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Leg jetzt los und bleib am Ball!

2020
978-3-7398-3062-9
UVK Verlag 
Antje Ries
Stephanie Walter

Und plötzlich digital Sich und das eigene Studium ganz ungewohnt vom heimischen PC aus zu organisieren, klingt zunächst verlockend, ist aber ohne Frage eine große Herausforderung. Es fehlt der Austausch mit anderen Studierenden, Dozenten und Beratungsstellen vor Ort, die sonst so toll unterstützen bei der Organisation des eigenen Studiums. Gleichzeitig benötigt es ein gutes und durchdachtes Zeitmanagement. Der vorliegende Studienratgeber richtet sich an alle Studierenden, unabhängig von Fachrichtung oder Semester, die sich gerade im digitalen Studienalltag zu Recht finden müssen. Mit wertvollen Tipps und Tricks behalten Sie in ihrem "Online-Studium auf Zeit" alles im Blick!

Study@home Leg jetzt los und bleib am Ball! Zeitmanagement im digitalen Studium Antje Ries, Stephanie Walter Was bedeutet Studieren im Quadrat? Erfolgreich studieren, das ist leichter gesagt als getan. Denn zwischen Hörsaal, Bibliothek und Prüfungen gibt es im Studi-Alltag so manche Herausforderung zu meistern. Die UVK-Reihe »Studieren im Quadrat« hilft Ihnen dabei. Bislang sind erschienen:  Beruf und Studium: Büffeln nach Feierabend  Digital studieren - Teil 1: Besieg den inneren Schweinehund!  Digital studieren - Teil 2: Bring Ordnung ins Chaos!  Digital studieren - Teil 3: Leg jetzt los und bleib am Ball!  Don‘t Panic! Studienabbruch als Chance  Erfolgreich gründen: Start-Up im Studium  Gechillt und entspannt durchs Studium  Gib endlich ab! Die Abschlussarbeit erfolgreich fertigstellen  Los geht’s: Mein Berufseinstig  Mein Praktikum: Bewerben, einsteigen, aufsteigen  Stay cool: Überzeugend präsentieren im Studium  Vom Studenten zum Chef Antje Ries, Stephanie Walter Studieren im Quadrat Leg jetzt los und bleib am Ball! Zeitmanagement im digitalen Studium UVK Verlag · München Antje Ries hat BWL, Germanistik und Soziologie studiert und in über 10 Jahren Unternehmensberatung Projektmanagement von der Pike auf gelernt. Sie ist Geschäftsführerin des Unternehmens WissenReich Bildung & Consulting und kombiniert erfolgreich Betriebswirtschaft, Projektmanagement und Erwachsenenbildung … weil Wissen erfolgreich macht. Stephanie Walter hat BWL studiert und sich lange Zeit mit vielfältigen Marketingprojekten beschäftigt. Als zertifizierte Sozialmanagerin gründete sie 2020 das Unternehmen wortgewandt und berät Menschen in Krisen- und Ausnahmesituationen. Dabei unterstützt sie ihre Klienten im Umgang mit neuen Herausforderungen und motiviert sie, ihre persönlichen Ressourcen und Kompetenzen zielgerichtet einzusetzen. Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek ISBN 978-3-7398-3062-9 (E-PDF) ISBN 978-3-7398-0007-3 (E-PUB) Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © UVK Verlag 2020 - ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG, Dischingerweg 5, 72070 Tübingen Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · 72070 Tübingen info@narr.de www.narr.de Vorwort Und plötzlich digital - sich und das eigene Studium ganz ungewohnt vom heimischen PC aus zu organisieren, klingt zunächst verlockend, ist aber ohne Frage eine große Herausforderung. Es fehlt der Austausch mit anderen Studierenden, Dozenten und Beratungsstellen vor Ort, die sonst so toll unterstützen bei der Organisation des eigenen Studiums. Gleichzeitig benötigt es eine große Portion Selbstmotivation! In den gemütlichen eigenen vier Wänden mit jeder Menge digitaler Ablenkung und ohne den ab und zu strengen Blick des Lehrenden ist der innere Schweinehund omnipräsent und gewinnt leider allzu oft die Oberhand. Der vorliegende Studienratgeber richtet sich an alle Studierenden, unabhängig von Fachrichtung oder Semester, die sich gerade im digitalen Studienalltag zurecht finden müssen. Denn wichtiger denn je sind nun die Schlüsselkompetenzen: Selbstmotivation, Selbstorganisation und Zeitmanagement, auf welche wir in drei Teilen kompakt und mit wertvollen Tipps und Tricks eingehen.  Teil 1 - Besieg den inneren Schweinehund!  Teil 2 - Bring Ordnung ins Chaos!  Teil 3 - Leg jetzt los und bleib am Ball! So behalten Sie in Ihrem „Online-Studium auf Zeit“ alles im Blick, lernen Ihre Zeit effektiv zu organisieren und bleiben stets motiviert! 6 Vorwort Unser ganz besonderer Dank gilt Candy Hobracht, die mit ihren kreativen und witzigen Ideen die theoretischen Inhalte visuell aufbereitet und diesem Buch mit ihren Grafiken den nötigen Schwung verliehen hat. Unser Dank gilt außerdem den vielen „digitalen Studierenden“, die uns im Rahmen unserer Tätigkeiten mit ihrem regen Interesse an der Thematik, ihren vielen Fragen und den nützlichen Tipps überhaupt und gerade jetzt auf die Idee zu diesem Ratgeber gebracht haben. Gute Argumente mit Vollgas und Schwung ins digitale Semester zu starten? Dann los! Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unseres Ratgebers und viel Erfolg beim Studieren. Frankfurt und Lorsch, im Mai 2020 Antje Ries und Stephanie Walter Inhaltsverzeichnis Vorwort ...................................................................................................................................... 5 1 Nicht verzweifeln - Veränderung als Chance sehen.....................................................11 2 Das eigene Zeitverhalten....................................................................................................................17 Was ist Zeitmanagement? ............................................................................................. 17 Was für ein Zeit-Typ bin ich? ........................................................................................ 20 Welche Zeit-Gewohnheiten habe ich? ...................................................................... 23 3 Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen.............................................................................................29 Welche Ziele habe ich? ................................................................................................... 29 Was ist mir wirklich wichtig? ......................................................................................... 35 Wie setze ich Prioritäten? .............................................................................................. 38 4 Das Semester zeitlich planen...........................................................................................................43 Wie plane ich meinen Tag? ........................................................................................... 43 Wie plane ich meine Woche? ....................................................................................... 49 Wie gehe ich mit typischen Zeitfressern um? .......................................................... 54 5 Ideen für „zu viel“ Zeit...........................................................................................................................59 Tipp 1: Family&Friends - Lassen Sie die Telefondrähte glühen! .......................... 59 Tipp 2: Bücherlisten entstauben und die Reader endlich lesen! .......................... 59 8 Inhaltsverzeichnis Tipp 3: Endlich Ausmisten - Schaffen Sie sich Freiräume! .................................... 60 Tipp 4: Hausarbeit und Co. - Arbeiten Sie Ungeliebtes endlich ab! .................. 60 Tipp 5: Die Seele baumeln lassen - Belohnen Sie sich selbst! ............................. 61 Quellen für weiterführende Informationen.................................................................... 63 Index ......................................................................................................................................... 65 „Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern viel Zeit, die wir nicht nutzen.“ Quelle: Sokrates, griechischer Philosoph 1 Nicht verzweifeln - Veränderung als Chance sehen Seit Jahren beschäftigt sich Deutschland mit der Planung, Förderung und Umsetzung von Digitalisierungskonzepten. Die Digitalisierung betrifft schon längst nicht mehr nur Unternehmen, sondern auch staatliche Institutionen sowie das Gesundheitswesen und erstreckt sich nahezu auf alle Lebensbereiche. Neue oder veränderte Geschäftsmodelle entstehen: Autos werden per App geteilt, Sprachen werden online gelernt, Musik und Filme werden gestreamt. Die digitale Transformation hat das Leben bereits grundlegend verändert. Abläufe werden schneller und einfacher, die technologischen Entwicklungen sind rasant und beeinflussen das Informations-, Kommunikations- und Konsumverhalten der Menschen. Im alltäglichen Leben ist es selbstverständlich, digitale Medien zu nutzen. Online-Games, Streaming-Dienste, Messenger-Services und Social- Media prägen unser aller Freizeitverhalten. Mit dem steigenden Anspruch an die Nutzung von digitalen Medien steht auch das Bildungswesen vor einer neuen Herausforderung. Mit dem 2019 verabschiedeten „DigitalPakt Schule“ hält die Digitalisierung auch endlich Einzug in deutsche Bildungseinrichtungen: Intelligente Whiteboards werden in den Schulen installiert, digitale Arbeitsplätze in den Bibliotheken geschaffen, die ersten Schritte zu intelligenten Lehrmethoden unternommen. Dennoch ist es um digitale Formate in der Lehre an den Hochschulen Deutschlands vielfach noch schlecht bestellt. So hatte das „Hochschulforum Digitalisierung“ im vergangenen Jahr festgestellt, dass vielen Hochschulen die Entwicklung von Online- 12 Leg jetzt los und bleib am Ball! Vorlesungen personell, technisch und didaktisch zu aufwendig ist. Deutschland scheint auf der Stelle zu treten. Und dann plötzlich - quasi über Nacht - bringt die Corona-Pandemie das deutsche Bildungssystem zum Erliegen. Homeschooling und Homestudying sind Begrifflichkeiten, die erst einmal erfunden und im deutschen Sprachgebrauch etabliert werden müssen. Die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen und den daraus resultierenden Fragestellungen stellt das deutsche Bildungswesen vor eine nie dagewesene Herausforderung. Die Welt scheint im ersten Moment stillzustehen, bevor sie sich plötzlich rasend schnell zu drehen beginnt. Innerhalb weniger Tage müssen Regierung, Schulen und Universitäten Pläne für Online-Vorlesungen entwickeln, Plattformen zum Austausch müssen geschaffen, neue Strukturen und Prozesse festgelegt werden. Erstmals stellt sich die Frage nach der technischen Ausstattung der Lehrenden und Lernenden, sprich der Dozenten und Studenten. Reicht die Bandbreite aus, um Online-Präsenz-Veranstaltungen zu halten und an diesen teilzunehmen? Hat wirklich jeder Student das passende technische Equipment, um dem Unterricht folgen zu können? Halten die Universitäts-Server dieser Auslastung stand? Im ersten Schritt wird der Semesterbeginn in vielen Bundesländern verschoben. Damit gewinnen alle Beteiligten Zeit, um das Nötigste zu organisieren und den neuen Alltag zu strukturieren. Vor allem Sie als Student werden nun stark gefordert, nicht nur, weil Ihr bisheriger Alltag auf den Kopf gestellt wird. War bis jetzt der Uni-Alltag durch vielerlei Vorgaben geregelt, müssen Sie sich plötzlich neben den Lerninhalten mit ganz anderen Themengebieten beschäftigen. Zeit, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen, neue Strukturen und Prozesse für das Homestudying zu entwerfen, Zeit einen eigenen Plan für das kommende digitale Semester zu erarbeiten. 1 Nicht verzweifeln - Veränderung als Chance sehen 13 Gleichzeitig müssen Sie dafür Sorgen tragen, dass Sie stets motiviert und mit Engagement am Ball bleiben. Solch stark einschneidende Veränderungen können einerseits als Chance für etwas Neues empfunden, andererseits als völlige Katastrophe wahrgenommen werden. Sie verlangen auf jeden Fall einiges von Ihnen ab. Die folgende Übung soll Ihnen helfen, das „Chaos“ in Ihrem Kopf zu sortieren. Übung: Meine Vorstellung vom digitalen Semester Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und überlegen Sie, welche Vorstellung Sie von einem digitalen Semester haben. Was verbinden Sie damit? Handelt es sich eher um Befürchtungen oder sehen Sie der Herausforderung eher sorglos entgegen? Wo würden Sie sich auf dem untenstehenden Spektrum der Vorstellungen einordnen? 14 Leg jetzt los und bleib am Ball! Warum ist es wichtig, dass Sie sich frühzeitig ein Bild vom digitalen Semester, Ihren damit verbundene Sorgen und Ängsten, Vorstellungen und Ideen machen? Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: Ihre individuellen Vorstellungen wirken sich darauf aus, wie Sie an die kommenden Aufgaben herangehen, wie Sie mit möglichen Problemen und Hindernissen umgehen und die Chancen für sich nutzen werden. Beim Formen von Vorstellungen greifen Sie dabei auf verschiedene Quellen wie zum Beispiel persönliche Erfahrungen zurück. Liegen diese nicht vor, werden Sie Vergleiche zu Situationen mit ähnlichen Anforderungen ziehen oder sich auf Erfahrungen anderer - meist nahestehender Personen mit ähnlichen Fähigkeiten - berufen. Auf diese Weise lassen sich die verschiedenen Vorstellungen vom rein digitalen Arbeiten erklären. Vielleicht ist die Situation für Sie gänzlich neu, andere Studierende haben bereits erste Erfahrungen mit digitalem Arbeiten gemacht. Und auch wenn Sie kein Digital Native sind, liegen Ihnen doch bereits vielerlei Informationen vor, die sich auf die Vorstellung eines digitalen Semesters auswirken und Hinweise über Chancen und Risiken geben, die im Homestudying auftreten können. Übung: Chancen und Risiken beim Homestudying Denken Sie an Ihr digitales Studium und die damit verbundenen neuen Herausforderungen: Auf welche Probleme oder Hindernisse könnten Sie stoßen? Welche Chancen und Vorteile bringt die neue Situation für Sie mit sich? Listen Sie Ihre zentralen Ideen auf: 1 Nicht verzweifeln - Veränderung als Chance sehen 15 Chancen 1)________________________________________________________________________________ 2)________________________________________________________________________________ 3)________________________________________________________________________________ 4)________________________________________________________________________________ 5)________________________________________________________________________________ Risiken 1)________________________________________________________________________________ 2)________________________________________________________________________________ 3)________________________________________________________________________________ 4)________________________________________________________________________________ 5)________________________________________________________________________________ Würden Sie nun die von Ihnen angefertigte Liste mit denen Ihrer Kommilitonen vergleichen, fiele Ihnen mit Sicherheit auf, dass es einerseits Probleme gibt, die andere Studenten mit Ihnen teilen, aber auch Risiken, die nur Ihnen aufgefallen sind. Ebenso verhält es sich mit den wahrgenommenen Chancen, die die neue Situation für Sie mit sich bringen kann. Dies ist völlig natürlich und in erster Linie von den bereits erlebten Situationen und Erfahrungen abhängig, aber auch von Ihrem persönlichen Naturell. Nutzen Sie nun das erworbene Wissen, um sich der neuen Herausforderung zu stellen. Vertrauen Sie auf Ihre eigenen Fähigkeiten, suchen Sie den Austausch 16 Leg jetzt los und bleib am Ball! mit anderen Studierenden, um mögliche Probleme zu lösen, unterstützen Sie sich gegenseitig. Bitte bedenken Sie stets: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Nicht alles kann von Anfang an perfekt laufen. Verzweifeln Sie nicht, wenn mal etwas schief geht, geben Sie nicht auf, wenn die ersten neu gedachten digitalen Prozesse und Strukturen noch nicht perfekt passen. „Übung macht den Meister! “ Lassen Sie sich auf diese Art des Studierens ein! Richten Sie Ihr Augenmerk auf die Chancen, die diese Herausforderungen mit sich bringen und vergessen Sie nicht, sich zwischendurch für Ihre geleistete Arbeit und Ihre erreichten Ziele zu belohnen. 2 Das eigene Zeitverhalten Was ist Zeitmanagement? Die Zeit läuft. Und läuft. Und läuft. Und immer viel zu schnell. „Wie soll ich das alles nur schaffen? “ „Dafür habe ich keine Zeit! “ „Mein Tag hat doch auch nur 24 Stunden! “ Diese Sätze sind Ihnen sicherlich geläufig und Sie haben mindestens einen davon mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal selbst benutzt. Um den Begriff des Zeitmanagements zu erklären, gibt es viele verschiedene wissenschaftliche Definitionen, die meist mehr für Verwirrung als für Erleuchtung sorgen. Deshalb finden Sie in Folge eine kleine Anekdote, die Ihnen die wichtigsten Informationen zum Thema Zeitmanagement liefert. Praxisbeispiel Ein weiser Professor und Zeitforscher wurde eines Tages gebeten, einen guten Vortrag über den sinnvollen Umgang mit der Zeit zu halten. Doch anstatt zügig mit der Vorlesung zu beginnen, betrachtete er seine Zuhörer eine Weile und verkündete dann: „Wir werden ein Experiment durchführen“. Er ging zu einem Tisch, auf dem ein sehr großer Glaskrug stand. Niemand wusste, was das zu bedeuten hatte. Der Professor legte nun nach und nach ein Dutzend großer Steine in den Krug. Als der Krug bis zum Rand hin gefüllt war und kein weiterer Stein mehr im Gefäß Platz hatte, fragte er 18 Leg jetzt los und bleib am Ball! in die Runde: „Ist der Krug jetzt voll? “ „Ja“ kam die einstimmige Antwort. „Wirklich? “, fragte der Professor. Unsicherheit machte sich unter den Anwesenden breit. Der Professor eilte hinaus in den Vorbereitungsraum und kam mit einem Becher mit kleinen Kieselsteinen zurück. Diese schüttete er sorgfältig auf die Steine im Krug, so dass die Steinchen sich verteilen konnten und durch die Lücken zwischen den großen Steinen rieselten. Es passten eine ganze Menge kleiner Steinchen noch in den Krug, bis er so gefüllt war, dass er keine weiteren Kieselsteine mehr aufnehmen konnte. Das Publikum staunte, und als der Professor wieder fragte: „Ist der Krug jetzt voll? “, waren alle verunsichert, obwohl der Krug augenscheinlich bis zum Rand gefüllt war. Einer der Zuschauer meinte, „Es sieht so aus als ob, aber wahrscheinlich ist er es nicht.“ Der Professor lächelte, verschwand erneut und kehrte mit einem Eimer Sand wieder, den er vorsichtig in den Krug rieseln lies. Der Sand füllt die Räume zwischen den großen Steinen und den Kieselsteinen auf. Und siehe da es passte doch noch allerhand Sand in den Krug hinein, bis auch der Sand bis zum oberen Rand des Gefäßes reichte. Als der Professor fragte, “Ist der Krug nun voll? “, antwortete sein Publikum ohne Zögern: „Nein“. Der Professor verließ noch einmal den Raum und kam mit einer Flasche Bier zurück. Er 2 Das eigene Zeitverhalten 19 öffnete sie vor den Augen seiner Zuschauer und schüttete den ganzen Inhalt in den bereits bis oben gefüllten Krug. „Was sagt Ihnen dieses Experiment? “. Nach einer kurzen Pause sprach er weiter: „Das Experiment macht deutlich, wie entscheidend es beim Auffüllen auf die Reihenfolge ankommt. Nur wenn wir die großen Steine als erstes in den Krug legen, passt alles andere später hinzu. Wenn wir die großen Steine zum Schluss hineinlegen wollten, nach dem Sand und den Steinchen, dann würden wir sie kaum noch unterbringen.“ Der Professor schwieg eine Weile und fragte dann: „Was sind die großen Steine in Ihrem Leben“. Er machte eine Pause und fragte weiter „Ihre Gesundheit? Ihre Familie, Kinder, Freunde? Ein Hobby? Das Umsetzen Ihrer Träume? Was auch immer es ist, setzen Sie es an die erste Stelle. Sonst finden Sie am Ende vielleicht keinen Platz mehr dafür. Denn wenn Sie Ihr Leben mit Kleinigkeiten, wie zu vielen Kieselsteinen und zu viel Sand, füllen, fehlt Ihnen am Ende die Zeit für das, was wirklich wichtig ist. Deshalb fragen Sie sich immer wieder: „Was sind die großen Steine in meinem Leben? “, und legen Sie diese als erstes in den Krug Ihres Daseins“. Vom Sand des Alltags wird immer noch eine Menge reingehen, aber wir vergessen uns nicht und erlauben ihm nicht mehr, uns von unseren Zielen abzubringen. „Und was hat es mit dem Bier auf sich? " fragt ein Student. „Naja, die Erfahrung zeigt: Ihr Terminkalender kann noch so voll sein - Zeit für eine Flasche Bier, oder ein anderes Getränk Ihrer Wahl, 20 Leg jetzt los und bleib am Ball! vorzugsweise natürlich gemeinsam mit guten Freunden, sollten Sie immer übrig haben! “ antwortete der Professor. Erst wenn Sie in der Lage sind, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden und Prioritäten zu setzten, können Sie die vorhandene Zeit effektiv nutzen. Denn Zeit vergeht objektiv immer gleich schnell und es steht Ihnen jeden Tag das gleiche Kontingent an Zeit zur Verfügung. Zeit kann man also nicht managen - managen können Sie nur Ihre Arbeitsweise, sich selbst, Strukturen und Prozesse. Was für ein Zeit-Typ bin ich? Gehören Sie zu den Menschen, die schon bei Morgengrauen putzmunter sind und gut gelaunt aus dem Bett kommen? Oder schlafen Sie lieber länger, weil Sie erst müde werden, wenn bereits die ersten Vögel zwitschern? Sind Sie also eher eine Lerche, die anfallende Aufgaben vormittags am besten lösen kann oder gehören Sie zu der Fraktion der Eulen, die morgens überhaupt nicht aus dem Bett kommt, dafür bis spät in die Nacht konzentriert arbeiten kann? Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus. Nach welchem Rhythmus Sie am liebsten leben, bestimmt Ihre innere Uhr. Sie ist der biologische Taktgeber, über den jeder Mensch verfügt. Wie diese Uhr tickt, bestimmen nicht nur Sie und Ihr Wecker, sondern auch Ihre Gene, sie ist also nicht veränderbar. Die vielen Strukturen und Zeitpläne, die das Leben bestimmen, sind häufig wider dem natürlichen Biorhythmus. Während Ihnen im Normalfall nichts anderes übrig bleibt, als Ihre Eule oder Lerche zu ignorieren, können Sie im Rahmen des Homestudying Ihren Tagesplan gezielt Ihrem eigenen Biorhythmus anpassen. 2 Das eigene Zeitverhalten 21 Wenn Sie also gerne einmal länger schlafen, können Sie dies mit gutem Gewissen tun, wenn Sie dafür später zur Hochform auflaufen. Wenn Sie morgens um 8 Uhr bereits am Schreibtisch sitzen, dürfen Sie hingegen schon am Nachmittag Feierabend machen. Praxistipp Legen Sie die wichtigen Tätigkeiten in die Tageszeit, in der Sie in Topform sind, und verlagern Sie die unwichtigen Tätigkeiten in einen Zeitraum, in dem Ihre Konzentration sinkt. Der Biorhythmus ist eine Art innerer Zeitplan, der sich über den gesamten Tag zieht und Ihr Befinden ebenso wie verschiedene Leistungs- und Erschöpfungs- 22 Leg jetzt los und bleib am Ball! phasen beeinflusst. Die Effekte des Biorhythmus äußern sich somit in Ihrem persönlichen Energielevel, der damit verbundenen Produktivität, Ihrer Stimmung und nicht zuletzt in Ihrem Schlafverhalten. Mit dem erworbenen Wissen sind Sie nun in der Lage, Ihren eigenen Biorhythmus zu analysieren und Ihren Tätigkeitsplan daran zu orientieren. Die nächste Übung soll Sie bei der Selbstreflexion unterstützen. Übung: Die eigene Leistungskurve ermitteln Beobachten Sie sich und Ihre täglichen Routinen mindestens eine Woche lang. ▶ Wann fühlen Sie sich wohl? ▶ Wann geht Ihnen die Arbeit kinderleicht von der Hand? 2 Das eigene Zeitverhalten 23 ▶ Wann brauchen Sie eine Pause? ▶ Wann haben Sie Ihre besten Ideen / finden einfach Lösungen? Schreiben Sie die Ergebnisse in einem Tages-Stunden-Kalender auf und visualisieren Sie so Ihre durchschnittliche Leistungskurve. Mit diesen gewonnen Erkenntnissen planen Sie im nächsten Schritt Ihre Tätigkeiten. Sicherlich werden Sie Ihre Produktivität steigern, effizienter und entspannter arbeiten können. Seien Sie gespannt und überraschen Sie sich selbst! Welche Zeit-Gewohnheiten habe ich? Gewohnheiten sind automatische Prozesse, die Ihnen im Alltag helfen. Diese Routine steuert nicht nur Ihr Verhalten, sondern auch Ihr Denken und Fühlen sowie den Umgang mit Ihnen selbst und anderen. Gewohnheiten lotsen Sie dabei ganz unbewusst durch den Alltag. 24 Leg jetzt los und bleib am Ball!  In welches Hosenbein steigen Sie morgens zuerst?  Auf welcher Seite beginnen Sie Ihre Zähne zu putzen?  Wann trinken Sie Ihren ersten Kaffee?  Zu welchem Zeitpunkt blicken Sie auf Ihr Smartphone? Ihre Gewohnheiten haben Sie im Laufe des Lebens erlernt und spielen diese jetzt täglich mechanisch ab. Gewohnheiten geben Ihnen die Möglichkeit, routinierte Tätigkeiten nicht immer wieder neu planen und überdenken zu müssen, sondern Entscheidungen vollautomatisch zu treffen. Die Routine verschafft Ihnen also die Zeit, sich mit den wirklich wichtigen Dingen auseinanderzusetzen. Gewohnheiten sind hilfreich und entsprechend häufig anzutreffen, wenn Tätigkeiten bekannt und sehr ähnlich sind. Ein typischer Alltag ist genau so aufgebaut. Er ist von sehr ähnlichen, wiederkehrenden Aufgaben geprägt, die mit Gewohnheiten gelöst werden. Beispielsweise stehen Sie jeden Morgen auf, ziehen sich in der gewohnten Reihenfolge und Weise an, bereiten sich ein Frühstück zu und putzen sich die Zähne. Diese Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Dabei sind nicht nur Ihre Handlungen im privaten Umfeld, sondern auch im Rahmen Ihrer studentischen Tätigkeit von Gewohnheiten geprägt. Wie beinahe alles auf der Welt lassen sich auch Gewohnheiten klassifizieren. Dabei unterscheidet man drei Gewohnheitstypen: Verhaltens-Gewohnheiten Das Gehirn ist so konstruiert, dass es nach mehrmaligem Wiederholen einer Handlung eine Routine dafür entwickelt. Verhaltens-Gewohnheiten laufen automatisch ab und helfen Ihnen gewisse Handlungen schneller, genauer und sicherer abzuwickeln. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Autofahren. Das Öffnen der Tür, das Anlegen des Sicherheitsgurts, der Blick in den Spiegel, das Lösen der 2 Das eigene Zeitverhalten 25 Handbremse, das Starten des Motors - all das sind Handlungen, die Sie sich nicht jeden Tag neu erarbeiten, sondern immer nach dem gleichen Schema abspulen. Denk-Gewohnheiten In Denk-Gewohnheiten spiegeln sich Ihre Werte und Einstellungen wider. Zudem bestimmen sie, wie Sie sich selbst und Ihre eigenen Fähigkeiten, aber auch fremde Personen und Dinge einschätzen. Ihre Denk-Gewohnheiten beantworten Ihnen die Fragen, warum Sie eine Person als intelligent oder großzügig wahrnehmen, was Ordnung für Sie bedeutet, was für Sie gut oder schlecht, richtig oder falsch ist. Falls Sie dem Glaube erliegen, dass Ihre Gedanken und Einschätzungen ein Ergebnis sorgfältigem Abwägens sind, liegen Sie falsch. Statt rationalem Denken spielen Sie eine Denkroutine ab. Daher kommt auch das typische Schubladendenken, wenn Sie einer Ihnen nicht bekannten Person begegnen. Innerhalb von Sekunden ordnen Sie diese einem Stereotyp zu, mit abwägendem Beurteilen hat dies rein gar nichts zu tun. Gefühls-Gewohnheiten Denkmuster beeinflussen auch Ihre Gefühlswelt. Empfinden Sie Ablehnung als schmerzhaft? Wie gehen Sie mit schlechten Nachrichten um? Sind Sie eher ein Optimist oder ein Pessimist? Gefühls-Gewohnheiten sind stark von Ihrer Persönlichkeit abhängig und sorgen dafür, dass Sie in bestimmen Situationen häufig mit den gleichen Gefühlen reagieren. Gefühlsgewohnheiten beschreiben unter anderem, wie schnell Sie verärgert, enttäuscht oder gekränkt sind. Welche Emotion löst Kritik Ihres Dozenten bei Ihnen aus? Wieso sind Sie vom 26 Leg jetzt los und bleib am Ball! Klacken des Kugelschreibers Ihres Kommilitonen genervt? Warum provoziert Sie das Lächeln von Person A, während Sie das Lächeln von Person B zu Höchstleistungen motiviert? Übung: Geliebte und gehasste Gewohnheiten (Schritt 1) Werden Sie sich im ersten Schritt Ihrer Gewohnheiten bewusst und überlegen Sie, ob Sie diese so beibehalten oder ändern wollen. Verhaltens-Gewohnheiten beibehalten ändern 1)________________________________________________ 2)________________________________________________ 3)________________________________________________ 4)________________________________________________ 5)________________________________________________ Denk-Gewohnheiten beibehalten ändern 1)________________________________________________ 2)________________________________________________ 3)________________________________________________ 4)________________________________________________ 5)________________________________________________ 2 Das eigene Zeitverhalten 27 Gefühls-Gewohnheiten beibehalten ändern 1)______________________________________________ 2)______________________________________________ 3)______________________________________________ 4)______________________________________________ 5)______________________________________________ Das Homestudying ist ein guter Zeitpunkt, um alte Gewohnheiten abzulegen und neue zu etablieren, da Ihre alte Routine durch die neuen Gegebenheiten in einem gewissen Maße bereits gestört ist. Kennen Sie Ihre Zeitgewohnheiten eigentlich? Passen diese zu Ihrem Biorhythmus? Welche Verhaltensgewohnheiten spulen Sie jeden Tag automatisch ab? Sind diese sinnvoll? Gibt es Denkgewohnheiten, über die Sie sich schon lange ärgern, oder Gefühlsgewohnheiten, die Sie gerne ablegen möchten? Übung: Geliebte und gehasste Gewohnheiten (Schritt 2) Falls Sie im ersten Schritt zu der Erkenntnis gekommen sind, dass es sich lohnen würde, die ein oder andere Gewohnheit ad acta zu legen, gehen Sie jetzt noch einmal in sich und überlegen sich, wie Sie die alte Gewohnheit ersetzten möchten. 28 Leg jetzt los und bleib am Ball! Beispiel: Ich möchte morgens auf nüchternen Magen keinen Kaffee mehr trinken. Dafür trinke ich jetzt Tee. Und jetzt sind Sie dran! ▶ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ▶ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ▶ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ▶ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ 3 Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen Welche Ziele habe ich? Wir halten fest: Zeit kann man nicht managen - managen können Sie nur Ihre Arbeitsweise, sich selbst, Strukturen und Prozesse. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie eine Vorstellung davon haben, was Sie gerne erreichen möchten, bis wohin Sie überhaupt kommen wollen. Etwas „managen“, das heißt strukturiert abzuarbeiten, können Sie nur, wenn Sie wissen, warum und wieso Sie dies überhaupt tun. Kurzum: Sie benötigen ein Ziel vor Augen. Zu häufig werden im Studium lediglich die natürlich immer viel zu knappe Zeit und die verbindlichen Endtermine betrachtet. Das Wichtigste an Ihrem Studium sollte aber das Ergebnis sein, schließlich ziehen Sie Ihr Studium nur deswegen überhaupt durch. Am Anfang Ihres neuen digitalen Semesters sollte also die Frage nach der Zielsetzung stehen: Was wollen Sie in den kommenden 3-6 Monaten konkret erreichen? Praxistipp Durch eine durchdachte Zielsetzung erfährt Ihr digitales Semester bereits eine erste, wenn auch noch sehr abstrakte, Strukturierung. Das Ziel gibt Ihrer Arbeit einen Sinn und eine Richtung und damit eine Daseinsberechtigung. 30 Leg jetzt los und bleib am Ball! Gerade jungen Menschen fällt es häufig schwer, Ziele klar und deutlich und vor allem präzise genug zu formulieren. Tatsächlich handelt es sich dabei aber eher um Wünsche, Idealvorstellungen und Träume, die man vom Studium hat - zumeist leider vollkommen unrealistisch, nicht erfüllbar und vor allem nicht überprüfbar. Das ist auch der Grund, warum Ziele schnell wieder beerdigt und nicht weiterverfolgt werden. Damit Ihnen das nicht passiert, ist es hilfreich, eine definierte Methodik wie z.B. die SMART-Methode zur Zielformulierung anzuwenden. Methodisch formulierte Ziele stellen sicher, dass diese überprüfbar sind. Das bedeutet, dass der Erfolg (oder Misserfolg) sichtbar gemacht werden kann. Das bloße Benennen von reinen Erwartungen oder unspezifischen Anforderungen genügt nicht, um eine für Ihr digitales Semester notwendige und angemessene Qualitätskontrolle durchzuführen. SMARTe Zielformulierung 3 Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen 31 Hinter dem Akronym SMART verbirgt sich die Definition von Zielen nach den Kriterien S = spezifisch (specific), M = messbar (measurable), A = attraktiv (achievable), R = realistisch (realistic) und T = terminiert (timebound).  Spezifisch: Ziele dürfen nicht vage oder unpräzise sein. Ziele müssen eindeutig, klar und auf den Punkt genau definiert werden.  Messbar: Ziele müssen skalierbar sein. Das heißt, es müssen bestimmte Kriterien festgelegt werden, nach denen eindeutig der Erfolg oder Misserfolg der Zielsetzung gemessen werden kann.  Attraktiv: . Ziele dürfen die betroffenen Personen weder übernoch unterfordern. Alle an der Zielsetzung Beteiligten sollen das Ziel für ansprechend und erstrebenswert halten.  Realistisch: Ziele dürfen nicht unmöglich sein, sondern müssen mit angemessenen Mittel erreichbar sein. Im vorgegebenen Zeitrahmen mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen muss das Ziel auch machbar sein.  Terminiert: Ziele müssen (immer) mit fixen Daten festgelegt werden können. Das Projekt definiert sich über seine zeitliche Begrenzung mit Anfang und Ende. Dies muss sich bereits in der Zieldefinition widerspiegeln. Machen Sie sich bewusst: Klare Ziele helfen Ihnen die gegebene und meist stark begrenzte Zeit sinnvoll nutzen zu können. Sobald Sie wissen, wohin die Reise gehen soll, können Sie starten. Und noch ein Tipp: Verschriftlichen Sie Ihre Ziele. Dies kann ein Eintrag in Ihrem Semester-Tagebuch sein, aber genauso gut in großen Lettern als eine Art Slogan über Ihrem Arbeitsplatz platziert sein. 32 Leg jetzt los und bleib am Ball! Beispiel für eine ungenügende Zielformulierung: „Ich möchte nicht immer alles auf den letzten Drücker erledigen! “ Nicht immer alles bis auf die letzte Minute aufschieben ist ein Ziel, das die meisten von Ihnen nachvollziehen können. Aber was ist damit eigentlich konkret gemeint? Wann genau ist denn dieser „letzte Drücker“ und was heißt es, Aufgaben „früher“ oder „rechtzeitig“ zu erledigen? Das Ziel, wie es hier formuliert ist, ist nicht spezifisch genug, es ist nicht messbar. Realistisch ist es prinzipiell natürlich, aber: Welche einzelnen Schritte müssen Sie gehen, um Aufgaben ohne Aufschieben und weniger gestresst zu erledigen? Welche Aufgaben meinen Sie eigentlich konkret damit? Wie müssen Sie dabei Ihre Zeit planen und einteilen, wie Ihre Arbeitsphasen strukturieren? Und, zu guter Letzt, von welchem Zeitraum sprechen Sie? Ein klar definierter Zeitpunkt, an dem Sie beispielsweise eine Hausarbeit abgeben möchte, ist realistischer zu erreichen, als sich einfach nur vorzunehmen, sich weniger ablenken zu lassen. Beispiel für eine gute Formulierung von „Studienerfolg“: „Ich möchte in diesem Semester meine Hausarbeiten in den Seminaren X und Y jeweils eine Woche vor dem Abgabetermin abgabefertig haben, um gelassener zu sein und genug Zeit für eine eventuelle Überarbeitung zu haben.“ Nun ist das Ziel immer noch, die anstehenden Aufgaben und Projekte nicht auf den letzten Drücker fertigzustellen. Neu ist aller- 3 Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen 33 dings: Der Zeitpunkt, an dem die Aufgaben idealerweise erledigt sein sollen, ist definiert (eine Woche vor eigentlichem Abgabetermin), das Ergebnis ist konkretisiert (die Hausarbeiten sind abgabefertig) und auch der Zielbereich ist präzisiert (Hausarbeiten aus Seminar X und Y). Außerdem ist bereits benannt, wozu dieses Ziel erreicht werden soll: Nämlich um den eigenen Stress und Zeitdruck durch das Aufschieben zu reduzieren. Indem das Ziel auf konkrete Seminare und einen klar benannten Zeitpunkt ausgerichtet ist, schaffen Sie Klarheit darüber, was Sie genau erreichen möchten. In einem nächsten Schritt ist es nun leichter, den Arbeitsprozess auf den angepeilten Termin hin auszurichten. Dadurch wird auch das Anfangen erleichtert und Ihre Motivation gesteigert, die Aufgaben auch wirklich rechtzeitig zu erledigen. Weitere Beispiele für SMARTe Ziele  „Für meine Seminararbeit werde ich bis Montag einen ersten Entwurf meiner Einleitung sowie der Gliederung verfassen, beides zusammen soll 2 Seiten umfassen.“  „Ich werde bis heute Nachmittag 14: 00 Uhr die ersten 10 Seiten des Textes gelesen haben und mir die Kernthesen notieren.“  „Am Samstag nehme ich mir zwei Stunden Zeit, um vier Übungsaufgaben aus meinem Mathe-Tutorium zu rechnen.“ Und jetzt sind Sie dran! 34 Leg jetzt los und bleib am Ball! Übung: Zielsetzung mittels SMART Schritt 1: Wählen Sie sich ein bestimmtes Ziel für das anstehende digitale Semester aus, welches Sie auf jeden Fall erreichen wollen: __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ Schritt 2: Definieren (das heißt: ausgestalten) Sie Ihr Ziel mit Hilfe der SMART-Kriterien: S: _____________________________________________________________________________ M: _____________________________________________________________________________ A: _____________________________________________________________________________ R: _____________________________________________________________________________ T: _____________________________________________________________________________ Tipp: Die Kontrollfragen der folgenden Tabelle helfen Ihnen dabei! 3 Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen 35 Was ist mir wirklich wichtig? Wenn Ihnen das Setzen von Zielen schwerfällt (keine Sorge: damit sind Sie nicht allein), ist vielleicht die nachfolgende Methode eher etwas für Sie. Eine andere Herangehensweise kann es sein, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sich anstatt auf seine Ziele auf das, was wirklich wichtig ist zu konzentrieren, um die gegebene Zeit dafür sinnvoll zu nutzen. Nur: Was ist Ihnen wirklich wichtig? Was ist entscheidend und was ist das, worauf Sie sich täglich konzentrieren sollten? Haben Sie schon einmal von der „Eat the Frog“-Methode gehört? Nein; nun, der Frosch ist derjenige, der Ihnen diese 36 Leg jetzt los und bleib am Ball! Frage beantworten kann, zumindest wenn es nach Brian Tracy geht, der diese Methode postuliert hat. Brian Tracy geht davon aus - und das können wir tatsächlich sehr oft an uns selbst beobachten -, dass der Mensch gerne jeden Tag aufs Neue mit den eher leichten Dingen beginnen möchte, anstatt mit den wirklich wichtigen Dingen anzufangen. Dieses „sich warm machen“ oder auch „erst einmal reinkommen“ in den Arbeitsprozess mag durchaus Sinn machen, kostet aber leider unendlich viel Zeit. Denn gerade all diese kleinen Dinge geben uns zwar einzeln ein gutes Gefühl, rauben uns in Summe aber unsere bereits verplante Zeit. Oder würden Sie E-Mails checken, Ihr Social-Media-Profil aktualisieren, WhatsApp-Nachrichten schreiben, Statusmeldungen der besten Freunde prüfen, Spülmaschine ausräumen und Wäsche aufhängen auf Ihre tägliche To-Do-Liste setzen? Wahrscheinlich nein (bzw. das hängt von Ihrem Organisations-Typ ab). Wir beginnen also unseren Tag mit Kleinkram und dem Erledigen von „dies und das“, ohne bei der eigentlichen Aufgabe überhaupt anzukommen. Irgendwann ist die Zeit dann so weit fortgeschritten, dass es heute auch nicht mehr lohnt, überhaupt noch damit zu beginnen. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag … Brian Tracys Prinzip beruht auf dem englischen Sprichwort „Eat the frog! “ Was frei übersetzt bzw. interpretiert werden kann mit: „Wenn man jeden Morgen zum Frühstück einen lebendigen Frosch isst, kann man sicher sein, dass einem nichts Schlimmeres mehr an diesem Tag passieren wird.“ Der Frosch steht dabei für die ekeligste, schwierigste - gleichzeitig aber auch wichtigste! - Aufgabe des Tages. Wenn man diese „geschluckt“, das heißt erledigt hat, kann einem für den Rest des Tages nichts Schlimmeres mehr passieren. 3 Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen 37 Wie wunderbar! Wenn Sie es also schaffen, die Aufgabe mit dem größten Aufschiebe-Potential („the Frog“) gleich morgens als allererstes zu erledigen, werden Sie nicht nur für den Rest des Tages ein gutes Gefühl haben, denn Sie haben es geschafft, sondern auch für den Rest des Tages viel produktiver sein, weil Ihnen alle folgenden Aktivitäten leichter von der Hand gehen werden. Übung: Die eigenen Frösche identifizieren Schritt 1: Aufgaben finden Was sind Ihre nervigsten Aufgaben? Wozu müssen Sie sich am allermeisten überwinden? Was schieben Sie schon seit Ewigkeiten vor sich her? (1) _____________________________________________________________________________ (2) _____________________________________________________________________________ (3) _____________________________________________________________________________ (4) _____________________________________________________________________________ (5) _____________________________________________________________________________ Schritt 2: Aufgaben streichen Welche Aufgaben davon haben keinen direkten Einfluss auf Ihre Ziele bzw. auf Ihr Studium oder das anstehende Semester? Welche dieser Aufgaben bringen Sie im Studium nicht weiter? (1) _____________________________________________________________________________ (2) _____________________________________________________________________________ (3) _____________________________________________________________________________ 38 Leg jetzt los und bleib am Ball! (4) _____________________________________________________________________________ (5) _____________________________________________________________________________ Ergebnis: Alle aufgelisteten Aufgaben, die Sie nicht gleich wieder gestrichen haben, weil sie keine Relevanz haben, sind Ihre Frösche! Beginnen Sie damit - jetzt gleich! Wie setze ich Prioritäten? Nun kann es aber immer noch sein, dass all die Aufgaben, die Sie auf Ihrer großen To-Do-Liste stehen haben (das können ein einfacher Zettel, eine professionelle Excel-Tabelle oder auch nur ein Gedankenwirrwarr in Ihrem Kopf sein), nicht alle an einem Tag erledigt werden können. Und auch wenn Sie mit dem Frosch am Morgen beginnen, stehen am Abend immer noch offene Punkte auf Ihrer Liste und vermiesen Ihnen die Vorfreude auf einen „entspannten“ nächsten Tag oder ein arbeitsfreies Wochenende. Es wird Zeit zu priorisieren! Priorität leitet sich ab vom lateinischen Wort „prio“, was erst einmal nur „vor“ bedeutet, aber genau das tatsächlich meint: Priorität haben die Dinge, die vor den anderen Dingen erledigt werden müssen. Eine Methode zur Priorisierung, die hier vorgestellt werden soll, ist das sogenannte Eisenhower-Prinzip, benannt nach dem US-Präsidenten General Dwight D. Eisenhower, der in einer Rede über die beiden Determinanten Dringlichkeit und Wichtigkeit von Problemen referiert hat. 3 Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen 39 Laut dem Pareto-Prinzip sind gerade einmal 20% der Aufgaben, die wir erledigen müssen, wirklich wichtig. Die übrigen 80% sind eher nebensächliche Aufgaben, die aber dummerweise meistens dringend sind. Wichtige Aufgaben bringen Sie Ihren Zielen näher, dringende Aufgaben erfordern dagegen Ihre unmittelbare Aufmerksamkeit, haben aber leider keinen großen Einfluss auf die Erreichung Ihrer Ziele. Sie müssen sich also im besten Fall genau darauf konzentrieren was wirklich wichtig und was gleichzeitig dringend ist. Doch leider zeigen viele Menschen eine Tendenz dazu, erst die Nebensächlichkeiten, also das was weder wichtig noch dringend ist, anzugehen. Die typische „Aufschieberitis“ setzt ein (mehr dazu erfahren Sie in: Besieg den inneren Schweinehund! ) Sie brauchen also eine Methodik, um Ihre Aufgaben zunächst klassifizieren und dann priorisieren zu können. Das Eisenhower-Prinzip schlägt dafür zwei Dimensionen zur Kategorisierung vor: Wichtigkeit und Dringlichkeit (die beiden Dinge, von denen schon Eisenhower sprach), aus welchen sich vier Felder oder besser gesagt vier Kategorien, bilden lassen. 40 Leg jetzt los und bleib am Ball!  Kategorie A (Prio A) Dies sind alle Aufgaben, die wichtig und dringend sind. Sie haben die höchste Priorität und müssen sofort und zwar von Ihnen selbst erledigt werden (z.B. beim Uni-Helpdesk anrufen, um Ihre Anmeldedaten für die Online- Vorlesung heute Nachmittag freischalten zu lassen).  Kategorie B (Prio B) Hierbei handelt es sich um alle Aufgaben, die zwar wichtig sind, aber nicht dringend erledigt werden müssen. Diese Aufgaben müssen Sie zwar selbst erledigen, aber nicht heute. Streichen Sie diese Aufgaben von Ihrer heutigen To-Do-Liste und legen Sie stattdessen gleich einen Termin fest (z.B. Skype- Meeting mit dem Professor zur Besprechung des Hausarbeits-Titels auf nächste Woche Dienstag legen).  Kategorie C ( (Prio C) Das sind alle Aufgaben, die zwar nicht wichtig, dafür aber besonders dringend sind. Für diesen Typ gibt es prinzipiell 2 Möglichkeiten damit umzugehen: Sie können Aufgaben dieser Art an Andere delegieren (weil Sie nicht wichtig sind) oder Sie können (falls möglich) diese Aufgaben verschieben (z.B. zur Recherche für Ihre Hausarbeit hatten Sie sich 3 Bücher ausgeliehen, die nun in die Bibliothek zurück gebracht werden müssen: Sie könnten Ihren Mitbewohner fragen, ob er heute noch in der Uni unterwegs ist und die Bücher für Sie mitnehmen kann. Oder Sie schauen auf der Internet-Seite der Bibliothek nach, ob Sie die Bücher verlängern könnten bzw. auf Grund der Corona-Beschränkungen veränderte Rückgabebedingungen herrschen).  Kategorie D ( Prio D) Und auch dies wird es geben: Aufgaben, die weder wichtig noch dringend 3 Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen 41 sind! Leider werden dies natürlich ausgerechnet die Dinge sein, welche Ihnen am meisten Spaß machen - und trotzdem, hier gilt nur eins: Streichen. Übung: Prioritäten setzen Schritt 1: Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit ordnen Listen Sie alle für den morgigen Tag geplanten Aktivitäten auf und vergeben Sie eine Priorität (A, B, C oder D) Aufgaben A B C D 1)_________________________________________________ 2)_________________________________________________ 3)_________________________________________________ 4)_________________________________________________ 5)_________________________________________________ Schritt 2: Prioritäten prüfen Wie viel Prozent Ihrer Zeit planen Sie für welche Priorisierungs- Kategorie aufzubringen? Prio A) _______________ % Prio B) _______________ % Prio C) _______________ % Prio D) _______________ % 42 Leg jetzt los und bleib am Ball! Praxistipp Kehren Sie das Pareto-Prinzip um! 80% Ihrer Aufgaben sollten Prio A oder Prio B haben, 20% Ihrer Zeit verwenden Sie für Prio C- Tätigkeiten, und alles was Prio D hat, streichen Sie ganz. Es sei denn, Ihre Prio D-Tätigkeiten dienen ganz bewusst der Erholung und Entspannung, dann dürfen Sie diese zeitlich begrenzt und höchst bewusst natürlich gerne einplanen! Wichtig auch für das Arbeiten mit einer priorisierten Aufgabenliste: Verplanen Sie niemals den ganzen Tag, sondern planen Sie genügend Pufferzeiten ein. Eine Tagesplanung, die minutiös 100% des Tages verplant, wird niemals aufgehen und Sie letztendlich nur frustrieren, enttäuschen und vor allem demotivieren. 4 Das Semester zeitlich planen Wie plane ich meinen Tag? Der neue Semesterplan ist draußen und enthält wieder einmal jede Menge Veranstaltungen, teilweise sehr früh am Morgen, teilweise sehr spät am Abend und manche Zeitfenster sind sogar doppelt belegt. Wie soll das Tag für Tag funktionieren? Gerade am Anfang des Semesters herrscht bei den meisten Studierenden ein überwältigendes Chaos, das es zunächst einmal zu sortieren gilt. Dass nun alle Veranstaltungen über virtuelle Kanäle mit unterschiedlichen Einschreibe- und Anmeldeprozeduren laufen - macht die Sache natürlich kein Stück leichter. Es stellen sich unweigerlich die typischen Fragen: Wie plane ich meinen Tag, wie viel Zeit brauche ich eigentlich wofür und kann ich das überhaupt alles schaffen? Um dies schnell und übersichtlich zu ermitteln, versuchen Sie es einmal mit der der sogenannten ALPEN-Methode. Mit dieser lässt sich schnell und schmerzfrei Ordnung in das vermeintliche Chaos des eigenen Tagesablaufs und der vielen noch zu erledigenden Aufgaben bringen. Das Akronym ALPEN steht dabei für die Anfangsbuchstaben des jeweiligen Arbeitsschrittes. Die Methode kann Ihnen dabei helfen, gezielt den eigenen Tagesablauf sowie den eigenen Arbeitsprozess zu strukturieren und zu planen. Die Anwendung dieser Methodik geht über das reine Erstellen einer To-Do-Liste weit hinaus, denn der eigentliche Clou ist es, für jede anstehende Aufgabe konkret abzuschätzen, wie viel Zeit Sie dafür benötigen und wieviel Zeit Sie insgesamt aufbringen können. So zeigt sich schnell, was realistisch an einen Arbeits- 44 Leg jetzt los und bleib am Ball! tag erledigt werden kann und was über das Ziel hinaus schießt, unrealistisch ist und deswegen priorisiert werden muss (Stichwort: Wie setze ich Prioritäten? ) ALPEN-Methode zur Arbeitszeitplanung  Aufgaben notieren Notieren Sie, was Sie heute alles unbedingt erledigen wollen, z.B.: an der ersten Online-Präsenz-Veranstaltungen teilnehmen, Ihre Wochen-Aufgaben in Form einer To-Do-Liste aufschreiben, die Unterlagen für das Seminar, welches nächsten Dienstag beginnt, ausdrucken etc.  Länge einschätzen Versuchen Sie einzuschätzen, wie lange Sie realistisch für die einzelnen Aufgaben benötigen werden. Fragen Sie sich dabei auch: Wie viel Zeit will ich mir dafür nehmen? Ein Beispiel: Man kann Literaturrecherche für 2 Stunden, aber natürlich auch für 2 Tage betreiben. Gibt es Fristen oder Deadlines, die zu beachten sind?  Pufferzeiten einplanen Ganz wichtig: Planen Sie immer genügend Pufferzeiten ein! Als Richtwert sollten Sie maximal 60% des Tages verplanen. Die Erfahrung zeigt, dass Auf- 4 Das Semester zeitlich planen 45 gaben häufig länger als geplant dauern oder etwas Unvorhergesehenes passiert, das Ihren Arbeitsprozess unterbricht. Meist passiert das natürlich immer dann, wenn die Zeit eh schon viel zu knapp bemessen war.  Entscheidungen fällen Entscheiden Sie sich: Welche Aufgaben wollen Sie zuerst bearbeiten? Ein Tipp: Denken Sie an den Frosch (siehe: Was ist mir wirklich wichtig? ). Eine Strategie kann sein, die schwierigsten und dadurch unangenehmsten Aufgaben gleich zuerst zu erledigen, weil dann Ihre Konzentration noch am größten sein wird.  Nachkontrolle Überprüfen Sie sich selbst: Was ist gut gelungen? Was können Sie morgen besser machen? Bewertungskriterien können sein: Was wurde tatsächlich erledigt? Habe ich die eingeplante Zeit eingehalten bzw. um wie viel habe ich die geplante Zeit überschritten? Diese Informationen sind wichtig für jede weitere Tagesplanung und lassen Sie von Tag zu Tag besser und vor allem realistischer in Ihrer Zeitplanung werden! Übung: ALPEN-Methode zur Tagesplanung ▶ Aufgaben notieren (1) _____________________________________________________________________________ (2) _____________________________________________________________________________ (3) _____________________________________________________________________________ ▶ Länge einschätzen (1) _____________________________________________________________________________ 46 Leg jetzt los und bleib am Ball! (2) _____________________________________________________________________________ (3) _____________________________________________________________________________ ▶ Pufferzeiten einplanen (1) _____________________________________________________________________________ (2) _____________________________________________________________________________ (3) _____________________________________________________________________________ ▶ Entscheidungen fällen (1) _____________________________________________________________________________ (2) _____________________________________________________________________________ (3) _____________________________________________________________________________ ▶ Nachkontrolle (1) _____________________________________________________________________________ (2) _____________________________________________________________________________ (3) _____________________________________________________________________________ Arbeitszeiten sinnvoll strukturieren Nun haben Sie Ihren Arbeitstag mit Hilfe der ALPEN-Methode sinnvoll geplant. Damit sind Sie bereits einen guten Schritt weiter gekommen! Das nächste Problem lässt allerdings nicht allzu lange auf sich warten. So nehmen sich Studierende oft einen ganzen Tag Zeit (gut geplant mittels der ALPEN-Methode), um beispielsweise an einer Hausarbeit zu arbeiten. Von der gesamten Zeit, in der Sie 4 Das Semester zeitlich planen 47 dabei an Ihrem Schreibtisch sitzen, nutzen Sie dabei jedoch häufig nur einen Bruchteil für effektives Arbeiten. Aber woran liegt das? Übung: Reflektion der eigenen Arbeitszeitnutzung Erinnern Sie sich an die letzte wissenschaftliche Arbeit, die Sie verfasst haben. Denken Sie dabei an einen möglichst konkreten Arbeitstag, an dem Sie sich viel Zeit für die Bearbeitung der Arbeit genommen haben. Wie haben Sie die Zeit genutzt? Wie viel Prozent der Zeit haben Sie tatsächlich für effektives Arbeiten an der Hausarbeit nutzen können? Was haben Sie in der restlichen Zeit gemacht? Markieren Sie die groben prozentualen Anteile für die einzelnen Tätigkeiten, denen Sie in der als Arbeitszeit geplanten Zeitspanne nachgegangen sind, in der untenstehenden Grafik! 48 Leg jetzt los und bleib am Ball! Wenn Sie die von Ihnen bearbeitete Grafik anschauen, zeigt sich vermutlich, dass zum Einen die Ablenkungen in Form angenehmerer Tätigkeiten („Ich schau nur mal schnell 5 Minuten auf mein Handy“) und zum Anderen die Möglichkeit alternativer Zeitpunkte („Ich habe ja noch 3 Stunden Zeit“) die zentralen Probleme für eine effektive Zeitnutzung sind. Auch Schwierigkeiten, einen Einstieg zu finden verbrauchen häufig viel Zeit und minimieren so das Zeitfenster für effektives Arbeiten. Eine Möglichkeit, diesen Problemen entgegenzuwirken ist eine bessere Strukturierung der Arbeitszeit. Hierbei ist es wichtig, sich klare Zeitfenster zu definieren, die als Arbeitszeitfenster deklariert werden. Daneben sollten auch konkrete Pausenzeiten festgelegt werden, die wiederum sinnvoll gestaltet werden sollten. Praxistipps ▶ Definieren Sie für Ihren Arbeitstag zwei bis drei klar abgegrenzte Arbeitszeitfenster (von… bis…). Beachten Sie bei der Auswahl der Zeitspanne Ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. ▶ Wählen Sie die Startpunkte dieser Zeitfenster klug, indem Sie Ihren Tagesrhythmus (siehe auch: Was für ein Zeit-Typ bin ich? ) in die Planung mit einbeziehen. Fällt es Ihnen beispielsweise schwer, morgens um 8 Uhr mit der Arbeit zu beginnen, so setzen Sie den Startpunkt auf eine spätere Uhrzeit. ▶ Definieren Sie klare Pausenzeiten innerhalb (kurze Pausen) und zwischen (längere Pausen) den Arbeitszeitfenstern. Achten Sie hierbei darauf, dass diese ausreichen, um tatsächlich einen erholenden Effekt zu erzielen. 4 Das Semester zeitlich planen 49 ▶ Versuchen Sie die definierten Zeitfenster einzuhalten und nicht außerhalb der Arbeitsfenster zu arbeiten (auch wenn Sie gerade gut dabei sein sollten). Dies motiviert im nächsten Zeitfenster rasch wieder mit der Arbeit zu beginnen. Machen Sie keine ungeplanten Pausen während der festgelegten Arbeitszeit. ▶ Planen Sie nach dem Ende des letzten Arbeitszeitfensters ausreichend Zeit für ausgleichende Aktivitäten ein. Dies sollten Aktivitäten sein, die Ihnen Spaß bereiten. Oftmals haben Aktivitäten, die körperliche Ressourcen beanspruchen, nach einem langen Arbeitstag besonders erholende Effekte. Die Strukturierung der Arbeitszeit durch deren Unterteilung in verschiedene Zeitfenster minimiert dabei insbesondere das Risiko, sich auf spätere Zeitpunkte zu fixieren, denen bereits eine bestimmte Aufgabe bzw. Funktion zugewiesen ist. Pausen und ausgleichende Freizeit haben, wenn sie ebenfalls sinnvoll gestaltet werden, einen belohnenden Charakter, der wiederum deren Aufschub auf einen späteren Zeitpunkt reduziert. Wie plane ich meine Woche? Mit Hilfe eines sogenannten Arbeitsstrukturplans können Sie nun die einzelnen Wochentage, Teilbereiche (z.B. Hauptfach, Nebenfach) und Arbeitspakete (z.B. Seminarvorbereitung, Hausarbeit schreiben) zeitlich planen. Sie haben bereits Kenntnis über Art und Umfang der anfallenden Aufgaben in Ihrem digitalen Semester. Es ist jedoch noch nicht bekannt, in welcher Reihenfolge die einzelnen Vorgänge durchzuführen sind und welche Abhängigkeiten bzw. zwingend notwendigen Voraussetzungen es gibt. 50 Leg jetzt los und bleib am Ball! Im nächsten Schritt planen Sie daher den zeitlichen Ablauf und erstellen einen Terminplan. Sie können dies natürlich sowohl pro Woche als auch pro Monat anlegen. In jedem Falle müssen Sie die logische und zeitliche Abfolge aller Aktivitäten ermitteln und vor allem die Abhängigkeiten der anstehenden Aufgaben herausarbeiten. Beginnen Sie damit, die Dauer der einzelnen Aufgaben zu ermitteln, indem Sie für jeden Vorgang einen Anfang und ein Ende festlegen. Sie werden schnell feststellen: Manche Aufgaben müssen zwingend zeitlich nacheinander durchgeführt werden, da sie abhängig voneinander sind. Andere wiederum können auch parallel durchgeführt werden, da sie nicht in Abhängigkeit zueinander stehen. Aus diesen Zusammenhängen ergibt sich der sogenannte kritische Pfad Ihrer Wochenplanung. Zur Erstellung eines Terminplans für Ihre digitale Arbeitswoche können Sie alle Aufgaben in einer einfachen Vorgangsliste aufführen, einen Arbeitsstrukturplan zur besseren Übersicht anlegen, ein Balkendiagramm oder einen persönlichen Ablaufplan erstellen. Vorgangsliste Die einfachste Darstellungsform eines Terminplans ist die Auflistung aller anfallenden Aufgaben in logisch zeitlicher Reihenfolge in einer sogenannten Vorgangsliste. Solch eine Liste sollte mindestens den Aufgabentitel, eine kurze prägnante Beschreibung der Tätigkeit sowie Vorgänger- und Nachfolgeraufgaben enthalten. Die Benennung von Vorgängern und Nachfolgern ist wichtig für das Verständnis der Abhängigkeiten. Die benötigte Dauer zur Erledigung der einzelnen Arbeitspakete können Sie schätzen und bereits in die Liste eintragen oder dies später während der Terminplanung ergänzen. 4 Das Semester zeitlich planen 51 Arbeitsstrukturplan Ein Arbeitsstrukturplan kann auch als eine Art Organisationsdiagramm verstanden werden. Auf der obersten Hierarchiestufe steht die Aufgabe als Ganzes (z.B. das aktuelle Semester). Auf der zweiten Ebene verteilen sich Fächer, Seminare oder Teilaufgaben. Auch einzelne Aufgaben kann diese Ebene enthalten. Auf der dritten Ebene drängeln sich Arbeitspakete. Sie sind die kleinsten, nicht mehr teilbaren Komponenten. Arbeitspakete sind in sich geschlossen und einzeln bearbeitbar. Ein guter Arbeitsstrukturplan kann als eine Art Checkliste verstanden und genutzt werden. Sie können sowohl Plandaten anfügen, die Arbeitspakete abhaken, wenn Sie erledigt sind, oder sogar Verantwortlichkeiten verteilen, wenn Sie im Team arbeiten. 52 Leg jetzt los und bleib am Ball! Balkendiagramm Eine weitere Möglichkeit, Ihre Zeitplanung zu gestalten ist die Anfertigung eines Balkendiagramms. Dahinter verbirgt sich eine relativ einfache, aber sehr übersichtliche Art, den Ablauf und die Zusammenhänge verschiedener Tätigkeiten darzustellen. Wenn Sie dieses Planungswerkzeug für Ihre Wochenplanung nutzen möchten, legen Sie den Fokus auf die zeitlich logischen Abhängigkeiten. Bestimmte Aufgaben können erst begonnen werden, wenn andere Aufgaben bereits abgeschlossen sind. Manche Arbeitspakete können sogar erst starten, wenn eine ganze Reihe von Vorarbeiten geleistet und abgeschlossen ist. 4 Das Semester zeitlich planen 53 Praxistipp Definieren Sie Meilensteine für Ihre Zeitplanung. Jeder Meilenstein stellt ein Ereignis besonderer Bedeutung dar. Meilensteine an sich haben keine eigene Dauer und sind auch keine eigenständige Aufgabe. Das Erreichen eines Meilensteins gleicht immer der Fertigstellung von etwas. Meilensteine können also als die Endpunkte eines Arbeitspakets betrachtet werden. Dadurch sind Sie in der Lage, Ihren eigenen Fortschritt zu überwachen und die Qualität Ihrer Arbeit zu sichern. Ein Meilenstein ist erreicht, sobald der vorgelagerte Arbeitsschritt fertig gestellt wurde und kontrolliert werden kann. Je nachdem, ob Sie Ihre Meilensteine in time erreichen, verschieben müssen oder gänzlich verpassen, wird sich die Qualität Ihrer Semesterplanung darstellen. 54 Leg jetzt los und bleib am Ball! Wie gehe ich mit typischen Zeitfressern um? Unter dem Motto „Holen Sie sich Ihre Zeit zurück“ behandelt dieses Kapitel klassische Zeitfresser und die Möglichkeiten, diesen entgegenzuwirken. Es begegnen Ihnen in Ihrem Alltag nicht nur viele Störquellen, die Sie von Ihrem eigentlichen Vorhaben ablenken, sondern auch tatsächliche Tätigkeiten, die enorm viel Zeit in Anspruch nehmen, aber keine adäquaten Ergebnisse zu Tage fördern. Gloria Mark, Professorin an der University of California in Irvine, die über digitale Ablenkungen forscht, hat herausgefunden, dass es nach einer Ablenkung bis zu 23 Minuten dauern kann, bis Sie wieder zu Ihrer ursprünglichen Aufgabe zurück finden. Zeitfresser: Smartphone Das Smartphone ist einer der schlimmsten Zeiträuber der heutigen Zeit. Ob ein Anruf, eine WhatsApp-Nachricht, Social-Media-Mitteilungen oder eine eingehende E-Mail: Jeder Signalton führt zu einer Unterbrechung Ihrer aktuellen Tätigkeit. Zusätzlich werfen Sie permanent, vermeintlich routinierte Blicke auf Ihr Display, ohne überhaupt eine Tätigkeit ausführen zu wollen. Praxistipp Schalten Sie das Handy aus (ganz aus! ) oder legen Sie es zumindest in einen anderen Raum, so dass Sie nicht immer wieder dem Drang erliegen, darauf schauen zu müssen. Legen Sie für ganz wichtige Anrufe einen bestimmten Klingelton fest, so dass Sie nicht besorgt sein müssen diese zu verpassen. 4 Das Semester zeitlich planen 55 Zeitfresser: E-Mails Das permanente Checken von E-Mails kostet extrem viel Zeit, liefert Ihnen allerdings nur selten die gewünschten Informationen. Häufig erhalten Sie einfach nur Spam- oder Werbe-Mails, die nichts mit Ihrer aktuellen Tätigkeit zu tun haben und Sie lediglich von Ihrem eigentlichen Vorhaben ablenken. Praxistipp Legen Sie genaue Zeiten und eine maximale Dauer fest, wann Sie Ihre E-Mails checken, und halten Sie sich auch daran. Zeitfresser: Social-Media, Internet surfen, Facebook und Co. Morgens kurz mal durchs Web surfen, die neusten Posts bei Facebook ansehen und mal eben schnell schauen, was bei Instagram so los ist ... Ohne dass Sie es merken ist eine Stunde vergangen und Ihr fein säuberlich erarbeiteter Zeitplan gerät schon zu Beginn des Tages ins Wanken. Praxistipp Es ist wichtig, informiert zu sein und soziale Kontakte zu pflegen. Verlagern Sie diese Tätigkeiten auf den späten Nachmittag oder Abend, wenn Sie die wichtigen Aufgaben schon erledigt haben. Dann können Sie genüsslich im Web stöbern und zwar ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. 56 Leg jetzt los und bleib am Ball! Zeitfresser: Mangelnde Konzentration und Multi-Tasking Die hochgelobte Fähigkeit des Multi-Taskings ist in aller Munde. Falsch angewendet wird dieses Talent allerdings schnell zum absoluten Zeitfresser. Springen Sie nicht permanent von einer Aufgabe zur anderen. Das führt dazu, dass Sie sich immer wieder neu einarbeiten müssen. Bleiben Sie stattdessen konzentriert und fokussiert. Praxistipp Fokussieren Sie sich auf eine Sache und bringen Sie diese zu Ende. Setzen Sie Prioritäten, bearbeiten Sie die wichtigen Dinge zuerst und legen Sie auch mal eine Pause ein. Das spart nicht nur Zeit, sondern verschafft Ihnen auch Erfolgserlebnisse, wenn Sie Aufgaben vollständig abgearbeitet haben. Zeitfresser: Perfektionismus Perfektionismus bedeutet nichts anderes als Vollkommenheit und somit einen Zustand, an dem sich nichts mehr verbessern lässt. Perfektionisten verzetteln sich gerne bis in die kleinsten Details und verlieren dabei den Blick für das Große und Ganze. Sie neigen dazu, bereits in der Planungsphase jede noch so kleine Tätigkeit bedenken zu wollen, ohne den kritischen Faktor „Zeit“ zu beachten. Praxistipp Nehmen Sie ein klein wenig Abstand von dem sehr hoch gesetzten Anspruch der Perfektion. Versuchen Sie stattdessen, Arbeiten so 4 Das Semester zeitlich planen 57 gut wie nötig und nicht so gut wie möglich zu leisten. Das ist ein kleiner, aber zeitbringender Unterschied. Zeitfresser: Unordnung Wo ist denn das Skript für die nächste Vorlesung? Hatte ich nicht gerade noch die To-Do-Liste für heute auf den Tisch gelegt? Wie waren nochmal die Einwahldaten für die Online-Vorlesung? Wer ständig etwas suchen muss, wird viel Zeit für das Finden aufbringen müssen. Unordnung belastet nicht nur Ihr Zeitkontingent, sondern auch Ihren Geist. Praxistipp Schaffen Sie sich eine Ordnung und Struktur. Übertreiben Sie es aber auch nicht, ansonsten wird die Organisation der Ordnung selbst zum Zeitfresser. Übung: Die eigenen Zeitfresser erkennen, beseitigen und nutzen Schritt 1: Zeitfresser erkennen Notieren Sie Ihre Zeitfresser, vielleicht haben Sie ganz andere Zeitfresser als die oben erwähnten. 1)________________________________________________________________________________ 2)________________________________________________________________________________ 3)________________________________________________________________________________ 58 Leg jetzt los und bleib am Ball! 4)________________________________________________________________________________ 5)________________________________________________________________________________ Schritt 2: Zeitfresser beseitigen Legen Sie genaue Regeln fest, wie Sie die Zeitfresser aus Ihrem Alltag und Ihren Gewohnheiten vertreiben wollen. 1)________________________________________________________________________________ 2)________________________________________________________________________________ 3)________________________________________________________________________________ 4)________________________________________________________________________________ 5)________________________________________________________________________________ Schritt 3: Neue Zeit nutzen Freuen Sie sich über Ihre neu gewonnene Zeit und überlegen Sie, für was Sie diese nutzen möchten. 1)____________________________________________________________________________ 2)____________________________________________________________________________ 3)____________________________________________________________________________ 4)____________________________________________________________________________ 5)____________________________________________________________________________ 5 Ideen für „zu viel“ Zeit „Auch mal fünfe gerade sein lassen! “ Durch optimales Zeitmanagement, vorausschauende Planung und die Beseitigung von Zeitfressern haben Sie sich nun selbst richtig viel freie Zeit geschaffen. Die Mühe hat sich gelohnt. Jetzt dürfen Sie einmal darüber nachdenken, was Sie mit diesem Geschenk anfangen wollen. Zum Abschluss dieses Kapitels finden Sie fünf Ideen für „zu viel“ Zeit. Tipp 1: Family&Friends - Lassen Sie die Telefondrähte glühen! Schon wieder sind Wochen vergangen, ohne dass Sie sich um Ihre Verwandtschaft gekümmert haben? Mal war es zu spät, um mit Opa und Oma zu telefonieren, mal waren Sie im Stress. Jetzt haben Sie endlich Zeit, den Hörer in die Hand zu nehmen und Mama, Papa, Oma, Opa, Tante und Onkel oder auch den ein oder anderen vernachlässigten Freund anzurufen. Es wird nicht nur Sie, sondern auch den Angerufenen freuen, und sicherlich gibt es viel zu erzählen. Vielleicht kreieren Sie sogar ein Ritual und planen Familientelefonate (warum nicht mal mit Videotelefonie? ) zukünftig fest in Ihren Wochenplan mit ein. Tipp 2: Bücherlisten entstauben und die Reader endlich lesen! Die Bücherlisten von diesem Semester liegen noch immer unangetastet in der Ablage auf Ihrem Schreibtisch? Dann geht’s jetzt los. Machen Sie es sich gemütlich und fangen Sie an zu lesen. Nehmen Sie die Bücher mit in den Park, in die 60 Leg jetzt los und bleib am Ball! Badewanne, aufs Klo oder auf den Balkon. Wo Sie lesen ist letztendlich egal - Hauptsache Sie tun es! Tipp 3: Endlich Ausmisten - Schaffen Sie sich Freiräume! Der Kleiderschrank quillt über, die Küchenschränke sind vollgestopft, das Regal im Wohnzimmer ein reines Chaos? Nutzen Sie die neu gewonnene Zeit, um Ballast loszuwerden. Sortieren Sie alles aus, was Sie nicht mehr brauchen oder schon Ewigkeiten nicht mehr benutzt haben. Vielleicht finden Sie auch einen kleinen Schatz, der unter all dem Unnötigen verborgen war oder etwas, das Sie schon lange gesucht haben. Arbeiten Sie sich durch alle Räume. Eventuell können Sie die ein oder andere Sache noch zu Geld machen, Einzelstücke spenden oder verschenken und den Rest einfach wegwerfen. Diese Aktion hat neben der neu geschaffenen Ordnung zwei wundervolle Nebeneffekte: Wer seine Wohnung entmüllt, räumt meist auch seinen Kopf auf und gleichzeitig schaffen Sie sich Freiräume für Neues. Tipp 4: Hausarbeit und Co. - Arbeiten Sie Ungeliebtes endlich ab! Während des ganzen Uni- und Freizeitstresses des letzten Semesters haben Sie wieder mal keine Zeit gefunden, um endlich die längst fällige Hausarbeit zu schreiben? Dann legen Sie jetzt los. Wenn die Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie erst wieder gelockert werden und Sie Schritt für Schritt in Ihr soziales und schmerzlich vermisstes Leben zurückkehren können, werden Sie sehr glücklich darüber sein, diese ungeliebten Projekte hinter sich gebracht zu 5 Ideen für „zu viel“ Zeit 61 haben. Wenn es soweit ist, bleibt wieder genug Zeit für die schönen Dinge im Leben. Tipp 5: Die Seele baumeln lassen - Belohnen Sie sich selbst! Wer so viel geleistet hat, der soll sich auch einmal richtig belohnen dürfen. Lassen Sie die Seele baumeln und tun Sie sich etwas Gutes. Schauen Sie Ihren Lieblingsfilm an, nehmen Sie ein ausgiebiges Sonnenbad, kochen Sie etwas Leckeres. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. … In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Zeit, Mut und Willensstärke, aber auch und noch viel mehr Gelassenheit und Offenheit gegenüber Neuem, damit Sie Ihr digitales Semester erfolgreich absolvieren können! Quellen für weiterführende Informationen https: / / karrierebibel.de/ selbstorganisation/ https: / / reitz-coaching.de/ typgerecht-planen-und-organisieren-so-klappt-esgarantiert-auch-bei-dir/ https: / / www.aok.de/ fk/ betriebliche-gesundheit/ grundlagen/ sicherheit-undgesundheit-bei-der-arbeit/ laermschutz-beleuchtung-und-belueftung-amarbeitsplatz/ https: / / publikationen.dguv.de/ regelwerk/ informationen/ 409/ bildschirm-undbueroarbeitsplaetze-leitfaden-fuer-die-gestaltung https: / / www.br.de/ fernsehen/ ard-alpha/ sendungen/ grundkursdeutsch/ grundkurs-deutsch-folge-7-lesekompetenz100.html https: / / www.schulentwicklung.nrw.de/ e/ upload/ lernstand8/ download/ mat_201 4/ EN_Kompetenzbereich_Leseverstehen.pdf https: / / utopia.de/ ratgeber/ schlafrhythmus-tipps-fuer-gesunden-schlaf/ https: / / www.planetwissen.de/ gesellschaft/ psychologie/ gewohnheiten/ index.html https: / / www.blueprints.de/ selbsterkenntnis/ zeitfresser.html Index ALPEN-Methode 44 Arbeitsplanung 43 Arbeitszeitplanung 44 Balkendiagramm 52 Biorhytmus 20 Dringlichkeit 39 Eat the Frog 35 Eisenhower-Prinzip 39 Freiraum 60 Gewohnheiten Denk-Gewohnheiten 25 Gefühls-Gewohnheiten 25 Verhaltens-Gewohnheiten 24 Homestudying 14 Leistungskurve 22 Meilenstein 53 Motivation 17 Motivationsverhalten 17 Orgaisationsdiagramm 51 Pareto-Prinzip 39 Perfektionismus 56 Priorität 38 Produktivität 22 Routine 24 Schlafverhalten 22 Semesterplanung 43 Unordnung 57 Vorgangsliste 50 Wichtigkeit 39 Zeitfresser 54 Zeit-Gewohnheiten 23 Zeit-Typen 20 Eule 20 Lerche 20 Ziele Kontrollfragen 34 SMARTe Zielformulierung 30 ISBN 978-3-7398-3062-9 www.uvk.de Und plötzlich digital Sich und das eigene Studium ganz ungewohnt vom heimischen PC aus zu organisieren, klingt zunächst verlockend, ist aber ohne Frage eine große Herausforderung. Es fehlt der Austausch mit anderen Studierenden, Dozenten und Beratungsstellen vor Ort, die sonst so toll unterstützen bei der Organisation des eigenen Studiums. Gleichzeitig benötigt es ein gutes und durchdachtes Zeitmanagement. Der vorliegende Studienratgeber richtet sich an alle Studierenden, unabhängig von Fachrichtung oder Semester, die sich gerade im digitalen Studienalltag zu Recht finden müssen. Mit wertvollen Tipps und Tricks behalten Sie in ihrem „Online-Studium auf Zeit“ alles im Blick! Antje Ries ist Beraterin, Trainerin, Dozentin und Autorin. Sie unterrichtet in den Fachbereichen Betriebswirtschaft, Marketing und Projektmanagement. Stephanie Walter ist Gründerin des Unternehmens wortgewandt und berät Menschen in Krisen- und Ausnahmesituationen.