texts produced by Charles V’s court and by different southern Italian towns shows clearly that the city representatives cooperated with Charles V’s court in the organization of their celebrations. 73 228 Giancarlo Abbamonte 74 See Senatore 2020, for references to the Aragonese dynasty in the privileges of southern Italian towns, whenever they were requested from Spanish emperors during the sixteenth century. 75 The version of the Latin text here published follows the edition of Craparo 2007-2008, 97 and Philipp 2011, 207-208, whilst in Carolus 1536, Bii there is a shorter text: D. Carolo V Imp. Aug. Christianae Reipubl. / Seruatori ob memoriam rerum in Africa foeliciter gestarum Arcum publico sumptu Mamertini posuere. However, since both Capraro’s and Philipp’s editions have the word Africe in the phrase rerum Africe feliciter gestarum, which does not make sense, I adopt here Carolus’ reading in Africa. 76 See above p. 222. Presumably Charles V’s court indicated certain ideological topics and con‐ cepts, which they aimed to convey to the southern Italian people. However, this production should be not regarded as merely one set of epideictic and celebratory texts. In fact, the towns saw Charles V’s visit also as an opportunity to transmit their own messages to the emperor and outline the situation of their cities as well as their own expectations. In order to voice their requests in an acceptable format, the towns selected themes recalling their own local mythology and history. Thus, the claims of the cities were filtered through their mythical and, more or less recent, historical traditions. Many written texts recalled the towns’ ancient history, often going all the way back to their Greek or Latin foundations. Sometimes, they also drew on more recent history and referred to the Golden Ages of the emperor Frederick II, of the Angevin and, especially, of the Aragonese dynasties. 74 Thus, in Messina, the above-mentioned triumphal arch carried an inscription in capital golden letters, calling the inhabitants of Messina Mamertini like the old Italic warriors who conquered the town before the First Punic War: MAMERTINI DECRETO PATRVM AC CESARVM, SICULORVM PRIMATES CAROLO CE. / IMPERATORI AVGVSTO CHRISTIANE REIP. PATRI, OB / MEMORIAM RERVM IN AFRICA FELICITER GESTARVM ARCVM PER‐ PETVITATIS EREXERE 75 THE MAMERTINI, THE MOST IMPORTANT PEOPLE OF SICILY, BY DECI‐ SION OF THEIR SENATORS AND OF THE EMPERORS, ERECTED THIS ARCH OF ETERNITY IN HONOR OF THE AUGUST EMPEROR CHARLES V, FATHER OF THE CHRISTIAN COMMONWEALTH, IN MEMORY OF HIS SUCCESSFUL AFRICAN CAMPAIGN. Two other inscriptions of the arch, mentioned above, refer to the inhabitants of Messina as Mamertini. 76 229 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 77 Latin text in Messina 1535, 9, Carolus 1536, Bi, Philipp 2011, 213. I adopt here the small-size letters, since the sources do not specify how the epigraph was written on the marble. It is well known that the Mamertini played an important role in the beginning of the First Punic War against Carthage and supported the Roman conquest of Sicily. By stressing their historical relationship with the Mamertini, who were ardent warriors, the citizens of Messina intended both to reassure Charles V of their loyalty and support in his war against the new Carthaginians, and, on the other hand, to reassert Messina’s strategic function as a military town and harbour of the imperial fleet in one of the most delicate parts of the Mediterranean. In another epigraph the strategic role of Messina is regarded as a decision of the ancient Roman state: S.P.Q.R. deuicto Hierone statuit me Siciliae caput, titulo nobilitatis extolli ac fungi potestate Romana. 77 After the victory over Hieron the senate and the people of Rome decided that I [scil. Messina] be elevated as capital city of Sicily on account of my nobility and execute the power of Rome. More complicated were the efforts of Cosenza’s citizens to successfully link their ancient traditions to the celebrations. In fact, the town was founded by Italic people (the Bruttii) who were fierce enemies of ‘imperial’ Rome. Moreover, the Visigoth king Alaric, an Arian Christian who sacked Rome, died in Cosenza and was buried there. Therefore, there was an anti-Roman and anti-Catholic tradition in the ancient history of Cosenza, which could not be stressed too much in front of an emperor who tried hard to root his authority in Roman imperial traditions and in Roman Catholic faith. Moreover, in these same years Charles V fought a religious war against Luther that threatened to inflame Europe and in particular the German territories of the empire. Here, anti-Roman feelings were likely to produce sympathetic reinter‐ pretations of the history of the barbarian invasions and of the Germanic tribes, such as the Visigoths, who defeated the Romans. These German populations were often regarded as the predecessors of the European kingdoms (e.g. the Swedes considered the Goths as their ancestors). In this context, it could be politically dangerous for the citizens of Cosenza to remind to the emperor of the tradition of the Arian Alaric, buried under the river-bed of the Busento together with his treasure. Apart from its embarrassing history, Cosenza found itself in an extremely delicate position, very different from that of Messina or Naples. In order to pay 230 Giancarlo Abbamonte 78 Latin text in Carolus 1536, Biii, and Toscano 2004, 127. 79 English translation by Fairclough 1916, 313. 80 “O light of the Dardan land, o surest hope of the Trojans” Fairclough 1916, 313. Toscano 2004, 127, n. 38 identifies Virgil as model only for this part. the debts of his Tunis expedition, Charles V made his intentions known to sell the free town of Cosenza to the noble family of the Sanseverino. Thus, we have to place Charles V’s arrival in Cosenza in this dramatic context with the town’s freedom at stake. In order to predispose the emperor favourably, Cosenza’s written propaganda sticks to the themes chosen by the imperial propaganda with almost no reference to local mythology or the town’s embarrassing history. In fact, its references to local history are limited to the reproduction of two statues of its rivers, Busento (Bucentius) and Crati (Crathis). In Naples, Charles V stayed for more than three months. During this time, noblemen, politicians, and other town representatives had many opportunities to talk with the emperor about the situation of Naples and their own hopes and expectations. Therefore, Charles V’s triumphal entry into town was not regarded as the only occasion to bring across political messages. Consequently, the allegorical images and written texts displayed along the streets during the parade reproduced quite slavishly the themes suggested by Charles V’s propaganda. Nevertheless, the town’s topos as former residence of kings, is reminded to Charles V in the first provisional apparatus, which he encountered in Naples before the Gate of Capua (Porta Capuana). Here there was an enormous statue representing the siren Parthenope, the town’s founder, and its podium contained the following hexameter verse: Expectate, uenis, spes o fidissima nostrum. 78 Long awaited, you come, o safest hope of our people. The epigraph puts together two half verses from Virgil. Expectate, uenis is taken from Aeneid 2, 282-283 (quibus Hector ab oris / expectate venis? ), where Aeneas describes his dream, in which he meets a sorrowful shadow of Hector, after he was killed and torn apart by Achilles. Aeneas addresses him and asks: “From what shores, Hector, comes thou, the long looked for? ” 79 The second part of the epigraph (spes o fidissima nostrum) recalls the final part of Virgilʼs Aeneid 2, 281 (O lux Dardaniae, spes o fidissima Teucrum). 80 The author of this Virgilian cento did not notice or at least glossed over the grammatical inconsistency caused by 231 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 81 One can also consider the hypothesis that expectate is an adverb, but its use is scarcely attested. Moreover, the adverb would have diminished the Virgilian taste of the epigraph. 82 The personification of Parthenope addresses the same delicate subject which G. Britonio touches upon in the above-mentioned poem dedicated to the deeds of the marquis of Pescara: see above p. 218 and footnote 22. 83 See Philipp 2011, 123, Senatore 2016, 138-144, and Senatore 2018, 357-364. On 22 March Charles V was still in Naples, where he signed many grants: see Martinez Ferrando 1943, passim (see, e.g. num. 9, 22, 37, 40, 75, 416, 441, 484, 571, 606, 607, 643). 84 See Livy 23, 7, 4-10. The Roman historian Velleius Paterculus hints at Decius Magius, too (2, 16, 2). 85 On the recovery of Decius’ myth in the early modern history of Capua, see Miletti 2014, 112-117, and Senatore 2018, 362-363. 86 Latin text in Senatore 2018, 361. the vocative masculine expectate now referring to the feminine spes. 81 The use of these Virgilian lines, in which Aeneas expresses his sad feelings for Hector, cannot be accidental. The statue of the siren, who personifies the spirit of Naples, points out that a trustworthy ruler was long expected by the city, as a sort of new Hector, and that Naples places its hopes in the emperor. If we consider that this was the first message conveyed to the emperor as he entered into town, it seems quite frank in its intentions and expectations. 82 The other texts displayed along the streets of Naples do not contain the same direct references to Neapolitan expectations, but are mostly in line with the themes of the imperial propaganda. When Charles V arrived in Capua on 23 March 1536, the town exhibited - more proudly than other southern Italian cities - provisional statues and written texts emphasizing Capua’s Roman traditions and stressing its strong relationship with the Aragonese dynasty and the previous medieval rulers of the Regno. 83 Thus, one statue represented Decius Magius, an ancient citizen of Capua, whose story is told by the Roman historian Livy. 84 During the Second Punic War, Decius Magius kept his loyalty to Rome and denied Hannibal entry into Capua. As a consequence, Decius was sent to Carthage as a prisoner, but never arrived due to a sea storm which diverted his ship to Cyrene. 85 The statue represented Decius as prisoner holding the following Latin couplet: Non minus ultus ades, Caesar, quam pontus et unda Perfidiam Annibalis. Iure habeo Charites. 86 O Caesar, you stand by us after you have avenged Hannibal’s treachery no less than the sea and the waves have done. I thank you with justice. With the Tunis expedition Charles V has avenged Decius, the citizen of Capua, once again. The statue and its Latin text are one of the most representative 232 Giancarlo Abbamonte 87 Latin text in Senatore 2016, 142. Senatore observes that the same expression returns repeatedly among the reasons which gave Capua’s elders the privilege to sit down in the first row and to talk first before the Aragonese king in the official ceremonies (see Senatore 2016, 133 n. 29). 88 In particular, during the years 1435-1436 Capua was an Aragonese bulwark against the Angevin army: see Senatore 2018, 360, who connects to this episode of the war the text of Alfonso’s statue displayed in Capua. see Senatore 2018, 359 and below 234. 89 Senatore 2016, 140-141, provides a map of Capua with the itinerary followed by Charles V. 90 Latin text in Senatore 2018, 359. examples of the towns’ efforts to link their ancient local traditions to Charles V’s campaigns. Also in Capua, in one of the most important streets, six statues were located, which formed three pairs. They represented Vespasian and Constantine, Caesar and Augustus, Alfonso V (the Magnanimous) and the emperor Frederick II. To each statue a written text (in prose) was attached. While the Roman figures represent general models of leadership and warfare, Alfonso and Frederick II suggest Capua’s historical, political, and military importance. In fact, Alfonso’s statue displayed the following text: Haec urbs suis humeris regnum meum sustinuit. 87 This city has sustained my kingdom on its shoulders. The words could remind Charles V of Capua’s decisive role during Alfonso’s long war for the conquest of the Regno  88 and his subsequent struggle to stabilize the kingdom under his rule. The positive memory of the Aragonese dynasty among the citizens of Capua is confirmed by the couplet exposed in a provisional arch representing the prosperity of Capua under the Aragonese kings: 89 Regibus Aragonis laetabar, maxime Caesar, Sed quam tu maior, tam quoque laeta magis. 90 I was happy under the Aragonese kings, o greatest Caesar, but the greater you are, the happier I am. The citizens of Capua are here saying to an emperor, whose Spanish predeces‐ sors pushed the Aragonese dynasty out of the Regno, that Capua was happy when the Aragonese kings were the rulers. The statue of the emperor Frederick II recalls his building of the two towers (the tituli) and the gate of Capua. At the same time, Frederick II could remind Charles V that Capua had always been the guardian of the kingdom of Naples 233 Epideictic Epigraphy on Charles V in Southern Italy 91 Latin text in Senatore 2016, 142. 92 Latin text in Senatore 2018, 359. I wonder if the text alludes to the French sack on 24 July 1501. 93 See the privileges of Capua confirmed by Charles V in Senatore 2018, 35 and n. 84, 227. and that this town had a tradition of punishing those who disobey the kings of Naples: His titulis decoravi hanc urbem: Caesaris imperio Regni custodia fio. Quam miseros facio, quos variare scio. 91 I have embellished this city with these towers: By the will of the emperor I am the guardian of the kingdom. How miserable I make those whom I know to be fickle! With these two modern figures of local history the citizens of Capua might have reminded Charles V that Capua was the most important strategic centre when it came to controlling Naples, the fertile plains of Campania (around Naples), the main roads northward (toward Rome) and eastward (toward Benevento and Apulia), and the territories on the long border with the Pontifical State. Moreover, the representation of the Aragonese king, Alfonso, and the memory of the Aragonese dynasty may well be interpreted as a request to Charles V to respect Capua’s tradition of autonomy and self-governance (which was encouraged by the Aragonese dynasty) at a critical time, when the viceroy Pedro de Toledo sought to centralize the administration of Southern Italy and to weaken the autonomy of the towns in order to militarize Southern Italy. Capua’s military role is also stressed by the statue personifying Loyalty, which holds the following text: Nullum pro te supplicii genus subterfugimus. 92 For you we did not dodge any kind of punishment. We do not know if these allusions displayed in Capua’s celebrations played a role in Charles V’s decision to eventually confirm all previous rights to the town. 93 In conclusion, the Neo-Latin texts in verse and in prose displayed by many southern Italian towns during Charles V’s visits mainly reproduced motifs diffused by the imperial propaganda after the Tunis expedition. Many of these motifs are connected to the Punic Wars: for instance, Scipio represents the commander who triumphed over the Carthaginians, while Hannibal is the defeated enemy coming from Tunisia. Other concepts, like the clash of civilizations and the religious war, are taken from the repertory of the crusades 234 Giancarlo Abbamonte and the Spanish Reconquista. Alongside these topics, evidently suggested to the towns by members of the court, there are other texts which recall the towns’ mythical and historical origins. Sometimes, these texts aim to remind the emperor of the historical importance of those towns and their expectations. Bibliography Sources Anonymous Cosenza: Il segnalato et bellissimo apparato nella felicissima entrata di la Maestà Cesaria in la nobil città di Cosenza facto con lo particular ingresso di essa maestà ordinatissimamente descritto, Naples 1536. [see Agosti 2001, 47-51] Anonymous Messina: Copia de vna lettra della particularita dellordine con il quale la Maesta Cesarea intro in Messina, e del Triompho et sumptuosi apparati gli forono fatti, Carri et Archi Triomphali richissimi con alcuni versi et prosa Latini in honore de Sua Maesta, Messina 1535. Anonymous Naples: Il Triomphale Apparato per la Entrata de la Cesarea Maesta in Napoli: co[n] tutte le particolarita et Archi Triomphali et Statue Antiche Cosa Bellissima, Venice 1535. 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In three major works, the humanist takes a stand on Charles’ actions: Carolus sive Vienna Austriaca appears to be a panegyric on the emperor on the occasion of his victory over the Turks in 1532, but is in fact a lament about the decline of virtus in the form of a moral satire. In some parts, however, the poem rises to epic heights in the style of Virgil or Lucan. The poem Carolus sive Tunete praises Charles’ naval victory over the Ottomans under Hayreddin Barbarossa off Tunis in 1535. In the work, the emperor appears as an ideal ruler who fulfils the hopes that Erasmus had once set out for the young prince in his Institutio Principis Christiani (1515). Camerarius’ third writing in which Charles plays a central role is the Bellum Smalcaldicum, an unfinished treatise on the Schmalkaldic War, written in Thucydidean style. All three writings espouse the idea of a Christian emperorship, but suffused by the terminology and philosophy of antiquity. Keywords: Joachim Camerarius the Elder - panegyric - mirror of princes - epic - historiography Camerarius: Leben und Hintergrund Im Jahr 1500 erblickte im flandrischen Gent der spätere Kaiser Karl V. das Licht der Welt. In demselben Jahr wurde Joachim Camerarius d.Ä. als Sohn des erzbischöflichen Kämmerers und Ratsherrn Johannes Camerarius in Bamberg geboren. Die beiden Altersgenossen verkörpern ihre Zeit idealtypisch, wenn auch ihr Stand gänzlich unterschiedlich, ihre Macht nicht vergleichbar und ihr 1 Woitkowitz 2003a, 40. 2 Vgl. Schorn-Schütte 2006, 60. 3 Vgl. Woitkowitz 2003b, 63: Camerarius schrieb beim Augsburger Reichstag die auf Anordnung Karls V. verlesene Confutatio der altgläubigen Theologen mit. 4 Vgl. Baier 1980, 31. 5 Insgesamt wurden 103 gedruckte, teils postum herausgegebene Briefe von Camerarius an Karlowitz aufgefunden, jedoch keine handschriftlich überlieferten. Beide zusammen verfassten eine Abhandlung für Kaiser Maximilian contra Hispanicam Tyrannidem, vgl. Woitkowitz 2003a, 27-29. Camerarius hat Karlowitz darüber hinaus drei Schriften gewidmet, zwei Xenophon-Übersetzungen und seine Abhandlung über den Schmalkal‐ dischen Krieg, vgl. Woitkowitz 2003a, 164; 176. 6 Vgl. Hamm 2011, 428. Standpunkt in den großen Fragen der Zeit nicht unbedingt deckungsgleich war. In ihre Lebenszeit fällt der Ausbruch der Reformation, deren Bedeutung sie er‐ ahnten, aber ohne die historische Distanz natürlich nicht ermessen konnten. Sie haben die ersten Religionsgespräche erlebt und teilweise mitgestaltet, mussten jedoch erkennen, dass religiöse Fragen von vielfältigen Machtinteressen über‐ lagert wurden. Camerarius hat das als Zeitzeuge mit bemerkenswerter Klarheit festgehalten. Schließlich erlebten beide den ersten Religionskrieg auf deutschem Boden, den Schmalkaldischen Krieg, am eigenen Leib, Karl als Protagonist, Camerarius als Leipziger Bürger während der Belagerung der Stadt im Jahre 1547. Ob Kaiser Karl V. Camerarius persönlich kannte, wissen wir nicht. Es ist aber nicht unwahrscheinlich! Beide nahmen am großen Konfessionsreichstag in Augsburg 1530 teil. 1 Dort hatten die katholischen Stände ihre lateinisch verfasste Confutatio verlesen, mit der sie die Glaubensmeinungen der evangelischen Stände als widerlegt erachteten. 2 Diese wiederum beauftragten Melanchthon mit einer Entgegnung. Da den Protestanten aber keine schriftliche Fassung der Confutatio ausgehändigt worden war, 3 musste sich Melanchthon bei der Ausar‐ beitung der Apologia Confessionis Augustanae auf die Mitschrift des Camerarius stützen. 4 Es gab weitere Berührungspunkte mit dem Hof: Mit dem Kaiserlichen Rat Christoph von Karlowitz verband Camerarius ein ausgiebiger Briefwechsel. 5 Der in Humanistenkreisen erzogene Herrscher könnte Camerarius aber auch sonst wahrgenommen haben. Sein Sohn und Nachfolger, Kaiser Maximilian II., schätzte den Bamberger Gelehrten jedenfalls so sehr, dass er ihn 1568 an die Universität Wien berief, wo er eine Kirchenordnung ausarbeiten sollte, die beide Konfessionen zufriedenstellte. Das Vorhaben blieb erfolglos, zeigt aber, was man Camerarius am Hofe Maximilians zutraute. 6 242 Thomas Baier 7 Zum Werk des Humanisten vgl. Opera Camerarii. Eine semantische Datenbank zu den Werken von Joachim Camerarius d.Ä. (1500-1574) unter http: / / www.camerarius.de/ (letzter Zugriff 8. Apr. 2022). Daraus sind sämtliche Camerarius-Zitate entnommen. Die Zitierweise schlägt den Mittelweg zwischen diplomatischer Transkription und Normalisierung ein; sie folgt im Wesentlichen den Empfehlungen von Mundt 1992. 8 Vgl. Asche 2003, 57. Die Erfurter Universität hatte sich bereits 1519 ein humanistisches Bildungsprogramm gegeben, mit dem sie „durch die Zusammenführung von scholas‐ tischer Logik und Metaphysik mit der aristotelischen Philosophie und den neuen humanistischen Fächern einen Kompromiß zwischen den alten und neuen Kräften“ (ebd., 53) schloss. Wer also war Joachim Camerarius d.Ä.? 7 Der in Bamberg geborene Humanist pflegte Bekanntschaft mit den glänzendsten Gelehrten seiner Zeit, darunter Melanchthon, Erasmus, Eobanus Hessus. Seine Ausbildung erhielt er zunächst in Bamberg, Leipzig und Erfurt. Im April 1521 erlebte er in Erfurt Luthers tri‐ umphalen Einzug in die Stadt. 8 Im September desselben Jahres immatrikulierte er sich an der Leucorea in Wittenberg und wurde Hausgenosse Melanchthons. 1522 wurde er zum Professor ernannt. Ab 1523 unterstützte er Melanchthons Aktivitäten zur Reform der Universität. Der Aufenthalt in Wittenberg währte nur drei Jahre, aber er dürfte prägend gewesen sein, konnte man diese Wahl doch als ein bewusstes Eintreten für die reformatorische Sache sehen. Nach Aufenthalten in Bretten, wohin er Melanchthon begleitete, und Basel, wo er Erasmus aufsuchte, wurde er 1526 Rektor und Griechischlehrer am neu eingerichteten Egidien-Gymnasium Nürnberg, das heute nach seinem Gründer den Namen Melanchthon-Gymnasium führt. 1535 folgte Camerarius dem Ruf Herzog Ulrichs von Württemberg auf die Gräzistik-Professur der Universität Tübingen, deren Rektorat er 1538 übernahm. Bereits 1536 hatte er die Statuten der Universität überarbeitet, ab 1537 war er als landesherrlicher Commissarius eingesetzt. 1541 schließlich wurde Camerarius von Herzog Moritz von Sachsen auf die Professur für Griechisch und Latein der Universität Leipzig berufen, wo er bis zu seinem Lebensende 1574 bleiben sollte. Philipp Melanchthon hatte bei der Berufung durch ein Gutachten, das er im Auftrag des Leipziger Rats und nachmaligen Universitätsrektors Ludwig Fachs erstellte, tatkräftig mitgeholfen. Er schrieb über Camerarius: Doch der Verbreitung des Ruhmes wäre es zuträglich, wenn irgendjemand hinzukäme, der die anderen überragt und kraft seiner Persönlichkeit die Stelle ausfüllen könnte. Für einen solchen Mann halte ich Joachim Camerarius in Tübingen; mit seiner Gelehrsamkeit wäre er für die Hochschule ein großer Gewinn, sein Lebenswandel ist durchaus ehrbar, und seiner Natur sind Parteiungen und Zwietracht zuwider. Ich 243 Camerarius und Karl V. 9 Prodesset tamen ad famae celebritatem addi unum aliquem, qui antecelleret caeteris, et tueri virtute locum posset. Talem iudico esse Ioachimum Camerarium, qui Tubingae est, qui propter eruditionem magno usui esset futurus Scholae, et mores eius sunt modestissimi et natura abhorrens a factionibus et discordiis. Existimo autem posse ei persuaderi, ut se ad vos conferat. Et posset esse gubernator totius Philosophici studii, aus: Philipp Melanchthon, Privilegia Academiae Lipsiensis, in: Corpus Reformatorum, XX, ed. Henricus Ernestus Bindseil, Braunschweig 1854, Sp. 640, zitiert nach Kößling 2003, 289. Vgl. Melanchthons Briefwechsel (MBW), Bd. 3, 1979, S. 104, Nr. 2542. 10 Wartenberg 2003, 11. 11 Vgl. Kössling 2003, 297. 12 Vgl. Carolus sive Vienna Austriaca, bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http: / / wiki.camerarius.de/ OC_0184 (letzter Zugriff 8. Apr. 2022). Druck: Camerarius 1536. denke auch, dass er sich dazu bewegen lässt, zu euch zu kommen. Er könnte der Leiter des gesamten philosophischen Studiums sein. 9 Melanchthon hatte nicht zu viel versprochen: Der ihm befreundete Humanist betätigte sich im Auftrag Moritz’ von Sachsen als eifriger und erfolgreicher Reformer und hatte dreimal (1544, 1546, 1558) das Rektorat inne. Gleichzeitig gilt der Professor utriusque linguae als „Geburtshelfer eines sächsischen Konfessi‐ onsluthertums“. 10 Als Luther am 22. August 1545 in der als Universitätskirche neu eröffneten Paulinerkirche predigte, nahm Camerarius den Reformator gastlich bei sich auf. 11 An den hier nur skizzenhaft wiedergegebenen Stationen seines Lebens lässt sich das geistige Antlitz des Camerarius und seine Verortung im reformatorischen Lager einigermaßen ermessen. Vor diesem Hintergrund sollen nun drei Werke in den Blick genommen werden, in denen Camerarius explizit auf Karl V. Bezug nimmt: zwei im weiteren Sinne panegyrische Ge‐ dichte, die die Türkengefahr thematisieren, sowie ein Geschichtswerk über den Schmalkaldischen Krieg. Carolus sive Vienna Austriaca Im Jahr 1536 schrieb Camerarius ein 182 Verse umfassendes hexametrisches Gedicht über die vier Jahre zuvor erfolgte Belagerung Wiens durch die Türken. Das Carolus sive Vienna Austriaca betitelte Werk 12 lässt sich folgendermaßen gliedern: In den Versen 1 bis 18 klagt Camerarius zunächst das Schicksal an und stellt implizit die Theodizee-Frage: Wie kann die göttliche Gnade es zulassen, dass ihre Wohnsitze von feindlichen Horden verwüstet werden? Der Beginn hat einen epischen Klang, das gilt besonders für die Verse 1 bis 8. In ihnen ist von fatum und fortuna die Rede, Gott wird als Magnus pater, also mit einem 244 Thomas Baier Epitheton für Jupiter, bezeichnet, der unendliche Ratschluss Gottes heißt etwas doppeldeutig infinitum consilium (8), die himmlischen Mächte treten als numina (7) auf. Das Verhängnis, das über das Abendland hereingebrochen ist, entspricht laut Proömium der unabänderlichen Vorsehung, die auch ein Eingreifen Gottes nicht ändern könne. Das ähnelt auf den ersten Blick stoischem Denken, man fühlt sich etwa an Senecas Darlegung in De providentia (5, 3) erinnert, derzufolge Jupiter die fata einmal festgelegt habe und für immer daran gebunden sei. Doch Camerarius umschreibt mit diesen stoischen Termini vermutlich die Offenbarung des Johannes oder die Heilige Schrift allgemein. Er spricht von dictamina irrevocabilibus chartis aperta (5-6), Sprüchen, die in unveränderlichen Schriften niedergelegt seien. Der raunende Klang erzeugt Schauder und hat einen epischen Einschlag. Es findet sich kein einziges nachweisbares Zitat aus der Aeneis, und doch fühlt man sich an Vergil erinnert. Im erweiterten Proömium der Aeneis wird Junos Vorliebe für Karthago damit erklärt, dass sie dort ein bevorzugtes Heiligtum besitze, dem sie alle anderen hintanstelle (Vergil, Aeneis, 1, 15-18). Camerarius dagegen gibt sich in Umkehrung dieses Motivs fassungslos, dass der christliche Gott ausgerechnet die Wohnsitze der Christen, die ihm doch besonders am Herzen liegen müssten, von Feinden verwüsten lasse. Er drückt sich hochpathetisch und zugleich andeutungsweise aus. Was einem hellenistischen Autor die gelehrte Anspielung ist, ist ihm die theologische Umschreibung (10-11): Praecipue nanque haec tua sunt, ubi tradita primum / scripta tui doctrina recepta est sanguine nati - „Vor allem das gehört Dir, wo erstmals die im Blut Deines Sohnes empfangene heilige Lehre der Schrift weitergegeben wurde.“ Durch die Erwähnung des Blutes spielt er auf den neuen Bund an, der den alten Bund ersetzt. Gottes Sohn wird als Erfüllung der Schrift interpretiert, die Betonung, dass es sich um eine scripta doctrina handelt, erhält im reformatorischen Kontext, insbesondere durch Luthers sola scriptura, seine besondere Note. Camerarius umschreibt für jedermann verständlich und doch hoch gelehrt die Entstehung des Christentums im Heiligen Land und seine Aus‐ breitung im christlichen Abendland. Die Osmanen werden als Feinde des Vaters, des Sohnes und des die Dreiheit vervollkommnenden Heiligen Geistes apostro‐ phiert. Der Inhalt der Gedichteinleitung ist christlich, doch der Ton ist heidnisch, zum einen durch die Begrifflichkeit, zum zweiten durch die Art des Rechtens mit Gott und zu guter Letzt durch den Proömienschluss, in dem der Sprecher vor der Fülle der Gegenstände zu kapitulieren scheint, weil er nicht weiß, wo er beginnen, wo enden soll (16): Quid primum memorem? quid postremum? Damit wird sowohl die aus dem Epos bekannte Frage nach der Anordnung des Stoffs thematisiert, wie etwa im letzten Vers des Odyssee-Proömiums (Homer, Odyssee, 1, 10), als auch ein verbreitetes Entschuldigungsmotiv, das eine nicht 245 Camerarius und Karl V. 13 Die Unmöglichkeit, alles zu schildern, selbst wenn man über „hundert Münder“ verfügte, findet sich z. B. in Homer, Ilias, 2, 488-490; Vergil, Georgica, 2, 43-44 = Aeneis, 6, 625-626; Ovid, Metamorphosen, 8, 533-534. zu bewältigende Stofffülle suggeriert. 13 All das sind freilich keine direkten Zitate oder eindeutig auflösbare Anspielungen; vielmehr setzt Camerarius einen Ton, der an die Heldenepen der Antike, aber auch an Bürgerkriegsdichtungen wie Horazens Epode 16 anklingt. Das epische Gedicht ist völlig eigenständig, bedient sich aber eines vergilischen Registers. Das gilt erst recht für die ethische Grundierung des gesamten Gedichts: Dessen Hauptthese lautet, dass moralischer Niedergang und Zerstrittenheit die Katastrophe herbeigeführt hätten. Die Annahme, dass Überheblichkeit und Verblendung göttliche Strafe nach sich zögen, lässt sich cum grano salis ebenso mit der Odyssee wie mit der Aeneis begründen. Natürlich ist die Vorstellung eines strafenden Gottes auch dem Alten Testament nicht fremd. Doch ein explizit biblisches Gepräge vermeidet Camerarius konsequent. An das Proömium schließt sich in den Versen 19 bis 41 ein Katalog der von den Türken unterworfenen Mittelmeer- und Schwarzmeer-Städte an. Der Turcica pubes (23) und ihrer vesana libido cupidae mentis (39-40) stehe der göttliche Zorn (Numinis ira, 36-37) zur Seite. Die Verse 42 bis 56 berichten von der neuen Qualität dieses Krieges (47-48): Servilia corpora tantum imperium obtinuisse - „dass sklavische Gestalten eine solche Macht erlangt haben“. Die Türken werden nicht nur als „Sklavenleiber“ - corpus steht in pointiertem Gegensatz zur Seele, die den Menschen eigentlich ausmacht -, sondern auch als weibisch und verächtlich dargestellt. Dass sie trotzdem militärische Erfolge feiern, danken sie der discordia ihrer Gegner, die, selbst nachdem die Türken vor Wien geschlagen wurden, weiterbestehe. Die Verse 57 bis 104 setzen den Katalog der eroberten Gebiete fort, nunmehr der europäischen Länder von Griechenland über den Balkan bis nach Wien. Die Aufzählung ist als eine Steigerung angelegt, Camerarius bemüht sich um Auflockerung, indem er die Perspektive wechselt, Personifizierungen ein‐ setzt, hellenistisch anmutende Umschreibungen verwendet. Die Gegner werden wilden, reißenden Tieren mit aufgerissenen Rachen gleichgesetzt (rabidos rictus, 60), als Seuche (lues, 111) oder als Ungeheuer (monstrum, 71) verunglimpft, was an Horazens fatale monstrum (Carmina, 1, 37, 21) erinnert. Schließlich scheint das Motiv der dissidia der christlichen Völker, die das Unheil überhaupt erst ausgelöst habe, immer wieder durch (84). Die Verse 105 bis 132, die das Vordringen der Gefahr bis nach Wien schildern, sind die erhabensten. Dazu tragen bekannte Stilmittel bei wie rhetorische Fragen, Apostrophen, hochpathetische Wiederholungen. Die grausamen Todes‐ 246 Thomas Baier 14 Karl, der „véritable Brabançon espagnol francisé, né en Flandre“ (De Grauwe 2003, 149-150; 162), sprach wohl auch kaum Deutsch, jedenfalls nicht das Deutsch, welches an der Hofkanzlei Maximilians gepflegt wurde. arten, die die Feinde inszenieren (114-125), dürften von Lucan inspiriert sein. Eine entsetzte Frage wie: Quis cladem illius fando quis funera belli / enumeret? (112-113) erinnert ebenso an die „Iliupersis“ im zweiten Buch der Aeneis (Quis talia fando …: Vergil, Aeneis, 2, 6) wie an die zahlreichen Autorkommentare in Lucans Epos. Darüber hinaus finden sich in der moralischen Bewertung der Ereignisse abermals Anklänge an Horazens Bürgerkriegsepoden (119-120). In diesem Abschnitt wird Kaiser Karl erstmals erwähnt, in gerade einmal sieben nicht ganz leicht verständlichen Versen (126-132): Dextera quod toti nisi formidabilis orbi[s] Protegeret Caroli cives ope Caesaris orbos, Quis scit an ille etiam huc grassatus Mars Alemanos Non vicina magis sortitos flabra Aquilonis Pergeret et Francos sibi subque iugare Suevos, Sed tua succurrit Carole o tua dextra labori Celestis dextra auxilii suffulta favour Wenn nun aber nicht die rechte Hand Karls, furchteinflößend für den ganzen Erdkreis, die Bürger, die der kaiserlichen Macht entbehren, beschützte, wer weiß, ob Mars (der Krieg), der sich schon bis hierher ausgebreitet hat, nicht im weiteren Fortgang die Alemannen, die eine Gegend bewohnen, die den Stürmen des Nordens nicht allzu nahe ist, sowie die Franken und Sueben sich unterworfen hätte. Aber deine Rechte, Karl, sie eilt der Not zu Hilfe, deine Rechte, die sich auf göttliche Huld stützt. Die rätselhafte Formulierung: cives ope Caesaris orbos, könnte sich darauf beziehen, dass sich Karl V. bis 1529 so gut wie gar nicht in Deutschland aufge‐ halten hat. 14 Die Taten Karls werden gebührend, aber nicht überschwenglich gewürdigt. Um Karl geht es in diesem Gedicht auch nur unter anderem, obwohl er in dem Doppeltitel genannt wird. Thema ist der Zustand des Reiches. Die folgenden 37 Verse (133-169) sind den causae belli gewidmet. Die Ausbreitung der Lasterhaftigkeit wird wortreich, wenn auch leider nicht besonders anschau‐ lich beschrieben. Man könnte dem Abschnitt die Überschrift nostra ignavia (142) geben. Auf wessen Seite Camerarius steht, lässt sich daran erkennen, dass er den Verfall der Religion in Aberglauben beklagt, also einen typisch reformatorischen Vorwurf erhebt: Relligio, quod nunc est victa superstitione (146). Am Schluss sieht sich Camerarius als Dichter in der Pflicht, den Kaiser zur lateinischen Leier (ad citharam Latinam, 172) zu rühmen und ihm zu danken. 247 Camerarius und Karl V. 15 Vgl. Carolus sive Tunete, bearbeitet von Jochen Schultheiß (04.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http: / / wiki.camerarius.de/ OC_0183 (letzter Zugriff 8. Apr. 2022). Druck: Camerarius 1536. 16 Der Widmungsbrief an Daniel Stiebar ist auf den 18. Mai 1536 datiert, vgl. Camerarius an Stiebar, 18.05.1536, bearbeitet von Jochen Schultheiß (08.01.2020), in: Opera Camerarii Online, http: / / wiki.camerarius.de/ OCEp_1516 (letzter Zugriff 8. Apr. 2022). 17 Vgl. Schilling 1994, 224. In den letzten Versen (170-182) spricht er ihn als Rex Deus optime Regum an. Der Triumph von Karls Sieg wird aber deutlich überschattet von der Klage über den Niedergang der virtus. Das rund drei Jahre nach den Ereignissen verfasste Gedicht ist mehr Moralsatire als Panegyricus. Das Lob Karls tritt hinter die kritische Zeitbetrachtung zurück. Carolus sive Tunete Das gilt nicht für das nur zwei Jahre später geschriebene Gedicht Carolus sive Tunete. 15 In diesem wohl im Mai 1536 16 veröffentlichten, 201 Verse umfassenden Panegyricus wird Karl V. vorbehaltlos und hymnisch gepriesen. Camerarius’ lebhafte Begeisterung rührt von einem im Jahr 1535 errungenen Seesieg gegen die sogenannten „Barbaresken“. Die so bezeichnete Volksgruppe lebte in staa‐ tenähnlichen Gebilden - heute würde man von ‚failing states‘ sprechen -, die als Vasallen des Sultans und mit dessen Billigung die nordafrikanische Küste durch Piraterie unsicher machten. Die Entwicklung in Nordafrika ist als Teil der Auseinandersetzung mit den Türken zu sehen. Nach dem Ende der Türkenbelagerung Wiens schwelte der Konflikt auf dem Balkan unter der Oberfläche weiter, im Mittelmeer loderte er umso offener und umso heftiger auf. Zu Lande hatte die Teilung des Gebietes der Stephanskrone den heißen Krieg abkühlen lassen, im Mittelmeer traten sich jedoch Habsburg und die Hohe Pforte in bewaffneter Auseinandersetzung entgegen, wobei der Sultan durch seine Vasallen eher einen Stellvertreterkrieg führte. Die Türken hatten seit den Zwanzigerjahren die nordafrikanischen Handelsstädte unter ihre Kontrolle gebracht - auf Kosten der Spanier, die den westlichen Teil Nordafrikas als ihre Einflusssphäre betrachteten. 17 Der Druck der Katholischen Könige gegen die muslimischen Vasallenstaaten des Sultans trieb diese eher noch weiter in die Seeräuberei. Der Herrscher von Algier und Tlemcen, Chaireddin Barbarossa, ein islamisierter Grieche, bekleidete als Kapitän-Pascha einen hohen Rang in der türkischen Flotte und erwies sich in seinem Machtstreben als besonders skrupellos. Als er 1534 Tunis eroberte, wurde Karl aktiv und suchte zunächst einen Ausgleich auf diplomatischem Wege. Doch Barbarossa ließ den kaiserli‐ 248 Thomas Baier 18 Vgl. Carolus sive Tunete, bearbeitet von Jochen Schultheiß (04.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http: / / wiki.camerarius.de/ OC_0183 (letzter Zugriff 8. Apr. 2022). 19 Kohler 2001, 242. 20 Darauf wird in V. 187-190 verwiesen: Exultat captiva hominum gaudetque caterva, / Li‐ bertate sua, Carolus nam liberat omnes / Conservans profugo placato milite regi / Incom‐ pilatam quam Marte receperat urbem. Vgl. Schilling 1994, 242-243. 21 Vgl. Schorn-Schütte 2006, 37-38. 22 In V. 169 findet sich ein expliziter Hinweis auf die Veteris Carthaginis arces. chen Gesandten kurzerhand töten. Damit war ein Krieg unvermeidlich. 18 Die Sache wurde noch dadurch verkompliziert, dass der französische König mit dem Sultan kooperierte. Als Karl das Ansinnen äußerte, persönlich die Schlacht gegen Barbarossa anzuführen, „lehnte Kardinal Juan de Tavera, Erzbischof von Toledo, im Januar 1535 diese Politik“ als zu gefährlich ab, unter anderem, weil er meinte, „Chaireddin Barbarossa werde von Frankreich gewarnt werden und sich einer direkten Auseinandersetzung entziehen.“ 19 Karl setzte sich jedoch gegen seine Berater durch. In den Monaten Juli und August 1535 eroberte er Tunis zurück, erbeutete die Barbareskenflotte, besetzte die Tunis vorgelagerte Hafen‐ festung La Goleta und befreite angeblich 20.000 christliche Sklaven. 20 Zugleich schwächte er mit seinem Schlag gegen die Ottomanen einen Bündnispartner des französischen Königs. Dieser vertiefte jedoch schon ein Jahr später die Verbindung zum Sultan durch einen Handelsvertrag. 21 Camerarius’ Lobgedicht fällt in die kurze Phase des Triumphs, in der man sich eine stabilita pax erhoffen durfte. Der Panegyricus für den Kaiser, in dessen Reich nach eigenem Bekunden ‚die Sonne nicht unterging‘, beginnt mit Phoebus als Sonnengott, der die ganze Welt überblickt, dem nichts entgeht (7: nil fugit). Größte Bewunderung aber verdiene Kaiser Karl selbst: Quid melius cernis Carolo, aut quid Caesare maius? (6). Der Lenker des Sonnenwagens wird aufgefordert, den Triumph über die scelerati (9) und deren sors mutata (10-11) zu bestaunen. Das klingt wie eine Palinodie auf die düsteren Zustände des vorangegangenen Gedichts über die Belagerung Wiens: Die globale Katastrophe ist einem globalen Triumph gewichen. Vielleicht weil Tunis, also das antike Karthago, 22 im Zentrum steht, lässt Camerarius entfernt die Dido-Geschichte aus der Aeneis anklingen. Er apostrophiert den Kaiser (24-26): Tu ne ille es Carolus Carolo de principe V. Romani Imperii, de quo tot carmina vatum Arma per edicunt totum victricia mundum. Du bist fürwahr jener Karl, der von einem Prinzen zu Kaiser Karl V. wurde, von dessen auf der ganzen Welt siegreichen Waffen so viele Weissagungen der Seher (Lieder der Dichter) singen. 249 Camerarius und Karl V. 23 Et trepidae emergunt redimitum fluctibus ulva / Ore tenus caput, & se rursus in ima recondunt, / Armorum insolitis radiis ceu fulguris ictae (100-102). Als Aeneas in Karthago nordafrikanischen Boden betritt, begrüßt ihn Dido mit den Worten (Aeneis 1, 617-618): tune ille Aeneas quem Dardanio Anchisae alma Venus Phrygii genuit Simoentis ad undam? Du bist jener Aeneas, den die Mutter Venus dem Dardanier Anchises an den Ufern des phrygischen Simois geboren hat? Man wird diese Parallele nicht überbewerten oder eine allzu tiefsinnige in‐ tertextuelle Absicht vermuten, sie zeigt aber, dass Camerarius Motive und Formulierungen aus der Heldenepik zu Gebote standen, die er recht frei ein‐ setzte. Statt wörtlicher Anspielungen evoziert er Motive, Konzepte oder einfach bestimmte Situationen aus Prätexten. Da es um eine maritime Angelegenheit ging, dürfen auch Anspielungen auf die erste Seefahrt überhaupt, also die Expedition der Argonauten, nicht fehlen. So findet sich eine nicht unpassende, aber vielleicht bezeichnende Anleihe bei Catulls Peleus-Epos (Carmen 64). Der antike Dichter berichtet, wie die Nymphen, die aequoreae Nereides (15), als sie das erste Schiff erblicken - für sie ist das unbekannte Gefährt ein monstrum (15) -, sich bis zur Brust aus dem Wasser recken, nutricum tenus exstantes e gurgite cano (18), und voller Bewunderung sind (15: admirantes). Ähnlich ergeht es den Sterblichen auf dem Schiff, die die Meerwesen, die sich ihnen nudato corpore (17) zeigen, anstarren, worauf sich Peleus und Thetis verlieben. Die Atmosphäre des Wunderns hat Camerarius übernommen: Sicelidos fit aquae res mira puellis / Insulae (98-99) - „Den Wassernymphen der Insel Sizilien widerfuhr Seltsames“, als sie die Kriegsschiffe in Schlachtordnung die Fläche des Meeres durchpflügen sahen. Auch sie schauen aus dem Wasser, doch sie strecken ihr schilfbekränztes Haupt nur bis zum Mund heraus. Die erotische Konnotation hat Camerarius komplett gestrichen. Selbstverständlich kommt es zu keiner Begegnung zwischen Sterblichen und Meergöttinnen. Denn letztere tauchen sofort wieder unter. Sie wundern sich aber auch, jedoch nicht so sehr über die Schiffe - solche kennen sie ja bereits -, auch nicht über die Helden darauf, sondern über die Waffen, von deren „ungewohntem Glanz sie wie von einem Blitz“ getroffen werden. 23 Für eine Sensation in den Gefilden des Meeres sorgt schließlich der Donner der Schiffskanonen, der „flammenspei‐ enden und kugelschleudernden Kriegsmaschinen“, den sogar Proteus auf dem Meeresgrund vernimmt, und der ihn zu einem ausführlichen Orakel verleitet 250 Thomas Baier 24 Haec est illa dies, haec lux est festa, sorores, / Quam votis longo iam tempore saepe pe‐ tivi, / Quae pacis fert in cunctas exordia terras. […]. Die zitierten Verse 108-110 enthalten mit den Worten „Licht“, „Frieden“ und mit dem für „alle Länder der Erde“ gültigen Anspruch Schlüsselbegriffe messianischer Literatur, insbesondere der Psalmen. 25 Haec est dies quam fecit Dominus. / Hodie Dominus afflictionem populi sui respexit, / et redemptionem misit […]. 26 […] sancti sub numine Martis, / Imperio Carolo infinita provincia cuius / Est data totius mundi (158-160). Ein weltumspannender Herrschafts- und Erlösungsanspruch, wie Camerarius ihn Karl V. mit einem gewissen Recht attestiert, tritt auch in den Psalmen immer wieder hervor, vgl. etwa Psalm 72, 8: „Er soll herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Strom bis zu den Enden der Erde.“ 27 Zu dem Motiv in der antiken Literatur vgl. Baier 2010. 28 Vgl. Camerarius an Stiebar, 13.08.1536, bearbeitet von Manuel Huth (24.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http: / / wiki.camerarius.de/ OCEp_0462 (letzter Zugriff 8. Apr. 2022). 29 Brief an Stiebar vom 13.08.1536 (s. o. Anm. 28), X1v: Nos Caroli celebratiunculas emisimus cupidißime, itaque minus elaboratas, sed probari cupio voluntatem. 30 Vgl. Mundt 2004, 206-208. Mundt sieht ebd., XXII, in dem Gedicht zu Unrecht eine Prophezeiung. Vermutlich ist er der falschen Datierung durch den jüngeren Camerarius aufgesessen. Ludwig Camerarius hatte in der von ihm besorgten Eclogen-Ausgabe (108-137): 24 Dies sei der Tag, der dem ganzen Erdkreis Frieden bringe. Haec est illa dies (108) dürfte bewusst an die gregorianische Weihnachts-Antiphon, Haec est dies quam fecit Dominus, anknüpfen, die die Geburt Jesu als Erlösung vom Sündenfall durch Eva feiert und ihrerseits auf die Psalmen 110 und 117 zurückgreift. 25 Wie der Psalmist und wie der Dichter der Antiphon hat auch Proteus eine ‚katholische‘, d. h. weltumspannende Botschaft zu verkünden, denn der Kriegsgott Mars hat Karl die ganze Welt als Provinz verliehen. 26 Die Türken werden aufgefordert, sich Karl zu unterwerfen, sein numen zu verehren und die Hoffnung auf Herrschaft aufzugeben (135-137). Wie in Vergils Vierter Ekloge und wie in der Weihnachtsbotschaft wird ein neues Zeitalter angekündigt mit Karl als einer Art messianischen Gottheit. 27 Die Einkleidung in antikes Vokabular verhindert, dass die Lobpreisung blasphemisch wirken könnte. Die hoffnungsfrohe Friedenserwartung dieses Gedichts klingt in Camerarius’ gleichzeitigem Briefwechsel deutlich gedämpfter. In einem Schreiben an Daniel Stiebar vom 13. August 1536 fürchtet er, die Seeschlacht sei nur der Auftakt zu größeren Unruhen. 28 Gleichwohl sind ihm die beiden Gedichte wichtig, und er betont, er habe das Tunis-Gedicht schnell veröffentlichen wollen und es deshalb nicht vollkommen ausgearbeitet. 29 Das könnte freilich Koketterie sein, schließlich gilt celeritas spätestens seit Statius’ Silven als Ausweis des ingeniösen Dichters. Immerhin hat er die beiden Gedichte als letzte Stücke in die Eclogae-Ausgabe aufgenommen, die noch zu seinen Lebzeiten 1568 von seinem Sohn Ludwig herausgegeben wurde. 30 In einem Nachwort sieht Ludwig 251 Camerarius und Karl V. von 1568b (vgl. Libellus continens Eclogas et alia quaedam poematia diversis tempo‐ ribus et occasionibus composita a Ioachimo Camerario Pabepergensi plaerisque nunc primum in lucem prodeuntibus, bearbeitet von Joachim Hamm und Jochen Schultheiß (19.11.2019), in: Opera Camerarii Online, http: / / wiki.camerarius.de/ Camerarius,_Eclog ae,_1568; letzter Zugriff 8. Apr. 2022) eine Vordatierung auf 1534 vorgenommen - aus welchen Gründen auch immer. Die Verse 169-190 mit den Schlachtbeschreibungen, insbesondere die Erwähnung der Gefangenenbefreiung (187-189), enthüllen jedoch, dass es sich um eine Vaticinatio ex eventu handelt. Dafür sprechen schließlich indirekt der Brief an Stiebar vom 13.08.1536 (s. o. Anm. 28) sowie der Brief an Volland (Camerarius an Volland, nach dem 18.05.1536, bearbeitet von Manuel Huth und Michael Pöschmann (23.10.2019), in: Opera Camerarii Online, http: / / wiki.camerarius.de/ OCEp _0145; letzter Zugriff 8. Apr. 2022)). 31 Camerarius 1568a, 141. 32 Vgl. Camerarius an Stiebar, 18.05.1536 (wie Anm. 16). 33 Zur Bedeutung, die Camerarius den Dichtern und Philologen beimisst, vgl. Baier 2017, 82-84. 34 An Stiebar, 18.05.1536 (wie Anm. 16), p. 3: est autem tibi erga Carolum nostrae voluntatis promptitudo nota. 35 Vgl. Camerarius an Stiebar, 18.05.1536 (wie Anm. 16). das Verdienst der beiden Eklogen darin, dass sie einen lebhaften Einblick in die Zeitverhältnisse geben, quae autem tunc tempora fuerint, et qui Reip. status, et quae hominum spes et formido. 31 Camerarius d.Ä. selbst schreibt bereits in einem frühen Brief an Daniel Stiebar (18. Mai 1536), mit dem er dem Adressaten das Tunis-Gedicht zueignet, 32 als Dichter habe er mehr Autorität und einen höheren Anspruch auf Wahrhaftigkeit als Astrologen und Wahrsager. 33 Camerarius gibt sich unter dem Eindruck des Seesieges vor Tunis als Parteigänger Karls zu erkennen, auch wenn er dafür von anderer Seite belächelt werde. 34 Der Kaiser löse nun die Hoffnungen ein, die früher auf ihn gesetzt worden seien. 35 Auf welche Hoffnungen bezieht sich Camerarius? Man muss diese Aussage nicht auf die Goldwaage legen - mit jedem Herrschaftsantritt verbinden sich schließlich Hoffnungen auf eine bessere Zeit. Im Falle des Prinzen Karl wurden diese jedoch ausführlich formuliert - von keinem Geringeren als Erasmus von Rotterdam. Er verfasste einen breit angelegten Fürstenspiegel, die Institutio Principis Christiani, und widmete die Schrift Karl im Jahr 1515, als dieser für volljährig erklärt wurde. Camerarius dürfte die Abhandlung gekannt und im Hinterkopf gehabt haben. Freilich, man findet in den beiden Gedichten und auch in den Paratexten keine wörtlichen Zitate daraus, wohl aber ähnliche Gedanken. Das ist zunächst nicht verwunderlich, denn beide Autoren konnten auf die einschlägigen Fürstenspiegel und Staatsschriften der Antike zurückgreifen. Eine Auffälligkeit, die Erasmus und Camerarius verbindet, wenn sie über Karl schreiben, ist vielleicht der Rückgriff auf die Autorität und vor allem die Sehergabe der Dichter. Camerarius kündigt Stiebar 1536 weitere Siege Karls 252 Thomas Baier 36 An Stiebar 18.05.1536 (wie Anm. 16), p. 3. 37 Vgl. Psalm 72. 38 Erasmus von Rotterdam (1515) 1968, 166-174. Erasmus geht von der Darstellung des Tyrannen in der Politik des Aristoteles aus und leitet dann zu Parallelen im Alten Testament über. 39 Erasmus von Rotterdam (1515) 1968, 154: Deus cum nullis tangatur affectibus, tamen optime mundum administrat judicio. Ad huius exemplum Princeps in omnibus quae gerit […] rationem et animi judicium debet adhibere. Erasmus bezieht sich natürlich aus‐ drücklich auf den christlichen Gott. Doch das Prinzip des Vergleichs von göttlicher und königlicher Herrschaft konnte er antiken Fürstenspiegeln, etwa Senecas De clementia, entnehmen. 40 Vgl. Halkin 1992, 316. 41 Die stabilitas pacis als Qualitätsmerkmal eines Staatswesens formuliert Erasmus (1515) 1968, 195, in enger Anlehnung an Aristoteles. Camerarius scheint eher die Friedens‐ sehnsucht des Psalmisten vor Augen gehabt zu haben. an. Das tut er als Dichter, ausgestattet mit einem quidam instinctus und einer vis coelestis. 36 Zur Untermauerung zitiert er einen Ilias-Vers (Homer, Ilias, 2, 197): τιμὴ δ’ ἐκ Διός ἐστι, φιλεῖ δέ ἑ μητίετα Ζεύς. Das ist streng genommen kein Beweis seiner These. Das Zitat suggeriert lediglich, dass der rechtmäßige Herrscher auf die Unterstützung des höchsten Gottes vertrauen darf. Eben diese Annahme liegt aber auch den beiden Camerarius-Gedichten zugrunde: Gott belohne den guten Herrscher. Dieser Gedanke wiederum berührt sich mit den Aussagen der Psalmen über das Königtum. 37 Erasmus verfährt ähnlich: Auch er verbindet in der Institutio Principis Christiani antikes Staatsdenken mit alttestamentarischen Königsvorstellungen. 38 Dabei flicht auch er immer wieder Homerzitate ein, die seiner Vorstellung von guter Herrschaft zupasskommen, untermauert das Gesagte also mit Dichterzitaten. Der Reflexionsrahmen ist bei beiden Autoren der gleiche, ebenso ähneln sich das Argumentationsmuster und der autoritative Gestus. Camerarius präsentiert sich zumindest in dem zweiten Gedicht als vates oder vielmehr als Herold, der die Lehren, die Erasmus dem jungen Fürsten 1515 auf den Weg gegeben hatte, als erfüllt verkündet. Erasmus sieht den Christianus princeps als Abbild des deus beneficus. 39 In vergleichbarer Weise lässt Camerarius in der Proteus-Prophezeiung Karls V. Handeln und göttliches Walten ineinanderfließen. Das Ziel jeder Regierung hat es zu sein, Frieden herzustellen. Auch darin stimmt Camerarius dem Ireniker 40 Erasmus uneingeschränkt zu. 41 De Bello Smalcaldico Seine grundsätzlich wohlwollende Haltung gegenüber Karl V. behält Camera‐ rius auch später bei, wenngleich er des Kaisers antiprotestantisches Agieren 253 Camerarius und Karl V. 42 Woitkowitz 2003a, 177. 43 Freher 1717. Neuerdings wird im Rahmen einer Würzburger Dissertation von Moritz Stock eine kommentierte Ausgabe vorbereitet. 44 Belli Smalcaldici, anno M.D.XLVI inter Carolum V. Caes(arem) et Protestantium duces gesti, commentarius, bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http: / / wiki.camerarius.de/ OC_0952 (letzter Zugriff 8. Apr. 2022). 45 Voigt 1874, 685, wirft ihm dafür „mattherzige[s] Schwanken in scheinbarer Parteilosig‐ keit“ vor. 46 Der Krieg endete mit dem Sieg des Kaisers bei der Schlacht von Mühlberg am 24. April 1547. missbilligt. Das gilt auch für Camerarius’ vielleicht skurrilstes Werk: De bello Smalcaldico. Wohl in den Jahren 1547 bis 1550 42 verfasste er auf Griechisch eine an Thukydides angelehnte Darstellung des Schmalkaldischen Krieges. Das Werk wurde erstmals von Marquard Freher 1611 in Frankfurt veröffentlicht, später noch einmal 1717 in Straßburg aufgelegt von Burkard Gotthelf Struve. 43 Das in dieser bisher wenig beachteten und kaum bekannten Schrift gezeichnete Bild von Karl V. fügt sich in den erhobenen Befund: Karl V., der πατὴρ πατρίδος (§ 13), erscheint als der Ruhepunkt und Stabilitätsanker im aufgewühlten Deutsch‐ land. Dem Schmalkaldischen Bund, dessen Anliegen Camerarius eigentlich un‐ terstützte, wird dagegen der Vorwurf gemacht, προπετῶς καὶ καταφρονητικῶς (§ 12) agiert zu haben, weil die Bündner in Selbstüberschätzung geglaubt hätten, auf das Wohlwollen der anderen verzichten zu können. Camerarius fand sich angesichts der komplizierten Bündnisverflechtungen und insbesondere des opportunistischen Agierens seines Landesherrn Moritz’ von Sachsen in einer schwierigen Lage. Grundsätzlich stellt er sich auf die Seite der Protestanten und hegt große Sympathie für die Confessio Augustana. Gleichwohl wird aber „auch die Legitimität der kaiserlichen Herrschaft betont und Karl V. als deren Exponent nicht in Frage gestellt. Von den Untergebenen wird er als ‚Hüter des Gesetzes und Vater des Vaterlandes‘ wahrgenommen (τὸν αὐτοκράτορα ὥσπερ κοινὸν νομοφύλακα τινὰ καὶ πατέρα τῆς πατρίδος). 44 Als wesentliche Kriegstreiber sieht Camerarius den Papst und das Trienter Konzil an. Karl habe sich als deren πρόμαχος (398) einspannen lassen. Insgesamt ist Camerarius aber um ein ausgleichendes Urteil bemüht. 45 Seinem Ziel, eine „unverdorbene Darlegung und reine Geschichte“ (ἀδιάφθορόν τινα λόγον καὶ ἀκραιφνῆ ἱστορίαν) zu schreiben, kommt er nahe. Der thukydideische Zugriff verschafft ihm eine abgeklärte Distanz. Das Werk blieb unvollendet, es bricht mit der Schlacht von Rochlitz (2. März 1547) ab. 46 Das macht eine Gesamtwürdigung schwierig. Im Kaisertum sah Camerarius jedoch die alleinige, legitime, von Gott verliehene Macht und die einzige Garantin des Friedens, den er als betroffener Leipziger Bürger herbeisehnte. 254 Thomas Baier 47 Kantorowicz 1990, 85. Ausblick Das Mittelalter kannte die Vorstellung vom König als imago Dei oder gar als Christomimetes, also Darsteller Christi. 47 Bei Camerarius lebt sie fort, aber völlig überformt durch antike Begrifflichkeit. Die Humanisten des 16. Jahrhunderts waren in Netzwerke und Konstellationen eingebunden, sie kooperierten auf den unterschiedlichsten Wissensgebieten. Camerarius und Erasmus arbeiteten, jeder nach seinen Möglichkeiten, auch auf einem ganz anderen Feld zusammen: bei der Konzeption eines modernen Kaisertums. 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Stefan Feddern (Kiel) Abstract: This paper focusses on a Latin letter from Don Antonio Cortés Totoquihuaztli of Tlacopan to Charles V (sent on 1 December 1552). In this letter the author turns to the emperor with the wish that he may reduce the taxes of the Indian nobility, soften their oppression and return part of their fields and properties, which the Spanish conquerors have taken into their possession. The letter is to be compared with other letters (especially two short letters written in Spanish from Don Antonio Cortés to Charles V on 6 January 1552) and sources to determine whether its author, at least in the address to the emperor and in the introductory part of the letter, expresses a more or less topical panegyric or whether significant differences between the European representation of Emperor Charles V - examined in relevant studies - and that of the Indian nobility of Mexico can be ascertained. The paper also analyzes the rhetorical means with which Don Antonio Cortés emphasizes his request. Keywords: panegyric - Mexico - Indian nobility - Isabel Moctezuma - conquest of Mexico Nachdem das Aztekenreich mit der damaligen Hauptstadt Tenochtitlan durch Hernán Cortés in den Jahren 1519 bis 1521 erobert worden war, 1 waren „Neuspa‐ nien“ (Nueva España, heute Mexiko) und die anderen, sukzessive von den Spa‐ niern unterworfenen Länder Mittel- und Südamerikas als „Indianische Insulen“ 2 Vgl. Schmidt 2002, 549; Kohler 1990, 8-9. 3 Vgl. Schmidt 2002, 565-566, der zumindest damals mit gutem Recht davon sprechen konnte, dass diese Briefe, die im Archivo General de Indias (AGI) in Sevilla aufbewahrt werden und zuerst von Zimmermann 1970 ediert worden sind, nicht systematisch erschlossen worden sind. Die Publikationen von Pérez-Rocha 1998 und Pérez-Rocha/ Tena 2000 waren Schmidt allem Anschein nach unbekannt. Hierbei handelt es sich aber primär um Textausgaben, nämlich zum einen um die spanische Información de doña Isabel Moctezuma (s. den Abschnitt zu den Personen und zum juristischen Hintergrund des Briefes) und zum anderen um eine Edition von (größtenteils auf Spanisch, teilweise auf Latein und teilweise in Nahuatl und zugleich auf Spanisch verfassten) Briefen der indianischen Nobilität Zentralmexikos, in der die auf Latein geschriebenen Briefe (u. a. der Brief des Don Antonio Cortés Totoquihuaztli von Tlacopan an Karl V. vom 1. Dezember 1552) ins Spanische übersetzt sind. (Neuere) Untersuchungen speziell des zuletzt genannten Briefes sind mir nicht bekannt; in einem Aufsatz von Kalyuta 2008, 17 zur Información de doña Isabel Moctezuma wird dieser Brief beiläufig erwähnt. Für die spanischen Briefe des Hernán Cortés an Karl V. und andere Adressaten vgl. die Ausgabe von Sánchez-Barba 1963. und „Terrae firmae des Oceanischen Meers“ Bestandteil der Herrschaftstitulatur Kaiser Karls V. 2 In diesem Beitrag soll untersucht werden, wie die Zeitgenossen Karls V. dessen Herrschaft über Mexiko wahrgenommen haben. Dabei wird nicht die europäische Perspektive in den Blick genommen, sondern es werden die Briefe der indianischen Nobilität Mexikos an Karl V. analysiert. Diese Briefe sind - ebenso wie diejenigen an Philipp II. - zum größten Teil auf Spanisch, teilweise auf Latein, teilweise in Nahuatl (Aztekisch) und teilweise in der Maya-Sprache verfasst und von der Forschung zwar ediert, aber bisher kaum systematisch erschlossen worden, was in besonderem Maße für die lateinischen Briefe gilt. 3 Aus diesem Corpus wird ein lateinischer Brief des Don Antonio Cortés Totoquihuaztli von Tlacopan an Karl V. vom 1. Dezember 1552 im Mittelpunkt stehen. Hierin wendet sich der Verfasser mit der Bitte an den Kaiser, die Abgaben der indianischen Nobilität zu reduzieren, ihre Unterdrückung zu mildern und einen Teil ihrer Felder und Besitztümer zurückzugeben, die die spanischen Eroberer in ihren Besitz genommen haben. Dieser Brief soll im Vergleich mit anderen Briefen (v. a. zwei kurzen, auf Spanisch verfassten Briefen des Don Antonio Cortés an Karl V. vom 6. Januar 1552) und Quellen dahingehend untersucht werden, ob sein Verfasser zumindest in der Anrede an den Kaiser und in der Einleitung mehr oder minder topische Herrscherpanegyrik zum Ausdruck bringt oder ob sich signifikante Unterschiede zwischen der - in einschlägigen Studien untersuchten - europäischen Repräsentation Kaiser Karls V. und derjenigen durch die indianische Nobilität Mexikos feststellen lassen und mit welchen rhetorischen Mitteln Don Antonio Cortés seiner Bitte Nachdruck 260 Stefan Feddern 4 Zur Repräsentation Karls V. vgl. - neben den in diesem Band versammelten Beiträgen - grundlegend Burke 2000. Herrscherpanegyrik in der Repräsentation Karls V. spiegelt sich u. a. darin wider, dass Karl V. mit Alexander dem Großen, aber auch mit Herkules und Jason verglichen wurde, als Kaiser und Imperator der Welt apostrophiert wurde und sein Motto Plus ultra war; vgl. Kohler 2000, 227. Zum Motto Plus ultra vgl. die von Wallerstein 2000, 390 abgedruckte spanische Silbermünze. Zu den Vergleichen mit Alexander dem Großen, Herkules und Jason vgl. Sommer-Mathis 2002, 711-712. Zur Panegyrik vgl. auch Römer 2002 und Klecker 2002. 5 Tlacopan lag ca. 5 km westlich von Tenochtitlan; vgl. die Karten bei Riese 2011, 296 und Chipman 2005, 11. 6 Vgl. Zimmermann 1970, VI-VII. 7 Vgl. Pérez-Rocha/ Tena 2000, 48-50. 8 Tlatelolco befand sich in der unmittelbaren Nachbarschaft von Tenochtitlan; vgl. die Karten bei Riese 2011, 296 und Chipman 2005, 11. 9 Vgl. Allen 2016, 22-23. verleiht. 4 Zuvor muss aber zum einen der historische und zum anderen der komplizierte juristische Hintergrund dieses Briefes erklärt werden. Zu den Personen und zum juristischen Hintergrund des Briefes Über Don Antonio Cortés Totoquihuaztli (den Jüngeren) von Tlacopan 5 ist wenig bekannt. Er war ein Sohn des gleichnamigen Herrschers von Tlacopan, der während der Pockenepidemie 1520 noch vor der endgültigen Einnahme Tenochtitlans (13. August 1521) starb, 6 und wurde am 21. April 1550 im Alter von 34 Jahren von Antonio de Mendoza, dem Vizekönig von Neuspanien, zum Herrscher von Tlacopan ernannt. 7 Die Tatsache, dass Don Antonio Cortés auf Latein einen Brief an Kaiser Karl V. adressiert hat, mag auf den ersten Blick verwundern. Lateinkenntnisse waren aber unter den Einheimischen in den ersten Jahrzehnten nach der Eroberung Mexikos zumindest teilweise verbreitet. Eine wichtige Institution, die zum Erlernen der lateinischen Sprache diente, war el Colegio Real de Santa Cruz („die Kaiserliche Schule vom Heiligen Kreuz“), die 1536 in Tlatelolco gegründet wurde. 8 In dieser Schule wurden ursprünglich die Kinder der indianischen Nobilität zu Priestern ausgebildet, wozu das Erlernen der spanischen und der lateinischen Sprache ebenso gehörte wie die Unterweisung in der katholischen Doktrin. 9 Zu den prominenten Mitgliedern des Colegio Real de Santa Cruz gehörte der Schwager des Don Antonio Cortés, Don Antonio Valeriano, der 1605 im hohen Alter verstarb. Er wird von Juan Bautista im Prolog zu seinem Sermonario en lengua Mexicana („Predigtsammlung in Mexikanischer Sprache“) von 1606 gerühmt als Lateinsprecher, der sich bis in sein hohes Alter ex tempore 261 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 10 Vgl. den Prolog des Sermonario en lengua Mexicana (Mexiko 1606): Don Antonio Valeriano […] fue tambien hijo del dicho Colegio de sancta Cruz, y vno delos mejores latinos, y rethoricos que del salieron (aunque fueron muchos en los primeros años de su fundacion) y fue tan gran latino que hablava ex tempore (aun en los vltimos años de su vejez) con tanta propriedad, y elegancia, que parecia vn Ciceron, o Quintiliano. („Don Antonio Valeriano […] war auch ein Kind der genannten Schule vom Heiligen Kreuz und einer derjenigen Absolventen, die am besten Latein und die Rhetorik beherrschten - obwohl es viele waren in den ersten Jahren ihrer Gründung - und er konnte so gut Latein, dass er ex tempore - auch noch in den letzten Jahren seines langen Lebens - mit so viel ungekünstelter Klarheit und Richtigkeit sprach, dass er ein Cicero oder Quintilian zu sein schien.“) Zu Don Antonio Valeriano vgl. McEnroe 2020, 58-84. Alle Übersetzungen aus dem Spanischen oder Lateinischen stammen vom Verfasser dieses Beitrages. 11 So Francisco de Aguilar am 14.11.1569 an den damaligen Erzbischof von Mexico; vgl. Zimmermann 1970, V-VI. Xilotepec lag ca. 50 km nordöstlich von Tenochtitlan. 12 Zur encomienda vgl. Kohler 2000, 229-232: Als Entschädigung für die Leistungen der Eroberer vertraute die spanische Krone den Kolonisten indigene Arbeitskräfte an, über die sie frei verfügen konnten. Dieses wirtschaftliche und soziale Abhängig‐ keitsverhältnis wurde encomienda genannt (von span. encomendar [„anvertrauen“]). Da das encomienda-System eine existentielle Bedrohung für die indigene Gesellschaft darstellte, gab es schon seit 1512 mehrere Versuche, zumindest die ärgsten Missstände dieser Einrichtung zu beseitigen. Mit den leyes nuevas von 1542 wurde zwar die erbliche encomienda verboten und zu große repartimientos („Zuteilungen“) beschränkt; allen Beamten, Verwaltungen und Korporationen wurden die encomiendas entzogen und die Sklaverei abermals verboten. Die Umsetzung der Gesetze in der neuen Welt erwies sich jedoch als besonders schwierig, weil der Widerstand der encomenderos unerwartet groß war. In Neuspanien gelang es Vizekönig Mendoza deshalb, Unruhen zu verhindern, weil er die neuen Gesetze nur in Etappen und unter Rücksichtnahme auf die lokalen Gegebenheiten umsetzte, auch wenn die Krone von ihm eine harte Gangart verlangte. Letztlich sah sich Karl V. jedoch genötigt, seine kompromisslose Haltung aufzugeben. Er widerrief am 20. Oktober 1542 das Erblichkeitsverbot der encomienda, womit die wichtigste Bestimmung der leyes nuevas gefallen war. 1543 forderte er Vizekönig Mendoza auf, ihm Vorschläge für ein neues repartimiento zu unterbreiten, das die Siedler seit Jahren forderten. In Zukunft blieben repartimiento und encomienda von der persönlichen Zustimmung des Kaisers abhängig. Die Tendenz ging dahin, die in dieser Sprache wie ein Cicero oder Quintilian auszudrücken verstand. 10 Aber auch in der Provinz wie in Xilotepec wird vermerkt, dass es Latein sprechende Nachfahren der indianischen Nobilität gab. 11 In dem an Kaiser Karl V. adressierten lateinischen Brief erwähnt Don Antonio Cortés einen sich über Jahrzehnte hinziehenden Rechtsstreit des Juan Cano de Saavedra und der Doña Isabel, in den die indianische Nobilität von Tlacopan involviert ist. In diesem Restitutionsprozess stritten Juan Cano und Doña Isabel u. a. um den dauerhaften Grundbesitz und die Tribute der encomienda Tlacopan, 12 wobei aus rechtlichen Gründen Juan Cano (auch) im Namen von 262 Stefan Feddern encomienda, wenn auch nicht zu beseitigen, so doch stärker der Kontrolle der Krone zu unterwerfen. In der sog. Augsburger Instruktion von 1548 versuchte Karl V. den Schutz der Indianer vor der Willkür der Konquistadoren durch strenge Überwachung der bestehenden encomiendas sowie der spanischen Siedler zu erreichen. Getrennte Siedlungen der Indios sollten ebenso wie ihre Betreuung durch besonders ausgewählte Geistliche gefördert werden. 13 Vgl. Kalyuta 2008, 16; Kellogg 1995, 106. 14 Vgl. die Rede von den „alten Eroberern und Siedlern des Landes“, an die Länder vergeben worden waren, sowie die Erwähnung der spanischen Krone in dem Urteil von 1556 (s. Anm. 23); Riese 2011, 336. 15 Vgl. Riese 2011, 333-337. Vgl. auch Kalyuta 2008, 16-17; Pérez-Rocha 1998, 14-19. Zu Doña Isabel vgl. auch Jaffary/ Mangan 2018, 1-13; Chipman 2005, 27-74; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 35-38; Chipman 1981; López de Meneses 1948. 16 Vgl. Riese 2011, 252. Der Querstrich über dem Vokal zeigt dessen Länge an; wie im Deutschen ist auch im Aztekischen die Länge bzw. Kürze eines Vokals phonologisch relevant. Zur aztekischen Sprache und ihrer Verschriftung vgl. ibid. 41-46. Doña Isabel die Beschwerde führte, da dies seiner Frau untersagt war. 13 Die Gegenseite wird in den entsprechenden Dokumenten nicht namentlich genannt. Es ist aber davon auszugehen, dass ein Teil der encomienda von spanischen Eroberern in Konkurrenz zu Juan Cano und Doña Isabel beansprucht wurde und ein anderer Teil des Besitzes in den Händen der spanischen Krone lag. 14 Die indianische Nobilität von Tlacopan war in diesem Prozess zumindest nicht die klagende oder die beklagte Partei, sondern über ihre Köpfe hinweg wurde entschieden, welche spanischen Eroberer und/ oder Nachfahren des aztekischen Adels das Anrecht auf die encomienda Tlacopan besaßen. Wie aber u. a. der lateinische Brief an Karl V. zeigen wird, verfolgte auch die indianische Nobilität von Tlacopan ihre Interessen, indem sie Anspruch auf ihr Territorium erhob. Riese hat die wichtigsten Punkte dieses Rechtsstreites zusammengefasst und die daran beteiligten Personen beleuchtet. 15 Doña Isabel war eine Tochter des Motēuczūma (zumeist wurde dieser Name zu Montezuma oder Moctezuma ver‐ einfacht, es finden sich aber noch weitere Formen), 16 des von Hernán Cortés 1519 besiegten Azteken-Herrschers (den spanischen Namen und Adelstitel nahm sie erst später nach ihrer Taufe an). Sie war in vorspanischer Zeit mit drei hochran‐ gigen aztekischen Adligen verheiratet: zuerst mit ihrem Onkel mütterlicherseits, der einen der höchsten militärischen Ränge im Aztekenreich bekleidete und in den Kämpfen gegen die spanischen Eroberer fiel; danach mit Cuitlahuāc, dem Nachfolger Motēuczūmas; und schließlich, nachdem ihr zweiter Ehemann 1520 im Zuge der Pockenepidemie gestorben war, wurde sie im Alter von etwa 15 Jahren mit Quāuhtemōc verheiratet, dem letzten Herrscher von Tenochtitlan. Nachdem Hernán Cortés Quāuhtemōc wegen Hochverrats 1525 hatte hinrichten lassen, nahm er Doña Isabel zur Konkubine und zeugte mit ihr die Tochter Leonor, die 263 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 17 Vgl. Zimmermann 1970, VI-VII. Der Name des Ortes wird in den Briefen v. a. aus zwei Gründen sehr unterschiedlich geschrieben: zum einen aufgrund der Konkurrenz des aztekischen und des spanischen Namens und zum anderen aufgrund des Umstandes, dass es im Aztekischen nicht zwei verschiedene Phoneme / o/ und / u/ gab, sondern ein Phonem, das im lateinischen Alphabet auf die eine oder andere Weise geschrieben wurde; zur fehlenden Differenzierung zwischen / o/ und / u/ vgl. Riese 2011, 44. 18 Am 22. Juni 1531 teilte der Präsident der zweiten audiencia, Sebastián Ramírez de Fuenleal, Kaiser Karl V. die folgende Einschätzung mit (zitiert nach López de Meneses 1948, 481): Y Tacuba también con sus sujetos que al presente tiene y se sirve doña Isabel, hija de Motezuma [sc. debía pertenecer a la ciudad de Mexico, porque sin ellos] esta ciudad no se puede buenamente sustentar. („Und auch Tacuba mit ihren Gütern, die gegenwärtig Doña Isabel, die Tochter des Motezuma, hat und derer sie sich bedient, sollte der Stadt Mexiko gehören, weil diese Stadt sich ohne sie nicht gut ernähren kann.“) 19 Zu diesen Dokumenten vgl. die Ausgabe von Prem et al. 2015; Pérez-Rocha 1998, 14-15; Kalyuta 2008, 16; Riese 2011, 336. aber erst 1527 geboren wurde, als sich Cortés bereits von ihr getrennt hatte. 1526 gab er Doña Isabel in die Hände von Alonso de Grado, einem seiner verdientesten Offiziere. Anlässlich ihrer Eheschließung überschrieb er den beiden dauerhaft die encomienda von Tlacopan (span. Tacuba). 17 Dabei könnte die Regelung eine Rolle gespielt haben, der zufolge Frauen aus dem aztekischen Adel frühere Privilegien, Grundbesitz und ihr Anrecht auf persönliche Dienstleistungen durch untergebene Indianer beantragen konnten, wenn sie mit einem spanischen Eroberer verheiratet waren. Nachdem Alonso de Grado wahrscheinlich schon 1528 gestorben war, heiratete Doña Isabel wenig später Pedro Gallego, dem sie einen Sohn gebar. Nach Gallegos Tod 1530 oder 1531 heiratete sie in dritter legitimer christlicher Ehe Juan Cano de Saavedra, der sich 1520 Cortés angeschlossen hatte und nach der Eroberung Mexikos das Amt eines Festungskommandanten bekleidete. 1536 reichte das Ehepaar - formal gesehen: Juan Cano - bei der audiencia, dem obersten Gerichtshof in Mexiko, Klage wegen der encomienda von Tlacopan ein, die ihr 1530 aberkannt worden war. 18 Um ihre Rechtsposition zu stärken, hatte Juan Cano 1532 von Franziskanermönchen zwei Dokumente anfertigen lassen, die belegen sollten, dass Doña Isabel die legitime Tochter des Motēuczūma war und dass sie bzw. Juan Cano (auch in ihrem Namen) zu Recht Anspruch auf diejenigen Länder erhob, die einstmals ihrem Vater gehört hatten: Orígen de los mexicanos („Ursprung der Mexikaner“) und Relación de la genealogía y linaje de los señores que han señoreado esta tierra de la Nueva España („Bericht über die Genealogie und Abstammung der Herren, die dieses Land Neuspanien beherrscht haben“). 19 Diese Dokumente sind ebenso wie die relevanten Briefe und ein anderes offizielles Rechtsdokument die wichtigsten Primärquellen für die Rekonstruktion des Rechtsstreites und der wirklichen Besitzverhältnisse zu Zeiten Motēuczūmas: die sog. Información de doña Isabel Moctezuma („Auskunft der Doña Isabel Moc‐ 264 Stefan Feddern 20 Vgl. die Ausgabe von Pérez-Rocha 1998. 21 Diese Dokumentensammlung ist uns nicht im Original, sondern durch zwei Abschriften aus den Jahren 1560 und 1566 erhalten geblieben, die im AGI lagern (Real Patronato 181 R8 und 245 R3). Die letztere Kopie ist auf Veranlassung des Juan de Andrade angefertigt worden, des Sohnes der Doña Isabel aus der Ehe mit Pedro Gallego. Beide Dokumente bein‐ halten die folgenden Informationen und Schreiben (vgl. Kalyuta 2008, 14-15; Pérez-Rocha 1998, 16-19): den Erlass (cédula) des Prinzen, des späteren Königs Philipp II., der den Richtern der Königlichen audiencia von Mexiko aufträgt, eine Untersuchung über die Ländereien von Motēuczūma und seiner Frau Tecalco durchzuführen; die briefliche Bitte des Juan Cano im Namen von Doña Isabel, in der die einstigen Verdienste und der Besitz von Motēuczūma beschrieben werden; Juan Canos Antrag an den Präsidenten der Königlichen audiencia, in dem er darum ersucht, ausgewählte Zeugen zu befragen; die sog. probanza („Nachweis“), der längste Teil, der aus einem Katalog von 39 Fragen und den Antworten der 29 (Kopie von 1560) bzw. 11 (Kopie von 1566) Zeugen besteht, die zwischen dem 10. Januar und dem 21. Juni 1548 und zwischen dem 29. April und dem 23. Juni 1553 befragt wurden; die Entscheidung der Königlichen audiencia von 1556. 22 Zum Todesjahr der Doña Isabel vgl. López de Meneses 1948, 495. 23 Vgl. den Wortlaut der Entscheidung (Pérez-Rocha 1998, 271): muchos de los pueblos que pide y heran de su padre, estan en vuestra real Corona y otros repartidos y dados a conquistadores y pobladores antiguos de la tierra […] y que si agora se les obiese de quitar y remover causaria gran novedad. („Viele der Dörfer, die Sie fordern und von ihrem Vater stammten, sind im Besitz Ihrer Königlichen Krone und andere an frühe Eroberer und Siedler des Landes verteilt und gegeben worden […], und wenn man sie ihnen jetzt nehmen und entfernen müsste, würde das eine große Veränderung verursachen.“) Zum konkreten Gegenstand der Klage, den Argumenten und zur Entscheidung vgl. Kalyuta 2008, 17-23. 24 Vgl. Pérez-Rocha 1998, 19. Zu den Abschriften s. Anm. 21. tezuma“). 20 Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von Petitionen und sie flankierenden Informationen, die im Jahr 1546 beginnen und bis in das Jahr 1556 reichen und die ebenso wie die zuvor erwähnten Dokumente belegen sollten, dass die Ansprüche des Ehepaars Cano - mittlerweile wurde der Besitz von 117 Dörfern und Territorien eingefordert - rechtens waren. 21 Die Entscheidung der Königlichen audiencia von 1556 gab zwar Juan Cano grundsätzlich Recht (Doña Isabel war 1550 oder 1551 gestorben), 22 verweigerte ihm und ihren fünf Kindern aber die vollständige Rückgabe der Ländereien, da diese im Besitz der spanischen Krone waren oder an spanische Eroberer und Siedler vergeben worden waren. 23 Als Reaktion auf dieses Urteil trug Juan Cano den Rechtsstreit vor den im spanischen Mutterland (ohne festen Sitz) ansässigen Consejo de Indias (den „Indienrat“), der als oberstes Verwaltungsorgan des spanischen Kolonialreiches auch für Berufungen zuständig war. Dies scheint jedenfalls die plausible Erklä‐ rung der Tatsache zu sein, dass zuerst 1560 eine Abschrift der Información de doña Isabel Moctezuma angefertigt wurde und dann 1566 - auf Veranlassung von Juan de Andrade - eine zweite Kopie erstellt wurde. 24 Im Lichte des lateinischen Briefes an Karl V. von 1552 muss aber hinzugefügt werden, dass Juan Cano nicht 265 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 25 Zu diesem und generell zum mayorazgo vgl. Clavero 1974, v. a. 195-196. Zum Landbesitz im kolonialen Mexiko vgl. Chevalier 1970, v. a. 299-300. Auch von anderen Nachfahren des Motēuczūma ist uns überliefert, dass sie ähnliche Anstrengungen unternahmen und teilweise persönlich am spanischen Königshof vorstellig wurden, um ihren Forde‐ rungen Nachdruck zu verleihen; vgl. Riese 2011, 337-340. 26 Inwiefern Karl V. selbst in diesen Prozess involviert war, ist fraglich. Kohler 2000, 238 gelangt in Bezug auf die Amerikapolitik von Karl V. zu dem allgemeinen Urteil, dass der Kaiser eher wenig Interesse an der neuen Welt gehabt haben muss. Man gewinnt nämlich den Eindruck, dass die in Kastilien zuständige Behörde des Indienrates, wie schon unter Karls Vorgängern, die Erledigung der Überseeangelegenheiten in die Hand nahm und Wille und Einfluss des Kaisers sich in Grenzen hielten, ja dass Karl hinter dieser Institution - wie auch bei anderen vergleichbaren Institutionen - sozusagen verschwindet. 27 Zimmermann 1970, 3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 171. In diesem Beitrag werden die Orthogra‐ phie (inklusive Groß- und Kleinschreibung) und die Interpunktion des lateinischen Briefes fast ausnahmslos originalgetreu wiedergegeben (im Anhang von Zimmermanns 1970 Edition ist auf den Tafeln 1-5 eine Kopie des handschriftlichen Briefes abgedruckt). Die einzigen Ausnahmen bestehen darin, dass Abkürzungen aufgelöst, <j> zu <i> normalisiert und offensichtliche Fehler des Don Antonio Cortés korrigiert werden. Sowohl offensicht‐ liche Fehler als auch zweifelhafte Stellen, an denen von den Editionen (Zimmermann 1970; Pérez-Rocha/ Tena 2000) nicht nur in der Orthographie oder Interpunktion abgewichen wird, werden in Fußnoten diskutiert. Zum Kontext der hier zitierten Stelle: Die zahlreichen Tribute und andere Formen der Ausbeutung werden zuvor genannt; vgl. Zimmermann 1970, 2-3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 169-171. Hierzu zählen u. a. täglich 200 tortillas. Über Doña Isabel vgl. die folgende Stelle (Zimmermann 1970, 2; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 169): quae [sc. filia Monteçoma] etsi nostri sanguinis nostraeque patriae fuit, tamen adeo ab humanitate aliena fuit, ut pietatis loco et naturalis amoris quo sese unius terrae et gentis homines amant, tyramnidem, exercuerit, et nos qui a praeclaris et nobilibus patribus sumus orti, loco servorum tenuerit. („Auch wenn sie [sc. die Tochter des Monteçoma] von unserem Blut war und aus unserer Heimat stammte, war sie dennoch von Mitmenschlichkeit so weit entfernt, dass sie anstelle von Pflichtgefühl und natürlicher Liebe, mit der sich die erst 1556 den Plan gefasst hat, den Prozess vor den Consejo de Indias zu bringen, wie wir gleich sehen werden. Nachdem Juan Cano 1572 gestorben war, erfolgte erst 1577 eine abschließende Regelung, die die beanspruchten Rechte minderte, aber 1590 durch das Zugeständnis von garantierten Einkünften in Form eines Majorats (mayorazgo) teilweise korrigiert wurde. 25 Vor diesem juristischen Hintergrund muss der lateinische Brief des Don Antonio Cortés Totoquihuaztli von Tlacopan an Karl V. vom 1. Dezember 1552 betrachtet werden. 26 Fraglich ist aber, welchen juristischen Status dieser Brief selbst hat und wie er sich zu dem skizzierten Restitutionsprozess verhält. Insbesondere zwei Textstellen gewähren Aufschluss über diese Frage, wobei die erste Stelle den Anlass zur Abfassung des Briefes deutlich macht (in ihrem Kontext erwähnt Don Antonio Cortés die Höhe der Tribute und die Dienstleistungen der Bevölkerung von Tlacopan): 27 266 Stefan Feddern Menschen eines Landes und Volkes lieben, eine Tyrannei ausgeübt hat und uns, die von angesehenen und adligen Vorfahren abstammen, als Sklaven gehalten hat.“) 28 Im Brief steht eindeutig tribus; vgl. die Tafel 2 im Anhang von Zimmermanns 1970 Edition. Hierbei wird es sich um einen Schreibfehler handeln; vgl. Pérez-Rocha/ Tena 2000, 171. 29 Zu Luís de Velasco vgl. Sarabia Viejo 1978. De qua re nos fuimus conquesti apud hunc senatum quem habent illustrissimus prorex dominus Lodovicus de Velasco ac caeteri tui Consiliarii, quibus nostri aflictionem audientibus et volentibus nos tributorum aliqua parte relevare, dictus Joanes Cano minime acquiescit, neque iusticiam quam nobis faciunt admittit, sed negotium totum et causam ad tuam cesaream maiestatem deferre vult, ut isthic terminetur et finiatur per istum senatum. quod quidem si facit, erit nobis maximo incommodo atque gravamini. Nam non poterimus isthuc adesse ob penuriam rerum maximam, et loci intercapedinem quam maxime longam. quam ob rem supplicibus verbis petimus, ut, si isthic est finienda caussa nostra, fiat nobis tributorum nova moderatio quae conformis sit nostrae pauperiei et numero nostri populi qui non attingere potest tria millia hominum etiam pueros numerando, ceterum oramus ut quae praeter moderationem tributorum 28 accepit Joannes, tuo iussu restituat. Hierüber haben wir uns bei diesem Gerichtshof beklagt, dessen Vorsitz der erlauchte Vizekönig Don Luís de Velasco und Deine übrigen Räte innehaben. Während diese unsere Bedrängnis hören und uns von einem Teil der Tribute befreien wollen, ist der genannte Juan Cano keineswegs damit einverstanden und lässt die Gerechtigkeit, die sie uns zuteilwerden lassen, nicht zu, sondern will die ganze Unterhandlung und den Prozess vor Deine kaiserliche Majestät bringen, damit er dort durch Deinen Gerichtshof letztgültig entschieden wird. Wenn er das nun tut, wird das für uns einen großen Nachteil und Beschwernis bedeuten. Denn wir werden nicht dort(hin) anwesend sein können wegen größtem Mangel an Mitteln und der sehr weiten Abgeschiedenheit des Ortes. Daher fordern wir mit demütigen Worten, dass, wenn dort unser Prozess entschieden werden soll, eine neue Festlegung der Tribute für uns ergeht, die unserer Armut und der numerischen Größe unseres Volkes angemessen ist, die nicht an 3.000 Menschen heranreichen kann, selbst wenn man die Kinder hinzuzählt. Im Übrigen bitten wir darum, dass Juan dasjenige, was er über die Festlegung der Abgaben hinaus empfangen hat, auf Deinen Befehl hin zurückerstattet. Wenn Don Antonio Cortés im ersten Satz vom senatus unter der Aufsicht des Luís de Velasco spricht, bezieht er sich auf die audiencia von Mexiko. Offensichtlich hat sich die Nobilität von Tlacopan zunächst an diese Institution gewandt, der seit 1550 Luís de Velasco als Vizekönig von Neuspanien vorstand, nachdem dieser Antonio de Mendoza abgelöst hatte. 29 Die audiencia unter 267 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 30 Zimmermann 1970, 3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 172. 31 Bei Zimmermann 1970, 3 steht fälschlicherweise maxima. 32 Bei Zimmermann 1970, 3 steht fälschlicherweise hortus. 33 Im Brief steht parum, wobei das a undeutlich geschrieben ist und über dem p und unter dem r Punkte zu erkennen sind. Daher ist diese Abkürzung mit Zimmermann 1970, 3 zu patrem nostrum aufzulösen. Pérez-Rocha/ Tena 2000, 172 lesen zwar purum, übersetzen den fraglichen Ausdruck aber mit nuestro padre, als stünde dort patrem nostrum. 34 Bei Zimmermann 1970, 3 steht fälschlicherweise generis. 35 Pérez-Rocha/ Tena 2000, 172 zweifeln deo an, indem sie sic vermerken (Anm. 3) und con todas las casas que en él hicimos („mit allen Häusern, die wir auf ihm [sc. auf diesem Feld] gebaut haben“) übersetzen. Mit den domibus deo factis werden aber entweder heidnische Tempel oder eher christliche Kirchen oder Kapellen gemeint sein. dem Vorsitz des Luís de Velasco hat allem Anschein nach der Beschwerde der Nobilität von Tlacopan über die Tribute Recht gegeben. Juan Cano, dessen Ansprüche gemindert wurden, zumindest gemindert werden sollten, akzeptiert dieses Urteil allerdings nicht und beabsichtigt, Berufung einzulegen, so dass der Fall vor dem Consejo de Indias verhandelt und in letzter Instanz entschieden wird. Daher und da die Nobilität von Tlacopan aufgrund fehlender Geldmittel und der großen Distanz ihre Belange nicht persönlich geltend machen kann, wendet sich Don Antonio Cortés an Kaiser Karl V. mit der Bitte, dass er entscheiden möge, dass das vorinstanzliche Urteil bestätigt wird und die Tribute reduziert werden. Die Reduzierung der Tribute ist aber nicht die einzige Forderung des Don Antonio Cortés, wie die sich unmittelbar anschließende Textstelle deutlich macht, an der er den Dauerstreit erwähnt, mit welchem Recht Tlacopan als encomienda im Besitz von Juan Cano und Doña Isabel verblieben ist: 30 Insuper non tantum excessit tributorum moderationem, sed etiam in tribus locis a nobis accepit, idque contra nostram voluntatem tres agros pregrandes latitudine sed maxime 31 longitudine, ubi hortos fecit. In uno quidem Atotoc nomine, parietes altos et domus multas easdemque superbas construximus maximo sumptu pecuniarum nost‐ rarum: pro quibus faciendis ne unum quidem numisma solvit, et genera arborum quae in eo plantavimus, nos ipsi quesivimus, et plantavimus et nutrivimus maximo labore. Hunc quidem hortum possederat prior maritus dominae Ysabel filiae Monteçoma supradictae: quo mortuo successit Joannes Cano et factus eius maritus mordicus tenuit et tenet, et nobis eum petentibus respondet hunc agrum seu hortum 32 suae mulieri deberi a suo patre Monteçoma iure hereditario. quod quidem quam falsum sit plurimi testantur. Atque eam ob rem amore, quem ad Deum patrem nostrum 33 geris 34 iubeas nobis concedi hunc agrum cum omnibus domibus deo 35 factis a nobis. 268 Stefan Feddern 36 Pérez-Rocha/ Tena 2000, 172 übersetzen prior maritus ungenau mit primer marido („erster Ehemann“). 37 Vgl. Zimmermann 1970, 4; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 177-178. Darüber hinaus hat er [sc. Juan Cano] die Festlegung der Tribute nicht nur über‐ stiegen, sondern auch an drei Orten, und zwar gegen unseren Willen, drei Felder von uns übernommen, die ihrer Breite nach, v. a. aber ihrer Länge nach sehr groß sind, wo er Gärten angelegt hat. In einem, Atotoc genannt, haben wir unter größten finanziellen Aufwendungen hohe Wände und viele Häuser, und zwar hochragende, gebaut. Für ihren Bau hat er nicht einmal eine Münze gezahlt, und die Baumarten, die wir darauf gepflanzt haben, haben wir selbst unter größten Anstrengungen gesucht, gepflanzt und gegossen. Diesen Garten hatte ein früherer Ehemann der Doña Isabel, der oben genannten Tochter des Monteçoma, besessen. Nachdem dieser gestorben war, ist Juan Cano nachgefolgt und hielt, nachdem er ihr Ehemann geworden war, verbissen daran fest und hält daran fest, und er antwortet uns auf unsere Forderungen, dass dieses Feld bzw. Garten seiner Frau von ihrem Vater Monteçoma durch das Erbrecht zustehen. Wie falsch diese Aussage ist, bezeugen sehr viele Leute. Und daher mögest Du aus Liebe, die Du zu Gott, unserem Herrn, hegst, befehlen, dass uns dieses Feld mit allen Häusern, die wir (einem) Gott gebaut haben, zugestanden wird. Mit dem bzw. einem „früheren Ehemann“ (prior maritus) 36 der Doña Isabel wird entweder Alonso de Grado gemeint sein, den Doña Isabel in erster christlicher Ehe geheiratet hatte, woraufhin Hernán Cortés ihnen dauerhaft die encomienda von Tlacopan überschrieb, oder Pedro Gallego, ihr zweiter Mann in christlicher Ehe. In jedem Fall bezieht sich Don Antonio Cortés auf den Jahrzehnte lang andauernden Restitutionsprozess, in dem Juan Cano und Doña Isabel u. a. Ansprüche auf die encomienda von Tlacopan erhoben mit dem - aus seiner Sicht falschen - Hauptargument, dass diese Ländereien durch das Erbrecht der Tochter des Motēuczūma zustanden. Diese beiden Textstellen belegen zum einen, dass Juan Cano nicht erst 1556 als unmittelbare Reaktion auf das Urteil der audiencia den Plan gefasst hat, den Rechtsstreit vor den Consejo de Indias zu bringen, sondern dass er diese Absicht bereits vorher verfolgt hat, da die Entscheidungen der audiencia nicht zu seiner Zufriedenheit ausgefallen waren. Zum anderen erlauben sie eine Einschätzung des juristischen Status des Briefes und der in ihm erhobenen Forderungen. Insgesamt formuliert Don Antonio Cortés vier Bitten, die er am Ende des Briefes zusammenfasst: 37 (1) Tlacopans Tribute sollen nicht mehr an Juan Cano abgeführt werden, sondern an die spanische Krone; (2) ein gewisser Jacobus Ramirez ( Jacobo Ramírez) soll Tlacopan besuchen und durch eine neue Schätzung die Tribute festlegen; (3) die Felder, die Juan Cano und 269 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 38 Während der Brief des Don Antonio Cortés sowohl von Zimmermann 1970, 1 als auch von Pérez-Rocha/ Tena 2000, 161-162 ediert worden ist, findet sich der Brief, den nicht nur Don Antonio Cortés, sondern auch die Bürgermeister und Ratsherren von Tlacopan verfasst haben, nur in der Ausgabe von Pérez-Rocha/ Tena 2000, 163-165. In dem zuerst genannten Brief bittet Don Antonio Cortés den Kaiser darum, dass er veranlassen möge, dass acht oder neun estancias (Landgüter) dem Volk von Tlacopan zurückgegeben werden, und dass es von nun an die Abgaben direkt an den Kaiser abführen darf, statt sie an Juan Cano abzuführen. Ferner fordert er, dass Karl V. ihm seine Herrschaft bestätigen, Tlacopan zu einer Stadt erklären, ihr die Dörfer Xiquipilco und Tlallachco unterstellen und ein Wappenschild geben möge. 39 Vgl. Pérez-Rocha/ Tena 2000, 51; zum spanischen Brief vgl. ibid. 245-247. 40 Vgl. Pérez-Rocha/ Tena 2000, 51 und 162 sowie die Abbildung auf S. 71; Zimmermann 1970, VI und Tafel 32 im Anhang. andere Spanier in ihren Besitz genommen haben, sollen zurückerstattet werden; (4) Juan Cano soll dasjenige, was er über die festgelegten Abgaben hinaus genommen hat, zurückerstatten und für den Bau der Häuser bezahlen. In den spanischen Briefen, die Don Antonio Cortés (und Bürgermeister und Ratsherren von Tlacopan) am 6. Januar 1552 an Karl V. geschickt hatte, wurden sogar noch weitergehende Forderungen gestellt. 38 Daher durchkreuzt Don Antonio Cortés mit dem lateinischen Brief ebenso wie mit den spanischen Briefen an Kaiser Karl V. die Restitutionsbemühungen des Juan Cano, indem er Anspruch auf den Besitz von Tlacopan und teilweise auch auf benachbarte Territorien erhebt, also sozusagen seine eigene Restitution verfolgt. Was die Konsequenzen dieser Briefe angeht, muss man davon ausgehen, dass zumindest den meisten Forderungen nicht entsprochen worden ist, da Don Antonio Cortés zusammen mit Bürgermeistern und Ratsherren von Tlacopan am 20. Februar 1561 erneut einen spanischen Brief geschrieben hat - dieses Mal an Philipp II. -, in dem er im Grunde dieselben Forderungen wie zuvor mit teilweise denselben Formulie‐ rungen gestellt hat. 39 Andererseits lässt sich nachweisen, dass derartige Bitten nicht vollkommen ungehört blieben, da der Wunsch nach einem Wappenschild am 3. März 1564 erfüllt wurde. 40 Zum weiteren historischen Hintergrund Don Antonio Cortés spielt im lateinischen Brief an Karl V. auf die ca. 30 Jahre zurückliegende Eroberung des Aztekenreiches an. Tlacopan war damals kein Untertan des Aztekenreiches, sondern unabhängig von diesem. Außenpolitisch wurde Zentralmexiko durch einen Dreibund zwischen Tenochtitlan, Tetzcuhco 270 Stefan Feddern 41 In den spanischen Briefen von Don Antonio Cortés (und Bürgermeistern und Rats‐ herren von Tlacopan) an Karl V. vom 6. Januar 1552 (vgl. Zimmermann 1970, 1; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 161 und 163) ist die Rede von 123 Provinzen und Dörfern, die dem Dreibund unterstanden. 42 Vgl. Riese 2011, 149-151. 43 Vgl. Riese 2011, 277-279 und die Karte bei Sánchez-Barba 2013 zwischen den Seiten 128 und 129. 44 Zimmermann 1970, 3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 174-175. 45 Der Plural erklärt sich wohl sowohl durch die Opposition zum eigentlichen Indien als auch durch die Größe der von den Spaniern in Mittel- und Südamerika eroberten Territorien. Zum Plural s. Anm. 66 und 68. und Tlacopan regiert. 41 Dabei waren die Steuereinnahmen so geregelt, dass Tenochtitlan und Tetzcuhco jeweils 2/ 5 und Tlacopan 1/ 5 erhielt. 42 Die Spanier unter Hernán Cortés hatten zwar nach ihrer Landung an der Küste von Veracruz (21. April 1519) die Hauptstadt des Aztekenreiches relativ schnell erobert und Motēuczūma in Geiselhaft genommen (14. November 1519), mussten aber nach einem Aufstand aus Tenochtitlan fliehen und konnten in der sog. noche triste (der „traurigen Nacht“) am 30. Juni 1520 nur unter großen Verlusten ihr Überleben sichern. Sie sammelten sich zunächst im Tempelbezirk von Tlacopan, wo sie auch versorgt wurden. Von dort aus gelang ihnen die zwar verlust-, aber erfolgreiche weitere Flucht zuerst in den Norden und dann quer durch das Land nach Osten bis in das mit ihnen verbündete Tlaxcallan, wo sie sich zum Gegenschlag rüsteten. 43 Diesen historischen Hintergrund benutzt Don Antonio Cortés in dem latei‐ nischen Brief an Karl V. als Argument, um seiner Forderung Fundament und Nachdruck zu verleihen. Im letzten Teil des Briefes erinnert er zunächst daran, dass Tlacopan Teil des Dreibundes war und nicht Tenochtitlan unterstand: 44 primo quidem certiorem facimus tuam excelentissimam maiestatem has indias anti‐ quis in temporibus fuisse divisas in tres partes nimirum mexicum, Tlacubam, et Tetzcocum atque ex consequenti tres dominos seu rectores habuisse qui dominabantur aliorum populorum circumiacentium. Zunächst einmal informieren wir Deine Exzellenz und Majestät darüber, dass diese Indien in den alten Zeiten in drei Teile eingeteilt waren, nämlich Mexiko, Tlacuba und Tetzcoco, und folglich drei Herrscher bzw. Regenten hatten, die über die anderen Völker in der Nachbarschaft herrschten. Dabei bezieht sich Don Antonio Cortés mit dem weiten Begriff „diese Indien“ auf Zentralmexiko. 45 Dann kommt er auf das Verhältnis zwischen Tlacopan und den spanischen Eroberern bzw. der Krone zu sprechen. Er weist darauf hin, dass sein Vater die spanischen Eroberer unter Hernán Cortéz mit offenen Armen - 271 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 46 Zimmermann 1970, 4; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 175-176. 47 Bei Zimmermann 1970, 4 steht fälschlicherweise Totoquihuatzin. 48 Pérez-Rocha/ Tena 2000, 175-176 übersetzen obiis Manibus mit amenazados por los Manes („durch die Manen bedroht“). Bei obiis wird es sich nicht nur um eine orthogra‐ phische Variante, sondern eher um einen Schreibfehler des Don Antonio Cortés anstelle von obviis handeln. 49 Der Wortlaut der Rede ist vermutlich als Redenfiktion in dem Sinn zu verstehen, dass Don Antonio Cortés die Äußerungen und Gedanken seines Vaters sinngemäß wiedergibt. 50 Zu Hernán Cortés vgl. Rinke 2019. oder wie Don Antonio Cortés es ausdrückt: mit entgegen gestreckten Händen - empfangen und sich bereitwillig der spanischen Krone unterworfen hat: 46 Reliquum significo omni subiectione et reverentia ego tuus cliens humilis Anthonius Cortes meum patrem nomine Totoquiuatzin 47 fuisse praesentem et rectorem huius Tlacubae tempore belli hispanorum qui sciens hispanos tuos cum domino Marchione Del Valle iam venisse gavissus est impendio et illis nonnulla munera misit et acce‐ dentes ad hoc nostrum oppidum obiis 48 manibus, ut dicitur, recepit et res necessarias eis affatim ministravit, et sequentia verba Marchioni proposuit: „prosperrime veneris cum tuo exercitu sciasque nos tibi et ei cuius nomine venis esse paratos ad serviendum […].“ Haec sunt quidem verba, invictissime imperator, quae meus pater proposuit Marchioni […]. Im Übrigen weise ich, Dein demütiger Vasall Anthonius Cortes, in aller Unterwürfig‐ keit und Ehrerbietung darauf hin, dass mein Vater, genannt Totoquiuatzin, aktueller Regent von diesem Tlacuba zur Zeit des Krieges der Spanier war, der sich, als er erfuhr, dass Deine Spanier mit Don Marqués del Valle schon gekommen waren, außerordentlich gefreut hat, ihnen einige Geschenke geschickt hat, sie, als sie sich dieser unserer Stadt näherten, mit entgegen gestreckten Händen, wie man sagt, empfangen hat, ihnen die nötigen Dinge zur Genüge gereicht hat und an den Marqués die folgenden Worte gerichtet hat: „Du mögest glücklich angekommen sein mit Deinem Heer und wissen, dass wir bereit sind, Dir und demjenigen, in dessen Namen Du kommst, zu dienen […].“ Das sind die Worte, unbesiegbarer Kaiser, die mein Vater an den Marqués gerichtet hat. Hernán Cortés wird von Don Antonio Cortés - und innerhalb der referierten Figurenrede 49 von dessen Vater - als Marchio del Valle (span. el marquéz del Valle) bezeichnet, da Karl V. ihm am 6. Juli 1529 den Titel und die Besitzungen des Marqués del Valle de Oaxaca („Marquis des Tales von Oaxaca“) verliehen bzw. gegeben hat. 50 Dabei ist die Figurenrede an dieser und an einer vorigen Stelle 272 Stefan Feddern 51 An der vorigen Stelle werden die Worte des Juan Cano wiedergegeben, mit denen dieser den Einwohnern von Tlacopan listenreich erklärt habe, warum es für alle vorteilhaft sei, wenn er das entsprechende Feld bestellt; vgl. Zimmermann 1970, 3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 172-173. 52 Vgl. die Briefe der indianischen Nobilität Zentralmexikos in der Ausgabe von Pérez-Rocha/ Tena 2000. 53 Zimmermann 1970, 4; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 176. 54 Zimmermann 1970, 4; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 176-177. Zum Tod des Vaters noch vor der endgültigen Einnahme Tenochtitlans am 13. August 1521 s. Anm. 6. des Briefes als eine Seltenheit anzusehen, 51 da sich in den spanischen Briefen von Don Antonio Cortés (und Bürgermeistern und Ratsherren von Tlacopan) an Karl V. vom 6. Januar 1552, aber auch in anderen, ansonsten vergleichbaren Briefen keine oder kaum Figurenreden finden. 52 Anschließend fügt Don Antonio Cortés hinzu, dass sein Vater versucht hat, Motēuczūma davon abzuhalten, Krieg gegen die Spanier zu führen, und dass er den Spaniern in der noche triste Zuflucht gewährt und sie mit den lebenswichtigen Nahrungsmitteln ausgestattet hat: 53 His addo dictum meum patrem saepe prohibuisse Muntecuhçomam mexici rectorem quo minus bellum gereret contra hispanos, tamen ipse mei patris admonitionem contemnens paravit bellum, porro hispani fugientes mexicum transiverunt per hunc populum meum quibus quoniam cum illis iam inierat amicitiam rursum res necessarias victui largitus est et eos liberavit fame ingenti qua consumebantur. Dazu füge ich hinzu, dass mein genannter Vater häufig Muntecuhçoma, den Regenten von Mexiko, davon abgehalten hat, Krieg gegen die Spanier zu führen. Dennoch hat er selbst die Warnung meines Vaters ignoriert und zum Krieg gerüstet. Ferner sind die Spanier, als sie aus Mexiko flohen, durch dieses mein Gebiet hindurchgezogen. Da er mit ihnen schon Freundschaft geschlossen hatte, hat er ihnen wiederum die zum Überleben nötigen Dinge gespendet und sie von einem ungeheuer großen Hunger befreit, von dem sie verzehrt wurden. Schließlich verweist Don Antonio Cortés darauf, dass seine (Halb-)Brüder, nachdem sein Vater gestorben war, die Azteken davor gewarnt haben, die wieder angreifenden Spanier zu bekriegen, woraufhin sie getötet wurden: 54 Transeunte uno anno hispani redierunt mexicum contra quos ne bellum inirent mexicani eos obnixe alii filii patris mei qui mihi erant fratres, monuerunt, qui pro bono malum recipientes occissi sunt a mexicanis. Als ein Jahr vorüberging, sind die Spanier nach Mexiko zurückgekehrt. Andere Söhne meines Vaters, die meine (Halb-)Brüder waren, haben die Mexikaner inständig davor 273 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 55 In diesen Briefen (s. Anm. 38) erinnert Don Antonio Cortés Kaiser Karl V. daran, dass die Einwohner von Tlacopan die Spanier in der Person des Hernán Cortés (el marquéz del Valle) freundlich empfangen, den christlichen Glauben angenommen, Karl V. als ihren Kaiser akzeptiert und den Spaniern bei der Eroberung Mexikos geholfen haben. Er informiert ihn darüber, dass weder sein Vater noch seine Großväter, die damals an der Macht waren, irgendwelche Tribute - nicht einmal eine Kakaobohne (ni un grano de cacao) - an die Stadt Mexiko oder an ein anderes Reich abgeführt haben. Wenn sie die Spanier, so fährt er fort, damals bekriegt hätten, als diese aus der Stadt Mexiko vertrieben worden waren, anstatt sie bei sich aufzunehmen, hätte kein Spanier überlebt; durch diese Hilfe hätten sie den Hass des Nachbarreiches auf sich gezogen. Das Reich von Tlacopan habe in Folge der spanischen Eroberung das Gebiet der ihm unterworfenen Völker verloren, da dieses unter den Spaniern aufgeteilt worden sei, was Karl V. vielleicht gar nicht wisse. 56 Vgl. Zimmermann 1970, 4; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 175-176 (s. Anm. 46). 57 Zimmermann 1970, 2; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 167. 58 Bei de Tlacoban wird es sich um einen Hispanismus anstelle des Genetivs Tlacubae (aut sim.) handeln; zur Form Tlacubae s. Anm. 46. Zum nicht-deklinierten Tlacoban und zur morpho-syntaktischen Mischung der beiden Sprachen vgl. das Ende des Briefes (Zimmermann 1970, 4; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 178): Datum Mexici e Tlacoban, Kalendis decembris 1552 años („aufgegeben in Mexiko aus Tlacoban am 1. Dezember 1552 [ Jahre/ años]“). gewarnt, mit ihnen [sc. mit den Spaniern] Krieg zu führen. Statt Lohn haben sie ein Übel empfangen und sind von den Mexikanern getötet worden. Somit benutzt Don Antonio Cortés die ca. 30 Jahre zurückliegenden Verdienste des Volkes von Tlacopan gegenüber den Spaniern und seine Unabhängigkeit von Tenochtitlan als Argumente für seine Bitten. Dieselbe Argumentation lässt sich auch in den beiden auf Spanisch verfassten Briefen von Don Antonio Cortés (und Bürgermeistern und Ratsherren von Tlacopan) an Karl V. vom 6. Januar 1552 erkennen. 55 Die Anrede Ein huldvoller Ton konnte bereits an einzelnen Stellen des Briefes erkannt werden; u. a. an derjenigen Stelle, an der sich Don Antonio Cortés als „demütiger Vasall“ (cliens humilis) bezeichnet. 56 Besonders deutlich kommt der unterwürfige Ton in der Anrede an den Kaiser zum Vorschein: 57 Sacrae Catholicae Cesareae Majestati, Antonius Cortes Rector populi de Tlacoban, 58 omnesque alii concives, humile servitium impendunt. Der Heiligen, Katholischen, Kaiserlichen Majestät leisten Antonius Cortes, der Herr‐ scher des Volkes von Tlacoban, und alle anderen Mitbürger unterwürfigen Dienst. 274 Stefan Feddern 59 Vgl. Burke 2000, 415. In den spanischen Briefen heißt es in ähnlicher Weise Sacra Catholica Cesarea Magestad; vgl. Zimmermann 1970, 1; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 161 und 163. 60 Die spanischen Briefe schließen mit den Worten De Vuestra Católica Cesárea Majestad mínimo siervo y vasallo. Don Antonio Cortes („Von Eurer Katholischen Kaiserlichen Majestät geringstem Diener und Vasallen, Don Antonio Cortes“) bzw. siervos y vasallos […] („Diener und Vasallen“ [im Plural; es folgen die Namen auch der Bürgermeister und Ratsherren]); vgl. Zimmermann 1970, 1; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 162 und 164. 61 Typische Formulierungen, die hohe Staatsräte benutzten, lauteten très humble vassal et serviteur oder su más humilde vasallo y fiel criado („Euer demütigster Vasall und treuer/ treuester Diener“), wobei der Begriff „Vasall“ aus der mittelalterlichen Feudalordnung stammte, aber auch noch im 16. Jahrhundert üblich war. Mitunter wurde sogar der Zusatz beso sus reales pies y manos („ich küsse Eure Königlichen Füße und Hände“) gebraucht (vgl. Burke 2000, 415), wie er sich in den spanischen Briefen direkt hinter der Anrede findet: Don Antonio Cortés […] beso los pies y manos de V.M. („Don Antonio Cortés, […] ich küsse die Füße und Hände von Euer Gnaden.“) bzw. […] besamos los pies y manos […] („[…] wir küssen die Füße und Hände […]“); vgl. Zimmermann 1970, 1; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 161 und 163. 62 Vgl. Zimmermann 1970, 4; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 178. In der Anrede lässt sich die offizielle Titulatur erkennen, mit der Kaiser Karl V. seit dem 5. Dezember 1520 angeredet werden sollte, nämlich (auf Spanisch) Sacra, Cesárea, Católica, Real Majestad („Heilige, Kaiserliche, Katholische, Kö‐ nigliche Majestät“), und die bisweilen zu SCCRM verkürzt wurde. 59 Andererseits ist festzustellen, dass der lateinische Brief - im Gegensatz zu den spanischen Schreiben - nicht mit einer Formulierung unterschrieben ist, 60 die die Ergeben‐ heit des Briefschreibers zum Ausdruck bringt. 61 In unserem Brief ist der übliche Abschluss teilweise dadurch in die Anrede zu Beginn des Briefes integriert, dass es heißt, dass Don Antonio Cortés und seine Mitbürger Kaiser Karl V. demütigen Dienst erweisen. Am Ende des lateinischen Briefes finden sich stattdessen nur die Namen des Don Antonio Cortés und seiner Zeugen, also der indianischen und spanischen Ehrenmänner, die die Richtigkeit seiner Angaben bestätigen. 62 Die Einleitung des Briefes Nach der förmlichen Anrede bzw. der Nennung des Adressaten beginnt der lateinische Brief mit einer langen Einleitung, in der nahezu alle positiven Eigenschaften Karls V. erwähnt werden, die zur damaligen Zeit kanonische Attribute des Kaisers waren. Innerhalb der Einleitung lassen sich wiederum zwei Teile erkennen. Bevor sich Don Antonio Cortés in einem zweiten Teil der Einleitung dem eigenen Territorium zuwendet, findet sich am Anfang eine 275 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 63 Zimmermann 1970, 2; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 167. allgemein gehaltene panegyrische Anrede des Kaisers, in der der Verfasser eine globale, zumindest nicht ortsgebundene Perspektive einnimmt : 63 Tam alta est tua celsitudo, atque cesarea majestas, Cesar invictissime, ut ubique gentium non tam imperium longe lateque patens, quam illa tui animi christianitas per omnium ora sonet, in finesque orbis terrae divulgetur, ac non supremi imperii fidissimum custodem solum, sed et christianae fidei, defensorem optimum esse, atque acerrimum propugnatorem contra vel gentilium vel hereticorum incursus, omnes affirment, qua fit, ut in te verissimum illud Sancti Job comprobemus: Nimirum. Militiam hominis vitam esse super terram: quippe tuum studium eo semper tendere videtur, quo gentes barbaras, ethnicos, et demonum cultores, dei denique inimicos oppugnes, ac e tenebris in lucem christianorum pellucidam in ipsum scilicet justiciae solem, qui Christus omnium servator est, educas, hosque victos pacifices, illustres, Christo tandem lucrifacias. Deine Erhabenheit und Kaiserliche Majestät sind so hoch, unbesiegter (oder: unbe‐ siegbarer) Kaiser, dass überall nicht so sehr das sich weithin erstreckende Reich als vielmehr Deine berühmte christliche Gesinnung in aller Münder erklingt und sich bis an die Grenzen des Erdkreises verbreitet und alle fest behaupten, dass Du nicht nur der treueste Wächter des höchsten Imperiums, sondern auch der beste Verteidiger des christlichen Glaubens bist und der entschiedenste Kämpfer gegen die Angriffe der Heiden und Häretiker. Dadurch kommt es dazu, dass wir bestätigen, dass in Deinem Fall jener Ausspruch des Heiligen Hiob allzu wahr ist, nämlich dass das Leben des Menschen auf der Erde ein Kriegsdienst ist. Deine Bemühungen scheinen ja immer danach zu streben, dass Du barbarische Völker, Heiden und Götzendiener, kurzum: die Feinde Gottes bekämpfst und sie aus der Finsternis in das strahlend helle Licht der Christen, nämlich in die Sonne der Gerechtigkeit selbst führst, die Christus, der Heiland aller, ist, und sie, nachdem Du sie besiegt hast, befriedest, erleuchtest und schließlich für Christus gewinnst. Schon ein Blick auf die hier verwendeten Superlative, die nur schwer ins Deut‐ sche übersetzt werden können und daher zumeist als Positive wiedergegeben werden, zeigt das beträchtliche Ausmaß der Herrscherpanegyrik (einige dieser schmückenden Beiwörter sind uns bereits an anderen Textstellen begegnet). Gleichzeitig wird aus einem Vergleich mit anderen mehr oder minder zeitge‐ nössischen Quellen, die die panegyrische Repräsentation von Kaiser Karl V. belegen und von Burke zusammengestellt worden sind, deutlich, dass sich der Verfasser einer topischen Herrscherpanegyrik bedient. 276 Stefan Feddern 64 Vgl. Burke 2000, 400. 65 Vgl. Burke 2000, 415. 66 Vgl. Burke 2000, 454. Zum Plural „die Indien“ s. Anm. 45 und 68. Der Plural „die Spanien“ erklärt sich entweder dadurch, dass Mexiko damals „Neuspanien“ (Nueva España) hieß, oder dadurch, dass mit den Spanien die Königreiche Kastilien, Aragon, Navarra und Granada gemeint sind, da Karl V. bereits 1515 bei einem Staatsbesuch in Brügge als Charles, Prince des Espagnes betitelt wurde; vgl. Burke 2000, 415. Sowohl bei Jerónimo Sempere als auch in Carlos famoso (1566) von Luis Zapata - und sicherlich auch in vielen anderen dichterischen Darstellungen - wird Karl V. als heldenhaft, siegreich, tapfer, großzügig, fromm und v. a. als human geschildert; vgl. Burke 2000, 454. 67 Zu diesen beiden und weiteren Belegen vgl. Burke 2000, 417. 68 Vgl. Burke 2000, 415, der Indiarum wohl ungenau mit „beider Indien“ übersetzt. Zu den kanonischen Attributen des Kaisers gehört seit Beginn der 1520er Jahre das Adjektiv invictus bzw. der Superlativ invictissimus (im Positiv: „unbe‐ siegt“ und „unbesiegbar“), das z. B. in der Inschrift an der Palastfassade in Granada zum Vorschein kommt ( SEMPER AUGUSTUS PIUS FELIX INVIC‐ TISSIMUS [„allzeit Mehrer des Reiches, fromm, glücklich/ erfolgreich, unbe‐ siegt/ unbesiegbar“]), 64 aber auch in Vertragstexten wie dem Vertrag von Bologna (1529) 65 und in literarischen Darstellungen wie z. B. am Anfang von La Carolea (1540) von Jerónimo Sempere: 66 Franceses, Turcos, Moros y Germanos Y gentes de las Indias muy estrañas Vencidas por el Cesar de Romanos Invicto y claro Rey de las Españas Yo canto […] Franzosen, Türken, Mauren und Deutsche und sehr fremde Völker aus den Indien, die durch den Kaiser der Römer, den unbesiegten (bzw. unbesiegbaren) und berühmten König der Spanien, besiegt worden sind, besinge ich […]. Gleichzeitig wurde Karl V. als Friedensfürst verehrt, wie u. a. die Inschrift eines Triumphbogens belegt, den man 1536 anlässlich seines Einzuges in Rom errichtet hatte; in dieser Inschrift wird der Kaiser als PACIFICUS („Frieden stiftend“) bezeichnet. Eine Gedenkmedaille zum Frieden von Cambrai (1529) preist Karl V. als Friedensbringer: FUNDATORI QUIETIS („dem Stifter des Friedens“). 67 Als „Kaiser der christlichen Welt“ (christiani orbis imperator) wird Karl V. in einem 1525 aufgesetzten Schreiben der kaiserlichen Kanzlei an den Schah von Persien bezeichnet. In diesem Schreiben erscheint der Kaiser auch als König „der Indien, der neuen und goldbringenden Welt“ (Indiarum novique et auriferi orbis). 68 Auch die Tatsache, dass Karl V. in seiner Rolle als unerschrockener 277 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse 69 Vgl. Burke 2000, 417. 70 Hiob 7,1. 71 Zu seinen Zuständigkeiten vgl. Pérez-Rocha/ Tena 2000, 50. Kreuzfahrer gegen Türken und Protestanten als „Beschützer und Verteidiger der Kirche“ (protector et defensor ecclesiae) und des Glaubens betrachtet wurde, 69 belegt die Bedeutung des christlich-religiösen Charakters in der Repräsentation des Kaisers. In Übereinstimmung mit der europäischen Repräsentation Kaiser Karls V. entwirft Don Antonio Cortés also in der Einleitung seines Briefes das Bild eines Kaisers, der zugleich ein unbesiegbarer Herrscher und ein Friedensfürst ist. Um die Tugend des unbesiegbaren Kaisers zu betonen, zitiert Don Antonio Cortés aus dem Buch Hiob, in dem es heißt: 70 militia est vita hominis super terram et sicut dies mercennarii dies eius. („Das Leben des Menschen auf der Erde ist ein Kriegsdienst und sein Tag wie der Tag eines Tagelöhners.“) Dabei scheint die Rede vom Kriegsdienst (militia) übertragen gemeint zu sein, wohingegen Don Antonio Cortés den Kriegsdienst im eigentlichen Sinn auf die Kriege und Eroberungen Kaiser Karls V. bezieht. Zwar ist der Aspekt des unbesiegten und unbesiegbaren Regenten angesichts der noche triste etwas problematisch. Diese unrühmliche Episode der Eroberung des Aztekenreiches hindert aber Don Antonio Cortés nicht daran, den Kaiser einleitend als invic‐ tissimus anzusprechen, woran man ersehen kann, in welchem Ausmaß dieses Attribut zum stehenden Epitheton ornans geworden war. Zugleich stellt Don Antonio Cortés den christlichen Glauben des Kaisers in den Vordergrund, wie er paradigmatisch in der Aussage zum Vorschein kommt, dass sich das Reich nicht so weit erstreckt wie dessen Ruf als Christenmensch. Der Umstand, dass der Verfasser des Briefes den christlichen Glauben und die Bekehrung zum Christentum rühmt, kann auch deswegen nicht verwun‐ dern, weil Don Antonio Cortés als vom Vizekönig eingesetzter Herrscher von Tlacopan u. a. für die Aufsicht darüber zuständig war, dass die indianischen Einwohner die christliche Doktrin lernen. 71 In diesem Enkomium auf den unbesiegbaren und christlichen Friedensfürsten lässt sich die Bemühung des Don Antonio Cortés beobachten, soweit möglich die europäische Perspektive und insbesondere diejenige des Kaisers einzunehmen, für den die Eroberung Mexikos und eines Großteils Lateinamerikas eine gewal‐ tige Expansion des eigenen Reiches und eine enorme wirtschaftliche Bereiche‐ rung darstellte. Es lässt sich hingegen nicht feststellen, dass Don Antonio Cortés sozusagen neue Kaisertugenden erfindet, die der europäischen Repräsentation Kaiser Karls V. unbekannt waren. 278 Stefan Feddern 72 Zimmermann 1970, 2; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 167-168. 73 Das Wortfeld der Gerechtigkeit wird in diesem Brief an sechs Stellen benutzt: (1) an der zuvor zitierten Stelle (Zimmermann 1970, 2; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 167; s. Anm. 63), an der von Christus, der Sonne der Gerechtigkeit, die Rede ist; (2) an derjenigen Stelle, an der Don Antonio Cortés erzählt, dass Juan Cano das Urteil der audiencia nicht akzeptiert und vor den Consejo de Indias gehen will (Zimmermann 1970, 3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 171; s. Anm. 27); (3) in Bezug auf die erbrechtlichen Ansprüche (Zimmermann 1970, 3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 172; s. Anm. 30); (4) im Zusammenhang mit einem Feld, das nach Angaben von Don Antonio Cortés rechtlich zum Besitz von Tlacopan Im zweiten Teil der Einleitung wendet sich Don Antonio Cortés dem eigenen Territorium zu: 72 quam rem in nobis es foelicissime operatus, qui ubi per tuos hispanos demonum agmen horrendum profligasti et christianismum introduxisti, nostram hanc provinciam, pace, ac quiete summa collocasti, quae etsi maiorum nostrorum stragem, bonorum temporalium iacturam non minimam doleat, tamen tuum immortale beneficium agnoscit quam humillime. magnaque ex parte summum et illud sane ineffabile gaudium nobis provenit, quod tibi utpote imperatori invictissimo, humanissimo, ac denique christianissimo subiectos esse sciamus. Diese Sache hast Du in unserem Fall äußerst erfolgreich verrichtet, der Du, sobald Du durch Deine Spanier die schreckliche Horde der Dämonen niedergerungen und das Christentum eingeführt hast, diese unsere Provinz mit höchstem Frieden und Ruhe versehen hast. Auch wenn diese das Hinsterben unserer Vorfahren und den nicht geringen Verlust von zeitlichen Gütern beklagt, erkennt sie dennoch äußerst unterwürfig Deine unsterbliche Wohltat an. Und zu einem großen Teil kommt uns auch jene höchste und eigentlich unsagbare Freude zugute, dass wir wissen, dass wir Dir als unbesiegtem (bzw. unbesiegbarem), mitmenschlichem und schließlich christlichem Kaiser unterworfen sind. In diesem Teil der Einleitung stellt Don Antonio Cortés die bekannte Kaiserpa‐ negyrik in einen neuen, konkreten Kontext, indem er sie mit der Eroberung, Befriedung und Christianisierung Mexikos verknüpft. Auch hier lässt sich die partielle Einnahme der europäischen Perspektive und eine Vereinnahmung Karls V. daran erkennen, dass Don Antonio Cortés die Azteken, den gemein‐ samen Feind, als „schreckliche Horde der Dämonen“ (demonum agmen hor‐ rendum) bezeichnet. Auffälliger Weise übergeht Don Antonio Cortés aber in diesem Kontext eine Herrschertugend, die er in der allgemein gehaltenen Einleitung zwar genannt, aber auch dort nur sekundär mit Karl V. und primär mit Jesus Christus verbunden hatte: die Gerechtigkeit. 73 Da Don Antonio Cortés mit den in diesem 279 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse gehört (Zimmermann 1970, 3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 173): petimus ergo summupere ut hic ager malicia quada acceptus nobis reddatur, cum is iuste nostro dominio debeatur („Wir fordern also nachdrücklich, dass uns dieses Feld, das er durch eine gewisse Tücke erhalten hat, zurückgegeben wird, weil es rechtlich unserem Herrschaftsgebiet zusteht.“); (5) im Zusammenhang mit einem anderen Feld (ibid.): hunc quidem agrum iniustissime acceptum Joannes Cano […] vendidit […] („dieses Feld, das Juan Cano zu Unrecht übernommen hatte, […] hat er verkauft […]“); dort heißt es auch, dass dieses Feld „rechtlich“ (iure) ihnen gehört; (6) an einer Stelle, an der Don Antonio Cortés den Wunsch äußert, dass Jacobo Ramírez Tlacopan besucht und Gerechtigkeit ausübt (Zimmermann 1970, 3; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 174): demum [sc. oramus] ut ipse iusticiam rectissimam nobis faciat („schließlich bitten wir darum, dass er selbst uns die gehörige Gerechtigkeit zuteilwerden lässt“). 74 Burke 2000, 417 nennt als die vier Kernbereiche der Inszenierung Karls V.: der oberste Herrscher; der Ritter; der Kreuzfahrer; das Haupt der Dynastie. Es ist aber auch möglich, dass Karl V. eine zu starke Betonung der Gerechtigkeit in diesem Kontext als zu interessengeleitet und anmaßend wahrgenommen hätte. Brief formulierten Bitten an die Gerechtigkeit des Kaisers appelliert, wäre vielleicht eher zu erwarten, dass er diesen Aspekt stärker betont, anstatt ihn unerwähnt zu lassen bzw. anderen Tugenden unterzuordnen, und zwar gerade an derjenigen Stelle, an der er davon spricht, dass eine große Freude für ihn und die Einwohner von Tlacopan darin liegt, dass sie Karl V. als unbesiegtem (bzw. unbesiegbarem), mitmenschlichem und christlichem Kaiser unterworfen sind. Ferner hätte Don Antonio Cortés zumindest auch auf die juristischen Institutionen hinweisen können, die in Neuspanien eingerichtet worden sind und in Gestalt der audiencia zugunsten der Nobilität von Tlacopan entschieden haben, was er im Verlauf des Briefes erwähnt. Vermutlich ist der Umstand, dass Don Antonio Cortés die Gerechtigkeit des Kaisers in diesem Kontext nicht erwähnt, darauf zurückzuführen, dass diese Tugend viel weniger kanonisch als die anderen Kaisertugenden war. 74 Statt juristische bzw. Gerechtigkeitsaspekte in der Anrede an den Kaiser in den Mittelpunkt zu stellen, betont Don Antonio Cortés politische Aspekte, wie sich daran erkennen lässt, dass er den Schaden der Bevölkerung von Tlacopan, der aus der gemeinsamen Bekämpfung der Azteken resultiert hat, hier erwähnt, wobei er diesen Gedanken in einem mit etsi („auch wenn“) eingeleiteten Nebensatz äußert. Insofern verknüpft Don Antonio Cortés das Herrscherlob, das sich auf die politisch-militärischen Leistungen des Kaisers bezieht, funktional mit der Erwähnung der damaligen Verluste von Tlacopan, da er im Hauptteil des Briefes auf Tlacopans historische Verdienste zu sprechen kommt und sie als Argument dafür verwendet, dass der Kaiser seinen Bitten entsprechen möge. 280 Stefan Feddern 75 Zimmermann 1970, 2; Pérez-Rocha/ Tena 2000, 168. Schließlich lässt sich die Herrscherpanegyrik in der Einleitung des Briefes auch in der Form beobachten, dass Don Antonio Cortés einen Kontrast zwischen der Erhabenheit und Würde des Kaisers und der eigenen Unterwürfigkeit und Bedeutungslosigkeit herstellt, indem er u. a. das Adverb humillime („äußerst un‐ terwürfig“) verwendet. Eine Variante dieses Kontrastes kommt an der folgenden Stelle zum Ausdruck, die sich nahezu unmittelbar an die zuvor zitierte Passage anschließt: 75 nam etsi abiectissime conditionis homines censeamur, nulliusque precii apud hispanos videamur, tua tamen illa saepe experta lenitas, et animi candor, amorque unicus, quem erga indigenas hactenus gessisti et geris, et te gesturum speramus, quo nostras causas, atque nostri aflictiones, literis, iam postquam non datur veras audire et reddere voces, declaremus, cogere videtur. Denn auch wenn wir als Menschen von minderwertiger Art gelten und bei den Spaniern nichts wert zu sein scheinen, scheinen dennoch Deine berühmte, häufig unter Beweis gestellte Milde, die Aufrichtigkeit Deiner Gesinnung und die einzigartige Liebe, die Du gegenüber den indigenen Einwohnern bisher gehegt hast, hegst und hegen wirst, wie wir hoffen, dazu zu zwingen, dass wir unsere Fälle und die Bedrängnis von uns mit einem Brief erklären, nachdem es nicht mehr gegeben ist, wirkliche Worte (von Angesicht zu Angesicht) zu hören und zu erwidern. Was die Ansicht betrifft, dass die indigenen Einwohner Mexikos Menschen von minderwertiger Art sind, bezieht sich Don Antonio Cortés auf die spanischen Eroberer wie Juan Cano, nicht aber auf den Kaiser selbst. Über Karl V. behauptet Don Antonio Cortés hingegen, dass dieser eine einzigartige Liebe zur indigenen Bevölkerung empfindet. Auch hier ist die funktionale Absicht dieser Erwähnung nicht zu übersehen: Don Antonio Cortés hofft darauf, dass er Karl V. dazu bewegen kann, in diesem Fall seine einzigartige Liebe unter Beweis zu stellen, indem er zugunsten der Nobilität von Tlacopan entscheidet. Fazit Der lateinische Brief des Don Antonio Cortés Totoquihuaztli an Karl V. vom 1. Dezember 1552 gehört zwar der neuen Welt an, die damals erst vor einigen Jahrzehnten entdeckt und erobert worden war. Die Repräsentation von Kaiser Karl V. durch die indianische Nobilität von Tlacopan unterscheidet sich aber nicht signifikant von der europäischen, da Don Antonio Cortés, wenn er die Interessen der Bevölkerung von Tlacopan formuliert und ihnen Nachdruck 281 Zwischen Herrscherpanegyrik und Eigeninteresse verleiht, den Kaiser mit denselben panegyrischen Zügen versieht, wie sie uns in europäischen Quellen belegt sind. Eine spezifisch mexikanische Realisierung dieser Herrscherpanegyrik lässt sich nur insofern erkennen, als die bekannten Tugenden des Kaisers (v. a. die Unbesiegbarkeit, das Stiften des Friedens und der christliche Glaube) auch mit Handlungen und Ereignissen in Mexiko verknüpft werden. Aber selbst in diesem Zusammenhang lässt sich beobachten, dass Don Antonio Cortés die europäische Perspektive einnimmt, wobei er seine Herrscherpanegyrik teilweise funktional mit seiner Argumentation verbindet, die Tlacopans historische Verdienste in den Vordergrund rückt. Bibliographie Quellen Bautista, Juan: Sermonario en lengua Mexicana, Mexiko 1606. Jaffary, Nora E. / Mangan, Jane E.: Women in Colonial Latin America, 1526 to 1806. Texts and contexts, Indianapolis 2018. Kohler, Alfred: Quellen zur Geschichte Karls V., Darmstadt 1990. Pérez-Rocha, Emma: Privilegios en lucha. La información de doña Isabel Moctezuma, Mexiko 1998. 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Jahrhunderts Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel (Frankfurt am Main) Abstract: In the dissertations (printed theses) from the seventeenth and eighteenth centuries at German universities an ambivalent picture of Charles V emerges: on the one hand, his election as Emperor was seen as an important landmark in the defense against French interests regarding the Empire; on the other hand, his claim to power was judged as an attack on the rights of the Imperial estates. The unquestioned yardstick for all dissertations on Charles V is the question of the preservation of “German liberty”. Charles’s defensive stance against the Reformation was a less essential point of criticism, although all these dissertations were written at Protestant universities. The historians used works of contemporary court historiography of different provenance as a basis for their sources, which are usually followed without reservations. - The article first offers some information about the position of history as an academic discipline in early modern times, then provides a short general introduction into the field of early modern dissertations as an important university publication format. Next follows the analysis of relevant texts starting from their paratextual structure which opens up valuable insights into certain aspects of academic discourse. The main part of the article provides examinations of nine relevant dissertations, dating from 1655 to 1731 and written by both prominent scholars, such as Benedict Carpzov or Johann Burchard Mencke, and authors who are hardly known in the history of scholarship. Keywords: dissertations (printed theses) - German liberty - Imperial election - constitutional law - controversial theology Die Geschichtswissenschaft in der Frühen Neuzeit Die zahlreichen Aufgaben, die Karl V. als Kaiser und König von Spanien zu bewältigen hatte, beschäftigten bereits die zeitgenössischen Historiker - man 1 Sandoval 1614. 2 Vera y Figueroa 1645. 3 Sepúlveda 1563. Vgl. dazu den Beitrag von Virginia Ghelarducci in diesem Band. 4 Snouckaert 1559. Vgl. dazu den Beitrag von Virginie Leroux in diesem Band. 5 De Thou 1620. 6 Zum Phänomen der Hofhistoriographie vgl. Völkel/ Strohmeyer 2009 und Benz 2003, 280-524. 7 Vgl. Benz 2003, 292-296. 8 Vgl. Winkelbauer 2018, 17-18. denke an die Arbeiten der Spanier Prudencio de Sandoval, 1 Juan Antonio de Vera y Figueroa 2 und Juan Ginés de Sepúlveda. 3 Zu nennen sind ebenfalls der Nieder‐ länder Willem Snouckaert, 4 aber auch die umfassende Historia sui temporis des Franzosen Jacques-Auguste de Thou. 5 Auffallend an diesen Geschichtswerken ist, dass sie jeweils eine stark nationalgeschichtliche Ausrichtung aufweisen, der sich auch die Bewertung Karls V. unterzuordnen hatte: Die Spanier und Niederländer verteidigen sein Handeln als spanischer König und Herzog von Burgund, der französische Staatsmann de Thou sieht ihn naturgemäß eher kritisch. Reichsständische Publizisten hielten sich demgegenüber zurück. Dieser Be‐ fund ist zum einen aufschlussreich für die Rolle, die man dem Kaiser im Deutschland des 16. Jahrhunderts zusprach: Er galt offenbar nicht als Projekti‐ onsfläche der nationalen Einheit und seine ererbte Machtfülle nicht als Option für die Ausweitung der imperialen Ansprüche des Alten Reichs. Dieser Befund hat aber auch mit der speziellen Verortung der Geschichts‐ schreibung in der Frühen Neuzeit zu tun, die meist als Hofhistoriographie auftrat und die Herrschaftsansprüche des eigenen Fürsten zu legitimieren bzw. dessen Politik apologetisch zu behandeln hatte. 6 Von den genannten Autoren können auch Sepúlveda und Snouckaert als offiziöse Geschichtsschreiber Karls V. gelten und somit dem Phänomen der Hofhistoriographie zugeordnet werden. 7 Für das Reich gilt ansonsten, dass aufgrund der vorangeschrittenen Territoria‐ lisierung die zentralen Werke zur Zeitgeschichte auf Ebene der Reichsterritorien entstanden und somit den Kaiser gar nicht in den Mittelpunkt ihrer Darstellung zu nehmen hatten. Die Geschichte als eigenständige Wissenschaft hatte dagegen einen schlechten Stand. An der frühneuzeitlichen Universität spielte sie nur eine nachgeordnete Rolle, da sie nicht zu den septem artes liberales zählt und daher an den mittelalterlichen Universitäten überhaupt nicht vertreten war. Dies änderte sich im Humanismus: Konrad Celtis war es, der in Wien die erste Geschichtsvorlesung an einer deutschen Universität hielt, die der Germania des Tacitus gewidmet war. 8 Diese Themenwahl war in doppelter Hinsicht Pro‐ 286 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 9 Vgl. Mertens 2004. 10 Vgl. Scherer 1927, 43-44. 11 Vgl Meuthen 1991, 47-49. 12 Vgl. Scherer 1927, 29-34. 13 Melanchthon 1558. 14 Sleidanus 1556. 15 Die Vorstellung, dass nach der Abfolge von vier Weltreichen der Weltuntergang bevorstehe, basiert auf einer Deutung der Kapitel 2 und 7 im alttestamentarischen Buch Daniel. Nach einer Interpretation des Hieronymus galt das Römische Reich als das letzte Weltreich (vgl. Gerwing 1999). 16 Nach mittelalterlicher Deutung ging das Römische Reich am Ende der Antike nicht unter, sondern wurde zunächst auf die Franken und dann auf die Deutschen übertragen (vgl. Thomas 1999). gramm für die junge Wissenschaft. Zum einen hatte Geschichte eine rhetorische Funktion: Die Studenten sollten lernen, wie ein antiker Historiker formulieren zu können; zum anderen sollte ein in der Antike wurzelndes Geschichtsbild geprägt werden, wobei der Einfluss des Tacitus auf das historische Selbstver‐ ständnis der deutschen Gelehrten in der Frühen Neuzeit nicht unterschätzt werden kann. 9 Diesem Programm gemäß findet sich die Geschichtswissenschaft im 16. Jahrhundert oftmals mit der Rhetorik (oder auch mit der Poetik) innerhalb der Artistenfakultät verbunden und beschränkte sich auf die Lektüre antiker Historiker wie Livius, Tacitus, Caesar oder Sueton. 10 Diese Autoren konnten dann als Folie zur Beschreibung gegenwärtiger Politik herangezogen werden. Das Bild änderte sich durch die Reformation und führte zu zwei unter‐ schiedlichen Entwicklungen: Da die jesuitische Ratio studiorum von 1599 die Geschichtswissenschaft nicht erwähnt, wurde sie an katholischen Universitäten bis weit ins 18. Jahrhundert nur als Teil der Rhetorik gelehrt. 11 Weiterge‐ hende historische Studien konnten unter diesen Bedingungen nicht entstehen, so dass von dieser Seite auch keine Thesenblätter überliefert sind, die für unsere Fragestellung relevant sind. Anders entwickelte sich die Geschichts‐ wissenschaft an protestantischen Universitäten, wo besonders Melanchthons Hinwendung zur historischen Forschung zum Vorbild genommen wurde. 12 Die eigene zeithistorische Bedingtheit des Protestantismus mag die Ursache für diese Neubewertung gewesen sein. Melanchthon selbst legte Hand an die Chronik seines Kommilitonen Johann Carion, die bis ins 16. Jahrhundert reicht. 13 Wichtigstes Lehrbuch wurde allerdings die Schrift De quatuor summis imperiis des Straßburger Diplomaten Johannes Sleidanus. 14 Darin wird nicht nur im Titel ein biblisches Geschichtsbild vermittelt, das nach den Vorstellungen der Vier-Reiche-Lehre 15 und der translatio imperii  16 auf einen ‚deutschen‘ Kaiser schwerlich verzichten konnte. Sleidanus war es dann auch, der den wichtigsten Beitrag zur Reformationsgeschichte vorlegte. In seinen De statu religionis et rei 287 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts 17 Vgl. Kess 2008, 112. 18 Vgl. Philipp 2018. 19 Vgl. Scherer 1927, 63-64. 20 Cicero, De oratore, 2, 36. 21 Vgl. Scherer 1927, 68-69. 22 Die folgenden allgemeinen Erläuterungen zum Disputationswesen erscheinen als erste Orientierung über eine spezifische mediale Form der Wissensvermittlung und Wissensspeicherung in der Frühen Neuzeit sinnvoll. Sie fassen die ausführlicheren Darlegungen von Marti/ Sdzuj/ Seidel 2017, 9-27 zusammen, wo sich auch weiterfüh‐ rende Literaturangaben finden. publicae Carolo V. Caesare commentarii von 1555 erscheint Karl V. allerdings nur als Randfigur, als der große Kaiser eines großen Reiches, 17 und nicht als politischer Akteur, obwohl er im Titel zentral erwähnt wird. Die Geschichtswissenschaft an protestantischen Universitäten konnte an mehreren Stellen verortet werden: Wo sie bereits mit der Rhetorik verbunden war, verblieb sie dort meist auch. Markantestes Beispiel hierfür ist Straßburg, wo angesichts der seit dem 16. Jahrhundert geäußerten Ansprüche Frankreichs auf das Elsass beginnend mit Jakob Wimpfeling eine intensive historische Forschung nachweisbar ist. Dort hatten mit Matthias Bernegger und seinem Schüler und Nachfolger Johann Heinrich Boeckler zwei berühmte Historiker einen Rhetorik-Lehrstuhl inne. 18 Andernorts, wie etwa in Greifswald, 19 wurde die Geschichtswissenschaft nach dem Cicero-Diktum Historia magistra vitae  20 mit Ethik-Lehrstühlen an der Artistenfakultät verbunden. Meistens trat aller‐ dings eine Zweiteilung ein: Kirchengeschichte wurde von Theologen gelehrt, politische Geschichte vor allem von Juristen, besonders profiliert in Jena. 21 Diese Aufwertung der Geschichtswissenschaft brachte es nun mit sich, dass auch vermehrt akademische Disputationen zu historischen Themen abgehalten wurden. Mit der Zunahme der Publikation gedruckter Thesen für akademische Disputationen seit Mitte des 17. Jahrhunderts fand nun auch zumindest an den protestantisch geprägten Universitäten die historische Person Kaiser Karls V. Eingang in den Lehrbetrieb und in den akademischen Diskurs. Die Thesendrucke zu Karl V. im Gattungskontext Disputationen gab es bereits seit der Antike im Rahmen mehr oder minder strukturierter, sach- oder interessegeleiteter Formen der Kommunikation. 22 Im Laufe des Mittelalters wurde die Disputation im akademischen Lehrbetrieb institutionalisiert, im Zeichen des Humanismus wurden Disputationsthesen zunehmend in schriftlicher Form verbreitet. Mit der Möglichkeit, die Texte unabhängig vom universitären Akt zu rezipieren, aufzubewahren und als 288 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 23 Dies konnte auch bedeuten, dass der Respondent die Kosten für den Disputationsakt übernahm. Oft gibt es zusätzliche Zeugnisse für die Autorschaft des Respondenten wie z. B. anerkennende Widmungsschreiben des Präses, vgl. unten zu Boeckler/ Bartenstein 1709. Grundlage weiterführender Auseinandersetzungen zu verwenden, gewann der Thesendruck gegenüber der mündlichen Disputation an Eigenständigkeit. Ein zweiter einschneidender Wandel vollzog sich mit der partiellen Ablösung des Disputationsaktes durch das Einreichen einer vom Kandidaten selbstständig abgefassten Monographie, die dann auch nichts mehr mit dem eigentlichen Lehrbetrieb zu tun hatte, womit eine Situation geschaffen wurde, die sich grosso modo mit den heutigen Promotionsmodalitäten deckt. Die für die nachfolgende Untersuchung relevanten Drucke sind zwischen diesen beiden Paradigmen‐ wechseln, die man großzügig um 1500 und um 1800 ansetzt, entstanden. Als disputatio wird demnach zunächst ein formaler Akt innerhalb des univer‐ sitären Übungsbzw. Prüfungswesens bezeichnet, mit dem der Hauptbeteiligte einen akademischen Grad (disputatio pro gradu) oder die Aufnahme in den Lehrkörper seiner Fakultät (disputatio pro cathedra oder pro loco) anstreben konnte. Die Fachtermini, die im Kontext des Disputationsaktes verwendet werden, spiegeln die Entstehungs- und Funktionsbedingungen der in Frage stehenden Schriften sowie der am actus mitwirkenden Personen. Mit dissertatio ist der Druck der zur Disputation vorgelegten Thesen bezeichnet, der in metonymischer Ausdrucksweise gelegentlich auch selbst disputatio genannt wird. Verfasser der dissertatio war vielfach der betreuende Professor, der als Präses (praeses) der Disputation vorstand. Der Schüler musste als Respondent (respondens) auf Einwürfe der Opponenten (opponentes) ‚antworten‘, also die Thesen verteidigen. Wenn diese tatsächlich vom Respondenten selbst verfasst waren, wurde dies meist auf dem Titelblatt des Druckes vermerkt, indem seinem Namen ein Zusatz wie respondens et auctor beigegeben wurde. 23 Die unterschiedlich langen, meist zwischen 12 und 60 Seiten umfassenden Thesendrucke gehörten vor allem an den protestantischen Universitäten zu den wichtigsten Medien des gelehrten Unterrichts und stellen damit eine au‐ ßerordentlich bedeutende Quelle der europäischen Kultur- und Wissenschafts‐ geschichte der Frühen Neuzeit dar. Sie enthalten eine Fülle von Informationen, die beispielsweise die Attraktivität und das Innovationspotenzial der einzelnen Universitäten, die Entwicklung akademischer Filiationen an den Lehrstühlen oder die Reputation bestimmter Professoren und natürlich die sich wandelnden Konjunkturen disziplinärer Diskurse dokumentieren. Bis zu einem gewissen Grade lassen sich aus den gedruckten Thesen auch Rückschlüsse auf die pädago‐ gischen Grundsätze und die Schulzugehörigkeit der beteiligten Akteure ziehen, 289 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts vielfach ermöglichen der skizzierte Argumentationsgang und die Auswahl der - oft exzessiv - zitierten Autoritäten eine präzise Verortung des Disputations‐ aktes im Anschluss an bestimmte methodische Strukturen oder zeitgenössische Leitfiguren. Nimmt man die in den Dissertationen verhandelten Inhalte in den Blick, liefern diese genaue Aufschlüsse über die an einem bestimmten Ort und in einem bestimmten Zeitraum verhandelten Wissensbestände, über routinemäßig vermittelte und eingeübte Grundfertigkeiten sowie über umstrittene Fragen, hart umkämpfte Positionen und tatsächliche oder vorgebliche Neuerungen. Um die inhaltlichen Aspekte des Mediums ‚Dissertation’ richtig einschätzen zu können, muss man sich freilich die Funktionsbedingungen des frühneuzeitli‐ chen Universitätsbetriebs deutlicher vor Augen führen. Zum einen ist, wie schon angedeutet, die umfangreiche, kohärente und vom Nachwuchswissenschaftler mit dem Anspruch auf Authentizität verfasste Monographie in jener Zeit zwar eine Option, doch nicht der Regelfall eines Thesendruckes. Neben Schriften mit echtem Abhandlungscharakter, die zuweilen Spezialthemen geradezu en‐ zyklopädisch abhandeln und aus Forscherperspektive meist die ergiebigeren sind, waren auch knappe Reihungen unverbundener Thesen (sogenannte theses nudae) verbreitet. Zwischen diesen Extremen sind alle überlieferten Drucke zu verorten. Im Zusammenhang mit der auffälligen Struktur der Dissertationen steht eine Vorstellung von akademischer Lehre, die der Rekapitulation gelehrten Wissens gegenüber einer eigenständigen Forschungsleistung den Vorrang ein‐ räumt, wenngleich unter den Zeitgenossen bisweilen darüber diskutiert wurde, welchen Status die Thesendrucke im Hinblick auf ihr innovatives Potential im Vergleich mit anderen Formen der Wissensliteratur besaßen. Schließlich ist zu beachten, dass die an einer Disputation beteiligten Personen sich zwar um eine überzeugende Argumentation bemühten, nicht aber um wissenschaftliche Neu‐ tralität im modernen Sinne. Waren Fragen der konfessionellen Positionierung oder der Einschätzung historischer Persönlichkeiten und Ereignisse Gegenstand der Debatte, lag eine gewisse Voreingenommenheit der Akteure gewissermaßen in der Luft, aber ganz allgemein zeigt sich bisweilen ein eklatanter Kontrast zwi‐ schen präziser Detailanalyse und affektgeladener Parteinahme für oder gegen die Sache, die verhandelt wurde. Dies hängt nicht zuletzt mit der Verankerung des Disputationswesens innerhalb eines durch und durch rhetorisch fundierten Unterrichtskonzeptes zusammen. Bei gezielten Recherchen nach Thesendrucken, die Kaiser Karl V. bzw. einen speziellen Aspekt seiner Regierung behandeln, konnten insgesamt zehn Drucke eruiert werden, von denen freilich einer, eine Altdorfer Dissertation von 1620, zwar den Namen Karls V. im Titel trägt, doch geht es darin nicht um den Kaiser, 290 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 24 Ungepaur/ Weinmann 1620. 25 Beyer/ Fleckeisen 1731, )(2r-4v. 26 So bei Carpzov/ Pantzer 1650, P4v. sondern um die Constitutio Criminalis Carolina, und auch dies nur partiell. 24 Die übrigen neun Dissertationen datieren sämtlich aus der Zeit nach dem Westfälischen Frieden, konkret aus den Jahren 1650-1731. Von den zugehörigen Disputationen wurden drei in Leipzig, je zwei in Straßburg und Wittenberg sowie eine in Jena abgehalten. Hinzu kommt eine weitere Leipziger dissertatio, die in medialer Hinsicht einen Sonderfall darstellt. Dissertationen zeichnen sich vielfach durch die Beigabe einer Reihe von Paratexten aus, von denen außer dem Titelblatt freilich keiner obligatorisch ist. Die verbreitetsten Formen der Paratexte sind 1. das Titelblatt mit genauen Angaben zu Anlass und beteiligtem Personal; mindestens genannt werden die Namen und akademischen Titel von Präses und Respondent sowie Ort und genaues Datum des akademischen Aktes, zu dem ja mit der Schrift eingeladen wurde, 2. Widmungen in Form einer Widmungstafel und / oder einer Widmungsvor‐ rede, 3. eine davon zu unterscheidende Vorrede Ad lectorem, 4. eine gesonderte Zuschrift des Präses an den Respondenten, 5. Geleitgedichte von Kollegen und Freunden. Als Ergänzungen zu den Thesen selbst und insofern nur bedingt als Paratexte zu bezeichnen sind 1. eine Einführung ins Thema, z. B. als Introductio oder Prooemium über‐ schrieben, 2. eine Gliederung bzw. ein Inhaltsverzeichnis, in einem unserer Drucke 25 eine sechs Seiten lange Synopsis aller 42 Paragraphen, 3. Überschriften der einzelnen Kapitel, Nummerierung der Thesen, Paragra‐ phenzählung, 4. Randglossen zur Hervorhebung zentraler Punkte, 5. Fußnoten, die (oft in großer Ausführlichkeit) Belegstellen aus älterer und neuerer Literatur dokumentieren, 6. Corollaria, also Fragen jenseits des eigentlichen Themas, die während des actus zusätzlich behandelt werden konnten. 26 Aus kultur- und wissensgeschichtlicher Perspektive können die Paratexte un‐ terschiedliches Gewicht besitzen, weshalb es sich vielfach lohnt, sie in die Analyse der Drucke miteinzubeziehen. Zuweilen enthalten sie Bezugnahmen 291 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts 27 Auf alle hier genannten Thesendrucke und ggf. auch auf deren Verfasser wird in den Abschnitten 3 und 4 näher eingegangen. 28 Rarissima sunt exempla eorum, qui in magna potentia constituti sponte eidem sese subducunt, cum natura mortalium semper avida sit imperii, vel, ut cum Tacito loquar, Hist. 2, 38, 2 vetus ac pridem mortalibus insita sit potentiae cupido (Obrecht/ Artopoeus 1676, 1). Übersetzung: „Sehr selten sind die Beispiele derer, die mit großer Machtfülle ausgestattet sich dieser freiwillig begeben, da das Wesen der Menschen immer nach Herrschaft strebt oder, um mit Tacitus, Historien 2, 38, 2 zu sprechen, den Menschen schon von alters her die Herrschsucht innewohnt.“ - Bei der Wiedergabe von Werktiteln und Zitaten aus frühneuzeitlichen Quellen wurde eine behutsame Angleichung an mo‐ derne Standards vorgenommen, einige zeitgenössische Spezifika wurden beibehalten. Die Übersetzungen stammen durchweg von den Verfassern dieser Studie. 29 Ein Seitenhieb gegen Karl V. könnte darin bestehen, dass auf die Abdankung des „spanischen“ (tatsächlich: westgotischen) Königs „Bamba“ (Wamba) im 7. Jahrhundert verwiesen wird, der von Aberglauben (superstitione) getrieben ins Kloster gegangen sei (monasterium intravit; Obrecht/ Artopoeus 1676, 2). 30 Equidem is videri nolo, qui ulli genti, nedum Gallicae, eas vel invidere vel detrahere laudes sustineam, quas sive linguae cultioris sive morum politiorum fama eidem comparat. Nec fidem Gallorum, multis testimoniis pro lubrica et fallaci habitam, suggillare conor (Hassen/ Röhring 1726, 3). Übersetzung: „Ich will nicht als derjenige erscheinen, der irgendeiner Nation, schon gar nicht der französischen, jenen Ruhm, den sie sich durch das Ansehen ihrer verfeinerten Sprache oder ihrer vornehmen Sitten erwirbt, zu neiden oder zu schmälern unternimmt. Und auch die Vertrauenswürdigkeit der Franzosen, die in vielen Zeugnissen für schwankend oder trügerisch gehalten wird, versuche ich nicht zu verhöhnen.“ auf aktuelle Ereignisse aus der Zeit des akademischen actus. So wird 1676 im Prooemium zu Ulrich Obrechts Dissertation über die Abdankung Karls V. 27 darauf hingewiesen, dass Abdankungen wegen der notorischen Herrschsucht von Fürsten - ein Verweis auf Tacitus darf hier nicht fehlen - selten seien, 28 dass jedoch im gegenwärtigen 17. Jahrhundert Christina von Schweden und Johann Kasimir von Polen freiwillig auf die Herrschaft verzichtet hätten. Obrecht verweist mehrfach auf die privata vivendi ratio als - in Zeiten beginnender Hofkritik attraktiv erscheinende - Alternative zu einer Existenz als öffentliche Person. 29 Im Vorspann zu einer Dissertation über den Bruch des Friedens von Madrid durch den französischen König François I. zeigt sich der Autor grundsätzlich an‐ erkennend gegenüber Frankreichs Verdiensten als Kulturnation - wir befinden uns im Jahr 1726 - und will die sprichwörtliche ‚Treulosigkeit‘ der Franzosen nicht gelten lassen, 30 bevor er dann doch im konkreten Fall Argumente dafür anführt, dass François in der behandelten Auseinandersetzung unrecht gehan‐ delt hat. Bisweilen finden sich in den Paratexten Hinweise zur Methode. So fordert der Jenaer Jurist Johann Strauch, ein Vertreter der so genannten ‚eleganten 292 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 31 Vgl. Stintzing/ Landsberg 1898, 163-178 und 109-121 (Noten). 32 Strauch/ Falckner 1655, ): (2r. Übersetzung: „Die ernsten Studien der Gesetze bestreut sie mit den Blüten der Geschichte und des Altertums.“ 33 Als Beleg dafür dient das gewählte Thema: Quantum vero sit inter res sacras et profanas vinculum, vel ex una Caroli V. historia abunde intelligitur, cuius si quis consilia et res publice privatimque gestas accurate haud perspexerit, vix satis profecto intelliget, quae sub initiis Reformationis nostrae suscepta et transacta sunt (Mencke/ Zülich 1706, )(2v). Übersetzung: „Wie stark aber das Band zwischen kirchlichen und weltlichen Angele‐ genheiten ist, wird allein schon aus der Geschichte Karls V. vollkommen deutlich. Wenn jemand dessen Absichten und seine öffentlichen und privaten Handlungen nicht genau durchschaut, wird er kaum hinreichend begreifen, was in den Anfangszeiten unserer Reformation unternommen und erreicht wurde.“ 34 Vgl. Strauch/ Falckner 1655, ): (2v-4v. 35 Boeckler/ Bartenstein 1709 [unpaginiert]. Das heißt, der Respondent hat die Dissertation eigenständig verfasst. Jurisprudenz‘, 31 für die Disputation über die Umstände der Wahl Karls V. ein Verfahren, das strenge rechtshistorische Argumentation mit der Präsentation anschaulicher Exempel kombiniert. Von der factio, der er sich und seinen Respondenten zurechnet, behauptet er: severa legum studia floribus Historiarum ac Antiquitatis conspergit. 32 Auch persönliche Verbindungen spiegeln sich in den Paratexten: Der prominente Leipziger Polyhistor Johann Burchard Mencke widmet seine Dissertation über die politischen Fehlleistungen Karls V. dem Vater seines Respondenten, seines Zeichens Superintendent in Jena, und lobt am Sohn - was Wunder? -, dass dieser die Kompetenzen des Theologen und des Histori‐ kers zweckmäßig miteinander kombiniert. 33 Schließlich sei nur pauschal auf den bei Thesendrucken verbreiteten Brauch hingewiesen, Kasualgedichte befreun‐ deter Gelehrter beizufügen, woraus sich bisweilen interessante Einblicke in das akademische Netzwerk und die herrschenden Diskurse gewinnen lassen. 34 Besondere Aufmerksamkeit verdient die paratextuelle Struktur einer Straß‐ burger Dissertation von 1709, die sich mit dem Konflikt zwischen Karl V. und dem sächsischen Kurfürsten Moritz beschäftigt. Zu dieser Dissertation gibt es zwei Vorreden, deren erste vom Präses Johann Heinrich Boeckler (1679-1732), einem Nachfahren des gleichnamigen berühmten Straßburger Historikers, ver‐ fasst wurde. Boeckler äußert sich lobend über den erst 19jährigen Respondenten, der, was wie erwähnt ja durchaus vorkam, selbst der Autor der Thesen war (proprio Marte conscriptam). 35 Dem jungen Johann Christoph Bartenstein (1689- 1767), der später in den Adelsstand erhoben und ein einflussreicher Diplomat in Diensten des Wiener Hofes wurde, billigt der Präses eine frühe Spezialisierung auf öffentliches Recht sowie Natur- und Völkerrecht zu, womit er hellsichtig die 293 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts 36 Boeckler bezieht hier zugleich Stellung in der Auseinandersetzung um die Rolle des Römischen Rechts in der zeitgenössischen Rechtswissenschaft: Bartenstein wird dafür gelobt, dass er in prudentia quoque Juris, Publici inprimis Germanici, ut et Naturae et Gentium eruditionem demonstraret (Boeckler/ Bartenstein 1709 [unpaginiert]). Überset‐ zung: „[…] auch in der Kenntnis des Öffentlichen und besonders des Deutschen Rechts sowie des Natur- und Völkerrechts seine Bildung erwies“. Nach einigen polemischen Bemerkungen gegen das römische Zivilrecht heißt es weiter: Meretur hinc eo maiorem laudem, quo magis etiam reprehendendi sunt illi, qui structuram Reipubl. Germanicae ex veteris Imperii Romani schemate metiuntur (ebd.). Übersetzung: „Er verdient daher umso größeres Lob, je mehr diejenigen zu tadeln sind, die die Form des deutschen Staatswesens am Schema des alten Römischen Reiches messen.“ 37 Boeckler/ Bartenstein 1709, 1. Übersetzung: „[…] nicht diesen weitläufigen Gegenstand erschöpfend zu behandeln, sondern einfach den Kommilitonen und Förderern eine Gelegenheit zu bieten, meine Fortschritte zu überprüfen“. 38 Boeckler/ Bartenstein 1709, 1. spätere Karriere seines Schützlings vorauszusehen scheint. 36 Interessanter für unsere Zwecke ist jedoch die zweite, kurze Leservorrede (Praefatio ad Lectorem), die vom Respondenten (und Verfasser der dissertatio) selbst stammt. Hier for‐ muliert Bartenstein ganz deutlich, wozu der Thesendruck seiner Überzeugung nach diente: non […] ut amplissimam hancce materiam penitus exhauriremus, sed ut suppeditaremus saltem Commilitonibus Patronisque in profectus nostros inquirendi occasionem.  37 Es ging ihm also darum, den Übungscharakter der akademischen Veranstaltung und damit verbunden die Vorläufigkeit der zur Diskussion gestellten Thesen zu bekräftigen. Auch zur Wahl des Gegenstandes äußert er sich präzise: Hanc autem prae caeteris materiam selegimus, tum quia temporis illius Historia Jus Publicum maximopere illustrat, tum etiam, quia credebamus, majus nos operae pretium facturos in specialium causarum momenta inquirendo, quam ea tantum afferendo, quae in quibusvis Juris Publici Systematibus promiscue obvia occurrunt. 38 Diesen Gegenstand aber habe ich vor anderen gewählt einerseits, weil die Erforschung der Geschichte jener Zeit das Öffentliche Recht in höchstem Grade erhellt, dann aber auch, weil ich glaubte, ich würde eher etwas die Mühe Lohnendes leisten, wenn ich mich mit den entscheidenden Punkten besonderer Rechtsfälle beschäftigte, als wenn ich nur das anführte, was in beliebigen systematischen Darstellungen des Öffentlichen Rechts da und dort offenkundig begegnet. Der exemplarischen Untersuchung konkreter historischer Begebenheiten wird also der Vorrang gegenüber trockener Systematik zugesprochen. Wissensbzw. gelehrtengeschichtlich sind methodische Positionierungen in Thesendrucken stets von großer Relevanz. Im vorliegenden Fall wird die zeitgenössische 294 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 39 Vgl. Boeckler/ Bartenstein 1709 und Bartenstein 1710. 40 Bartenstein 1710 [unpaginiert]. Übersetzung: „zur weiteren Empfehlung meiner Person“. 41 Eine Titelauflage des Druckes erschien ohne Jahresangabe in Greifswald. In Biblio‐ thekskatalogen wird diesem Druck analog zur Leipziger Ausgabe das Datum 1682 zugeschrieben. Dies ist möglich, allerdings ist darauf hinzuweisen, dass Mayer seit 1701 in Greifswald wirkte, ein Neudruck in dieser Zeit also durchaus plausibel wäre. 42 Zu Leben und Werk Mayers, allerdings ohne Erwähnung der dissertatio, vgl. Blaufuß 2003. enge Verzahnung von Historiographie und Jurisprudenz ebenso evident wie die Tendenz der Dissertationen, Spezialfälle (causae speciales) abzuhandeln, womöglich mit dem Ziel, Orientierung auch in aktuellen Auseinandersetzungen zu gewinnen. Die schmalen Thesendrucke wurden, was zunächst überraschend erscheinen mag, teilweise mehrfach aufgelegt. Im vorliegenden Fall wurde 1710, ein Jahr nach dem Erstdruck, ein Neudruck herausgebracht, der sich in der Titelblattge‐ staltung deutlich unterscheidet: Hier wird der ehemalige Respondent deutlich als Autor hervorgehoben, der Präses und der akademische Anlass werden gar nicht mehr erwähnt, und das Genre der - im übrigen völlig identischen - Schrift hat von der dissertatio zur diatriba, also zur eigenständigen Abhandlung, gewechselt. 39 Der junge Bartenstein trat also mit seinem Werk ein weiteres Mal, nun ganz im eigenen Namen, an die Öffentlichkeit, und er füllte die ehemals leere Verso-Seite des Titelblattes mit den Namen von nicht weniger als neun Straßburger Gelehrten an, denen er als seinen Lehrern und Förderern den Neudruck ganz offen in ulteriorem mei commendationem  40 widmete. Das Bild Karls V. in theologischen Dissertationen Die aufgrund der konfessionellen Auseinandersetzungen in der Frühen Neuzeit nahe liegende Vermutung, dass Karl V. von protestantischen Kirchenhistorikern zentral behandelt und dabei eher kritisch betrachtet wurde, kann mit Blick auf die überlieferten Dissertationen nicht bestätigt werden. Nur zwei dissertationes, die von Theologen verfasst wurden, können hier herangezogen werden. Die zuerst vorzustellende weicht zudem vom oben skizzierten Gattungsmodell deut‐ lich ab. In Leipzig 41 erschien 1682 aus der Feder des berüchtigten lutherischen Kontroverstheologen Johann Friedrich Mayer (1650-1712) eine Schrift mit dem Titel De morte Caroli V. Imperatoris evangelica dissertatio. 42 Dieser Text, in dem also behauptet wird, Karl V. sei im protestantischen Glauben verstorben, ist dem 295 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts 43 Dass die Schrift auf dessen Veranlassung hin (Tuo quippe hortatu) entstanden sein könnte, suggeriert die Widmung (Mayer 1682, [4]). 44 Mayer 1682, [5]. 45 Mayer 1682, 10-11. Tübinger Theologen Johann Adam Osiander gewidmet, 43 darüber hinaus enthält das Titelblatt jedoch keine Daten etwa zum Respondenten oder zum Datum des akademischen actus. Stattdessen ist zwischen dem Widmungsschreiben und dem Haupttext eine Seite eingefügt, die - ursprünglich wohl als Einblattdruck veröffentlicht - im Nachhinein dokumentieren sollte, dass der veröffentlichte Text als Rede vorgetragen worden war. Der Einblattdruck ähnelt im Duktus den oben erwähnten Ankündigungsschriften, allerdings lädt er ausdrücklich zu einem Vortrag, nicht zu einer Disputation ein: ad recitationem […] invitat. 44 Auch der Anlass wird klar: Mayer, damals Superintendent im sächsischen Grimma, hielt die durch Konfessionspolemik motivierte Rede am 14. Dezember 1680 im Vorfeld einer Synode. Der Verfasser nähert sich dem Thema über die Bemer‐ kung, dass im zurückliegenden Jahr 1680 der Tod vieler verdienter Personen zu beklagen gewesen sei, wie es auch für das Jahr 1558, das Todesjahr Karls V., konstatiert werden müsse. Von hier aus kann der Redner zum eigentlichen, brisanten Anlass überleiten: Obiisse Carolum V. Imperatorem morte Evangelica, hoc est, ad regulas artis moriendi Lutheranorum, probare decrevi. Et ne quis me lites studio sectari iudicet, sollicitavit me praeprimis ad hanc operam Marci Schönmanni Jesuitae, Doct. et Professoris Theologi Academiae Erffurtensis impudentia, qui plurimis a me scriptis per Dei gratiam ad silentii infamiam adactus, nuper in Libra Danielis haec tantummodo adversus me et virum laude mea maiorem Dn. D. Sagittarium murmuravit. 45 Dass Kaiser Karl V. eines evangelischen Todes, das heißt nach den Regeln der Sterbekunst der Lutheraner, gestorben sei, habe ich zu beweisen beschlossen. Und damit niemand meint, ich wollte aus Eifer Streit anzetteln: Veranlasst hat mich zu diesem Schritt vor allem die Unverschämtheit des Jesuiten, Doktors und Professors der Theologie an der Universität Erfurt Marcus Schönmann, der, nachdem er von zahlreichen meiner Schriften durch die Gnade Gottes zur Schmach des Schweigens gezwungen worden war, kürzlich in der Waage Daniels Folgendes gegen mich und den viel ruhmwürdigeren Herrn Doktor Sagittarius herausbrummte. Darauf folgt sogleich eine längere Passage aus Schönmanns soeben erschienener kontroverstheologischer Schrift Die Wag Danielis, worin Mayers und Sagitta‐ rius’ These, Karl V. sei im lutherischen Glauben gestorben, angefeindet wird. Tatsächlich ist die ganze Rede im Grunde nichts anderes als eine weitere Zu‐ 296 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 46 Die zentralen Quellen sind nachgewiesen bei de Backer/ Sommervogel 1896, 853-855. 47 Mayer 1682, 31. Übersetzung: „Bleibe in mir, liebster Erlöser, auf dass ich in dir bleibe.“ Wörtlich nach de Thou 1620, Bd. 1, 639 (korrekt: 643). 48 Mayer 1682, 30. Übersetzung: „Er sei unwürdig, aus eigenem Verdienst das Himmelreich zu erlangen.“ Wörtlich nach de Thou 1620, Bd. 1, 639 (korrekt: 643). 49 Kohler 2005, 363-367 und Parker 2019, 486-488 fokussieren die Frage auf mögliche häretische Einflüsterungen des Erzbischofs Carranza an Karls Sterbebett, vermuten aber eher eine Intrige des Klerus gegen Carranza im Hintergrund. Carranza wird von Mayer 1682, 39 nur knapp als Lutheraner erwähnt, für ihn ist die unter modernen Historikern nicht als authentisch genommene Passage bei de Thou zentral. 50 ipsum Carolum morientem dixisse, sibi videri veram esse Lutheranorum de Justificatione sententiam (Mayer 1682, 39). Mayer beruft sich auf einen Sekretär von Papst Paul IV., gibt aber keine Quelle an. 51 Mayer 1682, 17-24; vgl. zur Marienfrömmigkeit als Signum katholischen Glaubens insgesamt 15-26, außerdem 31-35. spitzung in einer Auseinandersetzung, die publizistisch zwischen dem Erfurter Jesuiten Marcus Schönmann auf der einen Seite sowie Mayer und seinem Jenaer Kollegen Caspar Sagittarius auf der anderen ausgetragen wurde. 46 Die im Titel angekündigte theologische Beweisführung wird in wörtlichem Bezug auf Jacques-Auguste de Thous Historia sui temporis vorgetragen. De Thou hatte Karls Sterben ausführlich referiert, ohne freilich seinerseits Quellen zu nennen, und Mayer entnahm daraus die Kriterien für ein lutherisches Sterberitual des Kaisers. Er beruft sich auf die nur bei de Thou so überlieferten letzten Worte Karls V. In me mane, dulcissime Servator, ut ego in te maneam, 47 um zu beweisen, dass der Kaiser als Protestant gestorben sei, da diese Worte gut zum protestantischen Motto solus Christus passten. Auch habe er weder Maria um Beistand gebeten noch sich auf seine Verdienste im Sinne der Werkgerechtig‐ keit berufen: se quidem indignum esse, qui propriis meritis regnum coelorum obtineret.  48 Die Debatte um Karls V. Konfession hat mit der historischen Figur wenig zu tun. 49 Vielmehr wird der Monarch hier so positiv gesehen, dass es den Autor offenbar verwundert, dass er der Papstkirche verhaftet geblieben sein sollte, und tatsächlich, so Mayer nach einer anderen Quelle, habe er ja auf dem Sterbebett die lutherische Rechtfertigungslehre anerkannt. 50 Aus texttheoretischer Perspektive interessant ist an unserer Schrift, wie der polemische Duktus scheinbar jenseits aller argumentativen Notwendigkeit zu Wucherungen des Redetextes führt, wenn über viele Seiten hin in deutscher Sprache ein Mariengebet zitiert wird, 51 obwohl es genügt hätte zu betonen, dass Karl in seiner Sterbestunde sich eben nicht auf Maria als Mittlerin berufen habe. Ebenfalls sehr ausführlich, hier freilich plausibel zur Stützung der Ar‐ gumentation, werden zeitgenössische Meinungen über die historiographische Zuverlässigkeit des formell katholisch gebliebenen Jacques-Auguste de Thou 297 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts 52 Mayer 1682, 35-36. Übersetzung: „Ach, wäre er doch einer der Unsrigen gewesen! “ 53 Mayer 1682, 35-39. 54 Iuvat recordari eorum, quae acta fuere superiorum annorum diebus, iuvat recordari eorum in illa Augustanae Confessionis saeculari celebritate et interrogare maiores, ut referant nobis, quam reverendus, quam formidabilis fuerit Deus in suis operibus, simul etiam devotissima mente praedicare ineffabile beneficium DEI O[ptimi] M[aximi], qui hanc piam Confessionem et, quae adeo praeclare in ea asserta fuit, fidei doctrinam sartam, tectam et illibatam servari et post duorum Seculorum decursum ad nostram aetatem propagari voluit (Beyer/ Fleckeisen 1731, 67). Übersetzung: „Es erfreut, sich dessen zu erinnern, was in den Tagen der vergangenen Jahre geschehen ist. Es erfreut, sich dessen bei der Jubiläumsfeier der Confessio Augustana zu erinnern und die Vor‐ fahren zu befragen, dass sie uns berichten, wie ehrwürdig, wie großartig Gott in seinen Werken war. Zugleich erfreut es auch, mit andächtigem Sinn die unaussprechliche Wohltat des besten, höchsten Gottes zu preisen, der diese fromme Konfessionsschrift und die Glaubenslehre, die so überaus klar in ihr ausgesprochen wurde, wohlbehütet und ungeschmälert bewahren und nach zweihundert Jahren bis in unsere Zeit weiter ausbreiten ließ.“ 55 Beyer/ Fleckeisen 1731. 56 Beyer/ Fleckeisen 1731, §§ I-XXXVIII. 57 Sleidanus 1555 wird zitiert bei Beyer/ Fleckeisen 1731, 6, 9, 10, 21, 24, 41, 47, 49. 58 Coelestin 1577 wird zitiert bei Beyer/ Fleckeisen 1731, 23, 25, 29, 32, 33, 36, 37, 40, 43, 45, 47, 49, 50, 54, 57, 60. 59 Rinaldi 1677 wird zitiert bei Beyer/ Fleckeisen 1731, 2, 6, 9, 12, 22, 24, 25, 27, 45, 65. 60 Sarpi 1619 wird zitiert bei Beyer/ Fleckeisen 1731, 2, 5, 12, 15, 19, 25, 49, 61. - qui utinam noster fuisset!   52 entfährt es dem eifernden Lutheraner - gegen‐ einander gehalten und selbstverständlich zugunsten von Mayers wichtigstem Gewährsmann gewichtet. 53 Allenthalben lässt der Redner sich von seinen Affekten treiben, der Eifer des durch polemische Anfeindungen aufgestachelten Predigers erscheint in der Druckfassung der Rede authentisch abgebildet. Faktenorientierter als Meyer argumentiert Christoph Beyer in seiner Dis‐ sertation Augustanae Confessionis Carolo V. Caesari exhibitae historia, die er 1731 in Reaktion auf die Feierlichkeiten zum zweihundertsten Jahrestag der Confessio Augustana 54 in Leipzig vorlegte. 55 Darin wird in weiten Teilen das Zustandekommen der Confessio Augustana und ihre Behandlung auf dem Augsburger Reichstag von 1530 nachgezeichnet. 56 Beyer verwendet, wie aus den Fußnoten hervorgeht, Quellen, die nicht nur aus protestantischer Provenienz wie den Commentarii des Sleidanus 57 und der umfangreichen Darstellung des Augsburger Reichstags durch den Berliner Hofprediger Georg Coelestin von 1577 58 stammen, sondern vertraut ziemlich gleichwertig auch der offiziellen vatikanischen Darstellung in den Annales ecclesiastici von Odorico Rinaldi 59 und der Beschreibung des Trienter Konzils des Servitenmönchs Paolo Sarpi, 60 ohne dass diese Auswahl näher begründet wird. 298 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 61 Beyer/ Fleckeisen 1731, § I trägt beispielsweise den Titel: Tempore Caroli V. memorabilis facta est rerum in Ecclesia conversio, postquam Lutherus doctrinam Evangelii ab erroribus repurgando opus iam diu multorum votis desideratum aggressus fuerat. Übersetzung: „Zur Zeit Karls V. geschah eine erinnerungswürdige Umwälzung der kirchlichen Verhältnisse, nachdem Luther mit der Reinigung der Lehre des Evangeliums von Irrtümern ein in den Gebeten vieler Menschen schon lange erflehtes Werk in Angriff genommen hatte.“ 62 Besonders in Beyer/ Fleckeisen 1731, § X, §§ XVI-XXII und in der Conclusio (§ LII). 63 Beyer/ Fleckeisen 1731, § III. 64 Beyer/ Fleckeisen 1731, § X. 65 Besonders in Beyer/ Fleckeisen 1731, § XXII. 66 Caesar igitur […] Reipublicae magnam conversionem metuebat (Beyer/ Fleckeisen 1731, 23). Übersetzung: „Der Kaiser fürchtete also einen gewaltigen Umsturz des Staatswe‐ sens.“ 67 Beyer/ Fleckeisen 1731, 23. Übersetzung: „Er erwog in seinem Geist, wie Frieden für die Kirche und Ruhe für den gefährdeten Staat zu schaffen sei.“ 68 Beyer/ Fleckeisen 1731, § XL. Die eigene konfessionelle Verortung Beyers kommt in dieser Dissertation dadurch zum Ausdruck, dass die Reformation als fundamentaler historischer Umbruch gedeutet wird. 61 Als positive Helden werden der sächsische Kurfürst Johann der Beständige 62 und Martin Luther, dessen modestia  63 und constantia  64 ausgiebig gefeiert werden, in den Mittelpunkt gestellt. Melanchthon, der eigent‐ liche Verfasser der Confessio Augustana, erscheint dagegen nur am Rande. 65 Die Gegner der Reformatoren werden eher ausgeklammert, so auch Kaiser Karl V. Wie bei Sleidanus erscheint der Monarch eher als neutrale Reichsinstitution denn als politischer Akteur. Es wird ihm allerdings unterstellt, er habe in seiner abwehrenden Haltung gegenüber der Reformation seine Furcht vor Veränderung zum Ausdruck gebracht. 66 Als Motiv seiner Handlungen wird ihm zugesprochen, die Eintracht in Kirche und Staat bewahren zu wollen: [A]gitabat animo, quomodo pax Ecclesiae conciliaretur et tranquillitas periclitanti Reipublicae. 67 Gegen Ende der Dissertation kippt interessanter Weise die Darstellung: Nach der nüchternen Zusammenstellung der Ereignisse von 1530, die den Text auch als kompakte Zusammenfassung für den außeruniversitären Gebrauch attraktiv macht, folgt eine kurze kontroverstheologische Auseinandersetzung mit dem 1625 verstorbenen Ingolstädter Jesuiten Jakob Gretser über die Bewertung der Confessio Augustana. 68 Gretser hatte den Text als farrago et consarcinatio et cento 299 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts 69 Zitiert nach Beyer/ Fleckeisen 1731, 65. Übersetzung: „ein Misch- und Flickwerk ver‐ schiedener fluchwürdiger Sekten und eine kunstvoll verfertigte Pandora zum Unter‐ gang Deutschlands.“ 70 Apage calumniam! Haec enim tantum abest, ut cum veritate conveniant, ut in felici potius et subitanea illius doctrinae, quae in Confessione proposita fuit, in amplissima Regna propagatione eiusdemque inter tot adversariorum adversus eam molitiones mirabili conservatione plane miranda compareant Providentiae divinae vestigia (Beyer/ Fleckeisen 1731, 65). Übersetzung: „Fort mit dieser Verleumdung! Dies ist nämlich so weit davon entfernt, mit der Wahrheit übereinzustimmen, dass vielmehr die Spuren der göttlichen Vorsehung in jener glücklichen und unerwarteten Verbreitung der in der Confessio vorgestellten Lehrmeinung in bedeutenden Königreichen und in deren ganz wunder‐ barer Bewahrung unter so vielen Angriffen ihrer Gegner auf sie sichtbar werden.“ 71 Carpzov/ Pantzer 1650. 72 Sleidanus 1555, fol. 16r-19r. 73 Vgl. dazu Stintzing/ Landsberg 1884, 83, außerdem Hoke 2000, 266 und 279. Zu Carpzov allgemein vgl. jetzt Lück 2020. quidam variarum et execrabilium sectarum et Pandora ad exitium Germaniae fabrefacta  69 bezeichnet, was Beyer nicht weniger plakativ in Abrede stellt. 70 Die beiden vorgestellten kirchengeschichtlich motivierten Dissertationen legen zusammengefasst nahe, dass die Auseinandersetzung mit Karl V. an den theologischen Fakultäten - wenn überhaupt - stark kontroverstheologisch angelegt war: Die historische Person des Kaisers wurde dabei kaum beachtet oder gar kritisch betrachtet. Mayer übernahm sogar, wie erwähnt, explizit die positive Sicht de Thous auf den Kaiser. Vielmehr wurde eine zum Teil polemische Auseinandersetzung mit katholischen Theologen gesucht. Das Bild Karls V. in juristischen Dissertationen Für unsere Fragestellung nach dem Bild des Monarchen in Dissertationen der Frühen Neuzeit sind daher die juristischen Thesendrucke aufschlussreicher. Hier nun ist die staatsrechtliche Bedeutung der Amtszeit Karls V. buchstäblich von seiner Wahl bis zu seiner Abdankung Anknüpfungspunkt akademischer Thesenbildung. Den Anfang machte der Leipziger Strafrechtler Benedict Carpzov d. J. (1595- 1666) mit einer Dissertation zu einem Seitenaspekt der Wahl Karls V.: 1650 legte er die mit über hundert Seiten überaus umfangreiche Dissertation zur Rede des Mainzer Kurfürsten Albrecht von Brandenburg zu Beginn des Wahlakts vor, 71 wie sie Sleidanus überliefert hat, 72 um daraus weitgehende staatsrechtliche Theorien abzuleiten. 73 Die Person Karls V., für den Albrecht votierte, bleibt aber in dieser Darstellung unberücksichtigt. 300 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 74 Strauch/ Falckner 1655. Zur Vita vgl. Allgemeine Deutsche Biographie 36, 1893, 528-531, zu seiner Stellung in der Rechtsgeschichte Stintzing/ Landsberg 1884, 232-238; hier 236 der Hinweis, dass die Dissertation innerhalb einer Reihe von Thesendrucken Strauchs zu staatsrechtlichen Kontroversen noch wiederholt publiziert worden sei. 75 Kohler 2005, 65-69. 76 Strauch/ Falckner 1655, 89-92. 77 Carpzov/ Pantzer 1650, fol. A 1r-B 4r. 78 De Thou 1620 wird zitiert bei Strauch/ Falckner 1655, 89, 95, 98. 79 Sabinus 1544 wird zitiert bei Strauch/ Falckner 1655, 93. 80 Strauch/ Falckner 1655, 92-93. 81 Strauch/ Falckner 1655, 94-95. 82 Strauch/ Falckner 1655, 95-96. 83 Strauch/ Falckner 1655, 96-99. 84 Strauch/ Falckner 1655, 99-116. Ohne Carpzov zu nennen, publizierte fünf Jahre später in Jena der dortige Ju‐ rist Johann Strauch d. J. (1612-1679) die Dissertation De illustribus controversiis circa electionem Caroli V. 74 Dieser Text nimmt die Wahl Karls V., die dadurch au‐ ßergewöhnlich war, dass mit dem französischen König François I. ein veritabler Gegenkandidat zur Verfügung stand, umfassender in den Blick. Strauch beschäf‐ tigt sich vor allem staatsrechtlich mit einem Argument, das die Habsburger selbst in ihrer Kampagne für Karl V. 1519 stark propagierten, 75 nämlich der Frage nach der nationalen Zugehörigkeit der Kandidaten. Nach drei deskriptiven Kapiteln über den Wahlakt, 76 wobei Strauch wie Carpzov 77 vor allem auf de Thou, 78 aber auch auf die Darstellung des Poeten Georg Sabinus 79 zurückgreift, wird im vierten Kapitel die staatsrechtliche Frage erörtert, ob überhaupt ein Ausländer gewählt werden dürfe. Zwar kennt Strauch die mittelalterlichen Gegenbeispiele Alfons von Kastilien und Richard von Cornwall, doch verneint er mit Rückgriff auf die Theorie der translatio imperii die Möglichkeit, dass die Kurfürsten einen Ausländer wählen dürften. 80 Folgerichtig überlegt Strauch anschließend, ob François I. als Deutscher gelten könne, da die Franzosen als Franken und somit als Deutsche angesehen werden könnten, verwirft allerdings dieses Argument, so dass aus seiner Sicht die Kandidatur des französischen Königs staatsrechtlich nichtig gewesen sei. 81 Dass Karl V. als spanischer König das nationale Kriterium erfüllt habe, bejaht Strauch dagegen - mit Verweis auf Karls Vater und Großvater sowie auf seinen Geburtsort Gent. 82 Die Dissertation endet in Diskussionen über die Begründung des Trierer Kurfürsten, warum er zunächst François I. habe wählen wollen, 83 und mit einer ausführlichen Darlegung über die staatsrechtliche Bedeutung der Wahlkapitulation von 1519. 84 Karl V. war ja der erste Kaiser, dem ein solches Dokument von den Kurfürsten abgefordert wurde, was typisch für die gesamte Frühe Neuzeit wurde und im 301 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts 85 Vgl. Burgdorf 2015. 86 Vgl. Schmidt 2006, 1154-1155. 87 Hassen/ Röhring 1726. Im ersten Teil der an einem Tag abgehaltenen Doppeldisputation firmierte Röhring als Respondent, dem aber auf dem Titelblatt des Druckes das Attribut Auctor zugewiesen wird. Im zweiten Teil agierte Röhring, als Magister der Artes und Kandidat der Jurisprudenz dazu berechtigt, als Präses. 88 Hassen/ Röhring 1726, 3-17. 89 Iniustum quoque videbatur ab Electoribus tantam dignitatem per multa secula in Natione Germanica continuatam ad Principem extraneum transferri (Hassen/ Röhring 1726, 4). Übersetzung: „Unangemessen schien es auch, dass eine solche Würde, die über viele Jahrhunderte ununterbrochen der deutschen Nation zustand, von den Kurfürsten einem ausländischen Fürsten übertragen wird.“ Westfälischen Frieden letztlich reichsrechtlich verankert wurde. 85 Darin wurden bekanntlich die wichtigsten Rechte der Reichsstände bekräftigt, was publizis‐ tisch im Laufe des 16. Jahrhunderts mit dem Schlagwort „teutsche Libertät“ versehen wurde. 86 Der Text von Strauch ist historisch in mehreren Hinsichten interessant. Zum einen transformiert er in der Diskussion über die nationale Abstammung eines Kandidaten ein politisches Argument der Wahlkampagne von 1519, das damals überhaupt nur wegen des Aufkommens des Nationalge‐ dankens im Humanismus verfangen konnte, in ein staatsrechtliches Argument. Zum anderen wird die zeitgeschichtlich relevante Frage behandelt, wie mit der aufziehenden Hegemonie Frankreichs in Europa nach dem Dreißigjährigen Krieg reichsrechtlich umgegangen werden soll, wobei bereits hier kurz nach dem Abschluss des Westfälischen Friedens eine konsequente Abwehrhaltung aufgebaut wird. Schließlich betont Strauch die Wahl von 1519 als Meilenstein zur verfassungsrechtlichen Verankerung der „teutschen Libertät“, die ja wenige Jahre vor seiner Dissertation ihren Abschluss fand. Ausführlich auf die Wahl Karls V. geht auch die Wittenberger Doppeldispu‐ tation von Johann Christoph Röhring aus dem Jahre 1726 ein, die eigentlich die Frage behandelt, ob François I. berechtigt war, den 1526 abgeschlossenen Frieden von Madrid zu brechen. Dem ersten Teil 87 ist eine ereignisgeschichtliche Einleitung vorgeschaltet, die das Zustandekommen der Wahl Karls V. detailliert beleuchtet. 88 Darin wird François I. ganz selbstverständlich als Franzose und Karl als deutscher Fürst gesehen, weshalb die Kandidatur des Franzosen nach Röhring bereits von den Zeitgenossen als unangemessen empfunden worden sei. 89 Dieses Defizit seiner Kandidatur habe der französische König nur durch Bestechungsgelder ausgleichen wollen, denen insbesondere der Trierer Kurfürst erlegen sei. Die Handsalben Karls für die deutschen Kurfürsten seien dagegen nur eine Folge des französischen Vorgehens gewesen. In diesem Text ist die Vereinnahmung Karls für eine deutsche Nationalgeschichtsschreibung deutli‐ 302 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 90 Sandoval 1614 wird zitiert bei Hassen/ Röhring 1726, 12, 14, 15, 17. 91 Guicciardini 1561 wird zitiert bei Hassen/ Röhring 1726, 4, 5, 10, 13, 14, 15, 16, 17. 92 Leti 1700 wird zitiert bei Hassen/ Röhring 1726, 5, 7, 9, 11, 13, 14, 15, 16, 17. 93 Hassen/ Röhring 1726, 6-7. 94 Hassen/ Röhring 1726, 17-27. 95 Röhring/ Wagner 1726. 96 Obrecht/ Artopoeus 1676; zu Obrechts Sonderstellung innerhalb der Straßburger Ge‐ schichtswissenschaft vgl. Philipp 2018, 153-154, außerdem Stintzing/ Landsberg 1898, 45-46 und 25-27 (Noten); zur Vita Allgemeine Deutsche Biographie 24, 1887, 119-121. 97 S. Anm. 28. 98 Obrecht/ Artopoeus 1676, 2-8. 99 Obrecht/ Artopoeus 1676, 8-10. 100 Obrecht/ Artopoeus 1676, 10-16. cher als bei Strauch fassbar. Anders als Strauch greift Röhring auch nicht auf französische Quellen zurück. Er bezieht sich vor allem auf Sandoval 90 und die italienischen Historiker Guicciardini 91 und Leti, 92 wobei er im Unterschied zu Strauch auch Differenzen in der Darstellung benennt und somit seine eigene Argumentation diskursiv in den Wissensstand seiner Zeit einbettet. Neben der nationalen Ausrichtung des Autors wird in der Dissertation auch seine konfessionelle Orientierung deutlich, indem er das Verhalten des sächsischen Kurfürsten Friedrichs des Weisen, des späteren Patrons Luthers, der selbst bei‐ nahe Kaiser geworden wäre, wenn er 1519 kandidiert hätte, ausgiebig würdigt und lobt. 93 Im zweiten Teil der ersten Dissertation versammelt Röhring die Argumente, die dagegen sprechen, dass François I. den Friedensvertrag mit Karl V. habe brechen dürfen. 94 In der zweiten Disputation werden die Argumente, die für das Verhalten François I. angeführt werden können, entkräftet, 95 so dass als Bilanz bleibt, dass der französische König internationales Recht gebrochen habe. Staatsrechtlich ähnlich interessant wie seine Wahl war auch die Abdankung Karls V., die 1676 der neu ernannte Professor für Rhetorik und Geschichte in Straßburg und Schwiegersohn Johann Heinrich Boecklers, Ulrich Obrecht (1646-1701), in seiner Dissertation De abdicatione Caroli V. Imperatoris thema‐ tisiert. 96 Ausgehend von dem erwähnten Tacitus-Zitat, wonach Abdankungen wegen der Machtbesessenheit der Menschen selten seien, 97 führt Obrecht aus Antike und Mittelalter Beispiele an, die belegen, dass ein Kaiser prinzipiell abdanken dürfe. 98 In einer Mischverfassung, wie sie das Reich allerdings inzwi‐ schen habe, könne dies nach Obrechts Meinung nur mit Zustimmung der Kurfürsten und gut begründet geschehen, wobei der Gesundheitszustand des Monarchen keine Rolle spielen könne. 99 Über den Nachfolger eines abgedankten Kaisers entscheiden nach Obrecht nur die Kurfürsten - dem Papst wird kein Approbationsrecht zugestanden. 100 Wie Strauch versucht also auch Obrecht 303 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts 101 Vgl. Streitberger 1961, 90-95. 102 Snouckaert 1559 wird zitiert bei Obrecht/ Artopoeus 1676, 8, 18. 103 De Thou 1620 wird zitiert bei Obrecht/ Artopoeus 1676, 10, 11, 16, 17, 18. 104 Baronius 1608 wird fälschlich unter dem Namen seines Fortsetzers Abraham Bzowski zitiert bei Obrecht/ Artopoeus 1676, 2. 105 Zu seiner Biographie vgl. NDB 17, 1994, 34-35; Literaturnachweise bei Huttner 2007, 349. 106 Mencke/ Zülich 1706. 107 Vgl. Mencke/ Zülich 1706, § 3. 108 Vgl. Mencke/ Zülich 1706, § 2. 109 Vgl. Mencke/ Zülich 1706, § 4. 110 Mencke/ Zülich 1706, 2-6. 111 Sandoval 1614, Vera y Figueroa 1645 und Sepúlveda 1563. die Rechte des Papstes zu nivellieren; auch Obrecht argumentiert in seiner Dissertation reichsständisch geprägt nach den Vorstellungen der „teutschen Libertät“. Dass er selbst nach der Besetzung Straßburgs recht schnell in franzö‐ sische Dienste treten und dafür die Konfession wechseln sollte, 101 erscheint nach der Lektüre dieser Dissertation eher überraschend. Die Abdankung Karls V. gilt Obrecht als das historische Beispiel dafür, wie dies verfassungsrechtlich korrekt vonstatten zu gehen habe. Die Behandlung dieser Frage weist dabei rein hypothetischen Charakter auf, da sie zeitgenössisch unter dem noch jungen Kaiser Leopold I. nicht relevant war und erst zum Ende des Alten Reichs hin politisch aktuell wurde, ohne dass das Beispiel Karls V. von Bedeutung war. Bei der Auswahl der Quellen folgt Obrecht Strauchs Beispiel einer konfessionell wie national uneingeschränkten Lektüre und verweist u. a. sowohl auf Snouckaert 102 als auch auf de Thou 103 und einmal auf die erwähnten Annales ecclesiastici. 104 Während die bisher vorgestellten juristischen Dissertationen Karl V. recht freundlich bewerten, äußert Johann Burchard Mencke (1674-1732) deutliche Kritik am Kaiser. Der promovierte Jurist wurde 1699 erster Professor für Geschichte an der Leipziger Artistenfakultät. 105 Als solcher veröffentlichte er 1706 die Dissertation De naevis politicis Caroli V. Imperatoris, die schon im Titel ihre ablehnende Haltung zu Karl V. nicht verbergen will. 106 Zentral ist dabei die These, dass der Habsburger in seinem Denken zu stark von den burgundischen Interessen geleitet worden sei, was ihn blind für die Freiheiten der deutschen 107 und interessanterweise auch für die Freiheiten der spanischen Stände 108 gemacht habe. Auch hier wird also der Gegensatz zwischen möglicher Universalmonar‐ chie und der Betonung ständischer Freiheit zugunsten der Libertät bewertet. Im Reich erscheint Karl für Mencke dann nur als Störfaktor, der seinen Bruder, Ferdinand I., in manchen Punkten schlecht beraten habe. 109 Mencke liefert zu Beginn seiner Argumentation einen kritischen Literaturbericht 110 und verweist dabei besonders auf die eingangs benannten spanischen Geschichtsschreiber, 111 304 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel 112 Besonders stark wird Snouckaert kritisiert: Inter Belgas magno conatu magnas nugas egit Guilielmus Zenocarus (verius Snouckart) à Scavwenburgo in Vita Caroli V., quo libro ineptiorem Sol nunquam vidit (Mencke/ Zülich 1706, 2). Übersetzung: „Unter den Niederländern verbreitete Willem Snouckaert mit großer Anstrengung viel Lärm um nichts in seiner Vita Caroli V. Ein abgeschmackteres Buch hat die Sonne nie gesehen.“ De Thou gilt Mencke als einziger zuverlässiger französischer Geschichtsschreiber: Ceterum de Gallis Scriptoribus in universum fatendum eos uno excepto Thuano Francisci rebus ut plurimum fucum facere atque ita omnia pervertere (Mencke/ Zülich 1706, 4). Übersetzung: „Im Übrigen muss über die französischen Autoren generell gesagt werden, dass sie mit Ausnahme de Thous meist über die Geschichte François I. möglichst viel schöne Farbe streichen und so alles verdrehen.“ 113 Boeckler/ Bartenstein 1709. 114 Boeckler/ Bartenstein 1709, 1-31. 115 Boeckler/ Bartenstein 1709, 31-67. 116 [N]emini certè, qui vel fugitivis saltem oculis illorum temporum monumenta perlustravit, dubium esse potest, quin id egerit Carolus V., ut et Imperatoriam dignitatem successionis iure Domui suae inferret et Statuum iura everteret (Boeckler/ Bartenstein 1709, 33). Übersetzung: „Gewiss kann niemand, der auch nur mit flüchtigen Augen die Akten jener Zeiten durchgesehen hat, daran zweifeln, dass Karl V. darauf hin arbeitete, sowohl aber auch auf de Thou, Sleidanus und Snouckaert, die ihm allerdings v. a. als Folie seiner eigenen Interpretation dienen. 112 Unklar bleibt die Motivation Menckes zu seiner Darstellung. Zwar passt die als anti-niederländisch zu bewertende Argumentation durchaus in ihre Entstehungszeit, konnte sich doch die noch junge Republik der Niederlande in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgreich gegen den Expansionsdrang Frankreichs wie gegen die Ambitionen Englands auf die Kontrolle der Weltmeere zur Wehr setzen und somit ihre Souveränität festigen. Anderseits ist dieses Argumentationsmuster in der deut‐ schen Geschichtswissenschaft der Zeit wie auch im sonstigen Werk Menckes wenig verbreitet. Die kaiserkritische Haltung Menckes fügt sich dagegen gut in die bereits festgestellte Betonung der „teutschen Libertät“ in historischen Dissertationen an deutschen Universitäten. Ähnlich kaiserkritisch wie Mencke argumentiert drei Jahre später Johann Christoph Bartenstein in seiner Dissertation De bello Imperatori Carolo V. a Mauritio Saxoniae Electore illato, die er als Respondent verfasste. 113 Darin vertritt er dezidiert die These, dass Karl V. weniger die Reformation denn die „teutsche Libertät“ bekämpft habe. In einem ersten Teil beschreibt er dabei die Auseinandersetzungen des sächsischen Kurfürsten Moritz mit Karl V., 114 um darauf aufbauend in einem zweiten Teil staatsrechtliche Überlegungen darüber anzustellen, wann den Reichsständen ein Widerstandsrecht gegen den Kaiser zustehe. 115 Da nach Bartensteins Meinung Karl V. sein Amt missbraucht habe, weil er die den Reichsständen zugesprochenen Rechte einkassieren wollte, 116 305 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts die Kaiserwürde nach Erbrecht seinem Haus einzuräumen als auch die Rechte der Stände umzustürzen.“ 117 Boeckler/ Bartenstein 1709, 34-37. 118 Strauch/ Falckner 1655 wird zitiert bei Boeckler/ Bartenstein 1709, 2, 4. 119 Boeckler/ Bartenstein 1709, 2. 120 de Thou 1620 wird zitiert bei Boeckler/ Bartenstein 1709, 3, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 13, 15, 16, 18, 21, 23, 25, 26. 121 Sleidanus 1555 wird zitiert bei Boeckler/ Bartenstein 1709, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 11, 18, 21. 122 Sarpi 1619 wird zitiert bei Boeckler/ Bartenstein 1709, 2, 3, 5. 123 Zu dieser Diskrepanz vgl. Braubach 1953, 111-116. sei Moritz von Sachsen zu Recht gegen den Kaiser vorgegangen. Dass zu den Freiheiten der Stände auch eine gewisse Freiheit in Religionsfragen gehöre, betont Bartenstein weniger in Hinblick auf die Konfessionswahl, worauf sich Moritz von Sachsen ja auch gar nicht berufen konnte, da der Augsburger Reli‐ gionsfriede erst nach seinem Tode verkündet wurde, als vielmehr in Hinblick auf den Einfluss des Papstes auf die Kaiserwahl, den Bartenstein rundweg ablehnt, wobei er durchaus auch polemisch auf die Politik der Päpste des Mit‐ telalters eingeht. 117 Bartenstein beruft sich hier ausdrücklich auf die Dissertation von Strauch, wobei er in seiner Schärfe deutlich darüber hinausgeht. 118 Im deskriptiven Teil seiner Dissertation fußt er auf bereits erwähnten Autoren: Verwiesen wird mit nur kurzen quellenkritische Anmerkungen 119 auf Jacques de Thou, 120 Sleidanus 121 und auch auf Sarpi. 122 Wie schon im Falle Obrechts steht die kaiserkritische Dissertation Bartensteins quer zu seiner späteren Karriere: Er wurde als Staatsmann in Diensten Kaiser Karls VI. und seiner Tochter Maria Theresia berühmt, wozu er wie Obrecht zum Katholizismus konvertierte. 123 Die hier vorgestellten juristischen Disputationen sind sich in einem Punkt einig: Als Prüfstein einer positiven Würdigung historischer Ereignisse gilt die Sicherung reichsständischer Privilegien. Karl V. wird in dieser Hinsicht je nach Fragestellung unterschiedlich bewertet. Innenpolitisch wird die Herrschaft des Habsburgers im Reich als Angriff auf die „teutsche Libertät“ empfunden, eine Gefahr, die die Kurfürsten schon bei seiner Wahl 1519 auf sich zukommen sahen, weshalb sie von Karl V. die Unterzeichnung einer Wahlkapitulation einforderten und durch die Entgegennahme exorbitanter Bestechungsgelder seine militärische Durchschlagskraft zu mindern versuchten. Karl V. erscheint dabei vor allem als Gegenspieler der deutschen Stände - und nicht, wie man es bei protestantischen Gelehrten vermuten könnte, als Gegenspieler der Reformatoren. Die Geschichte der Reformation wird vielmehr als Teil der Stän‐ deproblematik aufgefasst. Insbesondere die Politik der sächsischen Kurfürsten wird in dieser Hinsicht an den sächsischen Landesuniversitäten, aber auch in Straßburg immer wieder positiv erörtert. Wie schon in der Hofhistoriographie 306 Magnus Ulrich Ferber / Robert Seidel des 16. Jahrhunderts definierte sich also die deutsche Geschichtswissenschaft des 17. und 18. Jahrhunderts über die jeweiligen Reichsstände - angesichts des Systems der deutschen Landesuniversitäten kein überraschender Befund. In der Religionsfrage ist nicht der Kaiser der Gegner der deutschen Protestanten, sondern der Papst, dessen Recht zur Approbation der Kandidaten bei der deutschen Königswahl immer wieder in Frage gestellt wird. Im Gegensatz zu den reichspolitisch motivierten Dissertationen kommen diejenigen, die sich auch außenpolitisch mit Karl V. befassen, zu einem differenzierteren Bild des Kaisers: Angesichts der Gefahr für die Reichsstände durch ein vermehrtes Übergreifen Frankreichs in das Reich seit dem Dreißigjährigen Krieg wird die Regierungszeit Karls V. hier recht positiv gesehen: Karl V. gilt als Beschützer des Reichs vor französischen Ansprüchen und seine Wahl 1519 als wichtiger Moment deutschen Selbstbewusstseins. Bemerkenswert an der strikt reichsständisch orientierten Argumentation in den untersuchten Dissertationen ist der Umstand, dass wir mit Obrecht in französischen und Bartenstein in kaiserlichen Diensten zwei Fälle haben, in denen ihre Verfasser Karriere ausgerechnet an den beiden Höfen machten, die die „teutsche Libertät“ am meisten gefährdeten. Die Tendenz der vorgelegten Thesen wurde offenbar selten als dezidierte Meinung ihrer Verfasser gedeutet. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen festgefügten akademischen Diskurs, dessen Argumente über Jahrzehnte aufeinander aufbauen. Im Gegensatz zur opponierend angelegten Form der Disputation lässt sich in den gedruckten Dissertationen am Beispiel Karls V. keine kontroverse Gelehrtendiskussion nachweisen. Interessant an den vorgestellten Thesendrucken ist zudem die fast durch‐ gängige kritiklose Quellennutzung zeitgenössischer Geschichtswerke, die in der Regel als hofhistoriographische Produkte klare Tendenzen aufweisen. Hier scheuen sich die protestantischen Gelehrten im Reich meist nicht, französische, spanische oder päpstliche Darstellungen unkritisch zu übernehmen, und achten nicht darauf, nur Darstellungen zu verwenden, die ebenfalls dem reichsstän‐ disch-protestantischen Lager zugeordnet werden können. Hier wird deutlich, wie stark die jeweilige Geschichtspolitik eines Hofes das eigene Bild in der Zukunft steuern konnte. Dass Karl V. in den vorgestellten Thesendrucken ambivalent dargestellt wurde, mag daher damit zusammenhängen, dass er selbst keinen großen Aufwand betrieb, seine Reichspolitik von Hofhistoriographen ausgiebig würdigen zu lassen. 307 Karl V. im Spiegel akademischer Thesendrucke des 17. und 18. Jahrhunderts Bibliographie Quellen Baronius, Caesar: Annales ecclesiasistici, Bd. 8, Rom 1608. Bartenstein, Johann Christoph: De bello Imperatori Carolo V. a Mauritio Saxon. Elect. illato turbisque inde in Imperio exortis diatriba historico-juridica, Straßburg 1710. 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Jahrhunderts Index nominum The index is guided by the following principles: - Ancient names, biblical names, and names of popes are in Latin. - Names of early modern humanists are given either in Latin or the vernaculars, depending on common usage. - Other names appear (as far as possible) in the original language or the language of the cultural sphere most associated with the respective persons. - The alphabetical order looks to the family names, except when the first name is supplemented only by a designation of origin (e.g. Vespasiano da Bisticci is indexed under V, not under B). - The main subject of this volume, Charles V, is not indexed; nor are names in mere bibliographical references. Accolti, Pietro 150 Achilles 39, 231 Adrianus VI papa 24, 36, 38, 43 Aeneas 12, 63, 65 f., 134, 172, 179, 199-204, 206, 231, 250 Agustín, Antonio 93 Alaric 230 Alba, el Gran Duque de 185, 189 Albrecht von Brandenburg (archiepiscopus) 300 Alcionio, Pietro 93 Alexander Aphrodisiensis (Titus Aurelius Alexander) 94 Alexander Magnus (rex) 11, 20, 26, 67, 101, 110, 113, 221, 224 Alfonso V ‘el Magnánimo’ (rey de Aragón) 37, 233 f. Alfonso X ‘el Sabio’ (rey de la Corona de Castilla) 301 Alonso de Aragón (archiepiscopus) 36 Álvarez de Albornoz, Gil 93 Álvarez de Toledo y Pimentel, Fernando → Alba, el Gran Duque de Anchises 172, 200, 250 Andrea da Salerno 216 Andreas, Valerius 182 Anisio, Giano 219 Anjou (maison) 13, 217, 219, 229 Apianus, Petrus 118 Appianus 220 Aragón (casa) 13, 22, 38, 211, 217 ff., 229, 232 ff. Ariosto, Ludovico 172, 202 Aristoteles 93 f. Arredondo, Gonzalo de 43 Augustus (imperator) 11 f., 21, 64, 67, 113 f., 137, 172, 179, 186, 199-203, 205 f., 219, 225, 228, 233 Ausonius 12, 55, 61 f., 65 Ávalos, Alfonso de (II marqués del Vasto) 15, 144, 156 Balbi, Girolamo 42 Barbarossa → Hayreddin Barbarossa Barlandus, Hadrianus 10 Bartenstein, Johann Christoph 293 ff., 305 ff. Bartolini, Riccardo 42 Bennewitz, Peter von → Apianus, Petrus Bernegger, Matthias 288 Beyer, Christoph 14, 298 ff. Boeckler, Johann Heinrich, der Ältere 288, 303 Boeckler, Johann Heinrich, der Jüngere 293 Bourbon, Nicolas 161 f., 166, 168, 172 Bourgogne, Baudouin de 181 Bourgogne de Fallais, François de 11 f., 179, 181 ff., 199 f., 202 f., 205 f. Bravo, Juan (professor) 120 Britonio, Girolamo 218 Bruni, Leonardo 91 Buchanan, George 10, 12 f., 55, 59-62, 65 f., 182 Bzowski, Abraham 304 Caesar, Gaius Iulius 8, 11 f., 40, 95, 101, 113, 148, 165 f., 168, 198-201, 203, 206, 221, 224, 233, 287 Caiado, Enrique 42 Calvete de Estrella, Juan 34, 45 Camerarius, Joachim, der Ältere 10, 12, 14, 241-255 Cancer, Matteo 216 Cano de Saavedra, Juan 262-270, 273, 279 ff. Caravaggio, Polidoro da 216, 221 Carion, Johann 20, 287 Carlos de Austria (príncipe de Asturias) 22 Carpzov, Benedict, der Jüngere 285, 300 f. Carranza, Bartolomé de 297 Carrión, Antonio 92 Catarina (Catalina) de Austria (rainha de Portugal) 21 Catullus 59, 250 Celtis, Konrad 286 Charlemagne 20 Charles ‚le Téméraire‘ (duc) 11, 112 f. Charles II d’Orléans 73 Charles II de Lalaing 111, 122 Chosroes II (shah) 16, 39 Christina (regina) 292 Cicero, Marcus Tullius 7, 59, 91, 262, 288 Claudianus 7, 62 Clemens VII papa 15, 27 f., 93 f. Coci, Jorge 33, 36, 43 ff. Coelestin, Georg 298 Constantinus Magnus (imperator) 24, 61, 233 Corippus, Flavius Cresconius 41 Cortés, Hernán 259 f., 263, 269, 271 f., 274 Cortés Totoquihuaztli, Antonio 13, 259- 262, 266-275, 278-282 Crinito, Pietro 36 Cristofano di Papi dell’Altissimo 144 Croÿ, Guillaume II de (seigneur de Chièvres) 24 Croÿ-Chimay, Charles I de (comte) 122 Cuspinianus, Johannes 94 Cyrus 113 d’Alibrando, Colagiacomo 216 d’Amato, Giovanni Antonio, il Vecchio 216 Daniel (propheta) 11, 114 Dante 44 David (rex) 21, 116 Diocletianus (imperator) 21 Dionysius Halicarnassensis 129 314 Index nominum Dolce, Lodovico 220 Dolet, Étienne 10, 161 f., 168-171 Domenico da Carrara 216 Domitianus (imperator) 61, 100 Doria, Andrea 194 Drusus, Nero Claudius, senior 137 Du Bellay (frères) 20 Ducher, Gilbert 161, 163, 170 Eléonore d’Autriche 146 Enéide 12 Epicuro, Marc’Antonio 216 Erasmus, Desiderius 13 f., 34, 44, 96, 99, 127, 134 ff., 162, 164, 169, 182, 241, 243, 252 f., 255 Estienne, Robert I 146 Fabius Maximus Cunctator, Quintus 113 Fabri, Johann 129 Farnese, Ottavio 28 Fascitelli, Onorato 225 Felipe II (rey de España) 15 f., 22 f., 25, 34, 39, 75 ff., 93 f., 96 f., 99, 101, 103, 107 f., 111, 121 f., 182, 260, 270 Ferdinand I. (imperator) 13, 21 f., 28, 76, 101, 120, 127-137, 304 Ferdinando II d’Aragona 90 Fernández de Oviedo, Gonzalo 202 Fernando II ‚el Católico‘ (rey de Aragon) / Ferdinando II d’Aragona (re di Napoli) 16, 22, 33, 35 ff., 39, 42, 60, 90, 96, 218 Ferrante Francesco d’Avalos (Fernando Francisco de Ávalos) (marchese di Pescara) 218, 220 Ferrer, Joan Ramon 93 François Ier (roi de France) 13, 21 ff., 26, 73, 115, 136 f., 144, 146, 155, 161-164, 166, 168 f., 172, 292, 301 ff., 305 Friedrich II. (imperator) 27, 233 Friedrich III. ‚der Weise‘ (Kurfürst von Sachsen) 303 Fürstenberg, Wilhelm von 73 Galba (imperator) 100 Gallo, Caio Domenico 216 Gattinara, Mercurino Arborio di 11, 16, 21, 33, 35, 38-41, 43 ff., 165, 169 Gedeon 11, 21, 113 f. Giolito de’ Ferrari, Gabriele 220 Giovanni da Nola 216 Giovio, Benedetto 144 f. Giovio, Paolo 13, 15, 20 f., 143-158 Giraldi, Giambattista (Cinzio) 42 Glareanus (Loriti), Henricus 10, 13, 15, 127-137 Gómara → López de Gómara, Francisco Gonzaga, Ferrante I 73 Gregorius Nazianzenus 182 Gretser, Jakob 299 Guarino Veronese 42 Guevara, Antonio de 94 Guicciardini, Francesco 303 Guzmán, Nuño de 91 Hannibal 11, 113, 204, 206, 211, 220 f., 224, 232, 234 Hayreddin Barbarossa 179, 186, 194, 199, 205, 211, 219 ff., 224, 241, 248 f. Held, Matthias 71 Hénin, Jean de 114 Henri II (roi de France) 26 f., 61 Henry VIII (king of England) 27, 61, 96 Heraclius (imperator) 16, 39 Hieronymus (sanctus) 287 Horatius 37, 59, 61, 65 ff., 129, 148, 225, 246 f. Hurtado de Mendoza y Pacheco, Luis (marqués de Mondéjar) 194 Isabel I ‘la Católica’ (reina de Castilla) 37, 60, 90 Isabelle d’Autriche / Isabel de Austria 315 Index nominum (reine du Danemark) 21 James VI (king of Scotland) 59, 61 Jan II Kazimierz Waza (rex Poloniae) 292 Jean de Vandenesse 26 Jo-o III (rei de Portugal) 194 Johann der Beständige von Sachsen (Herzog) 299 Johann Friedrich I. von Sachsen (Herzog) 24 Juan de Aragón (archiepiscopus) 16, 38, 45 Juan de Austria, Don 22 Juan II (rey de Aragón) 37 Jugurtha 211, 224 Julius III papa 28 Justinianus (imperator) 41 Justinus II (imperator) 41 Karl der Große / Charlemagne (rex, imperator) 11, 20, 60, 109, 113 ff. Khair ad-din 211 Lajos II (rex Hungariae) 43 Las Casas, Bartolomé de 92, 99 Lega, Giovan Domenico di 216 f. Leoni, Leone 119, 203 Leonor de Austria / Eléonore d’Autriche (rainha de Portugal, reine de France) 21, 146 Leopold I. (imperator) 304 Leo X papa 27, 41, 144 Leti, Gregorio 303 Livius 8, 59, 95, 127, 129 ff., 183, 232, 287 López de Gómara, Francisco 21 López de Mendoza y de la Vega, Íñigo (marqués de Santillana) 91 Los Cobos, Francisco de 16, 41, 94 Lucanus 7, 62, 179, 200, 203-206, 241, 247 Luis de Ávila y Zuñiga 9 Luther, Martin 27, 132, 230, 243 ff., 299, 303 Machiavelli, Niccolò 44, 158 Magius, Decius 211, 232 Maldonado, Juan 92 Mameranus, Henricus 10, 15, 69-85 Manetti, Giannozzo 91 Manlio, Ferdinando 216 Manuzio, Paolo 226 Marche, Olivier de la 113 Marcus Aurelius (imperator) 20, 197 Marguerite d’Autriche (Marguerite de Savoie) 22 Maria (beata virgo) 297 Maria Theresia von Österreich (imperatrix) 306 Marie de Hongrie (Marie d’Autriche) 21, 76, 182 Marineus Siculus, Lucius 35 Marius, Gaius 211, 224 Marsh, Thomas 78 Martialis 59 Martirano, Bernardino 165, 216, 219 Martirano, Coriolano 219 Mary, Queen of Scots (Mary Stuart) 59, 61 Mary I, ‘Bloody Mary’ (Mary Tudor, queen of England) 22, 75, 77 Maurolico, Francesco 216 Maximilianus I (imperator) 15, 21 f., 25, 34, 40 ff., 66, 71, 77, 127 ff. Maximilianus II (imperator) 22, 76, 242 Mayer, Johann Friedrich 14, 295 ff., 300 Medici, Giulio de’ → Clemens VII papa Medici, Lorenzo de’ (‘il Magnifico’) 93 Medici, Raffaello de’ 144 Melanchthon, Philipp 146, 242 ff., 287, 299 Mencke, Johann Burchard 285, 293, 304 f. Meola, Gian Vincenzo 226 Merklin, Balthasar 129, 132 f. Merz von Staffelfelden, Rochus 129 Mexia, Pedro 20 Minturno, Antonio Sebastiano 15, 45, 202 Moctezuma, Isabel 259 f., 262-266, 268 f. 316 Index nominum Montaigne, Michel de 59 Moritz von Sachsen (Herzog) 243 f., 254, 293, 305 f. Moses 11, 114, 116 Muley Hasan 179 Naves de Messancy, Jean ( Johann von Naves) 71 Nebrija, Antonio de 35, 45, 92 f. Negri, Francesco 146 Negroni, Pietro 216 Neila, Diego de 95 f., 99 Nifo, Agostino 44, 215 Núñez Delgado, Pedro 92 Obrecht, Ulrich 292, 303 f., 306 f. Osiander, Johann Adam 296 Otho (imperator) 100 Ovidius 12, 62, 64, 66 f., 79, 130, 133, 148, 205, 225 Padilla, Juan de 120 Pannemaker, Willem de 11, 180 Parthenio Incognito → Lega, Giovan Do‐ menico di Paulus III papa 23, 27 f., 115, 143, 157 f., 163, 205 Paulus IV papa 25, 28, 297 Paungartner, Johann Georg 129 Pericles 113 Perna, Pietro 144, 148 Petrarca, Francesco 42, 205 Petrus Martyr 94 Philippe le Beau / Felipe el Hermoso (rex) 34 Philippe le Bon (duc) 11, 112 f., 181 Philipp I., der Großmütige, von Hessen (Landgraf) 21 Pio, Alberto (da Carpi) 93 f. Pizarro, Gonzalo 259 Plutarchus 224 Poliziano, Angelo 131 Pompeius Magnus, Gnaeus 113, 168 Pomponazzi, Pietro 93 Porto, Virgilio 42 Pythagoras 148 Quattromani, Bartolo 216 Quintilianus 262 Regiomontanus 118 Richard of Cornwall 301 Rinaldi, Odorico 298 Röhring, Johann Christoph 302 f. Rosembach, Johann 36 Rota, Bernardino 216 Sabinus, Georg 132, 301 Sagittarius, Caspar 14, 296 f. Saldaña, Antonio de 194 Sallustius 95 Salomon (rex) 116, 122 Sandoval, Prudencio de 286, 303 Sannazaro, Iacopo 216, 219, 228 Sanseverino, Ferrante 44 Santacroce, Girolamo 216 Santa Cruz, Alonso de 181 Sarpi, Paolo 298, 306 Schauwenburg, Willem (Guillaume) Snouckaert van 11 Schepper, Cornelius de 10, 107 f. Schönmann, Marcus 14, 296 f. Scipio Aemilianus Africanus minor, Publius Cornelius 204 Scipio Africanus maior, Publius Cornelius 11, 60, 64, 113, 131 f., 204 ff., 211, 220 f., 224, 228, 234 Sedulius 35 Seneca minor 7 f., 91, 245, 253 Senfl, Ludwig 127, 129 Sepúlveda, Juan Ginés de 9, 12, 14 f., 20 f., 89 f., 92-103, 180, 286 Sforza, Francesco 21 Silius Italicus 62, 205 f. 317 Index nominum Sleidanus, Johannes 9, 14, 287, 298 ff., 305 f. Snouckaert van Schauwenburg, Willem (Guillaume) 11 f., 15, 107, 109-122, 286, 304 f. Sobrarias, Juan 10, 12, 16, 33-39, 41-45 Socrates 12, 110 Statius 12, 55, 61 f., 64 f., 205, 251 Stiebar, Daniel 248, 251 ff. Stimmer, Tobias 144 Strauch, Johann 292, 301 ff., 306 Suetonius 113, 131, 143, 147, 150, 153, 287 Suleiman I (sultan) 25, 42, 154, 162, 188, 194, 207 Sulla 113 Sultzbach, Johannes 216 Tacitus 8, 95, 100, 286, 292, 303, 310 Textor, Ravisius 42 Themistocles 113 Theseus 12, 64 f. Thou, Jaques-Auguste de 14, 286, 297, 300 f., 304 ff. Tibaldi Pellegrino 122 Tiberius (imperator) 100, 137 Titus (imperator) 100, 153 Tixier, Jean → Textor, Ravisius Tiziano 21, 26, 150 Toledo, Pedro de 13, 218, 234 Torriani, Janello 118 Traianus (imperator) 7, 113, 197 f., 200 f. Uffenbach, Zacharias Konrad von 181 f. Ulzurrun, Miguel de 33, 43 ff. Urceo, Antonio (Urceus Codrus) 42 Valdés, Alfonso 10, 100, 172 Valerius Maximus 91 Valla, Lorenzo 92 Vandenesse, Jean de → Jean de Vande‐ nesse Van Male, Guillaume 99, 111 Vega, Garcilaso de la 26, 205, 220 Velius, Caspar Ursinus 13, 132, 137 Vera y Figueroa, Juan Antonio de 286 Vergilius 7, 12 f., 36 f., 41 f., 55, 62-66, 131 f., 134 f., 179 f., 199, 201 f., 205 f., 223, 225, 227 f., 231, 236, 241, 245, 247, 251 Verino, Michele 35 f. Vermeyen, Jan Cornelisz. 11, 26, 179 f., 183, 201 Vespasiano da Bisticci 91 Vespasianus (imperator) 100, 200, 233 Visagier, Jean 161 f. Vitellius (imperator) 100 Vives, Juan Luis 43 Wamba (rex) 292 Wimpfeling, Jakob 288 318 Index nominum NeoLatina herausgegeben von Thomas Baier, Wolfgang Kofler, Eckard Lefèvre und Stefan Tilg Die NeoLatina wurden im Jahr 2000 ins Leben gerufen und haben sich seither zu einem maßgeblichen Organ auf dem Gebiet der neulateinischen Studien entwickelt. In die Reihe finden einschlägige Monographien, kommentierte Textausgaben sowie Sammelbände zu klar umgrenzten Gebieten Eingang. Von Interesse ist die gesamte lateinische Literatur und Kultur seit der Frührenaissance, z.B. die Rezeption antiker Autoren oder die Stellung des Neulateins im Kontext der aufkommenden Nationalliteraturen. Die Reihe ist für Klassische Philologen, Neuphilologen, Historiker sowie alle auf dem Gebiet der Frühen Neuzeit Forschenden von Bedeutung. Seit 2017 werden alle Bände einem Single Blind Peer-Review-Verfahren mit zwei Gutachtern unterzogen. Bereits erschienen: Frühere Bände finden Sie unter: https: / / www.narr.de/ literaturwissenschaftkat/ literaturwissenschaft-reihen-kat/ neolatina 19 Marie-France Guipponi-Gineste / Wolfgang Kofler / Anna Novokhatko / Gilles Polizzi (Hrsg.) Die neulateinische Dichtung in Frankreich zur Zeit der Pléiade / La Poésie néo-latine en France au temps de la Pléiade 2015, 340 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-6702-4 20 Wolfgang Kofler / Anna Novokhatko (Hrsg.) Cristoforo Landinos Xandra und die Transformationen römischer Liebesdichtung im Florenz des Quattrocento 2016, 297 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-6785-7 21 Stefan Tilg / Isabella Walser (Hrsg.) Der neulateinische Roman als Medium seiner Zeit/ The Neo-Latin Novel in its Time 2013, 270 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-6792-5 22 Iris Heckel (Hrsg.) Floris van Schoonhoven Lalage sive Amores Pastorales - Lalage oder Bukolische Liebesgedichte (1613) 2014, 468 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-6897-7 23 Thomas Baier / Jochen Schultheiß (Hrsg.) Würzburger Humanismus 2015, 305 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-6898-4 24 T. Baier / T. Dänzer / F. Stürner (Hrsg.) Angelo Poliziano Dichter und Gelehrter 2015, 288 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-6977-6 25 Patrick Lucky Hadley Athens in Rome, Rome in Germany Nicodemus Frischlin and the Rehabilitation of Aristophanes in the 16th Century 2015, 185 Seiten €[D] 88,- ISBN 978-3-8233-6923-3 26 Philipp Weiß (Hrsg.) Jacob Balde Epithalamion 2015, 195 Seiten €[D] 88,- ISBN 978-3-8233-6993-6 27 Thomas Baier (Hrsg.) Camerarius Polyhistor Wissensvermittlung im deutschen Humanismus 2017, 364 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-8109-9 28 Tobias Dänzer Poetik und Polemik Angelo Polizianos Dichtung im Kontext der Gelehrtenkultur der Renaissance 2018, 295 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-8163-1 29 Werner Suerbaum Vergils Epos als Drama Die Gattungstransformation der Inclyta Aeneis in der Tragicocomoedia des Johannes Lucienberger, Frankfurt 1576 2018, 514 Seiten €[D] 118,- ISBN 978-3-8233-8225-6 30 Francesco Furlan / Gabriel Siemoneit / Hartmut Wulfram (Hrsg.) Exil und Heimatferne in der Literatur des Humanismus von Petrarca bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts L’esilio e la lontananza dalla patria nella letteratura umanistica dal Petrarca all’inizio del Cinquecento 2019, 592 Seiten €[D] 118,- ISBN 978-3-8233-8199-0 31 Wolfgang Kofler / Simon Wirthensohn / Stefan Zathammer (Hrsg.) Joseph Resch als Bühnenautor Die Brixner Schuldramen und ihr Kontext in Vorbereitung, ca. 240 Seiten €[D] ca. 88,- ISBN 978-3-8233-8230-0 32 Carla Chiummo / Wolfgang Kofler / Valerio Sanzotta (Hrsg.) Pascoli Latinus Neue Beiträge zur Edition und Interpretation der neulateinischen Dichtung von Giovanni Pascoli / Nuovi contributi all’edizione e all’interpretazione della poesia latina di Giovanni Pascoli 332 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-8237-9 33 Stefan Tilg / Benjamin Harter (Hrsg.) Neulateinische Metrik Formen und Kontexte zwischen Rezeption und Innovation 2019, 350 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-8266-9 34 Thomas Baier / Tobias Dänzer (Hrsg.) Plautus in der Frühen Neuzeit 2020, 372 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-8323-9 35 Caroline Dänzer Der Schlüssel zur Tragödie 2020, 252 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-8383-3 36 Jennifer K. Nelson (ed.) Gian Vittorio Rossi’s Eudemiae libri decem Translated with an Introduction and Notes 2021, 621 Seiten €[D] 108,- ISBN 978-3-8233-8430-4 37 Marc Laureys, Virginie Leroux, Stefan Tilg, Florian Schaffenrath (Hrsg.) Carolus Quintus Kaiser Karl V. in der neulateinischen Literatur / L’empereur Charles Quint dans la littérature néo-latine 2022, 318 Seiten €[D] 98,- ISBN 978-3-8233-8481-6 Die Zeit der Herrschaft Karls V. (1519-1556) fällt mit einer Blüte des europäischen Renaissance-Humanismus zusammen. Karls Darstellung in der Literatur, insbesondere der neulateinischen Literatur, ist bisher aber nur wenig erforscht. Dieser Band möchte mit einer Reihe von Fallstudien einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke leisten. Le règne de Charles Quint (1519-1556) est l’un des terrains les plus favorables à l’expansion européenne de l’humanisme. Cependant, la représentation de l’empereur dans la littérature, en particulier néo-latine, n’a pas encore reçue toute l’attention qu’elle mérite. Par une série d’études de cas, ce volume contribue à une connaissance plus approfondie du mythe impérial. ISBN 978-3-8233-8481-6