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Atlas der deutschen Mundarten in Tschechien IV

2016
978-3-7720-5504-1
A. Francke Verlag 
Katrin Simet
Armin R. Bachmann
Albrecht Greule
Mojmir Muzikant
Hermann Scheuringer

In den Jahren 1991 bis 2011 wurden in 480 Orten bei den in der Heimat verbliebenen Sprechern Erhebungen zu den aussterbenden deutschen Mundarten in Tschechien durchgeführt. In der Tradition der oberdeutschen Sprachatlanten erfolgte die direkte Befragung vor Ort durch speziell geschulte Wissenschaftler, und zwar in über 100 Orten mit einem etwa 3000 Punkte umfassenden Fragebuch, sonst meist mit einem Katalog von knapp 900 Fragen. Nur in Ausnahmefällen fanden die Interviews nicht in Tschechien statt. Der ADT umfasst neben einem Einführungsband drei Bände zur Lautlehre, zwei zu Morphologie und Syntax und zwei zur Lexik, die die wichtigsten Erkenntnisse des Feldforschungsprojektes zusammenstellen. Dieser Sprachatlas birgt viele neue Erkenntnisse zu einem bisher nur rudimentär bearbeiteten Raum, sowohl zu den grenznahen Fortsetzungen der deutschen Mundarträume, als auch zu den mittelalterlichen Sprachinseln. Band IV thematisiert die Entwicklung der mittelhochdeutschen Konsonanten in den bearbeiteten Dialekten.

IV Atlas der deutschen Mundarten in Tschechien Herausgegeben von Armin R. Bachmann, Albrecht Greule, Mojmír Muzikant und Hermann Scheuringer Band IV Lautlehre 3: Konsonanten von Katrin Simet Atlas der deutschen Mundarten in Tschechien Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 1 24.08.2016 07: 57: 11 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 2 24.08.2016 07: 57: 11 Atlas der deutschen Mundarten in Tschechien Herausgegeben von Armin R. Bachmann, Albrecht Greule, Mojmír Muzikant und Hermann Scheuringer Publikationsleitung: Alois Dicklberger Band IV Lautlehre 3: Konsonanten von Katrin Simet Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 3 24.08.2016 07: 57: 11 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnd.dnb.de abrufbar. Die vorliegende Arbeit wurde im Juli 2015 von der Philosophischen Fakultät der Universität Regensburg als Dissertation angenommen und von Herr Professor Albrecht Greule und Herrn Professor Hermann Scheuringer begutachtet. Die letzte mündliche Prüfung wurde am 16. März 2016 abgehalten. Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft © 2016 · Narr · Francke · Attempto Verlag GmbH-+-Co.-KG Dischinger Weg 5 · D-72070 Tübingen Grundkarte: Stefan Wingler und Alois Dicklberger Satz: Alois Dicklberger Das Werk einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Internet: www.francke.de E-Mail: info@francke.de ISBN 978-3-7720-8504-8 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 4 24.08.2016 07: 57: 12 Vorwort Das vorliegende Atlas-Werk entstand im Rahmen des DFG-Projekts „Atlas der deutschen Mundarten in Tschechien“ (ADT). Die Arbeit ist eine geringfügig veränderte Version meiner Dissertation, die im Juli 2015 von der Universität Regensburg angenommen wurde. In Absprache mit meinem Doktorvater Prof. Dr. Albrecht Greule habe ich seinen Vorschlag zur Änderung der Kartenreihenfolge nicht eingearbeitet, da ansonsten Kartenverweise aus bereits erschienenen Bänden des ADT nicht mehr korrekt wären. Mit der Veröffentlichung dieses Atlas-Bandes zu den Konsonanten geht ein großer Abschnitt meines Lebens zu Ende. Ein Abschnitt, der mir Spaß gemacht hat, aber auch fordernd war. Ein Abschnitt, in dem ich viel Neues gelernt habe und neue Freunde gefunden habe. Ein Abschnitt, den ich nicht missen möchte, den ich aber ohne die Unterstützung vieler Personen sicher nicht so leicht geschafft hätte. Und diesen Personen möchte ich von Herzen danken. Mein erster Dank gilt meinem Doktorvater Prof. Dr. Albrecht Greule, der immer ein offenes Ohr für mich hatte und mich bei meiner Dissertation, aber auch bei jeglichen Fragen zu meiner beruflichen Zukunftsplanung unterstützt und beraten hat. In besonders guter Erinnerung wird mir unsere Zusammenarbeit innerhalb der Germanistischen Institutspartnerschaft mit Košice/ Slowakei bleiben. Auch meinem Zweitgutachter Prof. Dr. Hermann Scheuringer gebührt mein großer Dank für seine Beratung und Unterstützung und die angenehmen Gespräche. Besonders danken möchte ich meinen Kollegen, die mir in der Zeit beim ADT zu guten Freunden geworden sind - namentlich Dr. Astrid Christl-Sorcan, Alois Dicklberger M.A., Ludwig Langwieder M.A., Monika Rosenhammer M.A., Beate Schuierer M.A., Steffi Schwarz M.A. und Dr. Monika Wese. Danke für die tolle Zusammenarbeit, für euren Rat, eure tatkräftige Unterstützung bei den Korrekturarbeiten und die gemeinsamen Abende und Sommerfeste. Ohne euch wären diese Jahre weit nicht so angenehm gewesen. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich aber bei Alois Dicklberger für seine Unterstützung bei allen technischen Fragen und seinen stundenlangen geduldigen Einsatz dabei. Auch den tschechischen Kollegen, vor allem Marek Halo M.A. gebührt mein Dank. Er hat die tschechische Übersetzung der Zusammenfassung der Arbeit angefertigt. Auch meinem Vater Hugo gilt für seinen Einsatz beim Korrekturlesen großer Dank. Schließlich möchte ich von Herzen meiner Familie, insbesondere meinen Eltern Ingrid und Hugo, meiner Schwester Sabine und meinem zukünftigen Mann Siegfried, für ihre uneingeschränkte Unterstützung danken und dafür, dass sie immer an mich geglaubt haben. Katrin Simet im Mai 2016 5 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 5 24.08.2016 07: 57: 12 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 6 24.08.2016 07: 57: 12 Einleitung 1. Aufbau der Arbeit........................................ 11 2. Einordnung der Forschungsarbeit............ 11 3. Methodisches ............................................... 11 3.1 Einsatz von Fragebüchern .......................... 11 3.2 Gewährspersonen ........................................... 11 3.3 Transkriptionssystem.................................. 11 3.3.1 Übersicht zu den Konsonanten ............... 12 3.3.2 Übersicht über die verwendeten Diakritika ...................................................... 12 3.4 Bezugssystem................................................ 12 3.5 Auswahl der untersuchten Belege ............ 12 4. Kartierungsgrundsätze ............................... 12 4.1 Die Symbole .................................................. 12 4.1.1 Gemeinsame Symbole aller Karten...........12 4.1.2 Prinzipien der Symbolvergabe ...................13 4.1.3 Zusatzzeichen................................................13 4.2 Kartentypen .................................................. 13 4.2.1 Einfache Karten.............................................13 4.2.2 Karten mit Zusatzinformationen...............13 4.2.3 Komplexe Karten ..........................................13 4.2.4 Karten ohne grafische Darstellung............13 5. Kommentare ................................................ 13 5.1 Vernachlässigte Belege.................................13 5.2 Nicht kartierte Belege ..................................13 6. Das Untersuchungsgebiet ......................... 14 7. Anhang............................................................14 1. Plosive Karte 1 Mhd. t vor r im Anlaut in tragen .................... 16 Karte 2 Mhd. t vor r im Partizip Perfekt in getragen 18 Karte 3 Mhd. t im Anlaut vor Vokal in Tisch ............. 20 Karte 4 Mhd. t nach n in Winter .................................... 22 Karte 5 Mhd. t nach l in kälter ....................................... 24 Karte 6 Mhd. t nach l in alte ........................................... 26 Karte 7 Mhd. t nach LV im Silbenanlaut in Freitag .. 28 Karte 8 Mhd. t im Inlaut nach Diphthong in Mutter 30 Karte 9 Mhd. t nach LV im Verbstammauslaut in braten .............................................................. 32 Karte 10 Mhd. t nach LV zwischenvokalisch in heute 34 Karte 11 Mhd. t nach KV zwischenvokalisch in Stiefvater ........................................................ 36 Karte 12 Mhd. t nach KV im Inlaut in Butter ............... 38 Karte 13 Mhd. tt im Inlaut nah KV in Bett .................... 40 Karte 14 Mhd. n(t) im Auslaut nach KV in Zahn ........ 42 Karte 15 Mhd. nt im Auslaut nach KV in Hund .......... 44 Karte 16 Mhd. t im Auslaut nach LV in Hochzeit ........ 46 Karte 17 Mhd. t im Auslaut nach LV in Monat ............ 48 Karte 18 Mhd. t im Auslaut nach Diphthong in breit 50 Karte 19 Mhd. t im Auslaut nach ei in Arbeit................ 52 Karte 20 Mhd. t im Auslaut nach r in Wirt ................... 54 Karte 21 Mhd. t im In-/ Auslaut nach r in hart ............ 56 Karte 22 Mhd. t im Auslaut nach l in Feld .................... 58 Karte 23 Mhd. t im Auslaut nach f(e) in säuft ............... 60 Karte 24 Mhd. t im Auslaut nach g(e) in sagt ................ 62 Karte 25 Mhd. t im Auslaut nach Frikativ h in nicht .... 64 Karte 26 (textlich) Mhd. z im Anlaut vor LV in Zeit...................... 65 Karte 27 (textlich) Mhd. z vor w im Anlaut in Zwiebel ................ 65 Karte 28 (textlich) Mhd. t in st im Anlaut in steht.......................... 65 Karte 29 Mhd. t in st im Inlaut nach KV in gestern .... 66 Karte 30 Mhd. t in st im Verbstammauslaut in rösten . 68 Karte 31 Mhd. t in st im Auslaut in Mist ........................ 70 Karte 32 Mhd. st im Auslaut nach b(e) in Herbst ......... 72 Karte 33 Mhd. z,(z,) im In-/ Auslaut nach Diphthong in Weizen ............................................................... 74 Karte 34 (textlich) Mhd. tz im Inlaut nach KV in Katze ............... 75 Karte 35 Mhd. z im Inlaut nach r in kurze ..................... 76 Karte 36 Mhd. z im Auslaut nach l in Salz...................... 78 Karte 37 (textlich) Mhd. d im Anlaut vor KV in Dorf .................. 79 Karte 38 (textlich) Mhd. d im Anlaut vor r in drehen .................. 79 Karte 39 Mhd. d im Verbstammauslaut nach KV/ LV in laden und schneiden ..................................... 80 Karte 40 Mhd. d im Inlaut zwischenvokalisch in Leder ................................................................. 82 Karte 41 Mhd. nd im Inlaut zwischenvokalisch in Hunde ............................................................... 84 Karte 42 Mhd. b im Anlaut vor LV in Bauer.................. 86 Inhaltsverzeichnis 7 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 7 24.08.2016 07: 57: 12 Karte 43 (textlich) Mhd. b im Anlaut vor KV in Bäcker ............... 87 Karte 44 Mhd. b im Anlaut vor l/ r in blühen und braten ............................................................. 88 Karte 45 Mhd. ben im Auslaut nach KV in Leben ....... 90 Karte 46 Mhd. ben im Auslaut nach Diphthong in glauben .............................................................. 92 Karte 47 Mhd. b vor el zwischenvok. in Zwiebel ......... 94 Karte 48 Mhd. b im Inlaut vor el in Gabel .................... 96 Karte 49 Mhd. b nach KV zwischenvok. in Stube ....... 98 Karte 50 Mhd. b im Inlaut nach LV in Weiber ........... 100 Karte 51 Mhd. b im Inlaut vor er in Hafer.................... 102 Karte 52 Mhd. b im Inlaut nach Diphthong in lieber 104 Karte 53 Mhd. b im Inlaut nach KV in April ............... 106 Karte 54 Mhd. b im Inlaut nach l in Gewölbe ............. 108 Karte 55 Mhd. pf/ ph im Anlaut in Pfarrer ................... 110 Karte 56 Mhd. pf im Inlaut zwischenvok. in Apfel .... 112 Karte 57 Mhd. pf nach KV zwischenvok. in Köpfe ..... 114 Karte 58 Mhd. pf im Auslaut nach KV in Kopf ........... 116 Karte 59 Mhd. pf im Auslaut nach m in Strumpf ...... 118 Karte 60 Mhd. p im Auslaut nach Diphthong in Laub ................................................................. 120 Karte 61 Mhd. p im Auslaut nach LV in Weib ............ 122 Karte 62 Mhd. pp im Inlaut zwischenvok. in Rippe .. 124 Karte 63 (textlich) Mhd. g im Anlaut vor KV in Garten ............. 125 Karte 64 Mhd. g im Inlaut nach LV in Schwager ....... 126 Karte 65 Mhd. g im Inlaut nach KV in Nagel ............. 128 Karte 66 Mhd. g im Inlaut nach KV in Nägel .............. 130 Karte 67 Mhd. g im Inlaut nach r in Berge .................. 132 Karte 68 Mhd. g im Inlaut vor el in Spiegel ................. 134 Karte 69 (textlich) Mhd. g im Inlaut nach n in langes ................ 135 Karte 70 Mhd. g nach KV vor en in Wagen .................. 136 Karte 71 Mhd. k im Anlaut vor KV in kommen ......... 138 Karte 72 Mhd. k im Anlaut vor n in Knie .................... 140 Karte 73 Mhd. k nach l im Verbstammauslaut in melken ............................................................. 142 Karte 74 Mhd. k nach l im Partizip Perfekt in gemolken ......................................................... 144 Karte 75 Mhd. k nach n im Verbstammauslaut in trinken .............................................................. 146 Karte 76 Mhd. c/ k im Auslaut nach n in Bank ........... 148 Karte 77 Mhd. c/ k im Auslaut nach Diphthong in Pflug ................................................................ 150 Karte 78 Mhd. c/ k im Auslaut nach KV in Tag .......... 152 Karte 79 Mhd. ec/ ic (ek/ ik) im Auslaut in fertig ......... 154 Karte 80 Mhd. c/ k im Auslaut nach r in Berg ............. 156 Karte 81 Mhd. ck im Inlaut zwischenvok. in Bäcker 158 2. Liquide Karte 82 (textlich) Mhd. l im Anlaut in Leiter .............................. 161 Karte 83 (textlich) Mhd. l in der Anlautkonsonanz vl in Flaschen und fliegen .................................... 161 Karte 84 Mhd. l vor t in alte ............................................ 162 Karte 85 Mhd. l vor w/ b in Schwalbe ............................ 164 Karte 86 Mhd. l im Inlaut nach LV in Seele ................ 166 Karte 87 Mhd. l nach KV in der Auslautkonsonanz in Holz ................................................................... 168 Karte 88 Mhd. l in der Auslautkonsonanz lt in Geld ... 170 Karte 89 Mhd. l im Auslaut nach KV in viel ............... 172 Karte 90 Mhd. l im Auslaut im Modalverb will ......... 174 Karte 91 Mhd. l im Auslaut im Substantiv Mehl ....... 176 Karte 92 Mhd. ll im Inlaut nach KV in April .............. 178 Karte 93 Mhd. ll zwischenvok. nach KV in Hölle ...... 180 Karte 94 Mhd. r im Anlaut vor LV in Rohr................... 182 Karte 95 Mhd. r in der Anlautkonsonanz nach st in Strumpf ............................................................ 184 Karte 96 Mhd. r zwischenvok. in Arbeit ...................... 186 Karte 97 Mhd. r im Inlaut vor ch in Kirche ................. 188 Karte 98 Mhd. r in der Konsonantenverbindung rz in März ................................................................. 190 Karte 99 Mhd. r vor t in fährt ......................................... 192 Karte 100 Mhd. r vor n in Hirn ......................................... 194 Karte 101 Mhd. r vor g in morgen ................................... 196 8 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 8 24.08.2016 07: 57: 12 Karte 102 Mhd. r im In-/ Auslaut nach LV in schwer .... 198 Karte 103 Mhd. r im Auslaut nach KV in Tor ............... 200 3. Nasale Karte 104 (textlich) Mhd. n im Anlaut in Nebel ............................. 203 Karte 105 Mhd. n zwischenvok. bzw. vor b in Schienbein ...................................................... 204 Karte 106 (textlich) Mhd. n im Inlaut vor d in Ende ..................... 205 Karte 107 Mhd. n im Auslaut nach KV in Sohn ........... 206 Karte 108 Mhd. n im Inlaut nach KV in Söhne ............. 208 Karte 109 Mhd. n vor t in der Auslautkonsonanz in Kind .................................................................. 210 Karte 110 Mhd. n vor s in der Auslautkonsonanz in Gans ................................................................. 212 Karte 111 Mhd. n nach Diphthong in der Auslautkonsonanz in eins .............................................. 214 Karte 112 Mhd. n vor f in der Auslautkonsonanz in fünf ................................................................... 216 Karte 113 Mhd. n im Inbzw. Auslaut nach Diphthong in grün ...................................................... 218 Karte 114 Mhd. n im Auslaut nach LV in Zaun ............ 220 Karte 115 Mhd. n im Auslaut nach Diphtong in neun 222 Karte 116 Mhd. enim Stammauslaut in Husten ........ 224 Karte 117 Mhd. em/ en im Auslaut in Boden.................. 226 Karte 118 (textlich) Mhd. m im Anlaut und in der Anlautkonsonanz in Mehl u. schmal ........................ 227 Karte 119 Mhd. m zwischenvok. nach LV in Daumen .... 228 Karte 120 (textlich) Mhd. m zwischenvok. in Sommer ............... 229 Karte 121 Mhd. m nach r in Ärmel .................................. 230 Karte 122 Mhd. m zwischenvok. nach Diphthong in daheim ............................................................ 232 Karte 123 Mhd. mp im Auslaut in Kamm....................... 234 Karte 124 (textlich) Mhd. m im Auslaut in Baum ........................ 235 4. Frikative Karte 125 Mhd. f im Inlaut nach LV in schlafen ........... 238 Karte 126 Mhd. v zwischenvok. in Ofen ......................... 240 Karte 127 Mhd. f nach r in der Auslautkonsonanz in Dorf .................................................................. 242 Karte 128 Mhd. f nach n in der Auslautkonsonanz in fünf ................................................................... 244 Karte 129 Mhd. ff im Inlaut nach KV in gesoffen .......... 246 Karte 130 Mhd. w im Anlaut vor KV in Wäsche ........... 248 Karte 131 Mhd. w im Anlaut in wir ................................. 250 Karte 132 Mhd. w im Inlaut nach r in Farbe ................ 252 Karte 133 Mhd. w im Inlaut nach l in gelb ..................... 254 Karte 134 Mhd. j im Anlaut in Jahr .................................. 256 Karte 135 Mhd. j nach æ im Verbstammauslaut in drehen............................................................... 258 Karte 136 Mhd. j zwischenvok. nach Diphtong in Kühe ................................................................. 260 Karte 137 Mhd. s im Anlaut in saufen ............................ 262 Karte 138 Mhd. s im Inlaut nach n in unsere ................. 264 Karte 139 Mhd. s im Inlaut nach r in Kirsche ............... 266 Karte 140 Mhd. sch im Auslaut nach KV in Fisch ........ 268 Karte 141 (textlich) Mhd. h im Anlaut in heiß u. Hölle ................. 269 Karte 142 Mhd. h im Ínlaut zwischenvok. in Zehe ..... 270 Karte 143 Mhd. h nach KV vor t in Nacht ...................... 272 Karte 144 Mhd. h nach KV vor Plosiv in Knecht........... 274 Karte 145 Mhd. h zwischenvok. in sehe .......................... 276 Karte 146 Mhd. h zwischenvok. in siehst ....................... 278 Karte 147 Mhd. h zwischenvok. in Schuhe .................... 280 Karte 148 Mhd. h im Ínlaut nach LV in Flöhe .............. 282 Karte 149 Mhd. h nach KV vor s in Ochse ..................... 284 Karte 150 Mhd. h nach KV vor s im Ausbzw. Inlaut in Fuchs u. Füchse ............................................. 286 Karte 151 Mhd. ch im Verbstammauslaut nach Diphthong in rauchen ...................................... 288 Karte 152 Mhd. ch im Inlaut nach r in Kirche ............... 290 Karte 153 Mhd. ch im Auslaut nach LV in Floh ............ 292 Karte 154 Mhd. ch im Auslaut nach KV in Blech ......... 294 Karte 155 Mhd. ch im Auslaut nach KV in Essig .......... 296 Karte 156 Sprosskonsonant zwischen rs und en in Ferse .................................................................. 298 9 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 9 24.08.2016 07: 57: 13 Zusammenfassung und Auswertung der Kartenergebnisse 1. Die Dialekte im USG und deren Hauptmerkmale im Konsonantismus ... 301 2. Verbreitung der 2. Lautverschiebung.... 302 3. Vokalisierung ............................................. 302 3.1 l-Vokalisierung............................................. 302 3.2 r-Vokalisierung ............................................ 303 4. Nasale .......................................................... 303 4.1 Ausfall von n................................................. 303 4.2 Nasalierung................................................... 303 5. Frikative....................................................... 303 5.1 Reibelaut w.................................................... 303 5.2 unsilbisches j als Reibelaut ....................... 303 5.3 Reibelaut h/ ch .............................................. 303 6. Schluss und Ausblick................................ 303 Shrnutí Tschechische Zusammenfassung ...................... 305 Anhang 1. Erhebungsorte, Regionen und Dialektgebiete ............................................ 308 1.1 Erhebungsorte und Regionen des ADT mit Liste der Erhebungsorte ......... 308 1.2 Dialektgebiete .............................................. 312 2. Exploratoren............................................... 312 3. Abkürzungsverzeichnis und Interpunktion............................................. 312 4. Transkriptionssystem ............................... 313 4.1 Vokale............................................................. 313 4.2 Konsonanten ................................................ 313 4.3 Diakritika....................................................... 313 5. Literaturverzeichnis.................................. 314 5.1 Literatur......................................................... 314 5.2 Internet .......................................................... 314 10 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 10 24.08.2016 07: 57: 13 1. Aufbau der Arbeit Die vorliegende Arbeit gibt einen breiten Einblick in die Sprachlandschaft der deutschen Dialekte auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Im Vordergrund der Untersuchung stehen die in anderen Arbeiten häufig vernachlässigten Konsonanten (vgl. auch 2.). In vielen Karten wird außerdem die Lautumgebung des untersuchten Konsonanten dargestellt, um ein möglichst genaues Aussprachebild aufzuzeigen. Die Vorgehensweise bei Bearbeitung der Karten bzw. Aufbau der Kommentare wird in Punkt 5 genauer erläutert. Zunächst werden in der Einleitung Forschungsstand und die Einordnung der Arbeit in den Gesamtzusammenhang (siehe Punkt 2) dargelegt. Nach der Beschreibung des methodischen Vorgehens wird die speziell für die Bedürfnisse der untersuchten Region entwickelte Lautschrift „adetes“ vorgestellt. Im Anschluss werden die Kartierungsgrundsätze erläutert. Hierbei wird ein Überblick über die in den Karten verwendeten Symbole, inklusive der Prinzipien der Symbolvergabe, und eine Erläuterung zu den Kartentypen gegeben. Daran anschließend wird der Aufbau der Kommentare beschrieben, wobei hier ebenfalls auf nicht kartierte und vernachlässigte Belege eingegangen wird. Auch darf ein kleiner Überblick über die vielfältige Dialektlandschaft des Untersuchungsgebiets (USG) nicht fehlen. Im Hauptteil befinden sich Karten und Kommentare, die in Kapiteln angeordnet sind. Zunächst werden Plosive behandelt, es folgen Liquide (Laterale und Vibranten). Schließlich noch Nasale, Frikative und innerhalb dieses Kapitels Approximanten. In seltenen Fällen, nämlich dann, wenn ein Konsonant fast flächendeckend gleich realisiert ist, es also kaum oder keine Variationen gibt, wird ein Thema nur textlich behandelt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird die Nummerierung der Kartenfolge fortgesetzt. Ein solcher Kommentar trägt dann den Titel Karte xy (textlich). In der abschließenden Schlusszusammenfassung werden die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit noch einmal dargestellt. Am Ende der Arbeit befinden sich im Anhang die Grundkarten, ein Abkürzungs- und Literaturverzeichnis, außerdem die Liste aller Erhebungsorte und Exploratoren und das der Arbeit zugrundeliegende Transkriptionssystem. 2. Einordnung der Forschungsarbeit Auf dem Gebiet der Tschechischen Republik werden heute noch deutsche Dialekte gesprochen. Diese deutschen Mundarten in den Gebieten Böhmen, Mähren und Schlesien, die aufgrund der fehlenden Überdachung seit 1945 einen sehr alten Sprachstand widerspiegeln, zu konservieren und zu dokumentieren, hat sich das sprachwissenschaftliche Forschungsprojekt Atlas der historischen deutschen Mundarten in der Tschechischen Republik (ADT), in dessen Rahmen diese Arbeit entstand, zur Aufgabe gemacht. Beim ADT handelt es sich um ein DFG-Projekt (Laufzeit 2001 bis 2015), das die noch vorhandenen deutschen Mundarten auf dem Gebiet der Tschechischen Republik durch Abfrage mit Fragebüchern erhoben hat und in einem 6-bändigen Atlaswerk darstellt und auswertet. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die in anderen Werken oftmals stiefmütterlich behandelte Entwicklung der Konsonanten mithilfe geeigneter Belegwörter darzustellen und die bisher in Forschungsarbeiten dargelegten Auswertungen durch insgesamt 156 Karten und Texte zu Plosiven, Liquiden, Nasalen, Frikativen und Approximanten zu ergänzen und zu erweitern. Einen ersten ganzheitlichen Überblick über die dialektal vielfältige Landschaft des USG (eine Übersichtskarte zu den Dialekten im USG befindet sich im Anhang dieser Arbeit.) liefert Schwarz (1962). Schwarz, der sich in seiner Arbeit „Sudetendeutsche Sprachräume“ ausführlich mit den Sprachzuständen der deutschen Dialekte vor 1945 befasste, zog für sein Werk vor allem Abfragungen der Wenkersätze, aber auch das ebenfalls von ihm begründete „Sudetendeutsche Mundartwörterbuch“ und den „Sudetendeutschen Wortatlas heran (vgl. Schwarz 1962: 17ff.). Seinem Buch schreibt er die Aufgabe zu, „die sudetendeutschen Sprachräume herauszuarbeiten, sie in den Zusammenhang mit den österreichischen und reichsdeutschen zu stellen und vor allem ihre Grundlage zu erkennen, d. h. die Entstehung unserer Mundarten aus der deutschen Ostbewegung des späteren Mittelalters verstehen und begreifen zu lernen“ (Schwarz 1962: 19). Schwarz stellt in seinen Forschungen in Bezug auf die Konsonanten unter anderem fest, dass „die Apfel/ Appel-Grenze [...] nicht die Scheide zwischen Nordbairisch (Egerländisch) und Nordwestböhmisch darstellt“ (Schwarz 1962: 25). In wie weit sich diese Beobachtung heute noch nachvollziehen lässt, wird in dieser Arbeit behandelt. Auch andere von Schwarz gelieferte Beobachtungen sollen in dieser Arbeit bearbeitet und mit seinen Ergebnissen verglichen werden. Erste Einblicke in das Material des ADT liefern die Arbeiten von Fürst (2005) für das Gebiet Südmähren, Fuchs (2006) für einen kleinen Teil Nordwestböhmens und Eller (2006) zur Syntax im Böhmerwald. Der im Jahre 2011 erschienene „Klein[e] Mährisch[e] Sprachatlas der deutschen Dialekte“ von Muzikant und Rothenhagen bringt erste Auswertungen des vom ADT erhobenen Materials hervor, wobei auch hier wieder den Konsonanten nur wenig Platz eingeräumt wird und das Gebiet, wie der Buchtitel schon zu erkennen gibt, viel kleiner ist als das USG des ADT. 3. Methodisches 3.1 Einsatz von Fragebüchern Die Erhebungen für den ADT wurden an insgesamt 480 Ortschaften von 11 Hauptexploratoren durchgeführt (eine Auflistung der Exploratoren befindet sich im Anhang dieser Arbeit). Zwei verschiedene Fragebuchtypen kamen hierbei zum Einsatz: Ein Vollfragebuch bestehend aus fast 3000 Einzelfragen und ein Kurzfragebuch mit 862 Fragen überwiegend zur Phonetik, aber auch zu Lexik und Syntax. Da das Vollfragebuch allerdings nur an weniger als 25% der Ortschaften des Erhebungsgebietes Verwendung fand (vor allem dann, wenn man einen besonders kompetenten Sprecher als Interviewpartner hatte oder es aber in einem bestimmten Gebiet nicht viele Dialektsprecher gab (vgl. Muzikant/ Rothenhagen 2011: 29)), wurde in der vorliegenden Arbeit darauf verzichtet, Fragen, die nur im Vollfragebuch abgefragt wurden, für die Kartierung heranzuziehen. Inhaltlich gehen die Fragebücher des ADT „auf die Fragebücher zurück[...], die bei der Erstellung des Sprachatlasses von Mittelfranken (SMF) und des Sprachatlasses von Nordost-Bayern (SNOB) eingesetzt wurden“ (Muzikant/ Rothenhagen 2011: 29). Bei der Einteilung des untersuchten Sprachgebietes wurde wie beim Sprachatlas von Nordostbayern darauf geachtet, das Netz der Orte, an denen Dialektsprecher befragt wurden, möglichst engmaschig zu halten. So zeigte sich bereits beim SNOB, dass sich eine Einteilung des USG in Quadranten mit 7 km Seitenlänge ausreichend ist, um „Übergänge zwischen den einzelnen Dialekträumen sowie eventuelle Isoglossen zu erfassen“ (Muzikant/ Rothenhagen 2011: 29). Jedem Ort entspricht auf der Karte eine Abkürzung, die sich aus einem Buchstaben und einer Zahl zusammensetzt. Der Buchstabe ist die Abkürzung des Kreises, in dem die Ortschaft liegt, und entspricht dem Autokennzeichen. 3.2 Gewährspersonen „Eine ideale Gewährsperson (Gp.) wäre für uns ein Dialektsprecher, der im bäuerlichen Milieu aufgewachsen ist und immer noch in seinem Geburtsort in der ČR lebt.“ (Muzikant/ Rothenhagen 2011: 30) Viele Gewährspersonen entsprachen diesem Idealbild. Allerdings erwies sich die Suche nach geeigneten und kompetenten Sprechern oftmals auch als schwierig, da viele gute Dialektsprecher nicht mehr lebten und so der Kreis, aus dem die Gewährspersonen gewählt werden konnten, nur sehr klein war. Ganz selten musste auf im Ausland lebende Sprecher zurückgegriffen werden. In diesen Fällen wurde die Dialektkompetenz vorher sichergestellt. Es handelt sich hierbei um die folgenden Orte: Rennerbauden, Hotzenplotz, Duppau, Morbes, Maxdorf, Schöllschitz, Mödritz, Zaboř, Holaschowitz. Diese Schwierigkeiten zeigen, wie wichtig es war, die Dialekte in dieser Region aufzunehmen und mit diesem Projekt für die Nachwelt sicher zu stellen. Da kompetente Dialektsprecher meist ein Alter von 70 bis 90 Jahre hatten und die Suche nach geeigneten Gewährspersonen zeigte, dass die im USG gesprochenen Dialekte von der jüngeren Generation nicht mehr beherrscht werden, kann man davon ausgehen, dass in wenigen Jahren diese Mundarten auf dem Gebiet der ČR keine Fortbestehen erleben werden (vgl. Muzikant/ Rothenhagen 2011: 30/ 31). 3.3 Transkriptionssystem Mithilfe der speziell für die Befragungen des ADT konzipierten Lautschrift „adetes“ können die erhobenen Belege von den Exploratoren phonetisch sehr genau aufgeschrieben werden. "Adetes" beruht auf den Systemen des Bayerischen Sprachatlasses, die wiederum auf dem des Schweizerdeutschen Sprachatlasses gründen, das Rudolf Einleitung 11 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 11 24.08.2016 07: 57: 13 3.3.1 Übersicht zu den Konsonanten Die Konsonanten sind in die Gruppen Plosive, Vibranten, Frikative, Nasale, Laterale und Approximanten eingeteilt. Zudem werden kurze oder lange (bei den Vibranten mehrschlägige und einschlägige) sowie stimmlose und stimmhafte unterschieden. Auf die Termini Lenis und Fortis wurde, auch in meinen Karten und Kommentaren, vollständig verzichtet, um eventuellen Missverständnissen, resultierend aus der Verwendung der Termini zur Bezeichnung unterschiedlicher Phänomene, vorzubeugen. 3.3.2 Übersicht über die verwendeten Diakritika In der Regel werden die Diakritika mit identischen Zusatzzeichen (ZZ) in der Karte dargestellt. So kennzeichnet in der Regel z. B. eine Tilde über einem Grundsymbol in der Karte Nasalierung eines dem Konsonanten vorausgehenden Vokals. Die Diakritika sind in der Übersicht jeweils mit einem typischen Grundzeichen dargestellt. së stimmhaft l¡ interdental r£ stimmlos l¢ laminal aÑ gemurmelt e/ (leicht) gerundet aŠ glottalisiert e( besonders kurz l~ velarisiert e) halblang (bei Vok. und Sonoranten) o" nasaliert e= lang (bei Vok. und Sonoranten) n˜ silbisch e} = überlang (bei Vok. und Sonoranten) ‡G unsilbisch dŒ etwas länger (bei Obstruenten) NÓ palatalisiert (bei Kons.) t‹ etwas kürzer (bei Obstruenten) Dœ weiter vorne e` Hauptakzent d÷ weiter hinten e& Nebenakzent e- geschlossener gH aspiriert e— offener pß fehlende Explosion Èe zentralisiert u… ©l/ simultan artikuliert 3.4 Bezugssystem Der Sprachatlas steht in der Tradition der bereits entstandenen oberdeutschen Großraumatlanten (vgl. Bayerischer Sprachatlas) und verwendet (genau wie diese) als Bezugssystem das Mittelhochdeutsche. So kann eine Vergleichbarkeit mit anderen Sprachatlanten gewährleistet werden. Da Dialekte häufig einen älteren Sprachzustand wiedergeben, eignet sich auch aus diesem Grund das mhd. Lautsystem als Bezugsgröße (vgl. Muzikant/ Rothenhagen 2011: 34). Die mittelhochdeutschen Formen wurden nach Lexer Online zitiert. 3.5 Auswahl der untersuchten Wörter Bei der Auswahl der Wörter für die in dieser Arbeit untersuchten Laute wurde darauf geachtet, möglichst alle im USG vorkommenden Phänomene abzudecken und damit die Vielfalt des USG mit seinen vielfältigen Dialekträumen bestmöglich aufzuzeigen. Es wurde versucht, die Konsonanten in möglichst allen Lautumgebungen zu kartieren. So gibt es zu jedem Konsonanten Karten für anlautende, inlautende und auslautende Stellung des jeweiligen Lautes und in möglichst vielen phonotaktischen Positionen. Wichtig war außerdem, dass das ausgewählte Wort im USG möglichst flächendeckend vorkommt. Um die Vergleichbarkeit zu anliegenden in Sprachatlanten bereits behandelten Dialektgebieten zu vereinfachen, wurde versucht, auch viele Wörter zu wählen, die in anderen Sprachatlanten dargestellt wurden. 4. Kartierungsgrundsätze 4.1 Die Symbole Für die Zwecke des ADT wurde ein Katalog aus ca. 1200 Grundzeichen und Zusatzzeichen entwickelt. Um die Karten übersichtlich zu gestalten, wird eine gewisse Systematik bei der Symbolvergabe verfolgt. So werden Plosive in der Regel durch senkrechte Strich- und Balkensymbole sowie durch Quadrate dargestellt, Vibranten und Laterale durch waagrechte Strich- und Balkensymbole. Nasale werden durch Dreiecke symbolisiert, Frikative durch Kreise und Ovale. Ein Gleitlaut wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Die jeweiligen Symbolgruppen können durch unterschiedliche Ausprägungen, z. B. Füllgrade oder Inhalte, noch genauer unterschieden werden. Am einheitlichsten konnte das bei den Plosiven realisiert werden, wo ein kurzer Plosiv durch einen Strich, ein halblanger durch einen Balken und ein langer durch ein Quadrat wiedergegeben wurde. 4.1.1 Gemeinsame Symbole aller Karten µ Dieses Zeichen steht für nicht gefragt. Hier hat der Explorator die betreffende Frage überhaupt nicht angesprochen. Häufig handelt es sich dabei um Augenblicksentscheidungen während der Sitzung mit der Gp. und die Gründe sind vielfältig. So wurden etwa Detailfragen ausgelassen, wenn während der Befragung absehbar wurde, dass eine nicht mehr ganz so rüstige Gp. diese kräftemäßig nicht durchhalten würde. Oder aber der Explorator hat beispielsweise eine Gp. vor sich sitzen, die in der Stadt aufgewachsen ist. Dann würde es wenig Sinn ergeben, von ihr Einzelheiten zu landwirtschaftlichen Produktionsvorgängen zu fordern. In diesen Fällen spricht man von Teilaufnahmen. Fragmentaufnahmen dagegen sind Erhebungen, die aus vielfältigen Gründen abgebrochen werden mussten. Hier liegen dann nur wenige Seiten verwertbaren Materials vor. Auch drei Erhebungen, die nicht mehr rechtzeitig geliefert wurden, um noch Eingang in den vorliegenden Band finden zu können, sind mit nicht gefragt notiert (L-37, H-23, P-13). ± Dieses Symbol bedeutet Wort fehlt. Hier hat die Gp. zwar eine Antwort geliefert, doch das Fragewort, das in der Karte behandelt werden soll, ist nicht darunter. Oft ist das der Fall, wenn das gesuchte Wort im Dialekt der Gp. gar nicht existiert (z. B. Karte 107: Sohn - «Bub» oder «Junge» vor allem in Westböhmen und Nordwestböhmen). Manchmal geht ein Wort fehlt-Beleg auf eine missverstandene Frage oder einen Versprecher der Gewährsperson zurück (z. B. Karte 13: Bett - L-5 bra=tH «Brett»). Auch eine Nachfrage oder Suggerierung durch den Explorator führt in den genannten Beispielen nicht immer zum gewünschten Belegwort. Ist das Belegwort Bestimmungswort eines Kompositums, ist Wort fehlt notiert, wenn der Auslaut dieses Wortes untersucht wurde (vgl. Karte 154 Blech: Hier nannten die Gp.s Komposita wie «Blechkanne» u. a. Da auslautendes ch in «Blech» untersucht wurde, konnten Belegwörter, die als Erstglied in einem Kompositum erscheinen, nicht in die Karte aufgenommen werden, da nicht gewährleistet werden kann, dass die Aussprache von ch im Auslaut mit der Aussprache im Kompositum übereinstimmt). Á Das Sternchen weist den Leser darauf hin, dass zum betreffenden Ort eine Zusatzinformation im Kommentar steht, die sich nicht direkt auf die untersuchte Lautung bezieht. Hier wurden zum Beispiel Suggerierung oder Nachfrage durch den Explorator, Unsicherheiten bei Aussprache und Transkription, Informationen grammatikalischer Art (wie Akk., Dat., Komposita) oder auch ein nicht kartierter Beleg angegeben. Hotzenköcherle aus den romanistischen Systemen von Böhmer und Ascoli entwickelt hat. Die Lautschrift ermöglicht eine sehr differenzierte Darstellung der Laute. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in den Karten diese starke Differenzierung zum Teil wieder zusammengefasst und auf eine Darstellung von „Zwischenwerten“ (siehe u. a. 4.1.3) verzichtet. Hier werden nur die Konsonanten und Diakritika in Tabellen dargestellt. Diese wurden von Bachmann (AB, Koordinator des Projekts) im speziell für den ADT erarbeiteten Transkriptionssystem des Atlas der historischen deutschen Mundarten (ADT) erstellt und mir zur Verfügung gestellt. bilabial labiodental dental/ alveolar postalveolar ungerundet postalveolar gerundet retroflex alveolopalatal palatal prävelar velar uvular glottal Plosive stl. kurz b d D j g ? Plosive stl. lang p t T c k Vibranten sth. einschlägig r R # Vibranten sth. mehrschlägig r= Frikative stl. kurz B v s s` z - q < y x é h Frikative stl. lang P f S S\ Z Q > Y X è Frikative sth. kurz á ’ Nasale sth. kurz m M n ì í N Laterale sth. kurz l L à W Approximanten sth. kurz w V @ € ¦ Abb. 1: Konsonanten in der Lautschrift des ADT (nach einer Abbildung von Armin Bachmann) Abb. 2: Übersicht Diakritika (nach Armin Bachmann) 12 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 12 24.08.2016 07: 57: 13 4.1.2 Prinzipien der Symbolvergabe Wie in 4.1 bereits erwähnt, wurde bei der Symbolvergabe darauf geachtet in der gesamten Arbeit und allen Karten möglichst dieselben Symbole für dieselben Phänomene zu verwenden. Auch bei den Zusatzzeichen, die entweder zur genaueren Darstellung des beschriebenen Lautes eingesetzt werden oder aber ein weiteres Phänomen, d. h. zum Beispiel die Aussprache der den untersuchten Laut umgebenden Laute darstellen, wurde versucht, möglichst einheitlich vorzugehen. 4.1.3 Zusatzzeichen Zusatzzeichen erscheinen grundsätzlich in rot. Ein Zusatzzeichen kann sowohl über (ZZ oben) als auch unter (ZZ unten) dem Grundzeichen (GZ) erscheinen. Die Bedeutung der folgenden elf Zeichen ist in den Karten der vorliegenden Arbeit dieselbe: ZZ oben: 6 Der Balken über dem GZ heißt, dass der vorausgehende Vokal lang gesprochen wird. Dabei wird nicht zwischen voller (z. B. a= ) und halber Länge (z. B. a) ) oder Zwischenwerten (z. B. a= _ , a) _ ) unterschieden. Länge wird sowohl bei Monophthongen als auch bei Diphthongen wiedergegeben. ; Der Bogen über dem GZ kennzeichnet einen vorausgehenden kurz gesprochenen Vokal. Dabei wird nicht zwischen einer regulären, nicht markierten Kürze (z. B. a ) und einer extremen Kürze (z. B. a( ) oder Zwischenwerten (z. B. a( _ ) unterschieden. Kürze wird sowohl bei Monophthongen als auch bei Diphthongen wiedergegeben. @ Die Tilde über dem GZ wird gesetzt, wenn der vorausgehende Vokal nasaliert gesprochen wird. Zwischenwerte (z. B. o2 - ) werden nicht gesondert gekennzeichnet. C Das Trema über dem GZ verweist auf eine Aussprache mit leichter Rundung beim Konsonanten l oder dem vorausgehenden Vokal. Zwischenwerte (z. B. l{ µ ) werden nicht gesondert gekennzeichnet. 7 Ein ausgefülltes Dreieck über dem GZ steht meist für Aspiration des Konsonanten (wenn nicht im GZ selbst bereits gekennzeichnet). ZZ unten: E Ein Kreuz unter dem GZ kennzeichnet fast immer Ausfall eines Lautes. Meist handelt es sich dabei um den dem untersuchten vorausgehenden oder nachfolgenden Laut oder bei Verben um den Auslaut. Es kann aber auch Einsilbigkeit des untersuchten Wortes bedeuten. 9 Ein ausgefüllter Punkt unter dem GZ steht häufig für vokalische Aussprache des Auslautes oder Vokalisierung von l bzw. r. 8 Das mit der Spitze nach unten zeigende ausgefüllte Dreieck kennzeichnet unter dem Grundsymbol stehend in der Regel Stimmhaftigkeit des Konsonanten (wenn dies nicht bereits am GZ selbst geschieht). C Das Trema unter dem GZ verweist auf erhaltene Zweisilbigkeit des Belegwortes. Selten wird hierfür auch ein waagrechtes Strichsymbol verwendet (z. B. wenn bereits als ZZ oben die beiden Punkte stehen.) T Eine Tilde unter dem Grundzeichen bedeutet velarisierte Aussprache von l oder des vorausgehenden Vokals. Zwischenwerte werden nicht gesondert gekennzeichnet. Es kann auch Auslaut auf Nasal bedeuten. < Ein Bogen unter dem GZ kennzeichnet palatalisiertes l oder Auslaut auf -r/ -er. Ob in einer Karte z. B. Kürze oder Länge des vorausgehenden Vokals markiert wird, hängt allein von der Vorkommenshäufigkeit des Phänomens ab. Um die Lesbarkeit der Karte zu gewährleisten, wird durch ein ZZ grundsätzlich markiert, was am wenigsten vorhanden ist. Die Kombination zweier Zusatzzeichen bedeutet gleichzeitiges Auftreten zweier oben erläuterter Aspekte. In einigen Karten sind weitere Zusatzzeichen in Gebrauch. Diese werden im Kommentar zur jeweiligen Karte beschrieben. Selten erscheinen auch Zusatzzeichen neben den Grundsymbolen. Auch diese werden in den jeweiligen speziellen Fällen direkt im Kommentar zur Karte erklärt. 4.2 Kartentypen Bei allen in dieser Arbeit vorliegenden Karten handelt es sich um Qualitätskarten. Hierbei können drei verschiedene Typen unterschieden werden. Auf Karten, die alleine die Quantität wiedergeben, wurde verzichtet, da diese Zusatzinformation in den meisten Karten sowieso angegeben wird. 4.2.1 Einfache Karten Einfache Karten sind Karten, die nur Symbole der Farbe Blau zeigen. Diese Karten beschreiben meist einen Konsonanten im Anlaut. Hier wurde darauf verzichtet die Lautumgebung näher zu beschreiben. Jedoch wurde meist mit einem ZZ angeben, ob einem untersuchten Substantiv ein Artikel vorausgeht. 4.2.2 Karten mit Zusatzinformation Der Großteil der Karten sind solche mit Zusatzinformation. In der Regel wird in Karten, die nicht einen anlautenden Konsonanten untersuchen, gekennzeichnet, ob dem untersuchten Konsonanten ein kurzer bzw. langer Monophthong oder Diphthong vorausgeht. Dies wird zum einen durch Farben dargestellt (vorausgehender Monophthong: blaue Grundsymbole; vorausgehender Diphthong: pinke Grundsymbole), zum anderen markiert ein ZZ über dem Grundsymbol häufig Länge (Strich) oder Kürze (Bogen) des vorausgehenden Vokals (siehe Erläuterungen der ZZ in 4.1.3). Selten werden durch Farben andere Phänomene dargestellt, wie zum Beispiel in Karte 80: Berg, wo durch hellere und dunklere Farbnuancen das Auftreten eines Sprossvokals markiert wurde. Die Karten zu l und r weichen von den übrigen Konsonantenkarten in der Farbgestaltung ab. Hier wird durch Farben gekennzeichnet, ob l bzw. r entfallen, vokalisiert sind oder durch einen lbzw. r-Laut wiedergegeben werden. Eine explizitere Erklärung der Farben und Symbole findet sich im jeweiligen Kommentar zu den einzelnen Karten. 4.2.3 Komplexe Karten In komplexen Karten wird die Aussprache von einem Konsonanten in zwei verschiedenen Wörtern miteinander verglichen (vgl. Karte 39 laden/ schneiden, Karte 44 blühen/ braten, Karte 150 Fuchs/ Füchse). Bei diesen Vergleichskarten wurde aus Rücksicht auf die Übersichtlichkeit und Lesbarkeit der Karte nur der untersuchte Konsonant dargestellt. Auf eine Wiedergabe der Lautumgebung wurde weitgehend verzichtet. In Karte 150 wurde durch ein ZZ neben dem Grundsymbol Einsilbigkeit beim Plural dargestellt. Grundsätzlich sind in komplexen Karten blaue und grüne Symbole zu finden. Nur ein Symbol und zwar in der Farbe Blau ist notiert, wenn der untersuchte Konsonant in beiden Belegwörtern gleich ausgesprochen wird. Zwei grüne Symbole stehen bei verschiedener Aussprache des Konsonanten in den beiden Wörtern. Auch wenn für die Frage Wort fehlt oder nicht gefragt notiert ist, wurden in der Karte zwei grüne Symbole notiert, da bei fehlendem Belegwort nicht zwingend eine identische Lautung in beiden Wörtern angenommen werden kann. 4.2.4 Karten ohne grafische Darstellung (nur Text) Karten ohne grafische Darstellung, z. B. Karte 26 (textlich), bestehen in der vorliegenden Arbeit nur aus einem kurzen Kommentar. Grundlage für diesen Kommentar ist eine Karte, die allerdings aufgrund zu geringer Variation nicht abgebildet wurde. In der Regel findet man in diesen reinen Kommentaren ohne Kartierung an allen bzw. fast allen Orten des USG dieselbe Aussprache des untersuchten Konsonanten vor, was den Abdruck einer Karte überflüssig erscheinen ließ. 5. Kommentare Die Kommentare sind in der Regel folgendermaßen aufgebaut: Der Kartentitel gibt Auskunft über Kartennummer, untersuchtes Phänomen, Fragenummer und Fragewort sowie die mhd. Bezugsform nach LEXER. Im Kapitel Material und Kartierung wird in einem allgemeinen Teil (Gesamtes Gebiet) auf Wort fehlt- und nicht gefragt-Belege eingegangen sowie deren Ursachen geklärt. Außerdem wird die Umgebung des Belegwortes dargestellt, also ob es als Einzelwort oder in einem Syntagma abgefragt wurde. Unter Symbol- und Farbvergabe werden die in der Karte verwendeten Symbole und Farben genau erläutert. Den Hauptteil bildet das Kapitel Teilräume. Hier werden die Lautgegebenheiten in den Dialekträumen bzw. Großregionen detailliert beschrieben. Bei der Kommentierung wird in der Regel zunächst erwähnt, welche Realisierungsform des Konsonanten die häufigste ist. Dann wird auf die Gebiete eingegangen, die von dieser Aussprache abweichen. Subregionen einer Großregion werden nur separat erwähnt, wenn dort der untersuchte Konsonant anders realisiert wird. (Zur Übersicht über die Regionen und Subregionen siehe Grundkarte 1 im Anhang S. 310). Meist wird sich zur Erläuterung der Konsonantenrealisierung auf die Regionen bezogen. Manchmal werden dafür auch die Mundarträume herangezogen. Da sich aber keine genauen Isoglossen bei der Bearbeitung der Karten herauskristallisierten, wurde die Beschreibung weitgehend anhand der Großregionen vorgenommen. Im Á -Kapitel sind Kommentare der Gp. oder des Explorators zum Beleg notiert. Folgende Aussagen kommen häufig vor: Der Beleg wurde vom Explorator suggeriert, kam auf Nachfrage des Explorators, ist von der Gp. korrigiert. Genauere Erläuterungen zu vernachlässigten und nicht kartierten Belegen folgen in 5.1 und 5.2. Im letzten Abschnitt des Kommentars wird auf Vergleichskarten anderer Sprachatlanten hingewiesen, in denen dasselbe Phänomen oder aber auch ein anderes Phänomen im selben Wort untersucht wurde. 5.1 Vernachlässigte Belege Sollten an einem Erhebungsort zwei oder mehr Belege mit identischer Lautung der untersuchten Phänomene belegt sein, werden diese kommentarlos zu einem einzigen Symbol zusammengefasst. Wenn die Gp. sich an einem Ort selbst korrigiert hat, findet ausschließlich der korrigierte Beleg Eingang in die Karte. Im Kommentar wird zwar verzeichnet, dass am betreffenden Ort eine Korrektur stattgefunden hat, doch der von der Gewährsperson verworfene Beleg wird nicht zitiert. Zu einigen Aufnahmen der meisten Exploratoren existieren Paralleltranskriptionen von AB. Diese sollten besonders in der Anfangszeit der Erhebungsphase einen korrigierenden Einfluss auf die Exploratoren haben und genauso werden sie in dieser Arbeit behandelt. Wenn an einem Ort die Transkription von AB von der des eigentlichen Explorators abweicht, wird AB der Vorzug gegeben. Alle anderen Belege werden verworfen und nicht zitiert. 5.2 Nicht kartierte Belege Abgesehen von den unter 5.1 angeführten Fällen werden grundsätzlich alle an einem Ort erhobenen Belege in der Karte aufgeführt. Da jedoch aus Platzgründen nur zwei Symbole pro Ort realisierbar sind, müssen gelegentlich Antworten 13 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 13 24.08.2016 07: 57: 13 aussortiert werden. Dabei werden immer die zuerst genannten Belege in die Karte aufgenommen. Nicht kartierte Belege werden im Á -Abschnitt zitiert. 6. Das Untersuchungsgebiet Das USG ist in insgesamt 24 Teilgebiete gegliedert. Es handelt sich hierbei um folgende Regionen beginnend im Westen des USG: Ascher Ländchen (AL), Westböhmen (WB), Nordwestböhmen (NWB), Nordböhmen (NB), Schluckenauer Winkel (SW), Friedländer Ländchen (FL), Riesengebirge (RG), Braunauer Ländchen (BL), Adlergebirge (AG), Schönhengst (Sch), Nordmähren-Schlesien (NMS), Jauerniger Ländchen ( JL), Hultschiner Ländchen (HL), Kuhländchen (KL), Olmützer Sprachinsel (OSI), Wachtl-Deutsch Brodek (WDB), Wischauer Sprachinsel (WSI), Brünner Sprachinsel (BSI), Südmähren/ Südostböhmen (SM), Iglauer Sprachinsel (ISI), Gratzener Bergland (GB), Böhmerwald (BW) (beides zusammengefasst als Südböhmen bezeichnet) und die Städte Budweis und Prag (vgl. Regionenkarte im Anhang S. 310). Diese Gebiete lassen sich in ungefähre Dialektregionen einteilen, die sich aber nicht genau abgrenzen lassen. Folgende Dialekte finden sich im USG: Nordbairisch, Ostfränkisch, Ostmitteldeutsch, Mittelbairisch. Im Süden des USG findet sich überwiegend die mittelbairische Mundart, die sich dann Richtung Westen mit nordbairischen Elementen mischt. In Westböhmen mit dem Ascher Ländchen wird Nordbairisch gesprochen, das sich dann im Übergang zu Nordwestböhmen mit dem Ostfränkischen mischt und schließlich ganz ins Ostfränkische übergeht. Im Norden überwiegt das Ostmitteldeutsche, beginnend in Nordböhmen, zunächst nur an wenigen Orten vermischt mit nordbairischen Elementen gesprochen, und zieht sich über das Riesen- und Adlergebirge bis Nordmähren- Schlesien. Spezielle Regionen sind die Sprachinseln (SI), die sich durch besondere dialektale Vielfalt auszeichnen. Die größte der Sprachinseln ist mit 39 Orten der Schönhengst. Es überwiegt zwar das Ostfränkische, immer wieder finden sich aber auch ostmitteldeutsche Einflüsse, die sich im Westen mit nordbairischen und im Osten mit mittelbairischen Elementen vermischen. Die Iglauer Sprachinsel ist mit neun Orten die zweitgrößte Sprachinsel. Hier wird Nordbairisch mit mittelbairischen Einflüssen gesprochen. Die Brünner SI (6 Erhebungsorte) ist Mittelbairisch geprägt. Es lassen sich aber auch Elemente aus dem Ostmitteldeutschen und Ostfränkischen finden. In der Wischauer SI (3 Erhebungsorte) findet man einen ostmitteldeutsch-mittelbairischen Mischdialekt vor. In der Olmützer SI (4 Erhebungsorte) und in Wachtl-Deutsch Brodek trifft man schließlich auf das Ostmitteldeutsche mit ostfränkischem Einfluss (vor allem in Wachtl). 7. Anhang Im Anhang befinden sich neben den bereits erwähnten Karten zu den Regionen und Dialekträumen des USG, ein Exploratoren- und ein Abkürzungsverzeichnis. Außerdem das den Untersuchungen und Karten zugrundeliegende Transkriptionssystem, eine Auflistung der Erhebungsorte und das Literaturverzeichnis. 14 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 14 24.08.2016 07: 57: 13 1. Plosive 15 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 15 24.08.2016 07: 57: 14 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á 1 1 q ¢ q q ! M M M M M 1 1 1 1 1 1 1 1 1 q q q q q ! q q q q q q q q q q q q ! q q q q ± q q q q q q Ï q ! Ø q q q ! q A q ! q q q q ! ! q ! ! ! Ï q ! ! ! q q q q ! ! q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q ± q q q q q q q q q q q ¢ q ¢ q q q q q ¢ q q ¢ q q q q q q q q A q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q ¢ q q q q µ q q q A ¢ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! Ï Ï q Ï Ï q Ï Ï Ï q Ï q ± q A µ q µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q Ï q q Ø Ï µ µ q q ± ! q q q q q q µ q ! q q ! A q q q µ q µ µ q ! q q q ! Ï q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. t im Anlaut vor r wurde am Wort «tragen» untersucht. Das Belegwort ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Es fehlt nur an drei Orten, wobei einmal keine Antwort kam und in den anderen beiden Fällen zwei andere Lemmata genannt wurden: «anziehen» und «anlegen». Das Belegwort wurde in der Regel mit vorgegebenem Anlautkontext abgefragt: Das kann ich nicht... In einigen Ortschaften kam zu dieser Frage allerdings die Variante Das (v)ertrag ich nicht bzw. Das kann ich nicht (d)ertragen. Dies wurde in der Karte jeweils durch ein ZZ gekennzeichnet. Wird «ver-» bzw. «ertragen» (oder eine ähnliche Variante) in der 1. Sg. anstelle des Infinitivs realisiert, wird dies durch einen roten ausgefüllten Punkt unter dem Grundzeichen gekennzeichnet. Für eine Variante von «tragen» im Infinitiv, wie «ertragen» oder ‹dertragen›, steht über dem Grundzeichen ein ausgefülltes Dreieck. Auch muss man beachten, dass im abzufragenden Satz dem anlautenden t in «tragen» das auslautende t in «nicht» vorausgeht. Häufig führt das zu einem Zusammenfall beider Laute, manchmal wird durch den langen Konsonanten die Doppelkonsonanz zum Ausdruck gebracht. Symbol- und Farbvergabe In Karte 1 gibt es nur blaue Symbole, da der Konsonant im Anlaut untersucht wurde. Die Vergabe der ZZ wurde bereits im ersten Abschnitt erklärt. Grundsymbole gibt es sieben. Senkrechte Striche stehen für den kurzen dentalen Plosiv, Balken für den halblangen und Quadrate für den langen. Sind kleinere Quadrate am Symbol beteiligt, wird der Plosiv aspiriert gesprochen. Der Strich mit Raute markiert den kurzen stimmhaften dentalen Plosiv. Teilräume Die Auswertung der Belege zeigt eine fast flächendeckend einheitliche Realisierung von t als kurzer Konsonant. Aspiriertes t findet sich vor allem in Nordmähren-Schlesien, sehr vereinzelt auch in Nordwestböhmen, Nordböhmen und Westböhmen. In Westböhmen, vor allem im Ascher Ländchen, und im größten Teil von Südmähren/ Südostböhmen wird mhd. t anlautend als langer Konsonant ausgesprochen. Vereinzelt finden sich lange Konsonanten auch in der Iglauer SI, in Nordwestböhmen, in Südböhmen und im Schönhengst. Á Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und II. In U-7, L-19, L-25, L-32, H-32, K-13, K-53 und B-26 stammen die Belege von Gp. I. In B-13 und B-30 stammen die Belege von Gp. II. Der Beleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Beleg in L-27 wurde von der Gp. suggeriert. Die Belege in K-17, K-23, K-25 und K-30 kamen auf Nachfrage des Explorators. Vergleichskarten SNOB, Band 1, Karte 16: tragen. SNiB, Band 4, Karte 7: tragen, Traube, träumen, ... (nicht kartiert). 16 Karte 1 Mhd. t vor r im Anlaut Frage 193.3: tragen mhd. tragen Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 16 24.08.2016 07: 57: 15 Á Á Á 1 q M M M M M M MM M M MM M M MM M M M M M M M M M M M M M MM M M M M M M M M M M M M 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ! q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q ¢ ¢ ¢ q q q q ¢ ¢ q ¢ q q q q q q ¢ ¢ q q ¢ q q q ¢ q q q µ q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q ! q q q q q q q ! q q ! q ! q q q ! q ! ! q q q q q q ! q q q q q ! ! ! ¢ q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q ¢ q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q ¢ ¢ ¢ q q q q q q q q q q ¢ q µ q ¢ q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 17 Legende q d bis d. auch dß ¢ dH bis d.H Ï dÌ Ø dÌH A t, ! t auch tG ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen E oben: «ertragen» und Varianten im Infinitiv 9 unten: Das ertrag ich nicht + Varianten in 1.Sg. Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 17 24.08.2016 07: 57: 16 Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y # q q q Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y YY YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y # # # # # # # q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ Ï µ µ q q ± ! q q q q q q µ q q q q q q q q q µ q µ µ q ! q q q q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. t vor r wurde parallel zum Infinitiv «tragen» am Wort «getragen» untersucht, um beide Formen miteinander vergleichen zu können. Genau wie «tragen» ist «getragen» im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden, es fehlt nur in H-30 und K-8. Das Belegwort wurde in der Regel mit vorgegebenem Anlautkontext abgefragt: Er hat alles allein... Genau wie in Karte 1 stehen hier häufig die Varianten «ertragen» oder dertragen. In Karte 2 wurde dieses Phänomen aber nicht zusätzlich kartiert, da die Art der Vorsilbe hier keinen großen Einfluss ausübt. Viel wichtiger ist es zu wissen, ob eine Vorsilbe vorhanden ist. Deswegen wurde durch ein rotes Kreuz unter dem Grundzeichen gekennzeichnet, wenn die Vorsilbe ge entfällt. Solche Belege finden sich vor allem im bairischen Sprachraum, also in Südmähren/ Südostböhmen, im Böhmerwald und Westböhmen, dort jedoch beinahe flächendekkend. Vereinzelt erscheint das Partizip Perfekt ohne ge auch in der Iglauer SI. Symbol- und Farbvergabe In Karte 2 finden sich nur blaue Symbole. Grundsymbole gibt es insgesamt drei: Der senkrechte Strich steht für den kurzen dentalen Plosiv, der Balken für den halblangen und das Quadrat für den langen. Durch ein Dreieck über dem Grundsymbol wird Aspiration gekennzeichnet. Außerdem wird durch ein Kreuz unter dem Grundsymbol Ausfall der Vorsilbe markiert. Teilräume Im USG findet sich die gesamte Palette der Varianten von t, also von kurzen über halblange bis hin zu langen Konsonanten, wobei kurze Konsonanten im gesamten USG deutlich überwiegen. Halblange Konsonanten treten nur zweimal auf, in K-57 und H-3. Ebenfalls sehr selten sind lange Konsonaten belegt. Ein langer Konsonant erscheint in P-8, M-53, J-2 und C-11. Aspirierte Aussprachevarianten sind vor allem in Nordmähren-Schlesien zu beobachten, sporadisch außerdem in Nordwestböhmen. Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und II. In U-7, L-19, L-25, L-32, H-32, K-13, K-53, C-3 und B-26 stammen die Belege von Gp. I. In B-21 und B-30 stammen die Belege von Gp. II. Der Beleg in L-14 stammt von Gp. III. Die Belege in L-27, H-33 und K-32 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in M-47 und P-27 kamen auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in M-31 ist von der Gp. korrigiert. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 9: getragen, getrunken (nicht kartiert). 18 Karte 2 Mhd. t vor r im Partizip Perfekt Frage 193.4: getragen mhd. getragen Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 18 24.08.2016 07: 57: 17 Á Á Á Á Á Á Á q q Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y # # # # # # ## # # # # # # # # # # # q q Ï q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 19 Legende q d bis d. Ï dÌ ! t ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 7 oben: Aspiration E unten: Ausfall von ge- Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 19 24.08.2016 07: 57: 18 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ñ q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q Ñ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ñ q q µ q q Ì q q q ¢ q q q q µ q q q q q q Ñ q q q q q q q q q q q q q q q q q Ñ q q q q q q q q q Ñ q q q Ñ q q q q q µ Ñ µ q q q q q q Ñ Ñ q µ q q q q q q q q q q q µ q q µ µ q q q q q q Ñ q q Ñ Ñ q q Ñ Ñ q ¢ q q µ q µ µ q q q q q q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Anlaut vor Vokal wurde am Wort «Tisch» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Es fehlt nur an einigen wenigen Orten, an denen nur Fragment- oder Teilaufnahmen vorliegen. Es war im Fragebuch kein Kontext vorgegeben. Symbol- und Farbvergabe In dieser Karte gibt es nur blaue Symbole, da ein anlautender Konsonant untersucht wird und die nachfolgende Lautumgebung den Konsonanten nicht beeinflusst. Insgesamt gibt es fünf Grundzeichen: Ein senkrechter Strich steht für den kurzen dentalen Plosiv. Hat der senkrechte Strich eine Raute in der Mitte, ist der Laut stimmhaft, hat er ein Quadrat in der Mitte ist er aspiriert. Bei einem unausgefüllten Balken nimmt die Länge zu, er steht für einen halblangen Plosiv. Das gefüllte Quadrat markiert den langen Konsonanten. Teilräume Die Auswertung des Belegwortes ergibt ein einheitliches Bild. Mhd. anlautendes t wird fast ausnahmslos als kurzer oder halblanger Plosiv realisiert. Die bairischen Dialekte und das Ostfränkische realisieren anlautenden Plosiv t vorwiegend als kurzen dentalen Plosiv. Hier finden sich nur wenige Orte in Westböhmen, an denen der halblange Konsonant belegt ist. Auch Nordböhmen spricht fast ausschließlich einen kurzen Plosiv im Anlaut. Im Riesengebirge, Braunauer Ländchen und Adlergebirge sind in beinahe jedem Erhebungsort für mhd. t im Anlaut vor Vokal halblange Konsonanten zu beobachten. In Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst halten sich kurze und halblange Plosive ungefähr die Waage. Außerdem erscheinen in Nordmähren-Schlesien und dem Kuhländchen auch gelegentlich aspirierte Plosive. Im restlichen USG kommen solche quasi nicht vor. Die Iglauer SI spricht ebenfalls fast ausschließlich kurze Plosive, einmal ist der halblange Konsonant notiert (J-4). Der lange Plosiv in J-8 ist Einzelbeleg. Erwähnenswert ist daneben auch ein Phänomen, das nicht kartiert wurde. In U-14 und in L-13 (beide Nordböhmen) wurde auslautendes sch als palataler Frikativ <. bzw. > realisiert. Á Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und II. Die Belege in U-7, L-25, L-32, U-41, K-13, K-53, C-3 und C-16 stammen von Gp. I. Die Belege in C-6 und B-16 stammen von Gp. II. Die Belege in U-18, U-21, U-28, U-36, K-30 und K-42 stehen im Dativ. Der Beleg in K-10 ist von der Gp. korrigiert. Der Beleg in U-47 ist Zweitglied des Kompositums «Küchentisch». Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 90: Tisch u. Tische. SNiB, Band 4, Karte 6: Tisch, Turm, Tor, Teller, ... (nicht kartiert). SNOB, Band 1, Karte 116: Tisch. 20 Karte 3 Mhd. t im Anlaut vor Vokal Frage 205.8: Tisch mhd. tisch Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 20 24.08.2016 07: 57: 19 Á Á Á Ñ q q Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ q Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ q q Ñ q Ñ Ñ Ñ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ q q Ñ Ñ Ñ ¢ q Ñ q q q q q ¢ ¢ q ¢ q q q Ñ Ñ q q µ Ñ Ñ Ñ q q q Ñ Ñ Ñ q q q q q Ñ Ñ Ñ q q q q Ñ q Ñ Ñ q Ñ q q q Ñ q Ñ Ñ q q q Ñ q q q ! q q Ñ q q q q q q q Ñ q q q q q ¢ q q q q q q q q Ñ q q q q q Ñ Ñ Ñ Ñ ¢ Ñ Ñ Ñ q q q Ñ Ñ q Ñ Ñ Ñ q q Ñ q q Ñ Ñ q Ñ q Ñ q q q q µ q q Ñ q q q q q q µ Ñ q q q q Ñ q µ q q q Ñ ¢ q Ñ ¢ Ñ q Ñ ¢ Ñ Ñ Ñ q q Ñ q Ñ q ¢ Ñ Ñ Ñ Ñ µ q ¢ Ñ Ñ q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 21 Legende q d, und d Ì dë ¢ dH¥ und dH Ñ d. ! t µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 21 24.08.2016 07: 57: 20 Á Á Á Á Á Á q q P P P P P P P P P P P " " " # # # " ! ! ! q q ! ! ! q ! ! ! Ñ ! ! ! q ! ! ! ! ! ! q q q q q q q Ï ! ! q q q ! ! q ! ! ! q q q ! ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! q q q ! ! Ï µ ! q q q q q Ñ q q q q q µ q µ q q q q q q q q q Ñ Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q ! q q q q q q ! ! ! ! q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q # q q q q q q q q Ï q q q q q ! q µ Ñ µ q q q q q ! Ñ Ñ Ñ µ ! q q Ï q q q Ñ q Ñ ! ! q q µ µ Ï ! Ñ Ñ Ï Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ µ Ñ q Ï Ñ ! ! 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Es fehlt nur an einigen wenigen Orten, an denen nur Fragment- oder Teilaufnahmen der Befragungen vorliegen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In Karte 4 gibt es nur blaue Symbole, da der vorausgehende Vokal durchgehend ein Monophthong ist. Über dem Grundsymbol steht ein Strich, wenn dieser lang gesprochen wird. Außerdem wird durch ein Dreieck über dem Grundsymbol Aspiration von t bzw. d markiert. Der Bogen unter dem Grundsymbol kennzeichnet erhaltenes r im Auslaut. Mit den Grundsymbolen wird durch senkrechte Striche der kurze dentale Plosive, durch Balken der halblange und durch das Quadrat der lange dentale Plosiv dargestellt. Der Strich mit Raute steht für den kurzen stimmhaften Plosiv. Teilräume Bei der Auswertung des untersuchten Wortes lässt sich die ganze Bandbreite von kurzen über halblange bishin zu langen Plosiven finden. Auch im Mittelhochdeutschen findet sich neben der Hauptform winter eine Variante w i n d e r . Kurze Plosive sind vor allem in Nordwestböhmen und Nordböhmen sowie in Südmähren/ Südostböhmen belegt. Lange Plosive findet man im gesamten Südböhmen und im Ascher Ländchen und daran anschließenden Orten in Westböhmen. Bei einem Vergleich mit Karte 13 Handschuh im SNIB lässt sich ebendiese Realisierung von mhd. t vor n als lange Konsonanten im grenznahen Gebiet feststellen. Die anderen Gebiete zeigen sich als Mischgebiete. Hier sind halblange und lange Konsonanten in etwa zu gleichen Teilen notiert, ohne dass man Gebiete feststellen kann. In Nordböhmen tritt in U-31 und L-34 stimmhafte Aussprache von t/ d auf. Nur in L-39 und P-34, wird der Plosiv aspiriert gesprochen. Á In U-4 und U-7 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-25, L-32, C-3 und B-27 stammen von Gp. I, die in B-13, B-21 und B-26 von Gp. II. In L-14 (Zweitbeleg), K-13 und B-14 stammen die Belege von Gp. III. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 13: Handschuh. SAT, Band 1, Karte 2: Winter. 22 Karte 4 Mhd. t nach n Frage 151.12: Winter mhd. winter Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 22 24.08.2016 07: 57: 21 Á Á Á Á Á Á q q P P P P P P P P P P P " " " # # # " ! ! ! q q ! ! ! q ! ! ! Ñ ! ! ! q ! ! ! ! ! ! q q q q q q q Ï ! ! q q q ! ! q ! ! ! q q q ! ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! q q q ! ! Ï µ ! q q q q q Ñ q q q q q µ q µ q q q q q q q q q Ñ Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q ! q q q q q q ! ! ! ! q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q # q q q q q q q q Ï q q q q q ! q µ Ñ µ q q q q q ! Ñ Ñ Ñ µ ! q q Ï q q q Ñ q Ñ ! ! q q µ µ Ï ! Ñ Ñ Ï Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ µ Ñ q Ï Ñ ! ! 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Ï dÌ auch t, q t und tß µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Aspiration < unten: Auslaut auf r/ er Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 23 24.08.2016 07: 57: 23 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " + q q q M Y M Y M M M Y Y M S S S M S S S S S S S S S S SS S S S S Y " " " " " " " " " " " " " " " " # # " " " " " " " " " q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q Ï q q ! ! ! ! ! ! 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Wort fehlt musste nur einmal in U-47 notiert werden, hier kam als Beleg noch mehr kalt anstelle von «kälter». Dieser Beleg konnte nicht in die Karte aufgenommen werden. Nicht gefragt steht an den Orten, an denen Befragungen nur als Fragment- oder Teilaufnahmen vorliegen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol markiert Länge des Vokals. Das Dreieck oben steht für Aspiration des untersuchten Konsonanten. Durch eine nach oben zeigende Spitze unter dem Grundsymbol wird seine Stimmhaftigkeit angezeigt. Durch weitere ZZ unter dem Grundsymbol wird dargestellt, dass l vor t nicht realisiert (Kreuz) oder vokalisiert (Punkt) ist. Ist beides nicht der Fall, wird vor t ein l-Laut gesprochen. Hauptsymbole gibt es insgesamt vier: Ein waagrechter Strich steht für Ausfall von t. Der senkrechte Strich entspricht dem kurzen dentalen Plosiv, der Balken dem halblangen und das Quadrat schließlich dem langen dentalen Plosiv. Teilräume Mhd. t nach l wurde insgesamt an drei Wörtern, «kälter», «alte» und «alten», untersucht, die einige Unterschiede erkennen lassen. Deswegen wurden zu diesem Phänomen auch zwei Einzelkarten erstellt. Das Wort «kälter» zeigt das einheitlichste Kartenbild. Im Großteil des USG wird mhd. t als kurzer dentaler Plosiv realisiert. Nur in der Nordhälfte von Westböhmen kann man ein geschlossenes Gebiet finden, in dem mhd. t als langer Plosiv ausgesprochen wird. Vereinzelt sind lange Konsonaten im gesamten USG zu beobachten. An sieben Ortschaften im USG entfällt mhd. t nach l vollständig: U-27, U-34, U-43 und U-44 liegen direkt nebeneinander in Nordwestböhmen. Die anderen Orte befinden sich in Nordböhmen. In U-16 und L-19 liegt neben der Realisierung ohne t auch eine Variante mit mhd. t als kurzer Plosiv vor. Neben stimmloser Aussprache von mhd. t in «kälter» findet man auch stimmhafte Realisierungen. Stimmhafte Varianten erscheinen vor allem in den ostmitteldeutschen Dialekten. In T-26, P-32 und P-34 wurde der Plosiv aspiriert. Interessant erscheint in «kälter» auch die Realisierung des l vor t. Noch häufiger als die l-Vokalisierung, die hier vereinzelt im Böhmerwald auftritt, findet man den vollständigen l-Ausfall. Dies passiert vor allem im Böhmerwald, in Südmähren/ Südostböhmen und in der Iglauer SI. Hier sei das aber nur am Rande erwähnt, da auf die Realisierung von l in den speziellen l-Karten (Karte 85-96) genauer eingegangen wird. Á Der Beleg in U-7 stammt von Gp. I und II. In U-4, L-19 (Zweitbeleg), L-25, L-32, K-13, C-3 und B-26 (Zweitbeleg) stammen die Belege von Gp. I. In B-16 und B-21 stammen die Belege von Gp. II. Die Belege in U-13, L-27 und T-2 sind von der Gp. korrigiert. Der Zweitbeleg in L-26 kam auf Nachfrage des Explorators. In L-23 und E-34 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In C-35 gab die Gp. an, bei der Aussprache des Belegwortes unsicher zu sein. 24 Karte 5 Mhd. t nach l Frage 195.12: kälter mhd. kelter Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 24 24.08.2016 07: 57: 24 Á Á Á Á Á Á Á q q q S S S S S S S S M YS S S S S S S S S S S S M M Y Y S Y Y Y Y Y M Y S Y Y S S S S S S S S S S S S [ S YS S S S YS S S S S S S S S S S S YS S S S S S S M " " " " # " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q q q ! q q q q q q q q q ! q q ! q q q q q q ! q q ! q q q q q q ! ! q q q q q ! q ! ! q q q q ! µ q q q q ! ! q q q ! q q q ! q q q ! ! q q q q q q ! q q ! ! q ! q q q q ! q q q ! q ! q q q q q ! q q q q q q q q q q q q ! q ! q q q q ! q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q µ q q µ q ! q ! q q q µ q ! q q q q q µ ! q q q q ! q µ q q q q q q q q q q q q q ! q q q q µ ! q q q ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 52: kälter. SNiB, Band 4, Karte 16: kälter. 25 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q t entf. q d bis d. auch dø Ï dÌ bis tÎ 5 t, bis t auch tß ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Aspiration S unten: Stimmhaftigkeit E unten: l nicht realisiert 9 unten: l vokalisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 25 24.08.2016 07: 57: 25 Á Á Á Á Á Á Á Á Y Ô Ì Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y % % " % n % % % % % " % " % % " % " % % " % " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " % , % " n " " " " " " " " " % q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q µ q q q µ Ï q q q ! ± ! ! ! Ï q q q Ï Ô Ò Ï µ Ï q µ ! Ô µ Ô µ µ q q ! q µ ! q q q q Ì Ì q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q Ì q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q Ò q q q ± q q ! ! q ! µ q Ì Ì Ì q Ì Ì q q Ì q q ± q q Ì Ì q q q q q q q µ Ì q q q q q q q q µ µ q µ q q q q µ q q µ q q µ q q q µ Á Á Á Á Y q ! Y Y Y "" " % . 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Bei alte Männer tritt häufiger als in anderen Karten der Beleg nicht gefragt auf. Dies ist bedingt durch verschiedene Versionen des Fragebuchs. In der älteren Version war Frage 128.8 im Kurzfragebuch noch nicht enthalten. Dennoch wurde auf eine Kartierung dieser Frage nicht verzichtet, um neben «kälter» noch ein weiteres Belegwort für mhd. t nach l zum Vergleich heranziehen zu können. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Durch einen waagrechten Strich über dem Grundzeichen wird Länge des vorausgehenden Vokals gekennzeichnet. Außerdem wird durch ZZ Vokalisierung von l (Punkt) oder Velarisierung von l (Welle) dargestellt. Steht unter dem GZ ein Kreuz, ist das e in «alte» nicht realisiert. Die senkrechten Strich- und Balkensymbole genauso wie das ausgefüllte Quadrat kennzeichnen die Realisierung von t durch einen kurzen, halblangen oder langen dentalen Plosiv. Stimmhafte Aussprache wird durch ein senkrechtes Strichsymbol mit Raute dargestellt. Ein waagrechtes Strichsymbol kennzeichnet Ausfall von t. Fähnchen bzw. Pinnnadel stehen für den bilabialen kurzen bzw. langen Plosiv. Teilräume Mhd. t nach l wurde unter anderem in alte Männer untersucht. Hier finden sich alle Realisierungsvarianten von Ausfall des Plosivs über kurze Plosive bis hin zu langen Plosiven. Auch die stimmhafte Aussprache von mhd. t ist im USG belegt. Die verschiedenen Realisierungsvarianten bilden relativ homogene Gebiete. Stimmhaft wird der Plosiv vor allem in Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst ausgesprochen sowie im Schluckenauer Winkel. Kurze Plosive sind übers ganze USG verteilt, treten aber verstärkt in Südmähren/ Südostböhmen, Südböhmen und Westböhmen auf. Halblange Plosive sind vor allem im Schönhengst und in der Iglauer SI zu beobachten. Insgesamt gibt es aber nur sehr wenige Belege dieses Aussprachetyps. Ebenso verhält es sich mit der stärksten Aussprachestufe von mhd. t als langen Plosiv. Diese erscheinen sporadisch im Süden und Osten des USG. Im Norden findet man keinen einzigen. Dort fällt der Plosiv in der Regel aus. Interessant ist die Realisierung von mhd. t vor l als bilabialer Plosiv b bzw. p . Hierbei handelt es sich wohl um eine Art Assimilation von t, bedingt durch den Ausfall des nachfolgenden e und durch das dadurch nun direkt auf das t folgende m in «Männer». Belege dieser Art kommen äußerst selten in der Nordhälfte von Westböhmen vor. Auf eine Kennzeichnung von Aspiration wurde bei der Kartierung dieses Lexems verzichtet, da sie in P-30 Einzelbeleg ist. Genauso wurde mit nicht explodiertem t verfahren. Beim Vergleich mit der Auswertung des Belegwortes «alten» in nahe bei den alten Häusern ergaben sich keine großen Unterschiede, so dass auf eine zusätzliche Karte verzichtet wurde. Die hier beobachtete Assimilation in Westböhmen konnte für nahe bei den alten Häusern allerdings nicht bestätigt werden. Vorausgehendes l In Karte 6 wurde auch l-Vokalisierung und l-Velarisierung dargestellt. Vokalisiertes l tritt vielfach in Südböhmen auf. Daneben wird l in alte im süd- 26 Karte 6 Mhd. t nach l Frage 128.8: alte mhd. alte Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 26 24.08.2016 07: 57: 26 Á Á Á Á Á Á " " q q q " " " " " "" "" "" "" " " "" " " " " " " " " " " " " , , . , , " " " " " % % % % " % " n " , , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q Ï q q q q q q q ± q q q q q q q q Ï Ï Ï q q q q Ï Ì q q q q Ì Ì q q Ì Ì Ì Ì q q q Ì Ì Ì Ì Ì Ì q µ q q q Ì ! q Ì q q Ï Ì Ì µ Ï q Ì q Ï Ï q q Ì Ì Ì Ì q Ì q Ï q Ì Ì q q q q q q q q q q q ! q q q µ ! q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q µ Ì q q q Ì q q Ì µ q Ì Ì Ì Ì Ì q Ì q q q q Ì Ì Ì Ì Á q " " " " % , " " " . 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Velarisiertes l findet man in wenigen Orten im Kuhländchen und in Südböhmen. Der Liquid wird in Karte 87 noch einmal genauer beschrieben. Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und II. Die Belege in L-32, H-32 (Erstbeleg), E-5 und C-3 stammen von Gp. I, die in U-7, L-11, K-13, P-6, B-16 (Zweitbeleg) und B-30 von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Die Belege in U-39 (Zweitbeleg), K-1 und B-27 kamen auf Nachfrage des Explorators. Der Zweitbeleg in P-14 wurde vom Explorator suggeriert. In T-38 ist der Beleg von der Gp. korrigiert. 27 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q t entf. q d bis d, auch dß , dø , dH und d5 Ì dë bis dë ° Ï d. bis t, auch dÌ und t,ß ! t Ò b und b.ß Ô p, und pß ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 oben: l vokalisiert @ oben: l velarisiert E unten: Ausfall von auslautendem e Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 27 24.08.2016 07: 57: 27 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M S M S S M L M " " " " " q q q q q q q q q q q M M L M M M M M M L M L L M M M M M M M M M M L M M M M MM M M M M M M M M M M M M M MM M S S S S SS S S S S S L L L L S S L S S S S S L L L L M L M M M M M L M M M M M L S S S S S M S S S S S S S LS L L L S L L L S S M M M M M SS S M M S L M S S S L L L L L L L M M M M M M M M M M M M M M M L M M M M L M M M " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q µ q µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q µ µ q q Ì q ! q q q Ì q µ q q ! q ! q q q q µ q µ µ q q q q q q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Silbenanlaut nach LV wurde am Wort «Freitag» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundzeichen kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter roter Strich (ZZ) über dem Grundzeichen kennzeichnet Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Grundzeichen, geht ein kurzer Vokal voraus. Die ZZ unter dem Grundzeichen beschreiben den Auslaut näher. Ein Punkt unter dem GZ bedeutet Auslaut auf Vokal, eine nach oben zeigende Spitze heißt Auslaut auf Sibilant (postalveolarer Frikativ, auch ungerundet) und ein geschlossenes Dreieck kennzeichnet Auslaut auf (Vokal +) velaren Plosiv. Fehlt ein ZZ unter dem Grundzeichen, endet das Belegwort auf (Vokal +) palatalen, prävelaren oder velaren Frikativ. Insgesamt gibt es sechs Grundzeichen: Ein senkrechter Strich symbolisiert den kurzen dentalen Plosiv. Hat der senkrechte Strich eine Raute in der Mitte, ist der Plosiv stimmhaft. Bei einem ausgefüllten Balken nimmt die Länge des Plosivs zu, er steht für einen halblangen Plosiv. Das Quadrat bedeutet langer Plosiv. Zwei Grundzeichen erscheinen jeweils nur einmal in der Karte: Der waagrechte Balken kennzeichnet den dentalen Vibranten, der Stern den palatalen Plosiv. Teilräume Die Auswertung des Belegwortes bestätigt in etwa das Kartenbild von anlautendem t in Karte 3 «Tisch». Der Plosiv wird überwiegend kurz realisiert. Auch der Schönhengst und Nordmähren-Schlesien zeigen sich beim Belegwort «Freitag» recht einheitlich mit einem kurzen Plosiv. Etwas häufiger als in «Tisch», aber dennoch eher selten treten in der Südhälfte lange Plosive auf, insgesamt neun Mal. Im Riesen- und Adlergebirge, dem Braunauer Ländchen und dem direkt ans Adlergebirge anschließende Gebiet von Nordmähren-Schlesien bilden lange Plosive ein größeres zusammenhängendes Gebiet. Der vorausgehende Vokal ist hier ausnahmslos ein kurzer Monophthong. Im restlichen USG wird der vorausgehende Vokal als kurzer oder langer Diphthong realisiert. In U-5 und in P-23 erscheinen zwei Einzelbelege: In U-5 spricht man vRa=Ijq und in P-23 vra=e4rA . Eine Erklärung hierfür liefert Christmann: In medialer intervokalischer Stellung von t/ d kann Rhotazismus auftreten, was eine Aussprache des Plosivs als Zungenspitzen-r zur Folge hat (vgl. Simmler 1983: 1122). Zum Auslaut In den bairischen Dialekten wird der Auslaut überwiegend durch einen Vokal realisiert. Endung auf Sibilant bildet in Nordböhmen ein kleines Gebiet. Plosiv im Auslaut ist hauptsächlich in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst und in Südmähren/ Südostböhmen zu beobachten. In den Gebieten Nordwestböhmen, Riesengebirge und Adlergebirge ist ein Auslaut auf < bzw. Vokal + < notiert. Zum vorausgehenden Vokal In den meisten Erhebungsorten wird der vorausgehende Vokal als Diphthong realisiert. Fast immer wird dieser lang gesprochen. Nur im Brauner Ländchen und im Riesen- und Adlergebirge, wo auch die Fortisbelege zu finden sind, wird der dem un- 28 Karte 7 Mhd. t nach LV im Silbenanlaut Frage 154.6: Freitag mhd. vrî-tac Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 28 24.08.2016 07: 57: 29 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á S M L M L M " " q q q q q q q q M L L LL L L L L L L L L L L L L L L L LL L L L LLL M L L L L L LL LL L L L L LL L L L L L L LL L L LL L M M L M M L M M L L M L M M L L M M M L L L M L M M M M L L LL L LL L L L LL LL L L S L LL L L L M L L L S S L L L L L L L L L L " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ù ! q q ! q ! ! ! q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q ! q q q q µ ! q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q ! q q q q q ! 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Á Die Belege in U-4 und U-7 stammen von Gp. I und II. Die Belege in K-13 und B-14 (Erstbeleg) stammen von Gp. III. In B-13 (Erstbeleg), B-14 (Zweitbeleg), B-21, B-26 (Zweitbeleg), B-27 (Zweitbeleg), B-30 (Zweitbeleg) und B-31 stammen die Belege von der jeweiligen Gp. II. Die Belege in L-25, L-32, U-41, K-53, C-3, B-26 (Erstbeleg) und B-27 (Erstbeleg) stammen von Gp. I. Der Zweitbeleg in U-18 und H-12 wurde vom Explorator suggeriert. In U-20 und P-20 kamen die Zweitbelege auf Nachfrage des Explorators. In U-53 und B-19 fand nur der von AB transkribierte Beleg Eingang in die Karte. Die Belege in M-16 und P-5 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. Der Zweitbeleg in K-43 ist eine sehr alte Erinnerungform der Gp. Beim Beleg in L-34 war sich die Gp. bei der Aussprache unsicher. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 20: Freitag. Gütter, Karte 23: Sonntag. 29 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d bis d. auch dH Ï dÌ Ì dë ° ! t, bis t auch tß q j ! r µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: Auslaut auf Vokal ? unten: Auslaut auf Sibilant 8 unten: Auslaut auf (Vokal +) Plosiv Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 29 24.08.2016 07: 57: 30 Á Á Á Á Á Á Á Á " " " q q q q ! q P P P P P P P P P P P P P P " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " # " " " " " " " " " " " " # " " " " " q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q ! q ! q q q q q q q ! ! ! Ï q q ! ! ! ! ! ! q q q ! ! ! ! ! ! q Ï ! ! ! ! ! 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In L-12, K-50, P-34 und P-35 musste Wort fehlt notiert werden. Hier konnte jeweils als Belegwort nur «Mama» erhoben werden. In C-16 nannte die Gp. den Beleg Mu, was vermutlich eine Abkürzungsform von «Mutter» ist. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel gemeinsam mit dem bestimmten Artikel die Mutter abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter roter Strich (ZZ) über dem Grundzeichen steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Ein roter Bogen unter dem Grundzeichen bedeutet erhaltenes r im Auslaut. Grundzeichen gibt es vier: Je nachdem, ob es sich um einen langen, einen halblangen oder einen kurzen Plosiv handelt, ist das Symbol ein ausgefülltes Quadrat, ein senkrechter Balken oder ein senkrechtes Strichsymbol. Ist der kurze Plosiv stimmhaft, hat das Strichsymbol eine Raute in der Mitte. Teilräume Was den Plosiv betrifft, zeigen sich Nordwestböhmen und Nordböhmen einheitlich. Hier findet man ausschließlich kurze Realisierungen des Plosivs. Im Adlergebirge, in Wachtl/ Deutsch Brodek und in der Wischauer SI sind ausschließlich lange Plosive belegt. Die restlichen Gebiete im USG präsentieren sich als Mischgebiete, wobei man im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen, in Westböhmen, Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner, Olmützer und Iglauer SI sowie im Kuhländchen eine starke Tendenz zu langen Plosiven feststellen kann. Nordmähren-Schlesien und der Schönhengst sprechen in je etwa der Hälfte der Orte kurze bzw. lange Plosive im Belegwort «Mutter». In Südböhmen sind deutlich mehr kurze als lange Plosive notiert. Hier kommen auch fast ausschließlich Diphthonge vor. Diphthonge findet man daneben vereinzelt noch in Südmähren, in der Brünner und Wischauer SI und in Westböhmen. Ansonsten beherrschen fast ausschließlich kurze Monophthonge das Kartenbild. Lange Monophthonge sind äußerst selten und bilden kein Gebiet. Stimmhafte Plosive erscheinen sehr selten: K-3, U-12, B-15. Genauso verhält es sich mit aspirierten Formen: A-1, L-23, T-26. Erhaltenes r im Auslaut er kommt vor allem in den ostmitteldeutschen Dialekten und im Schönhengst vor. Á Der Beleg in U-7 stammt von Gp. I und Gp. II. In U-4, L-25, L-32, C-3, C-16 und B-26 (Erstbeleg) stammen die Belege von Gp. I. In B-16, B-21 und B-26 (Zweitbeleg) stammen die Belege von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. In K-10 wurde der von AB transkribierte Beleg kartiert. Der Zweitbeleg in K-37 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Zweitbeleg in B-10 und der Erstbeleg in B-26 sind Erinnerungsformen der jeweiligen Gp. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 81: Mutter. Gütter, Karte 16: gut, Mutter, Bub, Husten. ČJA, Band 1, Karte 5B: Mutti (Mutter). 30 Karte 8 Mhd. t im Inlaut nach Diphthong Frage 234.5: Mutter mhd. muoter Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 30 24.08.2016 07: 57: 31 Á Á Á Á Á Á " " " " " " " ! q q ! ! q ! q q q q P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P # " " " " " " " " " " " ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! Ï ! ! ! ! Ï ! ! ! ! ! µ ! Ï ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! q ! ! ! q q q q q ! q ! ! q q q q ! q ! ! ! ! q q q ! q ! ! ! q q q ! µ ! q ! ! ! ! q q q ! ! ! q ! q q q ! ! ! q q ! q q ! q ! ! ! q ! q q q q ! ! ! ! ! q ! ! q ! ! ! ! ! ! q ! q q ! 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Nur in U-29 musste Wort fehlt notiert werden. Hier nannte die Gp. als Belege «schmoren» und «garen». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen (ZZ) über dem Grundzeichen steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein langer Vokal voraus. Mit ZZ unter dem Grundzeichen wird der Auslaut wiedergegeben. Steht unter dem Grundzeichen ein Punkt, wird en im Auslaut vokalisch realisiert. Ein Kreuz kennzeichnet vollständigen Ausfall von en. Fehlt ein ZZ unter dem Symbol, wird ein Nasal gesprochen. Grundzeichen gibt es sieben: Je nachdem, ob es sich um einen langen, einen halblangen oder einen kurzen Plosiv handelt, ist das Symbol ein ausgefülltes Quadrat, ein senkrechter Balken oder ein senkrechtes Strichsymbol. Ist der kurze Plosiv stimmhaft, hat das Strichsymbol eine Raute in der Mitte. Auch Plosive ohne Explosion werden durch ein eigenes Symbol dargestellt (doppeltes Strichsymbol bzw. doppeltes Quadrat). Ein waagrechtes Strichsymbol kennzeichnet Ausfall von t, also die kontrahierte Form. Teilräume Insgesamt kann man vier Großgebiete finden: In Westböhmen und in Südböhmen entfällt t in den meisten Fällen. Hier gibt also fast nur kontrahierte Formen. Südmähren/ Südostböhmen, Iglauer, Brünner, Wischauer und Olmützer SI genauso wie Schönhengst und Nordmähren-Schlesien realisieren den untersuchten Konsonanten überwiegend als kurzen dentalen Plosiv. Adler- und Riesengebirge sprechen hauptsächlich lange Plosive. Auch in Nordböhmen und im Schluckenauer Winkel sind ausschließlich kurze Plosive belegt, bei diesen fehlt allerdings mehrheitlich die Explosion. Nordwestböhmen ist zweigeteilt. Die östliche Hälfte realisiert den untersuchten Konsonanten ebenfalls als kurzen Plosiv ohne Explosion, die westliche Hälfte spricht dentalen explodierenden Plosiv. Ein Vergleich der Realisierung von t in «braten» mit der in seinem Partizip II «gebraten» ergibt keine größeren Unterschiede bei der Aussprache des untersuchten Konsonanten. Meist werden aber dort, wo für «braten» lange Plosive notiert sind, in «gebraten» kurze gesprochen. Zum Auslaut Der Auslaut wird fast immer als Nasal realisiert. Im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, im Jauneriger Ländchen und im Kuhländchen wird ein Vokal gesprochen. Nur in L-24 und T-14 entfällt der Auslaut vollständig. Zum vorausgehenden Vokal Der Vokal wird in Westböhmen, in der Iglauer SI und im Riesengebirge sowie in Teilen Nordmähren- 32 Karte 9 Mhd. t nach LV im Verbstammauslaut Frage 219.11: braten mhd. brât-en Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 32 24.08.2016 07: 57: 34 Á Á Á Á Á M M M M MM MM MM MM M M MM M M M M MM M M M M M Y MM Y M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q " Ù " " µ " "" ! ! q " " " ! ! ! ! " " ! µ " ! ! ! ! ! ! ! " Ù Ù q j q q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! µ ! q ! 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Im Rest des USG liegt Monophthong vor. Á In U-4 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und II. In U-7, L-25, L-32, K-53, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in U-7 (Zweitbeleg), K-13, B-16, B-21 und B-30 von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-30 stammt von der Ehefrau der Gp. In L-14 kam der Zweitbeleg auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in H-19 ist von der Gp. korrigiert. Der Erstbeleg in K-52 ist eine Erinnerungsform der Gp. In P-34 und P-35 wurden die Belege vom Explorator suggeriert. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 22: braten. 33 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q t entf.: kontrahierte Form q d( bis d. auch d©? j dß Ï dÌ bis tÎ ! t, bis t auch t©? ' t,ß ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 9 unten: Auslaut auf Vokal E unten: Auslaut entfällt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 33 24.08.2016 07: 57: 36 Á Á Á Á Á Á Á Á Á " q O O O W W WW W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W ^ W W W W W W W W W W W O " . " " . " " " " " , " " " . . " . . . . " " " " " "" . . . . . . . . . " . " . . . " " . . . " " " " " " " " , , " " " " " " " " " " " " " . . . . . . . . . " " " " . . " " . " . . " . . " . " . " " " " " . q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q ± q q q ± ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q Ì q q Ì q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q ± q q q q q q q ! q q q q q q Ì q q q q q q q q µ q q Ì q q q q q q q q µ q ± q q q ± q q q ± ± q ± ± q q q ± q ± ± q ± ± q Ì q ± q q q q q q q q q q q q ¢ & ¢ q µ q µ q q q q ± q q q q µ q q q q q q q q q q ! µ q q µ µ q q ± q q q q q q q µ q q q q q ± ¢ ± q µ q µ µ q q q q q q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t zwischenvokalisch nach Diphthong wurde am Wort «heute» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, allerdings musste Wort fehlt insgesamt 22 Mal notiert werden. Da das Belegwort in einem Satz abgefragt wurde, kam es vor, dass nur der Rest des Satzes ohne das hier untersuchte Belegwort notiert oder von der Gp. wiedergegeben wurde. Leider bilden diese Wort fehlt-Belege ein kleines Gebiet in Nordwestböhmen, so dass hier in relativ vielen Orten kein Beleg steht. Andere Formen anstelle von «heute» wurden nicht genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Satz Heute ist ein schönes Wetter abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundzeichen steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Eine Welle über dem Grundsymbol kennzeichnet Nasalierung des vorausgehenden Vokals. Unter dem Grundzeichen gibt es zwei ZZ: Zwei Punkte markieren Zweisilbigkeit des Belegwortes, also erhaltenes e im Auslaut, ein Bogen unter dem Grundsymbol steht, wenn zwischen Vokal und t ein zusätzliches n eingefügt wurde. Natürlich können die ZZ sowohl oben als auch unten in Kombination auftreten. Insgesamt gibt es acht Grundzeichen. Je ausgefüllter und großflächiger die Symbole sind, mit umso längerer Dauer wird der Plosiv gesprochen. Ein senkrechter Strich steht für den kurzen Plosiv. Hat der senkrechte Strich ein Quadrat in der Mitte, ist der Plosiv aspiriert. Ein senkrechter Strich mit Raute steht für den stimmhaften Plosiv. Ein ausgefüllter Balken symbolisiert einen halblangen Plosiv. Das ausgefüllte Quadrat steht für die längste Dauer und kennzeichnet den langen Konsonanten. Auch hier gibt es wieder die Variante mit Aspiration, die durch ein Quadrat mit kleinem Quadrat in der Mitte gekennzeichnet ist. Ein waagrechtes Strichsymbol bedeuet Ausfall des Plosivs. Der Stern ist Einzelbeleg und kennzeichnet eine Aussprache als s . Teilräume Das Kartenbild zu «heute» ist überwiegend geprägt durch kurze dentale Plosive bei vorausgehendem Diphthong. Stimmhafte oder aspirierte Realisierungen kommen als Einzelbelege in der Brünner SI, im Riesengebirge und in der Stadt Prag (jeweils aspirierte kurze Plosive) sowie sporadisch in Nordböhmen (stimmhafte Belege) und dem Friedländer Ländchen (Aspiration) vor. Das Braunauer Ländchen, das Riesen- und zum Teil auch das Adlergebirge zeichnen sich durch lange Plosivrealisierungen aus. Vereinzelt findet man diese auch noch im Schönhengst und als Einzelbelege in Nordmähren- Schlesien, in der Olmützer SI, in Südmähren, in der Stadt Budweis, im Böhmerwald und als aspirierten langen Plosiv im Friedländer Ländchen. Die bairischen Dialekte und zum Teil auch das Ostfränkische weisen als gemeinsames Merkmal überwiegend dem Plosiv vorausgehende nasalierte LV auf. In einigen Fällen (K-41, K-43, K-51, P-20) in Westböhmen und Nordwestböhmen wird sogar ein Nasal zwischen Vokal und Plosiv gesprochen. In U-21 ist haindE notiert. Diesen Beleg hat die Gp. zweimal genauso wiederholt. Im Ostmitteldeutschen wird das Belegwort oft zweisilbig gesprochen. So bleibt in fast ganz Nordböhmen der auslautende Vokal erhalten, vereinzelt auch im Riesengebirge, Nordmähren-Schlesien und 34 Karte 10 Mhd. t nach LV zwischenvokalisch Frage 145.1: heute mhd. hiute Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 34 24.08.2016 07: 57: 38 Á Á Á Á Á Á Á W W W WWW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W . " " " " " " , " . . , " . . " " . " ." " " . . " " . " . , , . , . , " . " " , . . , . " . " """ " . 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Im übrigen USG entfällt der vokalische Auslaut fast ausnahmslos, nur in P-30, C-12 und B-11 bleibt er erhalten. Der besondere durch einen Stern symbolisierte Beleg befindet sich in der Brünner SI. In B-4 ist für «heute» ha4 ^ 2 - =e4 2 -s notiert. Á In U-4 und U-7 stammen die Belege von Gp. I und II. In L-32, H-36, K-32 (Zweitbeleg), P-19 und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in L-18, B-13, B-21, B-27 und B-30 von Gp. II. Die Belege in K-13 und B-14 stammen von Gp. III. Bei den Belegen in B-18 und B-21 ist sich der Explorator jeweils bei der Transkription unsicher. Der Beleg in L-28 kam auf Nachfrage des Explorators und wurde außerdem vom Explorator suggeriert. Vergleichskarte ADT, Band III, Karte 14: heute. 35 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q t entf. q t und t, & tH Ï dÌ q d bis d. auch dß und d4 ¢ dH Ì dë und dë ° q s ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: voraugehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert O unten: zusätzlich eingefügtes n vor t W unten: Zweisilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 35 24.08.2016 07: 57: 40 Á Á Á Á Á Á " q P P P P P P P P P P P " " & " " " " " " " " " " &" " &" " " " " &" & " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " & " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " & " " " " q q ! q q q q q q q q q q q q q ! q q q q ! q ! q q q q q q q ! ! q q q q ! q ! ! ! q q q q ! ! ! q ! ! q q ! ! ! ! ! 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Nur zweimal musste Wort fehlt notiert werden. In J-3 konnte kein Beleg erhoben werden und in P-32 wurde als Belegwort Stiefdada genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter roter Strich (ZZ) über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Zusätzlich wird durch einen unausgefüllten Kreis über dem Grundsymbol markiert, dass die Explosion des Plosivs ausbleibt. Die ZZ unter dem Grundsymbol beschreiben den Auslaut näher: Der Halbbogen unter dem Grundzeichen bedeutet, dass das r im Auslaut realisiert ist. Fehlt ein ZZ unter dem Grundzeichen, wurde das r nicht gesprochen. Insgesamt gibt es fünf Hauptsymbole: Ein senkrechter Strich steht für den kurzen dentalen Plosiv. Hat der senkrechte Strich eine Raute in der Mitte, ist der kurze Plosiv stimmhaft. Befindet sich im senkrechten Strich mittig ein Quadrat, handelt es sich um einen aspierten kurzen dentalen Plosiv. Ein ausgefüllter Balken bedeutet längere Dauer und steht für einen halblangen Plosiv. Das ausgefüllte Quadrat steht für die größte Dauer und bedeutet langer Plosiv. Teilräume Die Auswertung des Belegwortes «Stiefvater» zeigt, dass kurze und lange dentale Plosive in etwa zu gleichen Anteilen vertreten sind, jedoch keine klar abgrenzbaren Gebiete bilden. So realisieren ein Teil Westböhmens sowie Nordwestböhmen zwischenvokalisches t fast ausschließlich als kurzen dentalen Plosiv mit vorausgehendem kurzen Monophthong. Nordböhmen spricht auch einen kurzen Plosiv, aber bei vorausgehendem langen Monophthong. Riesen- und Adlergebirge mit dem Braunauer Ländchen realisieren t lang mit voraugehendem langen Diphthong (v. a. Riesengebirge) bzw. Monophthong. Der Schönhengst und Nordmähren- Schlesien zeigen beide Realisierungsformen in etwa zu gleichen Teilen in der Regel mit vorausgehendem langen Monophthong. In der Iglauer SI erscheinen fast ausschließlich lange dentale Plosive (außer in J-8) bei vorausgehendem LV. In Südmähren/ Südostböhmen mit der Wischauer und Brünner SI ist vor allem langer Plosiv bei vorausgehendem langen Monophthong belegt. In Südböhmen überwiegen deutlich kurze dentale Plosive bei vorausgehendem LV. Wird t als langer dentaler Plosiv gesprochen, geht dem Konsonanten ein KV voraus (Quantitätengesetz). Ein aspirierter kurzer Plosiv erscheint einzig in der Stadt Prag. In U-40 und B-15 sind stimmhafte Plosive belegt. Plosive mit fehlender Explosion sind selten und mit einer Ausnahme in U-1 nur im Böhmerwald (C-3, C-8, C-9, C-14, C-19, C-40) notiert. Zum Auslaut Das r im Auslaut wird in den meisten Fällen nicht realisiert, das heißt im Auslaut erscheint normalerweise ein Schwa. Wenn der r-Laut realisiert ist, dann fast ausschließlich in den ostmitteldeutschen Dialekten, vor allem in einem kleinen Gebiet um 36 Karte 11 Mhd. t nach KV zwischenvokalisch Frage 233.6: Stiefvater mhd. stiefvater Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 36 24.08.2016 07: 57: 42 Á Á Á Á Á Á " q q P P P P P P P P P P PP P P P P P P P P P P P P P P P P P P " " " " "" "" " "" " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " "" " "" " " " " " " " " " " " " " " " " "" " "" " " " "" " " " " " "" " " " " " " "" "" " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " "" " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! 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Insgesamt ist das Auftreten von r im Auslaut aber eher zu vernachlässigen. Á Die Belege in U-4, U-7 (Erstbeleg), L-32 und C-3 stammen von Gp. I. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III, die in U-7 (Zweitbeleg), B-16 und B-21 von Gp. II. Die Belege in H-4, M-27, E-22 und M-42 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in K-42 ist von der Gp. korrigiert. In B-4 gab der Explorator explizit an, den Beleg sicher gehört zu haben. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 64: Stiefvater. ČJA, Band 1, Karte 5A: Vati (Vater). 37 Legende GZ blau: vorausgehender Monphthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d bis d Ì dë ° und dë auch d5 ë ¢ dH Ï dÌ und tÎ ! t bis t, auch tß ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen : oben: fehlende Explosion: tß und dß 6 oben: vorausgehender Vokal lang < unten: Auslaut auf er, r Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 37 24.08.2016 07: 57: 44 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q ± ± q ± ± q q q q ± ± q ± q ± ± q q ± ± ± q ± q q q ± ± q q ! ! Ï q q q ! ! ! ! ± ! q q q ± ! ! ! ! ! ! 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Die Belege sind zwei verschiedenen Fragen entnommen. «Butter» wurde nur im Vollfragebuch behandelt, dort lag das Hauptaugenmerk auf dem Genus des Wortes. Deshalb wurde für Karte 12 vor allem auf Frage 19.6 zurückgegriffen. Hier wurde «Butter machen» abgefragt. Nennungen des Verbs «buttern» (neben der expliziten Form «Butter machen») waren häufig. Die Verbform tritt vor allem im Norden des USG auf, also in einem Streifen von Nordwestböhmen über Nordböhmen, das Riesen- und Adlergebirge bis nach Nordmähren-Schlesien hinein. Das Verb wurde in die Karte aufgenommen, aber durch Farbvariation (siehe Symbol- und Farbvergabe) gekennzeichnet. Leider musste nicht selten Wort fehlt notiert werden, da andere Lexeme anstelle von «buttern» genannt wurden, am häufigsten eine Ableitung mit der Basis «rühren», zum Beispiel «ausrühren» oder «zusammenrühren». Andere Belege waren «schlagen», «schleudern» und «stoßen». Diese Belege erscheinen fast ausschließlich im Süden des USG (v. a. im Böhmerwald), so dass in diesem Gebiet die Belege recht dünn gestreut sind. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel im Kontext, in Butter machen, abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Haben die Symbole jeweils eine hellere Nuance in ihrer Farbe, heißt das, dass es sich beim zugrunde liegenden Belegwort um das Verb «buttern» handelt. Ein waagrechter roter Strich (ZZ) über dem GZ kennzeichnet Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Insgesamt gibt es fünf Hauptsymbole: Ein senkrechter Strich steht für den kurzen dentalen Plosiv. Hat der senkrechte Strich eine Raute in der Mitte, ist der kurze Plosiv stimmhaft. Befindet sich im senkrechten Strich mittig ein Quadrat, handelt es sich um einen aspirierten Plosiv. Ein ausgefüllter Balken bedeutet längere Dauer und steht für den halblangen dentalen Plosiv. Das ausgefüllte Quadrat kennzeichnet die größte Dauer und bedeutet langer dentaler Plosiv. Teilräume Was die Länge des Plosivs betrifft, stimmt Karte 12 «Butter (machen)/ buttern» mit Karte 11 «Stiefvater» größtenteils überein. So finden sich hier wieder die gleichen Gebiete, in denen t als kurzer dentaler Plosiv realisiert wird, nämlich in einem Teil Westböhmens, in Nordwestböhmen und Nordböhmen, in ungefähr der Hälfte der Orte in Nordmähren-Schlesien sowie im Schönhengst und in Südböhmen (wenn hier ein Beleg vorhanden, dann zu 95 Prozent mit als kurzem dentalen Plosiv realisiertem Konsonanten). Lange dentale Plosive sind in Westböhmen, im Riesen- und Adlergebirge, zu fünzig Prozent in Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst und auch ungefähr in der Hälfte der Orte der Iglauer SI und von Südmähren/ Südostböhmen notiert. Unterschiede zu Karte 11 lassen sich nur im Süden des USG feststellen, wo im Böhmerwald deutlich mehr kurze und fast keine langen Plosive (C-12, C-27) zu finden sind. Allerdings verzerren wahrscheinlich die häufigenWort-fehlt-Belege das Bild. Auch im angrenzenden niederbayrischen Gebiet beherrschen beim Wort «Butter» in der Grenzregion kurze dentale Plosive das Kartenbild (vgl. SNIB, Band 4, Karte 10: Butter, S. 45). In 38 Karte 12 Mhd. t nach KV im Inlaut Frage 19.6: Butter (buttern) mhd. buter Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 38 24.08.2016 07: 57: 46 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ! ! " " " " " " " " " " " " q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ± ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ï ! q q ! q ! ! ! q q q q q ! q ! ! q q q q ! q ! ! ! ! q q q ! q ! ! ! q q q ! q ! q ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! q q q q ! q ! q q ! ! q ! ! ! ! ! q ! q q q q ± q ! ! ! q ! ! q ! q ! ! q q ! ! ± q ± Ì q ! q ± ! q q q q q q q ! q ! ± q q ! q q ! ! q ! q q q q ! q q q q ! q ! ! q ± ! q q q ! ! µ ! µ ! q µ µ ! ! ! ! ! ! ! µ q q ! ! q q ! ! ! ! q ! ! q q q ! q q q q q ! ! q ! q ! ! q q q q ! ! q q q ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Südmähren/ Südostböhmen sind in Karte 12 mehr kurze Plosive zu finden als in Karte 11. Die anderen Gebiete stimmen aber, was den Plosiv betrifft, fast vollkommen in beiden Karten überein. Stimmhafter kurzer Plosiv ist auch in Karte 12 nur ganz selten zu finden (L-18, P-34, B-15) und aspirierter kurzer Plosiv in U-7 ist Einzelbeleg. Zum vorausgehenden Vokal Unterschiedlich gestalten sich die Karten in Bezug auf den vorausgehenden Vokal. So wird dieser in Karte 12 fast ausschließlich monophthongisch und kurz realisiert. Diphthonge werden nur im Schönhengst gesprochen. Diphthonge treten zwar auch in Karte 11 nicht übermäßig häufig auf, dort bilden sie aber ein Gebiet im Riesengebirge. LV, die in Karte 11 auffallend oft erscheinen, kommen in Karte 12 nur in den bairischen Dialekten vor, in der Regel, wenn auf den Vokal ein kurzer Plosiv folgt. Á In L-25, L-32 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in U-4 und K-52 von Gp. II, in L-14, U-68 und C-24 von Gp. III. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. Der Beleg in P-34 ist von der Gp. korrigiert. Die Belege in K-27, K-39, T-22, M-35, E-26 und C-27 wurden vom Explorator suggeriert. In E-25 und P-33 wurden nur die von AB transkribierten Belege kartiert. In L-1, U-8, U-10, L-4, L-6, U-18, L-16, L-17, L-22, L-24, U-24, U-26, L-29, L-35, H-5, U-31, L-39, U-33, U-35, U-37, U-39, L-42, U-52, U-56, U-57, K-5, K-3, K-10, U-66, K-13, K-12, K-15, K-18, U-68, M-10, T-1, K-22, H-38, K-35, K-36, K-38, K-46, K-53, K-54, K-55, P-5, P-6, P-14, J-7, J-9, B-4, B-6, B-8, C-2, C-12, C-14, B-22, B-19, B-24, C-20, B-29, C-38 und C-40 stammt das Belegwort aus Frage 19.5. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 10: Butter. ČJA, Band 1, Karte 112: Butter, Karte 113: buttern. 39 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ hellblau: Monophthong + aus: „buttern“ GZ pink: vorausgehender Diphthong q d bis d. Ì dë bis dë ° ¢ dH¥ und dH Ï dÌ ! t, bis t auch t5 ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 39 24.08.2016 07: 57: 48 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W W W W W W # " ! q Ì q q q q q W W W W WW W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W " k # k k k # # " # # # # " k # k # " # k # # # ## # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # " # # " # # # # " " # " # # " # #k # # # # k # # # # # ## k # ## # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # " # # # # # # # q q q q q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q ! ! 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Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur in H-3 notiert werden. Hier wurde anstelle von «Bett» Bettstatt gesagt. Im Kompositum ist zwar das hier untersuchte Lexem enthalten, da es jedoch nur Bestimmungswort ist, wurde auf eine Kartierung hier verzichtet, weil der Auslaut verfälscht sein könnte. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel mit vorausgehendem Indefinitartikel, also ein Bett, abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein rotes Dreieck über dem Symbol steht, wenn der Plosiv aspiriert gesprochen wurde. Ein waagrechter roter Strich (ZZ) über dem Grundsymbol kennzeichnet Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Es können natürlich auch beide ZZ oben in Kombination auftreten. Mit zwei Punkten unter dem Grundsymbol wird markiert, dass das auslautende e erhalten ist. Insgesamt gibt es fünf Hauptsymbole: Ein senkrechter Strich steht für den kurzen dentalen Plosiv. Hat der senkrechte Strich eine Raute in der Mitte, ist dieser stimmhaft. Ein ausgefüllter Balken bedeutet längere Dauer und steht für einen halblangen Plosiv. Auch hier gibt es wieder die Variante mit Raute, was ebenfalls Stimmhaftigkeit kennzeichnet. Das ausgefüllte Quadrat steht für die größte Dauer und bedeutet langer dentaler Plosiv. T eilräume Karte 13 stimmt in Bezug auf die Länge des Plosivs mit Karte 12 «Butter (machen)/ buttern» und Karte 11 «Stiefvater» großteils überein. So finden sich hier, mit wenigen Ausnahmen, wieder die gleichen Gebiete, in denen tt als kurzer Plosiv realisiert wird, nämlich in einem Teil Westböhmens, in Nordwestböhmen und Nordböhmen, in ungefähr der Hälfte der Orte in Nordmähren-Schlesien und dem Schönhengst sowie im Böhmerwald mit dem Gratzener Bergland (auch in etwa halbhalb). Im Riesengebirge finden sich Abweichungen zu Karte 11 und 12: Hier treten in Karte 13 vermehrt kurze Plosive auf. Genauso in Südmähren/ Südostböhmen, wo tt/ t in «Bett» fast ausschließlich kurz gesprochen wird. Ingesamt nur dreimal findet sich in diesem Gebiet ein langer Plosiv, zweimal in der Brünner SI. In der Iglauer SI treten für das Belegwort «Bett» ebenfalls mehr kurze als lange Plosive auf. Lange Plosive erscheinen in Westböhmen, dem Ascher Ländchen, im Adlergebirge, zu fünzig Prozent in Nordmähren-Schlesien, im Riesengebirge und dem Böhmerwald. Aspirierte Formen findet man fast nur in den bairischen Dialekten und im Ostfränkischen, daneben noch in einem kleinen Gebiet im Riesengebirge, nämlich an den Orten, an denen kurze Plosive anstelle von langen belegt sind. Stimmhafte Plosive erscheinen selten in Nordböhmen. In neun der zehn notierten Fälle handelt es sich um einen stimmhaften kurzen Plosiv, einmal ist ein stimmhafter halblanger Plosiv notiert. Zum vorausgehenden Vokal In der Regel geht dem Plosiv ein Monophthong voraus, im Süden des USG lassen sich aber auch vermehrt Diphthonge finden. Hier sind die Vokale lang. Lange Vokale erscheinen daneben noch vereinzelt in West- und Nordwestböhmen und der Iglauer SI und sehr selten in Nordmähren-Schlesien. 40 Karte 13 Mhd. tt im Inlaut nach KV Frage 199.1: Bett mhd. bette Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 40 24.08.2016 07: 57: 50 Á Á Á Á Á Á W W W ! Ì q W W W WW WW WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W # # # ## # # # " " " # k # k # # # k # " # # # k k k # # k # " " # # # # " q ! q ! ! µ q ! ! ! ! q q q ! ! ! q q ! ! q µ q q q ! ! ! ! ! ! q q q q ! ¼ q q Ï q q q q q ! q ! ! q q q q ! q ! ! ! ! q q q ! q ! ! ! q q q ! µ ! q ! ! ! ! q q q ! ! ! q ! q q q ! ! ! q q ! q q ! q ! ! ! q ! q q q q q q q q ! q ! ! q q q q q q q q q ! q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q ! q ! q q q ! q q q ! q ! ! µ ! ± µ q ! ! ! ! ! ! µ q ! q ! ! q q µ ! ! ! q q ! q q q ! q q q q q ! ! q ! q ! ! q q q q µ ! q q q ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Zum Auslaut Das e im Auslaut wird nur in den ostmitteldeutschen Dialekten gesprochen. Besonders stark vertreten ist das auslautende e in Nordböhmen, zu 50 Prozent im Riesengebirge, im gesamten Braunauer Ländchen und im Adlergebirge und im äußersten Norden von Nordmähren-Schlesien. Im gesamten Rest des USG ist «Bett» einsilbig realisiert. Á Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. In P-21 stammt der Beleg von Gp. I und Gp. II. Die Belege in U-7, L-25, L-32, K-13 und C-3 stammen von Gp. I. Der Beleg in B-16 stammt von Gp. II. Der Zweitbeleg in U-17 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in L-32 kam auf Nachfrage des Explorators und wurde außerdem von ihm suggeriert. Die Belege in H-33 (Zweitbeleg) und C-39 wurden vom Explorator suggeriert. In T-30 gibt der Explorator an, dass die Gp. die Frage nicht richtig begriffen habe. Die Belegwörter in U-63 und T-1 stehen im Dativ: «im Bett». Die Belegwörter in U-50, U-73, P-35, C-25, C-26 und C-23 stehen im Akkusativ. Das Belegwort in E-2 ist Teil des Kompositums «Federbett». Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 31: Bett. SNiB, Band 3, Karte 50: Bett. SNiB, Band 4, Karte 25 (nicht kartiert): Stadt, Blut, Monat, breit, Brett. ČJA, Band 1, Karte 159: Bette. 41 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d bis d. auch d. ^ und dù Ì dë ° bis dë Ï dÌ ¼ dÌ ë q t, bis t ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Aspiration C unten: Zweisilbigkeit: e im Auslaut erhalten Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 41 24.08.2016 07: 57: 52 Á Á Á Á Á Á Á Á Á q b b M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M , , , ' , , , , , ' , , ,' , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ' ' ,' ' ' , , , , , , ' , , ' ' ' ' ' , , , , ' , ,' , ,' ,' ,' ,' , ' ' , ,' , , ,' ,' , ,' ' , , , , , , , , b = b b = = b = b = ! = = = = b = = q = ! = = = q q q q q q q q q q q q b q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q b b b b b b b b b b b b b µ bb b b b b b b b b b b b b b b q q q b b b q q q q q q b q b q q q b q b ] b b = b Ð b q q b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b µ b q q q q q b q q q q q q q q q q q q q q q q q b b b q q q q q q q q q q q q b b b b q b q b b b q b q b b b b q b q b b b b b b b q b µ q q µ b q b q q q q q b q q µ b q b q q q b q q = b µ µ q ! = = q b q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. n(t) im Auslaut nach KV wurde am Wort «Zahn» untersucht. Neben der mhd. Ausgangsform z a n muss auch die ahd. Form z a n t berücksichtigt werden. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste gar nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein langer Vokal voraus. Außerdem wird durch eine Welle über dem Symbol Nasalierung des Vokals markiert. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Ein Punkt unter dem Grundsymbol steht, wenn im Singular und Plural nt unterschiedlich gesprochen wird. Insgesamt gibt es drei Hauptsymbole: Der waagrechte Strich kennzeichnet Ausfall von nt. Ist ein Dreieck am Symbol beteiligt, wird ein Nasal gesprochen. Dies kann in verschiedenen Varianten geschehen. Die Kombination aus Quadrat und Dreieck bedeutet Auslaut auf Nasal + dentalen Plosiv. Steht ein Kreis mit Quadrat wird ntx im Auslaut gesprochen. Das ausgefüllte Quadrat symbolisiert den dentalen Plosiv und die beiden Dreiecke den dentalen Nasal bzw. den velaren Nasal (ausgefülltes Dreieck). Aspiration ist in dieser Karte nicht gekennzeichnet. Teilräume Karte 14 «Zahn» gliedert sich in vier Gebiete: In Westböhmen mit dem Ascher Ländchen und Nordwestböhmen entfällt der Auslaut nt fast immer, nur sehr selten wird n gesprochen. Im Ostmitteldeutschen, also von Nordböhmen über Riesen- und Adlergebirge bis nach Nordmähren-Schlesien hinein und ebenso in der Olmützer SI wird im Auslaut ein dentaler Nasal gesprochen. Schönhengst, Wischauer SI und Iglauer SI sind Mischgebiete mit Ausfall von nt und Realisierung durch dentalen Nasal jeweils zu ungefähr gleichen Teilen. In der Iglauer SI ist außerdem einmal (J-9) nd notiert. Dies ist die überwiegende Realisierungsform in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner SI und in Südböhmen. Daneben kommen in diesen Gebieten vereinzelt auch nt-Ausfall und Realisierung durch velaren Nasal vor. Im südlichen Böhmerwald ist auch dreimal ein dentaler Plosiv (C-11, C-21, C-33) im Auslaut belegt und je einmal ntè (P-35) und N (P-33). Letztere Aussprachevariante erscheint außerdem ein weiteres Mal in der Wischauer SI (B-3). Nasalierung des vorangehenden Vokals (in der Regel bei n-Ausfall) findet man nur in den bairischen Dialekten. Im Ostfränkischen wird der Vokal bei Ausfall nur sehr selten und nur direkt angrenzend an Westböhmen nasaliert gesprochen. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil der Erhebungsorte wird der Vokal als langer Monophthong gesprochen. Diphthonge kommen vor allem in den bairischen Dialekten vor sowie im Riesengebirge und Friedländer Ländchen. 42 Karte 14 Mhd. n(t) im Auslaut nach KV Frage 108.12: Zahn mhd. zan(t) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 42 24.08.2016 07: 57: 54 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ,' b = q M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M ' ' ' ,' , , , , , , , , , ,' " , , ' , , , ' ' , ,' ,' ,' ' ,' , ,' ' ,' , ' ' , , , ' ' ' ,' ' ' , ' ' , = b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b ] b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b µ b q b q b q q q b b q q q b b q q b q b b q q q q b q q q b q qb q b q q b b q q b q = b = = = = = = = ] b = = = b q q b = = q = = = = q = = = q b b b b b b b b qb b b b b b b b b b q b b b b b b b b b b b b µ b µ b b b b b b b µ b = b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-11, L-24, M-5, T-34, B-15, C-24 und C-28 stammen von Gp. II, die in L-32, T-9, T-21, B-8 und C-14 von Gp. I. In C-1 gibt der Explorator, dass die Gp. zwischen beiden Belegen schwankt. Die Belege in M-26, P-7 und M-37 sind von der Gp. korrigiert. In B-15 ist sich der Explorator seiner Transkription nicht ganz sicher. In P-32 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 15: Zahn. SNiB, Band 4, Karte 32: Zahn. 43 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q nt entf. b n bis nK auch n= , n" , n" _ q N und ì = nd bis n=dH auch ndH Ð ntè ? dH µ Nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert M unten: unterschiedliche Aussprache von nt in Sg. + Pl. Á Hinweis auf Kommentar Aspiration ist nicht gekennzeichnet. Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 43 24.08.2016 07: 57: 56 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á , q " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" . . " " . . . . . . . . " . " . " " " " . . " , , " " " . , , . , . , , , " " " . . " " " " " " " " " . q q q q ¢ q q q q q q q q q ¢ q ¢ q ¢ q q q q q ¢ q q ¢ q q ¢ ! ! µ q ¢ q q ! q ¢ ! ! q q q ¢ ! ! ! q ¾ q ¢ q q ! ! q q q ¢ q q µ ! ¢ ¢ q ¢ ¢ q ¢ q ¢ ¢ q µ q q q q q ¢ q q ¢ q ¢ q q ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q q q ¢ ¢ ¢ q q q q q q q ¢ q q q q ¢ q q Ï q ¾ q q ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ q q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q q q ¢ q q q ± q q ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q q q q q ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ q q q ¢ q q ¢ ¢ q q ¢ ¢ q ! q ¢ ! ! ¢ q q ¢ q ¢ ¢ ¢ µ ¢ q q ¢ q q q q q q q q ¢ ¢ q q q q ¢ q q µ ¢ q µ q q q q q q q q q q q µ q q q ¢ ¢ q ¢ q q q q q µ q ! q q q ! ¢ ¢ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. nt im Auslaut nach KV wurde neben «Zahn» am Wort «Hund» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Außerdem wird durch eine Welle über dem Symbol Nasalierung des Vokals markiert. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Insgesamt gibt es drei Hauptsymbole: Strich- und Balkensymbole stehen, wenn nt durch dentalen Nasal und Plosiv realisiert ist. Bei Aspiration des Plosivs ist ein Quadrat am Symbol beteiligt. Das Quadrat mit Dreieck steht für velaren Nasal + dentalen Plosiv, ein ausgefülltes Quadrat für die Realisierung durch nur den dentalen Plosiv. Der Nasal ist also entfallen. Teilräume nt in «Hund» wird fast ausnahmslos durch dentalen Nasal plus Plosiv realisiert. Vor allem in Nord- und Nordwestböhmen, zum Teil auch in Westböhmen sind die Plosive hierbei aspiriert. Fast immer sind die Plosive kurz. Insgesamt nur zehn Mal im gesamten USG treten lange Plosive auf. Ein zusammenhängendes Gebiet im Ascher Ländchen und in Westböhmen sticht heraus. Hier entfällt das n und es wird für nt nur der dentale Plosiv gesprochen. Der dem nt vorausgehende Vokal wird in Folge des n-Ausfalls nasaliert. Es handelt sich um die Orte im K-13, K-12, K-23, K-25, K-28, K-29, K-35, K-36, K-37, K-38, K-39, K-46, K-47, K-49 (alle Westböhmen und Ascher Ländchen). Im restlichen USG tritt n-Ausfall insgesamt nur noch im Böhmerwald (C-5, C-11), in der Iglauer SI (J-2) und im Adlergebirge (H-38) auf. In T-44 im Kuhländchen ist ein Einzelbeleg notiert. Hier wird ein velarer Nasal + dentaler Plosiv gesprochen. Das Kartenbild von «Hund» unterscheidet sich stark von dem zu «Zahn». Aus diesem Grund wurden beide Karten in die Arbeit aufgenommen. Zum vorausgehenden Vokal Bis auf eine Ausnahme, nämlich in B-2 in der Wischauer SI, wird der Vokal vor nt monophthongisch realisiert. In der Regel wird der Monophthong kurz gesprochen. In Westböhmen, im Böhmerwald und im Gratzener Bergland sind die Monophthonge überwiegend lang. Á Die Belege in U-4 und L-32 stammen von Gp. I und II, die in L-14 und C-3 von Gp. II und III. Die Belege in L-18, P-19 und B-14 stammen Gp. II, die in L-16, L-25, K-53 und C-16 von Gp. I. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. Der Beleg in K-13 wurde vom Explorator sicher gehört, genauso der in K-12. In K-23 wurde vom Explorator suggeriert und daraufhin von der Gp. korrigiert. In C-28 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 149: Hund. SNOB, Band 1, Karte 170: Hund. SNIB, Band 4, Karte 160: Zahn, Hund, Kind, Wein. SNIB, Band 4, Karte 26: Hund, Hunde, Hand, Hände, Wand, Wände. 44 Karte 15 Mhd. nt im Auslaut nach KV Frage 35.1: Hund mhd. hunt Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 44 24.08.2016 07: 57: 58 Á Á " . . " " , " " " " " " q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q ¢ Ï q Ï q q q q q q q q < q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q q q Ï q q Ï q q q q q q q q q ! 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" " " " " " " ! q q q q q ! q q q q q q q q q q ! ± ! q q q q % : : q : : q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q : q q q q q q : q q µ q q µ q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q : : : : q q q : : : : : q q q q q ! q q q q q q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q : : : : q : : : : q q : q q q q q q q q q q q q q q q : : q q q q q q q q q : q q q q q q q q q : q q ! q q q q ! : q q : q q q q q q µ q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q µ q q q q ! ! µ µ ! q q ! ! q : µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach LV wurde am Kompositum «Hochzeit» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur in C-28 notiert werden. Hier ist das untersuchte Lexem als Erstglied in dem Kompositum «Hochzeitsfest» verwendet. Da Komposita-Bestimmungswörter sich häufig in ihrer Aussprache vom Einzelwort unterscheiden, wurde das Belegwort hier nicht kartiert. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In Karte 16 «Hochzeit» gibt es drei Farben. Wie üblich kennzeichnen blaue Symbole einen dem untersuchten Konsonanten vorausgehenden Monophthong, pinke einen Diphthong. Mit einem ZZ (waagrechter Strich) über dem Grundsymbol wird die Länge des vorausgehenden Vokals markiert. Steht kein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Bei «Hochzeit» gibt es aber auch die Möglichkeit, dass kein Vokal vor t gesprochen wird. Diese sogenannten kontrahierten Formen werden durch grüne Symbole dargestellt. Insgesamt gibt es sechs Hauptsymbolformen: Der senkrechte Strich symbolisiert kurze dentale Plosive, das ausgefüllte Quadrat steht für lange Plosive. Aspiration wurde jeweils nicht gekennzeichnet. Ein waagrechter Strich kennzeichnet entfallenes t. Ovale repräsentieren palatale (Oval mit leerem Balken in der Mitte), prävelare (ausgefülltes Oval) und velare (Oval mit Kreis) Frikative. Der Stern kennzeichnet als Einzelbeleg den alveo-palatalen Frikativ. Ebenfalls ein Einzelbeleg ist der velare Plosiv, symbolisiert durch ein Quadrat mit Blitz. Teilräume Für das untersuchte Lexem «Hochzeit» lässt sich zunächst feststellen, dass kontrahierte Formen vor allem in Nordböhmen, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge und in der Stadt Zauditz (T-15) erscheinen. In allen anderen Gebieten überwiegt die Form mit realisiertem Vokal. Vereinzelt tritt auch im Riesengebirge, im Kuhländchen und im nördlichen Böhmerwald die kontrahierte Form hugsd auf. Ist der dem Plosiv vorausgehende Vokal realisiert, wird dieser zumeist als Monophthong gesprochen. Diphthonge erscheinen in Nordmähren-Schlesien und dem Schönhengst in etwa in der Hälfte der Ortschaften. Auch für den untersuchten Konsonanten lassen sich Gebiete ausmachen. Die Realisierung von mhd. t im Auslaut nach LV geschieht mehrheitlich durch einen kurzen dentalen Plosiv. Gebiete, die t überwiegend bis ausschließlich kurz sprechen, sind Nordböhmen, Riesengebirge, Braunauer Ländchen, Adlergebirge, Schönhengst, Nordmähren- Schlesien, Olmützer, Wischauer, Brünner und Iglauer SI, Südmähren/ Südostböhmen, Westböhmen und das Ascher Ländchen. Auch im Böhmerwald findet man kurze dentale Plosive, die sich mit langen dentalen Plosiven in etwa die Waage halten. Das Gratzener Bergland hingegen spricht den Plosiv fast nur lang. In Nordwestböhmen sowie in neun im Grenzgebiet Westböhmen-Nordwestböhmen liegenden Orten - und somit im Ostfränkischen sind neben kurzen dentalen Plosiven vor allem palatale Frikative belegt. Dies ist ebenfalls im Jauerniger Ländchen und den direkt daran angrenzenden Orten M-9 und M-10 (prävelarer Frikativ) der Fall. Sehr selten findet man Frikative auch in anderen Gebieten: Dreimal in Nordmähren-Schlesien, zweimal in Westböhmen, viermal am westlichen Rand von Nordböhmen und 46 Karte 16 Mhd. t im Auslaut nach LV Frage 120.6: Hochzeit mhd. hôchgezît/ hôchzît Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 46 24.08.2016 07: 58: 02 Á Á Á Á Á : q q q " " " " " " " " " " " q q q q q µ q q q q q " d q q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q ! µ q q q q q q q µ q q q q : q q : q q q q q q : ! q q ! q q q q q q q ! q : q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B einmal im Braunauer Ländchen. Der alveo-palatale Frikativ (Sternsymbol auf der Karte) erscheint im gesamten USG nur einmal, nämlich in K-8. Ausfall von t ist im gesamten USG dreimal notiert: In P-18 (Westböhmen) sagt man hou5ydsE , in J-7 (Iglauer SI) ho4 =u5dsA und in H-17 (Riesengebirge) huYd.s. . Der Einzelbeleg huÌYdsi5g wird in H-16 (Riesengebirge) gesprochen. Hier wird auslautendes t durch einen velaren Plosiv realisiert. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-32, T-24 (Erstbeleg), C-3 und B-27 stammen die Belege von Gp. I, in L-11, K-13, P-6, C-16 und B-21 von Gp. II. Der Zweitbeleg in T-24 stammt von Gp. II. In U-28 (Zweitbeleg), U-37 (Zweitbeleg) und B-10 kamen die Belege auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-58, K-32, P-34 (Zweitbeleg), P-36 (Zweitbeleg) und C-33 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in K-32 wurde außerdem dann von der Gp. korrigiert, der in U-58 kam zusätzlich auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in B-30 ist von der Gp. korrigiert. Der Beleg in U-22 ist syntaktisch integriert: „Ich geh in der Hochzeit“. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 25 (nicht kartiert): Stadt, Blut, Monat, breit, Brett. ČJA, Band 1, Karte 13: Hochzeit. 47 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong GZ grün: Ausfall von ei: kontrahierte Form q t entf. q d. bis d.H auch d , dH , d4 , dÌ ! t bis tH auch t, q q, : <. bis <ø . auch < ! y % x Ú g ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 47 24.08.2016 07: 58: 05 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " ¢ q ¢ " " " " " " " ¢ q q q q q ¢ q ¢ ¢ ¢ q q ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ q q ¢ q & q ± q q ¢ ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ ¢ q q q q q ¢ q q q q µ q ¢ ¢ q ¢ ¢ q ¢ q q q q µ ¢ µ q ¢ q q q q ¢ q q q q ¢ q ¢ q q q ¢ ¢ q q q ¢ ¢ q ¢ ¢ q q q q q ¢ q q q q q q q q & & ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ q q q ¢ q q q ¢ µ q q ¢ q q q q q q q q µ q ¢ q q q ¢ q q ¢ ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ q ¢ q ¢ ¢ q q q ¢ q q ¢ ¢ ¢ q ¢ q ¢ ¢ q q ¢ & & q µ q µ q ¢ q q q ¢ q q q µ & q q q q ¢ q ¢ ¢ ¢ & ¢ q ¢ µ µ q q q q q q q q q q µ q q q q q ¢ ¢ q q µ ¢ µ µ ¢ q & q ¢ q ¢ q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Vorbemerkung Bei LEXER online wird unter dem Stichpunkt mânde, mânt auf das Althochdeutsche Handwörterbuch hingewiesen, wo von einer „vermischung von m â n e u. m â n ô t “ die Rede ist (vgl. Wack. W. Wackernagel: Altdeutsches Handwörterbuch. Basel 1861). Kluge ( 25 2011: 631) schreibt hierzu: „Das Wort bedeutete urprünglich sowohl 'Mond', wie 'Monat'.“ Im Singular fiel der Konsonant im absoluten Auslaut ab, „im Plural blieb der Auslaut erhalten; da dieser nur für die Bedeutung 'Monat' gebraucht wurde, konnte das Wort Monat den alten Auslaut bewahren.“ In Karte 17 ist in den Gebieten Riesengebirge, Adlergebirge und im Übergang zu Nordmähren-Schlesien von einer solchen Vermischung auszugehen. Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach LV wurde am Wort «Monat» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur an einem Ort notiert werden: K-6. Hier wurde ein anderes Belegwort genannt, vermutlich handelt es sich dabei um das Adjektiv «warm». Gp. und Explorator haben wohl Frage 151.4 missverstanden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde mit vorangehendem Artikel im Syntagma diesen Monat abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Da dem Plosiv ausschließlich Monophthonge vorausgehen, gibt es in dieser Karte keine pinken Symbole. Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong. Haben die Symbole die Farbe orange, handelt es sich hier um eine Form monda oder montn , also um die bei Lexer erwähnte „vermischung von mâne u. mânôt“. Durch ein ZZ unter dem Symbol wird angegeben, welche der beiden Formen genau es dann ist: Eine Welle kennzeichnet die Form montn , ein Punkt steht für die Form monda . Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol markiert Länge des vorausgehenden Vokals. Steht kein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Insgesamt gibt es sechs Hauptsymbole, eines davon ein seltener Beleg. Ein senkrechter Strich steht für den kurzen dentalen Plosiv. Hat der senkrechte Strich ein Quadrat in der Mitte, ist der kurze Plosiv aspiriert. Senkrechter Strich mit Raute bedeutet Stimmhaftigkeit des Plosivs. Das ausgefüllte Quadrat steht für die größte Dauer und damit für einen langen dentalen Plosiv. Auch hier gibt es wieder die Variante mit Aspiration, die durch ein Quadrat mit kleinem Quadrat in der Mitte gekennzeichnet ist. Daneben gibt es ein Symbol, das nur einmal vorkommt: Ein Stern bedeutet Realisierung des Plosivs durch die Affrikate d.s . Teilräume Karte 17 lässt in Bezug auf die Realisierung des auslautenden Plosivs relativ viele Übereinstimmungen mit Karte 19 «breit» erkennen. So finden sich überwiegend kurze Plosive, in Nordböhmen, Nordwestböhmen und Westböhmen, im Böhmerwald relativ viele aspirierte Formen. Auch Prag und ein Ort in der Brünner SI (B-6) sprechen den kurzen Plosiv mit Aspiration. Lange Plosive gibt es in Karte 17 etwas mehr, vor allem im Böhmerwald, wo man aspirierte lange Plosive in P-34, P-35, C-3, C-4, C-12 und C-24 findet. Auch im Friedländer Ländchen sind in L-4, L-5 aspirierte lange Plosive notiert. Es kommen 48 Karte 17 Mhd. t im Auslaut nach LV Frage 151.4: Monat mhd. mânôt Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 48 24.08.2016 07: 58: 07 Á Á Á Á Á Á Á M M M q q q M T M M M MM M MM M M MM M M M MM M M M M M M M T T M M M M M M M " " " " " " " q q ! q q µ q Ì Ì q q q q q q q q Ì q Ì Ì q q Ì q q q q q q q Ì q q q ¢ q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q ! q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q & µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q Ì q q q q q q q q q q q µ q Ì q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B also insgesamt acht Belege mit langem Plosiv vor und drei in der Form montn . Im Schönhengst erscheint der Einzelbeleg me4 =nAd.s mit der Affrikate im Auslaut. Riesen- und Adlergebirge und ein kleines direkt an das Adlergebirge anschließende Gebiet Nordmähren-Schlesiens realisieren «Monat» mit der Form monda bzw. montn , wobei zweitere nur an insgesamt drei Orten genannt wurde (H-3, M-11, M-15) und der Plosiv in dieser Form als langer Konsonant realisiert wird. Neun Mal, vor allem im Riesengebirge, wird der kurze Plosiv in der Form monda stimmhaft gesprochen. Zum vorausgehenden Vokal Der dem t vorausgehende Monophthong ist in den meisten Fällen kurz, nur in ein paar Erhebungsorten in Nordböhmen (U-7, U-19, L-38, L-42, L-32, L-33) und Nordmähren-Schlesien (M-42, M-43, M-46, M-51, M-48), im nördlichen Böhmerwald (P-30, P-31) und in E-14 im Schönhengst wird er als LVgesprochen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass t im Auslaut sowohl nach Diphthong als auch LV/ KVmehrheitlich als kurzer dentaler Plosiv realisiert wird, der in der Westhälfte des USG zudem aspiriert ist. Á Die Belege in L-14 (Zweitbeleg) und K-13 stammen von Gp. III. In K-13 erwähnt der Explorator außerdem, dass er den Beleg sicher gehört hat. Der Beleg in B-13 stammt von Gp. II. In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II, in L-32, H-19, K-53 und C-3 von Gp. I. Die Belege in L-41 (Zweitbeleg), H-19 (Zweitbeleg), H-29 (Zweitbeleg), H-32 (nur zum Teil) und B-26 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in U-27 und K-22 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In U-66 stammt die Transkription des zweiten Belegs von SF. In K-32 ist sich der Explorator bei seiner Transkription sehr unsicher. Vergleichskarten SNiB, Band 3, Karte 107: Monat. SNiB, Band 4, Karte 25: Monat. 49 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ orange: vorausgehender Vokal entfällt q d bis d. auch d5 ¢ dH¥ bis d.H auch d.H¥ und dH Ì dë q d.s ! t, bis t & tH ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ unten: Form montn 9 unten: Form monda Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 49 24.08.2016 07: 58: 09 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ¢ q q ¢ q , ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ¢ q q q ¢ q q q q ¢ ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ q q ¢ q ¢ ¢ ¢ q q q ¢ q q q q q q ¢ ¢ q q ¢ q q q ¢ q ¢ q q q q q q q q q ¢ q q q q q ¢ ¢ ¢ q q µ ¢ ¢ q ¢ q ¢ q ¢ q ¢ q q µ q µ q q q q q q q q ¢ q q ¢ q q ± ¢ , q q q q ¢ q q q q q q q q q ¢ ¢ q q ¢ q ! q q ¢ & ! q ¢ q q q q q q ¢ ¢ q q q q µ q q ¢ q q ¢ ¢ q q q q µ q ¢ ¢ q ¢ q q q ¢ q q q q ¢ ¢ q q q q ¢ ¢ q q ¢ q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q ¢ q q q µ q q q q q q q q ¢ q ¢ µ q q µ µ q q q q q q q q q q µ q q q q ¢ q ¢ q q µ ¢ µ µ q q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach Diphthong wurde am Wort «breit» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur an einem Ort notiert werden: L-40. Hier wurde nur die deklinierte Form genannt. Da die deklinierte Form eine vokalische Endung hat und hier der Plosiv im Auslaut untersucht werden soll, wurde dieser Beleg nicht in die Karte aufgenommen. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein langer Vokal voraus. Insgesamt gibt es fünf Hauptsymbole, wobei eins davon einen seltenen Beleg markiert. Ein senkrechter Strich steht für den kurzen dentalen Plosiv. Hat der senkrechte Strich ein Quadrat in der Mitte, ist der Plosiv aspiriert. Das ausgefüllte Quadrat steht für die größte Dauer und bedeutet langer Plosiv. Auch hier gibt es wieder die Variante mit Aspiration, die durch ein Quadrat mit kleinem Quadrat in der Mitte gekennzeichnet ist. Daneben gibt es ein Symbol, das nur selten vorkommt: Das Quadrat mit Kreuz bedeutet Realisierung des Plosivs durch Vokal/ Schwa + Plosiv. Teilräume Das Kartenbild zu «breit» beherrschen kurze Plosive. Lange Plosive lassen sich im gesamten USG nur viermal finden und zwar im nördlichen Böhmerwald an drei benachbarten Orten (P-33, P-34, P-35) und im Riesengebirge (H-2). In der Regel sind die Plosive nicht aspiriert, in Nordböhmen, Nordwestböhmen und Westböhmen, in Südböhmen und in der Brünner SI findet man aber relativ große Gebiete mit aspirierten kurzen Plosiven. Auch in T-1, A-1, M-46, B-7 und B-14 ist der kurze Plosiv aspiriert. Das Quadrat mit Kreuz steht nur an drei, relativ weit voneinander entfernt liegenden Orten. Es kennzeichnet einen Auslaut auf Ed bzw. e( 5d . So spricht man «breit» in U-32 báe=|Ed , in J-5 sagt man bro5 )i5|Ed und in T-39 heißt es bra4 =iGe5 (d . Für den vorausgehenden Vokal ist keine gebietsbildende Verteilung erkennbar. Monophthonge und Diphthonge kommen ungefähr zu gleichen Teilen vor. Á In L-32, K-13, K-53 und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in B-13, B-16 und B-21 von der jeweiligen Gp. II und in U-4, U-8, L-25 und H-24 von Gp. I und Gp. II. Die Belege in U-20, K-1, K-14 und U-78 sind von der Gp. korrigiert. In U-78 hat der Explorator den Beleg vor der Korrektur durch die Gp. suggeriert. Die Belege in U-73 und B-23 (Zweitbeleg) wurden vom jeweiligen Explorator suggeriert. Für B-23 wurde von der Gp. außerdem angegeben, dass es sich beim suggerierten Beleg um den älteren handelt. Die Zweitbelege in L-30, H-14 und H-24 kamen auf NF des Explorators. In L-23 und J-2 wurden nur die von AB transkribierten Belege kartiert. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte136: breit. 50 Karte 18 Mhd. t im Auslaut nach Diphthong Frage 195.6: breit mhd. breit Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 50 24.08.2016 07: 58: 12 Á Á Á Á Á Á Á Á q q ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' , ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q , q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q ¢ q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q µ q q µ q q q q q q q µ q ¢ q q q q q µ q q q q ¢ q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 51 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d bis d. auch dß ¢ d.H bis dH¥ auch dH ! t, und t & tH , Ed und e5 (d ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 51 24.08.2016 07: 58: 14 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á # # # q q q q q q ! q q q q q q q q # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # " # " " k # # # # # # # # # # # # k " k " # # k # # # # # " # # # k # k # # k # # k # # # # ! q q q q q ! ! q q q q q q q q q ! q q q q q ! q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q ! q q µ q µ q q q q q ! q q q µ ! q q q q q q q q q q q q q µ µ q q ± q q q q q q q µ q q q q q q q q q µ ! µ µ ! q ! q ! q q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach Diphthong wurde am Wort «Arbeit» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur einmal (P-21) notiert werden. Hier nannte die Gp. keinen Beleg. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel mit Artikel abgefragt, hin und wieder auch in dem Satz Die Arbeit hört nicht auf. Diese Fälle sind aber unter Á aufgelistet. Symbol- und Farbvergabe In Karte 19 «Arbeit» gibt es drei Farben. Wie üblich kennzeichnen blaue Symbole einen dem untersuchten Konsonanten vorausgehenden Monophthong, pinke einen Diphthong. Mit einem ZZ (waagrechter Strich) über dem Grundsymbol wird die Länge des vorausgehenden Vokals markiert. Steht kein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Bei «Arbeit» gibt es aber auch die Möglichkeit, dass kein Vokal vor t gesprochen wird. Diese sogenannten kontrahierten Formen werden durch orange Symbole dargestellt. Insgesamt gibt es vier Hauptsymbolformen: Der senkrechte Strich symbolisiert kurze dentale Plosive, der Balken kennzeichnet halblange und das ausgefüllte Quadrat lange Plosive. Aspiration wurde jeweils durch ein Dreieck über dem Symbol gekennzeichnet. Ein waagrechter Strich steht für entfallenes t. Teilräume Wie in Karte 16 «Hochzeit» findet man auch in Karte 19 «Arbeit» kontrahierte Formen, also Belege mit Ausfall von ei vor t. Nordböhmen, nicht aber Schluckenauer Winkel und Friedländer Ländchen, Braunauer Ländchen und Adlergebirge, genauso wie das Jauerniger Ländchen und daran anschließende Orte in Nordmähren-Schlesien sprechen keinen Vokal zwischen b und t. Vereinzelt sind kontrahierte Belege noch im Riesengebirge, Nordwestböhmen und im nördlichen Böhmerwald notiert. Ist der dem Plosiv vorausgehende Vokal realisiert, wird dieser in den bairischen Dialekten überwiegend als kurzer Monophthong, im Ostmitteldeutschen als Diphthong gesprochen. In Nordmähren- Schlesien und im Schönhengst sowie in Nordwestböhmen halten sich Diphthonge und Monophthonge in etwa die Waage. Die Realisierung von mhd. t im Auslaut nach Diphthong geschieht zumeist durch einen kurzen dentalen Plosiv. Bis auf Südböhmen, Braunauer Ländchen und Adlergebirge mit fünf daran anschließenden Orten in Nordmähren-Schlesien, wo der untersuchte Konsonant überwiegend als langer Plosiv gesprochen wird, realisiert das restliche USG das auslautende t fast ausschließlich als kurzen dentalen Plosiv. Im Böhmerwald wird hierbei der Plosiv beinahe immer aspiriert gesprochen. Zum Teil geschieht das auch in Westböhmen, Nordwestböhmen, im Schluckenauer Winkel, in der Brünner SI und in den Städten Prag und Budweis. Ausfall von t im Auslaut nach Diphthong ist im gesamten USG nur fünfmal notiert, nämlich an drei Nachbarortschaften in Nordwestböhmen (U-32, U-33, U-34) und zwei Orten im Riesengebirge (H-3, H-7). Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II, die in L-24, L-32, U-41, K-13, K-53 (Zweitbeleg), C-3 und B-26 von Gp. I. In P-19(Zweitbeleg), B-16 und B-21 stammen die Belege von Gp. II. 52 Karte 19 Mhd. t im Auslaut nach ei Frage 172.10: Arbeit mhd. arebeit Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 52 24.08.2016 07: 58: 16 Á Á Á Á Á Á q q q ! " k " # " # # " " k q ! q ! q µ Ï q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q ! ! ! ! ! ! q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ ! q ! q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! µ q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Die Zweitbelege in U-38 und U-49 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Zweitbelege in U-28, L-40, H-24, L-42 und C-37 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in U-62 ist von der Gp. korrigiert. In U-25 ist sich der Explorator bei der Transkription unsicher. Der Zweitbeleg in L-30 ist eine Erinnerungsform der Gp. In U-49 gab die Gp. insgesamt vier verschiedene Belege an, von denen aber aus Platzgründen nur zwei kartiert werden konnten. di? e5 )Ebßd und di? erbßd fehlen in der Karte. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 30: Arbeit. SNiB, Band 4, Karte 138: Arbeit. SNOB, Band 1, Karte 61: Arbeit. SAO, Band I, Karte 63: Arbeit, arbeiten. 53 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong GZ orange: vorausgehender Vokal entfällt q t entf. q d bis d. auch dß Ï dÌ und tÎ ! t, und t ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Konsonant aspiriert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 53 24.08.2016 07: 58: 18 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y " " ¢ ¢ ¢ q ¢ q ¢ ¢ q S S S S S P P P Y P Y PP P Y P Y Y Y Y P P Y P Y Y P P Y Y P Y Y Y Y Y Y PY Y P P P P P S P P P P P P P P P P P S " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q ¢ ¢ q ¢ ¢ ! ¢ ¢ ¢ ¢ & q ¢ ¢ & ¢ ¢ ¢ ¢ & ¢ ¢ ¢ ¢ q q q ¢ ¢ ¢ q q q ¢ q q ¢ q q & q q q ¢ q ¢ q q q q q q ¢ q q ¢ q q ¢ ¢ q q q µ q ¢ ¢ q ¢ q q q q q q q q q µq q q q q q q q ¢ q q q ± q ¢ q ¢ ¢ ¢ q q q ¢ ¢ ¢ ¢ q q q q q ¢ ¢ & q q ± q q q & & & ¢ ¾ ¢ q ¢ q ¢ ¢ ¢ q ¢ q ¢ ¢ µ ¢ q ¢ q q ± q q q q q µ q ¢ ¢ q ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ ¾ q q ¢ ¢ ! q q ¢ q q q q q q q q q q ¢ q ¢ q µ q q q q ¢ & q q q ¢ ! ¢ ¢ q q ¢ ¢ q q q ! µ ¢ q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q µ & ¢ q q µ q µ µ ! & & ¢ ! ¢ q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach Liquid wurde am Wort «Wirt» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur viermal notiert werden. Zweimal wurde stattdessen als Belegwort «Wirtschafter» genannt (E-24, P-30). Da hier «Wirt» Erstglied eines Kompositums (und zusätzlich das Kompositum Teil einer expliziten Ableitung) ist, wurde von einer Kartierung dieser beiden Belege abgesehen. Auch in U-20 wurde ein anderes Belegwort genannt. Hier sagte man: ze5NgE . In M-16 konnte kein Beleg notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Alle Belege, die zweiter Bestandteil des Kompositums «Gastwirt»sind, wurden kommentarlos in die Karte aufgenommen, da auch hier der untersuchte Konsonant im Auslaut auftritt. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Unter dem Grundzeichen gibt es drei ZZ, die die Erscheinungsform des vor-ausgehenden r beschreiben: ein Kreuz bedeutet vollständigen Ausfall von r vor t. Steht ein Bogen unter dem Grundsymbol, ist das r als Vibrant bzw. Approximant realisiert. Eine nach oben zeigende Dreiecksspitze markiert die Realisierung von r als Frikativ. Fehlt ein ZZ unter dem Grundsymbol ist r vokalisiert. Da durch Vokalisierung Diphthonge entstehen, haben alle Symbole für Belege mit vokalisiertem r die Farbe pink (= vorausgehender Diphthong). Insgesamt gibt es neun Hauptsymbole, wobei zwei davon einen seltenen Beleg kennzeichnen. Wie in allen anderen Karten zu t werden die Symbole nach folgendem Prinzip vergeben: Je ausgefüllter und großflächiger die Symbole sind, umso größer ist die Dauer, mit der der Plosiv gesprochen wird. Neben den bereits bekannten Symbolen von Strich bis Quadrat gibt es in dieser Karte zusätzlich einen Balken mit unausgefülltem Quadrat in der Mitte, der für den aspirierten halblangen Plosiv steht. Das Quadrat mit Kreuz bedeutet langer Plosiv + Vokal im Auslaut (Einzelbeleg) und der Stern steht für einen retroflexen kurzen aspirierten Plosiv (ebenfalls Einzelbeleg). Teilräume In Karte 20 «Wirt» sind fast ausschließlich kurze dentale Plosive notiert. Nur Südböhmen präsentiert sich als Mischgebiet. Hier kommen in ungefähr einem Drittel der Orte auch lange Realisierungen (13 Mal) vor. Im SNIB (vgl. Band 4, Karte 29: Wirt, S.109) wurde ebenfalls das hier untersuchte Belegwort kartiert. Hier erscheinen aber im Grenzgebiet zu Tschechien überwiegend kurze oder halblange Plosive. Erst im Westen des im SNIB untersuchten USG treten überwiegend lange Realisierungen auf. Die Belege in Südböhmen sind außerdem überwiegend aspiriert (Dieser Aspekt wurde im SNIB nicht untersucht). Aspirierte Belege treten daneben noch in Westböhmen, Nordwestböhmen (fast gesamtes Gebiet) und Nordböhmen und in Südmähren/ Südostböhmen, selten in Nordmähren- Schlesien (T-1, T-3), in der Stadt Prag und den Sprachinseln Wischau und Brünn auf. Halblange und lange Konsonanten kann man noch vereinzelt in Westböhmen (K-3, K-27, P-6, P-14, U-80 und S-2, im Schönhengst (E-6, E-15, E-19, E-29) und in Nordmähren-Schlesien (M-7, T-34, T-35, T-33, M-37) finden, einmal auch im Adlergebirge (H-38). 54 Karte 20 Mhd. t im Auslaut nach r Frage 127.6: Wirt mhd. wirt Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 54 24.08.2016 07: 58: 20 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y q Y YY Y Y YY Y Y Y Y Y Y P P P P P P P P P P P Y PP P P P P P P P P P P P Y Y Y P P Y Y Y P Y PP P P P P P P " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! ! q q q q q q q q q q q q q µ q q q q ! q q q q q q q q ! q q q ! q q q q ± q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q Ì q ¢ ¢ q q q q ¢ q q q q ¢ q q q q q q ¢ q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ ! ¢ µ ¢ q q q q q q µ q ¢ q q q q q µ q q q q ¢ ± q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q , q q q q ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Der Einzelbeleg VOEDH¥ ist in L-24 in Nordböhmen notiert. Ve4Ete( erscheint in M-1 (Nordmähren- Schlesien). Zum vorausgehenden r Ein Großteil des USG vokalisiert r vor t. In den bairischen Dialekten ist dies fast ausschließlich der Fall mit Ausnahme eines kleines Gebietes im südlichen Westböhmen. Hier wird das r als Vibrant gesprochen. r-Realisierungen treten auch in Nordböhmen, im Schönhengst, in Nordmähren-Schlesien und in den Städten Prag und Budweis auf. In Nord- und Nordwestböhmen kommt neben der Vokalisierung von r auch r-Ausfall recht häufig vor. Dieses Phänomen tritt ebenfalls fast im gesamten Braunauer Ländchen sowie bei sechs von sieben Belegen im Adlergebirge auf, vereinzelt auch im Riesengebirge und an vier Orten, die direkt an das Adlergebirge anschließen, aber schon in Nordmähren-Schlesien liegen. Im südlichen Böhmerwald findet sich (wie auch in Karte 29) ein kleines Gebiet bestehend aus sieben Orten, die den Vokal zwar diphthongisch sprechen, aber zusätzlich dazu nach dem Diphthong einen velaren Frikativ realisieren (C-18, C-28, C-23, C-29, C-33, C-34, C-35). Á In L-14 war sich der Explorator bei der Transkription des ersten Belegs unsicher, der zweite Beleg stammt von Gp. III. Die Belege in L-11, P-6, C-16, B-21, B-26 und B-27 stammen von der jeweiligen Gp. II, in U-7, L-25, L-32, U-41 und C-3 von Gp. I. Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und Gp. II. Der Zweitbeleg in L-19 kam auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in E-34, E-31 und J-2 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in U-67 und T-8 wurden zuerst vom Explorator suggeriert und daraufhin von der Gp. korrigiert. Der Beleg in K-13 ist von der Gp. korrigiert und stammt von Gp. II. In M-10 kam die Antwort der Gp. sehr zögernd. In K-33 gibt der Explorators an, dass es sich beim Beleg eventuell um eine standarddeutsche Aussprache handeln könnte. In B-30 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 103: Wirt u. Wirtin. SNiB, Band 4, Karte 29: Wirt. SNOB, Band 1, Karte 127: Wirt/ Wirtin. ČJA, Band 3, Karte 1: Landwirt. 55 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d, bis d. auch d , dø , dß ¢ d,H bis d.H auch dH und døH ¾ dÌH ! t, und t & t,H bis tH , te( q DH ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang E unten: r nicht realisiert < unten: r als r-Variante realisiert ? unten: r als Frikativ realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 55 24.08.2016 07: 58: 23 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á P P # # " " " " q ¢ q Ì ¢ ¢ ¢ q q ¢ S S S S S P PP P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P PP P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P S " " " " " " " " " " " " " # # # ## # # # # # # # # # # # # k k # # # # # # # # " " " " " " " " " " " " " # " # # # # # # # # # # # # k ## # # # # # # " " " k # # # " " " # # " " # # # k " " " " " " ! & ¢ q ¢ ¢ ! ! ¢ & ¢ & ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ! ¢ ¢ ± ! ¢ & ¢ q ¢ q ¢ ¢ ¢ ! & q ¢ ¢ q & ! q & & ¢ ¢ q q & ! ! & ¢ & ¢ ¢ ! & & ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ & q µ ¢ q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q q ¢ q ¾ ¢ & q ¢ q q q q ! & ! ¢ ¢ ¢ q q q q q q q q q Ì ¢ µ q q q q q q q q q q q µ q ¢ ¢ q q ¢ q q ¢ ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ q q ¢ ¢ ¢ ± ¢ ¢ ¢ q Ì q q & q q q q ¢ ¢ ! q q q q q q & q µ q µ q q q q ¢ & q q q µ ! ¢ q q q q ¢ ¢ ¢ q & ¢ µ q µ µ q q q q q q q q q q µ q q q q & ! ¢ q q µ & µ µ ! ¢ & ¢ & & ¢ ¢ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im In-/ Auslaut nach Liquid wurde neben «Wirt» (Karte 20) auch am Wort «hart» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste fünf Mal notiert werden. Dreimal (L-43, U-76, T-20) wurde nur die deklinierte Form im Syntagma «(ein) hartes Brot» genannt. Da hier t im Auslaut nach Liquid untersucht wird, wurde auf die Kartierung von deklinierten Formen verzichtet. Einmal (J-3) nannte die Gp. als Beleg nur das Adjektiv «fest» und in C-21 identifizierte die Gp. den Beleg als Standarddeutsch. Insgesamt wurden sehr oft neben, meist sogar noch vor dem untersuchten Belegwort auch die Wörter «trokken», «fest» oder «dürr» genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Die Symbole sind an die in Karte 20 «Wirt» angelehnt. Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Außerdem markiert ein Dreieck über dem Grundzeichen den Erhalt des auslautenden Vokals. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Unter dem Grundzeichen gibt es zwei ZZ, die die Erscheinungsform des vorausgehenden r beschreiben: Steht ein Bogen unter dem Grundsymbol, ist das r als Vibrant bzw. Approximant realisiert. Eine nach oben zeigende Dreiecksspitze kennzeichnet die Realisierung von r als Frikativ. Fehlt ein ZZ unter einem pinken Grundsymbol, ist r vokalisiert. Da durch Vokalisierung Diphthonge entstehen, haben alle Symbole für Belege mit vokalisiertem r die Farbe pink (= vorausgehender Diphthong). Bei einem blauen Grundzeichen ohne ZZ unten handelt es sich um vollständigen r-Ausfall. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus Karte 20. Nur das Symbol für Plosiv + Vokal gibt es in dieser Karte nicht, da dies schon durch ein ZZ gekennzeichnet wird. Teilräume Karte 21 zeigt ein von Karte 20 «Wirt» abweichendes Kartenbild. Hier ist das Verhältnis von kurzen und langen Plosiven relativ ausgeglichen. Lange Plosive sind stark vertreten in Westböhmen, in Südböhmen, im Riesen- und Adlergebirge, in etwa der Hälfte der Orte in Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst. In der Brünner SI (B-9), in Südmähren/ Südostböhmen (B-30) und im Friedländer Ländchen (L-5) sind sie jeweils Einzelbelege. In Westböhmen gibt es aber auch ein Gebiet, am Übergang zum Böhmerwald, wo kurze Plosive notiert sind. In diesem Gebiet wird in der Regel auch r vor t als Vibrant realisiert. Daneben wird r vor t auch im Schluckenauer Winkel, im Friedländer und Hultschiner Ländchen als Vibrant gesprochen, außerdem noch in einigen Orten Nordböhmens, Nordmähren-Schlesiens und im Schönhengst. Ausschließlich kurze Realisierungen erscheinen in Nordwestböhmen, wo sie außerdem sehr oft aspiriert sind. Nur kurze Plosive sind in der Iglauer und Wischauer SI zu finden. Hier wird auch r vor t durchgehend vokalisiert. Vokalisiertes r ist ebenfalls im ganzen Süden (Südböhmen, Südmähren/ Südostböhmen und den beiden angrenzenden Sprachinseln Brünn und Wischau), in Westböhmen, im Riesengebirge, im Schön- 56 Karte 21 Mhd. t im In-/ Auslaut nach r Frage 186.3: hart mhd. hart(e) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 56 24.08.2016 07: 58: 25 Á Á Á Á P# q q q P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P " # k # " ## ## # ## # # # ## # # # # # " # # # # # " " # " # " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " # " " " # # " # # # # # # # # # # q ! q ! ! µ ¢ ! ! ! ! q ! q ! ! ! q ! q ! q µ q ! ! ! ! ! ! ! ! q q q q Ï q ! q ± q q q q q q q ! ! ± q q q q q q ! q ! q q q ! q ! ! ! q q q q µ ! q ! q ! ! q q q ! ! ! q ! q q q ! ! q q q ! q q ! q q ! q q q q q q q ± q q q q q q q q ¢ q q Ì q ¢ ¢ q & q q q q q ¢ ¢ ! ¢ q ¢ ¢ q q q q ¢ q ¢ q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q ! Ï µ ! & µ q q q q ! ! ! µ q ¢ q ! ! q q µ ! q q q ¢ ! q q q q q q q q q ! ! q ! q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B hengst und in Nordmähren-Schlesien notiert (jeweils an mindestens 90% der Orte). Die für Westböhmen schon angesprochene Aspiration des Plosivs gilt im Allgemeinen für die bairischen Dialektgebiete, doch auch im Ostfränkischen wird der Plosiv überwiegend aspiriert. In den ostmitteldeutschen Dialekten tritt dieses Phänomen kaum bis gar nicht auf. Hier ist dafür sehr oft der auslautende Vokal erhalten (in Nordmähren-Schlesien nur im nördlichsten Teil, dem Gebiet, das direkt an der Grenze zu Polen liegt). Einige wenige Orte im südlichen Böhmerwald, die zum Großteil mit denen in Karte 28 identisch sind, sprechen zwar bereits einen Diphthong, realisieren aber das r außerdem noch durch einen velaren Frikativ: C-20, C-28, C-29, C-33, C-34, C-35. Ebenfalls tritt der Einzelbeleg mit retroflexem Plosiv wie in Karte 20 auch in Karte 21 in L-24 (Nordböhmen) wieder auf: ha%E€ðDO . Aufgrund des insgesamt abweichenden und vielfältigeren Kartenbildes wurde neben Karte 20 «Wirt» auch Karte 21 «hart» abgedruckt. Á Die Belege in B-16 und B-21 stammen von Gp. II, die in L-19, L-25 (Erstbeleg), L-32, H-5, K-13, K-53 und C-3 von Gp. I. In U-4 und U-7 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in U-69, K-32 und C-24 wurden vom jeweiligen Explorator suggeriert. In L-39 fanden nur die Transkriptionen von AB in die Karte Eingang. Der Zweitbeleg kam auf Nachfrage von AB. Der Beleg in U-79 ist eine sehr alte Erinnerungsform der Gp. In L-14 war sich der Explorator bei seiner Transkription unsicher, der Beleg wurde aber dennoch in die Karte aufgenommen, da er auch von Gp. III so wiederholt wurde. In C-21 meint die Gp. zwar, der Ausdruck «hart» sei hochdeutsch. Ich gehe aber davon aus, dass sie das in Bezug auf den Gebrauch gemeinsam mit dem Wort «Brot» so empfindet. Die Gp. nennt stattdessen die beiden Wörter zbe5 =A und ve=isdH . Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, den Beleg und damit die mundartliche Realisierung des Wortes «hart» in der Karte darzustellen. In U-10 konnten nur zwei der drei genannten Belege kartiert werden. Nicht kartiert wurde hä4#þdëE . Vergleichskarten SAO, Band I, Karte 119: hart. SNOB, Band 1, Karte 84: hart. 57 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d, bis d. auch d. ø , dø , d Ì dë ¢ d,H bis d.H auch d. øH Ï dÌ und tÏ ¾ dÌH und tÏH ! t, bis t & t,H und tH q D ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: auslautendes e erhalten ? unten: r als ch realisiert < unten: r als r-Variante realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 57 24.08.2016 07: 58: 27 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M M" " q q ¢ q q ! Y Y M Y Y M Y Y M Y M Y P P T M M T T T T T T T Y T T P P P Y Y M " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ¢ q ¢ q ¢ q q ¢ ¢ q ± ¢ q ¢ ¢ ± q q q ¢ q ¢ ¢ q q q q q ¢ q ¢ q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q ¢ ¢ Ì q q q q q ¢ µ q q q q q q q q Ì q q q q q q q q ¢ q q q q q q ¢ ¢ ¢ ¢ q q q q q ¢ ¢ q q q ! ¢ q q ¢ & q ¢ q q q ¢ q q ¢ q Ì q q ¢ ¢ µ ¢ ¢ q q q q q q q q q µ q ¢ ¢ q q ¢ ¢ q ¢ q q q ¢ q ¢ q q ¢ q q ¢ q ¢ q q q q ¢ q q q q q q q q q q ¢ q q ¢ q q ± q µ q q q q q ± q q q ± q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q q q q q µ q q ± q µ q ¢ q q ¢ ± µ µ ¢ q ± ¢ ± q ¢ µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach Liquid wurde am Wort «Feld» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Allerdings musste auch 14 Mal (H-1, H-4, P-7, P-23, M-55, B-6, B-9, C-4, C-10, C-15, C-16, C-17, C-18, C-33) Wort fehlt notiert werden, recht häufig im Böhmerwald. Oft wurde das Fehlen des Wortes von der Gp. damit begründet, dass man «Feld» im Dialekt nicht verwendete. Stattdessen wurde «Acker» oder «Wiese» gesagt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Die Symbole sind angelehnt an die in Karte 20 «Wirt». Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Unter dem Grundzeichen gibt es vier ZZ, die die Erscheinungsform des vorausgehenden l beschreiben: Steht ein Bogen unter dem Grundsymbol, ist das l palatalisiert. Eine Welle kennzeichnet die Velarisierung von l. Ein Kreuz bedeutet Ausfall von l und ein Punkt l-Vokalisierung. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Senkrechte Strichsymbole stehen also für kurze Plosive und Quadrate für lange, je nach Ausprägung der Symbole auch aspiriert oder stimmhaft. Ein waagrechtes Strichsymbol bedeutet t-Ausfall. Teilräume Karte 22 ähnelt stark dem Kartenbild von Karte 20 «Wirt» und gliedert sich relativ übersichtlich. Fast im gesamten USG wird der Plosiv im Auslaut nach l kurz realisiert. In Nordwestböhmen wird der kurze Plosiv dabei überwiegend aspiriert gesprochen. Auch in Nordböhmen, besonders im Schluckenauer Winkel wird der kurze Plosiv aspiriert, außerdem noch vereinzelt in Südböhmen und in der Stadt Prag. Stimmhafte Realisierungen des kurzen Plosivs erscheinen nur in Nordböhmen (U-8, L-12, L-30). Im nördlichen Böhmerwald sind neben aspirierten kurzen Plosiven auch lange Realisierungen notiert (P-30, P-34). Das Belegwort «Feld» wurde auch im SNIB (vgl. SNIB, Band 4, Karte 30: Feld, S. 111) und damit im an den Böhmerwald angrenzenden Dialektgebiet untersucht. «Feld» verhält sich dabei wie beim Belegwort «Wirt». Im SNIB sind für dieses Gebiet und dieses Belegwort fast ausschließlich kurze Plosive notiert, was sich leicht von den Gegebenheiten im Böhmerwald unterscheidet. Außer im Böhmerwald wird im gesamten restlichen USG ein langer Plosiv nur noch in U-48 gesprochen. Hierbei handelt es sich um den Zweitbeleg. t-Ausfall kommt insgesamt an drei Orten in Westböhmen vor. Von den drei Orten befinden sich zwei in unmittelbarer Nachbarschaft (K-45, K-53), der dritte (P-1)liegt von den anderen beiden recht weit entfernt. Zur Realisierung des vorausgehenden l Im Großteil des USG weist das vorausgehende l keine Besonderheiten auf und wird als dentaler, interdentaler oder laminaler Lateral gesprochen. An einigen Orten in Südböhmen ist das l vokalisiert, einmal auch in Westböhmen. Palatalisiertes l kommt an wenigen Orten in Westböhmen (K-48, K-55, P-11, P-16, P-22), Schönhengst (E-24, E-27), Nordmähren-Schlesien (M-37, M-41) und einmal im Adlergebirge (H-38) vor. Velarisiertes l erscheint häufiger und ist über das gesamte USG verstreut. 58 Karte 22 Mhd. t im Auslaut nach l Frage 68.4: Feld mhd. vëlt Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 58 24.08.2016 07: 58: 30 Á Á Á Á Á Á Á q Y T T T T P P Y T Y Y Y Y T Y T T P T P T Y T TT T T P " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q ± q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q ± q q q ± q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q µ q µ q q µ µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV, der in B-21 von Gp. II. In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und Gp. II, die in L-25, L-32 und P-6 von Gp. I. Die Belege in U-21 und C-5 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in L-25 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in L-18 ist von der Gp. korrigiert. Die Belege in L-12, L-30, H-10 und U-59 stehen im Dativ. In U-10, K-8 und B-2 ist das Belegwort jeweils Grundwort eines Kompositums (Lärchenfeld, Erdäpfelfeld, Breitfeld). An einigen Orten (H-3, L-40, K-38, M-56, B-19) wurde von der jeweiligen Gp. erwähnt, dass das Belegwort «Feld» eher selten bis gar nicht gebraucht wird. Stattdessen wird auf das Wort «Acker» zurückgegriffen. Allerdings wurde an diesen Orten das Belegwort genannt und erscheint deshalb auch in der Karte. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 30: Feld. SNiB, Band 3, Karte 36: Feld. ČJA, Band 3, Karte 30: Feld. 59 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q t entf. q d und d. Ì dë ° und dë ¢ dH¥ bis d.H auch dH & tH ! t ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang < unten: l palatalisiert @ unten: l velarisiert E unten: l vor t entfällt 9 unten: l vor t vokalisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 59 24.08.2016 07: 58: 32 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W " ¢ q q q q q q W W W W W W W W W W W W WW ^ ^ ^ W W ^ ^ W W W W ^ ^ W W W ^ W W W W W W O O W W W W W W W W W ^ ^ W W W W ^ W W W W " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ± ¢ q q ¢ ± ¢ ± & ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ ! ! ¢ ¢ ± ¢ ¢ ¢ q q q q ¢ q ± q ! q ¢ ¢ q q q q q q q ¢ ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ ¢ q q ¢ q ¢ q q ! & & ¢ q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q ¢ q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q ¢ & q q q µ ! µ ± µ q q q q q q & µ q q µ µ q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q µ ± µ µ ! q ! ¢ & q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach Frikativ wurde am Wort «säuft» untersucht. Neben der mhd. Form s i u f (e)t tritt auch s û f e t auf. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Allerdings musste auch 13 Mal (K-3, L-27, U-37, K-11, E-26, T-17, T-43, T-44, B-5, C-10, C-20, C-21, C-30) Wort fehlt notiert werden. Die fehlenden Belege sind aber über das ganze USG verteilt, so dass in allen Dialektgebieten genügend Belege vorhanden sind. In den meisten Fällen wurde das Wort einfach nicht genannt. Manchmal wichen die Gp.s auf andere Begriffe aus: «saugt», «trinkt» und einmal bi5 =dsA . Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Syntagma es säuft abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Unter dem Grundzeichen gibt es zwei ZZ, die die Erscheinungsform des vorausgehenden f beschreiben: Steht ein nach oben geöffneter Bogen unter dem Grundsymbol, ist der vorausgehende Frikativ bilabial. Zwei Punkte bedeuten vorausgehenden langen Frikativ. Beide ZZ können auch in Kombination vorkommen. Es gibt zwei Hauptsymbole: Senkrechte Strichsymbole stehen für kurze dentale Plosive und Quadrate für lange. Diese können jeweils auch mit Aspiration auftreten. Hierfür gibt es jeweils ein Extrasymbol: Senkrechter Strich mit Quadrat oder großes Quadrat mit kleinerem in der Mitte. Teilräume Auch in Karte 23 bestätigen sich die Kartenbilder aus den anderen Plosivkarten für Plosiv im Auslaut. Das Kartenbild zu «säuft» ist geprägt von kurzen dentalen Plosiven. Kurze aspirierte Realisierungen kommen vor allem in Nordwestböhmen und Südböhmen vor, daneben auch je einmal in Südmähren/ Südostböhmen und in der Brünner SI. Lange Plosive findet man fast ausschließlich in Südböhmen (P-34, P-35, P-37, C-4, C-9, C-12, C-15, C-16, C-25, C-24, C-26, C-40, C-39), zweimal im Riesengebirge (H-10, H-9) und einmal im Ascher Ländchen (K-12). Zum vorausgehenden Frikativ Überwiegend geht dem Plosiv ein labiodentaler kurzer Frikativ voraus. Vor allem im Riesengebirge, im Böhmerwald, in Westböhmen und im Ascher Ländchen ist der Frikativ meist lang, in Westböhmen kann er auch bilabial gesprochen sein. Á Die Belege in L-19, L-32, U-41, K-53 und C-3 stammen von Gp. I, die in K-13, C-1, B-16 und B-21 von Gp. II. In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Der Beleg in L-30 stammt von der Ehefrau der Gp. Die Belege in U-1, L-40 und C-5 kamen auf Nachfrage des Explorators. In U-15, H-29, H-32 (Zweitbeleg), K-27, H-39 und C-40 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in U-42 ist von der Gp. korrigiert. In U-13, U-15, U-55 (Erstbeleg), U-45 (Zweitbeleg) und B-30 war sich die Gp. bei der Aussprache unsicher. Der Beleg in U-55 kam außerdem recht zögerlich. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 15: säuft. SNiB, Band 4, Karte 27: Luft. 60 Karte 23 Mhd. t im Auslaut nach f(e) Frage 223.12: säuft mhd. siuf(e)t Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 60 24.08.2016 07: 58: 34 Á Á Á Á Á Á Á q q q q q W W W W W W W W W W W W W W W " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q µ ! q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± ± q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 61 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d und d. ¢ dH ! t, und t & t,H und tH ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang O unten: vorausgehender bilabialer Frikativ W unten: vorausgehender langer/ mehrschlägiger Frikativ Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 61 24.08.2016 07: 58: 36 Á Á Á Á Á Á Y R " " q q q Y R R R R R R R Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y R Y R R R R R R Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y R Y R R R R R R R R R R R R RR R R R Y Y Y RR YY Y Y Y R R Y Y Y Y R Y Y Y Y R R R Y Y R " " " " " " " " " "" " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " ! q ¢ q q q ! ! q ¢ q q q ¢ q ¢ q ! ! q ! q ¢ ¢ q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q ! ! q q q q q q q ¢ q q ! q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q & & q q q q ± q ¢ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q ¢ q q q µ ! q q q q q q q q q ¢ µ ± q µ µ q q ± q q q q q q q µ q q q q µ ! ¢ q q µ ! µ µ ! ¢ ¢ q ¢ ¢ q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach velarem Plosiv wurde am Wort «sagt» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste nur fünf Mal Wort fehlt notiert werden. Zweimal (U-2, E-32) wurde eine Umschreibung mit der tun-Periphrase gewählt, so dass hier das Belegwort nur im Infinitiv vorliegt. In K-58 und M-28 liegen die Belege jeweils nur im Futur vor. Auch hier erscheint das untersuchte Wort dann nur in der Infinitivform. In E-11 steht der Beleg im Perfekt, so dass hier nur das Partizip II erhoben wurde, kein Beleg genannt wurde einzig in P-22. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Syntagma er sagt (...auch nichts) abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Unter dem Grundzeichen gibt es zwei ZZ, die die Erscheinungsform des vorausgehenden g beschreiben: Steht ein Halbmond unter dem Grundsymbol, ist der vorausgehende Plosiv als velarer Frikativ realisiert. Ein Kreuz unter dem Grundsymbol bedeutet, dass der vorausgehende velare Plosiv nicht realisiert ist. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Senkrechte Strichsymbole stehen für kurze Plosive und Quadrate für lange. Diese können jeweils auch mit Aspiration auftreten. Hierfür gibt es jeweils ein Extrasymbol: Ein senkrechter Strich mit Quadrat bzw. ein großes Quadrat mit kleinerem in der Mitte. Teilräume Auch in Karte 24 bestätigen sich die Kartenbilder aus den anderen Plosivkarten für Plosiv im Auslaut. Das Kartenbild zu «sagt» ist geprägt von kurzen Plosiven. Aspirierte kurze Realisierungen kommen in Karte 24 allerdings fast ausschließlich in Südböhmen vor, treten aber insgesamt eher selten auf. Jeweils ein aspirierter Beleg erscheint in Westböhmen, Nordwestböhmen, im Schluckenauer Winkel, im Adlergebirge und in der Brünner SI. Lange Plosive werden ebenfalls vor allem im Böhmerwald (P-34, P-35, C-2, C-10, C-21, C-25, C-24, C-28, C-32, C-40, C-39) gesprochen, aber auch viermal in Westböhmen (K-40, K-41, K-54, P-14), einmal im Ascher Ländchen (K-23) und einmal im Schönhengst (E-9). Zum vorausgehenden velaren Plosiv In gut einem Drittel des USG wird der vorausgehende velare Plosiv nicht realisiert. Betroffen hiervon sind vor allem die ostmitteldeutschen Dialekte, also Nordböhmen, das Riesen- und Adlergebirge und Nordmähren-Schlesien, wo g in der Regel entfällt. Vier Mal passiert das auch in Südböhmen (C-11, C-14, C-15, C-16), außerdem in Wachtl/ Deutsch- Brodek (M-54) und an einigen wenigen Orten, die im Übergangsgebiet zwischen Nordwestböhmen und Westböhmen liegen. Als velarer Frikativ wird g in einem kleinen zusammenhängenden Gebiet in Westböhmen und Nordwestböhmen realisiert. Davon betroffen sind insgesamt 42 Orte. Á Der erste Beleg in M-52 stammt von Gp. II, der zweite von Gp. I. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. 62 Karte 24 Mhd. t im Auslaut nach g(e) Frage 240.9: sagt mhd. sag(e)t Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 62 24.08.2016 07: 58: 38 Á Á Á Á Y Y " q q Y Y Y Y Y YY YY Y YY YY Y Y YY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y R Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " "" " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q ! q ± q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ ¢ q µ q q q q q q q µ q ¢ q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B III. In U-4, U-8 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II, in L-32, C-3 und B-26 von Gp. I. Der Zweitbeleg in H-39 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in U-27 wurde vom Explorator suggeriert und dann von der Gp. korrigiert. Der Beleg in H-25 wurde von der Gp. korrigiert. Vergleichskarte SAO, Band II, Karte 96: sagst/ gesagt, fragst/ gefragt . 63 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d bis d. auch dß ¢ dH¥ bis d.H auch dH ! t, bis t & tH ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang > unten: g als Frikativ realisiert E unten: g nicht realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 63 24.08.2016 07: 58: 40 Á Á Á Á Á Á Á Á M q q q M M M M M M MM M M QQ Q Q Q Q Q Q M Q Q QQ Q Q Q Q Q Q Q M Q QQ Q Q Q Q M Q " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ¢ q q ¢ ¢ ! & q q ¢ ¢ q ¢ q ! ¢ & ¢ q q & ¢ q q q ¢ q q q ¢ q ± q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q ¢ ± q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q ¢ ¢ q q q q q q q q & & q ¢ ¢ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q ¢ q q ¢ µ q q ¢ q q ¢ q q ¢ q q q q ¢ ¢ q ¢ q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q ± q ! q q q µ ¢ q q q µ q q q q q ! & q q µ µ q q ± q q q q q q q µ q q q q µ q q q q µ ! µ µ & µ & ¢ & µ ¢ ± 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t im Auslaut nach Frikativ wurde am Wort «nicht» untersucht. Das Belegwort wurde im Satz er kommt heute nicht abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste sieben Mal Wort fehlt notiert werden. In diesen sieben Orten wurde vom jeweiligen Explorator nur das Verb notiert. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Steht kein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Unter dem Grundzeichen gibt es zwei ZZ, die die Erscheinungsform des vorausgehenden h beschreiben: Steht ein Halbmond unter dem Grundsymbol, ist der vorausgehende Frikativ realisiert. Ein Punkt unter dem Grundsymbol bedeutet, dass das Belegwort nur im Syntagma «nicht mehr» beziehungsweise in der kontrahierten Form «nimmer» erschienen ist. Es gibt drei Hauptsymbole: Senkrechte Strichsymbole stehen für kurze Plosive und Quadrate für lange. Jeder Plosiv kann auch mit Aspiration auftreten. Hierfür gibt es jeweils ein Extrasymbol: Einen senkrechter Strich mit Quadrat bzw. ein großes Quadrat mit kleinerem in der Mitte. Entfallenes t wird durch ein waagrechtes Strichsymbol dargestellt. Teilräume In Karte 25 lassen sich zwei Teilgebiete unterscheiden: Eine Hälfte, die bairischen Dialekte und das Ostfränkische, realisiert den Plosiv im Auslaut, in der anderen Hälfte (ostmitteldeutsche Dialekte) entfällt er. Entfällt der auslautende Plosiv, wird der Vokal meist als langer Monophthong gesprochen, im Riesengebirge in etwa der Hälfte der Orte als kurzer Diphthong. In Nordböhmen kommt auch kurzer Monophthong bei entfallenem t vor. Im Ostfränkischen (Nordwestböhmen) wird der Plosiv meist kurz und aspiriert realisiert. Dies ist auch im Großteil Südböhmens der Fall. Hier finden sich ebenfalls sowohl aspirierte als auch nicht aspirierte lange Plosive (P-34, P-35, C-2, C-4, C-10, C-15, C-16, C-17, C-12, C-40, C-36, C-37, C-25, C-32, C-39). Ansonsten wird in den bairischen Dialekten t im Auslaut in «nicht» fast durchgehend als nicht aspirierter kurzer Plosiv gesprochen. Nur in der Brünner SI entfällt der auslautende Plosiv, nicht aber in der Stadt Brünn. Dreimal findet man t-Ausfall auch im Schönhengst, zweimal in Westböhmen und einmal in der Wischauer SI. Ebenso entfällt t im Auslaut in Wachtl/ Deutsch-Brodek und in der Olmützer SI. In der Regel wird in den bairischen Dialekten der vorausgehende Vokal monophthongisch realisiert. Doch in Westböhmen erscheinen überwiegend Diphthonge. Zum vorausgehenden Frikativ In fast allen Erhebungsorten wird der dem Plosiv vorausgehende Frikativ nicht realisiert. Nur im westlichsten Teil Nordböhmens, vereinzelt in Nordmähren-Schlesien, an einigen Orten im Schönhengst, in den Städten Brünn, Prag und Budweis, einmal in der Iglauer SI und einmal in Südmähren/ Südostböhmen wird der Frikativ gesprochen. In U-28 (Nordböhmen) wird der Frikativ postalveolar gesprochen. 64 Karte 25 Mhd. t im Auslaut nach Frikativ h Frage 166.5: nicht mhd. niht Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 64 24.08.2016 07: 58: 43 Á Á Á Á Á Á Á M q M M Q Q Q M M M MM M Q Q M M Q M M Q Q Q M M M Q Q M M M M M M Q M M M Q Q Q M Q M M Q M M Q " " " " "" " " "" " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ µ q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Die Belege in B-13, B-16, B-27, B-30 und B-31 stammen jeweils von Gp. II, die in U-4, L-24, L-32, K-13 und C-3 von Gp. I. In U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. In K-50 stammen die beiden Belege aus zwei verschiedenen Satzstrukturen. Der Erstbeleg stammt aus der kommt heute nicht (absoluter Auslaut), der Zweitbeleg aus er ist nicht gekommen. Die Belege in K-31 und T-42 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert, der in P-34 wurde vom Explorator suggeriert und daraufhin von der Gp. korrigiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 93: nicht. Gütter, Karte 39: nicht. SNOB, Band 1, Karte 124: nicht. SAT, Band 1, Karte 8: nicht. Karte 26 (textlich) Mhd. z im Anlaut vor LV Frage 215.6: Zeit mhd. zît Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. z im Anlaut vor LV wurde am Wort «Zeit» untersucht. Das Belegwort wurde im Satz Vielleicht hätte er Zeit abgefragt. Dabei wurde von den Exploratoren vor allem auf den Konjunktiv II «hätte» Wert gelegt. Karte 27 (textlich) Mhd. z vor w im Anlaut Frage 183.10: Zwiebel mhd. zwibolle Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. z im Anlaut vor w wurde am Wort «Zwiebel» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Die Belege für nicht gefragt stam- Fortsetzung Kommentar, S. 67. Karte 28 (textlich) Mhd. t in st im Anlaut Frage 201.13: steht mhd. stân, stên Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t in st im Anlaut wurde am Wort «steht» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Fortsetzung Kommentar, S. 69. Fortsetzung Kommentar, S. 67. 65 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q t entf. q d bis d. auch d5 ¢ dH bis d.H auch d5H ¾ dÌH ! t & tH ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Q unten: ch vor t wird realisiert 9 unten: in «nicht mehr»/ «nimmer» Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 65 24.08.2016 07: 58: 45 Á Á Á Á Á Á Á Á @ @ ! " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! ! @ @ @ @ ! ! @ A A @ @ @ @ ! ! A ! ! ! @ @ ! ! A A ! @ @ ! ! @ µ A @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! A @ A @ @ A @ A B @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! ! @ µ A µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ B @ @ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ @ µ µ @ @ @ @ ! @ @ @ @ @ µ A @ B @ ! ! @ @ ! µ @ µ µ A A A @ ! ! @ µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. t in st im Inlaut zwischenvokalisch wurde am Wort «gestern» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste gar nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Insgesamt gibt es drei Hauptsymbole: Ovale stehen für die Realisierung von st durch einen dentalen Frikativ + Plosiv. Die linke Seite steht dabei für den Frikativ, die rechte für den Plosiv. Je ausgefüllter die Symbole sind, desto größer ist die Dauer, mit welcher Frikativ und Plosiv gesprochen werden. Neben den Ovalen gibt es in dieser Karte einen ausgefüllten Kreis, der für postalveolaren Frikativ + dentalen Plosiv steht. Hier wurde auf Angabe der Länge verzichtet, da dieses Symbol nur selten auf der Karte erscheint. Genauere Angaben zur Aussprache werden im weiteren Verlauf des Kommentars gemacht. Einen Einzelbeleg symbolisiert der Stern, der für die Realisierung von st durch nur einen dentalen Frikativ steht. Teilräume In Karte 29 «gestern» sind überwiegend kurze Konsonanten notiert. Die Affrikate besteht dabei fast immer aus einem dentalen Frikativ und einem dentalen Plosiv. Im Adlergebirge, in Nordmähren-Schlesien, im Kuhländchen, Schönhengst, in der Olmützer SI und in Südmähren/ Südostböhmen sind neben kurzen Realisierungen der untersuchten Affrikate vor allem halblange belegt. Vereinzelt treten auch lange Affrikaten auf. Diese erscheinen hauptsächlich in Westböhmen, besonders im Ascher Ländchen, und entlang der Eger. Die drei Belege mit an der Affrikate beteiligtem postalveolarem Frikativ anstelle des dentalen Plosivs erscheinen in Nordböhmen (U-25: Zweitbeleg), in Nordmähren-Schlesien (T-34) und im Kuhländchen (T-36). Hier wird - in Reihenfolge der vorherigen Ortsnennungen - ge5zdAn , geztAn und gezde5 gesprochen. Der Einzelbeleg ges.nK ist in T-36 notiert. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil des USG geht der untersuchten Affrikate ein kurzer Monophthong voraus. Nur im Böhmerwald sowie in der Wischauer und Brünner SI wird der Vokal überwiegend als Diphthong gesprochen. Im Böhmerwald ist dieser meist lang. Á Die Belege in U-4, U-7, L-25 und B-26 stammen von Gp. I und Gp. II, in K-13 und B-14 von Gp. III. Die Belege in L-32, C-3 und B-27 stammen von Gp. I. Der Beleg in B-16 stammt von Gp. II. Der Zweitbeleg in U-25 ist eine Erinnerungsform der Gp. In L-31 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert. In U-61 ist der Beleg syntaktisch integriert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 69: gestern u. Schwester. SNiB, Band 4, Karte 105: Kasten. 66 Karte 29 Mhd. t in st nach KV Frage 154.12: gestern mhd. gëster(n) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 66 24.08.2016 07: 58: 47 Á Á Á Á Á " " " " " " " A @ @ @ @ µ @ ! @ @ B @ @ @ @ @ @ B ! @ @ ! @ ! @ ! @ @ B ! B ! @ @ @ B @ ! @ @ @ @ @ @ B @ B B @ @ @ @ @ @ q ! B ! @ @ @ B @ B B B @ @ @ B µ B @ B B ! @ @ @ @ B B B @ B @ @ @ ! B @ @ @ B @ @ @ @ @ B @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ B @ B A @ A A A A A A A @ A @ A A A @ @ @ B A A @ @ A @ @ A @ @ A @ @ @ @ B @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ B @ B B B @ @ @ @ @ @ @ @ ± µ A µ @ B B B B B B µ @ ! @ B B µ B B B @ @ B @ @ @ B @ @ @ @ @ B B @ B @ B B @ @ @ @ µ B @ @ @ B 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Daher wurde der Satz nicht in allen Orten vollständig niedergeschrieben. Da sich die fehlenden Belege jedoch nicht auf ein Gebiet konzentrieren, wurde das Belegwort in den Atlasband aufgenommen. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Teilräume Die Auswertung der Belege zeigt eine fast flächendeckend einheitliche Realisierung von z als Affrikate ds . Im gesamten USG lässt sich eine Realisierung von z mit einer halblangen Affrikate d.s. nur an fünf benachbarten Erhebungsorten in Südböhmen und Westböhmen finden (K-4, K-3, P-14, P-17 und P-19 ). Eine lange Affrikate ist nur in P-35 belegt. Aufgrund der geringen Variation wurde auf eine Kartierung verzichtet. Fortsetzung Karte 26: Vergleichskarte ADT, Band III, Karte 5: Zeit. men fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Teilräume Die Auswertung der Belege zeigt eine fast flächendeckend einheitliche Realisierung von z als kurze Affrikate ds . Im gesamten USG lässt sich eine Realisierung von z mit einem halblangen oder langen Zweitteil nur an zwei benachbarten Erhebungsorten in Südböhmen (P-32, P-33) finden. Eine lange Affrikate ist lediglich in H-1 notiert. Als Besonderheiten sind die Realisierung von z als kurzer dentaler Plosiv in U-57 und K-15 und als dentaler Frikativ in C-14 zu nennen. Insgesamt lässt sich an sechs Erhebungsorten Ausfall von w nach anlautendem z feststellen: P-12, U-58, U-19, C-20, C-33 und C-25. Diese Orte befinden sich alle in der Westhälfte des USG. Aufgrund der geringen Variation wurde auf eine Kartierung verzichtet. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 86: Zwiebel. ADT, Band IV, Karte 47: Zwiebel. SNiB, Band 3, Karte 3: Zwiebel. SAO, Band I, Karte 173: Zwiebel u. Stiefel. Fortsetzung Karte 27: 67 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong @ sd bis s.d. auch s.d , sd. B s.t bis st, auch sÌdÌ , st A S,d. bis Sd. auch Sd , Sdß , sÌd ! S,t, bis St auch St, ! zd und z.t q s. ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 67 24.08.2016 07: 58: 49 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " @ @ " " " "" " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " "" " " " " " " " " " " " " "" " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " B B B A @ @ ! ! @ ! B B A B @ B @ ! ! A @ B @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! ! ! @ @ @ ! ! ! ! A A @ @ @ ! A A A ! ! @ @ ! A A A ! @ @ ! ! @ µ A @ @ ± ± @ @ @ @ ± @ @ µ ± µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ± @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ ! ± @ j @ ± ± ! ± A ! @ @ ± q @ @ @ @ @ ± @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ± @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ % @ @ @ @ ± @ ± @ @ @ @ @ @ ± ± ± @ @ µ A µ ! @ @ @ @ B @ @ ± µ ! @ @ µ @ @ @ @ @ ± ! µ @ @ µ µ ± @ @ @ ± @ A @ @ A µ A @ @ A µ ! @ @ @ µ ! µ µ ! A ! B ! A @ µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. s vor t im Inlaut wurde am Wort «rösten» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, allerdings musste an einigen Orten Wort fehlt notiert werden, da die Gp.s dort auf andere Lexeme wie «anbraten», «dünsten» oder ‹behen› bzw. ‹Behschnitten machen› auswichen. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehendenMonophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Durch einen Strich über dem Grundsymbol wird Länge des vorausgehenden Vokals markiert. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der Vokal kurz. Unter dem Grundsymbol steht ein Punkt, wenn der Auslaut vokalisch realisiert wurde. Es gibt insgesamt fünf Hauptsymbole: Ovale symbolisieren Affrikaten bestehend aus velarem Frikativ (linke Symbolhälfte) und dentalem Plosiv (rechte Hälfte). Je ausgefüllter die Symbolhäften sind, desto länger wurde der jeweilige Konsonant gesprochen. Die Kreise stehen für Frikative, wobei der ausgefüllte den stimmlosen dentalen, der Kreis im Kreis den stimmhaften dentalen Frikativ kennzeichnet. Die Spirale markiert den postalveolaren Frikativ. Der Stern symbolisiert den Einzelbeleg zd . Ebenso ist das Quadrat mit Kreis Einzelbeleg und steht für dS . T eilräume Fast überall im USG wird eine Affrikate, bestehend aus dentalem Frikativ und dentalem Plosiv, gesprochen. Meist werden beide Bestandteile kurz realisiert, im Riesen- und Adlergebirge, im Ascher Ländchen und in Teilen Südböhmens sind sie überwiegend lang, in Südmähren/ Südostböhmen wird der erste Bestandteil lang gesprochen. Nur dentale Frikative erscheinen lediglich vereinzelt (K-14, U-21, U-12, H-19, E-3, E-34, E-28, B-7) und sind meist stimmlos. Der postalveolare Frikativ ist zweimal notiert (M-41, M-53). In U-2 steht der Einzelbeleg Rðe5zdnK . In P-30 ist rÈe5i5 GdS,nK notiert. Zum vorausgehenden Vokal Meist wird der Vokal als Monophthong realisiert. Diphthonge kommen zwar im gesamten USG vor, gehäuft jedoch nur in Westböhmen und in der Iglauer SI. In Nordwestböhmen, Nordböhmen, in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst und in der Iglauer SI ist der Vokal dabei oft lang. Zum Auslaut Vokalischer Auslaut ist selten belegt, kommt jedoch gehäuft im Riesen- und Adlergebirge, im Braunauer und Jauerniger Ländchen, im Kuhländchen und an einigen wenigen Orten im übrigen Nordmähren-Schlesien, außerdem einmal im Schönhengst vor. Á Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und II. In L-32, C-3, C-16 und B-26 stammen die Belege von Gp. I, in K-13, B-16 und B-21 von Gp. II. In U-16 , L-12, L-35, L-39, K-22, K-24, K-39, P-15, M-48, M-51, J-4, B-6, C-13, C-19, B-30, C-23, C-30 und C-35 wurden die Belege vom Explorator suggeriert. Die Belege in U-58, U-72, K-36 und M-42 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in P-16, E-28 und B-26 sind von der Gp. korrigiert. 68 Karte 30 Mhd. t in st im Verbstammauslaut Frage 220.2: rösten mhd. rœst-en Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 68 24.08.2016 07: 58: 52 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " ! @ M M MM MM MM M M M MM M M M M MM M M M M MM M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " " " " " " " " " "" " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " "" " " "" " " " " " "" " " " " " " " " " "" "" " " " " " "" "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " A ± ! ! ! µ ± B B B B 8 ! 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Der Beleg in T-43 ist eine Erinnerungsform der Gp. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 107: rösten. Fortsetzung Karte 28: Das Belegwort wurde im Syntagma er steht abgefragt. Teilräume Für die Aussprache von st im Anlaut ist fast überall postalveolarer Frikativ + bilabialer kurzer Plosiv belegt. t in st ist grundsätzlich nur als kurzer Plosiv notiert. s wird hingegen im Gratzener Bergland (C-37, C-25), im Böhmerwald (P-37), zweimal in Nordwestböhmen (U-67, U-36), in Nordböhmen (L-9) und in Südmähren/ Südostböhmen (B-11) als dentaler Frikativ gesprochen. Zwölf Mal ist die Realisierung von s in st als ungerundeter postalveolarer Frikativ notiert, nämlich in Nordböhmen (U-38, U-25, U-15, U-17, L-14, L-16, L-31, L-8, L-10, L-25), im Schluckenauer Winkel (U-3) und in Nordwestböhmen (U-32). Aufgrund der Einheitlichkeit und Übersichtlichkeit des Kartenbildes wurde auf einen Abdruck der Karte zu st in «steht» verzichtet. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 97: Stadt, Stall, Stelle, ... (nicht kartiert). SAT, Band 1, Karte 35: stehen. 69 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong ! s und S % së ° und së $ zë @ sd bis s.d. auch sdß , s.dß , sd. , s.d , sdK , sd, , sd( ë und sdëß 8 sÌdÌ A Sd und Sd. auch Sd.ß B s,t, bis s.t auch st , sst, , st, und s.t, ! S,t, bis St auch Stß , St, und St,ß q zd j dS, ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: Auslaut auf Vokal Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 69 24.08.2016 07: 58: 54 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " @ @ @ N N N N NN N N N N N N N " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " @ @ @ A @ @ @ A @ B @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ q @ @ @ A @ A A @ A @ ! 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Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur einmal nicht notiert werden. In T-34 konnte für «Mist» nur «Dünger» erhoben werden. Allerdings ist das Belegwort häufig Erstglied eines Kompositums. Diese Belege wurden in die Karte aufgenommen, aber durch ein ZZ gekennzeichnet. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Unter dem Grundsymbol steht ein Kringel, wenn das Belegwort Teil eines Kompositums ist. Die Orte, bei denen das der Fall ist, sind in der Á -Rubrik aufgelistet. Insgesamt gibt es drei verschiedene Hauptsymbole: Ovale stehen für die Realisierung von st durch einen dentalen Frikativ + Plosiv. Die linke Seite steht dabei für den Frikativ, die rechte für den Plosiv. Je ausgefüllter die Symbole sind, desto größer ist die Dauer, mit welcher Frikativ und Plosiv gesprochen werden. Neben den Ovalen gibt es in dieser Karte ein Sternsymbol, das für die Realisierung von st durch nur einen dentalen Frikativ steht. Der ausgefüllte Kreis symbolisiert Aussprache esd . Aspiration wurde in dieser Karte nicht gekennzeichnet. Teilräume Das Kartenbild ist geprägt von Realisierungen durch eine Affrikate bestehend aus einem kurzen dentalen Frikativ und einem kurzen dentalen Plosiv. Selten kommen halblange Belege vor: In Südböhmen wird die Affrikate an neun Orten (P-28, P-30, P-31, P-33, P-35, P-36, C-2, C-24, C-26) halblang gesprochen, im Riesengebirge dreimal (H-4, H-5, H-17), im Schönhengst zweimal (E-15, E-28), in Nordmähren-Schlesien (T-25), Nordwestböhmen (K-20) und Südmähren (C-1) je einmal. Lange Realisierungen kommen fast gar nicht vor: Viermal im Böhmerwald (P-34, C-15, C-21, C-12) und einmal im Adlergebirge (H-38). Südböhmen weist insgesamt die meisten halblangen und langen Realisierungen der Affrikate auf. Die Realisierung von st durch s ist Einzelbeleg in P-2. Hier ist t im Auslaut vollständig entfallen. In M-30 ist der Einzelbeleg mi% =|esd notiert. Zum vorausgehenden Vokal Der dem st vorausgehende Vokal wird fast ausschließlich als Monophthong realisiert, nur im Schönhengst und in Nordmähren-Schlesien sind auch Diphthonge notiert. Die Monophthonge sind in den bairischen Dialekten überwiegend lang, im Ostmitteldeutschen und auch Ostfränkischen vielfach kurz. Im Kuhländchen wird allerdings der Vokal (Diphthong bzw. Monophthong) häufig lang gesprochen. Mischgebiete sind die Iglauer SI und der Schönhengst, wo lange und kurze Vokale in etwa zu gleichen Teilen vorkommen. Länge bzw. Kürze des Vokals und Länge bzw. Kürze der Affrikate bedingen sich aber scheinbar nicht. Es kommt sowohl die Kombination kurzer Vokal + kurze Affrikate als auch langer Vokal + halblanger Konsonant vor. Allerdings tritt nicht die Kombination langer Vokal + lange Affrikate auf. 70 Karte 31 Mhd. t in st im Auslaut Frage 63.7: Mist mhd. mist Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 70 24.08.2016 07: 58: 56 Á Á Á Á Á Á " @ @ N N N " " " " " " " " """ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " "" " " " " " " " " " @ @ @ A A @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ± @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ µ ! µ µ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á In U-4 und L-32 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II, in K-53 und C-16 von der jeweiligen Gp. I. Der Beleg in L-25 stammt von Gp. II, in K-13 von Gp. IV und in U-68 von Gp. III, der in C-3 von Gp. II und Gp. III. Die Belege in L-22, U-48, U-66 und E-7 (Zweitbeleg) sind vom Explorator suggeriert. In M-35 und M-51 kamen die Belege auf Nachfrage des Explorators. In K-31 ist der Beleg nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. In U-48 und auch in U-50 kam die Antwort der Gp. zögernd. Die Belege aus folgenden Ortschaften sind dem Kompositum «Misthaufen» entnommen: L-23, U-23, L-31, U-28, U-32, U-36, U-57, K-15, K-16, U-72, K-26, P-4, M-29, M-50. In K-58 stammt der Beleg aus dem Kompositum «Miststall». Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 89: Mist. SNiB, Band 3, Karte 1: Mist. SNiB, Band 4, Karte 27: Luft, Saft, Mist. SNOB, Band 1, Karte 122: Mist. 71 Legende GZ blau: vorausgehender Monopthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q s @ sd bis s.dH auch s.d , s5d , s.d. , sdH , s.dH¥ Q sÌd und SÎd auch sÌ {d A Sd bis Sd. B st ! StH ! esd ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang N unten: aus Kompositum Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 71 24.08.2016 07: 58: 58 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y J Y P J ) ) @ @ @ @ ! @ @ @ @ ! 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Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In Karte 32 gibt es nur blaue Grundsymbole, da hier der vorausgehende Vokal in Bezug auf seine Quantität und Qualität nicht eingehender untersucht wurde, stattdessen wurde das dem untersuchten Konsonanten vorausgehende b(e) durch ZZ dargestellt. Durch ein ZZ über dem Grundsymbol wurde das erhaltene e in be gekennzeichnet. Mit ZZ unter dem Grundsymbol wird die Art der Realisierung von b angegeben: Ein Bogen unter dem Hauptsymbol bedeutet, dass b als Approximant realisiert wurde. b5 ë wurde hierbei als Übergangslaut zwischen Plosiv und Approximant zu den Approximanten gerechnet. Ein Strich steht für Realisierung von b als velaren Plosiv und ein Kreuz für Ausfall von b. Fehlt ein ZZ unter dem Hauptsymbol, wurde b als bilabialer Plosiv gesprochen. Insgesamt gibt es drei verschiedene Typen bei den Hauptsymbolen: Ovale stehen für die Realisierung von st durch einen dentalen Frikativ + Plosiv. Die linke Seite steht dabei für den Frikativ, die rechte für den Plosiv. Je ausgefüllter die Symbole sind, desto größer ist die Dauer, mit welcher Frikativ und Plosiv gesprochen werden. Ein Kreis steht, wenn st durch einen postalveolaren Frikativ realisiert ist. Außerdem gibt es in dieser Karte ein Sternsymbol, das für die Realisierung von st durch nur einen dentalen Frikativ steht. Aspiration des Plosivs wurde in dieser Karte nicht gekennzeichnet. Teilräume Das Kartenbild ist geprägt von Realisierungen mit kurz gesprochener Affrikate bestehend aus einem dentalen Frikativ und einem dentalen Plosiv. Nur selten handelt es sich dabei um halblang gesprochene Konsonanten: In Südböhmen wird die Affrikate fünfzehn Mal (P-30, P-31, P-32, P-33, C-4, C-12, C-16, C-17, C-28, C-32, C-40, C-37, C-39, C-24, C-26) halblang realisiert und in Nordwestböhmen viermal (K-5, K-28, K-41, K-55). Affrikaten bestehend aus zwei lang gesprochenen Konsonanten kommen fast gar nicht vor, nämlich dreimal im Böhmerwald (P-34, P-35, C-16) und zweimal im Friedländer Ländchen (L-4, L-6). Affrikaten mit postalveolarem Erstbestandteil kommen gekäuft in Südböhmen und seltener in Westböhmen vor. Bei all diesen Belegen wird das dem st vorausgehende b meist als bilabialer Plosiv gesprochen. Es kann aber auch entfallen oder als velarer Plosiv realisiert sein. Das Sternsymbol kennzeichnet einen Einzelbeleg. Die Realisierung von st durch s ist ebenfalls im Böhmerwald (P-37) belegt. Hier ist t im Auslaut vollständig entfallen. Zum vorausgehenden be Im Großteil des USG wird der Vokal nicht gesprochen und b als bilabialer Plosiv realisiert. Der Vokal ist vor allem im nordbairischen Dialekt erhalten, also überwiegend in Westböhmen, jedoch auch in der Iglauer SI, dem Schönhengst und vereinzelt in Nordmähren-Schlesien, in Südmähren und im Ostfränkischen. Je einmal ist erhaltener Vokal in der Brünner SI (B-8) und im Riesengebirge (H-3) zu finden. In Westböhmen wird das b in be außerdem überwiegend als Approximant realisiert. Im restlichen USG kommt dies so gut wie nicht vor: Einmal in der 72 Karte 32 Mhd. st im Auslaut nach b(e) Frage 151.11: Herbst mhd. herbest Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 72 24.08.2016 07: 59: 00 Á Á Á Á Á Á Á J ) ) @ @ P P P P P P P J J ) ) ) ) ) ) )) ) ) ) ) ) ) ) ) ) )) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) )) ) @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ µ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Iglauer SI (J-9) und im Riesengebirge (H-3) sowie dreimal im Kuhländchen (T-39, T-40, T-36, T-44). Wird b als Approximant realisiert, ist auch immer der Vokal erhalten. Á Die Belege in U-4 und U-7 stammen von Gp. I und II, die in L-25, L-32, K-32 (Zweitbeleg), C-3, B-13 und C-16 (Zweitbeleg) von der jeweiligen Gp. I und die in C-16 (Erstbeleg), B-21 und B-26 von Gp. II. In K-13 stammt der Beleg von Gp. III. Die Belege in K-33 und K-47 sind von der Gp. korrigiert. Der Zweitbeleg in P-36 wurde vom Explorator suggeriert und ist laut Gp. „besser“. Beim ersten Beleg in U-80 handelt es sich um eine sehr alte Erinnerungsform. Beim Zweitbeleg in C-6 handelt es sich um eine Erinnerungsform: hi=EriNsd . Auch der Zweitbeleg in C-37 ist eine Erinnerungsform der Gp. Der Zweitbeleg in C-34 ist laut Gp. „älter“. Bei den Belegen in C-1 ( hi= EriNsd ), C-6 ( hi= EriNsd ), B-15 ( hi)Erigsd ), B-29 ( hi)Erigsd ) und B-28 ( hirig5sd ) handelt es sich um Formen mit Sprossvokal. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 45: Herbst. SNiB, Band 4, Karte 108: Herbst. SAO, Band I, Karte 125: Herbst. 73 Legende @ sd bis s.d auch sdH und sd.H A S,d bis Sd auch Sdß und S,dH B st S St und StH @ zd und zdH C Zd und ZdH ! ZtH q s µ nicht gefragt Zusatzzeichen = oben: e in be erhalten < unten: b als Approximant realisiert 6 unten: b als Plosiv g/ k realisiert E unten: b entfällt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 73 24.08.2016 07: 59: 03 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á T T T T T M M M M T X M ' ' ' ' ' ! @ ! @ @ @ @ & @ & @ & @ @ @ T T T T T T T T T TT T T T T J T T T T T T \ T M M M M MM M M M M M T T TT T M M M M T M M M T M T M T T T T T T T T T T T T M M M T M T M T T T M M TT T T T T T T T T T T T T T T T T T T T M T T T T T T T T T T T T T T T T T T T ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ! ! @ @ @ ! ! @ @ ! @ @ @ ! @ ! @ @ @ ! ! @ @ ! @ @ @ @ @ @ @ ! ! @ @ ± @ ! ! @ @ ! @ @ @ @ ! @ @ @ ! @ @ @ @ ! ! @ @ @ @ ! ! @ µ @ & @ & ! & & & & & & & µ @ @ @ @ @ @ & & & & @ & & & @ & @ & @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! ! @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ @ @ @ & & & @ & @ & @ @ @ & & @ @ @ @ @ & @ @ µ & @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! & @ @ @ µ @ @ @ @ @ ! & & & @ ! @ @ & @ @ @ @ @ ± ! µ @ @ µ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ ! ! @ @ @ ! ! @ µ ! @ ! ! ! @ @ @ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. z, im Inbzw. Auslaut nach Diphthong wurde am Wort «Weizen» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Wort fehlt kommt nur dreimal im gesamten USG vor. In H-3 kam dazu von der Gp. die Erklärung „hats nicht gegeben“. In U-65 meinte die Gp., dass sie „alles vergessen“ hätte. In T-36 wurde «Weizen» als «Korn» bezeichnet. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Farb- und Symbolvergabe In Karte 33 wurde neben dem Konsonanten z, auch die Realisierung des vorausgehenden Vokals durch verschiedene Farben der Symbole dargestellt: Blau bedeutet vorausgehender Monophthong und pink steht für vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Grundsymbol ein ZZ (Bogen), ist der Vokal kurz. Die verschiedenen Symbolformen stehen für die unterschiedliche Realisierung des Konsonanten. Hierbei bedeuten Kreissymbole die Realisierung von z, als dentaler Frikativ, ovale Symbole besagen, dass z, als Affrikate realisiert wird. Der waagrechte Strich symboliert Ausfall von z, und ist Einzelbeleg. Durch rote ZZ unter dem Grundsymbol wird die Realisierung des Auslauts dargestellt: Ein roter Punkt bedeutet Zweisilbigkeit mit vokalischem Auslaut, eine rote Welle Zweisilbigkeit mit Auslaut auf Nasal. Fehlt ein ZZ unter dem Symbol wurde «Weizen» einsilbig realisiert. In diesem Fall lautet «Weizen» auf dem Frikativ oder der Affrikate aus. Außerdem wurde ein roter Strich unter dem Grundsymbol als ZZ vergeben, wenn ein zusätzliches l vor z, gesprochen wurde. Das passierte zwar nur in drei Fällen (K-55, P-7, K-37), erscheint aber als Besonderheit und wurde deswegen gekennzeichnet, vor allem auch weil vom Explorator in zwei der drei Fälle angegeben wurde, dass er diese Aussprache sicher gehört habe. Teilräume Karte 33 lässt eine klare Gebietsbildung erkennen. So wird in einem Großteil des USG z, in «Weizen» als Affrikate, allerdings mit unterschiedlich starker bzw. schwacher Realisierung, verwirklicht. Einer langen Affrikate begegnet man hierbei nur vereinzelt in Westböhmen (vor allem im Ascher Ländchen) sowie in Südböhmen. In Süd- und Westböhmen trifft man außerdem zu gleichen Teilen auf kurze Affrikaten. Im restlichen Gebiet, in dem z, als Affrikate vorkommt, finden sich ausschließlich kurze Affrikaten. In einem Streifen von Nordböhmen über das Riesengebirge, Braunauer Ländchen, Adlergebirge bis nach Nordmähren-Schlesien hinein (dort vor allem im Jauerniger Ländchen) wird z, als dentaler Frikativ gesprochen. Dieser ist fast ausschließlich kurz. Nur an drei Orten finden sich halblang bis lang gesprochene Frikative (ausgefülltes Kreissymbol). Die Aussprachevariante von einem Erhebungsort soll als Besonderheiten hervorgehoben werden: In H-32 entfällt der Frikativ bzw. die Affrikate vollständig. Hier wird Ve gesprochen. Zum Auslaut Im Großteil des USG wird der Auslaut als Nasal realisiert, was auch bedeutet, dass «Weizen» zweisilbig ausgesprochen wird. In einem kleinen Gebiet, das sich von Nordböhmen bis nach Nordmähren-Schlesien hinein erstreckt, wird «Weizen» ebenso zweisilbig realisiert jedoch mit vokalischem Auslaut. Einsilbiges «Weizen» ist hauptsächlich in West- und Nordwestböhmen und Südmähren notiert, aber auch zum Teil in Südböhmen und der Iglauer SI sowie in einem Streifen, der sich entlang der Grenze von Nordböhmen bis nach Nordmähren-Schlesien hineinzieht. 74 Karte 33 Mhd. z,(z,) im In-/ Auslaut nach Diphthong Frage 49.3: Weizen mhd. weiz,z,e, weiz,e, weiz, Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 74 24.08.2016 07: 59: 05 Á Á Á Á Á Á Á Á T T ' & @ @ @ @ @ T T MM M M T M M M T M T TT T T T T T T T T T T T T T T T TT T T TT T T T T T TM T TT T T T T T T T T T T T T T T T TT T TT T T T T T TTT T T T M T T T T M T T T M T T M T T T M T T T T T T T ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' @ & ± & & @ & & & & & @ ! @ & & @ & & & & @ µ & q & & & & & & ! @ & @ & & @ & @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ± @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ & @ & @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ & & @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ & µ @ µ ! & µ µ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ & & @ @ @ @ @ @ @ @ & @ @ @ @ @ @ & & & @ & @ @ @ @ @ @ @ & @ & @ @ @ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Zum vorausgehendenVokal Zur Aussprache des vorausgehenden Vokals lässt sich nur feststellen, dass dieser in Westböhmen zumindest fast flächendeckend und in Südböhmen flächendeckend als Diphthong realisiert ist. Im restlichen USG zeichnen sich ansonsten keine Gebiete ab, was die Aussprache des vorausgehenden Diphthongs betrifft. Á Die Belege in U-4, L-14 (Erstbeleg), L-25, L-32 (Erstbeleg), K-53 (Erstbeleg), E-13 und C-16 stammen von Gp. I, die in L-18, L-32 (Zweitbeleg), H-10 und K-53 (Zweitbeleg) von Gp. II. In L-14 (Zweitbeleg) stammt der Beleg von Gp. III. Der Beleg in C-3 von Gp. II und III. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV und ist zweiter Bestandteil des Kompositums «Winterweizen» bzw. «Sommerweizen». Die Belege in L-3, L-13, E-6 und C-10 wurden vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in U-10 (beide Belege), L-21, U-40, M-20, K-55 (Erstbeleg) und P-7 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-10, L-30, U-54 und K-36 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In H-28 war sich der Explorator bei seiner Transkription unsicher. In H-34 waren sich sowohl die Gp. bei der Aussprache als auch der Explorator bei der Transkription des Belegwortes unsicher. In U-40 und K-22 war sich die Gp. bei der Aussprache des Belegwortes unsicher. In J-2 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Der Beleg in U-47 steht im Akkusativ. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 89: Weizen. ČJA, Band 3, Karte 55: Weizen. Karte 34 (textlich) Mhd. tz im Inlaut nach KV Frage 36.6: Katze mhd. katze Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. tz im Inbzw. Auslaut nach KV wurde am Wort «Katze» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Das Belegwort wurde wurde mit Anlautkontext in unsere Katze abgefragt. Wort fehlt musste nur dreimal notiert werden. In H-1 wurde nur der Plural genannt. In den anderen beiden Fällen (K-5, M-18) wurde statt «Katze» «Mieze» gesagt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Teilräume Wie schon in Kommentar 27, wo anlautendes z in «Zwiebel» besprochen wurde, zeigt auch hier die Auswertung der Belege wieder eine fast flächendeckend einheitliche Realisierung von tz als kurze Affrikate ds . Eine Realisierung von tz als lange Affrikate kommt überwiegend in Westböhmen (hauptsächlich im Ascher Ländchen) vor. Im Großteil Südböhmens trifft man auf Realisierungen, in denen jeweils nur ein Teil der Affrikate lang gesprochen wird, der andere kurz. Vereinzelt erscheint auch die vollständig kurze Affrikate ds . Fortsetzung Kommentar, S. 77. 75 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q zz entf. & s bis s. ! sÌ und S @ ds bis d.s. auch ds. , d.s , d.s , d.S, , d.S. , dS + t,S, und tS auch ts ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ unten: Zweisilbigkeit mit Auslaut auf Nasal 9 unten: Zweisilbigkeit mit vokalischem Auslaut 6 unten: l vor zz Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 75 24.08.2016 07: 59: 08 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y @ @ @ @ @ Y Y Y Y P Y P P Y Y Y Y PY P Y Y Y P Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y P P Y Y Y Y Y P Y Y P Y Y Y P Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y P PP P P P P Y Y Y P P P P P P P P P P Y " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " A @ @ @ @ @ A @ @ A @ @ @ A @ @ ! A A A A @ ! @ @ @ @ @ @ @ @ ! ! @ @ @ @ ! ! @ ! @ @ @ @ @ ! ! @ @ ! ! @ @ ! ! @ @ ! @ @ ! ! @ µ @ @ @ @ @ @ @ q @ q @ @ @ @ µ @ @ @ q @ @ @ @ @ @ @ @ @ q @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ @ @ @ q @ @ @ @ @ @ @ @ µ q @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ q @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ B ! @ @ @ @ @ @ @ @ @ A @ @ ± @ A @ @ @ @ @ @ @ @ @ A µ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ ! ! @ @ @ A A µ µ A @ A A A @ @ ! 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. z im Inlaut nach r wurde am Wort «kurze» untersucht und ist im gesamten USG nahezu vollständig vorhanden. Das Belegwort wurde innerhalb des Syntagmas kurze Haare abgefragt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Durch ZZ unter dem Grundsymbol wird markiert, ob das vorausgehende r als r-Laut realisiert ist (Bogen) oder vollständig entfällt (Kreuz). Steht kein ZZ unter dem Symbol, ist der r-Laut vokalisiert. Dann ist das Grundsymbol pink, da durch die r-Vokalisierung ein Diphthong entstand. Insgesamt gibt es drei verschiedene Hauptsymbole: Ovale stehen für die Realisierung von z durch einen dentalen Plosiv + Frikativ. Die linke Seite stellt dabei den Plosiv dar, die rechte den Frikativ. Je ausgefüllter die Symbole sind, desto länger ist die Dauer, mit welcher Frikativ und Plosiv gesprochen werden. Eine ausgefüllte linke Hälfte bedeutet also, dass der Plosiv lang gesprochen ist. Neben den Ovalen gibt es in dieser Karte ein Kreis- und ein Sternsymbol. Das Kreissymbol symbolisiert die Affrikate, die aus einem postalveolaren Frikativ und dem dentalen Plosiv besteht. Der Stern kennzeichnet die Realisierung von z durch den ungerundeten postalveolaren Frikativ + dentalen Plosiv. T eilräume Der Großteil des USG realisiert die untersuchte Affrikate mit dentalem Plosiv + labiodentalem Frikativ. Bis auf Teile Süd- und Westböhmens wird im Rest des USG die Affrikate kurz gesprochen. In Südböhmen treten vereinzelt vollständig lange Affrikaten auf und Affrikaten, bei denen ein Teil lang gesprochen ist. In Westböhmen, insbesondere im Ascher Ländchen, wird die Affrikate bestehend aus dentalem Plosiv und labiodentalem Frikativ lang realisiert. Interessant ist der Schluckenauer Winkel und der daran anschließende Teil Nordböhmens. Hier ist der zweite Bestandteil der Affrikate fast immer der post-alveolare Frikativ, in wenigen Fällen der ungerundete post-alveolare Frikativ. Diese Realisierungsvariante tritt nur in diesem kleinen Gebiet auf. Zum vorausgehenden r-Laut Im Großteil des USG wird r vokalisiert. In einem Streifen beginnend in Nordwestböhmen über Nordböhmen bis zum Adlergebirge entfällt das r vollständig. In Teilen Westböhmens und im Friedländer Ländchen wird r als r-Variante realisiert. Á Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und II. Die Belege in L-18, L-11, L-32, K-53, P-6, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die in L-11 (Zweitbeleg), L-24, K-13, C-1, B-30 und B-31 von Gp. II und der in L-14 (Zweitbeleg) von Gp. III. Der Beleg in C-35 wurde vom Explorator suggeriert. Der Beleg in U-36 kam auf Nachfrage des Explorators. In L-11 nannte die Gp. II den Beleg nur zögerlich. In L-30 war sich die Gp. beim Beleg nicht ganz sicher. In L-8 war sich der Explorator bei der Transkription unsicher. Der Zweitbeleg in L-25 stammt aus Frage 103.1. 76 Karte 35 Mhd. z im Inlaut nach r Frage 103.4: kurze mhd. kurze Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 76 24.08.2016 07: 59: 10 Á Á Á Á Y @ Y P YY Y YY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y P P Y P Y YY P P P P P P Y Y P P P P Y Y Y Y Y Y P P P " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ ± @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ µ µ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ ± µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B In den übrigen Dialektgebieten erscheinen fast ausschließlich kurze Realisierungen, mit Ausnahme von T-14 in Nordmähren-Schlesien sowie H-9 und H-11 im Riesengebirge. Interessant erscheint E-26 im Schönhengst, wo tz nur als s. realisiert wird: gHo5s. im Vergleich zur männlichen Variante «Kater» gHote5 . Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 7: Katze. SNOB, Band 1, Karte 2: Katze. Fortsetzung Karte 34: 77 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong @ ds bis d.s. auch ds. , d.s und dßs B dS A ts ! t,S. und tS q ds\ @ dz ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang E unten: r entfällt vollständig < unten: r als r-Variante realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 77 24.08.2016 07: 59: 12 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M " F @ @ @ M M M M M M M M M M M M M M MM T M T M M M " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " @ @ @ @ @ @ ! ! @ @ @ @ @ @ @ @ @ ! @ @ ! ! @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ Q @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ R B @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ µ @ @ R @ @ @ @ @ @ @ @ Q @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ R @ @ B B @ @ B B @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ R @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ µ ± @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ µ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ µ @ @ @ @ µ @ µ µ ! @ @ @ ! @ @ µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. z im Auslaut nach l wurde am Wort «Salz» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Das Belegwort wurde innerhalb des Satzes Gib mir mal ein bisschen Salz abgefragt. Wort fehlt musste im gesamten USG nur einmal notiert werden. In U-39 sagte die Gp. anstelle des abgefragten Satzes Gib mir a bissl was zu tun. Das hier untersuchte Wort wurde also nicht genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Durch ZZ unter dem Grundsymbol wird markiert, ob das vorausgehende l vokalisiert ist (Punkt), ob es vollständig entfällt (Kreuz) oder ob es velarisiert ist (Welle). Steht kein ZZ unter dem Grundsymbol, geht dem untersuchten Konsonanten z ein neutrales l voraus. Insgesamt gibt es zwei verschiedene Hauptsymbole: Ovale stehen für die Realisierung von z durch einen dentalen Plosiv + Frikativ. Die linke Seite stellt dabei den Plosiv dar, die rechte den Frikativ. Je ausgefüllter die Symbolhälften sind, desto größer ist die Dauer, mit welcher Frikativ und Plosiv gesprochen werden. Eine ausgefüllte linke Hälfte bedeutet also, dass der Plosiv lang gesprochen ist. Teilräume Fast das gesamte USG realisiert die untersuchte Affrikate mit dentalem Plosiv + labiodentalem Frikativ. Diese wird fast immer vollständig kurz gesprochen. Eine Ausnahme bildet Südböhmen, wo einige lange Affrikaten vorkommen. Wenige halblange Affrikaten finden sich im nördlichen Böhmerwald und in West- und Nordböhmen. Zum vorausgehenden l-Laut Das dem z vorausgehende l wird in der Regel als neutrales l realisiert. In Südböhmen, in der Iglauer SI sowie vereinzelt auch in Südmähren/ Südostböhmen, Westböhmen und Nordmähren-Schlesien wird das l vor z vokalisiert. In Nordmähren-Schlesien, insbesondere im Kuhländchen, ist an ein paar Orten auch velarisiertes l notiert. Vollständiger l-Ausfall ist nur einmal in J-9 in der Iglauer SI zu finden. Zum vorausgehenden Vokal Diphthonge erscheinen nur bei vokalisiertem l. Ansonsten spricht die Westhälfte des USG einen langen Monophthong, die Osthälfte einen kurzen Monophthong (Ausnahme Adlergebirge und Braunauer Ländchen). Á Die Belege in U-4 und U-8 stammen von Gp. I und II. In L-14 stammt der Zweitbeleg von Gp. III. Die Belege in L-19, L-25, L-32, T-23, C-3 und B-26 stammen von Gp. I, die in C-1 und B-30 von Gp. II. Der zweite Beleg in C-26 wurde vom Explorator suggeriert. In K-16 kam der zweite Beleg auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in U-16 ist von der Gp. korrigiert. Der Zweitbeleg in L-29 steht im Dativ. Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 24: Salz. 78 Karte 36 Mhd. z im Auslaut nach l Frage 218.1: Salz mhd. salz Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 78 24.08.2016 07: 59: 15 Á Á Á Á " @ M M M T T T T T T T T M M M M M Y M M M M M T T M T M T M M TT T T M " "" "" " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ µ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ @ µ @ @ @ @ @ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Karte 37 (textlich) Mhd. d im Anlaut vor KV Frage 2.6: Dorf mhd. dorf Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. d im Anlaut vor KV wurde am Beispiel «Dorf» untersucht. Das Belegwort ist in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext erfragt worden. In acht Orten fehlt das Lexem «Dorf». Hier wichen die Gewährspersonen auf «Ortschaft» und/ oder «Markt» aus. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Teilräume Die Auswertung des Wortes «Dorf» ergibt ein sehr einheitliches Ergebnis. Im Großteil der Ortschaften wurde anlautendes d vor Vokal als kurzer Konsonant realisiert. In K-34 und K-44 findet man d als halblangen Konsonanten. Nur in K-53 tritt ein langer Konsonant als Anlautvariante auf. Stimmhaft wird anlautendes d in zwei Orten ausgesprochen, nämlich in H-4 und H-26. Aspiration kommt nicht vor. Aufgrund der geringen Aussprachevariation von anlautendem d vor Vokal wurde auf eine Kartierung verzichtet. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 132: Dorf. SAO, Band I, Karte 159: Dorf. ČJA, Band 1, Karte 184: Dorf. Karte 38 (textlich) Mhd. d im Anlaut vor r Frage 58.5: drehen mhd. dræjen Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. d im Anlaut vor r wurde am Wort «drehen» untersucht. Das Belegwort wurde häufig mit vorgegebenem Anlautkontext im Satz Räder tun sich... abgefragt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. In Karte 135 in Fortsetzung Kommentar, S. 81. 79 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong @ ds bis d.s. auch d.s und ds. Q dÌs. R d.sÌ und d.S, auch dS, B dS ! ts ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: vorausgehendes l vokalisiert E unten: vorausgehendes l entfällt @ unten: vorausgehendes l velarisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 79 24.08.2016 07: 59: 17 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á b q q q q q b q ± q q b q ± q µ ± q ± q b q b q ± q bq ± q q b q ± q ± q q ± q ± q q q q j j ± q q q j q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q j ± j q j q j j q j q j j j j j µ j µ µ q j j j j j ± j j j j j q j jq j j j q q j j j q q j q q q j q q q q q q q Ì q ± q j ± b q ± q q q ± q ± q ± q q q j j j j q j j j q j j jq j q jµ j j j q j j j j ± q j j j jµ j q q q j j q j q q q q q q q q q j q q q q q µ q q j j j q q q j q j q j q q j q q q j j q Ì q Ìq j jµ q q µ j j j j q q Ì q Ì q Ìq µ ± q j j j j j j j j j q µ q j q j µ µ q q q Ì q Ìq q q Ì q q q q q q µ q q q q q q j q µq µ q ± q b µ µ b q j q q b q q Ì q j q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. d im Verbstammauslaut wurde an den Verben «laden» und «schneiden» untersucht und miteinander verglichen. Beide Belegwörter wurden als Einzelwörter ohne Anlautkontext abgefragt. «Schneiden» ist sehr gut belegt, hierfür musste der Beleg Wort fehlt kein einziges Mal notiert werden. «Laden» ist vor allem im Böhmerwald nur sehr lückenhaft belegt. Hier nannten die Gp.s anstelle des untersuchten Belegwortes häufig Synonyme wie etwa «auflegen» bzw. ‹nauflegen›. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe In dieser Vergleichskarte wird mit blauen Symbolen gleiche Aussprache des untersuchten Konsonanten in «laden» und «schneiden» dargestellt, mit grünen Symbolen unterschiedliche Aussprache. Stehen zwei grüne Symbole an einem Ort, entspricht Symbol 1 dem Beleg «laden», Symbol 2 steht für d in «schneiden». Aufgrund der Komplexität der Karte wird auf die Darstellung weiterer Phänomene bzw. der den untersuchten Konsonanten umgebenden Laute in dieser Karte verzichtet. In Band 2, Karte 3, wird der Vokal in «laden», in Band 3, Karte 3, der in «schneiden» dargestellt. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Senkrechte Strichsymbole stehen also für kurze dentale Plosive. Hat das Strichsymbol eine Raute in der Mitte, bedeutet das Stimmhaftigkeit des Plosivs. Das doppelte Strichsymbol steht für den Plosiv mit fehlender Explosion. Ausfall des Plosivs wird durch ein waagrechtes Strichbzw. Balkensymbol dargestellt. Balkensymbole sind nur für «laden» notiert und markieren die Spezialform lo5 =na . Teilräume Die überwiegende Realisierungsform von d ist für beide Verben der kurze dentale Plosiv. Diesen findet man in Nordwestböhmen, Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge, im Braunauer Ländchen und in Nordmähren-Schlesien. In Nordwestböhmen und in Nordböhmen wird der Plosiv dabei meist ohne Explosion realisiert, in Nordmähren-Schlesien häufig stimmhaft. Wenn in diesen Gebieten Unterschiede bei der Realisierung von d in «laden» und «schneiden» auftreten, betrifft dies meist die Stimmhaftigkeit oder fehlende Explosion in einem der beiden Belege. In Nordmähren-Schlesien finden sich aber auch einige Orte, in denen bei einem der beiden Belegwörter d nicht realisiert wird. Sehr oft ist das im Schönhengst der Fall, wobei in «schneiden» der Plosiv häufiger entfällt. In Westböhmen ist oft für beide Verben Ausfall von d notiert, genauso in Südböhmen (wenn ein Beleg für «laden» vorhanden ist) und in der Iglauer SI. In Südmähren/ Südostböhmen findet man für «laden» fast immer die Form lo5 =na , bei «schneiden» wird d meist als dentaler Plosiv realisiert. In der Wischauer SI ist es genau andersherum. Hier wird der Plosiv in «laden» realisiert und entfällt in zwei von drei Fällen in «schneiden». Insgesamt kann man für beide Belegwörter festhalten, dass in den bairischen Dialekten d in «laden» und «schneiden» tendenziell eher entfällt, im Ostfränkischen und Ostmitteldeutschen der Plosiv größtenteils realisiert wird. Á laden: In folgenden Orten sind zwei Lautungen belegt. Hier hat die jeweils erste Aussage der Gewährsperson Eingang in die Karte gefunden: 80 Karte 39 Mhd. d im Verbstammauslaut nach KV/ LV Frage 42.7/ 169.9: laden/ schneiden mhd. lad-en/ snîd-en Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 80 24.08.2016 07: 59: 19 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á b q q q q q q µ q Ì q Ì q Ì q q q q q q q Ì q Ìq q Ì q q ±q q q q q q q q q q q q j j q q q Ìq q Ì Ì Ì Ì q Ìq q Ì q q p q Ì Ì q Ì Ì q q Ì q q q q q Ì q j q q Ìq q Ìq Ì q q q pq µ q q Ì q q ± q q Ì q ÌÌ q q p q q Ì q p ± Ìq q q Ì p p q q q q q q Ì q q j q Ì q j q q q Ì q j q Ìq q q q q q q Ì Ì q ± q Ì q q q Ì b q q b q b q b q b q b µ Ì q b q q b q b q b q ±q jµ q q b q b q b q j ± b q b Ì q q q q b q q b q Ì Ì q Ì Ì q q Ì q q Ì q q q Ìq Ì Ì Ì Ì Ì Ì q q q q Ì Ìq q Ì Ì q Ì q q q q µq q µ q q µ µq q p q p q q q jp µ q q jµ Ì q p q Ì q q µ q p q p q q Ìq ̵ q Ì q Ì Ì p q q Ì Ì Ì Ì q q Ì q q q p q p q Ì Ì q q q µ q pq Ì Ìq q p q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B L-14 ( ? u=vlo5 =dßnK / ? u5 =vlo=dnK ), L-23 ( ? u)vladßnK / ? uvla= dnK ),M-21( a4 o4 vlo% = dë ßnK / o% b. lo% = dn ),K-55( ? a= vlo= n / a= vlo= dø ßn ), K-57 ( lo= dßnK / lo= n ), P-2 ( lo= dnK / aovlodÌ nK ), M-24 ( a4 o4 vlo% = dë ßnK / o% b. lo% = dn ), C-8 ( ? a4 = vläunA / ? ä= la4 = n ), B-14 ( lo5 ^ = n / lo5 ^ = nA ), B-20 ( lo5 ^ = dnK / lo5 = nA ), B-29 ( ao4 vlo5 ^ ) dnK / lo5 ^ = nA ), C-32 ( ? ao5 vlo5 = nA / ? ä= la4 = n ). In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und II, in C-3 von Gp. II und III. Die Belege in L-25, L-32 und K-53 stammen von Gp. I, die in L-18, K-52, B-30 und B-31 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. In P-18 und P-31 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert. In L-17, U-40, U-55, K-23, P-7, P-28 und C-11 kamen die Belege auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in und M-33 sind von der Gp. korrigiert. In C-4 war sich der Explorator bei seiner Transkription unsicher. Den Beleg in C-5 nannte die Gp. nur zögernd. schneiden: In folgenden Orten sind zwei Lautungen belegt. Hier hat die jeweils erste Aussage der Gewährsperson Eingang in die Karte gefunden: L-5 ( zna=idnK / znai5dënK ), M-30 ( znai5d,nK / znai5n ), M-57 ( zna4 =i5dn / zna4 =dn ), P-25 ( zna4 =i5n / zna4 =i5d,nK ), P-30 ( znai5 GdßnK / zna=i5 GnK ), B-14 ( znain / zna)i5d,nK ). Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II. In L-24, L-32, K-13, K-53 und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in P-25, C-1, B-16, B-19 und B-31 von Gp. II. Der Beleg in B-14 stammt von Gp. III. Der Beleg in M-15 ist von der Gp. korrigiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 3: laden. ADT, Band III, Karte 3: schneiden. SNiB, Band 4, Karte 23: schneiden/ laden. diesem Band wird außerdem mhd. j in d ræj e n untersucht. Teilräume Genau wie bei Dorf (Karte 38, textlich) zeigt die Auswertung der Belege eine fast flächendeckend einheitliche Realisierung von d als kurzen Konsonanten. Nur in H-16 und H-19 wird d als halblanger Konsonant realisiert. In L-9 und K-8 ist d aspiriert, in L-19, H-1, L-34, H-4, H-5 und B-7 wird d stimmhaft gesprochen. Das Wort ist zwar flächendeckend vorhanden, dennoch wurde aufgrund der einheitlichen Aussprache von anlautendem d vor r im USG von einer Kartierung abgesehen. Vergleichskarte ADT, Band III, Karte 52: drehen. Fortsetzung Karte 38: 81 Legende GZ blau: gleiche Lautung GZ grün: verschiedene Lautung q d entf. b d entf.: Form lo5 =nA j dß bis døß auch d5ß und d,ß p dëß q d, bis d. auch d( und d Ì dë ° bis dë auch d( ë und d. ë ± Wort fehlt µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 81 24.08.2016 07: 59: 22 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á L ' Ì Ì q L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q q q Ï q q Ï Ï Ï q q q Ï Ï q Ï Ï q q q Ï ! Ï Ï q q q q Ï q µ q q q q q Ì q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q q q q q q q q Ì q Ì µ q q q q q Ì q q Ì q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q Ì q q Ï Ï q q q q q q q q ± q Ì Ì q q µ q µ q q q q q q Ì Ì Ì µ q q q Ì q q q Ì q q q q q q µ µ q q Ì Ì q Ì q Ì Ì q µ q Ì q Ì µ Ì q q q µ q µ ± q q q q q q q ± 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. d zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Leder» untersucht. Das Belegwort wurde im Satz Die Schuhe sind aus Leder abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musst nur sechs Mal Wort fehlt notiert werden. Zweimal wurde nur das Wort «Schuhe» notiert, zweimal konnte das Belegwort nur als Adjektiv in lederne Schuhe erhoben werden, einmal wurde als Beleg «Holzschuhe» notiert und ein anderes Mal «Haut». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Die Symbole entsprechen denen in allen anderen Karten zum Thema Plosive. Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Steht kein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Steht unter dem Grundzeichen ein kleines Dreieck, heißt das, dass das r in er realisiert ist. Ansonsten wird der Auslaut vokalisch realisiert. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den übrigen Plosiv-Karten. Senkrechte Strichsymbole stehen also für kurze dentale Plosive und Quadrate für lange. Ein ausgefüllter Balken symbolisiert den halblangen Plosiv. Hat das Strichsymbol eine Raute in der Mitte, bedeutet das Stimmhaftigkeit des Plosivs. Teilräume Bei mhd. d in «Leder» dominiert deutlich die Aussprache als kurzer dentaler Plosiv. Die stimmhafte Realisierung des kurzen Plosivs findet sich verteilt übers USG, wobei man verstärktes Auftreten von stimmhaften Plosiven im Ostmitteldeutschen feststellen kann, hier gebündelt vor allem in Nordböhmen, im Friedländer Ländchen, im Riesengebirge und in Nordmähren-Schlesien. Vereinzelt treten stimmhafte kurze Plosive auch im Schönhengst (M-33, E-20, E-31), in Wachtel/ Deutsch Brodek (M-54) in der Iglauer SI (J-9) und in Westböhmen (P-8, P-14, P-20, P-16, P-21, P-22, P-11, P-10) auf. Halblange Plosive kommen ausschließlich in Westböhmen (insbesondere im Ascher Ländchen) vor. Hier tritt auch der einzige lang gesprochene Plosiv im gesamten USG auf (K-45). Zum vorausgehenden Vokal Diphthonge treten fast nur im mittelbairischen Dialektraum auf und hier gehäuft im südlichen Böhmerwald, vereinzelt jedoch auch in Südmähren/ Südostböhmen und Nordmähren-Schlesien. Daneben noch in der Brünner SI mit Ausnahme von Brünn selbst und in der Wischauer SI. In J-6 und M-56 ist der Diphthong jeweils Einzelbeleg. Zum Auslaut Auffällig ist, dass erhaltenes r im Auslaut überwiegend im Schönhengst, im Kuhländchen, in dem ans Adlergebirge angrenzenden Randgebiet von Nordmähren-Schlesien, im Adlergebirge und im Schluckenauer Winkel auftritt. Vereinzeilt findet sich realisiertes auslautendes r auch in Nordböhmen und in Nordmähren-Schlesien. In B-2 entfällt auslautendes er komplett (nicht gekennzeichnet), so dass hier «Leder» mit dem untersuchten Plosiv endet. Á In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-32, H-32, K-13, C-3 und 82 Karte 40 Mhd. d im Inlaut zwischenvokalisch Frage 190.10: Leder mhd. lëder Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 82 24.08.2016 07: 59: 25 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á L ' Ì q L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' ± Ì q q Ì µ Ì Ì Ì q q q Ì Ï q Ì q Ì q q Ì Ì µ Ì q q q q q q q Ì q q q Ì q q q Ì Ì Ì Ì Ì Ì q q Ì q q q q q q q q q q q q Ì q Ì q q q q q Ì q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì q q q q q q q q q q q Ì q q q q q q q q q q q q Ì q q q q q q q q ± q q q q q q q q Ì q q q q q ± q q q q q Ì Ì q Ì q q q q Ì q q Ì q q Ì q q Ì q q Ì q q q q Ì q Ì q q q q µ q q µ Ì q q q q q q q q Ì q q q Ì Ì µ q q q Ì Ì q Ì Ì Ì q q Ì Ì Ì Ì q q Ì q Ì q q Ì Ì Ì Ì µ q Ì Ì Ì q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B B-26 stammen von Gp. I. In B-30 stammt der Beleg von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Die Belege in C-24 und C-26 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in L-39 (Zweitbeleg), K-5 und K-8 (telefonisch) kamen auf Nachfrage des Explorators. In M-57 ist der Beleg von der Gp. korrigiert. Die Belegwörter in L-26, M-11, E-2, P-11, M-43 und M-47 sind Bestimmungswörter im Kompositum «Lederschuhe». Da häufig auch bei anderen Belegen neben dem Syntagma «aus Leder» das Kompositum «Lederschuhe» fiel und sich «Leder» dort in beiden Fällen nicht unterschied, wurde in den oben genannten Fällen das Belegwort aus dem Kompositum gewonnen. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 2: Ader, Äderchen, Feder, Leder (nicht kartiert). SAO, Band I, Karte 82b: Leber, Leder, Wetter u. Messer. 83 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong Ì dë bis d. ë ° auch dø ë q d auch d5 und d4 1 Ï d. ! t, ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 8 unten: r im Auslaut erhalten Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 83 24.08.2016 07: 59: 27 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W W W W q q Ì Ì Ï ¢ W W W W W W W W W W WW W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W " " " " " " , . , , " , , " " . , , . . , , , , , " . , " , , , " " . Ù q Ù q Ù Ù Ù Ù ¢ q q Ù q Ù ¾ Ù ¾ Ù ¢ Ù Ù Ù ¢ ¢ q q q ¢ ¢ q ¢ q Ù µ ¢ ¢ q ¾ q q ¾ ¾ ¢ q ¢ q ¾ ¾ ¾ ¾ q ¾ q ¢ Ù Ù ¾ ¢ ¢ q q ¾ Ù q µ ¢ Ì q q Ì q q Ì Ì Ì q q µ q µ q q Ì Ì q q Ì q q Ì Ì Ì q q q q ¢ ¢ q q q Ì ¢ ¢ q ¢ q ¢ b ¢ Ù ¢ ¢ ¾ ¾ Ù ¢ q q Ù ¢ ¾ ¢ Ù ¢ q Ì Ì Ì Ì q Ì q Ì Ì q Ì q Ì q Ì q Ì q q q q q q q q q ¢ q q q q q ¢ q q q ¢ q ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ ¢ Ì q Ì b ¢ ¢ ¢ ¢ q q q ¢ ¢ ¢ q q Ì q q ¢ q ¢ µ q b q q q Ù Ì q Ì ¢ Ù q q Ì q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q q q q q µ ¾ q q ¾ ¾ ¾ ¢ q q Ù Ù q µ Ù ¾ q Ù Ù ¾ q ¢ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. nd im Inlaut nach KV wurde am Wort «Hunde» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste zweimal notiert werden. In T-27 konnte nur das Diminutiv erhoben werden, in B-18 nannte die Gp. überhaupt keinen Beleg. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Außerdem wurde nd in «Zähne» untersucht. Aufgrund sehr identischer Ergebnisse wurde hier nur die Karte zu «Hunde» abgebildet. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Außerdem wird durch eine Welle über dem Symbol Nasalierung des Vokals markiert. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Zwei Punkte unter dem Grundsymbol stehen, wenn der Plural zweisilbig realisiert wird. Insgesamt gibt es drei Hauptsymbole: Strich- und Balkensymbole stehen, wenn nd durch dentalen Nasal und Plosiv realisiert ist. Bei Aspiration des Plosivs ist ein Quadrat am Symbol beteiligt, bei Stimmhaftigkeit des Plosivs eine Raute. Das Quadrat mit Dreieck steht für velaren Nasal + dentalen Plosiv. Ein Dreieck symbolisiert die Realisierung von nd nur durch n , das heißt, der Plosiv entfällt hier vollständig. Teilräume nd in «Hunde» wird fast ausnahmslos durch dentalen Nasal plus Plosiv realisiert. Vor allem in Nordwestböhmen, in Westböhmen und im Böhmerwald sind die Plosive hierbei aspiriert. Hauptsächlich in Nordböhmen, im Braunauer Ländchen, im Hultschiner Ländchen, seltener auch in Nordmähren-Schlesien und im Riesengebirge wird der Plosiv stimmhaft realisiert. Im Großteil des USG sind die Plosive kurz. Nur in Westböhmen und im Böhmerwald treten überwiegend lange Plosive auf. n-Ausfall wie im Ascher Ländchen beim Singular «Hund» kann für «Hunde» nicht bestätigt werden. Stattdessen treten für den Plural Formen mit Plosiv- Ausfall auf. Die meisten dieser Belege lassen sich im Schönhengst (E-12, E-18, E-27, E-29, E-34, E-35) finden. Hier entfällt meist mit dem Plosiv auch der Vokal im Auslaut. Das Belegwort lautet also auf Nasal aus. Auch in Nordmähren-Schlesien ist Plosivausfall notiert (M-11, M-15, M-17, M-22). Hier entfällt ebenfalls der Vokal im Auslaut. In U-22, U-27 und U-47 (Nordböhmen) wird auch nur ein n gesprochen, jedoch bei erhaltenem Vokal im Auslaut. In T-44 im Kuhländchen ist wie für «Hund» ein Einzelbeleg notiert. Hier wird ein velarer Nasal + dentaler Plosiv gesprochen. Zum vorausgehenden Vokal Bis auf zwei Ausnahmen, nämlich in B-2 und B-3 in der Wischauer SI, wird der Vokal vor nt monophthongisch realisiert. In der Regel wird der Monophthong kurz gesprochen. In Westböhmen, im Böhmerwald und in Südmähren/ Südostböhmen sind die Monophthonge zum Teil lang. Nasalierung ist fast ausschließlich in Westböhmen, vereinzelt noch im Böhmerwald und je einmal in Südmähren/ Südostböhmen, in der Iglauer und Brünner SI und im Schönhengst notiert. Á Die Belege in U-4 stammen von Gp. I und II, die in L-14 und C-3 von Gp. II und III. In L-16, L-18, 84 Karte 41 Mhd. nd im Inlaut zwischenvokalisch Frage 108.13: Hunde mhd. hunde Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 84 24.08.2016 07: 59: 29 Á Á Á Á Á W W W q q q q Ì q W W W W WW WW W WW WW W W WW W W W W W WW W W W W W W W W W W W WW W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW WW W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W WW W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W " . , " " " " , " " " " " , q q q q q q q q Ì q q Ì q q q q q q q q q q q q q Ì q q q q q Ì q q Ì Ì q Ì q Ì Ì q q q q q q Ì q q q q Ì Ì q q q q q q q q q q q < q q ± q q q ¢ q q q Ù q q q q q q b q q q q Ì b q q Ù q q q q b q b q b q Ì q q b q q q q Ì q q q q q q q q q q q q q Ï q q q q ± q ¢ q q q q q ¢ q q q q q q q q q b Ì Ì b q q q q q q q q q q q q q q Ù Ù q q q q q q q q µ q µ q q µ µ q q q q q q q q ¾ q q q q Ì q q q q q Ì q b Ì q q b Ì q q Ì q q Ì q Ì q q Ì q q q q q q q Ì q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B L-25, K-53 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, die in P-19 und B-14 stammen von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. In L-32 stammt der erste Beleg von Gp. I und der zweite von Gp. II. In B-27 stammt der zweite Beleg von Gp. II. In K-2 kam der Erstbeleg auf Nachfrage des Explorators. In U-63 und B-30 war sich die Gp. beim Beleg unsicher. Den Beleg in M-16 nannte die Gp. zögernd. Bei der Transkription der Belege in C-4 und C-33 war sich der Explorator unsicher. In C-28 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 149: Hund. SNOB, Band 1, Karte 169: Zahn, Hund, Kind, Wein. SNOB, Band 1, Karte 26: Hund, Hunde, Hand, Hände, Wand, Wände. 85 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q d und dH b n q n=d. bis nd( auch nd , ndß , n)d , n)d. , nd , n=d Ì ndë ° und ndë ¢ ndH¥ bis ndÌH auch ndH , nd.H , n)dH¥ , n)d.H Ï nt, bis nt ¾ nt,H bis ntH < Nd ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert C unten: Zweisilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 85 24.08.2016 07: 59: 32 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Ì R R R R R # q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q Ì q q q q Ì Ì q q q q Ì q µ q q Ì q q q q q q Ï q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q µ q µ µ q q q q q ! q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b im Anlaut vor LV wurde am Wort «Bauer» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Nur zweimal musste Wort fehlt notiert, da hier die Gp.s ausschließlich das Lexem «Landwirt» nannten. Die Belege für nicht gefragt rühren zumeist von Fragment- und Teilaufnahmen her. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In dieser Karte gestaltet sich die Symbol- und Farbvergabe vergleichsweise einfach. Es gibt nur blaue Symbole, da ein anlautender Konsonant untersucht wird und die nachfolgende Lautumgebung den Konsonanten nicht weiter beeinflusst. Mit einem ZZ über dem Grundsymbol wurde Aspiration gekennzeichnet (Dreieck). Steht ein Halbmond unter dem Hauptsymbol geht dem untersuchten Lexem ein Artikel voraus. Insgesamt gibt es vier Hauptsymbole: Ein senkrechter Strich steht für den kurzen bilabialen Plosiv. Hat der senkrechte Strich eine Raute in der Mitte, ist dieser stimmhaft. Bei einem ausgefüllten Balken nimmt die Länge des Plosivs zu, er steht für den halblangen bilabialen Plosiv. Das Quadrat bedeutet langer bilabialer Plosiv. Teilräume Die Auswertung des Belegwortes ergibt ein einheitliches Bild. Mhd. anlautendes b in «Bauer» wird fast ausnahmslos als kurzer bilabialer Plosiv realisiert. Lange Plosive erscheinen äußerst selten und recht konzentriert im Jauerniger Ländchen. Sonst treten sie nur als Einzelbelege auf: In Westböhmen (K-3), im Böhmerwald (C-5), in der Brünner SI (B-8), in der Wischauer SI (B-1), im Schönhengst (E-35), im Kuhländchen (T-43) und im Adlergebirge (H-39). Im Riesengebirge (H-21, H-10) und in Nordmähren-Schlesien (M-15, M-17, M-29, T-27, T-30) treten sie etwas häufiger auf. In Nordmähren-Schlesien ist der lange Plosiv meist auch aspiriert. Selten findet man hier auch einen aspirierten kurzen Plosiv (T-1, M-47, T-38, T-37). Im übrigen USG Aspiration nur an einem einizigen Ort in Nordböhmen in L-16 belegt. In Nordböhmen sind am ehesten stimmhafte Plosive belegt: U-13, L-12, L-14, L-7, U-11, L-11, L-24. Daneben erscheinen stimmhafte kurze Plosive noch im Riesen- (H-9, H-25) und Adlergebirge (H-33). Halblange bilabiale Plosive werden äußerst selten gesprochen, die meisten davon im Adlergebirge (H-36, H-38, H-40). Im restlichen USG finden sich noch vier weitere halblange Plosive (L-33, H-21, K-14, E-4). Anlautendes b vor LV wurde zusätzlich am Verb «bügeln» untersucht. Auch hier findet man fast ausschließlich kurze Realisierungen. Lange Plosive kommen noch seltener vor, insgesamt sieben Mal, vier Mal davon im Schönhengst (E-14, E-17, E-34, M-53), je einmal im Böhmerwald (P-34), in der Brünner (B-8) und Wischauer SI (B-1). Halblange Plosive sind nur zweimal (K-58, U-36) belegt, stimmhafte kurze Plosive insgesamt neun Mal, fünf Mal davon in Nordböhmen (L-7, L-29, L-30, U-40, L-26), dreimal im Riesen- (H- 5, H-9, H-27) und einmal im Adlergbirge (H-37). Aufgrund der weitgehenden Übereinstimmung mit den Ergebnissen für «Bauer» wurde «bügeln» nicht kartiert. Á Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und Gp. II, die in L-32, K-53 und C-3 von Gp. I. In L-11, K-13, P-6, 86 Karte 42 Mhd. b im Anlaut vor LV Frage 124.1: Bauer mhd. bûr Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 86 24.08.2016 07: 59: 34 Á Á Á Á ! RR R R R R R R # ## # # # # # # # # # # # # q q ± q q µ Ì q q q q q q q Ï q q q Ì q q q q q q Ì q Ï q ! Ï ! q q Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± ! q q q q q q q ± ! q q q ! q q q µ q q Ï q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q q q q ! ! q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ Ï q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q ! ! q q q ! q q q q q q q q q q q ! q q q q ! q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B B-21 und B-26 stammen die Belege von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Beleg in L-25 ist eine von Gp. I korrigierte Form. In L-28 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert. Der zweite Beleg in H-21 kam auf Nachfrage des Explorators, ebenso der Beleg in P-21. Vergleichskarten SNiB, Band 3, Karte 98: Bauer. SNiB, Band 4, 34 (nicht kartiert): b im Anlaut vor LV/ Diphthong (u.a. Bauer). Karte 43 (textlich) Mhd. b im Anlaut vor KV Frage 185.1.: Bäcker mhd. becker Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b im Anlaut vor KV wurde am Wort «Bäcker» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Nur einmal musste Wort fehlt notiert, da hier die Gp. anstelle des Lexems nur das Personalpronomen «er» sagte. Die Belege für nicht gefragt rühren zumeist von Fragment- und Teilaufnahmen her. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Auf eine Karte zum untersuchten Wort wurde verzichtet, da das Kartenbild nicht sehr abwechslungsreich ist. Teilräume Die Auswertung des Belegwortes ergibt ein sehr einheitliches Bild. Mhd. anlautendes b in «Bäcker» wird fast ausnahmslos als kurzer bilabialer Plosiv realisiert, wie das auch schon bei mhd. b vor LV/ Diphthong der Fall war. Lange bilabiale Konsonanten kommen nur an sieben Erhebungorten vor. Viermal im Schönhengst und je einmal in der Brünner, Wischauer und Iglauer SI. Ein halblanger Konsonant ist nur in U-47 und K-57 zu beobachten. Stimmhafte kurze Plosive sind ausschließlich in den ostmitteldeutschen Dialekten notiert, insgesamt an 17 Orten. Aspiration kommt nicht vor. Außerdem wurde anlautendes b vor KV in «Butter» (mhd. buter, butter) bzw. «buttern» untersucht. Aufgrund vieler Wort fehlt-Belege vor allem im Süden des USG wurde dieses Wort nicht kartiert. Auch bei diesem Lexem findet man überwiegend kurze Plosive. Lange Plosive kommen gehäuft im Schönhengst (10 Mal) und im Jauerniger Ländchen (3 Mal) vor, hier sind auch aspirierte Plosive belegt. Überdies erscheinen sie in Nordmähren-Schlesien (5 Mal), im Kuhländchen (zweimal) und je einmal in der Wischauer SI, in der Iglauer SI und Brünner SI sowie in Westböhmen vor. Stimmhafte kurze Plosive erscheinen fast ausschließlich im Riesengebirge (7 Mal), außerdem zweimal in Nordböhmen. Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 33: Bäcker. 87 Legende q b bis b. auch b5 Ì bë und bë ° Ï bÌ ! p, und p ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 7 oben: Aspiration > unten: mit Artikel Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 87 24.08.2016 07: 59: 37 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢µ q Ìq q q q q q q q ¢ Ìq q q µ q µ q q q q q q ¢ Ìqq q ¢ Ìq Ìqq q q q q ¢ q ¢ q q q q Ìq q q q ¢ q q q q ¢ q q q q q q q ! q q q q q ! q ! q q q q q q q q q q q q q q q µ q q ¢ q q q ¢ q ¢ q q q ¢ q ¢ ± q µ q q ¢ q q q ¢ q ¢ q q ¢ q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q ¢ q q q q q q ¢ q ¢ q q ¢ q ¢ q q q ¢ q q ¢ q q q q µ q q µ q q q q q q q q q q µ q q ¢ q ¢ µ q q q q q q ¢ q q µ q ¢ q µ µ q q q q ! q q q q q ! q q µ q ! q q q q q q q q µ q q µ µ q q q q q q q ¢ q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b im Anlaut vor l bzw. r wurde an den Verben «blühen» und «braten» untersucht und miteinander verglichen. Beide Belegwörter wurden als Einzelwörter ohne Anlautkontext abgefragt. Beide Belegwörter sind sehr gut belegt. Für «blühen» musste Wort fehlt zweimal (M-26: kein Beleg, M-37: Partizip II) notiert werden, für «braten» nur einmal. In U-29 nannte die Gp. anstelle des untersuchten Wortes als Belege die Verben «schmoren» und «garen». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe In dieser Vergleichskarte wird mit blauen Symbolen gleiche Aussprache des untersuchten Konsonanten in «blühen» und «braten» dargestellt, mit grünen Symbolen unterschiedliche Aussprache. Stehen zwei grüne Symbole an einem Ort, entspricht Symbol 1 dem Beleg «blühen», Symbol 2 dem in «braten». Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Senkrechte Strichsymbole stehen also für kurze bilabiale Plosive, Quadrate für lange. Hat das Strichsymbol eine Raute in der Mitte, bedeutet das Stimmhaftigkeit des Plosivs. Ein Quadrat im Strich kennzeichnet Aspiration. Teilräume Fast überall wird anlautendes b in beiden Belegwörtern als kurzer bilabialer Plosiv realisiert. An mehreren Orten in Westböhmen, Nordwestböhmen und Nordböhmen wird das b in «blühen» aspiriert. In Nordböhmen und im Riesengebirge wird gelegentlich der anlautende Plosiv von «blühen» stimmhaft gesprochen. Äußerst selten wird anlautendes b in «braten» stimmhaft realisiert (L-36, H-17, B-7). Lange Plosive im Anlaut sind, bis auf eine Ausnahme, nur für «blühen» notiert. Insgesamt wird hierfür an zehn Orten (P-8, P-10, P-20, P-30, P-34, P-35, J-6, J-8, B-8, B-3) der lange Plosiv gesprochen, während für b in «braten» ein kurzer Plosiv notiert ist. Nur in B-1 wird in beiden Verben der Anlaut mit einem langen bilabialen Plosiv realisiert. Á blühen: An folgendem Ort sind zwei Lautungen belegt. Hier hat die erste Aussage der Gewährsperson Eingang in die Karte gefunden: J-6 ( ple4i5n / blÈe4 =i5n ) In U-4, L-25 und H-24 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-19, L-32, H-32, K-13, K-53, P-6, C-3 und B-14 stammen von Gp. I, die in C-16, B-17, B-21 und B-27 von Gp. II. Der Beleg in C-3 steht in der 3. Pl., wurde aber dennoch kartiert, da der Konsonant im Anlaut untersucht wird. braten: An folgendem Ort sind zwei Lautungen belegt. Hier hat die erste Aussage der Gp. Eingang in die Karte gefunden: L-19 ( brä=dßnK / bH¥ro% =dßnK ). Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und II. In U-7, L-32, K-53, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in K-13, B-16, B-21 und B-30 von Gp. II. In P-34 und P-35 wurden die Belege vom Explorator suggeriert. In H-19 ist der Beleg von der Gp. korrigiert. Der Beleg in K-52 ist eine Erinnerungsform der Gp. 88 Karte 44 Mhd. b im Anlaut vor l/ r Frage 91.3/ 219.11: blühen/ braten mhd. blüejen/ brâten Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 88 24.08.2016 07: 59: 39 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q q ÌqÌq µ q q q q q q q q q q q q Ì q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q Ì q Ìq q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ìq q q q q ! q q ! q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q Ì q q q q q q q q ! q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ìq q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ µq q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q ±q q q q ±q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 22: braten; Karte 136: braten, braun, breit (nicht kartiert); Karte 35: bleichen, blühen, Blümlein (nicht kartiert). 89 Legende GZ blau: gleiche Lautung GZ grün: verschiedene Lautung q b und b. Ì bë ° und bë ¢ b.H bis bH¥ ! p ± Wort fehlt µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 89 24.08.2016 07: 59: 42 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " = " = = L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' " " " " = " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " = " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " = " " " " " " " µ " = = = = " = = = = = = = = µ = = = = = " = = " = = = = " = = " " " = " = " " " " " " = = " = " " " " " " = = " " " " " " " = = " = = = = = " = µ " = = = " = " = = = = µ = " " " " " = " " " " " = " " " = µ " " " " " " = " " " " = = = = = = = = = = " = = = " = = = " = " = " " = = = " = " " " " " = = = = = µ " = µ = " = = = = = = = = " µ = = = = µ = = " = " " µ µ " = " " " = " µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ben im Auslaut nach KV wurde am Substantiv «Leben» untersucht. Das Belegwort wurde im Syntagma ein langes Leben abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste nur einmal Wort fehlt notiert werden. In B-19 wurde vom Explorator nur ein langes exploriert. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. S ymbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Ein Dreieck unter dem Grundzeichen bedeutet stimmhafte Aussprache von b. Da in Karte 45 nicht ein einzelner Konsonant, sondern eine Gruppe von Lauten untersucht wurde, unterscheiden sich die Symbole von denen in den übrigen Karten zum Konsonanten b. Ein Balkensymbol bedeutet die Kombination aus bilabialem Plosiv und dentalem Nasal. Ein ausgefülltes Quadrat steht für die explizite Aussprache des Auslautes mit bEn . Ein Quadrat mit Kreuz kennzeichnet die Realisierung durch bilabialen Plosiv plus Vokal a bzw. A -Schwa, das Quadrat mit Dreieck in der Mitte durch bilabialen Plosiv plus bilabialen Nasal. Ein unausgefülltes Dreieck steht für zu m assimiliertes ben. Die beiden Kreissymbole markieren, dass b durch einen Approximanten realisiert wurde. Der ausgefüllte Kreis steht für die Realisierung durch einen bilabialen bzw. labiodentalen Approximanten plus e , der Kreis mit Kreuz kennzeichnet die Realisierung durch einen Approximanten plus a oder A , wobei letztere Aussprache nur einmal notiert ist. Der Stern kennzeichnet den Einzelbeleg vëA . T eilräume Eindeutige Verteilungen lassen sich in Karte 45 «Leben» nicht beschreiben. In Nordwestböhmen, in Südböhmen und in Südmähren/ Südostböhmen wird das untersuchte b zusammen mit dem Auslaut en überwiegend zu m assimiliert. Selten wird in diesen Gebieten ein kurzer bilabialer Plosiv plus m gesprochen. In Westböhmen treten die beiden genannten Realisierungsformen zu etwa gleichen Teilen auf. Im Ascher Ländchen allerdings findet man ausschließlich Assimilation von ben zu m . Nordböhmen realisiert den untersuchten Konsonanten überwiegend als kurzen bilabialen Plosiv bei Auslaut auf m . Diese Lautung erscheint auch in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst, in der Iglauer SI, der Olmützer SI und der Brünner SI. Hier wird der kurze Plosiv aber meist stimmhaft gesprochen. Im Riesen- und Adlergebirge sowie im Braunauer Ländchen sind vor allem bilabiale oder labiodentale Approximanten belegt, davon überwiegen aber deutlich letztgenannte. Wird b durch einen Approximanten realisiert, lautet das untersuchte Wort auf Vokal aus und dieser ist meist ein a . Vereinzelt erscheinen Approximanten auch in Nordmähren-Schlesien (E-4, M-8, T-15, T-39, T-36, T-44). Im Kuhländchen tritt der Einzelbeleg (Stern-Symbol) auf: In T-40 wurde der untersuchte Konsonant durch einen stimmhaften labio-dentalen Frikativ realisiert. Auch hier lautet «Leben» auf Vokal aus. Auslaut auf Vokal nach Plosiv erscheint vor allem im Jauerniger Ländchen, aber auch dreimal im Kuhländchen (T-31, T-32, T-43), zweimal im Braunauer Ländchen (H-15, H-24), dreimal 90 Karte 45 Mhd. ben im Auslaut nach KV Frage 121.13: Leben mhd. lëben Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 90 24.08.2016 07: 59: 45 Á Á Á Á Á " , L L LL L L L L L L L L L L LL L L L L L L L L L L L LL L LL L L L LL L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L LL L L L L L L LL LL L L L L L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' " , = , , µ , , , , , = , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , " = = = = = = , , = = = = = = = = " = = = ! = = = = = ! = = q = , , , , = = , = µ , = , " " = = = = , = " = = = = = = " = = = " = = = = = = = = = = = = = = = = = " = = " = " " " " ± " " " " = = " " = = = = " " " = " = " " " = " = , " = = " = = " = " = = = = = = = = " = = = = = = = = = = , , µ , = µ = = = = " , = µ , = = = = = = µ = = = , , = = , = = " = = = , , , = , = = = = " = = , = , = " = 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B im Riesengebirge (H-4, H-12, H-30), einmal in Nordmähren-Schlesien (E-2) und einmal im Schönhengst (E-11). Die explizite Aussprache bEn tritt genau einmal in T-26 auf. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil des USG wird der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal als langer Monophthong gesprochen. Nur in Südböhmen, in der Brünner SI und in der Wischauer SI wird der Vokal überwiegend diphthongisch realisiert. Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-25 (Erstbeleg), L-32, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die in L-11, L-25 (Zweitbeleg), K-13, P-6 und B-30 von Gp. II. Die Belege in K-46 (Zweitbeleg) und C-17 wurde vom Explorator suggeriert. Der Beleg in H-31 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in L-29 ist von der Gp. korrigiert. Der Beleg in H-14 ist eine Erinnerungsform der Gp. In U-2 gab die Gp. an, dass sie sich bei der Aussprache unsicher ist. In B-3 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 58: Leben. SNiB, Band 4, Karte 41: lebendig. SNOB, Band 1, Karte 49: Leben. 91 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong ! bEn , ba bis bA = bm (alle Varianten) " m bis mK = auch mK , mmK , m) ! Ve und we5 ( , Va und wa auch VA q vëA ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz L unten: Stimmhaftigkeit von b Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 91 24.08.2016 07: 59: 47 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' ' = = = " = L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " = " " " µ " " " = " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " = = = = = = = = = = = µ = µ = = = = = = = = = = = = = = = = " " " " " = " " " " ± " ± = " " " " = " " = = " " " " " " " = ± = = = = = = = = = µ = = = = = = " = = " = µ = " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " = = = " " " = " " " " = " " = " = = = " µ = µ " " " " " " = = = µ " " " = = " " " " " ! µ ± " µ " = " " " = = " " " " µ " " = " µ " = " = µ " µ µ " = " " " = = µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ben im Auslaut nach Diphthong wurde am Verb «glauben» untersucht. Das Belegwort wurde im Satz Das kann ich nicht glauben abgefragt und ist fast im gesamten USG belegt. In U-2, U-47, U-47, K-58, T-21, B-14, B-29, B-28 wurde das untersuchte Wort jedoch nur in einer konjugierten Form (meist 1. Sg.) erhoben. Hier musste Wort fehlt notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Die Symbolvergabe entspricht in etwa der in Karte 45 Leben. Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Ein Dreieck unter dem Grundzeichen bedeutet stimmhafte Aussprache von b. Da in Karte 46 nicht ein einzelner Konsonant, sondern eine Gruppe von Lauten untersucht wurde, unterscheiden sich die Symbole von denen in den restlichen Karten zum Konsonanten b: Ein unausgefülltes Quadrat steht für die endungslose Infinitivform und damit für die Realisierung von ben durch b . Ein Balkensymbol bedeutet die Kombination aus bilabialem Plosiv und dentalem Nasal, ein Quadrat mit Dreieck in der Mitte für b plus m . Die beiden Dreieckssymbole stehen für Realisierung durch einen Nasal. Ein ausgefülltes Quadrat heißt explizite Aussprache des Auslautes als be5n . Ein Quadrat mit Kreuz markiert die Realisierung durch bilabialen Plosiv plus a bis A , das Quadrat mit einem kleinem Quadrat in der Mitte steht für b plus e . Die Kreissymbole kennzeichnen, dass b durch einen Approximanten realisiert wurde. Der ausgefüllte Kreis steht für die Realisierung durch einen labiodentalen Approximanten plus e , der Kreis mit Kreuz kennzeichnet die Realisierung durch einen bilabialen Approximanten plus a oder A und die Spirale für die Realisierung durch labiodentalen Approximanten plus a . Teilräume Eindeutige Gebiete lassen sich in Karte 46 «glauben», wie auch schon in Karte 45 «Leben», nicht beschreiben. In Westböhmen, Nordwestböhmen, Südböhmen, Südmähren/ Südostböhmen sowie in der Iglauer SI und Wischauer SI wird das untersuchte b zusammen mit dem Auslaut en überwiegend zu m assimiliert. Selten wird in diesen Gebieten ein kurzer bilabialer Plosiv plus m gesprochen. Eine Ausnahme bildet die Stadt Budweis, wo die explizite Aussprache be5n notiert ist. Nordböhmen, die Brünner SI sowie weite Teile Nordmähren-Schlesiens realisieren den untersuchten Konsonanten hauptsächlich als kurzen bilabialen Plosiv bei Auslaut auf m . Im Braunauer Ländchen, im Riesen- und Adlergebirge sind vor allem bilabiale oder labiodentale Approximanten belegt, wobei letztgenannte deutlich überwiegen. Wird b durch einen Approximanten realisiert, lautet das untersuchte Wort auf Vokal aus, dieser ist meist ein a . Vereinzelt erscheinen Approximanten auch in Nordmähren-Schlesien (T-1, T-15, T-39, T-40, T-36, T-44). Auch hier lautet «glauben» auf Vokal aus. Auslaut auf Vokal nach Plosiv tritt eher selten auf, vor allem im Jauerniger Ländchen, aber auch dreimal im Kuhländchen (T-32, T-43, T-35), zweimal im Braunauer Ländchen (H-15, H-24), viermal im Riesengebirge (H-4, H-5, H-12, H-27) und zweimal im Schönhengst (E-11, M-32). 92 Karte 46 Mhd. ben im Auslaut nach Diphthong Frage 134.8: glauben mhd. g(e)louben Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 92 24.08.2016 07: 59: 50 Á Á Á Á Á Á Á Á Á " = L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L LL L L L L L L L L L L L L L LL L LL L L L L L LL LL L L L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L ' '' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' " $ " , , µ $ $ , $ $ = $ $ $ $ , $ $ $ , $ µ $ $ , $ $ $ $ $ $ = = = = = = = $ $ = = = " " = = = = = ± = = = = = = & ! q = $ = , ! , q = " $ = µ , " , " " " = = " , " " " = = = = = " " ! 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Im Schönhengst tritt zwar vor allem in etwa zu gleichen Teilen die Realisierung von ben durch m oder bm auf, daneben stehen aber auch zweimal b plus a -Monophthong (siehe oben), einmal die explizite Form be5n (E-22), einmal nur der Plosiv im Auslaut und damit die einzige endungslose Form (E-21). In Wachtl/ Deutsch Brodek (M-53) findet sich Auslaut auf n . Das Kuhländchen ist noch uneinheitlicher. Hier sind neben den bereits erwähnten Approximanten auch dentale Nasale notiert (T-31, T-37), dreimal kurzer bilabialer Plosiv plus Monophthong a bzw. e (siehe oben) sowie viermal kurzer bilabialer Plosiv plus bilabialer Nasal (T-33, T-38, T-41, T-42). Zum vorausgehenden Vokal Diphthonge und Monophthong treten in etwa zu gleichen Teilen auf. Diphthonge sind vor allem in den bairischen Dialekten verbreitet. Das Ostmitteldeutsche gestaltet sich als Mischgebiet. Im Ostfränkischen findet man fast ausschließlich lange Monophthonge. Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-32, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die in U-7 (Zweitbeleg), P-6, B-13, C-1, B-16 und B-31 von Gp. II. Die Belege in L-24, U-48 und U-71 kamen auf Nachfrage des Explorators. In L-25 kam der Beleg auf Nachfrage des Explorators und stammt von Gp. I. Der Beleg in E-26 wurde zunächst vom Explorator suggeriert und daraufhin von der Gp. korrigiert. Die Belege in T-19 und E-12 sind von der Gp. korrigiert. In L-23 und H-5 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Beim Beleg in K-19 war sich der Explorator bei seiner Transkription unsicher. In H-7 ist ein dritter Beleg ( gle5 ^m ) notiert, der aus Platzgründen nicht kartiert werden konnte. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 111: glauben/ geglaubt. SNiB, Band 3, Karte 122: glauben. 93 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong ! be5n & be5 , ba bis bA " b = bm auch bßm , bmK , b,mK , b(mK , b©mK ] n " m auch m) , m= und mK = ! Ve5 und Ve5 ( $ VA und Va , wa ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz L unten: Stimmhaftigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 93 24.08.2016 07: 59: 52 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á L ' ' ' ' ' ' " " $ q q q q " , " ± " " - " L L L L L L L LL L L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ! ! ! " ! ! " " - - " " " " ! " ! - " ! " ! ! ! q " " q , " " " " " ± " " " " $ $ $ , " , " " $ , " " " " " " $ $ " , " " " µ $ q q q q q q q q q q q µ q µq q q q q q q q q q q q q q q q q q , " q q q i q " " q " - " " " ! ! $ ! $ ! ! ! ! , " " q q q q q q q q q q q µ q q q i i q µ " q q µ q , q q " " " " " " " , " " " " " " " " " " " " " q " q " " " " " " " " " - " " q ± q " µ " µ ± q - - " " q q q µ ! " q q " q q i ± - q " µ µ " q " " ! " " " " " µ " " " " µ " q " ! µ ! µ µ µ " " ! q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b im Inlaut zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Zwiebel» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste allerdings zehn Mal Wort fehlt notiert werden, hier konnte jeweils nur die Pluralform erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Ein Dreieck unter dem Grundzeichen kennzeichnet Stimmhaftigkeit des untersuchten Konsonanten. el im Auslaut musste nicht gekennzeichnet werden, da es ausschließlich als silbisches l, sehr selten gerundet gesprochen wurde. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Karten zum Plosiv b im Inlaut. Neben Strichsymbolen (kurze Plosive) und Quadraten (lange Plosive) erscheinen auf Karte 47 vor allem Kreis- und Ovalsymbole. Die beiden Kreissymbole mit Kreuz symbolisieren die beiden Approximanten w (unausgefülltes Kreuz) und V (ausgefülltes Kreuz). Der Kreis mit Spirale kennzeichnet den einschlägigen bilabialen Frikativ, der ausgefüllte Kreis den mehrschlägigen bilabialen Frikativ. Ein unausgefülltes Oval steht für einen labiodentalen Frikativ. Ist das Oval ausgefüllt, ist der labiodentale Frikativ lang. Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit ausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Teilräume Karte 47 «Zwiebel» gliedert sich relativ klar in zwei Gebiete. Im Ostfränkischen und in den bairischen Dialekten wird b vor el überwiegend als Frikativ realisiert, in Südmähren/ Südostböhmen wird dieser oft stimmhaft gesprochen, im Böhmerwald lang realisiert. Eine Ausnahme hiervon ist die Iglauer SI, wo man fast nur kurze stimmhafte bilabiale Plosive findet. Die ostmitteldeutschen Dialekte realisieren b vor el überwiegend als bilabialen Plosiv. Dieser wird in Nordböhmen als stimmloser kurzer Plosiv gesprochen, im Riesengebirge, Braunauer Ländchen und Adlergebirge als stimmloser langer Plosiv und in Nordmähren-Schlesien sowie im Schönhengst als stimmhafter kurzer Plosiv. In den beiden letztgenannten Gebieten findet man in etwa der Hälfte der Orte einen vorausgehenden Diphthong. In den anderen ostmitteldeutschen Gebieten geht dem Plosiv meist ein kurzer Monophthong voraus. Im Übergangsgebiet Nordwestböhmen - Nordböhmen findet man labio-dentale Frikative. Neben der Realisierung von b durch einen labio-dentalen Frikativ - selten handelt es sich hierbei auch um einen bilabialen Frikativ (nur in Westböhmen: K-27, K-28, K-29, K-37, K-38, K-39, K-46, K-47, P-12, P-27, P-28, P-30, P-32 und einmal im Böhmerwald: P-34) - sind in den bairischen Dialektgebieten, im Ostfränkischen und eben erwähntem Übergangsgbiet auch die beiden Approximanten w und V notiert, daneben vereinzelt im Kuhländchen (T-33, T-39, T-40), in Zauditz (T-15), einmal in Nordmähren-Schlesien (T-1), einmal in der Olmützer SI (M-56) und einmal in der Iglauer SI (J-9). Sehr selten sind in den bairischen Dialekten und im Ostfränkischen hingegen bilabiale Plosive notiert. 94 Karte 47 Mhd. b vor el zwischenvokalisch Frage 183.10: Zwiebel mhd. zwibolle Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 94 24.08.2016 07: 59: 55 Á Á Á Á Á Á Á L " " " L L L L L L L L L L LL L L L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' '' ' ' '' '' ' '' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' " ! ! ! ! µ ! ! ! ! q ! ! " ! ! " ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! q ! ± ! q q q ± q q q q q q q q q q - ± q i q q q q q q q q q q µ ! q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q i q " " " " " " " q " " " " " q q " - " " " q " " - " q " q q " q q " " q q q q q q q q q q q q q i q q q q q q q q ! µ ! q µ q q q q q ± q µ ! 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II, die in L-19, L-32, P-25 (Erstbeleg), C-3 und C-16 von Gp. I. Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. Der Beleg in U-25 ist eine Erinnerungsform der Gp. Die Zweitbelege in L-33 und U-40 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in H-16, H-33, K-38 (Zweitbeleg) und C-5 (Zweitbeleg) wurden vom Explorator suggeriert. In U-68 gab die Gp. für den Zweitbeleg an, dass dieser umgangssprachlich ist. Der Beleg in K-32 ist von der Gp. korrigiert. In K-58 und B-27 gaben die Gp.s an, dass sie sich bei der Aussprache des Belegwortes (Zweitbeleg) unsicher sind. In B-12 nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 86: Zwiebel. SNiB, Band 3, Karte 3: Zwiebel. SNiB, Band 4, Karte 44: Nebel. SAO, Band I, Karte 173: Zwiebel, Stiefel. 95 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b bis b. ! p, bis p i b5 ë , w - V ! P $ B I f " v bis v. µ nicht gefragt ± Wort fehlt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz L unten: Stimmhaftigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 95 24.08.2016 07: 59: 58 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' ' q , q , $ i , q " - M M M M MM LL L L L L L L L L M ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' - - q - - - - q - q - - - - - - - - - - - , - q i q , , , - , , q , , , , , , , , , i i $ , , i q , , , , , i , , i i - - , q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q , q , q q q , i , i q - , , , $ - " , q , , q µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q µ q , q q i q q , , q q q , , , q , , , , , , q q q , i q - - - , - - - - , , q q q µ , µ q , q q , q q q µ q q q " q q Ï q µ - µ µ q , q q , , , , µ q q q µ i q , , µ µ µ q q - q i 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b vor el wurde am Substantiv «Gabel» untersucht. Das Belegwort wurde mit dem bestimmten Artikel abgefragt und ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste nur einmal Wort fehlt notiert werden. In J-5 konnte nur die Pluralform erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Ein Dreieck unter dem Grundzeichen markiert Stimmhaftigkeit des untersuchten Konsonanten. Außerdem wurde durch einen Punkt unter dem Grundzeichen vokalischer Auslaut gekennzeichnet. Ohne Punkt lautet das Belegwort auf l aus. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den übrigen Karten zum Plosiv b im Inlaut. Neben Strichsymbolen (kurze Plosive), Balkensymbolen (halblange Plosive) und Quadraten (lange Plosive) erscheinen in Karte 48 vor allem Kreis- und Ovalsymbole. Die beiden Kreissymbole mit Kreuz symbolisieren die beiden Approximanten w (unausgefülltes Kreuz) und V (ausgefülltes Kreuz), wobei uG hier zu w genommen wurde, da dieser Laut nur in H-32 notiert ist. Der Kreis mit Spirale kennzeichnet den einschlägigen bilabialen Frikativ. Ein unausgefülltes Oval steht für einen labiodentalen Frikativ. Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit ausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Bei einem waagrechten Strichsymbol ist das b vollständig entfallen. Teilräume In Karte 48 «Gabel» überwiegen zwei Realisierungsvarianten für b vor el, nämlich entweder die Approximanten w bzw. V oder der kurze bilabiale Plosiv. V findet man vor allem im Südböhmen und im Adlergebirge. In diesen Gebieten ist das die überwiegende Realisierungsform. Weniger häufig kommt V auch in Nordwestböhmen und Westböhmen vor. Hier überwiegt eher der w -Approximant. Außerdem treten in beiden Gebieten auch kurze Plosive und die Zwischenform b5 ë auf. Geringe Nennungen beider Approximanten sind im Riesengebirge, Braunauer Ländchen, im Kuhländchen und am westlichen Rand von Nordböhmen zu verzeichnen. In Nordböhmen, im Schönhengst, Nordmähren-Schlesien, Südmähren/ Südostböhmen und in der Iglauer, Brünner, Wischauer und Olmützer SI sind fast ausschließlich kurze bilabiale Plosive belegt. Diese werden in Nordmähren- Schlesien, im Schönhengst und in der Iglauer SI überwiegend stimmhaft gesprochen. Halblange Plosive treten insgesamt nur dreimal auf: B-15, B-4, B-1. Für das Friedländer Ländchen ist anzumerken, dass hier der Vokal fast ausschließlich diphthongisch realisiert ist. Ansonsten findet man Diphthonge in höherer Konzentration nur mehr in Südböhmen und im Riesengebirge. Interessant ist das Riesengebirge auch, was die Realisierung des untersuchten Konsonanten betrifft. Hier ist neben Approximanten und kurzen bilabialen Plosiven auch vollständiger Ausfall von b belegt. Entfällt b, ist der Vokal immer ein Diphthong gefolgt von einem l . Insgesamt ist b-Ausfall neun Mal notiert: H-10, H-8, H-9, H-11, H-12, H-20, H-21, H-22, H-27. 96 Karte 48 Mhd. b im Inlaut vor el Frage 206.9: Gabel (Besteckteil) mhd. gabel(e) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 96 24.08.2016 08: 00: 01 Á Á Á Á L ' - - q L LL L L L L L L L L L L L L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L M M L L M L L M L L L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' ' q - q µ q q q q q - q q q q - q µ - , , - - - - q q q q q q q q - q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q µ - ! q q q q q µ q q q - , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Frikative sind im gesamten USG nur sechs Mal belegt. Bilabiale Frikative findet man ausschließlich in Westböhmen (K-37, P-30, P-31), der labiodentale Frikativ ist in U-48, U-51 (Nordböhmen) und P-34 (Böhmerwald). Ein Vergleich von «Gabel» (206.9) mit «(Heu-)Gabel» (40.6) bestätigt das Kartenbild. Im Riesengebirge sind hier ebenfalls die Belege mit b-Ausfall notiert. Die Aussprache des untersuchten Konsonanten entspricht auch in den übrigen Teilräumen weitgehend der in Karte 47 «Gabel». Auch die Untersuchung von «Nebel» ergab ein identisches Kartenbild. Á In U-4 und U-7 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-25, U-41, K-13, E-4 (Zweitbeleg), P-25 (Zweitbeleg), C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die in E-4 (Erstbeleg), P-25 (Zweitbeleg) und B-16 von Gp. II. Die Belege in K-8 (Zweitbeleg) und C-6 kamen auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in K-58 ist von der Gp. korrigiert. Der Beleg in U-35 steht im Akkusativ. Der Beleg in H-32 ist eigentlich go=uGEl notiert. Der Beleg wurde aber zu den Approximanten genommen, da die Ähnlichkeit in der Aussprache von uG und w sehr groß bis beinahe identisch ist. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 1: Gabel. SNiB, Band 3, Karte 70: Gabel. SNiB, Band 4, Karte 45: Kübel, Gabel, Schnabel. SAO, Band I, Karte 2: Gabel. SNOB, Band 1, Karte 21: Gabel. 97 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b entf. q b, bis b. auch b , b5 ^ , b5 Ï bÌ ! p, und p i b5 ë , w auch uG - V $ B " v ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 9 unten: vokalischer Auslaut L unten: Stimmhaftigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 97 24.08.2016 08: 00: 03 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á T T T T Y T Y T T ' ' q q q Ì i q q ¢ i i q ¢ q q q T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T Y Y Y Y T T T T T T Y T TT T T T T TT T T T T T T T T T T T T T T T T T TT T YY Y Y Y Y Y Y T Y T T T T T T T T T T T T T YT Y Y Y Y Y Y Y Y Y T Y Y YY Y YY Y Y Y Y T T T T T T T T T T T Y Y T T Y Y T Y Y T Y Y T T T T T T T T T T T T T T T Y T T T T T T T Y T ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì Ì Ì Ì Ì Ì Ì Ì Ì q Ì µ q µ q q i i Ì Ì q q i Ì Ì q q q q i q q q q q q ¢ q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q Ì ± Ì q Ì Ì Ì q Ì q Ì µ i Ì Ì i i i q q i q µ i ¢ q q q ¢ i q ¢ ¢ ¢ q q q ¢ q q q ¢ q ¢ ¢ q ¢ i q , q q q q q q q q q q q Ì ¢ q q q q i q ± ± q q q q q q µ q q - Ì q q q q q q µ ± q µ ± q q q q q q q q q q µ q q q q µ q q q q q q µ µ q µ q q q µ q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b nach KV zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Stube» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste allerdings in 20 Erhebungsorten Wort fehlt notiert werden, davon nannten die Gp.s in 16 Fällen nur das Wort «Zimmer». Zweimal wurde «Kammer» gesagt, einmal «Raum» und einmal konnte nur das Diminutiv notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol markiert Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Steht unter dem Grundzeichen eine Welle endet das Belegwort auf bilabialen Nasal. Dieser ist durch Assimilation von be entstanden. Ein Kreuz unter dem Grundsymbol kennzeichnet Ausfall des auslautenden Vokals. Ansonsten wird der Auslaut vokalisch realisiert. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Da in Karte 49 der untersuchte Konsonant aber auch häufig durch einen Approximanten oder Frikativ realisiert wurde, findet man in der Karte neben senkrechte Strichsymbolen, die für die Realisierung durch einen kurzen bilabialen Plosiv stehen, auch Kreissymbole. Die beiden Kreissymbole mit Kreuz symbolisieren die beiden Approximanten w (unausgefülltes Kreuz) und V (ausgefülltes Kreuz). Der Kreis mit Spirale kennzeichnet den einschlägigen bilabialen Frikativ, ein unausgefülltes Oval steht für einen labiodentalen Frikativ. Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit ausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Wird der Plosiv nicht gesprochen, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Strichsymbol gekennzeichnet. Teilräume Die Karte gliedert sich relativ deutlich in zwei Großgebiete. In den bairischen Dialekten wird b fast immer zusammen mit dem Auslaut zu m assimiliert und somit kein Plosiv gesprochen. Im Ostfränkischen und Ostmitteldeutschen wird der Plosiv meist realisiert, oft bei Ausfall des Vokals im Auslaut. Im Ostfränkischen (und damit im Großteil von Nordwestböhmen) wird der kurze bilabiale Plosiv dabei häufig aspiriert, in Nordböhmen wird er überwiegend stimmhaft, in einigen Fällen auch als stimmhafter bilabialer Plosiv mit unvollständigem Verschluss (U-59, U-25, U-19, U-18, U-26, U-31, U-20, L-27, U-15, U-16, U-8, S-1, L-42, L-32, L-33, L-24) gesprochen. Daneben kommen dort noch vereinzelt Approximanten vor (U-27, U-36, U-28, U-37, U-49, U-12, U-19). Solche lassen sich auch im Riesengebirge (H-5), Braunauer Ländchen (H-21, H-22, H-14) und Adlergebirge (H-33, H-36, H-39) finden. Daneben sind im Riesen- und Adlergebirge vor allem Belege mit entfallenem be notiert. Diese beiden Gebiete bilden damit eine Ausnahme vom Ostmitteldeutschen, wo ansonsten der Plosiv realisiert ist. Der auslautende Vokal ist allerdings nur in Nordböhmen und nördlichsten direkt an der Grenze zu Polen liegenden Teil Nordmähren-Schlesiens erhalten. Im Kuhländchen erscheint dreimal ein labiodentaler Frikativ bei ausfallendem Vokal im Auslaut (T-39, T-40, T-36). In den bairischen Dialektgebieten bilden nur die Städte Budweis (C-12) und Prag (A-1) und P-24 98 Karte 49 Mhd. b nach KV zwischenvokalisch Frage 95.7: Stube mhd. stube Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 98 24.08.2016 08: 00: 06 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y Y Y Y ' q $ q Ì Ì q q q ¢ T Y YY YY Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y YY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y T T T T T T Y T T T T T T T T T T T T T T Y T T T T T T T T T T Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY YYY Y Y Y Y Y Y Y Y Y T Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q µ q q q q q $ q - q q q q q q q q Ì , q q q q q q q i Ì q q q q q q q q q q ± Ì q q q q Ì Ì q q q q q " q ± " q q $ ± q q q " q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q ± q ± q q q q q q q q Ì q ± Ì q q q q ± Ì q q q ± q Ì q q Ì q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q µ µ q µ µ Ì Ì q q Ì q µ q q q q q q q µ q q q q Ì q q q q q q Ì q Ì Ì q q q q q q q ± q q q q q q q ± q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B und P-7 eine Ausnahme. Hier wird ein kurzer bilabialer Plosiv und das e im Auslaut gesprochen. In J-8 in der Iglauer SI ist ebenfalls ein kurzer Plosiv belegt, allerdings entfällt der Vokal im Auslaut. Dies weist hier auf ostfränkische Einflüsse hin. Ansonsten verschmilzt dort be zu einem m . Selten wird vor m ein kurzer Plosiv realisiert (K-40, K-49, K-56, P-9, P-27, C-24, B-23, B-21, B-30, B-26, B-8, B-9, B-6, B-2). Á Die Zweitbelege in L-25, H-36 und B-30 (erster Beleg) stammen von Gp. II. Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und Gp. II. In L-25, L-32, K-13, T-2, T-23, P-6, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I. Die Belege in L-23, L-38, T-15, T-27, M-40 und M-58 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in H-27, K-26 und P-3 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In B-24 nannte die Gp. zwar das untersuchte Wort, gab aber an, dass das Wort „nicht verwendet“ wird. In B-26 bemerkte der Explorator, dass die Gp. „wenig überzeugt“ vom genannten Beleg war. Der Beleg in K-55 steht im Akkusativ. Die Belege in U-11 (Zweitbeleg) und H-8 sind der Dativform entnommen. Vergleichskarten SAO, Band I,Karte 140: Stube. SNiB, Band 4, Karte 41: lebendig. 99 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b entf. q b, bis b auch bß , b5 , bù ¢ bH und b.H Ì bë ° und bë auch bëß i b5 ë - V , w " v $ B ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ unten: endet auf Nasal E unten: Auslaut entfällt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 99 24.08.2016 08: 00: 09 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á L L " " " " " " - q - q q q q q , L P P L P LL L L L P L L P Z L L P L Z L L L L P Z P P P L L L L L L L L L " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q - - q q - - - - - - - - - - - - - - - , i i q , , i , - , , , i i , , , , , , , i i , , i i - , i , , , i , , i i µ , q q q q q q q q q q q i q µ q q q q q ± q i i q q q q q q i q - , q q , , i , , , i , q , , i $ - ! $ , $ - , $ - , , q q q q i q q q q q q µ i q i i i q i i µ i , q i q i , , q , , i , , , q $ , , , , , , q i q , i - - , - i - - - i q q q q , i - ± i - , q q q q - q q q q q q i q µ - µ , - , - , , q , , , , µ , q - , µ i q , , - µ µ q q q q - , 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b zwischenvokalisch nach LV wurde am Substantiv «Weiber» untersucht. Das Belegwort wurde mit bestimmtem Artikel im Syntagma die Weiber abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste nur sieben Mal Wort fehlt notiert werden. Zweimal wurde kein Beleg notiert, einmal nur der Singular und dreimal ein Kompositum: Weibbild bzw. Weibsbild(er). Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Steht kein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Steht unter dem Grundzeichen ein Bogen, heißt das, dass das r in er realisiert ist. In unmarkierten Fällen wird der Auslaut vokalisch realisiert. Ein Dreieck unter dem Grundzeichen bedeutet Stimmhaftigkeit des untersuchten Konsonanten. Beide ZZ können natürlich auch in Kombination auftreten. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Da der untersuchte Konsonant häufig durch einen Approximanten oder Frikativ realisiert wurde, findet man in der Karte neben senkrechten Strichsymbolen, die für kurze bilabiale Plosive stehen, auch Kreissymbole. Die beiden Kreissymbole mit Kreuz symbolisieren die beiden Approximanten w (ausgefülltes Kreuz) und V (unausgefülltes Kreuz). Der Kreis mit Spirale kennzeichnet den einschlägigen bilabialen Frikativ, der ausgefüllte Kreis den mehrschlägigen bilabialen Frikativ. Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit ausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Entfällt der Plosiv, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Strichsymbol wiedergegeben. Teilräume Die Karte gliedert sich relativ deutlich in Gebiete. Gut die Hälfte der Erhebungsorte realisieren mhd. b zwischenvokalisch in «Weiber» als Plosiv, in der anderen Hälfte wird der Konsonant als Approximant bzw. stimmhafter bilabialer Plosiv mit unvollständigem Verschluss gesprochen. Die Realisierung durch einen Frikativ ist zu vernachlässigen, dies ist nur an sechs Orten der Fall, wobei fünf (P-28, P-30, P-31, P-33, P-35) von diesen benachbart sind, am südlichen Rande von Westböhmen oder westlichen Rande des Böhmerwaldes liegen und von einem Exploratoren erhoben wurden. Der sechste liegt in Nordwestböhmen (U-73). Approximanten kommen vor allem in Nordwestböhmen, Westböhmen, in Südböhmen, Südmähren/ Südostböhmen, im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer Ländchen vor, wobei in Nordwestböhmen und Westböhmen w gesprochen wird, in den anderen genannten Gebieten fast ausschließlich V . Daneben sind kurze bilabiale Plosive, in West- und Nordwestböhmen außerdem stimmhafte bilabiale Plosive mit unvollständigem Verschluss notiert. Diese sind auch in Nordböhmen neben kurzen bilabialen Plosiven zu finden. Hier werden sie allerdings überwiegend stimmhaft gesprochen. In Nordmähren-Schlesien (hier überwiegend stimmhaft), im Schönhengst, in der Iglauer, Olmützer, Wischauer und Brünner SI sind ausschließlich kurze bilabiale Plosive belegt. Auch im Kuhländchen werden überwiegend kurze bilabiale Plosive gesprochen. 100 Karte 50 Mhd. b im Inlaut nach LV Frage 121.7: Weiber mhd. wîber Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 100 24.08.2016 08: 00: 11 Á Á Á Á Á Á P q - , P P P Z Z L L L L L L P L L L L P P L P LP L P P L P L P L L L L L L L L L L L P L P P L LL L L P L P L L L Z P Z L P L L L L L L L L P L Z L L P L L " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " - - q µ - q - q q - - - - - - q q q , - - - - - - q q i q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q ± q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q - , q - - , q q q , µ q q ± q - , q ± , q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q µ q µ q q q q q q q µ q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Dreimal ist dort zudem der labiodentale Approximant notiert (T-36, T-39, T-40). In C-20 (Böhmerwald) entfällt das b. Hier ist Va4iA notiert. Dies ist allerdings ein Einzelbeleg. Zum vorausgehenden Vokal Der vorausgehende Vokal ist fast ausschließlich diphthongisch realisiert. Nur an sechs Orten wird ein Monophthong gesprochen. Fünf davon liegen in Südmähren/ Südostböhmen (C-6, C-7, B-15, B-16, B-31) und der sechste in der Wischauer SI (B-3). Alle Monophthonge sind lang. Zum Auslaut Fast immer entfällt das r im Auslaut. «Weiber» lautet dann regelmäßig auf A - oder E -Schwa aus. Selten gesprochen wird das r lediglich im Schluckenauer Winkel, in Nordböhmen, im Adlergebirge sowie in Nordböhmen-Schlesien und im Schönhengst. Á Die Belege in U-4, L-25, L-32, H-24, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die in L-11 (Erstbeleg), K-13, P-6, B-21 und B-27 von Gp. II. In L-14 stammt der zweite Beleg von Gp. III. Der Beleg in U-37 ist eine Erinnerungsform der Gp. Der Zweitbeleg in U-68 wurde vom Explorator suggeriert. Die Belege in E-19 und E-25 sind jeweils einem Kompositum ( E-19: Va4i5bAVo5lg, E-25: Vai5bAvölg.A) entnommen. Diese beiden wurden im Gegensatz zu anderen Kompositabildungen wie Weibsbild(er) in die Karte aufgenommen. «Weiber» ist zwar Erstglied, liegt aber in der hier kartierten Pluralform mit er im Auslaut vor, so dass die Lautumgebung des untersuchten Konsonanten gesichert ist. In L-33 gibt es neben den beiden Belegen in der Karte noch einen dritten Beleg, der aus Platzgründen nicht kartiert werden konnte: Vaib5 ëA ; ebenso in P-35 vai5 GvE . Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 6: Weib. SNiB, Band 4, Karte 47: Weiber. 101 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b entf. q b und b5 i b5 ë - V , w $ B ! P ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang L unten: Stimmhaftigkeit < unten: r im Auslaut erhalten Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 101 24.08.2016 08: 00: 15 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á P P T ' ' ' ' ' ' q Ì & Ì i q i - Ì - ! T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T( T T TT T T T T T T T T T T T T T T T T T T P P P P P P T T T T T T T T T P P P P P P T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T P T T T ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - , , " q , , i i - , , , µ , , , , , , , , , i , $ i i , , , , , , i , , i i µ , Ì & Ì Ì Ì " " Ì i " Ì µ " Ì " i q " q Ì Ì Ì Ì Ì Ì q Ì Ì & i q q q " & , , " , " , - , - , , i , - $ " " ! - ! , - , , Ì Ì " q q q " Ì Ì Ì " " q Ì Ì " - " " " - " " µ i , q - " " & , , , , " " , , , " " , , q , , , " i " , i " - - " - - - - - , i " q , - " Ì µ - - - " , - Ì " Ì - ! " - - " - & - " i " µ - , µ µ - ! q , ! q Ì " - µ " q - i i " , , - - " µ - " - - - - i 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b vor er nach KV wurde am Substantiv «Hafer» untersucht. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt und ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Mit einem ZZ unter dem Grundsymbol wird der Auslaut dargestellt. Steht unter dem Grundzeichen ein Bogen, heißt das, dass das r in er realisiert ist. Eine Welle bedeutet Auslaut auf Nasal. Ohne ZZ wird der Auslaut vokalisch realisiert. Die Hauptsymbole sind fast identisch mit denen in Karte 50 «Weiber». Da der untersuchte Konsonant häufig durch einen Approximanten oder Frikativ realisiert wurde, findet man in der Karte neben senkrechten Strichsymbolen, die für die Realisierung durch einen kurzen bilabialen Plosiv stehen, auch Kreissymbole. Die beiden Kreise mit Kreuz symbolisieren die Approximanten w (ausgefülltes Kreuz) und V (unausgefülltes Kreuz). Der Stern markiert simultan gesprochenes w und v . Der Kreis mit Spirale kennzeichnet den einschlägigen bilabialen Frikativ, der ausgefüllte Kreis den mehrschlägigen bilabialen Frikativ. Ovalsymbole stehen für labiodentale Frikative, wobei das Oval ohne Füllung kurze Frikative, mit voller Füllung lange und Oval im Oval Stimmhaftigkeit des kurzen Frikativs darstellt. Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit ausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Wird anstelle des Plosivs ein Gleitlaut gesprochen, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Balkensymbol mit Kreuz gekennzeichnet. Dies geschieht in Anlehnung an die Kreise mit Kreuz, da uG und die Approximanten in der Aussprache sehr nah beieinander liegen. Teilräume Die Karte zu «Hafer» zeigt keine so eindeutige Gebietsbildung wie «Weiber». Nur in Südböhmen findet sich eine einheitliche Realisierung des untersuchten Konsonanten. Hier wird fast ausschließlich V gesprochen. In Westböhmen ist ebenso überwiegend Approximant belegt, hier aber eher w . Außerdem finden sich auch einige stimmhafte bilabiale Plosive mit unvollständigem Verschluss, vereinzelt auch bilabiale Plosive und Frikative. Nordwestböhmen spricht im westlichen Teil Approximant w , im Rest meist Frikativ. In U-76 ist als Einzelbeleg simultane Aussprache von v und w notiert. In Nordböhmen ist hauptsächlich bilabialer stimmhafter Plosiv erhoben. Daneben sind Frikative notiert und vereinzelt auch Approximanten sowie der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss. Ebenso Mischgebiete sind Nordmähren-Schlesien, der Schönhengst, die Iglauer SI und Südmähren/ Südostböhmen. In diesen Gebieten kommen Frikative, Approximanten und Plosive in etwa zu gleichen Teilen vor. In der Wischauer und Brünner SI sowie in Wachtl/ Deutsch-Brodek erscheinen überwiegend bilabiale Plosive. Interessant ist das Riesengebirge. Nur hier findet man neben dem Approximanten V vor allem auch den Gleitlaut uG . Zum Auslaut In den bairischen Dialekten wird der Auslaut überwiegend auf Nasal realisiert. r in er wird eher selten 102 Karte 51 Mhd. b im Inlaut vor er Frage 49.5: Hafer mhd. haber(e) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 102 24.08.2016 08: 00: 18 Á Á Á Á Á Á Á Á Á P T ' ' - - " " " , Ì q T P P P P P P P P P P P P P P P T P P TT T T T T P T T T TT T TT T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T P P P P PP T P T P P P P P P P '' '' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' - , " - - " , , , " - - , , , , " - , , , µ , - , - - - - - , " q Ì q q " - - Ì Ì & Ì Ì - & " " & " " " - Ì " Ì " - Ì " Ì " q - - - " Ì - - Ì q q " Ì Ì - , " q & - Ì q " " q " " - " " q " Ì q " q Ì Ì " q Ì q q Ì i Ì q & q - " Ì - " - " - " q - & Ì - , - & " " q " Ì " " - Ì , q q - q q Ì q - q q " Ì q Ì Ì q " Ì Ì Ì - Ì q q " & Ì " & Ì Ì " µ " µ q , µ µ " - " " - " " µ Ì Ì Ì Ì Ì - " " q q - Ì - Ì q Ì Ì " Ì - - - Ì - q Ì Ì Ì Ì Ì q Ì Ì " - 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B gesprochen, vor allem im Schluckenauer Winkel und im Osten des Schönhengst, zum Teil im Adlergebirge und Kuhländchen und an einigen Orten in Nordböhmen und Nordmähren-Schlesien. Ansonsten wird der Auslaut vokalisch realisiert. Zum vorausgehenden Vokal Der vorausgehende Vokal wird in der Regel als langer Monophthong realisiert. Im Friedländer Ländchen werden nur Diphthonge gesprochen, auch im Riesengebirge kommen einige Diphthonge vor sowie vereinzelt in Südböhmen. Á Die Belege in U-4, L-25, L-32 (Erstbeleg), T-24 (Erstbeleg) und C-16 stammen von Gp. I, die in L-18, L-32 (Zweitbeleg), T-24 (Zweitbeleg), P-19, B-16 und B-30 von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. In C-3 stammt der Beleg von Gp. II und Gp. III. Die Belege in U-65 und B-27 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in T-8 ist von der Gp. korrigiert. In E-31 und E-36 nannten die Gp.s den Beleg nur zögernd. In P-34 war sich die Gp. bei der Aussprache unsicher. In J-2 stammt die Transkription von AB. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 2: Hafer. SNiB, Band 4, Karte 47: Weiber, Leber, Kälber, Hafer. SAO, Band I, Karte 5: Hafer. SNOB, Band 1, Karte 19: Hafer. 103 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong , uG q b, bis b. auch b und b5 ^ Ì bë ° und bë i b5 ë - V und Vë , w q v©w " v und v. & vë ! f $ B ! P µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ unten: Auslaut auf Nasal < unten: r in er erhalten Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 103 24.08.2016 08: 00: 21 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' q L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L ' ' ' ' '' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' , q q q , , , , , , , , q , , , q , , , , , , q ± , q i q - i ± , - - i i i - - - - - q i - i i , ± q - - i ± ± i - , µ q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q i q , q , , q ± q - - i q - q q - - - - , - , , ± q q q q q q q q q q q µ q q q i i ± , q q , q µ i i ± q ± i - - ± - µ ± - - , - - ± ± - - i ± q i q , , , , , , , , , q q q q , µ µ , q i , ± , q q q µ , , , i , , q , q i q µ , , µ µ , - ± q q q q q ± , µ , q , , µ i q - µ , µ µ , q q , , q , µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b zwischenvokalisch nach Diphthong wurde am Wort «lieber» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Allerdings musste auch 30 Mal Wort fehlt notiert werden. Hier wurde der Fragesatz Nein, wir wollen lieber heimgehen nicht vollständig genannt und vom Explorator wurde versäumt nachzufragen. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Ein Dreieck unter dem Grundzeichen bedeutet Stimmhaftigkeit des untersuchten Konsonanten. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Da der untersuchte Konsonant aber auch häufig durch einen Approximanten realisiert wurde, findet man in der Karte neben senkrechten Strichsymbolen, die für die Realisierung durch einen kurzen bilabialen Plosiv stehen, Kreissymbole. Die Kreissymbole mit Kreuz symbolisieren die beiden Approximanten w (ausgefülltes Kreuz) und V (unausgefülltes Kreuz). Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit ausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Entfällt der Plosiv, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Strichsymbol wiedergegeben. Teilräume Das USG lässt sich in eine West- und eine Osthälfte unterteilen. In der Westhälfte sowie im Riesen- und Adlergebirge wird der untersuchte Konsonant überwiegend als Approximant oder stimmhafter bilabialer Plosiv mit unvollständigem Verschluss gesprochen, in der Osthälfte mit Ausnahme von Riesen- und Adlergebirge als bilabialer Plosiv. Die Plosive sind hierbei in den ostmitteldeutschen Dialekten stimmhaft, in den bairischen nicht. Außerdem wird in den bairischen Dialekten der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal fast ausschließlich diphthongisch realisiert, in den ostmitteldeutschen, hier mit Ausnahme großer Teile des Schönhengst, überwiegend monophthongisch. Einmal wurde die Form li= notiert (C-3). Hier entfällt der komplette Auslaut mitsamt dem untersuchten Konsonanten. Im Rest des USG wird b aber immer realisiert. Insgesamt entspricht die Realisierung von b zwischenvokalisch mit einem Auslaut auf er in «lieber» in etwa der in Karte 49 «Weiber», wo b im Inlaut nach LV bei Auslaut auf er untersucht wurde. Á In U-4, L-32, U-41, K-18 (Zweitbeleg), C-3 stammen die Belege von Gp. I. Die Belege in U-7 und L-25 stammen jeweils von Gp. I und Gp. II. In K-13 stammt der Beleg von Gp. III. Die Belege in P-6, B-13, B-27, B-30 und B-31 stammen von der jeweiligen Gp. II. Der Beleg in U-49 wurde von der Gp. korrigiert, der in K-11 vom Explorator. In T-44 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. 104 Karte 52 Mhd. b im Inlaut nach Diphthong Frage 135.4: lieber mhd. lieber Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 104 24.08.2016 08: 00: 23 Á Á Á Á Á Á , q L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' , , , q , µ , , ± q , q q , , , q , , , q , µ , ± , , , , , , q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q , q q q q q , q q q q , q µ q q q q q ± q q q q q q ± q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q ± q q q , q q q q q q - q q q q q q q q q q q q ± q q , q q q q q q q q q q q q q ± q ± q q q q q q q q q q q q q ± q q , µ , q µ q q q q q q q µ , q q q q q q µ q q q , q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Vergleichskarte ADT, Band III, Karte 62: lieber. 105 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b entf. q b und b5 i b5 ë , V - w ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehende Vokal kurz L unten: Stimmhaftigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 105 24.08.2016 08: 00: 26 Á Á Á Á Á Á L # q q L # c " # # # # " # # # # # " " " " # # c # # # c q q q q q , q q , q , q q q q , q q , q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q ! q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q q ! q q q q q q ! q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q µ q µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q ! q ¢ µ µ ! ! q q ! q q q q q µ q q ! q µ q ¢ q ! µ q µ µ q q ! q q q q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. b im Inlaut zwischenvokalisch nach KV wurde am Wort «April» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur an einem Ort. Dort wurde «April» von der Gp. als a4m=e5Ad.s bezeichnet. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Mit einem weiteren ZZ über dem Grundzeichen wird der Akzent markiert. Ein Dreieck heißt, dass der Akzent auf der ersten Silbe liegt. Beide ZZ können natürlich auch in Kombination auftreten. Ein Dreieck unter dem Grundzeichen bedeutet Stimmhaftigkeit des untersuchten Konsonanten. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Senkrechte Strichsymbole bedeuten kurze bilabiale Plosive, der Balken kennzeichnet halblangen Plosiv und das Quadrat steht für lange Plosive. Der Kreis mit Kreuz markiert den labiodentalen Approximanten. Teilräume Im USG überwiegen deutlich bilabiale kurze Plosive. Mit Ausnahme von Riesengebirge, Braunauer Ländchen und Adlergebirge wird in den restlichen Teilen des USG der untersuchte Konsonant fast ausschließlich kurz gesprochen. Lange Plosive kommen nur vereinzelt vor. In den drei zuvor genannten Gebieten sind hingegen bis auf ganz wenige Ausnahmen nur lange Plosive notiert. Aspirierte Varianten kommen ebenfalls eher selten vor, die meisten davon in Nordmähren-Schlesien. Bei allen aspirierten Plosiven handelt es sich aber um kurze Plosive. Stimmhafte Plosive sind noch seltener und erscheinen insgesamt nur zweimal: In U-36 als zweiter Beleg (Nordböhmen) und in P-35 (Böhmerwald). Der Böhmerwald ist die einzige Region des USG, in der labiodentale Approximanten vorkommen. In insgesamt fünf Orten wird hier b durch ein V realisiert: C-17, C-20, C-28, C-33 und C-33. Zum vorausgehenden Vokal Der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal wird außer in einem Erhebungsort (C-14) immer als Monophthong gesprochen. Meistens ist dieser kurz, im Böhmerwald und im Gratzener Bergland (P-28, P-31, P-32, P-33, P-35, C-14, C-16, C-20, C-38) wird er manchmal auch lang gesprochen, noch seltener gibt es lange Monophthonge in Südmähren/ Südostböhmen (B-19), im Kuhländchen (T-39), in Nordmähren-Schlesien (T-25) und in Nordwestböhmen (U-21). Á Die Belege in U-4 und U-7 stammen von Gp. I und II. In L-25, L-32, C-3, B-26 und B-27 stammen die Belege von Gp. I. Der Beleg in B-21 stammt von Gp. II, in K-13 von Gp. III. Der Beleg in C-26 wurde von AB transkribiert. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 42: April. 106 Karte 53 Mhd. b im Inlaut nach KV Frage 152.12: April mhd. aberelle, abrille Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 106 24.08.2016 08: 00: 28 Á Á Á Á # # # # # # # # # " # # # # # # # c # # # # # # c # q ! ! ! q µ q q q ! ! ! Ï q ! ! ! ! ! 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Silbe 6 oben: vorausgehender Vokal lang 8 unten: kennzeichnet Stimmhaftigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 107 24.08.2016 08: 00: 32 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y S X % X % " % % " ! q q q Ì q q i q q q S Y S Y Y S Y S S Y Y Y Y Y Y S S S Y S " " " " " " " " " " " " " % %" " " " " " " " "" " % % % % %% % % % % % % % % % % % % % % % % % % % % % % " " " " " " " X % % % % % % % % % % % % %% % % % % % % " " X " % " " % % % % % % " % % " % " % % % % % % " % % " " " " % " ¢ q q q q ¢ q ¢ q q ¢ q q q ¢ ¢ q ¢ q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q ¢ q q q q q ¢ ± q q q q q Ì i Ì q Ì Ì Ì Ì Ì i Ì µ Ì µ q i Ì Ì ± Ì Ì i i Ì Ì q q Ì q q q q - Ì q ¢ q q q q q q ± ± q q q q q q q q q ! ! ± q ± Ì Ì i Ì q q Ì i Ì i Ì µ i µ q i i q q i q i µ i ¢ q q q ¢ ± q ¢ q q q q q ± q q q q ¢ ¢ q ¢ ¢ i ± Ì q q q ± q q q q ± q q q µ q q q q ± q i - ± µ µ q ¢ µ q Ì µ q q - Ì q ± ¢ q q ± q µ ± µ µ q q ± q q q q q q q q µ q q q q ± q Ì q q ¢ q µ µ ¢ q ¢ ¢ q µ q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. b im Inlaut nach Liquid vor auslautendem e wurde am Substantiv «Gewölbe» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste allerdings 45 Mal Wort fehlt notiert werden. Häufig konnte nur das Partizip II «gewölbt» exploriert werden oder es wurden andere Wörter wie «Speis(e)» oder «Kammer» genannt oder eben auch gar kein Wort. Die Wort fehlt-Belege sind über das gesamte USG verteilt, nur in Südmähren/ Südostböhmen häufen sie sich. Da aber auch dort das Belegwort an einigen Orten erhoben werden konnte, wurde die Karte in den Band aufgenommen. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Außerdem wird durch einen Punkt über dem Hauptsymbol markiert, dass der Auslaut vokalisch ist. Steht kein Punkt, lautet das Belegwort auf den untersuchten Konsonanten aus. Mit ZZ unter dem Grundsymbol wird der dem b vorausgehende Konsonant l beschrieben. Ein Kreuz kennzeichnet Ausfall des l, eine nach oben zeigende Spitze vokalisiertes l. Kein Zusatzzeichen unter dem Symbol steht bei durch l-Laut realisiertem l. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Neben senkrechten Strich- und Quadratsymbolen, die für die Realisierung durch einen kurzen bzw. langen bilabialen Plosiv stehen, finden sich in dieser Karte auch Kreissymbole. Das Kreissymbol mit ausgefülltem Kreuz steht für den Approximanten V , der ausgefüllte Kreis für den labiodentalen Frikativ. Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit ausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Entfällt der Plosiv, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Strichsymbol gekennzeichnet. Teilräume Das USG realisiert b nach l hauptsächlich als kurzen bilabialen Plosiv. In Nordböhmen wird dieser meist stimmhaft vielfach aber auch mit unvollständigem Verschluss gesprochen. Kurze stimmhafte bilabiale Plosive kommen ansonsten nur noch im Jauneriger Ländchen sowie den daran angrenzenden Orten und im Hultschiner Ländchen vor. Aspirierte Plosive findet man in Nordwestböhmen und in Südböhmen, sehr vereinzelt auch in Westböhmen und je einmal im westlichen Nordböhmen (U-50) und in der Brünner SI (B-6). Lange bilabiale Plosive treten im Böhmerwald auf: P-34, P-35, C-21 (Zweitbeleg). Den Approximanten findet man im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen und im Adlergebirge. Auch in einigen wenigen Orten Nordböhmens (U-21, U-23, U-37, U-38, U-26: Zweitbeleg, L-39) wird b als labiodentaler Approximant gesprochen. Entfallenes b kommt hauptsächlich im Ascher Ländchen und entlang der Eger vor. Diese Belege ziehen sich bis in den nördlichen Böhmerwald hinab. Zudem sind sie zweimal in der Iglauer SI und einmal im Riesengebirge zu finden. Die Realisierung von b durch den labio-dentalen Frikativ ist nur in T-15 notiert. 108 Karte 54 Mhd. b im Inlaut nach l Frage 96.6: Gewölbe mhd. gewelbe Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 108 24.08.2016 08: 00: 35 Á Á Á Á % q - Y Y Y Y Y Y Y S Y % % % % %% %% %% %% % %% % % % %% % % % % % % % % % % % %% % " % % % % % % % % % % " " " " " " % " % % % % % % % % % % " % % " % % % % % % % % % % " % % % % q q q q q µ q - Ì q q - - - q q - q q µ q q - - - - - q q i Ì q Ì q q q Ì Ì Ì q ± q Ì q q ± q Ì Ì q q ± q q ± q ± ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q ± ± q ± ± ± ± q ± ± q ± ± q q q q ± q ± ¢ q q q q q ± q Ì ± q Ì ± q q q q q q q q q q q q q q q q q ± Ì q q q ± q q q µ q µ µ q ± q q Ì q µ q q q q Ì q Ì µ q q q ! Ì q q Ì q q Ì Ì Ì Ì q q q q q q q Ì q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Der Vokal ist meist ein Monophthong, der im Ostfränkischen und Mittelbairischen überwiegend lang gesprochen wird. Zum Auslaut In den ostmitteldeutschen Dialekten wird das e im Auslaut überwiegend realisiert, in den bairischen Dialekten und im Ostfränkischen entfällt es. Hier endet das Belegwort auf dem untersuchten Plosiv. Zum vorausgehenden Liquid Im Großteil des USG wird l vor b als l-Laut realisiert. Vokalisiertes l findet man ausschließlich in Südböhmen, außerdem an einem Ort in Nordmähren-Schlesien (T-17). In den beiden erst genannten Gebieten ist auch an einigen Orten vollständiges entfallenes l notiert. Dieses Phänomen tritt ansonsten nur noch vereinzelt in Westböhmen, der Iglauer SI, in Südmähren/ Südostböhmen und Nordmähren-Schlesien auf. Á In L-18 (Erstbeleg), K-13, K-53, P-6, C-3 und C-16 stammen von Gp. I. In U-4 stammt der Beleg von Gp. II. In L-25 und U-41 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Der Beleg in P-5 stammt von Gp. IV, der Zweitbeleg in L-14 von Gp. III. Der Beleg in L-10 kam auf Nachfrage des Explorators und wurde zudem vom Explorator suggeriert. Die Belege in L-25, U-54, U-63, U-68, K-39 und P-16 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in L-14 (Erstbeleg), L-31, U-29, U-39, K-5, K-8, K-17 und B-7 kamen auf Nachfrage des Explorators. In U-20 und L-28 wurden die Belege von der Gp. korrigiert. Der Beleg in M-17 ist eine Erinnerungsform der Gp. In C-16 gab die Gp. an, dass sie sich bei der Aussprache des Belegs unsicher ist. Dies ist auch in P-16 und C-35 der Fall. In B-21 war sich der Explorator bei der Transkription unsicher. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 50: Gewölbe. 109 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b entf. q b bis b5 ¢ bH bis b.H ! p Ì bë ° bis bë i b5 ë - V ! v und v. ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 oben: vokalischer Auslaut E unten: l entfällt vollständig ? unten: l vokalisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 109 24.08.2016 08: 00: 37 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á o % v v Ð v v v v Ð v v v v v v v v v v v v v v v v v v Ð v v v v v v v o o v v v v v v v B B B v v v Ð v B B v v v v o v B B v v v v v v µ B v v v v v v v v v v v µ v µ v o v v v v % v v v v v v v v % v v v v v v v v v v v v v v v v v v B Ð A Ð A A v ! A v v q v v v v v v v v v v B µ v v v v v v v v v v v µ v v v v v v v v v v v v v v v v v v v v v v v v Ð v v v v v v v v v v v v v v v v v v v µ v µ v v v v v v v v v µ v v v v v % % % v v v µ v v µ v v v v v A v v v v v µ v v v v µ v v v A µ v µ µ v v v v v v v v 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. pf/ ph im Anlaut zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Pfarrer» untersucht. Das Belegwort innerhalb des Syntagmas der alt(e) Pfarrer abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Wort fehlt musste nur an zehn Orten notiert werden, neun Mal wurde statt «Pfarrer» «Pater» gesagt, einmal kam überhaupt keine Antwort. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Da es in der Karte um einen Konsonanten im Anlaut geht, gibt es keinen vorausgehenden Vokal. In der Karte finden sich deshalb nur blaue Symbole. Bei den Symbolen muss man zwei Typen unterscheiden: Bei einer Kombination aus Kreis und Strich bzw. Balken handelt es sich um eine Affrikate, das heißt sowohl ein bilabialer Plosiv als auch ein bilabialer oder labio-dentaler Frikativ werden gesprochen. Der vollständig ausgefüllte Kreis ist ein Einzelbeleg und steht für pP . Das Stern-Symbol kennzeichnet die Affrikate mit velarem Plosiv als ersten Bestandteil und labiodentalem Frikativ als zweiten. Ist das Symbol ein Oval, wird der untersuchte Konsonant als labio-dentaler Frikativ realisiert. Teilräume Im Großteil des USG wird anlautendes ph als kurze Affrikate, bestehend aus bilabialem Plosiv und labiodentalem Frikativ, gesprochen. Im Ascher Ländchen sind vier Affrikaten mit langem bilabialen Plosiv belegt, in Nordböhmen ist eine notiert. Selten hat die Affrikate einen bilabialen Frikativ als zweiten Bestandteil, wie in Westböhmen (K-27, K-28, K-29, K-37, K-38, K-39, K-46, K-47, P-12, P-27), im Böhmerwald (P-28, P-30, P-31, P-32, P-35, P-34) und im Schluckenauer Winkel (U-11). Interessant sind die Gebiete Nordmähren-Schlesien, Schönhengst, Kuhländchen und die Sprachinseln Wachtl/ Deutsch Brodek, Olmützer SI, Wischauer SI und Brünner SI. Hier findet man neben Affrikaten auch die Realisierung von ph durch labiodentale Frikative. Im Kuhländchen und in der Wischauer SI sind ausschließlich Frikative im Anlaut notiert. In den anderen genannten Gebieten ist das Verhältnis von Affrikaten und Frikativen im Anlaut von «Pfarrer» einigermaßen ausgeglichen. Frikativ im Anlaut ist ebenfalls in Nordböhmen (U-49, U-51, U-50, L-30, L-42, L-38: Zweitbeleg) belegt. Die Iglauer SI spricht den Anlaut in «Pfarrer» fast ausschließlich als Affrikate mit velarem Plosiv als erstem und labiodentalen Frikativ als zweitem Bestandteil. Nur in J-5 ist der labiodentale Frikativ belegt. Die Aussprache dieser Affrikate im Anlaut ist ansonsten nur noch einmal in Nordwestböhmen (S-3) notiert. Bei einem Vergleich mit dem nicht kartierten, aber ebenfalls untersuchten Belegwort «Pflug» findet man in S-3 ebenfalls gv im Anlaut. Bei dem Beleg in der Iglauer SI bestätigt «Pflug» die Aussprache in «Pfarrer» jedoch nicht. Allerdings bestätigt sich bei «Pflug» die Realisierung des Anlauts durch einen labiodentalen Frikativ in Nordmähren-Schlesien, im Kuhländchen, in der Olmützer, Wischauer und Brünner SI und auch an einigen Orten im Schönhengst. Hier überwiegt jedoch die Affrikate im Anlaut. Anlautender labiodentaler Frikativ erscheint auch in «Pflug» in Nordböhmen (U-22, U-48, U-38, U-37, U-51, U-50, U-39, aI26-2), im Friedländer Ländchen (L-3) und in Nordwestböhmen (U-65: Zweitbeleg) und in der Iglauer SI (J-5, J-7). Die Orte mit einem bilabialen Frikativ als Zweitbestandteil der Affrikate sind fast identisch mit denen 110 Karte 55 Mhd. pf/ ph im Anlaut Frage 133.6: Pfarrer mhd. pharrære Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 110 24.08.2016 08: 00: 40 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á v v v v v µ v ± v v v v v v v v v v v v v v v v ± v v v v v v v v v v v v v v ± v % ! v v v % v v v v v v % % % % % % ± % % ! % ! ± % % v v % v µ v v ± % ± v v v v % v v % v v v v % v v % ± v v v v ± v v v v v v % v q q q % q q q q q v v v v v v v v % v v v v v % v v v v v v v v ± % v v v v % % v v v v v v % v ! v % % v v v v v v % % v v % v % v ± v v v µ v v µ v % % % v % v µ v % v v % v v µ v % % % % v v % % v v % % % % % % % % % v % v v v % µ v % % v % 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B in «Pfarrer». Ein solcher ist neun Mal in Westböhmen (K-27, K-28, K-29, K-37, K-38, K-39, K-47) belegt und sechs Mal im Böhmerwald (P-28, P-30, P-31, P-32, P-33, P-34, P-35, P-12, P-27). Insgesamt viermal ist für ph in «Pflug» nur ein bilabialer Plosiv notiert und zwar in P-25 (Westböhmen), in C-26 (Gratzener Bergland), in E-30 (Schönhengst) und in T-28 (Nordmähren-Schlesien). Á Die Belege in U-4, U-7, L-25, K-53, T-23 und C-3 stammen von Gp. I. In H-5, P-6, B-13, C-16, B-16, B-27 und B-30 stammen die Belege von der jeweiligen Gp. II. In K-13 und B-14 stammen die Belege von Gp. III. Der Beleg in H-9 wurde zum Teil vom Explorator suggeriert, der Zweitbeleg in P-14 wurde ebenfalls suggeriert. Der zweite Beleg in K-22 kam auf Nachfrage des Explorators. In M-49 ist von der Gp. korrigiert. In L-23 kam die Antwort der Gp. eher zögernd. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 29: Pfarrer. SNiB, Band 4, Karte 53: Pfarrer (nicht kartiert). 111 Legende v b(v bis b.v. auch bv , b.v , b.Hv Ð bÌv und pv o p,f, bis pf B b.B bis bB auch bßB A pßB und b,P, ! pP q gv % v und vø ! f ± Wort fehlt µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 111 24.08.2016 08: 00: 43 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " o v Ñ Ð q " " " " " " " " " o o o v Ð o o o Ð Ð o o v o Ð v Ð o Ð o o o ! v q q q q q q q o o v q q q o o o ! ! B q q q o o ! ! o Ï Ï q o o ! ! Ï Ñ q o o q q ! q q q q ± q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q v q q q q q q q q q v v Ñ q o B Ð A A A B v Ð ! o q Ñ q q q q q q q q q q q µ q q q q q Ñ q q q q q v q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q v q q v v q v q q q Ï q q v v v µ q q q q q o q Ï Ï µ o q q q q q q q q q o µ v q µ A v v v v A v v v v v µ v v v v µ o v q A o o µ µ o o v o o o q Ï 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. pf im Inlaut zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Apfel» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Bei den Hauptsymbolen sind zwei Typen zu unterscheiden: Ist ein Kreis im Symbol enthalten, handelt es sich um eine Affrikate, das heißt sowohl ein bilabialer Plosiv als auch ein bilabialer oder labiodentaler Frikativ werden gesprochen. Ist das Symbol ein senkrechter Strich oder Balken ohne Kreis, wird der untersuchte Konsonant als bilabialer Plosiv realisiert. Teilräume In Karte 56 gliedert sich das USG mehr oder weniger in vier Bereiche: Im Norden, also in Nordwestböhmen, Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge und dem Braunauer und Friedländer Ländchen wird pf bis auf ganz wenige Ausnahmen als bilabialer Plosiv realisiert. Dieser wird von Nordwestböhmen bis Nordböhmen fast ausschließlich kurz gesprochen, im Friedländer und Braunauer Ländchen und im Riesen- und Adlergebirge dagegen fast nur lang. In Westböhmen spricht das an der Grenze zu Nordwestböhmen liegende Gebiet ebenfalls vor allem kurze Plosive, im Rest Westböhmens und auch im Ascher Ländchen wird pf jedoch als Affrikate realisiert. Als Mischgebiete treten die Iglauer SI, der Schönhengst, Nordmähren-Schlesien, das Kuhländchen und die Olmützer SI auf, wobei Affrikate und Plosive in allen Gebieten zu etwa gleichen Teilen vorkommen und zwar jeweils sowohl mit kurzen als auch mit langen Plosiven. Der Süden und damit die mittelbairischen Dialekte sprechen pf hingegen einheitlich als Affrikate. In Südböhmen wird die Affrikate überwiegend mit pf realisiert, in Südmähren/ Südostböhmen ist fast ausschließlich bv notiert. Besonders im Böhmerwald wird der vorausgehende Vokal sehr oft als Diphthong gesprochen. Die Karte macht deutlich, dass in diesem USG keine eindeutige Apfel-Apel-Linie gezogen werden kann. Á Die Belege in U-4, L-18, L-25, L-32, K-13, P-6, C-3 und B-14 stammen von der jeweiligen Gp. I. Die Belege in U-74 (Zweitbeleg), B-17 und B-31 stammen von Gp. II. Die Belege in H-18, K-42, M-32, M-35 und M-57 sind jeweils von der Gp. korrigiert. In J-6 wurde nur der AB transkribierte Beleg kartiert. In K-32 ist sich der Explorator bei der Transkription unsicher. In K-7 wiederholte die Gp. den ersten Beleg dreimal, der zweite Beleg kam einmal im Gespräch vor. In P-1 gab die Gp. für den Zweitbeleg an „hat man auch gesagt“. In E-15 sagt die Gp. über die zwei genannten Belege „beides ist möglich“. In E-25 wurde die Diminutivform e5bvAla4 verwendet. In M-48 gibt die Gp. an, dass das Diminutiv ab.Ala das häufiger verwendete Lemma 112 Karte 56 Mhd. pf im Inlaut zwischenvokalisch Frage 89.1: Apfel mhd. apfel Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 112 24.08.2016 08: 00: 45 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " Ð Ï v q q " " v Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ñ Ï q q Ï q Ï Ï Ï q v v q q v Ð Ï Ð v q v v v q Ð v v Ï q q q v q Ï Ï Ï q q q v q Ï q Ï Ï Ð Ï v v q Ð Ð Ð v Ð v v v Ð v Ï v q Ð v v v q Ï Ï Ð v Ð v q q q Ï v q Ï Ï v Ï Ð v v v v v v v v v v v v v v Ï v v v v v v v v v v v v v v q q Ï q v Ï Ï v Ï v q q q v q q q v Ï q Ï Ï q v Ï q q q Ï Ï Ï Ï µ Ï q µ µ Ð Ï v Ï Ï Ï µ Ï o v Ï Ï Ï µ Ï Ð Ï q q Ð q q q Ï q q q q q Ï Ï q Ï q Ï Ï v q q q Ï Ï q q v Ï 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B ist. Der Beleg in M-53 ist Teil des Kompositums b.o% =me5b.lõ . In B-14 nannte die Gp. drei Aussprachevarianten, von denen aus Platzgründen nur zwei in die Karte aufgenommen werden konnten, der drittgenannte Beleg Èo)u5bvlK fehlt in der Karte. Vergleichskarten SNiB, Band 3, Karte 74: Apfel. SNiB, Band 4, Karte 53 (nicht kartiert): Apfel. SAO, Band I, Karte 6: Apfel. Gütter, Karte 30: Apfel. SNOB, Band 1, Karte 7: Apfel. 113 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b bis b. auch bG Ñ bÌ bis pÏ ¢ Ï p, bis p. auch p v b.v bis bv Ð bßf und pv o pf B b.B. bis bB auch bßB A bßP ! p,P, bis pP ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 113 24.08.2016 08: 00: 49 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W W W W q q Ì v q v v v W W W W W W WW W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W " " # # # # # # " k # k # # " # # # " " " " ## # # # # # # k # # # # # # ## # # o Ð o v Ð o o o Ð o o Ð v o o o o o o o o o o Ð Ñ q q v q Ï q o o v q q q o o o A ! B q q q o o ! ! o Ï Ï q o o ! A o v v o o q µ B Ì q q q Ì q Ì q Ì q q q q µ q q q q q q q v q q q Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q v q q o A Ð A A A Ð o ! ! o q q q q Ì q q q q q q q Ì µ Ì q q Ì q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q v q q q q v q q q q q q q q Ì q q Ï q v q q v Ð v v q q q q Ï Ï v v v q µ q q q q o q q q Ð o q q q q v q q v q o µ v q µ A v A v v v v v v v v µ v v v v µ o v q A o o µ µ o v Ð o o v q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. pf nach KV zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Köpfe» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Wort fehlt musste insgesamt an 14 Orten notiert werden. In E-12, E-13, E-17, E-18, E-24, E-25, E-34, E-31, E-32 und M-52 wurde statt des untersuchten Belegwortes das Lexem «Schädel» genannt, in J-3 «Haupt». In J-5 wurde nur eine Diminutivform von «Köpfe» erhoben. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Außerdem wird mit einem Dreieck über dem Grundsymbol Aspiration des untersuchten Konsonanten dargestellt. Mit zwei Punkten unter dem Grundsymbol wird Zweisilbigkeit und damit Erhalt des e im Auslaut markiert. Bei den Hauptsymbolen muss man zwei Typen unterscheiden: Reine Strich- oder Balkensymbole stehen für bilabiale Plosive unterschiedlicher Länge. Zusätzlich ist in «Köpfe» durch ein senkrechtes Strichsymbol mit mittiger Raute der stimmhafte kurze bilabiale Plosiv abgebildet. Ist ein Kreis im Symbol involviert, wird der Auslaut als Affrikate gesprochen bestehend aus bilabialem Plosiv und bilabialem oder labio-dentalem Frikativ. Teilräume Karte 57 bestätigt die Gebiete aus Karte 56 «Apfel». Diese lassen sich auch wieder in Karte 58 «Kopf» finden. Auch in «Köpfe» wird in Nordwestböhmen, Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer Ländchen, im Jauerniger Ländchen und in der Iglauer SI pf bis auf ganz wenige Ausnahmen als bilabialer Plosiv realisiert. In Nordwestböhmen ist der Plosiv in der Regel aspiriert, in Nordböhmen sind für «Köpfe» einige stimmhafte bilabiale Plosive notiert. Im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer Ländchen sind die Plosive überwiegend lang realisiert. Westböhmen ist zweigeteilt. Am nördlichen Rande Westböhmens treten vor allem bilabiale Plosive auf, im südlichen Teil Westböhmens nur Affrikaten. Mischgebiete sind außerdem Nordmähren- Schlesien, die Olmützer SI und der Schönhengst, wobei in den beiden zuerst genannten Gebieten bilabilale Plosive überwiegen, im Schönhengst deutlich mehr Affrikaten belegt sind. In Westböhmen, in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und Wischauer SI wird pf überwiegend als Affrikate realisiert. Die Affrikaten bestehen meist aus bilabialem kurzen Plosiv und labio-dentalem kurzen Frikativ. Im Böhmerwald und im Ascher Ländchen kommen dabei fast nur lange Realisierungen vor. Affrikaten mit bilabialem Frikativ als zweitem Bestandteil erscheinen nur selten und fast nur in Nordwestböhmen, außerdem zweimal im Böhmerwald sowie als Einzelbelege im Schönhengst und im Kuhländchen. Wieder zeigt sich die Teilung des USG in ein bairisches pf als Affrikate realisierendes und ein Plosiv sprechendes Gebiet (Ostfränkisch und Ostmitteldeutsche Dialekte). Klare Isoglossenbildung ergibt aber auch die Untersuchung von pf in «Köpfe» nicht. 114 Karte 57 Mhd. pf nach KV zwischenvokalisch Frage 102.1: Köpfe mhd. köpfe Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 114 24.08.2016 08: 00: 51 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W W W W k q Ï q v Ï W W W W WW WW WW WW W WW W W W W WW W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W # # " " " " " " v Ï q q Ï q Ï Ï Ï Ï Ï q Ï Ï Ï Ï Ï q Ï Ï Ï Ï Ï Ñ Ï v Ï Ï Ï Ï Ñ Ï Ï q q q Ï Ì Ï q Ï v v q q v Ï v Ì Ð v q v v v q Ð v v A q q q v q v q Ï q v q v q Ï q Ï Ï v o v v v A ± ± v Ð v ± ± v q Ï v q ± ± ± v q Ï v v ± ± v q v q ± q ± q Ï v Ï Ï v v v v v v v v q v v v v v v v v o v v v v v v v v v v v q q q q v Ï q v Ï v q q q v q q q q ± q Ï Ï q v v q q q ± q Ï q µ Ï µ µ q Ï v Ï Ï Ï µ Ï v v v Ï q q µ Ï v Ï v q Ð q q q Ï q q q v q Ï Ï v q q Ï q v q q q Ï Ï q q q Ï 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Die Untersuchung von pf in «Strümpfe» (mhd. strümpfe: pf nach m) bestätigt das Kartenbild zu «Köpfe». Zu «Strümpfe» wurde daher keine Karte abgedruckt. Á Die Belege in L-18, L-18, L-25, L-32, K-32 (Zweitbeleg), P-6, C-3 und C-16 stammen von Gp. I. In L-24, K-13, B-21, B-27 und B-30 stammen die Belege von Gp. II. In U-4 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Erstbeleg in U-27 stammt von der Tochter der Gp. Die Belege in L-38, U-54, H-29 und M-43 wurden vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in H-9, H-18, H-33 und U-71 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-48 und U-57 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. Den Beleg in E-8 nannte die Gp. erst nach langem Nachdenken. In T-19 nannte die Gp. den Beleg nur zögernd. In C-10 und B-24 war sich der Explorator bei der Transkription unsicher. In U-58 gibt es einen dritten Beleg, der aus Platzgründen nicht in die Karte aufgenommen werden konnte: gHe5b . Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 134: Köpfe. SNiB, Band 3, Karte 56: Köpfe. 115 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b bis b. 5 Ì bë ° bis bë Ñ bÌ Ï p, bis p v bv bis b.v. auch bßv , b.v Ð pv bis bf auch p,v. , pv , bßf o p,f, bis pf auch pf, und pf B b.B. A b.P, bis pB auch bP und bßP ! p,P, und pP ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Aspiration C unten: Zweisilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 115 24.08.2016 08: 00: 54 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " " " " " v q q q q v v q q v q v " " " " " " " " " " " " " " " " " " # # # # # " " " # # " "" " " " " "" " " " " " k " k " " " " " k " " " " " " "" " " " k " " " " " " " " k " k " k" " " " k k " " " # k " " " " " ## " " k " k " " k " " # " " " " " " k # # # # # # # # # # # # # # # " k k " " " " k " " # "# " " " " " # " " " " " k " " # " # " " " " " " " " " " " " " " " # o v o v Ð o v v v v v Ð v v v v v v v v v v v Ð q q q q q Ï q v v Ð q q q v v v B v B q q q v v B B v q q q v v B B q q v v v q µ B q q q q q q q q q q q q q µ Ï q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q v A Ð ! A A A v ! ! o q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ð v q v q q q q q q Ð v v q v q q q q v q q q Ð v q q q q q q q v q o µ v q µ A v A v v v v v v v v µ v v v v v v v q A o v µ µ v v Ð o o v q Ï 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. pf im Auslaut nach KV wurde am Substantiv «Kopf» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Wort fehlt musste insgesamt nur an neun Orten notiert werden. In E-12, E-14, E-17, E-24, E-25, E-34, E-31 und E-32 nannten die Gp.s das Lexem «Schädel», in J-3 «Haupt». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Außerdem wird mit einem Dreieck über dem Grundsymbol Aspiration des untersuchten Konsonanten dargestellt. Bei den Hauptsymbolen sind zwei Typen zu unterscheiden: Reine Strich- oder Balkensymbole stehen für bilabiale Plosive unterschiedlicher Länge. Ist ein Kreis im Symbol involviert, wird der Auslaut als Affrikate bestehend aus bilabialem Plosiv und bilabialem oder labio-dentalem Frikativ realisiert. Teilräume Karte 56«Apfel» und Karte 58 «Kopf» entsprechen sich in etwa, was die Verteilung von bilabialen Plosiven und Affrikaten betrifft. Im Norden wird pf bis auf ganz wenige Ausnahmen als bilabialer Plosiv realisiert. In Nordwestböhmen ist der Plosiv in der Regel aspiriert. Westböhmen ist zweigeteilt. Am nördlichen Rande Westböhmens treten vor allem bilabiale Plosive auf, im südlichen Teil Westböhmens nur Affrikate. Nordmähren-Schlesien, das Kuhländchen, die Olmützer SI und der Schönhengst sind Mischgebiete, wobei in den drei zuerst genannten Gebieten bilabilale Plosive überwiegen, im Schönhengst deutlich mehr Affrikaten belegt sind. In der Iglauer SI ist beinahe ausschließlich bilabialer kurzer Plosiv notiert. Im Ascher Ländchen, in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und Wischauer SI und im Hultschiner Ländchen wird pf überwiegend als Affrikate realisiert. Die Affrikaten bestehen meist aus kurzem bilabialen Plosiv und kurzem labio-dentalen Frikativ. Im Böhmerwald kommt auch die lange Variante vor. Affrikaten mit bilabialem Frikativ als zweitem Bestandteil erscheinen nur selten und fast nur in Westböhmen (15 Mal), außerdem noch zweimal im Böhmerwald und einmal im Schönhengst. Insgesamt kann man feststellen, dass sich Karte 57 und Karte 58 in etwa entsprechen und sich pf im Auslaut und zwischenvokalisch in ihrer Aussprache nicht sehr voneinander unterscheiden. In den ostmitteldeutschen Dialekten und im Ostfränkischen überwiegt die Realisierung durch einen bilabilalen Plosiv, in den bairischen Dialekten die Aussprache als Affrikate. Eine klare Isoglosse zeigt auch die Untersuchung des Auslautes von pf in «Kopf» nicht. Á Die Belege in U-4, L-24 (Erstbeleg), L-32, K-53, P-6, C-3 und C-16 stammen von Gp. I. In L-24 (Zweitbeleg), K-13 und B-21 stammen die Belege von Gp. II. Der Beleg in L-25 stammt von Gp. I und Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. In L-11 stammt der erste Beleg von der Ehefrau der Gp. Der Beleg in H-24 wurde vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in U-58 und P-2 kamen 116 Karte 58 Mhd. pf im Auslaut nach KV Frage 102.1: Kopf mhd. kopf Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 116 24.08.2016 08: 00: 57 Á Á Á Á " " q q q v " " " k " k "" "" " "" k" " " "" k " " " " "" " " " " " " " k " " k " "" " # " " " " " " " " "" " " " k " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " k " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " v q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q q q q q q q v v v q v q v q q v q v v q q v v v q q q q v q q q q q q q v q q q q q v v v v q q ± ± v v v ± ± Ð B Ï v q ± ± ± v q q v v ± ± v q q q ± q q q q v q Ï v v v v v v v v q v v v v v v v v v v v v v v v v v v v v q q q q v q q v q v q q q v q q q q q q q q q v q q q q q q q q µ q q µ µ q q v q q q µ q v v q v q q µ q q q q q q q q q q q q q v q q q q q q q q q q q q q q q q v q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in K-5, K-8, K-57 und T-14 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 111: Kopf. 117 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b bis bÌ auch b. und bù Ñ bÌ Ï p, und p v bv bis b.v. auch b.v und bßv Ð bÌv. bis pv auch bf , b.f , bßf , p,v. o pf B b.B und bB A bßP und bP ! p,P bis pP ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Aspiration Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 117 24.08.2016 08: 01: 00 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á # # # " " Ï v q q v q % q v $ q q q % q " " " " " " " " " " " " " " " " " # # # # # # # " # # # # # # # # " # # # # ## # # # # # # # # # ## # # # # # # # " # # # " " " " " " v v v v Ð v o % Ð v v v v v Ð v Ð v o o v v Ð o q q q q % q q o v Ð q q q o v v B ! B q q q o o A B Ð Ï v q v o ! B Ð q v v o q µ B q q q q q q q Ñ q v q µ q µ % q q q q q q v q q q Ï q q q q q q q q q q % q v q q q % q Ï Ñ q v ! Ð A A A A Ð A A o q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q % q q q % µ q q q q q q % q q q q q v q q q % q q q q q q q q q q ± Ï q v v v % v % v $ q q q ± q v µ v µ q % q % q v q q q µ v q % q q q q q q q v v v % µ µ v v v v A v % v v v µ v v v v µ v v q A µ o µ µ v v v v v v q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. pf im Auslaut nach Nasal wurde am Substantiv «Strumpf» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Wort fehlt musste insgesamt nur an vier Orten notiert werden. In L-4, H-20 und T-33 wurde nur der Plural erhoben, in U-27 nannte die Gp. nur die Lexeme «Fußsackl» bzw. «Fußsocken». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Bei den Hauptsymbolen sind fünf Typen zu unterscheiden: Ein waagrechtes Strichsymbol bedeutet Ausfall der Affrikate im Auslaut. Ist das Symbol ein senkrechter Strich oder Balken ohne Kreis, wird pf als bilabialer Plosiv realisiert. Das Quadrat mit Balken in der Mitte steht für den dentalen Plosiv. Symbole mit Kreis kennzeichnen die Beteiligung eines Frikativs. Strichsymbole mit Kreisen stehen für eine Affrikate bestehend aus bilabialem Plosiv und labio-dentalem Frikativ. Kreissymbole kennzeichnen Affrikate aus bilabialem Plosiv und bilabialem Frikativ. Ovale stehen für bilabiale (ausgefülltes Oval) bzw. labio-dentale Frikative. Teilräume Wie schon in den vorausgehenden Karten kann man auch in Karte 59 «Strumpf» in etwa dieselben Gebiete finden: Im Norden wird pf bis auf ganz wenige Ausnahmen als bilabialer Plosiv realisiert. Dieser wird von Nordwestböhmen bis Nordböhmen fast ausschließlich kurz gesprochen, im Friedländer und Braunauer Ländchen und im Riesen- und Adlergebirge dagegen fast nur lang. In Westböhmen, in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und Wischauer SI wird pf überwiegend als Affrikate realisiert, wobei diese in Südmähren/ Südostböhmen und den beiden Sprachinseln fast ausschließlich kurz realisiert wird. Zum Böhmerwald ist zu erwähnen, dass hier häufig der dem untersuchten Konsonantenverband vorausgehende Monophthong lang ist. Im restlichen USG wird der Vokal als kurzer Monophthong realisiert. Der Diphthong in K-49 ist Einzelbeleg. Als Mischgebiete treten die Iglauer SI, der Schönhengst, Nordmähren-Schlesien, das Kuhländchen und die Olmützer SI auf. Hier kommen neben bilabialen Plosiven, auch Affrikaten und Frikative (nicht in der Iglauer SI) vor. In der Iglauer SI ist in J-2 zudem ein dentaler Plosiv notiert. Aspiration tritt vor allem in Nordwestböhmen und Nordböhmen auf, im Süden des USG dagegen gar nicht. Entfallener Auslaut erscheint nur in K-31 (Westböhmen) und U-58 (Nordwestböhmen). Insgesamt kann man feststellen, dass sich die Karten 57, 58 und 59 in etwa entsprechen und sich pf im Auslaut und zwischenvokalisch in ihrer Aussprache kaum unterscheiden. In den ostmitteldeutschen Dialekten und im Ostfränkischen überwiegt die Realisierung durch einen bilabilalen Plosiv, in den bairischen Dialekten die Aussprache als Affrikate. Eindeutige Isoglossen lassen sich aber für pf auch in «Strumpf» nicht finden. 118 Karte 59 Mhd. pf im Auslaut nach Nasal Frage 190.7: Strumpf mhd. strumpf Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 118 24.08.2016 08: 01: 02 Á Á Á Á Á Á Á q Y " # # # # # # # # # # # # # " " " # " # # # v v Ï Ï q µ v Ï q Ñ q v v ± q Ï q Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï q Ï Ï Ï Ï q q Ï Ï Ï Ï Ï v q v q v % v q q v v v v v q ± % % q q v q v q q q v q q q v µ Ï q Ï % v % v v v v % % v v v v v % % % v q v v v v q Ï % v v v v q q A q q v q q v q Ï v v v v v v v v v v % v v v v v v % v % v v v v v v v v v v q Ï q v Ï Ï v Ï v q v v q q q q q v q Ï % q v % v q q % v Ï Ï µ Ï q µ q v v v q q q µ Ï v v q q q q µ v % q q q v q q q q q q q v q q q q q q q v v q q q µ q q q v q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Die Belege in U-4, U-8 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. Die Belege in C-16, B-16 und B-21 stammen von der jeweiligen Gp. II, die in L-32, U-41, K-13 und C-3 von Gp. I. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Die Zweitbelege in L-17, H-16 und K-17 kamen auf Nachfrage des Explorators, der Beleg in K-8 auf telefonische Nachfrage. Die Belege in H-12, H-32, E-15 und M-49 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. Die Belege in K-48 (Zweitbeleg) und P-1 (Erstbeleg) wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in U-60, U-64, U-70 und K-31 wurden vom Explorator suggeriert und von der jeweiligen Gp. daraufhin korrigiert. In U-22 bestätigte die Gp. den gesprochenen Frikativ. In U-28 bestätigte die Gp. für den zweiten Beleg, dass die Form so verwendet wird. In U-71 wechselt die Gp. laut Explorator zwischen beiden Belegen unwillkürlich. In U-58 gibt es neben den beiden kartierten Belegen einen dritten Beleg, der aus Platzgründen nicht in der Karte erscheint: zdrumbv . Außerdem merkte der Explorator zum Beleg an, dass sich die Gp. bei der Aussprache unsicher sei. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 134: Strumpf. 119 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b entf. q b, bis b. auch b Ñ bÌ Ï p, und p v bv bis b.v. auch bv. und b.v Ð bf und pv. auch p,v. o pf B bB bis b.B. auch bB. A bP bis b.P, auch bßP ! p,P, und pP % v und v. $ vÌ und fÎ ! P A d ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Aspiration E unten: Ausfall von m Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 119 24.08.2016 08: 01: 06 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' ' ` q q q q q v ' ' ' ' # # # ' ' '# ' ' # ' # # ' # ' ' ' ' # ' # # # # # ' # ' # ' ' ' '' ' ' ' ' # ' #' ' ' ' ' ' ' ` ` v ± ` ` ` ` ` ` ` ` q ` ` ` ` q ` ` ` ` ` ` q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q % % q µ ± q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q % q q ! q q q ` A B ` q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q ± q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q ± q q µ q q q q q ` q q q ` q q q q q q q q q ± q µ q µ q µ q ± ± ± ± q q ± ± q µ ± ± ± ± µ b q q q ` ` µ µ ` µ q ` ` µ q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. p im Auslaut nach Diphthong wurde am Substantiv «Laub» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt und vor allem in den Gebieten Westböhmen, Südmähren/ Südostböhmen und in der Iglauer SI musste aber 36 Mal Wort fehlt notiert werden. Häufig wurde stattdessen die Pluralform des Diminutivs «Blättlein» genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Mit einem Dreieck über dem Hauptsymbol wird Aspiration des untersuchten Konsonanten markiert, durch ein Dreieck darunter Stimmhaftigkeit. Die Hauptsymbole entsprechen zum Teil denen aus den anderen Plosiv-Karten. Entfällt der Plosiv vollständig, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Strichsymbol dargestellt. Ein senkrechtes Strichsymbol kennzeichnet einen bilabialen kurzen Plosiv, das ausgefüllte Quadrat den langen Plosiv. Durch Quadrate mit verschiedenen Füllformen wird beschrieben, wie ein an den Plosiv angeschlossener Laut gesprochen wird. So steht ein Quadrat mit Dreieck in der Mitte zum Beispiel für einen Auslaut auf bilabialen Plosiv + Nasal. Die Kreissymbole markieren grundsätzlich die Realisierung des Konsonanten durch einen bilabialen oder labiodentalen Approximanten. Je nach Füllung des Kreises folgt dem Approximanten beispielsweise ein Vokal (Kreis im Kreis) oder ein dentaler Plosiv (Balken im Kreis). Teilräume Hauptsächlich wird p im Auslaut in «Laub» als bilabialer kurzer Plosiv gesprochen und nur selten, etwa in Nordwestböhmen, aspiriert. Im Böhmerwald findet sich fast ausschließlich Auslaut auf VAd bei fast immer diphthongisch realisiertem Vokal. Auch der Auslaut auf bAd bzw. bAts sowie Ausfall von auslautendem p sind hier zu finden. In Südmähren/ Südostböhmen und in der Iglauer SI findet man den Auslaut auf bi und bA , in Südmähren auch VA und Ve . Hier sind außerdem einige Plosive und einmal Ausfall von p im Auslaut notiert. In der Iglauer SI ist bßm Einzelbeleg. Aufgrund der geringen Belegdichte sind die Angaben für Iglauer SI und Südmähren/ Südostböhmen jedoch nicht aussagekräftig. Sonst findet man vereinzelt noch in Westböhmen Auslaut auf wA oder b5ëA . Im übrigen USG wird aber einheitlich der kurze bilabiale Plosiv gesprochen. Der vorausgehende Vokal ist dabei sowohl monophthongisch als auch diphthongisch realisiert, ohne dass eine Variante ein Gebiet bildet. Á Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. In L-32 stammt der zweitgenannte Beleg von Gp. II, der erstgenannte von Gp. I. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. Die Belege in J-3 und B-30 stammen von Gp. II. In K-32 (Zweitbeleg), P-6, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I. Die Belege in H-21, U-50, U-62, E-7, P-33, P-36, C-13, C-22, C-25 (Zweitbeleg) und C-24 (Zweitbeleg) wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege 120 Karte 60 Mhd. p im Auslaut nach Diphthong Frage 76.11: Laub mhd. loup Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 120 24.08.2016 08: 01: 09 Á Á Á Á Á Á Á Á Á q L # ' ' # ' ' # ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' # ' ' ' ' ' ' ' ' #' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q = ± ± ± r ± ± ± q t q t q t ' ± q q q q q ± q q ± q q q ' q ± q ± ± ± ± ± q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q µ µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B in U-1, L-38, E-16 und P-21 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-18, L-14, U-24, L-36, U-27 und U-40 sind von der Gp. korrigiert. Der Beleg in K-52 wurde vom Explorator suggeriert und von der Gp. daraufhin korrigiert. Die Belege in M-32 und M-55 nannte die jeweilige Gp. nur zögernd. Bei den Belegen in U-15 und K-32 (Erstbeleg) war sich die Gp. bei der Aussprache unsicher. Beim Beleg in B-22 war sich der Explorator bei der Transkription unsicher. Der Beleg in P-33 entstammt dem Kompositum «Laubblatt». Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 104: Laub. SNiB, Band 4, Karte 55: Laib. SAO, Band II, Karte 76: Laub. 121 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b entf. q b bis b. auch b5 , b4 ! p = bßm r bi5 und b5A v bAd und bAts b b5 ëA % wA und w)A B wd A Vd ` VAd und VAtH auch VadH ' VA und Ve4 ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 7 oben: Aspiration von b L unten: Stimmhaftigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 121 24.08.2016 08: 01: 12 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " q q q " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q q q q q ± q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q ± q ± ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q µ q q q q ± q q q q q q q ¢ q µ q q q ¢ q q q q q q q ± ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q ± q q q q µ q q q µ q q q q ¢ q q ± ¢ q ¢ q q q q q q q ¢ q q q q ± q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q ± q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q µ q µ µ q q q q q q q q q q q µ q q q q µ q ¢ q q q q µ µ q q q q q q ± µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. p im Auslaut nach LV wurde am Substantiv «Weib» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste aber 21 Mal Wort fehlt notiert werden. Häufig nannten die Gp.s das untersuchte Wort nicht, da sie der Meinung waren, es sei zu vulgär und werde nicht oder wenig verwendet. Anstelle von «Weib» kam oft das Wort «Frau» oder aber auch Komposita wie «Weibervolk», «Weiberleute» oder «Weibsbild» oder nur der Plural «Weiber». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Die Hauptsymbole entsprechen denen aus den anderen Plosiv-Karten. Ein senkrechtes Strichsymbol kennzeichnet einen kurzen bilabialen Plosiv. Hat der Strich ein Quadrat in der Mitte, wird der Plosiv aspiriert gesprochen. Entfällt der Plosiv vollständig, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Strichsymbol markiert. Teilräume Das USG teilt sich klar in zwei Gebiete. In Westböhmen, Südböhmen, Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und Wischauer SI entfällt der Plosiv im Auslaut fast immer, in den übrigen Gebieten wird er als kurzer bilabialer Plosiv realisiert. An einigen Orten Nordwestböhmens entfällt der Plosiv ebenfalls. Außerdem in H-32, das im Riesengebirge liegt. Hier ist auch der Monophthong erhalten, wird allerdings kurz gesprochen. In der Regel wird der Vokal bei p-Ausfall als langer Diphthong realisiert. Nur im Ostfränkischen ist dieser ausnahmslos kurz, wenn p entfällt. Monophthonge sind insgesamt nur sehr wenige belegt, insgesamt elf in verschiedenen Gebieten. Aspirierte kurze Plosive kommen nur selten vor. Sie befinden sich in Nordwestböhmen (U-79, K-51, U-69, U-61, U-67), in Nordböhmen (L-27, L-38, L-11), in Nordmähren-Schlesien (M-51) und in der Brünner SI (zC47-1). Insgesamt kann man festhalten, dass die bairischen Dialekte das p in «Weib» bei meist langem Diphthong nicht sprechen, im Ostfränkischen und Ostmitteldeutschen das p als kurzer bilabialer Plosiv bei überwiegend kurzem vorangehenden Diphthong realisiert wird. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-32, C-3 und B-27 stammen von Gp. I, in L-11, P-6, C-16 und B-21 von Gp. II. Der zweite Beleg in L-14 stammt von Gp. III. Die Belege in L-38, U-49 und U-61 kamen auf Nachfrage des Explorators. In U-65 und C-30 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in K-31 und U-79 sind von der Gp. korrigiert. In U-8, L-17 und B-30 war sich die jeweilige Gp. bei der Aussprache unsicher. Der Beleg in K-24 ist eine Erinnerungsform der Gp. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 6: Weib. SNiB, Band 4, Karte 55: Laib. 122 Karte 61 Mhd. p im Auslaut nach LV Frage 121.6: Weib mhd. wîp Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 122 24.08.2016 08: 01: 14 Á Á Á Á " " q " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q ± q q q q q ± q q q q q q ± ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q ± q µ q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 123 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q p entf. q b bis b. ¢ bH¥ bis b.H auch b.H ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 123 24.08.2016 08: 01: 18 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y " " q q q q q q T T T T T T T T T T T Y T T T T T T T T T T T Y Y Y Y Y Y Y T Y Y Y T Y T YT T T T T TT T T T T T T T T Y T T T T T T T T T T T YY Y T Y T Y Y Y Y Y T T T T T T T T Y T T T T YT T Y T Y Y Y T Y T Y Y Y YT Y TY T Y Y Y Y T T T T T T T T Y Y Y T T Y T Y Y T T T T T T T T T T T T Y T T Y T T T T Y Y Y T T T T T T T T Y " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! ! ! ± ! ! ! q ! ! ! ¢ ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ¢ q q q q ¢ q q q q ¢ q ¢ ! q ! ! ! ! q q q ! ! ! ! ! ! q q q ! ! ! ! q q ! ! q µ ! q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ ¢ q q q q q q q q Ì q q q ! q Ï ! q q q q q ! ! ! ! ! ¢ q q q q q q q q Ì Ì q q µ Ì q Ì Ì q q q q q q q µ q ¢ q q ¢ ¢ q q q q q q ¢ q ¢ q q ¢ q ¢ ± q ¢ ¢ q Ì q q & q q q q q µ q q q q q q ! ! q q q q q q q q ¢ ! q q q q ! q q q q q q q q q µ µ q q µ ! ! ! q q ! q q q q q µ q q ! q q q ¢ q ! ! ! µ µ ! µ ! ! ! ! q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. pp im Inlaut zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Rippe» untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. In zwei Fällen (U-76, C-13) wurde das untersuchte Wort nur im Plural erhoben. Hier musste Wort fehlt notiert werden. Ansonsten ist das Belegwort fast im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Erscheint unter dem Grundzeichen ein Kreuz, bedeutet das Ausfall des Vokals im Auslaut. Eine Welle unter dem Grundzeichen markiert Auslaut auf Nasal. Wenn kein ZZ unter dem Symbol steht, wurde auslautendes e als Vokal oder Schwa-Laut realisiert. Die Hauptsymbole entsprechen denen in den anderen Plosivkarten: Senkrechte Strichsymbole kennzeichnen kurze bilabiale Plosive, Quadrate lange. Durch unterschiedliche Formen dieser Symbole wird Aspiration oder Stimmhaftigkeit gekennzeichnet. Der Kreis mit Kreuz steht für den labio-dentalen Approximanten, der unausgefüllte Kreis für den labiodentalen Frikativ. Teilräume In Karte 62 «Rippe» halten sich kurze und lange bilabiale Plosive in etwa die Waage. In Nordböhmen, in Nordwestböhmen und im Hultschiner Ländchen erscheinen allerdings nur kurze Plosive, im Riesen- und Adlergebirge sowie im Braunauer Ländchen hingegen nur lange. Überwiegend lang wird der Plosiv in Südböhmen und in Südmähren/ Südostböhmen gesprochen. Im Schönhengst, Nordmähren-Schlesien, der Iglauer, Olmützer, Brünner und Wischauer SI ist das Verhältnis von kurz und lang gesprochenen Plosiven ungefähr ausgeglichen. Im Kuhländchen sind neben Plosiven auch die beiden einzigen Fälle von labio-dentalem Approximant im gesamten USG notiert (T-40, T-44). In H-37 (Adlergebirge) ist neben einem langen Plosiv der labio-dentale Frikativ als Einzelbeleg zu finden. Ausfall des Plosivs kommt nur in Westböhmen (K-14, P-6, P-14, P-15, P-16, P-19, P-26) und dem Ascher Ländchen (K-12, K-23), außerdem einmal in Nordwestböhmen (U-77) vor. Aspirierte Formen treten eher selten auf, die meisten in Nordwestböhmen. Noch seltener sind stimmhafte Plosive. Diese erscheinen viermal in Nordböhmen (U-12, U-15, U-17, U-18), zweimal im Schluckenauer Winkel (U-7, U-9), zweimal in Nordmähren-Schlesien (M-14, T-28) und einmal in Nordwestböhmen (U-45). Der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal wird fast immer als kurzer Monophthong realisiert. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-32, P-6 (Erstbeleg), C-3, C-16 und B-17 stammen von Gp. I, in K-13 und B-30 von Gp. II. Die Belege in L-11, U-40 (Zweitbeleg), L-41 (Zweitbeleg) und K-49 kamen auf Nachfrage des Explorators. In P-6 wurde der zweite Beleg vom Explorator suggeriert. Der Beleg in E-19 wurde vom Explorator suggeriert, der in P-16 zum Teil. Die Antwort in E-5 kam nur zögernd. Beim Beleg 124 Karte 62 Mhd. pp im Inlaut zwischenvokalisch Frage 117.6: Rippe mhd. rippe Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 124 24.08.2016 08: 01: 20 Á Á Á Á Á Y Y " ! ! q q T Y YY YY Y Y Y YY Y Y T T Y T Y T Y YY Y Y Y Y Y YY Y YYT T Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y TY Y YT Y T T T T T T T T Y Y T T T Y T T T T T T T T Y T T T T Y T T T T T Y T T Y Y Y YY Y YY Y Y Y Y YY YYY Y Y Y Y Y T T Y Y Y T Y Y Y Y Y Y YY Y Y T Y Y Y Y Y Y T " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! , ! ! ! & & q q ! q ! ! ! q q q q q ! q ! ! q q q q Ì q ! ! ! ! q ¢ " ! q " ! ! q q q ! µ ! q ! ! ! ! q q q ! ! q q ! q q q ! ! ! q q q q q q q ! ! ! q ! q q q ! ! q q q ! q ! ! q ¢ q ! q ! ¢ q ! ! ! ! ! q ! ¢ ! ! q q ¢ q q q q ! ¢ ! ! q q q q q ! q q ! ! q q ! q q q q q q q ! ! q q ! q q q ! ! ! ! µ ! ! µ q ! ! q ! ! ! µ & & q ! 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In H-37 meint die Gp., der zweitgenannte Beleg sei besser. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 87: Rippe. SNiB, Band 4, Karte 54 und Karte 118: Rippe. Karte 63 (textlich) Mhd. g im Anlaut vor KV Fragen 111.1 / 180.1: Garten mhd. garten Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. g im Anlaut vor KV wurde am Substantiv «Garten» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste gar nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Satz Ihr seid im Garten abgefragt. In den Fällen, in denen in Frage 111.1 das Belegwort nicht erhoben werden konnte, stammen die Belege aus Frage 180.1, wo «Garten» als Einzelwort abgefragt wurde. Die Belege in folgenden Orten stammen aus Fragenummer 180.1: U-1, L-3, L-5, L-7, U-32, U-33, U-37, K-8, K-36, K-40, M-56, C-10, aG42-1, C-21, C-26, B-31, C-30, C-35, C-37. Teilräume Fast überall im USG wird der untersuchte Konsonant als velarer Plosiv realisiert. An insgesamt 13 Orten, die über das gesamte USG verteilt sind, wird im Anlaut der labio-dentale Approximant gesprochen. Zweimal im Gratzener Bergland (C-31, C-27), zweimal in Westböhmen (K-56, K-57), viermal in Nordböhmen (U-30, U-13, L-20, L-21), einmal im Friedländer Ländchen (L-2), einmal im Riesengebirge (H-6), einmal im Adlergebirge (H-34) und zweimal in Nordmähren-Schlesien (E-1, T-5). gw im Anlaut tritt insgesamt nur viermal im Böhmerwald (P-28, P-30, P-31, P-32) auf und wurde jeweils von der selben Exploratorin erhoben. Aspiriertes g im Anlaut erscheint im gesamten USG nur an einem einzigen Ort in Nordmähren-Schlesien in T-25. Untersucht wurde außerdem g im Anlaut im Substantiv «Graben» (70.10). Auch hier wurde anlautendes g fast immer als velarer Plosiv realisiert. Daneben ist selten auch aspiriertes g im Anlaut notiert. Andere Realisierungsformen finden sich für das Belegwort «Graben» nicht. Aufgrund des einheitlichen Kartenbildes wurde auf eine Kartierung verzichtet. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 41: g im Anlaut vor Vokal. SNOB, Band 1, Karte 28: Garten. 125 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q pp entf. q b bis b. auch bù , b5 , bß , b.ß Ì bë ¢ bH und b.H auch b5H Ï bÌ ¾ bÌH ! p, und p auch pß & p,H und pH , V " v ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang E unten: Auslaut entfällt T unten: Auslaut auf Nasal Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 125 24.08.2016 08: 01: 24 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' ' % q % q % R R R R R R R R R R R ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q % % % % % % % ! ! % % % % ! ! ! ! ! ! % % % ! ! ! ! ! ! % % ! ! ! ! ! % % ! ! % µ ! q q q q Ì q Ì q q q Ì µ q µ q Ì q q q q q q Ì q q q q q q q % % % q q Ì % % % % % % q % q % % : q q q q q q q q q q % % q q q q q q q q q q q µ q q q q Ì Ì % q Ì q q µ q % % q % : q % % % % % % % % % q % % % % % % % q q q % ! % % % % % % % % % % q Ì q q % µ ! µ % % q q % q q q % µ q % q µ q q q q q % q µ q % µ µ % % , % ! ! % % ! , µ ! ! ! % ! ! Ì % ! µ q µ µ q q q q q q % ! 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. g im Inlaut nach LV zwischenvokalisch wurde am Wort «Schwager» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur an einem Ort notiert werden: In B-27 kam der Beleg «Schwiegersohn». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der Vokal lang. Mit einem ausgefüllten Halbkreis unter dem Grundsymbol wird ein erhaltenes r im Auslaut er kartiert. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Hauptsymbole: Der waagrechte Strich kennzeichnet Ausfall von g. Senkrechte Striche stehen für velare Plosive, Ovale für palatale, prävelare und velare Frikative. Der ausgefüllte Kreis markiert den glottalen Frikativ und der Kreis mit Kreuz den velaren stimmhaften Frikativ. Das Sternsymbol gibt einen Einzelbeleg wieder. Hier wurde der untersuchte Konsonant als bilabialer Approximant realisiert. Teilräume Das USG gliedert sich relativ gut in mehrere Gebiete. Bei der Realisierung des untersuchten Konsonanten g zwischenvokalisch in «Schwager» überwiegen velare stimmlose kurze Plosive. Diese findet man in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Iglauer, Brünner, Wischauer, Olmützer SI, im Schönhengst, in Nordmähren- Schlesien und in Nordböhmen, wobei in den Gebieten der ostmitteldeutschen Dialekte auch stimmhafte Belege vorkommen können. In Nordwestböhmen, Westböhmen, im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer Ländchen werden vor allem Frikative gesprochen. Diese sind außer in Nordwestböhmen meist prävelar, in Nordwestböhmen velar. Der glottale Frikativ ist insgesamt nur viermal notiert. Alle Orte befinden sich im Riesengebirge (L-26, L-36, L-41, H-29). Der velare stimmhafte Frikativ kommt nur zweimal vor, nämlich in P-15 und P-21 (Westböhmen). Dem Konsonanten geht jeweils ein Diphthong voraus. Ausgefallenes g ist ebenfalls nur zweimal im gesamten USG notiert: In U-51 (Nordböhmen) erscheint der Beleg zVA~ )A , in B-28 (Südmähren/ Südostböhmen) ist ein Hiat ( swo5 =|A ) notiert. Im zuletzt genannten Ort gibt es noch einen weiteren Beleg, der Einzelbeleg mit dem bilabialen Approximanten zwo5 =wA . Zum vorausgehenden Vokal In der Regel ist der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal ein langer Monophthong. Diphthonge kommen konzentriert in Westböhmen und im Riesengebirge vor, vereinzelt auch in fast allen anderen Gebieten des USG. In E-24 ist ein Triphthong notiert. Zum Auslaut Der Auslaut wird fast immer vokalisch realisiert, meist mit A - oder E -Schwa. Erhaltenes r im Auslaut er ist beinahe im gesamten Adlergebirge notiert, außerdem noch an einigen Orten im Schluckenauer Winkel und vereinzelt in Nordböhmen, im Schönhengst und in Nordmähren- Schlesien. 126 Karte 64 Mhd. g im Inlaut nach LV Frage 237.7: Schwager mhd. swâger Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 126 24.08.2016 08: 01: 27 Á Á Á Á Á ! q q q R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! q ! ! ! q q q q q Ì q q q q q Ì q Ì q q q q Ì q q q q q ± q q q q : q µ ! q ! Ì q q q q q q q q q q q q q q Ì q q q q q q q q Ì Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q Ì q q q q ! q ± q q q q q q q q ! Ì q ! ! q Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ ! ! µ ! q µ Ì q q q q Ì q µ ! 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I und II. In U-7 und T-23 stammt jeweils der erste Beleg von Gp. I und der zweite von Gp. II. In C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in B-13, B-16 und B-21 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III, ebenso der Zweitbeleg in L-14. Der Beleg in L-32 stammt von Gp. I und ist korrigiert, auch der Beleg in U-71 ist von der Gp. korrigiert. Die Zweitbelege in K-32 und S-2 kamen auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in C-33 wurde vom Explorator suggeriert. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 60: Schwager. 127 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q g entf./ Hiat q g bis g5 auch g5 ø , gH , gH¥ Ì gë ° und gë , á. : < ! y. bis Y auch y{ und y % xÌ bis X auch x und x. ! h q w ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz R unten: r in er erhalten Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 127 24.08.2016 08: 01: 30 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y Y Y ' ' q q q q q q q q q q q q q q Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q Ì q Ì Ì Ì Ì q µ q Ì q Ì q q q q q q q µ µ q q q q q q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. g im Inlaut nach KV zwischenvokalisch wurde am Wort «Nagel» und dessen Plural «Nägel» (siehe Karte 66) untersucht. In folgendem Kommentar werden Singular und Plural behandelt, um beide direktmiteinander vergleichen zu können. Beide Wörter sind im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste jeweils nur einmal notiert werden: In M-41 nannte die Gp. beim Singular nur den Beginn des untersuchten Wortes. Der Rest des Wortes konnte auch anhand der Tonaufnahmen nicht mehr rekonstruiert werden. Der Plural konnte in P-7 nicht erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der Vokal lang. Mit einem Kreuz unter dem Grundsymbol wird Einsilbigkeit markiert. Zusätzlich wird beim Plural durch ein n oder e neben dem Symbol ein Auslaut auf Nasal bzw. Vokal angezeigt. Insgesamt gibt es vier verschiedene Hauptsymbole: Der waagrechte Strich kennzeichnet Ausfall von g. Senkrechte Striche stehen für velare Plosive, Ovale für prävelare und velare Frikative. Der ausgefüllte Kreis kennzeichnet den glottalen Frikativ. Für «Nägel» gibt es außerdem ein Sternsymbol, das für den Gleitlaut iG steht. Teilräume Im USG lassen sich deutlich zwei Gebiete unterscheiden. Im Norden, also in Nordböhmen, Braunauer Ländchen, im Riesen- und Adlergebirge, im Jauerniger Ländchen und den direkt daran anschließenden Orten entfällt g vor el in «Nagel» in der Regel. Hier hat also eine Kontraktion stattgefunden (vgl. HSK, S. 1149). Im Falle einer Kontraktion ist das Belegwort immer einsilbig, z. B. no=l . In allen anderen Gebieten des USG wird der Konsonant hauptsächlich als velarer Plosiv realisiert. In Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst, in der Olmützer und Iglauer SI ist dieser häufig stimmhaft. Dies gilt auch für wenige Orte der Brünner SI und Westböhmens. Frikative treten insgesamt sehr selten auf. Interessant ist die Wischauer SI, wo an allen drei Orten ein stimmhafter glottaler Frikativ gesprochen wird. Außerdem findet man in Südmähren/ Südostböhmen zweimal den prävelaren Frikativ (B-10, B-21), ebenso in M-20 (Nordmähren-Schlesien). Der velare stimmhafte Frikativ ist in der Iglauer SI (J-2) und in Westböhmen (K- 27) jeweils als Einzelbeleg notiert. Vergleicht man das Kartenbild von «Nagel» mit dem zur Pluralform «Nägel», findet man ein fast identisches Kartenbild vor. Die Aufteilung des USG in eine nicht realisierende Nordhälfte und einen realisierenden Rest stimmt mit der in «Nagel» überein. Auch die für «Nagel» hervorgehobenen Orte mit Frikativrealisierung sind dieselben, nur in B-10 ist bei «Nägel» ein velarer Plosiv notiert. In T-39 erscheint eine Aussprachevariante, die im Singular nicht auftritt, nämlich der Gleitlaut iG . Zum vorausgehenden Vokal In «Nagel» wird der Vokal fast immer als langer Monophthong realisiert. Nur in Nordböhmen und im Riesengebirge findet man relativ viele Diph- 128 Karte 65 Mhd. g im Inlaut nach KV Frage 86.2: Nagel mhd. nagel Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 128 24.08.2016 08: 01: 33 Á Á Á Á Á Á Y Y ' q q Ì ! ! q Y Y Y Y Y Y YY Y Y YY YY Y Y YY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì Ì Ì Ì Ì q Ì q q Ì Ì Ì Ì q Ì q q q q Ì Ì q q Ì q q q q Ì q q Ì q Ì q q q q q Ì Ì q q q Ì q Ì Ì Ì q q q Ì Ì q Ì Ì q Ì q q q Ì q Ì Ì Ì , q Ì Ì q q Ì q q Ì q q q q q q q ! q q q q q ! q q q q q ! q q Ì ! q q q q q Ì q q q q ! 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Auch im Böhmerwald wird an einigen Orten ein Diphthong gesprochen, außerdem sehr vereinzelt in Westböhmen, Nordwestböhmen, im Schluckenauer Winkel, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst und in der Olmützer SI. Beim Plural «Nägel» tritt der Diphthong etwas häufiger auf, vor allem in West- und Südböhmen kann man eine starke Zunahme von Diphthongen erkennen, in Nordböhmen jedoch findet man im Plural kaum Diphthonge. Zum Auslaut Im Plural wurde durch die Buchstaben e oder n neben dem Grundsymbol angegeben, dass das Belegwort auf Vokal (rotes e) oder auf Nasal (rotes n) endet. Durch ein Kreuz wurde sowohl im Singular als auch im Plural Einsilbigkeit gekennzeichnet. Den Auslaut auf Vokal findet man im Norden des USG in einem Streifen, der sich von Nordböhmen bis nach Nordmähren-Schlesien zieht, hier vor allem im Jauerniger Ländchen mit den daran angrenzenden Orten. In P-16 (Westböhmen) und E-6 (Schönhengst) ist er Einzelbeleg. Auslaut auf Nasal tritt vor allem in Nordwestböhmen, in der Iglauer SI und in Südmähren/ Südostböhmen auf, aber auch in Südböhmen, im Schönhengst, in der Olmützer, Wischauer und Brünner SI sowie ganz vereinzelt in Nordböhmen, im Riesengebirge und in Nordmähren- Schlesien. Vokalischen Auslaut findet man hauptsächlich bei Formen mit g-Ausfall. Gegenbeispiele sind P-16, E-6 und P-33. Auslaut auf Nasal erscheint fast nur nach velaren Plosiven, aber auch nach Frikativen und sehr vereinzelt bei Formen mit entfallenem g. Einsilbigkeit ist sowohl im Plural, als auch im Singular recht selten und tritt vereinzelt bei kontrahierten Formen in Nordwestböhmen, im Riesengebirge, in Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst auf. In P-11 erscheint der Beleg ne4 =gë . Hier entfällt der Auslaut komplett. Á Nagel: Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-19, L-32, K-32 (Zweitbeleg), K-53, P-6, C-3, B-14 und B-21 (Erstbeleg) stammen von Gp. I, die in L-18, L-25, B-21 (Zweitbeleg) und B-31 von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III, der Beleg in K-13 von Gp. IV. Der Zweitbeleg in L-30 stammt von der Ehefrau der Gp. Die Zweitbelege in L-25 und H-14 kamen auf Nachfrage des Explorators. In K-1, T-19 und P-12 sind die Belege von der jeweiligen Gp. korrigiert. Bei den Zweitbelegen in U-13, H-14, U-40 und K-32 (Erstbeleg) war sich die Gp. bei der Aussprache unsicher. In U-33 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Der Zweitbeleg in U-52 wurde von der Gp. mit „kann man auch sagen“ kommentiert. Nägel: Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-32, U-41, K-32 (Zweitbeleg), K-53, P-6, C-3 und B-14 stammen von Gp. I, die in L-18, B-30 und B-31 stammen von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III, der Beleg in K-13 von Gp. IV. Die Zweitbelege in H-14 und K-39 kamen auf Nachfrage des Explorators. Der Zweitbeleg in C-32 wurde vom Explorator suggeriert. Die Belege in L-28, P-8, M-28 und M-57 sind von der Gp. korrigiert. In U-33 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In H-14 und K-32 war sich der Explorator bei der Transkription des ersten Belegs unsicher. 129 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q g entf. q g, bis g. auch g. ^ , g , gß , g* Ì gë ! y. bis y ! h , á ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz E unten: Einsilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 129 24.08.2016 08: 01: 36 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á e n ' ' q q q q q q q q n n n n n n n n n n e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e YY n n n n n Y n n n n e n e e e e e e e e e e e e e e e e e n e n n n n n n n e n e n e e Y e e e n e e e n e n n n n n n Y e n n ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q Ì q Ì Ì Ì Ì q µ q Ì q Ì q q q q q q q µ µ q q q q q q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Fortsetzung Kommentar Karte 65 + 66: Nagel + Nägel Vergleichskarten SNiB, Band 3, Karte 71: Nagel. SNiB, Band 3, Karte 49: Nägel. SNiB, Band 4, Karte 62: Nagel. ČJA, Band 1, Karte 54: Nagel. 130 Karte 66 Mhd. g im Inlaut nach KV Frage 86.3: Nägel mhd. negel Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 130 24.08.2016 08: 01: 38 Á Á Á Á Á Á Á e n n q Ì q ! n e Y e e Y e e e e Y e e e e e Y e e e Y e e e e e e e e e n Y e e e e e e n n n n Y n e e e n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n e e e Y n n Y n n n e e e e n e e Y Y e YY e e n e e e e n Y e n e e Y ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì Ì Ì Ì Ì q Ì q q Ì Ì Ì Ì q Ì q q q q q Ì q q Ì q q q q Ì q q Ì q Ì q q q q Ì q Ì q q q q q Ì Ì Ì q q q Ì Ì q q Ì Ì Ì q q q Ì q Ì Ì Ì , q Ì Ì Ì q Ì q q Ì q q q q q q q ! q q q q q ! q q q q q q q q Ì ! q q q ! q Ì q q q q ! 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Das Wort ist im gesamten USG belegt, allerdings musste zwölf Mal Wort fehlt notiert werden (P-3, E-5, E-8, E-26, J-1, J-3, J-5, B-2, C-7, B-10, B-12, B-27). Entweder wurde von der Gp. kein Beleg oder ein anderes Lexem wie «Hügel» oder «Ränder» genannt. Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen Monophthonge, pinke Diphthonge. Ein Strich über dem Symbol steht für Länge des Vokals, ein Dreieck über dem Symbol markiert Einsilbigkeit des Belegwortes. Durch einen Punkt wird das Auftreten eines Sprossvokals zwischen r und g gekennzeichnet. Mit einem ZZ unter dem Symbol wird die Realisierung des vorausgehenden r dargestellt: Eine Spitze steht, wenn r vokalisiert ist. Ein Kreuz kennzeichnet vollständigen r-Ausfall. Fehlt ein ZZ unter dem Grundsymbol, wird das r als r-Laut realisiert. Es gibt insgesamt sechs verschiedene Hauptsymbole: Ein waagrechter Strich kennzeichnet Ausfall des Konsonanten im Auslaut. Der Gleitlaut iG wird durch den Stern symbolisiert. Ein senkrechter Strich steht für den kurzen velaren Plosiv. Hat der Strich eine Raute in der Mitte, ist der Plosiv stimmhaft. Ovalsymbole markieren Realisierung des untersuchten Auslauts durch einen palatalen, prävelaren oder velaren Frikativ. Das Oval mit Kreuz steht für den velaren stimmhaften, der ausgefüllte Kreis für den glottalen Frikativ. Das Dreieck kennzeichnet den velaren Nasal, also eine Verschmelzung von g mit auslautendem (e)n. Teilräume Das Kartenbild zu «Berge» zeigt sich nicht so einheitlich wie das zum Singular «Berg» (Karte 83), es kristallieren sich aber doch Gebiete heraus: In Nordböhmen, Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst, in der Olmützer, Wischauer und Iglauer SI wird meist velarer Plosiv gesprochen. Zum Teil ist der Plosiv auch stimmhaft. In Westböhmen, Nordwestböhmen, im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen und im Adlergebirge überwiegen Frikative. Das Verhältnis von palatalen, velaren und prävelaren Frikativen ist hierbei recht ausgeglichen. Der glottale Frikativ kommt nur im Riesengebirge vor. Der velare stimmhafte Beleg ist einmal im Riesengebirge (H-9), einmal in Nordwestböhmen (U-43) und zweimal im Friedländer Ländchen (L-6, L-5) belegt. In Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen sind vor allem velare Nasale neben velaren Plosiven notiert, vereinzelt ist aber auch g-Ausfall belegt. iG in bëaRiGE ist Einzelbeleg (U-2). Häufig wird das Belegwort einsilbig realisiert. In Nordwestböhmen, Westböhmen und Südböhmen sind fast nur einsilbige Formen zu finden. Lediglich in Nordböhmen, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, im Jauerniger Ländchen und in der Olmützer, Wischauer und Brünner SI ist an allen Orten Zweisilbigkeit erhalten. Zu Belegen mit Sprossvokal Belege mit Sprossvokal sind selten und finden sich nur in Nordböhmen (U-38), Nordwestböhmen (U-43, U-55), Westböhmen (K-5, K-6, K-42, K-50, P-4), in Südmähren/ Südostböhmen (B-14, B-15, B-18, B-20, B-21, B-25, B-29, B-28) und in der Brünner SI (B-4, B-6, B-9). Der untersuchte Konsonant wird dann entweder als Frikativ oder 132 Karte 67 Mhd. g im Inlaut nach r Frage 69.2: Berge mhd. berge Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 132 24.08.2016 08: 01: 46 Á Á Á Á Á Á Á Á Á # # & $ ! ! & S S S S Y S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S # # # # k " # # k # # " " # # # # " # # # " " X X " X X k # X # X % X k k X " " X X X # " # # # # # k # # # #k # # k " # # # X # # # # # ± & $ $ $ & , D & $ $ $ q & & $ $ $ $ & & $ $ & q $ $ $ $ $ $ $ & $ q q ! q ! ! $ Ì q Ì q q q Ì q q q q q Ì q q q q q q q q & Ì q q q Ì q q Ì Ì q $ q $ ± Ì q ± q q q s q q q q q q Ì Ì q q q q q q ± s q q q q q q q s $ ± q ± q q q ± q q s s µ q s s s q s s q s s ± q q s q s ± & ± q q s ± s s q Ì $ Ì q $ $ q Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì q q q µ $ µ $ µ µ q q q q q q $ $ s q q q q $ q q q & q q Ì q q q q Ì q q q q q q q Ì q q q Ì Ì q q q Ì q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B mit dem Auslaut zu einem velaren Nasal verschmolzen realisiert. Zum vorausgehenden Vokal Der Vokal wird in den ostmitteldeutschen Dialekten überwiegend als kurzer Monophthong gesprochen. Diphthonge kommen vor allem in den bairischen Dialekten vor. In Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen sind ausschließlich Diphthonge notiert, diese sind überwiegend lang. Die Diphthonge resultieren meist aus r-Vokalisierungen. Á In U-4, L-25 und B-24 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-32 (Erstbeleg), P-6, P-25, C-3, B-14 und C-16 (Erstbeleg) stammen von Gp. I, die in L-32 (Zweitbeleg), C-16 (Zweitbeleg) und B-21 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. Die Belege in B-14, C-14, C-24(Zweitbeleg), C-30 und C-33 (Zweitbeleg) wurden vom Explorator suggeriert. In H-17 kam der Zweitbeleg auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in M-33 und E-29 sind von der Gp. korrigiert. In P-25, B-22 und B-26 war sich der Gp. bei der Aussprache des Belegwortes nicht ganz sicher. In L-30 steht der Beleg im Akkusativ, in U-43 im Dativ. 133 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q g entf. q iG q g bis g.H auch g, , gß , g( , g. , gH und k Ì gë ° und gë auch g5 ë s N und NK auch N) und N= & < und > auch <.ù , <. und <ø $ y, bis y. auch y D x bis X. auch x. , xø , xÌ , X, und X , á ! h ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Einsilbigkeit von «Berge» 9 oben: Sprossvokal zwischen r und g E unten: r nicht realisiert ? unten: r vokalisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 133 24.08.2016 08: 01: 49 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q q q L L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q µ ! q q q q q q q q q q µ q q q , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q : q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q µ µ q q ! q q µ µ q q q q q q q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. g im Inlaut nach Diphthong vor el wurde am Wort «Spiegel» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der Vokal lang. Mit einem ausgefüllten Dreieck unter dem Grundsymbol wird Stimmmhaftigkeit des untersuchten Konsonanten dargestellt. Insgesamt gibt es vier verschiedene Hauptsymbole: Der senkrechte Strich steht für velare Plosive, Ovale stehen für palatale, prävelare und velare Frikative. Der ausgefüllte Kreis symbolisiert den glottalen Frikativ und der Kreis mit Kreuz den velaren stimmhaften Frikativ. Teilräume Für g in «Spiegel» überwiegt eindeutig die Realisierung durch den kurzen velaren Plosiv. Stimmhafte kurze Plosive sind überwiegend in Nordmähren- Schlesien und im Schönhengst notiert, dort aber relativ häufig. Frikative kommen fast ausschließlich im Riesen- und Adlergebirge inklusive der fünf direkt daran angrenzenden Orte (E-4, E-2, M-20, M-15, M-11) in Nordmähren-Schlesien und im Braunauer Ländchen vor. Meist handelt es sich dabei um prävelare Frikative. In der Wischauer SI ist zweimal stimmhafter glottaler Frikativ (B-1, B-3) und einmal der velare stimmhafte Frikativ (B-2) notiert. Diese beiden Frikativtypen sind im gesamten USG sehr selten belegt. Der stimmhafte velare Frikativ kommt noch einmal in Nordwestböhmen (U-54) vor. Der glottale Frikativ erscheint außerdem noch einmal in Nordböhmen (U-12) und zweimal im Riesengebirge (L-36, H-25). Zum vorausgehenden Vokal Hier lässt sich eine Zweiteilung des USG erkennen. In den bairischen Dialekten wird der Vokal überwiegend diphthongisch realisiert, in den ostmitteldeutschen Dialekten und im Ostfränkischen monophthongisch. Die Monophthonge sind fast immer lang, bei den Diphthongen treten auch kurze auf. Hierfür lassen sich aber keine genauen Gebiete bestimmen. Á Die Belege in L-18, L-32, P-6, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die in L-24, L-27, K-13 und B-27 von Gp. II. In L-11 uns L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Der zweite Beleg in K-29 wurde vom Explorator suggeriert. In U-66 stammt die Transkription des Belegs von SF. In U-12 ist sich der Explorator bei der Transkription unsicher. In H-32 ist sich die Gp. beim Beleg unsicher. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 63: Spiegel. SNiB, Band 4: Karte 62: Riegel. 134 Karte 68 Mhd. g im Inlaut vor el Frage 103.9: Spiegel mhd. spiegel Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 134 24.08.2016 08: 01: 51 Á Á Á Á q L L LL L L L L L L L L LL L L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L LL L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L L ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' q : ! ! ! µ ! : ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! q q ! ! ! ! ! : ! ! q q ! q ! ! ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q , q q q q q q q q q ! q q q q q q ! q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q ! µ ! q µ µ q q q q q q µ : q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Karte 69 (textlich) Mhd. g im Inlaut nach n Frage 121.13: langes mhd. langes Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. g nach Nasal im Inlaut wurde am Wort «langes» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Syntagma ein langes Leben abgefragt. Teilräume Für g vor n in «langes» gibt es zwei Formen der Realisierung. Fast immer verschmelzen n und g zu N und werden gemeinsam durch den velaren Nasal realisiert. In nur 21 Fällen (die Orte liegen alle im Süden des USG) wird g als velarer Plosiv gesprochen. 19 Mal (T-22, T-23, T-26, P-9, E-16, T-33, P-16, E-34, E-30, P-23, E-32, J-1, B-6, B-7, B-13, B-17, B-29, B-30, C-34) wird ng durch velaren Nasal + velaren Plosiv realisiert, zwei Mal (P-28, P-30) durch dentalen Nasal + velaren Plosiv. Aufgrund der wenigen Variationen wurde für «langes» auf eine Karte verzichtet. Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 17: lange. 135 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q g, bis g. auch gß und g : < ! y ! h , á µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz L unten: Stimmhaftigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 135 24.08.2016 08: 01: 55 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q q a W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' a a q a a a a a a a a a a q a a q a a a a a q a a q a a a a a a a q a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a a µ a q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q a a a a a q a a q a a a q a a a a a q a q a a a a a a a a a q q q q q q q q q q q q q q q q q q % q q a q µ q a a a q a q a a a a a a a a a q a a a a a a a q q q a a a a a a a a q a a q q q q q q q q µ q q q a a a q q q a a a µ q a a q q a a q µ a q µ a q q a a q Ì q q a a µ q a q q a a Ì a q a q a µ a Ì q a a a q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. g im Inlaut nach KV zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Wagen» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste jeweils nur einmal notiert werden: In H-30 meinte die Gp., sie kenne das Wort nicht. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der Vokal lang. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Grundsymbole: Der waagrechte Strich steht für den Ausfall von g. Der ausgefüllte Balken kennzeichnet einen Hiat, der Balken im Balken den Gleitlaut iG . Senkrechte Striche markieren velare Plosive (mit Raute: stimmhaft), das Oval den uvularen Frikativ. Ein Dreieck steht, wenn n und g zu N oder ì verschmolzen sind. Teilräume Das USG gliedert sich relativ deutlich in Gebiete. In den bairischen Dialekten und im Ostfränkischen verschmilzt g fast immer mit dem Auslaut en, so dass hier meist Vo=N gesprochen wird. In Nordböhmen, im Braunauer Ländchen, im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer und Jauerniger Ländchen wird der untersuchte Konsonant nicht realisiert. Hier findet man die Form Vo=n bzw. auch Vo=ne (Nordböhmen). Nordmähren-Schlesien ist ein Mischgebiet. Hier entfällt g in etwa der Hälfte der Orte, in der anderen Hälfte wird er als velarer Plosiv gesprochen. Sehr selten ist eine Verschmelzung zu N notiert. Im Schönhengst findet man zu ungefähr gleichen Teilen Verschmelzung zu N und Realisierung von g als velaren Plosiv. Gleitlaut iG ist in M-48 und T-43 zu finden. In der Olmützer SI wird g an allen Orten, in der Brünner SI wird g an fast allen Orten als velarer Plosiv gesprochen, nur in B-6 findet man N für g + en. Der velare Plosiv ist hier außerdem meist stimmhaft. Die Form mit Hiat Vo= |e5 n in M-58 ist ein Einzelbeleg. Auch der uvulare Frikativ in U-23 ist ein Einzelbeleg. Zum vorausgehenden Vokal Fast immer geht dem untersuchten Konsonanten ein langer Monophthong voraus. In Nordböhmen, im Riesengebirge und in Nordmähren-Schlesien sind auch einige Diphthonge notiert, vor allem im Riesengebirge sind diese kurz. Zum Auslaut Ist «Wagen» nicht einsilbig realisiert, wird nach realisiertem g immer ein silbisches NK gesprochen. Formen mit nicht realisiertem g sind vor allem in Nordböhmen und im Schluckenauer Winkel zweisilbig mit einem Vokal/ Schwa-Laut im Auslaut. Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und II, in C-3 von Gp. II und III. Die Belege in L-18, C-16 und B-21 stammen von Gp. II, der in L-32 von Gp. I. In H-6 und L-25 stammt der erste Beleg von Gp. I, der zweite von Gp. II. Der Beleg in L-14 stammt von Gp. III, der in K-13 von Gp. IV. Die Belege in U-20 und U-40 (Erstbeleg) kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-40 (Zweitbeleg) und P-34 wurden vom Explorator suggeriert. In T-4 nannte die Gp. den Beleg nur zögernd. 136 Karte 70 Mhd. g nach KV vor en Frage 56.5: Wagen mhd. wagen Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 136 24.08.2016 08: 01: 57 Á Á Á Á W W q q q & W WW W W W W W W W W W W W WW W WW W W W W WW W WW W W WW W W W W W W W W W W W WW WW W W WW WW W W W W W W W W W W ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' a q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì Ì Ì q q q q q q Ì Ì Ì q q q q q q q q Ì q q & q q a q q q q q q Ì q q a a Ì Ì q Ì q a a q Ì Ì a a a q Ì q a a Ì a a q q q a q a q a a a a Ì a a a a a Ì a a a a a a a a a a q a a a Ì q q a a a a a Ì a a a a a q q q q a q q Ì q Ì q q Ì Ì q Ì q q q a q q Ì Ì q Ì q q a q µ q µ q q µ µ q a q q q q q µ Ì Ì q q q q q q q q q q q q q Ì q q q q Ì q q q ! q q q q Ì q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Belege im Dativ befinden sich in U-2, U-3, U-9, U-10, U-16, U-17, L-7, U-21, L-28 und U-28. Hier konnte der Beleg nur im Dativ im Syntagma mit dem Wagen erhoben werden. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 4: sagen + Wagen. SNiB, Band 3, Karte 73: Wagen. SAO, Band I, Karte 14: Wagen. SAT, Band 1, Karte 84: sagen. . 137 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q g entf. vollständig: kontrahierte Form ! | : Hiat & iG : Gleitlaut a N und ì q g bis g. Ì gë % x ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz C unten: Zweisilbigkeit von «Wagen» Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 137 24.08.2016 08: 02: 01 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Ñ q q Ñ q q Ñ q Ñ ± Ñ q Ñ q q Ñ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ Ñ q Ñ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ñ q q q q Ñ Ñ Ñ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q Ñ q q q µ q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q o o q µ q µ q q q q q Ñ q q o µ Ñ q q q Ñ q q q q q Ñ Ñ q q µ µ Ñ Ñ q q Ñ q Ñ q q Ñ µ Ñ q Ñ q q q q q Ñ µ Ñ µ µ q q Ñ q Ñ q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. k im Auslaut vor KV wurde am Verb «kommen» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur zweimal notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt, alle Belege, die im Satz genannt wurden, sind unter Á aufgeführt. Symbol- und Farbvergabe In dieser Karte gibt es nur blaue Grundsymbole, da sich der untersuchte Konsonant im Anlaut befindet. Insgesamt gibt es drei verschiedene Symbole: Der senkrechte Strich steht für leicht aspiriertes g, der unausgefüllte Balken kennzeichnet stark aspiriertes g und das Quadrat mit Kreis bedeutet Realisierung des Anlauts durch kx . Teilräume Insgesamt sind im USG an mindestens zwei Drittel aller Orte leicht aspirierte kurze velare Plosive notiert. Im Böhmerwald und am nördlichen Rand Westböhmens wird das anlautende k in etwa der Hälfte der Orte stark aspiriert gesprochen. In Südmähren/ Südostböhmen, im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen und im Adlergebirge sowie den direkt daran angrenzenden Orten Nordmähren-Schlesiens ist der kurze velare Plosiv fast ausschließlich stark aspiriert. Seltener findet sich stark aspirierte Aussprache in Nordböhmen, Südböhmen und Westböhmen. kx wird nur im Friedländer Ländchen an den drei benachbarten Orten L-4, L-6 und L-5 gesprochen. Á In U-4 und U-7 stammen die Belege von Gp. I und II. In L-24, L-25, L-32, K-13, K-53 und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in B-16, B-27, B-30 und B-31 von Gp. II. In P-37 wurde vom Explorator suggeriert. Der Beleg in T-14 ist von der Gp. korrigiert. In B-12 war der Explorator sich bei der Transkription unsicher. Der Beleg in U-8 steht in der 3. Pl. Präs., wurde aber trotzdem als Belegwort mit aufgenommen, da der anlautende Konsonant untersucht wurde. An folgenden Orten wurde der Beleg in einem Satz erhoben, meist in er muss kommen oder einer anderen Konstruktion mit Modalverb: U-65, M-27, M-32, E-23, P-16, M-47, M-48, E-35, T-43 und B-4. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 69 und Karte 171: kommen. SAT, Band 1, Karte 12: gekommen. 138 Karte 71 Mhd. k im Anlaut vor KV Frage 166.1: kommen mhd. komen Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 138 24.08.2016 08: 02: 04 Á Á Á Á Á Á Á Á Ñ q Ñ q Ñ µ q Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ q Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ q Ñ Ñ q Ñ q Ñ Ñ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ Ñ q Ñ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ Ñ q Ñ q Ñ Ñ Ñ q q Ñ q Ñ Ñ Ñ q q q q Ñ Ñ Ñ Ñ q q Ñ q q Ñ Ñ q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q Ñ Ñ µ Ñ o µ q q q q q q q µ q q q q q q o µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 139 Legende q gH Ñ gh o kx ± Wort fehlt µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 139 24.08.2016 08: 02: 07 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á S S q i i ¢ ¢ i q q S S S S S S S S SS S S S S SS S S S S S S S S S S S S S S SS S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S S * * * * ** * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q i i i q q q i i ¢ q q q i i i i i i q q q i i i i i i q q i i i i i q q i i q µ i ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ i ¢ ¢ ¢ ¢ µ q ¢ ¢ ¢ i ¢ ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q q ¢ ¢ ¢ q q ¢ q q q ¢ q ¢ q q i q q q q q q q ¢ i q q q i ¢ i ¢ ¢ i Ì i ¢ ¢ ¢ µ i ¢ i ¢ ¢ ¢ ¢ q i q q µ i q q q ¢ q ¢ q q q q q q q q q q q q q q q q q q i ¢ q i i q i q ¢ i i i i i i q ! ! ¢ ¢ i ¢ i q ¢ ¢ q q q q q q q ¢ ¢ ¢ i i ¢ ¢ ¢ ¢ q µ ¢ i µ ¢ ¢ ¢ q q ¢ Ì q q q i µ i q q i i i ¢ q ¢ q q µ µ q i q q q i i ¢ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. k im Anlaut vor Nasal wurde am Substantiv «Knie» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Vor allem in Nordböhmen sagten die Gp.s vor dem Belegwort den bestimmten Artikel. Dies wurde durch ein ZZ über dem Grundsymbol kenntlich gemacht. Symbol- und Farbvergabe Auf dieser Karte gibt es nur blaue Symbole, da der Konsonant im Anlaut untersucht wurde und somit kein vorausgehender Vokal vorhanden ist. Wie in den übrigen Plosivkarten stehen Strichsymbole für den kurzen velaren Plosiv, das Quadrat für den langen. Stimmhaftes g wird durch einen Strich mit Raute, aspiriertes durch einen Strich mit Quadrat in der Mitte dargestellt. Der Doppelstrich steht für g ohne Explosion. Das Sternsymbol kennzeichnet den dentalen Plosiv. Steht unter dem Grundsymbol ein ZZ (nach oben zeigende Spitze), wird der nachfolgende Nasal palatal oder velar realisiert. Der Halbmond über dem Grundsymbol markiert Orte, in denen vor dem Belegwort der bestimmte Artikel gesprochen wurde. Teilräume Fast überall im USG wird der untersuchte Konsonant als kurzer velarer Plosiv realisiert. In Nordwestböhmen, Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge, in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst, in der Wischauer und Brünner SI wird dieser überwiegend aspiriert gesprochen. Im Schluckenauer Winkel sind die beiden einzigen langen velaren Plosive notiert (L-4, L-5). Auch stimmhafte Plosive sind insgesamt nur zweimal belegt (U-8, P-21). In Westböhmen finden sich viele Belege mit nicht explodiertem g im Anlaut. Häufig folgt hier auf den anlautenden Konsonanten ein palataler bzw. velarer Nasal. Diesen findet man im übrigen USG nur noch an wenigen Orten. Dentale Plosive sind ausschließlich in Südböhmen belegt (C-8, C-13, C-14, C-26, C-33). Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-25 (beide Belege), L-32, K-53, P-6, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die in L-11, L-24, K-13, B-21, B-27 und B-31 von Gp. II. Der Zweitbeleg in U-7 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Zweitbeleg in L-27 wurde vom Explorator suggeriert. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 71: Knecht, kneten, Knödel, Knie. 140 Karte 72 Mhd. k im Anlaut vor n Fragen 114.3: Knie mhd. knie Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 140 24.08.2016 08: 02: 10 Á Á Á Á Á * q q S S S S * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * q ¢ ¢ ¢ ¢ µ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ q q ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ q i q q ¢ ¢ ¢ q ¢ q q q ¢ ¢ q q µ ¢ ¢ ¢ q q q ¢ ¢ ¢ q q q ¢ q ¢ ¢ ¢ q q q ¢ q q q ¢ q q q q q ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ q q ¢ ¢ q q q q q q q q q q q q ¢ ¢ ¢ q q q q ¢ q q q q q q q ¢ ¢ q q q q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q ¢ q q ¢ ¢ q ¢ ¢ q q ¢ ¢ ¢ µ q ! µ ¢ q q q q q q µ ¢ ¢ q q q q q µ q q q ¢ i q ¢ ¢ ¢ q ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ q q ¢ q ¢ q q ¢ ¢ ¢ ¢ q q ¢ ¢ ¢ q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 141 Legende q g( bis g. auch g und g2 i gß bis gÌß auch g.ß und gøß Ì gë ° und gë ¢ gh bis gÌH auch g.H , g.H¥ , gH¥ und gH ! k q d µ nicht gefragt Zusatzzeichen > oben: vorausgehender Artikel S unten: nachfolgender palataler o. velarer Nasal, z. B.: í oder N Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 141 24.08.2016 08: 02: 13 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M M " 1 b & ! ! M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M b b " b " b b b b " 1 b 1 " " b " " " " 1 " " " " " " " b 1 " 1 b b b " q ! q q D q Ù D ! ! q ! $ ! D ! ! ! ! ! ! ! ! D q q q q q q q q q Ù q q q Ù Ù Ù Ù Ù Ù q q q Ù Ù Ù Ù Ù Ù q q Ù Ù Ù Ù Ù q q Ù Ù q µ Ù q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ù ± ± ± Ù ± ± ± ± A $ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q ! q q q ! Ï q q q q q q q q q Ù µ q q µ µ q q q ! q q q q q q µ q q q q Ù Ù Ù q q ! Ù $ q ! ! D q ! 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Form m e l ch a n genannt werden, da es im USG Belege mit dem Frikativ gibt. Das Belegwort ist im gesamten USG belegt. An sieben benachbarten Orten im nördlichen Böhmerwald (P-28, P-29, P-30, P-31, P-32, P-34, P-37) musste jedoch Wort fehlt notiert werden. Hier nannten die Gp.s anstelle des untersuchten Verbs das Lexem «seideln». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Helleres Blau steht, wenn zwischen Monophthong und l ein Sprossvokal gesprochen wurde. Ein Strich über dem Grundsymbol kennzeichnet Länge des Diphthongs bzw. Monophthongs. Durch ein Kreuz über dem Grundsymbol wird nicht realisiertes l vor k markiert. Der Punkt unter dem Grundsymbol steht für vokalischen Auslaut. Fehlt ein ZZ unter dem Grundsymbol, wird der Auslaut nasalisch gesprochen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Hauptsymbole auf der Karte: Senkrechte Striche und Balken stehen für kurze bw. lange velare Plosive. Der waagrechte Strich markiert Ausfall von k bzw. ch. Die Ovale und die diesen entsprechenden Kreise symbolisieren kurze bzw. lange prävelare oder velare Frikative. Das ausgefüllte Oval steht für den glottalen Frikativ, der ausgefülllte Kreis für xh . Der waagrechte Balken entspricht dem velaren Nasal. In diesem Fall ist k bzw. ch mit dem Auslaut en verschmolzen. Teilräume Im Großteil des USG wird ein velarer, meist kurzer Plosiv gesprochen. Im Riesengebirge, Adlergebirge, Teilen des Schönhengst und Nordmähren- Schlesiens sowie in Westböhmen, vor allem im Ascher Ländchen, ist der velare Plosiv lang. In Südböhmen sind überwiegend glottale Frikative notiert. Es treten aber auch prävelare und velare Frikative neben wenigen Plosiven und nicht realisiertem k auf. xh ist Einzelbeleg in C-17. In Südmähren/ Südostböhmen sowie in der Brünner und Wischauer SI überwiegen Belege mit k-Ausfall. Außerdem sind hier velare Nasale belegt. Diese drei Regionen sind zudem die einzigen Gebiete, in denen ein Sprossvokal auftritt. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil des USG wird der vorausgehende Vokal als Monophthong realisiert. Diphthonge treten nur selten auf, am häufigsten in Südböhmen. Hier resultieren sie meist aus einer l-Vokalisierung. Im Süden des USG wird der Vokal meist lang gesprochen. Zum Auslaut Vokalischer Auslaut ist häufig im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, im Jauerniger Ländchen und einigen benachbarten Orten, im Kuhländchen und in Südböhmen notiert. Außerdem kommt er noch vereinzelt in Südmähren/ Südostböhmen, in der Wischauer SI und im Hultschiner Ländchen vor. Meist wird im USG der Auslaut aber als Nasal realisiert. Á In L-25und L-32 stammen die Belege von Gp. I und II, in C-3 von Gp. II und Gp. III. Die Belege in U-4, L-3, K-53 und B-30 (Erstbeleg) sind von Gp. I, die 142 Karte 73 Mhd. k nach l im Verbstammauslaut Frage 16.5: melken mhd. mëlk-en Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 142 24.08.2016 08: 02: 16 Á Á Á Á Á M" q £ £ M M M M M MM MM MM MM M M MM M M M M M MM M M M M M MM M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M b " b b " "b " b " 1 " " 1 " b " " b " " 1 " " " " " bb " b " 1 b ! Ù q Ù q Ù q Ù Ù q Ù q Ù q q q q q Ù Ù q Ù Ù Ù q Ù Ù Ù Ù Ù Ù q q Ù q q q q q q Ù q q q q q Ù q Ù Ù q q q q q q Ù Ù q Ù q q q q q Ù Ù Ù q q q Ù q Ù q Ù Ù Ù Ù q q q Ù q Ù q Ù q q q q Ù Ù q q q q q q q Ù q Ù q q q q q q Ù q $ q Ù q Ù Ù q ! q ! q ! q q ! D q q q q $ q q ! q q q ! 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II. Der Zweitbeleg in C-24 stammt von Gp. III. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. Der Zweitbeleg in B-29 (Zweitbeleg) wurde vom Explorator suggeriert. In P-33 und C-28 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In U-30 existiert ein dritter Beleg, der aus Platzgründen nicht kartiert werden konnte: ma4 ^ =lõ<nK . 143 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ hellblau: Monophthong + Sprossvokal zw. l und k/ ch GZ pink: vorausgehender Diphthong q k entf. ! N : k mit en verschmolzen q g bis g. auch gß und gH Ï k, bis k auch k,ß , kß , k©? und kH $ y, bis yÌ auch y und y. $ Y, und Y D x bis xÌ auch x. A X, bis X ! h ! xh ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang E oben: l vor k nicht realisiert 9 unten: Auslaut auf Vokal Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 143 24.08.2016 08: 02: 20 Á Á Á Á Á Á Á Á Á R M M M 1 1 b 1 Ï q & ! ! D M M M M M M M M R M R M R M M R M M M M M R R R R R R R R M M R R R R R R M M R R R R R R R R M M R M R M M M 1 b " b " b b 1 " " b " b " b 1 " " b " " " b 1" " 1 b " 1 1 1 " 1 b 1 1 b b b 1 Ï ! q q D q ! D ! Ï q q $ D D D ! ! ! ! ! ! ! D q q q q q q q q q Ï q q q Ï Ï q Ï Ï Ï q q q Ï Ï Ï Ï Ï Ï q q Ï Ï Ï Ï Ï q q Ï Ï q µ Ï q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï ± ± ± Ï ± ± ± ± A D q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ï q q q q q q q q q q q q Ï q q q q µ q q q q q ! q q q ! Ï q q q q q q q q q Ï µ q q µ µ q q q q q q q q q q µ q q q q Ï Ï Ï q q ! Ï A ! q ! $ ! ! 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Ebenso gibt es für diese Belegwort neben mhd. g e m o l k e n die Bezugsform g e m o l ch e n . Das Belegwort ist im gesamten USG belegt. An sieben benachbarten Orten im nördlichen Böhmerwald (P-28, P-29, P-30, P-31, P-32, P-34, P-37) musste jedoch Wort fehlt notiert werden. Hier nannten die Gp.s anstelle des untersuchten Verbs das Lexem seideln. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Um Karte 73 und 74 miteinander vergleichen zu können, wurde auf eine einheitliche Symbolvergabe Wert gelegt. Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Helleres Blau steht, wenn zwischen Monophthong und l ein Sprossvokal gesprochen wurde. Ein Strich über dem Grundsymbol kennzeichnet Länge des Diphthongs bzw. Monophthongs. Durch ein Kreuz über dem Grundsymbol wird nicht realisiertes l vor k markiert. Mit einem ZZ unter dem Grundsymbol wurde der Auslaut beschrieben: Der Punkt steht für vokalischen Auslaut, ein Halbkreis für Auslaut auf Plosiv. Fehlt ein ZZ unter dem Grundsymbol, wird der Auslaut nasalisch gesprochen. Insgesamt gibt es vier verschiedene Hauptsymbole auf der Karte: Senkrechte Striche und Balken kennzeichnen kurze bzw. lange velare Plosive. Der waagrechte Strich markiert Ausfall von k bzw. ch. Die Ovale und die diesen entsprechenden Kreise symbolisieren kurze bzw. lange palatale, prävelare oder velare Frikative. Das ausgefüllte Oval steht für den glottalen Frikativ. Teilräume Auch in Karte 74 wird im Großteil des USG ein velarer, meist kurzer Plosiv gesprochen. Lange Plosive finden sich vor allem in Westböhmen, im Riesen- und Adlergebirge, im Braunauer Ländchen, in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst und in der Iglauer SI. In Südböhmen sind überwiegend glottale Frikative notiert. Es treten dort aber auch prävelare und velare Frikative auf. Selten sind Plosive und k-Ausfall belegt. In Südmähren/ Südostböhmen sowie in der Brünner SI überwiegen palatale Frikative. Daneben finden sich velare Plosive und in Südmähren/ Südostböhmen außerdem Belege mit k-Ausfall. In der Wischauer SI wird der untersuchte Konsonant an jedem Ort anders realisiert: In B-3 entfällt k, in B-2 ist ein prävelarer Frikativ notiert und in B-1 ein velarer Plosiv. Die drei zuletzt genannten Regionen sind die einzigen Gebiete, in denen ein Sprossvokal vorkommt. Vergleicht man Karte 73 mit Karte 74, kann man feststellen, dass sich ein in etwa ähnliches Kartenbild zeigt. Die beiden Belegwörter unterscheiden sich vor allem in Südmähren/ Südostböhmen sowie in der Brünner und Wischauer SI, was die Aussprache des Konsonanten betrifft. Der Sprossvokal tritt in diesen Regionen sowohl im Infinitiv als auch im Partizip II auf. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil des USG wird der vorausgehende Vokal als Monophthong realisiert. Diphthonge treten nur selten auf, am häufigsten in Südböhmen. Hier resultieren sie meist aus einer l-Vokalisierung. Im Süden des USG wird der Vokal meist lang gesprochen. 144 Karte 74 Mhd. k nach l im Partizip Perfekt Frage 16.6: gemolken mhd. gemolk-en Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 144 24.08.2016 08: 02: 24 Á Á Á Á R " b & $ q M M M M M MM MM RM MM M M MM M M R M R MM M M M M M MM R R R M MR M M M M M M R R R R R R R R R R R R R R R M R M R M R R R R R R R R R R M M R R RRR R M M R M R R M M M M R M M M M R R M " 1b " b b " b 1 " b " b " " " " " b " b " b q Ï q Ï q Ï q Ï Ï Ï Ï q q q q Ï q q Ï Ï Ï Ï q Ï q Ï Ï Ï Ï Ï Ï q q Ï q q q q q q Ï q q q q q q q q Ï q q q q Ï q Ï Ï q Ï q q q q q Ï Ï Ï q q q q q Ï q Ï Ï Ï Ï q q q Ï q Ï q q q q q q Ï ± q q q q q Ï q Ï q Ï q q q q q q Ï q q q Ï q q Ï q & $ & q & & $ q q q q q q $ q q & q & & & $ & q & $ & & q q q q q q q q Ï q q q q q q q q q q q q Ï q q q q q q Ï q µ q µ Ï q µ µ Ï q Ï Ï Ï q Ï µ & q q Ï q q Ï Ï Ï q q Ï q q q Ï q q q q q Ï Ï q Ï q Ï Ï q q q q Ï Ï q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Zum Auslaut Plosive im Auslaut - und damit die regelmäßig gebildete Form - kommen im gesamten USG vor. Besonders stark vertreten ist diese Form in Südmähren/ Südostböhmen. Vokalischer Auslaut ist häufig im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, im Jauerniger Ländchen und einigen benachbarten Orten, im Kuhländchen sowie in Südböhmen notiert. Außerdem kommt er noch vereinzelt in Südmähren/ Südostböhmen, in der Wischauer SI und im Hultschiner Ländchen vor. Ansonsten wird der Auslaut als Nasal realisiert. Á In L-25 stammen der Beleg von Gp. I und II, in C-3 von Gp. II und Gp. III. Die Belege in L-32 (Erstbeleg), K-53 (Erstbeleg) und T-24 (Erstbeleg) sind von Gp. I, die in U-4, L-32 (Zweitbeleg), U-79 (Zweitbeleg), T-24 (Zweitbeleg), C-16, B-27 und B-30 von Gp. II. Der Zweitbeleg in C-24 stammt von Gp. III. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. In P-33 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. 145 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ hellblau: Monophthong + Sprossvokal zw. l und k/ ch GZ pink: vorausgehender Diphthong q k entf. q g bis g. auch gß Ï kÏ bis k auch k, , kß , k©? und kH & < $ y, bis yÌ auch y und y. $ Y, und Y D x bis xÌ auch x. A X ! h ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang E oben: l vor k nicht realisiert 9 unten: Auslaut auf Vokal > unten: Auslaut auf Plosiv Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 145 24.08.2016 08: 02: 28 Á Á Á Á Á Á Á Á M Ì M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M Y M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " " " " " " " " " q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q ± ± q ! ! ! ! ! ! q q q ! ! ! q ! ! q q ! ! ! ! ! q q ! ! q µ ! q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q ! 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Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur in K-18 und K-19 notiert werden. Hier wurde die 3. Ps. Sing. erhoben. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In Karte 75 gibt es nur blaue Symbole, da dem untersuchten Konsonanten immer ein Monophthong vorausgeht. Ein Strich über dem Symbol steht für Länge des Vokals. Mit ZZ unter dem Grundsymbol wird der Auslaut gekennzeichnet: Ein Punkt bedeutet Auslaut auf Vokal, bei einem Kreuz entfällt en im Auslaut. Fehlt ein ZZ unter dem Symbol, wird der Auslaut nasalisch realisiert. Insgesamt gibt es drei Hauptsymbole: Senkrechte Striche stehen für kurze velare Plosive. Diese können stimmhaft (mit Raute) oder auch aspiriert (mit Quadrat) gesprochen sein. Der Balken markiert den halblangen und das Quadrat den langen velaren Plosiv. Ein waagrechter Strich symbolisiert, dass n und k zu einem velaren Nasal verschmolzen sind. Teilräume Im Großteil des USG wird k nach n in «trinken» als kurzer velarer Plosiv gesprochen. Aspirierte und stimmhafte Varianten treten kaum auf. gH ist Einzelbeleg in U-15, stimmhaftes g ist zweimal in Südböhmen (P-28, P-32) und zweimal in Nordmähren-Schlesien (T-7, T-29) notiert. Von dieser überwiegend vorkommenden Aussprache weichen Westböhmen, das Riesengebirge, das Braunauer Ländchen, das Adlergebirge, Teile des Schönhengst und etliche Orte in Nordmähren-Schlesien ab. Hier wird ein langer velarer Plosiv gesprochen. Vereinzelt finden sich lange velare Plosive außerdem in der Iglauer und Brünner SI sowie in Wachtl/ Deutsch Brodek. In Südböhmen überwiegt deutlich velarer Nasal. Hier wird nur in Budweis und im Übergang nach Westböhmen ein velarer Plosiv realisiert. Außer in Südböhmen ist der velare Nasal nur noch sieben Mal notiert: In U-24, L-22, K-36, C-1, C-6, B-19 und B-31. Zum Auslaut Überwiegend wird der Auslaut nasalisch realisiert, im Riesengebirge, Braunauer Ländchen, Adlergebirge, Jauerniger Ländchen, Kuhländchen, in der Brünner und Wischauer SI, in Südmähren/ Südostböhmen und in Südböhmen jedoch fast ausschließlich vokalisch. Ausfall von en im Auslaut kommt insgesamt nur dreimal vor, zweimal davon in der Iglauer SI (J-1, J-2) und einmal in Nordböhmen (L-22). Zum vorausgehenden Vokal Der Vokal ist meist ein kurzer Monophthong. Lange Monophthonge sind in Südböhmen zu finden, als Einzelbeleg in Südmähren/ Südostböhmen (B-23) und zweimal in Westböhmen (K-4, K-3). Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II. In L-19, L-32, K-53, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in K-13, B-16 und B-21 von Gp. II. Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 97: trinken. 146 Karte 75 Mhd. k nach n im Verbstammauslaut Frage 223.5: trinken mhd. trink-en Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 146 24.08.2016 08: 02: 31 Á Á Á M q M M M M M MM MM M MM MM M M MM M M M M MM M M M M M MM M M M M M M M M M M M Y Y M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " q ! ! ! q µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! q q Ï q q ! ! q q q q q ! q ! ! q q q q q q ! q q ! q q q ! q ! ! ! q Ì q q µ ! q ! ! ! q q q q ! q ! q q q q q ! ! ! q q q q q q q q ! ! q q q q q q ! q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q ! q ! ! µ q q µ q ! q ! q ! ! µ ! ! q ! ! q q µ Ì ! ! q ! ! q q q q q q q q q ! ! q ! q q q q q q q µ ! q q q ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 147 Legende q n und k verschmolzen: N , z. B. driNe( q g( bis g. auch g , gß und g.ß ¢ gH Ì gë ° und gë Ï gÌ ! k, bis k auch k,ß , kß und k©? ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: Auslaut auf Vokal E unten: en im Auslaut entfällt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 147 24.08.2016 08: 02: 35 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á K . " . q Ø Ï Ø " K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K KK K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K KK K K K K K K K K K K K K K KK K K K K K K K K K K K K K K K K KK K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K KK K K KK K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K . . , " . . " " . . . . " . . . " " " " , " " " " " " " " " , " . " " . . 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Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur in U-35, T-2, U-79 und U-63 notiert werden. Hier wurde das Diminutiv von «Bank» bzw. das Lexem «Kanapee» erhoben. Oft entstammt der Beleg aber dem Kompositum «Ofenbank». Da sich der untersuchte Konsonant auch hier in der gleichen Lautumgebung wie im Einzelwort befindet, wurden diese Belege kommentarlos in die Karte aufgenommen. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen Monophthonge, pinke Diphthonge. Folgende ZZ wurden vergeben: Ein Strich über dem Symbol steht für Länge des Vokals, eine Welle für Nasalierung. Ein Dreieck unter dem Symbol markiert Aspiration des untersuchten Konsonanten. Bei der Untersuchung wurde auch der Nasal einbezogen. Entfällt nc im Auslaut, wird dies durch das waagrechte Strichsymbol gekennzeichnet. Ein senkrechter Strich steht, wenn n und c zu N verschmolzen sind. Die Realisierung von nc durch velaren Nasal + velaren Plosiv wird durch unterschiedlich stark ausgefüllte Balken symbolisiert. Der Füllgrad hängt von der Länge ab, mit der der Plosiv gesprochen wird. Quadrate stehen, wenn am Auslaut ein Vokal beteiligt ist. Teilräume Im Großteil des USG wird die Auslautkonsonanz in «Bank» durch velaren Nasal + kurzen velaren Plosiv realisiert. Nur an einigen Orten in Westböhmen, vereinzelt außerdem noch im Kuhländchen, Schönhengst, im Riesen- und Adlergebirge und in Nordböhmen findet man die Kombination velarer Nasal + langer velarer Plosiv. Die Plosive in dieser Aussprachekombination, also velarer Nasal + velarer Plosiv sind in den Gebieten Westböhmen, Nordwestböhmen, Nordböhmen und im Riesengebirge überwiegend aspiriert. Von dieser überwiegend vorkommenden Aussprache weichen Südböhmen, das Riesengebirge, das Braunauer Ländchen und das Jauerniger Ländchen mit einigen daran anschließenden aber in Nordmähren-Schlesien liegenden Orten ab. In Südböhmen findet sich neben velarem Nasal + velarem Plosiv auch häufig die Realisierung von nc nur durch den velaren Nasal. Der dem Konsonanten vorausgehende Vokal kann dabei sowohl diphthongisch als auch monophthongisch realisiert werden. In den meisten Fällen wird er aber lang gesprochen. In C-22 entfällt die untersuchte Auslautkonsonanz sogar vollständig. Hier ist ba4 = 2o= notiert. Im Riesengebirge, Braunauer Ländchen und Jauerniger Ländchen wird häufig im Auslaut an die Kombination velarer Nasal + velarer Plosiv ein Vokal angehängt. Dabei wird der Plosiv im Riesengebirge und Braunauer Ländchen lang realisiert, im Jauerniger Ländchen und den umliegenden Orten ist er meist kurz. Zum vorausgehenden Vokal Der Vokal ist meist ein kurzer Monophthong. Diphthonge sind nur in Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen belegt sowie als Einzelbeleg auch in der Iglauer SI. Nasalierte Vokale kommen ebenso fast nur in den gerade erwähnten Gebieten vor, 148 Karte 76 Mhd. c/ k im Auslaut nach n Frage 209.13: Bank (Sitzgelegenheit) mhd. banc Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 148 24.08.2016 08: 02: 38 Á Á Á Á Á Á , % $ Ø Ø K K K K K K K K K KK K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K K , , " , . , , , . , . , , . . , , , Ø % Ø % % µ % % % % % Ø % Ø % % % ¾ Ø Ï ¾ Ø Ø Ø % Ø Ø % Ï % Ø % Ø Ø Ø Ø Ï Ï Ø % Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ï Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ï Ø Ï Ø Ø Ø Ø µ % Ø % Ø Ø Ï Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ï Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø q Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø $ Ø $ Ø Ø Ï Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø % % µ Ø µ Ø % $ Ï Ø ± Ø µ Ø Ø Ø Ø Ø Ø µ Ø Ø Ø Ø $ Ø Ø $ Ø Ø Ø $ $ Ø $ % Ø Ø % Ø Ø Ø Ø Ø Ø µ Ø $ Ø Ø Ø 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B daneben noch zweimal in Westböhmen. Insgesamt sind nasalierte Vokale aber eine Seltenheit. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II. In L-32, K-53, C-3, C-16 und B-26 stammen die Belege von Gp. I, in K-13, C-6, B-13, B-16 und B-21 von Gp. II. Der zweite Beleg in H-27 kam auf Nachfrage des Explorators, der zweite Beleg in C-30 wurde vom Explorator suggeriert. In P-1 ist der Beleg eine Erinnerungsform der Gp. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 18: Bank. SNiB, Band 4, Karte 74: Bank. ČJA, Band 1, Karte 171: Bank. 149 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q nc entf. q N Ñ ng Ø Ng bis Ng. auch N2g , N)g. , N= _g. , N=g ¾ NgÌ und NkÏ Ï Nk, und Nk " NA $ NgE bis Ng.e auch Ng.E , Ng.e4 , Ng.e5 % Nk,e bis Nke5 auch Nk,e( und NkÈe ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert 7 unten: Aspiration Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 149 24.08.2016 08: 02: 42 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' # # ' Ï Ï Ï Ï q % Ï Ï Ï % ' '# # # # ## # # '# # ' ' ' # # # # # # # # # ' # # # # # # # ' ' ' # ' ' # # ' # # # # # # # # # ' ' # # # # # # # # # # # ' ' # ' ' ## # ' # # ' ' ## ' '# ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' # ' # ' # Ï Ï Ï q Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï q Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï µ Ï Ï Ï Ï Ï ! Ï % Ï % ! ! ! ! ! ! % % ± ! ! ! Ï ! ! % % Ï Ï ! ! ! % % ! ! % µ ! 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Häufig wurde in diesen Fällen ein vom Tschechischen «rucha» abgleitetes Lexem wie ruYa=dla oder ruY,lK notiert. Aber auch «Ackergerät», «Ackerhacke» und «Hacke» wurden genannt oder überhaupt kein Beleg. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen Monophthonge, pinke Diphthonge. Ein Bogen über dem Symbol steht für Kürze des Vokals, ein Dreieck über dem Symbol markiert Aspiration des untersuchten Konsonanten. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Es gibt insgesamt drei verschiedene Hauptsymbole: Ein waagrechter Strich markiert Ausfall des Konsonanten im Auslaut, der Balken steht für den velaren Plosiv und Ovale kennzeichnen Realisierung des untersuchten Auslauts durch einen palatalen, prävelaren oder velaren Frikativ. Hierbei wurden kurze und lange Frikative nicht voneinander unterschieden. Teilräume Im Großteil des USG wird der Auslaut in «Pflug» durch velaren Plosiv realisiert. Neben Plosiven kommen vor allem in Westböhmen und in der Brünner und Wischauer SI palatale, prävelare und velare Frikative vor. Dies stimmt für Westböhmen mit den Lautverhältnissen unmittelbar jenseits der Staatsgrenze überein (vgl. Gütter, Karte 25). Im Ascher Ländchen und in der Wischauer SI sind die Frikative ausschließlich prävelar, in Westböhmen sind neben prävelaren in etwa zu gleichen Teilen auch velare notiert, in der Brünner SI ist neben Plosiven und einmal Ausfall des auslautenden Konsonanten (B-4), dreimal der palatale Frikative notiert. Ausfall von c erscheint sonst vor allem in Südmähren/ Südostböhmen. Hier ist das die häufigste Realisierungsvariante, neben einem prävelaren Frikativ und vier velaren Plosiven. Auch in sechs Orten im Böhmerwald (P-28, P-29, P-30, P-31, P-32, P-33: Zweitbeleg) ist c-Ausfall notiert. Entfällt der Konsonant im Auslaut, wird der Vokal immer als Diphthong realisiert. Insgesamt erscheinen Diphthonge nur in den bairischen Dialekten, dort aber fast aussschließlich. Im Ostfränkischen und in den ostmitteldeutschen Dialekten erscheinen hingegen nur Monophthonge. Aspiration des untersuchten Konsonanten ist vor allem in Westböhmen, Nordböhmen, im Schluckenauer Winkel und im Friedländer Ländchen notiert. Aspiriert werden allerdings nur velare Plosive. In allen Gebieten, die hier nicht genauer ausgeführt wurden, überwiegen klar velare Plosive. In Nordwestböhmen sind in den an der Grenze zu Westböhmen liegenden Orten außerdem Frikative notiert. In Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge, in Nordmähren-Schlesien und in der Iglauer SI treten Frikative höchst selten auf. Im Schluckenauer Winkel, im Friedländer Ländchen, im Schönhengst, im Hultschiner Ländchen und im Kuhländchen, in der Olmützer SI und in Südböhmen (außer in den sechs zuvor erwähnten Erhebungsorten) sind nur velare Plosive belegt. Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und II. In L-25, L-32 (Erstbeleg), K-53, C-16 und B-19 (Erstbeleg) stammen die Belege von Gp. I, in L-18, L-32 (Zweit- 150 Karte 77 Mhd. c/ k im Auslaut nach Diphthong Frage 45.1: Pflug mhd. phluoc Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 150 24.08.2016 08: 02: 46 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' q q q q ' # # '#' # # ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' # ' # # q Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï ± Ï Ï Ï ± Ï Ï Ï Ï ± ± Ï ± ± µ ± ± ± ± Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï ± ± Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï ! Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï ! Ï Ï Ï Ï » ± Ï Ï q q ! Ï Ï q Ï ! q q q q Ï ! 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II. Der Zweitbeleg in C-3 stammt von Gp. II und Gp. III. In K-13 stammt der erste Beleg von Gp. IV, der zweite kam auf Nachfrage des Explorators von Gp. III, ebenfalls kam der zweit genannte Beleg in K-12 und K-18 auf Nachfrage. Die Belege in L-3, U-54, K-46, T-16, T-21, P-7, M-42 und P-36 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in U-52, S-2, T-35, U-64, K-32 und U-75 sind von der Gp. korrigiert, bei den drei zuletzt genannten geschah das auf Suggerierung des Explorators hin. In E-24 nannte die Gp. das Belegwort nur zögernd. An folgenden Orten gaben die Gp.s an, dass das untersuchte Wort eigentlich eher im Hochdeutschen verwendet wurde. Da «Pflug» aber genannt wurde, konnten an den Orten dennoch Symbole vergeben werden: U-13, U-53, U-61 und U-60. In U-62 gab die Gp. an, dass der erstgenannte Beleg „eher“ verwendet wurde, beim zweitgenannten war sich die Gp. etwas unsicher. In S-3 war sich der Explorator bei der Lautung des Belegs nicht sicher, auch in J-4 und C-27 gab der Explorator an, bei der Transkription unsicher zu sein. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 77: Pflug/ Krug. SNiB, Band 4: Karte 75: Pflug. SNiB, Band 3: Karte 129: Pflug. Gütter, Karte 25: Pflug. 151 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q c entf. Ï g bis k, auch g. und gÌ : < und > ! y bis Y auch y{ und y. % x. bis x auch xÌ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 7 oben: Aspiration Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 151 24.08.2016 08: 02: 51 Á Á Á Á Á Á Á Á Á # % q q ! q ' # # ' ' ' ' # # ' # ' ' # # ' # ' # # ' # ' ' ## # ' # ' ' # # q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q % % % % % % % ! ! % % % % ! ! ! ! ! ! % q % ! ! ! ! ! ! % % ! ! ! q ! % % ! ! % µ ! q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q % q q q q % % % % % % q % q % % q q q q q q q q q q q % % q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q % % % % % q % % % % % % % % % % % % % % % % % q q q q ! % % % % % % % % % % % q q q % µ ! µ % q % % % q q q q µ q % q q q q q q q % q µ % % µ µ % ! ± % ! % q % % q µ ! % ! % ! ! q % ! µ q µ µ q q q q Ï q % ! 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. c im Auslaut nach KV wurde am Wort «Tag» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur einmal notiert werden: In P-22 konnte die Gp. keine Antwort geben. Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde mit Anlautkontext im Satz Heute ist so ein schöner Tag abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen Monophthonge, pinke Diphthonge. Ein Bogen über dem Symbol markiert Kürze des Vokals, ein Dreieck über dem Symbol markiert Aspiration des untersuchten Konsonanten. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Es gibt insgesamt drei verschiedene Hauptsymbole: Ein waagrechter Strich kennzeichnet Ausfall des Konsonanten im Auslaut, senkrechter Strich und Balken stehen für den kurzen bzw. langen velaren Plosiv und Ovalsymbole für die Realisierung des untersuchten Auslauts durch einen palatalen, prävelaren oder velaren Frikativ. Hierbei wurden die jeweiligen langen Entsprechungen durch Kreise dargestellt. Teilräume Das USG ist geprägt von kurzen velaren Plosiven. In einem Streifen von Nordböhmen bis hinab ins Kuhländchen, im Schönhengst sowie in Südböhmen ist dies die ausschließliche Realisierungsform des untersuchten Auslauts. Nordwestböhmen, Westböhmen und die Wischauer SI sind geprägt von prävelaren oder velaren Frikativen. Seltener sind Frikative in der Iglauer und Brünner SI und in Südmähren/ Südostböhmen notiert. Außerdem ist in diesen drei Gebieten, vereinzelt auch in Westböhmen, auch c-Ausfall belegt. Auf das gesamte USG bezogen tritt Ausfall des Konsonanten im Auslaut aber sehr selten auf, insgesamt nur an dreizehn Erhebungsorten auf. Die Auswertung des Belegwortes «Weg» ergab ein ein beinahe identsiches Kartenbild. Aus diesem Grund wurde auf eine Kartenabbildung zu diesem Wort verzichtet. Zum vorausgehenden Vokal Der Vokal wird fast immer als Monophthong gesprochen. Große Diphthongdichte ist nur im Riesengebirge belegt. Vereinzelte Diphthonge sind außerdem in Nordböhmen und in Westböhmen zu finden. Der Vokal wird dabei fast immer lang gesprochen. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II. In L-14 (Zweitbeleg) und K-13 stammen die Belege von Gp. III, in L-18, B-13, B-27 und B-30 von Gp. II, in L-32, K-32 (Zweitbeleg), K-53 und C-3 von Gp. I. Bei den Belegen in K-32 (Erstbeleg), B-18 und B-21 war sich der Explorator bei der Transkription unsicher. Vergleichskarten SNOB, Band 1, Karte 8: Tag. SNiB, Band 4, Karte 76: Tag. 152 Karte 78 Mhd. c/ k im Auslaut nach KV Frage 145.4: Tag mhd. tac Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 152 24.08.2016 08: 02: 55 Á Á Á Á Á Á q # # # # # ' # #; # # ' # ' ' ' # # # q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q % q q q ! q q q q ! q q ! q ! q q q q q ! q q ! q ! ! % q ! % q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 153 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q g entf. q g. bis g auch gø Ï k % x und x. % xÌ und X, ! y( bis y auch y{ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 7 oben: Aspiration Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 153 24.08.2016 08: 02: 58 Á Á Á Á Á Á Á Á Á R ! ! & R R R R R R R R Y Y Y P Y Y P P Y Y PP Y Y Y P Y Y Y Y Y Y Y Y P P Y Y PP P Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y PP P P Y R Y Y P P P P P P R P P " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! , ! ! ! ! ! ! , ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! , : : : : : : : ! ! ! : : : ! ! ! : ! ! : : : ! ! : : : : ! ! ! : : ! ! : , : ! ! µ ! $ & $ $ $ $ $ $ $ $ $ µ $ µ $ $ & $ $ µ $ , : $ & $ : : : : : : : : : : : : : : : : : ! ! : ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! : : $ $ $ $ & $ $ $ $ $ $ µ $ $ & : $ $ : % $ µ : µ : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : $ $ : µ : : : ! ! : µ µ ! : $ $ $ ! µ ! µ $ $ : : : ! $ $ $ µ , µ : µ : : : : : : , µ : ! µ µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! , µ ! µ ! µ µ ! ! , ! ! ! µ : 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ec bzw. ic im Auslaut nach Plosiv wurde am Wort «fertig» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen einen Monophthong als Stammvokal, pinke einen Diphthong. Die Häufung pinker Symbole ist der r-Vokalisierung in «fertig» geschuldet. Ein Kreuz kennzeichnet vollständigen r-Ausfall und ein Halbkreis die Realisierung von r durch einen prävelaren oder velaren Frikativ. Insgesamt gibt es vier verschiedene Hauptsymbole: Ovale stehen für die Realisierung von ic durch einen postalveolaren Frikativ. Zweimal tritt auch der dentale Frikativ auf (unausgefülltes Oval). Kreise kennzeichnen die Realisierung durch Vokal + palatalen, prävelaren oder velaren Frikativ. Das Quadrat steht für Vokal + velaren Plosiv und das Kreuz für nur einen Vokal ( e bzw. i ) im Auslaut. Teilräume Das USG teilt sich in zwei Großgebiete. In den bairischen Dialekten entfällt der Plosiv im Auslaut in der Regel, das untersuchte Belegwort endet auf Vokal. Im Ostfränkischen und den ostmitteldeutschen Dialekten ist ein Frikativ am Auslaut beteiligt, wobei in Nordböhmen ic durch postalveolaren Frikativ realisiert wird. In Nordwestböhmen, im Riesen- und Adlergebirge, im Braunauer und Hultschiner Ländchen, in der Wischauer und zum Teil in der Olmützer SI, außerdem im Großteil Nordmähren-Schlesiens wird Vokal + palataler (Riesengebirge) bzw. prävelarer Frikativ gesprochen. Der Schönhengst sticht als das Gebiet hervor, in dem auslautendes ic fast ausschließlich durch Vokal + velaren Plosiv realisiert wird. Vereinzelt kommt diese Aussprache auch Nordmähren-Schlesien, in der Olmützer SI, in Südmähren/ Südostböhmen, in Südböhmen und je einmal in Westböhmen, Nordböhmen und in der Iglauer SI vor. Sehr viele unterschiedliche Aussprachevarianten finden sich in der Brünner SI: Hier wird auf engsten Raum ic sowohl durch Vokal + velaren Plosiv, Vokal + palatalen Frikativ oder nur Vokal realisiert. Zum Vokal + r Im Großteil des USG wird r vokalisiert und damit ein Diphthong gesprochen. In Nordwestböhmen (in etwa der Hälfte der Orte), im Braunauer Ländchen und im Adlergebirge findet man Monophthonge bei vollständigem r-Ausfall. Die Aussprache von r als Frikativ kommt nur im Böhmerwald vor. Auf den Vokal wird in ADT, Band II: Kurzvokale in Karte 41 genauer eingegangen. Á Die Belege in U-4, L-32, H-36, K-53, P-6, C-3 und B-13 (Zweitbeleg) stammen von Gp. I, die in B-13 (Erstbeleg) und B-30 von Gp. II. In U-7 stammt der Beleg von Gp. I und II. In K-13 stammt der Beleg von Gp. III. Der Zweitbeleg in U-25 wurde vom Explorator suggeriert. Der Beleg in S-2 wurde nach Suggerierung von der Gp. korrigiert. 154 Karte 79 Mhd. ec/ ic (ek/ ik) im Auslaut Frage 259.7: fertig mhd. vertec, vertic Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 154 24.08.2016 08: 03: 03 Á Á Á " ! Y YY Y Y Y YY Y Y Y Y P Y Y P P P P P Y Y Y Y Y P P P P Y Y P P " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " " " ! : ! : : µ % : : ! ! : : : : : ! ! : : : : µ : : : ! ! ! ! : : : : : : : : : : ! , ! : , : ! ! , ! : : , : , ! , ! : , : , , , ! ! , ! ! , µ ! , : , , , , , , ! , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ! ! ! ! ! ! , ! ! , ! ! ! , ! ! ! : ! ! , ! , ! , ! : ! ! ! : ! , ! ! ! ! ! : ! ! ! ! ! ! , , , ! ! , : ! : ! , ! , ! ! ! , , ! ! ! , µ ! ! µ ! µ : , ! , ! ! ! µ : ! , ! , µ ! ! ! : : ! ! : : ! ! : ! , : ! ! : ! : ! , : ! ! ! µ , : ! : ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 41: fertig. SAO, Band I: Karte 120: fertig. SNOB, Band 1, Karte 66: fertig. 155 Legende GZ blau: Monophthong als Stammsilbenvokal GZ pink: Diphthong als Stammsilbenvokal & s\ $ z. bis Z : i< bis i> auch i<Ì , i5< , i%< , i5< , i5 ^>, , i5<. , i)< , i<. , e$< ! i5y bis iY % i5x und ix , i5g. bis ig auch igH , i5g , i5k ! i5 = bis e) auch i , i) , i5 , i~ , e( , e5 , e5 ^ , e , e$ , e\ µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang < unten: r realisiert E unten: r entfällt > unten: r als Frikativ realisiert: Y , X , x Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 155 24.08.2016 08: 03: 07 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á P P P P P P P P P Y P k " " # # " " " " " " " # " " q q ! % ! q q q : : % : % % q q q : % ! 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Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur fünf Mal notiert werden. Einmal (E-26) nannte die Gp. stattdessen den Beleg r=ond und viermal (J-1, J-3, J-5, B-2) konnte nur hi=blK erhoben werden. Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen Monophthonge, pinke Diphthonge. Sind die Symbole jeweils in einem helleren Blau oder Pink gehalten, wird zwischen r und c ein Sprossvokal eingeschoben. Ein Strich über dem Symbol kennzeichnet Länge des Vokals, ein Dreieck über dem Symbol markiert Aspiration des untersuchten Konsonanten. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Mit einem ZZ unter dem Symbol wird die Realisierung des vorausgehenden r dargestellt: Ein Bogen steht, wenn r als r-Laut realisiert ist. Ein Kreuz kennzeichnet vollständigen r-Ausfall. Steht kein ZZ unter dem Grundsymbol, wird das r vokalisiert. Es gibt insgesamt drei verschiedene Hauptsymbole: Ein waagrechter Strich kennzeichnet Ausfall des Konsonanten im Auslaut, ein senkrechter Strich bzw. Balken steht für den kurzen bzw. langen velaren Plosiv und Ovalsymbole markieren Realisierung des untersuchten Auslauts durch einen palatalen, prävelaren oder velaren Frikativ. Hierbei wurden die jeweiligen längeren Entsprechungen durch Kreise dargestellt. Der Kreis mit Kreuz steht für den velaren stimmhaften Frikativ. Teilräume Im USG ist kurzer velarer Plosiv die überwiegende Realisierungsform des untersuchten Auslauts. Nordwestböhmen, Westböhmen und die Brünner SI sind geprägt von palatalen, prävelaren oder velaren Frikativen. Der stimmhafte velare Frikativ in B-4 ist Einzelbeleg. Ansonsten sind Frikative nur sehr vereinzelt notiert (U-35, U-13, L-43, E-1). In Nordwestböhmen und Westböhmen erscheinen neben Frikativen vereinzelt auch Plosive. Einmal ist Ausfall des untersuchten Konsonanten belegt (K-7). Südmähren/ Südostböhmen ist geprägt von c- Ausfall im Auslaut. Entfällt auslautendes c, endet das Belegwort in der Regel auf Vokal und der Stammvokal wird als langer Diphthong bei erhaltenem r realisiert, wie zum Beispiel in C-6: be4 =Eri5 . Zu den Belegen mit Sprossvokal Ein Sprossvokal zwischen r und realisiertem c tritt selten auf, insgesamt 12 Mal. c ist dann als Frikativ oder velarer Plosiv realisiert und der Stammvokal monophthongisch. Die Orte liegen in Westböhmen (P-4, K-5), in Nordwestböhmen (U-43, U-65, U-59), in Nordböhmen (U-48, U-37, U-38, U-13) und in der Brünner SI (B-6, B-9). In Südmähren/ Südostböhmen erscheint bei ausgefallenem Auslaut c nach r immer ein Vokal. Zum vorausgehenden Vokal Der Vokal wird überwiegend als kurzer Monophthong gesprochen. Diphthonge kommen vor allem in den bairischen Dialekten vor. In Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen sind fast nur Diphthonge notiert, diese sind meist lang. 156 Karte 80 Mhd. c/ k im Auslaut nach r Frage 69.1: Berg mhd. bërc Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 156 24.08.2016 08: 03: 13 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á P P P P P P P P P " " " " " " q q q q q q q q q q P P P P P P PP PP P PP PP P P P P P P P P PP P P P P P P P P P P P P PP P P P P P P P P P P P P P P P P P PP Y P P PP P P P P P P P P P PP PP P P Y P P P P P P P PP P P PP P P P P P P P P Y P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P PP P P PP P P P P P PP P P P P P P P P P PP P P P P P P P P P P P P P P P P P P PP P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P P " # # # " " " " " " """ " " " " " " " " " " " " " " " " " " k " " " " " " " k " " " " # # q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q ± q ± q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q ± q q : q q q : q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q µ µ q q q q q q ! q , q q q q q q q q q : q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á In U-4 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Zweitbelege in L-14, L-32, P-25 (beide Belege), B-21, B-24 und B-27 stammen von Gp. II, die in U-41, K-18, P-6, C-3, C-16 und B-24 (Erstbeleg) von Gp. I, in K-13 stammt der Beleg von Gp. IV. Der Zweitbeleg in U-34 stammt von der Tochter der Gp. Die Belege in U-26, K-24 (Zweitbeleg) und B-29 (Zweitbeleg) kamen auf Nachfrage des Explorators. In B-26 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert. Die Belege in L-40, P-20, B-6 und B-22 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. Der erste Beleg in U-39 stammt aus der Zusammensetzung «Kreuzberg». Die Belege in T-14 und B-26 stehen im Dativ, der Beleg in U-75 im Akkusativ. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 79: Berg (germ. e). SNiB, Band 3, Karte 37: Berg. SNiB, Band 4, Karte 77: Berg. SAO, Band I, Karte 101: Berg. SNOB, Band 1, Karte 78: Berg. 157 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ hellblau: vorausgehender Monophthong + Sprossvokal zw. r und g GZ pink: vorausgehender Diphthong GZ hellpink: vorausgehender Diphthong + Sprossvokal zw. r und g q g entf. q g bis g. Ï k, bis k : < bis <. : <Ì und > ! Ì y. bis y auch yð % x. bis x % xÌ bis X auch X, , á ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 7 oben: Aspiration < unten: r als r-Laut realisiert E unten: r entfällt völlig Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 157 24.08.2016 08: 03: 17 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y Y Y YY Y Y Y q q q & ¢ & & & q Ì q q & Ù ¢ Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y P P P P P P P Y Y Y P P P P Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y " " " " " " " " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! & ! ! ! ¢ ! q ! q ! q ! ! ! ! ! q q ¾ q q ¢ q & & & Ï q q & & ¢ & & ! Ï q q & & & ! & & & ¢ & & & & & q q & & ¾ µ ! Ì q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q Ï Ï Ï Ï Ï & q q q q q q ! q & ! q ¢ Ì q q q q q q q q q Ì µ q q Ì q q q q q q q q µ q q ¢ q q q q q q q ¢ q q q Ï ¢ q ¢ Ï q q ¢ ¢ ¢ q q q q q ¢ q ¢ q q & Ï q ¢ q q q ! q ¢ µ ! µ q q q q q ! q q q µ ! q q q q q q q q & ! ! q ¢ µ µ ! ! q q ! q q q q & µ q q ! ¢ & & ¢ q Ï µ ! µ µ ! ! ! q ! ! ¢ ! 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ck im Inlaut zwischenvokalisch nach KV wurde am Wort «Bäkker» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste insgesamt nur einmal notiert werden. In J-5 nannte die Gp. gar keinen Beleg. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein roter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, geht ein kurzer Vokal voraus. Unter dem Grundzeichen gibt es zwei ZZ, durch die die Realisierung des Auslauts gekennzeichnet wird. Ein Kreuz steht bei Ausfall von er. Ein Bogen unter dem Grundsymbol steht bei Erhalt von r in er. Steht kein ZZ unter dem Grundzeichen, wird der Auslaut normalerweise durch einen Vokal realisiert. Insgesamt gibt es sieben Hauptsymbole, wobei der untersuchte Konsonant immer als velarer Plosiv realisiert ist. Je ausgefüllter und großflächiger die Symbole sind, mit umso größerer Dauer wird der Plosiv gesprochen. Ein senkrechter Strich steht für den kurzen Plosiv. Hat der senkrechte Strich ein Quadrat in der Mitte, ist der kurze Plosiv aspiriert. Ein senkrechter Strich mit Raute steht für stimmhaften Plosiv. Ein ausgefüllter Balken symbolisiert einen halblangen Plosiv. Das ausgefüllte Quadrat steht für die längste Dauer. Auch bei Balken und Quadrat gibt es wieder die Variante mit Aspiration, die durch ein Quadrat mit kleinem Quadrat in der Mitte gekennzeichnet ist. Teilräume Lange und kurze velare Plosive halten sich im gesamten USG in etwa die Waage. In Nordwestböhmen, Nordböhmen und im Hultschiner Ländchen kommen fast ausschließlich kurze Konsonanten vor. Ein paar wenige sind dabei in Nordböhmen stimmhaft und in Nordwestböhmen aspiriert realisiert. Im Riesen- und Adlergebirge, in der Iglauer SI, in Südmähren/ Südostböhmen, in Südböhmen und in Westböhmen treten überwiegend lange Plosive auf. Diese sind in Westböhmen und im Ascher Ländchen meist aspiriert. In Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst sind lange und kurze Plosive zu etwa gleichen Teilen belegt. Zum Auslaut In der Regel wird der Auslaut auf Vokal realisiert. In Nordmähren-Schesien und im Schluckenauer Winkel wird das r jedoch manchmal realisiert. Vollständigen Ausfall von er findet man vor allem in Westböhmen, außerdem an einigen Orten in Südmähren/ Südostböhmen sowie vereinzelt im Schönhengst und in Nordmähren-Schlesien. In P-8 und T-41 lautet «Bäcker» auf Nasal aus, in B-19 auf dentalen Plosiv. Zum vorausgehenden Vokal Fast im gesamten USG wird der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal als kurzer Monophthong realisiert. Hauptsächlich in Südböhmen, sehr vereinzelt auch in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und Wischauer SI wird ein Diphthong gesprochen. ck in Säcke Außerdem wurde ck in «Säcke» untersucht. Die Auswertung der Belege ergab ein fast identisches Ergebnis mit kurzen velaren Plosiven in Nordwest- 158 Karte 81 Mhd. ck im Inlaut zwischenvokalisch Frage 185.1: Bäcker mhd. becker Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 158 24.08.2016 08: 03: 21 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y Y Y Y " ¢ ¢ & ! q q q q P Y P Y P P P P P P Y P Y Y Y Y Y Y Y Y P P P Y Y Y PP P P P P P Y Y P " " " " " " ! ! ! ! q µ ! ! ! ! ! q ! ! q ! q Ï ! ! ! ! µ ! q ! ! ! ! ! Ï ! ! ! q Ì Ï q ! ! ! q q q q q ! q ! ! q q q q ! q ! ! ! ! q q q ! q ! ! ! q q q ! µ Ï q Ï ! ! ! q q q ! ! ! q ! q q q ! ! ! q q ! q q ! q ! ! ! q ! q q q q ! q ± q ! ! ! ! q ! q ! ! & ! ! ! ! ! ! ! ¢ ! q ! ! ! ! ¢ q ! q q ¢ ! ¢ ¢ q q ! q ! 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In J-3 (Iglauer SI) steht der Einzelbeleg sëo4 =N . Á In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-32 (beide Belege), K-13 und C-3 stammen von Gp. I, die in B-16, B-21, B-30 und B-31 von Gp. II. In B-14 stammt der Beleg von Gp. III. Die Zweitbelege in L-29, L-30, K-6 und B-29 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Zweitbelege in K-19, K-29, K-38, K-39, B-24 und B-28 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in C-6 und B-18 sind von der Gp. korrigiert. In U-11 war sich der Explorator bei seiner Transkription unsicher. Der Beleg in M-57 entstammt dem Kompositum «Bäckermeister». Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 33: Bäcker (Primärumlaut). 159 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q g. bis g auch gß Ì gë ° bis gë ¢ gH Ï gÌ und kÏ ? k, bis k auch kß & k,H bis kH ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz E unten: auslautendes er entfällt vollständig < unten: r im Auslaut realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 159 24.08.2016 08: 03: 26 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 160 24.08.2016 08: 03: 26 2. Liquide Karte 82 (textlich) Mhd. l im Anlaut Frage 92.10: Leiter mhd. leiter(e) Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von l im Anlaut wurde am Wort «Leiter» untersucht. Das Belegwort «Leiter» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Selten kam ein anderer Beleg wie «Steigeisen» oder «Staffel». Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Von einer Kartierung wurde abgesehen, da anlautendes l in «Leiter» fast durchgehend als dentaler Lateral realisiert wurde. In U-6 ist ein interdentales l notiert und in T-36 und C-12 kommt velarisiertes l vor. Genauso präsentiert sich das Belegwort «Loch» (109.1), wo l ebenfalls an nur drei Orten nicht als dentaler Lateral realisiert wurde. In M-23, P-35 und wiederum in C-12 ist velarisiertes l im Anlaut belegt. Anstelle von «Loch» wurden häufig andere Belegwörter wie «Lücke», manchmal auch «Grube» genannt, da dieses Wort meist innerhalb des Themenkreises Zahn abgefragt wurde. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 87: Leiter. SNiB, Band 3, Karte 127: Leiter. SNiB, Band 4, Karte 141: Langwiede, Leiter, ... (nicht kartiert). SAT, Band 1, Karte 24: Leiter. Karte 83 (textlich) Mhd. l in der Anlautkonsonanz vl- Fragen 94.8: Flaschen / 141.6: fliegen mhd. vlaschen + vliegen Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von l in der Anlautkonsonanz vl wurde am Substantiv «Flaschen» und am Verb «fliegen» untersucht. Beide Belegwörter konnten im gesamten USG erhoben werden. Lediglich für «Flaschen» fiel selten ein anderer Beleg wie «Gläser» oder «Pullen». Beide Belegwörter wurden in Sätzen abgefragt: Diese Flaschen sind gewiß voll und Die Schwalben fliegen hoch. Von einer Kartierung wurde abgesehen, da l in der Anlautkonsonanz vl in beiden Wörtern fast durchgehend als dentaler Lateral realisiert wurde. Nur für «fliegen» wurde einmal (U-9: Schluckenauer Winkel) der retroflexe Lateral notiert und, wie auch schon bei den Wörtern «Leiter» und «Loch», in C-12 (Budweis) velarisiertes l. Auch das dem l vorausgehende v wurde fast immer in beiden Wörtern als labiodentaler Frikativ gesprochen. Nur an einigen wenigen Orten in Westböhmen (K-27, K-28, K-29, K-38, K-39, K-37, K-47, K-46: nur in «fliegen») und im Böhmerwald (P-30, P-31; P-28 und P-32: nur in «fliegen») ist ein bilabialer Frikativ belegt. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 9: Flaschen. SNiB, Band 3, Karte 75: Flaschen. SNiB, Band 4, Karte 115: waschen, Wäsche, Flasche... (nicht kartiert) u. Karte 66: sagen, fliegen, fragen... (nicht kartiert). SAO, Band I, Karte 27: Flasche. SAO, Band II, Karte 84: ziehen, schieben, fliegen. SAT, Band 1, Karte 68: fliegen. 161 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 161 24.08.2016 08: 03: 26 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M M M R M M Y R R / / / / " " , " " " " " " " R R M M Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y R R Y Y Y R YY Y Y Y Y Y Y Y / / / / / / / / , : " " , , , , " ± , " " , " µ " , " " " , " : " " " " " " b " " " " " " " " " " " " , " " " " " " $ " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " µ " µ " " " " " & " " " " " & " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " , " ! " % " " ! " " K " , , " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " , " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " , K " " " , " " " " " K " " " " µ " " " " " " ± " " $ $ $ $ $ µ $ $ " $ µ µ " " " : " µ µ , $ " , , $ " µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. l vor t nach KV wurde am Wort «alte» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur an einem Ort (P-22). Hier nannte die Gp. keinen Beleg. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentauf-nahmen. Das Belegwort wurde in der Regel mit vorgegebenem Anlautkontext im Syntagma der alte Baum abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Die Symbol- und Farbgebung weicht hier von der in den meisten anderen l-Karten ab: Durch Farben wird unterschieden, ob dem untersuchten Konsonanten ein KV (hellblau), ein LV (blau) oder ein Diphthong (pink) vorausgeht. (Einen Diphthong vor l-gibt es nur an zwei Ortschaften, hier findet also schon eine Vorstufe zur l-Vokalisierung bei noch erhaltenem l statt). Durch die Farben wird der Vokal vor l dargestellt. Das heißt bei l-Vokalisierung wird nicht das Produkt der l-Vokalisierung durch Farben markiert, sondern nur der erste Bestandteil des durch die Vokalisierung entstandenen Diphthongs. Der zweite Bestandteil wird durch das Grundsymbol (Balken) wiedergegeben. Durch verschiedene Grundsymbole wird die Realisierung des untersuchten Konsonanten wiedergegeben. Diese Symbole sind dieselben wie in allen l-Karten, um eine einfachere Vergleichbarkeit der Karten zu gewährleisten. Steht also ein senkrechtes Strichsymbol, bedeutet das ausgefallenes l. Waagrechte Balkensymbole stellen vokalisiertes l dar und Quadrate stehen für l-Realisierung. Unterschiedliche Ausprägungen dieser Grundsymbole kennzeichnen unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Durch rote ZZ wurde gekennzeichnet, ob l gerundet ausgesprochen wird (zwei Punkte über dem Grundsymbol), ob t nach l bei Erhalt des auslautenden Vokals entfällt (Kreuz unter dem Grundsymbol), ob im Auslaut der Plosiv seht, also der auslautende Vokal entfällt (Halbmond unter dem Grundsymbol) oder ob te im Auslaut entfällt (ausgemalter Punkt unter dem Grundsymbol). Teilräume Von Nordwestböhmen über Nordböhmen, das Riesen- und Adlergebirge, das Friedländer und Braunauer Ländchen wird, wie in den übrigen l- Karten l überwiegend als ungerundeter lateraler Dental gesprochen. In den östlichen Gebieten des USG, also in Nordmähren-Schlesien und dem Schönhengst, findet man neben dieser Realisierung von l vor allem auch laminales und velares l. Im Süden trifft man wieder auf ungerundete laterale Dentale, aber auch und vor allem in Südböhmen vermehrt auf l-Vokalisierung, wobei das l meist zu offenem i oder geschlossenen e vokalisiert und im entstandenen Diphthong mit Erstglied o realisiert wird. Dreimal stößt man auf einen durch l-Vokalisierung entstanden ui -Diphthong: in C-3, C-30 und C-38. In Westböhmen findet man sowohl ungerundete als auch gerundete laterale Dentale und laminles l. Die Iglauer SI enthält fast alle Realisierungsvarianten: Hier wird der laterale Dental gerundet und ungerundet gesprochen oder l vor t als laminales l realisiert. Außerdem trifft man auf l-Vokalisierung, wodurch ein oe -/ oi -Diphthong entsteht und in J-9 sogar auf l-Ausfall. Die anderen beiden Ortschaften, an denen l-Ausfall beschrieben wird, liegen in Nordmähren-Schlesien und sind zwei benachbarte Orte (T-24, T-19). In allen drei Fällen wird der Vokal als langes ö gesprochen. 162 Karte 84 Mhd. l vor t + Vokal Frage 73.11: alte mhd. alte Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 162 24.08.2016 08: 03: 31 Á Á Á Á Á Á Y Y / " " " Y Y Y YY YY YY YY Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y R R R Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y / / / , " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " & " " " $ $ " % " " " " q " " " " " $ " " " K K " " " K K " K $ $ " " $ " $ " ± " " $ " $ " " " $ " " $ $ " " " $ " " " $ " $ " " " $ " $ " $ $ " , " , , , " q " " " µ , " ± " $ " " " , " " " " " , " " " " ± " " , " " " " K " " K " $ " $ " " $ $ % $ $ " " $ " " $ $ " $ $ " " " µ " µ " " µ µ " " " " " q " " " " " " " " " " " " " " " " " " K K " " " " " " $ " $ K " $ " $ " " K " " $ ± 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Zu den nachfolgenden Lauten t nach l entfällt in einem kleinen Gebiet in Nordböhmen und im Riesengebirge, außerdem durchgängig im Adlergebirge und auch in der grenznahen Region von Nordmähren-Schlesien. Daneben noch in einem kleinen Gebiet in Nordwestböhmen und in zwei Ortschaften von Westböhmen. Auslaut auf Plosiv, also Ausfall von auslautendem Vokal, ist nur vereinzelt in Westböhmen, im Böhmerwald, in der Iglauer SI und in der Wischauer SI zu beobachten. Dabei wird in den meisten Fällen vorausgehendes l als ungerundeter lateraler Dental gesprochen. Noch seltener und vor allem konzentriert auf das Gebiet Ascher Ländchen und ein paar Orte entlang der Eger ist Ausfall von te. Genauer wird der Plosiv in Karte 6 besprochen. Á Die Belege in U-4 und M-52 stammen von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-25, L-32, K-32 (Zweitbeleg), P-6 und C-3 stammen von Gp. I, die in C-1, C-16 und B-30 von Gp. II. In K-13 stammt der Beleg von Gp. IV. Der Erstbeleg in K-24 kam erst auf Nachfrage des Explorators, der zweite wurde vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in K-37 und E-1 wurden jeweils vom Explorator suggeriert. Der Zweitbeleg in U-59 wurde auf Nachfrage hin geäußert, allerdings ist sich die Gp. bei der Aussprache nicht ganz sicher. In K-22, K-34 (Zweitbeleg), K-35 (Zweitbeleg) und K-54 (Zweitbeleg) kamen auf Nachfrage durch den Explorator. In K-55 gibt die Gp. an, dass sie den erstgenannten Beleg favorisiert, der Zweitbeleg kam auf Nachfrage durch den Explorator. In L-35 war sich die Gp. bei der Aussprache des Belegs unsicher. Bezüglich des Erstbelegs in K-32 bezweifelt der Explorator die Aussage der Gp. stark. Der Beleg in U-66 wurde von SF transkribiert. In H-9 gibt es einen weiteren Beleg, der aus Platzgründen nicht kartiert werden konnte: a(ldô Èe% . Der zweite kartierte Beleg wurde vom Explorator suggeriert. 163 Legende GZ blau: vorausgehender LV GZ hellblau: vorausgehender KV GZ pink: vorausgehender Diphthong q l entf. , l vok.: i , e4 , e$ + Hauptvokal o : z. B. zu o5 =e4 , o4 )i5 , o5 )e4 , o5i5 , o4 =i5 , o4i5 , oi , o4 =e$ , o)e$ , oe$ , o4e4 : l vok.: i , e4 , e$ + Hauptvokal u : ui b l vok.: e5 + Hauptvokal o : o5e5 " l bis l) auch l5 , l( und lð & lô $ lõ K lÞ und l~ % lÓ ! L ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen C oben: (leichte) Rundung von l E unten: t nach l entfällt R unten: Auslaut auf Plosiv (e entfällt) 9 unten: Auslaut auf Lateral (te entfällt) Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 163 24.08.2016 08: 03: 35 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y : " " Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y / / / / / / / / / / / : : " " : : : ± : : ± " " : ± : ± : " " " : " : " " " " " " " " " " " " " " " " " " b " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " µ " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ± ± " ± " " ± b b " " " % K " " " " " " µ " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " b " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " µ " µ " µ " " " : " " " µ : " " " " " K " " " " µ " " µ µ " ± % " " ± $ " " " µ ± " " $ ± ± " ± " µ : µ µ : " " : : $ " ± 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. l vor b bzw. w nach KV wurde am Wort «Schwalben» untersucht und ist im ganzen USG fast vollständig vorhanden. An siebzehn Orten musste Wort fehlt notiert werden. Viermal wurde das Belegwort «Schwalben» einfach nicht genannt, elf Mal kam das Diminutiv und an zwei Orten wurde ein anderes Lexem gesagt, nämlich «Vogel» und «Lerche». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel mit vorgegebenem Anlautkontext im Satz Die Schwalben fliegen hoch abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Die Symbol- und Farbgebung stimmt mit der in Karte 84 in den Hauptsymbolen überein, damit für diese beiden Karten zum Thema l vor Plosiv Vergleichbarkeit gewährleistet ist. Durch Farben wird unterschieden, ob dem untersuchten Konsonanten ein KV (hellblau), ein LV (blau) oder Diphthong (pink) vorausgeht. (Einen Diphthong vor l gibt es nur an vier Ortschaften, hier findet also schon eine Vorstufe zur l-Vokalisierung bei noch erhaltenem l statt). Durch die Farben wird der Vokal vor l dargestellt. Das heißt, bei l-Vokalisierung wird nicht das Produkt der l- Vokalisierung durch Farben markiert, sondern nur der erste Bestandteil des durch die Vokalisierung entstandenen Diphthongs. Der zweite Bestandteil wird durch das Grundsymbol wiedergegeben. Durch verschiedene Grundsymbole wird die exakte Realisierung des untersuchten Konsonanten wiedergegeben. Diese Symbole sind dieselben wie in allen l-Karten, um eine einfachere Vergleichbarkeit der Karten zu ermöglichen. Ein senkrechter Strich bedeutet ausgefallenes l. Waagrechte Balkensymbole stellen vokalisiertes l dar und Quadrate stehen für l-Realisierung. Unterschiedliche Ausprägungen dieser Grundsymbole kennzeichnen unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Durch rote ZZ wurde beschrieben, ob l gerundet ausgesprochen wird (2 Punkte über dem Grundsymbol) und ob b nach l entfällt (Kreuz unter dem Grundsymbol) beziehungsweise mit auslautendem en zu m assimiliert ist. Teilräume Von Nordwestböhmen über Nordböhmen, das Riesen- und Adlergebirge und das Braunauer Ländchen wird l wie in allen l-Karten überwiegend als ungerundeter lateraler Dental mit vorausgehendem Kurzvokal gesprochen. An der Grenze von Nordwestböhmen und Westböhmen findet man vier zu einem oe -Diphthong vokalisierte Formen. In den östlichen Gebieten des USG, also in Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst, sind neben der Realisierung von l als ungerundeten lateralen Dental vor allem auch laminales und velares l belegt. Selten findet sich l-Ausfall (M-11, M-15, T-24, T-19) und l-Vokalisierung (T-11, T-18, M-37, M-46). Eine spezielle Einzelform ist in T-10 zu beobachten: zVo5iGEm . Im Süden trifft man wieder auf ungerundete laterale Dentale, aber auch und vor allem in Südböhmen vermehrt auf l-Vokalisierung, wobei hier l ausschließlich zu (meist auch offenem) i vokalisiert wird. Fast durchgehend entsteht dabei ein oi -Diphthong, nur in C-3 (wie auch schon in Karte 82) wird ein ui -Diphthong gesprochen. In Südmähren/ Südostböhmen sind an sechs Orten vokalisierte Formen erhoben worden, wovon zwei zu einem oi diphthongieren. In den anderen vier Fällen entstand ein oe -Diphthong mit geschlossenem e . 164 Karte 85 Mhd. l vor w/ b Frage 141.6: Schwalben mhd. swalwe, swalbe Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 164 24.08.2016 08: 03: 40 Á Á Á Á Á Y Y Y b b " Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y / " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " $ " " ! " " " : q " K " " " $ " " " K K " K " K K " K " $ K " µ " " " " " " " " $ " " ± " q $ $ " " " " $ " " " ± " " " " " " " $ " " $ " : ± : : : " q " " " " b " " " " " " " b " " " " " " " " " " " " " : " " " " q " " q " " " $ " " $ $ " " $ " " " " " " " " " " K " " " " µ " " µ " " " " : " q µ " " " % " " " µ " " % " " " " " ! K K " " ± " " " " " " K " " " " " µ K " " " : 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Die Iglauer SI weist ein unheitliches Bild mit l als lateralen Dental, laminalen l, zu i vokalisiertem l und l-Ausfall auf. In Westböhmen findet man sowohl ungerundete als auch gerundete laterale Dentale überwiegend mit vorausgehendem Kurzvokal, aber auch viermal mit vorausgehendem Diphthong als Vorstufe zur Vokalisierung (K-23, P-16, P-17, P-22). In einem Großteil des USG entfällt der Plosiv b nach l beziehungsweise assimiliert mit en zu m. Nur in Nordböhmen und Nordmähren-Schlesien wird b realisiert. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-32, P-6, C-3 und B-27 stammen die Belege von Gp. I, in U-7, L-18, B-13 und B-30 von Gp. II. In B-31 stammt der erste Beleg von Gp. II und der zweite von Gp. I. Der zweite Beleg in L-14 stammt von Gp. III, ebenso der Beleg in K-13. In U-75 gibt die Gp. an, dass sie nicht weiß, was der Satz bedeuten soll. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 23: Schwalben. SAO, Band I, Karte 57: Schwalbe. 165 Legende GZ blau: vorausgehender LV GZ hellblau: vorausgehender KV GZ pink: vorausgehender Diphthong q l entf. : l vok.: i5 i i5 = : o% i5 , o4 ^ i5 , o5 i5 , o4 = i5 , oi , ai5 , u= i b l vok.: e4 e$ : o4 =e4 , o5 )e4 , o)e$ , oe$ , o5e$ ! l vok.: u( : ou( ! Gleitlaut iG : zVo5iGEm " l bis l) auch lG , l5 , lð , l5 ) , lë , lK $ lõ K lÞ und l~ % lÓ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen C oben: l (leicht) gerundet E unten: b nach l entfällt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 165 24.08.2016 08: 03: 45 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y ' ' '/ / / '/ q & q q q q q q " q q Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y / ' ' ' ' ' ' / '/ '/ '/ / '/ ' '/ '/ ' '/ '/ '/ '/ '/ '/ '/ '/ ' / ' ' '/ '/ '/ '/ ' ' '/ ' / ' '/ ' ' ' ' ' ' ' ' '/ ' ' '/ '/ '/ '/ ' '/ ' '/ '/ '/ '/ ' ' '/ '/ '/ ' ' / ' ' '/ ' q q q q ! : q : q q q q q : : q q q q q q q q q q & % & q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ $ q q q q q q $ q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q K q q q q q q q K q q q q q q q q ! q q q ± q : q K q q q q q q q K q q q q q q µ q $ q q q q q q q q q µ q $ q q % $ q q K q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q & ± q q " q & q q q : K q q q µ q µ q K q q q q q q K µ q q q q q q q q " q K µ q q µ q q q q q q q q q % $ µ q q q q " $ q q q µ q µ µ q $ q : q $ q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. l zwischenvokalisch nach LV wurde am Wort «Seele» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur an drei Orten. In K-16 wurde die «Seele» von der Gp. als «der Geist» bezeichnet. In den anderen beiden Ortschaften wusste die Gp. scheinbar nicht, wie sie dafür sagen soll. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Ein lilafarbenes senkrechtes Strichsymbol heißt l-Ausfall. Pinkfarbene Symbole markieren l-Vokalisierung. Mit unterschiedlichen Balkensymbolen wird gekennzeichnet zu welchem Vokal l vokalisiert. Tragen die Symbole die Farbe grün, hat die Gewährsperson den Vokal und l simultan ausgesprochen. Blaue Symbole stehen für realisiertes l mit vorausgehendem Monophthong. Wird der dem l vorausgehende Vokal als Diphthong gesprochen, sind die Symbole hellblau. Bei kurzem vorausgehendem Monophthong oder Diphthong steht über dem Grundsymbol ein roter Bogen. Zwei Punkte befinden sich über dem Grundsymbol, wenn der untersuchte Konsonant (leicht) gerundet gesprochen wird. Die beiden ZZ können natürlich auch in Kombination auftreten. Durch unterschiedliche Quadrat- oder Strichsymbole wird die konkrete Aussprache von l beschrieben. Mit einem roten Kreuz unter dem Grundsymbol wurde gekennzeichnet, dass das auslautende e entfällt. Eine eingehendere Untersuchung zur Vokalqualität befindet sich in ADT, Band III, Karte 35. Teilräume Auch für l zwischenvokalisch nach LV bestätigt sich das Kartenbild für l aus den anderen l- Karten. So findet man beginnend in Nordböhmen über Nordwestböhmen, das Riesen- und Adlergebirge bis nach Nordmähren-S chlesien inklusive dem S chönhengst die Realisierung von l fast ausschließlich als ungerundeten lateralen Dental neben vereinzelten laminalen, palatalen und velaren l-Realisierungen. Interessant erscheint die vokalisierte Form in M-11 si G È o % , wo l zu offenem zentralisierten o vokalisiert ist. l-Ausfall findet sich fast nur im Süden. In Südböhmen ist außerdem zu i vokalisiertes l, aber ebenso l als ungerundeter und gerundeter lateraler Dental notiert und in Südmähren/ Südostböhmen auch simultane Aussprache von Vokal und l. Im Westen findet man wieder fast ausschließlich gerundetes l, wobei hier l sowohl als lateraler Dental als auch interdental, laminal, palatal, velar und retroflex vorkommt. Mit dem Vokal simultan gesprochenes l ist hier äußerst selten (K-4, P-14, P-20) belegt. In der Iglauer SI trifft man auf die verschiedensten Aussprachevarianten: Neben l-Ausfall ist auch die simultane Aussprache von Vokal und l belegt sowie das Vorkommen von ungerundeten und gerundeten lateralen Dentalen. Zum Auslaut Vom Ausfall des auslautenden e ist der Großteil des USG betroffen. Nur in Nordböhmen, im Riesengebirge und Adlergebirge, im Braunauer Ländchen und dem grenznahen Teil von Nordmähren-Schlesien bleibt das e im Auslaut erhalten. 166 Karte 86 Mhd. l im Inlaut nach LV Frage 134.10: Seele mhd. sêle Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 166 24.08.2016 08: 03: 50 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y q Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y YY Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y '/ ' ' ' ' ' '/ '/ '/ / ' / ' / / / '/ ' ' ' ' ' ' ' q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q % q ± q q K q q q q q q q K q q K q q q q q q q q q µ q q q q q q K K q ± q q $ q K q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q " q $ q q q q q q q q q q " q q q q q q q q q q q ! q q K q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q K q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q K q q q K µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q % 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Erwähnenswert erscheint die Aussprache in B-31 (Südmähren/ Südostböhmen): Hier ist nach l-Ausfall im Auslaut ein Nasal notiert: sö5 • )n . Á Die Belege in U-4, U-7, L-25 und C-16 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-32, K-18 (Zweitbeleg), K-53 und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in K-32 (Zweitbeleg), P-6, E-13, B-13, B-26, B-27, B-16, B-21 und B-30 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. In L-19 und C-35 kam der Beleg erst auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in T-21, C-15 (Zweitbeleg) und B-27 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in K-23 wurde vom Mann der Gp. suggeriert. Die Belege K-5, T-19 und P-21 sind korrigiert. Der Beleg in T-44 kam von der Gp. nur sehr zögernd. Der Beleg in H-40 ist eine Erinnerungsform der Gp. In B-18 ist sich der Explorator unsicher, ob der Beleg umgangssprachlich ist. Bei der Transkription des Belegs in K-14 ist sich der Explorator unsicher. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 35: Seele. SNiB, Band 3, Karte 116: Seele. SAO, Band II, Karte 2: Seele (Sg. + Pl.). 167 Legende GZ lila: entfallenes l GZ pink: l vokalisiert GZ blau: l realisiert + vorausgehender Monophthong GZ hellblau: l realisiert + vorausgehender Diphthong GZ grün: simultane Aussprache von Vokal und l q l entf. : l vok.: i5 : ei5 , ö5 =i5 , öi5 , ö2 =i5 2 ! l vok.: Èo% : iGÈo% q l und l( auch lð , lø , lð , l5 , lG , lë $ lõ und lõ = " l) und l5 = & lô ^ und lô auch lô ^ ) % lÓ K l~ und lÞ ! L ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen C oben: l (leicht) gerundet ; oben: vorausgehender Vokal kurz E unten: kennzeichnet Einsilbigkeit (auslautendes e nicht realisiert) Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 167 24.08.2016 08: 03: 54 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á 0 " q q % q q q q " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " 0 "" / " " " " 0 " 0 0 " " 0 0 0 " 0 0 / " " " " " " " " " " " " " " / " " " / " " " " " " / " " " " " / " : : q q : : : : q q q q q q q q q : : q : : q : q q q q q q b q q q q q q q q q q q q b q q q q q q q q q q q q q q $ q q q q q µ q q q ± q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q % q q ! q q q q b b q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q : q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ µ q q q K q q K q q q q q q q q q K q q K K µ q q q q q q q q q $ q $ $ q µ $ q q q q $ q q q : : µ µ : $ q : : $ q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. l vor z nach o wurde am Wort «Holz» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur an einem Ort. Dort wurde «Holz» von der Gp. als «Busch» bezeichnet. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Ein lilafarbenes senkrechtes Strichsymbol heißt l-Ausfall. Pinkfarbene Symbole kennzeichnen l-Vokal-isierung. Mit unterschiedlichen Balkensymbolen wird markiert zu welchem Vokal l vokalisiert. Tragen die Symbole die Farbe grün, hat die Gp. den Vokal und l simultan ausgesprochen. Verschiedene Aussprachevarianten von l werden durch unterschiedliche Quadratsymbole dargestellt. Blaue Symbole stehen für realisiertes l mit vorausgehendem Monophthong. Wird der dem l vorausgehende Vokal als Diphthong realisiert, sind die Symbole hellblau. Bei langem vorausgehendem Monophthong oder Diphthong steht über dem Grundsymbol ein roter waagrechter Strich. Zwei Punkte befinden sich über dem Grundsymbol, wenn der untersuchte Konsonant (leicht) gerundet gesprochen wird. Die beiden ZZ können auch in Kombination auftreten. Teilräume Das Kartenbild zu «Holz» ist relativ übersichtlich. So findet man, wie in anderen l-Karten auch, eine Realisierung von l als ungerundeten lateralen Dental von Nordwestböhmen über Nordböhmen, das Riesen- und Adlergebirge bis nach Nordmähren-Schlesien. In Nordwestböhmen, Nordböhmen und dem Schönhengst erscheint neben ungerundeten lateralen Dentalen auch laminale, palatale und velare l-Aussprache. In Nordwestböhmen (U-80, S-2, S-3)wie auch in Nordmähren-Schlesien (T-11, T-24, T-19) ist vokalisiertes l notiert. Die Iglauer SI weist eine vielfältige Realisierung von l auf: Neben ungerundeten laterale Dentalen (nur in J-5 gerundet) kommen auch l-Vokalisierung und in J-9 l-Ausfall vor, der einzige Ort, an dem für l in «Holz» l-Ausfall kartiert werden konnte. Auch was den vorausgehenden Vokal betrifft, sind in der Iglauer SI sowohl KV, LV und Diphthong zu finden. In Südmähren/ Südostböhmen überwiegt die im nördlichen USG verbreitete Aussprache von l als ungerundeter lateraler Dental. Es erscheint aber auch zu e vokalisiertes l. In der Wischauer SI findet man den einzigen Ort mit simultaner Aussprache von Vokal und laminalem l (B-3). In Südböhmen ist vokalisiertes l dominierend. Daneben ist aber auch die Realisierung von l als ungerundeter lateraler Dental, laminales, velares und retroflexes l belegt. In Westböhmen erscheint sehr häufig gerundetes l und auch ein Gebiet mit laminal gesprochenem l. Das Kartenbild von l in «Holz» weicht geringfügig von den anderen Kartenbildern zu l ab, denn im Süden findet man hier anstelle von l-Ausfall vokalisiertes l. In den anderen Gebieten des USG bestätigt sich aber die l-Aussprache bei den anderen Lexemen, die zur Realisierung des Konsonanten l untersucht worden sind. So finden wir wieder überwiegend l als ungerundeten lateralen Dental im nordöstlichen Teil des USG und im Westen vor allem gerundete Aussprache von l. 168 Karte 87 Mhd. l nach KV in der Auslautkonsonanz Frage 73.6: Holz mhd. holz Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 168 24.08.2016 08: 03: 58 Á Á Á Á : q : " "" " " 0 " " " " " " " / " " " " " " " " " " " " " / " q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ q % q q q q : q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q K $ q q q q q q $ q q q q $ $ q q $ q $ q q q $ q $ q % q q : q : : : q q q q q b b q q b $ q q q b q q q q q b q q q q q q q q q q q q q q $ q q $ q $ q q $ q q $ $ q q q q q $ q q q q q q q µ q µ q q µ µ q q % : q : q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ q q q q q q q q q q q % 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Die Beleg in U-4, L-25 und L-32 stammen von Gp. I und Gp. II. In K-53 (Erstbeleg) und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in C-1 (Erstbeleg), C-16, B-21 und B-31 (Erstbeleg) von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. Der Zweitbeleg in U-8 kam auf Nachfrage des Explorators. In U-63 ist der Beleg nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. In B-30 wurde die Transkription von AB kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 127: Holz. Gütter, Karte 6: Holz, viel. SAT, Band 1, Karte 59: Holz. 169 Legende GZ lila: entfallenes l GZ pink: l vokalisiert GZ blau: l realisiert bei vorausgehendem Monophthong GZ hellblau: l realisiert bei vorausgehendem Diphthong GZ grün: simultane Aussprache von Vokal und l q l entf. : l vok.: i , i5 und iG b l vok.: e4 und e$ q l bis l) auch lð , l5 , l( und lG $ lõ % lÓ _ und lÓ K l~ ! L ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang C oben: (leicht) gerundetes l Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 169 24.08.2016 08: 04: 03 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " q q ! q " " " " " " " " " " " 0 " / / / / "0 / 0 / 0 " / 0 / / / 0 0 / / " 0 / 0 " " / " " / " / / / 0 " 0 / / / / 0 / / / / " / " / q q q q q : q : q q q q q q : ± q q q q q q q q ± µ q q ± ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ $ q q q q q q $ ± q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q ± q q ± q ! q q q K ! : : q q q q q q q q K & q q µ q q µ q q q q q q q q q q q µ q ± q q q ± q q q ± ± q ± ± q q q ± q ± ± q ± q q q q ± µ q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q ± q q q q q q q q q q q K q q q K µ q q µ µ µ µ µ q q q q q $ q µ q q µ q µ $ q ± q µ q µ µ q q q : : $ q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. l vor t nach KV e wurde am Wort «Geld» untersucht und im Satz Das Geld, das ich verdiene, gehört mir abgefragt. Das Belegwort kann nicht ganz flächendeckend dargestellt werden, da vor allem in Nordwestböhmen relativ häufig das Lexem «Geld» von der Gp. weggelassen wurde, so dass nur das, was ich verdiene,... erhoben werden konnte. In zwei Fällen wurde auch ein anderes Lexem genannt: «Lohnung» in E-6 und «Verdienst» in T-21. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe In Karte 88 wurde zusätzlich die Realisierung des vorausgehenden Stammvokals mit Hilfe verschiedener Farbabstufungen wiedergegeben. Ist das l in «Geld» als eine l-Variante realisiert, sind die Symbole in Blautönen gehalten. Dunkleres Blau bedeutet Stammvokal e bzw. ö, helleres Blau, dass der Stammvokal nicht als e oder ö realisiert, meist handelt es sich dann um a. Diphthonge vor l in Geld kommen nicht vor. Außerdem wird durch einen roten waagrechten Strich als ZZ über dem Grundzeichen dargestellt, ob der dem l vorausgehende Vokal lang ist. Tragen die Symbole die Farbe grün, hat die Gp. den Vokal und l simultan ausgesprochen. In diesen Fällen findet man nur den Stammvokal ö, so dass hier keine Farbnuancen unterschieden werden müssen. Ein lilafarbenes senkrechtes Strichsymbol bedeutet, dass l vor t entfallen ist. Auch hier steht hauptsächlich ö, in einem Fall e. Die Symbole sind pink, wenn l vokalisiert wurde. Hier wird wieder mit helleren und dunkleren Tönen unterschieden, ob es sich um einen ai -Diphthong oder einen ei / öi -Diphthong handelt. Neben der Länge des vorausgehenden Vokals wird durch ein ZZ ebenfalls ein (leicht) gerundetes l gekennzeichnet. In diesem Fall stehen zwei rote Punkte über dem Grundsymbol. Teilräume Im Großteil des USG wird l als lateraler Dental realisiert. Auch in Karte 88 wird von Nordwestböhmen über den gesamten nördlichen Teil des USG bis zum Kuhländchen hin, den Schönhengst eingeschlossen, l ungerundet gesprochen. Ebenso findet man in diesem Gebiet verstärkt vorausgehendes a. Vor allem in Westböhmen und in der Iglauer SI, selten in Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen, trifft man auf gerundete Aussprache von l. Im nord-östlichen Teil des USG, also in Nordmähren-Schlesien, in der Olmützer SI und im Schönhengst wird l häufiger auch laminal, velarisiert und palatalisiert gesprochen. l entfällt vor allem, wie auch in den anderen Karten zu l, im Gratzener Bergland und in Südmähren/ Südostböhmen. In Südmähren/ Südostböhmen erscheint simultane Aussprache von Vokal und l. Vokalisiertes l ist überwiegend in Südböhmen sowie in wenigen Orten Nordmähren-Schlesiens erhoben worden. In der Iglauer SI trifft man auf die verschiedensten Aussprachevarianten. Neben l-Ausfall ist simultane Aussprache von Vokal und l belegt genauso wie das Vorkommen von ungerundeten lateralen Dentalen, laminalem und velarisiertem l. Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-32, H-24, P-6 und C-3 stammen von Gp. I, die in L-11, C-1, B-27 und B-30 von Gp. II. Die Belege in L-14 (Zweitbeleg) und K-13 stammen von Gp. III. 170 Karte 88 Mhd. l in der Auslautkonsonanz lt Frage 125.07: Geld mhd. gelt Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 170 24.08.2016 08: 04: 08 Á Á Á Á Á " q q : " " " " / / / " / " / " " " / " " 0 " " " " " " / / " / / / / / / " " " " q q q q q µ ± q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q : q q q % q q ± q q q q q q q K q q q q $ q q K q $ $ q µ q $ q q ± q q $ $ q q q $ q $ $ q q q q $ $ % q $ q $ % q q $ $ q $ q q q q $ q q q K q q q q µ q q q q q q q q q q K q q q q q q q q q ± q q q q q q K q $ K q q q q q : $ $ q $ q q q $ $ q $ $ q q q K q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q $ q q q q µ q q % K q q q q $ K K q q q q q q q q q K q q q q q q K q q q : 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Der Beleg in K-28 kam erst auf Nachfragen des Explorators. Der Beleg in P-7 kam auf Nachfrage durch den Explorator und wurde außerdem vom Explorator suggeriert. Der Beleg in T-31 ist korrigiert. In B-3 wurde die Transkription von AB kartiert. Beim Beleg in L-7 war sich der Explorator seiner Transkription nicht sicher. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 75: Geld. SNOB, Band 1, Karte 79: Geld. 171 Legende GZ lila: entfallenes l + Stammvokal e/ ö GZ pink: l vok. + Stammvokal e/ ö GZ hellpink: l vok. + Stammvokal nicht e/ ö GZ blau: l realisiert + Stammvokal e/ ö GZ hellblau: l realisiert + Stammvokal nicht e/ ö GZ grün: simultane Aussprache von Vokal e/ ö und l q l entf. : l vok.: i , i5 und iG q l bis l) auch l5 , l( , lð , lG & lô $ lõ K lÞ und l~ % lÓ ! L ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen C oben: (leicht) gerundetes l 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 171 24.08.2016 08: 04: 13 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á '/ , q ' ' ' ' ' / ' ' ' / '' ' '/ / / '/ / ' / / / / / / ' / / / / / / '/ / / '/ / / ' / / '/ / ' ' ' '' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' / ' / / '' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' '' ' ' ' ' ' ' / ' ' '/ '/ '/ '/ ' '/ ' '/ ' ' ' '/ '/ ' ' ' ' ' ' ' ' ' '/ / / '/ / ' '/ '/ '/ / / '/ / / / / ' / ' ' ' / q q q q : q q : q q ± q q q ± : q q q q ± q q q q & q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ $ q q q q q q $ ± q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q ! q q q q q : q q q q q q q q $ ! q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q K q q q q q µ q q q µ q q q ± q q K µ q q µ µ q q ± q q $ q q q $ µ q q q q q $ q K q µ q µ µ q µ q q q µ q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. l im Auslaut nach kurzem i wurde am Wort «viel» untersucht und ist im gesamten USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur an neun Orten. An sechs Orten wurden andere Lemmata genannt: K-51 «ein Haufen», E-9 «etwas», E-27 «ein Schuber», C-8 und C-21 «etliches», C-33 ma4 = i5 nE . Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel mit vorgegebenem Anlautkontext im Satz Er hat ihm viel gegeben abgefragt. Farb- und Symbolvergabe In Karte 89 wurde zusätzlich die Realisierung des vorausgehenden Stammvokals mithilfe verschiedener Farbabstufungen markiert. Die Symbole stehen für verschiedene l-Realisierungen. Blaue, hellblaue und hellgrüne Symbole stehen bei l-Realisierung und kennzeichnen vorausgehendes i/ ü bzw. vorausgehenden Diphthong bzw. einen vorausgehenden Monophthong, der nicht i/ ü ist. Außerdem wird durch einen roten Bogen als ZZ über dem Grundzeichen dargestellt, ob es sich um einen kurzen Vokal handelt, der dem l vorausgeht. Tragen die Symbole die Farbe grün, hat die Gp. Vokal und l simultan ausgesprochen. In diesen Fällen findet man nur den Stammvokal ü, so dass hier keine Farbnuancen unterschieden werden müssen. An zwei Erhebungsorten ist vorausgehendes i als Diphthong realisiert. Diese Orte wurden aber mit Á versehen und werden gesondert aufgelistet. Fünf Mal (K-4, K-3, K-53, P-14, P-19) entfällt der Vokal, diese Fälle werden auch als simultane Aussprache von Vokal und l verzeichnet. Ein lilafarbenes senkrechtes Strichsymbol bedeutet l-Ausfall. Auch in diesem Fall ist der Stammvokal durchgehend ü/ i. Die Symbole sind pink, wenn l vokalisiert wurde und der Stammvokal i oder ü ist. Wenn der Stammvokal nicht durch i/ ü realisiert ist, sind die Symbole in einer helleren Nuance. Mit unterschiedlichen Balkensymbolen werden verschiedene Vokale dargestellt. Neben der Kürze des vorausgehenden Vokals wird durch ein ZZ ebenfalls ein (leicht) gerundetes l gekennzeichnet. In diesem Fall stehen zwei rote Punkte über dem Grundsymbol. Teilräume Die Auswertung der Belege zeigt eine fast flächendeckende einheitliche Realisierung von l als ungerundeten lateralen Dental mit vorausgehendem i/ ü-Monophthong. Man findet diese Realisierung im ganzen USG, aber vor allem in einem Bereich von Nordwestböhmen bis zum Adlergebirge wird l fast ausschließlich so realisiert. In Nordmähren- Schlesien und im Schönhengst triftt man zwar auch auf eine solche Realisierung, das Bild, das sich dort zeigt, ist aber bei Weitem nicht mehr so einheitlich wie in der gesamten Nordhälfte des USG. Zum einen wird hier der vorausgehende Vokal auch als e oder u oder Diphthong gesprochen, zum anderen sind in diesen Gebieten auch l-Vokalisierung und l-Ausfall notiert. An einigen Orten ist l außerdem velarisiert oder palatalisiert. In M-17 erscheint l als w. l entfällt vor allem im Gratzener Bergland und in Südmähren/ Südostböhmen. Vereinzelt ist es in der Iglauer SI nicht realisiert, wobei auch in diesen Gebieten alle möglichen Realisierungsvarianten anzutreffen sind, nämlich vor allem l-Vokalisierung in Südböhmen und simultane Aussprache von Vokal und l in Südmähren/ Südostböhmen. Simultane Aussprache von l und Vokal trifft man gebietsbildend in Westböhmen an. Hier wird l fast durchgehend gerundet gesprochen. 172 Karte 89 Mhd. l im Auslaut nach KV Frage 250.5: viel mhd. vil Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 172 24.08.2016 08: 04: 17 Á Á Á Á Á Á '/ q '/ ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' '/ ' '' ' ' ' '/ '/ '/ ' ' '/ / '/ '/ / ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q b q q q q q q q q q K q q q q ± q q K q q q q µ q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ q q q q q K q q q q q q q q q q q q q q q q K q q µ q q q q q : q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ µ q µ q q q q q q q µ q q q % q q q µ q b q q q q q q q q K q q q q q q q q q q q q q q q µ K q q q % 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-32, K-53, C-3 und B-26 stammen die Belege von Gp. I, in U-7, C-1 und B-30 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. Der Beleg in C-10 wurde vom Explorator suggeriert, der in H-11 nur zum Teil. Der Beleg in U-58 wurde vom Explorator extorquiert. Der Beleg in K-17 kam auf telefonische Nachfrage des Explorators. Der Beleg in M-54 ist von der Gp. korrigiert. In B-24 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In C-23 und C-34 ist der Vokal diphthongisch realisiert: vüi©l . Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 98: viele. SNiB, Band 3, Karte 9: viel. SNOB, Band 1, Karte 131: viel. SAO, Band I, Karte 181: viel, Stiel, spielen. Gütter, Karte 6: Holz, viel. SAT, Band 1, Karte 33: viel. 173 Legende GZ lila: entfallenes l GZ pink: vokalisiertes l + Stammvokal i/ ü GZ hellpink: vokalisiertes l + Stammvokal nicht i/ ü GZ blau: l realisiert + Stammvokal i/ ü GZ hellblau: l realisiert + vorausgehender Diphthong GZ grün: simultane Aussprache von l und Stammvokal i/ ü GZ hellgrün: l realisiert + Stammvokal nicht i/ ü q l entf. b l vok.: e5 und e5 ( : l vok.: i , i5 , iG , i" q l auch l5 und lð " l5 ) bis l5 = auch lð ) und lð = $ lõ & lô K l~ % lÓ ! L , ¦ q w ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz C oben: l (leicht) gerundet Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 173 24.08.2016 08: 04: 22 Á Á Á Á Á Á Á " % q " " / " " " " 0 / / / / 0 " / " 0 0 / " 0 0 0 0 0 0 0 " / 0 0 0 / 0 / 0 0 0 " " " " " " " " "" " / / / / 0 0 0 / 0 / / / 0 0 / / 0 " 0 " 0 ± q q q ± q q ± q q q q ± q ± q ± q q q ± q ± ± q q q ± q q : q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ $ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q ± q q q q q q q q q q q q q q K q q q q q " q K q q q q q q q q q q q q ± ! ± q ± q q q q ± q q q & q q q q q µ q q q b q q q ± q q q q q q q q ± q q q ± q q ± q ± q q q q q ± q q q ± q b q q q ± q q q q q q q q q q q q q q ± q ± q q q ± q ± q q q µ q q q q q q q q q q K µ q q µ , q q ± q q q q q ± q µ q ± q $ µ $ q K q q ± µ µ q q ± q ± $ ± ± 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. l im Auslaut nach KV wurde am Wort «will» untersucht und wurde im Satz Ich will auch eine Banane abgefragt. Das Belegwort kann nicht flächendeckend dargestellt werden, da vor allem im bairischen Raum, aber auch vereinzelt im Ostfränkischen und Ostmitteldeutschen auf die Lex-eme «möchte» und «mag» ausgewichen wurde. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Farb- und Symbolvergabe In Karte 90 wurde zusätzlich die Realisierung des vorausgehenden Stammvokals mithilfe verschiedener Farbabstufungen markiert. Die Symbole stehen für verschiedene l-Realisierungen. Blaue, hellblaue und hellgrüne Symbole stehen bei l-Realisierung und kennzeichnen vorausgehendes i/ ü bzw. vorausgehenden Diphthong bzw. einen vorausgehenden Monophthong, der nicht i/ ü ist. Außerdem wird durch ein rotes Strichsymbol als ZZ über dem Grundzeichen dargestellt, ob dem l ein langer Vokal vorausgeht. Tragen die Symbole die Farbe grün, hat die Gp. Vokal und l simultan ausgesprochen. In diesen Fällen findet man nur den Stammvokal ü, so dass hier keine Farbnuancen unterschieden werden müssen. Auch Fälle mit Vokalausfall werden als simultane Aussprache von Vokal und l verzeichnet. Ein lilafarbenes senkrechtes Strichsymbol bedeutet l-Ausfall. Dunkles Lila steht für Realisierung des Stammvokals als i oder ü, helleres Lila, wenn der Stammvokal nicht i/ ü lautet. Die Symbole sind pink, wenn l vokalisiert wurde. In diesem Fall werden die verschiedenen durch die Vokalisierung entstandenen Diphthonge durch unterschiedliche Balkensymbole dargestellt. Neben der Länge des vorausgehenden Vokals wird durch ein ZZ (leicht) gerundetes l gekennzeichnet. In diesem Fall stehen zwei rote Punkte über dem Grundsymbol. Teilräume Im Großteil des USG wird auslautendes l in «will» mit lateralem Dental und vorausgehendem i/ ü realisiert. Vor allem in der Nordhälfte findet man überwiegend ungerundetes l mit vorausgehendem kurzen i bzw. ü. Andere Gebietsbildungen lassen sich nur ansatzweise erkennen. So entfällt in fast ganz Südmähren auslautendes l und der vorausgehende Vokal ist ein langes i oder ü. Ansonsten findet man l-Ausfall noch im Gratzener Bergland, einmal in Westböhmen (K-31), in einem kleinen Gebiet von acht Erhebungsorten in Nordböhmen, in der Iglauer SI, im Schönhengst und einmal in Nordmähren-Schlesien (T-11). Wenn l ausfällt, wird der Vokal fast ausschließlich als langes i bzw. ü realisiert. In wenigen Fällen ist der Vokal kurz: B-12, B-18, B-20, B-19, T-11, U-10, U-16, C-17, C-30, C-24. Nur dreimal, in B-13, U-19 und L-13, ist der Vokal nicht i/ ü, sondern e und a. Auch im Falle der simultanen Realisierung von Vokal und nachfolgendem l lassen sich kleinere Gebiete beschreiben. Ein größeres befindet sich in Westböhmen (Ascher Ländchen und entlang der Eger) mit sechszehn Erhebungsorten. Ausläufer davon reichen bis in den Böhmerwald hinein. Vereinzelt werden Vokal und l auch in der Iglauer SI (J-6), in der Wischauer SI (B-3)und im Schluckenauer Winkel (U-3) simultan ausgeprochen. In fast allen Fällen ist dann das l auch gerundet. Vokalisiertes l findet man hingegen fast ausschließlich im Schönhengst, wo aus Vokal + auslautendem l in «will» ein ei - oder ai -Diphthong ent- 174 Karte 90 Mhd. l im Auslaut im Modalverb Frage 91.11: will mhd. wil Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 174 24.08.2016 08: 04: 26 Á Á Á Á 0 q " " " " " / / / / " / " " " " " " " " " " " / " / q q q q q ± q q q q q ± q ± q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q ± q q q q q ± q & q q ± q ± q q q q ± q q q q q µ q K q q q q q q q q q q ± q ± ± q q & q q q & & q q q q & q ± & & & &q q ± & q & q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ ± ± q ± q ± q q q q q q q q ± q q q q q q ± ! q q ! q q q q q : q q q q q q q q q q q ± q ± q K ± " q q µ ± q µ µ q q q q q , µ q q q q ± q q µ K q q K q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B standen ist. Auch in Nordmähren-Schlesien wird l vokalisiert, hier vor allem zu einem üi -Diphthong (M-38), öi -Diphthong (T-24) oder auch in den benachbarten Erhebungsorten M-11 und M-15 zu einem io -Diphthong. In Nordböhmen wird ebenso in zwei benachbarten Erhebungsorten (U-12, U-18) l vokalisiert; hier zu einem ie -Diphthong. In Westböhmen (K-11) ist vokalisiertes l Einzelbeleg. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-19, L-32, H-32, K-13, P-6 und B-14 stammen sie von Gp. I. Der Beleg in B-17 stammt von Gp. II. Der Beleg in P-33 wurde vom Explorator suggeriert. In U-12 war sich der Explorator bei seiner Transkription nicht ganz sicher. 175 Legende GZ lila: entfallenes l + Stammvokal i/ ü GZ helllila: entfallenes l + Stammvokal nicht i/ ü GZ pink: vokalisiertes l GZ blau: l realisiert + Stammvokal i/ ü GZ hellblau: l realisiert + vorausgehender Diphthong GZ grün: simultane Aussprache von Vokal und l GZ hellgrün: l realisiert + Stammvokal nicht i/ ü q l entf. & l vok.: i5 : e5i5 , e=i5 , e5 =i5 , a4i , l vok.: i5 : öi5 : l vok.: i5 , iG und e4 : üiG und ü5e4 b l vok.: E : i=E ! l vok.: o% : iGo% q l bis l5 auch lG , lß , lK , lð , l4 " l= und ll auch l5 = & lô $ lõ % lÓ K lÞ bis l~ ! L , ¦ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang C oben: l (leicht) gerundet Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 175 24.08.2016 08: 04: 31 Á Á Á Á Á Á Á Á Á '/ '/ ' / , q , q " q , ' / ' ' / ' / ' / '/ / ' '/ '/ ' '/ '/ / '/ / '/ '/ '/ '/ '/ '/ '/ '/ '/ ' '/ / ' '/ '/ '/ ' '/ '/ / / ' '' ' ' '' ' ' ' '/ '/ '/ '/ '/ '/ '/ ' '/ ' '/ '/ / ' ' ' ' '/ / / '/ '/ / '/ / '/ '/ ' / '/ / '/ '/ / / ' '/ / q q q " , q q , q q q q q , : q q , q q q q K q q & & q $ q q q q & q q q q q q q q q q q q q q q q $ & q q q q q q $ q q q q & µ " q q q q q q q q q q q µ " µ q q q q q q q q q " q q q q q q q q q q q q q K q K q q " q q q q q ! q q q q q , q q q q q q q q q q & K q q q q µ q q q q q K q q q K q µ " $ K q % q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q & " " q q q , & q q q q q q q µ q µ q q q K q q K q q µ q q q q q q K q q q K q q q µ µ q q q q q q q q q $ µ q q q q " & q q q µ ± µ µ q $ q , b $ q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. l im Auslaut nach kurzem e wurde am Substantiv «Mehl» untersucht und ist im gesamten USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur an einem Ort. Dort hat die Gp. überhaupt keine Auskunft gegeben. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenem Anlautkontext abgefragt. In einigen Fällen nannten die Gps. das Belegwort aber mit vorausgehendem Artikel. Symbol- und Farbvergabe In Karte 91 wurde auf die Darstellung der Vokalqualität fast vollständig verzichtet, da diese in ADT, Band II, Karte 74 eingehend besprochen wird. Daher wird neben dem Konsonanten l nur gekennzeichnet, ob es sich beim vorausgehenden Vokal um einen kurzen oder langen Monophthong bzw. Diphthong handelt. Ist das l in «Mehl» als eine l-Variante realisiert sind die Symbole in Blautönen gehalten. Haben die Symbole eine dunklere blaue Farbe, bedeutet das: l als l-Variante realisiert mit vorausgehendem Monophthong. Hellblaue Symbole kennzeichnen einen vorausgehenden Diphthong. Außerdem wird durch einen Bogen als ZZ über dem Grundzeichen dargestellt, ob dem l ein kurzer Vokal vorausgeht. Tragen die Symbole die Farbe grün, hat die Gewährsperson den Vokal und l simultan ausgesprochen. In diesen Fällen findet man bis auf eine Ausnahme nur Monophthonge, deswegen wurde hier keine Farbnuancierung zur Unterscheidung verwendet (siehe Á ). Ein lilafarbenes senkrechtes Strichsymbol bedeutet l-Ausfall. Hier ist der Vokal fast immer als langes ö gesprochen, bis auf zwei Ausnahmen mit langem e. Die Symbole sind pink, wenn l vokalisiert wurde. In diesem Fall werden die verschiedenen durch die Vokalisierung entstandenen Diphthong-Typen durch unterschiedliche Balkensymbole dargestellt. Neben der Länge des vorausgehenden Vokals durch ein Kreuz unter dem Grundsymbol wird durch ein ZZ ebenfalls ein (leicht) gerundetes l gekennzeichnet. In diesem Fall stehen zwei rote Punkte über dem Grundsymbol. Teilräume Die Auswertung der Belege zeigt kein ganz so einheitliches Bild wie die Karten 90 und 92, wo l im Auslaut nach KV i behandelt wurde. Auch bei diesem Belegwort lässt sich im Norden des USG fast durchgehend eine Realisierung von l nach KV e im Auslaut als ungerundeter lateraler Dental feststellen, jedoch sind die restlichen Gebiete im USG nicht ganz so einheitlich strukturiert. Man findet diese Realisierung zwar über das ganze USG verteilt, hauptsächlich in einem Bereich von Nordwestböhmen bis zum Adlergebirge. In Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst triftt man auf eine solche Realisierung, hier wird jedoch l vermehrt auch palatalisiert oder velarisiert gesprochen. Daneben finden sich vereinzelt Erhebungsorte mit l-Vokalisierung oder l-Ausfall. In M-17 (wie auch schon in Karte 94: «viel» beobachtet) erscheint w im Auslaut. Dies lässt sich durch die deklinierte Form melwes erklären. l ist also im deklinierten Wort entfallen. l entfällt vor allem im Gratzener Bergland und in Südmähren/ Südostböhmen, wobei im Gratzener Bergland auch l-Vokalisierungen vorkommen und in Südmähren/ Südostböhmen die simultane Aussprache von Vokal 176 Karte 91 Mhd. l im Auslaut im Substantiv Frage 186.8: Mehl mhd. mel (dekl. melwes) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 176 24.08.2016 08: 04: 36 Á Á Á Á ' q K q ' ' '/ '/ '/ / ' / / / / / / ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q : q % q q q q q q q % q q q q K K q K q K q q K q q K q µ q q q q q q K K q q q q K q q q q q q q q q % q q q q q q q q q q q q q q q q & q q q q q q " q q q q " & q q q q " K q q q q " " q q q q " " q q q q ! q q K q q q q q q q q q q q q $ q $ q q q q q q K q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q q % q q q µ q q % K q q q q q q K q q q q q q q % q q q q K q q µ q q q q : 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B und l recht häufig auftritt. Die Brünner SI ist hier jedoch nicht mit einzuschließen, denn dort erscheint nur die Realisierung von l als ungerundeter lateraler Dental. In der Iglauer SI trifft man auf die verschiedensten Aussprachevarianten. Neben l-Ausfall ist auch die simultane Aussprache von Vokal und l belegt genauso wie das Vorkommen von ungerundeten lateralen Dentalen. Sehr gemischt ist auch die Aussprache in Südböhmen. Hier findet man neben der überall belegten Aussprache von l als ungerundeten lateralen Dental simultane Aussprache von Vokal und l, vokalisiertes l und l-Ausfall. Westböhmen zeigt sich als einheitliches Gebiet, in dem l vor allem gerundet nach KV erscheint, wobei hier l oft auch als interdentales oder laminales l auftritt. Á In U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-19, L-32, K-13, K-53 und C-3 stammen sie von Gp. I, in B-16 und B-21 von Gp. II. Der Beleg in T-18 wurde vom Explorator suggeriert. Beim Zweitbeleg in K-7 und C-34 (Erstbeleg) war sich der Explorator bei der Transkription unsicher. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 74: Mehl. SAO, Band I, Karte 92: Mehl, gelb. 177 Legende GZ lila: entfallenes l GZ pink: vokalisiertes l GZ grün: simultane Aussprache von Vokal und l GZ blau: realisiertes l + vorausgehender Monophthong GZ hellblau: realisiertes l + vorausgehender Diphthong q l entf. , l vok.: iG ( , i5 , i5 " : o=i5 , ö5 2 =i2 : l vok.: iG ( , i5 , i" : a=iG ( , a4 )i5 , A=i5 b l vok.: A : e5 =A ! l vok.: Èo% : aÈo% q l bis l= auch lð , l5 , lK , lø " l) bis l5 = auch lð ) & lô bis lô ) auch lô ð $ lõ und lõ G % lø Ó und lÓ K l~ und lÞ auch lÞ ) , ¦ ! L q w ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz C oben: (leicht) gerundetes l Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 177 24.08.2016 08: 04: 42 Á Á Á Á Á Á Á Á " / " " / q & q q q q " " " " " " " / " " " " " / / 0 / 0 0 0 0 / / " 0 0 0 / 0 0 " " 0 0 0 0 0 / 0 0 / / 0 " " " 0 0 " " " " " " " " " / / / / / / / / 0 " " 0 0 " / 0 / / 0 0 / 0 0 / 0 " " 0 / q q q q : q q : q q q q q q q q q q q q q q q q $ & q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ $ q q q q q q $ q q q q q q q q & q & q q q q & q q µ q µ q q q q q q q q " q q q q q q q q K q q q q q & q K q q q q q q q q q q q q q q : " q q q q q q $ q K q q q q q q µ q q q " " q q q q " q µ q $ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ q q q q q q q q q q , q q q q µ q µ q q q q q q K q q µ q " q q q q K " " K K q q q µ µ q q q q q q q q q q µ q q q q µ $ q q q µ q µ µ q q q : q $ q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. ll im Inlaut nach e wurde am Wort «April» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur in E-16. Dort wurde der April von der Gp. als a4m=e5Ad.s bezeichnet. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Ein lilafarbenes Strichsymbol heißt l-Ausfall. Pinkfarbene Symbole markieren l-Vokalisierung. Da l nur zu offenem i vokalisiert wird, konnte hier auf eine Darstellung der unterschiedlichen durch l- Vokalisierung entstandenen Diphthonge verzichtet werden. Tragen die Symbole die Farbe grün, hat die Gewährsperson den vorausgehenden Vokal und l simultan ausgesprochen oder der Vokal vor l entfällt (nur in P-14). Blaue Symbole stehen für realisiertes l mit vorausgehendem Monophthong. Durch verschiedene Quadratsymbole wird die Realisierung von l genauer beschrieben. Für das Belegwort «April» gibt es keine Realisierung von vorausgehendem Vokal als Diphthong, weshalb hier keine weitere blaue Farbnuance nötig ist. Ist der dem l vorausgehende Monophthong lang, wird das durch einen roten waagrechten Strich über dem Grundsymbol dargestellt. Zwei Punkte befinden sich über dem Grundsymbol, wenn der untersuchte Konsonant (leicht) gerundet gesprochen wird. Teilräume Das Kartenbild zu «April» ist relativ übersichtlich. So findet man, wie in anderen l-Karten auch, eine Realisierung von l als ungerundeten lateralen Dental von Nordwestböhmen über Nordböhmen, das Riesen- und Adlergebirge bis nach Nordmähren-Schlesien, den Schönhengst eingeschlossen. In Nordwestböhmen und Nordböhmen findet sich neben ungerundeten lateralen Dentalen auch interdentale, laminale und velarisierte l-Aussprache. Die Iglauer SI zeigt sich einheitlicher: Ungerundete laterale Dentale (nur in J-8 gerundet) meist mit vorausgehendem LV erscheinen neben Ausfall von auslautendem l. Fällt das l aus, steht immer LV. In Südmähren/ Südostböhmen überwiegt eindeutig ausfallendes l und bei langem ü. Die Brünner SI spricht l bis auf einmal als ungerundeten lateralen Dental. In den drei Orten der Wischauer SI findet man drei unterschiedliche Realisierungen von l: Neben einem ungerundeten lateralen Dental steht interdentales l, außerdem dentales l, das simultan mit dem vorausgehenden Vokal gesprochen wurde. Auch Südböhmen zeigt ein uneinheitliches Bild. So findet man vor allem im Gratzener Bergland l-Ausfall, im restlichen Südböhmen daneben auch vokalisiertes l, simultane Aussprache von Vokal und Konsonant, aber auch ungerundete laterale Dentale, interdentales und dentales l. In Westböhmen erscheint fast ausschließlich gerundetes l und ebenso simultane Aussprache von Vokal und l. In Karte 52 wird der bilabiale Plosiv besprochen. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-32, K-32 und L-25 stammen die Belege von Gp. I. Der Beleg in C-17 stammt von Gp. II, der in K-13 von Gp. III. In B-26 und B-27 stammen die Zweitbelege jeweils von Gp. II. In L-14 stammt der Zweitbeleg von der dritten Gp. 178 Karte 92 Mhd. ll im Inlaut nach KV Frage 152.12: April mhd. aberëlle Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 178 24.08.2016 08: 04: 47 Á Á Á Á Á " q q " " " " " " " "" " " " " " / " " " " " " " " " " " " " " " / " " " " " " " " " " " " " " q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ " q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q : q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ q q q q q K q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Der Beleg in C-26 wurde von AB transkribiert. In T-10 steht der Beleg im Dativ. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 42: April. 179 Legende GZ lila: entfallenes l GZ pink: l vokalisiert GZ blau: l realisiert GZ grün: Vokal und l simultan gesprochen q l entf. : l vok.: i5 , i5 ^ ) : e5i5 , ei5 , ö=i5 , u\i5 , ü\i5 q l( bis l auch lð , lK , l , l5 , lø " l) und l= & lô ^ und lô $ lõ und lõ = auch lõ G und lõ K = % lÓ K lÞ bis l~ , ¦ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen C oben: (leicht) gerundetes l 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 179 24.08.2016 08: 04: 51 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y " q q q Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y " " " " " " " " " " / " " " / " " " / / / / " " " / / / / / / / " 0 / / / / / / " / / / / / 0 / / " 0" / " " / " " " " / / / / / / / / / " " / / / / / 0 / / / / / / " / / " 0 " / : q q : : : q : q : q q q : : : q q q q q q q q $ & % & q q q q q & q & q q q q q " q q q q q q q q $ $ q q q q q q % q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q K q q q q q q q q q q q q " K q q q q q & " K K q q q µ q q " q q q q q q : q q q q q q q q q K & q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q K q q q q q q q q K q q q q q q q q q q q q " q q q " q q " q q , K q q q µ % µ q K K K q q q q K µ q q q q q q K q q q K µ q " µ q q q q q q q q q % % µ q q q q " $ q K q µ q µ µ : q q : q $ q " 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. ll zwischenvokalisch nach KV wurde am Wort «Hölle» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur an einem Ort (T-18). Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Allerdings ergab die Abfrage vielerorts einen Dativbeleg «in der Hölle» bzw. Akkusativbeleg «in die Hölle». Diese Orte sind alle am Ende des Kommentars aufgelistet. Auf eine Markierung mittels Á wurde aber aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Symbol- und Farbvergabe Ein lilafarbenes senkrechtes Strichsymbol heißt l-Ausfall. Pinkfarbene Symbole kennzeichnen l-Vokal-isierung. Mit unterschiedlichen Balkensymbolen wird markiert zu welchem Vokal l vokalisiert. Tragen die Symbole die Farbe grün, hat die Gewährsperson den Vokal und l simultan ausgesprochen. Im Fall von simultaner Aussprache wird der vorausgehende Vokal nur in B-21 als langer Diphthong realisiert. Ansonsten wurde der Vokal als Monophthong gesprochen, deswegen wurde für die Karte im Fall von simultaner Aussprache auf eine Farbnuancierung verzichtet. Blaue Symbole stehen für realisiertes l mit vorausgehendem Monophthong. Wird der dem l vorausgehende Vokal als Diphthong gesprochen, sind die Symbole hellblau. Bei langem vorausgehenden Monophthong oder Diphthong steht über dem Grundsymbol ein roter waagrechter Strich. Zwei Punkte befinden sich über dem Grundsymbol, wenn der untersuchte Konsonant (leicht) gerundet gesprochen wird. Die beiden Zusatzzeichen können natürlich auch in Kombination auftreten. Durch unterschiedliche Quadrate werden die verschiedenen Realisierungen von l genauer beschrieben. Mit einem ZZ unter dem Grundsymbol wird gekennzeichnet, ob das auslautende e in «Hölle» realisiert ist. Bei fehlendem e im Auslaut steht ein rotes Kreuz unter dem Grundsymbol. Teilräume Auch für l zwischenvokalisch nach KV bestätigt sich das Kartenbild für l aus den anderen l-Karten. So findet man beginnend in Nordwestböhmen über Nordböhmen, das Riesen- und Adlergebirge bis nach Nordmähren-Schlesien, der Schönhengst eingeschlossen, fast ausschließlich ungerundete laterale Dentale neben vereinzelten laminalen, palatalen und velaren l-Realisierungen. Dort wird der vorausgehende Vokal meist als kurzer Monophthong gesprochen. Nur an fünf Orten in Nordmähren-Schlesien wird das l nicht realisiert bzw. vokalisiert. l-Ausfall findet sich fast nur im Süden, wobei man dort auch noch andere Realisierungsvarianten von l zwischenvokalisch antrifft: In Südmähren und der Iglauer SI neben l-Ausfall vor allem simultane Aussprache von Vokal und gerundetem Lateral, in Südböhmen zu offenem i vokalisiertes l. Im Westen findet man wieder fast ausschließlich gerundetes l, wobei l hier sowohl als lateraler Dental als auch interdental, laminal, palatal, velar und retroflex vorkommt. Mit dem Vokal simultan gesprochenes l tritt vereinzelt auf sowie an zwei Erhebungsorten auch ausgefallenes l. Wenn l entfällt, wird auslautendes e nicht realisiert. Fast immer wird in diesem Fall der vorausgehende Monophthong lang gesprochen. Was den Vokal betrifft, teilt sich das USG in zwei Gebiete: Im Süden und vereinzelt noch im Westen findet man fast ausschließlich lange Monophthonge, in den anderen Gebieten dagegen bis auf sehr wenige Ausnahmen kurze Monophthonge. 180 Karte 93 Mhd. ll zwischenvokalisch nach KV Frage 134.12: Hölle mhd. helle Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 180 24.08.2016 08: 04: 56 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y Y 0 " q q q q q Y Y YY YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y YY Y YYY Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y YY YYY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y / " " " " " " / " / " " " " " " " 0 " " " " " " " " " " / " " 0 " 0 " " q q q q q µ q q q q " q " q q q q q q q q q µ " q q q q q q q " q q q q q q q q q q q q q q % q ± h q K q q q q q q q q K $ K q q q " q q q $ q µ q q q q " q K K q q q q K q K % q q q " q q q q $ q q q q q $ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q " q $ q q q q q K q q % q q " q q q q q q q q q q ! q q K q q q q q : q q q q q q q q q q q q q $ q K q q q q µ " q µ q q q q q q q µ q q K q q q K µ q q q K q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q % 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Vom Ausfall des auslautenden e ist der Großteil des USG betroffen. Nur in Nordböhmen, in einem Teil des Riesengebirges, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge und im grenznahen Teil von Nordmähren-Schlesien bleibt e im Auslaut erhalten. Erwähnenswert erscheint die Aussprache in T-19 (Nordmähren-Schlesien). Hier ist eine Form mit Hiat notiert, l ist also inlautend entfallen, aber auslautendes e bleibt erhalten: hö=|e5 . Ein Einzelbeleg findet sich auch in M-11 (Nordmähren-Schlesien), wo l zu offenem o vokalisiert wurde: he5Èo% . Á Die Belege in U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In U-4, L-32, K-53 und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in P-6, C-6 (Zweitbeleg), B-13, C-16, B-16, B-26 und B-27 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. In B-14 stammen die Belege von Gp. III und Gp. II. Der Beleg in B-30 wurde vom Explorator suggeriert. Die Belege in K-1, T-17, E-17 und P-33 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. Der Erstbeleg in M-51 kam zögernd, ebenfalls der Beleg in E-7. Der Beleg in U-65 kam sehr zögernd und ist höchstwahrscheinlich unvollständig. Belege im Dativ oder Akkusativ: L-2, U-9, U-13, L-9, L-10, L-12, L-26, L-36, H-2, H-3, H-4, L-38, H-8, H-11, H-12, H-13, H-15, U-36, H-16, H-19, H-21, H-28, U-47, U-48, H-17, H-26, H-27, K-1, U-54, U-55, U-58, U-59, H-29, H-31, K-4, K-19, H-37, M-11, E-4, E-7, P-12, P-23, C-8, C-10, C-16, C-21. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 38: Hölle u. Pelz. SNiB, Band 3, Karte 43: Hölle. SAO, Band I, Karte 113: Pelz, stellen, Hölle. 181 Legende GZ lila: entfallenes l GZ pink: l vokalisiert GZ blau: l-Realisierung bei vorausgehendem Monophthong GZ hellblau: l-Realisierung bei vorausgehendem Diphthong GZ grün: simultane Aussprache von Vokal und l q l entf. h Hiat: z. B. hö=|e5 ( : l vok.: i5 , iG , i= , i , ü5 : o%iG , e5 =i5 , ö5i5 , e5 =i5 , öi5 , ü=i , ö5 =i5 , üi5 , ö5 )ü5 ! l vok.: Èo% : e5Èo5 q l( bis l auch lð , l , lø , l5 , lG , lë , l5 " l) bis l= auch lð = und l5 = & lô ^ und lô lô ) $ lõ und lõ = auch lõ G % lÓ K l~ und lÞ , ¦( ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen C oben: l (leicht) gerundet 6 oben: vorausgehender Vokal lang E unten: auslautendes e entfällt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 181 24.08.2016 08: 05: 01 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á & q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q & q q , & q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q " " , q q # " q q µ q µ q q " q q q q q q q q " q q q q , : : , , , & & , & & : q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! , " " ! ! q q q & q µ q q q q q q , q q , , µ q & & , , & q & & & q q q q q q q q q q q q q q q q q & q q q q , q q q q q q q q q " q q q µ , , , , q q q q q µ q , , q , , q q q q q µ q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q µ q q q q q q µ µ q q q q q q , µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. r im Anlaut vor LV wurde am Wort «Rohr» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden, der Beleg Wort fehlt steht nur an drei Orten. Zweimal wurde das Wort von der Gp. gar nicht genannt. In E-5 bezeichnet die Gp. «Rohr» als dru5b.ga4 . Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. In einigen Fällen nannten die Gp. das Belegwort aber mit vorausgehendem Artikel. Symbol- und Farbvergabe Da bei diesem Belegwort der anlautende Konsonant untersucht wird, findet der im Wort enthaltene Vokal keine besondere Beachtung und die Karte ist somit in der Farbe blau gehalten. Das neutrale r wird durch ein liegendes Strichsymbol dargestellt, weitere r-Varianten (retroflex, amerikanisch, britisch) durch Balkensymbole. Drei Aussprachevarianten werden zu den Frikativen gerechnet oder kommen den Frikativlauten sehr nah und werden deshalb auf der Karte mit ovalen Kreissymbolen wiedergegeben. Teilräume Im Großteil des USG wird r im Anlaut im Belegwort «Rohr» als geschlagener, dentaler Vibrant realisiert. Retroflexes r findet man ausschließlich in Nordböhmen, das sogenannte amerikanische r an drei Orten im Schluckenauer Winkel sowie in T-19, und die britische Variante an zwei benachbarten Orten im Adlergebirge. Ein Teil von Nordwestböhmen und der westlichste Teil von Nordböhmen bilden ein kleines Gebiet, in dem anlautendes r als velarer Frikativ oder uvularer stimmhafter Vibrant, vereinzelt auch als uvularer stimmhafter Frikativ realisiert wird. Nur an wenigen anderen Orten verteilt über das gesamte USG findet man eine solche Aussprache, so in fünf Orten in Nordböhmen, an zwei Nachbarorten im Riesengebirge, vier Orten in Nordmähren-Schlesien, in einem Erhebungsort im Schönhengst und einmal in der Brünner SI. Insgesamt liegt ein relativ einheitliches und übersichtliches Kartenbild vor mit überwiegend neutralem r und einem kleinen Gebiet in Nordwestböhmen und Nordböhmen, wo r als Frikativ beziehungsweise als uvularer stimmhafter Vibrant realisiert wird. Á Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und Gp. II. In L-19, L-25, L-32, C-3 und B-14 stammen die Belege von Gp. I, in L-18, B-31 und C-16 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. Der Beleg in E-11 wurde vom Explorator suggeriert und kam als Antwort der Gp. recht zögernd. In H-31 war sich die Gp. bei der Aussprache des Belegwortes unsicher. In U-2, L-10 und L-14 war sich der Explorator seiner Transkription nicht ganz sicher. Der Beleg in L-29 kam auf Nachfrage des Explorators und steht außerdem im Diminutiv, da aber der Anlautkonsonant untersucht wird, kann der Beleg trotzdem in die Karte aufgenommen werden. Bei den Belegwörtern in J-7 und C-33 handelt es sich um die Diminutivform. Bei den Belegen in U-22, B-11 und C-26 handelt es sich jeweils um die Pluralform des Belegwortes. Die Belege in U-12, L-19 und C-28 sind Teil des Kompositums «Wasserrohr» bzw. «Wasserröhre». Der Explorator vermutet, dass es sich beim Belegwort in C-7 nicht um «Rohr», sondern um «Röhre» handelt. In U-22, U-29, H-40, E-4, P-7, E-11, J-8, C-7, B-14, B-10, C-20, C-25 und 182 Karte 94 Mhd. r im Anlaut vor LV Frage 88.8: Rohr mhd. rôr Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 182 24.08.2016 08: 05: 07 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q # # q q q q " : " : q q & q q q q q q q ! q & q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q & q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q & q & q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q µ µ q q q q q q µ µ , q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B C-28 liegt als Belegwort wahrscheinlich «Röhre» zugrunde. Vergleichskarten SNiB, Band 3, Karte 93: Rohr. SAO, Band II, Karte 29: Rohr/ Röhre. 183 Legende q r bis r= auch r5 , r) ø , r= _ und rG " R und Rð # @ ! € , á & # und #ø : ’ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 183 24.08.2016 08: 05: 13 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q , & q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q " q q q q q q q q ! q q q q , : : q , q & & , & & : q q q q q q q q q q q q q q q q q q " " " " " " ! 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Dort wurde von der Gp. statt «Strumpf» das Wort «Fußsäckchen» genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenem Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Da bei diesem Belegwort der sich im Anlaut befindende Konsonant untersucht wird, findet der im Wort enthaltene Vokal keine weitere Beachtung. Daher ist diese Karte in blau gehalten. Die Symbolvergabe entspricht der in Karte 97. Das neutrale r wird durch ein waagrechtes Strichsymbol dargestellt, weitere r-Varianten (retroflex, amerikanisch) durch Balkensymbole. Drei Aussprachevarianten werden zu den Frikativen gerechnet oder kommen den Frikativlauten sehr nah. Deshalb werden sie auf der Karte mit ovalen Kreissymbolen wiedergegeben. Teilräume Im Großen und Ganzen entspricht die Realisierung des r-Lautes in «Strumpf» der von r im Anlaut in «Rohr». Im Großteil des USG wird r wieder als geschlagener, dentaler Vibrant realisiert. Retroflexes r findet man ausschließlich in Nordböhmen, hauptsächlich im Schluckenauer Winkel. Das sogenannte amerikanische r kommt höchst selten vor: U-8, L-35 und T-19. Die restlichen Orte in Nordböhmen weisen die allgemein im USG übliche Aussprache von r auf. Fast wie in Karte 94 bilden ein Teil von Nordwestböhmen und der wstlichste Teil von Nordböhmen ein kleines Gebiet, in dem r als velarer Frikativ oder uvularer stimmhafter Vibrant, vereinzelt auch als uvularer stimmhafter Frikativ realisiert wird. Nur an wenigen anderen Orten verteilt über das gesamte USG findet man eine solche Aussprache. Diese entsprechen zum Großteil den Orten in Karte 97. So erscheint die Aussprache von r als uvularer Vibrant in T-6, M-45, dazu noch in T-21 (alle Nordmähren- Schlesien), ebenso in M-39 (Schönhengst) und in B-4 (Brünner SI). In Nordböhmen und im Riesengebirge hingegen findet sich im Gegensatz zu «Rohr» kein velarer oder uvularer Frikativ. Insgesamt liegt aber ähnlich wie in Karte 93 ein sehr einheitliches und übersichtliches Kartenbild vor. Á In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-32, U-41, K-13 und C-3 stammen von Gp. I, die in C-16, B-16 und B-21 von Gp. II. Der Beleg in K-8 kam erst auf telefonische Nachfrage durch den Explorator zustande. Der Beleg in P-1 wurde vom Explorator suggeriert. In K-52 handelt es sich laut Explorator beim Belegwort eventuell um das standarddeutsche Wort. Der Beleg in H-20 steht im Plural. Die Belege in C-26 und C-33 sind Teil des Kompositums «Kniestrumpf». Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 135: Strumpf. 184 Karte 95 Mhd. r in der Anlautkonsonanz nach st Frage 190.7: Strumpf mhd. strumpf Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 184 24.08.2016 08: 05: 17 Á Á Á Á q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q & q q q q q q q ! q & q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q " q q q q q q q q & q & q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q , q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 185 Legende q r bis r= auch rø und rë " R ! € , á & # und #ø : ’ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 185 24.08.2016 08: 05: 22 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á T T T " " " " " " " " " " & q q q q ! q q ! q q ! ! q q ! T T T T T T T T T T T T T T " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! ! q q q ! ! ! ! q q ! µ ! ! ! ! ! q q ! ! q µ ! q ! ! " q q q q " q q µ q µ q q ! q q # q q q q q " q q q q q q q ! q q q q , q q q q q q q q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q " ! ! " " ! 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Die Belege für „nicht gefragt“ stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Das Farbkonzept in Karte 96 weicht ein wenig von dem in den anderen Karten zu r ab. Hier wurde durch die Farben unterschieden, ob dem r ein Monophthong (blau) oder ein Diphthong auf a , A - Schwa oder E -Schwa (hellpink) oder ein Diphthong auf u (dunkelpink) vorausgeht. Die Symbolvergabe entspricht der in den anderen r-Karten: Steht ein senkrechtes Strichsymbol bedeutet das ausgefallenes r. Kreuzsymbole stellen vokalisiertes r dar und waagrechte Strichbzw. Balkensymbole stehen für r-Realisierung und Ovale bedeuten Realisierung des r-Lautes durch einen Frikativ. Ein Quadratsymbol mit Spirale entspricht der Lautung r@ , ein ausgefülltes Quadrat der Lautung r€ . Durch rote ZZ wurde gekennzeichnet, ob der vorausgehende Vokal lang ist (Strich über dem Grundsymbol) und ob der vorausgehende Vokal velarisiert gesprochen ist (Welle unter dem Grundsymbol). Teilräume Karte 96 «Arbeit» zeigt eine relativ deutliche Zweiteilung in eine nördliche r-realisierende Hälfte und eine südliche r-vokalisierende. Eine Ausnahme von dieser Zweiteilung bilden der Westen und der Nordwesten des USG. Von Nordböhmen bis nach Nordmähren-Schlesien wird r fast ausschließlich realisiert und das meist mit einem dentalen Vibranten und vorausgehendem kurzen Monophthong. In Nordböhmen findet sich nur an zwei Orten (neben dem kleinen Gebiet mit r-Ausfall, das direkt an Nordwestböhmen angrenzt) kein realisiertes r: in L-27, wo r entfällt, und in U-17, wo r vokalisiert wird. Im Schluckenauer Winkel wird r vor allem als retroflexer Vibrant oder Approximant gesprochen. Daneben kommt in Nordböhmen und im Riesengebirge vereinzelt auch die Realisierung von r durch Frikative (U-10, L-26, L-36) vor. In Nordmähren-Schlesien sind Vokalisierung und Ausfall von r geringfügig häufiger. So trifft man hier dreimal auf r-Vokalisierung (T-6, T-10, T-25) und dreimal auf r-Ausfall (T-9, T-10, M-45). Im Schönhengst bilden die Orte mit r-Ausfall ein kleines Gebiet, r-Vokalisierung findet man hier nur zweimal. Ansonsten wird r als dentaler Vibrant gesprochen. Die Iglauer SI zeigt sich zweitgeteilt: Der Norden realisiert r als dentalen Vibranten, der Süden vokalisiert r. Im gesamten Süden des USG wird fast ausnahmslos vokalisiert. Nur in den Städten Budweis, Brünn, Maxdorf und zwei von drei Orten der Wischauer SI, außerdem in B-11 wird das r als dentaler Vibrant ausgesprochen. An zwei Orten im Böhmerwald entfällt das r vollständig (P-36, C-14). Als absolute Mischgebiete präsentieren sich Westböhmen und Nordwestböhmen. Hier lassen sich alle Realisierungsvarianten finden, wobei man durchaus Gebietsbildungen erkennen kann. Im Übergangsgebiet, also dem Gebiet, das direkt an den Böhmerwald angrenzt, wird r bis auf zweimal (P-21, K-58) als dentaler Vibrant realisiert, ebenso im Ascher Ländchen. In einem kleinen Gebiet im Anschluss an das Ascher Ländchen entfällt r vollständig, ebenfalls in den Grenzgebieten in Nordwestböhmen und im westlichsten Teil von Nordböhmen. Hier wird der vorausgehende Vokal häufig velarisiert. Weiter im Landesinneren wird r hauptsächlich vokalisiert. Hier kann man in Westböhmen 186 Karte 96 Mhd. r zwischenvokalisch Frage 172.10: Arbeit mhd. arebeit, arbeit Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 186 24.08.2016 08: 05: 26 Á Á Á Á Á Á Á ! q q " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! q q q q µ ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q # # q q ! q " : " : q q & q q ! q q q q ! q & q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q! q q q q ! q ! ! ! q q q ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q q " q q q q q q q q & " q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q µ q ! q q q q q µ q q ? q $ q q q q q q q q q q q q q q q q # q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B sehr deutlich ein Gebiet erkennen. Neben r-Ausfall und r-Vokalisierung findet sich auch die Realisierung von r als dentaler Vibrant. An zwei Orten wird r als uvularer Vibrant realisiert (K-2, U-60), einmal als velarer Frikativ (U-43). In Karte 19 wird der dentale Plosiv im Auslaut behandelt. Á In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-24, L-32, U-41, K-13, C-3 und B-26 stammen von Gp. I, die in B-16 und B-21 von Gp. II. In U-28, U-38 und U-49 kamen die beiden Zweitbelege jeweils auf Nachfrage des Explorators. Der Zweitbeleg in K-51 wurde vom Explorator suggeriert und von der Gp. mit dem Kommentar „haben auch manche gesagt“ versehen. Der Beleg in U-62 ist von der Gp. korrigiert. In L-30 und T-9 ist der zweite Beleg eine Erinnerungsform der Gp. In U-46 bezeichnet die Gp. den zweiten Beleg als „älter“. Die Antwort der Gp. in E-11 kam zögernd. In U-25 ist sich der Explorator seiner Tanskription unsicher. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 30: Arbeit. SAO, Band I, Karte 63: Arbeit, arbeiten. SNOB, Band 1, Karte 61: Arbeit. 187 Legende Wort beginnt mit Monophthong a Wort beginnt mit Diphthong auf a A E Wort beginnt mit Diphthong auf u q r nicht realisiert ! r vok. ? r vok. q r bis r= auch r) , rþ , rø , r= _ " R # @ ! € , á & #( bis # : ’ bis ’ø $ r@ und @r ! r€ µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ unten: vorausgehender Vokal velarisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 187 24.08.2016 08: 05: 31 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á _ W W ^ " " " " q ! q " & ! q W ^ T ^ W ^ W W ^ W ^ W W ^ W ^ ^ W ^ ^ ^ W ^ W _ _ T _ _ _ T T T T T T T _ _ _ T T T T _ _ T T T _ T W W W W WW W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W T W _ _ T W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W T T T T T T _ _ W _ T W W W W W W W W W W W W W W T T T T T T T T _ T T T T T T T T W T ^ W ^ W ^ ^ ^ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " % " "" " " " " % % " " " " % % "" " " " " " " " " " " " " " "" " % " " " " " % " " " " " % " %" " " " " " " " " " " " " " " ! q ! q ! q ! ! q ! q ! ! q ! q q ! q q q ! q ! q q q q! q q q q q q q q ! q q ! ! q q q q ! q ! q q q q q q ! ! ! q q q ! ! q µ ! q ! 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An nur einem Ort musste der Beleg Wort fehlt notiert werden, da dort nur das Diminutiv genannt wurde (L-31). Nach Aussage der Gp. ist nur diese Form auf dem Land allgemein üblich. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Symbol- und Farbgebung entspricht der in fast allen anderen Karten zu r: So kennzeichnet ein lilafarbenes Strichsymbol r-Ausfall, pinke Kreuzsymbole r-Vokalisierung und blaue Strich-, Balken- und Quadratsymbole r-Realisierung mit einem r-Laut, wobei dunkleres Blau bei vorausgehendem Monophthong und helleres Blau bei vorausgehendem Diphthong steht. Ovale in der jeweiligen blauen Farbe stehen, wenn das r durch einen Frikativ-Laut realisiert wird. Unterschiedliche Ausprägungen dieser Grundsymbole kennzeichnen unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Durch ein rotes ZZ wurde gekennzeichnet, dass der vorausgehende Vokal lang ist (waagrechter Strich über dem Grundsymbol). Außerdem wurde das Vorhandensein eines Sprossvokals zwischen r und ch durch einen roten Punkt über dem Grundsymbol markiert. Durch ZZ unter dem Grundsymbol wurde gekennzeichnet, ob ch entfällt (Bogen), ob «Kirche» auf Vokal (zwei Punkte) oder auf Nasal (Welle) auslautet. Fehlt ein ZZ unten, entfällt der Auslaut und «Kirche» endet auf ch. Teilräume Die häufigste Realisierung von r in «Kirche» ist die als dentaler Vibrant. Hier können sowohl lange als auch kurze Monophthonge sowie Diphthonge vorausgehen, wobei von Nordböhmen bis nach Nordmähren-Schlesien hinein die kurzen Monophthonge stark überwiegen, in Südmähren/ Südostböhmen fast ausschließlich lange Diphthonge bei realisiertem dentalen Vibranten vorkommen, in der Wischauer SI hingegen nur lange Monophthonge und in der Iglauer SI, wenn r realisiert ist, nur bei vorausgehendem kurzen Monophthong. Süd- und Westböhmen zeigen sich auch in Karte 102 als Mischgebiete, sowohl was die Realisierung des vorausgehenden Vokals betrifft, als auch die Aussprache des r-Lautes. Kompletter Ausfall von r tritt am seltensten auf: Im gesamten USG nur an zehn benachbarten Erhebungsorten, die sich alle in Nordwestböhmen befinden. Dort, in Westböhmen und in Südböhmen tritt auch die r-Vokalisierung am häufigsten auf. In der Regel wird r zu E bzw. A -Schwa vokalisiert. In einem kleinen Gebiet in Nordwestböhmen wird r zu i vokalisiert. Daneben findet r-Vokalisierung vereinzelt in Südmähren/ Südostböhmen, in den Städten Brünn, Iglau und Budweis, im Schönhengst, in Nordmähren-Schlesien und besonders im Kuhländchen statt. Das Gebiet von Nordböhmen übers Riesengebirge und Adlergebirge bis nach Nordmähren-Schlesien hinein vokalisiert r nicht. Neben dentalen Vibranten findet man in Teilen Nordböhmens die Realisierung von r als retroflexen Vibranten oder Approximanten. Daneben findet man hier noch vereinzelt velare und uvulare Frikative. In Zauditz wird r durch zwei Laute realisiert, einen dentalen Vibranten gefolgt von einem Approximanten. Diese Realisierungsform kommt nur hier vor: gHi5r@<e . 188 Karte 97 Mhd. r im Inlaut vor ch Frage 131.1: Kirche mhd. kirche Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 188 24.08.2016 08: 05: 37 Á Á Á Á Á Á Á ^ ^ W " " q q q q q W W W W W WW WW WW WW W W W WW W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W T T T T T W ^ ^ T T ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ W ^ T ^ ^ ^ T ^ ^ ^ ^ W ^ W W W W W W WW W W W W W W W ^ W W W W W W W W W W W W W W W W W W " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! q q q q µ $ q $ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q # q q q q q " : ! : q q ! q! ! q q q q ! q & q ! q ! q q q ! ! q ! q ! ! q ! q q ! q µ q ! q q q q q ! q q q q q q q q q q q q! q q ! q q q #q q q q! q q q q q q q q ! q q ! q q ! ! q q q q q q q q q q q q q ! q q q ! q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q & " ! q q q q q q ! q q q q q q q q q µ " q µ q q q q q q # µ q , ! q q q µ # q q q ` q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Erhaltenen Vokal aus ahd. k i r i hh a findet man nur an wenigen Orten in Westböhmen und Nordböhmen. Der Auslaut ist größtenteils ein Vokal, in Westböhmen und dem südlichen Teil der Iglauer SI lautet «Kirche» auf Nasal aus. Mit Ausnahme von Südmähren/ Südostböhmen entfällt der Auslaut sporadisch im gesamten USG. ch nach r entfällt in einem kleinen Gebiet in Westböhmen, besonders im Ascher Ländchen. In Karte 152 wird außerdem ch in «Kirche» besprochen. Á In U-4 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Der erste Beleg in U-7 stammt von Gp. I, der zweite von Gp. II. Die Belege in L-32, K-53 und C-3 stammen von Gp. I, die in K-52 (Zweitbeleg), P-6, C-3, B-13, C-16, B-16, B-21, B-26 und B-27 von Gp. II. Die Belege in K-13 und B-14 (Erstbeleg) stammen von der jeweiligen Gp. III. Der zweitgenannte Beleg in B-27 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in U-36 ist von der Gp. korrigiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 104: Kirche. SNiB, Band3, Karte 13: Kirche. SAO, Band I, Karte 186: Kirche. SAT, Band 1, Karte 6: Kirche. 189 Legende GZ lila: r-Ausfall mit vorausgehendem Monophthong GZ pink: vokalisiertes r GZ blau: r-Realisierung mit vorausgehendem Monophthong GZ hellblau: r-Realisierung mit vorausgehendem Diphthong q r entf. ! r vok.: A , A( , E , E) " r vok.: A~ ' r vok.: i5 ) , i( , i5 ( , i q r( _ bis r) auch r , rø , r, , rþ , r( " R und Rø auch R, # @ ! €, bis € auch €ð ` r@ $ r€ und €r , á & #( und # : ’ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 9 oben: Vokal zwischen zwischen r und ch erhalten 6 oben: vorausgehender Vokal lang O unten: ch entfällt W unten: Auslaut auf Vokal @ unten: Auslaut auf Nasal Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 189 24.08.2016 08: 05: 43 Á Á Á Á Á Á " " ! ! ! q ! " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! @ ! ! ! q ! ! q ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! q ! q q ! ! ! ! ! ! q ! ! q µ ! µ q ! ! q ! ! ! ! # ! ! ! q q q ! ! @ ! ! ! , q ! ! ! ! q ! ! ! ! q q q ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! q ! ! " ! q ! ! ! ! ! µ ! ! q ! ! ! ! q q ! ! µ ! " ! ! ! q ! ! q q q ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! q q q q µ q µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! µ µ q ! ! ! ! ! ! q q q µ ! ! ! q µ q q ! ! µ ! µ µ ! q ! ! ! ! ! µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von r im Inlaut vor z nach KV wurde am Wort «März» untersucht und konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Lila steht für entfallenes r, pink heißt vokalisiertes r, blau kennzeichnet r-Realisierung mit vorausgehendem Monophthong und grün steht bei realisiertem r mit vorausgehendem Diphthong. Hellere Farben kennzeichnen hier vorausgehenden Stammvokal a , dunklere vorausgehenden Stammvokal e bzw. i . Unterschiedliche Ausprägungen der Grundsymbole kennzeichnen unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Das ovale Kreissymbol mit Kreuz steht für den velaren Frikativ. Durch ein rotes ZZ wurde gekennzeichnet, ob der vorausgehende Vokal lang ist (waagrechter Strich über dem Grundsymbol). Teilräume r vor z wird in «März» fast flächendeckend vokalisiert. Vor allem die Gebiete im Süden und zum Großteil in Westböhmen und Nordwestböhmen zeigen sich ziemlich einheitlich als vokalisierende Gebiete. Im Süden wird bis auf in zwei Orten der Wischauer SI, in Budweis und in fünf Orten im Böhmerwald (P-28, P-31, P-32, C-5, C-12) r zu A bzw. E -Schwa vokalisiert. Meist entsteht hier dann ein langer eA bzw. eE -Diphthong. In Westböhmen wird r zwar auch überwiegend vokalisiert, hier mischen sich aber auch r-Realisierungen bei vorausgehendem Monophthong oder Diphthong und sogar r-Ausfall dazu. In Nordwestböhmen findet man neben r-Vokalisierung ebenfalls ein größeres Gebiet mit ausgefallenem r (10 Orte). In den restlichen Gebieten des USG überwiegt ebenfalls die r-Vokalisierung, jedoch nicht ganz so deutlich wie im Süden und Westen. Hier findet man ein bunteres Kartenbild vor. Verschiedene Varianten der r-Realisierung stehen neben r-Ausfall und r-Vokalisierung. Auch der vorausgehende Vokal kann als e oder i, ebenso wie als a oder Diphthong realisiert sein. Entfallenes r findet man am häufigsten im Braunauer Ländchen und Adlergebirge sowie in einem schmalen Streifen am Rande von Nordmähren-Schlesien, direkt angrenzend an das Adlergebirge. Das restliche Nordmähren-Schlesien sowie auch der Schönhengst und die Iglauer SI vokalisieren das r zu E - oder A -Schwa oder realisieren es als dentalen Vibranten, einmal auch als retroflexen Approximanten (T-19). Zum vorausgehenden Vokal Auch für die Realisierung des vorausgehenden Vokals lässt sich eine relativ deutliche Linie ziehen: Der Süden und Westen des USG sprechen in der Regel einen langen Vokal vor r in «März», der Norden und Osten einen kurzen, ausgenommen der Schönhengst, wo hauptsächlich ein langer Vokal vor r realisiert wird. Im Vergleich zu Karte 99, wo r nach KV vor t untersucht wird, findet man in Karte 98 ein wesentlich abwechslungsreicheres Bild vor. In «fährt» wird r deutlich häufiger vokalisiert als in «März». Á Die Belege in U-4, U-7, L-25 und B-27 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-32 (beide Belege), K-32 (Zweitbeleg) und C-3 stammen die Belege von Gp. 190 Karte 98 Mhd. r in der Konsonantenverbindung rz Frage 152.10: März mhd. merze Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 190 24.08.2016 08: 05: 48 Á Á Á " ! ! q ! " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " ! ! q ! ! µ $ ! ! q ! q ! ! ! ! q q ! ! q ! µ ! ! q q q # q q ! ! ! ! q ! ! ! q q ! q! ! ! ! ! q ! q ! q ! ! ! q ! ! q ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! q µ ! ! q ! q q ! ! ! q q ! ! ! q q ! ! q ! ! ! q ! ! q ! ! q q ! ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q µ q q µ ! ! q q ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! q q q ! ! ! ! q ! ! ! q ! ! q q ! ! q ! ! q ! ! µ ! ! ! q ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B I. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III, der in B-21 von Gp. II. Vergleichskarte SAO, Band I, Karte 123: März. 191 Legende GZ lila: r-Ausfall mit Stammvokal e/ i GZ helllila: r- Ausfall mit Stammvokal a GZ pink: vokalisiertes r mit Stammvokal e/ i GZ hellpink: vokalisiertes r mit Stammvokal a GZ blau: r-Realisierung mit vorausgehendem Monopthong e/ i GZ hellblau: r-Realisierung mit vorausgehendem Monophthong a GZ grün: r-Realisierung mit vorausgehendem Diphthong und Stammvokal e/ i GZ hellgrün: r-Realisierung mit vorausgehendem Diphthong und Stammvokal a q r entf. ! r vok.: A= , A , A( , E , E( " r vok.: A~ ( @ r vok.: o~ 5 und o( q r bis r= auch rþ und r) " R # @ und @ð ! € und €ø $ r€( , áþ µ nicht gefragt Zusatzzeichen J oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 191 24.08.2016 08: 05: 53 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ! ! ! ! ! ! ! ± ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! µ q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q " " ! q ! @ ! ! ! ! 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Nur an wenigen Orten musste der Beleg Wort fehlt notiert werden. Hier wich die Gp. in der Regel auf die tun- Periphrase aus. Somit konnte «fährt» nur in der Inifinitivform «fahren» erhoben werden. In L-43 wurde nur das Präteritum genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde mit vorgegebenem Anlautkontext im Syntagma er fährt abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Die Symbol- und Farbvergabe entspricht der in Karte 98. In dieser Karte wird zusätzlich in Grundzügen mit Hilfe der Farbgebung die Vokalqualität dargestellt. Mit helleren Farben wird angezeigt, dass es sich beim Stammvokal um ein o handelt, mit dunkleren, um ein e oder i . Die Symbole entsprechen denen aus den anderen r-Karten. Zusätzlich gibt es ein ausgefülltes Kreissymbol, das für den velaren Frikativ steht. Unterschiedliche Ausprägungen der Grundsymbole kennzeichnen unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Durch ein rotes ZZ wurde markiert, dass der vorausgehende Vokal kurz ist (Bogen über dem Grundsymbol). Teilräume Das USG lässt sich grob in zwei Teile gliedern. Im Norden wird r vokalisiert bei einem vorausgehenden Stammvokal e bzw. i . Ausgenommen hiervon sind das Brauner Ländchen und das Adlergebirge, wo r in der Regel entfällt und der Stammvokal ein e ist. Im Süden wird r ebenfalls vokalisiert, hier ist allerdings der Stammvokal fast durchgehend ein o . Vereinzelt finden wir vokalisiertes r mit Stammvokal o ebenfalls im Schönhengst, in Nordwestböhmen und zweimal auch in Nordböhmen. Wenn r vokalisiert wird, dann geschieht das fast ausschließlich zu einem auf E bzw. A -Schwa endenden Diphthong. Nur in drei Fällen in Nordwestböhmen (U-33, U-34, U-46) entsteht ein Diphthong mit velarisiertem E -Schwa als zweiten Bestandteil. Außer im Braunauer Ländchen und im Adlergebirge entfällt r auch noch an drei Orten in Nordwestböhmen und an vier Orten in Nordmähren- Schlesien, die direkt an das Adlergebirge anschließen. Neben vokalisiertem und entfallenem r findet man in Nordmähren-Schlesien auch noch realisiertes r, fast immer ist das dann ein dentaler Vibrant. Vereinzelt wird r auch im Schönhengst, in der Brünner SI, in Budweis, im westlichen Böhmerwald, in Nordwestböhmen und in Nordböhmen realisiert. Wenn r realisiert wird, ist der Stammvokal in der Regel ein Monophthong. Nur an drei Orten geht dem realisierten r ein Diphthong voraus. Erwähnenswert erscheint die Realisierung von r als Frikativ an drei benachbarten Erhebungsorten im Böhmerwald. Hier ist der vorausgehende Vokal ein Diphthong. Insgesamt ist das Kartenbild von r in «fährt» jedoch sehr übersichtlich und zeigt überwiegend vokalisiertes r. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-32, K-53, C-3, B-14, B-21 und B-27 stammen von Gp. I. Der Beleg in B-16 stammt von Gp. II, der in K-13 von Gp. III. Der erste Beleg in T-23 stammt von Gp. I, der zweite von Gp. II. 192 Karte 99 Mhd. r vor t Frage 148.6: fährt mhd. vert Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 192 24.08.2016 08: 05: 58 Á Á Á Á Á Á Á q ! ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ! ! ! ! ! µ ! ! ! q q ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! q q q ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ± ! ! ! ! ! ! ! # " ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q µ q ! q ± ! q ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! µ q q µ ! ! ! q ! ! ! µ ! ! q ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ q ! ! ! ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Die Belege in L-16, U-26, L-42, U-64 und K-29 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in U-20 kam erst auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in U-54 ist von der Gp. korrigiert. In H-5 stammt die kartierte Transkription von AB, ebenso in C-26. Dort gab AB außerdem an, dass er den Beleg sicher gehört hat. 193 Legende GZ lila: r-Ausfall und Stammvokal e/ i GZ helllila: r-Ausfall und Stammvokal o GZ pink: vokalisiertes r und Stammvokal e/ i GZ hellpink: vokalisiertes r und Stammvokal o GZ blau: r-Realisierung mit vorausgehendem Monopthong e/ i GZ hellblau: r-Realisierung mit vorausgehendem Monophthong o GZ grün: r-Realisierung mit vorausgehendem Diphthong und Stammvokal e/ i GZ hellgrün: r-Realisierung mit vorausgehendem Diphthong und Stammvokal o q r entf. ! r vok.: A , A) , A( , A" , a , E( , E , E5 " r vok.: E~ @ r vok.: Êo5 ( q r und rþ auch r( " R # @ ! € ! x ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen O oben: vorausgehender Vokal kurz Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 193 24.08.2016 08: 06: 04 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á R R R R R R " " %" % " " % % " " " ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! q R R R R R R R R R R R R R RR R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R RR R R R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " % % % % %% % % % % % % %% % % % %" % % % % % % % % % % " " " " " " " " " " " " " % % % % % % % % % % % % % % % % % % % % % " " " " " %" %" % " " " " " " " " " " " " % % " " " " " " % % " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 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Wort fehlt musste nur an zwei Orten notiert werden. In K-57 nannte die Gp. als Beleg «Stirn» und in E-14 «Mark». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Die Symbol- und Farbgebung enstpricht der in fast allen anderen r-Karten. Durch Farben wird gekennzeichnet, ob r ausfällt (lilafarbene Symbole), vokalisiert (pink) oder realisiert wird (blau). Dunkleres Blau bedeutet einen vorausgehenden Monophthong und helleres einen vorausgehenden Diphthong. Durch unterschiedliche Form der Grundsymbole wird die Realisierung des untersuchten Konsonanten genauer wiedergegeben: Ein senkrechtes Strichsymbol bedeutet ausgefallenes r. Kreuzsymbole stellen vokalisiertes r dar und waagrechte Strichbzw. Balkensymbole stehen für r-Realisierung und Ovale bedeuten Realisierung des r-Lautes durch einen Frikativ. Unterschiedliche Ausprägungen dieser Grundsymbole kennzeichnen unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Mit roten ZZ wurde markiert, ob der vorausgehende Vokal lang ist (waagrechter Strich über dem Grundsymbol), ob nach n ein sogenanntes e-Saxonicum folgt (Punkt über dem Grundsymbol) und ob das Belegwort nicht «Hirn», sondern «Gehirn» ist (Halbkreis unter dem Grundsymbol). Teilräume Die Karte zeigt eine stark überwiegende Vokalisierung von r nach i in «Hirn». Wird r vokalisiert, so ist das Ergebnis in der Regel ein E bzw. A -Schwa, meist mit vorausgehendem offenem i oder e. Nur an zwei Orten finden wir eine Vokalisierung hin zu zentralisiertem o oder O -Schwa: in K-10 (Westböhmen) und L-9 (Nordböhmen). Weitere Vokalisierungsvarianten sind solche zu velarisiertem E -, A - oder O -Schwa. Diese sind selten und treten nur in West- und Nordwestböhmen auf (K-2, U-52, U-56, U-33, U-34). Im Süden (Mittelbairisch) des USG wird fast ausschließlich vokalisiert. Nur in C-18 und B-2 wird r als dentaler Vibrant realisiert. Auch ist der durch Vokalisierung entstandene Diphthong in den meisten Fällen lang und das Ausgangswort «Hirn». Ebenso findet man in der Iglauer SI mit Ausnahme von J-2 (dentaler Vibrant) vokalisiertes r. In Westböhmen mischen sich auch r-Realisierungen (ausschließlich dentale Vibranten) unter die Vokalisierung von r. Vereinzelt tritt r-Ausfall auf. In Nordwestböhmen trifft man neben r-Vokalisierung (fast an allen Orten) in den verschiedenen Varianten auch auf r-Ausfall (U-54, U-27, U-69, U-78, S-3). Hier ist das Belegwort fast ausschließlich «Gehirn». Nordböhmen, das Riesengebirge, Schönhengst und Nordmähren-Schlesien zeigen sich als Mischgebiete. Hier treten alle Realisierungsvarianten von r auf. Mehrheitlich wird r allerdings vokalisiert. Nur im Adlergebirge fällt r mehrheitlich aus. Im gesamten Norden und Osten liegt als Ausgangswort «Gehirn» zugrunde. Im Auslaut erhaltendes e tritt in Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge und am Rande von Nordmähren-Schlesien auf. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-11 (Erstbeleg), L-32, U-41, T-23 (Erst- 194 Karte 100 Mhd. r vor n Frage 105.9: Hirn mhd. hirn(e) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 194 24.08.2016 08: 06: 10 Á Á Á Á Á Á Á Á Á R R R R " " q ! ! ! R R R R R RR RR R RR RR R R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R R RR R RR R R R R R R R R R R R RR R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R RR RR R R R R R R R R R R R R R R RR R R R R RR RR RR R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R R " %" % " % %% % %"% % %% % % % % % " % % % % % " " " " " " " " " " % " % " " " % " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " % % % " " " "" "" " % % %" " " % % % % % % % % " % % ! ! ! ! ! µ ! ! ! q ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! q q q ! ! ! ! ! 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I. Die Zweitbelege in L-11, L-24, K-13, T-23 und P-25 stammen von der jeweiligen Gp. II, ebenso die Belege in M-46, B-21 und B-31. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. In L-18 existiert noch ein weiterer Beleg von Gp. TH. Dieser wurde in der Karte nicht berücksichtigt, da die Gp. schwerhörig und somit sehr unsicher war. Die Belege in K-31 und K-53 wurden von der jeweiligen Gp. suggeriert. In U-5 konnte der Beleg erst auf telefonische Nachfrage hin erhoben werden. In P-35 wurde der Beleg suggeriert und kam auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-25, U-38, U-60, K-20, T-21 (Zweitbeleg) und E-8 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In U-2 ist sich der Gp. beim Beleg unsicher. In K-5 stammt der Beleg aus der Zusammensetzung «Hirnkästlein». Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 102: Hirn. SNiB, Band 4, Karte 119: Hirn. 195 Legende GZ lila: r-Ausfall GZ pink: vokalisiertes r GZ blau: r-Realisierung bei vorausgehendem Monophthong GZ hellblau: r-Realisierung bei vorausgehendem Diphthong q r nicht realisiert ! r vok.: A , A( , E" , E , E( , E5 " r vok.: A~ ( und E~ ? r vok.: Êo und O5 @ r vok.: o5 ~ q r bis rø auch r( und rþ " R # @ ! € bis €, ø auch €ø & # ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 9 oben: Vokal im Auslaut erhalten: E , e4 , e , a 6 oben: vorausgehender Vokal lang R unten: aus «Gehirn» Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 195 24.08.2016 08: 06: 20 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á T T T T T Y Y T T Y Y T Y T " " " " " " " q ! q ! # ! ! ! q " ! q ? ! q v q T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T TT T T T T T T T T TT T T T T TT T T T T T T T T T T T T T T T T T T Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y TT T Y T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T TT Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y T Y Y Y T T Y T T T T T T T T T T T TT T TT T T T T Y T T T T T T Y T YY Y T Y Y T T T Y Y Y T T T Y T L T T T Y T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T " " " "* " " " " " " " * " " " " " " " " " " " " * " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " "* " " " "* " " " " * " * " " " * * " * " " * " " " " " " " " " " ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ? q q q : q q q q q q q ? ! q ! ! q q q q q ! ! ! ! ! q q q q ! ! ! q ! q ! ! q µ q q ! ! ! ! q q ! ! ! ! µ ! µ q q ! q ! # q q # ! ! ! q ! ! ! ? v ? ? ! q v , ? ? ? v ? ? ? v q q q q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! 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An nur zwei Orten musste der Beleg Wort fehlt notiert werden. Einmal wurde statt «morgen» «heute» genannt (U-19) und in M-43 «in der Früh». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Symbol- und Farbgebung entspricht der in fast allen anderen Karten zu r: So kennzeichnet ein lilafarbenes Strichsymbol r-Ausfall, pinke Kreuzsymbole r-Vokalisierung und blaue Strich-, Balken- und Quadratsymbole r-Realisierung mit einem, wobei dunkleres Blau bei vorausgehendem Monophthong und helleres Blau bei vorausgehendem Diphthong erscheint. Kreissymbole in der jeweiligen blauen Farbe stehen, wenn das r durch einen Frikativ realisiert wird. Unterschiedliche Ausprägungen dieser Grundsymbole kennzeichnen unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Ein kleines v steht links neben dem Grundsymbol in derselben Farbe wie das GZ, wenn der vorausgehende Vokal velarisiert ist. Da im untersuchten Wort auch einiges mit dem nachfolgenden Konsonanten g passiert, findet man in dieser Karte recht viele ZZ: Durch ZZ unter dem Grundsymbol wurde gekennzeichnet, ob g entfällt (Kreuz), als Frikativ (Dreieck) oder als Gleitlaut realisiert ist (Punkt). Eine Welle unter dem Grundsymbol markiert Verschmelzung von g und en. Außerdem wurde das Vorhandensein des Sprossvokals zwischen r und g durch einen roten Halbmond über dem Grundsymbol markiert. Durch einen roten waagrechter Strich über dem Grundsymbol wird gekennzeichnet, ob der vorausgehende Vokal lang ist. Teilräume Bei «morgen» gibt es insgesamt vier verschiedene Grundtypen des Belegwortes, die durch ZZ markiert sind: Den Typ mone oder moene und auch mon , den Typ morN oder moAN , aber auch moNe , den Typ morgN oder morgen , aber auch morga , den Typ moyN oder moiGen . Bei den meisten Typen ist zusätzlich ein Sprosskonsonant zwischen den beiden Auslautkonsonanten möglich, zum Beispiel moriN . Zur Verteilung der Typen: In Südböhmen und West- und Nordwestböhmen überwiegt der Typ morN oder moAN , genauso im Südmähren/ Südostböhmen, wobei hier häufig die Form mit Sprossvokal auftritt. Im gesamten Norden bis nach Nordmähren-Schlesien (vor allem nördliches Grenzgebiet) hinein findet man vor allem den Typ mone oder moene , und im Schönhengst und Nordmähren-Schlesien trifft man hauptsächlich auf den Typ morgN . Die häufigste Realisierung von r in «morgen» ist zu E bzw. A -Schwa vokalisiertes r. Hier können sowohl lange als auch kurze Diphthonge entstehen, wobei von Nordböhmen bis nach Nordmähren- Schlesien hinein die kurzen Monophthonge stark überwiegen, in Südböhmen fast ausschließlich lange Diphthonge bei durchgängig vokalisiertem r vorkommen. Auch im Ascher Ländchen und dem daran angrenzenden Gebiet von Westböhmen wird zum Großteil vokalisiert und es entsteht dabei ein langer Diphthong. Ebenso wird in Nordwestböhmen r vokalisiert, hier aber vor allem zu i, wodurch ein o=i - oder o~i -Diphthong (jeweils lang oder kurz möglich) entsteht. Der Diphthong ist häufig auch velarisiert. Neben vokalisierten Formen findet man in West- und Nordwestböhmen genauso als dentaler Vibrant realisiertes r mit vorausgehendem kurzen oder langen Monophthong. In Nordböhmen 196 Karte 101 Mhd. r vor g Frage 154.11: morgen mhd. morgen Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 196 24.08.2016 08: 06: 27 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y L T T T T T T " * * * " "* "* ! q q q q ! ! q q T Y Y Y Y Y YY YY Y YY YY Y Y YY Y T T Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY T T T M Y Y T T M Y T Y T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T Y T T T T T T T T T T T T T T Y Y Y T Y L T T T Y Y Y Y Y Y T Y T Y T T Y Y Y T Y Y Y Y Y Y Y Y Y T Y T T Y T "* " " " " " "" " " " " " " "" " " " " " " " " " * " " * "* * "* " * " "* * " " "* * "* "* "* " "* * * * * " " " " "" " " " " " " q ! q ! ! µ q ! ! q q q q ! ! q q q ! ! ! q q ! q q q q q q q q q q ! q ! q q q ! q! ! q q q q ! q : q q q ! q q q q ! ! " q q q q q q ! q q µ q " q ? ? ? ? ! q q q q q q q q q ! q q q ! q ! ! q q #q q q q! q ! q q q q ! q ! q q ! ! q ! ! q q ! q ! q ! q q q q ! q q q q q ! q q q q q ! q ! " ! " q q q q! q q q : " ! q q q q ! 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Wenn in Nordböhmen r realisiert wird, so geschieht dies häufig als retroflexer Vibrant oder Approximant. Ein recht großes, geschlossenes Gebiet, das r-Ausfall aufweist, zeigt sich vor allem im Riesen- und Adlergebirge, genauso entfällt r im gesamten Braunauer Ländchen. Wenn im Riesengebirge r nicht entfällt, wird es vokalisiert. Nur in H-30 findet man ein als dentalen Vibranten realisiertes r. In Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst begegnet man wiederum allen möglichen Varianten der Aussprache von r in «morgen»: r-Realisierung, meist als dentaler Vibrant, vereinzelt aber auch als retroflexer Vibrant oder Approximant, ebenso als uvularer Vibrant (M-39) und dentaler Approximant (E-28), r-Vokalisierung und r-Ausfall, wobei letztere Realisierungsform nur fünf Mal (E-11, M-15, M-7, M-18, M-14, T-2)vorkommt. In der Iglauer SI genauso wie in Südmähren/ Südostböhmen und der Brünner SI wird r entweder als dentaler Vibrant realisiert oder zu A bzw. E -Schwa vokalisiert. In der Wischauer SI findet man dreimal den dentalen Vibranten. Á Der Beleg in L-25 stammt von Gp. I und Gp. II. In U-4 (Erstbeleg), U-7 (Erstbeleg), L-32, K-18 (beide Belege), T-23, C-3, B-26 (Erstbeleg) und B-27 (Erstbeleg) stammen von Gp. I, die Zweitbelege in U-4, U-7, B-26, B-27 und B-30 von Gp. II. Der Beleg in B-16 stammt von der Gp. II, genauso beide Belege in K-13 und B-21. Die Belege in K-13 und B-14 stammen von Gp. III, genauso der Zweitbeleg in L-14. Der Zweitbeleg in U-25 wurde von der Gp. suggeriert, der in B-24 wurde vom Expl. suggeriert. In P-6 ist der zweite Beleg eine vom Expl. suggerierte sehr alte Erinnerungsform von Gp. II. Die Belege in L-7, U-23 und L-31 wurden von der Gp. korrigiert. Die beiden Belege in U-53 wurden von AB transkribiert, der Zweitbeleg kam auf Nachfrage. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 131: morgen. SNiB, Band 4, Karte 138 u. 170: morgen. SAO, Band I, Karte 156: morgen. 197 Legende GZ lila: r-Ausfall GZ pink: vokalisiertes r GZ blau: r-Realisierung mit vorausgehendem Monopthong GZ hellblau: r-Realisierung mit vorausgehendem Diphthong q r entf. ! r vok.: A , A( , A" , AG , a( , a4 ( , a , E( , E , e( " r vok.: e und e5 ? r vok.: i( , i5 ( , i5 , i5 G , i , e$ q r bis r) auch rø , r5 , r( , r) _ , rþ " R # @ und @ð ! € und €, auch €ð , á : # ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang R oben: Sprossvokal zwischen r und gen E unten: g nicht realisiert, z. B.: mone , moene T unten: g mit en verschmolzen, z. B.: mo4 =AN , mo=rN L unten: g als Frikativ y realisiert M unten: g als Gleitlaut iG realisiert, z. B.: moiGe5n v links: vorausgehender Vokal velarisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 197 24.08.2016 08: 06: 33 Á Á Á Á Á Á TT T T T T T T T T T T ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' '' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q ! @ @ ! q q q ! ! ! q q q q q q ! ! ! q q q q q q q q q q q q q q ! q q q µ q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! µ q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! @ @ ! ! ! @ ! @ ! ! ! ! q ! ! q q q q q q q q q q q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! @ ! q ! ! @ µ ! ! ! ! @ ! q ! ! ! @ ! ! ! ! ! ! @ ! ! ! ! ! ! ! ! q @ q q q q ! q q ! q q q ! ! ! ! ! µ q µ @ ! @ ! ! q ! ! ! µ q ! q ! @ ! ! ! ! q ! µ ! q µ µ q q ! ! ! q $ q q q µ $ ! q q ! ! ! @ q µ q µ µ q q q q q q ! µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von r im In-/ Auslaut nach LV wurde am Wort «schwer» untersucht und ist im ganzen USG fast vollständig vorhanden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Durch Farben wird Folgendes dargestellt: Lilafarbene Symbole kennzeichnen r-Ausfall, pinkfarbene Symbole bedeuten r-Vokalisierung, wobei dunklere stehen, wenn durch r-Vokalisierung ein Diphthong entsteht, und hellere, wenn ein Triphthong entsteht. Blaue Symbole markieren r-Realisierung. Hier bedeutet dunkleres Blau einen vorausgehenden Monophthong und helleres einen vorausgehenden Diphthong. Durch verschiedene Grundsymbole wird die Realisierung des untersuchten Konsonanten wiedergegeben: Ein senkrechtes Strichsymbol bedeutet ausgefallenes r. Kreuzsymbole stellen vokalisiertes r dar, waagrechte Strichbzw. Balkensymbole stehen für r- Realisierung und Kreissymbole bedeuten Realisierung des r-Lautes durch einen Frikativ. Unterschiedliche Ausprägungen dieser Grundsymbole beschreiben unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Durch rote ZZ wurde markiert, ob der vorausgehende Vokal kurz ist (Bogen über dem Grundsymbol) und ob der vorausgehende Vokal velarisiert gesprochen ist (Welle unter dem Grundsymbol). Teilräume Mindestens die Hälfte des USG vokalisiert auslautendes r in «schwer» nach LV. Die andere Hälfte zeigt größtenteils r-Ausfall. Im Großen und Ganzen teilt sich das USG in eine nördliche vokalisierende Hälfte und eine südliche Hälfte mit ausgefallenem r. Wird r vokalisiert, folgt daraus in den meisten Fällen ein Diphthong auf E oder A , also ein eE - oder eA -Diphthong. In Nord- und Nordwestböhmen kommen auch aus Vokalisierung entstandene eo - Diphthonge oder sogar eio -Triphthonge vor. In Nordwestböhmen lassen sich ebenfalls die velarisierten Vokale finden. Häufig ist hier der aus Vokalisierung entstandene Diphthong velarisiert. Vereinzelt kommen in Nordböhmen auch r-Realisierungen vor, dann aber fast ausschließlich retroflexes r. In Nordböhmen und dem Riesengebirge findet man verstärkt kurzen Monophthong vor r beziehungsweise einen kurzen durch r-Vokalisierung entstandenen Diphthong. Auch in Nordwestböhmen und Westböhmen trifft man vereinzelt kurze Diphthonge bei vokalisiertem r an. In U-59 steht ein kurzer Monophtong bei entfallenem r. Aus Vokalisierung entstandene eo -Diphthonge oder eio -Triphthonge gibt es auch im Friedländer Ländchen. Hier ist der entstandene Diphbzw. Triphthong ausschließlich lang. Im Braunauer Ländchen findet man neben r-Vokalisierung auch r-Ausfall. Im Adlergebirge, Nordmähren-Schlesien und dem Schönhengst sind alle Varianten vertreten: r-Ausfall neben r-Vokalisierung und r-Realisierung. Hier wird r in der Regel wenn vorhanden als dentaler Vibrant realisiert. Die Iglauer und die Wischauer SI zeigen sich jeweils einheitlich mit vokalisiertem r im zuerst genannten Gebiet bzw. dentalem Vibranten. Südmähren/ Südostböhmen inklusive der Brünner SI lässt r im Auslaut zum Großteil entfallen, nur an vier Orten wird r vokalisiert, wobei einer davon die Stadt 198 Karte 102 Mhd. r im In-/ Auslaut nach LV Frage 197.11: schwer mhd. swær(e), swâr(e) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 198 24.08.2016 08: 06: 39 Á Á Á Á Á q ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q ! ! ! ! µ ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! q q q # ! q ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! q ! ! ! q ! q ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! q ! ! ! ! q q q ! ! ! q q ! q ! ! ! q ! q ! ! ! ! ! q q! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q ! q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q ! ! q ! ! q q ! ! ! q ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q µ q ! µ ! ! ! q ! q ! µ ! q ! ! ! ! ! µ # ! ! q ! q ! ! ! q q ! ! ! ! ! ! q ! ! q " ! q ! ! µ q ! ! ! ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Brünn ist, einer die Stadt Maxdorf, ein weiterer direkt neben der Brünner SI liegt, der vierte aber befindet sich relativ weit entfernt von den anderen Orten im Westen des Gebietes gelegen. In Südböhmen findet man ein gemischtes Bild aus entfallenem r und realisiertem dentalen Vibranten vor. In der Stadt Budweis hingegen wird r vokalisiert. Westböhmen zeigt fast flächendeckend r-Ausfall, nur in den Übergangsgebieten zum einen zu Nordwestböhmen hin findet man gehäuft Vokalisierungen, zum anderen aber auch zum Böhmerwald hin, wo neben vokalisiertem r auch dentales r und die Realisierung von r als Frikativ belegt sind. Auch die Untersuchung des Belegwortes «leer» (mhd. lær < lære) ergab ein sehr ähnliches Ergebnis. Daher wurde auf die Darstellung in einer Karte verzichtet. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-32, K-13 und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in P-19, B-13, B-16 und B-21 von Gp. II. In T-27 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. 199 Legende GZ lila: r-Ausfall GZ pink: r-Vokalisierung zu Diphthong GZ hellpink: r-Vokalisierung zu Triphthong GZ blau: r-Realisierung bei vorausgehendem Monophthong GZ hellblau: r-Realisierung bei voraugehendem Diphthong q r nicht realisiert ! r vok.: A , AG , A4 , a5 = , E , E( , E5 , e% @ r vok.: O5 , o5 , o , o5 ( , o( , Êo5 q r bis r= auch r5 , rø , rþ , r þ ( " R # @ q € und €ð $ x ! y und y. µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ unten: vorausgehender Vokal velarisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 199 24.08.2016 08: 06: 44 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' ' ' ! q ! ! @ ! ! ! ! T T T T T T T T T T T T T T ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ! ? ! ! ! ! ! ! ? ! ? ! ! ! ! ! q ! ? ! q ! ! ! @ @ ! ! @ @ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! " " ! ! q ! ! ! ! q µ ! µ q q ! ! ! ! ! q q ! ! " ! q q ! ! @ @ ! ! ! @ @ @ ! @ @ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! µ ! ! @ q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! @ ! ! ! ! ! ! ! @ ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! q ! q q q ! ! ! q µ ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! µ ! ! @ ! ! ! µ µ ! ! ! q ! q q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von r im Auslaut nach KV wurde am Wort «Tor» untersucht und ist im ganzen USG fast vollständig vorhanden. Wort fehlt musste nur einmal (H-3) notiert werden. Hier wusste die Gp. keine Antwort. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Des Öfteren sind die Belegwörter Grundwort des Kompositums «Scheunentor». Da aber auch r im Auslaut erscheint, werden diese Belege ohne weiteren Kommentar kartiert. Symbol- und Farbvergabe Die Symbol- und Farbgebung entspricht der in den anderen Karten zu r. Durch Farben wird Folgendes dargestellt: Lilafarbene Symbole kennzeichnen r-Ausfall, pinkfarbene Symbole bedeuten r-Vokalisierung, wobei die Farbe dunkler ist, wenn durch r-Vokalisierung ein Diphthong entsteht, und heller, wenn ein Triphthong entsteht. Blaue Symbole kennzeichnen r-Realisierung. Hier bedeutet dunkleres Blau einen vorausgehenden Monophthong und helleres einen vorausgehenden Diphthong. Durch verschiedene Grundsymbole wird die Realisierung des untersuchten Konsonanten wiedergegeben. Steht ein senkrechtes Strichsymbol bedeutet das ausgefallenes r. Kreuzsymbole stellen vokalisiertes r dar. Hier wird durch unterschiedliche Ausprägung des Symbols markiert, zu welchem Vokal bzw. Schwa-Laut r vokalisiert. Waagrechte Strichbzw. Balkensymbole stehen für r-Realisierung. Unterschiedliche Ausprägungen dieser Grundsymbole beschreiben unterschiedliche Realisierungen des jeweiligen Phänomens. Durch rote ZZ wurde gekennzeichnet, ob der vorausgehende Vokal kurz ist (Bogen über dem Grundsymbol) und ob der vorausgehende Vokal velarisiert gesprochen wird (Welle unter dem Grundsymbol). Teilräume r nach KV im Auslaut wird fast im gesamten USG vokalisiert. Zum Großteil entsteht dann durch die Vokalisierung ein Diphthong und zwar meist einen oE bzw. oA -Diphthong. Die Gebiete Nordböhmen, Nordmähren-Schlesien und der Schönhengst zeigen sich als Mischgebiete. Hier tritt neben r-Vokalisierung vielerorts auch die Realisierung von r auf. Wenn r realisiert wird, geht dem r meist ein langer Monophthong voraus und r wird als dentaler Vibrant gesprochen. Dies ist vor allem in Nordmähren- Schlesien und im Schönhengst so. In Nordböhmen findet man neben dentalen Vibranten auch retroflexe und dentale Approximanten und retroflexe und uvulare Vibranten. Dazu trifft man hier auf dem realisierten r vorausgehende Diphthonge. Das Riesengebirge und Adlergebirge zeigen sich einheitlich. Im Riesengebirge wird vokalisiert. Im Adlergebirge wird das r ausnahmslos realisiert und zwar bis auf einen Ort (H-37: hier als dentaler Approximant) als dentaler Vibrant mit vorausgehendem langen Monophthong. Das Braunauer Ländchen dagegen zeigt sich wiederum mit sehr unterschiedlichen Aussprachevarianten: Hier erscheint neben r-Realisierung und r-Vokalisierung sogar an zwei Orten (H-14, H-15) r-Ausfall. Die Gebiete im Süden, also Wischauer und Brünner SI, Südmähren/ Südostböhmen, die Iglauer SI und Südböhmen präsentieren sich einheitlich mit fast durchgängiger r-Vokalisierung zu einem oE bzw. oA -Diphthong. Nur in B-1, J-5, C-5, C-21, C-9, C-29 und C-12 wird r als dentaler Vi- 200 Karte 103 Mhd. r im Auslaut nach KV Frage 98.9: Tor mhd. tor Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 200 24.08.2016 08: 06: 49 Á Á Á q ' ' ' ' ' ' ' ' ' ! ! ± ! ! µ ! @ ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! q q q $ q q ! ! ! ! ! " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! q q q ! ! q ! q ! ! ! ! q q ! q ! ! ? q ! q ! q ! q ! ! ! ! q q ! ! ! q q q ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! q ! ! q q ! ! ! q ! ! & ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ? ! ! q q µ q ! µ µ q ! q ! q ! µ ! ! ! ! ! ! ! µ $ ! ! q ! q q ! ! q ! ! ! q ! q ? ! ! ! q ! ! q ! ! ! q ? ! q ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B brant gesprochen und zwar, außer in Budweis, mit vorausgehendem Diphthong. Westböhmen und das Ascher Ländchen vokalisieren das r, wodurch in der Regel ein kurzer AoGA -Triphthong entsteht. Vereinzelt findet man aber auch durch Vokalisierung entstandene Diphthonge. Nordwestböhmen präsentiert sich dagegen wiederum als Mischgebiet. Hier findet man neben aus r-Vokalisierung entstandenen oE bzw. oA -Diphthongen auch o=o5 ~ -Diphthonge und r-Ausfall, aber auch zwei Orte mit realisiertem r. Insgesamt kann man feststellen, dass in «Tor» häufiger r vokalisiert wird als beispielsweise in «schwer», wo im Süden r viel häufiger ausgefallen ist. Á Der Beleg in U-4 stammt von Gp. I und Gp. II. In L-18 (Erstbeleg), L-32, K-13, K-32, P-6 und C-3 stammen die Belege von Gp. I. In B-21 stammt der Beleg von Gp. II. Der Beleg in L-25 stammt von Gp. II und ist von dieser korrigiert. Der Beleg in C-4 wurde vom Explorator suggeriert. Der Zweitbeleg in P-24 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in S-1 ist von der Gp. korrigiert. Der Beleg in M-17 ist eine Erinnerungsform der Gp. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 128: Tor. SNiB, Band 3, Karte 64: Tor. SNiB, Band 4, Karte 6: Tisch, Turm, Tor, Teller (nicht kartiert). SAO, Band I, Karte 146: Tor. SNOB, Band 1, Karte 110, Tor. 201 Legende GZ lila: r-Ausfall GZ pink: r-Vokalisierung zu Diphthong GZ hellpink: r-Vokalisierung zu Triphthong GZ blau: r-Realisierung mit vorausgehendem Monophthong GZ hellblau: r-Realisierung mit vorausgehendem Diphthong q r entf. ! r vok. A , A( , AG , A) , a% ( , E , E5 , e5 ( ? r vok. i5 und e( @ r vok. O5 , O5 = , ÈO5 , o5 , o% = , Êo , Êo5 , ÊÖ% q r= bis r( auch rþ , r= _ , r , rø # @ " R ! €, bis € & #( ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ unten: vorausgehender Vokal velarisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 201 24.08.2016 08: 06: 55 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 202 24.08.2016 08: 06: 55 3. Nasale Karte 104 (textlich) Mhd. n im Anlaut Frage 145.8 / 92.1 / 153.8 / 158.11: Nebel/ Nuss/ November/ Nikolaus mhd. nëbel, nuz, november Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n im Anlaut wurde am Wort «Nebel» untersucht. Das Belegwort «Nebel» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Von einer Kartierung wurde abgesehen, da anlautendes n in «Nebel» durchgehend als dentaler kurzer Nasal realisiert wurde. Ebenso verhalten sich «Nuss» (92.1) und «November» (153.8). Eine kleine Ausnahme bildet «Nikolaus» (158.11). Hier erscheint neben anlautendem dentalen Nasal auch anlautender bilabialer Nasal. Bilabialer Nasal erscheint vor allem im südlichen Böhmerwald und dem Gratzener Bergland (C-14, C-15, C-16, C-17, C-5, C-21, C-25, C-24, C-26, C-28, C-29, C-32, C-34, C-37). Daneben wurde diese Lautung noch vereinzelt in Südmähren/ Südostböhmen (C-1, B-10), in der Iglauer (J-2, J-3, J-5), der Brünner (B-8, B-4, B-6) und Wischauer SI (B-1), im Schönhengst (E-6, E-11, E-13, E-23, M-44, E-36) und im Kuhländchen (T-31, T-41) und in Nordwestböhmen (U-74, U-71, U-27: Zweitbeleg) erhoben. Auf eine Karte wurde jedoch ebenfalls verzichtet, da das Kartenbild nicht sehr abwechslungsreich und ergiebig ist. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 154: Nikolaus; Karte 151 (nicht kartiert): Nebel, November, Nuss. SNiB, Band 3, Karte 33: Nebel. SAO, Band I, Karte 87: Nebel. 203 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 203 24.08.2016 08: 06: 55 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' q q b b " b ' , , , , , , ' '' , , , , , , , , , , , , , , , , ' ' , ' ' ' , , , , _ , , , _ , , , , _ , _ , , , , _ , , , , q q q b < q q ! q q b q b q q q q q ± q q q q b q q b q q q q q q b q q q q q q q q q q q q q q q s q q q b q q q q q q q " q q µ q b b b b b b b b q b b b b µ b b b b b q b b b b b b b b b b q q q b q b q q " q q q b q ± b q q q b " s µ b q q " " q q , b , b , , b b , , b µ b , b b b b b b b b b µ b q q q b q q q q q q q q q q q b q q q q q q q b q q q q q q q q q q q q ± q q b b b b b q b q q q q q b b " b q q q b q b b b " " q b µ b q µ ± q b q " ± q q b q " µ q q q b µ q " q b q µ µ µ q q b q q q b q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n im Inlaut zwischenvokalisch bzw. bei synkopiertem e vor b wurde am Wort «Schienbein» untersucht. Überwiegend wurde e synkopiert. Es finden sich wenige Fälle mit erhaltenem e. Diese sind der Karte durch ein spezielles Symbol gekennzeichnet (siehe Symbol- und Farbvergabe). Das Belegwort «Schienbein» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. An einigen Orten (insgesamt an 28) musste Wort fehlt notiert werden. In der Regel wurde an diesen Orten kein Beleg von der Gp. genannt, manchmal kam stattdessen auch ein anderes Lemma wie «Fuß», «Beinknochen», «Wadeln», «Stichbein» oder einfach nur «Bein». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke Symbole stehen für vorausgehenden Diphthong. Durch ZZ über dem Grundsymbol wurde Folgendes markiert: Eine rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, ein nach oben geöffneter Halbkreis über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal kurz ist. Es gibt sieben Grundsymbole: Einen waagrechten Strich, der für ausgefallenes n steht. Ein schmales Dreieck bedeutet realisiertes n. Ein schmales Dreick mit einem weißen Strich in der Mitte steht für einen velaren Nasal teilweise auch in Kombination mit velarem Plosiv. Ein Dreieick mit Kreuz in der Mitte kennzeichnet die Realisierung durch Nasal + Vokal. Ein unausgefülltes Dreieck bedeutet m . Steht ein ausgefülltes Quadrat wurde anstelle von n ein d gesprochen und bei einem Quadrat mit einem Dreieick in der Mitte die Lautfolge ndn . Teilräume Das USG teilt sich in ein Gebiet, in dem n überwiegend nicht realisiert wird, und in eines, in dem n fast ausschließlich als dentaler Nasal gesprochen wird. Zweitere Ausspracheform findet man in Nordböhmen (ausgenommen der Schlukkenauer Winkel), dem Riesengebirge, Adlergebirge und Nordmähren-Schlesien. Der vorausgehende Vokal ist in diesen Gebieten in der Regel ein langer Monophthong. Nur in Nordmähren- Schlesien wird in ungefähr der Hälfte der dort untersuchten Orte ein langer Diphthong gesprochen. Im Schluckenauer Winkel ist hingegen die mhd. Aussprache erhalten. Hier wird zi=ne gesprochen. Daneben findet sich diese Aussprache nur noch an zwei Orten (M-6, T-13) in Nordmähren-Schlesien. Der Schönhengst zeigt sich zweigeteilt mit entfallenem n, aber auch als dentalen Nasal realisiertem n. Einmal (E-36) ist ein bilabialer Nasal notiert. Auch was den vorausgehenden Vokal angeht, sind Monophthong und Diphthong etwa zu gleichen Teilen vertreten. In der Iglauer SI, Südmähren/ Südostböhmen und dem Gratzener Bergland, aber auch in Nordwestböhmen und Westböhmen wird n meist nicht gesprochen. Hier ist der vorausgehende Vokal dann normalerweise nasaliert, mit Ausnahme des Ascher Ländchens, des südlichen Böhmerwaldes, des Gratzener Berglandes und Nordwestböhmens. Der nördliche Böhmerwald und auch der direkt daran angrenzende Teil Westböhmens zeigen sich recht unheitlich. Hier kommen sämtliche Varianten vor: Neben n-Ausfall erscheinen dentale Nasale und bilabiale Nasale, aber auch Einzelformen wie zindnboA (C-13), zi=dbio5 2 =A2 (C-2), zi=Nbai5 Gn 204 Karte 105 Mhd. n zwischenvokalisch bzw. vor b Frage 114.12: Schienbein mhd. schinbein < schinebein Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 204 24.08.2016 08: 07: 02 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á _ b q , ' '' ' ' ' , , , ' , , " ' , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ' ' ' ' , b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b " , b b b b b ± b b b b b b " q b b b b b b b b b b b bq b b µ b q b q q b q q q ± q q q q ± q b b ± b b q ± q q q q q q b ± qb q " q ± b ± q q q q q b q q q b q q q ± ± q q q ± b q q q q q q q q q b q q ± q b , b b b b b b q ± b b b b b b b b b q b b ± b ± b b b ± b ± b µ b µ b b ± q b b b µ b q ± b q " µ b b b ± b ± b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b ± b b b ± b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B (P-33) (alle Böhmerwald) und zi= _Nk,bo)A (K-38: Westböhmen). Á Die Belege in L-14, L-41 und C-16 stammen von Gp. III, die Belege in L-11, L-24, K-13, E-35 (Zweitbeleg), C-16 und B-27 stammen von der jeweiligen Gp. II. In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-25, L-32, E-5, P-6, E-35 (Erstbeleg) und C-3 stammen von Gp. I. In L-17, H-8, U-54, E-9, M-27, T-27, P-35, B-5, C-4 und B-24 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in U-31 und C-1 wurden von der Gp. korrigiert, der Beleg in K-19 wurde nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. In M-55 nannte die Gp. den Beleg nur zögernd. In L-27, U-50 und K-55 waren sich die Gp.s bei der Aussprache nicht ganz sicher. In U-22 gibt die Gp. an, dass das Belegwort nur „selten gebraucht“ wird. Der Beleg in U-32 ist eine Erinnerungsform von der Gp. und wurde vom Explorator sicher gehört. Die Gp. in M-6 behauptet, sie haben nur zi=ne5 gesagt. In C-13 steht der Beleg zindnboA . Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 94: Schienbein. ADT, Band III, Karte 94: Schienbein. SNiB, Band 4, Karte 158: Schienbein. Karte 106 (textlich) Mhd. n im Inlaut vor d Frage 259.6: Ende mhd. ende Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n vor d im Inlaut nach KV wurde am Wort am «Ende» untersucht. Das Belegwort «Ende» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Das Belegwort wurde im Satz Alles hat ein Ende abgefragt. Von einer Kartierung wurde abgesehen, da inlautendes n in «Ende» fast durchgehend als kurzer dentaler Nasal realisiert wurde. An wenigen Orten (P-3, C-1, C-6, B-16, B-26, B-30, B-31) ist ein etwas längerer dentaler Nasal notiert und an drei Orten (B-20, B-24, B-27) kommt ein langer dentaler Nasal vor. Fast alle diese Orte mit Ausnahme von P-3 (Westböhmen) und C-1 (Budweis) liegen in Südmähren/ Südostböhmen. Häufig entfällt auslautendes e, ganz selten sogar auslautendes de, nämlich in E-17, E-27 und E-35 (alle Schönhengst). In den mittelbairischen Dialekten wird der vorausgehende KV des Öfteren als Diphthong realisiert. 205 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. b n( und n " m, und m s N und Nk, , nE und nEn ! d ¯ ndn ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert ; oben: vorausgehender Vokal kurz Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 205 24.08.2016 08: 07: 08 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á , ' , , , q b q b b b q b q q , , ' , , , , , , , , , , , , , , , , , , , _ , ' ' ' ' , ' , , _ _ , _ _ , ' ' _ , _ , _ ' , , , , ' ' , , _ ± q b q q q q q b b ± b q q q b q q q q q q q b ± b b b q ± q ± ± b q ± b ± ± ± ± q q q b q ± ± q b q q q ± ± q ± q q b µ q q q µ q b b b b b b b b b b b µ ± µ b b b b b b b b b b b b b b b b q q q b b b b q b q b ± b ± b q q q b b b b b b b b q b ± q b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b ± µ b b q b b b b ± ± b q b q q q q b q q q q b ± q b b b b ± b b b b b b ± b b q b b b b b µ q µ b b b b q q b b b µ q b b µ b b b b b b b µ b q µ µ b b b q ± b q b q q µ q s b b q q b q q µ q µ µ b q b q q q b ± 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Kommentar zu Karte 107 u. 108: Sohn u. Söhne Zum Material und zur Kartierung Vorbemerkung Zu Karte 107 und Karte 108 wurde ein gemeinsamer Kommentar verfasst, in welchem die Belegwörter im Singular und Plural miteinander in Bezug gesetzt und verglichen werden. Aus Übersichtgründen wurde hierbei von einer komplexen Karte abgesehen und der Nasal in beiden Wörtern mit je einer Einzelkarte abgebildet. Um die beiden Belegwörter besser miteinander vergleichen zu können, wurde hier auch ausnahmsweise von der sonst verfolgten Reihenfolge Konsonant im Anlaut - im Inlaut - im Auslaut abgewichen. Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n im In-/ Auslaut nach KV wurde an den Wörtern «Sohn» und «Söhne» untersucht. Beide Belegwörter konnten leider nicht im gesamten USG erhoben werden. Im Ascher Ländchen wurde ausnahmslos mit «Bub» geantwortet. Auch in Westböhmen und Nordwestböhmen wichen die Gp.s häufig auf «Bub» oder auch «Junge» aus. Insgesamt musste für «Sohn» an 32 Orten Wort fehlt notiert weden, für «Söhne» sogar 65 Mal. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Die Belegwörter wurden jeweils als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. Blaue Symbole stehen bei vorausgehendem Monophthong. Durch ZZ über dem Grundsymbol wurde Folgendes markiert: Eine rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, ein Bogen über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal kurz ist. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Es gibt vier Grundsymbole: Einen waagrechten Strich, der für ausgefallenes n steht, bzw. ein ausgefüllter Balken, der im Plural den Gleitlaut iG darstellt. Ein schmales Dreieck bedeutet realisiertes n. Ein schmales Dreieck mit senkrechtem Strich in der Mitte steht für die Realisierung von n als velaren Nasal. Ein ausgefülltes Dreieck kennzeichnet den retroflexen Nasal. Teilräume Das USG teilt sich mehr oder weniger in zwei Gebiete. In den bairischen Dialekten und zum Teil auch im Ostfränkischen (allerdings hier nur im Singular, genauso wie in Südmähren/ Südostböhmen) entfällt n im Auslaut nach KV/ Diphthong sehr häufig. In den ostmitteldeutschen Dialekten wird n in der Regel als dentaler Nasal realisiert. Der retroflexe Nasal tritt sowohl im Singular als auch im Plural genau einmal auf und zwar in H-31 (Riesengebirge). Der velare Nasal ist nur einmal im Singular notiert (P-10: Westböhmen). Im Plural findet man einmal den Gleitlaut in E-17. Außerdem wird in E-12 ein Hiat gesprochen (beide Nachbarorte im Schönhengst). Insgesamt kann man aber feststellen, dass die Aussprache von n in «Sohn» zumeist mit der im Plural «Söhne» identisch ist. Zum vorausgehenden Vokal Häufig wird der dem Nasal vorausgehende Vokal bei n-Ausfall nasaliert. Die Nasalierung unterbleibt aber im Ostfränkischen. Diphthonge treten fast nur im Schönhengst und in Nordmähren- 206 Karte 107 Mhd. n im Auslaut nach KV Frage 237.4: Sohn mhd. sun Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 206 24.08.2016 08: 07: 15 Á Á Á Á Á Á Á Á , , ' q q b b ' ' ' " , , _ , , _ _ _ __ ' ' , , , , , _ , , ' , , , , , , , , ' ' , ' ' q b b ± b µ b b b b b b b b b b b b b b b b µ g b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b q b q q q q q b b q b b b b q q b q b b q q q q q q q q b q qb q q q q b b q q b q q b b b b b b b b b q ± ± q b q b ± q ± q q q q b b q b b q b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b b b b b b b b b µ b b µ µ µ b b b b b b b µ ± q b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Schlesien auf, im Plural auch noch im Kuhländchen. Im restlichen USG findet man Diphthonge nur sehr vereinzelt. Zum Auslaut im Plural Interessant ist auch, dass im Plural häufig das auslautende e entfällt und auch der Plural damit einsilbig gesprochen wird. Erhalten bleibt das e im Auslaut in Nordböhmen, im Schluckenauer Winkel, im Friedländer Ländchen, meinstens im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, im Jauerniger Ländchen, zum Teil in Nordmähren-Schlesien, in der Olmützer und Iglauer SI und in Südmähren/ Südostböhmen und eher selten im Schönhengst und im Böhmerwald. Á Sohn: Die Belege in U-4, U-8, L-25 und B-14 stammen von Gp. I und II. In L-32, K-53, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I. Der Beleg in L-30 stammt von der Ehefrau der Gp. In E-12 stammt der erste Beleg von Gp. I, der zweite von Gp. II. Der Beleg in B-16 stammt von Gp. II. Die Belege in H-29, U-63 (Erstbeleg), U-67, K-28, K-29, U-75, U-77, K-37, K-38 (Zweitbeleg), K-39, U-80, K-54, C-17 und C-40 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in T-19 und P-10 sind von der Gp. korrigiert. In B-30 ist sich die Gp. bei der Aussprache etwas unsicher. In P-21 merkte die Gp. zum zweiten Beleg an, dass die Alten das so sagten. Der Beleg in K-11 ist Grundwort im Kompositum «Schwiegersohn». In K-5 gibt die Gp. an, dass man eigentlich «Bub» anstelle von «Sohn» sagt. Auch in K-11 und B-29 gaben die Gp.s an, dass «Sohn» eher hochdeutsch ist und daher eher nicht verwendet wird. Söhne: Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I un II, die in L-32, K-53, C-3 und C-16 von Gp. I, der Beleg in B-16 von Gp. II. Der Beleg in L-30 stammt von der Ehefrau der Gp. Die Belege in K-18, H-36, K-28, K-45, K-48 (Zweitbeleg), K-53, P-6 und C-37 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in K-39 und K-54 kamen auf Nachfrage des Explorators. In L-25 ist der Beleg von der Gp. korrigiert. Die Belege in K-40, K-55 und J-1 nannte die Gp. nur recht zögernd. Der Beleg in K-28 ist eine Erinnerungsform der Gp. In L-9 (Zweitbeleg), K-40, K-51, P-15, P-25, P-36 und C-2 gab die Gp. an, dass sie bei der Aussprache unsicher sei. In K-41 und B-6 gab der Explorator an, dass die Gp. sehr unsicher bei der Aussprache des Belegwortes wirke. In K-11, P-24, C-13 und B-19 gab der Explorator an, dass er bei Transkription unsicher sei. Vergleichskarte SNiB, Band 3, Karte 28: (Schwieger)sohn. 207 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. b n q ì ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 207 24.08.2016 08: 07: 21 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y, q b b Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y , , , , , , , , , , , , , , , , , ' ' ' ' ' ' , ' ' ' ' _ ' ' ' ' ' ' ' " , ' ' , , , ' , ' ' ' ± ± b q b q b b q b ± b b ± ± b q q q q q q q b ± ± b b b ± b ± ± µ b µ b ± ± ± ± q ± ± b ± ± ± q ± q q q µ ± q ± q b b µ q q b µ q b b b b b b b b b b b µ ± µ b b b b b b b b b b b b µ b b b b b b µ µ b b ± µ b b ± b µ b b ± q ± b b b b b ± b ± b µ b b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b µ b q ± µ b b b µ ± b ± ± q b ± ± b b b ± b ± µ q b b b b ± b b b b ± ± ± µ q q q b b b b µ b µ b b b b b ± b b b µ b b b µ b b b b b b b µ ± ± µ µ b b ± b ± b q ± q q µ b b ± b µ q b b b µ b µ µ b q ± q b q b ± 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Kommentar siehe S. 206/ 207. 208 Karte 108 Mhd. n im Inlaut nach KV Frage 237.5: Söhne mhd. süne Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 208 24.08.2016 08: 07: 26 Á Á Á Á Á Á b Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y ' ' " , _ ' _ , _ _ _ __ ' ' , ' ' , , , , , ' ' ' ' ' ' ' ± b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b µ ] b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b q b q q q ± b b b q q b b b ! q b q b b q q ± q b q q q b b q b q q q b b b q b b b b b b ± µ b b ± b b ± ± ± q ± b b ± q ± q ± q b b b b b µ ± b b b b b b b b b b b ± b b b b b b b ± b b b b b b b b b µ b b µ b µ b b b b b b b µ ± q b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 209 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. ! iG : Gleitlaut b n q ì ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert E unten: e im Auslaut entfällt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 209 24.08.2016 08: 07: 33 Á Á Á Á Á Á Á Á Á . . q q Y Y Y Y Y Y Y " . " " " " " " " " . " " " " " " " " . " "" . " . . . . , . , . " " " " " " " , , . " , , . , " " " . " " " " . b b b q b b b b b b q b b b b b q b q b q b q b b ± b b b b b q q b b b b q q q b q b b b b b b b q b b q b b b b q b ± b b b q µ q b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b b b b b b b b b b b ± b b b b b b b b ± µ b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b b b b b q q b b b b b b b µ b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b µ ± b µ µ b b ± b b b b b b b µ b b b b µ b b b b µ b µ µ b q b b q b b µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n in der Auslautkonsonanz wurde am Wort «Kind» untersucht und konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Wort fehlt musste an neun Orten notiert werden (U-2, U-11, H-11, K-6, K-51, T-6, K-58, T-19, P-22). Hier wurde nur eine Diminutivform genannt oder das hier untersuchte Wort wurde einfach weggelassen, also nicht genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde mit vorgegebenem Anlautkontext im Satz ein gesundes Kind abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke Symbole stehen, wenn ein Diphthong vorausgeht. Durch einen roten Strich über dem Grundsymbol wird markiert, ob es sich um einen langen Monophthong bzw. Diphthong handelt. Eine rote Welle steht über dem Grundsymbol, wenn der Monophthong bzw. Diphthong nasaliert ist und ein rotes Kreuz unter dem Grundsymbol bedeutet, dass der auslautende Plosiv entfallen ist. Die ZZ oben können auch in Kombination vorkommen. Auf dieser Karte gibt es zwei Grundsymbole: Ein Dreieck steht, wenn n durch den dentalen Nasal realisiert wurde, ein waagrechtes Strichsymbol, wenn n entfällt. Teilräume Fast das gesamte USG realisiert das n bei vorausgehendem kurzen Monophthong ohne Nasalierung und bei erhaltenem Plosiv im Auslaut. Nur in den mittel- und nordbairischen Dialekten findet man entfallenes n, häufig bei vorausgehendem langen Monophthong oder Diphthong. Wenn n entfällt, wird meist der vorausgehende Vokal nasaliert. Im Ascher Ländchen erscheint n-Ausfall ohne Nasalierung des vorausgehenden langen Monophthongs, aber auch im Böhmerwald ist diese Aussprache notiert. Hier kommen ebenfalls Belege mit ausfallendem auslautenden Plosiv vor. Lange Monophthonge sind ebenso nur in den mittel- und nordbairischen Dialekten zu finden. An zwei Orten (K-46, K-37: Zweitbelege) wurde ein langer Diphthong notiert und in B-2 ein kurzer, hier aber bei erhaltenem n und als einziger Beleg. n-Ausfall findet man außer in Westböhmen und im Böhmerwald auch an einem Ort in der Iglauer SI (J-3), ansonsten wird n realisiert. Á In U-7, L-11, K-13, P-6 und B-30 stammen die Belege von der jeweiligen Gp. II, in L-32, U-41, C-3 und B-27 von Gp. I. Die Belege in U-4 und H-3 stammen von Gp. I und Gp. II. Der Beleg in H-10 ist eine Erinnerungsform der Gp. Der zweite Beleg in U-28 kam auf Nachfrage des Explorators. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 96: Kind und Kinder. SNiB, Band 3, Karte 7: Kind. SNiB, Band 4, Karte 160: Kind. SNOB, Band 1, Karte 132: Kind. 210 Karte 109 Mhd. n vor t in der Auslautkonsonanz Frage 128.10: Kind mhd. kint Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 210 24.08.2016 08: 07: 39 Á Á Á Á " " . " , . , " . , b b b b b µ b ± b b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b ± b b b b b b b ± b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b µ b b b b b b b µ b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 211 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. b n bis n= auch n) ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert E unten: Plosiv im Auslaut entfällt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 211 24.08.2016 08: 07: 45 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " , b b b b R R R R R R R R R R . " . . , . " " " . . . " . . . " . . . . , " " " "" " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . " " " " . " " " " " , " " , , . . . . , , . , . . . . . " , , , , , , , . , . . . . , . . " . . " " " . " , b b b b b q b b s b q b b b b b b b q b q b q b b b b b b b b q q b b q b q q q b q q q b b q q q q q q q b q q q q q b b q q q µ q b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b b b b b q b b b b b b b b b b b b b b b ± b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b q q q q q q b b b b q b q µ b b b b b q b b b q b b b b b b b b b b b µ q b µ q q q b q b q q b b q µ b q q q q b b b q b b b b b q b b b b b b 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n vor s in der Auslautkonsonanz wurde am Wort «Gans» untersucht und konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Wort fehlt musste nur an einem Ort notiert werden (U-10), da hier nur eine Diminutivform genannt wurde: ganslK . Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthonge, pinke Symbole stehen, wenn ein Diphthong vorausgeht. Durch einen roten Strich über dem Grundsymbol wird markiert, ob es sich um einen langen Monophthong bzw. Diphthong handelt. Eine rote Welle steht über dem Grundsymbol, wenn der Monophthong bzw. Diphthong nasaliert ist und ein roter Halbmond unter dem Grundsymbol steht bei eingefügtem Sprosskonsonant d zwischen n und s. Die ZZ oben können auch in Kombination auftreten. Auf dieser Karte gibt es zwei Grundsymbole: Ein Dreieck steht, wenn n als dentaler Nasal realisiert wurde, ein waagrechtes Strichsymbol, wenn n entfällt. Teilräume Das Kartenbild ähnelt dem von Karte 109 «Kind», nur dass für «Gans» eindeutig häufiger n-Ausfall zu finden ist. Auch für das Belegwort «Gans» kann man aber festhalten, dass n überwiegend realisiert wird und zwar in den Gebieten Nord- Westböhmen, Nordböhmen, Riesengebirge, Adlergebirge, Nordmähren-Schlesien, Schönhengst, Südmähren/ Südostböhmen und in der Brünner, Wischauer und Olmützer SI. In zweiterer entfällt n allerdings in B-2. Außerdem wird dort der Vokal als langer nasalierter Diphthong gesprochen. Diphthongische Realisierung des Vokals findet man daneben auch noch in etwa der Hälfte der Orte in Südmähren/ Südostböhmen. In den restlichen Gebieten, in denen n-Erhalt vorkommt (Ausnahme: M-10: Hier entfällt n bei vorausgehendem kurzen Diphthong), wird der Vokal fast ausschließlich als Monophthong, meist auch kurz gesprochen. Ausnahmen sind L-29 und L-33, wo man einen langen Diphthong findet. In Westböhmen, in Südböhmen und in der Iglauer SI entfällt n sehr oft, wobei man in den nordbairischen Dialekten fast ausschließlich n- Ausfall feststellen kann, im Böhmerwald überwiegt aber die Realisierung von n. Die Iglauer SI ist zweigeteilt, was zeigt, dass die eine Hälfte vom Nordbairischen geprägt ist, der andere Teil aber eher ostfränkische Züge aufweist. Entfällt das n, wird der vorausgehende Vokal, der sowohl diphthongisch als auch monophthongisch auftritt, in der Regel nasaliert. Vor allem im Riesen- und Adlergebirge, aber auch vereinzelt in Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst, außerdem an jeweils zwei Orten in Nordwestböhmen und Nordböhmen wird ein dentaler Plosiv als Sprosskonsonant zwischen n und s eingefügt, vermutlich als Ausspracheerleichterung der Auslautkonsonanz ns. Á Die Belege in U-4, L-25, L-32 (Zweitbeleg) und K-32 (Zweitbeleg) stammen jeweils von Gp. II, die in L-32 (Erstbeleg), K-53 und C-16 von Gp. I. In C-3 stammt der Beleg von Gp. II und Gp. III, in K-13 von Gp. IV. 212 Karte 110 Mhd. n vor s in der Auslautkonsonanz Frage 30.4: Gans mhd. gans Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 212 24.08.2016 08: 07: 50 Á R R R R R RR R RR R R R R R R R R R R " " , . . , , . " , . . , " . . , , " " , " " . b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q q q b q b b q b b b b b b b b b b b b b b b q b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b µ b µ µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b b b b b b b b b b b b b b b b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Der Beleg in K-52 wurde nach Suggerierung durch den Explorator von der jeweiligen Gp. korrigiert. In P-33 und C-28 wurden nur die von AB transkribierten Belege kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 19: Gans. SAO, Band I, Karte 22: Gans. 213 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. b n( bis n= auch n s N ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert > unten: Sprosskonsonant d zwischen n und s Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 213 24.08.2016 08: 07: 56 Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' b q b b , , , , , , , _ , , , , , , , , , , , , , , , _ , _ ' ' , , , , _ , , , , , , ' , , , , , , , _ , ' ' ' , ' , , , , ' , , ' ' , ' , , , , ' _ , _ , ' ' ' ' _ , , ' _ , _ , _ , , , , , , , ' ' , , ' , , _ , q q b q q q q q q b q b q q q q q q q q q q q q b q b b b b b q q q b b b q q q q q q q q b q q q q q b q b q q q q q b b q q b µ q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q b q q q b q b b b q b b b b b b b q b q q b b q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q b q q b b q b b µ q b b b b b b b b b b b b b b b b b q b b q q b b b b q q q q q b q q q q q q q q q q q µ q µ b b b b b b q q q µ q b b µ b b b b b b b µ ± q µ µ q q q q q q q b b b µ q q q q q q b b b µ q µ µ b q µ q q q b q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n nach Diphthong in der Auslautkonsonanz wurde am Wort «eins» untersucht und konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Wort fehlt musste nur an drei Orten notiert werden (K-58, M-32, J-4), weil hier nur die flektierte Form «ein» genannt wurde. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthonge, pinke Symbole stehen, wenn ein Diphthong vorausgeht. Durch einen roten Bogen über dem Grundsymbol wird gekennzeichnet, ob es sich um einen kurzen Monophthong bzw. Diphthong handelt. Eine rote Welle steht über dem Grundsymbol, wenn der Monophthong bzw. Diphthong nasaliert ist. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Außerdem wird das Auftreten eines Sprosskonsonanten zwischen n und s durch einen Halbmond unter dem Grundsymbol markiert. Auf dieser Karte gibt es zwei Grundsymbole: Ein Dreieck steht, wenn n als dentaler Nasal gesprochen wurde, ein waagrechtes Strichsymbol, wenn n entfällt. Teilräume In Karte 111 «eins» überwiegt eindeutig n- Ausfall, den man fast im gesamten USG finden kann. Einzig Nordwestböhmen und das direkt daran angrenzende Gebiet von Nordböhmen realisieren n vor s fast immer. Nur an sehr wenigen Orten kann man in diesem Gebiet n-Ausfall finden. Auch in Nordmähren-Schlesien wird n überwiegend realisiert. In Südmähren/ Südostböhmen findet man sowohl n-Realisierung als auch n-Ausfall zu gleichen Teilen. In allen anderen Gebieten überwiegt der Ausfall von n in «eins» deutlich. Tritt n-Ausfall auf, so wird in allen Gebieten mit Ausnahme von Nordböhmen, dem Riesen- und Adlergebirge und den Orten in Nordmähren-Schlesien, also den nördlich gelegenen Gebieten, der vorausgehende Vokal nasaliert. Was den Vokal betrifft, sind bei diesem Belegwort die Diphthonge in der Mehrzahl. Allerdings findet man in Nordwest- und Nordböhmen fast nur lange Monophthonge. Kurze Diphthonge treten vor allem in Nordmähren- Schlesien auf. Insgesamt lässt sich das USG in Bezug auf das untersuchte Wort in fünf Gebiete einteilen: Westböhmen und Südböhmen, wo n fast ausschließlich entfällt und der Vokal als nasalierter Diphthong gesprochen wird. Die Iglauer SI, Südmähren/ Südostböhmen, Brünner und Wischauer SI und der Schönhengst, wo man n- Ausfall und -Realisierung genauso wie Monophthonge und Diphthonge zu ungefähr jeweils gleichen Teilen finden kann; der Vokal ist in der Regel nasaliert. Nordmähren-Schlesien und die Olmützer SI realisieren n überwiegend, es finden sich sowohl Monophthonge als auch Diphthonge, die aber verbreitet kurz und nicht nasaliert gesprochen werden. Adlergebirge, Riesengebirge und die östliche Hälfte von Nordböhmen sprechen n nicht. Auch hier findet man sowohl Monophthonge als auch Diphthonge, die nicht nasaliert und fast ausschließlich lang sind. In der westlichen Hälfte Nordböhmens und in Nordwestböhmen wird n beinahe ausnahmslos realisiert bei vorausgehendem langen Monophthong. An nur einem Ort im Schönhengst wird ein Sprosskonsonant zwischen n und s eingefügt. 214 Karte 111 Mhd. n nach Diphthong in der Auslautkonsonanz Frage 243.1: eins (Zahlwort) mhd. eins Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 214 24.08.2016 08: 08: 01 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q b R , ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ', , ' , , ' , ' , , , , _ , ' ' _ , , , , ' , _ , _ , _ , , _ , , , _ , , , , , , _ , , , , ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' , ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q µ q q q q q b q b q q b q q q q q q q q q q q q b q q q q q q q q q q q b b b b q b b b b b b b b b b b b b q b b q b q q q b b b q b µ b q q bq b q q b q q q q b b q q b q b b q q q q q q q q b q qb q q q q ± q q q b q q b q q b b b q q q q q b b q q q b b b q b b q q b b q b q b q q b b q q b b b b b b b b b b b b q q b b b b b b b ± µ q q µ q q µ b b b b b q b µ q q ± b b q q µ b b b b q b b q b b b q b b q q q b q b b q b b b b µ b q b b b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Die Belege in H-24 (Zweitbeleg), B-13, B-16 und B-21 stammen von Gp. II, in K-13 und B-14 (Zweitbeleg) von der jeweiligen Gp. III und die in L-32, K-53 und C-3 von Gp. I. In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in U-58, E-11, M-40, M-41 und M-57 wurden von der jeweiligen Gp. korrigiert. Die Zweitbelege in U-13, U-29 und H-24 kamen auf Nachfrage des Explorators. In U-13 ist sich die Gp. beim Zweitbeleg unsicher. In T-32 kam die Antwort der Gp. nur zögernd. In T-44 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. 215 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. b n und n, ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert > unten: Sprosskonsonant d zwischen n und s Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 215 24.08.2016 08: 08: 10 Á Á Á Á Á Á Á Á Á J J J J , , / / b b b q q " q J J J J J J J J J JJ J J Q Q J J J J Q Q Q Q J JJ Q J J J J J J JJ J J J J J J JJ J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J Q J J J J J J J J J J J J J J J J JJ J J J J J J J J J J J J J J J JJ J J JJ J J J J J J J J Q J J J J J J J J J J J J J J J J J Q Q Q J J Q J Q J Q J Q / / / , / / / / / / / / / / / / / / / / " / / / , , , , , / , , , , , , / , , , , / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / , / , , / , , / / / / / / / / / / / / / / / ,/ / , / , , / / / / / b b b " b b b b b b b b " b b b b b b b b b b b " " " " " " " " " " " " " " " " " q q " " " q q q q q " q " q q q q q " " q q q µ q " " " " " " " " " " " µ " µ b " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! 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Wort fehlt musste an keinem Ort notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Neben der mhd. Bezugsform ist hier auch die ahd. Form f i m f von Bedeutung. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole stehen bei vorausgehendem kurzen Monophthong. Abweichend von den anderen Karten markieren pinke Symbole vorausgehenden langen Monophthong oder Diphthong, da ein Diphthong nur an zwei Orten zu finden ist: J-3 und B-2. Es handelt sich hierbei jeweils um einen ei -Diphthong. Durch Zusatzzeichen über und unter dem Grundsymbol wurde Folgendes gekennzeichnet: rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, zwei Punkte über dem Symbol kennzeichnen einen vorausgehenden gerundeten Vokal. Ein waagrechter Strich unter dem Symbol zeigt Zweisilbigkeit an und ein Halbmond unter dem Symbol steht, wenn der Frikativ als Affrikate realisiert wurde. Grundsymbole gibt es nur vier: Einen waagrechten Strich, der für ausgefallenes n steht, ein schmales Dreieck bedeutet realisiertes n , ein leeres Dreieck kennzeichnet Realisierung von n durch ein m . Ein ausgefülltes Dreieck bedeutet, dass n mit einem m simultan gesprochen wurde. Der Stern kennzeichnet einen labiodentalen Nasal. Teilräume Der Großteil des USG spricht n vor Frikativ als bilabialen Nasal: In Nordwestböhmen und Nordböhmen findet man bis auf zwei Ausnahmen, wo n als dentaler Nasal gesprochen wird (U-24, L-22), die Realisierung von n als bilabialen Nasal. In der Regel geht ein kurzer, gerundeter Monophthong voraus und dem auslautenden Frikativ folgt ein Vokal. Auch im Riesen- und Adlergebirge erscheint n als bilabialer Nasal, ebenfalls bei vorausgehendem kurzen Monophthong, wobei dieser immer ungerundet realisiert wird. Außerdem wird hier zwischen Nasal und Frikativ ein Plosiv gesprochen. Dieses Phänomen tritt daneben nur noch vereinzelt in Südmähren/ Südostböhmen, im nördlichen Böhmerwald und in Westböhmen auf. Der Schönhengst und Nordmähren-Schlesien, Wachtl/ Brodek, die Olmützer SI und das Hultschiner Ländchen zeigen sich als Mischgebiete mit Realisierung von n sowohl als bilabialem Nasal als auch als dentalem Nasal, wobei erstere Realisierungsvariante leicht überwiegt. Der vorausgehende Vokal ist mehrheitlich ein kurzer, gerundeter Monophthong. Bei etwa einem Drittel der Orte tritt er aber ungerundet auf. In den wenigsten Ortschaften wird «fünf» mit auslautendem Vokal, also zweisilbig, realisiert. In Südmähren/ Südostböhmen und in der Iglauer und Brünner SI findet sich hauptsächlich bilabialer Nasal. Ausnahmen sind J-7 und B-26. Der vorausgehende Vokal ist meist kurz und in Südmähren/ Südostböhmen gerundet, in der Iglauer SI eher ungerundet. Auch hier findet man überwiegend zweisilbige Belegwörter mit einem Vokal/ Schwa im Auslaut. In der Wischauer SI wird n an zwei Orten (B-2, B-3) nicht realisiert. In diesem Fall ist der vorausgehende Vokal lang bzw. ein Diphthong und nasaliert. 216 Karte 112 Mhd. n vor f in der Auslautkonsonanz Frage 234.8: fünf mhd. vünf Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 216 24.08.2016 08: 08: 20 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á J J J J J J J / / , / / " b " q " " " " " J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J J Q J Q J Q J Q J J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J Q J J J Q J J Q J Q J Q J J J J J J J J Q J J Q J J J J J J J J J Q JJ J J J J J J J J J J J J J J J J J Q J Q J J J J Q J J J J Q J J Q J Q J J J J J J J J Q J Q J J J Q Q J J J J J J J J J J J J / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / , / / / / / / / / / , / / / , / / / / , / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " b " " " " " b b " b b " " " " b b " " " b " " " b " " " b µ " " " " " b " " " b " " " " " " " " b b " " b " " " " b b b " b " " " " " " " " b " " " " " " " " " " " " " " " " " q " " " b " " " " " " " " " " " " " " " " " " b " " " " " " " " " b " b " " b b b " " b µ " " µ b µ " " b " " " " µ " " " " " " µ " b " " " " " " " " " " " " " " " b b " " b " " " " µ " " " " b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B In Südböhmen überwiegen deutlich dentale Nasale. Hier kommen lange und kurze Monophthonge gleich oft vor. Auch ist ungefähr die Hälfte der Belege gerundet, die andere ungerundet. In der Regel endet «fünf» in diesem Gebiet auf Frikativ und wird damit einsilbig gesprochen. Im Übergangsgebiet zu Westböhmen finden sich fast nur bilabiale Nasale und vereinzelt n-Ausfall (P-19, P-14). Entfallenes n ist die Realisierungvariante, die Westböhmen kennzeichnet. Entfällt n, wird der Vokal als langer, nasalierter Monophthong gesprochen. Im Ascher Ländchen und dem Übergangsgebiet Westböhmens zu Nordwestböhmen sind wiederum bilabiale Nasale mit vorausgehendem kurzen und gerundeten Monophthong notiert. In etwa Dreiviertel des USG wird n vor f also als bilabialer Nasal realisiert. Nur in einem kleinen Teil des Böhmerwaldes wird n als dentaler Nasal gesprochen und in Westböhmen trifft man auf n- Ausfall. Zwei Orte zeichnen sich durch eine spezielle Aussprache aus: In P-5 findet man simultane Aussprache von n und m . In K-15 wird n als labiodentaler Nasal realisiert. In Karte 128 dieser Arbeit wird die Aussprache des auslautenden Frikativs in «fünf» genauer beschrieben. Á Die Belege in B-13, B-16 und B-21 stammen von der jeweiligen Gp. II, die in L-32, K-53, C-3 und B-26 (Zweitbeleg) von Gp. I. In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. Der Zweitbeleg in K-27 wurde vom Explorator suggeriert. Die Belege in P-35 und B-4 sind von der Gp. korrigiert. In K-11, T-39, T-44, B-12, B-22 und B-27 wurde der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 150: fünf. SNiB, Band 4, Karte 157: Hanf. SNiB, Band 3, Karte 18: fünf. 217 Legende GZ blau: vorausgehender kurzer Monophthong GZ pink: vorausgehender langer Monophthong oder langer/ kurzer Diphthong q n entf. b n " m bis m= ! n©m t M µ nicht gefragt Zusatzzeichen @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert C oben: vorausgehender Vokal gerundet Q unten: nachfolgendes f als Affrikate pf realisiert 6 unten: zweisilbig (mit e im Auslaut) Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 217 24.08.2016 08: 08: 29 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á , _ , , , q , , ' , , , , ' , , , ' ' , _ ' _ ' ' ' _ , , _ '' , , , , , , , ' , , , , , , , , , ,' , ' ' ' ' ' ' ' ' ' , , ' , , ' _ , , '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' , _ , , , , _ , , ' , ' , , ' _ _ _ , _ _ _ , _ , ' , _ , , , ± q q ± , q q q ± q q q q q q , q q q , , , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q s q q q q q q q q q , , , , , , , , , , , µ , µ _ , , , , , , , , , , , , , , , q q q _ _ , q q q q q q _ q _ q q q q q q q , q q , , q q q , , , , q , , , , , , µ , , , _ _ , , _ _ _ _ _ _ q q _ q q _ q q _ q q q q q q q q q q q q q q _ , , q ± q q q q q q q q q q q _ _ _ q _ q µ , , q _ q ± _ _ _ µ q q _ , _ _ _ _ _ q _ µ q q µ µ q q ± q q q q _ q q µ q q q , µ q _ q _ ± q µ µ q q ± q q q q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n im Inbzw. Auslaut nach Diphthong wurde am Wort «grün» untersucht. Das Belegwort «grün» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Wort fehlt musste an 16 Orten notiert werden. In einigen Fällen wurde nur die flektierte Form genannt, in den anderen kam der Beleg «unreif» anstelle von «grün». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde mit vorgegebenem Anlautkontext in dem Satz Die Äpfel kannst du grün essen abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. Blaue Symbole stehen bei vorausgehenden Monophthong. Durch Zusatzzeichen über dem Grundsymbol wurde Folgendes gekennzeichnet: rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, ein Bogen über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal kurz ist. Es gibt vier Grundsymbole: Einen waagrechten Strich, der für ausgefallenes n steht. Ein schmales Dreieck bedeutet realisiertes n. Ein schmales Dreieck mit senkrechtem Strich in der Mitte markiert die Realisierung von n als velaren Nasal. Ein Dreieck mit einem Kreuz in der Mitte bedeutet n + Vokal im Auslaut. Teilräume Das USG teilt sich in drei Gebiete. In den bairischen Dialekten und auch im Ostfränkischen entfällt n im Auslaut nach Diphthong fast ausschließlich. In den ostmitteldeutschen Dialekten wird n gesprochen. Meist wurde -e apokopiert. In Nordböhmen ist dies nicht der Fall. Hier bleibt auslautendes -e erhalten. In den restlichen Gebieten wird n nur als dentaler Nasal gesprochen. Diese Realisierung ist im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, in Nordmähren-Schlesien und in der Olmützer SI flächendeckend zu finden, nur an einem einzigen Ort im Kuhländchen (T-40) entfällt das n. Vereinzelt findet sich die Realisierung von n + Vokal in Südböhmen (P-32, P-34, P-35, C-9, C-14, C-20, C-21, C-33, C-34, C-37, C-39), einmal auch in Südmähren/ Südostböhmen (B-29). Die Städte Prag, Budweis, Brünn und ebenso (mit zwei Ausnahmen) der Großteil der Brünner SI sprechen n als velaren Nasal. In Maxdorf hingegen ist n-Ausfall notiert, genauso an zweien der drei Orte der Wischauer SI. Schönhengst und Iglauer SI präsentieren sich als Mischgebiete mit n-Realisierung und n-Ausfall. Wobei in der Iglauer SI Ausfall überwiegt, im Schönhengst halten sich beide Varianten die Waage. Zum vorausgehenden Vokal Ebenso lassen sich für die Realisierung des vorausgehenden Vokals Gebiete feststellen. Diese sind quasi identisch mit den Gebieten der n-Realisierung. So wird im Bairischen der Vokal als Diphthong gesprochen und im Ostmitteldeutschen als Monophthong. Auch im Ostfränkischen wird der vorausgehende Vokal als Monophthong realisiert. Entfällt n im Auslaut wird der vorausgehende Vokal im Bairischen in der Regel nasaliert, im Ostfränkischen hingegen nicht. «klein» (mhd. klein(e)) Bei einem Vergleich mit den Ergebnissen des Belegwortes «klein» zeigt sich ein sehr ähnliches Kartenbild. Einzig im Riesengebirge und im Böhmerwald finden sich Unterschiede. So gibt es im Riesengebirge einen Streifen direkt an der Grenze zu Polen, wo auch n + Vokal im Auslaut gesprochen wird. Im 218 Karte 113 Mhd. n im Inbzw. Auslaut nach Diphthong Frage 89.2: grün mhd. grüen < grüene Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 218 24.08.2016 08: 08: 35 Á Á Á Á Á Á Á _ , , , , , ' ' , _ _ _ __ ' ' , , ' , ' , , , , , , _ , , , , , , , _ , , , , , , , , ' q _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ , , , _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± _ _ _ ± _ _ _ q _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ q _ q _ _ q q _ q q q _ q _ q q _ q _ _ q ± q q _ q q q _ _ q _ q _ q q _ q q q _ q q _ q , q q q q q q q q q ± q q q q q q q _ q q ± _ q q q q _ _ _ _ _ _ _ _ q_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ q _ _ _ ± _ _ _ _ _ _ _ _ µ _ µ µ _ _ _ _ _ _ µ ± _ _ _ _ _ µ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Böhmerwald hingegen findet man bei «klein» diese Belegform nicht, hier entfällt n flächendeckend (Ausnahme: die Stadt Budweis mit als velaren Nasal realisiertem n). In den anderen Gebieten des USG deckt sich die Realisierung von n quasi mit der bei «grün», weshalb auch auf eine Kartierung von «klein» verzichtet wurde. Á Die Belege in B-17, B-27 und B-30 stammen von Gp. II, die in L-32, H-32, K-32 (Zweitbeleg), P-6 und C-3 von Gp. I. In U-4 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. In K-37 kam der Beleg auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in J-1 und C-14 wurden von der jeweiligen Gp. auf Nachfrage durch den Explorator korrigiert. Der Beleg in L-30 ist von der Gp. korrigiert. In L-8 ist sich die Gp. bei der Aussprache unsicher. In J-6 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Der Beleg in U-66 ist eine Transkription von SF. In K-46 hat der Explorator den Beleg sicher gehört. Vergleichskarte ADT, Band III, Karte 72: grün. 219 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. _ n s N , nE bis ni5 auch ne5 , nÈe5 , ne$ , ne( , nA , na ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 219 24.08.2016 08: 08: 41 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á . " " . " " " , . , _ q " " " _ " _ q q " " " " _ q _ q . . . . . " . " . . . . . . . . . . , . . . . " " , " " " " " " " " "" , . . . . . . " . . . " . . . . . " " . . , . " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " . , . " , , " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " . " " . " " , " " , " . . . , " " " " " " " " " " " " , , , , . . . . . . " " . . . " . " . . q _ _ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q _ _ q q " q " q q q q _ _ q q q q _ q q q _ _ q q q _ q q " _ q q _ q q " " q q q µ q " " _ " " " " " " " " µ _ _ " " " " " " " _ " " " " _ _ " " " " " _ " _ " " " _ _ " _ " _ " " _ q q q _ q q _ q q _ " " " _ " _ " " " _ " _ _ µ " " _ _ " " " " " " _ µ " " " _ " " " q q _ " _ _ " " q _ _ _ " " " " " " " " " q q _ q q q q q _ _ " _ " " " " " q µ " " _ " " q " " " q _ " " " " " " " " " _ µ " " µ _ _ _ _ q _ q q _ q q µ q q ± q q q _ " _ q _ µ µ q q _ q q q " q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n im Auslaut nach LV wurde an drei Wörtern untersucht: «Zaun», «neun», «Wein». Da zumindest «neun» ein stark abweichendes Kartenbild zeigt, sollen die Belege «Zaun» (inklusive eines Kurzkommentars zu «Wein») und «neun» mit Karte und Kommentar behandelt werden. Das Belegwort «Zaun» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Wort fehlt musste nur an fünf Orten notiert werden: E-6, M-56, M-55, J-5, B-9. Hier sind die Gp. auf andere Begriffe ausgewichen. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole stehen bei vorausgehendem Monophthong. Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. Durch Zusatzzeichen über dem Grundsymbol wurde Folgendes gekennzeichnet: rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, ein waagrechter Strich über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal lang ist. Grundsymbole gibt es nur vier: Einen waagrechten Strich, der für ausgefallenes n steht, ein schmales Dreieck bedeutet realisiertes n, ein ausgefülltes schmales Dreieck steht für einen retroflexen Nasal, ein leeres Dreieck kennzeichnet Realisierung von n durch ein m . Teilräume Das USG zeigt sich bei der Aussprache von n im Auslaut in «Zaun» zweitgeteilt. Im Süden und äußersten Westen entfällt der Nasal überwiegend, im Norden und Osten (Ausnahme Schönhengst) wird n zumeist als bilabialer, aber zum Teil auch als dentaler Nasal gesprochen. Entfällt der Nasal im Auslaut, wie das im Ascher Ländchen, in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner SI, Wischauer SI, Iglauer SI und einem Teil des Schönhengst der Fall ist, wird der Vokal meist als langer, nasalierter Diphthong realisiert. Vereinzelt kommen in diesen Gebieten auch dentale Nasale vor. Je weiter man von Westböhmen nach Norden zieht, desto häufiger findet man bilabiale Nasale, die dann in Nordmähren-Schlesien überwiegen. Hier treten auch in einem Drittel der Orte Monophthonge auf. An zwei Orten (H-31, E-1) wird n als retroflexer Nasal realisiert. Hier geht im ersten Fall ein kurzer Diphthong voraus, und im zweiten ein langer Monophthong. Vergleicht man «Zaun» mit «Wein», so kann man feststellen, dass sich die Gebiete mit n-Ausfall decken. Im Rest des USG wird n in «Wein» als dentaler Nasal realisiert, bilabiale Nasale kommen hier nicht vor. Auch die Aussprache von n als retroflexer Nasal bestätigt sich zumindest in H-31 und tritt zusätzlich noch im Nachbarort H-30 auf. In E-1 steht beim Belegwort «Wein» nicht gefragt. Á Die Belege in L-25, L-32 (Erstbeleg), K-52 (Zweitbeleg), K-53, E-35 (Erstbeleg), B-14 und C-16 stammen von Gp. I. Die Zweitbelege in L-32, K-32, U-74, K-52 (Erstbeleg), E-35 (Zweitbeleg), B-21 (Erstbeleg), B-27, C-24 (Zweitbeleg) und B-31 stammen von Gp. II. Die Belege in U-4 und C-3 stammen von Gp. I und Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III, der Erstbeleg in K-13 stammt von Gp. IV. 220 Karte 114 Mhd. n im Auslaut nach LV Frage 65.4: Zaun mhd. zûn Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 220 24.08.2016 08: 08: 48 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á , , " " " " " " " " q q " " " " , " " " " " "" "" " " " " " " " " " " " , , , , , , , " , , " . , . . . , . . . . . . , , " . . . . , . . . , . . " . . . . . " " " " " " " . 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Die Zweitbelege in U-17, L-19, H-2, H-14, U-44, H-35 und K-42 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in H-29, K-58, T-17, M-33, E-18, M-49, E-32 und B-4 sind von der Gp. korrigiert. In H-29 wurde der Beleg zuvor vom Explorator zum Teil suggeriert. Der Beleg in T-18 kam sehr zögernd. Bei den Belegen in U-11 (Zweitbeleg) und U-46 war sich die jeweilige Gp. unsicher. In K-15 war sich der Explorator bei der Transkription des Zweitbelegs unsicher. In U-63 bezweifelt der Explorator die Aussage der Gp. Die Belege in M-20, K-55, P-28, P-31, B-4 und C-3 sind Teil eines Kompositums, meist «Gartenzaun», in B-4 «Drahtzaun». Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 27: Zaun. SNiB, Band 4, Karte 160: Wein. SAO, Band II, Karte 51: braun, Zaun. 221 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. _ n und nK auch n. und nø ] ì " m und mK ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 221 24.08.2016 08: 08: 56 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W W . b b b b q W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W WW W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W WW W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W . . " . " . . . " . " " . " " " , " " " " " . " " " " " " " " "" . . . " . . . . , , , " . . . . . " , . , . " "" " " " " " , , " " . " " "" " " " " " " " " . " " " " " " " " " " " " . . " " " . " " " " " " " " . " " . . , . " . . " " " " " . " " . q q b b b q b q b b q b b q q b b b q q b b b b b b b b b b b q q b b b b q q q q q q b b b q q q q q b q b q q q q q b b q q q µ q b b b b b b b b µ b b µ b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q q b b q q q q q q q b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q q b b q b b q b b b b b q µ q µ b b b b b b b b b µ b b b µ b b b b b b b µ q b µ µ b q b q q q b b b q µ q q q q q q b b b µ q µ µ b b µ q q b b b 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von n im Auslaut nach Diphthong wurde am Wort «neun» untersucht. Das Belegwort «neun» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Wort fehlt musste an keinem Ort notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. In Karte 115 gibt es ausschließlich pinkfarbene Symbole, da nur diphthongische Vokale vorkommen. Durch ZZ über dem Grundsymbol wurde Folgendes markiert: eine rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, ein waagrechter Strich über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal lang ist. Grundsymbole gibt es nur zwei: Einen waagrechten Strich, der für ausgefallenes n steht. Ein schmales Dreieck bedeutet realisiertes n. Teilräume Im USG wird auslautendes n nach Diphthong in «neun» überwiegend als dentaler Nasal gesprochen. Nur im Ascher Ländchen, einem Teil Westböhmens und dem Übergangsgebiet zum Böhmerwald, vereinzelt auch im Böhmerwald selbst sowie an zwei Orten in Südmähren/ Südostböhmen (B-16, B-17), drei Orten in der Iglauer SI (J-5, J-7, J-9) und zwei Orten im S chönhengst (E-6, E-12) entfällt n im Auslaut. Wird n nicht realisiert, ist der vorausgehende Diphthong in den meisten Fällen nasaliert, oft auch lang. Wird n hingegen realisiert, ist der Diphthong normalerweise nicht nasaliert. Nur in Südmähren/ Südostböhmen wird der Vokal trotz des realisierten n nasaliert. Lange Diphthonge kommen eher im Süden des USG vor, der Norden spricht den Diphthong zu 90 Prozent vor realisiertem Nasal kurz aus. Außerdem lässt sich feststellen, dass im Falle von n-Realisierung «neun» fast immer zweisilbig erscheint, das heißt mit einem zusätzlichen Vokal/ Schwa im Auslaut nach n. Als Ausnahme hiervon zeigen sich Nordmähren-Schlesien, zum Großteil auch der Schönhengst und ein kleines Gebiet in Nordwestböhmen, wo das Belegwort auf Nasal endet, ohne dass ein zusätzlicher Vokal im Auslaut angefügt wird. Vergleicht man Karte 115 mit den Belegwörtern «Zaun» und «Wein», stellt man fest, dass bei dem hier untersuchten Wort n-Ausfall nur in sehr wenigen Gebieten vorkommt. Außerdem finden sich weder bilabiale noch retroflexe Nasale. Neben der Normalform «neun» taucht in dieser Frage auch die zweisilbige Variante «neune» (als Angabe der Uhrzeit) auf. Diese Form wurde von den Exploratoren häufig nicht gekennzeichnet, so dass die Form Eingang in die Karte fand. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass in Karte 115 weniger Belege mit n-Ausfall zu finden sind. Á Die Belege in L-25, L-32, H-32, K-53, C-3 und B-26 (Zweitbeleg) stammen von Gp. I, die in B-13, B-16 und B-21 von der jeweiligen Gp. II. Die Zweitbelege in L-14, K-13 (Erstbeleg) und B-14 stammen von Gp. III. In U-4 und U-7 stammen von Gp. I und Gp. II. Der Beleg in L-30 stammt von der Ehefrau der Gp. 222 Karte 115 Mhd. n im Auslaut nach Diphthong Frage 243.13: neun mhd. niun Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 222 24.08.2016 08: 09: 03 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W W 6 . q b b b W W W W W WW WW W WW WW W W WW W W W W W WW W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W " " " " " " " " " " " ", " " " " " " " " " " " , " " " . . " " . " . . " " , " . " " " , . , . " " " " " " " " " b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b b b bq b b b b b q b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b q b q b b q b b b b q b q b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b b µ b µ b b b b b b b µ b b b b b b µ b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b b µ b b b b b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Der Zweitbeleg in U-17 kam auf Nachfrage des Explorators. In T-44, B-22 und B-27 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 19: neun. SNiB, Band 4, Karte 163: klein. 223 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q n entf. b n µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert C unten: kennzeichnet Zweisilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 223 24.08.2016 08: 09: 10 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " " b b b b q b b q " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " b b b b q b b b q b b b b b q q q b q b q b q b b b q b q q q b b b q b q b b b b b b b b b b b b b b b q b b b b b b b b b b b µ b b b b b b q q b b q b µ b µ b b b b q b b b q b b b b b b b q q q b b b q q q b b q b b b b b b b b b b b b b b b b q q q b b b µ b b b q q b µ b q b b b b b b b b b µ b q q b q q b q q q q b q q q q b q b b b q q q b b b q q q b b b b b b b b q q bq b b µ b µ b q q b q b b b b µ b b b b b b q b b ± b µ b b µ µ b b b b b b b b b b µ b b b b b b b q b µ b µ µ b b b b b q b b 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von enim Stammauslaut im mhd. schwach deklinierten Nomen wurde am Wort «Husten» untersucht. Das Belegwort konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Wort fehlt musste nur an einem Ort (B-6) notiert werden, da hier der Beleg nur in der 1. Sg. der Verbform vorliegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Satz Ich habe (einen/ den) Husten abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong. Pinke Symbole stehen für vorausgehenden Diphthong. Durch einen roten waagrechten Strich über dem Symbol wird markiert, ob der vorausgehende Vokal lang ist. Grundsymbole gibt es insgesamt vier: Ein waagrechter Strich bedeutet entfallenes en. Ein schmales Dreieck kennzeichnet realisiertes n ohne Vokal und ein Kreuz steht, wenn auslautendes en nur durch einen Vokal realisiert wird, wobei ein ganz ausgefülltes Kreuz dem Vokal a bzw. A entspricht und das Kreuz mit weißem Quadrat in der Mitte e . Teilräume In einem Großteil des USG wird auslautendes en nach Diphthong in «Husten» als dentaler Nasal gesprochen. Kompletten Ausfall von en findet man vor allem in Nordwestböhmen, vereinzelt auch noch in einigen Orten West- und Südböhmens. In der Iglauer SI und im Schönhengst trifft man sowohl auf Ausfall als auch auf Realisierung von en als dentalen Nasal zu gleichen Teilen, ebenso im Schönhengst. Südmähren/ Südostböhmen mit Brünner und Wischauer SI zeigen sich mit ausschließlich dentalen Nasalen sehr einheitlich. Die Gebiete der ostmitteldeutschen Dialekte präsentieren sich jedoch gemischt. Hier sind alle Aussprachemöglichkeiten vertreten. In Nordmähren-Schlesien findet man realisierte dentale Nasale und Ausfall von auslautendem en etwa zu gleichen Anteilen. Daneben ist auch sechs Mal ein Auslaut auf Vokal/ Schwa belegt, zweimal davon auf e (T-15, T-31). Auch das Riesengebirge zeigt sich als Mischgebiet, wo man ebenfalls auf die Realisierung von en als dentaler Nasal, häufig als Vokal und auf ausgefallenes en trifft. In Nordböhmen hingegen überwiegen die Orte mit dentalen Nasalen. Vereinzelt findet man aber auch entfallenes en. Was den vorausgehenden Vokal betrifft, gliedert sich das USG deutlich in eine Nord- und Südhälfte. Im Süden und Westen sind fast ausschließlich Diphthonge belegt, die im Süden in der Regel lang sind. Im Norden und Osten hingegen kommen fast nur kurze Monophthonge vor. Á Die Belege in L-25, L-32, K-32 (Zweitbeleg), K-53, T-23, C-3 und C-16 (Zweitbeleg), die in L-18, C-16 (Zweitbeleg) und B-27 von der jeweiligen Gp. II. In U-4, U-7 und M-54 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-14 (Zweitbeleg), K-13 und B-14 stammen von der jeweiligen Gp. III. Letzterer wurde außerdem vom Explorator suggeriert. Ebenfalls suggeriert wurden die Belege in H-12 (Zweitbeleg) und U-54 (Zweitbeleg). In U-16 kam der Zweitbeleg auf Nachfrage des Explorators. Bei den beiden Belegen in K-32 ist sich der Explorator bei der Transkription unsicher. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 78: Husten. Gütter, Karte 16: gut, Mutter, Bub, Husten. 224 Karte 116 Mhd. enim Stammauslaut Frage 146.9: Husten mhd. huosten- Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 224 24.08.2016 08: 09: 15 Á Á Á Á Á Á " q q b " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " b ! b ! q µ ! ! ! q ! b ! ! q q ! q q q q ! ! q ! q q q ! q q ! b b b b b b q q b b ± b q b b b q b b b b b b ± b b q qb ! b ! b q " ± b ! b µ q q q q q b b b b q b q q b b q b b b b b q b b q b q qb b b b b b b b q b q q b b b q b b b b b b b b ± b b b b b b b b b b b b ± b ± b b b b b b q b b q q b b b b b b b b q q b b b ± b b ± b ± b q q b b q q µ ! µ q q b b b b b µ ± b b b b b µ b b q " q b b q q b b b ! b q q q b q b b b b q q q µ b q b b b 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 225 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q en entf. b n bis n= K auch n , n= , nK und nK = ! a bis A " e5 ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 225 24.08.2016 08: 09: 21 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y " " " _ _ _ Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y LL L Y Y Y L L L Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " "" " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " _ _ _ _ _ " ± ± " _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± _ _ _ _ _ _ _ _ _ µ _ µ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ µ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± ± _ _ _ _ " _ _ _ _ _ s _ _ _ _ _ µ _ µ _ _ µ _ _ _ _ _ _ _ _ µ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± - _ µ _ _ _ _ _ _ - _ _ _ _ _ µ _ µ _ _ _ _ _ _ _ _ _ µ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ " µ _ µ µ µ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± µ _ _ _ ± µ _ _ _ _ µ _ µ µ _ " _ _ " " _ ± 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mhd. em bzw. en im Auslaut wurde am Wort «Boden» untersucht. Das Belegwort konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Allerdings wurde in den meisten nicht «Boden» gesagt, sondern das Kompositum «Fußboden», selten auch «Dachboden». Wort fehlt musste an 20 Orten notiert werden. Die fehlenden Belege kommen über das gesamte USG verteilt vor und beschränken sich somit nicht auf ein Gebiet. Oft wichen die Gp.s auf Wörter wie «Diele» oder «Bühne» aus. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt, ist aber eigentlich ein Lexikfragewort. Es wurde speziell nach dem Boden in der Stube gefragt. Symbol- und Farbvergabe Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. Blaue Symbole stehen bei vorausgehendem Monophthong. Durch ZZ über dem Grundsymbol wurde Folgendes markiert: ein waagrechter Strich über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal lang ist. Die Zusatzzeichen unter dem Grundsymbol kennzeichnen ausgefallenes (Kreuz) oder stimmhaftes (Dreieck) d vor en/ em. Es gibt drei verschiedene Hauptformen bei den Grundsymbolen: Ein schmales Dreieck bedeutet realisiertes n. Ein schmales Dreieck mit senkrechtem Strich in der Mitte steht für die Realisierung von n als velarer Nasal. Ein unausgefülltes Dreieck steht für m . Dreiecke mit Füllung bedeuten n bzw. m + Vokal. Kreuze stehen, wenn en/ em nur durch einen Vokal oder Schwa-Laut realisiert ist. Ein Dreieck mit einem Kreuz in der Mitte bedeutet n + Vokal im Auslaut. Teilräume Im Großteil des USG wird der Auslaut in «Boden» als dentaler Nasal realisiert. Die Realisierung als velarer Nasal kommt im gesamten UG nur an einem Ort im Schluckenauer Winkel vor (U-4). Nur viermal wird der Auslaut mit Vokal + dentalem Nasal realisiert: K-49, und K-5 (Westböhmen) und im Hultschiner Ländchen (T-26) und im Kuhländchen (T-44). Zweithäufigste Realisierungsform von auslautendem en/ em ist m, zweimal davon Vokal + m. Im Böhmerwald, in Nordmähren-Schlesien, im Riesengebirge und im Adlergebirge findet man den bilabialen Nasal. Vokal + m ist vor allem im Riesengebirge sowie zweimal (H-33, H-35) im Adlergebirge notiert. Insgesamt sieben Mal wird der Auslaut durch einen Vokal realisiert, wobei Realisierung durch a oder A - Schwa überwiegt. Diese Orte befinden sich im Riesengebirge und im Kuhländchen. Der vorausgehende Vokal kommt überwiegend monophthongisch vor, nur Westböhmen und Südböhmen sind eher diphthongisch geprägt. Im Normalfall ist der vorausgehende Vokal lang. Zum vorausgehenden Plosiv In einem Streifen von Westböhmen über Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen bis nach Nordmähren-Schlesien hinein und auch in der Iglauer SI und großen Teilen des Schönhengst entfällt d vor en/ em. Hier sind vor allem kontrahierte Formen wie bo=n oder bo=um belegt. In Nordmähren-Schlesien wird vor allem auch stimmhaftes d vor en/ em gesprochen. Diese stimmhafte Realisierung von d kommt ebenfalls in Teilen des Schönhengst und im Friedländer Ländchen vor. In den anderen Orten wird der Dental nicht stimmhaft gesprochen, oft auch ohne Explosion. 226 Karte 117 Mhd. em/ en im Auslaut Frage 208.11: Boden mhd. bodem, boden Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 226 24.08.2016 08: 09: 28 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á L L Y L Y Y Y Y " " " " " " " " " # _ ! _ _ _ _ _ _ _ Y Y L Y LL L LL Y L L L L Y L L L LL L LL L LY LYY L L L Y YY L Y Y Y Y L L Y L Y Y Y Y Y Y Y Y L L Y Y Y Y Y L Y Y Y Y Y Y Y Y L Y Y Y L L Y L L L LL L LL L L L L Y L L L L L L L L L L L L L L L L L L YL L L L L L Y Y L L Y Y L L Y " " " " " "" "" " " " " "" " " " " " "" " " " " " " " " "" " "" " " " " " " " " " " " " "" " "" " " "" " " " " " " " " " " "" "" " " " " "" " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " "" " " " " " "" "" "" " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " _ _ ± " _ µ _ _ _ _ _ _ ± _ _ ± _ _ # # _ _ ! # _ # # ± ± ± " ± _ _ _ _ _ _ ! ! _ _ _ _ _ _ _ _ " _ _ _ - _ _ _ _ " _ _ _ _ _ _ - " _ _ _ ! _ µ ± _ ± _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ± _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ µ ± _ µ _ µ _ _ _ _ _ _ _ µ _ _ _ _ _ _ µ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ µ _ _ _ _ _ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Vergleich mit «Faden» (167.6) Auch für dieses Belegwort (mhd. vaden , vadem ) wurde der Auslaut en/ em untersucht. Der Auslaut wird hier ebenfalls überwiegend durch einen dentalen Nasal realisiert. Außerdem findet man wieder ein zusammenhängendes Gebiet von Westböhmen über Südböhmen bis nach Südmähren/ Südostböhmen, in dem der Dental vor auslautendem en entfällt. Auch hier trifft man auf kontrahierte Formen wie vo=m oder vo=n . Ebenfalls findet sich in Nordmähren-Schlesien sehr oft stimmhaftes d. Unterschiede zeigen sich in der Häufigkeit von m im Auslaut. Beim Belegwort «Faden» wird fast im ganzen Böhmerwald der bilabiale Nasal gesprochen. Im Riesengebirge ist vor allem Em belegt, aber auch vokalischer Auslaut ist nicht selten. Bis auf eine Ausnahme ist im Adlergebirge der Auslaut auf m oder Em notiert. Vokalischer Auslaut ist ansonsten noch viermal in Nordmähren-Schlesien, einmal im Schönhengst, einmal im Braunauer Ländchen und einmal in Nordböhmen belegt. Im Schönhengst ist außerdem einmal (E-31) en-Ausfall notiert. Zudem ist für «Faden» anzumerken, dass vorausgehender Diphthong fast gar nicht vorkommt, nur vereinzelt in Südböhmen, in Nordböhmen und in Nordmähren-Schlesien. Lediglich im Riesengebirge erscheint der vorausgehende Vokal vermehrt als Diphthong. Á Die Belege in L-32, H-40 (Erstbeleg), K-53, C-3, C-16, B-19 (Erstbeleg), B-26 (Zweitbeleg) und B-30 (Erstbeleg) stammen von Gp. I, die in K-13, H-40 (Zweitbeleg), C-6, B-16, B-21, B-19 (Zweitbeleg) und B-30 (Zweitbeleg) von Gp. II. In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und Gp. II. Die Belege in U-1 (Zweitbeleg), U-3, H-11 und H-35 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-20, T-36 und P-24 sind von der Gp. korrigiert. Der Beleg in K-2 wurde erst auf Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. Der Beleg in L-38 kam nur zögernd. Der Beleg in K-15 steht im Dativ. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 108: Boden. SNiB, Band 4, Karte 167: Boden; Karte 168: Faden. Fortsetzung Kommentar, S. 231. Karte 118 (textlich) Mhd. m im Anlaut u. in der Anlautkonsonanz Fragen 186.8: Mehl / 195.9: schmal mhd. mël / smal Vorbemerkung Da es bei beiden Belegwörtern keine Varianten für den untersuchten Konsonanten gibt, werden beide hier zusammengefasst und ohne Karte kommentiert. 227 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong _ n bis n= auch nK , nnK und n= K s N und NK " m bis mK - En bis Èe5n $ Em " e5 ! a und A ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang E unten: d vor en entfällt 8 unten: d vor en stimmhaft Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 227 24.08.2016 08: 09: 36 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " ^ ^ ^ ^ ^ . " " . " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " "" " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " , " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " . 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Das Belegwort «Daumen» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Wort fehlt musste an neun Orten notiert werden. In einigen Fällen wurde nur das Diminutiv genannt, einmal kam der Beleg da5 =mani%k,lK und einmal da=mviNA . Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. Blaue Symbole stehen für vorausgehenden Monophthong. Durch ZZ über dem Grundsymbol wurde Folgendes markiert: eine rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, ein waagrechter Strich über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal lang ist. Beide ZZ können in Kombination vorkommen. Bei den Hauptsymbolen gibt es vier Grundformen: Einen waagrechten Strich, der für ausgefallenes me steht. Ein schmales Dreieck bedeutet realisiertes m. Je nach Füllung ist der Nasal kurz bzw. lang oder silbisch. Ein Dreieck mit einem ausgefüllten Kreuz in der Mitte bedeutet m + Vokal im Auslaut. Ist das Dreieck ausgefüllt mit weißem Kreuz, bedeutet das mEn und ein Dreieck mit waagrechtem Strich in der Mitte steht für mar . Teilräume Der überwiegende Teil des USG spricht den Auslaut des Belegwortes «Daumen» mit m + Vokal. Nur in Südböhmen und Nordböhmen wird meist m ohne Vokal gesprochen, wobei in Südböhmen fast ausschließlich ein kurzer bilabialer Nasal bei vorausgehendem langen Diphthong oder Monophthong erscheint, in Nordböhmen variiert sowohl die Länge des Nasals als auch die des vorausgehenden Vokals. In der Regel geht hier einem kurzen m ein langer Vokal voraus und umgekehrt. Außerdem tritt m hier auch silbisch auf. Vereinzelt trifft man in beiden Gebieten auf m + Vokal oder m + Vokal + n (zweimal insgesamt im Gratzener Bergland, viermal in Nordböhmen). Westböhmen, Nordwestböhmen, das Riesengebirge (das Braunauer Ländchen eingeschlossen), das Adlergebirge, Iglauer SI und Südmähren/ Südostböhmen mit Brünner und Wischauer SI realisieren me größtenteils mit m + Vokal bzw. Schwa-Laut. Auch ist in den genannten Gebieten der vorausgehende Vokal fast immer lang. Der Schönhengst und vor allem Nordmähren- Schlesien präsentieren sich als Mischgebiete. Im Schönhengst findet man neben der Realisierung von me als m + Vokal vor allem auslautendes men und zweimal langes m . In Nordmähren-Schlesien wird me zwar mehrheitlich auch als m + Vokal gesprochen, es erscheint aber auch men , kurzes und langes m . mAr in T-15 ist Einzelbeleg. Á In L-18, L-32, P-6, E-35 (Erstbeleg), C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, die in L-11, L-24, K-13, E-35 (Zweitbeleg), B-21 und B-27 (Zweitbeleg) von Gp. II. Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Zweitbeleg in L-11 stammt vom Ehemann der Gp. Der Beleg in H-20 wurde vom Explorator suggeriert. Die Belege in U-47, T-7, M-57 und B-22 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In B-22 wurde der Beleg außerdem zuvor vom Explorator suggeriert. Die Gp. in T-32 hat zögernd ge- 228 Karte 119 Mhd. m zwischenvokalisch nach LV Frage 113.11: Daumen mhd. dûme Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 228 24.08.2016 08: 09: 43 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " - - " " " " " " " " "" " " " " " " " "" " " " , " " " " "" " " " " " " " " " " " . " " " " " " " " " " . " " " " " " " " " " " " " " " " " " ^ - - - µ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ^ ^ ^ ^ - - - , , - , , ] - ^ , , , , - - , - , , - , - , - , - - - - - , µ - - - - , - - ^ - - - - - , , - - , - - , - - - - - - - - , ] - , - - - - - - - - - - - , - - - ^ - - - ± - - - - - , , - - - - - q ^ ± - - , - - - - ] ] - - , - ] - - , ^ - - ± ^ - - - , - , ^ - - - , - - µ µ - ^ - , - - µ - - - ] ^ ] µ , - - : - ± - - - - - ^ - , - - - - - - - ^ - - - - - - - - - ^ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B antwortet. Der Beleg von Gp. I in B-27 dau wird vom Explorator in Zweifel gezogen. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 25: Daumen. SNiB, Band 4, Karte 1: Daumen. SAO, Band II, Karte 50a: Daumen. Karte 120 (textlich) Mhd. m zwischenvokalisch Frage 151.10: Sommer mhd. somer, sumer, summer Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von m zwischenvokalisch nach KV wurde am Wort «Sommer» untersucht. Das gesamte USG präsentiert sich sehr einheitlich mit fast ausschließlicher Realisierung von m als kurzen bilabialen Nasal. Nur in einem kleinen Gebiet in Westböhmen sind halblange und lange bilabiale Nasale häufiger zu finden, daneben vereinzelt noch in Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen, einmal in der Iglauer SI und zweimal im Adlergebirge. Der vorausgehende Vokal ist überwiegend ein kurzer Monophtong. Nur in Südböhmen und an einigen Orten im Schönhengst, je zweimal in Nordmähren-Schlesien und Westböhmen, einmal in der Iglauer SI und einmal in Südmähren/ Südostböhmen wird der Monophthong gedehnt. Nicht aber an den Orten, an denen der bilabiale Nasal halblang oder lang gesprochen wird. Jedoch findet sich eine Ausnahme in B-15, wo einem langen Monopthong ein halblang geprochenes m folgt. Vorausgehender Diphthong findet sich lediglich in einem kleinen Gebiet im Südwesten des Schönhengst. Aufgrund der Einheitlichkeit der Aussprache wurde auf die Aufnahme einer Karte verzichtet. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 151: Sommer. SNiB, Band 4, Karte 171: Ameise, Bäumlein, Blume. 229 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q me nicht realisiert ^ m bis mù _ mK ] m= und m) auch m. ` mmK und m= K - ma bis me auch me5 , mA( , mA5 , mE , mO , mÈe , mEn bis me5 )n : mArþ ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 229 24.08.2016 08: 09: 51 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y " " " " " " , ! " M M M M M M M M M M M M M M M M M M Y M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M YM M M Y M M Y M M Y M M M M M M M M M M M YY Y M M M M Y M M M M M M M M M M Y M M Y Y Y Y M M M M M M M M M M M M M Y " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " "" " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! , " " " ± " ! , " " " " " " ! ! ! " " " " ! ! " " ¼ , ! ! " $ $ i " " " ! , µ " " " " " " " " " " " " µ " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " i " " " " ! 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Das Belegwort konnte flächendeckend erhoben werden. Wort fehlt musst nur drei Mal notiert werden. Hier wurde anstelle des Belegwortes «Arm» genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. Blaue Symbole stehen bei vorausgehendem Monophthong. Durch einen waagrechten Strich über dem Symbol wurde vorausgehender langer Vokal markiert. Ohne ZZ oben wird der Monophthong bzw. Diphthong kurz gesprochen. Durch Zusatzzeichen unter dem Grundsymbol wurde die Realisierung des vorausgehenden r gekennzeichnet: Ein Punkt gibt vokalisiertes r wieder, ein Kreuz steht, wenn das r vollständig entfällt. Befindet sich kein ZZ unter dem Grundsymbol, ist das r als r-Laut realisiert. Es gibt sieben Hauptsymbole: Ein unausgefülltes Dreieck steht für bilabialen Nasal. Steht ein senkrechter Balken ist der Auslaut nur durch einen bilabialen Plosiv realisiert. Hat der Balken eine Raute in der Mitte, wird der Plosiv stimmhaft gesprochen. Das Quadrat mit einem ausgefüllten Kreis in der Mitte steht für den stimmhaften bilabialen Plosiv mit unvollständigem Verschluss. Die beiden Ovale kennzeichnen die Approximanten w (ausgeülltes Oval) und V (Oval mit Kreuz). Das Kreissymbol markiert den bilabialen Frikativ. Teilräume Im Großteil des USG wird m nach r im Inlaut in «Ärmel» als bilabialer Nasal realisiert. Hierbei geht dem untersuchten Konsonanten in den ostmitteldeutschen Dialekten bei meist realisiertem r -Laut ein kurzer Monophthong voraus. Selten findet man vokalisiertes r. In den mittelbairischen Dialekten wird r fast ausnahmslos vokalisiert, so dass dem untersuchten m ein überwiegend langer Diphthong vorausgeht. Ein paar wenige Ausnahmen von diesem sonst sehr einheitlichen Bild mit bilabialem Nasal findet man in der Iglauer SI, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner SI, in Wachtl/ Deutsch Brodek und im Schönhengst. Hier kommen neben bilabialem Nasal auch Plosive (B-15, B-12, B-14; B-8; J-1, J-2; E-27, E-35; M-53) vor. Diese sind im Schönhengst und der Iglauer SI stimmhaft. In der Iglauer SI erscheint außerdem einmal der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss (J-7). In Südmähren/ Südostböhmen ist neben Plosiven und Nasalen auch der labiodentale Approximant belegt (B-17, B-12, B-10), einmal auch im nördlichen Böhmerwald (P-34). Westböhmen unterscheidet sich deutlich vom Rest des USG. Hier erscheinen vor allem Approximanten und zwar sowohl bilabiale als auch labiodentale (an insgesamt 46 Orten). Daneben sind auch wenige stimmhafte (K-41, P-14) und stimmlose (K-15) Plosive sowie Plosive mit unvollständigem Verschluss (K-3, K-48, P-6) notiert. In K-46 und K-47 wird der Nasal als bilabialer Frikativ gesprochen. Daneben sind weniger häufige bilabiale Nasale notiert. Monophthonge und Diphthonge halten sich in diesem Gebiet in etwa die Waage, wobei beide in der Regel lang gesprochen werden. Wird ein Diphthong realisiert, ist das dem m vorausgehende r meist vokalisiert, bei einem Monophthong wird das r als r -Laut 230 Karte 121 Mhd. m nach r Frage 192.9: Ärmel mhd. ermel Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 230 24.08.2016 08: 09: 58 Á Á Á Á Á M" , M Y M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ± " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ¼ " " " ± " " ¼ " ¼ " " " " i " ¼ " " " " " " " , " " " " " Ñ " " " " " " " , " " ¼ " Ñ Ñ Ñ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ¼ " " " " " " " " " " " " µ µ µ " " " " " " " µ " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B realisiert. Vollständig entfallenes r erscheint vor allem in Nordwestböhmen und dem daran angrenzenden Teil Nordböhmens. Auch im SNIB (vgl. S. 537: Karte 174: Ärmel) kann man sehen, dass sich im Grenzgebiet zur Tschechischen Republik die Realisierung von m als Approximanten häuft. Á Die Belege in L-19, L-32, K-13, E-5 und C-3 stammen von Gp. I, die in U-4 und L-25 von Gp. II. In U-7 stammt der Beleg von Gp. II. Die Zweitbelege in U-9 und K-15 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in M-31, P-31 und B-26 wurden vom Explorator suggeriert. Der Zweitbeleg in K-46 wurde vom Explorator suggiert und daraufhin von der Gp. korrigiert. Die Belege in K-7, U-60, T-2 und P-35 wurden von der Gp. korrigiert. In U-43 gab die Gp. an, dass der zweite Beleg „eher gesagt“ wird. Der Explorator ist sich seiner Transkription des Belegs in U-32 unsicher. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 43: Ärmel. SNiB, Band 3, Karte 48: Ärmel. SNiB, Band 4, Karte 174: Ärmel. SAO, Band I, Karte 128: Ärmel. Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet «Mehl» und «schmal» wurden beide ohne Anlautkontext abgefragt. Bei beiden Belegwörtern findet man im gesamten USG die Lautung m als einzige Variante. Anstelle von «schmal» wird des Öfteren auch «eng» oder «klein» genannt. Bei der Auswertung der Belegwörter «Mist» (63.7) und «morgen» (154.11) konnte dieses Ergebnis bestätigt werden. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 20: mahlen u. schmal.; Karte 74: Mehl. SNiB, Band 3, Karte 88: schmal. SNiB, Band 4, Karte 170: Magen, mahlen, Markt; Karte 171: Ameise, Bäumlein, Blume. SAO, Band I, Karte 92: Mehl, gelb, helfen. Fortsetzung Karte 118 (textlich). 231 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong " m und mK Ñ b und b5 ¼ bë i b5 ë I w , V $ B ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: r vokalisiert E unten: r entfällt vollständig Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 231 24.08.2016 08: 10: 04 Á Á Á Á Á Á Á Á " , , ' , _ , , ' '' '' ' ' ' ' ' ' , ' ' '' ' ' ' ' ' ' , ' ' ' ' ' , , ' , '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' , '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' , ' ' _ ' ' ' ' ' ' , ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' , ' ' ' _ , ' ' ' ' ' ' ' " " " " " " " " " " " " " " = " = " = " " " = " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " - - - - - - - - - - µ µ - - - - - - - - - - - - - - - - " " " " - - " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " _ " " - - - - - - - - - - µ - - - - - - - - - - " µ - " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " - - - " " " " " " " " " " " " " - " " " µ " µ - - " " " " " " µ " " - - " - - ± " " ± µ " " µ " " ± " " " " " " " " µ " " " " " " ± " " µ < µ µ " " < " < " " " 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von me zwischenvokalisch nach Diphthong wurde am Wort «daheim» untersucht. Das Belegwort «daheim» konnte nicht ganz flächendeckend im gesamten USG erhoben werden. An 19 Orten mussteWort fehlt notiert werden, da hier nur der Beleg «zuhause» erhoben werden konnte. Die Orte sind im gesamten USG verstreut. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde mit vorgegebenem Anlautkontext im Satz Jetzt sind wir daheim abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. Blaue Symbole stehen für vorausgehenden Monophthong. Durch ZZ über dem Grundsymbol wurde Folgendes markiert: Eine rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, ein Bogen über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal kurz ist. Beide ZZ können in Kombination vorkommen. Es gibt fünf (bzw. sechs) Hauptsymbole: Ein schmales Dreieck steht für dentalen Nasal, ein unausgefülltes Dreieck steht für bilabialen Nasal (lang und kurz), das Dreieck mit Kreuz bedeutet Nasal + Vokal. Ein Quadrat mit Kreuz heißt Nasal + Vokal + bilabialer Plosiv, ein Quadrat mit Dreieck Nasal + bilabialer Plosiv ohne Vokal, wobei das Dreieck ausgemalt ist, wenn der Plosiv kurz ist, das Dreieck im Quadrat aber unausgemalt ist, wenn der Plosiv lang ist. Teilräume Die häufigste Realisierungsvariante von m(e) in «daheim» ist der bilabiale Nasal. Im Nordbairischen und Ostfränkischen kommt diese Variante ausschließlich vor. In der Regel ist der vorausgehende Diphthong oder Monophthong hier kurz. In den ostmitteldeutschen Dialekten tritt die Realisierung durch m + Vokal bzw. Schwa-Laut auf. So findet man diese Aussprache in Nordböhmen fast flächendeckend. In ungefähr der Hälfte der Orte im Riesengebirge erscheint m + Vokal, die andere Hälfte spricht nur den bilabialen Nasal. Im Braunauer Ländchen wird ausschließlich auslautendes mE realisiert, überwiegend auch im Adlergebirge und im Jauerniger Ländchen mit angrenzenden Orten. Das restliche Nordmähren-Schlesien mit Hultschiner und Kuhländchen sowie Olmützer SI sprechen im Auslaut den bilabialen Nasal ohne Vokal. Diese Realisierungsform trifft auch auf den Schönhengst zu. Lediglich in E-36 ist m + Vokal notiert. In T-8 erscheint ein dentaler Nasal. Die Vokale sind hierbei überwiegend lang und erscheinen sowohl als Monophthonge als auch als Diphthonge. Auch in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und der Wischauer SI sind mit einer Ausnahme nur bilabiale Nasale mit vorausgehenden überwiegend langen Monophthongen und Diphthongen notiert. In B-8 ist die Form dAhä=AmAd belegt. Das ist der einzige Ort im gesamten USG mit dem Auslaut mAd . Die Iglauer SI und der Böhmerwald sind die einzigen Gebiete mit auslautendem m + Plosiv. Man findet diese Realisierung im Norden der Iglauer SI (J-2, J-1, J-4, J-5) sowie in einem kleinen Gebiet bestehend aus sechs Orten (C-4, C-8, C-9, C-10, C-14, C-16) und einem weiteren nicht zu diesem Gebiet gehörenden Ort (C-28) im Böhmerwald. Hier geht jeweils ein langer oder kurzer Diphthong voraus. Diese Formen mit sogenanntem epithetischen t im Auslaut (vgl. Kranzmayer §48b1) lassen sich auch im angrenzenden Niederbayern finden (vgl. SNIB, Band 4, Karte 176). Im Böhmerwald (P-36) ist ein dentaler Nasal belegt neben ansonsten bilabialen Nasalen in allen anderen Orten (ausgeschlossen des vorher besprochenen kleinen Gebiets mit Auslaut auf m + Plosiv). Nasalierungen treten insgesamt 232 Karte 122 Mhd. m zwischenvokalisch nach Diphthong Frage 135.6: daheim mhd. (da)heime Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 232 24.08.2016 08: 10: 10 Á Á Á Á Á ' ' - - - " , ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' , , ' ' ' , , , ' ' ' ' ' ' ' ' , ' ' ' ' ' " - " - µ - - " - - " - " - - - " " " - " " " - - - - - " " - " " - - - - " - " " - " " " " ± " " ± ± ± " " ± " " " " ± " " " " " " " " " ± µ - " - " " " " " " " " " " " ± " " " " " ± " " " " " " " " " " " " " - = " = = " " ± = " ± " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " , " " " " " - - " - " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ± ± " " " " " - µ µ " " _ ± " - " µ - " ± " " " µ " " " " - " " - " " " - - " - - - " - " " - " " " " µ " - " " " 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B recht selten auf und mit einer Ausnahme (T-7) nur in den bairischen Dialekten. Zur Vorsilbe da- In der Regel ist die Vorsilbe vorhanden und meist durch da - oder dA realisiert. In wenigen Orten in den ostmitteldeutschen Dialekten erscheint dar - oder dAr -, ganz selten auch dr -. In H-19 gibt es einen zweiten Beleg ohne die Vorsilbe ( he=e$me ). Á In U-4, L-32, H-24, K-53, C-3 und B-27 stammen die Belege von Gp. I, in P-6, C-16 und B-31 von der jeweiligen Gp. II. Die Belege in U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. In K-13 stammt der Beleg von Gp. III. Der Beleg in T-28 ist korrigiert. Vergleichskarte SNiB, Band 4, Karte 176: daheim. 233 Legende GZ blau: vorausgehender Monopthong GZ pink: vorausgehender Diphthong _ n " m und m) - mE bis mÈe5 ) auch me , me5 , mÈe5 , mÈe5 ^ , mÈe4 , mA , mO , mO5 ( und mo5 , mAd ¯ md und md.H auch mdH ° mt und mtH ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 233 24.08.2016 08: 10: 18 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " " - " " " " . " " " . . . " " " " " " " , " . " " , ± ± " " ± ± " " " ± " ± " " " " " " ± < ± " ± " " " " " " " Ï " " " " " - " " " " " " " - " " " " " " " " " ± " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " - < " " " " " " " " " @ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " < " " " " " " " " " " - " " " " " " " " " " < " < " " < " - " " " " " " " " " " " " " " " " µ " < " " " " " " " " " " " " " " " " " ± " µ " " µ " - - " " ± " " " " µ " " " " " " " " " A " " " " ± " ± " ± " " 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von mp im Auslaut nach KV wurde am Wort «Kamm» untersucht. Das Belegwort «Kamm» konnte nicht ganz flächendeckend im gesamten USG erhoben werden, da in den mittelbairischen Dialekten häufig nur die diminuierte Form genannt wurde, so dass vor allem in den Gebieten Gratzener Bergland, Südmähren/ Südostböhmen und Iglauer SI des Öfteren Wort fehlt notiert werden musste. Insgesamt steht an 37 Orten der Beleg Wort fehlt. In B-1 wurde statt «Kamm» der Beleg «Rechen» genannt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Pinke Symbole kennzeichnen vorausgehenden Diphthong. Blaue Symbole stehen für vorausgehenden Monophthong. Durch ZZ über dem Grundsymbol wurde Folgendes markiert: Eine rote Welle über dem Symbol bedeutet vorausgehender nasalierter Vokal, ein waagrechter Strich über dem Symbol steht, wenn der vorausgehende Vokal lang ist. Beide ZZ können in Kombination vorkommen. Es werden sieben Hauptsymbole unterschieden: Ein unausgefülltes Dreieck steht für bilabialen Nasal (lang und kurz), das Dreieck mit Kreuz bedeutet Nasal + Vokal. Ein Quadrat mit Kreuz bedeutet Nasal + bilabialer Plosiv + Vokal, ein Quadrat mit Dreieck Nasal + bilabialer Plosiv ohne Vokal. Steht ein senkrechter Balken ist der Auslaut nur durch einen bilabialen Plosiv realisiert. Ein Dreieck mit senkrechtem Balken bedeutet Nasal + Affrikate (bestehend aus bilabialem Plosiv + Frikativ) und ein Kreis mit Dreieck heißt Nasal + Frikativ. Teilräume Die häufigste Realisierungsvariante von mp in «Kamm» ist der bilabiale Nasal (Assimilierung von p). Am zweithäufigsten tritt m + bilabialer Plosiv auf, wobei diese Form hauptsächlich in den Schlesischen Dialekten zu finden ist. Nasal + Vokal erscheint dagegen ausschließlich im Nordbairischen und Ostfränkischen dort aber auch nur vereinzelt an insgesamt neun über Westböhmen und Nordwestböhmen verstreute Ortschaften (K-22, K-5, K-17, P-2, P-9, P-15, P-24; K-33, U-64). Sechs Mal tritt Nasal + Affrikate auf, wieder überwiegend im Schlesischen (H-35, M-34, M-46, T-41) und zweimal im Böhmerwald (P-34, C-38). Insgesamt zwei Mal ist mbö notiert, einmal davon im Böhmerwald (C-39) und einmal in Südmähren (B-15). Genauso selten ist die Realisierung durch mv in E-13 (Schönhengst) und T-36 (Kuhländchen). Ein Einzelbeleg kommt in K-13 (Ascher Ländchen) vor. Hier ist auslautendes b notiert, m ist also entfallen, bei vorausgehendem langen Diphthong, der nicht nasaliert ist. Lange Monophthonge bzw. Diphthonge sind mit wenigen Ausnahmen nur in den mittelbairischen Dialekten notiert. Á In K-53, M-46 (Erstbeleg), P-19, E-35 (Erstbeleg) und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in L-25, M-46 (Zweitbeleg), E-35 (Zweitbeleg) und B-30 von der jeweiligen Gp. II. Die Belege in U-4 und L-32 stammen von Gp. I und Gp. II. Der erste Beleg in K-13 stammt von Gp. IV und wurde vom Explorator sicher gehört. 234 Karte 123 Mhd. mp im Auslaut Frage 28.9: Kamm (des Hahns) mhd. kamp Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 234 24.08.2016 08: 10: 23 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á < A " " . , " " " ± " < < < " " " " " " " " " " < " " " " " " µ " " " A < < < " " " " " " " " " " " " " " " " " < " " " " " " " " " " ^ " " < " " " " " " " " " " " < " " " " " " " < " ^ < " " " " ± < " " " " ± " " " " " " " " " " " " ± ± ± " ± " ± ± " " " " ± " ± ± " " " ± , " " " ± ± " < " ± ± ± ± ± ± " ± " " < " " " " " " A " " " " " " " " " < " " ± " " " " " " " µ " µ < µ µ " " A " " " " < " " " " " " " " " " " " " " < " " " " " < " < " " " " " " " " " " " " " " " 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Die Belege in U-67, K-29 und K-39 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in K-20 und B-4 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in T-8, E-5, E-6, E-7 und M-55 kamen recht zögernd. In P-33 und C-28 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Die Belege in H-6, H-25, H-31, H-36 und E-1 stehen im Akkusativ. Vergleichskarten SNiB, Band 4, Karte 175: Kamm. SNOB, Band 1, Karte 23: Kamm. Karte 124 (textlich) Mhd. m im Auslaut Frage 73.08: Baum mhd. boum Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die mundartliche Realisierung von m im Auslaut nach Diphthong wurde am Wort «Baum» untersucht. Das Belegwort «Baum» konnte fast im gesamten USG erhoben werden. Es wurde ohne vorgegebenen Anlautkontext abgefragt. Von einer Kartierung wurde abgesehen, da m im Auslaut nach LV/ Diphthong in «Baum» bis auf zwei Ausnahmen als bilabialer kurzer Nasal realisiert wurde. In U-2 ist langer bilabialer Nasal notiert und in K-6 erscheint Nasal + Schwa-Laut. Letzterer Beleg kam aber erst auf Nachfrage des Explorators. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 109: Baum. SNiB, Band 3, Karte 177: Baum. SAO, Band II, Karte 69: Maibaum; Karte 82b: Rahm u. Baum. 235 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong " m= bis mK auch m und Ém - mA und m)E auch mÈo5 , mE , mÈe5 , m)A , mbö5 und m)bö ¯ mb.H bis mp auch mp, , mb , mbH , mbH¥ , mp,H Ï b B mbP A mbv bis mpv auch mbv. und mb.v. ^ mv ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 235 24.08.2016 08: 10: 30 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 236 24.08.2016 08: 10: 30 4. Frikative 237 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 237 24.08.2016 08: 10: 30 Á Á Á Á Á Á " " " " " " " " " M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " " " " " " " " "" " " " " " " " "" " " " " " " "" " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " "" " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! ! " ! ! ! ! " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " " " " " " " ! ! ! " " " ! ! ! ! ! ! " " " ! ! ! ! ! " " " ! ! ! ! ! " " ! ! " µ ! " " " " " " " " " " " µ " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! " ! ! ! " " ! ! ! ! " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " µ " " " " " ! " " " µ ! " " " " " " " " " " µ " " µ µ " ! " " ! " " " " " µ " " " " ! ! " " ! µ ! µ µ ! ! ! ! ! ! " " 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. f im Inlaut nach LV wurde am Verb «schlafen» im Infinitiv untersucht. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Mit einem Punkt unter dem Grundsymbol wird Auslaut auf Vokal oder Schwa-Laut markiert. Steht kein ZZ unter dem Symbol lautet der Beleg auf Nasal aus. Es gibt drei verschiedene Hauptsymboltypen. Ovale stehen für den labiodentalen Frikativ. Je nach Ausprägung handelt es sich um einen kurzen (nicht ausgefüllt), halblangen (Oval im Oval) oder langen (ausgefüllt) Frikativ. Das Oval mit Kreuz steht für den stimmhaften kurzen Frikativ. Die beiden Kreise symbolisieren den bilabialen Frikativ, auch hier steht der ausgefüllte Kreis für die Fortisvariante. Das Sternsymbol ist ein Einzelbeleg und kennzeichnet den labiodentalen Approximanten. Teilräume Der Großteil des USG realisiert den untersuchten Konsonanten mit einem kurzen labiodentalen Frikativ. Lange labiodentale Frikative findet man vor allem in Westböhmen, in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner SI, einmal in der Wischauer SI, einmal im Adlergebirge und dreimal im Riesengebirge. In Westböhmen fällt ein kleines Gebiet mit langen bilabialen Frikativen auf, bestehend aus K-27, K-28, K-29, K-37, K-38, K-39, K-46, K-47. Außerdem sind bilabiale Frikative belegt in P-12, P-24 und P-27 (ebenfalls Westböhmen), P-28, P-30, P-31, P-32 und P-35 (Böhmerwald). Stimmhafte labiodentale Frikative sind im Schönhengst und in Nordmähren-Schlesien notiert. Hier erscheint auch der Einzelbeleg zlo4 =V.mK mit dem labiodentalen Approximanten in M-40. Zum vorausgehenden Vokal Das Verhältnis von Monophthongen und Diphthongen ist recht ausgeglichen. Diphthonge erscheinen vor allem in Westböhmen, in der Iglauer SI, in Nordmähren-Schlesien und in Nordböhmen. Meist sind Monophthonge und Diphthonge lang, nur in den bairischen Dialektgebieten, wo lange Konsonanten notiert sind, erscheinen kurze Diphthonge bzw. Monophthonge. Zum Auslaut en Meistens wird der Auslaut durch einen Nasal realisiert. In einem Großteil des Böhmerwaldes, Südmährens/ Südostböhmens, in der Brünner SI, im Kuhländchen, in den meisten Orten des Riesengebirges, im Brauner Ländchen, im Adlergebirge und im Jauerniger Ländchen und ein paar daran angrenzenden Orten in Nordmähren-Schlesien wird der Auslaut durch einen Vokal oder Schwa- Laut realisiert. Vergleich mit f nach LV im Verb «saufen» Beim Vergleich mit f nach LV im Verb «saufen» lassen sich fast die gleichen Gebiete bestätigen. Was den bilabialen Frikativ angeht sind die Gebiete identisch. Den langen labiodentalen Frikativ betreffend kommen zusätzlich zu den Gebieten in «schlafen» außerdem für «saufen» noch das Riesengebirge und Südmähren/ Südostböh- 238 Karte 125 Mhd. f im Inlaut nach LV Frage 199.7: schlafen mhd. slâfen Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 238 24.08.2016 08: 10: 36 Á Á M M M M M MM MM MM MM M M MM M M MM M M M M M MM M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " " " " "" " " "" " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " "" " "" " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " "" "" " " " " " " " " " " "" " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " "" " " " " "" "" "" " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! " " " ! µ " " " " " " " " ! " " " " & ! 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Der Einzelbeleg mit dem labiodentalen Approximanten lässt sich für «saufen» nicht bestätigen. Bezüglich des Auslautes stimmen die Gebiete mit Auslaut auf Vokal mit denen in «schlafen» überein. Bei der Betrachtung des vorausgehenden Vokals muss man für «saufen» deutlich mehr Diphthonge als Monophtonge feststellen. Monophthonge erscheinen hier nur in Westböhmen, vereinzelt noch im Böhmerwald, in Südmähren/ Südostböhmen und in der Iglauer SI. Auf eine Kartierung von f nach LV/ Diphthong im Verb «saufen» wurde aufgrund der vielen Übereinstimmungen mit «schlafen» verzichtet. Á Die Belege in U-4 und U-7 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-32, K-13, K-53 und C-3 stammen von Gp. I. Der Beleg in L-25 und B-16 stammt von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-31 kam auf Nachfrage des Explorators und wurde außerdem vom Explorator suggeriert. In K-11 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 23: saufen. SNiB, Band 4, Karte 90: kaufen. SAO, Band II, Karte 78: raufen u. kaufen. 239 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong " v bis v. h vë und v. ë & vÌ ! f, bis f " B ! P, bis P q V µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehende Vokal lang 9 unten: Auslaut auf Vokal/ Schwa-Laut Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 239 24.08.2016 08: 10: 43 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M' q " ! " " M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' " " " " ! " " " ! " ± " " " ! " ! " " " " " ! " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ± " µ " h " h " " " " " h " " µ " µ " " h h " " h h h h h " h " h h " " " " " h " " " " " " " " " " " " " ! ! ! " " " ! ! 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Insgesamt musste nur zweimal Wort fehlt notiert werden. In K-54 und C-33 nannte die Gp. das Belegwort als ersten Bestandteil des Kompositums «Ofenbank». Daher wurde auf die Aufnahme des Belegwortes in die Karte verzichtet. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Mit einem Punkt unter dem Grundsymbol wird Auslaut auf Vokal oder Schwa-Laut markiert. Steht kein ZZ unter dem Symbol lautet das Beleg auf Nasal aus. Es gibt vier verschiedene Hauptsymboltypen. Ovale stehen für den labiodentalen Frikativ. Je nach Ausprägung handelt es sich um einen kurzen (nicht ausgefüllt) oder langen (ausgefüllt) Konsonanten. Das Oval mit Kreuz symbolisiert den kurzen stimmhaften Frikativ. Die Kreise symbolisieren den bilabialen Frikativ, auch hier steht der ausgefüllte Kreis für die lange Variante, der Kreis mit Stern für den kurzen stimmhaften bilabialen Frikativ. Das Quadrat mit Stern kennzeichnet den stimmhaften bilabialen Plosiv, das Sternsymbol den labiodentalen Approximanten. Teilräume Der Großteil des USG realisiert den untersuchten Konsonanten mit einem kurzen labiodentalen Frikativ. Dieser wird in Nordböhmen und in Nordmähren-Schlesien verbreitet stimmhaft gesprochen. Auch im Schönhengst und in Südmähren/ Südostböhmen ist häufig der stimmhafte labiodentale Frikativ notiert. Lange labiodentale Frikative findet man nur in Südböhmen. In Westböhmen fällt ein kleines Gebiet mit bilabialen Frikativen auf (vgl. auch Karte 125 schlafen/ saufen). Dieses Gebiet besteht aus folgenden 8 Orten: K-27, K-28, K-29, K-37, K-38, K-39, K-46, K-47. Außerdem sind bilabiale Frikative noch belegt in P-12, P-24, P-27 (ebenfalls Westböhmen), P-28, P-30, P-31, P-32 (Südböhmen) und in J-2 (Iglauer SI). Der stimmhafte bilabiale Frikativ kommt im gesamten USG nur einmal in E-36 (Schönhengst) vor. Der labiodentale Approximant erscheint hauptsächlich in Nordmähren-Schlesien. Vereinzelt tritt er auch in der Brünner SI (B-8), in der Iglauer SI (J-7), in der Wischauer SI (B-1, B-2) und in Nordböhmen (L-16) auf. Das Kuhländchen erweist sich als sehr vielfältiges Gebiet mit vier verschiedenen Realisierungsformen des untersuchten Konsonanten. Hier ist neben dem gerade besprochenen labiodentalen Approximanten auch der labiodentale Frikativ (sowohl stimmhaft als auch nicht stimmhaft) und der stimmhafte bilabliale Plosiv (T-31, T-37, T-43) notiert. Dieser ist sonst nur noch dreimal in der Iglauer SI zu finden (J-1, J-3, J-6). Zum vorausgehenden Vokal Es sind deutlich mehr Monophthonge als Diphthonge notiert. Diphthonge treten vor allem in Westböhmen, in Südböhmen und in der Brünner und Wischauer SI auf. Meist sind sowohl Monophthonge als auch Diphthonge lang, nur in Nordböhmen, im Gratzener Bergland und in der 240 Karte 126 Mhd. v zwischenvokalisch Frage 210.10: Ofen mhd. oven Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 240 24.08.2016 08: 10: 48 Á Á Á Á Á Á M M M M M' " " " " h q M M M M M MM MM MM MM M M MM M M M M M MM M M M M M MM M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " h " " " " h " " " " h h " h " q v " q " v q h v q " q " µ " h " h " h h " " h h " " " " " " " " " " " " h " " " h " " " " " " ` " v " " v q " v h " h h h " " " " h h " " " " q " " h " " " " " q q h " h h h q " h h " " " " " h h h " h h " " h h h " h " " h " " " " " " µ " µ h q h " " " " µ " h " " " µ " " h h µ h h q " " " h q " q q h q h " " " " " h h µ " q " h h 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Wischauer SI werden sie häufiger kurz gesprochen. Zum Auslaut en Meistens wird der Auslaut durch einen Nasal realisiert. In einem Großteil von Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner, Wischauer und Iglauer SI, in den meisten Orten des Riesengebirges, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge und vielfach in Nordmähren- Schlesien wird der Auslaut durch einen Vokal oder Schwa-Laut realisiert (vgl. Karte 125/ 137 schlafen/ saufen). Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-19, L-32, C-3 und B-26 stammen von Gp. I, die in K-13, C-6, C-16, B-16 und B-21 von Gp. II. In P-19 stammt der erste Beleg von Gp. I, der zweite von Gp. II. Der Zweitbeleg in B-14 stammt von Gp. III. In A-1 stammt der Beleg von Gp. I, II und III. In H-20 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 114: Ofen. SNiB, Band 4, Karte 87: Ofen. Gütter, Karte 4: Ofen. 241 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong " v und v. h vë ° und vë ! f " B und B. ` Bë ! P v bë q V und V. auch Vë ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 9 unten: vokalischer Auslaut Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 241 24.08.2016 08: 10: 56 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M Y Y M " " " " " " " " " " " M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M Y M M M M M M M M M M M M M M M M M M MY M Y Y Y M Y Y Y M M M M M M M M MM M M Y YM Y M M Y Y Y Y M Y M M Y M M M M M Y M M Y M M Y Y Y Y M M M M M M M M M M M M M M M M M M Y " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! " " " ! " " " " " " " " " " " ! " " " " & " " " " " " " " " " " " " " " ! ! " " " ! ! ! ! " " " " " " " " " " " ! " " µ " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " & " " " " " " " " " " " " µ " ! ! ! ! ! " ! ! " " " " " " " " ± " " " " " µ " " " " " " " " " " " ! " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ± " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " & ! µ " " µ µ " ! " " ! " " " " " µ " " " " " " " " ! µ ! ! µ " " " ! ! " " " 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. f in der Auslautkonsonanz wurde am Substantiv «Dorf» untersucht. Das Belegwort wurde als Einzelwort ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste 15 Mal Wort fehlt notiert werden. Zehn Mal (J-9, B-8, B-10, B-14, B-16, B-17, B-18, B-21, B-25, B-30) nannte die Gp. anstelle des untersuchten Wortes die Substantive «Ortschaft» und «Markt», fünf Mal (U-8, U-13, M-8, M-43, T-6) konnte nur das Diminutiv und einmal (B-31) gar kein Beleg erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Mit einem ZZ unter dem Grundsymbol wird die Realisierung des vorausgehenden r-Lautes beschrieben. Steht kein ZZ unter dem Symbol wird r vor f als r-Laut realisiert. Ein Punkt unter dem Grundsymbol bedeutet Vokalisierung von r und ein Kreuz steht, wenn r vollständig entfällt. Es gibt drei verschiedene Hauptsymboltypen. Ovale stehen für den labiodentalen Frikativ. Je nach Ausprägung handelt es sich um einen kurzen (nicht ausgefüllt), halblangen (Oval im Oval) oder langen (ausgefüllt) Konsonanten. Die beiden Kreise symbolisieren den bilabialen Frikativ, auch hier steht der ausgefüllte Kreis für die lange Variante. Teilräume f im Auslaut in «Dorf» wird fast ausschließlich als kurzer labiodentaler Frikativ realisiert. Lange Konsonanten kommen vereinzelt in Westböhmen, in Südböhmen sowie als Einzelbeleg in Südmähren/ Südostböhmen und in Nordböhmen vor. Bilabiale Frikative sind in Westböhmen (K-27, K-28, K-29, K-37, K-38, K-39, K-47, P-12, P-24, P-27) und in Südböhmen (P-28, P-30, P-31, P-32, P-34) belegt. Zum vorausgehenden r + Vokal In den ostmitteldeutschen Dialekten wird r vor f in der Regel als r-Laut bei vorausgehendem kurzen Monophthong realisiert. Im Normalfall handelt es sich hierbei um den dentalen Vibranten, selten erscheint auch der retroflexe Vibrant oder Approximant und ganz selten der uvulare Frikativ. In den bairischen Dialekten, vor allem im Mittelbairischen, wird r vokalisiert, was einen vorausgehenden, meist langen Diphthong zur Folge hat. Vereinzelt findet man vokalisiertes r auch im Schönhengst, in Nordmähren-Schlesien und im Kuhländchen. Im Ostfränkischen entfällt r häufig bei vorausgehendem langen Monophthong. Á Die Belege in U-4, L-25, K-13, K-53, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die Belege in L-24 und B-26 von Gp. II. In L-32, K-41 und B-27 stammen von Gp. I und II. Die Belege in C-9, C-20 und C-25 wurden vom Explorator suggeriert. Die Belege in L-10, K-15 und B-7 kamen auf Nachfrage des Explorators. In M-53 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In U-1, L-12, U-48, U-55 und K-58 stehen die Belege im Dativ, der Beleg in U-72 steht im Akkusativ. In K-5 und E-28 sind die Belegwörter Grundwort eines Kompositums. In E-23 gibt die Gp. für den Zweitbeleg an, dass dieser nur in Zusammensetzun- 242 Karte 127 Mhd. f nach r in der Auslautkonsonanz Frage 2.6: Dorf mhd. dorf Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 242 24.08.2016 08: 11: 02 Á Á Á Á Á Á Á M M " " M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M Y M M M M M M M M M M M M M M M M Y M M M M M M M " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ± " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ± " ± ! ± ± " ± " " ± " " " ± " " " " " " ± " " ± " " " ± ± " ± " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ µ " µ " µ µ " " " " " " " " " " ± " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B gen vorkomme. Beim Erstbeleg liegt eine Metathese von r und Vokal vor: dro5v . In C-14 gibt es einen dritten Beleg, der aus Platzgründen nicht kartiert werden konnte: do=Arv . Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 132: Dorf. SAO, Band I, Karte 159: Dorf. ČJA, Band 1, Karte 184: Dorf. 243 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong " v bis v. & vÌ ! f, und f " B bis B. ! P, bis P ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: r vokalisiert E unten: r entfällt vollständig Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 243 24.08.2016 08: 11: 09 Á Á Á Á Á Á Á Á Á R R R Y ` R R Y " " " " " " " ! " _ " " " R R R R R R R R R R R R R R R R R Y Y R RR Y Y Y Y Y Y R Y Y Y Y Y R Y Y Y Y R R R R RR R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R R RR R R RR R R R R R R R R R Y ` Y R ` Y R R R R R R R R R R R R R R Y Y R R R " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " _ " " " i i _ " " " i i i o ! ! " " " " " ! ! " i " " " " ! ! " " " " " " µ ! " " " " " " " " _ " _ µ " µ , " " " " " " _ k " _ " _ " _ _ " " " " " _ " " " " " " " " i " " " ! " ! ! ! ! " ! ! " " " " k " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " i " " " " " " " _ " " " " " " " µ " µ " " " " " " " " " µ " " " µ " " " " " " µ " " µ µ i o " " o " " " " " µ " " i " " " " " o µ " µ µ " i µ " " " " i 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. f in der Auslautkonsonanz nach Nasal wurde am Wort «fünf» untersucht. Das Belegwort wurde als Einzelwort ohne Anlautkontext abgefragt. Häufig geht aus dem Fragebuch aber nicht hervor, ob es sich beim Belegwort um das unflektierte Zahlwort oder um die Bezeichnung für die Uhrzeit handelt. Die Belege wurden dennoch in die Karte aufgenommen und durch ein ZZ gekennzeichnet, wenn nach dem Frikativ noch ein Vokal oder Schwa-Laut angehängt wurde. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Durch ein ZZ unter dem Symbol wird markiert, dass der Nasal vor f entfällt (Kreuz). Ein Halbkreis steht, wenn im Auslaut ein Vokal oder Schwa- Laut gesprochen wird. Es gibt vier verschiedene Hauptsymboltypen. Ovale stehen für die labiodentalen (unausgefüllt) und bilabialen (ausgefüllt) Frikative. Stimmhaftigkeit dieser beiden wird durch ein Dreieck im Oval gekennzeichnet. Die Kreissymbole kennzeichnen den labiodentalen (Stern) und bilabialen Approximanten (Kreis mit Kreuz). Der Balken symbolisiert den bilabialen Plosiv. Die Quadrate stehen für eine Affrikate bestehend aus bilabialem Plosiv + labiodentalem Frikativ (Quadrat mit ausgefülltem Kreis) oder aus bilabialem Plosiv + bilabialem Frikativ (Quadrat mit unausgefülltem Kreis) oder aus bilabialem Plosiv + bilabialem Approximanten (Quadrat mit Kreuz) oder aus bilabialem Plosiv + labio-dentalem Approximanten (Quadrat mit Stern). Teilräume Im Großteil des USG wird f nach Nasal als labiodentaler Frikativ realisiert. Vereinzelt sind diese Frikative in Nordböhmen, im Schönhengst und in Nordmähren-Schlesien stimmhaft. In Westböhmen (K-27, K-28, K-29, K-37, K-38, K-39, K-46, K-47) und in Südböhmen (P-28, P-30, P-31, P-32, P-33, P-34, P-35) erscheinen an einigen Orten bilabiale Frikative. Abweichend vom restlichen USG wird im Ascher Ländchen, im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen und im Adlergebirge an fast allen Orten eine Affrikate gesprochen, vereinzelt auch in Westböhmen, einmal im Böhmerwald und zweimal in Südmähren/ Südostböhmen. Auffällig sind die vielen verschiedenen Aussprachevarianten in der Brünner SI. Hier findet man den labio-dentalen Frikativ (B-5, B-7), den stimmhaften labio-dentalen Frikativ (B-8), eine Affrikate bestehend aus bilabialem Plosiv und labiodentalem Frikativ (B-4), den labio-dentalen Approximanten (B-9) und den bilabialen Plosiv. Der bilabiale Plosiv erscheint nur in B-6. Den labiodentalen Approximanten findet man außerdem noch in der Iglauer und Wischauer SI, im Schönhengst, in Nordmähren-Schlesien, im Braunauer Ländchen, im Riesengebirge sowie in Nordböhmen. Zum Nasal vor f In der Regel wird der Nasal als bilabialer oder dentaler Nasal realisiert (vgl. auch Karte 112 in dieser Arbeit). In Westböhmen entfällt er aber an etlichen Orten. Zum vorausgehenden Vokal Fast überall wird ein kurzer Monophthong gesprochen. In Westböhmen sind überwiegend lange Monophthonge notiert. Auch an einigen Orten in Süd- 244 Karte 128 Mhd. f nach n in der Auslautkonsonanz Frage 243.8: fünf mhd. vünf Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 244 24.08.2016 08: 11: 15 Á Á Á Á Á Á Á Á Á R R R R R R R " q " " k " q _ _ R R R R R RR RR R RR RR R R RR R R R R R RR R R R R R R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R " " " " " " " i i i i µ v i i i i i i i i i k i i i i k i i i , i i i i i i i i " i i i i " " " " _ " " " k " " " " " " " " " k _ " k " " _ " " _ " " " µ i _ i " " " _ " _ " " " " " " " " " k " " " " _ " k ^ kk " _ " _ " ^ " k _ " " " " k k " " " " " " " " _ " " " " " " " " k " i " Ï " _ k " i _ " " _ i _ " i i " k " _ " " " _ _ " " " " k " " " " " " _ " µ i i µ " µ " " " " " k " µ i i " " k µ " " " " " " " _ " " " _ " _ _ k k " k " " k " " " " µ " _ " " " 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B böhmen und in Südmähren/ Südostböhmen wird ein langer Monophthong gesprochen. Diphthonge treten im gesamten USG nur an zwei Orten auf: In J-3 (Iglauer SI) und in B-2 (Wischauer SI). Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-32, K-53 und C-3 stammen von Gp. I, die in B-13, B-16 und B-21 von Gp. II. Der Zweitbeleg in L-14 und der Beleg in K-13 stammen von Gp. III. Die Belege in P-35 und B-4 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In K-11, T-44, B-12, B-22 und B-27 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 150: fünf. SNiB, Band 3, Karte 18: fünf. 245 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong " v. bis f auch v. , vÌ und f, a vë ° und vë ! B bis P ` Bë q V , w Ï b i bÌvÌ bis bv auch b.v. und b(v o bB und bP , bw v bV µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang E unten: n vor f entfällt > unten: Auslaut auf Vokal/ Schwa-Laut Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 245 24.08.2016 08: 11: 22 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M ! ! M M M M S M M M S M M M M M S M M M M " " " " " " " " " " " " " " " ! " ! " ! ! ! ! ! ! ! ! ! " ! " ! ! " ! ! ! ! ! " " " " " " " ! ! " & " " ! ! ! ! ! ! " " " ! ! ! ! ! ! " " ! ! ! ! ! " " ! ! " µ ! " " " " " " " " " " " µ " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! & ! ! ! ! ! ! " " ! ! ! ! " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! " " " " " " " " " " " " " " " µ ! µ " " " " " ! " " " µ ! " " µ " " " " " " ! µ " " µ µ " ! " " ! " " " " " µ " " ! " ! ! " " ! µ ! µ µ ! ! ! ! ! ! " µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ff im Inlaut nach KV wurde anhand des Partizip II von «saufen» untersucht. Das Belegwort wurde als Einzelwort ohne Anlautkontext abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein waagrechter Strich über dem Grundsymbol steht für Länge des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal kurz. Mit einem ZZ unter dem Grundsymbol wird der Auslaut beschrieben. Ohne ZZ unter dem Symbol lautet der Beleg auf Nasal aus. Ein Punkt unter dem Grundsymbol bedeutet Auslaut auf Vokal/ Schwa-Laut, eine nach oben zeigende Spitze Auslaut auf Plosiv und ein Kreuz steht, wenn en im Auslaut entfällt. Es gibt zwei verschiedene Hauptsymboltypen. Ovale stehen für den labiodentalen Frikativ. Je nach Ausprägung handelt es sich um einen kurzen (nicht ausgefüllt), halblangen (Oval im Oval) oder langen (ausgefüllt) Konsonanten. Das Oval mit Kreuz steht für den kurzen stimmhaften Frikativ. Die beiden Kreise symbolisieren den bilabialen Frikativ, auch hier steht der ausgefüllte Kreis für den langen Konsonanten. Teilräume Auch für «gesoffen» lassen sich was das ff betrifft genau die Gebiete finden, die sich auch für «saufen» ergeben haben. Im Großteil des USG sind kurze labio-dentale Frikative belegt. Nur an einigen Orten in Westböhmen, in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, zum Teil in der Brünner und Iglauer SI, an einigen Orten im Kuhländchen, im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer Ländchen kommen lange labio-dentale Frikative vor. Für die bilabialen Frikative kristallieren sich die gleichen Gebiete wie für f in «saufen» und in «schlafen» heraus. Auch in Karte 131 wird bilabialer Frikativ in einem kleinen Gebiet in Westböhmen und ein paar weiteren vereinzelten Orten gesprochen sowie in wenigen Orten im nördlichen Böhmerwald. Einzelbeleg ist der stimmhafte labiodentale Frikativ. Dieser ist nur in T-12 in Nordmähren- Schlesien notiert. Zum Auslaut In der Regel wird der Auslaut durch einen Nasal realisiert. In Südböhmen, Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und Wischauer SI, im Kuhländchen, im Jauerniger Ländchen, im Adler- und Riesengebirge und im Braunauer Ländchen herrscht vokalischer Auslaut vor. Auslaut auf Plosiv erscheint nur sehr vereinzelt über das ganze USG verteilt: zweimal im Böhmerwald (P-31, C-8), dreimal in Südmähren/ Südostböhmen (B-30, B-21, B-11), zweimal im Schönhengst (E-16, M-34), einmal im Hultschiner Ländchen (T-23) und einmal in Nordböhmen (L-31). Ausfall von en im Auslaut ist viermal in der Iglauer SI (J-2, J-3, J-1, J-4) notiert. Zum vorausgehenden Vokal Das USG spricht überwiegend kurzen Monophthong vor ff in «gesoffen». Lediglich in Südböhmen häufen sich neben einigen langen Monophthongen auch Diphthonge. Außerdem erscheinen Diphthonge an einigen Orten in Südmähren/ Südostböhmen und sehr vereinzelt in der Brünner, Wischauer und Iglauer SI, außerdem vier Mal im Schönhengst. 246 Karte 129 Mhd. ff im Inlaut nach KV Frage 223.10: gesoffen mhd. gesoffen Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 246 24.08.2016 08: 11: 28 Á Á Á S M S " " " M M M M M MM MM MM MM M M MM M M M M MM M M M M M MM M M M M M M M M M M M S Y Y Y Y M M M M M M S M M M M M M M M M M M M M M M M M M S M M M M M M M S M M M M M M M M M " " " " " ! ! " ! ! µ ! ! " " ! " ! ! " ! & ! ! ! ! & µ ! " ! ! " & " ! ! " ! " " ! " ! " " " " h " " " " " " " " " " " " " " ! " ! " ! " " " " " ! " µ & " ! " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! " ! ! ! ! ! ! ! " " ! ! ! " " ! ! " " ! ! " ! ! " ! ! ! " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! " µ ! µ " " " " " " " µ ! ! " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Die Belege in U-4, U-7, L-25 und P-6 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-19, L-32, U-41, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, in K-13 und B-16 von Gp. II. In B-21 stammt der Erstbeleg von Gp. I und der Zweitbeleg von Gp. II. Der zweite Beleg in B-30 stammt von Gp. II, beim ersten war sich die Gp. bei der Aussprache unsicher. Die Belege in P-8 und B-28 sind von der Gp. korrigiert. Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 115: gesoffen. 247 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong " v bis v. h vë & vÌ ! f und f, " B ! P und P, µ nicht gefagt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: vokalischer Auslaut ? unten: Auslaut auf Plosiv (z. B. gesauft): schwache Konjugation E unten: en im Auslaut nicht realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 247 24.08.2016 08: 11: 36 Á Á Á Á Á Á Á R R q q R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q , q q q , , , , , q , , , , , , , , , , , , , , , , , , q , , , , , , , , , , q µ , q q q q q q , q q q q µ q µ , q q q q q q q q q q q q q q q q q , q q q , , q , , , q , q , , , ± q , q , , q , , q , , q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q µ q µ q , , q q , q , , , , , , , , q , , , , , , , q q q , , q q q q q q q q q q q q , q q µ q µ q q q q , q q q , µ q q q q q q q q q q q q q q µ µ q , q q , q q q q q µ q q q q µ , q , , µ q µ µ q q q q q q q , 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. w (gesprochen wie im Nhd., deshalb hier auch im Kapitel Frikative behandelt. Das ist ebenfalls bei allen weiteren Wörtern zu mhd. w der Fall.) im Anlaut vor Vokal wurde an vier Substantiven untersucht, nämlich «Wäsche», «Winter», «Weizen» und «Wirt», untersucht. Aufgrund der starken Übereinstimmung in der Aussprache wird hier exemplarisch nur «Wäsche» kommentiert und kartiert. Das Belegwort «Wäsche» ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. Für «Wäsche» musste in E-31 und P-28 Wort fehlt notiert werden, da hier als Belegwort nur «Gewäsch» erscheint. In M-21 und M-24 nannte die jeweilige Gp. das Verb «aufwaschen». Belege von nicht gefragt stammen aus Teil- oder Fragmentaufnahmen. Die Belegwörter wurden in der Regel ohne vorgegebenen Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In Karte 130 gibt es nur blaue Symbole, da der anlautende Konsonant beschrieben wird. Insgesamt gibt es fünf Hauptsymbole. Die beiden senkrechten Balken stehen für den kurzen bilabialen Plosiv, wobei das Balkensymbol mit Raute die stimmhafte Variante darstellt. Ein Quadrat mit Kreissymbol im Inneren stellt den stimmhaften bilabialen Plosiv mit unvollständigem Verschluss dar. Der Stern symbolisiert den Approximanten V , der Kreis mit Kreuz den bilabialen Approximanten. Durch ein ZZ (Halbmond) unter dem Grundzeichen wurde gekennzeichnet, dass dem Belegwort ein Artikel vorausgeht. Teilräume Bei allen vier Wörtern ergibt sich ein nahezu identisches Kartenbild. In der Regel wird anlautendes w als bilabialer bzw. labio-dentaler Approximant realisiert, wobei die labio-dentalen Approximanten deutlich überwiegen. Bilabiale Approximanten sind fast ausschließlich in West- und Nordwestböhmen notiert. Die Brünner (mit Ausnahme von B-5 bei allen vier Wörtern) und Wischauer SI weichen vom restlichen einheitlichen Kartenbild ab. Hier erscheint ein bilabialer Plosiv im Anlaut. Dieser ist für «Wäsche», «Weizen» und «Wirt» (nur in der Brünner SI) stimmhaft, in «Winter» stimmlos. Außerdem erscheint der bilabiale Plosiv in allen vier Wörtern noch in J-3, M-54 (hier aber nicht in «Wirt») und E-27 (hier aber nicht in «Winter» und «Wirt»). Außerdem wird in E-13 bei «Weizen» der Anlaut durch den bilabialen Plosiv realisiert. Für «Wäsche» ist in P-28 der bilabiale stimmhafte Plosiv ohne Verschluss notiert, für «Wirt» erscheint er in M-54 und B-2. Á In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-24, L-32, K-13 und C-3 stammen von Gp. I, die in B-16 und B-31 von Gp. II. Der Beleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Beleg in B-14 stammt von Gp. II und III. In H-8 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 34: Wäsche. SNiB, Band 4, Karte 115: waschen, Wäsche, Flasche ... (nicht kartiert). 248 Karte 130 Mhd. w im Anlaut vor KV Frage 170.5: Wäsche mhd. wesche Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 248 24.08.2016 08: 11: 43 Á Á Á Á Á Á R R R R R R R q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¼ q q q ± q q q q q ¼ q q q q q q q q q q q q q q , Ï q , , q q v ¼ , ¼ q q q ¼ q Ï Ï q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q v q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q ¼ q q q q , µ q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q ± q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 249 Legende Ù b ¼ bë o b5 ë , w q V ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen > unten: mit Artikel Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 249 24.08.2016 08: 11: 49 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " " " q " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " , " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " , " " " " " " µ , " " " " q " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " , " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q " " " ± q µ " " µ , " " " " " " " " " µ µ " " " " µ " q ± " " " µ µ " " " " " " " µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. w im Anlaut vor Vokal wurde in «wir» untersucht und ist im ganzen USG nahezu vollständig vorhanden. nicht gefragt-Belege gehen auf Fragment- oder Teilaufnahmen zurück.Wort fehlt musste nur dreimal notiert werden. In U-65 und U-66 konnte kein Belegwort erhoben werden, in H-9 nannte die Gp. als Belegwort das Pronomen «ihr». Die Belegwort wurde in der Regel in einem Satz beginnend mit wir sind in ... abgefragt. Zu «wir» gibt es keine Vergleichskarten in den anderen Sprachatlanten. Symbol- und Farbvergabe In Karte 131 gibt es nur blaue Symbole, da der anlautende Konsonant beschrieben wird. Insgesamt gibt es sechs Hauptsymbole. Die beiden senkrechten Balken stehen für den kurzen bilabialen Plosiv, wobei das Balkensymbol mit Raute die stimmhafte Variante darstellt. Der Stern symbolisiert den Approximanten V , der Kreis mit Kreuz den bilabialen Approximanten. Der bilabiale Nasal wird durch ein unausgefülltes Dreieck symbolisiert. Teilräume w in «wir» unterscheidet sich deutlich von den in Karte 130 besprochenen Substantiven mit w im Anlaut. In «wir» wird der anlautende Konsonant fast überall durch den bilabialen Nasal realisiert. In Nordmähren-Schlesien, in der Olmützer SI, in der Iglauer SI und in den Städten Prag und Budweis ist häufig der labiodentale Approximant notiert. Dieser erscheint außerdem vereinzelt in Nordböhmen, im Riesengebirge, im Schönhengst und in der Brünner SI. In Westböhmen (K-39, K-47, P-6, P-18, K-12) und einmal in Nordmähren-Schlesien (M-36) und in Südmähren (B-28) sind außerdem bilabiale Approximanten zu finden. In der Wischauer SI wird für anlautendes w ausschließlich der bilabiale Plosiv gesprochen, dieser ist in der Regel stimmhaft. Bilabiale Plosive sind außerdem in Nordmähren-Schlesien und in der Iglauer SI sowie in B-4 belegt. Á In U-4 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und II. In L-32, P-6, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in L-11, L-24, K-13 und B-30 von Gp. II. Die Belege in K-47 (Zweitbeleg), P-7, C-4 und B-28 (Zweitbeleg) wurden vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in L-12 und K-39 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in P-1 (nach Suggerierung durch den Explorator) und in M-52 sind von der Gp. korrigiert. In B-3 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. 250 Karte 131 Mhd. w im Anlaut vor KV Frage 111.10: wir mhd. wir Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 250 24.08.2016 08: 11: 55 Á Á Á Á Á Á " " " " " " µ ± " " " " " " " " " " " " " " q " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q ¼ ¼ q q q q q q q q q " q q q q " q q q " " " " ¼ " " q µ " " " " q " " " " q " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q " " " " " ¼ ¼ q " " " q q q q " " " " " " " ¼ " , " " " ¼ " " " " " " " " " Ï " " " " " q " ¼ q " " q " " , ¼ " " " " ¼ q " " " q " q q ¼ ¼ " q q " " µ " µ Ï q q q q q " µ " ¼ q ¼ q " µ q q q q Ï q q q ¼ " " q q q q q q q q q " q q " q " " q q " q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 251 Legende Ï b und b5 ¼ bë , w q V " m ± Wort fehlt µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 251 24.08.2016 08: 12: 02 Á Á Á Á Á Á Á Á Á M M M M " " " " " Ï Ï q q Ï q q Ï Ï Ð M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M Y Y M M M Y M M M M M M M MM M Y Y Y M Y Y M M M M M M M M M M MY M M Y Y Y Y Y Y M M M Y M M M M Y Y M M Y YY M M Y Y Y M M M M M M M Y " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " Ï Ï " Ï Ï " Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï q Ï Ï Ï Ï q q ± Ï " Ï Ï q Ï Ï q " Ï Ï Ï q q q q Ï Ï q Ï q q " q Ï Ï Ï q q q µ q Ð ± Ð Ð Ð Ð Ð Ð Ð Ï Ð µ Ð µ Ï Ð Ð Ï Ï Ï Ð Ð Ï Ï Ð Ð Ï Ð Ï Ð Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ð ± Ï Ï q q q q q Ï Ï q q " " Ï Ï Ï Ð Ï Ð Ï Ï Ð Ï Ð Ï Ð µ q Ð Ð Ï o Ð Ï Ï o q Ï µ o Ï Ï Ï Ï Ï o Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï o Ð Ð , " Ï q q Ï q q q q q q Ñ Ð Ï Ï q µ q µ q o ± q Ï Ï Ï Ï Ð µ Ï q q Ï µ q µ Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï µ µ Ï q Ï Ï " Ï q Ï q q µ Ï q q q µ q Ð Ï Ï µ Ï µ µ Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. w nach r im Inlaut wurde am Substantiv «Farbe» untersucht. Neben der mhd. Bezugsform v a r w e < ahd. f a r (a) w a existiert mhd. v a r . Die verschiedenen Grundformen werden in der Karte durch verschiedene Farben abgebildet (siehe auch Symbol- und Farbvergabe). Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste nur dreimal Wort fehlt notiert werden. In P-1 und K-14 konnte das Belegwort nur im Plural erhoben werden. In L-8 nannte die Gp. nur den Beleg «gemalte Eier», da das Belegwort im Rahmen der Osterbräuche abgefragt wurde. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe In Karte 132 wird durch verschiedene Farben der Auslaut und damit die Grundbzw. Ausgangsform dargestellt. Grüne Symbole kennzeichnen Auslaut auf Vokal/ Schwa-Laut, orange Auslaut auf Plosiv, d. h. der Vokal im Auslaut entfällt. Lila Symbole bedeuten Auslaut auf Nasal, hellblaue Auslaut auf Frikativ und dunkelgrüne Symbole stehen, wenn nach dem Stammvokal alles entfällt. So wird die jeweilige mhd. Ausgangsform wiedergegeben. Durch ZZ unter dem Hauptsymbol wird markiert, ob das vorausgehende r vokalisiert (Punkt) oder vollständig entfallen (Kreuz) ist. Wenn kein ZZ unter dem Symbol steht, ist das r als r-Laut realisiert. Ein waagrechter Strich über dem Symbol kennzeichnet Länge des Stammvokals. Insgesamt gibt es fünf Hauptsymbole. Balken- und Quadratsymbole stehen für die Realisierung durch bilabiale Plosive, wobei hier Aspiration nicht gekennzeichnet ist, Stimmhaftigkeit aber schon. Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit unausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Der Stern symbolisiert den Approximanten V , der Kreis mit Kreuz den bilabialen Approximanten. Ovale stehen für den labiodentalen Frikativ (nichtausgefüllt) und den velaren Frikativ (ausgefüllt). Realisierung von we als m wird durch das nichtausgefüllte Dreieck gekennzeichnet. Entfällt der Plosiv vollständig, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Strichsymbol gekennzeichnet. Teilräume Die vorwiegende Realisierungsform von w in «Farbe» ist der bilabiale Plosiv. Dieser ist in Teilen Nordböhmens und Nordmähren-Schlesiens überwiegend stimmhaft. Außerdem kommen fast ausschließlich kurze Realisierungen vor, lange Plosive sind so gut wie nicht vorhanden (zweimal im nördlichen Böhmerwald: P-34, P-35). Approximanten erscheinen vor allem im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer Ländchen, außerdem vereinzelt in Nordböhmen, zweimal in Nordmähren-Schlesien (M-8, T-1) und einmal in Nordwestböhmen (U-72). Belege mit stimmhaftem bilabialen Plosiv mit unvollständigem Verschluss kommen auch nur selten und nur in Nordböhmen vor. In Westböhmen liegt meist die mittelhochdeutsche Form v a r zu Grunde. Hier findet man als häufigste Realisierungsform Ausfall von we. Frikative kommen insgesamt nur selten vor, davon viermal im Kuhländchen (T-36, T-39, T-40, T-44), einmal im Hultschiner Ländchen (T-15), einmal in Westböhmen (K-3) und einmal in der Wischauer SI (B-1: Hier erscheint der einzige velare Frikativ). Belege mit m im Auslaut kommen vereinzelt im gesamten USG vor: Viermal in Westböhmen (K-19, K-29, K-46, P-27) 252 Karte 132 Mhd. w im Inlaut nach r Frage 158.4: Farbe mhd. varwe Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 252 24.08.2016 08: 12: 09 Á Á Á Á Á Á M" Ï Ï Ï M M M M MM M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " " " " "" " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " Ï q Ï Ï q µ q q Ï Ï q Ï Ï Ï q q q Ï q q Ï q µ q q , q q q " q Ï Ï Ï Ð Ï Ð Ð Ï q Ð Ð Ð Ï Ï Ï Ð Ï Ï Ï Ï Ð Ð Ï Ï Ð Ï Ï " Ï Ï " Ï Ï " Ï Ï Ï Ï " Ï µ Ï Ï Ï Ï " Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï " Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï " Ï Ï Ï " Ï Ï Ï Ï Ï Ï q Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï q Ï Ï Ï Ï Ï Ï q Ï Ï Ï ! 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Was die Realisierung des Auslautes betrifft, so überwiegt in den ostmitteldeutschen Dialekten der Auslaut auf Vokal bzw. Schwa-Laut und im Mittelbairischen und Ostfränkischen Auslaut auf Plosiv. Zum vorausgehenden r In den bairischen Dialekten wird r meist vokalisiert, im Ostfränkischen entfällt es zum Teil vollständig und im Rest des USG wird r als r-Laut realisiert. Allerdings findet man auch im Kuhländchen überwiegend r-Vokalisierung. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II. In L-32, C-3 und B-27 stammen die Belege von Gp. I. Die Belege in L-14 (Zweitbeleg), K-13 und B-14 stammen von Gp. III. In B-16 stammt der Beleg von Gp. II. Der Beleg in C-24 wurde vom Explorator suggeriert. Der Zweitbeleg in U-70 ist eine Erinnerungsform der Gp. und wurde vom Explorator suggeriert. Der Zweitbeleg in K-29 kam auf Nachfrage des Explorators. In B-7 nannte die Gp. den Beleg nur zögernd. In B-19 stammt die Transkription von AB. Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 25: Farbe. 253 Legende GZ grün: Auslaut auf Vokal/ Schwa GZ orange: Auslaut auf Plosiv GZ lila: Auslaut auf Nasal (-m) GZ hellblau: Auslaut auf Frikativ GZ dunkelgrün: Form var q w entf. " Assimilation mit Auslaut zu m Ñ bß Ï b( bis b. auch b , bH , bH¥ , b. H , b. ù , bù , b5 " p und pH ¼ bë ° und bë o b5 ë , w q V " v und v. ! x ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: vorausgehendes r vokalisiert E unten: vorausgehendes r nicht realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 253 24.08.2016 08: 12: 18 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á J J J J J ' ' ' ' ' Ì q Ì Ì q ! q q Y M M M Y Y M Y Y Y Y M Y J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J M J J J J J J J J J J J J J J J J M Y Y M M ' ' ' ' ' ' ' ' '' '' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q Ì Ì q Ì Ì q Ì Ì Ì Ì o µ q µ q Ì o q q Ì q q o Ì q Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q ! ! q q q Ì Ì Ì Ì Ì q q q Ì o Ì µ Ì o Ì q q o q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q µ µ q q ± q q q q q q q µ q q q q µ q q µ q µ q µ µ q q q q q q q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. w nach Liquid im Inlaut wurde am Wort «gelb» untersucht. Das Belegwort wurde im Satz Der ist ganz gelb abgefragt. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Insgesamt musste nur zweimal Wort fehlt notiert werden. In P-22 konnte kein Belegwort erhoben werden. In H-8 nannte die Gp. nur den Beleg «gelblich». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Ein Bogen über dem Grundsymbol steht für Kürze des vorausgehenden Vokals. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der vorausgehende Vokal lang. Mit ZZ unter dem Grundsymbol wird der dem w vorausgehende Konsonant l beschrieben. Ein Kreuz markiert Ausfall des l, ein Punkt vokalisiertes l. Kein ZZ unter dem Symbol steht bei durch l -Laut realisiertes l. Außerdem wird durch einen Strich unter dem Grundsymbol Zweisilbigkeit gekennzeichnet. Insgesamt gibt es sechs Hauptsymbole. Die beiden senkrechten Strichsymbole stehen für den kurzen bilabialen Plosiv, wobei das Strichsymbol mit Raute die stimmhafte Variante symbolisiert. Das Quadrat markiert den langen bilabialen Plosiv. Der Zwischenwert zwischen stimmhaftem Plosiv und Approximanten, der stimmhafte bilabiale Plosiv mit unvollständigem Verschluss, wird durch ein Quadrat mit unausgefülltem Kreis in der Mitte dargestellt. Der Stern symbolisiert den Approximanten V . Entfällt der Plosiv vollständig, ist das in der Karte durch ein waagrechtes Strichsymbol gekennzeichnet. Teilräume Der Großteil des USG realisiert w nach l als kurzen bilabialen Plosiv. In Nordböhmen wird dieser oft stimmhaft oder aber auch mit unvollständigem Verschluss gesprochen. Lange Plosive treten höchst selten im nördlichen Böhmerwald auf (P-33, P-34, P-35). Zu den Plosiven schreibt Pfeifer (2005: 417): "Das auslautende -b im Nhd. (zuerst 15. Jh. in obd. Mundarten) stammt aus den flektierten Formen [...] des wa-Stammes (germ. * gelwa-)." Die erhaltene mhd. Form mit Auslaut auf Liquid findet man in beinahe allen Orten Westböhmens und im Adlergebirge, außerdem in etwa der Hälfte der Orte des Schönhengst, des Riesengebirges und der Iglauer und Brünner SI, sehr vereinzelt noch in der Wischauer SI und in Nordmähren- Schlesien. Der labio-dentale Approximant kommt nur einmal im ganzen USG vor, nämlich in H-20 (Riesengebirge). In der Karte wurde durch ein ZZ auch Zweisilbigkeit gekennzeichnet. Hier kristallisiert sich klar ein Gebiet in Nordböhmen, vor allem im Schlukkenauer Winkel, heraus. Daneben ist Zweisilbigkeit nur noch an fünf weiteren Orten außerhalb dieses Gebietes notiert, viermal im Riesengebirge und einmal im Braunauer Ländchen. Zum l Das dem untersuchten Konsonanten vorausgehende l wird in der Regel als l -Laut realisiert. An nur wenigen Orten wurde das l vokalisiert, insgesamt zweimal in Westböhmen, sieben Mal in Südböhmen und dreimal in Nordmähren- Schlesien. In ein paar Orten in Südmähren/ Südostböhmen, in der Iglauer SI und in Südböhmen entfällt l vor dem untersuchten Konsonanten vollständig. 254 Karte 133 Mhd. w im Inlaut nach l Frage 183.5: gelb mhd. gelw- (flektiert) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 254 24.08.2016 08: 12: 26 Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' q q q q J J J J J J J M Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y M Y J Y Y M M Y Y ' ' ' ' ' '' '' ' '' '' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' '' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q ± o Ì q Ì q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-19, L-32, P-6, C-3 und B-26 stammen von Gp. I, die in C-1, B-30 und B-31 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. I und III. Der Zweitbeleg in H-22 wurde vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in L-34 und U-40 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-44, T-7 (nach Suggerierung durch den Explorator) und P-20 sind von der Gp. korrigiert. Die Belege in L-26 und M-20 (Zweitbeleg) sind Erinnerungsformen der Gp. In B-12 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 76: gelb. SAO, Band I, Karte 92: Mehl, gelb, helfen. 255 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q b entf. (Form gël) q b, bis b. auch b , b5 und bH ! p und pH Ì bë ° und bë o b5 ë q V ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 9 unten: l vokalisiert E unten: l entfällt J unten: kennzeichnet Zweisilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Aspiration ist nicht gekennzeichnet. Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 255 24.08.2016 08: 12: 35 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á , ! , ! , ! ! ! ! ! ! ! ! , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ! ! , , , , ! ! ! , , , ! ! ! , ! , , ! , ! ! , , , ! , , ! , ! ! , , , , , , , , , , , , , , , , , , , µ , µ , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ! , , , , , , ! , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , µ , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ! ! , , ! ! , ! , ! ! , , , , , , µ , , , , , µ , , , µ , , , , , , , , , , , µ , , µ , , , , , , , ! , , , µ , , , , , , , , , , , µ µ , , , , , , ! ! 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. j im Anlaut vor KV wurde am Substantiv «Jahr» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Syntagma ein gutes Jahr abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In dieser Karte gibt es nur blaue Grundsymbole, da sich der untersuchte Laut im Anlaut befindet. Insgesamt gibt es zwei zu unterscheidende Symbole: Das Quadrat steht für die Realisierung des anlautenden j durch den velaren Plosiv. Der Kreis mit dem Kreuz symbolisiert den Vokal i und den Halbvokal iG . Teilräume Fast im gesamten USG wird anlautendes j als Halbvokal iG realisiert. Im Böhmerwald, in der Iglauer SI, im Schönhengst und in Nordböhmen an einigen Orten erscheint j auch als neutrales bis offenes i . Ganz vereinzelt findet man i auch in der Brünner und Wischauer SI und im Kuhländchen. Im gesamten Ascher Ländchen und in Teilen Westböhmens, außerdem in U-52 und U-43 (Nordwestböhmen) und in J-6 (Iglauer SI) wird im Anlaut der velare Plosiv gesprochen. Außerdem wurde mhd. j im Anlaut vor KV in «jeder» untersucht. Hier sind aber ausschließlich Vokale bzw. Halbvokale notiert. Aus diesem Grund wurde auf eine Kartierung des Wortes verzichtet. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-18, L-32, U-41, H-32, K-13, K-32 (Zweitbeleg), K-53 (Zweitbeleg), P-6 und C-3 stammen von Gp. I. In B-31 stammt der Beleg von Gp. II. Die Zweitbelege in K-3, K-40, K-48, K-53 und P-14 wurden vom Explorator suggeriert. Außerdem sind die Belege in K-40 und K-53 (Zweitbeleg) Erinnerungsformen der Gp. In U-67 ist der Beleg nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. In U-12 und K-32 (Erstbeleg) ist sich der Explorator bei seiner Transkription unsicher. Vergleichskarte ADT, Band III, Karte 60: Jahr. 256 Karte 134 Mhd. j im Anlaut Frage 90.14: Jahr mhd. jâr Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 256 24.08.2016 08: 12: 41 Á Á Á ! , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , µ , , µ µ , , , , , , µ , , , , , , , µ , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 257 Legende , i / iG und i% / i5 G q g und g. µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 257 24.08.2016 08: 12: 48 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M Y ' q ! q q ! Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y M M M M Y Y Y Y Y MM Y MM M Y M Y Y Y YY M Y M M Y Y M M Y M Y Y MM M Y Y Y Y Y M Y M M M Y Y Y Y Y M , ' , , , 3 , , , , , , , , , , , , ' ' ' ' , , q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! µ q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q ! q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q µ q q µ q ! q q q q q q ! q q µ q ! q q q q q q ! q q µ µ q q q q q q q ! 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. j im Verbstammauslaut vor KV wurde am Verb «drehen» untersucht. Die mhd. Bezugsform ist d r æ j e n < ahd. d r â e n . Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur sieben Mal (H-19, H-30, T-5, M-20, E-24, E-26, J-7) notiert werden. Hier konnte jeweils nur das Belegwort in der 3. Sing. erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein Bogen, ist der vorausgehende Vokal kurz. Eine Welle markiert Nasalierung des vorausgehenden Vokals. Beide ZZ können auch in Kombination auftreten. Mit einem ZZ unter dem Symbol wird der Auslaut beschrieben: Ein Punkt bedeutet Auslaut auf Vokal, ein Kreuz Ausfall des auslautenden en. Fehlt ein ZZ unter dem Symbol wird der Auslaut als Nasal oder Vokal/ Schwa + Nasal gesprochen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich steht, wenn «drehen» als kontrahierte Form gesprochen wird. Der waagrechte Balken kennzeichnet einen Hiat anstelle des j. Steht das Sternsymbol, wird der Gleitlaut iG gesprochen. Der Kreis symbolisiert das h . Das Dreieck steht für eine Sonderform, nämlich dra=na . Teilräume Fast im gesamten USG ist die kontrahierte Form zu finden, meist mit langem Monophthong als Stammvokal. In Südböhmen und in Südmähren/ Südostböhmen ist dieser oft nasaliert und en im Auslaut entfällt. Ausfall von en im Auslaut findet man gehäuft auch in einem kleinen Gebiet, dessen Orte im Grenzgebiet Westböhmen/ Nordwestböhmen liegen. Hier wird der Vokal dann häufig aber diphthongisch gesprochen. Interessant ist dieses Gebiet außerdem, weil hier neben kontrahierten Formen auch Formen mit Hiaten und Gleitlauten zu finden sind. Wird ein Hiat oder Gleitlaut gesprochen, ist der vorausgehende Vokal ein langer Diphthong und der Auslaut ein Vokal bzw. Schwa-Laut. Gleitlaute erscheinen im restlichen USG nur noch vereinzelt: L-2 und L-6 (Nordböhmen), T-27 (Nordmähren-Schlesien). Hiate finden sich in Südmähren/ Südostböhmen (B-11), in der Brünner SI (B-7), im Schönhengst (E-3, E-8, E-27, E-35), in Wachtl/ Deutsch Brodek (M-53) und in Nordmähren-Schlesien (M-31, T-41, T-16). Der glottale Frikativ h kommt ebenfalls relativ selten vor. Die meisten Nennungen finden sich im Schönhengst, wo er an insgesamt vier Orten (E-6, E-11, E-29, E-30) notiert ist. Außerdem ist glottaler Frikativ in Nordmähren-Schlesien (M-35), in der Olmützer SI (M-50) und in der Stadt Budweis (C-12: Zweitbeleg) belegt. Die Form dra=na erscheint in einem kleinen Gebiet bestehend aus vier Orten (P-9, P-10, P-11, P-12), das am südlichen Rande Westböhmens liegt. Die Untersuchung von «nähen» ergab ein nahezu identisches Kartenbild. In P-11 und P-12 ist hier ebenfalls eine Form mit Nasal, na4 =nA , notiert. Auch ansonsten gleicht das Kartenbild dem von «drehen» fast überall. Aufgrund der übereinstimmenden Kartenbilder fand nur die Karte zu «drehen» Eingang in diese Arbeit. 258 Karte 135 Mhd. j nach æ im Verbstammauslaut Frage 58.5: drehen mhd. dræj-(en) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 258 24.08.2016 08: 12: 54 Á Á Y , , q q q MYM M M Y Y Y M Y Y M YM Y M Y Y Y Y Y M Y Y Y Y M ' ' ' ' ' ' , , , , , , , , , , , ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q ! q q ! q ! q q ! q q q q q q q q q q q ! ± q q ± ! q ! ! q q q ! q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q ! q q q ! q q q q q q µ q µ q q µ µ q q ! q q q q µ q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q ! q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á In U-4 und L-32 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-25, K-53 und C-16 stammen von Gp. I. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV, der Zweitbeleg in U-74 von Gp. II. In C-3 stammt der Beleg von Gp. II und III. Der Beleg in E-6 wurde vom Explorator suggeriert, der in P-27 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Zweitbeleg in U-43 ist eine Erinnerungsform der Gp. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 52: drehen/ gedreht. SNiB, Band 4, Karte 95: mähen, nähen, drehen (nicht kartiert). 259 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q j entf.: kontrahierte Form: z. B. dre=n, , dre4 =En , dre4 )A ! Hiat: z. B. e=|E q Gleitlaut iG ! h ! Form: dra4 =na ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz @ oben: vorausgehender Vokal nasaliert 9 unten: Auslaut auf Vokal E unten: Ausfall von en Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 259 24.08.2016 08: 13: 02 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W W W W ' ! q q q ! W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! q q ! ! ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! ! ! ! ! ! ! q ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q q q ! q q q q q q q q q ! q q q q q q q ! ! q q q q q q q q q q q q q q ! q q q ! q µ ! q q ! q q q q q q q ! ! ! ! ! ! ! ! q q µ q µ µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q ! q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. j nach Diphthong wurde am Plural von «Kuh» untersucht. Neben der mhd. Bezugsform k ü e j e existiert auch mhd. k ü e . Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein Bogen, ist der vorausgehende Vokal kurz. Mit zwei Punkten unter dem Symbol wird Zweisilbigkeit markiert. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich steht, wenn «Kühe» einsilbig realisiert wird, d. h. alles nach dem Haupttonvokal entfällt, auch der untersuchte Laut wird nicht realisiert. Der Balken symbolisiert einen Hiat anstelle des j. Beim Sternsymbol wird der Gleitlaut iG oder uG gesprochen. Die Kreise stehen für Frikative: Der ausgefüllte Kreis symbolisiert das h . Hat der Kreis einen Stern in der Mitte, wird h stimmhaft gesprochen. Der Kreis mit Spirale steht für den prävelaren Frikativ. Teilräume Im Großteil des USG wird «Kühe» als einsilbige Form realisiert. Dabei wird der Vokal in den bairischen Dialekten meist als Diphthong gesprochen, im Ostfränkischen und den ostmitteldeutschen Dialekten als Monophthong. In Nordböhmen, im Jauerniger Ländchen und einem daran anschließenden Streifen entlang der Staatsgrenze, der im Hultschiner Ländchen endet, ist als überwiegende Realisierungsform der Hiat notiert. Der Stammvokal ist hierbei immer ein Monophthong, meistens ist dieser lang. Außerdem sind diese Formen mit Hiat immer zweisilbig. Vereinzelt kommen Hiate auch in anderen Regionen vor, nicht aber in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner, Wischauer und Olmützer SI. Gleitlaute findet man über das USG verstreut und vereinzelt in Nordwestböhmen (U-27, U-52, U-56, U-67), Westböhmen (P-18), in Südböhmen (P-29, P-33, C-18), im Schönhengst (E-34), im Riesengebirge (H-27) und im Friedländer Ländchen (L-4). Der Gleitlaut ist bis auf eine Ausnahme in P-18, wo er als uG realisiert wird, ein iG . Auch hier geht immer ein Monophthong voraus und das Belegwort ist zweisilbig. Der glottale Frikativ erscheint vor allem im Schönhengst (E-24, E-30, M-44, M-39, M-34, M-27) und außerdem in Nordmähren-Schlesien (M-35, T-28), in der Olmützer (M-55, M-50) und Wischauer SI (B-5) und in der Iglauer SI (J-8). Meistens wird er stimmlos gesprochen, nur in M-39 und J-8 ist er stimmhaft. Den prävelaren Frikativ gibt es im gesamten USG nur einmal, nämlich in E-21 im Schönhengst. Á In U-4 stammt der Beleg von Gp. I und II. In L-32 stammt der erste Beleg von Gp. I, der zweite von Gp. II. Die Belege in L-3, L-24, L-25, K-53 und P-6 stammen von Gp. I. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV, der in C-16 von Gp. II. In C-3 stammt der Beleg von Gp. II und III. Der Beleg in C-33 wurde vom Explorator suggeriert. Die Belege in K-29, E-20, E-22, E-33 und M-58 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. Der Beleg in K-2 wurde auf Suggerierung durch den Explorator von 260 Karte 136 Mhd. j zwischenvokalisch nach Diphthong Frage 5.2: Kühe mhd. küeje Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 260 24.08.2016 08: 13: 10 Á Á Á Á Á Á Á W W W ! q q ! q ` W W WW W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW WW W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q ! ! q q ! ! q q q q ! ! q q q q ! q q q q q q q q q q q ! q q ! q ! q ! q ! ! ! q q ! ! q q q ! ! ! q ! ! q q ! q q ! q q q q q q q ! q q q q q ! q q q q q q q ! q q q q q q $ q q ! q q q q q q ! q q ! q q q q ! q q q ` q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q ! ! q q ! q q q q ! ! q q q q q q q ! q ! q q q q q q µ ! µ q q µ µ ! ! ! q ! q q q q q q ! q q q ! q ! q ! q q ! q q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! q q q ! ! ! q q ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B der Gp. korrigiert. In U-24 und T-44 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten SNiB, Band 3, Karte 133: Kühe. Gütter, Karte 14: Kühe, Schnürlein, grün. 261 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q j entf.: z. B. gHi= , gHiE q Hiat: z. B. gHi=|E q Geitlaut: i5 G und u5 G ! h ` hë $ y µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz C unten: Zweisilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 261 24.08.2016 08: 13: 18 Á Á Á Á Á Á Á Á $ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " µ " " " " $ " " " " " " " µ " µ " " $ " " " " " " " $ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! " " ! $ ! " ! ! 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Das Wort ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Belege in der 3. Pl. wurden kommentarlos in die Karte aufgenommen. Symbol- und Farbvergabe In dieser Karte gibt es nur blaue Grundsymbole, da der anlautende Konsonant untersucht wird. Es gibt insgesamt vier Symbole: Nicht ausgefüllte Ovale stehen für kurze dentale Frikative, ein Oval im Oval für den halblangen dentalen Frikativ und ein ausgefülltes Oval für den langen. Der Kreis steht für stimmhaftes s. T eilräume Die Auswertung des Belegwortes zeigt ein klares Ergebnis. In den bairischen Dialekten und im Ostfränkischen wird fast ausschließlich der kurze dentale Frikativ im Anlaut gesprochen. Der halblange Frikativ ist Einzelbeleg in K-26, lange Frikative sind selten in Südböhmen notiert. Stimmhaftes s kommt an vielen Orten in Riesen- und Adlergebirge, in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst und in der Olmützer, Brünner und Iglauer SI vor. Vereinzelt ist stimmhaftes s auch in Nordböhmen, im Brauner Ländchen und in der Wischauer SI notiert, einmal (P-32) auch in Südböhmen. Ein ähnliches Kartenbild ergab die Bearbeitung von s zwischenvokalisch in «lesen» und «gelesen». Hier wurde jedoch auch in Nordböhmen vermehrt stimmhaftes s gesprochen. Vereinzelt finden sich Belege mit stimmhaftem s außerdem in Nordwestböhmen und Westböhmen. Aufgrund der großen Übereinstimmung und der geringen Variationen wurde in die vorliegende Arbeit nur die Karte zu «saufen» aufgenommen. Á Die Belege in U-4, U-7, L-25 und C-16 stammen von Gp. I und II. In L-19, L-32, K-53, C-3 stammen die Belege von Gp. I, in K-13 und B-16 von Gp. II. In M-28 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert. Die Belege in T-15 und T-26 kamen auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in B-21 ist von der Gp. korrigiert. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 23: saufen. ADT, Band IV, Karte 130: saufen. SNiB, Band 4, Karte 96: saufen, Sommer (nicht kartiert). 262 Karte 137 Mhd. s im Anlaut Frage 223.9: saufen mhd. sûfen Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 262 24.08.2016 08: 13: 25 Á Á Á Á Á Á $ " " " $ " µ $ $ " " $ " $ $ $ " $ $ $ " $ µ $ $ $ $ $ $ $ $ $ " $ $ " " $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ " " $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ " $ $ " $ $ $ $ " $ $ $ µ " " $ $ $ $ $ $ $ $ $ " " $ " " " " " " " " " " $ $ $ $ $ $ $ " " " $ $ $ $ $ $ $ " $ $ " " " " " " " " $ " " " " " " " " $ " " " " " $ " " " " " $ $ " " $ " $ " $ $ $ $ $ $ $ " " $ $ $ $ " " $ $ $ " " $ " " $ µ " µ $ $ $ $ $ $ $ µ $ $ " $ $ µ $ " $ $ " $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ " " " $ µ $ $ " $ $ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 263 Legende " s und s. & sÌ $ së ° und së ! S µ nicht gefragt Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 263 24.08.2016 08: 13: 31 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " " " " " q q q " " " ± " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q q q q µ q q " q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q " q q q µ q " & " " " & " & & " " µ & µ & & & " " " " " & " & " " " " & " " " " " " q q q q " & " " q q q q & " " " " " " " " " q q & " " " " & " " " & q " " " & & " & " " " " " " " q q " " " " q q " " q " q q q " " q q q q q q " " & " q q q q q q q q q q q q & " & q " q µ " " " " q " & & & " " " " & " " " " " " µ µ q µ µ q " " µ q " q q " " q µ " q q q µ " " q q " " " µ " " " " " " q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. s nach n wurde am Wort «unsere» untersucht. Neben der mhd. Bezugsform u n s e r existieren auch mhd. u n (n) e r und mhd. u n d e r . Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur an wenigen Orten notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Syntagma unsere Katze abgefragt. Hierzu gibt es keine Vergleichskarte in anderen Sprachatlanten. Symbol- und Farbvergabe In Karte 138 wird durch unterschiedliche Farben die unterschiedliche Realisierung des Auslautes dargestellt: Grüne Symbole kennzeichnen einen Auslaut auf Vokal bzw. Schwa-Laut, blaue Symbole einen Auslaut auf r-Laut + Vokal, hellblaue Symbole einen Auslaut auf r, lilafarbene Symbole einen Auslaut auf Vokal/ Schwa + r-Laut + Vokal/ Schwa. Sind die Symbole orange, entfällt der Auslaut komplett. Insgesamt gibt es drei Ausprägungen des Grundzeichens: Der waagrechte Strich steht für Ausfall von s. Die Ovale symbolisieren die Realisierung durch den dentalen Frikativ, wobei das Oval im Oval den stimmhaften Laut wiedergibt. Die senkrechten Balken stehen für die Realisierung von s durch den dentalen Plosiv, wobei der Balken mit Raute der stimmhaften Variante entspricht. Mit einem ZZ unter dem Grundsymbol (Kreuz) wird Ausfall von n markiert. Dieses Phänomen tritt allerdings nur zweimal in der Iglauer SI (J-4, J-5) auf. Teilräume Der untersuchte Konsonant wird im Großteil des USG als dentaler Frikativ realisiert. Dieser wird in Nordböhmen, im Riesengebirge, in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst, in der Olmützer, Wischauer, Brünner und Iglauer SI überwiegend stimmhaft gesprochen, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, in Südmähren/ Südostböhmen und in Südböhmen hingegen stimmlos. In Westböhmen und im südlichen Teil Nordwestböhmens ist Übergang von s nach n und somit die assimilierte Form unner notiert. Ansonsten findet man diese Form nur an zwei weiteren Orten: U-11 und H-3. Der dentale Plosiv ist fast ausschließlich im Schönhengst zu finden. In der Westhälfte dieser Sprachinsel wird der dentale (meist stimmhafte) Plosiv gesprochen. Der stimmlose Plosiv kommt selten vor. An einem weiteren Ort im USG ist außerdem der stimmlose dentale Plosiv notiert: B-7. Die Form mit Plosiv scheint nach Lexer „durch Einfügung eines unechten d“ in die assimilierte Form u n n e r entstanden zu sein. Zum Auslaut Der Auslaut wird überwiegend durch einen Vokal bzw. Schwa-Laut realisiert. In Nordwestböhmen, im Riesengebirge, in Nordmähren-Schlesien und im Schönhengst häufen sich aber auch Realisierungen des Auslautes auf Vokal + r-Laut + Vokal. Auslaut auf r oder re tritt nur vereinzelt und über das gesamte USG verstreut auf. Vollständiger Ausfall des Auslautes ist lediglich an zwei Orten notiert (U-14, U-15). Á Die Belege in U-4 und L-32 stammen von Gp. I und Gp. II. In L-14 stammt der Erstbeleg von Gp. II, der zweite von Gp. III. Die Belege in L-18 und B-21 stammen von Gp. II, die in L-25 und C-16 von Gp. I. In K-13 stammt der Beleg von Gp. IV. Der Beleg in C-3 stammt von Gp. II und Gp. III. 264 Karte 138 Mhd. s im Inlaut nach n Frage 36.6: unsere mhd. unsere Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 264 24.08.2016 08: 13: 37 Á Á Á Á Á " " & Y Y " ± q & & " & & & " " & & ± & & " & & & & & & " " " " & " " " " & " " & & & " & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & ¼ & Ï & & ¼ & & ¼ " & & " ¼ Ï & & & & Ï & ¼ ¼ & ¼ ¼ & & " ¼ & Ï & & & & " & & " & & " ± " ± " " " " & " " " " ± & Ï " & " " " " " & & " " ± " & & & & " & & " & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & " µ " µ " µ µ & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & " & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Die Belege in L-19 (Zweitbeleg), U-34, L-40 (Zweitbeleg) und U-46 wurden vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in L-33, H-33, P-9 und P-24 (Beleg) kamen auf Nachfrage des Explorators. In H-7, K-20 und E-7 sind die Belege von der Gp. korrigiert. In U-66 ist der Beleg nach Suggerierung durch den Explorator korrigiert. Vergleichskarte ADT, Band II, Karte 155: uns/ unsere. 265 Legende GZ grün: Auslaut auf Vokal e/ a (z. B.: unse, unde, una) GZ hellblau: Auslaut auf r (z. B.: unsr, undr) GZ blau: Auslaut auf re (z. B.: unre, unsre) GZ lila: Auslaut auf ere (z. B.: unere, unsere) GZ orange: Auslaut entfällt (z. B.: uns) q s entf. bzw. assimilierte Form " s & së Ï d ¼ dë ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen E unten: n vor s entf. Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 265 24.08.2016 08: 13: 45 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y a Y % # % %" " " " " ! a a T T Y T a Y T T Y T T a Y a Y a a T T T T Y Y Y Y Y Y a a a Y T Y a aa T aT T TY T a a a T T T Q a T T a a T T a aa T YY Y Y Y Y Y Y Y a a a T a Y T Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY T Y YY Y Y Y Q T T T Y a a T a T a Q Y Y a a T Y Y T Y Y T Y Y T Y T T a a Y a a T a a T T T T Y T a Y T a Y a a T Y %" %" %" %" % % " % %" % %" %" %" %" %" %" %" %" %" % % %" %" % % % %" %" % % % % % % % % % #% % %% % % % % % % % % % % % % %" %" % % %# % # # % % % % % % % # % # # %" % % "# %" %" %" %" "# %" # # % % % # "# % # % % %" % % % % % % % % % % % % % % # % %" # %" %" %" %" # %" ## # # % # % % % %" % % % % % % # % % % # % # % % % % % # % # % % # % # # % " % %" % % % %" % % " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! " " ! " " & & µ " " " ! ! " " " " ! ! ! ! ! ! " " " ! ! ! ! ! ! " " ! ! ! ! ! " " ! ! " " ! $ " " " $ " $ " " " " µ " µ " " " " " " $ " " " $ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! " ! ! ! ! " ! ! ! " " $ " $ ! $ " " " " " " µ $ $ " $ " " " " $ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " & " " " " ! " " " ! " " " " " " " " " " " ! " $ " " & " " ! " " " µ ! " " $ " " $ " " & ! µ " $ µ " " " " " " " " " " " µ " " ± " µ " " " " " ! µ µ " " " ! 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Hier nannte die Gp. keinen Beleg, nur den Plural bzw. ein anderes Lexem «Weichsel». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Durch einen Strich über dem Grundsymbol wird Länge des vorausgehenden Vokals markiert. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der Vokal kurz. Durch weitere ZZ oben wird das vorausgehende r beschrieben: Ein Punkt steht für vokalisiertes r. Das Grundsymbol ist hier pink, da durch die r-Vokalisierung ein Diphthong entstand. Ein Dreieck bedeutet realisiertes r. Steht kein ZZ über einem blauen Grundsymbol, ist das r vollständig entfallen. Mit ZZ unter dem Grundsymbol wird der Auslaut dargestellt: Eine Welle markiert nasalischen Auslaut, ein Kreuz Ausfall des auslautenden e. Fehlt ein ZZ unter dem Grundsymbol, wird der Auslaut vokalisch realisiert. Der Halbmond unter dem Grundsymbol symbolisiert das Vorhandensein eines dentalen Plosivs als Sprosskonsonant zwischen s und e. Es gibt insgesamt drei Hauptsymbole: Der ausgefüllte Kreis kennzeichnet den dentalen Frikativ. Der Kreis mit Spirale steht für den ungerundeten postalveolaren Frikativ. Ovale symbolisieren postalveolare Frikative. Je ausgefüllter das Oval, desto länger wird der Frikativ gesprochen. Teilräume Im Großteil des USG wird der kurze postalveolare Frikativ gesprochen. Lange Frikative sind in Westböhmen (vor allem im Ascher Ländchen), in Teilen Südböhmens und jeweils als Einzelbeleg in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner SI, in der Iglauer SI, im Schönhengst, in Nordmähren-Schlesien, im Adlergebirge, im Braunauer Ländchen und im Riesengebirge notiert. Ungerundete postalveolare Frikative kommen fast ausschließlich in Nordböhmen vor sowie einmal in Westböhmen (K-57). Der velare Frikativ ist Einzelbeleg in U-4. Zum vorausgehenden r Sehr oft wird das vorausgehende r vokalisiert. In Teilen Nordböhmens, Nordwestböhmens und Westböhmens sowie im Braunauer Ländchen und im Adlergebirge entfällt r vollständig. Im Schönhengst, in Nordmähren-Schlesien und in Westböhmen ist häufig auch die Realisierung von r zu beobachten. Die Auswertung des Belegwortes «Ferse» bestätigte die Ergebnisse dieser Karte. Zum vorausgehenden Vokal Da r häufig vokalisiert wird, ist auch oft ein Diphthong zu finden. In Nordwesböhmen, Nordböhmen, im Braunauer Ländchen und im Adlergebirge überwiegen Monophthonge. Mit Ausnahme von Südböhmen und Südmähren/ Südostböhmen werden die Vokale zumeist kurz gesprochen. Zum Sprosskonsonanten und Auslaut Sprosskonsonanten sind nur in den bairischen Dialekten zu finden. Wird ein Sprosskonsonant gesprochen, ist der Auslaut immer nasalisch realisiert. Im Norden des USG ist meist vokalischer Auslaut zu 266 Karte 139 Mhd. s im Inlaut nach r Frage 91.1: Kirsche mhd. kërse Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 266 24.08.2016 08: 13: 55 Á Á Á Á Á Á a # % " " T Y Y YY YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y YY Y Y YYY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY T YY Y Y T T Y T a Y a a a T T a a T a T a T a a a Y T a T a a a T a a a a a a Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y YY YYY Y Y Y Y Y Y a Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y %" % % # % % %% % %% % %% % % % % % % % % % % %% %% % #% % % % % # # % % % # % % # # % % %% % #% # # # %% % # % %"## # %" % % # # #% ## % % # # #% % # % % # % ## # # #% % % % # %" % % % %" % % %" % " %" % % % % % % %" % %" % % %" % % % %" %" % % % %" %" %" % % % % % # %% % % %%" % % % # %% #% #% % % % % % # # ## # # # # % % %" # % % # % # % % #% % % % % % # % # % # % % # % % % # % % % % " " " ! " " " " " " " " & " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! 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Á Die Belege in U-4, L-25 und B-13 stammen von Gp. I und II. In L-18, L-19, L-32, H-32, K-13, K-53, P-6, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in B-21 und B-31 von Gp. II. In L-14 stammt der Zweitbeleg von Gp. III. Der Zweitbeleg in L-30 stammt von der Ehefrau der Gp. In C-38 wurde dier Beleg vom Explorator suggeriert. Der Beleg in K-2 kam auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in K-43 ist von der Gp. korrigiert. Der Beleg in K-11 wurde nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. Der Beleg in K-53 ist eine Erinnerungsform der Gp. In J-6 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 80: Kirsche. SAO, Band I, Karte 106: Kirsche. SNOB, Band 1, Karte 134: Kirsche. 267 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong ! s $ s\ " z, bis z. auch zð und z & zÌ ! Z, und Z µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 oben: r vor s vokalisiert 7 oben: r vor s als r-Laut realisiert = unten: Sprosskonsonant zwischen s und Auslaut @ unten: Auslaut auf Nasal E unten: Ausfall von e Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 267 24.08.2016 08: 14: 06 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' & " ! ! ! & " ! " " & & & ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' " " " " " " " " " ! ! ! " " " " " " " " " " " " " " & " " " " " " ! " " " " " " " " " " " " " " " ! " " ! " " " " " " " " " " ! µ " " $ " $ $ " $ ! $ & ! µ & & " " " $ " $ $ " ! " "" $ $ " ! " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! ! " ! " ! ! ! " " " " $ $ $ " " q " " " µ $ $ $ " & ! " " ! " " µ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " $ " ! " ! " " " µ ! " " ! " " ! " ! ! ! µ " " " ! " " " " " " " ! $ " " " ! $ & " ! µ ! ! µ " " " " " " " " " " ! µ " " " " µ " " " " " " µ µ " " " " " " " ! 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. sch nach KV im Auslaut wurde am Substantiv «Fisch» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur in B-26 notiert werden. Hier nannte die Gp. keinen Beleg. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Symbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Durch einen Bogen über dem Grundsymbol wird Kürze des vorausgehenden Vokals markiert. Fehlt ein ZZ über dem Symbol, ist der Vokal lang. Es gibt insgesamt vier Hauptsymbole: Die Kreise kennzeichnen den postalveolaren Frikativ. Je ausgefüllter das Symbol ist, desto länger wird der Konsonant gesprochen. Das Oval mit Spirale steht für den ungerundeten postalveolaren Frikativ. Das unausgefüllte Oval symbolisiert den dentalen Frikativ. Der Stern ist Einzelbeleg und entspricht dem palatalen Frikativ. T eilräume Die überwiegende Realisierungsform von sch im Auslaut nach KV ist der kurze postalveolare Frikativ. Vor allem in Westböhmen, Südböhmen und Nordböhmen, seltener in Nordwestböhmen und Südmähren/ Südostböhmen sowie als Einzelbelege im Friedländer Ländchen, im Riesengebirge, im Schönhengst, in Wachtl/ Deutsch-Brodek und in der Wischauer und Iglauer SI wird dieser lang gesprochen. Lediglich in Nordböhmen ist der ungerundete postalveolare Frikativ zu finden, hier jedoch nicht selten. Der palatale Frikativ ist Einzelbeleg und in U-7 notiert. Ebenfalls Einzelbeleg ist der dentale Frikativ. Dieser erscheint in U-42. Zum vorausgehenden Vokal Meist wird der Vokal als Monophthong realisiert. Diphthonge kommen vereinzelt in Nordmähren- Schlesien und im Schönhengst sowie als Einzelbeleg in Nordböhmen vor. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und II. In L-32 (Erstbeleg), P-6 und C-3 stammen die Belege von Gp. I, in L-32 (Zweitbeleg), C-1 und C-16 von Gp. II. In K-13 stammt der Beleg von Gp. IV. In U-18 (Zweitbeleg), U-31 (Zweitbeleg), H-7 (Zweitbeleg), H-14, H-29, H-30, K-38 (Zweitbeleg) und H-40 wurden die Belege vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in U-1, U-7, U-18, L-23, L-33, U-31 und H-22 kamen auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in L-14 ist von der Gp. korrigiert. Der Zweitbeleg in L-41 ist eine Erinnerungsform der Gp. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 91: Fisch u. Fische. SNiB, Band 3, Karte 14: Fisch. SNOB, Band 1, Karte 118: Fisch. 268 Karte 140 Mhd. sch im Auslaut nach KV Frage 71.6: Fisch mhd. visch Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 268 24.08.2016 08: 14: 14 Á Á Á Á Á Á Á Á " " " ! " ' '' ' ' '' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' ' ' ''' ' ' ' ' ' ' '' '' ' ' '' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' '' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ! " " " " " " " " " " " " " ! 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Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet «heiß» und «Hölle» wurden beide ohne Anlautkontext abgefragt. Bei beiden Belegwörtern findet man im gesamten USG den glottalen Frikativ als einzige Aussprachevariante. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 38: Hölle u. Pelz. SNiB, Band 3, Karte 43: Hölle. SAO, Band I, Karte 113: Pelz, stellen, Hölle. Gütter, Karte 21: heiß, (ich) weiß. SAT, Band 1, Karte 50: heiß. . 269 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong " s $ s\ und s\ . " z und z. & zÌ ! Z, und Z q > ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 269 24.08.2016 08: 14: 22 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y Y Y Y Y Y Y Y ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' D ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! q ! ! ! q ! ! q q ! Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ± ! ! ! ! ! ! q q q ! q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ! µ q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q q ! ! q q q q q ! µ q q q q q q q q q q q q µ q ! q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! q q q ! q ! q q q q q q q q q ! q ! q q q q q ! ! q ! ! ! q q q q ! q µ ! q ! ! ! ! ! ! q ! µ q q ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ± ! µ ! ! µ q q q q q q q q q q q µ q q q q µ q ! q q ! ! µ µ ! ! ± ! ! ! q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. h zwischenvokalisch wurde am Substantiv «Zehe» untersucht. Neben der mhd. Bezugsform z ê h e exitiert auch die kontrahierte Form mhd. z ê . Das Wort ist nahezu im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste allerdings vierzehn Mal (U-65, M-16, T-18, M-31, M-40, T-33, E-24, E-31, M-56, T-43, J-5, J-8, C-4, C-25) notiert werden. Hier konnte das Belegwort im Plural, Diminutiv, gar nicht oder nur ein anderes Lexem wie «Fußfinger» oder «Finger am Fuß» erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein Bogen, ist der vorausgehende Vokal kurz. Ein Kreuz unter dem Grundsymbol kennzeichnet Ausfall des auslautenden Vokals, es wird also die kontrahierte Form gesprochen. Insgesamt gibt es sieben Hauptsymbole auf der Karte: Der waagrechte Strich steht, wenn «Zehe» als kontrahierte Form gesprochen wird, also «Zeh». Der glottale Frikativ ist nicht realisiert. Genauso bei Hiaten, die durch den Balken symbolisiert sind. Das Sternsymbol kennzeichnet einen Gleitlaut anstelle des glottalen Frikativs. Die beiden Kreissymbole stehen für den glottalen Frikativ (Kreis mit Stern: stimmhaft). Das Dreieck steht für den dentalen Nasal und somit eine spezielle Form dsen bzw. dsene . Der glottale Frikativ wurde auch in diesem Fall nicht realisiert. Senkrechte Strichsymbole stehen für den velaren Plosiv (mit Raute: stimmhaft). Die Ovale symbolisieren palatale, prävelare und velare Frikative. Teilräume Es lassen sich sechs unterschiedliche Gebiete beschreiben: In Westböhmen wird überwiegend ein Gleitlaut gesprochen. In Südböhmen und in Südmähren/ Südostböhmen sowie in der Wischauer SI ist meist der glottale Frikativ notiert, in Südmähren/ Südostböhmen kommen vereinzelt auch palatale, prävelare und velare Frikative vor. In der Iglauer und Brünner SI wird h in «Zehe» fast immer als velarer Plosiv realisiert. Im Schönhengst, in der Olmützer SI, im Kuhländchen und im Hultschiner Ländchen, aber zum Teil auch in Nordmähren- Schlesien wird h überwiegend nicht realisiert. Im Schönhengst, in der Olmützer SI und in Nordmähren-Schlesien entfällt der Konsonant dabei meist vollständig. Hier erscheint die kontrahierte Form. Im Hultschiner Ländchen wird ein Hiat gesprochen. Im Kuhländchen und Nordmähren-Schlesien findet man außerdem oft Belege mit Nasal. Ein großes Gebiet mit dsen bzw. dsene -Formen ist vor allem im Jauerniger Ländchen und Umgebung notiert, aber auch im Adler- und Riesengebirge, im Braunauer und Friedländer Ländchen, in Nordböhmen und im Schluckenauer Winkel sind solche Formen zu finden. In Nordwestböhmen hingegen überwiegt wieder die kontrahierte Form mit vollständigem Ausfall des untersuchten Konsonanten. Zum vorausgehenden Vokal Fast überall wird ein langer Monophthong gesprochen. Diphthonge sind nur selten belegt. Die Iglauer SI realisiert den Vokal allerdings an fast allen Orten als Diphthong. Á In U-4 stammt der erste Beleg von Gp. I, der zweite Beleg stammt von Gp. II, ist eine Erinnerungsform der Gp. und wurde zudem vom Explorator sugge- 270 Karte 142 Mhd. h im Inlaut zwischenvokalisch Frage 115.5: Zehe mhd. zêhe Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 270 24.08.2016 08: 14: 28 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á YY Y Y Y Y Y '' ' ! ! ! q ! ! ! q ! ! ! D q ! Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y YY Y YYY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! q ! q ! ! q ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! ! ! ! ! q ! q ! q q ! ! ± ! q ! ± ! ! q ± q ! ! ! q ! ! ± ! q ! q ! q ! µ ! q ! q q q q q q ! q ! q q ` q ! q q $ q q ± q q q q q q ! ± q q q q q q Ì ± ! q ± Ì q ! ! ! $ $ & D ! ! & & ! ! ! ! q $ q $ $ $ q ! q ` ! ! Ì ! ! ! ! ! ! ! ! ` q q q ! q ! ! & q q q ! ! q ± ! q q q ! q q ! ! µ ! µ q ! ! ! q ! ! µ ! q ± ! ! ! µ q ! q q ! ± ! ! ! q ! ! µ ! ! ! ! ! ! ± q ! q ! q q ! ! ! q ± q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B riert. In L-25 und B-17 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-18, L-32, E-5, P-6, C-3 und C-16 stammen von Gp. I, die in L-18, L-24, K-13, J-3 (Zweitbeleg), B-21, B-27, B-30 und B-31 von Gp. II. Die Belege in L-38, H-24 (Zweitbeleg) und C-30 wurden vom Explorator suggeriert. Der Zweitbeleg in H-14 kam auf Nachfrage des Explorators, ebenso der Erstbeleg in L-33. In L-30 ist der erste Beleg von der Gp. korrigiert, der zweite stammt von der Ehefrau der Gp. Der Beleg in U-64 ist von der Gp. korrigiert. In U-62 wurde der Beleg nach Suggerierung durch den Explorator korrigiert. Die Belege in L-40 und L-38 nannte die Gp. nur zögernd. In B-3 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In U-13 und P-35 war sich die Gp. bei der Aussprache unsicher. In U-28 ( dsi=nE ) und C-21 ( dse5 =hA ) nannten die Gp.s noch einen dritten Beleg, der aus Platzgründen nicht kartiert werden konnte. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 31: Zehe. SNiB, Band 3, Karte 114: Zehe. 271 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h entf.: kontrahierte Formen: z. B. dse4 = , dsi=e ! Hiat: z. B. dse|E q iG , eG : Gleitlaut, z. B. dseiGA ! h ` hë ! n auch ì und N q g Ì gë & < bis <. $ y, bis y. auch y D x. auch x ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz E unten: kennzeichnet Einsilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 271 24.08.2016 08: 14: 36 Á Á Á Á Á Á Á Á Á " A D $ $ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " D D $ $ D $ A $ D $ D $ $ $ $ $ D $ D A $ $ $ D D D D D D D D $ $ A A D D $ $ $ $ $ $ D D D $ $ $ $ $ $ A D $ $ $ $ $ D D $ $ D µ $ D D D D D D D D D D D µ D µ D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D $ D D $ A D A A A $ $ A A $ D D D D D D D D D D D D D µ D D D D D D D D D D D µ D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D A D D D D D $ D D D D D D D D D D D D D D D µ A µ D D D D D $ D D D µ A D D D D D D D D D A D D D µ µ A $ D D $ D $ D D $ µ D D $ D q q D D $ µ D µ µ $ $ $ D $ $ D $ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. h im Inlaut nach KV wurde an drei Wörtern untersucht: «Nacht», «acht» (mhd. a h t ) und «Tochter». (mhd. t o h t e r ). Aufgrund des sehr ähnlichen Kartenbildes wurde lediglich «Nacht» kartiert. Auf die beiden anderen Wörter wird im Kommentar kurz eingegangen. Bei Hinweisen wird nur das kartierte «Nacht» behandelt. Das Substantiv «Nacht» ist im gesamten USG belegt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein waagrechter Strich, ist der vorausgehende Vokal lang. Insgesamt gibt es drei verschiedene Hauptsymbole auf der Karte: Der waagrechte Strich steht, wenn h nicht gesprochen wurde. Die Ovale symbolisieren prävelare oder velare Frikative, Kreise deren lange Realisierung. Teilräume Fast im gesamten USG wird h in «Nacht» genau wie in den beiden hier nicht kartierten Wörtern «acht» und «Tochter» als prävelarer oder velarer Frikativ realisiert. Palatale Frikative kommen in «Nacht» gar nicht vor, in den beiden anderen Wörtern nur äußerst selten. In Nordwestböhmen, Nordböhmen und im Jauerniger Ländchen wird überwiegend der velare Frikativ gesprochen, Schönhengst, Nordmähren-Schlesien und Kuhländchen sind Mischgebiete und in allen anderen Teilräumen des USG dominieren deutlich prävelare Frikative. Diese Verteilung lässt sich für alle drei Belegwörter feststellen. Dabei wird der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal fast immer als kurzer Monophthong realisiert, nur in «Tochter» werden in Südböhmen auch Diphthonge gesprochen. Ein paar wenige lange Diphthonge sind auch für «Nacht» notiert, zum Beispiel in den drei Fällen, in denen h entfällt: In P-14, P-19 (Westböhmen) und J-3 (Iglauer SI). Ausfall von h findet man außerdem im Wort «Tochter» als Einzelbeleg in P-12 (Westböhmen), wo do4Tt,A mit retroflexem Plosiv gesprochen wird. Im Belegwort «acht» wird h immer realisiert und auch für den Vokal ist überall ein Monophthong notiert. Á In U-4, U-7 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-32, K-53 und C-3 stammen von Gp. I, die in B-16 und B-21 von Gp. II und die in K-13 und B-14 von Gp. III. Der Beleg in U-43 und der Zweitbeleg in P-14 kamen auf Nachfrage des Explorators. In B-19 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In K-39 wurde der Beleg vom Explorator extorquiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 13: acht u. Nacht. SNOB, Band 1, Karte 15: Nacht. SAO, Band I, Karte 34: acht, achtzehn, fünfundachtzig u. (gute) Nacht. SAT, Band 1, Karte 77: Nacht. 272 Karte 143 Mhd. h nach KV vor t Frage 155.8: Nacht mhd. naht Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 272 24.08.2016 08: 14: 44 Á Á Á Á Á " " " " " " $ $ $ $ $ µ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ D $ $ $ $ D D D D D $ D $ $ D D D D $ D $ $ $ $ D D D $ D $ $ $ D D D $ µ $ D $ $ $ $ D D D $ $ $ D $ D D D $ $ $ D D $ D D $ D $ $ $ D $ D D D $ q $ D D $ $ $ $ D $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ D $ $ $ $ $ D $ $ $ $ $ $ $ D D $ D D $ $ D $ D D D D D D D D D $ D $ $ $ D $ D D D $ $ $ $ µ $ µ D $ $ $ $ $ $ µ $ A D $ $ µ $ $ $ D D $ D D D $ D D D D D $ $ D $ D $ $ D D D D µ $ D D D $ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 273 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h entf. $ y bis yÌ auch y. $ Y, und Y D x bis xÌ A X, bis X µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehende Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 273 24.08.2016 08: 14: 50 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " " " " " " D D D D $ D D D D D q D D q D D D " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " A D D $ D D A A D D D $ $ D D D D D A A $ D D D $ D & D D D $ & & & $ $ $ & & & & $ & $ $ $ & & & $ & & & $ & & & & & $ $ & & & µ & D & & & D D & & & & & D & µ D & & ± D & D & D & D & & A D D & $ D D D D $ D D D $ $ $ $ ± $ $ & q q $ & $ & D & $ D $ $ & & & & & & & & & & & µ A D D $ D & & D D ± & µ $ $ $ µ & $ & $ $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ $ $ $ $ & D D $ & & & & & & & & & & & & & $ & & & & µ D ± ± & $ $ & & D D A & & & & & ± & $ & A µ & ± µ $ A $ & & $ $ q & & & µ & & $ & q q & & $ µ D µ µ A & A A A & D & 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. h im Inlaut nach KV wurde neben den in Karte und Kommentar 143 besprochenen Wörtern «acht», «Nacht» und «Tochter» auch am Substantiv «Knecht» untersucht. Da beim Belegwort «Knecht» doch einige Unterschiede zu den in Karte 143 behandelten Wörtern bestehen, wurde «Knecht» auf einer eigenen Karte dargestellt. Das Substantiv «Knecht» ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur sieben Mal notiert werden. Hier nannten die Gp.s entweder keine Antwort oder wichen auf Lexeme wie «Dienstboten» aus. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein waagrechter Strich, ist der vorausgehende Vokal lang. Insgesamt gibt es drei verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich steht, wenn h nicht gesprochen wurde. Ovale symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative, Kreise deren lang gesprochene Variante. Teilräume Insgesamt überwiegt auch in Karte 144 die Realisierung von h durch einen Frikativ, Ausfall von h tritt nur selten auf. Im Vergleich zu Karte 150 findet man beim Belegwort «Knecht» aber deutlich mehr palatale Frikative. Diese sind vor allem in Westböhmen und in mehr als der Hälfte der Erhebungsorte Nordböhmens und des Riesengebirges, im Hultschiner Ländchen und in der Brünner SI notiert. Velare Frikative erscheinen in größerer Menge in Südböhmen und in Nordböhmen. In den anderen Gebieten überwiegen prävelare Frikative. Nordmähren-Schlesien erweist sich als absolutes Mischgebiet mit palatalen, prävelaren und velaren Frikativrealisierungen. Ausfall von h ist hauptsächlich in Westböhmen (P-6, P-14, P-19, P-26) und zwei Erhebungsorten des Böhmerwaldes (P-28, P-29) notiert. Außerdem erscheint h-Ausfall als Einzelbeleg im Schönhengst (E-17), in Nordmähren-Schlesien (T-20) und im Riesengebirge (H-1). Was den Vokal angeht, lässt sich keine einheitliche Tendenz im Falle von h -Ausfall erkennen. In fünf der insgesamt acht Fälle wird ein Diphthong gesprochen, zweimal ein langer Monophthong und einmal ein kurzer Monophthong. Im angrenzenden Niederbayern sind in einem größeren grenznahen Gebiet, das auch an die Oberpfalz anschließt, frikativlose Realisierungen notiert. Kranzmayer spricht davon, dass man „im größten Teil von Niederbayern[...] infolge alter Einsilberdehnung im Sing. gNe5 =d , no5 =d “ sagt. „Auch in der nördl. Oberpfalz und im südl. Egerland zwischen Lauf (Mittelfranken) und Pilsen (Egerland) erscheint gNe5 =Ad und streuweise no5 =Ad “(vgl. Kranzmayer §33d1: h-Schwund bei Einsilberdehnung). Dies ließ sich aber weder durch den SNIB noch im Untersuchungsgebiet des ADT bestätigen. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil des USG wird der Vokal als kurzer Monophthong realisiert. In Westböhmen überwiegen deutlich lange Monophthonge, auch in Nordmähren-Schlesien wird in etwa der Hälfte aller Erhebungsorte ein langer Monophthong gesprochen. Diphthonge findet man vor allem im Schluckenauer Winkel, im Friedländer Ländchen und in einigen Orten in Nordböhmen, im Kuhländchen und 274 Karte 144 Mhd. h nach KV vor t Frage 124.6: Knecht mhd. knëht Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 274 24.08.2016 08: 14: 58 Á Á Á Á Á Á Á Á " " " " " $ & $ & $ q $ D & " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " $ & D $ & µ & & & $ $ $ & & & $ $ $ $ & & $ µ $ $ & $ & $ $ $ & $ $ & & $ & & & $ & D & $ & $ $ q $ & & $ D $ $ $ & D $ & $ $ $ $ $ & D & $ µ $ D $ $ $ $ D $ & $ $ $ $ $ $ D $ $ $ $ & $ $ D $ $ $ $ $ $ D $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ $ $ & $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ & & $ $ $ $ & $ & $ & $ $ $ $ $ $ & $ $ $ $ $ $ $ D & & D & D D $ $ $ $ $ & $ D D D $ D $ & µ $ µ & $ $ ± $ $ $ µ & & $ $ $ µ $ $ $ & & $ D $ D $ $ $ $ $ & $ $ $ $ & $ $ D D & D $ $ & D & $ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B in Südböhmen, seltener in Westböhmen und im Adlergebirge. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-11, K-13, P-6 und B-21 stammen von Gp. II, die in L-32, K-53 und C-3 von Gp. I. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Die Belege in U-17 (Zweitbeleg), L-36 (Zweitbeleg), U-32 (Zweitbeleg), U-37, U-71 und M-31 kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in L-38, U-72, P-6 (Zweitbeleg), E-13, B-27, B-30 und B-31 wurden vom Explorator suggeriert. Der Beleg in U-44 ist von der Gp. korrigiert. In K-30 und P-15 kam die Antwort der Gp. nur zögernd. Bei der Transkription des Belegs in C-33 war sich der Explorator unsicher. In C-37 existiert ein dritter Beleg ( gnexdH ), der aus Platzgründen nicht kartiert werden konnte. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 67: Knecht. SNiB, Band 4, Karte 124: Knecht. SNOB, Band 1, Karte 72: Knecht. ČJA, Band 3, Karte 6: Knecht. 275 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h entf. & < bis <Ì auch <. , <ø , <ø . & >Î bis > auch >, $ y, bis yÌ auch y und y. $ Y, und Y D x bis xÌ auch x. A X, bis X. auch X ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 275 24.08.2016 08: 15: 05 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q q J J J J ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' A q q $ A A A A q D A q $ A q q A D q A A A A q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q à q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q A q A A q A A A q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q à q q q q q q q q A q q q A A q q q q q q q q q ! µ q q µ µ q q ± q q q q q q q µ q q q q µ q à ± q A A µ µ A $ q A A q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. h zwischenvokalisch wurde in der 1. Ps. des Verbs «sehen», «sehe», untersucht. Das Belegwort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur sechs Mal notiert werden. In U-13 und M-50 konnte das Belegwort nur im Infinitiv erhoben werden, in U-66, P-22 und B-2 nannte die Gp. das Belegwort gar nicht. In E-33 wich die Gp. auf «schauen»aus. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Satz Ich sehe noch gut ohne Brille abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein Bogen, ist der vorausgehende Vokal kurz. Ein Strich unter Symbol markiert Zweisilbigkeit. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich steht, wenn h nicht gesprochen wurde. Ein Balken kennzeichnet einen Hiat als Ersatz für das nicht gesprochene h. Die Ovale symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative. Der ausgefüllte Kreis kennzeichnet den glottalen Frikativ. Das Quadrat steht für den velaren Frikativ, der Stern für einen Einzelbeleg, nämlich den dentalen Vibranten. Teilräume Für «sehe» kann man das USG in eine Nord- und eine Südhälfte gliedern, wobei sich hier die Südhälfte noch einmal unterteilt. Im Großteil des USG, nämlich von Westböhmen über Nordwestböhmen, Nordböhmen, Riesen- und Adlergebirge und Nordmähren-Schlesien inklusive Schönhengst wird h nicht gesprochen. Fast immer wird «sehe» dann als einsilbige Form realisiert. Selten sind Belege mit Hiaten und damit zweisilbige Formen notiert. Am häufigsten treten diese im Schönhengst auf. Im Süden ist eine West- und eine Osthälfte auszumachen. In Südböhmen wird anstelle von h überwiegend der velare Plosiv gesprochen. Dieser kommt sonst noch zweimal in der Brünner SI (B-6, B-9) und je einmal in der Wischauer SI (B-1) und in Nordmähren-Schlesien (M-45) vor. In Südböhmen erscheinen neben velaren Plosiven auch einsilbige Formen mit Ausfall von h und vereinzelt Frikative. In Südmähren/ Südostböhmen kommen hingegen vor allem Frikative vor, diese werden zumeist prävelar realisiert. In der Brünner SI sind neben den zwei velaren Plosiven drei palatale Frikative, einmal der glottale Frikativ und einmal die einsilbige Form ohne realisiertes h belegt. Ebenso ist in der Iglauer SI dreimal der prävelare Frikativ notiert (J-2, J-5, J-9). Der glottale Frikativ erscheint außerdem noch ein weiteres Mal im USG, nämlich in der Stadt Budweis (C-12). In T-43 (Kuhländchen) ist der Einzelbeleg mit Vibrant notiert. Hier wird sa4 =r gesagt. Zum vorausgehenden Vokal Auch für den Vokal lassen sich relativ gut Gebiete beschreiben: Im Großteil des USG wird ein langer Monophthong gesprochen. Kurze Monophthonge sind selten. Diphthonge findet man überwiegend in Westböhmen und in Südmähren/ Südostböhmen, außerdem in der Nordhälfte der Iglauer SI, in der Westhälfte des Schönhengst und in Südböhmen, vereinzelt auch in Nordmähren-Schlesien. Á Die Belege in U-4, L-11 und T-24 stammen von Gp. I und II. In L-18, L-25, L-32, H-32, K-32 (Zweitbeleg), P-6, M-52, C-3 und C-16 stammen die Belege von Gp. I, in L-24, E-12 und B-30 von Gp. II. 276 Karte 145 Mhd. h zwischenvokalisch Frage 105.3: sehe mhd. sihe Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 276 24.08.2016 08: 15: 12 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á & J J J J J J J J J J J J J J ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' $ q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q à q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q à q q q à à à q q q q à q q q q q q q q à q ± q à $ q q $ q q q q $ ! $ q $ $ $ $ $ q $ $ $ $ $ ± q $ A $ $ $ A $ & A & $ $ $ q q q q q q q à q q q q q à q A q q q q q à q ± q q q q q q q q µ q q µ µ q q q q q q µ q & q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q à q q q q q q q q q q q q q q q q à q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Die Belege in T-4, T-18 und C-19 wurden vom Explorator suggeriert. Der Zweitbeleg in U-18 wurde vom Explorator suggeriert und ist eine Erinnerungsform der Gp. Die Gp. gab allerdings an, sich bei der Aussprache nicht sicher zu sein. Der Beleg in B-27 kam auf Nachfrage des Explorators. In M-26 ist der Beleg von der Gp. korrigiert. In E-35 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Die Belege in K-4, K-13, P-14, P-27 und C-19 stammen aus Frage 106.8. 277 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h entf. ! Hiat: z. B. se|E ! h & < $ y D x A g. bis g auch gH und g.H q r ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz J unten: kennzeichnet Zweisilbigkeit (e im Auslaut erhalten) Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 277 24.08.2016 08: 15: 20 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " " A q q q " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q A A A A " A A A A A A A A A A D A " A A A A q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q µ q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q A A A A A A A A A A q q q ± q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q £ q q q q q q q q q q q q " q q q A q q q q q q q q q q q µ q q µ µ q q ± q q A q q q q µ q q q q µ q q q q " q µ µ A A " " " A q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. h zwischenvokalisch wurde in der konjugierten Form des Verbs «sehen», in «siehst» (2. Sg.), untersucht. Das Belegwort «siehst» ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste jedoch an wenigen Orten notiert werden. Hier konnte das Belegwort lediglich im Infinitiv, Partizip II, in der 1. Sg. oder gar nicht erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde im Satz Siehst du jemanden abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein waagrechter Strich, ist der vorausgehende Vokal lang. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich steht, wenn ch nicht gesprochen wurde. Ein Balken kennzeichnet einen Hiat als Ersatz für das nicht gesprochene ch. Die Ovale symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative. Die Quadrate stehen für den velaren Frikativ. Teilräume Das USG gliedert sich deutlich in eine Nord- und eine Südhälfte. In der Nordhälfte findet man bis auf zwei Ausnahmen (M-10: Nordmähren-Schlesien, M-33: Schönhengst), wo der velare Plosiv erscheint, überall Formen mit nicht realisiertem ch. Im Süden überwiegen Belege mit velarem Plosiv neben vereinzelten Frikativen und sehr seltenen Belegen mit nicht-realisiertem ch. Frikative sind insgesamt nur acht Mal notiert: Vier davon in Südmähren/ Südostböhmen (nur prävelare Frikative) in B-16, B-29, B-30 und B-31, außerdem in der Iglauer SI in J-1 und J-5 ebenfalls als prävelare Frikative. In B-4 (Brünner SI) ist ein palataler Frikativ notiert. In C-25 (Gratzener Bergland) erscheint der velare Frikativ. Hiate kommen im gesamten USG nur zweimal vor: In K-15 (Westböhmen) wird si5|Esd gesagt und in E-23 (Schönhengst) ist si=|A(st belegt. Zum vorausgehenden Vokal Auch für den Vokal lassen sich klar abgrenzbare Gebiete beschreiben: Im Großteil des USG wird ein langer Monophthong gesprochen. Kurze Monophthonge sind vor allem im Schluckenauer Winkel, im Friedländer Ländchen, im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer Ländchen notiert. Diphthonge findet man überwiegend in Westböhmen und in Südmähren/ Südostböhmen, außerdem in der Westhälfte des Schönhengst und im Großteil Südböhmens. Á Die Belege in U-4 und L-25 stammen von Gp. I und II. Die Belege in L-18, L-11, L-32, K-53, P-6 und C-3 stammen von Gp. I, die in L-24, K-13, C-16 und B-30 (Zweitbeleg) von Gp. II. In B-26 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert, in K-13 zum Teil suggeriert. Der Beleg in L-26 ist von der Gp. korrigiert. 278 Karte 146 Mhd. h zwischenvokalisch Frage 106.11: siehst mhd. sihest Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 278 24.08.2016 08: 15: 28 Á Á Á Á Á " $ " "" " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " "" "" " " " " " """ " " " " " " "" " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " "" "" "" " " " "" " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " A q q q q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q µ q q q q q q q q q ± q q q q q ± q ± q q q £ q q q q q q q q q ± ± q q A q A $ A A q $ A q A $ $ $ A A A A A A A A A ! q q A A A A A A A A A A A A q q q q q q q q A q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q q µ q q q q q q q µ q & q q q q q µ q ± q q q q q q q q q q q q q A q q q q q q q q q q q q q q q ± 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 279 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h entf. ! Hiat & >, $ y D x A g und g. ! k ! h ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 279 24.08.2016 08: 15: 37 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á W " " " " " $ q D q & £ W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " "" " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q q q q q q q q q q q q $ q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ D D q q q q $ D D q q D µ q à à à à à à à à à à à µ à µ ! q à à à à à à à à à à à q à à q q q q à à q q q q q q q q q D D $ q q q q q q q q q q D D à à q à q q q q q q q µ à q à à à q à q à à à µ à q q q à q à q q q q q q q q q q q q q q D q D à q ± q q à q q q q q q q D D q q q q A µ $ µ à à q q q q q q q µ q q q à à à à à q q q q q D µ µ D q D D q D D D D D µ D D $ D µ $ à q $ µ q µ q q q q q q q q q 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. h zwischenvokalisch bzw. im Auslaut nach Diphthong wurde am Substantiv (Plural) «Schuhe» untersucht. Das Belegwort ist im gesamten USG belegt. Wort fehlt musste nur zweimal notiert werden. Hier wurde nur das Wort «Leder» erhoben, da das Belegwort nicht als Einzelwort, sondern im Satz Die Schuhe sind aus Leder erhoben wurde. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein waagrechter Strich, ist der vorausgehende Vokal lang. Zweisilbigkeit von «Schuhe» wird durch zwei Punkte unter dem Grundsymbol dargestellt. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich steht, wenn h nicht gesprochen wurde. Ein Balken kennzeichnet einen Hiat anstelle von h/ ch. Die Ovale und die diesen entsprechenden Kreise symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative. Das ausgefüllte Kreissymbol steht für den glottalen Frikativ. Der Stern markiert den velaren Frikativ und ist ein Einzelbeleg. Teilräume Im USG lassen sich vier Gebiete beschreiben. In Nordböhmen und im Jauerniger Ländchen sowie in einem kleinen Gebiet im Osten des Riesengebirges wird ein Hiat gesprochen und «Schuhe» damit zweisilbig realisiert. Hiate findet man seltener auch im Schönhengst und in Nordmähren-Schlesien. Allerdings überwiegen hier die Belege mit Ausfall von he, also einsilbige Formen mit LV ausgehend von md. s c h û . Im Schönhengst sind dazu glottale Frikative notiert (E-11, E-29). Diese treten insgesamt aber nur sehr selten auf und sind ansonsten noch zwei Mal in L-22 (Nordböhmen) und M-50 (Olmützer SI) notiert. In Südböhmen und Teilen Westböhmens erscheint Ausfall von he nach Diphthong (vgl. mhd. s c h u o ). In Nordwestböhmen findet sich ebenfalls die einsilbige Form, allerdings mit LV. Neben einsilbigen Formen ohne Realisierung von h sind in Westböhmen vor allem auch Formen mit einem Frikativ nach Diphthong belegt (vgl. mhd. s c h u o c h ). Hierbei handelt es sich zumeist um velare Frikative. In Südmähren/ Südostböhmen sind einige prävelare und palatale Frikative notiert, in der Brünner SI ist dreimal der palatale Frikativ zu finden. Die Wischauer SI realisiert in allen drei Orten einen Frikativ im Auslaut nach Diphthong, zweimal wird dieser prävelar gesprochen, einmal velar. Auch in der Iglauer SI erscheinen Frikative im Auslaut nach Diphthong, hier ausschließlich prävelare. Außerdem ist in J-2 stimmhafter velarer Frikativ als Einzelbeleg notiert. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II, der in K-13 von Gp. I und III. In L-32, H-32, C-3 und B-26 stammen die Belege von Gp. I, in B-30 von Gp. II. In U-78 stammt der erste Beleg von Gp. I, der zweite von Gp. II. Die Zweitbelege in U-48, K-5 und K-54 kamen auf Nachfrage des Explorators. Der Beleg in K-8 kam auf telefonische Nachfrage des Explorators. Der Beleg in U-57 ist von der Gp. korrigiert. Vergleichskarte ČJA, Band 1, Karte 87: Schuhe. 280 Karte 147 Mhd. h zwischenvokalisch Frage 190.10: Schuhe mhd. schuohe Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 280 24.08.2016 08: 15: 45 Á Á Á Á W " " " " q & q £ q W W W WW W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W W " " " " "" "" " "" "" " " "" " " " " "" " " " " " " " " " " " "" " "" " " " " " " " " " " " " " " " " "" " "" " " " "" " " " " " "" " " " " " "" "" " " " " "" " " " " " " "" " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " "" "" "" " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " q à q q à µ à à à q q q q à q q q q q q à q µ q q q q q q q q à q q à q à q q q q à q q q q à à q q q à à à q à q q q q q q q q q q q q q q à µ q q q q q q q q q ! q à q q à à à q q q q à q à à q à q ! q à à q q q k q $ $ q q q q $ à & q $ $ q q & $ q q $ q q $ q $ & $ q $ & q & D & q $ & à à q à q q q à q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q à q µ q q µ q q q à q à q ± q q à q à q q µ q q q q q q q à q q q à à à à q à à q q q à à q q q µ à q q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B 281 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h entf.: z. B. zu=A , zu= ! Hiat: z. B. zu=|E ! h & < & > $ y, bis y D x bis xÌ auch x. A X, bis X q á ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang C unten: kennzeichnet Zweisilbigkeit von «Schuhe» (e im Auslaut erhalten) Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 281 24.08.2016 08: 15: 55 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á J J J ' ' D q q ! J J J J JJ J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J JJ J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q $ q q q q & & & q q q & & & q & & q q q & & & & q & & & & & & & & & & & & & µ & ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! µ q q ! ! ! ! ! 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Das Belegwort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur vier Mal notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein Bogen, ist der vorausgehende Vokal kurz. Durch einen Strich unter dem Grundzeichen wird Zweisilbigkeit von «Flöhe» dargestellt. Insgesamt gibt es sieben verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich markiert Ausfall von ch im Auslaut, wobei man hier nicht unbedingt von Ausfall sprechen kann, da im Mhd. auch eine Form v lœ existiert. Mit einem ausgefüllten Balken wird ein Hiat dargestellt. Ein Balken mit Dreieck kennzeichnet kontrahierte Formen wie vlo=En oder vlo5 =n . Die Ovale und die diesen entsprechenden Kreise symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative. Der ausgefüllte Kreis kennzeichnet den glottalen Frikativ und der Stern steht für den Gleitlaut iG G . Ein Quadrat steht für den velaren Plosiv. Teilräume In Westböhmen wird ein Frikativ bei vorausgehendem Diphthong gesprochen. Auch im nördlichen Teil der Iglauer SI sind prävelare Frikative notiert, ebenfalls in der Wischauer und Brünner SI. Was den Süden betrifft, also die Regionen Südböhmen, Südmähren/ Südostböhmen und der südliche Teil der Iglauer SI, entspricht das Kartenbild für «Flöhe» dem für den Singular. Hier wird eine einsilbige Form gesprochen, bei der auslautendes h nicht realisiert ist. In den ostmitteldeutschen Dialekten ist überwiegend eine zweisilbige Form mit Hiat notiert, wobei sich vor allem Schönhengst, Olmützer SI und Nordmähren-Schlesien eher als Mischgebiete präsentieren. Im Schönhengst sind neben Hiaten glottale und prävelare Frikative belegt, außerdem ist viermal der Gleitlaut iG notiert sowie einsilbige Formen mit h-Ausfall. Ähnlich sieht das Kartenbild in Nordmähren-Schlesien aus, wo neben zweisilbigen Belegen mit Hiaten, einsilbige Formen mit ch-Ausfall, aber auch Belege mit dem Gleitlaut iG und der glottale und prävelare Frikativ erscheinen. Im Kuhländchen kommt die kontrahierte Form vlo=En in T-33 vor. In der Wischauer SI wird h in «Flöhe» an jedem Ort anders realisiert: In M-50 wird eine zweisilbige Form mit glottalem Frikativ gesprochen, in M-57 findet man den Hiat, in M-56 ist der velare Plosiv notiert und in M-57 die einsilbige Form ohne h im Auslaut. Bei einem Vergleich mit dem Singular (Karte 153) kommen im Plural «Flöhe» deutlich weniger Plosive vor. Dort, wo im Singular Plosiv gesprochen wird, findet man im Plural meist die zweisilbige Form mit Hiat. In den Orten, in denen im Singular die einsilbige Form mit nicht realisiertem ch notiert ist, kommt auch im Plural fast immer die einsilbige Form ohne h im Auslaut vor. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil des USG wird der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal als Monophthong realisiert. In Westböhmen und in der Iglauer SI wird fast überall ein Diphthong gesprochen. 282 Karte 148 Mhd. h im Inlaut nach LV Frage 137.12: Flöhe mhd. vlœhe, vlœ Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 282 24.08.2016 08: 16: 02 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á J $ J J J JJ J JJ J J J J J J J J J J J J JJ J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J JJ J J J JJ J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J ' ' ' ' ' ' ' q q q ! ! µ ! ! ! q q q q ! ! ! ! q q q ! q q ± ! ! q q q q q ! q q ! q ! ! q ! ! ! ! q q ! ! $ ! q q ! ! q ± n q ! $ q q q ! A A q q ! q q ! µ q q q q $ q q q q q ! ! $ q ! q ! q q q ! ! q ! q ! ! q q q ! ! q ! q $ $ $ ± q q q $ q ! q q q q q q n & q q q q q $ q q $ q q $ & q $ $ q q q q ! ! q ! ! q q ! q ! q q q ! q ! q ± q q q ! 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A ! ! q q q q q µ ! ! q ! ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á In U-4, U-7, L-25 und J-3 stammen die Belege von Gp. I und II, L-14 von Gp. II und III. In L-32, K-53und C-3 stammen die Belege von Gp. I. In L-18, P-19, B-13, B-16, B-21, B-26 und B-27 sind die Belege von Gp. II und in K-13 und B-14 von Gp. III. Die Belege in U-25 (Zweitbeleg) und E-9 wurden vom Explorator suggeriert, den Beleg in H-9 suggerierte die Frau der Gp. Die Belege in E-6und P-32 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In U-13 gab die Gp. an, bei der Aussprache des Belegwortes unsicher zu sein. In M-40 und T-41 nannte die Gp. den Beleg nur zögernd. Der Beleg in C-4 ist eine Erinnerungsform der Gp. In U-12 gab der Explorator an, dass sich bei seiner Transkription des Belegwortes nicht ganz sicher sei. Vergleichskarte ADT, Band III, Karte 40: Flöhe. 283 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h nicht realisiert: Formen: vli= , vle4 =e usw. ! Hiat: z. B. vli=|E n h nicht realisiert: Formen: vlo=En , vlo5 =n usw. q iG ! hë und h & < bis <Ì auch <. & >, bis > auch >ø $ y bis yÌ auch y. D x und x. A X A g ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz 6 unten: Zweisilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 283 24.08.2016 08: 16: 12 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á T " ! q q ! ! T M M M M M M M M M M M M M MM M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M MM M M M M M M M M M M M T M M M T M M T MM M M M " " " " " " " " " " " ! ! ! q q ! ! q ! q q q q ! q q q ! q ! ! q q q q q q q q q q ! ! ¢ q q q ! ! q q q q q q q ! q q q ! q q q q q ! q ! q q ! ! q µ q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ± q q q q q q q Ï q q q q q q q q q q ! q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q ¢ q q q ± ¢ q q q q q ± q q q q q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q ± q q q q q q q q q µ ¢ q q ± q ! q ± q q ! q q µ q Ï q q q q ! µ q ± µ q q q q q q q q q q q µ q q q q µ ! q q q ! ! ! ! ! q ! ! ! ! q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. h nach KV vor s wurde am Substantiv «Ochse» untersucht. Das Belegwort ist im gesamten USG belegt. Wort fehlt musste jedoch insgesamt 15 Mal notiert werden. Zum Teil wurde das Belegwort nur im Plural genannt, zum Teil nannten die Gp.s andere Belege wie «Stier», «Bulle» oder «Esel». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein waagrechter Strich, ist der vorausgehende Vokal lang. Mit einem ZZ unter dem Grundsymbol wird die Realisierung des Auslautes bei Zweisilbigkeit von «Ochse» markiert. Ein Punkt bedeutet Auslaut auf Vokal, ein Dreieck mit nach oben zeigender Spitze Auslaut auf Nasal. Steht kein ZZ, wird das Belegwort einsilbig realisiert. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Grundsymbole auf der Karte. Die beiden senkrechten Strichsymbole stehen für den kurzen velaren Plosiv, wobei das Strichsymbol mit Quadrat in der Mitte die aspirierte Variante wiedergibt. Der Balken symbolisiert den halblangen velaren Plosiv und das Quadrat den langen velaren Plosiv. Die beiden Ovale stehen für prävelare und velare Frikative. Teilräume Fast im gesamten USG wird für mhd. h in «Ochse» der velare Plosiv gesprochen. Dieser wird meist als kurzer Plosiv realisiert, nur im Riesengebirge, in Südböhmen, in mehreren Orten Westböhmens, vereinzelt auch in der Iglauer SI, im Schönhengst, in Nordmähren-Schlesien und in Südmähren/ Südostböhmen als langer Plosiv. Aspirierte Plosive treten so gut wie gar nicht auf, insgesamt nur fünf Mal, dreimal davon in Nordböhmen (U-21, U-30, L-25) und je einmal in Nordwestböhmen (U-55) und Westböhmen (K-14). Auch Frikative sind sehr selten. Auffällig ist aber, dass im Hultschiner Ländchen an drei von vier Orten velarer Frikativ gesprochen wird. Daneben ist der velare Frikativ noch ein weiteres Mal in M-29 (Nordmähren-Schlesien) zu finden. In T-42 (Kuhländchen) ist der prävelare Frikativ belegt. Zum vorausgehenden Vokal Überwiegend wird der Vokal als kurzer Monophthong realisiert. In Südböhmen sind deutlich mehr Diphthonge als Monophthonge notiert. Zum Auslaut Überwiegend wird «Ochse» einsilbig gesprochen. In Nordböhmen, im Braunauer Ländchen, in etwa der Hälfte der Orte des Riesengebirges, im Adlergebirge und vereinzelt in Nordmähren-Schlesien (vor allem im Jauerniger Ländchen) ist der Vokal im Auslaut und damit Zweisilbigkeit von «Ochse» erhalten. Á In U-4 und L-32 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in L-3, L-24, L-25, P-6 und C-3 (Erstbeleg) stammen von Gp. I, die in K-52, C-3 (Zweitbeleg), C-16 und B-27 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV. Die Belege in B-6, C-26 (Zweitbeleg) und C-39 wurden vom Explorator suggeriert. Der Zweitbe- 284 Karte 149 Mhd. h nach KV vor s Frage 4.4: Ochse mhd. ohse Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 284 24.08.2016 08: 16: 20 Á Á Á Á Á Á Á Á Á M q q M M M MM M M MM M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M T T T M M M M M M M M M MM M M M M M M M M M M M M M M " " " " " " " " " " q ! q ± ! ! ! Ï ! ± ! ! ! ! q ! q ! ! q ! ! µ ! ! q q q q q q ! ! q q ¢ ! q ! ! ! q q q q q q D q q q q D q q q ± q ± q q q q $ q ! q q q q q ± q q q q q q q q q q ! q ! q q q q q q q q q q ± q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q ! ! q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q ± q q ± q q q q q q q q q q q q q ! q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q µ q µ q q µ µ q q q q q q q ! q q ! ± ± q q q q ! 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Der Beleg in P-3 ist nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. Die Belege in U-2 und E-6 sind von der Gp. korrigiert. In T-36 nannte die Gp. den Beleg nur zögernd. In L-43 war sich die Gp. bei der Aussprache des Belegwortes nicht ganz sicher. In K-17 gab die Gp. an, dass man das Belegwort „kaum verwendet“. In J-9 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 121: Ochse. SNiB, Band 3. Karte 59: Ochse. SAO, Band I, Karte 142: Ochse. 285 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong ¢ gH bis g.H q g bis g. Ï gÌ ! k, bis k auch kß $ y D x ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: vokalischer Auslaut bei Zweisilbigkeit ? unten: konsonantischer Auslaut bei Zweisilbigkeit Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 285 24.08.2016 08: 16: 27 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ! qq E ! q E q ! E qq q E q E qq qq ! q ! ! qq q ! E ! ! qq qq q ! q E q E q E q E q E q E q E ! E ! E q E q E q E q E ! E ! E ! E ! E ! E ! E q E q E q E ! E ! E q ! E ! E ! E qq E q E ! E ! E qq E ! E ! E q E q ! E ! E q E µ qq q q q q q q q q q q q µ q µ q q q q q q q q q q q q q q q q q E q E q E µ q q q q E q E q E q E q E q E q q E q q q ! E q q q E q q q E ! E qq ! ! q E q E q q q q q q q q q q q µ q q q q q q q q q q q µ q q E q E q q q E q q E q E q E q E q E q E q E q E q E q q E q E q E q E q E q E q E q q q q ! E q E q E q E q q E q q E q q E q E q E q ! E ! q E µ q E µ q q q q q E ! q q q µ ! q q q q q q q q µ q qq µ q E q E µ µ q E q q E q q E q q q E q E q E µ q q q E q µ ! q q E q µ qq µ µ ! 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Wort fehlt musste im Singular nur einmal, im Plural fünf Mal notiert werden. Hier gaben die Gp.s meist an, dass «Fuchs» bzw. «Füchse» hochdeutsch sei. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde jeweils als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Bei Karte 150 handelt es sich um eine Vergleichskarte zur Aussprache von mhd. h in «Fuchs» bzw. «Füchse». Durch blaue Symbole wird die gleiche Aussprache von h in beiden Wörtern gekennzeichnet, durch grüne unterschiedliche Aussprache. Ein rotes E neben dem Grundsymbol gibt an, dass der Plural «Füchse» einsilbig realisiert wird. Insgesamt gibt es sechs Grundsymbole auf der Karte. Das senkrechte Strichsymbol steht für den kurzen velaren Plosiv. Der Balken symbolisiert den halblangen velaren Plosiv und das Quadrat den langen velaren Plosiv. Die Ovale stehen für prävelare und velare Frikative. Das Oval mit Kreuz symbolisiert den stimmhaften velaren Frikativ. Das Quadrat mit Kreis kennzeichnet die Realisierung durch prävelaren Frikativ + velaren Plosiv. Teilräume Wie schon für «Ochse» lässt sich auch in Karte 150 für «Fuchs» bzw. «Füchse» feststellen, dass im Großteil des USG mhd. h als kurzer velarer Plosiv realisiert wird. Im Norden Westböhmens und in Südböhmen wird sehr oft der lange velare Plosiv gesprochen. Meist stimmt hierbei die Aussprache von h in Singular und Plural überein. Interessant ist das Hultschiner Ländchen, wo an drei von vier Orten der meist velare Frikativ gesprochen wird. Auch im Braunauer Ländchen sind für «Fuchs» bzw. «Füchse» Frikative notiert, hier jedoch prävelare. Ansonsten lassen sich nur äußerst wenige Frikative finden. In M-34 (Schönhengst) ist im Singular ein prävelarer Frikativ notiert, im Plural jedoch der velare Plosiv. In M-20 (Nordmähren-Schlesien) ist für den Singular ebenfalls ein prävelarer Frikativ belegt, im Plural die Kombination prävelarer Frikativ + velarer Plosiv. Außerdem kommt in J-8 (Iglauer SI) im Plural der stimmhafte velare Frikativ vor, hier wird im Singular aber ein velarer Plosiv gesprochen. Zur Einsilbigkeit von «Füchse» Vor allem in Nordwestböhmen, Westböhmen, im Schönhengst und Nordmähren-Schlesien wird der Plural einsilbig realisiert. Á Fuchs: In U-4 und L-25 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in U-7, L-32 und C-3 stammen von Gp. I, die in L-18, B-16, B-21 und B-27 von Gp. II. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. In B-6 wurde der Beleg vom Explorator suggeriert. Den Beleg in U-35 nannte die Gp. auf telefonische Nachfrage durch den Explorator. Füchse: In folgenden Orten sind zwei Lautungen belegt. Hier hat die jeweils erste Aussage der Gewährsperson Eingang in die Karte gefunden: U-74 ( vi5gs / vi5gsE ), K-39 ( Bikse5 / Bik,S, ), C-25 ( vuks / vuksnK ), B-28 ( vigs / vugsnK ), C-34 ( vikßs / vuksßnK ). 286 Karte 150 Mhd. h nach KV im Ausbzw. Inlaut Frage 139.5/ 139.6: Fuchs/ Füchse mhd. vuhs/ vühse Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 286 24.08.2016 08: 16: 35 Á Á Á Á Á Á Á Á Á q E ! q E q q µ ! ! q $ $ q q qq ! Ù q $ qq E q qq q q µ q E q q q q Ï q q q qq q E q E q q q q Ï q q q q q q q E q E q D $ ! q q q E D D qq q E q q q q E q E q E q E q q E q q E q E q E q E q E q µ q q E q q E ± q q q q q E q q E q q qq E µ ± q q E q E q E q E q q E q ± q q E q q E q E q E q q q E q q E q q q q q E q E q E q , q E q q ± q q q ± q q q q q q q E q q q q E q E q q ± q q ± q q E ± q q E ! E q q µ q q E q q q E q q q E $ i E q qq $ q q E q q E q q E q E q E q E qq E q E q E q q q q q E q E q E ! 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I und II. In U-8, L-18 und B-13 stammen die Belege von Gp. II, in L-32, U-74 (Zweitbeleg) und C-3 von Gp. I. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. III. Die Belege in K-19, P-29, C-25 (Zweitbeleg) und C-35 wurden vom Explorator suggeriert. Der Zweitbeleg in K-39 kam auf Nachfrage des Explorators. In U-35 wurde der Beleg durch telefonische Nachfrage erhoben. Der Beleg in B-4 ist von der Gp. korrigiert. In K-19, K-55, P-3 und P-25 war sich die Gp. bei Aussprache nicht ganz sicher. In B-17 war sich der Explorator bei der Transkription unsicher. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 142: Fuchs. SNiB, Band 4, Karte 82: Fuchs, Füchse, ... (nicht kartiert). 287 Legende GZ blau: gleiche Lautung bei «Fuchs» + «Füchse» GZ grün: unterschiedliche Lautung bei «Fuchs» + «Füchse» q g bis g. auch gH¥ Ï gÌ ! k, bis k auch kß $ y D x , á i yg ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen E neben: Einsilbigkeit bei «Füchse» Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 287 24.08.2016 08: 16: 43 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M M " " " ! D D D $ n n & M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " ! A A $ D A ! D ! A ! ! ! D D A D A A ! A ! 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In H-32 und P-22 wurde kein Beleg notiert, in M-40 wurde das Belegwort nur im Partizip II erhoben. Das Belegwort wurde im Satz Dürft ihr schon rauchen abgefragt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein waagrechter Strich, ist der vorausgehende Vokal lang. Mit einem ZZ unter dem Grundsymbol wird die Realisierung des Auslautes gekennzeichnet. Ein Punkt markiert Auslaut auf Vokal, ein Kreuz den endungslosen Infinitiv. Fehlt ein ZZ, wird der Auslaut nasalisch realisiert. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der Balken mit Dreieck gekennzeichnet die kontrahierte Form mit velarem Nasal im Auslaut. Die Ovale und die diesen entsprechenden Kreise symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative. Das ausgefüllte Kreissymbol steht für den glottalen Frikativ. Das Oval mit Kreuz symbolisiert den velaren stimmhaften Frikativ. Die Quadrate stehen für die velaren Plosive. Teilräume Insgesamt überwiegen im USG prävelare und velare Frikative. In Nordböhmen, im Schluckenauer Winkel, im Friedländer Ländchen, im Jauerniger Ländchen, im Hultschiner Ländchen und im südlichen Teil Westböhmens genauso wie im westlichen Teil Südböhmens findet man vor allem velare Frikative. Im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, im Kuhländchen, in der Olmützer und Iglauer SI, im Ascher Ländchen und entlang der Eger sind überwiegend prävelare Frikative notiert. Palatale Frikative sind nur vereinzelt notiert, am häufigsten aber im Schönhengst. Der Schönhengst gestaltet sich als Mischgebiet mit prävelaren, velaren und palatalen Frikativen. Einmal (E-31) ist auch der stimmhafte velare Frikativ notiert. In E-5 ist ein velarer Plosiv belegt. Stimmhafte velare Frikative kommen außerdem noch in Nordmähren-Schlesien vor, hier insgesamt neun Mal (M-23, M-25, T-10, T-12, M-36, M-41, T-29, M-46, M-48). Auch ist in Nordmähren-Schlesien zweimal (T-28, M-52) glottaler Frikativ belegt, daneben ist er je noch einmal in der Wischauer SI (B-3) und in Südböhmen (C-20) zu finden. Der östliche Teil Südböhmens, Südmähren/ Südostböhmen und die Brünner SI sprechen meist einen velaren Plosiv anstelle des Frikativs. In Nordwestböhmen erscheinen fast ausschließlich kontrahierte Formen in der Regel mit einem Diphthong als Stammvokal. Diese Formen findet man auch im Übergangsgebiet zu Westböhmen. Zum vorausgehenden Vokal Überwiegend wird der Vokal als Diphthong realisiert. In den ostmitteldeutschen Dialekten sind in etwa der Hälfte der Orte aber auch lange Monophthonge notiert, genauso wie in den Orten Nordwestböhmens nahe der Staatsgrenze und sehr vereinzelt in Südmähren/ Südostböhmen. Zum Auslaut Meistens wird der Auslaut durch Nasal oder Schwa- Laut/ Vokal + Nasal realisiert. Im Süden, also in Südböhmen, in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und Wischauer SI, aber auch im Riesen- und Adlergebirge und im Braunauer Ländchen wird 288 Karte 151 Mhd. ch im Verbstammlaut nach Diphthong Frage 130.6: rauchen mhd. rouch-(en) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 288 24.08.2016 08: 16: 51 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á M M M M M M " " " " $ $ ! ! $ ! ! $ ! ! $ & M M M M M MM MM MM MM M M MM M M M MM M M M M M M M M M M M Y Y Y M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M M " " " " "" " "" " " " " "" " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " """ " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " " " ! & $ $ $ µ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ µ $ ± $ $ $ $ $ $ $ & $ & $ $ $ D D D , , $ D $ $ D D D D ! 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A D ! ! ! $ D D $ D D $ $ D $ $ , D $ $ , D D D $ $ $ $ ! $ $ D , , $ $ $ $ µ D µ D $ $ $ $ $ $ µ & A D $ $ µ $ $ $ & D $ D D , $ D D D D D $ $ D $ ± $ $ D D , D µ $ D $ & $ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B im Auslaut oft ein Vokal gesprochen. In der Iglauer SI sind in J-1, J-2 und J-3 endungslose Infinitive notiert. Á In U-7, L-25 und C-16 stammen die Belege von Gp. I und II. Die Belege in U-4, L-32, H-19 (Zweitbeleg), M-52 (Zweitbeleg) und C-3 stammen von Gp. I, die in L-11, K-13, H-39 (Zweitbeleg), P-6, M-52, B-13 (Zweitbeleg), B-24, B-26 (beide Belege) und B-30 (Zweitbeleg) von Gp. II. In U-13, B-14, B-26 und C-25 (Erstbeleg) wurden die Zweitbelege vom Explorator suggeriert. In L-19, H-24, K-29 und C-1 (Zweitbeleg) kamen die Belege auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-27 und T-44 sind nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. In U-48 ist der Beleg nach Nachfrage durch den Explorator von der Gp. korrigiert. Die Belege in U-11, U-19, U-49 und H-27 sind von der Gp. korrigiert. In U-38 nannte die Gp. das Belegwort nur zögerlich. In L-23 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Vergleichskarten ADT, Band III, Karte 108: rauchen. SNiB, Band 4, Karte 127: rauchen. 289 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong n kontrahierte Form: z. B. ra4 =N , ra4 )o4N ! h und hë & < bis <Ì auch <ø und <. & > $ y bis yÌ auch y. $ Y, und Y D x bis xÌ auch x. und xë A X , á A gß und g auch gë ! kß und k ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 6 oben: vorausgehender Vokal lang 9 unten: en vokalisch realisiert E unten: en nicht realisiert (endungsloser Infinitiv) Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 289 24.08.2016 08: 16: 59 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á T Y Y Y + % + + + + ! $ D & & q T Y Y Y Y Y Y Y T T T Y Y Y T T T T T Y Y YY T T T T T T T T T T T T T T T T T T T YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y T T T Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y YY Y Y Y Y Y Y T T Y T T T T T T Y Y Y T T Y Y Y Y Y Y T T T T T T T Y T T T T T T T T T T T Y T Y Y % + % + % + % % + % + % % + % + + % + + + % + % % + + + % + + + + + + + + % + + % % + + ++ % + % + + + % + + + % % % + + + % % + % + + + + ++ + + + + + + ++ + + + + + + + % + + + + + % + %% % % + % % % + + + + + % % % % % % % % % % ++ + + + + + + + + + % + + + + + ++ + % + + % % + % % % % + + + + + + ++ + + ++ + + + + + % + + % + + % + % % % + % + % + % ++ + % + + % % % % + % + + + % % % + % + + + + + % + + + + + % % % % % + + % + + + + + + + % + % + % + + + % + $ q D q D q A A q D q A $ q D q q A q q q D q D & & $ & & & & ! ! & $ D & ! ! ! $ $ $ $ & D $ $ $ $ $ ! ! ! $ $ $ $ ! ! $ $ $ ! µ $ & & & & $ & $ & & $ & µ & µ D & & $ & & & ± & & & & & & & & & & & & & & & & & & & & $ D $ ! ! $ , D A $ $ A D A A D $ $ & & & $ & & & & & & & µ & $ & & $ $ & D & & & µ & & & D & & & & & & & D D & $ D & & D & D D D D $ ! $ & & & $ & ` D D & D ! ! & & & $ ! µ $ µ & & & & & A & & & µ A & & $ & & $ $ $ D A µ D q µ $ D $ & $ $ $ $ $ $ & µ $ $ $ $ $ & & & $ µ q µ µ A q $ q q q & & 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ch nach r bzw. ri wurde am Substantiv «Kirche» untersucht. Die mhd. Bezugsformen lauten mhd. k i r i ch e < ahd. k i r i hh a und ebenso verkürzt mhd. k i r ch e . Das Belegwort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur einmal notiert werden. In L-31 konnte lediglich das Diminutiv erhoben werden. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Durch ZZ über dem Grundsymbol wird markiert, ob das dem ch vorausgehende r vokalisiert (Punkt) oder als r-Laut realisiert (Spitze) wird. Die ZZ können auch in Kombination auftreten. Fehlt ein ZZ über dem Symbol ist der r-Laut vollständig geschwunden. Die ZZ unter dem Symbol geben den Auslaut wieder. Ein Kreuz bedeutet Ausfall des Auslauts, eine Welle Auslaut auf Nasal. Kein ZZ steht, wenn der Auslaut durch einen Vokal oder Schwa-Laut realisiert wird. Insgesamt gibt es sieben Hauptsymbole auf der Karte. Ein waagrechter Strich steht, wenn ch nicht realisiert wird. Der Balken kennzeichnet die kontrahierte Form mit velarem Nasal im Auslaut. Die Ovale und die diesen entsprechenden Kreise symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative. Das ausgefüllte Kreissymbol steht für den glottalen Frikativ. Das Oval mit Kreuz symbolisiert den velaren stimmhaften Frikativ. Der Kreis mit Stern steht für den ungerundeten postalveolaren Frikativ. Der senkrechte Strich kennzeichnet den velaren Plosiv. Teilräume Insgesamt überwiegen im USG prävelare und palatale Frikative. In Nordböhmen, im Hultschiner Ländchen und in gut der Hälfte der Orte von Nordwestböhmen findet man vor allem palatale Frikative. Im Riesengebirge, im Braunauer Ländchen, im Adlergebirge, in Nordmähren- Schlesien, in der Olmützer und Iglauer SI und im Großteil Westböhmens sind überwiegend prävelare Frikative notiert. Velare Frikative findet man vereinzelt in Westböhmen, häufiger in Südböhmen. Hier ist das neben vollständigem ch- Ausfall die Hauptrealisierungsform. Der Ausfall des Frikativs ist vor allem in Südmähren/ Südostböhmen, in der Brünner und Wischauer SI sehr stark vertreten. Im Falle von ch-Ausfall wird der Auslaut immer mit einem Vokal bzw. Schwa-Laut gesprochen. Im Ascher Ländchen hingegen findet man die kontrahierte Form mit velarem Nasal im Auslaut. Auch ein kleines Gebiet in Westböhmen (K-41, K-42, K-43, K-48, K-49, K-50, K-51, K-55, P-3, P-4, P-5) spricht das Belegwort so aus. Im übrigen USG ist diese Aussprache nicht belegt. Der ungerundete postalveolare Frikativ ist insgesamt nur zweimal notiert, nämlich in K-20 (Westböhmen), hier mit vokalisiertem r und Ausfall des Auslautes, und in H-38 (Adlergebirge) mit als r- Laut gesprochenem r und Auslaut auf Vokal. Der glottale Frikativ ist ein Einzelbeleg. Er ist in U-12 (Nordböhmen) notiert. Der konkrete Beleg heißt: gHi5rEhÈe5 ) . (vgl. ahd. k i r i hh a ) Zum vorausgehenden r Fast immer wird das r als r-Laut realisiert. Vor allem in Westböhmen, in Südböhmen ist vokalisiertes r belegt. Vollständiger Ausfall von r ist sehr selten und kommt nur in Nordwestböhmen vor. 290 Karte 152 Mhd. ch im Inlaut nach r Frage 131.1: Kirche mhd. kirche Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 290 24.08.2016 08: 17: 09 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Y+ + & q Y YY YY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y YY Y YYY Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y YY Y Y Y T T T T Y Y T T T T T Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y YY YYY Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y Y YY Y Y Y Y Y Y Y Y % + + + + + ++ ++ + ++ ++ + + ++ + + + + + ++ + + + + + + + + + + + + ++ % +% % + + + + + + + + % + % + + + % %+ % +% % + % ++ % + + % + ++ + + % + + + ++ + + + + + + +% + + % + + + ++ + + +% + + + + + + + + % + + % + + % % + + + + + + + + + + + + % + + + % + + + + + + + + + + % + + + ++ + + ++ + % + + + ++ +% ++ + + + + + + + + + + ++ + + + + + % % + + + + + + + + + + + + + ++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + & $ $ & & µ $ & & $ $ $ $ & & $ $ $ $ & & $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ & $ $ $ & $ & $ & $ & $ $ $ $ & & $ & $ $ $ $ $ $ & $ $ $ $ & $ $ & $ µ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ $ q q $ $ q q q q q q q q q q q q $ q q q $ q q q q q q $ & $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ & & $ $ & $ $ $ $ $ $ $ $ µ ` µ & $ $ $ $ $ $ µ & , $ $ $ µ $ $ $ & & $ $ & $ $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ $ $ & & $ µ $ & $ $ $ 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Zum Auslaut Im Großteil des USG wird der Auslaut als Vokal oder Schwa-Laut gesprochen. Ausfall von e erscheint vor allem im Friedländer Ländchen, im Riesengebirge, im Schönhengst, in Nordmähren- Schlesien und in Nordwestböhmen. In Westböhmen und in der Iglauer SI wird der Auslaut meist als Nasal gesprochen. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II, der Beleg in B-14 von Gp. II und III. Die Belege in L-32, K-53 und C-3 stammen von Gp. I, die in K-52 (Zweitbeleg), P-6, B-13, C-16, B-16, B-21, B-26 und B-27 von Gp. II. In L-14 (Zweitbeleg) und in K-13 stammen die Belege von Gp. III. In B-27 wurde der zweite Beleg vom Explorator nachgefragt. In U-63 ist der Beleg nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. Der Beleg in U-36 ist von der Gp. korrigiert. In H-5 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. Die Belege in H-1, L-36, H-5, H-10, H-9, H-12, H-16, H-27, H-31, K-5, K-14, K-15, C-3 und C-40 stehen im Akkusativ. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 104: Kirche. SNiB, Band 3, Karte 13: Kirche. SAO, Band I, Karte 186: Kirche. SAT, Band 1, Karte 6: Kirche. 291 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h nicht realisiert ! kontrahierte Form: z. B. gHiErN , gHi)EN , á ! h & < bis <Ì auch <ð , <ø , <. & >, ø bis > $ y bis yÌ auch y. , yð , yø $ Y, und Y D x bis xÌ auch x. A X, bis X ` s. \ q g ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen 9 oben: r vokalisiert ? oben: r als r-Laut realisiert E unten: auslautendes e entfällt @ unten: Auslaut auf Nasal Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 291 24.08.2016 08: 17: 20 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q A q ! A q D A D ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q & q D q q q q $ $ A q q q $ $ $ q $ $ q q q $ $ $ $ q $ D D $ $ & $ $ D D $ $ D µ $ A A q A A A A q q A q µ q µ q A A A A A q A q A A ! q A q q A A A µ q q q D A A q q q D q D D $ q q q q ± q q q q q D D A A A q A A A A A A q µ A A q q q q q q A q q µ A D q q ! q ! q q q q q q q q q q q q q q q q D q D q A $ D & A q D A D D D D D q A A D µ D µ A q q q q q A A q µ q q A q A A A q q q q µ q A µ µ D $ D D q D $ D D $ µ D D $ D $ $ q q $ µ q µ µ q q ± q q q D $ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ch im Auslaut nach LV wurde am Substantiv «Floh» untersucht. Das Belegwort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nur fünf Mal notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein Bogen, ist der vorausgehende Vokal kurz. Insgesamt gibt es fünf Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich markiert Ausfall von ch im Auslaut. Mit einem Balken wird ein Hiat dargestellt. Die Ovale und die diesen entsprechenden Kreise symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative. Der Stern steht für den Gleitlaut uG . Die beiden Quadrate kennzeichnen den kurzen bzw. langen velaren Plosiv. Teilräume Im Großen und Ganzen lassen sich drei unterschiedliche Realisierungsformen beschreiben: In Westböhmen dominieren klar Frikative im Auslaut in «Floh». Diese sind im Ascher Ländchen und entlang der Eger überwiegend prävelar, ansonsten überwiegend palatal. Auch in der Nordhälfte der Iglauer SI sind prävelare Frikative notiert, ebenso in der Wischauer SI. Im Schönhengst werden ebenfalls Frikative gesprochen, hier überwiegt jedoch bei Weitem ch-Ausfall. Eine ähnliche Situation findet sich in Nordmähren-Schlesien. Auch dort sind vereinzelt Frikative notiert, es dominiert aber ch-Ausfall. Realisierung von «Floh» ohne ch im Auslaut erscheint außerdem flächendeckend in Südböhmen und in Südmähren/ Südostböhmen. ch-Ausfall ist überdies im südlichen Teil der Iglauer SI sowie seltener in Nordwestböhmen, Nordböhmen, im Riesengebirge und in der Brünner SI belegt. In einem Bogen von Nordwestböhmen bis zum Jauerniger Ländchen sind sehr häufig velare Plosive notiert. Ansonsten findet man Plosive vereinzelt im Kuhländchen, in Nordmähren-Schlesien und im Braunauer Ländchen. Hiate sind im gesamten USG nur dreimal notiert: Zweimal davon in Nordwestböhmen (U-55, U-59) und einmal im Schönhengst (E-13). Der Gleitlaut uG in U-56 ist Einzelbeleg. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil des USG wird der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal als Monophthong realisiert. In Westböhmen und in der Iglauer SI, außerdem in gut der Hälfte der Orte Südböhmens wird ein Diphthong gesprochen. Á In U-4 und U-7 stammen die Belege von Gp. I und II. In L-25, L-32 (beide Belege), K-53, P-25 (Zweitbeleg) und C-3 stammen die Belege von Gp. I. In L-14 (Erstbeleg), L-18, P-19, P-25 (Erstbeleg), B-13, B-16, B-21, B-26 und B-27 sind die Belege von Gp. II und in L-14 (Zweitbeleg), K-13 und B-14 von Gp. III. Die Belege in L-19 und L-32 (Zweitbeleg) kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in U-35, U-52, E-6, T-22 und T-36 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In U-13 und K-31 gab die Gp. an, bei der Aussprache des Belegwortes unsicher zu sein. In K-31 erklärte jedoch der Explorator, dass die Gp. auch bei mehrmaligem Nachfragen, das Belegwort so aussprach. Die Anwort in E-6 kam zögernd. In T-44 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In H-2 steht der Beleg im Akkusativ. 292 Karte 153 Mhd. ch im Auslaut nach LV Frage 137.11: Floh mhd. vlôch/ vlô Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 292 24.08.2016 08: 17: 29 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á q ' '' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q q ± q A µ q A A $ q A A q q A q q q q A A q ± A ! A A A A A q q A A A A ! q q q q q q q q q q $ $ q q q q $ q q q q q A q D q q A q A q q D q µ A D A $ $ q $ q q q q ! q q q D q q q q q q q D q q q $ q q q q q D q $ $ $ $ q q q $ q q q q q q q q q $ q q q q ± q q q q q q q & q $ $ q q q q q A A A q A q q q q q q q q q q q q q $ $ q q q q q q q q A q A µ A A µ q $ $ q q q q µ A q q q q A q µ q q q q q q q A D q q q q q A A A q A q q q q D q D µ q A q q q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Vergleichskarte ADT, Band III, Karte 47: Floh. 293 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q h nicht realisiert ! Hiat: z. B. vle=|A q uG ( : Gleitlaut & < & > $ y bis y. auch y{ $ Y D x bis xÌ auch x. A X A g bis g. auch gH¥ , gH , g.H , gh ! kH¥ bis kH auch k,H ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 293 24.08.2016 08: 17: 37 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á ' ' ' ' q & & D , A D D ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' q D D q q D q q q D q D & q q q ± D q q q D q q $ A µ ± D D $ ± ± $ $ $ $ ± & & & & & $ $ & & & ± & & ± & $ & & & & & $ $ & & & µ & $ ± & ' A D A & & $ & µ & µ D , & D D & $ $ D $ D & D & D $ D D D $ D D D D D $ & $ $ $ D $ $ & q q q & q q q q q D $ $ $ & ± & $ & & & & & & D A D A & D & & D D D & A D D D $ & $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ $ $ $ D $ D $ & D D D & & $ & ± & & & & & & $ & & & & $ & µ D D & $ $ q & & & q A & & µ D D $ $ $ $ A µ & & µ $ $ D & $ $ $ $ $ & & µ & $ $ & & & & & $ q $ D q A ! A q q q D & 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ch im Auslaut nach KV wurde am Substantiv «Blech» untersucht. Das Belegwort ist im gesamten USG belegt, allerdings musste 23 Mal Wort fehlt notiert werden, da das Belegwort häufig in Komposita, wie «Blecheimer», «Blechkanne», «Blechkübel» oder «Blechtopf» als Bestimmungswort genannt wurde. In diesen Fällen kann nicht sicher gestellt werden, dass der Auslaut genau gleich realisiert wird wie im Einzellexem «Blech». Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe Blaue Grundsymbole kennzeichnen vorausgehenden Monophthong, pinke vorausgehenden Diphthong. Steht über dem Symbol ein Bogen, ist der vorausgehende Vokal kurz. Insgesamt gibt es sieben verschiedene Hauptsymbole auf der Karte. Der waagrechte Strich markiert Ausfall von ch im Auslaut. Die Ovale und die diesen entsprechenden Kreise symbolisieren palatale, prävelare oder velare Frikative. Der unausgefüllte Kreis steht für den alveolo-palatalen Frikativ, der ausgefüllte Kreis für den glottalen Frikativ. Der Kreis mit Kreuz erscheint, wenn im Auslaut palataler Frikativ + Vokal gesprochen wird. Teilräume Insgesamt überwiegen im USG prävelare und palatale Frikative. Im Schluckenauer Winkel, im Friedländer Ländchen, im Hultschiner Ländchen, in der Brünner SI und in Westböhmen sind meist palatale Frikative notiert. Nordwestböhmen, das Adlergebirge, Schönhengst, Olmützer SI und Iglauer SI sprechen meist den prävelaren Frikativ. Mischgebiete, in denen prävelarer und palataler Frikativ in etwa zu gleichen Teilen vorkommen, sind das Riesengebirge, das Braunauer Ländchen, Nordmähren-Schlesien, Kuhländchen und Südmähren/ Südostböhmen. In letzterem findet man vereinzelt auch ch-Ausfall. Der Ausfall von auslautendem ch ist Hauptrealisierungsform in Südböhmen (vgl. SNIB, Band 4, Karte 130: Blech: Auch hier kommen im Gebiet nahe der Staatsgrenze keine Frikativrealisierungen vor). Sind hier Frikative notiert, handelt es sich zumeist um velare Frikative. Auch in Nordböhmen überwiegt die Aussprache mit velarem Frikativ im Auslaut. Außerdem sind in Nordböhmen zwei Einzelbelege notiert. In L-10 wird der alveolo-palatale Frikativ gesprochen, in L-23 erscheint die Variante palataler Frikativ + Vokal. Der glottale Frikativ kommt nur in C-5 vor. Zum vorausgehenden Vokal Im Großteil des USG wird der vorausgehende Vokal als Monophthong realisiert. Nur in Südböhmen und in der Brünner und Wischauer SI wird überwiegend bis ausschließlich ein Diphthong gesprochen. Auch im Schluckenauer Winkel findet man noch viele Diphthonge. Ansonsten kommen Diphthonge nur sehr vereinzelt vor. Á In U-4, L-25 und L-32 stammen die Belege von Gp. I und II, in C-3 von Gp. II und III. Der Zweitbeleg in L-14 stammt von Gp. III. Der Beleg in K-13 stammt von Gp. IV, der in C-1 von Gp. II und die Belege in K-53 und E-32 sind von Gp. I. Die Belege in K-18, K-38, E-6, E-13, B-23 und C-30 (Zweitbeleg) wurden vom Explorator sugge- 294 Karte 154 Mhd. ch im Auslaut nach KV Frage 17.3: Blech mhd. blëch Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 294 24.08.2016 08: 17: 44 Á Á Á Á Á Á Á ' $ $ q q ' ' ' '' ' ' ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' ' '' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' '' ' ' ' ' ' '' '' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' $ & $ $ ± ± & & & $ ± $ & ± & & $ D ± $ & $ ± $ $ $ & $ $ $ $ ± $ $ $ ± ± $ µ & $ & & & $ & $ $ & $ $ & $ & $ $ $ $ & & & $ $ $ $ D & & & $ & $ $ ± $ $ $ D $ & $ $ $ $ $ $ D D $ $ $ $ $ $ D D $ $ $ $ $ D $ $ $ $ $ $ $ ± $ $ $ $ & & $ $ $ $ & $ & & q & & q $ $ & $ & $ $ & & $ & $ & $ $ & & $ $ $ $ $ $ $ $ & $ $ $ & $ & & & $ $ $ $ $ & $ $ & & $ $ µ ± µ $ µ µ $ $ $ $ $ $ $ µ & $ $ $ $ $ $ $ & & $ $ $ & $ $ $ $ $ & $ $ $ $ & $ $ $ & & $ $ $ & $ & ± 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B riert. Die Belege in U-17, L-23 (Zweitbeleg), U-49 und L-42 (Zweitbeleg) kamen auf Nachfrage des Explorators. Die Belege in L-15, L-40 und K-29 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In U-27 und K-27 sind die Belege nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. In U-5, E-27 und P-33 wurde nur der von AB transkribierte Beleg kartiert. In B-10 ( ble4 =y ) und C-10 ( ble=i5 ) existiert ein dritter Beleg, der aus Platzgründen nicht kartiert werden konnte. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 65: Blech. SNiB, Band 4, Karte 130: Blech. SAO, Band I, Karte 82a: Speck, Weg, Blech u. Nest. 295 Legende GZ blau: vorausgehender Monophthong GZ pink: vorausgehender Diphthong q ch entf. ! h ' q5 & < bis <Ì auch <ø , <. , <Ì ø & >, ø bis > $ y bis yÌ auch y. , yø , yÌ ø $ Y D x bis xÌ auch x. A X, bis X , <.Èe und <e5 ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen ; oben: vorausgehender Vokal kurz Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 295 24.08.2016 08: 17: 53 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á # q k k Ù : : k k : Y Y Y Y Y # # # # # # # # # q Ù Ù q q Ù Ù q Ù Ù q Ù Ù Ù q q Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù : : : : : : : q q q : : : q q q q q : : : : q q q : : : : : q : : q : : : q q q µ : q q Ù $ q Ù q q $ q q µ Ù µ Ù : : Ù q q : Ù Ù q Ù : : : : : : : : Ù Ù Ù : : : : : : Ù q ! : q q q Ù Ù q q Ù q q q Ù : : $ q q q q q q q $ q $ µ q q q Ù q Ù : Ù q ! Ù µ Ù : : ! ! : : : : : : : : : : : Ù : : : : : : : Ù : q q : : q : : q q : q : q : q q q q µ q µ $ Ù : : : A q q q µ Ù : : Ù : Ù ! : : : Ù Ù : : µ µ ! ! Ù q ! q q ! q q µ Ù : q q µ q Ù ! q µ Ù µ µ Ù A Ù Ù A A : µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. ch im Auslaut nach KV wurde am Wort «Essig» untersucht. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste nicht notiert werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In dieser Karte gibt es nur blaue Grundsymbole, da der dem untersuchten Konsonanten vorausgehende Vokal entweder als Monophthong oder gar nicht realisiert wird. Ist Letzteres der Fall, steht unter dem Grundsymbol ein rotes Kreuz. Ein Dreieck über dem Symbol bedeutet Aspiration des Konsonanten. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Hauptsymbole: Ovale kennzeichnen die Realisierung von ch durch einen palatalen, prävelaren oder velaren Frikativ. Steht ein Kreis mit Spirale wird ich durch einen postalveolaren Frikativ realisiert. Sind zz und ich miteinander verschmolzen und werden als postalveolarer Frikativ gesprochen, ist in der Karte ein Stern zu finden. Diese Formen sind immer einsilbig. ch kann auch entfallen, dargestellt durch einen waagrechten Strich. Ein ausgefüllter Balken steht für die Realisierung von ch durch einen velaren Plosiv. Das Quadrat kennzeichnet die Realisierung durch einen dentalen Plosiv. Teilräume Die verschiedenen unter Symbol- und Farbvergabe erwähnten Realisierungsformen sind zu etwa gleichen Teilen auf der Karte zu finden. Hierbei ist die Realisierung durch einen Frikativ vor allem in den ostmitteldeutschen Dialekten und im Ostfränkischen zu finden, der Ausfall von ch im Auslaut hingegen aussschließlich in den bairischen Dialekten. Plosive findet man im gesamten USG. Im Ostfränkischen und damit vor allem Nordwestböhmen wird der untersuchte Konsonant fast ausschließlich als palataler Frikativ realisiert. Auch im daran anschließenden Nordböhmen findet man palatale Frikative, aber genauso velare Plosive und zu einem postaleolaren Frikativ verschmolzenes zz + ich. Diese Realisierungsform kommt hauptsächlich im Friedländer Ländchen und im Schluckenauer Winkel vor. Im Riesengebirge, Braunauer Ländchen, Adlergebirge und in einem Großteil von Nordmähren- Schlesien ist überwiegend ein palataler bzw. prävelarer Frikativ notiert. Neben Frikativen findet man in Nordmähren-Schlesien auch velare Plosive, vor allem im Kuhländchen. Im Schönhengst und der Olmützer SI sind sie ebenfalls die dominierende Realisierungsvariante. Die Iglauer SI spricht kein ch mit Ausnahme der Stadt Iglau (J-8). Dort ist ein velarer Plosiv belegt, genauso wie in den Städten Budweis (C-12) und Prag (A-1). Auch in Südmähren/ Südostböhmen und Westböhmen entfällt auslautendes c(h) überwiegend. Im Ascher Ländchen ist dies sogar die einzige Aussprachevariante. In Westböhmen wird der Konsonant, vor allem im Grenzgebiet zu Nordwestböhmen, als palataler Frikativ realisiert, in Südmähren sind vereinzelt auch velare Plosive notiert. Die Brünner SI spricht überwiegend velare Plosive, in der Wischauer SI erscheinen ausschließlich palatale und prävelare Frikative. In Südböhmen überwiegen leicht velare Plosive. Daneben finden sich aber auch Ausfall des Auslautkonsonanten und bilabiale Plosive (C-15, C-16, C-5, C-11). Aspiration ist sehr selten und tritt ausschließlich bei velaren Plosiven auf. Insgesamt sind aspirierte velare Plosive im gesamten USG nur neun Mal notiert (U-31, U-38, U-39, A-1, P-34, C-3, C-40, B-6, B-7). 296 Karte 155 Mhd. ch im Auslaut nach KV Frage 183.1: Essig mhd. ezzich Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 296 24.08.2016 08: 18: 00 Á Á Á Á Á Á Á Á q q Y # # q : ! : : µ & : : ! ! : : : : : ! ! : : : : µ : : : ! : ! ! ! : : & : : : : : : Ù Ù ! : Ù Ù ! ! : Ù Ù : ! Ù Ù ! Ù ! : Ù : Ù Ù Ù Ù Ù : ! : Ù µ ! Ù ! Ù Ù Ù Ù Ù Ù ! Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù Ù q q q q q q Ù q q Ù q q q Ù q q q : q q q q Ù ! Ù Ù : Ù q q Ù Ù Ù ! q q q q : ! ! ! Ù ! ! Ù Ù Ù ! ! Ù Ù ! : ! Ù ! Ù ! Ù ! 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Ù ! ! ! µ Ù : : Ù ! 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und Gp. II. Die Belege in L-19, L-25, L-32, K-13, C-3 und B-26 (Zweitbeleg) stammen von Gp. I, die in B-16, B-21 und B-31 von Gp. II. In L-14 stammt der Zweitbeleg von Gp. III. Die Zweitbelege in L-9 und B-27 kamen auf Nachfrage des Explorators und wurden zudem vom Explorator suggeriert. In U-18 wurde der zweite Beleg vom Explorator suggeriert. Die Zweitbelege in L-13, U-38, U-49 und der Erstbeleg in B-12 kamen auf Nachfrage des Explorators. In L-33 ist der Beleg von der Gp. korrigiert. Der Beleg in K-8 kam nur zögernd. In J-5 findet sich die Wortform e5SlK . 297 Legende q c entf. q S\ bis Z : s und ic verschmolzen $ z bis Z auch Z, : i und c als sch realisiert : <Ì bis >, ø auch < , <. , <ø , <ð , >, ! y und Y % x Ï g. bis k auch g A d µ nicht gefragt Zusatzzeichen 7 oben: kennzeichnet Aspiration E unten: i in ic nicht realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 297 24.08.2016 08: 18: 08 Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á Á " R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R < " " " < < " < < < " " " < < ± < < < < < < < < q q q q q q q " " " q " q " " " " " " " q q " " " " " " " " " " " " " " q " " " µ " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q ! ! ! q q q q q q q " ± " " " " < " q < < < < < < q q ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! µ ! ! ! ! ! ± ! ! ! ! ! µ ! q q q q q q q q q q " q q q q q q q q q q q q ! , ! ! q q " " q " " " " " " q ! q q " µ " µ ! , q ! ± < q q ! µ < ! , ! ! ! ! ! q q ! < ! " µ µ ! " " " q " " " " " µ " " " " µ " ! q " µ < µ µ " " " " ± " q µ 9 7 8 6 5 4 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 5 6 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 12 14 19 16 23 10 25 13 15 34 33 32 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 42 40 39 38 35 34 33 31 30 29 28 27 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 10 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 20 32 33 32 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 L U K A S P C Zum Material und zur Kartierung Gesamtes Gebiet Die dialektale Realisierung von mhd. en im Auslaut nach rs wurde am Wort «Ferse» untersucht. Dabei wurde auch das Auftreten eines Sprosskonsonanten d bzw. t vor en bearbeitet. Das Wort ist im gesamten USG belegt, Wort fehlt musste zwölf Mal notiert werden, in den meisten Fällen konnte das Wort dann gar nicht erhoben werden. Die Belege für nicht gefragt stammen fast ausschließlich aus Teil- und Fragmentaufnahmen. Das Belegwort wurde ohne Anlautkontext als Einzelwort abgefragt. Symbol- und Farbvergabe In dieser Karte gibt es nur blaue Grundsymbole. Steht unter dem Grundzeichen ein ZZ (roter Halbmond), wird der dem Auslaut vorausgehende Konsonant als s-Laut und nicht als sch-Laut realisiert. Es gibt insgesamt sieben Hauptsymbole: Ein senkrechter Strich steht, wenn der Auslaut entfällt. Hier endet das Belegwort auf s oder sch. Ein Kreuz symbolisiert einen Auslaut auf Vokal oder Schwa-Laut. Das Quadrat mit Kreuz kennzeichnet den Sprosskonsonant d vor Vokal im Auslaut. Ein Dreieck steht für Auslaut auf Nasal. Das Quadrat mit Dreieck findet sich wiederum, wenn vor dem Nasal ein d oder t gesprochen wird. Ein ausgefülltes Quadrat markiert einen Auslaut auf Plosiv d und der ausgefüllte Kreis schließlich einen Auslaut auf Vokal + palatalen oder velaren Frikativ. T eilräume Das USG gliedert sich relativ deutlich in Gebiete: Auslaut auf Nasal erscheint in einem Großteil der Orte Westböhmens, der Iglauer SI und Südmährens/ Südostböhmens. In Südböhmen wird vor dem Nasal fast immer ein Plosiv gesprochen. In Nordwestböhmen, in ungefähr der Hälfte der Orte des Schönhengst und des Riesengebirges entfällt der Auslaut vollständig. Ein Vokal oder Schwa- Laut im Auslaut ist in Nordböhmen, im Braunauer Ländchen, Adlergebirge, Jauerniger Ländchen und im grenznahen Gebiet Nordmähren-Schlesiens notiert, außerdem in den Städten Prag und Budweis. In einigen wenigen an der Grenze zu Polen liegenden Orten Nordmähren-Schlesiens wird vor dem Vokal ein dentaler Plosiv gesprochen (M-2, M-6, M-10, M-13, M-14, T-2, T-1, T-8, T-9). Ansonsten überwiegt in Nordmähren-Schlesien die Realisierung eines dentalen Plosivs im Auslaut. Diese Realisierungsform kann man daneben noch in Wachtl/ Deutsch-Brodek und je einmal im Schönhengst und in der Olmützer SI finden. Olmützer, Wischauer und Brünner SI sowie das Kuhländchen präsentieren sich als Mischgebiete: Im Kuhländchen sind neben Plosiven im Auslaut auch Vokale notiert sowie vollständiger Ausfall von auslautendem en. Auch in der Olmützer SI findet man diese drei Realisierungsformen. In der Wischauer SI ist neben Vokalen auch der Auslaut auf i5y bzw. ex notiert. Vokal + palatalen Frikativ findet man zweimal in der Brünner SI neben Auslaut auf Nasal, Vokal oder Ausfall von en. Á Die Belege in U-4, U-7 und L-25 stammen von Gp. I und II. In L-32, U-41, K-13, C-3 und B-14 stammen die Belege von Gp. I. Der Beleg in B-16 stammt von Gp. II. In L-27, M-58 und C-10 wurden die Belege vom Explorator suggeriert. Der Beleg in K-8 entstammt einer telefonischen Nachfrage durch den Explorator. Der Beleg in L-13 ist nach Nachfrage durch den Explorator von der Gp. korrigiert. In U-76 und E-20 sind die Belege nach Suggerierung durch den Explorator von der Gp. korrigiert. Die Belege in T-40 und 298 Karte 156 Sprosskonsonant zwischen rs und en Frage 190.9: Ferse mhd. vërsen(e) Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 298 24.08.2016 08: 18: 15 Á Á Á Á Á Á Á Á " R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R R RR R RR R R R R R R R R R R R R R R R R R R R RRR R R RR R R R R R R R R R " ! q ! ! µ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q q q ! q ! q ! ! ! ! ! ! ! ! q q ! ! ! ! ! q q ! ! , ! ! ! ! ± q ! q ! ! ! ! ± ! ! q ! q q ! ! ! q ! ! ! q ! µ ! q ! q ± q q q ! ± q q q ! ! q q q ! q , q q µ q q q q q ! q q q q ! " " " q " " " ± " ! " " " " " " " ! " " " " ! ! q ! ! " " ± " ! ! ! " " " ! ! , ! ! q ! q ! q ! ! ! q ! ! ! ! ! ! ! ! q ! ! q q ! ! q q ! ! µ ! q µ ! ! , ± ! , ! µ q " ! q , q ! µ ! ! ! q , ! ! ! ! ! ! , ! ! ! , ! ! , ! ! ! ! ! ! q µ ! ! q ! q 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 8 7 10 6 5 4 3 2 1 7 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 18 16 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 36 35 33 32 31 30 29 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 41 37 36 35 26 25 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 26 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 Grundkarte erstellt unter Verwendung von digitalen Daten des CÚZK (Ceský úrad zem em erický a katastrální) Praha und dem Höhenm odell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 1: 750.000 0 15 30 7,5 Kilometer státní hranice / Staatsgrenze krajská hranice / Regionsgrenze H E J T M Z B B-22 sind von der jeweiligen Gp. korrigiert. In L-19 und T-32 nannte die Gp. den Beleg nur zögernd. In K-32 war sich die Gp. unsicher bei der Aussprache des Belegwortes. Vergleichskarten ADT, Band II, Karte 81: Ferse. SNiB, Band 4, Karte 100: Ferse. 299 Legende q e im Auslaut entf. 5 E bis i5 , d.e5 " n und nK ¯ dnK bis tnK ! d ! e.x bis i5< auch i< ± Wort fehlt µ nicht gefragt Zusatzzeichen > unten: vorausgehendes s als s-Laut realisiert Á Hinweis auf Kommentar Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 299 24.08.2016 08: 18: 24 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 300 24.08.2016 08: 18: 24 Zusammenfassung und Auswertung der Kartenergebnisse Im USG werden vier Hauptdialekte gesprochen: Mittelbairisch, Nordbairisch, Ostfränkisch und Ostmitteldeutsch. Es lassen sich jedoch auch Mischformen dieser Dialekte, vor allem in den Sprachinseln, finden. Der Auswertungsteil beginnt mit einer Beschreibung der wichtigsten Merkmale der genannten Dialekte. Im Folgenden werden dann die Ergebnisse der Karten zusammenfassend betrachtet und mit bereits bestehenden Beschreibungen vor allem wichtiger Phänomene im Konsonantismus in der Literatur verglichen. 1. Die Dialekte im USG und deren Hauptmerkmale im Konsonantismus Ein Hauptkriterium, das zur Einteilung der deutschen Dialekte im Konsonantismus herangezogen wird, ist die Verschiebung von spätwgm. / p/ und / pp/ zur ahd. Affrikata / pf/ . In den heutigen Dialekten spricht der Süden in allen Positionen eine Affrikate. Wiesinger nennt hier für das Südbairische die Beispiele / pfund / und / o5pfl / . Im Gegensatz dazu wird im Schlesischen zwar überall / o5pEl / gesprochen, für «Pfund» ist aber sowohl / pfu5nd / im Süden des Dialektraumes als auch / fu5nd / im Norden zu finden. (vgl. Wiesinger 1982: 827). Für die Abgrenzung der bairischen Dialekte vom Alemannischen wird der Vokalismus herangezogen. So nennt Wiesinger als Hauptkriterien „die Verdumpfung von mhd. a und a= zu o5 und die Senkung von mhd. ä [...] zu a und a= [...]“ (837). Als Abgrenzung der bairischen Dialekte zum ostmitteldeutsch-obersächsischen Sprachraum gilt die „beibehaltene inlautende Geminata / b/ gegenüber der oberdeutsch-bairischen Affrikata / pf/ , z. B. / abl ~ o5bl / : / o5pfl / [...], was einen deutlichen Gegensatz in den jeweiligen Konsonantensystemen schafft“ (ebd.: 839). Dies wurde in den Karten 56 Apfel und 57 Köpfe dargestellt. Dort kann man die Teilung des USG in ein bairisches die Affrikate sprechendes Gebiet und ein den Plosiv realisierendes Gebiet sehr gut erkennen, jedoch ergab weder die Untersuchung von «Apfel» noch von «Köpfe» eine klare Isoglosse. Auch zur Einteilung der bairischen Dialekte in Südbairisch, Mittelbairisch und Nordbairisch dient hauptsächlich der Vokalismus. (Zum Vokalismus vgl. Band II und III des ADT). Im USG findet man von den bairischen Dialekten vor allem Mittelbairisch in Südmähren mit der Brünner und Wischauer SI und Südostböhmen und Nordbairisch in Westböhmen und zum Teil auch in der Iglauer SI. Zur Abgrenzung Mittelvs. Nordbairisch ist vor allem der Vokalismus von Bedeutung. So sind die gestürzten Diphthonge ein Hauptmerkmal des nordbairischen Dialekts. Im Konsonantismus kann die l-Vokalisierung herangezogen werden (vgl. Kranzmayer 1956: §49, 119ff ). Im Mittelbairischen wird beinahe überall l zu i vokalisiert. Als Beispiele nennt Kranzmayer o5 =id und ho=ids . Im Nordbairischen wird hingegen ein ü-haltiges l gesprochen. „Wenn uns die Südhälfte der nordbairischen Sprachinsel Iglau trotzdem mit ihrer vollen Vokalisation [...] überrascht, so handelt es sich sicherlich um einen Wandel auf eigene Faust. Der nordbair. Dialekt im Egerland und in der Oberpfalz ist als Heimat der Iglauer Außengründung nirgends der Vokalisierung anheimgefallen“ (Kranzmayer 1956: 120). Karte 87 Holz bestätigt diese Beobachtung. Außerdem kann man sehen, dass „um Brünn, Wischau und Budweis gleich wie beispielsweise in Südböhmen, Südmähren [...] auf der Vorstufe [...] stehengeblieben“ (Kranzmayer 1956: 120) ist; hier wird nämlich nicht vokalisiert. Weitere Karten, die sich mit der l-Vokalisierung beschäftigen, sind die Karten 82-93. Auf die Vokalisierung, auch die von r, wird in einem eigenen Kapitel (vgl. 3. Vokalisierung) noch genauer eingegangen. Schwarz (1962) erwähnt außerdem als Kennzeichen des Nordbairischen in Abgrenzung zum Mittelbairischen die Wandlung von g zu ch im In- und Auslaut. Auch das Ostfränkische und weite Strecken des Md. seien davon betroffen (vgl. Schwarz 1962: 76/ 77). In Karte 64 Schwager, Karte 67 Berge und Karte 78 Tag lässt sich diese Wandlung beobachten. Im Nordwesten des USG mischt sich unter das Nordbairische der ostfränkische Dialekt, der überwiegend in der Region Nordwestböhmen gesprochen wird und in Nordböhmen ins Ostmitteldeutsche übergeht. Auch der Schönhengst, der mit 39 Orten die größte Sprachinsel des USG ist, spricht überwiegend ostfränkischen Dialekt mit ostmitteldeutschen Einflüssen, dazu vermischt mit nordbairischen Elementen im Westen der SI und mittelbairischen im Osten der SI. „Innerhalb des Hochdeutschen nimmt das Ostfränkische eine Übergangsstellung zwischen dem Oberdeutschen im Süden und dem Mitteldeutschen im Norden ein. [...] Die als Ostfränkisch zusammengefassten Dialektgruppen besitzen zwar einige gemeinsame Erscheinungen, doch sind diese räumlich so verbreitet, daß sie entweder nicht überall gelten oder in die Nachbarräume hineinreichen“ (Wiesinger 1982: 842). Auch hier führt Wiesinger vor allem wieder Merkmale aus dem Vokalismus an. Für den Konsonantismus stellt er fest, dass man im Ostfränkischen die Affrikate / bf/ in allen Stellungen findet (vgl. Wiesinger 1982: 842). Dies lässt sich im USG allerdings beim Betrachten der Karten zu «Apfel» (Karte 56), «Kopf» (Karte 58), «Köpfe» (Karte 57) nicht beobachten. Man findet im Schönhengst zwar Belege mit verschobenem p, in Nordwestböhmen jedoch unterblieb die Lautverschiebung, so dass hier fast nur unverschobene Belege zu finden sind. Das unterstreicht Schwarz‘ Feststellung, dass man „das Nordwestböhmische [...] [zwar] als eine ostfränkische Mundart [jedoch] auf omd. Verschiebungsgrundlage erklären“ könne (Schwarz 1962: 122). Die ostfränkische Dialektgruppe weist außerdem großteils „die durch Assimilation entstandene, einzigartig im deutschen Sprachraum dastehende pronominale Form unner für «unser» auf» (Wiesinger 1982: 842). Diese ist allerdings auch im Nordbairischen und Westböhmen vertreten, wo der nordbairische Dialekt vorherrscht. Auch hierfür liefert Schwarz (1962) eine Erklärung. Er beschreibt das unner-Gebiet als ostfränkisches Ausbaugebiet, gibt aber zu Bedenken: „Allerdings kann das nur mit einiger Einschränkung gesagt werden, denn die Ausdehnung in die Nordhälfte der Oberpfalz ermöglichte den Sieg und damit losgelöst von der ostfränkischen Herkunft, das Vordringen nach Westböhmen, in dessen Südteil es aus der benachbarten Oberpfalz gekommen sein kann, die es früher vielleicht besessen hat“ (Schwarz 1962: 113). Schließlich attestiert Wiesinger für den ostfränkischen Dialekt: „So ergibt sich ein ostfränkischer Dialektverband weniger auf Grund spezifischer Gemeinsamkeiten, sondern vielmehr aus deutlichen Unterschieden gegen die benachbarten Dialekte, insbesondere [...] das Nordbairische im Osten [...]“ (Wiesinger 1982: 842). Im Bereich des Konsonantismus ist das Verhalten von auslautendem mhd. -n ein wichtiges Abgrenzungskriterium des Ostfränkischen gegen das Thüringische. „Während es thüringisch und obersächisch erhalten bleibt [...], schwand es im Ostfränkischen zunächst unter Nasalierung des vorangehenden Vokals, die dann weitestgehend aufgegeben wurde und / mu= ~ mo5= ~ mo= ~ ma= / erbrachte“ (Wiesinger 1982: 844). Auch bei Schwarz (1962) ist dieses Merkmal erwähnt (vgl. Schwarz 1962: 111/ 112). Karte 113 grün (wie auch Untersuchungen zum Belegwort «klein») bestätigt diese Bemerkungen. In Nordwestböhmen findet ausschließlich n-Ausfall ohne Nasalierung des vorausgehenden Vokals (vs. n-Ausfall + Nasalierung im angrenzenden Westböhmen und realisiertes n in Nordböhmen). Im Schönhengst sind neben den ostfränkisch geprägten Formen aber auch Belege mit realisiertem n oder bei Ausfall mit nasaliertem Vokal notiert, was die besondere Stellung der Sprachinsel zeigt. Das Ostmitteldeutsche erstreckt sich in unserem USG von Nordböhmen über das Riesen- und Adlergebirge bis Nordmähren-Schlesien. Bei Wiesinger wird hier noch in einen obersächsichen und einen schlesischen Dialekt unterschieden (vgl. Wiesinger 1982: 862-865; 869-872), dies ist aber für diese Arbeit und den Konsonantismus nicht unbedingt notwendig. Als Kennzeichen des Schlesischen nennt Wiesinger ein Merkmal, das auch für das Obersächsische gilt: „Im Konsonantismus bleibt in Fortsetzung der obersächsichen Verhältnisse im Süden für anlautendes spätwestgm. pdie Affrikata / pf/ [...] erhalten“ (871). Allerdings erfolgte im Norden und Südosten eine Vereinfachung zu / f/ (vgl. Wiesinger 1982: 871). Schwarz führt als Kennzeichen des Schlesischen vor allem den Erhalt von d in z. B. / alde/ an. Im Gegensatz dazu wurde im Ostfränkischen und Bairischen zwar eigentlich verschoben, jedoch fand in diesen Dialekten auch die binnendeutsche Konsonantenschwächung statt, „so daß statt t im Zusammenfall mit d stimmlose Lenes eingetreten sind“ (Schwarz 1973: 131). Laut Schwarz (1973) umfaßt a=le zwar „nicht das gesamte Schlesische, [...] [aber] bei dem weiten Verbreitungsgebiete von a=le [bestehe] kein Zweifel, daß wir mit md. Assimilation und Dehnung bei der Grundlage / alde/ so früh rechnen dürfen, daß a=le bereits mitgebracht werden konnte“ (Schwarz 1973: 132). A=le -Formen kann man auch in großer Anzahl auf Karte 6 alte in Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge und im Jauerniger Ländchen finden. 301 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 301 24.08.2016 08: 18: 24 2. Verbreitung der zweiten Lautverschiebung Einer der wichtigsten Vorgänge im Konsonantismus ist die zweite Lautverschiebung. Sie betrifft die Plosive p, t, k und b, d, g. „Das am deutlichsten ausgeprägte Merkmal dieser Verschiebung ist die [...] Spirantisierung der germanischen stimmlosen Verschlusslaute p, t, k, die [...] der allgemein bekannten Einteilung der deutschen Mundarten zu grunde gelegt wurde“ (Schirmunski 1962: 271). Im Zuge der Lautverschiebung vermischten sich die stimmhaften Plosive b, d, g mit den alten stimmlosen Lauten p, t, k. Erste verloren ihre Stimmhaftigkeit und wurden dann geschwächt, zweitere wurden ebenfalls geschwächt. So entstanden im Hochdeutschen aus p, t, k Reibelaute (f, s, x) und Affrikaten (pf, ts, tz, ch). „Der Übergang p > pf hat nur die oberdeutschen Mundarten (das Bairische, Alemannische, Oberfränkische) erfaßt. Das Mitteldeutsche bewahrt in der Doppelung -pp- [...], im Wortanlaut hat [...] das Ostmitteldeutsche f- [...]“ (Schirmunski 1962: 272/ 273). Die Karten 56 Apfel, 57 Köpfe, 58 Kopf und 59 Strumpf belegen das und zeigen außerdem, dass Schönhengst, Iglauer SI, Olmützer SI und Wischauer SI bairisch geprägt sind, da sich hier viele Belege mit verschobenem Plosiv finden. Den von Schwarz (1962) für die Iglauer SI deklarierten ostmitteldeutschen Verschiebungsstand (vgl. Schwarz 1962: 92) konnte diese Untersuchung nicht bestätigen. In Nordwestböhmen, wo Ostfränkisch gesprochen wird, ist p hingegen nicht verschoben, was den ostmitteldeutschen Verschiebungsstand des Ostfränkischen belegt (vgl. Schwarz 1962: 122). In Karte 55 Pfarrer kann man die Entwicklung und Aussprache des Anlautes in den einzelnen Dialekten sehen. Sie zeigt vor allem für Nordmähren-Schlesien (hier besonders das Jauerniger Ländchen und das Kuhländchen) Frikativ im Anlaut. Auch in der Wischauer SI und im östlichen Teil des Schönhengst tritt der Frikativ auf, außerdem in der Olmützer SI und sehr vereinzelt in Nordböhmen. In der Iglauer SI findet man beinahe ausschließlich gv. Kranzmayer schreibt dazu: „kf- [...] treffen wir in voller Reihe [...] in der nordbair. Sprachinsel Iglau [...]. Diese kffür pfsind lokale Zufallsausreifungen eines ‚falschen‘ Ersatzes, da die Neigung zu diesen Überbildungen ja überall gegeben war“ (Kranzmayer 1956: §29e 7, 86; vgl. auch Schwarz 1962: 96). Die Verschiebung k > kch ist für die im USG gesprochenen Dialekte nicht relevant, da diese „heute nur im Südbairischen und Südalemannischen erhalten“ ist (Wolf 1982: 1117; vgl. auch Schirmunski 1962: 273). Wichtig erscheint auch die im Zuge der zweiten Lautverschiebung entstandene Spirantisierung des g. „Im hochdeutschen Gebiet umfaßt intervokalisch spirantisiertes -gdie mitteldeutschen Mundarten und einen Teil der oberdeutschen“ (Schirmunksi 1962: 309). Davon betroffen ist vor allem das Nordbairische und ein beträchtlicher Teil des Mittelbairischen, was in etwa „der Verbreitung des spirantischen -b-“ (ebd.) entspricht. Der entstandene Reibelaut kann sowohl palatal als auch guttural sein, dies ist abhängig vom vorausgehenden Vokal. „Zwischen Vokalen haben die halbstimmhaften (schwachen) Reibelaute die Neigung auszufallen, wobei sich eine Kontraktion der Vokale anschließt“ (ebd.), jedoch nicht nach den Konsonanten r und l. Spirantisches g bewirkt in den hochdeutschen Mundarten viele unterschiedliche Reflexe (vgl. ebd.: 310ff.). Schirmunski nennt sechs Haupttypen: den stimmlosen Reibelaut, z. B. in naxl (Nagel) oder in dax (Tag) und wex (Weg); den stimmhaften Reibelaut, z. B. in waiGe (Wagen); Ausfall des stimmlosen Reibelauts nach Vokal z. T. mit Kontraktion, z. B. na=l (Nagel). Dabei stellt Schirmunski fest, dass das Ostfränkische vor allem stimmlosen Reibelaut spricht. „Im Ostmitteldeutschen [...] [hingegen] ist der Ausfall von -gweit verbreitet“ (ebd.: 311). Beispiele, die Schirmunski nennt, sind ra=n (Regen) oder sa=d (sagt). Es heißt aber na=xl , wa=xn und morxn . „Im Wortauslaut steht gewöhnlich schwaches explosives -g: da=g [...]“ (ebd.: 311/ 312), aber barex (Berg). Außerdem „begegnet [...] in einigen ostmitteldeutschen Mundarten [Vokalisierung des spirantischen g zu unsilbischen i, allerdings] [...] nur sporadisch“ (ebd. 313) oder aber ein stimmhafter Frikativ wird gesprochen, wie beispielsweise in zwa=iGEr . Im Nordbairischen und überwiegend auch im Mittelbairischen wird in- und auslautend schwaches stimmloses x gesprochen. Beispiele hierfür sind be=ax , we=x und do=x . Vor l jedoch bleibt schwaches g, z. B. fo=gl (vgl. ebd.: 312). Desweiteren kann ein unsilbischer Vokal entstehen, wodurch häufig ein Diphthong entsteht. Ein Beispiel hierfür ist wauE . So lassen sich in den Karte 65 und 66 Nagel und Nägel im Mittelbairischen, Nordbairischen und Ostfränkischen vor allem kurze stimmlose velare Plosive finden. In Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge und im Jauerniger Ländchen entfällt g, in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst und z. T. auch in der Iglauer SI wird kurzer velarer Plosiv gesprochen, dieser ist häufig stimmhaft. In der Wischauer SI findet man an allen Orten einen stimmhaften glottalen Frikativ. Sogar unsilbisches iG ist einmal für «Nägel» im Kuhländchen (T-39) notiert. Bei -ic > -ig als Endung von Adjektiven und auch in den Wochentagsnamen findet man -ix in allen mitteldeutschen Dialekten, in den bairischen Dialekten hingegen fällt der Reibelaut ab und für die Wochentagsnamen bleibt im Auslaut ein dA (vgl. ebd. 313/ 314). In Karte 79 fertig sieht man im Nordbairischen und Mittebairischen beinahe überall auslautendes -i und damit Ausfall von -g, im Ostfränkischen und in den Schlesisch gesprägten Gebieten vor allem einen palatalen oder prävelaren Reibelaut. Auch in der Wischauer SI überwiegt iX , in der Brünner SI steht - IX neben -ig und -i. Im Schönhengst ist überall -ig notiert. Die Iglauer SI zeigt hier überall bairische Aussprache mit Auslaut auf -i. Interessant erscheint ein Gebiet in Nordböhmen, wo eine kontrahierte Form mit auslautendem postalveolarem Frikativ bei Ausfall des Vokals zu finden ist. Solche Formen bemerkte Frings (1926: 74) im Riesengebirge: „Im Süden des Wekelsdorfer Gebietes wird -tich beinahe als tz gesprochen“. In der vorliegenden Auswertung konnte dies für das Riesengebirge nicht mehr bestätigt werden, für Nordböhmen hingegen schon. Auch b kann, wie das vorher besprochene g, spirantischen Charakter besitzen (vgl. Schirmunski 1962: 302 ff.). Dies geschieht vor allem zwischen zwei Vokalen oder zwischen r, l und folgendem Vokal, aber auch im Wortauslaut. „Die spirantische Aussprache des -bals -win intervokalischer Stellung im Wechsel mit dem stimmlosen Verschlußlaut -b im Wortauslaut erfaßt alle mitteldeutschen Dialekte [...] sowie einen beträchtlichen Teil des Oberdeutschen [...]“ (ebd.: 304). In hochdeutschen Mundarten können -wbzw. -baufgrund der häufig geringen Reibung oder Explosion bei deren Aussprache auch ausbzw. abfallen. Das führt zu Formen wie zdu= für Stube oder gwö für Gewölbe (vgl. ebd.: 305). In Karte 49 Stube findet man Ausfall von b im Nordbairischen und Mittelbairischen und auch im Riesen- und Adlergebirge. Nordwestböhmen, der Schönhengst und Nordmähren- Schlesien realisieren den bilabialen stimmlosen kurzen Plosiv. In Nordböhmen wird stimmhaftes b (oft auch mit unvollständigem Verschluss) neben bilabialen und labiodentalen Approximanten gesprochen. Approximanten kommen zum Teil auch im Riesen- und Adlergebirge vor. Karte 54 Gewölbe zeigt b-Ausfall nur in Westböhmen und im nördlichen Teil der Iglauer SI. Nordböhmen, Riesen- und Adlergebirge sprechen Approximanten, in Nordböhmen sind außerdem wieder stimmhafte bilabiale Plosiv (oft mit unvollständigem Verschluss notiert. Das übrige USG (also Nordmähren-Schlesien, der Schönhengst, Nordwestböhmen und der mittelbairische Sprachraum) realisiert den stimmlosen bilabialen Plosiv. Vielfältiger sind aber doch die „Reflexe des spirantischen g“ (ebd.). Für das intervokalische d lässt sich heute keine spirantische Aussprache mehr finden. „Seine Reflexe zeugen jedoch [...] davon, daß früher eine Schwächung des Verschlusses eintrat und damit vielleicht eine Spirantisierung [...] erfolgte“ (Schirmunski 1962: 316). Daraus resultiert ein Ausfall des d oder „ein schwaches Vorderzungen-r“ als „Gegenwirkung gegen diese Tendenz“ des Ausfalls (ebd.). Entfällt d, passiert dies meist nach langem Vokal und geht mit Kontraktion, vor allem vor r und l, einher (vgl. ebd.). Außerdem kann im Hiatus für -d- „ein in der gleichen Stellung geschwächtes -g- oder -jeingesetzt werden“ (ebd.). Als Beispiele nennt Schirmunski sle=gn für «Schlitten» oder bai5gN für «bieten». d oder g können aber ebenfalls im Hiatus auftreten, z. B. in blu5i5dn oder blu5i5gn für «blühen» (vgl. ebd: 317). Auch der sogenannte Rhotazismus lässt sich so erklären, dass bei der Bildung von schwachem d kein Verschluss zu Stande kommt, sondern die Zunge sich stattdessen dem harten Gaumen annähert, wodurch ein r entsteht. Beispiele sind la=rE für «laden» und fa=rEm für «Faden» (vgl. ebd.). Neben r finden sich „auch andere Varianten des geschwächten -d-, am häufigsten ist der stimmhafte Reibelaut d~ , seltener -l-“ (ebd.: 318). Es kann aber auch zu einem vollständigen Ausfall von intervokalischem -dkommen (vgl. ebd.: 319). Rhotazismus ließ sich in dieser Arbeit in keinem der zu diesem Thema behandelten Belegwörter finden, doch aber vollständiger Ausfall von intervokalischem -d- (vgl. Karte 39 laden + schneiden). „Einen selbstständigen Typ der Wechselbeziehung von germanischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten stellt das Bairische dar“ (ebd.: 336). Es gibt schwache und starke bzw. kurze und lange Plosive und Frikative, allerdings sind diese stimmlos, genauso die entsprechenden Affrikaten. Die Länge der Konsonanten ist vom vorausgehenden Vokal und dessen Länge bzw. Kürze abhängig. Dabei ist es nicht wichtig, „ob der betreffende Konsonant aus einem alten stimmlosen oder stimmhaften Laut entstanden ist“ (ebd.: 337). Im Anlaut findet man ausschließlich neutralisierte halblange Konsonanten. khist vor Vokal meist stark behaucht. Die alten westgerman. Geminaten pp, kk, tt werden immer lang gesprochen, sodass hier „die Länge des Konsonanten die Kürze des vorausgehenden Vokals bestimmt“ hat (ebd.: 337). Beispiel hierfür sind wintA für «Winter» oder bet «Bett» (vgl. Karte 13 Bett). Auch für das Thüringische können zum Teil ähnliche Ausspracheverhältnisse zwischen Länge und Kürze der Konsonanten und dem vorausgehenden Vokal festgestellt werden. Im Schlesischen aber gibt es stimmhafte kurze Plosive im Anlaut genauso wie zwischenvokalisch und vor Sonoranten. Anlautende p, t, k erscheinen meist leicht behaucht. Auch für den Frikativ s gilt im Wortanlaut, vor Vokalen und intervokalisch Stimmhaftigkeit, genauso für mhd. zz und sch, wenn diese Laute zwischen Vokalen erscheinen (vgl. ebd.: 338; von Unwerth 193: 41ff.). Im absoluten Auslaut ist ausschließlich ein stimmloser Laut zu finden, ebenfalls wenn der betreffende Konsonant vor einem anderen stimmlosen Laut auftritt (vgl. ebd.). 3. Vokalisierung 3.1 l-Vokalisierung Durch den Begriff Vokalisierung wird „die Überführung eines Konsonanten [...] in einen reinen Öffnungslaut“ (Haas 1983: 1111) bezeichnet. Bei Vokalisierung von l kann man zwei Hauptentwicklungen unterscheiden, nämlich / l/ zu / u/ bzw. / l/ zu / i/ (vgl. ebd.). Im USG kann man den Typ / l/ zu / u/ in Schlesien finden. Der Typ / l/ zu / i/ ist ein typisches Merkmal des mittelbairischen Dialekts und somit im Süden des USG verbreitet. Die förderlichste Lautumgebung für die Vokalisierung / l/ zu / u/ bieten hintere Vokale, insbesondere o, aber auch a, und Dentale, vor allem d und t (vgl. ebd.: 1112). Im USG findet man diese Vokalisierung kaum. Sie lässt sich nur in M-48 im Belegwort «Schwalbe» (Karte 85) bestätigen. Als Vorstufe der Vokalisierung / l/ zu / u/ gilt eine Zwischenstufe, nämlich die Velarisierung von l. Diese Variante des l sieht man vereinzelt in Karte 84 alte und 85 Schwalbe in Nordmähren-Schlesien und in Karte 91 Mehl in Nordmähren-Schlesien, im Schönhengst und Kuhländchen. Auch für die Vokalisierung von / l/ zu / i/ gibt es eine Vorstufe: palatalisiertes l. „Die mittelbair. Sprachinseln haben übereinstimmend mit den konservativen Randgebieten um das Mittelbair. die -l-Vokalisierung nicht voll ausreifen lassen und sind um Brünn, Wischau und Budweis gleichwie beispielsweise in Südböhmen [und] Südmähren [...] auf der Vorstufe [...] stehengeblieben“ (Kranzmayer 1956: §49c, 120). Diese Aussage kann anhand der hier untersuchten Belegwörter allerdings nicht bestätigt werden (vgl. Karte 84-93). Palatalisiertes l ist hierbei im USG kaum belegt. Vokalisierung von / l/ zu / i/ tritt häufig beim Belegwort «Holz» (Karte 87) in den mittelbairischen Sprachlandschaften auf. Aber auch im Süden der Iglauer SI ist vokalisiertes l verzeichnet: „Wenn uns die Südhälfte der nordbair. Sprachinsel Iglau 302 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 302 24.08.2016 08: 18: 24 trotzdem mit vollen Vokalisation [...] überrascht, so handelt es sich sicherlich um einen Wandel auf eigene Faust“ (Kranzmayer 1956: §49c, 120). Erscheint l nach ö oder ü, sind Vokal und Liquid „im Osten, in Nieder- und Oberösterreich zu den gerundeten Monophthongen ö5 = , ö und ü zusammengewachsen“ (Kranzmayer 1956, §49c, 120). Als Beispiel hierfür nennt Kranzmayer u. a. gö5 =d . Diese Aussprache zeigt auch Karte 88 Geld im an Österreich angrenzenden Südmähren, ebenso im Gratzener Bergland, zum Teil auch noch im Böhmerwald. 3.2 r-Vokalisierung Vokalisierung von r tritt laut Haas (1983: 1113) nur nach Vokalen auf und bringt öffende oder minimal schließende Diphthonge, diese nur nach Tiefzungenvokalen, hervor. r-Vokalisierung ist vor allem im Niederdeutschen, Fränkischen und Mittelbairischen zu finden. Produkt ist fast immer ein A -Schwa. Meist wird dabei der dem r vorangehende Vokal „qualitativ und/ oder quantitativ beeinflußt, und zwar auch in jenen Mundarten, wo Vokalisierung fehlt“ (ebd.). Es wurde zwar in den Karten auch versucht, den dem r vorausgehenden Vokal zu beschreiben, da das Augenmerk dieser Arbeit aber die Konsonanten sind, konnte der Vokal nicht in aller Ausführlichkeit beschrieben werden. Vokalisiert wird r vor allem im absoluten Auslaut. Im Inlaut sind durch Folgekonsonanten bedingt oft Einschränkungen vorhanden. Am häufigsten wird vor nachfolgendem Dental vokalisiert. Im Niederdeutschen gilt allerdings „Vokalisierung nur vor ehemals stimmhaftem Dental, während r vor stimmlosem Dental schwindet: [svat] ‛ schwarz‚“ (Haas 1983: 1114, vgl. auch Schirmunski 1962: 273). Auch im Mittelbairischen wird „nachvokalisches -rzu - A vokalisiert“ (Kranzmayer 1956: §50c 3, 122). Dies gilt zumeist auch vor Dental und im Auslaut (vgl. hierzu Karte 98 März, wo r beinahe im gesamten USG aufgrund der Lautumgebung r vor Dental vokalisiert ist). Vor bilabialem Konsonanten erscheint im Mittelbairischen und außerdem zum Teil im Nordbairischen und Ostfränkischen Raum des USG vokalisiertes r (vgl. Kranzmayer 1956: §50c 3, 123), wie Karte 96 Arbeit zeigt. Karte 99 fährt weist neben Belegen mit zumeist vokalisiertem r drei Belege mit x auf. Diese Belege befinden sich an drei nebeneinander liegenden Ortschaften im Böhmerwald. Kranzmayer schreibt dazu: „Seit 1300 zeigen uns die mittel- und südbairichen Urkunden den Wandel von -rvor -t [...] bei gutturaler Aussprache zu -(r)x an [...]. Die Reibelaute bilden sich durch einen begreiflichen Stimmtonverlust vor -t, der automatisch [...] zu -xführt“ (ebd.: §50e 3, 125). Im Auslaut ist r im Mittelbairischen geschwunden, wenn es in starktonigen Silben enthalten ist. Zum Teil ist das r zwar erst nach der Vokalisierung geschwunden, oft wurde es in mittelbairischen Gebieten nach allen mhd. Vokallängen ohne vorherige Vokalisierung beseitigt (vgl. ebd.: § 50f 1, 127). Karte 102 schwer zeigt r- Ausfall im Mittelbairischen und auch im Nordbairischen. Im Anlaut wird im bairischen Sprachraum zumeist Zungen-r gesprochen. Belege für hr im Böhmerwald und in der Iglauer Sprachinsel (vgl. ebd.: §50b, 122) lassen sich in den hier durchgeführten Untersuchungen nicht bestätigen. In Nordwestböhmen lassen sich einige Belege mit uvularen Vibranten und uvularen und velaren Frikativen finden. 4. Nasale 4.1 Ausfall von -n Häufig fällt -n in unbetonter Endung aus. So spricht man zum Beispiel khafA für «kaufen» oder owE für «Ofen» (vgl. Schirmunski 1962: 387). „In den bairischösterreichischen Dialekten hängt das Schicksal des -n in der unbetonten Silbe vom Charakter des vorausgehenden Konsonanten ab“ (ebd.: 388). So wird zum Beispiel häufig ein auf einen bilabialen Plosiv folgendes -n/ -en an diesen angeglichen und als Ergebnis dieser Assimilation ein -m realisiert (vgl. Karte 46 glauben). Oder aber -en wird zu - A nach Frikativen, zum Beispiel in «kaufen» oder «rauchen» (vgl. Karte 151: Im Mittelbairischen ist -en durchgängig als A -Schwa realisiert). In Nordwestböhmen findet man für «rauchen» eine Gebiet mit N für -en. Im Ostmitteldeutschen wird -en/ -n häufig bewahrt. Aber auch Assimilation ist weit verbreitet. Als Beispiele nennt Schirmunski boudnK oder aber rouxNK (vgl. Schirmunski 1962: 388). 4.2 Nasalierung „Ein nasaler Konsonant kann Nasalierung des vorgehenden Vokals verursachen. Am weitesten verbreitet ist Nasalierung [...] im Mittelbairischen, wo jeder Vokal vor einem nasalen Konsonanten nasaliert wird. [...] Dies gilt besonders bei Ab- oder Ausfall des -n“ (Schirmunski 1962: 390). In Karte 113 grün und Karte 114 Zaun kann man Nasalierung bei Ausfall von -n in den bairischen Dialekte des USG gut beobachten. Für «grün» ist auch in Nordwestböhmen Ausfall von -n notiert, hier jedoch ohne Nasalierung des vorausgehenden Vokals. 5. Frikative 5.1 Reibelaut w w wird im Hochdeutschen meist als bilabialer Reibelaut gesprochen (vgl. Schirmunski 1962: 366). In Karte 130 Wäsche anlautendes w meist als labiodentaler Approximant gesprochen, in Westböhmen und Nordwestböhmen als bilabialer. Es ist aber auch bilabialer, meist stimmhafter Plosiv vorhanden. Diesen findet man in der Brünner und Wischauer SI und je einmal in der Iglauer SI und im Schönhengst. Bei Schirmunski steht: „In einigen Mundarten wird anlautendes w- > bin Fragepronomina und -adverbien“ (ebd.: 365), eventuell gilt dies auch für das Personalpronomen «wir». Im Inlaut wandelt sich w häufig zu b, besonders nach Liquiden. So ist in der Stellung „nach <l> und <r> [...] das <b> in die Schriftsprache eingegangen“ (Schmidt 2004: 329). Beispiele hierfür sind «Farbe» und «Schwalbe». «Farbe» ist in Karte 132 dargestellt und zeigt überwiegend den bilabialen Plosiv, der in Nordböhmen meist stimmhaft ist und dort vereinzelt sogar labiodentalen Approximanten zeigt. In Westböhmen ist Ausfall notiert, was zu einer Form va=r führt. „Im Auslaut ist das unsilbische uG im Althochdeutschen zu o vokalisiert worden“ (Schirmunski 1962: 368). Im Mittelhochdeutschen ergab sich oft Schwund des aus der Vokalisierung entstandenen Produkts, was in der Literatursprache zu Analogiebildungen, z. B. zu «gelb» in Analogie zu «gelber», führte. „In den Dialekten stimmt die Entwicklungsrichtung nicht immer mit der Literatursprache überein: weit verbreitet [für «gelb»] ist ge=l “ (ebd.). ge=l -Belege findet man in Karte 133 gelb vor allem in Westböhmen, außerdem in der Iglauer und Brünner SI, im Schönhengst und im Riesen- und Adlergebirge. Zu den Belegen mit b im Südostschönhengst merkt Bachmann (2008: 140) an, dass es sich dabei um eine aus dem Ostfränkischen mitgebrachte Aussprache handle. "Der ganze Schönhengst hat eine solide ostfränkische Basis. Früher [...] sprach man [...] b vermutlich in der gesamten Schönhengster Sprachinsel." (Bachmann 2008: 140). In der Tochterinsel Maxdorf findet man bis heute stimmhaften bilabialen Plosiv im Anlaut anstelle des Reibelautes w. Auch bei Ortsnamen im ostfränkischen Kernland im heutigen Bayern ist <b>-<w>-Wechsel bei der Schreibung in alten Urkunden belegt (vgl. ebd.) Dies zeigt, dass dieser Wandel keine rein bairische Angelegenheit ist. 5.2 unsilbisches j als Reibelaut „Das unsilbische iG erscheint im Deutschen vor Vokal als j, in den meisten Dialekten ein schwacher palataler Reibelaut“ (Schirmunski 1962: 369). Da jgenau wie gspirantischen Charakter besitzt, erscheint auch immer mal wieder anlautendes gin verschiedenen Mundarten (vgl. Schirmunski 1962: 369; Schmidt 2004: 330). Karte 134 Jahr zeigt zum Teil in Westböhmen anlautenden velaren Plosiv. (vgl. dazu auch Kranzmayer (1956: §24a3, 73), wo er feststellt: „Das Nordbairische [...] hat sich diese übertriebenen Aussprachen mit gals go5uA ( Jahr) [...] zu eigen gemacht.“) „Inlautend zwischen Vokalen fällt <j> in der Regel aus und wird durch <h> ersetzt“ (Schmidt 2004: 330). Für «drehen» zeigt Karte 135 beinahe im gesamten USG j-Ausfall. Vereinzelt erscheint ein Hiat oder h, in Westböhmen findet man auch selten j. Auch für «Kühe (Karte 136) ist vor allem im Bairischen j-Ausfall zu beobachten. Vereinzelt finden sich dort j-Realisierungen. Nordwestböhmen und Nordböhmen sprechen überwiegend Formen mit Hiat. Das Riesengebirge und Nordmähren-Schlesien haben beide Formen, Ausfall und Hiat. Im Schönhengst und in der Olmützer SI findet man außerdem h und y . j kann aber auch „zwischen Vokalen als hiatusfüllender Laut in andere Nominal- und Verbalformen mit Hiatus“ eindringen (Schirmunski 1962: 370). So geschehen z. B. bei tse=iiGE («Zehe»), vgl. dazu Karte 142 Zehe: Dort erscheinen in Westböhmen überwiegend Belege mit Gleitlaut iG . 5.3 Reibelaut h/ ch Für -h im Auslaut setzt häufig Schwund ein, auch dort „wo sich der spirantische Lautwert im Mhd. erhalten hat“ (Schmidt 2004: 329). Grund dafür ist Systemzwang. So entfällt z. B. oft in mhd. schuoch der Auslaut (vgl. Karte 147 Schuhe: Ein Frikativ wird nur in Teilen Westböhmens, in der Iglauer SI, in Südmähren und in der Brünner und Wischauer SI gesprochen). Schirmunski schreibt dazu: „In den mitteldeutschen und insbesondere in den oberdeutschen Dialekten wird weitgehend auslautendes -ch [...] bewahrt“ (Schirmunski 1962: 365). Als Beispiele nennt er u. a. nordbair. zEux und flaux oder auch sex (vgl. ebd.). Außerdem ist nach Schirmunski in den mitteldeutschen Dialekten -k/ -g im Auslaut für -ch/ -h recht verbreitet (vgl. ebd). Ein Beispiel hierfür ist flu=g für «Floh». Karte 153 beschäftigt sich ebenfalls mit «Floh» und zeigt in Nordböhmen, im Riesen- und Adlergebirge und im Jauerniger Ländchen velare Plosive im Auslaut. Nach hellen Vokalen wandelt sich <h> zu einem palatalen Reibelaut (vgl. Schmidt 2004: 329) Karte 144 Knecht zeigt im gesamten USG Frikative, neben palatalen aber auch prävelare und velare. Für h vor s ist ein Übergang zu den velaren Plosiven g/ k festzustellen, vor allem im Bairisch-Österreichischen ist dies das Fall (vgl. Schmidt 2004: 329; Schirmunski 1962: 404/ 405). «Im Obersächsischen ist -ks eines der charaktistischen südlichen Elemente dieses kolonialen Mischdialektes» (Schirmunski 1962: 405). In den Karten 149 Ochse und 150 Fuchs/ Füchse findet man -ks/ -gs in Südböhmen, aber auch im Riesengebirge, für «Fuchs/ Füchse» auch in Westböhmen. 6. Schluss und Ausblick In dieser Arbeit wurden mit Karten im Bereich des Konsonantismus verschiedene Lautphänomene der deutschen Dialekte auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik dargestellt. Das Material und die Auswertung zeigten ein an Varianten und Dialekträumen reiches Untersuchungsgebiet. Mithilfe von gerade noch rechtzeitig angefertigten Sprachaufnahmen konnten diese Dialekte in 139 Lautkarten und 17 Texten festgehalten werden. Das vielfältige und umfassende Material bietet auch noch weiteren Untersuchungen Raum. So könnte eine große Menge an Spontanmaterial ausgewertet werden oder aber weitere Befragungen mit den Nachkommen der für diese Arbeit ausgewählten Dialektsprecher durchgeführt und die daraus resultierenden Ergebnisse mit den hier dargestellten verglichen werden. Ebenfalls würde das bereits vorhandene Material im Bereich der Lexik noch viel hergeben. 303 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 303 24.08.2016 08: 18: 24 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 304 24.08.2016 08: 18: 25 Čtvrtý díl Atlasu německých nářečí na území České republiky (ADT) je věnován vývoji středohornoněmeckých (střhn.) konsonantů, který je znázorněn na 156 hláskoslovných mapách (17 pouze jako text). Předkládaný svazek je třetím ze tří svazků ADT zpracovávaných v-Řezně, který se zabývá teritoriálními rozdíly v-rovině hláskosloví. Velká pozornost byla věnována volbě vhodného výběru otázek z- krátkého dotazníku (celkem 862 otázek), který by zahrnoval všechny jevy vyskytující se na zkoumaném území a který by přihlížel k-rozmanitostem čtyř nářečních oblastí (středobavorská, severobavorská, východofranská a východostředoněmecká) a jazykových ostrůvků (jihlavský, brněnský, vyškovský, skřípovsko-brodecký a Hřebečsko). Těžištěm svazku je konsonantismus. Často bylo ale také při zpracování mapy zohledněno hláskové okolí konsonantu pomocí barev nebo dodatečných symbolů, a to zejména tehdy, nachází-li se konsonant uvnitř slova, čímž může být ovlivněna i výslovnost jeho hláskového okolí. Bohužel nebylo vždy možné najít vhodné heslo pro všechny pozice konsonantu stejně jako pro všechny relevantní kombinace konsonantů. To je dáno především množstvím nářečních oblastí, které se na zkoumaném území ADT vyskytují. Tak se může stát, že jedno slovo je doloženo ve třech nářečích, zatímco ve čtvrtém tento výraz vůbec neexistuje. Jako příklad lze uvést slova «Sohn» (syn, mapa č. 107) a «Söhne» (synové, mapa č. 108), které mluvčí bavorských nářečí většinou neuváděli, protože je v-těchto nářečích běžným slovem «Bub(en)» v-tomto významu. V této práci byly do map zahrnuty jak prvně jmenované doklady, tak i v pořadí druhé, které pocházejí buď od druhého respondenta, jenž byl při exploraci přítomný, nebo které byly respondentem uvedeny jako vedlejší varianta nebo starší podoba hesla. Opravila-li dotazovaná osoba prvně jmenovaný doklad, pak se pouze tento opravený doklad uvádí jako prvně jmenovaný. Všechny ostatní druhy dokladů jsou označeny symbolem Á a objasněny v-části „Hinweis auf den Kommentar“ (odkaz na komentář). Komentáře k-mapám se skládají z-několika oddílů. Oddíl „Gesamtes Gebiet“ (celkové území) obsahuje informace týkající se výchozího střhn. tvaru a způsobu dotazování na dané heslo, zahrnuje doklady „Wort fehlt“ (chybějící slovo) a „nicht gefragt“ (nedotazováno) a objasňuje způsob přiřazení symbolů a barev. V- části „Teilräume“ (jednotlivé oblasti) jsou vyloženy zjištěné výslovnostní varianty zkoumaných konsonantů a jejich rozložení na zkoumaném území. Pro orientaci bylo přitom využito geografického rozdělení zkoumaného území na 23 dílčích oblastí dle základní mapy č. 1 (Grundkarte 1, viz příloha). Nejprve se uvádí nejrozšířenejší varianta realizace výchozí střhn. hlásky včetně její teritoriální distribuce, poté následují oblasti, ve kterých se výslovnost konsonantu odlišuje. Podoblasti větších regionů jsou zmíněny jen tehdy, realizuje-li se v-nich konsonant jinak. Varianty, které se vyskytují pouze ojediněle, se nacházejí v-komentáři spolu s číslem lokality, ve které jsou doloženy. V- části „Hinweis auf den Kommentar“ jsou zahrnuty všechny lokality, ve kterých explorátor k-dotazovanému heslu zaznamenal doplňující informaci. Všechny zkratky, které se zde používají, jsou uvedeny v- seznamu zkratek tohoto svazku (Abkürzungsverzeichnis). Komentář uzavírá soupis map určených ke srovnání s našim výzkumem. V- něm se odkazuje na mapy z jiných atlasů, ve kterých se nachází shodné heslo. Přitom se jedná buď o-mapy z německy mluvících oblastí, které přímo sousedí se zkoumaným územím, nebo o- mapy, na kterých jsou znázorněny německé dialekty, kterými se na zkoumaném území mluví. Kromě toho se odkazuje také na mapy z-jiných svazků ADT. Seznam zpracovaných map: Plozivy Mapa č. 1: Střhn. t před r na začátku slova tragen (nést) Mapa č. 2: Střhn. t před r ve slově getragen (nést příčestí minulé) Mapa č. 3: Střhn. t před vokálem na začátku slova Tisch (stůl) Mapa č. 4: Střhn. t po n ve slově Winter (zima) Mapa č. 5: Střhn. t po l ve slově kälter (studenější) Mapa č. 6: Střhn. t po l ve slově alte (staří) Mapa č. 7: Střhn. t po dlouhém vokálu na začátku slabiky ve slově Freitag (pátek) Mapa č. 8: Střhn. t po diftongu uvnitř slova Mutter (matka) Mapa č. 9: Střhn. t po dlouhém vokálu na konci kmene slovesa braten (péci) Mapa č. 10: Střhn. t po dlouhém vokálu v pozici mezi vokály ve slově heute (dnes) Mapa č. 11: Střhn. t po krátkém vokálu v pozici mezi vokály ve slově Stiefvater (otčím) Mapa č. 12: Střhn. t po krátkém vokálu uvnitř slova Butter (máslo) Mapa č. 13: Střhn. tt po krátkém vokálu uvnitř slova Bett (postel) Mapa č. 14: Střhn. n(t) po krátkém vokálu na konci slova Zahn (zub) Mapa č. 15: Střhn. nt po krátkém vokálu na konci slova Hund (pes) Mapa č. 16: Střhn. t po dlouhém vokálu na konci slova Hochzeit (svatba) Mapa č. 17: Střhn. t po dlouhém vokálu na konci slova Monat (měsíc) Mapa č. 18: Střhn. t po diftongu na konci slova breit (široký) Mapa č. 19: Střhn. t po ei na konci slova Arbeit (práce) Mapa č. 20: Střhn. t po likvidě r na konci slova Wirt (hostinský) Mapa č. 21: Střhn. t po r uvnitř/ na konci slova hart (tvrdý) Mapa č. 22: Střhn. t po l na konci slova Feld (pole) Mapa č. 23: Střhn. t po f na konci slova säuft (chlastá) Mapa č. 24: Střhn. t po g(e) na konci slova sagt (říká) Mapa č. 25: Střhn. t po h na konci slova nicht (záporka ne-) Mapa č. 26 (pouze text): Střhn. z na začátku slova Zeit (čas) Mapa č. 27 (pouze text): Střhn. z na začátku slova Zwiebel (cibule) Mapa č. 28 (pouze text): Střhn. t ve spojení st na začátku slova steht (stojí) Mapa č. 29: Střhn. t ve spojení st po krátkém vokálu uvnitř slova gestern (včera) Mapa č. 30: Střhn. t ve spojení st na konci kmene slovesa rösten (pražit) Mapa č. 31: Střhn. t ve spojení st na konci slova Mist (hnůj) Mapa č. 32: Střhn. st po b(e) na konci slova Herbst (podzim) Mapa č. 33: Střhn. z,(z,) po diftongu uvnitř/ na konci slovaWeizen (pšenice) Mapa č. 34 (pouze text): Střhn. t ve spojení tz po krátkém vokálu uvnitř slova Katze (kočka) Mapa č. 35: Střhn. z, po r uvnitř slova kurze (krátké) Mapa č. 36: Střhn. z, po l na konci slova Salz (sůl) Mapa č. 37 (pouze text): Střhn. d před krátkým vokálem na začátku slova Dorf (vesnice) Mapa č. 38 (pouze text): Střhn. d před r na začátku slova drehen (točit) Mapa č. 39: Střhn. d po krátkém/ dlouhém vokálu na konci kmene sloves laden (nakládat) a schneiden (stříhat) Mapa č. 40: Střhn. d uvnitř slova mezi vokály ve slově Leder (kůže) Mapa č. 41: Střhn. nd uvnitř slova mezi vokály ve slově Hunde (psi) Mapa č. 42: Střhn. b před dlouhým vokálem na začátku slova Bauer (sedlák) Mapa č. 43 (pouze text): Střhn. b před krátkým vokálem na začátku slova Bäcker (pekař) Mapa č. 44: Střhn. b před l/ r na začátku slov blühen (kvést) a braten (péct) Mapa č. 45: Střhn. ben po krátkém vokálu na konci slova Leben (život) Mapa č. 46: Střhn. ben po diftongu na konci slova glauben (věřit) Mapa č. 47: Střhn. b před el v pozici mezi vokály ve slově Zwiebel (cibule) Mapa č. 48: Střhn. b před el uvnitř slova Gabel (vidlička) Mapa č. 49: Střhn. b po krátkém vokálu v pozici mezi vokály ve slově Stube (světnice) Mapa č. 50: Střhn. b po dlouhém vokálu uvnitř slova Weiber (zast. ženy) Mapa č. 51: Střhn. b před er uvnitř slova Hafer (oves) Mapa č. 52: Střhn. b po diftongu uvnitř slova lieber (raději) Mapa č. 53: Střhn. b po krátkém vokálu uvnitř slova April (duben) Mapa č. 54: Střhn. b po l uvnitř slova Gewölbe (klenutá místnost) Mapa č. 55: Střhn. f/ ph na začátku slova Pfarrer (farář) Mapa č. 56: Střhn. pf mezi vokály uvnitř slova Apfel (jablko) Mapa č. 57: Střhn. pf po krátkém vokálu v pozici mezi vokály ve slově Köpfe (hlavy) Mapa č. 58: Střhn. pf po krátkém vokálu na konci slova Kopf (hlava) Mapa č. 59: Střhn. pf po m na konci slova Strumpf (punčocha) Mapa č. 60: Střhn. p po diftongu na konci slova Laub (listí) Mapa č. 61: Střhn. p po dlouhém vokálu na konci slova Weib (zast. žena) Mapa č. 62: Střhn. pp mezi vokály uvnitř slova Rippe (žebro) Mapa č. 63 (pouze text): Střhn. g před krátkým vokálem na začátku slova Garten (zahrada) Mapa č. 64: Střhn. g po dlouhém vokálu uvnitř slova Schwager (švagr) Mapa č. 65: Střhn. g po krátkém vokálu uvnitř slova Nagel (hřebík) Mapa č. 66: Střhn. g po krátkém vokálu uvnitř slova Nägel (hřebíky) Mapa č. 67: Střhn. g po r uvnitř slova Berge (kopce) Mapa č. 68: Střhn. g před el uvnitř slova Spiegel (zrcadlo) Mapa č. 69 (pouze text): Střhn. g po n uvnitř slova langes (dlouhý) Mapa č. 70: Střhn. g po krátkém vokálu před en ve slově Wagen (vůz) Mapa č. 71: Střhn. k před krátkým vokálem na začátku slova kommen (přijít) Mapa č. 72: Střhn. k před n na začátku slova Knie (koleno) Shrnutí (Tschechische Zusammenfassung) 305 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 305 24.08.2016 08: 18: 25 Mapa č. 73: Střhn. k po l na konci kmene slovesa melken (dojit) Mapa č. 74: Střhn. k po l ve slově gemolken (dojit příčestí minulé) Mapa č. 75: Střhn. k po n na konci kmene slovesa trinken (pít) Mapa č. 76: Střhn. c/ k po n na konci slova Bank (lavice) Mapa č. 77: Střhn. c/ k po diftongu na konci slova Pflug (pluh) Mapa č. 78: Střhn. c/ k po krátkém vokálu na konci slova Tag (den) Mapa č. 79: Střhn. ec/ ic na konci slova fertig (hotovo) Mapa č. 80: Střhn. c/ k po r na konci slova Berg (kopec) Mapa č. 81: Střhn. ck mezi vokály uvnitř slova Bäcker (pekař) Likvidy Mapa č. 82 (pouze text): Střhn. l na začátku slova Leiter (žebřík) Mapa č. 83 (pouze text): Střhn. l ve spojení konsonantů vl na začátku slov Flaschen (lahve) a fliegen (letět) Mapa č. 84: Střhn. l před t ve slově alte (starý) Mapa č. 85: Střhn. l před w/ b ve slově Schwalbe (vlaštovka) Mapa č. 86: Střhn. l po dlouhém vokálu uvnitř slova Seele (duše) Mapa č. 87: Střhn. l po krátkém vokálu ve spojení konsonantů na konci slova Holz (dřevo) Mapa č. 88: Střhn. l ve spojení konsonantů lt na konci slova Geld (peníze) Mapa č. 89: Střhn. l po krátkém vokálu na konci slova viel (mnoho) Mapa č. 90: Střhn. l na konci tvaru modálního slovesa will (chce) Mapa č. 91: Střhn. l na konci slova v podstatném jméně Mehl (mouka) Mapa č. 92: Střhn. ll po krátkém vokálu uvnitř slova April (duben) Mapa č. 93: Střhn. ll po krátkém vokálu v pozici mezi vokály ve slově Hölle (peklo) Mapa č. 94: Střhn. r před dlouhým vokálem na začátku slova Rohr (roura) Mapa č. 95: Střhn. r po st ve spojení konsonantů na začátku slova Strumpf (punčocha) Mapa č. 96: Střhn. r mezi vokály ve slově Arbeit (práce) Mapa č. 97: Střhn. r před ch uvnitř slova Kirche (kostel) Mapa č. 98: Střhn. r ve spojení konsonantů rz ve slově März (březen) Mapa č. 99: Střhn. r před t ve slově fährt (jede) Mapa č. 100: Střhn. r před n ve slově Hirn (mozek) Mapa č. 101: Střhn. r před g ve slově morgen (zítra) Mapa č. 102: Střhn. r po dlouhém vokálu uvnitř/ na začátku slova schwer (těžký) Mapa č. 103: Střhn. r po krátkém vokálu na konci slova Tor (vrata) Nazály Mapa č. 104 (pouze text): Střhn. n na začátku slova Nebel (mlha) Mapa č. 105: Střhn. n mezi vokály, popř. před b ve slově Schienbein (holeň) Mapa č. 106 (pouze text): Střhn. n před d uvnitř slova Ende (konec) Mapa č. 107: Střhn. n po krátkém vokálu na konci slova Sohn (syn) Mapa č. 108: Střhn. n po krátkém vokálu uvnitř slova Söhne (synové) Mapa č. 109: Střhn. n před t ve spojení konsonantů na konci slova Kind (dítě) Mapa č. 110: Střhn. n před s ve spojení konsonantů na konci slova Gans (husa) Mapa č. 111: Střhn. n po diftongu ve spojení konsonantů na konci slova eins (jedna) Mapa č. 112: Střhn. n před f ve spojení konsonantů na konci slova fünf (pět) Mapa č. 113: Střhn. n po diftongu uvnitř, popř. na konci slova grün (zelený) Mapa č. 114: Střhn. n po dlouhém vokálu na konci slova Zaun (plot) Mapa č. 115: Střhn. n po diftongu na konci slova neun (devět) Mapa č. 116: Střhn. enna konci kmene slova Husten (kašel) Mapa č. 117: Střhn. en/ em na konci slova Boden (podlaha) Mapa č. 118 (pouze text): Střhn. m na začátku slova Mehl (mouka) a ve spojení konsonantů na začátku slova schmal (úzký) Mapa č. 119: Střhn. m po dlouhém vokálu v pozici mezi vokály ve slově Daumen (palec) Mapa č. 120 (pouze text): Střhn. m mezi vokály ve slově Sommer (léto) Mapa č. 121: Střhn. m po r ve slově Ärmel (rukáv) Mapa č. 122: Střhn. m po diftongu v pozici mezi vokály ve slově daheim (doma) Mapa č. 123: Střhn. mp na konci slova Kamm (hřeben) Mapa č. 124 (pouze text): Střhn. m na konci slova Baum (strom) Frikativy Mapa č. 125: Střhn. f po dlouhém vokálu uvnitř slova schlafen (spát) Mapa č. 126: Střhn. v mezi vokály ve slově Ofen (kamna) Mapa č. 127: Střhn. f po r ve spojení konsonantů na konci slova Dorf (vesnice) Mapa č. 128: Střhn. f po n ve spojení konsonantů na konci slova fünf (pět) Mapa č. 129: Střhn. ff po krátkém vokálu uvnitř slova gesoffen (chlastat příčestí minulé) Mapa č. 130: Střhn. w před krátkým vokálem na začátku slova Wäsche (prádlo) Mapa č. 131: Střhn. w na začátku slova wir (my) Mapa č. 132: Střhn. w po r uvnitř slova Farbe (barva) Mapa č. 133: Střhn. w po l uvnitř slova gelb (žlutý) Mapa č. 134: Střhn. j na začátku slova Jahr (rok) Mapa č. 135: Střhn. j po æ na konci kmene slovesa drehen (točit) Mapa č. 136: Střhn. j po diftongu v pozici mezi vokály ve slově Kühe (krávy) Mapa č. 137: Střhn. s na začátku slova saufen (chlastat) Mapa č. 138: Střhn. s po n uvnitř slova unsere (naše) Mapa č. 139: Střhn. s po r uvnitř slova Kirsche (třešně) Mapa č. 140: Střhn. sch po krátkém vokálu na konci slova Fisch (ryba) Mapa č. 141 (pouze text): Střhn. h na začátku slov heiß (horký) a Hölle (peklo) Mapa č. 142: Střhn. h mezi vokály uvnitř slova Zehe (prst na noze) Mapa č. 143: Střhn. h po krátkém vokálu před t ve slově Nacht (noc) Mapa č. 144: Střhn. h po krátkém vokálu před plozivou ve slově Knecht (pacholek) Mapa č. 145: Střhn. h mezi vokály ve slově sehe (vidím) Mapa č. 146: Střhn. h mezi vokály ve slově siehst (vidíš) Mapa č. 147: Střhn. h mezi vokály ve slově Schuhe (boty) Mapa č. 148: Střhn. h po dlouhém vokálu uvnitř slova Flöhe (blechy) Mapa č. 149: Střhn. h po krátkém vokálu před s ve slově Ochse (vůl) Mapa č. 150: Střhn. h po krátkém vokálu před s na konci, popř. uvnitř slova Fuchs a Füchse (liška, j. a mn. č.) Mapa č. 151: Střhn. ch po diftongu na konci kmene slovesa rauchen (kouřit) Mapa č. 152: Střhn. ch po r uvnitř slova Kirche (kostel) Mapa č. 153: Střhn. ch po dlouhém vokálu na konci slova Floh (blecha) Mapa č. 154: Střhn. ch po krátkém vokálu na konci slova Blech (plech) Mapa č. 155: Střhn. ch po krátkém vokálu na konci slova Essig (ocet) Mapa č. 156: Vložený konsonant mezi rs a en ve slově Ferse (pata) 306 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 306 24.08.2016 08: 18: 25 Anhang 307 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 307 24.08.2016 08: 18: 25 1. Erhebungsorte, Regionen und Dialektgebiete 1.1 Erhebungsorte und Regionen Orts-Nr. Deutscher Ortsname 1930 Tschechischer Ortsname heute A Hlavní město Praha/ Hauptstadt Prag A 1 Prag Praha B Jihomoravský kraj/ Südmährische Region B 1 Tschechen Čechyně B 2 Lissowitz Lysovice B 3 Hobitschau Hlubočany B 4 Morbes Moravany B 5 Brünn Brno B 6 Priesenitz Přízřenice B 7 Maxdorf Dvorska B 8 Schöllschitz Želešice B 9 Mödritz Modřice B 10 Prahlitz Pravlov B 11 Wojkowitz Vojkovice B 12 Wainitz Vítonice B 13 Mißlitz Miroslav B 14 Wolframitz Olbramovice B 15 Landschau Lančov B 16 Frain Vranov B 17 Gaiwitz Kyjovice B 18 Lechwitz Lechovice B 19 Frischau Břežany B 20 Tullnitz Dolenice B 21 Wostitz Vlasatice B 22 Pollau Pavlov B 23 Klein-Teßwitz Dobšice Orts-Nr. Deutscher Ortsname 1930 Tschechischer Ortsname heute B 24 Grusbach Hrušovany nad Jevišovkou B 25 Dürnholz Drnholec B 26 Nikolsburg Mikulov B 27 Pulgram Bulhary B 28 Joslowitz Jaroslavice B 29 Erdberg Hrádek B 30 Höflein Hevlín B 31 Feldsberg Valtice C Jihočeský kraj/ Südböhmische Region C 1 Diebling Děbolín C 2 Kaltenbach Nové Hutě C 3 Winterberg Vimperk C 4 Prachatitz Prachatice C 5 Zaboř Záboří C 6 Neu-Bistritz Nová Bystřice C 7 Althart Staré Hobzí C 8 Neuhüblern Nová Houžná C 9 Oberschlag Milešice C 10 Christelschlag Křišťanovice C 11 Holaschowitz Holašovice C 12 Böhmisch Budweis České Budějovice C 13 Eleonorenhain Lenora C 14 Wallern Volary C 15 Humwald Chlum C 16 Tisch Ktiš C 17 Oberhäuser Rohy 308 ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " " " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " "" " " " " " " " " " " " " ! " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " " ! " " " " " "" " " " " " " " " " " " " " " "" " " " " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " " " "" " " ! ! ! ! ! ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^^ ^ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ^^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ # ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ # ^ ^ ^ ^ ^ # # ^ # ^ ^ ^ # ^ # # ^ ^ ^ ^ ? " " " " " " " "" " " " " " " " " " ## ## ## " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " ? ? ? ! " "" ! " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! # ^ " " ^ ? ? ? ^ ^ " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ? ^ ! ! ! " " " " " ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " ! ! ! ! ! ! ? ! " ? " "" " ? " ? " " " ? " " " " " " " ? " " " " " ! ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ! ! 9 7 8 6 5 4 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 9 8 7 5 6 4 3 2 1 8 7 10 6 5 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 7 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 18 12 14 19 16 23 10 25 16 13 15 34 33 32 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 36 35 33 32 31 30 29 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 10 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 26 20 32 33 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 32 L U K H A S P E J C T M Z B Grundkarte erstellt unter Verwendung v on digitalen Daten des ČÚZK (Český úřad zeměměřický a katastrální) Praha und dem H öhenmodell SRTM NASA aus ESRI Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 0 10 20 km 1: 1.500.000 ! Westböhmen ! Nordwestböhmen ! Nordböhmen ! Riesengebirge ! Adlergebirge ! Nordmähren-Schlesien ! Hultschiner Ländchen ! Schönhengst ! Wachtl/ Deutsch Brodek ! Olmützer Sprachinsel ! Wischauer Sprachinsel ! Brünner Sprachinsel t Südmähren t Iglauer Sprachinsel t Gratzener Bergland t Südböhmen ! Ascher Ländchen ! Kuhländchen ! Braunauer Ländchen ! Schluckenauer Winkel ? Jauerniger Ländchen ? Friedländer Ländchen ? Prag u. Böhmisch Budweis Grundkarte 1 Erhebungsorte und Regionen des ADT Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 308 24.08.2016 08: 18: 37 Orts-Nr. Deutscher Ortsname 1930 Tschechischer Ortsname heute C 18 Ogfolderhaid Jablonec C 19 Böhmisch Krumau Český Krumlov C 20 Langenbruck Olšina C 21 Teutschmannsdorf Skláře C 22 Luschne Lužná C 23 Stömnitz Jistebník C 24 Pflanzen Blansko C 25 Ottenschlag Dluhoště C 26 Lang-Strobnitz Dlouhá Stropnice C 27 Gmünd České Velenice C 28 Pfaffenschlag Bobovec C 29 Pramles Branná C 30 Böhmisch Gilowitz Horní Jílovice C 31 Groß-Umlowitz Omlenice C 32 Jarmirn Jaroměř C 33 Linden Linda C 34 Goblenz Kobylnice C 35 Neuhäusel Nové Domky C 36 Obermühle Horní Mlýn C 37 Unter-Haid Dolní Dvořiště C 38 Buggaus Bukovsko C 39 Böhmdorf Mikulov C 40 Hohenfurt Vyšší Brod E Pardubický kraj/ Pardubitzer Region E 1 Groß-Mohrau Velká Morava E 2 Nieder-Lipka Dolní Lipka E 3 Lichwe Libchavy E 4 Linsdorf Těchonín E 5 Černowir Černovír E 6 Knappendorf Knapovec E 7 Ober-Johnsdorf Horní Třešňovec E 8 Ribnik Rybník E 9 Rudelsdorf Rudoltice E 10 Landskron Lanškroun E 11 Schönwald Strážná E 12 Lauterbach Čistá E 13 Dittersdorf Dětřichov E 14 Tirpes Trpik E 15 Budigsdorf Krasíkov E 16 Triebendorf Třebařov E 17 Hopfendorf Chmelík E 18 Stangendorf Vendolí E 19 Zwittau Svitavy E 20 Ketzelsdorf Koclířov E 21 Mährisch Trübau Moravská Třebová E 22 Altstadt Staré Město E 23 Pirkelsdorf Prklišov E 24 Laubendorf Pomezí E 25 Mährisch Rothmühl Radiměř E 26 Pohler Pohledy E 27 Langenlutsch Dlouhá Loučka E 28 Mariendorf Mařín E 29 Putzendorf Pacov E 30 Markt Türnau Městečko Trnávka E 31 Schönbrunn Jedlová E 32 Deutsch Biela Bělá nad Svitavou E 33 Brüsau Březová nad Svitavou E 34 Ober-Heinzendorf Horní Hynčina E 35 Hinter-Ehrnsdorf Zadní Arnoštov E 36 Kornitz Chornice H Královéhradecký kraj/ Königgrätzer Region H 1 Ober Klein Aupa Horní Malá Úpa H 2 Krausebauden Labská H 3 Rennerbauden Renerovký Boudy H 4 Groß Aupa Velká Úpa H 5 Nieder-Albendorf Dolní Albeřice H 6 Hohenelbe Vrchlabí H 7 Nieder-Langenau Dolní Lánov H 8 Hermannseifen Rudník H 9 Jungbuch Mladé Buky H 10 Schatzlar Žacléř H 11 Döberle Debrné H 12 Potschendorf Bečkov H 13 Wiesen Vižňov Orts-Nr. Deutscher Ortsname 1930 Tschechischer Ortsname heute H 14 Heinzendorf Hynčice H 15 Oelberg Olivětín H 16 Pelsdorf Kunčice nad Labem H 17 Ober-Oels Horní Olešnice H 18 Tschermna Čermná H 19 Ober-Altstadt Horní Staré Město H 20 Trautenau Trutnov H 21 Radowenz Radvanice H 22 Johnsdorf Janovice H 23 Starkstadt Stárkov H 24 Braunau Broumov H 25 Ketzelsdorf Kocléřov H 26 Güntersdorf Huntířov H 27 Nimmersatt Nesytá H 28 Märzdorf Martínkovice H 29 Nieder-Prausnitz Dolní Brusnice H 30 Königinhof an der Elbe Dvůr Králové nad Labem H 31 Rettendorf Kocbeře H 32 Salnai Zaloňov H 33 Polom Polom H 34 Schediwy Šediviny H 35 Plaßnitz Plasnice H 36 Trčkadorf Trčkov H 37 Groß-Auřim Uhřínov H 38 Ritschka Řičky v Orlických Horách H 39 Schönwald Podlesí H 40 Oberdorf Horní Rokytnice J Kraj Vysočina/ Region Hochland J 1 Blumendorf Květnov J 2 Pattersdorf Bartoušov J 3 Langendorf Dlouhá Ves J 4 Simmersdorf Smrčná J 5 Schrittenz Střítež J 6 Wolframs Kostelec J 7 Neustift bei Iglau Cerekvička J 8 Iglau Jihlava J 9 Stannern Stonařov K Karlovarský kraj/ Karlsbader Region K 1 Streitseifen Podlesí K 2 Gottesgab Boži Dar K 3 Grünberg Zelená Hora K 4 Schwaderbach Bublava K 5 Silberbach Stříbrná K 6 Frühbuß Přebuz K 7 Trinksaifen Rudné K 8 Bärringen Pernink K 9 Abertham Abertamy K 10 Sankt Joachimsthal Jáchymov K 11 Warta Stráž nad Ohří K 12 Thonbrunn Studánka K 13 Roßbach Hranice K 14 Ursprung Počátky K 15 Graslitz Kraslice K 16 Heinrichsgrün Jindřichovice K 17 Neu-Rohlau Nová Role K 18 Merkelsgrün Merklín K 19 Schlackenwerth Ostrov K 20 Jokes Jakubov K 21 Liesen Litoltov K 22 Asch Aš K 23 Krugsreuth Kopaniny K 24 Wernersreuth Vernéřov K 25 Fleißen Plesná K 26 Schönbach Luby K 27 Bleistadt Oloví K 28 Litmitz Lipnice K 29 Neusattl Nové Sedlo K 30 Meierhöfen Dvory K 31 Unter-Lomitz Dolní Lomnice K 32 Jurau Jírov K 33 Duppau Doupov K 34 Haslau Hazlov K 35 Wildstein Skalná K 36 Mühlessen Milhostov 309 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 309 24.08.2016 08: 18: 37 Orts-Nr. Deutscher Ortsname 1930 Tschechischer Ortsname heute K 37 Maria Kulm Chlum Svaté Maří K 38 Zwodau Svatava K 39 Falkenau Sokolov K 40 Elbogen Loket K 41 Schlaggenwald Horní Slavkov K 42 Schneidmühl Pila K 43 Buchau Bochov K 44 Liebenstein Liba K 45 Eger Cheb K 46 Königsberg an der Eger Kynšperk nad Ohří K 47 Schönlind Krásná Lípa K 48 Schönfeld Krásno K 49 Petschau Bečov nad Teplou K 50 Uitwa Útvina K 51 Luditz Žlutice K 52 Chiesch Chyše K 53 Alt-Kinsberg Starý Hrozňatov K 54 Miltigau Milíkov K 55 Gängerhof Chodov K 56 Pirten Brť K 57 Laschin Lažany K 58 Dürrmaul Drmoul L Liberecký kraj/ Reichenberger Region L 1 Nieder-Ullersdorf Dolní Oldříš L 2 Heinersdorf a. d. Tafelfichte Jindřichovice pod Smrkem L 3 Friedland Frýdlant L 4 Haindorf Hejnice L 5 Weißbach Bílý Potok L 6 Neustadt an der Tafelfichte Nové Město pod Smrkem L 7 Morgenthau Rousínov L 8 Petersdorf Petrovice L 9 Grottau Hrádek nad Nisou L 10 Weißkirchen an der Neiße Bílý Kostel nad Nisou L 11 Machendorf Machnín L 12 Meistersdorf Mistrovice L 13 Steinschönau Kamenický Šenov L 14 Blottendorf Polevsko L 15 Kunnersdorf Kunratice u Cvikova L 16 Hermsdorf Heřmanice v Podještědí L 17 Schönbach Zdislava L 18 Christophsgrund Kryštofovo Údolí L 19 Karolinsfeld Karlinky L 20 Berzdorf Ostašov L 21 Dörfel Vesec L 22 Reinowitz Rýnovice L 23 Grünwald an der Neiße Mšeno nad Nisou L 24 Josefsthal Josefův Důl L 25 Polaun Polubný L 26 Harrachsdorf Harrachov L 27 Sandau Žandov L 28 Wolfersdorf Volfartice L 29 Pihl Pihel L 30 Reichstadt Zákupy L 31 Groß Grünau Velký Grunov L 32 Oschitz Osečná L 33 Hermannsthal Jeřmanice L 34 Schlag Jablonecké Paseky L 35 Morchenstern Smržovka L 36 Rochlitz an der Iser Rokytnice nad Jizerou L 37 Witkowitz Vítkovice L 38 Mickenhan Provodín L 39 Niemes Mimoň L 40 Hirschberg Doksy L 41 Huttendorf Zálesní Lhota L 42 Kroh Kruh L 43 Nedař Nedaříž M Olomoucký kraj/ Olmützer Region M 1 Rosenkranz Růženec M 2 Ober-Gostitz Horní Hoštice M 3 Waldek Zálesí M 4 Jauernig Javorník M 5 Buchsdorf Buková M 6 Stachlowitz Stachlovice M 7 Neuhäuser Nové Chaloupky Orts-Nr. Deutscher Ortsname 1930 Tschechischer Ortsname heute M 8 Niesnersberg Nýznerov M 9 Setzdorf Vápenná M 10 Neu-Rothwasser Nová Červená Voda M 11 Urlich Javořina M 12 Freiwaldau Jeseník M 13 Hollunder Chebzí M 14 Reihwiesen Rejviz M 15 Kunzendorf Kunčice M 16 Goldenstein Branná M 17 Adamsthal Adamov M 18 Philippsdorf Filipovice M 19 Obergrund Horní Údolí M 20 Glasdörfl Sklené M 21 Hannsdorf Hanušovice M 22 Heinzendorf an der March Hynčice nad Moravou M 23 Reutenhau Rejhotice M 24 Pföhlwies Lužná M 25 Reitendorf Rapotín M 26 Rudelsdorf Rudoltice M 27 Hohenstadt Zábřeh M 28 Rohle Rohle M 29 Rabersdorf Hrabišín M 30 Steine Kamenná M 31 Tschimischl Třemešek M 32 Unter-Heinzendorf Dolní Hynčina M 33 Kirchles Krchleby M 34 Pobutsch Pobučí M 35 Mährisch Aussee Úsov M 36 Markersdorf Nová Hradečná M 37 Unter-Langendorf Dlouhá Loučka M 38 Deutsch Hause Huzová M 39 Augezd Újezd M 40 Passek Paseka M 41 Dohle Dalov M 42 Bärn Moravský Beroun M 43 Domstadtl Domašov nad Bystřicí M 44 Lechowitz Lechovice M 45 Sternberg Šternberk M 46 Großwasser Hrubá Voda M 47 Rudelzau Rudoltovice M 48 Bernhau Barnov M 49 Liebenthal Luboměř pod Strážnou M 50 Olmütz Olomouc M 51 Posluchau Posluchov M 52 Bodenstadt Potštát M 53 Wachtl Skřípov M 54 Deutsch Brodek Brodek u Konice M 55 Schnobolin Slavonín M 56 Nimlau Nemilany M 57 Neustift Nové Sady M 58 Nirklowitz Mrsklesy P Plzeňský kraj/ Pilsener Region P 1 Lukowa Luková P 2 Zwolln Stvolny P 3 Hluboka Hluboká P 4 Jamné Dolní Jamné P 5 Netschetin Nečtiny P 6 Plan Planá P 7 Konstantinsbad Konstantinový Lázně P 8 Hals Halže P 9 Blahussen Blahousty P 10 Schweißing Svojšín P 11 Mies Stříbro P 12 Solislau Sulislav P 13 Piwana Pňovany P 14 Neuhäusl Nové Domky P 15 Neu-Zedlisch Nové Sedliště P 16 Zummern Souměř P 17 Tinchau Tuňechody P 18 Auherzen Úherce P 19 Nowohradsky Novohradský P 20 Molgau Málkov P 21 Meßhals Mezholezy P 22 Dölitschen Telice 310 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 310 24.08.2016 08: 18: 38 Orts-Nr. Deutscher Ortsname 1930 Tschechischer Ortsname heute P 23 Střelitz Střelice P 24 Chotěschau Chotěšov P 25 Ronsperg Poběžovice P 26 Metzling Meclov P 27 Linz Mlýnec P 28 Vollmau Folmava P 29 Neumark Všeruby P 30 Deschenitz Dešenice P 31 Grün Zelená Lhota P 32 Eisenstraß Hojsova Stráž P 33 Dorf Eisenstein Špičáký P 34 Kundratitz Kundratice P 35 Langendorf Dlouhá Ves P 36 Luha Luha P 37 Innergefild Horská Kvilda S Středočeský kraj/ Mittleböhmische Region S 01 Jestřebitz Jestřebice S 02 Gerten Krty S 03 Podersanka Podbořánky T Moravskoslezský kraj/ Mährisch-schlesische Region T 1 Hotzenplotz Osoblaha T 2 Johannesthal Janov T 3 Einsiedel Mnichov T 4 Geppersdorf Linhartovy T 5 Buchbergsthal Železná T 6 Würbenthal Vrbno pod Pradědem T 7 Adamsthal Adamov T 8 Schönwiese Krásné Loučky T 9 Jägerndorf Krnov T 10 Klein Mohrau Malá Morávka T 11 Engelsberg Andělská Hora T 12 Kunau Kunov T 13 Weißkirch Kostelec u Krnova T 14 Braunsdorf Brumovice T 15 Thröm Třebom T 16 Zauditz Sudice T 17 Altendorf Stará Ves T 18 Neudorf Nová Ves T 19 Klein-Stohl Malá Štáhle T 20 Messendorf Mezina T 21 Groß-Herrlitz Velké Heraltice T 22 Vávrovice Vávrovice T 23 Bolatitz Bolatice T 24 Römerstadt Rýmařov T 25 Spachendorf Leskovec nad Moravicí T 26 Ludgersthal Ludgeřovice T 27 Hof Dvorce T 28 Alt-Lublitz Staré Lublice T 29 Gundersdorf Guntramovice T 30 Tschirm Čermná ve Slezsku T 31 Groitsch Gručovice T 32 Altstadt Stará Ves T 33 Groß-Olbersdorf Velké Albrechtice T 34 Klein-Glockersdorf Klokočůvek T 35 Fulnek Fulnek T 36 Engelswald Mošnov T 37 Wessiedel Veselí T 38 Odrau Odry T 39 Kunewald Kunín T 40 Sedlnitz Sedlnice T 41 Daub Dub T 42 Neu-Titschein Nový Jičín T 43 Seitendorf Životice u Nového Jičína T 44 Senftleben Ženklava U Ústecký kraj/ Aussiger Region U 1 Röhrsdorf Liščí U 2 Schluckenau Šluknov U 3 Wiesenthal Loučné U 4 Nieder-Einsiedel Dolní Poustevna U 5 Nixdorf Mikulášovice U 6 Alt-Ehrenberg Staré Křečany U 7 Rumburg Rumburk U 8 Georgswalde Jiříkov U 9 Nassendorf Hely Orts-Nr. Deutscher Ortsname 1930 Tschechischer Ortsname heute U 10 Schönlinde Krásná Lípa U 11 Warnsdorf Varnsdorf U 12 Peterswald Petrovice U 13 Ober-Grund Horní Žleb U 14 Arnsdorf Arnoltice U 15 Hohenleipa Vysoká Lípa U 16 Kreibitz Chřibská U 17 Kittlitz Kytlice U 18 Pfaffendorf Popovice U 19 Bodenbach Podmokly U 20 Bensen Benešov U 21 Matzdorf Mackov U 22 Moldau Moldava U 23 Niklasberg Mikulov U 24 Graupen Krupka U 25 Nestersitz Neštědice U 26 Hermersdorf Heřmanov U 27 Gebirgsneudorf Nová Ves v Horách U 28 Deutzendorf Domaslavice U 29 Teplitz Teplice U 30 Staditz Stadice U 31 Munker Mukařov U 32 Heinrichsdorf Jindřichova Ves U 33 Kallich Kalek U 34 Rudelsdorf Rudolice v Horách U 35 Ober-Georgenthal Horní Jiřetín U 36 Prohn Braňany U 37 Kostenblat Kostomlaty pod Milešovkou U 38 Schallan Žalany U 39 Schüttenitz Žitenice U 40 Auscha Úštěk U 41 Weipert Vejprty U 42 Christofhammer Kryštofovy Hamry U 43 Neudorf Nová Ves U 44 Rodenau Radenov U 45 Görkau Jirkov U 46 Trupschitz Strupčice U 47 Brüx Most U 48 Luschitz Lužice U 49 Lukow Lukov U 50 Netluk Pnětluky U 51 Suttom Sutom U 52 Schmiedeberg Kovářská U 53 Kupferberg Měděnec U 54 Sonnenberg Výsluní U 55 Tschernowitz Černovice U 56 Komotau Chomutov U 57 Hawran Havraň U 58 Lischnitz Lišnice U 59 Hochpetsch Bečov U 60 Kleinthal Udoličko U 61 Leskau Lestkov U 62 Kaaden Kadaň U 63 Drahnitz Drahonice U 64 Pröhlig Přivlaky U 65 Žiželitz Žiželice U 66 Stankowitz Staňkovice U 67 Postelberg Postoloprty U 68 Winteritz Vintířov U 69 Podletitz Podlesice U 70 Fünfhunden Pětipsy U 71 Čeradice Čeradice U 72 Saaz Žatec U 73 Liebeschitz Liběšice U 74 Maschau Mašťov U 75 Pomeisl Nepomyšl U 76 Podersam Podbořany U 77 Oberklee Soběchleby U 78 Skytal Skytaly U 79 Willenz Bílenec U 80 Lubenz Lubenec 311 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 311 24.08.2016 08: 18: 38 2. Exploratoren AB Armin Bachmann AC Astrid Christl-Sorcan DN Daniel Nützel HN Helena Neumannová IV Irina Vlčková KČ Kateřina Černá MH Marek Halo MM Mojmír Muzikant PS Fritz-Peter Scherf RF Renée Fürst RR Richard Rothenhagen SF Stefanie Fuchs ŠP Šárka Pugnerová 3. Abkürzungen und Interpunktion ADT Atlas der deutschen Mundarten in Tschechien ahd. althochdeutsch Gp./ Gp.s Gewährsperson/ Gewährspersonen KV Kurzvokal LV Langvokal mhd. mittelhochdeutsch nhd. neuhochdeutsch Tr. Transkription wurde nachträglich verändert SAO Sprachatlas von Oberösterreich SAT Schlesischer Sprachatlas SNOB Sprachatlas von Nordostbayern SNiB Sprachatlas von Niederbayern SUF Sprachatlas von Unterfranken USG Untersuchungsgebiet ZZ Zusatzzeichen «…» Lemmatisierung, die sich im DUDEN-Universalwörterbuch findet. ‹…› Lemmatisierung, für die sich keine Entsprechung im DUDEN findet. 1.2 Dialektgebiete 312 ! Mittelbairisch (mit Böhmisch Budweis) ! Nordbairisch ! Ostfränkisch ! Ostmitteldeutsch (mit Hultschiner Ländchen) ! Schönhengst ! Iglauer Sprachinsel ! Brünner Sprachinsel ! Wischauer Sprachinsel ! Olmützer Sprachinsel ! Wachtl und Deutsch Brodek ^ Prag ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ^ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 9 7 8 6 5 4 9 1 2 8 7 4 5 6 3 1 8 6 4 9 7 2 3 5 9 1 8 7 6 5 4 3 2 3 2 1 3 2 1 1 8 9 7 6 5 4 3 2 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 5 1 2 7 13 8 6 4 3 9 8 7 5 6 4 3 2 1 8 7 10 6 5 4 3 2 1 9 8 7 6 5 3 4 2 1 3 4 9 8 6 2 1 10 7 30 29 28 26 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 11 10 37 32 31 30 26 28 23 25 14 29 51 18 24 40 58 10 35 13 22 21 46 43 48 42 17 57 50 56 55 54 53 52 49 47 45 41 39 44 38 36 34 33 27 20 15 19 12 11 21 14 11 12 20 27 10 22 26 13 18 15 23 28 30 24 17 19 16 31 29 25 27 13 12 66 25 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 19 11 18 17 16 15 14 13 12 70 69 68 67 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 31 18 12 14 19 16 23 10 25 16 13 15 34 33 32 28 27 34 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 20 11 26 21 36 27 35 34 37 31 32 33 22 30 24 18 29 28 17 36 35 33 32 31 30 29 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 30 28 26 23 21 20 19 18 16 14 12 10 9 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 10 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 23 27 26 25 17 28 24 22 21 20 19 16 15 14 13 12 11 9 15 39 57 58 56 55 54 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 12 13 11 10 5 14 37 16 21 23 29 24 28 25 18 36 17 35 22 33 26 20 15 11 40 31 34 27 13 38 19 30 12 39 26 20 32 33 10 22 15 25 24 39 29 27 31 11 32 17 44 43 42 41 40 38 37 36 35 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 38 37 36 35 34 32 31 32 L U K H A S P E J C T M Z B Grundkarte erstellt unter Verw endung v on digitalen Daten des ČÚZK (Český úřad zeměměřický a katastrální) Praha und dem H öhenmodell SR TM NASA aus ESR I Data and Maps, Ausgabe Juni 2005. 0 10 20 km 1: 1.500.000 Grundkarte 2 Dialektgebiete Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 312 24.08.2016 08: 18: 48 4. Transkriptionssystem vorne zentral hinten i- ü- u- Ü- geschlossen i ü I U u Ü i— ü— u— Ü— halb-geschlossen e- ö- o- Ö- e ö E O o Ö halb-offen e— ö— o— Ö— e‰ ö‰ A o‰ Ö‰ offen aˆ Ä a- a a— a‰ ä (sth. = stimmhaft, stl. = stimmlos) bilabial labiodental dental/ alveolar postalveolar ungerundet postalveolar gerundet retroflex alveolopalatal palatal prävelar velar uvular glottal Plosive stl. kurz b d D j g ? Plosive stl. lang p t T c k Vibranten sth. einschlägig r R # Vibranten sth. mehrschlägig r= Frikative stl. kurz B v s s` z - q < y x é h Frikative stl. lang P f S S\ Z Q > Y X è Frikative sth. kurz á ’ Nasale sth. kurz m M n ì í N Laterale sth. kurz l L à W Approximanten sth. kurz w V @ € ¦ 4.1 Vokale 4.2 Konsonanten 4.3 Diakritika (jeweils mit einem typischen Grundzeichen dargestellt) së stimmhaft l¡ interdental r£ stimmlos l¢ laminal aÑ gemurmelt e/ (leicht) gerundet aŠ glottalisiert e( besonders kurz l~ velarisiert e) halblang (bei Vokalen und Sonoranten) o" nasaliert e= lang (bei Vokalen und Sonoranten) n˜ silbisch e} = überlang (bei Vokalen und Sonoranten) ‡G unsilbisch dŒ etwas länger (bei Obstruenten) NÓ palatalisiert (bei Konsonanten) t‹ etwas kürzer (bei Obstruenten) Dœ weiter vorne e` Hauptakzent d÷ weiter hinten e& Nebenakzent e- geschlossener gH aspiriert e— offener pß fehlende Explosion Èe zentralisiert u… ©l/ simultan artikuliert 313 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 313 24.08.2016 08: 18: 49 5. Literaturverzeichnis 5.1 Literatur ATLAS DER DEUTSCHEN MUNDARTEN IN TSCHECHIEN (2014): Hrsgg. von Armin Bachmann, Albrecht Greule, Mojmír Muzikant, Hermann Scheuringer. Band II. Lautlehre 1: Kurzvokale von Monika Rosenhammer, Alois Dicklberger und Daniel Nützel. ATLAS DER DEUTSCHEN MUNDARTEN IN TSCHECHIEN (2016): Hrsgg. von Armin Bachmann, Albrecht Greule, Mojmír Muzikant, Hermann Scheuringer. Band III. Lautlehre 2: Langvokale und Diphthonge von Monika Wese. BACHMANN, ARMIN R. (2008): Die archaisierende Mundart von Maxdorf in Südmähren. In: Greule, Albrecht / Meier, Jörg: Die ländliche Gemeinde in der Neuzeit. Deidesheimer Gespräche zur Sprach- und Kulturgeschichte II. Berlin. (= Germanistische Arbeiten zur Sprachgeschichte 6). S. 137-153. ELLER, Nicole (2006): Syntax des bairischen Basisdialekts im Böhmerwald (=Regensburger Dialektforum. Band 8). FESTA, Friedrich (1926): Beiträge zur Kenntnis Sudetendeutscher Mundarten. 3. Die Schlesische Mundart Ostböhmens. 1. Die Lautlehre. Prag. 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SPRACHATLAS VON MITTELFRANKEN (2007). Hrsgg. von Horst Haider Munske und Alfred Klepsch. Band 4: Mittelhochdeutsche Konsonanten. Von Michaela Grüner und Claudia Rudisch unter Mitarbeit von Alfred Klepsch, Alexander Mang, Karin Rädle und Sibylle Reichel. Heidelberg. SPRACHATLAS VON NIEDERBAYERN (2005). Hrsgg. von Hans-Werner Eroms und Rosemarie Spannbauer-Pollmann. Band 3: Lautgeographie Konsonantismus. Von Elfriede Holzer. Heidelberg. SPRACHATLAS VON OBERÖSTERREICH (2003ff.). Hrsgg. vom Adalbert Stifter Institut des Landes Oberösterreich. Band 2: Lautgeographie II. Bearbeitet von Stephan Geisbauer und Hermann Scheuringer unter Mitarbeit von Franz Patocka und Herbert Tatzreiter. Linz. SPRACHATLAS VON UNTERFRANKEN (2005). Hrsgg. von Norbert Richard Wolf und Sabine Krämer-Neubert. Band 1: Lautgeographie I Kurzvokale. Lautgeographie II Konsonanten. Karten und Kommentare von Monika Fritz- Scheuplein und Almut König. Heidelberg. UNWERTH, Wolf von (1931): Die schlesische Mundart in ihren Lautverhältnissen grammatisch und geographisch dargestellt. In: Siebs, Theodor/ Hippe, Max (Hrsg.): Wort und Brauch. Volkskundliche Arbeiten. Heft 3. Breslau. WIESINGER, Peter (1982): Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Besch, Werner et al. (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Band 2. Berlin/ New York (=Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft). S. 807-900. WOLF, Norbert Richard (1982): Durchführung und Verbreitung der zweiten Lautverschiebung in den deutschen Dialekten. In: Besch, Werner et al. (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Band 2. Berlin/ New York (=Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft). S. 1116-1121. 5.2 Internet GRIMM, Jakob und Wilhelm (1854-1960): Deutsches Wörterbuch. Leipzig. Zitiert nach: dwb.uni-trier.de LEXER, Matthias (1872-1875): Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Leipzig. Zitiert nach: http: / / woerterbuchnetz.de/ Lexer/ . 314 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 314 24.08.2016 08: 18: 49 Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 315 24.08.2016 08: 18: 49 Armin R. B ac h mann / Albrecht Greule / Mojmír M u zi kant / Hermann Scheuringer (Hrsg.) Atlas der deutschen Mundarten in Tschechien · ADT In den Jahren 1991 bis 2011 wurden in 480 Orten bei den in der Heimat verbliebenen Sprechern Erhebungen zu den aussterbenden deutschen Mundarten in Tschechien durchgeführt. In der Tradition der oberdeutschen Sprachatlanten wurden die Informanten vor Ort direkt von speziell geschulten Wissenschaftlern befragt, und zwar in über 100 Orten mit einem etwa 3000 Punkte umfassenden Fragebuch, der Rest meist mit einem Katalog von knapp 900 Fragen. Nur in Ausnahmefällen fanden die Interviews nicht in Tschechien statt. Der auf 7 Bände angelegte Atlas umfasst neben einem Einführungsband drei Bände zur Lautlehre, einen zu Morphologie und Syntax und zwei zur Lexik, die die wichtigsten Erkenntnisse des Feldforschungsprojektes zusammenstellen. Insgesamt 7 Bände, ca. 2.230 Seiten, ca. 900 Karten, Format 34 x 48 cm (Einführungsband 34 x 24 cm) ISBN Gesamtwerk 978-3-7720-8500-0 Band I Armin R. Bachmann Einführung 2017, ca. 250 Seiten, ca. 10 Karten, geb. ISBN 978-3-7720-8501-7 Band II Monika Rosenhammer / Alois Dicklberger / Daniel Nützel Lautlehre 1: Kurzvokale 2014, 356 Seiten, 160 Karten, geb. ISBN 978-3-7720-8502-4 Band III Monika Wese Lautlehre 2: Langvokale und Diphthonge 2016, 270 Seiten, 111 Karten, geb. ISBN 978-3-7720-8503-1 Band IV Katrin Simet Lautlehre 3: Konsonanten 2016, ca. 380 Seiten, 170 Karten, geb. ISBN 978-3-7720-8504-8 Band V Astrid Christl-Sorcan Morphologie und Syntax 2017, ca. 500 Seiten, ca. 180 Karten, geb. ISBN 978-3-7720-8505-5 Band VI Marek Halo / Richard Rot h en h a g en Lexik 1: Pf anzen und Tiere 2014, 236 Seiten, 135 Karten, geb. ISBN 978-3-7720-8506-2 Band VII Marek Halo / Richard Rot h en h a g en Lexik 2: Der Mensch und seine Umgebung 2017, ca. 236 Seiten, ca. 135 Karten, geb. ISBN 978-3-7720-8507-9 Zum P r o j ek t : Der At l as der deutschen Mundarten in Tschechien (ADT) ist ein internationales Gemeinschaftsunternehmen von WissenschaftlerInnen, Universitäten und Forschungsförderungsorganisationen in der Tschechischen Republik, in Deutschland und Österreich. Das Gebiet der heutigen Tschechischen Republik stellte bis 1945 einen Raum intensiver sprachlicher Kontakte zwischen dem Deutschen und dem Tschechischen dar. Eine detaillierte Bestandsaufnahme und Beschreibung der deutschen Mundarten in den böhmischen Ländern kam jedoch nie zustande. Was vielen in den Jahren zwischen 1945 und 1989 aufgrund der politischen Situation unmöglich schien, ist nach der großen politischen Wende in Europa wieder in den Bereich des Möglichen gerückt. Vorrangiges Ziel des ADT ist es, die deutschen Mundarten Tschechiens, wie sie mit ihren letzten Sprechern jetzt noch greifbar sind, zu dokumentieren und zu beschreiben. Innerhalb der nächsten Jahre ist mit dem endgültigen Erlöschen des Deutschen in der Tschechischen Republik zu rechnen. Die Sprache der verbliebenen deutschen Muttersprachler ist auf weiten Strecken konservativ bis archaisch, meist stehen geblieben auf dem Stand von 1945. Für die Sprachwissenschaft, d. h. insbesondere die deutsche Dialektologie ist die Erforschung der angrenzenden deutschen Dialekte, die gleichsam zeitversetzt ältere Zustände der eigenen Mundarten repräsentieren, von großer Bedeutung für die Erforschung auch dieser eigenen Mundarten. (Weitere Informationen zum Projekt ADT unter: http: / / www.uni-regensburg.de/ sprache-literatur-kultur/ germanistik-sw-2/ projekte/ index.html) Narr Francke Attempto Verlag GmbH+Co. KG • Dischingerweg 5 • D-72070 Tübingen Tel. +49 (07071) 9797-0 • Fax +49 (07071) 97 97-11 • info@francke.de • www.francke.de Konsonanten_b_Narr_kommentar_neu.indd 316 24.08.2016 08: 18: 50 l In den Jahren 1991 bis 2011 wurden in 480 Orten bei den in der Heimat verbliebenen Sprechern Erhebungen zu den aussterbenden deutschen Mundarten in Tschechien durchgeführt. In der Tradition der oberdeutschen Sprachatlanten erfolgte die direkte Befragung vor Ort durch speziell geschulte Wissenschaftler, und zwar in über 100 Orten mit einem etwa 3000 Punkte umfassenden Fragebuch, sonst meist mit einem Katalog von knapp 900 Fragen. Nur in Ausnahmefällen fanden die Interviews nicht in Tschechien statt. Der ADT umfasst neben einem Einführungsband drei Bände zur Lautlehre, zwei zu Morphologie und Syntax und zwei zur Lexik, die die wichtigsten Erkenntnisse des Feldforschungsprojektes zusammenstellen. Dieser Sprachatlas birgt viele neue Erkenntnisse zu einem bisher nur rudimentär bearbeiteten Raum, sowohl zu den grenznahen Fortsetzungen der deutschen Mundarträume, als auch zu den mittelalterlichen Sprachinseln. Band IV thematisiert die Entwicklung der mittelhochdeutschen Konsonanten in den bearbeiteten Dialekten.