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VALBU - Valenzwörterbuch deutscher Verben - CD-Rom

2004
978-3-8233-7064-2
Gunter Narr Verlag 
Helmut Schumacher
Jacqueline Kubczak
Renate Schmidt
Vera de Ruiter

VALBU ist ein einsprachiges Wörterbuch deutscher Verben. Es enthält eine umfassende semantische und syntaktische Beschreibung von 638 Verben mit ihrer spezifischen Umgebung, ferner Informationen zur Morphologie, Wortbildung, Passivfähigkeit, Phraseologie und Stilistik sowie zahlreiche Verwendungsbeispiele. Die Stichwortauswahl lehnt sich an den Verbbestand in der Wortschatzliste des "Zertifikats Deutsch" (ZD) an.

Helmut Schumacher / Jacqueline Kubczak / Renate Schmidt / Vera de Ruiter VALBU - Valenzwörterbuch deutscher Verben Gunter Narr Verlag Tübingen Studien zur Deutschen Sprache F O R S C H U N G E N D E S I N S T I T U T S F Ü R D E U T S C H E S P R A C H E S T U D I E N Z U R D E U T S C H E N S P R A C H E 3 1 Studien zur Deutschen Sprache F O R S C H U N G E N D E S I N S T I T U T S F Ü R D E U T S C H E S P R A C H E Herausgegeben von Ulrike Haß, Werner Kallmeyer und Ulrich Waßner Band 31 · 2004 Helmut Schumacher / Jacqueline Kubczak / Renate Schmidt / Vera de Ruiter VALBU - Valenzwörterbuch deutscher Verben Gunter Narr Verlag Tübingen Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http: / / dnb.ddb.de> abrufbar. © 2004 · Gunter Narr Verlag Tübingen Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Werkdruckpapier. Internet: http: / / www.narr.de E-Mail: info@narr.de Satz: Joachim Hohwieler und Norbert Winkler, Mannheim Druck und Bindung: Hubert & Co., Göttingen Printed in Germany ISSN 0949-409X ISBN 978-3-8233-6064-3 INHALTSÜBERSICHT Vorwort .............................................................................................................................................................................. 7 Benutzerführung ................................................................................................................................................... 10 I. Einleitung in VALBU ......................................................................................................................................... 13 1. Allgemeines über VALBU .................................................................................................................................. 19 2. Wörterbuchgrammatik ......................................................................................................................................... 24 3. Einführung in den Wörterbuchteil ............................................................................................................. 64 4. Abkürzungen und Zeichen ............................................................................................................................ 114 II. Wörterbuchteil ...................................................................................................................................................... 121 III. Bibliografie .............................................................................................................................................................. 881 1. Quellen ........................................................................................................................................................................... 883 2. Literatur ......................................................................................................................................................................... 926 IV. Registerteil ............................................................................................................................................................... 937 1. Einleitung zum Register ................................................................................................................................... 939 2. Verzeichnis der Satzmodelle ......................................................................................................................... 941 3. Satzmodell-Register ............................................................................................................................................. 945 4. Alphabetisches Verb-Register ...................................................................................................................... 994 VORWORT VALBU ist ein einsprachiges Valenzwörterbuch deutscher Verben. Es ist das Ergebnis eines Projekts des Instituts für Deutsche Sprache ( IDS ) in Mannheim und steht in der Tradition der Forschungsarbeiten zur Verbvalenz, die an diesem Institut seit seiner Gründung vor 40 Jahren durchgeführt wurden. Insbesondere in den Wörterbuchprojekten „Kleines Valenzlexikon deutscher Verben“ ( KVL ), abgeschlossen 1976, und „Verben in Feldern“ (ViF), abgeschlossen 1986, wurden wichtige theoretische Grundlagen entwickelt und angewendet, die bei der Planung und Ausarbeitung von VALBU einbezogen werden konnten. Bei diesen drei lexikografischen Projekten wurde versucht, den besonderen Erfordernissen des Fachs Deutsch als Fremdsprache (DaF) Rechnung zu tragen. VALBU enthält eine umfassende syntaktische und semantische Beschreibung von 638 Verben mit ihrer spezifischen Umgebung, eine breite Illustration des Gebrauchs dieser Verben durch zahlreiche Verwendungsbeispiele, ferner Informationen zur Morphologie, Wortbildung, Passivfähigkeit, Phraseologie und Stilistik. Die Regeln werden in einer leicht verständlichen Beschreibungssprache dargestellt. Während es selektive Lexika zur Valenz deutscher Verben bereits seit dem Ende der 60er Jahre gibt, sind in der deutschsprachigen Lexikografie umfassende einsprachige Wörterbücher für DaF erst seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erschienen. Die Erfahrungen mit dem Einsatz dieser Nachschlagewerke durch Lehrer und Lerner sind noch nicht sehr umfangreich. Auch die längere Rezeptionsgeschichte bei den Valenzlexika hat noch nicht zu einer einhelligen Bewertung dieser Hilfsmittel geführt. Somit haben alle lexikografischen Vorhaben auf diesem Gebiet noch Versuchscharakter. Die Entwicklung von VALBU ist aus einem ursprünglichen Plan hervorgegangen, eine dritte Auflage des lange vergriffenen KVL herauszugeben. Da dieses Valenzlexikon jedoch nur eine syntaktische Charakterisierung der Verbumgebung enthielt, während mehrere zweisprachigen Versionen, die auf der Basis des KVL entstanden, bereits eine semantische Beschreibung von Verbvarianten und ihrer spezifischen Umgebung anboten, war die Erweiterung um eine semantische Komponente vorgezeichnet. Zudem hatte sich gezeigt, dass Lern- und Vermittlungsschwierigkeiten des Deutschen als Fremdsprache nicht nur im syntaktischen, sondern auch im semantischen und pragmatischen Bereich zu finden sind. Deshalb hatte schon ViF eine explizite semantische Beschreibung enthalten sowie Hinweise auf Textsorten und Gesprächssituationen gegeben, die für den Gebrauch bestimmter Verbvarianten typisch sind. Bei ViF handelt es sich um ein onomasiologisches Wörterbuch, dessen primäre Zielgruppe Lehrer für fortgeschrittene Deutschlerner sind. VALBU ist jedoch ein alphabetisches semasiologisches Wörterbuch, das sich - wie auch das KVL - in erster Linie auf den DaF-Unterricht auf der Grundstufe bis Mittelstufe bezieht. Daher war es nicht angebracht, die Theorie und Beschreibungstechnik von ViF direkt auf VALBU zu übertragen. Außerdem waren die Verbesserungen in der Lexikogra- Vorwort 8 fie des Deutschen als Fremdsprache zu berücksichtigen. Folglich wurde für dieses Projekt eine eigenständige Wörterbuchkonzeption entwickelt, deren Produkt nicht als weitere Auflage des KVL betrachtet werden kann. Die Umsetzung der Konzeption in die Abfassung von Wörterbuchartikeln erwies sich als sehr arbeitsintensiv und schwierig, da die ausgewählten Verben in vielen Kommunikationsbereichen verwendbar sind, meist viele Varianten haben und fast alle eine hohe Frequenz aufweisen. Daher haben der Zeitaufwand für die Abfassung des Wörterbuchs und der Umfang des Manuskripts die ursprünglichen Vorstellungen bei weitem übertroffen. Auch die erforderliche Umstellung der meisten Manuskriptteile auf die neue Rechtschreibung trug zu Verzögerungen bei. VALBU ist das Ergebnis der Gemeinschaftsarbeit der Arbeitsgruppe „Valenzwörterbuch“, deren Mitarbeiter(inne)n ein hohes Maß an Kooperationsfähigkeit und Disziplin bei der Einhaltung der Konventionen abverlangt wurde, um die bei Wörterbüchern erwartete Einheitlichkeit der Wortartikel zu erreichen. Die Gruppe bestand aus den wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n Jacqueline Kubczak, Vera de Ruiter, Renate Schmidt und Helmut Schumacher, der das Projekt leitete. Ihre Arbeiten wurden unterstützt von den studentischen Hilfskräften Susanne Frick, Beata Kouchnir, Vanessa Kuponiyi, Kerstin Mehler, Petra Teutsch, Giedre Valentaité u.a. Die Arbeiten an der Abfassung der Wortartikel, mit deren Entwürfen 1990 begonnen wurde, sind 2001 abgeschlossen worden; danach erschienene Korpustexte, Fachliteratur und Wörterbücher konnten im allgemeinen nicht mehr berücksichtigt werden. Die Korrekturen der Wortartikel und deren Endredaktion wurden von Jacqueline Kubczak, Renate Schmidt und Helmut Schumacher vorgenommen. Die Konzeption des Projekts wurde von Helmut Schumacher und Jacqueline Kubczak ausgearbeitet, die auch die Rahmentexte unter Mitarbeit von Vanessa Kuponiyi und Kerstin Mehler erstellten. Für die Datenerfassung und die Konsistenzprüfungen sind Programme durch die Mitarbeiter der Arbeitsstelle ZDV des IDS Ingrid Schellhammer und Wolfgang Scheurer geschrieben worden. Das Layout wurde von den Mitarbeitern der Publikationsstelle des IDS Monika Kolvenbach und Norbert Volz entwickelt. In der Publikationsstelle wurde auch das Typoskript unter der Leitung von Monika Kolvenbach von Joachim Hohwieler und Norbert Winkler erstellt und korrigiert. An der Datenkorrektur war auch Ruth Maurer von der Abteilung Grammatik beteiligt. Die Arbeitsgruppe hat viele Gelegenheiten wahrgenommen, um die Konzeption des Projekts sowie Musterartikel in Aufsätzen, auf Tagungen, bei Valenzkolloquien und anderen Veranstaltungen zur Diskussion zu stellen. Durch die Teilnehmer an solchen Präsentationen gab es fördernde Kritik und eine Fülle von Anregungen, für die den Urhebern, die hier nicht alle genannt werden können, zu danken ist. Besonders wichtig waren die Stellungnahmen von ausländischen Deutschlehrern, da sie Repräsentanten der primären Ziel- Vorwort 9 gruppe des Wörterbuchs sind. Herauszuheben sind dabei ausländische Partner, von denen einige die Absicht haben, eine zweisprachige Version von VALBU zu erarbeiten. Die Arbeitsgruppe profitierte besonders von der jahrelangen Zusammenarbeit mit Han Wanheng ( † 2001), Tianjin, V . R . China, und Kenichi Hashimoto, Kyoto, Japan. Nicht zuletzt ist weiteren Kolleginnen und Kollegen am IDS zu danken, die zu Verbesserungen an den Rahmentexten beigetragen haben. Dazu zählen im Besonderen Albrecht Plewnia, der die Abschlussarbeiten unterstützte und viele Änderungsvorschläge zu allen Rahmentexten machte, sowie die SDS-Herausgeber Ulrike Haß-Zumkehr, Werner Kallmeyer und vor allem Ulrich Waßner, von denen die Einleitung kritisch gelesen wurde. Den Autoren ist bewusst, dass trotz aller Sorgfalt bei einem Unternehmen dieses Umfangs mit sehr vielen Regelformulierungen nicht alle Fehler und Unzulänglichkeiten entdeckt und beseitigt worden sind. Sie bitten daher die Benutzer um Verständnis. Helmut Schumacher Benutzerführung 10 Benutzerführung 11 I. EINLEITUNG IN VALBU Jacqueline Kubczak / Helmut Schumacher Inhalt Vorbemerkung ........................................................................................................................................................ 19 1. Allgemeines über VALBU ............................................................................................................................. 19 1.1 Aufbau von VALBU ............................................................................................................................................. 19 1.2 Adressaten .................................................................................................................................................................... 20 1.3 Auswahl der Stichwörter ................................................................................................................................ 20 1.4 Prinzipien der Lemmatisierung ............................................................................................................. 21 1.5 Rechtschreibung ................................................................................................................................................... 22 1.6 Verwendungsbeispiele ..................................................................................................................................... 22 1.6.1 Textkorpora .................................................................................................................................................................. 22 1.6.2 Arten von Verwendungsbeispielen ............................................................................................................ 23 1.6.3 Adaptierung von Belegen ................................................................................................................................... 23 1.6.4 Konstruierte Beispiele ........................................................................................................................................... 24 2. Wörterbuchgrammatik .................................................................................................................................... 24 2.1 Valenzbegriff ............................................................................................................................................................. 25 2.1.1 Semantische Valenz ................................................................................................................................................ 25 2.1.2 Syntaktische Valenz ................................................................................................................................................ 25 2.2 Ergänzung und Angabe ................................................................................................................................. 26 2.2.1 Ermittlung von Ergänzungen ......................................................................................................................... 26 2.2.2 Obligatorisch und fakultativ ............................................................................................................................ 27 2.2.3 Angaben ........................................................................................................................................................................... 28 2.3 Ergänzungsklassen (E-Klassen) ........................................................................................................... 28 2.3.1 Kriterien der Klassifizierung ............................................................................................................................ 28 2.3.2 Überblick über die E-Klassen ......................................................................................................................... 29 2.3.3 Einzelne E-Klassen ................................................................................................................................................. 31 2.3.3.1 Kasusbestimmte E-Klassen .............................................................................................................................. 31 2.3.3.1.1 Nominativergänzung (NomE) ................................................................................................. 31 2.3.3.1.2 Akkusativergänzung (AkkE) ...................................................................................................... 31 2.3.3.1.3 Genitivergänzung (GenE) .......................................................................................................... 32 2.3.3.1.4 Dativergänzung (DatE) ................................................................................................................ 32 2.3.3.2 Präpositionale E-Klassen ................................................................................................................................... 33 2.3.3.2.1 Präpositivergänzung (PräpE) .................................................................................................... 33 2.3.3.2.2 Adverbativergänzung (AdvE) ................................................................................................... 34 2.3.3.3 Prädikativergänzung (PrädE) .......................................................................................................................... 35 2.3.3.4 Verbativergänzung (VerbE) ............................................................................................................................. 36 2.3.4 Pertinenzelemente .................................................................................................................................................... 36 Einleitung in VALBU 14 2.4 Ausdrucksformen der E-Klassen .......................................................................................................... 37 2.4.1 Einfache Ausdrucksformen .............................................................................................................................. 37 2.4.1.1 Nominalgruppe ( NG ) ............................................................................................................................................ 37 2.4.1.2 Pronominalgruppe ( PG ) ...................................................................................................................................... 38 2.4.1.3 Präpositionalgruppe (PräpG) .......................................................................................................................... 38 2.4.1.4 Adjektivgruppe (AdjG) ........................................................................................................................................ 38 2.4.1.5 Adverbgruppe (AdvG) ......................................................................................................................................... 39 2.4.1.6 Sonstige Formen ....................................................................................................................................................... 39 2.4.2 Komplexe Ausdrucksformen .......................................................................................................................... 39 2.4.2.1 Generalisierender Ergänzungssatz ( GES ) .............................................................................................. 39 2.4.2.2 Satzförmige Ergänzung ( SE ) ............................................................................................................................ 40 2.4.2.2.1 SE - Klassen ........................................................................................................................................... 40 2.4.2.2.2 SE - Formen ........................................................................................................................................... 41 2.4.2.2.3 SE - Typen .............................................................................................................................................. 41 2.4.2.2.4 Besonderheiten .................................................................................................................................. 43 a) Weitere Ergänzungssätze ............................................................................................................. 43 b) Finale Infinitivkonstruktion (um ... zu-Satz) .................................................................... 43 c) Nebensatz mit wenn (wenn-Satz) ............................................................................................. 44 d) Direkte Rede (Dirr) ......................................................................................................................... 44 2.4.3 Tabelle der E-Klassen und ihrer Ausdrucksformen ..................................................................... 45 2.5 Satzmodelle ................................................................................................................................................................. 45 2.5.1 Satzmuster ( SM ) ......................................................................................................................................................... 46 2.5.2 Satzbauplan ( SBP ) ..................................................................................................................................................... 46 2.5.3 Alternativer SBP ......................................................................................................................................................... 47 2.6 Verbalkomplex ........................................................................................................................................................ 48 2.6.1 Hauptverb ....................................................................................................................................................................... 48 2.6.1.1 Simplexverb ................................................................................................................................................................... 48 2.6.1.2 Komplexes Verb ....................................................................................................................................................... 48 2.6.1.3 Reflexivverb .................................................................................................................................................................. 49 2.6.1.3.1 Echtes Reflexivverb ........................................................................................................................ 49 2.6.1.3.2 Partimreflexivverb ........................................................................................................................... 50 2.6.1.4 Reflexivkonstruktion .............................................................................................................................................. 50 2.6.1.5 Reziproker Gebrauch ............................................................................................................................................ 51 2.6.1.6 Unpersönliches Verb ............................................................................................................................................. 51 2.6.2 Nebenverb ...................................................................................................................................................................... 52 2.6.2.1 Hilfsverb .......................................................................................................................................................................... 52 2.6.2.2 Modalverb ...................................................................................................................................................................... 53 2.6.2.3 Modalitätsverb ............................................................................................................................................................ 53 2.6.2.4 Sonstige Nebenverben .......................................................................................................................................... 54 2.6.3 Funktionsverb ............................................................................................................................................................. 54 2.7 Passiv ................................................................................................................................................................................ 55 2.7.1 Valenz und Passiv .................................................................................................................................................... 55 2.7.2 Passivformen ................................................................................................................................................................ 56 2.7.2.1 Werden-Passiv ............................................................................................................................................................. 56 Einleitung in VALBU 15 2.7.2.2 Sein-Passiv ...................................................................................................................................................................... 57 2.7.2.3 Bekommen-Passiv .................................................................................................................................................... 57 2.7.2.4 Passivähnliche Konstruktionen ..................................................................................................................... 57 2.8 Semantische Beschreibung ......................................................................................................................... 58 2.8.1 Bedeutungsbeschreibung der Verbvarianten ...................................................................................... 58 2.8.1.1 Paraphrase ...................................................................................................................................................................... 58 2.8.1.2 Synonym .......................................................................................................................................................................... 59 2.8.1.3 Stilistische Kennzeichnung ............................................................................................................................... 59 2.8.1.3.1 Stilebenen ............................................................................................................................................. 59 2.8.1.3.2 Fachsprachen und Sachbereiche ............................................................................................. 60 2.8.1.3.3 Sprechereinstellung ......................................................................................................................... 60 2.8.1.3.4 Großregionale Varianten ............................................................................................................. 60 2.8.1.3.5 Temporale Charakterisierung .................................................................................................... 61 2.8.1.3.6 Gruppensprache ............................................................................................................................... 61 2.8.1.3.7 Funktionale Charakterisierung ................................................................................................. 61 2.8.1.4 Prototypisches Beispiel ........................................................................................................................................ 61 2.8.2 Bedeutungsbeschreibung der verbspezifischen Umgebung ................................................... 61 2.8.2.1 Semantische Rolle .................................................................................................................................................... 62 2.8.2.2 Kategoriale Bestimmung .................................................................................................................................... 62 2.8.2.3 Spezielle semantische Informationen ....................................................................................................... 63 2.8.2.3.1 Indirekte Charakterisierung ........................................................................................................ 63 2.8.2.3.2 Rollentransfer ..................................................................................................................................... 63 2.8.2.3.3 Funktionale Bestimmung ............................................................................................................ 64 3. Einführung in den Wörterbuchteil ...................................................................................................... 64 3.1 Aufbau eines Wörterbuchartikels ......................................................................................................... 64 3.2 Artikelmuster ............................................................................................................................................................ 65 3.3 Artikelkopf ................................................................................................................................................................... 66 3.3.1 [1] Hauptlemma ......................................................................................................................................................... 66 3.3.1.1 Form des Hauptlemmas ...................................................................................................................................... 66 3.3.1.2 Haupttonkennzeichnung .................................................................................................................................... 67 3.3.1.3 Verschiedene Gesamtartikel ............................................................................................................................ 67 3.3.1.4 Reihenfolge der Gesamtartikel ....................................................................................................................... 68 3.3.2 [2] Stammformen ...................................................................................................................................................... 68 3.3.3 [3] Artikelübersicht .................................................................................................................................................. 69 3.3.3.1 Sublemma ....................................................................................................................................................................... 69 3.3.3.2 Kurzparaphrase .......................................................................................................................................................... 69 3.4 Artikelrumpf ............................................................................................................................................................... 69 3.4.1 [4] Sublemma ............................................................................................................................................................... 69 3.4.1.1 Form des Sublemmas ............................................................................................................................................ 69 3.4.1.2 Besonderheiten ........................................................................................................................................................... 70 a) Sublemma bei nur einem Subartikel .................................................................................................................. 70 b) Sublemma bei Reflexivverben ............................................................................................................................... 70 c) Sublemma bei unpersönlichen Verben ............................................................................................................ 71 d) Sublemma bei Verbvarianten mit obligatorischer PräpE oder mit PrädE .................................. 71 e) Sublemma bei Verbvarianten mit alternativen E-Klassen im SBP ................................................... 72 Einleitung in VALBU 16 3.4.2 Reihenfolge der Subartikel ................................................................................................................................ 72 3.4.2.1 Generelle Kriterien .................................................................................................................................................. 72 3.4.2.2 Besonderheiten ........................................................................................................................................................... 73 a) Generelle Reihenfolge der Subartikel bei gleichem SBP ........................................................................ 73 b) Spezielle Reihenfolge der Subartikel mit PräpE und AdvE ................................................................ 73 3.5 Langartikel .................................................................................................................................................................. 74 3.5.1 Artikelpositionen im Langartikel .................................................................................................................. 74 3.5.2 [5] Satzbauplan SBP ................................................................................................................................................. 74 3.5.2.1 Notation des SBP ...................................................................................................................................................... 74 3.5.2.2 Besonderheiten ........................................................................................................................................................... 75 a) Obligatorische Ergänzungen ................................................................................................................................. 75 b) Fakultative Ergänzungen ......................................................................................................................................... 75 c) Ergänzungsloser SBP .................................................................................................................................................. 75 d) SBP mit zwei Ergänzungen der gleichen E-Klasse ................................................................................... 75 3.5.2.3 Alternative E-Klassen ........................................................................................................................................... 76 3.5.3 [6] Bedeutungserklärung BED ......................................................................................................................... 76 3.5.3.1 [7] Stilistische Kennzeichnung ....................................................................................................................... 77 3.5.3.2 [8] Paraphrase .............................................................................................................................................................. 78 3.5.3.3 Besonderheiten ........................................................................................................................................................... 78 a) Bezug der Ergänzung auf Personen und Sachen ....................................................................................... 78 b) Umschreibung der Verbbedeutung durch mehrere Ausdrücke ........................................................ 79 c) Verweis auf ähnliche Realisierungsmöglichkeiten ..................................................................................... 79 d) Form der Paraphrase bei unpersönlichen Verben .................................................................................... 79 e) Form der Paraphrase bei alternativen Ergänzungen ................................................................................ 80 3.5.3.4 [9] Synonym .................................................................................................................................................................. 80 3.5.3.5 [10] Prototypisches Beispiel ............................................................................................................................. 80 3.5.4 [11] Belegungsregeln BELR ............................................................................................................................... 80 3.5.4.1 Eintrag der Ergänzungen ................................................................................................................................... 80 3.5.4.2 [12] Morphosyntaktische Regel ..................................................................................................................... 81 3.5.4.2.1 Generelle und spezielle Ausdrucksformen ....................................................................... 81 3.5.4.2.2 Kasusbestimmte E-Klassen ....................................................................................................... 81 3.5.4.2.3 Weitere E-Klassen ........................................................................................................................... 82 3.5.4.2.4 Satzförmige Ergänzungen ........................................................................................................... 83 3.5.4.2.4.1 SE -Klassen ........................................................................................................................................... 83 3.5.4.2.4.2 SE -Typen ............................................................................................................................................... 84 3.5.4.2.4.3 SE -Formen ........................................................................................................................................... 85 3.5.4.3 Semantische Informationen ............................................................................................................................. 85 3.5.4.3.1 [13] Semantische Rolle .................................................................................................................. 85 3.5.4.3.1.1 Kasusbestimmte E-Klassen und PräpE ............................................................................. 85 3.5.4.3.1.2 Weitere E-Klassen ........................................................................................................................... 86 3.5.4.3.2 [14] Kategoriale Bestimmung ................................................................................................... 89 3.5.4.3.2.1 Generelle Kategorien ..................................................................................................................... 89 3.5.4.3.2.2 Besonderheiten .................................................................................................................................. 90 a) Auflistung mehrerer Kategorien ............................................................................................. 90 b) Präzisierungen der Kategorien ................................................................................................. 90 Einleitung in VALBU 17 3.5.4.3.3 Spezielle semantische Informationen ................................................................................... 91 3.5.4.3.3.1 Indirekte Charakterisierung [indirekt ...] ............................................................................. 91 3.5.4.3.3.2 Rollentransfer [auch ...] ................................................................................................................. 91 3.5.4.3.3.3 Funktionale Bestimmung [als ...] ............................................................................................. 93 3.5.4.4 [15] Verwendungsbeispiele ............................................................................................................................... 94 3.5.4.4.1 Beispielblöcke zu einfachen Ergänzungen ........................................................................ 94 3.5.4.4.2 Beispielblöcke zu Satzförmigen Ergänzungen ................................................................ 94 3.5.4.5 [16] Passivkonstruktionen PASSK ................................................................................................................ 95 3.5.4.5.1 Werden-, Sein-Passiv ..................................................................................................................... 96 3.5.4.5.2 Besonderheiten .................................................................................................................................. 97 a) AdvE in Form einer NG im A .................................................................................................. 97 b) PrädE ...................................................................................................................................................... 98 3.5.4.5.3 Bekommen-Passiv ........................................................................................................................... 98 3.5.4.5.4 Passivähnliche Konstruktionen ............................................................................................... 99 3.5.4.6 [17] Wortbildung WORTB ................................................................................................................................. 99 3.5.4.7 [18] Anmerkungen ANM .................................................................................................................................. 100 3.6 Kurzartikel ................................................................................................................................................................ 102 3.6.1 Allgemeines ................................................................................................................................................................ 102 3.6.2 Artikelpositionen im Kurzartikel .............................................................................................................. 102 3.6.2.1 [19] Sublemma und [20] Satzbauplan .................................................................................................... 102 3.6.2.2 [21] Morphosyntaktische Regel .................................................................................................................. 102 3.6.2.3 [22] Bedeutungserklärung ............................................................................................................................... 103 3.6.2.3.1 [23] Stilistische Kennzeichnung ............................................................................................ 104 3.6.2.3.2 [24] Paraphrase ............................................................................................................................... 104 3.6.2.3.3 [25] Kategoriale Bestimmung ................................................................................................ 104 3.6.2.3.4 Spezielle semantische Informationen ................................................................................ 105 a) Indirekte Charakterisierung „/ [indirekt ...]“ .................................................................. 105 b) Rollentransfer „/ [auch ...]“ ...................................................................................................... 105 c) Funktionale Bestimmung „[als ...]“ ..................................................................................... 105 3.6.2.3.5 Besonderheiten ............................................................................................................................... 105 a) Platzhalter „jemand“ ................................................................................................................... 105 b) Platzhalter „etwas“ ....................................................................................................................... 106 c) Weitere Platzhalter ....................................................................................................................... 106 3.6.2.4 [26] Verwendungsbeispiele ............................................................................................................................ 107 3.6.2.5 [27] Anmerkungen ................................................................................................................................................ 108 3.7 Artikelfuß ................................................................................................................................................................... 109 3.7.1 [28] Phraseologie PHRAS ................................................................................................................................. 110 3.7.1.1 [29] Funktionsverbgefüge: FVG .................................................................................................................. 110 3.7.1.2 [30] Idiom .................................................................................................................................................................... 111 3.7.1.3 [31] Stilistische Kennzeichnung ................................................................................................................. 111 3.7.1.4 [32] Wendung ........................................................................................................................................................... 112 3.7.2 [33] „Generelle Anmerkungen“ G.ANM .............................................................................................. 112 3.7.3 [34] Verbfamilie VERBF ................................................................................................................................... 114 4. Abkürzungen und Zeichen ...................................................................................................................... 114 Allgemeines über VALBU 19 Vorbemerkung Die Einleitung in VALBU umfasst vier Kapitel. Im Kapitel 1. wird Allgemeines über VALBU thematisiert. Dazu gehören Informationen über die Adressaten, die Stichwörter, die Lemmatisierung, die Rechtschreibung und die Verwendungsbeispiele. Im Kapitel 2. wird die Wörterbuchgrammatik dargelegt. Hier wird erklärt, auf welchen theoretischen Grundlagen die lexikografische Beschreibung beruht und welche Arten von Einträgen und Informationen im Wörterbuch zu erwarten sind. Die Darstellung setzt keine bestimmte linguistische Vorbildung voraus, sondern orientiert sich an den sprachwissenschaftlichen Voraussetzungen, die bei einem Sprachlehrer zu erwarten sind. Im Kapitel 3. wird eine Einführung in den Wörterbuchteil gegeben. Hier wird erklärt, wie die valenztheoretischen Prinzipien in Wörterbuchartikel umgesetzt wurden und wie die einzelnen Einträge zu verstehen sind. Zu allen Erklärungen werden Beispiele aus dem Wörterbuch gegeben. In Kapitel 4. werden die verwendeten Abkürzungen und Zeichen aufgeführt. Die Einleitung ist so angelegt, dass der Benutzer jedes Kapitel für sich rezipieren kann. Wer weniger an der theoretischen Grundlegung dieses Wörterbuchs interessiert ist, sondern primär wissen möchte, was bestimmte Einträge bedeuten, kann sich auf das Nachschlagen im Kapitel 3. beschränken. Das vorangestellte detaillierte Inhaltsverzeichnis, das jeden Unterpunkt erfasst, erleichtert das Auffinden. Durch Querverweise zwischen den Kapiteln und ihren Unterpunkten wird der Weg zu weiterführenden Informationen gewiesen. 1. Allgemeines über VALBU 1.1 Aufbau von VALBU VALBU ist ein einsprachiges Wörterbuch deutscher Verben. Es besteht aus einem alphabetisch geordneten Wörterbuchteil und aus Rahmentexten. Der Wörterbuchteil (II.) enthält eine umfassende semantische und syntaktische Beschreibung von 638 Verben mit ihrer spezifischen Umgebung, ferner Informationen zur Morphologie, Wortbildung, Passivfähigkeit, Phraseologie und Stilistik sowie zahlreiche Verwendungsbeispiele. Die Rahmentexte umfassen diese Einleitung (I.) mit einem Verzeichnis der Abkürzungen und Zeichen am Schluss. Hinter dem Wörterbuchteil folgt eine umfangreiche Bibliografie (III.) mit einem Quellenverzeichnis für die Belege im Wörterbuchteil sowie einem Register der dort verwendeten Kurztitel der Quellen. Den Schluss bildet der Registerteil (IV.). Dieser besteht aus einem umfassenden Satzmodell-Register mit den zugeordneten Verbvarianten und einem alphabetischen Verb-Register mit zugeordneten Satzmodellen. Einleitung in VALBU 20 1.2 Adressaten Das Wörterbuch wendet sich vorrangig an Lehrkräfte und Lehrbuchautoren im Bereich Deutsch als Fremdsprache. In erster Linie ist dabei an die Lehrerinnen und Lehrer gedacht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Ihnen wird hier die Möglichkeit geboten, für Unterrichts- und Korrektursituationen die genauen Verwendungsbedingungen für den zentralen deutschen Verbbestand nachzuschlagen. Das Wörterbuch kann auch von fortgeschrittenen Deutschlerner(inne)n mit fremder Muttersprache zu Rate gezogen werden. Es wird angenommen, dass es sich bei diesen um Studentinnen und Studenten sowie andere junge Erwachsene handelt, die Deutsch als Fremdsprache im gesteuerten Hochschulunterricht lernen und in der Benutzung von einsprachigen Wörterbüchern angeleitet worden sind. 1.3 Auswahl der Stichwörter Die Stichwortauswahl von 638 Verben lehnt sich an den Verbbestand in der Wortschatzliste des „Zertifikats Deutsch“ ( ZD ) an, in der die Wörter aufgelistet sind, die in den Prüfungsaufgaben vorkommen können. Das ZD wurde vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, dem Goethe-Institut sowie schweizerischen und österreichischen Partnerorganisationen entwickelt. Es trat an die Stelle des früheren „Zertifikat Deutsch als Fremdsprache“ ( ZDaF ), das vom Deutschen Volkshochschulverband und vom Goethe-Institut getragen wurde. In VALBU sind fast alle Verben beschrieben, die in den verschiedenen Ausgaben des Zertifikats seit 1972 vorkommen. Einige wenige Verben, die erstmals in der Neubearbeitung von 1999 erscheinen, konnten nicht mehr berücksichtigt werden. Auch auf die Darstellung der österreichischen und schweizerischen Standardvarianten des ZD musste verzichtet werden. Orientierungspunkt für die Verbauswahl war das globale Lernziel des ZD , den Sprachlernenden zu dokumentieren, „dass sie Kommunikationssituationen des persönlichen Alltags und der Arbeitswelt bewältigen können“ ( ZD 1999, S. 8). Mit VALBU wird also im Bereich der Verben der Vokabularausschnitt weitgehend abgedeckt, den man zur sprachlichen Bewältigung von Alltagssituationen benötigt. Die Auswahl des Wortschatzes erfolgte daher mehr nach funktionalen Gesichtspunkten als nach dem Kriterium der Frequenz. In die Wortschatzlisten des ZD wurden vorrangig solche Verben aufgenommen, die in vielen Kommunikationsbereichen verwendbar sind (vgl. ZD 1999, S. 114). Auf dem Zertifikatsniveau wird bei den meisten Verben nicht die Kenntnis aller Verwendungsweisen vorausgesetzt, sondern nur einer Auswahl von gängigen Varianten, die in Allgemeines über VALBU 21 der Wortliste des ZD durch ein Beispiel angedeutet sind. Andererseits begegnen Deutschlernern in Texten oder in Gesprächen die Verben, die sie gelernt haben, in anderen Bedeutungen. Daher wird in VALBU über die Zertifikatsanforderungen hinausgegangen. Alle wichtigen standardsprachlichen Verwendungsweisen dieser Verben in Deutschland werden in VALBU behandelt. Auf die Darstellung fachsprachlicher oder regionaler Varietäten wird im Allgemeinen verzichtet. Lediglich auf solche fachspezifischen Verwendungen, die auch von Laien verstanden und gebraucht werden, wird in Anmerkungen eingegangen. Dies gilt auch für großregionale Varietäten in Deutschland, z.B. bei der Perfektbildung. Jedes Verb wird in einem Gesamtartikel beschrieben. Die zentralen Verbverwendungen sind in VALBU von den anderen abgehoben. Sie werden in Langartikeln behandelt und stehen immer am Anfang des Gesamtartikels. Es handelt sich um die Varianten, die auch in der Wortliste des ZD einen Eintrag haben, sowie einige andere mehr. Diese Varianten werden als diejenigen gewertet, die für die Sprachproduktion besonders wichtig sind. Die übrigen Verwendungen, die eher bei der Sprachrezeption relevant sein können, werden in Form von Kurzartikeln behandelt. 1.4 Prinzipien der Lemmatisierung Im Gegensatz zu den meisten Wörterbüchern werden in VALBU Verben als verschieden betrachtet, wenn sie sich im Verbalkomplex unterscheiden, auch wenn das Verblexem gleich ist. Daraus folgt, dass ein unpersönliches Verb oder ein Reflexivverb getrennt von ihrem homonymen persönlichen Verb lemmatisiert werden, also als zwei oder sogar drei verschiedene Hauptlemmata gewertet werden. Infolgedessen stehen sie am Anfang von jeweils eigenen Gesamtartikeln: wehtun wehtun, es wehtun, sich Dieses Prinzip gilt auch für Verben mit verschiedenen Konjugationsparadigmen und für solche mit verschiedener Perfektbildung (s. 3.3.1.3). Es handelt sich also um rein formale Kriterien, die für getrennte Wörterbuchartikel ausschlaggebend sind. Das in der Lexikografie vielfach auf der Ebene des Hauptlemmas herangezogene semantische Kriterium, nämlich bei größeren Bedeutungsunterschieden zwischen den Varianten zwei Verben anzusetzen, z.B. zwischen aufgeben i.S.v. ‘etwas der Bahn/ Post zur Beförderung übergeben’ und aufgeben i.S.v. ‘mit etwas aufhören’, kommt in VALBU auf der Ebene des Sublemmas, d.h. auf der zweiten Gliederungsebene, zum Tragen. Hier konstituieren Bedeutungsunterschiede, unabhängig davon, ob sie als größer oder kleiner gelten können, verschiedene Subartikel: Einleitung in VALBU 22 beachten 1 etwas einhalten beachten 2 etwas berücksichtigen beachten 3 etwas sinnlich wahrnehmen Das Sublemma steht immer am Anfang des Subartikels (s. 3.3.3.1), außerdem in der Artikelübersicht (s. 3.3.3) und ggf. in Anmerkungen. 1.5 Rechtschreibung Das Wörterbuch sowie die Rahmentexte sind nach den Regeln der neuen amtlichen Rechtschreibung geschrieben, die 1998 eingeführt wurde. Belege aus literarischen oder wissenschaftlichen Texten, die noch in der früher geltenden Rechtschreibung verfasst wurden, sind aus didaktischen Gründen an die neuen Regeln angepasst worden. Diese angepassten Belege sind durch den Eintrag „R“ hinter der Satznummer gekennzeichnet: (28R) Ich habe verdient, dass du so zu mir sprichst. (Pegg, S. 54) Angepasste Belege aus Zeitungen oder Zeitschriften sind nicht besonders gekennzeichnet. Unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt die Verlagshäuser die Umstellung vorgenommen und teilweise wieder zurückgenommen haben, erscheinen hier alle Belege in der neuen Rechtschreibung. Die jetzt geltenden Regeln wurden auch auf die Stichwörter angewandt. Dadurch sind in einigen Fällen Stichwörter mit jetzt zwei getrennten Bestandteilen entstanden (Mehrwortlemmata), während sie früher in einem Wort geschrieben wurden. Es handelt sich um die folgenden Fälle: an sein; auf sein; aus sein; bekannt geben; da sein; fest halten, sich; gefallen lassen, sich; kennen lernen; sauber machen; spazieren gehen; Rad fahren; zu sein Den umgekehrten Fall gibt es nur bei wehtun, das früher in zwei Wörtern geschrieben wurde. Das Verb Leid tun hat man auch früher getrennt geschrieben; hier ist nur die wahlweise Großschreibung neu. Bei Verben wie sein wird in einer Anmerkung auf die hier relevanten orthografischen Veränderungen hingewiesen. Sonst ergeben sich daraus für die lexikografische Beschreibung keine weitergehenden Konsequenzen. 1.6 Verwendungsbeispiele 1.6.1 Textkorpora Jede Regel, die im Wörterbuch dargestellt wird, wird durch Verwendungsbeispiele illustriert. Für die Arbeit am Wörterbuch, speziell für den Entwurf der Artikel und für die Auswahl der Verwendungsbeispiele, wurden die maschinenlesbaren Textkorpora des Allgemeines über VALBU 23 Instituts für Deutsche Sprache ( IDS ) ausgewertet. Während der Zeit der Erarbeitung vergrößerte sich die Textbasis von ca. 18 Millionen auf über 1,9 Milliarden Wortformen, was etwa 4,8 Millionen Buchseiten entspricht. Ausgewertet wurden für VALBU nur geschriebene Texte der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit. Der Schwerpunkt der Auswahl lag dabei auf Zeitungs- und Zeitschriftentexten. In zweiter Linie wurden Sachtexte, populärwissenschaftliche Arbeiten und belletristische Literatur herangezogen. In geringerem Umfang wurden auch Belege im Internet recherchiert und weitere nicht maschinenlesbare Texte herangezogen. Einen genaueren Überblick über die benutzten Textkorpora ermöglicht das Quellenverzeichnis. 1.6.2 Arten von Verwendungsbeispielen Als Verwendungsbeispiele dienen Originalbelege, adaptierte Belege und selbst konstruierte Beispiele. Bei den Belegen wird die Quellenangabe unter Verwendung von Kurztiteln hinzugefügt, die im Quellenverzeichnis (III., 1.2) zusammengestellt und aufgelöst werden. Bei den adaptierten Belegen wird die Quellenangabe durch „nach“ eingeführt. Die Quellenangabe steht nach dem Beleg in runden Klammern. Sollte die Bundesrepublik den Zuschlag zur Ausrichtung der Fußballmeisterschaft erhalten, würde das Turnfest auf 2005 vorgezogen werden. (taz, 7.1.2000, S. 20) Helmut Kohl hat also Recht, wenn er sich weigert, an dem einmal vereinbarten Fahrplan etwas zu verändern. (nach RhM, 11.5.90, S. 6) Der Zahnarzt hat mich vorgezogen, weil ich große Schmerzen hatte. Die Belege und Beispiele werden im gesamten Verbartikel durchnummeriert - auch in den Anmerkungen. Diese Satznummern stehen jeweils unmittelbar vor dem Beispiel, ebenfalls in runden Klammern. Die Durchnummerierung fängt bei jedem neuen Gesamtartikel wieder bei „1“ an. 1.6.3 Adaptierung von Belegen Die Adaptierung von Originalbelegen dient didaktischen Zwecken. Die Belegtexte sind häufig in der Originalform schwer zu verstehen, und zwar deshalb, weil sie aus ihrem Textzusammenhang herausgelöst werden müssen, aber auch, weil das Vokabular häufig das Grundbzw. Mittelstufenniveau überschreitet. Die Adaptierung soll einerseits die Herkunft des Belegs noch erkennen lassen, so dass der Benutzer Rückschlüsse auf die Textsorten ziehen kann, in denen das Verb verwendet wurde. Andererseits soll der Text so vereinfacht werden, dass für den Benutzer zusätzliche Verstehensprobleme, die nichts mit der grammatischen Struktur zu tun haben, die durch das Beispiel erhellt werden soll, möglichst weit reduziert werden. Einleitung in VALBU 24 Bei der Adaptierung wurde ggf. auf folgende Art in den Text eingegriffen: - Kürzung des Belegs durch Weglassung von Attributen/ Attributsätzen und Angaben/ Angabesätzen. - Weglassung von Ausdrücken in einer Reihung, wenn alle Ausdrücke der gleichen semantischen Klasse zugehörig sind. - Ersetzung von schwer verständlichen Wörtern durch einfachere Synonyme. - Ersetzung von Pronomina durch Nominalgruppen aus der textuellen Umgebung, wenn dadurch die Referenz geklärt wird. - Ersetzung von Eigennamen durch Pronomina oder Funktionsbezeichnungen. Nicht vorgenommen wurden u.a. Textveränderungen folgender Art: - Hinzufügung von Ergänzungen. - Umkehrung des Satztenors, z.B. durch Aufhebung der Negation. - Austausch des Verbs gegen ein anderes. - Grundlegende Veränderungen der Struktur des Verbalkomplexes: Passivsätze wurden nicht in Aktivsätze umgewandelt und umgekehrt. Modal- und Modalitätsverben wurden nicht getilgt. Tempus und Modus des Verbs wurden allerdings gelegentlich an die Standardformen Präsens und Indikativ angepasst. 1.6.4 Konstruierte Beispiele Trotz der riesigen Textbasis erwies es sich in manchen Fällen als zweckmäßig, selbst konstruierte Beispiele statt Originalbelegen einzusetzen. Dadurch war es möglich, in größerem Umfang den Wortschatz des ZD einzusetzen. Außerdem konnte der didaktisch wichtige Ausschnitt aus der Alltagskommunikation, der dem Zertifikat zugrunde liegt, stärker aktiviert werden. Vorzugsweise wurden hierbei solche Themenfelder und Szenarien berücksichtigt, deren sprachliche Beherrschung zu den Lernzielen des ZD gehört. Hierbei wurde auch Wert darauf gelegt, Aspekte der gesprochenen Sprache einzubeziehen. „Wann kommst du morgen zu uns? “ - „Es kommt darauf an, wann ich mit meiner Arbeit fertig bin.“ 2. Wörterbuchgrammatik VALBU ist in erster Linie ein Valenzwörterbuch. Seine theoretische Basis, die am IDS entwickelt worden ist, soll in dieser Wörterbuchgrammatik nur insoweit skizziert werden, als ihre Kenntnis für den Benutzer und für die Arbeit mit dem Wörterbuch notwendig ist. Die Valenztheorie für dieses Wörterbuch beruht zu einem größeren Teil auf den Wörterbuchgrammatik 25 Grundlagenarbeiten für „Verben in Feldern“, (= ViF, 1986), und auf der Grammatik von Engel (1988). Neuere valenztheoretische Arbeiten wurden ebenfalls berücksichtigt (s. Bibliografie, III., 2.3). Um das Wörterbuch für linguistisch weniger geschulte Benutzer leichter zugänglich zu machen, wurde versucht, die Grammatikbeschreibung in zahlreichen Punkten den Voraussetzungen dieser Zielgruppe anzupassen. Im Kapitel 2. werden zahlreiche Beispiele aus dem Wörterbuch in adaptierter Form wiedergegeben. Um das Wesentliche hervorzuheben, werden die entsprechenden Teile des Beispiels fett gedruckt. Auf eine Markierung der Angaben wird hier verzichtet. 2.1 Valenzbegriff Der Valenzbegriff, der hier zugrunde gelegt wird, hat eine semantische und eine syntaktische Dimension. 2.1.1 Semantische Valenz Unter semantischer Valenz verstehen wir die Eigenschaft von Verbbedeutungen, in spezifischer Weise Beziehungen zu bestimmten Eigenschaften von Personen oder Sachen aufzuzeigen. Beim Verb abheben z.B. gibt es eine Bedeutung, bei der - im Gegensatz zu den anderen Verbbedeutungen - bei der Verwendung dieses Verbs in einem Satz auf ein konkretes Objekt Bezug genommen werden muss, das die Eigenschaft hat, den Kontakt mit dem Boden zu verlieren und sich in die Luft erheben zu können (s. abheben 7 ). Typischerweise ist dies eine Eigenschaft von Flugzeugen; sie kann aber auch für andere Fahrzeuge gelten. Außerdem kann in einer für diese Verbbedeutung spezifischen Weise auf einen Ort Bezug genommen werden, der die Eigenschaft hat, als Ausgangspunkt für den Vorgang des Abhebens dienen zu können. Typischerweise gilt das für eine Startbahn, es kann aber auch eine Rampe oder eine ähnliche Vorrichtung sein. 2.1.2 Syntaktische Valenz Unter syntaktischer Valenz verstehen wir die Eigenschaft von Verben, die Zahl und Art bestimmter sprachlicher Elemente ihrer Umgebung im Satz zu determinieren. In der Umgebung der oben beschriebenen Variante von abheben gibt es zwei solche Elemente. Es muss ein Satzglied vorkommen, mit dessen Belegung auf den Flugkörper Bezug genommen wird. Hierbei handelt es sich um das Subjekt. Der Bezug auf den oben genannten Ort wird durch eine adverbiale Bestimmung geleistet. Diese kann fehlen, ohne dass der Satz ungrammatisch wird: Das Flugzeug hebt (von der Startbahn) ab. Einleitung in VALBU 26 2.2 Ergänzung und Angabe Der Zusammenhang zwischen semantischer und syntaktischer Verbvalenz besteht darin, dass die spezifischen Elemente in der Umgebung eines Verbs, welche syntaktisch als Satzglieder fungieren, nur durch solche Ausdrücke realisiert werden können, die auf Personen oder Sachen referieren, deren Eigenschaften mit Komponenten der Verbbedeutung in Beziehung stehen. Diese Satzglieder werden hier Ergänzungen genannt. Alle anderen Satzglieder, die in der Umgebung eines Verbs vorkommen können, ohne dass sie eine spezifische Relation mit der Verbbedeutung aufweisen, werden Angaben genannt. Statt „Ergänzung“ findet man in der Literatur auch den Terminus „Mitspieler“ oder neuerdings „Komplement“; statt „Angabe“ kommt auch „Supplement“ vor (z.B. GdS, 1997, S. 1027-1236). Sowohl die Ergänzungen als auch die Angaben gehören zu den Satzgliedern. Unter diesen Begriff fallen nur die Teile im Satz, die austauschbar und als Ganzes verschiebbar sind. Die anderen Elemente im Satz sind entweder Teile von Satzgliedern (z.B. Attribute) oder Bestandteile des Verbalkomplexes oder Konnektoren oder Partikel. 2.2.1 Ermittlung von Ergänzungen Trotz langjähriger Bemühungen der Valenzforschung ist es bisher nicht gelungen, zu einer allgemein akzeptierten Abgrenzung zwischen Ergänzungen und Angaben zu gelangen. Die Unterschiede betreffen nur einen relativ kleinen Teil der Phänomene, vor allem im Bereich der adverbialen Bestimmungen, bei denen man von Grenzfällen sprechen kann. Die Probleme ergeben sich daraus, dass die Bindungsfestigkeit zwischen Verb und Umgebung nicht nur zwei Stufen aufweist, die eine eindeutige Differenzierung von zwei Klassen von Satzgliedern ermöglichen würde, sondern ein Kontinuum, das verschiedene Grenzziehungen ermöglicht. Diese Schwierigkeit ist auch nicht dadurch zu beheben, dass man zwei oder mehr Arten von engeren und weiteren Ergänzungen unterscheidet; dadurch werden die Abgrenzungsprobleme nur verlagert. Solche Differenzierungen können in Grammatikdarstellungen ihren Sinn haben; für die lexikografische Beschreibung sind sie jedoch ungeeignet, weil im Wörterbuch jeder zweifelhafte Fall entschieden werden muss. Zur Abgrenzung von Ergänzungen und Angaben sind verschiedene Tests vorgeschlagen worden, die auch bei der Erarbeitung des Wörterbuchs verwendet wurden. Die wichtigsten sind der Eliminierungstest (auch Reduktionstest genannt), der Folgerungstest (auch Implikationstest genannt) und der Anschlusstest, die in dieser Reihenfolge angewendet werden. Diese Tests werden in GdS (1997, S. 1043-1064) ausführlich beschrieben. Wörterbuchgrammatik 27 Beim Eliminierungstest wird ein Satzglied weggelassen und geprüft, ob der verbleibende Restsatz ungrammatisch ist. Wenn das der Fall ist, wird das betreffende Satzglied als obligatorische Ergänzung eingestuft. Ist der Restsatz grammatisch korrekt und die Verbbedeutung unverändert, kann es sich bei dem fraglichen Satzglied um eine fakultative Ergänzung oder um eine Angabe handeln. Zur weiteren Klärung wird der Folgerungstest eingesetzt. Unter dem Folgerungstest wird eine Probe verstanden, bei der gefragt wird, ob z.B. aus einem Satz Die Kinder essen. immer gefolgert werden kann, dass sie etwas als Nahrung zu sich nehmen, also dass der Satz Die Kinder essen etwas. aus dem Prüfsatz folgt. Wenn das nicht der Fall ist, wird das fragliche Satzglied als Angabe eingestuft. Wird das Satzglied als impliziert bewertet, gilt es als Kandidat für eine Ergänzung und wird dem Anschlusstest unterworfen. Beim Anschlusstest wird das fragliche Satzglied aus dem Prüfsatz herausgenommen und versucht, es mit ...und das oder mit ...und das geschieht anzuschließen. Wenn das fragliche Satzglied angeschlossen werden kann, gilt es als Angabe. Wenn die Umschreibung nicht akzeptabel ist, ist das Satzglied als fakultative Ergänzung zu bewerten. Die Aussagekraft dieser Tests ist gerade bei den Zweifelsfällen recht gering. Oft ist die Entscheidung, ob der Test positiv oder negativ ausfällt, bei mehreren kompetenten Sprechern verschieden. Bei den Grenzfällen wurde die Tendenz verfolgt, solche Satzglieder eher als Ergänzung einzustufen, weil sie dadurch der Aufmerksamkeit des Benutzers weniger leicht entgehen können. Mit der Valenzstruktur wird das Potential der Verbbedeutung beschrieben und nicht die Struktur von verschiedenen Satzformen. Den Tatsachen, dass z.B. im Imperativsatz gewöhnlich das Subjekt fehlt, im Passivsatz die semantischen Rollen teilweise anderen Satzgliedern zugeordnet sind als im Aktivsatz, bei Perfekt- und Konjunktivsätzen weitere Verben ins Spiel kommen u.a., wird hier kein Einfluss auf die Valenz des Verbs zugestanden. Auch die Rolle des Kontexts wird hier neutralisiert, damit Phänomene wie Vorerwähntheit oder Kontrastbetonung ausgeklammert bleiben. Bei der Ermittlung der Valenz eines Verbs wird der Normalsatz zugrunde gelegt. Darunter ist der Verbalsatz in der Form eines einfachen aktivischen Aussagesatzes im Präsens, Indikativ zu verstehen. 2.2.2 Obligatorisch und fakultativ Aus den Verfahren zur Ermittlung der Valenzstruktur ergibt sich, dass die Unterscheidung von obligatorisch (obl.) und fakultativ (fak.) bei den Ergänzungen als Reflex von strukturellen Eigenschaften der Verbbedeutung betrachtet wird und nicht als Folge der Verwendung des Verbs in bestimmten Kontexten. Als Folge von Verwendungsbedingungen können Ergänzungen, wie auch Angaben, „notwendig“ oder „weglassbar“ sein. Wenn bei einem Verb durch solche Phänomene die Realisierung seiner Valenz öfters Einleitung in VALBU 28 beeinflusst wird, z.B. indem eigentlich obligatorische Ergänzungen unter bestimmten Bedingungen weggelassen werden, wird auf diese Ellipse in einer Anmerkung hingewiesen (s. 3.5.4.7). 2.2.3 Angaben Da die Angaben keine spezifische Relation zur Bedeutung der Verbvariante ausweisen, werden sie in einem Valenzwörterbuch nicht systematisch beschrieben. Allerdings können Angaben in der Sprachverwendung für den Empfänger wichtige Informationen enthalten. Bei ausziehen I 1 i.S.v. „von irgendwo wegziehen“ z.B. ist es häufig wichtig zu wissen, wann jemand wegzieht. Infolgedessen enthalten viele Sätze mit dieser Verbvariante eine temporale Angabe. Die Verwendungsbeispiele sind so gewählt, dass in ihnen solche kommunikativ wichtigen Angaben vorkommen. Wenn Informationen, die durch eine Angabe realisiert werden, bei einer Verbvariante häufig gegeben werden, wird darauf immer in einer Anmerkung hingewiesen, und es wird ihre syntaktische Form angegeben. Zu diesen Angaben gehören vor allem solche, die den Grund oder Zweck einer Handlung spezifizieren, aber auch lokale, temporale, modale u.a. Bestimmungen. 2.3 Ergänzungsklassen (E-Klassen) Die Satzglieder, die als Ergänzungen ausgewiesen sind, können durch eine größere Zahl von syntaktischen Konstruktionen realisiert werden. Um dem Lerner einen klaren Überblick über das syntaktische Inventar zu ermöglichen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, eine überschaubare Zahl von Ergänzungsklassen (E-Klassen) zu konstituieren, mit denen sich die Grundstrukturen der Sätze gut abbilden lassen. 2.3.1 Kriterien der Klassifizierung Es gibt verschiedene Kriterien der Klassifizierung von Ergänzungen, weshalb man für das Deutsche keine verbindliche Zahl von E-Klassen postulieren kann. Für die Unterscheidung der E-Klassen ist es nicht sinnvoll, von der morphologischen Form der Satzglieder auszugehen, weil dann die unterschiedlichen Funktionen, die z.B. das Subjekt und das Prädikatsnomen im Satz haben, nicht zur Geltung kämen. Hier werden zur Klassifizierung der Ergänzungen die Ausdrücke, die bei der gleichen Verbvariante an der gleichen Stelle im Satz gegeneinander ausgetauscht werden können, gedanklich nach dem Grad der Abstraktheit geordnet. Der jeweils allgemeinste Ausdruck in einer solchen Auflistung wird als Leitform betrachtet, auf die sich die spezifischeren Wörterbuchgrammatik 29 Ausdrücke zurückführen lassen. Es handelt sich dabei um Pronomina wie jemand oder um Adverbien wie dort. Diese allgemeinsten Ausdrücke kann man Anaphern nennen, weil sie auf die spezifischeren Ausdrücke verweisen. Das Verfahren, mit dem Ergänzungen auf ihre Anaphern zurückgeführt werden, wird Anaphorisierung genannt. Die Belegungen von Ergänzungen, die sich auf die gleiche Weise anaphorisieren lassen, werden zu derselben E-Klasse gerechnet. Es hat sich für die Valenzlexikografie bewährt, die Ergänzungen in acht E-Klassen einzuordnen. Diese Kategorisierung wurde bereits bei der theoretischen Grundlegung für das Wörterbuch „Verben in Feldern“ erarbeitet und dort angewandt (ViF, 1986, S. 21-31). 2.3.2 Überblick über die E-Klassen Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die E-Klassen gegeben. Im Anschluss werden die Klassen einzeln beschrieben. Die Überblickstabelle unten listet in der linken Spalte die Namen der E-Klassen und die hier gebrauchten Abkürzungen auf. Statt wie in einigen Valenzwörterbüchern mit Ziffern, werden die E-Klassen mit sprechenden Abkürzungen benannt, die man sich leicht merken kann. Diese Bezeichnungen für die E-Klassen sind nicht als Inhaltsbeschreibung, sondern nur als Anhaltspunkte zu betrachten. Zur AkkE z.B. gehören nicht alle Nominalgruppen im Akkusativ, weil der Erstreckungsakkusativ zur AdvE gerechnet wird. Andererseits werden Nebensätze zur AkkE gerechnet, die morphologisch keine Akkusative sind. Die hier gewählte Reihenfolge der E-Klassen wird als die kanonische festgesetzt, d.h., die Namen der E-Klassen werden immer in dieser Reihenfolge aufgeführt. In der mittleren Spalte stehen die Anaphern. Die Anapher „jemand(~)“ steht für Person und Institution. Die Einbeziehung der Institution ist deshalb zweckmäßig, weil sehr oft Bezeichnungen für Institutionen gewählt werden, wenn die für diese handelnden Personen gemeint sind. Mit der Anapher „etwas“ wird auf Sachen Bezug genommen. Unter „Sache“ werden hier die Elemente aller anderen Klassen von Konkreta und Abstrakta verstanden, einschließlich der Tiere. Die rechte Spalte illustriert die Klassifizierung durch einen Beispielsatz für jede Anapher. Einleitung in VALBU 30 Ergänzungsklassen E-Klasse Anapher Beispiel Nominativergänzung NomE jemand/ etwas Ich halte seinen Vorschlag für sehr vernünftig. / Die neue Bluse steht dir gut. Akkusativergänzung AkkE jemanden/ etwas Die Mutter weckt die Kinder . / Deine finanzielle Hilfe werde ich annehmen müssen. Genitivergänzung GenE jemandes/ etwas Der Zeuge hat sich des Täters erinnert. / Er versicherte den Präsidenten seiner Freundschaft . Dativergänzung DatE jemandem/ etwas Bessere Verkehrsverhältnisse dienen allen . / Ich konnte seinen Worten nicht immer folgen. Präpositivergänzung PräpE Präp + jemand(~)/ Präp + etwas Ich habe mich über ihn geärgert . Man kann nicht an alles denken. Adverbativergänzung AdvE Lok Stat irgendwo Das Inhaltsverzeichnis steht am Anfang des Buchs Lok Dir irgendwohin Die Sonne schien in seine Augen . irgendwoher Der Ball kommt nie aus der Richtung , aus der man ihn erwartet. irgendwoheraus Die Rettungsmannschaft holte die Verletzten aus den Trümmern des Hauses. Temp Punkt irgendwann Der nächste Bus geht erst morgen Temp Dur irgendwielange Die Sitzung hat eine halbe Stunde gedauert. Mittel mittels irgendetwas Das Mädchen weckte ihren Bruder mit einem nassen Lappen . / Durch ihr lautes Schreien hatte die Frau das ganze Haus geweckt. Art und Weise irgendwie/ irgendwie geartet Auf der Kreuzung stand ein Wagen quer . Menge irgendwieviel Der Brief wiegt 20 Gramm. Zweck irgendwozu Sie brauchen zur Einreise in die Bundesrepublik ihren Reisepass. Zusammenhang irgendwobei Der Richter muss bei der Urteilsfindung die Strafmilderungsgründe berücksichtigen. Prädikativergänzung PrädE so sein Dieser Punkt erscheint mir besonders wichtig. / Der Garten sah ganz anders aus. ein solcher/ solches sein Mein Vater war Arzt. Verbativergänzung VerbE etwas (zu) tun Ich habe noch viel zu lesen. Wörterbuchgrammatik 31 Die acht E-Klassen kann man auf Grund von bestimmten gemeinsamen Merkmalen zu vier Gruppen zusammenfassen: kasusbestimmte E-Klassen, präpositionale E-Klassen, prädikative und verbative E-Klassen. 2.3.3 Einzelne E-Klassen 2.3.3.1 Kasusbestimmte E-Klassen Die vier kasusbestimmten E-Klassen sind Nominativergänzung, Akkusativergänzung, Genitivergänzung und Dativergänzung. Sie entsprechen weitgehend dem Subjekt und den Objekten der traditionellen Grammatik. 2.3.3.1.1 Nominativergänzung (NomE) Die Nominativergänzung deckt sich weitgehend mit dem Subjekt. Die Eigenschaften der Kongruenz mit dem finiten Verb, der Wegfall bei der Infinitprobe u.a. unterscheiden die NomE von allen anderen E-Klassen. Allerdings beziehen sich diese Eigenschaften nicht auf die Valenzbindung, so dass es berechtigt ist, auch die NomE zu den Ergänzungen zu rechnen. Zu beachten ist, dass einige Nominalgruppen ( NG ) im Nominativ ( N ) nicht zur NomE gerechnet werden. Das „Prädikatsnomen“ ist eine Ausdrucksform der PrädE [Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands .]. Im Passiv wird die NomE in Form einer Präpositionalgruppe von + D bzw. durch + A realisiert. Das unpersönliche es wird wegen der fehlenden Austauschbarkeit hier zum Verbalkomplex gerechnet und nicht als „formales Subjekt“ eingestuft. Daraus folgt, dass auch die NomE nicht bei allen Verben vorkommt. Es gibt demnach eine Klasse von subjektlosen Verben [es regnet, es gibt, es handelt sich um]. Die Zahl der Verben ohne NomE ist jedoch gering, so dass die NomE die häufigste Ergänzung ist. Die NomE ist immer obligatorisch. Sie bezieht sich auf Personen und Sachen. Leitformen sind die Anaphern „jemand/ etwas/ er/ sie/ es“. 2.3.3.1.2 Akkusativergänzung (AkkE) Die Akkusativergänzung deckt sich weitgehend mit dem „Akkusativobjekt“. Bei der Passivbildung im Werden- und Sein-Passiv wird die AkkE im Passivsatz in Form einer Nominalgruppe bzw. Pronominalgruppe ( PG ) im N ausgedrückt. Zu beachten ist, dass einige NG s im Akkusativ ( A ) nicht zur AkkE gerechnet werden. Das „innere Objekt“ bei Verben wie gehen, schlafen, deren Valenzrahmen keine AkkE enthält, wird als Angabe gewertet [Er geht einen schweren Gang .], ebenso der Pertinenzakkusativ (s. 2.3.4). Der „Erstreckungsakkusativ“, der mit „wie viel, wie lange“ erfragt wird, zählt hier zur AdvE. Die NG im A , die mit „wie“ erfragt wird, zählt hier zur PrädE. Einleitung in VALBU 32 Die AkkE ist die zweithäufigste Ergänzung. Sie ist überwiegend obligatorisch, seltener fakultativ. Sie gilt als „direktes Objekt“ und bezieht sich meist auf eine am Geschehen beteiligte Sache. Bei wenigen Verben wie fragen kommen zwei AkkEs vor [Sie fragte mich etwas .]. Leitformen sind die Anaphern „jemanden/ etwas/ ihn/ sie/ es“. 2.3.3.1.3 Genitivergänzung (GenE) Die Genitivergänzung entspricht dem „Genitivobjekt“. Zu beachten ist, dass einige wenige NG s im Genitiv ( G ) nicht zur GenE gerechnet werden. Die NG s im G , die mit „es“ und „so“ anaphorisiert werden, zählen zur PrädE [Er war frohen Mutes .]. Manche Konstruktionen mit NG im G tendieren zu den Idiomen [ der Ruhe pflegen]. Die GenE kommt öfters alternativ mit anderen E-Klassen vor, besonders mit der PräpE [Er erinnert sich dieses Zusammentreffens / an dieses Zusammentreffen .]. Die GenE ist im Sprachgebrauch verhältnismäßig selten und kommt bevorzugt bei Verben aus dem Rechtswesen vor. Da diese hier nicht behandelt werden, ist die GenE in diesem Wörterbuch sehr selten. Die GenE kann obligatorisch oder fakultativ sein. Leitformen sind die Anaphern „jemandes/ etwas/ dessen“. 2.3.3.1.4 Dativergänzung (DatE) Die Dativergänzung deckt sich weitgehend mit dem „Dativobjekt“. Bei der Passivbildung im Bekommen-Passiv wird die DatE (oder eine andere der unten besprochenen Wortgruppen im Dativ) im Passivsatz als NG / PG im N ausgedrückt. Es gibt mehrere Wortgruppen im Dativ, die im allgemeinen nicht zur DatE gerechnet werden oder deren Status umstritten ist. Dieser Bereich ist bei dativischen Wortgruppen größer als bei den anderen kasusbestimmten Ergänzungen. Der „Dativus ethicus“ [Du bist mir ein Heuchler! ] wird in Ausrufen verwendet, um eine emotionale Anteilnahme auszudrücken, und kommt nur als PG vor. Er wird zu den Angaben gerechnet und nur bei sein und kommen in einer Anmerkung als „ethischer Dativ“ erwähnt. Der gelegentlich als eigene Subklasse von Angaben im Dativ abgegrenzte „Dativus iudicantis“ [Das ist mir zu wenig.] wird nicht beschrieben. Der Pertinenzdativ (s. 2.3.4) wird hier nicht als Ergänzung gewertet, aber in einer Anmerkung behandelt. Unter dem Begriff der „freien Dative“ werden öfters der „Dativus commodi“ und „Dativus incommodi“ zusammengefasst. Mit dem „Dativus commodi“ oder „sympathicus“ kann ausgedrückt werden, dass etwas zugunsten von jemandem geschieht [Er hat seiner Schwester einen Tennisschläger gekauft.]. Dieser Dativ ist nicht fest und kann ersetzt werden durch eine PräpG für + A [Er hat für seine Schwester einen Tennisschläger gekauft.]. Mit dem Wörterbuchgrammatik 33 „Dativus incommodi“ wird etwas Negatives oder Unerwünschtes ausgedrückt [Man hat uns das Weihnachtsgeld gekürzt.]. Er kann nicht durch eine für-Gruppe ersetzt werden. Da die Einstufung dieser Dative oft von der Interpretation des ganzen Satzes und der zugrunde liegenden Situation abhängt, ist eine scharfe Trennung nicht zweckmäßig. Auch wenn diese Wortgruppen im Dativ keineswegs bei allen Verbvarianten vorkommen können, ist wegen der mangelnden Festigkeit ihre Einstufung als Ergänzung nicht zwingend. Sie werden hier zu den Angaben gerechnet und ggf. in einer Anmerkung als NG im D erwähnt. Die DatE kommt bei weniger Verbvarianten vor als die AkkE. Sie ist überwiegend fakultativ und seltener obligatorisch. Sie gilt als „indirektes Objekt“ und bezieht sich meist auf eine am Geschehen beteiligte Person. Leitformen sind die Anaphern „jemandem/ etwas/ ihm/ ihr“. 2.3.3.2 Präpositionale E-Klassen Unter den präpositionalen E-Klassen werden die Präpositivergänzung (PräpE) und die Adverbativergänzung (AdvE) zusammengefasst, weil sie ganz überwiegend in Form einer Präpositionalgruppe (PräpG) realisiert werden. 2.3.3.2.1 Präpositivergänzung (PräpE) Die Präpositivergänzung deckt sich weitgehend mit dem „Präpositionalobjekt“, das erst in neueren Grammatiken als eigene Klasse ausgewiesen ist. Die PräpE ist durch eine fest zugeordnete Präposition mit dem Verb verbunden. Diese Präposition legt mit ihrer Rektion den Kasus der folgenden Nominalgruppe fest. Zu beachten ist, dass ein großer Teil der PräpGs zur AdvE gerechnet wird. Die Abgrenzung zwischen den beiden Klassen ist mitunter schwierig. Die generelle Behauptung, die PräpE habe nur eine, weitgehend bedeutungsleere, Präposition, wogegen die AdvE mit vielen, bedeutungstragenden Präpositionen eingeleitet werde, ist zu stark (s. GdS, 1997, S. 1096). Es gibt öfters eine PräpE mit zwei, gelegentlich sogar mit drei präpositionalen Anschlüssen [Der Aufsatz sagt nichts über das / von dem / zu dem Problem der Angaben.] ohne erkennbaren Bedeutungsunterschied. Es wäre daher nicht sinnvoll, verschiedene PräpEs anzusetzen. Manchmal kommen antonyme Präpositionen [Die Opposition stimmt für / gegen das Gesetz.] bei gleicher Verbbedeutung vor. Auch in diesem Fall wird nur eine PräpE angesetzt. Wenn sich aber durch verschiedene Präpositionen bei einem Verb die Bedeutung ändert, wird in VALBU die Maßgabe befolgt, auch bei geringeren Bedeutungsunterschieden zwei Verbvarianten mit zwei Satzbauplänen ( SBP s) anzusetzen. Die PräpE ist die dritthäufigste Ergänzung. Sie ist häufiger eine obligatorische als eine fakultative Ergänzung. Einleitung in VALBU 34 Bei einigen Verben wie sprechen kommen zwei verschiedene PräpEs vor [Sie spricht mit mir über etwas .]. Die PräpE bezieht sich sowohl auf Personen als auch auf Sachen. Leitformen sind die Anaphern „Präp + jemand(~)/ Präp + etwas/ da(r) + Präp“. 2.3.3.2.2 Adverbativergänzung (AdvE) Unter der Adverbativergänzung sind die Satzglieder zusammengefasst, die in der traditionellen Grammatik meist als „Umstandsbestimmungen“ bezeichnet werden. Die AdvE ist hier als Oberkategorie für neun Subklassen von Adverbialbestimmungen, denen Ergänzungsstatus zugeschrieben wird, zu verstehen. Bei diesen Adverbialbestimmungen handelt es sich um eine Übergangszone zwischen Ergänzung und Angabe. Die Grenze wurde aus didaktischen Gründen bewusst weit zugunsten der Ergänzung gezogen. Die Subklassen der AdvE sind in Kap. 2.3.2 aufgelistet. Die wichtigsten Subklassen bilden die räumlichen und zeitlichen Bestimmungen. In der Subklasse der lokalen AdvEs werden statische [Er wohnt in Mannheim .] und richtungsbezogene [Sie fährt nach Heidelberg .] Bestimmungen unterschieden, da es verschiedene Anaphern gibt. Beide Arten werden überwiegend durch eine Vielzahl von lokalen PräpGs realisiert. Bei der Subklasse der temporalen AdvE ist es ebenfalls sinnvoll, die punktuellen [Der Zug kommt um 8 Uhr an.] von den durativen [Der Film dauert 90 Minuten .] zu unterscheiden, da sie verschieden anaphorisiert werden. Die punktuelle Temporalbestimmung wird meist mit einer PräpG um +A realisiert, bei den durativen dominiert die NG im A . Die lokalen und temporalen Bestimmungen, außer den direktivischen, werden überwiegend als Angaben gewertet. Nur wenn in der Bedeutung der Verbvariante eine spezifische Raum- oder Zeitbestimmung angelegt ist, kann die Adverbialgruppe (AdvG) oder die PräpG als Ausdrucksform einer Ergänzung gelten. Die adverbialen Subklassen „Mittel“, „Art und Weise“, „Menge“, „Zweck“ und „Zusammenhang“ sind in Anlehnung an ihre Häufigkeit geordnet, in der sie als Ergänzung vorkommen. Die Spezifizierung des Mittels ist häufig von der Verbbedeutung gefordert und wird meist durch eine PräpG mit +D/ durch +A geleistet [Ihr könnt das Geschirr mit warmem Wasser abwaschen.]. Bei der modalen Bestimmung ist die Grenze zu PrädE zu beachten [Der Stoff legt sich in Falten .]. Bei „Menge“ handelt es sich um den „Erstreckungsakkusativ“, also um eine adverbiale NG im A [Die Eintrittskarte kostet nur einen Euro .]. Bei den finalen Bestimmungen handelt es sich meist um PräpGs mit für + A / zu + D [Diese Werkzeuge kann man für verschiedene Zwecke / zu verschiedenen Zwecken benutzen.]. Der Zusammenhang wird mit der PräpG bei + D / in + D ausgedrückt [ Beim Abschluss eines Vertrags muss man das Kleingedruckte beachten.]. Die AdvE kommt häufig vor, wenn man den Valenzbegriff entsprechend weit auslegt. Obligatorische AdvEs sind selten. Zwei AdvEs von verschiedenen Subklassen sind relativ häufig, z.B. die Kombination von lokaler und temporaler AdvE [Der Roman erscheint im Wörterbuchgrammatik 35 Herbst bei Suhrkamp .], oder Lok und Mittel [Sie hoben das Auto mit einem Kran aus dem Graben .]. Leitformen sind die verschiedenen Anaphern für jede Subklasse (s. 2.3.2). 2.3.3.3 Prädikativergänzung (PrädE) Die Prädikativergänzung ist als Oberklasse für das „Prädikatsnomen“ und das „Prädikatsadjektiv“ konstituiert worden, weil diese beiden Klassen bei der Anaphorisierung kaum Unterschiede aufweisen. Daher stellt sich diese E-Klasse zwar formal als uneinheitlich, semantisch aber als homogen dar (so auch GdS, 1997, S. 1105). Voraussetzung für das Ansetzen einer PrädE ist die Grundsatzentscheidung, diese „prädikativen“ Nomina und Adjektive nicht als Bestandteil des Verbalkomplexes zu werten, sondern ihnen den Status eines Satzgliedes zuzuschreiben. Dies ist berechtigt, weil die Belegungen der PrädE keineswegs fest, sondern frei austauschbar sind und auf dieselben Leitformen zurückgeführt werden können. Die mit einer PrädE verbundenen Verben sein, werden oder bleiben werden manchmal als „Kopulaverben“ bezeichnet, da ihr Beitrag zur Satzbedeutung gering sei und erst zusammen mit dem Prädikativ ein vollständiges Prädikat bilde (s. GdS, 1997, S. 1106). Aus valenztheoretischer Sicht ist aber entscheidend, dass auch die Kopulaverben Valenzträger für den ganzen Satz sind und die Zahl und Art der Ergänzungen allein determinieren. Deshalb werden sie hier als Hauptverben betrachtet. Zu beachten ist, dass bei der nominalen PrädE der Kasus der NG dadurch bestimmt wird, ob im SBP eine AkkE vorkommt oder nicht. Wenn die AkkE als Bezugselement vorkommt, steht auch die PrädE im A [Wir nannten ihn unseren Freund .]. Wenn keine AkkE vorkommt, wird die PrädE als NG im N realisiert [Er ist unser Freund .]. Da im Passivsatz beim Werden- und Sein-Passiv die AkkE als NG im N realisiert wird, muss auch die PrädE im gleichen Kasus stehen wie das Bezugselement [Er wurde unser Freund genannt.]. Alle diese Konstruktionen werden also nicht zur NomE und zur AkkE gerechnet, sondern zur PrädE. Die PrädE wird neben der Realisierung in Form einer AdjG [Diese Idee ist sehr originell .] häufig in Form einer als-Gruppe [Sie gilt als schwierig .] oder einer wie-Gruppe [Er wurde wie ein Kind .] realisiert. Bei diesen Ausdrucksformen sind manchmal verschiedene Anschlüsse, auch Nebensätze möglich [Sie behandelten uns als Verbrecher / als ob wir Verbrecher wären / wie Verbrecher / wie wenn wir Verbrecher wären .]. Seltener ist die Realisierung als PartG II [Das nenne ich reaktionsschnell gehandelt .]. Da diese Strukturen verbgesteuert sind, müssen sie im Wörterbuch einzeln aufgeführt werden. Die PrädE gibt es im SBP von nur relativ wenigen Verbvarianten. Da aber die Kopulaverben oft verwendet werden, ist die PrädE in Texten sehr häufig. Die PrädE ist immer obligatorisch. Leitformen sind die Anaphern „so, ein solch~, so sein, ein solcher/ solches sein“. Einleitung in VALBU 36 2.3.3.4 Verbativergänzung (VerbE) Die Verbativergänzung wird in einigen Grammatiken nicht als E-Klasse gewertet, sondern zu den erweiterten Strukturen gerechnet. Da aber bei einigen Verben eine obligatorische Ergänzung ausschließlich satzförmig oder als Infinitivkonstruktion realisiert werden kann, ist die Konstituierung einer eigenen E-Klasse vertretbar. Zu beachten ist, dass auch die Modal- und Modalitätsverben einen Infinitiv regieren (s. 2.6.2.2 und 2.6.2.3), teils mit zu, teils ohne zu. Man kann diese Infinitive als VerbE beschreiben. Allerdings ist der entscheidende Unterschied, dass es sich in diesen Fällen um die interne Struktur des Verbalkomplexes handelt und nicht um einen Teil eines SBP . Hier werden nur Hauptverben behandelt, deren Ergänzung nicht in Form einer einfachen Ausdrucksform realisiert werden kann, sondern - außer durch die Anapher - nur satzartig oder satzförmig. Damit unterscheiden sie sich grundsätzlich von der Satzförmigen Ergänzung ( SE ). Die Abgrenzung ist aber in der Praxis nicht immer eindeutig: Er fragte mich, ob ich etwas zu essen bei mir habe . kann als Satzförmige Akkusativergänzung (AkkSE) interpretiert werden oder als VerbE, je nach Bewertung des Struktursatzes „jemand fragt jemanden etwas“ (s. Engel, 1988, S. 198, 252; GdS, 1997, S. 1118). In VALBU ist versucht worden, möglichst nur eindeutige Fälle als VerbE zu beschreiben und, wenn möglich, den Ausbau einer AkkE anzunehmen. In jedem Fall ist die VerbE sehr selten. Die VerbE ist immer obligatorisch. Leitformen sind die Anaphern „etwas zu tun/ dass es so ist/ dass es geschieht“. 2.3.4 Pertinenzelemente Bei den Pertinenzelementen handelt es sich um spezielle Wortgruppen im Dativ und im Akkusativ, deren Klassifizierung einige Schwierigkeiten macht. In den meisten Fällen ist nur der Pertinenzdativ möglich, aber gelegentlich wie z.B. bei treten II 3 i.S.v. „irgendwohin einen Tritt geben“, ist sowohl der Pertinenzdativ [Paul hat seinem Bruder ans Schienbein getreten.] als auch der Pertinenzakkusativ möglich [Paul hat seinen Bruder ans Schienbein getreten.]. Das Problem für die Klassifikation dieser Elemente liegt darin, dass sie einerseits nur bei einer begrenzten Zahl von Verbvarianten vorkommen, was für eine Ergänzung spricht, sie andererseits aber nicht fest sind und nicht unmittelbar und allein vom Verb abhängen. Damit ist gemeint, dass die Pertinenzelemente für ihre Realisierung einen Bezugspunkt im Satz benötigen, nämlich eine NomE, AkkE oder meist eine AdvE, mit der auf einen Körperteil, ein Kleidungsstück oder ein anderes Objekt Bezug genommen wird, das der Person zugeordnet ist, die durch die Belegung des Pertinenzelements bezeichnet wird [Dem Enkelkind sind schon die ersten Zähne gewachsen.]. Oft verschwindet das Pertinenz- Wörterbuchgrammatik 37 element als eigenes Satzglied und wird durch eine possessive Bestimmung im Bezugselement ersetzt [Jemand klopfte mir auf die Schulter. - Jemand klopfte auf meine Schulter .]. Diese Eigenschaften sprechen gegen die Klassifikation als Ergänzung. Sie können sogar als Argumente dafür dienen, den Pertinenzelementen den Status eines Satzglieds abzusprechen und sie zu den Attributen zu zählen (z.B. Engel, 1988, S. 630-631). Hier wurde die Lösung gewählt, die Pertinenzelemente als Angaben einzustufen, auch um sie deutlich von der DatE und AkkE zu unterscheiden. In jedem Fall wird in einer Anmerkung auf diese Elemente hingewiesen und mindestens ein Verwendungsbeispiel gegeben. 2.4 Ausdrucksformen der E-Klassen Alle E-Klassen haben die Eigenschaft, Ergänzungen in syntaktisch verschiedenen Formen zu realisieren. Diese Ausdrucksformen müssen für jede der E-Klassen genannt werden. Es werden hier einfache und komplexe Ausdrucksformen unterschieden. 2.4.1 Einfache Ausdrucksformen Unter dem Begriff einfache Ausdrucksformen werden hier die Fälle zusammengefasst, in denen eine Ergänzung durch ein Wort bzw. durch eine Wortgruppe realisiert wird. Je nach der Wortart, zu der das Wort gehört, welches den Kern der Wortgruppe bildet, sind Nominalgruppe, Pronominalgruppe usw. zu unterscheiden. Diese Wortgruppen werden öfters auch „Phrasen“ genannt. 2.4.1.1 Nominalgruppe ( NG ) Die Nominalgruppe ist die häufigste Ausdrucksform. Das Satzglied hat einen nominalen Kern, der auch alleine stehen kann [ Vater schläft.], meistens aber erweitert ist um Artikelwort und Attribute bzw. Attributsätze [ Die Eltern ihres Freundes studierten in Heidelberg.]. Die NG kann sehr komplex sein. Die NG ist Ausdrucksform der vier kasusbestimmten E-Klassen NomE, AkkE, GenE, DatE im jeweiligen Kasus. Da diese Ausdrucksform uneingeschränkt bei allen Verbvarianten möglich ist, die diese E-Klassen regieren, braucht dies im Wörterbuch nicht eigens vermerkt zu werden. Außerdem kommt sie als NG im A bei der AdvE vor (Erstreckungsakkusativ) (s. 2.3.3.2.2) [Die Sitzung dauerte den ganzen Tag .] und als NG im N oder als NG im A bei der PrädE (Prädikatsnomen) [Er ist mein Freund ./ Ich nenne ihn meinen Freund .]. Diese Formen werden bei den entsprechenden Verben angezeigt. Einleitung in VALBU 38 2.4.1.2 Pronominalgruppe ( PG ) Die Pronominalgruppe hat ein Pronomen als Kern. Es steht meistens alleine ohne Attribute [ Ich sehe dich .]. Die PG ist Ausdrucksform der vier kasusbestimmten E-Klassen NomE, AkkE, GenE, DatE im jeweiligen Kasus. Da diese Ausdrucksform uneingeschränkt bei allen Verbvarianten möglich ist, die diese E-Klassen regieren, braucht dies im Wörterbuch nicht eigens vermerkt zu werden. Außerdem kommt sie als PG im N oder im A bei der PrädE vor [Wir sind wieder wer . Was hast du ihn genannt? ]. Dieses wird bei den entsprechenden Verben angezeigt. 2.4.1.3 Präpositionalgruppe (PräpG) Die Präpositionalgruppe besteht aus einer Präposition als Kern und meist einer NG [Wir warten auf eine Nachricht .] oder PG [Er spricht über uns .]. Deren Kasus ist abhängig von der Rektion der Präposition. Meistens stehen die NG und PG im Akkusativ oder Dativ. Die PräpG kann auch aus Präposition und Adjektivgruppe [Man hält ihn für klug .] bestehen. Die PräpG ist außer dem Präpositionaladverb [z.B. davon, darauf] die einzige einfache Ausdrucksform der PräpE. Bei einer PräpE ist die Zahl der möglichen Präpositionen gering. In der Regel gibt es nur eine. Die Präposition bzw. Präpositionen, die bei einer PräpE möglich sind, werden alle angegeben. Bei der AdvE ist die PräpG eine Ausdrucksform von mehreren. Da bei einigen Subklassen der AdvE, besonders bei der lokalen AdvE, viele präpositionale Anschlüsse möglich sind, weil mit der Präposition verschiedene räumliche Bezüge ausgedrückt werden können [Das Buch liegt auf / in / unter dem Schreibtisch .], werden nur die bei der jeweiligen Verbvariante wichtigsten Präpositionen aufgelistet. 2.4.1.4 Adjektivgruppe (AdjG) Die Adjektivgruppe hat ein Adjektiv als Kern. Es steht häufig allein [Sie ist jung .]. Es kann ein Adverb [Sie ist sehr jung.] oder eine als-Gruppe als Attribut haben [Sie ist jünger, als ich dachte .]. Beim Anschluss mit als steht das Adjektiv meist im Komparativ. Die AdjG ist eine Ausdrucksform der PrädE. Da nicht alle Verbvarianten, die eine PrädE regieren, diese in Form einer AdjG realisieren können, wird diese Möglichkeit immer angegeben. Wörterbuchgrammatik 39 2.4.1.5 Adverbgruppe (AdvG) Die Adverbgruppe hat ein Adverb als Kern. Es steht meist allein [Es ist so .]. Es kann ein weiteres Adverb [Es ist genau so.] oder eine wie-Gruppe als Attribut haben [Es ist so, wie ich es mir gedacht habe .]. Die AdvG ist die generelle Ausdrucksform der AdvE. Sie wird nur angezeigt, wenn sie besonders wichtig ist. Dies gilt vor allem für die temporale AdvE. Außerdem kommt die AdvG bei der PrädE vor [Die Geschichte ist wahr .] und wird dort immer angezeigt. 2.4.1.6 Sonstige Formen Sonstige Formen, in denen Ergänzungen realisiert werden können, sind die als-Gruppe [Wir sehen das Problem als gelöst an.] und die wie-Gruppe [Er ist wie sein Vater .], die nicht nur attributiv verwendet werden können, sondern auch als Ausdrucksformen der PrädE und gelegentlich der modalen AdvE vorkommen. Da es verschiedene verbspezifische Anschlussmöglichkeiten bei diesen Gruppen gibt, z.B. auch Partizipien, werden diese immer angezeigt. Die bis-Gruppe kommt als Ausdrucksform der lokalen [Sie geht bis an die Tür .] und temporalen AdvE [Die Arbeiten dauern bis April .] vor, um einen Endpunkt zu spezifizieren. Sie steht öfters in einer zweigliedrigen Besetzung der AdvE mit von ... bis. Auch diese Ausdrucksform wird angezeigt. 2.4.2 Komplexe Ausdrucksformen Unter dem Begriff komplexe Ausdrucksformen werden die Fälle zusammengefasst, in denen eine Ergänzung als Satz bzw. als satzartige Konstruktion realisiert wird. Dabei sind abhängige Sätze genereller Art von denen zu unterscheiden, die in sehr spezifischer Weise an das Vorliegen bestimmter Voraussetzungen gebunden sind. 2.4.2.1 Generalisierender Ergänzungssatz ( GES ) Als generalisierender Ergänzungssatz ( GES ) wird der Typ von abhängigen Sätzen bezeichnet, der prinzipiell als Realisierungsmöglichkeit für jede E-Klasse in Betracht kommt und bei jeder Verbvariante, die eine Ergänzung dieser Klasse fordert. Diese Sätze werden mit einem w-Wort [wer, was, wem usw.] eingeleitet. In der Sprachverwendung kommen diese Nebensätze als Ausdrucksform von Ergänzungen nur selten vor. Darum Einleitung in VALBU 40 wird nicht bei jeder Verbvariante für jede E-Stelle eine solche Realisierungsform gesucht. Die GESs werden im Anmerkungsblock nur erwähnt, wenn sie bei bestimmten Verbvarianten sehr häufig vorkommen. Das ist im Wörterbuch der Fall bei bleiben, melden und stimmen: 2.4.2.2 Satzförmige Ergänzung ( SE ) Eine Besonderheit dieses Wörterbuchs ist die systematische Darstellung der Satzförmigen Ergänzung ( SE ). Bei allen im Wörterbuch behandelten Verbvarianten - ob in einem Langartikel oder in einem Kurzartikel - wird angegeben, wenn neben den einfachen Ausdrucksformen eine Ergänzung als SE realisiert werden kann (s. 3.5.4.2.4). Solche Ergänzungen werden „ausbaufähig“ genannt. Da die SE s komplexe Ausdrucksformen von spezifischer Art sind, muss erklärt werden, welche SE -Klassen es gibt, welche SE -Formen zu unterscheiden und welche SE -Typen durch die Regeln für das Korrelat zu differenzieren sind. 2.4.2.2.1 SE -Klassen Die SE ist nur bei einem bestimmten Teil der E-Klassen möglich. Diese werden hier SE - Klassen genannt. Folgende E-Klassen sind ausbaufähig: NomE - NomSE: Es ist nicht bekannt, wann die nächste Sitzung stattfindet . AkkE - AkkSE: Du musst uns erzählen, ob deine Bewerbung erfolgreich war . GenE - GenSE: Ich kann mich ( dessen ) nicht erinnern, dass er das gesagt hat . PräpE - PräpSE: Ich habe lange darauf gewartet, eine alte Rechnung zu begleichen . AdvE - AdvSE: Sie unterscheidet sich von ihrem Bruder dadurch / darin , dass sie viel freundlicher ist als er . Die NomSE wird häufig auch „Subjektsatz“, die AkkSE „Objektsatz“ genannt. Die Möglichkeit zum Ausbau einer Ergänzung ist an weitere Bedingungen gebunden. Eine SE ist keineswegs bei allen Verbvarianten möglich, die in ihrem SBP eine von den Ergänzungen haben, die prinzipiell als SE realisiert werden können. Diese Einschränkung hat semantische Gründe, denn mit den SE s werden ausschließlich Sachverhalte und Handlungen ausgedrückt. Wenn also eine NomE oder eine AkkE nur mit Bezeichnungen für Personen und konkrete Objekte belegt werden kann, ist der Ausbau zur NomSE bzw. AkkSE ausgeschlossen. Aber auch wenn eine Verbvariante eine Ergänzung regiert, mit der auf Sachverhalte oder Handlungen Bezug genommen wird, ist es nicht immer der Wörterbuchgrammatik 41 Fall, dass diese Ergänzung ausgebaut werden kann. Daher müssen die Konstruktionsmöglichkeiten bei jeder Verbvariante einzeln aufgeführt werden (s. 3.5.4.2.4). Bei einigen Verbvarianten können, auch im gleichen Satz, zwei SE s vorkommen [ Dass die Apfelernte schlecht ist , liegt daran , dass es im Mai starken Frost gegeben hat .] 2.4.2.2.2 SE -Formen Unter die SE -Formen werden nur die Nebensätze und satzartigen Konstruktionen gerechnet, die bei mehreren SE -Klassen vorkommen können. Andere Formen von Ergänzungssätzen, die spezielle Ausdrucksformen bei einer E-Klasse sind, werden unter den Besonderheiten (s. 2.4.2.2.4) behandelt. Es werden folgende sieben SE -Formen unterschieden, deren kanonische Reihenfolge nach der Häufigkeit festgelegt ist (s. 3.5.4.2.4.3): dass-Satz: Nebensatz, eingeleitet durch dass Inf+: Infinitivkonstruktion mit zu Inf-: Infinitivkonstruktion ohne zu ob-Frag: Indirekter Fragesatz, eingeleitet durch ob w-Frag: Indirekter Fragesatz, eingeleitet durch ein Fragepronomen, das mit dem Buchstaben w beginnt (wer, was, wie, warum ...) Hpts: Nebensatz in Form eines Hauptsatzes Dirr: Direkte Rede Bei keiner Verbvariante kommen alle SE -Formen vor. Oft kommen zwei bis vier Formen alternativ zueinander vor, wobei die Kombination von dass-Satz und Inf+ besonders häufig ist. 2.4.2.2.3 SE -Typen Es werden drei SE -Typen unterschieden, und zwar auf Grund der Regeln für das Korrelat. Ein Korrelat ist ein Bezugselement, das im Hauptsatz angesiedelt ist und dessen Funktion nur darin besteht, auf den abhängigen Satz zu verweisen. Das Setzen des Korrelats bei einer bestimmten SE einer Verbvariante kann obligatorisch, fakultativ oder unmöglich sein. Diese Regeln sind verbabhängig (s. 3.5.4.2.4.2). Bei der NomSE und der AkkSE lautet das Korrelat es, bei der GenSE dessen, bei der PräpSE und AdvSE da(r) + Präp [z.B. darauf, davon]. Einleitung in VALBU 42 Für das Korrelat es gibt es die Besonderheit, dass es immer stellungsbedingt ist, d.h., es kann nur gesetzt werden, wenn der Hauptsatz vor der SE steht [Alle geht es an, dass die Umwelt zerstört wird. Dass die Umwelt zerstört wird, geht alle an.]. Darauf wird im Wörterbuch mit dem Eintrag „(stellungsbed.)“ hingewiesen. Sowohl bei der NomSE als auch bei der AkkSE kann das Korrelat bei nachgestellter SE obligatorisch oder fakultativ sein. Im Normalfall sind die Korrelatregeln für alle SE -Formen einer bestimmten SE bei einer bestimmten Verbvariante gleich. Es gibt aber gelegentlich Ausnahmen; z.B. kann die Korrelatregel der SE -Form HptS (Hauptsatz) von denen der anderen Formen abweichen. Diese Ausnahmen sind auch im Wörterbuch markiert, wie es z.B. der Fall ist bei der PräpSE von auffordern 1 , deren SE -Formen mit fak. Korrelat gebildet werden, außer bei der SE -Form HptS: auffordern 1 Eine NomSE in Form einer Infsteht immer vor dem Hauptsatz, eine AkkSE als Infnur selten [z.B. bestrafen]. In solchen Konstruktionen ist durch die Stellung des Nebensatzes kein Korrelat möglich, auch wenn die anderen Formen der SE für die behandelte Verbvariante ein Korrelat zulassen. Diese Fälle werden auch in der Anmerkung notiert, wie z.B. bei der NomSE der Verbvariante bremsen 3 Bei einigen Verbvarianten ist zwar die Setzung des Korrelats möglich, so dass es als fakultativ kodiert wird. Allerdings gibt es in den Textkorpora deutliche Unterschiede bei der Häufigkeit, und zwar nicht nur auf Grund der Länge der Sätze. In einigen Fällen wurde das Korrelat sehr häufig verwendet, in anderen viel seltener. Wenn dieser Befund deutlich ist, wird darauf in einer Anmerkung hingewiesen: passieren 1 - Das Korrelat es wird häufig realisiert. Wörterbuchgrammatik 43 wünschen 2 [...] - Das Korrelat es wird häufig realisiert. 2.4.2.2.4 Besonderheiten a) Weitere Ergänzungssätze - Die PrädE kann in Form von satzwertigen als- und wie-Gruppen realisiert werden, die bei keiner anderen E-Klasse möglich sind. [Die Stimmung war, als hätte es eben Streit gegeben . Das Resultat war, wie wir es erwartet hatten .]. Nebensätze mit als ob und wie wenn sind weitere Varianten dieser Konstruktionen. - Die VerbE kommt nicht in einer einfachen Ausdrucksform vor, sondern wird immer satzförmig oder satzähnlich realisiert [Es gab viele neue Bilder zu sehen .]. Daher unterscheidet sie sich grundlegend von den komplexen Ausdrucksformen, die gegen einfache Formen austauschbar sind. b) Finale Infinitivkonstruktion (um ... zu-Satz) Eine gewisse Sonderstellung nehmen die finalen Infinitivkonstruktionen ein, die mit um ... zu eingeleitet werden. Meistens handelt es sich bei diesen Nebensätzen um Angabesätze, so dass sie in der Regel nicht beschrieben werden. Nur wenn sie bei einer Verbvariante häufig vorkommen, werden sie, wie andere Angaben auch, in einer Anmerkung erwähnt: Vereinzelt gibt es Sätze mit um ... zu, die als Ausdrucksform einer Ergänzung interpretiert werden könnten. Bei ausreichen 1 z.B. wird dasjenige, wofür etwas genügt, durch eine fakultative PräpE mit für +A realisiert [Das Geld müsste für das Projekt ausreichen.]. Statt dieser PräpE ist eine Infinitivkonstruktion mit um ... zu möglich [Das Geld müsste ausreichen, um das Projekt zu finanzieren .]. Hier werden diese Konstruktionen nicht zu den SE gezählt, sondern als Ersatzform für eine SE betrachtet, ebenso wie ein damit-Satz [Das Geld müsste ausreichen, damit das Projekt finanziert werden kann .], und daher in einer Anmerkung erwähnt: Einleitung in VALBU 44 c) Nebensatz mit wenn (wenn-Satz) Die Nebensätze mit wenn sind meist konditionale oder temporale Angabesätze, auf die mit einer Anmerkung hingewiesen wird, wenn sie bei einer Verbvariante häufig vorkommen ( versprechen 1, zuschauen 1 ). In anderen Fällen könnte man den wenn-Satz als Ergänzungssatz interpretieren. Bei der NomSE und bei der AkkSE kann der dass-Satz meist durch einen wenn-Satz ersetzt werden [Es stört mich, dass / wenn über mich geredet wird . Ich begrüße es, dass / wenn du mich besuchst .] Bei diesen wenn-Sätzen wird häufig im Hauptsatz ein Korrelat es oder das gesetzt. Manchmal kann der wenn-Satz auch eine PräpSE ersetzen [ Wenn sie dieses Lied hört , muss sie weinen.]. Dennoch wird diese Satzform hier nicht zu den SE s gezählt, sondern als Ersatzform für eine SE betrachtet, weil sich die Sätze auf einen hypothetischen Sachverhalt beziehen. Durch den wenn-Satz wird der situative Rahmen aufgebaut, in dem sich das vom Verb aufgerufene Ereignis vollzieht. Deshalb werden diese in einer Anmerkung erwähnt. d) Direkte Rede (Dirr) Mit der direkten Rede wird eine Äußerung im Wortlaut wiedergegeben. Die SE -Form „Dirr“ wird bei Kommunikationsverben wie sagen, mitteilen, antworten, bei Verben des „inneren Monologs“ wie z.B. denken, sich denken und bei schreiben angesetzt, die eine ausbaufähige AkkE regieren. Mit diesen Kommunikationsverben kann ausgedrückt werden, dass die Person, auf die mit der NomE Bezug genommen wird, eine sprachliche Äußerung vollzieht, deren Wortlaut in der Belegung der AkkE direkt wiedergegeben wird [Die Nachbarin hat mir gesagt: „ Lehmanns sind verreist. “ ]. Diese Belegung wird mit „das“ oder „etwas“ anaphorisiert. Manche Verben des Äußerns, des mimischen Ausdrucks, des geistigen Handelns o.Ä., die keine AkkE regieren, kommen auch mit direkter oder indirekter Rede vor. Diese Fälle können nicht als Akk SE , also auch nicht als Dirr, notiert werden. Man könnte diese Sätze als „Spur“ des Valenzrahmens eines getilgten Kommunikationsverbs interpretieren. Hier wird unterstellt, dass Verben wie auffordern, klagen, lachen, protestieren, schimpfen, warnen, zweifeln u.a. als Kommunikationsverb verwendet werden können. Diese Verwendung wird im Wörterbuch in einer „Generellen Anmerkung“ ( G.ANM ) (s. 3.7.2) erklärt: Wörterbuchgrammatik 45 beruhigen Einige Äußerungen werden nicht als wirkliche Redewiedergabe eingestuft, sondern als Zitate betrachtet. Auf diese Verwendung wird in einer Anmerkung zur Verbvariante hingewiesen: lesen 2 2.4.3 Tabelle der E-Klassen und ihrer Ausdrucksformen Die möglichen Ausdrucksformen werden hier tabellarisch den E-Klassen zugeordnet NomE: NG im N / PG im N / GES / SE AkkE: NG im A / PG im A / GES / SE GenE: NG im G / PG im G / GES / SE DatE: NG im D / PG im D / GES PräpE: PräpG/ GES / SE AdvE: AdvG/ PräpG/ NG im A / bis-Gruppe/ GES / SE PrädE: AdjG/ NG im N / PG im N / NG im A / PG im A / als-Gruppe/ wie-Gruppe/ PartG II VerbE: Inf+/ Inf-/ dass-S/ Hpts 2.5 Satzmodelle Die Verbvalenz macht es möglich, dass die oben eingeführten Ergänzungen in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert werden können, um mit ihren Belegungen korrekte deutsche Sätze zu erzeugen. Solche Strukturmuster werden hier Satzmodelle genannt. Nach dem Grad der Genauigkeit werden Satzmuster und Satzbauplan unterschieden. Einleitung in VALBU 46 2.5.1 Satzmuster ( SM ) Das Satzmuster ist eine Auflistung von Namen der E-Klassen, die zusammen vorkommen können. Es wird beim SM nicht berücksichtigt, ob die Ergänzungen obligatorisch oder fakultativ sind. Auch die Satzgliedfolge spielt keine Rolle. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird die kanonische Reihenfolge der acht E-Klassen eingehalten, wie sie in 2.3.3 eingeführt wurde. Im Deutschen kommt nur eine begrenzte Zahl von Kombinationen der E-Klassen vor. Die Verbindung von GenE und DatE ist ebenso unmöglich wie ein SM mit zwei NomEs. Nur die E-Klassen AkkE, PräpE und AdvE können im gleichen SM doppelt vorkommen, z.B.: NomE AkkE AkkE kosten 1 NomE AkkE PräpE PräpE unterscheiden 3 NomE PräpE PräpE AdvE AdvE treffen, sich 1 In der hier zugrunde gelegten Valenztheorie wird davon ausgegangen, dass Verbvarianten nullbis fünfwertig sind. Demzufolge weisen die SM s null bis fünf Stellen auf. Keine E- Klasse kommt in allen SM s vor, auch nicht die NomE. Dies ergibt sich aus der Entscheidung, bei den unpersönlichen Verben das Wort es, weil es nicht austauschbar ist, nicht als Belegung der NomE, sondern als Teil des Verbalkomplexes zu werten (s. 2.6.1.6). Insgesamt wurden bei den in VALBU beschriebenen Verbvarianten 56 verschiedene SM s ermittelt. Diese sind im Registerteil (IV., 2.1) vollständig in der kanonischen Reihenfolge aufgelistet. 2.5.2 Satzbauplan ( SBP ) Im Satzbauplan werden die Ergänzungen aufgeführt, die maximal mit der behandelten Verbvariante verbunden werden können. Im Gegensatz zum SM wird hier unterschieden nach obligatorischen und fakultativen Ergänzungen. Daher ist der SBP der wichtigste Typ der Satzmodelle. Für die Produktion von grammatisch korrekten Sätzen ist das Wissen, welche Ergänzungen realisiert werden müssen und welche nicht, unerlässlich. Bei jeder Verbvariante wird deshalb der SBP und nicht das SM notiert (s. 3.5.2). Die fakultativen Ergänzungen stehen in runden Klammern, die obligatorischen Ergänzungen sind nicht markiert. Häufig kommt es vor, dass zu einem SM verschiedene SBP s existieren. Auf das SM NomE AkkE PräpE z.B. lassen sich vier SBP s zurückführen: Wörterbuchgrammatik 47 NomE AkkE PräpE vergleichen 2 alle drei Ergänzungen sind obligatorisch NomE AkkE (PräpE) erfahren 1 zwei Ergänzungen sind obligatorisch, die PräpE ist fakultativ NomE (AkkE) PräpE stören 4 zwei Ergänzungen sind obligatorisch, die AkkE ist fakultativ NomE (AkkE) (PräpE) unterschreiben 1 eine Ergänzung ist obligatorisch, die AkkE und die PräpE sind fakultativ Da die NomE, PrädE und VerbE immer obligatorisch sind, wird die Zahl der möglichen SBP s begrenzt. In VALBU kommen 108 verschiedene SBP s vor, die im Registerteil (IV., 2.1) mit jeweils einem Beispielverb vollständig aufgelistet sind. Es soll hier angemerkt werden, dass der ganze SBP zwar realisierbar ist, aber in der Sprachrealität nicht immer realisiert wird. Bei vier- und fünfstelligen SBP s ist es sogar so, dass mindestens eine Ergänzung fakultativ ist und dass Sätze, in denen alle Ergänzungen realisiert sind, relativ selten vorkommen. 2.5.3 Alternativer SBP Manchmal kommt es vor, dass bei einer Verbvariante eine semantische Rolle (s. 2.8.2.1) alternativ durch zwei verschiedene E-Klassen besetzt werden kann. Bei ausreichen z.B. kann man ohne Bedeutungsunterschied sagen Diese Wohnung hat mir ausgereicht. und Diese Wohnung hat für mich ausgereicht. Es wäre möglich, zwei SBP s anzusetzen, nämlich NomE DatE und NomE PräpE. Aber dann würde nicht deutlich, dass ausreichen 2 , im Gegensatz zu der anderen Variante dieses Verbs, genau die Eigenschaft besitzt, die Rolle dessen, für den etwas genug ist, syntaktisch verschieden zu besetzen. Daher wird in diesen Fällen ein alternativer SBP mit NomE DatE/ PräpE notiert. Mit dem Schrägstrich „/ “ wird ausgedrückt, dass jeweils nur eine der beiden durch ihn getrennten Ergänzungen realisiert werden kann. Ein anderer Fall eines alternativen SBP liegt z.B. bei danken vor. Im Satz Ich danke Ihnen für diesen Hinweis. sind drei Rollen besetzt, nämlich die Rolle desjenigen, der seinen Dank ausspricht [NomE], desjenigen, dem ein Dank ausgesprochen wird [DatE] und desjenigen, wofür jemand seinen Dank ausspricht [PräpE]. Da aber auch die Sätze Ich danke Ihnen. und Ich danke für diesen Hinweis. korrekt sind, könnte man bei einer Verbbedeutung drei SBP s ansetzen. Zweckmäßiger ist dagegen, die Notation NomE DatE v PräpE zu wählen. (Das Zeichen „v“ steht für lateinisch vel „oder“.) Damit wird dargestellt, dass bei danken 1 entweder die DatE oder die PräpE oder beide realisiert werden müssen. Die Verwendung Ich danke. ist nur möglich, wenn die Handlung betont werden soll, und wird als Ellipse (s. 2.2.2) erklärt. Einleitung in VALBU 48 In VALBU kommen 30 verschiedene Kombinationen von E-Klassen vor, die sich in 59 alternative SBP s auffächern. Eine vollständige Übersicht über diese Strukturen mit je einer Beispielverbvariante findet sich im Registerteil (IV., 2.2). 2.6 Verbalkomplex Unter dem Verbalkomplex sind hier die Teile im Satz zu verstehen, die als Verb zu klassifizieren oder fest mit dem Verb verbunden sind. Bei den Verben sind verschiedene Typen zu unterscheiden. Aus dem Blickwinkel der Valenzbeschreibung kann man Hauptverben und Nebenverben unterscheiden. Das Hauptverb, oft auch „Vollverb“ genannt, ist das regierende Element im Satz. Das Nebenverb kann hinzutreten. In diesem Fall ändert sich die Struktur des Verbalkomplexes, nicht aber die sonstige Satzstruktur. 2.6.1 Hauptverb Gegenstand der lexikografischen Beschreibung ist in erster Linie das Hauptverb. Dieses ist der Valenzträger. Mit seiner Valenz legt es Zahl und Art der Ergänzungen fest und bestimmt dadurch die Struktur des ganzen Satzes, in dem es vorkommt. Wenn das Hauptverb das einzige Verb im Satz ist, erscheint es in einer finiten Form [Er fährt nach Düsseldorf.]. Tritt ein Nebenverb hinzu, bekommt dieses eine finite Form, und das Hauptverb erscheint in einer infiniten Form (Infinitiv oder Partizip) [Er wird / will nach Düsseldorf fahren .]. Auf seine Valenz hat dies keinen Einfluss. 2.6.1.1 Simplexverb Das Hauptverb ist häufig ein Simplexverb, das nur aus dem Verbstamm und dem Suffix besteht: fahren 2.6.1.2 Komplexes Verb In vielen Fällen handelt es sich um ein komplexes Verb, das zusätzlich ein Präfix aufweist. Dieses Präfix kann ein abtrennbares sein, das bei den finiten Verbformen im Hauptsatz abgetrennt und nachgestellt wird: abfahren fährt ... ab Es kann ein nicht-abtrennbares Präfix sein, das auch „Verbzusatz“ genannt wird: überfahren überfährt Wörterbuchgrammatik 49 In beiden Fällen handelt es sich bei dem Präfix nicht um eine Ergänzung, sondern um einen festen Bestandteil des Verbs, der somit in das Lemma eingeht. Die komplexen Verben sind zu unterscheiden von dem scheinbar ähnlichen Fall eines Simplexverbs mit einer gleichlautenden Präposition, wie er im Satz Er fährt über die Linie. vorliegt. Hier handelt es sich um eine Verwendung des Verbs fahren mit einer lokalen AdvE mit Richtungsbezug. Beim Satz Er überfährt die Linie. liegt das Verb überfahren vor, das eine AkkE steuert. 2.6.1.3 Reflexivverb Bei den Hauptverben, die ein Reflexivpronomen, d.h. ein Element des sich-Paradigmas mit sich führen [mich, dich, uns, euch, seltener mir, dir usw.], ist zu unterscheiden zwischen den echten Reflexivverben und den Partimreflexivverben. 2.6.1.3.1 Echtes Reflexivverb Bei den echten Reflexivverben ist das sich bei gleichbleibender Bedeutung nicht gegen eine NG im A oder eine NG im D austauschbar. Gemäß der Regel, dass die Belegung von Satzgliedern austauschbar sein muss, kann dieses sich kein Satzglied realisieren und ist daher zum Verbalkomplex zu rechnen. Es gibt Reflexivverben mit obligatorischem Reflexivpronomen wie erholen, sich und Reflexivverben mit fakultativem Reflexivpronomen wie anschaffen, (sich) . Bei letzteren kann das Reflexivpronomen gesetzt oder weggelassen werden, ohne dass die Bedeutung des Verbs und des Satzes sich erkennbar verändert. In den Wörterbuchartikeln werden Originalbelege mit und ohne Reflexivpronomen aufgeführt. Beim Haupt- und Sublemma und in den eigenen Beispielen wird das Reflexivpronomen in runde Klammern gesetzt, um die Fakultativität vor Augen zu führen (3.3.1.1). Beim Sublemma wird zusätzlich in eckigen Klammern der Kasus des Reflexivpronomens mit dem Eintrag [ A ] oder [ D ] angegeben, sofern er erkennbar ist (s. 3.4.1.2): Wenn ein Reflexivpronomen fakultativ ist, heißt das nicht, dass die Verteilung der Sätze mit oder ohne Reflexivpronomen gleich ist. Wenn sich aus der Beleglage eine Präferenz für oder gegen das Setzen des Pronomens erkennen lässt, wird dieses in einer Anmerkung gesagt. Einleitung in VALBU 50 2.6.1.3.2 Partimreflexivverb Unter Partimreflexivverben sind Verben zu verstehen, die bei Beibehaltung der Bedeutung auch reflexiv gebraucht werden können, z.B. waschen. Mit der Belegung der NomE und dem Reflexivpronomen kann man sich auf dieselbe Person beziehen: Ich wasche mich [gerne] mit lauwarmem Wasser. Man kann aber das Reflexivpronomen gegen eine NG im A austauschen, und zwar ohne Änderung der Verbbedeutung und sich damit auf beliebige konkrete Objekte beziehen: Ich wasche meine Hände / den Hund / das Auto / das Obst [gerne] mit lauwarmem Wasser. Daher wird bei solchen Verben sich nicht als Bestandteil des Verbalkomplexes betrachtet, sondern als eine Belegungsmöglichkeit für eine AkkE oder eine DatE. Auf diese Besonderheit wird in einer Anmerkung hingewiesen. 2.6.1.4 Reflexivkonstruktion Reflexivkonstruktionen kommen bei Verben vor, die weder Reflexivnoch Partimreflexivverben sind wie z.B. arbeiten: Wir arbeiten uns durch die Einleitung. Es werden aktivische Reflexivkonstruktionen (im Wörterbuch einfach Reflexivkonstruktionen genannt) und Reflexivkonstruktionen mit passivähnlicher Funktion unterschieden. Häufig wird bei den aktivischen Reflexivkonstruktionen eine obligatorische direktivische AdvG einbezogen. [Die Rettungsmannschaft kämpfte sich durch Trümmer und Schlamm .]. Manchmal ist diese AdvG im übertragenen Sinn zu verstehen [Er arbeitet sich durch einen Berg Manuskripte .], hier i.S.v. „eine große Menge von etwas durch Arbeit bewältigen“. Bei anderen Konstruktionen gibt es eine modale AdvG [Sie hat sich heiser gesungen.]. Eine Anzahl von Reflexivkonstruktionen mit modaler AdvG hat eine passivähnliche Funktion [Das Buch verkauft sich gut . Dieser Text schreibt sich leicht .] (s. 3.5.4.5.4). Eine eigene Gruppe bilden die Reflexivkonstruktionen mit lassen, da sie teils als aktivisch [ Lassen Sie sich das Essen schmecken ! ], teils als passivähnlich zu interpretieren sind [Sie lassen sich von ihren Gefühlen leiten .]. In diesen Konstruktionen wird die NomE des infiniten Verbs [ Das Essen schmeckt. Die Gefühle leiten sie.] einbezogen. Im Wörterbuch wird bei den Verben, bei denen diese Konstruktionen häufiger vorkommen, mit einer Anmerkung darauf hingewiesen. Wörterbuchgrammatik 51 2.6.1.5 Reziproker Gebrauch Ähnlichkeiten mit dem reflexiven Gebrauch weist eine Variante des reziproken Gebrauchs auf. Generell liegt beim reziproken Gebrauch ein Verhältnis der Wechselseitigkeit einer Handlung vor, die mindestens zwei Personen oder Tiere am jeweils anderen Lebewesen vornehmen. Bei den Verwendungen von küssen 1 kann man unterstellen, dass ein reziprokes und kein reflexives Verhältnis zugrunde liegt: (18) Sie fielen sich in die Arme, küssten sich auf die Wangen, sie weinten. (Stern, 29.10.87, S. 240) Es wird davon ausgegangen, dass sich ohne Änderung der Verbbedeutung durch eine NG im A ersetzt werden kann und daher in jedem Fall die Realisierung einer AkkE anzusetzen ist und kein reziprokes Verb. Auf die reziproke Verwendung wird mit einer Anmerkung hingewiesen. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann bei vielen Verben, die eine solche Konstruktion zulassen, das reziproke Pronomen sich durch einander ersetzt werden, oder die Relation durch den Zusatz von gegenseitig eindeutig gemacht werden. In vielen Fällen von reziprokem Gebrauch liegt gleichzeitig eine Valenzreduktion vor. Bei abmachen 1 mit z.B. kann auf einen Teil der Handlungsbeteiligten mit der Belegung der NomE Bezug genommen werden und auf einen anderen Teil mit der Belegung der PräpE: „jemand macht mit jemandem etwas ab.“ Wenn diese Konstruktion gewählt wird, will der Sprecher ausdrücken, dass die Initiative bei demjenigen liegt, auf den sich die Belegung der NomE bezieht. Soll ein reziprokes Verhältnis ausgedrückt werden, kann er einen Rollentransfer vornehmen (s. 2.8.2.3.2) und auf alle Beteiligten mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NG s Bezug nehmen. Die PräpE fällt dann weg oder kann durch miteinander ersetzt werden. [ Die Partner / der Ausschuss / Regierung und Opposition haben miteinander etwas abgemacht.]. Diese Verwendungsmöglichkeiten werden in einer Anmerkung erklärt. Der Rollentransfer kann von der PräpE auch auf die AkkE gerichtet werden, was ebenfalls mit einer Anmerkung erläutert wird. 2.6.1.6 Unpersönliches Verb Die unpersönlichen Verben führen immer das Wort es mit sich. Es kommt nur in dieser einen Wortform vor und kann nicht wegfallen, wenn die Satzglieder umgestellt werden. Da es nicht austauschbar ist, kann es - wie das Reflexivpronomen - nicht als Satzglied gewertet werden, sondern gilt als Bestandteil des Verbalkomplexes. Dieses unpersönliche es ist zu unterscheiden vom Pronomen er, sie, es , das Belegung einer NomE sein kann, vom Korrelat es (s. 2.4.2.2.3) und vom stellungsbedingten „expletiven“ Einleitung in VALBU 52 es, das ein freies Vorfeld besetzt, aber wegfallen muss, wenn das Vorfeld anderweitig belegt ist [ Es stand niemand an der Tür. - Niemand stand an der Tür.]. Das expletive es wird im Wörterbuch in einer Anmerkung behandelt, wenn es für die Verbvariante typisch ist. 2.6.2 Nebenverb Das Nebenverb kann in einem vollständigen Verbalsatz nicht allein stehen, sondern kommt nur in Verbindung mit einem Hauptverb vor. Man kann dem Nebenverb die Valenz zuschreiben, das Hauptverb zu regieren, denn es legt fest, ob das Hauptverb in der Form des Infinitivs oder des Partizips erscheinen muss (vgl. Engel, 1988, S. 444). Wenn mehrere Nebenverben zu einem Hauptverb treten, entstehen sehr komplizierte Verbalkomplexe [Er müsste vom Flughafen abgeholt worden sein .]. Die Regeln für deren Struktur sind nicht Gegenstand der Beschreibung in diesem Wörterbuch. Allerdings werden Nebenverben oft in den Verwendungsbeispielen eingefügt. Wenn ein Hauptverb häufig in Verbindung mit bestimmten Nebenverben vorkommt, wird dies in einer Anmerkung festgehalten. Zu allen Nebenverben gibt es gleichlautende Hauptverben. Nur diese werden in Wörterbuchartikeln beschrieben. In einer „Generellen Anmerkung“ ( G.ANM ) wird vermerkt, dass es ein homonymes Nebenverb gibt, dass dieses aber in diesem Wörterbuch nicht behandelt wird. Es werden hier vier Klassen von Nebenverben unterschieden, und zwar Hilfsverben, Modalverben, Modalitätsverben und einige sonstige Nebenverben (vgl. Engel, 1988, S. 443). 2.6.2.1 Hilfsverb Unter Hilfsverben, auch „Auxiliarverben“ genannt, werden hier in erster Linie die Nebenverben verstanden, mit denen das Perfekt und andere zusammengesetzte Tempora sowie das Passiv gebildet werden, also sein, haben, werden. Die Bildung des Verbalkomplexes im Perfekt mit sein bzw. mit haben wird beim Eintrag der Stammformen verzeichnet. Bei Hauptverben, deren Perfekt mit beiden Hilfsverben gebildet werden kann, handelt es sich dabei entweder um regionale Varianten [hat gesessen - ist gesessen] mit gleicher Verbbedeutung, oder die Hilfsverben tragen mit zu der Unterscheidung von verschiedenen Bedeutungen bei [fahren - ist gefahren/ fahren - hat gefahren]. Im letzten Fall wird nicht von verschiedenen Verbvarianten gesprochen, sondern von verschiedenen Hauptverben, die getrennt lemmatisiert werden. Weil aber öfters nicht beide homonyme Hauptverben in gleicher Weise für den DaF-Unterricht relevant sind, wird nur das wichtige Verb beschrieben und auf das andere in einer „Generellen Anmerkung“ verwiesen. Auf die Hilfsverben bei der Bildung des Verbalkomplexes im Passiv wird in 2.7 eingegangen. Wörterbuchgrammatik 53 2.6.2.2 Modalverb Die Abgrenzung von Modalverb und gleichlautendem Hauptverb ist dadurch gegeben, dass das Modalverb ein Hauptverb im Infinitiv regiert [Patrick kann schnell laufen .] während das homonyme Hauptverb Valenzträger für den ganzen SBP ist [ Jacqueline kann ausgezeichnet Deutsch .] und keinen Infinitiv regiert. Auf das Abgrenzungsproblem in Sätzen mit einer direktivischen lokalen AdvE [Sie will in die Stadt .] wird in einer Anmerkung eingegangen. In VALBU werden solche Verwendungen den Hauptverben zugerechnet. Sie könnten aber auch als Modalverb mit getilgtem Hauptverb, dessen Valenz die Satzstruktur bestimmt, betrachtet werden [Sie will in die Stadt gehen / fahren .]. Im Wörterbuch werden die gleichlautenden Hauptverben zu den Modalverben [dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen, auch das häufig hinzu gezählte brauchen] behandelt. Zu diesen Verben gibt es in einer „Generellen Anmerkung“ den Hinweis auf den Gebrauch als Modalverb: Wenn Verbvarianten häufig in Verbindung mit bestimmten Modalverben gebraucht werden, steht dazu eine Anmerkung beim entsprechenden Subartikel: 2.6.2.3 Modalitätsverb Die Abgrenzung von Modalitätsverb, auch „modifizierendes Verb“ oder „Halbmodale“ genannt, und gleichlautendem Hauptverb ist dadurch gegeben, dass das Modalitätsverb ein Hauptverb im Infinitiv mit zu regiert [Ich pflege morgens zu duschen .], während das homonyme Hauptverb Valenzträger für den ganzen SBP ist [ Hanna pflegte jahrelang ihre Mutter .] und keinen Infinitiv mit zu regiert. Im Wörterbuch werden die gleichlautenden Hauptverben zu den Modalitätsverben bleiben, haben, pflegen, scheinen, sein, stehen, verstehen und wissen behandelt. Bei den Wörterbuchartikeln zu diesen Verben gibt es in einer „Generellen Anmerkung“ einen Hinweis auf den Gebrauch als Modalitätsverb. Bei bleiben, sein, stehen schließt diese Anmerkung den Vermerk auf die Verwendung in einer Passivkonstruktion mit ein (s. 2.7.2): Einleitung in VALBU 54 Ein Sonderfall ist brauchen, das zu den Modalitätsverben gerechnet wird, wenn es den Infinitiv mit zu regiert, aber beim Anschluss des reinen Infinitivs zu den Modalverben (s. 2.6.2.2). 2.6.2.4 Sonstige Nebenverben Zu den sonstigen Nebenverben werden hier einige Verben gerechnet, die ebenfalls einen Infinitiv, teils mit, teils ohne zu regieren. Im Gegensatz zu den Modalitätsverben weisen sie keine Identität der Subjekte von Neben- und Hauptverb auf. In Der Vater bedeutet den Kindern zu schweigen. besetzt das Subjekt des Nebenverbs die NomE und das Subjekt des Hauptverbs wird als DatE realisiert. Im Wörterbuch werden die gleichlautenden Hauptverben zu den Nebenverben bedeuten, heißen, es heißt und lassen behandelt. Bei den Wörterbuchartikeln zu diesen Verben gibt es in einer „Generellen Anmerkung“ einen Hinweis auf den Gebrauch als Nebenverb. Ähnlich werden die Partizipverben kommen [Er kam ins Zimmer gelaufen .] und stehen [Der Satz steht irgendwo geschrieben .] behandelt, die das Partizip II eines anderen Verbs regieren. In den Wörterbuchartikeln zu den gleichlautenden Hauptverben wird in einer „Generellen Anmerkung“ auf den Gebrauch als Partizipverb hingewiesen: 2.6.3 Funktionsverb Unter Funktionsverb wird hier eine Gruppe von Verben zusammengefasst, deren Verbalkomplexe nicht aus mehreren Verbformen bestehen, sondern auch nominale Elemente enthalten. Die ursprüngliche Bedeutung dieser Verben ist weitgehend geschwunden zugunsten einer speziellen Charakterisierung der Art, wie ein Geschehen abläuft, z.B. Anfang, Dauer, Verursachung u.a. Der eigentliche Bedeutungsträger in diesen Verbalkomplexen wird entweder in einer NG im A oder in einer PräpG realisiert. Diese Gruppen bilden mit dem Funktionsverb zusammen das Funktionsverbgefüge ( FVG ) [ eine Leistung bringen : etwas leisten] [mit jemandem in Verbindung stehen : mit jemandem verbunden sein, Kontakt haben]. Der nominale Bestandteil des Gefüges ist meist ein von einem Verb abgeleitetes abstraktes Nomen. Die FVG s werden in einer eigenen Artikelposition behandelt, weil das gesamte FVG als Valenzträger für den Satz anzusehen ist, und nicht nur das Verb (s. 3.7.1.1). Wörterbuchgrammatik 55 Zur Abgrenzung der FVG s wurden folgende Kriterien herangezogen: dem FVG steht fast immer ein einfaches Verb gegenüber, dessen Bedeutung mit der des Nomens korrespondiert [etwas zum Ausdruck bringen - etwas ausdrücken ]; die PräpG bzw. NG im A kann nicht wie eine Ergänzung anaphorisiert werden [etwas kommt zum Ausdruck - * wohin kommt etwas? ]. Bei einigen Funktionsverben kann nur eine Auswahl der gängigen FVG s aufgelistet werden. In diesem Fall wird im FVG -Block vermerkt, wenn es sich um Gefüge mit passivischer Funktion handelt: Da bei kommen beide Arten von FVG s vorkommen, werden die Gefüge mit aktivischer Funktion [mit jemandem ins Gespräch kommen: beginnen mit jemandem zu sprechen] von den Gefügen mit passivischer Funktion getrennt aufgeführt [etwas kommt in Gebrauch: etwas beginnt, gebraucht/ verwendet zu werden]. 2.7 Passiv Das Passiv sollte nicht nur in der Grammatik abgehandelt werden. Wegen der vielen verbspezifischen Besonderheiten ist es sinnvoll, die wichtigsten Regeln auch in den Wörterbuchartikeln darzustellen (s. 3.5.4.5). 2.7.1 Valenz und Passiv Im Passivsatz ist die syntaktische Ausprägung der semantischen Rollen gegenüber dem entsprechenden Satz im Aktiv erheblich verändert. Man könnte daher dem Verb im Passiv einen anderen Valenzrahmen zuordnen als im Aktiv und damit die Valenz als Eigenschaft von Verbformen interpretieren (vgl. Ágel, 2000, S. 114-115). Es ist aber nicht zweckmäßig, in einem Wörterbuch diese regelmäßige Veränderung durch das Ansetzen von mindestens zwei SBP s für alle passivfähigen Verbvarianten darzustellen. Dadurch würde der systematische Zusammenhang zwischen den verschiedenen Ausformungen einer Verbvariante weniger klar sichtbar. Deshalb wird hier davon ausgegangen, dass die Valenz eine Eigenschaft der Verbvariante des Hauptverbs ist und die Passivfähigkeit keinen Einfluss auf diese Eigenschaft hat. Die zur Passivbildung eingesetzten Verben werden, sein, bekommen, kriegen, erhalten werden als Hilfsverben eingestuft, die bewirken, dass das Hauptverb im Partizip II realisiert wird. Einleitung in VALBU 56 2.7.2 Passivformen Die wichtigsten Passivformen sind das Werden-Passiv, auch „Vorgangspassiv“ genannt, und das Sein-Passiv, das auch „Zustandspassiv“ genannt wird. Die beiden Formen werden getrennt beschrieben, weil es keineswegs immer der Fall ist, dass Werden-Passiv und Sein-Passiv bei denselben Verben vorkommen. Außerdem werden das Bekommen-Passiv sowie einige dem Passiv ähnliche Konstruktionen berücksichtigt. Die Passivfähigkeit hat nichts mit der Üblichkeit des Passivs zu tun. Während gebären 1 meist im Passiv verwendet wird, gilt das für die Mehrzahl der passivfähigen Verbvarianten nicht. Manchmal ist das Passiv zwar möglich, aber ungebräuchlich, wie z.B. bei dür fen 1 . Solche verbspezifischen Unterschiede im Sprachgebrauch werden in den Einträgen berücksichtigt. Die generelle Beobachtung, dass das Sein-Passiv wesentlich seltener als das Werden-Passiv vorkommt, wird dagegen in den Wörterbuchartikeln nicht vermerkt. 2.7.2.1 Werden-Passiv Das Werden-Passiv kommt als volles Passiv und als unpersönliches Passiv vor (s. 3.5.4.5.1). Ein volles Werden-Passiv ist nur möglich, wenn es im SBP der Verbvariante eine AkkE gibt. Die Belegung der AkkE erscheint im Passivsatz als NG im N [Er schlägt den Nagel in die Wand. - Der Nagel wird in die Wand geschlagen.]. Die Belegung der NomE wird im Passivsatz meist weggelassen; sie kann aber im Passivsatz in Form einer PräpG realisiert werden, und zwar durch von +NG im D oder durch +NG im A [Das Haus wurde von den Soldaten / durch eine Explosion zerstört.] Wenn ausgedrückt werden soll, dass der Vorgang von einer Person absichtlich verursacht wurde, gibt es eine Präferenz für die Wahl der PräpG mit von. Bei einer unbeabsichtigten Auslösung des Vorgangs wird meist die PräpG mit durch gewählt. Diese Regeln können in einem Valenzwörterbuch nicht präzise dargestellt werden. Die Präferenz wird signalisiert, indem beim Passivbeispiel die Variante gewählt wird, die als gängig anzusehen ist. Das unpersönliche Werden-Passiv, auch „neutrales“ genannt, liegt vor, wenn im SBP einer passivfähigen Verbvariante keine AkkE vorkommt. Daher kann auf deren Belegung im Passivsatz auch nicht mit einer NG im N Bezug genommen werden, weshalb ein es oder hier an den Satzanfang gestellt wird. Die Belegung der NomE wird bei dieser Passivkonstruktion meist weggelassen, so dass sie hier nicht berücksichtigt wird. Diese Verwendung wird mit einem Beispiel illustriert: aufhören 1 Wörterbuchgrammatik 57 2.7.2.2 Sein-Passiv Beim Sein-Passiv wird auf eine Differenzierung von vollem und unpersönlichem Passiv verzichtet, da das Sein-Passiv fast nur als volles Passiv, d.h. bei Verbvarianten mit einer AkkE im SBP , vorkommt. Auch hier wird im Passivsatz die Belegung der AkkE in Form einer NG im N realisiert [Wir schließen den Betrieb . - Der Betrieb ist geschlossen.]. Die Belegung der NomE wird im Passivsatz immer weggelassen. Bei den Einträgen zum Sein-Passiv wurde mit Zurückhaltung vorgegangen, um die Aufstellung von Regeln zu vermeiden, die häufig zu ungebräuchlichen oder sogar ungrammatischen Sätzen führen würden (s. 3.5.4.5.1). Zu beachten ist, dass in einigen Fällen ein volles Passiv auch möglich ist, wenn eine NG im A vorkommt, die hier nicht als AkkE gewertet wird, sondern als Ausdrucksform einer AdvE. Dies gilt vor allem für den „Erstreckungsakkusativ“ (s. 2.3.3.2.2). Es gibt Fälle, in denen nur das Werden-Passiv verwendet werden kann, in anderen sind Werden- und Sein-Passiv möglich. [Die Patienten nahmen zwei Kilo ab. - Zwei Kilo wurden/ sind abgenommen.]. Diese Fälle werden in einer Anmerkung beim Passiv behandelt (s. 3.5.4.5.2). 2.7.2.3 Bekommen-Passiv Unter dem Begriff des Bekommen-Passivs werden nicht nur die mit dem Hilfsverb bekommen gebildeten Konstruktionen erfasst, sondern auch die Nebenformen mit kriegen und erhalten (s. 3.5.4.5.3). Bei manchen Verben ist das Bekommen-Passiv insbesondere in der gesprochenen Sprache ziemlich verbreitet. Häufig ist auch die Variante mit kriegen, seltener die mit erhalten gängig. Dieses hat stilistische Gründe, denn die Konstruktionen mit kriegen sind umgangssprachlich und eher mit bekommen verträglich als die stilistisch gehobenen Konstruktionen mit erhalten. Manchmal sind alle drei Varianten möglich [Er bekam / kriegte / erhielt endlich einen Pass ausgestellt.]. 2.7.2.4 Passivähnliche Konstruktionen Über die Passivkonstruktionen hinaus gibt es passivähnliche Konstruktionen, mit denen eine dem Passiv sehr ähnliche Funktion erfüllt werden kann. Bei einigen Verbvarianten gibt es z.B. eine Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion, obwohl es sich nicht um ein Reflexivverb handelt. Der Satz Das Buch verkauft sich gut. ist zu interpretieren als „Das Buch wird gut verkauft“. Beim Satz In diesen Betten schläft es sich gut. ist neben der Interpretation als Passivkonstruktion „In diesen Betten wird gut geschlafen.“ auch die Gleichsetzung mit einer unpersönlichen Konstruktion möglich „In diesen Betten schläft man gut“ (s. 2.6.1.4 und 3.5.4.5.4). Einleitung in VALBU 58 Nur bei wenigen Verben ist es nötig, auf eine Passiv- oder passivähnliche Konstruktion mit gehören + Part. II [Das gehört verboten! ]; sein + zu + Inf. [Es ist zu hoffen] oder stehen + zu + Inf. [Das steht zu erwarten.] hinzuweisen (s. 3.5.4.5.4). 2.8 Semantische Beschreibung Unterschiede in der Bedeutung bilden den entscheidenden Faktor für die Unterscheidung von Verbvarianten und somit für das Ansetzen von verschiedenen Subartikeln. Es kann bei einem Verb mehrere Varianten mit dem gleichen SBP geben, aber nicht verschiedene Varianten mit derselben Bedeutungsbeschreibung. Die semantische Beschreibung umfasst die Bedeutungsbeschreibung der Verbvarianten und die ihrer spezifischen Umgebung. 2.8.1 Bedeutungsbeschreibung der Verbvarianten Die Bedeutungsbeschreibung wird hier weit gefasst. Zur Erklärung der Bedeutung der Verbvariante dient vor allem die Paraphrase. Die Explikation kann durch Angabe eines Synonyms gestützt werden. Auch die stilistische Kennzeichnung gilt hier als Teil der Verbbedeutung. Schließlich wird das prototypische Beispiel bewusst in die Nähe der Bedeutungserklärung gerückt, weil die Demonstration der Bedeutung eine wichtige Stütze und Ergänzung der Bedeutungsexplikation ist. 2.8.1.1 Paraphrase Die Paraphrase ist die Umschreibung der Bedeutung einer Verbvariante (s. 3.5.3.2). Wenn möglich wird dazu ein Verb mit einer allgemeineren Bedeutung herangezogen sowie ein Ausdruck, mit dem die Ausweitung wieder eingeschränkt wird. So wird z.B. realisieren 1 mit „bewirken, dass etwas Wirklichkeit wird“ erklärt. Zur Paraphrasierung wurde hier keine Kunstsprache entwickelt, sondern versucht, die Beschreibungssprache der Standardsprache zu entnehmen, damit die Bedeutungsbeschreibung nicht selbst wieder einer Erklärung bedarf. Daher werden mitunter auch narrative Beschreibungen eingesetzt, z.B. bei rauchen 1 „etwas konsumieren, indem man es anzündet und den entstehenden Rauch durch den Mund einzieht und wieder ausstößt“. Allerdings werden Erläuterungen zur Verwendung der Verben in bestimmten Situationen nicht zur Bedeutungsbeschreibung gerechnet. Bei Bedarf werden sie in Anmerkungen behandelt. Eine Besonderheit dieses Wörterbuchs bildet die Einbeziehung der valenzbedingten Elemente in die Paraphrase. Für jede Ergänzung gibt es in der Paraphrase eine Verankerungsstelle, in der sie - mit Hilfe von standardisierten Pronomina realisiert - „eingehängt“ werden können (s. 2.3). So wird z.B. unterrichten 3 mit der Bedeutung „Unterricht ge- Wörterbuchgrammatik 59 ben“ paraphrasiert durch „ jemand gibt j jemandem Unterricht i in etwas “. Dadurch wird diese Variante von unterrichten als dreiwertiges Verb ausgewiesen, mit dem ausgedrückt wird, dass jemand Unterricht gibt, dass jemand Unterricht bekommt, und dass sich der Unterricht auf ein Fachgebiet bezieht. Die Technik dieser Einträge wird in 3.5.3.2 erklärt. 2.8.1.2 Synonym Unter Synonym wird hier ein Verb verstanden, durch welches die analysierte Verbvariante in jedem Kontext ersetzt werden kann, ohne dass sich die Satzbedeutung wesentlich ändert (s. 3.5.3.4). Bei treffen 5 i.S.v. „etwas irgendwo vorfinden“ werden antreffen und begegnen als Synonyme genannt. Das Paraphraseverb vorfinden würde hier auch passen, wird aber nicht wiederholt. Als Synonyme werden auch verbale Ausdrücke eingesetzt, z.B. in Ordnung bringen bei machen 7 . Verben, die nur in einigen wenigen Kontexten als Synonyme eingesetzt werden können, werden nicht berücksichtigt. 2.8.1.3 Stilistische Kennzeichnung Die stilistische Kennzeichnung umfasst die Stilebenen, die Kennzeichnung von Fach- und Sachbereichen und andere Charakterisierungen. 2.8.1.3.1 Stilebenen Die Angabe der Stilebenen beschränkt sich auf die Markierung solcher Verbvarianten und verbalen Ausdrücke, die von der neutralen Stilebene abweichen, d.h. in den normalen Sprech- und Schreibsituationen üblicherweise nicht verwendet werden. Die Einträge sind wie folgt zu verstehen (s. 3.5.3.1): [geh] „gehoben“ Kennzeichen für Ausdrücke, die gepflegt oder feierlich wirken. [formell] Kennzeichen für Ausdrücke, die vorwiegend bei öffentlichen Redeanlässen und in offiziellen Schreiben verwendet werden. Ihre Verwendung ist typisch für die Kommunikation von Institutionen untereinander und die zwischen Institutionen und Bürgern. [ugs] „umgangssprachlich“ Kennzeichen für Ausdrücke, die vorwiegend in zwanglosen Gesprächen und privaten Schreiben verwendet werden. [salopp] Kennzeichen für Ausdrücke, die burschikos und ungezwungen wirken. Ihre Verwendung bleibt meist auf den Freundes- oder Familienkreis beschränkt. [derb] Kennzeichen für Ausdrücke, die drastisch und ggf. beleidigend wirken. Ihre Verwendung stößt häufig auf gesellschaftliche Ablehnung. Einleitung in VALBU 60 Die meisten Verbvarianten, die im Wörterbuch behandelt werden, und naturgemäß vor allem die Verbvarianten, die in Langartikeln behandelt werden, gehören der neutralen, unmarkierten Stilschicht an. Ihre Verwendung in Gesprächen, Briefen, Texten ist unauffällig. Diese Stilebene wird im Wörterbuch nicht eigens gekennzeichnet. 2.8.1.3.2 Fachsprachen und Sachbereiche Verben, die ausschließlich in Fachsprachen gebraucht werden, kommen in VALBU nicht vor. Fachsprachliche Verbvarianten werden dann angegeben, wenn sie auch standardsprachlich verwendet werden und für die Zielgruppe sprachrezeptiv relevant sein könnten (s. 1.3). Dies gilt auch für gesellschaftlich relevante Sachbereiche wie z.B. Künstliche Intelligenz und Medien. Wird eine Verbvariante in verschiedenen Fachsprachen verwendet, wird sie als [fachspr] „fachsprachlich“ gekennzeichnet. Die Kennzeichnungen der einzelnen Fachbzw. Sachbereiche sind der Standardsprache entnommen und bedürfen daher keiner weiteren Erklärungen. Abgekürzte Kennzeichnungen werden im Abkürzungsverzeichnis (I., 4.) aufgelöst. 2.8.1.3.3 Sprechereinstellung Auch Markierungen zur Charakterisierung der Einstellung des Sprechers spielen in diesem Wörterbuch eine Rolle. Sie werden überwiegend bei den Wendungen angegeben. Folgende Markierungen kommen vor: [abwertend] Kennzeichen für eine negative Einstellung des Sprechers zu einer Person oder Sache, z.B. jemanden benutzen. [ironisch] Kennzeichen für ironischen Sprachgebrauch. Da dieser vom Kontext und von der Situation abhängig ist, wird darauf nur in Anmerkungen oder als Charakterisierung von Wendungen hingewiesen: z.B. Das durfte jetzt nicht kommen. [scherzhaft] Kennzeichen für witzigen Sprachgebrauch, z.B. Wie wird mir denn? [als Ausdruck des Staunens] [verhüllend] Kennzeichen für den Sprachgebrauch, Negatives oder Trauriges indirekt mit Ausdrücken anzusprechen, die positiver wirken, z.B. einschlafen statt sterben. 2.8.1.3.4 Großregionale Varianten In diesem Wörterbuch wird die Verwendung der Verben in Deutschland dargestellt. Die großregionalen Varianten beim Gebrauch der Verben in Österreich und der Schweiz werden nicht systematisch behandelt (s. 1.3). Allerdings wird in den Verbartikeln darauf Wörterbuchgrammatik 61 hingewiesen, wenn bestimmte Konstruktionen bei den hier beschriebenen Verben nur oder überwiegend in bestimmten Regionen vorkommen. Auch Präferenzen bei der Verwendung synonymer Verben wie z.B. abwaschen in Norddeutschland gegenüber spülen in Süddeutschland für die Reinigung von Geschirr u.Ä. in warmem Wasser wird in Anmerkungen vermerkt. 2.8.1.3.5 Temporale Charakterisierung Da die Verben alle dem aktuellen Wortschatz angehören, sind temporale Charakterisierungen sehr selten. Lediglich der Eintrag [veraltend] kommt bei Varianten vor, die in literarischen Texten noch anzutreffen sind, z.B. melden i.S.v. „jemanden als Besucher ankündigen“, oder in Texten, die auf historische Zeiten Bezug nehmen. Wenn Verbvarianten veraltet sind, werden sie nicht berücksichtigt. 2.8.1.3.6 Gruppensprache Außer dem Hinweis auf Jugendsprache [jugendspr] werden im Wörterbuch keine Kennzeichnungen für soziale Gruppenzugehörigkeit gegeben, da der behandelte Vokabularausschnitt diesbezüglich meist unmarkiert ist. 2.8.1.3.7 Funktionale Charakterisierung Funktionale Charakterisierungen werden oft bei den Wendungen angegeben, um deutlich zu machen, mit welcher Absicht Sprecher diese üblicherweise einsetzen. Da die Funktion aus dem Wortlaut einer Wendung häufig nicht zu erschließen ist, muss die Absicht des Sprechers mit der Wendung gelernt werden. Mit dem Ausdruck Der soll mich kennen lernen! will der Sprecher nicht ausdrücken, dass er sich mit jemandem bekannt machen möchte, sondern eine Drohung aussprechen. 2.8.1.4 Prototypisches Beispiel Das prototypische Beispiel folgt in allen Langartikeln unmittelbar auf die Bedeutungserklärung. Es kann als Teil der Bedeutungsbeschreibung aufgefasst werden, weil es die Aufgabe hat, die Paraphrasen zu illustrieren und ihr Verstehen zu erleichtern, denn häufig geht der Verstehensprozess vom Beispiel zur Explikation und nicht umgekehrt. Zur Struktur des prototypischen Beispiels s. 3.5.3.5. 2.8.2 Bedeutungsbeschreibung der verbspezifischen Umgebung Die Bedeutungsbeschreibung der verbspezifischen Umgebung bezieht sich auf die semantische Charakterisierung der Ergänzungen bzw. der Ausdrücke, durch die Ergän- Einleitung in VALBU 62 zungen realisiert werden können. Sie wird auch „kombinatorische Bedeutung“ genannt. Die Bedeutungsbeschreibung erfolgt in zweifacher Weise, nämlich durch die Umschreibung der semantischen Rolle und durch die kategoriale Bestimmung. 2.8.2.1 Semantische Rolle Die semantische Rolle, die eine Ergänzung in der Umgebung einer bestimmten Verbvariante spielt, gibt an, in welcher Relation die Ergänzung zum Verb steht. Daher wird sie auch „relationale Bedeutung“ genannt. Öfters wird angenommen, dass es nur ein sehr begrenztes Inventar solcher Rollen gebe, die sich durch Bezeichnungen wie „Urheber“, „Nutznießer“, „Objekt“ o.Ä. ausdrücken ließen. Auf diese Weise lassen sich allerdings nur Typen von Relationen in sehr allgemeiner Weise charakterisieren. Hier wird hingegen versucht, die semantischen Rollen verbspezifisch zu beschreiben. Damit soll die spezifische Beziehung zwischen einer bestimmten Verbvariante und ihren Umgebungselementen dargestellt werden. Bei aussprechen 1 z.B. wird die Rolle der NomE mit „derjenige, der etwas äußert“ umschrieben und nicht mit „Urheber“. Die Rolle der AkkE wird mit „dasjenige, das geäußert wird“ umschrieben und nicht mit „Objekt“, weil diese allgemeinen Rollenbezeichnungen für die Ergänzungen von sehr vielen Verben gelten würden. Hier wird also ein Weg zur Umschreibung der Rollen gewählt, wie er auch in der Praxis des Sprachunterrichts üblich ist. Die einzelnen Formen der Rollenumschreibung werden in 3.5.4.3.1 besprochen. 2.8.2.2 Kategoriale Bestimmung Mit der kategorialen Bestimmung wird dargestellt, zu welchen semantischen Kategorien die Ausdrücke, mit denen die Ergänzungen der jeweiligen Verbvariante besetzt werden können, gehören (s. Belegungsregeln 3.5.4). Beim Beispiel aussprechen 1 kann derjenige, der etwas äußert, eine Person, ein Gremium wie z.B. ein Ausschuss oder eine Institution wie z.B. die Regierung sein. Das Geäußerte wird als „abstraktes Objekt“ kategorisiert. Diese Bestimmungen sind nicht so zu verstehen, dass den Wörtern, die an diesen Stellen eingesetzt werden können, diese Kategorien als inhärente Merkmale zukommen. Es wird damit behauptet, dass ein Sprecher, der diese Verbvariante korrekt verwendet, die Belegung der NomE als einen Ausdruck interpretiert wissen will, der auf eine Person oder ein Gremium oder eine Institution referiert. Die kategorialen Bestimmungen bilden eine Hierarchie mit Oberkategorien wie „Lebewesen“ und Unterkategorien wie „Person“, „Tier“. Die wichtigsten dieser Kategorien sind in 3.5.4.3.2 aufgelistet. Wörterbuchgrammatik 63 2.8.2.3 Spezielle semantische Informationen Über die generellen semantischen Informationen zur verbspezifischen Umgebung durch die Rollenumschreibung und die kategoriale Bestimmung der Verbumgebung hinaus werden in diesem Wörterbuch drei Arten von speziellen semantischen Informationen zu den Ergänzungen verzeichnet (s. 3.5.4.3.3). Es sind dies die indirekte Charakterisierung, der Rollentransfer und die funktionale Bestimmung. 2.8.2.3.1 Indirekte Charakterisierung Unter indirekter Charakterisierung der Belegungsmöglichkeiten einer Ergänzung werden hier die zahlreichen Fälle verstanden, in denen ein Sprecher scheinbar gegen eine semantische Regel verstößt, indem er einen Ausdruck zur Belegung einer E-Stelle verwendet, der eigentlich einer anderen Kategorie zugeordnet wird als denjenigen, die mit dieser Stelle verträglich sind. In Sätzen wie „Du wirst das ganze Haus/ die ganze Straße/ die ganze Stadt wecken.“ bezieht sich der Sprecher mit Haus, Straße, Stadt nicht auf Gebäude oder einen geografischen Ort, sondern in indirekter Weise auf die Menschen, die dort wohnen und von denen angenommen wird, dass sie zu diesem Zeitpunkt schlafen. Es würde wenig Sinn machen, solche Verwendungen als „ungrammatisch“ auszuschließen, und es wäre ebenso wenig sinnvoll zu behaupten, man könne konkrete Objekte wecken, die keine Lebewesen sind. Solche Fälle von Metonymie können jedoch nicht mit wenigen generellen semantischen Regeln erfasst werden. Da sie verbspezifisch sind, werden sie bei den kategorialen Bestimmungen einzeln erfasst, sofern sie nicht idiosynkratisch nur von einzelnen Sprechern verwendet werden. Im Wörterbuch werden sie durch den Eintrag [indirekt ...] markiert (s. 3.5.4.3.3.1). 2.8.2.3.2 Rollentransfer Unter Rollentransfer werden hier solche Fälle einer systematischen Veränderung des Valenzrahmens einer Verbvariante erfasst, bei denen normalerweise mit einer PräpE oder AdvE auf etwas referiert wird, das aber auch als Belegung einer der kasusbestimmten E-Klassen (NomE, AkkE, DatE) erscheinen kann. Am häufigsten kommt dieser Transfer der Rolle in eine andere Ergänzung vor, wenn es im SBP eine AdvE gibt, mit der die semantische Rolle „Mittel“ realisiert wird. Statt der Maximalstruktur „jemand zwingt jemanden mittels irgendetwas zu etwas“ kann der Sprecher die Struktur reduzieren, indem er auf die Nennung des Urhebers der Handlung verzichtet, stattdessen mit der NomE auf das Mittel Bezug nimmt und dieses quasi zum Urheber der Handlung macht. Es entsteht die Struktur „etwas zwingt jemanden zu etwas“, bei der die AdvE fehlt, sofern nicht mit einem präzisierenden Ausdruck auf eine Eigenschaft dessen Bezug genommen wird, das die Rolle des Mittels spielt. Diese Veränderung der Satzstruktur wird auch Valenzreduktion genannt. Einleitung in VALBU 64 Auf die Möglichkeit des Rollentransfers wird durch den Eintrag [auch ...] mit Nennung der Kategorie aufmerksam gemacht, wenn sie bei der betreffenden Verbvariante häufiger vorkommt. Diese Notation hat den Zweck, den systematischen Zusammenhang dieser Satzstrukturen deutlich zu machen, der in getrennten Subartikeln nicht zum Ausdruck käme (s. 3.5.4.3.3.2). 2.8.2.3.3 Funktionale Bestimmung Mit Hilfe der funktionalen Bestimmung können in vielen Fällen die kategorialen Belegungsregeln ergänzt und präzisiert werden. Dies gilt z.B. oft für die Rolle des Urhebers bei Handlungsverben, die zwar prinzipiell durch eine Person ausgefüllt werden kann, aber nicht immer durch eine beliebige. Während grundsätzlich jede Person etwas irgendwohin legen kann, muss eine Person, die etwas anordnet, dazu autorisiert sein, d.h., sie muss als Funktionsträger betrachtet werden. Die Angabe einer Funktion, die Personen oder Sachen haben, ist auch sinnvoll, wenn unterschiedliche Denotatsklassen genannt werden, deren Elemente an einer Handlung oder an einem Vorgang beteiligt sein können. Zur AkkE von einpacken 1 z.B. wird gesagt, dass dasjenige, das mit etwas versehen wird (semantische Rolle), ein konkretes Objekt oder eine Substanz sein kann (kategoriale Bestimmung). Entscheidend ist aber, dass dasjenige, das eingepackt wird, normalerweise die Funktion erfüllt, als Geschenk oder als eine Ware zu dienen (funktionale Bestimmung). Man packt es ein, weil Geschenke üblicherweise verpackt überreicht werden bzw. weil Waren meist mitgenommen werden. Im Wörterbuch wird die funktionale Bestimmung durch den Eintrag [als ...] markiert (s. 3.5.4.3.3.3). 3. Einführung in den Wörterbuchteil 3.1 Aufbau eines Wörterbuchartikels Die Wörterbuchartikel sind nach einheitlichen Prinzipien strukturiert. Die Menge aller Wörterbucheinträge zu einem Verb bildet den Gesamtartikel. Dieser kann aus einem oder mehreren Subartikeln bestehen, je nach der Zahl der Verbvarianten, die hier unterschieden werden. Diese Subartikel können Langartikel oder Kurzartikel sein (s. 1.3). Ein Gesamtartikel besteht aus mindestens einem Langartikel. In den meisten Fällen sind es mehrere. Zu dem oder den Langartikel(n) können ein oder mehrere Kurzartikel hinzutreten. Erst werden alle Langartikel aufgeführt, dann alle Kurzartikel. Einführung in den Wörterbuchteil 65 3.2 Artikelmuster Das Artikelmuster gibt einen Überblick über die Struktur eines typischen Gesamtartikels in VALBU , der hier aus einem Langartikel und einem Kurzartikel besteht. Der Gesamtartikel hat drei Artikelbausteine, den Artikelkopf, den Artikelrumpf mit Langartikeln und Kurzartikeln und den Artikelfuß. Im Gesamtartikel kann es 34 verschiedene Artikelpositionen geben. Alle Artikelpositionen sind im Artikelmuster nummeriert und werden im Folgenden einzeln aufgerufen und erläutert. Nicht alle Artikelpositionen kommen in jedem Gesamtartikel vor, einige können wegfallen. Artikelkopf Artikelrumpf Langartikel Kurzartikel Artikelfuß [1] HAUPTLEMMA [2] 3. P.Sg. Ind. Präs. - 3. P.Sg. Ind. Prät. - 3. P.Sg. Ind. Perf. Sublemma 1 Kurzparaphrase Sublemma 2 Kurzparaphrase SBP [4] Sublemma 1 [5] E-Klasse E-Klasse ... BED [7] [Stil.K] [8] Paraphrase; [9] Synonym(e) [10] (.) Prototypisches Beispiel [11] BELR E-Klasse: [12] Morphosyntaktische Regel: [13] Sem. Rolle: [14] Kategoriale Bestimmung [15] (.) Beleg (Quellenangabe) (.) Beispiel (.) ... E-Klasse: Morphosyntaktische Regel: Sem. Rolle: Kategoriale Bestimmung (.) adaptierter Beleg (nach Quellenangabe) (.) Beispiel (.) ... [16] PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (.) Passivbeispiel sein: (.) Passivbeispiel - Bekommen-Passiv: (.) Passivbeispiel [17] WORTB deverbales Substantiv; deverbales Adjektiv [18] ANM - Anmerkung(en) zum Sublemma 1: (.) Anmerkungsbeispiel ; s. auch (Verweiszahl) W.BED [19] Sublemma 2 [20] E-Klasse E-Klasse ; [21] Morphosyntaktische Regel [23] [Stil.K] [24] Paraphrase [[25] mit kategorialer Bestimmung]; Synonyme [26] (.) Beleg (Quellenangabe) (.) Beispiel (.) Beispiel [27] - Anmerkung(en) zum Sublemma 2: (.) Beispiel ; s. auch (Verweiszahl) [28] PHRAS [29] FVG: Funktionsverbgefüge: Paraphrase [30] Idiom: [31] [Stil.K] Idiom: Paraphrase [32] Wendung: Erklärung [33] G.ANM - Anmerkung(en) zum Gesamtartikel [34] VERBF Verb; Verb; Verb [3] [6] [22] Einleitung in VALBU 66 3.3 Artikelkopf Der Artikelkopf besteht aus der Angabe des Stichwortes für den Gesamtartikel, hier Hauptlemma genannt, mit Haupttonkennzeichnung, aus den Stammformen und einer Artikelübersicht über die im Artikel dargestellten Verbvarianten mit Kurzparaphrasen. 3.3.1 [1] Hauptlemma 3.3.1.1 Form des Hauptlemmas Zur Kennzeichnung eines Gesamtartikels steht an seinem Anfang das Hauptlemma (s. 1.4). Im Normalfall wird das betreffende Verb in seiner Nennform angegeben, die identisch ist mit der Infinitivform des Verbs: abbiegen zwingen Besonderheiten: a) Hauptlemma von unpersönlichen Verben Das Hauptlemma von unpersönlichen Verben (s. 2.6.1.6) besteht aus der Infinitivform des Verbs unter Hinzufügung des unpersönlichen Pronomens es, das hinter einem Komma nachgestellt wird. Damit wird sichergestellt, dass die Gesamtartikel z.B. zu den Verben geben und es gibt unmittelbar aufeinander folgen und nicht durch den Zwang des Alphabets auseinander gerissen werden: geben, es b) Hauptlemma von Reflexivverben Bei den Reflexivverben wird auch das Reflexivpronomen sich zum Verbalkomplex gerechnet (s. 2.6.1.3). Es wird beim Hauptlemma - abgetrennt durch ein Komma - hinter die Infinitivform gesetzt. Fakultative Reflexivpronomina werden in runde Klammern gesetzt: bemühen, sich ausruhen, (sich) Partimreflexive Verben, d.h. Verben mit lediglich reflexivem Gebrauch (s. 2.6.1.3.2), werden in der Infinitivform ohne Reflexivpronomen lemmatisiert: waschen Einführung in den Wörterbuchteil 67 c) Hauptlemma als Mehrwortlemma In einigen Fällen besteht das Hauptlemma aus mehr als einem Wort, weil ein Präfix oder ein substantivischer Bestandteil getrennt vom Verbstamm geschrieben wird. Ungeachtet der jetzt geltenden Schreibweise werden diese Bildungen hier als ein Verb betrachtet: auf sein Rad fahren Die vollständige Liste der von der Rechtschreibreform betroffenen Hauptlemmata, zu denen auch alle Mehrwortlemmata gehören, findet sich in 1.5. 3.3.1.2 Haupttonkennzeichnung Jedes Hauptlemma wird mit einer Haupttonkennzeichnung in Form eines Apostrophs vor der betonten Silbe versehen: analy'sieren ver'abreden, sich 3.3.1.3 Verschiedene Gesamtartikel Verschiedene Gesamtartikel werden begründet durch den Unterschied zwischen - persönlichem und unpersönlichem Verb: aufhören und aufhören, es - Nichtreflexivverb und Reflexivverb: ändern und ändern, sich - persönlichem, unpersönlichem und Reflexivverb: wehtun; wehtun, es; wehtun, sich Verschiedene Gesamtartikel werden auch begründet durch verschiedene Stammformen: - Perfektbildung mit sein und Perfektbildung mit haben: trocknen I [trocknet - trocknete - ist getrocknet] und trocknen II [trocknet - trocknete - hat getrocknet] - mit starker oder überwiegend starker Konjugation und schwacher Konjugation: hängen I [hängt - hing - hat gehangen] und hängen II [hängt - hängte - hat gehängt], bewegen I [bewegt - bewog/ bewegte - hat bewogen/ bewegt] und bewegen II [bewegt - bewegte - hat bewegt] (s. 1.4). Die Nennformen dieser Verben werden durch römische Ziffern unterschieden, wobei gilt: starke Konjugation steht vor schwacher Konjugation; Perfektbildung mit sein steht vor Perfektbildung mit haben. Verben mit gleicher Nennform, aber mit trennbaren bzw. untrennbaren Partikeln wie z.B. 'umfahren [Er fuhr den Baum um .] bzw. um'fahren [Er umfuhr das Hindernis.], kommen im Wörterbuch nicht vor; sie würden auch getrennt lemmatisiert werden. Einleitung in VALBU 68 3.3.1.4 Reihenfolge der Gesamtartikel Die Reihenfolge der Gesamtartikel ist alphabetisch. Bei Verben mit gleichem Verblexem gilt die Abfolge: Nennform I Nennform II Unpersönliches Verb Reflexivverb mit obligatorischem Reflexivpronomen Reflexivverb mit fakultativem Reflexivpronomen 3.3.2 [2] Stammformen Stammformen werden zu jedem Hauptlemma angegeben, wobei alle Bestandteile des Verbalkomplexes (s. 2.6) übernommen werden. Grundsätzlich gelten die Stammformen für alle Varianten des Verbs, die im Gesamtartikel behandelt werden. Es werden folgende drei Formen aufgeführt: 3. Person Singular Indikativ Präsens - 3. Person Singular Indikativ Präteritum - 3. Person Singular Indikativ Perfekt. Beim Perfekt wird immer vermerkt, mit welchem Hilfsverb es gebildet wird: 'abholen holt ab holte ab hat abgeholt 'dauern, es es dauert es dauerte es hat gedauert be'mühen, sich bemüht sich bemühte sich hat sich bemüht 'ausruhen, (sich) ruht (sich) aus ruhte (sich) aus hat (sich) ausgeruht 'trocknen I trocknet trocknete ist getrocknet 'trocknen II trocknet trocknete hat getrocknet Wenn alternative Verbformen möglich sind, werden diese Formen durch einen Schrägstrich „/ “ getrennt aufgeführt. Für die Reihenfolge der Aufführungen gilt grundsätzlich: starke Konjugation steht vor schwacher Konjugation. Nur wenn die starken Formen heute wenig gebräuchlich sind, werden sie nachgestellt. Wenn eine Form deutlich seltener vorkommt als die andere, wird es vermerkt. Diese Information steht unmittelbar vor der betreffenden Form und wird mit dieser zusammen in eckige Klammern gesetzt: 'backen bäckt/ backt backte/ [selten buk] hat gebacken Eine Besonderheit: Unterscheidet sich die Häufigkeit bestimmter Formen je nach Verbvariante, wird diese Information in einer Anmerkung zu dem jeweiligen Subartikel gegeben. Ebenfalls in einer Anmerkung wird die Möglichkeit einer doppelten Perfektbildung mit sein und haben bei einzelnen Verbvarianten behandelt. Einführung in den Wörterbuchteil 69 3.3.3 [3] Artikelübersicht Die Artikelübersicht erleichtert die gezielte Suche nach einem bestimmten Subartikel. Alle im Gesamtartikel dargestellten Subartikel werden in der Artikelübersicht mit Hilfe der Sublemmata und einer identifizierenden Kurzparaphrase aufgelistet. Wenn der Gesamtartikel aus nur einem einzigen Subartikel besteht, entfällt die Artikelübersicht. 3.3.3.1 Sublemma Das Sublemma wird in der Artikelübersicht mit kleiner, magerer Schrift geschrieben. Auf die anderen Merkmale des Sublemmas wird bei den Erläuterungen zu den Subartikeln hingewiesen (s. 3.4.1). 3.3.3.2 Kurzparaphrase Jedem Sublemma wird in der Artikelübersicht entweder eine Kurzfassung der Paraphrase zugeordnet, die aus der Bedeutungserklärung im entsprechenden Subartikel stammt, oder es wird eines der Synonyme angegeben, die in der betreffenden Bedeutungserklärung aufgeführt werden. Die Kurzparaphrasen sollen erkennbar machen, welche Verbvariante im jeweiligen Subartikel behandelt wird. In den Kurzparaphrasen wird das Verb in der Infinitivform angegeben. Die Formulierung der Paraphrase wird so kurz wie möglich gehalten. Wenn in der Bedeutungserklärung mit „jemand(~)/ etwas“ auf die alternative Belegung einer Ergänzung hingewiesen wird, steht in der Kurzparaphrase nur „etwas“; „jemand(~)“ wird nur dann angegeben, wenn ausschließlich auf Personen und ggf. Institutionen referiert wird (s. 3.5.3.3). verkaufen 1 etwas gegen Zahlung geben 3.4 Artikelrumpf In diesem Teil des Gesamtartikels werden die Verbvarianten in Form von Subartikeln einzeln abgearbeitet. 3.4.1 [4] Sublemma 3.4.1.1 Form des Sublemmas Jeder Subartikel in VALBU wird durch sein spezielles Sublemma identifiziert. Die Schriftart unterscheidet sich sowohl von der des Hauptlemmas als auch von der des Sub- Einleitung in VALBU 70 lemmas in der Artikelübersicht (s. 3.3.3.1). Es wird in mittelgroßer, fetter Schriftart geschrieben. Im Allgemeinen wird die Infinitivform des Verbs als Nennform verwendet. Die Sublemmata beim gleichen Gesamtartikel sind durch nachgestellte arabische Ziffern unterschieden. Die gegebenenfalls vorhandene römische Ziffer des Hauptlemmas vererbt sich an alle Sublemmata dieses Gesamtartikels: ver'zeihen verzeihen 1 verzeihen 2 'umziehen I umziehen I 1 umziehen I 2 3.4.1.2 Besonderheiten a) Sublemma bei nur einem Subartikel Wenn der Gesamtartikel nur aus einem einzigen Subartikel besteht, entfällt die arabische Ziffer beim Sublemma. b) Sublemma bei Reflexivverben Bei Reflexivverben wird das Reflexivpronomen mit Angabe des Kasus, in dem es steht, vor dem Verblexem aufgeführt (s. 2.6.1.3). Fakultative Reflexivpronomina stehen in runden Klammern. Die Kasusmarkierungen [ A ] für Akkusativ und [ D ] für Dativ stehen in eckigen Klammern: ver'abschieden, sich sich [A] verabschieden 1 'halten, (sich) (sich [D] ) halten 1 Bei Verben, die ausschließlich in der dritten Person verwendet werden, ist der Kasus des Reflexivpronomens nicht erkennbar, da nur die Form sich vorkommt. In diesem Fall wird keine Angabe zum Kasus gemacht. Auf diese Besonderheit wird zusätzlich in einer Anmerkung in den jeweiligen Subartikeln hingewiesen: er'eignen, sich sich ereignen In der Artikelübersicht sind beim Sublemma aus Platzgründen die Kasusangaben zu den Reflexivpronomina getilgt: Einführung in den Wörterbuchteil 71 'ändern, sich sich ändern 1 anders werden sich ändern 2 ersetzt werden sich ändern 3 um irgendwieviel anders werden 'halten, (sich) (sich) halten 1 etwas regelmäßig beziehen (sich) halten 2 etwas besitzen und für dessen Unterhalt sorgen (sich) halten 3 irgendwielange bestehen bleiben c) Sublemma bei unpersönlichen Verben Die Subartikel von unpersönlichen Verben werden mit dem Sublemma in der 3. Person Indikativ Präsens aufgerufen (s. 2.6.1.6). Das unpersönliche es wird vorangestellt: 'geben, es es gibt 1 In der Artikelübersicht werden die Sublemmata unpersönlicher Verben in der gleichen Weise geschrieben. d) Sublemma bei Verbvarianten mit obligatorischer PräpE oder mit PrädE Aus didaktischen (mnemotechnischen) Gründen werden die Präposition bzw. die Präpositionen von Verbvarianten mit obligatorischer PräpE im Sublemma hinter der arabischen Ziffer aufgeführt. Wenn diese PräpE durch zwei oder drei verschiedene Präpositionen realisiert werden kann, werden sie in alphabetischer Reihenfolge, durch Schrägstrich getrennt, hinter die Ziffer gestellt (s. 2.3.3.2.1). sehen 6 nach verteilen 2 auf/ über Auch bei der PrädE mit als-Gruppe und wie-Gruppe werden, wenn diese bzw. eine von diesen die einzig mögliche Realisierungsform der PrädE ist, die Wörter als und/ oder wie beim Sublemma hinter der arabischen Ziffer aufgeführt (s. 2.3.3.3): sehen 10 als behandeln 6 als/ wie Bei Verbvarianten mit zwei obligatorischen PräpEs stehen deren Präpositionen hintereinander nach der arabischen Ziffer ohne trennenden Schrägstrich: schließen 16 von auf Einleitung in VALBU 72 Diese Einträge von Präpositionen und von als und wie werden auch beim Sublemma in der Artikelübersicht aufgeführt: verkaufen 2 als etwas präsentieren, als sei es ein solches behandeln 6 als/ wie etwas als ein solches betrachten und mit ihm entsprechend verfahren e) Sublemma bei Verbvarianten mit alternativen E-Klassen im SBP Gibt es für die behandelte Verbvariante beim SBP zwei alternative Ergänzungen, von denen eine der beiden eine obligatorische PräpE oder eine PrädE mit alleinigem als- Anschluss ist, muss deutlich gemacht werden, dass der Eintrag der Präposition bzw. des als nur für diese eine der beiden Alternativen gilt. Wenn z.B. die Alternative zwischen AkkE und PräpE bei der Verbvariante verlieren 8 [Das Flugzeug verliert Höhe / verliert an Höhe ] vorliegt, bezieht sich der Eintrag der Präposition nur auf die zweite Möglichkeit, nämlich den SBP mit PräpE. In solchen Fällen steht die Präposition bzw. das als zwischen spitzen Klammern: verlieren 8 <an> Auch diese Einträge werden dem Sublemma in der Artikelübersicht vererbt: verlieren 8 <an> von etwas weniger haben 3.4.2 Reihenfolge der Subartikel 3.4.2.1 Generelle Kriterien Die Reihenfolge der Subartikel innerhalb der Gruppe der Langartikel bzw. innerhalb der Kurzartikel richtet sich nach einer kanonischen Abfolge der Satzmuster ( SM ) und Satzbaupläne ( SBP ) die auch dem Satzmodell-Register ( IV ., 3.) zugrunde liegt. Beim Satzmuster werden nur die vorkommenden E-Klassen aufgezählt, beim SBP wird zusätzlich angegeben, ob die Ergänzung obligatorisch oder fakultativ ist. Grundlegend für die Abfolgeregeln ist an erster Stelle die kanonische Reihenfolge der acht E-Klassen (s. 2.3.2), die wie folgt festgelegt ist: NomE AkkE GenE DatE PräpE AdvE PrädE VerbE Da nicht alle Kombinationen von E-Klassen im Deutschen vorkommen, ergibt sich eine überschaubare Menge von SM s und SBP s (s. 2.5.1 und 2.5.2). Für deren Reihenfolge gilt als Grundprinzip: die einfacheren Strukturen mit weniger Ergänzungen kommen vor den komplexeren. Daher steht am Anfang der Liste das Satzmuster ohne Ergänzungen, das Einführung in den Wörterbuchteil 73 durch „-“ dargestellt wird. Es folgen alle Satzmuster, die eine NomE aufweisen, dann folgen die Satzmuster mit den weiteren E-Klassen in der o.a. Reihenfolge. Innerhalb des gleichen Satzmuster kommen meistens mehrere SBP s vor. Deren Abfolge richtet sich nach der Position der fakultativen Ergänzung: Zuerst kommt der SBP mit nur obligatorischen Ergänzungen, z.B. NomE AkkE PräpE. Es folgen die SBP s mit einer fakultativen Ergänzung, hier NomE AkkE (PräpE) vor NomE (AkkE) PräpE. Zuletzt der SBP mit zwei fakultativen Ergänzungen, also NomE (AkkE) (PräpE). Am Schluss eines Satzmusters stehen gegebenenfalls vorkommende SBP s mit alternativen E-Klassen (s. 2.5.3). Deren Notation wird unten erläutert (s. 3.5.2.3). Die vollständige Liste der im Wörterbuch vorkommenden SBP s findet sich im Registerteil (IV., 2.1 und IV., 2.2). Diese rein formalen Abfolgeregeln für die Subartikel erleichtern bei den längeren Gesamtartikeln das Nachschlagen erheblich. Der vielleicht empfundene Nachteil, dass die Gängigkeit der Strukturen beim jeweiligen Verb für die Abfolge keine Rolle spielt, wird durch die Voranstellung der Langartikel relativiert. Dadurch werden die für die Zielgruppe wichtigsten Varianten, die auch meist die gängigsten sind, zwangsläufig an den Anfang des Gesamtartikels gerückt. 3.4.2.2 Besonderheiten a) Generelle Reihenfolge der Subartikel bei gleichem SBP Bei gleichem SBP wird generell die Verbvariante zuerst behandelt, bei der mit der NomE auf eine Person referiert wird. Dann folgt die Variante, bei der mit der NomE auf eine Sache (Tier, Pflanze, konkretes Objekt, Substanz, Abstraktum) Bezug genommen wird. b) Spezielle Reihenfolge der Subartikel mit PräpE und AdvE Wenn es bei einem Gesamtartikel mehrere Subartikel mit gleichem SBP gibt, der eine PräpE enthält, wird nach der Präposition alphabetisch sortiert: sich [A] verstehen 2 auf sich [A] verstehen 3 zu Wenn mehrere Subartikel mit gleichem SBP vorkommen, der eine AdvE enthält, richtet sich deren Reihenfolge nach der kanonischen Abfolge der semantisch bestimmten AdvE- Subklassen (s. 2.3.2 und 2.3.3.2.2). Einleitung in VALBU 74 3.5 Langartikel 3.5.1 Artikelpositionen im Langartikel Ein Langartikel enthält die folgenden Artikelpositionen, die durch einen fetten, kursiv markierten, nach links ausgerückten Eintrag gekennzeichnet sind: SBP Sublemma und Satzbauplan BED Bedeutungserklärung mit prototypischem Beispiel BELR Belegungsregeln für die einzelnen Ergänzungen PASSK Informationen zu den Passivkonstruktionen WORTB Informationen zu nominalen und adjektivischen Wortbildungen, die von der behandelten Verbvariante abgeleitet sind ANM Anmerkung(en) Die Artikelpositionen WORTB und ANM kommen nicht in jedem Langartikel vor. 3.5.2 [5] Satzbauplan SBP Im SBP werden die Ergänzungen aufgeführt, die von der behandelten Verbvariante gefordert werden, um einen grammatisch korrekten Satz zu bilden. Beim SBP wird unterschieden nach obligatorischen und fakultativen Ergänzungen. 3.5.2.1 Notation des SBP Diese Zeile wird gefüllt durch das Sublemma, als Name des behandelten Subartikels, und durch die Angabe des Satzbauplans. Für die Form des Sublemmas s. 3.4.1.1. Die einzelnen E-Klassen werden ausführlicher dargestellt in 2.3. An Stelle einer Kodierung mit Ziffern werden hier „sprechende“ Abkürzungen verwendet, weil diese leichter zu verstehen und zu behalten sind. Es werden hier die folgenden acht Ergänzungsklassen (E-Klassen) unterschieden: NomE Nominativergänzung AkkE Akkusativergänzung GenE Genitivergänzung DatE Dativergänzung PräpE Präpositivergänzung AdvE Adverbativergänzung PrädE Prädikativergänzung VerbE Verbativergänzung Einführung in den Wörterbuchteil 75 Die Reihenfolge dieser acht E-Klassen im SBP ist standardisiert, d.h., sie ist dieselbe wie die der o.a. Liste. Die Reihenfolge der Satzglieder im Satz spielt für die SBP -Notation keine Rolle. 3.5.2.2 Besonderheiten a) Obligatorische Ergänzungen Obligatorische Ergänzungen (s. 2.2.2) werden nicht besonders gekennzeichnet. Wenn im SBP das Symbol für eine E-Klasse ohne Klammer gesetzt wird, bedeutet dies, dass die Ergänzung obligatorisch ist. b) Fakultative Ergänzungen Fakultative Ergänzungen (s. 2.2.2) stehen in runden Klammern. fressen 1 NomE (AkkE) c) Ergänzungsloser SBP Der ergänzungslose SBP wird durch einen waagerechten Strich dargestellt: es friert - d) SBP mit zwei Ergänzungen derselben E-Klasse Wenn in einem SBP zwei Ergänzungen derselben E-Klasse vorkommen, werden den Symbolen für diese E-Klasse Indexziffern nachgestellt. Für die Reihenfolge dieser Ergänzungen gelten folgende Regeln: Bei dem sehr seltenen Fall von zwei AkkEs kommt die Ergänzung, mit der man sich auf eine Person bezieht, als AkkE1 an die erste Stelle. AkkE2 ist die Ergänzung, mit der auf eine Sache Bezug genommen wird: fragen 1 NomE (AkkE1) (AkkE2) [ i.S.v. jemand fragt jemanden etwas] Bei dem häufigeren Fall des Vorkommens von zwei verschiedenen PräpEs steht im Normalfall die obligatorische als PräpE1 vor der fakultativen (PräpE2). Falls die fakultative Ergänzung jedoch Teil einer Alternative wie (DatE/ PräpE1) ist, deren erster Teil (im Beispiel die DatE), nach der kanonischen Reihenfolge im SBP vor der PräpE notiert wird, bekommt diese PräpE den Index 1. Wenn beide PräpEs zur gleichen Kategorie bezüglich obligatorischer und fakultativer Ergänzungen gehören, richtet sich die Reihenfolge nach Einleitung in VALBU 76 der alphabetischen Ordnung der Präposition, bei mehreren Präpositionen für eine PräpE, nach der zuerst genannten: SBP zusammenkommen 1 mit NomE PräpE1 (PräpE2) (AdvE) SBP es kommt an 1 auf (DatE/ PräpE1) PräpE2 SBP reagieren 1 NomE (PräpE1) (PräpE2) [PräpE 1: auf etwas; PräpE2: mit etwas] SBP reden 1 mit über NomE PräpE1 v PräpE2 Bei dem relativ häufigen Fall des Vorkommens von zwei AdvEs im gleichen SBP richtet sich deren Abfolge nach der Auflistung der semantisch bestimmten Subklassen der AdvE (s. 2.3.2 und 2.3.3.2.2): SBP verdienen 6 NomE (AdvE1) AdvE2 [in diesem Beispiel: AdvE1: Mittel; AdvE2: Menge] 3.5.2.3 Alternative E-Klassen Im SBP werden alternativ vorkommende E-Klassen angesetzt, wenn eine einzelne semantische Rolle durch zwei verschiedene syntaktische Strukturen ausgedrückt werden kann (s. 2.5.3). Diese Alternative wird durch einen Schrägstrich „/ “ zwischen den beiden betreffenden E-Klassen angezeigt: anfangen 1 <mit> NomE AkkE/ PräpE [i.S.v. etwas anfangen/ mit etwas anfangen] Wenn zwei Ergänzungsklassen entweder alternativ oder zusammen vorkommen müssen, aber nicht zusammen weggelassen werden dürfen, werden sie mit „v“ (i.S.v. ‘und bzw. oder’) dargestellt. Dieser Fall kommt vor, wenn zwei semantische Rollen zugrunde gelegt werden, von denen entweder die eine, oder die andere oder alle beide syntaktisch realisiert werden müssen: sich ereignen NomE AdvE1 v AdvE2 [i.S.v. irgendwo bzw. irgendwann geschehen] 3.5.3 [6] Bedeutungserklärung BED Unter der Artikelposition Bedeutungserklärung werden die stilistische Kennzeichnung, die Paraphrase, Angabe von Synonymen und das prototypische Beispiel zusammengefasst. Einführung in den Wörterbuchteil 77 3.5.3.1 [7] Stilistische Kennzeichnung Die stilistische Kennzeichnung [Stilebene, Fach- und Sachbereiche, andere Charakterisierungen (s. 2.8.1.3)] steht am Anfang der Bedeutungserklärung, vor der Paraphrase, zwischen eckigen Klammern. Ist die Verbvariante stilistisch als neutral eingestuft, entfällt diese Kennzeichnung. Stilistische Kennzeichnungen stehen ggf. auch vor einem Synonym. Da die Verbvarianten, die in Langartikeln behandelt werden, für den Unterricht auf dem Anfängerbis Mittelstufenniveau ausgesucht wurden, ist deren stilistische Variationsbreite gering. Die meisten dieser Verbvarianten gehören der neutralen Stilschicht an. Eine größere Bandbreite findet sich bei der stilistischen Kennzeichnung der Synonyme und in den Kurzartikeln. Folgende Kennzeichnungen für Stilebenen werden verwendet (s. 2.8.1.3.1): [geh] für gehoben [formell] [ugs] für umgangssprachlich Vor einem Synonym können folgende weitere Kennzeichnungen für Stilebenen stehen: [salopp] [derb] Kennzeichen für eine Zwischenstufe ist [ugs-salopp]. Einleitung in VALBU 78 Weitere stilistische Kennzeichnungen sowie Fachbzw. Sachbereichsmarkierungen, Einstellungsmarkierungen, großregionale Varianten, zeitliche und funktionale Einordnungen (s. 2.8.1.3) kommen in Kurzartikeln, Phraseologismen und in Anmerkungen vor und werden bei deren Erklärung besprochen. 3.5.3.2 [8] Paraphrase Die Paraphrase bildet den zentralen Teil der Bedeutungserklärung. Da es sich hier um ein Valenzwörterbuch handelt, gibt es in der Paraphrase Verankerungsstellen für alle Ergänzungen. Diese Verankerungsstellen werden durch standardisierte Variablen angezeigt, deren Form für jede E-Klasse festgelegt ist. Als standardisierte Variablen dienen die Anaphern, die in der E-Klassen-Tabelle (s. 2.3.2) aufgeführt sind. Aus diesen Erklärungen wird deutlich, dass hier nicht die isolierte Bedeutung der jeweiligen Verbvariante umschrieben, sondern der Zusammenhang mit der spezifischen valenzgebundenen Umgebung der Verbvariante hergestellt wird. Bedeutungskomponenten, die nicht mit Ergänzungen korrespondieren, werden als Teil der Verbbedeutung aufgefasst und in der Paraphrase nicht pronominalisiert. In Anlehnung an eine traditionelle lexikografische Praxis steht in der Paraphrase von Langartikeln, außer bei den unpersönlichen Verben, das Verb im Infinitiv. Der dabei entstehende Wegfall der Verankerungsstelle für die NomE wird dadurch aufgefangen, dass jede Ergänzung des SBP einer in einem Langartikel beschriebenen Verbvariante einzeln wieder aufgenommen wird. Ihre sprachliche Ausdrucksform in Verbindung mit ihrer semantischen Rolle und ihrer kategorialen Bestimmung (s. 2.8.2.1, 2.8.2.2, 3.5.4.3.1 und 3.5.4.3.2) werden genau dargestellt. Ein Informationsverlust entsteht somit auch für die NomE nicht. Eine typische Paraphrase enthält das folgende Beispiel: Bei parken 1 wird mit „etwas“ auf die fakultative AkkE Bezug genommen, mit „irgendwo“ auf die fakultative lokale AdvE. Die Bedeutung dieser Variante von parken wird durch „vorübergehend abstellen“ erklärt: 3.5.3.3 Besonderheiten a) Bezug der Ergänzung auf Personen und Sachen In manchen Fällen kann die Ergänzung nicht mit nur einer Variable angezeigt werden, z.B. wenn man sich mit ihr auf Personen und Sachverhalte usw. beziehen kann. Dies wird durch eine alternative Notation mit Schrägstrich „/ “ „jemand(~)/ etwas“ angezeigt: Einführung in den Wörterbuchteil 79 b) Umschreibung der Verbbedeutung durch mehrere Ausdrücke Bei der Umschreibung der Verbbedeutung gibt es nicht immer ein Verb mit allgemeinerer Bedeutung, das durch nur ein Adverb genau passend eingeschränkt werden kann. In solchen Fällen werden die Alternativen durch „oder“ nebeneinander gestellt: Wenn die Umschreibung der Bedeutung nur mit Hilfe der Präzisierung durch zwei oder mehr Ausdrücke erreicht werden kann, werden sie mit Kommas aneinander gereiht: c) Verweis auf ähnliche Realisierungsmöglichkeiten In einigen Fällen kann in der Paraphrase die Klasse von Personen oder Sachen, die an dem erklärten Sachverhalt beteiligt ist, nicht erschöpfend benannt werden. Es wird dann nur ein typischer Vertreter für diese Klasse genannt und die Möglichkeit, dass auch andere existieren durch „o.Ä.“ ‘oder Ähnliche(s)’ angezeigt. Beim Beispiel veröffentlichen 1 kann außer einem Autor auch jemand als Bearbeiter, Übersetzer oder Herausgeber etwas publizieren: d) Form der Paraphrase bei unpersönlichen Verben Bei unpersönlichen Verben kann die Paraphrase nicht in der Infinitivform gegeben werden. Daher muss das Paraphrasenverb in der finiten Form erscheinen: Einleitung in VALBU 80 e) Form der Paraphrase bei alternativen Ergänzungen Außer bei den alternativen Ergänzungen AkkE/ PräpE, DatE/ PräpE und GenE/ PräpE, bei denen meist eine Paraphrasierung genügt, werden Bezüge auf verschiedene Ergänzungen durch „bzw.“ zwischen den betreffenden Paraphrasierungen verdeutlicht. Das ist bei den Alternativen AkkE/ AdvE, AkkE/ PrädE, PräpE1/ PräpE2, PräpE/ AdvE, PräpE/ PrädE, AdvE1/ AdvE2 immer der Fall: 3.5.3.4 [9] Synonym Synonyme Verben werden zur Unterstützung und Erhellung der Paraphrase angegeben. Sie stehen, durch Semikolon getrennt, hinter der Paraphrase. Das Synonym kann in der Kurzparaphrase (s. 3.3.3.2) und in den Umschreibungen für die semantischen Rollen (s. 3.5.4.3.1) verwendet werden. Hier können auch Verbvarianten mit einer festen Präposition, Fügungen wie Einkäufe machen oder Funktionsverbgefüge stehen: 3.5.3.5 [10] Prototypisches Beispiel Zu der Paraphrase und als Illustrierung der Bedeutung wird in jedem Langartikel ein, und zwar nur ein, prototypisches Beispiel gegeben. Dieses Beispiel ist ein Satz, der typisch ist für eine der alltagssprachlichen Situationen und in einer solchen häufig vorkommt. Er ist einfach, klar und gängig. Der Valenzrahmen muss nicht im maximalen Umfang realisiert werden. Meist ist er es auch nicht. Um sicherzustellen, dass das Vokabular dieses Beispiels dem Niveau der Lerner entspricht, wurde, wenn möglich, das Beispiel aus der Wortliste des „Zertifikats Deutsch“ ( ZD ) übernommen. Wie in allen sonstigen Beispielen werden die Angaben in eckige Klammern gesetzt: (1) Eine junge Frau konnte [im letzten Moment] die Kinder vor dem Ertrinken retten. 3.5.4 [11] Belegungsregeln BELR 3.5.4.1 Eintrag der Ergänzungen Alle im jeweiligen Satzbauplan aufgelisteten Ergänzungen werden einzeln aufgerufen und mit ihren Belegungsregeln dargestellt. Diese Belegungsregeln umfassen morphosyntaktische und semantische Informationen zu jeder einzelnen Ergänzung. Je nach E-Klasse unterscheidet sich die Art der Information. Einführung in den Wörterbuchteil 81 Am linken Spaltenrand steht, fett gesetzt, der Name der E-Klasse, zu der die jeweilige Ergänzung gehört. Wie im SBP werden fakultative Ergänzungen durch runde Klammern gekennzeichnet. Auch die Reihenfolge der aufgerufenen Ergänzungen ist die gleiche wie im SBP . Die Alternativen werden aufgelöst und die beiden E-Klassen in der kanonischen Reihenfolge behandelt. 3.5.4.2 [12] Morphosyntaktische Regel 3.5.4.2.1 Generelle und spezielle Ausdrucksformen Jede der acht E-Klassen kann durch Ausdrücke in verschiedenen Ausdrucksformen realisiert werden, z.B. durch NG s, PräpGs, Nebensätze, u.a. Einige dieser Ausdrucksformen sind spezifisch für bestimmte E-Klassen. Dies bedeutet, dass jedes Verb bzw. jede Verbvariante, die eine Ergänzung dieser E-Klasse hat, mit einer Umgebung in diesen Ausdrucksformen vorkommt. Solche generellen Regeln sind Gegenstand der Wörterbuchgrammatik (s. 2.4); sie werden bei den einzelnen Verben nicht jedes Mal aufgeführt. Andere Ausdrucksformen kommen nur bei manchen Verbvarianten vor, die in ihrem SBP eine Ergänzung haben, die diese Ausdrucksform zulässt. Solche speziellen Regeln werden im Langartikel einzeln verzeichnet. Die morphosyntaktischen Regeln stehen unmittelbar hinter dem Eintrag der E-Klasse bei den Belegungsregeln. 3.5.4.2.2 Kasusbestimmte E-Klassen Für die kasusbestimmten E-Klassen NomE, AkkE, DatE, GenE (s. 2.3.3.1) sind die generellen Ausdrucksformen NG , PG und GES (s. 2.4). Wenn diese drei Formen vorkommen können, bleibt das Datenfeld leer. Es wir nur auf Besonderheiten hingewiesen, z.B. wenn nur PG s vorkommen können oder nur NG s ohne Artikel möglich sind: NG [o. Artikel] PG [häufig indefinit] SBP gehen 14 NomE (AdvE) BELR NomE: nur PG [häufig indefinit] Hinweise auf die Häufigkeit des Vorkommens bestimmter Ausdrucksformen werden der Ausdrucksform vorangestellt. Graduiert wird mit „nur“, „meist“, „häufig“ und „selten“: nur PG meist sich häufig GES Einleitung in VALBU 82 Die Belegungsregel beim reflexiven Gebrauch (bei Partimreflexiva) (s. 2.6.1.3.2) lautet: NG/ häufig sich Den Kasus dieser Ergänzung, ob Akkusativ oder Dativ, erkennt man an der vorangestellten Bezeichnung für die E-Klasse: AkkE: NG/ häufig sich DatE : NG/ häufig sich 3.5.4.2.3 Weitere E-Klassen Bei den vier weiteren E-Klassen PräpE, AdvE, PrädE, VerbE gelten für jede dieser Klassen andere Belegungsregeln. Die PräpE (s. 2.3.3.2.1) wird generell durch eine PräpG realisiert. In den meisten Fällen handelt es sich um ein Satzglied, das nur durch eine feste Präposition eingeleitet werden kann. Meistens folgt auf die Präposition eine NG , manchmal eine PG . In wenigen Fällen sind bei einer PräpE zwei oder drei verschiedene Präpositionen möglich. Im Gegensatz zur PräpE sind bei der AdvE (s. 2.3.3.2.2) die generellen Ausdrucksformen die Adverbialgruppe (AdvE) sowie eine größere Zahl von PräpGs, mit denen unterschiedliche räumliche, zeitliche, kausale und andere Umstände ausgedrückt werden können. Die Präpositionen werden alphabetisch angeordnet und mit dem Kasus, in dem die von ihnen abhängigen NG s stehen, notiert. Bei Präpositionen mit doppelter Rektion [in derselben Bedeutung] werden die Kasus durch Schrägstrich getrennt: aus +D/ nach +D wegen +G/ +D Gelegentlich kommen Präpositionen in Kombination vor, wobei häufig eine Präposition nur dann gesetzt werden darf, wenn die andere auch vorkommt: z.B. (von + D ) auf + A wie im Beispiel Die Temperatur stieg schnell von 20 auf 30 Grad. Bei der PräpE werden alle Präpositionen, die in dieser Funktion als Belegung möglich sind, genannt. Bei der AdvE werden die wichtigsten Präpositionen aufgeführt. Wenn die Reihung nicht vollständig angegeben wurde, wird dies durch einen Schrägstrich und drei Punkte „/ ...“ angezeigt: legen 1 AdvE: Ort auf +A/ in +A/ um +A/ ...: Zielort Einführung in den Wörterbuchteil 83 Da bei der AdvE die Belegung mit einer AdvG immer möglich ist (s. 2.4.1.5), wird sie nur dann angegeben, wenn sie nicht mit der Anapher übereinstimmt. Gelegentlich kommt bei der AdvE die Belegung mit dem Erstreckungsakkusativ vor, der als „ NG im A “ kodiert wird (s. 2.4.1.1). Weitere mögliche Belegungen der AdvE sind die bis-Gruppe und die wie-Gruppe, bei denen angegeben wird, aus welchen Wortarten die Gruppe besteht (s. 2.4.1.6). Schließlich kommen noch Ausdrücke ohne Kasusangabe vor, wie (in) Richtung. handeln 2 (AdvE): AdvG/ in +D/ mit +D/ nach +D/ .../ als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit NG im N/ mit NS: Art und Weise Bei der PrädE (s. 2.3.3.3) gibt es keine Ausdrucksform, die bei allen Verbvarianten, die in ihrem SBP diese E-Klasse aufweisen, möglich ist. Deswegen muss bei der PrädE in jedem einzelnen Fall angegeben werden, ob sie als NG , AdjG (s. 2.4.1.4) und eventuell als AdvG (s. 2.4.1.5) oder Part. (Partizip) realisiert werden kann und ggf. welche Ausdrucksformen der als-Gruppe und der wie-Gruppe möglich sind (s. 2.4.1.6). Bei der Realisierung in Form einer NG muss der Kasus der NG angegeben werden (z.B. NG im N ); Bei den alsbzw. wie-Gruppen muss deren Struktur erklärt werden. Es wird angegeben, aus welchen Wortarten diese Gruppe besteht und ggf. in welchem Kasus sie steht. scheinen 2 PrädE: AdjG/ NG im N/ wie-Gruppe mit Part. I/ Part. II Die VerbE (s. 2.3.3.4) wird durch eine Verbform realisiert. Diese kann als reiner Infinitiv vorkommen oder als Infinitivkonstruktion mit zu. Vereinzelt gibt es Ausdrucksformen der VerbE in Satzform, z.B. als dass-Satz, und andere. In jedem Fall werden bei der VerbE die syntaktischen Realisierungsmöglichkeiten notiert. Eine Besonderheit: Die Belegung „Zeichengruppe“ wird dann notiert, wenn die Ergänzung durch sprachliche Gebilde verschiedener Art wie Buchstaben, Ziffern, Wörter, Sätze, Texte realisiert werden kann [An der Tafel steht „ au “/ „ Achtung “/ „ a² + b² = c² “]. Diese Belegung wird durch eine Anmerkung zusätzlich erklärt. stehen 4 NomE: NG/ Zeichengruppe: dasjenige, das geschrieben ist: abstr. Objekt [häufig sprachlicher Ausdruck]/ [indirekt Person] 3.5.4.2.4 Satzförmige Ergänzungen 3.5.4.2.4.1 SE -Klassen Eine besondere Art von speziellen morphosyntaktischen Regeln gibt es bei den Satzförmigen Ergänzungen ( SE ). Solche Konstruktionen kommen nur bei einem Teil der E-Klassen vor. SE -Klassen (s. 2.4.2.2.1) gibt es bei der NomE (NomSE), der AkkE Einleitung in VALBU 84 (AkkSE), der GenE (GenSE), der PräpE (PräpSE) und der AdvE (AdvSE). Diese Ausdrucksformen sind aber auch verbspezifisch, d.h., nur ein Teil der Verbvarianten, die in ihrem SBP eine der genannten E-Klassen hat, lässt die Bildung von SE s zu. Daher werden diese Möglichkeiten immer einzeln angegeben. Die SE steht unter der entsprechenden satzförmig ausbaubaren E-Klasse. 3.5.4.2.4.2 SE -Typen In manchen Fällen wird die SE nicht nur durch einen Nebensatz ausgedrückt, sondern zugleich im Hauptsatz durch ein Korrelat (s. 2.4.2.2.3) mitrealisiert. Durch das Korrelat werden drei SE -Typen konstituiert, nämlich solche, bei denen die Vorwegnahme der SE durch ein Korrelat obligatorisch, fakultativ oder unmöglich ist. Da diese Ausdrucksformen ebenfalls verbspezifisch sind, werden sie einzeln vermerkt. Es muss auch gesagt werden, wie das Korrelat lautet. Darauf, dass das Korrelat es der NomSE und der AkkSE nur erscheinen kann, wenn der Nebensatz nachgestellt ist, wird mit dem Vermerk „(stellungsbed.)“ aufmerksam gemacht (s. 2.4.2.2.3). Die Notationen für die SE -Typen lauten wie folgt: NomSE SE ohne Korrelat SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) Gleiches gilt für die AkkSE. GenSE SE mit fak. Korrelat dessen PräpSE SE mit obl. Korrelat da(r )+ Präposition [z.B. darauf, daran, davon usw.] SE mit fak. Korrelat da(r )+ Präposition [z.B. darauf, daran, davon usw.] Bei einer PräpE mit alternativen Präpositionen werden ggf. beide Korrelate mit Schrägstrich „/ “ aufgeführt. Gleiches gilt für die AdvSE. gehen 14 NomE (AdvE) BELR NomE: nur PG [häufig indefinit]: dasjenige, das realisierbar ist: Sachverhalt SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt Einführung in den Wörterbuchteil 85 3.5.4.2.4.3 SE -Formen Es werden sieben SE -Formen unterschieden (s. 2.4.2.2.2). Am Ende jedes Beispielblocks, der die Realisierung einer Ergänzung illustriert, werden ggf. die möglichen SE -Formen angegeben und jeweils durch mindestens einen Beispielsatz illustriert. Für diese Einträge gilt folgende kanonische Reihenfolge: dass-Satz: Nebensatz, eingeleitet durch dass Inf+: Infinitivkonstruktion mit zu Inf-: Infinitivkonstruktion ohne zu ob-Frag: Indirekter Fragesatz, eingeleitet durch ob w-Frag: Indirekter Fragesatz, eingeleitet durch ein Fragepronomen, das mit dem Buchstaben w beginnt [wer, was, wie, warum ...] Hpts: Nebensatz in Form eines Hauptsatzes (häufig indirekte Rede) Dirr: Direkte Rede Wenn das Korrelat fakultativ ist, werden zwei Verwendungsbeispiele gegeben, sofern es sich um Belege handelt. Bei den selbst konstruierten Beispielen steht das fakultative Korrelat in runden Klammern. 3.5.4.3 Semantische Informationen Bei den semantischen Informationen in den Belegungsregeln handelt es sich um zwei ganz verschiedene Typen von Daten zur Semantik der verbspezifischen Umgebung. Zu jeder Ergänzung wird erstens die semantische Rolle, die sie in einem Satz mit der behandelten Verbvariante spielt, umschrieben. Zweitens wird die semantische Kategorie, die den Belegungen dieser Ergänzung zugesprochen wird, dargestellt. 3.5.4.3.1 [13] Semantische Rolle Die semantische Rolle wird hier als eine verbbezogene Charakterisierung verstanden, durch die der Beitrag zur Satzbedeutung dargestellt werden kann, den die Ergänzungen leisten (s. 2.8.2.1). Diese Rollenumschreibungen können nicht für alle E-Klassen in der gleichen Weise erfolgen. 3.5.4.3.1.1 Kasusbestimmte E-Klassen und PräpE Bei den kasusbestimmten E-Klassen NomE, AkkE, GenE, DatE (s. 2.3.4) wird die semantische Rolle umschrieben mit „derjenige, der/ dasjenige, das ...“, gefolgt von einem Einleitung in VALBU 86 verbalen Ausdruck, der aus der Bedeutungserklärung (Paraphrase oder Synonym) übernommen ist und der auch für die Kurzparaphrase verwendet wurde. Wenn nötig kann dieser verbale Ausdruck auch in einer Passivkonstruktion verwendet werden. Bei der PräpE (s. 2.3.3.2.1) wird „derjenige/ dasjenige“, gefolgt von „an wen/ bei wem/ ...“ bzw. „wobei/ woran/ woraus/ ...“, mit demselben verbalen Ausdruck verwendet. Die Pronominalform „derjenige, der/ den/ dem ...“ wird verwendet, wenn ausschließlich Personen oder auch Institutionen die beschriebene Rolle übernehmen können und wenn Sachen in dieser Rolle nur selten vorkommen. In den anderen Fällen wird „dasjenige, das ...“ verwendet, wobei der Bezug auf Personen mit eingeschlossen sein kann: SBP stehlen 1 NomE AkkE (DatE) BELR NomE: derjenige, der etwas wegnimmt: [...] AkkE: dasjenige, das weggenommen wird: [...] (DatE): derjenige, dem etwas weggenommen wird: 3.5.4.3.1.2 Weitere E-Klassen Bei der AdvE (s. 2.3.3.2.2) ist eine Umschreibung der Rolle in der o.a. Weise nicht zweckmäßig. Daher werden die verschiedenen Arten von adverbialen Bestimmungen durch folgende Begriffe charakterisiert: Ort, Zeit, Mittel, Art und Weise, Dimension/ Menge/ Grad/ Größe, Zweck, Zusammenhang. Bei den AdvEs des Orts und der Zeit wird die semantische Rolle weiter spezifiziert, wobei nicht alle Subspezifizierungen bei jeder Verbvariante möglich sind. Gelegentlich wird eine Subrolle in Verbindung mit einer anderen Subrolle realisiert, wobei die Realisierung der einen zur Realisierung der anderen notwendig ist, aber nicht umgekehrt. Die Subrolle, deren Realisierung abhängig ist von einer anderen, steht in runden Klammern: SBP folgen 4 NomE DatE (AdvE) (AdvE): Ort AdvG/ in +A/ nach +D/ .../ : Zielort (von +D) bis-Gruppe: (Ausgangsort) Zielort durch +A/ NG im A: Strecke Aus diesem Beispiel geht hervor, dass bei dieser Variante des Verbs folgen der Zielort, bis zu dem jemand jemandem folgt, durch eine bis-Gruppe realisiert werden kann, ohne dass der Ausgangsort des Folgens genannt werden muss. Wenn er aber durch eine PräpG mit von realisiert wird, muss der Zielort auch genannt werden. Einführung in den Wörterbuchteil 87 Die morphosyntaktischen Ausdrucksformen werden den spezifizierten Rollen zugeordnet. Gelegentlich kann eine morphosyntaktische Ausdrucksform mehrmals vorkommen, nämlich genau dann, wenn sie mit verschiedenen Subrollen korreliert. - Subspezifizierungen der Orts-AdvE: Ort Ortspunkt Zielort Ausgangsort Richtung Strecke Ortsintervall SBP gehen 4 NomE AdvE AdvE: Ort in +A/ .../ nach +AdvG: Zielort aus +D: Ausgangsort (von +D) nach +D/ (von +D) bis-Gruppe/ ...: (Ausgangsort) Zielort durch +A/ .../ (in) Richtung: Richtung NG im A/ um +A/ ...: Strecke - Subspezifizierungen der Zeit-AdvE: Zeit Zeitpunkt Endpunkt Anfangspunkt Zeitdauer Zeitintervall SBP es gibt 3 AkkE AdvE1 v AdvE2 AdvE2: Zeit AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ von +D bis-Gruppe/ NG im A: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall Bei den anderen Arten der AdvE wird die semantische Rolle nicht weiter in Subrollen aufgefächert. Es gibt aber häufig verschiedene syntaktische Ausprägungen, in denen die AdvE realisiert werden kann. Mit der PrädE (s. 2.3.3.3) werden zwei verschiedene semantische Rollen charakterisiert: a) Der PrädE liegt eine „Ist-Prädikation“ zugrunde. Damit ist gemeint, dass in einigen Fällen die Person oder Sache, auf die mit der PrädE Bezug genommen wird, mit jemandem oder etwas identifiziert wird, auf das sich die Belegung der NomE bzw. AkkE bezieht [ Wilhelm II. war der letzte deutsche Kaiser . Viele Experten sehen Beckenbauer als den besten Einleitung in VALBU 88 deutschen Fußballspieler an.]. In der Mehrzahl der Fälle wird das mit der PrädE Bezeichnete jedoch als ein Element der Klasse von Personen oder Sachen ausgewiesen, auf die sich die Belegung der NomE bzw. AkkE bezieht, oder es wird in eine solche Klasse eingeordnet [ Der Wal ist ein Säugetier . Viele Leute sehen die Abgase als eine Ursache für das Waldsterben an.]. Diese semantische Rolle wird hierbei morphosyntaktisch durch die NG im N / A oder durch die als-Gruppe ausgedrückt. Die Rollenumschreibung wird mit Hilfe einer Form von sein oder werden vorgenommen: „derjenige/ dasjenige, welcher/ welches ... ist/ wird“. SBP nennen 2 NomE AkkE PrädE BELR PrädE: dasjenige, welches der Name ist b) Die Rolle der PrädE liegt darin, der Person oder Sache, auf die sich die Belegung der NomE bzw. AkkE bezieht, eine Eigenschaft zuzuweisen oder einen Sachverhalt zuzuordnen. Die Belegung der PrädE nennt das, was von einer Person oder Sache „prädiziert“ wird, d.h., mit ihr wird durch die Zuweisung der Eigenschaft eine Qualifizierung vorgenommen [ Die Wanderung war sehr anstrengend . Manche Leute nennen Arbeitslose faul .]. Mit der Zuordnung eines (fiktiven) Sachverhalts, meist eines Zustands, wird das Bestehen einer Relation zwischen der Person oder Sache und einem Sachverhalt konstatiert [ Sie sieht aus, als / wie wenn sie gleich in Ohnmacht fallen würde / ohnmächtig sei .]. Bei unpersönlichen Verben (s. 2.6.1.6) wird die Rolle der NomE entweder auf eine andere Ergänzung übertragen [ Mit meinem Vater sieht es schlecht aus.], oder die Zuwendung dieser Rolle bleibt unbestimmt [Es ist spät .]. Diese semantische Rolle wird hierbei morphosyntaktisch durch die AdjG, AdvG, Part. I, Part. II oder durch die wie-Gruppe mit ihren verschiedenen syntaktischen Ausprägungen ausgedrückt, gelegentlich auch durch die als-Gruppe mit NS . Die Rollenumschreibung wird durch den Ausdruck „dasjenige, das prädiziert wird“ vorgenommen. SBP es sieht aus 1 (AdvE) PrädE BELR PrädE: dasjenige, das prädiziert wird Wenn mit einer PrädE beide semantische Rollen bei einer Verbvariante charakterisiert werden können, werden die beiden Formen der Rollenumschreibung den jeweiligen morphosyntaktischen Ausdrucksformen zugeordnet. Mit der VerbE (s. 2.3.3.4) wird meist auf einen Vorgang oder eine Handlung Bezug genommen. Daher kann die semantische Rolle der VerbE gewöhnlich durch „dasjenige, das ...“ umschrieben werden, gefolgt von dem verbalen Ausdruck, der aus der Paraphrase übernommen ist und mit dem der Vorgang bzw. die Handlung charakterisiert wird: SBP sich [A] anstrengen 2 NomE VerbE VerbE: dass-S/ Inf+: dasjenige, das erreicht werden soll: Sachverhalt Einführung in den Wörterbuchteil 89 3.5.4.3.2 [14] Kategoriale Bestimmung Mit der kategorialen Bestimmung wird angegeben, auf welche Kategorien von Dingen in der Welt des Sprechers die Ausdrücke referieren, durch die eine Ergänzungsstelle belegt werden kann (s. 2.8.2.2). Es werden hier nur die gebräuchlichen Kategorien von Personen und Sachen angegeben. Dabei wird nur das Sprechen über unsere „normale Welt“ zugrunde gelegt, in der z.B. nur bestimmte Arten von Lebewesen Handlungen vollbringen können. Dass in Märchen Steine sprechen und Bäume weinen können, und zwar ganz unmetaphorisch, bleibt hier ausgeklammert. Daher wird auch auf Verwendungsbeispiele dieser Art bewusst verzichtet. Grundsätzlich gilt hier aber, dass nicht der Lexikograf eine bestimmte Ontologie vertritt, sondern dass der Sprecher die Dinge, über die er spricht, in bestimmte Kategorien des Seins einordnet. 3.5.4.3.2.1 Generelle Kategorien Als generelle Kategorien können bei dieser semantischen Bestimmung die folgenden Bezeichnungen für Klassen von Dingen vorkommen: Person Kollektiv von Personen [z.B. die Angestellten, die Arbeitsgruppe] Gruppe von Personen [z.B. die Zuschauer, die Passanten] Gremium [z.B. der Ausschuss, der Vorstand] Tier Kollektiv von Tieren [z.B. die Herde, das Rudel] Pflanze Kollektiv von Pflanzen [z.B. der Wald, das Gebüsch] konkretes (konkr.) Objekt [z.B. der Stein, das Artefakt, das Instrument, das Fahrzeug, die technische Anlage] Körperteil [z.B. das Organ, die Gliedmaßen] geografischer Ort [z.B. die Stadt, das Land] Räumlichkeit [z.B. der Raum, das Zimmer] Substanz [z.B. das Wasser, der Sand, die Luft] abstraktes (abstr.) Objekt [z.B. die Idee, das Problem] Institution [z.B. die Universität, die Regierung] sprachlicher Ausdruck [der Ausruf, der Satz] geistiges Produkt [z.B. die Regularität [Gesetz, Verordnung], der Roman, das Lied] Eigenschaft [z.B. groß, rot] Zustand [z.B. die Freude, die Ruhe] Einleitung in VALBU 90 Vorgang [z.B. das Wachstum, die Entwicklung/ das Ereignis [z.B. das Fest]/ die Naturerscheinung [z.B. der Sonnenschein, der Regen]] Handlung [z.B. das Laufen, das Nachdenken] Naturkraft [z.B. der Wind, die Strömung] Die oben genannten Kategorien werden, wenn es möglich ist, unter folgenden Oberkategorien und Zwischenstufen zusammengefasst: Lebewesen: Person, Tier, Pflanze Konkretum: Lebewesen, konkr. Objekt, Substanz Sachverhalt: Vorgang, Zustand Abstraktum: abstr. Objekt, geistiges Produkt, Sachverhalt, Handlung keine Restr.: keine Restriktionen, auf alle Klassen von Dingen kann referiert werden 3.5.4.3.2.2 Besonderheiten a) Auflistung mehrerer Kategorien - Wenn bei der kategorialen Bestimmung für eine E-Klasse mehrere dieser Kategorien für die Belegungen in Betracht kommen, werden sie mit Schrägstrich „/ “ aneinander gereiht. Dabei wird die kanonische Reihenfolge der Klassen eingehalten, auch dann, wenn diese Reihenfolge nicht mit der Häufigkeit bei der Verwendung übereinstimmen sollte. Damit wird besonders bei längeren Einträgen für den Benutzer eine bessere Übersicht über die semantischen Informationen erreicht. ändern 1 NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas anders wird: Person/ Institution/ Abstraktum b) Präzisierungen der Kategorien Zu den oben aufgeführten generellen kategorialen Bestimmungen gibt es eine größere Anzahl von verbspezifischen Unterkategorien, die der Präzisierung dienen. Auf deren Aufzählung und Erläuterung kann hier verzichtet werden, da sie in der normalsprachlichen Bedeutung gebraucht werden und daher keine Probleme bei der Interpretation hervorrufen dürften. Diese präzisierenden Unterkategorien werden zwischen eckigen Klammern unmittelbar hinter der generellen Kategorie aufgeführt, auf die sie sich beziehen. In vielen Fällen werden diese Einträge durch „meist“ oder „häufig“ quantifiziert. Da eine vollständige Auflistung oft nicht möglich oder nicht sinnvoll ist, wird durch den Eintrag „o.Ä.“ angezeigt, dass weitere Präzisierungen in Betracht kämen: Einführung in den Wörterbuchteil 91 drehen 1 AkkE: dasjenige, das bewegt wird: Lebewesen/ konkr. Objekt [häufig Körperteil] sich [A] entwickeln 1 NomE: dasjenige, das sich verändert: Lebewesen/ Institution/ konkr. Objekt [Körperteil o.Ä.]/ abstr. Objekt [häufig Natur, Wirtschaft, Kunst, Sprache o.Ä.]/ Vorgang 3.5.4.3.3 Spezielle semantische Informationen Über die generellen semantischen Informationen zur verbspezifischen Umgebung durch die Rollenumschreibung und die kategoriale Bestimmung der E-Klassen hinaus werden in diesem Wörterbuch drei Arten von speziellen semantischen Informationen (s. 2.8.2.3) zu den Ergänzungen verzeichnet. Es sind dies die indirekte Charakterisierung, der Rollentransfer und die funktionale Bestimmung. 3.5.4.3.3.1 Indirekte Charakterisierung [indirekt ...] Unter indirekter Charakterisierung (s. 2.8.2.3.1) der Belegungsmöglichkeiten einer Ergänzung werden hier die zahlreichen Fälle verstanden, in denen ein Sprecher scheinbar gegen eine semantische Regel verstößt, indem er einen Ausdruck zur Belegung einer E-Stelle verwendet, der eigentlich einer anderen Kategorie zugeordnet wird als denjenigen, die mit dieser Stelle verträglich sind. Im Wörterbuch werden diese Fälle durch den Eintrag „[indirekt ...]“ markiert: sich [A] amüsieren 1 NomE (AdvE) 3.5.4.3.3.2 Rollentransfer [auch ...] Unter Rollentransfer (s. 2.8.2.3.2) werden hier solche Fälle einer systematischen Veränderung des Valenzrahmens einer Verbvariante erfasst, bei denen normalerweise mit einer PräpE oder AdvE auf etwas referiert wird, das aber auch als Belegung einer der kasusbestimmten E-Klassen (NomE, AkkE, DatE) erscheinen kann. Auf die Möglichkeit des Rollentransfers wird durch den Eintrag „[auch ...]“ mit Nennung der Kategorie aufmerksam gemacht, wenn sie bei der betreffenden Verbvariante häufiger Einleitung in VALBU 92 vorkommt. Diese Notation hat den Zweck, den systematischen Zusammenhang dieser Satzstrukturen deutlich zu machen, was in getrennten Subartikeln nicht zum Ausdruck käme: Dieser Transfer kann auch auf Angaben übertragen werden, ohne dass sich dadurch der Valenzrahmen ändert. Im Satz Er beschreibt [ in seinem Roman ] das städtische Leben. wird auf das Mittel des Beschreibens durch eine adverbiale Angabe Bezug genommen. Diese Rolle kann in die NomE transferiert werden, wodurch der Satz Sein Roman beschreibt das städtische Leben. entsteht. Die Angabe, deren Rolle transferiert wird, wird in einer Anmerkung beschrieben: ) Einführung in den Wörterbuchteil 93 3.5.4.3.3.3 Funktionale Bestimmung [als ...] Mit Hilfe der funktionalen Bestimmung (s. 2.8.2.3.3) können in vielen Fällen die kategorialen Belegungsregeln ergänzt und präzisiert werden. Als funktionale Bestimmungen für Personen kommen z.B. vor: - als Funktionsträger [z.B. bei anmelden 2, auffordern 1, aufheben 3, einsetzen 4, entlassen 1, stoppen 4 ] - als Patient [z.B. bei entlassen 1, überweisen 1, sich vorstellen 3 ] - als Schüler [z.B. bei entlassen 1, kommen 5 ] - als Herausgeber [bei veröffentlichen 1 ] - als Arbeitnehmer [z.B. bei streiken 1 ] - als Bewerber [bei vorstellen 3 ] - als Autor [z.B. bei bringen 1, schreiben 7, veröffentlichen 1 ] Manche funktionale Bestimmungen gelten für viele Verben, z.B.: - als Funktionsträger - als Nahrung - als Eigenschaft - als Resultat - als Inhalt - als Ware - als Dienstleistung - als Thema Viele funktionale Bestimmungen werden nur zur Präzisierung der kategorialen Bestimmung von wenigen, sogar nur von einem einzelnen Verb verwendet, wie z.B.: - als Rolle [bei machen 5, markieren 3, spielen 3, vorstellen 4, sich vorstellen 1 ] - als Gattung, Art [bei treten I 5, unterscheiden 2 zwischen, vorkommen 6 ] - als Verschlussvorrichtung [bei auf sein1, aufmachen 1 ] - als Stichwort [bei nachschlagen ] - als linienförmiges Gebilde [bei ziehen I 13 ] - als Zahlenfolge [bei zählen 2 ] Diese Funktionsbezeichnungen werden in der gleichen Bedeutung wie in der Allgemeinsprache verwendet und müssen daher hier nicht definiert werden. Die funktionale Bestimmung wird eingeleitet mit „[als ...]“ und steht in eckigen Klammern hinter der kategorialen Bestimmung einschließlich deren Spezifizierungen: Einleitung in VALBU 94 3.5.4.4 [15] Verwendungsbeispiele Die verschiedenen Arten von Verwendungsbeispielen, die in VALBU eingesetzt werden, sowie die Kriterien für ihre Behandlung sind in 1.6 erläutert. 3.5.4.4.1 Beispielblöcke zu einfachen Ergänzungen Die Verwendungsbeispiele werden nicht in einem von der grammatischen Explikation getrennten Demonstrationsteil der Subartikel angeboten, sondern in Beispielblöcken, die der Beschreibung der einzelnen einfachen Ergänzungen (s. 2.4.1) zugeordnet sind. Ein lexikografisches Prinzip in diesem Wörterbuch ist es, jede Belegungsregel durch mindestens ein Beispiel zu illustrieren. Die Reihenfolge der Beispiele folgt der Reihenfolge der Belegungsregeln, normalerweise den angegebenen semantischen Kategorien. Die relevanten Satzglieder, d.h. diejenigen, deren Belegungsregeln jeweils illustriert werden, sind fett gedruckt. Der Fettdruck umfasst auch die Attribute in jeder beliebigen Form, somit auch Relativsätze, da sie Teil eines Satzgliedes sind. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass der Benutzer sofort erkennt, für welche grammatische Regel das jeweilige Beispiel steht. Dies ist auch der Grund, weshalb in den Langartikeln die Beispielblöcke unmittelbar hinter die syntaktische und semantische Erklärung zu der Ergänzung gestellt werden, deren Belegungsmöglichkeiten sie demonstrieren sollen: 3.5.4.4.2 Beispielblöcke zu Satzförmigen Ergänzungen Am Ende des Beispielblocks stehen die Beispiele für die Satzförmigen Ergänzungen ( SE ). Jede SE -Ausdrucksform (s. 2.4.2.2.2) wird durch ein Beispiel illustriert. Vor dem Einführung in den Wörterbuchteil 95 Beispiel wird die jeweilige SE -Form, die illustriert wird, angegeben. Die Reihenfolge der Beispiele folgt der Standardreihenfolge der SE -Formen (s. 2.4.2.2.2). Die illustrierte SE und, wenn vorhanden, das Korrelat werden fett gedruckt. Fakultative Korrelate werden in selbst konstruierten Beispielen in runde Klammern gesetzt. Im Gegensatz dazu bleiben Originalbelege unverändert. Die Stellungsbedingtheit und die Fakultativität werden dann dadurch illustriert, dass ggf. zwei Verwendungsbeispiele, nämlich eines mit und eines ohne Korrelat gegeben werden: Der gesamte Beispielblock, durch den die möglichen Belegungen der AkkE von behalten 2 dargestellt werden, sieht wie folgt aus: 3.5.4.5 [16] Passivkonstruktionen PASSK In der Artikelposition Passivkonstruktionen (s. 2.7) wird in jedem Langartikel angegeben, ob die jeweilige Verbvariante passivfähig ist oder nicht. Die lexikografische Beschreibung konzentriert sich in erster Linie auf die fremdsprachendidaktisch vorrangigen Konstruktionen des Werden- und Sein-Passivs. Andere Passivstrukturen sowie die passivähnlichen Konstruktionen werden in Anmerkungen behandelt. Einleitung in VALBU 96 3.5.4.5.1 Werden-, Sein-Passiv Im Langartikel wird immer angegeben, ob die Verbvariante im Passiv verwendet werden kann und wenn ja, ob Werden-Passiv (s. 2.7.2.1) und Sein-Passiv (s. 2.7.2.2) vorkommen. Es gibt folgende Einträge: - „Werden-, Sein-Passiv“ Bei solchen Verbvarianten gibt es ein volles Werden-Passiv und ein Sein-Passiv. Jede Passivform wird mit einem Beispiel illustriert: - „Werden-Passiv“ Für die Verbvariante gibt es ein volles Werden-Passiv, aber kein Zustandspassiv: - „Werden-Passiv: nur unpersönlich“ Für diese Verbvariante gibt es nur ein unpersönliches Werden-Passiv. Diese Verwendung wird mit einem Beispiel illustriert: - „Passiv nicht üblich“ Für die Verbvariante kann man zwar gelegentlich ein Passiv finden, aber diese Form ist ungebräuchlich. Ein Satz wie In dieser Familie wird halt viel gedurft. wäre zwar möglich, aber diese Verwendung wird vermieden und statt dessen In dieser Familie darf man halt vieles. gesagt. Auf die Angabe eines Beispiels wird in diesen Fällen verzichtet, um dem Benutzer keine unüblichen Sätze anzubieten: dürfen 1 PASSK Passiv nicht üblich Einführung in den Wörterbuchteil 97 - „kein Passiv möglich“ Diese Verbvariante kann nicht im Passiv verwendet werden: sich [A] interessieren 1 für PASSK kein Passiv möglich - „Werden-, selten Sein-Passiv“ Mit diesem Eintrag wird ausgedrückt, dass das Sein-Passiv noch weniger gängig ist, als das generell der Fall ist. Auf den Eintrag eines Beispiels für das Sein-Passiv wird auch hier verzichtet, um keine unüblichen Verwendungen darzustellen: - „Werdenselten, Sein-Passiv“ Dieser Fall kommt nur einmal im Wörterbuch vor, ist also als Ausnahme zu betrachten. Entsprechend der oben erläuterten Beschreibungstechnik wird hier auf ein Beispiel zum Werden-Passiv verzichtet: 3.5.4.5.2 Besonderheiten a) AdvE in Form einer NG im A - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, wie das z.B. beim „Erstreckungsakkusativ“ (s. 2.4.1.1 und 2.3.3.1.2) der Fall ist, kann die Verbvariante, die sonst nicht passivfähig wäre, auch im Passiv stehen. Mal kann nur das Werden-Passiv verwendet werden, mal sind Werden- und Sein-Passiv möglich. In einigen Fällen ist bei der NG im A ein volles Werden-Passiv möglich, während die anderen Formen der AdvE nur im unpersönlichen Passiv verwendet werden können. Auf diese Besonderheiten wird im Passivblock mit einer Anmerkung hingewiesen: Einleitung in VALBU 98 b) PrädE - Wenn die PrädE in Form einer als-Gruppe oder wie-Gruppe mit einer NG im A realisiert wird, erscheint im Passivsatz diese als NG im N . Auf diesen Wechsel wird mit einer Anmerkung hingewiesen: 3.5.4.5.3 Bekommen-Passiv Unter dem Bekommen-Passiv (s. 2.7.2.3) werden die mit bekommen, kriegen und erhalten gebildeten Konstruktionen erfasst. Da diese Passivkonstruktionen nicht zum Grammatikinventar des „Zertifikats Deutsch“ ( ZD ) gehören und sie damit auf dieser Stufe kein Lernziel sind, wird nur in einer Anmerkung auf diese Konstruktionsmöglichkeiten hingewiesen, wenn diese Formen für die entsprechende Verbvariante gängig sind: Einführung in den Wörterbuchteil 99 Die Varianten mit kriegen und erhalten stehen in selbst konstruierten Beispielen mit einem Schrägstrich „/ “ hinter bekommen. Wenn das Beispiel für bekommen ein Originalbeleg ist, wird auf die Nebenformen mit kriegen oder erhalten mit Hilfe eines eigenen Beispiels hingewiesen: 3.5.4.5.4 Passivähnliche Konstruktionen Zu den passivähnlichen Konstruktionen (s. 2.7.2.4) gehört die Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion, die bei einigen Verben, die keine Reflexivverben sind, öfters vorkommt, z.B. lesen [Das Buch liest sich leicht.] und schlafen [In diesen Betten schläft es sich gut.] (s. 2.6.1.4). Nur bei wenigen Verben ist es nötig, auf eine Passiv- oder passivähnliche Konstruktion mit gehören + Part. II [Das gehört verboten! ]; sein + zu + Inf. [Es ist zu hoffen] oder stehen + zu + Inf. [Das steht zu erwarten.] hinzuweisen. Auf diese Fälle wird nicht im Passivblock eingegangen. Sie werden in der Artikelposition „Anmerkungen“ [18] behandelt (s. 3.5.4.7), wenn sie für die Verbvariante gängig sind. Gleiches gilt für die Konstruktion mit lassen [Nasse Badesachen sollte man nicht am Körper trocknen lassen.]. 3.5.4.6 [17] Wortbildung WORTB Mit der Artikelposition Wortbildung wird nicht beabsichtigt, eine umfassende Darstellung aller Wörter zu geben, die direkt oder indirekt von den behandelten Verben abgeleitet werden können. Die Zielsetzung dieser Einträge besteht lediglich darin, auf Fälle aufmerksam zu machen, bei denen verschiedene Varianten eines Verbs unterschiedliche Einleitung in VALBU 100 Nominalisierungen oder Adjektivbildungen zulassen. Deshalb wird auch keine Bedeutungsbeschreibung gegeben. Es werden nur die Ableitungen ersten Grades von der beschriebenen Verbvariante berücksichtigt, also bei verkaufen nur der Verkäufer/ die Verkäuferin und der Verkauf, nicht aber Wortbildungselemente, die wiederum von diesen Derivaten abgeleitet sind, wie Autoverkäufer oder Verkaufsberater. Nominalisierte Infinitive werden nur dann verzeichnet, wenn sich ihre Bedeutung deutlich von der des Verbs unterscheidet [z.B. das Essen]. In dieser Artikelposition werden deverbale Substantive, Adjektive und Adverbien verzeichnet, deren Bedeutung mit der beschriebenen Verbvariante korrespondiert, und zwar in dieser Reihenfolge. Zwischen den Wörtern der gleichen Wortart steht ein Komma. Wenn es, wie bei verkaufen, maskuline und feminine Varianten einer Berufs- oder Funktionsbezeichnung gibt, werden sie durch Schrägstrich „/ “ getrennt. Die Wörter verschiedener Wortarten sind durch Semikolon abgesetzt. Bei Substantiven wird immer das Artikelwort vorangestellt. Gelegentlich werden Informationen zur Vorkommenshäufigkeit, zur Morphologie oder zur Stilebene hinzugefügt: bedienen 1 WORTB die Bedienung, der/ die Bedienstete dauern 1 WORTB die Dauer [nur im Sg.]; dauernd fressen 1 WORTB der Fresser/ selten die Fresserin, das Fressen, [derb] der Fraß; gefräßig 3.5.4.7 [18] Anmerkungen ANM Die meisten Langartikel werden durch einen Anmerkungsblock abgeschlossen. Bei den hier gegebenen Informationen handelt es sich in erster Linie nicht um Ausnahmen von den vorher angegebenen Regeln, sondern um zusätzliche syntaktische, semantische oder pragmatische Hinweise, die für den richtigen Gebrauch der jeweiligen Verbvariante ebenfalls wichtig sind. Hier wird u.a. darüber informiert, wenn eine als obligatorisch angesetzte Ergänzung unter bestimmten Bedingungen weggelassen werden kann (Ellipse); welche Satzglieder, die als Angaben gewertet wurden, häufig mit der behandelten Verbvariante verwendet werden können; ob ein Pertinenzdativ mit der Verbvariante möglich ist; ob es Besonderheiten bei Einführung in den Wörterbuchteil 101 der Verwendung der Tempora oder des Passivs gibt; ob andere Passivkonstruktionen als die, die im Passivblock dargestellt wurden, gängig sind; ob mit der Verbvariante auch häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden kann, welche Veränderungen im Satzbauplan dann stattfinden (s. 2.6.1.5) und vieles mehr. Die Anmerkungen werden in der folgenden Reihenfolge angegeben: - stilistische und morphologische Anmerkungen (z.B. reflexiver Gebrauch, expletives es), - syntaktische Anmerkungen (z.B. Besonderheiten bei Ergänzungen, Korrelat), - semantische Anmerkungen (z.B. Besonderheiten der semantischen Rollen, reziproker Gebrauch), - pragmatische Anmerkungen (z.B. Verwendungssituationen, Bedingungen für Ellipse), - weiterführende Informationen (z.B. Verweise auf andere Verbartikel, Verbindbarkeit mit anderen Wörtern, Verwendung in besonderen sprachlichen Ausdrücken). Die Informationen, die in den Anmerkungen gegeben werden, sind meist durch ein eigenes Anmerkungsbeispiel illustriert. Dabei wird der Teil des Beispiels, auf den sich die Anmerkung direkt bezieht, fett gedruckt. Angaben stehen auch hier in eckigen Klammern. Wenn es in vorangehenden Beispielblöcken des Subartikels weitere Beispiele gibt, in denen das beschriebene Phänomen vorkommt, wird auf diese verwiesen. Dieser Hinweis wird mit dem Eintrag „s.“ bzw. „s. auch“ und Angabe der Verweiszahl, die der Beispielnummer entspricht, angegeben. Es wurde großer Wert darauf gelegt, die Anmerkungstexte so weit wie möglich zu standardisieren. Deshalb sind Unterschiede in der Formulierung nicht als stilistische Varianten zu betrachten, sondern als Signal für die Beschreibung von verschiedenen Phänomenen. So wird z.B. auf das Weglassen von obligatorischen Ergänzungen in den Anmerkungen mit „kann weggelassen werden“ Bezug genommen, weil es sich um eine Ellipse handelt. Auf das Nichtrealisieren von fakultativen Ergänzungen wird hingegen mit der Formulierung „wird nicht realisiert“ Bezug genommen, weil hier die beiden Möglichkeiten im SBP angelegt sind (s. 2.2.2). Im Folgenden wird als Illustration ein Beispiel für eine stilistische und morphologische Anmerkung gegeben: Einleitung in VALBU 102 3.6 Kurzartikel 3.6.1 Allgemeines In den Kurzartikeln werden Verbvarianten behandelt, die über das Niveau des „Zertifikats Deutsch“ ( ZD ) hinausgehen (s. 1.3). Die Informationsmenge, die zu diesen Verbvarianten gegeben wird, ist kleiner und die Darstellung kompakter. Die E-Klassen z.B. werden nicht mehr einzeln aufgerufen und dargestellt, die morphosyntaktischen Belegungsregeln werden im Kopfteil des Subartikels dargestellt, die semantischen Regeln in die Bedeutungserklärung integriert. Der Block der Kurzartikel wird durch die Ausrückung W.BED eingeleitet. Diese steht nur vor dem ersten von häufig mehreren Kurzartikeln. Die Abfolge der Kurzartikel richtet sich nach den gleichen Prinzipien wie die der Langartikel (s. 3.4.2). 3.6.2 Artikelpositionen im Kurzartikel Ein Kurzartikel enthält die folgenden Artikelpositionen, die im Gegensatz zum Langartikel nicht durch Ausrückungen besonders markiert sind: - Sublemma und Satzbauplan - syntaktische Belegungsregeln - Bedeutungserklärung - Verwendungsbeispiele - Anmerkungen 3.6.2.1 [19] Sublemma und [20] Satzbauplan Die Notation des Sublemmas sowie die Notation und Reihenfolge der Ergänzungsklassen in der Kodierung des Satzbauplans ( SBP ) erfolgt nach denselben Prinzipien wie bei den Langartikeln (s. 3.4.1 und 3.5.2). Beide Einträge werden fett gedruckt: W.BED sich [D] halten 3 NomE AkkE 3.6.2.2 [21] Morphosyntaktische Regel Die morphosyntaktischen Regeln werden im Kurzartikel in der Kopfzeile gegeben und vom SBP -Eintrag durch ein Semikolon getrennt. Es werden nur Besonderheiten bei den Ausdrucksformen der Ergänzungen angegeben. Die E-Klasse, zu deren Element etwas Einführung in den Wörterbuchteil 103 gesagt wird, wird wiederholt, in diesem Fall in Normalschrift gedruckt. Die morphosyntaktische Information wird hinter einem Doppelpunkt angegeben. Wenn es morphosyntaktische Belegungsregeln zu mehreren E-Klassen gibt, werden die Einträge durch Semikolon getrennt [s. sich [A] halten 11, 12 und 13]: Auf Satzförmige Ergänzungen ( SE ) (s. 2.4.2.2) und ggf. auf Korrelate wird auch in den Kurzartikeln immer hingewiesen: 3.6.2.3 [22] Bedeutungserklärung Die Bedeutungserklärung (s. 2.8) ist im Kurzartikel wesentlich kompakter als im Langartikel. Diese Artikelposition besteht immer aus einer Paraphrase und den kategorialen Bestimmungen. Manchmal werden diese durch die speziellen semantischen Informatio- Einleitung in VALBU 104 nen erweitert. Bei einigen Kurzartikeln wird die Bedeutungserklärung durch eine stilistische Information ergänzt. 3.6.2.3.1 [23] Stilistische Kennzeichnung Stilistische Kennzeichnungen stehen in eckigen Klammern vor der Paraphrase; sie entsprechen denen der Artikelposition [7] (s. 3.5.3.1): 3.6.2.3.2 [24] Paraphrase Im Gegensatz zum Langartikel (s. 3.5.3.2) wird die Paraphrase im Kurzartikel in Form eines Satzes mit finitem Verb gegeben. Alle E-Stellen, auch die NomE, werden in der Paraphrase durch Platzhalter repräsentiert. Die Platzhalter sind in den Kurzartikeln dieselben Variablen wie in den Langartikeln: „jemand/ jemanden/ jemandem/ jemandes/ etwas/ Präposition + jemand(~)/ Präposition + etwas/ irgendwann/ irgendwohin/ irgendwo/ irgendwie/ so/ ...“ (s. 3.5.3.2): 3.6.2.3.3 [25] Kategoriale Bestimmung Die Ergänzungsklassen werden nicht wie im Langartikel einzeln wieder aufgerufen, um die semantischen Belegungsregeln anzugeben. Die semantischen Rollen (s. 2.8.2.1) werden im Kurzartikel nicht eingetragen. Sie sind aber durch die Funktion des Platzhalters in der Paraphrase angedeutet. Die kategorialen Bestimmungen (s. 2.8.2.2) sowie die speziellen semantischen Informationen (s. 2.8.2.3), nämlich die indirekte Charakterisierung mit „indirekt“, der Rollentransfer mit „auch“ und die funktionale Bestimmung mit „als“, werden mit dieser Notation in die Bedeutungserklärung integriert. Sie stehen in eckigen Klammern unmittelbar hinter den Platzhalter-Variablen, auf die sie sich beziehen. Dabei ist manchmal eine doppelte Klammerung nicht zu vermeiden. Weitere Spezifizierungen der kategorialen Bestimmungen werden nach einem Doppelpunkt in den gleichen eckigen Klammern angeschlossen: Einführung in den Wörterbuchteil 105 3.6.2.3.4 Spezielle semantische Informationen a) Indirekte Charakterisierung „/ [indirekt ...]“ Die indirekte Charakterisierung (s. 2.8.2.3.1) steht in eckigen Klammern und schließt sich nach einem Schrägstrich an die von ihr spezifizierte Charakterisierung an: b) Rollentransfer „/ [auch ...]“ Die durch den Rollentransfer (s. 2.8.2.3.2) umgesetzte Kategorie steht in eckigen Klammern und wird nach einem Schrägstrich als letztmögliche Charakterisierung notiert: c) Funktionale Bestimmung „[als ...]“ Die funktionale Bestimmung (s. 2.8.2.3.3) steht in eckigen Klammern und schließt sich direkt, d.h. ohne Schrägstrich, an die von ihr spezifizierte Kategorie an: 3.6.2.3.5 Besonderheiten a) Platzhalter „jemand“ Der Platzhalter „jemand“ steht für Person/ Institution/ Gremium/ Kollektiv von Personen. Kommen als kategoriale Bestimmung für den Platzhalter „jemand“ nur Personen in Betracht, steht der Platzhalter „jemand“ allein: Einleitung in VALBU 106 Wenn außer Personen auch Institutionen oder Kollektive von Personen möglich sind, muss der Platzhalter spezifiziert werden: jemand [Person/ Institution]: Wenn bei der Belegung einer Ergänzungsstelle gelegentlich auch auf Tiere Bezug genommen werden kann, wird der Eintrag „selten Tier“ hier notiert: b) Platzhalter „etwas“ Der Platzhalter „etwas“ wird immer spezifiziert: Die kategoriale Bestimmung „Tier“ wird unter „etwas“ gefasst, es sei denn, sie kommt nur gelegentlich vor: Wenn bei einer Ergänzung als Belegung nur Ausdrücke in Betracht kommen, die sich auf eine Institution oder ein Kollektiv von Personen beziehen, nicht aber solche, die auf einzelne Personen referieren, wird als Platzhalter „etwas“ verwendet und nicht „jemand“. Es würden sonst missverständliche Paraphrasen entstehen: c) Weitere Platzhalter - Wenn die Belegungsmöglichkeiten alle Konkreta umfassen, gilt folgende Notation: jemand/ etwas [Konkretum] - Wenn es überhaupt keine Beschränkungen bei den Belegungen gibt, gilt die Notation: jemand/ etwas [keine Restr.] Einführung in den Wörterbuchteil 107 - Wenn aber eine funktionale Charakterisierung hinzugefügt wird, lautet die Notation: etwas [Konkretum/ Abstraktum [als ...]]: Die anderen Platzhalter „irgendwohin/ irgendwo/ irgendwann/ irgendwie/ irgendwozu/ mittels irgendetwas/ so“ usw. werden nur bei Bedarf, wenn die kategoriale Bestimmung nicht die übliche ist, spezifiziert: sich [A] halten 14 NomE PrädE; PrädE: AdjG jemand bewirkt, dass seine Körperhaltung so ist 3.6.2.4 [26] Verwendungsbeispiele Da die Ergänzungen im Kurzartikel nicht mehr einzeln aufgerufen werden, können die Verwendungsbeispiele ihnen nicht spezifisch zugeordnet werden. Es gibt daher einen einheitlichen Beispielblock, in dem die üblichen Ausprägungen des SBP und die wichtigsten Belegungsregeln illustriert werden. Es gibt keine direkte Zuordnung von Regel und Beispiel, wie in den Langartikeln (s. 3.5.4.4), und daher auch keine Hervorhebung der relevanten Satzglieder durch Fettdruck. Satzförmige Ergänzungen ( SE s) werden am Ende des Beispielblocks illustriert. Jede SE -Form wird durch mindestens ein Verwendungsbeispiel illustriert. Wie in den Langartikeln steht die Kodierung der SE -Form vor dem Beispiel (s. 3.5.4.2.5). Wenn bei einem SBP mehr als eine E-Klasse satzförmig ausgebaut werden kann, wird die Bezeichnung der SE -Klasse in eckigen Klammern hinter der Benennung der SE -Form angegeben, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Abfolge der Einträge richtet sich nach der Standard-Reihenfolge der E-Klassen: Einleitung in VALBU 108 3.6.2.5 [27] Anmerkungen Es gibt im Kurzartikel keinen markierten Block für die Anmerkungen. Falls Anmerkungen nötig sind, werden sie unmittelbar im Anschluss an den Beispielblock notiert. Für jede Anmerkung wird eine neue Zeile angefangen. Am Anfang dieser Zeile steht ein Aufzählungsstrich. Es gibt wesentlich weniger Anmerkungen in den Kurzartikeln als in den Langartikeln (s. 3.5.4.7). Immer Gegenstand einer Anmerkung sind aber dennoch folgende Phänomene: - Die Möglichkeit, einen Pertinenzdativ hinzuzufügen, - Wechsel zwischen Haben- und Sein-Perfekt, - Besonderheiten beim Passiv, z.B. wenn die Verbvariante auffällig häufig im Passiv verwendet wird, - wenn das Passiv nur möglich ist, wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, - wenn mit der Verbvariante häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden kann, - wenn die Verbvariante in besonderen sprachlichen Ausdrücken verwendet wird. Die Regel, die mit Hilfe einer Anmerkung dargestellt wird, kann durch ein Anmerkungsbeispiel illustriert werden, in dem die relevanten Syntagmen durch Fettdruck hervorgehoben werden. Ersatzweise oder zusätzlich wird auf ein Beispiel oder mehrere Beispiele im Rahmen des Subartikels verwiesen, in denen das beschriebene Phänomen vorkommt. Einführung in den Wörterbuchteil 109 Dieser Hinweis wird mit dem Eintrag „s. auch ...“ und Angabe der Verweiszahl, die der Beispielnummer entspricht, gegeben: 3.7 Artikelfuß Der Artikelfuß umfasst die Artikelpositionen Phraseologie, „Generelle Anmerkungen“ und Verbfamilie, die durch einen fetten, kursiv markierten, nach links ausgerückten Eintrag gekennzeichnet sind: PHRAS : Phraseologie G.ANM : „Generelle Anmerkung(en)“ VERBF : Verbfamilie Die in diesem Artikelbaustein gegebenen Informationen beziehen sich auf den Gesamtartikel und nicht auf einen der Subartikel. Der ganze Artikelbaustein oder einzelne Artikelpositionen können entfallen. Einleitung in VALBU 110 3.7.1 [28] Phraseologie PHRAS Da es nur bei einer begrenzten Zahl der hier behandelten Verben Phraseologismen gibt, kommt die Artikelposition Phraseologie relativ selten vor. Bei diesen Verben sind die Einträge aber meist sehr umfangreich. Diese Einträge haben vor allem abgrenzende Funktion. Der Benutzer soll erkennen, dass lexikalisierte Konstruktionen nicht unter den offenen SBP -Strukturen abgebildet werden können und somit nicht unter einen der Subartikel fallen. Unter Phraseologie werden hier zwei verschiedene Arten von voll lexikalisierten Strukturen behandelt, nämlich Funktionsverbgefüge und Idiome. 3.7.1.1 [29] Funktionsverbgefüge: FVG Es werden nur gebräuchliche Funktionsverbgefüge notiert, deren Status in der germanistischen Sprachwissenschaft weitgehend unstrittig ist (s. 2.6.3). Die Konstruktionen werden in folgender Reihenfolge verzeichnet: - FVG s ohne Präposition, und zwar alphabetisch nach dem Nomen im Gefüge, - FVG s mit Präposition, und zwar alphabetisch nach den Präpositionen. Innerhalb eines Präpositionsblocks stehen die FVG s alphabetisch nach dem Nomen. Die FVG s sind kursiv geschrieben. Die Bedeutungserklärung folgt recte nach einem Doppelpunkt. Zwischen zwei FVG s plus Bedeutungserklärung steht ein Semikolon. Vor dem FVG kann gegebenenfalls eine stilistische und/ oder funktionale Kennzeichnung in eckigen Klammern hinzugefügt werden: Einführung in den Wörterbuchteil 111 Besonderheiten: - Wenn mit der NomE nicht auf Personen Bezug genommen werden kann, steht das Funktionsverb in der 3. Person Indikativ Präsens; etwas wird als NomE-Platzhalter verwendet, z.B. beim FVG : etwas kommt zur Abstimmung. - Bei den produktivsten Funktionsverben [sein, kommen, bringen] wäre eine vollständige Auflistung auch nur der gebräuchlichsten FVG s zu umfangreich. Daher wird eine Auswahl von typischen Konstruktionen als Beispiele gegeben. - Bei den produktiven Mustern wurde darauf geachtet, die Aufnahme der Nomina in den FVG s aufeinander abzustimmen [z.B. in Ordnung sein / in Ordnung kommen / in Ordnung bringen ], damit der Benutzer die Systematik wenigstens ansatzweise erkennen kann. 3.7.1.2 [30] Idiom Am Anfang der Artikelposition steht der Eintrag Idiom. Hier werden lexikalisierte Ausdrücke behandelt, deren Bedeutung sich nicht aus der Bedeutung der einzelnen Wörter ergibt, und die deshalb als Einheit gelernt werden müssen. Es werden nur gebräuchliche Idiome angegeben. Für die Darstellung der Idiome gilt folgende Reihenfolge: - Die Idiome werden alphabetisch nach dem sinntragenden Nomen bzw. Adjektiv geordnet. - Idiome ohne Nomen bzw. Adjektiv werden vorangestellt. Bei den Idiomen werden die Verben in den meisten Fällen im Infinitiv angegeben. Wenn nötig, wird auf die obligatorische valenzgebundene Umgebung der Idiome, wie in der Paraphrase, mit Hilfe der Platzhalter Bezug genommen. Wenn aber mit der NomE nicht auf Personen Bezug genommen werden kann, steht das Verb in der 3. Pers. Indikativ Präsens, und „etwas“ wird als NomE-Platzhalter verwendet. So z.B. beim Idiom etwas spricht für sich selbst. 3.7.1.3 [31] Stilistische Kennzeichnung Am Anfang des Eintrags für ein Idiom steht ggf. eine stilistische Kennzeichnung (s. 2.8.1.3)., die sich hier auf die Stilebene des Idioms und nicht des Verbs bezieht. Einleitung in VALBU 112 3.7.1.4 [32] Wendung Am Schluss der Auflistung der Idiome, durch eine neue Zeile und einen Spiegelstrich abgesetzt, stehen die Wendungen. Es handelt sich hier um Sätze oder Teilsätze, die in der Kommunikation stereotypisch, oft formelhaft verwendet werden. Die Wendungen sind kursiv gesetzt. Die Bedeutungserklärung folgt recte nach einem Doppelpunkt. Zwischen zwei Wendungen mit zugehöriger Bedeutungserklärung steht ein Semikolon. Vor der Wendung kann gegebenenfalls eine stilistische Kennzeichnung in eckigen Klammern hinzugefügt werden. Die Wendungen werden wie Sätze behandelt, d.h., sie fangen mit einer Majuskel an und enden mit einem Satzende-Zeichen: Wenn es nur Wendungen gibt, lautet der Eintrag: „Idiom: nur Wendung“. Die Bedeutungserklärung kann eine Paraphrase sein (s. 2.8.1.1). Die Paraphrase kann ergänzt werden durch eine Erklärung der Funktion der Wendung. Diese steht zwischen eckigen Klammern unmittelbar nach dem Doppelpunkt. Als Bedeutungserklärung reicht manchmal die Angabe der Funktion aus: 3.7.2 [33] „Generelle Anmerkungen“ G.ANM In der Artikelposition „Generelle Anmerkungen“ werden Informationen gegeben, die sich nicht auf einen bestimmten Subartikel beziehen lassen. Wenn nötig werden die dargestellten Regeln durch ein Beispiel illustriert, in dem die relevanten Syntagmen durch Fettdruck hervorgehoben werden. Im Gegensatz zu den anderen Beispielen des Wörterbuchs werden aber keine Angaben geklammert, da keine syntaktische Analyse vorgenommen wird. Einführung in den Wörterbuchteil 113 Die „Generellen Anmerkungen“ beziehen sich auf folgende Phänomene: - Es werden Hinweise gegeben auf andere Verben aus anderen Artikeln, die mit dem behandelten Verb in einer spezifischen Relation stehen: - Es gibt Hinweise auf nicht behandelte homonyme Verben, nämlich Nebenverb, Reflexivverb, Verb mit einer anderen Konjugation, mit unpersönlichem es, mit einer anderen Betonung, auf ein trennbares bzw. untrennbares Verb: - Hier wird auch auf Reflexivkonstruktionen (s. 2.6.1.4) hingewiesen, wenn sie für das Verb gängig sind. - Viele Verben des geistigen Handelns oder des mimischen Ausdrucks, die keine AkkE regieren, können dennoch mit einer direkten oder indirekten Rede vorkommen, die nicht als AkkSE notiert werden kann. Diese Verben können wie ein Kommunikationsverb verwendet werden.(s. 2.4.2.2.4). Wenn diese Verwendungsweise häufig vorkommt, wird sie in einer Anmerkung erklärt: - Gelegentlich wird auch auf fachsprachliche Verwendungen hingewiesen, wenn sie nicht zu speziell sind (s. 2.8.1.3.2): Einleitung in VALBU 114 - Gelegentlich wird auch auf großregionale Besonderheiten hingewiesen (s. 2.8.1.3.4): 3.7.3 [34] Verbfamilie VERBF Es wird ausschließlich auf die Verben der gleichen Verbfamilie verwiesen, die im Wörterbuch ebenfalls beschrieben sind. Der Begriff der Verbfamilie ist hier rein formal gefasst. Zur gleichen Familie werden alle Verben gerechnet, die ein gemeinsames Verblexem, d.h. denselben Verbstamm und dasselbe Suffix, aufweisen (s. 2.6.1.1). Zahl und Art der Präfixe und Verbzusätze (s. 2.6.1.2) sowie Bedeutungsunterschiede werden bei der Bestimmung der Verbfamilie nicht berücksichtigt Die einzelnen Verben werden hinter dem ausgerückten Namen der Artikelposition und einem Verweispfeil „ VERBF “ in der Nennform, in der sie als Hauptlemma im Artikelkopf erscheinen, in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, d.h., das Reflexivpronomen und das unpersönliche es werden, durch Komma getrennt, nachgestellt. Die Verben werden durch ein Semikolon getrennt: 4. Abkürzungen und Zeichen In den Verbartikeln werden folgende Abkürzungen verwendet: A A Akkusativ (steht in „sich [ A ]“ und „ NG im A “) abstr. abstraktes (steht in „abstr. Objekt“ = abstraktes Objekt) Adj Adjektiv AdjG Adjektivalgruppe Adv Adverb AdvE Adverbativergänzung AdvG Adverbialgruppe Abkürzungen und Zeichen 115 AdvSE Satzförmige Adverbativergänzung AkkE Akkusativergänzung AkkSE Satzförmige Akkusativergänzung ANM Anmerkung (steht ausgerückt im Langartikel) Anm. Anmerkung (steht in den Artikeln) amtsspr amtssprachlich (steht in Klammern „[amtsspr]“) B Bd. Band BED Bedeutungserklärung (steht ausgerückt im Langartikel) BELR Belegungsregeln (steht ausgerückt im Langartikel) bes. besonders bzw. beziehungsweise D D Dativ (steht in „sich [ D ]“ und „ NG im D “) DatE Dativergänzung dass-S Nebensatz, eingeleitet durch dass d.h. das heißt Dirr direkte Rede E E Ergänzung F fachspr fachsprachlich (steht in Klammern „[fachspr]“) fak. fakultativ FVG Funktionsverbgefüge G G Genitiv G.ANM „Generelle Anmerkung“ (steht ausgerückt im Artikelfuß) geh gehoben (steht in Klammern „[geh]“) GenE Genitivergänzung GES generalisierender Ergänzungssatz H Hpts Nebensatz in der Form eines Hauptsatzes I Inf. Infinitiv (steht in „subst. Inf.“ = substantivierter Infinitiv) Inf+ Infinitivkonstruktion mit zu Inf- Infinitivkonstruktion ohne zu i.S.v. im Sinne von Einleitung in VALBU 116 J jägerspr jägersprachlich (steht in Klammern „[jägerspr]“) jugendspr jugendsprachlich (steht in Klammern „[jugendspr]“) jur Sprache des Rechtswesens (steht in Klammern „[jur]“) K konkr. konkretes (steht in „konkr. Objekt“ = konkretes Objekt) M med Sprache der Medizin (steht in Klammern „[med]“) militärspr militärsprachlich (steht in Klammern „[militärspr]“) N N Nominativ NG Nominalgruppe NomE Nominativergänzung NomSE Satzförmige Nominativergänzung NS Nebensatz O o. ohne o.Ä. oder Ähnliches obl. obligatorisch ob-Frag indirekter Fragesatz, eingeleitet durch ob österr österreichisch P Part. II Partizip II PartG II Partizip- II -Gruppe PG Pronominalgruppe PASSK Passivkonstruktionen (steht ausgerückt im Langartikel) PHRAS Phraseologie (steht ausgerückt im Artikelfuß) Pl. Plural PrädE Prädikativergänzung PräpE Präpositivergänzung PräpG Präpositionalgruppe PräpSE Satzförmige Präpositivergänzung R R an neue Rechtschreibung angepasst (steht hinter der Nummer des Belegs) Restr. Restriktion (steht in „keine Restr.“ = keine Restriktion) S s. siehe Abkürzungen und Zeichen 117 S. Seite schweiz schweizerisch Sg. Singular SBP Satzbauplan (steht ausgerückt im Langartikel) SE Satzförmige Ergänzung sportspr sportsprachlich (steht in Klammern „[sportspr]“) stellungsbed. stellungsbedingt subst. substantivierter (steht in „subst. Inf.“ = substantivierter Infinitiv) T techn Sprache der Technik (steht in Klammern „[techn]“) U u.Ä. und Ähnliches ugs umgangssprachlich (steht in Klammern „[ugs]“) u.U. unter Umständen V VerbE Verbativergänzung VERBF Verbfamilie (steht ausgerückt im Artikelfuß) vgl. vergleiche W W.BED weitere Bedeutungen (steht ausgerückt am Anfang der Kurzartikel) w-Frag indirekter Fragesatz, eingeleitet durch ein Fragepronomen (wer, was, wie, warum ...) wirtschaftsspr wirtschaftssprachlich (steht in Klammern „[wirtschaftsspr]“) WORTB Wortbildung (steht ausgerückt im Artikelfuß) Z z.B. zum Beispiel In den Verbartikeln werden folgende Zeichen mit spezieller Bedeutung verwendet: - Trennzeichen: kurzer waagerechter Strich, mager - grenzt die Stammformen voneinander ab. - Leerzeichen: langer waagerechter Strich, fett - markiert in SBP den Satzbauplan ohne Ergänzungen. - Gliederungszeichen: langer waagerechter Strich, mager (Spiegelstrich) - markiert in ANM, G.ANM und im Kurzartikel den Anfang einer Anmerkung. Verweiszeichen: Rechtspfeil, halbfett - verweist in VERBF auf die Verben derselben Verbfamilie, die im Wörterbuch auch behandelt werden. Einleitung in VALBU 118 / Alternativzeichen: Schrägstrich, fett - grenzt in SBP alternative E-Klassen, von denen je eine realisiert wird, voneinander ab, - kennzeichnet im Sublemma alternative Präpositionen. Bei der Artikelübersicht wird diese Kennzeichnung mit Schrägstrich, mager und petit symbolisiert. / Alternativzeichen: Schrägstrich, mager - trennt alternative Stammformen voneinander, - trennt in BED alternative Kategorien voneinander, - grenzt in BELR, ANM und im Beispielteil alternative Belegungen voneinander ab, - trennt in PHRAS verschiedene Varianten eines Idioms voneinander. v Alternativzeichen: Kürzel für „vel“, fett - verbindet in SBP zwei E-Klassen, die entweder alternativ oder beide zusammen realisiert werden können. ( ) Runde Klammern, fett - kennzeichnen in SBP eine fakultative Ergänzung, - umgeben im Lemma und Sublemma das fakultative Reflexivpronomen, im Sublemma auch die Kasusangabe. Bei den syntaktischen Belegungsregeln und den Stammformen wird diese Kennzeichnung mit runden Klammern, mager symbolisiert, bei der Artikelübersicht mit runden Klammern, mager und petit. ( ) Runde Klammern, mager - umgeben in BELR die Anmerkung zur Stellung des Korrelats, - kennzeichnen im Beispielteil ein fakultatives Korrelat, - markieren im Beispielteil und in den Anmerkungen die Satznummer und die Quellenangabe. Im Beispielteil sind die runden Klammern mager und petit. [ ] Eckige Klammern, fett - umgeben im Sublemma die Kasusangabe beim Reflexivpronomen. [ ] Eckige Klammern, mager - markieren in verschiedenen Artikelpositionen erläuternde Hinweise, - umgrenzen in verschiedenen Artikelpositionen Hinweise auf die Häufigkeit bestimmter Formen, - umgrenzen Markierungen von stilistischen, regionalen und sozialen Besonderheiten, sowie von Fachbzw. Sachbereichen, - begrenzen in BELR Einträge über spezielle Belegungsmöglichkeiten und Anmerkungen über Präferenzen und Restriktionen, Abkürzungen und Zeichen 119 - umgrenzen in den Paraphrasen der Kurzartikel und in PHRAS die semantischen Belegungsregeln, - markieren in ANM die syntaktischen Ausprägungen der PräpE und AdvE, - markieren in den Beispielsätzen die Angaben. Im Beispielteil sind die eckigen Klammern mager und petit. ‹ › Spitze Klammern, fett - kennzeichnen im Sublemma Präpositionen, die nur für eine Variante eines alternativen SBP mit einer PräpE oder PrädE gelten. Bei der Artikelübersicht wird diese Kennzeichnung mit spitzen Klammern, mager und petit symbolisiert. ... Auslassungszeichen: drei Punkte, mager - kennzeichnet in BELR das Vorhandensein weiterer PräpGs und AdvGs. Das Auslassungszeichen steht meist in Verbindung mit dem Schrägstrich, mager. + Verknüpfungszeichen: Plus, mager - kennzeichnet in verschiedenen Artikelpositionen die Verknüpfung einer Präposition mit einer Nominalgruppe in einem bestimmten Kasus. , Trennzeichen: Komma, fett - trennt im Hauptlemma und in VERBF die nachgestellten Teile des Verbalkomplexes ( es , sich ) vom Verblexem. , Trennzeichen: Komma, mager - trennt in BED die einzelnen Synonyme voneinander. ; Trennzeichen: Semikolon, fett - trennt in VERBF die einzelnen Lemmazeichen voneinander. ; Trennzeichen: Semikolon, mager - trennt in BED die Paraphrase von den Synonymen, - trennt in PHRAS die einzelnen Phraseologismen voneinander, - trennt beim Kurzartikel den SBP von den syntaktischen Belegungsregeln. : Gliederungszeichen: Doppelpunkt, fett - steht in BELR zwischen der E-Klassen-Bezeichnung und der semantischen Rollenumschreibung. : Gliederungszeichen: Doppelpunkt, mager - steht zwischen einer generellen Information und der entsprechenden spezifischen Aufzählung, - grenzt in BELR die syntaktischen Belegungsregeln von den semantischen ab, - grenzt in BELR die semantische Rollenumschreibung von der kategorialen Bestimmung ab, Einleitung in VALBU 120 - steht in PASSK und bei SE s zwischen grammatischer Kategorie und Beispiel, - steht in ANM und G.ANM zwischen grammatischer Regel und Beispiel, - steht in PHRAS zwischen dem Phraseologismus und der Bedeutungserklärung, - steht beim Kurzartikel zwischen der E-Klassen-Bezeichnung und den syntaktischen Spezifizierungen. ‘’ Anführungszeichen: doppelter Apostroph, mager - markiert in ANM und G.ANM die Bedeutungserklärungen. Das Anführungszeichen steht meist nach i.S.v. ' Betonungszeichen: Akzent, fett - markiert im Hauptlemma die Silbe, die den Hauptton trägt. Das Betonungszeichen steht vor dieser Silbe. In den Verbartikeln werden folgende Schriftarten verwendet: Großschrift, fett: Hauptlemma Grundschrift, mager: Stammformen, Paraphrase in BED , Belegungsregeln in BELR , Angabe der Passivformen in PASSK , metasprachliche Teile in ANM und G.ANM , Bedeutungserklärung der FVG und Idiome in PHRAS , und in den entsprechenden Teilen der Kurzartikel. Grundschrift, fett: Sublemma, SBP in SBP und in den Kurzartikeln, E- Klassen in BELR , Verben in VERBF . Grundschrift, halbfett: Nennung des Sublemmas in ANM . Grundschrift, petit: Artikelübersicht, Beispielteil in BED, BELR, PASSK, ANM , G.ANM . Grundschrift, fett, petit: Relevante Satzglieder im Beispielteil der Langartikel in BELR , G.ANM , Textpassagen in den Beispielen in ANM , auf die sich die Anmerkung bezieht. Kursivschrift: Objektsprachliche Teile in BELR, WORTB, ANM, PHRAS, G.ANM , und in den entsprechenden Teilen der Kurzartikel. Kursivschrift, Versalien: Herausgestellte Kennzeichnungen der wichtigsten Artikelpositionen. II. WÖRTERBUCHTEIL abfahren 123 A 'abbiegen biegt ab bog ab ist abgebogen abbiegen 1 einen Weg verlassen und in eine andere Richtung irgendwohin seinen Weg fortsetzen abbiegen 2 irgendwohin in eine andere Richtung verlaufen SBP abbiegen 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo einen Weg verlassen und in eine andere Richtung irgendwohin seinen Weg fortsetzen . (1) An der nächsten Kreuzung müssen Sie nach links abbiegen. BELR NomE: dasjenige, das einen Weg verlässt: Person/ Fahrzeug [selten Flugzeug, Schiff] (2) Der Unfall passierte, weil dder Motorradfahrer abgebogen ist [ohne zu blinken]. (3) D Der Bus biegt in die Rhenaniastraße ab und fährt parallel zu den Bahngleisen. (MM, 6.3.87, S. 25) (AdvE1): Ort an +D/ bei +D/ ...: Ortspunkt (4) Er rangierte seinen Wagen auf die linke Spur, bog aan der nächsten Straße nach links ab und nahm Kurs Richtung Nordosten. (nach Martin, Einer flieht, S. 48) (5) BBeim Museum müssen Sie rechts abbiegen. (6) Du musst hhinter dem Bauernhaus nach links abbiegen und dann den steilen Weg nach oben klettern. (AdvE2): Ort auf +A/ in +A/ nach +D/ zu +D: Zielort von +D: Ausgangsort AdvG/ nach + D/ nach + AdvG/ (in) Richtung: Richtung (7) Wenn Sie zum Hauptbahnhof fahren wollen, müssen Sie [erst] aauf die Bundesstraße 36 und [dann] i in die Bahnhofstraße abbiegen. (8) Sie setzte sich ans Steuer des Lastwagens und bog zzum Jungfernstieg ab. (9) Mgabo biegt von der Fahrrinne ab und fährt langsam querfeldein. (Grzimek, S. 144) (10) Vergessen Sie nicht, hinter München nach Süden abzubiegen! (11) An der Kreuzung llinks abbiegen. (12) Auf halbem Weg änderte er jedoch seine Reisepläne und bog i in Richtung Italien ab. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (13) [Auf der Autobahn] darf [nur] nach rechts abgebogen werden. ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Fahrzeug [selten Flugzeug, Schiff]] Bezug genommen werden : (14) Der Junge ist [mmit seinem Fahrrad] [viel zu schnell] in die Einfahrt abgebogen und dabei ausgerutscht. W.BED abbiegen 2 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: an +D/ bei +D/ ...; AdvE2: AdvG/ nach+ D/ nach + AdvG/ ... etwas [Weg, Fluss o.Ä.] verläuft ab irgendwo irgendwohin in eine andere Richtung (15) Die Straße biegt beim Museum nach links ab. (16) Der Fahrradweg biegt vor dem Rathaus rechts ab. (17) Gehen Sie geradeaus bis zu der Stelle, an der der Bach nach Norden abbiegt. (18) Der Weg biegt hinter der Tankstelle ab. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb abbiegen, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. 'abfahren fährt ab fuhr ab ist abgefahren abfahren 1 beginnen, sich von irgendwo fahrend zu entfernen abfahren 2 etwas absuchen abfahren 3 auf von etwas stark angezogen werden abfahren 4 bei von jemandem abgewiesen werden SBP abfahren 1 NomE (AdvE) BED beginnen, sich von irgendwo fahrend zu entfernen . (1) [Wann] seid ihr von Prag abgefahren? BELR NomE: derjenige, der sich fahrend entfernt: Person in, auf Fahrzeug [außer Flugzeug]/ Fahrzeug [außer Flugzeug] (2) Ich sagte, [dann] könnte iich [ja] abfahren, und er sagte: „Ja, das können Sie - bitte, mit dem nächsten Zug.“ (Böll, Ansichten, S. 263) (3) UUnser Zug ist [pünktlich] abgefahren. (4) „Man sagt, eein Schiff fährt ab“, wurde der Bub von einem nur wenig älteren Mädchen belehrt. (Balden, S. 3) (AdvE): Ort aus +D/ von +D: Ausgangsort in +A/ nach +D: Zielort AdvG/ (in) Richtung: Richtung (5) Die restlichen vierhundert Mann des Bataillons fahren [in den regelmäßig verkehrenden Militärzügen] aaus Berlin ab. (FAZ, 8.1.66, S. 1) (6) VVon welchem Bahnsteig fahren Sie ab? (7) Vier Kinder aus der DDR lachten und winkten, als der Zug i in den Westen abfuhr. (nach Bild, 6.11.89, S. 5) (8) Wir hätten [vorhin] llinks abfahren und nicht geradeaus fahren müssen. (Uhl, S. 4) (9) Das Taxi hielt nur ganz kurz und fuhr [gleich] [wieder] i in Richtung Stadtzentrum ab. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (10) Achten Sie bitte auf die Nummernschilder an den Bussen! Es wird [in der Reihenfolge der Nummern] abgefahren. WORTB die Abfahrt ANM - Gelegentlich wird mit einer statischen AdvG oder PräpG [auf +D/ in +D/ ...] auf den Ausgangsort Bezug genommen: (11) Die Botschaft orderte zwei Eisenbahnwaggons, die [an der Spitze des D-Zuges 222] [gestern um 21.20 Uhr] [a auf dem Wiener Hauptbahnhof] abfuhren. (Bild, 8.8.89, S. 1) (12) [WWo] fährt dein Bus ab? - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden : (13) [Bei strahlendem Sonnenschein] fuhren wir [pünktlich um 10 Uhr] [mmit dem Autobus] vom Werk Unna ab. (Belegschaft, 11/ 70, S. 8) abfliegen 124 - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann indirekt auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden: s. (5). - Häufig wird mit einer temporalen AdvG oder PräpG [um +A/ ...] auf den Zeitpunkt des Abfahrens Bezug genommen: (14) Der Bus fährt [u um 16.39 Uhr] ab.; s. auch (1), (3), (9), (11) und (13). - Wenn die AdvE nicht realisiert ist, kann abfahren 1 auch i.S.v. ‘ein Fahrzeug in Bewegung setzen’ verwendet werden : ( 15) Wie gewohnt Tür öffnen, setzen, Zündschlüssel drehen und abfahren. (Stern, 19.11.87, S. 230) W.BED abfahren 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Fahrzeug [außer Flugzeug]] sucht mittels irgendetwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] etwas [Strecke, Gebiet o.Ä.] ab (16) Obwohl er die Straße [mehrmals] mit dem Fahrrad abgefahren ist, konnte er den Schlüssel nicht wieder finden. (17) Die Polizei ist das ganze Waldgebiet abgefahren, um nach dem vermissten Kind zu suchen. (18) Die Anwohner fordern, dass [in den Nachtstunden] [regelmäßig] ein Streifenwagen die stillen Straßen des Viertels abfährt. - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden. abfahren 3 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [ugs-salopp] jemand [Person/ Institution] wird von jemandem/ etwas [keine Restr.] stark angezogen (19) Petra fährt besonders auf sportliche blonde Männer ab. (20) Da war sie [schon] [total] auf Kino und Rockmusik abgefahren. (Zeit, 24.10.86, S. 57) (21) Die Jugend fährt auf Skating ab. (22) Australien fährt auf Benz-Busse ab. (MM, 24.6.99, S. 6) abfahren 4 bei NomE PräpE; PräpE: bei +D [ugs-salopp] jemand [Person/ Institution] wird von jemandem [Person/ Institution] abgewiesen (23) Er hat seine Tante um ein Darlehen gebeten und ist bei ihr [fürchterlich] abgefahren. (24) Er lädt sie häufig zum Essen ein, aber er fährt [immer wieder] bei ihr ab. - abfahren 4 bei wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (25) Die Gerichte hatten die Berliner Behörde, die jahrelang in diesen beiden Verfahren hartnäckig gegen die Handelskonzerne gekämpft hatte, [voll] aabfahren lassen. (MM, 31.1.88, S. 5) PHRAS Idiom: nur Wendung - Der/ Dieser Zug ist (längst) abgefahren! : Diese Möglichkeit, Chance ist verpasst./ Dafür ist es nun zu spät. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb abfahren, bei dem das Perfekt ausschließlich mit haben gebildet wird. VERBF entgegenfahren; erfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; losfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren 'abfliegen fliegt ab flog ab ist abgeflogen abfliegen 1 beginnen, sich von irgendwo fliegend zu entfernen abfliegen 2 etwas absuchen abfliegen 3 weggeschleudert werden SBP abfliegen 1 NomE (AdvE) BED beginnen, sich von irgendwo fliegend zu entfernen . (1) [In Frankfurt] sind wir [schon] [mit einer Stunde Verspätung] abgeflogen. BELR NomE: dasjenige, das sich fliegend entfernt: Person [in Flugzeug o.Ä.]/ selten Tier/ Flugzeug o.Ä. (2) D Der General flog [beleidigt] ab. (Bild, 28.7.67, S. 7) (3) D Die Maschine nach Paris ist [vor fünf Minuten] abgeflogen. (4) [Im September] fliegen ddie meisten Zugvögel ab. (AdvE): Ort aus +D/ von +D: Ausgangsort in +A/ nach +D: Zielort (in) Richtung: Richtung (5R) Ich hatte es einmal erlebt, dass wir [verspätet] v von Santa Barbara abflogen und dann noch eine halbe Stunde über dem Flugplatz von Los Angeles kreisten, weil es auch dort neblig war. (Benary-Isbert, S. 46) (6) Nach der gültigen Regelung brauchen Türken kein Transitvisum, wenn sie den Transitbereich des Frankfurter Flughafens nicht verlassen, bevor sie iin ein anderes Land abfliegen. (MM, 22.10.87, S. 2) (7) [Noch am selben Tage] konnte Heidemann [mit 200.000 Mark im Koffer] nnach Stuttgart abfliegen. (Zeit, 11.1.85, S. 5) (8) Endlich saßen wir im Flugzeug und flogen [glücklich] R Richtung Teneriffa ab. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (9) [In den Ferienmonaten] wird [wegen der vielen Charterflüge] [kaum noch pünktlich] abgeflogen. WORTB der Abflug ANM - Gelegentlich wird mit einer statischen AdvG oder PräpG [auf +D/ in +D/ ...] auf den Ausgangsort Bezug genommen: (10) [Aus Sicherheitsgründen] ist der Minister [aauf der Air-Base] abgeflogen.; s. auch (1) . - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Flugzeug o.Ä.] Bezug genommen werden: (11) Die Reporter flogen [mmit einem Militärhubschrauber] vom Luftwaffenstützpunkt ab. - Gelegentlich wird mit einer statischen PräpG indirekt auf das Mittel [Flugzeug o.Ä.] Bezug genommen: (12) Die Fußballmannschaft flog [i in einer Chartermaschine] nach Mexiko ab. - Häufig wird mit einer temporalen AdvG, einer PräpG [an +D/ um +A/ ...] bzw. einer NG im A auf den Zeitpunkt des Abfliegens Bezug genommen: s. (3), (4), (7) und (9). W.BED abfliegen 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit + D jemand/ [auch Flugzeug o.Ä.] sucht mittels irgendetwas [Flugzeug o.Ä.] etwas [Strecke, Gebiet] ab (13) Der Experten-Gruppe, die mit den Hubschraubern die Bundeswehr-Gleisanlagen abflog, gehörten Vertreter mehreabgeben 125 rer Bundesminister an. (MM, 9.2.87, S. 1) (14) [Fast einen Monat lang] flog er die Gegend im Umkreis bis 16 Kilometer um den Unfallort ab. (MM, 12.7.87, S. 3) (15) Der Rettungshubschrauber ist die ganze Strecke abgeflogen, ohne den Verunglückten zu finden. - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden. abfliegen 3 NomE (AdvE); (AdvE): von +D [ugs] etwas [konkr. Objekt] wird unter Druck von irgendwo weggeschleudert (16) Als er sich anziehen wollte, flog [ihm] ein Knopf von der Jacke ab. (17) Der Druck in dem Glas war so groß, dass der Deckel abgeflogen ist. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (16). G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb abfliegen, bei dem das Perfekt ausschließlich mit haben gebildet wird. VERBF fliegen 'abgeben gibt ab gab ab hat abgegeben abgeben 1 etwas jemandem aushändigen abgeben 2 etwas zur Aufbewahrung geben abgeben 3 sich endgültig von etwas trennen abgeben 4 sich von einem Teil von etwas trennen abgeben 5 etwas nicht mehr ausüben abgeben 6 etwas verlieren abgeben 7 etwas absondern abgeben 8 an etwas weiterleiten abgeben 9 etwas verkaufen abgeben 10 ein solcher sein SBP abgeben 1 NNomE AkkE (PräpE) BED etwas, das für eine Person bestimmt ist, jemandem aushändigen; übergeben, überreichen. (1) Würden Sie dieses Päckchen [bitte] bei Herrn Müller abgeben? BELR NomE: derjenige, der etwas aushändigt: Person/ Institution (2) DDer junge Mann vom Blumengeschäft hat [gerade] einen riesigen Blumenstrauß für die Jubilarin abgegeben. (3) Die Aufgabe der Post besteht nicht nur in der Beförderung des Pakets von der Annahmestelle bis zum Zustellpostamt, sondern auch darin, dass ddie Post die Sendung [unmittelbar] beim Empfänger abgibt. AkkE: dasjenige, das ausgehändigt wird: Konkretum [außer Person, meist Paket, Schriftstück] (4) Es ist ärgerlich, wenn Banküberweisungen nicht pünktlich ausgeführt werden, obwohl man dden Auftrag [rechtzeitig] bei der Bank abgegeben hat. (nach MM, 9.3.85, S. 48) (5) Ab Ende März werden Informationsblätter verteilt, in denen erläutert wird, wie Aluminium zu erkennen ist und [wo] die Bürger es abgeben können. (nach MM, 22.3.85, S. 13) (6) Man kann MMedikamente auch bei den örtlichen Caritas- Geschäftsstellen abgeben. (nach MM, 16.12.87, S. 27) (7) Ich habe dden Kanarienvogel und den Gummibaum von Tante Martha beim Hausmeister abgegeben. (8) Es ist schwer weiterzustreiken, wenn in den meisten Fachbereichen schon wieder kleine Grüppchen in Veranstaltungen hocken, mal eben ihr Referat halten oder eeine Hausarbeit abgeben. (nach taz, 11.12.97, S. 7) (PräpE): bei +D: derjenige, dem etwas ausgehändigt wird: Person/ Institution (9) Wir informieren die Leute, bbei denen wir die Fragebögen abgeben sollen, über die Hintergründe der Befragung. (10) Geben Sie ihre vollständigen Antragsunterlagen [bitte] [möglichst bald] [persönlich] bbei der für Sie zuständigen Arbeitsamtsdienststelle ab. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) Dieser Blumenstrauß wurde [gerade] [für dich] abgegeben. sein: (12) Ich weiß, dass du wenig Zeit hast, aber nimm bitte doch den Antrag mit, ein Brief ist [schnell] abgegeben. WORTB selten der Abgeber/ die Abgeberin, die Abgabe ANM - Häufig wird statt mit der PräpE mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [an +D/ auf +D/ in +D/ ...] indirekt auf die Person, der etwas ausgehändigt wird, Bezug genommen: (13) Das Päckchen können Sie [aan der Pforte] abgeben. (14) Der Antrag auf Arbeitslosengeld muss [aauf Zimmer 25] [persönlich] abgegeben werden. (15) [Nach Ablauf der Leihfrist] müssen die Bücher [iin der Bibliothek] [wieder] abgegeben werden. ; s. auch (5). - In der Amtssprache wird gelegentlich diese statische Angabe ohne Präposition verwendet: (16) Geben Sie [bitte] den ausgefüllten Antrag [ZZimmer 25] ab! SBP abgeben 2 NNomE AkkE (AdvE) BED irgendwo etwas zur Aufbewahrung geben; abstellen. (17) Geben Sie [bitte] Mäntel und Schirme an der Garderobe ab. BELR NomE: derjenige, der etwas zur Aufbewahrung gibt: Person (18) Mütter, die Rooming-in rund um die Uhr wünschen, sind merkwürdiger als die, ddie ihr Kind im Kinderzimmer abgeben, sagte der Arzt. (nach Zeit, 11.10.85, S. 77) (19) „Möchten SSie auch Ihren Koffer abgeben? “, fragte die Frau an der Garderobe. AkkE: dasjenige, das zur Aufbewahrung gegeben wird: Konkretum [meist Gepäck, Kleidungsstück, selten Person] (20) [In vielen Supermärkten] muss der Kunde seine Einkaufstasche am Informationsstand abgeben. (21) [Am Anfang der Ferien] werden vviele Haustiere im Tierheim abgegeben, nicht alle werden nach den Ferien wieder abgeholt. (AdvE): Ort an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt [häufig spezifischer, bewachter Raum] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (22) [In großen Kinos] kann man seinen Mantel a an der Garderobe abgeben. (23) [Für die Ferien] hat Joachim seinen Hund iim Tierheim abgegeben. (24) [Am Bahnhof] kann man sein Gepäck b bei der Gepäckaufbewahrung abgeben oder in einem Schließfach selbst einschließen. (25) Die Cowboys werden gebeten, ihre Revolver [während des Festes] bbeim Sheriff abzugeben. abgeben 126 PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (26) [Jeden Morgen um 7.30 Uhr] wurde das Kind von seiner Mutter in der Kinderkrippe abgegeben. sein: (27) Nachdem die Koffer bei der Gepäckaufbewahrung abgegeben waren, konnten die Reisenden noch eine Stadtrundfahrt machen. WORTB die Abgabe ANM - Wird mit der AkkE auf einen Menschen Bezug genommen, handelt es sich normalerweise um ein Kind: (28) Bevor sie zur Arbeit geht, gibt Maria iihr Kind im Kinderhort ab. ; s. auch (18) und (26). - Die AdvE wird häufig realisiert. W.BED abgeben 3 NNomE AkkE jemand [Person/ Institution] trennt sich endgültig von etwas [konkr. Objekt] (29) Die IRA wird ihre Waffen [nicht] abgeben, bis eine umfassende politische Lösung für Nordirland gefunden ist. (nach taz, 12.9.97, S. 9) (30) Wer sein altes Auto abgeben will oder Einzelteile kaufen möchte, kann das in der Sorbenstraße von 9.50 bis 15 Uhr tun. (nach taz 11.9.97, S. 24) abgeben 4 NomE AkkE (DatE/ PräpE); (PräpE): an +A jemand [Person/ Institution] trennt sich zu Gunsten von jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Tier] von einem Teil von etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt]; überlassen (31) Hier hast du eine Tüte Bonbons. Vergiss nicht, deinem Bruder welche abzugeben! (32) Hilde hat dem Hund [immer] ein Stück von ihrem Wurstbrot abgegeben. (33) Die Partei muss ihrem Koalitionspartner ein oder zwei Ministerien abgeben. (34) [Nach dem Aufstand] musste der Präsident einen Teil von seiner Macht abgeben. (35) Wir müssen [heute] an Niedersachsen 40 Prozent der Kirchensteuer abgeben. (taz, 6.9.97, S. 31) (36) Wenn alle, die derzeit noch 37,5 oder mehr Stunden in der Woche schuften, zehn Stunden abgeben würden, dann gäbe es das Problem der Arbeitslosigkeit nicht mehr. (taz, 17.10.97, S. 22) - Häufig wird die AkkE in Form einer NG im A mit einer attributiven PräpG [von +D] realisiert; s. (34). Die NG im A kann weggelassen werden: (37) Gib mir [bitte] v von deinem Kuchen ab! abgeben 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): an +A jemand [Person/ Institution] übt etwas [Funktion] nicht mehr aus und überlässt es jemandem [Person/ Institution]; abtreten (38) Herr Wagner musste den Vorsitz der Kommission an einen jüngeren Kollegen abgeben. (39) Die Kommunistische Partei Frankreichs musste die linke Führungsrolle an die Sozialisten abgeben. (nach MM, 14.3.86, S. 2) (40) Die Gesundheit von Mutter Teresa war schon seit langem angeschlagen. [Im März] hatte sie die Ordensleitung an die 62jährige indische Schwester Nirmala abgegeben. (nach taz, 8.9.97, S. 3) (41) [Nach 30 Jahren] wird Eduard Zimmermann die Moderation von „Aktenzeichen XY ungelöst“ abgeben. (taz, 23.10.97, S. 2) abgeben 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): an +A [sportspr] jemand [Person/ Kollektiv von Personen: Mannschaft] verliert etwas [relevante Teile eines Wettkampfes o.Ä.] an jemanden [Person/ Kollektiv von Personen: Mannschaft] (42) Boris Becker musste zwei Sätze an seinen Gegner Agassi abgeben. (43) Bayern München hat [in der ganzen Saison] nur 10 Punkte abgegeben. abgeben 7 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): an +A/ selten in +A etwas [Konkretum] sondert etwas [Substanz] ab und überträgt es auf etwas [Konkretum] (44) Das Meer gibt [im Sommer] ein wenig Kälte an die Luft ab. (45) [Bei der Befeuerung mit Erdgas] werde „kein Staub an die Luft abgegeben“. (nach taz, 13.9.97, S. 26) (46) Die leichten Heliumatome stürzen in den Planetenkern. Die bei diesem Prozess freigesetzte Energie wird in den Weltraum abgegeben. (nach taz, 11.10.97, S. 11) (47) Tiere geben Wärme ab. Deshalb hat man früher oft die Wohnräume über oder direkt neben dem Stall gebaut. (48) Natrium plus Wasser geben [in einer explosionsartig verlaufenden Reaktion] Wasserstoff ab. (Zeit, 14.11.86, S. 9) abgeben 8 an NomE (AkkE) PräpE; PräpE: an +A jemand [Person/ Institution] leitet etwas [konkr. Objekt/ Gesprächsführung] an jemanden [Person/ Institution] weiter (49) Matthäus erkämpft sich den Ball und gibt ihn ab an Rudi Völler. (50) Da hier eine Spielunterbrechung ist, gebe ich ab an unser Studio nach Mainz. (51) Studio Bremen gibt [jetzt] die Gesprächsführung ab an das Wahlstudio in Berlin. - Die AkkE ‘Gesprächsführung’ wird meist nicht realisiert: s. (50). abgeben 9 NomE AkkE (PräpE) (AdvE); (PräpE): an +A; (AdvE): für +A/ gegen +A jemand [Person/ Institution] trennt sich von etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt: Recht] und gibt dieses jemandem [Person/ Institution] gegen Zahlung von irgendwieviel oder kostenlos; verkaufen, verschenken (52) Dr. Müller wird seine Praxis in München [aus Altersgründen] [demnächst] abgeben. (53) [Wegen Geschäftsaufgabe] gibt die Boutique die Kleider für einen Spottpreis ab. (54) Wohnungseinrichtung [wegen Umzug] [billig] abzugeben! (55) Nutzungsrechte werden gegen Gewinnbeteiligung abgegeben. (taz, 7.1.98, S. 13) (56) Rolls-Royce soll [nach Angaben aus Fachkreisen] an „den höchsten Bieter“ abgegeben werden. (nach taz, 28.10.97, S. 9) (57) Es werden [noch bis zum 7. Dezember] kleine Teddybären gegen eine Spende von zehn Mark abgegeben. (nach taz, 1.12.87, S. 22) (58) [Beim Goethe-Institut in Palermo] werden Sprachabteilung und Bibliothek geschlossen und an eine zu gründende Trägergesellschaft abgegeben. (taz, 26.99.97, S. 2) abgeben 10 NomE PrädE; PrädE: NG im A jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ Vorgang/ Ereignis] ist ein solcher/ solches; darstellen abheben 127 (59) Die Trachten und Schmuckstücke der Himalayastämme, die Frauen mit Nasenring und schweren Halsketten geben ein malerisches Bild ab. (MM, 5.6.86, S. 3) (60) Der junge Bankangestellte würde einen guten Ehemann abgeben, meinte der Vater, als er an seine drei Töchter dachte. (61) Das Heidelberger Schloss gibt den Rahmen für die Wiederaufführung der alten Liebesgeschichte zwischen einem Prinzen und einem einfachen Mädchen ab. PHRAS FVG : einen Bericht abgeben: berichten; ein Versprechen abgeben: versprechen; eine Stellungnahme abgeben: Stellung nehmen; einen Schuss abgeben: schießen; seine Stimme für/ gegen jemanden/ etwas abgeben: für/ gegen jemanden/ etwas stimmen Idiom: ein gutes/ schlechtes Bild abgeben: einen guten/ schlechten Eindruck machen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb abgeben, sich. VERBF aufgeben; ausgeben; bekanntgeben; geben; geben, es 'abhängen hängt ab hing ab hat abgehangen abhängen 1 von etwas zur Voraussetzung haben abhängen 2 von ohne etwas nicht existieren können SBP abhängen 1 von NomE PräpE BED etwas zur Voraussetzung haben . (1) Vielleicht bleiben wir ein paar Tage länger, das hängt vom Wetter ab. BELR NomE: dasjenige, das etwas zur Voraussetzung hat: Sachverhalt SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) Sie erfuhren, dass eeine Trauung [nicht] vom Besitz von Trauringen abhänge. (MM, 30.1.88, S. 11) (3) DDie Zukunft ganzer Kontinente wird von der friedlichen Vermischung ganzer Völker abhängen. (Grzimek, S. 314) ob-Frag : (4) O Ob ich die zweite Bedingung erfüllen kann, hängt [auch] von dir ab, Silvia. (nach Bolten, S. 63) w-Frag : (5) E Es wird [vielfach] von der Sachkenntnis und dem Standpunkt des Einzelnen abhängen, w wie die Antwort ausfällt. (MM, 3.8.85, S. 3) PräpE: von +D: dasjenige, das für etwas Voraussetzung ist: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt (6) [Dort] hingen Überleben, Sicherheit und Würde des Einzelnen vvon der Familie ab. (Zeit, 27.2.87, S. 45) (7) Es hängt v von unserem Auto ab, ob der Ausflug am Sonntag stattfindet. (8) Die Wanderungen von Ausländern hängen von der konjunkturellen Lage, aaber auch vvon der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft und von der Gestaltung des Asylrechts ab. (Zeit, 22.2.85, S. 33) dass-S : (9) Brandt sagte, das Gewicht der Bundesrepublik hänge d davon ab, d dass ihr die Bereitschaft und Fähigkeit zum Frieden zugetraut werde. (MM, 10.1.87, S. 5) ob-Frag: (10) Die erfolgreiche Anwendung neuer Technologien in einer Fabrik hängen ddavon ab, oob genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. w-Frag : (11) Sieg und Niederlage in diesem Krieg hängen davon ab, w wer die Unterstützung der Bevölkerung gewinnt. (Zeit, 5.4.85, S. 2) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Abhängigkeit; abhängig W.BED abhängen 2 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand [Person/ Institution] kann ohne jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Unterstützung] nicht selbstständig existieren (12) Viele Studenten erhalten kein Stipendium und hängen [finanziell] von den Eltern ab. (13) Das Land hängt [wirtschaftlich und politisch] von seinen Nachbarländern ab. (14) Der junge Mann ist schon 30 Jahre alt, hängt [aber noch] von der finanziellen Unterstützung seiner Familie ab. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb abhängen mit den Stammformen hängt ab hängte ab hat abgehängt. VERBF hängen I; hängen II 'abheben hebt ab hob ab hat abgehoben abheben 1 etwas von etwas wegnehmen abheben 2 gegen/ von etwas von etwas deutlich absetzen abheben 3 gegen/ von etwas von etwas deutlich unterscheiden abheben 4 etwas von etwas entfernen abheben 5 sich von der Realität entfernen abheben 6 auf auf etwas hinweisen abheben 7 sich in die Luft erheben SBP abheben 1 NomE AkkE/ AdvE (PräpE) BED etwas bzw. irgendwieviel, das vorher eingezahlt wurde, von etwas, an dem es bereitliegt, wegnehmen. (1) [Für die Reise] habe ich Geld vom Konto abgehoben. BELR NomE: derjenige, der etwas wegnimmt: Person/ Institution (2) Wenn der Kunde [am Schalter] vom eigenen Konto Bargeld abhebt, darf die Bank keine Gebühr für die Buchung verlangen. (BerlZ, 2.5.95, S. 35) (3) DDas Institut hat 50.000 Euro [für den Kauf neuer Geräte] abgehoben. AkkE: dasjenige, das weggenommen wird: abstr. Objekt [Geld] (4) Sie warteten auf die Öffnung der Bank, um i ihr gespartes Geld abzuheben. (Zeit, 22.3.85, S. 19) (5) Als er sich zur Trennung entschied, geriet die Frau in Panik und hob von dem Konto ihres Mannes ggrößere Beträge ab, um sich für die Zukunft zu sichern. (nach MM, 18.6.88, S. 34) (6) [Laut „Monitor“] hat jemand d die Summe [am 4. Oktober] [bar] abgehoben. (nach taz, 28.1.2000, S. 6) (7) ZZinsen aus Spareinlagen muss man [bis spätestens Ende Februar] abheben, sonst liegen sie ebenso lange fest wie das eigentliche Guthaben. (nach BerlZ, 11.2.2000, S. 3) (PräpE): von +D: dasjenige, von dem etwas weggenommen wird: Konto o.Ä./ [indirekt Geldinstitut o.Ä.] (8) Beim so genannten Zuwachssparen wird die Absicht honoriert, ein bestimmtes Guthaben [mehrere Jahre] [nicht] abheben 128 vom Sparkassenbuch abzuheben. (nach MM, 18.11.86, S. IV) (9) Er ließ sich überreden, 5.000 Mark von der Bank abzuheben und übergab sie einem Unbekannten. (MM, 11.11.2000) (10) Es gelang ihnen, mehrere Hundert Mark von einem Geldautomaten abzuheben. (FR, 11.9.99, S. 1) AdvE: NG im A: Menge [Geldsumme] (11) Der Mann wurde verhaftet, als er versuchte, von einem seiner Konten bei der hannoverschen Bank 5 50.000 Dollar abzuheben. (nach BerlZ, 17.10.2000, S. 7) (12) Die Schweizer können [an einem Automaten] bbis zu 5.000 Franken abheben. (13) MMehr als 3.000 Mark dürfe man [im Ausland] [mit der Postspar-Card 3000 Plus] [pro Monat] [nicht] abheben. (nach FR, 13.12.99, S. 16) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (14) [Am Automaten] können nur Euro abgehoben werden. sein: (15) Zinsen aus dem vergangenen Jahr, die [bis Ende Februar] [nicht] abgehoben sind, werden dem Kapital zugeschlagen. (BerlZ, 11.2.2000, S. 3) - Wenn die AdvE in Form der NG im A realisiert wird, sind auch Werden- und Sein-Passiv möglich: werden: (16) [Pro Tag] dürfen maximal 2.000 Euro abgehoben werden. sein: (17) 2.000 Euro sind abgehoben, mehr geht nicht. WORTB selten der Abheber/ die Abheberin, die Abhebung ANM - Häufig werden dasjenige, das abgehoben wird, und die Menge, die abgehoben wird, zusammen in Form einer NG mit Attribut ausgedrückt: (18) Frau Berger hat e einen Betrag von 5.000 Mark von ihrem Konto abgehoben. - Häufig wird eine statische AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf den Ort, an dem das Geld bereitliegt, Bezug genommen wird: (19) Die Sparkasse installiert eine reine Beratungsstelle ohne Kasse. [Gleichwohl] kann man Bargeld [aam Geldautomaten] abheben. (20) Ein Amerikaner konnte [nur] Geld [b bei seiner Bank] abheben und [n nur in seiner Stadt]; ein Italiener [dagegen] würde [nun] Geld [bbei jeder Bank und in jeder beliebigen Stadt] abheben können. (Zeit, 30.1.87, S. 69) ; s. auch (2), (13), (14) und (22). - Häufig wird mit einer AdvG [bar] bzw. einer PräpG [in +D/ mit +D/ per +A] auf den Abhebungsmodus Bezug genommen: (21) Er hat die Summe [i in Hundertmarkscheinen] abgehoben. (22) [MMit den Plastik-Blättchen und ihrem persönlichen Code] können die Schweizer [an einem Geldautomaten] bis zu 5.000 Schweizer Franken [pro Tag] abheben. (nach Stern, 17.9.87, S. 164) (23) Sie können [pper Karte] so viel Geld abheben, wie Ihnen per Überziehungskredit zur Verfügung steht. (nach MM, 14.9.85, S. 6) ; s. auch (6). W.BED abheben 2 gegen/ von NomE AkkE PräpE; PräpE: gegen +A/ von +D jemand bewirkt, dass sich etwas [keine Restr.] von etwas [keine Restr.] unterscheidet (24) Der Zeichner muss die Figuren [stärker] gegen den Hintergrund abheben. (25) Shalikashvili war mit dem Kommando der Operation betraut worden, um sie [deutlich] von der Invasionsstreitmacht abzuheben, die den Krieg gegen den Irak geführt hat. (nach MM, 9.4.91) abheben 3 gegen/ von NomE AkkE PräpE; PräpE: gegen +A/ von +D etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Eigenschaft]] unterscheidet jemanden/ etwas [keine Restr.] von jemandem/ etwas [keine Restr.] deutlich (26) Die unterschiedliche Ausstattung, die Wandmalerei, die Reliefs und die Skulpturen an den Wänden haben den Ritualraum gegen den profanen Nutzraum abgehoben. (FR, 1995) (27) Es ist die Mischung von Tanz und Theater, die diesen „Jedermann“ von den anderen Aufführungen abgehoben hat. (28) Er ist ein Talent, aber um ein Grandslam- Turnier zu gewinnen, brauchst du etwas, was dich abhebt von allen anderen. (nach BerlZ, 26.6.98, S. 36) (29) Sinatra besaß eine unmittelbare, knisternde Leinwandpräsenz, die ihn von Gelegenheitsschauspielern wie Dean Martin oder Bing Crosby [weit] abhob. (BerlZ, 16.5.98, S. 3) (30) Viele deutsche Autoren scheinen eine Art perverses Vergnügen daran zu finden, ihrem eigenen Volk eine einzigartige Schlechtigkeit zuzuschreiben, die es von der übrigen Menschheit abhebt. (Zeit, 5.4.85, S. 49) abheben 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): von +D jemand/ etwas [Substanz] entfernt durch Hochheben etwas [konkr. Objekt] von irgendwo [konkr. Objekt] (31) Sie hob den Deckel von dem Topf ab und prüfte die Suppe. (32) Glaskörperflüssigkeit dringt hinter die Netzhaut und hebt sie [dadurch] von ihrer Unterlage ab. (nach Brockhaus, S. 318) (33) [Allerdings] kann [mit der breiten Klinge ohne Schneide] [auch] [gut] der Fisch von der Mittelgräte abgehoben werden. (nach BerlZ, 23.9.98, S. IV) (34) Den Telefonhörer hob sie ab, schrie und wählte, schrie dann ins Telefon. (Grass, S. 323) - Wenn die AkkE weggelassen wird, wird abheben 4 i.S.v. ‘den Telefonhörer abnehmen’ verwendet: (35) Es hatte noch nicht zum ersten Mal ausgeklingelt, [da] hob sie [schon] ab und sagte „Hallo“. (Böll, Ansichten, S. 239) abheben 5 NomE (PräpE); (PräpE): von + D jemand entfernt sich von etwas [abstr. Objekt: Realität, normale Welt] (36) Die Schnüffler heben [regelrecht] ab von der realen Welt mit allen ihren Schwierigkeiten. (MM, 9.1.86, S. 11) (37) Jetzt bin ich Weltmeister, aber ich verspreche euch, dass ich [nicht] abhebe. (SZ, 19.9.98, S. 47) (38) Manche Zuschauer überwanden sofort die Schwerkraft des Vernünftigen, sie hoben ab und sausten ins Reich des wundersamen Vergnügens. (nach MM, 31.5.88, S. 26) abheben 6 auf NomE PräpE (AdvE); PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf; (AdvE): mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] weist mittels irgendetwas [abstr. Objekt: Regularität/ geistiges Produkt/ Veranstaltung] nachdrücklich auf etwas [Sachverhalt] hin; Bezug nehmen auf (39) Die Autoren wollen mit dieser Abhandlung auf den großen Einfluss des Freundeskreises abheben. (40) [Im Urteil] hob das Gericht auf den hohen Sachschaden und die abholen 129 fortdauernde Gefährlichkeit ab und lehnte deshalb auch eine Aussetzung zur Bewährung ab. (MM, 15.5.85, S. 19) (41) Sodann fordert Ludwig zur Beseitigung der Altlasten im Boden eine Regelung, die [stärker] auf das Verursacherprinzip abhebt. (MM, 5.3.87, S. 20) (42) Soll eine Ausstellung [eher] auf die Biografie abheben oder sich auf das Werk konzentrieren? (SZ, 2.11.99, S. 20) (43) Mit Konformist wird auf Personen abgehoben, die sich an die bestehenden Verhältnisse und die jeweils herrschenden Meinungen und Normen anpassen. (nach Brisante Wörter, S. 254) dass-S: (44) Gettmann hob darauf ab, dass die Natur durch eine intensive Ausbeutung eine Beeinträchtigung erfahre. (MM, 7.5.87, S. 28) abheben 7 NomE (AdvE); (AdvE): von +D etwas [konkr. Objekt: meist Fahrzeug, Teil eines Fahrzeugs] verliert den Kontakt mit dem Boden und erhebt sich von irgendwo in die Luft (45) Ich finde es immer noch ein Wunder, dass es einem Jumbojet gelingt, von der Startbahn abzuheben. (BerlZ, 28.10.2000, S. 12) (46) Scheer drückt das Steuerrad leicht nach vorne, das Heck hebt vom Boden ab. (MM, 17.8.87, S. 15) (47) [Lautlos und ohne einen Ruck] hat der Ballon abgehoben. (BerlZ, 30.10.98, S. I) (48) Der Zug ist in der Weiche entgleist und hat [dann] abgehoben. (SGT, 7.2.2000) (49) [Am 4. Dezember 1965] hob die Rakete [mit den beiden Raumfahrern Borman und Lowell] [zu ihrem Marathonflug] ab. (nach MM, 22.5.85, S. 3) - Das Perfekt wird gelegentlich mit sein gebildet: (50) [Dabei] s sei der Wagen aabgehoben, habe im Flug noch ein anderes Fahrzeug gestreift und sich dann unter die Leitplanke gebohrt. (FAZ, 1995) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb abheben, sich. VERBF aufheben; heben 'abholen holt ab holte ab hat abgeholt abholen 1 etwas in Empfang nehmen abholen 2 jemanden gegen seinen Willen wegbringen SBP abholen 1 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) BED sich an einen Ort begeben, um jemanden/ etwas irgendwo in Empfang zu nehmen und von irgendwo wegzubringen. (1) Holen Sie die bestellten Bücher ab, oder sollen wir sie Ihnen schicken? BELR NomE: derjenige, der etwas in Empfang nimmt: Person/ Institution/ [auch Transportmittel] (2) DDie Altpapierhändler holen das Altpapier [nur noch] ab, wenn sie Geld dafür bekommen. (nach Zeit, 14.11.86, S. 21) (3) E Ein spezielles Unternehmen soll die Hersteller von Polstermöbeln mit den Mehrwegverpackungen beliefern und sie [später] bei den Kunden [wieder] abholen. (nach FAZ, 1993) (4) D Das Taxi wird Sie [pünktlich um 8 Uhr] vom Hotel abholen. AkkE: dasjenige, das in Empfang genommen wird: Konkretum (5) Die Frau fährt ihren Mann jeden Morgen in die Firma und holt iihn [abends] [wieder] ab. (nach MM, 6.12.86, S. 21) (6) Für die Lastwagen, die HHühner, Eier, Futter abholen, soll ein Feldweg zur Straße ausgebaut werden. (nach Zeit, 14.2.97, S. 13) (AdvE1): Ort an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (7) Die Prospekte können Sie aam Informationsstand abholen. (8) Die Bücher sind endlich eingetroffen und können von den Lehrern i in der Bibliothek abgeholt werden. (9) Die Unterlagen können b bei der Sekretärin abgeholt werden. (AdvE2): Ort aus +D: Ausgangsort/ [indirekt Institution] von +D: Ausgangsort/ [indirekt Person/ Veranstaltung/ Handlung] (10) Es ist eine große Unverschämtheit, von einer allein erziehenden Mutter zu verlangen, dass sie ihr Kind [um 15 Uhr] a aus der Kita [Kindertagesstätte] abholen soll. (taz, 17.10.91, S. 24) (11) Früher konnten sich die Frauen zu jeder Tages- und Nachtzeit frei auf den Straßen bewegen; [inzwischen] müssen wir sie [von zehn Uhr abends an] v von der U-Bahn abholen. (nach Zeit, 1.2.85, S. 56) (12) Ich hole dich [um 19 Uhr] vvon Müllers ab. (13) Der Mann holte seine Frau [jeden Abend] vvon der Arbeit ab. (14) Da viele Eltern nicht möchten, dass ihre Kinder abends allein nach Hause gehen, holen sie sie v von Konzerten, Festen und sonstigen Aktivitäten [selbst] ab. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Auch die Berliner Zeitung hält Freikarten bereit, die in der Redaktion abgeholt werden können. (BerlZ, 21.10.97, S. 25) sein : (16) Wenn wir aufstehen, ist der Müll [schon längst] abgeholt. WORTB der Abholer/ die Abholerin, die Abholung ANM - Wenn mit der AkkE auf Personen Bezug genommen wird, dann wird mit der AdvE2 [von +D] häufig nicht nur auf den Ort Bezug genommen, sondern implizit auch auf den Zeitpunkt, zu dem der Grund des Aufenthaltes an dem Ort entfällt. Dies ist besonders der Fall, wenn Veranstaltungen, Handlungen oder Personen genannt werden : (17) Ich hole dich vvon der Arbeit/ vvom Training/ vvom Arzt ab. heißt: Ich hole dich dort ab, wenn die Handlung beendet ist. (18) Ich hole dich v vom Bahnhof ab. wird dann gesagt, wenn man einen Zugreisenden bei seiner Ankunft abholen will. Bei (19) Ich hole dich aam Bahnhof ab. ist der Bahnhof lediglich der Treffpunkt. Ob die Person mit dem Zug angekommen ist, spielt keine Rolle. - Die AdvE1 und AdvE2 werden selten zusammen realisiert. - Häufig wird mit einer PräpG [mit +D/ per +A] auf das Transportmittel Bezug genommen: (20) Die Flüchtlinge werden [m mit einem Militärflugzeug/ pper Militärflugzeug] abgeholt. - Häufig wird mit einer temporalen AdvG bzw. PräpG [gegen +A/ um +A/ ...] auf den Zeitpunkt des Abholens Bezug genommen: (21) Ich werde dich [rrechtzeitig] ablehnen 130 [zum Konzert] abholen. (22) Ich hole dich [uum 15 Uhr] ab.; s. auch (23). - Mit einer PräpG [zu +D] kann auf den Zweck des Abholens Bezug genommen werden : (23) Beeile dich! [Um acht] hole ich dich [z zum Essen] ab.; s. auch (21). W.BED abholen 2 NomE AkkE [verhüllend] jemand [autorisiertes Kollektiv von Personen: häufig Geheimpolizei, Geheimdienst o.Ä.] bringt jemanden gegen seinen Willen von seinem Aufenthaltsort weg (24) Seine Großmutter „Sara“ Johanna Lewinski hat zwei Ecken weiter gewohnt, bis die Gestapo sie abholte und nach Auschwitz verschleppte. (Stern, 22.3.90, S. 46) PHRAS Idiom: [ugs] (irgendwo stehen) wie bestellt und nicht abgeholt: verloren, unbeachtet (irgendwo herumstehen); [ugs] sich seine Papiere abholen können: fristlos entlassen werden VERBF erholen, sich; holen; überholen; wiederholen 'ablehnen lehnt ab lehnte ab hat abgelehnt ablehnen 1 die Annahme von etwas verweigern ablehnen 2 etwas nicht genehmigen ablehnen 3 sich weigern, etwas zu tun ablehnen 4 etwas für falsch, schlecht halten ablehnen 5 etwas zurückweisen ablehnen 6 etwas nicht akzeptieren ablehnen 7 sich gegen etwas aussprechen SBP ablehnen 1 NomE AkkE BED die Annahme von etwas Angebotenem verweigern, etwas nicht in Anspruch nehmen . (1) Er hat unsere Einladung abgelehnt. BELR NomE: derjenige, der die Annahme verweigert: Person/ Institution (2) DDie Arbeitnehmerin hat eine vom Arbeitsamt angebotene zumutbare Weiterbeschäftigung auf einem anderen Arbeitsplatz abgelehnt. (3) HHeym hat [kürzlich] den Vorsitz des Ost-Berliner Bezirksverbandes [aus Gesundheitsgründen] abgelehnt. (nach MM, 3.3.90, S. 58) (4) Die Arbeitgeber haben eine Lohnerhöhung von 1,5% angeboten, ddie Gewerkschaft lehnte dieses Angebot [mit Entschiedenheit] ab. AkkE: dasjenige, dessen Annahme verweigert wird: konkr. Objekt/ abstr. Objekt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (5) [Zu meiner Überraschung] lehnte Martin ddie Zigarette [dankend] ab. (6) Manche lehnten d die Hilfe ab, wollten allein sein. (MM, 8.7.86, S. 11) (7) Einmal wird ihm sogar das Bürgermeisteramt angetragen, d das er [aber] ablehnt. (nach MM, 23.3.88, S. 36) (8) So war er auch gar nicht enttäuscht, als ich s sein Angebot [höflich] ablehnte. (Grass, S. 140) dass-S: (9) Jens lehnt (e es) [strikt] ab, ddass wir ihm finanziell helfen. Inf+: (10) SSich von seiner Tochter pflegen zu lassen, hat der alte Mann abgelehnt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) Der vorgeschlagene Kompromiss wurde von der Gegenseite [rigoros] abgelehnt. sein: (12) Der Vorschlag ist abgelehnt. WORTB die Ablehnung ANM - Das Korrelat wird häufig realisiert. - Mit einer PräpG [aus +D/ ...] kann auf den Grund bzw. die Begründung Bezug genommen werden: s. (3). SBP ablehnen 2 NomE AkkE BED etwas nicht genehmigen oder nicht erfüllen . (13) Es tut mir Leid, wir müssen Ihren Antrag [leider] ablehnen. BELR NomE: derjenige, der etwas nicht genehmigt: Person [als Funktionsträger]/ Institution (14) M Ministerpräsident Stolpe hatte das Gesuch abgelehnt. (nach taz, 20.11.98, S. 5) (15) Wenn [nur] ddie Kommission die Mittelbewilligung für unser Projekt [nicht] abgelehnt hätte! (Zeit, 24.5.85, S. 35) (16) DDas zuständige Finanzamt hat den Antrag auf Steuerminderung abgelehnt. AkkE: dasjenige, das nicht genehmigt wird: abstr. Objekt [häufig Antrag o.Ä.]/ Sachverhalt [als Inhalt]/ [indirekt Konkretum [als Inhalt]] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (17) Ich überlasse es der Anstaltsleitung, mmein seit Monaten laufendes Gesuch um ein höheres, doch gleichfalls metallenes und lackiertes Babygitter abzulehnen oder zu genehmigen. (Grass, S. 203) (18) Der US-Finanzminister soll d die angeblichen Forderungen seiner europäischen Kollegen nach einer Zinserhöhung in den USA abgelehnt haben. (nach MM, 5.1.88, S. 5) (19) Die Stadt wird aufgefordert, ddie Errichtung der Sondermüllverbrennungsanlage auf Mannheimer Gemarkung abzulehnen. (MM, 24.4.87, S. 18) (20) Die Hausverwaltung hat eeine neue Haustür abgelehnt. dass-S : (21) [Wegen der allgemeinen Ausgabensperre] musste der Verwaltungsleiter (ees) ablehnen, ddass weitere Computer angeschafft werden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22) Die Klage wurde vom Oberlandesgericht abgelehnt. sein : (23) Drei Ausreiseanträge sind [schon] abgelehnt. (Bild, 10.8.89, S. 4) WORTB die Ablehnung ANM - Das Korrelat wird häufig realisiert. - Mit einer NG im D kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Ungunsten eine Ablehnung erfolgt : (24) Herr Doktor, die Krankenkasse hat [mmir] die Kur abgelehnt. SBP ablehnen 3 NomE AkkE BED sich weigern, etwas, das verlangt oder erwartet wird, zu tun. (25) Ich lehne es ab, darüber zu diskutieren. BELR NomE: derjenige, der sich weigert etwas zu tun: Person/ Institution (26) DDer Fernwärmelieferant lehnte es ab, den Grundpreis neu zu berechnen. (nach MM, 6.4.85, S. 48) (27) [Im oberbayrischen Raum] lehnten es KKrankenhäuser ab, an infizierten Patienten chirurgische Eingriffe vorzunehmen. (MM, ablehnen 131 30.8.86, S. 17) (28) Eine eigene Stellungnahme zu dem Urteil lehnte dder Richterverein ab. (nach Zeit, 14.2.86, S. 70) AkkE: dasjenige, das jemand nicht tun will: Handlung/ [indirekt abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung ( 29) Zutreffend ist, dass der Philosoph Günther Anders [mit den zitierten Sätzen] d die Annahme des Gryphiuspreises abgelehnt hat, dder ihm von Bundesinnenminister Zimmermann überreicht werden sollte. (nach Zeit, 21.6.85, S. 40) (30) Elmar Faber, Chef des Ost-Berliner Aufbau-Verlages, lehnte d die Veröffentlichung von Monika Marons Roman „F Flugasche“ [1988] [mit der Begründung] ab, er sei veraltet. (RhM, 17.11.89, S. 20) (31) Die TT-Linie (Travemünde - Trelleborg) lehnt dden weiteren Transport radioaktiver Stoffe ab. (MM, 16.1.88, S. 1) Inf+ : (32) Die meisten Kfz-Werkstätten lehnen ees ab, WWagen herauszugeben, wenn der Eigentümer nicht die Reparaturkosten sofort begleicht. (nach MM, 26.1.85, S. 84) (33) Die Bahn hat (ees) [entschieden] abgelehnt, VVerantwortung für das Unglück zu übernehmen. PASSK Werden-Passiv werden : (34) Eine Parteinahme für das Regime wurde von dem Künstler [strikt] abgelehnt. WORTB die Ablehnung ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was jemand nicht tun will : (35) Auch andere Bekannte bedrängten mich, eine „Freiheitsrede“ zu halten - ich lehnte [schroff] ab. (Heuss, S. 231) - Das Korrelat wird häufig realisiert. - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf den Grund bzw. die Begründung Bezug genommen werden: s. (30). SBP ablehnen 4 NomE AkkE BED jemanden/ etwas für schlecht oder falsch halten. (36) Solche Methoden lehne ich ab . BELR NomE: dasjenige, das jemanden/ etwas für falsch oder schlecht hält: Person/ Institution/ abstr. Objekt [Idee, Ideologie o.Ä.] (37) DDie wenigsten lehnen Konsum und Geldstreben ab. (Zeit, 4.1.85, S. 39) (38) DDie deutschen Protestler lehnen eine Atommülldeponie am Hochrhein [nicht nur wegen der als risikoreich bezeichneten geologischen Verhältnisse] ab. (nach MM, 28.11.87, S. 11) (39) Eine Partei darf nur dann aus dem politischen Leben ausgeschaltet werden, wenn ssie die obersten Grundsätze der freiheitlichen Demokratie ablehnt. (nach GG) (40) Mit den meist positiv wertenden Wörtern Antimilitarismus, Antimilitarist und dem Adjektiv antimilitaristisch werden alle Kräfte, Ideen und Einstellungen charakterisiert, ddie ein Vorherrschen des Militärischen [grundsätzlich] ablehnen und bekämpfen. (nach Brisante Wörter, S. 248) AkkE: dasjenige, das für schlecht oder falsch gehalten wird: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (41) Diese Überlegungen sind für alle Leser nachvollziehbar, die d den Autor [nicht] [aus weltanschaulichen Gründen] [prinzipiell] ablehnen. (nach Zeit, 11.10.85, S. 29) (42) Zum bewussten Essen gehört für viele auch, wweißes Mehl, Zucker und Konserviertes abzulehnen. (MM, 9.3.85, S. 49) (43) Die Seuche hatte sich bei einer Glaubensgemeinschaft ausgebreitet, die j jeglichen Impfschutz [aus religiösen Gründen] ablehnt. (MM, 31.1.87, S. 25) (44) Die Mehrheit der westeuropäischen Länder, auch der NATO-Länder, lehnt das SDI-Programm ab. (nach Zeit, 31.1.86, S. 3) (45) Ich begegne ständig Menschen, die nnationales Denken ablehnen, europäisch empfinden. (BerlZ, 20.2.98, S. 2) dass-S : (46) Immer mehr Menschen lehnen (ees) [entschieden] ab, d dass Behinderte ausgegrenzt werden. Inf+ : (47) Salvator Luria lehnt ees ab, aals Gelehrter angesehen zu werden. (nach Zeit, 2.8.85, S. 50) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (48) Der klobige Bau wird von den Bürgern abgelehnt. (BerlZ, 23.3.2001, S. 27) WORTB die Ablehnung ANM - Das Korrelat wird häufig realisiert . - Mit einer PräpG [aus +D/ wegen +G/ +D/ ...] kann auf den Grund bzw. die Begründung Bezug genommen werden: s. (38), (41) und (43). - Gelegentlich wird eine als-Gruppe hinzugefügt, mit der auf die Eigenschaft oder Funktion von etwas Bezug genommen wird, die der Grund für die Ablehnung ist : (49) Man muss Doping [a als unvereinbar mit den Regeln sportlicher Fairness] ablehnen. (50) Die Schule wird auch von den Eltern [häufig] [aals staatliches Druckmittel und Disziplinierungsinstrument] abgelehnt. (MM, 16.7.86, S. 13) W.BED ablehnen 5 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] weist jemanden [häufig Bewerber]/ etwas [Tier/ konkr. Objekt/ geistiges Produkt] zurück oder verweigert jemandem/ etwas die Zulassung (51) Die Verteidigung lehnt den Richter [wegen Befangenheit] ab. (52) Der Professor hat die Magisterarbeit [als unzureichend] abgelehnt. (53) Es kam in der DDR nicht selten vor, dass die Verantwortlichen ein Bild oder eine Plastik [aus ideologischen Gründen] [für Ausstellungen] ablehnten. (54) Der Schäferhund wurde [für die Züchtung] abgelehnt. (55) Die Anmeldezeiten liegen drei Wochen früher als bei den anderen Schulen, wer abgelehnt wird, hat damit immer noch die Chance, woanders aufgenommen zu werden. (MM, 8.2.86, S. 27) ablehnen 6 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier] akzeptiert jemanden/ etwas [keine Restr.] nicht oder mag jemanden/ etwas nicht (56) Pat wäre niemals so ruppig und unnahbar geworden, wenn sie nicht gespürt hätte, dass ihre Eltern sie ablehnen. (BerlZ, 13.2.98, S. VI) (57) Die Kundschaft bleibt aus: die Anwohner lehnen das Einkaufszentrum [nach wie vor] ab. (58) Weil das traditionell konservative Opernpublikum diese moderne Inszenierung ablehnte, wurde sie schon nach wenigen Aufführungen aus dem Spielplan genommen. (59) abmachen 132 Wenn unsere Katze einen Besucher ablehnt, verkriecht sie sich unter dem Sofa. ablehnen 7 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ mit +D/ ... jemand [Kollektiv von Personen] spricht sich bei einer Abstimmung o.Ä. irgendwie [Abstimmungsergebnis] gegen etwas [abstr. Objekt: Vorschlag, Entwurf o.Ä./ [indirekt Person/ Handlung]] aus (60) Die 400 Delegierten lehnten fast einmütig eine Verschärfung des geltenden Demonstrationsstrafrechts ab. (MM, 7.9.87, S. 1) (61) Der Gegenkandidat wurde mit 205 gegen 184 Stimmen abgelehnt. (62) Die Stadtratsfraktion der Grünen lehnt den von der Verwaltung vorgeschlagenen Haushaltsentwurf 85/ 86 ab. (MM, 23.4.85, S. 19) (63) Werden die Oppositionsparteien dem Gesetz zustimmen oder werden sie es ablehnen? (64) Mehrere Anträge standen schließlich zur Abstimmung: abgelehnt wurde [beispielsweise] der Vorschlag, die Mieten nicht höher als fünf Prozent ansteigen zu lassen. (nach MM, 27.11.85, S. 15) G.ANM - ablehnen wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘ablehnend sagen’ verwendet : (65) „Tut mir Leid, ich habe noch einen wichtigen Termin“, lehnte er bedauernd ab, als er zum Platznehmen aufgefordert wurde. 'abmachen macht ab machte ab hat abgemacht abmachen 1 mit etwas mit jemandem vereinbaren abmachen 2 etwas von irgendwo entfernen SBP abmachen 1 mit NomE AkkE PräpE BED etwas mit jemandem vereinbaren; ausmachen . (1) Ich hatte [doch] mit dir abgemacht, dass du die Theaterkarten besorgst. BELR NomE : derjenige, der etwas vereinbart: Person/ Institution (2) UUwe hat mit seinem Freund abgemacht, dass sie am Wochenende eine Fahrradtour machen wollen. (3) DDie Bundesrepublik hat mit Frankreich abgemacht, den Schüler- und Studentenaustausch zu fördern. AkkE: dasjenige, das vereinbart wird: abstr. Objekt [Termin, Frist o.Ä.]/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (4) Der Vermieter hat mit seinen Mietern eeine neue Kündigungsfrist abgemacht. (5) Der Händler machte mit dem Käufer e einen niedrigen Preis [für das alte Auto] ab. (6) Philipp hat mit seinen Eltern einen Besuch am Wochenende abgemacht. dass-S: (7) Michael hatte (ees) mit Martin abgemacht, ddass keiner von ihnen zum Training geht. Inf+: (8) Wir hatten (ees) [doch] mit dir abgemacht, mmorgen Abend ins Kino zu gehen! w-Frag: (9) Ich muss [noch] mit meinen Freunden abmachen, w wann wir uns am Sonntag treffen. PräpE: mit +D: derjenige, mit dem etwas vereinbart wird: Person/ Institution (10) Der Zahnarzt machte mmit dem Patienten einen neuen Termin ab. (11) Ich habe m mit meiner Freundin abgemacht, dass wir im Sommer gemeinsam verreisen. (12) Herr Meyer hat mmit dem Amt für Denkmalschutz abgemacht, dass er mit der Renovierung seines alten Bauernhauses beginnen darf. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) Für uns gilt, was mit euch [im vorigen Jahr] abgemacht worden ist. sein: (14) Die gemeinsame Reise ist [schon lange] mit meinen Freunden abgemacht. WORTB die Abmachung ANM - Die AkkE wird häufig als SE realisiert. - Das Korrelat wird selten realisiert. - Häufig wird mit abmachen 1 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (15) Die beiden Regierungen haben abgemacht, künftig Informationen auszutauschen. (16) W Wir hatten [doch] abgemacht, dass du die Theaterkarten besorgst. (17) [So] haben es K Kanzler Kohl und sein Innenminister Kanther abgemacht. (Zeit, 7.7.95) (18) W Wir hatten mmiteinander abgemacht, uns immer die Wahrheit zu sagen. SBP abmachen 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas von irgendwo, wo es haftet oder befestigt ist, entfernen; abnehmen, ablösen. (19) Machen Sie [bitte] das Preisschild ab. BELR NomE: derjenige, der etwas entfernt: Person (20) DDer Maler macht die alten Tapeten von den Wänden ab. AkkE: dasjenige, das entfernt wird: konkr. Objekt/ Substanz (21) Vivy hatte sich beklagt, dass der Ring schwer vom Finger ging, wenn sie i ihn abmachte, um ihn zu reinigen. (nach MM, 18.5.95, S. 34) (22) Man kann damit Magnetstreifen erkennen, die noch an der Ware kleben, wenn man vergaß, sie abzumachen. (nach Zeit, 24.1.86, S. 61) (23) DDie Lockenwickler habe ich [im Flugzeug] abgemacht. (SZ-Mag., 6.3.98, S. 34) (24) Als es zu regnen anfing, machte die Mutter [schnell] ddie Wäscheleine ab. (25) 3.000 Salatköpfe wurden gerade reklamiert wegen fauler Blätter. D Die müssen die Erntehelfer [nämlich] [sorgsam] abmachen. (nach MM, 7.5.98, S. 13) (26) Die Arbeiter versuchten, dden Rost von den Eisenstangen abzumachen. (AdvE): Ort von +D: Ausgangsort (27) Wenn wir die Fenster neu streichen, müssen wir die alte Farbe v von den Rahmen abmachen. (28) Habt ihr den Schmutz vvon den Schuhen abgemacht? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (29) [Beim Fensterputzen] müssen die Gardinen abgemacht werden. sein: (30) Die Plakate sind [schon] abgemacht. ANM - Pertinenzdativ ist möglich: (31) Der Arzt macht [ddem Patienten] den Verband ab. abnehmen 133 - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel, mit dem etwas entfernt wird, Bezug genommen werden: (32) Wir müssen [vor dem Streichen] den Lack [m mit einem Spachtel] abmachen. PHRAS Idiom: etwas unter sich/ untereinander abmachen: etwas ohne Einmischung von außen klären, bereinigen - Abgemacht! : [als bestätigende, bekräftigende Antwort]; Das musst du mit dir (allein/ selbst)/ für dich allein abmachen! : Mit diesem Problem musst du allein fertig werden. VERBF anmachen; aufmachen; ausmachen; kaputtmachen; machen; sauber machen; zumachen 'abmelden meldet ab meldete ab hat abgemeldet abmelden 1 von registrieren lassen, dass jemand an etwas nicht mehr teilnimmt abmelden 2 von registrieren lassen, dass jemand nicht mehr Schüler an etwas ist abmelden 3 registrieren lassen, dass jemand nicht mehr Einwohner ist abmelden 4 registrieren lassen, dass etwas nicht mehr in Gebrauch ist SBP abmelden 1 von NomE AkkE PräpE BED registrieren lassen, dass jemand an etwas nicht mehr teilnimmt. (1) Sie hat ihre Tochter vom Computerkurs abgemeldet. BELR NomE: derjenige, der registrieren lässt, dass jemand an etwas nicht mehr teilnimmt: Person/ Institution (2) DDie Eltern haben ihren Sohn [im Tennisklub] vom Training abgemeldet. (3) D Das Bunsen-Gymnasium hat mehrere Klassen vom Wettbewerb abgemeldet. AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, von dem registriert wird, dass er an etwas nicht mehr teilnimmt: Person/ Institution (4) Mehrere Eltern haben iihre Kinder vom Religionsunterricht abgemeldet. (5) Jochen will ssich vom Boxtraining abmelden, weil er keine Lust mehr hat. (6) Der Direktor hat seine Schule vom Judoturnier abgemeldet. PräpE: von +D: dasjenige, an dem jemand nicht mehr teilnimmt: Ereignis [meist Lehrveranstaltung] (7) Kann man sich aauch vom Ethikunterricht [aus Gewissensgründen] abmelden? (MM, 15.6.85, S. 12) (8) VVon den jetzt unmittelbar bevorstehenden Jugendweihen habe sich niemand abgemeldet. (FAZ, 14.3.90, S. 4) (9) Silke hat sich [ohne Wissen der Eltern] [im Sportverein] v vom Judotraining abgemeldet. (10) Der Politiker bekannte, dass er [nach dem Examen] sich [nicht] [ordnungsgemäß] vvom Studium abmeldete. (nach MM, 17.10.97, S. 5) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) [In diesem Jahr] wurden [am Herder-Gymnasium] 22 Schüler vom Religionsunterricht abgemeldet. sein : (12) Sonja ist [wieder] vom Klavierunterricht abgemeldet, weil sie nicht üben will. WORTB die Abmeldung ANM - Mit einer statischen PräpG [an +D/ bei +D/ in +D] kann auf die Person/ Institution, bei der die Registrierung gelöscht wird, Bezug genommen werden : (13) Anja hat sich [bbeim Französischlehrer] vom zusätzlichen Französischunterricht abgemeldet.; s. auch (2), (9) und (11). W.BED abmelden 2 von NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ häufig sich; PräpE: von +D jemand lässt registrieren, dass jemand nicht mehr Schüler, Student o.Ä. an etwas [schulische o.ä. Einrichtung] ist (14) [Nicht selten] melden arbeitslos gewordene Mütter oder Väter ihre Kinder vom Kindergarten ab. (Zeit, 4.10.85, S. 46) (15) Einige Eltern haben ihre Kinder von der Grundschule in Potgietersrus abgemeldet. (nach Zeit, 1.3.96, S. 35) (16) Jürgen hat sich von der Hochschule abgemeldet und eine Banklehre begonnen. abmelden 3 NomE AkkE (PräpE); AkkE: NG/ häufig sich; (PräpE): bei +D jemand lässt bei etwas [Institution] registrieren, dass jemand nicht mehr bei einer Institution Einwohner, Mitglied oder Teilnehmer ist (17) Nicht jeder meldet sich [beim Wegzug] bei seiner Gemeinde ab. (MM, 3.4.87, S. 3) (18) Sie müssen sich beim deutschen Arbeitsamt abmelden, sagen, dass Sie nach Großbritannien gehen, um sich dort einen Job zu suchen. (BerlZ, 25.11.94, S. 12) (19) Herr Müller hat sich und seine Familie [in Berlin] abgemeldet und [in Mannheim] [wieder] angemeldet. (20) [Nach Mitteilung des Ordnungsamts der Stadt Mannheim] ist Herr Benzinger abgemeldet. (nach DHZ, Nr. 15/ 16, 1973, S. 3) abmelden 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): bei +D jemand lässt bei etwas [Institution] registrieren, dass etwas [konkr. Objekt], dessen Gebrauch melde-, gebührenpflichtig ist, nicht mehr in Gebrauch ist (21) [Den Winter über] würde ich [gern] meinen Wagen bei der Zulassungsstelle abmelden. (Zeit, 28.11.86, S. 14) (22) Herr Müller hat [beim Umzug] sein Radio und den Fernseher abgemeldet. (23) Wer ein Kraftfahrzeug an-, um- oder abmelden möchte, sollte dies nicht in der Woche vor oder nach Ostern tun. (nach MM, 25.3.99, S. 14) (24) Die weiße Villa am Weißachdamm Nr. 8 in Rottach-Egern ist verschlossen, das Telefon abgemeldet. (Stern, 28.6.90, S. 108) PHRAS Idiom: [ugs] (bei jemandem) abgemeldet sein: nicht mehr beachtet werden, jemandes Gunst verloren haben VERBF anmelden; melden; melden, sich 'abnehmen nimmt ab nahm ab hat abgenommen abnehmen 1 etwas von irgendwo entfernen abnehmen 134 abnehmen 2 sich um irgendwieviel verringern abnehmen 3 um irgendwieviel sein Körpergewicht verringern abnehmen 4 kleiner, schwächer werden abnehmen 5 prüfen, ob etwas den Vorschriften entspricht abnehmen 6 bei einer Person etwas entfernen abnehmen 7 jemandem etwas aus der Hand nehmen abnehmen 8 jemandem etwas wegnehmen abnehmen 9 jemandem etwas glauben abnehmen 10 etwas an Stelle von jemandem übernehmen abnehmen 11 jemandem etwas abkaufen abnehmen 12 von jemandem etwas machen abnehmen 13 an an etwas verlieren SBP abnehmen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas von irgendwo entfernen. (1) [Morgen] können wir den Verband abnehmen. BELR NomE: derjenige, der etwas entfernt: Person (2) BBienkopp nimmt die Ledermütze ab. (Strittmatter, S. 59) AkkE: dasjenige, das entfernt wird: konkr. Objekt (3) Er nahm sseine Brille ab und putzt sie kräftig. (Stephan, S. 11) (4) Hilfst du mir, d die Gardinen abzunehmen, sie müssen gewaschen werden? (5) Der Kellner nahm d das schmutzige Tischtuch ab und legte ein frisches auf den Tisch. (6) Mr. High nahm dden Hörer ab und meldete sich. (Cotton, S. 27) (AdvE): Ort von +D: Ausgangsort (7) Es wird gleich regnen, nimm [schnell] die Wäsche vvon der Leine ab! (8) Sabine nahm den Deckel vvom Topf ab und rührte die Suppe um. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (9) Barbaras gebrochenes Bein heilte gut, und [in zwei Tagen] sollte der Gipsverband abgenommen werden. (Stephan, S. 58) sein: (10) Alle Bilder waren abgenommen und an die Wand gelehnt. WORTB die Abnahme; abnehmbar ANM - Bei dem Ausdruck den Hörer abnehmen kann die AkkE weggelassen werden. abnehmen 1 wird dann i.S.v. ‘sich am Telefon melden’ verwendet: (11) Tim versuchte in diesem Moment verzweifelt, seine Mutter anzurufen. Doch [im Gutshaus] nahm niemand ab. (de Groot, S. 32) - abnehmen 1 wird auch in dem Ausdruck Obst abnehmen i.S.v. ‘Obst pflücken, ernten’ verwendet . SBP abnehmen 2 NomE (AdvE) BED sich hinsichtlich Anzahl, Umfang, Ausdehnung o.Ä. um irgendwieviel verringern. (12) Die Zahl der Kursteilnehmer hat [stark] abgenommen. BELR NomE : dasjenige, das sich in einer bestimmten Dimension verringert: abstr. Objekt [meist messbare Größe] (13) [Seit 1975] nimmt ddie Bevölkerung [absolut] ab. (Zeit, 3.10.86, S. 49) (14) [Bei dieser Kälte] nimmt uunser Vorrat an Kohlen [beträchtlich] ab, wir müssen bald neue Kohlen kaufen. (15) D Die Kindersterblichkeit nimmt [weiter] ab. (MM, 21.8.85, S. 12) (16) DDiebstähle, Einbrüche und Überfälle haben [in Mannheim] [im vergangenen Jahr] um zwanzig Prozent abgenommen. (17) DDer Anteil der Erwerbstätigen werde [wegen der veränderten Altersverteilung in der Bevölkerung] abnehmen. (BerlZ, 28.10.97, S. 27) (18) Die Schulverwaltung rechnet mit einer relativ stabilen Schülerzahl, ddie bis 1997/ 98 leicht ansteigt und [dann] [wieder] abnimmt. (nach MM, 23.2.88, S. 13) (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Differenz (19) Der Ertrag hat aauf 80 Millionen abgenommen. (20) Die Zahl der Mitglieder hat [im Vergleich zum Vorjahr] bbis zu 50% abgenommen. (21) Während an Rhein und Neckar Gewässerverunreinigungen zunahmen (am Rhein um 12 Prozent), nahmen sie [am Bodensee] uum sechs Prozent ab. (MM, 27.3.87, S. 13) (22) [Im Jahresdurchschnitt] hat die Zahl der arbeitslosen Männer uum 89.100 auf 1.200.000 abgenommen, während sich die der Frauen um 13.100 auf 1.028.000 erhöhte. (nach MM, 9.1.87, S. 1) (23) Die Zahl der Weißstörche hat [im Gebiet der Bundesrepublik] vvon rund 7.500 Paaren auf 646 abgenommen. (nach MM, 24.4.85, S. 15) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Abnahme ANM - Wenn mit der NomE auf ein Konkretum Bezug genommen wird, ist die Größe dieses Konkretums gemeint: (24) DDie Wölfe haben [in Kanada] [stark] abgenommen. (25) D Das Heizöl nimmt [in diesem kalten Winter] [sehr schnell] ab. - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D] kann auf Bedingungen Bezug genommen werden, von denen die Abnahme abhängig ist: (26) [Doch schon] [bbei weniger als 0,5 Promille] nimmt die Fähigkeit zur Raumschätzung ab. (MM, 30.8.86, S. 17). (27) [Zweitens] nimmt die Luftdichte und [damit auch] ihr Widerstand [m mit der Höhe] [sehr schnell] ab. (Gail/ Petri, S. 75) - Der Satz: (28) Der Mond hat abgenommen. ist als ‘der optische Eindruck vom Mond hat sich verringert’ zu interpretieren und der Satz: (29) Die Tage nehmen ab. i.S.v. ‘die Tage werden kürzer’. - Gelegentlich kann abnehmen 2 i.S.v. ‘an Qualität nachlassen’ verwendet werden: (30) Die Leistungen der Schüler/ Sportler haben [erheblich] abgenommen. SBP abnehmen 3 NomE (AdvE) BED um irgendwieviel sein Körpergewicht oder seine Masse verringern . (31) Ich habe zehn Kilo abgenommen. BELR NomE: dasjenige, das sein Körpergewicht verringert: Person/ Tier (32) Wollen SSie abnehmen? Gewicht verlieren, ohne zu hungern? (Zeit-Mag., 23.4.98, S. 30) (33) So viel hatte sie nicht zum Frühstück gegessen, weil s sie Übergewicht hatte abnehmen 135 und [unbedingt] abnehmen wollte. (Grass, S. 121) (34) Unser Hund ist zu fett, e er muss abnehmen. ( AdvE): Größe (von +D) bis-Gruppe/ von +D auf +A: (Anfangspunkt) Endpunkt NG im A: Differenz (35) Sein Arzt gab ihm den Rat, [mindestens] bbis auf 80 kg abzunehmen. (36) [Durch mangelhafte Ernährung] hatte der Säugling [in kurzer Zeit] vvon 10 auf 5 kg abgenommen. (37) S Sieben Kilo hat er abgenommen. (Zeit, 28.6.85, S. 59) (38) Die Studienteilnehmer verloren in zehn Tagen bis zu drei Kilo Gewicht. Manche nahmen n noch mehr ab. (nach rtv, 27/ 95, S. 37) (39) Sie hat [während ihrer Krankheit] v viel abgenommen. PASSK Werden-Passiv - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist Werden-Passiv möglich: werden: (40) Zwei Kilo pro Woche wurden [durchschnittlich] von jedem Patienten abgenommen. WORTB die Abnahme ANM - Mit einer PräpG [an +D/ in +D] kann auf den Körperteil Bezug genommen werden, an dem jemand seine Masse verringert: (41) Martina hat [besonders] [iim Gesicht und an den Hüften] abgenommen. - Mit einer PräpG [durch +A] kann auf das Mittel, mit dessen Hilfe man sein Gewicht verringert, Bezug genommen werden: (42) Man soll [besser] [ddurch gesunde Ernährung als durch Hungern] abnehmen.; s. auch (36). W.BED abnehmen 4 NomE etwas [abstr. Objekt/ Vorgang] wird kleiner, schwächer, geringer; sich verringern (43) Der Mut wächst, die Angst nimmt ab. (RhM, 1.9.89, S. 2) (44) Sein Bedürfnis zu Rauchen hat [immer mehr] abgenommen. (45) Die Forschungsgesellschaft möchte darauf aufmerksam machen, dass die Bedeutung der Chemie [nicht] abgenommen hat. (nach BerlZ, 1.10.97, S. 6) (46) Je weiter sie sich entfernten, [desto mehr] nahm das Dröhnen der Düsenflugzeuge ab. abnehmen 5 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] prüft, ob etwas [konkr. Objekt: meist Bauwerk, Gerät, Fahrzeug] den Vorschriften entspricht (47) Der Bauleiter muss [noch] die gestern errichteten Mauern abnehmen. (48) Der TÜV in Mannheim hat unser Auto [nicht mehr] abgenommen. (49) [Seit der verschärften Röntgenverordnung von 1973] müssen alle neuen Röntgen- Geräte vom TÜV abgenommen werden. (nach MM, 11.1.85, S. 58) abnehmen 6 NomE AkkE jemand [meist Chirurg, Frisör] entfernt bei einer Person etwas [Gliedmaßen: Arm, Bein o.Ä./ organisches Produkt: Haare] (50) Die Füße des zuckerkranken Patienten waren so stark entzündet, dass [ihm] das linke Bein und drei Zehen am rechten Fuß abgenommen werden mussten. (51) Mein Mann ist zum Frisör gegangen, er soll [ihm] den Bart abnehmen. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (50) und (51). abnehmen 7 NomE AkkE DatE jemand nimmt jemandem etwas [konkr. Objekt], was er hält, aus der Hand (52) Er habe ihr die Reisetasche abgenommen und lachend durch die gesamte Halle getragen. (BerlZ, 28.10.97, S. 9) (53) Darf ich Ihnen die Pakete abnehmen? abnehmen 8 NomE AkkE DatE [ugs] jemand [Person: meist Polizist, Dieb/ Institution: Polizei] nimmt jemandem etwas [konkr. Objekt: häufig Dokument, Wertsachen] weg (54) Plötzlich standen zwei Jugendliche vor dem jungen Mann. Sie wollten ihm die Zigaretten abnehmen. (nach BerlZ, 23.8.94, S. 19) (55) Zwei Pässe wurden im vergangenen Jahr ausgewiesenen Tunesiern [durch libysche Beamte] abgenommen. (Zeit, 10.1.86, S. 4) (56) Die Polizei nahm Schmid den Führerschein ab. (Bild, 15.6.67, S. 6) (57) Früher war der Eintritt gratis, aber [jetzt] nehmen sie dir [am Eingang] [schon] zwei Euro ab. abnehmen 9 NomE AkkE DatE ; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) [ugs] jemand glaubt jemandem etwas [Sachverhalt] (58) Kein Richter nahm dem Angeklagten seine Geschichte ab. (59) „Ich habe heute die ganze Nacht nicht geschlafen.“ - „Das nehme ich dir [nicht] ab.“ dass-S: (60) Wer einen verlängerten Zivildienst in Kauf nehme, dem müsse man [ohne nähere Befragung] abnehmen, dass er in seinem Gewissen schwer getroffen würde, wenn er Wehrdienst leisten müsste. (Zeit, 15.2.85, S. 60) (61) Der Lehrer nahm (es) dem Schüler nicht ab, dass er wegen Krankheit gefehlt hat. abnehmen 10 NomE AkkE DatE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution]/ [auch Gerät/ Handlung] übernimmt an Stelle von jemandem etwas [abstr. Objekt] (62) [Doch schon] nehmen viele Frauen den Männern die Verantwortung ab. (Stern, 19.11.87, S. 77C) (63) Computer müssten ihnen diese Aufgabe abnehmen. (Zeit, 8.11.85, S. 76) (64) Die psychotherapeutische Betreuung könne dem Patienten die Probleme [nicht] abnehmen. (MM, 2.3.88, S. 9) Inf+: (65) Darf ich es Ihnen abnehmen, den Hund noch etwas auszuführen, ehe ich gehe? (nach MM, 10./ 11.2.96, S. 70) (66) Er nahm (es) ihr ab, den Tisch zu decken. abnehmen 11 NomE AkkE (DatE) jemand [Person: meist Händler/ Institution: Firma o.Ä.] kauft jemandem [Person: Produzent/ Institution: Firma o.Ä.] etwas [Produkt/ Ware] ab (67) Jetzt sitzen die Bauern in Glindow und Werder auf Tonnen von Kirschen und Tomaten, die der Handel [nicht mehr] abnimmt. (FAZ, 19.7.90, S. 13) (68) Herr Voß brachte es [nämlich offensichtlich] fertig, der Firma Benetton 31.000 Jeans abzunehmen. (LAZ, 30.8.90, S. 1) (69) Der Potsdamer abschließen 136 Milchhof versprach den Bauern, ihnen jeden Liter Milch abzunehmen, den sie liefern. (nach WP, 3.8.90, S. 4) (70) [Aus Mitleid] hat er der alten Frau, die am Straßenrand Blumen verkaufte, einen Strauß abgenommen. abnehmen 12 NomE AkkE (DatE) jemand [Person: [meist als Funktionsträger]/ Institution: meist Polizei] macht von jemandem etwas [Abdruck, Abguss] (71) Als der Verbrecher verhaftet wurde, nahm ihm die Kriminalpolizei die Fingerabdrücke ab. (72) [Heute] kann man [von jedem Menschen] einen typischen genetischen Fingerabdruck abnehmen. (MM, 17.10.86, S. 8) (73) Es ist die Frage, ob es Kunst sei, wenn Breker [1936] die Totenmaske seines Freundes Max Liebermann abgenommen hat. (nach MM, 22.9.86, S. 28) abnehmen 13 an NomE PräpE; PräpE: an +D [NG o. Artikel] jemand/ etwas [keine Restr.] verliert an etwas [abstr. Objekt: meist messbare Größe [als Eigenschaft]] (74) Die Schauspielerin hat [im Alter] [doch] [sehr] an Schönheit abgenommen. (75) Das Leben vieler Menschen nimmt [durch die Luftverunreinigungen] an Qualität ab. (76) Die Illustrierte ‘Die Frau’ nimmt [immer mehr] an Bedeutung ab. (77) [Allmählich] nahm der Sturm an Stärke ab. (78) Wenn Sie Ihr Herz schonen wollen, müssen Sie [unbedingt] an Gewicht abnehmen. G.ANM - abnehmen wird auch in Ausdrücken verwendet wie jemandem die Beichte abnehmen i.S.v. ‘jemandes Beichte anhören’; jemandem Blut abnehmen i.S.v. ‘bei jemandem für eine medizinische Untersuchung Blut entnehmen’; jemandem den Eid abnehmen i.S.v. ‘jemanden schwören lassen’; eine Parade abnehmen i.S.v. ‘Truppen an sich vorbeimarschieren lassen’; eine Prüfung abnehmen i.S.v. ‘eine Prüfung durchführen’; jemandem ein Versprechen abnehmen i.S.v. ‘sich von jemandem ein Versprechen geben lassen’. VERBF annehmen; nehmen; nehmen, (sich); teilnehmen; übernehmen; zunehmen 'abschließen schließt ab schloss ab hat abgeschlossen abschließen 1 etwas verschließen abschließen 2 etwas mit etwas beenden abschließen 3 etwas verbindlich vereinbaren abschließen 4 etwas vollständig ausführen abschließen 5 das Ende von etwas bilden abschließen 6 von etwas von etwas trennen abschließen 7 mit mit etwas enden SBP abschließen 1 NomE AkkE BED etwas mit einem Schloss verschließen; zuschließen. (1) Ich glaube, ich habe vergessen, die Tür abzuschließen. BELR NomE: derjenige, der etwas verschließt: Person (2) I Ich hatte die Badezimmertür [nicht] abgeschlossen. AkkE: dasjenige, das zugeschlossen wird: konkr. Objekt [Gebäude, Tür, Behältnis, Fahrzeug o.Ä.] (3) Wir schließen w weder unser Haus noch unser Auto ab. (Zeit, 28.4.95, S. 67) (4) Wenn Frau Müller ihre beiden Kinder allein lässt, schließt sie ddas Wohnzimmer ab und nimmt den Schlüssel mit, damit sie nicht fernsehen können. (5) Die Kassiererin muss d die Kasse abschließen, wenn sie ihren Platz verlässt. (6) Wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Fahrrad gestohlen wird, müssen Sie e es [immer] abschließen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (7) Ich konnte nicht mehr einkaufen, das Geschäft wurde [gerade] abgeschlossen, als ich vor der Tür stand. sein: (8) Sieh mal bitte nach, ob die Garage abgeschlossen ist! WORTB abschließbar ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn ausgedrückt werden soll, dass eine Tür abgeschlossen wird: (9) Seien Sie so nett und schließen Sie ab, wenn Sie fertig sind, und geben Sie den Schlüssel nebenan im Hotel ab. (Zeit, 25.4.97, S. 73) SBP abschließen 2 NomE AkkE (PräpE) BED etwas mit etwas beenden (10) Er hat seine Berufsausbildung [nicht] abgeschlossen. BELR NomE: derjenige, der etwas beendet: Person/ Institution (11) Beckurts studierte ab 1949 an der Universität Göttingen, [wo] e er [1954] sein Studium mit dem Examen abschloss. (MM, 10.7.86, S.3) (12) [Morgen] werden ddie beiden Regierungen ihre Verhandlungen mit einem Vertrag abschließen. AkkE: dasjenige, das beendet wird: Handlung [häufig Ausbildung]/ [indirekt Lehrveranstaltung] (13) Wer nicht unmittelbar nach dem Abitur einberufen wurde oder wird, kann [zunächst] eein Studium oder eine Lehre abschließen. (MM, 19.10.87, S. 15) (14) Die Minister haben [nach mehreren Tagen] iihre Beratungen abgeschlossen. (15) Alle Teilnehmer haben d den Kurs in Informatik [erfolgreich] abgeschlossen. (PräpE): mit +D; dasjenige, womit etwas beendet wird: abstr. Objekt [häufig geistiges Produkt [als Resultat]] (16) Die Beratungen der EU-Kommissare wurden m mit einem Kommunikee abgeschlossen. (17) Viele Studienfächer können m mit dem Magister abgeschlossen werden. (18) Sie will ihr Medizinstudium m mit dem Doktor abschließen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (19) Die Aktion soll [am kommenden Montag] abgeschlossen werden. (BerlZ, 8.10.97, S. 10) sein: (20) Seine Ausbildung ist abgeschlossen. WORTB der Abschluss ANM - Mit einer modalen AdvG, PräpG [mit+D/ +AdjG] bzw. mit einer als-Gruppe mit NG im N kann auf die Bewertung des Abschlusses Bezug genommen werden: (21) Michael hat seine Lehre [eerfolgreich/ mmit abschließen 137 Erfolg/ mmit „ssehr gut“/ a als bester Lehrling] abgeschlossen.; s. auch (15). In diesem Fall kann die AkkE weggelassen werden: (22) Michael hat [m mit „g gut“] abgeschlossen. SBP abschließen 3 NomE AkkE (PräpE) BED etwas mit jemandem verbindlich vereinbaren (23) Haben Sie [schon] eine Unfallversicherung abgeschlossen? BELR NomE: derjenige, der etwas vereinbart: Person/ Institution (24) MMehr Personen als bisher können [ab 1988] eine private Unfallversicherung abschließen. (MM, 28.11.87, S. 22) (25) H Handwerk und Handel, Industrie und Dienstleistungsbetriebe schlossen [insgesamt] 568 000 Verträge ab. (Zeit, 30.12.94, S. 21) (26) DDas Auktionshaus Sothebys hat [bereits] einen Mietvertrag abgeschlossen. (Zeit, 20.3.87, S. 64) AkkE: dasjenige, das vereinbart wird: geistiges Produkt [meist Vertrag] (27) [Nach Bezug einer neuen Wohnung] habe ich e eine Haftpflichtversicherung und auch eine Hausratversicherung abgeschlossen. (MM, 13.4.85, S. 60) (28) Die bundesdeutschen Banken schließen a auch Geschäfte auf eigene Rechnung ab. (MM, 13.4.85, S. 6) ( PräpE): mit +D: derjenige, mit dem etwas vereinbart wird: Person/ Institution (29) [Ab 1. Mai] können Arbeitgeber Zeitverträge mmit neu eingestellten Beschäftigten oder mit jungen Leuten nach der Ausbildung abschließen. (nach MM, 27.4.85, S. 1) (30) Die Familie Brockhaus besitzt knapp 14% vom Kapital des Bibliographischen Instituts und will einen Vertrag mmit Langenscheidt abschließen. (nach MM, 20.5.88, S. 8) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (31) [In den Jahren 1983 bis 1985] sind [bundesweit] mehr als zwei Millionen Lehrverträge abgeschlossen worden. (MM, 4.7.87, S. 4) sein: (32) Der Vertrag mit der Baufirma ist [bereits] abgeschlossen. WORTB der Abschluss ANM - Mit abschließen 3 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (33) Die beiden Staaten haben einen Waffenstillstand abgeschlossen. (34) WWir haben ein Abkommen, uns in allen Notlagen gegenseitig zu helfen, abgeschlossen. (35) R Russland und Japan wollen [bis zum Jahr 2000] einen Friedensvertrag abschließen. (taz, 3.11.97, S. 10) (36) Diese Ausstellung ist eine Fachausstellung, bei der HHersteller und Händler Verträge mmiteinander abschließen. (nach taz, 23.1.98, S. 28) W.BED abschließen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] führt etwas [Handlung] vollständig aus; zu Ende bringen (37) Die Handwerker haben die Reparaturarbeiten [sehr schnell] abgeschlossen. (38) Die Staatsanwaltschaft in Erfurt hat ihre Ermittlungen [noch nicht] abgeschlossen. (BerlZ, 4.11.97, S. 3) (39) [Noch] ist [auch] die Untersuchung der Ursache des Unglücks auf Guam [nicht] abgeschlossen. (BerlZ, 1.10.97, S. 1) abschließen 5 NomE AkkE etwas [geistiges Produkt/ Ereignis: häufig Veranstaltung] bildet das Ende oder den Abschluss von etwas [geistiges Produkt/ Ereignis: häufig Veranstaltung/ Zeitabschnitt]; beschließen (40) Ein kurzer Epilog und ein sehr ausführlicher bibliografischer Essay schließen das Werk ab. (Zeit, 4.10.96, S. 31) (41) [Außerdem] schließt nur eine Schiff-Fahrt eine Tour am Bodensee [stilgerecht] ab. (Zeit, 28.6.96, S. 49) (42) Ein großes Feuerwerk schloss das Sommerfest ab. (43) Der Friede von Lausanne schloss den griechisch-türkischen Krieg ab. (nach Zeit, 1.9.95, S. 54) (44) Wenn der 20. Kongress der finsteren Epoche Stalins ein Ende setzte, so muss der 27. Parteitag die Ära Breschnjevs abschließen. (nach Zeit, 21.2.86, S. 9) abschließen 6 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D etwas [konkr. Objekt/ Naturerscheinung] trennt, isoliert etwas [Gelände] von etwas [Gelände] (45) Eine hohe Mauer schließt den Garten vom Nachbargrundstück ab. (46) Mehrere Lawinen haben das kleine Bergdorf von der Umwelt [hermetisch] abgeschlossen. abschließen 7 mit NomE PräpE ; PräpE: mit +D etwas [geistiges Produkt/ Vorgang/ Ereignis: meist Veranstaltung] endet mit etwas [geistiges Produkt/ Ereignis: meist Veranstaltung]; schließen (47) Der Roman schließt mit einem Kapitel über die letzten Lebensjahre des Helden ab. (48) Der Film hat eine traurige Handlung, schließt [aber] mit einem Happyend ab. (49) Das Turnier beginnt samstags um 18 Uhr und schließt mit einem Feuerwerk ab. (Zeit, 9.8.96, S. 43) (50) Der Kongress schloss mit einem großen Ball ab. (51) Die Ausbildung zum Notarzt, die mit einer Prüfung abschließt, erfolgt an Kliniken. (nach MM, 22.3.85, S. 10) PHRAS FVG: eine Wette abschließen: wetten Idiom: mit jemandem abgeschlossen haben: alle Beziehungen zu jemandem abgebrochen haben; mit etwas abgeschlossen haben: mit etwas nichts mehr zu tun haben wollen; mit dem/ seinem Leben/ der Welt abgeschlossen haben: nichts mehr vom Leben erhoffen, erwarten/ sich mit dem Tod abgefunden haben G.ANM - In der Wirtschaftssprache wird der Ausdruck mit etwas abschließen i.S.v. ‘beim Abschluss etwas zu verzeichnen haben’ verwendet: (52) Das Geschäftsjahr schloss mit einem Gewinn/ M Minus von 1 Million Euro ab. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb abschließen, sich. VERBF ausschließen; beschließen; entschließen, sich; schließen abspülen 138 'abspülen spült ab spülte ab hat abgespült abspülen 1 die Oberfläche von etwas mit irgendetwas, das man darüber fließen lässt, von Schmutz befreien abspülen 2 etwas von irgendwo entfernen abspülen 3 etwas von irgendwo entfernen mit Hilfe von irgendetwas, das man darüber fließen lässt SBP abspülen 1 NomE AkkE (AdvE) BED die Oberfläche von etwas von Schmutz oder Rückständen o.Ä. befreien mittels irgendetwas, das man darüber fließen lässt. (1) [Nach dem Abwaschen] spülen wir das Geschirr mit klarem Wasser ab. BELR NomE: derjenige, der etwas von Schmutz befreit: Person (2) KKarin spült die Teller ab, bevor sie sie in die Spülmaschine stellt. AkkE: dasjenige, das von Schmutz befreit wird: konkr. Objekt (3) OObst sollte man [vor dem Verzehr] [sorgfältig] abspülen. (4) Du musst [dir] ddie Füße abspülen, sie sind noch voller Sand. (5) Der Gummibaum war so verstaubt, dass wir i ihn [in der Dusche] abgespült haben. (AdvE): Mittel mit +D: Substanz [meist Wasser] (6) Diese empfindlichen Tassen dürfen [nur] mmit lauwarmem Wasser abgespült werden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) Gummischürzen und Gummistiefel müssen [in regelmäßigen Abständen] [gut] abgespült werden. (nach Zeit, 22.2.85, S. 70) sein : (8) Du kannst den Apfel mit der Schale essen, er ist abgespült. ANM - Die AdvE wird nur realisiert, wenn das Wasser spezifiziert wird: s. (1) und (6). - Statt mit der AdvE kann mit einer statischen PräpG [unter +D] indirekt auf das Mittel Bezug genommen werden: (9) Wir haben die Gläser [uunter fließendem Wasser] abgespült. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (4). W.BED abspülen 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): von +D etwas [meist Wasser] entfernt etwas [meist Substanz: Schmutz, Rückstände] von irgendwo [Oberfläche eines konkr. Objekts/ einer Pflanze], indem es darüber fließt (10) Schon kaltes Wasser spült über 90 Prozent der Rückstände ab. (MM, 16.2.85, S. 48) (11) Der Regen spülte den feinen Staub von den Dächern und Bäumen [wieder] ab. abspülen 3 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): von +D; (AdvE2): mit +D jemand entfernt etwas [meist Substanz: Schmutz, Rückstände] von irgendwo [Oberfläche eines konkr. Objekts/ einer Pflanze] mittels irgendetwas [Flüssigkeit: meist Wasser], das man darüber fließen lässt (12) Wer nicht reiben möchte, kann von den Porzellanfigürchen den Staub [vorsichtig] [auch] mit Wasser abspülen. (13) Die Kartoffeln waren chemisch mit konzentrierter Lauge geschält worden, die [später] [wieder] abgespült wird. (MM, 16.3.88, S. 3) - Statt mit der AdvE kann auch mit einer statischen PräpG [unter +D] indirekt auf das Mittel Bezug genommen werden: (14) Die Rückstände kann man [leicht] [u unter fließendem Wasser] abspülen. G.ANM - abspülen wird gelegentlich auch i.S.v. ‘abwaschen’ oder ‘spülen’ verwendet : (15) [Nach dem Frühstück] spülten Barbara und Klaus [gemeinsam] das Geschirr ab. (nach Torwegge, S. 30) VERBF spülen 'abstimmen stimmt ab stimmte ab hat abgestimmt abstimmen 1 eine Entscheidung über etwas herbeiführen abstimmen 2 auf etwas in einen solchen Zustand bringen, dass es zu etwas passt abstimmen 3 mit mit jemandem verhandeln, um etwas in Übereinstimmung zu bringen abstimmen 4 mit etwas mit etwas in Übereinstimmung bringen SBP abstimmen 1 NomE (PräpE) BED durch Abgeben der Stimmen eine Entscheidung über etwas herbeiführen. (1) Ich schlage vor, dass wir über diesen Punkt abstimmen . BELR NomE: derjenige, der eine Entscheidung herbeiführt: Kollektiv von Personen/ Gremium (2) Über den Satzungsentwurf werden ddie Delegierten [auf ihrem Gewerkschaftstag im Mai 1985] abstimmen. (nach Zeit, 28.12.84, S. 22) (3) DDer Vorstand des Sportvereins hat über den Mitgliedsbeitrag abgestimmt. (4) Ob ddas Abgeordnetenhaus [schon am Donnerstag] abstimmen wird, scheint fraglich. (Spiegel, 35/ 93, S. 176) (P PräpE): über +A: dasjenige, über das eine Entscheidung herbeigeführt wird: abstr. Objekt/ Handlung/ [indirekt Person] SE mit fak. Korrelat darüber: Handlung (5) Ü Über den EG-Beitritt muss das Volk [ebenfalls] abstimmen. (Spiegel, 5/ 93, S. 137) (6) Die IOC-Funktionäre, die [im September] üüber die Bewerbung Berlins abstimmen, sollen von der Leistungsfähigkeit der Deutschen überzeugt werden. (nach Spiegel, 19/ 93, S. 63) (7) [Auf der nächsten Sitzung] wird der Bundestag [offen] üüber das Gesetz abstimmen. (8) Die Delegierten haben [durch Handzeichen] über den Vorschlag abgestimmt. (9) Aber wer stimmt üüber eine solche Maßnahme ab? (Zeit, 3.5.85, S. 57) (10) Der Parteitag wird ü über den Kandidaten für die nächste Wahl [geheim] abstimmen. Inf+ : (11) Ich bitte, dass wir ddarüber abstimmen, ddie Tagung zu vertagen. (Vk-Prot. 8.8.90, S. 1345) ob-Frag : (12) Wir müssen, wenn wir ddarüber abstimmen, ob das auf die Tagesordnung kommen soll oder nicht, eine Zweidrittelmehrheit dafür haben. (Vk-Prot. 17.6.90, S. 534) abtrocknen II 139 w-Frag : (13) Aber jetzt sollten die noch Unentschiedenen bedenken, dass wir [vor allem] d darüber abstimmen, wwie wir selbst in nächster Zeit leben werden. (BStBl, 16.3.90, S. 1) (14) Die örtliche Mitgliederversammlung stimmt (d darüber) ab, w wer als Delegierter zur Landesversammlung geht. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) [Nun] soll abgestimmt werden, ob Märtke als neues Mitglied in die Genossenschaft ‘Blühendes Feld’ aufgenommen wird. (nach Strittmatter, S. 249) WORTB die Abstimmung W.BED abstimmen 2 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A jemand [Person/ Institution] bringt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] in einen solchen Zustand, dass es zu jemandem/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] passt (16) Reisende sollten ihre Termine [genau] auf den Fahrplan abstimmen. (Spiegel, 27/ 93, S. 89) (17) Das Institut hat das Thema der nächsten Tagung auf die Wünsche der Mitarbeiter abgestimmt. (18) Die Computer werden auf die Benutzer bzw. auf die Bedürfnisse der Benutzer abgestimmt. (19) Die Kosmetikserie ist [speziell] auf die zarte Haut abgestimmt. (nach Spiegel, 26/ 93, S. 228) - Mit abstimmen 2 auf kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann aufeinander hinzugefügt werden: (20) Der Planer muss die KKurse und Termine (a aufeinander) abstimmen, damit es nicht zu Überschneidungen kommt. Wenn aufeinander nicht hinzugefügt ist, kann auch abstimmen 4 mit gemeint sein. - Wenn die PräpE mit einer Personenbezeichnung belegt ist, sind indirekt Eigenschaften, Bedürfnisse o.Ä. der betreffenden Person gemeint: s. (18). abstimmen 3 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution] verhandelt mit jemandem, um etwas [abstr. Objekt/ Handlung] in Übereinstimmung zu bringen (21) Fiedler hat das Geschäft mit Gerhard Schröder [sorgfältig] abgestimmt. (nach Spiegel, 16/ 93, S. 107) (22) Dort arbeiten Kollegen, mit denen er seine Programme abstimmen muss. (Spiegel, 21/ 93, S. 107) (23) Das Treffen am Baikalsee sei mit ihm abgestimmt. (Spiegel, 30/ 93, S. 20) - Mit abstimmen 3 mit kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (24) Die beiden Redner haben (mmiteinander) das Thema ihres Vortrags abgestimmt. abstimmen 4 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution] bringt etwas [abstr. Objekt] mit etwas [abstr. Objekt] in Übereinstimmung (25) Es war nötig, unsere Vorstellungen mit denen der Berliner Planer abzustimmen. (nach Spiegel, 16/ 93, S. 150) - Mit abstimmen 4 mit kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (26) Der Planer muss d die Kurse und Termine (m miteinander) abstimmen, damit es nicht zu Überschneidungen kommt. Wenn miteinander nicht hinzugefügt ist, kann auch abstimmen 2 auf gemeint sein. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb abstimmen, sich. VERBF bestimmen; stimmen 'abtrocknen I trocknet ab trocknete ab ist abgetrocknet SBP abtrocknen I NomE BED wieder trocken werden. (1) Der Weg ist [bei der Hitze] [schnell] abgetrocknet. BELR N NomE: dasjenige, das trocken wird: konkr. Objekt [häufig Straße, Dach [als Fläche]] (2) Der Schnee schmolz, und ddie Dächer trockneten ab. (3) [Nach dem Regen] ist d der Hof [schnell] abgetrocknet. (4) Als es bei starkem Wind heftig regnete, sprang die Tür auf und der Teppichboden wurde sehr durchnässt. [Glücklicherweise] ist d der Teppichboden [ohne sichtbaren Schaden] abgetrocknet. (nach MM, 18.3.89) PASSK kein Passiv möglich ANM - abtrocknen I wird selten verwendet. VERBF abtrocknen II; trocknen I; trocknen II 'abtrocknen II trocknet ab trocknete ab hat abgetrocknet abtrocknen II 1 durch leichtes Reiben bewirken, dass etwas trocken wird abtrocknen II 2 etwas von irgendwo wegwischen SBP abtrocknen II 1 NomE AkkE (AdvE) BED durch leichtes Reiben mittels irgendetwas bewirken, dass etwas trocken wird . (1) [Wo] kann ich [mir] die Hände abtrocknen? BELR NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas trocken wird: Person (2) D Die Kellner trocknen die Gläser ab. (Zeit, 5.6.87, S. 74) (3) IIch trocknete mich ab, zog mir Hosen und Pullover an, band mir die Haare nach hinten und lief in mein Zimmer zurück. (Welt, 5.9.69, S. 21) AkkE: NG/ häufig sich: dasjenige, das trocken wird: Lebewesen/ konkr. Objekt abwarten 140 (4) Dann legte ich mich, ohne mmich abzutrocknen, auf die Couch und blieb so lange liegen, bis die Haut zu kribbeln anfing. (nach Welt, 12.8.69, S. 14) (5) [Zur Vorbeugung gegen Hautkrankheiten] sollte man ddie Füße [gründlich] abtrocknen. (6) Wenn man d den Hund [nicht] abtrocknet, dann schüttelt er sich und das ganze Zimmer ist nass. (7) Unser Sohn will ddas Geschirr [nicht] abtrocknen. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Textilien, Papier [häufig Handtuch, Papiertuch o.Ä.]] (8) Als die Papierhandtücher ausgegangen waren, hat sie sich mmit Toilettenpapier abgetrocknet. (Stern, 21.5.87, S. 145) (9) Der Mann trocknete [sich] die schweißfeuchte Stirn m mit einem Taschentuch ab. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (10) Kristallgläser werden mit einem weichen Geschirrtuch abgetrocknet. sein: (11) Jetzt brauchst du mir nicht mehr zu helfen, das Geschirr ist [schon] abgetrocknet. - Bekommen-Passiv: (12) Von meinen Kindern bekomme/ kriege ich [fast nie] die Töpfe abgetrocknet. ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was abgetrocknet wird : (13) Zur Vorbeugung gegen erneute Pilzansteckung gibt es ein einfaches Mittel: [nach dem Waschen oder Baden] [gründlich] abtrocknen. (nach Packungsbeilage Canesten). - Wenn die AkkE weggelassen wird, wird abtrocknen II 1 häufig i.S.v. ‘das Geschirr abtrocknen’ verwendet : (14) Du wäschst ab und ich trockne ab, dann sind wir in der Küche gleich fertig. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (1) und (9). W.BED abtrocknen II 2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): von +D; (AdvE2): mit +D jemand wischt mittels irgendetwas [Tuch o.Ä.] etwas [Flüssigkeit: meist Tränen, Schweiß] von irgendwo weg (15) Die Mutter trocknete [dem Kind] die Tränen ab. (16) Er trocknete [sich] mit einem blütenweißen Taschentuch den Schweiß von der Stirn ab. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (15) und (16). VERBF abtrocknen I; trocknen I; trocknen II 'abwarten wartet ab wartete ab hat abgewartet abwarten 1 warten, bis etwas eingetreten ist abwarten 2 bis auf weiteres nichts unternehmen abwarten 3 warten, bis etwas geendet hat SBP abwarten 1 NomE AkkE/ AdvE BED warten, bis etwas eingetreten ist . (1) Die meisten Zuschauer warteten [nicht] das Ende des Spiels ab. BELR NNomE: derjenige, der wartet, bis etwas eingetreten ist: Person/ Institution (2) IIch warte [noch] den Wetterbericht ab, dann mache ich den Fernseher aus. (3) DDie SPD will ein Urteil des Staatsgerichtshofs über die Herausgabe der Akten abwarten. (nach MM, 18.1.85, S. 5) AkkE: dasjenige, das eintritt: Ereignis/ [indirekt Lebewesen/ Fahrzeug] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Wir wollen [noch] d das Feuerwerk abwarten, dann gehen wir nach Hause. (5) Viel beachtet wurde in Bonn, dass die Landesregierung Nordrhein-Westfalens eeine Lösung des Problems durch den Bund [nicht] abgewartet hat. (nach Welt, 4.9.66, S. 1) (6) Ich werde ddie Antwort auf meinen Brief abwarten und dann überlegen, was ich weiterhin tun werde. (7) „Hat Norma was an der Lunge? “ - „Ich weiß es nicht, aber warten wir dden Arzt ab.“ (nach Stephan, S. 4) (8R) Wenn man notgelandet ist, muss man ddie Polizei abwarten und eine amtliche Starterlaubnis bekommen, ehe man versuchen kann, wieder zu fliegen. (nach Grzimek, S. 21) (9) Bienkopp wird nicht jeden Abend auf dem Hof sein können, um ddie Enten abzuwarten. (Strittmatter, S. 223) (10) Sie sahen ihn [auch] [auf dem Bahnhof] aalle Züge abwarten. (Johnson, S. 69) ob-Frag : (11) Warten Sie [doch] ab, oob wir nicht eine Chance haben. (Zeit, 21.11.86, S. 17) w-Frag : (12) [Nun] warten die Jäger [erst einmal] ab, wwie das Gespräch mit den zuständigen Stellen läuft. (MM, 30.7.87, S. 15) AdvE: Zeit bis-Gruppe: Endpunkt (13) Wir warten ab b bis morgen. (14) Wir warten [noch] ab bis zum Sonnenuntergang, und dann gehen wir. (15) „Warte ab, bbis du die Rechnung siehst“, meinte er. (Cotton, S. 64) (16) Ich werde [mit meiner Entscheidung] abwarten, b bis ihr euch geeinigt habt. PASSK Werden-Passiv werden : (17) Die Zusatzgebühr von drei Mark wird vorerst noch nicht erhoben, da ein einwandfreies Funktionieren der Technik abgewartet wird. (MM, 4.4.85, S. 1) ANM - abwarten 1 wird häufig in den Passivkonstruktionen etwas bleibt/ ist abzuwarten verwendet: (18) E Es bleibt abzuwarten, was die Datenschützer sagen. (RhM, 5.1.90, S. 9) (19) Die Operation war gut verlaufen, doch der Gewebebefund wwar abzuwarten. (Zeit, 19.7.85, S. 2) - Mit einem um...zu-Satz kann auf den Zweck des Abwartens Bezug genommen werden: (20) Eine Reihe von Unternehmen wartet [noch] ab, uum dort später Filialen oder eigene Betriebe zu gründen. (nach MM, 1.3.90, S. 32) W.BED abwarten 2 NomE jemand unternimmt bis auf weiteres nichts (21) Ein Teil macht die Wende mit, ein anderer Teil wartet ab. (Zeit, 9.5.86, S. 5) (22) Jetzt steckt die Automobilindustrie in einer Krise, verunsicherte Käufer warten ab. (Zeit, 8.3.85, S. 33) (23) Ute Eskildsen geht auf das Publikum und auf Themen zu, sie wartet [nicht] ab. (Zeit, 1.2.85, S. 45) abwarten 3 NomE AkkE jemand wartet, bis etwas [meist Naturerscheinung/ Zeitspanne] geendet hat achten 141 (24) Als es zu donnern begann, gingen die Gäste ins Haus, um [dort] das Gewitter und den Regen abzuwarten. (25) Der Kranke wartete den Winter ab, ehe er sich operieren ließ. (26R) [Bedrückt] warteten wir die halbe Stunde ab, die wir noch ausharren mussten. (nach Grass, S. 157) PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Abwarten! : Man wird schon sehen, was passiert.; [ugs] Warte (nur) ab! / Warten Sie ab! / Wartet ab! : [als Mahnung] Du/ Sie/ ihr werdet schon noch sehen, was passiert.; [ugs] Abwarten und Tee trinken! : [als Aufforderung, vorläufig nichts zu unternehmen] Nichts übereilen. VERBF erwarten; warten 'abwaschen wäscht ab wusch ab hat abgewaschen abwaschen 1 etwas in Wasser von Speiserückständen befreien abwaschen 2 die Oberfläche von etwas von Schmutz befreien abwaschen 3 etwas von irgendwo entfernen abwaschen 4 etwas mit Hilfe von irgendetwas von irgendwo entfernen SBP abwaschen 1 NomE (AkkE) (AdvE) BED etwas in Wasser mittels irgendetwas von Speiserückständen befreien . (1) [Nach dem Essen] haben wir [gemeinsam] abgewaschen. BELR NomE: derjenige, der etwas von Speiserückständen befreit: Person (2) TTherese wäscht ab, putzt und bedient. Das sind ihre Aufgaben. (3) Während FFrau Jordan das Abendbrotgeschirr abwusch, dachte sie über ihre Schwiegertöchter nach. (nach Stephan, S. 32) (AkkE): dasjenige, das von Speiserückständen befreit wird: konkr. Objekt [Geschirr, Kochtopf o.Ä.] (4) [Erst] muss man ddie Gläser abwaschen, [dann] ddie Teller und [zum Schluss] ddie Kochtöpfe und Bratpfannen. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Bürste, Schwamm o.Ä.]/ Substanz [meist Wasser, Reinigungsmittel] (5) Man könnte schon öfter auf ein Spülmittel verzichten und nnur mit klarem Wasser und einer Bürste abwaschen. (6) Hast du die Gläser mmit dem neuen Spülmittel abgewaschen, sie riechen anders als sonst? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) [Nach jedem Fest] mussten Berge von Geschirr abgewaschen werden. sein : (8) Mein schönstes Geburtstagsgeschenk: als ich aufstand, war das Geschirr vom Abendessen [schon] abgewaschen und weggeräumt. WORTB der Abwasch ANM - Wenn die AkkE nicht realisiert wird, wird abwaschen 1 häufig i.S.v. ‘Geschirr abwaschen’ verwendet: s. (1), (2) und (5). - In Süddeutschland wird für abwaschen 1 häufig spülen verwendet. W.BED abwaschen 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand befreit die Oberfläche von etwas [konkr. Objekt] mittels irgendetwas [Wasser und häufig Seife] von Schmutz und Rückständen (9) [Beim Großputz] haben wir Türen und Fensterrahmen, Heizkörper und Wandfliesen abgewaschen, Boiler, Wand- und Deckenleuchte mit einem feuchten Lappen abgewischt. (nach Schürmann, S. 2) (10) Ich konnte [mir] die Hände nur mit klarem Wasser abwaschen, Seife war nicht vorhanden. (11) [Vor dem Streichen] muss die Zimmerdecke [gründlich] abgewaschen werden. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (10). abwaschen 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): von +D etwas [Flüssigkeit/ [indirekt Naturereignis]] entfernt etwas [Zeichen/ Substanz] von irgendwo [Oberfläche eines konkr. Objekts] (12) Der Regen hat die Graffiti abgewaschen. (13) In der Kreide-Zeit heben sich Inseln aus dem Wasser, von denen das Eisenerz abgewaschen und auf dem Meeresboden konzentriert wird. (nach SG, 12/ 66, S. 756) (14) Der plötzliche Regenguss hatte die Kriegsbemalung von den Gesichtern der spielenden Kinder abgewaschen. abwaschen 4 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): von +D; (AdvE2): mit +D jemand entfernt etwas [Zeichen/ Substanz] mittels irgendetwas [Wasser und häufig Seife] von irgendwo [Oberfläche eines konkr. Objekts] (15) Die Kinder mussten [sich] die Tinte von den Händen abwaschen. (16) Wir haben die Küche mit einer Spezialfarbe gestrichen, damit wir die Fettspritzer von der Wand abwaschen können. (17) Die Tätowierung ist für Afrikaner keine „Festbemalung“, die man bei Bedarf anlegt und [später] [wieder] abwäscht. (bdw, 2/ 67, S. 109) (18) Den gesamten Körper, ausgenommen den Kopf, mit der Salbe einreiben. [Nach einer Einwirkungszeit von drei Stunden] die Salbe mit warmem Wasser abwaschen. (nach Packungsbeilage Jacutin) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (15). VERBF waschen 'achten achtet achtete hat geachtet achten 1 auf seine Aufmerksamkeit auf die Einhaltung von etwas richten achten 2 etwas schätzen achten 3 etwas respektieren achten 4 auf auf etwas aufpassen achten 5 auf etwas bewusst wahrnehmen achten 6 auf etwas irgendwobei in seine Überlegungen einbeziehen achten 142 SBP achten 1 auf NomE PräpE BED seine Aufmerksamkeit auf die Einhaltung von etwas richten; aufpassen auf. (1) Achten Sie [bitte] darauf, dass abends immer die Bürofenster geschlossen werden. BELR N NomE: derjenige, der die Aufmerksamkeit auf die Einhaltung von etwas richtet: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution (2) AArzt und Rettungssanitäter achten auf den Gesundheitszustand des Patienten. (nach MM, 20.10.87, S. 13) (3) Viele Anwohner achten darauf, dass der Wirt die Sperrstunde einhält und seine Gäste pünktlich nach Hause schickt. (nach MM, 19.3.88, S. 25) (4) DDie hektische Konsumgesellschaft achtet [hier zu Lande] auf den Ladenschluss. (Zeit, 28.3.86, S. 1) PräpE: auf +A: dasjenige, auf dessen Einhaltung die Aufmerksamkeit gerichtet wird: Sachverhalt/ Handlung/ Regularität SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt (5) Die Betriebe sollten [unbedingt] aauf die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen achten. (6) Achten Sie aauf eine maßvolle, ausgewogene Ernährung. (Packungsbeilage Zyloric) (7) Vegetarier achten [mehr] aauf ihr Gewicht [als der Durchschnitt der Bundesbürger]. (nach Zeit, 5.9.86, S. 63) dass-S : (8) Peter Schulz, Präsident der Hamburger Bürgerschaft, achtet ddarauf, dass sich seine Abgeordneten im Ton nicht vergreifen. (nach Zeit, 16.8.85, S. 51) Inf+ : (9) [Laut Katalog] hat die Museumsleitung [strikt] darauf geachtet, aallen Schaffensperioden des Künstlers gleichermaßen gerecht zu werden. ob-Frag : (10) Wir werden [sehr genau] d darauf achten, oob man nur Sprüche klopft, oder auch was tut. (MM, 2.7.85, S. 15) w-Frag : (11) Die Praktikantin wurde angewiesen, [bei entliehenen Büchern] d darauf zu achten, wwann die Leihfrist abgelaufen ist. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (12) Gibt es für Reklamationen Fristen, auf die geachtet werden muss? WORTB die Achtung ANM - Die PräpSE wird häufig in Form des dass-S realisiert. - Gelegentlich wird mit einer PräpG [bei +D] auf die Handlung/ [indirekt Person/ konkr. Objekt] Bezug genommen bei der auf etwas geachtet werden muss: (13) Achten Sie [b bei der Antragstellung] auf die Fristen! ; s. auch (11) und (14). - Mit einer modalen AdvG kann die Intensität der Aufmerksamkeit charakterisiert werden: s. (5), (7), (9) und (10). - achten 1 auf wird besonders bei Vorschriften, Empfehlungen o.Ä. häufig in Verbindung mit Modalverben [meist müssen, sollen], im Werden-Passiv (+ Modalverb) oder gelegentlich in der Passivkonstruktion auf etwas ist zu achten verwendet : (14) [Beim Sauger für das Flaschenkind] iist darauf zu achten, dass die Löcher nicht zu groß sind.; s. auch (5) und (12). W.BED achten 2 NomE AkkE jemand hat Hochachtung vor jemandem oder empfindet Wertschätzung für jemanden/ etwas [konkr. Objekt]; schätzen (15) [Wegen seiner Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit, seiner Großzügigkeit und Toleranz] wird er [auch] von denen geachtet, die von seiner Politik nicht viel halten. (16R) Ich fuhr über den alten Marktplatz, der [als Hauptschauplatz der Geschichte Walbachs] [offenbar] [so hoch] geachtet wird, dass man sogar das mittelalterliche Kopfsteinpflaster unter Denkmalschutz gestellt hat. (nach Martin, Blut, S. 7) - Gelegentlich wird mit achten 2 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden : (17) Freundinnen waren sie nie, aber ssie achteten sich gegenseitig [als kompetente Kolleginnen]. achten 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] respektiert jemanden/ etwas [abstr. Objekt: häufig Gefühl, Meinung, gesellschaftliche Norm o.Ä./ Zustand] (18) Jeder Mensch hat einen Anspruch darauf, dass man ihn achtet. (19R) Wer [aber] die Grenzen des Landes [nicht] achtet, der sollte wissen, dass niemand sie überschreiten kann, wenn wir selber es nicht wollen. (nach Schädlich, S. 156) (20) Solange die SED jene ideologische Alleinherrschaft besaß, war sie eher eine Art Kirche, deren ursprünglich ethischen Werte man, wie eben die der Kirche auch, [durchaus] achten und teilen konnte. (nach taz, 10.1.90, S. 1) (21) [Nicht überall] achten die Regierungen die freie Meinung von Schriftstellern. (nach MM, 16.10.85, S. 2) (22) Schließlich gelte es, bestehende Miet- und Pachtverhältnisse zu achten. (FR, 18.4.90, S. 6) - Gelegentlich wird mit achten 3 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden : (23) PPolitische Gegner sollten sich/ einander/ sich gegenseitig achten. achten 4 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A jemand passt auf jemanden/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] auf; Acht geben (24) Frau Müller hat mich gebeten, auf ihren kleinen Sohn zu achten. (25) Die Gäste des Restaurants werden gebeten, [selbst] auf ihre Garderobe zu achten. (26) Ich will mir schnell eine Zeitung kaufen. Würden Sie [bitte] [inzwischen] auf meine Koffer achten? achten 5 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf amüsieren, sich 143 jemand [Person/ Institution] nimmt jemanden/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Sachverhalt] bewusst wahr; beachten (27) Niemand achtete auf den kleinen Jungen, der da ganz allein durch die Straßen lief. (28) Die achteten [gar nicht] auf des Postsekretärs Bronski empörtes, beleidigtes Gesicht. (Grass, S. 199) (29) „Wie teuer ist das Kostüm? “ - „Das kann ich dir nicht sagen. Auf das Preisschild habe ich [nicht] geachtet.“ (30) Das Kind lief über die Straße, ohne auf die Autos zu achten. (31) Würdest du [bitte] [beim Durchlesen] [besonders] auf Kommafehler achten? (32) Die Mediziner betonten, es müsse [vor allem] auf eventuelle Veränderungen an Leberflecken und Muttermalen geachtet werden. (nach MM, 10.6.87, S. 13) dass-S : (33) Der Fahrer des Wagens hatte [nicht] darauf geachtet, dass ein Verkehrsschild vor möglichem Wildwechsel gewarnt hatte. ob-Frag : (34) Der Patient sollte darauf achten, ob er bereits eine spezifische Allergie hat. (MM, 25.9.85, S. 3) w-Frag : (35) Die SED war eine kleinbürgerliche Karrieristenpartei, die [nie] darauf geachtet hat, was die Leute wirklich glauben. (nach taz, 9.2.90, S. 10) achten 6 auf NomE PräpE (AdvE); PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf; (AdvE): bei +D/ in +D jemand [Person/ Institution] nimmt etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum]] zur Kenntnis und bezieht es irgendwobei in seine Überlegungen ein; beachten, berücksichtigen (36) Achten Sie bei der Einnahme des Medikaments auf die vom Arzt verordnete Dosierung! (37) Immer mehr Menschen achten [schon] beim Einkaufen auf die Umweltverträglichkeit der Produkte und ihrer Verpackungen. (38) Beim Schleifen soll man auf mäßigen Schleifdruck achten. (Hegmann, S. 239) (39) Du musst [an der Kreuzung] auf die Ampel achten. dass-S : (40) Wird eine Wohnung neu angemietet, sollte ein Paar darauf achten, dass beide den Mietvertrag unterzeichnen. (Stern, 9.7.87, S. 56) Inf+ : (41) Bei dem Wiederaufbau der Stadt nach dem zweiten Weltkrieg habe man darauf geachtet, Bleirohre auszutauschen. (MM, 9.8.85, S. 18) ob-Frag : (42) Haben die Biochemiker in ihrer Versuchsreihe [auch] darauf geachtet, ob allergische Reaktionen auftraten? w-Frag : (43) Bei der Auswahl der Geräte hat die Abendakademie darauf geachtet, welche Computer am weitesten verbreitet sind und für welche es die meisten Programme gibt. (nach MM, 27.3.85, S. 19) VERBF beachten amü'sieren, sich amüsiert sich amüsierte sich hat sich amüsiert sich amüsieren 1 irgendwobei Spaß haben sich amüsieren 2 mit sich mit etwas die Zeit vertreiben sich amüsieren 3 über sich über etwas lustig machen SBP sich [A] amüsieren 1 NomE (AdvE) BED irgendwobei Spaß haben, sich irgendwobei vergnügen. (1) Bei dem Fest haben wir uns [sehr gut] amüsiert. BELR NomE: derjenige, der Spaß hat: Person/ häufig Kollektiv von Personen/ [indirekt Ort] (2) Hat m man denn kein Recht, sich [mal] zu amüsieren? (Zeit, 26.12.86, S. 9) (3) DDas äußerst animierte Publikum amüsierte sich [königlich und so lautstark], dass die Kommentare den Text übertönten. (MM, 15.6.88, S. 40) (4) DDer ganze Saal hat sich [köstlich] amüsiert. (AdvE): Zusammenhang bei +D: Handlung/ [indirekt Institution] SE mit obl. Korrelat dabei: Handlung (5) [Alljährlich] amüsieren sich Hunderttausende b beim Straßenkarneval. (6) Ich habe mich bbeim Lesen deines Briefs [köstlich] amüsiert. (7) Der Zuschauer muss die Gewissheit haben, dass er sich b beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen amüsieren kann. (Zeit, 6.9.85, S. 39) dass-S : (8) Wo immer der Kabarettist auftritt, amüsiert man sich [prächtig] d dabei, dass er die Spitzenpolitiker so gekonnt parodiert. Inf+ : (9) [In der ganzen Welt] amüsieren sich Zoobesucher dabei, Affen von Ast zu Ast springen zu sehen. PASSK kein Passiv möglich WORTB das Amüsement; amüsant ANM - Mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann direkt auf den Zusammenhang Bezug genommen werden: (10) Habt ihr euch [aauf dem Ball] [gut] amüsiert? (11) An den Wochenenden gehen die Freunde zusammen aus, um sich [iin Kneipen und Diskos] zu amüsieren. - Mit einer AdvG kann die Intensität charakterisiert werden. Besonders typisch sind AdvGs wie köstlich, königlich, prächtig u.a.; s. (1), (3), (4), (6) und (8). W.BED sich [A] amüsieren 2 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit jemand vertreibt sich mit etwas [Konkretum/ Handlung] die Zeit (12) Die Zeiten sind vorüber, [in denen] man sich [in Paris] mit Wein, Weib und Gesang amüsierte. (13) Wenn sich Jens mit seinem Computer amüsiert, darf ihn niemand stören. dass-S: (14) [Während langweiliger Sitzungen] amüsiert sich so mancher damit, dass er Strichmännchen malt. Inf+: (15) Sie amüsiert sich damit, mit Steinen zu werfen. sich [A] amüsieren 3 über NomE PräpE; PräpE: über +A; PräpSE mit obl. Korrelat darüber jemand/ [auch geistiges Produkt] macht sich über jemanden/ etwas [Sachverhalt/ Handlung] lustig (16) Joschka Fischer kann sich über derlei paranoide Propaganda [eher] amüsieren [als erregen]. (Zeit, 30.1.87, S. 13) (17) Das Publikum amüsierte sich über manchen skurrilen Witz und grotesken Einfall. (nach MM, 15.6.85, S. 62) (18) Gehe ich wegen irgendwelcher Verleumdungen vor Gericht, so amüsieren sich die Leute [doch nur] über alles, was in den Verhandlungen gesagt wird. (Bild, 29.4.67, S. 2) (19) analysieren 144 Die französischen Militärs amüsierten sich über die Zustände im Pentagon. (Zeit, 5.4.85, S. 2) dass-S : (20) Manche der heutigen Pressekommentare amüsieren sich [unverhohlen] darüber, dass der Finanzminister aus den Reihen seiner eigenen Partei attackiert wird. w-Frag : (21) [Hinter seinem Rücken] amüsieren sich die Kollegen darüber, wie er sich bei der Chefin anzubiedern versucht. G.ANM - Gelegentlich wird amüsieren, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘amüsiert sagen’ verwendet : (22) „Wir haben noch nie so viele Protestbriefe auf Büttenpapier und mit Stahlstichadresse bekommen“, amüsiert sich der Ministerialdirigent. (nach Spiegel, 2/ 93, S. 86) - Nicht behandelt wird hier das Verb amüsieren. analy'sieren analysiert analysierte hat analysiert analysieren 1 die einzelnen Faktoren von etwas systematisch untersuchen analysieren 2 etwas ermitteln analysieren 3 auf (hin) etwas auf das Vorhandensein von etwas untersuchen SBP analysieren 1 NomE AkkE (AdvE) BED die einzelnen Faktoren von etwas mittels irgendetwas systematisch untersuchen . (1) Die Untersuchung analysiert die Lage auf dem Arbeitsmarkt . BELR N NomE: derjenige, der untersucht: Person/ Institution/ [auch Gerät/ geistiges Produkt] (2) DDer Autor analysiert die Situation und schildert die Folgen für die Politik. (nach Zeit, 26.4.85, S. 44) (3) PPathologen und Mikrobiologen werden die Befunde [weiter] analysieren. (MM, 12.11.85, S. 3) (4) DDie Regierung hat die Ursachen der Unzufriedenheit [falsch] analysiert. (Zeit, 8.2.85, S. 15) (5) M Mobiles Umweltlabor analysiert den Boden und das Wasser. (BerlZ, 20.10.97, S. 30) (6) Ö Öffentliche Hand und Wirtschaft sollen die weltweiten Entwicklungsprozesse [gemeinsam] analysieren. (Zeit, 5.4.85, S. 25) (7) DDie Sonde soll die Einwirkung des so genannten Sonnenwinds auf den Halleyschen Kometen analysieren. (8) [Nach Angaben des Regierungssprechers] analysiert und wertet d der Bericht [auf der Basis der bisherigen sowjetischen Informationen] den Unfallablauf in Tschernobyl. (nach MM, 13.11.86, S. 6) AkkE: dasjenige, das untersucht wird: konkr. Objekt/ Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt (9) Die Wissenschaftler unternahmen Bohrungen in Grönland und analysierten jjahrhundertealte Gasblasen und Staubteilchen. (nach MM, 27.2.85, S. 3) (10) Susannes Klasse hat ein n nahe gelegenes Sumpfgebiet [biologisch] analysiert. (nach Zeit, 19.4.85, S. 71) (11) Diese Dissertation analysiert d das Zustandekommen sprachlicher Bedeutung und deren Determination im Text. ob-Frag: (12) Ein Experte müsste [sehr sorgfältig] analysieren, oob die Tagebücher echt sind oder ob es sich dabei um eine raffinierte Fälschung handelt. w-Frag : (13) Der Begriff Establishment war damals hier zu Lande so unbekannt, dass wir [in einer längeren Serie der „Zeit“] analysierten, wwas es damit auf sich hatte. (nach Zeit, 14.11.86, S. 3) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ abstr. Objekt (14) Der theoretische Unterricht, der mmit methodischen Deduktionen, mit Formeln, Symbolen, Grammatiken die Vielfalt der Erscheinungen analysiert, muss in Verbindung bleiben mit den Erfahrungen der Schulen. (Zeit, 15.11.85, S. 51) (15) MMit einem Supercomputer analysierten sie die Signale der Synchroton-Strahlung. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) Die komplexen Beziehungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Gewerkschaft und Staat sowie tariflicher und gesetzlicher Regelung sind [bis heute] [in der Bundesrepublik] [nicht] von einer Wissenschaftsdisziplin analysiert worden. (nach Zeit, 27.6.86, S. 18) sein : (17) Die Bedeutung weiterer Parameter ist [nur unzureichend] analysiert. (nach WGL, 1/ 2000, S. 10) WORTB der Analytiker/ die Analytikerin, die Analyse; analysierbar, analytisch ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen : (18) Die Software analysiert sowohl das Gesicht als auch die Stimme und [vor allem] die Lippenbewegungen des Probanden. (BerlZ, 9.11.98, S. 34) - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die mit analysieren 1 ausgedrückte Handlung betont wird : (19) Wir diskutierten, analysierten, hinterfragten. (Zeit, 1.8.86, S. 40). In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG oder PräpG [mit +D] hinzugefügt, mit der die Handlung charakterisiert wird : (20) Die Republik braucht eine Politik, die [k kühl] analysiert und entschlossen handelt. (BerlZ, 31.10.97, S. 4) (21) Thomas Mann analysiert [m mit einer Genauigkeit], wie man sie den Historikern der jüngsten Debatte nur gewünscht hätte. (nach Zeit, 20.2.87, S. 54) W.BED analysieren 2 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand [Person/ Institution] stellt im Ergebnis einer systematischen Untersuchung etwas [Sachverhalt/ [indirekt konkr. Objekt/ Substanz]] fest; ermitteln (22) Die süddeutschen Kontrolleure haben [mit zehn Gramm Diäthylenglykol pro Liter Prädikatswein] den bisher höchsten Schadstoffwert analysiert. (nach Zeit, 19.7.85, S. 19) (23) In allen drei Fällen trafen jene Faktoren zusammen, die der Amerikaner Russel N. Cox [als Voraussetzungen für den Erfolg eines Technologieparks] analysiert hatte. (nach Zeit, 21.6.85, S. 32) (24) Die Bundesanstalt für Arbeit hat ein leichtes, saisonbedingtes Sinken der Arbeitslosenquote analysiert. (25) [In der Umgebung des Werks] wurden bis zu 500 Mikrogramm chlorierte Wasserstoffe pro Liter Grundwasser analysiert. (nach MM, 30.11.85, S. 25) dass-S : (26) Experten haben analysiert, dass sich die Nachfrage nach Konsumgütern durch eine steuerliche Entlastung der Arbeitnehmer bedeutend verstärken würde. anbieten 145 Hpts : (27) Die geringe Bereitschaft, Geld für ein Gerät auszugeben, dessen Nutzen noch nicht bekannt war, habe wesentlich zum Fehlschlag beigetragen, analysierten Fachleute. (nach Zeit, 31.10.86, S. 30) analysieren 3 NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A (hin); PräpSE mit obl. Korrelat darauf/ daraufhin jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] untersucht etwas [keine Restr.] systematisch auf das Vorhandensein von etwas [Substanz/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] (28) Die staatlichen Fahnder hatten insgesamt 614 Bodenproben gezogen und diese mit 3.854 Einzeltests auf sieben Schwermetalle analysiert. (nach Zeit, 28.2.86, S. 36) (29) Wir wollen dieses religiöse Grundgefühl auf seinen ontologischen Hintergrund hin analysieren. (U. Mann, S. 66) ob-Frag : (30) Wir sollten die derzeitige Situation auch darauf hin analysieren, ob Handlungsbedarf besteht. w-Frag : (31) Man wird das Wahlergebnis daraufhin analysieren, welche Stammwähler diesmal eine andere Partei gewählt haben. G.ANM - Das Verb analysieren wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘analysierend sagen’ verwendet : (32) Demnitz analysiert heute ohne Umschweife: „Irgendwann sind auch die letzten Reserven erschöpft.“ (nach FR, 27.3.90, S. 8) - Das Verb analysieren wird auch verwendet als Fachwort der Chemie i.S.v. ‘die Bestandteile einer Substanz mittels chemischer Analyse ermitteln’ und als Fachwort der Psychoanalyse i.S.v. ‘einen Patienten psychoanalytisch untersuchen, behandeln’. 'anbieten bietet an bot an hat angeboten anbieten 1 jemandem etwas reichen anbieten 2 jemanden wissen lassen, dass er über etwas verfügen kann anbieten 3 jemandem etwas vorschlagen anbieten 4 zu etwas zu etwas bereitstellen anbieten 5 etwas für ein Entgelt von irgendwieviel bereithalten SBP anbieten 1 NomE AkkE DatE BED jemandem etwas reichen, das er annehmen kann . (1) Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? BELR NomE: derjenige, der jemandem etwas reicht: Person (2) Er bot dem ungebetenen Gast [sofort] ein Glas Wein an. (Zeit, 18.1.85, S. 58) AkkE: dasjenige, das gereicht wird: konkr. Objekt/ Substanz [meist als Speise, Getränk o.Ä.] (3) Ehe er ihr antwortete, zündete er sich eine Zigarette an und vergaß diesmal, ihr eeine anzubieten. (Balden, S. 10) (4) Ob wir ihnen e etwas Cornedbeef und ein Paar Büchsenkekse anbieten? Oskar schlägt Rosinenbrötchen mit Mirabellenkonfitüre vor, weil heute Freitag ist und Cornedbeef für Nonnen verboten ist. (Grass, S. 282) (5) [Als Zeichen des Friedens] boten wir dem Häuptling vverschiedene Geschenke an. DatE: derjenige, dem etwas gereicht wird: Person/ selten Tier (6) [Bei der Eröffnung des Schuhgeschäfts] wurde jjedem Besucher ein Glas Sekt angeboten. (7) KKörnerfressenden Vögeln wie Meisen oder Finken sollte man Sonnenblumenkerne, Haferflocken oder Leinsamen anbieten. (nach FAZ, 1995) PASSK Werden-Passiv werden: (8) [Auf Kurzstrecken] werden den Fluggästen [meist] nur noch kalte Speisen angeboten. - Bekommen-Passiv: (9) Nicht mal eine Tasse Kaffee bekam/ kriegte ich angeboten! WORTB das Angebot ANM - In generischen Sätzen oder wenn die Handlung betont wird kann die DatE weggelassen werden: (10) Pralinen kann man [gut] [zu Kaffee] anbieten. (11) Ich weiß nicht, ob ich den Kuchen [noch] anbieten kann, er ist von vorgestern. SBP anbieten 2 NomE AkkE DatE BED jemanden wissen lassen, dass er über etwas verfügen oder etwas in Anspruch nehmen kann. (12) Man hat ihm eine Stelle im Ausland angeboten. BELR NomE: derjenige, der etwas zur Verfügung stellt: Person/ Institution (13) JJunge Menschen sollten älteren [in der Straßenbahn] ihren Sitzplatz anbieten. (14) M Mexiko, Kolumbien und Venezuela haben Fidel Castro ihre Vermittlung zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba angeboten. (nach taz, 25.10.91, S. 1) AkkE: dasjenige, das zur Verfügung gestellt wird: abstr. Objekt [meist Stelle]/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (15) Der Regisseur hat einer jungen Schauspielerin ddie Hauptrolle [in seinem neuen Stück] angeboten. (16) Man hat dem neuen Mitarbeiter [sehr schnell] ddie Leitung der neuen Filiale angeboten. (17) [Am Montagmorgen] hatten die SPD-Präsidiumsmitglieder Herrn Lafontaine d den Vorsitz der Bundestagsfraktion angeboten. (nach taz, 4.12.90, S. 2) (18) Sie bot mir eeinen Stuhl an, aber ich wollte mich nicht setzen. dass-S : (19) Wir hatten (ees) ihr angeboten, ddass sie unseren Wagen benutzen kann. Inf+: (20) Dem Politiker wurde angeboten, BBundesgeschäftsführer zu bleiben, dafür aber die Funktion des außenpolitischen Sprechers abzugeben. (nach MM, 30.9.95) DatE: derjenige, dem etwas zur Verfügung gestellt wird: Person/ Institution (21) E Erwachsenen Einwanderern, die legal hier leben, könnte [nach fünf Jahren] die Möglichkeit zur Einbürgerung angeboten werden. (nach BerlZ, 13.1.99, S. 4) (22) Europa wehrt sich dagegen, dass eeiner rechtsradikalen Partei die Beteiligung an der Regierung in Österreich angeboten wird. ändern 146 PASSK Werden-Passiv werden : (23) Nachdem ich 1997 in Kiel mein erstes Staatsexamen in Geschichte und Englisch abgelegt hatte, wurde mir [an der University of Oxford] eine Doktorandenstelle angeboten. (Zeit, 2.7.98, S. 18) - Bekommen-Passiv: (24) [Ohne Computerkenntnisse] bekommt/ kriegt man [kaum noch] eine Stelle angeboten. WORTB das Angebot ANM - Die DatE kann weggelassen werden, wenn das Angebot sich an eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit richtet: ( 25) Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber bieten zwei Prozent an. (BerlZ, 3.2.99, S. 1) (26) Mit den zusätzlichen Maschinen - auch Frankreich bot drei weitere Mirage 2000D an - verfügt die Nato über etwa 700 Flugzeuge. (taz, 12.4.99, S. 2) - Das Korrelat wird selten realisiert. W.BED anbieten 3 NomE AkkE (DatE); AkkSE ohne Korrelat jemand [Person/ Institution] schlägt jemandem [Person/ Institution] etwas [Handlung] vor (27) Der Minister hat dem Kanzler seinen Rücktritt angeboten. (28) Die PDS bot die Tolerierung einer möglichen rotgrünen Koalition [ausgesprochen] an. (BerlZ, 1.3.99, S. 22) dass-S : (29) Ein Studienkollege hat mir angeboten, dass er mir bei der Übersetzung helfen will. Inf+ : (30) [Schließlich] boten die Kurden an, das Gebäude gegen 20 Uhr zu verlassen. (BerlZ, 17.2.99, S. 23) anbieten 4 zu NomE AkkE (DatE) PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person/ Institution] stellt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] für jemanden [Person/ Institution] zu etwas [Handlung] bereit (31) Das Institut hat einem Berliner Verlag das Manuskript der neuen Grammatik zum Druck angeboten. (32) Sie hat [verzweifelt] ihre Gedichte vielen Verlagen zur Veröffentlichung angeboten. (33) Der Parkplatz wurde dem Künstler zur Umgestaltung angeboten. (nach BerlZ, 16.2.98, S. 9) (34) Privatinvestoren werden für gefährdete Kunstdenkmale gebraucht. Daher werden erhaltenswerte historische Gebäude Investoren zum Kauf oder zur Miete angeboten. (nach BerlZ, 26.8.98, S. 12) (35) Nur Fleisch von gesunden Tieren darf zum Verzehr angeboten werden. - anbieten 4 zu wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (33), (34), und (35). anbieten 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ für +A/ zu +D/ ... jemand [Person/ häufig Institution] hält etwas [Ware/ Dienstleistung] bereit, das für ein Entgelt von irgendwieviel zu haben ist (36) Sie bieten ihre Ware fast kostenlos an. (37) Sie bietet ihre Äpfel für zwei Euro das Kilo an. (38) [Inzwischen] bietet Südkoreas Marktführer Samsung seine 256 Kilobit-Chips [in Japan] zu weniger als 300 Yen das Stück an. (Zeit, 1.8.86, S. 17) (39) [Derzeit] bietet Bayer-Pharma [weltweit] über 12.000 Arzneimittel, Hospitalprodukte, Diagnostika und biochemische Erzeugnisse an. (MM, 3.3.89, S. 7) (40) Ende der Sechzigerjahre war der Mann berühmt, weil er [in seinem Trödelladen] nicht nur Bilder, Figuren und Skurrilitäten aus aller Herren Länder, sondern auch echte menschliche Schrumpfköpfe anbot. (nach Zeit, 26.12.87, S. 9) (41) Die Stadt bietet kostenlose Deutschkurse für Spätaussiedler an. G.ANM - anbieten wird auch als Kommunikationsverb verwendet i.S.v. ‘anbietend sagen’ : (42) „Ich begleite Sie zur Tür“, bot Gräfin Henrike an. (Bolten, S. 21) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb anbieten, sich. VERBF bieten; verbieten 'ändern ändert änderte hat geändert ändern 1 bewirken, dass etwas anders wird ändern 2 etwas umarbeiten ändern 3 anders werden ändern 4 veranlassen, dass etwas um irgendwieviel anders wird SBP ändern 1 NomE AkkE BED bewirken, dass jemand/ etwas in seinem Wesen oder Inhalt anders wird . ( 1) Sie hat ihre Meinung [inzwischen] geändert. BELR NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas anders wird: Person/ Institution/ Abstraktum SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) [Ab 1987] ändern ddie Lebensversicherer ihre Tarife. (MM, 13.11.86, S. 8) (3) DDie Partei hat [inzwischen] ihre Linie geändert. (nach MM, 31.3.87, S. 28) (4) PPolizei- und Armee-Einsätze änderten nicht viel an der Entschlossenheit der Guerilleros, mit Gewalt ihre Revolution durchzusetzen. (MM, 19.6.86, S. 3) (5) Für das Bundesamt war der Beschluss nur ein reiner Einzelfall, dder nichts an der Praxis ändert. (nach Zeit, 1.2.85, S. 5) (6) D Dieser damalige Wechsel der Regierungsspitze in Paris und London änderte [doch] die Möglichkeiten für positive Gespräche mit den Deutschen und die Beziehungen zwischen Frankreich und England. (nach Heuss, S. 295) dass-S : (7) D Dass die Entscheidung gefallen ist, ändert [natürlich] die Situation. Inf+ : (8) Meinst du nicht auch, ees könnte die Lage [entscheidend] ändern, f für alle Kriegsparteien ein Waffenembargo zu verhängen? AkkE: dasjenige, das anders wird: Konkretum/ Abstraktum SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (9R) Ich glaubte, dass man dden Menschen [durch rationale Willensakte] ändern und so die Welt verbessern könne. (nach Andersch, S. 24) (10) Ich will mmein Leben [grundlegend] ändern. (11) Der Ministerpräsident wiederholte die Auffassung der DDR-Regierung, dass eine Nato-Mitgliedschaft nur in Frage komme, wenn das westliche Bündnis „SStruktur und Strategien“ ändere. (MM, 30.4.90, S. 1) (12) [Warum] er s seinen ursprünglichen Plan geändert hat und vorzeitig abgereist ist, weiß niemand. (13) Wenn Gorbatschow [wirklich] e etwas ändern will, muss er etwas finden, um die ändern, sich 147 menschliche Energie zu befreien, um Enthusiasmus auszulösen. (Zeit, 17.20.86, S. 18) (14) Eine Steuerreform, die diesen Namen verdient, müsste e einiges [gründlich] ändern. dass-S : (15R) [Da] konnte Achim [nicht] ändern wollen, dass die sowjetische Armee noch die großen Ländereien verteilte an arme Bauern und Flüchtlinge. (nach Johnson, S. 319) (16) Wenn er e es [nicht] ändern kann, ddass er verdächtigt wird, muss er sich darum auch keine Sorgen machen. (BerlZ, 18.9.2000, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (17) Die Neuordnung löst die alte Gebührenordnung für Zahnärzte ab, die [seit 22 Jahren] [nicht] geändert wurde. (nach MM, 25.6.87, S. 1) sein : (18) Die Rentengesetze sind [erneut] geändert. WORTB die Änderung; änderbar ANM - Mit einer PräpG [durch +A/ ...] kann auf die Handlung, die zur Änderung führt, Bezug genommen werden: s. (9). W.BED ändern 2 NomE AkkE jemand arbeitet etwas [Artefakt/ geistiges Produkt] teilweise um; umändern (19) Der Maler betrachtete das Porträt lange und änderte [dann] [mit ein paar Pinselstrichen] die Mundpartie des Mädchens. (20) Der Rock sitzt doch ausgezeichnet. Ich würde nichts ändern. (21) Hier ist dein Manuskript. Ich habe die Stellen angestrichen, die man [vielleicht] ändern könnte. (22) Der Schauspieler brauchte [von Stück zu Stück] nur ein weniges an seinem Text zu ändern, und die Rolle stimmte wieder. (Zeit, 13.12.85, S. 49) ändern 3 NomE AkkE etwas [Konkretum/ Naturerscheinung] wird hinsichtlich etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]] anders; wechseln (23) Ein Chamäleon ändert seine Farbe [je nach Umgebung]. (24) Der Komet ändert seine Helligkeit, oftmals innerhalb weniger Tage. (nach MM, 11.9.85, S. 3) (25) [Plötzlich] änderte der Sturm seine Richtung. (26) [Bei Dunkelheit] kann die Pupille der Katze ihre Größe [beträchtlich] ändern. ändern 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A/ ... jemand veranlasst, dass etwas [abstr. Objekt] um irgendwieviel anders wird (27) Der Arzt hat die Dosis von dreimal täglich 1 Tablette auf morgens und abends 1 Tablette geändert. (28) In der Bibel wirft Jakob dem Laban vor, er habe seinen Lohn [zehnmal] geändert. VERBF ändern, sich; verändern; verändern, sich 'ändern, sich ändert sich änderte sich hat sich geändert sich ändern 1 anders werden sich ändern 2 ersetzt werden sich ändern 3 um irgendwieviel anders werden SBP sich [A] ändern 1 NomE BED in seinem Wesen oder seinem Inhalt anders werden . (1) Meine Anschrift hat sich geändert . BELR NNomE: NG/ PG [indefinit]: dasjenige, das anders wird: Konkretum/ Abstraktum (2) Ändern wwir uns [in kleinen, aber schnellen Schritten]! (Zeit, 4.1.85, S. 23) (3) M Monikas Leben änderte sich [schlagartig], als sie ins Kinderzentrum München kam. (MM, 5.11.85, S. 23) (4) Wenn meine Narbe schmerzt, ändert sich ddas Wetter. (5) Ist es nicht gefährlich für den Stückeschreiber Dürrenmatt, nicht zur Kenntnis zu nehmen, [wie] T Theaterpraxis sich geändert hat? (nach Zeit, 16.8.85, S. 33) (6) Wenn sich ddie Situation in der DDR ändern soll, dann muss jeden Tag eine Botschaft der Hoffnung nach drüben gebracht werden. (RhM, 2.2.90, S. 1) (7) Können sich [während der Laufzeit des Kredits] ddie Konditionen ändern? (8) Geändert hat sich e einiges in der neuen Koalition. (nach Zeit, 8.2.85, S. 3) (9) [Insgesamt] hat ssich wenig an der Beliebtheit der verschiedenen Ausbildungsberufe geändert. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Änderung ANM - Wird mit der NomE auf eine Person Bezug genommen, handelt es sich um das Anderswerden der Ansichten, Verhaltensweise o.Ä.: s. (2). Mit einer PräpG [in +D/ ...] kann dieses Anderswerden charakterisiert werden : (10) [Im Laufe seines Lebens] hat sich der Autor [i in seinen politischen Ansichten] [grundlegend] geändert. - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D/ ...] kann auf Bedingungen Bezug genommen werden, von denen das Anderswerden abhängig ist: (11) [B Beim autogenen Training und unter Hypnose] ändert sich die Hirndurchblutung. (MM, 7.7.87, S. 3) (12) Die Zeiten ändern sich und wir uns [m mit ihnen]. (Zeit, 30.8.85, S. 36) - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß des Anderswerdens bewertet werden : (13) Der Aufführungsstil hat sich [in den letzten 20 bis 25 Jahren] [eerheblich] geändert. (nach MM, 14.1.88, S. 32) . W.BED sich [A] ändern 2 NomE etwas [häufig Institution/ abstr. Objekt: häufig Regularität] wird durch ein anderes derselben Art ersetzt; wechseln (14) An den Stammtischen ist immer wieder zu hören, dass sich [zwar] die Regierungen ändern, für die kleinen Leute aber alles beim Alten bleibt. (15) [Am kommenden Montag] ändert sich der Fahrplan: der Winterfahrplan tritt in Kraft. (16) Die Kinoprogramme ändern sich [wöchentlich]. (17) Moden und Trends ändern sich [in kurzen Abständen]. sich [A] ändern 3 NomE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A/ ... etwas [abstraktes Objekt: meist messbare Größe] wird in einer bestimmten Dimension um irgendwieviel anders (18) [Ab 1. April] ändert sich der Preis für einen Einzelfahrschein von 1,90 Euro auf 2 Euro. (19) [Im vergangenen Monat] hat sich die Arbeitslosenquote [nur minimal] geänanfangen 148 dert. (20) Auch wenn Feinde zahlreiche Eier oder Kaulquappen fressen, ändert sich die Dichte der Froschbevölkerung [nicht], erklärte uns der Biologe. VERBF ändern; verändern; verändern, sich 'anfangen fängt an fing an hat angefangen anfangen 1 <mit> etwas beginnen anfangen 2 irgendwo beginnen anfangen 3 irgendwann beginnen anfangen 4 von von etwas zu sprechen beginnen anfangen 5 bei jemandem eine Tätigkeit beginnen anfangen 6 irgendwie beginnen anfangen 7 sich an etwas beginnen zu vollziehen SBP anfangen 1 <mit> NomE AkkE/ PräpE BED etwas bzw. mit etwas beginnen. (1) Ich will [mit Ihnen] keinen Streit anfangen. BELR NomE: dasjenige, das etwas beginnt: Person/ Institution/ Tier (2) Wenn er ganz Abschied nähme von der Politik, würde der Minister etwas völlig anderes anfangen. (nach Zeit, 6.6.86, S. 3) (3) DDie Industrie könnte jederzeit solche Sparautos bauen, will [aber] [nicht] damit anfangen, solange es nicht sicher ist, ob sich dafür Käufer finden. (4) DDie Vögel haben [schon] mit dem Bau ihrer Nester angefangen. AkkE: dasjenige, das begonnen wird: Handlung/ [indirekt Artefakt/ geistiges Produkt [als Resultat]] (5) [Plötzlich] habe der Angeklagte „ddas Rumschreien“ angefangen. (SZ, 3.8.99, S. 2) (6) Sie hatte Abitur gemacht, dies und das gearbeitet und [gerade] eeinen Computerkurs angefangen, um einen neuen Job zu finden. (SZ, 27.8.99, S. 3) (7) Die Aussicht auf Erfolg ist so gering, dass sich die Mühe gar nicht lohnt, ddas Unternehmen anzufangen. (SZ, 9.9.99, S. 39) (8) [Mit 50] fing sie e ein neues Leben an. (9) Da sitzen Lektoren ein Jahr lang ohne jedwede Äußerung auf einem kurzen Manuskript und teilen bei Nachfrage mit, dass sie e einen Brief angefangen haben, d der dann nie ankommt. (Zeit, 27.3.87, S. 93) (10) Ich habe ddie Brosche [schon vor drei Tagen] angefangen, bin aber noch nicht fertig, weil der Stein nicht richtig geschliffen war. PräpE: mit +D: dasjenige, mit dem begonnen wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] SE mit fak. Korrelat damit: Handlung (11) [Wann] fangen sie mmit der Arbeit an? (12) Sandra hatte m mit Gesang angefangen, doch ihre Stimme reichte nicht aus. (Zeit, 13.9.85, S. 69) (13) [Warum] hast du [bloß] m mit dem Rauchen angefangen? (14) Ich habe mmit dem Pullover, den ich meinem Mann zu Weihnachten schenken möchte, [schon vor Ostern] angefangen. (15) [Wann] haben Sie mmit den Drogen angefangen? (16) Der Schriftsteller hatte [schon vor 10 Jahren] mmit dem Buch angefangen, d das er jetzt seinen Lesern präsentiert. Inf+: (17) Tomas war zwölf, als er angefangen hat, zzu trinken und zu kiffen. (BerlZ, 20.12.99, S. 25) (18) Jens hat (ddamit) angefangen, ssich zu rasieren, obwohl er noch gar keinen Bartwuchs hat. PASSK Werden-Passiv: meist unpersönlich werden: (19) Eine Ausbildung zum Diätassistenten dauert drei Jahre und kann [ab der mittleren Reife] angefangen werden. (nach SZ, 18.9.99, S. 21) (20) Es wird [nicht] mit dem Essen angefangen, bevor nicht auch Mutter am Tisch sitzt! WORTB der Anfänger/ die Anfängerin, der Anfang ANM - Die AkkE/ PräpE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird bzw. wenn dasjenige, mit dem angefangen wird, aus dem Kontext klar zu entnehmen ist: (21) Er arbeitet viel: „[Gestern] habe ich [um 10 Uhr] angefangen und bis 2 Uhr morgens durchgearbeitet.“ (SZ, 8.9.99, S. 1) (22) Sie wollte eine Rede halten, konnte [aber] [nicht] anfangen, weil die Gäste so laut waren. (23) „Wer fängt an? “ - „Derjenige, der die höchste Karte zieht.“ - Häufig wird mit einer temporalen AdvG [jetzt/ damals/ ...] bzw. PräpG [an +D/ um +A/ vor +D/ ...] auf den Zeitpunkt Bezug genommen, an dem mit einer Handlung angefangen wird: (24) Er hat [s schon um 6 Uhr] angefangen, sich für die Schule vorzubereiten und ist immer noch nicht fertig! ; s. auch (6), (8), (10), (11), (14), (15), (16), (19) und (21). SBP anfangen 2 NomE AdvE BED irgendwo beginnen. (25) Hier fängt die Bahnhofstraße an. BELR NomE: dasjenige, das irgendwo beginnt: konkr. Objekt [häufig geografischer Ort]/ Abstraktum (26) B Baden-Württemberg fängt in Mannheim an und erstreckt sich bis zum Bodensee. (27) Wo fängt ddas Ich an, wo hört es auf? (SZ, 4.9.99, S. 19) (28) Die Grenzen zwischen dem sinngemäßen Bericht und dem ausdrücklichen Zitat sind überhaupt fließend, und darum wird sich kaum je objektiv entscheiden lassen, wo ddas echte Plagiat anfängt. (Bollnow, S. 199) (29) Wo fängt ddie Urbanisierung an, wo hört die „Global city“ auf? (BerlZ, 12.8.99, S. 20) (30) KKriminalität fängt da an, wo meine Würde verletzt wird. (taz, 19.11.98, S. 32) AdvE: Ort AdvG/ bei +D/ in +D/ neben +D/ ...: Ortspunkt (31) Unter dem Kreuz ist eine typische Szene aus dem Leben des Verstorbenen geschnitzt. D Darunter fängt der Text an. (nach BerlZ, 29.1.99, S. II) (32) Der Rundgang um die Insel fängt b bei der Mühle an. (33) Der beschilderte Wanderweg fängt n neben der Kapelle an. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Anfang SBP anfangen 3 NomE (AdvE) BED irgendwann beginnen. (34) Die Vorstellung fängt um 20 Uhr an. BELR NomE: dasjenige, das beginnt: Vorgang [häufig Ereignis]/ [indirekt konkr. Objekt] (35) Ich trank eine Flasche Rizinusöl, damit d die Wehen anfingen. (Zeit, 20.12.85, S. 9) (36) Das Jahrhundert ist bald alle, e ein neues fängt an. (SZ, 15.9.99, S. 2) (37) „Wenn ich heute noch einmal studieren könnte“, meinte der Arzt für anfangen, es 149 Allgemeinmedizin, „dann wäre ich für ein Praktikum bei Landärzten und Internisten, bevor ddie Ausbildung anfängt.“ (nach Zeit, 25.10.85) (38) DDie Schneeschmelze hat schon im April angefangen. (39) DDie Drohbriefe haben angefangen, als wir uns geweigert haben umzuziehen. (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ .../ NG im A: Zeitpunkt mit +D: Zeitpunkt [Ereignis] (40) Das Rehabilitationsprogramm fängt mmorgens um neun Uhr an und geht bis abends um sieben. (BerlZ, 4.8.99, S. 36) (41) Und mmorgen fängt das Leben an. (MM, 4.3.96) (42) AAb Mittwoch, 25. Oktober, fängt das Hallentraining an. (MM, 23.10.2000) (43) MMitte Oktober fängt [an der Uni] das Wintersemester an. (taz, 9.9.99, S. IV) (44) Der Weihnachtsverkauf fängt [immer] u um diese Jahreszeit an. (taz, 18.9.99, S. 30) (45) Der neue Deutschkurs für Fortgeschrittene fängt a am 3. A April an. (46) Das Filmfestival fängt nächste Woche an. (47) Am weitesten ist die jüdische Zeitrechnung: M Mit dem Neujahrsfest Rosh Hashane Ende September fängt das Jahr 5.761 an. (taz, 11.11.99, S. 27) (48) M Mit dem Beginn der Reformation fing die Neuzeit an. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Anfang; anfänglich, anfangs W.BED anfangen 4 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon [ugs] jemand beginnt von jemandem [Person [als Thema]]/ etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Thema]] zu sprechen (49) Sie sagte, sie fände ihn schwierig, wurde immer verlegen, wenn ich von ihm anfing. (Böll, Ansichten, S. 267) (50) Er fängt [immer wieder] von der verlorenen Heimat an, von dem Haus, das seine Eltern dort besaßen, von den Ziegen, die sie züchteten, von den Spielen, die er mit den Dorfjungen gespielt hatte. (51) Wenn er von Philosophie und tieferem Sinn des Lebens anfing, mussten die Kinder höflich zuhören. dass-S: (52) Wenn er [schon wieder] davon anfängt, dass er bestimmt bald sterben wird, verlasse ich den Raum! Inf+: (53) Als er davon anfing, nach Australien auswandern zu wollen, wurde Mutter ganz still. anfangen 5 NomE (PräpE) (AdvE); (PräpE): bei +D; (AdvE): AdvG/ an + D/ mit +D/ zu +D jemand beginnt irgendwann eine Tätigkeit bei jemandem [Person/ Institution] (54) Sie können morgen bei uns anfangen. Sie bekommen zunächst einen Vertrag zur Probe. (55) Angefangen hatte er [als gelernter Starkstromelektriker] bei Thyssen. (Zeit, 15.85, S. 25) (56) Der arbeitslose Anton G. hat bereits eine feste Zusage für eine neue Arbeitsstelle, muss allerdings noch zwei Monate warten, bis er anfangen kann. (MM, 10.8.85, S. 44) (57) Sie hatte schon mit sechzehn bei der BASF angefangen. (58) Fängst du am 1. Mai oder schon zum 15. April an? anfangen 6 NomE AdvE; NomE: NG/ PG/ Zeichengruppe; AdvE: AdvG/ mit +D/ +Zeichengruppe etwas [konkr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck/ geistiges Produkt/ Ereignis] beginnt irgendwie (59) Der Fries fängt mit einem Eichenblatt an. (60) Wörter nach einem Punkt fangen groß an. (61) Der Film fängt ganz langsam an. (62) Die Internet-Adresse fängt [immer] mit www. an. (63) ‘Anfangen’ fängt mit A an. (64) Die Liste fängt mit der Anmerkung an, sie erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. (SZ, 29.9.99, S. 2) (65) Alles fängt an mit einer Leibesvisitation. (SZ, 11.9.99, S. 3) (66) Die Geschichte fängt mit einer Landschaftsbeschreibung an. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. anfangen 7 NomE VerbE; VerbE: Inf+ an jemandem/ etwas [Konkretum] beginnt etwas [Vorgang] sich zu vollziehen Inf+: (67) [Mit 17] fing der Junge [noch einmal] an, kräftig zu wachsen. (68) [Langsam] fing er an, sich zu erholen. (69) Der Hund fängt an zu verstehen, was man von ihm will. (70) Die Häuser und die Felder fingen an zu brennen. (71) Das ging jahrelang gut, bis die Geschwüre stärker schmerzten und anfingen zu eitern. (Zeit, 11.10.85, S. 80) (72) Wenn die Kühlflüssigkeit zu kochen anfängt, sollte man sofort anhalten, andernfalls riskiert man irreparable Motorschäden. (SZ, 11.8.99, S. 2) PHRAS Idiom: etwas/ viel mit etwas anfangen: etwas aus etwas machen, etwas/ viel Nutzen aus etwas ziehen; mit jemandem/ etwas nichts/ nicht viel anfangen können: jemanden/ etwas nicht verstehen; neu/ von vorn anfangen: Zerstörtes, Verlorengegangenes o.Ä. wieder aufbauen, ein anderes Leben führen o.Ä.; nicht wissen, was anfangen: nichts zu tun wissen, sich langweilen - Er/ Sie/ ...hat angefangen! : [als Schuldzuweisung bei einem Streit]; Das fängt ja gut/ heiter/ schön an! : Das beginnt unglücklich, da zeigen sich schon am Anfang große Schwierigkeiten. G.ANM - anfangen wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sprechend anfangen’ verwendet: (73) „Ich will aber jetzt nach Hause! “, fing er immer wieder an. VERBF anfangen, es 'anfangen, es es fängt an es fing an es hat angefangen SBP es fängt an (AdvE) VerbE BED es beginnt irgendwann, dass etwas geschieht. (1) [Plötzlich] fing es an zu regnen. BELR ((AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt (2) G Gestern hat es angefangen zu frieren. (3) [Dieses Jahr] hat es aam Nikolaustag angefangen zu schneien. (4) Es hat vor drei Tagen angefangen, in der Stadt zu brennen. VerbE: Inf+: dasjenige, das geschieht: Vorgang Inf+: (5) Wir hatten alle Angst, weil es angefangen hatte, fürchterlich zu donnern. (6) Im November fängt es an, früh dunkel zu werden. PASSK kein Passiv möglich VERBF anfangen anfassen 150 'anfassen fasst an fasste an hat angefasst anfassen 1 etwas irgendwo berühren anfassen 2 anpacken anfassen 3 jemandes Hand nehmen und fest halten anfassen 4 etwas irgendwie behandeln anfassen 5 etwas in Angriff nehmen SBP anfassen 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas mit der Hand irgendwo berühren oder ergreifen. (1) Fassen Sie [bitte] die Waren [nicht] an! BELR NNomE: derjenige, der etwas berührt: Person (2) MMichael fasste die Heizung an, um zu prüfen, ob sie warm ist. AkkE: dasjenige, das berührt wird: Konkretum (3) Fassen Sie m mich [nicht] an! (Zeit, 24.1.86, S. 2) (4) Ich wollte d das Mädchen [nicht] anfassen. (Frisch, S. 106) (5) Fass d die Tasse [vorsichtig] an, der Kaffee ist ganz heiß! (6) Fass [mal] dden Stoff an, er ist ganz weich! (7) Der Box- Weltmeister wird zwar Soldat, aber er will kkeine Waffe anfassen. (nach Bild, 19.4.67, S. 6) (AdvE): Ort an +D: Ortspunkt [Teil eines Konkretums: häufig Körperteil] (8) Martin fasste seinen Freund aam Arm an und zog ihn zur Seite. (9) Du sollst mich [nicht immer] aam Kopf anfassen! (10) Dann spürte sie, wie jemand sie a an der Schulter anfasste. (MM, 8.5.95, S. 35) (11) Markus fasste das Rad aan Sattel und Lenker an und schob es den Berg hinauf. (12) Fass die Kanne [fest] aam Henkel an, damit sie nicht umkippt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) [Hier] wird nichts angefasst! sein : (14) Wasch das Obst ab, es ist alles angefasst. ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn anfassen 1 im Imperativ verwendet wird : (15) Die Farbe auf der Tür ist noch feucht, [nicht] anfassen! (16) Meine Hände sind eiskalt, fass [mal] an! - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Instrument, das statt der Hand benutzt wird bzw. auf die Hand, falls sie besonders charakterisiert wird, Bezug genommen werden : (17) Die verseuchten Kleidungsstücke dürfen [n nur mit einer Zange] angefasst werden. (18) Infizierte werden [n nur mit Plastikhandschuhen] angefasst. (MM, 15.7.87, S. 11) (19) Er fasste die Tasse [mmit zwei Fingern] an. (20) [Bitte] das Bild [n nur mit sauberen Händen] anfassen! - anfassen 1 wird auch in dem Ausdruck [ugs] etwas mit spitzen Fingern anfassen i.S.v. ‘etwas aus Widerwillen vorsichtig anfassen’ verwendet. W.BED anfassen 2 NomE jemand packt an; zufassen, zugreifen (21) Der Tisch muss an die Wand gestellt werden, kann jemand anfassen? (22) Das Zimmer wurde ausgeräumt. Alle fassten an. - anfassen 2 kann in dem Ausdruck verwendet werden mit anfassen i.S.v. ‘mithelfen, indem man anpackt’ : (23) Als Andreas Pröve mit seinem Rollstuhl die Bustür blockierte, ffassten die Wartenden mmit an, um ihn in den Bus zu tragen. (nach Zeit, 20.3.87, S. 71) anfassen 3 NomE AkkE jemand nimmt jemandes Hand und hält sie fest (24) Das Kind fasste die Mutter an, als sie über die Straße gingen. (25) Fass mich an, wenn wir auf dem Weihnachtsmarkt sind. - Häufig wird mit anfassen 3 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt : (26) DDie Demonstranten fassten ssich [fest] an, als sie den Polizisten gegenüberstanden. (27) IIhr müsst eeuch/ e einander anfassen, damit ihr euch nicht verliert! anfassen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ mit +D jemand behandelt jemanden/ etwas [Tier] irgendwie; [ugs] anpacken (28) Es geht nicht darum, die Autofahrer, die Alkohol getrunken haben, hart oder sanft anzufassen, sondern es kommt darauf an, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. (nach MM, 1.2.86, S. 17) (29) Viele Eltern fassen ihre Kinder [in der Pubertät] falsch an. (30) In dem Roman „Der Pferdeflüsterer“ wird gezeigt, dass man Pferde auch sanft anfassen kann, um sie zu erziehen. (31) Er wurde [in seiner Kindheit] streng/ mit Strenge angefasst. - anfassen 4 wird auch in den Ausdrücken verwendet [ugs] jemanden/ etwas wie ein rohes Ei anfassen i.S.v. ‘jemanden/ etwas sehr vorsichtig behandeln’; [ugs] jemanden mit Glacéhandschuhen/ Samthandschuhen anfassen i.S.v. ‘jemanden mit viel Feingefühl behandeln’; jemanden hart/ mit harter Hand anfassen i.S.v. ‘jemanden streng behandeln’. anfassen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ mit +D jemand [Person/ Gremium/ Institution] nimmt etwas [Abstraktum] irgendwie in Angriff oder beginnt etwas irgendwie zu bewältigen; [ugs] anpacken (32) Die Politiker müssen das Problem [in der nächsten Zeit] anfassen. (33) Der Vorstand der Bundesbahn hat auch die Frage der Sozialtarife entschlossen angefasst. (nach FAZ, 16.12.65, S. 1) (34) Wir brauchen jemanden, der die Sache richtig, geschickt und mit Eifer anfasst. PHRAS Idiom: [ugs] ein heißes Eisen anfassen: sich mit einer heiklen, bedenklichen Sache befassen; etwas am falschen/ verkehrten/ richtigen Ende anfassen: etwas falsch/ verkehrt/ richtig anstellen, machen; [ugs] jemanden/ etwas nicht mit der Feuerzange/ Kneifzange/ Kohlenzange anfassen (mögen): vor jemandem/ etwas Abscheu empfinden VERBF zusammenfassen 'angehen geht an ging an ist angegangen angehen 1 zu funktionieren beginnen angehen 2 jemanden irgendwieviel betreffen angehen 3 etwas in Angriff nehmen angehen 4 etwas angreifen angehen 151 angehen 5 um jemanden um etwas bitten angehen 6 gegen gegen etwas vorgehen angehen 7 irgendwann beginnen SBP angehen 1 NomE BED zu funktionieren oder in Betrieb zu sein beginnen . (1) [Warum] geht das Licht [nicht] an? BELR NomE: dasjenige, das zu funktionieren beginnt: konkr. Objekt [Gerät, Lampe, Kerze o.Ä.]/ Substanz [Gas]/ [indirekt Feuer, Licht] (2) Alle elektrischen Geräte waren ausgegangen, weil der Strom ausgefallen war. [Plötzlich] gingen dder Fernseher, das Radio und das Bügeleisen [wieder] an. (3) [In diesem Moment] muss d die grüne Lampe im Flur angegangen sein. (taz, 1.7.89, S. 32) (4) DDie Kerze geht [nicht] an, weil der Docht zu kurz ist. (5) Sie zündete ein Streichholz nach dem anderen an, aber d das Gas ging [nicht] an. (6) DDas Feuer will [heute] [nicht] angehen, draußen ist es zu windig. (7) Wenn man bei mir klingelt, geht [sofort] ddas Licht an. (Zeit, 9.8.85, S. 50) (8) [In Taramon] gingen ddie Lichter an. (Larsen, S. 32) PASSK kein Passiv möglich SBP angehen 2 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden irgendwieviel betreffen . (9) Diese Frage geht auch uns an. BELR NomE: dasjenige, das jemanden betrifft: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (10) Ich meine, dass ihn ddie beiden anderen Kinder gar nichts angehen. (nach MM, 4.5.85, S. 60) (11) DDeine Haustiere und Topfpflanzen gehen uns nichts an. Für die musst du selber sorgen. (12) Die Überbevölkerung der Erde ist ein Problem, ddas jeden angeht. (bdw, 1/ 67, S. 33) (13) DDieser Teil des Fachbuchs geht nicht nur Spezialisten und Praktiker an, sondern jeden an Gesundheit interessierten Menschen. (nach Zeit, 29.3.85, LB) dass-S : (14) Alle geht ees an, d dass die Umwelt immer mehr zerstört wird. ob-Frag : (15) Uns geht e es [sehr wohl] an, oob morgen Besuch kommt oder nicht. w-Frag : (16) E Es geht die Mitarbeiter sehr viel an, wwie die Betriebsleitung diese Entscheidung umsetzen wird. AkkE: derjenige, den etwas betrifft: Person/ Institution (17) Lesen ist etwas, das n nicht nur S Schule und Hochschule angeht, ssondern auch den Schüler oder Studenten selbst. (Zeit, 18.10.85, S. 49) (18) Die Rettung der Natur geht jjeden an. (AdvE): PG [indefinit]: Grad, in dem jemand betroffen ist (19) Du irrst dich, diese Angelegenheit geht euch [durchaus] etwas an! (20) Lass dich in nichts hineinziehen, was dich nichts angeht. (Bild, 24.4.67, S. 4) (21) Den Einwohnern Tanganjikas brachte dieser Krieg, der sie wwenig anging, nur Blut und Elend. (nach Grzimek, S. 113) PASSK kein Passiv möglich ANM - angehen 2 wird auch in den Ausdrücken [ugs-salopp] etwas geht jemanden einen Dreck/ feuchten Kehricht an i.S.v. ‘etwas betrifft jemanden gar nicht’ verwendet. W.BED angehen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] sucht etwas [abstr. Objekt] zu bewältigen; in Angriff nehmen, [ugs] anpacken (22) Wenn ein Beschäftigter seine Arbeit [nur widerwillig und nachlässig] angeht, kostet das die Firma Geld. (MM, 11.5.95, S. 33) (23) Man kann beobachten, wie die Labour- Regierung soziale Ursachen der Kriminalität angeht. (nach BerlZ, 8.8.97, S. 3) (24) Statt Schwierigkeiten anzugehen, geben viele Schüler auf. (nach MM, 4.3.88, S. 28) (25) Dieses Problem will der Kulturkanal Arte [nun endlich] angehen. (nach MM, 11.9.98, S. 31) - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden. angehen 4 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier] greift jemanden/ etwas [Tier] tätlich oder verbal an (26) Jetzt bleibt Fußballspieler Thom sogar dann freundlich, wenn man ihn [bei Interviews] [unfair] angeht. (nach Stern, 3.5.90, S. 116) (27) Das wütende Wildschwein ist die Spaziergänger angegangen. (28) Der 54-jährige Mann sei von den Beamten [brutal] angegangen worden, nachdem er sich nicht habe ausweisen können. (nach MM, 14.4.98, S. 14) - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden. angehen 5 um NomE AkkE PräpE; PräpE: um +A jemand [Person/ Institution] bittet jemanden [Person/ Institution] dringend, zudringlich um etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Handlung] (29) Sie gab fast jedem Geld, der sie darum anging. (Böll, Ansichten, S. 243) (30) Der afrikanische Staat ist die UNO um Unterstützung und finanzielle Hilfe angegangen. (31) Ein Schüler wurde von drei minderjährigen Räubern [zunächst] um eine Zigarette, [dann] um seine Lederjacke angegangen. - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden. angehen 6 gegen NomE PräpE; PräpE: gegen +A; PräpSE mit obl. Korrelat dagegen jemand [Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt]] geht gegen jemanden/ etwas [negativer Sachverhalt] vor; bekämpfen (32) Die Polizei will [härter] gegen Kriminelle, Rauschgiftsüchtige und Rauschgifthandel angehen. (33) Man könne [nur dadurch] gegen die Epidemie angehen, dass man die Larven der die Krankheit verursachenden Moskitos zerstöre. (MM, 7.5.86, S. 33) (34) Es gab keine Kraft damals, die [ernsthaft] gegen diese Entwicklung angegangen ist. (nach Zeit, 26.7.85, S. 9) dass-S : (35) Die Polizei will dagegen, dass direkt vor dem Gymnasium mit Rauschgift gedealt wird, [energisch] angehen. - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden . anhaben 152 angehen 7 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an +D/ um +A/ ... [ugs] etwas [Sachverhalt: meist Ereignis] beginnt irgendwann (36) Das Theater geht erst um 20 Uhr an, aber der Kinofilm schon um 19 Uhr. (37) Gleich wird ein schrecklicher Lärm angehen. (38R) Wir sehen, dass etwas vorbei ist, und etwas Neues angeht. (nach Heimpel, S. 17) PHRAS Idiom: etwas geht (gerade) noch an: etwas ist (gerade) noch erträglich - [ugs] Das geht (gerade noch) an.: Das ist (gerade noch) zulässig, vertretbar.; Das kann doch nicht angehen! : Das ist doch nicht möglich./ Das kann doch nicht wirklich geschehen.; Das geht keinen/ niemanden/ nur mich etwas an! : Das ist allein meine Angelegenheit.; Das geht mich (gar) nichts an! : Ich will damit nichts zu tun haben.; Was geht mich/ dich/ ... das an? : Was habe ich/ hast du/ ... damit zu tun.; Was mich/ ihn/ .../ diese Angelegenheit/ ... angeht, so ...: Insofern es mich/ dich/ .../ diese Angelegenheit/ ... betrifft, so ... G.ANM - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb angehen, es. VERBF ausgehen; gehen; gehen, es; spazieren gehen 'anhaben hat an hatte an hat angehabt anhaben 1 etwas am Körper tragen anhaben 2 etwas in Betrieb haben SBP anhaben 1 NomE AkkE BED etwas am Körper tragen oder mit etwas bekleidet sein. (1) [Gestern] hatte sie ein rotes Kleid an. BELR NNomE: derjenige, der etwas am Körper trägt: Person/ selten Tier (2) Während OOehler hohe Schuhe anhat, habe iich Halbschuhe an. (nach Bernhard, Gehen, S. 7) (3) Weil es so kalt ist, hat d der Dackel einen kleinen Mantel an. AkkE: dasjenige, das jemand am Körper trägt: konkr. Objekt [Kleidungsstück [außer Kopfbedeckung], Schmuckstück] (4R) Dann musste ich Andy erst noch Sachen kaufen, weil er [ja nur] eeinen Schlafanzug anhatte und dden Pulli. (nach de Groot, S. 41) (5) Der weiße Kittel, dden sie anhatte, lag eng um ihren Körper. (nach Pinkwart, S. 15) (6) Die Mädchen haben bbunte Röcke und weiße Strümpfe an. (7) Ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass Viv dden Ring [auf dem Boot] anhatte. (MM, 3.5.95, S. 39) (8) Der kleine Sven hatte, weil es so heiß war, n nichts an. PASSK kein Passiv möglich W.BED anhaben 2 NomE AkkE [ugs] jemand hat etwas [Gerät: Radio, Lampe, Heizung o.Ä./ [indirekt Licht, Musik o.Ä.]] in Betrieb (9) Jürgen ist noch wach. Er hat [in seinem Zimmer] Licht und den Fernseher an. (10) [In deinem Zimmer] ist es sehr warm, hast du die Heizung an? (11) Covey ist nicht daheim und hat den Anrufbeantworter [nicht] an. (MM, 27./ 28.5.95, S. 63) (12) Als die Eltern spät nach Hause kamen, hatten die Kinder [noch] alle Lichter und einen Wildwestfilm an. (13) Was machen Sie denn, wenn Sie Musik anhaben? (MM, 22.5.95, S. 31) PHRAS Idiom: [ugs] die Hosen anhaben: in der Ehe die bestimmende Rolle spielen; jemand/ etwas kann jemandem/ etwas nichts/ wenig/ ... anhaben: jemand / etwas kann jemandem/ etwas nicht/ wenig/ ... schaden VERBF haben; vorhaben 'ankommen kommt an kam an ist angekommen ankommen 1 irgendwo eintreffen ankommen 2 jemanden ergreifen ankommen 3 für jemanden irgendwie belastend werden ankommen 4 gegen sich gegen etwas durchsetzen ankommen 5 irgendwie zur Wirkung kommen ankommen 6 bis irgendwohin gelangen SBP ankommen 1 NomE AdvE1 v AdvE2 BED irgendwo irgendwann eintreffen. (1) Wir kamen mitten in der Nacht in Hamburg an. BELR NomE: dasjenige, das eintrifft: Konkretum/ abstr. Objekt [Signal, Nachricht, Information o.Ä.] (2) Im Oktober bin iich in Frankreich angekommen, damals haben mich Freunde zwei Monate lang aufgenommen. (WP, 23.6.94, S. 16) (3) Doch an ihrem Bestimmungsort in Großbritannien sind ddie Tiere [nie] angekommen. (Zeit, 25.4.86, S. 40) (4) D Der Zug ist [wohl] [schon wieder] zu früh angekommen. (Zeit, 8.2.85, S. 47) (5) Ist ddas Paket inzwischen angekommen? (MM, 23.10.87, S. 13) (6) [Da] kommt eein Ferngespräch für dich an. (Pinkwart, S. 163) (7) DDer Antrag aus Rom, Elenk auszuliefern, sei nie in Sofia angekommen. (Zeit, 4.4.86, S. 1) AdvE1: Ort an +D/ auf +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (8) Wir waren [schließlich] a an der Buchholzer Straße angekommen und bildeten dort eine Sperrkette. (Temp., 1/ 90, S. 67) (9) Der Zug aus Berlin kommt aauf Bahnsteig 3 an. (10) Röder war inzwischen [wieder] bbei Gabriela angekommen. (Weyden, S. 8) (11) Das Geld komme [vielleicht] [gar nicht] b bei den Bedürftigen an. (Zeit, 27.12.85, S. 7) AdvE2: Zeit AdvG/ an +D/ ...: Zeitpunkt (12) HHeute früh um 6.05 sollten die Flüchtlinge in Frankfurt ankommen. (Bild, 8.8.89, S. 4) (13) Der Brief ist a am 1.3. angekommen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Ankömmling, die Ankunft ANM - Die AdvE1 und AdvE2 können weggelassen werden, wenn die Handlung, die mit ankommen 1 ausgedrückt wird, betont wird bzw. wenn aus dem Kontext ankommen, es 153 klar zu entnehmen ist, wann die Ankunft erfolgt : ( 14) Mein Gast ist [gut] angekommen. (15) Als ich zum Bahnhof kam, war der Zug [noch nicht] angekommen. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Transportmittel, mit dem jemand ankommt, Bezug genommen werden: (16) Ich bin gerade [mmit einem Ausflugsschiff] hier angekommen. (Balden, S. 14) W.BED ankommen 2 NomE AkkE [geh] etwas [Gefühl] ergreift, überkommt jemanden (17) Jan [jedoch] kam [wieder] die Angst an, als die Tür unseres Briefkastens rüttelte. (nach Grass, S. 194) (18) Als sie die Berichte im Fernsehen sah, kam sie ein tiefes Mitgefühl mit den Erdbebenopfern an. (19) Die Zuhörer kam das Lachen an, als der Redner sich mehrfach versprach. ankommen 3 NomE AkkE AdvE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: AdvG [geh] etwas [Handlung] wird für jemanden irgendwie belastend (20) Der Abschied von ihren Kindern ist sie schwer angekommen. (21) Er ist sehr schlechter Stimmung, wenn ihn die Arbeit hart ankommt. (22) Jeden Morgen badet er kalt, obwohl ihn das hart ankommt. (nach Spiegel, 38/ 93, S. 236) dass-S : (23) Die Eltern muss es bitter ankommen, dass ihr Sohn das Abitur nicht bestanden hat. Inf+ : (24) Den Mitarbeiter kam es sauer an, sich in einen neuen Aufgabenbereich einzuarbeiten. ankommen 4 gegen NomE PräpE; PräpE: gegen +A jemand [Person/ Institution] setzt sich gegen jemanden/ etwas [Sachverhalt/ Handlung] durch (25) Gegen die Umweltverschmutzung kommt man [kaum] an. (26) Als die Polizei [auch mit Tränengas] [nicht] gegen die Demonstranten ankommen konnte, begann sie zu schießen. (27) Manager besitzen eine Waffe, gegen die keiner ankommt. (Böll, Ansichten, S. 134) (28) Der Boxer kam [mit seiner Taktik] [nicht] gegen den starken Gegner an. (29) Es gelang dem Politiker, gegen die Intrigen seiner Kontrahenten anzukommen. ankommen 5 NomE (PräpE) AdvE; (PräpE): bei +D; AdvE: AdvG [meist gut/ schlecht] jemand [häufig Künstler, Politiker]/ etwas [abstr. Objekt: häufig künstlerisches Produkt] kommt bei jemandem [häufig Publikum] irgendwie zur Wirkung oder wird von jemandem irgendwie aufgenommen (30) Die CD „Ebstein“ mit amerikanischen Musicalmelodien kam bei Kritikern und Publikum prima an. (nach FF, 11/ 95, S. 13) (31) Die Band und ihr Sänger sind [bei ihrem letzten Konzert] schlecht angekommen. (32) Auch Erziehungsurlaub kommt gut an. (MM, 7.8.86, S. 14) - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn ankommen 5 i.S.v. ‘gut ankommen’ verwendet oder negiert wird : (33) Kohl sieht auch, dass der neue FDP-Chef bei den Leuten ankommt. (Zeit, 2.8.85, S. 4). (34) Bei der gestrigen Premiere begeisterte die mitreißende Musik, die [vor allem] bei einem jungen Publikum ankommt. (nach MM, 26.8.98, S. 15) (35) Komplizierte Erläuterungen kommen [in Wahlkämpfen] [nicht] an. (MM, 12.12.86, S. 2) ankommen 6 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ auf +D/ bei +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt/ Ereignis] gelangt bis irgendwohin (36) Es sieht so aus, als ob die Bundesregierung [noch längst nicht] am Ende ihrer Überlegungen angekommen wäre. (Zeit, 14.10.85, S. 4) (37) Der Goldpreis ist auf einem Tiefpunkt angekommen. (Zeit, 25.1.85, S. 3) (38) Dann fing er an zu zählen. Als er bei der Zahl 100 angekommen war, hielt er an. (39) Im Juni 1992 ist sie aus Modrica geflohen, nachdem der Bürgerkrieg dort angekommen war. (nach BerlZ, 28./ 29.11.98, S. 21) PHRAS Idiom: jemand ist irgendwo angekommen: jemand hat sich an die für ihn neuen Verhältnisse irgendwo angepasst; [ugs] dauernd/ ständig/ immer wieder mit etwas ankommen: sich wiederholt und in lästiger Weise mit etwas an jemanden wenden; ein Kind ist bei jemandem angekommen: jemand hat ein Kind bekommen; etwas kommt auf dem Nullpunkt an: etwas erreicht einen absoluten Tiefpunkt - [ugs] Damit kommst du/ kommt er/ ... bei mir nicht an! : Damit erreichst du/ erreicht er/ ... bei mir nichts. VERBF ankommen, es; bekommen I; bekommen II; kommen; kommen, es; vorkommen; zusammenkommen 'ankommen, es es kommt an es kam an es ist angekommen es kommt an 1 auf etwas ist besonders wichtig es kommt an 2 auf es hängt von etwas ab SBP es kommt an 1 auf (DatE/ PräpE1) PräpE2 BED etwas ist für jemanden besonders wichtig. (1) Es kommt darauf an, dass das schnell erledigt wird. BELR (DatE): derjenige, dem etwas besonders wichtig ist: Person/ Institution (2) Es kam d dem Mädchen Agnes darauf an, versteckt zu bleiben. (Grass, S. 20) (3) DDen Koalitionspartnern kam es [jedoch] darauf an, dafür zu sorgen, dass den Rentnern Kaufkraftverluste erspart bleiben. (nach MM, 15.1.85, S. 1) (PräpE1): für +D: derjenige, für den etwas besonders wichtig ist: Person/ Institution (4) F Für sie kam es [nur] darauf an, mir vorher noch einen Packen Geld in die Hand zu drücken. (Pegg, S. 40) (5) FFür die Regierung war es [hauptsächlich] darauf angekommen, die Bevölkerung zufrieden zu stellen. PräpE2: auf +A: dasjenige, das besonders wichtig ist: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt (6) Es kommt dem Personalchef aauf gute und fleißige Mitarbeiter an. (7) Mir kommt es [weniger] aauf modische [als] a auf zweckmäßige Kleidung an. (8) Vielen Fernsehzuschauern kommt es n nur auf Unterhaltungsfilme an. (9) Bewertet wurde der Stil der Geschichte, die von den Kindern erfunden wurde. AAuf die Zeichensetzung sei es [weniger] anmachen 154 angekommen. (nach MM, 8.2.86, S. 27) (10) Ich sagte, wir sollten doch noch etwas warten, [jetzt] käme es [ja wohl] auf ein Jahr [nicht mehr] an. (Böll, Ansichten, S. 90) (11) Wir gehen heute Abend erst später zum Fest, es kommt uns [hauptsächlich] a auf das Feuerwerk an. (12) Es kommt aauf die Taten eines Menschen, [nicht] a auf seine Reden an. dass-S : (13) Es wird d darauf ankommen, ddass sich jetzt eine wirklich solidarische Gesellschaft entwickelt. (FR, 12.5.90, S. 25) Inf+ : (14) [Jetzt] komme es d darauf an, sso schnell und fleißig wie möglich in Brüssel mit der Arbeit wieder zu beginnen. (FAZ, 31.1.1966, S. 1) ob-Frag : (15) Diese Einsicht, so schien es, wird inzwischen in der Wirtschaft wie an den Universitäten geteilt. [Jetzt] kommt es ddarauf an, o ob auch die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden. (Zeit, 4.1.85, S. 47) w-Frag : (16) Der Abgeordnete gewann die Erkenntnis, dass es den Leuten [nicht] d darauf ankommt, wwas gesagt wird, sondern [nur noch], w wer es sagt. (FR, 16.3.90, S. 3) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die PräpE1 wird seltener als die DatE realisiert. - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden, in dem etwas besonders wichtig ist: ( 17) Beim Cognac oder Wermut, [b bei denen] es auf Geschmack, Wirkung, Bekömmlichkeit ankommt, sind diese entscheidenden Qualitäten keineswegs optimal vorhanden. (nach Zeit, 12.12.86, S. 56) (18) [BBei der Wahl einer „MMiss Universum“] sollte es [nicht nur] auf Schönheit ankommen. W.BED es kommt an 2 auf PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf es hängt von etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] ab (19) „Wollen wir am Sonntag einen Ausflug machen? “ - „Es kommt auf das Wetter an.“ (20) Ich weiß noch nicht, wann wir bei euch sein werden, es kommt auf den Verkehr und den Zustand der Autobahn an. (21) Es kommt auf die richtige Pfanne und das richtige Fett an, wenn ein Steak gelingen soll. (22) Es kommt auf eure Mitarbeit an, wie schnell wir diese Aufgabe schaffen. (23) Der Ausgang der Wahl ist ganz ungewiss. Es kommt auf die Jungwähler und ihr Votum an. ob-Frag : (24) Ich weiß noch nicht, ob ich in der nächsten Woche verreise. Es kommt darauf an, ob ich mich gut fühle und ob die Sonne scheint. w-Frag : (25) „Wann kommst du morgen zu uns? “ - „Es kommt darauf an, wann ich mit meiner Arbeit fertig bin.“ - Gelegentlich wird es durch das ersetzt : (26) „Gehen wir heute ins Kino? “ - „DDas kommt auf dich an.“ PHRAS Idiom: es darauf ankommen lassen: etwas sich entwickeln lassen, ohne dabei einzugreifen; es (nicht) auf etwas ankommen lassen: etwas (nicht) riskieren, (nicht) in Kauf nehmen - Darauf müssen wir es ankommen lassen.: Wir müssen das Risiko eingehen.; [ugs] Es kommt nicht so darauf an.: Es spielt keine besondere Rolle, es ist nicht so wichtig.; Es kommt auf einen Versuch an.: Man muss einen Versuch machen, wagen.; Wenn es darauf ankommt, ...: Wenn es wichtig ist, ... VERBF ankommen; bekommen I; bekommen II; kommen; kommen, es; vorkommen; zusammenkommen 'anmachen macht an machte an hat angemacht anmachen 1 etwas in Betrieb setzen anmachen 2 etwas zum Brennen bringen anmachen 3 zu jemandem aufdringlich Kontakt suchen anmachen 4 jemanden sehr interessieren anmachen 5 jemanden belästigen anmachen 6 etwas zubereiten anmachen 7 etwas irgendwo befestigen SBP anmachen 1 NomE AkkE BED etwas in Betrieb setzen; anschalten, einschalten . (1) Macht [bitte] die Heizung an! BELR NomE: derjenige, der etwas in Betrieb setzt: Person (2) Als Michael nach Hause kam, machte eer [sofort] das Radio an. AkkE: dasjenige, das in Betrieb gesetzt wird: konkr. Objekt [elektrisches Gerät]/ [indirekt Licht, Radio-, Fernsehsendung] (3) Viele Kinder dürfen dden Fernsehapparat [nur] anmachen, wenn die Eltern es erlauben. (4) Es war draußen so dunkel, dass sie [schon am Vormittag] ddie Lampen [im Zimmer] anmachen mussten. (5) Ihre Wohnung liegt im Erdgeschoss, wenn sie L Licht anmacht, steht sie wie in einem Schaufenster. (MM, 13.7.85, S. 27) (6) Es ist 19 Uhr, mach [bitte] ddie Nachrichten an! (7) Dann] habe ich kklassische Musik angemacht. (Spiegel, 15/ 93, S. 100) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) Heute haben wir Besuch, [da] wird der Fernseher [nicht] angemacht. sein : (9) Du kannst gleich bügeln, das Bügeleisen ist [schon] angemacht. W.BED anmachen 2 NomE AkkE jemand bringt etwas [konkr. Objekt: Kerze, Zigarette, Streichholz o.Ä./ Substanz: Gas o.Ä./ [indirekt Ofen, Pfeife, Feuer o.Ä.]] zum Brennen oder Leuchten; anzünden (10) Hast du Streichhölzer, ich möchte [mir] eine Zigarette anmachen? (11) Katrin machte das Gas an und setzte Wasser für Kaffee auf. (12) Wenn der Nomade von heute irgendwo rastet, muss er [nicht mehr] Feuer anmachen und die Wölfe vertreiben. (Zeit, 14.2.97, S. 51) (13) Sie versuchte vergeblich, den Gasherd anzumachen. anmachen 3 NomE AkkE [ugs-salopp] jemand sucht zu jemandem aufdringlich sexuell ausgerichteten Kontakt (14) Mano hat oft versucht, die einheimischen Mädchen anzumachen - meist ohne Erfolg. (Tagessp., 17.1.98, S. 3) anmelden 155 (15) Wird eine Frau [etwa in der U-Bahn] [sexuell] angemacht, solle sie das nicht still ertragen, sondern aufstehen und die Anzüglichkeiten öffentlich machen. (MM, 14.10.94, S. 18) (16) Der Inhalt dieses Krimis ist: Uma als hübsche junge Frau macht Männer an, betäubt sie dann und raubt sie aus. (nach rtv, 43/ 94, S. 24) anmachen 4 NomE AkkE [ugs-salopp] jemand/ etwas [keine Restr.] reizt, interessiert jemanden sehr (17) Es wird darüber geschrieben, [warum] Silvester Stallone ein Mädchen [echt] anmacht. (nach MM, 14.11.86, S. 12) (18) Edelsteine und schwerer Goldschmuck machen junge Mädchen [meist] [nicht] an. (19) Popmusik und Action- Filme machen die meisten Jugendlichen an. (20) Jüngere Frauen kann man [aber] mit TV-Werbung [nur schwer] anmachen. (nach Zeit, 24.3.95, S. 78) (21) Der Duft des neuen Parfüms macht mich [nicht] an. anmachen 5 NomE AkkE [ugs-salopp] jemand belästigt jemanden oder greift jemanden mit frechen oder unverschämten Worten an; [ugs] anpöbeln (22) Tennisspieler Boris Becker nach seiner Niederlage: Ich habe alle angeschrieen und angemacht. (nach Spiegel, 6/ 93, S. 93) (23) Jungen werden [erst] angemacht und dann zusammengeschlagen. (Zeit, 27.6.97, S. 7) (24) Der Verletzte berichtete, [zuvor] von zwei jungen Männern [wegen Zigaretten und Geld] angemacht worden zu sein. (nach MM, 16.6.95) anmachen 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D jemand bereitet etwas [Substanz: Brei, Salat o.Ä.] zu, indem er etwas [meist Substanz] hineinmischt oder etwas gebrauchsfertig macht (25) Mörtel und Gips werden [erst kurz vor der Verwendung] angemacht. (26) Wir machen grünen Salat [immer] mit Marinade und Kartoffelsalat mit Speck und Brühe an. (27) Der Wurstsalat ist mit Zwiebeln und Gurke angemacht. anmachen 7 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): an +D/ auf +D/ ... [ugs] jemand befestigt etwas [konkr. Objekt] irgendwo (28) Hilf mir bitte, die Gardinen anzumachen! (29) Wir müssen [nach der Renovierung] die Bilder [wieder] an den Wänden anmachen. (30) Die Hausnummer ist [manchmal] auf der Haustür angemacht. (31) Kannst du mir bitte helfen, mein Namensschild an der Klingel und am Briefkasten anzumachen? VERBF abmachen; aufmachen; ausmachen; kaputtmachen; machen; sauber machen; zumachen 'anmelden meldet an meldete an hat angemeldet anmelden 1 für/ zu jemanden für etwas registrieren lassen anmelden 2 jemandes Erscheinen offiziell ankündigen anmelden 3 äußern, dass man etwas vorzubringen hat anmelden 4 an jemanden als Schüler o.Ä. an etwas registrieren lassen anmelden 5 jemanden als Einwohner o.Ä. registrieren lassen anmelden 6 registrieren lassen, dass etwas in Gebrauch genommen wird anmelden 7 registrieren lassen, dass etwas in Kraft tritt SBP anmelden 1 für/ zu NomE AkkE PräpE BED jemanden für etwas registrieren lassen. (1) Für diesen Kurs müssen Sie sich [jetzt] anmelden. BELR N NomE: derjenige, der jemanden registrieren lässt: Person/ Institution (2) Zu der Seminartagung haben sich 4420 (vvon insgesamt 2.000) UUrologen sowie 160 Helferinnen angemeldet. (MM, 22.2.85, S. 15) (3) DDer Verein hat seine Mannschaft für das Schachturnier angemeldet. AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, der registriert wird: Person/ Institution (4) Die Eltern wurden aufgefordert, iihre Kinder zur Einschulung anzumelden. (5) Jan hat ssich für einen Judokurs angemeldet. (6) Der Direktor hat ddas Gymnasium für den Musikwettbewerb angemeldet. PräpE: für +A: dasjenige, wofür jemand registriert wird: Ereignis [meist Lehrveranstaltung]/ [indirekt abstr. Objekt: Klassenstufe] zu +D: Ereignis [meist Veranstaltung] (7) Ich habe mich [bei der Volkshochschule] ffür einen Französischkurs angemeldet. (8) FFür den Betriebsausflug haben sich fast alle Mitarbeiter angemeldet. (9) [Am St. Raphael Gymnasium] kann man sich [noch bis zum ersten Schultag des kommenden Schuljahrs] f für die nächste fünfte Klasse anmelden. (MM, 23.7.97, S. 14) (10) Genau 164 Arzthelferinnen hatten sich z zur Prüfung angemeldet. (nach MM, 8.7.86, S. 15) (11) Das Eheaufgebot ist abgeschafft. [Stattdessen] müssen sich heiratswillige Paare [nur noch] z zur Eheschließung anmelden. (nach MM, 1.7.98, S. 16) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Zwanzig Kinder wurden für die 5. Klasse angemeldet. sein : (13) [Bisher] sind mehr als hundert Teilnehmerinnen angemeldet, die aus dem gesamten Bundesgebiet kommen. (nach MM, 17.4.86, S. 15) WORTB die Anmeldung ANM - Mit einer statischen PräpG [an +D/ bei +D/ in +D] kann auf die Person/ Institution, bei der die Registrierung erfolgt, Bezug genommen werden : (14) Zehn Schüler haben sich [bbeim Mathematiklehrer] für einen Computerkurs angemeldet. (15) Frau Müller hat ihre Tochter [iin der Musikschule] zum Geigenunterricht angemeldet.; s. auch (7) und (9). - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wofür sich jemand anmeldet: (16) Wer hier einen Platz zum Campen ergattern anmelden 156 will, muss sich [mindestens acht Wochen vorher] anmelden. (Stern, 20.8.87, S. 28) SBP anmelden 2 NomE AkkE (PräpE) BED jemandes persönliches Erscheinen bei jemandem offiziell ankündigen . (17) Sie wollen zu Frau Dr. Müller. Sind Sie angemeldet? BELR NomE: derjenige, der jemandes Erscheinen ankündigt: Person (18) IIch habe mich [heute] beim Friseur angemeldet. (19) [Für den 3. November] haben sich ddie FDP-Wirtschaftspolitiker bei Karl Schiller angemeldet. (Spiegel, 24. Jg., Nr. 44, S. 57) AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, dessen Erscheinen angekündigt wird: Person/ [indirekt Handlung: meist Besuch] (20) Als er einmal zum Zahnarzt muss, meldet sie iihn [vorher] an. (MM, 2.6.87, S. 3) (21) Wenn Sie ssich [rechtzeitig] anmelden, wird der Minister Sie empfangen. (22) Ich habe meinen Besuch [bereits] [telefonisch] angemeldet. (PräpE): bei +D: derjenige, bei dem jemand erscheinen will: Person [als Funktionsträger]/ Institution (23) Der Genosse Kittner hat sich [sofort] bbeim Genossen Kleiber angemeldet, hat ihn auch noch am Freitag gesprochen. (jW, 15.11.89, S. 3) (24) Ich möchte mich beschweren und habe mich [deshalb] bbei der Geschäftsführung angemeldet. (25) Haben Sie sich b bei der Direktion angemeldet? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (26) Der Patient wurde [vor einigen Tagen] bei Dr. Meyer angemeldet. sein : (27) War Mr. Rowles angemeldet? (Cotton, S. 8) WORTB die Anmeldung ANM - Mit einer PräpG [für+A/ zu +D] kann auf den Grund des Erscheinens Bezug genommen werden: (28) Ich habe meine Kinder beim Kinderarzt [am Dienstag] [ffür eine gründliche Untersuchung und zur Schutzimpfung] angemeldet.; s. auch (29) und (30). - Mit einer temporalen AdvG oder PräpG [für +A/ um +A/ ...] kann auf den Zeitpunkt des Erscheinens Bezug genommen werden: (29) Ich bin [ffür 11 Uhr] beim Friseur [zur Dauerwelle] angemeldet. (30) Frau Meyer ist [u um 11 Uhr] [zur Mammografie] aangemeldet.; s. auch (18), (19) und (28). W.BED anmelden 3 NomE AkkE [formell] jemand [Person/ Institution] äußert offiziell, dass er etwas [abstr. Objekt] vorzubringen hat (31) Gemeinden, Industrie und auch angesehene Juristen hatten Bedenken gegen die neue Stuttgarter Wassersteuer angemeldet. (nach MM, 16.7.86, S. 2) (32) Einige Ärzte haben [bereits] Interesse an dem Experiment angemeldet. (MM, 4.11.87, S. 12) (33) Alle betroffenen Gruppen haben scharfe Kritik an den Plänen angemeldet. (34) Bedenkt man aber die wirtschaftlichen und sozialen Defizite, muss man ernste Zweifel anmelden. (nach BerlZ, 18.10.90, S. 2) - Die AkkE wird häufig ohne Artikel verwendet. anmelden 4 an NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ häufig sich; PräpE: an +D jemand lässt jemanden als Schüler, Studenten o.Ä. an etwas [Institution: schulische o.ä. Einrichtung] registrieren (35) Eltern sollen nicht gezwungen werden, ihr Kind an der Helene-Lange-Schule anzumelden. (Zeit, 28.3.86, S. 60) (36) Ich habe mich an der Technischen Hochschule in Hannover angemeldet. anmelden 5 NomE AkkE (PräpE); AkkE: NG/ häufig sich; (PräpE): bei +D jemand lässt jemanden bei etwas [Institution] als Einwohner, Mitglied oder Teilnehmer registrieren (37) Dreizehn Anwohner erhielten die Aufforderung, sich beim Amt Panketal in Brandenburg anzumelden. (nach Tagessp., 4.3.99, S. 22) (38) Wenn Sie als Arbeitsloser nach England gehen, müssen Sie sich beim deutschen Arbeitsamt abmelden und [in dem entsprechenden Ort] beim Arbeitsamt anmelden. (nach BerlZ, 25.11.95, S. 12) (39) Wir sind umgezogen und haben uns in Hamburg abgemeldet und [in Mannheim] [wieder] angemeldet. (40) Sie will in ihrer Freizeit etwas unternehmen und hat sich [deshalb] beim Chor der Christus-Kirche angemeldet. anmelden 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): bei +D jemand lässt bei etwas [Institution] registrieren, dass etwas [konkr. Objekt], dessen Gebrauch melde- oder gebührenpflichtig ist, in Gebrauch genommen wird (41) Vergessen Sie nicht, ihren Wagen bei der Zulassungsstelle anzumelden! (42) Ca. 27 Millionen Kraftfahrzeuge sind [in der Bundesrepublik] angemeldet. (Umweltfreundl. Prod., S. 9) (43) Man muss seinen Fernseher und sein Radio anmelden. anmelden 7 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): bei +D [formell] jemand [Person/ Institution] lässt bei etwas [Institution] registrieren, dass etwas [abstr. Objekt] offiziell in Kraft tritt oder die Durchführung von etwas [Ereignis/ Handlung] offiziell erfolgt (44) Mein Mann ist als Arbeitssuchender registriert und möchte bei dem Arbeitsamt einen Urlaub anmelden. (nach MM, 16.11.85, S. 60) (45) Die Firma Union-Kraftstoff hat [für das Verfahren] [weltweit] Patente angemeldet. (nach MM, 1.10.87, S. 3) (46) Der Ingenieur möchte seine Erfindung [als Patent] anmelden. (47) [Im vorigen Jahr] haben 53 junge Handwerker ein Gewerbe angemeldet. (48) Die Galeries Lafayette hat Schadenersatzansprüche beim Vermieter angemeldet. (nach BerlZ, 10.12.98, S. 26) (49) Die Forum- Vertreter hatten ihre Demo bei der Polizei angemeldet. (nach Temp., 1.12.89, S. 143) (50) Meisel hatte die Aufzucht der Vögel [ordentlich] bei den Behörden angemeldet. (nach MM, 14.11.97, S. 16) PHRAS Idiom: [ugs] bei jemandem meldet sich ein Baby an: jemand erwartet ein Baby; Konkurs/ Insolvenz anmelden: seine Zahlungsunfähigkeit offiziell beim Gericht bekannt geben G.ANM - anmelden wird auch in dem Ausdruck ein (Fern)gespräch anmelden i.S.v. ‘die Telefonvermittannehmen 157 lung beauftragen, ein Ferngespräch zu vermitteln’ verwendet: (51) Ich möchte eein Ferngespräch nach New York anmelden. VERBF abmelden; melden; melden, sich 'annehmen nimmt an nahm an hat angenommen annehmen 1 etwas in Anspruch nehmen annehmen 2 etwas für sehr wahrscheinlich halten annehmen 3 jemandem eine Zusage geben annehmen 4 etwas akzeptieren annehmen 5 etwas bewusst auf sich nehmen annehmen 6 etwas als Hypothese voraussetzen annehmen 7 sich etwas zu Eigen machen annehmen 8 etwas bekommen annehmen 9 Eigenschaften aufweisen, die es ermöglichen, dass etwas haften kann annehmen 10 von etwas in Bezug auf etwas für sehr wahrscheinlich halten annehmen 11 etwas entgegennehmen annehmen 12 sich bereit erklären, etwas zu etwas zuzulassen annehmen 13 sich bei einer Abstimmung für etwas aussprechen annehmen 14 als für sehr wahrscheinlich halten, dass etwas so ist SBP annehmen 1 NomE AkkE BED etwas, das angeboten wird, in Anspruch nehmen, nutzen. (1) Ich nehme Ihre Einladung [gern] an. BELR NomE: derjenige, der etwas in Anspruch nimmt: Person/ Institution (2) Muss eein Arbeitsloser die Stelle, die ihm das Arbeitsamt anbietet, annehmen? (3) DDas Institut hat das Angebot der Universität zur Zusammenarbeit auf diesem Gebiet angenommen. AkkE: dasjenige, das in Anspruch genommen wird: abstr. Objekt [häufig Arbeitsstelle] (4) DDeine finanzielle Hilfe werde ich annehmen müssen. (de Groot, S. 11) (5) Nachdem seine versuchte Wahlfälschung aufgeflogen war, erklärte der Politiker, dass er ssein Mandat [nicht] annehmen werde. (FR, 18.6.99, S. 4) (6) Viele Frauen wollen kkeine Vollzeitjobs annehmen. (nach Zeit, 4.10.85, S. 46) (7) Orchestermusiker ziehen es verständlicherweise vor, [lieber] l lukrative Aushilfsverträge oder Plattenverträge [als Lehrverpflichtungen] anzunehmen. (nach Zeit, 5.7.85, S. 42) (8) Die Schauspielerin zögert noch, das Angebot aus Hollywood anzunehmen. (9) In der 46. Partie hatte Kasparow wieder eine deutlich bessere Stellung, als er völlig unbegründet Remis anbot, wwas Karpow [erleichtert] annahm. (Zeit, 15.2.85, S. 62) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Die Jugendlichen müssen allzu oft die bittere Erfahrung machen, dass ihr Angebot zur Kommunikation an die Erwachsenen [nicht] angenommen wird. (nach MM, 12.12.86, S. 12) sein : (11) Deine Entschuldigung ist angenommen! WORTB die Annahme; annehmbar ANM - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was in Anspruch genommen wird, kann die AkkE weggelassen werden : (12) [Zuerst] wollte ich annehmen, habe es mir dann aber doch anders überlegt. (13) Ich nehme [dankbar und mit Freude] an! SBP annehmen 2 NomE AkkE BED etwas auf Grund bestimmter Fakten für sehr wahrscheinlich halten. (14) Ich nehme an, dass sie mit unserem Vorschlag einverstanden ist. BELR NomE: derjenige, der etwas für sehr wahrscheinlich hält: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt] (15) Hattest ddu [allen Ernstes] angenommen, er würde sich bei dir entschuldigen? (16) D Die Polizei nimmt an, dass der Einbruch von Profis verübt wurde. (17) Vor rund 4,7 Milliarden Jahren, nimmt ddie Wissenschaft an, ist der Planet Erde entstanden. (MM, 28.5.86, S. 3) AkkE: dasjenige, das für sehr wahrscheinlich gehalten wird: Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt (18) Die Mehrzahl der Befragten hatte eeinen Wahlsieg der Konservativen angenommen. (19) Die Bank nimmt eeinen Computerfehler an. (20) Der Arzt hatte [zunächst] eeine Blinddarmentzündung angenommen. dass-S : (21) Realisten nehmen an, ddass die Grundsatzentscheidung über Atomkraft ganz einfach bis zum Sankt- Nimmerleins-Tag verschoben wird. (Zeit, 8.5.87, S. 46) Hpts : (22) [Bisher] nahmen Wissenschaftler an, HHirngebiete mit „e einfacheren“ Aufgaben bildeten sich vor solchen mit „k komplexeren“ Funktionen heraus. (Zeit, 20.6.86, S. 62) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (23) Nun müssen auch frühere Vorformen des Menschen angenommen werden. sein : (24) Jede Naturwissenschaft hat eine Anzahl von Voraussetzungen, welche nicht bewiesen, sondern angenommen sind. (Bamm, S. 87) WORTB die Annahme ANM - Mit einer AdvG kann auf die Richtigkeit der Annahme Bezug genommen werden: ( 25) Mancher hatte [i irrtümlich] angenommen, dass die Sommerzeit [bereits] am vergangenen Sonntag beginnen würde.; s. auch (15). - Gelegentlich wird annehmen 2 in der Passivkonstruktion etwas ist anzunehmen verwendet: (26) Eine bundeseinheitliche Regelung der Finanzierung von Frauenhäusern müsste genau klären, [wann] ein Bedarf für ein Frauenhaus a anzunehmen ist. (nach Zeit, 10.1.86, S. 10) (27) E Es ist anzunehmen, dass er mit seinem Vorschlag zunächst einmal nicht nur Begeisterung wecken wird. (nach MM, 11.12.85, S. 21) W.BED annehmen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] gibt jemandem [Bewerber o.Ä.] eine Zusage, nimmt ihn auf (28) [In diesem Jahr] nimmt der Tischlermeister nur einen einzigen Auszubildenden an. (29) Stell dir vor: die Schauspielschule hat mich angenommen! (30) Vorhin hat Petra annehmen 158 angerufen: sie ist [probeweise] [als Sachbearbeiterin] angenommen. (31) Er bewirbt sich an der Kaiser-Wilhelm-Akademie in Berlin, wird angenommen und kann so seinen eigentlichen Berufswunsch doch noch verwirklichen. (nach MM, 2.5.86, S. 64) annehmen 4 NomE AkkE [geh] jemand/ etwas [Tier] akzeptiert jemanden/ etwas [keine Restr.] (32) Es kann lange dauern, bis ein Kind den neuen Partner seiner Mutter annimmt. (33) Jeder Betroffene sollte seine Krankheit annehmen. (MM, 26.11.85, S. 11) (34) Ich stelle ihn mir vor, meinen Tod, und [manchmal] nehme ich ihn [tatsächlich] an, mindestens im Bewusstsein. (Zeit, 1.2.85, S. 61) (35) Man darf darauf gespannt sein, ob das Publikum diese moderne Interpretation des Dramas annehmen wird. (36) Die Hochhäuser schräg gegenüber der Unfallklinik werden [kaum] von der Bevölkerung angenommen. (nach MM, 28.11.87, S. 17) (37) Viele Tiere haben diesen Lebensraum angenommen. (BerlZ, 20.10.98, S. 23) annehmen 5 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] nimmt etwas [abstr. Objekt: häufig Verantwortung o.Ä.] bewusst auf sich (38) Wenn die Grünen [jetzt] [nicht] die Verpflichtung, der leidenschaftliche Anwalt ökologischer und sozialer Reformen zu sein, annehmen, ist unser Abtreten von der politischen Bühne entschieden. (nach taz, 6.2.90, S. 7) (39) Der Sonderparteitag der SPD soll unter dem Leitmotiv „Die Verantwortung annehmen“ stehen. (BerlZ, 30.3.99, S. 5) (40) Mit sozialpolitischen Mitteln müsse der Gesetzgeber „die Bereitschaft der werdenden Mutter stärken, die Schwangerschaft [eigenverantwortlich] anzunehmen“. (nach FAZ, 1995) annehmen 6 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand setzt bei seinen Überlegungen etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum]] als Hypothese voraus (41) Nehmen wir [einmal] den Ernstfall an: was wollen wir dann tun? (42) Er nimmt einzelne psychische Funktionen an, die zur Motivation beitragen, und setzt sie miteinander in logische Wechselbeziehungen. (Zeit, 31.1.86, S. 60) dass-S : (43) Nehmen wir an, dass es am Sonntag regnet: man könnte dann ins Kino oder in die Schwimmhalle gehen. Hpts : (44) Nehmen Sie an, dieser Körper explodiert und wird dabei in zwei gleich große Stücke zerrissen. (Gail/ Petri, S. 10) annehmen 7 NomE AkkE jemand macht sich etwas [häufig Verhaltensweise [als Eigenschaft]] zu Eigen (45) Der große Erfolg der jungen Musiker hat dazu geführt, dass sie Starallüren angenommen haben. (46) [Während seiner langen Arbeitslosigkeit] hatte er die Gewohnheit angenommen, bis in den späten Vormittag hinein zu schlafen. (47) [Im Laufe der Jahre] nahm der Politiker die Mentalität eines absoluten Monarchen an. annehmen 8 NomE AkkE etwas [keine Restr.] bekommt etwas [abstr. Objekt/ Zustand [als Eigenschaft o.Ä.]] (48) Das Stift nahm [immer mehr] den Charakter einer riesigen Landesverwaltungsbehörde an. (Pörtner, S. 263) (49) [Bei dieser Frage] nahm ihr Gesicht [wieder] seinen verschlossenen, mürrischen Ausdruck an. (nach Pinkwart, S. 132) (50) Seine Stimme nahm eine fast weinerliche Färbung an. (Böll, Ansichten, S. 156) (51) Das Sozialbudget der Bundesrepublik hat [schon heute] einen Umfang angenommen, dessen DM-Betrag ausreichen würde, ein Grundeinkommen für jeden Bürger auszurichten. (nach Zeit, 6.12.85, S. 26) (52) Der Streik nahm Züge von Erbitterung an. (nach Zeit, 28.12.84, S. 22) (53) Zorn kann ganz verschiedene Qualität annehmen. (nach Zeit, 17.4.87, S. 70) (54) Die physikalischen Eigenschaften des Wassers nehmen [bisweilen] extreme Werte an. (Zeit, 4.4.86, S. 81) (55) Am Morgen hatte der Regierungsbevollmächtigte berichtet, die Hinweise auf Spitzel in der Volkskammer hätten eine Dimension angenommen, die nicht mehr zu vernachlässigen sei. (MM, 22.3.90, S. 1) annehmen 9 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ Substanz] weist Eigenschaften auf, die es ermöglichen, dass etwas [Substanz] haften oder eindringen kann (56) Sogar vereinzelte graue Haare nehmen das Tönungsshampoo [gut] an. (57) Der helle Lack nimmt den Schmutz [schnell] an. (58) Ich suche einen imprägnierten Anorak, der kein Regenwasser annimmt. (59) Raut man die Oberfläche auf, nimmt sie die Farbe an. annehmen 10 von NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ meist PG [definit]; AkkSE ohne Korrelat; PräpE: von +D jemand hält etwas [Sachverhalt] in Bezug auf jemanden/ etwas [keine Restr.] für sehr wahrscheinlich (60) Das hatte [wohl] niemand von Frank angenommen. (61) Von dir hätte ich eine solche Gemeinheit [nicht] angenommen. dass-S : (62) Nach meinen Eindrücken teile ich dann die Lehrerin zu, von der ich annehme, dass sie mit dem kranken Kind am besten arbeiten und intensiv auf es eingehen kann. (nach MM, 1.6.85, S. 48) (63) Seit einigen Jahren bilden so genannte „Quarks“ die fundamentalen Teilchen, von denen die Physiker annehmen, dass sie nicht weiter zerlegbar sind. (MM, 20.2.87, S. 3) (64) Die Regierung setze auf Bereiche, von denen sie annehme, dass sie in den nächsten Jahren die gesamte Wirtschaft zusehends bestimmen werden, sagte der Minister. (nach MM, 24.3.88, S. 5) Hpts : (65) Vom Rinderwahnsinn hatte man [zunächst] angenommen, er sei auf den Menschen nicht übertragbar. - Die AkkSE wird häufig in Form des dass-S realisiert . annehmen 11 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): von +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt: Automat o.Ä.] nimmt etwas [Konkretum] von jemandem entgegen (66) Der Ober wollte von den Schülern kein Trinkgeld annehmen. (67) [Wiederholt] hatten die Eltern dem Jungen gesagt, er solle von Fremden nichts annehmen. (68) Elke nahm die Zigarette [zögernd] [mit den Worten] an: „Eianrufen 159 gentlich will ich mir ja das Rauchen abgewöhnen.“ (69) Das Kaufhaus nimmt auch Schecks an. (70) Fünfcentstücke nimmt der Automat [nicht] an. annehmen 12 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): für +A/ zu +D jemand [Person/ Institution] erklärt sich bereit, jemanden/ etwas [konkr. Objekt/ geistiges Produkt] irgendwozu zuzulassen (71) Der Verlag hat die Erzählungen für eine Veröffentlichung angenommen. (72) Mit welcher Begründung hat es der Verkäufer abgelehnt, das Gerät zur Reparatur anzunehmen? (73) Es tut mir sehr Leid, aber [für heute] können wir [leider] keine Patienten [mehr] annehmen. (74) Depressionen in Zeiten scheinbarer Erfolglosigkeit wechselten mit Höhenflügen, wenn eines ihrer Gedichte, eine Geschichte zum Druck angenommen wurde. (nach BerlZ, 14.10.97) annehmen 13 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ mit +D/ ... jemand [Kollektiv von Personen] spricht sich bei einer Abstimmung o.Ä. irgendwie [Abstimmungsergebnis] für etwas [abstr. Objekt] aus (75) Ich stelle fest: der Änderungsvorschlag ist einstimmig angenommen! (76) [1984] nahm das Europäische Parlament den Entwurf für einen Vertrag zur Gründung der Europäischen Union mit Mehrheit an. (nach Zeit, 6.12.85, S. 1) (77) Dieses Junktim sollte offenbar einen Anreiz für die Südafrikaner bilden, die Resolution 435 anzunehmen. (Zeit, 1.2.85, S. 7) (78) Es gilt als wenig wahrscheinlich, dass der Termin von dem Parteitag angenommen wird. (FAZ, 11.1.66, S. 1) annehmen 14 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit AdjG/ mit Part. I/ mit Part. II/ mit NG im A jemand [Person/ Institution] hält es für sehr wahrscheinlich, dass jemand/ etwas [keine Restr.] so/ ein solcher/ solches ist (79) Was [früher] als primitiv und daher notwendigerweise zeitlich weit zurückliegend angenommen wurde, erwies sich nicht selten als ein ganz neues Element in spezialisierten Hochkulturen unserer Zeit. (SG, 19/ 12, 66, S. 739) (80) Kann das traumatische Kindheitserlebnis als endgültig überwunden angenommen werden? (81) [Zunächst] hatte die Kripo einen Mann als Täter angenommen. (82) Als Unfallursache nehmen die Experten menschliches Versagen an. (83) [Nachdem] [zunächst] Freitod als Todesursache angenommen worden war, ermittelte die Staatsanwaltschaft seit 1994 auch wegen des Verdachts des Mordes. (BerlZ, 3.6.98, S. 5) PHRAS Idiom: etwas nimmt (deutliche/ konkrete) Form an: etwas wird deutlich erkennbar; [ugs] etwas nimmt Formen an: etwas geht über das gewöhnliche Maß hinaus; [militärspr] Haltung annehmen: strammstehen; Lehre annehmen: sich raten lassen; Vernunft annehmen: vernünftig werden - Angenommen, ...: [als Einleitung zu einer hypothetischen Aussage, aus der bestimmte Folgerungen abgeleitet werden]; [ugs] Das kannst du/ können Sie annehmen! : [als Ausdruck der Bekräftigung] Das ist gewiss. G.ANM - annehmen wird auch in Ausdrücken verwendet wie einen Anruf annehmen i.S.v.‚ ‘mit dem Anrufer sprechen’; ein Kind annehmen/ [geh] jemanden an Kindes statt annehmen i.S.v. ‘ein Kind adoptieren’; einen Namen annehmen i.S.v. ‘einen anderen als den bisherigen Familiennamen zu führen beginnen’; [sportspr] den Ball annehmen i.S.v. ‘den zugespielten Ball unter seine Kontrolle bringen’; [med] Nahrung annehmen i.S.v. ‘die angebotene Nahrung zu sich nehmen’; [jägerspr] eine Fährte annehmen i.S.v. ‘eine Fährte entdecken und ihr folgen’. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb annehmen, sich. VERBF abnehmen; nehmen; nehmen, (sich); teilnehmen; übernehmen; zunehmen 'anrufen ruft an rief an hat angerufen anrufen 1 eine telefonische Verbindung zu jemandem herstellen anrufen 2 durch lautes Rufen die Aufmerksamkeit von jemandem erwecken anrufen 3 sich an jemanden wenden anrufen 4 jemanden anflehen SBP anrufen 1 NomE (AkkE) (AdvE) BED eine telefonische Verbindung zu jemandem von irgendwoher herstellen . (1) Ich rufe Sie [heute Abend] [noch einmal] an. BELR NomE: derjenige, der die Verbindung herstellt: Person/ Institution (2) T Tante Amelie hat [gestern] angerufen und uns mitgeteilt, dass sie den Prinzen von Wachtersbach heiraten wird. (Bolten, S. 53) (3) [Am Sonntag um sechs Uhr] hat ddas Heim angerufen, um mitzuteilen, dass Großmutter gestorben ist. (AkkE): derjenige, zu dem eine telefonische Verbindung hergestellt wird: Person/ Institution/ [indirekt Gerät/ Nummer] (4) Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind Zigaretten gegessen hat, sollten sie [sofort] d den Hausarzt oder die nächste Giftnotzentrale anrufen. (nach MM, 14.1.88, S. 3) (5) Das Modul Mail-Talker ermöglicht es Reisenden, iihren PC anzurufen. (CompZ, 31.10.96, S. 20) (6) Für 2,42 Mark pro Minute erfährt man, welcher Telefonanbieter am günstigsten ist - ganz gleich, ob man eein normales Festnetztelefon oder ein Handy im Ausland anrufen will. (MM, 22.12.2000) (7) Wer [irgendwo in den Vereinigten Staaten] die gebührenfreie Nummer 1-800-4-CANCER anruft, der wird automatisch zum nächsten zuständigen Regionalbüro durchgestellt. (Zeit, 1.2.85, S. 66) (AdvE): Ort aus +D/ von +D aus: Ausgangsort anschaffen, (sich) 160 (8) [Gerade] hat mich mein Vater aaus London angerufen. (9) Ich werde dich v von Berlin anrufen. (10) AAuch vom Ausland aus ruft er [jeden Tag] seine Mutter an. (11) Dann hatte Monika die Idee, das Handy [einfach] vvom Telefon aus anzurufen. (taz, 31.1.98, S. 14) PASSK Werden-Passiv werden: (12) Wer angerufen wird, dem fällt es nicht so leicht, einfach wieder aufzulegen . WORTB der Anrufer/ die Anruferin, der Anruf ANM - Mit einer PräpG [mit +D/ über +A/ per +A] kann auf das Instrument Bezug genommen werden : (13) [Jetzt] kann ich meine Kinder [überall] [mmit dem Handy/ p per Handy] anrufen. (14) [Bei einem eventuellen Notfall] kann man [üüber das Handy] [sofort] die Feuerwehr anrufen. (BerlZ, 13.12.2000, S. 26) - Häufig wird eine statische AdvG bzw. PräpG [auf +D/ in +D/ unter +D/ ...] hinzugefügt : (15) Ich habe dich [d dort/ zzu Hause/ bbei deinen Eltern/ iim Büro/ uunter der Nummer 123456/ a auf deinem Handy] angerufen, aber ich habe dich nicht erreicht. - Im Gegensatz zu mit jemandem telefonieren kann anrufen 1 auch verwendet werden, wenn keine Verbindung hergestellt wurde: (16) Ich habe meine Mutter angerufen, aber ich bin gar nicht durchgekommen. oder eine Verbindung hergestellt wurde, aber nicht mit dem gewünschten Partner : (17) Ich habe dich angerufen, aber nur deinen Bruder am Telefon gehabt . In diesem Fall wird häufig statt mit der AkkE mit einer statischen AdvG bzw. PräpG indirekt auf den Partner Bezug genommen: (18) Ich habe [schon dreimal] [bbei ihm] angerufen. Es war immer besetzt. (19) Ich habe [z zu Hause] angerufen, leider war nur die Putzfrau da. W.BED anrufen 2 NomE AkkE [geh] jemand erweckt durch lautes Rufen die Aufmerksamkeit von jemandem [Person/ [indirekt Fahrzeug: meist Taxi]] (20) Erst als Dunen ihn [scharf] anrief, kam er erschreckt wieder zu sich. (nach Welt, 26.3.54, S. 4) (21) Sie rief ihn an, wedelte mit einem Taschentuch, aber er war schon zu weit und sah sie nicht. (22) Ein Taxi, das er [auf der Straße] anruft, bringt ihn nicht weit. (Welt, 10.1.64, S. 3) anrufen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): gegen +A/ um +A [amtsspr, formell] jemand [Person/ Institution] wendet sich an jemanden [Person [als Funktionsträger]/ meist Institution], um etwas [Sachverhalt] klären oder entscheiden zu lassen (23) Der Mitarbeiter hatte das Gericht gegen seine Entlassung angerufen. (nach FR, 30.11.99, S. 35) (24) Jeder, der sich in seinen Grundrechten verletzt sieht, kann das höchste Gericht in der Bundesrepublik um Hilfe anrufen. (GG) (25R) Auch gegen Untätigkeit einer Behörde kann man sich wehren und [zu diesem Zweck] die vorgesetzte Behörde anrufen, wenn man der Meinung ist, dass sie handeln müsse. (Ullrich, S. 85) (26) Das Unternehmen hat den Vize-Präsidenten der Behörde für Telekommunikation und Post [als Schlichter] angerufen. (nach BerlZ, 8.11.2000, S. 32) (27) Außer den Bürgern, die das Bundesverfassungsgericht anrufen, wenden sich oft Gerichte an das Bundesverfassungsgericht. (GG) anrufen 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): gegen +A/ um +A jemand fleht jemanden [meist Gott o.Ä.] eindringlich um etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]] an (28) Es gibt viele Menschen, die Gott und die Heiligen um ein Kind, um Erfolg, gegen die Dürre, um Wasser, um Frieden oder [wegen Krankheiten] um Genesung anrufen. (29) Wer eine weitere Goethe-Erinnerung wünscht, mag sich südwärts dem Odilienberg zuwenden, [wo] die Heilige des Elsass gegen Augenübel angerufen wird. (Welt, 7.9.59, S. 6) (30) Ich habe geweint, und dann bin ich niedergekniet und habe alles Himmlische um Beistand für Jerome angerufen. (nach Bergengruen, S. 38) (31) [Zum Schluss der Börsensitzung in Hongkong] wurden [denn auch] die guten Geister angerufen: Angestellte brachten ein gegrilltes Schwein in den Börsensaal, um die Götter zu beruhigen und sie friedlich zu stimmen. (nach MM, 27.10.87, S. 6) G.ANM - Häufig wird anrufen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘anrufend sagen’ verdfsfdsfsdfdsfsndet : (32R) Signore Röder hat angerufen, dass er später kommen wird. (Weyden, S. 39) (33) Dein Bruder hat angerufen, er ist gut angekommen. VERBF rufen 'anschaffen, (sich) schafft (sich) an - schaffte (sich) an hat (sich) angeschafft SBP (sich [D]) anschaffen NomE AkkE BED etwas käuflich erwerben; sich zulegen. (1) Wir haben (uns) neue Möbel angeschafft. BELR NomE : derjenige, der etwas käuflich erwirbt: Person/ Institution (2) J Jeder Landwirt schafft sich einen Personal-Computer an. (nach Zeit, 26.7.85, S. 21) (3) DDie Ludwigshafener Polizei schafft [übrigens] [nur noch] mit bleifreiem Benzin betriebene Fahrzeuge an. (MM, 12.2.86, S. 19) AkkE: dasjenige, das jemand käuflich erwirbt: Konkretum [meist Haustier, Einrichtungsgegenstand, Gerät] (4) Wir haben (uns) [für unsere Kinder] eeinen Hund und eine Katze angeschafft. (5) [Schon längst] hatte Xaver Breitmaier [neben dem vorhandenen Gasherd] eeinen großen Elektroherd anschaffen wollen. (E. Jung, S. 19) (6) Manche Ärzte schaffen [für die Praxis] M Möbel, Teppiche und Bilder an. (nach Stern, 15.10.87, S. 236) (7) Der Bürgermeister hatte [ohne Zustimmung des Gemeinderats] eeinen 90.000 Mark teuren Dienstwagen angeschafft. (nach MM, 17.10.97, S. 5) (8) Man hat nicht verhindern können, dass beide Museen sich BBilder von Francis Bacon angeschafft haben. (nach Zeit, 8.2.85, S. 44) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) [Zuerst] müssen eine Wohnung, ein Fernseher und ein Mikrowellenherd angeschafft werden. (nach taz, 16.9.90, S. 12) anschauen, (sich) 161 sein : (10) Das Haus im Grünen, die neue Wohnungseinrichtung, das Auto - alles war [auf Kredit] angeschafft. (nach taz, 5.12.87, S. 8) WORTB die Anschaffung ANM - Das Reflexivpronomen wird seltener realisiert, wenn mit der NomE auf eine Institution Bezug genommen wird. - Mit der AkkE wird meist auf Gebrauchsgegenstände Bezug genommen, die relativ groß und teuer sind und längerfristig Bestand haben. Lebensmittel, Kleidungsstücke o.Ä. sind ausgenommen. - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, ist eine Dienstleistung, die durch diese Person ausgeführt wird, gemeint : (11) S Sogar einen Technologievermittlungsbeauftragten hat man sich [bereits] angeschafft, d der Verbindungen zwischen der Hochschule und kleineren Unternehmen knüpft. (Zeit, 13.9.85, S. 41) (12) Mir wird meine Hausarbeit zu viel, ich werde (mir) eeine Putzfrau anschaffen müssen. - Mit einer PräpG [zu +D] kann auf den Verwendungszweck Bezug genommen werden : (13) Die Fluggesellschaft musste [für mehrere Millionen Mark] eine neue Grundausstattung [eigens] [z zur Abfertigung der TUI-Flüge] anschaffen. (nach Spiegel, 21/ 93, S. 85) - Mit einer PräpG [zu +D/ für +A] bzw. mit dem Ausdruck zum Preis von +D kann auf den Preis für das, was käuflich erworben wird, Bezug genommen werden : (14) [Im Januar 1990] hatte er 20 FAX-Geräte [ffür 60.000 DM] angeschafft. (nach MM, 1.1.91) (15) Michael Stern will 300 neue Flugzeuge [zzum Preis von 22 Mrd. Dollar] anschaffen. (nach MM, 26.5.89); s. auch (13). - Das Werden-Passiv wird häufig realisiert. - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (9) und (10). PHRAS Idiom: [ugs] sich ein dickes Fell anschaffen: sich unempfindlich machen gegen Ärger, Kritik o.Ä.; [ugs] sich einen Freund/ eine Freundin anschaffen: ein Liebesverhältnis eingehen; [ugs] sich ein Kind/ Kinder anschaffen: ein Kind/ Kinder bekommen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb anschaffen. VERBF schaffen 'anschauen schaut an schaute an hat angeschaut SBP anschauen NomE AkkE BED die Augen auf jemanden/ etwas richten; ansehen. (1) Sie schaute mich [erschrocken] an. BELR NomE: dasjenige, das die Augen auf etwas richtet: Person/ Tier/ [indirekt Augen] (2) PPunya kniet sich hin und schaut Klaus [beschwörend] an. (Zeit, 20.3.87, S. 11) (3) D Die Hündin Anda sprang auf den Sitz und schaute ihr Frauchen [aus großen, traurigen Augen] an. (nach MM, 3.10.86, S. 3) (4) Hermann Weichelts traurige Augen schauen Ole Bienkopp an. (nach Strittmatter, S. 109) AkkE: dasjenige, auf das die Augen gerichtet sind: Konkretum (5) Bienkopp schaut E Emma und Emma schaut BBienkopp an. (Strittmatter, S. 115) (6) Schau mmich [nicht immer] [so vorwurfsvoll] an! (7) Er dachte lange nach und schaute [dabei] [unverwandt] ddie Tür an. (8) Er schaute [gedankenverloren] d die Pflanzen auf dem Fensterbrett an. PASSK Werden-Passiv werden : (9) Wird die Frau von jemandem angeschaut, schaut sie zurück. (nach Zeit, 1.8.86, S. 48) ANM - Wenn eine Person angeschaut wird, sind die Augen des Anschauenden meist auf deren Gesicht oder Augen gerichtet. - Häufig wird eine modale AdvG hinzugefügt, mit der auf den Gesichtsausdruck des Anschauenden Bezug genommen wird : (10) Die Kinder schauten den Vater [e ernst/ e erwartungsvoll/ f freudig] an.; s. auch (1), (2), (6), (8), (11) und (12). - Mit anschauen kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden : (11) W Wir schauten u uns/ e einander [belustigt] an. (12) D Die beiden Männer schauten ssich gegenseitig [fragend] an. PHRAS Idiom: nur Wendung - Schau (mal) an! / Schau (mal) einer an! : [als Ausruf der Überraschung] G.ANM - anschauen wird besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verwendet. VERBF anschauen, (sich); schauen; zuschauen 'anschauen, (sich) schaut (sich) an - schaute (sich) an hat (sich) angeschaut SBP (sich [D]) anschauen NomE AkkE BED jemanden/ etwas bewusst, prüfend anblicken; betrachten, (sich) ansehen. (1) Ich möchte (mir) [noch] die alte Kirche anschauen. BELR NomE: derjenige, der etwas betrachtet: Person (2) D Der Narkosearzt schaut sich [in der Regel] den Patienten [vorher] an und spricht mit ihm. (MM, 5.6.86, S. 16) (3) Der Zollbeamte schaute (sich) den Pass [genau] an, ehe er ihn zurückgab. AkkE: dasjenige, das jemand betrachtet: Konkretrum [häufig Kunstwerk, Sehenswürdigkeit]/ [indirekt Veranstaltung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Das war ein Mann, der sich sseine Leute [sehr genau] anschaute und sie auf Herz und Nieren prüfte. (E. Jung, ansehen 162 S. 46) (5) Bei längeren Ausflügen reicht die Zeit aus, sich e eine Kirche, eine Talsperre, einen Bauernhof, einen Waldlehrpfad, ein Freigehege für Tiere anzuschauen. (N. Wolf, S. 1) (6) Es ist schon komisch, wenn man bedenkt, dass er und seine Frau ddas Haus hier [noch einen oder zwei Tage vor ihrem Tod] angeschaut haben. (MM, 15.5.95, S. 30) (7) Andy liebte es, BBilderbücher anzuschauen. (de Groot, S. 47) (8) Die jungen Leute in Moskau schauen sich jjapanische Videos und französische Modezeitschriften an. (nach MM, 20.7.87, S. 20) (9) Darf ich (mir) [mal] ddie Fotos anschauen? (10) Lesen Sie ein gutes Buch und schauen Sie sich ddas Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen an. (Zeit, 28.12.84, S. 43) ob-Frag : (11) Können Sie (sich) [bitte] anschauen, oob ich alles richtig geschrieben habe? w-Frag : (12) Schaut euch [mal] an, wwas im Ketschendorfer Weg 59 in Biesdorf geschieht! (Bild, 2.11.89, S. 4) PASSK Werden-Passiv werden : (13) Die Zuschauerzahl schwankt zwischen 650.000 und einer Million. Die letzte Sendung wurde [sogar] von 1,6 Millionen angeschaut. (Spiegel, 21/ 93, S. 225) WORTB die Anschauung; anschaulich ANM - Das Reflexivpronomen kann besonders dann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar hervorgeht, dass ein bewusstes Anblicken des optisch Wahrgenommenen gemeint ist : (14) Wer [also] „Gute Zeiten - schlechte Zeiten“ [gern mal] [unter völkerkundlichen Aspekten] anschauen möchte, hat dazu noch bis zum 31. Dezember 1998 Gelegenheit. (BerlZ, 11.10.97, S. 19) (15) Besucher können den Tisch [in einer großen Ausstellung zur 50-Jahr-Feier der Bundesrepublik] anschauen. (nach BerlZ, 31.10.97, S. 8) - In Sätzen mit einer SE wird das Reflexivpronomen immer realisiert: s. (11) und (12). - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (13). - Mit einer modalen AdvG bzw. statischen PräpG [in +D] kann die Art des Betrachteten indirekt charakterisiert werden: (16) Wir haben (uns) das Fußballspiel [llive] angeschaut. (17) Hast du (dir) den Film [i im Kino oder im Fernsehen] angeschaut? G.ANM - anschauen, (sich) wird besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verwendet. VERBF anschauen; schauen; zuschauen 'ansehen sieht an sah an hat angesehen ansehen 1 die Augen auf etwas richten ansehen 2 etwas am Aussehen von etwas merken ansehen 3 <für>/ <als> jemanden für jemanden bzw. für einen solchen/ so halten SBP ansehen 1 NomE AkkE BED die Augen auf jemanden/ etwas richten; anschauen. (1) Sie sah mich [erschrocken] an. BELR NomE: dasjenige, das die Augen auf etwas richtet: Person/ Tier/ [indirekt Augen] (2) A Attilio Cortez sah den Offizier [verständnislos] an. (Garner, S. 19) (3) DDer Hund sah seinen Herrn [traurig] an. (4R) Ihre Augen sind schöner geworden, ich wollte, dass ssie mich ansehen. (nach Frisch, S. 189) AkkE: dasjenige, auf das die Augen gerichtet sind: Konkretum (5R) Die Komtess drehte sich um und sah [erst] AAdelheid, [dann] U Ulrike an. (nach Uhl, S. 17) (6) Du bist ein unhöfliches Kind. Du sollst [beim Antworten] mmich ansehen und [nicht] d den Hund. (7) Sie lag wach im Bett und sah [gedankenverloren] d die Zimmerdecke an. PASSK Werden-Passiv werden : (8) Der Junge wurde von niemandem angesehen, alle sahen weg. WORTB die Ansehung; ansehnlich ANM - Wenn eine Person angesehen wird, sind die Augen des Ansehenden meist auf deren Gesicht oder Augen gerichtet. - Häufig wird eine modale AdvG hinzugefügt, mit der auf den Gesichtsausdruck des Ansehenden Bezug genommen wird : (9) [Nach dem Gespräch] sah er Bernie [ffragend] an. (Pinkwart, S. 12) (10) „Warum sehen Sie mich [s so kritisch] an? “ fragte sie. (Larsen, S. 19); s. auch (1), (2), (3), (7) und (12). - Mit ansehen 1 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden : (11) Hast du gesehen, d die beiden Mädchen/ b beide haben ssich gegenseitig angesehen und gelächelt. (12) JJana und Sonja sahen s sich/ e einander [lachend] an. - ansehen 1 wird auch in der Passivkonstruktion jemand/ etwas ist irgendwie anzusehen i.S.v. ‘jemand/ etwas bietet einen irgendwie gearteten Anblick’ verwendet: ( 13) Das Mädchen i ist [in ihrem neuen Kleid] reizend anzusehen. (14) [Nach dem Sturm] wwar der Wald schrecklich anzusehen. W.BED ansehen 2 NomE AkkE DatE; NomE: NG/ meist PG [häufig man]; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand merkt etwas [Zustand] am Aussehen von jemandem/ etwas [Konkretum] (15) Herr Müller sieht sehr schlecht aus. Man sieht ihm seine Krankheit [deutlich] an. (16) Euer Auto ist sehr gepflegt. Man sieht ihm sein Alter [nicht] an. (17) Keiner sieht ihm seine 80 Jahre an. dass-S : (18) Man sieht (es) dem Kind an, dass es sehr müde ist. ob-Frag : (19) Wem sieht man es [in der Wiege] an, ob aus ihm ein Revolutionär wird? (nach MM, 29.9.86, S. 3) (20) Man kann einem Stück Fleisch [nicht] ansehen, ob es zäh ist. (nach Torwegge, S. 44) w-Frag : (21) Seinem Gesicht konnte man [nicht] ansehen, was er dachte. ansehen, (sich) 163 Hpts : (22) Man sieht ihr an, der Dienst als Krankenschwester ist einfach zu viel für sie. (nach Zeit, 31.5.85, S. 44) - ansehen 2 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist jemandem anzusehen verwendet: (23) Scott Covey w war der Stress der bevorstehenden Vernehmung vor Gericht a anzusehen. (MM, 10.7.95, S. 27) ansehen 3 <für>/ <als> NomE AkkE PräpE/ PrädE; AkkSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: für +NG im A/ +AdjG; PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ mit AdjG jemand [Person/ Institution] hält jemanden/ etwas [keine Restr.] für jemanden/ etwas [keine Restr.] bzw. für einen solchen/ ein solches/ so (24) Man hatte die Strahlenquelle nach Bocholt transportiert, [wo] der kleine Kasten [offenbar irrtümlich] für Schrott angesehen wurde. (nach MM, 5.5.88, S. 17) (25) [In China] wird [traditionell] ein Sohn für wertvoller angesehen als eine Tochter. (nach MM, 7.5.86, S. 3) (26) Ihr habt von mir die falsche Meinung, und der, für den ich angesehen werde, bin ich nicht! (Spiegel, 14/ 93, S. 250) (27) Die Stickoxide werden als Hauptursache für den sauren Regen und [damit] für das Waldsterben angesehen. (MM, 2.11.85, S. 16) (28) Der Betriebsrat sieht die Forderungen der Mitarbeiter als gerechtfertigt an. dass-S : (29) Ich sehe es für/ als möglich an, dass unsere Reise verschoben werden muss. Inf+ : (30) Der Senat sieht es für/ als erforderlich an, in der Umgebung Berlins einen großen Flughafen zu bauen. ob-Frag : (31) Für/ Als fraglich wird es angesehen, ob Steuersenkungen vom Bundestag beschlossen werden. w-Frag : (32) Die Ärzte sehen es für/ als ein großes Problem an, wie man diese Krankheit erfolgreich bekämpfen soll. - ansehen 3 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (24), (25), (26), (27) und (31). PHRAS Idiom: etwas anders ansehen: etwas verschieden beurteilen; etwas mit anderen Augen ansehen: etwas mit einem neuen Verständnis betrachten; [ugs] jemandem etwas an der Nase/ Nasenspitze ansehen: etwas an jemandes Miene erkennen; jemanden von oben ansehen: jemanden herablassend behandeln; jemanden schief ansehen: jemandes Verhalten, Äußerung missbilligen und ihm das durch Blicke o.Ä. zu verstehen geben; jemanden über die Schulter ansehen: auf jemanden herabsehen; [ugs] jemanden nicht für voll ansehen: jemanden nicht ernst nehmen - [ugs] Sieh (mal) an! / Sieh (mal) einer an! / Das sehe sich einer an! : [als Ausruf der Überraschung] VERBF ansehen (sich); aussehen; ansehen, es; fernsehen; sehen 'ansehen, (sich) sieht (sich) an sah (sich) an hat (sich) angesehe n SBP (sich [D]) ansehen NomE AkkE BED jemanden/ etwas bewusst, prüfend anblicken; betrachten, (sich) anschauen. ( 1) Den Film müssen Sie (sich) [unbedingt] ansehen. BELR NomE: derjenige, der etwas betrachtet: Person (2) L Lorenz Grogger sah sich Haus und Gärtchen [sehr genau] an, ehe er das Grundstück betrat. (E. Jung, S. 13) AkkE: dasjenige, das jemand betrachtet: Konkretum [häufig Kunstwerk, Sehenswürdigkeit]/ [indirekt Veranstaltung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (3) Der Arzt sah (sich) dden Patienten [gründlich] an. (4) Wir gingen ins Theater, um (uns) dden berühmten Schauspieler anzusehen. (5) Darf ich (mir) [mal] ddas Buch und die Fotos ansehen? (6) Ich habe (mir) dden Film [dreimal] angesehen. (7) Sehen Sie sich ddie Wachablösung am Buckinghampalast an. (DGIJ, S. 6) (8) [Auch] sieht sich Veigel [gern] A Alfred Bioleks Talkshow an. (BerlZ, 9.2.95, S. 8) (9) Wir gehen heute Nachmittag ins Stadion, um (uns) d das Fußballspiel anzusehen. (10) [Erst drei Stunden später] hat sich Herr Dobberke ddie Ausstellung [das erste Mal] angesehen. (BerlZ, 9.12.94, S. 3) ob-Frag : (11) Ein Architekt wird sich ansehen, oob das Haus in gutem Zustand ist. w-Frag : (12) Haben Sie sich [mal] [genau] angesehen, wwie sich die Besucher im Parlament kleiden? (Zeit, 23.8.85, S. 41) PASSK Werden-Passiv werden : (13) Die Brutalität im Fernsehen wird immer größer, damit die Sendungen angesehen werden. (nach FF, 10/ 95, S. 4) WORTB (die) Ansehung; ansehnlich ANM - Das Reflexivpronomen kann besonders dann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar hervorgeht, dass ein bewusstes Anblicken des optisch Wahrgenommenen gemeint ist: (14) [Gemeinsam] sieht man ein Stück über Homosexualität [im Fernsehen] an. (MM, 2.6.87, S. 3) (15) Wir haben mehrere Wohnungen angesehen, ehe wir uns für eine entschieden haben. - In Sätzen mit einer SE wird das Reflexivpronomen immer realisiert: s. (11) und (12). - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (13). - Mit einer modalen AdvG bzw. statischen PräpG [in +D] kann die Art des Betrachteten indirekt charakterisiert werden. (16) Wir haben (uns) das Fußballspiel [llive] angesehen. (17) Hast du (dir) den Film [i im Kino oder im Fernsehen] angesehen? PHRAS Idiom: (sich) etwas mit ansehen: Zeuge, Zuschauer von etwas sein - Das kann man nicht mit ansehen! : Da darf man nicht nur Zuschauer sein, sondern muss tatkräftig eingreifen. VERBF ansehen; aussehen; ansehen, es; fernsehen; sehen an sein 164 'an sein ist an war an ist an gewesen SBP an sein NomE BED in Betrieb sein oder eingeschaltet oder angezündet sein. (1) [In ihrem Zimmer] war [die ganze Nacht] das Radio an. BELR NomE: dasjenige, das in Betrieb ist: konkr. Objekt [Fernseher, Lampe, Kerze o.Ä.]/ Substanz [Gas]/ [indirekt Feuer, Licht] (2) Ich kann es nicht leiden, wenn dder Fernseher [den ganzen Tag] an ist. (3) D Das Bügeleisen war [noch] an. Als sie es merkte, hat sie es schnell ausgemacht. (4) Als sie nach Hause kamen, sind [in allen Räumen] die Lampen an gewesen. (5) [Am Weihnachtsbaum] müssen [am Heiligabend] a alle Kerzen an sein. (6) Die Kartoffeln sind gar, aber das Gas ist [noch] an. Stell es bitte aus! (7) Sie mal nach, ob das FFeuer im Ofen an ist! (8) [In der Schule] war [in allen Zimmern] d das Licht an. G.ANM - an sein wird meist im Präsens und Präteritum verwendet. VERBF auf sein; aus sein; da sein; sein; sein, es; zu sein 'anstrengen strengt an strengte an hat angestrengt anstrengen 1 etwas erschöpfen anstrengen 2 etwas stark einsetzen anstrengen 3 etwas gegen jemanden einleiten lassen SBP anstrengen 1 NomE (AkkE) BED jemanden/ etwas erschöpfen; strapazieren. (1) Die Reise hat ihn [sehr] angestrengt. BELR NNomE: dasjenige, das jemanden/ etwas erschöpft: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) Ich habe wiederholt gesagt, dass mir Lesen schwerer fällt als Schreiben, dass mich ddas Herumackern in Gärten, die von anderen angelegt sind, [viel mehr] anstrengt [als im eigenen Garten zu arbeiten]. (nach Zeit, 22.3.85, S. 65) (3) Nichts [zuvor] hat ihn [so] aufgeregt, angestrengt und auch deprimiert [als diese endlosen Stunden am Schneidetisch]. (Zeit, 12.4.85, S. 57) (4) SSprünge von neun Metern, ausgeführt mit dem „Joystick“, strengen [körperlich] [kaum mehr] an [als das Umschalten auf die Sportschau im Fernsehen]. (nach MM, 31.1.85, S. 17) (5) DDer ständige Wechsel zwischen Regen und Sonnenschein strengt den Kreislauf an, e eine konstante Wetterlage strengt [dagegen] [weniger] an. (6) Sie wurde immer schwächer, aalles strengte sie an: ddie Kinder, der Garten, der Haushalt und sogar ihre geliebte Musik. Inf+ : (7) E Es strengt an, i immer dem Bild zu gleichen, das die Leute von einem haben. (Zeit, 28.12.84, S. 53) (8) Jacqueline strengt (e es) [ganz schön] an, ffünf Runden um den Sportplatz zu laufen. Inf- : (9) N Nach der Arbeit einkaufen, kann [allerdings] [sehr] anstrengen. (AkkE): dasjenige, das erschöpft ist: Person/ Tier/ Körperteil (10) Die vielen Aktivitäten außerhalb der Schule strengen die Kinder [doch] [sehr] an. (11) Das Training hat ddas Pferd [zu sehr] angestrengt, wir dürfen es noch nicht beim Rennen starten lassen. (12) Das viele Joggen hat ssein Herz [sehr] angestrengt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) [Beim Joggen auf Asphalt] werden die Beinmuskeln [sehr] angestrengt. sein: (14) Er ist durch die lange Nachtfahrt auf der Autobahn [sehr] angestrengt. WORTB die Anstrengung; anstrengend ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (9). W.BED anstrengen 2 NomE AkkE jemand setzt etwas [konkr. Objekt: Körperteil/ abstr. Objekt: Fähigkeit] stark ein (15R) [Trotz der Brille] muss er seine Augen anstrengen, um beim trüben Licht der Petroleumlampe die Gesangbuchworte zu erkennen. (Strittmatter, S. 80) (16) Von unseren Mitarbeitern wird verlangt, dass sie nicht nur ihren Verstand, sondern auch ihre Fantasie anstrengen. anstrengen 3 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2); (PräpE1): gegen +A; (PräpE2): bei +D/ vor +D [jur, formell] jemand [Person/ Institution] lässt gegen jemanden [Person/ Institution] etwas [Verfahren] bei etwas [Institution: Gericht o.Ä.] einleiten (17) Ihm blieb nur übrig, den Ausgang einer Dienstaufsichtsbeschwerde abzuwarten, die er beim niedersächsischen Wissenschaftsministerium gegen Präsident Kamp angestrengt hat. (nach Zeit, 8.11.86, S. 50) (18) [Inzwischen] strengen die Eltern eine Klage vor dem Verwaltungsgericht an, um ihrer Tochter den weiteren Besuch der Grundschule zu ermöglichen. (Zeit, 26.4.85, S. 50) (19) „Heute ist ein Tag der Abrechnung“, jubelte Rosenblatt, der [bereits] mehrere erfolgreiche Prozesse gegen die Zigarettenindustrie angestrengt hatte. (BerlZ, 17.7.2000, S. 37) (20) Das Institut hat einen Prozess gegen das Ministerium angestrengt. (21) Wegen der hohen Arbeitslosigkeit sind Arbeitnehmer meist nicht bereit, eine Einzelklage anzustrengen, weil sie damit rechnen müssen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. (BerlZ, 3.6.2000, S. 32) VERBF anstrengen, sich 'anstrengen, sich strengt sich an strengte sich an hat sich angestrengt sich anstrengen 1 seine Fähigkeiten mehr als gewöhnlich einsetzen sich anstrengen 2 sich große Mühe geben, um etwas zu erreichen sich anstrengen 3 mit sich mit etwas viel Mühe geben SBP sich [A] anstrengen 1 NomE BED seine geistigen und/ oder körperlichen Fähigkeiten mehr als gewöhnlich einsetzen. (1) Die Arbeit ist doch gar nicht so schwer, streng dich [ein bisschen] an! antworten 165 BELR NomE: derjenige, der seine Fähigkeiten mehr als gewöhnlich einsetzt: Person/ Institution (2) Die Welt von Morgen: Wenn jjeder sich anstrengt, wird sie schon von selber richtig. (Zeit, 3.1.85, S. 3) (3) Die Wahlprognosen für die Partei sind schlecht. SSie muss sich [in den nächsten Monaten] [noch sehr] anstrengen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Anstrengung ANM - Häufig wird mit einer PräpG [bei +D/ in +D] auf die Situation oder Handlung, bei der jemand seine Fähigkeiten einsetzt, Bezug genommen: (4) Streng dich [bbei deiner Prüfung] [ein bisschen] an. (5) Spätestens die Halbjahreszeugnisse zeigen den Schülern, [iin welchen Fächern] sie sich [bis zum Ende des Schuljahres] [noch besonders] anstrengen müssen. (BerlZ, 10.4.2000, S. 18) SBP sich [A] anstrengen 2 NomE VerbE BED sich große Mühe geben, um etwas zu erreichen. (6) Streng dich an, das Abitur mindestens mit einer zwei zu machen. BELR NomE: derjenige, der etwas erreichen will: Person/ Institution (7) IIch habe mich angestrengt, meinen Aufsatz pünktlich abzuschicken. (8) DDie Industrie hat bei der Verbesserung der Umwelt mitgewirkt und sich angestrengt, umweltverträglichere Produkte herzustellen. (nach MM, 20.8.87, S. 2) VerbE: dass-S/ Inf+: dasjenige, das erreicht werden soll: Sachverhalt dass-S: (9) [Da] musst du dich [aber] [sehr] anstrengen, dass du die Versetzung in die 9. Klasse noch schaffst. Inf+: (10) Da im Augenblick die Stellen knapp sind, fragen sich die Studenten, [warum] sie sich anstrengen sollten, i ihr Studium gut, schnell oder gar zielorientiert über die Bühne zu bringen. (nach Zeit, 8.8.86, S. 44) (11) Sie ist ein schüchternes Mädchen, das sich [vergeblich] anstrengt, bböse auszusehen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Anstrengung ANM - Die VerbE wird meist in Form der Inf+ realisiert: s. (7), (8), (10) und (11). - Statt mit der VerbE in Form einer Inf+ wird häufig mit einem um...zu-Satz auf dasjenige, das erreicht werden soll, Bezug genommen: (12) Die Klasse musste sich anstrengen, uum vom Direktor die Erlaubnis für eine Studienreise nach Paris zu bekommen. W.BED sich [A] anstrengen 3 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D [ugs] jemand gibt sich mit etwas [Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt]] viel Mühe (13) „Ich muss mich [nicht] anstrengen mit dem Falschspielen“, gibt die Gugge-Musikerin zu. (nach FR, 23.2.98, S. 6) (14) Ich habe mich mit dem alten Küchenschrank angestrengt, aber der ist doch nicht schön geworden. (15) Streng dich [mal] mit deinen Hausaufgaben an! VERBF anstrengen 'antworten antwortet antwortete hat geantwortet antworten 1 etwas erwidern antworten 2 auf etwas mit etwas reagieren antworten 3 irgendwo hörbar sein SBP antworten 1 NomE (AkkE) (DatE) (PräpE) BED jemandem auf etwas mündlich oder schriftlich etwas erwidern oder jemandem auf etwas eine Antwort geben; entgegnen. (1) Ich weiß nicht, was ich auf ihre Frage antworten soll. BELR NomE: derjenige, der etwas erwidert: Person/ Institution (2) Hans Maier schrieb einen Brief, HHans Schwier antwortete. (Zeit, 3.1.86, S. 28) (3) Wie hat der Pappelweg geheißen? A Achim antwortete [rasch]. (nach Johnson, S. 105) (4) Ich habe Sie direkt gefragt und SSie haben [direkt] geantwortet. (nach Zeit, 27.9.85, S. 41) (5) Während BBukarest [überhaupt nicht] antwortete, schickte Budapest ein Dossier. (nach Spiegel, 35/ 94, S. 133) (AkkE): NG/ meist PG: dasjenige, das erwidert wird: abstr. Objekt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (6) Bernhard Körber war nicht fähig, eein Wort zu antworten. (Stephan, S. 55) (7) Auf diese Beschuldigung antwortete der Angeklagte w wenig. (8) Du hast mich neulich gefragt, warum ich Furcht vor dir hätte. Ich wusste dir, wie gewöhnlich, nichts zu antworten. (nach Zeit, 19.12.86, S. 40) dass-S : (9) Wir fragten ihn, ob er mit uns ins Kino geht. Er antwortete, ddass er keine Zeit habe. Hpts : (10) Auf die Frage, wann er mit der Arbeit fertig sei, antwortete er, eer könne das nicht genau sagen. Dirr : (11) „Möchten Sie ein Glas Wein haben? “, fragte der Gastgeber. „DDanke, nein“, antwortete der Gast. (DatE) : derjenige, dem etwas erwidert wird: Person/ Institution (12) Wenn alle durcheinander schreien, kann ich k keinem antworten. (Zeit, 19.4.85, S. 4) (13) Ich habe eine Aufforderung vom Finanzamt erhalten, die Steuererklärung bis zum 31.7. einzureichen. Ich habe ddem Finanzamt geantwortet, dass ich die Frist nicht einhalten könne. (PräpE): auf +A: dasjenige, auf das etwas erwidert wird: abstr. Objekt [mündliche oder schriftliche Äußerung] (14) Zwar antwortete der Minister [direkt] a auf Fragen, die in Englisch gestellt worden waren, aber er sprach deutsch. (Zeit, 16.8.85, S. 51) (15) Heinrich Lummer, Bürgermeister und Senator für Inneres in Berlin, antwortete aauf die Kritik. (Zeit, 26.4.85, S. 11) (16) Was kann man ihm aauf seinen berechtigten Einwand antworten? PASSK Werden-Passiv (17) Ihm wurde auf seine Anfrage an die Behörde [nicht] geantwortet. WORTB die Antwort ANM - Die AkkE wird meist als SE, häufig in Form der Dirr, realisiert. anziehen 166 - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf die Form bzw. das Mittel der Antwort Bezug genommen werden: (18) Andreas von Schoeler antwortete [schriftlich] [mmit nur einem Wort: „jja“]. (Zeit, 9.5.86, S. 9) (19) Auf diese Frage antworte ich [mmit „n nein“]. (Zeit, 12.12.86, S. 47) (20) Er antwortete auf die Frage [m mit einer Gegenfrage]. (21) Lea antwortete ich [mmit einem langen Brief]. (Bertololy, S. 159) - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [auf +A/ ...] kann die Art des Antwortens charakterisiert werden: (22) Er antwortete [ppostwendend/ sschnell/ aausführlich/ höflich/ a auf Englisch].; s. auch (3), (4) und (18). W.BED antworten 2 NomE (PräpE) AdvE; (PräpE): auf +A; AdvE: mit +D jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] reagiert auf etwas [Handlung/ Vorgang] mittels irgendetwas [Handlung] (23) Die Regierung in Teheran antwortete mit scharfer Repression, als im August 1981 Staatspräsident Rajai bei einem Bombenanschlag ums Leben kam. (MM, 3.6.86, S. 3) (24) Ludvik Vaculik war der Autor des Manifestes des so genannten „Prager Frühlings“, auf das die große Sowjetunion mit sechstausend Panzern und sechshunderttausend Soldaten antwortete. (nach Zeit, 1.8.86, S. 34) (25) Die Mutter klagte auf Schmerzensgeld, worauf der Vater mit einer Gegenklage antwortete. (nach MM, 27.3.87, S. 11) (26) Max antwortete auf die Beleidigung mit einem Fausthieb und mit Steinwürfen. antworten 3 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ von +D/ ... etwas [akustische Erscheinung] ist als Reaktion auf eine Handlung irgendwoher hörbar (27) Sie hatten sich in den Bergen verirrt und riefen um Hilfe. Ein paar Stimmen antworteten aus der Ferne. (28) Die Kinder riefen einige Worte. Ein Echo antwortete von den Felswänden. (29R) Dann dröhnte in Cates’ unmittelbarer Nähe ein Gewehrschuss. Ein schriller Todesschrei antwortete von jenseits des Flusstals. (nach Garner, S. 55) 'anziehen zieht an zog an hat angezogen anziehen 1 jemandem die Kleidung anlegen anziehen 2 etwas [Kleidung] anlegen anziehen 3 sich in Bewegung setzen anziehen 4 etwas dicht an sich heranziehen anziehen 5 etwas in eine festsitzende Stellung bringen anziehen 6 etwas an den Körper heranziehen anziehen 7 eine starke Wirkung auf etwas ausüben anziehen 8 etwas beschleunigen anziehen 9 etwas in sich aufnehmen anziehen 10 um irgendwieviel steigen SBP anziehen 1 NomE AkkE BED jemandem die Kleidung teilweise oder ganz auf den Körper bringen oder jemandem die Kleidung anlegen . (1) Du musst dich [wärmer] anziehen, sonst erkältest du dich. BELR NomE: derjenige, der die Kleidung anlegt: Person (2) Für Menschen, ddie sich [nicht] [alleine] anziehen und waschen können, gibt es weder Raum noch Personal. (nach Stern, 17.9.87, S. 17) (3) Während sie sich unterhielten, hatte FFrau Olga den Jungen angezogen. (de Groot, S. 47) AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, dem die Kleidung angelegt wird: Person (4) Wir hatten noch gar keine Kinder, sprachen aber dauernd darüber, wie wir s sie anziehen wollten. (nach Böll, Ansichten, S. 89) (5) Der Arzt zog s sich [in aller Eile] an und fuhr zum Patienten. (6) Mama schimpft, ich soll mmich [selber] anziehen. (Härtling) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) Wie viel es bedeutet, Hand und Arm wieder benutzen zu können, kann nur der ermessen, der [schon einmal] gefüttert, gewaschen und angezogen werden musste. (Zeit, 9.8.85, S. 47) sein : (8R) Angela biss die Zähne zusammen, denn schon nach wenigen Schritten spürte sie, dass sie [viel zu dünn] angezogen war. (nach E. Jung, S. 52) SBP anziehen 2 NomE AkkE (DatE) BED etwas auf jemandes Körper bringen oder jemandem etwas anlegen. (9) [Morgen] ziehe ich mir eine wärmere Jacke an. BELR NomE: derjenige, der etwas anlegt: Person (10) FFrau Anngret zieht ihr neues Kostüm an. (Strittmatter, S. 61) AkkE: dasjenige, das jemand anlegt: Kleidungsstück [außer Kopfbedeckung] (11) [Im Winter] müssen meine Kinder l lange Hosen und wollene Strumpfhosen anziehen. (12) Eigentlich wollte ich meine Schuhe holen, mmeine Schuhe anziehen, [zuerst natürlich] d die Socken, [dann] ddie Schuhe, damit wir gehen können. (Frisch, S. 148) (13) Nun gehörte aber Prisca nicht zu den Damen, die eein Kleid [nur einmal] anzogen und es dann verschenkten. (nach Andres, S. 174) (DatE): NG/ häufig sich: derjenige, dem etwas angelegt wird: Person (14) [Bitte] zieh d dir [doch] etwas an, sage ich, zieh ddir etwas anderes an! (Bachmann, S. 234) (15) Wie sie sich kratzten, weil ich i ihnen die langen wollenen Strümpfe anzog. (Grass, S. 464). PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) [Bei Schnee] werden [am besten] Stiefel und Anoraks angezogen. sein : (17) Die Sportsachen sind [schon] angezogen, das Training kann sofort beginnen. - Bekommen-Passiv : (18) Die bettlägerigen Patientinnen bekommen/ kriegen ihre Nachthemden von den Schwestern angezogen. WORTB der Anzug W.BED anziehen 3 NomE [geh] etwas [Tier: meist Pferd/ Fahrzeug: Zugmaschine] setzt sich etwas hinter sich herziehend langsam in Bewegung (19) [Dann] hatten [unter dem Winken und Rufen der Umstehenden] die Pferde angezogen. (Th. Mann, Zauberberg, anzünden 167 S. 484) (20) [Nach sieben langen Minuten] zieht der Zug [endlich] an. (BerlZ, 17.11.94, S. 3) anziehen 4 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt: meist Magnet, Himmelskörper] zieht durch die ihm innewohnende Kraft etwas [konkr. Objekt/ Naturerscheinung] dicht an sich heran (21) Die Erde zieht alle Körper an, [wie etwa] ein Magnet kleine Eisenstückchen anzieht. (Gail/ Petri, S. 51) (22) Bäume ziehen den Blitz an. (23) Beim Abziehen von der Rolle wird der Kunststoffstreifen elektrisch geladen. Er wird vom Pullover angezogen, klebt dort fest. (nach Zeit, 20.9.85, S. 76) - Gelegentlich wird mit anziehen 4 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden : (24) Kupfer schafft gewissermaßen immer wieder zwei Pole, ddie sich abstoßen und anziehen [zugleich]. (Zeit, 11.10.85, S. 63) (25) Er legte zwei Magnetkugeln auf den Tisch. [Sofort] zogen ddie beiden sich an. (26) SSaturn und Sonne ziehen ssich gegenseitig an. anziehen 5 NomE AkkE jemand bringt etwas [konkr. Objekt: bewegliches Teil einer Vorrichtung] durch eine drehende, ziehende Bewegung in eine festsitzende Stellung oder einen straffen Zustand (27) Der PKW hatte sich auf einem nahe gelegenen schrägen Platz selbstständig gemacht, da [beim Parken] [wahrscheinlich] die Bremsen [nicht] angezogen waren. (ND, 7.8.64, S. 8) (28) Die Ladung auf dem Autodach soll man mit Spanngurten sichern und die Gurte [so straff wie möglich] anziehen. (nach MM, 3.5.85, S. 41) (29) Der Handwerker zog die Schrauben [mit einem Schraubenschlüssel] an. anziehen 6 NomE AkkE jemand zieht etwas [Gliedmaßen: Bein, Arm o.Ä.] dicht an den Körper heran (30) Das Kind lag auf der Seite und hatte die Arme und Beine angezogen. (31) [Bei dieser gymnastischen Übung] müssen Sie die Knie anziehen. anziehen 7 NomE AkkE jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] übt eine starke Wirkung auf jemanden/ etwas [Tier] aus, sodass er/ es sich zu ihm begibt oder sich intensiv damit befasst (32) Tina zog Männer [magnetisch] an. (MM, 10.7.95, S. 27) (33) Selbst zweitrangige Museen ziehen mehr Besucher an als Fußballstadien. (Zeit, 18.4.86, S. 41) (34) [Im Sommer] werden allerhand Falter und Käfer von dem Lampenlicht angezogen.(MM, 13.9.86, S. 36) (35) Dass alles, was auch nur entfernt wie Tastatur und Bildschirm aussieht, [besonders] Jugendliche [magisch] anzieht, ist nichts Neues. (MM, 2.10.85, S. 34) (36) Dieses Buch hat Tausende Leser angezogen. anziehen 8 NomE (AkkE) jemand [meist Läufer, Rennfahrer]/ etwas [Fahrzeug: meist Rennwagen] beschleunigt etwas [Tempo], wird schneller (37) Der Radsportler Erik Zabel zog das Tempo an, um den Spurt zu gewinnen. (38) [In der dritten Runde] zog der Läufer [leicht] an. (39) Der Ferrari von Michael Schumacher zog [hinter der Südkurve] an. anziehen 9 NomE (AkkE) etwas [Substanz] nimmt etwas [Geruch, Feuchtigkeit] aus der Luft der Umgebung in sich auf (40) Die Fähigkeit poröser Stoffe, gespeichertes Wasser zurückzuhalten, ist geringer als die Fähigkeit des Bindemittels Gips, Wasser anzuziehen. (Zeit, 28.11.86, S. 82) (41) Milchprodukte müssen abgedeckt in den Kühlschrank gestellt werden, da sie [leicht] anziehen. anziehen 10 NomE (AdvE); (AdvE): um +A [wirtschaftsspr] etwas [abstr. Objekt: meist messbare Größe] steigt in einer bestimmten Dimension [Preis, Wert, Anzahl o.Ä.] um irgendwieviel (42) Die Zinsen haben um fast ein Prozent angezogen. (Stern, 24.9.87, S. 279) (43) Die Aktienkurse zogen [deutlich] an. (MM, 25.11.87, S. 5) (44) Auch Mieten und Energiepreise werden anziehen. (FR, 27.12.90, S. 10) (45) Fast jeder Zweite rechnet damit, dass das Geschäft [in den nächsten drei Jahren] [wieder] anzieht. (BerlZ, 8.12.97, S. 25) PHRAS Idiom: jemandes Blicke anziehen: durch sein Äußeres jemandes Aufmerksamkeit fesseln; jemandem (die) Daumenschrauben anziehen: jemanden brutal zu etwas zwingen; [ugs] sich die Jacke/ den Schuh (nicht) anziehen: etwas (nicht) auf sich beziehen, sich von etwas (nicht) betroffen fühlen; die Steuerschraube anziehen: Steuern erhöhen; [ugs] jemand soll/ muss sich warm anziehen: jemand soll/ muss sich auf eine schwere Auseinandersetzung gefasst machen; die Zügel (straffer) anziehen: strenger werden. VERBF ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen II; ziehen, es 'anzünden zündet an zündete an hat angezündet anzünden 1 etwas zum Brennen bringen anzünden 2 etwas in Brand stecken SBP anzünden 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas zum Brennen oder Leuchten bringen; anstecken. (1) Sie zündete [sich] eine Zigarette an. BELR NomE: derjenige, der etwas zum Brennen bringt: Person (2) Wenn Cornelia Geburtstag hat, zünden [ihr] ddie Pfleger eine Kerze an. (Zeit, 14.3.86, S. 96) arbeiten 168 AkkE: dasjenige, das zum Brennen gebracht wird: konkr. Objekt [Kerze, Zigarette o.Ä.]/ Substanz [Gas, Papier o.Ä.]/ [indirekt Herd, Ofen, Pfeife, Feuer o.Ä.] (3) [Nachdem] er [sich] eeine Zigarette angezündet hatte, legte er sie sorgfältig in einen Aschenbecher und zündete eeine neue an. (MM, 18.8.97, S. 21) (4) Er zündete eein Streichholz an. (Strittmatter, S. 256) (5) Ich öffnete auch die zweite Büchse Bohnen, kippte den Inhalt in einen Topf und zündete ddas Gas an. (nach Böll, Ansichten, S. 241) (6) Frau Müller zündete d den Gasherd an und setzte Kaffeewasser auf. (7) Er zündete [sich] seine Pfeife an. (Larsen, S. 19) (8) Gernot hat FFeuer [im Kamin] anzünden lassen. (Balden, S. 63) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Streichholz, Gasanzünder, Papier o.Ä.] (9) Gustav zündet [sich] mmit dem Feuerzeug die Zigarette an. (Zeit, 13.3.87, S. 84) (10) Sie bat das Mädchen, mmit dem Streichholz eine Kerze anzuzünden. (nach BerlZ, 16.1.98, S. 17) (11) Er versuchte vergeblich, das Feuer im Ofen mmit Papier und einem Stück Holz anzuzünden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Wenn [im Tempel] das heilige Feuer angezündet wurde, erklang das Hornsignal. (Zeit, 28.12.84, S. 33) sein : (13) [Jetzt] war die Laterne, die an der Decke hing, [wieder] angezündet. (Th. Mann, Reden, S. 640) ANM - Mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten etwas angezündet wird: (14) Die Mutter zündete [f für das Geburtstagskind] zehn Kerzen an.; s. auch (1), (2), (3), (7) und (9). W.BED anzünden 2 NomE AkkE jemand steckt jemanden/ etwas [konkr. Objekt: häufig Gebäude] absichtlich in Brand (15) Ein Ehemann wollte seine Familie anzünden. (nach MM, 9.11.97, S. 14) (16) Da gibt es bösartige Kinder, die Autos anzünden. (Zeit, 10.5.85, S. 48) (17) Es wurde festgestellt, dass die beiden Männer zwei Glascontainer und zwei Papierkörbe [in der Alten Frankfurter Straße] und vier Behälter [im Alsenweg] angezündet hatten. (nach MM, 13.6.95, S. 16) (18) Ein Mann hatte sich erhängt. [Zuvor] hatte er sein Haus angezündet, das vollständig niederbrannte. (nach BerlZ, 29.3.94, S. 30) (19) [Bei einem Routineeinsatz] sind drei Polizisten [in Paris] mit Benzin übergossen und angezündet worden. (MM, 29.1.98, S. 14) 'arbeiten arbeitet arbeitete hat gearbeitet arbeiten 1 eine Tätigkeit verrichten arbeiten 2 in einem Arbeitsverhältnis zu etwas stehen arbeiten 3 etwas herstellen arbeiten 4 an mit der Herstellung von etwas beschäftigt sein arbeiten 5 für sich für etwas einsetzen arbeiten 6 mit sich beruflich mit jemandem beschäftigen arbeiten 7 über sich mit etwas befassen arbeiten 8 seine Funktion irgendwie ausführen SBP arbeiten 1 NomE BED eine Tätigkeit verrichten; tätig sein . (1) Er arbeitet [Tag und Nacht]. BELR NomE: derjenige, der eine Tätigkeit verrichtet: Person/ Institution [häufig Firma] (2) M Mein Vater arbeitet [gern] [im Garten]. (3) [Auf 5.000 Quadratmetern] arbeiten 228 Firmen. (MM, 29.11.85, S. 17) (4) [Im Moment] arbeiten ddie einzelnen Fakultäten der Universität, die verschiedenen Fachbereiche und Disziplinen [wirklich sehr getrennt]. (Zeit, 1.11.85, S. 49) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (5) [Bei hohen Ozonwerten] sollte [nicht] [im Garten] gearbeitet werden. WORTB der Arbeiter/ die Arbeiterin, die Arbeit; arbeitsam ANM - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [mit +D/ nach +D/ ...] kann die Art, wie jemand eine Tätigkeit verrichtet, charakterisiert werden: (6) Er arbeitet [kkörperlich/ g geistig/ wwissenschaftlich/ llangsam/ hhart/ sschwer]. (7) Der Betrieb arbeitet [r rationell/ rrentabel/ mmit Gewinn/ nnach dieser Methode]. (8) Eine Bedingung ist, dass die Verwaltung [eeffizient und wirtschaftlich] arbeitet. (BerlZ, 18./ 19.3.95, S. 1) - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel Bezug genommen werden, mit dessen Hilfe jemand eine Tätigkeit verrichtet : (9) 13 Prozent der erfassten Betriebe arbeiten [mmit Abgasfiltern]. (MM, 24.6.88, S. 27) (10) [Als Leiter eines Sanatoriums im Harz] arbeitete er [mmit Heilpflanzen]. (nach Zeit, 27.9.85, S. 81) - arbeiten 1 wird auch in den Ausdrücken [ugs] wie ein Pferd arbeiten i.S.v. ‘sehr hart und unermüdlich arbeiten’ und Hand in Hand arbeiten i.S.v. ‘gemeinsam arbeiten, zusammenarbeiten’ verwendet. SBP arbeiten 2 NomE (PräpE) BED in einem Arbeits-, Dienstverhältnis zu etwas stehen und eine entsprechende Tätigkeit ausüben. (11) Sie arbeitet [als Krankenschwester] [in einem Münchner Krankenhaus]. BELR NomE: derjenige, der in einem Arbeitsverhältnis steht: Person (12) M Mein Mann arbeitet [noch], wird aber in zweieinhalb Jahren ebenfalls Rentner. (MM, 24.12.87, S. 28) (13) IIch muss arbeiten, möglichst bis fünfundsechzig. (Zeit, 27.12.85, S. 3) (PräpE): dasjenige, zu dem jemand in einem Arbeitsverhältnis steht: an +D: Institution [meist Lehranstalt] bei +D: Institution [meist Firma]/ [indirekt Person [als Funktionsträger]] (14) [Seit 1933] arbeitet er aan der Universität Oxford, [jetzt] [als Reader in Physics und Fellow of Wolfson College]. (bdw, 3/ 67, S. 176) (15) Sie arbeitet a an einem Gymnasium [als Englischlehrerin]. (16) Sie hat [früher] bbeim Daniel Webster Inn in Sandwich gearbeitet. (MM, 14./ 15.5.95, S. 71) (17) Er arbeitet bbei der Firma Siemens [als Ingenieur]. (18) Meine Frau arbeitet b bei Bäcker Grimminger [als Verkäuferin]. arbeiten 169 PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (19) [Morgen] wird [im Stahlwerk] [nicht] gearbeitet, weil die Arbeiter streiken. WORTB der Arbeiter/ die Arbeiterin, die Arbeit ANM - Statt mit der PräpE wird häufig mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D] auf die Institution Bezug genommen, zu der sich jemand in einem Arbeits-, Dienstverhältnis befindet : ( 20) Cyndy arbeitet [a auch in einem Modegeschäft], da lernt sie einiges über Kleidung und Image. (Stern, 21.5.87, S. 64) (21) Wir haben alle [praktisch] [i in Kellereien oder auf Weingütern] gearbeitet. (Weinfreund, Nr. 6, S. 9); s. auch (11) und (19). - Statt mit der PräpE kann mit der PräpG [für +A] auf die Institution/ Person, für die jemand arbeitet, Bezug genommen werden: (22) Der Autor hat [während vieler Jahre] [f für die Ost-Berliner Akademie der Wissenschaften] gearbeitet. (FAZ, 2.3.90, S. 19) (23) Dann trifft sie Herrn Langlois, den Gründer der Cinemathèque Française und arbeitet [f für ihn]. (Zeit, 31.10.86, S. 54); s. auch (25). - Mit einer als-Gruppe mit NG im N kann auf die Funktion, in der jemand beruflich tätig ist, Bezug genommen werden : (24) Er arbeitete [zwanzig Jahre lang] [aals Volksschullehrer]. (MM, 18.7.87, S. 40) (25) Herr Arnheim arbeitet [für mehrere Museen] [a als Sachverständiger]. (Bolten, S. 55); s. auch (11), (14), (15), (17) und (18). - Mit einer statischen PräpG [an +D/ auf +D/ in +D/ ...] kann auf den Bereich Bezug genommen werden, in dem jemand tätig ist : (26) Unser Nachbar arbeitet [a am Fließband/ a auf dem Bau]. (27) Seit die Frau in die bestehende elektronische Datenverarbeitung umgesetzt wurde, arbeitet sie [i in der Buchhaltung]. (Zeit, 20.6.86, S. 21) - Mit einer temporalen AdvG oder NG im A kann auf die tägliche, wöchentliche bzw. monatliche Arbeitszeit Bezug genommen werden : (28) Frau Müller arbeitet [hhalbtags/ g ganztags/ g ganztägig/ 338 Stunden in der Woche]. - Mit einer PräpG [für +A] kann auf das Entgelt für eine berufliche Tätigkeit Bezug genommen werden : (29) Wir arbeiten [f für Gehälter, die bloß für Miete, Milch und vielleicht gerade noch Zigaretten ausreichen]. (Zeit, 17.1.86, S. 5) (30) Er arbeitet [f für 2.500 Euro monatlich/ für einen Stundenlohn von 12,80 Euro]. - arbeiten 2 wird häufig in Verbindung mit gehen verwendet : ( 31) Seine Frau kann [selbst], auch wenn sie Arbeit hätte, [nicht] a arbeiten gehen, sie muss auf das Kind aufpassen. (jW, 29.9.89, S. 1) W.BED arbeiten 3 NomE AkkE jemand [meist Handwerker] stellt etwas [Artefakt: meist Kleidungs-, Möbelstück] her; anfertigen (32) Die Schneiderin hat [für die Kundin] das Kostüm [nach Maß] gearbeitet. (33) Wir lassen [von einem guten Tischler] eine Schrankwand und Bücherregale arbeiten. arbeiten 4 an NomE PräpE; PräpE: an +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran jemand [Person/ Institution] ist mit der Herstellung, Verwirklichung oder Verbesserung von etwas [Artefakt/ geistiges Produkt/ Handlung] beschäftigt (34) Jürgen arbeitet [in seiner Freizeit] [stundenlang] an seinem Motorrad. (35) Der Schriftsteller arbeitet [gerade] an einem neuen Roman. (36) [Zwei Jahre] wurde an dem Film gearbeitet. (Zeit, 29.3.85, S. 53) (37) Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass amerikanische und japanische Computerfirmen [intensiv] an Eastmans Idee arbeiten. (Zeit, 10.1.86, S. 50) (38) Professor Bücherl arbeitet [seit mehr als zwei Jahrzehnten] an der Entwicklung seines Kunstherzens. (MM, 13.3.86, S. 16) dass-S : (39) Wir arbeiten daran, dass die Gesamtschule eines Tages die alleinige Schule ist. (Zeit, 7.2.86, S. 40) Inf+: (40) Ein Mann aus Gera schreibt, dass er [seit einem Jahr] daran arbeitet, in seinem Ort ein Eiscafé zu eröffnen. (nach RhM, 9.2.90, S. 15) arbeiten 5 für NomE PräpE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür jemand [Person/ Institution] setzt sich intensiv für etwas [Abstraktum] ein (41) Es ist die Bestimmung des Menschen, für das Wohl der Gemeinschaft, deren Mitglied er ist, zu arbeiten. (nach MM, 15.8.86, S. 3) (42) Wir wollen [mit Polen] für ein besseres Europa der Zukunft arbeiten. (Bu-Prot., 89, S. 13059) (43) Entscheidend ist doch, ob ich für die Ideale, für die ich [bisher] gearbeitet und gekämpft habe, weiterhin einstehen kann. (BerlZ, 25.11.89, S. 9) (44) Das Neue Forum arbeitet für die demokratische Erneuerung unserer Gesellschaft. (InfoBl., Nr. 2, 15.11.89, S. 1) dass-S : (45) Heinrich Sontheimer arbeitet [seit achtzehn Jahren] dafür, dass das Wasser des Rheins wieder reiner wird. (Zeit, 4.10.85, S. 17) Inf+ : (46) Viele Menschen arbeiten dafür, die Umweltverschmutzung zu verringern. arbeiten 6 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Lehrer, Dompteur o.Ä.] beschäftigt sich beruflich mit jemandem/ etwas [Tier] (47) Frau Müller ist Lehrerin und arbeitet mit behinderten Kindern. (48) Der Dompteur arbeitet mit Löwen und Leoparden. arbeiten 7 über NomE PräpE; PräpE: über +A; PräpSE mit obl. Korrelat darüber jemand [meist Wissenschaftler, Schriftsteller] befasst sich mit jemandem/ etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Thema]] und schreibt darüber (49) Der Doktorand arbeitet über Heiner Müller und seine dramaturgischen Theorien. (50) Dirk Käsler lehrt Allgemeine Soziologie an der Philipps-Universität Marburg und arbeitete [insbesondere] über Max Weber und die Geschichte der Soziologie. (Zeit, 19.1.96, S. 43) (51) Der Biologe hat über Mäuse und ihr Verhalten unter Stress gearbeitet. (52) Der Autor will [demnächst] über den Krieg und die gegenwärtige Lage in Bosnien arbeiten. w-Frag : (53) Die Forschungsgruppe arbeitet darüber, welche Folgen die Globalisierung der Wirtschaft für die Bevölkerung hat. ärgern 170 arbeiten 8 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ mit +D/ nach +D/ ... etwas [konkr. Objekt: meist Gerät, Organ] führt seine Funktion irgendwie aus (54) Die Maschinen im neuen Werk arbeiten automatisch und fehlerfrei. (55) Die Compactdisc (CD) arbeitet [bereits] nach diesem Prinzip. (MM, 19.7.86, S. 7) (56) Die Gartenpumpe muss mit entsprechendem Druck arbeiten. (nach BerlZ, 22./ 23.7.95, S. 79) (57) Das Herz, die Lunge und die Leber des Patienten arbeiten normal. (58) Allerdings zeigt eine seiner Nieren nur eine geringe Funktion, die andere arbeitet nur zu 50 Prozent. (MM, 9.10.86, S. 31) (59) Wenn das Hirn [nicht mehr] arbeitet, ist der Mensch klinisch tot. PHRAS Idiom: an sich (selbst) arbeiten: sich selbst erziehen; jemandem in die Hände arbeiten: jemandem mit etwas Vorschub leisten/ jemanden unterstützen; [ugs] in die eigene Tasche arbeiten: sich durch Unterschlagung bereichern; die Zeit arbeitet für jemanden: die Gegebenheiten ändern sich nach und nach zu jemandes Gunsten ohne sein Zutun G.ANM - arbeiten wird auch in Ausdrücken verwendet wie das Geld arbeitet i.S.v. ‘das Geld trägt Zinsen, bringt Gewinn’; das Holz arbeitet i.S.v. ‘das Holz verändert seine Form’; der Most arbeitet i.S.v. ‘der Most gärt’; der Teig arbeitet i.S.v. ‘der Teig treibt, geht auf’. - arbeiten kann auch in der Reflexivkonstruktion sich durch etwas arbeiten i.S.v. ‘eine große Menge von etwas durch Arbeit bewältigen’ verwendet werden : (60) Er musste s sich durch einen Berg Manuskripte arbeiten. 'ärgern ärgert ärgerte hat geärgert ärgern 1 bei jemandem Ärger auslösen ärgern 2 jemanden ärgerlich machen SBP ärgern 1 NomE AkkE BED bei jemandem Ärger auslösen . (1) Ärgert Sie so etwas [nicht]? BELR NomE: dasjenige, das Ärger auslöst: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) DDie Unordnung in den Kinderzimmern ärgert mich. (3) Ob ihn ddieses Fehlurteil geärgert hat? (Zeit, 7.2.86, S. 2) (4) D Deine ständige Nörgelei ärgert ihn [offensichtlich]. (5) Zwei mächtige Kastanienbäume, deren Äste in sein Villengrundstück hereinragten, ärgerten einen Bremer Villenbesitzer. (MM, 28.2.87, S. 22) (6) DDie Rezension über unser Buch hat uns sehr geärgert. dass-S : (7R) E Es ärgerte ihn, ddass Klepp und Oskar entweder in Klepps oder Oskars Zimmer saßen und so gut wie nichts taten. (nach Grass, S. 460) (8) Viele Bürger ärgert (ees) [maßlos], ddass die Fahrpreise ab 1. April schon wieder erhöht werden. Inf+ : (9) AAuf verspätete Züge warten zu müssen, ärgert die Reisenden. w-Frag : (10) [Verständlicherweise] ärgert (e es) den Mieter, wie der feuchte Fleck an der Decke immer größer wird. AkkE : derjenige, bei dem Ärger ausgelöst wird: Person/ Institution/ selten Tier (11) Ich merkte erst später, was mmich ärgerte. (Frisch, S. 168) (12) [In Köln] hat der Stundenschlag von der Kirchturmuhr [offensichtlich] nnoch niemanden geärgert. (nach Bild, 16.2.67, S. 1) (13) Lob für Gastspiele ärgert SSED. (Welt, 3.2.66, S. 1) (14) Das Staubsaugergeräusch ärgert uunsere Katze. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Ärger, das Ärgernis; ärgerlich ANM - ärgern 1 kann auch in dem Ausdruck [ugs] jemanden ärgert die Fliege an der Wand i.S.v. ‘jemand ärgert sich über jede Kleinigkeit’ verwendet werden. W.BED ärgern 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit jemand macht jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Tier] mittels irgendetwas ärgerlich oder wütend (15) Du sollst [nicht] [immer] den Hund mit dem Stock ärgern! (16) Sie wagten es, das Publikum mit sauberem, von allen kritischen Tönen gereinigtem Psycho-Rock zu ärgern. (Zeit, 13.3.87, S. 51) (17) Er ärgert mich [ständig] durch sein arrogantes Auftreten. (18) Die Olga hat mich [immer] [so] geärgert. (Bild, 22.4.67, S. 3) (19R) Dass manche dieser zur Randale neigenden Jugendlichen Neonazistisches von sich geben, ist auf die Absicht zurückzuführen, die Staatsmacht [stark] zu ärgern. (nach Brisante Wörter, S. 266) dass-S : (20) Unser Sohn ärgert die Nachbarn dadurch, dass er, wenn er nachts nach Hause kommt, die Autotür laut zuschlägt. VERBF ärgern, sich 'ärgern, sich ärgert sich ärgerte sich hat sich geärgert SBP sich [A] ärgern NomE (PräpE) BED Ärger über jemanden/ etwas empfinden. (1) Ich habe mich über sein Verhalten [sehr] geärgert. BELR NomE: derjenige, der Ärger empfindet: Person/ Institution/ selten Tier (2) J Jeder ärgert sich [auf seine Weise]. (Zeit, 16.8.85, S. 33) (3) V Vater Jan ärgert sich über die Unvernunft der neuen Zeiten. (Strittmatter, S. 96) (4) EEine große Eigentümergemeinschaft hatte sich über die schlampige und unzuverlässige Arbeit des Verwalters geärgert. (MM, 24.12.87, S. 28) (5) [So sehr] sich SSeoul über die Störmanöver des Nordens ärgert, so gelassen gibt es sich andererseits. (Zeit, 9.8.95, S. 7) (6) E Ein Elefant hatte sich [aus irgendeinem Grund] über ein Warzenschwein geärgert. (Grzimek, S. 90) (PräpE): über +A: dasjenige, worüber jemand Ärger empfindet: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] SE mit fak. Korrelat darüber: Sachverhalt atmen 171 (7) Mein Freund ärgert sich üüber ddie Verwendung der Steuermittel durch seine Kirche. (MM, 22.11.86, S. 34) (8) Sie ärgert sich üüber das augenfällige Desinteresse an Bildungs- und Ausbildungsfragen in Parlamenten und Öffentlichkeit. (nach Zeit, 9.8.85, S. 28) (9) Ärgere dich üüber nichts. (Bild, 4.3.67, S. 4) (10) Wenn sich [in der DDR] ein Kulturfunktionär üüber Stefan Heym ärgert, unterstreicht er heute noch dessen einstige US-Staatsbürgerschaft. (Zeit, 28.3.86, S. 59) (11) Der Mitarbeiter des Hochschulrechenzentrums legte die Software lahm, weil er sich üüber die Hochschulleitung geärgert hatte. (nach Zeit, 25.10.85, S. 25) (12) Zahlreiche Peugeot-Besitzer ärgerten sich ü über ein klemmendes oder nicht ganz dichtes Stahlschiebedach. (ADAC, 6/ 73, S. 52) (13) Ich habe mich üüber deinen Brief geärgert. dass-S : (14) Ich stieß zufällig auf dieses Buch, das bereits 1982 erschienen ist, und ärgere mich, d dass ich es erst jetzt gelesen habe. (Zeit, 28.2.86, S. 63) Inf+ : (15) Er ärgert sich [maßlos] (ddarüber), n nicht rechtzeitig informiert worden zu sein. w-Frag : (16) Ulrike ärgert sich, wie hochmütig und arrogant dieser Graf mit ihr spricht. (Uhl, S. 12) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Ärger, das Ärgernis; ärgerlich ANM - Die Intensität des Ärgers kann mit den Ausdrücken [ugs] sich krank/ schwarz/ zu Tode ärgern i.S.v. ‘sich sehr ärgern’ spezifiziert werden. - sich ärgern wird auch in dem Ausdruck [ugs] sich über die Fliege an der Wand ärgern i.S.v. ‘sich über jede Kleinigkeit ärgern’ verwendet. PHRAS Idiom: nur Wendung - Nicht ärgern, nur wundern! : [als Ausdruck der Beschwichtigung] VERBF ärgern 'atmen atmet atmete hat geatmet atmen 1 Luft in die Lunge gelangen lassen und sie wieder ausstoßen atmen 2 Sauerstoff aufnehmen und Kohlendioxid abgeben atmen 3 für Luft, Feuchtigkeit durchlässig sein atmen 4 etwas einatmen atmen 5 von etwas erfüllt sein SBP atmen 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED wiederholt mittels irgendetwas irgendwie Luft in die Lunge gelangen lassen und sie wieder ausstoßen. (1) Wenn Sie nervös sind, sollten Sie tief atmen. BELR NomE: dasjenige, das Luft in die Lunge gelangen lässt und sie wieder ausstößt: Person/ Tier (2) UUlrike atmete schwer. (3) [Wahrscheinlich] haben ddie Astronauten [bis zum Aufschlag ihrer Kapsel auf den Ozean] [noch] geatmet. (4) Wenn die Molchembryos wachsen sollen, müssen ssie atmen können. (Zeit, 16.1.87. S. 58) (AdvE1): Mittel durch +A/ mit +D/ ...: Instrument [Atemorgan, Gerät] (5) Atmen Sie [jetzt] [bitte] ddurch die Nase und nnicht mmit dem Mund! (6) Warum geben die Ärzte den Menschen auf, der oohne Maschinen atmet und die Augen öffnet? (Zeit, 14.3.86, S. 96) (AdvE2): AdvG: Art und Weise (7) Jim atmete sstoßweise. (Pegg, S. 45) (8) Das Kind war eingeschlafen und atmete r ruhig und gleichmäßig. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (9) Heute haben die Schüler gelernt, wie [beim Schwimmen] richtig geatmet wird. WORTB der Atem W.BED atmen 2 NomE etwas [Pflanze] nimmt Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxid ab (10) Verbrauchen Zimmerpflanzen, wenn sie atmen, nicht zu viel Sauerstoff? atmen 3 NomE etwas [konkr. Objekt: Organ, Textilie, Gebäude o.Ä.] ist durchlässig für Luft, Feuchtigkeit (11) Trägt man den Puder zu dick auf, verstopfen die Poren und die Haut kann [nicht] atmen. (12) Beim Kauf eines Regenmantels sollte man darauf achten, dass der Stoff wasserdicht ist, aber [trotzdem] atmet. (13) Das Mauerwerk kann atmen und überflüssige Feuchtigkeit an den Luftstrom abgeben. (MM, 21.2.86, S. 29) (14) Wer im Innenhof des Gebäudes sitzt, spürt, [wie] das Haus atmet. (Zeit, 18.10.85, S. 101) atmen 4 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier] nimmt etwas [Substanz: meist Luft] durch Mund und Nase in die Lunge auf; einatmen (15) Die Luft, die wir atmen, ist voller Schadstoffe. (Zeit, 3.1.86, S. 1) (16) Atmen Sie den Duft von Brezeln und die Luft der Freiheit. (Stern, 27.5.87, S. 44) (17) Während der Vergaser gefilterte Luft schluckt, atmen Pkw-Insassen Schadstoffe [pur]. (Zeit, 24.5.85, S. 68) (18) Die Möwen können [immer] frische Seeluft atmen. atmen 5 NomE AkkE [ geh] etwas [konkr. Objekt/ geografischer Ort/ geistiges Produkt/ Veranstaltung] ist erfüllt von etwas [abstr. Objekt] (19) Das Gebäude in der Rathenaustraße in Wuppertal atmet Betriebsamkeit. (Zeit, 23.8.85, S. 49) (20) Die sommerliche Landschaft atmete Heiterkeit und Frieden. (21) Es handelte sich um eine Kundgebung, die den unheilvollen Geist von Intoleranz und Gewaltbereitschaft atmete. (22) Wolf Münzners Bühnenbild atmet herbstliche Stimmung. (MM, 16.6.87, S. 32) (23) Das Manifest atmet den Geist der Freiheit und der Demokratie. PHRAS Idiom: frei atmen können: sich frei, nicht unterdrückt fühlen G.ANM - In der Fachsprache der Biologie wird atmen auch i.S.v. ‘Sauerstoff irgendwie aufnehmen’ verwendet: (24) Säugetiere atmen mit den Lungen, Fische über Kiemen, Lurche über Lungen und Haut. auffordern 172 'auffordern fordert auf forderte auf hat aufgefordert auffordern 1 zu von jemandem nachdrücklich verlangen, etwas zu tun auffordern 2 jemanden bitten, mit ihm etwas zu tun SBP auffordern 1 zu NomE AkkE PräpE BED von jemandem schriftlich oder mündlich nachdrücklich verlangen, etwas zu tun. (1) Sie forderte mich auf, meine Meinung zu diesem Punkt ganz offen zu sagen. BELR N NomE: derjenige, der von jemandem verlangt, etwas zu tun: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) DDer Mathematiklehrer fordert den Schüler auf, die Formel an die Tafel zu schreiben. (3) DDer Europa-Rat in Straßburg hat [in einer Empfehlung] die 21 Mitgliedsländer [gestern] aufgefordert, alle Blutspenden auf die Immunschwächekrankheit Aids zu untersuchen. (MM, 24.9.85, S. 12) (4) D Das Flugblatt forderte die Bürger auf, einen Notvorrat anzulegen. (MM, 7.2.86, S. 19) AkkE: derjenige, von dem verlangt wird, etwas zu tun: Person/ Institution (5) Die Zeitung hatte iihre jungen Leserinnen und Leser aufgefordert zu schreiben, was ihnen zum Thema Arbeit einfällt. (nach MM, 5.2.86, S. 21) (6) Das höchste Gericht hat dden Bundesgesetzgeber aufgefordert, den Finanzausgleich unter den Ländern insgesamt neu zu regeln. (nach MM, 25.6.86, S. 1) PräpE: zu +D: dasjenige, das zu tun verlangt wird: Handlung/ [indirekt Eigenschaft] SE mit fak. Korrelat dazu: Handlung (7) Der Sänger forderte das Publikum zzum Mitsingen auf. (8) Wenn bei Studenten persönliche Probleme auftauchen, sollte man sie z zu vermehrten Anstrengungen auffordern, um solche Krisen zu überwinden. (nach Zeit, 14.11.86, S. 56) (9) Modrow forderte die bundesdeutsche Wirtschaft [eindringlich] z zur Zusammenarbeit mit Unternehmen im Osten auf. (FR, 12.3.90, S. 7) (10) Die CDU-Politikerin forderte die Jugendlichen, die zu Hause keinen Ausbildungsplatz finden, z zu mehr Mobilität auf. (MM, 12.8.85, S. 1) dass-S : (11) Alle Eigentümer von leer stehenden Wohnungen sollten [öffentlich] (d dazu) aufgefordert werden, d dass sie vermieten. Inf+ : (12) [In einem eindringlichen Appell] haben die Teilnehmer der Konferenz alle Staaten (d dazu) aufgefordert, die Landminen zu ächten. Hpts [o. Korrelat] : (13) Die Polizei forderte die Demonstranten [über Lautsprecher] auf, sie sollten sofort auseinander gehen und den Platz räumen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Vom Politbüro wurde Honecker aufgefordert, sich noch diese Woche zu rechtfertigen. (Bild, 12.10.89, S. 1) sein : (15) Alle Menschen sind zu einem toleranten Miteinander aufgefordert. WORTB die Aufforderung ANM - W enn die Aufforderung an eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit gerichtet oder der Adressat aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, kann die AkkE weggelassen werden. (16) Wissenschaftler fordern zum sorgsamen Verbrauch des Bodens auf. (MM, 9.4.87, S. 15). - Die PräpSE wird häufig in Form der Inf+ realisiert. - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann auf das geistige Produkt Bezug genommen werden, in dem jemand gebeten wird, etwas zu tun: s. (3) und (12). W.BED auffordern 2 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): zu +D [geh] jemand bittet jemanden höflich, mit ihm etwas [Handlung: Tanz] zu tun (17) Darf ich Sie zu diesem Tango auffordern? (18) Kennst du den Mann, der Karin [schon dreimal] aufgefordert hat? (19) Den ersten Tanz tanzte er mit seiner Freundin, [dann] forderte er die Frau des Direktors auf. (20) Damenwahl bedeutet, dass die Herren von den Damen zum Tanz aufgefordert werden. G.ANM - auffordern wird auch häufig als Kommunikationsverb i.S.v. ‘aufordern, sagen’ verwendet: (21) „Liebe mich doch, liebe mich! “, fordert er seine Freundin auf. (Zeit, 22.8.86, S. 40) VERBF fordern 'aufgeben gibt auf gab auf hat aufgegeben aufgeben 1 etwas zur Beförderung übergeben aufgeben 2 an etwas nicht mehr festhalten aufgeben 3 mit einer Tätigkeit nicht durchhalten aufgeben 4 an jemandes Gesundung nicht mehr glauben aufgeben 5 jemandem etwas auftragen SBP aufgeben 1 NomE AkkE BED etwas der Post oder Bahn zur Beförderung übergeben . (1) Ich habe [sofort] ein Telegramm an meine Mutter aufgegeben. BELR NomE: derjenige, der etwas zur Beförderung übergibt: Person (2) [An einem Schalter am Stuttgarter Hauptbahnhof] können d die Reisenden ihr Gepäck aufgeben. (nach MM, 24.4.90, S. 12) AkkE: dasjenige, das zur Beförderung übergeben wird: konkr. Objekt [Postsendung, Reisegepäck, Frachtgut] (3) Ich muss [noch schnell] [bei der Post] eeinen Eilbrief an meine Eltern aufgeben. (4) Die Bundespost bittet, PPakete an Empfänger in der Bundesrepublik [bis zum 10.], Päckchen [bis zum 15.] u und Glückwunschkarten [spätestens am 18. Dezember] aufzugeben. (nach Welt, 12.11.69, S. 28) (5) Ich reise gerne mit wenig Gepäck und habe [deshalb] m meine Koffer [am Bahnhof] aufgegeben. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) Das Fahrrad wurde [bei der Bahn] [als Frachtgut] aufgegeben. sein : (7R) Ich saß im Nord-Süd-Express. Mein großer Koffer war aufgegeben, mein Handgepäck lag über mir im Netz. (nach Th. Mann, Krull, S. 527) WORTB die Aufgabe aufheben 173 SBP aufgeben 2 NomE AkkE BED an etwas nicht mehr festhalten oder etwas nicht mehr ausüben; aufhören mit . (8) Ich kann mir nicht denken, dass er seinen Plan [endgültig] aufgegeben hat. BELR NomE: derjenige, der an etwas nicht festhält: Person/ Institution (9) Es ist eine Tatsache, dass [häufig] jüngere Ehefrauen oder Töchter bzw. Schwiegertöchter eine Stelle aufgeben, um einen alten Angehörigen pflegen zu können. (nach MM, 23.2.85, S. 25) (10) MMoskau gibt Tschernobyl [nicht] auf. (MM, 13.5.86, S. 1) AkkE : dasjenige, an dem nicht festgehalten wird: konkr. Objekt [Wohnung, Geschäft o.Ä.]/ abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (11) Ute zog in ihre alte Wohnung zurück, ddie sie [noch nicht] aufgegeben hatte. (nach Stern, 9.7.87, S. 52) (12) Mein Arzt hat s seine Praxis [aus Altersgründen] aufgegeben. (13) [Daraufhin] hat der indische Kaufmann in Musoma, der nach 1918 dieses Goldbergwerk billig gekauft hatte, dden ganzen Betrieb aufgegeben. (Grzimek, S. 233) (14) Man soll d die Hoffnung [nie] aufgeben. (MM, 10.7.87, S. 17) (15) Er brach sich den Oberschenkel und behielt so schwere Schäden zurück, dass er sseinen Beruf als Kfz-Mechaniker aufgeben musste. (nach MM, 9.4.88, S. 22) (16) Unser Sohn hat s sein Studium aufgegeben und beginnt nun eine Lehre. (17) Igor Switschko gibt s seine Bemühungen auf. (Zeit, 17.10.86, S. 28) (18) Ich war nicht in der Lage, ddas Rauchen aufzugeben. (Zeit, 1.8.86, S. 48) Inf+ : (19R) Es gab einen Wolkenbruch. Schließlich wird das Donnern und Blitzen so stark, dass wir ees aufgeben, uunsere Habe weiter zu retten. (nach Grzimek, S. 332) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Die Mutter bestand darauf, dass die Farm aufgegeben wurde und die Familie nach Milwaukee zog. (nach Zeit, 20.9.85, S. 71) sein : (21) Wir sind mit eurem Plan einverstanden, unsere Bedenken sind [schon] aufgegeben. WORTB die Aufgabe W.BED aufgeben 3 NomE jemand hält mit einer Tätigkeit nicht bis zum Ende durch (22) Bis zur Pubertät halten Mädchen in den naturwissenschaftlichen Fächern durchaus mit - [danach aber] geben sie [entmutigt] auf. (nach Zeit, 28.11.86, S. 75) (23) Er war viele Jahre politisch sehr aktiv, musste [jedoch] [aus gesundheitlichen Gründen] aufgeben. (24) Der Tennisspieler Hansjörg Schwaier bevorzugt das defensive Spiel, aber er ist ein Kämpfer, der [nie] aufgibt. (nach Zeit, 9.8.85, S. 41) (25) Der deutsche Läufer musste [wegen einer Fußverletzung] aufgeben. aufgeben 4 NomE AkkE jemand glaubt nicht mehr an jemandes Gesundung oder Erfolg (26) Meinem Vater ging es im vorigen Jahr so schlecht, dass ihn die Ärzte [schon] aufgegeben hatten, aber er hat sich wieder erholt. (27) Die Eltern hatten ihren Sohn [längst] aufgegeben und nicht mehr erwartet, dass er sein Studium erfolgreich abschließen würde. (28) Nur wer sich selbst aufgibt, ist wirklich verloren. (ND, 1.2.90, S. 2) aufgeben 5 NomE AkkE (DatE); AkkSE ohne Korrelat jemand [meist Lehrer] trägt jemandem [meist Schüler] etwas [abstr. Objekt: Aufgabe o.Ä.] zur Erledigung oder Lösung auf (29) Der Englischlehrer gibt den Schülern [immer] sehr viele Hausaufgaben auf. (30) Der Physiklehrer hat fünf Fragen aufgegeben, die wir bis zur nächsten Physikstunde lösen sollen. Inf+: (31) Der Klassenlehrer gab seinen Schülern auf, ein Programm für die Weihnachtsfeier auszuarbeiten. PHRAS FVG: eine Annonce aufgeben: annoncieren; eine Bestellung aufgeben: bestellen; ein Inserat aufgeben: inserieren Idiom: [ugs] etwas gibt seinen Geist auf: etwas [Gerät, Auto o.Ä.] geht kaputt, funktioniert nicht mehr; jemandem Rätsel aufgeben: für jemanden nicht (sofort) durchschaubar sein - [ugs] Gibs auf! : [als Aufforderung] Hör auf, lass das sein, es ist doch zwecklos. G.ANM - In der Sportsprache wird aufgeben i.S.v. ‘einen Wettkampf o.Ä. abbrechen, vorzeitig beenden’ verwendet: (32) Der Rennfahrer gab wegen eines Motorschadens das Rennen kurz vor der Endrunde auf. - In der Militärsprache wird aufgeben i.S.v. ‘Truppen aus einem umkämpften Gebiet abziehen, aufhören zu kämpfen’ verwendet: (33) Nach langen Kämpfen gaben die Verteidiger die belagerte Stadt auf. VERBF abgeben; ausgeben; bekannt geben; geben; geben, es 'aufheben hebt auf hob auf hat aufgehoben aufheben 1 etwas aufbewahren aufheben 2 etwas hochnehmen aufheben 3 etwas außer Kraft setzen aufheben 4 etwas offiziell beenden aufheben 5 etwas neutralisieren aufheben 6 zu etwas nach oben richten SBP aufheben 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwielange aufbewahren . (1) Die Quittung müssen Sie [gut] aufheben. BELR NomE: derjenige, der etwas aufbewahrt: Person/ Institution (2) Die restlichen Karten heben wwir [für diejenigen] auf, die sich in den nächsten Wochen bei uns melden. (BerlZ, 11.3.2000, S. 42) (3) DDie Schulen müssen Zeugnisse über viele Jahre aufheben. AkkE: dasjenige, das aufbewahrt wird: konkr. Objekt [häufig Dokument]/ Substanz (4) Herr K. hat dden Artikel aus Le Monde aufgehoben, dder über seine Festnahme bei einer Massenverhaftung berichtet. (BerlZ, 16.9.98, S. 3) (5) Die Bürger werden gebeten, aufheben 174 Wertstoffe wie Glas, Metall, Kunststoffe und Altpapier bis zum Tag nach der Regelabfuhr des Restmülls aufzuheben und dann in die graue Restmülltonne zu kippen, die dann einen Tag später abgefahren wird. (MM, 4.1.85, S. 14) (AdvE): Zeit bis-Gruppe: Endpunkt AdvG/ über +A/ .../ NG im A: Zeitdauer (6) Der Mann in dem Kiosk-Häuschen weiß, welche Zeitung die ergraute Dame möchte. Wenn sie einmal nicht vorbeikommt, hebt er die Zeitung [gern] bbis zum nächsten Tag auf. (nach BerlZ, 31.3.99, S. XX) (7) Honig kann man llange aufheben. (8) [Trotz persönlicher Notlagen] hatte der Chinese das Geld ü über all die Jahre aufgehoben. (MM, 17.6.91) (9) Wenn jemand einen Meter Akten ffür 10 Jahre aufheben will, kostet dies zwischen 20 und 30 Pfennig im Monat. (SZ, 27.1.98, S. 21) (10) Wie viele Leute kennen Sie denn, die 70 Jahre ihre Quittungen aufheben? (BerlZ, 18.3.2000, S. 15) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) Rechnungen werden ein Jahr aufgehoben. sein: (12) Du kannst beruhigt sein, alle Papiere sind aufgehoben, nichts ist verschwunden. ANM - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person/ Institution, für die etwas aufgehoben wird, Bezug genommen werden : (13) Kannst du [m mir] ein Stück Kuchen aufheben? (14) Ich hebe die Papiere [f für dich] auf. (15) Heb [schön] die Quittungen [ffür die Steuer] auf.; s. auch (2). SBP aufheben 2 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas von irgendwo, wo es liegt, hochnehmen oder aufrichten . (16) Lassen Sie es nur liegen, ich hebe es [schon] [selbst] auf. BELR NomE: derjenige, der etwas hochnimmt: Person (17) IIch hebe eine merkwürdige Pfeife vom Boden auf, deren Mundstück noch feucht von Speichel ist. (Grzimek, S. 144) (18) Ist eine Hostie oder ein Hostienteilchen hinuntergefallen, hebt mman es [ehrfurchtsvoll] auf. (Meßbuch, S. 60) AkkE: dasjenige, das hochgenommen wird: Lebewesen/ konkr. Objekt (19) Die Mutter hebt [tröstend] ddas Kind auf. (20) Kaum waren die beiden verschwunden, stieß Castain seinen leergeschossenen Armeecolt ins Halfter und hob AAngus’ Revolver auf. (Garner, S. 57) (21) Jeder Fahrer, der sich während der Fahrt bückt, um hheruntergefallene Gegenstände aufzuheben, handelt grob fahrlässig. (nach MM, 15.8.87, S. 22) (AdvE): Ort selten aus +D/ von +D: Ausgangsort [meist Boden] (22) Der 32-Jährige hatte etwa 30 Schottersteine aaus einem Gleisbett aufgehoben und sie auf die Autobahn geworfen. (nach BerlZ, 18.1.2000, S. 25) (23) Johannes hob einen glitzernden Stein vvom Boden auf und steckte ihn zu den anderen in seine Tasche. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (24) Jedes Papierchen, das auf den Boden geworfen wurde, musste von den Kindern aufgehoben und in den Papierkorb geworfen werden. sein: (25) [Endlich] waren Papiere, Kaugummis, Dosen, leere Flaschen aufgehoben, das Klassenzimmer war sauber, die Schüler konnten nach Hause gehen. W.BED aufheben 3 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt: Regularität] setzt etwas [abstr. Objekt: Regularität/ Zustand] außer Kraft (26) Den von der Kreisverwaltung erlassenen Bußgeldbescheid hob der Cochemer Amtsrichter [rechtsgültig] auf und sprach den Betroffenen frei. (MM, 18.12.86, S. 16) (27) [Mit diesem Spruch] hat das Bundesverfassungsgericht ein Urteil des Landesgerichts aufgehoben. (28) Bislang sind alle Vorstöße, den starren Ladenschluss [zeitweise] aufzuheben, zu ändern oder gar abzuschaffen, gescheitert. (MM, 8.6.85, S. 7) (29) Die Verpflichtungen, die in der Charta so zahlreich ausgesprochen werden, sollen die Souveränität des Staates [nicht] aufheben. (Jaspers, S. 201) aufheben 4 NomE AkkE [formell] jemand [Person [als Funktionsträger]] beendet offiziell etwas [Ereignis: Veranstaltung] (30) Der Vorsitzende hat die Versammlung aufgehoben. - aufheben 4 wird auch in dem Ausdruck die Tafel aufheben i.S.v. ‘ein Essen offiziell beenden’ verwendet : (31) Nach den Gesprächen gab es noch ein Festessen, und die Journalisten mussten noch lange warten, denn d die Tafel wurde [erst gegen 23.30 Uhr] a aufgehoben. aufheben 5 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Abstraktum] neutralisiert etwas [Abstraktum], weil es den gleichen Wert oder die gleiche Kraft hat (32) Grün hebt die Wirkung von Rot, Gelb die von Blau auf. (nach Urania, 1/ 67, S. 70) (33) Die Statur des Herrschers war, wie man weiß, kurz, doch das Ebenmaß der Gestalt hob diesen Umstand auf; er war nur bemerkbar, wenn der Herrscher neben höher Gewachsene sich stellte. (Schädlich, S. 158) dass-S: (34) Leider hat es die Wirkung der staatlichen Subventionen wieder aufgehoben, dass die Preise der Stahlprodukte auf dem Weltmarkt gesunken sind. - Häufig wird mit aufheben 5 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden : (35) Renoir spielt virtuos mit den verschiedenen Handlungsebenen. D Diese vermischen sich, gehen ineinander über, heben ssich auf. (MM, 13.12.95) (36) DDie Paradoxie hob ssich [gleichsam] [selber] auf. (FAZ, 11.9.93) (37) [Beim Boxen] heben ssich [für viele Zuschauer] AAnziehung und Abstoßung gegenseitig auf. aufheben 6 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D [veraltend, geh] jemand richtet etwas [Blick, Auge o.Ä.] nach oben auf jemanden; heben aufhören 175 (38) Angela hatte ihr Gesicht zu dem Sprechenden aufgehoben und sah ihn mit gläubigen Augen an. (E. Jung, S. 51) (39) Wir heben unsre Augen auf zu Dir. (Gebetbuch, S. 648) PHRAS Idiom: irgendwo/ bei jemandem (gut) aufgehoben sein: sich irgendwo/ bei jemandem wohl/ sicher fühlen; etwas ist irgendwo/ bei jemandem gut aufgehoben: etwas ist irgendwo/ bei jemandem sicher aufbewahrt - Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! : [als Trost oder Drohung] Etwas, das jetzt nicht stattfindet oder getan wird, kann vielleicht später noch stattfinden oder getan werden. G.ANM - aufheben kann auch in der fakultativreflexivischen Konstruktion (sich) etwas für etwas/ für irgendwann aufheben i.S.v. ‘etwas erst später tun, erleben’ verwendet werden: (40) Aber den Stolz wollen wwir uns für eigene Leistungen aufheben. (BerlZ, 22.4.2000, S. 4) (41) Die Stalinismusdebatte müssen wir ffür eine Zeit aufheben, in der die Philosophie wieder Zeit hat. (taz, 6.12.89, S. 2) VERBF abheben; heben 'aufhören hört auf hörte auf hat aufgehört aufhören 1 etwas nicht mehr weiter tun aufhören 2 sich nicht weiter erstrecken aufhören 3 nicht mehr stattfinden aufhören 4 nicht mehr tätig sein aufhören 5 irgendwie enden aufhören 6 sich an etwas nicht weiter vollziehen SBP aufhören 1 NNomE (PräpE) BED mit etwas Schluss machen oder etwas nicht mehr weiter tun. (1) [Wann] hörst du mit der Arbeit auf? BELR NomE: dasjenige, das etwas nicht mehr weiter tut: Person/ Institution/ Tier (2) [Nach 80 Kilometern] hätte iich [am liebsten] aufgehört, mich in den Wald gelegt und ein Bierchen getrunken. (BerlZ, 3.8.99, S. 25) (3) Da kommt er ins Erzählen und kann [nicht mehr] aufhören. (Zeit, 19.4.85, S. 55) (4) DDie französische Zentralbank hatte [am Donnerstag] aufgehört, den Franc weiter zu stützen. (MM, 5.4.86, S. 6) (5) DDer Hund hat [endlich] aufgehört, wegen jeder Kleinigkeit zu bellen. (PräpE): mit +D: dasjenige, das nicht mehr weiter getan wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat damit: Handlung (6) Seine Idee, die Bauern zu belohnen, wenn sie [endlich] mit der Überdüngung ihrer Äcker aufhörten, findet in den Bundesländern mehr und mehr Gefallen. (nach Zeit, 28.2.88, S. 26) (7) Ich möchte so gerne, dass mein Mann mit dem Rauchen aufhört. (8) Würden Sie mmit Sport aufhören, wenn es eine Fitness-Pille gäbe? (BerlZ, 14.11.2000, S. 16) (9) Er legt sich nicht fest, wwomit er [nicht] aufhören kann: M Mit der Musik, der Band, mit dem Schwulsein, den Drogen, dem Kiffen, dem Alkohol, dem Wohnen im falschen Viertel, oder [einfach] mmit dem Leben. (nach taz, 18.2.2000, S. 25) Inf+ : (10) Man möchte meinen, der Mensch könne ddamit aufhören, s seine Lebensgrundlagen zu zerstören. (Zeit, 11.10.85, S. 29) (11) Hanna hat (ddamit) aufgehört, iihre Haare zu färben. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (12) Mit dem Streiten wird [jetzt] aufgehört! ANM - Die PräpSE wird häufig in Form der Inf+ ohne Korrelat realisiert: (13) Man sollte aufhören, üüber den Sprachverfall zu lamentieren. (BerlZ, 13.9.2000, S. 12) ; s. auch (4) und (5). - Häufig wird mit einer temporalen AdvG [jetzt/ endlich/ ...] bzw. PräpG [an +D/ um +A/ vor +D/ ...] auf den Zeitpunkt Bezug genommen, an dem mit einer Handlung aufgehört wird: s. (1), (4) und (12). SBP aufhören 2 NomE (AdvE) BED ab irgendwo sich nicht weiter erstrecken. (14) [Plötzlich] hörte der Weg auf. BELR NomE: dasjenige, das sich nicht weiter erstreckt: konkr. Objekt/ Abstraktum (15) Doch dann schaut man nebenan in den Gobelinsaal und sieht gleich wieder eine Wand, ddie aufhört, ehe sie zu Ende sein durfte. (Zeit, 17.5.85, S. 61) (16) DDie Treppe hörte [unerwartet] auf, fast wären wir in die Tiefe gefallen. (17) Der Brief hörte [abrupt] auf. (18) Die Laster rasen nur so durch, weil sie gar nicht wissen, wo iihre Fahrbahn aufhört. (nach MM, 7.12.2000) (19) Wo hört die Freiheit des Einzelnen auf? (20) Wo hört ddie Urbanisierung auf? (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ bei +D/ ...: Ortspunkt (21) DDort, bei der Eiche, hat [früher] der Park aufgehört. (22) A An der ägyptischen Grenze hört die schöne Asphaltstraße auf. (Grzimek, S. 144) PASSK kein Passiv möglich SBP aufhören 3 NomE (AdvE) BED ab irgendwann nicht mehr stattfinden. (23) Wann hört die Vorstellung auf? BELR NomE: dasjenige, das nicht mehr stattfindet: Vorgang [häufig Ereignis/ [indirekt konkr. Objekt]] (24) [Im Allgemeinen] hört [bei den Mädchen] d das Wachstum [schon] mit 15 auf. (25) Aber als ddas Nieseln aufhörte, füllte sich die Marktstraße schnell. (MM, 4.12.2000, S. 2) (26) Wenn alle Staaten neutral werden, hören ddie Kriege auf. (Jaspers, S. 198) (27) [Zu meiner großen Beruhigung] haben d die Asthma-Anfälle deines Vaters aufgehört. (Bolten, S. 43) (28) DDie Kinovorstellung hört um 10.30 Uhr auf. (29) Ab September sollen Grundschulkinder bis 13 Uhr in der Schule betreut werden. Bisher gingen rund 20 Prozent der Grundschüler in einen Hort, wenn d die Schule früher aufhörte. (taz, 17.7.2000, S. 11) (30) Die Polizei wurde eingeschaltet und d die Drohbriefe hörten auf. (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ .../ NG im A: Zeitpunkt mit +D: Zeitpunkt [indirekt Ereignis] (31) Der Arzt gab ihr eine Spritze und die Schmerzen hörten sofort auf. (32) Hört [denn] die Arbeitszeit vieler Eltern u um 12.30 Uhr auf? (Zeit, 8.3.85, S. 41) (33) Da radioaktives Jod aufhören, es 176 rasch zerfällt, hört die Strahlung [praktisch] nnach wenigen Wochen auf. (MM, 22.5.86, S. 3) (34) Mein Praktikum hört nächste Woche auf. (35) MMit dem Klingeln der Schulglocke hört der Unterricht auf. PASSK kein Passiv möglich W.BED aufhören 4 NomE (PräpE) (AdvE); (PräpE): bei +D; (AdvE): AdvG/ mit +D/ .../ NG im A jemand ist bei jemandem [Person [als Funktionsträger]/ Institution] irgendwann nicht mehr tätig (36) Vorstände müssen bei Bayer mit 63 Jahren aufhören. (BerlZ, 15.9.2000, S. 32) (37) Der künftige Bundestrainer kann 2004 aufhören, muss aber nicht. (BerlZ, 10.7.2000, S. 42) (38) Er hat bei der BASF aufgehört und will sich jetzt selbstständig machen. (39) [Eigentlich] soll man [ja] mit 65 aufhören, ich hab’ noch bis 70 weitergemacht. (MM, 20.12.2000) (40) [Warum] willst du aufhören? Gefällt es dir nicht in der Firma? aufhören 5 NomE AdvE; NomE: NG/ Zeichengruppe; AdvE: AdvG/ mit +D/ + Zeichengruppe etwas [konkr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck/ abstr. Objekt/ geistiges Produkt/ Ereignis] endet irgendwie (41) Der Fries hört mit einem Palmenblatt auf. (42) Fragesätze hören mit einem Fragezeichen auf. (43) Deutsche Internetadressen hören auf mit „.de“. (44) Der Roman hört tragisch auf. (45) Die Sinfonie hört mit einem Paukenschlag auf. (46) ‘Anfangen’ hört mit „n“ auf. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. aufhören 6 NomE VerbE; VerbE: Inf+ an jemandem/ etwas [Konkretum] vollzieht sich etwas [Vorgang] nicht weiter Inf+: (47) [Heute, hier, in dieser Stunde] hast du aufgehört, ein Junge zu sein, und bist ein Mann geworden. (MM, 30.12.2000) (48) Das Holz hatte aufgehört zu brennen. (49) Aus Rache mauerte der Alte die Quelle zu, bis das Wasser aufhörte, in das Auffangbecken seines Nachbarn zu fließen. (50) Die heutige Jugend hört [nicht mehr] auf zu wachsen. PHRAS Idiom: Da hört für mich/ ihn/ ... der Spaß/ die Gemütlichkeit auf! : Das kann ich/ er/ ... nicht mehr länger hinnehmen. VERBF aufhören, es; gehören; gehören, sich; hören; zuhören 'aufhören, es es hört auf es hörte auf es hat aufgehört SBP es hört auf ((AdvE) VerbE BED es ist irgendwann der Fall, dass etwas nicht mehr weiterhin geschieht oder dass etwas nicht mehr ist, wie es war. (1) Es hörte [nicht] auf zu schneien. BELR (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ nach +D/ ...: Zeitpunkt AdvG/ NG im A: Zeitdauer (2) [Trotz der Bemühungen der Feuerwehr] hat es eerst jetzt, zwei Tagen nach dem Unfall, aufgehört zu brennen. (3) Nach drei Tagen hörte es [wieder] auf zu tauen, und der See fror wieder zu. (4) Es hatte ddas ganze Wochenende [nicht] aufgehört zu regnen. (5) Es hatte kkurz aufgehört zu schneien. VerbE: Inf+: dasjenige, das nicht mehr weiterhin geschieht: Vorgang dasjenige, das nicht mehr weiterhin ist: Zustand Inf+: (6) Als ob der Himmel ein Einsehen gehabt hätte, hörte es gegen halb neun, als die Gruppe Genesis mit ihrem Auftritt begann, [genauso plötzlich] z zu regnen auf, wie es zwei Stunden zuvor begonnen hatte. (MM, 22.6.86, S. 26) (7) Am 6. September hatte es aufgehört, s sommerlich warm zu sein, und der Herbst begann. PASSK kein Passiv möglich ANM - Wenn mit der AdvE auf eine Zeitdauer Bezug genommen wird, wird es hört auf meist negiert: (8) Es hatte vier Wochen [n nicht] aufgehört zu frieren .; s. auch (4). VERBF aufhören; gehören; gehören, sich; hören; zuhören 'aufmachen macht auf machte auf hat aufgemacht aufmachen 1 bewirken, dass etwas offen ist aufmachen 2 etwas lösen aufmachen 3 irgendwann für den Publikumsverkehr zugänglich sein aufmachen 4 den Betrieb von etwas aufnehmen aufmachen 5 etwas auflösen aufmachen 6 etwas für etwas freigeben aufmachen 7 etwas irgendwie gestalten aufmachen 8 etwas für den Publikumsverkehr zugänglich machen aufmachen 9 irgendwann den Betrieb aufnehmen SBP aufmachen 1 NomE AkkE BED durch Lösen einer Verschlussvorrichtung bewirken, dass etwas offen oder zugänglich ist; öffnen . (1) Sie machte ihren Mantel auf und zog ihn aus. BELR NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas offen ist: Person/ selten Tier (2) H Herr Müller machte den Tresor auf und nahm das Geld heraus. (3R) [Je mehr] d der Leopard den Mund aufmachen musste, umso heftiger krallte er sich fest. (nach Grzimek, S. 141) AkkE: dasjenige, das offen ist: konkr. Objekt (4R) Später beim Zoll, als ich [gerade] mmeinen Koffer aufmachen musste, sah ich das Mädchen noch einmal. (nach Frisch, S. 117) (5) Kannst du [mir] ddie Fischdose und die Bierflasche aufmachen? (6) Er hatte den Brief schon in der Hand. „Hast du iihn aufgemacht? “ fragte sie. (nach Johnson, S. 291) (7) Wells war einer dieser Männer, die [niemals] [in der Öffentlichkeit] iihren Kragen aufmachten. (nach MM, 7.6.95, S. 39) (8) Meine Hände hielten ihren Kopf, bis sie [langsam] ddie Augen aufmachte, um zu sehen, was ich eigentlich will. (Frisch, S. 147) aufmachen 177 PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Eine Flasche Champagner werde [sicher] aufgemacht, aber Geburtstag wird nicht gefeiert. (nach MM, 28.12.87, S. 38) sein : (10) Alle Kisten sind [schon] aufgemacht, wir können sie jetzt auspacken. Bekommen-Passiv: (11) Er bekommt/ kriegt von seiner Mutter die Flasche aufgemacht, weil er sich an der Hand verletzt hat. ANM - aufmachen 1 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, wird aufmachen 1 [ugs] i.S.v. ‘jemandes Körper durch eine Operation öffnen’ verwendet : (12R) [Morgen] werden sie m mich aufmachen, um festzustellen, was sie schon wissen: dass nichts mehr zu retten ist. (nach Frisch, S. 246) - Pertinenzdativ ist möglich : (13) Tanja macht [dder kleinen Schwester] das Kleid auf und half ihr, es auszuziehen. - Mit einer NG im D kann auf die Person, für die etwas aufgemacht wird, Bezug genommen werden: s. (5). SBP aufmachen 2 NomE AkkE BED etwas, das als Verschlussvorrichtung dient, lösen; öffnen . (14) Darf ich [einen Moment] das Fenster aufmachen? BELR NomE: derjenige, der etwas löst: Person/ selten Tier (15) IIch kann den Reißverschluss [nicht] aufmachen, er klemmt. (16) Manche Affen sind so geschickt, dass ssie die Tür ihres Käfigs aufmachen können. AkkE: dasjenige, das gelöst wird: konkr. Objekt [Fenster, Tür, Deckel o.Ä.] [als Verschlussvorrichtung] (17) Ihm war so heiß, dass er dden obersten Knopf von seinem Hemd aufmachte. (18) Wer hat ddie Ventile an meinem Fahrrad aufgemacht? (19) Hilfst du mir mal, den Büchsendeckel aufzumachen, ich kann das nicht. (20) Er versuchte vergeblich, ddas Schloss [mit seinem Schlüssel] aufzumachen. (21) Das Kind wollte nicht essen und machte die Lippen [nicht] auf. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22) Wir mussten lange an den Bahnschranken warten, bis sie aufgemacht wurden. sein : (23) Das Tor war [schon] aufgemacht. Thomas konnte das Auto gleich in die Garage fahren. - Bekommen-Passiv: (24) Ich bekomme/ kriege die Radmuttern vom ADAC-Kundendienst aufgemacht, weil sie fest gerostet sind. ANM - aufmachen 2 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn ausgedrückt werden soll, dass die Tür aufgemacht wird : (25) Zeidler selbst machte auf, nachdem ich geklingelt hatte. (Grass, S. 396) (26) Wir riefen und klopften, Joachim sollte aufmachen. (Frisch, S. 66) - Mit einer NG im D kann auf die Person, für die etwas aufgemacht wird, Bezug genommen werden : (27) Mach [mmir] [bitte] die Tür auf. SBP aufmachen 3 NomE AdvE BED irgendwann für den Kunden-, Publikumsverkehr zugänglich sein; öffnen . (28) Viele Cafés machen schon am Vormittag auf. BELR NomE: dasjenige, das zugänglich ist: Institution [Geschäft, Behörde, Praxis o.Ä.]/ [indirekt Person [als Funktionsträger]/ Räumlichkeit] (29) DDie Lebensmittelgeschäfte machen um 8 Uhr auf, ddie Schalter der Post um 9 Uhr. (30) Wann machen ddie Museen auf? (31) D Der Bäcker macht ab 7 Uhr auf, mmein Zahnarzt erst um 9 Uhr. AdvE: Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ ...: Anfangspunkt NG im A/ von +D bis-Gruppe/ ...: Zeitdauer (32) Das Finanzamt macht aam Mittwoch und Donnerstag auch nachmittags auf, und zwar aab 14 Uhr. (33) Die Gaststätte macht b bis 1 Uhr auf. (34) „W Wann macht die Boutique in der Lindenstraße auf? “ - „Sie macht n nur drei Stunden täglich auf.“ (35) Der Uhrmacher macht vvon 15 bis 18 Uhr auf. PASSK kein Passiv möglich ANM - aufmachen 3 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn die Handlung, die mit aufmachen 3 ausgedrückt wird, betont wird bzw. aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wann etwas für den Publikumsverkehr geöffnet ist : ( 36) Hast du gesehen, ob der Bäcker aufgemacht hat? (37) Als sie bei dem Kaufhaus ankam, hatte es [schon] aufgemacht. W.BED aufmachen 4 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] nimmt erstmalig den öffentlichen Betrieb von etwas [Institution: Geschäft, Behörde, Praxis o.Ä./ [indirekt Räumlichkeit]] auf; eröffnen (38R) Von einem Roman Frydrych wusste er zu berichten, der nach Argentinien auswanderte und [dort] ein Geschäft für Nähmaschinen aufmachte. (nach Grass, S. 344) (39) Mein Sohn hat [in Berlin-Kreuzberg] eine kleine Reparaturwerkstätte aufgemacht. (nach Zeit, 26.12.86, S. 9) (40) Bayern hat fünf Aufnahmelager aufgemacht. (RhM, 15.9.86, S. 3) (41) Mein Zahnarzt will neue Praxisräume aufmachen. - aufmachen 4 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. aufmachen 5 NomE AkkE jemand löst etwas [konkr. Objekt], das ineinander verschlungen ist, auf; aufbinden (42) Das Mädchen machte [erst] die Schleifen und [dann] ihre Zöpfe auf. (43) [Kleinen Kindern] muss man [noch] die Schnürsenkel aufmachen. (44) Kannst du [mir] [bitte mal] den Knoten aufmachen! aufpassen 178 - aufmachen 5 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (43) und (44). aufmachen 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): für +A jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] gibt etwas [geografischer Ort] für etwas [Personen-, Kraftfahrzeugverkehr] frei; öffnen (45) Der Bürgermeister und der Gemeinderat haben beschlossen, den umgestalteten Park [am 1. Juni] für die Öffentlichkeit aufzumachen. (46) Es ist sicher, dass man die Brücke [wieder] aufmachen wird. (taz, 21.7.92, S. 7) (47) Die gesperrten Straßen im Grenzland sollen [wieder] für den Autoverkehr aufgemacht werden. - aufmachen 6 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. aufmachen 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG jemand gestaltet etwas [konkr. Objekt: meist Ware/ geistiges Produkt: häufig Text] irgendwie (48) Wir haben das Buch über den Priester Brendan Smith groß [im Schaufenster] aufgemacht. (nach Zeit-Mag., 27.10.95, S. 22) (49) Sodann gibt der Chef vom Dienst der ‘Jungen Welt’ die Anweisung, wie der Bericht über den Staatsbesuch aufzumachen sei. (nach Zeit, 20.10.89, S. 21) (50) Die meisten Gebrauchsanweisungen sind unzureichend, unverständlich und schlecht aufgemacht. (MM, 19.8.86, S. 5) (51) Der Film über AIDS ist reißerisch aufgemacht. (52) [In der Adventszeit] sind die Auslagen in den Schaufenstern und Waren in den Geschäften weihnachtlich aufgemacht. - aufmachen 7 wird meist im Sein-Passiv verwendet: s. (50), (51) und (52). aufmachen 8 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ um +A/ ... jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] macht etwas [Institution: Geschäft, Praxis, Behörde o.Ä./ [indirekt Räumlichkeit]] irgendwann für den Kunden-, Publikumsverkehr zugänglich; öffnen (53) Der Gemüsehändler macht seinen Laden heute erst um 8 Uhr auf. (54) Wenn Else K. um halb sieben ihren Kiosk am Bahnhof aufmacht, warten ihre Stammkunden schon. (rtv, 20/ 95, S. 28) (55) Die Badische Beamtenbank macht ihre Schalter ab 8.30 Uhr auf. (56) Arztpraxen werden an Feiertagen [nicht] aufgemacht. (57) Wann werden die Geschäfte am Sonnabend aufgemacht? - aufmachen 8 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. aufmachen 9 NomE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): an +D/ in +D/ ...; (AdvE2): AdvG/ ab +D/ an +D/ ... etwas [Institution: Geschäft, Praxis o.Ä./ [indirekt Person [als Funktionsträger]]/ Veranstaltung/ Räumlichkeit] nimmt irgendwo irgendwann den öffentlichen Betrieb auf; öffnen, eröffnen (58) In der Bahnhofshalle haben ein Café, eine Snackbar und ein Krawattengeschäft aufgemacht. (nach BerlZ, 17.11.94, S. 3) (59) In Dresden, Leipzig, Halle und Ost-Berlin haben Scientology-Zweigstellen aufgemacht. (Spiegel, 3.9.90, S. 97) (60) Gestern hat am Markt ein neues Kaufhaus aufgemacht, und am 1. August wird ein Fotograf aufmachen. (61) Kaum war die Marke erfolgreich eingeführt, machten [auch] die ersten eigenen Esprit-Läden auf. (Zeit, 27.2.87, S. 84) (62) Die Ausstellung mit Werken von Gauguin in Stuttgart hat im Mai aufgemacht. (63) [In unserer Bank] haben zwei zusätzliche Schalter aufgemacht. - aufmachen 9 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. PHRAS Idiom: [ugs] die Augen aufmachen: genau auf das achten, was um einen herum vorgeht; [ugs] ein Fass aufmachen: auf einer Feier ausgelassen sein; den Mund aufmachen: etwas sagen, reden; [ugs] die Ohren aufmachen: genau, aufmerksam zuhören; [ugs] (jemandem) eine Rechnung aufmachen: (an jemanden) Forderungen stellen G.ANM - aufmachen wird auch in dem Ausdruck mit etwas aufmachen i.S.v. ‘etwas als Aufmacher, Schlagzeile, Hauptartikel einer Zeitung/ Zeitschrift bringen’ verwendet : (64) Ein Unterschied in der Wiedergabe einer Nachricht ergab sich am 28. August, als die „Tagesschau“ und die „Pro7 Nachrichten“ beide mmit demselben Thema aufmachten. (nach Tagessp., 21.9.96, S. 27) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb aufmachen, sich. VERBF abmachen; anmachen; ausmachen; kaputtmachen; machen; sauber machen; zumachen 'aufpassen passt auf passte auf hat aufgepasst aufpassen 1 auf auf etwas Acht geben aufpassen 2 bei etwas aufmerksam sein SBP aufpassen 1 auf NomE PräpE BED auf jemanden/ etwas Acht geben; achten auf . (1) Ich muss zu Hause bleiben und auf die Kinder aufpassen . BELR NomE: derjenige, der auf jemanden/ etwas Acht gibt: Person/ Institution/ selten Tier (2) Wenn wir abends weggehen möchten, passen ddie Großeltern auf die Kleinen auf. (Zeit, 26.4.85, S. 94) (3R) DDie Feuerwehr passte auf, dass der Brand nicht auf die anderen Häuser übergriff. (nach Grass, S. 163) (4) D Der Hofhund passt auf das Haus auf und bellt, wenn ein Fremder kommt. PräpE: auf +A: dasjenige, worauf jemand Acht gibt: Konkretum/ Sachverhalt SE mit fak. Korrelat darauf: Sachverhalt (5) [Auf dem Schulhof] müssen [in der Pause] die Lehrer auf die Schüler aufpassen. (6) Wer passt auf eeure Katzen und euren Hund auf, wenn ihr verreist? (7) [Im Wartezimmer und im Restaurant] muss man [selbst] aauf seine Sachen aufpassen. (8) Wenn man älter ist, muss man aauf seine Gesundheit und [besonders] a auf seinen Blutdruck aufpassen. (9) [In dem kleinen Dorf] sitzen ständig ein paar alte Frauen am Fenster und passen aauf alles auf. aufräumen 179 dass-S : (10) Kannst du [bitte] (d darauf) aufpassen, ddass die Milch nicht überkocht? Inf+ : (11) Du musst [beim Äpfelpflücken] (d darauf) aufpassen, n nicht von der Leiter zu fallen. ob-Frag : (12) Er muss [ständig] [im Rückspiegel] aufpassen, oob sich von hinten ein Fahrzeug nähert, das seinen Wagen überholen will. (MM, 5.7.86, S. 36) w-Frag : (13) Der kleine Junge hatte [nicht] (ddarauf) aufgepasst, w was ihm die Eltern gesagt haben. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (14) [Auf den meisten bewachten Parkplätzen] wird auf die Autos [schlecht] aufgepasst. WORTB der Aufpasser/ die Aufpasserin ANM - Das Korrelat darauf wird selten realisiert. - aufpassen 1 auf kann in bestimmten Kontexten i.S.v. ‘kontrollieren’ interpretiert werden : (15) [In den Kaufhäusern] gibt es Wachmänner, die auf verdächtige Kunden aufpassen müssen.; s. auch (9). SBP aufpassen 2 NomE (PräpE) BED bei etwas aufmerksam sein, um Schaden zu vermeiden; Acht geben . (16) [Da] habe ich [wohl] [nicht] aufgepasst. BELR NomE: derjenige, der bei etwas aufmerksam ist: Person/ selten Tier (17) SSimone hat [nicht] aufgepasst und ist mit ihrem Auto in Susannes Wagen gefahren. (nach MM, 6.2.88, S. 22) (18) Der Hund passte [nicht] auf und rannte ins Auto. (PräpE): bei +D: dasjenige, wobei jemand aufmerksam ist: Handlung/ [indirekt Konkretum] (19) Wenn wir Berliner bbei der kommenden Wahl [nicht] aufpassen, droht eine Mehrheit von PDS und Rot/ Grün. (nach Wahlwerbung, S. 2) (20) Die Schüler müssen bbeim Unterricht [gut] aufpassen, wenn sie nichts versäumen wollen. (21) Wir kennen jeden Weinbaubetrieb und seine Inhaber seit Jahren. Wir wissen also schon von vornherein, bbei wem wir [besonders] aufpassen müssen und worauf wir dabei zu achten haben. (nach Weinfreund, Nr. 6, S. 90) (22) Nach dem Kernkraftunglück in Tschernobyl raten die Wissenschaftler und Politiker: die Kühe im Stall zu lassen, b bei Frischmilch aufzupassen, Blattgemüse zu meiden. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (23) Beim Überqueren der Hauptstraßen muss [scharf] aufgepasst werden. ANM - aufpassen 2 wird häufig im Imperativ verwendet, meist in Aufforderungssätzen, um jemanden zu veranlassen, bei etwas aufmerksam zuzusehen oder zuzuhören : (24R) [Nun] pass [gut] auf, ich erzähle dir alles, was ich herausbekommen konnte. (nach Pinkwart, S. 122) (25) „Mami, pass auf, jetzt komme ich“, rief der sechsjährige Thomas O. aus Bremen seiner Mutter zu. (Bild, 11.4.67, S. 3) - Im Part. II wird aufpassen 2 häufig als warnender Zuruf i.S.v. ‘Achtung! / Vorsicht! ’ verwendet : (26) Aufgepasst! Der Bus fährt gleich los. - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [an +D/ auf +D/ ...] kann auf den Ort [meist Gefahrenquelle], an dem jemand aufmerksam ist, Bezug genommen werden : (27) Unser jüngster Sohn passt [aauf der Straße/ i in der Schule] [gut] auf. - aufpassen 2 wird auch in dem Ausdruck wie ein Luchs/ wie ein Schießhund aufpassen i.S.v. ‘sehr genau aufpassen’ verwendet. PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Pass (mal) auf, ...: [als Einleitung einer Äußerung, die sich auf Zukünftiges bezieht] du wirst sehen, ... VERBF passen; verpassen 'aufräumen räumt auf räumte auf hat aufgeräumt aufräumen 1 etwas wieder in einen geordneten Zustand bringen aufräumen 2 etwas wieder an seinen Platz bringen aufräumen 3 die Anzahl von etwas stark verringern aufräumen 4 mit die Verbreitung von etwas beenden SBP aufräumen 1 NomE (AkkE) BED etwas wieder in einen geordneten Zustand bringen . (1) [Vor meinem Urlaub] muss ich [unbedingt] [noch] meinen Schreibtisch aufräumen. BELR NomE: derjenige, der etwas in einen geordneten Zustand bringt: Person (2) [Am Muttertag] räumten VVater und Sohn die Wohnung auf und zeigten wie zwei stolze Kinder, was sie zusammen geschafft hatten. (nach Zeit, 25.10.85, S. 94) (3) Das Spielzeug der fünfjährigen Zwillinge liegt im Garten, vom Zimmer der neunjährigen Anne führen Schienen einer Holzeisenbahn in den Flur hinaus und n nur MMeike, zwölf, hat aufgeräumt. (nach Stern, 3.6.87, S. 246) (AkkE): dasjenige, das in einen geordneten Zustand gebracht wird: Räumlichkeit [Zimmer, Wohnung o.Ä.]/ konkr. Objekt [Schreibtisch, Schrank o.Ä.] (4) Die Kinder hassen es, i ihre Zimmer, Kleiderschränke oder Schreibtische aufzuräumen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (5) Wenn die Kinder in der Schule sind, wird aufgeräumt. (MM, 17.11.87, S. 3) sein : (6) Er lebt nach wie vor bei seinen Eltern; seine Junggesellenbude ist aufgeräumt. (Zeit, 26.7.86, S. 42) - Bekommen-Passiv : (7) Weil ich heute Geburtstag habe, bekomme/ kriege ich die Wohnung von meinen Kindern aufgeräumt. WORTB die Aufräumung ANM - Wenn die AkkE nicht realisiert ist, wird aufräumen 1 meist i.S.v. ‘eine Wohnung, ein Zimmer in einen geordneten Zustand bringen’ verwendet: s. (3) und (5). W.BED aufräumen 2 NomE AkkE jemand ordnet etwas [Kollektiv von konkr. Objekten] und bringt es wieder an seinen Platz aufregen 180 (8) Wann werden Kinder [endlich] ihre Spielsachen [selbst] aufräumen! (9) Ich muss [noch] mein Nähzeug aufräumen. (10) Der Meister verlangt von seinen Lehrlingen, dass sie das Werkzeug aufräumen, bevor sie gehen. aufräumen 3 NomE (PräpE); (PräpE): unter +D [ugs] jemand [Person/ Institution]/ etwas [Ereignis] verringert durch Gewaltanwendung oder zerstörerische Einwirkung die Anzahl von jemandem [Mitglieder eines Kollektivs von Personen]/ von etwas [Mitglieder eines Kollektivs von Tieren, Pflanzen] stark (11) Er erinnert sich an den „grausamen Bolschewiken-Führer, der [ganz schön] aufräumt unter den Zaristen und dessen Brille im Schnee zerbricht“. (nach taz, 20.1.96, S. 17) (12) Er setzte seine Killer in Marsch, die [hier in New York] aufräumen sollten. (nach Cotton, S. 58) (13) Als Mitte der Sechzigerjahre Köln neben Frankfurt das bestorganisierte Bandensystem hatte, räumte die Polizei [hart und konsequent] auf. (nach Welt, 11.3.74, S. 12) (14) Die Seuche hat unter den Rindern [furchtbar] aufgeräumt. aufräumen 4 mit NomE PräpE (AdvE); PräpE: mit +D; AdvE: durch +A [ugs-salopp] jemand [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt/ [indirekt konkr. Objekt]] beendet mittels irgendetwas die Verbreitung, den Einfluss von etwas [Abstraktum: häufig Meinung/ [indirekt Konkretum]] (15) Professor Platt räumt mit dem Märchen der Gehirnverkalkung im Alter auf. (nach MM, 3.5.86, S. 15) (16) Mehrere Verbände der katholischen Kirche wollen durch Herausgabe eines Faltblatts mit Vorurteilen gegenüber Ausländern aufräumen. (taz, 4.12.92, S. 22) (17) Es ist schwierig, [von heute auf morgen] mit der Allmacht des Militärs aufzuräumen. (taz, 16.1.91, S. 9) (18) Die Jungen, dachte ich, wollen [doch immer] aufräumen mit den Alten. (Zeit, 1.11.85, S. 67) (19) Umweltminister Matthiesen will mit dem Giftmüll aufräumen. (Zeit, 11.10.85, S. 15) (20) Die strafrechtliche Verurteilung einer Regierung würde mit der Vorstellung aufräumen, ein gewöhnliches Verbrechen eines Staatsoberhauptes sei irgendwie weniger kriminell, als das seines Untertans. (nach taz, 16.6.91, S. 19) (21) Siebenhundert Ausstellungsgegenstände auf 650 Quadratmetern räumen [gründlich] mit dem Vorurteil auf: dass es die Schwabenseele gäbe. (Welt, 8.8.74, S. 17) 'aufregen regt auf regte auf hat aufgeregt aufregen 1 bei etwas heftige Gemütsbewegungen auslösen aufregen 2 etwas ärgerlich machen SBP aufregen 1 NomE AkkE BED bei jemandem/ etwas heftige Gemütsbewegungen auslösen oder jemanden in Aufregung versetzen . (1) Diese Nachricht hat sie [sehr] aufgeregt. BELR NomE: dasjenige, das heftige Gemütsbewegungen auslöst: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) D Dieser weite Flug regt ihn auf, wenn er auch noch so gelassen tut. (Grzimek, S. 32) (3) UUnerwartetes Anglerglück regte den 74-jährigen Teilnehmer eines Anglerwettbewerbs [derart] auf, dass er plötzlich mit einem Herzkollaps zusammenbrach. (nach MM, 3.9.85, S. 14) (4) KKleinmut regt ihn auf. (Zeit, 1.8.97, S. 11) (5) Das ist Musik, d die einen [nicht weiter] aufregt, [weder im Positiven, noch im Negativen]. (nach taz, 8.7.91, S. 25) (6) Milliarden für den Jäger 90 - regt Sie ddas [noch] auf? (Zeit, 28.2.97, S. 53) (7) DDas nächtliche Gebell des Hundes regt die ganze Nachbarschaft auf. (8) S Steuerhinterzieher regen [schon lange] niemanden mehr auf. (9) D Der Rallye-Kadett regt [mehr] die Menschen auf, die ihn von außen sehen, als diejenigen, die drin sitzen. (Bild, 24.5.67, S. 5) (10) HHeinrich Bölls Romane regten die Leser im Nachkriegsdeutschland [nachhaltig] auf. dass-S : (11) Wen regt (ees) [schon] auf, ddass es auf unseren Straßen jährlich zehntausend Verkehrstote gibt! Inf+ : (12) Regt (ees) den Fernsehzuschauer [denn] [wirklich] [noch] auf, B Bilder von verzweifelten Flüchtlingen und zerbombten Dörfern zu sehen? w-Frag : (13) Den Bürger, der davon in der Zeitung liest, regt (e es) [zunehmend] auf, wwie viel Steuergelder immer wieder vergeudet werden. AkkE: dasjenige, bei dem eine heftige Gemütsbewegung ausgelöst wird: Person/ Institution/ Tier (14) Das alles hat ddie herzkranke Frau aufgeregt. (Zeit, 13.3.85, S. 85) (15) [Wie] ffast den ganzen Juristenstand regt [auch] ddie Regierenden die demonstrative, kurze Sperrung von Militärstraßen und Raketencamp-Zugängen [ganz unverhältnismäßig] auf. (Zeit, 24.4.87, S. 78) (16) Da war viel Volk, das regte ddie Möwen auf. (nach Grass, S. 25) PASSK Passiv nicht üblich WORTB die Aufgeregtheit, die Aufregung; aufgeregt ANM - Mit der NomE kann auf Positives oder Negatives, das heftige Gemütsbewegungen auslöst, Bezug genommen werden. Wird auf Negatives Bezug genommen, kann aufregen 1 i.S.v. ‘beunruhigen’ interpretiert werden. - Wenn der Vorgang, der mit aufregen 1 ausgedrückt wird, betont wird, kann die AkkE weggelassen werden: (17) Die Musik regte auf, schmachtete und jubelte. (nach Zeit, 28.12.84, S. 34) - Gelegentlich wird aufregen 1 auch i.S.v. ‘sexuell erregen’ verwendet : (18) Viktor schläft nicht mehr mit seiner Frau, weil sie ihn [nicht mehr] aufregt. (nach Zeit, 24.10.86, S. 5) W.BED aufregen 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit [ugs] jemand [Person/ Institution] macht jemanden [Person]/ etwas [Tier] mittels irgendetwas ärgerlich (19) Die Künstlerin erklärte, sie wolle den Betrachter mit ihren Bildern aufregen und zum Nachdenken anregen. (20) Hatte die Partei [wirklich] [nicht] geahnt, wie [sehr] sie die Wähler durch ihre Absicht, den Benzinpreis auf 5 Mark pro Liter zu erhöhen, aufregen würde? (21) [Warum] soll man aufregen, sich 181 die Leute aufregen, wenn es nicht nötig ist? (22) Weil wir das Tier [nicht unnötig] aufregen wollen, ziehen wir uns mit dem Wagen etwas zurück und schalten das Licht aus. (Grzimek, S. 202) dass-S : (23) [Offensichtlich] hatte der Fernsehreporter den Trainer dadurch [wahnsinnig] aufgeregt, dass er das Unentschieden als katastrophales Ergebnis bezeichnete. w-Frag : (24) Der Junge weiß sehr wohl, dass er seine Eltern und Lehrer damit aufregt, wie er sich kleidet und benimmt. VERBF aufregen, sich 'aufregen, sich regt sich auf regte sich auf hat sich aufgeregt sich aufregen 1 über auf etwas verärgert mit abfälligen Äußerungen reagieren sich aufregen 2 auf etwas mit einer heftigen Gemütsbewegung reagieren SBP sich [A] aufregen 1 über NomE PräpE BED [ugs] auf etwas verärgert mit abfälligen Äußerungen reagieren . (1) Ich verstehe nicht, [warum] sich die Leute über den Artikel [so] aufregen. BELR NomE: derjenige, der mit abfälligen Äußerungen reagiert: Person/ Institution (2) DDie meisten Männer regen sich über Miniröcke [nur] auf, wenn ihre nicht solche Bekleidung tragenden Ehefrauen dabei sind. (Bild, 3.4.67, S. 2) (3) Nach Meinung der Gesundheitsministerin ist es völlig unverständlich, weshalb sich die Krankenkassen über diesen Vorschlag [so] aufregen. PräpE: über +A: dasjenige, auf das jemand mit abfälligen Äußerungen reagiert: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (4) [Im dem Interview] hatte sich der Mittelstürmer üüber diese Entscheidung des Schiedsrichters aufgeregt und ihn als unfähig bezeichnet. (5) Ein empörter Staatsbürger hinter mir regt sich üüber „ddiese undemokratischen Zustände“ auf. (Zeit, 6.3.87, S. 96) (6) Diese Frau regt sich [täglich] über dreiste, dumme, korrupte oder nur mittelmäßige Politiker [so] auf, als täte sie es zum ersten Mal. (Zeit, 6.9.85, S. 64) (7) [Nach dem Konzert] hat er sich [wieder einmal] üüber die atonale Musik aufgeregt. dass-S : (8) [In der anschließenden Diskussion] regte sich der Abteilungsleiter ddarüber auf, dass man ihn nicht rechtzeitig informiert hatte. Inf+ : (9) Die Kundin ist zum Geschäftsführer gegangen und hat sich [lautstark] d darüber aufgeregt, d das Gerät von der Verkäuferin nicht umgetauscht bekommen zu haben. w-Frag : (10) Hast du auch gehört, was sie da im Haus reden über mich, dass sie sich aufregen ddarüber, wie ich aussehe mit den Haaren? (taz, 23.12.95, S. 13) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Aufregung ANM - Wenn die Handlung, die mit sich aufregen 1 über ausgedrückt wird, betont wird, oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, auf was jemand verärgert mit abfälligen Äußerungen reagiert, kann die PräpE weggelassen werd en: (11) Vorhin hat Eva angerufen und sich [wahnsinnig] aufgeregt, weil sie nicht eingeladen ist. - Gelegentlich wird statt der PräpE indirekt mit einer PräpG [wegen +G/ +D] auf dasjenige Bezug genommen, auf das mit abfälligen Äußerungen reagiert wird : (12) „Wer schimpft denn da so laut? “ - „Du weißt doch, Frau Müller regt sich [wwegen jeder Lappalie] [furchtbar] auf.“ - Mit einer AdvG kann auf die Lautstärke der Äußerungen Bezug genommen werden: s. (9). SBP sich [A] aufregen 2 NomE (PräpE) BED auf etwas mit einer heftigen Gemütsbewegung reagieren : ( 13) Ruf auf jeden Fall an, wenn du dort angekommen bist, sonst regt sich Mutter [wieder] auf. BELR NomE: derjenige, der mit einer heftigen Gemütsbewegung reagiert: Person [selten Tier] (14) Wenn sich d der Junge aufregt, stottert er. (15) SSie hatte seit ihrer Geburt einen Herzfehler und durfte sich [nicht] aufregen. (Zeit, 9.5.86, S. 4) (16) D Das am Bauch verwundete Tier habe sich [so] aufgeregt, dass es eine Kolik mit Darmverschlingung erlitten habe. (nach taz, 15.3.94, S. 21) (PräpE): über +A: dasjenige, worauf jemand mit einer heftigen Gemütsbewegung reagiert: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (17) Ein Mediziner hat festgestellt, dass sich 65 Prozent der an chronischen Spannungskopfschmerzen leidenden Personen selber helfen können, indem sie sich energisch dazu anhalten, sich üüber Unabänderliches [weniger] aufzuregen. (nach MM, 14.10.87, S. 3) (18) Ein Mieter, der sich [schrecklich] ü über das Schreiben der Hausverwaltung aufgeregt hatte, erlitt einen Herzanfall. (19) Unsere Nachbarin hat sich üüber ihren Mann [so sehr] aufgeregt, dass sie mit den Kindern aus dem Leben scheiden wollte. dass-S : (20) Die alte Frau hat sich [entsetzlich] ddarüber aufgeregt, d dass der Arzt ihr geraten hatte, in ein Pflegeheim zu gehen. Inf+ : (21) Viele Leute regen sich [unnötig] ddarüber auf, unerwartet ein Telegramm zu bekommen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Aufgeregtheit, die Aufregung ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden : ( 22) Regst du dich [noch immer] [bbei jeder Prüfung] [so wahnsinnig] auf? - Gelegentlich wird eine AdvG oder PräpG [in +D] hinzugefügt : (23) Äußerlich war ihm nichts anzumerken, aber [iinnerlich/ iin seinem Innern] hat er sich über diesen arroganten Ton [maßlos] aufgeregt . PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs-salopp] Reg dich/ Regen Sie sich (doch) nicht künstlich auf! : [als Ausdruck der Missbilligung] Deine/ Ihre Verärgerung ist unnötig und übertrieben. aufschreiben 182 G.ANM - Häufig wird aufregen, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sich aufregend etwas sagen’ verwendet: (24) „Das ist ja eine Frechheit! “, regte er sich auf. VERBF aufregen 'aufschreiben schreibt auf schrieb auf hat aufgeschrieben aufschreiben 1 für jemanden etwas schriftlich festhalten aufschreiben 2 etwas wegen eines Regelverstoßes notieren aufschreiben 3 ein ärztliches Rezept ausstellen aufschreiben 4 etwas irgendwo schriftlich festhalten SBP aufschreiben 1 NomE AkkE (DatE) BED für jemanden etwas schriftlich festhalten, damit es nicht vergessen wird. (1) Soll ich Ihnen meine Telefonnummer aufschreiben? BELR NomE: derjenige, der etwas schriftlich festhält: Person (2) [Auf Anregung von Klaus] schreibt sich MManfred noch eine Tabelle mit den verschiedensten Schmelztemperaturen auf. (Kristoph, S. 42) AkkE: dasjenige, das schriftlich festgehalten wird: Konkretum/ Abstraktum [als Information] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (3) Würden Sie mir [bitte] dden Verfasser und den Titel aufschreiben? (4) „So, Manfred, du solltest dir [auf jeden Fall] [auch noch] ddie gebräuchlichsten Emailtechniken aufschreiben“, meint Geselle Klaus und legt eine kleine Arbeitspause ein. (nach Kristoph, S. 42) (5) Sie schreiben iihre Geheimnummer auf, statt sie im Kopf zu behalten. (Zeit, 8.11.85, S. 25) (6) Schreibe ddie Großstädte des Ruhrgebiets mit mehr als 100.000 Einwohnern auf! (Buck, S. 134) (7) Ich habe dir dden Weg aufgeschrieben. dass-S : (8) Ich habe (e es) mir [hier in meinem Taschenkalender] aufgeschrieben, d dass die Sitzung auf den 4. Mai verschoben ist. w-Frag : (9) W Wer was wann wo zu welchem Kurs verkaufen will, der Börsenmakler schreibt es auf. Hpts [o. Korrelat] : (10) Die Mutter hatte den Kindern aufgeschrieben, s sie sollten Brot einkaufen. (DatE): NG/ PG [häufig sich]: derjenige, für den etwas schriftlich festgehalten wird: Person [als Adressat] (11) Weißt du, wo der Zettel ist, [auf dem] ich m mir die Abfahrtszeiten aufgeschrieben habe? (12) Wenn Sie möchten, schreibe ich I Ihnen das Rezept für die Torte auf. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Geheimnummern werden nicht aufgeschrieben, sondern auswendig gelernt. sein : (14) [Im Festtagskalender] sind die Geburtstage von Angehörigen, Freunden und Kollegen aufgeschrieben. - Bekommen-Passiv : (15) [Auf seine Bitte hin] bekam/ kriegte der Kunde die Maße des Schranks aufgeschrieben. ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann auf das konkr. Objekt [Zettel, Heft o.Ä.] Bezug genommen werden, auf dem etwas notiert wird: s. (8), (11) und (14). - Im Unterricht wird aufschreiben 1 im Zusammenhang mit schriftlichen Aufgaben verwendet: s. (6). W.BED aufschreiben 2 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]] notiert etwas [abstr. Objekt: Namen, Kennzeichen o.Ä./ [indirekt Person/ konkr. Objekt: Fahrzeug o.Ä.]] wegen eines Vergehens, eines späteren Ausgleichs o.Ä. (16) [Zu Beginn des Unterrichts] schreibt der Lehrer die Namen der abwesenden Schüler auf. (17) Der Polizist hat die nächtlichen Ruhestörer und ihre Autokennzeichen aufgeschrieben. (18) [Jede Woche] werden [dort] 200 bis 500 Fahrzeuge aufgeschrieben. (nach MM, 15.1.86, S. 11) (19) Abgerechnet wird bei diesem Spiel fast immer in Geld oder in Spielmarken; es wird nichts aufgeschrieben, jedes Spiel wird sofort bezahlt. (nach Grupp, S. 68) aufschreiben 3 NomE AkkE (DatE) [ugs] jemand [Arzt] stellt jemandem [Patient] ein ärztliches Rezept für etwas [Medikament, therapeutische Maßnahme] aus; verschreiben (20) Der Computerausdruck zeigt dem Arzt, dass er [sehr viel häufiger] Grippemittel aufschreibt, als es im Durchschnitt seiner Ärztegruppe üblich ist. (nach Zeit, 13.9.85, S. 33) (21) Ich schreibe Ihnen sechs Massagen auf, Frau Müller. aufschreiben 4 NomE AkkE (AdvE); AkkSE ohne Korrelat; (AdvE): in +D jemand [Person [als Verfasser]] hält etwas [abstr. Objekt/ Ereignis] irgendwo [geistiges Produkt] schriftlich fest (22) In seinen Tagebüchern hat der bekannte Romanist seine Beobachtungen und Erlebnisse, seine Erfahrungen und Gedanken aufgeschrieben. (23) Die Äbtissin Elisabeth von Schönau hatte die Legende [nach einer ihr gewordenen „Offenbarung“] aufgeschrieben. (nach Weiler, S. 6) (24) [Im Gefängnis] schreibt Jack seine Geschichte auf. (Zeit, 26.4.85, S. 68) dass-S : (25) [Wiederholt] schreibt der Politiker in seinem Notizbuch auf, dass die Verhandlungen kompliziert sind, zu scheitern drohen. w-Frag : (26) [Selten] schreibt er auf, was er denkt. (nach Zeit, 3.1.86, S. 9) Hpts : (27) Der unbekannte Chronist schreibt auf, die Lage in der belagerten Stadt werde immer dramatischer. Dirr : (28) (Am Tag nach der Aufführung) schreibt der Freund des Dichters auf: „Dem Stück fehlt Größe, aber es hat Witz“. VERBF beschreiben; schreiben; unterschreiben; verschreiben 'auf sein ist auf war auf ist auf gewesen auf sein 1 offen sein auf sein 2 für den Kundenverkehr geöffnet sein auf sein 3 irgendwann aufgestanden sein auf sein 4 zugänglich sein aufstehen 183 SBP auf sein 1 NomE BED [ugs] offen, nicht geschlossen sein; offen stehen, [ugs] aufstehen. (1) Das Fenster ist auf. BELR NomE: dasjenige, das offen ist: konkr. Objekt [Fenster, Tür, Deckel o.Ä.] [als Verschlussvorrichtung] (2) Sieh mal bitte nach, ob ddie Haustür [noch] auf ist! (3) Alle Fensterläden waren [weit] auf, und die Sonne schien ungehindert in die Zimmer. (4) Du kannst jetzt auspacken, der Kofferdeckel ist auf. (5) Die oberen Knöpfe an ihrer Bluse waren auf. (6) Der Reißverschluss an deiner Tasche ist auf, mach ihn lieber zu. PASSK kein Passiv möglich SBP auf sein 2 NomE AdvE BED [ugs] irgendwann für den Kunden-, Publikumsverkehr geöffnet sein; [ugs] aufhaben. (7) Wann ist das Finanzamt auf? BELR NomE: dasjenige, das geöffnet ist: Institution [Geschäft, Praxis, Behörde o.Ä.]/ [indirekt Person [als Funktionsträger]/ Räumlichkeit ] (8) D Das Kaufhaus war wegen Renovierung zu, ist [aber] ab Montag [wieder] auf. (9) D Die Museen sind montags [nicht] auf. (10) Ich weiß nicht, o ob die Praxis von Dr. Müller am Mittwoch auf ist. (11) U Unser Fleischer ist [wegen Urlaub] in dieser Woche nicht auf. AdvE: Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ NG im A/ von +D bis-Gruppe/ ...: Zeitdauer (12) Das Hallenbad iist wochentags/ aan allen Tagen/ aab 7 Uhr/ bbis 20 Uhr/ t täglich 12 Stunden auf. (13) Der Botanische Garten ist z zu Ostern/ ü über Ostern auf. (14) Die Schalter der Hauptpost sind vvon 8.30 Uhr bis 18 Uhr/ lang auf. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn die Handlung, die mit auf sein 2 ausgedrückt wird, betont wird bzw. aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wann etwas für den Publikumsverkehr zugänglich ist : (15) Hast du gesehen, ob der Bäcker auf ist? Er war wegen eines Todesfalls gestern zu. (16) Als sie am Gemüseladen vorbeikam, war er auf. SBP auf sein 3 NomE (AdvE) BED irgendwann aufgestanden, nicht im Bett sein . (17) Ich bin schon seit Stunden auf. BELR NomE: derjenige, der aufgestanden ist: Person (18) TThomas ist auf und hat schon im Garten gearbeitet. (19) Als die Mutter morgens ins Kinderzimmer kam, waren die Kinder [schon] auf und tobten in ihren Betten. (AdvE): Zeit AdvG/ um +D: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ NG im A/ von +D bis-Gruppe/ ...: Zeitdauer (20) Die Mutter ist [immer] sschon früh auf, um die kleinen Kinder zu versorgen. (21) Er konnte nicht schlafen und war schon um 5 Uhr auf. (22) Unsere Kinder dürfen bbis 20 Uhr auf sein. (23) Ich bin sseit 6 Uhr auf und habe schon gefrühstückt. (24) Der Patient war llange auf, nun ist er erschöpft. (25) Er schläft wenig und ist vvon 6 Uhr morgens bis spät abends/ 114 Stunden täglich auf. PASSK kein Passiv möglich W.BED auf sein 4 NomE [ugs] etwas [konkr. Objekt] ist durch Lösen einer Verschlussvorrichtung offen oder zugänglich oder nicht verschlossen (26) Du kannst den Wein eingießen, die Flasche ist [schon] auf. (27) Pass auf, deine Tasche ist auf, es wird gleich was herausfallen. (28) Ich bin ins Zimmer gegangen, weil es auf gewesen war. (29) Sie können den Brief lesen, er ist auf. (30) Das Kind war schon wach, seine Augen waren auf. G.ANM - auf sein wird meist im Präsens und Präteritum verwendet. VERBF an sein; aus sein; da sein; sein; sein, es; zu sein 'aufstehen steht auf stand auf ist aufgestanden aufstehen 1 sich erheben aufstehen 2 das Bett verlassen aufstehen 3 gegen einen Aufstand gegen etwas machen SBP aufstehen 1 NomE (AdvE) BED sich von irgendwo aus liegender oder sitzender Stellung auf die Füße stellen; sich erheben . (1) Als wir hereinkamen, stand sie auf. BELR NomE: dasjenige, das sich erhebt: Person/ Kollektiv von Personen/ Tier/ [indirekt Theater, Saal o.Ä.] (2) E Ein Mensch, dder sitzt, steht [ungern] auf. (Zeit, 6.9.85, S. 39) (3) Lehrer Sigel bleibt eine Weile liegen, [dann] steht er auf. (nach Strittmatter, S. 254) (4) DDas Publikum stand auf und klatschte Beifall. (5) Dann lassen wir den Bock liegen und fahren fünfzig Meter weiter. Dort warten wir, bis d das Tier [wieder] aufsteht und weggeht. (nach Grzimek, S. 201) (6) [Am Ende] sei ddas ausverkaufte Haus aufgestanden und hätte „Happy Birthday to you“ gesungen. (MM, 3.5.88, S. 24) (AdvE): Ort aus +D/ von +D: Ausgangsort (7) Er sah ein ungemachtes Bett, aaus dem [erst vor kurzer Zeit] jemand aufgestanden war. (nach Uhl, S. 56) (8) Er stand [schnell] aaus seinem Sessel auf, um die neuen Gäste zu begrüßen. (9) Viele der übergewichtigen Kinder kostet es schon Überwindung, wenn sie Treppen steigen oder [einfach nur] v von ihrem Stuhl aufstehen sollen. (nach Stern, 22.10.87, S. 214) (10) Das Fohlen stand [langsam] vvom Boden auf und machte ein paar Schritte. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (11) Es wird [im Bus] aufgestanden, wenn alte Leute keinen Sitzplatz haben! SBP aufstehen 2 NomE (AdvE) BED irgendwann das Bett verlassen . (12) Ich stehe [jeden Morgen] um 6 Uhr auf. aufwachen 184 BELR NNomE: derjenige, der das Bett verlässt: Person (13) Solange Sie Fieber haben, dürfen S Sie [auf keinen Fall] aufstehen. (14) Ich wurde wach, als MMarie aufstand, sich wusch und anzog. (Böll, Ansichten, S. 61) (AdvE): Zeit AdvG/ um +A/ ...: Zeitpunkt AdvG/ für +A/ NG im A: Zeitdauer (15) WWann stehen Sie [normalerweise] auf? (Walser, Wortschatz, S. 55) (16R) Weißt du noch, wie du nnachts aufgestanden bist und die Betttücher gewaschen hast? (nach Böll, Ansichten, S. 66) (17) Die Mutter steht u um 6.20 Uhr auf und weckt die Kinder. (nach MM, 17.11.87, S. 3) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (18) Wir gehen rechtzeitig schlafen, denn [morgen] wird früh aufgestanden. (nach Th. Mann, Reden, S. 76) ANM - Wenn mit der AdvE auf eine Zeitdauer Bezug genommen wird, wird aufstehen 2 i.S.v. ‘sich irgendwielange außerhalb des Betts aufhalten’ verwendet : (19) Der Patient darf [täglich] kkurz/ ffür eine Stunde/ zwei Stunden aufstehen. W.BED aufstehen 3 gegen NomE PräpE; PräpE: gegen +A jemand [meist Kollektiv von Personen] macht gegen jemanden [Person [als Funktionsträger: meist Diktator]]/ etwas [Zustand: meist Diktatur o.Ä.] einen Aufstand; sich erheben (20) Das Volk war gegen seine Unterdrücker aufgestanden. (21) Wir haben in der DDR eine Bevölkerung, die gegen die Tyrannei aufgestanden ist. (nach Spiegel, 19.3.90, S. 54) (22) Die Generäle in Hitlers Umgebung, sogar jene, die [am 20. Juli] gegen ihn aufstehen sollten, hatten das Kriegshandwerk gelernt. (nach Spiegel, 21/ 94, S. 179) (23) Die ganze Gesellschaft müsse aufstehen „gegen die sinnlose Gewalt auf den Straßen“. (Zeit, 10.10.97, S. 9) PHRAS Idiom: [ugs] mit dem linken Bein (zuerst) aufgestanden sein: schlechter Laune sein; vom Tisch aufstehen: die Mahlzeit beenden - [ugs] Da musst du früher aufstehen! : Um das zu erreichen, musst du dich rechtzeitig darum bemühen./ Damit kommst du zu spät. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb aufstehen i.S.v. ‘offen stehen’, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird: (24) Als ich nach Hause kam, hhat die Haustür aufgestanden. VERBF bestehen; entstehen; missverstehen; stehen; verstehen; verstehen, sich 'aufwachen wacht auf wachte auf ist aufgewacht aufwachen 1 in den Wachzustand übergehen aufwachen 2 sich einer Sache bewusst werden SBP aufwachen 1 NomE (PräpE) BED aus etwas in den Wachzustand übergehen; wach werden, [geh] erwachen . (1) Ich bin [von dem Lärm] aufgewacht. BELR NNomE: dasjenige, das in den Wachzustand übergeht: Lebewesen [außer Pflanze] (2) Es gibt Menschen, d die [immer wieder] aus dem Traum- Schlaf aufwachen. (nach MM, 6.11.87, S. 3) (3) Mit diesem neuen Mittel könnte ein Jäger in wenigen Minuten jeden Gorilla, jeden Elefanten und Löwen betäuben und in einen Käfig setzen, ehe e er [wieder] aufwacht. (nach Grzimek, S. 144) (4) [Nach einer ruhigen Nacht] wachte ddas Kind [ausgeruht] auf. (PräpE): aus +D: dasjenige, woraus jemand in den Wachzustand übergeht: Zustand [Schlaf, Traum, Narkose, Koma o.Ä.] (5) Bernie wachte [endlich] aaus dem Albtraum auf, aber die schreckliche Stimme hörte er noch immer. (nach Pinkwart, S. 115) (6) Die Angst, aaus der Narkose [nicht mehr] aufzuwachen, besteht noch immer. (MM, 5.6.86, S. 16) (7) Die junge Frau ist [immer noch nicht] aaus ihrer Ohnmacht aufgewacht. (nach Stephan, S. 5) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die PräpE wird meistens dann realisiert, wenn der Ausgangszustand nicht der Schlafzustand ist. - Häufig wird eine PräpG [durch +A/ von +D] hinzugefügt, mit der auf den Grund des Aufwachens Bezug genommen wird : ( 8) Der Junge war [ddurch den heftigen Schmerz] aufgewacht und hatte Licht gemacht. (MM, 23.9.87, S. 12) (9) Wir sind [vvom Geschrei] aufgewacht.; s. auch (1). W.BED aufwachen 2 NomE jemand [Person/ Institution] wird sich einer Sache, seiner Situation bewusst; wach werden, [geh] erwachen (10) Als die Frau das zweite Mal geschieden wurde und anfing, als Haushaltshilfe ihr erstes eigenes Geld zu verdienen, [da] wachte sie [langsam] auf und wurde „ein für sich selbst verantwortlicher Mensch“. (Zeit, 19.7.85, S. 41) (11) Es gibt sicher eine Menge Leute, die [durch Tschernobyl] aufgewacht sind. (Notstand, S. 30) (12) [Doch] [nach diesem Tor der Italiener] wachten die Düsseldorfer auf und erspielten sich eine Reihe von ausgezeichneten Torchancen. (Welt, 19.9.74, S. 11) (13) [Durch die schlechten Ergebnisse bei der Meinungsumfrage] ist die Regierungspartei [kurz vor den Wahlen] aufgewacht. 'ausfüllen füllt aus füllte aus hat ausgefüllt ausfüllen 1 etwas mit schriftlichen Daten versehen ausfüllen 2 den Raum von etwas vollständig einnehmen ausfüllen 3 die mit etwas verbundenen Aufgaben bewältigen ausfüllen 4 jemandes Denken bestimmen ausfüllen 5 den Raum von etwas vollständig füllen ausfüllen 6 etwas aufbrauchen ausfüllen 7 etwas ausgestalten ausfüllen 185 SBP ausfüllen 1 NomE AkkE BED etwas mit den verlangten schriftlichen Daten versehen . (1) Füllen Sie [bitte] das Formular aus! BELR NomE: derjenige, der etwas mit schriftlichen Daten versieht: Person (2) DDer Teilnehmer muss einen Fragebogen zu seinem persönlichen und privaten Umfeld ausfüllen. (nach MM, 9.10.85, S. 17) (3) D Die Kunden müssen keine Anträge [mehr] ausfüllen. (MM, 9.10.87, S. 19) (4) Erst abends vor dem Fernseher fiel mir ein, dass i ich den Schein [noch nicht] ausgefüllt hatte. (Bild, 11.5.67, S. 1) AkkE: dasjenige, das mit schriftlichen Daten versehen wird: konkr. Objekt [Formular o.Ä.]/ [indirekt Position im Formular] (5) Wenn Sie einen Vorschuss beantragen wollen, füllen Sie [bitte] S Seite 4 des Antragsvordruckes aus. (Merkbl. BA, Nr. 10, S. 7) (6) Ich habe ihm empfohlen, d die Wechsel [so] auszufüllen, dass niemand die eingesetzten Beträge durch Hinzufügen von Zahlen oder Buchstaben ändern kann. (MM, 6.9.86, S. 44) (7) Der Mann wollte dden Volkszählungsbogen [nicht] ausfüllen. (8) Hast du [schon] d die Lottoscheine ausgefüllt? (9) Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie, dass Sie den Fragebogen [vollständig und wahrheitsgemäß] ausgefüllt haben. (10) Haben Sie aalle Spalten ausgefüllt? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) Wenn die Vordrucke maschinenlesbar sein sollen, müssen sie [deutlich lesbar in Druckbuchstaben] ausgefüllt werden. ein : (12) [Von den 818 Bögen] waren 27 [mit Kugelschreiber] ausgefüllt. (nach MM, 29.9.87, S. 11) - Bekommen-Passiv : (13) Wenn Sie es wünschen, können Sie den Antrag [auch] [nach Ihren Angaben] von unserem Sachbearbeiter ausgefüllt bekommen/ kriegen. WORTB die Ausfüllung ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen : (14) [Längst] füllen [auf dem Flughafen] Automaten die Flugtickets aus. - Mit einer modalen PräpG [in +D/ mit +D/ ...] kann auf das Schreibgerät, die Schriftart o.Ä. Bezug genommen werden: s. (11) und (12). W.BED ausfüllen 2 NomE AkkE jemand/ etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] nimmt den Raum oder die Fläche von etwas [konkr. Objekt] vollständig ein (15) Da stand er nun im Türrahmen, den er [der Höhe nach] [fast] ausfüllte, der arbeitslose Angestellte Torsten A., 46 Jahre alt. (Zeit, 27.12.85, S. 3) (16) Die rechte Bildhälfte füllt eine Frau aus. (Zeit, 11.10.85, S. 62) (17) Das alte Herz der Patientin hat den Brustkorb [weitgehend] ausgefüllt. (nach MM, 22.5.85, S. 35) (18) Zwischen den Betten war nur ein kleiner Gang frei, den [an den Kopfenden] ein kleiner Nachttisch ausfüllte. (Pinkwart, S. 14) (19) Denn unser See im Krater hatte seinen Wasserspiegel früher höher und füllte ein Drittel des Kraterbodens aus. (nach Grzimek, S. 59) (20) Grundwasser und 750 Liter Treibstoff füllten das Loch [sofort] aus. (Bild, 21.7.67, S. 6) (21) Für astronomische Beobachtungen geht man lieber weiter hinaus, [wo] die Erde [nur mehr] einen kleinen Teil des Gesichtsfeldes ausfüllt. (Gail/ Petri, S. 89) (22) Die kraftvolle Stimme und die intensive Ausstrahlung der jungen Sängerin füllen den großen Saal [in beeindruckender Weise] aus. ausfüllen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Gerät] bewältigt die mit etwas [Beruf, Amt, Funktion, Aufgabe o.Ä.] verbundenen Aufgaben (23) [Als nirgendwo Zugehöriger] habe ich [in den Vereinigten Staaten] zahllose Berufe ausfüllen müssen. (Zeit, 22.3.85, S. 65) (24) Ihr Mann soll die Stellung [ja nur solange] ausfüllen, wie der Kollege wegen Krankheit dem Arbeitsplatz fernbleiben muss. (nach MM, 8.3.86, S. 36) (25) Verkäuferinnen müssen heute zunehmend über Scanner- Kenntnisse verfügen, um [erfolgreich] einen offenen Arbeitsplatz auszufüllen. (nach MM, 4.9.87, S. 25) (26) Die Staatsparteien sind unfähig, ihre Rollen im Parteienstaat auszufüllen - nämlich die Politik als Repräsentanten der Bürger zu steuern und zu gestalten. (nach Zeit, 4.1.85, S. 7) (27) Es kann ja vernünftigerweise nicht darum gehen, Arbeitslose an Arbeitsplätze zu vermitteln, die von Maschinen [besser] ausgefüllt werden. (Zeit, 24.5.85, S. 12) ausfüllen 4 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [abstr. Objekt [meist Gefühl]/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] bestimmt jemandes Denken, Fühlen, Handeln und befriedigt ihn (28) Zorn und Unduldsamkeit füllen ihn aus. (Pörtner, S. 149) (29) Die Doppelarbeit [erst] füllt ihn [wohl richtig] aus. (Zeit, 17.4.87, S. 2) (30) Er rate jeder Hausfrau, die das Bedürfnis nach anderweitiger Beschäftigung habe, sich ein Hobby zu suchen, das sie ausfülle. (MM, 30.5.86, S. 24) (31) Die drei Kinder, der Haushalt und der Garten füllen die junge Frau [ganz und gar] aus. dass-S : (32) Dass sie sich nur um den Haushalt zu kümmern hat, füllt Petra [nicht] aus. Inf+ : (33) Wie sollte es einen jungen Menschen, der keine Lehrstelle findet, ausfüllen, mal hier, mal da zu jobben! ausfüllen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand füllt den Raum oder die Fläche von etwas [konkr. Objekt] mittels irgendetwas vollständig (34) Wenn wir die Grube [vollständig] mit Erde ausgefüllt haben, pflanzen wir dort Blumen und Sträucher. (35) Die Sowjetunion plant, alle Hohlräume unter dem Block des Unglücksreaktors von Tschernobyl mit Beton auszufüllen. (nach MM, 13.5.86, S. 1) (36) Ein Quadrat hat er [schwarz] ausgefüllt, hat nur die Buchstaben „Michi“ weiß gelassen. (MM, 2.2.88, S. 13) ausfüllen 6 NomE AkkE (AdvE); NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit jemand/ etwas [abstr. Objekt: meist Gefühl]/ [auch Mittel] braucht etwas [zur Verfügung stehender Zeitraum o.Ä.] mittels irgendetwas [Handlung] auf ausgeben 186 (37) Trotz des miserablen Wetters gab es keine Langeweile: wir füllten unsere Urlaubstage mit Lesen und Briefeschreiben, durch Besuche von Ausstellungen und Konzerten aus. (38) [Wie] kann man [im Alter] den arbeitsfreien Raum mit befriedigender Tätigkeit ausfüllen? (39) Wer sichtlich Schwierigkeiten hat, eine Freizeit [sinnvoll] auszufüllen, der wird in eine Jugendfreizeitstätte geschickt. (MM, 27.5.86, S. 19) (40) Die Freude an den Freuden des Lebens füllte [nur] die kurzen Pausen eines unermüdlichen Daseins aus. (Pörtner, S. 279) (41) Die Abende füllte [an drei Wochentagen] Tanzmusik-Machen im „Einhorn“ aus. (Grass, S. 57) (42) Gespräche auf der Stube und ein Rundgang in der Kaserne füllten den Rest des ersten Tages aus. (MM, 7.1.88, S. 13) dass-S [NomSE] : (43) Petra schreibt, ihre knappe Freizeit fülle es [fast gänzlich] aus, dass sie sich intensiv um ihre pflegebedürftige Mutter zu kümmern habe. Inf+ [NomSE] : (44) Mit dem Hund spazieren zu gehen, das Grab seiner Frau zu pflegen und mit dem Freund Schach zu spielen, füllte die Nachmittage des alten Mannes aus. dass-S [AdvSE] : (45) Die Patienten füllen die Wartezeit dadurch aus, dass sie in den ausliegenden Zeitungen und Zeitschriften lesen. Inf+ [AdvSE] : (46) Als alle Arbeiten im Haushalt erledigt waren, fuhr ich in die Stadt und füllte den Rest des Tages damit aus, durch die Kaufhäuser und Geschäfte zu bummeln. ausfüllen 7 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D jemand [Person/ Institution] gestaltet etwas [Rahmenbedingungen o.Ä.] mittels irgendetwas aus (47) Das Grundgesetz liefert in den Grundrechten den Rahmen, den die Länderparlamente durch Gesetze ausfüllen. (GG, S. 61) (48) Innerhalb eines bestimmten musikalischen Rahmens, den wir uns in den Proben festlegen, gibt es bewusst viele Freiräume, die wir [im Konzert] mit plötzlicher Inspiration ausfüllen müssen. (Zeit, 14.11.86, S. 67) (49) Warum kein pauschaler Grundfreibetrag für jeden Bürger, den er [nach eigener Entscheidung] ausfüllt? (Zeit, 21.3.86, S. 27) (50) An dieser Bearbeitung lässt sich studieren, [wie] man historische Lücken ausfüllt, Charaktere zu Ende entwickelt, Vorgänge motiviert. (FAZ, Nr. 293, S. 13) VERBF erfüllen; erfüllen, sich 'ausgeben gibt aus gab aus hat ausgegeben ausgeben 1 irgendwieviel an Geld verbrauchen ausgeben 2 etwas offiziell bekannt geben ausgeben 3 etwas offiziell in Umlauf bringen ausgeben 4 etwas gedruckt liefern ausgeben 5 etwas spendieren ausgeben 6 etwas austeilen ausgeben 7 als etwas als ein solches hinstellen SBP ausgeben 1 NomE AkkE/ AdvE (PräpE) BED etwas bzw. irgendwieviel an Geld für etwas verbrauchen . (1) Paul gibt viel Geld für seine Hobbys aus. BELR NomE: derjenige, der irgendwieviel verbraucht: Person/ Institution (2) M Martin darf [nicht mehr] so viel ausgeben, er will sich einen neuen Wagen kaufen. (3) [Dieses Jahr] hat d die Stadt Mannheim [pro Baum] rund 60 Mark für die Pflege ausgegeben. (nach MM, 22.4.85, S. 19) AkkE: dasjenige, das verbraucht wird: abstr. Objekt [meist Geld] (4) Kaum hat unser Sohn sein Taschengeld bekommen, [schon] hat er ees ausgegeben. (5) Es gibt Leute, die iihr Monatsgehalt [in weniger als drei Wochen] ausgeben. (PräpE): für +A: dasjenige, wofür irgendwieviel verbraucht wird: Konkretum [selten Person]/ Abstraktum selten zu +D: Handlung [als Aufgabe] SE mit obl. Korrelat dafür: Sachverhalt (6) Großbritannien gibt [pro Einwohner] f für Medikamente nur halb so viel aus wie Deutschland, Frankreich, Amerika oder Japan. (nach Zeit, 26.4.85, S. 28) (7) FFür Forschung und Investitionen werde die Chemie etwa 16 bis 17 Mrd. DM ausgeben. (nach MM, 18.1.86, S. 5) (8) Müllers wollen für einen Hund nicht mehr als 150 Euro ausgeben. (9) Es wurde kritisiert, dass die EG mehr Geld f für den Tabakanbau als zur Krebsbekämpfung ausgeben wolle. (nach MM, 3.2.86, S. 13) dass-S : (10) Der Staat gibt viel Geld ddafür aus, ddass neue Straßen gebaut werden. Inf+ : (11) Ruth gibt viel Geld ddafür aus, aandere Leute zu beschenken. AdvE : PG [indefinit]/ NG im A: Menge [Geldsumme, Lohn, Gehalt o.Ä.] [als Zahlung] (12) Sie gibt nnichts für Kleider aus. (13) Die Regierung gibt zu wenig für den Umweltschutz aus. (14) RRund 310 Millionen Mark will die baden-württembergische Landesregierung [im kommenden Jahr] für die Krankenhäuser im Land ausgeben. (MM, 21.12.85, S. 5) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Das Taschengeld wird [häufig] [sofort] ausgegeben. sein : (16) Der Wochenlohn war [schon nach vier Tagen] ausgegeben. - Wenn die AdvE in Form einer PG/ NG im A realisiert wird, sind auch Werden- und Sein-Passiv möglich: werden : (17) Die hundert Euro werden [gleich am ersten Tag] ausgegeben. sein : (18) 100 Euro sind [schnell] ausgegeben. WORTB die Ausgabe ANM - Wenn mit der PräpE auf eine Person Bezug genommen wird, dann handelt es sich häufig um einen Profisportler, einen Künstler oder eine Aushilfskraft, deren Dienste in Anspruch genommen werden : (19) Der Fußballverein ist bereit, mehrere Millionen Euro f für einen erstklassigen Stürmer auszugeben. - Die AkkE/ AdvE kann in generischen Sätzen weggelassen werden : (20) Ausgeben ist leichter als sparen. - Gelegentlich wird mit einer NG im A auf die Währung Bezug genommen : (21) Ich habe mmein englisches Geld [schon] ausgegeben, ich muss schon wieder auf der Bank Geld wechseln. ausgehen 187 W.BED ausgeben 2 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] gibt etwas [Parole, Befehl o.Ä.] offiziell bekannt (22) Der Studentenführer gab die Parole aus: Nieder mit den alten Strukturen, neue Lehrer braucht das Land! (23R) Wir wussten, dass die Partei keinen Befehl ausgeben würde. (Andersch, S. 37) (24) „Wir wollen mindestens sieben Punkte holen“, gibt der Coach die Divise aus. (nach BerlZ, 11.1.2000) ausgeben 3 NomE AkkE etwas [Institution] bringt etwas [Wertpapier, Banknote, Briefmarke o.Ä.] offiziell in Umlauf (25) [Ab Herbst] gibt die Bundesbank neue Geldscheine aus. (26) Die Post hat einen neuen Briefmarkensatz ausgegeben. (27) Die Bundesbank legt Wert darauf, dass solche Papiere [nur] durch Kreditinstitute in der Bundesrepublik ausgegeben werden dürfen. (MM, 20.12.85, S. 5) ausgeben 4 NomE AkkE etwas [Gerät: häufig Computer] liefert etwas [geistiges Produkt/ Sprachzeichenträger: Bon, Ticket, Papier o.Ä.] gedruckt (28) Der Computer gibt die Liste der beurlaubten Mitarbeiter aus. (29) Noch gehen die Kunden in den beiden Supermärkten mit den Bons, die die Maschine ausgibt, zu einer klassischen Kasse, wo sie bei einem Menschen bezahlen. (MM, 5.5.88, S. 38) ausgeben 5 NomE AkkE (DatE/ PräpE); (PräpE): für +A jemand bezahlt aus einem bestimmten Anlass jemandem bzw. für jemanden [häufig Gruppe von Personen] etwas [Getränk/ selten Speise]; spendieren, einladen zu (30) Der Gast gab eine Runde Schnaps aus. (31) Weil er heute Geburtstag hat, gibt Florian seinen Freunden ein Eis aus. (32) Heute hat der Wirt gute Laune und gibt eine Runde Bier für seine Gäste aus. (33) Der junge Vater hat [vor lauter Freude über das Baby] einen Schnaps nach dem anderen ausgegeben. ausgeben 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): an +A jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] teilt etwas [Anzahl von konkr. Objekten/ Substanz] an jemanden [Gruppe von Personen/ Institutionen] aus; verteilen (34) Helfer vom Roten Kreuz geben Kleider und Decken an die Flüchtlinge aus. (35) Die Schulbehörde gibt Frischmilch an die Grundschulen aus. (36) Oskar Fischer brachte zum Ausdruck, dass die BRD an Bürger der DDR [widerrechtlich] Pässe der BRD ausgibt. (nach BerlZ, 1.9.89, S. 1) ausgeben 7 als NomE AkkE PrädE; AkkE: NG/ häufig sich; PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ mit AdjG jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] bezeichnet jemanden/ etwas [keine Restr.] fälschlicherweise als einen solchen/ ein solches/ so; darstellen als, hinstellen als (37) Der Betrüger gab sich als Arzt aus. (38) Der Reiseprospekt gibt einen verschmutzten Strand als Naturstrand aus. (39) Die Versklavung, Erniedrigung, Entmannung der europäischen Nationen unter dem Nazi-Joch als die Einigung Europas auszugeben, war eine groteske Fälschung des europäischen Gedankens. (Th. Mann, Reden, S. 1059) (40) Es dient dem Kranken nicht, wenn er sich schminkt und als gesund ausgibt! (Vk-Prot. 28.9.90, S. 1804) VERBF abgeben; aufgeben; bekannt geben; geben; geben, es 'ausgehen geht aus ging aus ist ausgegangen ausgehen 1 aufhören zu funktionieren ausgehen 2 in ein Lokal gehen ausgehen 3 das Haus verlassen ausgehen 4 ausfallen ausgehen 5 zu Ende gehen ausgehen 6 auf nach etwas streben ausgehen 7 von etwas zu Grunde legen ausgehen 8 von von jemandem veranlasst werden ausgehen 9 von der Ursprung von etwas sein ausgehen 10 irgendwie enden ausgehen 11 von irgendwo seinen Ausgang nehmen SBP ausgehen 1 NomE BED aufhören zu funktionieren oder in Betrieb zu sein; verlöschen . (1) Das Licht ist ausgegangen. BELR NomE: dasjenige, das aufhört zu funktionieren: konkr. Objekt [Gerät, Lampe, Kerze o.Ä.]/ Substanz [Gas]/ [indirekt Feuer, Licht] (2) Plötzlich war der Strom weg und ddas Radio, der Fernseher und alle Lampen gingen aus. (3) D Der Computer wäre [beinahe] [von selbst] ausgegangen, als er die Statistik druckte. (nach taz, 7.5.93, S. 28) (4) Die alte Frau legt ein paar Holzscheite nach, damit dder Ofen [nicht] ausgeht. (nach Zeit, 29.5.87, S. 18) (5) SSeine Pfeife war ausgegangen. (Welt, 12.2.54, S. 6) (6) [Am Weihnachtsbaum] waren alle Kerzen ausgegangen, es mussten neue angezündet werden. (7) Pass auf, dass die Milch nicht überkocht und ddas Gas ausgeht! (8) DDas Feuer unter den Kesseln der Müllverbrennungsanlage wird [erst am 2. Februar] ausgehen. (MM, 31.1.87, S. 16) (9) Es war 15.19 Uhr, als [in der Innenstadt] d die Lichter ausgingen. (taz, 31.10.97, S. 97) PASSK kein Passiv möglich SBP ausgehen 2 NomE BED zum Vergnügen in ein Lokal, Theater o.Ä. gehen . (10) Gehst du [heute Abend] aus? BELR NNomE: derjenige, der in ein Lokal geht: Person (11) I Ich will essen, [abends] [mal wieder] ausgehen. (MM, 24.2.98, S. 2) (12) JJunge Leute gehen [am Sonnabend] [meist] aus. (13R) Ich wusste ja genau, wie dieser lange Abend verlaufen würde, wenn wwir [nicht] ausgingen; ich schlug ein französisches Restaurant vor. (Frisch, S. 71) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (14) [Am Wochenende] wird [häufig] ausgegangen. ANM - Häufig wird mit einer PräpG [mit +D] bzw. einer AdvG [miteinander, gemeinsam, zusammen] auf eine Begleitperson Bezug genommen : (15) Ist es der ausgehen 188 Sekretärin gestattet, [abends] [mmit einem der Gäste] auszugehen? (nach Pinkwart, S. 36) (16) In unserer Nachbarschaft gibt es ein Ehepaar in unserem Alter. Wir gehen [oft] [m miteinander/ ggemeinsam/ zzusammen] aus. - ausgehen 2 wird in dem Ausdruck mit jemandem zum Essen ausgehen i.S.v. ‘jemanden in ein Restaurant führen, um gemeinsam ein Essen einzunehmen’ verwendet : (17) Fred Hendin gging mit Tina [am Sonntagabend] z zum Essen aus. (MM, 10.7.95, S. 27) W.BED ausgehen 3 NomE jemand verlässt das Haus, um einzukaufen, spazieren zu gehen o.Ä. (18) Als er nach Hause kam, war die ganze Familie ausgegangen. (19) Der Arzt hat dem Kranken geraten, [täglich mindestens einmal] auszugehen. (20) Ich muss [noch einmal] ausgehen, ich habe vergessen, Milch zu kaufen. ausgehen 4 NomE etwas [Körperteil: Haar, Feder, Zahn] löst sich aus seinem organischen Zusammenhalt; ausfallen (21) Er bekommt eine Glatze, [ihm] sind beinahe alle Haare ausgegangen. (22) Die Hühner sind in der Mauser, deshalb gehen [ihnen] die Federn aus. (23) Wenn das Zahnfleisch entzündet ist, werden die Zähne locker und gehen aus. - Die NomE ist meist mit einer NG im Pl. belegt. - Pertinenzdativ ist üblich: s. (21) und (22). ausgehen 5 NomE der Vorrat an etwas [konkr. Objekt/ Substanz: meist Nahrungs-, Genussmittel, Medikament/ abstr. Objekt] geht zu Ende (24) Jugoslawiens Apotheker sind verzweifelt, denn die Medikamente gehen [ihnen] aus. (MM, 12.3.87, S. 12) (25) [Dem jungen Künstler] sind das Geld und die Ideen ausgegangen. (26) Nachdem die Munition ausgegangen war, hatte er sich mit einem Kopfschuss getötet. (nach MM, 25.9.95, S. 16) (27) Die Flucht der jungen Albaner wäre beinahe gescheitert, als das Benzin für den Außenbordmotor ausging. (nach taz, 12.7.90, S. 8) (28) Schlimm wird es erst, wenn die Zigaretten ausgehen. (taz, 15.6.94, S. 11) (29) [Deutschland] geht die Arbeit aus. (MM, 9.2.96, S. 1) ausgehen 6 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand/ etwas [geistiges Produkt] strebt nach etwas [abstr. Objekt: häufig Negatives/ Handlung] oder verfolgt etwas als Ziel (30) Es gibt immer Menschen, die auf Geld, Gewinn oder Betrug ausgehen. (31) Die Jungen gingen [während ihrer Ferien] auf Abenteuer aus. (32) Dieser Film geht nur auf billige Effekte aus. Inf+ : (33) Bei Familie Meyer gibt es viel Streit, weil die größeren Geschwister [ständig] darauf ausgehen, die kleinen Schwestern zu ärgern. ausgehen 7 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon jemand [Person/ Institution]/ etwas [geistiges Produkt] nimmt etwas [Sachverhalt] zum Ausgangspunkt seiner Untersuchungen, Überlegungen, seines Verhaltens o.Ä.; zu Grunde legen (34) Sie haben sich in dieser Angelegenheit nicht richtig verhalten, weil Sie von falschen Voraussetzungen ausgegangen sind. (35) Vom Zug überfahren und getötet wurden drei Männer nahe einem S-Bahnhof in Leipzig. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Unfall aus. (MM, 1.8.95, S. 10) (36) Die neueren wissenschaftlichen Untersuchungen gehen von einem höheren Vitaminbedarf des älteren Menschen aus. dass-S : (37) Die Gerichte gehen davon aus, dass ein Autofahrer, der Kinder auf der Straße sieht, sofort das Tempo herabzusetzen und zu hupen hat. (MM, 28.9.85, S. 58) Inf+ : (38) [Bisher] war ich [immer] davon ausgegangen, umso freundlicher im Geschäft behandelt zu werden, je mehr ich einkaufe. (nach Zeit, 13.9.85, S. 68) ausgehen 8 von NomE PräpE; PräpE: von +D etwas [abstr. Objekt/ Handlung] wird von jemandem [Person/ Institution] veranlasst oder vorgebracht (39) Der Vorschlag sei von Frau Bianca Rosa Fanfani, der Frau des Außenministers, ausgegangen. (FAZ, 29.12.65, S. 1) (40) 76 Prozent aller Ehescheidungen gehen [heute] von Frauen aus. (BerlZ, 22./ 23.7.95, S. 57) (41) Diese Pläne und Anregungen sind von der UNO ausgegangen. ausgehen 9 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] ist der Ursprung oder die Quelle von etwas [abstr. Objekt [häufig als Eigenschaft]/ Vorgang] (42) Vom Maler Picasso ist eine große Faszination ausgegangen. (43) Von Berlin ist [immer] eine ungewöhnliche geistige Kraft ausgegangen. (nach BerlZ, 11.10.97, S. 9) (44) Es gibt mancherlei Schmerzen, die [scheinbar] vom Magen ausgehen. (MM, 25.3.88, S. 3) (45) Nehlsen wollte nicht einsehen, dass von einem schlecht gespülten Jogurtbecher eine Gefahr ausgehen kann. (nach taz, 17.3.95, S. 24) (46) Die Financial Times glaubt, dass der Börsenkrach [nur scheinbar] von Asien ausgegangen sei. (BerlZ, 1.11.97, S. 26) (47) Die Verunreinigung geht [ausschließlich] von chlorierten Kohlenwasserstoffen aus, die wasserlöslich sind. (MM, 4.4.85, S. 21) (48) Vom Sonnenuntergang am Meer geht ein unglaublicher Zauber aus. ausgehen 10 NomE AdvE; AdvE: AdvG etwas [künstlerisches Produkt/ Ereignis] endet irgendwie (49) Die meisten Menschen lieben Romane und Filme, die gut ausgehen, solche, die schlecht ausgehen, sind weniger beliebt. (50) Der Unfall ist [für alle Beteiligten] glimpflich ausgegangen. (51) Jeder Besucher des Films ‘Titanic’ weiß von Anfang an, wie die Geschichte ausgeht. (nach Zeit, 19.3.98, S. 1) (52) Es gibt keine sichere Prognose, wie das alles ausgehen wird. (Zeit, 29.3.85, S. 14) ausgehen 11 NomE AdvE; AdvE: von +D etwas [Straße o.Ä.] nimmt von irgendwo seinen Ausgang; abgehen, abzweigen (53) Von dieser Kreuzung gehen mehrere Fernstraßen aus. (54) Rainer Türk überprüfte die Rundwege, die von den 225 Wanderparkplätzen im Odenwald ausgehen. (nach MM, 5.8.98, S. 12) ausmachen 189 PHRAS Idiom: jemandem geht der Atem/ die Luft/ [ugs] die Puste aus: jemand kann vorübergehend nicht richtig atmen/ jemand ist mit seiner Kraft bzw. wirtschaftlich am Ende; frei/ straffrei/ straflos ausgehen: keine Strafe erhalten; jemandem geht die Geduld aus: jemand wird ungeduldig; leer ausgehen: nichts abbekommen; irgendwo gehen die Lichter aus: irgendwo hört jede Tätigkeit auf G.ANM - ausgehen wird auch in Ausdrücken verwendet wie: die Farben gehen beim Waschen aus i.S.v. ‘die Farben [eines Kleides o.Ä.] werden beim Waschen blasser’; etwas geht beim Waschen aus i.S.v. ‘etwas [ein Stoff] verliert beim Waschen die Farbe’; etwas geht auf einen bestimmten Buchstaben aus i.S.v. ‘etwas [Wort, Name o.Ä.] hat einen bestimmten Buchstaben am Ende’ VERBF angehen; gehen; gehen, es; spazieren gehen 'ausmachen macht aus machte aus hat ausgemacht ausmachen 1 etwas abschalten ausmachen 2 mit etwas mit jemandem vereinbaren ausmachen 3 etwas nicht weiter brennen lassen ausmachen 4 etwas ermitteln ausmachen 5 die wesentlichen Elemente von etwas bilden ausmachen 6 feststellen, dass etwas irgendwo vorhanden ist ausmachen 7 jemandem irgendwieviel Unannehmlichkeiten bereiten ausmachen 8 irgendwieviel betragen ausmachen 9 irgendwieviel ins Gewicht fallen SBP ausmachen 1 NomE AkkE BED etwas außer Betrieb setzen; abschalten, ausschalten, abstellen . (1) Machen Sie [bitte] das Licht aus! BELR NNomE: derjenige, der etwas abschaltet: Person (2) „Machen SSie die Lampe aus“, bat ich ihn. (Cotton, S. 32) AkkE: dasjenige, das abgeschaltet wird: konkr. Objekt [elektrisches Gerät]/ [indirekt Licht, Radio-, Fernsehsendung] (3) Mach [bitte] ddas Radio aus, die laute Musik stört mich! (4) Vergiss nicht, den Fernseher, das Bügeleisen, die Lampen und den Herd auszumachen, wenn du aus dem Haus gehst! (5) Ich mache [oft] ddie Nachrichten aus, wenn von vielen Katastrophen berichtet wird. (6) Mach d die laute Musik aus oder stell sie wenigstens leiser! PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) Die Straßenlampen werden [in unserer Straße] [um Mitternacht] ausgemacht. sein : (8) Sieh mal nach, ob der Computer und der Drucker [schon] ausgemacht sind! SBP ausmachen 2 mit NomE AkkE PräpE BED etwas mit jemandem vereinbaren; abmachen . (9) Haben Sie einen Termin mit dem Direktor ausgemacht? BELR NomE: derjenige, der etwas vereinbart: Person/ Institution (10) Das habe iich mit meinem Chef ausgemacht. (taz, 24.7.90, S. 15) (11) D Der Betriebsrat muss mit der Betriebsleitung einen günstigen Zeitpunkt für die Betriebsratswahlen ausmachen. AkkE: dasjenige, das vereinbart wird: abstr. Objekt [Termin, Frist o.Ä.]/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (12) Er hat [Ende August] eeinen Treffpunkt mit mir ausgemacht. (nach taz, 15.12.88, S. 3) (13) Wir haben mit unserem Vermieter e eine lange Kündigungsfrist ausgemacht. (14) Warum hast du gestern nicht auf mich gewartet, ich hatte [doch] mit dir eeinen Kinobesuch ausgemacht? dass-S : (15) Ich habe (ees) mit meiner Freundin ausgemacht, d dass wir morgen zusammen einkaufen gehen. Inf+ : (16) Ihr hattet (e es) [doch] mit euren Kollegen ausgemacht, nnicht mehr über die Angelegenheit zu reden! ob-Frag : (17) Wir müssen (ees) [noch] mit unseren Kindern ausmachen, oob wir am Sonntag ins Kino gehen. w-Frag : (18) Mach (e es) mit deinen Geschwistern aus, wwer von euch heute in der Küche hilft! Hpts : (19) Jochen hat (e es) mit Martin ausgemacht, mmorgen fahren sie gleich nach dem Unterricht baden. PräpE: mit +D: derjenige, mit dem etwas vereinbart wird: Person/ Institution (20) Heiko hat mmit seinen Eltern ausgemacht, dass er in den Ferien alleine verreisen darf. (21) Das hat die SED m mit der Regierung und dem FDGB ausgemacht. (nach jW, 29.1.90, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22) Ähnliche Geschäfte wurden auch mit anderen Staaten ausgemacht. (nach taz, 25.3.89, S. 7) sein : (23) Es war mit ihm ausgemacht, dass wir uns am Sonntag treffen. ANM - Das Korrelat wird selten realisiert - Häufig wird mit ausmachen 2 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden : (24) D Die beiden Freunde machten [für Sonntag] einen Diskobesuch aus. (25) D Die Klasse hat eine Radtour in den Ferien ausgemacht. (26) Das hätten [übrigens] CCIA und Bundesnachrichtendienst [so] ausgemacht. (Zeit, 6.12.85, S. 2) (27) Die Politiker haben mmiteinander ausgemacht, dass sie über die Probleme in nächster Zeit verhandeln werden. W.BED ausmachen 3 NomE AkkE jemand lässt etwas [konkr. Objekt: Kerze, Zigarette, Streichholz/ Substanz: Gas o.Ä./ [indirekt Ofen, Pfeife, Feuer o.Ä.]] nicht weiter brennen oder leuchten; auslöschen, löschen ausmachen 190 (28) Vergiss nicht, die Kerzen vom Adventskranz auszumachen, bevor du schlafen gehst! (29) Thomas machte die Zigarette aus, als er in den Bus stieg. (30) Mach [schnell] das Gas aus, die Milch kocht gleich über! (31) Der Großvater machte die Pfeife aus, als die Enkelkinder zu Besuch kamen. ausmachen 4 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] ermittelt jemanden/ etwas [abstr. Objekt]; feststellen (32) Die Kriminalpolizei konnte [noch nicht] die Ursache des Brandes und seine Verursacher ausmachen. (33) Wirtschaftsexperten versuchen, die Gründe für die hohe Arbeitslosigkeit auszumachen. dass-S : (34) Die Polizei hat (es) [mit viel Mühe] ausgemacht, dass mehrere Täter an dem Verbrechen beteiligt waren. ob-Frag : (35) Wir konnten (es) [bisher] [nicht] ausmachen, ob bei dem Einbruch etwas gestohlen wurde. w-Frag : (36) Wie viele Arbeitnehmer auf diese Weise ihren Job verloren haben, konnte [nicht] ausgemacht werden. - Das Korrelat wird selten realisiert - ausmachen 4 wird häufig in Polizeiberichten o.Ä. verwendet. ausmachen 5 NomE AkkE jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] bildet die wesentlichen Eigenschaften oder Elemente von jemandem/ etwas [abstr. Objekt]; darstellen (37) Seine Frau, seine Kinder, sein Haus und sein Auto machen seinen ganzen Stolz und Lebensinhalt aus. (38) Von ihm lernte er, was einen Landwirt ausmacht. (WP, 3.10.90, S. 6) (39) Der Film „Ganz oder gar nicht“ enthält vieles von dem, was [heute] britisches Kino ausmacht. (nach BerlZ, 30.10.97, S. 6) (40) Ehrgeiz, Fleiß und Ehrlichkeit machen seinen Charakter aus. (41) Was macht die ungebrochene Faszination der bürgerlichen Norma Jeane Baker aus? (MM, 5.8.87, S. 10) ausmachen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +D/ bei +D/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution] stellt durch genaues Beobachten oder Untersuchen fest, dass jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] irgendwo vorhanden ist; erkennen (42) Auf den Fotos konnte man einzelne Personen ausmachen und [sogar noch] die Nummernschilder ihrer Autos. (43) [Endlich] machten die Reisenden am Horizont Hügel und einige schwebende Vögel aus. (44) Die Eltern hatten ihre Tochter zu einem Arzt gegeben, der bei Olivia psychische Probleme ausgemacht haben will. (nach MM, 22./ 23.7.95, S. 10) (45) [Schon jetzt] machen Beobachter eine Unruhe bei den Hauseigentümern aus. (nach Zeit, 29.5.87, S. 27) ausmachen 7 NomE DatE AdvE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: PG [indefinit] etwas [Sachverhalt] bereitet jemandem/ etwas [Tier] irgendwieviel Unannehmlichkeiten (46) „Ihnen [hingegen] scheint das Wetter nichts auszumachen“, bemerkte Bernie. (Pinkwart, S. 96) (47) Das tagelange Verweilen in der Schwerelosigkeit hat dem Tier [anscheinend] nichts ausgemacht. (nach Gail/ Petri, S. 109) (48) Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern ein Glas Fruchtsaft zu mir nehmen. (Cotton, S. 47) dass-S : (49) Mir macht es wenig aus, dass es heiß und schwül ist. Mir würde es viel mehr ausmachen, wenn es kalt ist und regnet. I nf+ : (50) Würde es Ihnen etwas ausmachen, die Zigarre aus dem Mund zu nehmen? (Böll, Ansichten, S. 113) - Die NomSE wird meist in Form der Inf+ realisiert. ausmachen 8 NomE AdvE; AdvE: NG im A jemand/ etwas [Konkretum/ Abstraktum] beträgt irgendwieviel [Menge] (51) Meine Miete macht fast 30 Prozent meines Einkommens aus. (52) Zu den drei großen Gruppen in diesem Stadtbezirk gehören die Ausländer, die fast ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. (nach Zeit, 22.2.85, S. 4) (53) Diebstähle machten [natürlich] das Gros der Gesetzesverstöße aus. (MM, 9.3.88, S. 18) (54) Die Höchstbeiträge für die Jahre 1959 bis 1967 machen 153 DM bis 268 DM [monatlich] aus. (MM, 8.11.86, S. 34) (55) Die Bildröhren machen dreißig Prozent der Kosten für ein Fernsehgerät aus. (nach Stern, 3.9.87, S. 216) (56) An der Spitze stehen Autos, die 17 Prozent aller Einfuhren und 16 Prozent der Ausfuhren ausmachen. (BerlZ, 5.11.97, S. 32) ausmachen 9 NomE AdvE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: NG im A/ PG [indefinit] etwas [keine Restr.] fällt irgendwieviel ins Gewicht oder hat irgendwieviel Auswirkung (57) Der Hund hat viel ausgemacht. Die alte Frau ist wieder viel fröhlicher. (58) Ein schickes Kleid und eine moderne Frisur würden [bei dem Mädchen] eine Menge ausmachen. Sie sähe sehr viel hübscher aus. (59) Die personelle Veränderung in der Abteilung hat wenig ausgemacht: es ist alles beim Alten geblieben. dass-S : (60) Hat es was ausgemacht, dass wir gestern nicht an der Betriebsversammlung teilgenommen haben? Inf+ : (61) Der Junge dachte, es würde nichts ausmachen, mal einen Tag die Schule zu schwänzen. Inf-: (62) Einmal zu spät kommen, würde nichts ausmachen, dachte er. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen. PHRAS Idiom: etwas untereinander/ unter sich ausmachen: etwas ohne Einmischung von außen klären, bereinigen - Das musst du mit dir (allein/ alleine/ selber/ selbst) ausmachen! : Damit musst du allein fertig werden.; Das müssen Sie mit Ihrem Gewissen ausmachen! : Da müssen Sie Ihr Gewissen befragen. VERBF abmachen; anmachen; aufmachen; kaputtmachen; machen; sauber machen; zumachen ausrechnen 191 'auspacken packt aus packte aus hat ausgepackt auspacken 1 etwas völlig leer machen auspacken 2 etwas von irgendwo herausnehmen auspacken 3 etwas aus seiner Umhüllung nehmen auspacken 4 Geheimes verraten SBP auspacken 1 NomE AkkE BED etwas völlig leer machen, indem man alles, was darin eingepackt ist, herausnimmt . (1) Ich muss [noch] die Koffer auspacken. BELR NomE: derjenige, der etwas leer macht: Person (2) DDie Kinder konnten es kaum erwarten, Großmutters große Tasche voller Geschenke auszupacken. AkkE: dasjenige, das leer gemacht wird: konkr. Objekt [als Behälter] (3) Wenn ich [im Büro] KKartons auspacke, frage ich mich: könntest du nicht etwas Sinnvolleres tun mit deiner Zeit? (Stern, 23.7.87, S. 66) (4) Wer jetzt noch auf gepackten Koffern sitzt, der sollte ssie wieder auspacken. (BerlZ, 21.2.90, S. 1) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (5) Wenn [im Tiergarten] die Picknickkörbe ausgepackt werden, sind Berlins Umweltschützer alarmiert. (nach BerlZ, 11.8.97, S. 20) sein : (6) Das Paket mit den Weihnachtsgeschenken ist [noch nicht] ausgepackt. - Bekommen-Passiv : (7) Die jüngsten Schüler bekommen/ kriegen [bei der Klassenfahrt] ihre Rucksäcke von den Helfern ausgepackt. ANM - Wenn die AkkE weggelassen wird, wird auspacken 1 häufig i.S.v. ‘das Reisegepäck auspacken’ verwendet : (8) Wir packen [erst noch] aus, dann kommen wir mit in die Stadt. SBP auspacken 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas von irgendwo herausnehmen . (9) Hast du deine Sachen [immer noch] nicht ausgepackt? NomE: derjenige, der etwas von irgendwo herausnimmt: Person (10) DDer Gast packte seine Kleidung und Wäsche aus dem Koffer aus. AkkE: dasjenige, das von irgendwo herausgenommen wird: konkr. Objekt (11) Der Musiker packte [auf der Bühne] sseine Geige aus dem Geigenkasten aus. (12) Ich ging zum Auto und packte mein Handwerkszeug aus, kkleines Gartengerät und Plastiktüten. (nach MM, 3.3.98, S. 26) (13) [Im Zug] hat die Mutter [gleich] KKekse, Schokolade und Saft [für die Kinder] ausgepackt, um sie zu beschäftigen. (AdvE): Ort aus +D: Ausgangspunkt [Behälter] (14) Wer hilft uns, die Bücher aaus den Kisten und Kartons auszupacken? (15) [Nach dem Einkauf] packen wir [sofort] die verderblichen Lebensmittel a aus den Taschen und Beuteln aus und stellen sie in den Kühlschrank. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) Die Kleider müssen [sofort] ausgepackt und in den Schrank gehängt werden. sein : (17) Martins Hosen sind [bereits] ausgepackt und hängen [schon] im Schrank. - Bekommen-Passiv : (18) Der kleine Bruder bekommt/ kriegt seine Sachen von der großen Schwester ausgepackt und in den Schrank gelegt. ANM - Die AdvE wird selten realisiert . W.BED auspacken 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): aus +D jemand nimmt etwas aus seiner Umhüllung, indem er etwas [konkr. Objekt/ Substanz [als Verpackungsmaterial, schützende Hülle]] von ihm entfernt; auswickeln (19) Er packte die Gläser [ganz vorsichtig] aus der Holzwolle aus. (20) Pack [bitte] die Butter aus dem Papier aus und tu sie in die Butterdose! (21) Beide Mädchen begannen, ihre Geschenke auszupacken. (MM, 24.4.98, S. 30) (22) Der Gast packte den Blumenstrauß aus und überreichte ihn der Gastgeberin. auspacken 4 NomE (PräpE); (PräpE): vor +D [ugs-salopp] jemand berichtet oder verrät jemandem [Person [als Funktionsträger]/ Institution: Gericht o.Ä.] Geheimes oder Vertrauliches, in das er verwickelt ist; ein Geständnis ablegen (23) Gioacchino Schembri hat [als Kronzeuge] vor italienischen Ermittlern ausgepackt und so geholfen, 20 Morde der Mafia aufzuklären. (nach MM, 28.7.95, S. 17) (24) Scarff ergriff jedoch die Flucht und packte [27 Tage lang] vor Gericht [unter Eid] aus. (MM, 20.2.98, S. 2) (25) [Nun] packte der junge Mann aus und nannte den Beamten den Namen des Häftlings, für den das Rauschgift bestimmt war. (MM, 30.9.87, S. 15) VERBF einpacken; packen 'ausrechnen rechnet aus rechnete aus hat ausgerechnet SBP ausrechnen NomE AkkE/ AdvE BED mit Hilfe von Rechenoperationen den Zahlenwert von etwas bzw. irgendwieviel ermitteln . (1) Können Sie [mal] ausrechnen, wie viel das kosten würde? BELR NomE: derjenige, der etwas ermittelt: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) Wenn sie die Fischernetze sauber machten, rechneten d die Frauen ihre Hypothekenzinsen aus. (nach Zeit, 18.4.86, S. 53) (3) D Die Opposition hat ein Milliardenloch in der Rentenkasse ausgerechnet. (4) DDas Wirtschaftsmagazin ‘C Capital’ rechnete [1984] die Stimmanteile der Großbanken auf einigen Hauptversammlungen großer Aktiengesellschaften aus. (nach Zeit, 19.9.86, S. 29) AkkE: dasjenige, das ermittelt wird: abstr. Objekt [als Menge] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (5) Er rechnete d die Saatmenge für das Kartoffelstück aus. (nach Strittmatter, S. 216) (6) Allein 150 der 550 Mitarbeiter sind damit beschäftigt, PPlan-Ziffern auszurechnen, Formuausreichen 192 lare auszufüllen. (FR, 27.3.90. S. 8) (7) Ein Rentenfachmann kann [Ihnen] ddie Auswirkung der Arbeitslosigkeit über das 60. Lebensjahr hinaus auf Ihre Rente ausrechnen. (nach MM, 14.3.87, S. 24) dass-S : (8) Der Deutsche Familienbund rechnete aus, ddass ein Teenager seinen Eltern mit 737 Mark monatlich auf der Tasche liegt. (Zeit, 27.2.87, S. 84) ob-Frag : (9) Hast du (e es) [mal] ausgerechnet, oob der Kauf einer Eigentumswohnung auf Dauer nicht günstiger wäre? w-Frag : (10) Der Präsident des Bundes der Steuerzahler hat [schon] ausgerechnet, u um wie viel mehr die Bürger diesmal geschröpft werden sollen. (nach Zeit, 25.1.85, S. 17) Hpts [o. Korrelat] : (11) Frank hat ausgerechnet, v vierzehn Tage Hotel mit Halbpension würden rund 2.500 Mark kosten. AdvE: NG im A: Menge [Zahlenwert] (12) „Wie viel musst du an Nebenkosten für deine Wohnung zahlen? “ - „Ich habe 990 Euro ausgerechnet.“ (13) Ich schätze, dass [dir] der Computer mmehr als zehntausend Kombinationen ausrechnen wird. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Die Zinsen werden von der Sparkasse ausgerechnet und dem Konto gutgeschrieben. sein : (15) Es dauert ein paar Monate, bis die Höhe deiner Rente ausgerechnet ist und dir mitgeteilt wird. - Bekommen-Passiv : (16) Vom Computer bekommt/ kriegt man die Fahrstrecke und den Fahrpreis [in Sekundenschnelle] ausgerechnet. - Wenn die AdvE in Form einer NG in A realisiert ist, ist auch Werden-Passiv möglich: werden: (17) 120 Euro an Nebenkosten wurden ausgerechnet. WORTB die Ausrechnung ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen: s. (13). - Das Korrelat es wird selten realisiert. - Mit einer NG im D kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten die Handlung des Ausrechnens ausgeführt wird : (18) [Nun] rechnet Ursel Theile [d den Ratsuchenden] ihr Risiko aus, wobei sie sich auf Erfahrungssätze der Statistik stützt. (nach Zeit, 30.1.87, S. 64); s. auch (7) und (13). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann auf das Verfahren Bezug genommen werden : (19) Das kann ich [nicht] [i im Kopf], das muss ich [sschriftlich] ausrechnen. G.ANM - ausrechnen kann auch i.S.v. ‘eine mathematische Aufgabe lösen’ verwendet werden: (20) Die Mathematikarbeit bestand aus zehn Aufgaben, ddie die Schüler [unter Zuhilfenahme des Taschenrechners] [in 45 Minuten] auszurechnen hatten. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb ausrechnen, sich. VERBF rechnen 'ausreichen reicht aus reichte aus hat ausgereicht ausreichen 1 für etwas genügen ausreichen 2 <für> genug sein für etwas SBP ausreichen 1 NomE (PräpE) BED für etwas genügen; reichen. (1) Dafür reicht das Geld [nicht] aus. BELR NNomE: dasjenige, das genügt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) D Die zwei Beamten hätten [nicht] ausgereicht, die Bewohner zu vertreiben. (FR, 11.12.99, S. 23) (3) Der Andrang auf dem Fest war so unerwartet groß, dass ddie Gläser [nicht] ausreichten. (MM, 30.8.2000) (4) Es sei aber nicht sicher, ob die Vorräte ausreichen würden. (nach taz, 12.1.2000, S. 21) (5) Kurz vor seinem Tod schrieb Pawlow an die Jugend: „Denkt daran, dass die Wissenschaft vom Menschen das ganze Leben verlangt, und hättet ihr zwei Leben, ssie würden [nicht] ausreichen.“ (FR, 14.4.99, S. 36) (6) ZZwei Minuten am Morgen, so Gottman, sollten ausreichen, um den Partner über das jeweilige Tagesprogramm zu informieren. (BerlZ, 13.5.2000, S. 10) dass-S: (7) Die Niederschlagsabkühlung hat ausgereicht, dass die Schneefallgrenze im oberen Rheintal 200 bis 300 m tiefer lag als im Unterrheintal. (nach SGT, 19.11.98) Inf+: (8) Der Biologe ist der Meinung, dass es nicht ausreicht, dden Feldhamster unter Schutz zu stellen. (nach MM, 10.8.2000) Inf-: (9) FFleißig arbeiten reicht aus für eine Zwei im Zeugnis. (PräpE): für +A: dasjenige, wofür etwas genügt: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] zu + D: Sachverhalt/ Handlung SE mit fak. Korrelat dafür/ dazu: Sachverhalt/ Handlung (10) Reicht [denn] Liebe aus ffür ein lebenslanges Glück? (11) Reicht das Geld aus ffür die Erneuerung des Dachgeschosses? (12) Würde das Essen [auch noch] f für drei Gäste mehr ausreichen? (13) Den Führerschein, der ffür das Motorrad [übrigens] [nicht] ausreichte, stellten die Beamten sicher. (MM, 21.8.2000) (14) Sein pianistisches Können reicht [vielleicht] f für eine Elegie von Julius Otto Grimm aus, aber nnicht für Schumanns „KKinderszenen“. (nach BerlZ, 10.10.97, S. 12) (15) Es ist unverständlich, den ICE nicht halten zu lassen, obwohl die Bahnsteige ffür die Länge des Zuges ausreichen. (nach BerlZ, 25.8.97) (16) Da die staatliche Rente [auf lange Sicht] nnur noch zur Existenzsicherung ausreichen werde, müssten die Menschen darüber hinaus privat vorsorgen, um ihren Lebensstandard im Alter halten zu können. (BerlZ, 23.5.2000, S. 5) (17) Die Rente, um Tausend Mark, würde zzum Leben [nicht] ausreichen. (nach FR, 11.12.99, S. 23) (18) Das derzeitige Leistungsvermögen des Klubs durfte [nicht] z zum lang ersehnten Erfolg ausreichen. (nach FR, 14.12.99, S. 34) (19) Glauben Sie, dass seine kriminelle Energie z zu einem Mord ausreicht? ausschalten 193 dass-S: (20) Das bisschen Geld würde (ddafür/ ddazu) ausreichen, d dass ich mir ein anderes Zimmer nehmen kann. (21) Es ist eine diffizile Rechtsfrage, ob kleine Unterschiede dafür ausreichen, ddass zwei ähnliche Marken nebeneinander existieren können. (MM, 30.12.95) Inf+ : (22) Die Attraktivität der Bahnstrecke würde [nicht] ausreichen, g genügend Nutzer anzulocken. (nach FR, 18.11.99, S. 14) (23) Selbst der moderate Preisanstieg in den Vereinigten Staaten wird [nicht] d dazu ausreichen, ddie US- Notenbank von einer Zinserhöhung abzuhalten. (BerlZ, 20.3.2000, S. 33) PASSK kein Passiv möglich WORTB ausreichend ANM - Statt mit der PräpE wird häufig mit einem um...zu-Satz bzw. mit einem damit-Satz auf dasjenige, wofür etwas genügt, Bezug genommen: (24) Am Fahrsimulator des Vereins „Alkohol im Straßenverkehr“ merkten einige, dass schon wenig Promille ausreichen, uum ziemlich neben der Spur zu fahren. (MM, 28.8.2000, S. 5) (25) Die 5 Millionen Mark würden [aber] [gerade] ausreichen, ddamit in den kommenden Jahren nicht 180, sondern nur 150 Grundschul-Lehrerstellen gestrichen werden müssen. (taz, 10.2.2000, S. 21); s. auch (6). - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (9). W.BED ausreichen 2 <für> NomE DatE/ PräpE; PräpE: für +A jemand/ etwas [keine Restr.] ist für jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Tier] genug; genügen, reichen (26) Wenn ich Ihnen [nicht] ausreiche, sagte die Schwester, wenn meine Arbeit Ihnen nicht genügt: in anderen Abteilungen hat man angemessene Verwendung für mich. (Lenz, Verlust) (27) Die Ausmaße des Hauses sind so bescheiden, dass amerikanische Touristen sich zuflüstern, Bill Gates würde das Gebäude [nicht einmal als Garage] ausreichen. (Zeit, 29.6.99, S. 55) (28) Ein neuer Marine-Hafen soll entstehen, obwohl der Hafen von Walfischbucht den Südafrikanern [jahrzehntelang] [als Stützpunkt] ausreichte. (FR, 29.11.99, S. 8) (29) Ein Teil soll erlegt werden, damit den verbleibenden Wildschweinen das Futterangebot im Wald [wieder] ausreiche. (FR, 2.9.99, S. 14) (30) Ein billiges Hotel reicht für mich aus. Ich bleibe nur eine Nacht. VERBF erreichen 'ausruhen, (sich) ruht (sich) aus ruhte (sich) aus hat (sich) ausgeruht SBP (sich [A]) ausruhen NomE (PräpE) BED sich durch Ruhe von etwas erholen . (1) Du sollst (dich) [jetzt erst einmal] [ein paar Tage] ausruhen . BELR NNomE: dasjenige, das sich erholt: Person/ Tier (2) DDie Schachspieler ruhen sich aus. (Zeit, 29.8.86, S. 3) (3) S Sie kann sich [auf einer Bank in der Halle] ausruhen. (nach Schädlich, S. 19) (4) WWir ruhen [in den Lehnstühlen] aus. (Zeit, 29.8.86, S. 3) (5) [Vor dem Schlachten] müssen die Tiere [24 Stunden] ausruhen. (Scheid, S. 6) (PräpE): von +D: dasjenige, von dem sich etwas erholt: Vorgang [häufig Ereignis]/ Handlung (6) [Am Wochenende] kann man (sich) vvon der Arbeit ausruhen. (7) Die Touristen hatten nur den einen Wunsch, (sich) [einen Tag oder wenigstens ein paar Stunden] vvon den Strapazen der langen Reise auszuruhen. (8) Wir müssen (uns) [heute] vvon dem Fest gestern Abend ausruhen. (9) Ich muss (mich) vvom Einkaufen [ein bisschen] ausruhen, meine Füße schmerzen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (10) [Heute] wird (sich) ausgeruht! PHRAS Idiom: (sich) auf etwas ausruhen: nach dem Erreichen, Erzielen von etwas [Leistung, Erfolg o.Ä.] nicht nach mehr, nach Weiterem streben; [ugs, scherzhaft] (sich) auf seinen Lorbeeren ausruhen: nach Erfolgen in den Leistungen nachlassen, sich nicht mehr anstrengen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb ausruhen . 'ausschalten schaltet aus schaltete aus hat ausgeschaltet ausschalten 1 etwas abstellen ausschalten 2 bewirken, dass etwas keine Auswirkung mehr hat SBP ausschalten 1 NomE AkkE BED durch Bedienen eines Schalters o.Ä. etwas nicht mehr in Betrieb sein lassen; abstellen . (1) Ich habe vergessen, das Bügeleisen auszuschalten. BELR NomE: derjenige, der etwas abstellt: Person/ selten Institution/ [indirekt Gerät/ Funktion] (2) Es gibt Fernsehbegeisterte, ddie [selbst dann] [nicht] den Apparat ausschalten, wenn sie Besuch bekommen. (nach MM, 30.1.86, S. 29) (3) DDie Stadtwerke haben die Müllverbrennungsanlage [wegen Sicherheitsmängeln] [vorübergehend] ausgeschaltet. (4) Verlässt man das Haus, sagt man dem Gerät einfach nur „tschüss“ - und ees schaltet den Herd aus und aktiviert die Alarmanlage. (BerlZ, 22.3.99, S. 33) (5) Das B Bildschirmschutzprogramm schaltet das Hintergrundlicht aus. (Zeit, 11.4.97, S. 70) AkkE: dasjenige, das abgestellt wird: konkr. Objekt [Gerät, Anlage]/ [indirekt Licht, Sendung o.Ä.] (6) Der Mann lag im Bett und erhielt einen Schlag, als er seine defekte Nachttischlampe ausschalten wollte. (Pinkwart, S. 79) (7) „Sie können dden Computer [jetzt] ausschalten“ steht auf dem Bildschirm. (nach MM, 23.9.95) (8) [Während ihrer Fahrt] hatte die alkoholisierte Frau [ständig] d die Lichthupe iihres PKW an- und ausgeschaltet. (nach MM, 21.3.89) (9) Hast du ddie Heizung ausgeschaltet? (10) Wir nehmen das Gas weg und schalten d die Zündung aus. (Grzimek, S. 144) (11) Vergiss nicht, d das Licht auszuschalten. (12) Schalte [bitte] ddiese dumme Talkshow aus! PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Wird [beim Verlassen des Hauses] [versehentlich] die Kochplatte [nicht] ausgeschaltet und entsteht dadurch ein Wohnungsbrand, muss die Hausratsversicherung den Schaden zahlen. (nach Stern, 22.12.87, S. 66) ausschließen 194 sein : (14) Die Straßenbeleuchtung war [während der Nacht, in der der Unfall geschah,] ausgeschaltet. ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen oder wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was ausgeschaltet wird, weggelassen werden : (15) Wird dem Zuschauer die Werbung zu lang oder zu langweilig, kann er ausschalten. (nach MM, 2.5.89) W.BED ausschalten 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution/ [indirekt konkr. Objekt/ Regularität]]/ etwas [Vorgang] bewirkt, dass jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Vorgang] nichts mehr tun kann oder keine Auswirkung mehr hat (16) Ein Maler schaltet den Rivalen aus und entführt die Geliebte in die Berge. (nach MM, 1.2.85, S. 48) (17) Die Stuttgarter taten sich gegen die Belgier, die [in der ersten Runde] Roter Stern Belgrad ausgeschaltet hatten, lange schwer. (nach BerlZ, 24.10.97, S. 36) (18) Den italienischen Eisenbahningenieuren gelang es, die Fliehkraft [für den Reisenden] [technisch] auszuschalten. (MM, 27.10.89) (19) In Gefahrensituationen nehmen Menschen Verletzungen und Schmerzen häufig kaum wahr. Der Grund dafür ist, dass solche Formen von Stress zwei Mechanismen aktivieren können, die das Schmerzempfinden [vorübergehend] ausschalten. (nach BerlZ, 26.11.97, S. IV) (20R) Diese Bestimmung will die Möglichkeit ausschalten, dass Angehörige jene Familienmitglieder, die ihnen lästig sind, in eine Heilanstalt einweisen lassen. (nach Ullrich, S. 36) (21) Die Kampfhubschrauber sollen von Raketenwerfern unterstützt werden, die Flugabwehrstellungen [mit Mittelstreckenraketen] ausschalten sollen. (nach BerlZ, 6.4.99, S. 1) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb ausschalten, sich. VERBF einschalten; schalten 'ausschließen schließt aus schloss aus hat ausgeschlossen ausschließen 1 etwas unmöglich machen ausschließen 2 etwas für völlig unmöglich halten ausschließen 3 von jemanden an etwas nicht teilnehmen lassen ausschließen 4 von jemanden von etwas ausnehmen ausschließen 5 jemandem die Zugehörigkeit zu etwas verweigern ausschließen 6 jemanden aussperren SBP ausschließen 1 NomE AkkE BED etwas völlig unmöglich oder unwirksam machen; ausschalten . (1) Man kann [nicht] jedes Risiko ausschließen. BELR NomE: derjenige, der etwas unmöglich macht: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution/ [auch Regularität/ Handlung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (2) [Jetzt] will FFranz Beckenbauer jede Störung der Vorbereitung auf die Fußballweltmeisterschaft 1986 in Mexiko [weitgehend] ausschließen. (nach Zeit, 15.2.85, S. 62) (3) [In seinem Urteilsspruch] schloss d der Richter eine frühzeitige Entlassung des Angeklagten [strikt] aus. (4) DDie Betriebsleitung will alle Fehlerquellen ausschließen, die den Produktionsablauf behindern. (5) DDiese Aufenthaltserlaubnis darf die Aufnahme einer Arbeit [nicht] ausschließen. (Merkbl. BA, 4/ 84, S. 4) (6) DDie Verlegung des Flughafens Riem ist sicher eine richtige Entscheidung gewesen, schließt [aber] Flugzeugunfälle über Stadtgebieten [nicht] aus. (nach MM, 13.8.87, S. 2) dass-S: (7) Dass die Kreuzung jetzt durch Ampeln gesichert ist, schließt weitere Unfälle nicht aus. Inf+: (8) AArbeitskolleginnen sexuell zu belästigen, schließt eine weitere Beschäftigung aus. AkkE: dasjenige, das unmöglich gemacht wird: Abstraktum SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (9) Das Grundrecht Glaubens- und Bekenntnisfreiheit schließt S Staatsreligionen aus. (GG) (10) Das schließt ddie Freiheit des Handelns [nicht] aus. (Staiger, S. 121) (11) Die Experten glauben, dass die Tests ausreichend sind, uum weitere Gefährdungen auszuschließen. (nach BerlZ, 10.12.98, S. 26) (12) Niemand kann SStörfälle oder gar Brandkatastrophen i in den Hanauer Plutonium-Fabriken ausschließen. (Zeit, 24.4.87, S. 21) (13) Die neue Denkhaltung ermöglicht die friedliche Gemeinschaft aller Völker und schließt [damit]] die Vernichtung der Menschheit durch die Atombombe aus. (nach Jaspers, S. 376) (14) Auch ein verstärkter Einsatz der Polizei kann Ü Überfälle, Diebstähle und Brandstiftung [nicht ganz] ausschließen. dass-S : (15) „Ich kann [nicht] ausschließen, ddass einige von Ihnen in Gefahr geraten oder gar verletzt werden“, sagte der Einsatzleiter drei Tage vor dem Ereignis. (nach Zeit, 20.6.86, S. 57) (16) Diese Vorkehrungen schließen (e es) [mit höchster Wahrscheinlichkeit] aus, d dass weitere Unfälle geschehen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (17) Eine Gefährdung der anderen Verkehrsteilnehmer muss [in jedem Falle] ausgeschlossen werden. (MM, 22.2.86, S. 47) sein : (18) [Bei sachgemäßem Gebrauch] ist ein frühzeitiger Verschleiß des Materials ausgeschlossen. WORTB der Ausschluss; ausschließlich, ausgeschlossen ANM - Mit einer PräpG [durch +A/ mit +D] kann auf dasjenige Bezug genommen werden, wodurch etwas ausgeschlossen wird: (19) [N Nicht mit strengen Gesetzen sondern durch erhöhte polizeiliche Präsenz auf öffentlichen Plätzen] kann Kriminalität vermindert oder [sogar] ausgeschlossen werden. - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (20) [B Bei Geldanlagen mittels Aktien] kann man Risiken [nicht] ausschließen.; s. auch (18). - ausschließen 1 wird häufig in den Passivkonstruktionen etwas ist (nicht/ nie) auszuschließen/ es ist (nicht/ nie) auszuschließen, dass verwendet : (21) Ein gewisses Risiko iist nicht völlig auszuschließen. (22) Es i ist nicht auszuschließen, dass sich dieser Vorfall wiederholt. aussehen 195 W.BED ausschließen 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] hält etwas [Vorgang/ Handlung] für völlig unmöglich oder unwahrscheinlich (23) Eine Gefährdung der Bevölkerung durch einen LKW- Unfall, bei dem 80 Liter Chlophen ins Erdreich versickert sind, schließt Oberbürgermeister Dr. Werner Ludwig [nach dem derzeitigen Kenntnisstand] aus. (nach MM, 17.12.86, S. 19) (24) Die Feuerwehr schloss eine Gasexplosion [als Unglücksursache] aus. (MM, 17.12.98, S. 13) (25) Die Polizei schließt [bei dem Brand des Wohnheims] Brandstiftung [definitiv] aus. dass-S : (26) Der Minister schloss [nicht] aus, dass nach genauerer Prüfung die Abschaltung des gesamten Kraftwerks empfohlen werden müsse. (MM, 17.2.90, S. 1) (27) Die Kriminalpolizei schließt (es) [nicht] aus, dass in diesem Fall ein Verbrechen vorliegt. ausschließen 3 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D jemand [Person/ häufig Kollektiv von Personen/ Institution] lässt jemanden [Person/ Institution/ Kollektiv von Personen: häufig Öffentlichkeit] an etwas [Ereignis/ Handlung] nicht teilnehmen (28) Viele Kinder sind einsam, weil sie niemand mag. So genannte Freunde schließen sie vom Spielen aus. (MM, 10./ 11.8.96, S. 3) (29) Die UNO hat den Staat, der sich nicht an die Beschlüsse hält, von den weiteren Beratungen und Verhandlungen ausgeschlossen. (30) Der Lehrer schloss drei Schüler [wegen undisziplinierten Verhaltens] von der Klassenfahrt aus. (31) Die Öffentlichkeit wurde von dem Verfahren [für die Zeit von Schmitts Aussage] ausgeschlossen. (MM, 2./ 3.10.96, S. 1) ausschließen 4 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D etwas [Institution/ abstr. Objekt: meist Regularität] nimmt jemanden/ etwas [konkr. Objekt] von etwas [Vorgang/ indirekt abstr. Objekt] aus (32) Das Bafög-Gesetz schließt Studenten mit gutverdienenden Eltern von der finanziellen Förderung aus. (33) Japan hat [bisher] Reis vom Import ausgeschlossen. (34) Das Wahlrecht, das bis zum Ersten Weltkrieg galt, schloss 94 Prozent der ungarischen Bevölkerung vom Stimmrecht aus. (nach Zeit, 3.5.85, S. 57) (35) Diese Ware ist vom Umtausch ausgeschlossen. ausschließen 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): aus +D jemand [Person/ häufig Kollektiv von Personen/ Institution] verweigert jemandem [Person/ Institution] die weitere Zugehörigkeit zu jemandem [nur Kollektiv von Personen/ Institution] (36) Die Europäische Gemeinschaft wird dieses Land aus allen internationalen Organisationen ausschließen. (nach Spiegel, 3/ 93, S. 124) (37) Der spanische Sozialistenführer Gonzales drohte: „Ich werde jeden aus der Partei ausschließen, der sich persönlichen Vorteil erschleicht.“ (nach Spiegel, 6/ 93, S. 154) (38) Die Klassenkameraden haben ihren Mitschüler [wegen seines unkameradschaftlichen Verhaltens] aus ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen. (39) [Kurz darauf] wurden alle jüdischen Mitglieder der Deutschen Psychiatrischen Gesellschaft ausgeschlossen. (MM, 31.7.85, S. 12) (40R) Die Charta der UNO müsse geändert werden. Staaten, die das internationale Recht verletzen, müssten ausgeschlossen werden. (nach Jaspers, S. 128) ausschließen 6 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): aus +D jemand macht jemandem durch Verschließen der Tür den Zutritt irgendwohin [Räumlichkeit] unmöglich; aussperren (41) Seine Frau hat ihn aus der Wohnung ausgeschlossen. (42) Kann ich bei euch übernachten? Meine Tür ist zugefallen, und ich bin [zu Hause] ausgeschlossen. VERBF abschließen; beschließen; entschließen, sich; schließen 'aussehen sieht aus sah aus hat ausgesehen aussehen 1 den optischen Eindruck erwecken, so zu sein aussehen 2 den Eindruck erwecken, so zu sein aussehen 3 nach auf etwas schließen lassen SBP aussehen 1 NomE PrädE BED den optischen Eindruck erwecken, wie ein solcher/ solches/ so zu sein. (1) Sie sehen [wieder] besser aus. BELR NomE: dasjenige, das den optischen Eindruck erweckt, so zu sein: Konkretum (2) S Sie sieht genauso aus [wie ihr Bruder]. (3) [Deswegen] sehen ddie Zebras [hier] [auch immer] so kugelrund aus. (Grzimek, S. 320) (4) Am Geländer stand eine große Grünpflanze, d deren Blätter aussahen wie Arme. (nach Uhl, S. 36) (5) S Sein Gesicht sah ziemlich ratlos aus. (Stephan, S. 49) (6) DDas Kleid sieht [an dir] gut aus, und ddein Hut sieht [zu dem Kleid] fantastisch aus. (7) DDie Wolken sehen [heute] wie Schäfchen aus. PrädE: AdjG/ AdvG/ wie-Gruppe mit NG im N/ mit AdjG/ mit AdvG/ mit Part. II/ mit PräpG/ mit NS/ als-Gruppe mit NS: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft/ Sachverhalt (8) Die beiden Mädchen sehen h hübsch, intelligent, gesund, glücklich und zufrieden aus. (9) Unsere Mütter gaben uns Obstsäfte, weil wir s so bleich aussahen. (Zeit, 5.9.86, S. 67) (10) Der Garten sah [früher] gganz anders aus. (11) Als er das Auto gründlich geputzt hatte, sah es wwie neu aus. (12) Die alte Frau kann nicht mehr alleine wirtschaften. Ihre Wohnung sieht g ganz verkommen aus. (13) Die Schauspieler sitzen auf vergoldeten Stühlchen, die aussehen, aals seien sie aus Metall. (14) Der Himmel sieht [heute] wwie gestern aus. (15) Die Gegend sieht w wie von allen Lebewesen verlassen aus. (16) Elaine sah wwie eine Braut aus, dachte Menley. (MM, 3./ 4.6.95) (17) Der Flugplatz Egelsbach sah [gar nicht] wwie ein Flughafen aus. (nach Grzimek, S. 14) (18) Der Korrespondent berichtet aus dem Katastrophengebiet: Die Städte und Dörfer sehen wie im Krieg aus. (19) Sie sieht aus, w wie wenn sie gleich in Ohnmacht fallen würde. aussehen, es 196 PASSK kein Passiv möglich WORTB das Aussehen ANM - Mit der als- und wie-Gruppe wird meist ein fiktiver Sachverhalt ausgedrückt: (20) Für den irdischen Beobachter müsste so ein Stern aussehen, aals wenn er durchs All torkelte. (Zeit, 17.10.86, S. 92) (21) Die Straßen sehen aus, wie wenn es geregnet hätte.; s. auch (13) - Mit einer PräpG [in +D/ mit +D/ ...] kann auf das, was jemandem ein bestimmtes Aussehen verleiht, Bezug genommen werden: (22) [I In Zivilkleidung] sehen Sie [ja] viel besser aus. (Zeit, 1.11.85, S. 2) (23) Wie hübsch sie aussah [mmit ihrem langen Haar]! (Stephan, S. 56) - Mit einer PräpG [in +D/ ...] kann auf das Aussehen an einem bestimmten Körperteil [meist Gesicht] Bezug genommen werden: (24) Der Kranke sieht [i im Gesicht] sehr mager aus. - aussehen 1 kann auch in den Ausdrücken verwendet werden [ugs] wie geleckt aussehen i.S.v. ‘sehr sauber aussehen’; [ugs] wie das blühende Leben aussehen i.S.v. ‘gesund und frisch aussehen’; [ugs] wie drei Tage Regenwetter aussehen i.S.v. ‘griesgrämig aussehen’; verboten aussehen i.S.v. ‘unmöglich, grotesk aussehen’. SBP aussehen 2 NomE PrädE BED den Eindruck erwecken, hinsichtlich seiner inneren Struktur ein solches/ so zu sein . (25) Die wirtschaftliche Lage sieht gut aus. BELR NomE: dasjenige, das den Eindruck erweckt, so zu sein: Abstraktum SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (26) Wie GGedichte aussehen könnten, das zeigen die Texte Oskar Pastiors. (nach Zeit, 25.5.85, S. 45) (27) Gerade am Beispiel der Todesstrafe wird wahrnehmbar, dass VVerfassungen sehr unterschiedlich aussehen können. (nach GG) (28) Die Aufgabe, die es zu lösen gilt, sieht [gleichfalls] einfach aus. (MM, 20.6.88, S. 20) (29) [Bei der französischen Firma Garraud] sehen ddie Perspektiven [nicht] so erfreulich aus. (nach MM, 1.6.88, S. 10) (30) [Nach dem Beschluss des Bayerischen Obersten Landesgerichts] sieht ddie Rechtslage anders aus. (nach MM, 29.8.87, S. 24) (31) Du musst erst mal studieren und was werden, [dann] sieht a alles anders aus. (nach Schädlich, S. 59) (32) DDie Situation sah sehr verworren aus. Inf+ : (33) B Bei starkem Wind von der Sprungschanze zu springen, sieht sehr gefährlich aus. Inf- : (34) Ü Über ein Stahlseil balancieren, sieht sehr kompliziert aus. PrädE: AdjG/ AdvG/ Part. II/ als-Gruppe mit NS/ wie- Gruppe mit AdvG/ mit Part. II/ mit NG im N/ mit NS: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft/ Sachverhalt (35) Die letzten Wahlprognosen sahen [für die Partei] ggünstig aus. (36) EEtwas anders sieht die Bilanz [bei der Mannesmann AG in Nürnberg] aus. (Zeit, 28.3.86, S. 34) (37) Die Wahlergebnisse sehen g gefälscht aus. (38) Die finanzielle Lage der Firma hatte ausgesehen, als ob sie nicht mehr vor dem Bankrott zu retten sei. (39) Der heutige Wetterbericht sieht wwie gestern aus. (40) Mit den Abrechnungen stimmt etwas nicht. Sie sehen wwie getürkt aus. (41) Das Verhalten des Mitarbeiters [in der Betriebsversammlung] sah wwie eine Provokation aus. (42) Der Bericht sieht aus, wwie wenn er unter großem Zeitdruck verfasst wäre. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: S. (34). - Mit der als- und wie-Gruppe wird meist ein fiktiver Sachverhalt ausgedrückt: (43)Die Bilanz der Firma sieht aus, aals wenn sie gefälscht wäre. ; s. auch (38) und (42). W.BED aussehen 3 nach NomE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: nach +D jemand/ etwas [Konkretum/ Abstraktum] lässt auf etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] schließen; hindeuten auf (44) Die Kinder sind so unruhig, sie sehen [mir] nach Zank und Streit aus. (45) Der Himmel sieht nach Regen aus. (46) Der nächtliche Unfall war schrecklich, aber nach einem Mord sah er [absolut nicht] aus. (Pinkwart, S. 27) (47) Alles, was nach Steuerung und Lenkung durch den Staat aussah, galt als Rückfall in die Planwirtschaft. (nach Spiegel, 34/ 93, S. 23) (48) Die Kratzspuren sehen [für mich] nach einer Katze aus. (49) Der Chefarzt beugte sich über den Mann, der nur noch schwach atmete, und sagte: „Das sieht nach Schlaftabletten aus.“ (nach Stephan, S. 12) dass-S : (50) Es sieht nach einer Verbesserung der Beziehungen aus, dass Reisen zwischen Südkorea und Nordkorea wieder möglich werden. Inf+ : (51) Politikern Geschenke machen, sieht [leicht] nach Bestechung aus. PHRAS Idiom: [ugs] jemand/ etwas sieht nach (et)was/ nichts aus: jemand/ etwas macht großen/ keinen Eindruck - [ugs] Da siehst du aber alt aus! : [als Ausdruck der Warnung] Da bist du in einer schwierigen Lage.; [ugs] Sehe ich so/ danach aus? : [als Ausdruck der Verwunderung] Kann man das von mir glauben, traut man mir das zu.; [ugs] So siehst du aus! : [als Ausdruck der Empörung, Ablehnung] Das stellst du dir so vor./ Da hast du dich aber geirrt.; [ugs] Wie siehst du denn (bloß) aus? : [Ausruf des Erstaunens über ungewöhnliches Aussehen] VERBF ansehen; ansehen, sich; aussehen, es; fernsehen; sehen 'aussehen, es es sieht aus es sah aus es hat ausgesehen es sieht aus 1 es erweckt den Eindruck, so zu sein es sieht aus 2 nach es lässt auf etwas schließen es sieht aus 3 mit mit jemandem ist es so SBP es sieht aus 1 ((AdvE) PrädE BED es erweckt den Eindruck, irgendwo so zu sein. (1) Es sieht so aus, als ob es mit der Wirtschaft wieder aufwärts ginge. aus sein 197 BELR (AdvE): Ort AdvG/ auf +D/ ...: Ortspunkt (2) D Draußen sieht es regnerisch aus. (3) A Auf unserem Hof und in unserem Hausflur sieht es schmutzig aus. PrädE: AdjG/ AdvG/ als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit AdvG/ mit Part. II/ mit PräpG/ mit NS: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft/ Sachverhalt (4) Ich fahre heute nicht mit dem Auto. Es sieht s sehr neblig aus. (5) „Stimmt das Gerücht? “ - „Es sieht sso aus! “ (6) Es hatte ausgesehen, als seien alle mit dem Vorschlag einverstanden. (7) „WWie sieht es hier aus! “ - „Es sieht wwie überall aus.“ (8) Bei unseren Freunden sieht es [immer] wie in einer Möbelausstellung aus. (9) Es sah dort aus, wie wenn eine Bombe eingeschlagen sei. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit der als- und wie-Gruppe wird meist ein fiktiver Sachverhalt ausgedrückt: (10) Es hat ausgesehen, als ob sie sich gestritten hätten. ; s. auch (6) und (9). W.BED es sieht aus 2 nach PPräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach es lässt auf etwas [Vorgang] schließen; es deutet auf etwas [Vorgang] hin (11) Doch nach einem Besucherstrom sieht es [kurz nach 20 Uhr] [nicht aus]. (BerlZ, 30.7.99) (12) [Auch in diesem Jahr] sieht es nach einem klaren CDU-Wahlsieg aus. (BerlZ, 4.9.99, S. 18) (13) Es sieht nach einer Vertrauenskrise aus. (BerlZ, 2.3.2000, S. 40) dass-S: (14) Es sieht [sehr] danach aus, dass unsere Tochter in Berlin bleiben wird. - Statt der PräpSE wird häufig eine als-Gruppe mit Hpts/ mit NS verwendet: (15) Es sieht [ganz] danach aus, als würde sie nicht in Mannheim bleiben. (16) Es sieht danach aus a als ob es [wieder] regnen würde. es sieht aus 3 mit PräpE PrädE; PräpE: mit +D; PrädE: AdjG/ AdvG mit jemandem/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] ist es so (17) Mit meinem Vater sieht es schlecht aus, er ist gerade an einem Tumor operiert worden. (18) „Wie sieht es mit deiner Diplomarbeit aus? “ - „Mit ihr sieht es [leider] nicht besonders gut aus.“ (19) Mit den Augen meines Großvaters sieht es schlimm aus, er ist jetzt fast blind. (20) Mit den beruflichen Aussichten unseres Sohns sieht es recht gut aus. Er ist Informatiker. (21) Aber jetzt sieht es [doch schon] anders aus mit den Eindrücken, oder? (BerlZ, 16.7.99) VERBF ansehen; ansehen, sich; aussehen; fernsehen; sehen 'aus sein ist aus war aus ist aus gewesen aus sein 1 nicht mehr in Betrieb sein aus sein 2 zu Ende sein aus sein 3 nicht mehr vorrätig sein aus sein 4 auf etwas gerne haben mögen aus sein 5 mit jemandem ausgegangen sein SBP aus sein 1 NomE BED nicht mehr in Betrieb sein oder ausgeschaltet oder nicht mehr angezündet sein . (1) Ich glaube, die Heizung ist aus. BELR NomE: dasjenige, das nicht mehr in Betrieb ist: konkr. Objekt [Fernseher, Lampe, Kerze o.Ä.]/ Substanz [Gas]/ [indirekt Feuer, Licht] (2) Es ist sehr still in der Wohnung, wenn dder Fernseher aus ist. (3) Sieh mal nach, ob ddas Bügeleisen und die Stehlampe aus sind! (4) Erst später, als a alle Kameras aus waren, setzte Frank Sinatra sein Hörgerät wieder ein. (FF, 50/ 95, S. 5) (5) „Bitte einen Cappuccino! “ - „Haben wir nicht. D Die Kaffeemaschine ist aus.“ (nach Tagessp., 21.10.97. S. 9) (6) Die Kerzen müssen aus sein, wenn du aus dem Zimmer gehst. (7) Können Sie mir bitte ein Streichholz geben? MMeine Pfeife ist aus. (8) Das Wasser kann gar nicht kochen: ddas Gas ist aus. (9) Das ganze Haus war dunkel und kalt, a alle Lichter und das Feuer im Kamin waren aus. PASSK kein Passiv möglich SBP aus sein 2 NomE (AdvE) BED [ugs] zu Ende sein, beendet sein . (10) [Samstags] ist die Schule schon um 11 Uhr aus. BELR NNomE: dasjenige, das zu Ende ist: Ereignis [meist Veranstaltung] (11) Ist d die Sitzung [schon] aus? (12) Wann ist d das Theater aus? (13) D Der Zirkus ist aus, die Begeisterung groß. (nach MM, 17.7.95, S. 28) (14) DDer Krieg war [nach langen Jahren] [endlich] aus. (AdvE): Zeit AdvG/ gegen +A/ ...: Zeitpunkt (15) Du musst heute noch in die Picasso-Ausstellung gehen, morgen ist sie [nämlich] [schon] aus. (16) Der Ball wird gegen 4 Uhr morgens aus sein. (17) Die Versammlung ist um 17 Uhr/ aam frühen Nachmittag aus. PASSK kein Passiv möglich W.BED aus sein 3 NomE [ugs] etwas [konkr. Objekt/ Substanz: meist Lebens-, Genussmittel [als Ware]] ist aufgebraucht oder ausgegangen (18) Die Brötchen sind aus, auf dem Büfett liegen noch Reste vom Käse und ein paar Tomaten. (BerlZ, 9.6.95, S. 3) (19) Dass der Apfelstrudel [am Nachmittag] aus ist, ist sehr schade. (nach BerlZ, 9.9.96, S. 21) (20) Meine Zigaretten sind aus, ich muss mir neue kaufen. aus sein 4 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf [ugs] jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] möchte etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] gerne haben oder etwas [Ereignis/ Handlung] erleben, und bemüht sich sehr darum; auf etwas versessen sein (21) Vivian war [anscheinend] [nicht besonders] auf Schmuck aus. (MM, 1.6.95, S. 49) (22) Die Männer sind auf dein Geld aus. (nach Zeit, 16.9.94, S. 87) (23) Die Jäger haben im Busch einen Löwen gesichtet, der auf Beute aus gewesen war. (24) Er ist dafür bekannt, dass er auf Abenteuer mit Frauen aus ist. aussprechen 198 Inf+ : (25) Er war [schon immer] darauf aus, viele Länder kennen zu lernen. (26) [Warum] sollten die Unternehmen darauf aus sein, lauter unfähige Manager auf leitende Positionen zu setzen? (nach Zeit, 20.9.96, S. 32) aus sein 5 NomE (PräpE); (PräpE): mit +D [ugs] jemand ist mit jemandem ausgegangen (27) Warst du [gestern Abend] aus? (28) Alexandra ist nicht zu Hause, sie ist mit ihren Freundinnen aus. PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Der Ofen ist aus! : Es ist Schluss. G.ANM - aus sein wird meist im Präsens und Präteritum verwendet . VERBF an sein; auf sein; da sein; sein; sein, es; zu sein 'aussprechen spricht aus sprach aus - hat ausgesprochen aussprechen 1 etwas äußern aussprechen 2 jemandem etwas bekunden aussprechen 3 etwas artikulieren SBP aussprechen 1 NomE AkkE BED etwas sprachlich zum Ausdruck bringen oder öffentlich bekannt geben; äußern . (1) Er sprach seine Meinung [offen] aus. BELR NomE: derjenige, der etwas äußert: Person/ Gremium/ Institution (2) DDer Arzt sprach die Vermutung aus, dass der Patient einen Schlaganfall erlitten hat. (3) [Zwar] kann dder Beirat [nur] Empfehlungen aussprechen, dies tut er jedoch mit Nachdruck. (nach MM, 2.4.86, S. 18) (4) Wir in Kuweit hatten die große Hoffnung, dass ddas irakische Parlament die Anerkennung unseres Staates [formell] aussprechen würde. (nach Spiegel, 43/ 94, S. 178) AkkE: dasjenige, das geäußert wird: abstr. Objekt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Orwell war ein Schriftsteller, der uunangenehme Wahrheiten und unbequeme Warnungen aussprach. (nach Zeit, 28.12.84, S. 12) (6) Herr Meyer besuchte seinen kranken Kollegen im Krankenhaus und sprach [dabei] ddie Hoffnung und den Wunsch aus, dass er bald gesund werden würde. (7) Ich weiß, dass ich Gedanken, ddie man [sonst] [einfach] ausspricht, mühsam unterdrücken muss. (Spiegel, 28/ 93, S. 184) (8) Sein Arbeitgeber, eine Firma der Textilbranche, sprach ddie Kündigung aus. (MM, 19.6.87, S. 14) (9) [Wegen der Steuerdelikte in Millionenhöhe] können die Richter [durchaus] h harte Freiheitsstrafen aussprechen. (Spiegel, 26/ 93, S. 101) (10) Wir können kkein Schreib- und Publikationsverbot aussprechen, s sondern nur Empfehlungen aussprechen. (nach Spiegel, 32/ 93, S. 64) dass-S : (11) [Schließlich] hat Oberbürgermeister Widder [bereits deutlich] ausgesprochen, dass sich die Zentralwäscherei wirtschaftlich tragen muss. (MM, 10.9.85, S. 15) w-Frag : (12) Wir Schriftsteller konnten aussprechen, wwas viele fühlten aber nicht zu sagen wagten. (Spiegel, 16/ 94, S. 146) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) Er verlangt, dass [offen] ausgesprochen werde, was man denke und was man wolle. (FAZ, 24.1.66, S. 1) sein: (14) Die Kündigungen sind [zwar] [noch nicht] ausgesprochen, aber alle rechnen damit. WORTB der Ausspruch ANM - Die AkkSE wird meist in Form der w-Frag realisiert. - Ausdrücke wie Kündigung/ Strafe/ Verbot aussprechen werden in der Rechtssprache verwendet. Die mit solchen Ausdrücken beschriebenen Handlungen haben dann rechtsverbindlichen o.ä. Charakter: s. (3), (4), (8), (9), (10) und (14). SBP aussprechen 2 NomE AkkE DatE BED [formell] jemandem etwas in sprachlicher Form bekunden, bezeugen . (15) Er sprach allen Mitarbeitern seinen Dank für die geleistete Arbeit aus. BELR NomE: derjenige, der etwas bekundet: Person/ Gremium/ Institution (16) Ein Dankeschön sprachen FFunke und Ritthaler auch der Feuerwehr aus. (MM, 10.4.85, S. 20) (17) D Der Gemeinsame Ausschuss kann dem Bundeskanzler das Misstrauen aussprechen. (nach GG, S. 154) (18) DDie Regierung des Landes sprach den Hinterbliebenen der Unfallopfer ihr Beileid aus. AkkE: dasjenige, das bekundet wird: abstr. Objekt [meist Gefühl] (19 Der Parteichef sprach den Angehörigen der Toten und allen sonstigen Betroffenen ssein tiefes Mitgefühl aus. (MM, 15.5.86, S. 1) (20) Jene achtzig Prozent, die mit „Ja“ votierten, sprachen Alfonsin d das Vertrauen und [zugleich] dem Militär ddas Misstrauen aus. (Zeit, 26.7.85, S. 7) (21) Herrn Merin möchte iich mein Verständnis und mein tiefes Bedauern aussprechen. (Spiegel, 35/ 93, S. 10) DatE: derjenige, dem gegenüber etwas bekundet wird: Person/ Institution (22) Seinen „Dank für 30-jährige Arbeit“ sprach Franz Kühner [auch] SSusanne Schäfer aus. (MM, 18.3.86, S. 15) (23) Die überwiegende Mehrheit dürfte [bei den bevorstehenden Wahlen] dder bisherigen Regierung [wieder] das Vertrauen aussprechen. (MM, 21.4.87, S. 3) PASSK Werden-Passiv werden: (24) Von der Geschäftsleitung wurden der Jubilarin herzlicher Dank und volle Anerkennung für ihre langjährige treue Mitarbeit ausgesprochen. (ZAK, 5.9.73, S. 17) - Bekommen-Passiv: (25) Der Vorstand bekam/ kriegte/ erhielt [nur mit knapper Mehrheit] das Vertrauen ausgesprochen. ANM - Die Ausdrücke das Misstrauen/ Vertrauen aussprechen werden auch in der Parlamentssprache verwendet. In diesem Fall wird mit ihnen die Abgabe eines Misstrauens-/ Vertrauensvotums eines Parlaments oder anderen Gremiums gegenüber der Regierung bzw. anderen gewählten Funktionsträgern ausgedrückt: s. (17), (20), (23) und (25). aussteigen 199 SBP aussprechen 3 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwie artikulieren . (26) Wie spricht man dieses Wort aus? BELR NNomE: derjenige, der etwas artikuliert: Person (27) Chloe Anthony Woffard hieß sie damals noch. Den Vornamen änderte sie an der Universität, [weil] ihn iihre Kommilitonen [nicht] aussprechen konnten. (Spiegel, 33/ 93, S. 147) AkkE: NG/ Zeichengruppe: dasjenige, das artikuliert wird: abstr. Objekt [Name, Wort o.Ä.]/ sprachlicher Ausdruck (28) Es waren amerikanische Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg das „Offiziersmesser“ aus der Schweiz kauften. [Weil] sie ddas Wort [nicht] aussprechen konnten, nannten sie es „Swiss Army Knife“. (nach Spiegel, 36/ 94, S. 112) (29) Weiße waren nicht fähig oder nicht gewillt, eeinen afrikanischen Namen auszusprechen. (Spiegel, 46/ 94, S. 144) (30) Wie spricht man „ggoodbye“ und „hhow do you do“ aus? (31) Wie spricht man „--ig“ aus? ( AdvE): AdvG/ wie-Gruppe mit NG im A/ mit NS/ mit Zeichengruppe: Art und Weise (32) Er will dem kleinen Leo beibringen, wwie man „Chicago Cubs“ ausspricht. (nach Spiegel, 20/ 94, S. 213) (33) Beethoven, sprechen Sie den Namen [nicht] e englisch aus! (nach Zeit, 23.8.85, S. 49) (34) Chinesische Wörter kann man [als Deutscher] n nur schwer aussprechen. (35) Das englische „th“ r richtig auszusprechen, ist nicht so leicht. (BerlZ, 4.11.97, S. 20) (36) Berti Vogts, der die New York Yankees wie „J Junkies“ ausspricht, ist eine Attraktion. (Spiegel, 26/ 94, S. 194) (37) Er spricht „eaux“ [in dem Namen Bordeaux] aus, wwie es geschrieben wird. (38) Einer wird das nie vergessen können, nämlich Dietrich von Kyaw, der seinen Namen „K Kiau“ ausspricht. (nach Spiegel, 12/ 94, S. 164) (39) „How do you do“ spricht man „hhau du ju du“ aus. PASSK Werden-Passiv werden: (40) Die Buchstabenkombination „ou“ wird [im Französischen] wie „u“ ausgesprochen. WORTB die Aussprache; aussprechbar ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: s. (30), (31), (37) und (39). - Die AdvE kann mit einer Transkription für einen Laut oder eine Lautkombination belegt werden, die keiner Wortklasse zuzuordnen sind: s. (38), (39) und (40). PHRAS Idiom: nur Wendung - Du sprichst ein großes Wort gelassen aus! : Das ist nicht so einfach. G.ANM - Besonders in Verbindung mit Modalverben [können, sollen, dürfen] oder mit lassen kann aussprechen i.S.v. ‘(etwas) zu Ende sprechen, ausreden’ verwendet werden: (40) DDarf ich bitte aaussprechen/ den Satz a aussprechen? (41) L Lassen Sie ihn doch mal aussprechen und unterbrechen Sie ihn nicht dauernd! - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb aussprechen, sich. VERBF entsprechen; sprechen; versprechen; versprechen, sich; widersprechen 'aussteigen steigt aus stieg aus ist ausgestiegen aussteigen 1 die Fahrt in einem Transportmittel beenden aussteigen 2 sich aus etwas lösen aussteigen 3 herausklettern SBP aussteigen 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwoher herauskommen, um irgendwo die Fahrt in einem Transportmittel zu beenden . (1) An der nächsten Haltestelle müssen Sie aussteigen. BELR NomE: derjenige, der die Fahrt beendet: Person (2) D Der Wildhüter fuhr mit seinem Wagen heran, verjagte den Löwen und stieg [dann] aus. (Grzimek, S. 73) (3) Als der Zug am Mittwoch auf Gleis drei des Frankfurter Hauptbahnhofes hielt, stiegen n nur noch 72 DDR-Flüchtlinge aus. (Bild, 9.8.89, S. 3) (AdvE1): Ort aus +D: Ausgangsort [Transportmittel] (4) Der Junge war [gerade] a aus der Straßenbahn ausgestiegen, als er von einem vorbeirasenden PKW erfasst wurde. (5) Wie viele Menschen sind [wohl] a aus dieser Fähre ausgestiegen? (AdvE2): Ort an +D/ in +D/ vor +D/ ...: Ortspunkt [als Haltestelle o.Ä.] (6) A Am ehemaligen Sportstadion steigen wir aus. (nach Stern, 25.6.87, S. 124) (7) Ich steige iin Mannheim aus dem Zug aus. (8) Die alte Frau wollte [nicht] vvor der Halle, s sondern in einer Nebenstraße aussteigen. (Johnson, S. 13) (9) Wenn Sie zur Versicherung wollen, müssen Sie iim 8. Stock aussteigen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (10) [Während der Fahrt] wird [nicht] ausgestiegen! WORTB der Ausstieg ANM - Gelegentlich wird [ugs] die AdvE2 in Form einer NG im A realisiert : (11) Wenn Sie zur Oper wollen, müssen Sie [ddie nächste Station] aussteigen. - aussteigen 1 wird häufig im Infinitiv als Aufforderung zum Verlassen eines öffentlichen Verkehrsmittels verwendet : (12) Alles aaussteigen [bitte]! Zug endet hier. W.BED aussteigen 2 NomE (PräpE); (PräpE): aus +D [ugs] jemand löst sich aus etwas [Institution/ abstr. Objekt] oder macht bei etwas [Veranstaltung/ Handlung] nicht mehr mit (13) Sie steigen aus der Familie aus und aus Bindungen, aus verkrusteten gesellschaftlichen Normen und aus den Spielregeln, ohne die ein Zusammenleben nicht möglich ist. (MM, 24.12.86, S. 2) (14) Viele Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter ergeben sich daraus, dass ein Mieter [vorzeitig] aus dem Mietvertrag aussteigen möchte. (nach MM, 4.4.86, ausstellen 200 S. 33) (15) [Nach eigenen Angaben] wollte der Drogenabhängige aus dem Kleinhandel mit Heroin und Haschisch aussteigen. (16) Die Bundesregierung will [kurzfristig] [nicht] aus der Nutzung der Kernenergie aussteigen. (nach MM, 12.9.86, S. 5) (17) Der Rennfahrer ist [wegen Grippe] aus der Tour de France ausgestiegen. (18) Harald Juhnke ist aus den Proben für die Inszenierung des Stücks „Hokuspokus“ ausgestiegen. (nach BerlZ, 20.2.98) (19) Prostituierte werden oft mit Gewalt daran gehindert auszusteigen. - Wenn die PräpE nicht realisiert wird, wird aussteigen 2 häufig i.S.v. ‘sich aus allen Bindungen, aus einem Leben, das den üblichen Konventionen entspricht, lösen’ verwendet : (20) Viele junge Leute sahen keinen Sinn in dem bürgerlichen Streben nach Macht und Erfolg und sind [einfach] ausgestiegen. aussteigen 3 NomE (AdvE); (AdvE): aus +D jemand klettert irgendwoher [konkr. Objekt] heraus (21) Die Polizei hat festgestellt, dass der Dieb [über die Feuerleiter] aus dem Lagerraum ausgestiegen ist. (22) Alte Menschen haben oft Mühe, aus einem Kleinwagen auszusteigen. (23) Die Täter waren [schließlich] [durch eine Dachluke] [wieder] ausgestiegen und geflüchtet. (BerlZ, 19.3.97, S. 29) G.ANM - aussteigen wird auch in der Fliegersprache verwendet i.S.v. ‘sich mit einem Fallschirm aus einem abstürzenden Flugzeug retten’. VERBF einsteigen; steigen; umsteigen 'ausstellen stellt aus stellte aus hat ausgestellt ausstellen 1 etwas ausfertigen ausstellen 2 etwas irgendwo öffentlich zeigen ausstellen 3 etwas ausschalten SBP ausstellen 1 NomE AkkE (DatE/ PräpE) BED [formell] etwas jemandem bzw. für jemanden mit offizieller Befugnis schriftlich ausfertigen . (1) Das Konsulat stellt [wochentags] Visa aus. BELR NomE: derjenige, der etwas ausfertigt: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution (2) [Normalerweise] stellt eein Arzt den Totenschein aus. (3) Das Finanzamt stellt einen neuen Steuerbescheid aus. (MM, 6.9.86, S. 44) AkkE: dasjenige, das ausgefertigt wird: offizielles Schriftstück [Dokument, Bescheinigung o.Ä.] (4) [Bitte] stellen Sie mir ddie Rechnung für das Hotelzimmer aus! (5) Der Internist hat dem Patienten eein Rezept für ein Beruhigungsmittel ausgestellt. (6) Das Standesamt stellt Urkunden über Geburt, Heirat oder Tod eines Menschen aus. (7) Der junge Mann hat die Frau mehrfach geschlagen und aufgefordert, ihm eeinen Barscheck über 1.000 Mark auszustellen. (nach MM, 20.10.94) (8) Ein Krefelder Richter stellte e einen Haftbefehl gegen eine junge Frau aus, die beschuldigt wurde, bei einer Demonstration einen Stein geworfen zu haben. (Zeit, 2.8.85, S. 41) (DatE): derjenige, dem etwas ausgefertigt wird: Person/ Institution (9) [Am Ende des Schuljahrs] muss der Klassenlehrer j jedem Schüler ein Zeugnis ausstellen. (10) Er besitzt einen gültigen Reiseausweis, der ihm als ausländischem Flüchtling von einer deutschen Behörde ausgestellt worden ist. (nach Merkbl. BA, 4/ 84, S. 7) (11) Die Stadtverwaltung hat ddem Transportunternehmen eine Genehmigung für den Transport von Bauschutt zur neuen Deponie ausgestellt. (PräpE): für +A: derjenige, für den etwas ausgefertigt wird: Person/ Institution (12) Der Arzt hat ffür den Schüler ein Attest ausgestellt, das ihn in den nächsten Wochen vom Sportunterricht befreit. (13) Der Zoll hat ffür die Importfirma eine Kostenbescheinigung ausgestellt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Der Flüchtlingsausweis wird nur den Männern ausgestellt. (Zeit, 13.9.85, S. 67) sein : (15) Ein Ehemann entschloss sich, seine Frau zu verlassen. Ehe er die Wohnung verließ, nahm er die Sparbücher mit, die [auf den Namen der Eheleute] ausgestellt waren. (nach MM, 13.2.88, S. 21) - Bekommen-Passiv : (16) Die BahnCard bekommen/ kriegen Sie von den Angestellten im Reisezentrum des Hauptbahnhofs oder im Reisebüro ausgestellt. WORTB der Aussteller/ die Ausstellerin, die Ausstellung ANM - Die DatE wird häufiger als die PräpE realisiert. - Mit einer PräpG [für +A] kann auf die Institution, bei der ein Schriftstück vorgelegt werden soll, Bezug genommen werden : (17) Der Arzt erhält meist kein Geld für seine Atteste für die Sozialversicherung. Dagegen wird für die Bescheinigungen, die [ffür Gericht, SSchulen, Versicherungsgesellschaften, Verkehrsämter und andere mehr] ausgestellt werden, Honorar gezahlt. (nach MM, 10.5.86, S. 36) - ausstellen 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet : (18) Ich muss mir einen neuen Pass a ausstellen lassen. (19) Manche Patienten llassen Rezepte [doppelt] a ausstellen. (nach BerlZ, 28.10.97, S. 22) SBP ausstellen 2 NomE AkkE v AdvE BED etwas irgendwo öffentlich zeigen; vorführen . (20) In unseren Schaufenstern können wir nur einen kleinen Teil unseres Angebots ausstellen. BELR NomE: derjenige, der etwas öffentlich zeigt: Person [meist Künstler]/ Institution [Museum, Galerie, Firma o.Ä.] (21) DDie Amerikanerin Liz Bachhuber stellt im Mannheimer Kunstverein aus. (MM, 31.10.87, S. 48) (22) [Unter dem Titel ‘Kunst der 80er Jahre’] stellt d der Künstlerbund Rhein- Neckar e.V. [bis 29. Dezember] Arbeiten seiner Mitglieder im Pavillon des Mannheimer Kunstvereins aus. (nach MM, 5.12.85, S. 35) (23) DDie Galerie Grewenig stellt Bilder des Künstlers aus, die in den letzten Jahren entstanden sind. (nach MM, 25.2.88, S. 15) (24) VViele ausländische Unternehmen stellen ihre landwirtschaftlichen Produkte auf der „Grünen Woche“ in Berlin aus. AkkE: dasjenige, das öffentlich gezeigt wird: konkr. Objekt [meist Artefakt: Kunstwerk, Produkt o.Ä.]/ [indirekt Person: Künstler] aussuchen, (sich) 201 (25) [Zum 100. Jahr des Automobils] stellt der ADAC im Foyer des Sternentheaters mmoderne Bilder, Skulpturen und Grafiken unter anderem von Hundertwasser, Rauschenberg und Beuys aus. (MM, 13.3.86, S. 23) (26) Die Firma „Blaupunkt“ stellt GGestelle für Fernseher aus, ddie wie ein Baum oder Stuhl aussehen. (nach MM, 3.9.87, S. 7) (27) Das Kaufhaus „Modische Linie“ hat [bereits] ddie neue Herbstmode ausgestellt. (28) Der Galerist ist Armenier und stellt aaus dem Osten stammende Künstler aus. (nach Zeit, 19.7.85, S. 50) AdvE: Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt auf +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] (29) IIm Naturkundemuseum in Berlin sind Mineralien, Fossilien, Gerippe von Dinosauriern und ausgestopfte Tiere ausgestellt. (30) Die Buchhandlung am Markt hat iin ihren Schaufenstern die Bücher des diesjährigen Nobelpreisträgers für Literatur ausgestellt. (31) Die Kunsthalle in Mannheim stellt einige Skulpturen auf dem Rasen neben ihrem Haus aus. (32) Zehn Künstler stellen iin Schwetzingen unter freiem Himmel aus. (MM, 20.5.88, S. 33) (33) Die Firma Rosenthal hat ihre Erzeugnisse aauf der „A Ambiente“ in Frankfurt/ Main ausgestellt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (34) Johanna Romberg besuchte den Künstler, dessen Werke [jetzt] in München ausgestellt werden, in seinem Heimatdorf. (Stern, 29.10.87, S. 260) sein : (35) Im Museum in Mannheim werden frühe Zeichnungen des Künstlers gezeigt, die [noch nie] [öffentlich] ausgestellt waren. (nach MM, 15.4.88, S. 40) WORTB der Aussteller/ die Ausstellerin, die Ausstellung ANM - Die AkkE und AdvE können beide weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (36) Obwohl der Bildhauer noch sehr jung ist, hat er [schon oft] ausgestellt. W.BED ausstellen 3 NomE AkkE jemand schaltet etwas [Gerät: Radio, Herd, Motor o.Ä.] aus; abschalten, abstellen, ausmachen (37) Stell [bitte] das Radio und den Ventilator aus, ich möchte jetzt schlafen! (38) Wenn du das Haus verlassen willst, musst du erst nachsehen, ob der Herd und der Fernseher ausgestellt sind. - ausstellen 3 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. PHRAS Idiom: jemandem/ etwas (mit etwas) ein Armutszeugnis ausstellen: jemanden/ etwas (in Bezug auf etwas) als unfähig oder unzulänglich hinstellen; jemandem einen Freibrief (für etwas) ausstellen: jemandem volle Freiheit geben, etwas zu tun; jemandem/ etwas gute/ schlechte Noten ausstellen/ jemandem ein gutes/ schlechtes Zeugnis ausstellen: jemanden gut/ schlecht beurteilen VERBF bestellen; einstellen; feststellen; herstellen; stellen; stellen, sich; vorstellen; vorstellen, sich 'aussuchen, (sich) sucht (sich) aus suchte (sich) aus hat (sich) ausgesucht SBP (sich [D]) aussuchen NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) BED etwas aus einer Menge von etwas prüfend nach etwas auswählen . (1) Such (dir) etwas Schönes aus! Ich lade dich ein. BELR NomE: dasjenige, das etwas auswählt: Person/ Institution/ Tier (2) J Jan hat (sich) einen schwarzen Pullover ausgesucht. (3) Die Pädagogische HHochschule durfte sich [kürzlich] [für eine Stelle auf Zeit] aus 97 Bewerbern einen Kollegen aussuchen. (nach Zeit, 14.6.85, S. 41) (4) DDie Füchsin hat (sich) den sichersten Platz ausgesucht, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. (5) D Der Leiter des Projekts hatte seine engsten Mitarbeiter nach strengen Kriterien aus 300 Bewerbern ausgesucht. AkkE: dasjenige, das ausgewählt wird: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (6) Die Absolventen des Europäischen Studienprogramms für Betriebswirtschaft können iihren Job [meist] aussuchen. (nach Zeit, 9.8.85, S. 29) (7) Jeder Vermieter kann sich n neue Mieter [für frei gewordene Wohnungen] aussuchen. (Zeit, 8.2.85, S. 62) (8) [In den Cash & Carry-Märkten] kann der Einzelhändler sseine Ware [selbst] aussuchen und gleich mitnehmen. (MM, 7.6.86, S. 5) (9) Ich konnte ihm nur antworten, er möchte sich eeine andere Gelegenheit aussuchen, mich zu belehren. (Heuss, S. 329) (10) Im Herbst kann man (sich) [an jedem Wochenende] eein anderes Weinfest aussuchen. (11) Man kann [sich] d das Wetter [nicht] aussuchen. (12) Beim Deutschen Sportabzeichen kannst du [dir] das Schwimmen aussuchen, wenn du nicht gerne Fahrrad fährst. ob-Frag: (13) Man kann [in diesem Fall] [nicht] aussuchen, oob man angenehme oder unangenehme Gesprächspartner bekommt. (MM, 5.8.87, S. 1) w-Frag: (14) Er kann e es sich [nicht mehr] aussuchen, wwo er leben will. (Zeit, 19.6.87, S. 11) (PräpE1): aus +D: dasjenige, aus dem etwas ausgewählt wird: Konkretum/ Abstraktum [als Menge] (15) Weil sie Audrey Hepburn so ähnlich sieht, wurde Ludmilla aaus 3.000 Bewerberinnen [für die Tolstoi-Verfilmung] ausgesucht. (Bild, 11.2.67, S. 3) (16) Ich möchte wissen, [warum] (sich) meine Kinder a aus dem Angebot [immer] die teuersten Sachen aussuchen. (PräpE2): nach +D: dasjenige, wonach etwas ausgewählt wird: abstr. Objekt [als Kriterium] SE mit obl. Korrelat danach: Sachverhalt (17) Unsere Fahrer werden nnach ihren Leistungen ausgesucht. (18) Küchen werden [nicht nur] n nach praktischen Gesichtspunkten ausgesucht, auch die Ästhetik spielt eine Rolle. (19) Der Sportlehrer hat seine Basketballspieler nnach der Größe ausgesucht. ob-Frag: (20) [Bei Jugendlichen] wird Kleidung [nicht] ddanach ausgesucht, oob sie passt oder nicht, ssondern ddanach, ob sie in der Gruppe „i in“ ist. w-Frag: (21) Die Schreibkräfte werden ddanach ausgesucht, wie schnell sie schreiben können. auswandern 202 PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (22) [Für den Job im Hotel] wurden die Studenten nach ihren Sprachkenntnissen ausgesucht. sein: (23) Die Möbel sind [schon] ausgesucht, jetzt müssen wir nur noch einen passenden Teppich finden. ANM - Im Passiv wird das Reflexivpronomen nicht realisiert: s. (15), (17), (18), (20), (21), (22) und (23). - Häufig wird mit einer PräpG [für +A] auf den Zweck des Auswählens Bezug genommen: s. (3), (6), (14) und (21). - Mit einem freien Dativ oder einer PräpG [für +A] kann auf denjenigen, für den etwas ausgewählt wird, Bezug genommen: (24) Meine Mutter hat [d dir] ein Buch ausgesucht. Hoffentlich hast du es noch nicht gelesen. (25) Ich habe (mir) aus diesem ganzen Haufen Kleider zwei Pullover [f für dich] ausgesucht. - Wenn das Reflexivpronomen realisiert wird, kann auf denjenigen, für den etwas ausgewählt wird, nur mit der PräpG [für +A] Bezug genommen werden: (26) Die Frau hat sich aus dem Angebot an gebrauchten Schuhen zwei Paar [ffür ihre Kinder] ausgesucht. s. auch (25) VERBF besuchen; suchen; untersuchen; versuchen 'auswandern wandert aus wanderte aus ist ausgewandert auswandern 1 von irgendwo herkommen, um woanders eine neue Heimat zu finden auswandern 2 sich von irgendwo irgendwohin verlagern SBP auswandern 1 NomE (AdvE) BED von irgendwo herkommen, um woanders eine neue Heimat zu finden . (1) Mein Bruder ist [vor zwei Jahren] nach Kanada ausgewandert. BELR NomE: derjenige, der irgendwohin geht: Person/ Institution [Firma]/ selten Tier (2) DDer Jude Loewe musste 1933 seine Wirkungsstätte verlassen und wanderte in die USA aus. (MM, 13.4.85, S. 26) (3) [Warum] soll iich [denn] auswandern? (BerlZ, 21.12.98, S. 11) (4) Er redet fortlaufend davon, dass ddie chemische Industrie [in Anbetracht der Umweltschützer und ihrer Forderungen] [über kurz oder lang] aus der Bundesrepublik auswandern werde. (nach taz, 25.4.87, S. 4) (5) In West- und Mitteleuropa gibt es kaum noch Wölfe: ssie sind ausgerottet worden bzw. in andere Lebensräume ausgewandert. (AdvE): Ort auf +A/ in +A/ nach +D: Zielort [Erdteil, Land, Gebiet, Stadt] aus +D/ von +D: Ausgangsort (6) [1977] wanderten die beiden iin die Toskana aus, wo sie sich ein kleines, billiges Haus kauften. (Zeit, 15.11.85, S. 82) (7) Dieser alte Mann hatte aus lauter Eigensinn die Großmutter sitzen lassen und war nnach Amerika ausgewandert. (Strittmatter, S. 31) (8) Ein Teil der Goten ist aauf die Krim ausgewandert. (9) Blume war 1938 vvon Deutschland nach Israel ausgewandert. (BerlZ, 28.11.97) (10) Jedermann kann a aus der Bundesrepublik ausreisen und auswandern. (GG, S. 15) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (11) [In Zeiten wirtschaftlichen Niedergangs und politischer Verfolgung] wird [verstärkt] ausgewandert. WORTB der Auswanderer/ die Auswanderin, die Auswanderung W.BED auswandern 2 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ ... etwas [Substanz/ abstr. Objekt] verlagert sich von einer Stelle irgendwohin und existiert, entwickelt sich dort weiter (12) Das ist eine Erkrankung, [bei der] Schleimhautgewebe aus der Gebärmutter in die Leibeshöhle auswandert. (Zeit, 30.5.86, S. 72) (13) Immer neue Wolken wanderten von Nordwest nach Südost aus, als hätte jene Richtung den Wolken etwas Besonderes zu bieten gehabt. (Grass, S. 62) (14) Ist jener alte Idealismus, die Sehnsucht nach einer besseren Welt, [nicht] ausgewandert in neue Gruppierungen, zu den Grünen [zum Beispiel]? (Zeit, 11.7.86, S. 4) VERBF einwandern; wandern 'ausziehen I zieht aus zog aus ist ausgezogen ausziehen I 1 von irgendwo wegziehen ausziehen I 2 auf/ zu sich aufmachen, um etwas zu tun ausziehen I 3 aus etwas verlassen ausziehen I 4 von irgendwo in einer bestimmten Ordnung weggehen SBP ausziehen I 1 NomE (AdvE) BED von irgendwo unter Mitnahme von allen Sachen für immer wegziehen. (1) Müllers sind [schon vor vier Wochen] ausgezogen. BELR NomE : derjenige, der wegzieht: Person/ Institution (2) E Ein junges Mädchen war, obwohl arbeitslos, aus dem Hause der Eltern ausgezogen und hatte sich eine eigene Wohnung genommen. (MM, 22.11.86, S. 34) (3) Unser Vermieter hat uns gekündigt. WWir müssen [zum 1. September] ausziehen. (4) D Das Institut für Deutsche Sprache ist [im Juni 1992] aus seinem alten Gebäude ausgezogen. (AdvE): Ort aus +D: Ausgangsort [häufig Wohnung] (5) Familie Müller will [im Herbst] aaus ihrer Wohnung ausziehen. (6) [In Wirklichkeit] waren etliche der ursprünglichen Hausbesetzer [schon gestern] a aus der Mainzer Straße ausgezogen, weil sie keine Gewalt haben wollten. (BerlZ, 15.11.90, S. 1) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (7) [In diesem Haus] wird [häufig] ausgezogen und eingezogen. WORTB der Auszug ANM - Mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann indirekt auf den Ausgangsort Bezug ausziehen II 203 genommen werden : (8) [DDrüben/ aauf der anderen Straßenseite/ i im Erdgeschoss] ziehen die Mieter aus. (9) Die junge Familie zog [b bei den Eltern] aus. (Zeit, 26.4.85, S. 94); s. auch (7). - ausziehen I 1 wird auch in dem Ausdruck von zu Hause ausziehen i.S.v. ‘aus der elterlichen Wohnung wegziehen’ verwendet: (10) Viele Jugendliche suchen sich eine eigene Wohnung und z ziehen von zu Hause aus. W.BED ausziehen I 2 auf/ zu NomE PräpE; PräpE: auf +A/ zu +D; PräpSE ohne Korrelat jemand macht sich auf, um etwas [Handlung] zu tun, etwas [Ereignis] zu erleben; aufbrechen (11) Die jungen Leute waren [nicht] auf Abenteuer, sondern auf Arbeitssuche ausgezogen. (12) Sie zogen aus zu einer Zehn-Tages-Wanderung über 500 Kilometer. (MM, 27.3.87, S. 3) Inf+: (13) Die Kinder ziehen aus, die Welt zu erobern. - Häufig wird statt mit der PräpSE in Form einer Inf+ mit einem um...zu-Satz auf die Handlung/ das Ereignis Bezug genommen : (14) Der Sänger Rodger Harris zog aus, um ein Star zu werden. (nach MM, 19.8.98, S. 19) ausziehen I 3 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D [formell] jemand [Kollektiv von Personen] verlässt etwas [Gremium/ [indirekt Ort]] als Ausdruck des Protests (15) Die Opposition, SPD und Grüne, ist [aus Protest] aus dem Innenausschuss des Bundestages ausgezogen. (MM, 20.2.86, S. 2) (16) Die Abgeordneten der Grünen zogen aus dem Plenarsaal aus, um gegen den Verlauf der Debatte zu protestieren. ausziehen I 4 NomE AdvE; AdvE: aus +D jemand [Kollektiv von Personen] geht von irgendwo in einer bestimmten Ordnung weg (17) [Nach dem Wettkampf] zogen die Sportler [mit Marschmusik] aus dem Stadion aus. (18) [Am Schluss der Veranstaltung] sind der Chor, die Musiker und die Tanzgruppen aus dem Saal ausgezogen. VERBF anziehen; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen II; ziehen, es 'ausziehen II zieht aus zog aus hat ausgezogen ausziehen II 1 jemandem Kleidungsstücke vom Körper nehmen ausziehen II 2 jemandem etwas vom Körper nehmen ausziehen II 3 etwas länger, größer machen ausziehen II 4 etwas herausziehen SBP ausziehen II 1 NomE AkkE BED jemandem mehrere oder alle Kleidungsstücke vom Körper nehmen; (1) Robert zog sich aus und sprang ins Wasser. BELR NomE: derjenige, der Kleidungsstücke vom Körper nimmt: Person (2) Die Mama sagt, iich soll mich [selber] ausziehen, weil sie mit dem Clemens so viel zu tun hat. (nach Härtling) AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, dem Kleidungsstücke vom Körper genommen werden: Person (3) Sie zog m mich aus, wusch mich, half mir in den Schlafanzug. (Grass, S. 216) (4) Die Mutter zog ddas kranke Kind [schnell] aus und legte es ins Bett. (5) Er hat ssich ausgezogen und ist ins Wasser gesprungen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) Die kleinen Patienten werden von den Schwestern ausgezogen. sein : (7) Es ist schon 20 Uhr und die Kinder sind [noch nicht] ausgezogen. ANM - Mit einer unflektierten AdjG kann das Resultat des Ausziehens charakterisiert werden : (8) [Vor den Augen zahlreicher Passanten] zog sich eine 23-jährige [mitten auf dem Rosengartenplatz] [am Montagnachmittag] [nnackt] aus. (MM, 19.8.87, S. 17) SBP ausziehen II 2 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas vom Körper nehmen; ablegen . (9) Willst du den Mantel [nicht] ausziehen? BELR NomE: derjenige, der jemandem etwas vom Körper nimmt: Person (10) Lovell ist der erste amerikanische Astronaut, dder [während eines Fluges] seinen Raumanzug auszieht. (FAZ, 20.12.65, S. 4) AkkE: dasjenige, das jemandem vom Körper genommen wird: Kleidungsstück [außer Kopfbedeckung] (11) Wir hatten uunsere Schuhe ausgezogen. (Frisch, S. 13) (12) Ich ging ins Badezimmer, zog mir d die nassen Socken aus und trocknete die Füße ab. (nach Böll, Ansichten, S. 173) (DatE): NG/ häufig sich: derjenige, dem etwas vom Körper genommen wird: Person (13) Die Wanderer zogen sich [in der warmen Sonne] die dicken Pullover aus. (14) Die Mutter hat den Kindern die nassen Sachen ausgezogen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Die nassen Badeanzüge werden [sofort] ausgezogen! sein: (16) Sind alle Jacken und Mäntel ausgezogen und aufgehängt? - Bekommen-Passiv : (17) Der kleine Junge bekommt/ kriegt die Stiefel ausgezogen. W.BED ausziehen II 3 NomE AkkE jemand macht etwas [Artefakt] durch Herausziehen von ineinander geschobenen Teilen länger, größer (18) [Heute] haben wir viele Gäste, [da] müssen wir den Tisch ausziehen. (19) Das Teleskop kann man ausziehen. ausziehen II 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): aus +D jemand zieht etwas [konkr. Objekt: häufig Fremdkörper] aus etwas [konkr. Objekt: häufig Körperteil] heraus backen 204 (20) Tina zog [sich] ein graues Haar aus. (21) Die Mutter hat [dem Jungen] einen Splitter aus dem Daumen ausgezogen. (22) Der Gärtner zieht das Unkraut aus den Beeten aus. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (20) und (21). PHRAS Idiom: [ugs] jemanden bis aufs Hemd ausziehen: jemandem fast seinen ganzen Besitz wegnehmen VERBF anziehen; ausziehen I; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen II; ziehen, es B 'backen bäckt/ backt backte [selten buk] hat gebacken backen 1 etwas im Backofen herstellen backen 2 sich irgendwielange im Backofen befinden backen 3 etwas irgendwo hineinmischen backen 4 irgendwie funktionieren SBP backen 1 NomE AkkE BED etwas bei trockener Hitze im Backofen o.Ä. herstellen. (1) Wenn du kommst, backe ich einen Kuchen. BELR NomE: derjenige, der etwas herstellt: Person/ Institution [Bäckerei o.Ä.] (2) Wenn man zehn hoch qualifizierten Konditoren dasselbe Rezept gibt, werden ssie zehn Torten backen, die sich in Nuancen im Geschmack unterscheiden. (MM, 30.5.87, S. 3) (3) Diese moderne Großbäckerei backt [täglich] 15 Tonnen Brot und Brötchen. AkkE: dasjenige, das hergestellt wird: konkr. Objekt [meist Brot, Kuchen o.Ä.] (4) Jetzt sitzt er in seinem Häuschen und isst Erdbeerkuchen mit Sahne, dden Astrid, seine Frau, gebacken hat. (nach Zeit, 28.6.85, S. 59) (5) Den Kindern macht es immer einen Riesenspaß, [am 1. Advent] PPfefferkuchen zu backen. (6) Was hältst du davon, wenn ich [uns] [heute] [zum Abendbrot] eine Pizza backe? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) 80% der Brot- und Backwaren werden vom Bäckerhandwerk gebacken. (nach Gress, S. 3) sein : (8) Die in Cellophan gehüllten Waffeln sehen aus, als wären sie [vor dreißig Jahren] gebacken. (Zeit, 3.5.85, S. 57) - Bekommen-Passiv : (9) [Zum 50. Geburtstag] bekam/ kriegte sie von ihrer Freundin eine Torte mit 50 Kerzen gebacken. WORTB der Bäcker/ die Bäckerin, die Bäckerei ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen oder wenn die Handlung betont wird, weggelassen werden: (10) Hast du [selbst] gebacken? (11) Ich backe [fettarm]. (12) Brezel-Bäcker backt [wieder]. (MM, 11.12.94, S. 9) (13) Andrea kocht und bäckt [ffantastisch]. - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person, zu deren Gunsten etwas gebacken wird, Bezug genommen werden : (14) [Zu deinem Geburtstag] backe ich [ddir/ ffür dich] eine Schokoladentorte.; s. auch (6). - Mit einer unflektierten AdjG kann das Resultat des Backens charakterisiert werden: (15) Wenn man die Plätzchen [ggoldgelb und knusprig] bäckt, schmecken sie am besten. SBP backen 2 NomE (AdvE) BED sich irgendwielange bei trockener Hitze im Backofen o.Ä. befinden, um gar und braun zu werden . (16) Waffeln dürfen nur zwei bis drei Minuten backen. BELR NomE: dasjenige, das sich im Backofen befindet: konkr. Objekt/ Substanz [Teig o.Ä.] (17) DDas Brot muss [noch] ein paar Minuten backen. (18) Während ddie Stolle bäckt, will ich die Fenster im Wohnzimmer putzen. (19) Wie lange muss BBiskuitteig backen? (20) [In der Backröhre] backt e ein Blech Speculatius. AdvE: Zeit AdvG/ NG im A: Zeitdauer (21) Das Brot hatte zzu kurz gebacken und war innen noch ganz klebrig. (22) [Laut Backbuch] muss die Quarktorte mindestens 1 Stunde [bei Mittelhitze] backen. (23) Wenn der Teig f fünfzig Minuten gebacken hat, kannst du die Form aus dem Ofen herausnehmen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf die Backtemperatur Bezug genommen werden: s. (22). W.BED backen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A jemand [Person/ Institution: Bäckerei o.Ä.] mischt etwas [konkr. Objekt/ Substanz] irgendwo hinein [konkr. Objekt: Backwaren/ Substanz: Teig o.Ä. [als Speise]] (24) Du kannst [auch] Rosinen oder Schokoladenstückchen in den Kuchen backen. (25) Die Bäckerei stellt verschiedene Brotsorten her, indem sie Sesam, Sonnenblumenkerne oder Leinsamen in das Brot backt. backen 4 NomE AdvE; AdvE: AdvG etwas [Gerät] funktioniert als Backgerät irgendwie (26) Mein neuer Herd backt fantastisch. (27) Der große Backofen bäckt elektrisch. PHRAS Idiom: [ugs-salopp] jemand muss sich jemanden/ etwas (erst) backen lassen: jemandes besondere Ansprüche an jemanden/ etwas sind nicht zu erfüllen/ wie jemand jemanden/ etwas haben möchte, bauen 205 gibt es ihn/ es nicht; [ugs] kleine(re) Brötchen backen: bescheidene(re) Ziele, Ansprüche haben G.ANM - Häufig wird backen i.S.v. ‘braten’ verwendet. - Gelegentlich wird backen verwendet i.S.v. ‘etwas [Töpferware] brennen’ : (28) Viele ihrer Nachkommen formen und backen noch heute Kannen und Schalen. (Welt, 28.5.59, S. 9) - Nicht behandelt wird hier das Verb backen i.S.v. ‘kleben’, mit den Stammformen backen backte hat gebackt. 'baden badet badete hat gebadet baden 1 in einer Badewanne ein Bad nehmen baden 2 im Wasser spielen und schwimmen baden 3 etwas in einer Badewanne waschen baden 4 in/ mit etwas in etwas tauchen baden 5 in sich etwas ganz hingeben SBP baden 1 NomE (PräpE) BED in einer Badewanne ein Bad in etwas nehmen. (1) Wenn du baden möchtest: das Badezimmer ist dort hinten links. BELR NomE: derjenige, der ein Bad nimmt: Person (2) Als aauch die Buben gebadet und ihr Haar mit Wasser glatt gekämmt hatten, gingen wir in den Garten hinunter. (Benary-Isbert, S. 46) (3) Am Abend machen wir einen Abstecher zu den Tempeln von Karnak, [dann] bade iich [im Hotelzimmer], und später trinken wir mit dem freundlichen Beamten ägyptischen Wein. (Grzimek, S. 144) (PräpE): in +D: dasjenige, worin ein Bad genommen wird: Substanz [Flüssigkeit] (4) Sie ist eine gefeierte Jazz-Sängerin, die es gewohnt ist, [jeden Tag] iin Eselsmilch zu baden. (nach Zeit, 22.8.86, S. 42) (5) Es ist nicht gesund, iin zu warmem Wasser zu baden. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (6) [Samstags] wurde [gewöhnlich] gebadet. WORTB das Bad ANM - Gelegentlich wird baden 1 mit einem fakultativen Reflexivpronomen [sich [A]] verwendet : (7) Diese Menschen baden s sich [sehr oft] und versuchen sogar, ihre Füße von jeglichem Schmutz fern zu halten. (nach MM, 22.4.86, S. 3) (8) Wann hast du ddich [zum letzten Mal] gebadet? - Die PräpE wird nur dann realisiert, wenn die Flüssigkeit entweder kein Wasser ist oder wenn das Wasser spezifiziert wird. - Mit einer unflektierten AdjG kann die Temperatur der Flüssigkeit charakterisiert werden : (9) Du badest [z zu heiß], das ist schlecht für die Haut. SBP baden 2 NomE (AdvE) BED irgendwo im Wasser spielen oder schwimmen . (10) Es ist verboten, im See zu baden . BELR NomE: dasjenige, das schwimmt: Person/ Tier (11) Das Wetter ist so schön, dass ddie Kinder [jeden Tag] baden können. (12) [Fröhlich zwitschernd] badeten d die Vögel in der Wasserschale. (AdvE): Ort in +D: Ortspunkt [Meer, Fluss, Schwimmbecken o.Ä.] (13) „Ob wir iim Rhein [einmal wieder] baden können“, sagt er nachdenklich. (Zeit, 4.10.85, S. 17) (14) Es gibt kaum noch Teiche, iin denen man baden kann. (Zeit, 21.3.86, S. 27) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) [Im Winter] wird in der Nordsee [nicht] gebadet. WORTB das Bad ANM - baden 2 wird häufig in Verbindung mit gehen verwendet: (16) [Im Sommer] ggehe ich [oft] bbaden . W.BED baden 3 NomE AkkE jemand wäscht jemanden/ etwas [Tier] in einer Badewanne o.Ä., wobei der Körper im Wasser liegt (17) Burkhard Frohn ist ein emanzipierter Vater, er badet und füttert das Baby. (nach Zeit, 26.4.85, S. 98) (18) Wenn wir den Hund gebadet haben, steht das ganze Badezimmer unter Wasser. baden 4 in/ mit NomE AkkE PräpE; PräpE: in +D/ mit +D jemand taucht jemanden/ etwas [Körperteil] zum Zweck der Heilung o.Ä. in etwas [Flüssigkeit] (19) Dort werden Gäste in Algen gepackt, in Meerwasser gebadet, geduscht und massiert. (taz, 16.8.97, S. 18) (20) Sie badet ihren entzündeten Finger in warmer Seifenlauge. (21) Sie sollten ihre Füße [kurz] mit einer lauwarmen Kamillenlösung baden. (Packungsbeilage Medikamente) baden 5 in NomE PräpE; PräpE: in +D jemand gibt sich etwas [Abstraktum] ganz hin oder genießt eine Fülle von etwas [Abstraktum] (22) Henriette war jetzt sechzig und flog zum ersten Mal nach Rom, [wo] sie [endlich] in Kultur baden möchte. (23) Der Hörer kann [bei einer solch großartigen Komposition] in einem raumfüllenden Klangrausch baden. (nach MM, 12.6.87, S. 41) (24) Michael Stich durfte [immerhin] baden in der leisen Zuneigung des Publikums. (taz, 2.7.97, S. 19) (25) Die Mannschaft stellte sich beinahe komplett noch einmal vor die Gegengerade und badete im nichtendenwollenden Applaus der Fans. (nach taz, 2.6.97, S. 24) PHRAS Idiom: [ugs-salopp] (mit etwas) baden gehen: (mit etwas) keinen Erfolg haben; in der Menge baden: sich mit Freude unter vielen Menschen aufhalten; in Schweiß gebadet sein: ganz verschwitzt sein 'bauen baut baute hat gebaut bauen 1 etwas errichten bauen 2 auf etwas auf etwas gründen bauen 3 etwas anfertigen bauen 4 etwas schaffen bauen 5 etwas anpflanzen bauen 6 etwas irgendwie gestalten bauen 7 etwas in einer Weise errichten, dass es sich irgendwohin erstreckt bauen 8 auf sich auf etwas verlassen bauen 206 SBP bauen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwo errichten. (1) Hier wird eine neue Klinik gebaut. BELR NomE: derjenige, der etwas errichtet: Person [häufig Bauarbeiter, Architekt]/ Institution [Baufirma]/ selten Tier/ [indirekt Bauherr] (2) Die Garage hat mmein Mann [selbst] gebaut. (3R) Ich möchte, dass e ein ganz bestimmter Architekt deine neue Brauerei baut. (nach Torwegge, S. 56) (4) Wissen Sie schon, welche Firma Ihr Haus bauen soll? (5) DDie Schwalben bauen ihr Nest unter dem Dachbalken. (6) Bauherren, d die außerhalb Mannheims ein Objekt bauen wollen, wenden sich bitte an das am Bauort zuständige Bürgermeisteramt. (nach MM, 3.4.85, BL) (7) GGemeinden bauten Gesamtschulen. (Zeit, 15.5.87, S. 13) AkkE: dasjenige, das errichtet wird: konkr. Objekt [Gebäude, Straße, Siedlung o.Ä.] (8) Sie haben vor, eein Eigenheim zu bauen und dabei selbst „Hand anzulegen“? (MM, 11.4.87, S. 24) (9) Wir haben [in diesem Jahr] [aus Steuergeldern] gebaut f fünftausend Sozialwohnungen, sechsundzwanzig Kindergärten, dreiundzwanzig Schulen. (Engel, Wortst., S. 85) (10) Die Firma hat sich darauf spezialisiert, UUnterführungen und Brücken zu bauen. (11) Abseits vom alten Gut haben [sich] die Bauern an der Straße e ein Dorf gebaut. (Zeit, 3.5.85, S. 57) (AdvE): Ort AdvG/ auf +D/ ...: Ortspunkt [Standort, Baugrund, Fundament o.Ä.] (12) Im Grunde ist es nicht sinnvoll, eine Fabrik aausgerechnet auf einem Boden zu bauen, auf dem bester Weizen wachsen könnte. (Beer, S. 132) (13) [Vor einigen Jahren] hat man i in der Nähe des Flughafens ein 600-Betten- Hotel gebaut. (14) [Wegen der Ablagerung von Industriemüll] baute man die Siedlung [1977] aauf 2.500 im Grund verrammten Betonpfeilern. (nach Zeit, 15.5.87, S. 21) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) [Wann] wurde der Staudamm gebaut? sein : (16) Das Haus war zu nahe am Fluss gebaut. WORTB der Bau, das Gebäude; baulich ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen oder wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, welches Bauwerk errichtet wird, weggelassen werden. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG oder PräpG [in +D/ ...] hinzugefügt : (17) Ist denn genügend Eigenkapital vorhanden, um zu bauen? (18) Unser Sohn möchte für sich und seine Familie ein Eigenheim schaffen und wir haben zugestimmt, dass er auf einem Teil unseres Grundstücks baut. (MM, 23.1.88, S. 37) (19) Die Firmen, die [entgegen den Vorschriften] [nicht] [eerdbebensicher] gebaut haben, sollen zur Verantwortung gezogen werden. (20) [In welchem Jahrhundert] hat man [i im gotischen Stil] gebaut? - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert, mit der betont wird, dass es sich bei der Errichtung des betreffenden Bauwerks um eine länger andauernde Handlung handelt. Häufig kommt diese PräpG in Verbindung mit einer temporalen AdvG, NG im A oder PräpG [(von +D) bis-Gruppe/ ...] vor : (21) Am Kölner Dom baute man [jjahrhundertelang/ vviele Jahrhunderte/ vvon der Grundsteinlegung im Jahr 1248 bis zur Vollendung im Jahr 1880]. (22) [SSeit zehn Jahren] wird aan dieser Strecke gebaut, etwa drei Viertel der 120 Kilometer seien jetzt im Bau. (MM, 6.3.85, S. 17) - Mit einer NG im D [häufig sich [D]] kann auf die Person oder das Tier, zu deren/ dessen Gunsten etwas errichtet wird, Bezug genommen werden: s. (11). W.BED bauen 2 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] gründet etwas [Abstraktum] auf etwas [Abstraktum [als Grundlage]] (23) Du hast deine Theorie auf falsche Prämissen gebaut. (24) Bayern baut sein Erziehungssystem auf künftige Trainingsmöglichkeiten mit Bildschirm und Befehlseingabe. (nach MM, 4.1.85, S. 13) dass-S : (25) [Offensichtlich] hatte der Trainer sein Konzept darauf gebaut, dass der torgefährliche Stürmer des Gegners verletzungsbedingt ausfallen würde. Inf+ : (26) Wenn ein Tatverdächtiger sein Alibi darauf baut, zur Tatzeit allein zu Hause gewesen zu sein und sich einen Videofilm angesehen zu haben, wird dies niemanden so recht überzeugen. bauen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): aus +D jemand [Person/ Institution: Firma/ [indirekt Auftraggeber]]/ etwas [Tier] fertigt etwas [konkr. Objekt: häufig Artefakt] aus etwas [konkr. Objekt/ Substanz [als Material]] an (27) Könntest du [mir] aus den Brettern ein Regal bauen? (28) Die Kinder sind im Garten und bauen aus dem ersten Schnee in diesem Winter einen Schneemann. (29) Es war ein Liegestuhl, den Achims Vater [selbst] gebaut hatte. (Johnson, S. 150) (30) Aus den Zweigen, die sie heranschafften, bauen [sich] die Stare ihr Nest. (31) Sachverständige vermuten, dass Moskau [im Jahr] fünf bis sieben Atom- U-Boote baut. (nach Welt, 17.2.66, S. 1) (32) Das Seitenleitwerk des neuen Airbus ist aus faserverstärktem Kunststoff gebaut. (nach Zeit, 21.2.86, S. 21) - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert, mit der betont wird, dass es sich bei der Fertigung um eine länger andauernde Handlung handelt. Häufig kommt diese PräpG in Verbindung mit einer temporalen AdvG, NG im A oder PräpG [(von +D) bis-Gruppe/ ...] vor : (33) „[W Wie lange] hast du a an dem Regal gebaut? “ - „Insgesamt zwei Wochen: von Ende Februar bis Anfang März.“ bauen 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): aus +D [geh] jemand schafft etwas [abstr. Objekt] aus etwas [abstr. Objekt] (34) Wenn wir in Deutschland unser Ziel erreichen wollen, aus den Trümmern des Hitler-Faschismus ein modernes sozialistisches Deutschland zu bauen, dann können wir das nur mit Unterstützung der sowjetischen Genossen. (nach RhM, 20.10.89, S. 2) (35) Das Ziel muss sein, dass Kosovo- Albaner und Serben [gemeinsam] eine friedliche Zukunft bauen. beachten 207 bauen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an +D/ ... [geh] jemand pflanzt etwas [Nutzpflanzen] irgendwo an; anbauen (36) Sie bauen Mais, Maniok, Zuckerrohr und Tabak, Obst und Gemüse, halten Rinder und Schweine. (Seydlitz, S. 109) (37) [Seit der Römerzeit] wird am Rhein und an der Mosel Wein gebaut. bauen 6 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ ... jemand [Person [als Verfasser]] gestaltet etwas [geistiges Produkt: Text o.Ä.] irgendwie [Form] (38) Du baust zu komplizierte Sätze. (39) [Als Lyriker] baute er seine Strophen in höchst bewusster Artistik, und er baute sie in seiner eigenen Architektur. (nach Heuss, S. 90) (40) Der Dramatiker baut seine Stücke nach klassischem Muster. bauen 7 NomE (AkkE) AdvE; AdvE: an +A/ durch +A/ bis-Gruppe/ ... jemand [Person/ Institution] errichtet etwas [Bauwerk] in einer Weise, dass es sich irgendwohin erstreckt (41) Die Stadt plant, durch den Berg einen Tunnel zu bauen. (42) [Nach dem Abriss] sollen drei neue Stadthallen bis unmittelbar an die Findorffstraße gebaut werden. (nach taz, 3.12.94, S. 3) (43) Weil das Tal sehr eng ist, baut man die Häuser an den Hang. (44) Baut ein Grundstückseigentümer [versehentlich oder fahrlässig] über die Grenze, dann kann der betroffene Nachbar in der Regel nicht die Entfernung des überragenden Bauteils verlangen. (MM, 6.12.86, S. 36) bauen 8 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] verlässt sich fest auf jemanden[Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt]; vertrauen auf (45) Er hatte [ganz] auf seinen Sohn gebaut und ist bitter enttäuscht worden. (46) Der amerikanische Präsident baut auf Militärpolitik. (Zeit, 25.4.86, S. 1) (47) Die Friedensdemonstranten und Atomkraftgegner bauen auf den Erfolg der Grünen. (Zeit, 5.4.85, S. 3) dass-S : (48) Ich baue darauf, dass es uns möglich sein wird, die Missverständnisse zu beseitigen. (nach Zeit, 4.1.85, S. 4) Inf+ : (49) Die Partei hatte [zu sehr] darauf gebaut, ihre Stammwähler mobilisieren zu können. Hpts : (50) Sie können darauf bauen: wir helfen Ihnen. PHRAS Idiom: jemandem eine (goldene) Brücke/ (goldene) Brücken bauen: jemandem das Nachgeben leichter machen; ein Luftschloss/ Luftschlösser bauen: sich etwas Erwünschtes, das aber nicht realisierbar ist, ausmalen; [ugs-salopp] Mist/ [derb] Scheiße bauen: einen schweren Fehler machen/ sich falsch verhalten; auf Sand gebaut haben: sich auf etwas Unsicheres eingelassen haben; [ugs-salopp] einen Unfall bauen: einen Unfall verursachen; [ugs] dicht/ nahe am Wasser gebaut haben: häufig, leicht weinen G.ANM - bauen wird auch in den Ausdrücken [ugs] das Bett bauen i.S.v. ‘in der Kaserne o.Ä. das benutzte Bett wieder in Ordnung bringen’ und [ugs] seinen Doktor/ sein Examen bauen i.S.v. ‘promovieren/ sein Examen bestehen’ verwendet. be'achten beachtet beachtete hat beachtet beachten 1 etwas einhalten beachten 2 etwas berücksichtigen beachten 3 etwas sinnlich wahrnehmen SBP beachten 1 NomE AkkE BED auf die Einhaltung von etwas achten; einhalten, befolgen . (1) Beachten Sie [bitte] die Vorfahrt! BELR NomE: derjenige, der etwas einhält: Person/ Institution (2) D Die Verkehrsteilnehmer müssen die Straßenverkehrsordnung beachten. (3) AAuch die Regierungen in 29 Bundesstaaten und die Hauptstadt Washington haben den Feiertag beachtet. (Zeit, 24.1.86, S. 2) AkkE: dasjenige, das eingehalten wird: abstr. Objekt [Regularität] (4) Manche Eltern verlangen von ihren Kindern, dass sie d die von ihnen aufgestellten Regeln [streng] beachten. (5) Es wird geraten, ddie Gebrauchsanweisung [peinlich genau] zu beachten. (6R) Die Jugend einer liberalen Partei muss ddie Gesetze des Liberalismus beachten. (Weyer, S. 7) (7) Sie müssen [bei der Antragstellung] [unbedingt] ddie Fristen beachten. PASSK Werden-, [selten] Sein-Passiv werden: (8) Das bedeutet weiterhin Badeverbote an den Südstränden, die [allerdings] [wenig] beachtet werden. (Zeit, 15.11.85, S. 88) WORTB die Beachtung ANM - beachten 1 wird häufig in Verbindung mit einem Modalverb [meist müssen] verwendet : ( 9) Irving muss [seit Anfang November] ein Einreiseverbot für Deutschland b beachten, das Münchner Behörden verhängt haben. (Spiegel, 49/ 93, S. 63); s. auch (2), (6), (7), (10) und (12). - beachten 1 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist zu beachten verwendet: s. (11) - Mit einer modalen AdvG kann der Grad des Beachtens charakterisiert werden : (10) Die Vorschriften müssen [ggenau/ s streng/ sstrikt/ p peinlich/ u unbedingt] beachtet werden.; s. auch (4), (5) und (7). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf die Handlung, bei der etwas beachtet werden muss, Bezug genommen werden : (11) Die Bewohner erkundigten sich beim Ordnungsamt nach Auflagen oder Vorschriften, die [bbeim Aufstellen der Blumenkübel] zu beachten sind. (nach MM, 2.9.87, S. 13) (12) [BBei Überweisungen, der Eröffnung von Auslandskonten und finanziellen Urlaubsvorbereitungen] haben die Bundesbürger [bisher] die unterschiedlichsten Bestimmungen beachten müssen. (MM, 15.6.88, S. 6); s. auch (7). beantragen 208 - Negierte Sätze können i.S.v. ‘ignorieren’ interpretiert werden: (13) Die Kinder beachteten das Verbot [nnicht] und badeten im Teich. (14) Tabus sind da, um [nnicht] beachtet zu werden. (MM, 1.12.86, S. 32) SBP beachten 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas zur Kenntnis nehmen und irgendwobei in seine Überlegungen einbeziehen; berücksichtigen . (15) Beachten Sie [auch] den Hinweis auf Seite 5! BELR NomE: derjenige, der etwas berücksichtigt: Person/ [auch Regularität] (16) DDie Patienten sollten die Ratschläge ihres Arztes beachten. (17) DDas Gesetz von 1956 beachtet weder die Interessen der Verbraucher, noch die Grundsätze eines freien Wettbewerbs. (Zeit, 12.4.85, S. 39) AkkE: dasjenige, das berücksichtigt wird: abstr. Objekt [Information]/ Sachverhalt/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (18) Beachten Sie [bitte] ddie folgende Mitteilung! (19) Beachten Sie bei der Benutzung der Landkarte ddie Zeichenerklärung! (20) Beim Programmieren des Recorders hatte er die Zeitverschiebung [nicht] beachtet - das Gerät schaltete sich knapp zehn Minuten vor dem Abspann einfach aus. (Spiegel, 4/ 93, S. 71) (21) Der Architekt hat [in seinem Gutachten] ddie schlechte Bausubstanz des Gebäudes beachtet. dass-S : (22) Beachten Sie [bitte], d dass die Ämter am Feiertag geschlossen sind! (23) Wie hätte er ees [denn] beachten sollen, d dass die Sitzung früher beginnt, wenn es ihm niemand sagt? ob-Frag : (24) Sie müssen beim Ausfüllen des Antrags beachten, oob alle Fragen auf Sie zutreffen. w-Frag : (25) [In den Bäckereien] hatte er angefangen zu beachten, w was das Brot kostete. (Johnson, S. 125) (AdvE): bei +D: Zusammenhang (26) Was ist bbeim Ausfüllen des Antrages oder Fragebogens zu beachten? (Merkbl. BA, 1/ 85, S. 28) (27) B Beim Kauf eines Kühlschranks sollte man seine Umweltfreundlichkeit beachten. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (28) [Außerdem] muss beachtet werden, dass die Genfer Konventionen keinen Unterschied machen, ob ein Arzt freiwillig oder auf Grund der Wehrpflicht dient. (nach Zeit, 19.9.86, S. 45) sein: (29) Die Belange des Rentners sind [in dem Gerichtsurteil] beachtet. (nach MM, 16.3.85, S. 48) WORTB die Beachtung ANM - beachten 2 wird häufig im Imperativ, in Verbindung mit Modalverben [meist müssen, sollen] oder in der Passivkonstruktion etwas ist zu beachten verwendet : (30) Beachten Sie [bitte] unsere neuen Öffnungszeiten! (31) Boden, sauberes Wasser, wenig Emissionsbelastungen s sind [stärker] z zu beachten. (LVZ, 9.1.90, S. 3); s. auch (15), (16), (18), (19), (22), (23), (24), (27), (32) und (33). - Die AkkSE wird meist in Form des dass-S realisiert. In diesem Fall wird beachten 2 meist in der Passivkonstruktion es ist zu beachten/ zu beachten ist oder im Werden-Passiv + müssen/ sollen verwendet : (32) [Schließlich] i ist zu beachten, dass die Frauen in der DDR in der Regel erwerbstätig waren. (FAZ, 3.8.90, S. 4) (33) [Im Winter] m muss beachtet werden, dass bei Frost die Straßen glatt sind.; s. auch (28). - Das Korrelat es wird selten verwendet. - Mit einer PräpG [in +D] kann auf das geistige Produkt, in dem etwas beachtet worden ist, Bezug genommen werden: s. (21). - Negierte Sätze können i.S.v. ‘ignorieren’ interpretiert werden: (34) Die beiden Politiker hatten den grundlegenden Wandel der französischen Gesellschaft seit den Fünfzigerjahren [nnicht] beachtet. (nach Zeit, 15.2.85, S. 2) W.BED beachten 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] nimmt jemanden/ etwas [keine Restr.] sinnlich oder mental wahr (35) Der Patient lag auf dem Rücken und starrte zur Decke, er beachtete die Schwester [nicht]. (Stephan, S. 15) (36) Der Dichter beachtete weder den Gruß noch den Kutscher. (Strittmatter, S. 311) (37) Ohne die Autos zu beachten, lief das Kind über die Straße. (38) Die jungen Paviane beachten den jungen Bock [gar nicht]. (nach Grzimek, S. 207) (39) Die Bücher des Autors wurden von der Öffentlichkeit [kaum] beachtet. - beachten 3 wird häufig negiert und i.S.v. ‘jemanden/ etwas (absichtlich) übersehen, ignorieren’ verwendet. VERBF achten be'antragen beantragt beantragte hat beantragt beantragen 1 in einem Antrag um Gewährung von etwas bitten beantragen 2 die Beschlussfassung zur Realisierung von etwas vorschlagen SBP beantragen 1 NomE AkkE (PräpE) BED bei jemandem in einem Antrag um Gewährung oder Genehmigung von etwas bitten, auf das unter bestimmten Voraussetzungen ein Anspruch besteht; einen Antrag stellen auf. (1) Hast du [schon] einen neuen Pass beantragt? BELR NomE: derjenige, der um Gewährung bittet: Person/ Institution (2) Sollten Sie arbeitslos werden, [so] beantragen SSie [unverzüglich] Arbeitslosengeld bzw. Arbeitslosenhilfe. (nach Merkbl. BA, 6/ 85, S. 34) (3) PPrivate Unternehmen und Angehörige freier Berufe in der DDR können [jetzt] Kredite beantragen. (nach FR, 19.2.90, S. 17) AkkE: dasjenige, um dessen Gewährung gebeten wird: abstr. Objekt [häufig finanzielle Unterstützung]/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Das Hanauer Nuklearunternehmen hat ddie Genehmigung für seine Produktionsanlage [jetzt] [formal] beanbedanken, sich 209 tragt. (nach MM, 23.8.86, S. 4) (5) Ein türkischer Gewerkschafter floh in die Bundesrepublik und beantragte ppolitisches Asyl. (Stern, 29.10.87, S. 240) (6) Der zweitgrößte Medienkonzern der Welt (Bertelsmann) hat eeinen eigenen Kabelkanal für täglich sechs Stunden Spielfilm beantragt. (nach MM, 5.1.85, S. 50) (7) Immer mehr Frauen, die eeine Kur beantragen, stehen nach Angaben der Arbeiterwohlfahrt unter besonderen Belastungen. (MM, 21.4.87, S. 13) (8) [Für die Durchführung dieser Arbeiten] hat die Projektgruppe bei der Abteilungsleiterin e eine studentische Hilfskraft beantragt. (9) Ich beantragte eeinen S Schwerbehindertenausweis [für Ronny]. (Stern, 27.8.87, S. 212) dass-S : (10R) Jemand hat beantragt, ddass ihm höhere Leistungen als die bisherigen gewährt werden. (nach Ullrich, S. 115) Inf+ : (11) Der Handelskonzern hat beim Bundeskartellamt beantragt, d die Beteiligung am stimmberechtigten Kapital der Verbrauchermarktgruppe Massa erhöhen zu dürfen. (nach MM, 24.9.87, S. 7) (PräpE): bei +D: derjenige, bei dem in einem Antrag um die Gewährung von etwas gebeten wird: Person [als Funktionsträger]/ Institution (12) Ein neuer PC muss b beim Direktor beantragt werden. (13) Beantragen Sie [bitte] das Kindergeld bbei dem für Sie zuständigen Arbeitsamt. (Merkbl. BA, 20/ 85) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Die Zulassung des neuen Medikaments muss beim Bundesgesundheitsamt in Berlin beantragt werden. sein : (15) Der Erbschein ist [bereits] beantragt. WORTB die Beantragung ANM - Wird mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen, ist die Arbeitsbzw. Dienstleistung gemeint, die von der betreffenden Person ausgeführt wird : ( 16) Da die alte Frau den Haushalt nicht mehr allein bewältigen kann, hat sie e eine Hauspflegerin beantragt.; s. auch (8). - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann indirekt auf die zuständige Institution Bezug genommen werden: (17) Als das Paul-Ehrlich-Institut [1984] [i in Bonn] Geld für die diagnostische Forschung beantragte, wurden ihm 100.000 Mark bewilligt. (nach Zeit, 16.8.85, S. 9) (18) Wer die DDR für immer verlassen will, beantragt [iin den Pass- und Meldestellen] ein Visum, das sofort erteilt wird. (nach Bild, 10.11.89, S. 1); s. auch (23). - Mit einer temporalen AdvG, PräpG [an +D/ ...] oder bis-Gruppe kann auf den Termin, der zu beachten ist, Bezug genommen werden : (19) Beantragen Sie Ihre Rente [r rechtzeitig]! (20) Die Versetzung in eine andere Abteilung muss [jjeweils am Quartalsbeginn] beantragt werden. (21) [B Bis wann] muss ich meinen Jahresurlaub beantragt haben? - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann die Form der Antragstellung charakterisiert werden: (22) Kann man den Zuschuss [auch] [mmündlich] oder muss man ihn [iin schriftlicher Form] beantragen? ; s. auch (4). - beantragen 1 wird auch in der Passivkonstruktion etwas ist zu beantragen verwendet : (23) „[Wo] kann ich Wohngeld beantragen? “ - „Wohngeld iist bei Ihrer Gemeinde- oder Stadtverwaltung z zu beantragen.“ W.BED beantragen 2 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat [formell] jemand [Person: häufig Gremium] schlägt im Rahmen der Geschäftsordnung o.Ä. die Beschlussfassung zur Realisierung von etwas [Handlung/ [indirekt abstr. Objekt]] vor (24) Präsident Johnson hat [am Montag] [in einer Erklärung im amerikanischen Fernsehen] die sofortige Einberufung des Weltsicherheitsrates [zur Erörterung des Vietnam- Konflikts] beantragt. (Welt, 1.2.66, S. 1) (25) Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion werde die Aufhebung des Nachrüstungsbeschlusses vom November 1983 beantragen. (nach MM, 28.8.86, S. 1) (26) Der Staatsanwalt hat acht Jahre Jugendstrafe wegen Mordes beantragt. (Bild, 14.3.67, S. 1) (27) Die politische Gleichberechtigung und [damit] das Wahlrecht der Frau wurde [erstmals 1895] [im Reichstag] beantragt. (Brisante Wörter, S. 608) dass-S : (28) Sie beantragte [bei der Debatte über den Staatshaushalt 1985/ 86], dass die 22 Millionen für den Verfassungsschutz an die Schutzpolizei umgewidmet werden sollen. (Zeit, 30.8.85, S. 33) Inf+ : (29) Die SPD-Opposition im Stadtrat hat beantragt, die Straße von Bergen nach Belsen in Anne-Frank-Straße umzutaufen. (Zeit, 19.7.85, S. 4) VERBF betragen; tragen be'danken, sich bedankt sich bedankte sich hat sich bedankt SBP sich [A] bedanken NomE (PräpE1) (PräpE2) (AdvE) BED jemandem gegenüber mittels irgendetwas seinen Dank für etwas ausdrücken . (1) Ich möchte mich [noch einmal] [sehr herzlich] für Ihre Hilfe bedanken. BELR NomE: derjenige, der seinen Dank ausdrückt: Person (2) E Ein strahlender Karl Fischer durfte sich [im Kreis der Mitwirkenden] [auf der Bühne] bedanken. (MM, 10.6.85, S. 28) (3) In Neapel amüsiert Casanova Verwandte und Bekannte, s sie bedanken sich mit Geschenken: 60 Unzen Gold, 160 Dukaten und wieder eine goldene Uhr. (nach Heuer, S. 71) (PräpE1): bei +D: derjenige, dem gegenüber der Dank ausgedrückt wird: Person/ Institution (4) Wir möchten uns b bei all denen bedanken, ddie uns diesen Ausflug ermöglicht haben. (Belegschaft, S. 8) (5) Ich möchte mich [daher] [an dieser Stelle] [nochmals] [im Namen der Jubilare] b bei der Betriebs- und Geschäftsleitung bedanken. (Belegschaft, 11/ 70, S. 8) (PräpE2): für +A: dasjenige, wofür der Dank ausgedrückt wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] bedeuten 210 SE mit fak. Korrelat dafür: Handlung (6) Ich möchte mich [ganz herzlich] ] für Ihren Besuch und für die Bücher und den Wein, die Sie mir mitgebracht haben, bedanken. (7) Und [zum Schluss] konnten sich die Zuhörer ffür eine erstklassige Wiedergabe des selten zu hörenden ES-Dur-Konzertes von Weber bedanken. (MM, 16.5.86, S. 44) (8) Der Kommissar trat aufs Gaspedal, ohne sich für die Auskunft zu bedanken. (Pinkwart, S. 173) dass-S : (9R) Muss ich mich [jetzt] [auch] ddafür bedanken, dass Sie mich aus dem Wasser gefischt haben? (nach Torwegge, S. 20) (10) Er möchte sich auch bei „den friedlichen Demonstranten bedanken, dass sie nach der Kundgebung wieder gegangen sind“. (Zeit, 13.6.86, S. 25) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Handlung durch +A: Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit (11) Das Publikum bedankte sich mmit Blumensträußen für den TV-Star. (MM, 18.12.95) (12) Claudia bedankt sich für das gestelzte Kompliment [brav] m mit schelmischem Lächeln. (FAZ, 1993) (13) Ich kann mich nicht erinnern, [wann] die Zuschauer einer Ballettpremiere sich [das letzte Mal] mit rhythmischem Klatschen bedankten. (MM, 29.4.88, S. 40) (14) Die drei Künstler nahmen die Blumen gerne an und bedankten sich ddurch Plaudereien aus dem Nähkästchen. (MM, 20.12.95) dass-S: (15) Sie bedankte sich für die Gastfreundschaft d damit, dass sie ihre Gastgeber in die Oper einlud. (16) Er bedankte sich für die jahrelange Pflege d dadurch, dass er seine Haushälterin zur Erbin seines Hauses machte. PASSK Sein-Passiv: nur unpersönlich sein : (17) Sei [vielfach] bedankt für die herrliche Zeit! (Zeit, 15.2.85, S. 61) ANM - Die AdvE wird selten als SE realisiert . G.ANM - Gelegentlich wird bedanken, sich auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sich bedankend sagen’ verwendet : (18) „Die haben uns sogar mit Scheinwerfern den Weg gewiesen, damit wir ins offene Fahrwasser finden“, bedankte sich einer der Emigranten bei der Küstenwache. (nach Spiegel, 34/ 94, S. 119) - Nicht behandelt wird hier das Verb bedanken. VERBF danken be'deuten bedeutet bedeutete hat bedeutet bedeuten 1 etwas als Bedeutung haben bedeuten 2 ein Anzeichen für etwas sein bedeuten 3 für für etwas etwas darstellen bedeuten 4 für etwas etwas zur Folge haben bedeuten 5 jemandem irgendwieviel gelten bedeuten 6 einen solchen sprachlichen Inhalt haben bedeuten 7 jemandem etwas zu verstehen geben SBP bedeuten 1 NomE AkkE BED etwas als Bedeutung oder Sinn haben; heißen . (1) Bedeutet das [etwa], dass du damit einverstanden bist? BELR NomE: NG/ PG/ Zeichengruppe: dasjenige, das eine Bedeutung hat: Abstraktum [häufig sprachlicher Ausdruck]/ [indirekt konkr. Objekt] SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2R) Dafür ist das Armenrecht vorgesehen, wwelches die Befreiung von den Prozess- und Anwaltskosten bedeutet. (nach Ullrich, S. 135) (3) Schon jetzt scheinen die Ansichten weit auseinander zu gehen, was A Arbeit ist und bedeutet. (nach Zeit, 22.3.85, S. 45) (4) TTräume können sehr Verschiedenes bedeuten. (Zeit, 9.1.87, S. 17) (5) DDie Farbe Gelb bedeutet Neid. (6) Eine Stimme fragt, was ddas Gerede um Star Wars bedeute. (nach Zeit, 7.3.86, S. 76) (7) DDas Spreizen von Mittel- und Ringfinger bedeutet „Victory“ (Sieg). (8) „S STOP! “ [auf einem Verkehrsschild] bedeutet, dass die Autos anhalten müssen. (9) D Dasselbe Schriftzeichen bedeutet [im Chinesischen] Weisheit, List und Intelligenz. (nach dtv- Mag., 3/ 96, S. 19) (10) EEine weiße Fahne bedeutet [im Krieg], dass sich der Feind ergibt. (11) Was bedeuten zzwei Harfen auf dem Podium der Düsseldorfer Konzerthalle, wenn im Programm des Cleveland Orchestra kein Werk mit Harfenbeteiligung enthalten ist? (nach Zeit, 28.2.86, S. 58) dass-S: (12) DDass er bisher nicht geantwortet hat, bedeutet nichts. Inf+: (13) Ich weiß, was ees bedeutet, ssich mit dem Zeigefinger an die Stirn zu tippen. Das heißt „einen Vogel zeigen“. Inf-: (14) EEine weiße Fahne hissen, bedeutet ‘sich ergeben’. AkkE: NG/ PG/ Zeichengruppe: dasjenige, das die Bedeutung von etwas ist: Abstraktum/ sprachlicher Ausdruck SE ohne Korrelat: Sachverhalt (15) Man muss immer ausrufen: „das Genie ist eine Neurose! “, was nnicht das Geringste bedeutet. (Zeit, 6.9.85, S. 63) (16) Euthanasie ausüben bedeutet ddie beabsichtigte Herbeiführung des Todes bei unheilbar Kranken durch Anwendung von Medikamenten. (17) Liberalismus bedeutet nicht Freiheit und Würde einer Schicht, sondern persönliche Freiheit und Menschenwürde möglichst vieler Menschen. (nach Flach, S. 12) (18) Arbeitsmarktpolitik bedeutet V Vorsorge gegenüber Störungen des Arbeitsmarktes. (NRW, S. 1) (19) Das Verkehrszeichen bedeutet „pparken verboten“. dass-S: (20) Wir hätten gerne gewusst, ob die Klausel „der Mieter tritt in alle Rechte und Pflichten des Vormieters ein“ [auch] bedeutet, ddass wir für eventuelle Schulden des Vormieters gegenüber dem Vermieter aufkommen müssten. (nach MM, 4.6.88, S. 24) Inf+: (21) Freiheit bedeutet, üüberallhin reisen und in der Öffentlichkeit frei seine Meinung sagen zu dürfen. Hpts: (22) Das Zeichen am Baum bedeutet, wwir müssen hier nach links abbiegen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Bedeutung ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. - Die Belegung der NomE bzw. AkkE wird häufig in Anführungszeichen gesetzt: s. (7), (8) (14) und (19). bedeuten 211 - Die Belegung der AkkSE in Form des Hpts wird häufig mit einem Doppelpunkt angeschlossen: (23) Die Linie auf dem Blatt bedeutet: hhier bitte die Quittung abschneiden. (24) Das Warnschild bedeutet: VVorsicht bei Glatteis! - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (14) SBP bedeuten 2 NomE AkkE BED ein Anzeichen sein für etwas oder etwas erwarten lassen . (25) Michael ist noch nicht da, das bedeutet nichts Gutes. BELR NomE: dasjenige, das ein Anzeichen ist: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (26) EEin Schornsteinfeger bedeutet Glück, eeine schwarze Katze, die von links über die Straße läuft, Unglück. (27) Die Zornesfalten auf der Stirn des Vaters bedeuten Ärger. (28) D Der Rauch über der Hütte bedeutet, dass ein Mensch in ihr ist. (29) S Schwarze Wolken am Himmel bedeuten, dass es bald regnen wird. (30) Man sagt, rroter Sonnenuntergang bedeutet schlechtes Wetter am nächsten Tag. dass-S: (31) EEs bedeutet nichts Gutes, ddass Michael noch nicht da ist. Inf+: (32) EEinen Schornsteinfeger zu berühren, bedeutet Glück. Inf-: (33) EEin vierblättriges Kleeblatt finden, bedeutet Glück. AkkE: dasjenige, für das etwas ein Anzeichen ist: abstr. Objekt/ Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (34) Wenn ein Gebäude mit spitzem Winkel auf ein anderes Gebäude weist, bedeutet das [in China] e ein böses Omen und großen Ärger für den Hausbesitzer. (35) Die Rufe des Käuzchens in der Nacht sollen UUnheil oder Tod in der Familie bedeuten. (36) Die schwarzen Wolken am Himmel bedeuten R Regen. dass-S : (37) Die Wildgänse ziehen nach Süden. Das bedeutet, ddass der Winter bald kommt. Hpts : (38) Nebel im Oktober bedeutet, ees wird einen schneereichen Winter geben. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (33). SBP bedeuten 3 für NomE AkkE PräpE BED für jemanden etwas darstellen; verkörpern. (39) Diese Reise bedeutet für uns ein Abenteuer. BELR NomE: dasjenige, das etwas darstellt: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (40) EEnkelkinder bedeuten für Großeltern [meist] eine große Freude. (41) D Das Stativ und die Kisten bedeuten für mich so etwas wie einen Stammplatz. (Grzimek, S. 281) (42) D Der 8. Mai 1945 bedeutet für Millionen Menschen das endgültige Ende des II. Weltkrieges. (43) Der Fund der ägyptischen Handschriften bedeutet für die Fachwelt eine Sensation. dass-S: (44) EEs hat für die alte Frau ein großes Glück bedeutet, d dass alle ihre Kinder sie zu Weihnachten besucht haben. Inf+: (45) Für alle berufstätigen Frauen würde ees eine große Erleichterung bedeuten, e eine Hilfe im Haushalt zu haben. Inf-: (46) MMit dem Computer schreiben, bedeutet für mich eine große Erleichterung. AkkE: dasjenige, das dargestellt wird: Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (47) Die Bildschirmwelt bedeutet für viele Kinder eine Entlastung vom Alltag. (MM, 26.5.88, S. 3) (48) Die Atomreaktoren in der DDR bedeuteten für ganz Mitteleuropa eeine Bedrohung. (nach FAZ, 18.1.90, S. 3) (49) Sein Besuch bedeutete für uns e eine große Überraschung. dass-S : (50) Sicherheit bedeutet für mich, dass ich keine Angst vor der Zukunft haben muss. Inf+: (51) Freiheit bedeutet für viele Menschen, i ihre politische Meinung öffentlich äußern zu dürfen. PräpE: für +A: dasjenige, wofür etwas etwas darstellt: Person/ Institution/ abstr. Objekt (52) FFür den Regisseur bedeutete die glanzvolle Premiere des Films einen großen Erfolg. (53) FFür die Stadt Atlanta bedeuten die Olympischen Spiele ein unvergessliches Ereignis. (54) Die Ereignisse auf der Insel Sansibar bedeuten für den britischen und westdeutschen Imperialismus ein schweres Fiasko. (nach Brisante Wörter, S. 170) PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird die PräpE in generischen Sätzen weggelassen : (55) Kinder zu haben, bedeutet eine Freude, aber auch eine große Verantwortung und finanzielle Belastung. (56) Ein eigenes Haus bedeutet eine hohe Lebensqualität. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (46). SBP bedeuten 4 NomE AkkE (PräpE) BED für jemanden/ etwas etwas zur Folge oder als Konsequenz haben; verursachen, heißen . (57) Sein Tod bedeutet einen großen Verlust für uns. BELR NomE: dasjenige, das etwas zur Folge hat: Handlung/ Sachverhalt/ [indirekt abstr. Objekt] SE ohne Korrelat: Handlung (58) DDer Ausbau der Datenzentren wird [aber nicht] die Auflösung der privaten und öffentlichen Bibliotheken bedeuten. (Zapf, S. 5) (59) DDer hohe Krankenstand bedeutet eine Erhöhung der Betriebskosten. (60) Das schnelle Heranziehen der dunklen Wolken bedeutete, dass wir sofort aufbrechen mussten. (61) H Hohe Steuern bedeuten eine Senkung des Lebensstandards der Bevölkerung. Inf+: (62) E Eine Firma zu schließen, bedeutet, dass viele Menschen arbeitslos werden. Inf- : (63) E Eine Abteilung auflösen, bedeutet eine Umstellung für viele Mitarbeiter. AkkE: dasjenige, das die Folge von etwas ist: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt abstr. Objekt] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung bedeuten 212 (64) Das Ende des Krieges 1945 bedeutete für Millionen Menschen KKriegsgefangenschaft und Deportation, Zwangsarbeit und Vertreibung, Not und Erniedrigung. (nach MM, 17.1.85, S. 2) (65) „Hohe Arbeitslosigkeit“, sagt Sozialdezernent Fichtner, „bedeutet geringe Umsätze, geringe AAufträge und hohe Sozialhilfekosten.“ (Zeit, 15.2.85, S. 25) (66R) Wir wissen, dass der Zusammenstoß unseres Flugzeugs mit einem Vogel u unseren sicheren Tod bedeuten kann. (nach Grzimek, S. 134) dass-S: (67) Zunächst werden immer die Angehörigen zur Kasse gebeten. Das kann bedeuten, ddass ein Arbeitnehmer 2.000 Mark oder mehr im Monat für die Pflege kranker Eltern aufbringen muss. (Stern, 29.10.87, S. 154) Inf+: (68) Sozialhilfe bedeutet für den Empfänger, wenig Geld zur Verfügung zu haben. Hpts: (69) Silke hat niemanden für die Betreuung ihrer Kinder gefunden. Das bedeutet, s sie kann morgen Abend nicht zur Party gehen. (PräpE): für +D: dasjenige, wofür etwas etwas zur Folge hat: Person/ Institution/ Sachverhalt (70) Das Erziehungsgeld bedeutet ffür die berufstätige Frau eine Verschlechterung der Situation. (nach MM, 13.5.85, S. 21) (71) Dabei wurde es immer klarer, dass SDI [zwar] für die Amerikaner einen gewaltigen Innovationsschub bedeutet, aber [nicht] ffür Europa. (Zeit, 28.3.86, S. 4) (72) Was bedeutet die Weltwende, in der wir stehen, ffür Leben und Sterben der Menschheit? (nach Jaspers, S. 356) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (63) SBP bedeuten 5 NomE (DatE/ PräpE) AdvE BED jemandem bzw. für jemanden irgendwieviel als ideeller Wert gelten . (73) Deine Hilfe bedeutet mir viel. BELR NomE: dasjenige, das irgendwieviel gilt: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (74) Er hat zwei Töchter, ddie ihm alles bedeuten. (nach Spiegel, 1/ 94, S. 53) (75) Meinem Vater bedeuten ssein Haus und sein Garten mehr als seine Familie. (76) MMusik bedeutet mir ungeheuer viel. (Spiegel, 33/ 94, S. 148) (77) [In der heutigen Zeit] bedeutet ddas gedruckte Wort wenig, ddas Fernsehen fast alles. (nach Spiegel, 40/ 93, S. 268) (78) GGesundheit, Zufriedenheit und Gartenarbeit bedeuten mir alles. dass-S: (79) Uns bedeutet e es sehr viel, d dass wir zu dem Fest eingeladen sind. Inf+: (80) Dem berühmten Schauspieler bedeutet ees wenig, ein Star zu sein. (81) BBerühmt zu sein, bedeutet mir nichts. (Spiegel, 24/ 94, S. 180) (DatE): derjenige, für den etwas irgendwieviel gilt: Person/ Institution (82R) Keiner wusste es besser als die Burgl, was dieser Entschluss ddem Lorenz bedeutet hatte. (nach E. Jung, S. 3) (83) Das gute Verhältnis zu Frankreich bedeutet dder Bundesrepublik sehr viel. (PräpE): für +A: derjenige, für den etwas irgendwieviel gilt: Person/ Institution (84) Das würde doch heißen, dass die Meinung seiner Wähler f für den Ministerpräsidenten nichts, gar nichts bedeute. (nach Spiegel, 13/ 93, S. 42) (85) Die Beilegung des Konflikts hat f für die UNO mehr als alles andere bedeutet. AdvE: NG im A/ meist PG [meist indefinit]: Menge [als ideeller Wert] (86) Die Zusammenarbeit mit Bertold Brecht hat mir [natürlich] v viel bedeutet. (Spiegel, 28/ 93, S. 168) (87) Geld bedeutet ihr e etwas, aber ihre Katze vviel mehr als alles andere. (88) „WWas bedeutet dir das? “ - „Das bedeutet mir eeine Menge.“ PASSK kein Passiv möglich WORTB die Bedeutung; bedeutend ANM - Die DatE ist [geh] und wird häufiger realisiert als die PräpE. - Statt mit der DatE/ PräpE kann mit einer PräpG [in +D/ bei +D/ unter +D/ ...] auf den Bereich Bezug genommen werden, in dem jemand/ etwas irgendwieviel gilt: (89) Sein Name bedeutet [i in der Fachwelt/ bbei seinen Anhängern/ u unter seinen Kollegen] viel. SBP bedeuten 6 NomE PrädE BED eine solche sprachliche Entsprechung haben. (90) Was bedeutet dieses Wort? BELR NomE: NG/ PG/ Zeichengruppe: dasjenige, das eine solche sprachliche Entsprechung hat: sprachlicher Ausdruck (91R) Professor Kühn vertritt die Ansicht, dass das Wort Hammer „Stein“ bedeutet. (nach v. Khuon, S. 216) (92) „Golkar“ ist eine Abkürzung für „Golkangan Karya“, und das bedeutet „Funktionsgruppen“. (MM, 21.4.87, S. 3) (93) Die 1955 gegründete IVG, wwas Internationale Vereinigung für germanische Sprach- und Literaturwissenschaft bedeutet, wählte einen neuen Präsidenten. (nach Zeit, 6.9.85, S. 43) (94) „SSonderbar“ bedeutet „merkwürdig“. (95) „E Etwas auf dem Herzen haben“ bedeutet „ein Anliegen haben“. (96) Das Dorf in den Pyrenäen heißt Sort, und ddies bedeutet [auf Deutsch] Glück. (MM, 8.1.99, S. 13) PrädE: Zeichengruppe: dasjenige, welches die sprachliche Entsprechung ist: Abstraktum [häufig sprachlicher Ausdruck] (97) „Ran“ - Das altertümliche japanische Wort bedeutet Aufruhr, Umsturz, Tumult, aber aauch Wahnsinn, Chaos. (Spiegel, 37/ 94, S. 254) (98) Lateinisch nannte man die Karte „tabula“, das bedeutet „DDarstellung“, „BBild“ ooder „B Brett“. (nach Pantenburg, S. 7) (99) Das Wort „tatauieren“ geht auf den samoanischen Ausdruck „tat(a)u“ zurück, er bedeutet „zzeichnen“. (bdw, 2/ 67, S. 109) (100) Freizeit wird zunehmend zu freier Arbeit, ganz im Sinne des lateinischen otium, das [ja] nnicht dolce farniente bedeutet, ssondern schöpferisches Tun. (nach Zeit, 3.1.86, S. 1) (101) Das englische Wort „husband“ bedeute „hhousbound“, aalso „a ans Haus gebunden“, [gewissermaßen] P Pantoffelheld. (Spiegel, 11/ 93, S. 13) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Bedeutung ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. bedienen 213 - Die Belegung der NomE bzw. PrädE wird häufig in Anführungszeichen gesetzt: s. (91), (92), (94), (95), (97), (98) (99), (101) und (102). - Die Belegung der PrädE kann mit einem Doppelpunkt angeschlossen werden : (102) „Ngabelungu“ ist ein Wort aus der Xhosa-Sprache und bedeutet: : „Die Weißen sind schuld.“ (Spiegel, 48/ 94, S. 126) W.BED bedeuten 7 NomE DatE VerbE; VerbE: dass-S/ Hpts [geh] jemand teilt jemandem andeutungsweise etwas [Sachverhalt] mit; zu verstehen geben dass-S: (103) Man hat ihm bedeutet, dass er wahrscheinlich entlassen wird. Hpts: (104) Dem Journalisten bedeuteten seine Neurologen, sie könnten nichts tun. (nach Spiegel, 14/ 93, S. 269) PHRAS Idiom: [geh] Bretter, die die Welt bedeuten: die Bühne des Theaters - Das hat (gar) nichts/ nicht viel zu bedeuten! : Das hat (gar) nichts/ nicht viel zu sagen, ist bedeutungslos, belanglos! G.ANM - bedeuten wird auch als Nebenverb i.S.v. [geh] ‘jemand veranlasst jemanden durch Worte oder durch eine Geste, etwas zu tun’ verwendet : (105) Irina Lutz bedeutete ihm mit einer Kopfbewegung, sich anzuhören, was die Frau zu sagen hatte. (nach MM, 16./ 17.1.99, S. 13) (106) Der Vater bedeutete den Kindern zu schweigen, indem er den Finger auf die Lippen legte. be'dienen bedient bediente hat bedient bedienen 1 eine Dienstleistung ausführen bedienen 2 etwas handhaben bedienen 3 etwas zufrieden stellen bedienen 4 für etwas eingesetzt werden bedienen 5 jemanden mit etwas versorgen bedienen 6 als Bedienung arbeiten SBP bedienen 1 NomE AkkE BED für jemanden eine Dienstleistung ausführen. (1) Meine Kollegin bedient Sie [sofort]. BELR NomE: derjenige, der eine Dienstleistung ausführt: Person [meist Kellner, Verkäufer]/ Institution (2) FFrau Breitmaier bediente den Gast [selber]. (E. Jung, S. 19) (3) [Mit viel Geduld] bediente ddie Verkäuferin den zögerlichen Kunden. (4) D Die Bahn will Fahrgäste in der ersten Klasse von Intercityzügen [demnächst] [wie im Flugzeug] bedienen, Speisewagen sollen abgeschafft werden. (BerlZ, 2.10.2000, S. 34) AkkE: derjenige, für den eine Dienstleistung ausgeführt wird: Person/ [indirekt konkr. Objekt: Tisch] (5) Sie ist die ältere Schwester, die dden Bruder liebend umsorgt und bedient, aber auch bevormundet. (nach MM, 20.8.86, S. 26) (6) [In diesem Lokal] bedient jeder Ober ffünf Tische. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) Werden Sie [schon] bedient? sein : (8) Das Restaurant war sehr voll. Die meisten Gäste waren [schon] bedient, aber einige warteten noch auf ihr Essen. WORTB die Bedienung, der/ die Bedienstete ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (9) Der neue Kellner bedient [zu langsam]. In diesem Fall wird häufig eine statische AdvG bzw. PräpG [an +D/ auf +D/ in +D/ ...] hinzugefügt: (10) Wer bedient [aan Tisch 4]? (11) [AAuf der TTerrasse] bedient nur eine einzige Kellnerin. SBP bedienen 2 NomE AkkE BED etwas korrekt funktionieren lassen; handhaben. (12) Maschinen dieses Typs kann man [leicht] bedienen. BELR NomE: dasjenige, das etwas handhabt: Person/ konkr. Objekt [Gerät] (13) [Mit flinken Händen] bediente dder DJ den Plattenspieler und brachte die Boxen zum Beben. (MM, 6.12.2000) (14) [Aus Sicherheitsgründen] bedient eein RRoboter die Anlage. AkkE: dasjenige, das gehandhabt wird: konkr. Objekt [meist Gerät] (15) Eltern tun sich gelegentlich immer noch schwer, d die wirklich einfache Tastatur des Handys [richtig] zu bedienen. (BerlZ, 25.3.2000, S. 18) (16) Wer holt in der Schule den Diaprojektor, wer darf dden Bunsenbrenner bedienen? (nach Zeit, 28.11.86, S. 75) (17) Markus bedient eeinen riesigen Kran. PASSK Werden-Passiv werden: (18) Eine ganze Produktionslinie wird [nur noch] von einem einzigen Facharbeiter bedient. WORTB die Bedienung ANM - Häufig wird mit einer PräpG [mit +D/ per +A] auf das Instrument Bezug genommen: (19) Querschnittsgelähmte können die Tastatur [mmit einer Art Bleistift, den sie im Mund halten,] bedienen. (20) Ein Besucher auf der Fahrradmesse war irritiert: „Vier Gänge werde ich [wohl] [doch] [noch] [mmit der Hand] bedienen können.“ (taz, 30.4.99, S. 22) (21) Den Beatmungsbeutel kann man [pper Hand] [nur ein paar Stunden] bedienen. (taz, 13.7.99, S. 24) W.BED bedienen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [geistiges Produkt] stellt jemanden/ etwas [abstr. Objekt] zufrieden (22) Dem Minister wurde vorgeworfen, er bediene [einseitig] die Interessen der Gewerkschaften. (nach MM, 9.12.2000) (23) Den Politikern geht es darum, die Klischees ihrer Wähler zu bedienen - so dumm sie auch sein mögen. (nach taz, 5.2.2000, S. 23) (24) Nederland I soll „lebensanschauliche“ Programme für den konservativen Zuschauer ausstrahlen, Nederland 2 den breiten Publikumsgeschmack bedienen und Nederland 3 für Kulturfans und Intellektuelle sorgen. (taz, 4.2.2000, S. 18) (25) Diese Reality-Shows bedienen nur den Voyeurismus, der in uns allen vorhanden ist. (26) Im Delicious Doughnuts werden [mittwochs] Liebhaber des Acid Jazz oder von House-Rhythmen [vorrangig] bedient. (BerlZ, 9.1.2002) beeilen, sich 214 bedienen 4 NomE AkkE etwas [Institution/ konkr. Objekt: Fahrzeug o.Ä.] wird für etwas [geografischer Ort] eingesetzt (27) Mehrere Fluggesellschaften bedienen die Strecke New York - Frankfurt. (28) Drei Rolltreppen und zwei Lifte bedienen die 6 Etagen des Warenhauses. (29) [Weltweit] bedient die US-Firma mehr als 675.000 Zielorte und beschäftigt 63.500 Mitarbeiter. (BerlZ, 15.9.2000, S. 34) (30) Kleinbusse bedienen [abends] die Strecke Handschuhsheim „OEG- Bahnhof“ - Mühltalstraße. bedienen 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D jemand [Person/ Institution] versorgt jemanden [Person/ Institution] mit etwas [abstr. Objekt/ selten konkr. Objekt] (31) Die Medien bedienen die Bevölkerung mit vielfältigen Informationen. (32) Die Banken bedienen die Bauwirtschaft mit günstigen Krediten. (33) [Beim Verkauf von Wohnungen] wurden auch Anleger bedient, denen es vor allem um Gewinn ging. (nach Zeit, 7.2.86, S. 1) (34) Den DDR-Markt [nach der Währungsunion] [voll] zu bedienen, sei schwierig, meinte der Politiker. (FR, 15.5.90, S. 8) (35) [An den Ständen] wird man [blitzschnell] bedient mit Garnelen in Knoblauchsauce, Pasta mit feinen Lachsschnitten und ähnlichen Köstlichkeiten. (nach MM, 29.6.98) bedienen 6 NomE AdvE; AdvE: in +D/ ... jemand arbeitet irgendwo als Bedienung (36) Viele Studenten finanzieren ihr Studium damit, dass sie in einer Kneipe oder in einem Café bedienen. (37) Um in einem Drei-Sterne-Restaurant bedienen zu dürfen, braucht man eine Ausbildung. (38) [Früher] hat er auf einem Schiff bedient, jetzt arbeitet er in einem Restaurant in Hamburg. PHRAS Idiom: [ugs] bedient sein: genug haben von jemandem/ etwas, jemandes/ einer Sache überdrüssig sein; mit etwas gut/ schlecht bedient sein: mit etwas zufrieden/ unzufrieden sein können G.ANM - bedienen wird auch als Fachterminus im Bankwesen verwendet i.S.v. ‘Zinsen für etwas bezahlen’: (39) Über ein Viertel der börsennotierten Unternehmen in Korea, Malaysia und Thailand sind nicht mehr in der Lage, ihre Schulden zu bedienen. (FR, 8.12.99, S. 15). - bedienen wird auch [sportspr.] verwendet i.S.v. ‘einem Mitspieler den Ball zuspielen’: (40) Büchner bediente den mitgelaufenen Torjäger Thomas Korn, der zum 1: 0 einschoss. (nach MM, 4.12.2000) - bedienen wird auch in der Sprache des Kartenspielens verwendet i.S.v. ‘die geforderte Farbe [Kreuz, Herz usw.] spielen’: (41) Wenn du die Farbe nicht bedienen kannst, bist du beim Skat nicht verpflichtet, Trumpf zu spielen, du kannst auch eine andere Farbe spielen. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb bedienen, sich. VERBF dienen; verdienen be'eilen, sich beeilt sich beeilte sich hat sich beeilt SBP sich [A] beeilen NomE (PräpE) BED etwas schneller als gewöhnlich oder als vorgesehen tun . (1) Wenn wir uns beeilen, erreichen wir den letzten Zug noch. BELR NomE: derjenige, der etwas schneller tut: Person/ Institution (2) O Oskar beeilte sich [während der letzten Adventwochen], er wollte bis zum Heiligen Abend fertig sein mit seiner Abrechnung. (nach Grass, S. 211) (3) D Du brauchst dich [nicht] zu beeilen. Ich habe Zeit genug. (de Groot, S. 23) (4) D Das Parlament des Staates Ohio beeilte sich, einen neuen Fonds einzurichten. (nach Zeit, 22.3.85, S. 19) (PräpE): mit +D: dasjenige, das jemand schneller tut: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Bürgermeister David beeilte sich mmit der Mitteilung, er habe eine mündliche Zusage erhalten. (nach MM, 26.8.86, S. 13) (6) Du musst dich m mit der Bezahlung der Telefonrechnung beeilen, sonst wird dein Telefon abgestellt. (7) Schwester Barbaras Dienst war beendet. Sie beeilte sich mmit dem Umziehen. (Stephan, S. 50) (8) Beeilen Sie sich [bitte] mit den Briefen, der Briefkasten wird gleich geleert. (9) Du musst dich mmit der Seminararbeit beeilen, denn am Montag ist Abgabetermin. Inf+: (10) [In der kleinen Tischlerwerkstatt] muss sich der Hans beeilen, bbis zum Feierabend noch einen Werkzeugschrank fertig zu stellen. (Zeit, 1.8.86, S. 20) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Beeilung ANM - sich beeilen kann auch verwendet werden, wenn sich jemand bemüht, etwas schneller als gewöhnlich zu tun, die Handlung aber trotzdem nicht schneller abgeschlossen wird : (11) Ich habe mich [so sehr] beeilt, aber bei diesem Verkehr heute habe ich doch länger gebraucht. - Häufig wird mit einer PräpG [bei +D] auf den situativen Rahmen, in dem jemand etwas schneller tut, Bezug genommen : (12) Er beeilt sich [b beim Gang durch die Halle]. (nach Zeit, 1.11.85, S. 52) (13) Ich muss mich [bbeim Einkaufen] beeilen, wir haben heute Abend Gäste. (14) [Bitte] beeilen Sie sich [bbeim Umsteigen]! - Mit sich beeilen kann, besonders wenn die PräpSE realisiert wird, auch ausgedrückt werden, dass jemand etwas eilfertig und beflissen tut : (15) „Natürlich hat das einen bestimmten Grund“, beeilte sich Klaus zu sagen. (Kristoph, S. 42) (16) [In seinem Antwortschreiben] beeilte sich Kohl festzustellen, dass ihm solch ein Vergleich fern liegt. (nach MM, 8.11.86, S. 2) be'einflussen beeinflusst beeinflusste hat beeinflusst beeinflussen 1 bewirken, dass sich etwas ändert beeinflussen 2 in Einfluss nehmen auf jemanden, damit er sich in etwas ändert beeinflussen 3 Einfluss nehmen auf etwas begegnen 215 SBP beeinflussen 1 NomE AkkE BED bewirken, dass sich jemand/ etwas ändert. (1) Dieses Ereignis hat die Wahl beeinflusst. BELR NomE: dasjenige, das bewirkt, dass sich etwas ändert: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) [Wahrscheinlich] hat [außer Marx] nniemand das Denken unseres Jahrhunderts [so] beeinflusst [wie Freud]. (Zeit, 21.11.86, S. 44) (3) FFaktoren wie schlechte Bildschirmarbeitsplätze, ungesunde Büromöbel oder ein schlechtes Betriebsklima beeinflussten den Krankenstand in einer Behörde. (BerlZ, 3.2.2000, S. 28) (4) W Wohnlage und Wohnkomfort beeinflussen den Wert der Wohnungen. (nach MM, 14.12.85, S. 58) (5) DDas Verhalten der Angehörigen kann den Verlauf einer schizophrenen Erkrankung [entscheidend] beeinflussen. (nach Zeit, 1.11.85, S. 44) (6) [Aus Tokioer Sicht] haben aambivalente Äußerungen den Kursanstieg des Yen beeinflusst. (nach MM, 25.4.86, S. 6) (7) DDas tägliche Wenden beeinflusst die Reifung des Käses. (nach VDI, 36/ 73, S. 8) dass-S : (8) [Positiv] beeinflusst hat die jüngste Statistik über die Kriminalitätsrate, ddass 1997 weniger gestohlen wurde. (nach BerlZ, 5.3.98, S. 30) Inf+ : (9) Die Gesundheit beeinflusst (e es) [positiv], bbei jedem Wetter spazieren zu gehen. Inf-: (10) RRegelmäßig schwimmen beeinflusst das Wohlbefinden. AkkE: dasjenige, das sich ändert: Lebewesen/ konkr. Objekt [Organ]/ Abstraktum (11) [Tatsächlich] hat der französische Maler Delacroix ddie Maler seines Jahrhunderts, noch über die Impressionisten hinaus, [maßgeblich] beeinflusst. (nach MM, 1.7.87, S. 32) (12 Ereignisse in der Kindheit beeinflussen H Handlungen und Verhalten im erwachsenen Alter. (13) Die Vitamine des B-Komplexes beeinflussen NNervenstoffwechsel, Muskelmüdigkeit, Hautfunktionen und auch das Wachsen und Gedeihen aller höheren Lebewesen. (Packungsbeilage Dragees) (14) Beeinflusst Insulin dden Krebs? (MM, 17.10.85, S. 20) (15) Der technologische Wandel und die Veränderungen der Wirtschaftsstruktur beeinflussen [heutzutage] d die Arbeitswelt [besonders stark]. (MM, 3.4.87, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (16) Ansteckende Leberentzündung wird durch das neue Medikament [günstig] beeinflusst. (nach MM, 6.4.88, S. 3) sein: (17) Auch wenn wir es nicht wissen wollen, wir sind [alle] von unserer Umwelt beeinflusst. WORTB die Beeinflussung; beeinflussbar ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (10). - Häufig wird mit einer AdvG [positiv, negativ, entscheidend, günstig o.Ä.] die Art und Weise der Beeinflussung charakterisiert: s. (5), (8), (9), (11), (15) und (16). - Häufig wird mit beeinflussen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (18) DDie verschiedenen Farben beeinflussen eeinander. (19) [Natürlich] beeinflussen s sich Politik und Wirtschaft. (20) Es wird der Frage nachgegangen, [wie] FFrömmigkeit und Leistung s sich gegenseitig beeinflussen. (nach MM, 29.6.2000) (21) D Das Farbenspektrum beeinflusst s sich gegenseitig. W.BED beeinflussen 2 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [Vorgang/ Handlung] nimmt auf jemanden [Person/ Institution] Einfluss, damit er sich in etwas [Vorgang/ Handlung/ [indirekt abstr. Objekt [als Eigenschaft]]] ändert (22) Eltern und Schulen versuchen, die Kinder in ihren Weltanschauungen zu beeinflussen. (23) [Nach Erkenntnissen der Polizei] wurden „HSV Fans in ihren Gewalttätigkeiten durch den Konsum von Alkohol [maßgeblich] beeinflusst“. (taz, 24.1.2000, S. 24) (24) Kinder werden nicht böse geboren, sie werden [jedoch] durch äußere Einflüsse in ihrer Entwicklung [negativ] beeinflusst. (MM, 3.7.2000) beeinflussen 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D jemand [Person/ Institution] nimmt mittels irgendetwas auf jemanden/ etwas [Sachverhalt/ Handlung] Einfluss (25) Mit Radiowellen beeinflussen wir den Magnetismus der Atomkerne, sodass sie wie wild gewordene Kompassnadeln hin-und-her-springen. (BerlZ, 20.8.2000, S. 2) (26) Sie können [allerdings] mit einer gesunden Ernährung ihren Gesundheitszustand beeinflussen. (Zeit, 1.2.85, S. 66) (27) Beide Konfliktparteien versuchen, durch die Schaffung von Fakten vor Ort die Entwicklung [in ihrem Sinne] zu beeinflussen. (taz, 17.2.2000, S. 9) (28) Die Regierung wolle [in keiner Weise] die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees beeinflussen. (FAZ, 4.12.65, S. 1) (29) Ich habe [auf keinen Fall] versucht, den Zeugen zu beeinflussen. be'gegnen begegnet begegnete ist begegnet begegnen 1 mit etwas unbeabsichtigt zusammentreffen begegnen 2 etwas zu spüren bekommen begegnen 3 sich gegenüber etwas irgendwie verhalten begegnen 4 sich etwas entgegenstellen begegnen 5 etwas vorfinden begegnen 6 von jemandem angetroffen werden SBP begegnen 1 NomE DatE (AdvE) BED mit jemandem/ etwas irgendwo unbeabsichtigt zusammentreffen; treffen. (1) Ich hatte meinen Freund zwei Jahre nicht gesehen, und [jetzt] bin ich ihm [zufällig] auf der Straße begegnet. BELR NomE: dasjenige, das mit etwas zusammentrifft: Person/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt [Blick] (2) E Er begegnete [beim Aufstieg] drei jungen Leuten, die von der Plattform herunterkamen. (Pinkwart, S. 174) (3) DDie Sbegegnen 216 Bahn begegnet dem D-Zug Warzawa-Berlin. (Schädlich, S. 144) (4) [Wie zufällig] begegnete sseine Hand ihrer. (5) Sie schaute auf und i ihr Blick begegnete seinem. DatE: dasjenige, mit dem etwas zusammentrifft: Person/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt [Blick] (6) [Mit 19] begegnete er sseiner späteren Frau Patti, einer italienischen Sängerin. (Zeit, 3.4.87, S. 62) (7) [Hoffentlich] begegnet das Spacelab [während der Reise] kkeinem Meteoriten. (8) Er blickte auf und begegnete UUlrikes Blick. (Uhl, S. 63) (AdvE): Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung] (9) [Heute] bin ich meinem Chef üüberall begegnet, auf dem Gang, im Fahrstuhl, in der Stadt und [zum Schluss] [noch abends] iin der Oper. (10) AAuf einem Gartenfest begegnet ein Mann einer verheirateten Frau. (Stern, 3.6.87, S. 32) (11) Ich hatte diesen früheren Kollegen schon Jahre nicht mehr gesehen, und [gestern] bin ich ihm bbei einem Freund [zufällig] begegnet. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Begegnung ANM - Häufig wird mit begegnen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [D]/ einander] belegt: (12) D Die jungen Leute sind ssich im Urlaub begegnet und sind seitdem unzertrennlich. (13) D Die meisten Fußgänger, Automobile und Omnibusse begegnen eeinander an einer östlicher gelegenen Kreuzung, doch auch hier ist es rege zu jeder Tageszeit. (Schädlich, S. 170) (14) DDas zerstrittene Paar begegnete ssich [ungewollt] bei einer Ausstellung in der Kunsthalle. - begegnen 1 wird häufig in dem Satz: (15) Sind wir uns [nicht] [schon mal] irgendwo begegnet? verwendet, der häufig als Gesprächseinleitung dient. W.BED begegnen 2 NomE DatE etwas [abstr. Objekt: Haltung, Gefühl] wird jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Vorgang] entgegengebracht (16) Jubel begegnet ihm [nicht], aber auch keine Gegnerschaft. (BerlZ, 2.8.2002) (17) Dem neuen Direktor aus dem Westen begegnete [anfangs] allgemeines Misstrauen. (18) Der geplanten Fusion des Landes Brandenburg mit dem Land Berlin begegnete [nicht nur] Zustimmung [seitens der Bevölkerung]. begegnen 3 NomE DatE AdvE; AdvE: AdvG/ in +D/ mit +D/ ohne +A [geh] jemand verhält sich gegenüber jemandem/ etwas [keine Restr.] irgendwie (19) Sie begegnete jedem Menschen freundlich und zuvorkommend. (20) [Noch] begegnen viele Deutsche dem Euro mit Skepsis. (nach BerlZ, 16.12.2000, S. 38) (21) Die Indianer begegneten Tieren und Pflanzen und sogar der Erde mit großem Respekt. (22) Wir werden der sowjetischen Delegation in einer konstruktiven und positiven Haltung begegnen. (MM, 7.1.85, S. 1) (23) Man sollte den Worten dieses Mannes [grundsätzlich] mit großer Vorsicht begegnen. (24) Dem Aufstieg seines politischen Gegners begegnete der Präsident ohne sichtbare Aufregung. begegnen 4 NomE DatE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D/ ohne +A; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] stellt sich etwas [meist unangenehmer Vorgang/ [indirekt Konkretum]] mittels irgendetwas [als Gegenmaßnahme] entgegen; bekämpfen (25) Der Patient könne der Krankheit durch ein niedriges Gewicht und durch regelmäßige Kontrolle der Blutzucker- Werte begegnen. (MM, 13.10.86, S. 20) (26) Diesem Gift kann man [nur] mit Gegengift begegnen. (27) Kann man Migräneanfällen ohne Schmerzmittel begegnen? (28) In Zukunft kommt es darauf an, dem Kostenanstieg [wirksam] zu begegnen. (nach CSU, Progr., S. 47) (29) Nur eine Politik strikter Neutralität könnte [dann] dem Verdacht begegnen, es sei eine Intervention beabsichtigt. (Schwarz, S. 269) (30) Höhere Deiche könnten einer Sturmflut [besser] begegnen. dass-S: (31) Die Schulbuchverlage versuchen dem Umsatzverlust dadurch zu begegnen, dass sie sich an der Entwicklung von Lehr- und Lernprogrammen beteiligen. (MM, 2.3.85, S. 11) (32) Meinen schon 1989 geäußerten Bedenken zu Parkplatzproblemen ist man damit begegnet, dass versichert wurde, für die Anwohner würden hinter den Zäunen Garagen und Parkplätze entstehen. (nach MM, 19.11.99) begegnen 5 NomE DatE (AdvE); (AdvE): AdvG/ bei +D/ in +D/ ... jemand findet jemanden/ etwas [keine Restr.] irgendwo vor; treffen, antreffen (33) Auch im Mittelmeerraum herrscht Gewalt, und überall in der Welt begegnen wir dem Terrorismus. (Zeit, 4.7.86, S. 9) (34) Viele von den Soldaten sind bei diesem Einsatz [erstmals] dem Tode begegnet. (nach Zeit, 18.4.86, S. 33) (35) Solchen Büchern, die eine ungemein fundierte Kenntnis zeigen, begegnet man [nicht oft]. (nach Zeit, 2.6.99, S. 60) (36) Meine Scheu, Kindern mit Down Syndrom zu begegnen, ist einer großen Zuneigung gewichen. (BerlZ, 6.5.2000, S. 23) (37) Auch Sololieder und Duette gab’s zu hören - eine Mischung, der man [höchst selten] begegnet. (nach MM, 14.5.88, S. 44) (38) Einer prachtvollen Standuhr von 1720 wird man bei Peter Heuer (Bremen) begegnen, bei Rust (Köln) [dagegen] einer spätgotischen Straßburger Eisen-Wanduhr zu 5.800 Mark. (MM, 21.10.87, S. 32) begegnen 6 NomE DatE (AdvE); (AdvE): AdvG/ auf +D/ in +D/ ... jemand/ etwas [keine Restr.] wird von jemandem irgendwo angetroffen oder ist für jemanden irgendwo als Phänomen vorhanden, sichtbar, fühlbar o.Ä. (39) Männer, die aber von vornherein auf die Karriere verzichteten, seien ihm [nicht oft] begegnet. (MM, 30.5.86, S. 24) (40) Dem Ausstellungsbesucher begegnet auf seinem Rundgang eine Fülle von Originaldokumenten. (SZ, 20.12.99, S. 3) (41) Mir ist [schon] Schlimmeres begegnet. beginnen 217 (42) Dieser Terminus ist uns in einer Urkunde aus dem 14. Jahrhundert begegnet. (43) Überall begegnen uns die Signalfarben „Rot“ und „Grün“. (nach Urania, 1/ 77, S. 69) (44) Dort, auf dieser kleinen Insel, ist mir eine Schuleinrichtung begegnet, die ich gut fand. (nach Zeit, 18.1.85, S. 52) (45) Es fahren sowieso schon genug Autos durch die Fußgängerzone, und [bis jetzt] ist mir noch keiner begegnet, der Schrittgeschwindigkeit fährt. (nach MM, 7.9.2000) (46) [Später] begegnet ihm ein Blizzard auf Hokkaido. (taz, 15.2.2000, S. 24) - Die DatE kann gelegentlich weggelassen werden, wenn dasjenige, dem etwas begegnet, eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit ist: (47) Diese Idee begegnet [auch] in weiteren Schriften des Autors. G.ANM - begegnen wird auch in der reziproken Konstruktion sich/ einander in etwas begegnen i.S.v. ‘in etwas miteinander übereinstimmen’ verwendet. be'ginnen beginnt begann hat begonnen beginnen 1 <mit> mit etwas starten beginnen 2 irgendwo seinen Anfang haben beginnen 3 irgendwann seinen Anfang haben beginnen 4 mit etwas irgendwo irgendwann starten beginnen 5 von damit starten von etwas zu sprechen beginnen 6 bei bei jemandem mit einer Tätigkeit starten beginnen 7 einen irgendwie gearteten Anfang haben beginnen 8 sich an etwas anfangen zu vollziehen SBP beginnen 1 <mit> NomE AkkE/ PräpE BED mit etwas starten; anfangen. (1) Mit den Bauarbeiten können wir [erst nächstes Jahr] beginnen. BELR NomE: dasjenige, das mit etwas startet: Person/ Institution/ Tier (2) DDie Franzosen werden [wohl nach dem Ende der Herbst- und Winterstürme] mit dem Abpumpen der Chemikalien aus dem Wrack beginnen. (3) [Angesichts der anhaltenden BSE-Gefahr] wird DDeutschland [2001] mit der Einführung von Schnelltests bei Rindern beginnen. (MM, 1.11.2000) (4) Im März schlüpfen d die Larven und beginnen [sofort] mit dem Fraß an jungen Getreidepflänzchen. (nach FuW, 32/ 73, S. 5) AkkE: dasjenige, womit gestartet wird: Handlung/ [indirekt Artefakt/ geistiges Produkt [als Resultat]] (5) [Nach der Hauptschule] hatte er eeine Lehre als Bäcker und Konditor begonnen. (6) Er hatte [in Mexiko] ein neues Leben beginnen wollen, ohne den Revolver an der Seite. (Pegg, S. 40) (7) Der Schreiner hat dden Schrank [gestern] begonnen und wird bis Samstag brauchen, bis er ihn fertig gestellt haben wird. (8) D Den Abschiedsbrief an seine Eltern hatte er [zwar] begonnen, aber nie zu Ende geschrieben. PräpE: mit +D: dasjenige, womit gestartet wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] SE mit fak. Korrelat damit: Handlung (9) Preissing will [schon im Sommer] mmit der Ausbildung der ersten Wirtschaftsreferenten [in der Messestadt] beginnen. (nach FR, 2.5.90, S. 28) (10) Die Lufthansa beginnt mit Linienflügen nach Dresden. (FR, 30.3.90, S. 3) (11) Der Juwelier hatte [schon früh] mmit dem Armband begonnen, um es ja pünktlich liefern zu können. (12) [Beim Streichen] beginnt man mmit den Fenstern und Türen und streicht danach die Wände. (13) MMit dem Festakt kann [erst] begonnen werden, wenn der Bürgermeister da ist. Inf+: (14) Man muss beginnen, den Philosophen und Pädagogen Steiner historisch zu verstehen. (FR, 17.5.90, S. 13) (15) Man sollte [möglichst früh] (ddamit) beginnen, eine fremde Sprache zu lernen. PASSK Werden-Sein-Passiv: meist unpersönlich werden: (16) Mit der Erhebung der Beiträge ist [schon am 1. April] begonnen worden. (nach Amtsblatt) sein: (17) Die Dissertation ist [schon längst] begonnen. WORTB der Beginner/ die Beginnerin, der Beginn ANM - Die AkkE/ PräpE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird bzw. wenn dasjenige, mit dem begonnen wird, aus dem Kontext klar zu entnehmen ist: (18) Er arbeitet zu viel. [Gestern] hat er [um 6 Uhr] begonnen und erst um 22 Uhr aufgehört. (19) Sie wollte eine Rede halten, konnte [aber nicht] beginnen, weil die Gäste so laut waren. (20) „Wer beginnt? “ - „Derjenige, der die höchste Karte zieht.“ - Häufig wird mit einer temporalen AdvG, PräpG [an +D/ um +A/ vor +D/ ...] bzw. NG im A auf den Zeitpunkt Bezug genommen, an dem mit einer Handlung begonnen wird: (21) Er hat [s schon um 6 Uhr] begonnen, sich für die Schule vorzubereiten und ist immer noch nicht fertig! ; s. auch (1), (2), (3), (4), (5), (7), (9), (11), (13), (15), (16), (17) und (18). SBP beginnen 2 NomE AdvE BED irgendwo seinen Anfang haben; anfangen. (22) Hier beginnt die Bahnhofstraße. BELR NomE: dasjenige, das irgendwo seinen Anfang hat: konkr. Objekt [häufig geografischer Ort]/ Abstraktum (23) DDie südlichen Anden beginnen in etwa 28 Grad s.Br., wo sich die beiden Kordilleren zu einem einzigen Hauptgebirgszug zusammenfinden. (Seydlitz, S. 78) (24) Dort, im Osten Kubas, beginnt eeines der artenreichsten Gebiete der Welt: der National Park „A Alejandro de Humboldt“. (nach BerlZ, 4.10.2000, S. 4) (25) DDie persönlichen Gedanken des Autors beginnen erst auf Seite 105 der Arbeit, davor wird lediglich die Literatur zu dem Thema dargestellt. AdvE: Ort AdvG/ bei +D/ in +D/ hinter +D/ ...: Ortspunkt (26) OOberhalb der 1.000-m-Grenze beginnt das Kaffeeland. (Seydlitz, S. 85) (27) Die künstliche Grenze zu Ghana beginnt a am Stadtrand von Lome, nur ein paar Hundert Meter hinter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. (MM, 7.8.86, S. 24) (28) Die Dezibelskala beginnt bei 0 db (untere Hörgrenze) und geht bis 130 db und darüber. (Wegweiser, S. 4) (29) H Hinter dem Hinweisschild beginnt das 6,5 Hektar große Dünengelände. (BerlZ, 5.1.2000, S. 24) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Beginn beginnen, es 218 SBP beginnen 3 NomE (AdvE) BED irgendwann seinen Anfang haben; anfangen. (30) In zwei Wochen beginnen die Sommerferien. BELR NomE: dasjenige, das seinen Anfang hat: Vorgang [häufig Ereignis]/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt] (31) DDie Jagd beginnt. (Pegg, S. 27) (32) EEin vorsichtiger Dialog sollte beginnen, dder langfristig die Schriftsteller in Ost und West zusammenführen könnte. (RhM, 18.5.90, S. 19) (33) DDas Lernen beginnt nicht erst zwei Wochen vor der Prüfung! (34) Am Montag, 6. November, beginnt [beim Förderverein der Karl-Kübel-Schule] der nächste Word- Grundkurs. (MM, 1.11.2000) (35) DDie Drohbriefe begannen, nachdem wir dem Mann gekündigt hatten. (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ .../ NG im A: Zeitpunkt mit +D: Zeitpunkt [Ereignis] (36) HHeute soll der Mauer-Abriss am Brandenburger Tor beginnen. (MM, 19.2.90, S. 2) (37) Die Singstunden des gemischten Chors beginnen a am Dienstag, 11. September, um 20 Uhr [in der Schlossgartengaststätte]. (FR, 11.9.73, S. 14) (38) Das neue Theaterstück beginnt nnächste Woche. (39) Die Wehrpflicht beginnt m mit Vollendung des 18. Lebensjahres. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Beginn W.BED beginnen 4 NomE AkkE AdvE1 v AdvE2: AdvE1: in +D/ ...; AdvE2: an +D/ ... jemand [Person/ Institution] startet mit etwas [Veranstaltung] irgendwo irgendwann; anfangen (40) Der Große Chinesische Staatszirkus hat gestern in Neu- Ulm seine sechsmonatige Tournee durch Deutschland und Österreich begonnen. (MM, 1.11.2000) (41) Wir begannen die Weltumseglung am 1. Januar 2000 um Mitternacht. (42) Wir haben die Reise in Genua begonnen. beginnen 5 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon jemand startet damit, von jemandem [Person [als Thema]]/ etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Thema]] zu sprechen; anfangen (43) Er beginnt [immer wieder] von seinem Vater, der ihn als Kind verlassen hat, von mangelnder Geborgenheit und von der Wut, die er noch heute verspürt. (44) Wenn Sie von ihrem Haus und von ihren Katzen beginnt, hört sie nicht mehr auf zu erzählen. dass-S: (45) Wenn er [schon wieder] davon beginnt, dass früher alles besser war und die Jugend von heute nichts taugt, werden die Kinder ihn nicht mehr besuchen wollen. Inf+: (46) Als er davon begann, für ein Jahr in den Vereinigten Staaten studieren zu wollen, waren seine Eltern sofort einverstanden. beginnen 6 bei NomE PräpE (AdvE); PräpE: bei +D; (AdvE): AdvG/ an +D/ .../ NG im A bei jemandem [Person [als Funktionsträger]/ Institution: häufig Sportverein] irgendwann mit einer Tätigkeit starten; anfangen (47) Sie konnte gleich beim Pfarrer beginnen, denn er brauchte eine Haushälterin. (48) Christoph Daum begann bei Hamborn 07, wechselte zu Eintracht Duisburg und schließlich zum 1. FC Köln, mit dem er 1981 deutscher Amateur-Meister wurde. (BerlZ, 10.10.2000, S. 36) (49) Er beginnt am Montag [als Techniker] bei der BASF. (50) [Als Trainer] begann er 1963 bei den Young Fellows Zürich. (BerlZ, 17.6.2000, S. 46) beginnen 7 NomE AdvE; NomE: NG/ PG/ Zeichengruppe; AdvE: AdvG/ mit +D/ + Zeichengruppe etwas [konkr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck/ geistiges Produkt/ Ereignis] hat einen irgendwie gearteten Anfang; anfangen (51) Die Sinfonie beginnt ganz leise. (52) Der Fries beginnt mit einer stilisierten Rose. (53) „Beginnen“ beginnt mit b. (54) Mit scharfen Kontroversen zwischen Regierungskoalition und Opposition hat [in Bonn] die parlamentarische Debatte über den Staatsvertrag begonnen. (nach MM, 17.5.90, S. 1) (55) Die Romane von Rosamunde Pilcher beginnen sehr sentimental. (56) Ein Geschäftsbrief beginnt [häufig] mit „Sehr geehrter Herr Sowieso“, ein Freundschaftsbrief von einem Jugendlichen mit „Hallo“ und Vornamen. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. beginnen 8 NomE VerbE; VerbE: Inf+ an jemandem/ etwas [Konkretum] hat etwas [Vorgang] angefangen sich zu vollziehen Inf+: (57) Viele Jungen beginnen [erst mit 14] richtig zu wachsen. (58) Die Tiere begannen, sich langsam von der langen Reise zu erholen. (59) [Dann] begann das Flugzeug, direkt unter meinen Füßen auseinander zu brechen. (MM, 2.11.2000) (60) Ich drücke auf die rote Starttaste, der Motor stottert ein-, zweimal, [dann] beginnt sich der Propeller wieder zu drehen. (Grzimek, S. 144) (61) Wenn ich lange am Computer sitze, beginnt mein Rücken weh zu tun. PHRAS Idiom: neu/ von vorn beginnen: Zerstörtes, Verlorengegangenes o.Ä. wieder aufbauen, ein anderes Leben führen o.Ä. G.ANM - beginnen wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sprechend beginnen’ verwendet: (62) „Es hat die Maus ein kleines Haus“, beginnt Timo. (MM, 3.11.2000) VERBF beginnen, es be'ginnen, es es beginnt es begann es hat begonnen SBP es beginnt (( AdvE) VerbE BED es fängt irgendwann an, dass etwas geschieht. (1) Es beginnt zu hageln . BELR ((AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ nach +D/ ...: Zeitpunkt (2) H Heute hat es [endlich] begonnen zu schneien. (3) A Am Abend begann es, in der Stadt nach Chlor zu riechen. (4) Um drei Uhr nachts begann es, schrecklich zu donnern. (5) N Nach sechs Wochen Trockenheit begann es [plötzlich] zu regnen. begründen 219 VerbE: Inf+: dasjenige, das geschieht: Vorgang Inf+: (6) Es begann zzu tauen, und die Straßen verwandelten sich in Flüsse. (7) Es begann w warm zu werden, die ersten Krokusse zeigten bald ihre bunten Köpfe. PASSK kein Passiv möglich VERBF beginnen be'gründen begründet begründete hat begründet begründen 1 etwas als Grund für etwas angeben begründen 2 die Grundlage für etwas legen begründen 3 der Rechtfertigungsgrund für etwas sein begründen 4 die Grundlage für etwas sein begründen 5 auf etwas auf etwas aufbauen SBP begründen 1 NomE AkkE (PräpE) BED etwas als Grund für etwas angeben; rechtfertigen mit . (1) Womit hat er diesen Schritt begründet? BELR NomE: derjenige, der etwas als Grund angibt: Person/ Institution (2) HHerr Meyer begründete seine Weigerung, an dem Projekt mitzuarbeiten, mit Zeitmangel. (3) D Die Bundesregierung begründet die Ablehnung eines Teils der Bundesratsvorschläge [auch haushaltspolitisch]. (MM, 1.10.85, S. 1) AkkE: dasjenige, für das etwas als Grund angegeben wird: meist abstr. Objekt/ Sachverhalt [meist Vorgang]/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (4) Sie müssen IIhren Antrag auf Unterstützung [ausführlich] begründen. (5) DDen Staatshaushalt begründete der Minister der Finanzen, Siegfried Böhm. (ND, 20.12.74, S. 1) (6) Der Richter begründete ddas milde Urteil mit der Jugend des Angeklagten. (7) Ich halte es nicht für nötig, mmeine Meinung zu dem Fall und meine künftige Haltung zu begründen. (8) Die Betriebsleitung h hat die Einsparungen und Entlassungen [nicht] begründet. (9) Die Polizei begründete d die Zunahme von Verkehrsunfällen mit dem steigenden Autoverkehr. dass-S : (10) Er begründet [auf vielen Seiten seines Buches], dass Christen keine Kirche brauchen. (nach Spiegel, 48/ 93, S. 263) (11) Die Krankenkassen haben (ees) mit den hohen Krankenhauskosten begründet, dass die Beiträge schon wieder erhöht werden müssen. w-Frag : (12) Das Gericht hat [überzeugend] begründet, wwarum es Peters und Christiansen für Mörder hält. (nach Spiegel, 50/ 93, S. 45) (PräpE): mit +D: dasjenige, das als Grund angegeben wird: abstr. Objekt/ Sachverhalt [als Argument] SE mit obl. Korrelat damit: Sachverhalt [als Argument] (13) Die Direktion der Firma begründet die Rationalisierungsmaßnahmen mmit Absatzschwierigkeiten und Auftragsmangel. (14) Die Polizei hat die Absperrung an der Unfallstelle m mit der drohenden Explosionsgefahr begründet. (15) Das Ministerium begründete die Empfehlung, alle Schulen vorübergehend zu schließen, [vor allem]] mit dem zu erwartenden Verkehrschaos i in den kommenden Tagen. (nach MM, 18.1.85, S. 10) (16) Die SPD-Abgeordnete Renate Schmidt begründete diese Haltung zu Tierversuchen mit der Feststellung, der Mensch habe nicht das Recht, über anderes Leben zu verfügen. (nach MM, 15.5.85, S. 5) dass-S : (17) Cohn Bendit begründet seine Ablehnung der Volkszählung ddamit, dass den Staat seine Privatsphäre nichts angehe. (nach Zeit, 12.6.87, S. 33) Hpts [o. Korrelat]: (18) FFür das fliegende Personal unter seinen 420 Mitarbeitern sei der Jet unverzichtbar, begründete Koplin den Kauf. (Spiegel, 18/ 94, S. 73) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (19) Die Haftbefehle wurden mit Fluchtgefahr begründet. (Spiegel, 6/ 94, S. 28) sein: (20) Sein Antrag war [ausführlich] begründet. WORTB die Begründung ANM - Das Korrelat der AkkSE wird meist realisiert, wenn auch die PräpE realisiert wird. W.BED begründen 2 NomE AkkE jemand legt die Grundlage/ Grundlagen für etwas [Institution/ geistiges Produkt: Theorie, Fachgebiet o.Ä.]; gründen (21) Wir Deutschen in Ost und West begründen [heute] unseren gemeinsamen Staat. (nach BerlZ, 4.10.90, S. 3) (22) Das Kloster Kentrop wurde [1270] durch Engelbert von der Mark [in Hamm] begründet. (nach Kahsnitz, S. 49) (23) Burt Lancaster begründete [in Amerika] eine eigene Film- und Theaterproduktion. (nach Welt, 3.4.54, S. 13) (24) Es sollen [auch] Wohngemeinschaften begründet werden. (nach MM, 12.11.86, S. 11) (25) Am selben Tag schlug mir Krepp vor, [mit ihm] eine Jazzkapelle zu begründen. (nach Grass, S. 423) (26) [Vor genau fünfzig Jahren] hatte Yukawa die Teilchenphysik begründet. (nach Zeit, 12.4.85, S. 79) (27) Rudolf Fritz Weiss hat die moderne Phytotherapie begründet, die wissenschaftlich betriebene Pflanzenheilkunde. (nach Zeit, 27.9.85, S. 81) begründen 3 NomE AkkE etwas [Abstraktum] ist der Rechtfertigungsgrund für etwas [abstr. Objekt/ Handlung] (28) Die Behörde prüft, ob die Angaben, die den Antrag begründen, sachlich richtig sind. (nach Wehrpflicht, S. 12) (29) Der Politiker hat sich in der Angelegenheit nicht richtig verhalten. Das begründet [aber nicht] das Recht, ihn öffentlich zu beleidigen. (30) Die schlechte Disziplin der Schüler begründet die strengen Maßnahmen des Direktors. begründen 4 NomE AkkE etwas [Artefakt/ Substanz/ geistiges Produkt] ist die Grundlage für etwas [abstr. Objekt: Ansehen, Position in der Öffentlichkeit] (31) Innerhalb von zwei Jahren sind drei Romane von Joseph Zoderer erschienen, die seinen Ruf als Erzähler begründen. (nach Zeit, 5.4.85, S. 71) (32) Unsere Produkte genießen Weltruf und begründen unsere führende Stellung auf dem Weltmarkt. (Welt, 5.10.74, S. 25) (33) Der exquisite Rotwein begründet den Ruf der Region Bardolo im Piemont. (34) Die Oper „La Traviata“ begründete Verdis Weltruhm. begrüßen 220 begründen 5 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +D jemand [Person/ Institution] baut etwas [Institution/ geistiges Produkt/ Sachverhalt: meist Zustand] auf etwas [abstr. Objekt] auf (35) Es ist unmöglich, Russland auf so genannten allgemeinmenschlichen Werten zu begründen. (nach Spiegel, 10/ 94, S. 184) (36) Die großen Städte des Ruhrgebiets begründeten ihren ganzen Wohlstand auf dem Bergbau und der Stahlindustrie. (37) Karl Marx begründete seine Theorien [u.a.] auf Hegels Dialektik. PHRAS Idiom: etwas ist/ liegt begründet in etwas: etwas lässt sich aus etwas erklären, herleiten G.ANM - begründen wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘als Begründung sagen’ verwendet: (38) „Ich mache das nicht. Ich habe keine Zeit“, begründete er seine Weigerung. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb begründen, sich. VERBF gründen be'grüßen begrüßt begrüßte hat begrüßt begrüßen 1 etwas willkommen heißen begrüßen 2 das Zustandekommen von etwas positiv bewerten begrüßen 3 seine Freude über das Erscheinen von etwas zum Ausdruck bringen SBP begrüßen 1 NomE AkkE BED jemanden/ etwas mit Worten, Gesten empfangen; willkommen heißen . (1) Hast du unseren Besuch [schon] begrüßt? BELR NomE: dasjenige, das etwas willkommen heißt: Person [häufig als Gastgeber, Veranstalter, Vertreter einer Institution]/ Tier/ [indirekt Ort] (2) EEin massiger Mann mit Bart, Schiffermütze und Pfeife begrüßt mich [wortkarg]. (Zeit, 31.5.85, S. 41) (3) Der Oberbürgermeister konnte [stellvertretend für alle Bürger] die Ehrenbürger der Stadt begrüßen. (nach MM, 9.1.87, S. 20) (4) [Überaus freundlich] begrüßte M Mannheims Konzertpublikum [im Mozartsaal des Rosengartens] den ehemaligen Generaldirektor am Nationaltheater, jetzt Chef der Bamberger Symphoniker. (nach MM, 18.12.85, S. 28) (5) [Klassisch freundlich wie der Hausherr am Frauenplan] begrüßt gganz Weimar seine Gäste [in diesem Sommer]. (FAZ, 30.6.93, S. 6) (6) Als wir aus dem Auto ausstiegen, begrüßte uns d der Hund unserer Nachbarn [mit lautem Gebell]. AkkE: dasjenige, das von etwas willkommen geheißen wird: Person [häufig als Gast, Teilnehmer]/ Tier/ [indirekt Fahrzeug] (7) Als er Bernie sah, stand er auf und begrüßte iihn [mit einer Herzlichkeit, die unwillkürlich Sympathien weckte]. (nach Pinkwart, S. 100) (8) Professor Peter Maurer begrüßte [als Kongresspräsident] ü über 1.500 Teilnehmer aus 44 Ländern. (MM, 8.7.86, S. 10) (9) [Zu Beginn der Veranstaltung] hatten der Direktor der Bank und der DGB-Vorsitzende die Gäste begrüßt. (nach MM, 18.11.85, S. 22) (10) Nachdem die Herbergsmutter ddie Klasse begrüßt hatte, informierte sie über die Hausordnung der Jugendherberge. (11) Die Reiterin ging in den Stall, um iihr Pferd zu begrüßen. (12) Als die Leute im Dorf ddie Feindpanzer [freundlich] begrüßten, da erst hatte die Tochter begriffen, dass der Krieg verloren war. (nach Zeit, 17.5.85, S. 64) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) Anekdoten wurden erzählt, längst aus den Augen geratene Kommilitonen [freudig] begrüßt. (Zeit, 27.12.85, S. 41) sein: (14) Als die prominenten Ehrengäste begrüßt waren, wandte sich der Redner ohne Umschweife dem brisanten Thema des Abends zu. WORTB die Begrüßung ANM - Häufig wird eine PräpG [mit +D/ ...] hinzugefügt, mit der die Form der Begrüßung [sprachliche Äußerung, Geste o.Ä.] charakterisiert wird : (15) Die Sekretärin begrüßte mich [mmit einem freundlichen Lächeln und den Worten „W Was kann ich für Sie tun? “]. (16) Jeden Gast begrüßt er [m mit Handschlag]. (Spiegel, 6/ 93, S. 99); s. auch (6) und (19). - Mit einer PräpG [zu +D] kann auf die Veranstaltung Bezug genommen werden, deren Teilnehmer willkommen geheißen werden: (17) „So schlecht, wie wir oft dargestellt werden, sind wir nicht“, betonte Schütte zu Beginn des Treffens, [zzu dem] der Hausherr und Veranstalter, Dr. Claus Einberger vom Klinikum Mannheim, [auch] Sozialbürgermeister Wolfgang Pföhler begrüßte. (MM, 6.5.85, S. 19) - Häufig wird mit begrüßen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt: (18) Der Korrespondent berichtet, d die beiden Außenminister hätten sich [außerordentlich kühl] begrüßt. (19) MMutter und Sohn begrüßten eeinander [mit einer herzlichen Umarmung]. W.BED begrüßen 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] bewertet das Erscheinen von etwas [geistiges Produkt], das Zustandekommen von etwas [Sachverhalt/ Handlung] positiv (20) Vertreter der Regierungskoalition und der SPD-Opposition begrüßten den Entwurf [übereinstimmend]. (MM, 23.1.86, S. 1) (21) Die USA würden eine Konferenz über Südostasien begrüßen. (FAZ, 5.1.66, S. 4) (22) Den technischen Fortschritt begrüßt [nach neueren Erhebungen] die Hälfte der Jugendlichen. (Zeit, 3.1.86, S. 1) (23) Die Gewerkschaft ÖTV begrüßt den Versuch der Universität Bremen, neue Formen des Lehrens und Lernens zu erproben. (ÖTV) (24) Der Beschluss der Außenminister begrüßt die Bereitschaft der Vereinigten Staaten, mit der Sowjetunion über Programme der strategischen Verteidigung zu diskutieren. (Zeit, 29.3.85, S. 7) behalten 221 dass-S: (25) Jeder wird [gewiss] begrüßen, dass dieser Arzt hoffnungslos Schwerkranken wieder Lebenshoffnung machen will. (nach Zeit, 7.3.86, S. 95) Inf+: (26) Der Verein würde (es) [sehr] begrüßen, auch junge Leute zu seinen aktiven Mitgliedern zu zählen. - begrüßen 2 wird häufig in der Passivkonstruktion es ist zu begrüßen verwendet: (27) [Im Interesse einer möglichst schadstofffreien Luft] i ist der Kauf eines Katalysator-Autos [sehr] z zu begrüßen. (MM, 16.2.85, S. 35). Häufig wird statt der AkkSE in Form des dass-Satzes ein wenn- Satz realisiert: (28) Es wwäre zu begrüßen, wenn die Verantwortlichen schnell zu einer Entscheidung kämen. begrüßen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: mit +D jemand/ [indirekt Ort] bringt mittels irgendetwas [Ereignis/ Handlung] seine Freude über das Erscheinen oder den Beginn von etwas [Ereignis/ [indirekt Konkretum]/ abstr. Objekt] zum Ausdruck (29) Die Kinder begrüßten den Winteranfang und den ersten Schnee mit großem Hallo. (30) Die Stadt hat den Jahreswechsel mit Glockengeläut und einem prächtigen Feuerwerk begrüßt. (31) Berlin begrüßte das neue Jahrtausend mit einem riesigen Volksfest. G.ANM - Häufig wird begrüßen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘begrüßend sagen’ verwendet: (31) „ Da sind Sie ja wieder“, begrüßte ihn freundlich der Besitzer. (nach Zeit, 30.8.85, S. 67) VERBF grüßen be'halten behält behielt hat behalten behalten 1 etwas nicht hergeben behalten 2 etwas nicht vergessen behalten 3 etwas beibehalten behalten 4 etwas bewahren behalten 5 etwas irgendwo lassen behalten 6 als jemanden weiterhin als einen solchen fungieren lassen SBP behalten 1 NomE AkkE BED etwas nicht hergeben oder zurückgeben; im Besitz von etwas bleiben (1) Darf ich den Prospekt behalten? BELR NNomE: derjenige, der etwas nicht hergibt: Person/ Institution (2) Lieber Kunde, wenn Ihnen das Buch nicht gefällt, können Sie es innerhalb von 10 Tagen zurückschicken; das Werbegeschenk können SSie [auf jeden Fall] behalten! (3) DDer Stadtteil Handschuhsheim möchte die Kleingartenanlage behalten und nicht für den Bau einer neuen Straße hergeben müssen. AkkE: dasjenige, das nicht hergegeben wird: Konkretum [selten Person]/ abstr. Objekt (4) Der Reitstall will ddas verletzte Springpferd behalten und für die Zucht verwenden. (5) Viele Jugendliche behalten [nur] eeinen Teil ihres Lohns und geben den Rest an ihre Eltern. (6) Die Frau meinte, dass ihr Freund, im Falle der Trennung, d den Wagen [nicht] behalten dürfe. (nach MM, 12.7.86, S. 36) (7) Die Kaution muss nicht gleich am Auszugstag zurückgegeben werden, sondern der Vermieter darf sie [noch] [eine angemessene Zeit] behalten. (nach MM, 28.11.87, S. 22) (8) Der Autor behält ddie Filmrechte. PASSK Passiv nicht üblich ANM - Häufig wird eine temporale AdvG, NG im A oder PräpG [über +A/ (von +D) bis-Gruppe/ ...] hinzugefügt, mit der auf die Zeitdauer, während der jemand etwas in seinem Besitz hat, Bezug genommen wir d: (9) Ich möchte das Buch [eeine Woche/ ü übers Wochenende/ v von Montag bis Donnerstag/ bbis Montag] behalten.; s. auch (7). - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, ist eine Dienstleistung, die durch diese Person ausgeübt wird, gemeint: (10) Der Bundeskanzler möchte seinen Minister behalten. SBP behalten 2 NomE AkkE BED etwas nicht vergessen; sich merken . (11) Ich muss mir alles aufschreiben, ich kann nichts mehr behalten. BELR NNomE: derjenige, der etwas nicht vergisst: Person (12) ÄÄltere Menschen können [meist] neuere Informationen [nicht mehr] behalten. AkkE: dasjenige, das nicht vergessen wird: abstr. Objekt [als Information] SE mit fak. Korrelat es: Sachverhalt (13) Meine Schwester kann Z Zahlen - [vor allem aber] T Telefonnummern - [sehr gut] behalten, NNamen [allerdings] behält sie [nicht]. (14) Überfliegen Sie den Text noch einmal und stellen Sie so fest, ob Sie [tatsächlich] d das Wesentliche behalten haben. (nach Ott, S. 5) dass-S : (15) Ich habe [aber] [bloß] behalten, ddass der nach Bremen gekommene Wein bestimmt kein Messwein war. (nach taz, 11.5.89, S. 28) ob-Frag : (16) Ich habe (e es) nicht behalten, oob wir morgen oder übermorgen Sitzung haben. w-Frag : (17) Sie haben alle die schönen Verordnungen gelesen und haben [annähernd] behalten, w wie schön sich darin die hohe Behörde auszudrücken pflegte. (Zeit, 29.3.85, LB, S. 13) PASSK Werden-Passiv werden: (18) Examensstoff wird [besser] behalten, wenn man ihn in einen logischen Zusammenhang bringt. ANM - Das Korrelat wird selten realisiert - Mit einer PräpG [in +D] kann auf den Ort Bezug genommen werden, an dem die Information gespeichert wird [im Gedächtnis, in Erinnerung, im Kopf]. In diesem Fall wird die AkkE häufig in Form der AkkSE realisiert : (19) Ich werde es [immer] [iin Erinnerung] behalten, dass du mir geholfen hast. (20) Ich werde [immer] [i im Gedächtnis] behalten, wie du mir geholfen hast. (21) Ich habe [leider] [nicht mehr] [i im Kopf] behalten, ob wir den Punkt schon geklärt hatten. W.BED behalten 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] bleibt weiter Nutznießer von etwas [Recht, Vergünstigung o.Ä.]; beibehalten (22) Viele ausländische Arbeiter wollen ihre Staatsangehörigkeit behalten. (23) Die Beamten können nicht erwarten, behandeln 222 dass sie [auch in Zukunft] alle Vergünstigungen behalten können. (nach MM, 23.2.85, S. 60) (24) Wäre es nicht besser, wenn jeder Partner [in der Ehe] seinen eigenen Familiennamen behalten würde? (nach Zeit, 10.5.85, S. 73) behalten 4 NomE AkkE; AkkE: NG [häufig mit Possessivum] bei jemandem/ etwas [keine Restr.] bleibt etwas [konkr. Objekt [als Charakteristik]/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] unverändert; bewahren (25) Mein Vater hat [lange] seine dunklen Haare behalten. (26) Oberhemden scheinen zuerst am Hals einzulaufen, während die Ärmel ihre ursprüngliche Länge behalten. (nach Zeit, 1.11.85, S. 85) (27) Die afrikanische Musik hat [zwar] ihre traditionellen Züge behalten, aber europäische Ergänzungen erfahren. (nach Zeit, 10.5.85, S. 48) (28) Gute Antiquitäten behalten [in der Regel] ihren Wert. (29) [Nach der Augenoperation] hat sie eine gewisse Überempfindlichkeit für Lichtreize behalten. (30) Auch wenn es als kitschig gilt, ein schöner Sonnenuntergang am Meer behält seinen Zauber. behalten 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +D/ bei +D/ in +D/ ... jemand lässt jemanden/ etwas irgendwo [meist in seiner Nähe] (31) Ein Quäker behält [beim Grüßen] den Hut auf dem Kopf. (32) Kliniken behalten Patienten [oft] [zu lange]. (MM, 25.10.85, S. 14) (33) Es war schon spät, daher behielten die Gastgeber die Gäste [über Nacht]. (34) Aichach ist eine der sechs bundesdeutschen Haftanstalten, [in denen] Mütter ihre Kleinkinder [für eine gewisse Zeit] bei sich behalten können. (MM, 22.7.87, S. 3) (35) Viele Menschen meinen, dass [bei Sexualstraftaten] die Täter [länger] im Gefängnis behalten werden sollten. behalten 6 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A jemand lässt jemanden weiterhin als einen solchen fungieren (36) Viele Fußballspieler hätten Beckenbauer [gerne] als Teamchef behalten. (37) Ich hätte sie gerne als Lehrerin behalten, aber sie ist an eine andere Schule gegangen. PHRAS Idiom: etwas für sich behalten: etwas nicht weitersagen, etwas verschweigen; jemanden im Amt behalten: jemanden nicht entlassen; etwas im Auge behalten: etwas weiterhin beobachten; etwas im Griff behalten: etwas weiterhin beherrschen; den Kopf oben behalten: sich nicht entmutigen lassen; einen kühlen/ klaren Kopf behalten: ruhig bleiben, nicht die Nerven verlieren; die Nerven behalten: ruhig bleiben; Recht behalten: in seiner Meinung letztlich bestätigt werden VERBF enthalten; erhalten; festhalten, sich; halten; halten, sich; halten, (sich); unterhalten, sich; verhalten, sich be'handeln behandelt behandelte hat behandelt behandeln 1 etwas zum Gegenstand der Diskussion machen behandeln 2 sich jemandem gegenüber irgendwie verhalten behandeln 3 etwas zu heilen versuchen behandeln 4 mit etwas irgendwie verfahren behandeln 5 auf etwas einwirken behandeln 6 als/ wie etwas als ein solches betrachten und mit ihm entsprechend verfahren SBP behandeln 1 NomE AkkE BED etwas zum Gegenstand der Diskussion, Beschreibung o.Ä. machen; erörtern . (1) Diese Frage wird [in der zweiten Hälfte des Buchs] behandelt. BELR NNomE: derjenige, der etwas zum Gegenstand der Diskussion macht: Person/ Gremium/ [auch geistiges Produkt/ Veranstaltung] (2) Besonders verunsichert waren die beiden Forscher, weil kein Experte, keine wissenschaftliche Publikation [je] das Problem behandelt hatten. (Zeit, 11.1.85, S. 9) (3) D Die Wirtschaftsausschüsse der Unternehmen sollen [künftig] [regelmäßig] Fragen des Umweltschutzes behandeln. (4) [Natürlich] kann e ein knapper Essay ein so großes Thema [nicht] [systematisch] behandeln. (nach Zeit, 27.6.86, S. 40) (5) E Ein wichtiges Thema auf dem Hamburger Kongress behandelt die Arbeit von Selbsthilfegruppen. (MM, 6.9.85, S. 17) (6) K Kongress in Speyer behandelte Möglichkeiten der Neuraltherapie. (MM, 20.6.86, S. 14) AkkE: dasjenige, das zum Gegenstand der Diskussion gemacht wird: Konkretum/ Abstraktum [als Thema] (7) [Im ersten Halbjahr] behandelt die Lehrerin ddie einheimischen Pflanzen. (8) [Am Freitag nächster Woche] wird das Plenum des Bundesrats dden Entwurf [abschließend] behandeln. (9) Ein vernünftiger Filmbericht, der eein aktuelles Ereignis von vorgestern [gründlich] behandelt, ist mehr wert als ein flüchtig zusammengestoppeltes Erzeugnis, das am gleichen Tag des Ereignisses erscheint. (van Appeldorn, S. 164) (10) Diese Broschüre behandelt AAufbau, Struktur, Beiträge und Leistungen aller Träger der Deutschen Sozialversicherung. (MM, 4.2.85, S. 19) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) Vier der Vorlagen des Gesetzesbündels sollen [bereits morgen] [in erster Lesung] [im Bundestag] behandelt werden. (nach MM, 30.1.86, S. 1) sein : (12) Diese Problematik ist [im zweiten Kapitel] behandelt. WORTB die Behandlung ANM - Mit einer statischen PräpG [in +D/ vor +D/ ...] kann indirekt auf das Gremium Bezug genommen werden, das etwas zum Gegenstand seiner Diskussion macht : (13) [I In den Wirtschaftsausschüssen der Unternehmen] will man [künftig] [regelmäßig] Fragen des Umweltschutzes behandeln. (14) Es geht um vier Musterfälle, die [aauch vor Gericht] behandelt wurden. (taz, 15.5.98, S. 21); s. auch (11). behandeln 223 - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D] kann auf die Veranstaltung, Publikation o.Ä. Bezug genommen werden, in der etwas zum Gegenstand der Diskussion, Beschreibung gemacht wird : ( 15) [I Im Geografieunterricht] behandeln wir [gerade] Australien.; s. auch (1) und (12) - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [unter +D/ ...] kann Inhalt oder Form der Behandlung charakterisiert werden : (16) Die ersten beiden Kapitel des Buchs behandeln die Nachkriegszeit [u unter ökonomischen und politischen Gesichtspunkten].; s. auch (5) . SBP behandeln 2 NomE AkkE AdvE BED sich jemandem gegenüber irgendwie verhalten . (17) Er hat seinen Hund [immer] gut behandelt . BELR NNomE: derjenige, der sich irgendwie verhält: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt: Umgangsform] (18) Ich kenne deine Art, wie ddu Frauen behandelst. (Torwegge, S. 57) (19) HHerr Meier behandelt seine Angestellten [stets] korrekt und freundlich. (20) D Die gegenwärtige Koalition müsse [eben] die Opposition so behandeln, dass immer ein freundliches Klima herrsche, meinte er. (FAZ, 5.1.66, S. 1) (21) DDie Höflichkeit behandelt den sympathischen und den unsympathischen Menschen in gleicher Zuvorkommenheit. (nach Bollnow, S. 85) AkkE: dasjenige, dem gegenüber sich jemand irgendwie verhält: Person/ Tier (22) Die niederländischen Medien haben sich kritisch zu der Art geäußert, mit der die Deutschen iihre Drogenabhängigen behandeln. (23) Manche wissen nicht einmal, wie man einen Säugling behandelt. (nach Stern, 22.12.87, S. 118) (24) Unser Hund hat es bis heute nicht vergessen, wie schlecht i ihn der frühere Besitzer behandelt hat. AdvE: AdvG/ mit +D/ ...: Art und Weise (25) Die türkischen Grenzbeamten haben ihn hhöflich behandelt. (nach Zeit, 8.2.85, S. 61) (26) Wie würdest du reagieren, wenn man dich m mit solcher Herablassung behandelte? PASSK Werden-Passiv werden: (27) Die Geisel hat ausgesagt, dass sie von den Entführern gut behandelt wurde. WORTB die Behandlung ANM - behandeln 2 wird auch in Verbindung mit lassen verwendet: (28) So llasse ich mich von Ihnen nicht behandeln. - behandeln 2 wird in Ausdrücken verwendet wie jemanden wie ein rohes Ei behandeln i.S.v. ‘mit jemandem sehr rücksichtsvoll umgehen, um ihn nicht zu verletzen, zu verärgern’; jemanden wie einen dummen Jungen behandeln i.S.v. ‘sich jemandem gegenüber ungehörig benehmen’; jemanden wie Luft behandeln i.S.v. ‘jemanden ignorieren’; jemanden stiefmütterlich behandeln i.S.v. ‘mit jemandem lieblos umgehen/ jemanden benachteiligen’. SBP behandeln 3 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas mittels irgendetwas zu heilen versuchen . (29) Welcher Arzt hat Sie behandelt? BELR N NomE: derjenige, der zu heilen versucht: Person [Arzt o.Ä.]/ Institution [Klinik o.Ä.] (30) DDr. Janke behandelt [seit vielen Jahren] Diplomatenkinder, ausländische und deutsche. (Zeit, 27.9.85, S. 76) (31) Können Sie mir eine orthopädische Klinik empfehlen, die [speziell] komplizierte Sportverletzungen behandelt? AkkE: dasjenige, das jemand zu heilen versucht: Person/ Tier/ Körperteil/ [indirekt Krankheit] (32) Es sei „verantwortungslos“, wenn jetzt Zahnärzte drohten, sie müssten i ihre Patienten [schneller, schlechter und schmerzhafter] behandeln, wenn ihre Forderungen nicht durchgesetzt würden, meinten die Kassen. (MM, 20.12.85, S. 1) (33) Behandeln Sie aauch Schildkröten, Herr Doktor? (34) Welcher Kollege hat ddas Knie behandelt? (35) [Hauptsächlich] S Schussverletzungen müssen die Ärzte behandeln. (nach Bild, 12.7.67, S. 4) (36) Wenn die Experten dden Tumor [nicht in seiner ganzen Ausdehnung] erkannt und behandelt haben, wächst er an den übersehenen Stellen weiter. (Zeit, 6.12.85, S. 82) (AdvE): Mittel durch +A: Handlung mit +D: Substanz/ Handlung [als Therapie] (37) [Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation] könnte man mmit 2 250 Wirkstoffen 95 Prozent aller Krankheiten [gut und preiswert] behandeln. (38) Die Klinik hat [zunächst] nur zwölf Patienten m mit dem neuen Präparat behandelt. (39) Welche Erkrankungen kann man mmit Akkupunktur behandeln? (40) [In Druckkammern] werden [zum Beispiel] Knochenvereiterungen d durch vermehrte Sauerstoffzufuhr behandelt. (BerlZ, 1.11.97, S. 8) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (41) Gelingt es nicht, die Pilzerkrankung des Patienten zu heilen, muss [unter Umständen] die ganze Familie behandelt werden. (MM, 25.2.86, S. 3) sein : (42) Wenn die Patientin [erfolgreich] behandelt ist, sollte sie eine Kur verordnet bekommen. WORTB die Behandlung ANM - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D] kann auf die medizinische Einrichtung o.Ä. Bezug genommen werden, wo die Behandlung erfolgt : (43) [Wegen der großen Ansteckungsgefahr] müssen wir Sie [aauf der Isolierstation] behandeln. (44) Mehr als hundert Menschen wurden [iin Krankenhäusern] behandelt oder auf Verätzungen untersucht. (MM, 10.1.86, S. 3) - Mit einer PräpG [gegen +A/ wegen +G/ +D] kann auf die Krankheit o.Ä. Bezug genommen werden : (45) Sie sollten Ihre Katze [ggegen Würmer] behandeln lassen. (46) Drei Männer mussten [w wegen Kopfverletzungen] [ambulant] behandelt werden. (nach BerlZ, 23.6.99, S. 31) - Mit einer modalen AdvG kann die Art der medizinischen Versorgung charakterisiert werden : (47) Wenn wir Ihre Schulter [mmedikamentös und physiotherapeutisch] behandeln, bestehen gute Heilungschancen.; s. auch (32), (37), (42) und (45) . behaupten 224 W.BED behandeln 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ mit +D jemand verfährt mit etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] irgendwie; umgehen mit (48) Dieses Buch ist sehr wertvoll. Bitte, behandeln Sie es sorgfältig! (49) Der Arbeitgeber muss diese Mitteilung vertraulich behandeln. (nach MM, 11.6.88, S. 36) (50) [In der Gewerkschaftszentrale] behandelt man das Angebot der Arbeitgeber [derzeit] [noch] mit großer Zurückhaltung. (51) Den Bereich zwischen Schloss und Kirche haben die Architekten [beim Wiederaufbau] [gestalterisch] mit besonderer Sorgfalt behandelt. (52) [Nach einem Urteil des Bundesfinanzgerichtshofes vom 11.1.1980] sind Vorruhestandsgelder genauso wie Abfindungen zu behandeln. (Zeit, 22.2.85, S. 27) - behandeln 4 wird auch in dem Ausdruck etwas stiefmütterlich behandeln verwendet i.S.v. ‘mit etwas nachlässig umgehen’ . behandeln 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ mit +D jemand [Person/ Institution] wirkt mittels irgendetwas [Substanz/ Handlung] chemisch oder physikalisch auf etwas ein (53) Anfang September waren im Landkreis Pirmasens drei Metzgereien bekannt geworden, die Fleischwaren mit diesem Desinfektionsmittel behandelt hatten. (MM, 30.10.85, S. 14) (54) Dieses nationale Programm zur Verringerung der Verunreinigung durch bestimmte Industrieanlagen betrifft auch Betriebe, die Metalloberflächen chemisch behandeln. (55) Nachdem man die giftigen, umweltgefährdenden Abfälle [mechanisch und chemisch] behandelt hat, werden sie auf speziellen Deponien gelagert. (56) Weißt du ein Mittel, mit dem man unsere schöne alte Kommode [gegen Holzwürmer] behandeln kann? (57) Die Männer lassen das Spülwasser wieder ab, das [in der werkseigenen Wiederaufbereitungsanlage] behandelt wird. (nach MM, 16.1.85, S. 17) behandeln 6 als/ wie NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ wie-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] betrachtet jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] als einen solchen/ ein solches und verfährt mit ihm entsprechend (58) Kein Beamter hat das Recht, den Mitbürger als lästigen Bittsteller zu behandeln. (Bundespräs., S. 62) (59) Wittmann hält es für unbedingt erforderlich, die Vermummung unter Strafe zu stellen und [nicht nur] als Ordnungswidrigkeit zu behandeln. (MM, 23.5.86, S. 1) (60) Sie behandeln uns wie Feinde. (Zeit, 24.1.86, S. 7) (61) Manche Großmächte behandeln ihre Bundesgenossen wie Vasallen. (62) Pyrrhus behandelte die Stadt wie eine eroberte. (Schönberger, S. 9) (63) Von Tänzern, die wie Befehlsempfänger behandelt werden, kann man keine Kreativität erwarten. (MM, 18.4.85, S. 32) VERBF handeln; handeln, sich es be'haupten behauptet behauptete hat behauptet behaupten 1 äußern, dass etwas wahr ist behaupten 2 etwas bewahren SBP behaupten 1 NomE AkkE BED mit Bestimmtheit äußern, dass etwas wahr ist, ohne dass es bewiesen wird . (1) Sie behauptete, den Mann nicht zu kennen. BELR NNomE: derjenige, der äußert, dass etwas wahr ist: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt: häufig Theorie, Buch o.Ä.] (2) M Meine Mutter behauptet, dass kein Kind irgendwo sicherer sein könnte, als in ihren Armen. (MM, 31.8.85, S. 50) (3) Wollen d die Manager, Sicherheitsingenieure und Werksärzte eines Weltkonzerns [ernsthaft] behaupten, sie hätten von den möglichen Folgen eines solchen Unfalles keine Ahnung gehabt? (Zeit, 7.6.85, S. 70) (4) DDie Bundesregierung behauptet, dass die angekündigten Steuererhöhungen dringend notwendig seien. (5) Als eein Londoner Blatt [sogar] behauptete, Wolhuter habe drei Löwen eigenhändig erwürgt, schrieb der Wildhüter der Zeitung, was er wirklich erlebt hatte. (Grzimek, S. 76) AkkE: dasjenige, über das geäußert wird, dass es wahr ist: Sachverhalt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (6) Es gibt zwei Lager: die einen, die dies vorausgesagt haben, die anderen, die ddas Gegenteil behaupten. (Zeit, 23.8.85, S. 3) (7) Carl Schmitt zog die Diktatur vor und behauptete iihre Vereinbarkeit mit der Demokratie. (nach Zeit, 19.4.85, S. 7) (8R) Es stand nicht fest, wer der Vater des Kindes war. Thomas ließ Untersuchungen machen. Das Ergebnis war, dass man [nicht mit Sicherheit] s seine Vaterschaft behaupten, aber auch nicht ausschließen konnte. (nach Weyden, S. 62) (9) Der Impfstoff könne den Virus nicht an der Vermehrung hindern, sagte der Aids-Spezialist. Der Professor erwiderte: „DDas habe ich [auch nie] behauptet.“ (nach MM, 2.4.87, S. 18) (10) Du kannst vviel/ vieles behaupten, ich glaube dir nichts! dass-S : (11R) Willst du [wirklich] behaupten, Tante Eugenia, d dass du von diesen Dingen nichts weißt? (nach Larsen, S. 48) Inf+: (12) Ivy behauptete [einfach und gelassen], kkeinen Hunger zu haben. (Frisch, S. 71) (13) Viele Leute haben (ees) [schon] behauptet, AAußerirdische gesehen zu haben, aber zweifelsfrei bewiesen wurde dies nicht. Hpts : (14) Die Ökologen behaupten, AAtomstrom sei teurer als Elektrizität aus Kohle. (Zeit, 16.5.86, S. 25) Dirr : (15) Die Mutter fragte die kleine Tochter: „Hast du die Tasse zerbrochen? “ - „IIch habe das nicht getan“, behauptete das Kind. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) Wenn [also] behauptet wird, dass die Einkommen in der Bundesrepublik generell zu hoch sind, dann kann der Maßstab nur das durchschnittliche Einkommen im Ausland sein. (Zeit, 19.4.85, S. 21) behindern 225 sein : (17) Solche Dinge sind [leicht] behauptet. Sie sind aber schwer zu beweisen. WORTB die Behauptung ANM - Die AkkE wird häufig als SE in Form des dass-S oder der Inf+ realisiert, meist ohne Korrelat. - Gelegentlich wird mit einer PräpG [über +A/ von +D] auf die Person oder Sache Bezug genommen, über die etwas geäußert wird : (18) Ich habe gehört, was ihr [gestern] [üüber uns] [fälschlich] behauptet habt. (19) Die Gelegenheit war günstig, diese Gartenanlage zu besichtigen, [v von der] die Prospekte behaupteten, sie sei von allen deutschen Badeorten die schönste. (nach Pinkwart, S. 59) - Mit einer statischen PräpG [in +D] kann auf das geistige Produkt [Buch, Aufsatz o.Ä.], in dem etwas behauptet wird, Bezug genommen werden: (20) Der Autor hat [i in seinem Artikel] behauptet, dass seine Theorie die einzig gültige sei. - Häufig wird behaupten 1 in den Konstruktionen wie jemand behauptet/ wie behauptet (wird) verwendet, um zu betonen, dass die Behauptung nicht vom Sprecher ausgeht: (21) Es ist einfach nicht wahr, dass die Welt, w wie behauptet wird, ohne Agrarchemikalien verhungern würde. (MM, 17.1.85, S. 23) W.BED behaupten 2 NomE AkkE [geh] jemand [Person/ Institution]/ etwas [geistiges Produkt] bewahrt etwas [Zustand/ Position] (22) Dem Schriftsteller ist es gelungen, seinen Platz in der Literatur und seine Individualität zu behaupten. (23) [Natürlich] will die SPD das Profil, das sie sich in der Deutschlandpolitik geschaffen hat, behaupten. (nach Zeit, 27.9.85, S. 6) (24) Das Unternehmen will seine führende Stellung in der Wirtschaft und das Monopol auf seinem Gebiet [auch weiterhin] behaupten. (25) Die Sendung „Wetten, dass ...“ behauptete [15 Jahre lang] [unangefochten] ihren Spitzenplatz. (nach MM, 1.4.96, S. 34) - behaupten 2 wird auch in dem Ausdruck das Feld behaupten i.S.v. ‘seine Stellung mit Erfolg gegen Konkurrenz, Widerstand bewahren’ verwendet. ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb behaupten, sich. be'hindern behindert behinderte hat behindert behindern 1 jemanden bei etwas hemmen behindern 2 die Ursache dafür sein, dass etwas beeinträchtigt ist SBP behindern 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemanden mittels irgendetwas bei etwas hemmen, stören . (1) Man behindert uns bei der Arbeit. BELR NNomE: derjenige, der jemanden hemmt: Person/ Institution/ [auch Mittel] (2) DDer Beschuldigte hat den Zeugen [nicht] [unzulässig] behindert. (nach MM, 27.1.87, S. 9) (3) [Seiner Meinung nach] behindert d die Regierung mit ihrer Steuerpolitik sowohl Handwerk wie Industrie [in starkem Maße]. (4) [Auch gestern] haben [wieder] f feindliche Flugzeuge die Errichtung von Flüchtlingslagern behindert. (5) Die Befürchtung ist, dass d die vielen Vorgaben den Ideenflug behindern. (nach Zeit, 6.12.85, S. 51) AkkE: derjenige, der gehemmt wird: Person/ Institution/ [auch Vorgang/ Handlung] (6) Wenn Sie d die anderen Fahrgäste mit ihrem Fahrrad behindern, müssen Sie die Straßenbahn verlassen! (7) Die Verweigerungshaltung der Opposition, meinte der Politiker, behindere d die Regierung bei der überfälligen Lösung des Rentenproblems. (8) Wir wollen dden Prozess einer vernünftigen und kontinuierlichen Arbeitszeitverkürzung unterstützen und [nicht] behindern. (Zeit, 20.9.85, S. 3) (9) Der Bundeswirtschaftsminister forderte Ost-Berlin auf, jene Maßnahmen zu „entrümpeln“, die ddie Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden deutschen Staaten behindern. (nach RhM, 17.11.89, S. 9) (10) Die skandalgeplagte Thüringer Landesregierung behindert d die Finanzkontrolle durch den Landesrechnungshof [nach Kräften]. (Spiegel, 3/ 93, S. 33) (11) Man behindert uunsere Arbeit. (PräpE): bei +D/ in +D: dasjenige, bei dem jemand gehemmt wird: Vorgang/ Handlung (12) Der Verteidiger hat den Stürmer durch Festhalten am Trikot b beim Abschuss behindert. (13) Eltern können ein heranwachsendes Kind durch ständiges Gängeln und Bevormunden i in der Entwicklung zur Selbstständigkeit [stark] behindern. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ abstr. Objekt/ Handlung durch +A: abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ selten damit: Handlung (14) M Mit fünf Schlauchbooten hat die Umweltorganisation Greenpeace [gestern] [im Lübecker Hafen] die Beladung des schwedischen Atommüllfrachters „Sigyn“ behindert. (MM, 10.9.87, S. 11) (15) Dreimal gelang es der Opposition, mmit Volksentscheiden die Planung zu behindern. (Spiegel, 38/ 93, S. 189) (16) Merkst du nicht, dass du im Wege stehst und uns m mit deiner ständigen Fragerei bei der Arbeit behinderst? (17) Ich möchte Sie dringend bitten, unsere Bemühungen zur Klärung des komplizierten Sachverhalts [nicht] d durch Zwischenrufe zu behindern! (18) Die kommunistische Einheitspartei hat d durch ideologische Reglementierung Kunst und Wissenschaft in der Entfaltung behindert. dass-S: (19) Er hat mich beim Überholen ddadurch behindert, d dass er plötzlich kurz vor mir die Fahrspur wechselte. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Der Abbau entbehrlicher Krankenhauskapazitäten wird durch unterschiedliche Interessen der Landesregierungen behindert. (nach MM, 18.3.86, S. 2) sein : (21) Die Rettungsmannschaft war durch zahlreiche Schaulustige [stark] behindert. WORTB die Behinderung ANM - Gelegentlich wird mit behindern 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit eibekannt geben 226 nem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] verwendet. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses wird häufig gegenseitig hinzugefügt : (22) In dem engen Raum kann man nicht richtig zu zweit arbeiten ohne einander zu behindern. (23) Ohne ssich gegenseitig zu behindern, können d die Arbeiter gleichzeitig im Businnern und am Unterbau hantieren. (MM, 26.3.85, S. 18) W.BED behindern 2 NomE AkkE (PräpE); NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); (PräpE): bei +D/ in +D etwas [Konkretum/ Sachverhalt] ist die Ursache dafür, dass jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt]/ [auch Vorgang/ Handlung] bei etwas [Vorgang/ Handlung] beeinträchtigt ist (24) Weil ihn die schweren Schlüssel beim Zelebrieren der Messe behinderten, ließ der Priester sie vor Beginn des Gottesdienstes stets in der Sakristei liegen. (nach Spiegel, 3/ 93, S. 33) (25) Die anhaltende Trockenheit behindert die Pflanzen in ihrem Wachstum. (26) Seine Schwerhörigkeit behindert den Musiker [zunehmend]. (27) Bäume behindern [keineswegs] eine Erweiterung von Industrieanlagen oder andere bauliche Maßnahmen. (MM, 18.9.85, S. 19) (28) Wenn verkrampfte Kopfmuskeln und Nackenmuskeln den Blutkreislauf behindern, kommt es zu Kopfschmerzen. (29) Die klare Lösung behindert [nicht] die Sicht auf die Struktur des Ohres und ihre Beschaffenheit. (Packungsbeilage Octobacid) (30) Eine neue Dollarschwäche behinderte [gestern] die zum Wochenende eingeleitete Erholung an den Weltbörsen. (MM, 3.11.87, S. 4) (31) Auch die Korruptionsaffäre hat die Karriere des Politikers [nicht] behindert. (32) Zentralismus behindert die demokratische Willensbildung. (CSU, Progr.) (33) Der heftige Sturm mit Geschwindigkeiten bis zu 100 km pro Stunde und die hohen Wellen behinderten die Rettungsarbeiten. (MM, 7.12.87, S. 13) dass-S : (34) [Wie so häufig] hat (es) die Rettungs- und Bergungsarbeiten [massiv] behindert, dass sich am Unfallort zahlreiche Neugierige versammelt hatten. VERBF hindern; verhindern be'kannt geben gibt bekannt gab bekannt hat bekannt gegeben SBP bekannt geben NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas offiziell mitteilen . (1) Ort und Termin der Konferenz werden [noch] bekannt gegeben. BELR NomE: derjenige, der etwas mitteilt: Person [als Funktionsträger]/ Institution (2) [Um 2.10 Uhr] gab RRegierungssprecher Bölling die glückliche Rettung der 87 Geiseln bekannt. (Zeit, 12.4.85, S. 5) (3) [Am 16. Oktober 1964] gab ddie chinesische Regierung die erste erfolgreiche Erprobung einer Atombombe im westlichen China bekannt. (Forndran, S. 174) AkkE: dasjenige, das mitgeteilt wird: abstr. Objekt/ Sachverhalt/ [indirekt Konkretum] [als Faktum] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung [als Faktum] (4) Der Senat von Berlin hat ddie Entscheidung, das Schiller-Theater zu schließen, bekannt gegeben. (5) Wirtschaftsminister Ulrich Steger hat [gestern] [in Wiesbaden] die sechs Mitglieder der internationalen Kommission bekannt gegeben. (nach MM, 29.8.86, S. 1) (6R) Jemand verriet uns, dass Mandy Rowles nach New York kommt. Man gab uns [sogar] d den genauen Ankunftstermin bekannt und das Hotel, wo Rowles abzusteigen beabsichtigte. (nach Cotton, S. 45) (7) Das Ministerium gab [gestern] Zahlen zur radioaktiven Belastung bekannt. (nach MM, 3.5.86, S. 1) dass-S: (8) Die Automobilfirma gab bekannt, ddass sie in den nächsten Monaten 2.000 Arbeitnehmer entlassen wird. Inf+ : (9) Präsident Reagan gab bekannt, pper Hubschrauber Bergen-Belsen und Bitburg aufsuchen zu wollen. (nach Zeit, 10.5.85, S. 45) ob-Frag : (10) Demnächst soll ein Nachrichtensatellit mit der IUS gestartet werden. Das Verteidigungsministerium will bekannt geben, oob die IUS-Stufe funktioniert hat oder nicht. (nach MM, 23.2.85, S. 3) w-Frag : (11) [Im Laufe der Woche] will der Minister [in Hannover] bekannt geben, wwie er juristisch vorgehen will, um sein Verbot durchzusetzen. (Spiegel, 34/ 94, S. 63) Hpts : (12) Die Mainzer Staatsanwaltschaft gab bekannt, ssie habe Ermittlungen gegen die beiden Betriebe aufgenommen. (nach MM, 18.7.85, S. 1) Dirr : (13) „DDie Sitzung wird für eine Stunde unterbrochen“, gab der Vorsitzende bekannt. (DatE): derjenige, dem etwas mitgeteilt wird: Kollektiv von Personen [häufig Öffentlichkeit]/ Institution (14) Die jungen Leute gaben iihren Verwandten und Freunden ihre Verlobung bekannt. (15) Alle gewonnenen Ergebnisse des Raumfahrtprojekts sollen [so weit wie möglich] a auch zivilen Forschern bekannt gegeben werden. (nach Zeit, 11.10.85, S. 78) (16) Ein Mitarbeiter des Theaters gab d dem Publikum bekannt, dass zwei Schauspieler erkrankt seien. (17) Es müsse die Regel aufgestellt werden, dass die Kommission [auf keinen Fall] den Inhalt ihrer Vorschläge d dem Europäischen Parlament oder der Öffentlichkeit bekannt geben darf. (FAZ, 19.1.66, S. 4) (18) Gib der Weltpresse nichts von der Alpha-7-Affäre bekannt! (Larsen, S. 52) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (19) Das amtliche Endergebnis der Wahl wird [in den nächsten Tagen] bekannt gegeben. (nach MM, 24.6.86, S. 1) sein : (20) Der Pilot der verunglückten DC-9 ist kurz vor dem Absturz an einem Herzanfall gestorben. Der Mann, dessen Identität [noch nicht] bekannt gegeben ist, war zwischen 50 und 60 Jahre alt. (nach MM, 3.9.86, S. 27) WORTB die Bekanntgabe ANM - Die DatE wird selten realisiert, wenn das Mitgeteilte an eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit gerichtet ist: s. (1), (2), (3), (4), (5), (7), (8), (9), (10), (11), (12), (13), (19), (20), (23), (24), (25) und (26). - Statt mit der DatE kann mit einer modalen AdvG [öffentlich] auf die nicht spezifizierte Öffentlichkeit als Adressat Bezug genommen werden: (21) Die Abdankung Duvaliers wurde [nicht] [ööffentlich] bekannt gegeben. (MM, 8.2.86, S. 1) bekommen II 227 - Statt mit der DatE kann mit einer statischen PräpG [vor +D] auf den Adressaten Bezug genommen werden : (22) Der Beschluss der Kommission wurde [gestern] [vvor Journalisten/ vvor der Presse] bekannt gegeben. - Mit einer PräpG [in +D/ bei +D/ auf +D/ während +G] kann auf den situativen Rahmen der Bekanntgabe Bezug genommen werden: (23) Die Ergebnisse der Untersuchung werden [iin der nächsten Sitzung/ a auf der Mitgliederversammlung/ b bei der Pressekonferenz/ w während der Tagung] bekannt gegeben. - Mit einer PräpG [durch +A/ in +D] kann auf das geistige Produkt, durch das die Bekanntgabe erfolgt, Bezug genommen werden : (24) Die nächsten Termine werden [d durch Anschlag/ i in einem Rundschreiben] bekannt gegeben. - Mit einer PräpG [in +D/ über +A] kann auf die Nachrichtenmedien, durch die die Bekanntgabe erfolgt, Bezug genommen werden: (25) Die Wahlergebnisse werden [i in der Presse/ üüber Radio und Fernsehen] bekannt gegeben . - In den Nachrichtenmedien wird häufig die Konstruktion wie jemand bekannt gibt als Einschub verwendet : (26) Der hessische Umweltminister hat, wwie er [gestern] bbekannt gab, zwei Posten neu besetzt. (nach MM, 2.7.85, S. 10) VERBF abgeben; aufgeben; ausgeben; geben; geben es be'kommen I bekommt bekam ist bekommen SBP bekommen I NomE DatE AdvE BED auf jemandem/ etwas eine irgendwie geartete Wirkung haben oder von jemandem irgendwie vertragen werden . (1) Das Essen ist mir [nicht] gut bekommen. BELR NNomE: dasjenige, das eine Wirkung hat: konkr. Objekt/ Substanz [als Nahrung, Getränk, Genussmittel]/ Sachverhalt/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) FFettes Fleisch und Hülsenfrüchte bekommen mir [nicht] gut. (3) D Die Kur ist dem Kind ausgezeichnet bekommen. Es hat sich endlich von seiner schweren Krankheit erholen können. (4) DDie Ruhe ist seinen Büchern wie dem Schriftsteller selbst [nicht] gut bekommen. (nach Zeit, 6.12.85, S. 59) (5) DDer schnelle Klimawechsel bei einer Flugreise bekommt manchen Passagieren ziemlich schlecht. (6) DDas Holzhacken ist meinem Rücken schlecht bekommen. dass-S : (7) Gut ist (e es) mir bekommen, ddass ich gestern endlich länger schlafen konnte. Inf+: (8) Herrn Schumacher bekommt (ees) wirklich gut, nicht mehr zu rauchen. DatE: dasjenige, auf das etwas eine Wirkung hat: Konkretum [meist Lebewesen]/ Abstraktum (9) Zu viel Fett bekommt M Menschen wie Tieren schlecht. (10) Es ist d der Firma Müller und Sohn hervorragend bekommen, dass sie sich spezialisiert hat. (11) Es ist mmeinen Wildlederschuhen [nicht] gut bekommen, dass ich sie im Regen getragen habe. (12) D Der altsprachlichen Bildung ist es [nicht] gut bekommen, dass sie vielen aufgezwungen wurde. (Zeit, 2.8.85, S. 27) AdvE: AdvG: Art und Weise: Bewertung [meist gut/ schlecht] (13) Zu wenig Bewegung bekommt den Menschen sschlecht. (14) Ein wenig Sport würde auch älteren Menschen s sehr gut bekommen. PASSK kein Passiv möglich WORTB bekömmlich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn bekommen I i.S.v. ‘gut bekommen’ verwendet oder negiert wird : (15) Mir ist schlecht, aber allen anderen ist das Essen bekommen: (16) Ich fühle mich nicht gut. Wahrscheinlich sind mir die Pilze [nicht] bekommen. PHRAS Idiom: nur Wendung - Wohl bekomm’s! : [als Wunschformel beim Essen oder Trinken] Guten Appetit/ Prost. VERBF ankommen; ankommen, es; bekommen II; kommen; kommen, es; vorkommen; zusammenkommen be'kommen II bekommt bekam hat bekommen bekommen II 1 etwas zu erwarten haben bekommen II 2 etwas als Veränderung erfahren bekommen II 3 mit etwas ausgestattet werden bekommen II 4 etwas verabreicht erhalten bekommen II 5 etwas erhalten können bekommen II 6 in den Besitz von etwas kommen bekommen II 7 es gelingt jemandem, etwas zu haben bekommen II 8 etwas wird verliehen bekommen II 9 anfangen, etwas zu empfinden bekommen II 10 von etwas befallen werden bekommen II 11 etwas hervorbringen bekommen II 12 etwas wird etwas entgegengebracht bekommen II 13 an/ zu es erreichen, dass jemand etwas ausführt bekommen II 14 etwas empfangen bekommen II 15 es erreichen, dass etwas irgendwohin gelangt bekommen II 16 irgendwohin bei jemandem gelangen bekommen II 17 es erreichen, dass etwas so wird bekommen II 18 irgendwieviel wird gegeben SBP bekommen II 1 NomE AkkE BED etwas zu erwarten haben oder mit etwas zu rechnen haben; [ugs] kriegen . (1) Wir bekommen Regen. BELR NomE: dasjenige, das etwas zu erwarten hat: Person/ häufig Kollektiv von Personen/ geografischer Ort bekommen II 228 (2) „[Hoffentlich] bekommen wwir [diesen Winter] Schnee“, sagen die Kinder. (3) D Die Welt wird [wahrscheinlich] immer wärmere Sommer bekommen. (4) DDer Rand der Mittelgebirge bekommt mehr an Niederschlägen als die Ebene. AkkE: dasjenige, das zu erwarten ist: Ereignis [häufig Naturerscheinung] (5) Die Meteorologen befürchten, dass wir [in diesem Winter] [wieder] sstarke Stürme bekommen. (6) Es sieht so aus, als ob ihr [diesmal] e einen kalten Winter bekommen würdet. (7) Da nur wenige Punkte auf der Tagesordnung stehen, bekommen wir [sicher] e eine ruhige Sitzung. (8) [Morgen] bekomme ich B Besuch von Tante Anna. (9) [Hoffentlich] bekommen wir [nie wieder] KKrieg. (10) Wenn du immer wieder zu spät ins Büro kommst, wirst du [bald] ÄÄrger bekommen. PASSK kein Passiv möglich SBP bekommen II 2 NomE AkkE BED etwas als Veränderung erfahren oder durch etwas charakterisiert werden; [ugs] kriegen . (11) [Plötzlich] bekam das Kind hohes Fieber. BELR NNomE: dasjenige, das etwas als Veränderung erfährt: keine Restr. (12) Wenn man älter wird, bekommt m man graue Haare und [oft] Übergewicht. (13) Das Mädchen schiebt ein bisschen die Unterlippe vor, wodurch iihr glattes Gesicht einen Zug von Trotz bekommt. (Welt, 20.1.64, S. 8) (14) SSocken aus reiner Wolle bekommen [schnell] Löcher. (15) Irgendeine tote, vielleicht gefolterte Frau wird zum Symbol aller algerischen Frauen erhoben: ddas Einmalige bekommt exemplarischen Rang. (Zeit, 8.11.85, LB, S. 2) (16) DDas Zusammentreffen von gestörten humanen Befindlichkeiten und Technik bekommt [in der Medizin] eine besondere Dimension. (Zeit, 9.1.87, S. 29) AkkE: dasjenige, das als Veränderung erfahren wird: Konkretum/ Abstraktum [als Eigenschaft] (17) Unser Baby bekommt ddie ersten Zähne. (18) Als das Mädchen Bernd ansprach, bekam er e einen roten Kopf. (19) Die Mission des amerikanischen Außenministers bekam [so] einen völlig anderen Akzent. (Zeit, 15.11.85, S. 3) PASSK kein Passiv möglich SBP bekommen II 3 NomE AkkE (PräpE) BED von jemandem mit etwas ausgestattet werden oder von jemandem etwas gewährt erhalten; [ugs] kriegen. (20) Wir bekommen einen neuen Lehrer. BELR N NomE: dasjenige, das mit etwas ausgestattet wird: keine Restr. (21) „WWir bekommen immer mehr junge Erwachsene, die besser qualifiziert sind“, sagt der Leiter der Personalabteilung. (nach Zeit, 4.10.85, S. 49) (22) DDie durch das Erdbeben teilweise zerstörte Kapelle bekommt ein neues Dach. (23) [Wegen der steigenden Zahl der Kunstdiebstähle] bekommen ddie Museen mehr Wachpersonal. (24) [Bald] bekamen [im Volksmund] aauch die anderen Seuchen (Typhus und Cholera) den Namen Pest. (FAZ, 1993) AkkE: dasjenige, womit etwas ausgestattet wird: Konkretum/ abstr. Objekt (25) Wir haben [im richtigen Moment] dden richtigen Mann bekommen. (Zeit, 10.5.85, S. 2) (26) Der Porsche- Motor bekam eeine neue Nockenwelle. (nach MM, 9.2.85, S. 36) (27) [In der Gefangenschaft] bekamen die Geiseln nur wenig zu essen. (28) Die neue Gewerkschaft bekommt den Namen „G Gewerkschaft Medien und Kunst, Druck und Papier“. (MM, 21.5.85, S. 5) (29) [Mit einem Kinderreichenausweis] bekommt man 333 Prozent Ermäßigung bei der Bahn. (Zeit, 26.4.85, S. 94) (30) [In besonderen Fällen] kann ein Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber eeinen Sonderurlaub bekommen. (31) Kaum haben verlassene Ehemänner ihre Lage erkannt, verschwenden sie ihre Energie und Zeit damit, mmehr Rechte auf ihren Nachwuchs zu bekommen. (nach taz, 2.1.95, S. 14) (P PräpE): durch +A/ von +D: derjenige, der etwas mit etwas ausstattet: Person/ Institution (32) Die Firma Kühne bekam drei neue Arbeiter ddurch das Arbeitsamt. (33) Der Lehrer bekam vvon seinen Schülern den Spitznamen „Teddybär“. (34) VVom Staat bekommen Studierende, deren Eltern nicht viel verdienen, ein Stipendium. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die PräpE wird selten realisiert. - Häufig wird eine als-Gruppe hinzugefügt, mit der auf die Funktion desjenigen, womit etwas ausgestattet wird, Bezug genommen wird: (35) Die Mannschaft hat einen ehemaligen Nationalspieler [aals Trainer] bekommen. (36) Der Blinde bekam einen gut trainierten Hund [a als Begleiter]. SBP bekommen II 4 NomE AkkE (PräpE) BED von jemandem etwas verabreicht erhalten; [ugs] kriegen . (37) [Hoffentlich] bekomme ich keine Spritze! BELR NomE: dasjenige, dem etwas verabreicht wird: Lebewesen (38) DDer Hund bekommt einen Verband. (39) DDie Pflanzen bekommen [jeden Tag] Wasser und [einmal in der Woche] Dünger. AkkE: dasjenige, das verabreicht wird: meist Substanz [als Heilmittel, Nahrung o.Ä.]/ konkr. Objekt [meist als Heilmittel] (40) Babys bekommen [erst] M Milch und [später] BBrei. (41) [Im Krankenhaus] bekamen die meisten Patienten [jeden Abend] e ein Schlafmittel. (42) Paul bekam eeinen Kopfverband und durfte nach Hause gehen. (PräpE): von +D: derjenige, der etwas verabreicht: Person (43) [Oft] bekommt man die Spritze [nicht] vvom Arzt, s sondern von der Krankenschwester. PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird die AkkE mit einer Bezeichnung für einen Behälter o.Ä. belegt, mit der indirekt auf die Nahrung bzw. das Heilmittel Bezug genommen werden kann : (44) Das Baby bekommt [jetzt nicht mehr] die Brust, es bekommt [schon] ddie Flasche.; s. auch (37) und (43). SBP bekommen II 5 NomE AkkE AdvE BED etwas irgendwo erhalten können; [ugs] kriegen . (45) Diese Tabletten bekommen Sie nur in der Apotheke. bekommen II 229 BELR NNomE: derjenige, der etwas erhalten kann: Person/ Institution (46) Auskünfte über den Verbleib der Kriegsgefangenen bekommen AAngehörige und Behörden beim Roten Kreuz. AkkE: dasjenige, das jemand erhalten kann: Konkretum [häufig als Ware]/ abstr. Objekt [Information [häufig auf Sprachzeichenträger]] (47) DDie Prospekte für den Skiurlaub bekommen Sie [jetzt schon] beim Reisebüro. (48) F Frisches Obst und Gemüse bekommen Sie auf dem Markt. (49) D Das Formular bekommen Sie bei Herrn Winkler, Zimmer 25. (50) DDie neue Mannschaftsaufstellung für das Pokalspiel bekommen Sie beim Trainer persönlich. AdvE: Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt auf +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution] (51) Vollwertprodukte bekommt man [heute] [nicht mehr] nur im Reformhaus, ssondern [schon] aauf dem Markt und in jedem Warenhaus. (52) IIn manchen arabischen Ländern bekommt man keine alkoholischen Getränke. (53) Frisches Gemüse und Milch bekommen Sie [auch] ddirekt beim Bauern. PASSK kein Passiv möglich SBP bekommen II 6 NomE AkkE (AdvE) BED gegen eine Zahlung von irgendwieviel oder kostenlos in den Besitz, in den Genuss von etwas kommen; [ugs] kriegen . (54) Was hast du [zu Weihnachten] bekommen? BELR NomE: derjenige, der in den Besitz von etwas kommt: Person/ Institution/ selten Tier (55) Der Wirt verteilte die Geschenke, d die beiden Mädchen bekamen Puppen, ddie Jungen Soldaten, ddie Frau des Wirts eine Schürze und d der Wirt selbst eine Unterhose Größe 7, über die er sich sehr freute. (Bieler, S. 183) (56) SSchulen und Gruppen können das Heft umsonst bekommen. (nach Sternsinger, S. 1) (57) DDie Vögel bekommen Brotkrümel [von den Kindern]. AkkE: dasjenige, in dessen Besitz jemand kommt: Konkretum/ abstr. Objekt/ Handlung [als Dienstleistung] (58) [Zum Geburtstag] hat Lena s sehr viel bekommen: eeine Uhr, Kleidung, Schokolade, 10 Reitstunden und sogar eine kleine Katze. (59) Für zwei spanische Briefmarken bekommst du eeine cchinesische. (60) Für 7 Euro die Stunde bekommt man [in Heidelberg] [schon lange] kkeine Putzfrau mehr. (61) Die junge Familie zog bei den Eltern aus, bekam iihre erste Wohnung und einen Ehekredit. (nach Zeit, 26.4.85, S. 94) (62) Oma bekommt [gerne] BBriefe ihrer Enkel. (63) [Heute] bekommt man ddie Installation eines Badezimmers nicht unter 10.000 Euro. (64) Auch im Hunsrück macht der Winter Spaß. VVollpension bekommen Sie [hier] schon für 45 Mark. (nach Praline, 4, S. 12) (AdvE): AdvG/ für +A/ ...: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] gegen +A: Menge [indirekt Art der Zahlung] (65) Das Programmheftchen bekommt man uumsonst. (66) Für 1.300 DM kann man [in bestimmten Altersheimen] ein Appartement mit Bad und Kochnische bekommen, [in anderen] bekommt man ffür 2.800 DM nur ein 17 Quadratmeter großes Zimmer. (nach MM, 6.2.86, S. 23) (67) UUnter 35 Euro die Stunde bekommen Sie keinen Maler. (68) G Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag können die Kinder die Adventskerzen [von der Pfarrei] bekommen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit bekommen II 6 werden verschiedene Arten des Besitzwechsels, d.h., dass jemand etwas bekommt, das er vorher nicht hatte, bezeichnet. Meist ergibt sich aus dem Kontext, welche spezifische Art von Besitzwechsel vorliegt, z.B. Kauf, Anmietung, Tausch, Ausleihe oder Schenkung. Wenn die Art des Besitzwechsels präzisiert werden soll, können spezifische Verben wie kaufen, mieten, tauschen, sich ausleihen oder geschenkt kriegen verwendet werden. - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, wird damit indirekt auf eine Dienstleistung, die durch diese Person geleistet wird, Bezug genommen: s. (60) und (67). - In der gesprochenen Sprache kann bekommen II 6 verwendet werden, um in einem Restaurant oder Lebensmittelgeschäft etwas zu bestellen: (69) „Was bekommen Sie? “ - „Ich bekomme ein Bier und Bratwürstchen mit Sauerkraut.“ In diesem Fall wird die AdvE nicht realisiert. In Kaufsituationen kann auch die AkkE weggelassen werden : (70) „Bekommen Sie [schon]? “ - „Nein, ich hätte gerne fünf Brötchen.“ W.BED bekommen II 7 NomE AkkE jemandem [Person/ Institution] gelingt es, etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] zu seiner Verfügung zu haben oder etwas [Transportmittel] zu erreichen; [ugs] kriegen (71) Sie schafft es immer, alles zu bekommen, was sie will: einen neuen Liebhaber, ein neues Auto, einen tollen Job. Ich möchte wissen, wie sie das macht! (72) Wenn Sie sich beeilen, bekommen Sie [gerade noch] den letzten Bus. (73) Jana ist ein Kind, das [leider] wenig Kontakt zu anderen Kindern bekommt. (74) Ich musste lange anstehen, aber ich habe [doch noch] zwei Karten für das Konzert der „Rolling Stones“ bekommen. (75) Kannst du dir vorstellen, wie schwierig es ist, einen Parkplatz im Stadtzentrum zu bekommen? (76) Unsere Firma hat den Vertrag bekommen. bekommen II 8 NomE AkkE jemandem [Person/ Institution] wird etwas [abstr. Objekt: Auszeichnung, Strafe o.Ä.] verliehen; [ugs] kriegen, [geh] erhalten (77) Der englische Kicker Gary Lineker bekam den mit 50.000 Schweizer Franken dotierten Fairplay-Preis. (taz, 9.1.91, S. 20) (78) Ein Raser, der in den Abendstunden auf der Elbchaussee mit 97 km/ h auf dem Tacho erwischt wurde, muss 200 Mark zahlen, bekommt 4 Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei und einen Monat Fahrverbot. (nach taz, 14.8.92, S. 24) (79) Wer bei einer Vergewaltigung eine Schusswaffe mit sich führt, bekommt [mindestens] drei und bis 15 Jahre Freiheitsstrafe. (BerlZ, 11.10.97, S. 6) bekommen II 230 bekommen II 9 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier] fängt an, etwas [Vorgang: häufig Gefühl] zu empfinden; [ugs] kriegen (80) Der Mann, der mehrmals um Verschweigen seines Namens bittet, hat [in letzter Zeit] [richtig] Angst bekommen. (nach MM, 28.8.86, S. 3) (81) [Nach der Pizza] bekamen wir alle Durst. (82) Als sie die Unordnung im Kinderzimmer sah, bekam die Mutter einen Wutanfall. (83) Pferde bekommen [schnell] Angst. (84) Nachdem unser Sohn gekratzt wurde, bekam er eine Abneigung gegen alle Katzen. (85) Viele Fußgänger bekommen eine Wut auf Fahrradfahrer, weil sie die Fußgängerzone nicht respektieren. - Die AkkE kann nicht mit allen Gefühlsbezeichnungen belegt werden. - Einige NGs im A wie Angst, Hunger, Durst werden meist im Singular und ohne Artikel verwendet: s. (80), (81) und (83); andere wie Abneigung, Wut, Hass werden im Singular und mit Artikel verwendet: s. (84) und (85). bekommen II 10 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier/ Pflanze] wird von etwas [Vorgang: Krankheit/ [indirekt Tier: Schädling]] befallen; [ugs] kriegen (86) Wer kalte Füße hat, bekommt [schnell] eine Erkältung. (87) [Bei jedem Wetterwechsel] bekommt unsere Kollegin einen Migräneanfall. (88) Viele Schäferhunde bekommen [im Alter] Arthrose in den Hüftgelenken. (89) Meine Rosen haben Läuse bekommen, womit kann ich die bekämpfen? bekommen II 11 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier/ Pflanze] bringt etwas [Konkretum] hervor; [ugs] kriegen ( 9 0 ) Sie bekommt ein Kind. (91) Die Katze hat Junge bekommen. (92) Der Kirschbaum bekommt [schon im März] Blüten . bekommen II 12 NomE AkkE jemandem/ etwas [Tier/ selten Pflanze] wird etwas [Sachverhalt/ Handlung] entgegengebracht; zuteil werden, [ugs] kriegen (93) „Vielleicht bekomme ich Liebe, Verständnis“, meint Vera. (nach taz, 5.1.95, S. 13) (94) Die Schauspieler bekamen viel Szenenapplaus. (95) [Bei Oma Müller] bekommen Tiere wie Pflanzen die beste Pflege. bekommen II 13 an/ zu NomE AkkE PräpE; PräpE: an +A/ zu +D[subst. Inf.]; PräpSE mit obl. Korrelat dazu jemand [Person/ Institution] erreicht es, dass jemand [Person/ Institution] etwas [Handlung] ausführt; [ugs] kriegen (96) Ich kann machen, was ich will, ich bekomme diesen Faulpelz von einem Sohn [nicht] an die Arbeit. (97) Die Polizei konnte den Verdächtigten [nicht] zum Reden bekommen. dass-S: (98) Der Lehrer hat den Schüler [nicht] dazu bekommen, dass er die Wahrheit sagt. Inf+: (99) Wir konnten die Geschäftsleitung [nicht] dazu bekommen, die Umstrukturierungspläne offen darzulegen. bekommen II 14 NomE AkkE (PräpE); PräpE: durch +A/ von +D jemand [Person/ Institution] empfängt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt: Information [häufig auf Sprachzeichenträger]] von jemandem [Person/ Institution]; entgegennehmen, [ugs] kriegen, [geh] erhalten (100) Hast du meinen Brief bekommen? (101) Die Berufungskommission hat die Unterlagen [noch rechtzeitig] durch einen Boten bekommen. (102) Die Eltern bekamen die Nachricht vom Unfalltod ihres Sohnes von der Polizei. bekommen II 15 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ durch +A/ in +A/ ... jemand erreicht es, dass etwas [Konkretum] irgendwohin gelangt; [ugs] kriegen (103) Die Möbelpacker bekamen das Klavier [nicht] durch die Tür. (104) Ich habe den Knopf [nicht] ins Knopfloch bekommen. - Gelegentlich wird mit der AdvE indirekt auf eine Handlung, die an dem genannten Ort vollführt wird, Bezug genommen : (105) Jugendliche sind [schwer] aan den Schreibtisch zu bekommen. (106) Geplagte Eltern wissen, wie anstrengend es oft ist, Kinder iins Bett zu bekommen . bekommen II 16 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +A/ in +A/ ... etwas [Konkretum/ Handlung] gelangt bei jemandem irgendwohin; [ugs] kriegen (107) Jedesmal wenn es regnet, bekomme ich Wasser in die Schuhe. (108) Vor Weihnachten sind die Kaufhäuser so voll, dass man [gelegentlich] einen Stoß in den Rücken oder [sogar] einen Schlag auf den Arm bekommt. (109) [Beim Fahrradfahren] bekommt man [oft] kleine Mücken ins Auge. - Die Beispiele könnten auch als Ellipsen einer Passivkonstruktion mit bekommen und einem Hauptverb im Part. II interpretiert werden, wobei der Satzbauplan vom Verb im Part. II bestimmt wird : (110) Er bbekam einen Eimer Wasser ins Gesicht (ggeschüttet). (111) Der Basketballspieler bbekam einen Schlag auf den Arm (vversetzt). bekommen II 17 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG jemand [Person/ Institution] erreicht es, dass jemand/ etwas so wird; [ugs] kriegen (112) Ich weiß, wie lange es dauert, einen Spastiker ruhig zu bekommen. (taz, 8.11.95, S. 18) (113) Ich habe die Wäsche [nicht] richtig sauber bekommen. (114) Das Technische Hilfswerk hat den Festplatz [nicht rechtzeitig] trocken bekommen. bekommen II 18 NomE PräpE AdvE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür; AdvE: PG [indefinit]/ NG im A jemandem [Person/ Institution] wird für etwas [Konkretum/ abstr. Objekt [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung]] irgendwieviel als Zahlung gegeben; [ugs] kriegen, [geh] erhalten beleidigen 231 (115) [Früher] hat man für eine fette Kuh 1.000 Simbabwe- Dollar (etwa 330 Mark) bekommen. (taz, 6.5.93, S. 3) (116) Die Rock-Gruppe bekommt für ihren Auftritt an die 20.000 Euro. (117) Die „Drei Tenöre“ haben für ihr Konzert in Mannheim Unsummen bekommen. (118) Für die Rechte an ihrer Lebensgeschichte bekommen Schwerverbrecher [oft] viel Geld. (119) Für einen Wagen ohne Katalysator wird man [bald] nichts mehr bekommen. (120) [Auf der Antiquitäten Messe] bekommen Sie für ihren Schrank [bestimmt] um die 3.000 Euro. dass-S : (121) Der Mann hat 20 Euro dafür bekommen, dass er zwei Stunden den Garten umgegraben hat. PHRAS FVG: bekommen wird häufig als Funktionsverb in FVG mit passivischer Funktion verwendet, z.B.: den Auftrag bekommen: beauftragt werden; jemand bekommt die Chance/ die Gelegenheit/ die Möglichkeit: jemandem wird etwas ermöglicht; jemand bekommt die Erlaubnis: jemandem wird etwas erlaubt; einen Kuss bekommen: geküsst werden; Nachricht bekommen: benachrichtigt werden; einen Rat bekommen: beraten werden Idiom: etwas zu hören bekommen: beschimpft werden; jemanden zur Frau/ zum Mann bekommen: heiraten; etwas an die Hand bekommen: etwas zur Verfügung gestellt kriegen; etwas/ jemanden (nie) zu Gesicht bekommen: etwas/ jemanden (nie) sehen; etwas in den Griff bekommen: anfangen, etwas zu beherrschen; etwas in den falschen Hals bekommen: etwas falsch verstehen, beleidigt sein; Wind von etwas bekommen: etwas erfahren - Wohl bekomm’s! : [als Wunschformel beim Essen oder Trinken] Prost, guten Appetit. G.ANM - bekommen wird häufig auch zusammen mit dem Part. II eines Hauptverbs als Hilfsverb in Passivkonstruktionen verwendet [Bekommen-Passiv]. Der Satzbauplan wird vom Verb im Part. II bestimmt: (122) In Nordrhein-Westfalen können die Asylbewerber selbst kochen und bbekommen nicht das Essen aus Großküchen serviert. (Zeit, 16.1.87, S. 16) (123) Zu Weihnachten b bekommen die Kinder immer viel zu viel g geschenkt. - bekommen wird auch in Verbindung mit Verben wie hören, sehen, fassen zur Bildung einer modalen Konstruktion verwendet i.S.v. ‘die Möglichkeit erhalten’: (124) Welches Lied bbekommen wir von Ihnen zzu hören? (125) Diese und viele andere Bilder bbekam man z zu sehen (BerlZ, 10.11.99, S. 19) (126) Stumm griff ich in die Packung, bbekam zwei Kekse zzu fassen und schob beide in den Mund (MM, 18.2.89) - Nicht behandelt werden hier mehrgliedrige Verbalkomplexe wie Recht bekommen o.Ä. - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb bekommen, es. VERBF ankommen; ankommen, es; bekommen I; kommen; kommen, es; vorkommen; zusammenkommen be'leidigen beleidigt beleidigte hat beleidigt beleidigen 1 jemanden in etwas verletzen beleidigen 2 etwas herabwürdigen SBP beleidigen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemanden mittels irgendetwas in etwas verletzen; kränken . (1) Wer hat dich beleidigt? BELR NNomE: derjenige, der jemanden verletzt: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt/ Handlung] (2) D Du hast mich beleidigt, und darüber kann ich nicht hinwegsehen. (Garner, S. 38) (3) Wenn d der Polizeibeamte Sie beleidigt, dann haben Sie die Möglichkeit, sich jederzeit durch eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft oder bei der Polizei selbst dagegen zu wehren. (Ullrich, S. 69) (4) Mit diesem Wahlplakat beleidigt ddie regierende Partei die Opposition. (5) DDiese abfällige Bemerkung hat ihn [schwer] beleidigt. AkkE: derjenige, der verletzt wird: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt [als Eigenschaft: Stolz, Ehre, Würde o.Ä.]] (6) Durch Ehebruch beleidigt man dden Ehepartner. (7) Ist das nicht auch Terror, wenn man D Demonstranten, die nur von ihrem Grundrecht Gebrauch machen, beschimpft, beleidigt, verleumdet? (MM, 14.4.86, S. 2) (8) Schließlich haben wir nur unsere Meinung kundgetan und n niemanden [persönlich] beleidigt. (Spiegel, 29/ 93, S. 167) (9) Mit diesem Zwischenruf hat der Angeklagte ddas Gericht beleidigt. (10) Die Menschen reagieren unterschiedlich, wenn man iihren Stolz beleidigt. (PräpE): in +D: dasjenige, worin jemand verletzt wird: abstr. Objekt [als Eigenschaft: Stolz, Ehre, Würde o.Ä.] (11) Der Vorwurf des Plagiats hat ihn [zutiefst] iin seiner künstlerischen Ehre beleidigt. (AdvE): Mittel mit +D: geistiges Produkt/ Handlung [häufig Sprachhandlung] durch +A: Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit: Handlung (12) Die Ausbürgerung des Autors wurde damit begründet, dass er m mit seinen Texten [wiederholt] die Würde des Staats und seiner Repräsentanten beleidigt habe. (13) Herr Müller hat meine Mandantin m mit Worten und Gesten beleidigt. (14) Ich habe Gott d durch meine Sünden beleidigt. (Gebet- und Gesangbuch, S. 275) dass-S : (15) Er hat die Kollegin [tief] ddadurch/ d damit beleidigt, d dass er sie als krankhaft geltungssüchtig bezeichnet hat. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) Besonders empfindlich und humorlos ist der Staat, wenn er beleidigt wird. (Zeit, 28.12.84, S. 43) sein: (17) [Jetzt] bist du beleidigt, wie? (Strittmatter, S. 6) WORTB der Beleidiger, selten die Beleidigerin, die Beleidigung ANM - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden : ( 18) Kann Kunst [überhaupt] beleidigen? (Zeit-Mag., S. 10) bemerken 232 W.BED beleidigen 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit jemand/ [auch Mittel] würdigt jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt: Religion, Menschenwürde o.Ä.] mittels irgendetwas [geistiges Produkt/ Handlung] herab (19) Er hat meine Religion beleidigt, meinen Propheten, die Gesetze, nach denen ich lebe. (Spiegel, 22/ 93, S. 240) (20) Der Roman, so lautet der Vorwurf, beleidigt den Islam. (21) Bei diesen Videoaufnahmen handelt es sich um Perversitäten, mit denen der Angeklagte die Menschenwürde [zutiefst] beleidigt hat. dass-S : (22) Die Demonstranten wollten den Staat dadurch/ damit beleidigen, dass sie die Flagge verbrannten. PHRAS Idiom: [geh] etwas beleidigt das Auge/ die Nase/ das Ohr: etwas sieht scheußlich aus/ riecht scheußlich/ klingt scheußlich; den guten Geschmack beleidigen: gegen den guten Geschmack verstoßen be'merken bemerkt bemerkte hat bemerkt bemerken 1 etwas wahrnehmen bemerken 2 etwas zu etwas äußern SBP bemerken 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas irgendwo sinnlich oder mental wahrnehmen, entdecken; merken. (1) Das habe ich [gar nicht] bemerkt. BELR NNomE: dasjenige, das etwas wahrnimmt: Person/ Institution/ Tier (2) TThomas sah zum Himmel und bemerkte dort drei Flugzeuge. (3) D Die Regierung hat [lange Zeit] [nicht] bemerkt, dass sich die Stimmung der Bevölkerung verschlechterte. (4) D Die Rehe bemerkten den Jäger auf dem Hochsitz [nicht]. AkkE: dasjenige, das wahrgenommen wird: Konkretum/ Sachverhalt/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (5) Der Autofahrer hat dden Radfahrer auf der Straße [zu spät] bemerkt. (6) Niels öffnete eine Tür in der Bücherwand, die Gabriela [bisher] [gar nicht] bemerkt hatte. (Weyden, S. 19) (7) Keiner hatte dden Diebstahl des Computers bemerkt. (8) D Das Glück und den Erfolg seines Freundes Ole schien er [nicht] zu bemerken. (Strittmatter, S. 33) (9) Niemand von den Degenhardts hatte dden Zwischenfall bemerkt. (de Groot, S. 9) (10) Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie eine ungewöhnliche Schwellung bemerken, eeine Veränderung an einem Hautmal o oder eine abnorme Blutung. (MM, 2.5.88, S. 18) (11) Draußen schneit es. Hast du ees [nicht] bemerkt? (12) Es hat in unserer Straße gebrannt, aber wir haben nnichts bemerkt. dass-S : (13) Frau Müller bemerkte (ees) [erst beim Bezahlen], d dass sie ihr Geld vergessen hatte. ob-Frag : (14) Keiner von den Zeugen will (ees) bemerkt haben, o ob jemand das Haus verlassen hat. w-Frag : (15) Nur wenige Freunde hatten [in der letzten Zeit] bemerkt, wwie blass und traurig die sonst fröhliche Frau manchmal wirkte. (nach MM, 29.4.85, S. 13) Hpts: (16) Ich bemerkte (ees) [gleich] [an seinem wütendem Gesicht], i irgendetwas war nicht in Ordnung. (AdvE): Ort an +D/ bei +D/ in +D/ ...: Ortspunkt [meist Person/ Sachverhalt] (17) Die Eltern hatten a an Söhnen und Töchtern Aggressionen und Depressionen bemerkt. (nach Zeit, 7.6.85, S. 65) (18) [Vor drei Jahren] bemerkte Cordula K. aan ihrer Mutter erste Veränderungen. (nach Zeit, 26.4.85, S. 92) (19) IIm Wirtschaftsleben der Städte Südbrasiliens bemerkt man den starken Einfluss deutscher Kaufleute, Industrieller und Handwerker. (Seydlitz, S. 109) (20) Der Schüler bekam, da die Lehrer bbei ihm eine zunehmende Sehschwäche bemerkten, auch Unterricht in Blindenschrift. (nach Zeit, 14.6.85, S. 58) PASSK Werden-Passiv werden : (21) [Bereits um sechs Uhr gestern früh] sei der Defekt bemerkt worden. (MM, 16.9.87, S. 17) WORTB bemerkbar ANM - Das Korrelat es wird selten realisiert. - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem etwas bemerkt wird, Bezug genommen werden : (22) Als meine Frau eine Dose Leberwurst aufmachte, bemerkte sie [b beim Bestreichen der Brote] einen Knochensplitter in der Wurst. (nach MM, 3.10.87, S. 24) (23) Der Pilot hatte den Verlust der Rakete [eerst bei der Rückkehr zum Flughafen] bemerkt. (Welt, 28.1.66, S. 1); s. auch (13). - Mit einer PräpG [an +D] kann auf das Indiz, an Hand dessen etwas wahrgenommen wird, Bezug genommen werden : (24) Die Eltern bemerkten die Aufregung der Kinder [aam Klang ihrer Stimmen/ aan ihren Stimmen ].; s. auch (16). W.BED bemerken 2 NomE AkkE (PräpE); AkkE: NG/ meist PG [indefinit]; AkkSE ohne Korrelat; (PräpE): zu +D jemand [Person] äußert etwas [abstr. Objekt] zu etwas [Sachverhalt] oder sagt etwas mit wenigen Worten (25) Der Politiker bemerkte zu dem Vorfall nur wenige Worte. (26) Schrader geht mir auf die Nerven. Er meint, zu jeder Frage etwas bemerken zu müssen. dass-S : (27) Ich möchte [in diesem Zusammenhang] bemerken, dass mir eine Gehaltserhöhung fest zugesagt war. w-Frag : (28) Bemerken Sie dazu [in Stichworten], welche Aufgaben und Ziele die Vereine oder Gesellschaften haben! (GG, S. 46) Hpts : (29) Mein Bruder bemerkte [am Telefon], er habe keine Zeit für einen Besuch bei uns. Dirr : (30) „Eigentlich habe ich seit ein Uhr Schluss“, bemerkte ein Lehrer. (nach Zeit, 27.9.85, S. 49) - Die AkkE wird meist als SE realisiert: s. (27), (28), (29) und (30). VERBF merken; merken, sich bemühen, sich 233 be'mühen, sich bemüht sich bemühte sich hat sich bemüht sich bemühen 1 um sich anstrengen, um etwas zu verwirklichen sich bemühen 2 um etwas für sich zu bekommen versuchen sich bemühen 3 um jemandes Zuneigung zu gewinnen versuchen sich bemühen 4 um sich um jemanden kümmern sich bemühen 5 sich irgendwohin begeben SBP sich [A] bemühen 1 um NomE PräpE BED sich anstrengen, um etwas zu verwirklichen oder etwas als Leistung zu erbringen; sich mühen . (1) Ich werde mich bemühen, heute Abend pünktlich zu sein. BELR NNomE: derjenige, der sich anstrengt: Person/ Institution/ [indirekt geistiges Produkt] (2) SSandy bemühte sich [mit größter Anstrengung], die uralte Tür zu öffnen. (nach Balden, S. 59) (3) [Sieben Jahre lang] bemühen sich ddie Genfer und Lübecker Staatsanwaltschaften [vergebens], die genauen Umstände des Todes von Barschel aufzuklären. (nach Spiegel, 52/ 94, S. 16) (4) Politik und Kirche sollten sich [gemeinsam] um die besten Lösungen bemühen. (Spiegel, 20/ 94, S. 51) (5) D Der Artikel zum 7. Jahrestag der Deutschen Einheit bemüht sich [sichtlich] um Objektivität. (nach BerlZ, 8.10.97, S. 16) PräpE: um +A: dasjenige, wofür sich jemand anstrengt: Sachverhalt/ Handlung SE mit fak. Korrelat darum: Sachverhalt/ Handlung (6) Die Handwerker werden sich uum den termingerechten Abschluss der Arbeiten bemühen. (7) Fast alle Schüler des Bunsen-Gymnasiums bemühen sich u um Pünktlichkeit und Disziplin im Unterricht. (8) Sosehr man sich u um Wahrheit bemüht, die Beschreibung des eigenen Lebens bleibt immer nur halb aufrichtig. (Spiegel, 10/ 93, S. 229) (9) Die Hamburger müssen sich uum die Klärung einer Reihe von Fragen bemühen. (nach Spiegel, 19/ 93, S. 21) (10) Der Iran und der Sudan bemühen sich uum eine Beilegung des Konflikts. (nach Spiegel, 20/ 94, S. 141) dass-S : (11) Die Berliner Schauspielerin Dana Golombek bemüht sich d darum, dass ihre Rollen realistisch wirken. (nach BerlZ, 5.11.97, S. 22) (12) [Nun] will sich die Regierung bemühen, d dass Niederländer und Deutsche am 8. Mai das Ende des Naziregimes gemeinsam begehen. (Spiegel, 45/ 94, S. 179) Inf+: (13) Andere haben sich [ohne Erfolg] ddarum bemüht, d dabeizusein. (BerlZ, 29.10.97, S. 1) (14) Die Geschäftsführerin hieß Madeleine Leclerc und bemühte sich, mit einem französischen Akzent zu sprechen. (Cotton, S. 29) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Bemühung; bemüht ANM - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG hinzugefügt, die den Grad des Sichbemühens charakterisiert: (15) Der Schüler hat sich [ssehr/ redlich/ eernstlich/ eernsthaft] bemüht, aber er hat die Mathematikaufgaben nicht verstanden . SBP sich [A] bemühen 2 um NomE PräpE BED etwas für sich, seine Zwecke zu bekommen versuchen . (16) Ich werde mich um einen Termin bemühen. BELR NomE: derjenige, der etwas zu bekommen versucht: Person/ Institution (17) VViele Schüler und Studenten bemühen sich um einen Job für die Ferien. (18) D Die Bundesregierung hat sich um die Mitgliedschaft in der internationalen Kommission bemüht. (19) [Bisher ohne Ergebnis] bemüht sich D Daimler- Benz um den Ausbau des Flughafens von Gaza. (Spiegel, 52/ 94, S. 125) PräpE: um +A: dasjenige, das jemand zu bekommen versucht: Konkretum/ abstr. Objekt SE mit fak. Korrelat darum: Sachverhalt (20) UUm einen Partner für seine Werkstatt hat sich Diplom-Ingenieur Kleen [noch nicht] bemüht. (nach Spiegel, 24.9.90, S. 79) (21) Der Tennisklub von Wiesloch bemüht sich u um neue jugendliche Mitglieder. (22) Libyen bemüht sich [in Moskau] u um Waffen. (Welt, 16.5.74, S. 2) (23) Unsere Familie hat sich vergrößert. Wir müssen uns [bald] uum ein größeres Haus bemühen. (24) Der Arbeitslose hat sich [monatelang] [vergebens] u um einen Arbeitsplatz bemüht. (25) Das Kind bemühte sich [rührend] u um die Liebe und Aufmerksamkeit des Vaters. (26) Die Firma hat sich [erfolgreich] uum den Auftrag zum Ausbau des Flughafens bemüht. (27) UUm eine Kandidatur für die Wahl am 2. Dezember will Pfarrer Eppelmann sich bemühen. (nach Stern, 4.10.90, S. 181) (28) Viele Studenten bemühen sich um ein Stipendium für einen Auslandsaufenthalt. dass-S : (29) Ich will mich (d darum) bemühen, ddass meine Firma den Vertrag bekommt. Inf+ : (30) Der Abiturient hat sich (d darum) bemüht, d die Zulassung für das Medizinstudium zu erhalten. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Bemühung; bemüht W.BED sich [A] bemühen 3 um NomE PräpE; PräpE: um +A jemand versucht, jemandes Zuneigung oder Liebe zu gewinnen (31) Frank fragte sich, warum er bei dieser Frau einfach keinen Erfolg hatte. [Noch niemals zuvor] hatte er sich um eine Frau [so] bemüht [wie] um sie. (nach de Groot, S. 49) (32) Anngret war schlank und hübsch. Es wäre zu verstehen gewesen, wenn sich der Sohn eines reichen Bauern um sie bemüht hätte. (nach Strittmatter, S. 33) sich [A] bemühen 4 um NomE PräpE; PräpE: um +A jemand kümmert sich helfend um jemanden (33) Die Mutter von Felix hat sich um die türkischen Menschen bemüht, die in Solingen demonstrierten, ihnen zugehört und sie versorgt. (nach Spiegel, 16/ 94, S. 32) (34) Der Arzt, der zufällig am Unfallort anwesend war, bemühte sich [sofort] um die Verletzten. (35) Um alle Kranken des Ortes hat Heinrich Herrmann sich bemüht, auch wenn er sie nicht persönlich kannte. (nach Zeit, 7.3.86, S. 65) benutzen 234 sich [A] bemühen 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ zu +D/ ... [geh, häufig ironisch] jemand begibt sich irgendwohin (36) Wir danken Ihnen allen, dass Sie sich hierher bemüht haben! (37) Emma Dürr schlug vor, Bienkopp und Hermann könnten sich [jeden Abend] [zum Essen] in Dürrs kleines Haus bemühen. (nach Strittmatter, S. 238) (38) Bernie rief den Kommissar an und bat um Auskunft. „Bemühen Sie sich [gefälligst] zu mir“, sagte der Kommissar. (nach Pinkwart, S. 160) (39) Du hast hier nichts zu suchen. Würdest du dich [bitte] an/ auf deinen Platz bemühen! G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb bemühen. be'nutzen benutzt/ benützt benutzte/ benützte hat benutzt/ hat benützt benutzen 1 etwas irgendwozu gebrauchen benutzen 2 etwas irgendwozu in Anspruch nehmen benutzen 3 etwas irgendwozu wahrnehmen benutzen 4 als etwas als ein solches gebrauchen SBP benutzen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwozu gebrauchen; verwenden. (1) Benutzen Sie [bitte] die öffentlichen Verkehrsmittel. BELR NNomE: dasjenige, das etwas gebraucht: Lebewesen/ Institution (2) Benutzten [1970] nnoch 21.000 Berufstätige Busse und Bahnen, so liegt ihre Zahl heute nur noch bei 10.500. (MM, 15.4.86, S. 20) (3) [Seit 1980] benutzt ddie Panamerikanische Gesundheitsorganisation in Washington ein System namens SPANAM für Übersetzungen aus dem Spanischen ins Englische. (Zeit, 31.10.86, S. 73) (4) Bei der Fotosynthese wird molekularer Sauerstoff freigesetzt, den PPflanzen und Tiere zur Atmung benutzen. (nach Zeit, 28.2.86, S. 89) AkkE: dasjenige, das gebraucht wird: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt (5) Darf ich IIhr Telefon benutzen? (6) Wir benützen u unsere Badewanne [kaum], weil wir lieber duschen. (7) Ich ließ mir von meiner Tochter alle Bücher geben, ddie sie [in der Schule] benutzt. (Zeit, 7.6.85, S. 33) (8) [Vermutlich] wird man H Helium oder [noch besser] WWasserstoff dafür benutzen. (Gail/ Petri, S. 48) (9) Es sind heute nur noch eine Million Menschen, die w weder Radio, F Fernsehen noch Presse benutzen. (nach Zeit, 15.11.85, S. 65) (10) Was denken Sie, wenn Sie dden Begriff „NNation“ benutzen? (nach Zeit, 31.1.86, S. 3) (11) Der Abgeordnete Todenhöfer benutzte [noch letzte Woche] [im Bundestag] ddieses Argument. (Zeit, 4.10.85, S. 4) (12) Man soll [nicht] ddas Wort „NNeger“ für einen Afroamerikaner benutzen, das ist politisch unkorrekt. (AdvE): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] zu +D: Handlung SE mit obl. Korrelat dafür/ dazu: Sachverhalt (13) Die Gefangenen benutzten das Essbesteck ffür den Bau eines Fluchttunnels. (14) Diese Werkzeuge kann man ffür verschiedene Zwecke benützen. (15) Der Präsidentschaftskandidat benutzte sein Vermögen f für den Kauf von Stimmen. (16) Die junge Frau trug eine Tragetasche, wie man sie ffür Babys benutzte. (nach de Groot, S. 18) (17) Elisabeth Wagner benutzt ffür ihre plastischen Arbeiten Pappe, Packpapier und Tapete. (nach MM, 30.3.87, S. 34) (18) Die Einwohner sammeln Regenwasser in großen Behältern, das sie zum Baden und Waschen benutzen. (nach MM, 3.4.85, BL) (19) Die Chinesen benutzten [schon vor viertausend Jahren] Landkarten zzur Orientierung. (nach Pantenburg, S. 7) Inf+ : (20) Dieses Mittel wird [meist] d dafür benutzt, dden Kreislauf anzuregen. (21) Darf Frankreich das Plutonium aus dem Schnellen Brüter ddazu benutzen, BBomben herzustellen? (Stern, 20.8.87, S. 130) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22) Die beiden Betten wurden [seit Monaten] [nicht mehr] benutzt. (Spiegel, 45/ 94, S. 79) sein : (23) Diese Räume sind [schon lange] [nicht] benutzt und daher sehr staubig. WORTB der Benutzer/ die Benutzerin, die Benutzung; benutzbar ANM - benutzen 1 wird meist in Bezug auf Objekte und Substanzen verwendet, die nach dem Gebrauch ihre Gestalt bzw. Struktur bewahren. Wenn diese sich in ihrer Struktur auflösen oder Bestandteil eines Produkts werden, wird meist das Verb verwenden gebraucht. - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen: (24) „Error“ ist ein Wort, das eein Computer [häufig] benutzt. (nach MM, 6.2.85, S. 3) - Wenn mit der AkkE auf ein Verkehrsmittel Bezug genommen wird, wird benutzen 1 i.S.v. ‘mit etwas fahren’ verwendet: (25) Schwarze dürfen [in Johannesburg] T Taxis benutzen und ins Kino und Theater gehen. (nach Zeit, 2.5.86, S. 4); s. auch (1) und (2). - Wenn mit der AkkE auf einen Verkehrsweg Bezug genommen wird, wird benutzen 1 i.S.v. ‘auf etwas gehen, fahren’ verwendet: (26) Radfahrer sollten [immer] den Radweg benutzen. (27) Benutzen Sie [als Fußgänger] die Fußgängerüberwege! - Statt mit der AdvSE in Form einer Inf+ kann mit einem um...zu-Satz ohne Korrelat auf den Zweck Bezug genommen werden: (28) Der Einbrecher benutzte eine Eisenstange, u um die Tür aufzubrechen. W.BED benutzen 2 NomE AkkE AdvE; AdvE: für +A/ zu +D; AdvSE mit obl. Korrelat dafür/ damit [häufig abwertend] jemand nimmt jemanden/ etwas [Tier] irgendwozu in Anspruch; ausnutzen (29) In ihrem Buch zeichnet die Autorin das Bild zweier guter Jungen, die vom herrschsüchtigen Vater [hemmungslos] für dessen Geschäfte benutzt wurden. (nach Spiegel, 47/ 94, S. 164) (30) [Wie weit] darf der Mensch das Tier [überhaupt] für seine Zwecke benutzen? (MM, 3.8.85, S. 3) (31) Er hat alle einflussreichen Personen seiner Umgebung zum Karrieremachen benutzt. beobachten 235 Inf+: (32) Esel werden [meist] dafür benutzt, Lasten zu transportieren. (33) Mitterrand hat Tapie dazu benutzt, Michel Rocard bei der Europa-Wahl viele Stimmen abzujagen. (nach Spiegel, 27/ 94, S. 128) - Statt mit der AdvSE in Form einer Inf+ kann mit einem um...zu-Satz ohne Korrelat auf den Zweck Bezug genommen werden: (34) Er benützt sein Luftgewehr, um die Spatzen aus dem Garten zu verjagen. benutzen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: für +A/ zu +D; AdvSE mit fak. Korrelat dafür/ dazu jemand [Person/ Institution] nimmt etwas [Sachverhalt: meist Situation, Position o.Ä.] irgendwozu wahr; nutzen, ausnutzen (35) Herr Fajngold benutzte die Gelegenheit für eine Pause. (nach Grass, S. 334) (36) [Am Sonntag] haben wir das schöne Wetter für einen weiten Ausflug benutzt. (37) Die europäischen Staaten benutzten den Anlass zur innenpolitischen Profilierung. (Zeit, 6.9.85, S. 1) Inf+ : (38) [Da] werden die Hafenliegezeiten benutzt, fremde Länder, fremde Leute und fremde Sitten kennen zu lernen. (KN, 5.9.73, S. 17) (39) Die heizfreie Sommerzeit benutzen viele Hausbesitzer dazu, ihre Heizungsanlage zu prüfen. (nach MM, 28.8.87, S. 27) - Statt mit der AdvSE in Form einer Inf+ kann mit einem um...zu-Satz ohne Korrelat auf den Zweck Bezug genommen werden: (40) Diese Völker [aber] benutzen ihre Position, u um sich Vorteile von beiden Seiten zu verschaffen als Nutznießer der Situation. (nach Jaspers, S. 149) benutzen 4 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] gebraucht jemanden/ etwas [keine Restr.] als einen solchen/ ein solches (41) Die Bankräuber benutzten die Geiseln als Schutz vor den Schüssen der Polizisten. (42) Ich wollte die Schwalben als Mittel gegen aufdringliche Hunde benutzen. (nach Grass, S. 469) (43) Die Bereitschaft skrupelloser Betriebe wächst, den Abwasserkanal als Entsorgungsmöglichkeit zu benutzen. (nach Brisante Wörter, S. 469) (44) Als Werkstoff für die Computerchips wurde [bisher] Silizium benutzt. (nach MM, 11.10.85, S. 3) (45) Schließlich mieteten sich die Jungen ein altes Bootshaus, das sie als Versteck benutzen wollten. (Cotton, S. 45) G.ANM - benutzen/ benützen werden überwiegend als Formen desselben Verbs angesehen. Häufiger wird die Form benutzen verwendet, regional besonders in Süddeutschland, wird auch benützen verwendet. VERBF nützen be'obachten beobachtet beobachtete hat beobachtet beobachten 1 etwas betrachten beobachten 2 etwas kontrollieren beobachten 3 feststellen, dass etwas irgendwo auftritt SBP beobachten 1 NomE AkkE (PräpE) BED jemanden/ etwas eine Zeit lang bei etwas aufmerksam und genau betrachten oder mit den Augen verfolgen. (1) Ich habe beobachtet, wie er in das Haus ging und mit einem Koffer wieder herauskam. BELR NNomE: dasjenige, das etwas betrachtet: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ Tier (2) K Karsch stand an der Ecke und beobachtete den Straßenverkehr an der Kreuzung. (nach Johnson, S. 20) (3) DDie Polizei hat den Demonstrationszug [mit Hubschraubern] beobachtet. (4) DDie Katze beobachtete [stundenlang] die jungen Vögel im Gebüsch. AkkE: dasjenige, das betrachtet wird: Konkretum/ [auch Vorgang/ Handlung] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (5) Craighton beobachtete dden herannahenden Reiter [unverwandt]. (nach Pegg, S. 52) (6) Die Kinder beobachteten d die Pinguine und Eisbären im Zoo beim Schwimmen. (7) Die Bussarde und Geier beobachten [aufmerksam] das Flugzeug. (nach Grzimek, S. 134) (8) [Morgen] kann man [mit einem guten Fernglas] ddie Mondfinsternis beobachten. (9) Wir werden d den Faschingszug [von unserem Balkon] beobachten. (10) [Im April] konnten Autofahrer [während des abendlichen Berufsverkehrs] e eine Schießerei auf der Neckarauer Straße beobachten. (MM, 20.10.98, S. 17) (11) „Hal Artland ist erschossen worden“, sagte ich und beobachtete WWebsters Reaktion auf diese Feststellung. (Cotton, S. 51) ob-Frag : (12) Er stand in einer dunklen Ecke und beobachtete (e es), o ob jemand in das Haus geht. w-Frag : (13) Ich konnte abwarten und beobachten, wwas June hier trieb und wen sie erwartete. (Cotton, S. 31) (14) Ich habe e es [einmal] beobachtet, wwie ein Sänger wie ein feuriger Drache spuckte. (nach Zeit, 12.4.85, S. 59) (PräpE): bei +D: dasjenige, wobei etwas betrachtet wird: Vorgang/ Handlung SE mit fak. Korrelat dabei: Handlung (15) Wir wollten in einer Hütte übernachten, um frühzeitig an ein Wasserloch zu gehen und [dann] die Tiere b beim Trinken zu beobachten. (nach Grzimek, S. 87) (16) Es macht Spaß, die Kinder b beim Spielen zu beobachten. (17) Die Aufsicht im Parkhaus beobachtet die Autos bbeim Einparken [über einen Monitor]. w-Frag : (18) Die Polizisten beobachteten Eichler, wwie er die Wohnung seiner Freundin betrat. (nach Stern, 12.11.87, S. 20) (19) Er legt es nicht darauf an, die junge Frau [heimlich] d dabei zu beobachten, wwie sie den Pullover über den Kopf zieht. (nach Wohmann, S. 214) PASSK Werden-Passiv werden : (20) Der Dieb wurde [zwar] beim Diebstahl beobachtet, konnte aber unerkannt entkommen. (nach MM, 8.8.85, S. 15) WORTB der Beobachter/ die Beobachterin, die Beobachtung; beobachtbar ANM - Das Korrelat es wird selten realisiert . - Die AkkE und PräpE können weggelassen werden, wenn die Handlung des Betrachtens betont wird : beraten 236 (21) Ich wollte beobachten und selbst nicht zur Kenntnis genommen werden. (MM, 5.10.98, S. 31) - Mit einer PräpG [mit +D/ durch +A/ über +A] kann auf das Mittel, mit dem etwas beobachtet wird, Bezug genommen werden : (22) Die Schüler beobachteten [im Biologieunterricht] Mikroben [d durch das Mikroskop].; s. auch (3), (8) und (17). W.BED beobachten 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] kontrolliert, überwacht etwas [Vorgang: meist Natur-, Krankheitserscheinungen/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] über eine längere Zeit zu einem bestimmten Zweck (23) Die Mannheimer Schulverwaltung beobachtet die Bewegungen bei den Schülerzahlen [ganz genau]. (MM, 26.8.86, S. 13) (24) Rechtsradikale Gruppen werden von der Polizei beobachtet. (25) [Vor allem] Leberflecken müssten [sorgfältigst] beobachtet werden. (nach MM, 10.6.87, S. 13) (26) [Über drei Jahre] soll das Projekt beobachtet und möglicherweise weiter entwickelt werden. (MM, 14.2.85, S. 17) ob-Frag : (27) Es wird beobachtet, ob sich an den inzwischen verstärkten Stellen des Eisenträgers erneut Risse bilden und ob wieder geschweißt werden muss. (nach MM, 16.3.85, S. 16) w-Frag : (28) Der TÜV muss (es) beobachten, wie sich die beweglichen Teile der neuen Maschine bei Dauerbelastung verhalten. - Das Korrelat es wird selten realisiert. beobachten 3 NomE AkkE (AdvE); AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); (AdvE): an +D/ bei +D/ in +D/ ... jemand [meist Wissenschaftler] stellt mittels längerer optischer oder mentaler Wahrnehmung fest, dass etwas [Vorgang: meist Natur-, Krankheitserscheinung] irgendwo auftritt oder vorkommt; registrieren (29) [Schon seit einigen Wochen] beobachten die Mediziner ein Ansteigen des Keuchhustens. (MM, 5.12.86, S. 25) (30) Dies trifft auch für die Venus-Atmosphäre zu, in der [ebenfalls] Blitze beobachtet werden. (nach MM, 26.6.85, S. 3) (31) Blutdruckanstieg, Hirnstörungen, Veränderungen der Leber, Fieber, Schüttelfrost und Durchfall seien [als Nebenwirkungen] beobachtet worden. (nach MM, 4.3.88, S. 19) (32) Das Krankheitsbild wird [fast ausschließlich] bei Kindern beobachtet. (Weidenbach, S. 134) dass-S : (33) Ich habe (es) [oft] beobachtet, dass Väter mit ihren Söhnen jiddisch sprachen, diese aber auf Englisch antworteten. w-Frag : (34) Der Arzt hat beobachtet, wie die Knoten am Hals des Mädchens dicker und dicker wurden. (nach Stern, 5.11.87, S. 84) - Das Korrelat es wird selten realisiert. G.ANM - beobachten wird [geh, veraltend] auch i.S.v. ‘einhalten, beachten’ verwendet: (35) Er hatte nicht den nötigen Anstand und die schuldige Höflichkeit seinem Vorgesetzten gegenüber beobachtet. be'raten berät beriet hat beraten beraten 1 <über> mit etwas mit jemandem beratschlagen beraten 2 in/ über jemandem einen Rat erteilen SBP beraten 1 <über> mit NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 BED mit jemandem etwas gemeinsam überlegen bzw. über etwas nachdenken und es mit jemandem besprechen; beratschlagen . (1) [In der nächsten Sitzung] werden wir über diesen Punkt mit den Kollegen beraten . BELR N NomE: derjenige, der etwas mit jemandem beratschlagt: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution (2) [Am Montagabend] hatte JJohnson mit Verteidigungsminister McNamara über Vietnam beraten. (nach FAZ, 29.12.65, S. 1) (3) DDie Welthandelsorganisation (WTO) berät [diese Woche] mit Vertretern aus Peking [erneut] darüber, zu welchen Bedingungen die Chinesen wieder an der globalen Wirtschaft teilnehmen dürfen. (nach Zeit, 7.3.97, S. 28) AkkE: dasjenige, das mit jemandem beratschlagt wird: Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (4) [Derzeit] berät man [gemeinsam] mit Flughafengesellschaften und Airlines d das PProjekt „F Flygepäck“. (Zeit, 14.2.97, S. 61) (5) Die Grünen wollen iihre Asylpolitik mit Fachleuten beraten. (taz, 31.7.91, S. 21) (6) Ich muss mit dir e ein wichtiges Problem und unser künftiges Vorgehen beraten. (7) King hatte mit Präsident Bush dden bisherigen Verlauf des Golfkriegs beraten. (taz, 14.2.91, S. 5) ob-Frag : (8) Martin hat [stundenlang] mit seinen Kommilitonen beraten, o ob sie an der Demonstration teilnehmen sollen. w-Frag: (9) [Immer wieder] hat er [in den vergangenen Wochen] mit seiner Frau und den vier erwachsenen Kindern beraten, wwie sich das Leben nun verändern wird. (Zeit, 19.1.96, S. 4) PräpE1: über +A: dasjenige, über das mit jemandem beratschlagt wird: abstr. Objekt/ Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Hand lung (10) Wir möchten mit Experten üüber unser Konzept für eine neue Firma und das Modell für ein modernes Geschäft beraten. (11) Der Abteilungsleiter hat mit den Mitarbeitern üüber die Anschaffung von neuen Computern beraten. (12) [Vor zwei Wochen] beriet Krawtschuk mit der Belegschaft ü über die Stilllegung der Firma. (Spiegel, 25/ 94, S. 128) (13) Gerade war Don Vincenzo aus Lungro heimgekehrt, wo er mit seinem Bischof ü über die Unterbringung der vielen albanischen Flüchtlinge beraten hat. (nach Zeit, 9.5.97, S. 72) (14) [Heute] beraten die EU- Außenminister mit ihrem russischen Kollegen Andrej Kosyrew üüber die Lage in Bosnien. (taz, 17.7.95, S. 1) (15) [Einen Tag später] beriet der kuwaitische Außenminister mit der sowjetischen Führung üüber den Golfkrieg. (nach taz, 16.2.91, S. 3) (16) USA-Präsident George Bush hat [gestern] [in einem 20minütigen Telefongespräch] mit der britischen Premierministerin Margaret Thatcher üüber die Geiseln in Libanon beraten. (taz, 3.8.89, S. 1) beraten 237 ob-Frag: (17) Brüderle will mit den Parteigremien ddarüber beraten, oob sich seine Partei an einer Koalition beteiligen will. (nach MM, 22.4.91) w-Frag : (18) Gewerkschaften und Arbeitgeber werden [Anfang September] mit der Bundesregierung d darüber beraten, wie die Arbeitslosigkeit wirksam vermindert werden kann. (nach MM, 25.7.85, S. 1) PräpE2: mit +D: derjenige, mit dem etwas beratschlagt wird: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution (19) Viele Eltern beraten [gemeinsam] mmit den Kindern die Urlaubspläne. (20) [In der nächsten Sitzung] soll m mit dem Minister die Zusammensetzung der neuen Kommission beraten werden. (21) [Erst in diesen Tagen] wollen CDU- und SPD-Fraktion mmit der Polizei über den Gesetzentwurf beraten. (taz, 5.9.97, S. 21) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (22) Die neuen Stadtzentren müssen mit den Gemeinden beraten werden. (NRW, S. 79) WORTB die Beratung ANM - Mit der AkkE wird häufig auf ein abstr. Objekt Bezug genommen und mit der PräpE1 auf eine Handlung. - Häufig wird mit beraten 1 <über> mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE2 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander bzw. gemeinsam hinzugefügt werden: (23) DDie rund 800 Teilnehmer des Kongresses wollen [zwei Tage lang] über die künftige Wirtschaftspolitik der SPD beraten. (MM, 10.5.86, S. 1) (24) DDie Klasse will [heute] über die Klassenfahrt nach Berlin beraten. (25) [Erstmals seit 1977] wollen RRegierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber über den Abbau der Arbeitslosigkeit beraten. (nach MM, 25.7.85, S. 1) (26) DDie Vertreter der großen Parteien beraten mmiteinander/ ggemeinsam über die wirtschaftliche Lage des Landes. - Häufig wird mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D], besonders in Passivsätzen, indirekt auf die Gesprächsbeteiligten Bezug genommen : (27) [A Auf der Herbstsitzung des Ausschusses für Museen und Denkmalpflege] sollen die Entwürfe beraten werden. (nach MM, 1.8.86, S. 19) (28) SPD-Entwurf und Regierungsentwurf sollen [heute] [iim Bundestag] beraten werden. (nach MM, 13.9.85, S. 5) (29) Die Bundesregierung will eine Richtlinie zur beruflichen Förderung von Frauen [iim Kabinett] beraten. (nach MM, 6.12.85, S. 5); s. auch (20). SBP beraten 2 in/ über NomE AkkE v PräpE BED jemandem einen Rat in etwas erteilen oder jemanden durch seinen Rat unterstützen . (30) Der Verkäufer hat den Kunden [gut] beraten. BELR NomE: derjenige, der einen Rat erteilt: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution [häufig Firma] (31) ÄÄrzte, Sozialarbeiter, Krankenschwester und Psychologin beraten und betreuen Patienten und ihre Familien. (Zeit, 1.11.85, S. 41) (32) DDas Unternehmen berät Regierungen und Reedereien in Fragen der Hafen- und Schifffahrtsplanung. (Spiegel, 41/ 94, S. 222) AkkE: derjenige, dem ein Rat erteilt wird: Person/ Institution (33) Drei Ärzte beraten [hier] [täglich] ffünf bis zehn Anrufer. (MM, 15.8.85, S. 12) (34) Drei Arbeitsgruppen beraten den amerikanischen Präsidenten. (Zeit, 11.10.85, S. 2) (35) [Manchmal] berate ich rrussische Firmen, die mit Deutschland Geschäfte machen wollen. (Spiegel, 49/ 93, S. 99) (36) [Gemeinsam mit 130 Polizisten aus anderen europäischen Ländern] sollen die deutschen Beamten MMostars Polizei beraten und ausbilden. (Spiegel, 33/ 94, S. 16) PräpE: in +D/ über +A: dasjenige, worin ein Rat erteilt wird: abstr. Objekt [Sachgebiet] [als Thema] (37) 12 Verbände, Versicherungen und Unternehmen beraten i in Gesundheitsfragen. (nach MM, 23.6.87, S. 17) (38) Die Akademie hat den gesetzlichen Auftrag, den Staat i in allen Angelegenheiten der Kunst zu beraten. (nach Zeit, 1.2.85, S. 43) (39) Die Newcomer im Technologiezentrum sollen iin Fragen der Betriebsführung beraten werden. (nach MM, 3.1.86, S. 21) (40) Der Steuerberater berät iin Steuer- und Finanzsachen. (41) [In Rheinland-Pfalz] beraten die Gesundheitsämter [kostenlos] üüber Aids. (MM, 15.8.85, S. 12) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (42) Beraten wurden [besonders auch] allein erziehende Mütter und Väter. (MM, 28.1.86, S. 16) sein : (43) Die Armee von Tschombes Anhängern griff von Angola aus an, sie war [offenbar] vom Militär des Ostblocks beraten und ausgerüstet. (nach MM, 25.6.86, S. 3) WORTB der Berater/ die Beraterin, die Beratung ANM - In generischen Sätzen wird gelegentlich nur die NomE realisiert : (44) E Ein guter Kellner muss beraten, er darf nicht belehren. (Zeit, 28.12.85, S. 50) - Statt mit der PräpE kann mit einer modalen AdvG angegeben werden, in welcher Hinsicht die Beratung erfolgt : (45) Der Ratsuchende wurde [äärztlich/ mmedizinisch/ rechtlich/ jjuristisch/ f fachlich/ ö ökologisch/ ssteuerlich] beraten . - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden : (46) Kannst du mich [bbeim Kauf meiner neuen Waschmaschine] beraten? (47) Ich habe das Ministerium [bbei der Vorbereitung eines Förderprogramms] beraten. (nach Zeit, 31.1.97, S. 48) - beraten 2 in/ über wird häufig in Verbindung mit lassen in der Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion sich beraten lassen verwendet : (48) Sie sollten sich von einem Fachmann bberaten lassen. (49) Wenn jemand befürchtet, an AIDS erkrankt zu sein, gibt es verschiedene Möglichkeiten, s sich [individuell] bberaten und anonym testen z zu lassen. (nach MM, 11.5.87, S. 1) PHRAS Idiom: jemand ist gut/ schlecht beraten, wenn ...: jemand verhält sich richtig/ falsch, wenn ... G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb beraten, sich. VERBF raten berichten 238 be'richten berichtet berichtete hat berichtet berichten 1 etwas mitteilen berichten 2 aus/ über/ von über etwas Mitteilung machen SBP berichten 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas mündlich oder schriftlich in sachlicher Form mitteilen . (1) Er hat uns nichts berichtet. BELR NNomE: derjenige, der etwas mitteilt: Person/ Institution [häufig Nachrichtenmedien]/ [auch geistiges Produkt: meist Presseerzeugnis, Radio-, Fernsehsendung] (2) MMein in Südamerika lebender Bruder berichtete Ähnliches wie Ihre Reporter. (Spiegel, 38/ 24, S. 5) (3) Was weißt du von dem Erdbeben im Iran? DDas Fernsehen hat kaum etwas berichtet. (4) D Die Nachrichtensendungen berichten [oft] nur Negatives. AkkE: NG [meist subst. AdjG]/ häufig PG: dasjenige, das mitgeteilt wird: Sachverhalt [als Faktum] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung [als Faktum] (5) Der Abteilungsleiter konnte [nach der Sitzung mit der Betriebsleitung] den Kollegen nnur wenig Erfreuliches berichten. (6) [Auf der ersten Seite] berichten Journalisten Neues und Wissenswertes aus der Welt der Computertechnik. (7) Ich habe von dem Vorfall nur dasselbe wie Sie gehört. Ich kann Ihnen [deshalb] [leider] n nichts anderes berichten. dass-S: (8) [Im vorigen Jahr] musste ich Ihnen berichten, dass die Firma am Rande des Abgrunds stehe. (Zeit, 29.3.85, S. 5) ob-Frag : (9) Unser Österreich-Korrespondent Lothar Sträter wird berichten, oob die großen Erwartungen sich erfüllen. (MM, 19.7.95) w-Frag: (10) W Was sich dahinter verbirgt, berichten wir [in einer unserer nächsten Ausgaben]. (MM, 2.4.85, S .20) (11) [Nächste Woche] werden wir berichten, oob und wie sich etwas verbessert hat. (MM, 22.9.95) Hpts : (12) K Knapp vier Stunden später konnten die Beamten die Geiselnahme unblutig beenden, berichtete die Polizei. (MM, 22.5.86, S. 13) Dirr : (13) Elsa Köhler berichtet: „I Ich bin dann zum Arzt mit ihm gegangen.“ (Zeit, 28.3.86, S. 42) (DatE): derjenige, dem etwas mitgeteilt wird: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution (14) Ich sprach mit Phil und berichtete iihm, was ich erlebt hatte. (Cotton, S. 35) (15) Der Diplomat berichtete sseiner Regierung [in einem ausführlichen Schreiben], wie sich die wirtschaftliche Lage in dem afrikanischen Land entwickelt hat. PASSK Werdenselten Sein-Passiv werden: (16) [Auf der Pressekonferenz nach dem Eisenbahnunglück] wurden viele Fakten berichtet, einige Details aber verschwiegen. WORTB der Bericht ANM - Die AkkE wird häufig als SE realisiert. - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG bzw. PräpG [mit +D/ in +D/ ...] hinzugefügt : (17) Die unabhängigen Tageszeitungen bemühen sich, [oobjektiv und sachlich] zu berichten. In diesem Fall kann man nicht entscheiden, ob berichten 1 oder berichten 2 vorliegt. - Die AkkE kann, besonders wenn sie mit einem Indefinitpronomen belegt wird, mit einer attributiven Erweiterung [AdvG: darüber/ davon bzw. PräpG: aus +D/ über +A/ von +D] verwendet werden: (18) Er hat nichts darüber/ ddavon/ nnichts über den Verkehrsunfall/ von dem Verkehrsunfall berichtet. (19) Er hat EEinzelheiten/ vviel aus seiner Arbeit mit behinderten Kindern berichtet .; s. auch (6). - Die DatE wird selten realisiert, wenn das Berichtete an eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit gerichtet ist: s. (3), (4), (6), (9), (10), (11), (12), (13), (16), (17) und (18). - Mit einer statischen PräpG [in +D/ auf +D] kann auf das geistige Produkt, in dem etwas berichtet wird, Bezug genommen werden: s. (6), (10) und (15). - Mit einer PräpG [anlässlich +G/ auf +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen [meist Veranstaltung], in dem das Berichten geschieht, und damit indirekt auf den Adressaten Bezug genommen werden: s. (16). - In Zeitungsberichten werden häufig die Konstruktionen wie jemand/ etwas berichtet/ wie berichtet (wird) verwendet : (20) W Wie Meteorologen berichteten, strömt milde Meeresluft von Westen her in die Bundesrepublik. (MM, 28.2.86, S. 16) (21) WWie ddie „LLos Angeles Times“ berichtet, ... (22) WWie berichtet (wwird), sind die Täter bereits verhaftet. SBP berichten 2 aus/ über/ von NomE PräpE BED jemandem mündlich oder schriftlich in sachlicher Form über etwas Mitteilung machen . (23) Alle Zeitungen haben über dieses Ereignis berichtet. BELR NomE: derjenige, der über etwas Mitteilung macht: Person/ Institution [häufig Nachrichtenmedien]/ [auch geistiges Produkt: meist Presseerzeugnis, Radio-, Fernsehsendung] (24) DDer Journalist Gerd Ruge hat [oft] [im Fernsehen] über die aktuellen Ereignisse in Moskau berichtet. (25) Rundfunk, Fernsehen und Presse haben [ausführlich] über die Wahl des amerikanischen Präsidenten berichtet. (26) D Das Alte Testament berichtet von drei Volkszählungen. (MM, 24.12.86, S. 2) (27) DDas „G Gesundheitsmagazin“ der ARD wird über die neuesten Erfolge in der Aids-Forschung berichten. PräpE: aus +D: dasjenige, aus dem Mitteilung gemacht wird: Abstraktum [Epoche/ Sachgebiet] [als Thema] über +A/ von +D: dasjenige, über das Mitteilung gemacht wird: Konkretum/ Abstraktum [als Thema] SE mit obl. Korrelat darüber/ davon: Sachverhalt [als Thema] (28) [In der nächsten Sendung] wird ein bekannter Politiker aus seinem Leben, [besonders] aaus seiner Zeit als Diplomat in Afrika berichten. (29) Die ökologischen Winzer in der Pfalz berichten aaus ihrer Arbeit im alternativen Weinberücksichtigen 239 bau. (nach MM, 10.5.89) (30) Frau Müller, Mutter von sechs Kindern, hat [im Fernsehen] aaus ihrem Alltag berichtet. (31) Die US-Forscher berichteten ü über ihre neuesten Erkenntnisse. (MM, 5.7.86, S. 37) (32) Ministerin Barbara Schäfer berichtete üüber ihre Arbeit. (nach MM, 18.6.85, S. 13) (33) [In diesem Buch] berichtet eine Erzählerin v von ihren Fahrten durch die Stadt. (nach MM, 14.3.85, S. 36) (34) Die Bürgermeister der Region um Cherbourg haben von einer Vervierfachung der Bevölkerungszahlen, Zunahme des Fremdenverkehrs und einer deutlichen Verbesserung der gesamten Infrastruktur der Region berichtet. (nach MM, 15.10.85, S. 10) dass-S : (35) Die Reporter berichteten ddarüber/ d davon, dass wegen der Explosionsgefahr niemand in die Nähe der Unglücksstelle durfte. ob-Frag: (36) Wir werden [demnächst] ddarüber/ ddavon berichten, ob diese Hoffnungen berechtigt waren. w-Frag : (37) Ich habe ddarüber berichtet, was das Kabinett heute beraten hat. (nach Bu-Prot. 89, S. 13145) (38) Wiltrud Stock berichtete [in bewegten Worten] ddavon, wie es nach dem Kriege war. (Zeit, 13.9.85, S. 16) PASSK Werdenselten Sein-Passiv werden : (39) [Auf dem Trierer Kongress] wurde [auch] darüber berichtet, dass Leute, die viele Freunde und eine intakte Familie haben, am besten vor Stress geschützt sind. (MM, 22.9.87, S. 11) WORTB der Bericht ANM - Mit einer statischen PräpG [vor +D] kann indirekt auf den Adressaten des Berichts Bezug genommen werden : (40) Der UNO-Botschafter hat [vvor Pressevertretern] über seine Mission in Ruanda berichtet. - In generischen Sätzen kann die PräpE weggelassen werden. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG bzw. PräpG [mit +D/ in +D/ ...] hinzugefügt : (41) Die unabhängigen Tageszeitungen bemühen sich, [oobjektiv und sachlich] zu berichten. In diesem Fall kann man nicht entscheiden, ob berichten 2 oder berichten 1 vorliegt. - Statt mit der PräpE kann mit einer lokalen PräpG [aus +D] in Verbindung mit einem Ortsnamen indirekt auf das Thema des Berichts Bezug genommen werden : (42) [A Aus Mainz] berichtet unser Mitarbeiter Georg Spindler. (MM, 9.6.87, S. 24) (43) Die Sportreporter haben [sehr informativ] [aaus Nagano] berichtet . - Mit einer statischen PräpG [in +D/ auf +D] kann auf das geistige Produkt bzw. auf die Nachrichtenmedien, in denen etwas berichtet wird, Bezug genommen werden : (44) Die Sportreporter haben [iim Fernsehen, Rundfunk und auf den Sportseiten der Zeitungen] [begeistert] von der Olympiade in Nagano berichtet. (45) [IIn seiner Reportage] hat der Autor über die Lage der südamerikanischen Indianer berichtet.; s. auch (24), (28), (30) und (33). - Mit einer PräpG [anlässlich +G/ auf +D/ während +G/ +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen [meist Veranstaltung], in dem das Berichten geschieht, Bezug genommen werden : (46) Die Forscher berichteten [aanlässlich der Preisverleihung/ w während der Tagung] über ihre neuesten Ergebnisse. (47) [A Auf der Pressekonferenz] haben Wissenschaftler über weltweite Auswirkungen der Vernichtung der Regenwälder in Brasilien berichtet.; s. auch (39). - berichten 2 wird häufig in Verbindung mit wissen ... zu verwendet : (48) Er w wusste von vielen ähnlichen Unglücksfällen z zu berichten. VERBF einrichten; unterrichten be'rücksichtigen berücksichtigt berücksichtigte hat berücksichtigt berücksichtigen 1 etwas nicht außer Acht lassen berücksichtigen 2 etwas nicht übergehen SBP berücksichtigen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwobei nicht außer Acht lassen . (1) Das kann ich nicht bezahlen. Sie müssen berücksichtigen, dass ich nur 1.500 Euro verdiene. BELR NomE: derjenige, der etwas nicht außer Acht lässt: Person/ Institution/ [auch abstr. Objekt/ Handlung] (2) D Der Richter hat [in seinem Urteil] das jugendliche Alter des Angeklagten berücksichtigt. (3) D Das Sozialamt berücksichtigt bei seinen Hilfsmaßnahmen den Kinderreichtum und die finanzielle Notlage einer Familie. (4) DDie schließlich gemeinsam gefundene Lösung berücksichtigt die Interessen der Firma ebenso wie die der darin arbeitenden Menschen. (Zeit, 15.2.85, S. 17) (5) Die Untersuchungen der Gesundheitsschäden haben [nur] den Zeitraum der letzten zehn Jahre berücksichtigt. AkkE: dasjenige, das nicht außer Acht gelassen wird: abstr. Objekt [häufig als Eigenschaft]/ Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (6) Die neue Rententabelle berücksichtigt d die unterschiedlichen Lebenserwartungen bei Männern und Frauen. (MM, 28.11.87, S. 22) (7) Der motorisierte Verkehr muss dden langen Bremsweg der Schienenfahrzeuge berücksichtigen. (MM, 1.6.85, S. 60) (8) Die Architekten müssen bei den baulichen Veränderungen d die unterschiedlichsten Probleme und Risiken berücksichtigen. (9) Die Zusammenstellung der Diät berücksichtigt hhäufig auftretende Erkrankungen wie Diabetes. (10) Man muss ddie Unsicherheit und auch das Misstrauen der DDR-Bürger berücksichtigen u und ihren absoluten Wissenshunger. (nach MM, 16.1.90, S. 7) dass-S : (11) Das Gericht hat [in seinem Urteil] berücksichtigt, ddass die Lebensverhältnisse des Täters besonders schwierig sind. ob-Frag : (12) Die Architekten müssen bei den Bauarbeiten berücksichtigen, o ob eventuell durch die Entnahme von Grundwasser Bodensenkungen zu befürchten sind. w-Frag : (13) Wir Politiker berücksichtigen [kaum], wwas die Menschen im Lande über unser Vorgehen sagen. (nach WP, 15.12.89, S. 4) (AdvE): bei +D/ in +D: Zusammenhang (14) Reue und Einsicht sind unter Umständen Strafmilderungsgründe, die b bei der Urteilsfindung berücksichtigt beruhigen 240 werden. (Ullrich, S. 61) (15) Was muss man bbeim Kauf eines Autos berücksichtigen? (16) Die Menschen müssen sich in einem Gebäude wohl fühlen. Das muss b beim Wohnungsbau und bei der Städteplanung berücksichtigt werden. (nach Zeit, 18.1.85, S. 52) (17) Die Forscher haben iin ihrer Untersuchungsreihe [ständig] neue Faktoren berücksichtigen müssen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (18) Unsere Erfahrungen müssen berücksichtigt werden. (nach RhM, 11.5.90, S. 27) sein : (19) Dabei ist [bereits] berücksichtigt, dass der Krankenversicherungsbeitrag der Rentner auf 5,9 Prozent steigt. (MM, 2.7.87, S. 5) WORTB die Berücksichtigung ANM - berücksichtigen 1 wird häufig in Verbindung mit Modalverben [meist müssen, sollen], im Werden-Passiv (+ Modalverb) oder in der Passivkonstruktion etwas ist zu berücksichtigen verwendet : ( 20) Man mmuss [freilich] bberücksichtigen, dass diese Schau primär für ein französisches Publikum zusammengestellt wurde. (MM, 19.12.85, S. 38) (21) Hierbei wwird berücksichtigt, dass die qualitative Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen künftig eine wesentliche Aufgabe der Europäischen Gemeinschaft darstellt. (nach Lebensqualität, S. 5) (22) Beim Bau einer neuen Autobahn ssind die Umweltschäden z zu berücksichtigen.; s. auch (1), (7), (8), (10), (12), (14), (15), (16), (18), (23) und (24). - Mit einer PräpG [in +D] kann auf das geistige Produkt, in dem etwas berücksichtigt worden ist, Bezug genommen werden : (23) Die Einwände der Politiker wurden [iim Vertragsentwurf] berücksichtigt .; s. auch (2) und (11). - Gelegentlich lassen sich die Verwendungen von berücksichtigen 1 und berücksichtigen 2 nicht klar abgrenzen. In dem Satz: (24) Die CDU als Volkspartei muss auch die Forderungen, Wünsche und Interessen anderer Gruppen berücksichtigen. kann berücksichtigen i.S.v. ‘etwas nicht außer Acht lassen’ oder ‘etwas nicht übergehen’ interpretiert werden: s. auch (4), (23), (28) und (37). SBP berücksichtigen 2 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas irgendwobei nicht übergehen oder etwas irgendwobei anrechnen . (25) Es tut mir Leid. Ich kann Ihre Anmeldung [leider] [nicht mehr] berücksichtigen. BELR NomE: derjenige, der jemanden nicht übergeht: Person/ Institution/ [auch abstr. Objekt/ Handlung] (26) Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass w wir Ihre Kartenbestellung für die Festspiele [nicht] berücksichtigen konnten. (27) F Fünf oder sechs Kölner Großbetriebe wollen bei der Einstellung Behinderter [auch] seelisch Betroffene berücksichtigen. (28) D Der Entwurf berücksichtigte [weitgehend] die von der FDP aufgestellten Forderungen. (FAZ, 7.1.66, S. 1) (29) DDie BAföG-Vergabe berücksichtigt das Einkommen der Eltern eines Studenten. AkkE: dasjenige, das nicht übergangen wird: Person/ Institution/ abstr. Objekt (30) Die Hilfsorganisationen berücksichtigen bei der Verteilung von Hilfsgütern [meist zuerst] FFamilien mit Kindern. (31) Es wird dafür gekämpft, RRentenansprüche von nicht berufstätigen Hausfrauen und Müttern [angemessen] zu berücksichtigen. (32) Das Finanzamt berücksichtigt bei der Erhebung der Steuer i in Ausbildung befindliche Jugendliche, Spenden an Vereine und Ausgaben für ein Arbeitszimmer. (33) Die Arbeitsämter haben ddas Einkommen des jeweiligen Partners berücksichtigt. (nach MM, 23.3.88, S. 2) (AdvE): bei +D/ in +D: Zusammenhang (34) B Bei der Berechnung der Renten von Frauen müssen die Erziehungszeiten berücksichtigt werden. (35) Der Unternehmer wird sich verpflichten, [vorrangig] niedersächsische Firmen b bei der Vergabe der Aufträge zu berücksichtigen. (nach FAZ, 22.1.66, S. 1) (36) I Im Auswahlverfahren hat der Ausschuss einige Kandidaten [aus unerfindlichen Gründen] [nicht] berücksichtigt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (37) Besondere Wünsche der Passagiere werden [schon] bei der Buchung berücksichtigt, sei es eine Diät oder medizinische Bedürfnisse. (Zeit, 27.6.86, S. 48) sein : (38) Alle Kartenvorbestellungen für die Silvesterparty sind berücksichtigt. WORTB die Berücksichtigung ANM - Mit einer PräpG [in +D] kann auf das geistige Produkt, in dem etwas berücksichtigt worden ist, Bezug genommen werden: (39) [I In diesem Gesetzentwurf] sind alle Anträge auf Änderungen berücksichtigt worden. - berücksichtigen 2 wird häufig im Werden-Passiv verwendet; s. (34), (37) und (39). - Gelegentlich lassen sich die Verwendungen von berücksichtigen 1 und berücksichtigen 2 nicht klar abgrenzen. In dem Satz: (40) Die CDU als Volkspartei muss [auch] die Forderungen, Wünsche und Interessen anderer Gruppen berücksichtigen. kann berücksichtigen i.S.v. ‘etwas nicht außer Acht lassen’ oder ‘etwas nicht übergehen’ interpretiert werden: s. auch (4), (23), (28) und (37). be'ruhigen beruhigt beruhigte hat beruhigt beruhigen 1 etwas mit etwas ruhig machen beruhigen 2 eine besänftigende Wirkung haben SBP beruhigen 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas mit etwas wieder ruhig machen . (1) Ich kann sie [nicht] beruhigen. BELR N NomE: derjenige, der etwas ruhig macht: Person/ Institution/ [auch Handlung] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (2) Pauline schreit weiter, obwohl MMutter, Vater oder Schwester Lore sie beruhigen. (nach Zeit, 29.5.87, S. 66) (3) Die Regierungszeitung Iswestija konnte aufgebrachte Leser beruhigen. (Zeit, 12.4.85, S. 9) (4) IIhr sanftes Streicheln beruhigte die verängstigte Katze. dass-S: (5) [Natürlich] hat (e es) die Eltern [sehr] beruhigt, dass der Sohn sich endlich zum Examen gemeldet hat. beruhigen, sich 241 AkkE: dasjenige, das ruhig gemacht wird: Lebewesen [außer Pflanze]/ Kollektiv von Lebewesen [häufig Öffentlichkeit]/ [indirekt abstr. Objekt: Gewissen o.Ä.] (6) Die Mutter versuchte, d das weinende Kind zu beruhigen. (7) Die Kutsche schwankte, als sie über große Steine fahren musste. Der Kutscher hatte Mühe, d die Pferde zu beruhigen. (nach Förtsch, S. 393) (8) Der Hirt hatte einige Mühe, ddie unruhige Schafherde [wieder] zu beruhigen. (9) Ein Sprecher der Behörde beruhigte ddie besorgten Gemüter und versprach, dass die Bevölkerung nicht von den Reparaturarbeiten behelligt werden wird. (10) Tim hat viele Geschenke mitgebracht. Er will damit ssein schlechtes Gewissen beruhigen. (nach de Groot, S. 133) (11) Die Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft werden mit einer gemeinsamen Erklärung zur Atomenergie d die Öffentlichkeit zu beruhigen versuchen. (nach Zeit, 6.6.86, S. 19) (12) Die Verwaltung kann mit solchen Plänen und Drucksachen [ausgezeichnet] die besorgten Fachorganisationen in Europa und Amerika beruhigen. (Grzimek, S. 221) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz/ abstr. Objekt/ Handlung durch +A: Handlung SE mit obl. Korrelat damit/ selten dadurch: Sachverhalt/ Handlung (13) Die Mutter versuchte, das weinende Kind mmit einem Spielzeugauto, seinem Teddybär und warmer Milch zu beruhigen. (14) Die Regierung hat nach den Kursstürzen am Montag versäumt, die Bevölkerung [zumindest] mmit Worten zu beruhigen. (nach MM, 31.10.87, S. 5) (15) Dem Redner gelang es, die empörten Zuhörer mmit einem Appell an ihre Vernunft zu beruhigen. (16) Die Kasinobesitzer von Las Vegas wollen mmit Wasserrutschen und Abenteuerfahrten das schlechte Gewissen von Eltern beruhigen, welche die Spielerstadt bisher mieden. (nach Spiegel, 4/ 93, S. 150) (17) Als die zwei Beamten der Funkstreife im Hotel ankamen, versuchten sie, den Mann, der randalierte und seine Habe aus dem Fenster warf, d durch gutes Zureden zu beruhigen. (nach MM, 28.3.89) dass-S: (18) Viele Künstler in diesem Jahrhundert konnten einen Teil ihres Gewissens ddamit beruhigen, ddass sie Kommunisten waren. (nach Zeit, 23.5.86, S. 46) (19) Der Einbrecher beruhigte den bellenden Hund ddadurch, dass er ihm ein Stück Wurst hinwarf. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (20) Die geplante Steuer hat so manchen Sparer verunsichert. Beruhigt werden konnte ein Anrufer, der schon bisher seine Zinsen versteuert hat. (nach MM, 25.11.87, S. 7) sein : (21) Nachdem die Burgl sich dieses alles überlegt hatte, war sie beruhigt und schlief ein. (E. Jung, S. 35) WORTB die Beruhigung; beruhigend ANM - Die AdvSE mit Korrelat dadurch wird selten realisiert. - beruhigen 1 wird häufig in den Passivkonstruktionen jemand/ etwas ist irgendwie zu beruhigen bzw. in Verbindung mit lassen in einer Konstruktion mit passivähnlicher Funktion jemand/ etwas lässt sich (durch etwas) beruhigen verwendet: (22) Das Kind hatte große Angst und w war [schwer/ kaum/ nicht] zzu beruhigen. (23) Andere Säuglinge schreien stundenlang und lassen sich [nur] durch Bewegung (Schaukeln oder Autofahren) bberuhigen. (nach MM, 8.10.87, S. 3) W.BED beruhigen 2 NomE (AkkE); NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Substanz/ Naturkraft/ Naturerscheinung/ abstr. Objekt/ Sachverhalt] hat eine besänftigende, entspannende Wirkung auf jemanden/ etwas [Körperteil] oder stellt den Ruhezustand wieder her (24) Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt [ungemein] - so heißt es zumindest in einem Sprichwort. (MM, 4.12.89) (25) Besonders diese Studie sollte Patienten beruhigen. (nach Zeit, 25.4.86, S. 86) (26) Manche Farben erregen, andere beruhigen das Nervensystem. (Urania, 1/ 67, S. 70) (27) Bienenhonig beruhigt Magen und Darm. (MM, 19.2.85, S. 3) (28R) Später schlief Sabeth, ich hatte sie zugedeckt. Die Wärme beruhigte sie, sodass sie wirklich schlief, trotz Lärm draußen in der Straße. (nach Frisch, S. 150) dass-S : (29) Es hat viele Studenten beruhigt, dass die Gebühren für die Rückmeldung nicht zulässig sind. Inf+ : (30) Mich hat (es) [sehr] beruhigt, die gute Nachricht zu hören, dass du gesund bist. G.ANM - Häufig wird beruhigen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘beruhigend sagen’ verwendet : (31) „Sie werden trotz der Verspätung ihren Anschlusszug bekommen“, beruhigte der Schaffner. (32) Gesundheitliche Schäden der Anwohner habe man bisher überhaupt nicht festgestellt, beruhigte Umweltminister Vetter auf einer Pressekonferenz. (nach Zeit, 21.6.85, S. 17) VERBF beruhigen, sich be'ruhigen, sich beruhigt sich beruhigte sich hat sich beruhigt sich beruhigen 1 wieder ruhig werden sich beruhigen 2 wieder sein Ausgangsniveau erreichen SBP sich [A] beruhigen 1 NomE (AdvE) BED mittels irgendetwas wieder ruhig werden . (1) Beruhigen Sie sich [doch]! BELR N NomE: derjenige, der ruhig wird: Lebewesen [außer Pflanze]/ Kollektiv von Lebewesen [häufig Öffentlichkeit]/ [indirekt abstr. Objekt: Gewissen o.Ä.] (2R) J June Foster hatte sich beruhigt. Sie machte jetzt einen gefassten und beherrschten Eindruck. (Cotton, S. 16) (3) Er ging zu den Pferden hinüber, ddie sich [allmählich] [wieder] beruhigten. (Pegg, S. 17) (4) Wegen des Gewitters waren die Tiere unruhig, aber [jetzt] hat sich ddie Herde [wieder] beruhigt. (5) D Die aufgeregten Gemüter können sich beruhigen. Mitte Juli gibt Polizeichef Kniesel sein Amt in Bonn auf. (nach Spiegel, 25/ 93, S. 78) (6) DDie ÖÖffentlichkeit beruhigte sich. Der Skandal verschwand aus den Schlagzeilen. (nach Zeit, 19.7.85, S. 6) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz/ abstr. Objekt/ Handlung durch +A: Handlung SE mit obl. Korrelat damit/ selten dadurch: Handlung/ Sachverhalt beschädigen 242 (7) Der Kranke beruhigte sich mmit der Gewissheit, dass der Arzt bald kommt. (8) Um nach dem aufregenden Tag besser einschlafen zu können, beruhigte er sich mmit einem Glas warmer Milch und leiser klassischer Musik. (9) Autistische Kinder beruhigen sich [oft] m mit monotonen Bewegungen/ ddurch monotone Bewegungen. dass-S: (10) [Keinesfalls] dürfe sich ein Arzt ddamit beruhigen, d dass ein Patient eine weitere Behandlung vermutlich nicht wünsche. (MM, 15.6.89) PASSK kein Passiv möglich ANM - sich beruhigen 1 wird häufig im Imperativ verwendet : (11) Frau Körber, [bitte] beruhigen Sie sich [doch]! (Stephan, S. 160); s. auch (1). W.BED sich [A] beruhigen 2 NomE etwas [Vorgang: häufig Naturerscheinung/ abstr. Objekt] erreicht wieder sein Ausgangsniveau oder kommt zum Stillstand (12) Sie gingen über den Strand und sahen auf das Meer hinaus, das sich [wieder] beruhigt hatte. (Weyden, S. 56) (13) [Morgen] soll sich das Wetter [laut Wetterbericht] beruhigen. (14) Wolfgang Röller äußerte die Überzeugung, dass sich die Märkte [wieder] beruhigen werden. (nach MM, 21.10.87, S. 6) (15) Die Mieten beruhigen sich. (MM, 17.8.85, S. 6) (16) Ortlieb ist zuversichtlich, dass sich die Situation [in den nächsten zwei Wochen] beruhigt. (nach FR, 10.7.90, S. 6) VERBF beruhigen be'schädigen beschädigt beschädigte hat beschädigt beschädigen 1 die Ursache sein, dass etwas Schaden nimmt beschädigen 2 etwas Schaden zufügen SBP beschädigen 1 NomE AkkE BED die Ursache sein, dass etwas Schaden nimmt . (1) Das Unwetter hat den Wagen [stark] beschädigt. BELR NNomE: dasjenige, das die Ursache ist: konkr. Objekt/ Substanz/ Vorgang [häufig Naturereignis] (2) DDie Schienen, die der Lastwagen geladen hatte, krachten bei dem Aufprall gegen die Lok und beschädigten sie [schwer]. (nach BerlZ, 29.10.97, S. 16) (3) EEine umstürzende Pappel hat unser Haus und den Gartenzaun [stark] beschädigt. (4) L Lack, der nicht säurefest ist, beschädigt die Materialien, auf die er aufgetragen wird. (5) DDas Hochwasser hat die Deiche [schwer] beschädigt. (6) DDer Brand beschädigte [in der Kirche] [lediglich] den Nordturm und einen Teil der Westfassade. (MM, 31.10.86, S. 3) AkkE: dasjenige, das Schaden nimmt: Konkretum [außer Lebewesen] (7) Nicht einkalkuliert war das Erdbeben in Chile, das WWände und Glaskuppel des Nationalmuseums [schwer] beschädigte. (Zeit, 8.11.85, S. 63) (8) Hoher Blutdruck kann zu einer Arteriosklerose (Verengung der Gefäße) beitragen, indem er ddie Gefäßwände beschädigt. (MM, 4.7.85, S. 3) (9) Die Hagelkörner haben d den Lack vieler Autos beschädigt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Hunderttausende Häuser wurden beschädigt oder zerstört. (BerlZ, 5.11.97, S. 10) sein : (11) Der Renault des Rennfahrers Hill, der mit Mühe die Boxen erreicht, ist [so stark] beschädigt, dass er ausfällt. (nach BerlZ, 28.10.97, S. 36) WORTB die Beschädigung ANM - beschädigen 1 wird häufig im Passiv verwendet; s. (10), (11) und (13). - Pertinenzdativ ist möglich: (12) Der Sturm hat [uuns] das Dach beschädigt. - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem die Beschädigung erfolgt, Bezug genommen werden : (13) [B Bei einem Erdbeben in der Türkei] wurden viele Gebäude beschädigt. SBP beschädigen 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas Schaden zufügen . (14) Der Junge hat mit einem Schlüssel den Lack mehrerer Autos beschädigt. NomE: dasjenige, das Schaden zufügt: Person/ Institution/ Tier/ [auch Mittel] (15) So zerschlug d das Mädchen vorsätzlich Brillen des Vaters und beschädigte ein wertvolles Fernglas. (MM, 11.7.87, S. 18) (16) DDie SPD wollte die Glaubwürdigkeit des Arbeitsministers beschädigen. (17) An einigen wenigen Gehölzen haben bereits R Rehböcke geschnuppert und die Rinde beschädigt. (MM, 10.4.85, S. 20) (18) Aber wenn die jungen Leute kicken, dann fliegen dauernd d die Bälle in den Garten und beschädigen Blumen und Sträucher. (MM, 13.12.86, S. 36) (19) DDas Kratzen mit einem scharfen Gegenstand beschädigt die Beschichtung der Bratpfanne. AkkE: dasjenige, dem Schaden zugefügt wird: konkr. Objekt/ abstr. Objekt (20) Der Autofahrer hat [beim Einparken] e einen anderen Wagen und einen Baum beschädigt. (21) Die Rowdys haben [mutwillig] mmehrere Abfalleimer und Bänke im Park beschädigt. (22) Esther Schollum beklagt, [wie sehr] die Medien d den Ruf eines ganzen Volkes beschädigen können. (nach Zeit, 15.5.87, S. 49) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument durch +A: Handlung (23) Die Kinder beschädigten m mit ihren Fahrrädern den Rasen und mehrere Blumenbeete. (24) Rund 150 Randalierer haben [in der Nacht zum Dienstag] ein Polizeifahrzeug durch Steinwürfe beschädigt. (nach MM, 2.4.86, S. 1) (25) Der Abgeordnete Gerd Poppe sagte, d durch diesen Freispruch werde „das Vertrauen in den Rechtsstaat beschädigt“. (nach BerlZ, 11.10.97, S. 5) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (26) Im Verlauf von Ermittlungen stellte sich dann allerdings heraus, dass [tatsächlich] ein Pkw und zwei Straßenbahnzüge durch Steinwürfe beschädigt worden waren. (MM, 2.12.98, S. 17) sein : (27) Das Ökosystem ist [schwer] beschädigt [am Oberrhein]. (Zeit, 12.12.86, S. 17) WORTB der Beschädigte/ die Beschädigte, die Beschädigung beschäftigen 243 ANM - Pertinenzdativ ist möglich : (28) Der LKW-Fahrer hat [beim unvorsichtigen Überholen] [e einem Taxiunternehmer] das Fahrzeug beschädigt.; s. auch (30). - Mit einer PräpG [an +D] kann auf ein fest positioniertes konkr. Objekt Bezug genommen werden, durch das etwas Schaden zugefügt wird: (29) Ein Autofahrer bremste, schleuderte und beschädigte sein Auto [a an einem Gartenzaun]. (MM, 12.1.85, S. 85) (30) Jetzt sieht man jeden Stein und jedes Loch, [aan denen] man [sich] die Autos beschädigen könnte. (Grzimek, S. 304) - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden, in dem etwas Schaden zugefügt wird: (31) [B Bei dem v vom Fahrer selbst verschuldeten Unfall] wurde der Wagen [stark] beschädigt.; s. auch (20) und (28). be'schäftigen beschäftigt beschäftigte hat beschäftigt beschäftigen 1 jemanden in einem Arbeitsverhältnis halten beschäftigen 2 Gegenstand der geistigen Tätigkeit von jemandem sein beschäftigen 3 jemandem Sorge machen beschäftigen 4 jemandem etwas zu tun geben SBP beschäftigen 1 NomE AkkE BED jemanden in einem Arbeitsverhältnis halten . (1) Die kleine Firma beschäftigt nur 3 Mitarbeiter. BELR N NomE: derjenige, der jemanden in einem Arbeitsverhältnis hält: Person [als Funktionsträger]/ Institution [meist Firma] (2) EEin Arzt beschäftigte [in seiner Praxis] zwei Mitarbeiterinnen. (MM, 25.1.86, S. 60) (3) DDas Unternehmen beschäftigt 23 feste Mitarbeiter und rund 25 Teilzeitkräfte, die vor allem im Service arbeiten. (nach BerlZ, 2.12.2000, S. 34) AkkE: derjenige, der in einem Arbeitsverhältnis gehalten wird: Person [häufig Anzahl von Personen] (4) Er beschäftigt eeinen Butler aus der Karibik. (Zeit, 19.4.85, S. 55) (5) [Nach Angaben des DDR-Managers] beschäftigen die IFA-Werke [derzeit] 66.500 Arbeiter und Angestellte. (MM, 13.3.90, S. 6) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (6) Hochqualifizierte Ausländer aus Nicht-EU-Staaten dürfen [nur] [in Deutschland] beschäftigt werden, wenn wegen ihrer „besonderen Kenntnisse ein öffentliches Interesse besteht“. (taz, 25.2.2000, S. 2) sein: (7) [Derzeit] sind rund 380 Mitarbeiter [bei unserer Firma] beschäftigt. WORTB der/ die Beschäftigte, die Beschäftigung ANM - Das Sein-Passiv wird häufig verwendet: s. (7), (8), (9) und (10). - In Passivsätzen wird häufig mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [bei +D/ in +D] auf die Person/ Institution Bezug genommen, die jemanden in einem Arbeitsverhältnis hält : (8) Sie ist [b bei Dr. Müller] [als Arzthelferin] beschäftigt. (9) Der Mann war [schon 20 Jahre] [i in der kleinen Firma] beschäftigt, als ihm gekündigt wurde. (10) Ich bin [hhier] [schon 10 Jahre] beschäftigt.; s. auch (7). - Mit einer PräpG [in +D] bzw. einer als-Gruppe mit NG im A kann auf die Art des Arbeitsverhältnisses oder auf die ausgeübte Funktion Bezug genommen werden : (11) Siemens beschäftigt [vor allem] angehende Informatik- und Mathematikstudenten [iin der Datenverarbeitung]. (BerlZ, 2.12.2000, S. 81) (12) Er beschäftigt keine Frauen [iin höheren Positionen]. (13) [Heute] beschäftigen Transportunternehmer auch Frauen [aals Fahrer].; s. auch (8). W.BED beschäftigen 2 NomE AkkE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]] ist Gegenstand der geistigen Tätigkeit von jemandem [Person/ Institution] (14) Das Problem, wie kann Technik sozial gestaltet werden, wird uns [in den nächsten Jahren] [stark] beschäftigen. (MM, 6.11.87, S. 9) (15) Das Schicksal der Koma-Patientin beschäftigte auch die Gerichte. (MM, 19.10.2000) (16R) Kein Thema der neueren Geschichte hat die Historiografie der modernen Kulturvölker Europas [mehr] beschäftigt [als das Leben und Wirken Napoleons]. (nach Sieburg, S. 9) (17) Die Frau, dies rätselhafte Wesen, wird die Männer [immer] beschäftigen. (18) Ein 30 Kilometer langer Ölfilm auf dem Rhein beschäftigte die Wasserschutzpolizei. (MM, 21.10.2000) dass-S : (19) Es beschäftigt die Psychologen, dass die Straftäter immer jünger werden. ob-Frag: (20) Das Verfassungsgericht hat (es) [lange] beschäftigt, ob die Pflegeversicherung nicht gegen die Verfassung verstößt. w-Frag : (21) Warum die Jugendlichen möglicherweise zu Mördern wurden, beschäftigt [seit Freitag] die Jugendkammer des Darmstädter Landgerichts. (BerlZ, 2.12.2000, S. 10) - Passiv nicht üblich. beschäftigen 3 NomE AkkE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Sachverhalt] macht jemandem Sorge, sodass er ständig daran denken muss; bekümmern, bewegen (22) Der frühe Tod seiner Eltern hat ihn [lange] beschäftigt. (23) Die Abmahnung seines Vorgesetzten beschäftigt den Angestellten [so sehr], dass er nachts nicht schlafen kann. dass-S: (24) Ihn beschäftigt (es), dass er keinen Erfolg hat. Inf+: (25) Es beschäftigt den Redner, den Erwartungen der Zuhörer nicht entsprochen zu haben. ob-Frag: (26) Es beschäftigte den Papst, ob er die Erwartungen der Gläubigen erfüllt habe. (nach BerlZ, 19.10.98, S. 8) w-Frag: (27) Mich beschäftigt (es) [unablässig], wie viel ich noch bis Ende des Monats erledigen muss. - Passiv nicht üblich. beschäftigen 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D; (PräpSE) mit obl. Korrelat damit jemand [Person/ Institution] gibt jemandem etwas [Handlung/ [indirekt Konkretum]] zu tun, womit er seine Zeit verbringt beschäftigen, sich 244 (28) Wir könnten Arbeitnehmer mit der Produktion von Industrierobotern beschäftigen. (MM, 4.1.88, S. 28) (29) Die Werkstatt in Heidelberg beschäftigt Behinderte mit Flechtarbeiten. (30) Es ist nicht mehr erlaubt, einen Auszubildenden [vorwiegend] mit Putzarbeit zu beschäftigen. (31) Kinder kann man [gut] mit Bilderbüchern oder mit einem Blatt Papier und Buntstiften beschäftigen. (32) Es gibt Kinder, die man [immer] beschäftigen muss. dass-S : (33) [Beim Kindergeburtstag] haben wir die Kinder damit beschäftigt, dass sie Plätzchen backen durften. Inf+: (34) Wir haben die Kinder [den ganzen Nachmittag] damit beschäftigt, Marionetten zu basteln. - beschäftigen 4 wird auch in dem Ausdruck (sehr/ stark) beschäftigt sein i.S.v. ‘viel zu tun haben’ verwendet : (35) Er kümmert sich wenig um seine Kinder, er ist immer ssehr beschäftigt. VERBF beschäftigen, sich be'schäftigen, sich beschäftigt sich beschäftigte sich hat sich beschäftigt sich beschäftigen 1 mit seine geistige Tätigkeit auf etwas richten sich beschäftigen 2 mit sich um etwas kümmern sich beschäftigen 3 mit etwas als Thema haben sich beschäftigen 4 mit seine Zeit mit etwas verbringen SBP sich [A] beschäftigen 1 mit NomE PräpE BED seine geistige Tätigkeit nachhaltig auf etwas richten . (1) Ich beschäftige mich [seit Jahren] mit diesem Problem. BELR NomE: derjenige, der seine geistige Tätigkeit auf etwas richtet: Person/ Institution/ [indirekt Fachgebiet] (2) [Seit etwa 1950] beschäftigte sich eeine allmählich wachsende Zahl von Wissenschaftlern mit Fragen der maschinellen Übersetzung. (nach Brockhaus, Übersetz., S. 1) (3) D Das Kultusministerium beschäftigte sich mit dem Problem der wachsenden Zahl von Studenten. (4) DDie Bionik beschäftigt sich mit Problemlösungen aus der Natur und ihrer Übertragbarkeit auf die menschliche Technik. (BerlZ, 2.12.2000, S. 8) PräpE: mit +D: dasjenige, auf das die geistige Tätigkeit von jemandem gerichtet ist: Abstraktum/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat damit: Sachverhalt/ Handlung (5) Der Kudamm ist eines der ersten Projekte, mmit denen sich Verwaltung und Politik [im neuen Jahr] beschäftigen müssen. (BerlZ, 1.12.2000, S. 30) (6) MMit solchen und anderen Problemen beschäftigen sich die Bezirksämter [schon seit geraumer Zeit]. (BerlZ, 2.12.2000, S. 28) (7) [Als Ethnologe] beschäftigt er sich mit dden Riten und Gebräuchen der Indianer. (8) Der Psychologe beschäftigt sich m mit den scheinbar unlogischen Handlungen seiner Patienten. (9) Vertreter der Gewerkschaft beschäftigten sich m mit neuen Technologien und deren Auswirkungen auf die Situation von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. (nach MM, 14.11.87, S. 17) (10) Sie beschäftigen sich [möglichst intensiv] m mit den Leuten und Ländern, die sie aufsuchen. (MM, 4.1.88, S. 28) Inf+ : (11) Die Wissenschaftler beschäftigen sich ddamit, eine Erklärung für die Gewalt von Kindern zu finden. ob-Frag : (12) Der Gemeinderat beschäftigt sich ddamit, ob im Winter Streusalz oder Granulat auf die verschneiten Straßen geschüttet werden soll. w-Frag: (13) [In den nächsten Wochen] wird sich der Verteidigungsausschuss d damit beschäftigen, w welche Konsequenzen aus dem Flugzeugunglück gezogen werden müssen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Beschäftigung W.BED sich [A] beschäftigen 2 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand kümmert sich um jemanden/ etwas [Tier] (14) Du kannst dich ein bisschen ausruhen, Oma beschäftigt sich mit den Kindern. (15) Der Bauer beschäftigt sich mit dem neugeborenen Kalb. sich [A] beschäftigen 3 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit etwas [geistiges Produkt/ Veranstaltung] hat etwas [keine Restr.] als Thema (16) Zwei Produktionen, die sich mit Oscar Wilde beschäftigen, sind derzeit in Berlin zu sehen. (BerlZ, 1.12.2000, S. 15) (17) Die letzte Fernsehsendung beschäftigte sich mit den Gorillas in Zentralafrika. (18) Mit dem Schicksal wohnungsloser Frauen beschäftigt sich eine Ausstellung im Kassler Rathaus. (MM, 9.4.91, S. 1) (19) [Nur sehr allgemein] beschäftigt sich der 130-seitige Verfassungsschutzbericht mit der Spionage. (MM, 11.6.87, S. 5) dass-S: (20) Die Sendung beschäftigte sich damit, dass Fernsehzuschauer bald live von zu Hause aus in Spielfilme eingreifen und den Ausgang der Story bestimmen können. Inf+ : (21) Der Aufsatz beschäftigt sich [hauptsächlich] damit, verschiedene Wege aus der Bildungsmisere aufzuzeichnen. ob-Frag : (22) Die Reportage beschäftigt sich damit, ob es möglich ist, die Gewalt an den Schulen zu mildern. w-Frag : (23) Der Bericht beschäftigt sich damit, wie Jugendliche drogenabhängig werden. sich [A] beschäftigen 4 mit NomE PräpE; (PräpE): mit +D; (PräpSE); mit obl. Korrelat damit jemand verbringt mit etwas [Handlung/ [indirekt Konkretum]] seine Zeit (24) [In seiner Freizeit] beschäftigt er sich [vorwiegend] mit Tennisspielen. (25) Kurt beschäftigt sich [am liebsten] mit seinen Büchern und seinen Briefmarken. dass-S: (26R) Hanno beschäftigte sich damit, dass er in Gedanken eine Orchester-Ouvertüre aufführte. (Th. Mann, Buddenbrooks, S. 746) Inf+ : (27) Seit er Rentner ist, beschäftigt sich unser Nachbar damit, Rosen zu züchten. - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird : (28) Sie ist ein Kind, das sich [gerne allein] beschäftigt. VERBF beschäftigen beschließen 245 be'schließen beschließt beschloss hat beschlossen beschließen 1 über über etwas abstimmen beschließen 2 sich zu etwas entschließen beschließen 3 einen Mehrheitsbeschluss über die Einführung von etwas fassen beschließen 4 den Abschluss von etwas bilden beschließen 5 mit etwas mit etwas beenden SBP beschließen 1 über NomE PräpE BED über etwas offiziell abstimmen . (1) Darüber wird [in der nächsten Sitzung] beschlossen. BELR NNomE: derjenige, der abstimmt: Gremium/ Kollektiv von Institutionen (2) [Im Oktober] beschließt dder Akademische Senat über die Zukunft der FU-Bibliotheken. (taz, 10.10.97, S. 6) (3) Es müssten [zunächst] d der Vorstand und [dann] ddie Mitgliederbetriebe über die nötige Satzungsänderung beschließen. (nach taz, 8.7.97, S. 21) PräpE: über +A: dasjenige, über das abgestimmt wird: abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (4) Das Bundeskabinett soll [am 2. Juli] üüber das Budget und den Finanzplan beschließen. (MM, 20.6.86, S. 1) (5) Der Vorstand der Gewerkschaft wird [am Montag] üüber die Anträge beschließen. (Welt, 11.12.66, S. 1) (6) Der XII. Parteitag unserer Partei wird üüber die Aufgaben in den Neunzigerjahren beraten und beschließen. (BerlZ, 15.8.89, S. 3) (7) Der Gemeinderat will [in der nächsten Sitzung] üüber die Aufstellung von Parkautomaten beschließen. ob-Frag : (8) Die Bürgerschaft beschließt [heute] d darüber, ob Tierschutz in die Bremer Landesverfassung aufgenommen wird. (taz, 19.11.97, S. 21) w-Frag : (9) Die Volkskammer beschließt ddarüber, wie der Wahlmodus zu sein hat. (nach Vk-Prot., 22.7.90, S. 1268) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (10) Über die Erhöhung der Gütertarife konnte [am Mittwoch] [noch nicht] beschlossen werden. (FAZ, 16.12.85, S. 1) WORTB der Beschluss ANM - beschließen 1 wird meist im Präsens, Futur oder in Verbindung mit Modalverben [meist wollen, sollen] verwendet. W.BED beschließen 2 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand entschließt sich nach reiflicher Überlegung zu etwas [Handlung] (11) Ich habe den Kauf einer Eigentumswohnung beschlossen. (12R) „Nehmen Sie sich vor Cortez in Acht. Dieser Mann hat Ihren Tod beschlossen.“ - „Ich weiß. Aber meinen Tod zu beschließen, ist bestimmt einfacher, als diesen Beschluss auszuführen.“ (nach Garner, S. 22) dass-S: (13) Wir haben beschlossen, dass wir am Wochenende einen Ausflug in den Schwarzwald machen. Inf+: (14) Karski erlebte die größte Enttäuschung seines Lebens und beschloss, nie wieder über das Erlebte zu sprechen. (Zeit, 14.2.97, S. 14) Hpts: (15) Herr Müller beschloss, er reist morgen ab. Dirr: (16) „Wir machen jetzt eine Pause“, beschloss der Veranstaltungsleiter. - beschließen 2 wird meist im Präteritum oder Perfekt verwendet. - Die AkkE wird meist als SE in Form der Inf+ realisiert. beschließen 3 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand [Gremium/ Kollektiv von Institutionen] fasst einen Mehrheitsbeschluss über die Einführung oder Durchführung von etwas [abstr. Objekt: meist Regularität/ Veranstaltung/ Handlung] (17) Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein beschließen neue Regeln der deutschen Rechtschreibung. (Zeit, 3.1.97, S. 9) (18) Das Gesetz ist [ordnungsgemäß] [mit Mehrheit] vom Deutschen Bundestag beschlossen worden. (Zeit, 13.3.87, S. 84) (19) Der Karlsruher Gemeinderat beschloss den Bau eines Zentrums für Kunst und Medientechnologie. (MM, 20.5.88, S. 52) (20) Die Klasse hat [einstimmig] eine Weihnachtsfeier mit Beteiligung der Eltern beschlossen. dass-S : (21) Norwegens Regierung hat beschlossen, dass im Land ein eigener Endlagerplatz für Atommüll gebaut werden soll. (taz, 6.3.97, S. 7) Inf+ : (22) Die amerikanischen Streitkräfte (Armee, Luftwaffe, Marine) haben beschlossen, alle neuen Rekruten auf eine Aids-Virus-Infektion zu testen. (Zeit, 18.10.85, S. 81) Hpts : (23) Die niederländischen Wasserwerke haben beschlossen, sie entnehmen dem Rhein kein Wasser mehr. - beschließen 3 wird meist im Präteritum oder Perfekt verwendet. beschließen 4 NomE AkkE etwas [Ereignis/ Handlung/ [indirekt geistiges Produkt]] bildet den Abschluss von etwas [Veranstaltung]; abschließen (24) Den Abend des 1. Mai wird ein Feuerwerk beschließen. (ND, 24.4.69) (25) Das gemeinsame Singen der Nationalhymne beschließt [in England] viele offizielle Veranstaltungen. (26) Das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 von Chopin beschloss die Festveranstaltung. (nach ND, 23.7.74, S. 1) beschließen 5 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit [geh] jemand [Person [häufig als Funktionsträger]] beendet etwas [Veranstaltung/ Handlung] mit etwas [Handlung/ [indirekt geistiges Produkt]]; schließen (27) Kultursenatorin Christina Weiss beschloss ihre Laudatio mit einem Satz Martin Bubers. (nach FAZ, 1995). (28) Wir beschließen die Diskussion mit den Beiträgen von Judith Schlehe, Angelika Blume und Silvia Schneider. (nach Zeit, 27.9.85, S. 77) (29) Der Ehrengast beschloss seine Rede mit einem Toast. (30) Der Betriebsrat beschloss seine Sitzung mit der Festlegung eines neuen Termins. dass-S : (31) Der Redner beschloss seine Ansprache damit, dass er einen Dank an die Veranstalter des Kongresses aussprach. beschreiben 246 PHRAS Idiom: [geh] sein Leben/ seine Tage irgendwo/ irgendwie beschließen: irgendwo/ irgendwie seine letzte Lebenszeit verbringen; [geh, verhüllend] seine Tage beschließen: sterben VERBF abschließen; ausschließen; entschließen, sich; schließen be'schreiben beschreibt beschrieb hat beschrieben beschreiben 1 die Merkmale von etwas nennen beschreiben 2 etwas ausführen beschreiben 3 etwas mit etwas versehen beschreiben 4 für etwas charakteristisch sein SBP beschreiben 1 NomE AkkE BED die Merkmale von etwas nennen, sodass man eine Vorstellung davon bekommt . (1) Kannst du [mir] den Weg dahin beschreiben? BELR NomE: derjenige, der die Merkmale von etwas nennt: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) [In seinem Roman „Die Pest“] hat AAlbert Camus das elende Sterben im nordafrikanischen Oran beschrieben. (nach Zeit, 27.2.87, S. 1) (3) D Der niedersächsische Landesbeauftragte für Entwicklungshilfe beschreibt seine Erfahrungen im Sudan. (Zeit, 10.1.86, S. 5) (4) D Die Polizei beschreibt den Täter [als einen Mann von ca. 30 Jahren mit einer Narbe auf der Stirn]. (5) Mit diesen georgisch gesprochenen Worten beginnt wohl der erste sowjetische Film, d der [erbarmungslos] den Horror von Stalins Diktatur beschreibt. (Zeit, 6.3.87, S. 61) (6) DDie mathematischen Formulierungen der physikalischen Gesetze allein können das Phänomen der Irreversibilität [nicht] beschreiben. (Zeit, 21.3.86, S. 26) AkkE: dasjenige, dessen Merkmale genannt werden: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (7) Können Sie dden Mann, der Ihnen die Handtasche entrissen hat, beschreiben? (8) Er beschreibt ddie Gesellschaft [als eigene soziale Konstruktion, in der die Wirtschaft nur eine Facette ist]. (BerlZ, 8.12.97, S. 12) (9) Beschreibe ddie Küsten Venezuelas! (Seydlitz, S. 78) (10) Ein Bundesgrenzschützer beschreibt d den Grenzübergang [„als gegenwärtig völlig ungeeignet“ für den Transporter-Verkehr]. (BerlZ, 31.12.97, S. 25) (11) Nerval beschreibt HHochzeiten, Beerdigungszüge, die Ankunft einer Karawane von Pilgern aus Mekka, Szenen des Alltags. (Zeit, 7.11.86, S. 13) dass-S: (12) D Dass es ganz einfach auch ein Vergnügen ist, mmit Dingen Kunst zu machen, die für andere Zwecke geschaffen sind, hat [schon] Heinrich Heine beschrieben. (nach Zeit, 14.3.86, S. 66) w-Frag : (13) Er beschreibt, wwas ihn beim Abschied bewegt. (nach Zeit, 12.9.86, S. 4) Hpts : (14) Die Dame im Reisebüro hat (e es) [dem Kunden] [ganz genau] beschrieben: d das Hotel liegt direkt an der Strandpromenade. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Die letzte Supernova in unserm Sternensystem wurde [1604] von Johannes Kepler beobachtet und beschrieben. (Zeit, 1.5.87, S. 84) sein : (16) Der Inhalt des Vertrages ist [schnell] beschrieben. (taz, 28.2.90, S. 14) - Bekommen-Passiv : (17) Ich habe die gestrige Party [schon] [in allen Einzelheiten] von Heike beschrieben bekommen/ gekriegt. WORTB die Beschreibung; beschreibbar ANM - Mit einer NG im D oder selten PräpG [für +A] wird auf die Person Bezug genommen, zu deren Gunsten die Handlung des Beschreibens ausgeführt wird : (18) Er hat [m mir] [einmal] seine Ratlosigkeit beschrieben. (Zeit, 6.6.86, S. 48) (19) Der Zeuge hat [dder Polizei] den Tathergang [detailliert] beschreiben können.; s. auch (1) und (14). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann die Genauigkeit der Beschreibung charakterisiert werden : (20) An der Unmöglichkeit, diese Grenzen [g genau und zweifelsfrei] zu beschreiben, sind bisher alle Versuche gescheitert, den Tatbestand der Abgeordnetenbestechung zu definieren. (Zeit, 28.6.85, S. 1); s. auch (14), (17) und (19) . - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann auf das geistige Produkt, in dem etwas beschrieben wird, Bezug genommen werden; s. (2). - Mit einer PräpG [in +D/ mit +D/ ...] kann der Stil, die Methode o.Ä. der Beschreibung charakterisiert werden : (21) Gewiss spielt eine Spur Abenteuerlust mit, wenn Voth seine Projekte [nnur in dürren nüchternen Worten] beschreibt. (nach MM, 12.3.87, S. 38) (22) [Nach der Bearbeitung dieses Teils] sollen Sie ausgewählte linguistische Probleme [mmit textlinguistischen Methoden] beschreiben. (Ling. Einführung, S. 8) - Häufig wird eine als-Gruppe mit AdjG/ mit NG im A hinzugefügt, mit der auf den Inhalt der Beschreibung Bezug genommen wird: s. (4), (8) und (10). - Das Korrelat wird selten realisiert. - Im Unterricht wird beschreiben 1 im Zusammenhang mit schriftlichen Aufgaben verwendet: s. (9). - beschreiben 1 wird häufig im Zusammenhang mit Zitaten, die den Inhalt der Beschreibung wiedergeben, verwendet : (23) „Es gibt so gut wie nichts, das es nicht schon gegeben hat“, beschreibt Ian Schäfer von der Deutschen Aids-Hilfe die Reaktionen der Umwelt, wenn eine Infektion bekannt wird. (MM, 30.8.86, S. 17) W.BED beschreiben 2 NomE AkkE [geh] jemand/ etwas [konkr. Objekt: Fahrzeug, Himmelskörper o.Ä.] führt etwas [bogenförmige Bewegung o.Ä.] aus (24) Als der junge Eiskunstläufer seine eleganten Bogen und Kreise beschrieb, brandete immer wieder Beifall auf. (25) Das Flugzeug beschrieb einen Kreis und verschwand dann in nördlicher Richtung. (26) Welche Form hat die Bahn, die unsere Erde [um die Sonne] beschreibt? besichtigen 247 beschreiben 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D jemand versieht etwas [konkr. Objekt: Papier, Tafel o.Ä.] mit etwas [Schriftzeichen o.Ä.] (27) [Am Ende der Stunde] hatte der Lehrer die Tafel [von oben bis unten] mit Zahlen und Formeln beschrieben. (28) Haben Sie mehr als die Hälfte des Bogens beschrieben, geben Ihnen die Zahlen auf dem Bogenendanzeiger den Abstand zum Bogenende in Millimetern an. (nach Gerätebeschreibung IBM, S. 13) (29) [Während der folgenden Wochen] wurde [auf mehreren Ämtern] viel Papier beschrieben. (Grass, S. 24) beschreiben 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ in +D/ ... etwas [abstr. Objekt/ Ereignis] ist für etwas [Zustand] irgendwie charakteristisch oder bezeichnend (30) Dieser Einzelfall beschreibt ziemlich zutreffend die Situation der gesamten Branche. (Zeit, 20.9.85, S. 33) (31) Der gestrige Zwischenfall an der Grenze beschreibt in beängstigender Weise die gespannte Lage in dieser Region. PHRAS Idiom: etwas ist nicht zu beschreiben: etwas übertrifft alle Erwartungen, ist sehr groß, sehr stark VERBF aufschreiben; schreiben; unterschreiben; verschreiben be'schweren, sich beschwert sich beschwerte sich hat sich beschwert SBP sich [A] beschweren NomE (PräpE1) (PräpE2 ) BED sich bei jemand Zuständigem über jemanden/ etwas beklagen in der Hoffnung auf Abhilfe . (1) Die Touristen beschwerten sich über die schlechte Unterkunft. BELR NNomE: derjenige, der sich beklagt: Person/ Institution (2) JJeder kann sich beschweren. (MM, 20.2.85, S. 10) (3) Im Knast, da bin ich wenigstens wer, iich kann mich beschweren. (MM, 1.7.87, S. 3) (4) Die „Welt“ meldet, dass sich London [bitter] beschwert hat. (5) WWeder Schulleitung, noch Eltern u und Schüler hatten sich über die Unterrichtsstunde beschwert. (Zeit, 19.9.86, S. 24) (PräpE1): bei +D: derjenige, bei dem sich jemand beklagt: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution (6) Familie Müller beschwerte sich bbei ihren Nachbarn über die laute Radiomusik. (7) Bullert beschwert sich bbeim Sekretär der Partei. (Strittmatter, S. 11) (8) Wenn Sie keinen Bescheid erhalten, können Sie sich bbei einem Verwaltungsgericht beschweren. (Ullrich, S. 109) (PräpE2): über +A/ selten gegen +A: dasjenige, über das sich jemand beklagt: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (9) [Schon bei früheren Vorstellungen] hatten sich Theaterbesucher üüber die Störung beschwert. (nach Zeit, 29.3.85, S. 50) (10) Beschwert haben sich manche Frauen üüber die ihnen zugefügte Behandlung, genützt hat es nicht. (Zeit, 8.5.87, S. 21) (11) Viele Anwohner haben sich bei der Polizei über den Lärm der Disco und das Verhalten der Jugendlichen beschwert. (12) [Am nächsten Morgen] hat sich Strauß bei Kohl ü über Genscher und die Luxemburger Beschlüsse beschwert. (nach Zeit, 20.9.85, S. 7) (13) Ich kann mich über d dieses Team [nicht] beschweren. (Zeit, 27.9.85, S. 4) (14) Noch keiner der übrigen Mieter hat sich üüber den Hund beschwert. (MM, 30.4.88, S. 56) (15) [Schließlich] beschwerte sich der Bundesrechnungshof [ganz formell] bei der Leitung des Verteidigungsministeriums ggegen die Einschränkung der Prüfungsrechte. (nach Spiegel, 16/ 94, S. 101) dass-S : (16) Ein Gast hat sich (ddarüber) beschwert, ddass im Nachbarzimmer viel Lärm gemacht wurde. Inf+ : (17) [Lautstark] beschwerte sich ein Teil der 200 Beamten [auf einer Personalversammlung] ddarüber, „k keine eigentliche Aufgabe“ zu haben. (Spiegel, 11/ 93, S. 17) (18) Schwestern und Pfleger beschweren sich, n nicht zu e erfahren, „wwas eigentlich läuft“. (Stern, 19.11.87, S. 288) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (19) [In Jugoslawien] wurde sich [allgemein] über das harte Spiel des 1. FC Köln gegen Roter Stern Belgrad und über Schiedsrichter Jozef Marko beschwert. (nach MM, 8.12.89) WORTB die Beschwerde ANM - Gelegentlich wird eine kausale PräpG [wegen +G/ +D] bzw. ein weil-Satz hinzugefügt, mit der/ dem auf den Grund der Beschwerde Bezug genommen wird: (20) Er hat sich bei der Polizei über seinen Nachbarn [wwegen des Radiolärms] beschwert. (21) Sie hat sich [übrigens] [bitter] über dich beschwert, [wweil du sie seit vielen Wochen nicht mehr besucht hast]. (nach Bolten, S. 40) PHRAS Idiom: sich über etwas nicht beschweren können: Grund haben, mit etwas zufrieden zu sein G.ANM - Gelegentlich wird beschweren, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sich beschwerend, vorwurfsvoll sagen’ verwendet : (22) Sonja beschwerte sich: „Immer muss ich beim Abwaschen helfen! “ - Nicht behandelt wird hier das Verb beschweren . be'sichtigen besichtigt besichtigte hat besichtigt SBP besichtigen NomE AkkE BED sich etwas genau ansehen, um es kennen zu lernen (1) Wir haben [schon] drei Wohnungen besichtigt, aber keine hat uns gefallen. BELR NNomE: derjenige, der sich etwas ansieht: Person (2) [Ab 10 Uhr] können IInteressierte Kinos, Studios und Theaterräume besichtigen oder sich über die Ausbildung der Studenten informieren. (BerlZ, 28.10.2000, S. 30) AkkE: dasjenige, das angesehen wird: Konkretum [selten Person] [meist Gebäude]/ Veranstaltung [meist Ausstellung]/ [indirekt Sachverhalt] (3) Die schönste Schule, ddie ich [je] besichtigte, liegt in Kalifornien. (Zeit, 25.1.85, S.28) (4) GGemälde, alte Stiche, Pläne, Entwürfe und Ansichten, Pflanzen, Früchte und besitzen 248 ihre Kultivierungsformen, Anleitungsbücher zur Gartenkunst und Gartenpflege, Gartengeräte kann man [bei der Ausstellung] besichtigen. (nach MM, 8.5.85, S. 10) (5) Die Matisse-Ausstellung kann man [im Kunstmuseum] [ab 1. Oktober] besichtigen. (6) Der Bundeskanzler besichtigt [heute] W Waldschäden im Schwarzwald. (MM, 29.5.85, S. 10) (7) Die G Geschichte der Stadtmission kann man [noch bis 30. Oktober] [bei der Jubiläumsausstellung in der Plöck 18] besichtigen. (nach MM, 15.10.87, S. 13) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (8) Die Strickmaschinen-Ausstellung kann [von heute ab] von den Fachleuten der Branche besichtigt werden. (nach ZAK, 5.9.73, S. 13) sein: (9) Das Schloss, das Schlossmuseum und die Kirchen sind besichtigt. Endlich können wir in Ruhe durch die Stadt schlendern und auf einer schönen Terrasse Kaffee trinken. WORTB die Besichtigung be'sitzen besitzt besaß hat besessen besitzen 1 etwas als Eigentum haben besitzen 2 etwas aufweisen besitzen 3 sexuellen Verkehr haben SBP besitzen 1 NomE AkkE BED etwas als Eigentum oder als Besitz haben; haben (1) Seine Frau besitzt ein eigenes Auto. BELR NNomE : derjenige, der etwas als Eigentum hat: Person/ Institution (2R) DDie Bäuerin erklärte, dass sie [zurzeit] kein Geld für die Anschaffung weiterer Kühe besitze. (nach Tiedemann, S. 63) (3) D Die Mannheimer Kunsthalle besitzt einige Werke von berühmten französischen Malern. AkkE: dasjenige, das jemand als Eigentum hat: meist Konkretum [selten Person]/ abstr. Objekt (4) Das Studentenwerk Mannheim besitzt 2238 Wohnungen. (MM, 7.5.86, S. 21) (5) Nahezu jede Familie besitzt eein Radiogerät. (MM, 6.2.86, S. 3) (6) Der König besaß pprächtige Rennpferde. (7) Die Erben besitzen [noch] 220% vom Kapital des früheren Familienunternehmens. (8) Die Vereine besitzen k kein Recht, über den Einsatz eines Schiedsrichters zu entscheiden. (nach taz, 4.11.97, S. 32) (9) Die Gemeinde besitzt ddas Vorkaufsrecht für das ehemalige Militärgelände. PASSK Passiv nicht üblich WORTB der Besitzer/ die Besitzerin, der Besitz ANM - Häufig wird besitzen 1 verwendet, sowohl wenn ein Eigentumsverhältnis, als auch wenn ein bloßes Besitzverhältnis zu Grunde liegt. Wenn eine Präzisierung beabsichtigt ist, kann besitzen 1 im Kontrast zu haben verwendet werden und bezieht sich dann auf ein Eigentumsverhältnis, das auch das Recht einschließt, im Rahmen der Gesetze über das Objekt zu verfügen : (10) Das Haus habe ich von meinem Vater, aber ich kann es nicht verkaufen, weil ich es [erst nach seinem Tod] besitzen werde. - Wird mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen, so handelt es sich meist um einen Profisportler : (11) Bayern München besitzt d drei neue Spieler, die während der letzten Saison gekauft wurden. W.BED besitzen 2 NomE AkkE [geh] jemand/ etwas [keine Restr.] ist mit etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Eigenschaft] ausgestattet; zeigen, aufweisen, haben (12) Elefanten besitzen ein erstaunliches Gedächtnis. (13) Der sowjetische Reaktor besitzt [sogar] einige Vorteile. (Zeit, 9.5.86, S. 9) (14) Goethe sagte, Gelb besitzt eine heitere, muntere Eigenschaft. (nach Zeit, 26.4.85, S. 58) (15) Das Schloss besitzt einen gewissen historischen Wert. (Welt, 30.10.54, S. 3) (16) Die Häuser in unserer Straße stammen aus der Gründerzeit. Viele von ihnen besitzen einen Erker. (17) Manche Pflanzen und Tiere besitzen ein Haftorgan, mit dessen Hilfe sie an glatten Flächen Halt finden. (nach DUWb, S. 531) besitzen 3 NomE AkkE jemand [meist Mann] hat sexuellen Verkehr mit jemandem [meist Frau] (18) Er ist schon 40 und hat [noch nie] eine Frau besessen. - besitzen 3 wird selten im Präsens verwendet. G.ANM - besitzen wird häufig als stilistisch gehobene Variante zu haben verwendet. VERBF sitzen be'sorgen besorgt besorgte hat besorgt besorgen 1 etwas beschaffen besorgen 2 sich um etwas kümmern besorgen 3 etwas erledigen SBP besorgen 1 NomE AkkE (DatE/ PräpE) BED für jemanden etwas beschaffen . (1) Soll ich dir die Eintrittskarten besorgen? BELR NNomE: derjenige, der etwas beschafft: Person/ Institution (2) D Die Mitarbeiterin des Reisebüros bot uns an, alle notwendigen Einreisedokumente [für uns] zu besorgen. (nach MM, 19.10.85, S. 8) (3) DDas Konsulat besorgte dem Urlauber einen neuen Reisepass. AkkE: dasjenige, das beschafft wird: Konkretum/ abstr. Objekt (4) Weil man keinen anderen Handwerker kriegt, besorgt man e einen Schwarzarbeiter. (nach MM, 11.6.85, S. 2) (5) Der Vermieter hatte seinem Mieter gekündigt und ihn aufgefordert, sich eeine andere Wohnung zu besorgen. (nach MM, 27.2.88, S. 24) (6) Das Hausmädchen hatte [auf dem Lande] S Speck und Kartoffeln besorgt, um die Familie zu ernähren. (nach Zeit, 27.6.86, S. 53) (7) Auch das Arbeitsamt konnte mir kkeine Stelle besorgen. (8) Dieser Mann, so steht es in der Anklage, besorgte A Ausnahmeregelungen und kassierte dafür. (nach Zeit, 2.5.86, S. 2) (DatE): derjenige, für den etwas beschafft wird: Person/ Institution (9) Ich habe ddir [noch] einen Prospekt mit den Sonderangeboten besorgt. (10) Der Makler konnte ddem Baumarkt [günstig] ein Grundstück im Gewerbegebiet besorgen. (PräpE): für +A: derjenige, für den etwas beschafft wird: Person/ Institution bestätigen 249 (11) Sie wollte [noch schnell] ein paar hübsche Blumen ffür Frau Jordan besorgen, die heute Geburtstag hatte. (Stephan, S. 50) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Das Geschenk für den Direktor wurde von der Sekretärin besorgt. sein : (13) Das Visum ist besorgt, wir können fliegen. WORTB selten der Besorger/ die Besorgerin, die Besorgung ANM - Die DatE wird häufig verwendet, wenn derjenige, für den etwas beschafft wird, eine entsprechende Bitte geäußert hat. W.BED besorgen 2 NomE AkkE jemand kümmert sich um etwas [Konkretum] (14) Junge Frauen bemuttern Senioren: Sie kaufen ein, besorgen die Wäsche und helfen bei der Körperpflege. (nach MM, 7.5.85, S. 20) (15) Die Genossin Nietnagel soll die Hühner der Gemeinschaft besorgen und zweihundert Küken aufziehen. (Strittmatter, S. 145) (16) Seitdem der Vater tot ist, müssen die Kinder den Hof [allein] besorgen. besorgen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Gerät] erledigt etwas [abstr. Objekt: Aufgabe, Auftrag o.Ä.] (17) Warte nicht mit dem Mittagessen auf mich, ich habe [noch] eine Menge [in der Stadt] zu besorgen: ein Geschenk für meine Mutter aussuchen, zur Bank gehen und beim Finanzamt ein Formular abholen. (18) Deswegen müsse der Spitzenmann noch kein Ideengeber sein, das könnten andere besorgen. (Zeit, 15.7.86, S. 4) (19) Kurt Hübner besorgte die deutsche Erstaufführung von der Komödie „Beethovens Zehnte“ [im Berliner Schillertheater]. (nach MM, 14.3.85, S. 40) (20) Diese Arbeit besorgt „der Blower“, ein von einem weiteren Computer gesteuertes Gebläse. (Stern, 1.10.87, S. 76) (21) [Immer häufiger] besorgen [in den Großstädten] Fahrradkuriere den Transport von Geschäftspost und Warenproben. PHRAS Idiom: [ugs] es jemandem besorgen: jemandem heftige Vorwürfe machen, jemanden beschimpfen; [derb] es jemandem besorgen/ jemandem eins besorgen: jemanden sexuell befriedigen VERBF sorgen be'stätigen bestätigt bestätigte hat bestätigt bestätigen 1 die Richtigkeit von etwas erklären bestätigen 2 etwas rechtskräftig machen bestätigen 3 jemanden als rechtsgültig eingesetzt erklären bestätigen 4 beweisen, dass etwas zutrifft bestätigen 5 etwas für zutreffend erklären bestätigen 6 jemandem etwas bescheinigen bestätigen 7 als jemandes Ernennung als einen solchen für rechtsgültig erklären SBP bestätigen 1 NomE AkkE BED [formell] offiziell die Richtigkeit von etwas erklären . (1) Die Polizei hat die Aussage des Unfallzeugen bestätigt. BELR NomE: derjenige, der die Richtigkeit von etwas erklärt: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution (2) B Bundesumweltminister Dr. Martin Bangemann hat [gestern] bestätigt, dass die Bundesregierung mit zusätzlichen Maßnahmen das Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik steigern will. (MM, 1.12.87, S. 5) (3) DDas Bundesumweltministerium bestätigte die Untersuchungsergebnisse. (MM, 9.12.87, S. 1) (4) D Das Werk hatte diesen Störfall am vergangenen Wochenende bestätigt und menschliches Versagen als Ursache angegeben. (MM, 10.12.85, S. 10) AkkE: dasjenige, dessen Richtigkeit erklärt wird: Sachverhalt/ [indirekt geistiges Produkt: Äußerung, Meldung o.Ä.] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Die EG hat ddie Politik der Bundesregierung zur Aids- Bekämpfung [voll] bestätigt. (nach MM, 1.6.88, S. 4) (6) Die Fachleute haben sich angestrengt, um Vorurteile zu zerstreuen, [nicht] um s sie zu bestätigen. (nach MM, 1.10.87, S. 39) (7) Der Arzt hat ddie Arbeitsunfähigkeit des Patienten bestätigt. (8) Die Raumfahrtexperten bestätigten ddas Scheitern des Raketenexperiments. (9) Der Pressesprecher der Fluglinie hat ddie Flugzeugkatastrophe bestätigt. (10) Der Regierungssprecher bestätigte d die Pressemeldung über eine beabsichtigte finanzielle Entlastung von Familien. dass-S : (11) Das Stuttgarter Sozialministerium bestätigte [im Mai], ddass alles Geld ausgegeben sei. (MM, 13.6.85, S. 15) Inf+ : (12) Das Stuttgarter Umweltministerium bestätigte, rasch benachrichtigt worden zu sein. (MM, 21.11.86, S. 1) Hpts : (13) Ein Sprecher der Notenbank bestätigt, ddie Bundesbank habe im freien Markt Dollar gekauft. (MM, 5.1.88, S. 5) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Der Vorfall wurde [gestern] von einem Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes bestätigt. (nach Bild, 15.8.89, S. 1) sein : (15) Auch die These, dass im Innenministerium eine Opposition mehr zu sagen hätte als der Regierungschef, ist [nicht] bestätigt. (MM, 15.2.85, S. 2) WORTB die Bestätigung ANM - Die AkkE wird häufig als SE in Form des dass-S realisiert. W.BED bestätigen 2 NomE AkkE [formell] jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] macht etwas [abstr. Objekt: Regularität] rechtskräftig (16) Die Karlsruher Verfassungsrichter bestätigten [im letzten Jahr] die Urteile der Berliner Arbeitsgerichte: „Die Ausforschung der eigenen Bevölkerung war besonders abstoßend“, hieß es in dem Urteil, das Finks Kündigung [als rechtmäßig] bestätigte. (nach MM, 15.10.98, S. 2) (17) [In der Verhandlung] bestätigte das Mainzer Landgericht die einstweiligen Verfügungen. (18) Die Verträge, die [noch] von der Regierung bestätigt werden müssen, sehen den Bau von zwei Kraftwerken vor. (nach MM, 2.3.90, S. 6) (19) Der Bundesgerichtshof hat das Urteil [nicht] bestätigt, und der Fall wurde an das Landgericht zurückverwiesen. bestehen 250 bestätigen 3 NomE AkkE [formell] jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] erklärt jemanden [Person [als Funktionsträger]/ Gremium] als rechtsgültig eingesetzt (20) Der Parteivorstand bestätigte die Kandidaten für die nächsten Wahlen. (21) [In diesen Tagen] soll die Volkskammer [in ihrer zweiten Sitzung] den designierten Regierungschef Lothar de Maizière und sein Kabinett bestätigen. (FR, 9.4.90, S. 1) (22) Der Bundestag hat den Untersuchungsausschuss bestätigt. - bestätigen 3 wird auch in dem Ausdruck jemanden in seinem Amt/ im Amt bestätigen i.S.v. ‘jemanden wieder wählen’ verwendet. bestätigen 4 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat [formell] etwas [geistiges Produkt/ Sachverhalt/ Handlung] beweist, dass etwas [Sachverhalt] zutrifft (23) Das Gutachten bestätigt die Notwendigkeit, vorhandene rechtliche Möglichkeiten stärker zu nutzen. (MM, 24.2.88, S. 2) (24) Das Ergebnis bestätigte [insgesamt] den Spitzenstandard deutscher Reaktortechnologie. (MM, 24.4.87, S. 3) (25) Die Fässer - das bestätigt [jetzt auch] eine erneute Überprüfung in Genua - sind in der Tat teilweise durchgerostet oder beschädigt. (MM, 31.5.88, S. 9) (26) Diese Tatsache hat meine Vermutung, dass etwas nicht stimmt, bestätigt. dass-S : (27) Die Untersuchungsergebnisse haben bestätigt, dass unser Verdacht begründet war. w-Frag: (28) [Immer wieder] bestätigen Umfragen und Meldungen der Hersteller von umweltfreundlichen Produkten, welche eindrucksvolle ökologische und ökonomische Rolle das Umweltzeichen heute spielt. (MM, 29.6.88, BL, S. 5) - bestätigen 4 wird häufig in offiziellen Texten verwendet . bestätigen 5 NomE AkkE DatE; AkkSE ohne Korrelat [formell] jemand [Person [häufig als Funktionsträger]] erklärt jemandem gegenüber etwas [Sachverhalt] für zutreffend (29) Er hat das so gesagt. Sein Freund hat uns das bestätigt. (30) Würden Sie mir [bitte] die Zusage [schriftlich] bestätigen? dass-S: (31) Sein Arzt hat ihm bestätigt, dass sein Herz nicht gesund ist. Inf+ : (32) Ihm wurde bestätigt, sich in der gefährlichen Situation richtig verhalten zu haben. Hpts: (33) Vaclav Benda bestätigte dem Präsidenten, er habe zuverlässige Informationen über die Spionagetätigkeit des ehemaligen Journalisten. (nach BerlZ, 30.10.98, S. 3) - Die AkkE wird häufig als SE in Form des dass-S realisiert. bestätigen 6 NomE AkkE (DatE); AkkSE ohne Korrelat [formell] jemand [Person/ Institution] bescheinigt jemandem [Person [als Überbringer oder Absender]] etwas [Vorgang: Eingang eines Briefes o.Ä./ Handlung: die Entgegennahme eines Briefes, Pakets o.Ä.] offiziell; quittieren (34) [Hiermit] bestätige ich Ihnen den Empfang Ihrer Sendung vom 8.8.98. (35) Er bestätigte dem Boten den Empfang des Pakets [mit seiner Unterschrift]. (36) Die Berliner Behörde bestätigte den Eingang des Schreibens. (Spiegel, 29/ 94, S. 67) dass-S : (37) [Hiermit] bestätige ich Ihnen, dass ich Ihren Brief am 1.9.98 erhalten habe. - bestätigen 6 wird häufig in offiziellen Texten verwendet . bestätigen 7 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A [formell] jemand [Person [als Funktionsträger]/ Gremium/ Institution] erklärt jemandes Ernennung als einen solchen [Person [als Funktionsträger]] für rechtsgültig (38) In dem Schreiben bittet der Ministerpräsident das Gremium, Bentzien als Intendanten des DDR-Fernsehens zu bestätigen. (nach FR, 3.3.90, S. 30) (39) Die Gemeindevertretung bestätigte Peter Krüger als Stellvertreter. (nach KN, 5.9.73, S. 17) PHRAS Idiom: nur Wendung - Ausnahmen bestätigen die Regel.: Einzelfälle, die der Regel widersprechen, heben noch nicht die allgemeine Gültigkeit der Regel auf. G.ANM - bestätigen kann auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘bestätigend sagen’ verwendet werden: (40R) „Ja, das stimmt, Bernhard“, bestätigte die Komtess. (nach Bolten, S. 27) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb bestätigen, sich. be'stehen besteht bestand hat bestanden bestehen 1 etwas erfolgreich absolvieren bestehen 2 aus aus etwas zusammengesetzt sein bestehen 3 vorhanden sein bestehen 4 auf auf etwas beharren bestehen 5 in etwas als Inhalt haben bestehen 6 gegen sich gegen jemanden bzw. irgendwo behaupten SBP bestehen 1 NomE AkkE BED etwas erfolgreich absolvieren oder zu Ende bringen. (1) Er hat die Prüfung bestanden. BELR NNomE: dasjenige, das etwas erfolgreich absolviert: Person/ Institution/ Tier (2) In der Zeitung hatte gestanden, [von über dreihundert Bewerbern] hätten n nur dreißig den Test bestanden. (Grisebach, Frau) (3) DDie Regierung hat die erste große Bewährungsprobe bestanden. (4) Bevor die auszubildenden einbis vierjährigen Hunde für die Polizei angekauft werden, müssen s sie eine Eignungsprüfung bestehen. (BerlZ, 27.4.98, S. 15) AkkE: dasjenige, das erfolgreich absolviert wird: Ereignis [meist Prüfung] bestehen 251 (5) Ditta hat ddas Abitur [sehr gut] bestanden. (Grisebach, Westen) (6R) Richard Widmark spielt einen Sheriff, der [am nächsten Tag] eein Duell bestehen muss. (Schlink) (7) Mehrere Zerreißproben habe der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde [bereits] bestehen müssen. (MM, 2.4.2001) (8) Im Dschungel Mexikos gehen die Besucher auf Expedition und müssen [in den geheimnisvollen Labyrinthen eines Aztekentempels] u ungeahnte Abenteuer bestehen. (nach BerlZ, 2.6.2001, S. 75) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (9) Die Begleithundprüfung wurde [mit Erfolg] von folgenden Gespannen bestanden: Manuela mit „Gina“, Nadine mit „Cassy“, Ulrike mit „Sissi“ und Sonja mit „Vestia“. (nach MM, 13.3.99) sein: (10) Das Abitur ist bestanden, und damit ist auch die Schulzeit zu Ende. ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, an welcher Prüfung teilgenommen wurde: (11R) Es war von vorneherein bekannt, dass jeder die Nachricht, ob er bestanden habe oder nicht, erst mit der Post nach Hause bekommen und keinesfalls heute erfahren würde. (Grisebach, Frau) - Mit einer modalen AdvG bzw. PräpG [mit +D] kann auf den Grad des Erfolgs Bezug genommen werden: (12) Sie hat das Rigorosum [mmit summa cum laude] bestanden. ; s. auch (5) und (9). - Mit einer PräpG [vor +D] kann auf die Institution, bei der die Prüfung o.Ä. abgelegt wird, Bezug genommen werden: (13) [1971] hatte Christine Weller ihre Prüfung als Frisörmeisterin [v vor der Mannheimer Handwerkskammer] bestanden. (MM, 5.3.99) SBP bestehen 2 aus NomE PräpE BED aus etwas hergestellt, zusammengesetzt sein. (14) Die Prüfung besteht aus fünf Teilen. BELR NomE: dasjenige, das aus etwas zusammengesetzt ist: Konkretum/ abstr. Objekt (15) DDer Mensch besteht [vorwiegend] aus Wasser. (16) DDie Unterwassercrew besteht aus drei Rettungstauchern und vier Gerätetauchern. (MM, 2.4.2001) (17) SSein Laden heißt „Volckshaus“ und besteht aus zwei Räumen. (BerlZ, 2.6.2001, S. 16) (18) Aus 100 Milliarden Nervenzellen besteht d die schwabbelige Masse unter unserer Schädeldecke, haben die Forscher herausgefunden. (nach MM, 3.4.2001) (19) D Das Programmpaket besteht aus Outlook, Word, Excel, Powerpoint, Access und dem Web-Programm Frontpage. (BerlZ, 5.6.2001, S. 20) (20) DDie Unterrichtsstunde besteht aus einem Teil Theorie und einem Teil Übung. PräpE: aus +D: dasjenige, woraus etwas zusammengesetzt ist: Konkretum/ abstr. Objekt/ Handlung (21) Die typische Durchschnittsfamilie besteht a aus Vater, Mutter und zwei Kindern. (ZTA, 14.2.97, S. 3) (22) Der Ort diente als Kulisse für die Filme über die „Kinder aus Bullerbü“ und besteht [tatsächlich] nnur aus drei Höfen und deren Scheunen. (BerlZ, 2.6.2001, S. 79) (23) Ihre Teddys sind hauptsächlich aus Mohair, das aaus Schafs- oder Ziegenhaar besteht. (MM, 3.4.2001) (24) Der Produktcode besteht a aus 85 Zeichen. (nach BerlZ, 5.6.2001, S. 20) (25) Ich bestehe nnur aus Egoismus. (BerlZ, 9.6.2001, S. 6) (26) Zieglers erster Tag bestand [aber] nnicht nur aus Händeschütteln, es wurde auch gearbeitet. (MM, 3.4.2001) PASSK kein Passiv möglich SBP bestehen 3 NomE (AdvE) BED irgendwann vorhanden, existent sein; existieren, geben, es. (27) Unsere Firma besteht genau 100 Jahre. BELR NomE: dasjenige, das vorhanden ist: Kollektiv von Lebewesen/ konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt/ Sachverhalt (28) DDie Schafherde auf den Neckarwiesen besteht [schon] seit über 20 Jahren. (29) DDas Schulgebäude besteht seit 1906. (BerlZ, 6.6.2001, S. 24) (30) Seit die Galerie besteht, wollten Sie mal zu einer Ausstellung kommen: Nun ist Gelegenheit da. (MM, 2.4.2001) (31) EEine Verbindung nach London durch den Kanaltunnel besteht bereits. (BerlZ, 9.6.2001, S. 10) (32) [Bei einem „Tag der offenen Tür“] besteht [außerdem] ddie Möglichkeit, sich über die verschiedenen Arbeitsbereiche im Hotel am Müggelsee zu informieren. (BerlZ, 2.6.2001, S. 25) (33) [Für die deutschen Küsten] bestand [nach Behördenangaben] kkeine Gefahr. (MM, 3.4.2001) (34) HHoffnung, Überlebende zu finden, besteht [allerdings] [nicht mehr]. (taz, 3.2.2000, S. 5) (35) [Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft] bestand [im Bahnhof] eeine Geschwindigkeitsbeschränkung. (taz, 8.2.2000, S. 2) (36) [Auf der Autobahn A5 Gießen Richtung Frankfurt] besteht d die Gefahr durch ein entgegenkommendes Fahrzeug [nicht mehr]. (37) Zu Optimismus besteht [an den US-Märkten] derzeit kkein Anlass. (BerlZ, 2.6.2001, S. 33) (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ .../ NG im A: Zeitpunkt seit +D/ von +D (an): Anfangspunkt bis-Gruppe: Endpunkt während +G/ zwischen +D: Zeitdauer (38) Am 1. September tritt das neue Mietrecht in Kraft und bei Mietern wächst die Unsicherheit darüber, ob und ab wann die Vorschriften des neuen Gesetzes auch für alte Mietverträge gelten, für solche also, die AAnfang September [bereits] bestehen. (BerlZ, 9.6.2001, S. 45) (39) Das Blasorchester 1911 Neukölln e.V. besteht seit 90 Jahren. (BerlZ, 8.6.2001, S. 24) (40) VVom Zeitpunkt des Umzugs an bestand Anspruch auf Wohngeld. (BerlZ, 5.7.99, S. 28) (41) Unsere Schule wurde als Volksschule für die Klassen 1 bis 8 eingerichtet und bestand [in dieser Form] bbis zum Jahr 1950. (nach BerlZ, 15.10.97. S. 19) (42) Der Versicherungsschutz für das Fahrzeug bestehe nnur zwischen 6 und 22 Uhr. (nach BerlZ, 5.6.2001, S. 33) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Bestand ANM - bestehen 3 wird häufig in Sätzen mit einem expletiven es verwendet: (43) E Es besteht akute Fluchtgefahr, da der Angeklagte bereits versucht hat unterzutauchen und sich so der Hauptverhandlung zu entziehen. (MM, 2.4.2001) (44) E Es bestehe kein „Junktim“ zwischen beiden Verhandlungen. (BerlZ, 22.6.2001, S. 4) (45) EEs besteht kein Zweifel daran, dass der Mann schuldig ist. bestellen 252 - bestehen 3 wird häufig in Verbindung mit bleiben verwendet: (46) Die Dresdner Bank soll [als eigenständige Einheit] b bestehen bleiben und ihren Sitz in Frankfurt behalten. (MM, 3.4.2001) (47) Unsere Forderung bbleibt bestehen, dass sich die CDU bewegen muss. (BerlZ, 6.6.2001, S. 1) W.BED bestehen 4 auf NomE PräpE; PräpE: auf +D/ selten +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] bestätigt seine Forderung in Bezug auf etwas [Sachverhalt/ Handlung]; beharren auf (48) Wenn er arbeitet, besteht mein Mann auf absolute/ absoluter Ruhe. (49) [Bei der Einbürgerung von Ausländern] besteht Bayern auf einer einheitlichen und umfassenden Sprachprüfung. (taz, 8.2.2000, S. 4) (50) Die IG-Metall besteht auf der 35-Stunden-Woche. (MM, 25.6.2001) (51) Auch die Regierung in Paris besteht auf der Einhaltung der Verträge zur atomaren Wiederaufbereitung. (MM, 21.1.99) (52) Für den Fall, dass die Senatsverwaltung auf der Schließung bestehe, werde eine Klage vor dem Berliner Landgericht vorbereitet. (BerlZ, 16.6.99, S. 30) dass-S: (53R) Ich hatte darauf bestanden, dass das Kind Judith heißt. (Grisebach, Frau) Inf+: (54) Er bestand darauf, seine Frau mit dem Auto zu einem Altersheim zu bringen, wo sie arbeitet, und sie wieder dort abzuholen. (MM, 21.6.2001) bestehen 5 in NomE PräpE; PräpE: in +D; PräpSE mit obl. Korrelat darin etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt/ Handlung] hat etwas [Sachverhalt/ Handlung] als Inhalt, als Wesen (55) Der wahre Gottesdienst bestand [für Leibniz] in Wissenschaft. (nach BerlZ, 14.10.97, S. 12) (56) Der Gebrauchswert der Schreibmaschine bestand nicht in der Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit, sondern in der besseren Lesbarkeit. (BerlZ, 11.2.99, S. 11) (57) Eine der wenigen Verkaufshindernisse der Pille bei jungen Mädchen bestand in deren Befürchtung, der Busen könne wachsen und sie allzu weit vom Twiggyideal entfernen. (BerlZ, 1.6.2001, S. 11) (58) Die Aktivitäten des Vereins bestehen [überwiegend] im Sammeln von Spenden. (nach MM 12.5.2000) (59) Der Kunstgriff Brasiliens bestand in der Anbindung der Landeswährung an den US-Dollar. (taz, 22.1.99, S. 12) dass-S: (60) Die auffälligste Änderung besteht darin, dass die bisherige Berufsbezeichnung „Zahnhelferin“ verschwindet und ersetzt wird durch „Zahnmedizinische Fachangestellte“. (nach BerlZ, 2.6.2001, S. 65) Inf+: (61) Die dritte und letzte Disziplin bestand darin, einen Ball in einen Eimer zu werfen. (nach MM, 4.8.99) bestehen 6 gegen NomE PräpE v AdvE; PräpE: gegen +A; AdvE: AdvG/ auf +D/ in +D/ vor +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier/ abstr. Objekt] behauptet sich gegen jemanden irgendwo; sich bewähren (62) Es war ihm immer ein Problem, gegen seinen jüngeren Bruder im Kampf um die Gunst des Vaters zu bestehen. (63) [Mit dieser Leistung] kannst du überall bestehen. (WDG, S. 561) (64) Nicht jede Softwarefirma hat das Zeug, um auf dem neuen Markt zu bestehen. (65) Die Finanzkraft der Stadt müsse gestärkt werden, um [vor allem] im Wettbewerb mit den umliegenden Gemeinden bestehen zu können. (MM, 20.10.99) (66) [Mit einem glaubwürdigen Ökozertifikat] könnten hiesige Betriebe gegen Billig-Konkurrenz, etwa aus Skandinavien, bestehen. (nach BerlZ, 7.10.98, S. III.) (67) In der Lehre der Rechtfertigung geht es darum, wie der Mensch [als Sünder] vor dem gerechten Gott bestehen kann. (nach MM, 2.11.99) (68) Jeder Premier in Madrid, egal aus welcher Partei, wird Spaniens Anteil an den EU-Strukturfonds entschlossen verteidigen müssen, wenn er vor dem heimischen Publikum bestehen will. (BerlZ, 10.3.2000, S. 8) (69) [Auch heute noch] kann seine Doktorarbeit vor jeder Kritik bestehen. (70) Die Attraktivität der Stadt kann im Vergleich zu anderen Städten bestehen. - bestehen 6 <gegen> wird häufig in den Ausdrücken vor den Augen/ vor den Ohren von jemandem bestehen i.S.v. ‘vor jemandes kritischem Urteil bestehen’ verwendet: (71) [Nun] mussten die sechsjährigen Springpferde vvor den Augen der Richter bestehen. (nach MM, 8.5.2000) (72) AAuch vor den geschulten Ohren von Gabriele Noe-Müller, d die bei der Musikschule Lampertheim Gitarrenunterricht erteilt, bestand die Band. (MM, 27.3.2000) VERBF aufstehen; entstehen; missverstehen; stehen; verstehen; verstehen, sich be'stellen bestellt bestellte hat bestellt bestellen 1 <an> etwas überbringen bestellen 2 den Auftrag geben, etwas bereitzustellen bestellen 3 die Weisung geben, dass jemand kommen soll bestellen 4 etwas bearbeiten bestellen 5 zu jemanden zu jemanden bestimmen SBP bestellen 1 <an> NomE AkkE DatE/ PräpE1 (PräpE2) BED von jemandem etwas an jemand anderen überbringen; ausrichten . (1) Bestellen Sie [bitte] einen Gruß an Ihre Frau! BELR NNomE: derjenige, der etwas überbringt: Person (2) I Ich soll Ihnen Grüße von Herrn Meier bestellen. Ich traf ihn gestern im Kino. AkkE: dasjenige, das überbracht wird: abstr. Objekt [Gruß, Nachricht] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (3R) Ich soll dir eeinen knappen Gruß von einem missgelaunten Herrn bestellen. (nach Pinkwart, S. 25) dass-S : (4) Frau König rief an, ich soll Ihnen bestellen, ddass der Direktor im Augenblick eine Besprechung hat und dass er Sie später anrufen wird. w-Frag : (5) Sie hat uns bestellt, wwann und wo wir uns mit der Wandergruppe treffen sollen. Hpts : (6) S Sie ist wieder gesund, hat meine Schwester mir von meiner Mutter bestellt. bestellen 253 DatE: derjenige, dem etwas überbracht wird: Person/ Gremium (7) Mein Freund hat mmir herzliche Grüße von seinem Bruder bestellt. PräpE1: an +A: derjenige, dem etwas überbracht wird: Person/ Gremium (8) Der Vorsitzende ließ die Terminänderung aan alle Ausschussmitglieder bestellen. (PräpE2): von +D: derjenige, von dem etwas überbracht wird: Person/ Institution (9) Herr Pfeiffer sollte nicht vergessen, Fräulein Hahn vvon ihrem früheren Verein Grüße zu bestellen. PASSK Werden-Passiv, selten Sein-Passiv werden: (10) Die Nachricht, dass der Direktor mich sprechen wollte, wurde mir vom Hausmeister bestellt. - Bekommen-Passiv: (11) [Ganz überraschend] bekam/ kriegte ich von einem Jugendfreund Grüße bestellt. ANM - Die DatE wird häufig verwendet, wenn die Nachricht direkt überbracht wird. - bestellen 1 wird häufig im Imperativ oder in Verbindung mit dem Modalverb sollen oder mit lassen verwendet: (12) Er hat am Nachmittag bei Frau Kegel angerufen und ihr b bestellen lassen, er werde am Abend nach Unterwald kommen. (Welt, 23.6.69, S. 7) ; s. auch (1), (2), (3), (4), (5) und (8). SBP bestellen 2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemandem den Auftrag geben, etwas bereitzustellen oder vorzubereiten, das irgendwann in Anspruch genommen werden soll. (13) Ich habe [mir] [schon] einen Kaffee bestellt, was möchtest du trinken? BELR NNomE: derjenige, der den Auftrag gibt: Person/ Institution (14) RReinhard Abraham hätte dieses Flugzeug [liebend gerne] [schon vor Jahren] bestellt. (Zeit, 5.7.85, S. 30) (15) [Bereits vor Monaten] hat d die UdSSR mehr als 100.000 Tests bei westlichen Firmen bestellt, mit denen Aids nachgewiesen werden kann. (MM, 23.10.85, S. 15) (16) DDie Bibliothek hat die neuen Bücher [schon] bestellt. AkkE: dasjenige, das in Auftrag gegeben wird: Konkretum [als Ware oder als Dienstleistung] [häufig im Hotel-, Gaststättengewerbe]/ Platz o.Ä. bei einer Veranstaltung (17) Wir bestellten aalles, was wir uns sonst nicht leisten konnten, ein wunderschönes Zimmer, Vorspeisen, Rehrücken, herrlichen Wein und Desserts. (nach Zeit, 23.8.85, S. 33) (18) Der Geschäftsmann hatte eeine Computeranlage bestellt und außerdem einen Vertrag über die dazu passende Software abgeschlossen. (MM, 31.10.86, S. 63) (19) Mein Vater hatte eeinen Tisch im besten Restaurant der Stadt bestellt. (20) [Hiermit] bestelle ich IIhre Zeitschrift [ab 1.1.2004] [für die Dauer von einem Jahr]. (21) Herr Werner hatte 4 4 Karten für die Theaterpremiere bestellt. (PräpE): bei +D: derjenige, dem der Auftrag gegeben wird: Person/ Institution (22R) Die Melkmaschine war zu klein, sodass der Bauer [später] bbei einem Vertreter der Firma eine größere Anlage bestellte. (Tiedemann, S. 63) (23) Hunderte von Menschen bestellten [sich] Efeu und andere Grünpflanzen bbeim Grünflächenamt. (nach MM, 15.4.86, S. 17) (24) [Für die Weihnachtsfeier] haben wir bbei einer Agentur einen Studenten bestellt, der den Nikolaus spielen soll. (AdvE): Zeit für +A: Zeitpunkt (25) Wir haben den Tisch f für 8 Uhr bestellt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (26) Der Bericht erscheint nächste Woche in Buchform und kann [jederzeit] [im Ministerium] bestellt werden. (nach Hamm-Brücher, S. 3) sein: (27) 25 graue Hosen waren bestellt, und nur 20 wurden geliefert. WORTB der Besteller/ die Bestellerin, die Bestellung; bestellbar ANM - Wenn mit der AkkE auf eine Person [Künstler/ Aushilfe] Bezug genommen wird, ist eine Dienstleistung gemeint, die von dieser Person erbracht wird : (28) D Diese jungen Sänger konnte man [sich] [an Geburtstagen] [für eine Serenade] bestellen. (nach Benary-Isbert, S. 46); s. auch (24). - In generischen Sätzen, oder wenn die Bestellhandlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden : (29) Bestellen ist einfacher als bezahlen! (30) „Haben Sie [schon] bestellt? “, fragte uns der Ober. (31) „Können wir bei Ihnen bestellen? “, fragten wir die Kellnerin. - Häufig wird eine statische PräpG [in +D/ unter +D] hinzugefügt, mit der indirekt auf den Auftragnehmer Bezug genommen werden kann : (32) Schlangenserum haben wir nicht da, aber ich werde es [sofort] [iin Paris] bestellen. (Grzimek, S. 134) (33) Wer das Infoblatt nicht bekommen kann, kann es [uunter der Nummer 361-9147] bestellen. (taz, 9.1.97, S. 22); s. auch (24). - Häufig wird eine AdvG [telegrafisch, direkt, ...] oder eine PräpG [per Telefon, ab Werk, ...] hinzugefügt, mit der auf Modalitäten des Bestellens Bezug genommen wird : (34) Den Wagen können Sie [aab WWerk] bestellen, dann ist er billiger. - Mit einer PräpG [für +D] kann auf die Geldsumme, für die etwas bestellt wird, Bezug genommen werden : (35) Das Streitgespräch mit Martin Walser auf Kassette ist [jetzt] [f für 25 Mark] zu bestellen beim Isele-Literaturverlag. (nach taz, 15.7.95, S. 27) - Auf die Person/ Institution, für die das Bestellte bestimmt ist, kann mit einer NG im D bzw. mit PräpG [für +A] Bezug genommen werden : (36) Frau Schmidt bestellte [s sich] einen Tee mit Zitrone. (37) Jens hatte [schon] [ffür seinen Freund] eine Cola bestellt.; s. auch (13), (23) und (28). SBP bestellen 3 NomE AkkE AdvE1 v AdvE2 BED die Weisung geben, dass jemand irgendwann irgendwohin kommen soll. (38) Frau Petit ist für 14 Uhr aufs Ausländeramt bestellt. BELR NomE: derjenige, der die Weisung gibt: Person/ Institution bestimmen 254 (39) JJochen hat seine Freundin für 8 Uhr an den Bahnhof bestellt. (40) D Die I Institutsleitung hat den neuen Mitarbeiter um 9 Uhr bestellt. AkkE: derjenige, dem die Weisung gegeben wird: Person/ [indirekt Transportmittel] (41) Der französische Präsident ließ sseinen Minister zu sich ins Elysee bestellen. (nach Zeit, 4.10.85, S. 2) (42) Ich habe den Techniker bestellt, weil die Waschmaschine nicht mehr geht. (43) Die Nachbarn hatten e einen Krankenwagen in die Goethestraße bestellt, um Frau Müller in die Klinik bringen zu lassen. AdvE1: Ort nach +D/ ...: Zielort auf +A/ in +A/ ...: Zielort/ [indirekt Institution] zu +D: Zielort/ indirekt Person (44) Der Kanzler bestellte seinen Experten nnach Moskau. (nach Zeit, 13.9.85, S. 5) (45) Der Botschafter wurde i ins Auswärtige Amt bestellt. (46) Anna hat eine Anzahl Herren, die sich auf eine Annonce gemeldet haben, zzu sich bestellt. (Zeit, 8.11.85, LB, S. 5) AdvE2: Zeit AdvG/ auf +A/ für +A/ um +A/ ...: Zeitpunkt (47) Der Chefarzt bestellte seine Patienten [am liebsten] vormittags. (48) „Ich habe ihn aauf fünf Uhr bestellt! Wo ist er? “ (Th. Mann, Buddenbrooks, S. 190) (49) Viele Ämter haben schon den Publikumsverkehr bis 14 Uhr ausgedehnt. Schwierige Fälle werden [extra] f für den Nachmittag bestellt. (nach Zeit, 7.2.97, S. 17) (50) AAm 10. November um 10 Uhr wurde er ins Zentralkomitee bestellt, um seine Pläne zu erläutern. (nach BerlZ, 9.11.90, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (51) Der sowjetische Botschafter in den USA ist [zu Konsultationen] nach Moskau bestellt worden. (Welt, 13.6.69, S. 4) sein : (52) „Frau Schmidt, Sie sind zu früh in die Praxis gekommen. Sie sind [erst] für 16.30 Uhr bestellt! “, sagte die Arzthelferin. WORTB die Bestellung [im Ausdruck auf Bestellung ] ANM - Gelegentlich kann mit einer PräpG [zu +D] auf den Zweck des Kommens Bezug genommen werden. In diesem Fall können die AdvEs weggelassen werden : (53) Der Fußballtrainer bestellte seine Mannschaft [z zum Training].; s. auch (51). W.BED bestellen 4 NomE AkkE jemand bearbeitet etwas [konkr. Objekt: Boden, Acker, Feld o.Ä.] (54) [Im fruchtbaren Umland von Mantua] bestellten Bauern [friedlich] ihre Felder. (MM, 5.7.85, S. 39) (55) Nach den Hochwasserschäden ist die zentrale Frage, wann das Land [wieder] bestellt werden kann, noch völlig offen. (nach Zeit, 22.9.97, S. 17) bestellen 5 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D [amtsspr] jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] bestimmt jemanden zu jemandem [Person [als Funktionsträger]] (56) Kanzler Kohl hatte Herrn Biedenkopf [einst] zum Generalsekretär der Partei bestellt. (nach Zeit, 23.8.85, S. 6) (57) [Nach dem Tod der Eltern] wurde der Pate vom Gericht zum Vormund der Kinder bestellt. PHRAS Idiom: (irgendwo) nichts zu bestellen haben: (irgendwo) nichts zu sagen haben, unerwünscht sein; wie bestellt kommen: unerwarteterweise zum richtigen Zeitpunkt geschehen; (irgendwo stehen) wie bestellt und nicht abgeholt: verloren, unbeachtet (irgendwo herumstehen); um etwas gut/ schlecht bestellt sein: in einem guten/ schlechten Zustand sein; sein Haus bestellen: vor dem Tod seine Angelegenheiten regeln G.ANM - bestellen wird [amtsspr] auch im Ausdruck das Aufgebot bestellen verwendet i.S.v. ‘die Eheschließung offiziell anmelden’: (58) Wenn man heiratete, musste man erst d das Aufgebot bestellen. VERBF ausstellen; einstellen; feststellen; herstellen; stellen; stellen, sich; vorstellen; vorstellen, sich be'stimmen bestimmt bestimmte hat bestimmt bestimmen 1 etwas verbindlich entscheiden bestimmen 2 etwas feststellen bestimmen 3 etwas seiner Art zuordnen bestimmen 4 für etwas charakteristisch sein bestimmen 5 <über> etwas beeinflussen, prägen bestimmen 6 für festlegen, dass etwas für jemanden zur Verfügung steht bestimmen 7 für etwas für etwas vorsehen bestimmen 8 zu jemanden zu etwas veranlassen bestimmen 9 <zu>/ <als> jemanden zu jemandem ernennen bestimmen 10 das Recht haben, über etwas zu verfügen SBP bestimmen 1 NomE AkkE BED etwas verbindlich entscheiden . (1) Das kann ich [nicht] [allein] bestimmen, da muss ich erst fragen. BELR NNomE: derjenige, der etwas entscheidet: Person [als Funktionsträger]/ Institution/ [auch Regularität] (2) K Konrad Adenauer durfte den Tag seines Abschieds aus dem Palais Schaumburg [selber] bestimmen. (Spiegel, 52/ 93, S. 22) (3) DDie Kommission bestimmt die Reihenfolge der zu beratenden Anträge. (4) AArtikel 94 des Grundgesetzes bestimmt, dass die 16 Verfassungsrichter je zur Hälfte vom Bundestag und vom Bundesrat gewählt werden. (nach Spiegel, 47/ 93, S. 77) AkkE: dasjenige, das entschieden wird: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (5R) Der Bundestag bestimmt den Schluss und den Wiederbeginn seiner Sitzungen. (GG) (6) Der Manager bestimmt d die Kleider der Sängerin, ihre Frisur, die Interviews, die sie geben soll und ihre Antworten. (7) [Damit] bestimmt der Bundestag ddie Höhe der Steuern und Abgaben, die in die öffentlichen Kassen zu zahlen sind. (GG) (8) Der Bundeskanzler bestimmt d die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. (GG) (9) Die 91 Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gebestimmen 255 hen nach Monte Carlo, um [dort] [am 23. September] dden Austragungsort der Olympischen Spiele 2000 zu bestimmen. (nach Spiegel, 37/ 93, S. 204) (10) Schon vor J.S. Bachs Tod hatte man dden Nachfolger bestimmt. (nach MM, 21.3.85, S. 38) dass-S : (11) Ernie hat [in seinem Testament] bestimmt, dass keiner seiner Briefe je veröffentlicht werden sollte. (Zeit, 26.7.85, S. 48) ob-Frag : (12) Wir treten für das Recht der Frau ein, [selbst] zu bestimmen, oob und wann sie ein Kind bekommen möchte. (nach Parteien DDR, 1.3.90, S. 75) w-Frag: (13) [In der DDR] hat der Staat bestimmt, was, wie viel, wann und zu welchem Preis produziert werden sollte. Hpts : (14) Die Mutter hat bestimmt, hheute muss Jochen den Abwasch machen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Dieser Termin wurde von Frau Müller [selbst] bestimmt. (Spiegel, 8/ 93, S. 99) sein : (16) Wir können leider die Einladung nicht annehmen, der Termin unserer Abreise ist [bereits] bestimmt. WORTB die Bestimmung, die Bestimmtheit; bestimmt W.BED bestimmen 2 NomE AkkE jemand [häufig Wissenschaftler] stellt etwas [abstr. Objekt [meist als Eigenschaft]] mit Hilfe von Untersuchungen fest; ermitteln (17) Junge Ärzte vom Münchner Klinikum helfen in ihrer Freizeit, die Blutwerte der Patienten zu bestimmen. (nach Spiegel, 14/ 93, S. 274) (18) [Durch diese Analyse] können Fahrzeugtyp und Baujahr eines Autos bestimmt werden. (nach BerlZ, 22./ 23.7.95, S. 20) (19) Der verunglückte Bus sollte in eine Werkstatt gebracht werden, um die Unfallursache bestimmen zu können. (nach MM, 26.1.99, S. 14) (20) Tierpflegerin Ulrike Raschka bestimmt das Geschlecht mongolischer Mäuse. (nach BerlZ, 28.12.95, S. 26) bestimmen 3 NomE AkkE jemand ordnet etwas [Tier/ Pflanze/ Mineral] seiner jeweiligen Art oder Klasse zu (21) Die Schüler lernen im Biologieunterricht, Pflanzen und Tiere zu bestimmen. (22) Können Sie mir helfen, diese Pilze zu bestimmen? (23) Die Angestellten vom Erlebnispark des Zementwerks Rüdersdorf bestimmen Minerale. (nach Tagessp., 1.2.99, S. 9) bestimmen 4 NomE AkkE etwas [Konkretum: häufig Bauwerk/ Zustand/ [indirekt Lebewesen]] ist charakteristisch für etwas [äußeres Erscheinungsbild eines Orts] (24) Armut, verwahrloste Kinder und streunende Hunde bestimmen das Bild vieler südamerikanischer Ortschaften. (25) Viele alte Tempel im Pagodenstil bestimmen [noch heute] das Bild der Hauptstadt Nepals. (nach bdw, 3, S. 213) (26) Hohe Berge bestimmen das Landschaftsbild Oberbayerns. (27) Es ist erfreulich, dass [in der DDR] [immer noch] Kirchtürme die Silhouette der Kleinstädte bestimmen und [nicht] Hochhäuser, Banken und Versicherungen. (nach RhM, 30.3.90, S. 32) bestimmen 5 <über> NomE AkkE/ PräpE; PräpE: über +A, PräpSE mit obl. Korrelat darüber etwas [Substanz/ Abstraktum] beeinflusst oder prägt etwas [Sachverhalt] maßgeblich; beherrschen (28) Alkohol und Drogen bestimmen das Leben vieler Menschen. (29) Dass die kühle Meeresluft [so lange] das Wetter in Deutschland bestimmte, ist für die Meteorologen ungewöhnlich. (MM, 22.7.96, S. 13) (30) [Nicht mehr] die großen Themen der Politik bestimmen die Gespräche, sondern Spekulationen über den Präsidenten. (Zeit, 25.10.85, S. 3) (31) Der Streit um den Doppel-Pass bestimmt den hessischen Wahlkampf. (MM, 26.1.99, S. 2) (32) Die Chromosomen bestimmen über das Geschlecht eines Menschen. (33) Unsere Vorfahren waren Jäger und Krieger. Ihr Leben war bestimmt von Furcht, Angst und Aberglauben. (nach Stern, 22.10.87, S. 36) ob-Frag : (34) Fehlentwicklungen in den Genen bestimmen [häufig] darüber, ob ein Mensch von bestimmten Krankheiten befallen wird. w-Frag : (35) Die RNS (Ribonukleinsäure) bestimmt darüber, was für Proteine in welchen Mengen im Gehirn erzeugt werden. (nach MM, 20.5.87, S. 3) bestimmen 6 für NomE AkkE PräpE; PräpE: für +A jemand legt fest, dass etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] für jemanden zur Verfügung steht oder jemandem zugeordnet wird (36) Für wen hast du das Geschenk bestimmt? (37) [In der obersten Etage des Hauses] bestimme ich fünf Zimmer für Chefs. (Schädlich, S. 185) (38) Behalten die Eltern getrennte Namen, müssen sie [innerhalb eines Monats nach der Geburt] einen für das Kind bestimmen. (Spiegel, 5/ 93, S. 32) (39) Diese Aufgabe hat der Chef für den Kollegen Müller bestimmt. bestimmen 7 für NomE AkkE PräpE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür jemand sieht etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] für etwas [Handlung/ [indirekt konkr. Objekt]] vor (40) Wir haben unsere Ersparnisse für den Kauf eines neuen Autos bestimmt. (41) Das Holz darfst du nicht nehmen, das ist für den Kamin bestimmt. dass-S : (42) Die neuen Computer sind dafür bestimmt, dass die Lagerhaltung auf EDV umgestellt werden kann. Inf+: (43) Der Erlös vom Schulfest ist dafür bestimmt, einige Sportgeräte anzuschaffen. - bestimmen 7 für wird meist im Sein-Passiv verwendet: s. (41), (42) und (43). bestimmen 8 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D [häufig subst. Inf.] [geh] jemand/ etwas [Sachverhalt/ Handlung] veranlasst jemanden zu etwas [Handlung] (44) Der Anstifter wird wie der Täter bestraft, weil er [vorsätzlich] einen anderen zu dessen rechtswidriger Tat bestimmt hat. (nach Spiegel, 35/ 93, S. 53) (45) Die dringende Bitte unseres Gastgebers bestimmte uns zum Bleiben. (46) Die unsichere Lage im Urlaubsgebiet und der angekündigte Streik des Flughafenpersonals bestimmten uns zur vorzeitigen Rückreise. bestrafen 256 bestimmen 9 <zu>/ <als>: NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu; PrädE: als-Gruppe mit NG im A [formell] jemand [Person [als Funktionsträger]]/ [auch Regularität] ernennt auf Grund seiner Befugnis jemanden zu jemandem bzw. als einen solchen oder verfügt, dass etwas [Konkretum/ abstraktes Objekt] etwas bzw. ein solches wird (47) Novio, mein Verlobter, wurde von unserem Präsidenten zum neuen mexikanischen Gesandten in Washington bestimmt. (Garner, S. 41) (48) Der chinesische Volkskongress verabschiedete ein Gesetz, das die ölreiche Südchinesische See zum Inlandgewässer bestimmt. (nach Spiegel, 46/ 93, S. 184) (49) Der 3. Oktober ist zum „Tag der Deutschen Einheit“ bestimmt worden. (50) Mein Onkel hat mich als seinen Erben bestimmt. (51) Die EG-Minister wollen Straßburg als vorläufigen Arbeitsort bestimmen. (nach Spiegel, 25/ 93, S. 63) dass-S : (52) Der Direktor hat den Kollegen Meyer dazu bestimmt, dass er die Sammlung der Lehrmittel betreut. Inf+ : (53) Die Geschäftsleute haben ihren ältesten Sohn dazu bestimmt, in die Firma einzutreten. bestimmen 10 NomE (PräpE); (PräpE): über +A; PräpSE mit obl. Korrelat darüber jemand [Person/ Institution] hat das Recht, über jemanden/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] zu verfügen, hat die Verfügungs- oder Entscheidungsgewalt über jemanden/ etwas (54) Nichts wollen diese Kinder mehr, als über sich [selbst] zu bestimmen. (Spiegel, 15/ 93, S. 92) (55) [Nicht] Regierung und Parlament bestimmen über die deutsche Außenpolitik, sondern das Verfassungsgericht. (Spiegel, 13/ 93, S. 18) (56) Die Angehörigen der Toten bestimmen über deren Körper. (57) Du kannst [nicht einfach] über meine Zeit, mein Geld und meine Zukunft bestimmen! (58) [Hier] bestimme ich! (59) [In unserer Familie] bestimmt die Mutter. ob-Frag: (60) Das Schicksal eines Geschäfts hängt vom Einkaufsverhalten der Bürger ab. Sie bestimmen [mit dem Geldbeutel] darüber, ob der Markt Zukunft hat. (nach MM, 12.2.99, S. 24) w-Frag: (61) Die Direktion bestimmt darüber, wie die Gelder verwendet werden. PHRAS Idiom: etwas ist (nicht) für jemandes Ohren bestimmt: etwas soll von jemandem (nicht) gehört werden G.ANM - bestimmen kann als Kommunikationsverb i.S.v. ‘bestimmend sagen’ verwendet werden : (62) „Du kannst für dich Felipe satteln“, bestimmte sie. (nach Bolten, S. 11) VERBF abstimmen; stimmen be'strafen bestraft bestrafte hat bestraft bestrafen 1 jemanden für etwas strafen bestrafen 2 etwas mit etwas belegen SBP bestrafen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemanden für etwas mittels irgendetwas strafen . (1) Dafür kann er [nicht] bestraft werden. BELR NNomE: dasjenige, das straft: Person [als Funktionsträger]/ Institution/ abstr. Objekt [Regularität] (2) R Richter Gernot Bokelmann bestrafte alle mit relativ milden Urteilen. (Spiegel, 28/ 94, S. 84) (3) D Die Staatsanwaltschaft will die Schuldigen bestrafen. (nach Spiegel, 8/ 93, S. 123) (4) [Bei der Überwachung auf der Seckenheimer Landstraße] bestrafte ddie Polizei 69 Fahrer mit Verwarnungsgeld. (MM, 3.6.89) (5) D Das deutsche Strafrecht sucht [bisher] jeden Täter [in gleicher und gerechter Weise] für seine Taten zu bestrafen. (nach Zeit, 24.10.86, S. 73) AkkE: derjenige, der gestraft wird: Person/ Institution (6) Jetzt kommt es allein darauf an, SStraftäter zu fassen und zu bestrafen. (nach Zeit, 16.1.87, S. 11) (7) 4429 Wilddiebe konnte man festnehmen und bestrafen. (nach Grzimek, S. 234) (8) Es müssen politische, diplomatische und rechtliche Schritte unternommen werden, um SStaaten, die den Terror fördern, zu bestrafen. (nach Zeit, 6.6.86, S. 12) (PräpE): für +A: dasjenige, wofür jemand gestraft wird: Sachverhalt/ Handlung [Straftat, Vergehen o.Ä.] SE mit obl. Korrelat dafür: Sachverhalt/ Handlung (9) [In manchen Ländern] werden die Menschen ffür ihre Gesinnung, iihre Religion oder ihre Herkunft bestraft. (10) Die Angeklagten Udo Walther und Uwe Hapke müssten für den Totschlag mit einem Jahr und neun Monaten Haft bestraft werden. (nach MM, 28.1.91) dass-S: (11) Die sowjetische Geheimpolizei hat [schon] Leute d dafür bestraft, ddass sie politische Witze erzählt haben. (nach MM, 28.10.85) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ abstr. Objekt [Strafart, -maß]/ Handlung durch +A: Vorgang/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit: Sachverhalt (12) [Früher] wurden ungezogene Kinder [oft] mmit einem Stock oder einer Rute bestraft, [heute] werden sie [dagegen] mmit Hausarrest oder Fernsehverbot bestraft. (13) Wer eine Abhöranlage errichtet, wird mmit Gefängnis oder Geldbuße bestraft. (nach GG) (14) Der Täter wurde für den bewaffneten Raub mmit vier Jahren bestraft. (15) Saddam bestrafte die irakische Kurdenstadt Halaledscha [wegen Zusammenarbeit mit dem iranischen Feind] m mit einem Giftgasangriff. (nach Spiegel, 13/ 94, S. 23) (16) Wenn wir schon als Schichtarbeiter durch unsere Arbeit benachteiligt werden, darf uns der Finanzminister [nicht noch] ddurch höhere Steuerbelastungen bestrafen. (nach MM, 19.4.88, S. 3) dass-S : (17) Die Eltern haben den Sohn für seine Lügen damit bestraft, d dass er zwei Wochen nicht fernsehen durfte. (18) Wenn jemand sich um den Hund eines kranken Hundebesitzers kümmert, darf er für diese Gefälligkeit [nicht noch] ddadurch bestraft werden, ddass er im Falle einer Bissverletzung keine Entschädigung erhält. (nach MM, 6.5.89) PASSK Werden-, Sein-Passiv besuchen 257 werden : (19) Jeder sechste Schüler - doppelt so viele Jungen wie Mädchen - wird von seinen Eltern für misslungene Klassenarbeiten bestraft. (MM, 23.11.85, S. 12) sein : (20) Halten Sie es für möglich, einen Menschen, der durch die Krankheit Aids [schon] [tödlich] bestraft ist, durch Zwangsmaßnahmen in seinem Verhalten zu beeinflussen? (nach Stern, 3.6.87, S. 229) WORTB die Bestrafung ANM - Statt mit der PräpE kann mit der PräpG [wegen +G/ +D] bzw. einem wenn-Satz auf den Grund der Bestrafung Bezug genommen werden : (21) [In England] wurde ein Mann [wwegen Vergewaltigung] [besonders streng] bestraft, weil er sein Opfer mit Aids hätte infizieren können. (Zeit, 27.2.87, S. 1) (22) Das Paar wird [vor Gericht] [wwegen Widerstands gegen die Staatsgewalt] bestraft. (nach MM, 12.11.87, S. 40) (23) Ich habe ihm erklärt, dass er [auch als Radfahrer] [w wegen Trunkenheit im Straßenverkehr] bestraft werden könnte. (nach MM, 17.8.85, S. 44) (24) WWenn jemand Banknoten fälscht, wird er mit Gefängnis bestraft.; s. auch (16). - bestrafen 1 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: (1), (9), (12), (13), (14), (18), (19), (21), (22), (23) und (24). W.BED bestrafen 2 NomE AkkE (PräpE); AkkSE mit obl. Korrelat es; (PräpE): mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt: Regularität] belegt etwas [Handlung: Straftat, Vergehen o.Ä.] mit etwas [Strafart, -maß] (25) [Als „Faulheit“] hatte der Vater das Lesen von Büchern bestraft. (Zeit, 6.12.85, S. 59) (26) Gerichte sollten den Verstoß gegen diese Regeln [angemessen] bestrafen. (nach MM, 26.1.85, S. 21) (27) Unser Gesetz bestraft nur die „außereheliche“ Vergewaltigung mit mindestens zwei Jahren Freiheitsentzug. (Zeit, 27.9.85, S. 16) (28) Der Diebstahl von Waffen oder Sprengstoff wird mit einer Freiheitsstrafe von mindestens drei Monaten bestraft. (nach MM, 3.12.87, S. 4) (29) Zahlungsunfähigkeit wird mit Gefängnis bestraft. (Zeit, 15.2.85, S. 2) dass-S [AkkSE]: (30) Mit einer Abmahnung hat man es bestraft, dass sie oft zu spät gekommen ist. Inf+ [AkkSE]: (31) In der Bundesrepublik wird es bestraft, eine Waffe ohne Waffenschein zu besitzen. Inf- [AkkSE]: (32) Zu schnell fahren wird mit einem Bußgeld und Punkten in Flensburg bestraft. dass-S [PräpSE] : (33) Das Gesetz bestraft geringer Steuerhinterziehung damit, dass außer der Steuer noch ein Bußgeld entrichtet werden muss. - bestrafen 2 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: (28), (29), (31) und (32). - Die AkkSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen; s. (32) be'suchen besucht besuchte hat besucht besuchen 1 an etwas eingeschrieben sein besuchen 2 jemanden aufsuchen besuchen 3 an etwas teilnehmen besuchen 4 sich zu einem Ort begeben, um etwas anzuschauen besuchen 5 auf etwas zugreifen SBP besuchen 1 NomE AkkE BED an etwas eingeschrieben sein, um eine Ausbildung o.Ä. zu erhalten . (1) Meine Tochter besucht das Gymnasium. BELR NNomE: derjenige, der eingeschrieben ist: Person (2) Welche Schulart soll eein Schüler besuchen, wenn er als Viertklässler die Grundschule verlässt? (MM, 5.1.85, S. 12) AkkE: dasjenige, woran jemand eingeschrieben ist: Institution [Schule o.Ä.]/ [indirekt Unterrichtsstufe] (3) [Als Diplomatenkind] besuchte Richard von Weizsäcker Schulen [in Kopenhagen und Bern], studierte in Oxford und Grenoble. (MM, 14.4.2000) (4) Meine Tochter besucht ddie 10. Klasse am Bunsen-Gymnasium. PASSK Werden-Passiv werden: (5) Die Kindertagesstätte wird [zurzeit] von 25 behinderten und nicht behinderten Kindern besucht, fünf Erzieher arbeiten dort. (BerlZ, 4.2.2000, S. XX) WORTB der Besuch SBP besuchen 2 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden irgendwo aufsuchen und eine gewisse Zeit dort bleiben . (6) Besuchen Sie uns [doch mal]! BELR N NomE: derjenige, der jemanden aufsucht: Person/ Institution (7) [Am 11. Juni dieses Jahres] besuchte ddie Rundfunk-Reporterin Margarete Limberg den Schriftsteller Heinrich Böll. (Zeit, 26.7.85, S. 9) (8) DDer Rugbyverein von Heidelberg besuchte den von Montpellier. AkkE: derjenige, der aufgesucht wird: Person/ Institution (9) [Im Jahr 1888] besuchte Auguste Renoir dden entfernten Freund Paul Cezanne in Aix-en-Provence. (Zeit, 15.2.85, S. 45) (10) Die Gemeindeschwester besucht ddie Kranken zu Hause. (11) Ich kenne einen alten erfahrenen Seelsorger, der Familien besucht, iin denen der Mann in den Ruhestand getreten ist. (Schlißke, S. 35) (AdvE): Ort auf +D/ in +D/ zu +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt [indirekt Person] (12) Vogel ist einer der wenigen, die den alten SPD-Kämpfer Wehner a auf Öland besuchen dürfen. (nach Zeit, 1.11.85, S. 2) (13) Frau Z. hat ihre Schwester [vor einem halben Jahr] [das letzte Mal] iim Pflegeheim besucht. (Zeit, 14.3.86, S. 96) (14) Ich besuche dich [lieber] zzu Hause, wenn du aus dem Krankenhaus entlassen bist. (15) Die junge Frau besuchte [nach Polizeiangaben] [an diesem Tag gegen 6 Uhr] ihre Mutter aan deren Arbeitsstelle in Ludwigshafen und ist seitdem verschwunden. (MM, 1.4. 2000) (16) Max darf seine Freundin [nicht] bbei ihren Eltern besuchen. PASSK Werden-Passiv werden: (17) Wir betreuen Kinder im Krankenhaus, die [nicht] von ihren Eltern besucht werden können. (nach MM, 10.6.88, S. 3) ANM - Mit besuchen 3 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird beten 258 dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (18) DDie Schwiegerfamilien besuchen s sich [regelmäßig]. (19) W Wir besuchen uuns gegenseitig [an Weihnachten]. (taz, 24.1.98, S. 2) (20) [Im Laufe der Zeit] besuchten ssich Schulen, Chöre und Krankenschwestern beider Städte. (taz, 26.4.94, S. 20) WORTB der Besucher/ die Besucherin, der Besuch W.BED besuchen 3 NomE AkkE jemand nimmt an etwas [Veranstaltung] als Zuschauer, Zuhörer o.Ä. teil (21) Seit unsere Sekretärin in Rente ist, besucht sie Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge über Kunst und Geschichte und sogar einen Yogakurs. (22) Ältere Schwangere nehmen intensiv teil an der Geburtsvorbereitung, besuchen Kurse für Schwangerschaftsgymnastik und Wickeln und sind auch eher bereit, das Rauchen aufzugeben und auf Alkohol zu verzichten. (nach MM, 2.3.88, S. 3) (23) An kirchlichen Feiertagen ist in den Schulen kein Unterricht oder es wird Gelegenheit gegeben, den Gottesdienst zu besuchen. (GG, S. 25) besuchen 4 NomE AkkE jemand begibt sich zu einem Ort, um etwas [konkr. Objekt: häufig geografischer Ort] anzuschauen (24) Ein Team besuchte die Wohnung der Querschnittsgelähmten und schaute, was behindertengerecht umzubauen ist. (nach MM, 29.1.88, S. 3) (25) Viele Touristen besuchen den Bergfriedhof in Heidelberg. (26) Der Präsident wird [außer Kenia] auch [offiziell] Madagaskar, Kamerun, Togo und Mali besuchen. (FAZ, 5.1.66, S. 1) besuchen 5 NomE AkkE [computerspr] jemand greift auf etwas [geistiges Produkt: Internetseite o.Ä.] zu (27) Wer allgemeine Forschungsinformationen sucht, kann die Homepage der Deutschen Forschungsgemeinschaft besuchen. (CompZ, 1.10.98, S. 8) (28) Die Yahoo-Website wurde [im Dezember 1999] von 36,4 Millionen Surfern besucht und war damit Internet-Spitzenreiter. (BerlZ, 9.2.2000, S. 34) G.ANM - besuchen wird häufig in dem passivischen Ausdruck gut/ schlecht besucht sein i.S.v. ‘viele/ wenig Besucher, Kunden o.Ä. haben’ verwendet : (29) Das Restaurant w war zur Zeit des Attentats ggut besucht . VERBF aussuchen, (sich); suchen; untersuchen; versuchen 'beten betet betete hat gebetet beten 1 sich im Gebet zu jemandem hinwenden beten 2 etwas als Gebet sprechen beten 3 für/ um ein Gebet für etwas sprechen SBP beten 1 NomE (PräpE) BED sich im Gebet zu jemandem hinwenden . (1) Wir beten zu Gott. BELR NNomE: derjenige, der sich im Gebet zu jemandem hinwendet: Person (2) W Wir waren in der Kirche und haben gebetet. (BerlZ, 18.7.2000, S. 30) (3) H Hindus beten [am Ufer des Flusses Hooghly in Kalkutta]. (taz, 11.10.99, S. 5) (PräpE): zu +D: derjenige, zu dem sich jemand im Gebet hinwendet: Person [Gottheit o.Ä.] (4) [Im Hintergrund] betet ein Mädchen zzu Gott und zu der Jungfrau. (nach Zeit, 22.5.87, S. 66) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (5) [Morgens und abends und vor jeder Mahlzeit] wurde gebetet. WORTB der Beter/ die Beterin, das Gebet ANM - beten 1 wird auch in dem Ausdruck verwendet zur Nacht beten i.S.v. ‘das Abend-, Nachtgebet sprechen’: (6) Vergiss nicht, [vor dem Schlafengehen] zzur Nacht zu beten! W.BED beten 2 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand spricht oder denkt etwas [geistiges Produkt: Text, Äußerung [als Gebet]] (7) [Als Strafe] beten Sie vier Vaterunser und drei Ave Maria. (8) Sie stapften den steilen Hang zur Kapelle hinauf und beteten [dabei] alles, was sie auswendig konnten. (FAZ, 1995) (9) Sie beten ihren Rosenkranz [unter freiem Himmel]. (Zeit, 13.9.85, S. 74) Dirr: (10) Wir beten [ja]: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ (taz, 31.1.2000, S. 22) beten 3 für/ um NomE PräpE1 (PräpE2); PräpE1: für +A/ um +A; PräpSE1 mit fak. Korrelat dafür/ darum; (PräpE2): zu +D jemand [Person/ Institution] spricht ein Gebet zu jemandem [Gottheit] zur Unterstützung von jemandem [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] oder um jemanden/ etwas zu bekommen oder zu erreichen (11) Im patriotischen Jubel glaubte jeder an seine gerechte Sache und betete zu seinem Gott für sein Vaterland. (nach Matull, S. 67) (12) Sie beten zu Allah um Hilfe. (taz, 19.7.90, S. 17) (13) Der Gedanke, für Menschen, für Verantwortungsträger, für Städte zu beten, stammt aus der Bibel. (BerlZ, 10.7.2000, S. 30) (14) Die Evangelische Gemeinde Horno wird [ab 13. August] [zweimal im Monat] für den Erhalt des Ortes beten. (BerlZ, 9.8.2000, S. 31) (15) [Vor der größten orthodoxen Kirche in Belgrad] beteten mehrere zehntausend Menschen für den Frieden. (MM, 7.10.2000) (16) Sie betet um einen Sohn. (17) Die Eingeborenen beten um einen tiefen Wasserstand: dann ist ihre Beute an Fischen besonders reich. (nach Seydlitz, S. 78) dass-S : (18) Er betet dafür, dass die Stadt nicht zerstört wird. (BerlZ, 4.8.99, S. 10) (19) Sie betete [oft] darum, dass Gewalt unnötig werde. (nach Zeit, 25.4.86, S. 2) (20) Die alte Frau betet, dass sie nicht zum Pflegefall wird. (nach Zeit, 22.2.85,S. 37) Inf+ : (21) Wir alle beten (dafür), in Frieden leben zu dürfen. (22) [Heute noch] beten Jazz-Musiker (darum), wenigstens einmal fünf Minuten lang so gut spielen zu können wie Pedersen. betrügen 259 Hpts : (23) Er bete dafür, es möge den Paschunen gelingen, die Prinzipien der Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit der Weltöffentlichkeit vor Augen zu führen. (FR, 15.5.97, S. 14) (24) Der Pfarrer hatte darum gebetet, Gott möge auch die Herzen der Menschen erneuern. (SGT, 6.4.98) (25) Er betete [inbrünstig], der Herrgott möge ein Wunder geschehen lassen und ihm nicht die Frau nehmen. (Stephan, S. 30) - Selten wird die PräpE1 mit der PräpG [gegen +A] belegt, um auf etwas Bezug zu nehmen, gegen das ein Gebet gerichtet ist : (26) Unsere Ahnen beteten ggegen die schreckliche Krankheit zum heiligen Antonius. (nach MM, 23.8.85, S. 11) PHRAS Idiom: nur Wendung - Da hilft nur noch beten! : [als Ausdruck der Verzweiflung bzw. der Ironie] Die Situation ist aussichtslos, und nur ein Wunder könnte noch helfen. be'tragen beträgt betrug hat betragen SBP betragen NomE AdvE BED einen Wert oder ein Ausmaß oder eine Anzahl von irgendwieviel aufweisen. (1) Die Entfernung zwischen beiden Orten beträgt etwa 100 km. BELR NNomE: dasjenige, das einen Wert von irgendwieviel aufweist: abstr. Objekt [häufig Miete, Gewinn, Dimension] (2) DDie Miete beträgt 560 Euro monatlich. (3) DDie Kirchensteuer beträgt zehn Prozent der Einkommensteuer. (Zeit, 11.1.85, S. 33) (4) D Die Verluste der Firma betrugen 1 Million Euro. (5) Auch bei schrumpfender Schülerzahl (ddie [vom Beginn der Neunzigerjahre an] [immer noch] 8,5 Millionen beträgt) werden also Lehrer benötigt. (Zeit, 20.6.86, S. 45) (6) D Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt 3 mal 1 Tablette. (7) Auf der Insel Kunaschir wurde in geringer Tiefe ein unterirdischer See entdeckt, ddessen Wassertemperatur 250 Grad Celsius beträgt. (MM, 15.4.87, S. 3) (8) DDie Beizdauer beträgt 2 bis 5 Minuten [bei einer Temperatur von 90 Grad Celsius]. (Hegmann, S. 239) AdvE: Menge NG im A: Konkretum/ abstraktes Objekt [als Wert, Ausmaß, Anzahl] (9) Der Finderlohn beträgt [bei 1.000 Mark] nnur 10 Mark. (Bild, 23.1.67, S. 1) (10) Die vorgeschriebene Frist zwischen Parlamentsauflösung und Wahldatum beträgt 117 Werktage. (FAZ, 7.2.66, S. 1) (11) Die Mitgliederzahl betrug [Ende 1985] 1 1.323.000 Personen. (12) Betrug die Scheidungsrate [1960] zehn Prozent und [1970] rrund 17 Prozent, so kletterte sie inzwischen auf 35 Prozent. (MM, 1.9.87, S. 1) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Betrag G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb betragen, sich. VERBF beantragen; tragen be'trinken, sich betrinkt sich betrank sich hat sich betrunken SBP sich [A] betrinken NomE BED bis zum Rauschzustand alkoholische Getränke zu sich nehmen . (1) [Wegen des Misserfolgs bei der Prüfung] hat sich der Student [sinnlos] betrunken. BELR NNomE: derjenige, der alkoholische Getränke zu sich nimmt: Person (2) Es ist schlimm, wenn dder Mann sich [jeden Abend] betrinkt. (3R) Bier beruhigt und fördert den Schlaf, während Wein meist erregend wirkt, es sei denn, dass mman sich [schwer] [damit] betrinkt. (nach Th. Mann, Krull, S. 530) (4) In den Grünanlagen sieht man oft Obdachlose, d die sich [schon morgens] [sinnlos] betrunken haben. PASSK kein Passiv möglich WORTB der/ die Betrunkene; betrunken VERBF trinken be'trügen betrügt betrog hat betrogen betrügen 1 jemanden bewusst täuschen betrügen 2 um jemanden um etwas bringen betrügen 3 jemandem untreu werden SBP betrügen 1 NomE AkkE BED jemanden bewusst täuschen, um einen Vorteil zu erlangen; hintergehen . (1) Wer an der Haustür kauft, wird [oft] betrogen. BELR NNomE: derjenige, der jemanden täuscht: Person/ Institution (2) Hat HHolger Börner seine Wähler betrogen? (Zeit, 20.12.85, S. 4) (3) D Die Regierung hat uns [30 Jahre] belogen und betrogen und ist deswegen auch nicht mehr glaubwürdig. (nach Bild, 23.11.89, S. 3) AkkE: derjenige, der getäuscht wird: Person/ Institution (4) E Edgar konnte ich [am allerwenigsten] betrügen, ihm am wenigsten etwas vorheucheln. (Böll, Ansichten, S. 276) (5) Er wurde entlassen, weil er sseine Firma betrogen und belogen hatte. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) Er vergisst, dass die Schwarzen [seit Generationen] unterdrückt und betrogen werden. (Zeit, 20.6.86, S. 1) sein : (7R) Wer betrogen und enttäuscht und verzweifelt ist, kann wohl blind dafür sein, dass viele Menschen hilfsbereit und gütig sind. (nach Jaspers, S. 448) WORTB der Betrüger/ die Betrügerin, der Betrug, die Betrügerei; betrügerisch ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem ein Betrug stattfindet, Bezug genommen werden. In diesem Fall kann die AkkE weggelassen werden : (8) Er betrügt [immer] [b beim Kartenspiel]. (9) Er ist [b beim Kauf seines neuen Autos] betrogen worden. SBP betrügen 2 um NomE AkkE PräpE BED jemanden durch Betrug um etwas bringen . (10) Sein Partner hat ihn um 5.000 Euro betrogen. bewegen I 260 BELR N NomE: derjenige, der jemanden um etwas bringt: Person/ Institution (11) Um diesen Betrag sollen 1113 Radiologen die Kassen [in den Jahren 1978 bis 1986] betrogen haben. (nach Stern, 5.11.87, S. 312) (12) I Ihre bankrotte Firma hat 1.700 portugiesische Bauarbeiter um mehrere Monatslöhne betrogen. (nach Spiegel, 40/ 94, S. 128) AkkE: derjenige, der um etwas gebracht wird: Person/ Institution (13) Der Detektiv kommt hinter die Machenschaften des Monsieur Legagneur, der ssein Patenkind um sein Erbe betrog. (nach MM, 24.2.87, S. 24) (14) Ein Unternehmer, der Schwarzarbeiter beschäftigt, betrügt dden Staat um Steuern und Sozialversicherung. PräpE: um +A: dasjenige, um das jemand gebracht wird: konkr. Objekt/ abstr. Objekt [meist Geldsumme]/ Sachverhalt (15) Karlmann versprach, der Kirche den Besitz zurückzuerstatten, uum den sie betrogen worden sei. (nach Pörtner, S. 238) (16) Er hat mich betrogen - u um eine Flasche Schnaps. (Böll, Ansichten, S. 136) (17) Ein Orthopäde soll die Krankenkasse u um 700.000 Mark betrogen haben. (nach MM, 5.8.87, S. 10) (18) [Beim Kaiserschnitt] wird die Mutter um das Geburtserlebnis betrogen. (Zeit, 18.10.85, S. 99) (19) Wenn Kinder sexuelle Misshandlung im jüngsten Alter erleben müssen, werden sie uum ihre Jugend betrogen. (nach Stern, 16.7.87, S. 172) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Sie klagte, sie sei um die Früchte ihrer Arbeit betrogen worden. sein : (21) Der Dichter ist [durch die Vernichtung seiner Manuskripte] um sein Lebenswerk betrogen. ANM - betrügen 2 wird häufig in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion sich um etwas betrogen sehen/ fühlen verwendet : (22) Der entlassene Mitarbeiter f fühlt/ s sieht sich uum die Früchte seiner Arbeit betrogen. W.BED betrügen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D jemand wird jemandem durch sexuelle Beziehung zu jemand anderem untreu (23) Als Horst aus dem Gefängnis entlassen wurde, erfuhr er von Freunden: deine Frau hat dich betrogen. (Bild, 1.3.67, S. 1) (24) Der Gemüsehändler schlug seine Frau nicht, betrog sie [niemals] mit anderen Frauen. (Grass, S. 243) (25) [Einmal nur,] [in einer Vollmondnacht,] betrügt Louise Remi ihren festen Freund mit Bastien, dem Musiker. (nach Zeit, 26.4.85, S. 60) PHRAS Idiom: sich selbst betrügen: sich etwas vormachen be'wegen I bewegt - [geh] bewog/ bewegte - [geh] hat bewogen/ hat bewegt SBP bewegen I zu NomE AkkE PräpE BED jemanden zu etwas veranlassen . (1) Was hat Sie dazu bewogen, Deutsch zu lernen? BELR NNomE: dasjenige, das jemanden zu etwas veranlasst: Person/ Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] (2) R Roosevelt bewegte die Unternehmen dazu, wettbewerbbeschränkende Fairness-Abkommen über Mindestpreise zu schließen. (nach BerlZ, 9.1.99, S. IV) (3) DDie schlechte wirtschaftliche Situation hat viele zum Verlassen ihrer Heimat bewogen. (nach BerlZ, 25.9.98, S. 27) (4) Eingehend legte der Vorsitzende der SPD-Fraktion noch einmal die Gründe dar, ddie die Fraktion zu ihrem Votum für den Turnhallenbau bewogen hatten. (nach MM, 20.5.99) (5) Es sind meine drei Hunde, ddie mich dazu bewegt haben, aufs Land zu ziehen. (6) Ein Landsmann der Angeklagten hatte der Staatsanwaltschaft einen Drohbrief übergeben, d der das Gericht zum Verzicht auf eine Aussage des Zeugen bewegte. (nach taz, 29.9.99, S. 19) AkkE: derjenige, der zu etwas veranlasst wird: Person/ Institution (7) Herr Frisch, was hat SSie dazu bewogen, in die Diskussion um rechtsradikale Vorfälle bei der Bundeswehr einzugreifen? (taz, 25.2.98, S. 17) (8) Was ddie Staatsoper bewogen haben mag, Straussens Komposition aus der Schublade hervorzukramen, bleibt äußerst schleierhaft. (nach BerlZ, 21.12.98, S. 18) PräpE: zu +D: dasjenige, wozu jemand veranlasst wird: Handlung SE mit fak. Korrelat dazu: Handlung (9) Kritische Berichterstattung bewegte ihn zzu der Feststellung, „ddie Medien befänden sich mit dem Staat in einem Kriegszustand“. (taz, 23.5.92, S. 9) (10) Sicherlich ist es ein Formfehler, der die Richter z zu ihrem Spruch bewegte. (BerlZ, 10.2.99, S. 4) Inf+ : (11) Laetitia Casta, die „schönste Frau der Welt“, hat José Carreras bewogen, ddie Einladung anzunehmen. (nach BerlZ, 23.2.99, S. 8) (12) Und es wird deutlich, was diese Menschen bewegte, eein neues, anderes Leben zu beginnen, nämlich der Wunsch nach einem natürlichen Leben, nach freien Gedanken und nach freier Liebe. (nach FAZ, 1995) (13) Der kurze Regenguss konnte die Begeisterung der etwa 200 Besucher nicht trüben. Ihr Schlussapplaus bewegte das Ensemble ddazu, das Finale als Zugabe zu wiederholen. (BerlZ, 29.6.99, S. XX) PASSK Werden-Passiv werden : (14) [1998] konnte eine Reihe „überwiegend kleiner und mittelgroßer Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern“ bewogen werden, sich in Mannheim niederzulassen. (nach MM, 17.6.99) ANM - Die PräpE wird häufig in Form einer SE realisiert: s. (1), (2), (5), (7), (8), (11), (12), (13) und (14). VERBF bewegen II; bewegen, sich be'wegen II bewegt bewegte hat bewegt bewegen II 1 etwas in eine irgendwie geartete Bewegung bringen bewegen II 2 etwas Bewegung verschaffen bewegen II 3 jemanden sehr beschäftigen bewegen, sich 261 bewegen II 4 bei jemandem Gefühle entstehen lassen bewegen II 5 etwas irgendwohin befördern bewegen II 6 eine Wirkung auf etwas haben SBP bewegen II 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas irgendwohin in Bewegung bringen . (1) [Seit dem Unfall] kann ich die linke Hand [nicht mehr] bewegen. BELR NomE: dasjenige, das etwas in eine irgendwie geartete Bewegung bringt: Lebewesen/ Naturkraft/ Gerät (2R) Er fühlte sich so matt, dass eer [nicht einmal] den kleinen Finger bewegen konnte. (Pegg, S. 47) (3) Sie sehnte sich nach frischer Luft und wollte den Wind auf ihrem Gesicht spüren, dder die Äste der Bäume vor ihrem Fenster bewegte. (Bolten, S. 62) (4) D Das Mühlrad bewegt die Mahlsteine. AkkE: dasjenige, das in eine irgendwie geartete Bewegung gebracht wird: Konkretum [häufig Körperteil] (5) Oberstes Gebot bei schweren Erfrierungen sei daher, ddas Opfer [möglichst] [nicht] zu bewegen, um es nach dem Transport in eine Spezialklinik regelrecht „aufzutauen“. (nach MM, 4.2.99) (6) Das Gerät eignet sich für Patienten, die infolge einer Hirnblutung k keinen Muskel [mehr] bewegen können. (nach BerlZ, 31.3.99, S. I) (7) Sie bewegt [kaum merklich] i ihre Lippen, als würde sie den Text mitsprechen. (RhM, 8.12.89, S. 2) (8) Das Wasser bewegt ddas Mühlrad. (AdvE): Ort AdvG/ (von +AdvG) nach +AdvG/ ...: Richtung (9) Bewegen Sie den Fuß kkreisförmig. (10) Wenn sie die Zehen a auf und ab bewegen, werden Sie die Muskelspannung spüren. (11) Beine leicht grätschen, einen Ball zwischen die Hände nehmen und den Oberkörper [je 10-mal] nnach rechts und links bewegen. (MM, 20.2.96) (12) Versuchen Sie, den Kopf [langsam] v von oben nach unten zu bewegen. PASSK Werden-Passiv werden: (13) Drückt man einen dieser Hebel, so kann der Wagen [frei] bewegt werden und in jede gewünschte Stellung gebracht werden. (Gebrauchsanw. Olivetti, S. 8) WORTB die Bewegung; beweglich, bewegbar ANM - Häufig wird mit einer modalen AdvG oder PräpG [mit +D] das Tempo der Bewegung charakterisiert: (14) Ich bewegte [llangsam/ r ruckartig/ m mit größter Schnelligkeit] den Kopf.; s. auch (7) und (12). W.BED bewegen II 2 NomE AkkE jemand verschafft etwas [Tier: meist Pferd] Bewegung (15) Ich muss [heute Abend] [noch] das Pferd bewegen, es stand den ganzen Tag in der Box. bewegen II 3 NomE AkkE etwas [Abstraktum: häufig Thema, Frage] beschäftigt jemanden [Person/ Institution] sehr (16) Da ich zwei Söhne im Alter von 18 und 20 Jahren habe, bewegt mich [schon geraume Zeit] das Thema Rauschgift. (MM, 2.11.87, S. 23) (17) Diese Abgesandten des Volkes bewegt [unter anderem] „das wilde Abkippen von Müll und Bauschutt, die Zukunft der polytechnischen Zentren, die künftige Verwendung eines Ingenieurbauregiments und die von Hungersnot bedrohte Zukunft namibischer Kinder“. (RhM, 7.9.90, S. 2) (18) In dem „Seniorenratgeber“ gibt es auf eine Vielzahl von Fragen, die alte Menschen bewegen, Antworten und was noch wichtiger ist, eine Fülle von Adressen und Hinweise auf weiteres Informationsmaterial. (MM, 31.10.87, S. 24) bewegen II 4 NomE AkkE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [keine Restr.] lässt bei jemandem Gefühle entstehen (19) Die Gesamtheit der Exponate bewegte mich [tief]. (Zeit, 24.4.87, S. 23) (20) Der Film, die Musik, die Schauspieler haben mich [sehr] bewegt. (21) Ich bin bewegt von all den Genesungswünschen und Geschenken aus der ganzen Provinz. (BerlZ, 9.4.99, S. 36) dass-S: (22) Mich hat (es) [sehr] bewegt, dass du mich im Krankenhaus besucht hast. Inf+ : (23) Den Nobelpreis zu bekommen, hat den Physiker [sehr] bewegt. bewegen II 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ nach +AdvG/ von +D/ .../ (in) Richtung jemand/ etwas [Vorgang] befördert etwas [konkr. Objekt] irgendwohin (24) Ein leichter Druck des rechten kleinen Fingers genügt, um den Kugelkopf einen Schritt rückwärts zu bewegen. (Gerätebeschreibung IBM, S. 13) (25) Niemand schaffte es, das Klavier von der Stelle zu bewegen. (26) Er versuchte, die schwere Kiste ein wenig nach rechts in Richtung Tür zu bewegen. bewegen II 6 NomE AkkE (AdvE); AkkE: PG [meist indefinit]; (AdvE): mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] hat mittels irgendetwas [abstr. Objekt: Regularität/ Handlung] eine Wirkung auf etwas [Sachverhalt] (27) Glauben Sie, dass mit einer Quote für Frauen viel bewegt wird? (28) [Im Grunde] bewegen und bewirken wir kaum etwas mit diesen Demonstrationen. (29) West-Berlins Schlaumeier Momper analysiert nämlich, mit „Parteigründungen durch kleine Gruppen“ könne „gar nichts bewegt werden“. (taz, 19.2.90, S. 11) (30) Haben die Studenten [1968] [wirklich] so viel bewegt, wie sie meinten? (31) Hat die französische Revolution oder The Bill of Rights mehr [in der Welt] bewegt? VERBF bewegen I; bewegen, sich be'wegen, sich bewegt sich bewegte sich hat sich bewegt sich bewegen 1 aus der Ruheposition kommen sich bewegen 2 sich Bewegung verschaffen sich bewegen 3 irgendwo mit etwas innerhalb einer bestimmten Bandbreite liegen sich bewegen 4 sich irgendwo aufhalten sich bewegen 5 seine Lage irgendwohin ändern sich bewegen 6 sich irgendwohin verändern sich bewegen 7 sich irgendwo irgendwie verhalten sich bewegen 8 irgendwo bzw. bei irgendwieviel liegen bewegen, sich 262 SBP sich [A] bewegen 1 NomE BED aus der Ruhe- oder Ausgangsposition kommen. (1) Ich kann mich [vor Schmerzen] [kaum noch] bewegen. BELR NomE: dasjenige, das aus der Ruheposition kommt: Konkretum (2) [Vor Angst] konnte ssie sich [nicht] bewegen. (3) DDie Katze lag in der Sonne und bewegte sich [nicht]. (4) HHoogans Lippen bewegten sich, brachten aber keinen Ton hervor. (Pegg, S. 21) (5) DDer dunkelbraune Samtvorhang bewegte sich [wirklich]. (Uhl, S. 26) (6) N Nicht der geringste Lufthauch bewegte sich. (Pegg, S. 507) (7) Der Maler hat das Bild so gemalt, als ob d der Hintergrund sich bewegen würde. (nach MM, 18.1.88, S. 2) (8) Würde sich die Erde [plötzlich] [schneller] bewegen, so bekäme sie eine neue elliptische Bahn. (Gail/ Petri, S. 100) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Bewegung; beweglich W.BED sich [A] bewegen 2 NomE jemand verschafft sich Bewegung durch Sport, Wandern o.Ä. (9) Wer gesund bleiben will, muss sich [viel] [an der frischen Luft] bewegen. (10) Seit ich mich [mehr] bewege, fühle ich mich viel besser. (11) „Ihr sollt hier nicht rumstehen, sondern euch bewegen“, brüllt der Trainer. (nach BerlZ, 18.11.2000, S. 31) sich [A] bewegen 3 NomE (PräpE) AdvE; (PräpE): mit +D; AdvE: an +D/ in +D/ zwischen +D/ ... jemand [Person/ Institution] liegt mit etwas [abstr. Objekt] irgendwo innerhalb einer bestimmten Bandbreite (12) Die Stahlarbeiter bewegen sich mit ihren Forderungen im unteren Bereich. (13) Die Tarifparteien haben sich mit ihren Mindestsätzen im Rahmen des Möglichen bewegt. (Zeit, 19.4.85, S. 23) (14) Der Kandidat habe sich an der „unteren Grenze der zu fordernden Qualifikationen“ bewegt. (nach taz, 30.1.89, S. 27) sich [A] bewegen 4 NomE AdvE; AdvE: in +D/ unter +D/ ... jemand hält sich irgendwo [Kollektiv von Personen/ spezielles Umfeld/ Veranstaltung] auf; verkehren (15) Sie bewegt sich [lieber] in Künstlerkreisen als unter Wissenschaftlern. (16) Ich habe nicht mehr allzu viel Lust, mich in diesem Theaterbetrieb zu bewegen. (SZ, 21.9.99, S. 18) (17) Die Jugend liebt Berlin, weil sie sich [gerne] in der Szene und zwischen ihresgleichen bewegt. (18) Wenn du dich [häufig] auf Partys bewegst, kennst du zum Schluss viele Leute. sich [A] bewegen 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A zu/ durch +A/ .../ NG im A jemand/ etwas [Konkretum] ändert seine Lage irgendwohin (19) Die Echternacher Springprozession bewegt sich [ja auch] vorwärts. (Zeit, 7.2.86, S. 2) (20) [Bei seinem Eintritt] bewegte sich der Gastgeber [beinahe unbeholfen] auf ihn zu. (Zeit, 13.9.85, S. 7) (21R) Wir Menschen auf der Erde denken, dass sich der Mond um die Erde bewegt. (Gail/ Petri, S. 61) (22) Der Zug der Demonstranten bewegte sich [auf dem zehnspurigen Boulevard] in Richtung Bahnhof. (nach taz, 4.10.89, S. 2) (23) Ich hole mir mit dem Internet die Welt ins Haus, ohne mich auch nur einen Millimeter weit bewegen zu müssen. (MM, 17.3.2000) sich [A] bewegen 6 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG [aufeinander zu]/ nach +D/ (in) Richtung/ weg von +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [Abstraktum] verändert sich irgendwohin (24) Niemand kann wissen, wie [schnell] sich die DDR [nach dem 2. Juli] in Richtung soziale Marktwirtschaft bewegen wird. (nach RhM, 18.5.90, S. 15) (25) Um den Streit beenden zu können, müssten die Gegner sich aufeinander zu bewegen und nicht nur stur die eigene Sichtweise vertreten. (26) Die Preise werden sich [erheblich] nach oben bewegen. (27) Wir leben in einer Epoche, [in der] sich alles bewegt. (28) [Für mich als Schwulen, der seit fast neun Jahren mit seinem Freund zusammen lebt,] hat sich [legislativ] nichts bewegt. (taz, 18.9.99, S. 2) sich [A] bewegen 7 NomE (AdvE1) AdvE2; (AdvE1): auf +D/ bei +D/ in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ Part II/ mit +D jemand verhält sich irgendwo irgendwie (29) Lisa musste lernen, dass man sich in der Gesellschaft anders bewegt als bei ihr auf dem Land. (30) Man bewegt sich [als Leiter] [nie] unbeobachtet, [nie] ganz ungezwungen. (nach MM, 10.1.85, S. 32) (31) So viel möchte ich über Wein wissen, dass ich mich in Weinhandlungen oder im Restaurant halbwegs sicher bewegen kann. (nach SZ, 24.8.99, S. 8) (32) Ich bevorzuge ein Hotel, wo ich mich leger bewegen kann, in dem ich nicht mit Schlips und Kragen erscheinen muss. (SZ, 2.11.99, S. 2) (33) Innerhalb der Anstalt können sich die Patienten frei bewegen. (34) Der neue Präsident bewegt sich mit einer Selbstverständlichkeit, die einen vergessen lässt, dass er ein Bauernjunge aus der Provinz ist. (nach Zeit, 7.6.85, S. 2) sich bewegen 8 NomE AdvE1/ AdvE2; AdvE1: in +D/ zwischen +D/ ...; AdvE2: über +A/ zwischen +D/ ... etwas [abstr. Objekt] liegt irgendwo [Wert einer Dimension] bzw. bei irgendwieviel innerhalb einer bestimmten Bandbreite (35) Die Ordnungswidrigkeiten bewegen sich [meistens] im unteren Bereich, Bußgelder bewegen sich [kaum] über 500 Mark hinaus. (MM, 22.8.85, S. 18) (36) Die Neuverschuldung Deutschlands bewegt sich [im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt] in einem Spielraum von 2,8 bis 3 Prozent. (BerlZ, 25.2.98, S. 34) (37) Die neue Debatte über Jugendgewalt bewegt sich zwischen Wegsperren und Erziehungskonferenzen. (taz, 9.7.98, S. 22) (38) Das Honorar der Volkshochschuldozenten bewegt sich [nach eigenen Angaben] „gerade über dem Sozialhilfesatz“. (nach taz, 16.1.99, S. 27) (39) Die Arbeitslosenquote bewegt sich zwischen 15 und 18 Prozent. (BerlZ, 23.6.98, S. 22) PHRAS Idiom: sich im Kreis(e) bewegen: wegen ständiger Wiederholung nicht weiterkommen VERBF bewegen I; bewegen II bewerben, sich 263 be'weisen beweist bewies hat bewiesen beweisen 1 den Beweis für etwas liefern beweisen 2 das Vorhandensein von etwas zeigen beweisen 3 der Beweis für etwas sein SBP beweisen 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem den Beweis für etwas liefern; nachweisen. (1) Er konnte [nicht] die Richtigkeit seiner Behauptung beweisen. BELR NomE: derjenige, der den Beweis liefert: Person/ Institution (2R) „IIch werde dir beweisen, dass ich mehr Mut habe als Sergeant Ringold“, sagte Castain. (Garner, S. 54) (3) DDie neue Regierung muss [jetzt] beweisen, dass sie das Problem der Arbeitslosigkeit lösen kann. (4) DDas Gericht konnte dem Angeklagten nichts beweisen. AkkE: dasjenige, für das der Beweis geliefert wird: Sachverhalt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (5) Seine Behauptung war falsch. Er hat ihm ddas Gegenteil bewiesen. (6) Es genügt nicht, Bewerbungsschreiben vorzulegen, um [damit] ddas ernsthafte Bemühen um eine Arbeitsstelle zu beweisen. (nach MM, 15.8.87, S. 22) (7) Ich werde niemandem nachsagen, dass er mich getäuscht hat, wenn ich ddas [nicht] beweisen kann. (Zeit, 12.12.86, S. 17) (8) „Ich bin nicht der Täter, ich besitze keine Waffe.“ - „Das beweist g gar nichts! “. dass-S : (9) Kannst du (e es) mir beweisen, ddass du Recht hast? ob-Frag: (10) Ihr müsst (ees) uns [erst] beweisen, oob eure Geschichte wahr ist. w-Frag : (11) Mr. T. konnte [damit] beweisen, wwas für ein mutiger Mann er ist. (nach Grzimek, S. 243) Hpts: (12) Er hat (e es) [beim Unfall] bewiesen, eer behält auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf. (DatE): derjenige, dem der Beweis geliefert wird: Person/ Institution (13R) [Nun] werde ich ddir beweisen, dass das keine leere Drohung war. (nach Garner, S. 38) (14) Ob sie das aauch dem Gericht und anderen Prager Autoritäten beweisen können, ist noch die Frage. (Zeit, 13.3.87, S. 62) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (15) Österreichs Musikszene ist nicht arm - das musste [nicht] bewiesen werden. (Zeit, 16.1.87, S. 42) sein : (16) Nichts von den Vorwürfen ist bewiesen. (nach Zeit, 15.8.86, S. 46) WORTB der Beweis; beweisbar ANM - Die AkkE wird häufig als SE in Form des dass-S realisiert. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel, mit dessen Hilfe der Beweis für etwas geliefert wird, Bezug genommen werden: (17) Er bewies [m mit Rechnungen und Quittungen], dass er alles richtig bezahlt hatte. W.BED beweisen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] zeigt das Vorhandensein von etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]] (18) [Am nächsten Tag] bewiesen die Tänzer ihre artistischen Fähigkeiten. (nach MM, 28.10.87, S. 34) (19) Sie beweist [in ihrer Kleidung] viel Geschmack. (20) Die Bürger sollen Ruhe und Besonnenheit bewahren und staatsbürgerliches Bewusstsein beweisen. (MM, 16.1.90, S. 1) (21) [Mit dem Stop des Projektes Growian] beweist Bonn [überraschend] Realitätssinn. (Zeit, 14.6.85, S. 18) - Die AkkE wird häufig in Form einer NG ohne Artikel realisiert. beweisen 3 NomE AkkE (DatE); NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] ist für jemanden der Beweis für etwas [Sachverhalt ] (22) Die Statistik beweist [nicht] alles, [aber] sie beweist sehr viel. (Heuss, S. 432) (23) Seine heftige Reaktion auf meine Frage beweist mir seine tiefe Verärgerung. (24) Die Gerichtsverhandlung beweist das totale Unverständnis der Eltern und Richter gegenüber den Problemen der jüngeren Generation. (Zeit, 6.3.87, S. 61) dass-S [NomSE] : (25) Auf keinen Fall beweist (es) seine Schuld, dass er einen roten Kopf kriegt, wenn er dich anschaut. Inf+ [NomSE] : (26) Die Zwischenprüfung in der Regelstudienzeit abzulegen, beweist, dass der Student ernsthaft studiert hat. Inf- [NomSE]: (27) „Seine Meinung nie ändern, beweist Standhaftigkeit“, sagt meine Schwägerin. dass-S [AkkSE] : (28) Eine Sterbeurkunde aus Ost-Berlin beweist, dass Wittkowski bereits 1963 gestorben ist. (Zeit, 21.2.86, S. 46) ob-Frag [AkkSE] : (29) Die Tachoscheiben beweisen den Polizeibeamten [bei Verkehrskontrollen], ob der LKW-Fahrer die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen eingehalten hat. (nach Stern, 16.7.87, S. 8) w-Frag [AkkSE] : (30) Die Raumfahrt beweist (es), was der Mensch in der Forschung zu leisten vermag. Hpts [AkkSE] : (31) Die große Zahl der verunglückten Kinder beweist (es), Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. - Die DatE wird selten realisiert. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (27) G.ANM - In der mathematischen Fachsprache wird beweisen i.S.v. ‘ableiten’ verwendet: (32) Der Lehrer beweist (den Schülern) den Lehrsatz. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb beweisen, sich. VERBF überweisen be'werben, sich bewirbt sich bewarb sich hat sich beworben sich bewerben 1 sich um etwas bemühen sich bewerben 2 für sich darum bemühen, für die Teilnahme an etwas ausgewählt zu werden bewerben, sich 264 sich bewerben 3 um sich um das Wohlwollen von jemandem bemühen sich bewerben 4 um sich um den Zuschlag für etwas bemühen sich bewerben 5 als sich um die Einstellung als ein solcher bemühen sich bewerben 6 sich bemühen, irgendwohin zu kommen SBP sich [A] bewerben 1 NomE (PräpE1) (PräpE2) BED sich mit einem Antrag o.Ä. bei jemandem um etwas, das angeboten wird, bemühen . (1) Nur drei Mitarbeiter haben sich um diese Stelle beworben. BELR NomE: derjenige, der sich um etwas bemüht: Person (2) DDie junge Frau hatte sich [schon mehrmals] beworben, aber sie wurde nirgends genommen. (3) [Bereits heute] bewerben sich ffünfmal mehr Jugendliche auf die Stellen, als Plätze vorhanden sind. (BerlZ, 20.6.2000, S. 4) (PräpE1): [geh] auf +A/ für +A/ [geh]um +A: dasjenige, um das sich jemand bemüht: abstr. Objekt [Arbeitsstelle, Amt o.Ä.] (4) [Hiermit] bewerbe ich mich aauf die Stelle eines Professors auf Zeit. (5) Was reizt Sie daran, sich aauf diesen schwierigen Posten zu bewerben? (taz, 13.1.2000, S. 5) (6) Ich habe mich ffür den Job beworben. (7) [Seit Juli] haben sich rund 1.900 Frauen f für die Laufbahnen der Mannschaften und der Unteroffiziere des Truppendienstes beworben. (BerlZ, 30.12.2000, S. 55) (8) [Zum ersten Mal in der Geschichte der Landeskirche] bewirbt sich [neben zwei Männern] auch eine Frau uum das Bischofsamt. (SZ, 31.12.99, S. 63) (9) Sie bewirbt sich uum eine Stelle als Bankkauffrau, obwohl sie so etwas gar nicht werden will. (Zeit, 1.8.86, S. 1) (PräpE2): bei +D: derjenige, bei dem sich jemand um etwas bemüht: Person [als Funktionsträger]/ häufig Institution (10) Bewerben Sie sich [bitte] [schriftlich] [mit allen wichtigen Unterlagen] [bis zum 15. April 2000] bbei Herrn Prof. Müller, Institut für Sprachwissenschaft, Universität Hamburg. (11) Sie sind jung und ledig, haben studiert und reisen gern? [Dann] bewerben Sie sich [doch] bbeim Deutschen Akademischen Austauschdienst. (taz, 14.12.99, S. 6) (12) Viele junge Menschen bewerben sich b beim Rundfunk oder beim Fernsehen für einen Ferienjob oder ein Praktikum. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Bewerber/ die Bewerberin, die Bewerbung ANM - Statt mit der PräpE wird häufig mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D] auf die Institution, bei der sich jemand bemüht, etwas zu bekommen, Bezug genommen : (13) Gleich am Anfang eines Bewerbungsschreibens steht die Begründung, warum Sie sich [nun] [ggerade dort] bewerben, [w wo] Sie sich bewerben. (BerlZ, 4.11.2000, S. 24) (14) Viele Germanisten haben sich [a am Institut] um eine Stelle im Bereich der Soziolinguistik beworben. (15) An den Pädagogischen Hochschulen von Schleswig-Holstein werden Diplome angeboten, [mit denen] sich Absolventen [iin der freien Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst] bewerben können. (nach Zeit, 28.3.86, S. 60) - Mit einer PräpG [auf +A] kann auf die Stellenausschreibung, in der die Angebote bekannt gemacht werden, Bezug genommen werden : (16) Der unterhaltspflichtige Arbeitslose ist verpflichtet, sich [selbstständig] [aauf Stellenangebote] zu bewerben. (nach MM, 6.2.97) (17) Ich habe mich [aauf ein Inserat in der Zeitung] beworben und hatte das Glück, die Stelle zu bekommen. W.BED sich [A] bewerben 2 für; NomE PräpE; PräpE: für +A jemand [Person/ Institution] bemüht sich mit einem Antrag o.Ä. darum, für die Teilnahme an etwas [Veranstaltung] ausgewählt zu werden (18) Rund 60.000 Menschen haben sich für die zweite Staffel der TV-Show „Big Brother“ beworben. (BerlZ, 27.6.2000, S. 19) (19) Für das Studioprojekt Jazz können sich Jazzgruppen bewerben. (taz, 15.1.2000, S. 35) (20) Auch Schulen können sich für die Ausstellung bewerben. sich [A] bewerben 3 um NomE PräpE; PräpE: um +A [geh] jemand [Person/ Institution] bemüht sich um das Wohlwollen von jemandem; werben (21) Sala, Fichtner, Irene bewerben sich [jeder auf seine Weise] um den jungen Mann, um Felix, das Glück, an dem sie seinerzeit vorbeigegangen sind. (MM, 29.7.87, S. 24) (22) Die Fakultät bewarb sich um Professor Müller [für den neu geschaffenen Lehrstuhl für Informatik]. (23) Viele junge Männer hatten sich um sie beworben, aber sie wollte unabhängig bleiben. - sich bewerben 3 um wird auch in dem Ausdruck verwendet [geh] sich um jemandes Gunst bewerben i.S.v. ‘sich um jemandes Wohlwollen bemühen, sich darum bemühen, von jemandem vorgezogen zu werden’ : (24) Mehr als 4.000 Kandidaten hatten sich uum die Gunst der Wähler beworben. (FR, 1995) sich [A] bewerben 4 um NomE PräpE1 (PräpE2); PräpE1: um +A; PräpSE1 mit obl. Korrelat darum; (PräpE2): bei +D jemand [Person/ Institution] bemüht sich bei jemandem [Person [als Funktionsträger]/ häufig Institution] mit einem Antrag o.Ä. um den Zuschlag für etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt: Vertrag, Geldmittel o.Ä/ Veranstaltung] (25) „Wir haben uns bei der Landesregierung um Mittel für den Garten beworben“, erklärte Nast-Kolb zur Finanzierung. (MM, 14.7.2000) (26) Siemens hatte sich um den Auftrag in Taiwan beworben. (nach BerlZ, 14.6.2000, S. 40) (27) Georgien hatte sich [vor vier Jahren] um die Mitgliedschaft bei der Welthandelsorganisation beworben. (nach BerlZ, 15.6.2000, S. 38) (28) In Tübingen sind die Bürger aufgefordert, sich in Baugruppen zusammenzuschließen. [Gemeinsam] bewerben sie sich um eine Parzelle und entwerfen ihr eigenes Haus. (Zeit, 2.6.99, S. 49) (29) Am 6. Juli entscheidet bezahlen 265 der Weltfußballverband FIFA über den Austragungsort der Weltmeisterschaft 2006, um die sich auch Deutschland beworben hat. (nach BerlZ, 2.6.2000, S. 23) dass-S: (30) Projekt-Schulen können sich direkt bei RTL oder bei der „Berliner Zeitung“ darum bewerben, dass das Konzert bei ihnen stattfindet. (BerlZ, 2.11.98, S. 17) Inf+: (31) Es gab Zeiten, [in denen] sich 1.000 Leute [gleichzeitig] darum beworben haben, ein Haus bauen zu dürfen. (BerlZ, 3.11.2000, S. 3) - Gelegentlich wird die PräpE [ugs] in Form der PräpG [für +A] realisiert: (31) Hamburg-Finkenwerder bewirbt sich ffür den Innenausbau des Superjumbos. (BerlZ, 20.12.2000, S. 29) sich [A] bewerben 5 als; NomE (PräpE) PrädE ; (PräpE): bei +D; PrädE: als-Gruppe mit NG im N jemand bemüht sich mit einem Antrag o.Ä. bei jemandem [Person [als Funktionsträger]/ häufig Institution] um die Einstellung als ein solcher (33) Wir haben einen Aushang gemacht, und mehrere Schülerinnen haben sich bei uns als Babysitter beworben. (34) Als ich mich bei der Buchungsstelle für Ärzte als Buchhalter bewarb, sollte ich mich einer kleinen Prüfung unterziehen. (nach Zeit, 19.6.87, S. 68) (35) Ich bewerbe mich [aber] nicht nur als Elektriker, ich nehme jede Arbeit an. (nach Zeit, 27.12.85, S. 3) (36) Ich bewarb mich [intern] als Sachbearbeiter [in der Ingenieurabteilung für Triebwerke]. (Zeit, 27.12.85, S. 3) sich [A] bewerben 6 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D jemand bemüht sich mit einem Antrag o.Ä., irgendwohin auf eine Stelle zu kommen (37) Junge Menschen bewerben sich [gerne] ins Ausland, [am liebsten] in die USA. (38) Der Stuttgarter hatte sich [1954] nach Mannheim beworben. (MM, 16.12.2000) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb bewerben. be'zahlen bezahlt bezahlte hat bezahlt bezahlen 1 den Preis für etwas entrichten bezahlen 2 für für etwas eine Zahlung leisten bezahlen 3 mit etwas hergeben müssen SBP bezahlen 1 NomE AkkE (DatE) BED den Preis für etwas an jemanden entrichten; zahlen . (1) Hast du [schon] das Hotelzimmer bezahlt? BELR NomE: derjenige, der den Preis entrichtet: Person/ Institution (2) WWir haben unseren Fernsehapparat [bar] bezahlt. (3) Die Krankenkasse bezahlt auch die „häusliche Pflege“. (nach MM, 11.5.85, S. 60) AkkE: dasjenige, wofür der Preis entrichtet wird: Konkretum [meist konkr. Objekt] [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung]/ abstr. Objekt [Rechnung, Miete] [als Zahlungsforderung] (4) D Den Heißluftherd muss man [extra] bezahlen; er ist nicht im Preis der Küche inbegriffen. (5) Der Bauer hat ddas Kalb [bar] bezahlt. (6) DDie Reparatur des Tonbandgeräts wollte Frau Müller [nicht] bezahlen. (7) Es ist üblich, dass die Eltern ddie Ausbildung der Kinder bezahlen. (8) Der Unternehmer weigert sich, eeinen zusätzlichen Urlaubstag zu bezahlen. (9) Frauen müssen h höhere Beiträge zur Lebensversicherung bezahlen. (nach Zeit, 22.11.85, S. 33) (10) Inge war arbeitslos und konnte ddie Miete [nicht mehr] bezahlen. (11) Die Stiftung ‘Naturfonds’ bezahlt 3 30 Prozent der Kosten, die jetzt bei der Verbesserung des Biotops anfallen. (nach MM, 2.1.85, S. 18) (12) Hast du ddie Rechnung [schon] bezahlt? (DatE): derjenige, an den der Preis entrichtet wird: Person/ Institution (13) Die Mutter bezahlt d dem Bauern den Honig. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (14) Bildschirmbrillen werden [nicht] vom Arbeitgeber bezahlt. sein: (15) Amerikanische Lehrer beklagen sich, weil sie [so schlecht] bezahlt sind. - Bekommen-Passiv: (16) [Zum Abitur] bekommt/ kriegt Jasmin von den Eltern eine Reise nach New York bezahlt. WORTB die Bezahlung; bezahlbar ANM - Wenn die Handlung, die mit bezahlen 1 ausgedrückt wird, betont wird oder wenn mit einer AdvG [bar/ bargeldlos/ ...] bzw. einer PräpG [in bar/ per Überweisung/ mit einem 20-DM-Schein/ ...] auf den Zahlungsmodus Bezug genommen wird, kann die AkkE weggelassen werden : (17) Warum solltest du [immer] bezahlen? [Heute] bezahle ich! (18) Wer [b bar] bezahlt, bekommt einen Rabatt. - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, ist meist die Dienstleistung, die diese Person ausführt, gemeint : (19) Mutter hat schon wieder vergessen, die Putzfrau zu bezahlen . - Die DatE wird selten realisiert. - Statt der DatE wird häufiger eine statische PräpG [an +D/ bei +D/ ...] verwendet, mit der auch auf den Empfänger des Geldes Bezug genommen werden kann : (20) Bezahlen Sie [bitte] [aan der Kasse/ bbei der Kassiererin]. In diesem Fall kann die AkkE weggelassen werden. - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für+A]kann auf die Person/ Institution, zu deren Gunsten oder an deren Stelle bezahlt wird, Bezug genommen werden : (21) Mache dir keine Sorgen, [diesmal] bezahlt [d dir] dein Vater die Miete. (22) Da du dein Geld vergessen hast, werde ich [ffür dich] bezahlen . SBP bezahlen 2 für NomE (DatE) PräpE (AdvE) BED an jemanden für etwas eine Zahlung von irgendwieviel leisten; zahlen . (23) [In einem guten Restaurant] bezahlt der Gast [oft] über 100 Mark für ein Menü. BELR NomE: derjenige, der eine Zahlung leistet: Person/ Institution beziehen, sich 266 (24) GGabi hat nur 90 Euro für ihr neues Kleid bezahlt, obwohl es mit 125 Euro ausgezeichnet war. (25) Etwa 2.000 DM musste ddie Deutsche Bank [je Quadratmeter] für den Bauplatz bezahlen. (nach MM, 4.6.87, S. 7) (DatE): derjenige, an den eine Zahlung geleistet wird: Person/ Institution (26) Der Konzern bezahlte ddem Direktor für seine Tätigkeit 125.000 Euro Jahresgehalt. (27) Der Staat bezahlte ddem Institut einige Tausend Euro für das Gutachten, eine Summe, die die entstandenen Kosten leider nicht deckte. PräpE: für +A: dasjenige, wofür eine Zahlung geleistet wird: Konkretum [selten Person]/ geistiges Produkt [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung] SE mit obl. Korrelat dafür: Handlung [als Dienstleistung] (28) FFür Langkornreis müssen gute Preise bezahlt werden. (nach SZ, Nr. 183, S. 15) (29) FFür einen Rassehund muss man [oft] über 500 Euro bezahlen. (30) Die Industrie bezahlt 1.500 Mark pro Tonne ffür die Verbrennung des Abfalls. (nach Zeit, 28.2.86, S. 8) (31) Der Schriftsteller wird für seine Ideen bezahlt uund [nicht] ffür das Niederschreiben. (nach MM, 10.5.86, S. 36) (32) Ich habe dem Gärtner für das Mähen der Wiese 35 Euro bezahlt. dass-S: (33) Ich habe ihm 10 Euro ddafür bezahlt, d dass er mich zum Bahnhof gefahren hat. Inf+: (34) Er hat einem Schüler 50 Euro ddafür bezahlt, d die Umzugskisten zu tragen. (AdvE): NG im A: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] (35) Es würde mir nicht passen, wenn ich für eine Ware, die heute noch 15 DM kostet, [morgen] [plötzlich] 2 20 DM bezahlen sollte. (nach ND, 28.1.64, S. 3) (36) Der Kunde wollte für das Klavier n nur 3.000 Euro bezahlen, es kostete aber 4.200 Euro. PASSK Werden-, Sein-Passiv - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, sind Werden- und Sein-Passiv möglich: werden: (37) Für die verarbeiteten Zuckerrüben wurde [1969] weniger bezahlt. (nach Welt, 8.12.69, S. 12) sein: (38) Die 2,10 Euro für Ihre privaten Telefongespräche sind [noch nicht] bezahlt! WORTB die Bezahlung ANM - Im Gegensatz zu bezahlen 1 ist es in Sätzen mit bezahlen 2 nicht üblich, auf eine Dienstleistung mit der Nennung der Person, die sie ausführt, Bezug zu nehmen. - Mit bezahlen 1 wird ausgedrückt, dass jemand den geforderten oder erwarteten Preis für etwas entrichtet. Mit bezahlen 2 hingegen wird die Geldsumme thematisiert, die der Bezahlende für etwas entrichtet, unabhängig davon, ob diese dem geforderten oder dem erwarteten Preis entspricht : (39) Der Staat bezahlt das Gutachten. ist so zu interpretieren, dass der Staat die Kosten für das Gutachten übernimmt oder einen vereinbarten Preis für den Erwerb des Gutachtens entrichtet ; (40) Der Staat bezahlt 1.000 Euro für das Gutachten. ist so zu interpretieren, dass der Staat eine Summe von 1.000 Euro für das Gutachten ausgesetzt hat, unabhängig davon, ob diese Summe die Kosten des Gutachtens deckt oder einem vereinbarten Preis entspricht. - Häufig wird mit einer AdvG auf die Bewertung der Geldsumme Bezug genommen : (41) Der alten Dame wurde irgendwelcher wertloser Kram angeboten, für den sie [dann noch] [tteuer] bezahlen musste. W.BED bezahlen 3 mit NomE AkkE PräpE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: mit +D jemand muss als Folge von etwas [Ereignis/ Handlung] etwas Wertvolles [häufig Leben] hergeben oder etwas Nachteiliges in Kauf nehmen; büßen mit (42) Paula hat ihren Irrtum mit dem Leben bezahlt. (43) Die Arbeiter bezahlen die technische Revolution mit wachsender Arbeitslosigkeit. (44) Peru sei nicht bereit, die Unterordnung unter den Internationalen Währungsfonds mit dem „Hunger des Volkes“ zu bezahlen. (nach Zeit, 9.8.85, S. 2) dass-S: (45) Der Junge musste (es) mit dem Leben bezahlen, dass er sich mit Drogenhändlern eingelassen hat. PHRAS Idiom: etwas teuer bezahlen müssen: wegen etwas [meist eigene oder Fehler von anderen] leiden müssen; etwas macht sich bezahlt: etwas lohnt sich; für etwas Lehrgeld bezahlen: für Fehler, die man gemacht hat, büßen und gleichzeitig etwas aus diesen Fehlern lernen. G.ANM - In vielen Kontexten sind zahlen und bezahlen austauschbar. Es besteht dennoch die Präferenz, zahlen zu verwenden bei wiederkehrenden Zahlungen auf Grund von Verpflichtungen - vorwiegend, wenn im Rahmen von Verordnungen o.Ä. festgesetzt wird, wer wie viel an wen zu zahlen hat - oder bei der Feststellung eines üblicherweise für eine Ware verlangten Preises. bezahlen wird eher verwendet in Bezug auf tatsächlich erfolgte Vergütungen oder im Rahmen von Kaufhandlungen. VERBF einzahlen; zahlen be'ziehen, sich bezieht sich bezog sich hat sich bezogen sich beziehen 1 auf sich auf etwas berufen sich beziehen 2 auf auf etwas beruhen sich beziehen 3 auf etwas betreffen SBP sich [A] beziehen 1 auf NomE PräpE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas zur Unterstützung einer Behauptung als Quelle oder als Beweis o.Ä. heranziehen; sich berufen auf, verweisen auf. (1) [In seinem Brief] bezieht er sich auf das Gespräch mit Herrn Meier am 2. Oktober. BELR NNomE: derjenige, der etwas als Quelle heranzieht: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] bieten 267 (2) DDie Franzosen beziehen sich auf das Schreiben von Edouard Balladur an Helmut Kohl und stellen erneut ihre Bedingungen: Senkung der deutschen Zinsen, uneingeschränkte Stützung des französischen Franc. (nach Zeit, 24.1.97, S. 3) (3) DDie Partei bezieht sich auf den Artikel 2 der ägyptischen Verfassung, in dem die Sharia als die „hauptsächliche“, aber nicht als die „einzige“ Quelle der Gesetzgebung bezeichnet wird. (taz, 16.1.98, S. 16) (4) DDer Brief bezieht sich [ausdrücklich] auf eine Äußerung des Ministers. PräpE: auf +A: dasjenige, das als Quelle herangezogen wird: Abstraktum/ [indirekt Person/ Institution] SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt (5) Die Gewerkschaft IG Metall bezieht sich [in ihrer Klage] auch auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts. (taz, 20.1.98, S. 6) (6) Wenn Sie sich [heute] [in Ihren Aufsätzen] auf die Berliner Geschichte beziehen, zitieren Sie Namen wie Walter Benjamin, Karl Kraus, Alfred Döblin. (taz, 17.1.98, S. 2) (7) Wenn Menschen Fehler entschuldigen wollen, beziehen sie sich aauf die „mmenschliche Natur“. (8) Der FDP-Politiker bezog sich aauf ein Gespräch mit fünf spanischen Journalisten. (FAZ, 1993) (9R) Da sich der Geograf von Ravenna [ausdrücklich] aauf eine gotische Landkarte des 5. Jahrhunderts bezieht, muss Türkheim also schon in dieser Zeit eine wichtige Niederlassung gewesen sein - oder besser ein bedeutender Adelssitz. (Pörtner, S. 158) (10) Bezog sich der Redner a auf Demokrit, der als einer der Ersten im alten Griechenland gelehrt hatte, dass das Universum nicht von Göttern, sondern von lauter Materieteilchen besiedelt sei? (nach taz, 7.1.98, S. 12) (11) Die Bundesbehörde bezieht sich aauf das Auswärtige Amt, nach dessen Erkenntnissen ein Asylantrag in Togo keine menschenrechtswidrige Behandlung zur Folge hätte. (nach taz, 21.1.98, S. 21) dass-S : (12) Die Bundesländer beziehen sich ddarauf, dass die Regelung der Rundfunkangelegenheiten ihre Aufgabe sei. (nach MM, 9.11.94) w-Frag : (13) Alle Beteiligten - Staatsanwalt, Verteidiger und Richter - beziehen sich [nur] ddarauf, was die staatlichen Ermittler in den Akten festgehalten haben. (nach MM, 30.8.95) (AdvE): Mittel mit +D: geistiges Produkt/ Handlung (14) Werner Peters bezieht sich mmit seiner Untersuchung über die Demokratie in Amerika auf Alexis de Tocquevilles Abhandlung über die neue Staatsform, die er in den Vereinigten Staaten vor mehr als 150 Jahren kennen lernte. (FAZ, 1993) (15) Die FDP-Fraktion bezieht sich m mit einer entsprechenden Anfrage auf einen Punkt der Koalitionsvereinbarung von SPD und CDU. (FAZ, 1993) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Bezug; bezüglich W.BED sich [A] beziehen 2 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A etwas [geistiges Produkt] hat etwas [geistiges Produkt] als Quelle oder als Beispiel; beruhen auf (16) Die französische Verfassung von 1792 bezog sich auf die amerikanische Verfassung von 1787. sich [A] beziehen 3 auf NomE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf etwas [Abstraktum/ [indirekt konkr. Objekt]] steht in Relation zu etwas [keine Restr.]; betreffen (17) Zur Begründung wies das Gericht darauf hin, dass bereits vor Beginn der Ausschussarbeit deutlich geworden sei, dass sich die Untersuchungen auf Blul und Mayer beziehen. (MM, 30.10.95) (18) Die meisten Beschwerden und Anfragen beziehen sich auf Mobilfunkmasten. (nach taz, 3.1.98, S. 3) (19) Diese Zahlen beziehen sich auf das vergangene Jahr. (nach taz, 7.1.98, S. 22) (20) Der Horror, den er stets vor der Stadt empfunden hatte, bezog sich [im gleichen Maße] auf alles Weibliche. (Cotton, S. 41) (21) Meine Skepsis bezieht sich auf die zu erwartenden wirtschaftlichen Auswirkungen. (Spiegel, 17/ 94, S. 27) (22) Bei Kraftfahrzeugen mit Anhängern ist darauf zu achten, dass die Grüne Karte sich auf den Zugwagen und [nicht] auf den Anhänger bezieht. (MM, 24.8.89) dass-S [NomSE] : (23) [Vor allem] auf sein Verhalten während der Zeit des Nationalsozialismus bezog (es) sich, dass man ihm mit kritischer Distanz begegnete. dass-S [PräpSE] : (24) Die Kennzeichnung „Alltag“ bezieht sich [also mehr] darauf, dass es sich um Menschen wie du und ich handelt. (MM, 30.8.89) Inf+ [PräpSE] : (25) Am Montag beteuerte er, dass sich sein Unmut darauf bezog, während des Spiels kaum Bälle von den Kollegen bekommen zu haben. (nach FAZ, 1995) ob-Frag [PräpSE] : (26) Die erforderliche „Stellungnahme“ der Kommission bezieht sich [allein] darauf, ob entsprechende Vorkehrungen getroffen worden sind. (FAZ, 1995) w-Frag [PräpSE] : (27) Die neue Regelung der Bibliothek bezieht sich [nur] darauf, welche Bücher nicht ausgeliehen werden dürfen und [nicht] darauf, ob man Bücher überhaupt ausleihen darf. - Gelegentlich wird mit sich beziehen 3 auf auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch aufeinander ersetzt : (28) DDie Planungspapiere für die beiden Abteilungen sollten sich [inhaltlich] aaufeinander beziehen. (29) Ihre Arbeit hat den Mangel, dass sich dder theoretische Teil und der Anwendungsteil [nicht genügend] a aufeinander beziehen. G.ANM - beziehen, sich wird auch i.S.v. ‘sich bewölken’ verwendet : (30) Der Himmel bezieht sich, es wird bald regnen. - Nicht behandelt wird hier das Verb beziehen . VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; einziehen; erziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen II; ziehen, es 'bieten bietet bot hat geboten bieten 1 etwas anbieten bieten 2 für irgendwieviel für etwas geben wollen bieten 268 bieten 3 etwas darstellen bieten 4 etwas gewähren bieten 5 etwas in Aussicht stellen bieten 6 etwas darbieten bieten 7 sich als ein solcher/ solches zeigen SBP bieten 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas zur Verfügung stellen, zur Nutzung anbieten . (1) Die Firma bietet ihren Mitarbeitern ein ausreichendes Gehalt. BELR NNomE: derjenige, der etwas anbietet: Person/ Institution (2) SStudenten bieten einen telefonischen Auskunftsdienst für ausländische Studienanfänger. (3) DDie Universität bietet den Gastdozenten eine kostenlose Unterkunft im Gästehaus. AkkE: dasjenige, das angeboten wird: konkr. Objekt/ abstr. Objekt [meist Vergünstigung]/ Handlung [als Dienstleistung] (4) Radlerfreundliche Hotels bieten EExtras wie einen Fahrradraum und Werkzeuge für kleinere Reparaturen. (taz, 6.4.96, S. 23) (5) Die Klinik bietet den Kranken NNachsorge durch eigene Fachkräfte. (6) Nur wenige Firmen bieten Studenten FFerienjobs mit einer guten Bezahlung. (7) Die „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ bietet hervorragenden Abiturienten S Stipendien für ein Hochschulstudium. (8) Die Einrichtung bietet sozial benachteiligten Jugendlichen d die Möglichkeit einer Ausbildung in drei Handwerksberufen. (nach BerlZ, 11.10.97, S. 24) (9) Der Auto Klub Europa bietet [von 10.30 bis 19.30 Uhr] eeinen kostenfreien Beleuchtungstest. (nach BerlZ, 31.10.97, S. 23) (10) Private Arbeitsvermittler bieten [meist] ggehobene Positionen. (BerlZ, 11.10.97, S. 83) (DatE): derjenige, dem etwas angeboten wird: Person/ Institution (11) Private Gymnasien bieten i ihren Schülern [oft] mehr Wahlfächer und Arbeitsgemeinschaften als staatliche Schulen. (12) Viele Hotels bieten FFirmen Versammlungs- und Vortragsräume. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) In schlechten Zeiten nimmt man jede Gelegenheit wahr, [bei der] Lachs und Buletten [zum Nulltarif] geboten werden. (nach BerlZ, 31.10.97, S. 12) sein : (14) [Bei langfristigen Arbeiten im Ausland] sind [oft] besondere finanzielle Anreize geboten. - Bekommen-Passiv : (15) Er bekam/ kriegte/ erhielt von seiner Firma die Möglichkeit geboten, an einem Fortbildungskurs teilzunehmen. ANM - bieten 1 wird häufig mit abstrakten Nomina wie Gelegenheit, Möglichkeit, Chance verwendet, die durch ein Attribut in Form einer Inf+ erweitert werden: (16) Die Firma bietet ihren Mitarbeitern ddie Möglichkeit, einen Sprachkurs zu besuchen. (17) Unser Schulsystem bietet jedem Kind ddie Chance, sich allseitig zu bilden .; s. auch (15). - Gelegentlich wird eine AdvG bzw. PräpG [für +A/ gegen +A/ zu +D] hinzugefügt, mit der auf ein mögliches Entgelt für dasjenige, das angeboten wird, Bezug genommen wird : (18) Jeder freut sich, wenn etwas [uumsonst] geboten wird. (19) [GGegen eine geringe Gebühr] bietet das Hotel Gymnastik- und Entspannungskurse.; s. auch (14). SBP bieten 2 für NomE (DatE) PräpE AdvE BED jemandem irgendwieviel als Entgelt für etwas geben wollen . (20) Er hat mir für den alten Wagen noch 1.000 Euro geboten. BELR NomE: derjenige, der etwas geben will: Person/ Institution (21) DDer Musikliebhaber bot 200 Euro für eine Karte für das Konzert mit dem berühmten Tenor Pavarotti. (22) D Das Museum hat dem Sammler 250.000 Euro für ein Bild geboten. (DatE): derjenige, dem etwas gegeben werden soll: Person/ Institution (23) Der Händler bietet m meinem Sohn noch 40 Euro für sein gebrauchtes Fahrrad. (24) Der Bauunternehmer hatte der Stadt viel Geld für ein Grundstück im Stadtzentrum geboten. PräpE: für +A: dasjenige, wofür etwas gegeben werden soll: Konkretum/ abstr. Objekt/ Handlung [als Dienstleistung] SE mit obl. Korrelat dafür: Handlung [als Dienstleistung] (25) FFür eine Witzzeichnung des Engländers Donald McGill bot Lynda Bird Johnson [bei einer Versteigerung] 330 Mark. (Bild, 20.6.67, S. 6) (26) Der Automobilkonzern hat für die Erfindung sehr viel Geld geboten. (27) In dem Film ging es um einen Geschäftsmann, der f für die Ermordung seines Gegners eine sehr hohe Summe geboten hatte. dass-S: (28) Eine Familie mit 4 kleinen Kindern hat 250 Euro d dafür geboten, ddass man ihr eine Wohnung vermittelt. Inf+ : (29) Viel Geld hat sie mir dafür geboten, iihr das Schiff zu verkaufen. AAdvE: NG im A: Menge [meist Geldsumme] [als Entgelt] (30) Der Student bietet 2 200 DM für die Vermittlung eines Zimmers. (31) Wir haben dem Hausbesitzer vviel Geld für die Wohnung geboten, aber er hat sie lieber an ein Ehepaar ohne Kinder vermietet. PASSK Werden-, Sein-Passiv - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, sind Werden- und Sein-Passiv möglich : werden: (32) 350.000 Euro wurden für das Einfamilienhaus geboten. sein : (33) Für den Barockschrank sind [schon] 11.000 Euro geboten. Wenn Sie ihn haben wollen, müssen Sie mehr bieten. - Bekommen-Passiv : (34) Er bekam/ kriegte noch 1.500 Euro für seinen alten Wagen geboten. WORTB der Bieter/ die Bieterin, das Gebot ANM - Im situativen Rahmen einer Versteigerung ist es möglich, bieten 2 nur mit der NomE zu verwenden, die Realisierung der DatE ist in diesem Rahmen nicht üblich : (35) Ich habe [bei der letzten Versteigerung] geboten und geboten, aber nie den Zuschlag bekommen. bitten 269 - Gelegentlich wird im situativen Rahmen einer Versteigerung statt mit der PräpG für +A mit der PräpG auf +A auf dasjenige, wofür etwas gegeben werden soll, Bezug genommen : (36) Der Antiquitätenhändler hatte a auf alte Grafiken geboten. W.BED bieten 3 NomE AkkE jemand/ etwas [keine Restr.] stellt etwas [abstr. Objekt/ Zustand] dar (37) Ein großer Hund bietet [wahrscheinlich] mehr Sicherheit, wenn man im Wald spazieren geht. (38) Blühende Hecken bieten [mit Blüten, Blättern und Beeren] [der Tierwelt] [das ganze Jahr hindurch] ein reichhaltiges Nahrungsangebot. (nach Zeit, 3.5.85, S. 53) (39) Der Dachboden bietet ein wunderbares Versteck [für die Katze]. (40) Ich schätze sehr den Komfort und die Behaglichkeit, die die neuen Züge bieten. (BerlZ, 11.10.97, S. 9) (41) Diese Arbeit bietet [uns] keine Schwierigkeiten. (42) [Folglich] bietet Rennen den allerbesten Schutz vor Regentropfen. (BerlZ, 11.10.97, S. 17) (43) Das Leben in der Herde bietet [den Jungtieren] Schutz vor Raubtieren. - Häufig wird mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] auf den Nutznießer Bezug genommen: s. (38), (39), (41) und (43). bieten 4 NomE AkkE DatE; AkkE: meist NG ohne Artikel jemand [Person/ Institution] gewährt jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt: Schutz, Hilfe o.Ä.] (44) Sie hat einen Mann, der sie liebt und der ihr ein sorgenfreies Leben bieten kann. (Bild, 4.3.67, S. 4) (45) Der Pfarrer bot der alten Dame seinen Beistand [nach dem Tod ihres Mannes]. (46) Die Kirche bietet den politisch Verfolgten Asyl. (47) „Möglicherweise ziehen Frauen es in Kriegszeiten vor, ältere Männer zu heiraten, die ihnen größere ökonomische Sicherheiten bieten können“, schreiben die Wissenschaftler in „Nature“. (BerlZ, 1.10.97, S. 2) bieten 5 NomE AkkE (DatE) jemand [Person/ Institution] stellt jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt: häufig Belohnung, Geld o.Ä.] in Aussicht; versprechen (48) Frau Köhler bietet demjenigen, der ihren Hund zurückbringt, eine Belohnung von 25 Euro. (49) Die Versicherung hat dem Opfer eine Entschädigung geboten. (50) [In Amerika] wird [bei einem Prozess] [häufig] ein außergerichtlicher Vergleich, eine Abfindung geboten. (51) Er hat mir 50 Euro [als Belohnung] geboten. bieten 6 NomE AkkE (DatE) jemand [Person/ Institution]/ etwas [Veranstaltung] zeigt jemandem [Person] jemanden [Person/ meist Kollektiv von Künstlern, Sportlern]/ etwas [meist künstlerische oder sportliche Darbietung]; darbieten (52) Der Kampfsportverein bot dem interessierten, meist jugendlichen Publikum Beispiele verschiedener asiatischer Kampfsportarten. (53) Die 10 Turnerinnen aus Erlangen boten ein Programm, von dem alle begeistert waren. (nach FP, 11.9.73, S. 13) (54) Sechs Gruppen und gut vier Stunden Musik bot das „Hotjazz Meeting“ [im Musensaal des Mannheimer Rosengartens]. (MM, 19.1.85, S. 72) bieten 7 NomE PrädE; PrädE: NG im A [geh] jemand/ etwas [Konkretum] zeigt sich als ein solcher/ solches (55) Die Kleine stand weinend im Regen und bot ein Bild der Verzweiflung. (56) [Nach dem Bombenangriff] bot die Stadt ein Bild der Verwüstung. (57) Nachdem die Wildschweine gewütet hatten, bot der Garten einen schrecklichen Anblick: die ganze Rasenfläche war durchwühlt. PHRAS Idiom: sich etwas (meist nicht) bieten lassen: sich etwas (nicht) gefallen lassen; jemandem etwas bieten: jemandem etwas Besonderes, Ungewöhnliches anbieten [häufig: Man muss den Gästen doch etwas bieten! ]; etwas zu bieten haben: positive Eigenschaften aufweisen; [geh] jemandem seinen Arm bieten: jemanden [meist Dame oder älteren Herrn] irgendwohin geleiten, wobei diese/ dieser sich auf den Arm des anderen stützen soll; [geh] jemandem Paroli bieten: Widerstand [meist mit Worten] leisten; jemandem/ etwas die Stirn bieten: Widerstand leisten, sich gegen etwas behaupten G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb bieten, sich. VERBF anbieten; verbieten 'bitten bittet bat hat gebeten bitten 1 um den Wunsch nach der Verwirklichung von etwas äußern bitten 2 zu jemanden zu etwas einladen bitten 3 jemanden auffordern, irgendwohin zu kommen bitten 4 für sich an jemanden wenden, um zu Gunsten von jemanden Unterstützung zu erwirken SBP bitten 1 um NomE (AkkE) PräpE BED gegenüber jemandem höflich den Wunsch nach der Verwirklichung von etwas äußern . (1) Darf ich [einen Augenblick] um ihre Aufmerksamkeit bitten? BELR NNomE: derjenige, der den Wunsch nach der Verwirklichung von etwas äußert: Person/ Institution (2) J Jochen hat seine Freunde um Hilfe bei seinem Umzug in die neue Wohnung gebeten. (3) D Die sowjetischen Behörden haben die schwedische Regierung um Rat gebeten. (nach MM, 30.4.86, S. 1) (AkkE): derjenige, dem gegenüber der Wunsch nach der Verwirklichung von etwas geäußert wird: Person/ Institution (4) Ich bitte d den Fotografen, einige Bilder zu machen. (RhM, 8.12.89, S. 17) (5) Der Bischof verkündete, er habe Staatsanwaltschaft und Polizei gebeten, die bedrohten Menschen zu schützen. (nach Zeit, 27.2.87, S. 13) PräpE: um +A: dasjenige, nach dessen Verwirklichung der Wunsch geäußert wird: abstr. Objekt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] bleiben 270 SE mit fak. Korrelat darum: Handlung (6) Ich muss uum Entschuldigung bitten [wegen meiner Schrift]. (Zeit, 27.9.85, S. 41) (7) Es meldeten sich zehntausend Anrufer, die u um Rat und Auskunft baten. (nach Zeit, 22.3.85, S. 19) (8) Der Versammlungsleiter bat die Zuhörer um Ruhe und erteilte dem Redner das Wort. (9) Die Flüchtlinge haben uum Asyl gebeten. (10) Die Kinder haben die Eltern [immer wieder] uum einen Hund oder eine Katze gebeten. (11) Hanna bat uum eine Zigarette. (Frisch, S. 192) dass-S : (12) Ich bin arbeitslos geworden und habe ddarum gebeten, ddass mir das Arbeitslosengeld auf mein Konto überwiesen wird. (MM, 3.5.86, S. 36) (13) Ich habe Lorna gebeten, d dass sie bitte in Jacks Zimmer gehen und nach ihm sehen solle. (Spiegel, 25/ 93, S. 187) Inf+: (14) Ich werde Drohmert anrufen und ihn bitten, dich zu empfangen. (Böll, Ansichten, S. 177) (15) Ein Sprecher tritt auf, er bittet d darum, nicht zu rauchen. (RhM, 8.12.89, S. 17) Hpts: (16) M Man möchte ihn nur in Ruhe lassen, bat er. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (17) Ullrich war gebeten worden, als Dolmetscher am Essen teilzunehmen. (nach MM, 5.4.86, S. 36) sein : (18) Um die Batterie zu schonen, war man gebeten, auch die kleine Lampe über dem Sitz im Flugzeug auszumachen. (nach Frisch, S. 31) WORTB die Bitte; bitte [Partikel] ANM - Die PräpSE in Form der Inf+ wird häufig ohne das Korrelat darum, die PräpSE in Form des dass-S häufig mit dem Korrelat darum realisiert. - Wenn mit der PräpE auf eine Person Bezug genommen wird, ist meist eine Dienstleistung gemeint, die durch diese Person ausgeführt wird : (19) Die alte Frau konnte ihren Haushalt nicht mehr alleine bewältigen und bat u um eine Hauspflegerin. - bitten 1 um wird auch in Ausdrücken verwendet wie [ugs] bitten und betteln i.S.v. ‘inständig bitten’; um Gehör bitten i.S.v. ‘darum bitten, dass man angehört wird’; [geh] den Vater/ die Eltern um die Hand seiner/ ihrer Tochter bitten i.S.v. ‘um die Einwilligung des Vaters/ der Eltern bitten, seine/ ihre Tochter zu heiraten’; [ugs] um gut(es)/ schön(es) Wetter bitten i.S.v. ‘um Verzeihung, eine günstige Stimmung bitten’; ums Wort bitten i.S.v. ‘[in einer Versammlung o.Ä.] darum bitten, etwas sagen zu dürfen’. W.BED bitten 2 zu NomE (AkkE) PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person/ Institution] lädt jemanden zu etwas [Veranstaltung] ein (20) Der Manager hatte [kürzlich] Freunde zu seiner Geburtstagsfeier gebeten. (nach Spiegel, 49/ 94, S. 179) (21) Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und der Perimed Verlag baten zu einem Empfang. (nach Zeit, 21.6.85, S. 28) (22) Heiner Müller hatte zu einer Kafka-Lesung gebeten. (nach Spiegel, 3/ 93, S. 175) (23) [In Ludwigshafen] werden [derzeit] zahlreiche Arztpatienten von der Staatsanwaltschaft zu einem Gespräch gebeten. (MM, 7.2.87, S. 26) - bitten 2 zu wird auch in dem Ausdruck verwendet [geh] jemanden zu Tisch bitten i.S.v. ‘jemanden zum Essen einladen/ jemanden höflich auffordern, am Esstisch Platz zu nehmen’ . bitten 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ zu +D/ ... jemand fordert jemanden höflich auf, irgendwohin zu kommen (24) [Vor Beginn der Rede] wurde Kohl in ein Hinterzimmer gebeten. (nach Spiegel, 51/ 93, S. 16) (25) [Schließlich] hatte man [noch] den Politikprofessor Johannes Agnoli auf die Tribüne gebeten. (nach taz, 18.11.89, S. 142) (26) Als Friedhelm Ost [dringend] zu Helmut Kohl gebeten wurde, wusste er gar nicht, worum es ging. (Zeit, 21.6.85, S. 5) bitten 4 für NomE PräpE1 (PräpE2); PräpE1: für +A; (PräpE2): bei +D [geh] jemand wendet sich an jemanden, um zu Gunsten von jemandem Unterstützung, Nachsicht o.Ä. zu erwirken (27) Ich möchte für die Täter bitten. (WP, 17.11.89, S. 16) (28) Die Eltern baten beim Direktor für ihren Sohn, der wegen schlechter Disziplin die Schule wechseln sollte. PHRAS Idiom: jemand lässt sich gern bitten: jemand tut erst etwas, wenn man ihn mehrmals darum gebeten hat; [ugs] jemanden zur Kasse bitten: von jemandem Geld fordern; - bitte! : [als Höflichkeitsformel, mit der man einen Wunsch, eine Aufforderung unterstreicht]; bitte (schön)! : [als Höflichkeitsformel, mit der man auf einen mündlich geäußerten Dank antwortet]; Ich muss doch sehr bitten! / Ich bitte Sie! : [als Ausdruck der Entrüstung, des Protestes]; Darf ich bitten? : [höfliche Aufforderung zum Eintreten, Tanzen]; Darum möchte ich doch (sehr) gebeten haben! : [als nachdrückliche Aufforderung, etwas zu tun oder zu unterlassen] G.ANM - bitten wird auch als Kommunikationsverb verwendet i.S.v. ‘bittend sagen’: (29) „Stecken Sie mich nicht ins Gefängnis! “, bat sie. 'bleiben bleibt blieb ist geblieben bleiben 1 als Rest von etwas vorhanden sein bleiben 2 sich von irgendwo nicht entfernen bleiben 3 weiterhin so sein bleiben 4 weiterhin einen solchen darstellen bleiben 5 weiterhin etwas tun bleiben 6 weiterhin Bestand haben bleiben 7 jemandem als Möglichkeit verbleiben bleiben 8 bei an etwas festhalten bleiben 9 in etwas aufrechterhalten bleiben 10 nicht ausscheiden bleiben 11 irgendwo gestorben sein bleiben 12 sich irgendwo halten bleiben 13 von irgendwo nicht weggenommen werden bleiben 271 SBP bleiben 1 NomE (DatE/ PräpE1) (PräpE2) BED als Rest von jemandem/ etwas für jemanden vorhanden sein. (1) [Für sein Hobby] bleibt ihm [kaum noch] Zeit. BELR NomE: dasjenige, das als Rest vorhanden ist: Konkretum/ abstr. Objekt (2) [Nach der Brandkatastrophe] blieben dem Bauern nnur zwei Pferde, der Stall, einige landwirtschaftliche Geräte und die Futtervorräte. (3) Wir müssen uns [nicht] beeilen, es bleiben nnoch zwei Stunden bis zur Abfahrt des Zuges. (4) Sie bekommt im Monat 2.003 Mark. Hat sie ihre Miete bezahlt, bleiben ihr 7 767 Mark. (nach Spiegel, 42/ 94, S. 154) (DatE): derjenige, für den etwas vorhanden ist: Person/ Institution (5) Alles hat er verloren, aber die Erinnerungen bleiben iihm. (6) D Der Partei blieb zur Finanzierung des Wahlkampfs nur eine geringe Summe. (PräpE1): für +A: derjenige, für den etwas als Rest vorhanden ist: Person/ Institution (7) Als er im Alter krank wurde, hat er seine ganzen Ersparnisse verbraucht. FFür seine Kinder blieb nichts. (8) [Nach Abzug der Steuern und Unkosten] blieb dder Firma ein Gewinn von 3 Millionen Euro. (PräpE2): von +D: dasjenige, von dem für jemanden etwas als Rest vorhanden ist: Konkretum/ abstr. Objekt/ Ereignis (9) VVon den Drillingen ist ihnen ausgerechnet das schwächste Kind geblieben, die beiden anderen Kinder sind kurz nach der Geburt gestorben. (10) [In der Textilindustrie] blieben [bis jetzt] gerade 19.000 vvon einstmals 110.000 Jobs, von den 150.000 Arbeitsplätzen in der Chemie ist nur ein Drittel erhalten. (Spiegel, 1/ 94, S. 60) (11) [Nach Abzug seiner Schulden] bleibt ihm vvon seinem Gehalt nur wenig. (12) Was wird vvon der sozialen Marktwirtschaft [in Zukunft] bleiben? (13) Was bleibt vvon der Internationalen Bauausstellung 1987? (FAZ, 7.4.98, S. 41) PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [für +D/ zu +D] kann auf den Verwendungszweck, für den etwas vorhanden ist, Bezug genommen werden: (14) Den meisten Studenten bleibt wenig Zeit und Geld [ffür Vergnügungen]. (15) Es bleibt mir so wenig Zeit [zzum Nachdenken]. (Zeit, 23.8.85, S. 50) ; s. auch (1). - bleiben 1 wird häufig in Sätzen mit einem expliziten es verwendet: s. (3) und (15). - bleiben 2 wird auch in dem Ausdruck jemand/ etwas bleibt übrig i.S.v. ‘jemand ist nicht eingeteilt, ist überzählig/ etwas bleibt als Rest’ verwendet. SBP bleiben 2 NomE (AdvE) BED sich von irgendwo nicht entfernen, sich weiterhin irgendwo aufhalten; verharren. (16) Bleiben Sie [bitte] am Apparat. BELR N NomE: dasjenige, das sich nicht entfernt: Person/ Tier/ Fahrzeug (17) Alle Gäste waren schon nach Hause gegangen, nur JJürgen blieb [noch bis Mitternacht]. (18) Wir freuen uns, wenn Sie [noch] bleiben, Sie können auch bei uns übernachten! (19) Alles Rufen nützte nichts, ddie Katze blieb auf dem Baum. (20) [Bei Windstärken von acht oder neun] bleibt kein Fährschiff im Hafen. (Spiegel, 40/ 94, S. 275) (21) DDas Auto blieb auf der linken Fahrspur, obwohl es den nachfolgenden Verkehr behinderte. (AdvE): Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt auf +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung] (22) Ich wäre [am liebsten] h hier geblieben. (Böll, Ansichten, S. 66) (23) Die Bevölkerung war über Rundfunk aufgefordert worden, die Fenster zu schließen und iin den Häusern zu bleiben. (MM, 3.11.86, S. 3) (24) Ich fühle mich heute nicht wohl, ich werde iim Bett bleiben. (25) Angelika, genannt Geli, ist aauf dem Weg hinter dem Garten geblieben. (Zeit, 26.12.86, S. 12) (26) Als ich aussteige, stehen die meisten wohl auf, bleiben [aber] uunter dem Baum. (Grzimek, S. 208) (27) Wir sind [bis zwei Uhr nachts] aauf/ b bei der Party geblieben. (28) Weil es regnete und stürmte, blieb Familie Warner [über Nacht] b bei ihren Gastgebern. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (29) [Heute] wird zu Hause geblieben! Ihr müsst noch eure Hausaufgaben erledigen. WORTB die Bleibe ANM - Die AdvE wird häufig in Form eines GES realisiert: (30) Komm nicht näher, bleib, w wo du bist! SBP bleiben 3 NomE PrädE BED weiterhin so sein (31) [Bis auf weiteres] bleibt unser Geschäft [samstags] geschlossen. BELR NomE: dasjenige, das weiterhin so ist: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es: Sachverhalt (32) Alle sind freudig erregt, als sie die gute Nachricht hören. Nur Richard Serra bleibt ganz gelassen. (MM, 5.6.87, S. 54) (33) DDie SPD bleibt verlässlich. (SPD, Progr., S. 54) (34) Sie versuchten, den Hund zu beruhigen, aber eer blieb aggressiv. (35) Die Mutter sagte zum kleinen Sohn: „Pass auf, dass deine Sachen [beim Spielen] sauber bleiben, wir gehen nachher in die Stadt.“ (36) Ihr müsst darauf achten, dass die Lebensmittel, besonders Mehl, Zucker und Salz, trocken bleiben. (37) D Der Roman blieb [lange] unveröffentlicht. (38) [In Mannheim] blieb ddie Einwohnerzahl [1996] unverändert. (39) D Diese Probleme werden [auch weiterhin] ungelöst bleiben. (40) DDemonstrieren am 1. Mai bleibt erlaubt. (41) DDas Feuerwerk in der Silvesternacht wird [mir] unvergesslich bleiben. dass-S : (42) Kaum beachtet blieb, ddass in der Ukraine die monatliche Preissteigerungsrate sank. (nach Spiegel, 29/ 94, S. 112) Inf+ : (43) Unbefriedigend bleibt ees, i immer dasselbe fragen zu müssen. Inf- : (44) S Schwerbehinderte versorgen, bleibt anstrengend. ob-Frag: (45) Ungeklärt blieb ees, oob der Angeklagte die Tat allein begangen hat. w-Frag : (46) Unverständlich bleibt e es, wwie der Unfall überhaupt geschehen konnte. Hpts: (47) Trotz aller Widerstände bleibt ees beschlossen: ddas leer stehende Gebäude wird abgerissen. bleiben 272 PrädE: AdjG/ AdvG/ Part. II/ als-Gruppe mit NS/ wie- Gruppe mit AdvG/ mit Part. II/ mit NG im N/ mit PräpG/ mit NS: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft/ Zustand (48) Joan und ihre Kolleginnen bleiben ffreundlich, konzentriert und motiviert. (Zeit, 1.2.85, S. 66) (49) Der Anrufer nannte seinen Namen nicht, er wollte a anonym bleiben. (50) Wir haben keine Inflation, die Preise bleiben [auch in diesem Jahr] s stabil. (51) Er ist [immer] [seiner Frau] ttreu geblieben. (52) Das Wetter bleibt sso [bis zum Wochenende]. (53) Alle Probleme sind uungeklärt geblieben. (54) Die Verhältnisse bleiben, aals wenn nichts geschehen wäre. (55) Bleibt [heute] alles w wie gestern? (56) Unser Plan bleibt w wie mit euch abgesprochen. (57) Sie hat sich in ihrem ganzen Leben charakterlich nicht verändert. Sie ist w wie ihre Mutter geblieben. (58) Er war schon als kleines Kind anders als seine Freunde, und er blieb [auch als Erwachsener] w wie von einer anderen Welt. (59) Wir leben in unruhigen Zeiten, und kaum etwas bleibt, wwie es war. (nach Tagessp., 26.7.97, S. 7) (60) [Nach den Demonstrationen gegen die Regierung] blieb alles, w wie wenn sie nicht stattgefunden hätten. ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (44). - Die PrädE wird häufig in Form eines GES realisiert: (61) Ändere dich nicht, bleib, wwas du bist! SBP bleiben 4 NomE PrädE BED weiterhin einen solchen/ ein solches darstellen oder verkörpern. (62) Er blieb [viele Jahre] Präsident seines Landes. BELR NomE: dasjenige, das weiterhin ein solches darstellt: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es: Sachverhalt (63) TThomas Klestil bleibt [für weitere sechs Jahre] Österreichs Staatspräsident. (MM, 20.4.98, S. 1) (64) P Paris ist und bleibt eine der schönsten Städte Europas. (65) WWasser bleibt Wasser, auch wenn man es kocht. (66) D Die Liebe bleibt das schönste Gefühl. (67) I Ihre Hochzeit ist ihr schönstes Erlebnis geblieben. dass-S: (68) Ein großes Manko bleibt ees, dass wir keinen Fachmann für das neue Computer-Programm haben. Inf+ : (69) D Den sozial Schwachen zu helfen, bleibt eine Aufgabe der Gesellschaft. Inf-: (70) AAchttausender besteigen, bleibt ein Wagnis. ob-Frag : (71) Trotz allem bleibt ees eine Frage des guten Willens, o ob man euch helfen kann oder nicht. w-Frag : (72) Trotz der Terminverschiebung bleibt ees ein großes Problem, wwie man diese vielen Aufgaben bewältigen soll. Hpts : (73) E Es bleibt eine große Herausforderung an Staat und Wirtschaft: dder Euro muss gegenüber dem US-Dollar gestärkt werden. PrädE: NG im N: dasjenige, welches weiterhin von jemandem dargestellt wird: keine Restr. (74) Er bleibt mmein Sohn, wenn er mich auch sehr enttäuscht hat. (75) Ein Hund bleibt eein Tier, auch wenn er manchmal der beste Freund eines Menschen ist. (76) „Tristan und Isolde“ bleibt [für mich] d die schönste Oper von Richard Wagner. (77) Eine Fahrt mit dem Riesenrad bleibt [für Kinder] e ein großes Erlebnis. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (70). - Wenn die PrädE mit einer NG im N mit bestimmtem Artikel belegt wird, bezeichnet der Satz eine Identifikation: s. (64), (66), und (76). Wird die PrädE mit einer NG im N ohne oder mit unbestimmtem Artikel belegt, bezeichnet der Satz eine Einordnungsrelation: s. (65), (68), (69), (70), (71), (72), (73), (75) und (77). - Wenn mit der PrädE auf eine Person Bezug genommen wird, ist sie häufig mit einer Berufsbezeichnung oder einer Bezeichnung für Menschen, die bestimmte Tätigkeiten häufig oder regelmäßig ausführen, belegt. In diesem Fall steht die PrädE meist in Form einer NG ohne Artikel: (78) Er/ Sie bleibt [trotz einiger Schwierigkeiten] PPolitiker(iin)/ LLehrer(iin)/ J Journalist(iin). (79) Er blieb [auch nach seiner Krankheit] T Tennisspieler/ B Biertrinker/ Raucher.; s. auch (62) und (63). SBP bleiben 5 NomE VerbE BED weiterhin etwas tun . (80) Bleiben Sie [doch] sitzen! BELR NNomE: dasjenige, das etwas weiterhin tut: Person/ Tier (81) „Setzen Sie sich bitte! “ - „Nein danke, iich bleibe [lieber] stehen.“ (82) Obwohl ein Fremder das Grundstück betrat, blieb dder Hund ruhig in seiner Hütte liegen. VerbE: Inf-: dasjenige, das getan wird: Handlung (83) Obwohl der Junge mit Steinen nach den Tauben warf, blieben sie aauf dem Dach sitzen. (84) Er ging bis zur Tür, [dort] blieb er sstehen und drehte sich um. (85) Ich stehe heute nicht auf, ich bleibe [den ganzen Tag] iim Bett liegen. (86) Die alte Frau blieb [bis zu ihrem Tod] iin ihrer eigenen Wohnung wohnen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (87) Du bist krank. Heute wird nicht aufgestanden, es wird liegen geblieben! ANM - Bisher zusammengeschriebene Verben werden nach der neuen amtlichen Rechtschreibung getrennt geschrieben, z.B. bestehen bleiben und stecken bleiben, ebenso stehen bleiben i.S.v. ‘nicht weitergehen’ und liegen bleiben i.S.v. ‘seinen Weg nicht fortsetzen’. W.BED bleiben 6 NomE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Zustand] hat weiterhin Bestand (88) Aber die Bunker bleiben, [wie ja auch] die Pyramiden geblieben sind. (Grass, S. 27) (89) Vieles vergeht und wird vergessen, aber die Werke von Shakespeare werden bleiben. (90) Charles heiratet bekanntlich 1981: Lady Diana. Doch die Liebe zu Camilla bleibt. (MM, 13.11.98, S. 3) (91) Die Erinnerung an die Jugend bleibt [bis ins hohe Alter]. (92) Es bleibt ein Defizit von rund 81.000 Tonnen. (Spiegel, 8/ 94, S. 74) (93) Das schlechte Wetter bleibt [auch in den nächsten Tagen]. bleiben 7 NomE (DatE); NomSE ohne Korrelat etwas [Abstraktum] verbleibt jemandem [Person/ Institution] als Möglichkeit bleiben 273 (94) Ich bin mit meiner Arbeit sehr unzufrieden. Mir bleibt [nur noch] die Kündigung. (95) [Dann] blieb [nur noch] die kleine Chance, dass ihnen die Richter ein Steuerprivileg bewilligen. (nach MM, 11.4.85, S. 2) (96) Der Partei blieb nur noch eine kleine Chance, die Wahl zu gewinnen. Inf+ : (97) Alle Schlichtungsversuche waren vergebens. Ihm blieb [nur], seinen Arbeitgeber zu verklagen. bleiben 8 bei NomE PräpE; PräpE: bei +D; PräpSE mit obl. Korrelat dabei jemand [Person/ Institution] hält an etwas [Sachverhalt/ [indirekt konkr. Objekt/ Substanz]] fest (98) Der Zeuge blieb [auch im Kreuzverhör] bei seiner Aussage. (99) [In ihrem neuerlichen Urteil] blieben die Mannheimer Richter beim Strafmaß von einem Jahr auf Bewährung. (Spiegel, 32/ 94, S. 14) (100) Ihr könnt sagen, was Ihr wollt, ich bleibe bei meiner Meinung. (101) Auch wenn die Mode sich längst geändert hat: sie bleibt bei langen Röcken. (102) „Was möchten Sie nach dem Essen trinken? “ - „Ich bleibe bei Rotwein.“ dass-S : (103) Michael blieb dabei, dass er Recht habe und nicht sein Freund. bleiben 9 in NomE PräpE; PräpE: in +D jemand erhält etwas [Zustand] aufrecht (104) Wir haben uns vorgenommen, [auch in Zukunft] in engem Kontakt zu bleiben. (105) Wenn Sie solche harten Bedingungen stellen, können wir [nicht] im Geschäft bleiben. (106) Er ist ein sehr aktiver Mensch und bleibt [ständig] im Einsatz [für seinen Verband]. bleiben 10 NomE (PräpE); (PräpE): bei +D jemand scheidet aus seinem Arbeits-, Dienst-, Mitgliedsverhältnis o.Ä. bei jemandem [Person [als Funktionsträger]/ Institution] nicht aus (107) Sie bleibt [als Sekretärin] bei Dr. Meyer. (108) Moderator Thomas Gottschalk bleibt [weitere fünf Jahre] beim ZDF. (MM, 8.2.99, S. 30) (109) Wir freuen uns, wenn Sie bleiben, und wir verstehen, wenn Sie ans Deutsche Theater gehen. (nach BerlZ, 4.5.99, S. 3) (110) Kohls Machtwort: Alle Minister bleiben. (MM, 26.8.97, S. 1) - Statt mit der PräpE kann mit einer statischen PräpG [an +D/ auf +D/ in +D] auf die Institution Bezug genommen werden: (111) Professor Meyer hat eine Professur in Hamburg angeboten bekommen, er bleibt [aber] [aan der Universität Heidelberg]. bleiben 11 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ in +D [verhüllend] jemand ist irgendwo [Ortspunkt/ [indirekt Ereignis]] gestorben oder umgekommen (112) Die Chirurgen hoffen immer, dass kein Patient auf dem Operationstisch bleibt. (113) Mein Vater ist [im II. Weltkrieg] im Russlandfeldzug geblieben. bleiben 12 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ bei +D/ unter +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] hält sich weiterhin irgendwo [Niveau, Punkt einer Skala] (114) Der Betrieb und seine Ingenieure unternehmen alle Anstrengungen, um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. (115) Für die beiden ersten Kinder gibt es nun 250 statt 220 Mark Kindergeld, für das dritte Kind bleibt der Satz bei 300 Mark. (nach MM, 9.2.99, S. 18) (116) Die Angebote der Handwerker für die Dachreparatur blieben unter dem Limit, das wir zu zahlen bereit waren. bleiben 13 NomE AdvE; AdvE: an +D/ bei +D/ in +D/ ... etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] wird von irgendwo nicht weggenommen, nicht entfernt (117) Es muss entschieden werden, ob die Reliquien am Ort bleiben oder in die Heimat des Heiligen gebracht werden sollen. (nach Zeit, 18.1.85, S. 2) (118) Der vom Gerichtsvollzieher gepfändete Gegenstand bleibt [im Regelfall] [zunächst] in der Wohnung. (MM, 15.6.85, S. 58) (119) Grund und Boden bleiben genauso wie die Produktionsmittel in staatlicher Hand. (Zeit, 14.6.85, S. 7) (120) Die Gesamtleitung für sämtliche Flüge, auch für die militärischen, sollte [weiterhin] bei der NASA bleiben. (MM, 23.1.85, S. 3) PHRAS FVG : etwas bleibt außer Betracht: etwas wird nicht berücksichtigt; in Abhängigkeit bleiben: weiterhin abhängig sein; etwas bleibt in Anwendung: etwas wird weiterhin angewendet; in/ im Besitz bleiben: weiterhin besitzen; etwas bleibt in Betrieb: etwas wird weiterhin betrieben: etwas bleibt in Bewegung: etwas wird weiterhin bewegt/ bewegt sich weiterhin; etwas bleibt in Gebrauch: etwas wird weiterhin gebraucht, benutzt; in Gefahr bleiben: weiterhin gefährdet sein; etwas bleibt in Kraft: etwas [Regularität] gilt weiterhin Idiom: für sich/ unter sich bleiben wollen: keinen Fremden in seinen Kreis aufnehmen; jemand/ etwas bleibt außen vor: jemand/ etwas bleibt unberücksichtigt; etwas bleibt dahingestellt: etwas bleibt unbewiesen, fraglich; [ugs] bedeckt bleiben: sich nicht äußern/ im Hintergrund bleiben; [ugs] jemandem gestohlen bleiben können: nichts mit jemandem/ etwas zu tun haben wollen; ungeschoren bleiben: keinen Nachteil, Schaden erleiden; [ugs] zusehen, wo man bleibt: wissen, wie man die sich bietenden Vorteile am besten nutzen kann; im Amt bleiben: ein Amt weiterhin innehaben; (jemandem) keine Antwort schuldig bleiben: sich energisch gegen verbale Angriffe wehren; [ugs] am Ball bleiben: etwas weiterhin intensiv, aktiv verfolgen; auf der Erde bleiben: sich keinen Illusionen hingeben; etwas bleibt jemandem in Erinnerung/ im Gedächtnis: jemand denkt an etwas/ vergisst etwas nicht; jemandem auf den Fersen bleiben: jemanden verfolgen; mit jemandem im Gespräch bleiben: mit jemandem im Kontakt bleiben, weiterdiskutieren; [ugs] jemandem mit etwas vom Hals(e) bleiben: jemanden mit etwas nicht belästigen; Herr der Lage/ Situation bleiben: wissen, was zu tun ist; im Hintergrund bleiben: bewusst nicht hervortreten; auf dem Laufenden bleiben: auf dem neuesten Stand bleiben; am Leben bleiben: nicht sterben; blühen 274 jemandem (mit etwas) vom Leib(e) bleiben: jemanden mit etwas in Ruhe lassen, nicht belästigen; [verhüllend] unter dem Messer bleiben: bei einer Operation sterben; jemandem bleibt das Nachsehen: jemand ist der Benachteiligte, Betrogene; jemand/ etwas bleibt im Rahmen: jemand/ etwas überschreitet nicht das übliche Maß; jemand/ etwas bleibt jemandem ein Rätsel: jemand/ etwas bleibt für jemanden unbegreiflich; bei der Sache bleiben: sich nicht von etwas ablenken lassen; jemandem nichts schuldig bleiben: jemandes Angriffe, Vorwürfe o.Ä. sofort mit Gegenangriffen, Gegenvorwürfen o.Ä. beantworten; [verhüllend] auf See bleiben: den Seemannstod sterben; [ugs] bei der Stange bleiben: weitermachen, nicht aufgeben; auf der Strecke bleiben: scheitern, unterliegen; [ugs] auf dem Teppich bleiben: vernünftig bleiben, Maß halten, sich nicht überschätzen - jemandem bleibt nichts (anderes) übrig, als ...: jemand hat keine andere Wahl, als ...; [ugs] Da bleibt kein Auge trocken.: Alle weinen vor Rührung./ Alle lachen Tränen.; [ugs] Das bleibt in der Familie.: Das wird vertraulich behandelt.; [ugs] Bleibe mir/ Bleiben Sie mir damit vom Hals! : Verschone mich/ Verschonen Sie mich damit.; [ugs-salopp] Bleib, wo der Pfeffer wächst! : Geh so weit weg von mir/ von hier wie möglich.; Was Recht ist, muss Recht bleiben! : [wird zur Bekräftigung gesagt, wenn man sich selbst im Recht fühlt]; Das bleibt unter uns! : Davon darf niemand etwas erfahren. G.ANM - bleiben wird auch als Modalitätsverb verwendet i.S.v. ‘keine andere Wahl haben als’: (121) Nach dem Streit bleibt mir nur noch wegzugehen. bzw. zur Bildung einer modalen Passivkonstruktion i.S.v. ‘weiterhin erforderlich sein’: (122) Wir müssen uns beeilen, es bleibt noch viel zu erledigen. - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb bleiben, es. - bleiben wird auch in Verbindung mit lassen i.S.v. ‘unterlassen, nicht tun’ verwendet: (123) Er wird es nicht bleiben lassen können. Er wird weiter rauchen. Vor der Rechtschreibreform wurde bleiben lassen zusammen geschrieben [bleibenlassen]. 'blühen blüht blühte hat geblüht blühen 1 in Blüte stehen blühen 2 gut gedeihen blühen 3 jemandem/ etwas bevorstehen SBP blühen 1 NomE BED in Blüte stehen. (1) Als es bei euch noch schneite, blühten [bei uns] [schon] die Bäume. BELR NNomE: dasjenige, das in Blüte steht: Pflanze/ [indirekt konkr. Objekt: geografischer Ort, Gelände, Gebäudeteil] (2) Ich flüchte in den Garten, ddie Rosen blühen, die Amseln singen, die Vögel sind bei der Arbeit. (nach Zeit, 7.2.86, S. 54) (3) [Im Schwetzinger Schlosspark] blühen [süß duftend] ddie Fliederbüsche. (MM, 14.5.88, S. 44) (4) [Wild und schön] darf ddie Wiese [hier] blühen - Blumen und Unkraut wachsen durcheinander. (Zeit, 27.9.85, S. 81) (5) Die Insel La Palma grünt und blüht [im Frühling] [so üppig], weil sie dem Passatwind ausgesetzt ist, der die riesigen Kiefern in Nebelschwaden hüllt. (nach MM, 11.3.2000) (6) [Im Sommer] blüht d der Balkon [in allen Farben]. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Blüte W.BED blühen 2 NomE etwas [Abstraktum] gedeiht gut; florieren (7) „Keine Gesellschaft kann blühen und glücklich sein, wenn die Mehrheit arm ist“, warnte Smith. (nach Zeit, 12.5.99, S. 27) (8) Auch wenn die Wirtschaft blüht und gedeiht, die Arbeitslosigkeit bleibt. (nach MM, 24.11.87, S. 16) (9) [Überall im Land] blühen Korruption, Amtsmissbrauch, Vetternwirtschaft, Schwarzhandel mit Devisen, Steuerhinterziehung und Schmuggel. (Zeit, 13.9.85, S. 4) (10) Verbotene Lieben blühen [besonders inbrünstig]. (taz, 7.2.2000, S. 13) (11) Pop und Partys blühen [im Industriegebiet]. (MM, 4.5.2000) (12) [Im Internet] blüht die Hackerszene. (CompZ, 9.4.98, S. 16) (13) [Vor allem vom 12. bis zum 14. Jahrhundert] blühte der Jakobus-Kult [in ganz Europa]. (Zeit, 10.6.99, S. 61) blühen 3 NomE DatE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) [ugs] jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Tier] steht etwas [Ereignis/ Zustand] bevor; erwarten (14) [Doch] eine 2-zu-13-Niederlage wie im ersten Länderspiel vor einigen Jahren gegen Ungarn wird der Mannschaft [heute] [nicht] blühen. (nach Bild, 6.4.67, S. 6) (15) Wüssten die Bauherren, was ihnen blüht, würden viele niemals bauen. (16) Wenn weiterhin so gespart wird, blüht vielen kleineren Universitätsfächern die Schließung. (17) Während der nächtlichen Fahrten im Zug erzählte der Vater ihm von der herrlichen Zukunft, die ihnen [im nächsten Einreiseland] blühen werde. (taz, 3.1.2000, S. 18) dass-S: (18) So kann es den andalusischen Eseln [an einem schönen Feiertag im Februar] [schon mal] blühen, dass sie öffentlich als Sündenböcke zu Tode geritten werden. (nach taz, 9.12.93, S. 17) (19) Gewalttätigen Ehemännern könnte [künftig] blühen, dass sie ihre eigene Wohnung nicht mehr betreten dürfen. (MM, 27.5.93) - Das Ereignis, das jemandem/ etwas bevorsteht, ist meist unangenehm: s. (14), (15), (16), (18) und (19). 'bluten blutet blutete hat geblutet bluten 1 Blut verlieren bluten 2 mehr zahlen als man möchte bluten 3 aus aus etwas fließen SBP bluten 1 NomE BED Blut verlieren . (1) Die Wunde hat [stark] geblutet. BELR NNomE: dasjenige, das Blut verliert: Person/ Tier/ Körperteil/ Wunde braten 275 (2) [Bei der geringsten Verletzung] kann ddie Wunde [stundenlang] bluten. (Scholz, S. 116) (3) Das Kind saß den ganzen Tag auf dem Boden und kratzte sich, kratzte, bis ees [überall] blutete. (Zeit, 28.6.85, S. 54) (4) DDie Hühner bluteten [am Kopf und am Hals]. (5) [Bei den Proben] wird getanzt, bis d die Zehen bluten. (nach Stern, 10.12.87, S. 66) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Bluter/ die Bluterin; blutig ANM - Pertinenz-Dativ ist möglich: (6) [M Mir] blutet [schon wieder] die Nase. W.BED bluten 2 NomE [ugs] jemand [Person/ Institution] zahlt mehr als er möchte (7) Alle müssen bluten, die Beitragszahler, die Rentner und die Staatskasse, sonst sind die Renten nicht mehr zu finanzieren. (nach MM, 7.11.85, S. 2) bluten 3 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D bei jemandem/ etwas [Tier] fließt Blut aus etwas [Körperteil/ Wunde] (8) Es gibt Kinder, die [leicht] aus der Nase bluten. (9) Die Katze war schwer am Kopf verletzt und blutete aus dem Maul. (10) Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden und blutete aus einer Platzwunde. (Cotton, S. 40) PHRAS Idiom: jemandem blutet das Herz: jemand ist über etwas sehr traurig 'braten brät briet hat gebraten braten 1 etwas in der Pfanne gar werden lassen braten 2 irgendwielange in der Pfanne liegen braten 3 etwas irgendwielange garen braten 4 sich irgendwo sonnen braten 5 irgendwie zum Garen geeignet sein SBP braten 1 NomE AkkE BED etwas in der Pfanne o.Ä. unter Hitzeeinwirkung gar werden lassen . (1) Ich brate [dir] [schnell] ein Schnitzel. BELR N NomE: derjenige, der etwas gar werden lässt: Person/ Institution [meist Restaurant o.Ä.]/ [auch Feuer] (2) FFernando hat Spaghetti und Pilzsoße gekocht, ein Lamm und Kartoffeln gebraten. (Zeit, 18.1.85, S. 39) (3) Die Frikadellen und Hähnchen, die d der Imbissstand am Markt brät, schmecken ausgezeichnet. (4) Sehr früh entdeckten die Menschen das Feuer: ees wärmte sie und briet [zugleich] ihre Fleischnahrung. (Zeit, 7.6.85, S. 33) AkkE: dasjenige, das jemand gar werden lässt: konkr. Objekt/ Substanz [als Speise] (5) Soll ich dden Fisch kochen oder braten? (6) Zu Hause wartete Marlene: sie hatte B Buletten gebraten. (Knef, S. 232) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) Gepökelte Fleisch- und Wurstwaren sollten [möglichst] [nicht] gegrillt oder gebraten werden. (nach MM, 14.10.85, S. 14) sein : (8) Sind die Steaks [schon] gebraten? - Bekommen-Passiv : (9) Wenn die Kinder aus der Schule kommen, bekommen/ kriegen sie [heute] Fischstäbchen gebraten. WORTB der Braten, der Bräter, die Braterei ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen weggelassen werden : (10) Ich brate [mit Pflanzenöl]. - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann auf Pfanne, Herd, Feuer o.Ä. Bezug genommen werden : (11) Er hockt in seiner miesen Tankstelle, brät [aauf dem Gaskocher] Spiegeleier und verrichtet träge seinen Job. (nach Zeit, 25.1.85, S. 40) - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person, zu deren Gunsten etwas gebraten wird, Bezug genommen werden : (12) Wenn es bei uns Bratfisch gibt, muss ich [ffür die Kinder] [immer] etwas anderes braten.; s. auch (1). - Mit einer unflektierten AdjG kann auf das Resultat der Handlung Bezug genommen werden: (13) Soll ich die Lammfilets rrosa braten? SBP braten 2 NomE (AdvE) BED irgendwielange in der heißen Pfanne o.Ä. liegen, um gar und braun zu werden . (14) Das Fleisch muss zehn Minuten braten. BELR NomE: dasjenige, das gar wird: konkr. Objekt/ Substanz [als Speise]/ [indirekt Pfanne o.Ä.] (15) Während d die Kartoffeln [auf dem Gasherd] brieten, deckte ich den Tisch. (16) Wie lange müssen d die Schnitzel [noch] braten? (17) [Auf dem Herd] briet eeine große Pfanne mit Würsten. (AdvE): Zeit AdvG/ NG im A: Zeitdauer (18) Rohe Kartoffeln müssen llänger braten als Pellkartoffeln. (19) Hat die Gans eetwa eine Stunde [bei mittlerer Hitze] gebraten, kann bereits Fett abgeschöpft werden. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Braten ANM - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann auf Pfanne, Herd o.Ä. Bezug genommen werden : (20) Als er die Heringe [iin der Pfanne] braten sah, lief ihm das Wasser im Mund zusammen.; s. auch (17). - Mit einer statischen PräpG [in +D] kann auf das Bratfett Bezug genommen werden : (21) Rumpsteaks sollten [iin dem erhitzten Öl] kurz braten, bis sie mittelbraun sind. W.BED braten 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ NG im A/ bis-Gruppe mit NS jemand gart etwas [konkr. Objekt/ Substanz [als Speise]] irgendwielange in der Pfanne, bis es die gewünschte Bräune und Konsistenz hat (22) Wenn Steaks nicht zäh werden sollen, darf man sie nur kurz braten. (23) Du musst die Leber [in der heißen Margarine] fünf bis acht Minuten braten. (24) Braten Sie die Kartoffelscheiben, bis sie goldbraun und knusprig sind! braten 4 NomE AdvE; AdvE: an +D/ in +D/ ... [ugs, abwertend] jemand setzt sich irgendwo intensiver Sonneneinstrahlung aus, um braun zu werden; sich sonnen brauchen 276 (25) Wer [stundenlang] am Strand in der prallen Sonne brät, riskiert schwere Hautschäden. (26) Kinder finden es langweilig, im Standkorb zu braten, und spielen lieber Ball, sammeln Muscheln, bauen Sandburgen. braten 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG etwas [konkr. Objekt: Pfanne o.Ä.] ist irgendwie geeignet zum Garen (27) Die neuen Teflonpfannen braten ausgezeichnet. PHRAS Idiom: [ugs, abwertend] jemandem eine Extrawurst braten: bei jemandem eine Ausnahme machen/ jemanden besser als die anderen behandeln - [ugs] Da/ Jetzt/ Nun brat’ mir einer einen Storch! : [als Ausdruck großer Verwunderung] 'brauchen braucht brauchte hat gebraucht brauchen 1 etwas existenziell nötig haben brauchen 2 etwas irgendwozu haben müssen brauchen 3 irgendwieviel irgendwozu verwenden brauchen 4 etwas benutzen SBP brauchen 1 NomE AkkE BED etwas existenziell nötig haben; bedürfen. (1) Der Kranke braucht Ruhe. BELR NNomE: dasjenige, das etwas existenziell nötig hat: Lebewesen/ Institution (2) Der Mitarbeiter ist völlig überarbeitet, eer braucht [dringend] Erholung. (3) DDie Tiere und die Pflanzen brauchen Sauerstoff, um leben zu können. (nach MM, 29.6.88, BL) (4) Beide Länder brauchen den Frieden, der für sie lebenswichtig sei. (FAZ, 5.1.66, S. 1) AkkE: dasjenige, das existenziell nötig gehabt wird: Sachverhalt/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Substanz/ Sachverhalt/ Handlung (5) Ich brauchte LLuft, ich hatte Herzklopfen vor Hitze. (Frisch, S. 51) (6) Er braucht d das, braucht uunsere Nähe, Wärme [nach all dem, was ihm widerfahren ist]. (Zeit, 24.5.85, S. 5) (7) Unsere Großmutter ist sehr krank, sie braucht [jetzt] v viel Zuwendung und intensive Pflege. Inf+ : (8) Steve besuchte im Krankenhaus einen Freund, der Liebe braucht, der e es braucht, u umarmt zu werden. (nach Zeit, 28.2.86, S. 82) PASSK kein Passiv möglich SBP brauchen 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwozu haben müssen; benötigen. (9) Ich brauche Ihre Hilfe. BELR NNomE: dasjenige, das etwas benötigt: Konkretum/ abstr. Objekt (10) Er würde nie der Vater sein, den AAndy brauchte. (de Groot, S. 56) (11) Damit eine Rakete das Schwerefeld der Erde überwinden kann, braucht ssie eine Geschwindigkeit von über 11 Kilometern in der Sekunde. (Gail/ Petri, S. 13) (12) Die Entscheidungen des Ministerrats, die Geld kosten, brauchen [nicht] die Zustimmung der Finanzminister. (nach Zeit, 11.1.85, S. 18) AkkE: dasjenige, das benötigt wird: Konkretum/ abstr. Objekt (13) Unser Haus liegt sehr einsam, wir brauchen [deshalb] einen Hund. (14) Man braucht a auch die schwarze Hose, den Gürtel und das schwarze Halstuch: w was man braucht, wird nicht geschenkt. (nach Johnson, S. 82) (15) Die Menschheit braucht kkeine Tanks, sondern Traktoren, kkein Napalm, sondern Penicillin. (ÖTV, 5/ 73, S. 9) (16) Ich brauche d das Geld [nämlich], weil ich nach Amerika fahren will. (Böll, Ansichten, S. 43) (17) Die Firma braucht [dringend] e einen Plan für die Senkung der Unkosten. (18) Wir brauchen H Handel mit den Vereinigten Staaten, und wir brauchen T Technologie für friedliche Zwecke. (nach Zeit, 9.5.86, S. 5) (AdvE): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] zu +D: Handlung SE mit obl. Korrelat dafür/ dazu: Sachverhalt (19) FFür den Bau von Bürohochhäusern brauchte man Ausnahmegenehmigungen. (Zeit, 1.11.85, S. 57) (20) In der S-Bahn dürfen nur Räder mitgenommen werden, wenn der Platz [nicht] f für Personen gebraucht wird. (nach FTBl, 8./ 9.9.73, S. 18) (21) Wir brauchen den Salat ffür unsere Schildkröte. (22) Amerikaner brauchen zzur Einreise in die Bundesrepublik ihren Reisepass. dass-S: (23) Er brauchte d dafür/ d dazu, d dass er das Vertrauen seiner Mitarbeiter gewann, [wirklich] großes Einfühlungsvermögen. Inf+ : (24) Der Zuschauer braucht ddafür/ ddazu, d den Film zu verstehen, Geschichtskenntnisse. PASSK Werden-Passiv werden : (25) [Notwendig] gebraucht werden auch Vitaminpräparate, [vor allem] für Kinder. (MM, 4.1.88, S. 11) ANM - Statt mit der seltenen AdvSE in Form einer Inf+ wird häufig mit einem um...zu-Satz ohne Korrelat auf den Zweck Bezug genommen: (26) Das einzige Problem ist, dass mein Vater einen Wagen braucht, uum seinen Arbeitsplatz zu erreichen. (nach MM, 21.5.88, S. 24) SBP brauchen 3 NomE AdvE1 (AdvE2) BED irgendwieviel irgendwozu verwenden; verbrauchen. (27) Er hat für diese Arbeit vier Jahre gebraucht. BELR NomE: dasjenige, das irgendwieviel verwendet: Konkretum/ Vorgang (28) W Wir brauchen eine hohe Summe für den Kauf einer Eigentumswohnung. (29) DDer ICE braucht für die Strecke Mannheim-Berlin fast 6 Stunden. (30) DDas Verheilen der Narben braucht viel Zeit. AdvE1: NG in A/ PG [indefinit]: Menge [Geldsumme, Kraftstoff, Zeit o.Ä.] [meist als Zahlung, Energiequelle] (31) Er ist sehr bescheiden, er braucht n nur wenig zum Leben. (32) Für seine Kleidung braucht er ffast nichts. (33) Der Staat braucht v viel Geld für die Finanzierung der Renten und Pensionen. (34) Die Farmer brauchen [ständig] m mehr Wasser zur Bewässerung ihrer Plantagen. (35) Unser neues Auto braucht [nur noch] u um die acht Liter Benzin. (36) Er braucht e etwa fünf Minuten [bis zur Fernsprechzelle vor dem Postamt]. (Pinkwart, S. 111) brechen 277 (AdvE2): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] zu +D: Handlung (37) Wie viel Kubikmeter Gas brauchen wir ffür das Heizen unserer Wohnung [im Jahr]? (38) Z Zum Übernachten im Hotel braucht man [häufig] mehr als 70 Euro. PASSK Werden-Passiv - wenn die AdvE1 in Form einer NG im A realisiert wird, ist Werden-Passiv möglich: werden: (39) Welche energiemenge wird gebraucht, um die Tempreatur von 200 Millionen Grad zu erzeugen? (taz, 12.11.91, S. 21) ANM - Statt mit der AdvE kann mit einem um...zu-Satz auf den Zweck Bezug genommen werden : (40) UUm den Wagen zu kaufen, von dem er träumt, braucht er noch 10.000 Euro. - brauchen 3 wird auch in dem Ausdruck lange für/ zu etwas brauchen i.S.v. ‘viel Zeit für etwas verbrauchen’ verwendet : (41) Er braucht lange zum Anziehen. W.BED brauchen 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): für +A/ zu +D jemand benutzt etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] irgendwozu; gebrauchen (42) „Ich brauche den Regenmantel [nicht mehr]. Kannst du ihn gebrauchen? “ - „Ja, ich kann ihn [gut] für meinen Sohn oder zum Radfahren brauchen.“ (43) Mein Referat kann mein Freund [gut] für seine Magisterarbeit brauchen. (44) Wer statt Margarine Olivenöl braucht, lebt gesünder. - brauchen 4 wird meist in Verbindung mit einem Modalverb [können] verwendet: s. (42) und (43). PHRAS Idiom: [ugs] zu allem zu brauchen sein: sehr anstellig sein; [ugs] zu nichts zu brauchen sein: sehr ungeschickt sein; seine Ell(en)bogen brauchen: sich rücksichtslos durchsetzen/ sich Platz verschaffen; eine feste Hand brauchen: straff und energisch geleitet werden müssen; seinen Verstand brauchen: nachdenken - Das braucht seine Zeit! : das lässt sich nicht schneller erledigen, nicht beschleunigen. G.ANM - Beim Part. II gebraucht muss aus dem Kontext oder aus der vom Sprecher intendierten Bedeutung erschlossen werden, ob es sich um eine Form des Verbs brauchen oder gebrauchen handelt. Es ist nicht immer klar zu erkennen, welchem Verb das Part. II zuzuordnen ist: (45) Gestern habe ich die Heckenschere gebraucht. - brauchen wird auch als Modal-/ Modalitätsverb verwendet i.S.v. ‘müssen’: (46) Sie brauchen morgen nicht (zu) kommen. (47) Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. - Nicht behandelt wird hier das in Süddeutschland gebräuchliche Verb brauchen, es. VERBF gebrauchen; verbrauchen 'brechen bricht brach hat gebrochen brechen 1 etwas in mehrere Stücke teilen brechen 2 etwas nicht einhalten brechen 3 etwas, das einen Widerstand darstellt, beugen brechen 4 etwas, das Bestand hatte, beenden brechen 5 etwas in verschiedene Richtungen zurückwerfen brechen 6 sich übergeben brechen 7 aus etwas aus etwas holen brechen 8 bewirken, dass etwas entsteht brechen 9 mit sich von etwas abwenden SBP brechen 1 NomE AkkE BED durch Kraftanwendung etwas in zwei oder mehrere Stücke teilen. (1) Ich breche [dir] alle Knochen! BELR NomE: dasjenige, das etwas in mehrere Stücke teilt: Person/ Tier/ Naturkraft (2) I Ich breche [ihm] seine verdammte Nase! (taz, 1.3.2000, S. 20) (3) DDie wütende Elefantenkuh brach [dem Mann] drei Rippen. (4) [Medienberichten zufolge] brach ddie von schweren Regenfällen ausgelöste Welle einen Damm im Fluss Mlynowka und überflutete die Ortschaft Gorow Ilawieki. (taz, 4.2.2000, S. 11) AkkE: dasjenige, das in mehrere Stücke geteilt wird: konkr. Objekt (5) Der 13-jährige wollte seinem Gegner nicht nur Schmerz zufügen, sondern [ihm] [absichtlich] dden Arm brechen. (nach Stern, 12.11.87, S. 118) (6) Während der Priester „Lamm Gottes ...“ spricht, bricht er ddie Hostie [über der Patene]. (Meßbuch, S. 60) (7) Er war so wütend, dass er s seinen Bleistift [in zwei Teile] brach. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (8) Er wird brutal zusammengeschlagen, die linke Hand wird [ihm] gebrochen. (taz, 1.3.2000, S. 6) WORTB der Bruch ANM - Pertinenzdativ ist häufig: s. (1), (2), (3), (5) und (8). - Mit einer PräpG [in +A] wird auf die Anzahl der Teile Bezug genommen: s. (7). W.BED brechen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] hält etwas [abstr. Objekt: Abmachung, Regularität o.Ä.] nicht ein (9) [Anderen Menschen gegenüber] kann man Verträge brechen, Freundlichkeit heucheln, lügen. (Grzimek, S. 144) (10) Die 24-köpfige Mannschaft des Flugzeugs habe internationales Recht gebrochen, erklärte das chinesische Außenministerium. (MM, 6.4.2001) (11) Beide Seiten beschuldigen sich, den Waffenstillstand im Grenzgebiet gebrochen zu haben. (12) Es sei nicht Absicht der Bundesregierung, EU- Recht zu brechen. (BerlZ, 4.5.2001, S. 35) (13) Gesetze, Verbote, Tabus waren für ihn da, um gebrochen zu werden. brechen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt] beugt etwas [Abstraktum/ [indirekt Person/ Tier]], das einen Widerstand darstellt (14) Du hast versucht, meinen Stolz zu brechen. (Garner, S. 44) (15) Die Europäische Kommission will die Regeln zur brechen, (sich) 278 Kennzeichnung von Gentech-Lebensmitteln verschärfen und [so] den Widerstand mehrerer europäischen Mitgliedsstaaten gegen die Zulassung gentechnisch veränderter Organismen brechen. (BerlZ, 8.5.2001, S. 17) (16) Man muss [dem Gegner] [früh] den Willen brechen. (nach BerlZ, 12.5.2001, S. 38) (17) Die lange Gefangenschaft hatte seinen Widerstand [nicht] gebrochen, sondern seine Entschlossenheit, für die Freiheit seines Volkes zu kämpfen, noch verstärkt. (18) Wie kann man die Dominanz von Hollywood brechen? (nach MM, 31.5.2001) (19) Wer dem Gesetz nicht Folge leistet, der muss gebrochen werden, erklärte einer der Regierungsbeamten einmal. (Zeit, 5.12.86, S. 19) (20) Es wird häufig bemängelt, dass Hunde nicht erzogen, sondern gebrochen werden. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (16). brechen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Ereignis] beendet etwas [abstr. Objekt: meist Rekord/ Sachverhalt], das Bestand hatte (21) Klaus bricht sein Schweigen und erzählt mir seine Geschichte. (nach BerlZ, 8.5.2001, S. 9) (22) Sie sollen [am 8. oder 12. Tag] [langsam] [mit Gemüsesuppe und Apfel] das Fasten [wieder] brechen. (nach taz, 12.2.2000, S. 25) (23) Das Verschwinden Imams brach die Dynamik des schiitischen Aufbegehrens [jedenfalls nicht]. (Zeit, 28.6.87, S. 9) (24) Der Weltrekord im Weitsprung der Damen, der lange Jahre gehalten hatte, wurde [dieses Jahr] [endlich] gebrochen. brechen 5 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ Substanz] wirft etwas [Licht, Wasser o.Ä.], das darauf prallt, in verschiedene Richtungen zurück (25) Eine große Kugel mit Glassteinen bricht das Sonnenlicht. (26) Die Molen am Strand sollen die Wellen brechen und dadurch verhindern, dass das Wasser den Deich überspült. (27) Luft hat nämlich die Eigenschaft, Lichtstrahlen abzulenken oder [gar] zu brechen - wie das Flimmern der Luft über sommerlich-heißen Straßen zeigt. (Zeit, 28.6.85, S. 54) brechen 6 NomE (AkkE) [ugs] jemand erbricht etwas [Substanz]; sich übergeben, [derb] kotzen (28) Das Baby musste sofort ins Krankenhaus gebracht werden, weil es Blut gebrochen hatte. (29) Nach dem schweren Essen war mir so schlecht, dass ich [sogar] brechen musste. brechen 7 aus NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D jemand holt mit Kraftanwendung etwas [konkr. Objekt/ meist Substanz] aus etwas [konkr. Objekt/ Substanz], in dem es festsitzt (30) Die Bergarbeiter brechen die Kohle [nicht mehr] [mit einem Pickel] aus dem harten Gestein. (31) Der Krämer bricht fünf Schachteln Zigaretten aus der Stange. (nach taz, 4.2.2000, S. 13) - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn brechen 7 aus [techn] i.S.v. ‘abbauen’ verwendet wird: (32) Marmor, Kohle, Schiefer wird gebrochen. brechen 8 NomE AkkE AdvE; AdvE: durch +A/ in +A/ ... jemand bewirkt durch Kraftanwendung, dass etwas [konkr. Objekt [als Öffnung, Loch o.Ä.]] irgendwohin entsteht (33) Wir werden eine Tür durch die Wand brechen, um das Schlafzimmer mit dem Bad zu verbinden. (34) Wir brechen ein Loch in die Wand. (35) Die Daltons versuchten wieder, einen Tunnel unter die Gefängnismauer hindurch zu brechen. brechen 9 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] wendet sich von jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Abstraktum] ab (36) Der neue Regisseur bricht [in der Donaustadt] mit Traditionen, aber das alte und neue Publikum spendet Beifall. (MM, 10.9.86, S. 32) (37) Die neue Verkehrspolitik soll mit der unsinnigen Privilegierung des Autos brechen. (nach Zeit, 6.2.87, S. 40) (38) Francesco, die Titelfigur der Novelle, erfährt die Liebe als erotische Urgewalt und bricht mit der Kirche. (nach Stern, 1.10.87, S. 46) (39) Wilhelmine brachte bis 1863 noch drei Töchter zur Welt, [dann] brach sie [, nach sechs Ehejahren,] [endgültig] mit ihrem Mann. (MM, 24.12.86, S. 40) (40) Unsere Idee war es, mit dieser Äquidistanz zu brechen, diesem: Nicht mit Spanien und nicht mit der ETA. (BerlZ, 12.5.2001, S. 38) PHRAS Idiom: das Eis brechen: Hemmungen, Zurückhaltung überwinden; jemandem/ etwas das Genick brechen: jemanden ruinieren/ etwas zunichte machen; etwas bricht jemandem das Herz: etwas macht jemanden sehr traurig, bedrückt jemanden sehr; etwas übers Knie brechen: etwas zu schnell entscheiden, zu schnell erledigen; eine Lanze für jemanden/ etwas brechen: sich für jemanden/ etwas verwenden, einsetzen; jemand/ etwas bricht alle Rekorde: jemand/ etwas ist besser/ schneller/ erfolgreicher/ ... als alle anderen/ alles andere; jemandem/ etwas das Rückgrat brechen: jemanden zum Scheitern bringen; einen Streit vom Zaun(e) brechen: einen Streit anfangen; sein Wort brechen: sein Versprechen nicht halten G.ANM - brechen wird auch [jur] verwendet i.S.v. ‘eine höhere Gültigkeit haben’: (41) Bundesrecht bricht Landesrecht. - Nicht behandelt werden hier das Verb brechen, bei dem das Perfekt mit sein gebildet wird, und das Reflexivverb brechen, sich. VERBF brechen, (sich) 'brechen, (sich) bricht (sich) brach (sich) hat (sich) gebrochen SBP (sich [D]) brechen NomE AkkE BED sich etwas so verletzen, dass es nicht mehr ganz ist. (1) Ich habe mir [im Urlaub] das Bein gebrochen. bremsen 279 BELR NNomE: dasjenige, das sich etwas verletzt: Person/ Tier (2) FFriedhelm Kobluhn, Fußballspieler bei Rot-Weiß Oberhausen, brach [im Pokalspiel gegen Rotweiß Essen] eine Rippe. (FAZ, Nr. 293, S. 11) (3) [Beim Springturnier] hat (sich) ddas Pferd die Vorderhand gebrochen. AkkE: dasjenige, das verletzt ist: konkr. Objekt [Knochen]/ [indirekt Körperteil] (4) Am 2. Februar 2000 verunglückte Hilde Gerg beim Slalomtraining in Maria Alm und brach sich SSchien- und Wadenbein. (BerlZ, 30.1.2001, S. 32) (5) Regine Häusl brach [wie Hilde Gerg] d das Bein. (nach BerlZ, 30.1.2001, S. 32) (6) Die Taube hatte (sich) eeinen Flügel gebrochen. (7) Er war hingefallen und hatte (sich) ddie Nase gebrochen. PASSK Werden-, Sein- Passiv werden: (8) Sie fürchtete, nie wieder gehen zu können, denn [beim Sturz] wurden zwei Rückenwirbel gebrochen, hatten die Ärzte gesagt. sein: (9) Vera ist auf Glatteis ausgerutscht und [nun] ist ihre Hand gebrochen. WORTB der Bruch ANM - Das Reflexivpronomen wird häufig realisiert. - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (8) und (9). - Mit einer PräpG [bei +D/ in +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: s. (1), (2), (3) und (8). G.ANM - Nicht behandelt werden hier das Verb brechen, dessen Perfekt mit sein gebildet wird, und das Reflexivverb brechen, sich. VERBF brechen 'bremsen bremst bremste hat gebremst bremsen 1 die Bremse betätigen bremsen 2 die Geschwindigkeit von etwas verlangsamen bremsen 3 die Wirkung von etwas abschwächen bremsen 4 etwas behindern SBP bremsen 1 NomE BED die Bremse betätigen, sodass ein Fahrzeug langsamer wird oder zum Stehen kommt . (1) Der Fahrer des Wagens hatte [zu scharf] gebremst. BELR NNomE: derjenige, der die Bremse betätigt: Person [in Fahrzeug]/ [indirekt Fahrzeug] (2) Es kommt bei der allgemeinen Verkehrslage immer wieder vor, dass eein Fahrer [plötzlich] bremsen muss. (nach MM, 22.3.86, S. 41) (3) DDer Bus bremste [ruckartig], und wir stiegen aus. (4) Anwohner seien genervt, wenn A Autos [nachts] [vor einer Ampel] bremsen und kurz darauf wieder anfahren müssen, obwohl kein anderes Fahrzeug und kein Fußgänger in Sicht ist. (BerlZ, 24.11.2000, S. 22) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (5) Gebremst wird [unter Nutzung von Anti- Blockiersystemen (ABS)]. (Zeit, 30.8.85, S. 27) WORTB der Bremser/ die Bremserin, die Bremse W.BED bremsen 2 NomE AkkE jemand verlangsamt die Geschwindigkeit von etwas [Fahrzeug] bis zum Stillstand (6) Die Frau versuchte in das rollende Auto zu steigen, um es zu bremsen. (nach MM, 9.12.2000) (7) Der junge Fahrer konnte seinen Wagen [nicht rechtzeitig] bremsen und fuhr gegen einen Heuwagen. (8) [Auf der steil abwärts führenden Straße] konnte der Fahrer den Lastwagen [nicht mehr] bremsen. bremsen 3 NomE AkkE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] schwächt die Wirkung, die Intensität von etwas [Vorgang] ab (9) Wir wollen den Verkehrsanstieg bremsen und ihn auf ökologischere Alternativen umlenken. (BerlZ, 14.11.2000, S. 6) (10) Dieses Gen bremst [in gesunden Menschen] die unnatürliche Zellteilung. (MM, 14.8.2000) (11) Experten fordern mehr „Retentionsräume“: Flächen, die bei Hochwasser überschwemmt werden und [so] die Fluten bremsen. (BerlZ, 9.11.2000, S. 2) (12) Neues Gesetz soll Müllanfall bremsen. (MM, 19.6.86, S. 5) (13) Jodmangel bremst die Hirnreifung. (nach MM, 21.8.85, S. 3) (14) [Doch] selbst ein Verbot könnte die Verbreitung der primitiven Fernsehkrimis [kaum] bremsen. (nach MM, 16.12.86, S. 9) dass-S: (15) Den Fall des Euros hat (es) wenig gebremst, dass die Banken Stützkäufe getätigt haben. Inf+: (16) Man fragt sich, ob weniger Gewalt im Fernsehen zu zeigen, den Anstieg der Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen bremsen würde. Inf- : (17) Viel trinken bremst den Appetit. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (17). bremsen 4 NomE (AkkE) (PräpE); NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); (PräpE): in +D; PräpSE mit obl. Korrelat darin jemand [Person/ Institution]/ etwas [Vorgang/ Handlung] behindert jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Tier] in etwas [Vorgang/ Handlung] (18) Die Wettbewerbswächter werden Microsoft in seinem Erfolgskurs [nicht] bremsen. (nach Spiegel, 7/ 93, S. 117) (19) Ich versuche meine Frau zu bremsen, als sie den Notarzt anrufen will. (nach Zeit, 27.9.85, S. 74) (20) [Aber] auch die Strafversetzung in die französische Provinz kann Corinne Levasseur [nicht] bremsen: Unerbittlich geht sie wegen Pornografie und Kinderprostitution gegen einen mächtigen Fabrikmanager vor. (nach Spiegel, 6/ 94, S. 198) (21) [Als Generalsekretär] hat Tschernjenko [bisher], soweit es seine Kräfte zuließen, gebremst, aber nicht blockiert. (Zeit, 15.2.85, S. 3) (22) Förster wurde in seinem Amtseifer [erst] gebremst und schließlich gegen seinen Willen versetzt. (nach Zeit, 7.3.86, S. 13) (23) Es war nicht mehr möglich, den Kampfhund zu bremsen. dass-S [NomSE] : (24) In ihrem Drang zum Theater konnte es sie [nicht] bremsen, dass sie so viele Absagen von Schauspielschulen bekommen hatte. Die Zukunft hat ihr Recht gegeben. brennen 280 Inf+ [NomSE]: (25) Glauben Sie wirklich, dass es ein Kind in seiner Entwicklung bremst, zu sehr von seinen Eltern geliebt zu werden? Inf- [NomSE]: (26) Ausgebuht werden kann einen echten Künstler [nicht] bremsen. Inf+ [PräpSE] : (27) UN-Truppen werden hingeschickt, um hysterische Nationalisten darin zu bremsen, die Menschen, die sich mal eben zufällig in diesen Gebieten befinden, abzumetzeln. (nach taz, 2.1.93, S. 21) - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (26). - Die AkkE wird häufig realisiert. - Häufig wird bremsen 4 in der Passivkonstruktion jemand/ etwas ist nicht zu bremsen verwendet: (28) Der Jungbulle w war in seinem Freiheitsdrang nnicht zu b bremsen und setzte seinen Weg in Richtung Autobahn fort. (nach MM, 9.12.2000) 'brennen brennt brannte hat gebrannt brennen 1 in Flammen stehen brennen 2 in Betrieb sein und dabei Licht, Wärme produzieren brennen 3 irgendwie in Brand geraten brennen 4 Brände legen brennen 5 schmerzen brennen 6 zu etwas zu etwas machen brennen 7 etwas irgendwohin anbringen brennen 8 auf ungeduldig auf etwas warten brennen 9 vor etwas sehr intensiv empfinden brennen 10 sich irgendwo bemerkbar machen brennen 11 irgendwo einen Schmerz verursachen SBP brennen 1 NomE BED in Flammen stehen oder vom Feuer zerstört werden. (1) Als die Feuerwehr kam, brannte das Haus [schon bis zum dritten Stock]. BELR NomE: dasjenige, das in Flammen steht: Konkretum (2) DDas Kind brannte [im Nu] [lichterloh]. (MM, 3.36.85, S. 13) (3) Im Nuklearkrieg werden Städte getroffen, und ssie werden brennen. (nach Zeit, 11.1.85, S. 9) (4) [Seit Tagen] brennt ddie Steppe. (Grzimek, S. 303) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Brand SBP brennen 2 NomE BED in Betrieb sein, und dabei Licht, Wärme oder Rauch produzieren; an sein. (5) In dem Zimmer war es so kalt, dass der Ofen [auch nachts] brennen musste. BELR N NomE: dasjenige, das in Betrieb ist: konkr. Objekt [Gerät, Lampe, Kerze o.Ä.]/ [indirekt Feuer, Licht] (6) DDer Küchenherd brannte und es duftete nach Pfannkuchen. (7) Er macht das Zimmer gemütlich, und die Bücherwand mir gegenüber wirkt auch nicht so stur weiß, wenn dder Kamin brennt. (Zeit, 27.12.85, S. 3) (8) [Im Vereinszimmer] brennt [am Kronleuchter] n nur eine Lampe. (Strittmatter, S. 160) (9) Auf dem Nachtkasten steht ein großes, spinnendürres Kruzifix, [davor] brennt e eine große Kerze. (Zeit, 16.8.85, S. 42) (10) Brennt mmeine Pfeife [noch]? (11) Wir warfen ein paar trockene Holzstücke in die Glut und [schnell] brannte d das Feuer. (12) Als sie gegen drei Uhr nachts nach Hause kommt, sieht sie [im Esszimmer] L Licht brennen. (Zeit, 1.5.87, S. 76) PASSK kein Passiv möglich SBP brennen 3 NomE (AdvE) BED irgendwie in Brand geraten. (13) Das nasse Holz brennt [nicht]. BELR NNomE: dasjenige, das in Brand gerät: konkr. Objekt/ meist Substanz (14) P Plastik brennt gut. (Zeit, 12.4.85, S. 15) (15) Sieh dich vor, ttrockenes Gras und trockenes Papier brennen. (16) Mir war kalt im Bademantel, mmeine Zigarette war feucht geworden und brannte nicht richtig. (Böll, Ansichten, S. 153) (AdvE): AdvG: Art und Weise (17) Man sollte beim Kochen keine Nylonschürze tragen, Nylon brennt z zu schnell. (18) Zum Feuerlöschen nimmt man am besten eine Wolldecke, Wolle brennt nnicht gut. (19) Steinkohle brennt l länger als Braunkohle. PASSK kein Passiv möglich WORTB brennbar W.BED brennen 4 NomE [geh] jemand [meist Kollektiv von Personen] legt Brände (20) Wenn sie an die Küste stürmten, so um zu töten, zu brennen und zu rauben. (ND, 21.2.54, S. 4) (21) Er ließ seine Truppen [nach Belieben] morden und brennen. (nach Pörtner, S. 41) brennen 5 NomE etwas [Körperteil] schmerzt wie eine Brandwunde (22) Seitdem ich am Computer arbeite, brennen meine Augen. (23) [Nach der langen Wanderung] brennen [mir] die Füße. (24) [An meinen Händen] brennen Blasen, die heilen zu Hornhaut. (Zeit, 4.10.96) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (23). brennen 6 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person/ Institution: Firma] macht mit einem Verfahren auf der Basis von Hitze etwas [Pflanze/ Substanz] zu etwas [konkr. Objekt/ Substanz] (25) [Am Rande der Wüste] brennen Frauen und Kinder die letzten Bäume und Sträucher zu Holzkohle. (26) [Im Schwarzwald] brennen Destillen Kirschen zu Kirschwasser und Himbeeren zu Himbeergeist. (27) Obst wächst in Hülle und Fülle und wird zu aromatischen Schnäpsen gebrannt. (MM, 20.6.98) (28) Wird nicht überlegt, den Hafenschlamm in Hamburg zu Ziegeln brennen zu lassen? (taz, 22.9.87, S. 22) brennen 7 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: auf +A/ in +A/ ...; (AdvE2): mit +D jemand [Person/ Institution] bringt mittels irgendetwas, das heiß ist, etwas [Zeichen] irgendwohin an, von irgendwo weg, bewirkt, dass etwas [Loch] entsteht (29) Mit Zigarettenglut hatten sie [ihm] das Wort „Verräter“ auf die Hand gebrannt. (nach Zeit, 8.8.86, S. 25) (30) [Den bringen 281 Kälbern] musste das Brandzeichen der Ranch auf den Hals gebrannt werden. (31) Bügelweltmeister R. Lee brennt mit heißem Eisen Muster in alle Gewebe. (BerlZ, 10.10.97, S. 25) (32) Mit einem Instrument brennt die Künstlerin Zeile um Zeile aus einem Buch. (FAZ, 93, S. 19) (33) Das Kind hatte mit einer Zigarette ein Loch in die Couch seiner Mutter gebrannt. (34) Die Holzgesellschaften brennen große Schneisen in die Wälder. (MM, 21.3.98) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (29) und (30). brennen 8 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] wartet höchst ungeduldig auf etwas [Ereignis/ Handlung] (35) Die Spieler von Dynamo Berlin werden auf Wiedergutmachung brennen und wollen den Anschluss zur Spitze nicht verlieren. (nach BerlZ, 17.10.97) (36) Rumänien brennt auf Revanche für Schmähungen in Frankreichs Presse. (taz, 10.6.96, S. 19) dass-S : (37) Ich brenne darauf, dass das Buch veröffentlicht wird. (Zeit, 27.1.95, S. 56) Inf+: (38) Ich brenne darauf, dir diese Stadt zu zeigen, wie sie kein Tourist erlebt. (Weyden, S. 33) - Die PräpE wird meist ohne Artikel realisiert: s. (35) und (36). brennen 9 vor NomE PräpE; PräpE: vor +D jemand/ [indirekt Augen, Herz] empfindet etwas [Gefühl] sehr intensiv (39) Sie brannte vor Neugierde, ihren neuen Lehrer kennen zu lernen. (40) Er brannte vor tiefer Eifersucht und Neid. (41) Die Jungjournalistin brennt vor beruflichem Ehrgeiz. (MM, 16.10.95) (42) Ihre Augen brannten vor Hass. (43) Ihr Herz brannte vor Liebe und Ungeduld. - Die PräpE wird meist ohne Artikel realisiert: s. (39), (40), (41), (42) und (43 ). brennen 10 NomE AdvE; AdvE: in +D etwas [heftiges Gefühl] macht sich irgendwo [Körperteil: meist Augen] bemerkbar (44R) Schmerz und Hass brannten in seinen Augen. (Pegg, S. 5) (45) Eifersucht und Scham brannten in ihrem Herzen. brennen 11 NomE (AdvE); (AdvE): auf +D/ in +D etwas [Substanz] verursacht irgendwo [Körperteil] einen Schmerz wie eine Brandwunde (46) Pfeffer brennt. (47) CS-Gas brennt im Gesicht und in der Lunge und schnürt die Kehle zu. (Zeit, 13.6.86, S. 25) (48) Schweiß brannte [ihm] [salzig] auf den Lippen. (Pegg, S. 18). - Pertinenzdativ ist möglich: s. (48). PHRAS Idiom: jemandem brennt der Boden unter den Füßen: jemandem wird es an seinem Aufenthaltsort zu gefährlich; die Luft brennt: die Emotionen gehen hoch; etwas brennt jemandem auf/ unter den Nägeln: etwas ist für jemanden sehr dringlich; etwas brennt jemandem auf der Seele: etwas ist für jemanden ein sehr dringendes Anliegen; etwas brennt jemandem auf der Zunge: es drängt jemanden, etwas zu sagen - [ugs] Wo brennt’s (denn)? : Was ist (denn) los. G.ANM - brennen wird auch in der Konstruktion die Sonne brennt (irgendwohin/ irgendwo) verwendet i.S.v. ‘die Sonne scheint (irgendwohin/ irgendwo) und verursacht dabei ein Gefühl großer Hitze’ : (49) Vor dem offenen Türfenster tanzt der heiße Fahrtwind, die Sonne brennt einem unbarmherzig ins Gesicht. (nach BerlZ, 4.4.98, S. 49) (50) Die Sonne brennt glühend auf den Acker. (taz, 1.8.95, S. 11) (51) Die Sonne brennt ihm auf dem Rücken. (taz, 29.5.97, S. 20) (52) Die Sonne brennt auf überwucherten Gleisanlagen. (taz, 29.8.94, S. 11) - brennen wird auch [techn] verwendet i.S.v. ‘nach einem bestimmten Verfahren mit hohen Temperaturen Ton, Lehm, Fliesen o.Ä. härten’ : (53) Sogar die Fliesen fürs Badezimmer hat sie eigenhändig entworfen und gebrannt. (taz, 1.2.97, S. 31) - brennen wird auch [techn] verwendet i.S.v. ‘nach einem bestimmten Verfahren alkoholische Getränke herstellen’: (54) Keltische Mönche brannten und tranken den ersten Whisky. (taz, 8.6.96, S. 20) - brennen wird auch [techn] verwendet i.S.v. ‘nach einem bestimmten Verfahren eine CD mit Daten versehen’: (55) Wer also eigene CDs brennen möchte, sollte zu einem SCSI-System greifen, denn die Daten fließen dann rascher und vor allem gleichmäßiger. (BerlZ, 16.9.98, S. V) - Nicht behandelt werden hier die Reflexivkonstruktion sich irgendwohin brennen und das unpersönliche Verb brennen, es. 'bringen bringt brachte hat gebracht bringen 1 etwas der Öffentlichkeit darbieten bringen 2 jemandem etwas übergeben bringen 3 mit jemandem irgendwohin mitgehen bringen 4 dafür sorgen, dass etwas irgendwohin gelangt bringen 5 der Rahmen für etwas sein bringen 6 etwas zur Folge haben bringen 7 etwas bzw. irgendwieviel als Gewinn haben bringen 8 auf der Grund sein, warum jemand seine geistige Fähigkeiten auf etwas richtet bringen 9 auf/ aus/ in bewirken, dass etwas in oder aus etwas gerät bringen 10 durch/ über bewirken, dass etwas etwas übersteht bringen 11 um bewirken, dass etwas etwas Positives nicht mehr hat bringen 12 zu bewirken, dass etwas etwas tut oder in etwas versetzt wird bringen 13 etwas irgendwohin transportieren bringen 14 bewirken, dass etwas irgendwieviel an Geschwindigkeit o.Ä. erreicht bringen 15 bewirken, dass etwas irgendwohin kommt bringen 282 SBP bringen 1 NomE AkkE BED etwas der Öffentlichkeit darbieten; veröffentlichen, senden, vortragen. (1) Die Abendzeitung hat einen Bericht darüber gebracht. BELR N NomE: dasjenige, das der Öffentlichkeit etwas darbietet: Person/ Institution [meist Presse, Rundfunk, Theater o.Ä.]/ [auch Veranstaltung: meist Fernseh-, Rundfunksendung] (2) AAuch die Schüler brachten einen Nachruf auf den inzwischen gefällten Baum. (MM, 2.4.2001) (3) DDie Zeitung brachte den Millionenbetrug [auf Seite 1]. (4) DDer Sender Arte bringt das 5. Klavierkonzert von Beethoven. (5) D Die Off- Bühnen bringen experimentelle Stücke. (6) „DDie Tagesschau“ brachte die Meldung von einem starken Erdbeben in der Türkei. AkkE: dasjenige, das der Öffentlichkeit dargeboten wird: abstr. Objekt [geistiges Produkt]/ Veranstaltung/ [indirekt Person [als Autor o.Ä.]/ Ereignis/ Handlung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (7) Der „Mannheimer Morgen“ hat eeinen langen Artikel über die Hochwasserkatastrophe gebracht. (8) Das Radio bringt d die neuesten Nachrichten. (9) [Wegen der Gewichtigkeit dieser Aussage] bringen wir e einige Passagen [in vollem Wortlaut]. (Fackel, 9/ 73, S. 9) (10) Unser Theater bringt eine neue Inszenierung von „L Lohengrin“. (11) Das Fernsehen bringt [jeden Tag] eein Quiz. (12) Das ZDF brachte den Vulkanausbruch [live]. (13) Die Zeitung brachte dden Mord [auf der ersten Seite]. (14) Ich möchte wissen, warum sie [im Rundfunk] [so selten] f französische Chansonniers bringen. (15) [Im Theater] bringen sie [wieder] G Goethe. dass-S: (16R) [Im Radio] brachten sie, ddass gestern in Berlin 2.137 Blitze gezählt wurden. (Grisebach, Westen) w-Frag: (17) [Im Fernsehen] brachten sie [immer wieder], wie die Twin Towers in New York zusammenstürzten. Hpts: (18) [Im Fernsehen] haben sie gebracht, dder Mann wäre an einer Lebensmittelvergiftung gestorben. PASSK Werden-Passiv werden: (19) Wichtige Meldungen werden [zuerst] [im Rundfunk] gebracht. ANM - Die NomE wird häufig in Form eines Personalpronomens der dritten Person Pl. realisiert. In diesem Fall wird meist mit einer statischen PräpG [in +D] auf den Ort der Veröffentlichung Bezug genommen: (20) [Am nächsten Tag] brachten s sie [iin den Nachrichten], dass es einen Toten gegeben hatte. (BerlZ, 31.12.98, S. VIII) ; s. auch (14), (15), (16), (17) und (18). SBP bringen 2 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas übergeben. (21) Bringen Sie mir [bitte] ein Glas Tee! BELR NNomE: dasjenige, das etwas übergibt: Person/ Institution/ Tier/ [indirekt geistiges Produkt] (22) Holen Sie die bestellten Bücher ab, oder sollen wwir sie bringen? (23) „EEssen auf Rädern“ bringt alten Menschen, die nicht mehr kochen können, ein warmes Mittagessen. (24) [Jeden Morgen] brachte dder Hund seinem Herrchen die Zeitung. (25) Die Mütter fürchteten die Briefe des Kriegsministeriums, d die den Familien [immer nur] Todesnachrichten brachten. AkkE: dasjenige, das übergeben wird: Konkretum/ abstr. Objekt (26) Die Hebamme brachte der Mutter d das Kind. (27) Mein Bruder konnte ausgezeichnet Violine spielen und bat immer wieder, ihm ssein Instrument zu bringen, was aber abgelehnt wurde. (Zeit, 29.5.87, S. 61) (28) Der Briefträger bringt die Post. (29) Mein Sohn brachte mir ddie Nachricht, dass unsere gesamte Familie erschossen worden war. (taz, 19.10.92, S. 3) (DatE): dasjenige, dem etwas übergeben wird: Person/ Tier (30) Ein hübsches Zimmermädchen bringt mmir Kaffee und Kognak. (nach Böll, Ansichten, S. 12) (31) Die Wölfin bringt ihren Jungen die Nahrung. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (32) Das Essen wurde ihm von einer sehr freundlichen Bedienung gebracht. sein: (33) Die Post war [um 11 Uhr] [noch immer nicht] gebracht. - Bekommen-Passiv: (34) Er bekommt/ kriegt jeden Morgen das Frühstück gebracht. SBP bringen 3 NomE AkkE AdvE BED mit jemandem irgendwohin mitgehen oder mitfahren, damit er sicher, bequem o.Ä. dort ankommt; begleiten. (35) Ich bringe Sie zur Bahn. BELR NomE: dasjenige, das mit jemandem mitgeht: Person/ Tier (36) [Nach der Disko] bringt S Stefan seine Freundin nach Hause. (37) D Der Blindenhund hat seinen Herrn [sicher] über die Kreuzung gebracht. AkkE: derjenige, mit dem mitgegangen wird: Person (38) Während des ganzen Tanzfestes tanzte er nur mit mir, sah nur mich und brachte mmich [dann] [zu Fuß] nach Hause. (Grisebach, Frau) AdvE: Ort an +A/ nach +D/ zu +D/ .../ bis-Gruppe: Zielort (39) Sebastian hat Sonja aan die Bahn gebracht. (40) Ich bin gleich wieder da, ich bringe [nur] unseren Gast z zu seinem Wagen. (41) Anja nahm das verlorene Kind bei der Hand und brachte es zzu seiner Mutter. (42) Als ich kam, wurde ich zzur Leiterin gebracht. (Schlink) (43) Er brachte mich b bis zu meiner Tür. PASSK Werden-Passiv werden: (44) Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ein Mädchen von ihrem Tanzpartner nach Hause gebracht wird. ANM - Gelegentlich wird [ugs] die AdvE weggelassen, wenn aus dem Kontext der Zielort klar zu entnehmen ist: (45) Ich möchte nicht, dass du nachts allein durch die Straßen gehst, ich bring dich [schnell]. SBP bringen 4 NomE AkkE AdvE BED dafür sorgen, dass jemand/ etwas irgendwohin gelangt, um dort behalten zu werden oder eine Zeit lang zu verbleiben. (46) Der Verletzte musste [sofort] ins Krankenhaus gebracht werden. BELR NNomE: derjenige, der dafür sorgt, dass etwas irgendwohin gelangt: Person/ Institution bringen 283 (47) RRotkreuz-Helfer holten Babys aus den kalten Autos, brachten sie in warme Verpflegungszelte. (nach Bild, 8.11.89, S. 1) (48) D Die Feuerwehr brachte die Menschen aus der Gefahrenzone. AkkE: dasjenige, das irgendwohin gelangt: Konkretum (49) Sie brachten den Mann zum Arzt. (50) Nachdem wir unsere Koffer auf das Zimmer gebracht hatten, gingen wir sofort an den Strand. (51) Bring [bitte] dden Bauschutt auf die Deponie! AdvE: Ort auf +A/ in +A/ ...: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person] aus +D: Ausgangsort über +A: Richtung (52) Geistesgegenwärtig setzte die Frau am Steuerknüppel zum Gleitflug an und brachte das einmotorige Flugzeug [einigermaßen sicher] aauf den Boden. (MM, 2.4.2001) (53) Estrada wurde [am Dienstag] i in ein Spezialgefängnis außerhalb von Manila gebracht. (BerlZ, 2.5.2001, S. 8) (54) Er wurde i in die Psychiatrie gebracht, weil er randalierte. (55) Ich muss die Kinder [für acht Tage] z zu Freunden bringen, damit ich mich in Greifswald in Ruhe einrichten kann. (Grisebach, Frau) (56) Ich wollte den Brief [heute] zur Post bringen. (57) Helfer brachten die Menschen aaus dem brennenden Haus. (58) Wie hast du es geschafft, das gestohlene Auto ü über die Grenze zu bringen? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (59) Der Mann wurde ins Gefängnis gebracht. sein: (60) Die Briefe waren [pünktlich] zur Post gebracht. ANM - Gelegentlich wird mit einer PräpG [zu +D] auf den Zweck des Hinbringens Bezug genommen. In diesem Fall kann die AdvE weggelassen werden: (61) Du musst [nach der Schule] dein Moped [zzum Reparieren] bringen. - bringen 4 wird häufig in dem Ausdruck verwendet jemanden hinter Gitter bringen i.S.v. ‘dafür sorgen, dass jemand ins Gefängnis kommt’: (62) Wir werden nicht ruhen, bis wir den Betrüger hhinter Gitter gebracht haben. - bringen 4 wird häufig in dem Ausdruck in Sicherheit bringen i.S.v. ‘irgendwohin bringen, wo jemand/ etwas sicher ist’ verwendet: (63) Die Feuerwehr bbrachte 30 Bewohner des Hauses und aus angrenzenden Gebäuden in Sicherheit. (BerlZ, 3.5.2001, S. 2) - bringen 4 wird auch in dem Ausdruck etwas auf den Tisch bringen i.S.v. ‘etwas auftischen, etwas als Mahlzeit servieren’ verwendet: (64) Wer also gerne Kohl isst, sollte das Gemüse [ruhig] [öfter] a auf den Tisch bringen. (MM, 11.11.2000) - bringen 4 wird auch in den Ausdrücken etwas in die Zeitung/ in die Sendung bringen i.S.v. ‘etwas publizieren, senden’ verwendet: (65) Wir wollen auch in Maßen Ereignisse, Liebesglück und Liebesnot am englischen Königshaus iin die Sendung bringen. (nach Zeit, 13.10.96, S. 8) W.BED bringen 5 NomE AkkE etwas [Zeitpunkt] ist der Rahmen für etwas [Sachverhalt]; mit sich bringen (66) Der Februar hat die tiefsten Temperaturen dieses Winters gebracht. (Zeit, 14.3.86, S. 98) (67) Eine Preissteigerung von vier Prozent, [wie] sie das Jahr 1965 brachte, darf sich auf keinen Fall wiederholen. (Welt, 26.1.66, S. 1) bringen 6 NomE AkkE (DatE/ PräpE); NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); (PräpE): für +A/ über +A jemand/ etwas [keine Restr.] hat für jemanden [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] zur Folge (68) Du hast mir Glück gebracht. (69) Der Krieg brachte Unglück über viele Familien. (Zeit, 5.7.85, S. 24) (70) Obwohl die Nazis Schrecken und Tod über ihre Nachbarn gebracht hatten, erzählten die Filme allesamt Liebesgeschichten. (BerlZ, 24.1.98, S. 16) (71) „Wenn du mich anzeigst, erfährt deine Familie, welche Schande du über sie gebracht hast“, drohte er. (nach taz, 16.9.98, S. 22) (72) Für die Bundesrepublik bringt der europäische Binnenmarkt nur Vorteile. (nach MM, 11.7.87, S. 2) (73) Das Tief über den Azoren wird uns heftige Regenfälle bringen. (74) Aber wer weiß, was uns die technische Entwicklung [noch] alles bringt! (Grisebach, Westen) (75) Unüberlegte Handlungen bringen Ärger und Misserfolg. (Bild, 26.1.67, S. 5) dass-S: (76) Unglück hat (es) mir gebracht, dass ich vor meiner Prüfung eine schwarze Katze auf der Straße gesehen habe! Inf+: (77) Ein vierblättriges Kleeblatt in der freien Natur zu finden, soll Glück bringen. Inf-: (78) Unter einer aufgestellten Leiter hindurchgehen, soll Unglück bringen. - Die NomSE in Form einer Infsteht immer vor dem Hauptsatz: s. (78). bringen 7 NomE AkkE/ AdvE (DatE/ PräpE); (PräpE): für +A; AdvE: NG im A/ PG [meist indefinit] jemand/ etwas [keine Restr.] hat für jemanden [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt] bzw. irgendwieviel als Gewinn oder Ertrag; erbringen, einbringen (79) Der Abwehrspieler bringt dem Verein mehrere Millionen Transfergeld. (80) Was hat Carlos das Fasten gebracht? Nicht viel. (BerlZ, 2.5.2001, S. 30) (81) Jede richtige Antwort bringt dem Team drei Punkte.(82) Die Felder auf der Nordseite des Bergs bringen den Bauern viel weniger als die auf der Südseite. (83) Der Verkauf des Hauses hat für jeden Erben 100.000 Euro gebracht. (84) [Im Augenblick] bringt das Geld nur wenig Zinsen. (85) [In den Jahren des Wiederaufbaus] brachte fast jede Immobilie hohe laufende Erträge und beachtliche langfristige Wertzuwächse. (MM, 17.11.87, S. 1) (86) Und Arbeitsplätze bringt eine arbeitende Bahn [auch]. (taz, 1.7.2001) (87) Die Wohnung bringt 500 Euro an Miete. (88) Die Notfalltransporte der Feuerwehr steigen von derzeit 389 auf 533 Mark, was über 9 Millionen bringt. (nach taz, 9.12.92, S. 17) bringen 8 auf NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand/ etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] ist der Grund, warum jemand [Person/ Instibringen 284 tution] seine geistigen Fähigkeiten auf etwas [abstr. Objekt/ [indirekt Konkretum]] richtet (89) Du hast mich auf den Gedanken gebracht, auch Germanistik zu studieren. (90) Der Kinoerfolg brachte den Verein auf eine neue Idee: Der Klub bietet nun in Rom eine Ausbildung zum Gladiator. (nach BerlZ, 8.3.2001, S. 12) (91) Der Hinweis hat ihn auf den Mörder gebracht. (92) Der lockere Stein brachte den Kommissar auf die Lösung. Inf+ [NomSE]: (93) Auf ein paar neue Gedanken könnte (es) dich bringen, mit anderen über den Artikel zu reden. Inf- [NomSE]: (94) Viele Bücher und Zeitungen lesen, könnte die Menschen darauf bringen, dass ihre Meinung nicht die einzige ist. dass-S [PräpSE]: (95) [In Wahrheit] hat ihn ein Wink von seiner Schwester darauf gebracht, dass der Vater beim Kartenspielen gemogelt hatte. Inf+ [PräpSE]: (96) Was hat dich darauf gebracht, Computerspiele zu entwerfen? Hpts [PräpSE]: (97) Sein Zögern bringt mich darauf, er könnte vielleicht gelogen haben. - Die NomSE in Form einer Infsteht immer vor dem Hauptsatz: s. (94). - bringen 8 auf wird auch in den Ausdrücken das Gespräch/ die Rede auf etwas bringen i.S.v. ‘das Gespräch auf etwas lenken’ verwendet: (98) Wir bbrachten das Gespräch auf das Haus und die Kinder. bringen 9 auf/ aus/ in NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: auf +A/ aus +D/ in +A jemand/ etwas [Gerät/ Sachverhalt/ Handlung] bewirkt, dass jemand/ etwas [Konkretum] in oder aus etwas [Zustand/ Vorgang] gerät (99) [Nun] brachte ich das Musikzimmer [wieder] auf Hochglanz. (Grisebach, Frau) (100) [Bereits in der 4. Minute] brachte Oliver den Tabellendritten [mit 1: 0] in Führung. (nach MM, 2.4.2001) (101) Das Schaukeln des Bootes hat mich aus dem Gleichgewicht gebracht. (102) Die Musik bringt uns [richtig] in Schwung. (nach BerlZ, 3.5.2001, S. 7) (103) Starke Regenfälle hatten den Hang ins Rutschen gebracht. (BerlZ, 3.5.2001, S. 12) (104) Der Zustand, in dem das Wohnzimmer ist, bringt mich in Wut. (105) [Jeden Abend] müssen die 60er-Jahre-Frisuren [mit Unmengen von Haarspray und Pomade] in Form gebracht werden. (BerlZ, 2.5.2001, S. 30) (106) Ehe die Bahn in olympiagerechten Zustand gebracht worden ist, sind noch eine ganze Reihe von Veränderungen nötig. (Bild, 6.2.67, S. 4) dass-S: (107) [Bedauerlicherweise] hat (es) den Sänger aus dem Takt gebracht, dass ich versucht habe, das Lied mitzusingen. Inf+: (108) Es bringt mich ins Schwitzen, schnell laufen zu müssen. Inf-: (109) Viel Obst und Gemüse essen, wird sie [wieder] in Form bringen. - Die NomSE in Form einer Infsteht immer vor dem Hauptsatz: s. (109). - Die PräpE wird häufig ohne Artikel realisiert: s. (99), (100), (102), (104), (105), (106) und (109). bringen 10 durch/ über NomE AkkE PräpE; PräpE: durch +A/ über +A jemand/ etwas [abstr. Objekt] bewirkt, dass jemand [Person/ Institution]/ etwas [Lebewesen/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt] etwas [Zeitabschnitt/ Ereignis] übersteht (110) Man spart Hühnerfutter, gibt’s den Jungenten und bringt sie über die ersten Lebenswochen. (Strittmatter, S. 269) (111) [Wie] bringt das Eichhörnchen seine Vorräte [sicher] durch den Winter? (112) Ich habe meine Geranien [nicht] durch die kalte Jahreszeit gebracht. (113) Das Geld wird ihn und seine Freundin [vielleicht] über die nächsten zwei Jahren bringen. (nach BerlZ, 30.1.98, S. 30) (114) Ich wusste, dass mein Vater sich und uns [als Lektor eines Verlags für Wanderkarten und -bücher] durch den Krieg gebracht hatte. (Schlink) (115) Als Unternehmer will man etwas über den jungen Mann wissen, den man [ja] [auch aus finanziellen Interessen] durch die Lehre bringen will. (BerlZ, 22.8.98, S. 41) (116) Selbst eine 14: 11 Führung wurde [nicht] über die Zeit gebracht. (MM, 27.1.98) bringen 11 um NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: um +A jemand/ etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] bewirkt, dass jemand/ etwas [Tier/ abstr. Objekt] etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] Positives nicht mehr hat (117) Der Dieb brachte mich um mein Geld. (118) Seine Spielsucht hat uns um Haus und Hof gebracht. (119) Wir bringen die Tiere um ihren Lebensraum. (120) Die Wirtschaftskrise hat [bereits] drei Millionen Menschen um ihren Arbeitsplatz gebracht. (121) Linds Erfindungsreichtum neigt leider dazu, Pointen um ihre Wirkung zu bringen. (nach MM, 23.4.88, S. 72) dass-S: (122) Den Skispringer hat (es) um eine Medaille bei den Olympischen Spielen gebracht, dass er bei seinem letzten Sprung gestürzt ist. Inf+: (123) Für den Oskar nicht nominiert zu werden, bringt Filme [häufig] um den verdienten Erfolg. - bringen 11 um wird häufig in dem Ausdruck jemanden um den Verstand bringen i.S.v. ‘bewirken, dass jemand seinen Verstand verliert, verrückt wird’ verwendet: (124) Der Unfalltod ihres Mannes hhat sie [fast] um den Verstand gebracht. bringen 12 zu NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu jemand [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] bewirkt, dass jemand/ etwas [Tier] etwas [Handlung] tut oder etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] in etwas [Zustand] versetzt wird (125) Vielleicht würde ich den Vorsitzenden nicht überzeugen, aber ich würde ihn zum Nachdenken und Nachforschen bringen. (Schlink) (126) Sie hat ihren Kanarienvogel zum Sprechen gebracht. (127) Die Knoll AG könnte [viel schneller] erfolgsversprechende Präparate zur Serienreife bringen, wenn die Prüfung an gesunden, freiwilligen Menschen rascher über die Bühne ginge. (nach MM, 23.5.86, S. 26) (128) Die Vögel, die wunderschönen Rosen brachten mich zum Träumen. (129) Die warme Aprilsonne bringt die Narzissen bringen 285 zum Blühen. (130) Diese Mutter hatte [mit ihrer Begeisterung] [sicherlich] vieles in ihrem Sohn zur Blüte gebracht, was sich bei einer weniger entzückten Mutter wahrscheinlich nicht entfaltet hätte. (nach Grisebach, Westen) (131) [So] habe ich mein schlechtes Gewissen zum Schweigen gebracht. (Schlink) (132) Seine Witze brachten das Publikum zum Lachen. (133) Die zwei schweren Frosteinbrüche und der harte lange Winter haben den Asphalt [vielerorts] zum Bersten gebracht. (MM, 4.4.85, S. 24) dass-S [NomSE]: (134) [Klar] bringt (es) die Kinderschar zum Quieken, dass der Kasper sich so dumm anstellt. Inf+ [NomSE]: (135) Alle Mathematikaufgaben im Test gelöst zu haben, hat ihn dazu gebracht, Mathematik studieren zu wollen. dass-S [PräpSE]: (136) Es war gar nicht einfach, den aufgeregten Mann dazu zu bringen, dass er sich hinsetzte. Inf+ [PräpSE]: (137) [Wie] bringt man Kinder und Jugendliche dazu, Bücher zu lesen? bringen 13 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ .../ bis-Gruppe jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier/ Transportmittel] transportiert jemanden/ etwas [Konkretum/ [indirekt abstr. Objekt]] irgendwohin (138) Jetzt hat mein Vater verlangt, dass ich selbst beschreiben soll, [wie] ich die Tiere für den Zoologischen Garten aus Inner-Afrika nach Frankfurt gebracht habe. (Grzimek, S. 144) (139) Eine Spedition bringt den bestellten Wein [wöchentlich] von Berlin nach Hamburg. (Zeit, 11.7.86, S. 25) (140) [Im ersten Weltkrieg] brachte die Taube Nachrichten vom Spähtrupp ins Hauptquartier. (nach BerlZ, 7.9.98, S. 11) (141) [In der Gegenrichtung] bringen die Züge aus Groß Schönebeck und Wensickendorf Pendler nach Berlin. (BerlZ, 2.5.2001, S. 28) (142) Die südafrikanische Fluggesellschaft hat bekannt gegeben, dass sie ihre Passagiere [erst] nach Zürich, London und Frankfurt bringt und von dort aus weitere Anschlüsse in die USA für die Reisenden regelt. (MM, 6.10. 86, S. 2) bringen 14 NomE AkkE AdvE; AdvE: (von +D) auf +A/ über +A/ unter +A jemand/ etwas [konkr. Objekt: meist Gerät/ abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung] bewirkt, dass etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Vorgang] irgendwieviel an Geschwindigkeit, Gewicht, Menge o.Ä. erreicht (143) [Vielleicht] kann man das Treibgas [auch] [unmittelbar] [durch die Reaktorwärme] auf die nötige Temperatur bringen. (Gail/ Petri, S. 47) (144) Wir haben unsere Inflation unter drei Prozent gebracht. (Spiegel 13/ 94, S. 121) (145) Anfang Januar 1944 war es sehr kalt, und es gelang uns nicht, die Temperatur in unseren zwei Stübchen über acht Grad zu bringen. (Grisebach, Frau) (146) Der aus Chryslers PKW-Flotte bekannte Zwei-Liter-Vierzylinder bringt den Voyager [immerhin] auf Tempo 175. (BerlZ, 29.10.97) (147) Zu den 9,2 Tonnen der Glocke kommen der Glockenstuhl, das Joch und der 500 Kilo schwere Klöppel, die das Gesamtgewicht der Transportlast auf über 200 Tonnen bringen. (BerlZ, 3.5.2001, S. 30) (148) Die Kosten für soziale Hilfeleistungen haben die Schulden der Städte auf einen Höchststand gebracht. (149) Die lange Krankheit hat ihr Gewicht unter 50 kg gebracht. (150) Hartes Training und eine entsprechende Diät werden sein Gewicht [wieder] unter 90 kg bringen. (151) Der Ministerpräsident von NRW will, dass die Arbeitslosigkeit im Land von 800.000 auf unter 500.000 gebracht wird. (nach BerlZ, 12.5.2000, S. 3) bringen 15 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: in +A/ unter +A/ ...; (AdvE2): mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] bewirkt mittels irgendetwas, dass etwas [abstr. Objekt: häufig Gefühl/ Zustand] irgendwohin kommt (152) Der Musiker bringt mit seinem Vibrato viel Gefühl in das Stück. (153R) Es ist meine feste Überzeugung, dass man mit den Kindern anfangen muss, wenn man mehr Liebe in die Welt und unter die Menschen bringen will. (Grisebach, Westen) (154) Der Band zeigt, was Berlusconi da in den sechziger und Siebzigerjahren bauen ließ: Satellitenstädte für 10.000 bis 14.000 Menschen, mit denen eine neue Qualität in Mailands Wohnungsbau gebracht werden sollte. (BerlZ, 2.5.2001, S. 8) (155) Solche Veranstaltungen braucht eine Großstadt wie Mannheim, denn sie bringen Glanz und Glamour in die Quadratestadt. (MM, 2.4.2001) (156) Einminütige Interviews sollen Tempo in die Sendung bringen. (MM, 6.10.89) - bringen 15 wird auch in dem Ausdruck frischen Wind in etwas bringen i.S.v. ‘bewirken, dass neuer Schwung, neue Begeisterung irgendwohin kommt’ verwendet: (157) Fußball mit großen Vereinen, das hhabe frischen Wind in den Klub gebracht. (MM, 3.4.2001) PHRAS FVG : eine Leistung bringen: etwas leisten; Opfer bringen: etwas opfern; jemanden (nicht) aus der Ruhe bringen: jemanden (nicht) nervös machen; etwas in Abrechnung bringen: etwas abrechnen; etwas in Anrechnung bringen: etwas anrechnen; etwas in/ zur Anwendung bringen: etwas anwenden; jemanden/ etwas in Gefahr bringen: jemanden/ etwas gefährden; etwas in Gang bringen: etwas anfangen lassen; etwas in Ordnung bringen: etwas ordnen; jemanden in Verlegenheit bringen: jemanden verlegen machen; etwas zum Abschluss bringen: etwas abschließen, beenden; etwas zur Aufführung bringen: etwas aufführen; etwas zum Ausdruck bringen: etwas ausdrücken; etwas zur Ausführung bringen: etwas ausführen; etwas zur Diskussion bringen: etwas diskutieren (lassen); etwas zum Einsatz bringen: etwas einsetzen; etwas zu Ende bringen: etwas beenden, fertig machen; etwas zur Entfaltung bringen: etwas entfalten; etwas zur Kenntnis bringen: etwas bekannt machen; etwas zur Sprache bringen: über etwas sprechen; etwas zum Vortrag bringen: etwas vortragen Idiom: [ugs-salopp] es (nicht) bringen: es (nicht) schaffen, etwas (nicht) können; etwas bringt etwas mit sich: etwas hat etwas zur Folge, als Nebeneffekt; etwas an sich bringen: sich etwas aneignen; jemanden hinter sich bringen: jemanden [mehrere Persobuchen 286 nen] als Anhänger gewinnen; etwas hinter sich bringen: etwas Unangenehmes erledigen; etwas/ es nicht über sich bringen: aus moralischen Gründen, aus Mitleid o.Ä. es nicht schaffen, etwas zu tun; etwas/ nichts zu Stande/ zu Wege bringen: etwas/ nichts erfolgreich erledigen; jemanden in Arbeit und Brot bringen: jemanden einstellen; jemandem etwas vor Augen bringen: jemandem etwas zeigen; jemanden an den Bettelstab bringen: jemanden sehr arm machen; Bewegung in etwas bringen: bewirken, dass sich etwas ändert; etwas an die Börse bringen: etwas [Aktien] an der Börse verkaufen, zeichnen lassen; etwas auf die Bühne bringen: etwas [Theaterstück] aufführen; etwas (schnell) über die Bühne bringen: etwas (zügig) erledigen; jemanden/ etwas unter ein Dach bringen: jemanden [mehrere Personen]/ etwas [mehrere Dinge] vereinigen; etwas unter Dach und Fach bringen: etwas erledigen; [ugs] jemanden um die Ecke bringen: jemanden ermorden; jemanden/ etwas in Einklang bringen: jemanden [mehrere Personen]/ etwas [mehrere Dinge] vereinen; jemanden/ etwas zu Fall bringen: jemanden/ etwas scheitern lassen; jemanden unter die Erde bringen: jemanden töten/ begraben; jemanden auf neue/ andere Gedanken bringen: jemanden zerstreuen; etwas zur Geltung bringen: die Vorteile von etwas zeigen; jemanden/ etwas vor/ [ugs] vors Gericht bringen: dafür sorgen, dass jemandem der Prozess gemacht wird, dass etwas vor einem Gericht verhandelt wird; jemanden ins Grab bringen: den Tod von jemandem verursachen; etwas nach Hause bringen: etwas als Ertrag, als Resultat, als Gewinn haben; etwas nicht über’s Herz bringen: aus Mitleid o.Ä. es nicht schaffen, etwas zu tun; jemanden aus dem Konzept/ aus dem Kurs bringen: jemanden verwirren; etwas unter die Leute bringen: etwas verteilen/ bekannt machen; Licht in etwas/ ins Dunkel bringen: eine undurchsichtige Angelegenheit aufklären; etwas nicht über die Lippen bringen: es nicht schaffen, etwas zu sagen bzw. etwas nicht sagen wollen; etwas an den Mann bringen: jemandem etwas verkaufen; etwas auf den Markt bringen: etwas [neues Produkt] vermarkten; etwas zu Papier bringen: etwas niederschreiben; etwas auf den Punkt bringen: das Wichtigste kurz und klar darstellen; etwas auf die Seite bringen: etwas sparen; etwas/ den Stein ins Rollen bringen: durch die Bekanntmachung von etwas bewirken, dass ein größerer Sachverhalt bekannt wird/ dass etwas zu wirken beginnt; etwas/ jemanden ins Spiel bringen: etwas/ jemanden, der nicht unbedingt dazu gehört, in die Diskussion bringen; [ugs] jemanden zur Strecke bringen: dafür sorgen, dass jemand scheitert; jemanden an einen Tisch bringen: jemanden [mehrere Personen] zusammenbringen, damit sie gemeinsam über ihre Probleme diskutieren; [ugs] jemanden auf Trab bringen: jemanden zu schnellerer Arbeit, Entscheidung o.Ä. antreiben; etwas in Umlauf bringen: dafür sorgen, dass etwas bei vielen Menschen bekannt wird/ etwas verteilen; etwas auf den Weg bringen: etwas anfangen; [ugs] jemanden in/ zur Weißglut bringen: jemanden sehr wütend machen; jemanden zur Welt bringen: jemanden [Kind] gebären - [ugs/ jugendspr] Das bringt’s (voll)! / Das bringt’s nicht! : Das ist gut./ Das ist schlecht.; [ugs-salopp] Das bringt mich/ ihn/ ... noch ins Grab! : Diese Nachricht, Handlung regt mich/ ihn/ ... sehr auf.; Das bringt das Fass zum Überlaufen! : Das war zu viel, jetzt gibt es Sanktionen. G.ANM - bringen wird in Verbindung mit es in den Konstruktionen verwendet jemand bringt es zu etwas i.S.v. ‘jemand erreicht etwas [berufliche Position, Macht, Vermögen] auf Grund seiner Leistungen’: (158) Er h hat es zu etwas/ nnichts/ z zu großem Ansehen/ zzum Professor gebracht.; jemand/ etwas bringt es auf etwas i.S.v. ‘jemand/ etwas erreicht leistungsmäßig o.Ä. etwas [Größe, Wert, Menge o.Ä.]’: (159) Meine Großmutter hhat es auf 100 Jahre gebracht. VERBF verbringen 'buchen bucht buchte hat gebucht buchen 1 etwas reservieren lassen buchen 2 etwas irgendwohinein eintragen SBP buchen 1 NomE AkkE (PräpE) BED etwas durch die Vermittlung von jemandem verbindlich reservieren lassen . (1) Ich habe [für morgen] einen Flug nach Rom gebucht. BELR NNomE: derjenige, der reservieren lässt: Person/ Institution (2) Die Reisenden werden aufmerksam bedient - ob ssie die luxuriöse „Erste Klasse“ oder die preisgünstige Touristenklasse buchen. (nach Welt, 19.3.59, S. 11) (3) DDer Fußballverband hat [für den zweiten Teil der Weltmeisterschaft] [bereits] ein festes Quartier gebucht. (nach Welt, 13.2.74, S. 7) AkkE: dasjenige, das reserviert wird: konkr. Objekt [Hotelzimmer, Platz im Flugzeug o.Ä.]/ Veranstaltung [häufig Reise, Kurs] (4) Wenn jemand e eine Weltreise bucht, ist es seine Sache, dafür zu sorgen, alle Dokumente beieinander zu haben. (MM, 19.10.85, S. 58) (5) [In einem TEE] kann der Reisende HHotelzimmer und Veranstaltungen am Zielort buchen. (MM, 26.11.85, S. 10) (6) Einige Schüler der 11. Klasse haben e einen Französischkurs in Montpellier gebucht. (PräpE): bei +D: derjenige, durch dessen Vermittlung etwas reserviert wird: selten Person [als Funktionsträger]/ Institution [Reiseveranstalter] (7) Der Direktor bucht seine Flugreisen [immer] b bei der Lufthansa. (8) Viele Urlauber hatten ihre Amerikareise bbei buchstabieren 287 Neckermann gebucht. (9) Herr Schumacher buchte seine Chinareise bbei einem besonders gut informierten Reisebüroleiter. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) [Zu bestimmten Jahreszeiten] können Städtereisen in die UdSSR [mit Saisonermäßigung] gebucht werden. (nach ND, 21.2.74, S. 8) sein : (11) Der Flug und die Zimmer sind [schon] gebucht, du kannst deine Reise nicht mehr verschieben! WORTB die Buchung ANM - Wenn die Handlung, die mit buchen 1 ausgedrückt wird, betont wird, kann die AkkE weggelassen werden: (12) Ich buche [immer] beim Reisebüro in der Nähe vom Institut. (13) Hast du [schon] gebucht? Vor Weihnachten ist es schwer, noch einen Flug nach Südspanien zu kriegen. - Mit einer PräpG [für +A] kann auf den Nutznießer der Buchung Bezug genommen werden : (14) City-Reisen hat [f für eine Gruppe japanischer Studenten] eine Reise nach München gebucht. W.BED buchen 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +A/ seltener in +A [wirtschaftsspr] jemand [Person/ Institution]/ etwas [Gerät/ Verfahren] trägt etwas [abstr. Objekt/ Vorgang: geschäftliche Ein- und Ausgänge] irgendwohinein [Konto, Bilanzbuch o.Ä.] ein; registrieren (15) Es werden [auf der Messe] [noch genug] Aufträge gebucht und gute Geschäfte gemacht, jedoch vor allem mit der Auslandskundschaft. (MM, 20.4.85, S. 6) (16) Frau Winter hatte am 26. schon ihre Miete überwiesen, auf das Konto ihres Vermieters wurde die Überweisung [allerdings] [erst am 3. des folgenden Monats] gebucht. (17) Die Telekom bietet auch eine technologische Alternative an: der Chip auf der „Telekarte“ bucht Gebühren auf das persönliche Telefonkonto. (Spiegel, 47/ 94, S. 66) (18) [So] wurden knapp 788.000 DM [für nicht-existierende Flaschen Sekt] in die Aktivseite der Bilanz gebucht. (nach MM, 15.7.97, S. 5) PHRAS Idiom: etwas als Erfolg/ als Gewinn/ als Pluspunkt buchen: einer Person/ sich etwas Vorteilhaftes zurechnen buchsta'bieren buchstabiert buchstabierte hat buchstabiert buchstabieren 1 die Buchstaben von etwas einzeln nennen buchstabieren 2 etwas mühsam lesen buchstabieren 3 <als> etwas irgendwie bzw. als ein solches interpretieren SBP buchstabieren 1 NomE (AkkE) BED die Buchstaben von etwas in ihrer Reihenfolge einzeln nennen . (1) Würden Sie Ihren Namen [bitte] buchstabieren? BELR NomE: derjenige, der die Buchstaben einzeln nennt: Person (2) „Wie schreibt man das? “ - „IIch buchstabiere: großes C wie Cäsar, kleines H wie Heinrich, A wie Anton, R wie Richard, G wie Gustav und E wie Emil.“ (3) Dass e ein Kind, das sich als Vierjähriger selbst das Lesen und Schreiben beigebracht hat, [in der Schule] [nochmals] buchstabieren lernen soll, schafft Frustrationen bei den Toptalenten. (Zeit, 12.4.85, S. 49) (AkkE): NG im A/ Zeichengruppe: dasjenige, dessen Buchstaben einzeln genannt werden: abstr. Objekt [Name o.Ä.]/ sprachlicher Ausdruck (4) Er kann [nicht mal] seinen Namen [richtig] buchstabieren. (5) Die meisten Abgeordneten im Kongress könnten GATT [nicht einmal] buchstabieren. (MM, 19.2.85, S. 5) (6) [Wie] buchstabiert man RRheumatismus? (Spiegel, 7/ 93, S. 76) (7) Baden-Württembergs Regierungschef Lothar Späth buchstabierte d das Kürzel für das neue Zentrum (ZMBH) [so]: Z stehe für Zukunft, M für Mut, B für Brillanz und H für Heidelberg. (MM, 27.11.85, S. 27) PASSK Werden-Passiv werden : (8) [Wie] wird das Wort buchstabiert? WORTB der Buchstabe ANM - Mit einer NG im D kann auf die Person Bezug genommen, zu deren Gunsten die Handlung des Buchstabierens ausgeführt wird : (9) Darf ich [IIhnen] den Namen des Verfassers buchstabieren? - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. W.BED buchstabieren 2 NomE (AkkE) jemand liest etwas [Text] mühsam einen Buchstaben nach dem anderen (10) Die Inschriften auf den alten Grabsteinen waren kaum zu erkennen, [nur] den einen oder anderen Namen konnten wir [mit Mühe] buchstabieren. (11) Manche Menschen, bei denen das Lesen nicht zu den täglichen Notwendigkeiten gehört, lesen auch noch als Erwachsene so, wie sie es in der Volksschule gelernt haben: sie buchstabieren. (Ott, S. 5) (12) Fließend lesen kann der Junge nicht, er buchstabiert [noch] [Wort für Wort]. buchstabieren 3 <als> NomE AkkE AdvE/ PrädE; AdvE: AdvG/ nach +D/ ...; PrädE: als-Gruppe mit NG im A [geh] jemand [Person/ Institution] interpretiert etwas [abstr. Objekt] irgendwie bzw. als ein solches; verstehen (13) [Obendrein] buchstabiert jedes Land Frauenpolitik anders. (Zeit, 27.10.95) (14) Der Politiker buchstabiert liberale Politik nach dem Muster von George Orwells „Animal Farm“: Alle Tiere sind gleich, nur einige sind gleicher. (nach Zeit, 4.8.95) (15) [Noch immer] wird das Neue als Verfall des Alten buchstabiert. (Zeit, 6.10.95) G.ANM - Gelegentlich wird buchstabieren als Kommunikationsverb i.S.v. ‘wie buchstabierend sagen’ verwendet: (16) Als Schlusscredo buchstabieren die Stimmen auf der Erde leiser werdend und feierlich: „Niemand - hat - eine - größere - Liebe - gekannt - denn - die - sein - Leben - hinzugeben - für - die - Seinen.“ (nach taz, 24.10.92, S. 16) bürsten 288 'bürsten bürstet bürstete hat gebürstet bürsten 1 etwas von irgendwo entfernen bürsten 2 etwas ordnen bürsten 3 etwas bearbeiten bürsten 4 <zu> etwas zu etwas/ so ordnen SBP bürsten 1 NomE AkkE AdvE BED etwas mit Hilfe einer Bürste von irgendwo entfernen . (1) Karin bürstet den Staub von ihren Schuhen. BELR NNomE: derjenige, der etwas entfernt: Person (2) Wenn man kleine Kinder hat, muss mman [ständig] Krümel von den Sesseln bürsten. AkkE: dasjenige, das entfernt wird: konkr. Objekt/ Substanz [Staub, Erde, Schmutz o.Ä.] (3) Ich muss [mir] [oft] ddie Haare von der Jacke bürsten. AdvE: Ort aus +D/ von +D: Ausgangsort [konkr. Objekt: häufig Kleidung] (4) [Nach dem Hochzeitsfest] musste [sich] das junge Paar den Reis, mit dem es beworfen wurde, aaus den Kleidern bürsten. (5) [Nach jeder Mahlzeit] werden die Krümel vvon der Tischdecke gebürstet. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) [Jeden Morgen, bevor Hans ins Büro ging], wurden [ihm] die Fusseln vom Mantel gebürstet. sein : (7) Die Krümel sind [schon] vom Tisch gebürstet. WORTB die Bürste ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (3), (4) und (6). SBP bürsten 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mit Hilfe von irgendetwas ordnen . (8) Ich muss [mir] [gerade noch] die Haare bürsten, und dann bin ich fertig. BELR NNomE: derjenige, der etwas ordnet: Person (9) DDie Mutter bürstet [jeden Morgen und jeden Abend] die Haare ihrer Tochter. AkkE: dasjenige, das geordnet wird: konkret. Objekt [Haar, Fell] (10) Die Hebamme bürstet ddie Haare des Babys mit einer weichen Bürste. (11) Helene bürstet [sich] d die Haare [mal hinter die Ohren, mal ins Gesicht]. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Bürste o.Ä.] (12) Jan bürstet sein Haar m mit einer Bürste aus Borsten. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Das Fell der Angorakatze wird [jeden Tag] gebürstet. sein : (14) Die Haare der Mädchen waren [schon] gebürstet und mit zwei Spangen fest gehalten. WORTB die Bürste ANM - Die AdvE wird nur dann realisiert, wenn die Bürste spezifiziert wird: s. (10) und (12). - Pertinenzdativ ist möglich: s. (8) und (11). W.BED bürsten 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand bearbeitet jemanden/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] mit Hilfe von irgendetwas [Bürste], um ihn/ es zu säubern, zu glätten, in Ordnung o.Ä. zu bringen (15) Ich bürste mich [jeden Morgen] mit einer nicht zu weichen Bürste, das ist gut für den Kreislauf. (16) [Jeden Sonnabend] badet und bürstet Nicole ihren Hund. (17) Bruno bürstet [seinem kleinen Bruder] den Rücken mit einer weichen Bürste. (18) Bürsten Sie Ihre Zähne [von „Rosa nach Weiß“]. (nach Packungsbeilage Paradontax) (19) Als ich morgens aufstand, war der Anzug gebügelt und gebürstet. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (17). - Die AdvE wird nur dann realisiert, wenn die Bürste spezifiziert wird: s. (15) und (17). bürsten 4 <zu> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PrädE: AdjG jemand ordnet etwas [Haar] mit Hilfe einer Bürste zu etwas [Frisur] bzw. so (20) Sie hatte [sich] die Haare zu einem frechen Pferdeschwanz gebürstet. (21) Er bürstete [sich] die Haare glatt. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (20) und (21). PHRAS Idiom: etwas gegen den Strich bürsten: einen Sachverhalt unter einem nicht üblichen Aspekt betrachten D 'danken dankt dankte hat gedankt danken 1 für jemandem seinen Dank aussprechen danken 2 etwas etwas verdanken danken 3 auf etwas positiv reagieren SBP danken 1 für NomE DatE v PräpE BED jemandem seinen Dank für etwas aussprechen . (1) Ich danke Ihnen für diesen Hinweis . BELR NomE: derjenige, der seinen Dank ausspricht: Person/ Institution (2) DDer Bundeskanzler dankte dem Bundesinnenminister für seine Bemühungen um den Umweltschutz. (nach MM, 6.6.86, S. 1) (3) [Auf der Weihnachtsfeier] dankte ddie Firma Müller ihren langjährigen Mitarbeitern. DatE: derjenige, dem ein Dank ausgesprochen wird: Person/ Institution (4) „Ich danke I Ihnen, Herr Doktor! “ (Stephan, S. 19) (5) Ich danke dder ZEIT für den hervorragenden Artikel zu den verkorksten Hochschulreformen in Baden-Württemberg. (Zeit, 4.4.97, S. 68) PräpE: für +A: dasjenige, wofür jemand seinen Dank ausspricht: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat dafür: Handlung da sein 289 (6) Ich danke dir ffür alles: für das Geschenk, für den Besuch und für das schöne Gespräch. (7) Ich lasse mir jetzt Kärtchen drucken, ganz feine, auf denen steht: „Ich danke f für Ihr Verständnis.“ (Zeit, 14.6.85, S. 1) (8) Der russische Kaiser dankte ffür den freundlichen Empfang. (Schädlich, S. 117) (9) Wir sollten unserem Schöpfer danken f für die Schönheit der Natur. dass-S: (10) Ich danke dir (ddafür), ddass du mich im Krankenhaus besucht hast. (11) Als ihn ein Patient anhaucht: „Ich habe Ihnen [noch gar nicht] gedankt, ddass sie mich gerettet haben“, da wehrt der Chefarzt ritterlich ab: „Das war doch unsere selbstverständliche Pflicht.“ (Zeit, 31.1.97, S. 6) PASSK Werden-, Sein-Passiv: nur unpersönlich werden: (12) [Hier] wurde allen Beteiligten [förmlich] für ihren Einsatz gedankt. (MM, 10.6.96) sein : (13) Der FAZ sei gedankt für den Bericht „Widerstand hinter Stacheldraht“. (FAZ 1993) - Bekommen-Passiv: (14) Er bekam [nicht] für seine Hilfe gedankt. WORTB der Dank [nur im Sg.]; dankbar ANM - Wenn die Handlung betont wird, können AkkE und PräpE weggelassen werden : (15) Das Publikum dankte [mit warmem Applaus]. (nach MM, 19.12.86, S. 44) (16) Da schreibt man Jahre, damit die Kultur blühe und sich entfalte, und das alles, ohne dass da mal irgendjemand kommt und dankt. (Zeit, 14.3.97, S. 70) - Das Sein-Passiv wird nur im Konjunktiv verwendet: s. (13) W.BED danken 2 NomE AkkE DatE; AkkSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) [geh] jemand verdankt etwas [Sachverhalt] jemandem/ etwas [Sachverhalt] (17) Diesem Arzt danke ich mein Leben. (18) Wir danken den Asiaten vieles, z.B. das Feuerwerk. (19) Tausende von Kindern danken ihr Leben der künstlichen Befruchtung durch gespeicherten Samen. (Zeit, 8.2.85, S. 67) dass-S: (20) Der Tabellenletzte konnte es dem Erfahrenen Roussel danken, dass er in Berlin nicht ein Debakel erlebte. (BerlZ, 3.11.97, S. 35) Inf+: (21) Ich danke es Herrn Müller, erfahren zu haben, dass die Frist für die Abgabe des Manuskripts verlängert wurde. - danken 2 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist jemandem/ etwas zu danken verwendet: (22) Diesen strengen Maßnahmen iist [im Wesentlichen] die Eindämmung der Seuche zzu danken. (nach Urania, 11/ 66, S. 62) danken 3 NomE AkkE DatE v AdvE; AkkE: NG/ häufig PG [es]; AkkSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: mit +D/ selten durch +A; AdvSE mit obl. Korrelat, selten dadurch/ damit jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier/ Pflanze/ Gerät/ Natur] reagiert jemandem gegenüber mittels irgendetwas positiv auf etwas [Zustand/ Handlung] (23) Frau Müller umsorgt ihren Mann rund um die Uhr, und er dankt es ihr mit den wenigen Gesten der Zuneigung, die er noch ausführen kann. (MM, 25.1.89) (24) [Wie] soll ich Ihnen Ihre Güte [jemals] danken? (25) Pikiert rückten manche Parteifreunde vom ihm ab, das Volk dankte es ihm. (Zeit, 26.9.97, S. 5) (26) Warum arbeitest du so hart? Niemand wird dir deine Mühe danken. (27) Wer also ohnehin Öl wechseln muss, dessen Motor freut sich über ein Winteröl und dankt es mit sicherem Start. (nach MM, 23.11.94) (28) [Ganz ungeniert] dankt sie die gerade reichlich gewährte Rücksichtnahme auf die Sonderinteressen der Branche mit neuen Forderungen. (FAZ, 1993) (29) Gute Pflege dankt die Zimmerlinde durch hübsche, reinweiße Trugdolden, an denen man bis weit ins Frühjahr hinein Freude haben kann. (MM, 29.6.91) dass-S [AkkSE] : (30) Der alte Mann hat es seiner Tochter [nicht] gedankt, dass sie ihn gepflegt hat. Er war ihr gegenüber immer launisch. dass-S [AdvSE] : (31) In ihrer mit Spannung erwarteten Rede hat sie ihren alten Kampfesmut sprechen lassen, und das Parteivolk dankte es ihr damit, dass es seine unverwüstliche „Maggie“ triumphal feierte. (nach MM, 14.10.89) (32) Er dankte seinen Freunden die frühere Hilfe dadurch, dass er sie jetzt immer wieder förderte. - danken 3 wird gelegentlich auch ironisch verwendet: s. (28). PHRAS Idiom: nur Wendung - Danke (schön)! / Danke für ...! : [als Höflichkeitsformel, mit der man seinen Dank für eine als positiv empfundene Handlung äußert] G.ANM - danken wird auch i.S.v. ‘zurückgrüßen’ verwendet : (33) Ich grüßte ihn auf der Straße, er dankte. - danken wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘dankend sagen’ verwendet: (34) „Du warst mir immer eine Stütze“, dankte er. VERBF bedanken, sich 'da sein ist da war da ist da gewesen da sein 1 anwesend sein da sein 2 vorhanden und verfügbar sein da sein 3 im Besitz seiner Fähigkeiten sein da sein 4 eingetreten sein da sein 5 für/ zu zu etwas bestimmt sein SBP da sein 1 NomE (AdvE) BED irgendwann anwesend sein. (1) Ich weiß nicht, ob Frau Müller da ist. BELR NNomE: dasjenige, das anwesend ist: Person/ Tier (2) Ich möchte morgen um 8 Uhr vorbeikommen, bist ddu dann da? (3) Die Katze war zwei Tage weg, nun ist ssie [Gott sei Dank] [wieder] da. (AdvE): Zeit AdvG/ in +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt AdvG/ NG im A: Zeitdauer (4) Sie können in das Behandlungszimmer gehen, der Doktor ist j jetzt da. (5) Frau Doktor ist iim Augenblick [nicht] da, können Sie später nochmals anrufen? (6) Max war ggesdauern 290 tern um 10 Uhr abends [noch nicht] da. Als er endlich kam, waren wir so erleichtert, dass wir nicht mal mit ihm geschimpft haben. (7) Frau Müller war zzwei Tage [nicht] da. (8) Unsere Hilfskraft wird bbis nächste Woche [nicht] da sein, könntest du uns aushelfen? PASSK kein Passiv möglich SBP da sein 2 NomE (AdvE) BED irgendwo vorhanden und verfügbar sein. (9) Ist [noch] Butter da? BELR NNomE: dasjenige, das vorhanden ist: Konkretum/ Institution/ abstr. Objekt (10) „Ich sehe nur“, sage ich, „w was da ist: ddeine Wohnung, deine wissenschaftliche Arbeit, deine Tochter - du solltest Gott danken! “ (Frisch, S. 177) (11) Ist d die betreffende Futterpflanze [nicht mehr] da, muss der Schmetterling sterben. (12) D Der „K Kleine Meyer“ war da, ddas „W Wissen für alle“, der „GGroße Hausarzt“ und alle klassischen Wörterbücher. (nach Zeit, 4.1.85, S. 35) (13) Als alle das Volk verließen, als niemand seine Aufgaben gegenüber dem Volk erfüllen konnte, sei ddie Kirche da gewesen. (FAZ, 24.1.66, S. 1) (14) Die Behandlungsfehler nehmen zu, weil i immer weniger Geld zur medizinischen Versorgung da ist. (MM, 1.4.2000) (15) DDie Ideen und der gute Wille sind [zwar] da, aber leider fehlt das Geld für die Realisierung der Projekte. (AdvE): Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (16) Aber wo Not am Mann ist, da ist er da, [ganz gleich] wwo und [zu welcher Stunde]. (Grzimek, S. 144). (17) Ist noch genügend Sand aauf der Baustelle da? (18) Ist noch kaltes Bier i im Kühlschrank da? (19) BBei uns ist [immer] Tee und Kaffee da. PASSK kein Passiv möglich W.BED da sein 3 NomE [ugs] jemand ist im Besitz seiner geistigen Fähigkeiten (20) Es gibt Menschen, die [nach dem Aufstehen] [sofort] da sind, ich brauche dazu zwei Tassen Kaffee. (21) Nach der Narkose ist er zwar aufgewacht, aber er ist [noch nicht] [ganz] da. - da sein 3 wird auch [ugs] in dem verstärkenden Ausdruck voll da sein i.S.v. ‘im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeiten sein’ verwendet: (22) Professor Gadamer ist zwar sehr alt, aber er i ist [noch] vvoll da. da sein 4 NomE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] ist eingetreten oder eingetroffen (23) Sein eigenes Geschichtsverständnis markiert der Kanzler mit den Worten: „Die Stunde ist da, und ich bin froh, dass wir sie gemeinsam erleben.“ (FR, 5.5.90, S. 7) (24) So ein Fall ist [noch nie] da gewesen. (25) [Endlich] war der Augenblick da, auf den sie so lange geduldig gewartet hatte. Jetzt würde sie sich rächen. (26) Die Wende zum Guten in der Wirtschaft und bei den Arbeitslosenzahlen sei da. (BerlZ, 2.5.2000, S. 7) dass-S : (27) [Bisher] ist es [noch nie] da gewesen, dass die Benachteiligten vor Gericht gehen. da sein 5 für/ zu NomE PräpE; PräpE: für +A/ zu+ D; PräpSE mit obl. Korrelat dafür/ dazu jemand/ etwas [keine Restr.] ist für jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Handlung] bestimmt (28) Der Staat ist für die Menschen da und nicht die Menschen für den Staat. (29) Die Putzfrau ist für die grobe Arbeit da, die Köchin fürs Kochen. Die Kinderfrau soll sich nur um die Kinder kümmern. (30) Die Kirche sollte [besonders] für die Armen und die Verzweifelten da sein. (31) Bücher sind zum Lesen da. (32) Der Sonntag ist zum Ausruhen da. (33) Theorien sind zum Widerlegen oder zum Überprüfen da. dass-S : (34) Privatisierung sei [ja] [gerade] dafür da, dass die Einzelnen am Wirtschaftsprozess auch teilnehmen. (taz, 13.3.90, S. 139) (35) Der Wein ist dazu da, dass man ihn trinkt. Inf+ : (36) Die Ruhrkohle AG ist [aber] [nicht] dafür da, den Alteigentümern jede Forderung zu erfüllen. (nach Welt, 15.2.69, S. 9) (37) Glaubst du, ich bin [nur] dazu da, dich zu bedienen? PHRAS Idiom: [verhüllend] nicht mehr da sein: tot sein; (immer) für jemanden da sein: bereit sein, jemandem (immer) zur Seite zu stehen, behilflich zu sein VERBF an sein; auf sein; aus sein; sein; sein, es; zu sein 'dauern dauert dauerte hat gedauert dauern 1 irgendwielange vor sich gehen dauern 2 Bestand haben dauern 3 jemandem Leid tun SBP dauern 1 NomE AdvE BED irgendwielange vor sich gehen . (1) Die Sitzung hat nur eine halbe Stunde gedauert. BELR NomE: dasjenige, das vor sich geht: Sachverhalt/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) S So eine Übersetzung dauert [oft] länger als ein Jahr. (Zeit, 6.6.86, S. 53) (3) D Die Ausbildung in einem anerkannten Anlernberuf dauert [in der Regel] zwei Jahre und endet, ebenso wie eine Lehre, mit einer Abschlussprüfung. (MM, 24.10.87, S. 24) (4) Die Etappenwanderung ist schon ein Urlaub für sich, denn ssie dauert mehrere Tage und geht von Ort zu Ort, von Jugendherberge zu Jugendherberge. (N. Wolf, S. 1) (5) [Nur in Paris und Umgebung] dauert ddie Wahl bis zwanzig Uhr. (FAZ, 4.12.65, S. 4) (6) DDie Arbeiten dauerten 23 Tage und mussten wegen schlechten Wetters mehrfach unterbrochen werden. (MM, 14.8.86, S. 15) Inf+ : (7) Zehn Semester dauert ees [in der Regel], eein Studium zu absolvieren. (8) E Eine Habilitationsschrift zu schreiben, dauert [im Durchschnitt] zwischen vier und sieben Jahren. Inf- : (9) E Eine große Gans braten, dauert mindestens drei Stunden. denken 291 AdvE: Zeit AdvG/ NG im A/ von +D bis-Gruppe/ ...: Zeitdauer bis-Gruppe: Endpunkt (10) WWie lange wird die Party dauern? (Zeit, 11.1.85, S. 9) (11) [Normalerweise] dauert eine Staroperation hhöchstens eine halbe Stunde. (MM, 3.5.85, S. 3) (12) Das Contergan- Strafverfahren dauerte v von Mai 1968 bis Dezember 1970. (13) Im Gartenstädter Eichenhof werden demnächst Straßenarbeiten begonnen, die bbis April dauern. (nach MM, 15.2.85, S. 15) (14) Die Kurse sind nach Berufen gestaffelt, sie dauern zzwischen einem Vierteljahr und einem Jahr. (nach MM, 1.2.86, S. 28) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Dauer [nur im Sg.]; dauernd ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn dauern 1 i.S.v. ‘(zu) lange dauern’ interpretiert wird : (15) Die Sitzung dauert [heute][aber]! Wir warten hier schon über drei Stunden. - Gelegentlich wird mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] auf die Person, die von der Zeitdauer betroffen ist, Bezug genommen : (16) Dieser Film dauert [mmir] zu lange, ich muss jetzt gehen, sonst verpasse ich die Straßenbahn. (17) Die Ausbildung dauert [ffür Heilerziehungspfleger] drei Jahre und umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. (MM, 1.10.89) - Die AkkSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (9). W.BED dauern 2 NomE [geh] etwas [Zustand] hat Bestand; andauern (18) Unsere Freundschaft wird dauern. (19) Zeit - so kann man in dieser Ausstellung erfahren - ist nichts Begrenztes, nichts Zerhacktes, nichts Einengendes, sondern etwas, das dauert, während nur man selber sterben muss. (MM, 12.7.85, S. 32) dauern 3 NomE AkkE [geh, veraltend] jemand tut jemandem Leid (20) Die kranken und verwundeten Kinder dauerten ihn [so], dass er beschloss, in der zerstörten Stadt zu bleiben, um ihnen zu helfen. VERBF dauern, es 'dauern, es es dauert es dauerte es hat gedauert SBP es dauert AdvE VerbE BED eine irgendwielange Zeit vergeht, bis etwas eintritt oder getan wird. (1) Es dauert [manchmal] lange, bis man ein Visum bekommt. BELR AAdvE: Zeit AdvG/ NG im A: Zeitdauer bis-Gruppe: Endpunkt (2) Viele fragen sich in diesen Tagen, warum es sso lange dauert, bis das Ergebnis einer Obduktion vorliegt. (MM, 17.10.87, S. 5) (3) Es dauert mmehr als 1000 Jahre, bis vor allem das langlebige Cäsium-137 zerfallen ist. (nach MM, 24.9.86, S. 4) (4) BBis zum Frühjahr 1941 habe es [noch] gedauert, bis die Machthaber mit der systematischen Tötung durch Erschießungskommandos und in Konzentrationslagern begonnen hätten. (nach FAZ, 1993) (5) Es hat bbis gestern gedauert, bis die Artikel fertig waren. VerbE: bis-Gruppe mit NS: dasjenige, das eintritt: Vorgang/ Handlung (6) Es dauerte Jahrzehnte, bbis sie funktionierten: Computer, die fremde Sprachen sprechen. (Zeit, 31.10.86, S. 73) (7) Es dauerte [allerdings] ein halbes Jahr, bbis sich wieder zwei Beamte ins morsche Haus wagten. (Stern, 12.11.87, S. 288) PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird es durch das ersetzt : (8) DDas dauert [aber] lange, bis du fertig bist. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn es dauert i.S.v. ‘es dauert (zu) lange’ interpretiert wird : (9) Sie schreit, sie brüllt, und es dauert, bis Fischerleute sie hören und retten. (nach Zeit, 13.10.95, S. 46) - Wenn die AdvE mit einer bis-Gruppe belegt ist, wird die VerbE statt mit einer bis-Gruppe häufig mit ehe + NS belegt : (10) Es dauerte bis zur 25. Minute, eehe beide Mannschaften wieder etwas aktiver wurden. (FAZ, 1993) VERBF dauern 'denken denkt dachte hat gedacht denken 1 etwas annehmen denken 2 über/ von in Bezug auf etwas etwas meinen denken 3 an seine Überlegungen auf etwas richten denken 4 an sich gedanklich mit etwas Vergangenem beschäftigen denken 5 an die Realisierung von etwas erwägen denken 6 über/ von über etwas irgendwie urteilen denken 7 irgendwie gesinnt sein denken 8 Ideen produzieren denken 9 an etwas irgendwobei assoziieren SBP denken 1 NomE AkkE BED in Folge bestimmter Überlegungen etwas annehmen oder meinen. (1) Ich hätte [nie] gedacht, dass uns das gelingt. BELR NNomE: derjenige, der etwas annimmt: Person/ Institution (2) D Der Arzt denkt, dass ich einen Gallenstein habe. (3) Wer spricht noch aus, was eer [wirklich] denkt. (Zeit, 28.3.86, S. 1) (4) [Offensichtlich] denkt ddie Regierung, den Wählern seien weitere Einschränkungen der sozialen Leistungen zuzumuten. AkkE: NG/ meist PG: dasjenige, das angenommen wird: Sachverhalt [häufig als Bewertung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Man soll [nicht] [immer] [gleich] d das Schlimmste denken! (6) D Das hätte ich [nicht] gedacht! (7) Meiner Meinung nach sollte man wieder die Vermögenssteuer einführen. W Was denken Sie? dass-S : (8) Ich denke, d dass es so geht. Inf+ : (9) Der Makler denkt, uuns demnächst eine geeignete Wohnung anbieten zu können. denken 292 ob-Frag : (10) Denkst du [nicht] [manchmal] [auch], oob dies nicht alles Teil eines verrückten Experiments ist? (Zeit, 28.6.85, S. 55) Hpts : (11) Geistliche Moslemführer denken, i ich mache mich für Prostitution stark, wenn ich über Kondome spreche. (Spiegel, 18/ 93, S. 184) Dirr : (12) Wer denkt [nicht] [bei überraschenden Begegnungen] [manchmal]: „DDas kann doch kein Zufall sein.“ (Spiegel, 52/ 94, S. 93) PASSK Werden-Passiv werden : (13) Was wird [nicht] alles gedacht und gesagt! WORTB der Gedanke; denkbar ANM - Die AkkE wird meist als SE realisiert. - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: s. (12). - denken 1 wird auch in dem Ausdruck etwas zu Ende denken i.S.v. ‘sich gedanklich gründlich mit den Konsequenzen von etwas auseinander setzen’ verwendet : (14) Wenn man dden Gedanken der Klimaveränderung zu Ende denkt, ist die Katastrophe unausbleiblich. - denken 1 wird auch in den Ausdrücken bei sich [D] denken und im Stillen denken verwendet i.S.v. ‘etwas meinen, ohne es zu sagen’ : (15) Siehe da, ddachte ich bei mir, ich lebe in einem ganz besonderen Land. (Spiegel, 10/ 94, S. 192) SBP denken 2 über/ von NomE AkkE PräpE BED in Bezug auf jemanden/ etwas etwas meinen . (16) Es ist mir ganz gleich, was die Leute von mir denken . BELR NomE: derjenige, der etwas meint: Person/ Institution (17) Was SSchriftsteller und berufsmäßige Kritiker über den Zustand unserer Gesellschaft denken, lässt sich leicht nachlesen. (nach Seger, S. 212) (18) Manchmal fragt man sich, was I Industrie und Banken vom Volk denken. AkkE: NG/ meist PG: dasjenige, das gemeint wird: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (19) DDas hätte niemand von Frank gedacht! (20) Könnte es nicht sein, dass wir eetwas völlig Falsches über ihn denken? (21) W Was denkt euer Anwalt über die Erfolgsaussichten des Prozesses? dass-S : (22) Keiner hätte [damals] von ihm gedacht, ddass er einmal so viel sportlichen Ehrgeiz entwickeln würde. Hpts: (23) Alle haben von ihm gedacht, eer würde einen künstlerischen Beruf ergreifen. PräpE: dasjenige, in Bezug worauf etwas gemeint wird: über +A: keine Restr. von +D: Person/ Institution SE mit obl. Korrelat darüber/ davon: Sachverhalt (24) Herr Wecker, Sie waren als junger Mann Sexfilm-Darsteller. Was denken Sie üüber Politiker, die damals mitgespielt haben? (Spiegel, 48/ 94, S. 208) (25) Was denken seine Begleiter ü über den gestrigen inhaltsreichen Tag? (nach Spiegel, 38/ 93, S. 158) (26) V Von einer Oppositionspartei hätte ich [auch] nichts anderes gedacht. dass-S : (27) Was denkst du ddavon, d dass die Mineralölsteuer erhöht werden soll? w-Frag: (28) Was denken Sie ddarüber, wie ein ökologischer Umbau der Gesellschaft aussehen sollte? PASSK Werden-Passiv werden : (29) [An den Stammtischen] wird über Dinge, von denen man keine Ahnung hat, so manches gedacht und gesagt. WORTB der Gedanke; denkbar SBP denken 3 an NomE PräpE BED seine Überlegungen oder Gedanken auf jemanden/ etwas richten . (30) Man kann [nicht] an alles denken. BELR NNomE: derjenige, der seine Überlegungen auf jemanden/ etwas richtet: Person/ Institution (31) Jetzt sah sie ihn, wie er wirklich war: ein Mann, dder [nur] an seinen Vorteil dachte. (de Groot, S. 12) (32) WWir denken [nicht] an Vorsorge, solange wir im Überfluss leben. (nach Zeit, 29.11.85, S. 76) (33) DDie Kirche sollte [besonders] an die Armen in der Dritten Welt denken. PräpE: an +A: dasjenige, worauf die Überlegungen gerichtet werden: keine Restr. SE mit obl. Korrelat daran: Sachverhalt (34) Petra hat mir ihr Leid geklagt. Sie liegt nachts oft stundenlang wach und denkt [dann] aan ihren schwer kranken alten Vater, an die teure Zahnspange für ihre Tochter, an das Dach, das dringend repariert werden müsste, an den ständigen Ärger mit den Nachbarn, [kurz: ] aan alles, was sie belastet. (35) Wenn Barbara Krebs aan die sich immer stärker ausbreitenden amerikanischen Essgewohnheiten denkt, fürchtet sie, dass es hier zu Lande nur noch eine Frage der Zeit ist, dass auch Männer unter Essstörungen leiden. (MM, 7.5.86, S. 17) (36) Er ist blind vor Hass: er denkt [nicht] aan die Rechtslage, er denkt [allein] aan seine persönliche Rache. (Zeit, 8.8.86, S. 42) dass-S : (37) Denke d daran, dass du morgen einen Termin beim Zahnarzt hast. Inf+ : (38) Ich muss ddaran denken, das Buch in der Bibliothek abzugeben. w-Frag : (39) [Manchmal] denke ich ddaran, wie viel Elend es auf der Welt gibt. Hpts: (40) [Bitte] denken Sie d daran, F Frau Müller erwartet Ihren Anruf. PASSK Werden-, Sein-Passiv: nur unpersönlich werden : (41) Es war [leider] [nicht] daran gedacht worden, auch die Rentner zu der Abteilungsweihnachtsfeier einzuladen. sein : (42) Ist an alles Nötige gedacht? WORTB der Gedanke ANM - Besonders in Alltagssituationen wird denken 3 an häufig i.S.v. ‘etwas nicht vergessen’ verwendet : (43) Wie nett von Ihnen, dass Sie an meinen Geburtstag gedacht haben! - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (44) [Warum] denken sie [nicht] [bbei einer solchen Umstellung] an die Beamten. (Spiegel, 27/ 93, S. 36) (45) [B Beim Kofferpacken] solltest du daran denken, dass es an der Nordsee auch kühle Sommertage geben kann. denken 293 SBP denken 4 an NomE PräpE BED sich gedanklich mit etwas Vergangenem oder Entferntem beschäftigen; sich erinnern an . (46) Denken Sie [manchmal] [noch] an die Ereignisse von damals? BELR NomE: derjenige, der sich gedanklich mit etwas Vergangenem beschäftigt: Person/ Institution (47) IIch stand da, blickte auf die Koblenzer Straße und dachte an Maria. (Böll, Ansichten, S. 68) (48) DDer alte Mann denkt [oft] an seine Jugend, an die Heimatstadt. PräpE: an +A: dasjenige, mit dem sich jemand gedanklich beschäftigt: keine Restr. SE mit obl. Korrelat daran: Sachverhalt (49) Ich musste [immer] aan die kleine alte Frau denken, die sich wahrscheinlich kümmerlich durchschlug. (nach Böll, Ansichten, S. 265) (50) Denke aan mich, wenn ich nicht mehr bin. (Zeit, 21.2.86, S. 78) (51) Wenn ich aan mein Zimmer in dieser Wohnung denke, sehe ich den Vater hereintreten. (Zeit, 5.12.86, S. 22) dass-S : (52) Denkst du [noch] d daran, dass wir uns als Kinder geschworen haben, immer ehrlich zueinander zu sein? Inf+ : (53) Wird die Partei [nach den Wahlen] [noch] d daran denken, den Wählern die Halbierung der Arbeitslosenquote versprochen zu haben? w-Frag : (54) [Manchmal] denke ich ddaran, wie wir damals von einer Welt ohne Krieg und Armut geträumt haben. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (55) Wird an zeitlich oder örtlich weit Entferntes gedacht, verklärt sich manches Negative in der Erinnerung. WORTB der Gedanke SBP denken 5 an NomE PräpE BED die Realisierung von etwas erwägen . (56) Das Ehepaar denkt an die Adoption eines Waisenkindes. BELR NNomE: derjenige, der die Realisierung von etwas erwägt: Person/ Institution (57) Während Camus noch an seinem Roman „Die Pest“ schrieb, dachte JJean-Louis Barrault an eine Dramatisierung. (Melos, 3/ 37, S. 104) (58) [Zur Finanzierung des ökologischen Umbaus] denkt ddie Regierungskoalition [u.a. auch] an eine Erhöhung der Mineralölsteuer. PräpE: an +A: dasjenige, dessen Realisierung erwogen wird: Handlung/ [indirekt abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat daran: Handlung (59) Die beiden leben seit Jahren zusammen und denken [nicht] a ans Heiraten. (60) Der Oberbürgermeister wurde aufgefordert, sich über die Möglichkeiten der Müllsortierung und Kompostierung zu informieren, statt aan den Bau einer neuen Anlage zu denken. (MM, 23.4.85, S. 19) (61) Der Innensenator denkt a an ein „O Ortsgesetz über die öffentliche Ordnung“, um bettelnde Kinder und Erwachsene abzuschrecken. (nach Spiegel, 7/ 93, S. 79) (62) Die Partei- und Regierungschefin hatte [noch lange nicht] aan Ruhestand gedacht. (MM, 13.10.95) Inf+ : (63) Wir denken [nicht] ddaran, das Grundstück zu verkaufen. PASSK Werden-, Sein-Passiv: nur unpersönlich werden : (64) Es wird an eine Tarifstruktur gedacht, die danach gestaffelt ist, zu welcher Tages- und Nachtzeit telefoniert wird. sein : (65) [Unter anderem] ist daran gedacht, die Rezeptgebühr kräftig anzuheben und Patienten stärker an den Kosten für Heil- und Hilfsmittel zu beteiligen. (MM, 7.10.87, S. 1) WORTB der Gedanke ANM - denken 5 an wird auch in dem Ausdruck [ugs] nicht im Traum an etwas denken i.S.v. ‘etwas keinesfalls tun werden’ verwendet : (66) „Du solltest dich bei ihm entschuldigen.“ - „Ich d denke nicht im Traum daran! “ SBP denken 6 über/ von NomE PräpE AdvE BED über jemanden/ etwas irgendwie urteilen . (67) Wie denken Sie darüber? BELR NNomE: derjenige, der urteilt: Person/ Institution (68) JJugendliche denken [oft] sehr negativ über die Erwachsenen. (69) Wie denkt ddas Volk über das so genannte Parlament? (nach Spiegel, 18/ 93, S. 164) PräpE: dasjenige, worüber geurteilt wird: über +A: keine Restr. von +D: Person/ Institution SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt (70) Bitte, denken Sie [deshalb] [nicht] schlecht v von meinem Bruder! (71) Schlimmer denken [auch] Serben [nicht] ü über Kroaten. (Spiegel, 9/ 94, S. 191) (72) Wie denken Sie ü über ein internationales Tribunal zur Bekämpfung von Kriegsverbrechen, wie es der Uno-Sicherheitsrat vergangene Woche beschlossen hat? (nach Spiegel, 9/ 93, S. 168) dass-S : (73) Wie denkt Ihre Partei ddarüber, dass das Arbeitslosengeld besteuert werden soll? AdvE: AdvG: Art und Weise (74) Pflegepersonal und Ärzte denken [oft] uunterschiedlich über die Frage der Sterbehilfe. (MM, 27.4.88, S. 3) (75) Ich denke heute sschlecht über sie - mit zunehmendem Alter sieht man Menschen anders. (Spiegel, 40/ 94, S. 93) (76) Niederländische Jugendliche denken bbesser über Deutsche, als bisher angenommen wurde. (MM, 3.6.95) PASSK Werden-, Sein-Passiv: nur unpersönlich werden : (77) [In der Vergangenheit] wurde häufig zu unkritisch über die Weltraumfahrt gedacht und diskutiert. sein : (78) Ist es [nicht] zu einseitig über die Massenarbeitslosigkeit gedacht, wenn dafür allein die Lohnnebenkosten verantwortlich gemacht werden? WORTB der Gedanke ANM - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, worüber irgendwie geurteilt wird, kann die PräpE weggelassen werden : (79) Die 7. Große Strafkammer dachte anders. (nach Zeit, 11.1.85, S. 4) SBP denken 7 NomE AdvE BED irgendwie gesinnt sein . (80) Wir müssen praktisch denken. BELR NomE: derjenige, der irgendwie gesinnt ist: Person/ Institution (81) I Ich denke kulturell. (Spiegel, 37/ 93) (82) Es entstand ein immer währendes, übermächtiges Zweckbündnis zwidenken 294 schen den Kommunisten und den Nuklear-Technokraten, die beide autoritär denken. (nach Zeit, 23.5.86, S. 61) (83) Die Kirche sollte sozial denken. (84) Da kristallisierte sich eine Denkschule heraus, d die den Staat klein schrieb, aber konservativ dachte. (nach Zeit, 15.5.87, S. 3) AdvE: AdvG: Art und Weise (85) Augustinus denkt [darin] eeminent theologisch. (Simonis, S. 103) (86) Er gehört zu den Politikern, die [stets] gesamteuropäisch denken. (87) Die Verstorbene, die großzügig war und vvorurteilsfrei dachte, hatte einen großen Freundeskreis. (88) Wie kann man [nur] sso gemein denken! (89R) In attributiver (z.B. „elitäres Denken“), adverbialer (z.B. „eelitär denken“) und prädikativer (z.B. „elitär sein“) Verwendung charakterisiert man mit „elitär“ Denkweisen und Verhaltensweisen, durch die die Personen nach Meinung des Sprechers zu erkennen geben (wollen), dass sie sich als Elite bzw. als zur Elite gehörig fühlen. (nach Brisante Wörter, S. 132) PASSK Werden-, Sein-Passiv: nur unpersönlich werden : (90) Es wird [wieder] mehr konservativ gedacht. sein : (91) Ist es [nicht] ausgesprochen egozentrisch gedacht, wenn man meint, dass die Welt in Ordnung ist, weil es einem selbst gut geht? SBP denken 8 NomE (AdvE) BED Ideen produzieren und irgendwie verarbeiten . (92) Er kann klar denken. BELR NomE: derjenige, der Ideen produziert: Person/ Institution/ selten Tier/ [indirekt abstr. Objekt: Wissenschaft, Ideologie o.Ä.] (93) Jeder Lehrer freut sich, wenn sseine Schüler präzise, logisch und selbstständig denken. (94) DDie Politik denkt, die Wirtschaft lenkt. (Zeit, 26.9.86, S. 16) (95) Können T Tiere denken? (AdvE): AdvG/ in +D/ ...: Art und Weise (96) Kann man es lernen, aabstrakt zu denken? (97) Ich denke u ungeheuer schnell. (bdw, 2/ 67, S. 96) (98) Ich beginne, ddeutsch zu denken, ich schreibe auch deutsch. (Zeit, 17.4.87, S. 52) (99) Sie können verschiedene Lösungen für ein Problem durchspielen und lernen, i in Alternativen zu denken. (Zeit, 6.6.86, S. 29) PASSK Werden-, Sein-Passiv: nur unpersönlich werden : (100) Das Ergebnis ist falsch, weil [nicht] folgerichtig gedacht wurde. sein : (101) Es ist [doch nicht] sachlich gedacht, wenn man sich von Vorurteilen leiten lässt. WORTB der Denker/ die Denkerin, der Gedanke; denkbar ANM - Wenn die AdvE nicht realisiert ist, kann denken 8 i.S.v. ‘die Fähigkeit haben zu denken’ interpretiert werden. In diesem Fall wird häufig das Modalverb können oder die Negation nicht hinzugefügt : (102) Die ersten liberalen Neigungen haben sich gezeigt, als die Menschen z zu denken begannen. (Flach, S. 7); s. auch (95). - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen : (103) Computer denken [nicht], sie funktionieren entsprechend den Befehlen des Benutzers. - denken 8 wird auch in dem Ausdruck laut denken i.S.v. ‘beim Nachdenken zu sich selbst sprechen’ verwendet : (104) Thomas hat die Angewohnheit, llaut zu denken. W.BED denken 9 an NomE PräpE AdvE; PräpE: an +A; AdvE: bei +D jemand assoziiert irgendwobei [abstr. Objekt: Begriff/ Wahrnehmung/ [indirekt Konkretum]] etwas [keine Restr.] (105) Bei Goethe denkt jeder [gleich] an Weimar und den „Faust“. (106) Bei Wimbledon denken viele [zuerst] an Tennis. (107) Das Wort Kolleg erfreute sich bei den Bildungsplanern der 70er Jahre einer ausgesprochenen Beliebtheit (möglicherweise, weil jedermann dabei [sofort] an grünen Rasen und adrette, freundliche Studenten denkt). (nach Zeit, 3.1.86, S. 28) (108) Wer bei dem Begriff „Chips“ an etwas Essbares denkt, der wird den teils recht bizarren Kunstwerken wohl nicht allzu viel abgewinnen. (nach MM, 26.6.85, S. 18) (109) Hast du bei dieser Melodie [auch] [gleich] an Mozart gedacht? (110) Beim Anblick dieses Kirchturms denkt man [unwillkürlich] an einen Fabrikschornstein. PHRAS Idiom: etwas gibt (jemandem) zu denken: etwas macht jemanden nachdenklich, misstrauisch; an etwas ist (überhaupt) nicht zu denken: für etwas besteht gegenwärtig nicht die geringste Aussicht; als jemand/ etwas gedacht sein: als jemand/ etwas vorgesehen sein; für jemanden/ etwas gedacht sein: für jemanden/ etwas vorgesehen sein - Dachte ich’s doch! : Es ist genauso, wie ich angenommen hatte.; [ugs-salopp] Denkste! : Das ist ganz anders als du gedacht hast.; [ugs] Denk mal/ Denken Sie mal an! : [als Ausdruck der Verwunderung oder Anerkennung]; [ugs] Wo denkst du/ denken Sie hin! : Da irrst du/ irren Sie sich aber sehr.; Machen Sie es (ganz) wie Sie denken! : Tun Sie, was Sie für richtig halten.; [ugs] Du wirst/ Sie werden (noch) an mich denken! : [häufig als Warnung] Du wirst/ Sie werden sich irgendwann, wenn es vielleicht zu spät ist, an meine Warnung, Prophezeiung erinnern.; [ugssalopp] Der/ Die soll (ewig) an mich denken! : [als Ausdruck der Drohung] Ich werde etwas tun, was sich sehr negativ für ihn/ sie auswirken wird.; Wer hätte das gedacht! : [als Ausdruck der Verwunderung oder Anerkennung] Das hätte niemand für möglich gehalten.; Das lässt sich denken.: Das ist plausibel.; [ugs] Ich denk’, ich hör’/ seh’ nicht recht! : [als Ausdruck der Überraschung, Verwunderung] Was ich höre/ sehe, ist kaum zu glauben.; [ugs-salopp] Ich denk’, mich tritt ein Pferd/ mich knutscht ein Elch! : [als Ausdruck der Verblüffung oder Verärgerung]; ... solange ich denken kann: ... so weit wie meine Erinnerung zurückreicht. VERBF denken, sich; nachdenken denken, sich 295 'denken, sich denkt sich dachte sich hat sich gedacht sich denken 1 sich etwas vorstellen sich denken 2 etwas gedanklich irgendwohin versetzen sich denken 3 sich etwas so vorstellen sich denken 4 sich gedanklich irgendwohin versetzen SBP sich [D] denken 1 NomE AkkE BED sich als Resultat seiner Überlegungen etwas vorstellen . (1) Ich hatte mir gedacht, dass wir zusammen fahren könnten. BELR NNomE: derjenige, der sich etwas vorstellt: Person/ Gremium (2) [Vielleicht] können SSie sich denken, weshalb ich Sie anrufe. (3) Was denkt sich dder Mensch, an reine Pflanzenfresser Futtermehl aus Schafskadavern zu verfüttern. (Spiegel 20/ 94, S. 12) (4) Jetzt sei es wichtig, „Zeichen zu setzen“. Das dachten sich a auch die Liberalen und stellten eine eigene Kandidatin für die Wahl des Bundespräsidenten auf. (nach Spiegel, 24/ 94, S. 110) AkkE: dasjenige, das sich jemand vorstellt: Konkretum/ Abstraktum [als Vorstellung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Ich kann mir kkeinen in diesem Land geborenen Farbigen denken, dem nicht seine Lebensumstände bis zum Zeitpunkt seiner Pubertät unheilbare Wunden zugefügt haben. (nach MM, 2.12.87, S. 32) (6) Ich könnte mir eeine Geschichte denken, in der wird ein Kinderbuchmacher vor lauter Zwang zur Drolligkeit zum Kinderfeind. (7) Du denkst dir eeine Zahl zwischen eins und hundert, und die Kinder müssen sie raten. (8) Klös hat schon alle Ehrungen, d die man sich denken kann. (BerlZ, 3.1.2001, S. 22) dass-S: (9) Und zweitens hat er sich gedacht, wie er da so ständig die Ostsee sah, d dass er jetzt ein Boot bauen will. (BerlZ, 20.6.2001, S. 13) Inf+ : (10) Wir dachten uns, IIhnen damit eine Freude machen zu können. w-Frag : (11) Kannst du dir denken, wwarum Kurt beim Briefmarkensammeln so viel Ausdauer zeigt? (nach Birkel, S. 9) Hpts : (12) M Mit dem Mann, dachte sich der Handelsvertreter, müsste sich ein Buchgeschäft machen lassen. (nach Spiegel, 49/ 93, S. 180) Dirr : (13) Als das Telefon läutete, habe ich mir gedacht: „DDas ist bestimmt Thomas! “ PASSK kein Passiv möglich WORTB der Gedanke; gedanklich ANM - sich denken 1 kommt häufig in Verbindung mit dem Modalverb können vor: s. (2), (6), (8), (11) und (14). - Gelegentlich kommt sich denken 1 in einem Relativsatz vor, mit dem der Superlativ einer NG im übergeordneten Satz verstärkt wird : (14) Das wäre dder schönste Augenblick in meinem Leben, den ich mir denken kann. W.BED sich [D] denken 2 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ an +A/ auf +A/ ... jemand versetzt jemanden/ etwas [konkr. Objekt] gedanklich irgendwohin (15) Er dachte sich den Gelangweilten oder Sanften an die Seite des Wütenden. (Spiegel, 6/ 94, S. 105) (16) Als Kind träumte sie von einem Leben unter Palmen und dachte sich ihr Elternhaus [manchmal] auf eine Insel in der Südsee. (17) [Wie oft] hatte ich mir meine Brieffreundin hierher gedacht - und nun stand sie vor mir! sich [D] denken 3 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ AdvG jemand stellt sich jemanden/ etwas [keine Restr.] so vor (18) Ich hatte mir deinen Freund blond und blauäugig gedacht. (19) Mancher Tourist, der sich Schloss und Park viel größer gedacht hatte, ist enttäuscht. (20) Wie schön hatte sie sich diese Reise gedacht, und nun lag sie mit einer Virusgrippe im Bett! (21) Der Gesetzgeber hat sich das anders gedacht. (Spiegel, 27/ 94, S. 66) (22) Wir denken uns den Tag folgendermaßen: wir holen euch vom Bahnhof ab, fahren zu uns nach Hause, machen nachmittags einen Stadtbummel und gehen abends ins Theater. (23) Das Diskussionsthema lautete: Wie denken sich die Deutschen ihre Hauptstadt? (24) Vor dem Ehrenmal, so dachte sich das der russische Präsident, sollten der deutsche Kanzler und die vier Staatsoberhäupter der Siegermächte eine Parade deutscher, russischer und westalliierter Truppen abnehmen. (nach Spiegel, 11/ 94, S. 21) sich [A] denken 4 NomE AdvE; AdvE: an +A/ in +A/ ... jemand [Person/ Institution] versetzt sich gedanklich irgendwohin (25) Denk dich [mal] an meine Stelle: was hättest du denn getan? (26) Ein Diskussionsredner stellte die Frage: Kann oder will sich die Regierung [nicht] in die schwierige Lage der Bürgerkriegsflüchtlinge denken? PHRAS Idiom: [ugs] sich etwas/ nichts/ eine Menge bei etwas denken: (keine) bestimmte(n) Absichten bei etwas [Handlung] haben; [ugs] sich nichts (Böses/ Schlimmes) bei etwas denken: bei etwas nicht misstrauisch werden; [ugs] sich sein(en) Teil denken: eine eigene Meinung über eine Angelegenheit haben, sie aber nicht äußern - [ugs] Das hätte ich mir denken können! : Das hätte mich, weil es zu erwarten war, nicht überraschen sollen.; [ugs] Das kann ich mir nicht denken! : Das halte ich für unwahrscheinlich.; [ugs] Das hast du dir/ haben Sie sich (so) gedacht! : Da hast du dich/ haben Sie sich gründlich getäuscht.; [ugs] Was hast du dir/ haben Sie sich (bloß/ eigentlich) dabei gedacht? : [als Ausdruck der Missbilligung] Wie konntest du/ konnten Sie das tun.; [ugs] Was denkst du dir/ denken Sie sich (eigentlich)! : [als Ausdruck der Empörung] Was erlaubst du dir/ erlauben Sie sich. VERBF denken; nachdenken dienen 296 'dienen dient diente hat gedient dienen 1 für etwas förderlich sein dienen 2 zu zu etwas verwendet werden dienen 3 als für etwas die Funktion eines solchen erfüllen dienen 4 zu Gunsten von jemandem wirken SBP dienen 1 NomE DatE BED für jemanden/ etwas gut, förderlich sein . (1) Solche Kontakte dienen der Verbesserung der internationalen Beziehungen. BELR NomE: dasjenige, das für etwas förderlich ist: konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung (2) LLaser dienen der Intensivierung von Lichtquellen. (nach Strübel, S. 31) (3) DDas neue Saatgut soll der Verbesserung der Qualität von Kartoffeln dienen. (4) GGesetze müssen dem Wohl und dem Schutz der Menschen in einem Land dienen. (MM, 14./ 15.8.99, S. 29) (5) FForschung und Wissenschaft können [nur dann] dem Wohl der Gesellschaft dienen, wenn ihre Ergebnisse zu friedlichen Zwecken genutzt werden. (nach DGB, Prog., S. 26) (6) Unsere Partei will alle Bemühungen unterstützen, ddie der Gleichberechtigung der Frau dienen. (nach MM, 14.2.85, S. 22) (7) WWandern, Joggen und Radfahren dienen der Gesundheit. DatE: dasjenige, dem etwas förderlich ist: Person/ häufig Kollektiv von Personen/ abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung (8) Bessere Verkehrsverhältnisse dienen aallen, sie dienen dder Allgemeinheit. (GG) (9) Die Sonden, die morgen in den Weltraum gestartet werden, dienen mmilitärischen und wissenschaftlichen Zwecken. (10) Die Lotterie „Aktion Sorgenkind“ dient eeiner guten Sache. (11) Bangemann hatte sich für Maßnahmen ausgesprochen, die dder Qualifizierung dienten. (MM, 13.7.85, S. 5) (12) Kukident hat ein Spezialprogramm, das dder Reinigung, Pflege und sicheren Haftung der dritten Zähne sowie der Hygiene des Mundes dient. (nach Gebrauchsanw. Kukident) PASSK kein Passiv möglich WORTB dienlich SBP dienen 2 zu NomE (DatE) PräpE BED von jemandem/ etwas zu etwas verwendet werden . (13) Das Verkehrsschild dient zur Warnung vor Wild. BELR NomE: dasjenige, das zu etwas verwendet wird: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt/ Handlung (14) Wozu dienen ddie vielen Töpfe und Eimer in eurem Garten? (15) D Dieses Helium diente dazu, durch seinen Druck die Behälter steif zu halten. (nach Gail/ Petri, S. 44) (16) KKraftstrom dient zum Antrieb von Maschinen. (17) Das Geld aus der Kriminalität dient [oftmals] den Tätern zur Finanzierung anderer illegaler Geschäfte. (nach MM, 13.9.86, S. 16) (18) D Der zweite Mord diente dem Verbrecher zur Verschleierung seiner ersten Schandtat. (DatE): dasjenige, das etwas zu etwas verwendet: Lebewesen/ Institution (19) Organische Kohlenstoffverbindungen wie Traubenzucker und Stärke dienen dden Tieren und Menschen zur Ernährung. (20) Licht und Wasser dienen dden Pflanzen zum Wachsen. (21) [Heute] dient die Scheuer d der Stadt und auch der Schule zu Festen, zu Theater und zu Geselligkeit. (nach Zeit, 15.11.85, S. 51) PräpE: zu +D: dasjenige, wozu etwas verwendet wird: Vorgang/ Handlung SE mit obl. Korrelat dazu: Sachverhalt (22) ZZur Diagnose von Krebsgeschwülsten dienen künstliche, radioaktive Präparate, die sich im Körper des Patienten verteilen. (nach MM, 21.5.85, S. 10) (23) Der Impfstoff dient nur zum oralen Gebrauch und darf nicht injiziert werden! (Packungsbeilage Orolat-Virelon) (24) Dieser Pavillon im Park dient zzu Konzerten im Freien. (25) Das große Messer dient zzum Schneiden von Brot. dass-S : (26) Der elektrische Zaun dient ddazu, dass die Kühe nicht von der Weide auf die Straße laufen. Inf+ : (27) Diese Maßnahmen dienen d dazu, U Unfälle zu verhüten. PASSK kein Passiv möglich WORTB dienlich SBP dienen 3 als NomE (DatE) PrädE BED jemand/ etwas erfüllt für jemanden/ etwas die Funktion eines solchen. (28) Dieser Raum dient als Aufenthaltsraum. BELR NomE: dasjenige, das die Funktion eines solchen erfüllt: Konkretum/ abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung (29) Als Vorbild dient Roman Herzog dder Italiener Sandro Pertini. (nach Spiegel, 20/ 94, S. 22) (30) DDie Behörde dient als Beratungsstelle für Asylbewerber. (31) Das Kloster, ddas [während des letzten Krieges] als Lazarett diente, wurde 1945 dem Franziskanerorden zurückgegeben. (nach Pörtner, S. 255) (32) [Überwiegend] dienen G Glasfasern als verstärkendes Material. (Matting, S. 14) (33) Das Medikament kann keine Auswirkungen auf Menschen haben, weil ddie Milch der damit behandelten Tiere nur als Nahrung für die neugeborenen Kälber dient. (nach MM, 21.10.85, S. 13) (34) S Sonnenlicht und Wind können als Energiequelle dienen. (35) DDer Dollar dient [international] als Zahlungsmittel für Mineralöl. (36) DDie bildenden Künste, die Dichtung und der Tanz dienen [bei vielen Völkern] als Ausdrucksmittel der religiösen Weltanschauung. (nach Trimborn, S. 1) DatE: dasjenige, für den etwas die Funktion eines solchen erfüllt: Lebewesen/ Institution (37) Der Computer dient v vielen Schülern nicht nur als Zeitvertreib, sondern auch als Hilfsmittel zur Erledigung der Hausaufgaben. (38) Das Schloss dient dder Regierung als Gästehaus. (39) Sauerstoff dient dden Menschen und Tieren, Stickstoff dden Pflanzen als Grundlage ihrer Existenz. PrädE: als-Gruppe mit NG im N: dasjenige, welches die Funktion ist: konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Mittel] (40) Ein Anbau dient aals Speicher, hier lagert Korn. (Zeit, 21.6.85) (41) Dieser einfache Draht dient aals Blitzableiter. (42) [Damit] könnte LH-RH aals Mittel gegen hormonell bedingte Unfruchtbarkeit oder als Empfängnisverhütungsmittel dienen. (nach Zeit, 8.2.85, S. 66) (43) Diese Einrichtung zur Erforschung von Infektionskrankheiten hat als Vorbild für viele ähnliche Institute im Ausland gedient. (MM, 4.7.85, S. 3) PASSK kein Passiv möglich WORTB dienlich diskutieren 297 W.BED dienen 4 NomE DatE [geh] jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] wirkt zu Gunsten von jemandem [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] (44) Er hat [lange Jahre] den Bürgern seiner Stadt [als Bürgermeister] gedient. (45) Schließlich muss Tallhover einsehen, dass eine politische Polizei, [gleich] welchem Regime sie dient, sich niemals endgültig durchsetzen wird. (nach MM, 30.9.86, BL) (46) [Jahrzehntelang] hat Rau der SPD [auch in aussichtslosen Situationen] [ohne Murren] gedient. (MM, 3.11.98, S. 2) (47) [Nach dem Tod von Silvia Plath] diente ihr Mann Ted Hughes ihrem Werk und veröffentlichte ihren literarischen Nachlass. (nach WamS, 1.11.98, S. 13) (48) Er bekam das Bundesverdienstkreuz, weil er seinem Land [viele Jahre] gedient hatte. PHRAS Idiom: nur Wendung - Womit kann ich (Ihnen) dienen? : [als höfliche Frage, wenn ein Verkäufer/ eine Verkäuferin einem Kunden/ einer Kundin behilflich sein möchte]; Leider kann ich Ihnen in dieser Sache nicht dienen! : [als höfliche Verweigerung einer Serviceleistung]; Damit ist mir nicht gedient! : [als Ausdruck der Ablehnung] Das nützt mir nichts, taugt nicht für meine Zwecke. G.ANM - [veraltend] ist die Verwendung von dienen i.S.v. ‘irgendwo in einem abhängigen Dienstverhältnis, bes. als Knecht, Magd, Dienstmädchen, stehen’ : (49) Seit vier Jahren diente sie auf dem Zellerhof als Jungmagd. (E. Jung, S. 3) - dienen wird [militärspr] i.S.v. ‘Militärdienst tun, bei einem Truppenteil Soldat sein’ verwendet : (50) In Deutschland müssen Soldaten weniger als ein Jahr dienen. (51) Mein Vater hat bei der Luftwaffe/ Marine gedient. VERBF bedienen; verdienen disku'tieren diskutiert diskutierte hat diskutiert diskutieren 1 <über> mit mit jemandem etwas erörtern diskutieren 2 sich mit etwas auseinander setzen SBP diskutieren 1 <über> mit NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 BED mit jemandem etwas erörtern bzw. ein Gespräch über etwas führen, wobei unterschiedliche Standpunkte dargelegt werden. (1) Diesen Punkt möchte ich [noch] mit Ihnen diskutieren. BELR NomE: derjenige, der etwas erörtert: Person [häufig als Funktionsträger]/ Gremium (2) IIch diskutierte [sogar] mit Unbekannten auf der Straße über alle möglichen wichtigen und unwichtigen Dinge. (nach Zeit, 1.2.85, S. 13) (3) Es gehört zu den bewährten Führungsinstrumenten des Konzerns, dass M Mitarbeitergruppen [regelmäßig] mit den Führungskräften des Unternehmens über arbeits- und betriebsbezogene Probleme diskutieren. AkkE: dasjenige, das erörtert wird: Abstraktum [als Thema] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung [als Thema] (4) [Am kommenden Dienstag] wollen wir mit unseren ausländischen Partnern e einige Probeartikel für das geplante kontrastive Valenzwörterbuch diskutieren. (5) Sie sagte, dass sie es gar nicht nötig habe, mit mir „ssolchen Blödsinn“ zu diskutieren. (nach Zeit, 31.5.85, S. 39) (6) [Auf seiner nächsten Sitzung] wird der Stadtrat mit interessierten Bürgern d die zunehmende Verschmutzung von Straßen und Plätzen und [in diesem Zusammenhang] ddie Einführung einer neuen Stadtordnung diskutieren. ob-Frag : (7) Der Verkehrsminister hat angeboten, [in einer Fernsehsendung] [öffentlich] mit Fachleuten und Autofahrern zu diskutieren, o ob Fahrverbote bei Überschreitung der Ozongrenzwerte sinnvoll sind. w-Frag : (8) [Demnächst] will die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat diskutieren, w wie der hohe Krankenstand abgebaut werden kann. PräpE1: über +A: dasjenige, worüber ein Gesprächgeführt wird: Konkretum/ Abstraktum [als Thema] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung [als Thema] (9) Es hat keinen Sinn, mit dir ü über diese Frage zu diskutieren. (10) Thomas ist ein leidenschaftlicher Diskutierer, mit dem man üüber alles diskutieren kann: üüber Prinz Charles und Lady Di, den Euro, das Ozonloch, die Fußball-WM, die Jugendkriminalität, die Rechtschreibreform und expressionistische Lyrik. (11) Die Grünen, die ihr Konzept zur Atompolitik [eingehend] mit Experten diskutiert haben, plädieren für einen Ausstieg aus der Kernenergie. ob-Frag : (12) Als du anriefst, habe ich [gerade] mit Petra und Frank d darüber diskutiert, o ob der Euro eine stabile Währung sein wird oder nicht. w-Frag : (13) [Wie oft] haben die Elternvertreter [nicht schon] mit der Schulleitung d darüber diskutiert, wwie man der Gewalt unter den Schülern gemeinsam entgegenwirken kann! PräpE2: mit +D: derjenige, mit dem ein Gespräch geführt wird: Person/ Kollektiv von Personen/ Gremium (14) Die Rahmenbedingungen der therapeutischen Arbeit und deren Bedeutung in der gemeinsamen Praxis hatten 130 Referenten [drei Tage] mmit rund 400 Tagungsteilnehmern diskutiert. (MM, 11.3.87, S. 10) (15) [Laut Protokoll] soll der Abteilungsleiter die Konzeption mmit der Projektgruppe [in allen Einzelheiten] [gründlich] diskutieren. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) [Nur selten] wurde ein Thema [so leidenschaftlich] diskutiert. (MM, 8.3.86, S. 6) sein : (17) Ich schlage vor: wenn dieser Punkt diskutiert ist, sollten wir endlich zu einer Entscheidung kommen. WORTB der Diskutant/ die Diskutantin, der Diskutierer/ selten die Diskutiererin, die Diskussion; diskutabel ANM - Häufig wird mit diskutieren 1 <über> mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE2 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des rezipdrehen 298 roken Verhältnisses kann miteinander bzw. gemeinsam hinzugefügt werden : (18) 11.700 Anwälte diskutieren [drei Tage lang] juristische Probleme. (MM, 15.5.85, S. 19) (19) [Warum wohl] diskutiert e eine Menschheit, die sich doch ein langes Leben so sehr gewünscht hat, [plötzlich] über passive Sterbehilfe? (MM, 29.3.86, S. 16) (20) Mehrere Redakteure sind im Studio, ddie miteinander diskutieren oder Studiogäste interviewen. (nach Zeit, 16.8.85, S. 39) (21) Viele machten von der Einladung Gebrauch, ggemeinsam diskutierte mman kirchliche und sonstige Probleme. (HAZ, 10.3.73, S. 6). Gelegentlich kann besonders in Passivsätzen, zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses eine PräpG [unter +D] hinzugefügt werden : (22) Wir haben das [uunter uns] diskutiert. Selten wird gegeneinander hinzugefügt, um die Gegensätzlichkeit der Standpunkte zu betonen: (23) [Nie] diskutierten [hier] Politiker [im Parlamentsstil] [direkt] ggegeneinander. (MM, 5.2.86, S. 2). - Die AkkE bzw. PräpE1 können in generischen Sätzen, oder wenn die Handlung betont wird, weggelassen werden : (24R) Man kann die Menschen zu ihrem Glück nicht zwingen; man muss mit ihnen diskutieren, um sie werben. (Flach, S. 86); s. auch (25). - Gelegentlich wird statt mit der PräpE2 mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] indirekt auf den Gesprächsteilnehmer Bezug genommen : (25) [Mehr als zwei Stunden lang] diskutiert Helmut Kohl [am Samstag] [i in der Saarbrücker Kongresshalle]. (MM, 7.10.85, S. 2) - Wenn auf das Thema mit der AkkE Bezug genommen wird, handelt es sich häufig um eine konsensorientierte Erörterung des gesamten Komplexes : (26) Der Finanzminister diskutiert mit den Fraktionschefs ddie Sparmaßnahmen im Haushalt für das nächste Jahr. Wenn auf das Thema mit der PräpE1 Bezug genommen wird, werden häufig unterschiedliche Standpunkte zu einzelnen Aspekten dargelegt : (27) Der Parteivorsitzende diskutiert mit den Mitgliedern des Präsidiums üüber das Verfahren zum Ausschluss von Parteimitgliedern. W.BED diskutieren 2 NomE AkkE (AdvE); AkkSE ohne Korrelat; (AdvE): in +D/ ... jemand [Verfasser, Referent o.Ä.]/ [auch geistiges Produkt] setzt sich irgendwo [geistiges Produkt: Text] mit etwas auseinander (28) Indem Hegel in der „Phänomenologie des Geistes“ von der Aufklärung handelt, diskutiert er das Verhältnis von Glauben und Einsicht, d.h. Kritik. (Gremmels/ Hermann, S. 47) (29) Nachdem der Referent die Syntax als Teilgebiet der Grammatik beschrieben hat, diskutiert er verschiedene Syntaxmodelle. (30R) Anlass und Ziel des Deltaplans werden im zweiten Teil diskutiert. (Schugt, S. 1) (31) Das erste Kapitel beschreibt eingehend die Experimente, das zweite diskutiert die Resultate. ob-Frag : (32) In der Einleitung diskutiert der Herausgeber des Bandes, ob Zeitung und Buch im Zeitalter von Fernsehen und Internet überflüssig sind. w-Frag : (33) Der Essay diskutiert, welche Rolle die Arbeit in der Zukunft spielen wird. 'drehen dreht drehte hat gedreht drehen 1 etwas um dessen Achse in eine andere Position bewegen drehen 2 etwas kreisförmig bewegen drehen 3 etwas durch kreisförmige Bewegungen formen drehen 4 etwas Kreisförmiges vollführen drehen 5 etwas machen drehen 6 zu etwas mit kreisförmigen Bewegungen zu etwas formen drehen 7 durch kreisförmiges Bewegen einer Vorrichtung bewirken, dass etwas so ist drehen 8 an eine kreisförmige Bewegung an etwas machen, um es zu bewegen drehen 9 an etwas manipulieren drehen 10 seine Richtung ändern SBP drehen 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas um dessen Achse irgendwohin in eine andere Position bewegen. ( 1) Der Arzt drehte den Verletzten auf die Seite. BELR NomE: dasjenige, das etwas bewegt: Person/ konkr. Objekt [Gerät] (2R) [Jedes Mal, wenn sich die Tür öffnete,] drehte ssie [erwartungsvoll] den Ko pf. (de Groot, S. 14) (3) EEine riesige Drehscheibe dreht die Lokomotiven auf die richtigen Schienen. AkkE: dasjenige, das bewegt wird: Lebewesen/ konkr. Objekt [häufig Körperteil] (4) Die Krankenschwester muss d den gelähmten Patienten [alle anderthalb Stunden] drehen, auf den Bauch, auf den Rücken, auf die Seite. (5) Dreh [doch bitte] dden Vogelkäfig ein bisschen nach links! (6) Sie drehen ddie Hände nach außen, so weit sie können, und [dann] nnach innen. (AdvE): Ort auf +A/ bis-Gruppe: Zielort nach +AdvG/ +D/ zu +D/ .../ (in) Richtung: Richtung (7) Sie drehten [dem Mann] die Arme a auf den Rücken und stießen ihn zur Tür hinaus. (nach Handke, S. 94) (8) Auf der Terrasse sieht man Menschen, die ihren Liegestuhl [immer] zzur/ i in Richtung Sonne drehen. (9) Sie drehen den Schalter n nach links bis zum Anschlag. (10) Daum stutzte kaum, drehte seine in tiefen Augenhöhlen gelagerten Pupillen g gen Saaldecke und setzte dann den Dialog fort: „Ich muss doch nicht auf jeden Scheiß antworten.“ (nach BerlZ, 11.2.2000, S. 44) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) [Um 15 Uhr 30] wird die Patientin nach rechts, [drei Stunden später] auf die linke Seite und [dann wieder] auf den Rücken gedreht. (nach Zeit, 14.3.86, S. 96) sein: (12) [Bei dieser Frisur] sind die Haare nach innen gedreht. WORTB selten der Dreher/ die Dreherin, die Drehung, der Dreh; drehbar ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (7). W.BED drehen 2 NomE AkkE jemand/ etwas [Gerät] bewegt kreisförmig etwas [konkr. Objekt] drehen 299 (13) Nie habe es Probleme im Haus gegeben, nie, sagt Heinz und dreht die Kaffeetasse [in der Hand]. (nach BerlZ, 11.2.2000, S. 3) (14) Tuschel drehte [unermüdlich] einen Ring [an seinem Finger]. (Grass, S. 323) (15) Er drehte die Kurbel, und der Motor vom alten Wagen sprang an. (16) [Bei diesem Pürierstab] dreht ein kleiner Antriebsmotor eine Art Propeller. drehen 3 NomE AkkE jemand/ etwas [konkr. Objekt: Gerät] formt etwas [konkr. Objekt] durch kreisförmige Bewegungen (17) Für den Familienunterhalt sorgt nun allein die älteste Tochter, die im Hof sitzt und Billigzigaretten dreht. (Zeit, 31.5.85, S. 58) (18) [Früher] haben die Apotheker [selber] Medikamente hergestellt und Pillen gedreht, deswegen nennt man sie noch scherzhaft „Pillendreher“. (19) Schnelle Maschinen drehen eine Zigarre nach der anderen, aber wirklich gute Zigarren werden [noch] [per Hand] gedreht. drehen 4 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier/ Fahrzeug] vollführt etwas [Figur] Kreisförmiges (20) Hier vollführen ungeübte Laien im Fernsehen äußerst gewagte Stunts: eine Zahnarzthelferin dreht [auf den Flügeln eines Doppeldeckers] Loopings. (nach taz, 15.1.2000, S. 3) (21) Die Eiskunstläuferin ist bei dem Versuch, eine Pirouette zu drehen, böse gestürzt. (22) [Unermüdlich] dreht der Schimmelwallach [in der Reithalle] Runde um Runde. (MM, 3.8.2000) (23) Die Ferraris drehten die schnellsten Trainingsrunden und starten auf Platz 1 und 2. drehen 5 NomE (AkkE) jemand [Person: Regisseur, Schauspieler/ Institution] macht etwas oder spielt in etwas [Film o.Ä./ [indirekt Vorgang/ Handlung [als Filminhalt]]] (24) Die Regisseurin Margarethe von Trotta dreht [in Manhattan] die letzten Szenen ihrer Adaption der Johnsonschen Beschreibung einer Familiengeschichte in vier politischen Systemen. (BerlZ, 5.2.2000, S. 20) (25) Der US-Filmriese Paramount Pictures dreht [in der Krampnitzer Kaserne] den größten Teil der Aufnahmen für den Film „Enemy at the Gates“. (nach BerlZ, 9.2.2000, S. 28) (26) Herr Wenders, Sie wollten [doch] eine Komödie drehen. Wie weit sind Sie? (BerlZ, 5.2.2000, S. 6) (27) Die Szenen über die schreckliche Zeit am Jammersee hat Achterbusch [mit einer Super-8-Kamera] gedreht. (Zeit, 3.5.85, S. 49) (28) 1974 traf er Herbert Achternbusch, [mit dem] er sechs Spielfilme [als Schauspieler] drehte. (MM, 22.4.88, S. 44) (29) Es ist schwierig für eine ältere Schauspielerin, [noch] Filme zu drehen. (30) Obwohl Parker [in Farbe] drehen musste, wirkt sein Film düster wie ein Thriller der Schwarzen Serie. (nach MM, 2.9.87, S. 30) (31) Der Filmklassiker „City Lights“ wurde [1931] [in den USA] gedreht. (BerlZ, 4.2.2000, S. 28) drehen 6 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand/ etwas [konkr. Objekt: Gerät] formt mit kreisförmigen Bewegungen etwas [konkr. Objekt] zu etwas [konkr. Objekt [als Resultat]] (32) Sie können die Haare vom Oberkopf zu einer dicken Kordel drehen. (nach Bolz) (33) Die Stahldrähte werden zu einem festen Seil gedreht. drehen 7 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG jemand bewirkt durch kreisförmiges Bewegen einer Vorrichtung, dass etwas [konkr. Objekt: meist Gerät/ Kraft/ Vorgang] so ist (34) Dreh [bitte] das Radio leiser! (35) Sie müssen die Flamme des Gasherdes klein drehen und das Gemüse 10 Minuten leicht köcheln lassen. (36) [Mit Begeisterung] drehten die Kinder den Wasserstrahl [mal] größer, [mal] kleiner. (nach MM, 29.8.2000) - Die PrädE wird häufig mit einer AdjG im Komparativ belegt: S. (34) und (36). drehen 8 an NomE PräpE; PräpE: an +D jemand macht eine kreisförmige Bewegung an etwas [konkr. Objekt: drehbare Vorrichtung], um es zu bewegen (37) Hör auf, [immer] an den Knöpfen vom Radio zu drehen, du machst es noch kaputt. (38) Du brauchst [nur] am Schalter zu drehen und schon funktioniert das Ding. (39) Da drehte der Uhrmacher [blitzschnell] an einem kleinen Rädchen. (taz, 24.1.2000, S. 19) (40) [Wo] [früher] an Kurbeln gedreht wurde, damit die Bilder laufen konnten, erledigen heute elektrische Schaltkreise die Arbeit. (taz, 20.1.2000, S. 19) drehen 9 an NomE PräpE; PräpE: an +D [ugs] jemand [Person/ Institution] verändert etwas [abstr. Objekt], das nicht verändert werden sollte; manipulieren (41) Sie wollen am Kündigungsschutz drehen. (MM, 5.5.2000) (42) Im Kreis der „Grünen“ wird dem Innenministerium vorgeworfen, es wolle am Einwanderungsgesetz drehen. (43) Die Vorwürfe, am Ergebnis sei gedreht worden, halten die Berliner für „albern“. (nach BerlZ, 2.3.98, S. 21) drehen 10 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +A/ nach +D/ +AdvG jemand/ etwas [konkr. Objekt: Fahrzeug/ Naturkraft: Wind] ändert seine Richtung irgendwohin durch eine Bewegung um die eigene Achse (44) Lotse: „Drehen Sie [jetzt] rechts, Steuerkurs 050.“ (Stern, 15.10.87, S. 231) (45) Wenn die Zeit reicht, dreht das Schiff [noch kurz] in den Rheinhafen. (MM, 14.8.2000) (46) Das Schiff änderte seinen Kurs und drehte nach Norden. (47) Der Wind dreht nach Westen, bald gibt es Regen. (48) Der Autofahrer drehte und fuhr zurück. PHRAS Idiom: Däumchen/ die Daumen drehen: nichts tun; [ugs] etwas/ ein Ding drehen: etwas Ungesetzliches tun; [ugs] eine Ehrenrunde drehen: [in der Schule] nicht versetzt werden, sitzen bleiben; [ugs] jemanden/ etwas durch die Mangel drehen: jemandem hart zusetzen/ etwas sehr kritisch untersuchen; etwas den Rücken drehen: sich von etwas abwenden; [ugs] eine Runde drehen: einen kurzen Spaziergang machen; [ugs] jemandem einen Strick aus etwas drehen: jemandes Äußerung oder Handlung so auslegen, dass es ihm schadet drehen, sich 300 - Wie man es/ die Angelegenheit dreht und wendet ...: Von welcher Seite man es/ die Angelegenheit auch betrachtet ...; Der Wind dreht.: Die Situation ändert sich, da andere Einflüsse gelten. VERBF drehen, sich 'drehen, sich dreht sich drehte sich hat sich gedreht sich drehen 1 um etwas zum Thema haben sich drehen 2 sich kreisförmig um etwas bewegen sich drehen 3 seine Richtung irgendwohin ändern SBP sich drehen 1 um NomE PräpE BED etwas zum Gegenstand, zum Thema haben; im Zentrum des Interesses liegen. (1) [Bei Hubers] dreht sich [jetzt] alles um das Baby. BELR NomE: dasjenige, das etwas zum Thema hat: abstr. Objekt/ Ereignis [meist Prozess, Streit o.Ä.] (2) DDie Fragen drehten sich [hauptsächlich] um die Bedrohung des Grundwassers durch Umweltschäden. (nach MM, 13.8.86, S. 15) (3) DDer Wahlkampf soll sich [allein] um Niedersachsen drehen und Fragen der Bundespolitik außen vor lassen. (4) Es dreht sich [im Leben] [eben] [immer] aalles um das Geld. (de Groot, S. 11) (5) DDer letzte Prozess dreht sich ums Kellerbauwerk. (MM, 9.5.87, S. 11) (6) Denn darum dreht sich [im Grund] dder Streit. (Staiger, S. 116) (7) Um „Zweierbeziehungen“ dreht sich eeine Ausstellung im Kulturtreff. (MM, 8.11.2000) PräpE: um +A: dasjenige, das Thema von etwas ist: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darum: Sachverhalt (8) Alles dreht sich uum Kurt Waldheim, seit einem Jahr Bundespräsident der Österreicher. (Stern, 9.7.87, S. 22) (9) [Heute Abend] dreht sich alles u um Rock’n’Roll, Pin-ups und Petticoats. (BerlZ, 2.10.2000, S. 32) (10) Der Streit dreht sich u um das 1998 erworbene Firmengelände. (BerlZ, 18.10.2000, S. 26) (11) In seinem Buch wendet sich der Autor nicht an den Fachmann, der alles, soweit es sich uum Technik dreht, schon weiß, sondern an den Laien. (nach Zeit, 5.4.85, S. 36) (12) Das Tagesseminar dreht sich uum die zielgerichtete Moderation von Vereinssitzungen. (MM, 1.11.2000) (13) Das Informationsforum dreht sich uum Auslandsaufenthalte, Geldverdienen, Stipendien, Karriere. ob-Frag: (14) Ihr Gespräch drehte sich d darum, ob sie den Grammatikkurs belegen soll oder nicht. w-Frag: (15) [Bei den Gesprächen] dreht es sich [immer] darum, wer wie viel Dollar für welches Bild bekam. (nach Stern, 19.11.87, S. 86) PASSK kein Passiv möglich ANM - Der Kasus des Reflexivpronomens ist nicht eindeutig erkennbar. - Mit einer PräpG [bei +D/ in +D] kann auf den situativen Rahmen oder die Person, in dem bzw. für die etwas im Zentrum des Interesses liegt, Bezug genommen werden: s. (1), (4) und (15). In diesen Fällen wird die NomE häufig mit alles oder es belegt. SBP sich [A] drehen 2 NomE (PräpE) BED sich um etwas kreisförmig bewegen. (16) Das Karussell dreht sich [schneller und schneller]. BELR NomE: dasjenige, das sich bewegt: Person/ Tier/ konkr. Objekt (17) Sekunden später wechselt die Musik, i ich drehe mich [schwungvoll] um die eigene Achse. (nach MM, 25.7.86, S. 24) (18) DDer Bär dreht sich [im Takt der Musik]. (19) Die Flügel der Windmühlen drehen sich [im Wind]. (20) Das Fernsehturmrestaurant dreht sich [einmal pro Stunde], und man kann während des Essens Mannheims Panorama genießen. (21) DDie geblümte Tapete des Zimmers drehte sich [vor meinen Augen]. (PräpE): um +A: dasjenige, um das sich etwas bewegt: Konkretum [als Achse]/ häufig abstr. Objekt [Achse] (22) [Wie wild] dreht sich die Schauspielerin uum die eigene Achse und lässt sich in ihrer Verzweiflung auf den Boden der Bühne fallen. (23) Die Sprüharme drehen sich [langsam] um einen Angelpunkt und versprühen dabei das Wasser durch ein ausgeklügeltes Düsensystem. (nach MM, 26.3.85, S. 14) (24) Die Erde dreht sich u um die Sonne. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Drehung; drehbar W.BED sich [A] drehen 3 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ nach +D/ zu +D/ .../ in Richtung jemand ändert seine Richtung irgendwohin durch eine Bewegung um die eigene Achse (25) Ich konnte nicht schlafen und drehte mich hin und her [in meinem Bett]. (26) Er drehte sich auf die rechte Seite und schlief wieder ein. (27) [Wie ein Mann] drehte sich die ganze Kompagnie nach rechts. (28) Er hustete sie an, und sie drehte sich [angewidert] zur Seite. (29) Er nahm den Ball, drehte sich in Richtung Tor und wurde von einem Gegenspieler umgelegt. (SGT, 29.4.98) PHRAS Idiom: sich drehen und winden: viele Ausflüchte suchen; sich im Kreise drehen: mit etwas nicht weiter kommen - Der Wind dreht sich.: Der Wind bläst aus einer anderen Richtung.; Der Wind hat sich gedreht.: Die Situation ist jetzt ganz anders, da andere Einflüsse gelten. VERBF drehen 'drucken druckt druckte hat gedruckt drucken 1 etwas im Druckverfahren herstellen drucken 2 etwas veröffentlichen drucken 3 etwas im Druckverfahren irgendwohin übertragen drucken 4 etwas drucktechnisch so realisieren SBP drucken 1 NomE AkkE BED etwas im Druckverfahren herstellen . (1) Welche Firma hat diese Prospekte gedruckt? drucken 301 BELR NomE: derjenige, der etwas im Druckverfahren herstellt: Person/ Institution [Druckerei]/ [auch Gerät] (2) [In der Druckerei] haben SSchüler [kürzlich] Mathematikbücher und Lesebücher für Flüchtlingskinder im Süd-Sudan gedruckt. (Zeit, 7.2.86, S. 41) (3) [Während des Druckerstreiks in England] hat e eine Offenbacher Druckerei die „Times“ gedruckt. (4) D Dieser Laserdrucker druckt [bei Dokumenten im DIN A4-Format] 24 Seiten [pro Minute]. AkkE: dasjenige, das im Druckverfahren hergestellt wird: konkr. Objekt [Druckerzeugnis, Seite o.Ä.] (5) In dem kleinen Betrieb arbeiten neben dem Chef zwei Männer, die [vor allem] FFamilienanzeigen, Visitenkarten u.Ä. drucken. (6) Die Druckerei dieses Verlages druckte [1963] [täglich] 110 Tonnen Literatur. (Hollenweger, S. 307) (7) Nur die Notenbank darf GGeld drucken. (8) [Mit meinem Drucker] könnte ich [problemlos] 1100.0000 Seiten [pro Monat] drucken. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Die Zeitung wird [in einer drogentherapeutischen Einrichtung] gedruckt. (nach MM, 1.6.85, S. 17) sein : (10) Der Roman ist [auf Dünndruckpapier] gedruckt und in Leinen gebunden. - Bekommen-Passiv : (11) [Bei der Druckerei am Friedensplatz] bekommt/ kriegt man Plakate [innerhalb eines Tages] gedruckt. WORTB der Drucker/ die Druckerin, der Druck, die Druckerei ANM - Die AkkE kann weggelassen werden wenn die Handlung betont wird : (12) Sie haben sich angesehen, wie wir setzen und drucken. (Zeit, 26.4.85, S. 62). In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG hinzugefügt : (13) Wir drucken [für Sie] [z zuverlässig, schnell und preiswert]! (14) Der HP LaserJet 5Si Mopier kann [nicht nur] [d doppelseitig] drucken, sondern auch sortieren und heften - mit einem einzigen Mausklick. (Prospekt LaserJet). - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] wird auf die Person [häufig Auftraggeber] Bezug genommen, zu deren Gunsten etwas gedruckt wird : (15) [In wie viel Exemplaren] soll ich [IIhnen] das Plakat drucken? ; s. auch (13). - Mit einer PräpG [auf +D/ mit +D/ ...] kann auf die Druckmaschine, das Druckverfahren, die Schriftart o.Ä. Bezug genommen werden : (16) Die ersten Journale wurden [aauf älteren Maschinen] gedruckt. (nach MM, 13.5.87, S. 18) (17) Und [mmit der neuen Funktion HP TRANSMIT ONCE] können die Benutzer beliebig viele Originaldokumente drucken. (Prospekt LaserJet) (18) Plakate druckt man [iim Offsetdruck]; s. auch (8). - Mit einer PräpG [in +D] kann auf die Anzahl der gedruckten Exemplare Bezug genommen werden: s. (15). - drucken 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet : (19) [Im Juli 1984] lließ die Kreisgruppe Mannheim des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland 5.000 Informationsblätter ddrucken und an die Haushalte verteilen. (nach MM, 23.7.86, S. 14) W.BED drucken 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] veröffentlicht etwas [Text/ [indirekt Autor/ abstr. Objekt]] (20) [Über Jahre hin] hat Günther [in seiner Zeitschrift] kleine Prosastücke gedruckt, über Dünen und Leuchttürme, Wolken und Brandung. (nach Zeit, 3.5.85, S. 54) (21) „Wir drucken nur Bücher“, so versichern Herausgeber und Verleger, „die wir selber lesen möchten.“ (nach MM, 29.12.86, S. 43) (22) Ein Bestseller-Verlag soll diese Bücher drucken. (nach Zeit, 3.5.85, S. 49) (23) Der Verlag hat mir das Manuskript mit einem freundlichen Schreiben zurückgeschickt: er kann es [leider] [nicht] drucken, weil das Thema nicht ins Verlagsprofil passt. (24) Die heutigen Tageszeitungen drucken die Meldung [auf der Titelseite]. (25) Es war seinem Verteidiger nicht gelungen, den Nachweis zu erbringen, dass „Time“ [absichtlich] eine Lüge gedruckt hatte. (nach Zeit, 1.2.85, S. 2) (26) Sämtliche wichtigen DDR-Autoren werden [im Westen] gedruckt. (Zeit, 20.9.85, S. 5) (27) Die Aufgaben für die Klassenarbeiten werden vom Kultusministerium gedruckt und versandt. (nach MM, 15.6.85, S. 12) drucken 3 NomE AkkE (AdvE); AkkE: NG/ Zeichengruppe: (AdvE): auf +A/ in +A/ ... jemand/ [auch Gerät] überträgt etwas [abstr. Objekt: Buchstabe, Text, Muster o.Ä./ sprachlicher Ausdruck/ Substanz: Farbe] im Druckverfahren irgendwohin [konkr. Objekt] (28) Den Schülerinnen und Schülern machte es großen Spaß, ihre Namen auf die T-Shirts zu drucken. (29) Im Kunsthandwerk wird weiterhin der Handdruck gepflegt, [wobei] man die Muster [mit Holzklötzen] auf den Stoff druckt. (30) Drucken Sie [bitte] Namen, Adresse, Telefon- und Faxnummer in die linke obere Ecke der Briefbögen! (31) Diese Geräte drucken den Portowert [direkt] auf das Kuvert und machen damit Briefmarken überflüssig. (nach BerlZ, 29.10.98, S. 26) (32) Sie hatten nach dem Abitur „Wir sind frei“ und „endlich“ auf ihre T-Shirts gedruckt. (33) Er ging dazu über, bis zu sechs Farben [von einer einzigen Platte] zu drucken. (nach MM, 13.4.87, S. 32) (34) Das Gerät druckte nur große Buchstaben. (nach Zeit, 12.4.85, S. 82) - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: s. (32). drucken 4 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ als- Gruppe mit NG im A jemand realisiert etwas [abstr. Objekt: Name, Bild o.Ä./ sprachlicher Ausdruck] drucktechnisch so/ in der Form eines solchen (35) Ich würde vorschlagen, die Zitate kursiv zu drucken. (36) „Mannheim“ und „leuchtet“ werden fett gedruckt, damit es ins Auge springt. (37) Damals entstand das Foto, das das Regime [nun] als Plakat drucken ließ. (BerlZ, 17.1.98, S. I) - drucken 4 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: s. (37) - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: s. (36). PHRAS Idiom: lügen wie gedruckt: hemmungslos, in unverschämter Weise lügen drücken 302 'drücken drückt drückte hat gedrückt drücken 1 <auf> etwas durch Druck betätigen drücken 2 irgendwo Druckstellen oder Schmerzen verursachen drücken 3 auf etwas physischen Druck ausüben drücken 4 jemanden psychisch belasten drücken 5 <zu> durch starken Druck bewirken, dass etwas so wird drücken 6 etwas unter Anwendung von Druck irgendwohin bewegen drücken 7 durch Zusammenpressen bewirken, dass etwas irgendwohin gelangt drücken 8 bewirken, dass etwas irgendwohin gelangt drücken 9 den Wert von etwas um irgendwieviel verringern drücken 10 auf etwas negativ beeinflussen drücken 11 auf/ gegen mit Hilfe von irgendetwas physischen Druck auf etwas ausüben SBP drücken 1 <auf> NomE AkkE/ PräpE BED etwas durch Druck betätigen. (1) Sie brauchen [nur] auf den Knopf zu drücken. BELR NNomE: derjenige, der etwas betätigt: Person (2) Drücken SSie [mal] auf Ihre Sprechtaste. (Stern, 15.10.87, S. 231) (3) Der Kleinrechner, auf dessen Tasten jjeder Besucher drücken darf, kann so viel, wie tausend Menschen. (Zeit, 15.5.87, S. 64) AkkE: NG/ Zeichengruppe: dasjenige, das betätigt wird: konkr. Objekt [Taste, Knopf o.Ä.]/ [indirekt Funktion/ Symbol] (4) PProgrammwahlschalter [einmal] [kurz] drücken. Jetzt läuft der gesamte Waschvorgang automatisch ab. (nach Bedienungsanleitung Foron) (5) Als ich mich später beruhigt hatte, drückte ich dden Notruf, verlangte ärztliche Versorgung. (taz, 27.7.88, S. 16) (6) [Um eine neue Zeile anzufangen] muss man ‘RRETURN’ drücken. PräpE: auf +A/ +Zeichengruppe: dasjenige, das betätigt wird: konkr. Objekt [Taste, Knopf o.Ä.]/ [indirekt Funktion/ Symbol] (7) Drücken Sie [mit dem rechten Fuß] [leicht] aauf das Gaspedal und fahren Sie langsam an. (8) Martin klopfte an und drückte a auf die Türklinke: die Tür war verschlossen. (9) Ich drücke a auf die erste Klingel, die Rufanlage bleibt stumm. (Stern, 27.5.87, S. 219) (10) [Aus nächster Nähe] drückt eine Zuschauerin aauf den Auslöser ihrer Polaroid- Kamera. (Zeit, 29.5.87, S. 51) (11) Wenn du aauf ‘P PRINT’ drückst, wird der Text gedruckt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (12) Summt das Gerät und der Knopf wird [nicht] gedrückt, schlägt es sofort Alarm. (MM, 30.1.88, S. 17) sein: (13) Der rote Knopf ist gedrückt, und dann geht alles ganz schnell. (MM, 25.5.85, S. 64) WORTB der Druck, der Drücker ANM - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf den Körperteil [Hand, Finger, Fuß] Bezug genommen, mit dem Druck ausgeübt wird: (14) Die Testpersonen mussten möglichst schnell entscheiden, ob die letzte Zahl größer oder kleiner war als fünf, indem sie [m mit der rechten oder mit der linken Hand] eine Taste drückten. (BerlZ, 21.10.98 , S. IV); s. auch (7). SBP drücken 2 NomE (AdvE) BED irgendwo Druckstellen oder Schmerzen verursachen. (15) Die neuen Schuhe drücken. BELR NomE: dasjenige, das Druckstellen verursacht: konkr. Objekt [häufig Kleidungsstück, Brille] (16) Ihr müsst die Schuhe richtig binden, dass ssie [nicht] drücken. (SGT, 9.6.98) (17) MMein Magen drückt [schon wieder]. (18) DDer Rucksack drückte [schwer] auf seinen Schultern. (AdvE): Ort an +D/ auf +D/ häufig hinter +D/ ...: Ortspunkt [konkr. Objekt: Körperteil] (19) Wenn die Hände geschwollen sind, drückt der Ehering am Ringfinger. (20) Dieser Fahrradhelm ist zu eng, er drückt a auf dem Hinterkopf. (21) Wenn die neue Brille hinter den Ohren drückt, musst du sie vom Optiker richten lassen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Druck ANM - Wenn mit der NomE auf ein Kleidungsstück, die Brille o.Ä., ein Organ Bezug genommen wird, wird die AdvE selten realisiert: s. (15), (16), (17) und (22). - Pertinenzdativ/ Pertinenzakkusativ ist möglich mit der NomE als Bezugselement: (22) [M Mir/ mmich] drückt der Magen. - Pertinenzakkusativ/ Pertinenzdativ ist möglich mit der statischen AdvE [an +D/ hinter +D/ ...] als Bezugselement: (23) Die Sonnenbrille drückt [mmich] an den Schläfen. (24) Der tägliche Frust drückte [iihm] auf dem Nerv. (nach FAZ, 1995) W.BED drücken 3 NomE AkkE jemand übt auf etwas [Konkretum] physischen Druck aus (25) Du darfst die kleine Katze nicht so drücken. (26) Sie drückte meine Hand als wollte sie sagen: Ja, ich glaub’s dir ja. (Böll, Ansichten, S. 148) (27) Ich habe dir ein paar Pfirsiche eingepackt. Pass auf, dass du sie [unterwegs] [nicht] drückst! (28) Die Tür zum Treppenhaus muss man drücken, nicht ziehen. drücken 4 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [abstr. Objekt: Sorgen o.Ä./ Sachverhalt] belastet jemanden [Person/ Institution] psychisch; bedrücken (29) Ihn drückten finanzielle Sorgen. (Zeit, 28.6.85, S. 25) (30) Die Arbeitslosigkeit drückt immer mehr Familien. (MM, 26.10.87, S. 18) (31) Die Universitäten drücken ganz andere Sorgen. (Zeit, 14.6.85, S. 33) dass-S: (32) [Noch heute] drückt es Thomas [schwer], dass er dich damals durch seine unbedachten Worte verletzt hat. Inf+: (33) Das Geschäft schließen zu müssen, drückt den Geschäftsmann [sehr]. drücken 303 drücken 5 <zu> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PrädE: AdjG jemand/ etwas [konkr. Objekt] bewirkt durch starken Druck, dass jemand/ etwas [konkr. Objekt/ Substanz] zu etwas bzw. so wird (34) Sie drückte die Kartoffel zu Brei. (35) Er hat sich versehentlich auf den Hut gesetzt und ihn [dabei] platt gedrückt. (36) Geben Sie den fertigen Teig in die Form und drücken Sie ihn [von der Mitte aus] ganz flach. (37) Bei der Gasexplosion ist der Giebel des Hauses auf den Parkplatz nebenan gestürzt und hat mehrere Autos breit gedrückt. drücken 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ gegen +A/ in +A/ .../ nach +AdvG jemand [Person/ [indirekt Körperteil]]/ etwas [Naturkraft] bewegt jemanden/ etwas [konkr. Objekt: häufig Körperteil] unter Anwendung von Druck irgendwohin; pressen (38) Der Chef schüttelte Bernie die Hand, drückte ihn in einen der Sessel. (nach Pinkwart, S. 126) (39) Der Polizist drückt [dem Demonstranten] die Arme auf den Rücken. (40) Jim spürte eine Hand auf der Schulter, die ihn auf die Erde drückte. (Pegg, S. 8) (41) Er drückte die Kippe in den Aschenbecher. (Pinkwart, S. 33) (42) Wir drücken den Steuerknüppel [immer wieder] [schön] nach rechts. (nach Grzimek, S. 26) (43) Oliver Bierhoff drückte den Ball [mit dem Kopf] [zum 1: 0] über die Torlinie. (BerlZ, 8.6.2000, S. 44) (44) [Vermutlich] hat der Orkan das Auto gegen das Brückengeländer gedrückt. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (39). drücken 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ aus +D/ ... jemand bewirkt durch Zusammenpressen, dass etwas [konkr. Objekt/ Substanz: häufig Flüssigkeit, weiche Masse] irgendwohin gelangt (45) Die Mutter konnte [mir] den Splitter aus dem Finger drücken. (46) Drückt man ein paar Tropfen Zitronensaft auf das knusprig gebratene Fischfilet, schmeckt es noch besser. (47) Drücken Sie die Dichtungsmasse [vorsichtig] in die Fugen! (48) Die Bilder haben einen Farbauftrag, als hätte ihn der Künstler [direkt] aus der Tube auf die Leinwand gedrückt. (nach MM, 3.9.87, S. 24) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (45). drücken 8 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ aus +D/ in +A/ von +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [Abstraktum] bewirkt, dass jemand/ etwas [keine Restr.] irgendwohin gelangt (49) In letzter Zeit häufen sich die Anzeichen dafür, dass ihn sein Stellvertreter aus dem Amt drücken will. (50) Wer keine oder eine ungenügende Bildung hat, wird an den Rand unserer Gesellschaft gedrückt. (SGT, 19.11.98) (51) [Wie] der Pharmakonzern ein neues Medikament in den Markt drücken will. (Zeit, 13.3.87, S. 21) (52) Firmen wie Massa, Aral, Ikea, Metro und Lufthansa wollen Bargeld und Schecks [langsam] ins Abseits drücken. (nach Stern, 2.7.87, S. 149) (53) Die politischen Notwendigkeiten hätten die Regelung der Eigentumsverhältnisse in den Hintergrund gedrückt. (RhM, 11.5.90, S. 9) drücken 9 NomE AkkE (AdvE); NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); (AdvE): AdvG/ auf +A/ um +A/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt] verringert den Wert, den Umfang o.Ä. von etwas [Abstraktum] um irgendwieviel; senken (54) Der Ölpreisverfall hat die US-Verbraucherpreise [im Februar] um 0,4 v.H. gedrückt. (MM, 3.4.86, S. 9) (55) Man will versuchen, die Belastung des Grundwassers mit Nitrat von derzeit knapp 40 Milligramm je Liter auf rund 25 Milligramm je Liter zu drücken. (56) Eine für Mitte 1985 vorgesehene Erhöhung des Beitrages für Rentner zu ihrer Krankenversicherung wurde um zwei Prozentpunkte auf nur 1,5 Punkte gedrückt. (nach Zeit, 20.12.85, S. 17) (57) Den europäischen Zentralbanken böte sich dann endlich Gelegenheit, die Zinsen zu drücken. (nach Zeit, 27.12.85, S. 1) (58) Zu schaffen macht der japanischen Wirtschaft der starke Yen, der die Gewinne aus dem Exportgeschäft [kräftig] drückt. (nach Zeit, 12.9.86, S. 23) dass-S: (59) [Wahrscheinlich] wird es die Preise [beträchtlich] drücken, dass die Apfelernte diesmal so reichlich ausfällt. Inf+: (60) Zu duschen anstatt zu baden drückt den Wasserverbrauch und damit die Kosten. Inf-: (61) Geld für wohltätige Zwecke spenden, kann die Einkommenssteuer drücken. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (61). drücken 10 auf NomE PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: auf +A etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]] beeinflusst etwas [abstr. Objekt] negativ (62) Die drohende Streikgefahr in der Metallindustrie und die Unzufriedenheit der Banken drückten [etwas] auf die Stimmung in den Börsensälen. (nach Welt, 9.2.66, S. 1) (63) Das triste Novemberwetter drückt [mir] aufs Gemüt. (64) Der Preisstopp drückte auf die Gewinnspanne der Unternehmer. (nach taz, 5.12,86, S. 8) (65) [Bei den Schreibmaschinen für den professionellen Bürobereich] drücken die Personal- Computer und Bildschirmschreibmaschinen [kräftig] auf das Preisniveau. (MM, 28.12.87, S. 7) dass-S: (66) Dass der Nahost-Konflikt nach wie vor ungelöst ist, drückt auf die Stimmung der Ölproduzenten. (nach MM, 20.9.2000) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (63). drücken 11 auf/ gegen NomE PräpE (AdvE); PräpE: auf +A/ gegen +A; (AdvE): mit +D jemand/ etwas [konkr. Objekt: häufig Körperteil, Vorrichtung] übt auf/ gegen etwas [konkr. Objekt] mit Hilfe von irgendetwas [Instrument: meist Körperteil] physischen Druck aus (67) Der Arzt hat [mir] mit beiden Händen auf den Bauch gedrückt und gefragt, ob es weh tut. (68) Drücken Sie mit den Handrücken beider Hände gegen die Innenseite der Knie. (Dürer/ Zeiß) (69) Gleichzeitig drehen Sie Ihre Schultern mit und drücken mit Ihrer linken Schulter [heftig] gegen das rechte Handgelenk Ihres Angreifers. (Pflüger) (70) Die Ampel leuchtet, aber noch ist rot, und [doch] drückt der Fuß dürfen 304 aufs Gaspedal. (SZ, 4.11.99, S. 13) (71) Der Resttumor drückt auf das Atemzentrum. (nach Zeit, 26.9.86, S. 97) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (67). PHRAS Idiom: [ugs] jemandem etwas aufs Auge drücken: jemandem etwas aufbürden; [ugs] jemandem den/ die/ beide Daumen drücken: jemandem in Gedanken für sein Vorhaben Erfolg wünschen; jemandem die Hand drücken: jemanden per Handschlag begrüßen bzw. verabschieden; jemandem etwas in die Hand drücken: [meist als Handlungsaufforderung] jemandem beiläufig, unauffällig etwas geben; jemanden an den Rand drängen: jemanden in den Hintergrund drängen; [ugs] wissen, wo jemandem/ jemanden der Schuh drückt: jemandes Sorgen kennen; [ugs] (mit jemandem) die Schulbank drücken: (mit jemandem) die Schule besuchen; auf das Tempo drücken: durch Steigerung des eigenen Tempos bewirken, dass die anderen ebenfalls ihr Tempo erhöhen/ von anderen die Steigerung ihres Tempos verlangen; [ugs] auf die Tränendrüsen drücken: durch Sentimentalität bei anderen Rührung hervorrufen wollen; [ugs-salopp] auf die Tube drücken: sich anstrengen/ sich beeilen/ Gas geben; jemanden an die Wand drücken: jemanden als Konkurrenten o.Ä. rücksichtslos verdrängen G.ANM - drücken wird [fliegerspr] i.S.v. ‘etwas [Flugzeug] nach unten steuern’ verwendet: (72) Der Pilot drückte seine Maschine tiefer. (nach taz, 18.3.2000, S. 27) - drücken wird [sportspr, Gewichtheben] i.S.v. ‘etwas [Gewicht] zur Hochstrecke bringen’ verwendet: (73) Manch einer drückt nach hartem Training zehn Kilo mehr. (MM, 26.3.96) - drücken wird [fachspr, Kartenspiel] i.S.v. ‘etwas [Spielkarte] verdeckt abgelegen’ verwendet: (74) Nach Skataufnahme drückt der Alleinspieler Kreuz-10 und Karo- 10 und spielt Grand. (SZ, 30.3.96, S. 9) - In Bezug auf den Rauschgiftkonsum wird drücken [ugs-salopp] i.S.v. ‘etwas [Rauschgift] injizieren, fixen’ verwendet: (75) Der 28 Jahre alte Georg drückt Heroin. (FAZ, 1993) - Gelegentlich wird drücken auch i.S.v. ‘als Mitglied einer Drückerkolonne versuchen, Zeitschriftenabos, Versicherungen o.Ä. an der Haustür zu verkaufen’ verwendet. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb drücken, sich. 'dürfen darf durfte hat gedurft dürfen 1 die Erlaubnis zu etwas haben dürfen 2 die Erlaubnis haben, irgendwo tätig zu werden dürfen 3 etwas ist es erlaubt, irgendwohin zu gelangen SBP dürfen 1 NomE AkkE BED die Erlaubnis zu etwas haben. (1) [In dem Alter] durfte ich das [nicht]. BELR NNomE: dasjenige, das die Erlaubnis hat: Person/ Tier (2) [In dieser Familie] dürfen K Kinder und Hunde alles! AkkE: PG [häufig indefinit]: dasjenige, wozu jemand die Erlaubnis hat: Handlung (3) Alte Gäste erziehen die neuen, wwas man darf und wwas [nicht]. (Zeit, 16.8.85, S. 2) (4) Unsere Kinder behaupten immer, sie würden [nie] etwas dürfen. PASSK Passiv nicht üblich ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Situation klar erkennen lässt, was erlaubt werden soll: (5) „Darf ich? “, fragte er, und zündete sich eine Zigarette an. Die AkkE kann auch, besonders in Dialogen, weggelassen werden, wenn die erlaubte Handlung vorerwähnt wird: (6) „Nimm dir ruhig noch ein Stück Kuchen, du isst ihn doch so gerne! “ - „Darf ich [wirklich]? Ich habe nämlich schon zwei gegessen.“ - Gelegentlich wird mit einer PräpG [von +D aus/ bei +D] auf denjenigen, der die Erlaubnis gibt, Bezug genommen: (7) [B Bei mir/ v von mir aus] hättest du das [nicht] gedurft. W.BED dürfen 2 NomE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ zu +D jemand hat die Erlaubnis, irgendwo [Institution/ Tätigkeitsbereich] tätig zu werden (8) [Als Lehrerin] darf sie [nur] an eine Privatschule, weil sie das zweite Staatsexamen nicht hat. (9) Nicht alle Schüler, die das vierte Schuljahr abgeschlossen haben, dürfen aufs Gymnasium oder auf die Realschule. (10) Johannes hat [nicht] zur Universität gedurft. (11) Um in den diplomatischen Dienst zu dürfen, muss man unter anderem Französisch können und die gesellschaftlichen Konventionen beherrschen. dürfen 3 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... jemandem/ etwas [Konkretum] ist es erlaubt, irgendwohin zu gelangen oder gebracht zu werden (12) Als junges Mädchen durfte ich [abends] [nie] [allein] in die Stadt. (13) Darf ich [während der Pfingstferien] [mit meiner Freundin] nach Florenz? (14) [Jeden Sommer] durfte ich zu den Großeltern. (15) Mit Gas betriebene Wagen dürfen [nicht] in die Tiefgarage. (16) Die Briefe dürfen [jetzt] zur Post, der Direktor hat sie nochmals durchgesehen. (17) [Wegen einer Veranstaltung] dürfen die Linienbusse [nicht] durch die Hauptstraße. (18) Sondermüll darf [nicht] in die Mülltonne. G.ANM - dürfen wird häufig als Modalverb verwendet: (19) Dürfen wir heute ins Kino gehen? (20) Er dürfte damals 20 Jahre alt gewesen sein. (21) Das hätten Sie nicht tun dürfen. - Sätze mit dürfen im Präsens/ Präteritum können auch als Ellipsen von Sätzen mit getilgtem Hauptverb im Infinitiv/ Part. II aufgefasst werden. Die AkkE und die AdvE wären dann als abhängig vom getilgten Hauptverb zu anzusehen; vgl.: (22) Ich durfte das nie tun. und (23) Ich durfte das nie.; (24) Johannes durfte nicht ehren 305 zur Universität gehen. und (25) Johannes durfte nicht zur Universität.; (26) Ich durfte nie allein in die Stadt gehen. und (27) Ich durfte nie allein in die Stadt.; (28) Die Linienbusse dürfen nicht durch die Hauptstraße fahren/ geleitet werden. und (29) Die Linienbusse dürfen nicht durch die Hauptstraße. 'duschen duscht duschte hat geduscht SBP duschen NomE AkkE BED jemanden unter dem Wasserstrahl einer Dusche waschen . (1) Die Mutter duscht die Kinder. BELR NNomE: derjenige, der jemanden wäscht: Person (2) Die Kinder waren so schmutzig, dass iich sie [vor dem Abendessen] duschen musste. AkkE: derjenige, der gewaschen wird: Person/ selten Tier/ selten konkr. Objekt [Körperteil] (3) Seit meine alte Mutter nicht mehr in die Badewanne steigen kann, dusche ich ssie. (4) Ich habe [schnell] u unsere Katze geduscht. (MM, 5.5.86, S. 2) (5) [Warum] duschten sie [nicht bloß] seinen Körper, sondern auch seinen Kopf, obwohl er gebeten hatte, das Gesicht nur mit einem Lappen zu waschen? (Stern, 20.8.87, S. 22) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) Es gibt Heime, [in denen] ältere Menschen [wochenlang] [nicht] gebadet oder geduscht werden. (Stern, 29.10.87, S. 154) sein : (7) Bald ist Premiere. Die zwölf Pferde und acht Zebras des Zirkus Roncalli sind [schon] geduscht. (nach MM, 3.8.95) WORTB die Dusche VERBF duschen, (sich) 'duschen, (sich) duscht (sich) duschte (sich) hat (sich) geduscht SBP (sich [A]) duschen NomE (AdvE) BED sich mit Hilfe von irgendetwas mit dem Wasserstrahl einer Dusche waschen oder erfrischen. (1) Wenn Sie (sich) duschen wollen: das Badezimmer ist dort hinten links. BELR NNomE: derjenige, der sich wäscht: Person (2) D Der elfjährige Dieter, sonst ein kleiner Schmutzfink, hat [in der letzten Woche] [jeden Tag] [dreimal] geduscht. (Zeit, 16.5.86, S. 2) (3) Nach dem Giftunglück wurde ddie Bevölkerung aufgefordert, Wasser zu sparen, [nicht] zu duschen und das Wasser nur abgekocht zu genießen. (MM, 10.11.86, S. 1) (4) Der Sprecher der zentralen Beratungsstelle für Wohnungslose hat ein „Service-Center“ für Obdachlose gefordert, [in dem] ddiese Menschen medizinisch betreut würden und sich duschen könnten. (FAZ, 1993) (AdvE): Mittel mit +D: Substanz [Wasser, Reinigungsmittel o.Ä.] (5) Ich duschte mich m mit kaltem Wasser. (Welt, 5.9.69, S. 21) (6) Um Wasser zu sparen, fingen einige Bewohner an, (sich) mmit Regenwasser zu duschen. (7) Beim BASF-Reaktions-Test schwitzen, [hinterher] m mit „A Azubicool“ duschen. (MM, 4.5.96) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (8) Da das Wasser knapp war, wurde [nur einmal in der Woche] geduscht. WORTB die Dusche ANM - Die AdvE mit der Belegung „Wasser“ wird nur dann realisiert, wenn das Wasser spezifiziert wird: s. (5) und (6). - Häufig wird eine AdvG hinzugefügt, mit der auf die Temperatur des Wassers Bezug genommen wird : (9) Es ist gesund, (sich) [abwechselnd wwarm und kkalt] zu duschen. - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (8). VERBF duschen E 'ehren ehrt ehrte hat geehrt ehren 1 jemandem Hochachtung und Anerkennung ausdrücken ehren 2 etwas Hochachtung entgegenbringen ehren 3 für jemanden Ehre und Anerkennung bedeuten ehren 4 Hochachtung verdienen SBP ehren 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemandem in feierlicher Form mittels irgendetwas für etwas Hochachtung und Anerkennung ausdrücken . (1) Der Bürgermeister ehrte die freiwillige Feuerwehr. BELR NomE: derjenige, der Hochachtung ausdrückt: Person/ Institution/ [auch Mittel] (2) [Schließlich] ehrte dder Vorsitzende, Stadtrat Friedrich Ziegler, seinen Stellvertreter, Karl August Ludwig, der 35 Jahre im Vorstand des Vereins tätig ist. (MM, 25.3.85, S. 18) (3) Mit diesem Preis will ddie Gemeinde Personen ehren, die sich durch liberale Gesinnung und Bemühungen um die Verständigung zwischen den Völkern ausgezeichnet haben. (nach MM, 13.3.85, S. 40) (4) EEine Gedenktafel am Haus ehrt den berühmten Sohn pfälzischer Eltern. (nach MM, 25.7.87, S. 3) (5) Ein wenig mehr Sorgfalt hätte diesem Buch, d das Lotte Eisner ehrt, nicht geschadet. (Zeit, 31.10.86, S. 54) (6) Die Bildung des Spaliers, ddas die Majestäten ehren sollte, war übertragen worden dem Provinzial-Kriegerverband. (nach Schädlich, S. 111) ehren 306 AkkE: dasjenige, dem Hochachtung ausgedrückt wird: Person/ Institution/ Veranstaltung/ [auch Eigenschaft/ Handlung] (7) Der Verlag ehrte ddie Jubilarin mit der Herausgabe ihrer „Gesammelten Gedichte“. (nach MM, 27.7.87, S. 24) (8) Den Chefarzt Huth ehrte die Stadt [bei einem Empfang im Casino des Klinikums]. (nach MM, 26.5.86, S. 20) (9) [Bei der nationalen Abschlussveranstaltung zum Europäischen Umweltjahr] ehrte man SStädte und Gemeinden, Naturschutzorganisationen, Institute und Unternehmen, die Herausragendes für die Umwelt geleistet haben. (10) Der schwedische König ehrte d die Abschlussveranstaltung der diesjährigen Winterolympiade durch seine Anwesenheit. (11) Neumeier wurde für den Preis ausgesucht, der ZZivilcourage, soziales Engagement und Bürgersinn ehren soll. (nach taz, 28.5.94, S. 48) (12) Charlottenburg wird ddas Wirken des Sexualforschers Dr. Magnus Hirschfeld mit einer Gedenktafel vor dem Haus Otto-Suhr-Allee 93 ehren. (taz, 5.3.92, S. 2) (PräpE): für +A: dasjenige, für das Hochachtung ausgedrückt wird: abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ Sachverhalt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dafür: Sachverhalt (13) Der Sportleiter ehrte einige Ludwigshafener Motorsportler ffür ihre Erfolge im abgelaufenen Jahr. (MM, 8.1.86, S. 21) (14) [Gestern] hat der Bürgermeister den vierzehnjährigen Schüler f für seinen Mut mit der Lebensrettermedaille geehrt. (15) [Insgesamt] ehrten das deutsche Rote Kreuz und die Stadt 82 Blutspender und -spenderinnen ffür wiederholten „D Dienst an der Allgemeinheit“. (MM, 10.12.87, S. 26) dass-S: (16) Der Jubilar wurde [insbesondere] ddafür geehrt, dass er sich nach dem Krieg um den Wiederaufbau des zerstörten Stadtzentrums verdient gemacht hat. Inf+ : (17) Mit dieser Auszeichnung ehrt ihn die Gewerkschaft d dafür, sich in den 25 Jahren seiner Mitgliedschaft stets mit ganzer Kraft für die Interessen der Arbeitnehmer eingesetzt zu haben. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Veranstaltung/ Handlung durch +A: Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit: Handlung (18) MMit der Christophorus-Medaille ehrte ADAC-Vorsitzender Köhler Dr. Hugo Rölle (Speyer) und Heinz Straub (Landau). (MM, 28.3.85, S. 19) (19) Das politische Bonn ehrte den Ermordeten [am Mittwoch dieser Woche] mmit einem Staatsakt. (Zeit, 17.10.86, S. 2) (20) Die Bundespost ehrt den großen Physiker d durch die Herausgabe einer Sondermarke. dass-S : (21) Die Akademie der Künste ehrt ihren ehemaligen Präsidenten d damit, d dass sie eines seiner Frühwerke aufführt. (22) [Anlässlich des 100. Todestages des Gelehrten] will die Stadt das Andenken ihres großen Sohns ddadurch ehren, d dass sie ihm vor der Universität, seiner langjährigen Wirkungsstätte, ein Denkmal setzt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (23) Sir Nevill Mott wurde [1977] mit dem Physik- Nobelpreis geehrt [gemeinsam mit den Amerikanern van Vleck und Anderson]. (MM, 6.7.85, S. 17) sein : (24) Welchen Autor würde es nicht mit Freude und Stolz erfüllen, mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt zu sein? WORTB die Ehre, die Ehrung ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ in +D] kann auf die Veranstaltung o.Ä. Bezug genommen werden, in deren Verlauf jemandem Hochachtung ausgedrückt wird : (25) [Am Nachmittag] wurde Adenauer [iin einer Sondersitzung des Kabinetts] geehrt. (FAZ, 6.1.1966, S. 1); s. auch (8) und (9). - Mit einer PräpG [an +D/ zu +D/ ...] kann auf den Anlass für die Ehrung Bezug genommen werden : (26) Mit einem Empfang haben die Sozialdemokraten [gestern] den langjährigen Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Herbert Wehner, [z zu seinem 80. Geburtstag] geehrt. (MM, 12.7.86, S. 1) ; s. auch (27). - Mit einer als-Gruppe mit NG im A kann auf die Eigenschaft Bezug genommen werden, in der eine Person, eine Leistung geehrt wird : (27) Ehrte man Uhland [an seinem 100. Geburtstag] [aals „H Herold des Volksliedes“, als einen, der in „ffeurigen Versen als Anwalt des Volkes auftritt“, und als gelehrten Forscher], so sah sein Bild 50 Jahre später ganz anders aus. (MM, 24.4.87, S. 33) (28) Mit dieser Ausstellung ehrt das Museum das Werk des Malers [aals epochale Leistung]. - ehren 1 wird auch in dem Ausdruck jemandes Andenken ehren i.S.v. ‘Hochachtung und Anerkennung für die Leistung eines Toten zum Ausdruck bringen’ verwendet : (29) Caamano hatte sich mit seinem Stab nach Santiago begeben, um [dort] ddas Andenken der Opfer des Bürgerkrieges zu ehren. (nach FAZ, 21.12.65, S. 1) W.BED ehren 2 NomE AkkE [geh] jemand [Person/ Institution] bringt jemandem [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] Respekt und Hochachtung entgegen (30) Man muss Vater und Mutter ehren. (Stern, 27.5.87, S. 3) (31) Auch ein kinderfreundliches Land soll die Bundesrepublik sein, das den Frauen neue Wege in Familie und Beruf eröffnet und das Alter ehrt. (MM, 8.10.86, S. 2) (32) Überm Rathauseingang steht: „Fürchte Gott, ehre die Obrigkeit und sei nicht unter den Aufrührern.“ (RhM, 2.2.90, S. 13) (33) Wir ehren Gott und alles, was heilig ist. (Gebet- und Gesangbuch, S. 275) ehren 3 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Sachverhalt/ Handlung] bedeutet für jemanden [Person/ Institution/ [indirekt geistiges Produkt/ Handlung]], dem es zuteil wird, Ehre und Anerkennung (34) Dein Vertrauen ehrt mich. (35) Seine Hilfe ermutigt, seine Gegenwart ehrt uns. (Bild, 29.4.67, S. 2) (36) Bienkopps Antrag ehrte sie und setzte ihre Gefühle in Bewegung. (Strittmatter, S. 225) (37) [Zweifellos] ehrt das Lob der Bundesbank die Regierung und die strikte Sparpolitik ihres Finanzministers. dass-S : (38) [Natürlich] ehrt es das Erstlingswerk des jungen Autors, dass es in der Talkshow gelobt wurde. Inf+ : (39) Würde es dich [nicht auch] ehren, für dieses verantwortungsvolle Amt vorgeschlagen zu werden? einfallen 307 ehren 4 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ Handlung] zeichnet jemanden [Person/ Institution/ [indirekt Handlung]] aus und verdient Hochachtung (40) Deine Großzügigkeit ehrt dich. (41) Die Bescheidenheit dieses Ausstellungstitels ehrt die Veranstalter. (nach MM, 26.3.86, S. 40) (42) Manche nachdenkliche Debatte ehrte die Partei, weil sie sich damit selber auf den Prüfstand stellte. (nach Zeit, 15.3.85, S. 5) dass-S : (43) [Immerhin] ehrt es Amerika, dass es Walter Lippmanns mahnende Worte nicht vergessen hat. (nach Zeit, 16.8.85, S. 27) (44) Dass Domingo auch unter freiem Himmel, vor ungleich bunterem Publikum, seine künstlerische Individualität wahrt, ehrt ihn. (nach MM, 7.7.87, S. 20) Inf+ : (45) Die Oper in fast allen Rollen doppelt besetzen zu können, ehrt die Personalpolitik des Theaters. G.ANM - Das Part. II von ehren wird auch in Anredeformeln verwendet : (46) GGeehrtes Publikum! (47) Sehr geehrte Frau Müller, sehr ggeehrter Herr Müller! 'eignen, sich eignet sich eignete sich hat sich geeignet sich eignen 1 für die erforderlichen Eigenschaften für etwas haben sich eignen 2 <zu>/ <als> die erforderlichen Eigenschaften haben, um etwas bzw. ein solches zu sein SBP sich [A] eignen 1 für NomE PräpE BED die erforderlichen Fähigkeiten, Eigenschaften für etwas haben . (1) Er eignet sich [sehr] für diese Stelle. BELR NomE: dasjenige, das die erforderlichen Eigenschaften hat: keine Restr. (2) FFrauen eignen sich [nicht] für Berufe, die mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden sind. (3) Für politische und parteipolitische Auseinandersetzungen eignet sich ddas Thema [unter keinen Umständen]. (Spiegel, 34/ 93, S. 27) (4) Die Therapien eignen sich für psychisch Kranke. (nach Spiegel, 47/ 93, S. 151) (5) EEin Feuerwerk eignet sich [besonders gut] für den Abschluss eines Sommerfests. PräpE: für +A: dasjenige, wofür etwas die erforderlichen Eigenschaften hat: keine Restr. SE mit obl. Korrelat dafür: Sachverhalt (6) FFür den Gütertransport eignet sich die Magnetbahn [nicht]. (Spiegel, 50/ 93, S. 88) (7) Matzerath konnte Maria im Geschäft nicht viel helfen, weil er sich [allenfalls] ffür den Einkauf auf dem Großmarkt eignete. (nach Grass, S. 215) (8) Viele der engen Gassen aus dem Mittelalter eignen sich [nicht] f für den motorisierten Straßenverkehr. (nach Spiegel, 39/ 94, S. 71) (9) Das Fischerdorf eignet sich [nach dieser Beschreibung] ffür Senioren. (Spiegel, 18/ 93, S. 278) (10) Stadtwohnungen eignen sich [nicht] f für große Hunde. (11) Die Königskerze eignet sich [gut] ffür den sonnigen Steingarten. (MM, 21.10.89) (12) Das Sujet eignet sich [nicht] f für einen Roman, [eher] f für eine wissenschaftliche Abhandlung. Inf+ : (13) Der Computer eignet sich [bestens] d dafür, schnell einwandfreie Manuskripte herzustellen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Eignung; geeignet ANM - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn die Eignung betont wird oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wofür jemand/ etwas die erforderlichen Eigenschaften hat : (14) Ich möchte einen strapazierfähigen Teppichboden kaufen, welches Material würde sich [am besten] eignen? W.BED sich [A] eignen 2 <zu>/ <als> NomE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PräpSE mit fak. Korrelat dazu; PrädE: als-Gruppe mit NG im N jemand/ etwas [keine Restr.] hat die erforderlichen Eigenschaften, um jemand/ etwas [Konkretum] zu sein oder etwas [Vorgang/ Handlung] zu ermöglichen bzw. ein solcher/ solches zu sein (15) Ich will meinen Beruf wechseln, weil ich mich [nicht] zum/ als Lehrer eigne. (16) Die Grube eignet sich [nicht] zur Mülldeponie. (nach Spiegel, 32/ 93, S. 53) (17) Zum Reiten eignen sich die alten Pferde [nicht mehr]. (nach BerlZ, 7.2.99, S. 24) (18) So eignen sich Radfahrerhelme [leider nicht] zum Klettern. (Spiegel, 26/ 93, S. 238) (19) [Insbesondere] zur Schmerzbehandlung eignet sich das beruhigend wirkende Cannabis [vorzüglich]. (Spiegel, 18/ 94, S. 242) (20) Spazieren gehen, Joggen und Rätselraten eignen sich [gut] zur Verbesserung der Gehirnleistung im Alter. (21) Reptilien eignen sich [nicht] als Haustiere. (22) Dieses Thema eignet sich [nicht] als Gegenstand einer öffentlichen Diskussion. Inf+ : (23) Dieser verkaufsoffene Einkaufsabend eignet sich [hervorragend] dazu, einmal in Ruhe mit der ganzen Familie bummeln zu gehen. (MM, 31.10.89) (24) Hellhäutige Menschen eignen sich [nicht] (dazu), in tropischen Ländern zu leben. - Das Korrelat wird meist realisiert. VERBF ereignen, sich 'einfallen fällt ein fiel ein ist eingefallen einfallen 1 jemandem aus der Erinnerung heraus wieder bewusst werden einfallen 2 jemandem in den Sinn kommen einfallen 3 in sich zusammenfallen einfallen 4 plötzlich einsetzen einfallen 5 in etwas einstimmen einfallen 6 irgendwohin eindringen einfallen 7 irgendwie irgendwohin gelangen SBP einfallen 1 NomE DatE BED jemandem aus der Erinnerung heraus plötzlich wieder bewusst werden. (1) Mir ist eingefallen, wie das Buch heißt. BELR NomE: dasjenige, das jemandem wieder bewusst wird: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) Mir fällt ddie Beschwerlichkeit dieser Seereise [wieder] ein. (3) Als ich selbst mit dem Nachtzug in den Urlaub fuhr, einfallen 308 fielen mir ddie drei Millionen deportierten Juden ein, d die von der Deutschen Reichsbahn unter menschenunwürdigen Bedingungen in die Vernichtungslager deportiert worden waren. (Zeit, 28.3.86, S. 18) (4) Wenn älteren Personen [immer häufiger] N Namen [nicht] einfallen, kann dies ein Zeichen beginnender Verkalkung sein. (5) EEin Zeitungsartikel fällt ihm ein, iin dem über die Tötung einer alten Frau berichtet worden war. (Zeit, 12.9.86, S. 73) dass-S : (6) [Erst abends] fiel (e es) der Frau ein, ddass sie den Lottoschein zwar ausgefüllt, aaber nicht abgegeben hatte. Inf+ : (7) Als er im Flugzeug saß, fiel ihm [plötzlich] ein, den Anrufbeantworter nicht eingeschaltet zu haben. ob-Frag: (8) Ist (ees) Ihnen [inzwischen] [wieder] eingefallen, oob sich Herr Müller für Dienstag oder für Donnerstag angemeldet hat? w-Frag : (9) [Im Moment] fällt (e es) mir [nicht] ein, wwoher das Zitat stammt. Hpts : (10) [Da] fällt (e es) mir ein: iich soll dich ganz herzlich von Thomas grüßen. DatE: derjenige, dem etwas wieder bewusst wird: Person (11) Als wir dann später beim Wein zusammensaßen, fielen uns die alten Geschichten aus der Schulzeit [wieder] ein. (12) F Frau Olga fiel der Schlitten ein, der noch aus Timms Kinderzeit stammte und auf dem Dachboden lag. (de Groot, S. 46) PASSK kein Passiv möglich SBP einfallen 2 NomE DatE (PräpE) BED jemandem bei etwas in den Sinn kommen. (13) Ihm fallen die sonderbarsten Ausreden ein. BELR NomE: dasjenige, das jemandem in den Sinn kommt: abstr. Objekt/ geistiges Produkt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (14) EEine überzeugende Antwort ist keinem eingefallen. (Welt, 2.2.66, S. 1) (15) Dem Komponisten sind ddiese merkwürdig faszinierenden Meditationsmusiken eingefallen. (nach Zeit, 7.11.86, S. 37) dass-S : (16) Mir fiel ein, ddass ich Marie noch nie hatte Blumen schicken lassen. (nach Böll, Ansichten, S. 168) Inf+ : (17) Den Griechen und Römern fiel [gar nicht] ein, alle und jede Wörter ihrer Sprache, geschweige der ihrer barbarischen Nachbarn zu sammeln. (nach Zeit, 25.1.85, S. 45) w-Frag : (18) Mir will (e es) [leider] [nicht] einfallen, was ich mit einem solchen Ding anfangen könnte. Hpts : (19) [Eines Tages] fiel (e es) ihm ein, eer könnte eine Autobiografie schreiben. DatE: derjenige, dem etwas in den Sinn kommt: Person/ Institution (20) Hast du eine Idee, was man Martin zum Geburtstag schenken könnte? MMir fällt nichts ein. (21) Etwas Besseres kann e einer Werbeagentur oder einer Plattenfirma [gar nicht] einfallen. (MM, 12.7.86, S. 37) (PräpE): zu +D: dasjenige, zu dem jemandem etwas in den Sinn kommt: Sachverhalt [als Thema] (22) Einem Kabarettisten muss zzu den aktuellen Ereignissen und Problemen [immer wieder] etwas Scharfsinniges einfallen. (23) Viel mehr fällt einem zzu diesem Thema [nicht] ein und ist [auch] den Autoren des Sammelbandes [nicht] eingefallen. (nach Zeit, 4.1.85, S. 33) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Einfall ANM - einfallen 2 wird auch in dem Ausdruck [ugs] sich etwas einfallen lassen (müssen) i.S.v. ‘sich für einen bestimmten Zweck etwas Geeignetes ausdenken, die Lösung für ein bestimmtes Problem finden (müssen)’ verwendet. W.BED einfallen 3 NomE etwas [konkr. Objekt: Bauwerk, Hohlraum o.Ä.] fällt in sich zusammen; einstürzen (24) [Eines Tages] werden die Soldatengräber einfallen, wird man die Toten des Krieges vergessen haben. (25) Das alte Bergwerk darf nicht betreten werden, denn die Stollen sind [zum Teil] eingefallen oder stehen unter Wasser. (26) Ein Stück der hohen Mauer ist eingefallen. (Grzimek, S. 91) einfallen 4 NomE [geh] etwas [Naturerscheinung] setzt plötzlich ein (27) Als die Dunkelheit einfiel, musste die Suche nach weiteren Schiffbrüchigen eingestellt werden. (28) Bevor der Winter einfällt, muss das Haus fertig sein. (29) Die Touristen werden immer wieder gewarnt: [bei Bergwanderungen] kann [unerwartet] starker Nebel einfallen. einfallen 5 NomE (PräpE); (PräpE): bei +D/ in +A jemand [Person/ häufig Kollektiv von Personen/ [indirekt Musikinstrument]] stimmt in etwas [Handlung: meist Singen, Musizieren o.Ä./ [indirekt künstlerisches Produkt: Lied o.Ä.]] ein (30) Beim Kehrreim fallen die Zuhörer ein. (Staiger, S. 32) (31) Im Publikum wurde laut über den Versprecher der Moderatorin gelacht, und [schließlich] fiel [auch] sie selbst in das Gelächter ein. (32) Jemand in der Runde stimmte ein Lied an, und alle anderen fielen in den Gesang ein. (33) [Nach dem Solo] fällt der Chor ein. (34) Als [dann] die Violinen einfielen, war es totenstill im Saal. (35) Der Pfarrer begann das Vaterunser, und die Gemeinde fiel ein. einfallen 6 NomE AdvE; AdvE: in +A/ selten +D jemand [Person [als militärischer Gegner o.Ä.]]/ etwas [Tier] dringt gewaltsam irgendwohin ein (36) Karl zerriss das Bündnis mit dem Langobardenkönig Desiderius, fiel [773] in die Lombardei ein und zwang die Hauptstadt Pavia zur Kapitulation. (Pörtner, S. 282) (37) [Dezember 1979] fielen sowjetische Truppen in Afghanistan ein. (Zeit, 28.12.84, S. 3) (38) Der alte Mann erzählte, [wie] [nachts] [einmal] ein Wolf in seine Herde eingefallen war und zwei Schafe gerissen hatte. (39) Wenn Heuschrecken in einem Gebiet einfallen, fressen sie dort alles kahl. einfallen 7 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: AdvG/ aus +D/ in +A/ ...; AdvE2: AdvG/ in +D/ ... etwas [Licht, Strahlung o.Ä.] gelangt irgendwie [Winkel] irgendwohin (40) Das Zimmer hat ein Dachfenster, durch das nur wenig Licht einfällt. (41) Wenn die Strahlen der untergehenden einladen 309 Sonne zunehmend schräger einfallen, werden die Schatten länger. (42) „In welchem Winkel fällt das Licht hier ein? “ - „Mit 45 Grad.“ PHRAS Idiom: etwas fällt jemandem nicht im Traum ein: jemand tut etwas auf gar keinen Fall - [ugs] Was fällt dir/ Ihnen (eigentlich) ein! : [als Ausdruck der Empörung] Das ist eine Unverschämtheit von dir/ Ihnen.; [ugs] Das lass dir (ja) nicht einfallen! : [als Ausdruck der Warnung, Drohung] Das solltest du besser nicht tun. VERBF fallen; gefallen; gefallen, es; gefallen lassen, sich 'einkaufen kauft ein kaufte ein hat eingekauft einkaufen 1 Einkäufe machen einkaufen 2 in Rechte erwerben bei etwas SBP einkaufen 1 NomE (AkkE) (AdvE) BED etwas, das zum Verbrauch oder zur Nutzung oder zum Weiterverkauf oder zur Weiterverarbeitung benötigt wird, gegen Zahlung von irgendwieviel kaufen; Einkäufe machen, Besorgungen machen . (1) Wir kaufen [immer] Lebensmittel [für eine ganze Woche] ein. BELR N NomE: derjenige, der etwas kauft: Person/ Institution (2) BBerufstätige können [nach der Arbeit] [jetzt besser] einkaufen, weil die meisten Geschäfte bis 20 Uhr geöffnet sind. (3) D Die BASF-Weinkellerei will [in Zukunft] [nach Möglichkeit] [direkt beim Erzeuger] einkaufen. (MM, 20.8.85, S. 27) (AkkE): dasjenige, das gekauft wird: Konkretum [häufig Lebensmittel, Material in größeren Mengen] [als Ware] 4) Hast du [schon] ddie Brötchen [fürs Frühstück] eingekauft? (5) Eine Frau machte Geschäfte mit Jungtieren, ddie sie [spottbillig] [bei einem Großhändler in Holland] einkaufte. (nach Zeit, 2.8.85, S. 43) (6) Die Krankenhausapotheker wollen [weiterhin] iihre Arzneien [direkt beim Hersteller] einkaufen. (AdvE): für +A: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] (7) 1981 lieferten wir Waren für 395 Milliarden Mark ins Ausland und kauften ffür 3365 Milliarden ein. (Europa, S. 21) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) [Freitags nach Dienstschluss] wird [fürs Wochenende] eingekauft. sein : (9) Du brauchst nicht mehr in die Stadt zu gehen, es ist alles [schon] eingekauft. WORTB der Einkäufer/ die Einkäuferin, der Einkauf ANM - Wenn mit der AkkE auf Menschen Bezug genommen wird, dann handelt es sich meist um Profisportler : (10) Ein guter Fußballverein hält, auch wenn es teuer kommt, bewährte Stars und kauft n neue ein. (nach Zeit, 18.10.85, S. 41) - Wird mit der AdvE auf den Stückpreis Bezug genommen, dann wird häufig zu (einem Preis von) +D statt für +A verwendet : (11) Der Geschäftsmann hat [in Ostasien] große Mengen von T-Shirts zzu Euro 0,60 pro Stück eingekauft. - Häufig wird mit einer PräpG [für +A] auf den Zweck des Einkaufs: s. (4) oder den Zeitraum, für den eingekauft wird: s. (1) und (8) Bezug genommen. - Häufig wird mit einer PräpG [für +A] auf die Person/ Institution, zu deren Gunsten bzw. an deren Stelle eingekauft wird, Bezug genommen. (12) Der Zivildienstleistende kaufte [jeden Morgen] [f für eine kranke alte Dame] ein. - Häufig wird einkaufen in Verbindung mit gehen verwendet : (13) [Trotz seines Alters] ggeht Herr Schäfer [noch jeden Tag] e einkaufen. W.BED einkaufen 2 in NomE AkkE PräpE1 (PräpE2); AkkE: NG/ häufig sich; PräpE1: in +A; (PräpE2): mit +D jemand wird gegen Zahlung von etwas [konkr. Objekt/ meist abstr. Objekt: Geldsumme] Teilhaber in etwas [Firma] oder erwirbt Rechte bei etwas [Institution: Rentenversicherung, Altersheim o.Ä.] (14) Der junge Mediziner hatte sich mit einem 10.000 Euro teuren Gerät in die gut gehende Praxis eingekauft. (15) Unsere Mutter hatte sich [schon im Voraus] mit 25.000 Euro in ein Altersheim eingekauft. (16) Der Ehegatte, der von seiner Versorgung etwas abgeben muss, sollte den Exgatten in die gesetzliche Rentenversicherung einkaufen. (nach Zeit, 18.4.86, S. 74) VERBF kaufen; verkaufen 'einladen lädt ein lud ein hat eingeladen einladen 1 jemanden zur Teilnahme an etwas irgendwohin bitten einladen 2 zu an jemanden das Angebot zu etwas machen einladen 3 zu jemanden zu etwas anregen SBP einladen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemanden zur Teilnahme an etwas irgendwohin bitten. (1) Darf ich Sie zum Essen einladen? BELR N NomE: derjenige, der jemanden irgendwohin bittet: Person [als Gastgeber]/ Institution [als Veranstalter]/ [indirekt Plakat o.Ä.] (2) Am Sonnabendnachmittag war jedenfalls die Geburtstagsfeier für Antje, iihre Mutter hatte mich eingeladen. (Schädlich, S. 47) (3) Sollte eein Jubilar Kolleginnen und Kollegen einladen, mit ihm ein großes Fest zu feiern, so muss er das voll aus der eigenen Tasche finanzieren. (MM, 22.3.86, S. 41) (4) D Das IOC hat die Sportler der Welt [für das Jahr 2000] zur Olympiade nach Sydney eingeladen. (5) E Ein großes Plakat, das eine Trompete zeigt, lädt die Jazzfreunde zu dem dreitägigen Festival in die Kongresshalle ein. AkkE: derjenige, der irgendwohin gebeten wird: Person/ Institution [als Gast, Teilnehmer] einladen 310 (6) Papa bestand darauf, dass ich mmeine Klubkameraden [hin und wieder] einlade. (nach Cotton, S. 44) (7) IIhre rund 8000 Aktionäre hat die Heidelberger Zement AG zur Hauptversammlung am 16. Juli eingeladen. (MM, 3.7.87, S. 8) (8) Der tunesische Hotelier Salah Dechicha hat B Bayern München und den HSV zu einem kostenlosen Urlaub nach Tunesien eingeladen. (nach Bild, 14.6.67, S. 5) (9) Man sollte auch a avantgardistische Bühnen zu den diesjährigen Festspielen einladen. (PräpE): auf +A/ häufig zu +D: dasjenige, woran jemand teilnimmt: Ereignis [Veranstaltung]/ [indirekt Getränk, Speise] SE mit fak. Korrelat dazu: Sachverhalt/ Handlung (10) Ich würde froh sein, wenn mich Monika Silvs zzum Kaffee einlüde. (nach Böll, Ansichten, S. 260) (11) Willst du auch Onkel Hans zzu deinem Geburtstag einladen? (12) Gerade an Wochenenden glauben Parteifreunde ihre prominenten Mitglieder aus Bonn zzu Tagungen, Vorträgen, Festen und Konferenzen in den Wahlkreis oder an die Basis einladen zu müssen. (nach MM, 25.6.88, S. 3) (13) Den aus der DDR kommenden Maler hat man [erst nach peinlichem Hin und Her] zzu einer G Gastprofessur ans Städel eingeladen. (nach MM, 8.7.87, S. 24) ( 14) Darf ich dich aauf ein Glas Bier und eine Bratwurst einladen? Inf+: (15) Er hatte uns ddazu eingeladen, nnach der Vorstellung im Ratskeller mit ihm ein Glas Wein zu trinken. (16) Mich hat ein befreundetes Ehepaar eingeladen, zusammen mit meiner Familie in dem Ferienhaus des Ehepaares ein paar Wochen Urlaub zu machen. (nach MM, 18.7.87, S. 20) (AdvE): Ort an +A/ nach +D/ ...: Zielort in +A: Zielort/ [indirekt Veranstaltung] zu +D: Zielort [indirekt Person/ Veranstaltung] (17) Darf ich Sie auf einen Whisky a an die Bar einladen? (18) Ich möchte dich [nämlich morgen Abend] nnach Wasserburg in ein spezielles Fischrestaurant einladen. (nach Torwegge, S. 49) (19) Als der Innensenator seine Frau [zum 38. Hochzeitstag] [am Dienstag] iins Konzert zu Claudio Abbado in die Philharmonie einlud, traf er auch Klaus Böger. (nach BerlZ, 3.1.98, S. 19) (20) Er hat [gelegentlich] Persönlichkeiten der Zeitgeschichte zzu seinen Studenten eingeladen. (Zeit, 4.1.85, S. 14) (21) Mehrere Kollegen des Amtes redeten mit Tiedge, luden ihn zzu sich nach Hause ein. (nach Zeit, 30.8.85, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (22) Für den 23. September ist in Bonn ein großes „Bundesfest“ in der Bonner Rheinaue geplant, zu dem Bürger aus dem ganzen Bundesgebiet eingeladen werden. (MM, 8.1.88, S. 4) sein: (23) Ihr seid [herzlich] eingeladen! WORTB die Einladung ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Einladung an eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit gerichtet ist oder wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, an welche Personen die Einladung gerichtet wird: (24) Zu einer zentralen Feier hat der Bezirksvorstand [für den 2. März] in das kurfürstliche Schloss Mainz eingeladen. (MM, 1.286, S. 2) (25) [Am Abend] laden Marlies und Iris zu einem Theaterbesuch ein. (taz, 1.3.90, S. 4) - Mit der PräpE in der Form der PräpG [auf +A] wird auf ein Getränk oder eine Speise Bezug genommen, wenn es sich um eine spontane, improvisierte Einladung zum Trinken oder Essen handelt: s. (14) und (17). - Häufig wird mit einer temporalen AdvG oder PräpG [für +A/ ...] auf den Termin des Ereignisses Bezug genommen, zu dem jemand eingeladen wird: s. (4), (18), (19), (24), (25), (26) und (27). - Beim Sein-Passiv wird häufig mit einer statischen PräpG [bei +D] indirekt auf die Wohnung der betreffenden Person Bezug genommen, wohin jemand eingeladen ist: (26) [Am Abend] war er [bbei den Degenhardts] eingeladen. (de Groot, S. 31) (27) [Am Abend] war er mit Karin [bbei einem jungen Ehepaar] eingeladen. (nach Johnson, S. 286) - Mit einer als-Gruppe mit NG im A kann auf die Eigenschaft als Gast Bezug genommen werden: (28) Die Bundesregierung wird [in diesem Jahr] 144 Persönlichkeiten des öffentlichen, politischen und kulturellen Lebens fremder Staaten [aals Gäste] zu Informationsreisen durch die Bundesrepublik einschließlich Westberlins einladen. (Welt, 25.2.66, S. 1) - Mit einer als-Gruppe mit NG im A kann auf die Funktion Bezug genommen werden, in der jemand zur Teilnahme an etwas aufgefordert wird: (29) Auch wenn Sie mich [aals Vorsitzenden der Fraktion im Deutschen Bundestag] einladen, erleichtert mir dies meine terminliche Disposition nicht. (MM, 8.2.86, S. 2) - Gelegentlich wird mit einladen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (30) Karin und ich sind seit unserer Schulzeit befreundet. Wir gehen zusammen aus, fahren gemeinsam in Urlaub, laden uuns/ eeinander gegenseitig zum Geburtstag ein. W.BED einladen 2 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D; PräpSE mit fak. Korrelat dazu jemand [Person [als Gastgeber, Funktionsträger]/ Institution] richtet an jemanden [Person/ Institution] die höfliche Aufforderung, das offizielle Angebot zu etwas [Handlung]; anbieten (31) [Mit einer Handbewegung] lud er den Besucher zum Platznehmen ein. (32) Der Arbeitsminister hat die Opposition zu einer konstruktiven Diskussion über die Rentenfrage eingeladen. (33) Die CDU wird hochkarätige Fachleute zu Vorträgen einladen. (nach MM, 25.6.87) (34) Tschechien, Polen und Ungarn wurden von der NATO zum Beitritt eingeladen. (35) Alle Jugendlichen sind zur Mitarbeit eingeladen. (nach SbZ, 6.9.73, S. 16) Inf+: (36) Wer sich mehr zu interessieren scheint, wird eingeladen, den Bus zu betreten. (BerlZ, 6.12.2001, S. 20) (37) Sie will noch nicht in den Knast, obwohl die Staatsanwalteinpacken 311 schaft sie dazu eingeladen hat, ihre Haftstrafe sofort anzutreten. (taz, 6.1.93, S. 20) - Die PräpE wird häufig als SE in Form der Inf+ realisiert: s. (36) und (37). einladen 3 zu NomE (AkkE) PräpE; PräpE: zu +D [häufig subst. Inf.]; PräpSE mit obl. Korrelat dazu [geh] etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt]] bietet jemandem [Person/ Institution] die Möglichkeit zu etwas [Handlung]; anregen zu (38) Ein warnungsloses Versenken von Handelsschiffen würde die USA zum Kriege einladen. (Heuss, S. 204) (39) Diese Beobachtungen laden zu einer Vielzahl von Interpretationen ein. (nach Zeit, 21.2.86, S. 39) (40) Buchmesse für Buchmesse werden neue Umsatzrekorde gemeldet, obwohl Video und Satellitenfernsehen zum Umsteigen einladen. (nach Zeit, 10.5.85, S. 9) (41) [Im Stadtzentrum] gibt es zahlreiche Grünanlagen und Parks, die den ermüdeten Touristen zum Ausruhen einladen. dass -S : (42) [In den Ausstellungsräumen] laden zahlreiche Sessel dazu ein, dass man sich entspannt, im Katalog blättert oder nachliest. Inf+: (43) Die Wohnungen im Getto laden [nicht] dazu ein, bewohnt zu werden. (Zeit, 20.9.85, S. 9) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das homonyme Verb einladen i.S.v. ‘etwas zum Abtransport in einem Behälter, Fahrzeug o.Ä. unterbringen’. 'einpacken packt ein packte ein hat eingepackt einpacken 1 etwas einwickeln einpacken 2 etwas irgendwohin legen einpacken 3 in jemanden einhüllen SBP einpacken 1 NomE AkkE (PräpE) BED etwas mit etwas versehen; einwickeln, verpacken . (1) Soll ich [Ihnen] das [als Geschenk] einpacken? BELR NomE: derjenige, der etwas mit etwas versieht: Person (2) DDie Verkäuferin packte den Fisch [sorgfältig] ein. AkkE: dasjenige, das mit etwas versehen wird: konkr. Objekt [meist als Geschenk, Ware]/ Substanz [meist als Ware] (3) Ich muss [noch] ddie Geschenke [festlich] einpacken. (4) Packen Sie [bitte] ddie Gläser [so] ein, dass sie nicht zerbrechen! (5) Ich habe d die Marmelade [schön] eingepackt. (PräpE): in +A: dasjenige, womit etwas versehen wird: konkr. Objekt [als Verpackungsmaterial, schützende Hülle] (6) Würden Sie [bitte] den Kalender iin Geschenkpapier einpacken. (7) Es genügt, Medikamente iin Alufolie einzupacken und als weiteren Schutz ein Handtuch um die Folie zu wickeln. (nach Zeit, 16.8.85, S. 48) (8) Wenn Spargel länger aufbewahrt wird, muss er iin ein feuchtes Tuch eingepackt werden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Die Spiegel wurden [für den Umzug] in Wellpappe eingepackt. sein : (10) Das Filmstativ ist in einen alten, wattierten Schlafsack eingepackt. (nach Grzimek, S. 10) - Bekommen-Passiv : (11) Die Kundin bekam/ kriegte die Vase [bruchsicher] eingepackt. ANM - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf die Art der Verpackung Bezug genommen: (12) Rund 30 Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben einen Güterzug blockiert und zwei der zwölf Wagons [mmit schwarzen Planen] eingepackt. (nach MM, 18.2.86, S. 10) - Mit einer NG im D kann auf die Person Bezug genommen werden, für die die Handlung des Einpackens ausgeführt wird : (13) Würden Sie [m mir] [bitte] das Parfüm [hübsch] einpacken! ; s. auch (1). SBP einpacken 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas geordnet dicht nebeneinander und aufeinander irgendwohin legen, packen . (14) Hast du die Handtücher eingepackt? BELR NomE: derjenige, der etwas irgendwohin legt: Person (15) [Da] hatte d der Junge einen Holzbaukasten mit allem Material eingepackt. (nach Benary-Isbert, S. 46) (16) Wir können losfahren, i ich habe [schon] alles eingepackt. AkkE: dasjenige, das irgendwohin gelegt wird: konkr. Objekt (17) Sie hatten nur das Notwendigste zusammengerafft, manch einer vergaß in der Eile sogar, ddie Zahnbürste einzupacken. (FAZ, 11.6.89, S. 2) (18R) Sie ist zurück, hilft ihm, z zulässigen Bedarf einzupacken, WWaschzeug, Fotos, Zigaretten, vergisst aber Wäsche und Strümpfe. (nach Schädlich, S. 28) (19) Hinzu kommt, dass viele Europäer in Urlaubsstimmung in die Versuchung geraten, DDrogen einzupacken und mit nach Hause zu nehmen. (nach MM, 18.8.87, S. 7) (20) Pack ddeinen Schirm ein, es wird bald regnen! (AdvE): Ort in +A: Zielort [Behälter] (21) Michael hat vergessen, seine Schuhe iin den Koffer einzupacken. (22) Die Hausfrau packte die gekauften Lebensmittel i in ihre große Einkaufstasche ein. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (23) Gefäße und Geräte und was sonst noch aus Krankenhäusern beseitigt werden muss, soll in Stahltonnen eingepackt werden. (nach Zeit, 4.4.86, S. 27) sein : (24) Demnach kann der Fluggast für seinen verlorenen Koffer genau 53,50 Mark verlangen, auch wenn eine teure Kamera eingepackt war. (nach Zeit, 22.2.85, S. 63) - Bekommen-Passiv : (25) Die Kinder bekommen/ kriegen ihre Sachen von der Mutter eingepackt. ANM - Gelegentlich wird mit einer NG im D auf die Person Bezug genommen, zu deren Gunsten die Handlung des Einpackens ausgeführt wird: (26) Wenn Twiggy das alles isst, was ich [iihr] eingepackt habe, wiegt sie sofort zehn Pfund mehr. (Bild, 19.6.67) einrichten 312 W.BED einpacken 3 in NomE AkkE PräpE v AdvE; PräpE: in +A; AdvE: AdvG [meist warm, dick, gut] jemand versieht jemanden mit etwas [konkr. Objekt: wärmende Hülle] bzw. hüllt ihn irgendwie ein; einwickeln (27) Die Mutter packte das kranke Kind dick/ gut in eine Wolldecke ein. (28) Die Skiläufer sind in warme Sachen eingepackt. (29) Tine holte den Schlitten vom Dachboden, säuberte ihn und [dann] wurde Andy warm eingepackt. (nach de Groot, S. 46) PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Du kannst/ Sie können einpacken! / Damit kannst du/ können Sie einpacken! : Du kannst/ Sie können (damit) nichts mehr erreichen.; [ugs] Du kannst dich damit einpacken lassen! / Lass dich damit einpacken! : Das taugt nichts. VERBF auspacken; packen 'einrichten richtet ein richtete ein hat eingerichtet einrichten 1 etwas ermöglichen einrichten 2 etwas mit etwas füllen einrichten 3 etwas neu schaffen einrichten 4 etwas in die richtige Stellung bringen einrichten 5 auf/ nach sich nach etwas richten SBP einrichten 1 NomE AkkE BED etwas unter Mühen ermöglichen. (1) Kannst du es einrichten, dass wir uns heute kurz treffen? BELR NomE: derjenige, der etwas ermöglicht: Person/ Institution (2) DDer Referent konnte es einrichten, dass das Interview noch an diesem Abend stattfand. (3) DDas Jugendamt hat es eingerichtet, dass der Jugendliche in das Programm ‘Betreutes Wohnen’ aufgenommen wird. AkkE: nur PG [das, es]: dasjenige, das geschieht: Vorgang/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (4) „Versuche bitte um 6 Uhr zu Hause zu sein! “ - „Ja, ich werde ddas einrichten.“ (5) „Kannst du dir nächste Woche einen Tag frei nehmen? “ - „Ja, ich kann ees [mir] einrichten, wie ich will.“ dass-S : (6) Ich werde e es einrichten, ddass ich morgen schon um 4 zu Hause bin. Inf+ : (7) Kannst du ees einrichten, ddie Brötchen einzukaufen, bevor du zur Arbeit gehst? PASSK Passiv unüblich ANM - Die AkkE wird meist in Form einer SE realisiert: s. (1), (2), (3), (6) und (7). SBP einrichten 2 NomE AkkE (PräpE) BED etwas mit etwas füllen, sodass man dort wohnen oder arbeiten kann; möblieren . (8) Ich habe meine Wohnung mit alten Möbeln eingerichtet. BELR NomE: derjenige, der etwas mit etwas füllt: Person/ Institution [Einrichtungshaus o.Ä.] (9) Ich will nicht, dass m meine Mutter meine Wohnung einrichtet. (10) EEin italienisches Geschäft hat den Empfangsraum des Hotels [wunderbar] eingerichtet. AkkE: dasjenige, das mit etwas gefüllt wird: konkr. Objekt [meist Raum] (11) Er hat [sich] eeinen Raum [als Schlafzimmer] eingerichtet. (SZ, 20.12.99, S. 4) (12) Philippe richtete CCafés [futuristisch] ein. (nach Stern, 22.10.87, S. 44) (13) Die Modernisierung geht weiter, ddie meisten Zimmer hat man [bereits] mit hübschen modernen Möbeln eingerichtet. (14) Der Regisseur hat ddie Bühne mit einem Büffet, Tisch und Stühlen aus der Gründerzeit eingerichtet. (Zeit, 28.3.86, S. 52) (PräpE): mit +D: dasjenige, mit dem etwas gefüllt wird: konkr. Objekt [meist Möbel] (15) Meine Freundin hat ihre Praxis mmit den modernsten Geräten eingerichtet. (16) Studenten richten ihre Wohnung [oft] m mit ganz billigen Möbeln ein. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: ( 17) Während er im Krankenhaus lag, wurde seine Wohnung [rollstuhlgerecht] eingerichtet. sein: (18) Die Küche ist [schon] eingerichtet, aber im Schlafzimmer steht bis jetzt nur ein altes Bett. - Bekommen-Passiv: (19) [Als Geschenk] bekam/ kriegte er sein Zimmer [neu] eingerichtet. WORTB die Einrichtung ANM - Mit dem Reflexivpronomen sich [D], einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person, für die etwas eingerichtet wird, Bezug genommen werden : (20) Ich habe [mmir] meine Wohnung [ganz modern] eingerichtet. (21) Der Innenarchitekt hatte [sseiner Klientin/ ffür seine Klientin] eine Wohnung [im englischen Kolonialstil] eingerichtet.; s. auch (11). - Häufig wird mit einer modalen AdvG bzw. PräpG [in +D] auf die Art der Einrichtungsgegenstände bzw. auf den Endzustand der Räume Bezug genommen: s. (12), (17), (20) und (21). SBP einrichten 3 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwo neu schaffen; eröffnen, installieren . (22) Diese Abteilung wurde [neu] eingerichtet. BELR NomE: derjenige, der etwas neu schafft: Person [meist als Funktionsträger]/ meist Institution (23) E Er hat [für die Telekom] eine Art „Telefonbuch“ für das Internet eingerichtet: eine Datenbank, in der man nach E-Mailadressen suchen kann. (BerlZ, 7.8.2000, S. 29) (24) Mannheim will auf der Friesenheimer Insel eine neue Deponie einrichten. (nach MM. 25.6.87, S. 22) AkkE: dasjenige, das neu geschaffen wird: Institution [häufig Einrichtung]/ abstr. Objekt [Kurs, Fachrichtung o.Ä.]/ [indirekt konkr. Objekt] (25) Der Ministerpräsident will e ein eigenständiges Umweltministerium einrichten. (26) Der Verband der Chemischen Industrie will eeine Beratungsstelle für Sicherheits- und Umweltfragen einrichten. (nach MM, 16.12.86, S. 4) einschalten 313 (27) Jeder Berufsanfänger sollte [sich] eein eigenes Girokonto bei der Bank, Sparkasse oder der Post einrichten. (MM, 23.4.88, S. 34) (28) Die Stadt hat DDeutschkurse für Aussiedler aus Osteuropa eingerichtet. (29) Die Fachhochschule Wilhelmshaven hat [vor drei Jahren] eeinen reinen Frauenstudiengang für Wirtschaftswissenschaften eingerichtet. (nach BerlZ, 2.8.2000, S. 16) (30) Das Krankenhaus hat e ein Nottelefon eingerichtet, über das beispielweise die Hausärzte ihre akuten Schlaganfallpatienten anmelden können. (nach taz, 17.2.2000, S. 21) (AdvE): Ort an +D/ bei +D/ in +D/ ...: Ortspunkt/ [häufig Institution] (31) Ein Lehrstuhl für Luft- und Raumfahrttechnik wird a an der Technischen Hochschule München eingerichtet. (Welt, 2.2.66, S. 1) (32) AAn den S-Bahnhöfen sollen mehr Abstellplätze für Fahrräder eingerichtet werden. (nach BerlZ, 2.8.2000, S. 29) (33) Ich habe ein Sparkonto [für meine Kinder] b bei meiner Bank einrichten lassen. (34) Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, i im ungenutzten Obergeschoss des Gebäudes ein Internet-Café für Jugendliche einzurichten. (MM, 2.11.2000) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (35) Aus 31 Pfarreien in Mannheim werden elf Einheiten, die vom Bischof eingerichtet werden. (MM, 10.10.2000) sein: (36) Die erste Sozialstation für Aids-Patienten ist [endlich] eingerichtet. - Bekommen-Passiv: (37) Mädchen bekommen/ kriegen „Kuschelecken“ eingerichtet, obwohl sie auch gerne auf den Bolzplatz gingen. WORTB die Einrichtung W.BED einrichten 4 NomE AkkE jemand [meist Arzt] bringt etwas [konkr. Objekt: gebrochene Gliedmaßen, Knochen] in die richtige Stellung; richten (37) Der Arzt hat den Arm [unter Narkose] einrichten müssen. einrichten 5 auf/ nach NomE AkkE PräpE; PräpE: selten auf +A/ nach +D jemand richtet sich bei der Gestaltung von etwas [konkr. Objekt: Gerät/ abstr. Objekt/ Vorgang] nach etwas [Sachverhalt] (38) Die verschreckte, betuliche Frau gewöhnte sich an ihren Mieter und begann ihren Tagesablauf einzurichten auf seine Anwesenheiten. (Johnson, S. 40) (39) Sie hatte ihr Leben nach den Bedürfnissen ihres Mannes und ihrer Kinder eingerichtet. (40) Nach diesen Temperaturen kannst du [dann] die genaue Brenndauer einrichten. (Kristoph, S. 42) (41) Die Maschinen werden auf die Erfordernisse der Produktion nach der Urlaubszeit eingerichtet. (FAZ, 1993) (42) Verkaufszeiten sollten dem Handel nicht mehr wie bisher zwischen 7 Uhr und 18.30 Uhr vorgeschrieben werden, sondern nach regionalen Besonderheiten eingerichtet werden. (SZ, 24.7.95, S. 5) G.ANM - einrichten wird auch in der Fachsprache der Musik oder der Literatur verwendet i.S.v. ‘verändern, anpassen’ : (43) Der Arrangeur hat das Klavierstück für ein Tanzorchester eingerichtet. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb einrichten, sich. VERBF berichten; unterrichten 'einschalten schaltet ein schaltete ein hat eingeschaltet einschalten 1 etwas in Betrieb setzen einschalten 2 jemanden in etwas hineinziehen einschalten 3 etwas einfügen SBP einschalten 1 NomE AkkE BED durch Bedienen eines Schalters o.Ä. etwas in Betrieb setzen. (1) Können Sie [bitte] die Heizung einschalten? BELR N NomE: derjenige, der etwas in Betrieb setzt: Person/ Institution/ [indirekt konkr. Objekt: Fahrzeug, Gerät] (2) Die Kinder dürfen mit dem Moped auch dann nicht den Berg hinabfahren, wenn s sie den Motor [nicht] einschalten. (nach MM, 28.9.85, S. 58) (3) DDie BASF schaltete eine neue Anlage ein. (4) DDer Schleppwagen hätte [zumindest] Warnleuchten einschalten müssen. (MM, 17.8.85, S. 44) AkkE: dasjenige, das in Betrieb gesetzt wird: konkr. Objekt: Gerät/ Anlage/ [indirekt Licht, Sendung o.Ä.] (5) G Gerät einschalten und durch leichtes, müheloses Vor- und Zurückführen den Staub entfernen. (Gebrauchsanw. Star-Boy) (6) Wenn du ddeinen P PC [nicht] einschaltest, kannst du nicht wissen, ob du eine E-Mail bekommen hast! (7) Wer hat ddie Beleuchtung eingeschaltet? (8) Ich habe vergessen, d die Nachrichten einzuschalten. (9) In Kreuzberg musste wegen eines Fehlers extra jemand geschickt werden, um dden Strom [wieder] einzuschalten. (nach taz, 14.7.88, S. 24) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (10) Die Warnblinkanlage muss [aber] [unbedingt] eingeschaltet werden, wenn es zur Sicherung der Unfallstelle notwendig ist. (MM, 6.4.88, S. 22) sein : (11) Die Statistik verrät, dass jeder deutsche Fernsehapparat [täglich 193 Minuten] eingeschaltet ist. (Zeit, 6.9.85, S. 39) WORTB die Einschaltung ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn dasjenige, das eingeschaltet wird, aus dem Kontext klar zu entnehmen ist : (12) Hast du [schon] eingeschaltet, die Sendung fängt gleich an? W.BED einschalten 2 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): in +A jemand [Person/ Institution] zieht jemanden [Person/ Institution] in etwas [Vorgang/ Handlung] hinein, veranlasst jemanden zum Eingreifen (13) Immer mehr Geschädigte schalten einen Anwalt ein und scheuen auch die Kosten einer Klage nicht. (nach HUK, S. 1) (14) Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt hat das Bundeskriminalamt in die Ermittlungen eingeschaltet. (15) einschlafen 314 Ebenso müssen die Bemühungen verstärkt werden, die UNO [wieder] in den Konflikt einzuschalten. (BerlZ, 20.3.99, S. 4) (16) In die Nachforschungen nach dem Vermissten wurde auch das Rote Kreuz eingeschaltet. einschalten 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): in +A/ zwischen +A jemand [Person/ Institution] fügt etwas [abstr. Objekt] irgendwohin ein; dazwischenschieben (17) Zwischen die Texte schaltete der Sprecher einen kurzen Kommentar ein. (18) Die Händler haben in die Verkaufskette [einfach] fiktive Handelsorganisationen eingeschaltet. (taz, 16.10.98, S. 16) (19) Er schaltete eine kleine Pause ein, während ihn Melzov wohlwollend ansah. (Pinkwart, S. 100) G.ANM - einschalten wird auch in Bezug auf Fahrzeuge i.S.v. ‘einen Gang einlegen’ verwendet : (20) Bei Talfahrten sollte man einen kleineren Gang einschalten, damit die Fußbremse nur wenig betätigt werden muss. (21) Schalte doch den zweiten Gang ein, du hörst doch wie der Motor heult! - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb einschalten, sich. VERBF ausschalten; schalten 'einschlafen schläft ein schlief ein ist eingeschlafen einschlafen 1 anfangen zu schlafen einschlafen 2 vorübergehend gefühllos werden einschlafen 3 allmählich aufhören zu bestehen einschlafen 4 unaufmerksam werden SBP einschlafen 1 NomE BED anfangen zu schlafen; [salopp] einpennen . (1) [Am Abend vor einer Reise] können viele Menschen [nicht] einschlafen. BELR NNomE: dasjenige, das anfängt zu schlafen: Person/ Tier (2) SSonja konnte [schlecht] einschlafen, jammerte über Kopfschmerzen. (MM, 1.9.88, S. 53) (3) Nach dem langen Spaziergang war dder kleine Hund richtig müde und schlief [gleich] [in seinem Korb] ein. PASSK kein Passiv möglich ANM - einschlafen 1 kann [verhüllend] in Ausdrücken wie (friedlich, sanft) einschlafen i.S.v. ‘sterben’ verwendet werden. W.BED einschlafen 2 NomE etwas [Gliedmaßen: Arm, Fuß o.Ä.] wird vorübergehend gefühllos (4) Ich muss mich bewegen; [vom vielen Sitzen] sind meine Füße eingeschlafen. (5) [Mir] ist der Arm eingeschlafen, als ich das Bild so lange halten musste. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (5). einschlafen 3 NomE etwas [Sachverhalt] hört allmählich auf zu bestehen (6) Der Briefwechsel mit Urlaubsbekanntschaften schläft [meistens] [nach einiger Zeit] [wieder] ein. (7) [Anfang der Achtzigerjahre] war die Debatte über den richtigen Kurs der Politik [fast] eingeschlafen. (Zeit, 7.2.86, S. 3) (8) Man sagt, dass [nach einigen Jahren Ehe] die Leidenschaft [langsam] einschläft. einschlafen 4 NomE (AdvE); (AdvE): bei +D/ in +D/ ... jemand [Person] wird irgendwobei [Ereignis/ Handlung] unaufmerksam (9) Caroline, schlaf [nicht] ein! Wie heißt die Imperfektform von „backen“? (10) Ich bin bei dem Konzert eingeschlafen, meine Gedanken waren ganz woanders. (11) In einem interessant gestalteten Unterricht wird [wohl] niemand einschlafen. (Zeit, 16.5.86, S. 23) (12) Wer schläft [nicht] ein, wenn er stundenlang Reden über sich ergehen lassen muss. (nach Zeit, 16.5.86, S. 23) VERBF schlafen 'einsetzen setzt ein setzte ein hat eingesetzt einsetzen 1 etwas irgendwozu benutzen einsetzen 2 etwas riskieren einsetzen 3 gegen etwas gegen etwas verwenden einsetzen 4 in jemandem etwas gewähren einsetzen 5 etwas einfügen einsetzen 6 als etwas als ein solches bestimmen einsetzen 7 irgendwo beginnen einsetzen 8 irgendwann beginnen SBP einsetzen 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas irgendwozu in Aktion treten lassen, benutzen. (1) [In Firmen] setzt man [immer mehr] Computer ein. BELR NNomE: derjenige, der etwas benutzt: Person/ Institution (2) Die Wissenschaftler überlegen, ob m man Toxine zur Krebsbekämpfung einsetzen könnte. (nach MM, 15.11.86, S. 3) (3) D Die Armee hat auch Artillerie eingesetzt. (taz, 5.3.2001, S. 2) AkkE: dasjenige, das benutzt wird: keine Restr. (4) Moderne Datenübertragung machte es Firmen möglich, ihre Mitarbeiter [überall] [ohne Produktivitätsverluste] einzusetzen. (BerlZ, 7.4.2001, S. 41) (5) Die Polizei hat [vermehrt] HHunde [bei der Rauschgiftbekämpfung] eingesetzt. (6) Können die großzügig mit Computern ausgestatteten Schulen ddie wertvollen Geräte [überhaupt richtig] einsetzen? (MM, 7.10.87, S. 19) (7) [Vor allem bei der Kartonherstellung] kann man [nämlich] vviel Altpapier einsetzen. (nach MM, 7.10.87, S. 19) (8) Hätte die Industrie iihre Gewinne [nicht] einsetzen können, um sichere Produkte herzustellen? (Zeit, 3.4.86, S. 25) (9) Zum Bewegen der Turbinen hat man ddie Kraft des Wassers eingesetzt. (10) B Bewegung und Sonnenlicht kann man [bei Depressionen] einsetzen. (AdvE): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] zu +D: Handlung SE mit fak. Korrelat dafür/ dazu: Sachverhalt/ Handlung (11) Die UNO-Truppen wurden für die Sicherung der Grenze eingesetzt. (12) Sie hatten ihr Leben ffür den König einsetzen 315 und für die Freiheit ihres Landes eingesetzt. (13) Das Radargerät wurde z zu Tempomessungen [60 Stunden] eingesetzt. (MM, 9.5.2001) (14) Dieses unter dem Namen Aatrex vertriebene Mittel wird [meist] [in Maiskulturen] z zur Unkrautvertilgung eingesetzt. (Zeit, 21.2.86, S. 76) dass-S: (15) Er könnte seinen mächtigen Lobbyapparat dazu einsetzen, d dass die Firmen und Verbraucher ihre gezahlten Energiesteuern zurückerhalten. (nach taz, 22.11.94, S. 6) Inf+: (16) Bakterien wurden (ddafür) eingesetzt, ddas Meer vom Ölteppich zu reinigen. (17) Hunde wurden (d dazu) eingesetzt, l leichte Wagen zu ziehen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (18) Weil der Strom ausgefallen ist, werden Busse eingesetzt. sein: (19) Die öffentlichen Mittel für Forschung seien [am effizientesten] eingesetzt, wenn sie im Wettbewerb an die Forschungsinstitute und Hochschulen vergeben würden, heißt es im Papier. (nach MM, 29.5.2001) WORTB der Einsatz; einsetzbar ANM - Häufig wird mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ ...] auf den Ort, an dem etwas verwendet wird, Bezug genommen: (20) Es wurde versucht, die Spezialfahrzeuge [a am Unglücksort] einzusetzen. (nach MM, 14.7.86, S. 2) ; s. auch (1), (4) und (14). - Häufig wird mit einer PräpG [bei +D] auf den situativen Rahmen Bezug genommen: (21) Das Greenpeace- Schiff wird in der Antarktis bleiben und [bbei Aktionen unter anderem gegen den Walfang] eingesetzt werden. (nach MM, 13.8.85, S. 8) ; s. auch (5), (7) und (10). - Statt mit der AdvSE in Form einer Inf+ kann mit einem um...zu-Satz ohne Korrelat auf den Zweck Bezug genommen werden: (22) Die Regierung hat die Armee eingesetzt, u um die eingeschneiten Dörfer wieder zugänglich zu machen ; s. auch (8). W.BED einsetzen 2 NomE AkkE jemand riskiert etwas [abstr. Objekt: Leben, Gesundheit, Geld o.Ä.] (23) Der Selbstmörder hatte [beim Roulette] sein ganzes Vermögen eingesetzt und natürlich alles verloren. (24) [Bei diesem waghalsigen Sprung] hat er sein Leben eingesetzt. einsetzen 3 gegen NomE AkkE PräpE; PräpE: gegen +A jemand [Person/ Institution] verwendet jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] gegen jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Vorgang] (25) Die Berliner können gegen Friedrichshafen ihren Libero Vincent Lange [wieder] einsetzen. (BerlZ, 4.4.2001, S. 34) (26) Krebs erregend soll die Uran-Munition wirken, die gegen Panzer eingesetzt worden war. (BerlZ, 20.1.2001, S. 1) (27) Der Obergärtner erzählte, dass gegen Schädlinge kein Gift, sondern Nützlinge eingesetzt werden. (MM, 26.2.2001) (28) Vitamine können [auch vorbeugend] gegen Herzinfarkt oder Krebs eingesetzt werden. (nach MM, 3.9.86, S. 6) (29) Die Opposition instrumentalisierte diese „Stimmungen und Meinungen“, um sie gegen den Ministerpräsidenten einzusetzen. (nach BerlZ, 10.2.2001, S. 8) einsetzen 4 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] gewährt jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt: Funktion, Recht o.Ä.] (30) [Nach dem Skandal] konnte man den Richter [nicht mehr] in sein Amt einsetzen. (31) [Nach der Revolution] hat die neue Regierung alle politischen Häftlinge [wieder] in ihre Rechte eingesetzt. einsetzen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): in +A jemand bringt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] irgendwohin in eine offene Stelle, in ein Ganzes; einfügen (32) Die Arbeiter haben die Fenster eingesetzt. (33) In das alte Laken hatte meine Großmutter mehrere Flicken eingesetzt. (34) [Mir] hat der Zahnarzt zwei Stiftzähne in die Lücke eingesetzt. (35) Sie müssen den Wert von A und den Wert von B errechnen und in die Gleichung einsetzen. (36) Der Vermieter kann allein bestimmen, welche Fliesen eingesetzt und welche Sanitäranlagen installiert werden. (BerlZ, 4.4.2001, S. 37) (37) Nach gelungener Operation - [ihm] wurde ein Defibrilator eingesetzt - geht es dem ehemaligen Omnibusfahrer wieder gut. (nach MM, 7.5.2001) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (34). - Die AdvE wird selten realisiert: s. (32), (36) und (37). einsetzen 6 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] bestimmt jemanden/ etwas [keine Restr.] als einen solchen/ ein solches (38) Man kann [aber] einen Architekten [schlecht] als Buchhalter bei einer Bank einsetzen. (nach MM, 30.4.86, S. 25) (39) Die UNO setzte die Schauspielerin als Botschafterin ein. (40) Da wir keine Kinder haben, haben wir unsere Neffen als Erben eingesetzt. (41) Liebermann setzt die Musik [nur] als Vehikel für stimmliche Akrobatik ein. (nach MM, 5.5.88, S. 44) (42) Kann man Attentate und Waffengewalt als Mittel der Politik einsetzen? einsetzen 7 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ in +D/ nach +D/ hinter +D/ ... etwas [Vorgang: häufig Ereignis] beginnt irgendwo (43) Die Fahrt war schwierig, der Regen setzte kurz hinter Mannheim ein und hielt bis Lyon an. (44) Die Lähmungserscheinungen setzen in den Beinen ein und gehen dann weiter zu den Hüften bis zu den Armen. (45) Aber auch unter vielen erfolgreicheren Jugendlichen hat „ein Gefühl der Leere“ eingesetzt. (taz, 27.11 2000, S. 4) einsetzen 8 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ nach +D/ vor +D/ ... etwas [Vorgang: häufig Ereignis] beginnt irgendwann (46) Die Entwicklung zum demokratischen Denken hatte [schon] vor der französischen Revolution eingesetzt. (47) Begonnen hat der Abschwung in den USA mit der langen Talfahrt an den Aktienmärkten, die im März vergangenen Jahres einsetzte. (BerlZ, 10.4 2001, S. 2) (48) Über neue Ausgrabungen in Klein-Asien, die [zögernd] einsetzen, wisse man noch sehr wenig. (MM, 11.9.86, S. 18) (49) Der Wirkstoff wird sofort und kontinuierlich freigegeben, sodass die einsteigen 316 Wirkung [schnell] einsetzt und über 8-9 Stunden anhält. (Packungsbeilage Medikamente) (50) Viele Hausbesitzer lassen die Läden lieber leer stehen, sie warten auf den großen „City-Boom“, ob und wann der einsetzen wird, weiß niemand. (BerlZ, 5.4.2001, S. 26) G.ANM - einsetzen wird auch in der Fachsprache der Musik i.S.v. ‘an einem bestimmten Punkt des Stückes anfangen zu spielen’ verwendet: (51) „An dieser Stelle setzen die Bläser ein. Achtet auf das Zeichen“, mahnt der Dirigent. (52) Erst im dritten Akt setzt der Chor mit einem langsamen Satz ein. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb einsetzen, sich. VERBF hinsetzen, sich; setzen; setzen, sich; übersetzen 'einsteigen steigt ein stieg ein ist eingestiegen einsteigen 1 die Fahrt in einem Transportmittel beginnen einsteigen 2 auf sich auf etwas einlassen einsteigen 3 in in etwas eintreten einsteigen 4 sich bei etwas beteiligen einsteigen 5 sich Zutritt verschaffen SBP einsteigen 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo irgendwohinein gehen, um die Fahrt in einem Transportmittel zu beginnen . (1) Sie müssen am Marktplatz einsteigen. BELR NNomE: derjenige, der die Fahrt beginnt: Person (2) Auf dem Frankfurter Hauptbahnhof stiegen zzahlreiche Reisende ein. (3) [Für alle Fälle] sollte [in Berlin] eeine Frau [abends] nur in den ersten Wagen der S-Bahn einsteigen. (nach taz, 23.3.99, S. 19) (AdvE1): Ort in +A: Zielort [Transportmittel] (4) Ein Zeuge hat beobachtet, wie das Mädchen vor der Schule iin ein Auto einstieg. (5) Dort angekommen, heißt es aussteigen und [ganz einfach] iin den 628er Bus einsteigen. (MM, 21.5.99) (6) [In Dresden] stieg ein alter Herr i in unser Abteil ein. (7) Welcher Journalist hat noch nicht vor der Frage gestanden, ob er iin das vor ihm stehenden Fluggerät einsteigen soll? (nach BerlZ, 17.9.97, S. 4) (AdvE2): Ort an +D/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt [als Haltestelle o.Ä.] (8) AAn welcher Haltestelle sind Sie eingestiegen? (9) Ein Gebot des Langsamfahrens besteht vor allem an Straßenkreuzungen, Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel, wenn Fahrgäste a auf der Fahrbahn aus- und einsteigen. (Anweisung, S. 6) (10) I In Dresden stieg eine Schulklasse in den Zug ein. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (11) Der Lehrer passte auf, dass [zügig und ohne zu drängeln] eingestiegen wurde. WORTB der Einstieg ANM - Die AdvE1 kann mit einer direktivischen PräpG [nach +D], mit der auf das Fahrtziel bzw. die Fahrtrichtung Bezug genommen wird, ergänzt werden : (12) Auf welchem Gleis kann ich iin den Zug nach Paris einsteigen? Gelegentlich wird nur die direktivische PräpG realisiert: (13) [N Nach Hamburg] [bitte] einsteigen! - einsteigen 1 wird häufig im Infinitiv als Aufforderung, in ein öffentliches Verkehrsmittel einzusteigen, verwendet: (14) Einsteigen [bitte]! ; s. auch (13). W.BED einsteigen 2 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [ugs] jemand [Person/ Institution] macht von etwas [abstr. Objekt/ [indirekt konkr. Objekt]], das sich ihm als Möglichkeit bietet, Gebrauch; sich einlassen auf (15) Ein verdeckter Ermittler vom Rauschgiftdezernat ist [zum Schein] auf das Angebot eingestiegen. (nach MM, 19.8.98) (16) Die Boulevard-Presse ist [voll] auf das Thema eingestiegen. (taz, 4.7.88, S. 4) (17) Jede Geldanlage sei sehr genau zu prüfen. Um seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden, wird geraten, [auf keinen Fall] auf Kleinanzeigen einzusteigen. (nach BerlZ, 28.3.98, S. 69) (18) Praktisch alle namhaften Hersteller von Tennisschlägern sind auf die „Turbo-Rackets“ eingestiegen. (nach MM, 14.9.89) einsteigen 3 in NomE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person/ Institution] tritt in etwas [Institution/ abstr. Objekt] ein, nimmt an etwas [Veranstaltung/ Handlung] teil (19) Der Mann stieg [auf unterster Stufe] in den Öffentlichen Dienst ein und brachte es im Alter von 42 Jahren zum Minister. (nach Spiegel, 14/ 93, S. 23) (20) [Wann] sind Sie in die Zusatzrentenversicherung eingestiegen? (21) Der Kurs wendet sich an Frauen im Alter zwischen 25 und 55 Jahren, die [nach Erziehungspause oder Arbeitslosigkeit] [wieder] in den Beruf einsteigen wollen. (BerlZ, 3.9.98, S. 33) (22) Der Stabhochspringer ist [bei 5,50 Metern] in den Wettkampf eingestiegen. (23) Will man [künftig] [intensiver] in die Forschung einsteigen, muss man sich verstärkt um den wissenschaftlichen Nachwuchs kümmern. (24) [Jetzt] ist auch die Gewerkschaft in die Diskussion um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit eingestiegen. einsteigen 4 NomE (PräpE) (AdvE); (PräpE): bei +D/ in +A; (AdvE): mit +D jemand [Person/ Institution] beteiligt sich geschäftlich mit irgendwieviel bei etwas [Institution: Unternehmen/ [indirekt Produktion, Ware o.Ä.]] (25) Er war mit 16.000 DM in das Geschäft eingestiegen. (taz, 16.7.88, S. 4) (26) Der italienische Riva-Konzern will mit 60 Prozent bei Eko einsteigen. (nach Spiegel, 46/ 93, S. 123) (27) Südkoreas größter Industriekonzern Hyundai will mit Investitionen von 5,4 Billionen Won (10,8 Milliarden Mark) ins Stahlgeschäft einsteigen. (BerlZ, 29.10.97, S. 37) (28) Die Lufthansa will bei Interflug [als Anteilseigner] einsteigen. (FR, 27.2.90, S. 8) (29) Mit welcher Summe wollen Sie einsteigen? (30) Börsenzocker, die [zum richtigen Zeitpunkt] eingestiegen sind, streichen in wenigen Wochen dickere Renditen ein, als Kleinsparer in mehreren Jahren schaffen. (Spiegel, 7/ 93, S. 193) - Wenn auf Börsengeschäfte o.Ä. Bezug genommen wird, wird die PräpE in Form einer PräG [an +D] reaeinstellen 317 lisiert : (31) Immer noch scheint es den meisten Sparern zu gewagt, mit einem Teil ihres Geldes [direkt] an der Börse einzusteigen. Sie bevorzugen Aktienfonds. (MM, 28.4.98) einsteigen 5 NomE (AdvE); (AdvE): in +A jemand verschafft sich Zutritt irgendwohinein (32) Bei genaueren Nachforschungen wurde festgestellt, dass jemand [vom Hof aus] [durch ein Fenster] in das Gebäude eingestiegen war. (taz, 27.11.90, S. 21) (33) Die Polizei ist jetzt einer Einbrecherbande auf die Spur gekommen, die [seit Anfang Mai] in 30 Apotheken, Büros und Lokale eingestiegen sein soll. (nach taz, 2.8.88, S. 15) (34) [Vermutlich] sind die Diebe [über den Balkon] eingestiegen. (35) Das Haus ist so gesichert, dass niemand einsteigen kann. - Gelegentlich wird mit einer statischen PräpG [bei +D] indirekt auf das Gebäude Bezug genommen, in das jemand eindringt : (36) [Kürzlich] berichteten die Zeitungen von einem Mann, der [bbei der Queen] eingestiegen war und plötzlich nachts in ihrem Schlafzimmer stand. G.ANM - einsteigen wird auch in fachsprachlichen Ausdrücken verwendet: [sportspr] voll/ hart einsteigen i.S.v. ‘den Gegner hart attackieren’; [Bergsteigen] in eine Wand einsteigen i.S.v. ‘beginnen an einer Felswand nach oben zu klettern’. VERBF aussteigen; steigen; umsteigen 'einstellen stellt ein stellte ein hat eingestellt einstellen 1 etwas auf etwas ausrichten einstellen 2 jemanden in ein Arbeitsverhältnis nehmen einstellen 3 etwas auswählen und festsetzen einstellen 4 mit etwas nicht fortfahren einstellen 5 etwas erneut erreichen einstellen 6 etwas an etwas anpassen einstellen 7 etwas irgendwohin stellen SBP einstellen 1 NomE AkkE (PräpE) BED etwas auf etwas ausrichten . (1) Der Techniker muss den Fernsehapparat [noch] [richtig] einstellen. BELR NNomE: derjenige, der etwas ausrichtet: Person/ Institution [häufig Firma]/ selten Tier (2) SSie können den Fokus der Videokamera [auch manuell] einstellen. (3) DDie S Stadtwerke haben den Wasserdruck auf 5 bar eingestellt. (4) D Der Adler kann seine Augen [wie ein Zoomobjektiv] auf Beutetiere einstellen. (nach Spiegel, 38/ 94, S. 230) AkkE: dasjenige, das ausgerichtet wird: konkr. Objekt [häufig Gerät]/ [indirekt Vorgang] (5) Wer [jetzt] ssein Radio auf 96,5 MHz eingestellt hat, für den beginnt der Tag mit einem Morgengebet.(taz, 17.9.93, S. 11) (6) Der Techniker stellte ddas Tempo des Fließbandes auf 20 Stück pro Minute ein. (PräpE): auf +NG/ +AdjG: dasjenige, worauf etwas ausgerichtet wird: Konkretum/ Abstraktum [als Bezugspunkt, Messpunkt] (7) Man hatte die Kamera [nicht] aauf die Person in der Mitte eingestellt, sodass sie unscharf wurde. (8) [Zufällig] war mein Radio [den ganzen Tag] aauf den DDeutschlandfunk eingestellt. (taz, 15.1.97, S. 10) (9) [Beim ersten Test] war der Höhenmesser aauf 7000 Fuß eingestellt worden. (Spiegel, 33/ 94, S. 164) (10) Der Kunde kann die Programme [dann] [mit ein paar Ergänzungen] aauf seine speziellen Bedürfnisse einstellen. (Spiegel, 35/ 94, S. 99) (11) Knapp eineinhalb Millionen griechische Fernseher waren [letzte Woche] aauf das Interview mit Dimitra Papandreou eingestellt. (taz, 16.11.95, S. 9) (12) [Bei der Operation] kann man die Augen aauf Fernsicht oder auf Nahsicht einstellen. (13) Die Modegeschäfte haben ihre Herbstware [total] aauf lang eingestellt. (Spiegel, 30/ 93, S. 95) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Da der Fettgehalt in der Milch schwankt, viele Verbraucher aber Milch mit gleich bleibendem Fettanteil kaufen wollen, werden einige Milchsorten auf einen vorgeschriebenen Prozentsatz eingestellt. (nach Milch, S. 10) sein : (15) Man muss sich davon überzeugen, dass der Hebel der Farbbandzonenschaltung auf blau oder rot eingestellt ist. (nach Gebrauchsanw. Olivetti, S. 3) - Bekommen-Passiv : (16) [Nächste Woche] bekomme/ kriege ich mein Videogerät [richtig] eingestellt. WORTB die Einstellung; einstellbar ANM - Mit einer unflektierten AdjG kann das Resultat der Einstellung charakterisiert werden : (17) Ich hatte mein Fernglas [sscharf] eingestellt. (18) Die Kinder hatten das Radio [s sehr laut] eingestellt. - Auf die Person/ Institution, für die etwas ausgerichtet wird, kann mit einer NG im D bzw. mit einer PräpG [für +A] Bezug genommen werden : (19) Ich habe [ddir/ für dich] das Bügeleisen auf Seide eingestellt. SBP einstellen 2 NomE AkkE BED jemanden in ein Arbeitsverhältnis nehmen; anstellen . (20) Die Firma stellt [zum Jahresbeginn] drei Facharbeiter ein. BELR NomE: derjenige, der jemanden in ein Arbeitsverhältnis nimmt: Institution [Firma]/ Person [als Arbeitgeber] (21) [Von Juli 1984 bis Ende dieses Jahres] will ‘VVW’ 9.800 Leute einstellen. (nach Zeit, 28.6.85, S. 17) (22) Wenn ddie Arbeitgeber Arbeitslose [zu 60 Prozent des Tariflohns] einstellen könnten, würden sie ihre teuren Arbeitskräfte entlassen. (nach MM, 4.4.85, S. 5) AkkE: derjenige, der in ein Arbeitsverhältnis genommen wird: Person (23) Wir mussten e eine Frau [für die Betreuung] der Kinder einstellen. (24) An der mangelhaften Bereitschaft von Unternehmen, B Behinderte einzustellen, hat sich leider wenig geändert. (nach Zeit, 20.6.86, S. 21) (25) Die Länder werden [von 1991 bis 2010] [jährlich] 117.000 Lehrer [neu] einstellen müssen. (nach MM, 14.6.86, S. 20) (26) Die Stadt stellt [noch immer] V Vertretungskräfte ein. (MM, 2.8.85, S. 24) (27) Siemens hat eeine junge Frau [als Programmiererin] eingestellt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (28) Ein fünfzigjähriger Arbeiter hat wenig Aussicht, [wieder] eingestellt zu werden. sein : (29) Viele Dozenten sind [nur befristet] eingestellt. WORTB die Einstellung einwandern 318 ANM - Gelegentlich wird die AkkE weggelassen, wenn die Handlung betont wird : (30) Es wäre schön, wenn mehr Firmen [wieder] einstellen würden. - Häufig wird mit einer AdvG bzw. PräpG [für +A/ ...] auf die Zeitdauer des Arbeitsverhältnisses Bezug genommen : (31) Junge Wissenschaftler werden [nnur noch für zwei Jahre] eingestellt.; s. auch (29). W.BED einstellen 3 NomE AkkE jemand wählt durch Betätigung einer Vorrichtung etwas [Funktion] aus und setzt es fest (32) Ich habe den falschen Sender eingestellt. (33) [Bei dieser Kamera] musst du die Entfernung [selber] einstellen. (34) [Bei meiner Waschmaschine] kann ich nur noch 60 Grad einstellen. (35) [Am Fließband] wurden vom Meister 50 Stück pro Minute eingestellt, das war zu schnell. einstellen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] fährt mit etwas [Handlung] nicht fort, stoppt etwas [Vorgang: Gerichtsverfahren, Veröffentlichung o.Ä.] (36) Eine wichtige Regel bei Bluthochdruck: Versuchen Sie, das Rauchen einzustellen. (37) [Allein in Nordrhein-Westfalen] stellten 14.000 Arbeitnehmer [in 38 Betrieben] die Arbeit [bis zu zwei Stunden] ein. (nach MM, 19.12.85, S. 1) (38) Eine von unabhängigen Journalisten gegründete Zeitschrift musste [auf Druck des offiziellen Journalistenverbandes] ihr Erscheinen einstellen. (nach Spiegel, 43/ 94, S. 143) (39) Die Schifffahrt auf dem Rhein wurde [wegen Hochwasser] eingestellt. (40) Das Verfahren gegen Herrn Müller wurde [wegen Mangel an Beweisen] eingestellt. einstellen 5 NomE AkkE [sportspr] jemand [Person/ Mannschaft] erreicht in einem Wettkampf etwas [Höchstleistung] erneut; egalisieren (41) Der Hochspringer hat den Weltrekord eingestellt, den ein Springer aus der ehemaligen UdSSR gerade vor drei Wochen aufgestellt hatte. (42) Als Bayern-München zum 9. Mal deutscher Meister im Fußball wurde, hatte der Verein den Rekord des 1. F.C. Nürnberg eingestellt. einstellen 6 NomE AkkE (PräpE) jemand [Person/ Institution] passt jemanden [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt: Körperteil/ abstr. Objekt] an etwas [Konkretum/ Abstraktum] an (43) Man hat angefangen mich auf das Morphin einzustellen. (44) Die Bundesregierung lässt Probeeinsätze zu, um die Bundeswehr [mittelfristig] auf Interventionen in Osteuropa oder in der Dritten Welt einzustellen. (nach Spiegel, 36/ 93, S. 24) (45) Spezialisten stellen Körper und Seele der Athleten auf die Erfordernisse der Tour de France ein. (46) Den Parteisenior haben die Genossen beauftragt, die Partei auf die neue Zeit einzustellen. (Spiegel, 29/ 93, S. 32) einstellen 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A/ +D jemand stellt etwas irgendwohin an einen dafür bestimmten Platz (47) Stelle bitte die Bücher in das obere/ im oberen Regal ein! (48) Ich habe [vorübergehend] meinen Wagen in deine/ deiner Garage eingestellt. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb einstellen, sich. VERBF ausstellen; bestellen; feststellen; herstellen; stellen; stellen, sich; vorstellen; vorstellen, sich 'einwandern wandert ein wanderte ein ist eingewandert einwandern 1 irgendwohin kommen, um dort eine neue Heimat zu finden einwandern 2 sich von irgendwo irgendwohin ausbreiten SBP einwandern 1 NomE (AdvE) BED von einem Ort irgendwohin kommen, um dort eine neue Heimat zu finden . (1) Er ist [mit seiner Familie] nach Deutschland eingewandert. BELR NNomE: derjenige, der irgendwohin kommt: Person/ selten Tier (2) M Mein Großvater ist [als junger Mann] eingewandert, mein Vater ist schon hier geboren. (3) Der jüdische Drogist und Kosmetikhändler Samuel Bernstein, dder [1908] in die USA eingewandert war, hatte es zum erfolgreichen Geschäftsmann gebracht. (nach Stern, 9.7.87, S. 68) (4) Die Familie, die [Ende vorigen Jahrhunderts] in Brasilien eingewandert ist, besitzt dort eine Kaffeeplantage. (5) Der Fischereiexperte schließt daraus, dass ddie Aale vom Oberlauf des Rheins und von den Nebengewässern [wieder] in die alten Lebensräume einzuwandern beginnen. (nach MM, 3.11.87, S. 18) (AdvE): Ort in +A/ nach +D: Zielort [Erdteil, Land, Gebiet, Stadt] aus +D/ ...: Ausgangsort (6) Die ersten Viehzüchter wanderten iin die Gegend um die Tassili-Berge ein. (nach MM, 22.1.85, S. 3) (7) [Unter welchen Bedingungen] kann man i in Australien einwandern? (8) Nur noch wenige Juden wandern [heute] aaus Europa und Amerika nach Israel ein. (Zeit, 11.1.85, S. 7) (9) Stallones Vater ist aaus Sizilien eingewandert. (nach Zeit, 27.6.86, S. 36) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (10) Aus den osteuropäischen Staaten wird [in letzter Zeit] [deutlich mehr als früher] in Israel eingewandert. WORTB der Einwanderer, die Einwanderung W.BED einwandern 2 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ ... etwas [Substanz/ abstr. Objekt] breitet sich irgendwohin aus und existiert dort weiter (11) Kalium kann [bis zu 50 kg pro Hektar] aus der Krume in den Unterboden einwandern und verbleibt hier größtenteils. (FuW, 32/ 73, S. 11) (12) Ausgelöst von einem Mechanismus, den die Wissenschaftler noch nicht im Detail erklären können, wandern die „stillen“ Erbstücke in jenes Gen ein. (nach Zeit, 26.7.85, S. 46) VERBF auswandern; wandern einziehen 319 'einzahlen zahlt ein zahlte ein hat eingezahlt SBP einzahlen NomE (AkkE/ AdvE) (PräpE) BED etwas bzw. irgendwieviel auf etwas zahlen . (1) Ich habe [gestern] 1.000 Euro auf mein Sparbuch eingezahlt. BELR NNomE: derjenige, der zahlt: Person/ Institution (2) DDie aktiven Arbeitnehmer müssen weit mehr in die Rentenversicherung einzahlen, als sie erwartet hatten. (nach Zeit, 22.11.85, S. 33) (3) DDie Industrie soll Mittel in einen Fonds einzahlen, aus dem Entschädigungen bezahlt werden. (4) Einzahlen können S Sie [drüben am Schalter 10]. (AkkE): dasjenige, das gezahlt wird: abstr. Objekt [Geld]/ [indirekt Zahlungsforderung [Prämie, Beitrag o.Ä.]] (5) Man verpflichtet sich, [über einen längeren Zeitraum] bestimmte Beträge [regelmäßig] einzuzahlen und baut so im Laufe vieler Jahre ein Vermögen auf. (MM, 20.2.85, S. 22) (6) Eine Leserin schreibt: „Als unsere Kinder größer waren, habe ich wieder angefangen zu arbeiten und [vor einiger Zeit] auf Anraten der Rentenversicherung] ddie Beiträge [wieder] eingezahlt, ddie mir damals, als ich heiratete, erstattet worden waren“. (nach MM, 28.3.87, S. 23) (PräpE): auf +A/ in +A: dasjenige, worauf etwas gezahlt wird: abstr. Objekt [Konto o.Ä.] [als Stelle, an der Gelder gesammelt, verwaltet werden] (7) Beträge ab 2.500 Euro können a auf ein Sperrkonto mit gesetzlicher Kündigungsfrist eingezahlt werden, ffür das ein Jahr lang ein fester Zins geboten wird, sofern das Geld zwölf Monate auf dem Konto bleibt. (8) Der Anspruch auf ein bezahltes Babyjahr soll unabhängig davon sein, ob [bereits vor der Kindererziehungszeit] Beiträge iin die Rentenversicherung eingezahlt worden sind. (nach MM, 11.5.85, S. 60) (AdvE): NG im A: Menge [Geldsumme] (9) Die Hausgemeinschaft der Promenadenstraße 5 hat [bisher] 88.000 Mark auf das Solidaritätskonto eingezahlt. (nach ND, 26.8.74, S. 2) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Von Baden-Württemberg werden ganz erhebliche Summen in den Bonner Zuschusstopf eingezahlt. (nach MM, 13.1.85, S. 13) sein : (11) [Schon] die Hälfte der Sparsumme ist eingezahlt. - Wenn die AdvE in Form der NG im A realisiert wird, sind auch Werden- und Sein-Passiv möglich : werden : (12) Für die Rente werden [monatlich] 100 Euro in eine private Versicherung eingezahlt. sein : (13) 3.600 Euro sind [schon] eingezahlt. WORTB der Einzahler/ die Einzahlerin, die Einzahlung ANM - Wenn die AkkE realisiert wird, wird auf die Funktion der Geldsumme Bezug genommen; wenn die AdvE realisiert wird, wird auf die Geldsumme Bezug genommen. - Häufig werden dasjenige, das eingezahlt wird, und die Menge, die eingezahlt wird, zusammen in Form einer NG mit Attribut ausgedrückt: (14) Frau Berger hat Beträge von 2.500 Euro auf ihr Sparkonto eingezahlt. - Gelegentlich wird mit einer statischen PräpG [in +D] auf den Ort oder die Institution, wo das Geld verwaltet wird, Bezug genommen. Statt mit der PräpE kann auch mit dieser PräpG indirekt auf die Sammelstelle für das eingezahlte Geld Bezug genommen werden: (15) Schon damals wollten die Deutschen sicherstellen, dass sie [nur dann] mehr Geld [i in Brüssel] einzahlen müssen, wenn sie dafür etwas bekommen. (nach Zeit, 5.4.85, S. 4) VERBF bezahlen; zahlen 'einziehen zieht ein zog ein ist eingezogen einziehen 1 irgendwohin seine Sachen bringen einziehen 2 in seine Tätigkeit in etwas aufnehmen einziehen 3 sich irgendwohin begeben einziehen 4 irgendwohin eindringen einziehen 5 irgendwo zu wirken beginnen SBP einziehen 1 NomE (AdvE) BED seine Sachen irgendwohin bringen, um dort künftig zu wohnen oder zu arbeiten; beziehen. (1) [Morgen] ziehen wir in unsere neue Wohnung ein. BELR NomE: derjenige, der seine Sachen irgendwohin bringt: Person/ Institution (2) D Der neue Mieter wird [im nächsten Monat] einziehen. (3) [1963] konnte ddie seit 1959 selbstständige Schule in ihr neues Gebäude am Melanchthonweg einziehen. (MM, 1.6.87, S. 15) (AdvE): Ort in +A: Zielort (4) Sein Sohn sollte iin die Eigentumswohnung einziehen. (nach MM, 25.6.88, S. 24) (5) Der neue Mitarbeiter ist [bereits] i in sein Arbeitszimmer eingezogen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (6) [In diesem Haus] wird [ständig] eingezogen und ausgezogen. WORTB der Einzug [Pl. selten] ANM - Mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann indirekt auf den Zielort Bezug genommen werden : (7) [DDrüben/ aauf der anderen Straßenseite/ iim Erdgeschoss] ziehen [gerade] neue Mieter ein. (8) Wer [bbeim Lebensgefährten] einzieht, ohne im Mietvertrag genannt zu sein, kann von heute auf morgen auf der Straße sitzen. (Zeit, 2.1.87, S. 37) - einziehen 1 wird auch in dem Ausdruck zu Hause einziehen i.S.v. ‘in die elterliche Wohnung ziehen’ verwendet : (9) Unsere Tochter wohnt nicht gern alleine, sie möchte [wieder] z zu Hause einziehen. W.BED einziehen 2 in NomE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] nimmt seine Tätigkeit in etwas [Institution/ Gremium] auf (10) Schulz war [als Direktkandidat der SPD] in den neuen Landtag eingezogen. (nach taz, 20.10.90, S. 4) (11) [Bei der Betriebsratswahl in München] sind [erstmals] zwei Angestellte [als Repräsentanten der Nichtraucher] in die Arbeitnehmervertretung eingezogen. (taz, 23.3.87, S. 5) (12) Die Grünen ziehen in Börners Kabinett ein. (nach Zeit, 7.6.85, empfehlen 320 S. 5) (13) [1990] war die Partei ins Parlament eingezogen. (nach taz, 14.11.97, S. 6) (14) [Nun] waren beide Vereine [gleichzeitig] in die Champions League eingezogen. (taz, 15.9.95, S. 19) einziehen 3 NomE AdvE; AdvE: in +A jemand [Kollektiv von Personen] begibt sich in einer bestimmten Ordnung irgendwohin (15) Wir werden [an der Spitze von Kosaken] in Moskau einziehen. (Baumann, S. 60) (16) [Bei der Eröffnung der Olympiade] ziehen die Sportler [feierlich] ins Stadion ein. (17) Die Sänger zogen [unter dem Beifall des Publikums] in den Saal ein. einziehen 4 NomE AdvE; AdvE: in +A etwas [Substanz] dringt langsam irgendwohin ein und wird völlig aufgenommen (18) Diese Creme zieht [schnell] in die Haut ein. (19) Das ganze Regenwasser ist in den trockenen Boden eingezogen. einziehen 5 NomE (AdvE); (AdvE): in +A etwas [abstr. Objekt/ Zustand] beginnt irgendwo zu wirken (20) [Demnächst] wird auch in ihren Betrieb die neue Technik einziehen. (21) Vielleicht ist das ein Anzeichen dafür, dass [im Verhältnis zwischen Einheimischen und Ausländern] [langsam wieder] Normalität einzieht. (nach BerlZ, 1.11.90, S. 6) (22) Eine Marktlücke ganz besonderer Art klafft nun, [da] die Gesetze der Marktwirtschaft einziehen. (WP, 27.4.90, S. 8) (23) [Endlich] ist der Frühling auch in unser Land eingezogen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb einziehen, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; erziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen II; ziehen, es em'pfehlen empfiehlt empfahl hat empfohlen empfehlen 1 jemandem zu etwas raten empfehlen 2 <für>/ <als> der Grund dafür sein, dass etwas für etwas bzw. als ein solches geeignet ist SBP empfehlen 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem zu etwas raten . (1) Was können Sie mir [denn] empfehlen? BELR NNomE: derjenige, der jemandem zu etwas rät: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) SSachverständige empfehlen eine bundesweit einheitlich geltende Ampel-Regelung. (MM, 3.5.85, S. 41) (3) D Der Bundesrat hat [am Freitag] [bei der ersten Beratung des Gesetzentwurfs zur Gesundheitsreform] eine große Zahl von Änderungen empfohlen. (MM, 11.6.88, S. 1) (4) [Unmittelbar nach diesen Vorfällen] hatte dder Hersteller den Beipackzettel geändert und neue Höchstmengen für das Medikament empfohlen. (nach MM, 19.2.88, S. 1) (5) D Die sieben Ostseeländer haben [am Mittwoch] Maßnahmen gegen die Verschmutzung des Meeres durch industrielle Abwässer empfohlen. (MM, 15.3.85, S. 16) (6) DDie Gebrauchsanweisung empfiehlt die regelmäßige Reinigung des Geräts. AkkE: dasjenige, zu dem geraten wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ Abstraktum] SE ohne Korrelat: Handlung (7) Der Politiker warnte davor, der DDR [kritiklos] eeine Übernahme von bundesdeutschem Recht zu empfehlen. (nach FR, 9.2.90, S. 2) (8) [Zum Abbau von Depressionen, Aggressionen und Einsamkeit in den Wohnblocks] empfahlen die Experten d die Abkehr von Hochhäusern. (nach MM, 6.12.85, S. 36) (9R) Unvorstellbar, dass ein Metropolit eeinen Mann empfehlen könnte, der in seinen Augen ein Ketzer ist. (Baumann, S. 60) (10) DDie Anwaltskanzlei Berger kann ich Ihnen [sehr] empfehlen. (11) [Zum Wildschweinbraten] würde ich Ihnen e einen trockenen Rotwein empfehlen. (12) Der Versicherungsvertreter hatte dem Ehepaar e eine Lebensversicherung über 100.000 Euro empfohlen. (13) Der Epidemologe empfiehlt eein Rauchverbot in allen öffentlichen Einrichtungen und einen wirksamen Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz. (nach MM, 15.8.86, S. 11) dass-S : (14) Ärzte empfehlen, ddass sich Frauen vor der Schwangerschaft einem Röteln-Test unterziehen sollen. Inf+ : (15) [Bereits 1983] hat eine Sachverständigenkommission [in einem Gutachten] empfohlen, ddas Grundgesetz in drei wesentlichen Bereichen zu ergänzen. (nach Zeit, 6.2.87, S. 66) Hpts : (16) Wer [im Westen] empfehle, ddie Wiedervereinigung solle in angemessener Zeit passieren, der unterschätzt die Dynamik des Prozesses. (RhM, 9.2.90, S. 3) Dirr: (17) „N Nehmen Sie besser Reiseschecks mit“, empfahl der Herr hinter dem Tresen. (nach Stern, 16.6.87, S. 186) (DatE): derjenige, dem etwas geraten wird: Person/ Institution (18) [In zehn Regeln der Vorsorge] empfiehlt die Kommission K Kontaktpersonen zu Aids-Kranken sowie Virusträgern [ausdrücklich] den Gebrauch von Kondomen. (MM, 18.2.87, S. 11) (19) Unser Bundesarbeitsminister empfiehlt dden Ärzten die Verordnung der preisgünstigsten Medikamente. (nach Zeit, 17.4.87, S. 22) (20) Wir empfehlen dden Gymnasien eine stärkere Kooperation. (nach MM, 9.4.88, S. 15) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (21) Autofahrern wird empfohlen, einen Sender mit Verkehrsnachrichten einzuschalten. sein : (22) Von allen Gesetzbüchern, selbst vom kanonischen Recht, ist Gewalt [im Zustand des Notstandes] nicht nur erlaubt, sondern empfohlen. (Notstand, S. 30) WORTB die Empfehlung ANM - Wenn mit der AkkE indirekt auf eine Handlung Bezug genommen wird, wird gelegentlich eine PräpG [zu +D] zur Charakterisierung der betreffenden Handlung hinzugefügt : (23) [Manchmal] empfahl er dem Volk ganze Schriften [zzur Lektüre]: es herrschte dann große Nachfrage. (Schädlich, S. 162) - Gelegentlich wird eine als-Gruppe hinzugefügt, mit der auf die Funktion desjenigen, wozu geraten wird, Bezug genommen wird : (24) [A Als „g gesundheitserhaltenentdecken 321 de“ Alternative zu diesen Deodorantien] kann man nur empfehlen, sich lieber einmal mehr zu waschen und auf diese Produkte zu verzichten. (nach Umweltfreundl. Prod., S. 68) - Mit einer statischen PräpG [in +D] kann auf das geistige Produkt Bezug genommen werden, in dem die Empfehlung formuliert ist: s. (15). - empfehlen 1 wird häufig in der Passivikonstruktion etwas ist zu empfehlen verwendet : (25) [Wegen der Empfindlichkeit gebeizter Oberflächen] iist ein Klarlacküberzug z zu empfehlen. (Hegmann, S. 239) (26) Es iist [nicht] zu empfehlen, einen Strauß über Nacht im Schlafzimmer zu lassen, weil er auf die Dauer Kopfschmerzen verursachen kann. (nach FTBl, 8./ 9.9.73, S. 18) W.BED empfehlen 2 <für>/ <als> NomE AkkE PräpE/ PrädE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: für +A; PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ mit AdjG [geh] etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ geistiges Produkt] ist der Grund dafür, dass jemand/ etwas [geistiges Produkt] für etwas [abstr. Objekt/ Funktion] bzw. als ein solcher/ solches/ so geeignet ist (27) Für dieses Amt empfiehlt ihn [vor allem] seine große internationale Erfahrung. (28) Ihre Sprachkenntnisse und ihre Dissertation empfehlen die junge Computerlinguistin für dieses Projekt. (29) Die Vielseitigkeit und Gründlichkeit der Analyse empfahlen [besonders] die Untersuchung von Rudolph als geeignetes Arbeitsmittel für die ländliche Erwachsenenbildung. (nach Schlau, S. 19) (30) Was empfiehlt diese Methode als besonders effizient? dass-S : (31) Dass dieser Stoff Wasser abweisend und zugleich atmungsaktiv ist, empfiehlt ihn [vor allem] für die Herstellung von Regenbekleidung. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb empfehlen, sich. ent'decken entdeckt entdeckte hat entdeckt entdecken 1 etwas ausfindig machen entdecken 2 die Existenz von etwas bisher Unbekanntem erkennen entdecken 3 bei jemandem das Talent als Künstler o.Ä. erkennen entdecken 4 in plötzlich feststellen, dass etwas etwas ist entdecken 5 als plötzlich etwas als ein solches einschätzen SBP entdecken 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas irgendwo ausfindig machen . (1) Ich habe hier ein nettes Weinlokal entdeckt. BELR NNomE: derjenige, der etwas ausfindig macht: Person/ Institution (2) HHerbert hatte einen Bach entdeckt und gebadet. (nach Frisch, S. 49) (3) DDie italienische Polizei entdeckte in einer Berghöhle bei Verona ein großes Lager von Maschinenpistolen, Handgranaten und Munition. (4) [1983] entdeckte „G Greenpeace“ eine verborgene Pipeline. (MM, 26.2.86, S. 31) AkkE: dasjenige, das ausfindig gemacht wird: keine Restr. SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Frau Helmsdorf sah sich suchend um und entdeckte Bernie. (nach Pinkwart, S. 66) (6) Als er durch das Fernglas sah, entdeckte er eeinige Rehe am Waldrand. (7) Ich konnte die Mark, die ich vom Balkon runtergeworfen hatte, unten auf der Straße [nicht] entdecken. (nach Böll, Ansichten, S. 271) (8) Man kann kkeinen Unterschied zwischen dem Original und der Kopie entdecken. (9) [Beim Nachschlagen in Wörterbüchern] entdeckt man [manchmal] mmerkwürdige Bedeutungserklärungen. (10) Einige Schriftsteller entdecken [erst jetzt] ddie grundlegenden Probleme ihres Landes. (nach RhM, 10.11.89, S. 23) dass-S : (11R) Er entdeckte, ddass viele Leute vor ihm Bienen beobachtet und über sie geschrieben hatten. (nach Strittmatter, S. 30) w-Frag: (12) Mutter Pia hat entdeckt, wwie der Neid von Tante Emma allen das Leben unerträglich macht. (nach Zeit, 27.2.87, S. 45) (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt (13) Hermann hat d drüben am Waldrand etwas Merkwürdiges entdeckt. (nach Grzimek, S. 226) (14) Jacqueline entdeckte i im Schaufenster ein Kleid, das ihr besonders gut gefiel. (15) Angelika entdeckte aauf der anderen Straßenseite ein Eiscafé. (16) Martin sah sich um und entdeckte seinen Freund u unter den Zuschauern. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (17) Die beiden Mexikaner erreichten den Fuß des Abhangs, ohne von den Indianern entdeckt zu werden. (Garner, S. 36) sein: (18) Du brauchst dich nicht mehr zu verstecken, du bist [schon] entdeckt. WORTB die Entdeckung ANM - entdecken 1 wird auch in dem Ausdruck etwas (für sich) entdecken i.S.v. ‘etwas für den eigenen Gebrauch finden’ : (19) Chinesen entdecken den Tsingtao Chardonnay Wein. (MM, 3.6.95) (20) [Mit fünf Jahren] hat Tina den Sport [f für sich] entdeckt, Turnen, Tanzen, Schwimmen, Laufen. (MM, 27.5.95) W.BED entdecken 2 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand [Person: meist Wissenschaftler, Forscher o.Ä.] erkennt die Existenz von etwas bisher Unbekanntem [keine Restr.] (21) [Mit Hilfe des Hubble-Teleskops] entdeckten amerikanische Wissenschaftler den bisher größten und hellsten Stern. Er liegt im Zentrum unserer Milchstraße. (MM, 9.10.97, S. 14) (22) [1492] entdeckte Columbus die Neue Welt. (Zeit, 8.5.87, S. 69) (23) 47 Vogelarten sind im Biotop heimisch geworden, Franz Stalla, Ornithologe aus Ludwigshafen, entdeckte [gestern bei der Führung] die 48. (nach MM, 28.5.88, S. 11) (24) Heidelberger Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum haben ein neues Krebs-Gen entdeckt. (MM, 7.9.97, S. 1) (25) [1920] entdeckte Eddington das Prinzip der Gravitationslinse. (nach Zeit, 15.8.86, S. 46) dass-S : (26) Schon Kopernikus hatte entdeckt, dass sich die Erde um die Sonne dreht. entgegenfahren 322 entdecken 3 NomE AkkE jemand erkennt, dass jemand [Person/ [indirekt abstr. Objekt [als Eigenschaft]] zum Künstler, Sportler o.Ä. geeignet ist (27) Roland Reber ist überzeugt, Schauspieler entdecken und ausbilden zu können. (Zeit, 14.3.86, S. 61) (28) Wurde die Geigerin Ann-Sophie Mutter [nicht] von Karajan entdeckt? (29) Claudia Schiffer, die [in einer Disco in Düsseldorf] entdeckt worden sein soll, wurde auf Brigitte Bardot gestylt. (nach BerlZ, 5.10.98, S. 30) (30) Fußballspieler für die Bundesliga werden von Spielervermittlern [oft] [in Osteuropa] entdeckt. (31) Ihr Talent, ihre Gesangskunst hat man früh entdeckt. - entdecken 3 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (28), (29) und (30). entdecken 4 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +D [häufig ironisch] jemand [Person/ Institution] stellt plötzlich, überraschend fest, dass jemand/ etwas [keine Restr.] jemand/ etwas [abstr. Objekt] ist (32) Die großen Regisseure entdeckten in dem Mann mit dem traurigen Gesicht den Komiker. (nach Zeit, 28.12.84, S. 34) (33) Die Regierungspartei entdeckte [plötzlich] in der Steuerreform ein wichtiges Wahlkampfthema. (34) Immer mehr österreichische Bürger entdecken in der ungarischen Volksrepublik [nicht] das Paradies der Werktätigen, sondern der Dienstleistungen. (Zeit, 9.8.85, S. 2) (35) Der berühmte Schauspieler hat in der Malerei seine eigentliche Begabung entdeckt und will nicht mehr spielen. entdecken 5 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A [häufig ironisch] jemand [Person/ Institution] schätzt jemanden/ etwas [keine Restr.] plötzlich, überraschenderweise als einen solchen/ ein solches ein (36) Frauen entdeckten sich selbst als Gegenstand von Forschung. (Zeit, 27.12.85, S. 41) (37) Die Grünen entdeckten den Kampf gegen die Kernenergie als ihr eigenes Anliegen. (38) Die Regierung entdeckt die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit als ihre wichtigste Aufgabe. (39) Die Modefotografen haben die Granitschale als Hintergrund für Kleider und Autos entdeckt. (nach Zeit, 14.3.86, S. 57) (40) Die Industrie hat [jetzt] die Geisteswissenschaftler als Führungskräfte entdeckt. PHRAS Idiom: [geh] sein Herz für jemanden/ etwas entdecken: plötzlich, überraschend Interesse für jemanden/ etwas zeigen, sich für etwas begeistern ent'gegenfahren fährt entgegen fuhr entgegen ist entgegengefahren SBP entgegenfahren NomE DatE BED sich jemandem/ etwas fahrend nähern . (1) Ich bin ihm [mit dem Rad] entgegengefahren. BELR NNomE: dasjenige, das sich fahrend nähert: Person in/ auf Fahrzeug [außer Flugzeug]/ Fahrzeug [außer Flugzeug] (2) G Graf von Osten-Sacken, russischer Botschafter in Berlin, war den russischen Majestäten entgegengefahren. (nach Schädlich, S. 115) (3) EEin Funkstreifenwagen fuhr dem Demonstrationszug entgegen, um ihn aufzuhalten. DatE: dasjenige, dem sich etwas fahrend nähert: Person/ konkr. Objekt/ geografischer Ort/ [indirekt Ereignis] (4) Wir fahren e euch [bis zur Ecke Lindenstraße] entgegen und warten dort auf euch. (5) Ein Lotse, der uunserm Schiff [auf seinem Boot] entgegengefahren war, leitete uns sicher in den Hafen. (6) Zum ersten Mal sah ich so den Rhein, als wir [an seinen stillen Wellen entlang] d dem Westen entgegenfuhren. (Zeit, 4.10.85, S. 17) (7) Ich fuhr eeiner fast unglaublichen Überraschung entgegen. (Zeit, 4.1.85, S. 38) (8) Oxfords Achter fuhr [im 30-er Schlag] eeinem sicheren Sieg entgegen. (Welt, 5.4.54, S. 6) (9) Das Buch spielt in Polen zur Zeit der Kämpfe in Stalingrad. Jüdische Menschen, in Viehwagons gepfercht, fahren i ihrem Tod entgegen. (nach Zeit, 14.2.86, S. 56) PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden : (10) Ich werde Heike [mmit dem Auto] entgegenfahren und sie samt ihren Koffern und Taschen einladen.; s. auch (1). - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ ...] kann indirekt auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden : (11) Du könntest ihm [a auf dem Motorrad] [bis zur Kreuzung] entgegenfahren. - entgegenfahren wird häufig im Part. II in Verbindung mit kommen verwendet : (12) [Auf der Autobahn] k kam uns [plötzlich] ein Geisterfahrer eentgegengefahren. - Gelegentlich wird mit entgegenfahren auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [D]/ einander] belegt: (13) DDie beiden Freunde fuhren ssich/ e einander entgegen und trafen sich an der Brücke. VERBF abfahren; erfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; losfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren ent'halten enthält enthielt hat enthalten SBP enthalten NomE AkkE BED etwas als Inhalt, Bestandteil haben . (1) Das Buch enthält viele interessante Bilder. BELR N NomE: dasjenige, das etwas als Inhalt hat: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt [häufig geistiges Produkt] (2) D Der Kanister enthält 10 Liter Benzin. (3) DDas Restaurant im Fernsehturm Stuttgart enthält [außer Wirtschafts- und Küchenräumen] 180 Plätze für Gäste. (nach Pörtner, entlassen 323 S. 117) (4) MMilch, Brot und Möhren enthalten auch Jod. (nach Zeit, 1.11.85, S. 85) (5) TTrinkwasser darf keine Pflanzenschutzmittel enthalten. (6) D Das neue Abtreibungsgesetz enthält genaue Bestimmungen darüber, welche Frau abtreiben darf. (7) DDas Verfahren enthält eine Reihe von Fehlermöglichkeiten. (nach MM, 19.2.88, S. 3) (8) DDer neue Katalog des Versandhauses enthält eine große Auswahl an Waschmaschinen und Kühlschränken. (9) D Die Kassette enthält sechs der schönsten Beatles-Songs. AkkE: dasjenige, das der Inhalt von etwas ist: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt [häufig geistiges Produkt] (10) Die Polizei durchsuchte alle Schubladen des Schreibtisches. Sie enthielten n nur Briefbögen, Briefumschläge, Bleistifte und andere Schreibutensilien. (11) DDie geringste Menge Kochsalz, 1,9 Gramm, enthält eine Portion Hamburger mit Pommes frites. (Zeit, 17.4.87, S. 88) (12) Diese Fässer enthalten vverseuchten Atommüll. (nach MM, 18.12.87, S. 1) (13) Die Broschüre enthält [ferner] nnützliche Adressen von Institutionen, die Hilfe anbieten. (MM, 19.3.85, S. 11) (14) Jedes Computerprogramm enthält [erfahrungsgemäß] F Fehler, ddie sich erst nach intensivem Benutzen zeigen. (nach Zeit, 28.6.85, S. 54) (15) Der Vortrag des Gastprofessors hat v viele interessante Gedanken und Anregungen für weitere Untersuchungen enthalten. (16) Die neu erschienene Anthologie enthält a auch G Gedichte junger Lyriker. ANM - enthalten wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist in etwas enthalten i.S.v. ‘etwas [häufig Substanz/ Preis] ist in etwas vorhanden’ verwendet : (17) Der Wirkstoff Codein, der iin vielen Präparaten gegen Husten enthalten ist, kann süchtig machen. (nach MM, 15.1.85, S. 10) (18) Die Mehrwertsteuer iist im Preis enthalten. (19) Das Trinkgeld iist [gewöhnlich] [nicht] iin der Rechnung enthalten . G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb enthalten, sich. VERBF behalten; erhalten; festhalten, sich; halten; halten, sich; halten, (sich); unterhalten; verhalten, sich ent'lassen entlässt entließ hat entlassen entlassen 1 jemandes Aufenthalt beenden entlassen 2 jemanden nicht weiterbeschäftigen entlassen 3 jemanden verabschieden entlassen 4 in jemanden in etwas kommen lassen entlassen 5 etwas irgendwohin gelangen lassen SBP entlassen 1 NomE AkkE (PräpE) BED jemandes Aufenthalt in etwas offiziell beenden . (1) Der Patient kann [nächste Woche] aus dem Krankenhaus entlassen werden. BELR NNomE: derjenige, der jemandes Aufenthalt beendet: Person [als Funktionsträger]/ Institution (2) DDer Chefarzt wollte den Patienten [erst am Montag] entlassen. (3) D Die 13. Große Strafkammer beim Landesgericht Hamburg hat den Gefangenen [vorläufig] aus der Haft entlassen. (Zeit, 10.4.87, S. 3) AkkE: derjenige, dessen Aufenthalt beendet wird: Person [als Patient, Gefangener, Schüler o.Ä.] (4) Es wird versucht, kkrebskranke Kinder [früher] aus dem Krankenhaus zu entlassen. (5) Man hat d den Strafgefangenen [wegen guter Führung] [vorzeitig] aus der Haft entlassen. (6) [1980] entließ man HHorst Mahler [zur Bewährung], nachdem er zwei Drittel seiner Strafe verbüßt hatte. (MM, 10.7.87, S. 2) (PräpE): aus +D: dasjenige, worin jemandes Aufenthalt beendet wird: Institution [Krankenhaus, Gefängnis o.Ä.]/ [indirekt Zustand] (7) [Leider] werden noch viele Schüler [ohne Abschluss] aaus der Schule entlassen. (8) Die Mutter der Vierlinge wurde [am Montag] aaus dem Krankenhaus entlassen. (MM, 21.5.87, S. 11) (9) Bei Kriegsbeginn wurde Schrimpf eingezogen und [bald wieder] a aus der Armee entlassen [wegen seiner schlechten Gesundheit]. (Zeit, 14.6.85, S. 48) (10) Viele Kriegsgefangene wurden [erst lange nach Kriegsende] aus der Gefangenschaft entlassen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) [In Nordrhein-Westfalen] wurden 799 Gefangene, deren Haftende zwischen Mitte November und 4. Januar liegt, [bereits zum 13. November] entlassen. (MM, 23.12.86, S. 9) sein : (12) Kaum dass der Gefangene entlassen war, wurde er schon wieder wegen Autodiebstahls gefasst. WORTB der/ die Entlassene, die Entlassung ANM - entlassen 1 wird sehr häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (1), (7), (8), (9), (10), (11), (13) und (14). - Gelegentlich wird mit einer direktivischen PräpG [nach +D/ in +A/ ...] auf den Aufenthaltsort, der nach der Entlassung aus der Institution vorgesehen ist, Bezug genommen. In diesem Fall wird die PräpE selten realisiert : (13) Der Mann konnte [als geheilt] [n nach Hause/ i in seine Familie] entlassen werden. - Gelegentlich wird mit einer als-Gruppe auf den Zustand bei der Entlassung Bezug genommen : (14) Frau Meyer wurde [a als geheilt] entlassen.; s. auch (13). SBP entlassen 2 NomE AkkE (PräpE) BED jemanden bei etwas nicht weiterbeschäftigen . (15) Der Direktor hat seine Sekretärin entlassen. BELR NomE: derjenige, der jemanden nicht weiterbeschäftigt: Person/ Institution [als Arbeitgeber] (16) Tag für Tag nüchterne Realität: EEin Unternehmer hat keine Aufträge mehr und muss Mitarbeiter entlassen. (MM, 3.10.87, S. 24) (17) D Der französische Elektronik-Konzern Thompson will [zum Jahresende] 1200 Personen [in der Bundesrepublik] und sechshundert [in Frankreich] entlassen. (Zeit, 4.7.86, S. 22) (18) DDie Hansestadt entlässt 150 Toilettenfrauen. (Zeit, 22.11.85, S. 15) AkkE: derjenige, der nicht weiterbeschäftigt wird: Person (19) Sie haben uunseren Vater entlassen. (20) Firmen, die [zum Jahreswechsel] MMitarbeiter entlassen haben, sind u.a. Speiselokale, die eerfahrene ältere Köche entlassen haben, um billigere Jungköche einzustellen. (nach MM, 23.8.86, entscheiden 324 S. 34) (21) Der Filialleiter musste eeine Verkäuferin [wegen Diebstahls] [fristlos] entlassen. (PräpE): aus +D/ selten von +D: dasjenige, bei dem jemand nicht weiterbeschäftigt wird: abstr. Objekt [Arbeitsverhältnis] (22) Das Landesverwaltungsgericht in Münster hat den Direktor des Instituts für Publizistik aaus dem Dienst entlassen. (nach ND, 2.12.59, S. 1) (23) Wer in der Sowjetunion die Bücher des verfolgten Schriftstellers Solschenyzin liest, wird aus seiner Arbeit entlassen. (nach FR, Nr. 279, S. 15) (24) Der Präsident der chinesische Zentralbank ist [nach heftiger Kritik des Politbüros der Partei] vvon seinem Amt entlassen worden. (nach FAZ, 1993) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (25) Wenn Jugendliche entlassen werden, liegt es oft daran, dass sie schon in den ersten Wochen unentschuldigt fehlen. (Zeit, 1.8.86, S. 18) sein : (26) Der Mann hatte seiner Frau nicht gesagt, dass er [schon seit einer Woche] entlassen war. WORTB die Entlassung ANM - entlassen 2 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (23), (24), (25) und (27). - Häufig wird mit einer temporalen PräpG [zu +D] auf den Zeitpunkt, nach dem jemand nicht mehr beschäftigt wird, Bezug genommen : (27) Maria wurde von ihrer Arbeitgeberin [zzum Monatsende/ zzum Quartalsende] entlassen.; s. auch (17) und (20). - entlassen 2 kann nur verwendet werden, wenn ein Arbeitsverhältnis gegeben ist, das vom Arbeitgeber einseitig durch Kündigung beendet wird. W.BED entlassen 3 NomE AkkE [geh] jemand verabschiedet jemanden (28) [Erst nach Mitternacht] entließ der Gastgeber die Gäste. (29) Der Direktor entließ den Besucher [mit einigen freundlichen Worten]. entlassen 4 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person/ Institution] lässt jemanden [Person/ Institution] in etwas [Zustand] kommen (30) Wir wollen niemanden in die Arbeitslosigkeit entlassen. (31) Neukaledonien soll [halb] in die Unabhängigkeit entlassen werden. (Zeit, 20.9.85, S. 2) entlassen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): aus +D/ in +A jemand [Person/ Institution] lässt etwas [Substanz/ selten Tier], das zurückgehalten wurde, irgendwohin gelangen (32) Die Eisen- und Stahlindustrie entließ 11,3 Tonnen Cadmium in die Luft. (MM, 17.7.85, S. 3) (33) Die Siedler entließen [auch] die ersten Ziegen, die sehr schnell die Pflanzenwelt einiger Inseln vernichteten. (bdw, 2/ 67, S. 43) G.ANM - entlassen wird auch [jur] verwendet i.S.v. ‘die Verpflichtung o.Ä., die jemand eingegangen ist, aufheben’: (34) Der Vermieter hätte damals den Mietvertrag anpassen müssen oder der Ehefrau erklären müssen, dass er sie aus ihren Pflichten nicht entlasse. (MM, 26.1.85,S. 84) VERBF lassen; verlassen; verlassen, sich ent'scheiden entscheidet entschied hat entschieden entscheiden 1 etwas klären entscheiden 2 über festlegen, wie mit etwas verfahren wird entscheiden 3 den Ausgang von etwas bestimmen entscheiden 4 über über den Verlauf von etwas bestimmen SBP entscheiden 1 NomE AkkE BED etwas klären, indem man eine von zwei oder mehr Alternativen wählt oder etwas als Anordnung o.Ä. festlegen . (1) Das kann ich [nicht] [allein] entscheiden, da muss ich erst fragen. BELR NomE: derjenige, der etwas klärt: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution [meist Gericht] (2) In dieser Angelegenheit bin ich nicht zuständig, das muss d der Direktor entscheiden. (3) 15 bis 20 Minuten nach Eintritt der Sperrstunde muss in einer Gaststätte endgültig Schluss sein. Das entschied d das Oberlandesgericht Düsseldorf. (MM, 7.10.87, S. 1) AkkE: dasjenige, das geklärt wird: abstr. Objekt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4R) Dadurch ist gesichert, dass unparteiische Richter e einen Streitfall entscheiden. (GG) (5) [Mit einer Pistole] wollten vier junge Fußballfans aus Landstuhl (Pfalz) ddie Frage entscheiden, w wer Deutschlands bester Mittelstürmer ist. (Bild, 11.4.67, S. 3) (6) Die Hundesteuer darf im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden. DDies entschied das Koblenzer Verwaltungsgericht. (MM, 29.3.86, S. 17) (7) Müssen die Kinder [nicht allzu früh] aallzu viel entscheiden? (Zeit, 11.7.86, S. 11) dass-S : (8) Die Eltern haben entschieden, ddass ihr Sohn nicht studiert, sondern eine Lehre als Bankkaufmann beginnt. Inf+ : (9) Wir haben [nach langen Beratungen] entschieden, uunsere Kinder in einen städtischen Kindergarten zu schicken. ob-Frag : (10) Die Patientin sollte [selbst] entscheiden, oob und wann sie das Medikament einnehmen will. (nach MM, 29.12.87, S. 10) w-Frag : (11) Der Schiedsrichter entscheidet, wwelche Mannschaft gewonnen hat. Hpts : (12) E Einem Ausländer, der die deutsche Sprache in Wort und Schrift nur unzulänglich beherrscht, kann grundsätzlich nicht die deutsche Staatsbürgerschaft zuerkannt werden, entschied das Verwaltungsgericht Koblenz. (MM, 24.5.85, S. 13) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) [Positiv] entschieden wurden [in Köln] [bisher] 30.3000 Schadensersatzanträge von Milchbauern und Gemüsebauern. (Zeit, 24.10.86, S. 33) sein : (14) Die moralische Frage nach der Schuld oder Unschuld des Dritten Reiches ist entschieden. (MM, 10.2.87, S. 2) WORTB die Entscheidung; entscheidend, entschieden entscheiden 325 ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird oder wenn mit einer modalen AdvG bzw. PräpG [in +D/ zu +D/ ...] darauf Bezug genommen wird, wie die Entscheidung ausfällt bzw. ausgefallen ist. In diesem Fall kann nicht entschieden werden, ob der Satz als Beispiel für entscheiden 1 oder entscheiden 2 über zu interpretieren ist: (15) [In dem führenden Gremium der Behörde] entscheidet die Mehrheit. (Jaspers, S. 39) (16) Wenn der Kunde zur Zustimmung aufgefordert wird, entscheidet er [häufig] [p positiv]. (nach Zeit, 11.7.86, S. 25) (17) Das Gericht hat [aanders/ i in diesem Sinn/ zzu Gunsten des Angeklagten] entschieden. - Häufig wird die Konstruktion etwas zu entscheiden haben verwendet, wenn die Zuständigkeit festgestellt werden soll : (18) Der Bundesgerichtshof hhat [jetzt] diese Streitfrage zzu entscheiden. (nach Stern, 15.10.87, S. 146) - Häufig wird mit der Konstruktion etwas für sich [A] entscheiden ausgedrückt, dass jemand bei einem Wettkampf, Streit o.Ä. den Sieg davonträgt : (19) Die Kölner Haie konnten das Eishockeymatch [erst in der Verlängerung] für sich entscheiden. SBP entscheiden 2 über NomE PräpE BED festlegen, wie mit etwas verfahren wird . (20) Über diesen Punkt wird [erst in der nächsten Sitzung] entschieden. BELR N NomE: derjenige, der etwas festlegt: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution (21) DDie Richter entscheiden über das Strafmaß. (22) Über den künftigen Sitz des Deutschen Bundestages sowie der Regierung entscheidet ddas neugewählte deutsche Parlament. (nach WP, 24.10.90, S. 4) PräpE: über +D: dasjenige, das festgelegt wird: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (23) [Nach dem Abitur] müssen die Jugendlichen ü über ihren weiteren Lebensweg entscheiden. (24) [Allein] werden die Deutschen [nicht] ü über die deutsche Frage entscheiden. (Bild, 21.9.89, S. 4) (25) „Der Richter wird üüber dich entscheiden, Mörder! “ murmelte er. (Pegg, S. 56) (26) Ü Über Anträge muss [nun] [innerhalb von sechs Monaten] entschieden werden. (RhM, 11.8.89, S. 2) (27) Die Fakultät hat [noch nicht] ü über ihr weiteres Vorgehen entschieden. ob-Frag : (28) [Ferner] sollen Frauen [frei] ddarüber entscheiden können, o ob sie Mutter werden oder die Schwangerschaft abbrechen. (MM, 6.3.90, S. 4) w-Frag : (29) Der Richter wird [dann] ddarüber entscheiden, wer Recht hat, Sie oder die Polizei. (nach Ullrich, S. 69) PASSK Werden-, Sein-Passiv: nur unpersönlich werden : (30) Über diese Frage wurde [gestern] [in der Sitzung des Leitungskollegiums] entschieden. sein : (31) Über ihre Bewerbung ist [noch nicht] entschieden. WORTB die Entscheidung ANM - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird oder wenn mit einer modalen AdvG bzw. PräpG [in +D/ zu +D/ ...] darauf Bezug genommen wird, wie die Entscheidung ausfällt bzw. ausgefallen ist. In diesem Fall kann nicht entschieden werden, ob der Satz als Beispiel für entscheiden 2 über oder entscheiden 1 zu interpretieren ist : (32) [In dem führenden Gremium der Behörde] entscheidet die Mehrheit. (Jaspers, S. 39) (33) Wenn der Kunde zur Zustimmung aufgefordert wird, entscheidet er [häufig] ppositiv]. (nach Zeit, 11.7.86, S. 25) (34) Das Gericht hat [aanders/ i in diesem Sinn/ zzu Gunsten des Angeklagten] entschieden. W.BED entscheiden 3 NomE AkkE; NomSE ohne Korrelat (stellungsbed.); AkkSE ohne Korrelat (stellungsbed.) etwas [Sachverhalt: häufig Ereignis] bestimmt den Ausgang von etwas [Ereignis: häufig Veranstaltung] (35) [Vor 2000 Zuschauern] entschied ein Tor von Heinemann [drei Sekunden vor Schluss] das Fußballspiel. (nach taz, 6.9.94, S. 24) (36) Der größere Kampfgeist entschied das Endspiel [für die Bayern]. (37) Die Überlegenheit der Panzer hat die Schlacht entschieden. dass-S [NomSE] : (38) Dass der Elfmeter verschossen wurde, hat das Spiel entschieden. ob-Frag [AkkSE] : (39) Die Strahlentherapie wird entscheiden, ob der Patient die nächsten Monate überlebt. (Zeit, 6.12.85, S. 82) w-Frag [AkkSE] : (40) Das Los entscheidet, welcher Eiskunstläufer als Erster laufen muss. - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird . (41) Die Schachpartie steht kurz vor dem Ende. Der nächste Zug entscheidet. - entscheiden 3 wird häufig in der Sportsprache verwendet. entscheiden 4 über NomE PräpE; NomSE ohne Korrelat (stellungsbed.); PräpE: über +A; PräpSE mit obl. Korrelat darüber etwas [Sachverhalt: häufig Ereignis] bestimmt über den Verlauf oder den Ausgang von etwas [Ereignis] (42) Heiraten, Geburtsdaten, Verwandtschaftsgrade entschieden [in früheren Jahrhunderten] über das Schicksal ganzer Völker. (nach Barring, S. 10) (43) Ein Lottotip entschied über Leben und Tod einer Ehefrau! (Bild, 20.6.67, S. 3) ob-Frag [NomSE]: (44) Ob eine Autobahn gebaut wird oder nicht, entscheidet über die wirtschaftliche Entwicklung der Region. ob-Frag [PräpSE] : (45) Die nächste Wahl wird darüber entscheiden, ob die Opposition an die Regierung kommt. w-Frag [PräpSE] : (46) Das Los entscheidet darüber, wer von den Schülern eine Theaterkarte erhält. G.ANM - Gelegentlich wird entscheiden als Kommunikationsverb i.S.v. ‘entscheidend sagen’ verwendet: (47) „Wir werden das ändern“, entschied der Abteilungsleiter. VERBF entscheiden, sich; scheiden; unterscheiden; unterscheiden, sich entscheiden, sich 326 ent'scheiden, sich entscheidet sich entschied sich hat sich entschieden sich entscheiden 1 etwas auswählen sich entscheiden 2 sich irgendwann ergeben als eine von mehreren Möglichkeiten SBP sich [A] entscheiden 1 NomE (PräpE) BED jemanden/ etwas aus zwei oder mehr Alternativen für seine Zwecke auswählen . (1) Für welchen Anzug haben Sie sich entschieden? BELR NomE: derjenige, der etwas auswählt: Person/ Institution (2) „Du musst noch etwas warten, iich kann mich [nicht] [sofort] entscheiden.“ - „DDu musst dich [aber] [bis morgen] entschieden haben! “ (3) DDie Homelands Transkei, Ciskei, Venda, Bophuthaswana und Lebowa haben sich für die Unabhängigkeit entschieden. (MM, 30.7.85, S. 2) (4) Die Berliner CDU hat sich [noch nicht] für oder gegen den Kandidaten entschieden. (Welt, 27.1.66, S. 3) (PräpE): für +A: dasjenige, das ausgewählt wird: keine Restr. gegen +A: dasjenige, das nicht ausgewählt wird: keine Restr. SE mit fak. Korrelat dafür/ mit obl. Korrelat dagegen: Sachverhalt (5) Wir wollen einen Hund kaufen. Unsere Kinder haben sich ffür einen Dackel entschieden. (6) Barbara entschied sich f für einen Strauß hellroter Nelken. (Stephan, S. 50) (7) Friedrich Engels konnte damals zwischen Berlin, Küstrin und Spandau wählen und entschied sich ffür Berlin. (nach FAZ, 31.7.90, S. 3) (8) Von den 47 Schriftstellern haben sich 20 f für, 27 ggegen den Plan entschieden. (Jens, S. 26) (9) [Deshalb] haben wir uns [ganz bewusst] ggegen die Ehe entschieden. (MM, 19.11.87, S. 40) (10) Lieselotte Mettler entschied sich f für ein Medizinstudium. (Zeit, 27.9.85, S. 77) (11) Der Gemeinderat hat sich [mit großer Mehrheit] ffür ein Volksfest am 1.Mai entschieden. dass-S : (12) Wir haben uns (d dafür) entschieden, d dass wir eine Eigentumswohnung kaufen. (13) Wir haben uns ddagegen entschieden, ddass unser Haus in diesem Jahr renoviert wird. Inf+ : (14) Die Industrie hat sich entschieden, i ihre Entsorgungsprobleme in Niedersachsen zu lösen. (Zeit, 1.2.85, S. 25) (15) Jerome entschied sich [zuletzt] ddafür, den Weg durch die Sümpfe von Stary Dwor zu nehmen. (Bergengruen, S. 31) (16) Die SPD wird sich [auf ihrem Parteitag] dagegen entscheiden, iihr Parteiprogramm zu ändern. Hpts : (17) Jochen hat sich (d dafür) entschieden: er wird im nächsten Semester in Paris und nicht in Berlin studieren. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Entscheidung; entscheidend, entschieden ANM - Die PräpE wird häufiger mit der PräpG [für +A] als mit der PräpG [gegen +A] realisiert. - Wenn die PräpE nicht realisiert ist, muss aus dem weiteren Kontext entnommen werden, ob die Entscheidung für oder gegen etwas gefallen ist. - Die PräpSE wird meist in Form der Inf+ realisiert. - Die PräpSE mit dem Korrelat dagegen wird selten realisiert. - Statt mit der PräpE kann mit einer modalen AdvG [so, anders] indirekt auf dasjenige, das ausgewählt wird, Bezug genommen werden : (18) Das Bundesverwaltungsgericht hat sich [a anders] entschieden. (Zeit, 4.1.85, S. 29) - Statt mit der PräpE kann mit einer PräpG [zu Gunsten/ im Sinne] indirekt auf dasjenige, das ausgewählt wird, Bezug genommen werden: (19) Der Direktor hat sich [in dem Streitfall] [zzu seinem Gunsten/ zzu Gunsten seiner Mitarbeiter/ iim Sinne seiner Mitarbeiter] entschieden. sich [A] entscheiden 2 NomE AdvE1/ AdvE2; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE1: auf +D/ in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ an +D/ in +D/ ... etwas [Sachverhalt] ergibt sich irgendwo bzw. irgendwann als eine von mehreren Möglichkeiten (20) Auch die Sozialdemokraten behaupten, dass sich das Schicksal Bundeskanzler Kohls in Hannover entscheidet. (Zeit, 6.6.86, S. 3) (21) „Wollen Sie nicht mitfahren in den Westen? “ - „Vielleicht, das entscheidet sich in den nächsten Wochen.“ (nach RhM, 12.1.90, S. 24) ob-Frag : (22) Gorbatschow ist in höchster Not - in den nächsten beiden Jahren entscheidet sich, ob er durchkommt. (Bild, 30.12.89, S. 2) (23) Ob die Sowjetunion ins Hintertreffen gerät, entscheidet sich auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik. (nach Zeit, 10.5.85, S. 2) w-Frag : (24) Morgen wird (es) sich entscheiden, wie viele Studenten beim Ausflug mitkommen. (25) Welche Mannschaften ins Finale kommen, entscheidet sich bei den Ausscheidungsspielen. - Die PräpE wird häufig als PräpSE in Form der ob- Frag realisiert. VERBF entscheiden; scheiden; unterscheiden; unterscheiden, sich ent'schließen, sich entschließt sich entschloss sich hat sich entschlossen SBP sich [A] entschließen für/ zu NomE PräpE BED einen Entschluss zu etwas fassen . (1) Er hat sich [nun] [doch noch] entschlossen, unser Angebot anzunehmen. BELR NomE: derjenige, der einen Entschluss zu etwas fasst: Person/ Institution (2) D David entschloss sich, in die Vereinigten Staaten auszuwandern, um dort ein Vermögen zu machen. (Zeit, 2.8.85, S. 51) (3) [Vielleicht] wird sich [zum Schluss] [ja] ddas eine oder andere Land entschließen, ganz auf die Kernenergie zu verzichten. (Zeit, 6.6.86, S. 19) (4) UUnsere Firma hat sich entschlossen, in Zukunft Prämien für Verbesserungsvorschläge zu zahlen. (MM, 23.11.85, S. 56) PräpE: dasjenige, wozu jemand einen Entschluss fasst: für +A: Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt] entschuldigen 327 zu +D: Handlung SE mit fak. Korrelat dazu: Handlung (5) Hans und Wolfgang entschlossen sich ffür das Studium der Geschichte. (nach Zeit, 22.11.96, S. 2) (6) Bernadet entschließt sich [nach langem Zögern] ffür das Deo Colonia. (BerlZ, 31.10.97, S. 3) (7) Die gewünschte Reise ist leider ausgebucht, können Sie sich ffür einen anderen Termin entschließen? (8) [Dann] entschloss man sich zzum Ausbau des vorhandenen Olympiastadions. (taz, 17.4.89, S. 10) (9) [So] entschloss sich IBM [Ende der Fünfzigerjahre] z zur Entwicklung eines kleinen Rechners. (Zeit, 5.9.97, S. 86) (10) Das Wetter ist zu schlecht an der Nordsee, wir haben uns [deshalb] z zur vorzeitigen Rückreise entschlossen. Inf+ : (11) Ein Ehemann entschloss sich, sseine Frau zu verlassen und in Zukunft mit seiner Freundin zusammenzuleben. (MM, 13.2.88, S. 21) (12) Das Oberlandesgericht Düsseldorf konnte sich [nicht] d dazu entschließen, dden Autofahrer als Schuldigen anzusehen. (nach MM, 19.3.88, S. 25) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Entschließung, der Entschluss; entschlossen ANM - Die PräpG [für +A] wird seltener realisiert als die PräpG [zu +D]. - Das Korrelat wird selten realisiert. - Gelegentlich kann die PräpE weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wozu jemand einen Entschluss fassen soll : (13) „Wollen Sie Ihr Haus verkaufen? “ - „Ich kann mich [nicht/ nur schwer] entschließen.“ VERBF abschließen; ausschließen; beschließen; schließen ent'schuldigen entschuldigt entschuldigte hat entschuldigt entschuldigen 1 für etwas Verständnis zeigen entschuldigen 2 etwas erklärlich und entschuldbar machen entschuldigen 3 eine Erklärung für jemandes Abwesenheit vorbringen und dafür um Verständnis bitten entschuldigen 4 mit etwas mit etwas rechtfertigen SBP entschuldigen 1 NomE AkkE BED für etwas Verständnis zeigen und nicht deswegen ärgerlich werden . (1) Entschuldigen Sie [bitte], dass ich störe. BELR NomE: derjenige, der für etwas Verständnis zeigt: Person/ [auch geistiges Produkt] (2) Es ist ja verständlich, dass e eine Mutter ihren Sohn in Schutz nimmt und entschuldigt. (3) D Das Neue Testament entschuldigt diesen schrecklichen Tyrannen. (nach MM, 27.3.86, S. 2) AkkE: dasjenige, für das Verständnis gezeigt wird: Sachverhalt/ Handlung [häufig als Verstoß gegen eine Regularität]/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (4) Entschuldige [bitte] m meine Begriffsstutzigkeit, aber ich verstehe wirklich nicht, was du meinst. (5) Entschuldigen Sie d die Störung, ich suche Herrn Schulz. (6) V Verbrechen gegen die Menschlichkeit kann man [nicht] entschuldigen. (7) Er würde d diesen schrecklichen Schrank, diese Geschmacksverirrung, wie er sagte, [nie] entschuldigen. dass-S : (8R) [Bitte] entschuldige, ddass ich dir Kummer gemacht habe. (nach Stephan, S. 30) w-Frag : (9) Niemand darf (e es) entschuldigen oder leugnen, was den Juden von den Nazis angetan wurde. Hpts: (10) Entschuldigen Sie [bitte], iich hätte da eine Frage. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) Ein solcher Vertrauensbruch kann [nicht] entschuldigt werden. sein : (12) Deine Vergesslichkeit sei entschuldigt! WORTB die Entschuldigung; entschuldbar ANM - Die AkkSE wird meist ohne Korrelat realisiert, insbesondere in Aufforderungssätzen: s. (8), (10), (13) und (14). - entschuldigen 1 wird häufig als Höflichkeitsformel Entschuldige (bitte)/ Entschuldigen Sie (bitte) zur Einleitung einer Frage, Bitte, Handlung o.Ä. verwendet, wenn diese als Störung oder Unhöflichkeit empfunden werden könnte : (13) EEntschuldigen Sie, ist das der Sonderzug nach Passau? (Bild, 13.9.89, S. 4) (14) Entschuldigen Sie, ich muss mir nur schnell mal die Nase putzen, diese trockene Luft hier ... (Zeit, 6.9.85, S. 6); s. auch (10). SBP entschuldigen 2 NomE AkkE BED etwas erklärlich und entschuldbar machen; rechtfertigen . (15) Auch das kann sein Verhalten [nicht] entschuldigen. BELR NomE: dasjenige, das etwas entschuldbar macht: abstr. Objekt [häufig als Eigenschaft]/ Sachverhalt/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (16) M Macht (oder Einfluss) entschuldigt viele Dummheiten (oder Widersprüchlichkeiten). (Zeit, 26.9.86, S. 16) (17) Entschuldigt eein Stau oder dichter Nebel auf der Autobahn verspätete Lieferungen? (18) Kann eeine ungerechte Handlung eine andere entschuldigen? dass-S: (19) D Dass die Verkäuferin private Probleme hat, entschuldigt ihre Unfreundlichkeit [nicht]. Inf+ : (20) Kann ees die grausame Tat des Angeklagten entschuldigen, vvon der Ermordeten jahrelang gedemütigt worden zu sein? AkkE: dasjenige, das entschuldbar gemacht wird: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (21) Die Verbrechen der anderen entschuldigen [nicht] d die eigenen. (Zeit, 26.12.86, S. 1) (22) Auch Unerfahrenheit entschuldigen, sich 328 kann eeinen so gravierenden Fehler [kaum] entschuldigen. (23) Seine kindliche Naivität entschuldigt dden Jungen [in den Augen vieler Mitmenschen]. (24) Nichts, meinte der Politiker, könne ddiese Regierung entschuldigen. (25) Was könnte e ein so modernes Gebäude mitten in der Altstadt entschuldigen? dass-S : (26) Selbst der historische Wandel vom Gegeneinander zum Miteinander entschuldigt [nicht], ddass das Tauziehen nun schon sechs Jahre andauert. (nach Zeit, 29.3.85, S. 1) Inf+ : (27) Sollte Hunger (e es) [nicht] entschuldigen, eein Brot gestohlen zu haben? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (28) Fehlverhalten im Straßenverkehr wird [keineswegs] durch Alkoholgenuss entschuldigt. sein: (29) Keine Nation ist entschuldigt durch fremdes Versagen, fremde Irrungen, fremde Ungeheuerlichkeiten. (Zeit, 15.5.87, S. 1) WORTB die Entschuldigung; entschuldbar SBP entschuldigen 3 NomE AkkE (PräpE) BED bei jemandem eine Erklärung für jemandes Abwesenheit vorbringen und dafür um Verständnis bitten . (30) Ich habe Herrn Müller und mich beim Vorstand [wegen unseres Fehlens] entschuldigt. BELR NomE: derjenige, der um Verständnis bittet: Person/ Institution (31) DDie Mutter hat den Jungen [in der Schule] entschuldigt, weil er zum Zahnarzt muss. (32) Zur Presserundfahrt begrüßte der Bevollmächtigte auch Gemeinderäte der SPD und der Grünen - d die CDU-Fraktion hatte sich entschuldigt. (MM, 12.9.85, S. 23) AkkE: NG/ PG [häufig sich]: derjenige, für den um Verständnis gebeten wird: Person (33) Es waren entrüstete Rufe zu hören, als Heiner Boegler den DGB-Landesvorsitzenden Lehlbach entschuldigte, vermutlich, so rätselte Boegler, hätten Lehlbach Sitzungen aufgehalten. (nach MM, 15.10.85, S. 17) (34) Er war seit dem Abend nicht mehr bei ihr gewesen, hatte s sich [mit allerhand Ausreden] entschuldigt. (Stephan, S. 26) (PräpE): bei +D: derjenige, bei dem um Verständnis gebeten wird: Person/ Institution/ [indirekt Veranstaltung] (35) Hast du Petra [schon] [für morgen] bbei der Klavierlehrerin entschuldigt? (36) Würdest du mich [bitte] b bei der Firma entschuldigen? (37) Kannst Du mich bbei der Chorprobe entschuldigen? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (38) Der Sänger musste [einer Indisposition wegen] entschuldigt werden. (nach MM, 21.8.87, S. 32) sein : (39) Frank ist [heute] beim Training entschuldigt: er hat die Grippe. WORTB die Entschuldigung ANM - Gelegentlich wird mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] indirekt auf die Person/ Institution Bezug genommen, bei der jemand entschuldigt wird : (40) Er bat seine Frau, ihn [telefonisch] [iim Büro] zu entschuldigen. (nach MM, 4.12.87, S. 3) - Mit einer modalen AdvG kann auf die mündliche oder schriftliche Form der Entschuldigung Bezug genommen werden: s. (40) und (41). - entschuldigen 3 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet i.S.v. ‘mitteilen lassen, dass man leider nicht anwesend sein kann’ : (41) Vier der aufgerufenen Zeugen lassen sich [brieflich] entschuldigen. (nach MM, 24.2.87, S. 2) W.BED entschuldigen 4 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] rechtfertigt etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] mit etwas [Sachverhalt/ Handlung] (42) Amtmann Wünsch entschuldigt diesen Fall mit einer Panne. (Stern, 29.10.87, S. 240) (43) Man sollte diese Brutalität [nicht] mit angeblichen Krankheiten oder psychologischen Theorien entschuldigen. (nach Stern, 16.7.87, S. 172) (44) Die Lokalzeitung erklärt die Ausschreitungen und entschuldigt die Fußballfans mit ihrer Frustration angesichts der krassen Fehlentscheidung des Schiedsrichters. (45) Soll man schlechte Nahrungsmittel mit niedrigen Produktionskosten entschuldigen? dass-S : (46) Die sowjetische Regierung suchte ihre merkwürdige Informationspolitik damit zu entschuldigen, dass die zentralen Behörden über die Katastrophe nicht rechtzeitig informiert worden seien. (nach MM, 11.6.86, S. 2) Hpts : (47) Der Ministerpräsident entschuldigte das Fehlen des Ministers damit, dieser müsse an einer Konferenz teilnehmen. G.ANM - Gelegentlich wird entschuldigen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘entschuldigend sagen’ verwendet : (48) „Aber er hat es doch nicht mit Absicht getan“, entschuldigte der Junge seinen Freund. VERBF entschuldigen, sich 'entschuldigen, sich entschuldigt sich entschuldigte sich hat sich entschuldigt SBP sich [A] entschuldigen NomE (PräpE1) (PräpE2) BED jemandem gegenüber sein Bedauern für etwas ausdrücken, das ihm von einem selbst oder von einem anderen angetan wurde . (1) Er hat sich für diese Bemerkung bei mir entschuldigt. BELR NomE: derjenige, der sein Bedauern ausdrückt: Person/ Institution (2) D Die kleine grauhaarige Frau hat auf den falschen Knopf gedrückt und entschuldigt sich [wortreich]. (Zeit, 3.10.86, S. 77) (3) WWashington müsse sich [offiziell] entschuldigen, schimpfte der sonst stets beherrschte ägyptische Präsident. (Zeit, 25.10.85, S. 4) (4) DDie Zeitung hat sich für den falschen Bericht entschuldigt. (PräpE1): bei +D: derjenige, dem gegenüber jemand sein Bedauern ausdrückt: Person/ Institution entsprechen 329 (5) Entschuldige dich [gefälligst] bbei allen, [nicht bloß] bbei mir. (Stern, 17.9.87, S. 32) (6) Es gab randalierende Skins, die sich b bei den Überfallenen [nachträglich] entschuldigten. (Zeit, 8.8.86, S. 7) (7) [Mittlerweile] hat sich die Shell bei ihren Kunden entschuldigt und zugegeben, dass Wasser ins Benzin gelangt ist. (nach MM, 3.12.87, S. 23) (8) Die Regierung sollte sich bbei ihrem Volk entschuldigen. (PräpE2): für +A: dasjenige, wofür jemand sein Bedauern ausdrückt: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat dafür: Sachverhalt/ Handlung (9) Ich habe hier nicht die Absicht, mich ffür meine ehemalige SED-Mitgliedschaft zu entschuldigen. (taz, 26.2.90, S. 11) (10) Petra Steinicke aus Greifswald entschuldigte sich [unter starkem Beifall] bei den chinesischen Studenten „f für unser Schweigen“ nach dem Massaker im Juni. (taz, 18.11.89, S. 14) (11) Ich möchte mich bei Ihnen ffür meinen Sohn entschuldigen. (12) Der junge Mann, der direkt vom Bahnhof kam und keine Zeit zum Umziehen gehabt hatte, entschuldigte sich bei den Gastgebern ffür seinen Pullover. dass-S : (13R) Ich entschuldige mich, ddass ich ihn in der Eile nicht sofort erkannt habe. (nach Frisch, S. 126) (14) [Gleich zu Anfang] entschuldigt sich der Sänger ddafür, dass er die älteren Songs nicht mehr so singen könne wie früher. (MM, 14.4.88, S. 40) Inf+ : (15) [Gestern] hat sich Herr Müller bei uns (ddafür) entschuldigt, i in letzter Zeit manchmal so gereizt und nervös gewesen zu sein. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Entschuldigung ANM - Gelegentlich wird mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] indirekt auf die Person/ Institution Bezug genommen, der gegenüber jemand sein Bedauern ausdrückt : (16) Der Junge hat sich [bereits] [i im Supermarkt] für den Diebstahl entschuldigt. - Gelegentlich wird statt der PräpE2 eine kausale PräpG [wegen +G/ +D] realisiert, mit der auf den Grund, weswegen man sein Bedauern ausdrückt, Bezug genommen wird : (17) Ich entschuldigte mich [dder Störung wegen]. (Schnack, S. 103) (18) [Anlässlich des 30. Jahrestags des Einmarsches der Truppen des Warschauer Pakts] hat sich die Partei bei Tschechien und der Slowakei [w wegen der Beteiligung von Soldaten der DDR an der Niederschlagung des „PPrager Frühlings“] entschuldigt. - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann auf die mündliche oder schriftliche Form der Entschuldigung Bezug genommen werden : (19) Willst du dich [m mündlich] oder [iin schriftlicher Form] entschuldigen? - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf die Äußerung, Geste o.Ä. Bezug genommen werden, mit der jemand sein Bedauern ausdrückt : (20) Die kindlichen Missetäter hatten sich bei meiner Mutter und mir [mmit Handgeben] zu entschuldigen. (nach Zeit, 19.6.87, S. 58) (21) [In Tokio] entschuldigte sich Kaiser Hirohito [iin gewundenen Worten] für die grausame japanische Kolonialherrschaft in Korea. (Zeit, 8.8.86, S. 7) G.ANM - Gelegentlich wird entschuldigen, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘zu seiner eigenen Entschuldigung sagen’ verwendet : (22) „Es ist mir leider nicht erlaubt, deutlicher zu werden, um zu erklären, was ich meine“, entschuldigt sich der Bundespräsident. (Zeit, 29.3.85, S. 5) VERBF entschuldigen ent'sprechen entspricht entsprach hat entsprochen entsprechen 1 den von etwas geforderten Maßstäben gerecht werden entsprechen 2 etwas nachkommen entsprechen 3 gleichwertig mit etwas anderem sein SBP entsprechen 1 NomE DatE BED den von etwas geforderten Maßstäben gerecht werden; angemessen sein. (1) Die Qualität dieses Artikels entspricht [nicht] unseren Vorstellungen. BELR NomE: dasjenige, das den Maßstäben gerecht wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) A Auch ein Besucher muss [in der Psychiatrie] den strengen Ansprüchen von „Wohlbenehmen“ und „Guten-Einfluss-Haben“ entsprechen. (nach MM, 1.7.87, S. 3) (3) D Die Kuppel von Block A mit einer Dicke von 60 Zentimetern entspricht [nicht] der erforderlichen Festigkeit. (nach MM, 26.6.86, S. 1) (4) DDie innere Ordnung einer Partei muss demokratischen Grundsätzen entsprechen - befiehlt das Grundgesetz. (GG, S. 74) (5) AAlle diese nützlichen Tätigkeiten entsprechen den Bedingungen der staatlichen Arbeitsbeschaffung. (nach MM, 21.4.87, S. 15) (6) D Dieses Verhalten entspricht ihrem Charakter. (FR, 2.8.99, S. 7) (7) DDie Reise hat meinen Erwartungen [voll und ganz] entsprochen. dass-S: (8) [So] entspricht ees den Wünschen der Kunden, dass sie auch in den Abendstunden und am Wochenende beraten werden können. (SZ, 4.12.99, S. 1) Inf+: (9) EEs entspricht der besten italienischen Operntradition, ssolche Effekte nicht auf Kosten der Sänger gehen zu lassen. (nach MM, 30.5.88, S. 28) DatE: dasjenige, dessen Maßstäben etwas gerecht wird: Abstraktum [meist Regularität, Vorstellung o.Ä.] (10) Das Verhalten der Polizisten entsprach [nicht immer] den Vorschriften. (11) Man müsste überprüfen, ob die bisherige Praxis des Transports von gefährlichen Gütern [überhaupt noch] dem Stand der Technik entspricht. (nach MM, 19.1.85, S. 4) (12) Dieser Bildungsbericht entsprach [weitgehend] d den Empfehlungen des Deutschen Bildungsrates. (Zeit, 21.6.85, S. 33) (13) Wenn wir also von Gott reden, so müssen wir es in einer Sprache tun, die i ihm [nie] [voll] entsprechen kann. (Exeler/ Scherer, S. 126) (14) Die Hunde werden auf eine Art und Weise trainiert, die ddem normalen Hundetraining [nicht] entspricht. (BerlZ, 19.12.2000, S. 10) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Entsprechung; entsprechend entstehen 330 W.BED entsprechen 2 NomE DatE [geh/ amtsspr] jemand [Person/ Institution] kommt etwas [Wunsch, Bitte, Forderung o.Ä.] nach (15) Privatärzte sind nicht verpflichtet, dem Ersuchen der Polizei auf Blutentnahme zur Feststellung des Blutalkohols zu entsprechen. (nach Ullrich, S. 157) (16) Der Klub wird dem Wunsch des Abwehrspielers entsprechen, zum deutschen Vizemeister zu wechseln. (BerlZ, 11.12.2000, S. 38) (17) Neuen Regeln über die Krankenhauskosten stimmte die Ländervertretung nur mit der Maßgabe zu, dass die Regierung wesentlichen Änderungswünschen der Länder entspricht. (MM, 6.7.85, S. 5) (18) [Mit dem Strafmaß] entsprach das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. (BerlZ, 7.12.2000, S. 8) (19) Kann dem Standortwunsch [nicht] entsprochen werden, zieht sich die Rewe-Gruppe komplett aus Hofheim zurück. (MM, 11.15.2000) entsprechen 3 NomE DatE jemand/ etwas [keine Restr.] ist gleichwertig mit jemand anderem/ etwas anderem [keine Restr.] (20) Welcher deutsche Dichter entspricht [schon] Goethe? (21) Der griechische Gott Eros entspricht dem römischen Gott Amor und Zeus entspricht Jupiter. (22) Der Bundestag in Deutschland entspricht [mehr oder weniger] der Assemblée Nationale in Frankreich. (23) Nur 23 Prozent der Befragten wussten, dass ein Zentimeter etwa der Hälfte eines Inches entspricht. (nach MM, 29.7.86, S. 21) (24) Der Energiegehalt von einem Liter Erdöl entspricht dem von einhundert Litern, also 0,1 Kubikmeter Wasser. (nach BerlZ, 13.12.2000, S. 4) (25) [Nach unseren Vorstellungen] entspricht die Leidenschaft [keineswegs] der tiefen Liebe. (26) Es ist fraglich, ob [für die Gesundheit] das Joggen dem Wandern entspricht. - Gelegentlich wird mit entsprechen 3 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt: (27) Die Schulformen in den europäischen Ländern entsprechen s sich [nicht]. (28) D Das Elternpaar entspricht sich [in seiner strengen Haltung gegenüber dem Kind]. (29) D Die Form und die Sprache des Textes entsprechen sich. (FR, 1.10.99, S. 12) (30) [In dem Gedicht] entsprechen FForm und Inhalt einander. VERBF aussprechen; sprechen; versprechen; versprechen, sich; widersprechen ent'stehen entsteht entstand ist entstanden entstehen 1 anfangen zu sein entstehen 2 aus auf der Basis von etwas anfangen zu existieren entstehen 3 durch etwas hervorgerufen werden SBP entstehen 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo irgendwann anfangen zu sein und sich entwickeln. (1) Im Süden entstand ein neuer Stadtteil. BELR NomE: dasjenige, das anfängt zu sein: Konkretum [außer Lebewesen]/ Abstraktum (2) Mitten im Ort entsteht [wieder] eein barocker Garten. (3) Die Idee zu dem Stück kam nicht plötzlich, s sie entstand [allmählich]. (4) Nach der flammenden Rede des Oppositionsführers entstand im Bundestag e eine hitzige Debatte über die Ökosteuer. (AdvE1): Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ neben +D/ ...: Ortspunkt (5) Auf dem Grundstück ist ein modernes Filmtheater mit neun Sälen geplant. Darüber hinaus sollen a auf 1.200 Quadratmetern gastronomische Einrichtungen entstehen. (nach taz, 4.1.2000, S. 20) (6) IIn Erkner, einem Ort nahe Berlin, entstanden Hauptmanns erste Werke, die von Anfang an der herrschenden Klasse unbequem waren. (nach MM, 14.3.2000) (7) Die Idee zu der Inszenierung entstand iinnerhalb der Gruppe und nicht bei einem Einzelnen. Es war eine echte Gruppenarbeit. (AdvE2): Zeit in +D/ vor +D/ ...: Zeitpunkt (8) Die Idee zu dem Handbuch „Unterwegs in Mannheim“ entstand in Mannheim v vor drei Jahren. (9) Das Projekt Kulturfabrik entstand 11991, als Künstler das Gebäude besetzten. (BerlZ, 6.1.2000, S. XX) (10) AAnfang der 90er-Jahre entstanden an den deutsch-polnischen Grenzübergängen Märkte für deutsche Kunden. (BerlZ, 5.1.2000, S. 26) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Entstehung ANM - Die AdvEs werden häufig realisiert. W.BED entstehen 2 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D; PräpSE mit obl. Korrelat daraus jemand/ etwas [keine Restr.] fängt auf der Basis von jemandem/ etwas [keine Restr.] an zu existieren (11) Heute ist sicher, dass der Homo sapiens nicht aus dem Neandertaler entstanden ist. (12) Im Konfirmandenunterricht, erinnert sie, habe der Pastor einmal gesagt, die Welt sei aus der Urzelle entstanden. (Zeit, 17.5.85, S. 63) (13) Die Christlich Soziale Union verlangt die Bildung eines europäischen Entscheidungszentrums, aus dem eine europäische Regierung entstehen soll. (nach CSU, Progr. S. 70) (14) Nun suchen die Forscher nach dem Eiweißmolekül, das aus der abl/ bcr-Erbinformation entstehen muss. (Zeit, 3.1.86, S. 50) (15) Die Grünen entstanden [in der zweiten Hälfte der Siebzigerjahre] aus einer Konstellation, die sich durch drei Merkmale kennzeichnen lässt: neue Probleme, neue Akteure, Inkompetenz bestehender politischer Formen und Eliten. (Zeit, 10.10.86, S. 82) (16) Hass kann [auch] aus einer zu großen Liebe entstehen. dass-S : (17) Die Komplikationen sind daraus entstanden, dass nicht alle Folgen überdacht worden sind. - Häufig wird mit einer NG im D oder mit einer PräpG [für +A] auf die Person/ Institution Bezug genommen, für die etwas entsteht: (18) Durch die geheime Wahl wird erreicht, dass [k keinem Bürger] aus seiner Stimmabgabe ein Nachteil entsteht. (GG) entstehen 3 NomE (PräpE); (PräpE): durch +A; PräpSE mit obl. Korrelat dadurch jemand/ etwas [keine Restr.] wird durch etwas [Vorgang/ Handlung] hervorgerufen (19) Viele Menschen glaubten, dass der Mensch durch einen Willensakt Gottes entstand. (20) Die Hausratversicherungen entwickeln 331 wehren sich verstärkt gegen ihre Zahlungsverpflichtung, wenn Schäden durch das Rauchen im Bett oder auf dem Sofa entstehen, weil der Raucher eingeschlafen ist, noch ehe er die Zigarette oder Zigarre löschen konnte. (MM, 21.12.85, S. 44) (21) Einige Forscher schätzen, unser Universum sei [vor etwa zehn Milliarden Jahren] durch den so genannten Urknall entstanden. (MM, 17.1.86, S. 3) (22) [Bei dem Brand] entstand ein Schaden in Millionenhöhe. (23) Die Menschen bedrohen mit der Zerstörung der Regenwälder ihre eigene Lebensgrundlage - neue Katastrophengebiete können entstehen. (MM, 24.4.85, S. 3) (24) [Mitunter] entsteht der peinliche Eindruck, als begnüge sich die bundesdeutsche Politik damit, den Menschen in der DDR zu empfehlen doch - bitte, bitte, bitte! - drüben zu bleiben. (RhM, 10.11.89, S. 2) dass-S : (25) Diese Infektionen entstehen dadurch, dass Keime in die Blutbahn gelangen und den Körper so sehr mit ihren Giften belasten, dass es zum Versagen des Kreislaufs kommt. (nach FAZ, 1995) - Häufig wird mit einer NG im D oder mit einer PräpG [für +A] auf die Person/ Institution Bezug genommen, für die etwas entsteht: (26) Andere Kosten entstehen [I Ihnen/ ffür Sie] [nicht]. VERBF aufstehen; bestehen; missverstehen; stehen; verstehen; verstehen, sich ent'täuschen enttäuscht enttäuschte hat enttäuscht SBP enttäuschen NomE AkkE (PräpE) BED durch etwas jemandes positiven Erwartungen oder Hoffnungen nicht entsprechen . (1) Das Essen hat uns enttäuscht. BELR NNomE: dasjenige, das jemandes positiven Erwartungen nicht entspricht: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) Ich hoffe, ddu enttäuschst mich [nicht]! (3) Durch sein unkonzentriertes Spiel hat dder Tennisstar seine Fans [diesmal] [sehr] enttäuscht. (4) Obgleich ich die Metropole von den Postkarten des Unteroffiziers Fritz Truczinski her kannte, enttäuschte mich P Paris [nicht im Geringsten]. (nach Grass, S. 271) (5) D Die Steuerreform hat [vor allem] Industrie und Handwerk enttäuscht. (6) D Die Stimmung, die ihm entgegenschlägt, und die Verfassung, in der er seine Gesprächspartner vorfindet, enttäuschen ihn. (nach Zeit, 5.9.86, S. 50) dass-S : (7) D Dass sein Schützling in der zweiten Runde aufgab, hat den Trainer [ganz offensichtlich] enttäuscht. Inf+ : (8) Wen würde (e es) [nicht] [bitter] enttäuschen, vvon einem Freund hintergangen zu werden? w-Frag : (9) Die Mehrzahl der Teilnehmer hat (ees) enttäuscht, w wie wenig Konkretes bei der Konferenz herausgekommen ist. AkkE: derjenige, dessen positiven Erwartungen nicht entsprochen wird: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt: Erwartung, Vertrauen o.Ä.] (10R) Dass du IInge [maßlos] enttäuscht hast, brauche ich dir ja nicht zu erzählen. (nach de Groot, S. 21) (11) Die Rede des Parteivorsitzenden hat ddie Parteibasis [sehr] enttäuscht. (12) Bangemann wird ddas Vertrauen, das Kohl nun in ihn als künftigen F.D.P.-Vorsitzenden setzt, [nicht] enttäuschen. (nach MM, 23.1.85, S. 2) (13) [In musikalischer Hinsicht] hat die Neuinszenierung ddie hochgespannten Erwartungen der Opernfreunde [nicht] enttäuscht. (PräpE): durch +A/ mit +D: dasjenige, wodurch etwas jemandes Erwartungen nicht entspricht: abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ selten damit: Sachverhalt/ Handlung (14) DDurch seine Lage am Stadtrand und die schlechte Verkehrsanbindung hat das Hotel schon so manche Reisegruppe enttäuscht. (15) Holmes hat ihn mmit seinen Entscheidungen [schwer] enttäuscht. (nach Zeit, 15.3.85, S. 72) dass-S : (16) [Vor allem] enttäuscht der Roman den Leser dadurch, dass er schlecht übersetzt ist. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (17) [Oft, viel zu oft] wurden wir enttäuscht. (nach Zeit, 22.8.86, S. 44) sein : (18) Die Menschen, die in den „sterbenden Schwarzwald“ kommen, sind enttäuscht, wenn sie keinen dürren Baum in der Gegend stehen sehen. (Zeit, 1.11.85, S. 49) WORTB die Enttäuschung ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn der Vorgang betont wird oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wer enttäuscht wird : (19) Der Mitarbeiter hat durch mangelnde Leistungsbereitschaft enttäuscht. (20) [Im Gegensatz zu den Schauspielgruppen] enttäuschen die Tanzgruppen. (MM, 29.6.87, S. 28) (21) Das Klavierstück XII von Karlheinz Stockhausen enttäuschte durch abgenutzte tonale Wendungen und Klänge. (nach MM, 17.10.85, S. 40); s. auch (22). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann indirekt auf dasjenige Bezug genommen werden, wodurch etwas jemandes Erwartungen nicht entspricht : (22) Zwar hat die Mannschaft gewonnen, aber [ttechnisch] hat sie [bei diesem Spiel] enttäuscht.; s. auch (12). - enttäuschen wird häufig im Passiv verwendet. PHRAS Idiom: [ironisch] angenehm enttäuscht sein: angenehm überrascht sein, weil man Negatives erwartet hatte, das nicht eingetroffen ist - Ich muss dich/ Sie (leider) enttäuschen! : [als Einleitung] Leider muss ich dir/ Ihnen mitteilen, dass sich deine/ Ihre positive Erwartung, Hoffnung nicht erfüllt hat. ent'wickeln entwickelt entwickelte hat entwickelt entwickeln 1 etwas entwerfen und realisieren entwickeln 2 etwas planmäßig heranbilden entwickeln 3 sich bei etwas entfalten entwickeln 332 entwickeln 4 etwas hervorbringen und an die Umgebung abgeben entwickeln 5 jemandem etwas folgerichtig darlegen entwickeln 6 aus etwas aus etwas herstellen entwickeln 7 zu auf etwas einwirken, sodass es zu etwas wird entwickeln 8 zu auf etwas einwirken, bis es etwas erreicht SBP entwickeln 1 NomE AkkE BED etwas entwerfen und schrittweise realisieren . (1) [Für die Produktion dieses Artikels] mussten ganz neue Verfahren entwickelt werden. BELR NomE: derjenige, der etwas entwirft und realisiert: Person/ Institution (2) [Im Rahmen des amerikanischen Raumstationenprogramms] werden ddie Westeuropäer [unter bundesdeutscher Leitung] ein eigenes Stationenteil mit Namen „Columbus“ entwickeln. (MM, 31.10.85, S. 3) (3) Ein Arzt erkundigte sich, ob mman Spiele entwickeln könnte, die Blinde und Sehende gleichzeitig benutzen können. (Zeit, 24.1.86, S. 12) (4) D Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz hat [seit 1979] ein Finanzierungskonzept entwickelt. (MM, 4.1.85, S. 2) AkkE: dasjenige, das entworfen und realisiert wird: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt (5) Als Höhepunkt der Vortragsreihe ist der Besuch von Professor Konrad Zuse geplant, der ddie erste programmgesteuerte Rechenmaschine der Welt entwickelt und gebaut hat. (nach MM, 23.4.85, S. 4) (6) Man ist dabei, eein Material zu entwickeln, d das Strom ohne jeden Energieverlust transportiert. (7) Wer hat ddas Atommodell entwickelt, das in seinen Grundzügen bis heute verwendet wird? (8) „Wir haben“, erzählt der Architekt, „eeine ganz klare Fachsprache entwickelt, damit es keine Missverständnisse gibt.“ (nach Zeit, 17.4.87, S. 53) (9) Der Inhalt und der Stil der Wahlkampagne wird politisch vorgegeben, bevor Agenturen WWerbekampagnen entwickeln. (Zeit, 10.5.85, S. 18) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Maschinelle Übersetzungssysteme können [nur in jahre- und jahrzehntelanger Engelsgeduld] entwickelt werden. (Zeit, 14.11.86, S. 100) sein : (11) Dieses Superweltraumflugzeug ist [bereits] [in den Forschungslabors der „British Aerospace“] [fertig] entwickelt. (nach MM, 5.4.86, S. 3) WORTB die Entwicklung W.BED entwickeln 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] bildet etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]] planmäßig heran (12) Der Lehrer bemüht sich, die Kritikfähigkeit seiner Schüler zu entwickeln. (13R) Man behauptet, dass die Technik mit ihrer Anforderung an das zweckhafte rationale Denken zu einer Verarmung des Menschen führe, weil sie [nur] diese Kräfte entwickle und den Menschen zu einem reinen Verstandeswesen mache. (nach Bollnow, S. 94) entwickeln 3 NomE AkkE bei jemandem/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] entfaltet sich im Laufe eines Prozesses etwas [Abstraktum: häufig als Eigenschaft] (14) [Bei einer Überfunktion der Schilddrüse] würde ein Mensch einen wahren Wolfshunger entwickeln und doch abmagern. (nach MM, 22.5.86, S. 3) (15) Es halten sich Gerüchte, dass Afrikaner eine Art Immunität gegen das Aids-Virus entwickelt haben. (nach Zeit, 28.2.86, S. 88) (16) Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass auch Nichtraucher, die dem Qualm von Angehörigen und Kollegen ausgesetzt sind, Krankheiten bis hin zum Lungenkrebs entwickeln können. (nach MM. 30.4.87, S. 16) (17) Die amerikanischen Haushalte scheinen ein wachsendes Interesse an Nahrungsmittelchemie zu entwickeln. (nach Zeit, 25.1.85, S. 39) (18) Alle Organisationen haben [in den letzten Jahren], zum Teil unter rührigen Vorsitzenden und Geschäftsführern, eine mehr oder minder rege Verbandstätigkeit entwickelt. (nach Zeit, 31.5.85, S. 37) (19) Die Rakete entwickelt ihre hohen und höchsten Geschwindigkeiten [erst allmählich] [während des Aufstiegs]. (Gail/ Petri, S. 75) (20) Das Thema entwickelt Eigendynamik. (Zeit, 19.6.87, S. 45) entwickeln 4 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ Substanz] bringt etwas [Substanz] hervor und gibt es an die Umgebung ab (21) Der Kachelofen entwickelt eine wohlige Wärme, die den Raum nach und nach erwärmt. (22) Manche Holzschutzfarben entwickeln gesundheitsgefährdende Dämpfe. entwickeln 5 NomE AkkE (DatE); AkkSE ohne Korrelat jemand/ [auch geistiges Produkt] legt jemandem etwas [abstr. Objekt] folgerichtig, ausführlich dar (23) Nachdem der Regisseur den Anwesenden seine Konzeption [in allen Einzelheiten] entwickelt hatte, wurde lebhaft darüber diskutiert. (24) Als der Geschäftsführer [vor der versammelten Belegschaft] die Rationalisierungspläne der Konzernleitung entwickelte, entstand Unruhe im Saal. (25) Der erste Band entwickelt die theoretischen Grundlagen, deren technologische Umsetzung die Autoren im zweiten Band ausführlich behandeln. dass-S : (26) [In einem zweistündigen Referat] hat er [überzeugend] entwickelt, dass die Erde unaufhaltsam einer globalen Klimakatastrophe entgegengeht. w-Frag : (27) Die Studenten waren stets aufs Neue fasziniert, wenn er [vor ihnen] [in glühenden Worten] entwickelte, wie er sich eine sozial gerechte Gesellschaft vorstellte. - Wenn die NomE mit einer Bezeichnung für ein geistiges Produkt belegt wird, wird die DatE nicht realisiert: s. (25). entwickeln 6 aus NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D jemand stellt in einem aufwändigen Verfahren etwas [Konkretum: häufig Substanz/ abstr. Objekt] aus etwas [Konkretum: häufig Substanz/ abstr. Objekt] her (28) Züchter haben aus der Waldheidelbeere die Gartenheidelbeere entwickelt. (29) Wasserstoff ist eine sekundäre Energiequelle, weil man ihn aus einer primären Energiequelle wie Kohle, Sonnenhitze oder Meeresgezeiten entwickeln muss. (MM, 15.4.88, S. 3) (30) Aus den Chemotherapeutika gegen bakterielle Infektionen entwickelte man eine Reihe von Wirkstoffen, bei deren Prüfung sich überraschenderweise eine Wirksamkeit gegen bestimmte Formen der Zuentwickeln, sich 333 ckerkrankheit ergab. (Zeit, 17.4.87, S. 22) (31) Ob es gelingt, aus diesem theoretischen Ansatz eine praktikable Konzeption zu entwickeln? entwickeln 7 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person/ Institution] wirkt auf jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] ein, sodass er/ es zu jemandem [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] wird (32) Die Schule soll nicht nur Wissen vermitteln, sie soll die Schüler [auch] zu selbstständig denkenden Menschen entwickeln. (33) Der Held des Romans entwickelt sein verworrenes Ich zu einem bewussten Ich, heißt es in der Rezension. (34) Sein Großvater hat den Familienbetrieb zu einem florierenden mittelständischen Unternehmen entwickelt. (35) Die Projektgruppe hat diese These zu einer in sich geschlossenen Theorie entwickelt. entwickeln 8 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person/ Institution] wirkt auf etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ [indirekt Person]] ein, bis es etwas [Zustand] erreicht (36) Es ist das Verdienst seines Trainers, dass der Skispringer seine Technik zur Perfektion entwickelt hat und mit hervorragender Haltung beständig große Weiten erzielt. (37) Die Schauspielschule sieht ihre Aufgabe darin, junge Talente zur/ bis zur Bühnenreife zu entwickeln. G.ANM - entwickeln wird häufig [fachspr] in dem Ausdruck einen Film entwickeln verwendet i.S.v. ‘einen belichteten Film chemisch behandeln, sodass die fotografischen Aufnahmen sichtbar werden’. VERBF entwickeln, sich ent'wickeln, sich entwickelt sich entwickelte sich hat sich entwickelt sich entwickeln 1 sich irgendwie verändern sich entwickeln 2 entstehen sich entwickeln 3 aus aus etwas entstehen sich entwickeln 4 zu zu etwas werden sich entwickeln 5 sich quantitativ verändern SBP sich [A] entwickeln 1 NomE (AdvE) BED nach der Entstehung allmählich bestimmte Eigenschaften voll entfalten und sich im Laufe dieses Prozesses irgendwie verändern; sich weiterentwickeln . (1) Unsere Beziehungen zu diesem Land haben sich [gut] entwickelt. BELR NomE: dasjenige, das sich verändert: Lebewesen/ Institution/ konkr. Objekt [Körperteil o.Ä.]/ abstr. Objekt [häufig Natur, Wirtschaft, Kunst, Sprache o.Ä.]/ Vorgang (2) MManche Autisten entwickeln sich [als Baby] scheinbar normal. (nach MM, 8.10.87, S. 3) (3) SSeine fanatische Persönlichkeit hat sich [in den sechzehn Jahren seit dem Griff zur Macht] [weder gemäßigt] [noch] entwickelt. (Zeit, 18.4.86, S. 3) (4) DDie Bäume und Sträucher, die wir im vorigen Jahr gepflanzt haben, entwickeln sich [prächtig]. (5) Sprachen bleiben nicht gleich, sie verändern sich ständig in einzelnen Merkmalen: ssie entwickeln sich. (6) WWachstum, Preisstabilität, Leistungsbilanz haben sich positiv entwickelt. (Zeit, 20.9.85, S. 3) (7) D Die Wirtschaft Südostasiens entwickelte sich in einem geradezu atemberaubenden Tempo. (8) Wie in Natur und Gesellschaft bleibt auch in Wissenschaft und Kunst nichts, wie es ist: a alles entwickelt sich. (AdvE): AdvG/ nach +D/ ...: Art und Weise (9) Contergan konnte beim Embryo das Wachstum bremsen, sodass sich manche Organe n nicht normal entwickelten. (Stern, 8.10.87, S. 20) (10) Die sozialistische Gesellschaft, behaupteten die Marxisten, entwickele sich ggesetzmäßig, nach objektiven Gesetzmäßigkeiten. (11) [Nach Meinung der Eltern und Lehrer] hat sich der Junge [unter dem Einfluss seiner Freunde] z zum Negativen entwickelt. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Entwicklung W.BED sich [A] entwickeln 2 NomE etwas [Abstraktum] entsteht im Laufe eines Prozesses; sich herausbilden (12) Ein demokratischer Staat entsteht nicht von heute auf morgen, er entwickelt sich [allmählich]. (13) Es dauerte eine ganze Weile, bis sich [zwischen Klassenlehrer und Schülern] ein Vertrauensverhältnis entwickelt hatte. (14) [Bei einigen] hat sich [mittlerweile] ein geschärftes Umweltbewusstsein entwickelt. (MM, 27.5.87, S. 17) (15) [Nach der Abstimmung] entwickelte sich eine Geschäftsdebatte. (FR, 14.4.90, S. 1) (16) Man möchte an „Lösungen, die sich [in der DDR] entwickelt haben“, im geeinten Deutschland festhalten. (nach RhM, 14.9.90, S. 26) sich [A] entwickeln 3 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D jemand/ etwas [keine Restr.] entsteht im Laufe eines Prozesses aus jemandem/ etwas [keine Restr.] (17) Es entwickelte sich aus jeder Eihälfte ein ganzer Seeigel. (nach Bamm, S. 237) (18R) Er glaubt, dass sich der Spangenhelm aus einer Helmform entwickelt hat, die von Hirtenvölkern der russischen und iranischen Steppe getragen wurde. (nach Pörtner, S. 88) (19) Aus dem Sozialismus werde sich [gesetzmäßig] der Kommunismus entwickeln, erklärten in der DDR die Lehrer den Schülern. (20) Aus dieser Gründung entwickelte sich [durch königliche Schenkungen] ein Kloster. (Schuchert/ Schütte, S. 161) (21) Der Industriemechaniker stellt einen Schwerpunktberuf dar, der sich aus den Berufen Betriebsschlosser, Maschinenschlosser und Werkzeugmacher entwickelt hat. (nach MM, 4.6.87, S. 20) (22) So entwickelte sich der Stabhochsprung aus dem mit Hilfe des Gewehrs durchgeführten Sprung über ein natürliches Hindernis. (Kindlers, Lit.lex.) sich [A] entwickeln 4 zu NomE (PräpE1) PräpE2; (PräpE1): von +D; PräpE2: zu +D jemand/ etwas [keine Restr.] wird im Laufe eines Prozesses von jemandem/ etwas [keine Restr.] zu jemandem/ etwas [keine Restr.] (23) Heike ist kaum wieder zu erkennen: sie hat sich von einem schüchternen Teenager zu einer selbstbewussten junereignen, sich 334 gen Frau entwickelt. (24) Das Arbeitsamt hat sich zu einer riesigen Behörde entwickelt. (25) Der Strukturwandel der Wirtschaft, die sich [seit geraumer Zeit] von der alten Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft entwickelt, bringt auch Verschiebungen in der Beschäftigungsstruktur mit sich. (Zeit, 22.5.87, S. 25) (26) Die Sprache entwickelt sich [ihrer Natur nach] vom emotionalen zum logischen Ausdruck. (Staiger, S. 208) (27) Der Krieg, der dahinten in Bosnien aufgeflammt war, entwickelte sich zu einem Weltfeuer. (Strittmatter, S. 28) (28) Madrid, die verknöcherte bürokratische Hauptstadt, entwickelte sich zu einem lebendigen Zentrum, zu einer Kulturmetropole. (Zeit, 15.11.85, S. 65) (29) Ein deutsches Landeverbot für lärmende Jets könnte sich zum Bumerang für lukrative Lufthansa-Strecken entwickeln. (nach Zeit, 20.9.85, S. 77) sich [A] entwickeln 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ .../ nach +AdvG etwas [abstr. Objekt] verändert sich quantitativ irgendwie (30) Renten und verfügbare Arbeitsentgelte sollen sich [weiterhin] parallel entwickeln und nicht auseinander driften. (MM, 7.11.85, S. 5) (31) Das Abfallvolumen stieg nach Schätzungen der Müllwerker ständig an, und [dementsprechend] entwickelten sich die Gebühren in die Höhe. (nach MM, 1.2.86, S. 16) (32) Die Umschlagzahlen des Jahres 1987 entwickeln sich [langsam aber sicher] nach oben. (nach MM, 2.10.87, S. 25) (33) Werden sich die Telefongebühren, die mit dem harten Konkurrenzkampf zahlreicher neuer Telefongesellschaften zu sinken begannen, [noch weiter] nach unten entwickeln? VERBF entwickeln er'eignen, sich ereignet sich ereignete sich hat sich ereignet SBP sich ereignen NomE AdvE1 v AdvE2 BED irgendwo bzw. irgendwann geschehen. (1) Hat sich inzwischen etwas Besonderes ereignet? BELR NNomE: dasjenige, das geschieht: Ereignis/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) Gestern hat sich in der Bahnhofstraße e ein schwerer Unfall ereignet. (3) Es sind Stürze, Verbrennungen und Vergiftungen, Erstickungs- und Elektrounfälle, d die sich in Küche, Bad, Wohnzimmer und Garten ereignen. (MM, 4.5.85, S. 48) (4) G Geburt und Tod ereignen sich [am häufigsten] in den frühen Morgenstunden. (MM, 13.3.87, S. 3) (5) D Die Tat ereignete sich am Samstag. (nach BerlZ, 25.2.99, S. 29) (6) [Bereits] am Wochenende hatten sich eeinige Wohnungseinbrüche ereignet. (MM, 24.8.99) dass-S: (7R) [Wie oft] hat ees sich in der Geschichte der Medizin ereignet, ddass man, nachdem man zwei Krankheitsbilder mühsam voneinander zu unterscheiden gelernt hatte, später eine ganz unvermutete gemeinsame Ursache für beide fand. (Bamm, S. 45) AdvE1: Ort AdvG/ auf +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution] in +D: Ortspunkt/ [indirekt Institution/ geistiges Produkt] (8) Viele Unfälle ereignen sich nnicht draußen, sondern drinnen während der Hausarbeit. (9) Die meisten Sportbootunfälle ereigneten sich aauf dem Bodensee. (MM, 26.3.86, S. 19) (10) B Bei meinen Großeltern hat sich ein Unfall ereignet. (11) Die Lektüre dieses „Sabato-Reports“ sei vor allem denen empfohlen, die behaupten, iin einer modernen zivilisierten Gesellschaft wie der unseren könne sich eine solche Tragödie [nicht] ereignen. (nach Zeit, 20.6.86, S. 47) (12) IIn diesem Roman ereignet sich nicht viel. AdvE2: Zeit AdvG/ an +D/ in +D/ vor +D/ ...: Zeitpunkt AdvG/ NG im A: Zeitintervall (13) Die schrecklichsten Unfälle ereignen sich n nachts auf der Autobahn. (14) Der Vorfall im Rheinauer Wasserwerk ereignete sich aam Pfingstsamstag. (MM, 5.6.85, S. 25) (15) Als Raubüberfall entpuppte sich jetzt ein Vorfall, der sich [bereits] i in der letzten Woche ereignete. (KN, 5.9.73, S. 17) (16) Ein weiterer Diebstahl ereignete sich vvor wenigen Tagen. (FP, 11.9.73, S. 13) (17) Also hinauf auf den Bahnsteig 1, einen Ort, wo sich ttäglich tausend Abschiede, tausend Wiedersehen ereignen. (nach taz, 21.10.91, S. 23) (18) Der Februar hat keinen Vollmond. Im Schnitt ereignet sich ein „Blue Moon“ [etwa] aalle zweieinhalb Jahre. (BerlZ, 26.1.99, S. 2) PASSK kein Passiv möglich WORTB das Ereignis ANM - Wenn der Vorgang betont wird, können gelegentlich die AdvE1 und die AdvE2 weggelassen werden: (19) Der junge Musiker improvisierte, aber viel mehr ereignete sich [nicht]. (20) Bei dem Unfall, der sich [bei starkem Regen] ereignete, rammte die Maschine einen Stacheldrahtzaun. (nach BerlZ, 16.3.99, S. 8) VERBF eignen, sich er'fahren erfährt erfuhr hat erfahren erfahren 1 Informationen über etwas erhalten erfahren 2 etwas zu spüren bekommen erfahren 3 in seiner Entwicklung etwas durchmachen erfahren 4 von jemandem etwas zuteil werden erfahren 5 als etwas als ein solches erleben erfahren 6 von Kenntnis davon erhalten, dass etwas existiert SBP erfahren 1 NomE AkkE (PräpE) BED von jemandem bzw. irgendwie Informationen über etwas erhalten . (1) [Wann] erfahren wir das Ergebnis der Prüfung? BELR NNomE: derjenige, der Informationen erhält: Person/ Institution (2) N Nur wenige Krebspatienten erfahren die Wahrheit. (MM, 12.6.87, S. 15) (3) [So] wird ddie Öffentlichkeit [zum ersten Mal in der Geschichte der bemannten amerikanischen Raumfahrt] fast nichts über das Unternehmen erfahren. (MM, 23.1.85, S. 3) (4) [Bis zum Mittwoch] hatte [noch erfahren 335 nicht einmal] ddas Innenministerium, die vorgesetzte Dienstbehörde des Verfassungsschutzamtes, etwas über den Fall Tiedge erfahren. (Zeit, 30.8.85, S. 3) AkkE: dasjenige, worüber jemand Informationen erhält: Abstraktum SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (5) RRezepte und Anregungen können Sie [auch] [in der Verbraucherzentrale] erfahren. (Umweltfreundl. Prod., S. 66) (6) Er schickte seine Söhne in das Dorf, dden Namen des Konkurrenten zu erfahren. (nach H. Jung, S. 82) (7) [Bei der gestrigen Sitzung] erfuhren die Abteilungsleiter Einzelheiten der geplanten Umstrukturierung. (8) Bei der Berechnung der Leistungen haben die Ämter die Möglichkeit, d den Familienstand und die Einkommensverhältnisse zu erfahren. (MM, 23.8.85, S. 4) dass-S : (9) Wir haben erfahren, d dass er schwer erkrankt ist und mit seinem Ableben gerechnet werden kann. (MM, 25.4.87, S. 35) (10) Von wem mag der Chef (ees) erfahren haben, d dass ich mich bei der Konkurrenz beworben habe? ob-Frag : (11) Um zu erfahren, oob der Arbeiter erneut an der gleichen Krankheit erkrankt war, bat der Chef den Arbeiter um Auskunft. (MM, 13.12.86, S. 36) w-Frag : (12) Interessenten erfahren, w wo umweltfreundliche Produkte zu erhalten sind. (MM, 11.11.86, S. 7) Hpts : (13) [Im Biologieunterricht] erfahren (e es) die Kinder: der menschliche Körper arbeitet wie eine komplizierte Maschine. (PräpE): von +D: derjenige, von dem jemand Informationen erhält: Person durch +A: dasjenige, durch das jemand Informationen erhält: geistiges Produkt/ Handlung/ [indirekt Person] [als Quelle] (14R) „Ich hatte es vvon meinem Verlobten erfahren, dass Sie sich gestern mit ihm verheiratet haben“, sagte eine fremde Stimme. (nach Stephan, S. 39) (15) Näheres über Ihren Anspruch auf Wohngeld können Sie erfahren ddurch die Broschüre „W Wohngeld“. (Merkbl. BA, 1/ 86, S. 29) (16) Ich vermute, er hat das d durch ein Kommissionsmitglied erfahren. (17) D Durch Indiskretion haben wir [bereits] Einzelheiten der Neuregelung erfahren. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Erfahrung ANM - Die AkkE kann, besonders wenn sie mit einem Indefinitpronomen belegt wird, mit einer attributiven Erweiterung [AdvG davon/ darüber bzw. PräpG von +D/ über +A] verwendet werden : (18) Er darf nnichts davon erfahren. (19) [Im Katalog] erfährt man eeine Menge über das bewegte Leben des Malers.; s. auch (3), (4) und (22). - Das Korrelat es wird selten realisiert. - Mit einer direktivischen PräpG [aus +D] kann auf die Quelle der Informationen Bezug genommen werden: (20) Die Mitarbeiter haben [erst] aaus der Zeitung erfahren, dass bis zum Jahresende 220 Stellen abgebaut werden sollen. - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [bei +D/ in +D/ ...] kann indirekt auf die Person Bezug genommen werden, von der man die Information erhält : (21) Wenden Sie sich bitte an das Arbeitsamt. [D Dort] erfahren Sie Einzelheiten der neuen Regelung. (22) [B Bei den Philosophen] erfährst du nichts über das alltägliche Leben. - Häufig wird erfahren 1 in der Passivkonstruktion etwas ist zu erfahren verwendet : (23) Von den sonst zu indiskreter Plauderei neigenden Beamten bei der Europäischen Kommission in Brüssel w war [lediglich] Offizielles z zu erfahren: eine Arbeitsgruppe sei eingesetzt worden. (Zeit, 8.3.85, S. 33) - In Berichten der Nachrichtenmedien wird häufig die Konstruktion wie zu erfahren ist verwendet : (24) WWie zu erfahren war, ist noch völlig offen, von wann an die Steuererleichterung gelten soll. (MM, 17.1.85, S. 1) W.BED erfahren 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) [geh] jemand [Person/ Institution] bekommt etwas [Sachverhalt: häufig Ereignis] zu spüren (25) Die Frau hat [in ihrem langen Leben] viel Freude und Leid erfahren. (26) Wir gehören zu der Generation, die den Krieg [selber] erfahren hat. (27) Die Notwendigkeit des Kompromisses hat der Politiker [in der Praxis] [wiederholt] erfahren. (nach Zeit, 20.9.85, S. 2) dass-S: (28) Wenn wir uns erregen, erfahren wir, dass unser Herz schneller schlägt. (bdw, 2/ 67, S. 120) w-Frag : (29) Wie schnell man ins Hintertreffen geraten kann, hat die 1972 gegründete Gesamthochschule [erst vor wenigen Wochen] erfahren. (MM, 17.5.86, S. 21) Hpts : (30) Er hat (es) [schmerzlich] erfahren müssen: sein Vertrauen wurde schamlos ausgenutzt. - erfahren 2 wird gelegentlich in dem Ausdruck am eigenen Leib(e) erfahren verwendet, um das eigene Erleben zu betonen : (31) Viele Jugendliche erfahren [nach Abschluss der Schule] die Arbeitslosigkeit [aam eigenen Leibe]. erfahren 3 NomE AkkE [geh] etwas [Institution/ abstr. Objekt] macht in seiner Entwicklung etwas [Vorgang: Veränderung] durch (32) Die Bundesrepublik hat in diesem Jahr die Chance, [zusammen mit Japan] den stärksten Aufschwung aller westlichen Industriestaaten zu erfahren. (MM, 28.1.86, S. 1) (33) Die Untersuchung dieser Geländegestalt ist Aufgabe der Geomorphologie, die [im Rahmen der Naturgeschichte] eine interessante Entwicklung erfahren hat. (bdw, 3/ 67, S. 181) (34) [Mit den Veränderungen innerhalb der Berufswelt und den Ansprüchen, die das Berufsleben an den arbeitenden Menschen stellt,] hat auch die Einstellung zum Beruf und zur Arbeit eine Wandlung erfahren. (NWZ, 8.9.73, S. 15) erfahren 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): von +D [geh] jemandem wird von jemandem etwas [abstr. Objekt: Emotion] zuteil (35) Der Junge ist bei seinen Großeltern aufgewachsen und hat von ihnen liebevolle Zuwendung erfahren. (36) Liebe und Zuneigung - das habe ich [noch nie] erfahren. (Larsen, S. 14) (37) Wer anderen feindselig begegnet, wird Feindseligkeit erfahren. (MM, 8.2.85, S. 3) erfinden 336 erfahren 5 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A/ mit AdjG/ mit Part. I/ II jemand erlebt jemanden/ etwas [keine Restr.] als einen solchen/ ein solches/ so (38) Das Volk Israel hat Gott als Schöpfer und Herrn der Geschichte erfahren, gefeiert und bekannt. (MM, 9.6.2001) (39) Der Erkennende erfährt sich selbst im Studium der Lebensvorgänge zugleich als Lebendiges. (nach FR, 14.8.93, S. 23) (40) Er hatte das Meer stets geliebt und musste es [nun] als zerstörerische Gewalt erfahren. (41) Manche Lehrer, die aus dem Marsch durch die pädagogischen Institutionen nie ausbrechen konnten, haben die Wirklichkeit [im Wesentlichen] als eine didaktisch vermittelte erfahren. (nach Zeit, 8.3.85, S. 41) (42) Die Unterbringung in einem Pflegeheim wird von den Betroffenen [durch den Verlust der eigenen Selbstständigkeit] [häufig] als entwürdigend und als Entmündigung erfahren. (MM, 25.8.86, S. 16) erfahren 6 von NomE PräpE1 (PräpE2); PräpE1: von +D; PräpSE1 mit obl. Korrelat davon; (PräpE2): von +D/ durch +A jemand [Person/ Institution] erhält von jemandem/ etwas [geistiges Produkt/ Handlung] [als Quelle] Kenntnis davon, dass etwas [häufig geistiges Produkt/ Zustand] existiert oder dass etwas [Ereignis/ Handlung] geschieht (43) Die Polizei hatte sich beschwert, dass sie [erst acht Minuten später] von dritter Seite von dem Vorfall erfahren habe. (MM, 22.8.86, S. 11) (44) Milena Jesenska: [bislang] hatte man [nur] durch Kafkas Bemerkungen von ihren Texten erfahren. (nach Zeit, 29.3.85, S. 7) (45) Der Angeklagte behauptet, durch einen Angestellten der Bank von dem Geldtransport erfahren zu haben. (46) Ich habe von Kollegen erfahren, die auf der Transit-Autobahn in der DDR in einen Unfall verwickelt waren und nur frei kamen, nachdem ihre Firma eine Kaution gestellt hat. (MM, 7.3.87, S. 24) (47) Das Gericht wies die Klage der Frau mit der Begründung zurück, dass nur eine kleine Personenzahl von diesen „Verleumdungen“ erfahren habe. (MM, 27.3.87, S. 11) (48) Politiker und Behördenvertreter erfahren [erst jetzt] von dem Reaktorunfall in Tschernobyl. (nach Zeit, 9.5.86, S. 9) dass-S : (49) Reagan sagte, er habe [selbst] [erst am Wochenende] davon erfahren, dass das Hautstück auf Krebs untersucht worden sei und dass es sich tatsächlich um Hautkrebs handele. (MM, 6.8..85, S. 1) - Die PräpE2 wird selten realisiert. - Mit einer direktivischen PräpG [aus +D] kann auf die Quelle der Information Bezug genommen werden: (50) Ich habe davon aus der Zeitung erfahren und war sehr überrascht. (MM, 10.9.85, S. 15) PHRAS FVG : erfahren wird häufig als Funktionsverb in FVGs mit passivischer Funktion verwendet, z.B.: eine Ausweitung erfahren: ausgeweitet werden; eine Bestätigung erfahren: bestätigt werden; eine Ergänzung erfahren: ergänzt werden; eine Erweiterung erfahren: erweitert werden; Förderung erfahren: gefördert werden; eine Korrektur erfahren: korrigiert werden; eine Überarbeitung erfahren: überarbeitet werden; Unterstützung erfahren: unterstützt werden; eine Veränderung erfahren: verändert werden; eine Vereinfachung erfahren: vereinfacht werden VERBF abfahren; entgegenfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; losfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren er'finden erfindet erfand hat erfunden erfinden 1 etwas Neues hervorbringen erfinden 2 sich etwas Fiktives ausdenken SBP erfinden 1 NomE AkkE BED etwas Neues durch Nachdenken und Experimentieren hervorbringen. (1) Der Ingenieur Rudolf Diesel hat den Dieselmotor erfunden. BELR NomE: derjenige, der etwas Neues hervorbringt: Person/ Institution (2) Es war ein ehemaliger Renault-Ingenieur, dder [vor 55 Jahren] den Bikini erfand und damit einen Welterfolg landete. (BerlZ, 27.1.2001, S. 1) (3) Wussten Sie, dass SSiemens [seinerzeit] [in Mannheim] den Gebäudeaufzug erfunden hat? (MM, 2.8.2000) AkkE: dasjenige, das hervorgebracht wird: konkr. Objekt [häufig Gerät]/ Substanz/ abstr. Objekt [Verfahren, Theorie o.Ä.] (4) Der kluge Mensch Odysseus erfindet d die Waffe, die Urwaffe sogar, den feuergehärteten Holzspeer. (BerlZ, 27.1.2001, S. 4) (5) Wolfgang Schönmehl von der Heidelberger Schlossgastronomie erfand ddie „HHeidelberger Ente“, ein einfaches Geflügelgericht. (MM, 16.3.2001) (6) Wir kennen alle Justus Liebig, weil er d den Fleischextrakt, den heutigen „BBrühwürfel“ erfunden hat. (7) [Als Professor in Gießen] erfand er [auch] dden experimentellen Unterricht - sein Labor war Werkstätte und Lehrstätte zugleich. (nach Liebig) (8) Der Fabrikant Edwin Welt erfand [um 1900] eein Verfahren, mit dem das Klavierspiel in Lochmustern auf Papierrollen festgehalten werden konnte. (MM, 2.3.2001) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (9) Das Brot wurde [im alten Ägypten] erfunden. sein: (10) Nach dem Gewitter war ein Teil der Spitze geschmolzen, das Haus jedoch blieb unversehrt. Der Blitzableiter war erfunden. (nach BerlZ, 10.1.2001, S. 1) WORTB der Erfinder/ die Erfinderin, die Erfindung W.BED erfinden 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] denkt sich etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]] Fiktives aus (11) [Aus Scham] erfindet sie Ausreden. (MM, 24.3.2001) (12) Astrid Lindgren hat die Figuren Pippi Langstrumpf und Karlsson vom Dach erfunden. (13) Novalis erfand das romantische Symbol schlechthin - die blaue Blume, die dem jungen Heinrich Sinnbild ist für die Vermittlung von Traum und Wirklichkeit. (MM, 24.3.2001) (14) Der Hundehalter erfand einen schießwütigen Angreifer, um zu erklären, warum sein Hund nicht angeleint war. (15) [Heute] werden [oft] Ereignisse erfunden oder bearbeitet, um den Bedürfniserfüllen 337 sen der Medien zu entsprechen. (BerlZ, 25.1.2001, S. 19) (16) Der unbedeutende Bürgersohn schneidert sich eine Biografie, die [von Anfang bis Ende] erfunden ist. (nach BerlZ, 25.1.2001, S. 2) dass-S: (17) Um seine Tat zu vertuschen, hatte der Mann erfunden, dass sein Wagen gestohlen worden war. - erfinden 2 wird häufig in den Ausdrücken Geschichten/ Märchen erfinden i.S.v. ‘lügen’ verwendet: (18) Hör auf, GGeschichten zu erfinden, und sage mir endlich die Wahrheit. - erfinden 2 wird häufig in dem Ausdruck frei erfunden i.S.v. ‘nur in der Fantasie ausgedacht’ verwendet: (19) Personen und Handlungen dieses Films s sind frei erfunden. Eine Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist rein zufällig. PHRAS Idiom: [ugs] die Arbeit nicht erfunden haben: faul sein, nicht gerne arbeiten; [ugs] das Pulver/ Schießpulver nicht erfunden haben: ziemlich dumm sein; das Rad neu erfinden: etwas wiederholen, das schon existiert, in der Meinung, etwas Neues hervorzubringen - [ugs] Wenn es dich/ ihn/ .../ das nicht schon gegeben hätte, hätte man dich/ ihn/ .../ das erfinden müssen.: [als Lob] Du bist/ Er/ .../ Das ist sehr gut. VERBF finden; stattfinden er'füllen erfüllt erfüllte hat erfüllt erfüllen 1 das Erforderliche tun, um etwas zu realisieren erfüllen 2 etwas Vorgegebenem entsprechen erfüllen 3 jemanden völlig beherrschen erfüllen 4 etwas völlig ausfüllen erfüllen 5 die Verwirklichung von etwas darstellen erfüllen 6 entsprechend etwas funktionieren erfüllen 7 das Nötige tun, um für jemanden etwas zu realisieren erfüllen 8 mit bewirken, dass jemand von etwas völlig durchdrungen ist erfüllen 9 mit bewirken, dass etwas völlig ausgefüllt wird SBP erfüllen 1 NomE AkkE BED das Erforderliche tun, um etwas, wozu man verpflichtet ist, oder etwas, das erwartet wird, zu realisieren . (1) Der Vertrag muss [in allen Punkten] erfüllt werden. BELR NomE: derjenige, der das Erforderliche tut: Person/ Institution (2) Ich verspreche, dass iich meine Pflichten [gewissenhaft] erfüllen werde. (3) D Der Staat allein kann die Aufgaben gegenüber unsern alten Mitbürgern [nicht] erfüllen. (CSU, Progr.) AkkE: dasjenige, das realisiert wird: abstr. Objekt [Aufgabe, Auftrag, Vertrag o.Ä.] (4) Ich habe mmein Versprechen erfüllt. (5) Die junge Frau ist erwerbsunfähig und kann [daher] i ihre Rentenverpflichtungen gegenüber dem Vater [nicht] erfüllen. (MM, 15.8.87, S. 22) (6) Was könnte man tun, um den örtlichen Umweltschützern zu helfen, i ihre Aufgaben [besser] zu erfüllen? (nach Zeit, 14.2.86, S. 28) (7) Der 52-jährige ist Schöffe und erfüllt [seit dem 19. Februar dieses Jahres] - derzeit zweimal die Woche, meist ganztags - sseine Bürgerpflicht. (nach MM, 30.12.87, S. 15) (8) [Ohne Schmerzen] wird die Gemeinschaft i ihre wichtigsten Vorhaben [nicht] erfüllen können. (Zeit, 3.1.86, S. 4) (9) Die Firma hat aalle vom Regierungspräsidium erlassenen Auflagen erfüllt. (nach MM, 4.5.87, S. 15) (10) Hat der Vorwurf, der Bonner Regierung fehle es an drive, auch damit zu tun, dass sie konservative Erwartungen [nicht genügend] erfüllt? (Zeit, 15.3.85, S. 5) (11) Die Schlachthöfe der DDR können iihren Plan [wegen Personalmangels] [nicht] erfüllen. (taz, 26.2.90, S. 12) (12) Der Apotheker muss eein ärztliches Rezept erfüllen. (nach DGB, Arbeitsschutz, S. 11) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Der Auftrag wurde [fristgemäß] erfüllt. sein : (14) [Teilweise] ist der Vertrag [bereits] erfüllt. - Bekommen-Passiv: (15) Es bleibt abzuwarten, ob die Gewerkschaften ihre Forderungen erfüllt bekommen/ kriegen. WORTB die Erfüllung; erfüllbar SBP erfüllen 2 NomE AkkE BED etwas Vorgegebenem entsprechen . (16) Diese Bedingungen kann niemand erfüllen. BELR NomE: dasjenige, das etwas Vorgegebenem entspricht: Konkretum/ Institution/ abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (17) Anspruch auf Arbeitslosengeld hat, wwer arbeitslos ist, der Arbeitsvermittlung zur Verfügung steht, die Anwartschaftszeit erfüllt, sich beim Arbeitsamt arbeitslos gemeldet und Arbeitslosengeld beantragt hat. (Merkbl. BA, S. 39) (18) DDie Dieselmotoren müssen einen Grenzwert für den Ausstoß von Ruß (Feststoffemissionen) erfüllen, der bei 0,214 Gramm pro Kilometer liegt. (MM, 26.2.85, S. 1) (19R) Damit ein Farbkörper als Färbemittel für Glasuren geeignet ist, muss eer mehrere Bedingungen erfüllen. (nach Göbels, S. 167) (20) Das neue Kraftwerk erfüllt die gültigen Emissions-Richtlinien [uneingeschränkt]. (21) Der Gesetzgeber muss definieren, welche Voraussetzungen dder ökologische Landbau erfüllen muss. (22) Welche Vorgaben muss eein Projekt erfüllen, um mit gewissen Erfolgsaussichten Fördermittel beantragen zu können? dass-S: (23) [Meines Erachtens] erfüllt e es [nicht] die Voraussetzungen für die Zahlung einer Rente, d dass Frau Müller nach Abschluss ihrer kaufmännischen Lehre zwei Jahre lang gearbeitet hat. Inf+ : (24) SSich telefonisch über die Mängel der gekauften Ware zu beschweren, erfülle [nicht] die vorgeschriebene Form der Reklamation, behauptet der Geschäftsführer. AkkE: dasjenige, dem als Vorgegebenem entsprochen wird: abstr. Objekt [meist Regularität] (25) Die neue Regel gilt für alle Arbeitssuchenden, die ddie Bedingungen für die Bezahlung von Arbeitslosengeld bzw. Arbeitslosenhilfe [nicht] erfüllen. (nach MM, 9.4.88, S. 22) (26) Nach den Prüfungen an einem Opel-Omega habe auch die Untersuchung eines Daimler-Benz ergeben, dass erfüllen 338 deren 3-Wege-Katalysatoren ddie Vorschriften erfüllen, erklärte das Bundesministerium in Bonn. (MM, 27.8.87, S. 11) (27) Bereits über 80 Prozent der neuzugelassenen Personenwagen erfüllen d die US-Abgasnorm. (MM, 28.9.87, S. 14) (28) Eine (fern)mündliche Anzeige erfüllt d die gesetzlich vorgeschriebene Form [nicht]. (Merkbl. BA, S. 20) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (29) Welche geologischen Bedingungen müssen vom Standort einer Müllkippe erfüllt werden? sein : (30) Verweigert die Behörde die Erlaubnis, obgleich die angeführten Voraussetzungen erfüllt sind, so können Sie dagegen Klage beim zuständigen Verwaltungsgericht erheben. (nach Ullrich, S. 98) WORTB die Erfüllung; erfüllbar ANM - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D] kann der Umfang der Erfüllung von etwas Vorgegebenem charakterisiert werden : (31) Können Sie mir sagen, [i in welchen Punkten] der Bewerber die Anforderungen [nicht] erfüllt? ; s. auch (20). - erfüllen 2 wird in dem Ausdruck [jur] den Tatbestand von etwas erfüllen verwendet i.S.v. ‘etwas sein, das ein zu ahndendes Delikt darstellt’ : (32) Ihr Klavierspiel nach Mitternacht eerfüllt den Tatbestand nächtlicher Ruhestörung. W.BED erfüllen 3 NomE AkkE etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft/ Emotion]/ Handlung] beherrscht jemanden [Person/ Institution/ [indirekt konkr. Objekt: Körperteil/ abstr. Objekt: Zeitabschnitt o.Ä.]] völlig (33) Er kannte das Gefühl nicht, das ihn erfüllte, es war ihm fremd. (Larsen, S. 20) (34) Oh, dass ich dich jetzt in meine Arme schließen könnte mit aller Inbrunst, die meine Brust erfüllt. (MM, 24.12.86, S. 40) (35) Das Management ist von der Sorge erfüllt, der US-Steuerzahler könnte das endgültige Aus für Ausflüge ins All diktieren. (nach MM, 2.1.88, S. 2) (36) Mozarts letztes Lebensjahrzehnt war erfüllt von der Arbeit an seinen großen Opern. (37R) Aus dem Wunsch und der Fantasie des Zeitgeistes entspringt meistens der Name für das Neue, das den Geist erfüllt und die Zeit bewegt. (Brisante Wörter, S. 344) erfüllen 4 NomE AkkE [geh] etwas [Vorgang/ Zustand] hat sich ausgebreitet und füllt etwas [konkr. Objekt: häufig Räumlichkeit/ abstr. Objekt: Zeitraum] völlig aus (38) [Bald] erfüllt Musik die Räume. (MM, 24.4.85, S. 23) (39) Ein gellender, markerschütternder Schrei erfüllte das Innere des Berges. (nach Shocker, S. 54) (40) [An den Wochenenden] erfüllt das fröhliche Treiben der Enkelkinder das sonst so stille Haus. (41) Das Filmstudio war vom gleißenden Licht der Scheinwerfer erfüllt. (42) Dunjas Augen waren erfüllt von Traurigkeit. (Larsen, S. 47) (43) Ein Duft von frischem Heu erfüllte die Sommernacht. erfüllen 5 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] stellt die Verwirklichung von etwas [abstr. Objekt: Erwartung, Bedürfnis o.Ä.] dar (44) Das Motorrad und die ersten zweisitzigen Dreiräder von Benz erfüllten einen Traum der Menschen. (Zeit, 31.1.86, S. 9) (45) Dieses moderne Museum erfüllt höchste Ansprüche. (46) Wird diese Inszenierung die hochgespannten Erwartungen erfüllen können? erfüllen 6 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] funktioniert entsprechend etwas [Zweck, Bestimmung o.Ä.] (47) Erfüllt der Mensch noch seine Rolle im Kreislauf der Natur? (48) Auch diese großen Insekten erfüllen ihre wichtigen Aufgaben [wie alle anderen] und sind ihrerseits Nahrung für eine ganze Anzahl von Tieren. (MM, 20.8.86, S. 3) (49) Fachleute gehen davon aus, dass [schon in zehn Jahren] der Bergwald seine natürliche Schutzfunktion [nicht mehr] erfüllen wird. (Zeit, 24.5.85, S. 63) (50) Mannheims Wahrzeichen, der Wasserturm am Friedrichsplatz, erfüllt [nach wie vor] seine wichtige Aufgabe in der Trinkwasserversorgung. (MM, 3.6.88, S. 25) (51) Gäbe es eine alternative Energieart, die technisch/ ökonomisch nutzbar die gleichen politischen Ziele erfüllt, so entfällt der Bedarf an Kernenergie. (Zeit, 24.10.86, S. 35) (52) Literaturverfilmungen und Kinderfilme können den Zweck, deutsche Geschichte zu verlebendigen, [hervorragend] erfüllen. (nach MM, 24.7.87, S. 28) (53) Alle Umfrageergebnisse sprechen dafür, dass die einzelnen Massenmedien unterschiedliche, auch einander ergänzende Funktionen erfüllen. (nach Kaupp, S. 93) (54) Indem die Spekulation sozusagen die künftige Entwicklung vorwegnimmt, kann sie sogar eine volkswirtschaftlich nützliche Aufgabe erfüllen. (MM, 29.10.85, S. 5) erfüllen 7 NomE AkkE DatE jemand tut das Nötige, um für jemanden etwas [abstr. Objekt: Bitte, Wunsch o.Ä.] zu realisieren (55) Würdest du mir diese Bitte erfüllen? (56) Diesen schwer kranken Menschen muss man [in ihren letzten Wochen] [wenigstens] die Wünsche erfüllen, die man [noch] erfüllen kann. (nach MM, 3.8.85, S. 26) (57) [Mit dieser Ballonfahrt] will er sich einen Jugendtraum erfüllen. erfüllen 8 mit NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: mit +D jemand/ etwas [Sachverhalt] bewirkt, dass jemand von etwas [abstr. Objekt: Emotion o.Ä.] völlig durchdrungen ist (58) Wie ein Regisseur ein Ensemble zu Höchstleistungen anspornen, wie er es [in jedem Augenblick des Abends] mit Schwung und Frische erfüllen kann, erwies sich hier. (FAZ, Nr. 293, S. 13) (59) Ihre Tätigkeit als Kinderkrankenschwester erfüllt die junge Frau [tagtäglich aufs Neue] mit Befriedigung. (60) Den Lehrer erfüllt der Erfolg seines ehemaligen Schülers mit großem Stolz. dass-S: (61) Jeden Fußballfan sollte (es) mit Scham erfüllen, dass die Hooligans während des Länderspiels chauvinistische Parolen gebrüllt haben. Inf+ : (62) Vor Gericht Recht bekommen zu haben, erfüllt uns mit Genugtuung. w-Frag : (63) Erfüllt (es) [nicht] manchen mit Bewunderung, wie geschickt der des Steuerbetrugs Angeklagte die Schuld den Behörden zugeschoben hat? erhalten 339 erfüllen 9 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D [geh] jemand/ etwas [Ereignis/ Handlung] bewirkt, dass etwas [konkr. Objekt: Raum/ abstr. Objekt: Zeitabschnitt/ Vorgang] durch etwas [geistiges Produkt/ Vorgang/ Eigenschaft] völlig ausgefüllt wird (64) Es war ein großes Erlebnis, wie der Sänger den Saal mit seiner kraftvollen Stimme und seiner intensiven Ausstrahlung erfüllte. (65) Die Künstlerin hat diese Szenen mit suggestiv visionären Bildern erfüllt. (nach MM, 10.9.87, S. 32) (66) Als Gemeinschaftsaufgabe müssen im Alter Dienste und Hilfen bereitgestellt werden, die den erweiterten arbeitsfreien Raum im Alter mit sinnvollem Leben erfüllen. (DGB, Prog., S. 16) VERBF ausfüllen; erfüllen, sich er'füllen, sich erfüllt sich erfüllte sich hat sich erfüllt sich erfüllen 1 Wirklichkeit werden sich erfüllen 2 in in etwas seinen adäquaten Ausdruck finden SBP sich erfüllen 1 NomE BED Wirklichkeit werden . (1) Der Wunsch nach engerer Zusammenarbeit hat sich [nicht] erfüllt. BELR NomE: dasjenige, das Wirklichkeit wird: abstr. Objekt [Wunsch, Hoffnung, Vorhersage o.Ä.] (2) DDie Hoffnung, mehr Studentinnen würden automatisch später auch den Professorinnenanteil unter den Hochschullehrern vergrößern, habe sich [nicht] erfüllt. (nach MM, 9.9.87, S. 23) (3) DDie deutschen Träume haben sich [nicht] erfüllt. (Zeit, 7.2.86, S. 56) (4) Wenn die gegenwärtigen Umstände anhalten oder noch chaotischer werden, [dann] wird sich d die Prophezeiung, alle Oppositionellen seien Kommunisten, [doch noch] erfüllen. (Zeit, 8.8.86, S. 1) (5) Erleichtert haben wir 1984 festgestellt, dass sich George Orwells Vision [nicht] erfüllt hat. (Stern, 16.6.87, S. 3) PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird sich erfüllen 1 in Glückwünschen, Festreden o.Ä. verwendet: (6) Mögen sich [im neuen Lebensjahr] alle deine Wünsche erfüllen! W.BED sich erfüllen 2 in NomE PräpE; PräpE: in +D [geh] etwas [Sachverhalt] findet seinen adäquaten Ausdruck in jemandem/ etwas [Sachverhalt] (7) In diesem jungen Eistanzpaar erfüllt sich [überzeugend] die Einheit von sportlicher Leistung und tänzerischer Ausdruckskraft. (8) In der Dialektik von Geben und Nehmen erfüllt sich [vielleicht auch noch heute] der Sinn von Liebesbeziehungen. (nach Zeit, 1.11.85, S. 70) (9) Weizsäcker sagte, die Einheit der deutschen Nation müsse sich in der Freiheit ihrer Menschen erfüllen. (nach taz, 8.7.97, S. 2) VERBF ausfüllen; erfüllen er'halten erhält erhielt hat erhalten erhalten 1 etwas empfangen erhalten 2 mit etwas ausgestattet werden erhalten 3 den Unterhalt bestreiten erhalten 4 etwas bewahren erhalten 5 jemandem entgegengebracht werden erhalten 6 jemandem verliehen werden erhalten 7 etwas als Veränderung erfahren erhalten 8 aus etwas aus etwas gewinnen erhalten 9 etwas verabreicht bekommen erhalten 10 etwas irgendwo bekommen können erhalten 11 in den Besitz von etwas kommen erhalten 12 etwas als Resultat bekommen erhalten 13 etwas weiterhin bewahren erhalten 14 für irgendwieviel wird gegeben SBP erhalten 1 NomE AkkE (PräpE) BED [geh] etwas von jemandem/ etwas empfangen, entgegennehmen; bekommen, [ugs] kriegen . (1) Ihr Schreiben vom 3. Januar haben wir erhalten. BELR N NomE: derjenige, der etwas empfängt: Person/ Institution (2) W Wir haben einen Brief von der Universitätsverwaltung erhalten. (3) D Die Kommission hatte die Unterlagen [zu spät] erhalten, und die Sitzung musste vertagt werden. AkkE: dasjenige, das empfangen wird: konkr. Objekt [häufig Brief o.Ä.]/ Information [häufig auf Sprachzeichenträger] (4) Haben Sie m mein Päckchen [schon] erhalten? (5) Wir erhalten [immer] nneue Vermisstenmeldungen. (Bild, 24.5.67, S. 6) (6) Die Sowjetunion hat GGlückwünsche aus aller Welt zu der weichen Landung der Sonde „LLuna 9“ auf dem Mond erhalten. (FAZ, 5.2.66, S. 1) (7) Alle Botschafter erhalten EEinladungen zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten. (PräpE): durch +A/ von +D: derjenige, von dem etwas empfangen wird: Person/ Institution (8) Der Direktor hatte die Bestellungen [noch rechtzeitig] durch einen Boten erhalten. (9) Die Eltern erhielten die Nachricht vom Unfalltod ihres Sohnes vvon der Polizei. PASSK Passiv nicht üblich SBP erhalten 2 NomE AkkE (PräpE) BED [geh] von jemandem mit etwas ausgestattet werden oder von jemandem etwas gewährt werden; bekommen, [ugs] kriegen . (10) Einige Studenten erhalten ein Stipendium. BELR NomE: dasjenige, das mit etwas ausgestattet wird: keine Restr. (11) Ob d die Oppositionspolitikerin einen Pass erhält, um auszureisen, ist noch ungewiss. (nach Zeit, 11.4.86, S. 2) (12) DDie lebenswichtige Filteranlage erhält einen Zaun [drumherum]. (nach MM, 28.8.85, S. 15) (13) DDie Theater erhalten Zuschüsse vom Land. (14) E Eine neue mathematisch-naturwissenschaftliche Theorie erhielt den Namen „Chaostheorie“. (15) S Stürme erhalten [in Amerika] weibliche Namen. AkkE: dasjenige, womit etwas ausgestattet wird: Konkretum/ häufig abstr. Objekt erhalten 340 (16) Das Rathaus erhält mmoderne Fenster mit Doppelverglasung, ddie aber äußerlich dem Stil des Gebäudes angepasst sind. (17) [Für das Experiment] erhielten alle Mäuse vom Biologieprofessor eeine Nummer. (18) In der Ausbildung befindliche junge Leute, die von ihren Eltern f finanzielle Hilfe erhielten, müssen bei der Heirat mit einem Partner mit eigenem Einkommen von diesem unterstützt werden. (nach MM, 1.3.85, S. 16) (19) Behinderte erhalten einen Rabatt von 25 Prozent auf die Haftpflichtprämie und Vollkaskoprämie. (MM, 3.1.87, S. 27) (20) [Nunmehr] erhalten auch Witwer, denen nach dem Tod ihrer Frau eine Witwerrente zugebilligt worden ist, [im Falle ihrer Wiederheirat] eeine Abfindung. (MM, 22.2.86, S. 47) (21) [Mit Hilfe einer Arbeitsvermittlungsfirma] hat die junge Frau [nach langer Arbeitslosigkeit] eeine interessante Arbeit erhalten. (PräpE): von +D: derjenige, der etwas mit etwas ausstattet: Person/ Institution (22) [In besonderen Fällen] kann ein Arbeitnehmer vvon seinem Arbeitgeber einen Sonderurlaub erhalten. (23) Ein Autofahrer, der mehrere Jahre unfallfrei gefahren ist, erhält einen Rabatt v von seiner Versicherung. PASSK kein Passiv möglich W.BED erhalten 3 NomE AkkE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) [geh] jemand bestreitet den Unterhalt von jemandem (24) [Mit diesem Gehalt] kann er [kaum] seine Familie erhalten. (25) Da ihre Rente sehr klein ist, müssen wir unsere Mutter erhalten. erhalten 4 NomE AkkE jemand/ etwas [keine Restr.] bewirkt, dass etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ Abstraktum] unverändert fortbesteht; bewahren (26) Wir sollten versuchen, alte Bauwerke der früheren DDR zu erhalten. (27) Die UNO sollte [nicht mehr] nur Frieden erhalten, sondern Frieden schaffen, die politischen und sozialen Ursachen von humanitären Krisen beseitigen, Demokratie und Menschenrechte in der ganzen Welt durchsetzen. (Zeit, 25.7.97, S. 9) (28) Die luftdichten Kaffeeverpackungen erhalten das Aroma. (29) Dampfkochtöpfe sparen nicht nur Zeit und Energie, sie erhalten [auch] wertvolle Vitamine und Nährstoffe. (MM, 2.4.86, S. 35) (30) Treppensteigen erhält die Funktion des Herzens. (31) Die rechtlichen und politischen Bindungen zwischen der Bundesrepublik und Berlin müssen erhalten bleiben. (nach Flechtheim, S. 195) (32) Wir wollten [ihr] die fröhliche Natur erhalten. (33) Das Leben der Komapatienten wird [künstlich] erhalten. (34) Es ist ziemlich teuer, ein Haus [in gutem Zustand] zu erhalten. dass-S : (35) Dir hat (es) die Gesundheit erhalten, dass du zweimal die Woche Sport getrieben hast. Inf+ : (36) Viel zu sprechen, erhält das Gedächtnis. Inf- : (37) Wirklich, Seilspringen erhält die Elastitizität der Gelenke. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (37). - Pertinenzdativ ist möglich: s. (32). erhalten 5 NomE AkkE [geh] jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Tier] wird etwas [Sachverhalt: Gefühl, Resonanz] entgegengebracht oder jemandem wird etwas zuteil; bekommen, [ugs] kriegen (38) Der lautstarke Beifall, den sie erhielt, bewies, welcher Beliebtheit sich die Politikerin erfreute. (nach MM, 26.1.88, S. 2) (39) Wir haben [bisher] [auf unsere Pläne] nur ein positives Echo erhalten. (40) [In der Dorfgemeinschaft] erhalten die Alten [einerseits] Respekt, [andererseits] auch Hilfe und Geborgenheit. (41) [Im alten Ägypten] erhielten Katzen, Stiere und andere Tiere göttliche Verehrung. erhalten 6 NomE AkkE [geh] jemandem [Person/ Institution] wird etwas [abstr. Objekt: Auszeichnung, Strafe o.Ä.] verliehen; bekommen, [ugs] kriegen (42) [Bei Staatsbesuchen] erhalten Staatsoberhäupter und Regierungschefs [gewöhnlich] eine hohe Auszeichnung. (43) [Für ihre Befragung der Mannheimer Bürger über Kenntnisse zum Umweltschutz und ihr Umweltverhalten] erhielt [jetzt] die Klassenstufe 12 des Liselotte-Gymnasiums den Umweltpreis 1987 der Stadt. (MM, 9.6.87, S. 15) (44) [Wegen Trunkenheit am Steuer] erhielt der Kraftfahrer ein Jahr Fahrverbot. (45) Neun führende Köpfe der Rechtsextremisten haben wir in Berlin vor Gericht bringen können, [davon] haben fünf hohe Freiheitsstrafen erhalten und vier hohe Bewährungsstrafen. (nach taz, 5.3.97, S. 23) erhalten 7 NomE AkkE [geh] jemand [Person/ Institution]/ etwas [meist Vorgang] erfährt etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]] als Veränderung oder wird durch etwas charakterisiert; bekommen, [ugs] kriegen (46) [Für eine kurze Zeit] erhält der Held [scheinbar] die Würde eines Stoikers. (nach MM, 30.9.86, S. BL) (47) [Durch die Fusion mit der „Deckel Maho AG“] erhält das Unternehmen eine neue Größe. (FAZ, 1995) (48) Doch die Diskussion über alternative Energiequellen hat [jetzt] eine neue Qualität erhalten. (nach taz, 6.3.97, S. 22) (49) Die Indianersprache Guarani erhielt [während der eineinhalb Jahrhunderte Jesuitenherrschaft] den Status einer Literatursprache. (MM, 29.7.86, S. 3) (50) [Schon in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten] erhielt der Sonntag eine neue Bedeutung, er wurde dabei nicht als christlicher Sabbat verstanden. (MM, 25.6.88, S. 3) (51) [Durch seine Reise nach Italien] erhielt die Malkunst von Rubens neue Impulse. erhalten 8 aus NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D [geh] jemand gewinnt etwas [Substanz] aus etwas [Substanz] (52) Aus Kohle erhält man Teer, aus Luft erhält man Sauerstoff. (53) [Durch ständiges Kneten] erhalten Sie aus Mehl, Wasser und Salz einen Teig, aus dem man Figuren formen kann: Salzteig. erhalten 9 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): von +D [geh] jemand/ etwas [Tier/ Pflanze] bekommt etwas [konkr. Objekt/ Substanz [als Nahrung, Heilmittel]/ Handlung/ [indirekt Spritze]] von jemandem verabreicht; [ugs] kriegen (54) Es gab so viele Verletzte, dass die meisten [vorerst] nur einen Notverband erhalten konnten. (55) Während Martha erhalten 341 und Heinz Müller vom Hausarzt Spritzen erhalten, um den ersten Schmerz zu betäuben, kämpfen die Ärzte im Krankenhaus um das Leben des 19-jährigen Bäckers. (Stern, 15.10.87, S. 112) (56) [In der Gärtnerei] erhielten die Pflanzen [jeden Tag] Wasser und [einmal in der Woche] Dünger. (57) Es kommt oft vor, dass solche Patienten durch Barbiturate so sediert werden, dass sie sich in einem pharmakologischen Koma befinden, [in dem] sie weder Wasser noch Nahrung erhalten und deshalb früher sterben. (nach taz, 19.3.97, S. 13) (58) [Nach dem neuen Gesetz] können Kassenpatienten nur noch 6 Massagen erhalten. erhalten 10 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +D/ bei +D/ in +D/ ... [geh] jemand [Person/ Institution] kann etwas [Konkretum [als Ware]/ abstr. Objekt: Information] irgendwo bekommen; [ugs] kriegen (59) In den USA erhalten sie in Supermärkten viele Medikamente, die bei uns nur in Apotheken zu bekommen sind. (60) Weitere Auskünfte über den Skiaufenthalt der Kinder erhalten Sie beim Klassenlehrer oder im Sekretariat. (61) Auch Feinschmeckerrestaurants erhalten ihr Obst und Gemüse auf den Wochenmärkten. (62) Informationen können Sie unter der Rufnummer 006... erhalten. erhalten 11 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ für +A/ gegen +A/ ... [geh] jemand [Person/ Institution] kommt gegen eine Zahlung von irgendwieviel oder kostenlos in den Besitz oder in den Genuss von jemandem/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Handlung [als Dienstleistung]]; bekommen, [ugs] kriegen (63) [Zu seinem 65. Geburtstag] hat Professor Müller eine Festschrift erhalten. (64) Die Kinder erhielten [bei ihrer Konfirmation] Geschenke [von der ganzen Familie]. (65) Schulen und Gruppen erhalten das Heft umsonst. (66) 40.000 Zuschauer sollen [zunächst] für 20 bis 38 Mark je Karte einen Sitzplatz erhalten. (FAZ, 1993) (67) Einen geeigneten Spieler für 225.000 Euro Ablösegeld zu erhalten, scheint kaum noch möglich. (nach FAZ, 1993) (68) Unter 2.000 Euro im Monat erhalten Sie kein Zimmer in einem Altersheim. erhalten 12 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch [geh] jemand bekommt mittels irgendetwas etwas [Handlung] etwas [abstr. Objekt/ Substanz] als Resultat (69) Die Lösung des Rätsels erhalten Sie durch Verschieben der Buchstaben. (70) Durch die Division einer Zahl durch sich selbst erhält man 1. dass-S : (71) Man erhält Grün dadurch, dass man Blau mit Gelb mischt. erhalten 13 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG jemand/ etwas [Konkretum/ Sachverhalt/ Handlung] bewahrt jemanden [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] weiterhin so (72) Ein Zauberer muss seine Finger geschmeidig erhalten. (73) Alufolie erhält Lebensmittel länger frisch. (74) Den erfolgreichen Autor von fast zwanzig Büchern, vor allem Kinder- und Jugendliteratur, haben seine Arbeit und der Umgang mit jungen Menschen jung erhalten. (nach FAZ, 1995) (75) Es gehe darum, die Erde fruchtbar zu erhalten, um eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. (FAZ, 1995) (76) Multinationale Kommando- und Streitkräftestrukturen erhalten Nato und WEU [trotz Reduzierung der nationalen Streitkräfte] militärisch handlungsfähig. (FAZ, 1995) (77) Regenwürmer und Insekten erhalten die Erde luftdurchlässig und fruchtbar. (78) Bewegung und Gespräche erhalten den Geist rege. erhalten 14 für NomE PräpE AdvE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür; AdvE: NG im A/ PG [indefinit] [geh] jemandem [Person/ Institution] wird für etwas [Konkretum/ abstr. Objekt [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung]] irgendwieviel [Geldsumme/ [indirekt abstr. Objekt: Gehalt, Honorar o.Ä.]] als Zahlung gegeben; bekommen, [ugs] kriegen (79) Die Bauern erhalten einen höheren Kilopreis für ihre ökologisch aufgezogenen Tiere. (nach Zeit, 25.4.97, S. 59) (80) Für die Filmrechte erhält sie rund 175.000 Mark. (taz, 14.3.97, S. 9) (81) [Außerdem] habe ich ein anständiges Honorar für mein Buch erhalten, sodass ich gut über die Runden komme. (Zeit, 27.6.97, S. 17) (82) Sie werden für Ihr Silberbesteck [leider] nur wenig erhalten. (83) Sie erhielt 5.000 Euro für das Singen einer einzelnen Arie. (84) [Auf der Antiquitäten-Messe] werden Sie für den Jugendstilspiegel [bestimmt] an die 700 Euro erhalten. dass-S : (85) [Dem Budgetentwurf zufolge] soll die Metropole keinen einzigen Rubel mehr dafür erhalten, dass sie Hauptstadtfunktionen ausübt. (Zeit, 19.9.97, S. 43) PHRAS FVG : erhalten wird häufig als Funktionsverb in FVGs mit passivischer Funktion verwendet: den Auftrag erhalten: beauftragt werden; den Befehl erhalten, etwas zu tun: jemandem wird befohlen, etwas zu tun; die Befugnisse/ das Recht erhalten, etwas zu tun: befugt/ berechtigt werden, etwas zu tun; die Chance/ die Gelegenheit/ die Möglichkeit erhalten, etwas zu tun: jemandem wird ermöglicht, etwas zu tun; die Erlaubnis erhalten, etwas zu tun: jemandem wird erlaubt, etwas zu tun; Nachricht erhalten: benachrichtigt werden; den Rat erhalten, etwas zu tun: jemandem wird geraten, etwas zu tun. G.ANM - erhalten wird auch zusammen mit dem Part. II eines Hauptverbs als Hilfsverb in Passivkonstruktionen verwendet [Bekommen-Passiv]. Der SBP wird vom Verb im Part. II bestimmt : (86) Die Deutsche Rheuma-Liga hat darauf hingewiesen, dass Kinder mit Rheumaerkrankungen von der Rentenversicherung eine Kur bewilligt erhalten können. (MM, 12.9.85, S. 16) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb erhalten, sich. VERBF behalten; enthalten; festhalten, sich; halten; halten, sich; halten, (sich); verhalten, sich erhöhen 342 er'höhen erhöht erhöhte hat erhöht erhöhen 1 bewirken, dass etwas um irgendwieviel höher wird erhöhen 2 bewirken, dass etwas zunimmt erhöhen 3 jemandem einen höheren Rang zuweisen erhöhen 4 etwas höher machen erhöhen 5 an etwas um irgendwieviel zunehmen SBP erhöhen 1 NomE AkkE (AdvE) BED bewirken, dass etwas um irgendwieviel höher wird oder hinsichtlich Wert, Anzahl o.Ä. zunimmt. (1) Die Regierung wird [sicherlich] [bald] [wieder] die Steuern erhöhen. BELR NomE: dasjenige, das bewirkt, dass etwas höher wird: Person/ Institution/ Abstraktum SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) Würdest ddu [an Stelle von Martins Vater] das Taschengeld erhöhen? (Birkel, S. 9) (3) DDas Gemeinschaftsunternehmen VW/ I IFA will den Anteil von Fahrzeugen mit Katalysator [schrittweise] erhöhen. (nach MM, 12.4.90, S. 7) (4) Die Stadt erhöht die Müllabfuhrgebühren. (5) SStress erhöht die Adrenalinproduktion. (6) DDie Entwicklung neuer Technologien erhöht das Wirtschaftswachstum. dass-S : (7) [Laut Statistik] erhöht ees das Lungenkrebsrisiko bei der weiblichen Bevölkerung [deutlich], dass immer mehr Frauen rauchen. Inf+ : (8) W Weiter zu rationalisieren, betonte der Redner, erhöhe nicht nur die Arbeitsproduktivität, sondern auch die Arbeitslosenquote. Inf- : (9) H Häufig fetthaltige Nahrung essen, erhöht den Cholesteringehalt im Blut. AkkE: dasjenige, das höher wird: abstr. Objekt (10) [Wann] darf ein Vermieter ddie Miete erhöhen? (11) Produkte können eine neue Nachfrage auslösen, sie regen das Wachstum an und erhöhen ddas Volkseinkommen. (Zeit, 11.10.85, S. 30) (12) Erhöhe ich ddie Geschwindigkeit um 1 Prozent, so komme ich unter Umständen in der halben Zeit ans Ziel. (Gail/ Petri, S. 91) (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Differenz (13) [Gerade rechtzeitig vor den Solothurner Filmtagen] hatte der Bund die Filmförderungsmittel vvon 4,75 Millionen auf 7,5 Millionen Franken erhöht. (MM, 1.2.85, S. 48) (14) Wird die Bundesregierung ihr Ziel, die Eigenheimquote bis auf 50 v.H. zu erhöhen, erreichen? (15) Die raschen Veränderungen in der Entwicklung konventioneller Vernichtungsmittel ermöglichen es, das Vernichtungspotenzial konventioneller Waffen uum eine weitere Stufe zu erhöhen. (nach Zeit, 28.2.86, S. 45) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) [Für Jugendliche], die sich nach abgeschlossener Ausbildung weiter qualifizieren lassen, wird das Unterhaltsgeld erhöht. (nach MM, 28.6.85, S. 1) sein : (17) [Bei Stress] ist sein Blutdruck [leicht] erhöht. WORTB die Erhöhung ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (9). - In Spielsituationen [Poker o.Ä.] wird die AkkE häufig weggelassen : (18) Ich gehe mit und erhöhe auf 1.000! - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: s. (17). W.BED erhöhen 2 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution]/ etwas [Abstraktum] bewirkt, dass etwas [veränderbares abstr. Objekt] größer wird oder zunimmt (19) Es gelang den beiden Staatsmännern, das internationale Gewicht ihrer Staaten [zum beiderseitigen Vorteil und zum Nutzen Europas] [ansehnlich] zu erhöhen. (nach Zeit, 24.5.85, S. 1) (20) Würde [nicht] die Einführung eines Tempolimits die Verkehrssicherheit auf Autobahnen erhöhen? (21) Zunehmende physische und psychische Belastungen des Menschen haben den Anspruch an Freizeit und Erholung erhöht. (nach CSU, Progr.) (22) Der Manager, der von seinem peinlichen Missgeschick erzählt, weiß natürlich genau, wie sehr solche Selbstironie die Werbewirksamkeit erhöht. (23) Das Tempo der Deutschlandpolitik erhöht [nicht] ihre Glaubwürdigkeit. (RhM, 18.5.90, S. 1) (24) Die literarische Anspielung erhöht den Schwierigkeitsgrad der Texte. (Kotzenberg, S. 140) dass-S : (25) Dass die Behinderten intensiver betreut werden, hat ihre Lebensqualität [deutlich] erhöht. Inf+ : (26) Erhöht es [nicht] den Reiz des Karnevals, durch Maskierung unerkannt zu bleiben? Inf- : (27) Viel lesen, erhöht die Sprachkompetenz der Kinder. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (27). erhöhen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): zu +D [geh] jemand [Person/ Institution] weist jemandem den höheren Rang von jemandem zu (28) Der Vorschlag, ihn [in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste] zum Ritter der Ehrenlegion zu erhöhen, war bereits ausgefertigt. (nach Maas, S. 337) (29) Schon in der Bibel steht: Wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden. erhöhen 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): um +A/ (von +D) auf +A/ ... jemand macht etwas [konkr. Objekt: Bauwerk o.Ä.] durch Baumaßnahmen um irgendwieviel höher (30) [Anfang des Jahrhunderts] ließ der Besitzer das Gebäude um ein Stockwerk erhöhen. (31) Unser Nachbar will seinen Zaun [zur Straße hin] von 1,20 auf 2,20 Meter erhöhen. (32) [Nach der letzten Hochwasserkatastrophe] hatte man den Deich [erheblich] erhöht. erhöhen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): um +A/ (von +D) auf +A/ ... etwas [konkr. Objekt] nimmt hinsichtlich etwas [abstr. Objekt: häufig Leistung o.Ä. [als Eigenschaft]] um irgendwieviel zu (33) Um wie viel Megawatt kann diese Turbine ihre Leistung [in Spitzenbelastungszeiten] erhöhen? (34) [Unter Einwirkung von Nässe] erhöhen Metalle ihre Leitfähigkeit. (35) [Bei Stress] erhöht der Körper die Adrenalinproduktion. erholen, sich 343 G.ANM - erhöhen wird auch als Fachwort in der Musik i.S.v. ‘einen Notenwert um einen Halbton heraufsetzen’ verwendet . VERBF erhöhen, sich er'höhen, sich erhöht sich erhöhte sich hat sich erhöht sich erhöhen 1 um irgendwieviel zunehmen sich erhöhen 2 sich verstärken SBP sich erhöhen 1 NomE (AdvE) BED hinsichtlich Anzahl, Umfang o.Ä. um irgendwieviel zunehmen; ansteigen, steigen . (1) Die Zahl der Toten hat sich [inzwischen] auf 14 erhöht. BELR NNomE: dasjenige, das zunimmt: abstr. Objekt (2) Der Minister hatte aus der Untersuchung den Schluss gezogen, dass sich dder Benzolausstoß durch den Kraftverkehr [durch Umstieg der Autofahrer auf bleihaltigen Superkraftstoff] um 3.500 Tonnen im Jahr erhöhen könne. (nach MM, 3.3.88, S. 2) (3) D Die Kosten der Olympischen Spiele haben sich [beträchtlich] erhöht. (nach MM, 5.3.86, S. 1) (4) DDie Wahrscheinlichkeit eines extremen Hochwassers hat sich [seit 1955] von einmal alle 200 Jahre auf einmal im Zeitraum von 20 bis 40 Jahren erhöht. (MM, 14.5.86, S. 18) (5) DDie Zahl der Kurzarbeiter hat sich [im Februar] [ebenfalls] erhöht. (MM, 5.3.86, S. 1) (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Differenz (6) Der Anteil der tödlichen Krebserkrankungen an allen Sterbefällen erhöhte sich vvon 22,8 auf 23,1 Prozent. (MM, 30.5.86, S. 14) (7) Die Zahl der Kurzarbeiter hat sich [im Januar] uum 91.690 auf 309.988 erhöht. (MM, 5.2.88, S. 1) (8) Experten befürchten, die Zahl der Arbeitslosen könnte sich [im kommenden Winter] b bis über 5 Millionen erhöhen. (9) Die Zahl der Banken am Main erhöhte sich [in den letzten fünf Jahren] u um ein Drittel. (MM, 30.12.86, S. 5) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Erhöhung ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden : (10) [B Bei Aufregung und Stress] und [generell] [m mit zunehmendem Alter] erhöht sich mein Blutdruck. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. W.BED sich erhöhen 2 NomE etwas [veränderliches abstr. Objekt] nimmt zu; steigen, sich verstärken (11) [Durch die neuen Buslinien] erhöht sich die Attraktivität des Personennahverkehrs. (12) [Bei zu hoher Fahrgeschwindigkeit] erhöht sich die Gefahr, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. VERBF erhöhen er'holen, sich erholt sich erholte sich hat sich erholt sich erholen 1 negative Auswirkungen überwinden sich erholen 2 wieder ein höheres Niveau erreichen sich erholen 3 wieder um irgendwieviel steigen SBP sich [A] erholen 1 NomE (PräpE) BED negative Auswirkungen von etwas überwinden und wieder zu Kräften kommen . (1) Ich habe mich [im Urlaub] [gut] erholt. BELR NomE: dasjenige, das negative Auswirkungen überwindet: Lebewesen/ konkr. Objekt [Organ, Organismus]/ Vorgang [häufig Naturerscheinung] (2) [In der lieblichen Umgebung] könnten sich ddie Menschen erholen. (MM, 23.4.87, S. 3) (3) Die Operation verlief gut, d der Mann erholt sich [schnell]. (Zeit, 10.4.87, S. 73) (4) Der Vertrag darf nicht nur Waffenruhe herstellen, damit die streitenden Parteien sich erholen können, um Kräfte für den nächsten Kampf zu sammeln. (nach Zeit, 5.4.85, S. 17) (5) Jetzt kommt es erst einmal darauf an, dass ddie LLeber sich [in Ruhe] erholen kann. (Packungsbeilage Catergen) (6) D Der Rhein erholt sich [wieder]. (MM, 3.11.87, S. 18) (7) D Die entlaubten Bäume erholten sich [meist] [wieder]. (MM, 6.6.86, S. 3) (8) Als die Saurier verschwunden waren, dauerte es wieder Millionen Jahre, bis ddas Leben sich erholt hatte. (Zeit, 1.5.87, S. 60) (PräpE): von +D: dasjenige, dessen negative Auswirkungen überwunden werden: Vorgang [häufig Ereignis] SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt (9) Mein Vater hat sich vvon dem Schlaganfall [noch immer nicht] erholt. (10) [Abends] erholt sich das Ehepaar Ott [vor dem Fernseher] v von den Sorgen und Turbulenzen des Tages. (nach Zeit, 10.5.85, S. 71) (11) Die Frau hat sich von dem Verlust ihres Sohnes, der im vorigen Jahr bei einem Motorradunfall starb, [noch nicht] erholt. (12) Werden sich die Wälder vvom sauren Regen [jemals] [wieder] erholen? dass-S : (13) Es wird einige Tage dauern, bis sich der junge Mann d davon erholt, ddass er fast eine Woche lang verschüttet war. Inf+ : (14) Empfindliche Zimmerpflanzen erholen sich [nur schwer] d davon, während des Urlaubs wochenlang unregelmäßig gegossen worden zu sein. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Erholung; erholsam ANM - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann auf den Ort Bezug genommen werden, wo jemand wieder zu Kräften kommt: (15) Wer an chronischen Katarrhen der Luftwege leidet, sollte die Nordsee oder Ostsee aufsuchen und sich [ddort] erholen. (nach MM, 2.8.86, S. 32) (16) [IIn 28 Kurhäusern] können sich überlastete Mütter erholen. (MM, 25.2.88, S. 3); s. auch (2) und (10). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (17) [An den Wochenenden] erholt er sich [b beim Angeln/ b bei seinem Hobby] vom Stress des Alltags. erinnern 344 - Mit einer PräpG [durch +A] kann auf die Maßnahmen Bezug genommen werden, durch die bei Lebewesen, Pflanzen oder der Umwelt eine Erholung bewirkt wird : (18) Die Experten meinen, dass sich die Wälder [d durch ständige Rauchgaswäsche] [allmählich] erholen werden. - sich [A] erholen 1 wird häufig in dem Ausdruck sich von einem Schreck/ einer Überraschung erholen verwendet i.S.v. ‘nach einem großen Schreck/ einer großen Überraschung seine Fassung wiedererlangen’ : (19) Als s sich die Frau v von ihrem Schreck erholt hatte, war der Taschendieb längst im Gebüsch verschwunden. SBP sich [A] erholen 2 NomE (PräpE) BED einen durch etwas bewirkten Rückschlag überwinden und wieder ein höheres Niveau erreichen . (20) Die Wirtschaft hat sich von der Krise [schnell] [wieder] erholt. BELR NomE: dasjenige, das einen Rückschlag überwindet: selten Person/ Institution/ abstr. Objekt/ Vorgang (21) [Zwischenzeitlich] schien sich iihr Mann [einigermaßen] [finanziell] erholt zu haben. (MM, 21.3.87, S. 24) (22) Eine Firma, die auf Grund schlechter Geschäftslage ihren Personalbestand reduzieren musste, hat sich [nach langer Zeit] [wieder] erholt. (23) Ob im Bündnis mit den Grünen oder gegen sie: ddie SPD hat sich, besonders in den Städten, [wieder] erholt. (Zeit, 15.3.85, S. 1) (24) Zu dieser Zeit haben die USA auch wirtschaftlich dominiert, während EEuropa sich [gerade] vom Zweiten Weltkrieg zu erholen begann. (nach MM, 14.5.86, S. 5) (25) DDie in den Kriegsjahren zurückgegangene Kaffeeproduktion hat sich erholt. (Zeit, 28.6.85, S. 17) (26) Wird sich ddie jugoslawische Handelsbilanz erholen? (Zeit, 15.5.87, S. 59) (PräpE): von +D: dasjenige, wodurch ein Rückschlag bewirkt wurde: Sachverhalt/ Handlung SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt/ Handlung (27R) Russland hat sich vvon der Kriegsniederlage in Ostasien [rascher] erholt, als vermutet war. (nach Heuss, S. 159) (28) VVon diesem „V Verrat“ an der gemeinsamen Sache der Linken hat sich die KPF [nicht] erholt. (Zeit, 28.3.86, S. 7) (29) Die einst bedeutende Firma konnte sich [trotz amerikanischer Kapitalhilfe] [jahrelang] [nicht] v von der Misswirtschaft der unfähigen Erben erholen. (nach Jungblut, S. 236) (30) Das Banken- und Börsenzentrum Wallstreet in New York hat sich [immer noch nicht] vvon dem Skandal um den illegalen Handel von Insiderinformationen erholt. (nach MM, 18.4.87, S. 22) (31) DDie Wohnzimmerkultur der 60er Jahre hat sich vom Nippes oder Nierentisch erholt. dass-S : (32) Die Partei der Liberalen hat sich [noch immer nicht] ddavon erholt, d dass sie von einem ihrer prominentesten Politiker als „PPartei der Besserverdienenden“ bezeichnet wurde. Inf+ : (33) Wenn sich das Ansehen des Radsports ddavon erholen soll, ssportliche Höchstleistungen nur mit Hilfe von Dopingmitteln erzielen zu können, müssen sich die Funktionäre der Radsportverbände zusammen mit Radsportlern, Ärzten und Juristen überzeugende Lösungen für dieses Problem überlegen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Erholung ANM - Gelegentlich wird eine modale AdvG hinzugefügt, um die Art der Erholung zu charakterisieren: (34) Es wird Jahrzehnte dauern, bis sich das Land [p politisch und wirtschaftlich] von den Folgen des Bürgerkriegs erholt .; s. auch (21). W.BED sich erholen 3 NomE (PräpE) (AdvE); (PräpE): von +D; (AdvE): um +A/ auf +A [wirtschaftsspr] etwas [abstr. Objekt: Preis, Kurs einer Aktie, Währung/ [indirekt Aktienmarkt o.Ä.]] steigt nach etwas [Vorgang: Verlust] wieder um irgendwieviel (35) Von den kurzen Rückschlägen erholten sich die Aktienkurse [schnell]. (Zeit, 19.12.86, S. 22) (36) [An den beiden Vortagen] hatten sich die Kurse [in der ersten Stunde] [jeweils] um gut 100 Punkte erholt. (MM, 23.10.87, S. 5) (37) Der Dollar erholte sich [erst nach wiederholten Dollar- Käufen der Bundesbank] auf Kurse um 1,58 DM. (nach MM, 5.1.88, S. 5) (38) Kommt es zu festeren Rohstoffpreisen, müsste sich der australische Dollar erholen. (nach Zeit, 26.9.86, S. 31) (39) Der DAX konnte sich [recht deutlich] erholen. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. VERBF abholen; holen; überholen; wiederholen er'innern erinnert erinnerte hat erinnert erinnern 1 an jemandem etwas ins Bewusstsein rufen erinnern 2 an die Erinnerung an etwas Bekanntes hervorrufen erinnern 3 an die Erinnerung an etwas wach halten SBP erinnern 1 an NomE (AkkE) PräpE BED jemandem etwas ins Bewusstsein rufen . (1) Würden Sie mich [bitte] an den Termin [noch einmal] erinnern . BELR NomE: derjenige, der etwas ins Bewusstsein ruft: Person/ Institution (2) F Frau Scheel erinnert an das Engagement der Deutschen Krebshilfe, die viele Projekte zur Bekämpfung des Krebses finanziert hat. (nach MM, 19.3.85, S. 11) (3) DDas Finanzamt hat uns [schriftlich] daran erinnert, dass wir unsere Steuererklärung machen müssen. (AkkE): derjenige, dem etwas ins Bewusstsein gerufen wird: Person (4) Ich möchte S Sie an unsere Verabredung erinnern, bitte vergessen Sie sie nicht! (5) Der Deutschlehrer hat d die Schüler an den Aufsatz erinnert, den sie am Freitag abgeben müssen. PräpE: an +A: dasjenige, das ins Bewusstsein gerufen wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat daran: Sachverhalt (6) Wenn wir gehen, erinnere mich [bitte] a an meinen Regenschirm, sonst vergesse ich ihn. (7) Sie haben Modrow [gestern] a an den Ort erinnert, aan dem diese deutsch-deutschen Gespräche stattfanden? (taz, 15.2.90, S. 9) (8) Reagan erinnert die jungen Deutschen a an die historische Beerinnern, sich 345 deutung ihres Landes und mahnt sie, ihre Freiheit zu Leistungen für Deutschland und Europa zu nutzen. (nach Zeit, 10.5.85, S. 3) (9) Der Redner erinnerte aan den Zweiten Weltkrieg und seine schrecklichen Folgen. dass-S : (10) Tinus erinnerte [ferner] ddaran, dass der 1. Mai nicht überall in der Welt gefeiert wird. (nach MM, 28.4.90, S. 25) Inf+: (11) Ich möchte Sie ddaran erinnern, aam Ende des Seminars die Bücher zurückzugeben. w-Frag : (12) [Schließlich] erinnert Frau Wilms ddaran, wie wichtig die Entscheidung Adenauers gewesen sei, die junge Bundesrepublik Deutschland in die westliche Gemeinschaft zu integrieren. (nach RhM, 4.5.90, S. 25) Hpts : (13) Herr Müller erinnerte ddaran, bis spätestens übermorgen muss die Rechnung bezahlt werden. PASSK Werden-Passiv werden : (14) Ich möchte [am liebsten] [nicht mehr] an meine Vergangenheit erinnert werden. WORTB die Erinnerung ANM - Die AkkE wird meist nicht realisiert, wenn der Adressat eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit ist, die ermahnt wird, etwas nicht zu vergessen: s. (2), (9), (10) und (12). SBP erinnern 2 an NomE (AkkE) PräpE BED auf Grund bestimmter ähnlicher Merkmale bei jemandem die Erinnerung an jemand Bekannten/ etwas Bekanntes hervorrufen . (15) Das erinnert mich an ein ähnliches Ereignis. BELR NomE: dasjenige, das eine Erinnerung hervorruft: keine Restr. (16) DDer bärtige Sarastro erinnert [in der Inszenierung der „Zauberflöte“] an den Weihnachtsmann, T Tamino an Prinz Eisenherz. (nach MM, 9.1.88, S. 40) (17) I Ihre langen blonden Haare und blauen Augen erinnern mich an eine Barbiepuppe. (18) WWelche Landschaften Afrikas können an die Brasiliens erinnern? (Seydlitz, S. 111) (19) DDer Brand hat mich an ein großes Feuerwerk erinnert. (20) An Klinik erinnert [hier] n nichts, [außer vielleicht] dder Geruch. (taz, 23.2.90, S. 4) (21) V Vieles erinnert an die Zeit kurz nach 1945. (RhM, 12.1.90, S. 21) (AkkE): derjenige, bei dem eine Erinnerung hervorgerufen wird: Person (22) Seine Augen erinnerten JJim [unwillkürlich wieder] an Javitt. (Pegg, S. 319) PräpE: an +A: dasjenige, worauf sich die Erinnerung bezieht: keine Restr. (23) [Fast] erinnert Franz Xaver Kroetz aan Vetter Franz. (Zeit, 26.12.86, S. 38) (24) In der Hand schwingt er eine Stange, die a an einen Skistock erinnert. (MM, 25.1.88, S. 24) (25) Budapest erinnert [sehr] aan Wien und an österreichische Traditionen. (26) Das Kleid erinnert aan die Mode vor 50 Jahren. (27) Die Farben des Gemäldes erinnern aan einen Sonnenuntergang am Meer. PASSK Werden-Passiv werden : (28) Ich wurde durch das Bild an die Uhr meiner Kindheit erinnert. (nach Schnack, S. 103) W.BED erinnern 3 an NomE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: an +A; PräpSE mit obl. Korrelat daran etwas [Institution: meist Museum/ konkr. Objekt: häufig Denkmal/ Ereignis] hält die Erinnerung an jemanden/ etwas [meist Ereignis] wach oder dient zur Erinnerung an jemanden/ etwas (29) Der Holocaust wurde nicht verhindert - das neue Washingtoner Holocaust-Museum erinnert daran. (nach Spiegel, 22/ 93, S. 159) (30) Vor dem Denkmal in Warschau, das an den „Warschauer Aufstand von 1944“ erinnert, soll ein Kranz niedergelegt werden. (nach Spiegel, 21/ 93, S. 234) (31) Eine Retrospektive im Schloss Dätzingen erinnert an den Maler Paul Kleinschmidt. (MM, 18.3.88, S. 44) (32) An dieses Ereignis erinnert eine Ausstellung in der Heidelberger Universitätsbibliothek. (MM, 11.6.88, S. 3) dass-S [NomSE] : (33) Dass im Fernsehen jetzt viele Kriegsfilme gezeigt werden, sollte an den 50. Jahrestag des Kriegsendes erinnern. dass-S [PräpSE] : (34) Das Kreuz auf dem Felsen erinnert daran, dass hier ein Bergsteiger abgestürzt ist. w-Frag [PräpSE]: (35) Das Mahnmal erinnert daran, wie diese Stadt in einer Nacht im Krieg von Bomben zerstört wurde. G.ANM - erinnern kann auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘erinnernd sagen’ verwendet werden: (36) „Wir wollten doch zusammen ausreiten“, erinnerte Hans von Backer. (Bolten, S. 26) VERBF erinnern, sich er'innern, sich erinnert sich erinnerte sich hat sich erinnert SBP sich [A] erinnern <an> NomE GenE/ PräpE BED jemanden/ etwas im Gedächtnis gespeichert haben und ihn/ es wieder ins Bewusstsein rufen . (1) Ich kann mich [noch gut] daran erinnern. BELR NNomE: derjenige, der etwas im Gedächtnis gespeichert hat: Person (2) Wenn C Christina Schenk sich an dieses Fest erinnert, leuchten ihre Augen. (FR, 3.3.90, S. 20) (3) N Niemand erinnerte sich an den jungen Mann und den Unfall. GenE: [geh] dasjenige, das jemand im Gedächtnis gespeichert hat: keine Restr. SE mit fak. Korrelat dessen: Sachverhalt/ Handlung (4) Der Zeuge hat sich [nach der Beschreibung] ddes Täters erinnert. (5) [Aber dann] erinnerte ich mich mmeines Talentes aus frühester Jugend und machte einen Beruf daraus. (Weyden, S. 62) (6) [Im Rückblick] erinnern wir uns nur des Außergewöhnlichen. (Zeit, 28.3.86, S. 1) dass-S: (7) Ich kann mich (ddessen) nicht erinnern, ddass er das gesagt hat. Inf+ : (8) Erinnern Sie sich [noch] (d dessen), F Frau Müller einen Brief geschrieben zu haben? erkälten, sich 346 ob-Frag : (9) Kannst du dich (d dessen) erinnern, oob wir die Einladung von Dr. Kunz erhalten haben? w-Frag : (10) Können Sie sich (ddessen) erinnern, w warum Herr und Frau Hinzen sich haben entschuldigen lassen? PräpE: an +A: dasjenige, das jemand im Gedächtnis gespeichert hat: keine Restr. SE mit fak. Korrelat daran: Sachverhalt/ Handlung (11) Ich habe sofort das Gefühl, [so richtig] erinnert die sich [nicht] aan mich. (nach Schädlich, S. 99) (12) Kannst du dich [noch] a an die kleine Katze erinnern, die ich im Park gefunden hatte? (13) Rudolf Strobl erinnert sich aan diesen Tag, als wäre es gestern gewesen. (taz, Sonderheft 2, 9.3.90, S. 2) (14) Maria Bauer kann sich nur aan Schläge und wenig Liebe in ihrer Kindheit erinnern. (Stern, 22.12.87, S. 118) (15) Udo G. selbst sagt, er könne sich aan nichts mehr erinnern. (Zeit, 23.5.86, S. 15) dass-S : (16R) Es dauerte eine Weile, bis er sich d daran erinnerte, d dass das der Arzt dieser kleinen Stadt war. (Pegg, S. 47) Inf+ : (17) Ich nickte, weil ich mich erinnerte, dden Namen Finnegan am Klingelbrett gelesen zu haben. (Cotton, S. 14) (18) Er konnte sich [nicht] d daran erinnern, jje eine solche Frau gesehen zu haben. (Pegg, S. 25) ob-Frag: (19) Er erhalte so viele seltsame Angebote, da könne er sich [nicht mehr] erinnern, oob er ein solches Schreiben erhalten habe. (Spiegel, 29/ 94, S. 65) w-Frag : (20) Erinnern wir uns, w was im vergangenen Monat passiert ist. (Zeit, 29.5.87, S. 29) Hpts : (21) Ich erinnere mich [doch ganz gut], KKäthe stand quer zum Herd, als sie es sagte.(nach Mangold, S. 60) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Erinnerung; erinnerlich ANM - Gelegentlich wird die GenE/ PräpE nicht realisiert, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, woran sich jemand erinnert: (22) Das stimmt, ich erinnere mich [gut/ genau]. (23) „Weißt du noch, wie wir als Kinder heimlich geraucht haben? “ - „Nein, ich erinnere mich [nicht mehr].“ - Wenn die SE ohne Korrelat verwendet wird, kann sie als Ausdrucksform der PräpE oder der GenE interpretiert werden. - Die GenSE wird selten mit Korrelat realisiert. PHRAS Idiom: nur Wendung - Wenn ich mich recht erinnere, so ...: Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, so ... G.ANM - sich erinnern wird regional, besonders im Nord- und Westmitteldeutschen, ohne sich und mit NG im A realisiert : (24) [Jetzt] erinnere ich die Episode. (nach RhM, 8.12.89, S. 17) - sich erinnern kann auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sich erinnernd sagen’ verwendet werden : (25) „Er hat mir immer eine Kleinigkeit geschenkt, wenn ich euch besuchte“, erinnerte sich Inge. (de Groot, S. 4) VERBF erinnern er'kälten, sich erkältet sich erkältete sich hat sich erkältet SBP sich [A] erkälten NomE BED eine Erkältung bekommen . (1) Der Junge hat sich [beim Baden] erkältet. BELR NomE: derjenige, der eine Erkältung bekommt: Person/ selten Tier (2) Wenn du dir keinen Schal umbindest, wirst ddu dich erkälten! (3) V Viele haben sich erkältet, bekommen Tabletten und Hustensaft. (nach Bild, 10.3.89, S. 4) (4) H Helmuts Katze hat sich erkältet und muss, genau wie ein Mensch, Medikamente nehmen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Erkältung G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb erkälten: (5) Weil ich zu lange auf den kalten Steinen saß, habe ich mir meine Blase erkältet. er'kennen erkennt erkannte hat erkannt erkennen 1 etwas mit dem Verstand erfassen erkennen 2 etwas identifizieren erkennen 3 etwas optisch wahrnehmen erkennen 4 in feststellen, dass etwas etwas ist erkennen 5 als etwas als ein solches einschätzen erkennen 6 auf ein Urteil fällen, das auf etwas lautet SBP erkennen 1 NomE AkkE BED etwas mit dem Verstand erfassen; begreifen . (1) Er erkannte, dass er sich geirrt hatte . BELR NomE: derjenige, der etwas mit dem Verstand erfasst: Person/ Institution/ selten Tier (2) D Der Autofahrer erkannte die gefährliche Situation [rechtzeitig] und bremste. (3) D Die europäischen Staaten haben die Vorteile der Europäischen Gemeinschaft erkannt. (4) Als der Jäger sich näherte, erkannte ddas Reh die Gefahr und ergriff die Flucht. AkkE: dasjenige, das mit dem Verstand erfasst wird: abstr. Objekt/ Sachverhalt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (5) Es dauerte sehr lange, bis die Eltern ddas Problem ihres Sohns erkannten. (6) Wir haben [sofort] dden Ernst der Lage erkannt. dass-S: (7) Doch [sehr bald] erkannte man, ddass das neue Medikament nicht nur gute Eigenschaften hat. (MM, 27.5.88, S. 3) ob-Frag : (8R) Der Patient erwartet vom Arzt, dass er [im Voraus] erkenne, o ob die Krankheit heilbar sei. (nach Bamm, S. 52) w-Frag : (9) Peter erkannte (ees) [plötzlich], w welch großen Fehler er gemacht hatte. Hpts: (10) Der Lehrer musste (ees) erkennen, ddie Schüler haben die Mathematikaufgaben nicht begriffen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) Der Verkehrsalltag ist voller Gefahren, die erkannt und bewältigt werden müssen. (MM, 15./ 16.7.95, S. 27) erkennen 347 sein : (12) Es war nicht eher möglich zu unterscheiden, was zum Krankheitsbild der Malaria gehört, als bis die Ursache der Krankheit erkannt war. (nach Bamm, S. 70) WORTB die Erkenntnis, die Erkennbarkeit; erkennbar ANM - Das Korrelat es wird selten in der geschriebenen Sprache realisiert. - erkennen 1 kann in bestimmten Kontexten i.S.v. ‘einsehen’ interpretiert werden : (13) Wir erkannten unseren Irrtum und unsere Fehler. (14) Ich habe erkannt, dass es nicht anders geht. - erkennen 1 wird häufig in Infinitivkonstruktionen mit geben und lassen verwendet wie etwas zu erkennen geben i.S.v. ‘etwas merken, fühlen lassen’ : (15) Er g gab zu erkennen, dass er über die Pläne Bescheid wusste.; etwas erkennen lassen i.S.v. ‘etwas durchblicken lassen’: (16) Der Besitzer l ließ erkennen, dass er das Haus zu einem günstigen Preis verkaufen würde.; etwas erkennen lassen i.S.v. ‘etwas zeigen, aufweisen’ : (17) Der Mitarbeiter llässt keinerlei Bereitschaft zur Zusammenarbeit erkennen. (18) Der Schüler l lässt eine große Begabung für die Mathematik eerkennen. SBP erkennen 2 NomE AkkE (PräpE) BED auf Grund von etwas jemanden/ etwas genau bestimmen; identifizieren . (19) Ich habe ihn [gleich] an seiner Stimme erkannt. BELR NomE: dasjenige, das identifiziert: Person/ Institution/ Tier (20) DDer Arzt erkannte die Krankheit [sofort]. (21) [Wie] soll ddie Polizei [bei einer Kontrolle] die Kat-Wagen [auf Anhieb] erkennen können? (MM, 3.12.87, S. 15) (22) DDer blinde Hund erkennt seinen Herrn am Geruch und an der Stimme. AkkE: dasjenige, das identifiziert wird: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (23) Dr. Zander bemühte sich um die Verletzte. Er erschrak heftig, als er ddie Krankenschwester erkannte. (nach Stephan, S. 51) (24) Auch der Laie erkennt [recht bald] ddie kaputten Bäume, wenn er sich vorher einmal die intakten angeschaut hat. (MM, 29.6.88, BL) (25) Die Beamten erkennen den gesuchten, metallic-grauen Mercedes, reißen die Tür auf und zerren den Täter heraus. (nach Tagessp., 15.7.95, S. 12) (26) Ich erkenne ddeine Stimme und deinen Gang [von weitem]. (27) DDie Verschlimmerung der Krankheit erkannte ich am Anstieg des Fiebers. dass-S : (28) Er hat (e es) [sofort] erkannt, ddass die Bremsen defekt waren. (29) D Dass viele Bäume krank sind, kann man an den vertrockneten Blättern erkennen. ob-Frag: (30) [Nach Auskunft eines Ingenieurs] sollen Benutzer des kleinen Radargeräts am übertragenen Ton erkennen können, oob es sich bei einem beobachteten Fahrzeug um einen Jeep oder um einen Lastwagen handelt. (nach bdw, 3/ 1967, S. 234) w-Frag : (31) Dieser Gedanke war so schrecklich gewesen, dass Niels daran [genau] erkannte, w was ihm Gabriela bedeutete. (nach Weyden, S. 50) Hpts : (32) An den Fingerabdrücken erkannte (ees) die Kriminalpolizei: d der Verhaftete kam als Täter nicht in Frage. (PräpE): an +D: dasjenige, woran etwas identifiziert wird: Konkretum/ Abstraktum [als Merkmal] SE mit obl. Korrelat daran: Sachverhalt [als Merkmal] (33R) Als Karsch auf Karin wartete, musste er überlegen, a an welchem Stück Kleidung er sie erkennen würde. (nach Johnson, S. 66) (34) Ich habe sie a an ihrem Hemd erkannt. (35) Der Professor erkannte [sofort] die interessierten Studenten a an ihrem Benehmen und ihren Fragen. (36R) AAn der Art, wie er den Portier untersuchte, erkannte ich, dass er Arzt war. (nach Cotton, S. 8) (37) Den grippalen Infekt erkennt man a am Husten, Schnupfen und Fieber. dass-S : (38) Den Angeklagten erkennt man ddaran, ddass er im Unterschied zum Richter keine Robe trägt, sondern einen Anzug. (nach Spiegel, 38/ 93, S. 78) ob-Frag : (39) Die Qualität eines Wollstoffs erkennt man daran, ob er knittert. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (40) Der Patient wurde lange falsch behandelt, weil seine Krankheit [nicht] erkannt wurde. sein: (41) [Vielleicht] wollte der Herr [auch nicht] erkannt sein. (Weyden, S. 42) WORTB erkennbar ANM - Das Korrelat es wird selten in der geschriebenen Sprache realisiert. - Mit einer PräpG [an Hand/ anhand +G] kann auf das Mittel, mit dessen Hilfe jemand/ etwas identifiziert wird, Bezug genommen werden : (42) Der Zeuge erkannte den Täter [aan Hand/ aanhand des Fotos]. SBP erkennen 3 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas irgendwo optisch wahrnehmen; sehen. (43) Auf dem Foto kann man [kaum] etwas erkennen. BELR NomE: derjenige, der etwas optisch wahrnimmt: Person (44) DDer Autofahrer konnte den Radfahrer auf der dunklen Straße [rechtzeitig] erkennen und bremsen. AkkE: dasjenige, das jemand optisch wahrnimmt: Konkretum SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (45) Der Schriftsteller erkennt MMenschen hinter den erleuchteten Fenstern. (nach Zeit, 10.4.87, LB) (46) Dank der klaren Luft nach dem Gewitter konnte man bis zu den Bergen des Teutoburger Waldes sehen und [schemenhaft] ddas Hermanns-Denkmal erkennen. (Pinkwart, S. 63) (47) Das Flugzeug flog so hoch, dass man e es [nur undeutlich] erkennen konnte. (48) In der Dunkelheit war n nichts zu erkennen. ob-Frag : (49) Wir waren so weit entfernt von der Unfallstelle, dass wir (ees) [nicht] erkennen konnten, oob Menschen verletzt waren. w-Frag : (50) Es war so dunkel im Zimmer, dass man (ees) [kaum] erkennen konnte, w wo die Möbel standen. (AdvE): Ort an +D/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt (51) Der Jäger konnte aam Waldrand mehrere Rehe erkennen. (52) AAuf dem Bild konnte man [deutlich] mehrere Menschen erkennen. (53) Wir erkannten i in der Ferne zwei kleine Gestalten. erklären 348 PASSK Werden-Passiv werden : (54) Die Buchstaben auf dem Schild waren so klein, dass sie [nur aus der Nähe] erkannt werden konnten. WORTB erkennbar ANM - Das Korrelat es wird selten in der geschriebenen Sprache realisiert. - erkennen 3 wird häufig in der Passivkonstruktion jemand/ etwas ist zu erkennen verwendet : (55) Die Berge w waren [gegen den hellen Horizont] [scharf/ klar] zzu erkennen. (56) Auf dem Foto iist [kaum] etwas zzu erkennen. W.BED erkennen 4 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +D [geh] jemand [Person/ Institution] stellt fest, dass jemand/ etwas [keine Restr.] jemand/ etwas [abstr. Objekt] ist (57) [Erst spät] erkannte man in Shakespeare den großen Dramatiker. (58) Thomas Mann hat [nach dem Krieg] in Deutschland seine wahre Heimat erkannt und ist aus Amerika zurückgekehrt. (59) Die acht Karlsruher Richter [hingegen] erkennen in der Demonstrationsfreiheit ein elementares demokratisches Grundrecht. (Zeit, 2.8.85, S. 3) (60) Es ist eine große Tat, wenn das Fernsehen in der Wiederherstellung zerstörter Meisterwerke des Kinos eine Aufgabe erkennt. (nach Zeit, 12.4.85, S. 64) erkennen 5 als NomE AkkE PrädE; AkkSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ mit AdjG [geh] jemand [Person/ Institution] schätzt jemanden/ etwas [keine Restr.] als einen solchen/ ein solches/ so ein (61) Slavisten waren es, die Mandelstam als einen der bedeutendsten Dichter dieses Jahrhunderts erkannt hatten. (nach Zeit, 6.12.85, S. 60) (62) Hevelius erkannte den Stern Alpha im Steinbock und den Stern 61 im Schwan als Doppelsterne. (MM, 30.4.85, S. 3) (63) Der Organismus des Versuchstieres erkennt diese Komponenten als körperfremd und produziert gegen sie Antikörper. (Zeit, 3.10.86, S. 21) dass-S : (64) [Erst vor wenigen Jahren] hat es die Bundesrepublik als Notwendigkeit erkannt, dass eine Pflegeversicherung eingeführt werden muss. Inf+ : (65) Der Staatsmann erkannte es als seine Pflicht, den Frieden in seinem Land zu wahren. w-Frag : (66) Die Soziologen haben es [bei dieser Untersuchung] als unerheblich erkannt, welche Nationalität die befragten Studenten haben. erkennen 6 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [jur] jemand [Person: Richter/ Institution: Gericht] fällt ein Urteil, das auf etwas [abstr. Objekt: Strafart, Strafmaß] lautet (67) Der Richter hat [in dem Prozess gegen die beiden jugendlichen Einbrecher] auf eine Geldstrafe erkannt. (68) Das Gericht erkannte auf zwei Jahre und zwei Monate Freiheitsentzug für den 19-jährigen Forstarbeiter Andre L. (ND, 6.11.89, S. 8) G.ANM - Gelegentlich wird erkennen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘erkennend sagen’ verwendet : (69) „In Deutschland bin ich ein Türke“, erkannte er, „und in der Türkei bin ich ein Deutscher.“ (Spiegel, 11/ 93, S. 62) VERBF kennen er'klären erklärt erklärte hat erklärt erklären 1 für etwas Grund sein erklären 2 jemandem etwas mitteilen erklären 3 jemandem etwas verständlich machen erklären 4 mit etwas mit etwas begründen erklären 5 zu äußern, dass etwas etwas ist erklären 6 <für>/ <als> etwas als etwas bezeichnen SBP erklären 1 NomE AkkE BED für etwas Grund sein; begründen . (1) Das erklärt sein Verhalten. BELR NomE: dasjenige, das Grund für etwas ist: Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt (2) W Wechselkursveränderungen erklären das Minus der Firma. (nach MM, 19.3.87, S. 7) (3) Der biologische Anbau ist sehr arbeitsintensiv, wwas [auch] die höheren Preise der Produkte erklärt. (nach MM, 6.3.87, S. 22) dass-S : (4) D Dass die Vorfahrtsregelung unklar ist, erklärt die vielen Unfälle [an dieser Kreuzung]. AkkE: dasjenige, für das etwas Grund ist: Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) In den Songs von Dafydd Iwan finden sich Poesie und Pathos der Waliser. Das erklärt sseinen Erfolg und seine Grenzen. (nach Zeit, 13.9.85, S. 73) (6) Jürgen Schmude hat ein neues Amt angenommen. Er wolle noch einmal etwas ganz anderes machen, hat er bekannt. Das erklärt [gewiss] eeiniges, [aber] nnicht alles. (nach Zeit, 31.5.85, S. 2) (7) Die Schwere der Verletzung erklärt d die großen Schmerzen des Patienten. (8) Die Scheidung der Eltern erklärt ddie schlechten Leistungen des Schülers. (9) Die schlechte Nachricht erklärt ssein trauriges Aussehen und seine gedrückte Stimmung. dass-S : (10) Im Kosovo herrscht Krieg. Dies erklärt, ddass so viele Menschen im Land auf der Flucht sind. w-Frag: (11) W Wie letzteres möglich ist, erklärt ein fast tragisches Erlebnis. (MM, 3.10.86, S. 3) (12) Der Ferienbeginn erklärt, w weshalb es an diesem Wochenende so große Staus auf den Autobahnen gab. PASSK Passiv nicht üblich WORTB die Erklärung; erklärlich SBP erklären 2 NomE AkkE (DatE) BED jemandem gegenüber etwas bindend, offiziell äußern; mitteilen . (13) Der Minister erklärte, dass die Steuern vorläufig nicht erhöht werden. BELR NNomE: derjenige, der etwas mitteilt: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (14) W Widder erklärt [abschließend] seine Bereitschaft zu persönlichen Gesprächen mit Späth. (MM, 5.7.86, S. 25) (15) Der Bundesverband der Pharmaindustrie ist praktisch zerbrochen: 1113 Firmen haben ihren Austritt erklärt. (Spieerklären 349 gel, 40/ 93, S. 214) (16) DDas Gutachten erklärt, der Tod der jungen Frau sei durch Kälte eingetreten. (nach Schädlich, S. 18) AkkE: dasjenige, das mitgeteilt wird: Sachverhalt/ Handlung SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (17) Pakistan hat [bereits früher] ssein Einverständnis zu einem möglichst baldigen Gespräch mit der indischen Regierung erklärt. (FAZ, 6.12.65, S. 1) (18) Mitterand erklärte d die Bereitschaft, an dem Projekt mitzuarbeiten. (nach MM, 9.11.85, S. 1) (19) Die Serben in der kroatischen Krajina erklärten d die Generalmobilmachung ihrer Streitkräfte. (Spiegel, 5/ 93, S. 131) (20) Umweltministerin Petra Uhlmann hat [selbst] iihren Rücktritt erklärt. (Spiegel, 15/ 93, S. 11) dass-S : (21) Der eine der Angeklagten erklärte, ddass er vor der Polizei nicht die Wahrheit gesagt habe. (nach FP, 11.9.73, S. 13) Inf+ : (22) Der Reisende erklärte, vvom Reisebüro nicht richtig informiert worden zu sein. (nach MM, 19.10.85, S. 58) ob-Frag: (23) [Erst in einer Woche] werde der Schweizer Matthey erklären, o ob er die Wahl zum Bundesrat annehme oder nicht. (nach Spiegel, 10/ 93, S. 164) Hpts: (24) Der FDP-Vorsitzende erklärte, die Zahl der Arbeitslosen sei nicht in dem erhofften Ausmaß zurückgegangen. (MM, 3.4.85, S. 1) Dirr : (25) „Ich komme zu dem Ausflug nur mit“, erklärte Peter, „wenn das Wetter schön ist.“ (DatE): derjenige, dem etwas mitgeteilt wird: Person/ Institution (26) Jochen erklärte seinem Vater, dass er nicht Medizin studieren wird. (27) Die FDP erklärte der CDU, dass sie aus der Koalition ausscheidet, wenn ihre Bedingungen nicht erfüllt werden. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (28) [Ursprünglich] wurde erklärt, Zweck des SDI- Programms sei es, Atomwaffen sinnlos zu machen. (Zeit, 4.7.86, S. 9) - Bekommen-Passiv: (29) Prag möchte von deutscher Seite [schwarz auf weiß] erklärt bekommen, dass das Münchener Abkommen nichtig sei. (Welt, 16.8.66, S. 1) (30) Ich möchte [endlich] von dir erklärt kriegen, dass du dich an die Abmachung hältst. WORTB die Erklärung ANM - Statt mit der DatE kann, besonders bei einer öffentlich stattfindenden Mitteilung, mit einer statischen PräpG [vor +D/ gegenüber +D] auf den Adressaten Bezug genommen werden : (31) Experten erklärten [vvor der Presse/ ggegenüber Journalisten], dass der Atomreaktor völlig sicher konstruiert sei. - Statt mit der DatE kann mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D/ ...] indirekt auf den Adressaten Bezug genommen werden : (32) Das wurde [am Freitag] [aauf einer Pressekonferenz im Unternehmen] erklärt. (MM, 9.2.85, S. 16) - Gelegentlich wird mit einer AdvG [hierzu/ dazu] bzw. PräpG [zu +D] auf das Thema, zu dem etwas mitgeteilt wird, Bezug genommen : (33) Der Betrieb muss Entlassungen vornehmen. Ein Sprecher der Betriebsleitung erklärte [h hierzu/ ddazu], dass die Entlassungen sozialverträglich sein werden. (34) [ZZu den nachgewiesenen Chlor- und Bromdioxinen] erklärte Kompenhans, diese seien nur in äußerst geringen Konzentrationen vorgekommen. (MM, 9.2.87, S. 13) SBP erklären 3 NomE AkkE (DatE) (AdvE) BED jemandem etwas mittels irgendetwas in allen Einzelheiten verständlich machen; erläutern . (35) Können Sie mir erklären, wie dieser Apparat bedient wird? BELR NomE: derjenige, der etwas verständlich macht: Person/ [auch geistiges Produkt] (36) T Testleiter Kjell Svanholm, ein Norweger, erklärte mir die Reaktoranlage. (nach Zeit, 15.2.85, S. 66) (37) DDie Zeichnung erklärt, wie aus Eisenerz und Kohle Roheisen entsteht. (Buck, S. 134) (38) DDie Beschreibung erklärt [detailliert], wie das Videogerät in Betrieb gesetzt wird. AkkE: dasjenige, das verständlich gemacht wird: konkr. Objekt [meist technisches Gerät] Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (39) Ich kann noch nicht mit meinem neuen Computer arbeiten. Ich brauche jemanden, der iihn mir erklärt. (40) Der Lehrer hatte Mühe, den Schülern d die Mathematikaufgabe zu erklären. (41) Wir spielen ein neues Gesellschaftsspiel. Ich erkläre euch [zuerst] ddie Spielregeln. (42) Burkhard Noell, der Betriebschef, erklärt d die wichtigsten der rund 50 verschiedenen Arbeitsgänge. (MM, 21.6.86, S. 18) (43) [Im gleichen Jahr] hatte Jan Oort ddie Herkunft der Schweifsterne erklärt. (nach Zeit, 21.3.86, S. 82) (44) Ich erkläre d die Situation. (45) Der Historiker erklärte ddie Hinrichtung von Ludwig XVI. dass-S : (46) Der Meister erklärte dem Lehrling, ddass er immer erst den Strom abschalten muss, ehe er den Motor untersucht. ob-Frag : (47) [Auf jeweils zwei Seiten] erklärt er, oob die CD-Roms nur fürs Spielen oder fürs spielerische Lernen gedacht sind. (BerlZ, 30.4.2002) w-Frag : (48) Wer kann erklären, wwas das Zeichen bedeutet? Hpts : (49) Der Fahrlehrer erklärte dem Fahrschüler, aam Zebrastreifen haben immer die Fußgänger das Vorrecht. (DatE): derjenige, dem etwas verständlich gemacht wird: Person/ Institution (50) Der Vater erklärte ddem Sohn, [wie] er die Bohrmaschine halten muss. (51) Wie wollen Sie d dem Finanzamt diese Einkünfte erklären? (AdvE): Mittel mit +D: konkr. Objekt [als Anschauungsmaterial] (52) Griffe zur Selbstverteidigung erklären die Fachleute mmit Hilfe von Fotos und Zeichnungen. (Spiegel, 50/ 93, S. 104) (53) Kannst du mir den Weg zum Bahnhof m mit einer Skizze erklären? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (54) Es war uns [in der Schule] erklärt worden, warum die Italiener jetzt nicht mehr Verbündete waren, sondern als Gefangene bei uns arbeiteten. (Böll, Ansichten, S. 29) erkundigen, sich 350 sein : (55) Die Handhabung des Staubsaugers ist [in der Gebrauchsanweisung] [genau] erklärt. - Bekommen-Passiv : (56) [Öfters] bekommen/ kriegen die Eltern den Computer von ihren Kindern erklärt. WORTB der Erklärer/ selten die Erklärerin, die Erklärung ANM - Statt mit der AdvE kann mit der PräpG [anhand/ an Hand +G] auf das Mittel Bezug genommen werden : (57) Der Reiseleiter erklärte den Touristen die Reiseroute [a anhand/ aan Hand einer Landkarte] . W.BED erklären 4 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit jemand [Person/ Institution] begründet etwas [Abstraktum] mit etwas [Sachverhalt] (58) Mit einem technischen Defekt wurde [auch] das Feuer erklärt, das im Hauptgebäude ausgebrochen war. (nach MM, 6.2.86, S. 3) (59) Die Regierung erklärt ihr schlechtes Ergebnis bei der letzten Wahl mit der Verärgerung der Bevölkerung über die hohe Arbeitslosigkeit. dass-S : (60) Die Mängel in der Selbstverwaltung Palästinas erklärt PLO-Chef Arafat damit, dass die versprochene Auslandshilfe nur spärlich fließt. (nach Spiegel, 28/ 94, S. 115) Hpts : (61) Flavius Josephus hat [in seinem Bericht] das lange Ausharren der Israeliten in der Festung Masada damit erklärt, sie hätten den flachen Gipfel des Berges landwirtschaftlich genutzt. (nach Spiegel, 48/ 94, S. 213) erklären 5 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] äußert, dass jemand/ etwas [keine Restr.] jemand/ etwas [abstr. Objekt] ist (62) Clinton hat die Sanierung von Wirtschaft und Finanzen zur zentralen Aufgabe erklärt. (Spiegel, 32/ 93, S. 112) (63) Die Krankenkasse erklärte Cornelia G. zum Pflegefall und zahlte nicht mehr. (nach Zeit, 14.3.86, S. 96) (64) Der Vertrag zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion erklärt die Entspannung zum Ziel beider Staaten. (nach Zeit, 9.8.85, S. 4) (65) Die Jury erklärte den österreichischen Skispringer zum Sieger. erklären 6 <für>/ <als> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: für +A/ + AdjG; PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ mit AdjG jemand [Person/ Institution] bezeichnet jemanden/ etwas [keine Restr.] offiziell als jemanden/ etwas [abstr. Objekt]/ als so geartet bzw. als einen solchen/ ein solches/ so (66) Der Richter erklärte die Aussage des Zeugen für eine Lüge und den jungen Mann für den Täter und für schuldig. (67) Mein Nachbar hat mich beleidigt und für/ als einen Lügner erklärt. (68) Horst Teltschik hat die deutsche Teilnahme am SDI-Projekt für lebenswichtig erklärt. (nach Zeit, 13.12.85, S. 4) (69) Das Gericht erklärte das Testament für unwirksam. (70) Agnes wird für nicht zurechnungsfähig erklärt. (Zeit, 7.3.86, S. 64) (71) [Auch wo] die Literatur selbst als überflüssig, bürgerlich und tot erklärt wurde, konnte sich die Literaturwissenschaft behaupten. (nach Zeit, 19.4.85, S. 53) PHRAS Idiom: einem Land den Krieg erklären: einem Land den Kriegszustand mit ihm verkünden; [geh] einem Mädchen seine Liebe erklären: einem Mädchen seine Liebe gestehen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb erklären, sich . er'kundigen, sich erkundigt sich erkundigte sich hat sich erkundigt SBP sich [A] erkundigen nach/ über NomE PräpE1 (PräpE2) BED jemandem Fragen stellen, um Auskunft über jemanden/ etwas zu bekommen . (1) Hast du dich [schon] nach einem Zug erkundigt? BELR NomE: derjenige, der Auskunft bekommen möchte: Person/ Institution (2) D Der Makler erkundigte sich nach den Wünschen des Mannes. (MM, 20.4.85, S. 60) (3) MMehrere Anrufer erkundigten sich nach der Versorgung mit bleifreiem Benzin im Ausland. (MM, 16.2.85, S. 25) (4) [Gestern] hat sich ddie Kripo bei Frau Müller nach dem grauen Lieferwagen erkundigt, der tagelang vor ihrem Grundstück stand. PräpE1: nach +D: dasjenige, worüber jemand Auskunft bekommen möchte: keine Restr. über +A: abstr. Objekt/ Sachverhalt SE mit fak. Korrelat danach/ selten darüber: Sachverhalt (5) Da senkt der zuvor raue, polternde Mann seine Stimme und erkundigt sich nnach der Mutter. (MM, 11.3.85, S. 49) (6) Der Arzt warf einen kurzen Blick auf die Karteikarte und erkundigte sich nnach dem Befinden der Patientin. (7) Der Parlamentarier erkundigte sich bei der Landesregierung nach dem Stand der Aids-Forschung und Aufklärung in Essen. (nach MM, 14.9.85, S. 17) (8) Die staatlichen Behörden wurden angewiesen, sich n nach den Gründen für das Ausreisebegehren zu erkundigen. (MM, 17.4.86, S. 2) (9) Einer erkundigte sich n nach dem Demokratieverständnis der Diskutanten. (nach MM, 28.5.86, S. 31) (10) Eine junge Anglistikstudentin erkundigte sich ü über ihre Chancen nach dem Examen. (nach MM, 3.6.86, S. 17) (11) [Anfang Dezember 1982] erkundigte sich der stellvertretende amerikanische Handelsminister [persönlich] [in Tokio] ü über Japans viel gepriesene Fortschritte in wichtigen Bereichen der Hochtechnologie. (Zeit, 6.9.85, S. 26) ob-Frag : (12) Der Arbeitgeber darf sich [auch] ddanach erkundigen, oob ansteckende Krankheiten vorliegen. (nach MM, 30.3.85, S. 48) (13) Wer sich bei einem Fach der philosophischen Fachrichtung einschreibt, sollte sich [rechtzeitig] erkundigen, o ob er für seinen Studiengang das Latinum braucht oder nicht. (MM, 19.12.86, S. 27) w-Frag : (14) Erkundigen Sie sich [bitte] bei Ihrer Krankenkasse, w welche Möglichkeiten Sie für einen lückenlosen Versicherungsschutz haben. (Merkbl. BA, S. 19) (PräpE2): bei +D: derjenige, von dem jemand Auskunft bekommen möchte: Person/ Institution (15) Wenn man ein Medikament kauft, sollte man sich beim Apotheker nach eventuellen Nebenwirkungen erkunerlauben 351 digen. (16) Sie müssen sich b bei der zuständigen Zollbehörde nach den Einfuhrmöglichkeiten und den dazu notwendigen Dokumenten erkundigen. (nach MM, 30.8.86, S. 36) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (17) Beim Mieterverein wird sich [häufig] nach der Berechnung der Mietnebenkosten erkundigt. WORTB die Erkundigung ANM - Die PräpE1 wird häufiger mit der PräpG [nach +D], seltener mit der PräpG [über +A] realisiert. - Die PräpE1 kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, worüber jemand Auskunft bekommen möchte : (18) Das Ehepaar Ott in Glückstadt hatte in der Zeitung etwas über Ehrenpatenschaften gelesen und erkundigte sich beim Sozialamt. (nach Zeit, 10.5.85, S. 71); s. auch (19). - Statt mit der PräpE2 kann mit einer statischen AdvG oder PräpG [auf +D/ ...] indirekt auf denjenigen Bezug genommen werden, dem jemand Fragen stellt : (19) Ich habe mich [ü überall] erkundigt, aber niemand weiß, wo das Buch geblieben ist. (20) Ein anderer Moskauer erkundigt sich [a auf dem Markt], welches Gemüse aus der Ukraine stammt. (Zeit, 9.5.86, S. 9); s. auch (11). - Mit einer AdvG oder PräpG [mit +D/ ...] kann auf die Art und Weise, in der jemand jemandem Fragen stellt, Bezug genommen werden : (21) Du kannst dich [auch] [t telefonisch/ pper Telefon] nach den Öffnungszeiten erkundigen. (22) Der Abgeordnete erkundigte sich [mmit einer schriftlichen Anfrage] bei der Bundesregierung, was die Regierung gegen die wachsende Rauschgiftkriminalität zu unternehmen gedenke; s. auch (11). G.ANM - Häufig wird erkundigen, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘fragend sagen’ verwendet: (23) [Dann] erkundigte sich Bernd: „Warst du in letzter Zeit mal beim Arzt? “ (Zeit, 26.4.85, S. 5) er'lauben erlaubt erlaubte hat erlaubt erlauben 1 jemandem die Erlaubnis für etwas geben erlauben 2 jemandem etwas ermöglichen SBP erlauben 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem die Erlaubnis für etwas geben . (1) Wer hat Ihnen erlaubt, meine Briefe zu öffnen? BELR NomE: dasjenige, das die Erlaubnis gibt: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ [indirekt Regularität/ Zeichen] (2) Herr Bundesminister, erlauben S Sie mir, zwei Fragen anzuschneiden. (Bu-Prot. 89, S. 13144) (3) DDie ungarische Regierung hatte [einseitig] die Ausreise der DDR-Bürger erlaubt. (nach RhM, 15.9.89, S. 3) (4) D Das neue Gesetz erlaubt [nicht nur] die Beobachtung aktiver Verfassungsfeinde, [sondern auch] der Organisationen, die Ziel der Unterwanderer sind. (Zeit, 17.1.86, S. 3) (5) M Manche Kulturen erlauben das gemeinsame Bad [erst nach gründlicher Reinigung]. (nach MM, 7.1.88, S. 34) (6) DDieses Verkehrszeichen erlaubt dem Auto- und Motorradfahrer maximal 50 Stundenkilometer. AkkE: dasjenige, wofür die Erlaubnis gegeben wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (7) Der Richter erlaubte ddie Besuche. (Stern, 17.9.87, S. 116) (8) Für die DDR gilt die so genannte Fristenlösung, die eeinen legalen Abbruch [in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft] erlaubt. (MM, 3.3.90, S. 5) (9) Der Vermieter will uns kkeinen Hund erlauben. (10) Das Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht erlaubte mmaximal 5.000 Tonnen Urankonzentrat [in der Lagerhalle]. (nach MM, 26.2.88, S. 19) dass-S : (11R) Würden Sie erlauben, ddass ich an Ihrem Tisch Platz nehme? (nach Weyden, S. 3) Inf+ : (12) Die Schulleitung hatte (e es) erlaubt, dden Schulhof in der Pause zu verlassen. Hpts: (13) Der Direktor hat (e es) den Mitarbeitern erlaubt, die Überstunden können aabgefeiert werden. (D DatE): derjenige, dem die Erlaubnis gegeben wird: Person/ Institution (14) Soll ein Gesetz ddem Arzt diese Art Sterbehilfe erlauben? (Stern, 20.8.87, S. 16) (15) Erlauben Sie mmir, dass ich mich morgen entscheide? (nach Stephan, S. 17) (16) Das Ministerium hat d den Universitäten die Berufung von Lehrbeauftragten erlaubt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (17) Westreisen sollen [allerdings] [nur] erlaubt werden, wenn die Bürger für den Auslandsaufenthalt eine ausreichende Summe an Devisen tauschen können. (nach Bild, 19.10.89, S. 1) sein : (18) Ist es Radfahrern [generell] erlaubt, die Bürgersteige zu benutzen? (MM, 30.4.88, S. 56) - Bekommen-Passiv : (19) Bei der Klassenfahrt dürfen nur die Schüler baden, die dies von ihren Eltern erlaubt bekommen. WORTB die Erlaubnis ANM - Die DatE wird selten realisiert, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, für wen die Erlaubnis gilt, bzw. wenn eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit gemeint ist : (20) Das hätten meine Eltern [nie] erlaubt. (21) [Hier] ist das Rauchen [nicht] erlaubt! ; s. auch (3), (4), (5), (7), (8), (10), (11), (12) und (17). - erlauben 1 wird häufig im Zusammenhang mit einer höflichen Bitte verwendet: s. (2), (11) und (15). SBP erlauben 2 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas ermöglichen . (22) Sein Gesundheitszustand erlaubte es ihm [nicht], eine so anstrengende Reise zu machen. BELR NomE: dasjenige, das jemandem etwas ermöglicht: konkr. Objekt [Gerät o.Ä.]/ abstr. Objekt [häufig geistiges Produkt]/ Sachverhalt SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (23) DDer Computer erlaubt eine Umsetzung von Gedankengängen, die anders nicht realisierbar sind. (MM, 26.9.87, S. 47) (24) DDie moderne Technik erlaubt es [heute], auch in engen Leitungen Schadstellen genau zu orten. (MM, 6.3.87, S. 25) (25) DDas minutenschnelle Untersuchungsergebnis erlaubt den unmittelbar gezielten Therapiebeginn. erlauben, sich 352 (nach MM, 11.6.87, S. 12) (26) [Sobald] es mir mmeine Zeit erlaubt, werde ich euch besuchen. (27) SSein Roman erlaubt Schwindel erregende Blicke in die Abgründe seiner Seele. (nach MM, 6.3.87, S. 48) dass-S : (28) Erfreulicherweise erlaubt ees mir einen hohen Lebensstandard, d dass ich ein größeres Vermögen geerbt habe. (29) DDass der Konservatismus keine systematische Theorie entwickelt hat und eine unvergleichliche Vielfalt historischer Erscheinungsformen aufweist, erlaubte ihm ein hohes Maß an Flexibilität im politischen und gesellschaftlichen Handeln. (nach Brisante Wörter, S. 212) AkkE: dasjenige, das jemandem ermöglicht wird: abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (30) Glasfasern erlauben eeine Übertragung der Lichtsignale über 30 Kilometer und mehr [ohne Verstärkung]. (MM, 26.5.88, S. 3) (31) Diese Äußerung erlaubt RRückschlüsse auf Weinbergers Beurteilung dessen, was sein Präsident gegenwärtig in der Abrüstungsfrage für notwendig und erforderlich hält. (MM, 27.5.87, S. 2) (32) Die modernen Verfahren erlauben [heute schon] eeine Zuverlässigkeit der Diagnose von 80 bis 90 Prozent. (nach MM, 10.6.88) (33) Der Motor erlaubt dem Fahrer mmaximal 190 Stundenkilometer. dass-S : (34) „Der Bundesfachverband der Arzneimittelhersteller“ appelliert an die Bundesregierung, die Rahmenbedingungen zu schaffen, „die ees erlauben, ddass sich die Selbstmedikation qualitativ weiterentwickeln kann“. (Zeit, 22.5.87, S. 39) Inf+ : (35) Ich glaube, dass vernünftige Übergangsperioden uns erlauben würden, b brauchbare Antworten zu finden auf Fragen, die sich stellen. (RhM, 9.2.90, S. 3) (DatE): derjenige, dem etwas ermöglicht wird: Person/ Institution (36) Die Sängerin verfügt über eine ungemein kraftvolle, starke Stimme, die iihr [von vornherein] eine große Flexibilität erlaubt. (nach MM, 1.2.86, S. 52) (37) Die Finanzmisere erlaubt es d der Regierung [augenblicklich] [nicht], die Mehrwertsteuer zu senken. PASSK Passiv nicht üblich ANM - Die DatE wird selten realisiert, wenn etwas einer nicht spezifischen Öffentlichkeit erlaubt wird: s. (23), (24), (25), (27), (29), (30), (31) und (33). PHRAS Idiom: [ugs-salopp] jemand ist dümmer, als die Polizei erlaubt: jemand ist außerordentlich dumm - Erlaube/ Erlauben Sie mal! : [als Ausdruck der Empörung] Was fällt dir/ Ihnen ein. VERBF erlauben, sich er'lauben, sich erlaubt sich erlaubte sich hat sich erlaubt sich erlauben 1 sich das Recht zu etwas nehmen sich erlauben 2 sich etwas leisten SBP sich [D] erlauben NomE AkkE BED sich das Recht zu etwas nehmen . (1) Eine Frage möchte ich mir [noch] erlauben . BELR NomE: derjenige, der sich das Recht zu etwas nimmt: Person/ Institution (2) D Die Ärztin will sich kein Urteil darüber erlauben, wie der Einzelne mit der Krankheit fertig wird. (nach MM, 5.3.88, S. 3) (3) SSie hat sich [tatsächlich] erlaubt, sich in Rödingen einzuquartieren, ohne mir vorher etwas davon zu sagen. (Garner, S. 50) (4) Darf sich eeine Demokratie erlauben, Unrecht mit pauschaler Justiz, also mit neuem Unrecht, zu sühnen? (Zeit, 26.7.85, S. 7) AkkE: dasjenige, wozu sich jemand das Recht nimmt: Handlung/ [indirekt abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (5) Der Reporter hatte sich d die Frechheit erlaubt, die Diva nach ihrem Alter zu fragen. (6R) Er glaubt, dass sein Name genügt, um sich aalles erlauben zu können. (Pegg, S. 23) (7) E Eine Bemerkung möchte ich mir [gerne] [noch] erlauben, Frau Präsidentin, wenn Sie es gestatten. (Bu-Prot. 89, S. 11336) dass-S : (8) Du musst überlegen, ob du (e es) dir erlauben kannst, ddass du den Termin erneut absagst. Inf+ : (9) Die Bürger erlaubten sich, nnach Mitspracherechten, Umweltbelangen und Sachverstand zu fragen. (nach taz, 9.3.90, S. 2) (10) Darf ich (ees) mir erlauben, SSie um einen Gefallen zu bitten? PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AkkE wird meist als SE realisiert . - Die AkkSE wird meist in Form der Inf+ realisiert. - sich erlauben 1 wird häufig verwendet, um die Höflichkeit zu betonen : (11) Da wir dankbar an die gemeinsam verlebte Zeit zurückdenken, erlaube ich mir, Ihnen ein Fotoalbum zu überreichen. (nach FP, 11.9.73, S. 13); s. auch (1), (7) und (10). W.BED sich [D] erlauben 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] leistet sich auf Grund seiner spezifischen Lage etwas [Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] (12) Jetzt, da ich im Lotto gewonnen habe, kann ich mir einen großen Wagen und ein Pferd erlauben. (13) Die vierköpfige Familie kann sich [nicht] [jedes Jahr] eine Urlaubsreise erlauben. (14) Der Trainer von Bayer Leverkusen hat sich den Luxus erlaubt, auf namhafte Spieler zu verzichten. (nach FR, 13.10.99, S. 21) (15) [Derzeit] kann sich die Regierung eine Senkung der Mehrwertsteuer [nicht] erlauben. (16) Bernd sagt immer: [als Buchhalter] kann man sich keinen Fehler erlauben. (17) Wenn du dir diese Großzügigkeit erlauben kannst, dann tu’s doch! dass-S: (18) [In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit] kann (es) sich niemand erlauben, dass er häufig krank ist. Inf+ : (19) [Aber] wir können uns [nicht] erlauben, so großmütig zu sein. (Garner, S. 50) - Die AkkSE wird meist in Form der Inf+ realisiert. - sich erlauben 2 wird häufig in negierten Sätzen und/ oder in Verbindung mit können verwendet; s. (12), (13), (15), (16), (17), (18) und (19). PHRAS Idiom: sich mit jemandem etwas erlauben: etwas in autoritärer Weise tun, was jemand, der davon erledigen 353 betroffen ist, als Anmaßung empfindet; sich keine großen Sprünge erlauben können: wenig Geld haben und sich nicht viel Gutes leisten können - Was erlaubst du dir/ erlauben Sie sich! : [als Ausdruck der Empörung] Was fällt dir/ Ihnen ein. VERBF erlauben er'leben erlebt erlebte hat erlebt erleben 1 etwas erfahren erleben 2 noch am Leben sein, wenn etwas geschieht erleben 3 etwas an sich erfahren erleben 4 etwas so/ als ein solches erfahren SBP erleben 1 NomE AkkE BED etwas erfahren oder sehen und davon betroffen sein . (1) [In unserem Urlaub] haben wir viel Schönes erlebt. BELR NNomE: derjenige, der etwas erfährt: Person (2) Auch Horror-Comics hält der Psychologe nicht für schädlich, da ddas Kind hierbei Furcht und Schrecken aus sicherer Entfernung beobachte und eine kribbelnde Spannung erlebe. (nach Zeit, 4.1.85, S. 9) (3) DDie meisten Mitglieder von Kampfeinheiten erleben [nie] einen Kampf. (taz, 1.2.2000, S. 27) AkkE: dasjenige, das jemand erfährt: Vorgang [häufig Ereignis/ Veranstaltung]/ Zustand [Gefühl]/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (4) [Bei jeder fremden Beerdigung] erlebe ich ddie Trauer um meine eigenen Eltern [nochmals]. (5) Man erlebt [doch] [immer wieder] Ü Überraschungen. (6) SSolch eine ruhige und sachliche Sitzung, so ein freundliches Vorstandsmitglied haben wir [seit Jahren] [nicht mehr] erlebt. (nach MM, 25.2.85, S. 2) (7) EEine virtuelle Dampferfahrt durch die Innenstadt können Interessenten [ab sofort] [im Internet] erleben. (taz, 8.2.2000, S. 22) (8) Wenn man seinen Geschichten glaubt, dann hat Großvater sso viele Abenteuer erlebt [wie Winnetou, der Indianer]. (9) Die Fans wollen ddie Spieler [hautnah] erleben und viele Tore sehen. (BerlZ, 4.1.2000, S. 34) (10) Sie müssen ddie Sonne erleben, wie sie im Meer versinkt! (11) Bummeln Sie durch die Carnaby Street und erleben Sie d das „SSwinging London“. (DGIJ, S. 6) dass-S : (12) Chirurgen erleben, d dass eine Herzverpflanzung kaum eine Zeile in den Zeitungen wert zu sein scheint. (Zeit, 21.3.86, S. 82) (13) Ich erlebe es [zur Zeit] [gerade] [in Deutschland], ddass an die neuen technischen Projekte doch viele Hunderte und Tausende von ganz jungen Menschen mit einer sehr großen Begeisterung herangehen. (Zeit, 4.1.85, S. 9) ob-Frag : (14) Nicht nur die Journalisten, sondern auch die Bürger werden erleben, o ob beim Fest im Collini-Center alles klappt. (nach MM, 23.9.89) w-Frag : (15) Ich habe (ees) [einmal] erlebt, wwie ein Artist vom Trapez gefallen ist. Es war schrecklich. PASSK Werden-Passiv werden: (16) Angst vor der Operation wird von den Kranken [unterschiedlich] erlebt. WORTB das Erlebnis W.BED erleben 2 NomE AkkE jemand ist noch am Leben, wenn etwas [Ereignis/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt]] geschieht (17) Es besteht eine Lebensversicherung, die ich ausgezahlt bekomme, falls mein Mann die Auszahlung der Versicherungssumme [nicht] erleben sollte. (nach MM, 29.8.87, S. 24) (18) Unsere Oma war so glücklich, dass sie ihren Urenkel [noch] erleben konnte. (19) Werden wir das Wörterbuch [noch] erleben? erleben 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ zwischen +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung] erfährt irgendwann etwas [Vorgang] an sich (20) Die Sänger aus den 60er-Jahren erleben jetzt ein Comeback. (21) Im vergangenen Jahr erlebte Russland einen deutlichen Anstieg der Industrieproduktion. (BerlZ, 4.1.2000, S. 31) (22) Ziel des Projekts ist die vollständige Erforschung der alten Stadtanlage von Qatna, die ihre Blütezeit zwischen 1900 und 1600 vor Christus erlebte. (BerlZ, 19.1.2000, S. 13) (23) Das häusliche Musizieren erlebt eine Renaissance. (24) Neue spektakuläre Therapieansätze werden ihren Durchbruch erst in fünf bis zehn Jahren erleben. (Zeit, 13.3.87, S. 21) erleben 4 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ Part. I/ Part. II/ als-Gruppe mit NG im A/ mit AdjG/ mit Part. I jemand erfährt jemanden [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] so/ als einen solchen/ ein solches (25) Es ist selten, dass man den Kardinal ein wenig gereizt erlebt. (nach BerlZ, 6.1.2000, S. 3) (26) Den Jahreswechsel hat sie sehr ruhig [in Langwarden an der Nordsee] erlebt. (BerlZ, 3.1.2000, S. 2) (27) Ich habe ihn [nie] so verwirrt und schwankend erlebt. (28) Er erlebt das Leben als wundersames Abenteuer. (Spiegel, 7/ 94, S. 117) (29) [Einmal] habe ich einen Hund als wilde Bestie erlebt. (30) Sie werden den Strand als ein Paradies erleben. (31) Den Ausgleich zwischen Reich und Arm erleben viele Bürger als Kampf mit der Bürokratie. (nach Spiegel, 8/ 94, S. 28) (32) Die Sportler erleben die Organisationsstrukturen als unproduktiv. (nach Spiegel, 42/ 94, S. 212) (33) Die Frauen erleben diese Erfahrung als sehr befreiend. (BerlZ, 15.9.99, S. IV) PHRAS Idiom: nur Wendung - Hat man so etwas schon erlebt? : [als Ausdruck des Staunens bzw. der Verärgerung]; Du kannst noch was (von mir) erleben! : [als Drohung] Ich werde dich bestrafen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb erleben, sich. VERBF leben er'ledigen erledigt erledigte hat erledigt erledigen 1 etwas vollständig durchführen erledigen 2 etwas zu Grunde richten SBP erledigen 1 NomE AkkE BED etwas, das zu leisten ist, vollständig durchführen . (1) Könnten Sie das [für mich] erledigen? ernähren 354 BELR NomE: derjenige, der etwas vollständig durchführt: Person/ Institution/ [auch Gerät/ technische Anlage] (2) [Bald] können wwir [über Bildschirmtext] alle Einkäufe erledigen und Finanzgeschäfte regeln. (MM, 11.3.86, S. 24) (3) [Trotz des gewaltigen Arbeitsanfalls] erledigten ddie Richter und Richterinnen sowie die Protokollführer und Schreibkräfte fast 44 Prozent aller Verfahren [binnen eines Monats]. (MM, 27.1.86, S. 14) (4) UUnternehmen, die dem Maschinenring angehören, erledigen die Ernte. (nach FuW, 32/ 73, S. 7) (5) [Heute] erledigen die Bewässerung Kanäle und energieaufwändige Pumpen. (nach MM, 26.3.85, S. 14) AkkE: dasjenige, das vollständig durchgeführt wird: abstr. Objekt/ Handlung [als Aufgabe] (6) DDie Hausaufgaben hat der Schüler [selbstständig, sorgfältig und rechtzeitig] zu erledigen. (Schulordnung, 3/ 52, S. 6) (7) Ich hatte [ja] ttausend Dinge zu erledigen. (8) Manchmal hilft Heide der Rentnerin im Haushalt, erledigt auch Post [für sie], weil sie nicht mehr schreiben kann. (nach SZ, 1.12.99, S. 7) (9) Computer erledigen ddie Berechnung der Gehälter [schnell und zuverlässig]. (10) Während man beim Lesen gleichzeitig allenfalls fernsehen, essen oder telefonieren könnte, kann man [beim Zuhören] n nützliche Verrichtungen wie Kochen, Holzhacken oder Gartenarbeit erledigen. (nach Zeit, 26.7.85, S. 47) (11) Der Anteil der Kunden, die iihre Einkäufe [zu Fuß] erledigen, hat sich von 28 v.H. im Jahre 1965 auf 16 v.H. 1984 verringert. (nach MM, 31.10.85, S. 9) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (12) Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihr Arbeitsamt, weil [dann] Ihr Anliegen [am schnellsten] erledigt werden kann. (nach Merkbl. BA, 1/ 85, S. 25) sein: (13) [Bis Ostern] sollten die wichtigsten Arbeiten erledigt sein. - Bekommen-Passiv: (14) [Im Stadtbüro] sollen Bürger Auskünfte erhalten und einfache Anträge erledigt bekommen. (FR, 8.11.97, S. 6) ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel Bezug genommen werden : (15) Man denke an ein Textverarbeitungssystem, [m mit dem] Mitarbeiter [ohne besondere Einarbeitung] die Firmenkorrespondenz erledigen sollen. (CompZ, 26.11.98, S. 36) WORTB die Erledigung W.BED erledigen 2 NomE AkkE [ugs] jemand/ etwas [Tier/ Organismus]/ [auch Handlung] richtet jemanden/ etwas [Tier/ Organismus/ Vorgang] gesellschaftlich oder physisch zu Grunde (16) Einen Verfolger habe ich erledigt, nun ist nur noch einer am Leben. (17) [Bisher] hatte der Boxer aus der Ukraine seine Gegner [spätestens in der sechsten Runde] erledigt. (nach FR, 13.12.99, S. 31) (18) Erledigen die Antikörper alle Aids-Viren, wäre dem französischen Wissenschaftler die Sensation gelungen. (Zeit, 3.4.87, S. 49) (19) Die Enthüllungen seiner Sekretärin haben den Bankdirektor erledigt. Es blieb ihm nur die Kündigung. (20) Wir haben den Terror [nicht an der Wurzel] erledigen können, wenn man das überhaupt kann. (MM, 10.7.86, S. 2) PHRAS Idiom: nur Wendung - Damit ist der Fall (für mich/ ...) erledigt! : Das Problem wird (von mir/ ...) als gelöst betrachtet und weitere Diskussionen sind unerwünscht. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb erledigen, sich. er'nähren ernährt ernährte hat ernährt ernähren 1 etwas mit etwas als Nahrung versorgen ernähren 2 den Lebensunterhalt bestreiten ernähren 3 die Quelle für jemandes Lebensunterhalt sein ernähren 4 etwas als Nahrung dienen SBP ernähren 1 NomE AkkE (PräpE) BED jemanden/ etwas mit etwas als Nahrung versorgen . (1) [Wie] ernähre ich mich [gesund]? BELR NomE: dasjenige, das etwas mit Nahrung versorgt: Lebewesen/ Institution (2) Dioxine und andere Schadstoffe in der Muttermilch machen vielen Müttern die Entscheidung schwer, ob ssie ihr Neugeborenes stillen oder mit industriellen Fertigprodukten ernähren sollen. (taz, 29.7.94, S. 7) (3) [Denn auch außerhalb des Horstes] ernähren d die Eltern ihr Junges. (nach MM, 3.6.85, S. 12) (4) CChina muss ein Fünftel der Weltbevölkerung ernähren, hat dafür aber nur sieben Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche der Erde zur Verfügung. (Zeit, 5.4.85, S. 9) AkkE: NG/ häufig sich: dasjenige, das mit Nahrung versorgt wird: Lebewesen/ konkr. Objekt [Körperteil] (5) Viele junge Mütter ernähren ssich und ihre Kinder mit biologischen Nahrungsmitteln. (6) Es ist nicht leicht, uunser Buschbaby [richtig] zu ernähren. (nach Grzimek, S. 126) (7) DDas Haar kann man [von außen] [nicht] ernähren, es wird [von innen] ernährt, und das Haarwachstum wird durch Hormone gesteuert. (nach Umweltfreundl. Prod.) (PräpE): mit +D: dasjenige, womit etwas versorgt wird: konkr. Objekt/ Substanz [als Nahrung] (8) Die Kleinen wurden m mit Fischstäbchen, Pommes, Kaugummi und [hin und wieder] TTiefkühlkost ernährt. Denen ist das ausgezeichnet bekommen. (taz, 9.6.95, S. 14) (9) Er lag noch immer im Bett des Kapitäns, wurde m mit dünner Hafersuppe ernährt. (Jahnn, S. 157) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Inhaftierte Terroristen, die in Hungerstreik treten, werden [nicht mehr] [gegen ihren Willen] [künstlich] ernährt. (nach MM, 8.2.85, S. 5) sein : (11) 20 Prozent der Weltbevölkerung ist [schlecht] ernährt. WORTB die Ernährung ANM - Häufig wird eine bewertende AdvG [gesund, richtig, vernünftig o.Ä.] hinzugefügt: s. (1), (6) und (11). - Statt mit der PräpE kann indirekt mit einer modalen AdvG auf dasjenige, womit etwas versorgt wird, Bezug genommen werden : (12) Ist es wirklich gesund, Kinder [rrein vegetarisch] zu ernähren? - Gelegentlich wird mit einer AdvG bzw. PräpG [durch +A/ mit +D/ ...] auf die Art und Weise bzw. das Instruernähren, sich 355 ment Bezug genommen : (13) Mutter Teresa wurde zunächst weiter künstlich beatmet und [iintravenös] ernährt. (MM, 26.8.94) (14) Alte Menschen, die nichts mehr essen können, werden [häufig] [m mit/ ddurch/ m mittels Infusionen] ernährt. In diesem Fall wird die PräpE meist nicht realisiert; s. auch (10). SBP ernähren 2 NomE AkkE (PräpE/ AdvE) BED für jemanden von etwas bzw. mittels irgendetwas den Lebensunterhalt bestreiten . (15) Mit dem Einkommen kann er keine Familie ernähren. BELR NomE: derjenige, der den Lebensunterhalt bestreitet: Person/ Institution (16) DDer Mann heiratete wieder und musste [nun] zwei Frauen ernähren. (MM, 18.12.85, S. 36) (17) EEin reicher Staat muss auch diejenigen seiner Bürger ernähren, die keine Arbeit finden. AkkE NG/ häufig sich: derjenige, dessen Lebensunterhalt bestritten wird: Person/ häufig Kollektiv von Personen [Familie] (18) Ein Mann im Gefängnis kann sseine Familie [nicht] ernähren. (Zeit, 17.9.85, S. 16) (19) Immer mehr Menschen suchten das Diakonische Werk auf, weil sie ssich [nicht mehr] ernähren können. (Zeit, 22.3.85, S. 83) (PräpE): von +D: dasjenige, wovon der Lebensunterhalt bestritten wird: Handlung/ abstr. Objekt [meist Geld] selten aus +D: abstr. Objekt [Verdienst, Ertrag o.Ä.] (20) In den folgenden Jahren ist er darauf angewiesen, sich und seine Familie aallein von der Schriftstellerei zu ernähren. (Zeit, 26.7.85, S. 47) (21) V Von dem Geld, das sie mit Putzen verdiente, musste sie sich und ihr Kind ernähren. (22) Der Bauer Waldemar Lehmann schaffte während der letzten Winter in Hamburg als Zimmermann. [Ohne den Zusatzverdienst] könnte er die Familie aaus den Erträgen seines 20-Hektars-Hofs [nicht] ernähren (Spiegel, 34/ 94, S. 136) (AdvE): Mittel durch +A/ mit +D: Handlung/ abstr. Objekt [Verdienst o.Ä.]/ [indirekt Geschäft] (23) Ich betrachte jeden Menschen als freien Menschen, der durch seine eigene Arbeit seinen Lebensunterhalt bestreitet, seine Familie ernährt. (Zeit, 26.7.85, S. 9) (24) M Mit seinem Gehalt allein konnte der Vater seine vierköpfige Familie [nicht] ernähren. (25) Wer einen Arbeitsplatz sucht oder mmit Gelegenheitsjobs seine Familie ernähren will, zieht die schäbige Township im Zentrum allen übrigen, weiter entfernten schwarzen Wohngebieten vor. (nach Zeit, 2.5.86, S. 4) (26) Sie ernährt sich und ihre Kinder mmit einem kleinen Gemischtwarenladen. (taz, 11.6.91, S. 9) PASSK Werden-Passiv werden : (27) Ein Hafenarbeiter verdient im Monat umgerechnet nicht mehr als zweihundert Mark, von denen [oft] eine Großfamilie ernährt werden muss. (MM, 7.8.86, S. 3) WORTB der Ernährer/ die Ernährerin ANM - Gelegentlich wird eine als-Gruppe hinzugefügt, mit der auf die Funktion oder den Beruf desjenigen, der den Lebensunterhalt bestreitet, Bezug genommen wird : (28) Die Mutter Hanna legt sich krumm, um [aals Küchenhilfe] die Familie zu ernähren. (MM, 20.7.95) W.BED ernähren 3 NomE AkkE etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Handlung] ist die Quelle für jemandes Lebensunterhalt (29) Sein Tante-Emma-Laden ernährt ihn [mehr schlecht als recht]. (30) Die steinigen Böden ringsum geben nicht viel her, und nur der Wald, der noch immer staatliches Eigentum ist, ernährt die Menschen. (taz, 19.11.91, S. 28) (31) Endlich hatte ich einen Arbeitsplatz, der mich und meine Familie ernähren konnte. (32) Die soziale Absicherung aber sei so hervorragend gewesen, dass eine kinderreiche Familie gar nicht mehr zu arbeiten brauchte, weil das Kindergeld allein sie ernährte. (taz, 4.4.91, S. 22) (33) Die Vertonung der Filme hat ihn [besser als alle anderen Aufträge] ernährt. (nach taz, 24.6.91, S. 14) ernähren 4 NomE AkkE etwas [Konkretum] dient jemandem/ etwas [Lebewesen] als Nahrung (34) Ein toter Bison konnte eine Indianerfamilie [mehrere Wochen] ernähren. (35) Die Eberesche wurde zum Baum des Jahres 1997 gewählt. Sie ernährt Tiere, gedeiht auch in schlechter Stadtluft und hilft, Abhänge vor Lawinen sicherer zu machen. (BerlZ, 21.10.1997, S. 6) (36) Man wird immer mehr Schafe klonen und so immer mehr Tiermehl produzieren, das immer mehr wahnsinnige Rinder ernähren wird. (Zeit, 14.3.97, S. 67) (37) Diese neue Düngerlösung ernährt Ihre Pflanzen [optimal]. VERBF ernähren, sich er'nähren, sich ernährt sich ernährte sich hat sich ernährt SBP sich [A] ernähren von NomE PräpE BED etwas regelmäßig als Nahrung zu sich nehmen . (1) Man sollte sich [nicht nur] von Konserven ernähren. BELR N NomE: dasjenige, das etwas zu sich nimmt: Lebewesen (2) Nun fressen junge Rebhühner nicht die Unkräuter, aber sie ernähren sich von den Insekten, die auf den Ackerkräutern leben. (MM, 11.3.85, S. 21) (3) DDie Pflanzen ernähren sich von dem bisschen Wasser, das sich morgens unter den Steinen sammelt. (4) WWir ernähren uns [hauptsächlich] von Obst und Gemüse. PräpE: von +D: dasjenige, das zu sich genommen wird: Konkretum [als Nahrung] (5) Unser Sohn ernährt sich [ausschließlich] v von Marmelade und Süßigkeiten. (6) Die Flechten und Moose, vvon denen sich die Rentiere ernähren, sind verstrahlt. (Zeit, 17.10.86, S. 17) (7) Es gibt Bakterien, die sich vvon Öl ernähren. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Ernährung VERBF ernähren eröffnen 356 er'öffnen eröffnet eröffnete hat eröffnet eröffnen 1 den Betrieb von etwas aufnehmen eröffnen 2 etwas mit etwas einleiten eröffnen 3 den Anfang von etwas bilden eröffnen 4 etwas zugänglich machen eröffnen 5 jemanden von etwas in Kenntnis setzen eröffnen 6 mit mit etwas beginnen eröffnen 7 irgendwann den Betrieb aufnehmen SBP eröffnen 1 NomE AkkE BED den öffentlichen Betrieb von etwas erstmalig aufnehmen; aufmachen . (1) Das Geschäft wird [am 15. Mai] eröffnet. BELR NNomE: derjenige, der den Betrieb von etwas aufnimmt: Person/ Institution (2) [Inzwischen] hatte BBenn [in Berlin-Kreuzberg] eine Praxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten eröffnet. (nach MM, 2.5.86, S. 64) (3) D Die Commerzbank will zehn Filialen eröffnen. (nach MM, 29.3.90, S. 7) AkkE: dasjenige, dessen Betrieb aufgenommen wird: Institution [Firma, Praxis o.Ä.]/ [indirekt Veranstaltung/ Räumlichkeit] (4) Greenpeace hat [am Sonntag] e ein eigenes Büro [in Ost- Berlin] eröffnet. (FR, 28.2.90, S. 2) (5) Noel P. Keane eröffnet e ein Informationscenter [in der Innenstadt]. (nach MM, 1.10.87, S. 14) (6) [Gleichzeitig] eröffnete die Heidelberger Galerie eeine Ausstellung mit Bildern und Zeichnungen des Malers. (nach MM, 2.3.87, S. 24) (7) Clara Moos zieht nach Köln und wird [dort] n neue Ausstellungsräume [in der Innenstadt] eröffnen. (MM, 6.12.89) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) Die Oggersheimer Unfallklinik wurde [vor 17 Jahren] eröffnet. (MM, 6.9.85, S. 28) sein : (9) „[Wann] wird die neue Schule eröffnet? “ - „Sie ist [bereits seit September] eröffnet.“ (MM, 6.9.85, S. 28) WORTB die Eröffnung SBP eröffnen 2 NomE AkkE (PräpE) BED etwas mit etwas beginnen lassen; einleiten . (10) Ich eröffne die Diskussion . BELR NomE: derjenige, der etwas einleitet: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution (11) DDer Bundespräsident musste das Festival eröffnen. (Zeit, 5.9.86, S. 48) (12) DDie Galerie Arte hat die Ausstellung mit Plastiken junger französischer Künstler [am Sonnabend] mit einer Vernissage eröffnet. AkkE: dasjenige, das eingeleitet wird: Veranstaltung [Kongress, Fest, Diskussion, Saison o.Ä.] (13) Der Versammlungsleiter eröffnet und beschließt ddie Versammlung. (14) François Mitterand eröffnete [gestern] die Feier zum 100. Geburtstag des Instituts Pasteur in Paris. (nach MM, 6.10.87, S. 10) (15) Der Landwirtschaftsminister hat ddie landwirtschaftliche Leistungsschau mit einer Rede eröffnet. (PräpE): mit +D: dasjenige, womit etwas eingeleitet wird: Ereignis/ Handlung/ [indirekt künstlerisches Produkt] (16) Die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag werden mmit einer Militärparade eröffnet. (17) MMit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne und einer Sinfonie von Mozart wurde der Festakt eröffnet. (18) MMit diesem Appell hat Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann [gestern Abend] die neue Hannover-Messe Cebit eröffnet. (nach MM, 12.3.86, S. 7) (19) Friedemann Layer eröffnete die Spielzeit im Mannheimer Nationaltheater mmit der „FFrau ohne Schatten“. (MM, 29.8.87, S. 48) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Mit der Aufführung der achten Sinfonie von Gustav Mahler ist [gestern] [in Kiel] das 14. Schleswig-Holstein-Musik-Festival eröffnet worden. (nach MM, 12.7.99, S. 28) sein: (21) Mit der Ansprache des Ministers ist der Presseball eröffnet. WORTB die Eröffnung ANM - Wenn eröffnen 2 im Passiv verwendet wird, wird häufig die PräpE realisiert : (22) Der Kongress wurde mit einem Festkonzert eröffnet.; s. auch (16), (17), (20) und (21). W.BED eröffnen 3 NomE AkkE etwas [Ereignis/ [indirekt künstlerisches Produkt]] bildet den Anfang von etwas [Veranstaltung] (23) Eine große Tanz- und Musikshow wird die Theatersaison 1998/ 99 in Mannheim eröffnen. (24) Die Oper „Aida“ hat [gestern] einen Zyklus von Verdi-Opern im Mannheimer Nationaltheater eröffnet. (25) Eine leidenschaftliche Liebesszene eröffnet das Theaterstück. eröffnen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Gerät/ abstr. Objekt/ Vorgang] macht jemandem [Person/ Institution] etwas [Sachverhalt] zugänglich (26) Einstein hat [der Wissenschaft] ungeahnte Einsichten in die Mechanismen des Universums eröffnet. (27) Computer sollen [blinden Abiturienten] neue Studiengänge und Berufsperspektiven eröffnen. (Zeit, 8.5.87, S. 90) (28) Neue Wege eröffnet ein Forschungsprojekt in Heidelberg. (MM, 5.2.87, S. 27) (29) Die Entdeckung von Leben auf einem Satelliten des Jupiters würde ein neues Kapitel der Biologie eröffnen. (nach Gail/ Petri, S. 128) - Häufig wird mit einer NG im D bzw. PräpG [für A] auf den Nutznießer Bezug genommen : (30) Der PC eröffnet für Frauen mit kleinen Kindern neue Möglichkeiten zu Hause zu arbeiten.; s. auch (26) und (27) . eröffnen 5 NomE AkkE DatE; AkkSE ohne Korrelat jemand setzt jemanden von etwas [abstr. Objekt [als Faktum]] in Kenntnis (31) [Im Krankenhaus] eröffnet ihr der Arzt [nach dem Röntgen] die Diagnose: Oberschenkelhalsbruch. (Zeit, 19.9.86, S. 80) (32) Jürgen hat [gestern Abend] seinen Freunden seine Pläne für die Zukunft eröffnet. dass-S : (33) Ich würde es nicht fertig bringen, einem Magdeburger oder Dresdner zu eröffnen, dass er ab sofort für mich Ausländer ist. (Bu-Prot. 89, S. 11753) w-Frag : (34) [Im Gesundheitsamt] wird den Aids-Kranken [zunächst] eröffnet, weshalb sie vorgeladen wurden. (nach Stern, 27.5.87, S. 36) Hpts : (35) Bucerius eröffnete Blumenfeld, er habe eine Pistole bei sich. (Zeit, 16.5.86, S. 3) erreichen 357 eröffnen 6 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D etwas [Veranstaltung] beginnt mit etwas [Ereignis/ [indirekt künstlerisches Produkt]] (36) Ausstellungen von lebenden Künstlern eröffnen [meist] mit einer Vernissage. (37) Die neue Spielzeit eröffnet mit der Oper „Lohengrin“. eröffnen 7 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: an +D/ in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ an +D/ in +D/ ... etwas [Institution: meist Firma/ [indirekt Veranstaltung]] nimmt irgendwo irgendwann erstmalig den öffentlichen Betrieb auf; öffnen, aufmachen (38) Am Marktplatz wird am 1. Juli ein großes Kaufhaus eröffnen. (39) Achtzig Videotheken haben in den letzten Wochen in Leipzig eröffnet. (nach Zeit, 22.6.90, S. 69) (40) Im Altarraum der Nikolaikirche hat eine Ausstellung eröffnet. (Zeit, 28.9.90, S. 2) (41) Heute Abend eröffnet ein neues Kino. PHRAS Idiom: [geh] den Reigen eröffnen: den Anfang von etwas machen, bilden G.ANM - eröffnen wird häufig in fachsprachlichen Ausdrücken verwendet, wie z.B. [militärspr] das Feuer eröffnen i.S.v. ‘zu schießen beginnen’; [wirtschaftsspr] einen Konkurs eröffnen i.S.v. ‘einen Konkurs in die Wege leiten’; im Bankwesen ein Konto eröffnen i.S.v. ‘ein Konto neu einrichten, anlegen’; [jur] ein Testament eröffnen i.S.v. ‘ein Testament als Befugter öffnen und seinen Inhalt den Beteiligten mitteilen’; ein Verfahren eröffnen i.S.v. ‘ein Verfahren einleiten’. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb eröffnen, sich. VERBF öffnen er'reichen erreicht erreichte hat erreicht erreichen 1 es schaffen, bis zu etwas zu gelangen erreichen 2 mit jemandem in Verbindung treten erreichen 3 etwas zu Stande bringen erreichen 4 etwas erlangen erreichen 5 bei jemandem ankommen erreichen 6 bis zu etwas hinlangen erreichen 7 Interesse o.Ä. bei jemandem auslösen SBP erreichen 1 NomE AkkE BED es schaffen, bis zu etwas zu gelangen oder zu kommen. (1) Wenn wir uns beeilen, erreichen wir [noch] den 8-Uhr-Zug. BELR NNomE: dasjenige, das bis zu etwas gelangt: Konkretum/ Kraft/ Naturerscheinung/ [indirekt Handlung] (2) DDie Pilger möchten [noch vor Sonnenaufgang] den Gipfel erreichen. (MM, 5.2.85, S. 3) (3) DDie Maschine erreichte sicher ihr Ziel. (BerlZ, 3.1.2000, S. 5) (4) Letztlich scheiterte der Versuch daran, dass d die heilsamen Gene nur einen Bruchteil der Tumorzellen erreichten. (BerlZ, 5.1.2000, S. 3) (5) E Ein großer Teil der gefährlichen Gase hat die Stratosphäre [noch gar nicht] erreicht - ihre Wirkung steht also noch aus. (MM, 3.9.86, S. 3) (6) DDer Ölteppich erreicht die Küste der Insel Belle. (BerlZ, 4.1.2000, S. 10) (7) Nur wenn bbestimmte elektrochemische Impulse, die im Gehirn erzeugt werden, unsere Bewegungsorgane erreichen, setzen wir uns in Bewegung. (8) DDas Sturmtief aus England hat die Nordsee erreicht. (9) Das ansonsten schnelle und direkte Spiel lahmte, da kkaum ein Kurzpass [präzise] den Mitspieler erreichte. (taz, 13.3.2000, S. 16) AkkE: dasjenige, bis zu dem etwas gelangt: Konkretum [häufig geografischer Ort] (10) Sie könnten d die Haltestelle an der Sporthalle [in wenigen Minuten] [zu Fuß] erreichen. (FR, 1.12.99, S. 1) (11) Birgit Hamann erreichte [in 13,12 Sekunden] [als Fünfte] d das Ziel. (MM, 5.6.2000) (12) [Unversehrt] konnten sie d das westliche Ufer erreichen. (13) Der Zug erreicht [pünktlich] d den Bahnhof. (BerlZ, 5.1.2000, S. 2) (14) [In 10 Minuten] erreichen wir H Hamburg, dort steigen wir um. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (15) Der Gipfel konnte [nicht mehr] erreicht werden, da ein Unwetter tobte. sein: (16) Die Wanderhütte war [nach vier Stunden] erreicht. Jetzt konnte man sich endlich ausruhen. WORTB erreichbar ANM - Wenn mit der AkkE auf ein öffentliches Verkehrsmittel Bezug genommen wird, wird erreichen 1 häufig i.S.v. ‘rechtzeitig zum Verkehrsmittel gelangen, um einsteigen zu können’ verwendet: (17) Obwohl wir spät aus dem Haus gegangen sind, haben wir den Zug nach Berlin [noch] erreicht.; s. auch (1). SBP erreichen 2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED mit jemandem unter etwas irgendwie in Verbindung treten. (18) [Bis 17 Uhr] können Sie mich [im Büro] erreichen. BELR NomE: derjenige, der mit jemandem in Verbindung tritt: Person/ Institution (19) Unter der Nummer 331930 können SSie die einsatzbereiten Helfer erreichen. (nach MM, 16.1.85, S. 15) (20) DDie Firma muss den Dienst habenden Ingenieur [jederzeit] erreichen können. AkkE: derjenige, mit dem in Verbindung getreten wird: Person/ Institution (21) Ich habe mehrmals versucht ihn anzurufen, aber ich habe i ihn [nicht] erreicht. (22) D Die Feuerwehr kann man [überall] unter der Nummer 112 erreichen, ddie Polizei unter 110. (PräpE): über +A/ unter +D: dasjenige, unter dem mit jemandem in Verbindung getreten wird: abstr. Objekt [Telefonnummer o.Ä.] (23) Wer beispielsweise wissen möchte, wie Kinder das Internet nutzen sollen, erreicht [am Montag] den Psychologen über die Rufnummer 392-1297. (nach MM, 1.12.2000) (24) Du kannst mich uunter meiner Kennung [im Institut] erreichen oder telefonisch u unter der Nummer 1581600. (AdvE): AdvG/ mit +D/ per +A/ ...: Art und Weise (25) T Telefonisch erreicht man die mit den Ermittlungen betrauten Beamten unter 06204/ 97470. (MM, 21.10.99) (26) Man kann mich [im Institut] ttelefonisch oder auch per Fax oder E-Mail erreichen. (27) Kann man dich mmit einer E-Mail oder über Fax erreichen? PASSK Passiv unüblich erreichen 358 WORTB erreichbar ANM - Häufig wird mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ ... ] indirekt auf die Nummer, unter welcher jemand zu erreichen ist, Bezug genommen: (28) [Ab 9 Uhr] kann man mich [aan meinem Arbeitsplatz] erreichen. ; s. auch (18), (22), (24) und (26). - Häufig wird erreichen 2 in der Passivkonstruktion jemand ist zu erreichen verwendet: (29) [Jeden Montag und Donnerstag] i ist die Geschäftsstelle [von 15 bis 18 Uhr] telefonisch oder persönlich z zu erreichen. (MM, 5.6.2000) - Gelegentlich wird erreichen 2 i.S.v. ‘antreffen’ verwendet: (30) Ich habe an seiner Tür geklopft, aber ich habe ihn [nicht] erreicht. ; s. auch (29). SBP erreichen 3 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas zu Stande bringen. (31) [Auf diese Art] erreichen Sie [bei ihm] gar nichts. BELR NNomE: derjenige, der etwas zu Stande bringt: Person/ Institution (32) [Mit Liebe und Geduld] erreicht m man viel. (33) DDas Bundesgesundheitsministerium will eine umfassende Aufklärung der Bundesbürger über die Immunschwäche-Krankheit Aids erreichen. (MM, 10.8.85, S. 56) AkkE: dasjenige, das zu Stande gebracht wird: Sachverhalt/ Handlung SE mit fak Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (34) Wenn wir eeinen echten sozialen Fortschritt erreichen wollen, müssen wir die Kraft der freien Wirtschaft nützen, anstatt sie zu schwächen. (Zeit, 3.5.85, S. 29) (35) Es gibt immer noch Eltern, die glauben, Gehorsamkeit könne man nur mit Härte erreichen. (36) Jeder muss mit dem Gefühl nach Hause gehen, e eine akzeptable Lösung erreicht zu haben. (SZ, 9.11.99, S. 23) (37) Die Greenpeaceleute wollen versuchen, die Lieferung des Giftes zu unterbinden, um eeinen Produktionsstopp dieses Mittels zu erreichen. (Zeit, 23.5.86, S. 4) dass-S: (38) [In Frankfurt] erreicht die „Handelsgärtnerverbindung“, ddass am 1. Januar zwischen sieben und 13 Uhr frische Blumen verkauft werden dürfen. (nach FR, 31.12.2000, S. 30) (39) Der Student hat (ees) erreicht, ddass ihm seine Eltern mehr Geld geben. Inf+: (40) Die Pariser Formation hat ees erreicht, d den Jazz zu popularisieren. (MM, 16.11.2000) (41) Ich habe (ees) mit viel Überredungskunst erreicht, m mehr Geld von meinen Eltern zu bekommen. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ abstr. Objekt/ Handlung durch +A: abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ selten damit: Handlung (42) MMit einer harten Zahnbürste erreichen Sie [nur], dass ihre Zähne schneller kaputt gehen. (43) [Bei den Behörden] erreicht man m mit freundlicher Hartnäckigkeit, dass etwas schneller erledigt wird. (44) Der Städtetag will mmit den auf Zentren beschränkten verlängerten Öffnungszeiten eine Belebung der Innenstädte erreichen. (FR, 1.12.99, S. 14) (45) M Mit Jammern und Weinen erreicht sie [bei ihrer Mutter] alles. (46) Die erforderliche innenpolitische Stabilität soll d durch energischere Reformen erreicht werden. (FR, 2.12.99, S. 2) (47) D Durch Ihr stures auf Ihr Recht Pochen erreichen Sie eine Verhärtung der gegnerischen Haltung. dass-S: (48) Die Einsparung könne [auch] ddadurch erreicht werden, ddass Stellen vorübergehend nicht besetzt werden. (taz, 11.9.99, S. 24) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (49) Durch den Einsatz von Katalysatoren kann eine Verminderung von Stickoxiden erreicht werden. (nach MM, 10.4.86, S. 26) sein: (50) Das erste Ziel, die Erschwerung von Tierversuchen, ist erreicht, jetzt kämpfen militante Tierschützer für deren völliges Verbot. WORTB die Erreichung; erreichbar ANM - Häufig wird mit einer PräpG [bei +D/ in +D] auf die Person/ Institution, bei der etwas erreicht wird, bzw. auf den Bereich, in dem etwas erreicht wird, Bezug genommen: (51) Er hat [i in seinem Beruf und auch in seinem Privatleben] viel erreicht. ; s. auch (31), (43) und (45). - Häufig wird erreichen 3 in der Passivkonstruktion etwas ist zu erreichen verwendet: (52) Mais hat einen sehr niedrigen Eiweißgehalt, nur durch Ergänzung mit Soja und Tiermehl i ist eine ausgeglichene Futterration zzu erreichen. (BerlZ, 2.12.2000, S. 9) SBP erreichen 4 NomE AkkE/ AdvE BED etwas bzw. irgendwieviel einer Dimension erlangen. (53) Die Züge erreichen eine Geschwindigkeit von 200 Kilometern. BELR NNomE: dasjenige, das etwas erlangt: keine Restr. (54) LLangstreckenläufer erreichen eine Geschwindigkeit von über 20 km/ h. (55) [Ausgewachsen] erreicht eein Bock rund 30 und eeine Ziege 25 Kilogramm. (MM, 2.2.99) (56) Aufgrund der Gefahr wurde der gewaltige Trümmerhaufen, der eine Höhe von fünf Metern erreichte, von den Helfern mit den Händen abgetragen. (nach SZ, 3.12.99, S. 14) (57) [Im Februar 1932] erreichte ddie Arbeitslosigkeit in Deutschland [mit 6,128 Millionen registrierten Beschäftigungssuchenden] ihren höchsten Stand. (SZ, 1.12.99, S. 14) (58) Die Böen erreichten Windstärke neun. (BerlZ, 18.6.98, S. 2) (59) [Bei der letzten Überflutung] erreichte dder Rhein einen Höchststand von 6 Metern. (60) [1984] dürfte dder Umsatz mit Laserstrahlquellen [knapp] 400 Millionen Dollar erreichen. (Zeit, 18.1.85, S. 56) (61) SSeine Wut erreichte den Höhepunkt, als seine Tochter, statt sich zu entschuldigen, ganz ruhig den Raum verließ. (62) DDie Warnstreiks haben [am Donnerstag] einen neuen Höhepunkt erreicht. AkkE: dasjenige, das erlangt wird: abstr. Objekt/ Zustand (63) Begabte Hauptschüler können [über das 10. Schuljahr] die mittlere Reife erreichen. (nach MM, 8.2.86, S. 27) (64) [Im Alter] hat er eeinen Zustand der Ruhe und Gelassenheit erreicht, dden man ihm in seiner Jugend nicht zugetraut hätte. (65) [Nun] erreicht [aber] [in jedem Jahr] [genau zu den Donaueschinger Musiktagen] der Schlosspark seine größte Schönheit. (BerlZ, 20.10.99, S. 13) (66) [Unter normalen Bedingungen] erreicht ein Katalysator eeine Lebensdauer von 100.000 Kilometern. (MM, 11.5.88, S. 36) erscheinen 359 AdvE: NG im A: Menge [als Größe einer Dimension] (67) Die Grünen erreichten 9 9,5 Prozent der Stimmen [bei der letzten Landtagswahl]. (68) [An der Küste] erreichten die Temperaturen 2 23 Grad. (BerlZ, 22.6.98, S. 2) (69) Die höchste Erhebung erreicht [gerade] 1173 Meter: sogar die Niederlande haben einen „Berg“, der fast doppelt so hoch ist. (Europa, S. 48) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (70) Ein hohes Lebensalter wird von immer mehr Menschen erreicht. sein: (71) Hoffentlich ist der Höhepunkt der Arbeitslosigkeit erreicht. - Wenn die AdvG in Form einer NG im A realisiert wird, ist auch Werden-, Sein-Passiv möglich: (72) Knapp 35% der Stimmen wurden von der Regierungspartei erreicht. (73) 100.000 Kilometer sind erreicht, der Wagen muss jetzt zur großen Inspektion. WORTB die Erreichung; erreichbar ANM - Die AkkE wird häufig in Form einer NG mit einem Attribut realisiert, mit dem auf die Größe der Dimension Bezug genommen wird: s. (53), (54), (56), (58), (59), (66) und (71). W.BED erreichen 5 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt: Nachricht, Maßnahme, Zuwendung o.Ä.] kommt bei jemandem [Person/ Institution] an (74) Warum sind die Experten nicht zu der simplen Einschätzung in der Lage, dass die Hilfsgüter die Menschen in den überfluteten Regionen [ohne Flugzeuge] [nicht] erreichen? (nach taz, 2.3.2000, S. 1) (75) Die Warnung, Wasser nicht unabgekocht zu trinken, erreichte 110.000 Bürger. (nach MM, 10.7.2000) (76) Zuschriften, die uns [im Internet] erreichen, können nur bei vollständiger Namens- und Adressenangabe abgedruckt werden. (SZ, 1.12.99, S. 6) (77) Jener Teil der Gelder, der die Landwirte [schließlich] erreicht, kommt nämlich hauptsächlich solchen Bauern zugute, die diese Hilfe am wenigsten nötig haben. (Zeit, 8.3.85, S. 12) (78) Die berufliche Weiterbildung erreicht [also] [genau] diejenigen [nicht], die von den neuen Techniken besonders betroffen sind. (Zeit, 17.4.87, S. 38) erreichen 6 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier] langt bis zu jemandem/ etwas [Konkretum] hin (79) Die Mutter versuchte verzweifelt, das im Eis eingebrochene Kind [mit einem Stock] zu erreichen. (80) Der Feuerwehrmann konnte das Kätzchen [nicht] erreichen. (81) Das Zimmer ist so niedrig, dass ich [mit ausgestrecktem Arm] die Decke erreiche. (82) Der kleine Affe versucht vergeblich, die Banane zu erreichen, die vor seinem Käfig liegt. erreichen 7 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): selten durch +A/ mit +D jemand [Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt]] löst mit Hilfe von irgendetwas [meist geistiges Produkt] bei jemandem [Person/ Institution] Interesse o.Ä. aus (83) RTL erreichte mit der ersten Übertragung eines Champion-League-Spiels 5,57 Millionen Zuschauer. (BerlZ, 16.9.99, S. 21) (84) Der begeisterte Turniertänzer holte vor allem die noch orientierungslose Jugend von der Straße und erreichte bis zu 140 Kinder und Heranwachsende. (nach MM, 3.11.2000) (85) [Vielleicht] kann das komplizierte Werk ein opernunkundiges Publikum [nicht so mühelos] erreichen [wie die Zauberflöte]. (MM, 24.7.87, S. 28) (86) Grafik erreicht viele Menschen. (BerlZ, 23.12.99, S. 12) - erreichen 7 wird auch in dem Ausdruck die Herzen erreichen i.S.v. ‘positive Gefühle auslösen’ verwendet: (87) Rudi Völler ist eine sehr gute Übergangslösung, weil er durch seine offene Art d die Herzen der Fans erreicht. (MM, 8.8.2000) PHRAS Idiom: das Ende der Fahnenstange erreichen: zu einem Punkt gelangen, an dem etwas nicht mehr weitergeht VERBF ausreichen er'scheinen erscheint erschien ist erschienen erscheinen 1 den Anschein erwecken, so zu sein erscheinen 2 irgendwo herausgegeben werden erscheinen 3 sich jemandem als Vision zeigen erscheinen 4 irgendwo sichtbar werden erscheinen 5 irgendwo gedruckt sein erscheinen 6 sich irgendwo einfinden SBP erscheinen 1 NomE (DatE) PrädE BED bei jemandem den Anschein erwecken, so/ ein solcher/ solches zu sein; scheinen, wirken. (1) Dieser Punkt erscheint mir besonders wichtig. BELR NomE: dasjenige, das den Anschein erweckt, so zu sein: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) Die qualvollen Prüfungen der letzten 23 Jahre sind an Winnie Mandela und Nelson Mandela nicht spurlos vorübergegangen, auch wenn s sie [nach außen] stark und unbeugsam erscheinen. (Zeit, 24.1.86, S. 2) (3) D Die Bäume an den verkehrsreichen Autostraßen erscheinen [oft] krank. (4) Diese Behauptung erscheint [zumindest] nicht völlig unwahrscheinlich. (MM, 27.4.88, S. 3) (5) Blumenfeld, dem das Vorhaben hoffnungslos erschien, lehnte es entsetzt ab. (nach Zeit, 16.5.86, S. 3) (6) D Das Sonnen am Strand erscheint mir sinnlos. (nach Zeit, 27.9.85, S. 65) dass-S : (7) Sehr wahrscheinlich erscheint ees, d dass die Politiker sich in dieser Frage nicht einigen werden. (8) DDass unsere Fußballmannschaft bei der Weltmeisterschaft siegen wird, erscheint kaum möglich. Inf+ : (9) E Es erscheint mir dringend nötig, dden Begriff „L Leistung“ neu zu definieren. (Zeit, 14.2.86, S. 16) (DatE): derjenige, bei dem etwas den Anschein erweckt, so zu sein: Person/ Institution (10) Vieles von dem, was er erzählt, verstehe ich nicht, erscheint m mir wirr und ungereimt. (Jeschke, S. 7) (11) Die Aussagen des Zeugen erschienen d dem Gericht glaubhaft. PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit AdjG/ mit Part. II/ wie- Gruppe mit Part. II: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft/ Sachverhalt erscheinen 360 als-Gruppe mit NG im N/ wie-Gruppe mit NG im N: dasjenige, welches etwas den Anschein erweckt zu sein: Person/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt (12) Die Zinsen erscheinen rrelativ niedrig. (Zeit, 14.11.86, S. 23) (13) Ihre Klagen sind uns uunverständlich, unangemessen und übertrieben erschienen. (14) Ein Anstieg des durchschnittlichen Nettolohns auf 2.300 Mark im Jahr 1996 erscheint r realistisch. (nach Zeit, 8.5.87, S. 44) (15) Die Einhaltung der Abmachungen erschien uns aals dringend notwenig. (16) Das Problem der Unterbringung der Gäste erscheint aals gelöst. (17) Der Maler Georg Baselitz erschien [von Anfang an] aals Tabuverletzer. (nach Zeit, 29.5.87, S. 43) (18) Ein Abitur, das fast nur auf Hochschulen ausgerichtet ist, erscheint vielen Schülern und Schülerinnen a als eher schmale Basis. (Zeit, 5.6.87, S. 69) (19) [Nach seinem Rücktritt] erschien der Minister allen wwie erlöst. (20) Die Arbeit der Wissenschaftler und der naturwissenschaftlichtechnische Fortschritt erscheinen vielen wwie ein „BBuch mit sieben Siegeln“. (nach MM, 12.1.85, S. 17) PASSK kein Passiv möglich ANM - erscheinen 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (21) Hut und Mantel lließen sie älter eerscheinen. (Cotton, S. 54) SBP erscheinen 2 NomE AdvE1 v AdvE2 BED irgendwo irgendwann herausgegeben oder veröffentlicht werden. (22) Die Zeitschrift erscheint monatlich. BELR N NomE: dasjenige, das herausgegeben wird: geistiges Produkt [Druckerzeugnis, Tonträger, Videofilm o.Ä.] (23) 1983 erschien in den USA „JJerry Lewis in Person“ beim Verlag Pinnacle Books, New York. (nach Zeit, 3.4.87, S. 62) (24) DDer Katalog erschien [in deutscher Übersetzung] im Prestel-Verlag. (Zeit, 4.10.85, S. 60) (25) VViele Videofilme erscheinen schon kurz nach der Premiere der Kinofilme. (26) Demnächst erscheint eeine CD mit dem Mitschnitt des Konzerts der drei berühmten Tenöre. AdvE1: Ort in +D: Ortspunkt/ [häufig indirekt Institution: Verlag] bei +D: Ortspunkt [indirekt Verlag] (27) IIn der Schweiz erschien 1945 ein Buch „die deutsche Frage“. (Zeit, 30.8.85, S. 67) (28) IIm Verlag Neue Kritik erschien eine Auswahl der Feuilletons und Reportagen der tschechischen Schriftstellerin Milena Jesenska. (nach MM, 9.5.85, S. 34) (29) Das neue Wörterbuch wird bbeim Klett- Verlag in Stuttgart erscheinen. AdvE2: Zeit AdvG/ in +D/ vor +D/ .../ NG im A: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D: Anfangspunkt von +D bis-Gruppe: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall (30) „Autorität“ nennt sich ein Buch des amerikanischen Soziologen Richard Sennett, das ggerade erschienen ist. (nach Zeit, 27.9.85, S. 4) (31) Der Roman „Die Schlafwandler“ von Hermann Broch erschien i im Dezember 1932. (32) V Vor drei Jahren erschien [endlich] ein Buch von Otto Mainzer. (Zeit, 29.3.85, LB, S. 12) (33) Das erste Buch Hildesheimers erschien 1 1952. (nach Zeit, 5.12.86, S. 51) (34) Viele Zeitschriften erschienen nnur bis zum Ende der DDR. (35) Die „Berliner Zeitung“ erscheint s seit 50 Jahren. (36) Die Zeitschrift „Für Dich“ ist vvon 1964 bis 1990 in der DDR erschienen. (37) Die Zeitschrift „Die Zeit“ erscheint wwöchentlich/ jjede Woche. PASSK kein Passiv möglich ANM - Wenn die Handlung betont oder eine modale AdvG/ PräpG [auf +D/ ...]/ als-Gruppe/ wie-Gruppe hinzugefügt wird, können gelegentlich die AdvE1 und AdvE2 weggelassen werden: (38) Ein Buch zum Film wird erscheinen. (39) Die Festschrift zum Jubiläum erscheint [f farbig/ aauf schönem Papier/ wwie vorgesehen]. (40) Die neue CD der Rock-Gruppe erscheint [a auch als Kassette]. W.BED erscheinen 3 NomE (DatE) jemand/ etwas [Lebewesen [häufig als fiktive Gestalt]] zeigt sich jemandem als Vision (41) Der Engel Gabriel erschien Maria und kündigte ihr die Geburt eines Sohns an. (42) Ich gebe zu, dass Gespenster nur Kranken erscheinen. (Zeit, 15.3.85, S. 47) (43) [Gestern Nacht] ist mir meine Mutter [im Traum] erschienen. (44) [Im Buch Daniel, Kapitel 7, Vers 3-8] erscheinen dem Propheten [in einer Vision] vier große Tiere. erscheinen 4 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ in +D/ ... jemand/ etwas [Konkretum] wird irgendwo [häufig Nachrichtenmedien] sichtbar; sich zeigen (45) Auf dem Bildschirm erscheint der alte Janos Kadar. (Zeit, 3.5.85, S. 57) (46) [Vor den Bundestagswahlen] erscheinen Vertreter aller Parteien im Fernsehen. (47) Im Portal erscheint der rotbäckige Jan Bullert. (Strittmatter, S. 157) (48) Es war ganz still im Wald. [Da] erschien ein Reh hinter den Bäumen. (49) Es war dunkle Nacht. [Plötzlich] erschien der Mond am Himmel, und es wurde taghell. (50) [Immer öfter] erscheint die Nummer von Camilla auf dem Telefondisplay. (MM, 13.11.98, S. 3) - Wenn mit der AdvE auf ein Nachrichtenmedium Bezug genommen wird, wird nicht das Konkretum, sondern ein Bild des Konkretums sichtbar: s. (45) und (46). erscheinen 5 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ in +D/ unter +D etwas [abstr. Objekt: meist geistiges Produkt] ist irgendwo gedruckt, verzeichnet (51) [Wöchentlich] erscheinen in den Fachzeitschriften neue Berichte. (Stern, 1.10.87, S. 280) (52) Im „Mannheimer Morgen“ erschien eine vernichtende Kritik des Konzerts der Rock-Band. (53) [Im Mai dieses Jahres] erschien in der französischen Tageszeitung „Le Monde“ eine große Anzeige. (Zeit, 4.7.86, S. 22) (54) Der Name des bekannten Wissenschaftlers erscheint [nicht] auf der Liste der Tagungsteilnehmer. (55) Die Aufwendungen für die Meisterschaftsfeier erscheinen unter dem Haushaltstitel „Sonderausgaben“. erscheinen 6 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ auf +D/ in +D/ ... jemand findet sich irgendwo [meist Veranstaltung] ein (56) Es ist die Pflicht aller Kollegen, auf/ zu den Versammlungen und bei/ zu den Vorträgen zu erscheinen. (57) Giulia erschrecken II 361 erscheint [nicht] zu ihrer Hochzeit. (MM, 25.7.86, S. 32) (58) [Deshalb] werden die drei Tenöre [nicht] [als Zeugen] vor dem Landgericht Mannheim erscheinen. (nach MM, 3.12.98, S. 1) (59) [Eine Viertelstunde später] erscheinen ein Beamter und eine Beamtin. (Zeit, 8.8.86, S. 25) (60) Alle Gäste waren [schon] erschienen, nur der Gastgeber [noch nicht]. - erscheinen 6 wird häufig in dem Ausdruck jemand hat zu erscheinen i.S.v. ‘es ist Pflicht von jemandem, sich irgendwo einzufinden’ verwendet : (61) Alle Leute aus dem großen Haus haben in einem riesigen Raum ohne Fenster zu erscheinen. (Schädlich, S. 186) PHRAS Idiom: [ugs] auf der Bildfläche erscheinen: unvermittelt, plötzlich kommen, auftreten; jemand/ etwas erscheint in einem guten/ schlechten/ (un) günstigen/ neuen/ anderen Licht: jemand/ etwas macht einen guten/ schlechten/ ungünstigen/ neuen/ anderen Eindruck VERBF scheinen er'schrecken I erschrickt erschrak ist erschrocken SBP erschrecken I NomE (PräpE) BED bei der Wahrnehmung von etwas plötzlich ein Gefühl von Angst und Entsetzen bekommen; einen Schreck bekommen . (1) Erschrick [nicht]! BELR NomE: dasjenige, das ein Gefühl von Angst und Entsetzen bekommt: Person/ Tier/ [indirekt Ort] (2) FFrau Stamm erschrickt, errötet und öffnet das Fenster. (Strittmatter, S. 75) (3) Als die ersten Silvesterraketen knallten, ist u unsere Katze [mächtig] erschrocken und hat sich unter dem Sofa verkrochen. (4) Fensterscheiben gingen zu Bruch und d die ganze Stadt erschrak bei der gewaltigen Detonation. (PräpE): bei +D/ über +A/ vor +D: dasjenige, bei dessen Wahrnehmung ein Gefühl von Angst und Entsetzen entsteht: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat darüber/ davor/ selten dabei: Sachverhalt (5) Alle erschraken bbei dem lauten Knall. (6) Es gibt noch einen Punkt in der Anklage, bbei dem der Leser erschrickt. (Zeit, 30.8.85, S. 4) (7) Das Kind, das bbei dem wütenden Gebell des Hundes erschrickt, rennt weinend weg und der Hund hinterher. (8) Unwillkürlich] erschraken die Wanderer bei jedem Baum, der schemenhaft aus dem dichten Nebel auftauchte. (9) Man bewundert viele Einfälle, die Bühne zu arrangieren, und erschrickt üüber andere, weil sie so wahnsinnig komisch sein sollen. (nach Zeit, 21.2.86, S. 60) (10) Und [wie] erschräken wir üüber den sprachlosen Aasfresser mit dem blutverschmierten Gesicht, der unser Urahn ist? (Stern, 22.12.87, S. 36) (11) In den eigenen Reihen gab es Leute, die vvor solcher Kühnheit des Entwurfes erschraken. (Heuss, S. 74) (12) Märtke erschrickt vvor dem lachenden Bullert. (Strittmatter, S. 359) (13) In der Frau wallte ein Hassgefühl auf, dass sie vvor sich selbst hätte erschrecken müssen. (nach Weyden, S. 15) (14) Wir erschrecken [nach wie vor] bbeim Wort Krebs. dass-S : (15) [Bei unserm Besuch im Krankenhaus] sind wir [furchtbar] ddarüber erschrocken, ddass er so entsetzlich abgemagert ist. Inf+ : (16) Welcher Politiker müsste [nicht] [zutiefst] ddavor erschrecken, ffür das Scheitern von Friedensverhandlungen verantwortlich gemacht zu werden? PASSK kein Passiv möglich WORTB die Erschrockenheit [Pl. selten] ANM - Gelegentlich wird eine PräpG [bei +D] hinzugefügt, mit der auf den situativen Rahmen Bezug genommen wird : (17) Man erschrickt [bbei der Lektüre des Buches]. (nach Zeit, 1.5.87, S. 45); s. auch (15). G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb erschrecken, sich. VERBF erschrecken II er'schrecken II erschreckt erschreckte hat erschreckt erschrecken II 1 Angst und Entsetzen auslösen erschrecken II 2 etwas mittels irgendetwas in Angst und Entsetzen versetzen SBP erschrecken II 1 NomE AkkE BED bei jemandem/ etwas plötzlich Angst und Entsetzen auslösen . (1) Hast du mich [aber] erschreckt! BELR NomE: dasjenige, das Angst und Entsetzen auslöst: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) E Ein lauter Knall erschreckte [genau um 13.57 Uhr] mehrere Angestellte im Verwaltungsgebäude. (MM, 23.1.85, S. 17) (3) DDie unerwarteten Änderungen erschreckten eine Anzahl von Leuten. (MM, 31.12.85, S. 29) (4) DDer Wutausbruch des Nachbarn hat die Kinder [furchtbar] erschreckt und völlig eingeschüchtert. (5) [Pünktlich zum Ablauf des ersten Jahres nach dem Reaktorunglück] erschrecken uns Meldungen über Erbschäden und Missbildungen bei Kindern. (Zeit, 24.4.87, S. 82) (6) S Seine Gedächtnislücken erschrecken ihn. (Wohmann, S. 214) (7) Jeden menschlich empfindenden Fernsehzuschauer muss d die Brutalität dieser Szenen abstoßen und erschrecken. (8) Ab und zu raschelte irgendein Tier im Unterholz und erschreckte die Wanderer. (9) D Das Reizwort „D Dioxin“ erschreckt [seit Seveso] jeden Laien. (nach Zeit, 6.9.85, S. 57) dass-S : (10) Die demokratische Öffentlichkeit hat (es) [aufs Höchste] erschreckt, ddass die Rechtsextremisten bei den Wahlen mehr als fünf Prozent der Stimmen erhielten. Inf+ : (11) DDiesen früher so aktiven Mann jetzt schwer krank und hilflos zu sehen, hat uns [zutiefst] erschreckt. w-Frag : (12) Hat (e es) dich [nicht] [auch] erschreckt, mmit welchem Hass und welcher Verachtung er von seiner geschiedenen Frau spricht? AkkE: dasjenige, bei dem ein Gefühl von Angst und Entsetzen entsteht: Person/ Tier/ [indirekt Ort] erwarten 362 (13) Einer der Gäste kam aus Rostock und sprach fast das gleiche Norddeutsch wie ich, der aus Hamburg kam, und das erschreckte uuns [fast]. (RhM, 5.10.90, S. 4) (14) Dass eine Ausstellung dden Besucher erschreckt, ist sicher nicht das Schlechteste. (MM, 6.7.87, S. 24) (15) Unser lautes Lachen hatte d die äsenden Rehe erschreckt: blitzschnell verschwanden sie im Wald. (16) Die Geiselnahme im Libanon erschreckt d die Welt. (Zeit, 21.6.85, S. 2) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (17) [In letzter Zeit] wurden die Verbraucher von einem Lebensmittelskandal nach dem anderen erschreckt und verunsichert. sein : (18) Die Japaner waren durch die hohe Anzahl der Erdbebenopfer [in hohem Grade] erschreckt. WORTB erschreckend ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen oder wenn der Vorgang betont wird, weggelassen werden: (19) Die Blindheit dieser Krisenanalyse erschreckt. (Zeit, 9.8.85, S. 2) W.BED erschrecken II 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit jemand/ etwas [Tier]/ [auch Mittel] versetzt jemanden/ etwas [Tier] mittels irgendetwas [Instrument/ Handlung] in Angst und Entsetzen (20) [Angeblich] wollte der Entführer die Eltern des Jungen mit diesem Brief und der darin angekündigten Ermordung [nur] erschrecken. (21) Manche Tiere erschrecken ihre Feinde durch Drohgebärden. (22) David Cronenberg, besessen von der Möglichkeit, die Zuschauer [zu Tode] zu erschrecken, führt in seinen Filmen eigene Albträume vor. (nach Zeit, 9.1.87, S. 38) (23) Der Revolver sei nicht geladen gewesen und habe den Bankangestellten und die anwesenden Bankkunden [lediglich] erschrecken sollen, hatte der Täter beim ersten Verhör ausgesagt. dass-S : (24) Katzen erschrecken ihre Feinde dadurch, dass sie fauchen. w-Frag : (25) Manchen Jugendlichen macht es einfach Spaß, ihre Umgebung damit zu erschrecken, wie sie sich kleiden und benehmen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb erschrecken, sich. VERBF erschrecken I er'warten erwartet erwartete hat erwartet erwarten 1 mit etwas rechnen erwarten 2 warten, dass etwas eintritt erwarten 3 jemandem bevorstehen erwarten 4 von etwas von etwas verlangen erwarten 5 für jemanden irgendwo vorhanden sein SBP erwarten 1 NomE AkkE BED das Eintreten von etwas für wahrscheinlich halten; rechnen mit . (1) Wir hatten nichts anderes erwartet. BELR N NomE: derjenige, der mit etwas rechnet: Person/ Institution (2) I Ich hatte einen Ausruf der Freude erwartet, wie sie ihn immer tut, wenn ich sie anrufe. (Böll, Ansichten, S. 99) (3) [Im Durchschnitt] erwartet ddie Industrie ein Wachstum von 3,2 Prozent. (Zeit, 25.1.85, S. 24) (4) VVor allem die Radio-, Fernseh- und Elektronikgeschäfte erwarten einen starken Ansturm. (MM, 28.5.90, S. 2) AkkE: dasjenige, mit dem gerechnet wird: Vorgang [häufig Ereignis]/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Bundesregierung und Bundesbank erwarten [für dieses Jahr] n nur noch knapp 2,5 Prozent reales Wirtschaftswachstum. (MM, 11.10.95, S. 19) (6) Die Astronomen erwarten [für Sonntagnacht] e eine partielle Mondfinsternis. (7) Er bekam statt der Verachtung, ddie er erwartete, Aufmerksamkeit, die er nicht verdient hatte. (nach Johnson, S. 260) (8) Kubelka warnte stets seine Studenten, sie dürften keinerlei Berufsausbildung erwarten. (Zeit, 3.1.86, S. 9) (9) Die Bundesregierung erwartet [für dieses Jahr] r rund 740.000 Lehrstellenbewerber. (MM, 20.2.86, S. 1) (10) Der Wetterdienst erwartet [für das Wochenende] KKälte und Schnee. (11) Der kleine Junge hatte [zu Weihnachten] eein Computerspiel und einen Walkman erwartet, bekam aber einen großen Baukasten und einen Fußball. dass-S : (12R) Ich hatte erwartet, ddass sie sofort Ja sagen würde. (nach Böll, Ansichten, S. 239) Inf+ : (13) Wenn er [allerdings] erwartet hatte, ddamit Erstaunen und Bewunderung zu erregen, wurde er enttäuscht. (Grzimek, S. 81) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Erwartet wird jetzt ein schärferer Wettbewerb. (MM, 29.10.86, S. 6) sein : (15) Der wirtschaftliche Aufschwung, der [für das Frühjahr] erwartet war, blieb aus. (Bild, 10.5.67, S. 1) WORTB die Erwartung ANM - erwarten 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet : (16) Draußen zogen nach dem herrlichen Junitag Wolkenfronten heran, die eine mittlere Sintflut erwarten ließen. (Pinkwart, S. 43) - erwarten 1 wird häufig in den Passivkonstruktionen etwas ist zu erwarten/ wie (nicht anders) zu erwarten verwendet : (17) Hagel i ist zu erwarten. (MM, 4.1.85, S. 23) (18) Es iist [aber] [nicht] z zu erwarten, dass er sich damit zur Ruhe setzen wird. (MM, 20.7.87, S. 20) (19) Er kam, wwie (nicht anders) zzu erwarten war, zu spät. - Häufig wird erwarten 1 in dem Ausdruck etwas zu erwarten haben i.S.v. ‘mit etwas rechnen müssen/ können’ verwendet : (20) Man kann nicht vorhersagen, welche Strafe der Beschuldigte zzu erwarten haben wird. (nach Jeschek/ Krümpelmann, S. 559) SBP erwarten 2 NomE AkkE (AdvE) BED warten, dass etwas irgendwann eintritt . (21) Ich erwarte einen Anruf aus Berlin. BELR NomE: derjenige, der wartet, dass etwas eintritt: Person/ Institution (22) [Am Bahnsteigausgang in Berlin] erwartet L Lebensmittelhändler Kurrat die Mädchen. (Strittmatter, S. 234) (23) [Mit Spannung] erwartet ddie KKreditwirtschaft die Zinsentscheidung der Bundesbank. (nach MM, 20.10.87, S. 5) erzählen 363 AkkE: dasjenige, auf dessen Eintreten gewartet wird: Ereignis/ [indirekt Konkretum] (24) Frau Müller erwartet im März ddie Geburt ihres vierten Kindes. (25) [In solchem Zwiespalt] erwartete er d den Abend. (E. Jung, S. 50) (26) Aber sie sagte nur: „Heute nicht, ich erwarte B Besuch.“ (Böll, Ansichten, S. 239) (27) Im Februar erwartet Familie Müller ZZwillinge. (28) Er zwang die Burschen, auf den Knien zu bleiben, [kniend] d die Kripo zu erwarten. (nach Grass, S. 315) (29) Ich erwarte in den nächsten Tagen e einen wichtigen Brief. (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Zeitpunkt (30) Wir erwarten hheute Abend Gäste. (31) Meine Eltern haben mich a am vorigen W Wochenende erwartet, aber ich konnte nicht kommen. PASSK Werden-Passiv werden : (32) Er kam nicht nach Neapel, obwohl er [dort] erwartet worden war. (nach FAZ, 12.1.66, S. 1) WORTB die Erwartung ANM - Häufig wird mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [an +D/ bei +D/ ...] auf den Ort Bezug genommen, an dem jemand wartet, dass etwas eintritt : (33) Ich erwarte dich morgen [bbei mir].; s. auch (22) und (32). W.BED erwarten 3 NomE AkkE etwas [Sachverhalt/ Handlung] steht jemandem [Person/ Institution] bevor (34) Die Geretteten erwartet ein nuklearer Dauerwinter [nach einer Atombombenexplosion]. (nach Zeit, 26.4.85, S. 64) (35) Christian ist Bluter und hat Aids. Sein Bruder Frank weiß, dass ihn das gleiche Schicksal erwartet. (Stern, 21.5.87, S. 145) (36) [Heute] [dagegen] erwartet den aus dem Berufsleben zwangsläufig Ausscheidenden [in der Regel] [noch] eine ganze Anzahl von Lebensjahren. (Schlißke, S. 35) (37) Bienkopp konnte auf die Fragen nicht antworten. Er wusste nicht, was ihn erwartete. (nach Strittmatter, S. 46) (38) Wenn es zu Unruhen in der Bevölkerung kommt, erwartet die Regierung des Landes eine schwierige Entscheidung. erwarten 4 von NomE AkkE PräpE; AkkSE ohne Korrelat; PräpE: von +D jemand [Person/ Institution] verlangt von jemandem etwas [Handlung [als normgemäßes Verhalten]] oder von etwas [Konkretum/ Abstraktum] etwas [Sachverhalt [als selbstverständliche Eigenschaft]] (39) Das Gericht erwartet von dem Elfjährigen Einsicht in die Gefährlichkeit seines Verhaltens im Straßenverkehr. (MM, 2.3.85, S. 62) (40) Er war verzweifelt und erwartete von seinen Freunden Rat und Hilfe. (41) Eltern erwarten [oft] zu viel von ihren Kindern. (42) Was kann der Käufer von solchen Billigmodellen erwarten? (MM, 13.2.86, S. 24) (43) Ich zündete mir eine Zigarette an und fragte mich, was man [als Jüngling] [eigentlich] vom Leben erwartet hat. (Frisch, S. 77) (44) Was erwarten wir vom neuen Jahr? (Heimpel, S. 110) dass-S : (45) Von der Landesregierung erwartet die Stadt, dass sie Druck auf Thyssen und die Bundesregierung ausübt. (Zeit, 6.3.87, S. 18) Inf+ : (46) Kein Mensch erwartet von den Zuschauern, sich schuldig zu fühlen, nur weil sie den Unfall nicht verhindern konnten. erwarten 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ bei +D/ in +D/ ... etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] ist irgendwo für jemanden vorhanden (47) Als wir nach Berlin kamen, erwartete uns dort ein Aquarell der Miltenberger Landschaft. (nach Heuss, S. 125) (48R) [Zum Glück] erwartete mich [wenigstens] die Meldung, dass die Turbinen für Venezuela endlich zur Montage bereit sind. (nach Frisch, S. 202) (49) Bei deinen Eltern erwartet dich eine große Überraschung. PHRAS Idiom: etwas nicht/ kaum erwarten können: es nicht/ kaum mehr aushalten können, bis etwas eintritt, geschieht; viel erwarten lassen: zu großen Hoffnungen berechtigen; jemand erwartet ein Kind: jemand [weibliche Person] ist schwanger - Du wirst es wohl noch erwarten können! : [als Mahnung zur Geduld] Du wirst es wohl noch aushalten, bis das geschieht.; Das hätte ich nicht von dir/ Ihnen erwartet! : Du enttäuscht mich/ Sie enttäuschen mich.; Es steht zu erwarten, dass ...: Es kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass ... VERBF abwarten; warten er'zählen erzählt erzählte hat erzählt erzählen 1 <aus/ über/ von> jemandem etwas mündlich berichten erzählen 2 jemandem etwas anvertrauen erzählen 3 etwas mündlich wiedergeben erzählen 4 <von> etwas ausdrücken erzählen 5 <von> etwas in Worten oder Bildern gestalten SBP erzählen 1 <aus/ über/ von> NomE AkkE/ PräpE (DatE) BED jemandem etwas bzw. von jemandem/ etwas in lockerer Form mündlich berichten . (1) Er hat mir nichts erzählt. BELR NNomE: derjenige, der etwas berichtet: Person (2) H Horst Bienek erzählte von seiner Heimat Schlesien. (Zeit, 17.5.85, S. 58) AkkE: dasjenige, das berichtet wird: Sachverhalt [als Thema] SE ohne Korrelat: Sachverhalt [als Thema] (3) E Eine andere Begebenheit erzählt Hotelmanager Kurt Seidler, der sonst sehr zurückhaltend ist. (Zeit, 27.9.85, S. 78) (4R) Lieber bleibe ich hier und warte darauf, dass Craighton mir s seine Träume erzählt! (nach Pegg, S. 27) (5) Der kleine Junge erzählte eeine unglaubliche Geschichte, die er im Wald erlebt haben wollte. (6) Dr. Winkels hatte viel erzählt. (Stephan, S. 45) (7) Wenn einer in der Regierung war, [dann] kann er [stets] wwas erzählen. (MM, 15.4.86, S. 2) erzählen 364 dass-S : (8) [Natürlich], sagt er, habe er seinen Schülern [nicht] erzählt, ddass er in Buchenwald gewesen sei. (Zeit, 15.11.85, S. 7) ob-Frag : (9) Du hast uns [noch nicht] erzählt, oob deine Bewerbung erfolgreich war. w-Frag : (10) Katherine Hepburn erzählt, wwie alles anfing. (Zeit, 6.6.86, S. 48) Hpts : (11) Frau Ru Zhijuan erzählte, s sie schätze sich glücklich, in einer Zweizimmerwohnung zu leben. (nach Zeit, 21.6.85, S. 39) Dirr : (12) „MMein Vater“, erzählte ich, „b besaß eine gemalte Schwarzwälder Bauernuhr“. (Schnack, S. 103) (DatE): derjenige, dem etwas berichtet wird: Person/ Institution (13) Der Pastor erzählte dder Familie sowie Freunden und Nachbarn, die Familienangehörigen seien ins Ausland gereist. (BerlZ, 21.10.97, S. 9) (14) Der Dieb hat dder Kriminalpolizei erzählt, er habe die Tasche im Mülleimer gefunden. PräpE: aus +D: dasjenige, aus dem berichtet wird: Epoche/ Sachgebiet [als Thema] über +A/ von +D: dasjenige, über das berichtet wird: Konkretum/ Abstraktum [als Thema] SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt [als Thema] (15) Mitja erzählte aaus seiner Jugend. (Lindenberg, S. 193) (16) Der Vater erzählte a aus seinem Leben: v von dem Ringkampf, mit dem er das schöne Mädchen eines benachbarten Stammes errungen hat. (Zeit, 18.10.85, S. 71) (17) Eine Mitarbeiterin erzählt a aus den Anfängen der Tagesstätte. (Zeit, 1.11.85, S. 43) (18) Strauß erzählte üüber Josef Müller und seine erste Begegnung mit ihm. (nach MM, 24.3.86, S. 2) (19) Jugendliche aus Berlin-Friedrichshain erzählen ü über Liebe, Freundschaft, Sexualität. (BerlZ, 31.10.97, S. 2) (20) Das Mädchen erzählte ihren Freundinnen [begeistert] v von ihren Ferien auf einem Bauernhof: von dem freundlichen Bauern, den Tieren, dem Melken der Kühe und dem Reiten auf dem Pony. (21) Natürlich gerät er in Begeisterung, wenn er vvon ausverkauften Konzerten in der Berliner Waldbühne erzählt. (Zeit, 26.7.85, S. 36) (22) [In einem Gespräch] erzählt er von seinen Ängsten und Spleens. (Zeit, 11.10.85, S. 57) dass-S : (23) Die Schüler erzählten [im Unterricht] ddavon, dass sie auf dem Schulweg einen schlimmen Verkehrsunfall beobachtet haben. w-Frag : (24) [Als erster Mensch] konnte Gagarin ddavon erzählen, wwie er in einem Feuerball durch die dichteren Atmosphärenschichten zur Erde zurückkehrte. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (25) Viele ähnliche Fälle werden von Freunden oder Angehörigen Betroffener erzählt. (MM, 12.6.86, S. 33) sein : (26) Der Verlauf des Unfalls ist [schnell] erzählt, aber wie es dazu kommen konnte, ist nicht recht klar. - Bekommen-Passiv : (27) Der Chef bekommt/ kriegt von seinen Leuten das erzählt, was er hören will. Von der wirklichen Situation im Betrieb hat er keine Ahnung. WORTB der Erzähler/ die Erzählerin, die Erzählung ANM - Die AkkE wird seltener als die PräpE realisiert. - Wenn eine temporale AdvG oder NG im A bzw. eine modale AdvG realisiert wird, kann gelegentlich die AkkE bzw. PräpE weggelassen werden : (28) Er konnte [sstundenlang/ nnächtelang/ ppausenlos/ d den ganzen Abend] erzählen. (29) Die Freunde lachten und erzählten [ffröhlich/ lebhaft]. - Die AkkE kann, besonders wenn sie mit einem Indefinitpronomen belegt wird, mit einer attributiven Erweiterung [AdvG [darüber/ davon] bzw. PräpG [aus +D/ über +A/ von +D]] verwendet werden : (30) Er hat mir n nichts darüber/ d davon erzählt. (31) Meine Kinder erzählen k keine Einzelheiten/ wwenig aus dem Unterricht in der Schule. (32) Er hat mir s schon viel über Sie/ vvon Ihnen erzählt. (33) Erzählen Sie mir e etwas von ihr. (Cotton, S. 29) (34) Sie hat mir [vorhin] eetwas über Bolivien erzählt! (Uhl, S. 43) - Die PräpSE wird meist in Form der w-Frag realisiert. W.BED erzählen 2 NomE AkkE DatE; AkkSE ohne Korrelat jemand vertraut jemandem etwas [Sachverhalt: häufig psychischer Zustand, häufig Gefühl] an (35) „Sehen Sie, es ist nicht meine Art, meine Kümmernisse fremden jungen Damen zu erzählen“, scherzte er. (Uhl, S. 21) (36) Niemand war da, dem sie ihre Sorgen und ihr Leid erzählen konnte. (37) Meiner Freundin kann ich alles, was mich bewegt, erzählen. dass-S : (38) Er hat mir erzählt, dass er sich in ein junges Mädchen verliebt hat. w-Frag : (39) Du kannst mir [ruhig] erzählen, was du dabei gefühlt hast, ich erzähle es keinem weiter. erzählen 3 NomE AkkE (DatE) jemand gibt zur Unterhaltung von jemandem etwas [Geistiges Produkt: Märchen, Geschichte, Anekdote, Witz o.Ä.] mündlich wieder (40) Meine Großmutter erzählte uns Enkelkindern [jeden Abend] ein Märchen oder eine Geschichte von Rittern und Prinzessinnen. (41) Dann wurde wieder ausgiebig getanzt, und Heinz Wüst erzählte [zwischendurch] seine Witze und Anekdoten. (Belegschaft, 11/ 70, S. 8) erzählen 4 <von> NomE AkkE/ PräpE; PräpE: von +D etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] drückt etwas [häufig psychischer Zustand/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] aus; aussagen (42) Wolf Münzners Bühnenbild erzählt von Leere und Einsamkeit. (nach MM, 16.6.87, S. 32) (43) Diese Räume erzählen nichts über ihre Bewohner. (44) Die selbst gebastelte Puppe erzählt von der Sehnsucht des kleinen Mädchens nach Liebe. (45) Das sind Thesen, die einiges über das Medium Fernsehen erzählen. (nach BerlZ, 8.10.97, S. 20) erzählen 5 <von> NomE AkkE/ PräpE (AdvE); PräpE: von +D; (AdvE): in +D jemand [Künstler: Schriftsteller, Regisseur o.Ä.]/ [auch künstlerisches Produkt: Roman, Film o.Ä.] stellt etwas [Sachverhalt: Geschichte, Handlungsverlauf o.Ä.] irgendwo [künstlerisches Produkt] in Worten oder in bewegten Bildern dar bzw. berichtet mit künstlerischen Mitteln von jemandem/ etwas [Sachverhalt] erziehen 365 (46) Der Regisseur Eric Mitchell erzählt die Geschichte einer Trennung, er erzählt von der mädchenhaften, stolzen Eurydike und von einem Stadtviertel New Yorks. (nach Zeit, 2.5.86, S. 49) (47) Shakespeare erzählt in seinem Drama „Romeo und Julia“ von Romeo und Julia und ihrer großen Liebe. (48) Sergio Citti erzählt in seinem Film „Ostia“ eine Geschichte über Liebe und Tod. (49) Es gibt Videoclips, die [in drei bis fünf Minuten] komplexere Geschichten erzählen als lange Spielfilme. (nach Zeit, 25.4.86, S. 52) PHRAS Idiom: [ugs] über etwas Bände erzählen können: in der Lage sein, sich zu etwas sehr ausführlich zu äußern; [ugs] Romane/ einen ganzen Roman erzählen: sehr ausführlich und umständlich erzählen; [ugs] jemandem ein paar Takte erzählen: jemanden zurechtweisen - [ugs] Das kannst du einem anderen erzählen! : Das glaube ich nicht.; [ugs] Dem hätte ich etwas anderes erzählt! / Dem werde ich etwas anderes erzählen! : Ich hätte ihm deutlich gesagt/ werde ihm deutlich sagen, dass ich damit nicht einverstanden bin.; [ugs] Du kannst mir/ Der kann mir viel erzählen! : Dir/ Ihm glaube ich nicht. VERBF zählen er'ziehen erzieht erzog hat erzogen erziehen 1 etwas in seiner charakterlichen Entwicklung formen erziehen 2 zu jemanden zu etwas anleiten SBP erziehen 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas in seiner charakterlichen Entwicklung formen. (1) Willst du dein Kind zweisprachig erziehen? BELR NomE: dasjenige, das jemanden/ etwas formt: Person/ Institution/ Sachverhalt/ Handlung (2) [In Berlin] erziehen 1114.500 Frauen ihre Kinder alleine, insgesamt gibt es 135.700 allein Erziehende. (nach BerlZ, 8.3.2000, S. 25) (3) [Auch heute] muss ddie Schule die Kinder erziehen. (4) T Turnen als Zucht des Geistes und Körpers erzieht den Einzelnen. (Moosburger, S. 148) (5) DDas Leben hat ihn [mehr] erzogen [als das Elternhaus]. AkkE: dasjenige, das geformt wird: Person [meist Kind]/ Tier/ [indirekt Ort] (6) Aber wir können den Krieg nicht rufen, um dden Menschen zu erziehen. (Heimpel, S. 44) (7) Der Mann hat inzwischen eingesehen, dass er d den Hund falsch erzogen habe. (nach taz, 23.2.2000, S. 24) (8) Dieses Deutschland, das immer das Bedürfnis hatte, d die ganze Welt zu erziehen, ist ein Land wie alle anderen mit seinen Tugenden und seinen Lastern. (nach taz, 5.2.2000, S. 12) (AdvE): Art und Weise AdvG/ in +D/ nach +D/ ... (9) Die Kinder sollten ggewalt- und angstfrei erzogen werden. (10) „Ich gehöre jener Generation an, die iim Geiste der jugoslawischen Idee erzogen wurde. Mein Vater ist Serbe, meine Mutter Muslimin. Toleranz war wichtig“, sagt die Journalistin. (nach BerlZ, 17.8.2000, S. 15) (11) Als Motiv der Entführung war ermittelt worden, dass die Familie des Mannes der Frau das Kind wegnehmen wollte, weil sie es [nicht] n nach den Regeln des Islams erziehe. (nach MM, 4.5.2000) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Der Dichter Heinrich Heine wurde [in Düsseldorf] von Jesuiten erzogen. sein : (13) Unsere Kinder sind katholisch erzogen. WORTB der Erzieher/ die Erzieherin, die Erziehung ANM - Häufig wird mit einer PräpG [durch +A/ mit +D] auf das Mittel Bezug genommen: (14) Ohne Schläge wird man kein vernünftiger Mensch; [d durch Prügel] erzieht man einen Mandarin. (Zeit, 21.3.86, LB, S. 11) (15) Wer [mmit Schlägen] erzogen wurde, wird [oft] [selbst] [mmit Gewalt] erziehen. SBP erziehen 2 zu NomE (AkkE) PräpE BED jemanden zu etwas anleiten. (16) Kinder sollen dazu erzogen werden, selbstständig zu sein. BELR N NomE: dasjenige, das jemanden anleitet: Person/ Institution/ abstr. Objekt/ Sachverhalt/ [indirekt konkr. Objekt] (17) DDie Lehrer am Gymnasium hatten uns zu kritisch denkenden Menschen erziehen wollen. (Zeit, 16.5.86, S. 67) (18) In den Lehrplänen sei im Übrigen vermerkt, dass ddie Schule zur Kritikfähigkeit erziehen solle. (Zeit, 19.9.86, S. 24) (19) DDie Politik erzieht zur Eitelkeit. (nach Zeit, 24.1.86, S. 32) (20) E Ein solcher Musikunterricht erzieht nicht zur Mündigkeit, sondern zur Müdigkeit. (nach Zeit, 30.5. 86, S. 41) (21) DDer Besitz und die Pflege von Tieren erzieht Kinder zur Verantwortung. (22) DDas Klavier erzieht zur Präzision. (A AkkE): derjenige, der angeleitet wird: Person/ Tier/ Institution (23) Die Bundesregierung denkt darüber nach, Dosen und Einwegflaschen mit einem Pfand zu belasten, um dden Verbraucher zu mehr Umweltbewusstsein zu erziehen. (nach Zeit, 1.3.85, S. 32) (24) K Kleine Hunde muss man zur Sauberkeit und zur Gehorsamkeit erziehen. (25) Die Ministerin will ddie Universitäten zu mehr Sparsamkeit erziehen. PräpE: zu +D: dasjenige, wozu jemand angeleitet wird: abstr. Objekt/ Handlung/ [indirekt Person] SE mit fak. Korrelat dazu: Sachverhalt (26) Schülermitverantwortung und politische Arbeitskreise in der Schule erziehen z zu Freiheit, zu Demokratie, zu sozialem Handeln und zu politischer Verantwortlichkeit. (GG, S. 43) (27) Nicht einmal im Internat hätten sie es fertig gebracht, mich z zum regelmäßigen Waschen am frühen Morgen zu erziehen. (nach Böll, Ansichten, S. 65) (28) Man kann seine Kinder zzu Kapitalisten oder zu Antikapitalisten, z zu Systemverteidigern oder zu Revolutionären erziehen. (nach Zeit, 25.7.86, S. 35) dass-S : (29) [Durch die Jugendhaft] soll, so § 91 JGG, „der Verurteilte ddazu erzogen werden, eeinen rechtschaffenen und verantwortungsvollen Lebenswandel zu führen“. (nach taz, 4.9.98, S. 13) Inf+ : (30) Eltern sollten ihre Kinder erziehen, ssich vorsichtig und rücksichtsvoll im Straßen- und Bahnverkehr zu bewegen. (MM, 20.4.2000) essen 366 PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (31) Die Königskrönung in Budapest war der Höhepunkt in Sissis Leben. Zehn Monate später kam in Budapest ihr viertes Kind zur Welt, Marie Valerie, die zur Ungarin erzogen wurde. (nach Zeit, 12.9.97, S. 8) sein : (32) Nie mehr in meinem Leben habe ich, da ich zur Sparsamkeit erzogen war, ein so langes Telegramm niedergeschrieben. (nach Heuss, S. 57) WORTB die Erziehung VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen II; ziehen, es 'essen isst aß hat gegessen essen 1 etwas zu sich nehmen essen 2 eine Mahlzeit einnehmen SBP essen 1 NomE (AkkE) BED etwas zu sich nehmen, um sich zu ernähren . (1) Kinder essen [gerne] Pommes frites. BELR NomE: derjenige, der etwas zu sich nimmt: Person/ selten Tier (2) Die junge Frau weist auf ihre angenehme Molligkeit und sagt: „IIch esse [gern] und trinke auch mal eine gute Flasche Wein.“ (nach Zeit, 27.2.87, S. 45) (3) Es gibt Menschen, ddie kein Fleisch essen. (4) UUnsere Katze isst [nicht] viel. (AkkE): dasjenige, das zu sich genommen wird: Konkretum [außer Person] [selten flüssige Substanz] [meist als Nahrung] (5) [Zum Frühstück] hat der Junge [erst] MMüsli gegessen, [dann] e eine Scheibe Vollkornbrot mit Honig und [zum Schluss noch] e einen Apfel. (6) Der kleine Junge wollte sseine Suppe [nicht] essen. (7) Selbst wenn Kleinkinder GGras oder Erde essen, handelt es sich dabei meist um so geringe Mengen, dass es ungefährlich ist. (MM, 5.5.86, S. 2) (8) Kinder essen [oft] z zu viel Kekse und Bonbons. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Spinat kann [auch roh als Salat] gegessen werden. sein : (10) Die Pommes frites waren [schon nach wenigen Minuten] gegessen, während die Salzkartoffeln stehen blieben. WORTB der Esser/ die Esserin, das Essen, die Esserei; essbar ANM - Häufig wird statt der AkkE eine PräpG [von +D] realisiert, mit der ausgedrückt wird, dass nur ein Teil der Nahrung zu sich genommen wird : (11) Obwohl die Kinder [schon] v vom Nachtisch gegessen hatten, wollten sie noch eine Portion. Diese PräpG kann auch in Verbindung mit einem quantifizierenden Ausdruck verwendet werden: (12) Unser Sohn hat vviel/ ddie Hälfte vom Apfelkuchen gegessen. Der quantifizierende Ausdruck kann auch ohne die PräpG [von +D] verwendet werden: (13) Anna hat [heute] eeinen ganzen Teller gegessen. - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert mit der betont wird, dass es sich bei der Nahrungsaufnahme um eine länger andauernde Handlung handelt. Meist kommt diese PräpG in Verbindung mit einer temporalen AdvG, NG im A oder PräpG [seit +D/ (von +D) bis-Gruppe/ ...] vor : (14) [S Seit einer Stunde/ Eine Stunde] isst der Kleine [schon] a an seinem Brei. - Mit einer unflektierten AdjG kann die Nahrung charakterisiert werden : (15) Er isst die Suppe [k kalt]. Diese unflektierte AdjG kann auch verwendet werden, wenn die AkkE nicht realisiert wird : (16) Viele Südländer essen [gerne] [s scharf].; s. auch (9). - Mit einer direktivischen PräpG [aus +D/ von +D] kann auf das Gefäß bzw. auf den Ort, an dem sich die Nahrung befindet, Bezug genommen werden : (17) Paul isst die Beeren [a aus der Hand], die Suppe [a aus dem Topf], die Nüsse [vvom Teller] und die Äpfel [d direkt vom Baum]. - Zur Beschreibung der Nahrungsaufnahme von Tieren verwendet man meist fressen 1 . Gelegentlich, vor allem bei Haustieren, verwendet man auch essen 1 : s. (4). - Der Umfang der Nahrungsaufnahme wird gelegentlich in Ausdrücken spezifiziert wie: [ugs] wie ein Spatz essen i.S.v. ‘sehr wenig essen’; [ugs] wie ein Wolf essen i.S.v. ‘sehr viel essen’; schlecht essen i.S.v. ‘zu wenig essen’; gut essen i.S.v. ‘ausreichend essen’. W.BED essen 2 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ ab +D/ um +A/ (von +D) bis- Gruppe/ ... jemand nimmt irgendwo irgendwann eine Mahlzeit ein (18) Viele Studenten essen in der Mensa. (19) Weil Mutter Geburtstag hat, isst die ganze Familie abends im Restaurant. (20) Du kannst von 11.30 Uhr bis 14 Uhr beim Griechen essen. (21) Ab 14 Uhr kannst du [an der Universität] [nur] [noch] in der Cafeteria essen. (22) [Sonntags] wird pünktlich um 13 Uhr gegessen. - Die Art der Mahlzeit kann durch die Adjektive kalt/ warm für eine kalte Mahlzeit (Wurst, Salat usw.) bzw. eine warme Mahlzeit (Kartoffeln, Nudeln, Fleisch, Gemüse usw.) spezifiziert werden : (23) Bis 22 Uhr kann man im „Dorfkrug“ w warm essen, später nur noch k kalt. - essen 2 wird häufig in Verbindung mit gehen i.S.v. ‘zum Essen in ein Restaurant gehen’ verwendet : (24) Samstags ggehen wir [oft] eessen, weil ich keine Zeit zum Kochen habe. exis'tieren existiert existierte hat existiert existieren 1 irgendwo vorhanden sein existieren 2 in der Realität existent sein existieren 3 von etwas als seine wirtschaftliche Grundlage nutzen existieren 4 mittels irgendetwas leben existieren 367 SBP existieren 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo irgendwann vorhanden sein oder da sein; es gibt. (1) Das Restaurant existiert [noch]. BELR NNomE: dasjenige, das vorhanden ist: Konkretum/ abstr. Objekt (2) DDie böse Fee existiert nur im Märchen. (3) DDie schwedische Popgruppe „A ABBA“ existiert [nicht mehr]. (4) Als die Verfassung der DDR am 7. Oktober 1949 in Kraft gesetzt wurde, existierte ddie Bundesrepublik bereits seit Monaten. (Zeit, 31.5.85, S. 5) (5) M Manche Tierarten existieren [fast nur noch] in zoologischen Gärten. (6) D Der Lebensraum Regenwald wird [nicht mehr] existieren. (MM, 29.3.85, S. 3) (7) D Die Stadt Armenia existiert [nicht mehr]. (MM, 27.1.99, S. 14) (8) D Die alten nationalen Grenzen existieren [nicht mehr]. (MM, 12.6.86, S. 36) (9) S Solche Vorschriften existieren [alle schon] irgendwo in nationalen Gesetzgebungen. (Europa, S. 84) (10) VViele finanzielle Sorgen würden [nicht] existieren, hätte die Vernunft und nicht die Gier gesiegt. (MM, 31.1./ 1.2.98, S. 33) (AdvE1): Ort auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt (11) AAuf den Galapagosinseln existieren ganz seltene Tiere. (12) Alle diese Scheinfirmen existieren nnur auf Briefbögen. (Zeit, 7.3.86, S. 65) (13) Es existieren Forschergruppen iin Brüssel, Strassburg, in Mailand, Pisa und Florenz. (MM, 6.9.85, S. 3) (14) Viele Ideen und Vorstellungen existieren nur im Kopf eines Forschers und können nicht in die Tat umgesetzt werden. (AdvE2): Zeit AdvG/ in +D/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ NG im A/ von +D bis-Gruppe: Zeitdauer (15) HHeute existieren keine Dinosaurier [mehr]. (16) Ein Gesetz zur Regelung gleichgeschlechtlicher Beziehungen existiert b bisher [noch nicht] in Deutschland. (17) AAm Anfang des 15. Jahrhunderts existierten [lediglich] Karten für die Schifffahrt, welche die Navigation entlang der Küste ermöglichten. (Zeit, 14.3.97, S. 62) (18) Die kleine deutsche evangelische Gemeinde in Westbeirut, die s seit 140 Jahren existiert, feiert nach dem Gottesdienst. (Tagessp., 21.11.98, B1) (19) In der Stadt Oranienburg existierte vvon März 1933 - Juli 1934 das KZ Oranienburg. (Zeit, 4.10.96, S. 9) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Existenz; existent ANM - Häufig ist dasjenige, worauf mit der NomE Bezug genommen wird, als Bezeichnung für Exemplare einer Gattung oder für die Gattung selbst zu interpretieren: (20) Auf der Puszta existierten kkeine freien Bauern. (Zeit, 3.5.85, S. 57) (21) DDas Känguru existiert nur in Australien. ; s. auch (2), (5), (11) und (15). - Mit einer PräpG [für +A] kann auf dasjenige, für das bzw. zu dessen Gunsten etwas vorhanden ist, Bezug genommen werden: (22) [F Für mich] existiert eine Lebensversicherung, die meine Eltern abgeschlossen haben. (23) Die Belastung mit Chemikalien, [ffür die] keine Grenzwerte existierten, nimmt zu. (nach MM, 3.9.85, S. 10) W.BED existieren 2 NomE jemand [Lebewesen [häufig fiktive Gestalt]]/ etwas [konkr. Objekt] ist in der Realität existent (24) Es ist anstrengend, jemand zu sein, erleichtert aber vom ständigen Zweifel, ob man überhaupt ist, [also] existiert. (BerlZ, 8.4.98, S. 13) (25) Wilhelm Tell ist eine Schweizer Sagengestalt, er hat [wohl nie] existiert. (26) Es ist umstritten, ob eine Päpstin Johanna existiert hat [oder nicht]. (27) Wir wagen uns nicht mal mehr zu fragen, ob Gott existiert. (nach Zeit, 10.10.86, S. 62) (28) Hexen, Feen, Nixen, Teufel, Einhörner, Drachen und sprechende Bäume existieren [nicht]. (29) Eine Forschergruppe um den kanadischen Linguisten M. Gropnik hat indes immer noch Zweifel, dass [wirklich] ein spezifisches Gen „für Grammatik“ existiert. (Tagessp., 16.3.98, S. 25) (30) Ist eigentlich erwiesen, ob das Elementarteilchen „Quark“ [tatsächlich] existiert? existieren 3 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand [Person/ Institution] nutzt etwas [abstr. Objekt: Geldmittel/ Tätigkeit] als seine wirtschaftliche Grundlage (31) Christian Schodos kann [nur schwer] von seinem Beruf als Schauspieler existieren. (nach Spiegel, 46/ 93, S. 160) (32) Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb [wirklich] von seiner Landwirtschaft existieren will, bleibt ihm nicht viel Kapazität für andere Tätigkeiten. (nach MM, 28.2.86, S. 18) (33) Ein größerer Teil der erwachsenen Kinder existiert [überwiegend] von den finanziellen Zuwendungen ihrer Eltern. (34) Auch in anderen Städten wurden Frauenhäuser eröffnet, die [zumeist] von Spendengeldern existierten. (nach Zeit, 10.1.86, S. 9) existieren 4 NomE (AdvE); (AdvE): mit +D/ ohne +A jemand [Person/ Institution] lebt oder besteht mittels irgendetwas [Substanz: Medikament/ abstr. Objekt: Geldmittel] (35) Er konnte [wegen der Verletzung] [nur noch] mit Morphium existieren. (nach Spiegel, 28/ 94, S. 33) (36) Mit einem Einkommen von 3.500 Euro im Monat kann eine Familie [gut] existieren. (37) Gerade diejenigen, die arbeitslos geworden sind, können ohne zusätzlichen Verdienst [kaum] existieren. (nach Zeit, 22.2.85, S. 67) (38) Wenn wir Menschen uns immer nach den Ärzten richten würden, könnten wir [nicht] existieren. (Spiegel, 41/ 94, S. 138) (39) In Grönland waren die Löhne so hoch, dass nur wenige private Betriebe existieren konnten. (nach Zeit, 25.10.96, S. 43) - existieren 4 wird meist in Verbindung mit dem Modalverb können verwendet: s. (35), (36), (37), (38) und (39). PHRAS Idiom: jemand/ etwas existiert für jemanden nicht: jemand nimmt die Existenz von jemandem/ etwas nicht zur Kenntnis; etwas existiert nur auf dem Papier: etwas ist schriftlich festgelegt, aber nicht ausgeführt. fahren I 368 F 'fahren I fährt fuhr ist gefahren fahren I 1 sich mit Hilfe einer Antriebskraft irgendwohin bewegen fahren I 2 sich mit Hilfe einer Antriebskraft fortbewegen fahren I 3 mit einem Fahrzeug an etwas teilnehmen fahren I 4 beim Fahren etwas erzielen fahren I 5 mit Hilfe eines Fahrzeugs irgendwohin reisen fahren I 6 sich plötzlich irgendwohin bewegen fahren I 7 etwas irgendwie steuern fahren I 8 mit Hilfe von irgendetwas irgendwohin greifen fahren I 9 sich mit Hilfe eines Fahrzeugs irgendwohin bewegen und dort etwas tun SBP fahren I 1 NomE (AdvE) BED sich mit Hilfe einer Antriebskraft irgendwohin bewegen .(1) Wollen wir nach Hause laufen oder fahren? BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwohin bewegt: Person in Fahrzeug [außer Flugzeug]/ Fahrzeug [außer Flugzeug] (2) Sind SSie [mit der Bahn oder mit dem Wagen] gefahren? (3) Wohin fährt ddiese Straßenbahn? (4) D Der Aufzug fährt [gerade] nach oben. (AdvE): Ort AdvG/ in +A/ nach +D/ .../ bis-Gruppe: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Veranstaltung/ Handlung] aus +D/ von +D: Ausgangsort AdvG/ (in) Richtung: Richtung durch +A/ über +A/ NG im A: Strecke (5) Die Dorfbewohner müssen [zum Einkaufen] in die sechs Kilometer entfernte Stadt fahren. (6) Der EC 56 Heinrich Heine fährt v von Dresden über Mannheim und Saarbrücken nach Paris Est. (7) Anlässlich des Fußballspiels werden Sonderbusse eingesetzt, die bbis zum Stadion fahren. (8) Man fährt zzu den Pop-Veranstaltungen und zum Fußball. (MM, 7.10.87, S. 3) (9) Der Zug fährt [heute] aus Gleis 4. (10) Wenn das Schiff sstromaufwärts fährt, dauert die Fahrt länger. (11) [Wegen der anhaltenden Kämpfe im ehemaligen Jugoslawien] fahren die meisten LKWs d durch/ üüber Ungarn. (12) VVon welcher Haltestelle fahren die Busse iin Richtung Klinik? (13) Wir können [noch] 2200 km fahren, dann müssen wir tanken. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (14) [Seit einiger Zeit] wird [wieder] [mehr] [mit öffentlichen Verkehrsmitteln] gefahren. - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist auch ein volles Werden-Passiv möglich : (15) Das letzte Stück der Strecke wird [langsam] gefahren. WORTB die Fahrt ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden: (16) Das Labor befindet sich im vierten Stock, Sie können [mmit dem Fahrstuhl] fahren.; s. auch (2) und (14). - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann indirekt auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden : (17) Einmal lag hoher Schnee, [da] fuhr ich [iim Schlitten] zu dir. (Strittmatter, S. 332) - Handelt es sich um öffentliche Verkehrsmittel, wird häufig mit einer NG im A, AdvG, PräpG [in +D/ um +A] oder bis-Gruppe auf den Zeitpunkt des Abfahrens, die Dauer des Fahrens o.Ä. Bezug genommen: (18) [Um diese Zeit] fährt die S-Bahn [nicht mehr] [a alle 15 Minuten], sondern [nur noch] [sstündlich]. (19) Der nächste Zug fährt [i in zwanzig Minuten]. (20) Mein Zug fährt [u um 21.30 Uhr] von Bahnsteig 4. (21) [Sonnabends] fährt der Bus b bis Mitternacht. - Mit einer PräpG [in +D] oder NG im A/ im G kann auf die Komfortklasse eines öffentlichen Verkehrsmittels Bezug genommen werden: (22) Möchten Sie [eerste/ erster Klasse oder in der zweiten Klasse] fahren? - fahren I 1 wird in dem Ausdruck links/ rechts fahren i.S.v. ‘auf der linken/ rechten Fahrspur fahren’ verwendet. W.BED fahren I 2 NomE etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] bewegt sich mit Hilfe einer Antriebskraft fort (23) Gestern habe ich den Wagen aus der Werkstatt abgeholt. Unser Auto fährt [wieder]! (24) Fährt dieser Zug [elektrisch oder mit Diesel]? fahren I 3 NomE AkkE jemand nimmt mit einem Fahrzeug an etwas [Wettkampf] teil (25) Viele Radrennfahrer wollen sowohl den Giro d’Italia als auch die Tour de France fahren. - Besonders in der Sportsprache kann das Perfekt mit haben gebildet werden : (26) Rudi Altig hhat auch Sechstagerennen g gefahren. fahren I 4 NomE AkkE jemand [Person in Fahrzeug]/ etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] erzielt beim Fahren etwas [Rekord, Geschwindigkeit, Figur o.Ä.] (27) [1992] fuhr Michael Schumacher [auf zwei Strecken] Rundenrekord. (Hörbeleg RTL) (28) Den beiden Jungen machte es einen Riesenspaß, [mit ihren Mofas] Kurven zu fahren. (29) Wenn der Mitsubishi Sapporo über 120 „Sachen“ fährt, senkt sich seine Nase automatisch zwei Zentimeter ab. (MM, 16.9.87, S. 23) (30) Wie viel Stundenkilometer fährt der Eurocity? (31) Ich wette, dass der Schlitten aus der Schweiz [wieder] einen Rekord fährt! - Besonders in der Sportsprache kann das Perfekt auch mit haben gebildet werden: (32) [Auch in Monte Carlo] hat der Ferrari eine Rekordzeit g gefahren. fahren II 369 fahren I 5 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... jemand reist mit Hilfe eines Fahrzeugs irgendwohin [Zielort/ [häufig indirekt Person/ Veranstaltung/ Handlung]] (33) [Im nächsten Urlaub] wollen wir an die See fahren. (34) Speziell Reisende, die in Entwicklungsländer fahren, sind gut beraten, vorher einen Blick in den Impfpass zu werfen. (MM, 5.2.88, S. 26) (35) Ich würde nach Amerika fahren und vor Frauenklubs Vorträge halten. (Böll, Ansichten, S. 272) (36) Fährst du [Weihnachten] [wieder] zu deiner Mutter? (37) Auch Arbeitslose können in Urlaub fahren. (MM, 18.7.87, S. 20) (38) Manche wären [gerne] zur Kur gefahren, für die der Arzt keinen freien Platz hatte. (Zeit, 23.2.90, S. 2) fahren I 6 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ zu +D/ ... jemand/ etwas [Tier/ konkr. Objekt/ Naturkraft] bewegt sich plötzlich irgendwohin (39) Er sprang aus dem Bett und fuhr [hastig] in seine Hosen. (40) Als das Telefon läutete, fuhr sie [erschrocken] in die Höhe. (41) [Blitzschnell] fuhr der Fuchs aus seinem Bau. (42) Die Kugel fuhr [ihm] durch die Stirn. (nach Garner, S. 7) (43) [Gestern] ist ein Blitz in die alte Eiche neben der Kirche gefahren. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (42). fahren I 7 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ mit +D/ ... jemand steuert etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] irgendwie (44) Frau Müller fährt [immer] sehr vorsichtig. (45) Der Motorradfahrer ist [bei dichtem Nebel] mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren. (46) John Franco Mantegna war [mit einem Kleinbus] [nachts] ohne Licht und ohne vorderes Kennzeichen gefahren. (nach Bild, 11.1.67, S. 3) (47) Fährt man unter Alkoholeinfluss, kann einem der Führerschein entzogen werden. (48) Willst du fahren oder soll ich mich ans Steuer setzen? fahren I 8 NomE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: durch +A/ in +A/ über +A; (AdvE2): mit +D jemand greift oder streicht mit Hilfe von irgendetwas [Instrument: häufig Hand] irgendwohin [konkr. Objekt: häufig Tasche, Körperteil o.Ä.] (49) [Sichtlich nervös] fuhr [sich] der Redner [immer wieder] mit den Fingern durchs Haar. (50) Der Unbekannte fuhr mit der Rechten in seine Manteltasche und hielt plötzlich ein Messer in der Hand. (51) Frau Stamm fährt [sich] über die Augen. (Strittmatter, S. 83) (52) Sie war [nur flüchtig] mit dem Staubtuch über die Möbel gefahren. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (49), (51) und (53). - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden: (53) Es war sehr heiß im Saal; der Mann neben mir hhat/ iist [sich] [wiederholt] mit dem Taschentuch über die Stirn ggefahren. fahren I 9 NomE (AdvE) VerbE; VerbE: Infjemand bewegt sich mit Hilfe eines Fahrzeugs irgendwohin und tut dort etwas Inf- : (54) Die Kinder sind baden gefahren. (55) Die Dorfbewohner müssen in die Stadt einkaufen fahren. (56) Ich fahre zum Bäcker Brötchen holen. PHRAS Idiom: etwas fährt jemandem in die Beine/ Glieder/ Knochen: jemand spürt etwas sehr stark, wird von etwas stark beeindruckt; mit jemandem/ etwas gut/ nicht schlecht fahren: mit jemandem/ etwas gute Erfahrungen machen; [ugs] aus der Haut fahren: wütend werden; [ugs] jemandem an den Karren/ Wagen fahren: jemandem schaden wollen, indem man ihn scharf kritisiert; etwas fährt jemandem durch den Kopf: ein Gedanke taucht plötzlich bei jemandem auf; [ugs] jemandem über den Mund fahren: jemandes Rede unhöflich unterbrechen/ jemanden vorlaut korrigieren; [ugs] mit jemandem Schlitten fahren: jemanden streng zur Verantwortung ziehen; zur See fahren: den Beruf des Seemanns ausüben - [ugs] Was ist in dich/ ihn/ ... gefahren? : Was ist mit dir/ ihm/ ... los? ; [ugs] In dich/ ihn/ ... ist wohl der Teufel gefahren! : Du benimmst dich/ handelst/ Er benimmt sich/ handelt/ ... wie ein Wahnsinniger.; [ugs] Fahr zum Teufel! : [als Verwünschung] G.ANM - fahren wird auch in Verbalkomplexen in Verbindung mit einer NG im A, die eine Fahrzeugart bezeichnet, verwendet wie Auto fahren, Rad fahren, Schlitten fahren o.Ä. : (57) Unsere kleine Enkelin f fährt so gerne A Auto. (58) In Pollina kann man WWasserski fahren, segeln, tauchen. (nach ADAC, 6/ 73, S. 76); s. auch Rad fahren. VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren II; hinfahren; losfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren 'fahren II fährt fuhr hat gefahren fahren II 1 etwas in einem Fahrzeug irgendwohin bringen fahren II 2 etwas benutzen fahren II 3 etwas bedienen fahren II 4 etwas irgendwohin lenken SBP fahren II 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas in einem Fahrzeug irgendwohin bringen . (1) Wir hätten dich [gern] nach Hause gefahren. BELR NomE: derjenige, der etwas irgendwohin bringt: Person/ Institution [Firma]/ [auch Fahrzeug [außer Flugzeug]] (2) Der Taxichauffeur, d der uns fährt, ist Franzose. (nach Grzimek, S. 29) (3) Wenn Sie möchten, fährt [Ihnen] u unsere Spedition die Regale nach Hause. (4) D Das Taxi hat uns [in zehn Minuten] zum Theater gefahren. AkkE: dasjenige, das irgendwohin gebracht wird: Konkretum (5) Ein junger Mann bot sich sofort an, dden Verletzten in das nächste Krankenhaus zu fahren. (6) 5 50 Tiere hat der Schäfer [heute] [selbst] zum Schlachthof gefahren. (nach taz, 21.2.90, S. 9) fallen 370 (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort bis-Gruppe/ zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Veranstaltung] aus +D/ von +D/ ...: Ausgangsort AdvG/ (in) Richtung: Richtung durch +A/ über +A/ NG im A: Strecke (7) WWohin darf ich Sie fahren? (8) [Gegen ein geringes Entgelt] fährt [Ihnen] unser Kundendienst das Gerät n nach Hause. (9) [Jeden Abend] fährt sie ihre beiden Kinder zzum Musikunterricht. (10) Zum Glück traf ich Karin, die mich mit meinen schweren Taschen v vom Kaufhaus bis nach Hause gefahren hat. (11) Der Taxifahrer hat uns üüber einen Umweg zum Flughafen gefahren. (12) Ein freundlicher Busfahrer hat die Behinderten ddurch die ganze Stadt gefahren und ihnen die Sehenswürdigkeiten gezeigt. (13) Wie viel kostet es, wenn Sie uns [mit dem Taxi] 3300 Kilometer zu unserem Urlaubsort fahren? PASSK Werden-Passiv werden : (14) Rachids Frau wurde [mit einem Jeep] in das Feldlazarett gefahren. (Zeit, 13.9.85, S. 67) - Bekommen-Passiv : (15) [Auf Wunsch] bekommen/ kriegen unsere Kunden die Ware nach Hause gefahren. WORTB der Fahrer/ die Fahrerin, die Fahrt ANM - Auf die Person, für die der Gegenstand, der gefahren wird, bestimmt ist, kann mit einer NG im D Bezug genommen werden: s. (3) und (8). - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden: s. (13) und (14). - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ ...] kann indirekt auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden : (16) [A Auf einem klapprigen alten Handwagen] fuhr er das Gerümpel zum Sammelplatz. (17) Eine hilfsbereite Nachbarin hat dem alten Herrn angeboten, ihn [iin ihrem Wagen] zum Friseur zu fahren. - fahren II 1 wird gelegentlich verwendet i.S.v. ‘bei jemandem als Fahrer angestellt sein’ : (18) Er hat [jahrelang] [in Bonn] einen Minister gefahren. W.BED fahren II 2 NomE AkkE jemand benutzt oder besitzt etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] (19) Viele Jungen träumen davon, [später] einen Truck zu fahren. (20) Als junger Mann hatte er ein Motorrad, [jetzt] fährt er einen Mittelklassewagen. fahren II 3 NomE AkkE [Techn] jemand bedient etwas [konkr. Objekt: technische Anlage o.Ä.] (21) Ein Ingenieur erklärte den Schülern, wie man einen Hochofen fährt. (22) Die moderne Anlage wird [von einer Zentrale aus] gefahren. fahren II 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +A/ in +A/ .../ NG im A jemand lenkt etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] irgendwohin (23) Hast du den Wagen auf den Hof oder in die Garage gefahren? (24) Mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr werden die Autos [in der Regel] [nicht] gefahren. (MM, 1.3.86, S. 30) G.ANM - fahren II wird im Bereich der Arbeitsorganisation auch i.S.v. ‘machen’ verwendet : (25) Der Maschinenbau fährt in den bundesdeutschen Werken Überstunden. (nach Spiegel, 25.6.90, S. 26) VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren I; hinfahren; losfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren 'fallen fällt fiel ist gefallen fallen 1 sich nach unten bewegen fallen 2 sich verringern fallen 3 wegfallen fallen 4 erobert werden fallen 5 an in jemandes Besitz kommen fallen 6 auf jemanden betreffen fallen 7 durch etwas nicht bestehen fallen 8 in in etwas geraten fallen 9 in zu etwas gehören fallen 10 in/ unter unter etwas einzuordnen sein fallen 11 unter von etwas betroffen sein fallen 12 über etwas stürzen fallen 13 irgendwohin gelangen fallen 14 stattfinden fallen 15 in seinem Niveau zurückgehen fallen 16 erwähnt werden fallen 17 irgendwann erfolgen fallen 18 als Soldat ums Leben kommen fallen 19 herabhängen SBP fallen 1 NomE AdvE BED sich durch sein Gewicht irgendwohin nach unten bewegen . (1) Das Glas ist auf den Boden gefallen. BELR NomE: dasjenige, das sich nach unten bewegt: Konkretum (2) F Frau Müller ist [beim Fensterputzen] von der Leiter gefallen. (3) Es kommt vor, dass eein junger Vogel aus dem Nest fällt. (4) Der LKW stürzte in der Kurve um, und eeinige Kisten mit Obst fielen auf die Fahrbahn. (5) Er sang „Stille Nacht, heilige Nacht“, während ddie ersten Schneeflocken [lautlos] auf die aufgeworfene Graberde fielen. (FR, 25.11.99, S. 1) AdvE: Ort auf +A/ in +A/ vor +A: Zielort aus +D/ von +D: Ausgangsort unter +A/ nach +AdvG: Richtung NG im A: Strecke (6) Etwas fiel a aus ihren Händen und klatschte zu Boden. (Weyden, S. 50) (7) VVon den Wänden fällt der Putz. (Stern, 16.12.87, S. 16) (8) Ein Blumentopf ist vvom Balkon auf die Straße und [einem Passanten] ddirekt vor die Füße gefallen. (9) Der Hammer ist [mir] aauf den Fuß gefallen. (10) [Warum] fällt nichts n nach oben? (11) Ein Mann rutschte ab und fiel 2 20 Meter tief. (MM, 13.5.86, S. 7) fallen 371 PASSK kein Passiv möglich WORTB der Fall ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn mit der NomE auf eine Naturerscheinung [Niederschlag] Bezug genommen wird: (12) [In den Bergen] ist [schon] Schnee gefallen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (8) und (9). - Mit einer PräpG [auf +A/ mit +D] bzw. AdvG kann auf die Art und Weise des Aufpralls Bezug genommen werden : (13) Die Polizei hat festgestellt, dass der Mann vom Dach [m mit dem Kopf] auf das Pflaster gefallen ist und sofort tot war. (14) [Zum Glück] bin ich [wweich] gefallen, weil unter dem Baum ein Heuhaufen lag. - fallen 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet : (15) Sei vorsichtig und llass den Teller [nicht] ffallen! SBP fallen 2 NomE (AdvE) BED sich hinsichtlich Wert oder Anzahl oder Größe oder Höhe schnell um irgendwieviel verringern . (16) Die Temperatur ist [ganz plötzlich] gefallen. BELR NNomE: dasjenige, das sich verringert: Konkretum [als Ware]/ abstr. Objekt [meist messbare Größe]/ [indirekt Messinstrument] (17) CChiles Hauptexportartikel, das Kupfer, ist [seit 1973] um 40 % [im Preis] gefallen. (nach Zeit, 26.4.85, S. 57) (18) Wird d der Euro fallen? (19) [Wie der Dollarkurs] werden ddie Unternehmensgewinne fallen. (MM, 29.12.87, S. 5) (20) Der Druck im Kessel ist um die Hälfte gefallen. (21) DDer Anteil der Ausländer in Belgien wird bis zur Jahrtausendwende weiter ansteigen, [danach] [aber] fallen. (nach MM, 3.5.85, S. 43) (22) DDer Wert der meisten Aktien ist [seit Mitte 1998] gefallen. (23) [Seit gestern] ist ddas Barometer [stark] gefallen. (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt NG im A/ um +A: Differenz (24) [In Amerika] ist der Anteil derer, die Stromgewinnung aus Kernkraft befürworten, vvon 40 Prozent auf 34 gefallen, [in England] v von 60 auf 40. (Zeit, 16.5.86, S. 1) (25) Die Europäische Zentralbank hielt es nicht für unmöglich, dass der Euro a auf einen Kurs von einem Dollar fallen könnte. (MM, 8.6.99, S. 1) (26R) Der Patient wurde bewusstlos, der Puls fiel a auf fünfzig, war bald nicht mehr fühlbar. (nach Grzimek, S. 185) (27) [In der vergangenen Nacht] fiel das Thermometer [stellenweise] b bis unter -10 Grad. (28) Die Industrieproduktion ist [schon im Januar und Februar] uum 17,5 Prozent gefallen. (MM, 24.3.88, S. 11) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Fall ANM - Wird mit der NomE auf das Produkt, Wertpapier o.Ä., das als Ware gehandelt wird, Bezug genommen, kann eine PräpG [in +D], in der die Maßfunktion genannt wird, hinzugefügt werden : (29) Der Vorläufer des Mega-Chips, der 256-Kilobit-Chip, brauchte nur drei Jahre, um [iim Preis] von über hundert auf nur noch fünf Mark zu fallen. (Zeit, 7.11.86, S. 25) (30) Schlecht vermietbare Wohnungen fallen [zwangsläufig] [iim Wert].; s. auch (17). - Mit einer PräpG [bei +D/ ...] kann auf Bedingungen Bezug genommen werden, von denen die Verringerung abhängig ist: (31) [B Bei sinkender Nachfrage] fallen die Preise. - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Verringerung bewertet werden: (32) [An den internationalen Devisenmärkten] ist der Dollar [wiederum] [lleicht] gefallen. ; s. auch (23). W.BED fallen 3 NomE etwas [abstr. Objekt: Grenze, Tabu o.Ä.] fällt als Beschränkung weg (33) Es wird noch eine Weile dauern, bis auch die letzte Grenze in Europa gefallen ist. (34) [Seit Beginn des 20. Jahrhunderts] sind viele Tabus gefallen. fallen 4 NomE etwas Umkämpftes [konkr. Objekt: meist Bauwerk, Gebiet] wird erobert (35) [Nach wochenlanger Belagerung] ist die Festung [trotz erbitterter Gegenwehr] gefallen. (36) Als die Stadt gefallen, kein Schuss mehr zu hören war, verließ die Zivilbevölkerung die Keller und kehrte in die Wohnungen zurück. fallen 5 an NomE PräpE; PräpE: an +A etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] kommt durch Erbschaft oder Eroberung in jemandes [Person/ Institution] Besitz; zufallen (37) Da der Verstorbene keine Verwandten hatte, ist der Nachlass an den Staat gefallen. (38) An die drei Kinder der beiden Verstorbenen fällt je ein Drittel des Erbes. (39) [Nach dem Tode des Dichters] fallen die Autorenrechte an seine Erben. (40) [Nach dem 2. Weltkrieg] fiel ein Teil Polens an die Sowjetunion. fallen 6 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A etwas [abstr. Objekt/ Handlung] betrifft jemanden [Person/ Institution/ [indirekt Los o.Ä.]] (41) Als der Diebstahl entdeckt wurde, fiel der Verdacht [sofort] auf ihn. (42) Morgen wird entschieden, wo die Olympiade im Jahr 2004 stattfindet. Auf welches Land wird [wohl] [diesmal] die Wahl fallen? (43) Der Hauptgewinn ist auf die Losnummer 327.174 gefallen. fallen 7 durch NomE PräpE; PräpE: durch +A [ugs] jemand besteht etwas [Prüfung o.Ä.] nicht; durchfallen (44) Wenn sie durch das Examen fällt, will Heike das Studium an den Nagel hängen. (45) Wer durch die Fahrprüfung fällt, kann sie nach einigen zusätzlichen Fahrstunden wiederholen. fallen 8 in NomE PräpE; PräpE: in +A jemand gerät plötzlich in etwas [physischer/ psychischer Zustand] (46) [Noch an der Unfallstelle] fiel der italienische Radprofi Casartelli ins Koma. (MM, 19.7.95, S. 11) (47) Ich legte mich auf das Sofa und fiel [sofort] in einen traumlosen Schlaf. (48) [Nach dem Tod ihres Sohnes] fiel sie in eine tiefe Depression. fallen 9 in NomE PräpE; PräpE: in +A etwas [abstr. Objekt/ Handlung] gehört zu etwas [abstr. Objekt: Aufgabenbereich, Zuständigkeit o.Ä.] fallen 372 (49) Dialektgeografie fällt [nicht] in mein Fach. (50) Gehen Sie bitte zu Herrn Müller. Ihr Fall fällt in seinen Zuständigkeitsbereich. (51) Die Festsetzung der Feiertage fällt in die gesetzgeberische Kompetenz der Länder. (MM, 25.1.91) (52) Die Ersatzteilbeschaffung für die „Starfighter“ soll [künftig] in die Zuständigkeit der Luftfahrtindustrie fallen. (FAZ, 12.2.66, S. 1) fallen 10 in/ unter NomE PräpE; NomE: NG/ Zeichengruppe; PräpE: in +A/ unter +A jemand/ etwas [keine Restr.] ist auf Grund seiner Merkmale unter etwas [abstr. Objekt: Begriff, Klasse] einzuordnen; zählen zu (53) ‘Sollen’ und ‘wollen’ fallen in die Gruppe der Modalverben. (54) Ein Normenkontrollverfahren gegen die Kampfhundeverordnung soll klären, was in die Kategorie Kampfhunde fällt. (MM, 30.1.91) (55) Hohn, Schadenfreude und albernes Dauergelächter fallen [nicht] unter die Kategorie „heilsamer Humor“. (MM, 26.4.91) (56) Arbeitsämter führen Gespräche mit verschiedenen Bildungsträgern (unter diesen Begriff fallen [beispielsweise] Berufsförderungswerke). (nach MM, 30.7.87, S. 5) - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. s. (53). fallen 11 unter NomE PräpE; PräpE: unter +A jemand/ etwas [keine Restr.] ist von etwas [Regularität] betroffen (57) Die Umrüstung der Heizkörper empfiehlt sich auch für all diejenigen Wohnungs- und Hausbesitzer, die [nicht] unter die Umrüstverordnung des Gesetzgebers fallen. (MM, 28.8.87, S. 27) (58) Welche Pflanzen und Tiere fallen unter den Artenschutz? (59) Welche Arzneimittel unter die neuen Bestimmungen fallen, wird man morgen in der Zeitung lesen können. (60) Kapitalverbrechen und Verbrechen gegen die Menschenrechte fallen [nicht] unter die Amnestie. fallen 12 NomE (PräpE) (AdvE); (PräpE): über +A; (AdvE): auf +A/ gegen +A/ ... jemand stürzt über etwas [konkr. Objekt] irgendwohin (61) Pass auf, dass du [nicht] über den Putzeimer fällst! (62) Der Torwart wollte den Ball fangen und ist [dabei] [rückwärts] gegen den Torpfosten gefallen. (63) Fällt man [unglücklich] [auf den Rücken], kann dies zu einer Wirbelsäulenverletzung führen. fallen 13 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ aus +D/ durch +A/ .../ nach +AdvG etwas [Lichtschein, Blick o.Ä.] gelangt irgendwohin (64) Ein schmaler Lichtstrahl fällt auf die riesige dunkle Hecke. (Zeit, 17.5.85, S. 59) (65) [Im Vorübergehen] fiel ihr Blick auf einen leuchtend roten Mantel im Schaufenster. (66) Es musste jemand im Hause sein, denn ein wenig Licht fiel aus dem Fenster durch die geschlossenen Vorhänge nach draußen. fallen 14 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ in +A etwas [Ereignis/ Handlung] findet irgendwann statt (67) Ostern fällt [diesmal] sehr spät. (68) Professor Ludwig Erhard wäre heute 90 Jahre alt geworden, und auf den 5. Mai fällt sein 10. Todestag. (MM, 4.2.87, S. 2) (69) [In diesem Jahr] fällt Silvester auf einen Freitag. (70) Ein Arbeitskollege behauptet nun, dass uns an Feiertagen, die in eine Schlechtwetterperiode fallen, der volle Lohn zusteht. (MM, 18.10.86, S. 36) (71) In meine Zeit fiel [auch] die Vorbereitung der Olympischen Spiele. (Heuss, S. 395) fallen 15 NomE (AdvE); (AdvE): NG im A/ um +A/ ... etwas [Gewässer/ [indirekt Wasserspiegel]] geht in seinem Niveau um irgendwieviel zurück; sinken (72) Der Bodensee, der um zwei Meter gestiegen war, ist [erst] um wenige Zentimeter gefallen. (73) [Infolge der langanhaltenden Trockenheit] ist der Wasserstand in den Talsperren mehrere Meter gefallen. (74) Wie das Wasser- und Schifffahrtsamt in Karlsruhe gestern mitteilte, soll der Rhein-Pegel in der Region [allmählich] [wieder] fallen. (nach MM, 25.5.99, S. 16) fallen 16 NomE (AdvE); (AdvE): bei +D/ in +D/ ... etwas [abstr. Objekt: Wort o.Ä.] wird irgendwo [geistiges Produkt: Text/ Handlung: Äußerung/ [indirekt Person/ Institution]] geäußert oder erwähnt (75) Dein Name ist weder im Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden noch bei der anschließenden Diskussion gefallen. (76) Fünf Minuten verstreichen, ohne dass ein einziges Wort fällt. (Zeit, 21.3.86, S. 14) (77) In Regierungskreisen fielen [gestern] bittere Worte wie „Komplott“ oder „Verschwörung“. (nach MM, 13.3.86, S. 2) (78) Der Name Georg Lukacs fällt [seit dem Ungarn-Aufstand 1956] [nicht mehr]. (nach RhM, 5.10.90, S. 19) - Statt mit der lokalen AdvE kann auch mit einer temporalen PräpG [während +G] auf die Handlung Bezug genommen werden : (79) [Auffallend oft] fällt [w während seiner Ausführungen] der Name Frankfurt. (FR, 15.7.99, S. 3) - fallen 16 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet : (80) Er hat deinen Namen in dem Gespräch fallen lassen. fallen 17 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ vor +D/ ... etwas [Handlung] erfolgt irgendwann (81) [Wie zu Zeiten de Gaulles] fallen [nach wie vor] die meisten wichtigen Entscheidungen [im Elysee-Palast]. (MM, 25.10.86, S. 2) (82) Die endgültige Entscheidung soll im Juli fallen. (MM, 3.6.87, S. 1) (83) Die Bekanntgabe des Reisetermins fällt auffällig kurz vor dem Besuch Bundeskanzler Erhards in Paris. (FAZ, 4.2.66, S. 1) (84) Das Urteil ist heute Morgen gefallen. fallen 18 NomE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): an +D/ bei +D/ in +D/ ...; (AdvE2): in +D/ ... jemand [Person/ selten Tier] kommt als Soldat irgendwo bei einer Kampfhandlung irgendwann ums Leben (85) In Berlin gibt es ein Ehrenmal für die sowjetischen Soldaten, die beim Kampf um Berlin gefallen sind. (86) [Auf den Glasmalereien der Fenster] fallen Ross und Reiter in blutiger Schlacht. (Zeit, 29.3.85, S. 2) (87) Mein Vater ist im Winter 1944 an der Ostfront in Polen gefallen. (88) Tausende junger Männer sind gefallen. (MM, 31.7.86, S. 3) fehlen 373 fallen 19 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: auf +A/ ...; AdvE2: AdvG/ in +D/ wie-Gruppe mit NG im N etwas [konkr. Objekt: Textilie, Haar o.Ä.] hängt irgendwie irgendwohin herab (89) Dieser Stoff fällt sehr weich. (90) Von diesem Modeschöpfer sah man schmale Abendkleider mit einer großen Schleife im Rücken, deren Bänder wie lange Schleppen fielen. (nach MM, 29.7.86, S. 18) (91) [Mit einer nervösen Handbewegung] strich sie die Haarsträhne, die [ihr] ins Gesicht gefallen war, zurück. (92) [Ihr] fällt das schwarze Haar in dichten Locken auf die Schultern. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (91) und (92). PHRAS Idiom: etwas steht und fällt mit jemandem/ etwas: etwas hängt ausschließlich von jemandem/ etwas ab; jemandem in den Arm fallen: jemanden an etwas hindern; sich/ einander in die Arme fallen: einander umarmen; jemandem ins Auge fallen: jemandes Blick auf sich ziehen; [ugs] ins Bett fallen: sehr müde ins Bett gehen; [ugs] jemandem fällt die Decke auf den Kopf: jemand langweilt sich zu Hause; jemandem zu Füßen fallen: vor jemandem plötzlich niederknien; etwas fällt kaum/ nicht ins Gewicht: etwas spielt keine entscheidende Rolle; [ugs-salopp] bei jemandem ist der Groschen gefallen: jemand hat endlich etwas begriffen; jemandem/ einander um den Hals fallen: jemanden/ einander umarmen; jemandem in die Hände/ in jemandes Hände fallen: in jemandes Gewalt geraten; etwas fällt jemandem in die Hände/ fällt in jemandes Hände: etwas gerät in jemandes Besitz/ jemand findet zufällig etwas; (vor jemandem) auf die Knie fallen: vor jemandem plötzlich niederknien; [ugs] nicht auf den Kopf gefallen sein: nicht dumm sein; jemandem zur Last fallen: jemandem Mühe, Unkosten verursachen; [ugs] nicht auf den Mund gefallen sein: schlagfertig sein; [ugs] jemandem auf die Nerven fallen: jemandem lästig sein und ihn nervös machen; jemandem/ etwas zum Opfer fallen: zum Opfer jemandes/ einer Sache werden; [ugs] etwas fällt dem Rotstift zum Opfer: etwas wird aus Sparsamkeitsgründen gestrichen; aus dem Rahmen fallen: nicht dem Üblichen entsprechen; [ugs] aus der Rolle fallen: gegen Konventionen verstoßen; jemandem in den Rücken fallen: sich gegen jemanden wenden, der sich auf einen verlassen hat; etwas fällt jemandem in den Schoß: etwas fällt jemandem mühelos zu; jemandem fällt es wie Schuppen von den Augen: jemandem wird plötzlich etwas klar; etwas fällt in Schutt und Asche: etwas [Gebäude, Stadt o.Ä.] wird zerstört; jemandem fällt ein Stein vom Herzen: jemand ist erleichtert; etwas fällt unter den Tisch: etwas wird nicht berücksichtigt; [ugs] mit der Tür ins Haus fallen: eine Angelegenheit ohne Rücksichtnahme zur Sprache bringen; (bei jemandem) in Ungnade fallen: jemandes Wohlwollen, Unterstützung o.Ä. verlieren; etwas fällt ins Wasser: etwas [geplantes Unternehmen o.Ä.] scheitert; [ugs] (wie) aus allen Wolken fallen: außerordentlich überrascht, erstaunt sein; jemandem ins Wort fallen: jemanden beim Reden unterbrechen - ... wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.: [als Ausdruck, wenn eine Sache bereits passiert ist, eine Entscheidung bereits getroffen wurde] ... wenn es für die entsprechende Gegenmaßnahme zu spät ist.; Die Würfel sind gefallen.: Die Sache ist entschieden. G.ANM - fallen kommt auch in den Ausdrücken vor ein Schuss fällt i.S.v. ‘ein Schuss wird abgefeuert’; [sportspr] ein Tor fällt i.S.v. ‘ein Tor wird geschossen’; der Vorhang fällt i.S.v. ‘die Vorstellung ist zu Ende’. VERBF einfallen; gefallen; gefallen, es; gefallen lassen, sich 'fehlen fehlt fehlte hat gefehlt fehlen 1 nicht zur Verfügung stehen fehlen 2 nicht vorhanden sein fehlen 3 nicht anwesend sein fehlen 4 Unrechtes tun fehlen 5 vermisst werden fehlen 6 zu bei jemanden zur Erreichung von etwas nicht vorhanden sein SBP fehlen 1 NomE DatE BED obwohl es benötigt wird, jemandem/ etwas nicht zur Verfügung stehen oder bei jemandem/ etwas nicht da sein. (1) [Dazu] fehlt mir die Zeit. BELR NomE: dasjenige, das nicht zur Verfügung steht: Konkretum/ abstr. Objekt [häufig als Eigenschaft]/ Zustand (2) Der Mannschaft fehlt eein guter Stürmer. (3) Dem einen fehlt d der Unterkiefer, dem anderen blieb nur ein Bein. (MM, 17.9.86, S. 32) (4) Wie kann der nächste Schritt zur Einheit Europas gemacht werden, wenn den Politikern ddie zündenden Gedanken fehlen. (Zeit, 4.1.85, S. 9) (5) In dem Aufsatz wird behauptet, dass Kinder unter drei Jahren noch keine Minderwertigkeitsgefühle entwickeln können, da ihnen [bis zu diesem Zeitpunkt] d die Fähigkeit fehle, EErfolg und Misserfolg wahrzunehmen. (nach bdw, 2/ 67, S. 92) DatE: dasjenige, dem etwas nicht zur Verfügung steht: Konkretum/ abstr. Objekt (6) [Nach dem gestern veröffentlichten Urteil] fehlt ddem Mann die charakterliche Eignung zum Führen von Fahrzeugen aller Art. (MM, 28.1.87, S. 9) (7) DDem Wagen fehlte ein Rad. (8) D Dieser Politik fehlt die Überzeugungskraft, die die Menschen ermutigen und ihre Kräfte mobilisieren könnte. (SPD, Progr., S. 1) (9) DDieser Theorie fehlte jegliche wissenschaftliche Basis. PASSK kein Passiv möglich SBP fehlen 2 NomE (AdvE) BED irgendwo nicht vorhanden sein, wo es sein sollte. (10) Auf dem Brief fehlt der Absender. fehlen 374 BELR NomE: dasjenige, das nicht vorhanden ist: keine Restr. (11) Ein Arzt kann nichts ausrichten, wenn in der Krankenstation ssowohl Pflegepersonal wie Medikamente fehlen. (12) S Suppe und Nachspeise, mit Schlagsahne garniert, dürfen [nicht] fehlen. (MM, 12.11.87, S. 12) (13) E Editorische Hinweise, wie sie in seriösen Publikationen selbstverständlich sind, fehlen hier [fast ganz]. (nach Zeit, 21.2.86, S. 46) (14) In meinem Repertoire fehlen [noch] ddrei große Konzerte, die man eigentlich drauf hat: das Dvorak- Konzert, das dritte von Saint-Saens und Lalos Sinfonie espagnole. (Zeit, 5.12.86, S. 59) (15) Die Landschaft kann noch so schön sein, wenn ddas Geräusch der Wellen, der Schrei der Möwen und der rote Sonnenuntergang fehlen, fühle ich mich nicht im Urlaub. (16) Denn da KKonservierungsarbeiten und Maßnahmen zum Schutze der Antiken fehlen, schreitet der natürliche Verfall der Ruinen langsam aber stetig fort. (bdw, 1/ 67, S. 51) (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt (17) DDa unten fehlt eine Schraube. (18) A Am Reifen fehlt das Ventil. (Strittmatter, S. 133) (19) Dieses Buch fehlt iin Ihrer Bibliothek! (20) AAuf dem Kuchen fehlt [noch] die Glasur, dann ist er fertig. (21) Der Blick für Realität und Perspektive fehlt b bei denen, ddie zwar in der Vergangenheit leben, aber jetzt das Sagen haben. (nach MM, 16.8.98) (22) [Manchmal] fehlt b bei einem Video der Ton. (BerlZ, 22.3.2000, S. 12) ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (23) [Schließlich] dürfen [b bei keiner Fahrt] die vorgeschriebenen Fahrzeugpapiere fehlen. (nach Anweisung, S. 5) - fehlen 2 wird auch in dem Ausdruck von jemandem fehlt jede Spur i.S.v. ‘jemand ist spurlos verschwunden’ verwendet: (24) VVon den Tätern fehlt [bis jetzt] j jede Spur. PASSK kein Passiv möglich SBP fehlen 3 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo irgendwann nicht anwesend sein, obwohl die Anwesenheit erwünscht oder erwartet wird. (25) Sie hat zwei Tage in der Schule gefehlt. BELR NomE: derjenige, der nicht anwesend ist: Person (26) Die Grippewelle rollt. DDie Hälfte der Angestellten fehlt. (AdvE1): Ort bei +D/ in +D/ ...: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] (27) Du darfst bbeim Konzert [nicht] fehlen. Es ist das schönste in diesem Jahr. (28) Die Abgeordneten fehlen [immer öfter] i im Parlament. (29) A Auf der Studienreise darf niemand fehlen. (AdvE2): Zeit AdvG/ an +D: Zeitpunkt seit +D/ von +D an: Anfangspunkt bis-Gruppe: Endpunkt zwischen +D/ von +D bis-Gruppe/ NG im A: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall (30) Du hast ggestern gefehlt. (31) AAm Dienstag hat die halbe Klasse gefehlt. (32) Ist er krank oder hat er keine Lust mehr zu spielen? SSeit zwei Wochen fehlt der Junge bei den Proben. (33) Martina hat [wegen Grippe] vvon Donnerstag, dem 20. Oktober, bis Mittwoch, dem 26. Oktober, gefehlt. (34) Z Zwischen Weihnachten und Neujahr dürfen die Verkäufer [nicht] fehlen. (35) Jan fehlt [schon] d drei Tage in der Schule. (36) Viele Arbeiter fehlen m montags. (37) Er fehlt alle drei Tage. PASSK kein Passiv möglich W.BED fehlen 4 NomE [geh, veraltend] jemand tut Unrechtes (38) Ich weiß, [wie sehr] ich gefehlt habe, können Sie mir nochmals verzeihen? - fehlen 4 wird meist im Perfekt oder Plusquamperfekt verwendet. fehlen 5 NomE DatE jemand/ etwas [keine Restr.] wird von jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Tier] vermisst (39) Meine Mutter fehlt mir [sehr]. (40) Peter ist traurig. Ihm fehlt seine Katze. (41) Ich kann nicht schlafen, mir fehlen meine alte Wohnung, mein Bett und [sogar] die Geräusche meiner Straße. (42) Meine Arbeit und die Freundschaft der Kollegen werden mir fehlen. (43) Er wird seinem Verein fehlen. (44) Katzen ziehen nicht gerne um, ihnen fehlt die gewohnte Umgebung. fehlen 6 zu NomE (DatE) PräpE; PräpE: zu +D etwas [abstr. Objekt: häufig Menge] ist bei jemandem [Person/ Institution] zur Erreichung von etwas [Ereignis/ Zustand] nicht vorhanden (45) Dem Tschechen fehlen beim Zehnkampfweltrekord sechs Punkte zur 900er Marke. (FR, 6.7.99, S. 19) (46) Den Wiener Philharmonikern fehlt zur Vollkommenheit [gelegentlich] ein Quäntchen Koordination und Intonation der Blechbläser. (BerlZ, 10.9.99, S. 13) (47) Jens Voigt fehlten wenige Zentimeter zum ersten Etappensieg. (BerlZ, 21.7.98, S. 32) (48) Ihm fehlte [also] zum Playboy das Faulenzerische, aber die übrigen Voraussetzungen trafen voll zu. (BerlZ, 21.2.98, S. 19) (49) Der DDR [hingegen] fehlte zur Staatsnation alles außer dem Anspruch der Offiziellen, eine solche zu vertreten. (BerlZ, 22.11.97, S. II) (50) [Leider] hätten [noch] 6.000 Stimmen gefehlt zum Einzug in den Landestag. (BerlZ, 3.3.98, S. 3) (51) Fünf Kilogramm fehlen [noch] zum Kampfgewicht. - Wenn das Ereignis aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, kann die PräpE weggelassen werden: (52) Der Sieg ist nähergerückt. Drei Punkte fehlen [noch]. PHRAS Idiom: nur Wendung - [ironisch] Das hat mir gerade noch gefehlt! : Das kommt mir äußerst ungelegen.; „Was fehlt dir/ ihm/ ihr/ ...? “ - „Mir/ ihm/ ... fehlt nichts.“: Was hast du/ hat er/ ... [Bist du/ ist er/ krank.]. - Ich habe/ er hat/ ... nichts. [Ich bin/ er ist/ ... gesund.]; Weit gefehlt! : [als Reaktion auf eine Behauptung] Überhaupt nicht.; [ugs] Wo fehlt’s denn? : Was hast du für Sorgen, für Probleme.; Es fehlte nicht viel, und + Hpts im Konjunktiv II: fast + Konjunktiv II VERBF fehlen, es feiern 375 'fehlen, es es fehlt es fehlte es hat gefehlt SBP es fehlt an (DatE) PräpE BED es ist bei jemandem/ etwas zu wenig von etwas vorhanden. (1) [Auf diesem Gebiet] fehlt es an Fachleuten. BELR (DatE): dasjenige, bei dem etwas zu wenig vorhanden ist: keine Restr. (2) Seine Kritiker bemängelten, d dem Autor fehle es an Inspiration. (nach Zeit, 18.1.85, S. 57) (3) DDer Stadt fehlt es an Millionen Wohnungen, Wasseranschlüssen, Arbeitsplätzen und Kanalisationsrohren. (MM, 20.6.86, S. 18) (4) SSeinem letzten Roman fehlt es an Tiefe. (5) S Seinen Gedanken fehlt es [oft] an Logik. (6) DDem mit Mühe ausgehandelten Frieden fehlte es [leider] an Dauerhaftigkeit. (7) IIhrem Sprung hat es an Höhe gefehlt. PräpE: an +D: dasjenige, das zu wenig vorhanden ist: keine Restr. (8) [Seit dem Krieg] fehlt es [dort] aan Ärzten, an Lehrern, an Lebensmitteln, an Wohnungen, an Kleidung, an Wasser und an vielem mehr. (9) A An Informationen und am guten Willen fehlt es den Wissenschaftlern am Tumorzentrum [nicht]. (nach Zeit, 1.2.85, S. 66) (10) Den Jugendlichen fehlt es a an Unrechtsbewusstsein. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die PräpE wird meist in Form einer NG ohne Artikel verwendet. VERBF fehlen 'feiern feiert feiertehat gefeiert feiern 1 etwas festlich begehen feiern 2 sich in fröhlich gestimmter Gesellschaft aufhalten feiern 3 seine Bewunderung zeigen feiern 4 etwas lobend hervorheben SBP feiern 1 NomE AkkE BED etwas festlich begehen oder als Fest gestalten . (1) Wir haben [gestern] Karls Geburtstag gefeiert. BELR NomE: derjenige, der etwas festlich begeht: Person/ Institution/ [indirekt Bauwerk/ Ereignis] (2) JJohn Cage, amerikanischer Komponist und Philosoph, feiert [am 5. September dieses Jahres] seinen 75. Geburtstag. (MM, 19.2.87, S. 34) (3) DDie Akademie der Wissenschaften in Berlin feierte [im Jahr 2000] ihr 300-jähriges Bestehen. (4) [In diesem Jahr] feiert dder Kölner Dom sein 750-jähriges Bestehen. (5) D Der Heidelberger Herbst feierte [dieses Jahr] sein 25. Jubiläum. AkkE: dasjenige, das festlich begangen wird: Ereignis [Jubiläum, Feiertag, Fest o.Ä.] (6R) Ich denke an unseren Weihnachtsabend in Juba und dass Engländer WWeihnachten [ähnlich] feiern wie wir Neujahr. (nach Grzimek, S. 125) (7) Das weltberühmte Guggenheim-Museum an der New Yorker Fifth Avenue feiert [in diesen Wochen] s seinen 50. Geburtstag. (MM, 18.2.88, S. 36) (8) Bundespräsident Roman Herzog feiert ddie Eröffnung seines neuen Amtes im Tiergarten. (nach Tagessp., 25.11.98, S. 13) (9) [Nach langen Jahren der Abwesenheit] feierte Manfred d das Wiedersehen mit seinen Freunden [mit einer großen Party und vielen Flaschen Sekt]. (10) Das junge Paar feierte sseine Hochzeit [im Kreise von vielen Verwandten und Freunden]. (11) David Copperfield feierte ddie Premiere seiner Europa-Tournee im Baden-Badener Festspielhaus [standesgemäß]. (MM, 26.10.98, S. 15) PASSK Werden-Passiv werden : (12) Der Einzug in eine neue Wohnung ist für die meisten Familien ein festliches Ereignis, das [wie eine Hochzeit] gefeiert wird. (MM, 13.7.85, S. 37) WORTB die Feier, die Feierlichkeit; feierlich ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was gefeiert wird: (13) Berlin begeht sein 750-jähriges Bestehen. Es feiert Ost- Berlin, und es feiert West-Berlin. (nach Zeit, 27.3.87, S. 69) (14) Meine Eltern hatten in diesem Jahr Silberne Hochzeit. Sie haben [aber] [nicht] gefeiert. (15) Die kleine deutsche evangelische Gemeinde in Westbeirut, die seit 140 Jahren existiert, feiert [nach dem Gottesdienst am Heiligabend] [bei Glühwein und Christstollen]. (Tagessp., 21.11.98, B1) - In den christlichen Kirchen werden die Ausdrücke einen Gottesdienst/ das Abendmahl/ die Messe o.Ä. feiern i.S.v. ‘gemeinsam an einem Gottesdienst/ der Abendmahlsfeier/ der Messe o.Ä. teilnehmen’ verwendet : (16) [In einer evangelischen Kirche] f feierten sie [mit anderen Gläubigen] eeinen ökumenischen Gottesdienst. (nach MM, 24.5.88, S. 12) (17) [Zwischendurch] wird d das Abendmahl gefeiert. (Tagessp., 21.11.98, B1) W.BED feiern 2 NomE jemand hält sich in fröhlicher, festlich gestimmter Gesellschaft auf (18) Manche Studenten studieren selten, feiern [aber] [mit ihren Freunden] [in der Kneipe] [fast jeden Abend]. (19) [Unter ihnen] feiern [lauthals] amerikanische Soldaten. (Zeit, 5.9.86, S. 50) (20) Wir hatten gestern keine Lust nach Hause zu gehen und haben [noch] [bis Mitternacht] [bei einem Freund] gefeiert. feiern 3 NomE AkkE jemand zeigt jemandem [Person: meist Künstler, Jubilar]/ etwas [Veranstaltung] mit Beifallskundgebungen o.Ä. seine große Bewunderung (21) Die Kelly Family gab in Stuttgart ein Konzert. Über 40.000 Fans feierten [begeistert] die Band. (nach MM, 18.8.97, S. 24) (22) Das Publikum feierte die Schauspieler und das Regieteam [mit begeistertem Applaus und Bravorufen]. (MM, 26.10.98, S. 32) (23) Das Heidelberger Publikum feierte die erste Opernpremiere des Jahres 1986 [mit herzlichem Applaus]. (MM, 10.1.86, S. 40 feiern 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] hebt jemanden/ etwas [abstr. Objekt] überschwänglich lobend hervor; preisen, rühmen (24) Der Dichter feierte die Liebe [als das höchste Gefühl] [in glühenden Versen]. (25) Die Medien feierten die Helfer bei dem großen Zugunglück [als Helden]. (26) Ein Buch feiert die kleinen, aber genialen Erfindungen, die den Alltag erleichtern. (BerlZ, 10.2.99, S. 8) (27) [Als „einzigartig“] wurde das Beuys-Medienarchiv [1996] [bei der Einweihung im Hamburger Bahnhof in Berlin] gefeiert. (Spiegel, 3.5.99, S. 191) fernsehen 376 PHRAS Idiom: jemand/ etwas feiert (mit etwas) Triumphe/ einen großen Erfolg/ Triumph: jemand/ etwas hat (mit etwas) große Erfolge/ einen großen Erfolg 'fernsehen sieht fern sah fern hat ferngesehen SBP fernsehen NomE BED sich Sendungen im Fernsehen ansehen . (1) Meine Kinder dürfen [abends nur bis 9 Uhr] fernsehen . BELR NomE: derjenige, der sich Sendungen im Fernsehen ansieht: Person (2) DDer moderne Mensch schläft, isst, trinkt, sieht fern, und oft tut er all das zur gleichen Zeit. (Zeit, 6.9.85, S. 39) (3) Kinder, d die [zu Hause] [nicht] fernsehen dürfen, fühlen sich in der Schule ausgestoßen. (Bild, 27.6.67, S. 2) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (4) [Heute] wird [nicht] ferngesehen, du musst noch Vokabeln lernen! WORTB der Fernseher, das Fernsehen VERBF ansehen; ansehen, (sich); aussehen; sehen 'fest halten, sich hält sich fest hielt sich fest hat sich fest gehalten SBP sich [A] fest halten NomE (PräpE) (AdvE) BED etwas/ jemanden mit Hilfe von irgendetwas fest anfassen und dadurch Halt haben . (1) Halte dich [gut] fest! BELR NomE: derjenige, der etwas anfasst: Person/ selten Tier (2) [In öffentlichen Verkehrsmitteln] sollen ddie Fahrgäste sich [während der Fahrt] [gut] fest halten. (3R) Danach musste sich JJim an der nächstbesten Stuhllehne fest halten, um nicht zu stürzen. (nach Pegg, S. 49) (4) D Das Affenbaby hält sich an der Mutter fest. (PräpE): an +D: dasjenige, das jemand anfasst: Lebewesen/ konkr. Objekt (5) Der alten Frau wurde es plötzlich so schwindlig, dass sie sich aan ihrem Mann fest halten musste. (6) Halt dich aan meinem Arm fest! (7R) Aufrecht geht Bienkopp die Treppen hinunter, aber [vor der Tür] muss er sich a an seinem Motorrad fest halten. (nach Strittmatter, S. 298) (8) Ich hielt mich am Geländer fest, mein Knie schmerzte heftig. (Böll, Ansichten, S. 270) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Körperteil: meist Hand] (9) Die Bahn trägt den Schaden, wenn sich das Mädchen mit der Hand am Türrahmen fest hält und die Tür von einem Bahnbeamten zugeschlagen wird. (nach Zachert, S. 44) (10) Der kleine Junge hielt sich m mit beiden Händen [ängstlich] fest. (11) Die Katze hält sich mmit ihren Krallen am Ast fest. PASSK kein Passiv möglich PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Halt dich fest! : Du wirst staunen. G.ANM - Nicht behandelt werden hier die Verben festhalten und fest halten. VERBF behalten; enthalten; erhalten; halten; halten, sich; halten, (sich); unterhalten, sich; verhalten, sich 'feststellen stellt fest stellte fest hat festgestellt feststellen 1 etwas ermitteln feststellen 2 nachdrücklich auf etwas hinweisen feststellen 3 die Existenz von etwas irgendwo entdecken SBP feststellen 1 NomE AkkE BED jemanden/ etwas ermitteln . (1) Der Absender des Briefes konnte [nicht] festgestellt werden . BELR NomE: derjenige, der etwas ermittelt: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution (2) E Ein Architekt stellt [zunächst] fest, wie Fassaden und Dächer im Originalzustand waren. (nach BerlMP, 25.11.99, S. 3) (3) D Das Gericht musste erst feststellen, wie viele Personen an der Tat beteiligt waren. AkkE: dasjenige, das ermittelt wird: Person/ abstr. Objekt [Wert, Menge o.Ä.] [als Merkmal] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Der Kriminalpolizei gelang es, ddie Täter [schon einige Stunden nach dem Überfall] festzustellen und festzunehmen. (5) Die Polizisten stellten ddie Personalien der randalierenden Jugendlichen fest. (6) [Im Zuge zeitaufwändiger Ermittlungen] gelang es, ddie Identität der Haupttäter festzustellen. (MM, 26./ 27.8.95, S. 17) (7) Wir müssen [erst] ddie Windrichtung feststellen, bevor wir den Drachen steigen lassen. (8) Bei uns hat es gebrannt: die Versicherung muss ddie Höhe des Schadens feststellen. (9) Beim Kauf von Miethäusern empfiehlt es sich, dass ein Sachverständiger dden Verkehrswert feststellt. (nach MM, 6.3.87, S. 37) dass-S : (10) Die Polizei stellte fest, ddass der Laptop zuvor aus einem parkenden Auto gestohlen worden war. (nach MM, 8.2.96, S. 17) ob-Frag : (11) Das Gericht muss feststellen, oob der Angeklagte für seine Tat verantwortlich ist oder nicht. w-Frag : (12) Vielleicht ist es auch nicht die Aufgabe eines Toxikologen festzustellen, w wer wo und von wem vergiftet wird. (Zeit, 4.7.86, S. 58) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Bei dem Unfall liefen ungefähr 400 Liter Salzsäure aus, die genaue Menge konnte [bisher] [nicht] festgestellt werden. (nach MM, 10.12.87, S. 23) sein : (14) Die Unfallursache war [schnell] festgestellt. WORTB die Feststellung; feststellbar SBP feststellen 2 NomE AkkE BED nachdrücklich auf etwas hinweisen . (15) Ich möchte feststellen, dass ich so etwas nie behauptet habe. BELR NNomE: derjenige, der auf etwas hinweist: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt: Artikel, Bericht o.Ä.] finden 377 (16) JJennifer stellte fest: „Ich sehe meiner Mutter sehr ähnlich.“ (17) [Zufrieden] stellt ddie Regierung [in ihrer Antwort] fest, dass der Wasserverbrauch nicht mehr ansteigt. (nach MM, 5.12.85, S. 14) (18) DDer Obduktionsbericht stellte fest, dass Vivian Carpenter kurz vor ihrem Tod mehrere Gläser Wein zu sich genommen hatte. (MM, 10.5.95, S. 17) AkkE: NG/ meist PG: dasjenige, auf das hingewiesen wird: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (19) Du hast mich sehr beleidigt. Ich möchte ddiese Tatsache [in aller Deutlichkeit] feststellen. (20) Wir müssen endlich zu einem Entschluss kommen, wie wir weiterhin vorgehen werden. D Das stelle ich [hiermit] [nachdrücklich] fest. dass-S: (21) Einige Teilnehmer der Versammlung stellten [in der anschließenden Diskussion] fest, d dass ihre Anliegen nicht behandelt worden sind. Hpts: (22) [Zu Beginn meines Vortrags] möchte ich feststellen: ees sind weit mehr Zuhörer gekommen, als ich erwartet habe. Dirr : (23) [Dann] stellte Fred Hendin fest: „I Ich habe den Smaragdring gestern Abend aus Tinas Schmuckkasten genommen.“ (MM, 28.7.95, S. 41) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (24) [Im Vorwort des Forschungsberichts] wird festgestellt, dass einige Probleme nicht gelöst werden konnten. WORTB die Feststellung ANM - Die AkkE wird meist in Form einer AkkSE realisiert . - Wenn mit der NomE auf eine Institution Bezug genommen wird, erfolgt die Äußerung immer schriftlich. Bei schriftlichen Äußerungen wird häufig mit einer PräpG [in +D] auf das Schriftstück Bezug genommen : (25) Einen „erheblichen Anstieg der Rauschgiftkriminalität“ hat das Landeskriminalamt Baden-Württemberg [i in seinem Jahresbericht für 1987] festgestellt. (nach MM, 11.6.88, S. 12); s. auch (17). - Mit einer PräpG [bei +D/ in +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem eine Äußerung gemacht wird, Bezug genommen werden : (26) [IIm Verlauf des Gesprächs/ Be eim Gespräch mit den Eltern] stellte der Lehrer fest, dass der Schüler in einigen Fächern bessere Leistungen zeigen muss. (27) Bundeswirtschaftsminister Schmücker stellte [i in seinem Diskussionsbeitrag] fest, dass Minister Schiller „in etlichen Punkten“ Recht habe. (nach FAZ, 1.12.65, S. 1); s. auch (21). SBP feststellen 3 NomE AkkE (AdvE) BED die Existenz von etwas irgendwo durch gezieltes Untersuchen entdecken . (28) Der Arzt stellte bei ihm einen schweren Herzfehler fest. BELR NNomE: derjenige, der etwas entdeckt: Person/ Institution/ Gerät (29) DDer Tierarzt stellte fest, dass sich das Pferd ein Bein gebrochen hatte. (30) DDas Wasserwirtschaftsamt in München stellte im Trinkwasser Blei fest. (31) DDer Cytosensor stellt Veränderungen im Gewebe fest. (CompZ, 7.1.93, S. 1) AkkE: dasjenige, das entdeckt wird: keine Restr. SE ohne Korrelat: Sachverhalt. (32) In der Gruppe der Bluter hat man zzwei Träger des Aids-Virus H HIV festgestellt. (33) Die Polizei stellte an dem Wagen [eindeutig] EEinbruchspuren fest. (MM, 26.7.86, S. 49) (34) Mitarbeiter von Greenpeace stellten im Meerwasser f für Fische tödliche Schadstoffe fest. (35) [So wie Regina Bogen] stellen die meisten Frauen dden Knoten in der Brust [selbst] fest. (nach Stern, 3.6.87, S. 32) (36) Es ist möglich, schon bei Kleinkindern SSchwerhörigkeit festzustellen. (37) Der Arzt konnte [nur noch] dden Tod des schwer verletzten Manns feststellen. dass-S : (38) Wissenschaftler haben festgestellt, d dass 70 % der deutschen Bevölkerung schädliche Bakterien im Magen haben. ob-Frag : (39) [Bei einer Blutuntersuchung] kann man feststellen, o ob zu hohe Blutfettwerte vorliegen. w-Frag : (40) Der Schornsteinfeger muss [jedes Jahr] feststellen, wwie hoch die Abgaswerte der Heizung sind. Hpts : (41) Der Laborant stellte fest, iim Knochenmark des Patienten sind Krebszellen. (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ bei +D/ in +D/ ...: Ortspunkt (42) B Bei Oliver waren [bereits] Phenole i im Urin festgestellt worden. (Zeit, 3.5.85, S. 15) (43) [Ebenso wie in Schweden] wurden [auch] hhier im Regenwasser und am Boden Strahlungen bis zum 200fachen der normalen Werte festgestellt. (Zeit, 9.5.86, S. 9) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (44) [Dadurch] könnten [im Tierversuch mit Ratten] Metastasen [sehr früh] festgestellt werden. (MM, 8.8.95, S. 12) WORTB die Feststellung; feststellbar ANM - feststellen 3 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist festzustellen verwendet : (45) Aids iist in afrikanischen Ländern unter Frauen [fast so häufig] ffestzustellen [wie] unter Männern. (nach MM, 24.10.85, S. 29) - Mit einer PräpG [bei +D/ in +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem die Feststellung erfolgt, Bezug genommen werden : (46) Der Arzt stellte [bbei der Untersuchung] fest, dass der Patient Gallensteine hat.; s. auch (39) und (44). VERBF ausstellen; bestellen; einstellen; herstellen; stellen; stellen, sich; vorstellen; vorstellen, sich 'finden findet fand hat gefunden finden 1 erreicht haben, etwas zu bekommen finden 2 etwas entdecken finden 3 sehen, dass sich etwas irgendwo befindet finden 4 etwas als ein solches/ so beurteilen finden 5 für jemanden vorhanden sein finden 6 an jemandem gefallen finden 7 etwas irgendwo vorfinden finden 8 etwas so vorfinden finden 9 zu Zugang zu etwas bekommen finden 10 irgendwohin gelangen finden 11 die Meinung vertreten, dass etwas ist finden 378 SBP finden 1 NomE AkkE BED durch Umschauen, Nachfragen o.Ä. erreicht haben, etwas, das man braucht, das man besitzen möchte, zu bekommen. (1) Er hat [wieder] Arbeit gefunden. BELR NomE: dasjenige, das etwas bekommt: Person/ Institution/ Tier (2) DDie Tochter meiner Freundin kann [in ihrem ländlichen Wohnbezirk] keinen geeigneten Ausbildungsplatz finden. (MM, 6.7.85, S. 48) (3) D Die Universität Mannheim hat einen Spezialisten für Hethitisch gefunden. (4) [Nach langem Suchen] hat d die Wölfin einen Platz gefunden, um ihre Jungen zu gebären. AkkE: dasjenige, das man bekommt: Konkretum/ abstr. Objekt (5) Der Direktor hofft, eeinen fähigen Buchhalter zu finden. (6) Ich habe [endlich] e ein Paar Schuhe gefunden, d die nicht wehtun. (7) Sie hatte ein Heim gefunden [für sich und für Andy]. (nach de Groot, S. 65) (8) Es sei aber menschenunwürdig, „wenn die Jungen, Ausgebildeten und Gesunden A Arbeit finden, die Alten aber mit Unterstützung abgefunden werden“, erklärte der Minister. (MM, 30.12.86, S. 1) (9) Der Regisseur hat eeinen spannenden Filmstoff gefunden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Auch Lebenspartner werden [über die Zeitung] gefunden. sein : (11) Niemand ist unersetzlich, [wie schnell] ist [nicht] ein Ersatzmann gefunden? ANM - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, handelt es sich meist um jemanden, dessen Dienste in Anspruch genommen werden: s. (3) und (5). SBP finden 2 NomE AkkE BED durch Überlegung, Untersuchungen o.Ä. auf etwas kommen oder etwas entdecken; herausfinden. (12) Er hat die Lösung des Problems gefunden. BELR NomE: derjenige, der etwas entdeckt: Person/ Institution (13) WWir wollen Wege zur Harmonisierung der ärztlichen Dienste und Dienststellen finden, um eventuell ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten. (MM, 22.3.85, S. 10) (14) DDie Wissenschaft hat [noch] kein Heilmittel gegen das Aids-Virus gefunden. AkkE: dasjenige, das entdeckt wird: Konkretum/ abstr. Objekt (15) [Immer wieder] finden Wissenschaftler nneue Viren, neue Bakterienstämme. (16) [Wann] wird man eein wirksames Medikament gegen Migräne finden. (17) Ich finde keine Antwort auf deine Frage. (18) [Im Johns-Hopkins- Hospital in Baltimore] hat man eeine Methode gefunden, b bei der die Geschwulste von innen heraus mit radioaktiven Antikörpern angegriffen werden. (nach MM, 18.3.86, S. 3) (19) Die Polizei hat k kein Motiv für den Mord gefunden. (20) Ich habe d den Fehler in meiner Rechenaufgabe [nicht] gefunden. (21) Der Minister hat eeine Möglichkeit gefunden, ddie Sozialabgaben zu senken. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22) Die Menschheit würde aufatmen, wenn [eines Tages] ein Serum gegen die Immunschwäche Aids gefunden werden sollte. sein : (23) Heureka! Die Lösung des Problems ist gefunden! ANM - finden 2 wird häufig in dem Ausdruck Mittel und Wege finden i.S.v. ‘Möglichkeiten herausfinden’ verwendet: (24) Die internationale Gemeinschaft muss [möglichst bald] MMittel und Wege finden, um Häufigkeit und Schwere von Wirtschaftskrisen zu reduzieren. (nach SZ, 8.12.99, S. 30) SBP finden 3 NomE AkkE (AdvE) BED plötzlich oder nach gezieltem Suchen sehen, dass sich etwas irgendwo befindet. (25) Ich kann meinen Schlüssel [nicht] finden. BELR NomE: dasjenige, das sieht, dass sich etwas irgendwo befindet: Person/ Institution/ Tier (26) I Ich habe 10 Euro auf der Straße gefunden. (27) D Die Kripo hat das Heroin im Keller eines Hochhauses gefunden. (28) DDer Hund findet den Ball, den ich werfe, und bringt ihn zurück. AkkE: dasjenige, das sich irgendwo befindet: Konkretum/ [indirekt abstr. Objekt] (29) Die Polizei hat ddas vermisste Kind [noch nicht] gefunden. (30) Wer abends aus dem Kino kommt und ssein Fahrrad [nicht mehr] findet, der geht erst mal zur Polizei. (nach Zeit, 10.5.85, S. 70) (31) Die Kinder haben im Garten einen Igel gefunden. (32) Wo hast du die Milch hingestellt? Ich kann ssie [nicht] finden. (33) Ich finde ddie Telefonnummer von unserem Elektriker [nicht mehr], hast du sie irgendwo? (AdvE): Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ unter +D/ ...: Ortspunkt (34) ÜÜberall finde ich Papierschnipsel, hhinter den Sesseln, auf dem Teppich, unter dem Tisch. Was habt ihr bloß angestellt? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (35) Die gestohlenen Papiere wurden in einem Müllcontainer gefunden. sein : (36) Du kannst dich freuen, deine Brieftasche ist gefunden. WORTB der Finder/ die Finderin, der Fund, der Findling SBP finden 4 NomE AkkE PrädE BED jemanden/ etwas als einen solchen/ ein solches/ so beurteilen. (37) Ich finde diesen Artikel sehr interessant. BELR NNomE: derjenige, der etwas als ein solches beurteilt: Person/ Institution (38) I Ich finde die deutschen Mädchen prima. (Bild, 13.3.67, S. 5) (39) DDas Institut fand die Beurteilung unsachgemäß. AkkE: dasjenige, das als ein solches beurteilt wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (40) Die Töchter fanden i ihre Mutter einfach toll. (Stern, 23.7.87, S. 60) (41) Jan findet dden Pullover schick und hat ihn gleich anbehalten. (42) Wer als modern gelten will, findet H Hausgeburten und Heiraten [nicht mehr] spießig. finden 379 (nach Stern, 10.12.87, S. 110) (43) Er findet mmeine Frage [keineswegs] abwegig. (Stern, 6.8.87, S. 40) (44) Die Studenten finden dden Grammatikunterricht langweilig. (45) Diesen Zustand der Unsicherheit, während man auf die Entscheidung, ob die Firma geschlossen wird oder nicht, wartet, finden viele unerträglich. dass-S : (46) Ich finde ees schön, ddass du mich besuchst. Inf+ : (47) Viele Leute finden ees schwierig, einem Vortrag von mehr als einer halben Stunde zuzuhören. Inf- : (48) K Klassische Musik hören, finde ich entspannend. w-Frag : (49) W Wie du deine Hausaufgaben machst, finde ich [nicht] gut. PrädE: NG im A: dasjenige, als welches etwas beurteilt wird: Konkretum/ abstr. Objekt AdjG/ Part. I/ Part. II: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft (50) Ich finde ihn eeinen tollen Schauspieler. (51) Ich finde Jüst ddie schönste Nordseeinsel. (52) Unser Nachbar wäscht sein Auto vor unserem Haus. Das finde ich eeine Frechheit. (53) Der Journalist fand das Theaterstück ssehr gut. (54) Wir fanden [alle] den Film aaufregend. (55) Ich finde ihn g gut erholt. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AkkSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (48). - finden 4 wird häufig in dem Ausdruck [ugs] das die Höhe finden i.S.v. ‘das empörend finden’ verwendet. - finden 4 wird häufig in den Ausdrücken verwendet etwas [derb] zum Kotzen/ [ugs] zum Lachen/ [ugs] zum Weinen finden i.S.v. ‘etwas so schlecht finden, dass man kotzen/ lachen/ weinen möchte’ und das in Ordnung/ [derb] unter aller Sau finden. i.S.v. ‘etwas gut/ sehr schlecht finden’. In diesen Fällen wird die PrädE weggelassen: (56) Wir f fanden die Darstellung z zum Weinen, und das, obwohl es eine Komödie hätte sein sollen. (57) F Findest du es i in Ordnung, dass du erst um drei Uhr nachts nach Hause kommst? W.BED finden 5 NomE AkkE für jemanden/ etwas [keine Restr.] ist jemand vorhanden (58) Unsere Tochter findet [überall] Verehrer. (59) Van Goghs Bilder fanden [erst nach seinem Tod] Käufer. (60) Drei Anschläge innerhalb eines Monats machen deutlich, dass der Terrorismus immer neue Täter findet. (nach MM, 12.9.86, S. 1) (61) Diese kompromisslose Haltung fand viele Anhänger. (SZ, 17.12.99, S. 11) (62) Es ist schon makaber, dass jedes Verbrechen [sofort] ein paar Nachahmer findet. finden 6 an NomE AkkE PräpE; AkkE: PG [indefinit]/ subst. AdjG [meist mit Mengenangabe]; PräpE: an +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran jemandem gefällt etwas [Eigenschaft/ Zustand] an jemandem [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] (63) Was findest du [denn] an dieser Stadt, dass du nicht weg willst? (64) Sie blickten ihn an und fanden nichts Wesentliches, nichts Außerordentliches an ihm. (Lenz, Duell) (65) Haselbach fand [plötzlich] etwas Gutes an Beschlüssen der rot-grünen Koalition. (FR, 15.12.99, S. 4) (66) An dem Umstand, dass die US-Fernsehgesellschaft NBC ohne Ausschreibungsverfahren den Zuschlag für die exklusive TV-Berichterstattung erhielt, konnte er nichts Unanständiges finden. (SZ, 17.12.99, S. 41) dass-S : (67) Dieser Mann vermag absolut nichts Zynisches daran zu finden, dass ein Asylbewerber für seine Abschiebung auch noch selber sparen soll. (nach taz, 18.11.86, S. 1) Inf+ : (68) Was findest du Schönes daran, im Regen spazieren zu gehen? w-Frag : (69) Ich finde nichts Schlimmes daran, wie sie sich gestern benommen hat. finden 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +D/ in +D/ ... jemand findet jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] irgendwo vor (70) Ich fand sie an ihrem Toilettentisch, wo sie in den Spiegel starrte, aber keine Anstalten machte, ihre Toilette zu beenden. (MM, 30.10. 2000) (71) Als ich nach Hause kam, fand ich den Hund im Schlafzimmer, was mir gar nicht gefiel. (72) Das Werkzeug findest du neben dem Spülbecken. (73) [An den anderen Tagen] fand der Vater auf dem Mittagstisch eine Schüssel: Milchreis mit Zucker und Zimt. (nach Zeit, 16.5.86, S. 3) (74) Sie finden die Anweisungen hinten im Buch. (75) Die Lösungen finden Sie auf Seite 44. finden 8 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ Part. I/ Part. II jemand [Person/ Institution] findet jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] so vor; antreffen (76) Eine Nachbarin fand ihn tot im Sessel. (77) Die Polizei fand den Vermissten schlafend in seinem Wagen. (78) Als er die Tür verschlossen fand, versuchte der Mann durchs Fenster zu klettern. (79) [Jeden Morgen] fand der Schuster seine Arbeit getan, das Haus aufgeräumt. Das hatten die Heinzelmännchen besorgt. finden 9 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D [geh] jemand bekommt Zugang zu etwas [abstr. Objekt], erreicht etwas (80) Ich fand [erst spät] zur modernen Kunst. (81) So entsteht ein Lehrstück über fünf Personen, die [aus der Entfernung] zur Solidarität finden. (nach MM, 25.5.90, S. 40) (82) Der Eiskunstläufer verpatzte bereits seinen Auftaktsprung und fand [nie] zur gewohnten Leistung. (nach BerlZ, 26.3.99, S. 41) (83) [Über das Obdachlosentheater „Die Ratten“] fand er zur Schauspielerei und bekam sein Leben in den Griff. (BerlZ, 25.3.2000, S. 36) finden 10 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... jemand/ etwas [Tier] gelangt irgendwohin (84) Der berühmte Hund Lassie fand [wieder] nach Hause. (85) Peter hatte so viel getrunken, dass er [nur mit Mühe] ins Bett fand. (86) [In dieser weitläufigen Behörde] findet man [nur schwer] zum Ausgang. (87) Der verlorene Sohn fand [nach vielen Abenteuern] [wieder] zu seiner Familie. finden 11 NomE VerbE; VerbE: dass-S/ Hpts jemand [Person/ Institution] vertritt die Meinung, dass etwas [Sachverhalt] ist oder sein soll fliegen 380 dass-S : (88) Die Unternehmer finden, dass die Steuern gesenkt werden müssen. Hpts: (89) Ich finde, es ist ein Zeichen von Kreativität, wenn etwas nicht festgelegt wird. (Zeit, 3.5.85, S. 51) PHRAS FVG : finden wird häufig als Funktionsverb in FVGs mit passivischer Funktion verwendet, z.B.: Abkühlung finden: abgekühlt werden; Absatz finden: abgesetzt, verkauft werden; Anerkennung finden: anerkannt werden; Beachtung finden: beachtet werden; Berücksichtigung finden: berücksichtigt werden; Erwähnung finden: erwähnt werden; Gefallen finden an etwas: etwas gefällt jemandem; Gehör finden: gehört werden; Hilfe finden: geholfen werden; Nachahmung finden: nachgeahmt werden; Rat finden: beraten werden; Schutz finden: geschützt werden; Verwendung finden: verwendet werden; Verwirklichung finden: verwirklicht werden Idiom: jemand/ etwas findet Anklang: jemand/ etwas gefällt; sein Glück finden: glücklich werden; [ugs] ein Haar in der Suppe finden: bei etwas ein Problem, eine Schwierigkeit, einen Fehler entdecken; nichts dabei finden: nichts Bedenkliches an etwas entdecken; den Tod finden: sterben; klare Worte finden: deutlich seine Meinung sagen - [ugs] Da finde ich keine Worte! : [als Ausdruck des Staunens] G.ANM - finden kann auch als Kommunikationsverb verwendet werden i.S.v. ‘etwas als seine Meinung vertretend sagen’: (90) „Meine Partei ist ganz in Ordnung“, fand der Fraktionschef. (Stern, 16.7.87, S. 166) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb finden, sich. VERBF erfinden; stattfinden 'fliegen fliegt flog ist geflogen fliegen 1 sich durch die Luft irgendwohin bewegen fliegen 2 ein Flugzeug steuern fliegen 3 beim Fliegen etwas ausführen fliegen 4 auf sich von etwas sehr angezogen fühlen fliegen 5 durch etwas nicht bestehen fliegen 6 aus etwas ausgeschlossen werden fliegen 7 flattern fliegen 8 eine Geschwindigkeit von irgendwieviel erzielen fliegen 9 eine Flugverbindung irgendwohin unterhalten fliegen 10 schnell irgendwohin laufen fliegen 11 irgendwohin geschleudert werden SBP fliegen 1 NomE (AdvE) BED sich durch die Luft irgendwohin bewegen . (1) Der Vogel flog auf den Baum. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwohin bewegt: Person [in Flugzeug o.Ä.]/ Tier/ konkr. Objekt [Flugzeug o.Ä., Gegenstand in Flugzeug o.Ä.] (2) V Viele ältere Leute sind [noch nie in ihrem Leben] geflogen. (3) D Die Bienen fliegen [abends] zu ihrem Bienenstock. (4) D Diese Maschine fliegt [direkt] nach New York. (5) Wir sind zwar in London gelandet, aber uunsere Koffer flogen nach Paris. (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ .../ bis-Gruppe: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Veranstaltung] ab +D/ von +D/ +AdvG: Ausgangsort AdvG/ über +A/ via +A/ .../ (in) Richtung: Richtung NG im A: Strecke (6) Der Leiter der Frankfurter Klinik flog i in die Vereinigten Staaten, um sich zu informieren. (Zeit, 18.10.85, S. 86) (7) Demnächst sollen 15.000 sowjetische Juden nach Warschau ausreisen und vvon dort [mit französischen Flugzeugen] nach Tel Aviv fliegen. (Zeit, 13.12.85, S. 2) (8) Die Rakete fliegt z zum Mond. (9) Sylvie fliegt [wie jedes Jahr] z zu ihren Eltern. (10) Wir sind vvon Berlin-Tegel und nicht von Berlin-Schönefeld geflogen. (11) Er schaute dem Flugzeug nach, das wwestwärts flog. (12) Michael will üüber den See fliegen, um nach Tieren zu suchen, die wir am nächsten Tag zusammen filmen wollen. (nach Grzimek, S. 144) (13) Wir fliegen aab Frankfurt via Genf und Beirut. (Welt, 2.5.69, S. 18) (14) Die neuen Maschinen können ssehr lange Strecken [nonstop] fliegen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) [Im Sommer] wird [viel] nach Spanien geflogen. - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist auch ein volles Werden-Passiv möglich : (16) Große Strecken werden [regelmäßig] von den neuen Jumbojets [nonstop] geflogen. WORTB der Flieger, der Flug ANM - Wenn die AdvE nicht realisiert ist, kann fliegen 1 i.S.v. ‘die Fähigkeit, die Voraussetzungen haben zu fliegen’ interpretiert werden: (17) Vögel fliegen, Fische schwimmen. In diesem Fall wird häufig eine AdvG [schlecht, gut o.Ä.] und/ oder ein Modalverb [können] hinzugefügt: (18) Nachdem das Flugzeug gänzlich überholt wurde, fliegt es [wwieder sehr gut]. (19) Können Ameisen fliegen? - Mit einer NG im A/ im G kann auf die Komfortklasse eines Flugzeuges o.Ä. Bezug genommen werden : (20) Wenn Sie zu den Leuten gehören, die [e erster Klasse] fliegen, warum sollten Sie sich dann auch nicht einen erstklassigen Wagen leisten können. (Zeit, 27.6.86, S. 55) - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf die Fluggesellschaft, den Reiseveranstalter oder das Reisebüro Bezug genommen werden : (21) [Am liebsten] fliege ich [mmit der Swiss]. - Mit einer PräpG [in +D/ mit +D] kann auf das Flugzeug o.Ä., mit dessen Hilfe sich jemand irgendwohin bewegt, Bezug genommen werden : (22) [Kürzlich] flog Reagan [i im Hubschrauber] über die alte Arbeiterstadt Manchester in New Hampshire. (Zeit, 11.10.85, S. 2) (23) [Als erste Frau] flog die Amerikanerin Jerrie Mock [im Jahre 1964] [m mit einem einmotorigen Flugzeug] [sicher] um die Welt. (Bild, 22.7.67, S. 2); s. auch (7). fließen 381 - Mit einer NG im A, AdvG bzw. PräpG [in +D/ um +A] kann auf den Zeitpunkt des Abfliegens bzw. auf den Abflugplan Bezug genommen werden : (24) [Im Winter] fliegt das Flugzeug nach München [nicht mehr] [jjeden Tag], sondern [nur noch] [zzweimal wöchentlich]. (25) Die nächste Maschine nach Madrid fliegt [iin einer Stunde, um 19.30 Uhr]. W.BED fliegen 2 NomE jemand steuert ein Flugzeug o.Ä. (26) Der Pilot ist [unter Alkoholeinfluss] geflogen und hatte große Mühe bei der Landung. (27) [Heute] fliege ich [zum ersten Mal] [selbst]. fliegen 3 NomE AkkE jemand/ etwas [Flugzeug/ Tier] führt beim Fliegen etwas [Figur] aus (28) Der Pilot soll eine Linkskurve fliegen, damit der Lotse die Maschine auf seinem Radarschirm identifizieren kann. (29) Die Geier flogen immer engere Kreise um das sterbende Kalb. - Besonders [sportspr] kann das Perfekt auch mit haben gebildet werden : (30) [Bei der Luftfahrtschau] h haben die Flugzeuge Loopings und andere komplizierte Figuren geflogen. fliegen 4 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [ugs] jemand fühlt sich von jemandem/ etwas [Konkretum] sehr angezogen (31) Wir wussten, dass der junge Mann auf das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren fliegen würde. (32) Die Kinder fliegen auf die kleinen Dinosaurierfiguren. fliegen 5 durch NomE PräpE; PräpE: durch +A [ugs-salopp] jemand besteht etwas [Ereignis: Prüfung] nicht (33) Max ist durch die Fahrprüfung geflogen. fliegen 6 NomE (PräpE); (PräpE): aus +D/ von +D [ugs-salopp] jemand wird aus etwas [Firma] entlassen oder aus etwas [Kollektiv von Personen] ausgeschlossen (34) Wenn du weiter so schlecht spielst, fliegst du aus der Mannschaft. (35) Der Schüler ist von der Schule geflogen, weil er seine Mitschüler mit einem Messer bedroht hat. (36) Wer in der Firma nicht genügend arbeitet, der fliegt! fliegen 7 NomE (PräpE); (PräpE): in +D etwas [konkr. Objekt: meist Textilie, Haar] wird durch etwas [Naturkraft: meist Wind] heftig hin und her bewegt; flattern (37) Die Fahnen fliegen im Wind. (38R) Er machte eine große Verbeugung, dass die Locken flogen. (Weyden, S. 38) fliegen 8 NomE AdvE; AdvE: NG im A jemand [Person in Flugzeug]/ etwas [Tier/ konkr. Objekt: Flugzeug o.Ä.] erzielt in der Luft eine Geschwindigkeit von irgendwieviel (39) Eldon W. Joersz flog [mit seiner Lockheed SR-71A] 3.529,56 km/ h, den offiziellen Weltrekord. (40) Eine Biene fliegt 2,8 m/ sec, eine Libelle 7,5 m/ sec. (nach Grzimek, S. 186) (41) Es gibt Flugzeuge, die doppelte Schallgeschwindigkeit fliegen. - Besonders [sportspr] kann das Perfekt mit haben gebildet werden : (42) Weißt du, wer den Weltrekord ggeflogen hat? - Werden-Passiv ist möglich : (43) Kannst du dir vorstellen, dass [in Zukunft] von einem Piloten die dreifache Schallgeschwindigkeit geflogen wird? fliegen 9 NomE AdvE; AdvE: nach +D/ ab +D/ via +A/ ... etwas [Fluggesellschaft] unterhält eine Flugverbindung irgendwohin (44) Die Lufthansa fliegt ab Frankfurt [mehrmals am Tag] nach New York. (45) United Airlines fliegt via Drehkreuz Chicago nach Minneapolis. (nach BerlZ, 30.12.2000, S. 61) fliegen 10 NomE AdvE; AdvE: an +A/ in +A/ nach +D/ ... jemand läuft schnell irgendwohin (46) Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer, und [schon] flog Cordula [ihm] an den Hals. (Stephan, S. 26) (47) Der Junge war so glücklich über sein Zeugnis, dass er nach Hause flog. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (46). fliegen 11 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ von +D/ ... jemand/ etwas [Konkretum] wird irgendwohin geschleudert (48) Sie flog aus dem Sattel. (49) [Dann] fliegen Brille und Kleider [blitzschnell] in die Ecke. (MM, 27.8.87, S. 52) (50) Der Ball flog über die Linie ins Aus. (51) [Bei dem Sturm] sind viele Ziegel von den Dächern geflogen. PHRAS Idiom: (sich streiten,) dass die Fetzen fliegen: sich heftig streiten; die (Sekt)korken fliegen: Die (Sekt)flaschen werden geöffnet; etwas fliegt in die Luft: etwas explodiert; [ugs] auf die Straße fliegen: seine Arbeit/ seine Wohnung verlieren G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb fliegen, bei dem das Perfekt ausschließlich mit haben gebildet wird . VERBF abfliegen 'fließen fließt floss ist geflossen fließen 1 sich ohne Stocken gleichmäßig irgendwohin bewegen fließen 2 aus aus etwas hervorgehen fließen 3 in in etwas eingehen fließen 4 irgendwohin herabhängen fließen 5 sich in ähnlicher Weise wie eine Flüssigkeit irgendwohin bewegen fließen 6 irgendwohin geleitet werden SBP fließen 1 NomE AdvE BED sich ohne Stocken gleichmäßig irgendwohin bewegen . (1) Dieser Fluss fließt in die Nordsee. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwohin bewegt: Substanz [Flüssigkeit]/ Gewässer [Fluss o.Ä.] fließen 382 (2) [Ausgerechnet in den noblen Villenvierteln im Westen der Stadt] floss sschmutziges Wasser aus dem Hahn. (BerlZ, 21.8.98, S. 7) (3) W Welcher Fluss fließt durch Prag? (4) Aus zwei Kratern fließt gglühende Lava ins Tal. (5) GGift von Hoechst floss in den Rhein. (MM, 24.11.86, S. 1) (6) [Euterwarm] fließt d die Milch ins Glas. (RhM, 4.5.90, S. 4) AdvE: Ort auf +A/ in +A/ ...: Zielort aus +D/ von +D: Ausgangsort durch +A/ über +A: Strecke AdvG/ durch +A/ nach +D/ über +A/ (in) Richtung: Richtung (7) [Auf der Autobahn Karlsruhe-München] sind [gestern] aus e einem Lastwagen rund 1.000 Liter eines leicht brennbaren und explosiven Lacks aauf die Fahrbahn geflossen. (nach MM, 18.7.87, S. 10) (8) Ein Rohr sei falsch angeschlossen worden und [dadurch] das Pflanzenschutzmittel in die Werkskanalisation geflossen. (Stern, 3.12.87, S. 254) (9) Gestern stand noch nicht fest, wie viel Öl [am Vortag] aus der Heizanlage in das Erdreich und [teilweise] iin den Rhein geflossen ist. (nach MM, 14.12.87, S. 13) (10) Wie stellt man fest, was aaus einem Abwasserrohr fließt? (nach Zeit, 21.3.86, S. 77) (11) [An der Westküste von Südamerika] fließt der kalte Humboldt-Strom aaus kühleren Regionen nach Norden. (Seydlitz, S. 78) (12) Es war sehr heiß, und der Schweiß floss [ihm] vvon der Stirn. (13) Die Elbe fließt durch Dresden und Magdeburg nordwärts in Richtung Hamburg. (14) Menschen, deren Blut „zu dick“ ist und [zäher] d durch die Adern fließt, haben eine erheblich verringerte Lebenserwartung. (nach MM, 13.5.88, S. 3) (15) Die Flasche fiel um, der Wein floss üüber den Tisch und tropfte auf den Boden. (16) Die Fäkalien von einer Million Menschen der Region Den Haag fließen ü über eine Rohrleitung [vor den Stränden des Badeortes Scheveningen] iins Meer. (Stern, 19.11.87, S. 222) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Fluss ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn der Vorgang, der mit fließen 1 ausgedrückt wird, betont wird : (17) Die Wasserleitung ist repariert, das Wasser fließt [wieder]. (18) [Infolge des starken Gefälles] fließt der Bach [mit reißender Geschwindigkeit]. (19) Besteht die Möglichkeit, ein verengtes Blutgefäß zu erweitern, damit das Blut [wieder] [besser] fließen kann? - Pertinenzdativ ist möglich: s. (12). - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf eine Flüssigkeit Bezug genommen, durch die eine Substanz irgendwohin gelangt: (20) Man weiß noch nicht, wie viele dieser Giftstoffe [m mit dem Löschwasser] in den Rhein geflossen sind. - fließen 1 wird in dem Ausdruck in Strömen fließen verwendet i.S.v. ‘in großer Menge fließen’: (21) Die Sonne brannte, und der Schweiß f floss in Strömen. W.BED fließen 2 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D [geh] etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] geht aus etwas [abstr. Objekt/ Vorgang] hervor; entstehen aus (22) Er ist der Typ des kaltschnäuzigen Technikers, für den Fortschritt nur aus den Naturwissenschaften fließt. (Spiegel, 12/ 93, S. 106) (23) Lebenserfahrung fließt [nicht zuletzt] aus persönlichen Niederlagen, aus Enttäuschungen. fließen 3 in NomE PräpE; PräpE: in +A etwas [abstr. Objekt] geht in etwas [geistiges Produkt] ein; einfließen (24) [Da] fließt auch ganz Persönliches in die Analyse einer „Amtsperson“. (Spiegel, 7/ 94, S. 90) (25) In dieses Projekt sind [bereits] viel Mühe und Kraft geflossen. fließen 4 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ über +A/ ... [geh] etwas [konkr. Objekt: Textilie, Haar o.Ä.] hängt in gefälliger Weise irgendwohin herab (26) Die Sängerin trug ein blaues Seidenkleid, das [weich] auf die Spitzen ihrer Schuhe floss. (27) [Den jungen Mädchen] floss langes Haar über die Schultern auf wollene Kleider. (nach BerlZ, 10.11.98, S. 18) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (27). fließen 5 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ über +A/ ... etwas [Naturkraft/ Vorgang] bewegt sich in ähnlicher Weise wie eine Flüssigkeit gleichmäßig irgendwohin; strömen (28) Wird eine elektrisch positive Nadelspitze in die unmittelbare Nachbarschaft einer negativ geladenen Oberfläche gebracht, so fließt in sie ein Elektronenstrom. (Zeit, 24.10.86, S. 78) (29) Der größte Teil des Blitzstromes fließt [nämlich] [nicht] durch den menschlichen Körper, sondern [in Form eines Gleitlichtbogens] über die Haut. (MM, 19.9.85, S. 18) (30) Bleiches Licht fließt über die Erde. (Strittmatter, S. 185) (31) Über den Atlantik fließt [weiterhin] milde Meeresluft nach Mitteleuropa. (32) [Bis vor rund einem Jahr] floss dieser Ausweichverkehr [noch] durch diese asphaltierte, aber dennoch holprige Straße. (BerlZ, 13.8.98, S. 21) - Wenn der Vorgang betont wird, kann die AdvE weggelassen werden: (33) [Wie hier im Saarland] floss der Verkehr [am Mittwoch] [trotz Ozon] [wie an anderen Tagen auch]. (BerlZ, 13.8.98, S. 2) (34) Wenn die rote Lampe leuchtet, fließt Strom. fließen 6 NomE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ aus +D/ in +A/ ... etwas [konkr. Objekt [als Ware]/ abstr. Objekt: meist finanzielle Mittel, Informationen] wird irgendwohin geleitet (35) [Nach Abzug einer Provision] floss das Geld an den Lieferanten. (BerlZ, 31.8.98, S. 8) (36) Die erzielten Überschüsse fließen auf die Konten der privaten Forschungsinstitute. (MM, 4.9.86, S. 5) (37) Die finanzielle Hilfe für die Obdachlosen fließt aus einer Vielzahl von privaten und amtlichen Quellen. (nach MM, 6.11.87, S. 18) (38) Der Info- Strom fließt durch Datennetze zu Millionen Kunden. (Spiegel, 40/ 94, S. 245) (39) [Bis 1996] sollen insgesamt 51 Milliarden Mark in den Fernstraßenbau fließen. (nach MM, 22.2.86, S. 5) (40) Ein Teil der Kunstwerke wird an der Kunstbörse der großen Auktionshäuser umgesetzt, der andere fließt in den Markt der zeitgenössischen Kunst. (Zeit, 27.3.87, S. 49) (41) [Seit der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze] folgen 383 fließen Nahrungsmittel [vor allem] aus der Bundesrepublik in die DDR. (nach RhM, 4.5.90, S. 4) (42) 650.000 Wörter journalistische Information fließen [täglich] aus den verschiedenen Kanälen in die Zentrale des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes (ADN). (Urania, 11/ 66, S. 51) - Wenn der Vorgang betont wird, kann die AdvE weggelassen werden: (43) Die Dividende floss [reichlich]. (BerlZ, 24.10.97, S. 27) (44) Die Hilfe für diese Randgruppen fließt [nur spärlich]. (MM, 3.4.85, S. 20) PHRAS Idiom: [geh] etwas fließt jemandem aus der Feder: etwas [Text o.Ä.] wird von jemandem ohne Stocken, Zögern niedergeschrieben; [geh] etwas fließt jemandem glatt/ leicht von den Lippen: etwas wird von jemandem ohne Bedenken gesagt - Alles fließt.: [als kommentierender Ausdruck] Alles befindet sich in einem Prozess ständiger Veränderung. G.ANM - fließen wird auch in den Ausdrücken verwendet Alkohol fließt in Strömen i.S.v. ‘bei einer bestimmten Gelegenheit wird viel Alkohol getrunken’; Blut fließt in Strömen i.S.v. ‘bei einer Katastrophe, gewaltsamen Auseinandersetzung o.Ä. gibt es Verletzte, Tote’; Schweiß fließt in Strömen i.S.v. ‘es wird hart gearbeitet’. 'folgen folgt folgte ist gefolgt folgen 1 etwas verstehen folgen 2 nach etwas kommen folgen 3 etwas akzeptieren und danach handeln folgen 4 sich hinter etwas irgendwohin bewegen folgen 5 aus die Konsequenz von etwas sein folgen 6 sich nach Maßgaben richten folgen 7 etwas verfolgen folgen 8 sich irgendwohin bewegen SBP folgen 1 NomE (DatE) BED etwas verstehen. (1) Ich konnte seinen Worten [nicht immer] folgen. BELR NNomE: derjenige, der etwas versteht: Person (2) Sprich bitte langsamer, sonst kann iich [nicht] folgen. (DatE): dasjenige, das verstanden wird: abstr. Objekt [meist geistiges Produkt]/ Vorgang/ Handlung/ [indirekt Person] (3) Nur Studenten aus den höheren Semestern könnten ddem Stoff seiner Vorlesungen folgen, meinte der Professor. (nach Zeit, 16.5.86, S. 67) (4) Allgemein wird betont, es falle äußerst schwer, d den Überlegungen des Ministerpräsidenten zu folgen, warum eigentlich eine große Regionalbank notwendig sei. (MM, 21.6.85, S. 6) (5) Der Mann, der nur leidlich lesen, kaum schreiben kann, konnte ddem Unterricht [nicht] folgen. (nach BerlZ, 12.6.2001, S. 3) (6) Ich kann d den Filmen von Bergmann [oft] [nicht] folgen. (7) Die Geschichte ist sehr verwickelt, und es ist schwierig, dden Handlungen auf der Bühne zu folgen. (8) Der Autor dieser wissenschaftlichen Abhandlung schreibt sehr verständlich, sodass ein Laie i ihm [leicht] folgen kann. PASSK kein Passiv möglich SBP folgen 2 NomE (DatE/ PräpE) BED in einer zeitlichen, qualitativen o.Ä. Reihenfolge gleich nach jemandem/ etwas kommen. (9) Auf Regen folgt Sonnenschein. BELR NomE: dasjenige, das nach etwas kommt: Vorgang [häufig Ereignis]/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] (10) [In der Adventszeit] folgt e ein Konzert auf das andere. (11) Es folgen ddie Nachrichten. (nach MM, 13.2.85, S. 36) (12) E Eine fünfte Zusammenkunft der Minister folgte [gestern Abend]. (nach MM, 26.6.86, S. 7) (13) In Stuttgart gab es zum April eine knapp achtprozentige Senkung der Erdgaspreise, der [zum Oktober] e eine weitere um 10 Prozent folgen soll. (nach MM, 6.5.86, S. 5) (14) Die Wahl ist geschafft, [jetzt] müssen TTaten folgen. (MM, 8.5.2001) (15) [Im Großen und Ganzen] folgte auf die Euphorie der sexuellen Revolution [aber bald] dder Katzenjammer. (BerlZ, 1.6.2001, S. 11) (16) Auf Friedrich-Wilhelm folgte FFriedrich II. (17) Er hört nicht auf zu rauchen, eeine Zigarette folgt der anderen. (18) Die erste Hälfte dieser „Krankenhaus- Geschichten“ wurde inzwischen ausgestrahlt - wweitere Geschichten folgen [im Herbst]. (DatE): dasjenige, das vor etwas kommt: Vorgang [häufig Ereignis]/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] (19) E Einer ausverkauften Ausstellung folgte die nächste, meist waren die Werke schon vor der Eröffnung verkauft. (BerlZ, 11.6.2001, S. 3) (20) In den fünf Kursen, d denen etwa drei Nachtreffen folgen, wird aber nicht nur theoretisches Wissen über die gesundheitlichen Konsequenzen des Rauchens vermittelt. (nach MM, 23.1.88, S. 30) (21) D Dem Besuch von Vizepremier Jao Jilin im Juli folgt [im Herbst] eine Begegnung der Außenminister. (nach Zeit, 2.8.85, S. 5) (22) JJeder gelungenen Aktion folgte ein Lächeln der Genugtuung. (BerlZ, 15.6.2001, S. 34) (23) Eine Sekretärin folgte d der anderen. Keine hielt es länger als sechs Monate mit ihm aus. (24) Der Mann ist ein Vielschreiber, ein Roman folgt ddem anderen. (PräpE): auf +A/ nach +D: dasjenige, das vor etwas kommt: Vorgang [häufig Ereignis]/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] (25) Ein einschlägiges Beispiel liefert die Senkung der Körpertemperatur durch das Schwitzen, das aauf eine Erhöhung der Körpertemperatur folgt. (Zeit, 24.1.86, S. 67) (26) AAuf die Irritation folgte der Ärger, schließlich stellte sich Wut ein. (MM, 10.8.2001) (27) AAuf Vergewaltigung folgt [oft] Mord. (28) A Auf seinen ersten Welterfolg folgten zwei weniger bekannte Romane. (29) N Nach dem Walzer folgte ein Tango. (30) N Nach der Geschichte einer Krankenheilung folgt eine Fülle von Aspekten der christlichen Krankenheilung in der Gegenwart. (nach Oberer, S. 189) (31) Sie hatte wieder angefangen zu trinken, aauf den ersten Schnaps folgte der nächste, bis sie nicht mehr ansprechbar war. (32) Auf Mozarts frühe e-moll Sonate folgte [dann noch] Franz Schuberts Große Fantasie C-Dur. (MM, 10.5.2001) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Folge ANM - Häufig wird mit einer AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ ...] auf den Zeitpunkt Bezug genommen: s. (10), (12), (13), (14), (18) und (21). folgen 384 - Gelegentlich wird mit einer PräpG [auf +D] auf die Position in einer Reihenfolge, die jemand einnimmt, Bezug genommen: (33) Im Wettkampf 5 setzte sich Vanessa Knetler an die Spitze der Tabelle. [AAuf den Plätzen zwei und drei] folgten Julia Heilmann und Patricia Schenkel. (MM, 2.5.2001) SBP folgen 3 NomE DatE (PräpE/ AdvE) BED etwas akzeptieren und mit etwas bzw. irgendwobei danach handeln; befolgen. (34) Er ist bei seiner Berufswahl dem Rat seines Vaters [nicht] gefolgt. BELR NomE: derjenige, der nach etwas handelt: Person/ Institution/ Tier/ [auch geistiges Produkt] (35) Folgen kann diesem Gesetz nur dder, dder es versteht. (nach Zeit, 8.2.85, S. 43) (36) DDie Strafkammer folgte der Argumentation der Sachverständigen. (nach BerlZ, 14.6.2001, S. 30) (37) D Das Landgericht folgte dieser Rechtsauffassung, bei der Lebensgemeinschaft und Ehe gleichgesetzt wird, [jedoch nicht]. (nach MM, 24.8.85, S. 48) (38) Die Jungen folgen dem Beispiel der Bärenmutter und versuchen, an den Honig zu kommen. (39) DDas Urteil folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft. DatE: dasjenige, nach dem gehandelt wird: abstr. Objekt [häufig Regularität]/ Handlung/ [indirekt Person] (40) Johanna ist ddem Beispiel ihrer Mutter gefolgt und ist auch Ärztin geworden. (41) Vielleicht habe ich ihr auch unrecht getan, und sie folgte nnur ihrem Gewissen. (42) Die Richter waren der Meinung, dass die häuslichen Spannungen, die durch die Weigerung des Jungen, d den Auflagen der Eltern zu folgen, entstanden seien, allein auf dessen Konto gingen. (nach MM, 10.5.86, S. 36) (43) Die Lehrerkonferenz ist ddem Vorschlag des Klassenlehrers gefolgt und hat den Jungen für die Realschule vorgeschlagen. (44) [Im Herbst 1940] folgte Thomas Mann dder Aufforderung von BBC London zu monatlichen Ansprachen an deutsche Hörer. (Klemperer) (45) Das Gericht ist ddem Staatsanwalt gefolgt und hat die Höchststrafe verhängt. (PräpE): mit +D: dasjenige, womit nach etwas gehandelt wird: abstr. Objekt/ Handlung (46) MMit seinen Überlegungen zum Asyl folgt Schily weitgehend den Forderungen der Union. (BerlZ, 2.6.2001, S. 1) (47) M Mit dem Beschluss folgte der Radsport-Verband dem Vorschlag des nationalen Olympischen Komitees. (BerlZ, 15.1.2001, S. 31) (48) MMit diesem Schritt zur Versöhnung mit den Gewerkschaften folgte der Minister einer Empfehlung des französischen Präsidenten. (AdvE): bei +D/ in +D: Zusammenhang (49) BBei ihrer Berufswahl folgte Sonja dem Rat ihres Deutschlehrers. (50) Der Künstler folgte i in seinen früheren Gemälden verschiedenen Vorbildern. PASSK kein Passiv möglich SBP folgen 4 NomE DatE (AdvE) BED sich hinter jemandem/ etwas irgendwohin bewegen. (51) Folgen Sie mir! BELR NomE: dasjenige, das sich hinter etwas bewegt: Person/ Tier/ [auch konkr. Objekt: Fahrzeug, Gerät, Körperteil/ abstr. Objekt: Blick] (52) JJens folgt Claire [verstohlen]. (nach BerlZ, 7.6.2001, S. 15) (53) HHyänenhunde folgten ihm [nicht] ins hohe Gras, vielleicht aus angeborener Angst vor Krokodilen. (nach Grzimek, S. 144) (54) [Einmal] folgt ddie Kamera Petra [auf dem Weg zum Besuchszimmer], wo ihre beiden Töchter warten. (BerlZ, 7.6.2001, S. 24) (55) Es war, als folgte ssein Blick der Gestalt eines kleinen, beweglichen Männchens. (nach Schädlich, S. 167) DatE: dasjenige, das sich vor etwas bewegt: Person/ Tier/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt [Blick] (56) [In einiger Entfernung] folgt iihr ein Mann, der jede ihrer Bewegungen sorgfältig beobachtet. (Zeit, 17.10.86, S. 63) (57) Bei diesem Paar ist es schwer zu entscheiden, folgt der Hund sseinem Herrn oder der Herr sseinem Hund? (58) „Ich bin Polizist“, rief er, „folgen Sie diesem Taxi.“ (59) Sie folgte seinem Blick und erschrak, als sie das wilde Tier sah. (AdvE): Ort AdvG/ in +A/ nach +D/ .../ : Zielort (von +D) bis-Gruppe: (Ausgangsort) Zielort durch +A/ NG im A: Strecke (60) Der Hund folgt seinem Herrn üüberallhin. (61) Trotz des Erfolges gab der Mann den Posten 1990 auf, weil er seiner Frau n nach London folgen wollte. (BerlZ, 8.6.2001, S. 1) (62) Ich würde dir folgen bbis ans Ende der Welt. (63) [An einem Januartag des Jahres 1925] folgen wir Carl Zuckmayer durch Berlin. (Zeit, 23.8.85, S. 33) (64) Hunde, die sich beim Befehl „Platz“ nicht sofort hinlegten, sondern [erst] ihrem Herrchen n noch ein Paar Schritte folgen, werden mit Punktabzug bestraft. (MM, 4.5.2001) (65) „Nachlauftäter“, so nennt die Polizei Diebe, die vor allem älteren Menschen von der Sparkasse oder Post bis zur Haustür folgen und ihnen die Handtasche wegreißen. (nach BerlZ, 8.6.2001, S. 27) PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf das Mittel, mit dem jemandem/ etwas gefolgt wird, Bezug genommen: (66) Er folgte ihr [m mit den Augen], bis sie um die Ecke bog. (67) Fahr du vor, ich folge dir [mmit dem Auto meiner Schwester]. SBP folgen 5 aus NomE PräpE BED die Konsequenz von etwas sein oder sich aus etwas ergeben. (68) Was folgt daraus? BELR NomE: dasjenige, das die Konsequenz von etwas ist: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (69) Aus einem Minimum von Handlung folgt eein Maximum an Spannung. (Zeit, 5.12.86, S. 12) (70) S Seine Fehler folgen aus einer schlechten Erziehung. dass-S: (71) Aus den Berechnungen von Kopernikus folgte, dass die Erde sich dreht. ob-Frag: (72) Aus den Untersuchungen wird folgen, oob Fahrlässigkeit vorliegt oder nicht. w-Frag: (73) Aus den Untersuchungen folgt, wwelche Maßnahmen zu ergreifen sind. Hpts: (74) Daraus folgt: IIst a gleich b, dann ist b gleich a. PräpE: aus +D: dasjenige, wovon etwas die Konsequenz ist: Sachverhalt SE mit obl. Korrelat daraus: Sachverhalt fordern 385 (75) AAus seiner Handlungsweise folgt, dass er unsicher ist. (76) A Aus der Tatsache, dass der Mann betrunken war, folgt, dass er die Schuld am Unfall trägt. dass-S: (77) Eine Betreuungspflicht folgt d daraus, dass die Treuhand öffentliche Gelder aufgewendet hat. (taz, 22.12.2001, S. 9) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomE wird häufig in Form einer SE realisiert. WORTB die Folge; folglich W.BED folgen 6 NomE DatE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Vorgang] richtet sich nach Maßgaben, die von etwas [abstr. Objekt/ Vorgang] vorgegeben sind (78) Die Länge der Röcke folgt der Mode. (79) Die Renten folgen [automatisch] dem Anstieg der Arbeitnehmerverdienste. (nach Zeit, 20.12.85, S. 17) (80) Die vier benachbarten Gebäude folgen [mit ihren H- und U-förmigen Grundrissen] dem Bautyp des „Palais“, der im 18. und 19. Jahrhundert oft für öffentliche Bauten verwendet wurde. (BerlZ, 16.6.2001, S. 7) (81) Die Unterhauswahlen in Großbritannien folgen den Prinzipien des Mehrheitswahlrechts. (BerlZ, 8.6.2001, S. 9) (82) [Früher] folgte der Fluss den Biegungen der Landschaft, jetzt fließt ein gerader Kanal durch die Felder. folgen 7 NomE DatE jemand hört oder schaut mit Aufmerksamkeit etwas [Ereignis/ Handlung] zu; verfolgen (83) Die Studenten folgten dem Vortrag des chinesischen Professors [mit Interesse]. (84) Ihr Lachen, ihr verächtliches Schnauben und ihre empörten oder beifälligen Ausrufe ließen keinen Zweifel, dass sie der Handlung [gespannt] folgte. (Schlink) (85) Gleich vor der Bühne hatten es sich die Kleinen auf Decken gemütlich gemacht und folgten [gespannt] dem Geschehen. (nach MM, 4.5.2001) (86) Wenn ihr meinem Unterricht [nicht] folgen wollt, dann müsst ihr zwei Stunden nachsitzen! folgen 8 NomE DatE (AdvE); (AdvE): NG im A/ bis- Gruppe jemand/ etwas [Tier] bewegt sich, geleitet von etwas [Strecke/ Substanz], irgendwohin (87) Sie folgen ungefähr 150 Meter der Hauptstraße und dann biegen sie bei der Buchhandlung nach rechts ab. (88) Die Wanderer können dem rot markierten Waldweg bis zur Waldschenke folgen. (89) Der Hund folgte der Spur des Fuchses bis zu seinem Bau. (90) Und auch auf Gerüche konnten die Bienen das einmal Gelernte anwenden: Sie folgten dem Duft, den sie am Eingang wahrgenommen hatten. (nach MM, 5.5.2001) PHRAS Idiom: einer Einladung folgen: eine Einladung annehmen; [verhüllend] jemandem in den Tod folgen: kurz nach jemandem sterben - Fortsetzung folgt.: [Formel am Ende einer Episode als Ankündigung der nächsten] G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb folgen, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. 'fordern fordert forderte hat gefordert fordern 1 von jemandem nachdrücklich verlangen, dass er etwas zur Verfügung stellt fordern 2 von jemandem nachdrücklich verlangen, dass er etwas realisiert fordern 3 etwas eine hohe Leistung abverlangen fordern 4 etwas zur Folge haben fordern 5 nachdrücklich äußern, dass jemand etwas aushändigen soll fordern 6 etwas erforderlich machen fordern 7 jemanden zu etwas herausfordern fordern 8 etwas bzw. irgendwieviel als Äquivalent für etwas haben wollen SBP fordern 1 NomE AkkE (PräpE) BED von jemandem nachdrücklich verlangen, dass er etwas zur Verfügung stellt . (1) Die Streikenden forderten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. BELR NomE: derjenige, der von jemandem verlangt, dass er etwas zur Verfügung stellt: Person/ Institution (2) Ist es ein Entlassungsgrund, wenn e ein für den Kundendienst zuständiger Monteur von der Geschäftsführung ein Dienstfahrzeug fordert? (3) Die Milliardensumme, die das Verteidigungsministerium fordert, ist der Opposition zu hoch. AkkE: dasjenige, das zur Verfügung gestellt werden soll: Konkretum/ abstr. Objekt (4) Die Einrichtungen beklagen Überlastung und fordern mehr Mitarbeiter. (MM, 6.5.87, S. 17) (5) Als der stark angetrunkene Mann an die Bar trat und eeinen doppelten Whisky forderte, lehnte der Barkeeper ab. (6) Alle möglichen Ministerien fordern von den Betrieben RRechenschaftsberichte, Erklärungen und statistische Angaben aller Art. (nach Zeit, 29.3.85, S. 25) (PräpE): von +D: derjenige, von dem verlangt wird, dass er etwas zur Verfügung stellt: Person/ Institution (7) Der Mieter hatte [nach zwölf Jahren] vvom Vermieter eine neue Badewanne gefordert. (8) Die Betriebsprüfer sind berechtigt, v vom Institut alle Ausgabenbelege zu fordern. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (9) [In dem Schreiben des Finanzamts] wird eine Nachzahlung zur Einkommenssteuerzahlung von ca. 1.500 Euro gefordert. WORTB die Forderung SBP fordern 2 NomE AkkE (PräpE) BED von jemandem nachdrücklich verlangen, dass er etwas realisiert . (10) Die Demonstranten fordern die Erhaltung der Arbeitsplätze. BELR NomE: derjenige, der verlangt, dass etwas realisiert wird: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ [auch abstr. Objekt: geistiges Produkt, Ideologie o.Ä.] (11) AAidsforscher fordern groß angelegte Aufklärungskampagne. (MM, 30.10.86, S. 35) (12) O Opposition fordert Konsequenzen aus Chemieunfällen. (nach MM, 3.12.87, S. 5) (13) [Damals] forderte ddie Zeitung die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Polen. (nach Zeit, 27.9.85, S. 2) (14) Die Reichsversicherungsordnung fordert von den Berufsfordern 386 genossenschaften [auch] Maßnahmen zur Unfallverhütung. (nach MM, 3.10.87, S. 5) (15) DDas Programm forderte [zur inneren Demokratisierung der Lehrerinstitute] die Bildung von Beiräten aus Vertretern von Direktion, Lehrern, Eltern, Schülern und pädagogischem Personal. (MM, 23.9.86, S. 21) AkkE: dasjenige, das realisiert werden soll: Handlung/ abstr. Objekt/ Eigenschaft/ [indirekt Person] SE ohne Korrelat: Handlung/ Sachverhalt (16) Die Kommunisten forderten dden Rücktritt der Regierung. (FAZ, 22.1.66, S. 1) (17) Wir fordern bessere Gesetze zum Schutz der Kinder. (18) Ein Transparent fordert „V Volksentscheid über Deutschland einig Vaterland“. (taz, 29.1.90, S. 2) (19) Die Religion fordert von den Gläubigen Gehorsam und Demut. (20) Eine Initiative der Grünen fordert dden umweltbewussten Autofahrer. dass-S : (21) Ärzte, Eltern sowie Vertreter der SPD und Grünen forderten, ddass Radioaktivitätsmessungen durchgeführt werden sollen. (nach MM, 5.5.86, S. 15) Inf+ : (22) [Seit 1985] fordern die Umweltminister der Länder, I Investitionen für umweltfreundliche Produkte stärker zu begünstigen. (Zeit, 13.2.87, S. 24) Hpts : (23) D Die Atomtests, [so] fordert die Resolution, sseien sofort zu stoppen. Dirr : (24) „J Jetzt ist es Zeit zum Investieren“, forderte der Gewerkschafter [weiter], sonst seien die Schäden irreparabel. (nach MM, 21.3.85, S. 21) (PräpE): von +D: derjenige, von dem jemand verlangt, dass er etwas realisiert: Person/ Institution (25) Der Lehrer fordert vvon den Schülern Disziplin und Pünktlichkeit. (26) Meyers forderte vvon der Bundesregierung ein Elektrizitätsgesetz. (Welt, 19.2.66, S. 1) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (27) [In dem Schreiben des Anwalts] wird [für den gekündigten Arbeitnehmer] die Zahlung einer angemessenen Abfindung gefordert. sein : (28) Es ist unendlich mehr und anderes vom Menschen [in dieser Situation heute] gefordert, als von der Angst befreit zu werden und alles beim Alten zu lassen. (nach Jaspers, S. 226) WORTB die Forderung ANM - Bei öffentlich erhobenen Forderungen wird die PräpE meist nicht realisiert: s. (10), (11), (12), (13), (15), (16), (17), (18), (21), (22), (23), (24) und (27). - Mit einer PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten jemand etwas realisieren soll: s. (27). - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann auf das geistige Produkt Bezug genommen werden, in dem jemand verlangt, dass jemand etwas realisieren soll: s. (27). W.BED fordern 3 NomE AkkE jemand/ etwas [Vorgang/ Handlung] verlangt jemandem/ etwas [konkr. Objekt: Organ/ Vorgang: Körperfunktion] eine hohe Leistung ab (29) Ein Trainer muss den Sportler fordern, aber er darf ihn nicht überfordern. (30) Wir wollen geistig rege bleiben, uns fordern. (nach MM, 28.12.85, S. 28) (31) Der neue Job fordert ihn [stärker]. (32) Das neue Jahr fordert unser Gedächtnis. (Heimpel, S. 112) (33) Tägliches Jogging fordert Muskeln und Kreislauf. fordern 4 NomE AkkE etwas [Sachverhalt/ Handlung] hat den Tod oder die Verletzung von jemandem [Person/ selten Tier/ [indirekt Leben]] zur Folge (34) Die anhaltende Dürre hat [bereits] zahlreiche Opfer bei Mensch und Tier gefordert. (35) [In der vergangenen Nacht] ereignete sich auf der Autobahn ein schwerer Unfall, der ein Todesopfer und zwei schwer Verletzte forderte. (36) Smog ist ein Kunstwort aus smoke und fog, um die unerträgliche Luftverschmutzung zu beschreiben, die [damals] hundert Menschenleben forderte. (nach Zeit, 25.1.85, S. 1) fordern 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): von +D jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] äußert nachdrücklich, dass ihm jemand [Person/ Institution] etwas [Dokument] aushändigen oder zeigen soll (37) Der Kontrolleur forderte von dem jungen Mann, der gerade aussteigen wollte, den Fahrschein. (38) Das Finanzamt fordert Belege zum Nachweis der außergewöhnlichen Belastungen. fordern 6 NomE AkkE (PräpE); AkkSE ohne Korrelat; (PräpE): von +D etwas [Sachverhalt/ Handlung] macht bei jemandem [Person/ Institution] etwas [Handlung/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] erforderlich; erfordern, verlangen (39) Die Situation fordert von der Regierung schnelles und wirksames Handeln. (40) Bau und Betrieb der Atomwerke fordern ungewöhnliche Sicherungen gegen mögliche Explosionen. (Jaspers, S. 245) (41) Die Betreuung eines behinderten Kindes fordert von den Familienangehörigen viel Kraft und Zeit. dass-S : (42R) Die gesellschaftliche Verantwortung des Wissenschaftlers fordert, dass er seinen Beitrag zur Lösung des praktischen Problems leistet. (nach W. Brückner, S. 95) Inf+ : (43) Die auf hohem Niveau stagnierende Arbeitslosigkeit fordert, neue Wege für die Verteilung der vorhandenen Arbeit zu suchen. fordern 7 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): auf +A/ zu +D [geh] jemand fordert jemanden zu etwas [Handlung: Zweikampf/ [indirekt Waffenart]] heraus (44) [Am Ende des Romans] fordert der Leutnant den Geliebten seiner Frau und tötet ihn im Duell. (45) In dieser Filmszene überlegt er: soll er seinen Rivalen auf Pistolen fordern? (46) Die Fans des Boxers hoffen, dass ihr Idol den amtierenden Weltmeister zu einem Revanchekampf fordern wird. fordern 8 NomE AkkE/ AdvE (PräpE1) (PräpE2); AkkSE ohne Korrelat; (PräpE1): von +D; (PräpE2): für +A; AdvE: PG [indefinit]/ NG im A jemand [Person/ Institution] will von jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt: Entschädigung, Ersatz o.Ä.] bzw. irgendwieviel [meist Geldsumme] als Äquivalent für etwas [Handlung] haben fragen 387 (47) Der Entführer hat sich telefonisch gemeldet und von den Eltern für die Freilassung des Jungen 1 Million Euro gefordert. (48) Bußgelder in Höhe von jeweils 600 Mark hatte das Ordnungsamt [im Januar] von einem 27-jährigen Gärtner gefordert, weil er Flugblätter gegen die Volkszählung verteilt hatte. (nach MM, 10.6.88, S. 17) (49) Ehefrau fordert Schadenersatz für Ehebruch. (Bild, 25.1.67, S. 3) dass-S [AkkSE] : (50) Wie die Zeitungen berichten, soll der Erpresser von dem Lebensmittelkonzern gefordert haben, dass ihm zwei Millionen Euro gezahlt werden. dass-S [PräpSE2]: (51) Kann ich vom Arzt eine Entschädigung dafür fordern, dass ich unnötig operiert wurde, weil die Diagnose falsch war? - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, sind Werden- und selten Sein-Passiv auch möglich: (52) Vom Anwalt des Unfallopfers wurden 25.000 Euro als Schmerzensgeld gefordert. PHRAS Idiom: jemandes Kopf fordern: jemandes Entlassung o.Ä. fordern; [geh] etwas fordert seinen Tribut: etwas hat schlimme Folgen VERBF auffordern fotogra'fieren fotografiert fotografierte hat fotografiert SBP fotografieren NomE (AkkE) BED von etwas ein Foto machen. (1) Manche Touristen fotografieren [einfach] alles. BELR NNomE: derjenige, der ein Foto macht: Person (2) WWer [farbig] fotografiert, hat jetzt noch mehr vom Leben. (Bild, 20.6.67, S. 6) (AkkE): dasjenige, das fotografiert wird: Konkretum/ [indirekt Ereignis] (3) Er fotografiert bbrennende HHochhäuser, Autounfälle, Mörder und Ermordete, Gangster, die auf dem Straßenpflaster ihren letzten Atemzug taten. (MM, 11.4.88, S. 28) (4) Teresa fotografierte ddas tragische Ende des Prager Frühlings [wie eine Besessene], mit ihren Augen sehen wir die Bilder der Gewalt. (MM, 7.4.88, S. 36) (5) Die Astronauten haben d das Polarlicht fotografiert. (nach MM, 2.5.85, S. 37) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6R) Muss ich dulden, dass ich [als Beschuldigter] [im Gerichtssaal] fotografiert werde? (nach Ullrich, S. 157) sein : (7) [Unter diesen vielerlei Trophäen] war [neben dem kühnen Jäger] [auch noch] seine ältliche Ehefrau fotografiert. (Grzimek, S. 144) WORTB der Fotograf/ die Fotografin, die Fotografie; fotografisch ANM - fotografieren wird häufig in Verbindung mit lassen in der Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion sich fotografieren lassen verwendet: (8) [Vor Rhododendren] hat Adenauer ssich [am liebsten] ffotografieren lassen. (FR, 14.8.97, S. 8) G.ANM - Gelegentlich wird die veraltete orthografische Form photographieren verwendet. 'fragen fragt fragte hat gefragt fragen 1 jemandem eine Frage stellen fragen 2 nach sich nach etwas erkundigen fragen 3 um jemanden um etwas bitten fragen 4 nach sich um etwas kümmern fragen 5 nach nach etwas suchen SBP fragen 1 NomE (AkkE1) (AkkE2) BED zu jemandem etwas mündlich oder schriftlich äußern, um eine Antwort zu erhalten; jemandem eine Frage stellen . (1) Darf ich Sie etwas fragen? BELR NomE: derjenige, der eine Frage stellt: Person/ Institution (2) Er hat nicht geantwortet, obwohl iich [mehrfach] gefragt habe. (3) In diesem Seminar kann man erzählen, was man will, es fragt kkeiner. (4) [Mit Recht] fragte ddas A Auswärtige Amt, wie die Einstellung der Produktion von PKW-Motoren mit den Luxemburger Beschlüssen zusammenhängt. (nach Zeit, 20.9.85, S. 7) (AkkE1): derjenige, dem eine Frage gestellt wird: Person/ Institution (5) „Wer“, [so] fragte ich eeinen Experten, „ist denn eigentlich für dieses Projekt? “ (Zeit, 14.2.86, S. 9) (6) Der Senat fragt ddie Oberpostdirektion Nürnberg, ob denn die Zeitungsberichte zuträfen. (nach Zeit, 5.4.85, S. 90) (AkkE2): NG/ meist PG: dasjenige, nach dem eine Frage gestellt wird: abstr. Objekt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (7) „WWas hast du mich [eben] gefragt, ich habe es nicht verstanden? “ - „Ich habe dich nnichts gefragt.“ (8) „Kommst du morgen mit ins Kino? “ - „DDas hast du [vorhin schon] gefragt, und ich habe Nein gesagt.“ (9) Der kleine Junge fragte e eine Menge, aber [immer wieder] ddasselbe. (10) Der Professor hat die Studenten [in der Prüfung] v viel gefragt, aber sie konnten nur wenig beantworten. (11) Wenn Sie einen Moment Zeit haben, möchte ich Sie [noch] eetwas anderes fragen. ob-Frag: (12) Er fragte mich, oob ich etwas zu essen bei mir hätte. (konkret, Nr. 5, S. 22) w-Frag : (13) Sie fragte ihn, wwie er heiße, woher er komme und was er ihr mitzuteilen habe. (Larsen, S. 26) Hpts : (14) M Müsse man nun immer „d daß“ mit „sss“ schreiben, fragten die Schüler. Dirr : (15) „WWalter“, fragt sie, „wwie alt bist du jetzt? “ (Frisch, S. 170) PASSK Werden-Passiv werden: (16) Er wurde von keinem gefragt, ob er mitmachen will. WORTB der Frager/ die Fragerin, die Frage, die Fragerei ANM - Wenn die AkkE1 ohne AkkE2 realisiert wird, wird sie meist mit Kontrastbetonung verwendet : (17) „Haben Sie m mich gefragt? “ - „Nein, ich habe IIhren Nebenmann gefragt“. (18) Du musst ddeinen Lehrer fragen, nicht mich, ich weiß das nicht. - Die AkkE2 wird meist als SE in Form der ob-Frag, w-Frag und Dirr realisiert. - Die Frage wird meist mündlich gestellt. Bei einer schriftlichen Frage wird meist mit einer AdvG oder fragen 388 PräpG [in +D] ausgedrückt, in welcher Weise diese erfolgt : (19) Meine Freunde haben mich [b brieflich/ i in einem Brief] gefragt, wann ich sie besuchen komme. - Wenn mit der AkkE1 auf eine über Autorität verfügende Person Bezug genommen wird, kann fragen 1 i.S.v. ‘um Erlaubnis bitten’ verwendet werden : (20) Ich weiß nicht, ob ich mitkommen kann, ich muss [erst] mmeinen Vater fragen. (21) Die Schüler haben in der Pause den Schulhof verlassen, ohne [vorher] d den Lehrer zu fragen. SBP fragen 2 nach NomE (AkkE) PräpE BED sich bei jemandem nach jemandem/ etwas erkundigen . (22) Hat jemand nach mir gefragt? BELR NNomE: derjenige, der sich erkundigt: Person/ Institution (23) „ Was hat der Mann von dir gewollt? “ - „E Er hat mich nach dem Weg zum Bahnhof und der Uhrzeit gefragt.“ (24) Das Finanzamt hat uns nach der Größe und Ausstattung des Arbeitszimmers gefragt. (AkkE): derjenige, bei dem sich jemand erkundigt: Person/ Institution (25) Sie hätte BBernhard [so gern] danach gefragt, aber sie brachte vor Scham kein Wort über die Lippen. (Stephan, S. 48) (26) Das Wissenschaftsministerium hat ddie ihm unterstellten Forschungsinstitute nach dem Stand der Planung gefragt. PräpE: nach +D: dasjenige, nach dem sich jemand erkundigt: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] [als Information] SE mit obl. Korrelat danach: Sachverhalt [als Information] (27) Er fragte den Wachhabenden n nach Kriminalkommissar Klinke und fand ihn in einem kleinen Zimmer. (Pinkwart, S. 37) (28) [Gestern] hat jemand nnach deinem alten Auto und dem Preis dafür gefragt. (29) Man darf ihn nicht wegen dieser Handlung verurteilen, ohne nnach seinen Gründen zu fragen. (30) Wenn Sie friedlich in der Stadt spazieren, darf Sie ein Polizeibeamter [nicht] [plötzlich] nach Ihren Personalien fragen. (nach Ullrich, S. 82) (31) Als er ging, fragte er n nach dem jetzigen Namen der Burgl und der Ortschaft, in der sie lebte. (E. Jung, S. 23) (32) Keiner hat uns n nach unserer Meinung und unseren Wünschen gefragt. (33) Graf Leonhard fragte Pierre Rosard nnach seiner Arbeit in Paris. (nach Bolten, S. 16) (34) Ich hatte vergessen, ihn n nach seinen Erlebnissen beim Militär zu fragen. (Böll, Ansichten, S. 295) ob-Frag : (35) Jeder Ausländer wird, wenn er in Deutschland arbeiten will, ddanach gefragt, oob er eine Arbeitserlaubnis besitzt. w-Frag: (36) Keiner traute sich, ihn ddanach zu fragen, wwie es ihm geht und ob er bald wieder arbeiten kann. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (37) [An der Grenze] wurde er nach seinem Pass gefragt. sein : (38) Nach dem Einkommen ist [in dem Formular] [nicht] gefragt. ANM - Im situativen Rahmen von Handlungen des Bittens, bei Kaufhandlungen o.Ä. wird durch Sätze mit fragen 2 ermittelt, ob etwas vorhanden oder verfügbar ist. Dieser Sachverhalt kann indirekt durch die Bezeichnung für ein beteiligtes konkr. Objekt charakterisiert werden : (39) Die Frau bittet um Hilfe, fragt nnach einem Schmerzmittel. (Zeit, 18.10.85, S. 99) (40) Sie fragte [in verschiedenen Geschäften] n nach einem roten PPullover. (41) Er hat [schon] [an vielen Stellen] n nach Arbeit gefragt. - Statt mit der PräpE kann [ugs] mit einer PräpG [wegen +G/ +D] auf den Gegenstand einer Erkundigung Bezug genommen werden : (42) Ich muss [noch] meinen Chef [w wegen Urlaub] fragen. (43) Der Schüler fragte [im Supermarkt] [wwegen eines Jobs/ e einem Job für die Ferien]. W.BED fragen 3 um NomE (AkkE) PräpE; PräpE: um +A jemand [Person/ Institution] bittet jemanden [Person/ Institution] um etwas [abstr. Objekt] (44) Viele Hörer schreiben an die Redaktionen der Rundfunksender und fragen sie um Rat und Hilfe. (45) Das britische Verteidigungsministerium hatte Nelson Mandela um Erlaubnis gefragt, Kontakte zu südafrikanischen Rüstungsproduzenten aufnehmen zu dürfen. (nach Spiegel, 50/ 93, S. 31) (46) Es ist den Kindern lästig, [ständig] um Erlaubnis zu fragen. fragen 4 nach NomE PräpE; NomE: NG/ häufig PG [meist indefinit]; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach jemand kümmert sich um jemanden/ etwas [abstr. Objekt] oder ist an jemandem/ etwas interessiert (47) Ich kann ruhig zu Hause bleiben, wer fragt [schon] nach mir! (48) Niemand fragt nach den besonderen Umständen auf der Oberschule. (Strittmatter, S. 250) (49) Nach Vaters Bedürfnissen fragt keiner. (Zeit, 4.10.85, S. 91) (50) Nach der Politik fragt keiner [mehr]. (Spiegel, 3/ 93, S. 25) dass-S: (51) Herr Müller fragte [nicht] danach, dass es längst Feierabend war, er half bis spät in die Nacht. ob-Frag : (52) Der Junge macht, was er will, er fragt [nicht] danach, ob es erlaubt ist. w-Frag : (53) Alle lassen auf dem Campingplatz den Abfall liegen. Keiner fragt danach, wer ihn wegmachen soll. - fragen 4 wird meist mit Negation realisiert. fragen 5 nach NomE PräpE (AdvE); PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach; (AdvE): in +D jemand [meist als Schriftsteller, Wissenschaftler]/ [auch geistiges Produkt] forscht irgendwo [geistiges Produkt] nach etwas [abstr. Objekt] oder beschäftigt sich mit etwas (54) Der Autor fragt in seinem letzten Buch nach dem Sinn des Lebens. (55) Der Film fragt nach den Wurzeln der indianischen Kultur. ob-Frag : (56) [Am 13. November] fragt Gerald Häfner in seinem Vortrag danach, ob eine „neue politische Kultur“ möglich sei. (nach MM, 28.10.89) w-Frag : (57) Eine der Arbeitsgruppen fragte [intensiv] danach, was Friedenserziehung in unserem Land bedeuten muss. (nach WP, 10.11.89, S. 4) (58) Die Erzählung fragt danach, wie man zum Faschisten und Kollaborateur werden kann. (Zeit, 26.4.85, S. 67) fressen 389 PHRAS Idiom: etwas ist gefragt/ nicht gefragt: etwas findet großes Interesse/ kein Interesse; [ugs] jemandem ein Loch/ Löcher in den Bauch fragen: jemandem pausenlos Fragen stellen - [ugs] Da fragst du mich zu viel! : Das weiß ich auch nicht.; [ugs] Frag mich was Leichtes/ Leichteres! : Das weiß ich auch nicht.; [ugs] Frag(e) lieber nicht! : Darüber möchte ich nicht sprechen.; [ugs] Da fragst du noch! : Das ist doch gewiss, selbstverständlich.; Das frage ich dich! : Das müsstest du wissen, nicht ich.; [ugs] Du bist nicht gefragt! : Sei still, deine Meinung interessiert nicht. VERBF fragen, sich 'fragen, sich fragt sich fragte sich hat sich gefragt SBP sich [A] fragen <nach> NomE AkkE/ PräpE BED etwas überlegen bzw. über etwas nachdenken . (1) Ich frage mich, ob das richtig war. BELR NomE: derjenige, der über etwas nachdenkt: Person (2) MMitarbeiter Jürgen Moysich fragt sich [vor allem], ob die Bestimmungen des Datenschutzes verletzt worden sind. (nach Zeit, 22.11.85, S. 15) AkkE: nur PG: dasjenige, über das nachgedacht wird: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (3) „Glaubt ihr, dass er morgen wirklich kommt? “ - „Wir haben uns ddas [auch schon] gefragt“. (4) [Da] fragte ich mich [allen Ernstes], was wir von unseren Vätern zu erben hatten. Ich muss gestehen, ich frage mich ddies [heute noch]. (nach Zeit, 3.5.85) (5) Habe ich richtig gehandelt? Ich frage mich e es [immer wieder]. ob-Frag: (6) [Manchmal] habe ich mich gefragt, oob ich der Aufgabe überhaupt gewachsen bin. (Spiegel, 43/ 94, S. 128) w-Frag : (7) Sie fragten sich, wwas das bedeuten soll und wie sie darauf reagieren sollten. Hpts : (8) Ich frage mich [öfters], kkann man das machen? (9) [Schon viermal] habe ich mich gefragt: wwie soll ich das beweisen? (Zeit, 10.5.85, S. 70) Dirr : (10) „WWas nützt mir das? “, fragte er sich. (11) [So manches Mal] habe ich mich gefragt: „WWomit habe ich das verdient? “ (nach Spiegel, 19/ 94, S. 204) PräpE: nach +D: dasjenige, über das nachgedacht wird: abstr. Objekt SE mit obl. Korrelat danach: Sachverhalt (12) Wir haben uns [oft] nnach dem Grund seines Verhaltens und den Ursachen seines Scheiterns gefragt. (13) Jeder fragte sich nnach dem Sinn einer solchen Feierstunde. (MM, 7.5.85, S. 20) (14) Ärzte, Betroffene und Angehörige fragen sich [häufig] nnach der Qualität eines eventuell verkürzten Lebens. (MM, 27.2.88, S. 11) (15) Er fragte sich [im Stillen] nnach seiner Schuld an diesem Vorfall. ob-Frag : (16) [Manchmal] fragen sich die Eltern [ernstlich] d danach, ob sie bei der Erziehung ihrer Kinder etwas falsch gemacht haben. w-Frag : (17) Ihr solltet euch [bei Gelegenheit] ddanach fragen, w wie ihr eure Probleme in Zukunft bewältigen wollt. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AkkE wird meist als SE realisiert . - Die PräpSE wird selten realisiert. VERBF fragen 'fressen frisst fraß hat gefressen fressen 1 etwas essen fressen 2 etwas zerstören fressen 3 etwas in einer Weise essen, die nicht den üblichen Konventionen entspricht fressen 4 irgendwo zerstörend eindringen fressen 5 an etwas allmählich zerstören fressen 6 irgendwieviel verbrauchen SBP fressen 1 NomE (AkkE) BED etwas essen . (1) Hat der Hund [heute] [schon] etwas zu fressen bekommen? BELR NomE: dasjenige, das etwas isst: Tier/ selten Pflanze (2) Küken wissen vom ersten Lebenstag an, was sie zu tun haben: s sie fressen und wachsen. (Strittmatter, S. 237) (3) Es gibt Pflanzen, ddie Insekten fressen. (AkkE): dasjenige, das gegessen wird: Konkretum [außer flüssige Substanz] [als Nahrung] (4) Die Nutztiere müssten nnoch mehr Körner fressen. (Zeit, 12.4.85, S. 23) (5) EEinen sich bewegenden Regenwurm fressen hungrige Tiere [sofort]; ist er bewegungslos, wird er nicht beachtet. (Urania, 11/ 66, S. 22) (6) Schlangen können keine Menschen fressen, denn sie müssen ihre Beute ja ganz verschlingen. (Grzimek, S. 144) (7) Hunde fressen [gerne] K Kekse und Schokolade, aber gesund ist das nicht! PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) Saures Futter wird vom Vieh [nicht gerne] gefressen. (Gärtner, S. 226) sein : (9) Die meisten Jungfische, die der Mann in den Teich ausgesetzt hatte, waren [schon nach kurzer Zeit] von Raubfischen gefressen. WORTB der Fresser/ selten die Fresserin, das Fressen, [derb] der Fraß; gefräßig ANM - Häufig wird statt der AkkE eine PräpG [von +D] realisiert, mit der ausgedrückt wird, dass nur ein Teil der Nahrung zu sich genommen wird : (10) Der Hund frisst [gerade] vvon dem Dosenfutter, das ich gestern gekauft hatte. Diese PräpG kann auch in Verbindung mit einem quantifizierenden Ausdruck verwendet werden: (11) Unsere Katze hat vviel/ d die Hälfte/ e eine Menge von ihrem Futter gefressen. Der quantifizierende Ausdruck kann auch ohne die PräpG [von +D] verwendet werden : (12) Der Hund hat d drei Teller gefressen. - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert, mit der betont wird, dass es sich bei der Nahrungsaufnahme um eine länger andauernde Handlung handelt. Meist kommt diese PräpG in Verbindung mit einer temporalen AdvG, NG im A oder freuen 390 PräpG [seit +D/ (von +D) bis-Gruppe/ ...] vor : (13) A An dieser Ration Hafer wird das Pferd [l lange/ e etwa einen halben Tag/ bis heute Abend] fressen. - Mit einer unflektierten AdjG kann die Nahrung charakterisiert werden : (14) [Am liebsten] frisst die Katze das Fleisch [rroh]. - Mit einer direktivischen PräpG [aus +D/ von +D] kann auf das Gefäß bzw. auf den Ort, an dem sich die Nahrung befindet, Bezug genommen werden: (15) Der Hund frisst das Fleisch [aaus dem Fressnapf/ vvom Boden]. Wenn ein Körperteil als Ort fungiert, wird häufig ein Pertinenzdativ hinzugefügt : (16) Die Rehe sind so zahm, dass sie [dden Leuten] [aus der Hand] fressen. W.BED fressen 2 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt] zerstört etwas [Substanz] (17) Es gibt eine absonderliche Theorie, nach der es im All „schwarze Löcher“ gibt, die Materie fressen. (nach MM, 15.2.85, S. 3) (18) [Bei dieser Krankheit (Osteoporose)] fressen die Zellen Knochensubstanz. (nach Zeit, 19.9.86, S. 80) fressen 3 NomE (AkkE) [derb] jemand isst etwas [konkr. Objekt/ Substanz] in einer Weise, die nicht den üblichen Konventionen entspricht (19R) Bettler stehen überall herum ... Ich schäme mich plötzlich, dass ich [so sinnlos] gefressen habe. (nach Remarque, S. 144) (20) Es war peinlich zu sehen, wie der Mann eine Wurst nach der anderen fraß. (21) Mensch, du hast [schon wieder] die ganze Schokolade gefressen! fressen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: durch +A/ in +A etwas [konkr. Objekt: Gerät/ Naturkraft/ Substanz] dringt zerstörend irgendwo ein und verursacht etwas [Loch o.Ä.] (22) Die Säure hat ein Loch in den Kittel gefressen. (23) Das Feuer hat eine breite Schneise durch den Wald gefressen. - Pertinenzdativ ist möglich : (24) Die ätzende Flüssigkeit hat [m mir] ein Loch in die Haut gefressen. fressen 5 an NomE PräpE; PräpE: an +D etwas [konkr. Objekt/ Substanz] zerstört etwas [konkr. Objekt/ Substanz] allmählich (25) Jeder Regentropfen frisst an dem alten Mauerwerk der Synagoge, verteuert die Restauration. (nach taz, 11.12.87, S. 9) (26) Der Rost frisst an den Fässern. (BerlZ, 1.11.97, S. 7) (27) Im Stadtkern steht eine prächtige Barocksäule, an der die Umweltgifte fressen. (taz, 17.11.86, S. 8) (28) Rost frisst am Metall. fressen 6 NomE AdvE; AdvE: NG im A [ugs] etwas [konkr. Objekt: Gerät] verbraucht irgendwieviel [größere Menge an Kraftstoff, Energie] (29) Der Wagen frisst [aber] viel Benzin. (30) Ein Bügeleisen frisst die gleiche Strommenge wie 20 Glühlampen. (31) Wir brauchen bald eine neue Heizung. Der alte Heizkessel frisst zu viel. PHRAS Idiom: [derb] etwas gefressen haben: etwas endlich verstanden haben; [derb] jemanden/ etwas gefressen haben: jemanden/ etwas nicht leiden können. - Ich fresse einen Besen, wenn...: Es würde mich sehr wundern, wenn.../ Ich halte es für unwahrscheinlich, dass... G.ANM - fressen kann auch in einer Reflexivkonstruktion verwendet werden i.S.v. ‘irgendwo eindringen’ : (32) Das Feuer ffraß sich in Windeseile d durch den Wald. (33) Der Bagger ffrisst sich in die Erde. 'freuen freut freute hat gefreut SBP freuen NomE AkkE BED bei jemandem Freude hervorrufen . (1) Dein Erfolg freut uns alle. BELR NomE: dasjenige, das bei jemandem Freude hervorruft: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) D Das Lob der Lehrerin hat die Schülerin [offensichtlich] gefreut und ermutigt. (3) IIhr Unternehmungsgeist, ihre jugendliche Frische freuten ihn. (Torwegge, S. 39) (4) Ich muss manches machen, ddas mich [gar nicht] freut. (nach Weyden, S. 19) (5) DDas Baby freut die Großeltern [genauso wie die Eltern]. (6) D Dieser Bock freute mich [viel mehr als mancher gute Bock, den ich leicht erlegen konnte]. (v. Sachsen, S. 65) dass-S : (7) Mich freut, d dass alles so gut geklappt hat. Inf+ : (8) Uns würde (e es) [sehr] freuen, ddich bald wieder zu sehen. (9) Von François Mauriac stammt das Wort, seine Liebe zu Deutschland sei so groß, dass ees ihn freue, zzwei davon zu haben. (Zeit, 29.3.85, S. 12) w-Frag : (10) Welche Mutter würde (e es) [nicht] freuen, wwie die Tochter das Leben selbstständig meistert! AkkE: derjenige, bei dem Freude hervorgerufen wird: Person/ Institution/ selten Tier (11) [Besonders] freut d die Therapeuten, dass immer mehr Patienten aus eigener Initiative in ihre Sprechstunden kommen. (Zeit, 5.4.85, S. 94) (12) Das freut mmich [riesig]! (13) Dieser Stimmengewinn freut ddie Partei [natürlich]. (14) Zuwendung freut jjedes Haustier. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Freude; freudig ANM - Mit einer PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, die Grund zur Freude hat, worüber man ebenfalls Freude empfindet : (15) Wir haben gehört, dass Sie endlich Arbeit gefunden haben. Das freut uns alle [f für Sie]. PHRAS Idiom: [geh] etwas freut das Auge: etwas ist ein erfreulicher Anblick - (Es) freut mich, (Sie kennen zu lernen)! : [Höflichkeitsformel bei der Begrüßung und Vorstellung einer unbekannten Person]; (Es) hat mich sehr gefreut! : [Höflichkeitsformel beim Abschied]; [ugs, ironisch] Das freut einen ja denn auch.: [als Ausdruck, wenn die Freude nicht besonders groß ist oder wenn man von etwas Unerfreulichem betroffen ist] VERBF freuen, sich freuen, sich 391 'freuen, sich freut sich freute sich hat sich gefreut sich freuen 1 auf etwas mit Freude erwarten sich freuen 2 über etwas Freude empfinden sich freuen 3 <an> am Vorhandensein von etwas Freude haben SBP sich [A] freuen 1 auf NomE PräpE BED etwas mit Freude erwarten . (1) Ich freue mich [schon] auf meinen nächsten Urlaub. BELR NomE: derjenige, der etwas erwartet: Person/ Institution (2) Auf die erste Urlaubsreise ihres Lebens freute sich ddie Ehefrau Mechthild N. aus Hohenlimburg (bbei Hagen). (Bild, 11.7.67, S. 3) (3) MManager der international operierenden Konzerne freuen sich auf den Großflughafen. (nach Zeit, 15.2.85, S. 17) (4) DDas junge Paar freut sich auf sein erstes Kind. (5) V Vor allem die Banken und Konzerne freuten sich auf den Euro. PräpE: auf +A: dasjenige, das erwartet wird: Ereignis/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat darauf: Sachverhalt (6) Sie freute sich aauf Tivoli, auf Mama, auf das Frühstück, auf die Zukunft, wwenn sie einmal Kinder haben wird, a auf ihren Geburtstag, auf eine Schallplatte, auf Bestimmtes und [vor allem] aauf Unbestimmtes, auf alles, was noch nicht da ist. (Frisch, S. 134) (7) Prof. Morin freut sich [nicht nur] auf Fragen des Publikums, [sondern auch] a auf Gespräche mit Journalisten. (Zeit, 27.9.85, S. 81) dass-S : (8) Ulrike freut sich [riesig] (d darauf), ddass sie im nächsten Jahr eingeschult wird. Inf+ : (9) Man darf sich ddarauf freuen, ddie Sängerin in der kommenden Spielzeit öfter zu hören. (nach MM, 10.6.85, S. 28) w-Frag : (10) Ich freue mich (d darauf), w wie er staunen wird, w wenn ich plötzlich vor ihm stehe. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Freude; freudig ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf die Person Bezug genommen werden, deren Freude, mit der sie etwas erwartet, geteilt wird : (11) [M Mit dem jungen Paar] freuen sich auch seine Eltern auf das Baby. SBP sich [A] freuen 2 NomE (PräpE) BED über etwas, das einem zuteil wird, Freude empfinden . (12) Ich habe mich über Ihr Geschenk [sehr] gefreut. BELR NNomE: derjenige, der Freude empfindet: Person/ Institution/ selten Tier (13) DDer anwesende Komponist hat sich über den stürmischen Applaus gefreut. (14) SSchüler freuen sich [gewöhnlich], wenn ein paar Schulstunden ausfallen. (Zeit, 10.5.85, S. 2) (15) Die Mauer ist durchlässig geworden und g ganz Berlin freut sich. (taz, 13.11.89, S. 12) (16) DDie Hypothekenbanken freuen sich über einen ungewöhnlichen Nachfragestoß nach Darlehen mit festen Zinsen und langen Laufzeiten. (MM, 18.7.86, S. 25) (17) DDer Hund, der erst ein paar Wochen alt ist, freut sich über das kleinste Zeichen von Zuwendung. (PräpE): über +A: dasjenige, worüber jemand Freude empfindet: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat darüber: Sachverhalt (18) Schenken statt (nur) Vererben sollte die Devise für alle sein, die sich üüber die Freude der Bedachten freuen. (MM, 21.11.87, S. 24) (19) Er freut sich üüber die Sensibilisierung der Öffentlichkeit bei diesen Problemen. (MM, 6.5.86, S. 15) (20) Die Hersteller von Tiefkühlkost freuen sich üüber die ständig wachsende Nachfrage. (21) Der Junge freut sich üüber sein Schwesterchen, das gestern geboren wurde. (22) ÜÜber eine großzügige Sachspende freut sich das Institut für Optische Nachrichtentechnik und Mikrowellentechnik. (nach MM, 28.1.88, S. 19) dass-S: (23) Der Minister freut sich ddarüber, d dass die Renaturierung von Bächen von der Bevölkerung angenommen wird. (nach MM, 14.11.01) Inf+ : (24) Ich freue mmich, wwieder hier zu sein. (Weyden, S. 29) w-Frag : (25) Hunderte von Spaziergängern freuten sich [am vergangenen W Wochenende] [in den Parks] (ddarüber), wwie alles grünt und blüht. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Freude; freudig ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf die Person Bezug genommen werden, deren Freude über etwas geteilt wird : (26) Der amerikanische Sprecher sagte: „Wir freuen uns [mmit denen, denen die Flucht aus der Unterdrückung gelang].“ (FAZ, 29.12.65, S. 1) - Mit einer PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, die Grund zur Freude hat, worüber man ebenfalls Freude empfindet : (27) Wir freuen uns [ffür dich], dass du den Studienplatz bekommen hast. W.BED sich [A] freuen 3 <an> NomE GenE/ PräpE; PräpE: an +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran jemand hat am Vorhandensein von jemandem/ etwas [keine Restr.] seine Freude (28) Die Großeltern freuen sich ihrer Enkel. (29) Der Wanderer freut sich an der schönen Landschaft. (30) Das Publikum im nicht ausverkauften Saal freute sich an der Musik, auch an dem einen oder anderen Gag. (MM, 25.4.88, S. 28) (31) Freuen wir uns der tapferen Versuche, mit denen sich Lehrer und Schüler im Diskurs üben. (Zeit, 19.12.86, S. 38) dass-S : (32) [Nicht nur] die Einwohner der Stadt, sondern auch die Touristen freuen sich daran, dass der historische Marktplatz wieder erstanden ist. w-Frag: (33) Eltern und Lehrer freuten sich [gleichermaßen] daran, mit welcher Begeisterung die Mädchen und Jungen Theater spielten. - Wenn auf dasjenige, an dessen Vorhandensein jemand seine Freude hat, mit einer GenE Bezug genommen wird, ist der Satz [geh] markiert. PHRAS Idiom: [geh] das Auge freut sich an jemandem/ etwas: jemand/ etwas bietet einen erfreulichen Anblick; sich diebisch freuen: sich heimlich sehr freuen/ schadenfroh sein; [geh] sich seines Lebens freuen: frieren 392 sein Leben genießen; [ugs] sich wie ein Schneekönig freuen: sich außerordentlich freuen - Freu dich nicht zu früh! : [als Warnung] Du solltest nicht so sicher sein, dass es tatsächlich so kommt, wie du es wünschst. VERBF freuen 'frieren friert fror hat gefroren SBP frieren NomE (PräpE) BED an etwas Kälte empfinden und darauf physisch reagieren. (1) Wenn Sie frieren, mache ich das Fenster wieder zu. BELR NomE: dasjenige, das Kälte empfindet: Person/ Tier (2) GGabriele fror, obwohl es recht warm in der Cafeteria war. (Balden, S. 41) (3) Die Nacht war so kalt, und dder Hund hat [so erbärmlich] gefroren, dass wir ihn über Nacht im Haus gelassen haben. (PräpE): an +D/ selten in +D: dasjenige, an dem Kälte empfunden wird: konkr. Objekt [Körperteil] (4) Der Bettler fror a an Händen und Füßen. (5) Er wurde wieder der kleine Gustav und fror i in den Zehenspitzen. (nach Zeit, 6.3.87, S. 70) PASSK kein Passiv möglich G.ANM - Nicht behandelt werden hier das Verb frieren, bei dem das Perfekt mit sein gebildet wird und das fakultativ unpersönliche Verb frieren, (es): (6) Mich friert (es). VERBF frieren, es 'frieren, es es friert es fror es hat gefroren SBP es friert - BED es herrscht eine Temperatur von null Grad oder weniger . (1) [Heute nacht] hat es gefroren. BELR keine Ergänzungen PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird eine statische AdvG oder PräpG [auf +D/ in +D/ ...] hinzugefügt : (2) [A Auf der Zugspitze/ i in Moskau] hat es [heute Nacht] [schon] gefroren. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das fakultativ unpersönliche Verb frieren, (es): (3) Mich friert (es). VERBF frieren fri'sieren frisiert frisierte hat frisiert frisieren 1 jemandes Haar zu einer Frisur formen frisieren 2 etwas zu einer Frisur formen frisieren 3 etwas verändern, um es günstiger erscheinen zu lassen frisieren 4 etwas hinsichtlich der vorgesehenen Leistung verändern frisieren 5 <zu> etwas zu etwas/ so ordnen SBP frisieren 1 NomE AkkE BED jemandes Haar zu einer Frisur formen . (1) Der neue Friseur hat die Schauspielerin [sehr gut] frisiert. BELR NomE: derjenige, der das Haar zu einer Frisur formt: Person (2) [Am Anfang] dürfen F Friseurlehrlinge keine Kunden frisieren, s sie f frisieren Puppen oder andere Lehrlinge. AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, dessen Haar zu einer Frisur geformt wird: Person/ konkr. Objekt [Puppe] (3) Julia frisierte iihre Puppe, und [danach] frisierte sie s sich. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (4) Frau Meyer wird [immer] vom Chef persönlich frisiert. sein : (5) Sie war [in zwei Minuten] frisiert, und schon 5 Minuten später stand sie fertig in der Küche. WORTB der Friseur [Frisör]/ die Friseurin [Friseuse/ Frisöse, Frisörin], die Frisur W.BED frisieren 2 NomE AkkE jemand formt etwas [Haar] zu einer Frisur (6) Der Frisör hatte Melanies Haar [nach der letzten Mode] frisiert. (7) Ich möchte, dass sie [mir] die Haare [nach hinten] frisieren. (8) [Heute] hat [mir] der Lehrling die Haare frisiert. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (7) und (8). frisieren 3 NomE AkkE [ugs-salopp] jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] verändert etwas [abstr. Objekt: meist geistiges Produkt/ Faktum], um es günstiger erscheinen zu lassen (9) Der Firmeninhaber wurde verhaftet, weil er seine Bücher frisiert hatte. (10) Um weniger Steuern zahlen zu müssen, hatte die Firma die Bilanzen frisiert. (11) Es wurde behauptet, dass die UdSSR die Biografie Sorges [an einigen Stellen] frisiert und sogar Briefe gefälscht habe, um dem „Helden Sorge“ zu einer makellosen Lebensgeschichte zu verhelfen. (nach Zeit, 9.8.85, S. 49) frisieren 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A [ugs] jemand [Person/ Institution: Werkstatt] verändert etwas [konkr. Objekt: meist Fahrzeug, Motor] hinsichtlich der vom Hersteller vorgesehenen Leistung um irgendwieviel (12) Die Zeiten der Mofas, die man [spielend] von 25 auf 125 frisieren konnte, und die sich danach nicht mehr bremsen ließen, weil die Trommeln hoffnungslos überfordert waren, die Zeiten sind vorbei. (nach FAZ, 1993) (13) Viele Jugendliche frisieren ihre Mofas, um damit schneller zu fahren. (14) [Bei Autorennen] werden die Motoren [oft] frisiert. (15) Ich kenne eine Werkstatt, die Motorräder frisiert. frisieren 5 <zu> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PrädE: AdjG jemand ordnet etwas [Haar] zu etwas [Frisur] bzw. so (16) Sie hatte ihr dünnes weißes Haar zu einer Krone frisiert. (nach Uhl, S. 41) (17) Das Haar der jungen Frau war zu einem lockeren Pferdeschwanz frisiert. (18) Er frisierte [ihr] das Haar lockig. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (18). fühlen 393 'frühstücken frühstückt frühstückte hat gefrühstückt frühstücken 1 die erste Mahlzeit des Tages zu sich nehmen frühstücken 2 etwas bei der ersten Mahlzeit des Tages zu sich nehmen SBP frühstücken 1 NomE BED die erste Mahlzeit des Tages zu sich nehmen . (1) Hast du [schon] gefrühstückt? BELR NomE: derjenige, der die Mahlzeit zu sich nimmt: Person/ selten Tier (2) Wäre es nicht gut, wenn meine Tochter dem Jungen beibringen würde, dass eer frühstückt, bevor er das Haus verlässt? (nach MM, 22.11.86, S. 34) (3) Zuerst werden die Diabetes-Patienten versorgt, denn ddie dürfen [vor der Spritze] [nicht] frühstücken. (nach MM, 10.9.85, S. 20) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (4) [Heute] wird [auf der Terrasse] gefrühstückt. WORTB das Frühstück [selten Pl.] ANM - Häufig wird eine temporale AdvG bzw. PräpG [um +A/ ...] oder eine statische AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ ...] hinzugefügt : (5) Es wird [ppünktlich um acht Uhr] gefrühstückt. (6) Wir frühstücken [gewöhnlich] [i in der Küche/ aam Küchentisch].; s. auch (3) und (4). W.BED frühstücken 2 NomE AkkE jemand [Person] nimmt etwas [konkr. Objekt/ Substanz [als Nahrung]] bei der ersten Mahlzeit des Tages zu sich (7) Das Kind hat [daheim] [jeden Morgen] Roggenmüsli gefrühstückt. (MM, 23.8.85, S. 11) (8) [Nach einer Stunde] frühstückte man einige Schinkenbrötchen und trank Portwein dazu aus kleinen Reisebechern. (Th. Mann, Betrogene, S. 109) - Statt frühstücken 2 wird häufig etwas zum Frühstück essen verwendet. G.ANM - Die mit frühstücken charakterisierte Einnahme einer Mahlzeit findet meist morgens statt. In Ausnahmefällen kann sie später stattfinden : (9) [Sonntags] frühstücken wir [manchmal] [erst am frühen Nachmittag]. (10) Wenn meine Freundin Nachtschicht hat, frühstückt sie [erst am Nachmittag]. 'fühlen fühlt fühlte hat gefühlt fühlen 1 etwas durch Tasten prüfen fühlen 2 etwas physisch wahrnehmen fühlen 3 etwas gefühlsmäßig wahrnehmen fühlen 4 mit mit jemandem Mitgefühl haben fühlen 5 nach etwas tastend suchen SBP fühlen 1 NomE AkkE BED etwas durch Tasten oder Berühren prüfen . (1) Fühl [mal] die Beule! BELR NNomE: derjenige, der etwas prüft: Person (2) DDie Mutter fühlte [dem kranken Kind] die Stirn: sie war heiß. AkkE: dasjenige, das geprüft wird: konkr. Objekt [Körperteil, Beule, Pickel o.Ä.]/ Vorgang [Puls, Herzschlag o.Ä.] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (3) Fühl [mal] mmeine Hände, sie sind ganz kalt! (4) Die Krankenschwester fühlte [vorsichtig] d die Beule am Hinterkopf des Verletzten. (5) Wenn Sie zu Hause einen Kranken pflegen, dann müssen Sie wissen, [wie] man dden Puls des Patienten fühlt. (MM, 29.4.86, S. 3) ob-Frag : (6) Der Arzt fühlte, oob das Herz des Verunglückten noch schlägt. w-Frag: (7) Er fühlte [mit dem Zeigefinger], w wie tief das Loch in der Wand ist. PASSK Werden-Passiv werden : (8) [Als Erstes] muss der Puls des Patienten gefühlt werden. WORTB der Fühler ANM - In Aufforderungssätzen kann die AkkE weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was gefühlt werden soll : (9) Meine Finger sind eiskalt. Fühl [mal]! - In Aufforderungssätzen wird die AkkE häufig als SE realisiert : (10) Fühl [mal], wwie glatt meine Haut ist. (Uhl, S. 55) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (2). SBP fühlen 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwo physisch wahrnehmen; spüren, verspüren . (11) Er fühlte einen starken Schmerz im rechten Arm. BELR N NomE: derjenige, der etwas physisch wahrnimmt: Person (12) E Ein 46-jähriger Mann fühlte [plötzlich] kalten Schweiß auf der Stirn. (nach MM, 4.12.87, S. 3) AkkE: dasjenige, das jemand physisch wahrnimmt: physischer Vorgang/ physischer Zustand/ [indirekt konkr. Objekt: Körperteil, Träne/ Substanz: Schweiß, Atem] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Vorgang (13) [Plötzlich] fühlte das Mädchen eeinen Stich: sie hatte sich beim Nähen in den Finger gestochen. (14) Er war bewusstlos und fühlte dden Schlag auf den Kopf [nicht mehr]. (15) [Nach dem anstrengenden Marsch] fühlten die Wanderer g großen Hunger und Durst. (16) Unsere Kinder sind sehr abgehärtet, sie fühlen [beim Spielen im Freien] w weder Hitze noch Kälte. (17) Das Mädchen wollte nicht weinen, fühlte [aber] T Tränen auf ihren Wangen. (18) Er umarmte sie, und sie fühlte einen lleichten Kuss auf ihrer Stirn. (19) Die Kinder lassen sich in den Arm nehmen. Ich fühle iihren warmen Atem. (nach Zeit, 1.2.85, S. 43) (20) Ich kann nur jeder Frau raten, tasten Sie Ihre Brust ab, und wenn Sie eetwas fühlen, gehen Sie sofort zum Arzt! (Stern, 3.6.87, S. 32) dass-S : (21) Das Mädchen fühlte (ees), d dass es errötete. Inf- [o. Korrelat] : (22) Sie war tief ergriffen und fühlte Tränen über ihre Wangen rinnen. ob-Frag : (23) Ich fühle (ees) [meist vorher], o ob ich einen Migräneanfall bekomme. w-Frag : (24) Logan Cates fühlte, wwie ihm der Schweiß ausbrach. (Garner, S. 12) fühlen, sich 394 Hpts: (25) Die alte Frau fühlte (e es), ssie wird gleich ohnmächtig werden. (AdvE): Ort in +D/ um +A/ ...: Ortspunkt [Körperteil] (26) Er fühlte einen dumpfen Druck iim Magen. (27) Die Burgl glaubte, den Arm des Geliebten [wieder] u um ihre Schultern zu fühlen. (nach E. Jung, S. 16) PASSK Werden-Passiv werden : (28) Der Schock erzeugte eine Art Unempfindlichkeit, [in der] weder Schmerz noch Schreck gefühlt werden. (nach Grzimek, S. 75) WORTB das Gefühl ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - Die AkkSE in Form eines Infenthält immer eine NG im A als Subjekt des abhängigen Verbs im Infinitiv: s. (22). W.BED fühlen 3 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand nimmt etwas [Vorgang/ Zustand: meist Gefühl] gefühlsmäßig wahr; empfinden, spüren, verspüren, ahnen (29) [Nach diesem Erlebnis] fühlte sie einen tiefen Schmerz [in ihrem Inneren]. (30) Der kleine Junge fühlte [in seinem Herzen] den brennenden Wunsch, Reiten zu lernen. (31) Er fühlte keine Liebe [mehr] [für sie], das war vorbei. (Stephan, S. 18) (32) Stefan Markus fühlt eine besondere Verantwortung für die nationalen Minderheiten. (nach BerlZ, 9.1.98, S. 6) (33) Sie fühlt kommendes Unheil [immer] [schon lange] [im Voraus]. dass-S : (34R) Ich fühle, dass etwas geschehen muss. (Schädlich, S. 141) (35R) Er fühlte es, dass irgendeine Befreiung kommen musste. (Th. Mann, Erzählungen, S. 26) Inf- [o. Korrelat]: (36) Die gute Nachricht erleichterte Paul. Er fühlte seine Angst schwinden. ob-Frag : (37) Andreas fühlt (es) [immer] [vorher], ob er die Klausur schaffen wird oder nicht. w-Frag : (38) Niels fühlte (es) [deutlich], wie sehr seine Freundin von ihm enttäuscht war. Hpts : (39) Patrick fühlte (es) [instinktiv], er wird die Prüfung bestehen. - Das Korrelat wird selten realisiert. - Die AkkSE in Form eines Infenthält immer eine NG im A als Subjekt des abhängigen Verbs im Infinitiv: s. (36). fühlen 4 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D [geh] jemand hat Mitgefühl mit jemandem (40) Die Mutter fühlte mit ihrem Sohn, der sich vor der Mathematikarbeit fürchtete. (41) Die ganze Bevölkerung fühlte mit den Opfern der Brandkatastrophe. fühlen 5 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D jemand sucht etwas [konkr. Objekt] tastend (42) Martin fühlte nach seiner Brieftasche in der Jacke: sie war noch vorhanden. (43) Es war noch dunkel im Zimmer, als das Telefon klingelte. Bettina fühlte nach ihrer Brille und dem Lichtschalter. PHRAS Idiom: [ugs] jemandem auf den Zahn fühlen: jemanden durch geschicktes Fragen ausforschen, prüfen VERBF fühlen, sich 'fühlen, sich fühlt sich fühlte sich hat sich gefühlt SBP sich [A] fühlen NomE PrädE BED das physische oder psychische Gefühl haben, ein solcher/ solches/ so zu sein. (1) Ich fühle mich fremd [hier]. BELR NomE: dasjenige, das das Gefühl hat, so zu sein: Person/ Institution/ Tier (2) [Zwei Wochen nach der Operation] fühlte sich d der Kranke [wieder] völlig wohl. (MM, 21.9.85, S. 58) (3) DDieses Land fühlt sich sehr liberal. (nach Zeit, 3.10.86, S. 5) (4) Katzen schnurren, wenn s sie sich wohl fühlen. PrädE: AdjG/ AdvG/ Part. I/ Part. II/ / als-Gruppe mit Hpts/ wie-Gruppe mit PräpG: dasjenige, das prädiziert wird als-Gruppe mit NG im N/ wie-Gruppe mit NG im N: dasjenige, als welches jemand das Gefühl hat zu sein: Person/ Tier. (5) Man fühlt sich [bei Heuschnupfen] mmatt und abgeschlagen und möchte nichts hören und sehen. (nach MM, 3.5.85, S. 3) (6) „WWie fühlen Sie sich heute? “ - „Ich fühle mich [heute] bbesser.“ (7) Ursula Reuter fühlte sich [zu Hause] e eingeengt, mutlos, hoffnungslos: man wird so unsicher, wenn man nur in der Familie ist. (nach Stern, 23.7.87, S. 60) (8) Bist du sicher, dass du dich [nicht] aallein fühlen wirst? (BerlZ, 7.10.94, S. 42) (9) Franz fühlt sich d den edlen Tieren verwandt. (Strittmatter, S. 87) (10) Er fühlte sich f für die neue Aufgabe geeignet. (11) [In ihrem ganzen Leben, auch als amerikanische Staatsbürgerin,] fühlte sich Marlene Dietrich [immer] a als Deutsche. (nach MM, 27.12.86, S. 3) (12) Man fühlt sich, aals säße man im Kino. (MM, 15.11.99) (13) Die junge Schauspielerin ist sehr selbstbewusst und fühlt sich w wie ein Filmstar. (14) Er fühlte sich wie ein verlorenes Schaf. (15) Die Gäste fühlten sich bei Familie Müller [sofort] wwie zu Hause. PASSK kein Passiv möglich ANM - Wenn die PrädE in Form der als-Gruppe mit Hpts realisiert wird, steht das Verb der als-Gruppe im Konjunktiv I oder II, der Sachverhalt, auf den Bezug genommen wird, wird als irreal dargestellt: s. (12). - sich fühlen wird auch in Ausdrücken verwendet, wie z.B. sich wohl fühlen wie ein Fisch im Wasser i.S.v. ‘sich sehr wohl fühlen’; [ugs] sich nicht gut/ schlecht fühlen i.S.v. ‘sich krank fühlen’; [ugs] sich in seiner Haut (nicht) wohl fühlen i.S.v. ‘sich (un)behaglich fühlen’; sich wie neugeboren fühlen i.S.v. ‘sich erfrischt, erholt fühlen’. PHRAS Idiom: sich versucht fühlen, etwas zu tun: die Neigung verspüren, etwas zu tun; [ugs] sich in seinem Element fühlen: sich in der Umgebung befinden, in der man sich wohl fühlt; [ugs] sich wie im sieb(en)ten Himmel fühlen: verliebt, überglücklich sein führen 395 - [ugs] Der fühlt sich aber! : [als Ausdruck der Entrüstung/ Kritik] Der kommt sich wichtig vor. G.ANM - sich fühlen wird auch als Partizipverb mit dem Part. II eines anderen Verbs verwendet, z.B. jemand fühlt sich bedroht, getäuscht, verlassen i.S.v. ‘jemand glaubt, meint, dass ihn jemand bedroht, getäuscht, verlassen hat’. Häufig kommen Ergänzungen des Verbs vor, das im Part. II steht: (16) IIn ihrer Existenz bedroht fühlen sich die Hochleistungskrankenhäuser. (MM, 29.3.88), S. 20) (17) Eine ganze Branche fühlt sich vom Öko-Magazin „NNatur“ attackiert. (MM, 11.4.87, S. 3) (18) M Mit neuen Kräften ausgestattet fühlt sich der Bund Naturschutz in Bayern. (MM, 10.10.95) - Gelegentlich wird auch sich irgendwo wohl fühlen mit Bezug auf Pflanzen i.S.v. ‘irgendwo gedeihen’ verwendet: (19) Die Prachtnelke fühlt sich in feuchten Wiesen wohl. (MM, 31.12.97) VERBF fühlen 'führen führt führte hat geführt führen 1 etwas verantwortlich leiten führen 2 etwas irgendwohin geleiten führen 3 zu etwas als Folge haben führen 4 irgendwohin verlaufen führen 5 während eines Wettbewerbs an der Spitze stehen führen 6 etwas als offizielle Bezeichnung haben führen 7 etwas in seinem Sortiment haben führen 8 etwas steuern führen 9 Informationen in etwas eintragen führen 10 jemanden veranlassen, nach seinem Wunsch zu handeln führen 11 etwas mit sich transportieren führen 12 zu jemanden zu etwas veranlassen führen 13 etwas irgendwohin bewegen führen 14 jemanden in etwas bringen führen 15 etwas derart verwirklichen, dass es irgendwohin verläuft führen 16 der Grund dafür sein, dass sich jemand irgendwohin begibt führen 17 die Bewegung von etwas bestimmen SBP führen 1 NomE AkkE BED etwas verantwortlich leiten. (1) Er führte den Betrieb [schon seit 10 Jahren]. BELR NomE: derjenige, der etwas leitet: Person/ Gremium (2) RRalph ist seinem Vater gefolgt und führt [jetzt] die Firma. (3) [Zukünftig] soll eein dreiköpfiges Gremium die Hotelkette führen. AkkE: dasjenige, das geleitet wird: Institution [häufig Firma]/ Vorgang [Geschäfte, Haushalt o.Ä.] (4) Der Bundeskanzler führt ddie Bundesregierung. (GG, S. 100) (5) Auch in einer nicht ehelichen Lebensgemeinschaft ist häufig nur einer der Verdiener, der andere führt den Haushalt. (Stern, 9.7.87, S. 56) (6) [Schon fünf Jahre] führt Herr Meyer d die Geschäfte. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (7) Die Angestellten werden sich daran gewöhnen müssen, dass der Betrieb [jetzt] von einer Frau geführt wird. sein: (8) Das Hotel ist [gut] geführt. WORTB die Führung ANM - Gelegentlich wird mit einer NG im D auf denjenigen Bezug genommen, zu dessen Gunsten etwas geführt wird: (9) Seit seine Frau tot ist, führt [iihm] seine Schwester den Haushalt. SBP führen 2 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas irgendwohin geleiten. (10) Führen Sie den Herrn [bitte] in mein Büro! BELR NomE: dasjenige, das etwas geleitet: Person/ Tier (11) DDer Meister führte uns durch den Betrieb. (12) DDer Hund führt den Blinden [sicher] über die Straße. AkkE: dasjenige, das geleitet wird: Person/ Tier (13) Der Herr führt s seine Partnerin zu ihrem Tisch und bedankt sich für den Tanz. (14) Sie führte ddas Kind [an der Hand] über die Straße. (15) Der Reitlehrer führt ddas Pferd auf die Koppel. AdvE: Ort AdvG/ auf +A/ in +A/ zu +D/ ...: Zielort über +A/ ...: Strecke durch +A: Strecke/ [indirekt Ereignis: häufig Veranstaltung] (16) Der Bergführer führte uns [sicher] a abwärts ins Tal. (17) Der Bauer muss [jeden Morgen] seine Kühe üüber den Dorfplatz, unter die Unterführung hindurch auf die Weide führen. (18) Die Großmama hat immer behauptet, sie habe Annemarie und mich aan die Leiche unserer Mutter geführt und uns von ihr Abschied nehmen lassen. (Grisebach, Frau) (19) Führen Sie mich [bitte] zzu Ihrem Chef! (20) Sie nahm meinen Arm und führte mich ddurch den dunklen Hausgang in den Hof. (Schlink) (21) Unsere Reiseleiterin führte uns d durch die Cézanne-Ausstellung. PASSK Werden-Passiv werden: (22) Die Ziegen wurden [jeden Morgen] auf den Berg geführt. WORTB der Führer/ die Führerin, die Führung ANM - Wenn mit der AdvE [durch +A] auf Sehenswürdigkeiten [Ausstellung, Schloss o.Ä.] Bezug genommen wird, wird führen 2 häufig i.S.v. ‘jemanden durch etwas geleiten und ihm dabei alles zeigen bzw. erklären’ verwendet: s. (21). - Wenn mit der AdvE [durch +A] auf eine Radiobzw. Fernsehsendung o.Ä. Bezug genommen wird, wird führen 2 i.S.v. ‘moderieren’ verwendet. Da in diesem Fall dasjenige, das geleitet wird, eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit ist, kann die AkkE weggelassen werden: (23) DDurch die Sendung „OOldies aus den Sechzigerjahren“ führte Thomas Gottschalk. SBP führen 3 zu NomE PräpE BED etwas als Folge haben. (24) Die Konferenz hat zu keinem Ergebnis geführt. BELR N NomE: dasjenige, das etwas als Folge hat: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung führen 396 (25) NNetzhautblutungen können zu Sehstörungen und [später] zur Erblindung führen. (MM, 1.10.86, S. 29) (26) Eine falsche Schulwahl führt [zwangsläufig] zu Misserfolgserlebnissen der Kinder. (nach MM, 17.11.87, S. 1) (27) Hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmelpilzbildung führen. (MM, 2.4.86, S. 35) (28) HHass und Eifersucht führen [oft] zu Verbrechen. (29) D Das Schlagen von Kindern führt [selten] zu Erziehungserfolgen. (30) Unsere bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass ein spitzer Gegenstand in den linken Hinterreifen eingedrungen ist, dder zu einem langsamen Druckverlust des Reifens führte. (BerlZ, 2.5.2001, S. 29) (31) „An der Soße war zu viel Chili.“ DDiese Äußerung führte zu einer kleinen Kontroverse mit dem Koch. (nach BerlZ, 3.5.2001, S. 32) dass-S: (32R) DDass der politische und nicht der Rechtsgedanke maßgebend ist, führt zu offenbaren Widersprüchen. (Jaspers, S. 207) (33) Zu dem Streit zwischen den Erben hat (e es) geführt, ddass das Testament so vage formuliert war. Inf+: (34) DDen Konflikt zwischen Kindererziehung und Berufsorientierung zu ignorieren, führt [notwendig] zu Spannungen und Kräfteverschleiß. (taz, 25.6.88, S. 28) PräpE: zu +D: dasjenige, das als Folge auftritt: Sachverhalt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dazu: Sachverhalt/ Handlung (35) Die kräftigen Gewinne der Unternehmen müssten [endlich] [auch] z zu mehr Beschäftigung führen. (BerlZ, 2.5.2001, S. 2) (36) Außerdem besteht immer die Gefahr, dass der Patient auf das Präparat mit einem Schock reagiert, der [in manchen Fällen] zzum Tod führen kann. (nach MM, 25.9.85, S. 3) (37) Stickoxide würden zzu Ozonbildung führen und damit auch die Bäume beeinträchtigen. (MM, 22.6.85, S. 29) (38) Die Politik der Regierung hat zzu Protesten der Bürger geführt. dass-S: (39) Der Nachahmungseffekt führt [leider] ddazu, dass viel Überflüssiges publiziert wird. PASSK kein Passiv möglich SBP führen 4 NomE AdvE BED irgendwohin verlaufen. (40) Von dort führt der Weg [steil] abwärts ins Tal. BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin verläuft: konkr. Objekt [Weg, Vorrichtung o.Ä.]/ abstr. Objekt/ Ereignis (41) AAlle Wege führen nach Rom. (42) EEine alte Holzbrücke führt über den Bach. (43) EEine Rolltreppe führt nach oben in die anderen Läden. (BerlZ, 4.5.2001, S. 28) (44) Von der Bühnenfläche aus hellen Holzplanken führen [im Hintergrund] T Treppen nach unten. (nach Zeit, 7.3.86, S. 62) (45) D Die Tür führt direkt in die Garage. (46) DDie Spur führt nach Belgien. (Zeit, 15.4.86, S. 40). (47) DDie Spazierfahrt führt entlang den markanten „Walddenkmälern“ wie dem „Michl-Buß-Kreuz“, dem „gläsernen Bild“ und dem Areal des früheren Jägerhauses. (nach MM, 1.6.2001, S. 1) AdvE: Ort AdvG/ in +A/ nach +D/ ...: Zielort zu +D/ ...: Zielort/ [indirekt Person] durch +A/ ...: Strecke (48) Ein Fahrstuhl führte aaufwärts in den vierten Stock. (49) Z Zum Erdgeschoss und ins Treppenhaus führten ein paar Stufen. (Schlink) (50) Alle Wege führen zzu dir. (51) D Durch den Käfertaler Wald führt [lediglich] eine Panzerstraße. (nach MM, 1.3.85, S. 21) (52) VVon diesem Hof führten Zugänge iin die Seitenschiffe der etwa 34 Meter breiten Basilika. (Pörtner, S. 253) PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird mit der AdvE indirekt auf eine Zeitdauer, eine Epoche Bezug genommen: (53) Ihre spannende Lebensgeschichte führt ddurch die Weimarer Republik, durch Nazideutschland und die Deutsche Demokratische Republik bis zum Jahre 1951. (Grisebach, Frau) SBP führen 5 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwann während eines Wettkampfs oder eines Wettbewerbs irgendwie an der Spitze stehen. (54) Nach 20 Minuten führte unsere Mannschaft mit 2: 0. BELR N NomE: dasjenige, das an der Spitze steht: Person/ Kollektiv von Personen/ Institution/ Tier (55) [Beim Hochsprung der Damen] führt UUlrike Meyfahrt. Wenn sie jetzt beim ersten Versuch die 1,95 m überspringt, hat sie den Wettkampf gewonnen. (56) Am Ende der ersten Halbzeit führte uunsere Mannschaft mit einem Punkt. (57) Deutschland führt mit fünf Punkten Vorsprung. (58) [Beim Galopprennen] führt im Augenblick BBlitz. (AdvE1): Zeit AdvG/ an +D/ ...: Zeitpunkt (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt von +D an/ ...: Anfangspunkt AdvG/ während +G/ ...: Zeitdauer (59) Das Spiel war spannend; erst führte Freiburg, d dann [aber] Stuttgart. (60) AAm Ende der ersten Halbzeit führte die Mannschaft aus Berlin. (61) Der spätere Sieger führte [beim Marathon] v von Anfang an. (62) Die Niederlande führten llange, dann kam aber das Ausgleichstor des Gegners. (63) Schumacher hat wwährend der ganzen Meisterschaft bis zum Schluss geführt. (AdvE2): Art und Weise AdvG/ mit +D: Bewertung des Abstands zum Nachfolger [Qualifizierung/ Quantifizierung] (64) Von der ersten bis zur 45. Minute führte die deutsche Mannschaft gganz klar, dann kam der Einbruch. (65) [Bei der Weltmeisterschaft] führt Schumacher mmit großem Vorsprung. (66) F.C. Bayern führt mmit 3: 2. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Führung ANM - Häufig wird bei der AdvE die Präposition [mit +D] weggelassen: (67) Die Bayern führten plötzlich 1 1: 0. (nach BerlZ, 2.5.2001, S. 40) - Gelegentlich kann mit einer PräpG [bei +D/ in +D/ ...] auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (68) [I Im Kampf um die Goldmedaillen] führt die USA. ; s. auch (55), (58), (61) und (65). W.BED führen 6 NomE AkkE jemand/ etwas [Konkretum] hat etwas [abstr. Objekt] als offizielle Bezeichnung (69) Oh bitte, den Titel einer Prinzessin führe ich [zu Recht]! (Larsen, S. 57) (70) Moderne Frauen führen [oft] einen Doppelnamen [als Ehenamen]. (71) Die Benzodiazeführen 397 pine führen, falls sie nicht als solche genannt sein sollten, unterschiedliche Bezeichnungen: Alprazolan, Bromazepam, Camazepam, ... (nach MM, 22.6.88, S. 12) (72) Er führt den Titel bester Sportler des Jahres [zu Recht]. - Die AkkE wird meist in Form einer NG bestehend aus einem Nomen im A und einem Nomen im G als Attribut oder im N als Apposition realisiert: s. (69) und (72). führen 7 NomE AkkE jemand [Person/ Institution: Geschäft] kann etwas [Konkretum [als Ware]] verkaufen oder hat etwas [Konkretum [als Ware]] im Sortiment (73) Wir führen Kleider bis Kleidergröße 52. (74) Unser Geschäft führt keine großen Elektrogeräte, nur kleine wie Toaster oder Föhne. (75) Was er [nicht] [in seinem eigenen Laden] führt, besorgt Pieper woanders. (BerlZ, 3.5.2001, S. 3) führen 8 NomE AkkE [amtsspr] jemand steuert etwas [Fahrzeug] (76) Er erhielt die Erlaubnis, ein schweres Motorrad zu führen. (77) [Nach der Führerscheinverordnung des Seglerverbandes] darf eine Yacht nur von einem Führerscheininhaber geführt werden. (nach KN, 5.9.73, S. 19) führen 9 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [künstliche Intelligenz] trägt Informationen regelmäßig in etwas [konkr. Objekt: Register o.Ä./ abstr. Objekt: Liste o.Ä.] ein (78) Unser Chef führt eine Kartei über die Geburtsdaten und Adressen der verschiedenen Mitarbeiter. (79) Eine so genannte Spareinrichtung darf keine Kredite vergeben, sondern nur Sparkonten führen. (80) Der PC kann [dann] [schon] [etwa] [bei einem Sportverein] Beiträge verwalten, Mahnungen schreiben, die Warteliste für die Tennisabteilung führen u.Ä. (nach MM, 31.1.85, S. 17) führen 10 NomE AkkE jemand veranlasst jemanden, nach seinem Wunsch zu handeln (81R) Man tanzte damals Foxtrott, Tango, Blues, kurz lauter Tänze, bei denen es darauf ankam, dass der Herr seine Dame führte und sie sich ganz seinen Schritten anpassen musste. (Grisebach, Frau) (82R) Ich staunte, welchen Sinn für dramatische Effekte er hatte und wie er die zweihundert Bernburger Bürger anfeuern, begeistern und führen konnte, sodass sie täglich, ohne zu murren, stundenlang probten. (nach Grisebach, Frau) (83) Eltern, die ihre Kinder wirklich lieben, werden sie belehren und führen und nicht einfach allen ihren Launen nachgeben. (MM, 16.3.85, S. 7) - Gelegentlich kann die AkkE weggelassen werden, wenn aus dem Kontext oder der Situation klar zu entnehmen ist, wer geführt wird: (84) Nicht vergessen, meine Damen, [beim Tanzen] führt der Mann! führen 11 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt] transportiert etwas [konkr. Objekt/ Substanz] mit sich (85) Der Neckar führt [wieder] Hochwasser, hoffentlich wird die Uferstraße nicht überschwemmt. (86) Kann man allein durch Befühlen feststellen, ob eine Leitung Strom führt? (87) Der Zug führt einen Speisewagen. führen 12 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu etwas [Sachverhalt] veranlasst jemanden zu etwas [Handlung] (88) Diese Aussage führte den Polizisten zu falschen Schlüssen. dass-S: (89) Der Schock der Pisa-Untersuchung über das schlechte Abschneiden der deutschen Schulen sollte Politiker [nicht] dazu führen, dass sie vorschnell handeln. Inf+: (90) Die schlechten Ergebnisse seiner Schüler führten den Lehrer dazu, seine Unterrichtsmethoden zu ändern. führen 13 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ zu +D/ ... jemand/ etwas [konkr. Objekt: Gerät, technische Anlage o.Ä.] bewegt etwas [Konkretum] irgendwohin (91) Die Pflegerin führte [der alten Frau] den Löffel zum Mund. (92) Führen Sie den Curser [mit der Leertaste] an die gewünschte Position. (nach Gerätebeschreibung IBM, S. 13) (93) Glasfasern führen das Laserlicht [gezielt] auf die optischen Transistoren. (nach MM, 11.10.85, S. 3) (94) Das Wasser wird [in Rohren] durch das Foyer geführt und kühlt auf ökologische Weise. (MM, 1.6.2001) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (91) führen 14 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ zu +D jemand bringt jemanden [Person/ Institution] irgendwohin [Sachverhalt] (95) Der neue Direktor hat das Unternehmen [innerhalb von drei Jahren] aus den roten Zahlen geführt. (96) Die Rebellen haben das Land ins Chaos geführt. (97) Bis jetzt hat es noch kein Trainer geschafft, diese Mannschaft zum Sieg zu führen. führen 15 NomE AkkE AdvE; AdvE: durch +A/ um +A/ .../ bis-Gruppe jemand [Person/ Institution] verwirklicht etwas [konkr. Objekt: Weg o.Ä.] derart, dass es irgendwohin verläuft (98) Wir können die neue Umgehungsstraße unmittelbar um das Dorf führen oder [ein bisschen weiter] durch den Wald, erklärt der Ingenieur. (99) Der Stadtrat hat entschieden, die Straßenbahnlinie bis nach Handschuhsheim-Mitte zu führen. führen 16 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ durch +A/ .../ bis-Gruppe etwas [Sachverhalt] ist der Grund dafür, dass jemand/ etwas [Tier] sich irgendwohin begibt (100) Was führt dich [denn] hierher? (101) Die nächste Reise wird den Papst in die Ukraine führen. (BerlZ, 4.5.2001, S. 10) (102) Der Hunger führte den Wolf direkt in die Falle. (103) Die Aussage des Zeugen hatte den Kommissar auf die falsche Spur geführt. (104) Sein Lebensweg führte ihn nach Frankreich, wo er aufwuchs, nach New York, Südamerika, [wieder] nach Paris und [schließlich] durch die ganze Welt. (nach MM, 5.6.87, S. 47) (105) Sein Lebenswandel führte ihn geradewegs in die Hölle. funktionieren 398 führen 17 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG jemand bestimmt irgendwie die Bewegung von etwas [konkr. Objekt] (106) Auf der Klosterschule hatte man ihr abgewöhnt, die Zeichenkohle so energisch zu führen. (nach Stern, 16.12.87, S. 140) (107) Im „Haus der Jugend“ können die Jugendlichen lernen, wie man eine Kamera führt. (108) Die gefeierte Violinistin erzählte, wie schwer es ihr als Kind gefallen war, den Bogen [beim Vibrato] richtig zu führen. (109) [Kleinen Kindern] führt man die Hand [beim Schreiben und beim Zeichnen]. (110) Die Handgriffe, [mit denen] sie das Bügeleisen aufnahm, führte und absetzte, waren langsam und konzentriert. (nach Schlink) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (109). PHRAS FVG : den Beweis für etwas führen: etwas beweisen; ein Gespräch mit jemandem führen: mit jemandem sprechen; einen Kampf gegen jemanden/ etwas führen: gegen jemanden/ etwas kämpfen; eine Klage gegen jemanden/ etwas führen: jemanden/ etwas offiziell anklagen; gegen jemanden/ etwas Krieg führen: jemanden/ etwas bekriegen; den Nachweis führen, dass ...: nachweisen, dass ...; Protokoll führen: protokollieren; einen Prozess gegen jemanden/ etwas führen: gegen jemanden/ etwas prozessieren; mit jemandem Verhandlungen führen: mit jemandem verhandeln; jemanden in Versuchung führen: jemanden versuchen, zu etwas zu verführen Idiom: [amtsspr] etwas bei/ mit sich führen: etwas dabei haben; jemandem etwas vor Augen führen: jemandem etwas klar machen; über etwas Buch führen: etwas registrieren; eine gute/ schlechte/ ... Ehe führen: in einer guten/ schlechten/ ... Ehe leben; ein großes Haus führen: viel Personal haben; jemanden in die Irre führen: jemanden in eine falsche Richtung bringen; jemanden hinters Licht führen: jemanden betrügen; ein einfaches/ sorgloses/ glückliches/ ... Leben führen: einfach/ glücklich/ ohne Sorgen/ ... leben; ein strenges/ ... Regiment führen: als Leiter streng/ ... sein; Regie führen: die Gestaltung eines Films, Theaterstücks o.Ä. als Regisseur bestimmen/ den Ablauf von etwas wie ein Regisseur bestimmen; etwas/ nichts Gutes im Schilde führen: etwas Böses vorhaben; einen Wahl-/ Wettkampf führen: einen Wahl-/ Wettkampf austragen - Das führt doch zu nichts! : Das wird keinen Erfolg, kein positives Ergebnis haben. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb führen, sich. funktio'nieren funktioniert funktionierte hat funktioniert funktionieren 1 seine Funktion erfüllen funktionieren 2 seine Aufgaben erfüllen funktionieren 3 sich bestimmten Normen entsprechend verhalten funktionieren 4 als die Funktion eines solchen erfüllen SBP funktionieren 1 NomE (AdvE) BED seine technische oder biologische Funktion irgendwie erfüllen . (1) Können Sie mir bitte mal zeigen, wie der Apparat funktioniert? BELR NomE: dasjenige, das seine Funktion erfüllt: konkr. Objekt [Gerät, Körper o.Ä.]/ Vorgang (2) D Die Messgeräte funktionieren [oft] [nicht]. (Zeit, 16.5.86, S. 25) (3) Hantke bezweifelt auch, dass ddie Ventile [überhaupt] funktioniert hätten. (MM, 18.3.88, S. 1) (4) Zehn Streichhölzer gingen zu Bruch, d das Elfte funktionierte. (nach Torwegge, S. 42) (5) [Nicht einmal] ddie Aufzüge und Toiletten funktionieren [noch]. (MM, 21.6.86, S. 18) (6) D Die Rauchgasentschwefelungsanlage des Kraftwerks hat [bisher] [nie] [ordnungsgemäß] funktioniert. (nach MM, 4.12.87, S. 17) (7) Durch diese Untersuchung soll festgestellt werden, ob I Ihre Schilddrüse [richtig] funktioniert. (8) D Das Kurzzeitgedächtnis schien [wieder] [recht gut] zu funktionieren. (Zeit, 24.1.86, S. 66) (9) DDie Kreisläufe im Wasser und in der Luft funktionieren [aber] [nicht] unabhängig voneinander. (Zeit, 20.9.85, S. 84) (AdvE): Art und Weise AdvG/ nach +D/ .../ wie-Gruppe mit NG im N: technisches Prinzip (10) Die Wähltechnik in der Bundesrepublik funktioniert [noch immer] m mechanisch, eine völlig veraltete Technik. (nach MM, 19.7.86, S. 7) (11) Die Bahn selbst funktioniert nach dem elektromagnetischen Schwebeprinzip (BMS). (MM, 4.12.87, S. 4) (12) Zwei Wände, die wwie überdimensionale Schwingtüren funktionieren, geben auf der Bühne den Blick auf die wechselnden Schauplätze frei. (nach Zeit, 6.6.86, S. 54) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Funktion ANM - Mit einer modalen AdvG kann das Funktionieren bewertet werden : (13) Im Praxistest zeigte sich, dass die Autofokussysteme [in der Regel] [zzuverlässig] funktionieren. (MM, 5.5.88, S. 38) (14) Wen wundert’s da, dass das Raucherhirn [n nicht sonderlich gut] funktioniert. (Zeit, 17.1.86, S. 60); s. auch (6), (7) und (8). - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf das Mittel Bezug genommen: (15) Die meisten Telefonzellen funktionieren [jetzt] [mmit Karte]. - funktionieren 1 wird auch in dem Ausdruck [ugs] etwas funktioniert wie geschmiert i.S.v. ‘etwas funktioniert sehr gut’ verwendet. W.BED funktionieren 2 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ nach +D/ .../ wie-Gruppe mit NG im N/ mit AdvG etwas [Institution/ abstr. Objekt/ Handlung] erfüllt seine spezifischen Aufgaben irgendwie (16) Vorbereitung und Durchführung der Protestveranstaltung funktionieren mündlich. (17) Die Dramatisierung des Bestsellers funktioniert nach einer bewährten Dramaturgie, der des Dokumentartheaters. (nach MM, 5.6.90, S. 24) (18) Die Familie funktioniert [immer noch] wie einst. (19) Im Mittelalter waren die Universitäten autonom und funktionierten [besser als heute]. (Zeit, 26.12.86, S. 49) (20) Politik und Fortschritt funktionieren [in Lateinamerika] [nicht]. (Zeit, 7.6.85, S. 45) (21) Das kommunale Wahlrecht für fürchten 399 Ausländer hat [schlicht und einfach] funktioniert. (FR, 21.9.90, S. 4) (22) „Damit eine persönliche Beziehung funktioniert, muss man gemeinsam Korn zu mahlen haben“, pflegt er zu sagen. (Zeit, 28.3.86, S. 2) (23) [Noch] funktioniert der Witz des Präsidenten. (Zeit, 3.5.85, S. 2) (24) Die mündliche Tradition funktioniert [so befriedigend], dass z.B. rechtliches, religiöses oder dichterisches Gedankengut auch ohne Aufzeichnung verbreitet werden kann. (nach Trimborn, S. 1) funktionieren 3 NomE (AdvE); (AdvE): nach +D/ .../ wie-Gruppe mit NG im N/ mit AdvG/ mit Part. II/ ... [abwertend] jemand [Person/ Institution] verhält sich irgendwie bestimmten Normen, Erwartungen entsprechend (25) [In dem Stück] funktionierten die Figuren wie Sklaven, und einstudiert. (26) Die kleineren Parteien funktionierten entsprechend den Vorgaben der allmächtigen Einheitspartei. (27) Ich frage mich, ob dies daran liegt, dass Studenten gewünscht sind, die funktionieren, sich überall brav anpassen. (nach Zeit, 16.5.86, S. 67) funktionieren 4 als NomE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im N etwas [konkr. Objekt/ Vorgang] erfüllt die Funktion eines solchen (28) Noch ist unklar, [wie] die Geräte als Richtstrahler funktionieren sollen. (nach Zeit, 13.12.85, S. 3) (29) Unser Biologielehrer sagt, man soll sich vorstellen, dass der Wald als Wasserspeicher funktioniert. (30) Der Markt funktioniert als Regulativ. 'fürchten fürchtet fürchtete hat gefürchtet fürchten 1 voller Angst und Sorge mit etwas rechnen fürchten 2 vor etwas Angst haben fürchten 3 als vor etwas Angst haben, weil dieses ein solches ist fürchten 4 um etwas in Gefahr sehen SBP fürchten 1 NomE AkkE BED voller Angst und Sorge mit etwas Gefährlichem, Unangenehmem rechnen; befürchten . (1) Ich fürchte, wir müssen wieder von vorn anfangen. BELR NomE: derjenige, der mit etwas rechnet: Person/ Institution (2) WWir fürchteten das Schlimmste, aber glücklicherweise sind unsere Befürchtungen nicht eingetroffen. (3) DDie Gewerkschaften fürchten einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. (4) DDie Forscher fürchten, dass souvenirhungrige Touristen die wertvollen Funde zerstören könnten. (nach MM, 8.8.86, S. 3) AkkE: dasjenige, womit gerechnet wird: Ereignis/ Handlung SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Die Machthaber fürchten wweitere Protestaktionen. (6) Umweltexperten fürchten KKlimaveränderungen von globalem Ausmaß. dass-S : (7) Das Umweltamt in Kopenhagen fürchtet [nach entsprechenden Berichten von Fischern], ddass der Meeresgrund in dem betroffenen Gebiet biologisch tot ist. (nach MM, 9.10.86, S. 33) Inf+ : (8) Viele Eltern fürchten, ddurch Verbote die Liebe ihrer Kinder zu verlieren. Hpts : (9) Petra fürchtet, ssie hat Krebs. PASSK Werden-Passiv werden : (10) Von den Geologen werden weitere schwere Erdstöße gefürchtet. WORTB die Furcht [nur Sg.] W.BED fürchten 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] empfindet etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] als bedrohlich und hat Angst davor (11) „Fürchtest du den Tod? “ - „Nein, das Sterben.“ (12) Wer Verantwortung fürchtet, ist für leitende Positionen ungeeignet. (13) Giftmüll gerät häufiger in die Schlagzeilen, und [spätestens seit Seveso] fürchtet die Öffentlichkeit die unheimliche Gefahr. (Zeit, 5.9.86, S. 3) (14) Die französische Autobranche fürchtet jegliche zusätzliche Belastung, weil sie eine schwere Krise durchsteht. (Zeit, 8.3.85, S. 33) (15) Wir fürchten seine unüberlegten Handlungen. (16) Frank ist stolz darauf, einen Hund zu haben, der seinen Herrn fürchtet. (17) Alle jungen Autoren fürchten diesen Literaturkritiker. (18) Nur Sandbänke und Klippen wurden von den Piraten gefürchtet. - Die Intensität der Angst wird gelegentlich mit dem Ausdruck [ugs] etwas fürchten wie der Teufel das Weihwasser i.S.v. ‘vor etwas außerordentlich große Angst haben’ charakterisiert . - fürchten 2 wird auch in dem Ausdruck weder Tod noch Teufel fürchten i.S.v. ‘vor niemandem und nichts Angst haben, furchtlos sein’ verwendet. fürchten 3 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A/ mit AdjG jemand hat vor jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum] Angst, weil dieser/ dieses ein solcher/ solches/ so ist (19) Viele Bundesbürger betrachten die Neubürger mit großer Reserve und fürchten sie als Arbeitsplatzkonkurrenz. (nach Zeit, 21.6.85, S. 5) (20) Dies alles ist jedoch kein Grund, die IBM als einen Dämon oder als einen unüberwindlichen Koloss zu fürchten. (nach Zeit, 17.5.85, S. 39) (21) Als Verursacher von Entzündungen der Darmschleimhaut wird dieser Keim [besonders] gefürchtet. (22) [Wegen der zahlreichen engen Kurven] wird diese Straße von Autofahrern als extrem gefährlich gefürchtet. fürchten 4 um NomE PräpE; PräpE: um +A [geh] jemand [Person/ Institution] sieht jemanden/ etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] in Gefahr und macht sich deshalb große Sorgen (23) Sie fürchten um die Ruhe in dieser ländlichen Gegend, wenn ein riesiger Baumarkt gebaut wird. (24) 57 Prozent der Facharbeiter fürchten um ihre Jobs. (Zeit, 31.5.85, S. 27) (25) Viele Krankenhäuser fürchten um ihren Ruf, wenn bekannt wird, dass sie zur Kooperation mit Transplantationszentren bereit sind. (Zeit, 12.12.86, S. 33) (26) Einige Gemeinden fürchten um die ihnen zugewiesenen Landesmittel, fürchten, sich 400 wenn sich herausstellt, dass sie weniger Bürger haben, als sie bisher angeben konnten. (Zeit, 20.2.87, S. 4) (27) Die Mieter fürchteten um ihre Gärten. (nach FR, 4.11.99, S. 5) - Gelegentlich wird die PräpE statt mit um +A mit für +A belegt: (28) Er liegt im Koma, wir fürchten für sein Leben. VERBF fürchten, sich 'fürchten, sich fürchtet sich fürchtete sich hat sich gefürchtet SBP sich [A] fürchten NomE (PräpE) BED jemanden/ etwas als bedrohlich empfinden und große Angst vor ihm haben . (1) Viele Kinder fürchten sich vor Hunden. BELR NNomE: dasjenige, das Angst hat: Person/ Institution/ Tier (2) „Was hast du? “ - „IIch fürchte mich.“ (3) AAlkoholabhängige fürchten sich vor der Entziehungskur. (4) [Warum] fürchtet sich A Amerika [so] vor Nicaragua? (Zeit, 17.5.85, S. 4) (5) U Unsere Katze fürchtet sich [bei Gewitter] [maßlos]. (PräpE): vor +D: dasjenige, vor dem etwas Angst hat: keine Restr. SE mit fak. Korrelat davor: Sachverhalt/ Handlung (6) Ich werde mich v vor keinem Menschen, auch vor Ihnen [nicht], fürchten. (Zeit, 25.1.85, S. 15) (7) Zwei Allgäuer Unternehmer fürchten sich [nicht] v vor schwierigen Märkten - im Gegenteil: sie suchen sie. (Zeit, 11.4.86, S. 34) (8) Fürchtest du dich vvor Spinnen? (9) Der Patient sagte, er fürchte sich [nicht] vvor dem Tod, er fürchte sich vvor dem Sterben. (10) Er fürchte sich vvor jeder Nachrichtensendung im Radio, erzählt mir ein Techniker aus Karl-Marx- Stadt (Chemnitz). (nach RhM, 28.7.89, S. 4) dass-S: (11) Die jungen Frauen fürchten sich [am meisten], dass sie nicht mehr arbeiten dürfen. (nach taz, 9.10.93, S. 4) Inf+ : (12) Viele Eltern fürchten sich ddavor, i ihren Kindern etwas zu untersagen. (nach MM, 19.10.85, S. 48) (13) Jeder Fußballer fürchtet sich (ddavor), i irgendwann einmal ein Eigentor zu schießen. Hpts : (14) Der Junge fürchtet sich [ständig] (ddavor), ddie Mitschüler könnten ihn wegen seines Sprachfehlers auslachen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Furcht; furchtsam ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ in +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen, in dem jemand Angst hat, Bezug genommen werden : (15) Sag bloß, du fürchtest dich [iim Dunklen]! ; s. auch (5). - Das Korrelat wird häufig realisiert. - sich fürchten wird auch in dem Ausdruck sich vor seinem eigenen Schatten fürchten i.S.v. ‘überängstlich sein’ verwendet. VERBF fürchten G ge'bären gebärt/ [geh] gebiert gebar hat geboren gebären 1 jemanden aus dem Mutterleib hervorbringen gebären 2 etwas hervorbringen SBP gebären 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden irgendwann aus dem Mutterleib hervorbringen. (1) Sie hat drei Kinder geboren. BELR NomE: derjenige, der jemanden aus dem Mutterleib hervorbringt: Person [Frau]/ selten weibliches Tier (2) MMeine Mutter hat mich geboren, als sie 23 Jahre alt war. (3) [Diesmal] hat d die Löwin zwei Junge geboren. AkkE: derjenige, der aus dem Mutterleib hervorgebracht wird: Person [Kind]/ selten Tier (4) Die junge Frau will nicht in einer Klinik entbinden, sie möchte iihr erstes Kind [zu Hause] gebären. (5) Meine Schwester hat heute Nacht Z Zwillinge geboren. (6) Die Stute hat eein gesundes Fohlen geboren. (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ in +D/ .../ NG im A: Zeitpunkt (7) Ich bin aam 30.4.1934 geboren. (8) Sie hat das Mädchen [sechs Wochen zu früh] iin der Silvesternacht geboren. (9) Jeden Tag werden [auf der Welt] Tausende von Kindern geboren, die an Hunger sterben müssen. (10) Wir werden einen anderen Fall sozialer Ungerechtigkeit korrigieren, nämlich den Ausschluss der Mütter von der Anrechnung des Kindererziehungsjahres, die ihre Kinder iin der Kriegs- und Nachkriegszeit geboren und aufgezogen haben. (Zeit, 20.9.85, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) 20 bis 65 Prozent aller Kinder, die von mit dem Aids-Virus infizierten Frauen geboren werden, tragen nach Angaben des Mediziners ebenfalls das Aids-Virus. (MM, 24.2.87, S. 11) sein : (12) Jungen Ausländern, die [in der Bundesrepublik] geboren und aufgewachsen sind, soll ein Einbürgerungsanspruch gewährt werden. WORTB die Geburt; gebürtig ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (13) Junge Frauen, die [zum ersten Mal] gebären, können sich in speziellen Kursen auf die Entbindung vorbereiten. - gebären 1 wird meist im Passiv verwendet: s. (7), (9), (11), (12), (14), (15), (16), (17), (18), (19), (20), (21) und (22). - Die AdvE wird häufig realisiert, wenn gebären 1 im Passiv verwendet wird: (14) Anspruch auf das „Babygeben 401 jahr“ sollen allerdings nur Eltern haben, die 11921 oder später geboren sind. (MM, 11.5.85, S. 60) (15) Thomas Mann wurde aam 6. Juni 1875 [in Lübeck] geboren.; s. auch (7), (9), (16) und (18). - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann auf den Ort der Geburt Bezug genommen werden. In diesem Fall wird gebären 1 meist im Passiv verwendet: (16) Mozart wurde 1756 [iin Salzburg] geboren und starb 1791 in Wien. (17) Welche Staatsangehörigkeit hat ein Kind, das [iin einem Flugzeug über dem Ozean] geboren wird? ; s. auch (4), (9), (12), (15), (18) und (21). - Wenn gebären 1 im Passiv verwendet wird, kann auch mit einer unflektierten AdjG, einer als-Gruppe mit NG im N oder mit einer PräpG [mit +D/ ...] auf eine Eigenschaft des Neugeborenen Bezug genommen werden: (18) Für zahlreiche Kinder, die [in der Bundesrepublik] jedes Jahr [bbehindert] geboren werden, ist die Behinderung genetisch bedingt. (MM, 15.6.85, S. 48) (19) Manche Tiere werden [bblind] geboren. (20) Unsere Tochter wurde [m mit blauen Augen] geboren, doch schon wenige Tage später hat sich die Augenfarbe verändert. (21) [In Afrika] werden immer mehr Babys [mmit Aids] geboren. (22) Niemand wird [a als Verbrecher] geboren. W.BED gebären 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): in +D/ ... [geh, häufig ironisch] jemand [Person/ [indirekt abstr. Objekt]]/ etwas [Ereignis] bringt irgendwann etwas [abstr. Objekt/ Vorgang] hervor (23) „Ich bin gespannt“, flüsterte mir Gisela zu, „welchen grandiosen Plan unser großer Denker diesmal geboren hat.“ (24) Seine Fantasie hat [schon] früher manchen seltsamen Einfall geboren. (25) Krieg gebiert Tod und Vernichtung. (26) Wann wurde der Gedanke einer europäischen Gemeinschaft geboren? (27) In Notzeiten werden viele Notlösungen geboren. (28) Das „politische“ Christentum muss [erst wieder] [neu] geboren werden. (RhM, 12.1.90, S. 21) PHRAS Idiom: zu jemandem [als Funktionsträger] geboren sein: eine natürliche Begabung für etwas [Beruf] haben; [geh] unter einem glücklichen Stern geboren sein: ein glückliches Leben haben G.ANM - Das Part. II von gebären wird attributiv auch verwendet, um den Familiennamen zu nennen, den eine Person vor der Eheschließung hatte: (29) Frau Müller, g geborene Meyer. (30) Er ist eein geborener Schmidt. - geboren werden wird im gehobenen Sprachgebrauch i.S.v. ‘entstehen’ verwendet: (31) Sterne werden geboren und sterben wieder. (MM, 5.1.88, S. 3) 'geben gibt gab hat gegeben geben 1 etwas verabreichen geben 2 etwas hinhalten geben 3 etwas in den Besitz von jemandem kommen lassen geben 4 etwas als Resultat haben geben 5 etwas erzeugen geben 6 etwas etwas entgegenbringen geben 7 etwas mit etwas ausstatten geben 8 jemandem etwas gewähren geben 9 machen, dass jemand etwas bekommt geben 10 jemandem etwas erteilen geben 11 etwas bewirken geben 12 jemanden in etwas unterrichten geben 13 etwas irgendwozu wegbringen geben 14 für irgendwieviel für etwas zahlen geben 15 an etwas an etwas tun geben 16 etwas irgendwohin bringen geben 17 etwas veranstalten geben 18 jemandem nahe legen, etwas zu tun SBP geben 1 NomE AkkE DatE BED jemandem/ etwas etwas verabreichen. (1) Der Arzt hat mir eine Spritze gegeben. BELR NomE: derjenige, der etwas verabreicht: Person/ selten Tier (2) S Schwester Anna hat dem Patienten eine Schmerztablette gegeben. (3) D Die Äffin gibt ihrem Jungen eine Banane. AkkE: dasjenige, das verabreicht wird: konkr. Objekt/ Substanz [als Heilmittel, Nahrung o.Ä.] (4) Alten Menschen kann man k keine großen Tabletten oder Dragees geben, weil sie oft nicht mehr gut schlucken können. (5) Säuglingen muss man [5bis 6-mal am Tag] Milch und [ab und zu] aauch ungesüßten Tee [gegen den Durst] geben. DatE: dasjenige, dem etwas verabreicht wird: Lebewesen (6) Wenn Kinder erkältet sind, kann man ihnen [abends] Lindenblütentee mit Honig geben. (7) DDem kranken Vogel musste man Wasser [mit der Pipette] geben. (8) Hast du den Pflanzen [schon] Dünger gegeben? PASSK Werden-Passiv werden: (9) [In Krankenhäusern] werden manchen Patienten [abends] [regelmäßig] Schlaftabletten gegeben. WORTB die Gabe ANM - Gelegentlich wird die AkkE mit einer Bezeichnung für einen Behälter o.Ä. belegt, mit der indirekt auf die Nahrung bzw. das Heilmittel Bezug genommen werden kann: (10) Wirst du deinem Baby d die Brust oder die Flasche geben? ; s. auch (1) und (12). - Die DatE kann in generischen Sätzen, oder wenn die Handlung betont wird, weggelassen werden: (11) Jüngere Ärzte geben [nicht mehr so häufig] Antibiotika. (12) Wer hat [heute] die Spritze gegeben? SBP geben 2 NomE AkkE DatE BED jemandem/ etwas etwas hinhalten, damit er es erreichen kann; reichen. (13) Kannst du mir den Kugelschreiber geben? BELR NNomE: derjenige, der etwas hinhält: Person (14) Gibst d du mir [bitte] das Buch [auf dem obersten Regal], du bist größer als ich. AkkE: dasjenige, das hingehalten wird: Konkretum (15) Gib mir d das Kind, es ist zu schwer zu tragen für dich. (16) Können Sie mir [bitte] ddie Butter geben? (17) Warte, geben 402 ich gebe dir ddie Hand, dann kannst du von der Treppe springen. (18) Gib mir [bitte] ddas Badetuch, es liegt dort auf der Heizung. DatE: dasjenige, dem etwas hingehalten wird: Person/ Tier (19) Der Zivildienstleistende gibt der alten Dame, die er betreut, den Arm und geht mit ihr im Park spazieren. (20) Gib [mal] dder Katze das Wollknäuel, sie spielt so gerne damit. PASSK Passiv nicht üblich ANM - Gelegentlich kann die DatE weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wem etwas gereicht wird: (21) Gib [mal] [schnell] ein Tuch, ich habe das Weinglas umgestoßen. SBP geben 3 NomE AkkE DatE (AdvE) BED etwas für irgendwieviel oder kostenlos in den Besitz oder in den Genuss von jemandem kommen lassen; zur Verfügung stellen, schenken, leihen. (22) Gibst du mir den Wagen [für heute Abend]? BELR NomE: derjenige, der etwas in den Besitz von jemandem kommen lässt: Person/ Institution (23) KKlaus will seinem Bruder sein Spielzeug [nicht mehr] geben, weil er alles zerstört. (24) Für unsere drei Euro hat uns ddie Marktfrau zwei Kilo Äpfel gegeben. (25) DDie Schule gibt jedem Kind die Bücher, die es für das Schuljahr braucht. AkkE: dasjenige, das in den Besitz von jemandem kommt: Konkretum/ abstr. Objekt [Geld] (26) [Wegen der Sperrstunde] wollte der Wirt dem Gast kkein Bier mehr geben. (27) „Ich bin im Moment nicht sehr flüssig“, sagte Jachmann. „AAber achtzig, vielleicht neunzig Mark würde ich Ihnen gerne geben.“ Er verbesserte sich. „Leihen, pumpen, meine ich.“ (Fallada, S. 243) (28) Wir haben Tante Rosa d das beste Zimmer gegeben. DatE: derjenige, in dessen Besitz etwas kommt: Person/ Institution (29) Ich gebe ddir meine Konzertkarte, ich muss nächste Woche nach Berlin. (30) Die Stadtbibliothek gibt dder Schule Bücher gegen eine geringe Gebühr. (AdvE): für +A/ gegen +A: Menge [häufig Geldsumme [als Zahlung]/ Konkretum/ Dienstleistung [als Gegenwert]] (31) „FFür drei Euro kann ich dir fünf Rosen geben“, sagte die Blumenfrau freundlich. (32) F Für ein Bild der französischen Nationalmannschaft gebe ich dir eins von der englischen. (33) GGegen eine geringe Summe hat die Stadt dem Kinderheim einen Spielplatz gegeben. (34) Ich gebe dir eine Stunde Französisch g gegen eine Stunde Mathematik, einverstanden? PASSK Werden-Passiv werden: (35) [Neben der Bereitstellung von Transportmitteln] wurden jedem Rückkehrer Decken, Hausdachmaterialien und ein Nahrungsvorrat für zwei Monate sowie Werkzeuge und Saatgut gegeben. (FAZ, 1995) WORTB der Geber/ die Geberin, die Gabe ANM - Mit geben 3 werden verschiedene Arten des Besitzwechsels bezeichnet. Meist ergibt sich aus dem Kontext, welche spezifische Art von Besitzwechsel vorliegt, z.B. Verkauf, Vermietung, Tausch, Ausleihe oder Schenkung. Wenn die Art des Besitzwechsels präzisiert werden soll, können spezifische Verben wie verkaufen, vermieten, tauschen, leihen oder schenken verwendet werden. - Wenn geben 3 i.S.v. ‘etwas für einen wohltätigen Zweck’ bzw. ‘als Trinkgeld schenken’ oder in Sätzen, mit denen auf generische Handlungen Bezug genommen wird, verwendet wird, können die AkkE und die DatE weggelassen werden: (36) „Eine kleine Spende für den Kindergarten? “ - „Nein, ich habe [schon] gegeben! “ (37) Sie gibt gerne! W.BED geben 4 NomE AkkE etwas hat etwas als Resultat oder als Folge; ergeben (38) Zwei mal drei gibt sechs. (39) Dieser Text wird [höchstens] fünf Druckseiten geben. (40) Zwei Hälften geben ein Ganzes. (41) Der Most wird [dieses Jahr] einen guten Wein geben. geben 5 NomE AkkE etwas [Lebewesen/ konkr. Objekt] bewirkt, dass etwas [Substanz] vorhanden ist; erzeugen, produzieren, hervorbringen (42) Die Kuh gibt Milch. (43) Die Sonne gibt Licht und Wärme. (44) Wälder geben Sauerstoff und Feuchtigkeit. geben 6 NomE AkkE DatE jemand bringt jemandem/ etwas [Tier/ selten Pflanze] etwas [Gefühl] entgegen (45) Er war der erste Mensch gewesen, der ihr Liebe gegeben hatte. An ihre Eltern hatte sie keine Erinnerung. (de Groot, S. 55) (46) Bist du sicher, dass du einem Hund die Pflege und die Aufmerksamkeit geben kannst, die er braucht? geben 7 NomE AkkE DatE jemand [Person/ Institution] stattet jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum] mit jemandem/ etwas [keine Restr.] aus (47) Wir müssen Ihnen einen Führer und eine Karte geben, sonst werden Sie im Moor versinken. (48) Herr, gib mir die Kraft, das zu ändern, was zu ändern ist und die Geduld zu ertragen, was nicht zu ändern ist, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Spiegel, 12/ 93, S. 265) (49) Schon im ersten Buch Moses, der Genesis, heißt es, dass Adam allem Gewächs und Getier einen Namen geben sollte, als Zeichen dafür, dass der Mensch der Herr der Schöpfung sei; wer den Namen verleiht, nimmt in Besitz. (FAZ, 1993) (50) Ich glaube, wir müssen dem Haus einen neuen Anstrich geben. geben 8 NomE AkkE (DatE) jemand [Person/ Institution] gewährt jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt]; bieten (51) Der Autohändler hat mir [für die Zahlung der letzten Rate] noch eine Frist bis zum Monatsende gegeben. (52) Die neue Fabrik wird 300 Menschen Arbeit geben. (53) Gib mir [bitte] noch eine Chance, flehte er seine Frau an. (54) Die Kommission will die Praxis beendet sehen, [wonach] Brauer ungebundenen Pubs (free Houses) günstige Kredite geben und diesen dafür ihre Getränke aufdrängen. (MM, 25.3.89) (55) Mein Chef will mir [vor Weihnachten] keinen Urlaub geben. (56) Einem Kaufmann ist es jetzt erlaubt, einen über geben 403 drei Prozent hinausgehenden Rabatt zu geben. (57) Geben Sie Gedankenfreiheit! (Schiller, 10) (58) In amerikanischen Filmen sieht man oft, dass wichtigen Zeugen von Schwerverbrechen Personenschutz gegeben wird. geben 9 NomE AkkE (DatE) jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] macht, dass jemand [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt: Information o.Ä.] bekommt (59) Der Regierungssprecher wollte den wartenden Journalisten keine Auskünfte über den Stand der Verhandlung geben. (60) Die Studie soll dem Bezirk Hinweise zur weiteren Wirtschaftsförderung geben. (nach BerlZ, 21.10.97, S. 28) (61) Die Polizei gibt Sicherheitstipps für die Urlaubszeit. (MM, 22.6.96) (62) Wer nicht wichtige Umstände außer Acht lassen will, ist auf den Katalog angewiesen, der [in knappen Darstellungen] wertvolle Informationen gibt. (nach MM, 9.9.85, S. 24) geben 10 NomE AkkE (DatE) jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] erteilt jemandem etwas [abstr. Objekt: Bewertung, Strafe] (63) Tracie erhält von den Juroren aus dem Publikum zwei Mal die Note 9,1 und einmal die 9,5, der vierte gibt ihr nur 8,5 und wird dafür beschimpft. (nach Spiegel, 23/ 93, S. 227) (64) [Heute] kann ich keinem Spieler eine gute Note geben. (65) Das Gericht in Paris gab dem Angeklagten fünf Jahre mit Bewährung. (nach FAZ, 1995) (66) [Auch bei einem perfekten Sprung] gibt dieser Prüfer [nie] eine 10. geben 11 NomE AkkE (DatE); NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand/ etwas [keine Restr.] bewirkt etwas [Zustand/ Vorgang] in jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt] (67) Seine Familie und seine Freunde haben ihm [nach dem Unfall] wieder neuen Lebensmut gegeben. (68) Schließlich seien die Behinderten an ihre Routinearbeit gewöhnt, sie gebe ihnen Halt und vermittle ein Gefühl der Sicherheit. (FAZ, 1993) (69) Die Religion gab den Christen Orientierung unter der Diktatur. (FAZ, 1993) (70) Die Geburt der Enkel hat ihrem Leben wieder einen Sinn gegeben. (71) Die positive Beurteilung des neuen Englischzuges hat der Schule neuen Schwung gegeben. (72) Die Blumen, die Musik und der Sektempfang haben der Weihnachtsfeier eine besonders festliche Note gegeben. (73) Das Zitat gibt dem Gedankengang eine neue Wendung, und es ergibt sich sozusagen ein Gespräch mit dem zitierten Autor. (nach Bollnow, S. 20) (74) Es bedeutet zur Gang zu gehören, die Geborgenheit gibt und Familienersatz ist. (FAZ, 1993) dass-S: (75) Ihm hat (es) Sicherheit gegeben, dass er beim Gespräch nicht allein war. geben 12 NomE AkkE (DatE) jemand unterrichtet jemanden in etwas [Fachgebiet] (76) Ich gebe dir [gerne] Französisch, während wir Tee trinken. (77) Frau Müller gibt Werken [an der Anne-Frank- Schule]. (78) Herr Schuster gibt Deutsch [in der Klasse 6b]. (79) Kennst du jemanden, der Nachhilfe in Mathematik gibt? geben 13 NomE AkkE (DatE) AdvE; AdvE: in +A/ zu +D jemand [Person/ Institution] bringt etwas [Lebewesen/ konkr. Objekt/ geistiges Produkt] irgendwozu weg (80) Er gab ihm ein Buch zum Lesen. (81) Ich gebe dem Schumacher meine Schuhe zum Reparieren. (82) [Während meines Urlaubs] muss ich meinen Hund in Pflege geben. (83) Hast du das Manuskript [schon] in Druck gegeben? (84) Hast du den Wagen zur Reparatur gegeben? - Die AdvE wird häufig ohne Artikel realisiert: s. (82) und (83). geben 14 für NomE AkkE/ AdvE (DatE) PräpE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür; AdvE: NG im A jemand [Person/ Institution] zahlt jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt] bzw. irgendwieviel [Menge: meist Geldsumme] für etwas [Konkretum [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung]] (85) Er hat seine Ersparnisse und die Aktien seiner Frau für ein neues Haus gegeben. (86) [Oft] muss man dem Verlag eine Menge Geld für das Drucken einer Dissertation geben. (87) Für ein Grundstück in der Nähe des Güterbahnhofs hat die Firma Vogt der Stadt fast 500.000 Euro geben müssen. (88) Die Unternehmen beklagten, dass neue Produkte und Verfahren von den Instituten nicht bis zur Anwendungsreife entwickelt wurden, scheuten aber oft davor zurück, dafür Geld zu geben. (FAZ, 1993) (89) Der Veranstalter hat dem Künstler nur 250 Euro für den Auftritt geben wollen, da sagte der Künstler ab. (90) Für eine Kommode aus dem 18. Jahrhundert würde ich an die 5.000 Euro geben. (91) Für einen schönen Blumenstrauß muss man [schon] um die 15 Euro geben. dass-S: (92) Die Familie hätte alles dafür gegeben, dass der Sohn freigelassen wird. Inf+: (93) Der Vater hat sein ganzes Vermögen dafür gegeben, seinen Sohn zu retten. geben 15 an NomE AkkE PräpE; PräpE: an +A jemand tut etwas [Substanz] an etwas [konkr. Objekt/ Substanz [meist als Speise]] (94) Gibst du Zucker an den Spinat? (95) Mein Mann mag es nicht, wenn ich Muskat an den Rosenkohl gebe. geben 16 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... jemand [Person/ Institution] bringt jemanden/ etwas [Konkretum/ geistiges Produkt] irgendwohin (96) Das Kind wurde in eine Pflegefamilie gegeben. (97) Weil ich eine Panne hatte, habe ich den Wagen in die Werkstatt gegeben. (98) Er gibt die Hose zum Schneider. (99) Matthäus gibt den Ball zum Torwart. (100) Sie gibt ihre Ziegenmilch in eine kleine Käserei im Nachbardorf. (101) Das Kind wurde [mit zwölf Jahren] von der Mutter [endgültig] in ein Heim auf dem flachen Land gegeben. (nach Zeit, 19.7.85, S. 41) (102) Die Nachricht wurde von entlassenen Inhaftierten nach London gegeben. (ND, 30.7.49, S. 4) geben 17 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): AdvG/ in +D/ ...; (AdvE2): AdvG/ an +D/ ... jemand [Person/ Institution] veranstaltet irgendwo irgendwann etwas [Veranstaltung] geben, es 404 (103) Was wird heute im Kino gegeben? (104) Die Stadt Mannheim gibt einen Neujahrsempfang im Rosengarten. (105) Mein Vater hat an seinem sechzigsten Geburtstag ein großes Fest gegeben. (106) Am 8. November gibt die Gruppe „Anonymus 4“ ein Konzert mit Musik und Poesie aus dem Mittelalter. (BerlZ, 31.10.97, S. 32) (107) Werner Hollweg gab einen Liederabend bei den Heidelberger Schlossspielen. (MM, 7.8.87, S. 28) (108) Der Zirkus gibt eine Matinee [für die Heimkinder]. geben 18 NomE DatE VerbE; VerbE: Inf+ jemand [Person/ Institution] legt jemandem nahe oder räumt jemandem die Möglichkeit ein, etwas zu tun Inf+: (109) Geben Sie dem Mann zu essen und zu trinken, er hat eine lange Reise hinter sich! (110) Der ausländische Student gab seinem deutschen Freund seine Seminararbeit zu lesen. (111) [Auf dem Fest] haben sie uns kleine warme Häppchen zu essen gegeben, die sehr würzig sind. Weißt du, was das ist? - Nur wenige Verben wie z.B. essen, trinken, lesen, übersetzen können als Belegung für die VerbE vorkommen. - Die VerbE enthält meist eine NG im A, die durch die Valenz des verbalen Kerns der VerbE bedingt ist: s. (110) und (111). PHRAS FVG : geben wird häufig als Funktionsverb verwendet: jemandem einen Auftrag geben: jemanden mit etwas beauftragen; eine Beschreibung/ eine Erklärung/ ein Versprechen geben: etwas beschreiben/ erklären/ versprechen; jemandem die Chance/ die Gelegenheit/ die Möglichkeit geben: jemandem etwas ermöglichen; jemandem die Erlaubnis geben: jemandem etwas erlauben; jemandem Hilfe geben: jemandem helfen; einen Kuss geben: küssen; jemandem Nachricht geben: jemanden benachrichtigen; eine Ohrfeige geben: ohrfeigen; Rat geben: raten; Unterricht geben: unterrichten Idiom: etwas/ nichts auf jemanden/ etwas geben: jemanden/ etwas für glaubwürdig/ unglaubwürdig halten; [abwertend] etwas von sich geben: etwas äußern; Gas geben: beschleunigen; jemandem die Hand geben: jemanden per Handschlag begrüßen oder verabschieden; etwas nicht aus der Hand geben: etwas nicht weitergeben, etwas nicht aus dem eigenen Zuständigkeitsbereich lassen; [ugs] dem Kind einen Namen geben: etwas benennen; jemandem Recht geben: jemandem zustimmen; jemandem sein Wort geben: jemandem etwas feierlich versprechen; Zeichen geben: im Verkehr eine Richtungsänderung angeben G.ANM - Beim Kartenspielen wird geben i.S.v. ‘die Karten verteilen’ verwendet: (112) Wer gibt? - Beim Telefonieren wird geben i.S.v. ‘mit jemandem verbinden’ verwendet: (113) Einen Augenblick, ich gebe Ihnen Frau Maier. VERBF abgeben; aufgeben; ausgeben; bekannt geben; geben, es 'geben, es es gibt es gab es hat gegeben es gibt 1 etwas ist vorhanden es gibt 2 etwas tritt irgendwo irgendwann ein es gibt 3 etwas wird veranstaltet es gibt 4 etwas ist existent es gibt 5 für etwas wird belohnt oder bestraft es gibt 6 für/ pro etwas wird jemandem zugeteilt es gibt 7 für etwas wird irgendwieviel gegeben es gibt 8 etwas kann man irgendwo erhalten es gibt 9 es ist möglich oder notwendig, etwas zu tun SBP es gibt 1 AkkE (AdvE1) (AdvE2) BED jemand/ etwas ist irgendwo irgendwann vorhanden. (1) In Deutschland gibt es viele große Wälder. BELR AAkkE: dasjenige, das vorhanden ist: Konkretum/ Abstraktum [außer Ereignis] (2) In Afrika gibt es ssehr kleine Menschen, die Pygmäen. (3) Der Bergsteiger Reinhold Messner will beweisen, dass es ein unbekanntes Tier im Himalaja gibt, das für den Yeti gehalten wird. (4) E Ein „CCafé Kranzler“ wird es [weiterhin] geben. (BerlZ, 28.5.99, S. 25) (5) Herzog trank deutsches Bier, es gab [auch] WWein. (BerlZ, 31.10.97, S. 5) (6) Es gibt mehrere Filme und Bücher über das Leben von William Shakespeare. (7) Die Angestellten haben sich beschwert, weil es in den Arbeitsräumen nnicht genug Licht gab. (8) Es gab in dieser verlassenen Gegend k keine Möglichkeit zu tanken. (9) Es gibt ggroße Fortschritte. (Zeit, 13.12.85, S. 89) (10) Solange es, wie bisher, kkeine Heilung von Aids und keine Schutzimpfung dagegen gibt, wird sich die Epidemie auch über 1991 hinaus weiter ausbreiten. (Zeit, 31.10.86, S. 76) (AdvE1): Ort AdvG/ an +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution/ abstr. Objekt] (11) Ich reise gerne nach Italien. DDort gibt es freundliche Menschen, schöne Landschaften und gutes Essen. (12) AAm Nord- und Südpol gibt es nur Eis und Schnee. (13) AAuf der Insel Rügen gibt es Kreidefelsen und steile Klippen. (14) Es gibt ein Leben aaußerhalb des Fernsehens! (BerlZ, 5.11.97, S. 22) (15) Es hat damals iin Deutschland [nicht bloß] den Hass gegeben, [sondern] Ernst, Solidarität, Redlichkeit. (nach Zeit, 1.2.85, S. 3) (16) BBei meinen Großeltern hat es schöne alte Möbel gegeben. (17) Es gibt bbei den Pauschalangeboten keinen Einzelzimmerzuschlag. (BerlZ, 5.11.97, S. 4) (AdvE2): Zeit AdvG/ in +D/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt AdvG/ seit +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ NG im A/ von +D bis-Gruppe: Zeitdauer (18) Es gibt ddann [wahrscheinlich] auch neue Krankheiten. (BerlZ, 1.11.97, S. 24) (19) IIm Frühling gibt es Tulpen und Flieder. (20) Das Dessert gibt es [nicht] vor dem Mittagessen. (21) B Bis Oktober 1990 gab es zehn Bundesländer in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, sseitdem gibt es sechzehn Bundesländer. (22) S Seit 1990 gibt es auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR Gymnasien. (23) Die geben, es 405 Humboldt-Universität in Berlin gibt es sschon lange, ffast 200 Jahre. (24) Die DDR hat es v von 1949 bis 1990 gegeben. PASSK kein Passiv möglich ANM - es gibt 1 kann i.S.v. ‘etwas ist zu einer bestimmten Gelegenheit typischer-, üblicherweise vorhanden’ verwendet werden, besonders wenn der Zeitpunkt mit der PräpG [zu +D] realisiert wird: (25) ZZu Weihnachten gibt es einen Tannenbaum, zzu Ostern Osterhasen und Ostereier. (26) Z Zum Geburtstag gibt es Geschenke. SBP es gibt 2 AkkE (AdvE1) (AdvE2) BED etwas tritt irgendwo irgendwann ein; sich ereignen. (27) Es gibt Regen. BELR AkkE: dasjenige, das eintritt: Ereignis [häufig Naturerscheinung]/ [indirekt Konkretum] (28) Morgen wird es hheftige Gewitter geben. (29) Manchmal gibt es eein böses Erwachen, so etwa, wenn sich unterwegs eine Krankheit einstellt. (MM, 31.10.86, S. 63) (30) Wenn du das tust, wird es Ä Ärger und Streit geben. (31) Als 1923 Raymond Radiguets Roman „Diable au corps“ erschien, gab es e einen Skandal. (Zeit, 8.8.86, S. 37) (32) Es wird v viele Veränderungen geben, wenn die Regierung von Bonn nach Berlin umgezogen ist. (AdvE1): Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt (33) HHier wird es keine Erdbeben oder Überschwemmungen geben. (34) A Auf den Autobahnen gibt es nicht so viele Unfälle wie auf den Bundesstraßen. (35) I In China hat es eine gute Reisernte gegeben. (AdvE2): Zeit AdvG/ an +D/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ von +D bis-Gruppe/ NG im A: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall (36) MMorgen wird es in ganz Mitteleuropa vvon morgens bis abends/ bbis zum Abend/ dden ganzen Tag Regen geben. (37) W Wann gibt es Mittagessen? (38) AAm SSonntag gab es in Norddeutschland sseit den frühen Morgenstunden Sturmwarnung. (39) IIm letzten Januar gab es t tagelang/ ttäglich Schnee. PASSK kein Passiv möglich SBP es gibt 3 AkkE AdvE1 v AdvE2 BED etwas wird irgendwo irgendwann veranstaltet, übertragen. (40) Was gibt es im Fernsehen? BELR AAkkE: dasjenige, das veranstaltet wird: Veranstaltung/ [indirekt geistiges Produkt/ künstlerisches Produkt] (41) [Vielleicht] gibt es ab 1997 aalle Bundesligaspiele [live] im Fernsehen. (taz, 14.11.95, S. 18) (42) Gestern Abend hat es e ein Konzert mit dem Geiger André Rieu gegeben. (43) Morgen wird es im Theater „OOnkel Wanja“ von Tschechow geben. (44) In den Nachrichtenmedien gibt es täglich WWetter- und Verkehrsberichte. AdvE1: Ort auf +D: Ortspunkt [als Veranstaltungsort] in +D: Ortspunkt/ Medien [als Übertragungsort] (45) Es gab ein Galakonzert iim Kennedy-Center, das bundesweit im Fernsehen übertragen wurde. (Zeit, 24.1.86, S. 2) (46) Den Film „Die Familie Feuerstein“ gibt es in der nächsten Woche i im Fernsehen und im Kino. (47) A Auf dem Heiligenberg in Heidelberg gibt es [oft] Openair-Veranstaltungen. AdvE2: Zeit AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ von +D bis-Gruppe/ NG im A: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall (48) HHeute Abend gibt es im ZDF einen lustigen Spielfilm und aam Sonntagabend einen Krimi. (49) IIm September gibt es den Dürkheimer Wurstmarkt. (50) Olympische Spiele gibt es [wieder] seit 1896 (51) Die Oper „Tosca“ gibt es im Mannheimer Nationaltheater nnur noch bis Ende dieser Spielzeit. (52) Die neuen Filme gibt es im Kino [in der Regel] v von Donnerstag bis Mittwoch, manche Filme gibt es [aber] mmehrere Wochen. (53) Im „Inforadio“ gibt es stündlich Nachrichten. PASSK kein Passiv möglich W.BED es gibt 4 AkkE jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] ist in der Realität oder auf Grund einer Konvention existent (54) Es gibt große und kleine, dicke und dünne, gesunde und kranke Menschen. (55) Es gibt ihn [doch], den lieben Gott. (BerlZ, 31.10.97, S. 13) (56) „Es gibt keine schlechten Flügel, es gibt [nur] schlechte Pianisten“, sagte der Mann. (BerlZ, 31.10.97, S. 18) (57) Im Mittelalter glaubte man, dass es das Einhorn gegeben hat. (58) Als die Australier erstmals ein Schnabeltier nach London schickten, glaubten die Zoologen nicht, dass es ein solches Tier [überhaupt] geben kann. (59) Viele Menschen glauben, dass es den Yeti gibt, andere sind davon überzeugt, dass es Engel, Teufel und Hexen gibt. (60) Es gibt keine Arbeit ohne ein nützliches Ziel, ohne Anstrengung und Stetigkeit. (Zeit, 3.10.86, LB, S. 20) (61) Die Kinder lernen schon früh, dass es sieben Wochentage, zwölf Monate, vier Jahreszeiten, gerade und ungerade Zahlen, Kreis, Dreieck und Würfel gibt. es gibt 5 für AkkE PräpE; PräpE: für +A etwas [Handlung: häufig Arbeits-, Dienstleistung/ [indirekt abstr. Objekt]] wird mit etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Handlung] belohnt oder bestraft (62) Der Vater drohte dem kleinen Sohn: „Für eine freche Antwort gibt es eine Ohrfeige.“ (63) 1.300 Mark gibt es für einen Tagessieg [bei den Radrennfahrern], 2.000 Mark [zusätzlich] für den Sieger in der Gesamtwertung. (nach taz, 2.9.97, S. 9) (64) [In der Schweiz] gibt es gar keine Preise für richtig gelöste Kreuzwort-Rätsel. (Zeit, 29.3.85, LB) (65) Für ein gutes Zeugnis gibt es [in vielen Familien] eine Belohnung, z.B. ein Buch, Geld oder einen gemeinsamen Ausflug. (66) Für den Film gab es den „Oscar“. (nach Zeit, 18.10.85, S. 59) es gibt 6 für/ pro AkkE PräpE (AdvE); PräpE: für +A/ pro +A; (AdvE): bei +D/ zu +D etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] wird jemandem irgendwobei zugeteilt, verabreicht gebrauchen 406 (67) Zum Geburtstag gibt es für jedes Kind ein großes Geschenk und etwas Geld. (68) Pro Person hat es bei dem Empfang ein Glas Wein und ein Stück Kuchen gegeben. (69) Für die Damen gab es beim Opernball eine Rose, für die Herren eine kleine Flasche Sekt. (70) Pro Kopf hat es nur zwei Eintrittskarten gegeben. es gibt 7 AkkE AdvE; AdvE: für +A für etwas [Konkretum/ abstr. Objekt: meist Geldsumme] wird irgendwieviel [Menge: meist Geldsumme [als Zahlung]] gegeben (71) Für 1.000 Lire gab es etwa eine Mark. (72) 50.000 Yuan gibt es für einen toten Schneemenschen. (taz, 18.5.95, S. 20) (73) [Früher] hat es [schon] für 5 Pfennig ein Brötchen gegeben. (74) Dieses Buch gibt es [als gebundene Ausgabe] für 24,50 Euro. Als Taschenbuch kostet es weniger als die Hälfte. es gibt 8 AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +D/ in +D/ ... etwas [Konkretum [als Ware]] kann man irgendwo erhalten oder kaufen (75) Ökoprodukte gibt es im Reformhaus, aber auch auf dem Markt und in Supermärkten. (76) Viele Medikamente gibt es [nur auf Rezept] in der Apotheke. (77) In Tierhandlungen gibt es Vögel, Fische, Meerschweinchen und verschiedene exotische Tiere. (78) Wo gibt es billige Kinderkleidung? (79) Die Brille gibt es in allen Optikerläden [für 80 Euro]. es gibt 9 (AdvE) VerbE; (AdvE): auf +D/ in +D/ ...; VerbE: Inf+ es ist irgendwo möglich oder notwendig, etwas [Handlung] zu tun Inf+ : (80) In der Ausstellung gibt es viele schöne Bilder von Cézanne zu sehen. (81) Es gibt keinen Alkohol zu kaufen. (taz, 3.6.88, S. 24) (82) Zu tun gab es genug. (Zeit, 20.12.85, S. 33) (83) Es gibt weder zu essen noch zu trinken und [nicht einmal] etwas zu sehen. (taz, 5.9.88, S. 3) (84) Wir zeigen Ihnen selbstverständlich alles, denn es gibt nichts zu verbergen. (taz, 6.2.90, S. 22) - Die VerbE enthält meist eine indefinite PG oder eine NG im A, die durch die Valenz des verbalen Kerns der VerbE bedingt ist. PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Da gibt’s/ gibt es nichts! : [als Ausdruck der Bekräftigung] Das steht einwandfrei fest.; [ugs] Wo gibt’s denn so was? : [als Ausdruck der Empörung, Ablehnung] Das ist eine Zumutung. Das kommt gar nicht in Frage.; [ugs] Dann/ Gleich gibt’s was! : [als Drohung]; Was es nicht alles gibt! : [als Ausdruck der Verwunderung]; Heute wird’s noch was geben! : Heute wird es noch ein Unwetter geben.; Es wird noch ein Unglück geben! : [als Ausdruck der Besorgnis]; Was gibt es heute/ morgen/ ... zu essen? : Welche Speisen sind heute/ morgen/ ... vorgesehen.; Was gibt es zum Mittagessen/ Abendessen/ ...? : Welche Speisen sind zum Mittagessen/ Abendessen/ ... vorgesehen. VERBF abgeben; aufgeben; ausgeben; bekannt geben; geben ge'brauchen gebraucht gebrauchte hat gebraucht gebrauchen 1 etwas irgendwozu nutzen gebrauchen 2 etwas benötigen gebrauchen 3 als/ wie etwas als ein solches benutzen SBP gebrauchen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwozu nutzen oder anwenden; benutzen. (1) Wir können die Sachen [gut] gebrauchen. BELR NomE: dasjenige, das etwas nutzt: Person/ Institution/ Tier (2) L Luz Montero gebrauchte ein spanisches Schimpfwort. (Garner, S. 44) (3) Viele Menschen meinen: wenn nnur der eigene Staat keine Gewalt gebraucht, nicht rüstet, so wird alles gut gehen. (nach Jaspers, S. 64) (4R) Die beiden letzten Beispiele zeigen, dass MMenschenaffen [nicht nur] Werkzeuge gebrauchen, sondern sie auch herstellen. (Blume, S. 5) AkkE: dasjenige, das genutzt wird: konkr. Objekt [häufig Werkzeug]/ abstr. Objekt [meist Begriff, Terminus o.Ä.] [als Mittel] (5) Das Furchtbare ist, dass den Menschen keine moralische Hemmung daran hindert, WWaffen zu gebrauchen. (nach Zeit, 20.3.87, S. 37) (6) [Bisher] gebrauchte man [in der Operationspraxis] F Fäden aus Seide. (bdw, 3/ 67, S. 178) (7) Gorbatschow gebrauchte [einmal] ddas sonst vermiedene Wort „W Wirtschaftsreform“. (Zeit, 7.6.85, S. 3) (8) Der Schriftsteller gebraucht [in seinen Werken] vviele Metaphern, philosophische Begriffe und fachsprachliche Termini. (9) Nicht die Technik ist schuld am Unheil, sondern der Mensch, der s sie gebraucht. (Gail/ Petri, S. 37) (AdvE): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt] zu +D: Handlung SE mit obl. Korrelat dafür/ dazu: Sachverhalt (10) Wir haben unseren Wagen n nur für Bequemlichkeitsfahrten gebraucht: zur Schule, zu den Großeltern und zum Einkaufen. (nach Zeit, 6.9.85, S. 58) (11) Diese Zubehörteile gebraucht man nnur für Autos und Motorräder. (12) Der Ausdruck „Immunität“ wird ffür die Tatsache gebraucht, dass gewisse Krankheitsursachen auf einzelne Menschen völlig einflusslos bleiben. (nach Zeit, 26.7.85, S. 46) (13) Polizisten dürfen ihre Waffe zzur Selbstverteidigung gebrauchen. (14) Es macht den Burschen nichts aus, außer Lasso auch den Colt zu gebrauchen -- zum Töten. (nach Pegg, S. 28) (15) „Erneuerung“ war ein Wort, das Gorbatschow und Shewardnadse z zur Beschreibung ihrer Politik gebraucht hatten. (Spiegel, 18/ 93, S. 137) dass-S : (16) Er sollte seine Fähigkeiten ddafür/ ddazu gebrauchen, d dass er beruflich weiterkommt. Inf+: (17) Du sollst deinen Verstand ddafür/ ddazu gebrauchen, bessere Noten in der Schule zu bekommen! PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (18) Wären die Pumpen nicht nur getestet, sondern [ernsthaft] gebraucht worden, hätten sie nach zehn Minuten versagt. (MM, 18.4.87, S. 4) sein : (19) Das Geschirr kommt aus der Spülmaschine, es ist [keineswegs] gebraucht. gefallen 407 WORTB der Gebrauch; gebraucht ANM - gebrauchen 1 hat eine eingeschränktere Verwendung als benutzen und verwenden. gebrauchen 1 wird meist in generellen Aussagen und auf sprachliche Mittel bezogen verwendet: (20) PCP wird [im Holz- und Bautenschutz] gebraucht. (21) Ein Zitat von Paul Valery lautet: „Das Wort Tugend wird [heute] [nur noch in Operetten] gebraucht.“ (nach Zeit, 27.3.87, S. 93) ; s. auch (2), (7), (8), (12), (15), (22), (23), (25) und (26). - Die AdvSE wird selten verwendet. Häufiger wird mit einem um...zu-Satz auf den Zweck Bezug genommen: (22) Der Junge gebraucht derbe Schimpfwörter, uum seine Gegner zu beleidigen. (23) Der Redner gebrauchte viele Schlagwörter, u um bei seinen Zuhörern Eindruck zu machen. - Mit einer statischen PräpG [in +D/ bei +D] kann auf den Ort bzw. situativen Rahmen, an/ in dem etwas verwendet wird, Bezug genommen werden: (24) Anders als deutsche Telefonkarten, die [nnur in der Telefonzelle] zu gebrauchen sind, sind Calling Cards überall verwertbar. (Spiegel, 28/ 94, S. 89) (25) Das Lehrbuch wird [iim Deutschunterricht] gebraucht. (26) Dieses Medikament darf man [nnur bei Fieber] gebrauchen. ; s. auch (6), (8), (20) und (21). W.BED gebrauchen 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): für +A/ zu +D [ugs] jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] benötigt jemanden/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] irgendwozu [Handlung]; brauchen (27) Deine Hilfe kann ich für die Renovierung des Apartments [nicht] gebrauchen, aber ich könnte einen Tapeziertisch und ein paar gute Pinsel gebrauchen. (28) Zur Vorbereitung der Tagung könnten wir noch einige Hilfskräfte gebrauchen. (29) Das Nationaltheater könnte für die neue Saison noch ein paar gute Inszenierungen gebrauchen. (30) Jeder Staat kann gute Politiker gebrauchen. (31) Prominente Fürsprecher kann das Projekt gebrauchen. (Stern, 24.9.87, S. 234) - gebrauchen 2 wird seltener als brauchen und meist in Verbindung mit dem Modalverb können verwendet: s. (27), (28), (29), (30) und (31). gebrauchen 3 <als/ wie> NomE AkkE AdvE/ PrädE; AdvE: AdvG; PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ wie-Gruppe mit NG im A jemand benutzt etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] irgendwie bzw. als ein solches (32) Im Praktikum haben wir gelernt, das Werkzeug richtig zu gebrauchen. (33) Viele Leute gebrauchen Fremdwörter falsch. (34) Viele gebrauchen den Computer [zu Hause] [vorerst] als komfortable Schreibmaschine. (35) [Zur Not] kann man eine Münze oder eine Büroklammer wie einen Schraubenzieher gebrauchen. PHRAS Idiom: etwas/ jemand ist für/ zu etwas (gut/ schlecht/ kaum/ nicht) zu gebrauchen: etwas/ jemand ist für/ zu etwas (gut/ schlecht/ kaum/ nicht) geeignet; [ugs] zu allem zu gebrauchen sein: wegen seiner vielseitigen Geschicklichkeit sehr nützlich sein; [ugs] jemand/ etwas ist zu nichts zu gebrauchen: jemand/ etwas ist zu nichts nütze; seine Ell(en)bogen gebrauchen: sich rücksichtslos durchsetzen; seine Fäuste gebrauchen: sich prügeln G.ANM - Es ist nicht immer klar, ob es sich bei gebraucht um ein Part. II oder um ein prädikativ gebrauchtes Adj handelt: (36) Ist der Wagen g gebraucht? - Beim Part. II gebraucht muss aus dem Kontext oder aus der vom Sprecher intendierten Bedeutung erschlossen werden, ob es sich um eine Form des Verbs brauchen oder gebrauchen handelt. Es ist nicht immer klar zu erkennen, welchem Verb das Part. II zuzuordnen ist: (37) Gestern hhabe ich die Heckenschere ggebraucht. VERBF brauchen; verbrauchen ge'fallen gefällt gefiel hat gefallen SBP gefallen NomE DatE BED bei jemandem angenehme Empfindungen hervorrufen oder seine Zustimmung finden. (1) Gefällt dir meine neue Frisur? BELR NNomE: dasjenige, das angenehme Empfindungen hervorruft: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) D Der Mann gefiel mir. (Zeit, 6.6.86, S. 48) (3) Wenn Ihnen d das Zimmer [nicht] gefällt, sagen Sie es gleich. (Grass, S. 396) (4) [Warum] hat dir ddiese Inszenierung [nicht] gefallen? (5) Es sind die flotten Sprüche der coolen Typen, die den jungen Leuten [bei diesem Film] [besonders] gefallen. dass-S : (6) E Es gefällt Herrn Jedermann, ddass sich Helmut Kohl vor allem für die Stärkung der Nation einsetzt. (Zeit, 3.1.86, S. 2) Inf+ : (7) Er ist Richter geworden, weil ees ihm gefällt, ggemeinsam mit den Betroffenen den besten Ausweg aus einer verfahrenen Situation zu finden. (Stern, 17.9.87, S. 116) Inf- : (8) F Für andere Menschen Verantwortung tragen, gefällt vielen Leuten nicht. w-Frag : (9) [Vor allem] hat (ees) mir gefallen, wwie viel Spaß die Kinder beim Karnevalsumzug hatten. DatE: dasjenige, bei dem angenehme Empfindungen hervorgerufen werden: Person/ Institution/ Tier (10) Wörter, die iihm [besonders] gefielen, kritzelte er sich auf die Fingernägel. (Strittmatter, S. 196) (11) Zugunsten eines repräsentativen Querschnitts durch die Entwicklung von Picassos Gesamtwerk wurde bei der Auswahl auf einige Stücke verzichtet, die dden Besuchern [sicherlich] gefallen hätten. (nach MM, 13.4.87, S. 32) (12) D Dem Koalitionspartner wird dieser Kompromissvorschlag [kaum] gefallen. (13) UUnserer Katze gefällt es [sehr], wenn man sie streichelt. PASSK kein Passiv möglich WORTB das Gefallen; gefällig gefallen, es 408 ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (8). - Die DatE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, bei welcher Person oder welchem Personenkreis angenehme Empfindungen hervorgerufen werden : (14) Der langanhaltende Beifall zeigte, dass die Rede [außerordentlich] gefallen hatte. (15) Wir haben uns den Platz angesehen, er hat [sofort] gefallen und so haben wir uns dort angemietet. (MM, 25.1.86, S. 30); s. auch (16). - Gelegentlich wird mit einer PräpG [durch +A/ ...] auf die Eigenschaft o.Ä. Bezug genommen, wodurch jemand oder etwas angenehme Empfindungen bei jemandem hervorruft : (16) Matthias Buchholz (Soloviola) gefiel [d durch seinen warmen, leuchtenden Ton]. (nach MM, 1.7.87, S. 27) PHRAS Idiom: [ugs] jemand gefällt jemandem (gar) nicht: jemand hat den Eindruck, dass jemand krank ist; [ugs] jemandem gefällt jemandes Nase nicht: jemand kann jemanden nicht leiden - [ugs] Die Sache gefällt mir nicht! : Ich halte diese Angelegenheit für bedenklich. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb gefallen, sich. VERBF einfallen; fallen; gefallen, es; gefallen lassen, sich ge'fallen, es es gefällt es gefiel es hat gefallen SBP es gefällt DatE AdvE BED jemand hat angenehme Empfindungen, wenn er sich irgendwo aufhält . (1) [Wie] gefällt es Ihnen hier? BELR DDatE: dasjenige, das angenehme Empfindungen hat: Person/ Institution/ Tier (2) Ich fragte ihn, [wie] es iihm hier in Calw gefalle. (Bild, 10.3.67, S. 4) (3) Was ist der Grund dafür, dass es dder Klasse im Schullandheim [nicht] gefallen hat? (4) Auch wenn der Abschied von Bonn schwer fällt, es wird ddem Ministerium [schon] in Berlin gefallen. (5) Meine Mutter ist ganz unglücklich: iihrer Katze gefällt es in der neuen Wohnung [nicht]. AdvE: Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt/ [indirekt Institution] bei +D: Ortspunkt [indirekt Person/ Institution/ Veranstaltung] auf +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] (6) Weil es uns aauf der Party [nicht] gefallen hat, sind wir ziemlich früh weggegangen. (7) Du kannst bleiben, solange es dir h hier bei uns gefällt. (8) Gefällt es Ihnen bbei der Oper? (9) [Warum] hat es den Kindern b beim Fasching [nicht] gefallen? (10) Gefällt es euch iin Hamburg oder würdet ihr lieber auf dem Lande leben? (11) Es gefällt Thomas [sehr gut] iin der neuen Firma: die Arbeit macht ihm Spaß, und er fühlt sich wohl im Kollegenkreis. PASSK kein Passiv möglich WORTB das Gefallen ANM - Häufig wird eine modale AdvG [gut, ausgezeichnet o.Ä.] hinzugefügt, mit der eine Bewertung des Gefallens ausgedrückt wird: s. (11). G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb gefallen, sich. VERBF einfallen; fallen; gefallen; gefallen lassen, sich ge'fallen lassen, sich lässt sich gefallen ließ sich gefallen hat sich gefallen lassen SBP sich [D] gefallen lassen NomE AkkE BED etwas widerstandslos hinnehmen. (1) Das würde ich mir [nicht] gefallen lassen. BELR NNomE: dasjenige, das etwas hinnimmt: Person/ Institution/ Tier (2) Musste d der Mann sich diese Art polizeilicher Maßnahmen gefallen lassen, oder hatte er das Recht, sich zu wehren? (Ullrich, S. 66) (3) Bis zum Wahlkampf haben die Grünen gänzlich davon abgesehen, sich gegen Diffamierungen juristisch zur Wehr zu setzen, [erst bei der Landtagswahl] ließen s sie sich [nicht mehr] alles gefallen. (nach Zeit, 30.1.87, S. 13) (4) EEine Regierung, die Wohlstand für alle versprochen hat, muss es sich gefallen lassen, von den Wählern an ihrem Versprechen gemessen zu werden. (5) Einer der Wildhüter hat einmal beobachtet, wie kleine Paviane auf Antilopen-Kinder sprangen und ddiese sich das Spiel [gerne] gefallen ließen. (nach Grzimek, S. 207) AkkE: dasjenige, das hingenommen wird: Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (6) Ich ließ mir ddie überaus lästigen und endlos währenden Untersuchungen gefallen. (Grass, S. 55) (7) Die so besonnen Handelnden mussten sich B Beschimpfungen gefallen lassen. (ND, 16.1.90, S. 1) (8) Sie dürfen sich [nicht] aalles gefallen lassen! dass-S: (9) Du darfst (ees) dir nicht gefallen lassen, ddass die Kinder dir freche Antworten geben. Inf+: (10) [Warum] lässt er (e es) sich gefallen, vvom Abteilungsleiter wie ein unmündiges Kind behandelt zu werden? PASSK kein Passiv möglich G.ANM - sich gefallen lassen kommt auch häufig in Verbindung mit dem Modalverb müssen vor i.S.v. ‘so beschaffen sein, dass etwas berechtigt ist’: (11) Scharfe Kritik m muss sich nämlich auch das junge Kompromissmodell der Branche g gefallen lassen. (FR, 25.7.90. S. 69) PHRAS Idiom: nur Wendung - Das lasse ich mir gefallen/ So lasse ich mir das gefallen! : Damit bin ich sehr zufrieden./ So gut möchte ich es auch haben. VERBF einfallen; fallen; gefallen; gefallen, es gehen 409 'gehen geht ging ist gegangen gehen 1 eine Funktion aufgeben gehen 2 akzeptabel sein gehen 3 auf/ in/ zu etwas regelmäßig besuchen gehen 4 sich auf den Füßen irgendwohin bewegen gehen 5 sich in einer bestimmten Absicht irgendwohin begeben gehen 6 seinen Wohnsitz irgendwohin verlegen gehen 7 irgendwo beruflich tätig werden gehen 8 irgendwohin gerichtet sein gehen 9 bis irgendwohin reichen gehen 10 irgendwo hineinpassen gehen 11 irgendwie verlaufen gehen 12 weggehen gehen 13 irgendwie funktionieren gehen 14 irgendwie realisierbar sein gehen 15 irgendwann irgendwohin verkehren gehen 16 sich irgendwohin begeben, um etwas zu tun gehen 17 aufgelöst werden gehen 18 ein Signal geben gehen 19 verschwinden gehen 20 wehen gehen 21 über einen höheren Stellenwert haben gehen 22 an mit etwas beginnen gehen 23 an sich an etwas zu schaffen machen gehen 24 an jemandem zuerkannt werden gehen 25 an an jemanden gerichtet sein gehen 26 an etwas angreifen gehen 27 auf sich wegbegeben, um etwas zu unternehmen gehen 28 gegen gegen etwas gerichtet sein gehen 29 in in etwas gekleidet sein gehen 30 mit mit jemandem ein enges Verhältnis haben gehen 31 nach sich nach etwas richten gehen 32 über über jemanden abgewickelt werden gehen 33 über etwas übersteigen gehen 34 um etwas als Thema haben gehen 35 sich in einer irgendwie gearteten Haltung fortbewegen gehen 36 irgendwie handhabbar sein gehen 37 irgendwohin eindringen gehen 38 sich von etwas ablösen gehen 39 irgendwielange dauern gehen 40 sich irgendwohin erstrecken gehen 41 irgendwohin verlaufen gehen 42 irgendwohin befördert werden gehen 43 irgendwohin fließen gehen 44 sich hinsichtlich einer Dimension irgendwohin bewegen gehen 45 irgendwo verbreitet werden gehen 46 sich irgendwohin richten gehen 47 sich wellenartig irgendwohin bewegen gehen 48 irgendwie verkäuflich sein gehen 49 sich so/ als ein solcher kleiden gehen 50 als als ein solcher beruflich unterwegs sein SBP gehen 1 NomE BED eine Funktion oder seinen bisherigen Arbeitsplatz aufgeben oder aus einer Gemeinschaft o.Ä. ausscheiden. (1) Wenn ich weiter so viele Überstunden machen muss, [dann] gehe ich. BELR NNomE: derjenige, der eine Funktion aufgibt: Person (2) U Unsere Sekretärin geht, wir müssen eine neue suchen. (3) BBrundland geht. Norwegens Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundland hat überraschend ihren Rücktritt für Freitag angekündigt. (MM, 24.10.96, S. 1) (4) DDer Vorsitzende des F Fußballvereins will gehen, es muss ein neuer gewählt werden. (5) Mittlerweile hat Diebold wieder eine Familie. [Mitte der Achtzigerjahre] war sseine Frau [einfach] gegangen. (nach Zeit, 9.2.96, S. 69) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (6) Ich bin mit dieser Arbeitsstelle unzufrieden, [zum Ende des Quartals] wird gegangen! ANM - Gelegentlich wird [ugs, ironisch] ein volles Passiv gebildet, mit dem ausgedrückt wird, dass die Aufgabe des Arbeitsplatzes bzw. der Funktion nicht freiwillig erfolgt: (7) Der Presse wurde mitgeteilt, dass sich die Partner in vollem Einvernehmen trennen, [in Wirklichkeit aber] wurde der Trainer ggegangen. SBP gehen 2 NomE BED akzeptabel oder erträglich sein. (8) „Ist das Hotelzimmer sehr teuer? “ - „Der Preis geht, aber die Ausstattung ist schlecht.“ BELR NNomE: dasjenige, das akzeptabel ist: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (9) Der aalte Chef ging [ja noch], aber der neue ist unerträglich. (10) „Kann ich meine Jacke noch tragen oder ist sie zu unmodern? “ - „Nein, s sie geht [noch].“ (11) DDie Leistungen des Schülers gehen [gerade noch], aber sie müssen unbedingt besser werden. (12) „Wie war es in eurem Urlaub? “ - „DDas Quartier ging, aber das Wetter war schlecht.“ (13) Du musst mit dem Rauchen aufhören. D Das geht [nicht mehr] [bei deinem Gesundheitszustand]. dass-S : (14) D Dass du ständig zu spät kommst, geht [nicht]. Inf+ : (15) [Klar] geht es [nicht], ddie schwierigsten Referate den unerfahrenen Studenten zu geben. Inf- : (16) D Das Seminar gelegentlich schwänzen, geht [gerade noch]. Aber besser ist, wenn man immer anwesend ist. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (16). - gehen 2 wird häufig in negierten Sätzen verwendet: s. (13), (14) und (15). SBP gehen 3 auf/ in/ zu NomE PräpE BED etwas regelmäßig besuchen. (17) Meine Tochter geht [noch] aufs Gymnasium. BELR NomE: derjenige, der etwas besucht: Person [meist als Schüler, Lehrling, Student] (18) C Claudia und Roman gehen [bis drei Uhr] in den Kindergarten. (Zeit, 26.4.85, S. 94) gehen 410 PräpE: dasjenige, das besucht wird: Institution [Lehranstalt o.Ä.] auf +A/ selten zu +D: Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Hochschule, Universität, Militärakademie o.Ä. in +A/ zu +D: Schule, Grundschule, Volkshochschule o.Ä. in +A: Kindergarten, Hort (19) Unsere Kinder sind schon erwachsen, sie gehen [nicht mehr] iin die Schule/ zzur Schule, sondern auf die Universität. (20) Wir Lehrlinge, zwölf an der Zahl, gingen iin die Berufsschule. (Mangold, S. 60) (21) Wer nur kurz oder praxisorientiert studieren will, kann aauf eine Fachhochschule oder zur Berufsakademie gehen. (22) Viele Berufstätige gehen [abends] zzur/ i in die Volkshochschule, um ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. PASSK kein Passiv möglich SBP gehen 4 NomE AdvE BED sich aufrecht auf den Füßen Schritt für Schritt irgendwohin bewegen. (23) Er geht [jeden Morgen] [zu Fuß] zum Bahnhof. BELR NomE: derjenige, der sich irgendwohin bewegt: Person/ selten Tier (24) HHerr Müller stand auf und ging zur Tür. (25) Es kommt vor, dass dder Hund sich selbstständig macht und [allein] nach Hause geht. (nach MM, 11.4.87, S. 24) AdvE: Ort in +A/ .../ nach +AdvG: Zielort aus +D: Ausgangsort (von +D) nach +D/ (von +D)bis-Gruppe/ ...: (Ausgangsort) Zielort durch +A/ .../ (in) Richtung: Richtung NG im A/ um +A/ ...: Strecke (26) Bienkopp ging üüber den dunklen Flur in die Küche. (Strittmatter, S. 79) (27) Jim drehte sich um und ging zzu seinem Pferd. (nach Pegg, S. 38) (28) Bernie bat den Portier, das Ferngespräch auf sein Zimmer zu legen und ging nach oben. (nach Pinkwart, S. 112) (29R) Es war ein Zufall, dass wir nicht schon a aus der Wohnung gegangen waren, als der Anruf kam. (nach Frisch, S. 77) (30) Ich ging [zu Fuß] v von Köln-Ehrenfeld nach Köln-Kalk. (nach Böll, Ansichten, S. 194) (31) Karin ging ddurch Flur und Küche in den Garten. (nach Johnson, S. 148) (32) Wir ggingen über die Marienbrücke in Richtung des 2. Bezirks von Wien. (Stern, 9.7.87, S. 22) (33) Die Kinder gingen dden weiten Weg zum Schwimmbad [zu Fuß]. (34) Ole geht um das Haus und klopft an das Fenster der Stube. (nach Strittmatter, S. 110) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (35) Einige stöhnen, als sie erfahren, dass bis zum 3. Stock [zu Fuß] gegangen werden muss. (nach Stern, 14.5.87, S. 20) - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist auch ein volles Werden-Passiv möglich: (36) Wenn wir heute unser Wanderziel erreichen wollen, müssen 20 km gegangen werden. WORTB der Gang ANM - Gelegentlich kann die AdvE weggelassen werden, wenn die Fortbewegung in Opposition zum Stillstand gesetzt und/ oder die Handlung betont wird: (37) Für den Rücken ist es besser, wenn man geht, als wenn man steht oder sitzt. (38) Gehst du oder fährst du mit dem Taxi? In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG bzw. PräpG [in +D/ ...] hinzugefügt: (39) Er ist [s schnell/ langsam/ b barfuß/ i im Laufschritt/ i in Gedanken versunken] gegangen. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn mit einer statischen PräpG [auf +D/ unter +D/ ...] auf den Ort, an dem sich jemand auf den Füßen bewegt, Bezug genommen wird: (40) Er ging [aauf der Straße/ uunter der Brücke/ hhinter dem Wagen]. - Häufig wird eine PräpG [zu Fuß] hinzugefügt, mit der verdeutlicht werden soll, dass die Fortbewegung auf den Füßen erfolgt: s. (23), (30), (33) und (35). SBP gehen 5 NomE AdvE BED sich in einer bestimmter Absicht irgendwohin begeben. (41) Gehen Sie [doch mal] zu einem Arzt. BELR NomE: derjenige, der sich irgendwohin begibt: Person (42) [An meinem Geburtstag] gehen w wir [am Abend] in ein gutes Restaurant. AdvE: Ort auf +A/ in +A/ ...: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Ereignis/ Handlung] (43) Er ist a auf die Post gegangen, um einen Brief aufzugeben. (44) [Morgen] gehe ich zzu meiner Großmutter ins Krankenhaus, und [am Freitag] muss ich [unbedingt] zum Friseur gehen. (45) Unsere Familie geht [gerne] iins Kino, Theater und zu Konzerten. (46) Wir trafen uns, um zum Schwimmen zu gehen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (47) [Am Sonntag] wird in die Kirche gegangen. WORTB der Gang ANM - Gelegentlich wird eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt, meist in dem Ausdruck irgendwohin einen schweren Gang gehen i.S.v. ‘sich irgendwohin begeben, um etwas Unangenehmes, Schwieriges [Bittgang, Antritt einer Strafe, Überbringen einer schlechten Nachricht o.Ä.] auszuführen’. In diesem Fall kann die AdvE weggelassen werden: (48) Wenn man die Reden hier so gehört hat, dann fühlt man sich fast an einen historischen Satz erinnert, der Martin Luther auf dem Weg zum Wormser Reichstag damals zugeflüstert wurde: „Mönchlein, Mönchlein, Du ggehst einen schweren Gang.“ (J. Fischer, S. 1) (49) Polizisten müssen [oft] eeinen schweren Gang gehen, wenn sie die Angehörigen eines Verkehrsopfers aufsuchen. SBP gehen 6 NomE AdvE BED seinen Wohn-, Amtssitz o.Ä. für längere Zeit oder ständig irgendwohin verlegen; auswandern. (50) Er ging [für längere Zeit] ins Ausland. BELR NomE: derjenige, der seinen Wohnsitz verlegt: Person/ Institution (51) M Mein Bruder ist nach Süddeutschland gegangen, weil er dort einen guten Job bekommen hat. (52) Es ist eine von gehen 411 rund 40 Berliner Bundesbehörden und Betrieben, d die [als Ausgleich für den Regierungsumzug] in die Region Bonn oder in die neuen Länder gehen werden. (BerlZ, 29./ 30.4.95, S. 6) AdvE: Ort auf +A/ in +A/ ...: Zielort [meist Region, Land, Kontinent] (53) [Im Sommer] geht er [immer] aauf die Kanarischen Inseln, um in einem Ferienklub zu jobben. (54) Als das Leben für jüdische Deutsche in Deutschland immer schwieriger wurde, ging Familie Hirsch [1938] iin die Schweiz. (55) [Früher] gingen viele Menschen [aus religiösen Gründen] nach Amerika. (56) [Nach dem Krieg] sind viele Deutsche nach Kanada oder Australien gegangen, weil sie in Deutschland keine Zukunft für sich sahen. PASSK kein Passiv möglich SBP gehen 7 NomE AdvE BED irgendwo beruflich tätig werden. (57) [Mit dieser Ausbildung] geht man [am besten] in die Industrie. BELR NomE: derjenige, der irgendwo beruflich tätig wird: Person (58) [Im Jahr 1935] ging BBruch zu Telefunken und arbeitete zunächst in der Abteilung „Fernsehen und physikalische Forschung“. (MM, 2.3.88, S. 25) AdvE: Ort an +A/ zu +D/ ...: Zielort [Institution [häufig Firma]/ Tätigkeitsbereich] (59) Mein Sohn geht [nach seinem Medizinexamen] [als Assistent] aan ein Krankenhaus in Süddeutschland. (60) Wer i in den Staatsdienst geht, Arzt, Pfarrer oder Lehrer wird, sieht möglicherweise nie einen Industriebetrieb von innen. (Zeit, 29.3.85, S. 71) (61) Unser Sohn geht [nicht] zzum Bund, er hat sich für den Zivildienst gemeldet. PASSK kein Passiv möglich ANM - gehen 7 wird auch in den Ausdrücken verwendet ins Kloster gehen i.S.v. ‘Mönch/ Nonne werden’ und zum Theater/ Film gehen i.S.v. ‘Theater-, Filmschauspieler(in) werden’. SBP gehen 8 NomE AdvE BED irgendwohin gerichtet sein. (62) Das Fenster geht auf die Straße. BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin gerichtet ist: konkr. Objekt [meist Fenster, Tür]/ abstr. Objekt [Aussicht, Ausblick o.Ä.] (63) DDie Hintertür des Hauses geht zum Hof. (64) DDer Blick ging auf sehr still stehende Kiefern und einen ruhig glänzenden See. (Johnson, S. 245) (65) DDie Aussicht von dem Turm geht über die ganze Stadt. AdvE: Ort auf +A/ nach +D/ +AdvG/ zu +D/ ...: Richtung (66) Unser Balkon geht aauf den Garten/ n nach Süden. (67) Wenn ich bei ihm war, stand ich oft an einem der Fenster, es ging [nicht] zzur Straße hin, sondern nach hinten. (C. Brückner, S. 84) PASSK kein Passiv möglich SBP gehen 9 NomE AdvE BED bis irgendwohin reichen. (68) Der Schrank geht fast bis an die Decke. BELR NomE: dasjenige, das bis irgendwohin reicht: Konkretum (69) M Meine kleine Tochter geht [mir] [schon] bis an die Schulter. (70) DDie Gardinen im Wohnzimmer gehen bis zum Fußboden. (71) UUnser Garten geht bis an den Wald. (72) Unser Swimmingpool ist nicht sehr tief, ddas Wasser geht [mir] bis zum Hals. AdvE: Ort bis-Gruppe: Zielort/ [häufig Körperteil] (73) Die Bäume vor unserem Haus gehen bbis zum Dach. (74) Der Rock geht [dem Mädchen] bbis an die Knie/ bbis zu den Knien. (75) Die Bundesrepublik Deutschland geht bbis an die Oder/ b bis zur Oder. PASSK kein Passiv möglich ANM - Pertinenzdativ ist häufig: s. (69), (72) und (74). SBP gehen 10 NomE AdvE BED irgendwo hineinpassen oder hindurchgehen. (76) Der Mantel geht [nicht mehr] in den Koffer. BELR NomE: dasjenige, das irgendwo hineinpasst: konkr. Objekt/ Substanz (77) AAlle meine Sachen gehen in die Reisetasche. (78) In einen Eimer gehen [meist] zzehn Liter Wasser. AdvE: Ort in +A: Zielort durch +A: Strecke (79) Wie viele Anzüge gehen iin den Kleiderschrank? (80) Das Klavier ist sehr groß, es wird [nicht] ddurch die Tür/ i in das Wohnzimmer gehen. PASSK kein Passiv möglich SBP gehen 11 NomE AdvE BED irgendwie verlaufen oder sich irgendwie entwickeln; laufen, ablaufen. (81) [Anfangs] ging alles ganz gut, dann gab es nur noch Schwierigkeiten. BELR NomE: dasjenige, das irgendwie verläuft: Vorgang/ [indirekt Institution [Firma]] (82) Er wurde Privatdetektiv, doch ddie Geschäfte gehen schlecht. (Zeit, 29.3.85, S. 53) (83) Die Straße führte steil bergan, d die Fahrt mit dem Bus ging immer langsamer. (84) SSein Gemüseladen ging nicht gut. Er hat ihn aufgegeben. AdvE: AdvG/ nach +D/ .../ wie-Gruppe mit Part. II: Art und Weise (85) Bei dem Unfall ist nichts passiert. Es ist [noch einmal] gut gegangen. (86) Es wird lange dauern bis zum Vertragsabschluss, die Verhandlungen gehen sschleppend. (87) Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des Festes. Alles ging nach Plan/ wwie geplant. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Gang ANM - Gelegentlich wird eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt. In diesem Fall wird die AdvE weggelassen: (88) Die Bearbeitung des Antrags geht i ihren Gang, man muss Geduld haben. - gehen 11 wird auch in den Ausdrücken verwendet etwas geht irgendwie vonstatten i.S.v. ‘etwas verläuft irgendwie’ und [ugs] etwas geht wie geschmiert/ wie gehen 412 am Schnürchen i.S.v. ‘etwas verläuft schnell und reibungslos’: (89) Wenn man ausgeruht ist, ggeht alles w wie geschmiert. SBP gehen 12 NomE (AdvE) BED irgendwann einen Ort verlassen; weggehen. (90) Ich muss jetzt [leider] gehen. BELR NNomE: derjenige, der weggeht: Person (91) Als die Vorstellung nach einer halben Stunde immer noch nicht begonnen hatte, sind vviele Zuschauer gegangen. (92) Sie sagte zu dem unwillkommenen Besucher: „[Bitte] gehen S Sie jetzt. Machen Sie die Tür auf und gehen SSie ...“ Und dann ging eer [zu ihrer Überraschung] [wirklich]. (nach BerlZ, 1.11.95, S. 16) (93) HHerr Krause nahm seinen Mantel und ging [ohne einen Gruß]. (AdvE): Zeit AdvG/ um +A: Zeitpunkt NG im A: Intervall (94) Ich muss ggleich gehen, wenn ich den nächsten Bus noch bekommen will. (95) Direktor Schnell hält die Bürozeit genau ein, er kommt pünktlich um 7.30 Uhr und geht u um 17 Uhr. (nach Hergenröder, S. 165) (96) Wir sollten nicht alle [gleichzeitig] fortgehen. [Am besten] geht aalle fünf Minuten einer. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (97) Es wird jetzt gegangen, sonst kommt ihr zu spät! ANM - gehen 12 wird häufig in Verbindung mit Modalverben verwendet: (98) Ich habe euch nichts mehr zu sagen, ihr kkönnt/ ddürft gehen. ; s. auch (90) und (94). SBP gehen 13 NomE (AdvE) BED irgendwie funktionieren. (99) Geht Ihre Uhr richtig? BELR NNomE: dasjenige, das funktioniert: konkr. Objekt [Gerät o.Ä.]/ [indirekt Licht] (100) [Nach der Generalüberholung] gehen ddie Maschinen und Fließbänder [wieder] einwandfrei. (101) UUnser alter Staubsauger ging [nicht mehr]. Wir haben ihn reparieren lassen. [Jetzt] geht e er [wieder]. (102) Vor einer Urlaubsreise mit dem Auto muss man nachsehen, ob ddas Licht geht und den Ölstand messen. (nach Zeit, 14.2.86, S. 73) (AdvE): Art und Weise AdvG: Bewertung (103) Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist? Meine Uhr geht ffalsch/ n nicht genau. (104) Ich bin mit meiner Waschmaschine zufrieden. Sie geht s sehr gut. (105) Mein Rasierapparat geht sschlecht, ich muss einen neuen kaufen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Gang SBP gehen 14 NomE (AdvE) BED irgendwie realisierbar oder machbar sein. (106) „Geht das [bis morgen]? “ - „Ja, es geht! “ BELR N NomE: nur PG [häufig indefinit]: dasjenige, das realisierbar ist: Sachverhalt SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (107) „Das würde ich gern tun, aber ees geht [nicht]“, bedauerte Barbara. (Stephan, S. 58) (108) Wenn man nur will, geht [zwar] nicht a alles, [aber] vvieles. (109) Wir glauben, dass wir alles bis ins Detail planen müssen, weil [sonst] nichts geht. (Vk-Prot., 21.6.90, S. 575) dass-S : (110) E Es ging [nur] mit Mühe, ddass die Frist verlängert wurde. Inf+ : (111) D Den Abreisetermin zu verschieben, wird schlecht gehen. Inf- : (112) EEinen neuen Termin ausmachen, geht nur schwer. (AdvE): AdvG/ mit +D/ ...: Art und Weise (113) Fritz Schwamm hat für einige ihm ungewohnte Fremdwörter die deutschen Bezeichnungen eingesetzt und kommt zum dem Fazit: „Es geht eeinwandfrei.“ (nach WP, 23.3.90, S. 15) (114) „Ich kann die Flasche nicht aufmachen.“ - „Das geht nnur mit Gewalt.“ (115) Das geht [nicht] [von heute auf morgen], und es geht [nicht] oohne die Hilfe der Bundesrepublik. (Stern extra, 1.2.90, S. 37) (116) „Können Sie die Uhr sofort reparieren? “ - „Das geht schlecht.“ PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (112). SBP gehen 15 NomE AdvE1 v AdvE2 BED irgendwann irgendwohin verkehren; fahren. (117) Der nächste Zug geht in zwei Stunden. BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin verkehrt: konkr. Objekt [öffentliches Verkehrsmittel] (118) Wohin geht d diese Straßenbahn? AdvE1: Ort nach +D/ zu +D/ ... bis-Gruppe: Zielort über +A/ ...: Strecke (119) Der ehemalige Widerstandskämpfer saß in einem Zug, der n nach Sibirien ging. (Zeit, 19.7.85, S. 42) (120) Mit dieser Straßenbahn können Sie mitfahren, die geht zzum Bahnhof/ b bis zum Krankenhaus. (121) Der ICE 990 von München nach Frankfurt/ Main geht ü über Mannheim. AdvE2: Zeit AdvG/ NG im A/ in +D/ um +A: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt AdvG/ NG im A: Intervall (122) Der nächste Bus geht eerst morgen. (123) Ich habe keine Zeit, iin einer Stunde geht mein Zug. (124) U Um zwei Uhr geht der Zug nach München. (E. Jung, S. 56) (125) Die U-Bahn geht bbis Mitternacht. (126) AAbends geht die Fähre [nicht mehr] aalle 30 Minuten, sondern [nur noch] sstündlich. PASSK kein Passiv möglich SBP gehen 16 NomE (AdvE) VerbE BED sich irgendwohin begeben, um etwas zu tun. (127) Er geht [täglich] ins Hallenbad schwimmen. BELR NomE: derjenige, der sich irgendwohin begibt: Person (128) [An meinem Geburtstag] gehen wwir [schön] essen. (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person] (129) Ich gehe iin den Park joggen. Kommst du mit? (130) Allmählich wird es zur Normalität, dass die Lauchrödener gehen 413 über die Brücke kommen, um nnach Herleshausen einkaufen zu gehen. (nach Zeit, 21.12.90, S. 12) (131) „Wo gehst du hin? “ - „Ich gehe z zu meinem Freund fernsehen.“ VerbE: Inf-: dasjenige, das getan wird: Handlung (132R) Es ist neun Uhr, Oskar, du musst sschlafen gehen! (Grass, S. 179) (133) Die Kinder sind iim See baden gegangen. (134) Der Junge ist bei seinem Freund fernsehen gegangen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (135) Es ist schon sehr spät. [Jetzt] wird schlafen gegangen! ANM - Häufig kommen Ergänzungen des Verbs vor, durch das die VerbE belegt ist: s. (133) und (134). W.BED gehen 17 NomE etwas [Institution] wird aufgelöst oder verlagert (136) Was wird aus dem Blücherplatz? [Nach dem Kaufhaus Hertie] geht auch die Bibliothek. Die Amerikanische Gedenkbibliothek soll in einen Neubau auf dem Schlossplatz ziehen. (nach BerlZ, 3.2.99, S. 28) (137) Das alte Krankenhaus wird abgerissen. [Zuerst] geht die Innere Abteilung, [dann] die Orthopädie. gehen 18 NomE etwas [konkr. Objekt: Gerät [Radio, Sirene o.Ä.]] gibt ein Signal (138) [In den Bauwagen] gehen die Telefone und rattern die Fernschreiber. (nach FAZ, 11.11.89, S. 3) (139) Ich schlief noch ganz tief, als der Wecker ging. (140) Wenn es im Dorf brannte, ging [früher] die Sirene, um die Feuerwehr zu alarmieren. Heute informiert man die Feuerwehrleute per Handy. gehen 19 NomE etwas [Substanz [als Naturerscheinung]/ abstr. Objekt] verschwindet (141) Die Hochwassergefahr ist gebannt. Das Wasser geht, aber die Sorgen der Geschädigten bleiben. (nach MM, 12.8.97, S. 1) (142) Wenn der Frühling kommt, geht der Schnee. (143) Ein alter, neuer Marxismus kommt, der Wirtschaftsliberalismus geht. (MM, 21.10.99, S. 5) gehen 20 NomE etwas [Naturerscheinung: Wind, Luftzug] weht (144) [Draußen im Park] geht ein leichter Wind, singen die Nachtigallen. (Zeit, 29.3.85, S. 56) (145) Schugger Leo stand schief und wie im Wind uns gegenüber, obgleich kein Lüftchen ging. (nach Grass, S. 135) gehen 21 über NomE (DatE) PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: über +D jemand/ etwas [keine Restr.] hat bei jemandem einen höheren Stellenwert als jemand anders/ etwas [keine Restr.] anderes (146) Seine Kinder, sein Hund und sein Garten gehen ihm über seinen Beruf und seine Karriere. (147) Erfahrene Hersteller, denen Qualität über alles geht, bauen ILO-Motoren in ihre Maschinen ein. (Welt, 2.6.64, S. 10) (148) Er ist ein Workaholic. Seine Arbeit geht ihm [sogar] über seine Familie. (149) Nichts geht über einen guten Wein! (150) Probieren geht über Studieren. Inf+: (151) Menschen mit seiner Arbeit zu helfen, geht ihm über finanzielle Vorteile. (152) Ihr geht es über alles, ihren Mann und ihre Kinder glücklich und zufrieden zu machen. Inf-: (153) Morgens kalt duschen, geht ihm über alles. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (153). gehen 22 an NomE PräpE; PräpE: an +A; PräpSE mit obl. Korrelat daran jemand [Person/ Institution] beginnt mit etwas [Handlung]; sich machen an (154R) Er geht an die Arbeit und lässt’s an Fleiß nicht fehlen. (Strittmatter, S. 139) (155) Die Völker der Sowjetunion gehen [mit Begeisterung] an die Erfüllung dieser grandiosen Aufgaben. (ND, 1.1.54, S. 1) (156) Das Finanzministerium wird [in den nächsten Monaten] an die Verwirklichung der Steuerreform gehen. Inf+ : (157) Als der Politiker daran ging, gegen die Korruption zu kämpfen, wurde er von einem großen Teil der Bevölkerung unterstützt. - gehen 22 an wird auch in dem Ausdruck ans Werk gehen i.S.v. ‘mit der Arbeit beginnen’ verwendet. gehen 23 an NomE PräpE; PräpE: an +A [ugs] jemand macht sich an etwas [konkr. Objekt] zu schaffen oder nimmt sich unerlaubterweise von etwas (158) Pass auf, dass die Kinder nicht an die Bücher gehen, sie sind aus der Bibliothek ausgeliehen! (159) Wer ist an die Torten gegangen? Die waren für den Besuch am Sonntag bestimmt. (160) Kleine Kinder gehen [manchmal] an spitze Gegenstände und Steckdosen. (161) Irgendjemand ist an meinen PC gegangen und hat versucht, Dateien zu öffnen. gehen 24 an NomE PräpE; PräpE: an +D etwas [abstr. Objekt: Preis, Auftrag, Funktion o.Ä.] wird jemandem [Person/ Institution/ [indirekt geistiges Produkt]] zuerkannt (162) Der Goethepreis des Jahres 1985 ging an Golo Mann. (Zeit, 30.8.85, S. 36) (163) Der einzige Kompositionsauftrag des Stuttgarter Festes ging an Hans-Jürgen von Bose. (nach Zeit, 27.9.85, S. 61) (164) Das Finanzministerium ging an seinen Landsmann Wirth. (Heuss, S. 271) (165) Die Goldene Taube für Dokumentarfilme ging an einen Film aus der Sowjetunion. (nach MM, 3.12.90, S. 36) gehen 25 an NomE PräpE; PräpE: an +D etwas [schriftliche oder mündliche Äußerung: Brief, Mitteilung o.Ä.] ist an jemanden [Person/ Institution] gerichtet (166) Er schrieb einen langen Brief, der an alle seine Freunde ging. (167) An welche Behörde soll meine Beschwerde gehen? (168) Sie können sich vorstellen, dass an die Mitglieder des Ausschusses Haushalt und Finanzen sehr viele Anfragen über Finanzierung gehen. (nach Vk-Prot. 13.11.89, S. 188) (169) Mein Appell geht an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger. (ND, 4.11.89, S. 1) gehen 26 an NomE PräpE; PräpE: an +A etwas [Substanz/ Vorgang] greift etwas [konkr. Objekt: meist Organ/ Zustand] an und schädigt etwas gehen 414 (170) Der Stoff Heroin geht an die Leber, aber er ruiniert auch das Gebiss. [nach Zeit, 14.11.86, S. 99) (171) Das bereitet große finanzielle Probleme, die an die Existenz gehen. (nach MM, 25.9.95, S. 21) (172) Das geht an die Lebensnerven unserer Stadt. (Bu-Prot. 89, S. 13353) - gehen 26 an wird auch in dem Ausdruck etwas geht an die Substanz i.S.v. ‘etwas greift die letzten Reserven an Geld, Kraft o.Ä. von jemandem an’ verwendet: (173) Die Verluste durch unverkaufte Lämmer ggehen den Allgäuer Hirten aan die Substanz. gehen 27 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [häufig o. Artikel] jemand begibt sich weg, um etwas [Handlung: Fortbewegung] zu unternehmen; sich begeben auf (174) Meine Kinder gehen [in den Sommerferien] [mit einer Pfadfindergruppe] auf Fahrt. (175) Die Jäger wollen [morgen] auf die Fuchsjagd gehen. (176) Unsere Nachbarn sind [für mehrere Wochen] auf die Reise/ auf Reisen gegangen. (177) Das kleine Mädchen ist nicht rechtzeitig nach Hause gekommen. Die Mutter ist auf die Suche nach ihr gegangen. gehen 28 gegen NomE PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: gegen +A etwas [abstr. Objekt: meist Regularität/ geistiges Produkt/ Vorgang/ Handlung] ist gegen jemanden/ etwas [Sachverhalt] gerichtet (178) Das erste Heft der neuen Zeitschrift geht gegen die Versuche, die Nazi-Morde zu verharmlosen. (nach Zeit, 31.10.86, S. 53) (179) Das geht gegen alle Spielregeln. (Vk- Prot. 28.9.90, S. 1829) (180) Diese Abgabenerhöhung geht gegen alles, was wir vereinbart haben. (Zeit, 15.3.85, S. 25) (181) Dieses Verhalten ging gegen meine Prinzipien. (nach WP, 13.7.95, S. 11) (182) Ich weiß sehr wohl, dass deine Bemerkungen gegen mich gehen. dass-S : (183) Dass der Mitarbeiter die Dokumente zur Einsicht erhalten hat, geht gegen unsere Absprache. Inf+ : (184) Es geht gegen unsere Prinzipien, für diese Beratung Geld zu fordern. Inf- : (185) In Badekleidung essen gehen, geht gegen den guten Geschmack - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (185). gehen 29 in NomE PräpE; PräpE: in +A jemand ist in etwas [konkr. Objekt: Kleidungsstück/ [indirekt Typ der Bekleidung]] gekleidet, trägt etwas (186) Sie geht [am liebsten] in den Kleidern ihrer Schwester. (187) Geschäftsfrauen gehen [häufig] im Kostüm oder Hosenanzug. (188) Herr Müller ist Polizist, aber er geht [lieber] in Zivil als in Uniform. - gehen 29 in wird auch in den Ausdrücken verwendet in Trauer gehen i.S.v. ‘Trauerkleidung tragen’, in Weiß/ Schwarz/ Rot/ ... gehen i.S.v. ‘weiße/ schwarze/ rote/ ... Kleidung tragen’: (189) Ihr Mann ist vor drei Jahren gestorben, aber sie ggeht [immer noch] i in Trauer/ SSchwarz. gehen 30 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D [ugs] jemand [meist junge Person] hat mit jemandem anderen Geschlechts ein enges Verhältnis (190) Jana geht mit einem Jungen aus ihrer Klasse. (191) Heiko ist [zwei Jahre] mit Claudia gegangen, jetzt haben sie sich aber getrennt. (192) Tina ist [damals] mit Fred gegangen. Aber sie hat ihm den Laufpass gegeben, sobald Scott auftauchte. (nach MM, 29.6.95, S. 49) - Mit gehen 30 mit kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch miteinander ersetzt: (193) D Die beiden gehen [schon lange] mmiteinander. (194) Maria und Markus gehen [seit zwei Jahren] m miteinander. gehen 31 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach jemand richtet sich nach etwas [Sachverhalt] oder nimmt etwas als Maßstab (195) Wenn man einen Menschen beurteilt, kann man [nicht nur] nach dem Äußeren gehen. (196) Wir gehen nach den Realitäten. (Zeit, 31.1.86, S. 1) dass-S : (197) Man kann danach gehen, dass im Juni das Wetter meist gut ist. ob-Frag : (198) [Bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters] müssen wir danach gehen, ob die formale Qualifikation erfüllt ist. w-Frag : (199) Ein Richter kann [bei der Beurteilung eines Falls] [nicht nur] danach gehen, was eine Partei dazu sagt. Hpts : (200) Sie können danach gehen, in entscheidenden Spielen wird sich die Mannschaft steigern. gehen 32 über NomE PräpE; PräpE: über +A etwas [Vorgang/ Handlung/ [indirekt abstr. Objekt]] wird über jemanden [Person [als Funktionsträger]/ Institution] ordnungsgemäß abgewickelt (201) Alle Bewerbungen gehen über den Personalchef. (202) Selbst die Gebühren für Müllabfuhr gehen über einen volkseigenen Betrieb, werden nicht zentral abgerechnet. (FAZ, 13.3.90, S. 5) (203) Dienstliche Eingaben von Lehrern an das Kultusministerium gehen [prinzipiell] über die Schulleitung. gehen 33 über NomE PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: über +A etwas [Sachverhalt/ Handlung] übersteigt oder überfordert etwas [körperliches oder geistiges Vermögen] (204) Er sei nur ein einfacher Mann, schon dieses Gespräch gehe [weit] über seinen Horizont. (nach Th. Mann, Zauberberg, S. 624) (205) Nein, das ging über seine Einsicht. (Johnson, S. 107) (206) Die Arbeit ging über ihre Kraft. (E. Jung, S. 27) dass-S: (207) Es geht über meine Vorstellungskraft, dass niemand die Aufgabe gelöst hat. Inf+ : (208) Das Tempo dieses Laufs mitzuhalten, ging über seine Kräfte. Inf-: (209) Ganze Balladen auswendig aufsagen, geht [heute] über die Gedächtniskraft der meisten Leute. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (209). gehen 415 gehen 34 um NomE PräpE; PräpE: um +A; PräpSE mit obl. Korrelat darum etwas [sprachliche Handlung: Gespräch, Diskussion, Streit o.Ä.] hat jemanden/ etwas [keine Restr.] als Thema (210) Wo seit den Fünfzigerjahren über deutsche Politik gestritten wurde, [da] ging der Streit auch um Strauß. (nach Zeit, 6.9.85, S. 3) (211) Die Verhandlungen der beiden Staatsmänner gehen um einen Freundschaftsvertrag. (212) Die Streitereien unserer Kinder gingen [immer] um das Spielzeug und das Fernsehprogramm. dass-S : (213) Die Auseinandersetzungen der Eltern gingen [immer wieder] darum, dass die Kinder zu viele Freiheiten haben. Inf+ : (214) Die Gespräche des Vermittlers gehen darum, die festgefahrenen Verhandlungen wieder in Gang zu bringen. ob-Frag : (215) Die Verhandlungen zwischen den Geschäftspartnern gingen [nur noch] darum, ob im Vertrag alle Rücktrittsbedingungen festgehalten sind. w-Frag : (216) Die Diskussion der Abgeordneten geht darum, wie das neue Gesetz formuliert wird und wann es in Kraft treten soll. gehen 35 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +D/ ... jemand [Person/ selten Tier] bewegt sich in einer irgendwie gearteten Haltung Schritt für Schritt fort (217) Er geht sehr aufrecht. (218) Ronald Reagan geht noch steifer [als sonst]. (Zeit, 10.5.85, S. 3) (219) Der alte Mann ist schon gebrechlich, er geht sehr gebückt. (220) Die Kinder gingen auf Zehenspitzen, um die schlafenden Eltern nicht aufzuwecken. (221) Unser Hund kann auf den Hinterpfoten gehen. - gehen 35 wird auch in den Ausdrücken verwendet Arm in Arm gehen i.S.v. ‘eingehakt gehen’; an jemandes Arm gehen i.S.v. ‘bei jemandem eingehakt gehen’; eingehakt gehen i.S.v. ‘eng nebeneinander gehen, wobei der eine seinen Arm unter den des anderen untergeschoben hat’; am Stock gehen i.S.v. ‘mit Hilfe eines Stocks gehen’. gehen 36 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ über +A/ .../ wie-Gruppe mit PräpG [ugs] etwas [konkr. Objekt: Gerät o.Ä./ abstr. Objekt: Rechenaufgabe o.Ä./ Handlung] ist irgendwie handhabbar oder durch-, ausführbar (222) Du brauchst keine Bedenken zu haben, das Mikrowellengerät geht ganz leicht. (223) Kannst du mir mal bei der Rechenaufgabe helfen, sie geht sehr schwer. (224) Wir machen mit, wenn ihr uns erklärt, wie dieses Spiel geht. (225) Die Reparatur meiner Uhr ging leichter [als ich gedacht habe]. Nun brauche ich sie nicht mehr zum Uhrmacher zu bringen. (226) Das Verbot der Produktion bestimmter Stoffe geht nur über das Chemikaliengesetz. (nach Zeit, 12.12.86, S. 17) (227) Die Bedienung der Tastatur am Computer geht wie bei einer Schreibmaschine. - gehen 36 wird auch in dem Ausdruck [ugs] etwas geht wie geschmiert i.S.v. ‘etwas ist ganz leicht, einfach handhabbar, ausführbar’ verwendet: (228) Der Einbau des neuen Herds in unsere Küchenzeile g ging wie geschmiert. gehen 37 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ durch +A/ in +A/ .../ bis-Gruppe etwas [konkr. Objekt/ Substanz] dringt irgendwohin ein oder gelangt irgendwohin (229) Der Nagel geht [nicht] in die Wand, weil sie aus Beton ist. (230) [Jetzt] geht die Luft aus dem Ballon. (Stern, 5.11.87, S. 26) (231) Wir kamen bei unserer Wanderung in ein heftiges Gewitter, der Regen ging durch die Kleider bis auf die Haut. (232) Hier kann man nicht richtig atmen, der Staub geht in die Lungen. gehen 38 NomE AdvE; AdvE: von +D etwas [konkr. Objekt/ Substanz] löst sich von etwas ab; abgehen (233) Das Etikett geht [ganz schwer] von der Flasche. (234) Der Dreck sitzt ganz fest, er geht [nicht] von den Schuhen. (235) Haben Sie Stifte, [bei denen] die Farbe [nicht mehr] von der Folie geht? - gehen 38 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. gehen 39 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ seit +D/ .../ bis- Gruppe/ NG im A etwas [Vorgang: meist Veranstaltung] dauert irgendwielange (236) Der schreckliche Baulärm auf der Straße geht [schon] seit Stunden. (237) „Ben Hur“ ist ein besonders langer Film, er geht drei Stunden. (238) Ein anderer Lehrgang geht über ein Jahr. (WP, 24.10.90, S. 24) (239) Das Fest geht bis 0.30 Uhr. (Zeit, 19.6.87, S. 45) gehen 40 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ nach +D/ zu +D/ durch +A/ .../ bis-Gruppe etwas [Strecke: Straße, Verkehrslinie, Flugbahn o.Ä.] erstreckt sich irgendwohin (240) Geht dieser Weg nach Heppenheim? (241) Die A3 geht durch den Westerwald und Taunus. (242) Die ICE-Strecke von Berlin nach Frankfurt/ Main geht über Braunschweig, [nicht] über Hannover. (243) Wohin geht die U-Bahn- Linie 1? (244) Die ballistische Bahn der Trägerrakete ging über 28.780 km. (nach Urania, 11/ 66, S. 80) (245) Die Berliner U-Bahn-Linie 2 geht [vorläufig] nur bis Pankow- Vinetastraße. gehen 41 NomE AdvE; AdvE: nach +D/ durch +A/ .../ bis-Gruppe etwas [Vorgang: Fortbewegung [meist Reise, Wanderung o.Ä.]] verläuft irgendwohin (246) Die Fahrt geht über Merzig, Dillingen, Saarlouis und Völklingen nach Saarbrücken. (Welt, 15.5.54, S. 3) (247) Herzogs letzte Dienstreise geht ins Baltikum. (BerlZ, 18.5.99, S. 6) (248) Die Wanderung geht über einen schmalen Grat. (MM, 31.10.85, S. 2) gehen 42 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] wird irgendwohin [als Bestimmungsort, -zweck] befördert oder gebracht (249) Drei Viertel des Kaffees gehen nach Nordamerika, der Rest nach Europa. (Seydlitz, S. 110) (250) Diese Maschinen, die in großen Mengen gebaut wurden, gingen in alle Welt. (ZAK, 5.9.73, S. 13) (251) Die Ausstellung geht [noch] nach Hamburg ins Museum für Kunst und Gewerbe. (Zeit, 29.3.85, S. 54) gehen 416 gehen 43 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +A/ auf +A/ in +A/ ... etwas [abstr. Objekt: Geld o.Ä.] fließt zu einer bestimmten Verwendung irgendwohin (252) 22.500.000.000-Dollar-Einnahmen der letzten 20 Jahre: Wohin sind sie gegangen? (MM, 11.12.98, S. 3) (253) Die Versteigerung der Handtaschen von Prominenten im Internet dauert bis nächsten Mittwoch. Der Erlös geht an die Stiftung Krebshilfe. (nach MM, 6.7.2000, S. 15) (254) [Bei vollem Rentenanspruch] geht das Geld auf ein Konto in der Bundesrepublik. (MM, 2.1.88, S. 15) (255) Die Hälfte der 7.000 Mark geht in Prospekte und Plakate. (nach MM, 27.3.95, S. 17) (256) [Bei vielen Hauskäufern] gehen die Zahlungen [größtenteils] in die Deckung der Zinsen und [nicht] in die Tilgung der Schulden. gehen 44 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ .../ nach +AdvG/ bis-Gruppe etwas [abstr. Objekt: Preis, Kurs, Temperatur o.Ä.] bewegt sich hinsichtlich einer Dimension irgendwohin (257) Die Temperaturen sind [plötzlich] in die Höhe gegangen und werden [in den nächsten Tagen] noch höher gehen. Es wird unangenehm heiß werden. (258) Die Aktienkurse des DAX sind [heute] [wieder] über 7.000 Punkte gegangen. (259) Es ist unwahrscheinlich, dass die Preise nach unten gehen. (nach MM, 30.8.96, S. 7) (260) Die Mietpreise gehen [hier] bis zu 12 Euro pro m 2 . gehen 45 NomE AdvE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: durch +A/ in +A/ um +A/ ... etwas [abstr. Objekt [als Nachricht]] wird irgendwo [Nachrichtenmedien] verbreitet, veröffentlicht (261) Die Nachricht von der Hochzeit des Filmstars ging durch alle Zeitungen/ durch die Presse. (262) Die Bilder von der Öffnung der Mauer gingen um die Welt/ in alle Welt. (263) Die Abteilung für Agitation und Propaganda beim SED-Zentralkomitee war verantwortlich für alles, was über die Sender ging. (RhM, 9.2.90, S. 38) dass-S : (264) [Gestern Abend] ist (es) [schon] durch die Spätnachrichten gegangen, dass der Präsident plötzlich verstorben ist. Hpts : (265) Es ging über Rundfunk und Fernsehen: die Fusionsverhandlungen der beiden Großbanken sind gescheitert. gehen 46 NomE AdvE; AdvE: in +A/ über +A/ zu +D/ ... etwas [konkr. Objekt: Auge, Scheinwerfer o.Ä./ abstr. Objekt: Blick, Gedanke] schweift, richtet sich irgendwohin (266) Seine Augen gingen in die Runde, weg vom Fenster. (Zeit, 2.8.85, S. 43) (267) Die Scheinwerfer des Autos gingen über die Büsche an der Straße. (268) Ihre Blicke gingen über die junge Frau, immer wieder. (Weyden, S. 37) (269) Die Gedanken des alten Mannes gingen [immer wieder] in die Vergangenheit. gehen 47 NomE AdvE; AdvE: durch +A/ über +A/ ... etwas [Vorgang: Geräusch, Bewegung, körperliches Gefühl, Naturerscheinung] bewegt sich wellenartig irgendwohin; laufen (270) Im alten Moskauer Zirkus verkünden Fanfaren den Beginn der Vorstellung. Erwartungsvolles Raunen geht durch das Publikum. (nach Zeit, 12.4.85, S. 9) (271) Ein Ruck ging durch Attilio Cortez’ Gestalt, als er die blonde Frau sah. (Garner, S. 20) (272) Zittern und Beben gehen durch seinen Körper. (MM, 17.9.85, S. 24) (273) Er begann sich zu fürchten und spürte, wie ein Kribbeln über seine Haut ging, vom Kopf bis zu den Zehen. (274) Die Flutwelle ging über die ganze Insel und verursachte großen Schaden. (275) [Bei Sportveranstaltungen] geht [jetzt] [häufig] die La-Ola-Welle durch das Stadion. gehen 48 NomE AdvE; AdvE: AdvG [meist gut/ schlecht] etwas [konkr. Objekt [als Ware]] ist irgendwie verkäuflich, absetzbar (276) Obstkuchen geht [bei Bäcker Meyer] gut. (277) Bürobauten gehen [nicht mehr] so gut, die Preise fallen. (BerlZ, 20./ 21.8.94, S. 45) (278) Am besten gehen [nach wie vor] Einfamilienhäuser. (MM, 22.10.86, S. 34) - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn gehen 48 i.S.v. ‘gut gehen’ verwendet oder negiert wird: (279) [In der Sommersaison] gehen [vorwiegend] Badeanzüge und luftige Kleidung. (280) [In diesem milden Winter] gehen dicke Pullover und warme Mäntel [nicht]. gehen 49 NomE PrädE; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NG im N jemand kleidet sich so/ als ein solcher (281) Die jungen Mädchen gehen [in diesem Sommer] [gern] kniefrei oder knöchellang. (282) [Zum Fasching] gehe ich [diesmal] als spanische Tänzerin. - gehen 49 wird auch in dem Ausdruck nackt gehen i.S.v. ‘unbekleidet gehen’ verwendet: (283) [Heute] gehen nur noch wenige Naturvölker n nackt. gehen 50 als NomE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im N jemand ist als ein solcher beruflich unterwegs (284) Herr Maurer ging [einige Jahre] als Staubsaugervertreter. (285) Ehemalige Strafgefangene gehen [manchmal] als Zeitschriftenwerber. (286) Viele junge Frauen wollen als Model gehen. PHRAS FVG : etwas geht in Betrieb: etwas [Anlage o.Ä.] beginnt zu arbeiten; etwas geht in Druck: etwas [Manuskript] wird gedruckt; etwas geht in Erfüllung: etwas wird erfüllt; [sportspr] in Führung gehen: führen; etwas geht in Herstellung/ Produktion/ Serie: etwas [Produkt] beginnt, serienmäßig hergestellt zu werden; etwas geht zu Bruch/ in die Brüche: etwas zerbricht; etwas geht zu Ende/ [geh] zur Neige: etwas endet, hört bald auf Idiom: bei jemandem aus und ein/ ein und aus gehen: bei jemandem oft sein, mit jemandem verkehren; in sich gehen: über sein Verhalten nachdenken, um es zu ändern; [geh] etwas verlustig gehen: etwas verlieren, einbüßen; etwas geht vor sich: etwas geschieht, findet statt; (an etwas) zugrunde gehen: (an etwas) sterben; etwas geht zugrunde: etwas wird vernichtet, gehen 417 ruiniert; etwas geht vor Anker: etwas [Schiff o.Ä.] ankert; jemandem aus den Augen gehen: sich nicht mehr bei jemandem sehen lassen; mit offenen Augen durch die Welt gehen: alles unvoreingenommen betrachten, um daraus zu lernen; auf die Barrikaden gehen: gegen etwas angehen, Widerstand leisten; [ugs] jemandem um den Bart gehen: jemandem schmeicheln, um etwas zu erreichen; zu Bett/ ins Bett gehen: schlafen gehen; [ugs] mit jemandem ins Bett gehen: mit jemandem Geschlechtsverkehr haben; etwas geht ins Blut: etwas überträgt sich in anregender Weise; an Bord gehen: ein Schiff/ Flugzeug betreten; von Bord gehen: ein Schiff/ Flugzeug verlassen; etwas geht an die Börse: etwas [Firma] wandelt sich in eine Aktiengesellschaft um; [ugs] in die Breite gehen: dick werden; [ugs] an die Decke gehen: sehr zornig, wütend werden; in Deckung gehen: Deckung, Schutz suchen; mit jemandem durch dick und dünn gehen: unter allen Umständen zu jemandem halten; in die Ferien gehen: Ferien machen; für jemanden durchs Feuer gehen: für jemanden alles tun, auf sich nehmen; etwas geht aus den Fugen: etwas verliert seinen Zusammenhalt, gerät in Unordnung; aufs Ganze gehen: alles wagen, um etwas zu erreichen; [ugs] jemandem auf den Geist gehen: jemanden stören, langweilen; mit jemandem ins Gericht gehen: jemanden hart bestrafen, tadeln; einer Sache auf den Grund gehen: die wahren Ursachen von etwas herausfinden; jemandem zur Hand gehen: jemandem bei seiner Arbeit helfen; etwas geht mit etwas Hand in Hand: etwas geht gleichzeitig mit etwas anderem vor sich; etwas ist durch viele Hände gegangen: etwas hat schon oft den Besitzer gewechselt; etwas geht (jemandem) unter die Haut: etwas berührt, erregt jemanden im Innersten; [geh] etwas geht jemandem zu Herzen: etwas berührt jemanden im Innersten; [ugs] in die Höhe gehen: wütend werden; [ugs] etwas geht in die Hose(n): etwas missglückt; [ugs] vor die Hunde gehen: zu Grunde gehen; [geh] in die Irre gehen: sich verirren/ sich irren; etwas geht auf jemandes Konto: jemand ist für etwas verantwortlich, hat etwas verschuldet; [ugs] etwas geht jemandem nicht aus dem Kopf: jemand kann etwas nicht vergessen; [ugs] etwas geht jemandem nicht in den Kopf: etwas leuchtet jemandem nicht ein, ist jemandem unverständlich; [ugs] sich etwas durch den Kopf gehen lassen: etwas erwägen, über etwas nachdenken; etwas geht auf Kurs: etwas [Schiff, Flugzeug] schlägt den vorgeschriebenen Kurs ein; etwas geht zu jemandes/ etwas Lasten: für jemanden/ etwas nachteilig sein/ von jemandem/ etwas verschuldet, verursacht sein; [ugs-salopp] über Leichen gehen: skrupellos vorgehen; [ugs] jemandem auf den Leim gehen: auf jemanden, auf jemandes List hereinfallen; [ugs] (schnell/ leicht) in die Luft gehen: (schnell) wütend werden/ sich (leicht) aufregen; [ugs] etwas geht in die Luft: etwas explodiert; an die Luft gehen: ins Freie gehen, um sich zu entspannen, erfrischen; [ugs] etwas geht jemandem an die Nerven: etwas geht jemandem sehr nahe; [ugs] jemand/ etwas geht jemandem auf die Nerven: jemand/ etwas wird jemandem lästig; [ugs] etwas geht jemandem an die Nieren: etwas bewegt jemanden sehr, greift jemanden an; etwas geht auf jemandes Rechnung: jemand muss etwas bezahlen; etwas geht in Scherben: etwas wird völlig zerstört, zerbricht; jemandem nicht von der Seite gehen: ständig in jemandes Nähe bleiben; etwas geht jemandem durch den Sinn: jemand muss an etwas denken; etwas geht jemandem nicht aus dem Sinn: jemand muss ständig an etwas Bestimmtes denken; [sportspr] an den Start gehen: an einem Rennen teilnehmen; [ugs] am Stock gehen: gesundheitlich oder finanziell am Ende sein; auf die Straße gehen: für/ gegen etwas demonstrieren; etwas geht tief: etwas hat tief greifende Wirkung; etwas geht in Trümmer: etwas wird zerstört; irgendwo gehen die Uhren anders: irgendwo gelten andere Maßstäbe; [verhüllend] ins Wasser gehen: sich ertränken; den Weg des geringsten Widerstands gehen: allen Schwierigkeiten ausweichen; jemandem/ etwas aus dem Weg gehen: jemandem/ etwas ausweichen; seine eigenen Wege gehen: selbstständig handeln, denken/ sich von jemandem abwenden; neue Wege gehen: auf neue, noch nicht erprobte Weise handeln; jemand/ etwas geht zu weit: jemand/ etwas geht über das vertretbare, erträgliche Maß hinaus/ jemand übertreibt etwas; [geh] irgendwie zu Werke gehen: irgendwie verfahren, vorgehen; mit der Zeit gehen: fortschrittlich sein - [ugs] Das geht über meinen Verstand! : Das begreife ich nicht.; [ugs] Geh zur Hölle! / Geh zum Kuckuck! / Geh zum Teufel! : [als Ausdruck der Verwünschung, Abweisung] Lass mich in Ruhe./ Verschwinde.; Das geht in Ordnung! : [als Versicherung] Das wird ordentlich, zuverlässig erledigt.; Es geht die Rede/ die Sage ...: Man sagt .../ Das Gerücht geht um ...; [ugs] Da gehst du am Stock! : [als Ausdruck der Verwunderung] Das ist überraschend.; Es kann nicht immer alles nach dir gehen! : [als Ausdruck der Weigerung, Verneinung] Es kann sich nicht immer alles nach deinem Willen richten. G.ANM - gehen wird auch in Ausdrücken verwendet wie z.B. jemandes Atem geht leicht/ schwer i.S.v. ‘jemand atmet leicht/ schwer’; der Teig geht i.S.v. ‘der Teig geht auf’; die Tür geht i.S.v. ‘die Tür wird geöffnet/ geschlossen’; [regional] in die Beeren/ Pilze gehen i.S.v. ‘Beeren/ Pilze’ suchen. - gehen wird auch als Modalitätsverb verwendet in der Konstruktion mit passivähnlicher Funktion [ugs] etwas geht zu öffnen/ schließen/ ... i.S.v. ‘etwas kann gehen, es 418 geöffnet/ geschlossen/ ... werden’: (287) Wenn noch der Wintermantel hinein soll, geht der Koffer nicht zu schließen. (288) Dieses Rätsel geht leicht/ schwer zu lösen. VERBF angehen; ausgehen; gehen, es; spazieren gehen 'gehen, es es geht es ging es ist gegangen es geht 1 jemand befindet sich in einer Lage es geht 2 um es handelt sich um etwas es geht 3 von irgendwo gelangt man irgendwohin es geht 4 um jemandem ist etwas ein wichtiges Anliegen es geht 5 mit wie jemand empfindet so es geht 6 mit etwas entwickelt sich irgendwie es geht 7 an mit etwas wird irgendwann begonnen es geht 8 es geht auf irgendwann zu es geht 9 irgendwann erfolgt eine Fortbewegung irgendwohin SBP es geht 1 DatE AdvE BED jemand befindet sich in einer irgendwie gearteten Lage. (1) „Wie geht es Ihnen [heute]? “ - „Es geht mir etwas besser.“ BELR DDatE: dasjenige, das sich in einer Lage befindet: Person/ Institution/ Tier/ selten Pflanze (2) Herr Müller hat die Nachricht erhalten, dass es sseiner Mutter nicht gut geht. (3) DDen schweizerischen Unternehmen geht es genauso gut wie den deutschen. (Zeit, 20.6.86, S. 22) (4) Der Dackel unserer Nachbarin hat sich die Pfote gebrochen. [Jetzt] geht es iihm [aber wieder] gut. (5) V Vielen Tieren geht es [im Zirkus und im Zoo] nicht gut. (6) [Bei dieser Trockenheit] geht es aauch den Pflanzen schlecht. AdvE: AdvG: Art und Weise [meist gut/ schlecht] (7) Sie sehen so blass aus, geht es Ihnen nnicht gut? (8) Schließlich spricht vieles dafür, dass gerade Länder, denen es schlecht geht, gute Universitäten brauchen. (FAZ, 21.12.90, S. 33) (9) Deine Fürsorge ist rührend, aber es geht mir bbestens. (Larsen, S. 48) (10) Es ging uns ddreckig, und wir konnten uns weder Wein noch gutes Essen leisten. (Böll, Ansichten, S. 22) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die DatE kann weggelassen werden, wenn jemand eine Person nach ihrem Befinden fragt: (11) „Wie geht es? “ - „Gut/ Schlecht.“ Die Antwort: (12) „Es geht.“ wird i.S.v. ‘Es geht leidlich.’ interpretiert. - Mit einer AdjG kann charakterisiert werden, in welcher Hinsicht es jemandem irgendwie geht: (13) Meinem Bruder geht es [ggesundheitlich/ ffinanziell/ w wirtschaftlich] ausgezeichnet. SBP es geht 2 um PräpE (AdvE) BED es handelt sich irgendwobei um jemanden/ etwas. (14) Worum geht es [denn]? BELR PPräpE: um +A: dasjenige, um das es sich handelt: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darum: Sachverhalt (15) Es geht nicht uum Menschen; es geht uum Tiere. (Strittmatter, S. 245) (16) Es geht [doch] uum Schloss Schönthal. (Bolten, S. 49).(17) „Es geht u um die Sache“, sagte sie. (Böll, Ansichten, S. 92) (18) Bei der Unterhaltung ist es u um Liebe, Krankheit, Tod und Leben, [aber] aauch um Urlaub, Reisen, Bücher und Filme gegangen. (19) UUm was es geht, hat er mir nicht gesagt. (Balden, S. 18) dass-S : (20) Es geht ddarum, d dass Berlin wieder die natürlichen Vorteile seiner geografischen Lage in der Mitte Europas nutzen kann. (nach Bu-Prot. 89, S. 13037) Inf+ : (21) Es geht bei diesem Thema [auch] ddarum, LLicht in medizinisches Dunkel zu bringen. (RhM, 8.6.90, S. 26) ob-Frag : (22) Es ging ddarum, o ob man Kartoffeln mit oder ohne Schale essen würde. (nach Strittmatter, S. 273) w-Frag : (23) Es geht ddarum, w was in einer schwierigen Lage zu tun ist. (Bollnow, S. 122) Hpts : (24) Es geht d darum, e er kommt mit oder ich komme mit. (AdvE): bei +D/ in +D: Zusammenhang in +D: geistiges Produkt (25) B Bei dem Gespräch sei es [vor allem] um Persönliches gegangen. (FR, 15.3.90, S. 2) (26) „Geht es bbei eurem Streit um eine Frau? “ fragte der Corporal. (Garner, S. 35) (27) Worum geht es b bei/ iin diesem Prozess? (28) I In dem neuesten Roman des Schriftstellers geht es um soziale Konflikte in Südamerika. PASSK kein Passiv möglich SBP es geht 3 AdvE1 AdvE2 BED von irgendwo gelangt man irgendwohin. (29) Geht es hier zum Zentrum? BELR AAdvE1: Ort AdvG/ an +D/ ...: Ortspunkt (30) „Geht es h hier zum Bahnhof? “ - „Nein, zum Bahnhof geht es ddort an der Kreuzung nach rechts.“ (31) Zur Post geht es a auf der rechten Seite hinter dem Kaufhaus. AdvE2: Ort in +A/ zu +D/ .../ nach +AdvG: Zielort (32) Links geht es iin die Altstadt, nach Mannheim geht es rechts. (33) „Geht es hier zzum Theater? “ - „Nein, zum Theater geht es auf der anderen Seite n nach rechts.“ PASSK kein Passiv möglich W.BED es geht 4 um DatE PräpE; PräpE: um +A; PräpSE mit obl. Korrelat darum jemandem [Person/ Institution] ist etwas [Vorgang/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] ein wichtiges Anliegen (34) Das Gericht betonte ausdrücklich, dass es ihm [nicht] um die Wahrung von Sitte und Moral gehe. (MM, 12.10.85, S. 62) (35) Meiner Mutter geht es [immer nur] um ihre Kinder. (36) Es ging mir [jetzt] [fast nur noch] um das Geld, das er mir leihen würde. (Böll, Ansichten, S. 235) dass-S : (37) Es geht den Gewerkschaften darum, dass der Abbau von Stellen verhindert wird. Inf+ : (38) Es geht mir [doch gerade] darum, diesen Staat zu verbessern. (WP, 8.12.89, S. 16) ob-Frag : (39) Den Studenten ging es darum, ob die Vorlesungen in der nächsten Woche gehalten werden oder nicht. w-Frag : (40) Es ging uns [bei der Diskussion] darum, wie man den Flüchtlingen helfen kann. gehören 419 es geht 5 mit wie (DatE) PräpE PrädE; PräpE: mit +D; PrädE: wie-Gruppe jemand empfindet oder erlebt jemanden/ etwas [keine Restr.] so: (41) Es ging ihm mit seinen neuen Kollegen wie immer: nach kurzer Zeit hatte er mit allen Streit. (42) Es ging dem Studenten mit seiner Diplomarbeit wie mit den Hausarbeiten, er kam in großen Zeitdruck. (43) Es ging mir mit ihm wie mit fast allen: ich war ihnen trotzdem sympathisch. (Böll, Ansichten, S. 105) es geht 6 mit PräpE AdvE; PräpE: mit +D; AdvE: AdvG/ AdjG jemand/ etwas [keine Restr.] entwickelt sich irgendwie (44) Wie geht es (dir) mit deiner Diplomarbeit? (45) So richtig rennen konnte Lore immer noch nicht, aber es ging einigermaßen mit ihrem Fuß. (de Groot, S. 53) (46) Mit den Geschwistern geht es immer besser, sie streiten sich nicht mehr so oft. (47) [Ihm] geht es mit dem Projekt viel zu langsam. es geht 7 an PräpE (AdvE); PräpE: an +A; (AdvE): AdvG/ nach +D/ ... mit etwas [Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt]] wird irgendwann begonnen (48) Meistens war ich der erste, den der Lehrer aufrief, wenn es ans Verteilen der Hefte ging. (nach Frisch, S. 122) (49) Nach der Begrüßung geht es an die Arbeit. (nach taz, 23.1.90, Sonderh., S. 43) (50) Eine halbe Stunde später geht es an Scherenschnitte. (MM, 7.5.85, S. 19) (51) Der Rohbau ist fertig. [Jetzt] geht es an den Innenausbau des Hauses. es geht 8 AdvE; AdvE: auf +A/ gegen +A es geht auf irgendwann zu oder es ist fast irgendwann (52) Es geht auf Mitternacht, und das Fernsehprogramm ist gerade zu Ende, als das Telefon läutet. (Werremeier, S. 129) (53) Um sieben Uhr abends begann es, und es ging gegen drei viertel eins, als es aus war. (MM, 26.9.86, S. 48) (54) Es ging auf 20 Uhr, die kleinen Kinder mussten ins Bett. es geht 9 AdvE1 (AdvE2); AdvE1: in +A/ über +A/ zu +D/ (von +D) in +A/ (von +D) nach +D/ ...; (AdvE2): AdvG/ in +D/ nach +D/ ... irgendwann erfolgt eine Fahrt, Reise o.Ä. irgendwohin (55) In der nächsten Woche geht es [endlich] nach Hause. (56) Nach dem Abitur geht es [erst mal] in die Ferien, anschließend zum Bund. (57) Sie kommt in Bombay an, von wo aus es [mit dem Zug] in die Provinzstadt Chandrapore geht. (nach Zeit, 26.4.85, S. 60) (58) Voller Hoffnung folgte Norma dem Arzt. Es ging über mehrere Flure. (Stephan, S. 9) (59) Jetzt geht es [zügig] von den Außenbezirken ins Stadtzentrum. PHRAS Idiom: [verhüllend] mit jemandem geht es zu Ende: jemand stirbt; [ugs] es geht jemandem an den Kragen: jemand wird zur Rechenschaft gezogen, bestraft; - Wenn es nach mir ginge, ...: Wenn ich zu bestimmen hätte, ...; Immer muss es nach dir gehen! : [als Ausdruck der Kritik] Immer muss alles nach deinem Willen geschehen.; [ugs] Sonst geht’s dir (aber) danke? : [als Ausdruck der Entrüstung] Du bist nicht recht bei Verstand, wenn du das wirklich so meinst.; Es geht ums Ganze! : Hier wird über Sieg oder Niederlage entschieden.; Es geht um Leben oder Tod/ Tod oder Leben! : Jemandes Leben ist in höchster Gefahr.; [ugs] Jetzt geht es ans Eingemachte! : Jetzt geht es an die Substanz.; [ugs] Es geht/ Jetzt geht es um die Wurst! : Es ist/ Jetzt ist es wichtig, sich einzusetzen, denn es kann Entscheidendes erreicht werden. VERBF angehen; ausgehen; gehen; spazieren gehen ge'hören gehört gehörte hat gehört gehören 1 Eigentum von jemandem sein gehören 2 zu Teil von etwas sein gehören 3 <in/ zu> etwas zugeordnet sein gehören 4 zu für etwas erforderlich sein gehören 5 irgendwohin sollen SBP gehören 1 NomE DatE BED Eigentum oder Besitz von jemandem sein . (1) Gehört Ihnen das Haus oder haben Sie es nur gemietet? BELR NomE: dasjenige, das Eigentum von jemandem ist: Konkretum [selten Person]/ abstr. Objekt (2) D Das Schloss, die Felder und die Reitpferde gehören [jetzt nicht mehr] der Familie des Grafen. (3) D Die Zeitschriften „M Monat“ u und „WWirtschaftswoche“ gehörten [vorübergehend] Gerd Bucerius. (nach Zeit, 16.5.86, S. 18) (4) Sklaven und Hunde gehören ihrem Herrn. (5) F Forschungsergebnisse von Mitarbeitern gehören der Firma. DatE: derjenige, dessen Eigentum etwas ist: Person/ Institution/ selten Tier (6) Das neue Auto gehört mmeinem Bruder Christian. (7) Die technischen Geräte gehören d dem Institut. (8) Der rote Fressnapf gehört d dem Hund unseres Nachbarn. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit gehören 1 wird meist auf ein Eigentumsverhältnis Bezug genommen. Gelegentlich kann es aber in der gesprochenen Sprache auch verwendet werden, wenn ein bloßes Besitzverhältnis vorliegt : (9) Gib mir die CD zurück, die gehört mir! Ich muss sie meinem Bruder zurückgeben! SBP gehören 2 zu NomE PräpE BED Teil oder Element von etwas sein; angehören . (10) Das gehört zu meinen Pflichten. BELR NomE: dasjenige, das Teil von etwas ist: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (11) GGene Boyer gehörte [1966] zu den Gründerinnen der Frauenorganisation und war damals Besitzerin und Direktorin einer Kette von Möbelhäusern. (Spiegel, 3/ 93, S. 118) (12) DDer Adler gehört zu den geschützten Tierarten. (13) Airbag und ABS-System gehören [heute] zur serienmäßigen Ausstattung eines Mittelklassewagens. (14) Zu den Rechten der Kinder gehört [auch] ddas Recht auf eine Ausbildung. (15) D Der Tod seiner Eltern gehörte [für Manfred] zu den schmerzhaftesten Erfahrungen seines Lebens. gehören, sich 420 dass-S : (16) Zu den Pflichten des Mieters gehört (ees), d dass er nach 22 Uhr die Haustür abschließt. Inf+ : (17) E Es gehört zur Würde des Menschen, f frei seine Meinung zu sagen. (Bollnow, S. 117) ob-S: (18) Zu den Fragen, die für die Einstellung entscheidend waren, gehörte [auch], oob der Bewerber ein Mann oder eine Frau sei. (nach Zeit, 14.2.86, S. 71) PräpE: zu +D: dasjenige, wovon etwas ein Teil ist: keine Restr . (19) Die Expedition, zzu der sechs Männer gehörten, geriet in Gefahr. (nach Welt, 2.6.54, S. 10) (20) ZZu den Schnellsten hat Siemens [nie] gehört. (Zeit, 24.1.86, S. 18) (21) Die Fenster muss in der Regel der Hausbesitzer erneuern, denn sie gehören zzum HHaus; um die Tapeten muss sich der Mieter kümmern, denn sie gehören zzu der Wohnung. (22) Wenn man mit der Kunst nicht einverstanden ist, soll man nicht die Kunst, sondern die Zeit oder die Menschheit, zzu der man selbst gehört, dafür verantwortlich machen. (nach Zeit, 18.1.85, S. 52) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NG der PräpE wird häufig in Form einer NG im Plural mit einem attributiven Adj im Superlativ bzw. in Form eines substantivierten Adj im Superlativ realisiert : (23) Thomas Mann gehört zzu den bedeutendsten Schriftstellern dieses Jahrhunderts. (24) [Leider] gehört Johannes [nicht] z zu den Zuverlässigsten.; s. auch (15), (20) und (26). - Gelegentlich wird die PräpE statt mit zu +D mit unter +A belegt : (25) Es ist nicht wichtig, dass du uunter die Besten deiner Klasse gehörst. - Häufig wird mit einer PräpG [für +A] auf den Geltungsbereich der Aussage [häufig Person] Bezug genommen : (26) [FFür mich] gehören Tulpen zu den schönsten Blumen der Welt.; s. auch (15). W.BED gehören 3 <in/ zu> NomE DatE/ PräpE; PräpE: in +A/ zu +D jemand/ etwas [keine Restr.] ist jemandem/ etwas [keine Restr.] zugeordnet (27) [Am Sonntag] gehört Vater der Familie. (28) Großvaters Interesse gehört [ausschließlich] seinen Büchern und seiner Münzsammlung. (29) Gehören diese Kinder zu Ihnen? (30) Diese Handschrift gehört ins dreizehnten Jahrhundert. (31) Solche Relikte gehören [nicht] zum frühen Mittelalter, sondern ins Spätmittelalter. (32) Bei einem psychologischen Test mussten die Versuchspersonen herausfinden, welche Farben zu welchen Symbolen gehören und welche Begriffe [nicht] zu den Übrigen gehören. gehören 4 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D jemand/ etwas [keine Restr.] ist für etwas [Vorgang/ Handlung] erforderlich oder bildet die Voraussetzung für etwas (33) Zur Lösung dieser Aufgabe gehört viel Geduld. (34) Zur Gründung eines Vereins gehören [in Deutschland] mindestens sieben Personen. (35) Zum Gelingen eines Festes gehören gutes Essen, guter Wein, aber auch Musik und [vor allem] interessante Gäste. gehören 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ nach +D/ + AdvG/ ... etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] soll irgendwohin an seinen richtigen Platz (36) Du gehörst dorthin. (37) Ein fiebriges Kind gehört ins Bett. (38) [Im Park] gehören Hunde an die Leine. (39) Das Bild gehört ein bisschen mehr nach links. (40) Die Milch gehört in den Kühlschrank und [nicht] in den Küchenschrank. (41) Umgangssprachliche Ausdrücke gehören [nicht] in ein Bewerbungsschreiben. (42) Brutalitäten gehören [nicht] ins Fernsehprogramm für Kinder, man sollte sie davor schützen. G.ANM - gehören wird auch als Nebenverb in Verbindung mit dem Part. II eines Hauptverbs zur Bildung einer modalen passivischen Konstruktion verwendet i.S.v. ‘etwas sollte/ müsste getan werden’. Der Satzbauplan wird in dieser Konstruktion vom Hauptverb bestimmt: (43) Das gehört [doch] verboten! (44) Das gehört ihm [doch] gesagt! (45) Ein solches Verhalten gehört bestraft. VERBF aufhören; aufhören, es; gehören, sich; hören; zuhören ge'hören, sich gehört sich gehörte sich hat sich gehört SBP sich gehören NomE BED den gesellschaftlichen Normen, den Regeln des Anstands oder der Höflichkeit entsprechen. (1) Die Post anderer Leute zu lesen, gehört sich [nicht]. BELR NomE: dasjenige, das den Normen entspricht: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) E Ein solches Benehmen gehört sich [bei einem offiziellen Empfang] [wirklich nicht]! (3) SSolch ein Umgang gehört sich [einfach] nicht. (MM, 12.8.99) (4) Wer rülpst, wenn er essen soll, und sich in das Tischtuch schnäuzt, dem sei gesagt, bbeides gehört sich [nicht]. (MM, 19.5.2000) (5) Bunte Kleidung gehört sich [bei einer Trauerfeier] [nicht]. (6) B Böse Gedanken gehören sich [nicht] [während des Gottesdienstes]. dass-S : (7) [Heute wie früher] gehört (e es) sich [nicht], ddass man vom Tisch aufsteht, bevor alle mit dem Essen fertig sind. Inf+: (8) EEs gehört sich, bbeim Gähnen die Hand vor den Mund zu halten. Inf-: (9) AAlten Menschen in der Straßenbahn seinen Platz anbieten, gehört sich [für junge Leute]. PASSK kein Passiv möglich WORTB gehörig ANM - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. - Das Korrelat es wird häufig realisiert. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (9). gelten 421 - sich gehören wird meist mit einer Negation verwendet: s. (1), (2), (5), (6), (7) und (10). - Häufig wird mit einer PräpG [für +A] auf den Personenkreis, für den die Normen gelten, Bezug genommen : (10) Manche Leute meinen, es gehöre sich [nicht] [ffür ein junges Mädchen], auf der Straße zu rauchen.; s. auch (11). - Häufig wird mit einer PräpG [bei +D/ während +G/ ...] auf den Geltungsbereich der Normen Bezug genommen: s. (2), (5) und (6). - sich gehören wird häufig in dem Ausdruck wie es/ das sich gehört als Kommentar zu einer Aussage verwendet: (11) Der Präsident gratulierte ihm, wie ees sich gehört, zur neuen Aufgabe, und der scheidende Botschafter dankte für die Gastfreundschaft. (Zeit, 11.4.86, S. 2) (12) Der Mann war blind, wie sich ddas [für einen Propheten] gehörte. (nach Th. Mann, Joseph, S. 917) VERBF aufhören; aufhören, es; gehören; hören; zuhören ge'lingen gelingt gelang ist gelungen gelingen 1 mittels irgendetwas erreicht werden gelingen 2 gut zu Stande gebracht werden gelingen 3 mit mit etwas zu Stande kommen SBP gelingen 1 NomE (DatE) (AdvE) BED von jemandem mittels irgendetwas erreicht werden . (1) Es ist mir gelungen, ihn davon zu überzeugen. BELR NNomE: dasjenige, das erreicht wird: Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (2) [Aufgrund der Personenbeschreibung] gelang der Polizei die Festnahme des Täters. (3) [Im Oktober 1986] gelang [in Essen] d der Versuch, künstliches Kokain herzustellen. (Zeit, 24.4.87, S. 77) (4) Ulrike versuchte zu lachen, aber ees gelang ihr [nicht]. (Uhl, S. 34) (5) Er ist ein Träumer, der die Welt verbessern will; [nur leider] wird ihm ddas [nicht] gelingen. (nach Larsen, S. 5) dass-S : (6) Möge e es gelingen, ddass von diesem Parlament die Botschaft des Friedens und der Versöhnung in die Welt hinausgeht. (Vk-Prot. 5.4.90, S. 2) Inf+ : (7) Keinem Herrscher wird ees gelingen, aalle Untertanen glücklich und wohlhabend zu machen. (Larsen, S. 46) (8) Sollte ihm [nicht] gelingen, eeinmal leuchtendes Beispiel zu sein? (Strittmatter, S. 353) (DatE): dasjenige, das etwas erreicht: Person/ Institution/ Tier (9) DDen Fischern gelang es [damals], Tausende von Fischen und Krebsen zu retten. (MM, 3.4.86, S. 40) (10) Es ist der Regierung gelungen, die Staatsverschuldung zu senken. (11) [Nach vielen erfolglosen Versuchen] gelang es ddem Hund, über den Zaun des Zwingers zu springen. (AdvE): Mittel mit +D: abstr. Objekt [meist als Eigenschaft] durch +A: Handlung (12) MMit seiner Heiterkeit und Liebenswürdigkeit gelang es ihm [bald], ihr Herz zu erobern. (nach Bolten, S. 56) (13) Eine Verbesserung der bisherigen Situation kann n nur durch Abbau von Vorurteilen gelingen. (CSU, Progr., S. 54) (14) [Heute] kann ddurch diplomatisches Verhalten viel gelingen. (Bild, 5.1.67, S. 4) PASSK kein Passiv möglich WORTB gelungen W.BED gelingen 2 NomE DatE etwas wird von jemandem zu Stande gebracht (15) Ich kann nicht gut stricken, der Pullover gelingt mir [nicht]. (16) Der von uns in Auftrag gegebene Schrank und der Tisch mit Stühlen sind dem Tischler [zu unserer Zufriedenheit] gelungen. (17) Dieses Gedicht ist dem jungen Lyriker [besonders gut] gelungen. - gelingen 2 wird auch in dem Ausdruck etwas will jemandem nicht gelingen i.S.v. ‘trotz vieler Mühe gelingt jemandem etwas nicht’ verwendet : (18) Der Kuchen wollte ihr nicht gelingen. gelingen 3 mit NomE (DatE) PräpE; PräpE: mit +D etwas [Vorgang] kommt mit etwas [geistiges Produkt] zu Gunsten von jemandem zu Stande (19) Mit dem Roman „Solaris“ gelang dem polnischen Schriftsteller Lem der literarische Durchbruch. (nach MM, 11.9.86, S. 13) (20) Mit der Erfindung der mechanischen Webstühle gelang die Revolutionierung der Textilherstellung. 'gelten gilt galt hat gegolten gelten 1 als als ein solches angesehen werden gelten 2 für etwas gültig sein gelten 3 für etwas bestimmt sein gelten 4 jemandem irgendwieviel wert sein SBP gelten 1 als NomE (DatE/ PräpE) PrädE BED von jemandem als ein solcher/ ein solches/ so angesehen werden . (1) Er gilt als Fachmann auf diesem Gebiet. BELR NNomE: dasjenige, das von jemandem als ein solches angesehen wird: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) Christian Mortensen, dder als ältester Mann der Welt gilt, feierte in San Rafael, Kalifornien, seinen 114. Geburtstag. (MM, 19.8.96, S. 11) (3) DDie Heidelberger Bibliothek jener Jahre galt als die „bedeutendste wissenschaftliche Bibliothek in Deutschland“. (MM, 5.7.86, S. 3) (4) Der Urvogel Archaeopteryx galt [bisher] aals ältester bekannter Vogel. (nach Zeit, 29.3.85, S. 75) (5) DDieselmotoren gelten als umweltfreundlich. (nach MM, 15.4.87, S. 30) (6) DDie deutschen Weingesetze gelten [schon seit Jahren] als die strengsten der Welt. (Weinfreund, Nr. 6, S. 9) (7) DDie Atomkraft galt [lange] als Triebfeder des Fortschritts. (nach Umsteiger, S. 48) (8) „DDer Duden“ gilt als verbindlich für die Orthografie. (9) [Bei diesem Wettkampf] gilt j jedes Mittel und jeder Griff als erlaubt. (10) [In China] gilt ddie Frage eines Mannes nach dem Vornamen einer jungen Frau als höchst intim. (nach Zeit, 21.6.85, S. 39) (11) DDer Anstieg des Goldpreises und die Explosion des Platinpreises gelten als Beginn einer Wende auf den Rohstoffmärkten. (Zeit, 5.9.86, S. 22) (12) gelten 422 Armut gilt als ein deprimierender Zustand. (13) Als Höhepunkt der Silvesterfeier gilt d das Feuerwerk um Mitternacht. dass-S : (14) Gilt es als sicher, ddass die beiden verhafteten Männer die Bankräuber sind? Inf+ : (15) Als unhöflich gilt (ees), e einer weiblichen Person nicht die Tür aufzuhalten. ob-Frag : (16) Als fraglich hat (ees) gegolten, oob das Konzert tatsächlich stattfinden würde. (17) OOb sich diese neue Regelung durchsetzen wird, gilt als äußerst zweifelhaft. Hpts : (18) E Es gilt als Tatsache: : die Grippeschutzimpfung schützt vor einer echten Virusgrippe. (DatE): derjenige, von dem etwas als ein solches angesehen wird: Person/ Institution (19) DDen Ägyptern galt und gilt der Schlamm des Nils fast als heilig. (MM, 8.9.87, S. 9) (20) DDen anderen gilt das Schicksal von Patricia Hearst als ein Zeichen für die Widerstandskraft der amerikanischen Werte. (nach Zeit, 4.2.99, S. 84) (21) Der festgenommene junge Mann gilt dder Polizei als verdächtig. (PräpE): für +A: derjenige, von dem etwas als ein solches angenommen wird: Person/ Institution (22) FFür ganze Generationen galt der Name Gretna Green als Synonym für Hoffnung, Freiheit und Unabhängigkeit. (nach MM, 14.10.2000) (23) Kürzere Arbeitszeiten mit Lohnverzicht gelten f für die Gewerkschaften nicht mehr als unantastbar. (BerlZ, 6.5.2000, S. 35) PrädE: als-Gruppe mit NG im N: dasjenige, als welches etwas von jemandem angesehen wird: Konkretum/ abstr. Objekt [als Eigenschaft] als-Gruppe mit AdjG/ mit Part. II: Eigenschaft (24) Der Fachhochschulabsolvent gilt [nach wie vor] aals Praktiker und [weniger] aals Theoretiker oder Analytiker. (MM, 19.1.85, S. 24) (25) Rio de Janeiro gilt aals eine der schönsten Städte der Erde. (Seydlitz, S. 110) (26) Dieses Dokument gilt aals provisorischer Pass. (27) Die Arbeitslosigkeit gilt aals das größte Problem der gegenwärtigen Wirtschaftslage. (28) Catherine Deneuve gilt a als geschäftstüchtig und geschickt im Umgang mit dem Geld. (Zeit, 28.12.84, S. 53) (29) Die neuen Personenwagen gelten a als schadstoffarm. (nach MM, 25.9.86, S. 9) (30) Solche Einwände gelten [ja] aals zu persönlich und geschmacklos. (Böll, Ansichten, S. 258) (31) Die Finanzierung der gesetzlichen Alterssicherung kann [nur noch kurzfristig] aals gesichert gelten. (nach MM, 1.10.85, S. 6) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Geltung [nur Sg.]; gültig ANM - Die DatE/ PräpE wird selten realisiert. Wenn sie nicht realisiert ist, ist eine nicht näher spezifizierte Öffentlichkeit gemeint, die etwas als ein solches ansieht. - Statt mit der DatE/ PräpE kann mit einer statischen PräpG [bei +D/ unter +D/ ...] indirekt auf die Person/ Institution Bezug genommen werden, die etwas als ein solches ansieht : (32) Simone Borgstede gilt [b beim Hamburger Verfassungsschutz] als Mitglied der Roten-Armee- Fraktion. (nach Stern, 13.8.87, S. 120) (33) Das „Al Bustan“ gilt [u unter Kennern] als das beste Hotel der Welt. (nach MM, 4.3.99, S. 3) SBP gelten 2 NomE (PräpE) (AdvE) BED irgendwann für etwas gültig sein; in Kraft sein . (34) Mein Pass gilt noch ein Jahr. BELR NomE: dasjenige, das gültig ist: konkr. Objekt [Dokument, Zahlungsmittel o.Ä.]/ abstr. Objekt [meist Regularität: Gesetz, Regel, Wert o.Ä.] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (35) [In vielen europäischen Ländern] gilt dder deutsche Personalausweis, [in manchen] nnur der Reisepass. (36) Die Eintrittskarten gelten für zwei Konzerte. (nach MM, 27.4.88, S. 29) (37) W Welche Briefmarken und Geldscheine gelten noch heute? (38) Ihr könnt ihm trauen, s sein Wort gilt. (39) Für den Schauspieler Pierre Brice war Winnetou mehr als eine Rolle: „Auch für mich gelten ddie Ideale Treue, Ehre, Tapferkeit.“ (nach iwz, 5/ 99, S. 4) (40) [Normalerweise] gilt e eine Frist von drei Monaten. (Stern, 22.12.87, S. 66B) (41) [In den bayerischen und schweizerischen Alpen] gilt d die höchste Lawinenwarnstufe. (MM, 9.2.99, S. 16) dass-S : (42) Auch für euch gilt (e es), ddass morgen trotz der Feierlichkeiten gearbeitet wird. w-Frag : (43) E Es gilt [immer noch], wwas Benjamin sagte. (Zeit, 17.4.87, S. 51) (44) WWas ich gesagt habe, gilt für alle. Hpts : (45) Für mich gilt, iich komme selbst. (nach Zeit, 18.1.85, S. 2) (PräpE): für +A: dasjenige, wofür etwas gültig ist: Vorgang/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] selten zu +D: Vorgang/ Handlung (46) Die Einladung gilt aauch für die Teilnahme am offiziellen Festakt. (47) Psychologische und soziale Faktoren sollten in der Medizin noch mehr berücksichtigt werden. Dies gelte [besonders] für die Forschung über die Ursachen der Krankheiten. (nach MM, 3.10.86, S. 20) (48) Die neue Gebührenordnung gilt nnur für Privatpatienten. (MM, 25.6.87, S. 1) (49) Diese Vorschrift gilt [nicht] ffür alle Krankenkassen. (nach MM, 11.5.85, S. 60) (50) Die Tariferhöhung gilt ffür alle ICE-Züge. (nach MM, 3.2.99, S. 1) (51) Darüber darf man aber nicht vergessen, dass es viele Aufgaben gibt, die die Länder Westeuropas nur gemeinsam lösen können. Das gilt nnicht nur für die Außenpolitik. Es gilt [beispielsweise] ffür den Umweltschutz und vor allem für die Wirtschaft. (Europa, S. 16) (52) Der Minister wies darauf hin, dass das Gesetz aauch für Importprodukte gelte. (nach MM, 9.1.86, S. 10) (53) FFür diese Verträge gelten andere Bestimmungen und Verordnungen. (54) Z Zum Besuch eines Vortrages gilt die Museums-Eintrittskarte. (KN, 5.9.73, S. 19) (AdvE): Zeit an +D: Zeitpunkt ab +D/ +A/ seit +D: Anfangspunkt bis-Gruppe: Endpunkt für +A/ von +D bis-Gruppe/ NG im A: Zeitdauer (55) Dieser Fahrschein gilt nnur an dem Tag, an dem er gelöst wird. (56) Der neue Eisenbahnfahrplan gilt aab 21.9. für alle Strecken. (57) SSeit dem 1. Juni 1985 gilt der erhöhte Beitragssatz von 19,2 Prozent. (MM, 2.11.85, S. 56) (58) V Vom 8. September bis 14. April 1974 gelten besondere geschehen 423 Bedingungen. (nach KN, 5.9.73, S. 17) (59) [Zumindest] gilt das ffür einen Zeitraum von drei Jahren. (MM, 16.7.85, S. 15) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Geltung ANM - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [in +D / auf +D/ ...] kann auf den Ort, an dem etwas gültig ist, Bezug genommen werden : (60) Nach Polen müssen Sie den Reisepass mitnehmen, [ddort] gilt der Personalausweis [nicht]. (61) [I In 77 Berliner Bädern] gelten ab Januar höhere Eintrittspreise. (BerlZ, 22.12.98, S. 21) (62) Wer die Wahl hat, hat die Qual. Das gilt [besonders] [aauf dem Markt der Lexika], denn die Auswahl der verschiedenen Nachschlagewerke ist groß. (nach MM, 13.1.86, S. 24); s. auch (35) und (41). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem etwas gültig ist, Bezug genommen werden : (63) [B Bei Unfällen mit Fahrerflucht] gelten Besonderheiten. (MM, 17.5.86, S. 32) (64) [B Bei Schneeglätte] gilt: Gehwege müssen an Werktagen bis sieben, an Sonn- und Feiertagen bis acht Uhr früh geräumt sein. (nach BerlZ, 11.12.98, S. 17) W.BED gelten 3 NomE DatE [meist geh] etwas [konkr. Objekt/ Abstraktum] ist für jemanden/ etwas [Abstraktum] bestimmt oder auf jemanden/ etwas ausgerichtet (65) Die Denkmäler in Budapest, die [nicht] Staatsmännern gelten, [sondern] Musikern, sind gegen Frost geschützt. (nach Zeit, 28.3.86, S. 55) (66) Mein hauptsächliches Interesse gilt der klassischen Musik und [besonders] den Komponisten des 18. Jahrhunderts. (67) Ihre Gedanken galten [weniger] der Frage, warum der junge Blomhardt nicht erschienen war, [als] dem Fremden. (Balden, S. 6) (68) A.B. Lobanows weitere Tätigkeit als Diplomat galt der Entwicklung von Beziehungen zu den Ländern im Westen des russischen Staates. (Schädlich, S. 178) (69) Der Beifall der Theaterbesucher hat [speziell] der hervorragenden Hauptdarstellerin gegolten. (70) Diesen jungen Kriminellen muss die Aufmerksamkeit der Polizei und Jugendämter gelten. (nach MM, 11.2.99, S. 2) gelten 4 NomE (DatE) AdvE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: PG [meist indefinit] [geh] jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] ist jemandem irgendwieviel wert (71) Mir gelten meine Katze, mein Hund und mein Garten sehr viel, aber meine Kinder noch mehr. (72) Marie Pappenheims Text zur Oper ‘Erwartung’ gilt uns [heute] viel weniger als die Partitur Arnold Schönbergs. (MM, 24.4.85, S. 36) (73) Doch Tradition gilt nichts mehr [in diesem Staat]. (nach Spiegel, 21/ 94, S. 77) (74) Ordnung und Vorschriften gelten [bei vielen Menschen] nichts mehr. dass-S : (75) Mir gilt es viel, dass meine Kollegen freundlich zu mir sind. (76) Dass der Junge eine gute Zensur in Sport hat, gilt [bei seinen Eltern] wenig, er soll in Mathematik gut sein. Inf+ : (77) Uns gilt es viel, an der Feier teilnehmen zu dürfen. ob-Frag : (78) Es gilt dem Jubilar wenig, ob ihm zu Ehren eine Feier stattfindet. PHRAS Idiom: etwas (nicht) gelten lassen: etwas (nicht) anerkennen - Das gilt nicht! : [als Ausdruck des Protests, wenn sich jemand bei einem Spiel regelwidrig verhält] Das widerspricht den Regeln. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb gelten, es . ge'schehen geschieht geschah ist geschehen geschehen 1 sich vollziehen geschehen 2 etwas widerfahren geschehen 3 aus sich aus etwas vollziehen geschehen 4 mit sich mit etwas vollziehen geschehen 5 irgendwie verlaufen geschehen 6 stattfinden SBP geschehen 1 NomE BED sich vollziehen oder getan werden; [ugs] passieren. (1) Es muss [sofort] etwas geschehen. BELR NNomE: selten NG/ häufig PG [häufig indefinit]: dasjenige, das sich vollzieht: Ereignis/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) E Eine medizinische Überwachung, [geschweige denn] Behandlung geschieht [nicht]. (taz, 21.2.90, S. 11) (3) [Bei so viel technischer Hilfestellung] dürfte „mmenschliches Versagen“ [nicht mehr] geschehen. (4) W Was soll [denn] geschehen? (5) [Für die noch Lebenden] soll [doch noch] eetwas geschehen. (nach Zeit, 20.6.86, S. 29) (6) Geschieht nichts, wird der Holzbestand deutscher Wälder bis 2060 auf ein Achtel sinken. (nach Zeit, 1.11.85, S. 49) dass-S : (7) [So] geschieht ees [auch], ddass in der Zeitung von schadstoffhaltigen Straßen- oder Sportplatzbelägen berichtet wird. (Umweltfreundl. Prod.) PASSK kein Passiv möglich ANM - geschehen 1 wird häufig mit einem expletiven es verwendet. Die NomE wird dann nachgestellt: (8) Lass das, oder e es geschieht eein Unglück! (9) EEs geschehen D Dinge, die sind einfach nicht vorhersehbar. (10) Es wird viel geredet, aber e es geschieht n nichts. ; s. auch (1). SBP geschehen 2 NomE DatE BED jemandem/ etwas widerfahren; [ugs] passieren. (11) Den Gefangenen ist nichts geschehen. BELR NomE: selten NG/ meist PG [häufig indefinit]/ subst. AdjG: dasjenige, das etwas widerfährt: Vorgang [häufig Ereignis]/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Vorgang [häufig Ereignis] (12) Es geht darum, öffentlich anzuerkennen und Verantwortung dafür zu übernehmen, dass dem jüdischen Volk Unrecht geschehen ist. (BerlZ, 21.10.99) (13) Uns ist [auf der Autobahn nach Hamburg] eetwas Schreckliches geschehen: der Reifen platzte bei Tempo 140. (14) In allen Filmen sind die Helden gegen einen Krieg, den niemand führt, d der [einfach] allen geschieht und alle schicksalhaft dahinrafft. (FAZ, 1995) (15) Es ist ihm [bei dem Unfall] [glücklicherweise] n nicht viel geschehen. (16) [Wenig später] geschah gewinnen 424 zwei 14- und 15-jährigen Heidelbergern ÄÄhnliches. Sie wurden unter Androhung von Schlägen in die Unterführung gezwungen und durchsucht. (MM, 3.11.99) dass-S : (17R) [So] kann ees der Medizin [leicht] geschehen, dass im Lauf der Zeit unter ihren Händen eine Welt von kerngesunden Schurken entsteht. (Bamm, S. 18) (18) Ihnen geschah, ddass sie am Sonntagmorgen im Bett lagen, und plötzlich baumelte vor dem Fenster ein Pirat mit einem Messer zwischen den Lippen. (BerlZ, 9.4.99, S. VI) DatE: dasjenige, dem etwas widerfährt: Lebewesen/ Institution/ selten konkr. Objekt (19) Du brauchst keine Angst zu haben, es wird ddeinem Hund nichts geschehen, er muss nur untersucht werden. (20) Bei dieser Wahlprognose sieht es so aus, als ob d der Regierung nichts geschehen könne. (21) [Bei dem Attentat] ist dem Tempel nichts geschehen. PASSK kein Passiv möglich ANM - geschehen 2 wird häufig mit einem expletiven es verwendet. Die NomE wird dann nachgestellt: s. (15) und (19). W.BED geschehen 3 aus NomE PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: aus +D etwas [Ereignis/ Handlung] vollzieht sich oder wird getan aus etwas [abstr. Objekt [als Grund]]; [ugs] passieren (22) Das Unglück geschah aus Unachtsamkeit. (23) Der Mord geschah aus Eifersucht. (24) Der euphorische Beifall geschah aus Solidarität - die Partei weiß um die schwierige Rolle des Umweltministers als Buhmann der Regierung. (nach MM, 20.2.2000) (25) Geschah die Verfolgung aus rassischen, politischen, religiösen oder weltanschaulichen Gründen? (SZ, 4.1.96, S. 5) (26) Nicht alles, was wir getan haben, geschah aus Menschenfreundlichkeit gegenüber dem Osten. (BerlZ, 17.1.2000, S. 4) dass-S : (27) Aus Rache geschah es, dass eine ganze Familie ermordet wurde. geschehen 4 mit NomE PräpE; NomE: PG [meist indefinit]/ subst. AdjG; PräpE: mit +D etwas [Vorgang/ Handlung] vollzieht sich mit jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt]; [ugs] passieren (28) Als Ibrahim Özcan endlich begreift, was mit ihm geschehen soll, versucht er sich zu wehren. (Stern, 29.10.87, S. 240) (29) Und was geschieht mit der Autoindustrie und ihren Arbeitsplätzen? (Zeit, 23.8.85, S. 1) (30) Ich weiß nicht, was mit den alten Möbeln meiner Mutter geschehen soll. (31) Etwas muss mit diesem Manuskript geschehen, es kann doch nicht ewig hier herumliegen! (32) Das Wasserhaushaltsgesetz soll vereinfacht werden. Das Gleiche soll mit dem Abwasserabgaben- und mit dem Chemikaliengesetz geschehen. (nach taz, 30.9.93, S. 6) geschehen 5 NomE AdvE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: AdvG/ in +D/ ... etwas [Vorgang/ Handlung] verläuft irgendwie (33) Der Sozialabbau soll „sozialverträglich“ geschehen. (BerlZ, 10.9.99, S. XX) (34) [Warum] muss [immer] alles in Eile geschehen? (35) Der Minister erklärte, die Einigung der beiden deutschen Staaten könne auf der Basis des Grundgesetzes geschehen. (nach MM, 13.2.90, S. 1) (36) Die Kommunikation zwischen Verkehrsleitung und den Zügen geschieht über Mobiltelefone. (BerlZ, 6.1.2000, S. 10) (37) Die Vermittlung der Normen geschieht über Indoktrination und Repression. (nach Brisante Wörter, S. 36) dass-S : (38) Dass die zwei deutschen Staaten sich vereint haben, geschah [für die einen] zu schnell, [für die anderen] aber nicht schnell genug. geschehen 6 NomE AdvE1 v AdvE2; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE1: AdvG/ in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ an +D/ während +G/ ... etwas [Ereignis/ Handlung] vollzieht sich irgendwo irgendwann; sich ereignen, stattfinden, [ugs] passieren (39) Kurz vor den Ferien geschieht nicht mehr viel in den Schulen. (40) Viele Unfälle geschehen im Haus und im Garten. (41) Es geschah am helllichten Tag. (42) Die meisten Diebstähle geschehen während der Arbeitszeit und [nicht] nachts. (43) Die Wunden deuten an, dass die Tat vor wenigen Stunden geschehen ist. (BerlZ, 27.1.2000, S. XVIII) dass-S : (44) Im Sommer 94 geschah es, dass die Nationalmannschaft gegen Bulgarien ausschied. (nach taz, 6.10.95, S. 10) PHRAS Idiom: alles mit sich geschehen lassen: sich nicht wehren - Gern geschehen! : [als höfliche Antwort auf „Danke“]; Das geschieht dir/ ihr/ ihm/ ... recht! : [als Ausdruck der Schadenfreude, wenn jemandem etwas Schlechtes widerfahren ist]; Was geschehen ist, ist geschehen! : Das ist nicht mehr zu ändern.; Wie konnte das/ so etwas geschehen? : [als Ausdruck der Bestürzung über das Eintreten eines Ereignisses]; Was kann schon (viel) geschehen? : [als Ausdruck der Ermunterung, wenn etwas, das gefährlich sein könnte, gemacht werden soll]; [ironisch] Es geschehen noch Zeichen und Wunder.: [als Ausdruck der Verwunderung, wenn etwas, mit dem man nicht gerechnet hat, geschehen ist] ge'winnen gewinnt gewann hat gewonnen gewinnen 1 bei/ in bei der Teilnahme an etwas etwas als Preis bekommen gewinnen 2 als Sieger hervorgehen gewinnen 3 einen Preis bringen gewinnen 4 irgendwohin gelangen gewinnen 5 jemanden bekommen gewinnen 6 etwas fördern gewinnen 7 etwas bekommen gewinnen 8 aus etwas aus etwas erzeugen gewinnen 9 aus sich etwas aus etwas holen gewinnen 10 für/ zu als jemanden überzeugen, eine Funktion zu übernehmen gewinnen 11 etwas bekommen gewinnen 12 es erreichen, etwas zu bekommen gewinnen 13 an bekommt einen Zuwachs an etwas gewinnen 425 SBP gewinnen 1 bei/ in NomE AkkE v PräpE BED bei der Teilnahme an etwas etwas als Preis bekommen. (1) Ich habe bei der Tombola den ersten Preis gewonnen. BELR NomE: derjenige, der etwas bekommt: Person/ Institution (2) UUnsere Nachbarin hat im Lotto gewonnen. (3) DDie Schule hat eine Reise nach Berlin für die zehnten Klassen und 1.000 Euro gewonnen. AkkE: dasjenige, das jemand bekommt: Konkretum/ Veranstaltung [häufig Reise] (4) Meine Kinder kamen vom Dorffest glücklich nach Hause, sie hatten eeinen Teddybären, 5 Bleistifte und viel Schokolade gewonnen. (5) Bienkopp ist der Mann, der in einer Jahrmarktbude das Nagelrad anstieß. Wird er dden Räucheraal gewinnen? (Strittmatter, S. 189) (6) Der Film handelt von einem Jungen, der e ein junges Schwein gewonnen hatte. (7) Unsere Abteilungsleiterin hatte bei einem Preisausschreiben e eine Reise nach Australien gewonnen. PräpE: bei +D/ in +D: dasjenige, bei dem jemand etwas bekommt: Ereignis [Gewinnspiel, Ratespiel o.Ä.] (8) Ich gewinne [nie] etwas, wweder beim Roulett, noch bei der Tombola und [sicher nicht] iim Lotto. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Der erste Preis, eine Reise nach New York, wurde von einer Schülermannschaft aus Mannheim gewonnen. sein : (10) Die besten Preise sind [schon] gewonnen, es bleiben nur noch Trostpreise übrig. WORTB der Gewinner/ die Gewinnerin, der Gewinn ANM - In generischen Sätzen, oder wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was und wobei jemand gewonnen hat, können die AkkE und die PräpE zusammen weggelassen werden: (11) Ich gewinne [nie]! (12) Ich habe die Nummer 14, ich habe gewonnen! SBP gewinnen 2 NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) BED in etwas gegen jemanden irgendwie als Sieger hervorgehen. (13) Unsere Mannschaft hat das Endspiel gegen Argentinien mit 3: 2 gewonnen. BELR NomE: dasjenige, das als Sieger hervorgeht: Person/ häufig Kollektiv von Personen/ Institution/ Tier/ Fahrzeug (14) EElla Fitzgerald fuhr zu einem Amateur-Sänger-Wettbewerb ins Apollo-Theater nach Harlem - und gewann. (MM, 23.4.88, S. 56) (15) Als das dritte Tor gefallen war, war alles klar. UUnsere Mannschaft hatte gewonnen. (16) Um teure Unterhaltung ging es in einem Streit um die Drei Tenöre, den d die Gema [jetzt] gegen den Konzertveranstalter gewann. (nach taz, 8.7.97, S. 12) (17) BBlitz, geritten von Alex, gewann das Rennen [mühelos]. (18) [Natürlich] gewinnt [in der Geschichte] d die alte Dampflok „R Rosty“ gegen Elektrik und Diesel den Wettbewerb der Lokomotiven. (nach MM, 10.6.88, S. 40) (AkkE): dasjenige, bei dem etwas als Sieger hervorgeht: Ereignis [meist in Politik, Rechtswesen, Sport]/ [indirekt Disziplin] (19) [Am 7. Juli 1985] gewann Boris Becker WWimbledon. (nach FAZ, 1995) (20) [Zweimal] hat der linke Mitterand die Wahl gegen rechte Favoriten gewonnen. (nach Spiegel, 37/ 94, S. 178) (21) [Vor dem Landgericht Frankfurt] gewann der Mieter dden Prozess. (MM, 4.6.88, S. 24) (22R) Dieser Herr hatte gewettet, dass er nur einen Tag in Afrika zu sein brauchte, um einen Löwen zu schießen. Er hat d die Wette gewonnen. (nach Grzimek, S. 241) (23) DDas Diskuswerfen gewann Milde (Halle) mit 60,28 m [vor Piatkowski (Polen) mit 59,76 m]. (Bild, 13.6.67, S. 5) (PräpE): gegen +A: dasjenige, gegen das etwas als Sieger hervorgeht: Person/ häufig Kollektiv von Personen/ Institution/ Tier/ Fahrzeug (24) Michael Stich gewann ggegen Jewgeny Kafelnikow 6: 1, 4: 6, 6: 3, 6: 4. (MM, 23.9.95, S. 1) (25) Die deutsche Nationalmannschaft hat ggegen die Mannschaft aus Belgien gewonnen. (26) Selbst wenn die HDE-Oberen [vor Gericht] ggegen ddas Kartellamt gewinnen sollten, dürfte das den Mitgliedern wenig nützen. (nach Spiegel, 32/ 93, S. 136) (27) Blitz war ein hervorragendes Pferd und hat [sogar] ggegen jüngere Hengste gewonnen. (28) So konnten wir g gegen ein Auto gewinnen, ddas unserem technisch überlegen war. (FAZ, 1995) (AdvE): Art und Weise AdvG/ durch +A/ in +A/ mit +D/ nach +D: Bewertung der Höhe des Sieges: [Qualifizierung/ Quantifizierung] (29) Die Nationalmannschaft hat h hoch gewonnen. (30) Helmut Urbach gewann [in der Schweiz] einen 100-km-Lauf in 8.11,0 Stunden. (nach Bild, 13.6.67, S. 5) (31) „Rocky“ gewann den Boxkampf ddurch technischen K.o./ m mit 2: 1 Richterstimmen/ n nach Punkten. (32) Der Sozialdemokrat gewann die Wahl mmit 63,2 Prozent der Stimmen. (FAZ, 1993) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (33) Der Giro d’Italia wurde [1967] von Felice Gimondi gewonnen. sein : (34) Viele hatten irrtümlich geglaubt, dass das Match gegen den 16-jährigen Debütanten [von vornherein] [schon] gewonnen war. WORTB der Gewinner/ die Gewinnerin, der Gewinn ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen: (35) Die sechste und zweite Partie gewann d der Computer. (taz, 13.5.97, S. 3) - Gelegentlich wird mit der PräpE auf künstliche Intelligenz Bezug genommen: (36) Schachweltmeister Kasparow hat die erste von sechs Partien g gegen den IBM-Computer „D Deep Blue“ gewonnen. (taz, 5.5.97, S. 8) - Häufig wird bei der AdvE die Präposition [mit +D] weggelassen: (37) Der SV Waldhof hat 2: 0 gegen Zwickau gewonnen. ; s. auch (24). - Gelegentlich wird mit einer PräpG [bei +D/ in +D/ ...] auf den situativen Rahmen Bezug genommen: (38) [B Beim Daviscup] haben sowohl Boris Becker als auch Michael Stich ihr Einzelspiel gewonnen. (39) [IIn der entscheidenden Frage, dem Pflegerecht,] haben wir gewonnen. (MM, 5.2.88, S. 15); s. auch (21) und (26). - Mit der PräpG [vor +D] kann indirekt auf denjenigen, gegen den jemand gewonnen hat, Bezug genommen werden: (40) Den einzigen Sieg der deutschen Herren gewinnen 426 erzielte Jörg Hoffmann, der über 1.500 Meter Freistil [vvor Sebastian Wiese] gewann. (FAZ, 1993); s. auch (23). W.BED gewinnen 3 NomE etwas [Los, Nummer o.Ä.] bringt einen Preis (41) Jedes Los gewinnt. gewinnen 4 NomE AkkE [geh] jemand/ etwas [Tier] gelangt mit Mühe irgendwohin; erreichen (42) [Mit letzter Kraft] versuchten Pferd und Reiter das Ufer zu gewinnen. gewinnen 5 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] bekommt durch eigenes Bemühen jemanden [Person [häufig durch positive Eigenschaften charakterisiert]] (43) Wir haben einen Freund gewonnen. (44) [Mit Alexander Lang] hat Flimm einen einfallsreichen, komödiantischen Kopf gewonnen. (MM, 6.4.88, S. 28) (45) [In ihm] hat das Institut einen hervorragenden Abteilungsleiter gewonnen. gewinnen 6 NomE AkkE [techn] jemand [Person/ Institution: Firma] baut etwas [Substanz: Bodenschätze] ab; fördern (46) Friedrich Krupp gründete die Essener Gussstahlfabrik dort, wo im Ruhrgebiet die Bergleute schon lange in die Stollen fuhren, um Kohle zu gewinnen. (nach MM, 14.7.87, S. 3) (47) [In Ostdeutschland] wurde [vorwiegend] Braunkohle gewonnen. (48) [In Ok Tedi] waren [1991] rund 200.000 Tonnen Kupfer und elf Tonnen Gold gewonnen worden. (FAZ, 1993) - gewinnen 6 wird meist im Werden-Passiv verwendet: s. (47) und (48). gewinnen 7 NomE AkkE; AkkE [meist o. Artikel] jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] bekommt etwas [Eigenschaft] (49) [Bald jedoch] gewann Barbara Sicherheit und blieb immer länger auf dem Brett stehen. (Torwegge, S. 41) (50) Die Zentralregierung gewann [im Laufe der Zeit] mehr Macht. (51) Seit er Nachhilfe bekommt, gewinnt Johannes [langsam] Freude an Mathematik. (52) Was übrig blieb, war die Macht an sich, die [allerdings] [für einen Teil der Menschen] mythischen Glanz gewann. (Andersch, S. 105) gewinnen 8 aus NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D jemand [Person/ Institution: Firma o.Ä.] erzeugt etwas [Substanz/ Kraft] aus etwas [konkr. Objekt/ Pflanze/ Substanz/ Naturkraft] (53) [Unter anderem] könne man aus der Wasserhyazinthe Biogas und Holzkohle gewinnen und aus ihren Blättern eine ausgezeichnete Zellulose für die Papierherstellung. (FAZ, 1995) (54) Wasserstoff wird [zum größten Teil] [noch] aus Erdgas gewonnen. (MM, 15.4.88, S. 3) (55) Das erste Cortison wurde aus der Nebenniere von Tieren gewonnen. (MM, 27.5.88, S. 3) (56) Sämtliche Elektrizität, die die Gemeinde verbraucht, soll aus dem Wind gewonnen werden, der ständig über das platte Land an der Ems fegt. (nach taz, 28.1.89, S. 26) - gewinnen 8 aus wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (54), (55) und (56). gewinnen 9 aus NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D jemand holt sich etwas [abstr. Objekt] aus etwas [Vorgang/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt]] (57) Sein gesamtes Wissen über geschichtliche Zusammenhänge hat er aus der Lektüre von Romanen gewonnen. (58) Das Geld für eine moderne Militärtechnik kann nur aus Personaleinsparungen gewonnen werden. (nach BerlZ, 20.7.99, S. 4) (59) Die Erkenntnisse werden aus Messungen im Schlaflabor gewonnen. (MM, 30.9.95) (60) Aus den unvermeidlichen Spannungen gewann sie ihre Kraft. (BerlZ, 18.9.99. S. VIII) (61) Der Regisseur war gut beraten, als er alle optische Wirkung [allein] aus den ungemein prächtigen Kostümen gewann. (nach MM, 14.5.88, S. 44) gewinnen 10 für/ zu als NomE AkkE PräpE v PrädE; PräpE: für +A/ zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dafür; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] überzeugt jemanden [Person/ Institution] für etwas [abstr. Objekt [meist als Vorhaben]/ Handlung] und/ oder als ein solcher [Person [als Funktionsträger]/ Institution] eine Funktion zu übernehmen (62) Für das Projekt haben wir einen viel versprechenden Doktoranden als Mitarbeiter gewinnen können. (63) Die Jugendlichen wurden vom Träger des Projekts zur Mitarbeit gewonnen. (nach BerlZ, 5.1.99, S. 24) (64) Für Shakespeares „Sturm“ konnte man einen Star des DDR-Theaters gewinnen. (MM, 14.5.88, S. 44) (65R) Ein Demagoge ist ein Mensch, der so zu reden versteht, dass er andere in seinem Sinne beeinflusst und sie für seine Ideen und Ziele gewinnt. (nach Brisante Wörter, S. 12) (66) Der Geschäftsmann Henry Dunant hoffte, den in Italien gegen die Österreicher Krieg führenden Kaiser Napoleon III. als seinen Fürsprecher gewinnen zu können. (nach MM, 25.2.88, S. 3) Inf+ : (67) Die „Stiftung Lesen“ solle zumindest ein Bundesland dafür gewinnen, ein Bibliotheksgesetz auf den Weg zu bringen. (MM, 1.6.88, S. 44) gewinnen 11 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch jemand [Person/ Institution] bekommt etwas [abstr. Objekt] mittels irgendetwas (68) Durch die praktische Arbeit mit den Programmen haben wir zahlreiche Erfahrungen gewonnen, die uns in die Lage versetzen, die Programme benutzerfreundlich zu machen. (69) Die Astronomie hat [in unserem Jahrhundert] durch Raumfahrt, Raumsonden und Weltraumlabors mehr Erkenntnisse gewonnen [als in allen vergangenen Jahrhunderten zusammen]. (MM, 5.1.88, S. 3) (70) Einen Sommer lang hat er sonntags früh den menschenleeren Park studiert und ungewohnte Eindrücke gewonnen. (BerlZ, 29.4.99, S. 28) (71) [Inzwischen] haben Forscher etliche Erkenntnisse gewonnen, die ihnen neue Hoffnung machen. (nach BerlZ, 21.4.99, S. II) dass-S : (72) Seine Informationen habe der Stasi-Offizier [teilweise] dadurch gewonnen, dass er seine eigenen Bekannten aushorchte. (nach FAZ, 1993) gewöhnen 427 gewinnen 12 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit jemand [Person/ Institution] erreicht es, etwas Wünschenswertes [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] mittels irgendetwas [eigene Handlung/ günstiges Ereignis] zu bekommen (73) Durch seinen Sieg am letzten Sonntag hat Michael Schumacher einen komfortablen Vorsprung auf seinen Konkurrenten gewonnen. (74) Klaus Seifert streckte ihr seine Hand auffordernd entgegen und wollte damit ihr Vertrauen gewinnen. (Torwegge, S. 14) (75) Die Athener siegten über Megara und gewannen die Insel Salamis. (nach Lauffer, S. 24) (76) Viele Sympathien gewann Mee Yeen Jun, die anmutig und beseelt ein Lied aus ihrer koreanischen Heimat gestaltete. (nach MM, 2.3.88, S. 21) dass-S : (77R) Bonifatius gewann die Zuneigung der Hessen dadurch, dass er ihre Sprache schnell erlernte. (nach Pörtner, S. 231) (78) Diese Stadt in Westbosnien hat ihre fragwürdige Berühmtheit damit gewonnen, dass sie im Juni 1992 völlig zerstört worden ist. (taz, 1.8.98, S. 2) gewinnen 13 an NomE PräpE; PräpE: an +D [meist o. Artikel] jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Vorgang] bekommt einen Zuwachs an etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]] (79) Meist wächst der Sammler mit seiner Sammlung; er eignet sich subtile Kenntnisse an, gewinnt an Urteilskraft. (BerlZ, 29.10.97, S. IV) (80) [Durch das neue Trainingsprogramm] hat das Pferd an Schnelligkeit gewonnen. (81) Der Firmen-Standort Mannheim gewinnt [zunehmend] an Interesse. (nach MM, 4.2.88, S. 19) (82) Das Thema Umschulung wird [im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit] [immer mehr] an Bedeutung gewinnen. (MM, 8.3.88, S. 13) (83) Der Aufschwung gewinnt an Kraft. - Die PräpE kann gelegentlich weggelassen werden, wenn gewinnen 13 an i.S.v. ‘an Gefälligkeit gewinnen’ verwendet wird: (84) Seitdem sie einen modernen Haarschnitt hat, hat sie [sehr] gewonnen. (85) Das Bild gewinnt [durch den neuen Rahmen]. PHRAS Idiom: von etwas Abstand gewinnen: von etwas nicht mehr so betroffen sein; etwas gewinnt (an) Boden: etwas breitet sich aus, nimmt zu; [geh] jemanden zum Freund gewinnen: sich mit jemandem anfreunden; etwas gewinnt Land: etwas breitet sich aus, nimmt zu; die Oberhand gewinnen: sich als stärker erweisen, sich durchsetzen - [ugs] Damit ist kein Blumentopf zu gewinnen.: Damit hat man keinen Erfolg/ kann man nichts erreichen. ge'wöhnen gewöhnt gewöhnte hat gewöhnt gewöhnen 1 an jemanden mit etwas vertraut machen gewöhnen 2 an etwas an etwas anpassen SBP gewöhnen 1 an NomE AkkE PräpE BED jemanden/ etwas mit jemandem/ etwas vertraut machen oder bewirken, dass etwas für jemanden zur Gewohnheit wird. (1) Die Eltern haben die Kinder an frühes Aufstehen gewöhnt. BELR NomE: dasjenige, das etwas mit etwas vertraut macht: Person/ Institution/ Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (2) [Mit harten Strafen] will d der Politiker die Gesellschaft [wieder] an Ordnung gewöhnen. (nach SZ, 22.5.97, S. 4) (3) Die Reisebranche will ihre Kunden [bereits ab der kommenden Wintersaison] an den Euro gewöhnen. (FR, 6.3.99, S. 6) (4) DDas so genannte Computerzeitalter hat uns an den Umgang mit Maschinen gewöhnt, deren Mechanismus wir kaum noch zu durchschauen vermögen. (FAZ, 1993) (5) Der Stundenplan gewöhnt die Teilnehmer des Seminars [wieder] an feste Arbeitszeiten. (nach SZ, 18.6.98, S. 42) (6) An indiskrete und unverschämte Kamerablicke hat uns ddas Fernsehen [wahrlich] gewöhnt. (SZ, 19.10.96, S. 29) (7) Der Schulunterricht soll die Kinder an selbstständiges Lernen gewöhnen. dass-S: (8) DDass im Fernsehen viele Kampfszenen gezeigt werden, gewöhnt [schon früh] Kinder an die Darstellung von Gewalt. Inf+: (9) JJeden Tag Futter zu streuen, gewöhnt die Vögel [zu sehr] an die Menschen. AkkE: dasjenige, das mit jemandem/ etwas vertraut gemacht wird: Lebewesen [meist Kind, Tier] (10) Er hat s sein Enkelkind an das Meer gewöhnt. (taz, 2.10.96, S. III) (11) Die Gastfamilien sollen die Hunde an das Familienleben gewöhnen. (BerlZ, 19.7.99, S. 28) (12) Ein Platzwechsel gewöhnt d die Blume an trockenere Luft. (nach MM, 26.8.95) PräpE: an +A dasjenige, mit dem jemand/ etwas vertraut gemacht wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat daran: Sachverhalt/ Handlung (13) Einen zweijährigen Fuchs haben die Wildhüter aan den Menschen gewöhnt. (nach SGT, 18.6.99) (14) Der 63-jährige Kalifornier gewöhnt [allein durch Körpersprache] junge Pferde a an Sattel, Zaumzeug und Reiter. (nach FR, 4.11.98, S. 40) (15) Kleinkinder gewöhnt man [behutsam] aan feste Nahrung. (nach taz, 12.6.93, S. 22) (16) Der Einzelhandel will [durch Auszeichnung der Waren in Mark und Euro] die Verbraucher a an die neue europäische Währung gewöhnen. (nach BerlZ, 24.10.98, S. 34) (17) AAn das kühlere Klima sollten Sie das Tier [etwa zwei Wochen lang] gewöhnen. (BerlZ, 6.11.98, S. V) dass-S: (18) Die Sozialpolitik der Regierung hat die Bevölkerung ddaran gewöhnt, ddass man Politikern nichts glauben darf. (nach BerlZ, 3.11.97, S. 4) Inf+: (19) Man sollte die Kinder [frühzeitig] ddaran gewöhnen, e einen Fahrradhelm aufzuziehen. (MM, 27.8.98) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (20) Die Bevölkerung wird an die Veränderungen im Rentensystem gewöhnt. sein: (21) Die Pferde sind an Kinder gewöhnt. (FR, 8.8.98, S. 5) WORTB die Gewöhnung [nur Sg.]; gewohnt/ gewöhnt gewöhnen, sich 428 ANM - Gelegentlich wird mit gewöhnen 1 an auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch aneinander ersetzt: (22) Man muss den Hundeführer an seinen Hund sowie d die Tiere aneinander gewöhnen. (nach SGT, 23.6.97) (23) Unser Nachbar wollte sseinen Hund und seinen Papagei aneinander gewöhnen, aber die beiden Tiere mögen sich nicht. - Die PräpSE wird meist in Form der Inf+ realisiert. - Gelegentlich wird eine temporale AdvG oder PräpG [in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf den Zeitpunkt oder die Zeitdauer des Zur-Gewohnheit-Machens Bezug genommen wird: (24) [J Jetzt] will Bundeskanzler Gerhard Schröder Deutschlands Verbraucher [langsam] an die neuen Produkte gewöhnen. (BerlZ, 3.7.2000, S. 31) ; s. auch (3), (17) und (19). - Gelegentlich wird eine modale AdvG hinzugefügt, mit der auf die Art des Zur-Gewohnheit-Machens Bezug genommen wird: (25) Die Umweltbehörde versucht, die Kinder [s spielerisch] an den Umweltschutz zu gewöhnen. (nach taz, 8.12.90, S. 31) ; s. auch (15) und (24). W.BED gewöhnen 2 an NomE AkkE PräpE; PräpE: an +A; PräpSE mit obl. Korrelat daran jemand stellt etwas [konkr. Objekt: Körper, Körperteil [meist Auge]] auf etwas [Zustand] ein, anpassen (26) Ein Jugendlicher, der viel Cola trinkt, gewöhnt seinen Körper an einen hohen Koffeinspiegel. (nach taz, 26.8.94, S. 26) (27) Der Marathon-Läufer muss seine Muskeln an die bevorstehende Belastung gewöhnen. (nach BerlZ, 26.6.2000, S. 38) (28) Wichtig ist, die Haut [stetig] an die Sonnenstrahlen zu gewöhnen. (taz, 23.2.98, S. 8) dass-S: (29) Der Autofahrer muss seine Augen daran gewöhnen, dass er nachts oft geblendet wird. Inf+: (30) Die Menschen müssen ihre Augen daran gewöhnen, das Licht eher als Wohltat denn als Schmerz zu sehen. (taz, 22.5.93, S. 10) G.ANM - Während gewohnt in jedem Fall als Adj zu interpretieren ist, kann gewöhnt als Part. II von gewöhnen oder als Adj interpretiert werden. Hier wird es als Adj betrachtet, wenn es mit einer NG im A verbunden ist: (31) Wir sind d diese Schwierigkeiten gewöhnt . Wenn es mit einer PräpG [an +A] verbunden ist, wird gewöhnt als Verbform betrachtet: (32) Wir sind aan diese Schwierigkeiten gewöhnt. VERBF gewöhnen, sich ge'wöhnen, sich gewöhnt sich gewöhnte sich hat sich gewöhnt sich gewöhnen 1 an sich auf etwas einstellen sich gewöhnen 2 an sich an etwas anpassen SBP sich [A] gewöhnen 1 an NomE PräpE BED sich auf jemanden/ etwas einstellen oder mit jemandem/ etwas vertraut werden. (1) Ich kann mich [nur schwer] an das Leben in Deutschland gewöhnen. BELR NNomE: dasjenige, das sich auf etwas einstellt: Lebewesen/ Institution/ [indirekt geistiges Produkt] (2) K Kinder gewöhnen sich an alles. (Zeit, 14.3.86, S. 50) (3) Die Tiere gewöhnen sich an bestimmte Zeiten der Fütterung und warten darauf. (nach MM, 1.7.2000) (4) Am erstaunlichsten ist wohl, dass sich - [mit ganz wenigen Ausnahmen] - ssämtliche Pflanzen an ihr neues Zuhause gewöhnt haben.(SGT, 3.6.98) (5) DDie USA gewöhnen sich ans Handelsdefizit. (BerlZ, 25.1.99, S. 31) (6) DDie Literatur hat sich [mit den Jahren] an die Tücken und Eigenheiten des Bachmann-Preises gewöhnen müssen. (nach SZ, 24.6.95, S. 9) PräpE: an +A: dasjenige, auf das sich jemand/ etwas einstellt: keine Restr. SE mit obl. Korrelat daran: Sachverhalt/ Handlung (7) Berliner gewöhnen sich a an vieles. (BerlZ, 25.11.98, S. 17) (8) [Im Unterschied zu anderen domestizierten Tieren] gewöhnen sich viele Elefanten a an ihre Pfleger. (nach FAZ, 1993) (9) Die Bonner gewöhnen sich aan Berlin [schneller als erwartet]. (taz, 19.10.99, S. 20) (10) Frauen gewöhnen sich [erst langsam] aan die Rolle, die einst nur Männern möglich war. (nach taz, 14.2.97, S. 13) (11) AAn die schwere Anstrengung gewöhnte das junge Mädchen sich [rasch]. (nach MM, 30.10.87, S. 19) dass-S: (12) Lehrlinge gewöhnen sich ddaran, dass Berufsarbeit doch ziemlich anders ist als ein Schulalltag. (SGT, 21.8.99) Inf+: (13) [In den 70er-Jahren] haben wir uns daran gewöhnt, d den Sprit selber zu zapfen. (BerlZ, 4.2.98, S. 41) Hpts: (14) Wir haben uns daran gewöhnt, e es geht uns gut! (MM, 15.7.89) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Gewöhnung; gewohnt ANM - Gelegentlich wird mit sich gewöhnen 1 an auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch aneinander ersetzt: (15) DDie beiden gewöhnen sich aaneinander und verbringen eine turbulente Woche zusammen. (FAZ, 1993) (16) [Derzeit] gewöhnen sich H Hund und Herrchen aneinander. (MM, 6.7.99) - Die PräpSE wird meist in Form der Inf+ realisiert, der Hpts ist sehr selten. - Gelegentlich wird das Korrelat daran weggelassen: (17) Mein Respekt für Bethmann wuchs, als die deutsche Historie sich gewöhnte, seine Erscheinung zu bagatellisieren. (nach Heuss, S. 205) - Gelegentlich wird eine temporale AdvG oder PräpG [in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf den Zeitpunkt oder die Zeitdauer des Sicheinstellens Bezug genommen wird: (18) Die Schulkinder gewöhnen sich [jjetzt/ i in kurzer Zeit] an die neue Rechtschreibung. ; s. auch (6), (13) und (16). - Gelegentlich wird eine modale AdvG hinzugefügt, mit der auf die Art des Sicheinstellens Bezug genommen wird: (19) Kinder gewöhnen sich [lleicht/ pproblemlos] an neue Verhältnisse. ; s. auch (1), (9), (10) und (11). glauben 429 W.BED sich [A] gewöhnen 2 an NomE PräpE; PräpE: an +A; PräpSE mit obl. Korrelat daran etwas [konkr. Objekt: Körper, Körperteil: meist Auge] passt sich an etwas [Zustand] an oder verträgt etwas [Substanz] (20) Die Augen gewöhnen sich [langsam] an das Dunkel. (taz, 25.11.88, S. 18) (21) Körper und Seele gewöhnen sich [rasch] an angeblich hilfreiche Substanzen. (MM, 19.10.2000) dass-S: (22) Unsere Ohren haben sich daran gewöhnt, dass wir ständig von Lärm umgeben sind. Inf+: (23) Die Augen gewöhnen sich [zuerst] daran, genauer zu tasten und zu fühlen. (SZ, 9.1.96, S. 18) VERBF gewöhnen 'glauben glaubt glaubte hat geglaubt glauben 1 etwas für sehr wahrscheinlich halten glauben 2 davon überzeugt sein, dass etwas der Wahrheit entspricht glauben 3 an davon überzeugt sein, dass etwas existiert glauben 4 davon überzeugt sein, dass jemand jemanden überzeugend verkörpert glauben 5 davon überzeugt sein, dass etwas ehrlich gemeint ist glauben 6 an davon überzeugt sein, dass jemand große Fähigkeiten besitzt glauben 7 an davon überzeugt sein, dass etwas eintreten wird SBP glauben 1 NomE AkkE BED etwas für sehr wahrscheinlich halten; annehmen, überzeugt sein . (1) Ich glaube, dass er Recht hat . BELR NNomE: derjenige, der etwas für sehr wahrscheinlich hält: Person/ Institution (2) DDer Urlauber glaubte, gegen den Reiseveranstalter Schadenersatzforderungen wegen mangelnder Leistungen zu haben. (MM, 4.4.87, S. 22) (3) Glaubt eein Spieler, er habe so eine gute Karte, dass er dem Solospieler erfolgreich Paroli bieten kann, so sagt er „Kontra“. (nach Grupp, S. 68) (4) Die Polizei glaubt, den Flüchtling an Hand von Fotos, die am Tatort gemacht wurden, erkannt zu haben. (Welt, 9.2.66, S. 1) AkkE: dasjenige, das für sehr wahrscheinlich gehalten wird: Sachverhalt [als Gedankeninhalt] SE ohne Korrelat: Sachverhalt [als Gedankeninhalt] (5) Wer wird [denn] ssolchen Unsinn glauben! (6) „Wahrscheinlich handelt es sich um einen Unfall.“ - „DDas glaube ich [nicht].“ dass-S : (7) Die Meteorologen glauben, ddass die erste Märzwoche mild wird. (MM, 23.2.86, S. 16) Inf+ : (8) Die Zeugin glaubt, aam Tatort ein rotes Auto gesehen zu haben. Hpts : (9) I In Paris war er, glaube ich, nnie. (Zeit, 30.8.85, S. 36) PASSK Werden-Passiv werden : (10) [Lange Zeit] wurde geglaubt, dass Rembrandt das Porträt gemalt hat. ANM - Die AkkE wird meist als SE realisiert. - Gelegentlich wird die AkkE in Form eines elliptischen Satzes realisiert, der aus einer NG im A mit AdjG/ AdvG/ Part II/ PräpG [in +D/ ...] besteht : (11) Die Mutter glaubt d den Jungen wieder völlig gesund, als er plötzlich über heftige Schmerzen klagt. (12) Die Fans glaubten ddas Spiel schon verloren und verließen in Scharen das Stadion. (13) [Innen] glaubt man ssich [bei dem neuen Toyota] [eher] i in einen Ferrari versetzt. (nach MM, 20.4.85, S. 36) (14) [Anfangs] hatte die Polizei dden entflohenen Häftling im Ausland geglaubt. (15) Die Flüchtlinge glaubten ssich i in Sicherheit, da schlugen plötzlich Granaten im Lager ein. - Mit einer PräpG [von +D] kann auf die Person oder Sache Bezug genommen werden, auf die sich der in der AkkSE ausgedrückte Sachverhalt bezieht : (16) Sie glaubte [v von ihrem geschiedenen Mann], er sei längst wieder verheiratet. (17) Bei einem Bauunternehmer fanden die Fahnder einen Brief, [vvon dem] sie glaubten, dass das Original an Antes adressiert war. (Zeit, 2.5.86, S. 2) SBP glauben 2 NomE (AkkE) DatE BED davon überzeugt sein, dass etwas, das von jemandem geäußert wird, der Wahrheit entspricht oder ehrlich gemeint ist . (18) Das wollte ich ihm [zuerst] [gar nicht] glauben. BELR NNomE: derjenige, der überzeugt ist, dass etwas der Wahrheit entspricht: Person/ selten Institution (19) Ich fürchte, S Sie glauben mir [nicht]. (Larsen, S. 22) (20) DDie Wähler glauben den Politikern [nicht mehr] jede Wahlversprechung. AkkE: dasjenige, das geäußert wird: Sachverhalt [als Äußerung] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt [als Äußerung] (21) Du darfst den Zeitungen nnicht alles glauben. (22) Diese Geschichte glaubt Ihnen [doch] kein Mensch! (23) Man möchte ihm s sein Mitleid mit dem katastrophal gescheiterten Spitzenkandidaten der Landtagswahl glauben. (nach Zeit, 4.10.85, S. 5) dass-S : (24) Sie dürfen mir glauben, ddass ich heute Abend einer der glücklichsten Menschen bin. (nach NWZ, 8.9.73, S. 13) Inf+ : (25) Ich würde (ees) Ihnen [ja] [gerne] glauben, ddavon nichts gewusst zu haben, aber die Tatsachen sprechen leider dagegen. Hpts: (26) Glauben Sie (ees) mir [doch], iich bin unschuldig! DatE: derjenige, der etwas äußert: Person/ Institution (27) Das Sprichwort sagt: Wer einmal lügt, ddem glaubt man [nicht], und wenn er auch die Wahrheit spricht. (28) Soll man d den Betreibern von Kernkraftwerken glauben, wenn sie sagen, das Werk sei sicher? (29) Glaube [nie] ddir selber, bis du im Grabe liegst. (Zeit, 1.2.85, S. 44) (30) Ich glaube dir kein Wort. (31) Wer dden Behörden glaubt, ist selber schuld. (Zeit, 3.5.85, S. 57) PASSK Werden-Passiv werden : (32) Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm diese Story geglaubt wird. WORTB gläubig, glaubhaft glauben 430 ANM - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, von welcher Person etwas geäußert wird, kann die DatE weggelassen werden : (33) [Warum] glaubst du [nicht], was ich sage? SBP glauben 3 an NomE PräpE BED auf der Grundlage einer Religion, Ideologie oder eines Glaubens davon überzeugt sein, dass jemand/ etwas existiert . (34) Er glaubt an Gott. BELR NomE: derjenige, der davon überzeugt ist, dass etwas existiert: Person/ Kollektiv von Personen [häufig Religionsgemeinschaft o.Ä.]/ [indirekt Religion, Ideologie o.Ä.] (35) DDie Christenheit glaubt an die Auferstehung, dder Hinduismus an Seelenwanderung. (36) Glaubt d dein kleiner Bruder [immer noch] [so unerschütterlich] an den Weihnachtsmann? PräpE: an +A: dasjenige, von dessen Existenz jemand überzeugt ist: Person [höheres Wesen]/ abstr. Objekt [Regularität, höhere Gewalt]/ Vorgang SE mit fak. Korrelat daran: Sachverhalt (37) Jede Kirche hat in ihren eigenen Reihen einige Menschen, die nicht auf die Kirche hören, sondern a an Gott und Gottes Gesetze glauben. (Zeit, 1.8.86, S. 34) (38) Viele glauben a an den Einfluss der Gestirne auf das menschliche Leben. (39) Glauben Sie aan Horoskope, Glücksfarben, Glückszahlen, Magie? (Bild, 13.2.67, S. 6) (40) [Als Kind] glaubte ich a an Hexen und Gespenster. dass-S : (41) Die Angehörigen des Stammes glauben (ddaran), ddass ihre Opfergaben die Dämonen besänftigen können. Inf+ : (42) Die katholischen Christen glauben (d daran), durch das Bekenntnis der Schuld und das Sakrament der Buße die Vergebung ihrer Sünden zu erlangen. Hpts : (43) Die Wallfahrer glauben [fest] (ddaran), d die Berührung der Reliquie könne ihre Leiden heilen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (44) [Im alten Ägypten] wurde an den Sonnengott geglaubt. WORTB der/ die Gläubige, der Glaube(n); gläubig ANM - Wird die PräpE nicht realisiert, wird glauben 3 i.S.v. ‘eine religiöse Überzeugung haben’ verwendet: (45) Er glaubt [schon lange] [nicht mehr]. W.BED glauben 4 NomE AkkE DatE jemand ist davon überzeugt, dass jemand [Person/ Institution] die Rolle von jemandem [Person/ Institution/ [indirekt Eigenschaft]] überzeugend verkörpert (46) Wer Petra kennt, glaubt ihr die überzeugte Kommunistin. (47) Wenn man ihn im Umgang mit Kindern beobachtet, glaubt man ihm den geborenen Lehrer. (48) Niemand im Saal mochte dem behäbigen Tenor die leidenschaftliche Liebe glauben. (49) Es fällt schwer, der Regierungspartei eine arbeitnehmerfreundliche Einstellung zu glauben. glauben 5 NomE DatE jemand [Person/ Institution] ist davon überzeugt, dass etwas [Handlung: meist Äußerung] ehrlich gemeint ist (50) Das junge Mädchen hat den Schwüren und Zärtlichkeiten des Mannes geglaubt. (51) Doch ihre ängstlichen Verbote und Verordnungen zeigen, dass sie ihren forschen Worten [selbst] [nicht] glauben. (Zeit, 15.2.85, S. 2) (52) [Offensichtlich] glaubt die Kripo seiner Aussage [nicht]. (53) Die Wähler, die den Wahlversprechungen der Politiker geglaubt hatten, sind enttäuscht. - Die DatE besteht meist aus einer NG im D mit einem Possessivpronomen oder einer NG im D und einem Genitivattribut, mit dem eine Person oder Institution als Urheber der betreffenden Äußerung bzw. Handlung charakterisiert wird. glauben 6 an NomE PräpE; PräpE: an +A jemand ist davon überzeugt, dass jemand [Person/ [indirekt abstr. Objekt [als Eigenschaft]]] große Fähigkeiten besitzt und Erfolg haben wird (54) Die Galeristin hat [von Anfang an] [unbeirrbar] an den jungen Maler geglaubt. (55) Du musst [nur] an dich glauben, dann schaffst du es! (56) Sie behielt Matzerath gegenüber eine an Unterwürfigkeit grenzende Hochachtung bei, die jenen, der [ja] [schon immer] an sich geglaubt hatte, nicht einmal verlegen werden ließ. (Grass, S. 215) (57) Der Trainer hatte [trotz aller Rückschläge] an das große Talent der jungen Eiskunstläuferin geglaubt. glauben 7 an NomE PräpE; PräpE: an +A; PräpSE mit obl. Korrelat daran jemand [Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt: Ideologie]] ist davon überzeugt, dass etwas [Abstraktum] eintreten, sich durchsetzen wird (58) Wer an einen Sieg der Vernunft geglaubt hat, sieht sich bitter enttäuscht. (59) Sein Leitspruch lautet: Du darfst [nicht] an Wunder glauben. (60) Eine Szene bleibt haften: die Geschichte einer jungen Frau, die gefoltert und vergewaltigt worden war, so weit erniedrigt, dass sie an das Überleben [nicht mehr] glaubte. (Zeit, 26.7.85, S. 7) (61) Konservative Politiker glauben an ein Patentrezept für die Beseitigung der Arbeitslosigkeit. (Zeit, 30.5.86, S. 28) (62) Für Benazir Bhutto ist er ein Mann, der sterben musste, „weil er der unbestrittene Führer der Massen war, der an Gleichheit und Umverteilung des Reichtums glaubte“. (Zeit, 25.4.86, S. 22) (63) Er wandte sich gegen eine Kunst, die an Vernunft und Logik glaubt. (Zeit, 24.5.85, S. 44) dass-S : (64) Er glaubte daran, dass die Arbeiterklasse bloß den Wissensvorsprung der Bourgeoisie aufholen müsse, um die Klassengegensätze abzuschaffen. (Zeit, 4.1.85, S. 35) Inf+ : (65) Der Kommunismus glaubt [fest] daran, die Welt verändern zu können. Hpts: (66) Er war ein fanatischer Nazi, der [bis zum Schluss] daran glaubte, Hitlers Truppen würden mit Hilfe einer Wunderwaffe den Krieg schließlich doch gewinnen. PHRAS Idiom: jemanden etwas glauben machen wollen: jemandem etwas einzureden versuchen; [ugssalopp] dran glauben müssen: sterben müssen/ an der Reihe sein, etwas Unangenehmes zu tun/ vernichtet werden; [ugs-salopp] noch an den Weihnachtsmann glauben: sehr naiv sein gründen 431 - Es/ Das ist kaum/ nicht zu glauben! : [als Ausdruck der Überraschung, des Erstaunens/ der Entrüstung]; Ob du es glaubst/ Sie es glauben oder nicht ...: Es klingt unwahrscheinlich, aber es ist tatsächlich so, dass ...; [ugs] Was glaubst denn du/ glauben denn Sie! : [als Ausdruck der Bekräftigung, zur Abwehr von Zweifeln] Natürlich ist es so und nicht anders.; [ugs] Wer’s glaubt, wird selig! : Wer das glaubt, ist naiv. G.ANM: glauben wird auch als Kommunikationsverb verwendet i.S.v. ‘glaubend sagen’: (67) „Die Eigenfinanzierung von Großanlagen liegt für uns noch in weiter Ferne“, glaubt der DDR-Manager. (FR, 16.3.90. S. 10) gratu'lieren gratuliert gratulierte hat gratuliert SBP gratulieren NomE DatE (PräpE) BED jemandem zu etwas Glückwünsche aussprechen; beglückwünschen . (1) Darf ich dir zur bestandenen Prüfung gratulieren? BELR NNomE: derjenige, der Glückwünsche ausspricht: Person/ Institution (2) BBundeskanzler Kohl gratulierte dem 80-jährigen [in einem sehr persönlichen Brief]. (MM, 12.7.86, S. 1) (3) Es verwundert nicht, dass es gerade auch rechte und radikale Parteien waren, ddie dem Arbeiterparteiführer Schimon Peres zu dem Unternehmen „Rache an Arafat“ gratulieren. (nach Zeit, 4.10.85, S. 2) (4) D Das Institut gratuliert seinem Direktor [mit einer Festschrift in Bild und Ton auf CD-Rom]. DatE: derjenige, dem Glückwünsche ausgesprochen werden: Person/ Institution (5) „Ihr könnt uuns gratulieren! “ rief Adelheid strahlend. (Uhl, S. 63) (6) Der Fernsehreporter war der Erste, der dder Nationalmannschaft zur WM-Qualifikation gratulierte. (7) Sollte es wahr sein, dass der Münchener Hanser-Verlag eine Julien-Green-Ausgabe plant, dann muss man iihm zu diesem Unternehmen gratulieren und Glück wünschen. (nach Zeit, 6.9.85, S. 45) (PräpE): zu +D: dasjenige, zu dem Glückwünsche ausgesprochen werden: Ereignis/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat dazu: Sachverhalt/ Handlung (8) [Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen] gratuliere ich dir [nachträglich] zzum Geburtstag und wünsche dir alles Gute für dein neues Lebensjahr! (9) Sein Nachfolger war Otto Hahn, dem Planck selbst [noch] zzur Verleihung des Nobelpreises gratulieren konnte. (nach MM, 10.1.86, S. 16) (10) Der regierende Bürgermeister Diepgen hat seinem Pariser Amtskollegen z zum positiven Ausgang des Referendums über die Maastrichter Verträge gratuliert. (taz, 22.9.92, S. 17) (11) Meine Frau und ich haben gehört, dass Sie Großvater geworden sind und möchten Ihnen [herzlich] zu Ihrer kleinen Enkelin gratulieren. (12) Darf ich Ihnen zu Ihrer neuen Frisur gratulieren? Sie steht Ihnen wirklich ausgezeichnet. (13) Der Autor so zahlreicher Bestseller gratulierte der jungen Kollegin z zu ihrem ersten Roman. dass-S : (14) [In dem Interview] gratulierte der Politiker den Wählern (ddazu), d dass sie den Rechtsradikalen und ihren Parolen nicht auf den Leim gegangen sind. Inf+ : (15) [Bei der Überreichung der Medaille] gratulierte der Bürgermeister dem jungen Lebensretter (ddazu), sso viel Mut bewiesen zu haben. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (16) Vom Kirchenchor wurde der Jubilarin [mit einem großen Blumenstrauß und ihrem Lieblingslied] gratuliert. - Bekommen-Passiv : (17) Er kriegte/ bekam zum Geburtstag gratuliert. WORTB der Gratulant/ die Gratulantin, die Gratulation ANM - Die DatE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, welcher Person Glückwünsche ausgesprochen werden : (18) Zur Goldenen Hochzeit gratulieren [von Herzen] eure Kinder, Enkel und Urenkel. - Mit einer modalen AdvG kann auf die Form des Glückwunsches Bezug genommen werden : (19) Da ich mit einer schweren Grippe im Bett liege, kann ich dir [diesmal] [leider] [n nur schriftlich] gratulieren. - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf ein Geschenk, eine Darbietung o.Ä. für den Jubilar Bezug genommen werden : (20) In blendender Form war der Mittelstürmer, der seinem Trainer [mmit zwei Toren] zum Geburtstag gratulierte.; s. auch (2), (4) und (16). PHRAS Idiom: sich (zu jemandem/ etwas) gratulieren können: Grund haben, über jemanden/ etwas froh, für jemanden/ etwas dankbar zu sein; [ugs-salopp] sich gratulieren können, wenn ...: sich auf Unannehmlichkeiten gefasst machen müssen, wenn ... G.ANM - Gelegentlich wird gratulieren als Kommunikationsverb i.S.v. ‘gratulierend sagen’ verwendet: (21) „Meinen Glückwunsch, Sie haben bestanden“, gratulierte der Fahrlehrer. 'gründen gründet gründete hat gegründet gründen 1 etwas ins Leben rufen gründen 2 auf etwas als Grundlage für etwas benutzen gründen 3 auf/ in seine Grundlage in etwas haben SBP gründen 1 NomE AkkE BED die Grundlage, Grundlagen für die Existenz von etwas schaffen; entstehen lassen, ins Leben rufen . (1) Die Stadt wurde [vor 800 Jahren] gegründet. BELR NomE: derjenige, der etwas ins Leben ruft: Person/ Institution (2) C Carlos Anwandter gründete [1859] [in Valdivia] eine deutsche Schule. (nach Zeit, 26.4.85, S. 57) (3) DDie Bundesregierung sollte eine Deutsche Aids-Stiftung gründen. (nach Zeit, 18.10.85, S. 81) AkkE: dasjenige, das ins Leben gerufen wird: Institution/ Gremium [Kommission, Bürgerinitiative, Selbsthilfegruppe o.Ä.] (4) [1604] gründeten die Franzosen CCayenne. (Seydlitz, S. 111) (5) Pirmin gründete [in den Vogesen] d das Kloster Mürbach. (nach Pörtner, S. 156) (6) [Als erstes Institut] grüßen 432 gründete die Badische Kommunale Landesbank [1980] eeine Bank [in Zürich]. (nach MM, 20.2.85, S. 22) (7) Christos Joachimides wusste, was man in Deutschland immer machen kann: e einen Verein gründen. (nach Zeit, 6.2. 87, S. 44) (8) Der Killer setzte sich zur Ruhe und gründete [auf einer Farm] e eine kleine Familie. (nach Spiegel, 23/ 94, S. 228) (9) Späth regte an, eeine kleine Finanzkommission zu gründen. (nach Zeit, 18.1.85, S. 23) (10) D Die Sportgruppe auf dem Almenhof gründete ein Gynäkologe. (nach MM, 20.3.85, S. 17) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) [Am 16. Oktober 1945] wurde die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gegründet. (nach MM, 16.10.85, S. 3) sein : (12) Es war der 4. Mai. Der Gesangverein die „Bonner Liedertafel“ war gegründet. (nach GA, S. 5) WORTB der Gründer/ die Gründerin, die Gründung ANM - Mit einer statischen AdvG oder einer PräpG [in +D/ ...] kann auf den Ort, an dem die Gründung erfolgt, Bezug genommen werden : (13) Bonifatius hatte beschlossen, [d dort] ein Kloster zu gründen. (nach Pörtner, S. 244) (14) [I In Stuttgart,] [später] [i in Hamburg] gründete Rowohlt seinen dritten Verlag. (nach MM, 23.6.87, S. 24); s. auch (2), (5), (6) und (8). - Mit einer temporalen AdvG, NG im A oder PräpG [in +D] kann auf den Zeitpunkt der Gründung Bezug genommen werden : (15) [D Damals] wurde das Museum für Deutsche Geschichte gegründet. (16) Serge Lifar gründete [1 1947] das Internationale Choreographische Institut und [1 1957] die Université de Danse in Paris. (nach MM, 18.12.86, S. 36) (17) Die Föderation wurde [iim März 1976] gegründet. (Europa, S. 112); s. auch (1), (2), (4), (6), (11), (14) und (18). - Mit einer als-Gruppe mit NG im A kann auf dasjenige, als welches etwas ins Leben gerufen wird, Bezug genommen werden : (18) [1905] gründete der evangelische Pastor Bodelschwingh die Lobetaler Anstalt [a als Asyl und Arbeitsstätte für Berliner Obdachlose]. (19) Im Negerslum einer Stadt in den Vereinigten Staaten spreche ich mit dem Direktor einer Schule, die [a als Modellprojekt] gegründet wurde. (nach Zeit, 25.1.85, S. 33) - gründen 1 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (1), (11), (15), (17) und (19). W.BED gründen 2 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf [geh] jemand [Person/ Institution] benutzt jemanden/ etwas [abstr. Objekt] als Grundlage oder Grundlagen für etwas [Institution/ abstr. Objekt/ Zustand [häufig als Eigenschaft]]; aufbauen auf (20) Die Richter monieren, dass das Unternehmen Siemens seine Genehmigungsanträge auf einen unzureichenden Sicherheitsbericht gegründet habe. (nach Spiegel, 41/ 93, S. 229) (21) Der Versuch, einen Staat auf die nationale Idee zu gründen, ist gescheitert. (Spiegel, 25/ 94, S. 128) (22) Seinen Optimismus gründet der Industriemanager auf einflussreiche Mitarbeiter. (Spiegel, 8/ 93, S. 30) (23) Alle akzeptieren, dass Antje Vollmer ihre Glaubwürdigkeit gerade auf ihre Fähigkeit zum Vermitteln gründet. (nach Spiegel, 35/ 94, S. 27) dass-S : (24) Die Experten gründen ihre Prognose einer Besserung der wirtschaftlichen Lage darauf, dass die Arbeitslosenzahlen zurückgegangen sind. gründen 3 auf/ in NomE PräpE; PräpE: auf +D/ selten in +D; PräpSE mit obl. Korrelat darauf/ selten darin [geh] etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] hat seine Grundlage oder Grundlagen in etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt]; beruhen auf (25) Der gute Ruf der Firma Carl-Zeiss-Jena gründet auf der Qualität ihrer Produkte. (26) Die Demontage dieses Mythos’ von Heiner Müller gründet auf einer einzigartigen Faktensammlung. (nach Spiegel, 14/ 93, S. 220) (27) Unsere Außenpolitik darf [nicht] auf militärischen Einsätzen gründen. (Spiegel, 10/ 94, S. 22) (28) Die bisherige Förderung des Bundes habe auf der Hoffnung gegründet, die Kommunen im Osten könnten über enorme Steuereinnahmen verfügen. (BerlZ, 23.9.98, S. 13) (29) Sein Selbstbewusstsein hat in seinen beruflichen Erfolgen gegründet. dass-S : (30) Le Pens politischer Erfolg gründet darauf, dass er gegen die Nordafrikaner ist. (nach Zeit, 22.2.85, S. 9) (31) Die Popularität des Schriftstellers gründet darin, dass er eine verständliche Prosa schreibt. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb gründen, sich. VERBF begründen 'grüßen grüßt grüßte hat gegrüßt grüßen 1 jemandem einen Gruß entbieten grüßen 2 von jemandem jemandes Grüße übermitteln grüßen 3 Worte als Ausdruck der Verbundenheit an jemanden richten grüßen 4 irgendwo zu sehen sein SBP grüßen 1 NomE (AkkE) BED jemandem bei einer Begegnung einen Gruß entbieten . (1) Wer war die Frau, die du [eben] gegrüßt hast? BELR NomE: derjenige, der einen Gruß entbietet: Person/ [selten indirekt Fahrzeug] (2) D Die Ärzte sind in Hetze, grüßen [kaum]. (MM, 2.6.87, S. 3) (3) FFrauen in weißen Laborkitteln tippeln über Kopfsteinpflaster, grüßen Männer in Monteuranzügen. (nach MM, 30.12.86, S. 17) (4) DDas weiße Touristenschiff grüßt [mit einem dreifachen Tuten]. (Zeit, 23.5.86, S. 53) (AkkE): dasjenige, dem ein Gruß entboten wird: Person/ selten konkr. Objekt [Fahne o.Ä.]/ selten abstr. Objekt [Heimat o.Ä.] (5) Grüßt man KKundinnen [nicht] [mit ihrem Doppelnamen], wird man sofort korrigiert. (Zeit, 7.6.85, S. 6) (6) Für viele Menschen scheint es eine Überforderung zu sein, d den Busfahrer [beim Betreten des Busses] zu grüßen. (Zeit, 6.9.85, S. 58) (7) Die Rekruten müssen lernen, ddie Flagge ihres Landes [militärisch] zu grüßen. (8) HHeimat, ich grüße d dich. (9) Der Kapitän hat Anweisung gegeben, ddie entgegenkommenden Dampfer zu grüßen. grüßen 433 PASSK Werden-Passiv werden : (10) Da werden nun in den einst gemeinsam benutzten Hinterhöfen und Gärten Mauern hochgezogen und Nachbarn [nicht mehr] gegrüßt. (Zeit, 13.6.86, S. 17) WORTB der Gruß ANM - Gelegentlich wird mit grüßen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt : (11) Wir kennen uns nicht näher, aber wenn wir uns auf der Straße begegnen, grüßen w wir uns [mit einem freundlichen „Guten Tag“]. (12) Hast du gemerkt: MMüllers und Lehmanns grüßen eeinander [nicht mehr]. - Häufig wird mit einer AdvG bzw. PräpG [mit +D] auf die Form des Grüßens [sprachliche Äußerung, Geste, Mimik, Signal o.Ä.] Bezug genommen : (13) Die Verkäuferinnen in der Ladenstraße grüßen [alle] [m mit H Herr Doktor]. (Zeit, 20.9.85, S. 5) (14) [Sichtlich verärgert] grüßte sie mich [nicht] [wie sonst] [mmit einem freundlichen Lächeln], [sondern] [m mit einem kühlen KKopfnicken].; s. auch (4), (5), (7) und (11). - grüßen 1 wird auch in dem Ausdruck [geh] sei/ seid/ seien Sie (mir) gegrüßt, ...! als emphatische Begrüßung verwendet: (15) Seid (mir) gegrüßt, Freunde! SBP grüßen 2 von NomE AkkE PräpE BED jemandem jemandes Grüße übermitteln . (16) Ich soll Sie von Frau Meier grüßen. BELR NomE: derjenige, der jemandes Grüße übermittelt: Person (17) Hast ddu [auch] die Stammtischrunde von mir gegrüßt? (18) Eine eehemalige SSchulkameradin, ddie mein Mann neulich zufällig traf, hat ihn von seinem alten Deutschlehrer gegrüßt. AkkE: derjenige, dem jemandes Grüße übermittelt werden: Person (19) Ratet mal, von wem ich eeuch grüßen soll! (20) Elke hat uns gebeten, ddie Projektgruppe [herzlich] von ihr zu grüßen. PräpE: von +D: derjenige, dessen Grüße übermittelt werden: Person (21) Wenn Thomas wieder anruft, grüße ihn [bitte] [vielmals] vvon mir! (22) Fast hätte ich doch vergessen, Sie vvon meinen Eltern zu grüßen! PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (23) Gisela war überrascht, [nach so vielen Jahren] durch mich [herzlich] von dir gegrüßt zu werden. WORTB der Gruß ANM - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, welcher Person Grüße übermittelt werden, kann die AkkE weggelassen werden : (24) Wenn du Müllers siehst, grüße [bitte] [schön] von mir! - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wessen Grüße übermittelt werden, kann die PräpE weggelassen werden : (25) Wenn du Müllers siehst, grüße sie [bitte] [schön]! - grüßen 2 von wird häufig in Verbindung mit dem Modalverb sollen verwendet: s. (16) und (19). - Häufig wird die Konstruktion grüßen lassen verwendet, wenn jemandem jemandes Grüße übermittelt werden : (26) Meine Frau l lässt Sie [sehr herzlich] ggrüßen! W.BED grüßen 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): aus +D/ ... jemand richtet von irgendwoher mündlich oder schriftlich Worte als Ausdruck der Verbundenheit an jemanden (27) Ich grüße euch [herzlich] aus dem schönen Prag! (28) Der Kanzler grüßte [in seiner Neujahrsansprache] die Landsleute in der DDR. (nach Zeit, 17.1.86, S. 4) (29) Professor Schöne scheute sich nicht, [besonders herzlich] die Geldgeber zu grüßen, die einen Kongress möglich gemacht haben. (nach Zeit, 6.9.85, S. 43) (30) Bleiben Sie gesund und seien Sie [von ganzem Herzen] gegrüßt von Ihrer Hannah Arendt. (Zeit, 27.9.85, S. 41) - In Briefen wird häufig die Grußformel es grüßt verwendet : (31) EEs grüßt dich aus der Heimat [in alter Freundschaft] dein Frank. - In Familienanzeigen wird gelegentlich mit einer als- Gruppe mit NG im N der neue Status der mit der NomE bezeichneten Personen charakterisiert : (32) [A Als Verlobte] grüßen Heike Müller und Thomas Fritsch. Die AkkE wird in diesem Fall meist weggelassen. grüßen 4 NomE (AkkE) AdvE1 AdvE2; AdvE1: AdvG an +D/ auf +D/ ...; AdvE2: aus +D/ von +D/ ... [geh] jemand [Person [als Abbild]]/ etwas [konkr. Objekt/ Substanz] ist für jemanden irgendwo und/ oder irgendwoher zu sehen (33) In der Stadt unterhält der Iran ein Konsulat, [wo] Ayatollah Khomeini aus dem Schaukasten grüßt. (MM, 2.1.87, S. 3) (34) [Bei klarer Sicht] grüßen die weißen Kreidefelsen der Insel am Horizont. (35) Auf der anderen Seite des Rheins grüßt die Schwesterstadt Mannheim mit dem Fernmeldeturm. (MM, 30.12.86, S. 17) (36) Weißer Schnee grüßt die Wanderer von den Gipfeln der Berge. PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Grüß dich! : [als Grußformel]; Grüß Gott! : [als süddeutsche Grußformel] G.ANM - Häufig wird grüßen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘grüßend sagen’ verwendet : (37) „Guten Morgen! “ grüßte der alte Herr freundlich, als er ins Wartezimmer kam. VERBF begrüßen haben 434 H 'haben hat hatte hat gehabt haben 1 etwas besitzen haben 2 durch etwas charakterisiert sein haben 3 mit etwas ausgestattet sein haben 4 irgendwo über etwas verfügen können haben 5 in einer Relation zu jemandem stehen haben 6 es gibt etwas für jemanden haben 7 etwas empfinden haben 8 von etwas befallen sein haben 9 etwas erleben haben 10 an etwas teilnehmen haben 11 über etwas verfügen haben 12 aus etwas bestehen haben 13 ein Bestandteil von etwas sein haben 14 von etwas aufweisen, das von etwas stammt haben 15 zu etwas für etwas sein haben 16 etwas irgendwo aufweisen haben 17 etwas tun können SBP haben 1 NomE AkkE BED etwas besitzen oder Eigentümer von etwas sein . (1) Wir haben ein Auto. BELR N NomE: derjenige, der etwas besitzt: Person/ Institution (2) WWir haben ungefähr 2.000 Bücher. (3) Da die Einnahmen aus der Gewerbesteuer zurückgehen, haben ddie Gemeinden [von Jahr zu Jahr] weniger Geld. AkkE: dasjenige, das besessen wird: Konkretum/ abstr. Objekt (4) Die Tabakpflanzer in Virginia hatten vviele Sklaven. (5) Der Bauer hat 115 Kühe, 6 Schweine, Hühner und Gänse. (6) Die Sängerin hat eein Haus in der Schweiz und Wohnungen in London, Los Angeles und auch in Paris und ist nirgendwo zu Hause. (Stern, 22.12.87, S. 122) (7) Nicht alle arabischen Länder haben Ö Öl. (8) Meine Familie hatte [früher] e ein Textilgeschäft. (9) Ich muss morgen zu einer Beerdigung und habe kkeine schwarzen Strümpfe. (10) Wer eine gute Idee hat, kann sie auf der Erfindermesse verkaufen. (BerlZ, 1.11.97, S. 1) PASSK kein Passiv möglich WORTB [geh] die Habe [nur Sg.] ANM - Ob jemand der Eigentümer von etwas ist oder nur vorübergehend im Besitz von etwas ist, kann häufig nur aus dem Kontext erschlossen werden : (11) Wir haben eine große Wohnung an der Nordseeküste. Der Kaufpreis war nicht zu hoch. (12) „Wer hat ein Auto? “ - „Ich, das von meinen Eltern, aber nur bis Montag, denn dann braucht mein Vater seinen Wagen.“ - haben 1 wird häufig in Verbindung mit dem Modalverb können in Fragen verwendet, mit denen man um etwas bittet: (13) K Kann ich [zum Geburtstag] ein neues Fahrrad h haben? (14) KKönnte ich [bitte] ein frisches Handtuch h haben? SBP haben 2 NomE AkkE BED durch etwas charakterisiert sein oder etwas als Eigenschaft besitzen . (15) Sie hat schwarzes Haar. BELR NomE: dasjenige, das charakterisiert ist: keine Restr. (16) B Bienkopp hat Leitungsverstand. (Strittmatter, S. 248) (17) MMarmorplatten und halbgeneigte Grabsteine unter großen Weiden haben etwas Beruhigendes. (nach Mangold, S. 60) (18) DDiätmarmelade hat keinen Zucker. (19) D Diese Ruhe hatte etwas Einschläferndes. (20) DDer Krieg hat viele Gesichter. AkkE: dasjenige, das etwas charakterisiert: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt [als Eigenschaft] (21) Er hat s schöne Augen. (22) Sie hat MMut und Verstand. (23) Die arabischen Pferde haben e eine große Schnelligkeit, aber wenig Geduld. (24) Korea hat vviele Gemeinsamkeiten mit Deutschland, z.B. die Vorliebe der Koreaner zu sonntäglichen Waldspaziergängen und für Mozarts „Zauberflöte“. (nach BerlZ, 31.10.97, S. 11) (25) Althochdeutsche Gedichte haben S Stabreime. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die Eigenschaft, auf die mit der AkkE Bezug genommen wird, kann dauerhaft, typisch sein: (26) Der Ginkgobaum hat hherzförmige Blätter. oder vorübergehend, zufällig: (27) Ich sehe heute wirklich schlecht aus, ich habe gganz geschwollene Augen. SBP haben 3 NomE AkkE BED mit etwas ausgestattet sein oder über etwas verfügen (28) Ich habe gute Kontakte zur Presse. BELR NomE: dasjenige, das mit etwas ausgestattet ist: Konkretum/ Institution/ geistiges Produkt (29) Seit er Rentner ist, hat HHartmut viel Zeit und kann endlich die Bücher lesen, die er schon immer lesen wollte. (30) D Das Kino hat [jetzt] zwei Notausgänge. (31) DDas neue Institut hat [noch nicht] so viel Erfahrung mit der Presse. (32) Hat [denn] ddeine Geschichte einen sprechenden Titel? AkkE: dasjenige, womit etwas ausgestattet ist: Konkretum/ abstr. Objekt (33) Wir hatten [im richtigen Augenblick] d den richtigen Mann. (34) [In diesem Hotel] haben alle Zimmer eeinen Balkon oder eine Terrasse mit Seeblick. (35) Menschen, die g gute Beziehungen haben, machen leichter Karriere. (36) Wenn man Abteilungsleiter ist, hat man [zwar] eein wenig Macht, aaber auch viele Pflichten. (37) Du hast [nicht] d das Recht, mich herumzukommandieren. PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird eine als-Gruppe hinzugefügt, mit der auf die Funktion desjenigen, womit etwas ausgestattet ist, Bezug genommen wird : (38) Die Mannschaft hat einen ehemaligen Nationalspieler [aals Trainer]. (39) Die Wallonen haben einen Hahn [aals Wappentier], die Flamen einen Löwen. haben 435 SBP haben 4 NomE AkkE AdvE BED irgendwo über etwas verfügen können . (40) Ich habe [noch] 100 Euro auf meinem Konto. BELR NomE: derjenige, der über etwas verfügt: Person/ Institution (41) IIch habe [noch] drei Bücher im Schrank, die ich dir leihen könnte. (42) DDer Reiterverein hat seine Pferde bei einem Bauern, weil der Stall renoviert werden muss. AkkE: dasjenige, über das jemand verfügt: Konkretum/ abstr. Objekt (43) Ich habe überall nach meinem Schlüssel gesucht und hatte iihn in der Hand. (44) Wir haben für den Winter vorgesorgt und haben e ein Menge Holz im Keller. (45) Wir haben Glück, wir haben dden Kindergarten ganz in der Nähe. (46) Mit der Kinderbetreuung klappt es wunderbar, seit wir ddie Oma bei uns haben. (47) In seinem Kopf hat Helmut vviele Namen und Daten. AdvE: Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (48) Wir haben den Arzt nnebenan. (49) Die Bücher, die ich nicht ständig brauche, habe ich gganz oben im Regal. (50) Ich habe überall nach meiner Brille gesucht und hatte sie [die ganze Zeit] aauf der Nase. (51) Renate hat alle Titel der Bücher, die sie gelesen hat, iim Gedächtnis. (52) „WWo hast du die Kinder? “ - „Ich habe sie b bei meiner Mutter.“ PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird haben 4 in Verbindung mit einem Verb im Infinitiv ohne zu (norddeutsch mit zu) verwendet, das ebenfalls eine statische AdvE regiert: (53) Ich habe [noch] Möbel iin Stuttgart stehen. (54) Sie hatte [damals] b beim Landratsamt einen Antrag llaufen. (Engel, Gramm., S. 489) Die im Subartikel vorgestellten Beispiele könnten auch als Ellipse dieser Konstruktion betrachtet werden: (55) Ich habe [noch] einen Koffer iin Berlin (sstehen). W.BED haben 5 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] steht in einer privaten oder dienstlichen Relation zu jemandem [Person/ Institution] (56) Großmutter hatte elf Geschwister. (57) Meine Tochter hat einen Freund. (58) Viele Arbeitnehmer klagen, sie hätten unangenehme Vorgesetzte. (59) [Heute] haben deutsche Familien [im Durchschnitt] zwei Kinder. (60) Der Konzern hat mehrere Firmen, die selbst [wieder] Tochterfirmen haben. haben 6 NomE AkkE; AkkE: NG [häufig o. Artikel] etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] gibt es für jemanden [Person/ häufig Kollektiv von Personen] (61) Ich habe Urlaub. (62) [Hoffentlich] haben wir [nie wieder] Krieg. (63) Wir haben Sonntag, den ersten September. (64) [In dieser Welt] haben wir [immer noch] Hungersnot. (65) Werden die Menschen [in der Zukunft] [noch] Trinkwasser, Wälder und wilde Tiere haben? . (66) [In Australien] haben sie [jetzt] Sommer, während wir in Europa frieren. (67) [Heute nacht] haben wir Vollmond. - Die NomE wird häufig durch Kollektivbezeichnungen belegt: s. (62), (63), (64), (66), (67); oder mit einer NG im Pl.: s. (65). haben 7 NomE AkkE; AkkE: NG [meist o. Artikel] jemand/ etwas [Tier/ Pflanze] empfindet etwas [Gefühl] (68) Wenn ein Hund Angst hat, legt er die Ohren flach. (69) Auch Pflanzen haben Durst. (70) [Immer] hat die kleine Raupe einen riesigen Hunger. (MM, 1.7.98) (71) Rainer raucht schon seit Jahren nicht mehr, aber Lust auf eine Zigarette hat er [immer noch]. (72) Wenn Sie Schmerzen haben, gebe ich Ihnen eine Tablette. (73) Ich habe Vertrauen zu meiner Tochter. (74) Wir suchen nach Schülern ab 12 Jahren, die Lust am Angeln haben. (nach BerlZ, 30.10.97, S. 30) haben 8 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier/ Pflanze] ist von etwas [Krankheit/ Lebewesen [als Schädling]] befallen (75) Dieter ist seit einiger Zeit so abgemagert. Wir fürchten, dass er Krebs hat. (76) Jan hat eine schwere Erkältung. Hoffentlich kann er mit seiner Klasse nach England fahren. (77) Arno, unser alter Schäferhund, leidet sehr, er hat Rheuma. (78) Die Rosen vom Nachbarn haben braune Flecke, [hoffentlich] haben sie keinen Rost. (79) Katzen und Hunde haben [oft] Flöhe. haben 9 NomE AkkE jemand erlebt etwas [Ereignis] (80) Wir hatten einen kleinen Unfall. Glücklicherweise ist niemand verletzt worden. (81) Er konnte seine Abenteuer haben, wann immer es ihm beliebte, nur hatte er gefälligst derlei Affären außerhalb der Landesgrenzen abzuwickeln. (Larsen, S. 13) haben 10 NomE AkkE jemand nimmt an etwas [Veranstaltung/ [indirekt Fachgebiet/ Lerngegenstand]] teil (82) Hatten Sie [im Reißmuseum] eine Führung? (83) Ich habe [morgen] eine wichtige Besprechung. (84) Wir haben [im Betrieb] einen Fortbildungskurs, weil wir ein neues Textverarbeitungssystem bekommen haben. (85) [In Deutschland] haben die Kinder [nachmittags] keinen Unterricht. (86) Hast du [morgen] Schule? (87) [In der ersten Stunde] haben wir Französisch, [dann] Mathematik und Physik. (88) Hast du [schon] Schiller gehabt? haben 11 NomE AkkE infolge einer Handlung verfügt jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] über jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] (89) Die Polizei hat den Dieb. (90) „Hast du die Hausaufgaben? “ - „Ja, ich habe alles geschafft.“ (91) Du brauchst nicht länger zu suchen, ich habe die Papiere. (92) Hast du die Lösung von der letzten Mathematikaufgabe? Ich habe sie nicht verstanden. (93) Der junge unerfahrene Wolf musste den Hasen lange jagen, aber [endlich] hatte er ihn. haben 12 NomE AkkE jemand/ etwas [keine Restr.] besteht aus jemandem [meist Anzahl von Personen]/ etwas [keine Restr.] (94) Der Mensch hat einen Körper und eine Seele, sagt die Kirche. (95) Heidelberg hat zwölf Stadtteile. (96) Das Buch halten 436 hat zwei miteinander verbundene Teile, eine sehr umfangreiche theoretische Darstellung und einen an der Praxis orientierten Übungsteil. (97) Das Wort „Esel“ beginnt mit E und hat vier Buchstaben. (nach Grzimek, S. 24) (98) Marmelade hat 55% Zucker und 45% Früchte. (99) Ein Kilometer hat tausend Meter. (100) Unser Verein hat 70 Mitglieder. haben 13 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ Substanz] ist ein Bestandteil von jemandem/ etwas [Konkretum] (101) [Infolge eines schweren Unfalls] hatte der junge Mann nur noch ein Bein. (102) [Im Winter] haben die Bäume keine Blätter mehr. (103) Der Oldtimer von meinem Onkel hatte [noch] viel Chrom, das wir Kinder oft schön blank putzen durften. (104) Mein Eis hat viele Schokoladenstückchen, deins auch? haben 14 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D jemand/ etwas [Tier] weist etwas [Eigenschaft/ [indirekt Körperteil]] auf, das von jemandem/ etwas [Tier] stammt (105) Die Nase und die Stirn hat der Kleine vom Opa. (106) Man sagt, dass Söhne viel von der Mutter und Töchter viel vom Vater haben. (107) Von wem hat sie dieses bezaubernde Lächeln? (108) Die Schnelligkeit hat das Fohlen von seinem Vater, dem Vollbluthengst Blitz. haben 15 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] ist für jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Tier] jemanden [Person [als Funktionsträger]] (109) Martin leidet darunter, einen Pfarrer zum Vater zu haben, denn jeder schaut, wie er sich benimmt. (110) Wilhelm II. hatte die Engländer zum Feind/ zu Feinden. (111) Der Tiger hat [nur] den Menschen zum Feind. (112) Eine serbische Staatsführung, die ihre Streitkräfte aus Ostslawonien zurückzöge, hätte das Belgrader Patriarchat zum erbitterten Feind. (FAZ, 1995) - Die PräpE wird meist im Sg. realisiert. haben 16 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an +D/ in +D/ ... jemand/ etwas [Konkretum] weist etwas irgendwo auf oder etwas ist irgendwo bei jemandem (113) Als das Auto durch die Pfütze fuhr, hatten wir überall Spritzer, an den Beinen, an der Kleidung, sogar im Gesicht. (114) Ich habe einen Stein im Schuh. (115) Nach Ansicht des Verbandes wird sich die Zahl derjenigen US-Bürger, die das Aids-Virus im Blut haben, ohne unter akuten Symptomen zu leiden, in den nächsten fünf Jahren mehr als verzehnfachen und von gegenwärtig 23.000 auf 270.000 hochschnellen. (MM, 9.8.86, S. 29) (116) [Seit dem Unfall] hat er eine hässliche Narbe. (117) [Seit dem Erdbeben] hat die Mauer einen Riss. haben 17 NomE (AkkE) VerbE; VerbE: Inf+ jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] kann etwas tun Inf+ : (118) Schenk mir ein Buch, ich habe [nicht mehr] viel zu lesen. (119) Die Tiere sind versorgt, sie haben zu fressen und zu saufen. - Nur wenige Verben wie essen, trinken, lesen, vorlesen, übersetzen u.Ä. können als Belegung für die VerbE vorkommen. - Häufig kommen Ergänzungen des Verbs vor, durch das die VerbE belegt ist: s. (118). PHRAS FVG: Interesse haben an jemandem/ etwas: sich interessieren für jemanden/ etwas; Recht haben: im Recht sein; Schuld an etwas haben: verantwortlich sein für etwas; Streit haben: sich streiten; etwas in Besitz haben: etwas besitzen; jemanden im Verdacht haben: jemanden verdächtigen; unter Aufsicht haben: beaufsichtigen; unter Kontrolle haben: kontrollieren; zur Verfügung haben: verfügen über Idiom: nur Wendungen - Ich hab’s! : [als Ausdruck der Freude darüber, dass man die Lösung von einem Problem gefunden hat]; Er/ Sie/ ... hat’s ja! : Er/ Sie/ ... hat ja genug Geld (,um großzügig zu sein, um viel auszugeben o.Ä.); [ugs] Da/ Jetzt hast du’s/ haben wir’s/ habt ihr’s! : [als Ausdruck dafür, dass etwas, das man befürchtet hat, eingetreten ist]; Du hast/ Ihr habt gut lachen! : [als Ausdruck dafür, dass man selbst Schwierigkeiten hat und der andere sich glücklich schätzen kann, dass er diese Schwierigkeiten nicht hat]; Das habe ich/ hast du/ ... nun davon! : [als Ausdruck dafür, dass etwas Negatives als Folge einer an sich nicht negativen Handlung eingetreten ist]; Das werden wir gleich haben! : [als Ausdruck dafür, dass man glaubt, ein Problem leicht lösen zu können] G.ANM - haben wird auch als Modalitätsverb verwendet i.S.v. ‘müssen’, ‘sollen’, ‘unter einem Zwang stehen’ : (120) Große Hunde haben zu gehorchen, sonst sind sie gefährlich. (121) Du hast zu tun, was ich dir sage! - haben wird auch gelegentlich zusammen mit einem Part. II als Hilfsverb in passivähnlichen Konstruktionen verwendet. Der SBP wird vom Verb im Part. II bestimmt : (122) Ich möchte die Haare vom Chef geschnitten haben. - Nicht behandelt wird hier das Hilfsverb haben, mit dem Vergangenheitsformen gebildet werden. - Nicht behandelt werden hier mehrgliedrige Verbalkomplexe wie zu tun haben mit; zur Hand haben o.Ä. - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb haben, es. VERBF anhaben; vorhaben 'halten hält hielt hat gehalten halten 1 für etwas als etwas einschätzen halten 2 etwas vortragen halten 3 etwas gefasst haben halten 4 bewirken, dass etwas so bleibt halten 5 von etwas irgendwieviel Wert beimessen halten 6 irgendwo anhalten halten 437 halten 7 nicht entzweigehen halten 8 von etwas nicht abweichen halten 9 etwas erhalten halten 10 etwas erfüllen halten 11 etwas behalten halten 12 etwas züchten halten 13 an etwas an etwas befestigt haben halten 14 etwas irgendwo angefasst haben halten 15 etwas irgendwohin bewegen halten 16 dafür sorgen, dass etwas sich irgendwo befindet halten 17 etwas irgendwie behandeln halten 18 bewirken, dass jemand sich weiterhin irgendwo aufhält halten 19 bewirken, dass etwas in etwas bleibt halten 20 jemanden dazu bewegen, eine Bindung nicht aufzugeben halten 21 bewirken, dass etwas irgendwo befestigt bleibt halten 22 etwas irgendwo durchführen halten 23 bewirken, dass etwas so positioniert ist halten 24 auf auf etwas Wert legen halten 25 zu für jemanden eintreten halten 26 irgendwo befestigt bleiben SBP halten 1 für NomE AkkE PräpE BED jemanden/ etwas als jemanden/ etwas einschätzen oder der Meinung sein, dass jemand/ etwas jemand/ etwas ist. (1) Ich halte seinen Vorschlag für sehr vernünftig. BELR NomE: derjenige, der etwas als etwas einschätzt: Person/ Institution (2) WWir halten unsere Nachbarn für vertrauenswürdige Menschen. (3) D Die Regierung hält die Steuerreform für realisierbar. AkkE: dasjenige, das als etwas eingeschätzt wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (4) Halten Sie ddie Menschen für lernfähig? (Zeit, 30.8.85, S. 36) (5) Die Menschen hielten s sich [offenbar] für Götter. (Zeit, 1.2.85, S. 46) (6) Manche Menschen halten i ihren Hund für ihren besten Freund. (7) Kenner halten VVerdis „OOthello“ für seine beste Oper. (8) Wir halten eeine internationale Währungskonferenz für wünschenswert. (nach Zeit, 3.5.85, S. 3) (9) [In diesem Jahr] halten bereits neun Prozent der Italiener d den Umweltschutz für wichtig. (Zeit, 5.7.85, S. 52) dass-S : (10) Wir halten e es für möglich, ddass wir schon morgen zu euch kommen können. Inf+ : (11) Ich habe ees für richtig gehalten, nnicht an diesem Ereignis teilzunehmen. (nach Spiegel, 31/ 93, S. 112) ob-Frag : (12) Die Richter vom Zweiten Senat halten ees für fraglich, o ob die Bundesrepublik zugunsten Europas auf die D-Mark verzichten darf. (nach Spiegel, 21/ 93, S. 24) w-Frag : (13) Die Opposition hält ees für bedenklich, wwie die Regierung die Rentenreform angeht. PräpE: für +A: dasjenige, als was etwas eingeschätzt wird: keine Restr. für +AdjG/ Part. II: Eigenschaft (14) Sie hatten Neill Tucker ffür ihren Freund und Helfer gehalten. (Pegg, S. 24) (15) Ich halte das, was du mir erzählt hast, ffür Unsinn. (16) Viele halten die Liebe ffür das schönste Gefühl. (17) Hältst du mich ffür blöd? (18) Ich halte ein reales Wirtschaftswachstum von einem Prozent ffür wahrscheinlich. (nach Stern, 10.6.87, S. 180) (19) Das Gesundheitsministerium hält die Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren von Aids ffür notwendig und sinnvoll. (20) Er war sehr misstrauisch und hielt sich [häufig] ffür belogen und betrogen. PASSK Werden-Passiv werden : (21) Auch Schulen haben einen Ruf. Sie werden für gut oder schlecht gehalten, für autoritär oder liberal, für ordentlich oder unordentlich. (Zeit, 11.1.85, S. 41) ANM - Wenn die PräpE mit einer NG mit bestimmtem Artikel belegt wird, bezeichnet der Satz eine Identifikation: (22) Viele halten Goethe ffür den größten deutschen Dichter.; s. auch (16). Wird die PräpE mit einer NG im A ohne oder mit unbestimmtem Artikel belegt, bezeichnet der Satz eine Einordnungsrelation: (23) [Im Ausland] hält man mich/ uns [oft] f für einen Deutschen/ ffür Deutsche.; s. auch (2), (5) und (15). SBP halten 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwo ausführen; vortragen. (24) Er hat einen sehr interessanten Vortrag darüber gehalten. BELR NNomE: derjenige, der etwas vorträgt: Person (25) DDer Staatsanwalt hielt sein Plädoyer. AkkE: dasjenige, das vorgetragen wird: geistiges Produkt (26R) Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich eein Referat über diese Krankheit halte. (Stephan, S. 42) (27) [Bei der feierlichen Einweihung des Denkmals] hielt der Oberbürgermeister e eine kurze Ansprache. (AdvE): Ort auf +D/ in +D: Ortspunkt [indirekt Veranstaltung] vor +D: Ortspunkt [Publikum/ Institution] (28) Professor Mayer hält seine Vorlesungen i im großen Hörsaal. (29) Dr. Hannes Rettich hielt i im Kahnweiler-Saal der Kunsthalle Mannheim vor Mitgliedern der Theatergemeinde und zahlreichen Ehrengästen einen Vortrag zum Thema „Theater und Politik“. (MM, 11.3.85, S. 32) (30R) Ich würde nach Amerika fahren und vvor Frauenklubs Vorträge halten. (nach Böll, Ansichten, S. 272) (31) [Am nächsten Sonntag] wird unser Pfarrer im Gottesdienst eine Predigt über den barmherzigen Samariter halten. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (32) In der Volkssternwarte in München werden [regelmäßig] Vorträge über astronomische Themen gehalten. (MM, 5.1.88, S. 3) sein : (33) Als wir eintreffen, sind Referat und Diskussionsreden gehalten. (BerlZ, 31.10.89, S. 2) ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ während +G/ zu +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (34) Die Ansprache hielt der Papst [wwährend der Messe auf dem Petersplatz]. (FAZ, 27.12.65, S. 1) (35) [B Bei der/ zzur Eröffnung der Salzburger Festspiele 1995] hat der Dirigent Harnancourt die Festrede gehalten.; s. auch (27). halten 438 SBP halten 3 NomE AkkE (AdvE1)(AdvE2) BED jemanden/ etwas mit der Hand/ den Händen gefasst haben und ihn/ es irgendwo in dieser Position lassen oder jemanden/ etwas mit irgendetwas ergriffen haben und nicht loslassen. (36) Kannst du [einen Augenblick] meine Handtasche halten? BELR NomE: dasjenige, das etwas gefasst hat: Person/ Tier (37) FFriederike Frerichs sitzt im Abteil und hält einen braunen Pappkarton auf den Knien. (nach MM, 27.4.87, S. 36) (38) Ich erkannte, was dder Hund in der Schnauze hielt. (Grass, S. 472) AkkE: dasjenige, das etwas gefasst hat: Konkretum (39) Die Mutter hielt ddas schreiende Kind im/ auf dem Arm, um es zu beruhigen. (40) Er nahm ihre Hand, hielt ssie [einige Sekunden] in der seinen. (Weyden, S. 7) (41) Halt [bitte] d das Kätzchen, bis ich den Katzenkorb geholt habe! (42) Du hältst d die Bohrmaschine [falsch], du musst ssie mit beiden Händen halten. (43) Der Gast hielt eeinen Blumenstrauß in der Hand, als er das Haus betrat. (44) Ich hielt ddas schwere Paket mit beiden Händen auf dem Schoß. (AdvE1): Ort auf +D/ in +D/ unter +D/ ...: Ort [Körperteil] (45) Thomas konnte niemandem die Hand geben, da er i in der einen Hand eine Zigarette und iin der anderen ein Glas Wein hielt. (46) Das kleine Mädchen saß auf dem Stuhl und hielt seine Puppe a auf dem Schoß/ iim Schoß. (47) Mario hielt das große Buch u unter dem Arm. (48) Ich hielt ihren Kopf z zwischen meinen Händen. (Frisch, S. 189) (AdvE2): Mittel mit +D: Instrument [häufig Körperteil: meist Hand] (49) Sie hielt die Tasse mmit beiden Händen. (50) Der Schmied hielt das glühende Hufeisen mit einer großen Zange. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (51) Die Teeschale muss mit beiden Händen gehalten werden. sein: (52) [Nach dem Glauben der Griechen] ist die Erdkugel von Atlas mit den Schultern gehalten. ANM - Pertinenzdativ ist möglich: (53) Lisa hielt [ssich] den Kopf, weil er unerträglich schmerzte. - Die AdvE1 und AdvE2 werden selten zusammen realisiert. - halten 3 wird auch in dem Ausdruck Händchen halten i.S.v. ‘sich zärtlich an den Händen gefasst halten’ verwendet. SBP halten 4 NomE AkkE (AdvE) PrädE BED bewirken, dass jemand/ etwas mittels irgendetwas über einen längeren Zeitraum so bleibt. (54) Halten Sie [bitte] die Autofenster sauber! BELR NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas so bleibt: Person/ konkr. Objekt/ Substanz/ [auch Handlung] (55) HHerr Müller hält sein Auto [immer] fahrbereit. (56) Die Krankenkassen wollen ihre Beitragssätze möglichst niedrig halten. (57) DDie Thermosflasche hält den Kaffee [lange] heiß. (58) D Die Kombination von Wasser und Fett hält unsere Haut geschmeidig. (MM, 19.2.88, S. 3) (59) Ständiges Training hält [nicht nur] den Körper, sondern auch das Gehirn länger jung. (MM, 4.3.87, S. 3) AkkE: dasjenige, bei dem bewirkt wird, dass es so bleibt: Konkretum/ abstr. Objekt/ Vorgang (60) Die Brüder hatten ddas Mädchen entführt und [elf Tage lang] [in einer Autobahnbrücke] versteckt gehalten. (nach BerlZ, 1.8.95, S. 8) (61) Es wird bald regnen, halten Sie IIhren Regenschirm oder Regenmantel griffbereit! (62) Regelmäßige Bewegung hält dden Darm fit. (BerlZ, 7.9.95, S. 53) (63) [Wie lange] sollen wir [dir/ für dich] ddas Essen warm halten? (64) Die Regierung des Landes ist sehr bemüht, d die Währung und Preise stabil zu halten. (65) Er hält mit Joggen sseinen Kreislauf intakt. (AdvE): Mittel durch +A/ mit +D: Handlung/ [indirekt Substanz] (66) Steffi Graf muss ddurch hartes Training ihren Körper fit halten. (nach MM, 21.9.95, S. 10) (67) Man kann sich [auch im Alter] mit gesunder Ernährung und Sport leistungsfähig halten. (68) Er hält mmit Vitaminen sein Gehirn fit. PrädE: AdjG: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft (69) Um das Risiko einer Erkrankung mmöglichst gering zu halten, empfehlen Knochenspezialisten der Universität Heidelberg, Kaffee und Alkohol nur in Maßen zu genießen und den Körper a aktiv zu halten. (Zeit, 19.1.86, S. 80) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (70) Das Depot wird [konstant] kühl gehalten, auch der Tresorraum, in dem die wertvollen Gemälde aufbewahrt werden, wird klimatisiert. (nach MM, 7.8.86, S. 21) sein : (71) Das Schema für den Prüfungsablauf ist sehr kurz (eine halbe Seite) und äußerst allgemein gehalten. (nach Brisante Wörter, S. 549) ANM - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden: (72) Sport hält fit. (73) Kaffee hält munter. - Mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten etwas so bleibt: s. (63) - halten 4 wird auch in dem Ausdruck etwas instand halten i.S.v. ‘etwas in gebrauchsfähigem Zustand bleiben lassen’ verwendet. SBP halten 5 von NomE PräpE AdvE BED jemandem/ etwas irgendwieviel Wert beimessen; schätzen. (74) Was halten Sie von einem Ausflug in den Schwarzwald? BELR NomE: derjenige, der etwas Wert beimisst: Person/ Institution (75) HHanna hält nichts von Statistik, das merkte ich bald. (Frisch, S. 166) (76) DDie Bundesregierung hält viel von freundschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarstaaten. PräpE: von +D: dasjenige, dem Wert beigemessen wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt/ Handlung (77) Ich halte nichts vvon schönen Männern. (Frisch, S. 120) (78) „Was halten Sie vvon den Bildern, die mein Vater gekauft hat? “, fragte Silvia. (nach Bolten, S. 14) (79) halten 439 Wir halten viel vvon gesunder Ernährung, Vitaminen und Sport. (80) Frank hält [nicht] viel vvon Reden und Diskussionen, er handelt lieber. (81) Inges Freunde lebten doch nur in den Tag hinein und hielten vvon Arbeit gar nichts. (nach de Groot, S. 50) dass-S : (82) Was hältst du d davon, ddass Gerd am Sonntag eine Radtour machen will? Inf+ : (83) Ich halte nichts d davon, iim Urlaub selbst zu kochen. AdvE: PG [meist indefinit]: Menge [Wert] (84) Wir haben vviel von unserem Freund gehalten, doch jetzt hat er uns sehr enttäuscht. (85) Ich halte wwenig von Popmusik und nnoch weniger von Schlagern. (86) Er wollte uns nicht sagen, wwas er von unseren Plänen hält. PASSK Werden-Passiv werden : (87) Von dem neuen Computerprogramm wird von den Fachleuten viel gehalten. SBP halten 6 NomE (AdvE) BED irgendwo anhalten oder stehen bleiben. (88) Der Zug hält in Stuttgart. BELR NomE: dasjenige, das anhält: Person/ Person in Fahrzeug/ Fahrzeug [außer Flugzeug, Schiff] (89) Wir gehen durch den Pferdestall und halten vor einer Box. (nach BerlZ, 29./ 30.7.95, S. 14) (90) DDer Lokführer hielt, weil das Signal auf Halt stand. (91) Wie ist die Schuldfrage geregelt, wenn j jemand [ordnungsgemäß] an der Ampel hält und der Hintermann auffährt? (nach MM, 6.6.87, S. 22) (92) Als dder Bus hielt, stiegen alle Fahrgäste aus. (93) D Der Aufzug hielt [nicht], er fuhr bis zur obersten Etage. (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ auf +D/ ...: Ortspunkt bis-Gruppe: Zielort NG im A: Intervall (94) Die Straßenbahn hält ddort drüben. (95) [Wie an jedem anderen Bahnhof] halten [jetzt] a am Bahnhof Friedrichstraße auch jene S-Bahn-Züge, die zwischen Wannsee und Königswusterhausen verkehren. (FAZ, 2.7.90, S. 3) (96) Der ICE hielt aauf offener Strecke. (97) Der Zug von Hamburg nach Wien hält iin St. Pölten. (Zeit, 19.6.87, S. 45 (98) Der Zug hält [nicht] bbis Stuttgart. (99) Das Taxi musste bbeinahe alle 100 Meter halten, weil die Ampeln auf Rot standen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Der Imperativ im Sg. von halten 6 Halt! wird jemandem zugerufen als Aufforderung, eine Tätigkeit [meist Gehen oder Reden] zu unterbrechen: (100) H Halt! Rede/ Geh nicht weiter! Dieser Zuruf wird besonders in Situationen, in denen ein Funktionsträger [meist Polizist] jemanden [meist Täter] zum Stehenbleiben auffordert, verwendet: (101) HHalt, Polizei! / H Halt! Stehen bleiben! - Mit einer NG im A kann auf die Dauer des Haltens Bezug genommen werden: (102) Der Zug hält hier [2 20 Minuten]. W.BED halten 7 NomE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] geht bei Beanspruchung nicht entzwei; standhalten (103) Du kannst dich ruhig auf den Stuhl setzen, er hält. (104) Der Mantelstoff ist sehr fest, er wird [lange] halten. (105) Geht nicht auf den See, das Eis hält [noch nicht]! (106) Das Hochwasser war so stark, dass der Deich [nicht] gehalten hat. (107) [Wie lange wohl] mag die neue Freundschaft zwischen dem König und dem Präsidenten halten? (Zeit, 9.5.86, S. 4) (108) Das Bündnis zwischen den beiden Parteien hat [nur kurze Zeit] gehalten. (109) Ich erfuhr, dass auch seine Ehe [nicht] gehalten hatte. (WP, 14.9.95, S. 53) halten 8 NomE AkkE jemand weicht von etwas [abstr. Objekt: Regularität] nicht ab; einhalten, beibehalten (110) Frau Seidel und ihr Mann bemühen sich, gute Christen zu sein und die Zehn Gebote zu halten. (111) Solange der Steuermann festen Kurs hält, sind die hohen Wellenberge keine wirkliche Gefahr. (Sternsinger, S. 2) (112) Ich kann nur an die Verkehrsteilnehmer appellieren, 50 bis 90 Zentimeter Abstand zu halten. (nach MM, 27.11.98, S. 17) (113) Lehrer Müller ist mit seinen Schülern sehr zufrieden, sie halten Disziplin und Ordnung. (114) Du musst [beim Tanzen] den Takt halten, sonst stimmen die Schritte nicht mit der Musik überein. halten 9 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt] bewirkt, dass etwas [abstr. Objekt/ Zustand] weiterhin auf dem erreichten Niveau existiert; erhalten, aufrechterhalten, bewahren (115) Die kleinen Parteien konnten [bei den letzten Landtagswahlen] ihre Ergebnisse halten. (116) In dem Seminar geht es darum, wie man das seelische und körperliche Wohlbefinden halten oder sogar verbessern kann. (nach MM, 19.1.87, S. 19) (117) Viele Menschen sind auf ihre Ersparnisse angewiesen, um den Lebensstandard halten zu können. (FR, 31.3.90, S. 7) (118) Der Junge konnte [nicht] das Gleichgewicht halten und stürzte vom Rad. (119) Wer eine Diätkur gemacht hat, muss sich anschließend bemühen, das erreichte Körpergewicht zu halten. (120) Der Kachelofen hält die Wärme [lange]. (121) Dieser Boden enthält Ton. [Daher] hält er die Feuchtigkeit. halten 10 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] hält etwas [abstr. Objekt] ein; erfüllen (122) Ich gab dir mein Wort, und ich halte mein Versprechen. (Garner, S. 63) (123) Der Start der „Columbia“ war für den 14. Oktober 1985 vorgesehen. Die amerikanische NASA kann diesen Termin [wohl nicht] halten. (nach MM, 18.4.85, S. 3) - halten 10 wird auch in dem Ausdruck verwendet jemand hält (sein) Wort i.S.v. ‘jemand erfüllt sein Versprechen’. halten 11 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] bleibt im Besitz von etwas [Institution: Firma o.Ä./ konkr. Objekt: Gebäude, Grundstück o.Ä./ abstr. Objekt: Position, Rekord o.Ä.]; behalten halten 440 (124) Optiker Braun konnte sein Geschäft [nicht mehr] halten und musste es schließen. (125) Viele Bauherren mussten später feststellen, dass sie das Objekt [nicht] halten konnten. (nach MM, 6.4.85, S. 48) (126) Die Französin Helene Dorigny hält [mit 40 Stunden] den Weltrekord im Dauerfliegen. (nach MM, 10.6.89) (127) [In der Statistik] hält Berlin einen Spitzenplatz, was Morde, Mordversuche und Totschläge betrifft. (BerlZ, 2.6.99, S. 24) halten 12 NomE AkkE jemand [Person: Landwirt o.Ä./ Institution: landwirtschaftlicher Betrieb] züchtet etwas [Tier: meist Nutztier] (128) Von Hundezüchtern, die mindestens zwei Hunde der gleichen Rasse [zu Zuchtzwecken] halten, werden Steuern erhoben. (129) Wer [gewerbsmäßig] Hunde, Katzen und andere Heimtiere züchtet oder hält, muss eine behördliche Genehmigung haben. (nach MM, 3.3.87, S. 4) (130) In Hessen existieren etwa 950 Betriebe mit mehr als 100 Legehennen. Der größte Betrieb hält 180.000 Tiere. (nach MM, 15.3.86, S. 16) (131) Kovacs hat eine kleine Landwirtschaft, [wo] er drei Schweine mästet und Geflügel hält. (Tagessp., 6.8.96, S. 3) halten 13 an NomE AkkE PräpE; PräpE: an +D jemand hat etwas [Tier] an etwas [konkr. Objekt] befestigt oder angebunden (132) Der Angler zeigte den Zuschauern [triumphierend] einen großen Hecht, den er an der Angel hielt. (133) Der Jagdaufseher bittet Hundehalter dringend, ihre Tiere an der Leine zu halten. (MM, 23.11.95, S. 29) (134) In den Zeitungen erschien eine Werbung mit einem Bild von einem modisch gekleideten jungen Herrn, der ein Reitpferd am Zügel hält. (nach Zeit, 31.5.85, S. 3) halten 14 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +D/ bei +D jemand hat jemanden/ etwas [konkr. Objekt] irgendwo angefasst (135) Der Vater hielt das Kind an/ bei der Hand. (136) Die Tasse ist sehr heiß, du musst sie am Henkel halten. (137) Der Mann hielt den Dieb am/ beim Ärmel und rief um Hilfe. - halten 14 wird auch in dem reziproken Ausdruck sich an/ bei den Händen halten i.S.v. ‘sich gegenseitig an/ bei den Händen anfassen’ verwendet. halten 15 NomE AkkE AdvE; AdvE: unter +A/ vor +A/ ... jemand bewegt etwas [konkr. Objekt: häufig Hand, Arm] irgendwohin [häufig Körperteil: Auge, Gesicht, Bauch] und lässt es vorübergehend dort (138) [Erschrocken] hielt sie [sich] die Hand vor den Mund. (Torwegge, S. 32) (139) Daniel ist sehr kurzsichtig und hält [sich] [daher] [beim Lesen] die Zeitung [dicht] ans/ vors Gesicht. (140) Es war so heiß, dass Tobias seinen Kopf unter den Wasserstrahl hielt, um sich abzukühlen. (141) Der Mann wurde wütend und hielt [dem Gegner] die geballte Faust vor die Augen. (142) Halte das feuchte Tuch in die Sonne oder an den Ofen, damit es schnell trocknet. (143) Die Demonstranten hielten ihre Spruchbänder in die Höhe, damit jeder sie lesen konnte. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (138), (139) und (141). halten 16 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +D jemand sorgt dafür, dass jemand/ etwas [Tier] sich irgendwo befindet und dort bleibt (144) Kranke Kinder müssen im Bett gehalten werden. (145) „Wenn wir Legehennen in Käfigen halten, quälen wir sie genauso wenig wie ein Zoodirektor, der Affen oder Vögel in Käfigen hält“, sagte Hans Schreiber, Vorsitzender des Geflügelzüchterverbandes in Hessen. (nach MM, 15.3.86, S. 16) (146) Die Hunde von Bauer Schulz beißen, darum hält er sie im Zwinger. (147) Die drei Huskys habe man bei einem Freund in Pflege gegeben, weil man sie in der Wohnung [nicht] halten durfte. (nach Tagessp., 22.8.98, S. 9) halten 17 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ wie-Gruppe mit NG im N jemand behandelt jemanden/ etwas [Tier/ Pflanze] irgendwie (148) Manche Eltern halten ihre Kinder streng und autoritär. (149) [Heute] werden die Tiere [im Zoo] [meist] artgerecht gehalten. (150) Sie müssen den Farn wie eine Sumpfpflanze halten, nämlich an einer feuchten, schattigen Stelle wachsen lassen. (151) [Dafür aber] war die Angela von ihrem Stiefvater [auch] gehalten worden wie ein eigenes Kind. (E. Jung, S. 35) halten 18 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ in +D/ ... jemand/ etwas [keine Restr.] bewirkt, dass jemand sich weiterhin irgendwo aufhält (152) Prinzessin Diana klagt: „Nur noch die Kinder halten mich in England! “ (nach MM, 28.7.97, S. 11) (153) Sie wäre gerne in die Stadt gezogen, aber ihr Haus, ihre Haustiere und ihr großer Garten halten sie auf dem Land. (154) Mich hält hier nichts, ich gehe weg. (155) „Was hält Sie in Mannheim? “ - „Mich halten besonders die kulturellen Angebote wie Theater, Oper, Konzerte in dieser Stadt.“ halten 19 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +D/ in +D/ unter +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] bewirkt, dass jemand/ etwas [keine Restr.] über einen längeren Zeitraum irgendwie bleibt (156) Der Sportler hält seinen Körper [den ganzen Tag] in Bewegung, um fit zu bleiben. (157) Der Abenteuerfilm hielt die Kinder [zwei Stunden] in Spannung. (158) Der harte Kurs in Baden-Württemberg ist sehr kritisiert worden, er hat [aber] die direkte Einreise von Flüchtlingen im Südwesten auf dem Vorjahresniveau gehalten. (nach MM, 25.9.85, S. 2) (159) Hans Albert Groth, Leiter der Geburtsklinik in Neckarau, legt größten Wert darauf, das Haus [stets] auf dem neuesten Stand zu halten. (nach MM, 10.12. 98, S. 19) (160) Der bulgarische Trainer hat die Angewohnheit, sofort an das nächste Spiel zu denken und seine Spieler in Spannung zu halten. (nach BerlZ, 28.9.2001, S. 36) - halten 19 wird auch in den Ausdrücken [ugs] jemanden bei Laune halten i.S.v. ‘jemanden in guter Stimmung halten’ und etwas [Schiff o.Ä.] auf Kurs halten i.S.v. ‘eine Richtung beibehalten’ verwendet. halten 20 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): an +D/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution] bewegt jemanden dazu, eine Bindung nicht aufzugeben und irgendwo zu bleiben halten 441 (161) Den Kommunen muss es daran gelegen sein, junge Familien in den Stadtgrenzen zu halten. (nach MM, 4.8.95, S. 36) (162) Die Betriebsleitung ist sehr bemüht, die jungen Informatiker an ihrem Arbeitsplatz bzw. bei der Firma zu halten. (163) Er konnte seine Frau [trotz seiner Bemühungen] [nicht] halten, sie hat ihn vor einem Jahr verlassen. (164) [Durch diese Arbeit] wird es der Kirche möglich sein, Gemeindemitglieder zu halten und neue zu gewinnen. (RhM, 2.11.90, S. 35) (165) Viele Wirtschaftsunternehmen haben dagegen noch nicht begriffen, dass sie ihre Produkte nur verkaufen und ihre Kunden [nur] halten können, wenn sie auch den entsprechenden Service gleich mitliefern. (Stern, 2.7.87, S. 86) halten 21 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): an +D/ in +D/ ... etwas [konkr. Objekt] bewirkt, dass etwas [konkr. Objekt] irgendwo in einer bestimmten Position stabil befestigt bleibt (166) Zwei Angeln halten die Tür im Rahmen. (167) Die Haken in den Baumstämmen halten die Hängematte. (nach Zeit, 6.10.95, S. 88) (168) Der Fesselballon wird von dicken Seilen am Boden gehalten. (169) Das Regal wird von mehreren Schrauben gehalten. halten 22 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): an +D/ in +D/ ...; (AdvE2): AdvG/ an +D/ ... jemand [Person [als Funktionsträger]] führt etwas [Veranstaltung] irgendwo irgendwann durch (170) Pfarrer Ebeling hält am Sonntag in der Christuskirche einen Gottesdienst mit Abendmahl. (171) Professor Stickel hat an der Universität Mannheim ein Seminar über deutsche Verwaltungssprache gehalten. (172) Der Deutschlehrer der 12. Klasse wird am Mittwoch eine Unterrichtsstunde über Thomas Mann halten. (173) Papst Johannes Paul II. hat die Audienz [wegen der großen Hitze] [nicht] auf dem Petersplatz, sondern im kühlen Petersdom gehalten. (174) Der Pfarrer von Finisterre hält eine Messe. (Stern, 16.12.87, S. 166) halten 23 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG jemand/ etwas [konkr. Objekt] bewirkt, dass etwas [konkr. Objekt] so positioniert ist (175) Der Kutscher hielt die Zügel [abwechselnd] straff und locker. (176) Mein Kind hält den Kopf [schon über eine halbe Minute] aufrecht. (nach Zeit, 23.8.85, S. 42) (177) Die Taue halten das Segel senkrecht. (178) Diese Vorrichtung hält [während des Schreibens] das Blatt aufrecht. (Gebrauchsanw. Olivetti, S. 9) halten 24 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [geh] jemand [Person/ Institution] legt auf etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ Zustand] Wert; achten auf (179) Der Düsseldorfer Jürgen Fischer hat die besten Ideen nicht am Computer, sondern in einer Hängematte. Er hält auf Lebensqualität. (nach Stern, 15.10.87, S. 168) (180) Er hat immer auf Form gehalten, sein Vater war Diplomat, seine Mutter Mathematikprofessorin. (nach Grünmandl, S. 113) (181) Viele Eltern wünschen, dass die Schule [mehr] auf Ordnung und Disziplin hält. halten 25 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D jemand tritt für jemanden ein oder steht jemandem bei (182) Wir halten zu unserem Sohn, auch wenn er einen Fehler gemacht hat. (183) Du hast doch gesagt, dass deine Freundin Elaine [toll] zu dir gehalten hat, als dein Vater starb. (nach MM, 21.7.95, S. 21) halten 26 NomE (AdvE); (AdvE): auf +D/ in +D/ ... etwas [konkr. Objekt] bleibt irgendwo befestigt (184) Die Tapete hält [nicht] auf diesem Untergrund. (185) Der Vorhang hält an der Gardinenstange, er ist gut befestigt. (186) Du musst den Haken tiefer in die Wand schlagen, [damit] er hält. PHRAS FVG: nach jemandem/ etwas Ausschau halten: nach jemandem/ etwas ausschauen; jemandem die Freundschaft halten: mit jemandem befreundet bleiben; Hochzeit halten: heiraten; Rast halten: rasten; Rat halten: sich beraten; Rückschau halten: zurückblicken; mit jemandem Rücksprache halten: etwas mit jemandem besprechen; Ruhe halten: sich still verhalten; jemandem die Treue halten: jemandem treu bleiben; Wache halten: wachen; etwas am Laufen halten: bewirken, dass etwas weitergeht; jemanden in Atem halten: jemandem keine Ruhe lassen; etwas in Ehren halten: etwas achten und bewahren; etwas in Gang halten: etwas nicht zum Stillstand kommen lassen; etwas unter Kontrolle halten: etwas kontrollieren; etwas unter Verschluss halten: etwas eingeschlossen, nicht zugänglich aufbewahren Idiom: jemand ist nicht zu halten: jemanden kann man nicht daran hindern, etwas zu tun; an sich halten: sich beherrschen; nicht an sich halten können: sich nicht beherrschen können; auf sich halten: auf sein Äußeres bedacht sein; (zu jemandem) Abstand halten: sich (gegenüber jemandem) distanziert verhalten; jemanden auf Abstand halten: verhindern, dass jemand einem zu nahe kommt; jemandem/ sich etwas vor Augen halten: jemandem/ sich etwas klar machen; [ugs] den Ball flach halten: es ruhig angehen lassen; [ugs] sich den Bauch/ die Seiten vor Lachen halten: sehr lachen; [ugs] mit etwas nicht hinter dem Berg/ hinterm Berg halten: etwas offen aussprechen; [ugs] jemandem den Daumen/ die Daumen halten: jemandem für ein schwieriges Vorhaben in Gedanken gutes Gelingen wünschen; die Fäden fest in der Hand halten: etwas straff leiten; alle Fäden in der Hand halten: alles überschauen und lenken; [geh] über jemanden Gericht halten: über jemanden richten; die/ seine (schützende/ helfende) Hand über jemanden halten: jemanden schützen/ jemandem helfen; etwas in den Händen halten: über etwas verfügen; [ugs-salopp] die/ seine Klappe halten: still sein; jemanden auf dem Laufenden halten: jemanden ständig über das Neueste unterrichten; jemandem jemanden/ etwas vom Leib(e) halten: jehalten, sich 442 manden/ etwas von jemandem fern halten; [ugs] jemanden an der Leine halten: jemanden in der Gewalt haben und lenken können; [ugs] reinen Mund halten: nichts verraten; [ugs] den/ seinen Mund halten: schweigen, still sein/ nichts verraten; [ugs] jemanden zum Narren halten: jemanden täuschen, hereinlegen; [ugs] den/ seinen Rand halten: still sein; etwas in Reserve halten: etwas bereithalten, im Hause haben; jemanden in Schach halten: jemanden (mit einer Waffe) am Handeln hindern, damit er nicht gefährlich werden kann; [ugs-salopp] den Schnabel halten: still sein; [derb] die Schnauze halten: still sein; etwas in Schranken halten: etwas begrenzen, nicht ausufern lassen; jemand/ etwas hält (mit jemandem/ etwas) Schritt: jemand/ etwas hält (mit jemandem/ etwas) mit, bleibt auf der gleichen Höhe der Entwicklung; jemandem den Spiegel vors Gesicht halten: jemanden deutlich auf dessen Fehler hinweisen; [ugs] jemandem die Stange halten: jemandes Partei ergreifen, für jemanden eintreten; [ugs] jemanden bei der Stange halten: jemanden dazu bringen, nicht aufzugeben; [ugs] die Stellung halten: (als letzter) dableiben; große Stücke auf jemanden halten: jemanden sehr schätzen; [ugs] jemanden in Trab halten: jemanden nicht zur Ruhe kommen lassen; jemanden/ sich über Wasser halten: jemandes/ seine eigene wirtschaftliche Existenz erhalten; das Wasser nicht halten können: häufig oder unwillkürlich Harn lassen; die Zügel lose/ straff halten: nachgiebig/ streng sein; die Zügel (fest) in der Hand halten: die Führung innehaben; jemandem etwas zugute halten: jemandem etwas zu seinem Gunsten anrechnen - [ugs] Das kannst du halten, wie du willst! : [als Ausdruck resignierender Zustimmung] Das kannst du machen, wie du willst. G.ANM - halten wird auch in den Ausdrücken verwendet etwas ist irgendwie/ in etwas gehalten i.S.v. ‘etwas [konkr. Objekt] ist, meist die Farbe betreffend, irgendwie gestaltet’: (187) Unser neues Bad ist ganz weiß/ in Weiß gehalten. (188) Die Wohn- und Schlafräume sind einfach gehalten. (MM, Ostern 2000, S. 3) - halten wird [sportspr] bei bestimmten Sportarten i.S.v. ‘als Torwart den Ball, Puck o.Ä. vor der Torlinie mit der Hand abfangen’ verwendet: (189) Der Torwart hat (den Elfmeter) gehalten. - halten wird auch in dem Ausdruck [sportspr, Fußball] den Ball flach halten i.S.v. ‘beim Passspiel den Ball auf einer niedrigen Flugbahn fliegen bzw. rollen lassen’ verwendet: (190) Gegen die großen Abwehrspieler nützt es nichts, den Ball hoch vor das Tor zu spielen. Man muss d den Ball flach halten und über die Flügel spielen. - halten wird [militärspr] i.S.v. ‘etwas [geografischer Ort: Stellung o.Ä.] erfolgreich verteidigen’ verwendet: (191) Die Verteidiger konnten die Festung einige Wochen lang halten. - In der Seemannssprache wird halten i.S.v. ‘sich irgendwohin [Richtung] bewegen’ verwendet: (192) Das Schiff hielt südwärts/ nach Norden/ auf die Küste. - halten wird auch als Partizipverb mit dem Part. II eines anderen Verbs verwendet, z.B. etwas geschlossen/ geöffnet halten i.S.v. ‘etwas bleibt geschlossen/ geöffnet’: (193) Die Fenster bitte ggeschlossen halten! (194) Die Buxtehuder Sparkasse hhält eine Filiale so lange ggeöffnet wie die Geschäfte. (nach Stern, 2.7.87, S. 86) - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb halten, es. VERBF behalten; enthalten; erhalten; halten, sich; halten, (sich); unterhalten, sich; verhalten, sich 'halten, sich hält sich hielt sich hat sich gehalten sich halten 1 an sich nach etwas richten sich halten 2 frisch bleiben sich halten 3 jemanden für sich arbeiten lassen sich halten 4 an sich an jemanden wenden sich halten 5 an die Gesellschaft von jemandem bevorzugen sich halten 6 an den Genuss von etwas bevorzugen sich halten 7 sich irgendwo fest halten sich halten 8 irgendwo verbleiben sich halten 9 sich irgendwohin bewegen sich halten 10 sich irgendwo behaupten sich halten 11 irgendwo bestehen bleiben sich halten 12 sich irgendwie verhalten sich halten 13 bewirken, dass er so bleibt sich halten 14 bewirken, dass seine Körperhaltung so ist SBP sich [A] halten 1 an NomE PräpE (AdvE) BED sich irgendwobei nach etwas richten; befolgen, einhalten. (1) Er hat sich [nicht] an die Vorschriften gehalten. BELR NomE: derjenige, der sich nach etwas richtet: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt/ künstlerisches Produkt] (2) Wir werden uns a an unsere Abmachungen [strikt] halten. (3) F Frankreich hält sich an Verträge. (Spiegel, 39/ 93, S. 20) (4) [In der gegenwärtigen Situation] halten sich BBetriebe [nicht mehr] [unbedingt] an einst gemachte Vereinbarungen. (jW, 31.1.90, S. 2) (5) Der Film über Königin Elizabeth I. hält sich [weitgehend] an die historischen Fakten. PräpE: an +A: dasjenige, nach dem sich jemand richtet: abstr. Objekt [meist Regularität] SE mit obl. Korrelat daran: Sachverhalt [als Regularität] (6) K Kinder und Jugendliche müssen lernen, sich an Regeln zu halten. (MM, 22.10.99, S. 17) (7) Der Entwurf hält sich [im Wesentlichen] aan die Beschlüsse der Koalition. (nach MM, 22.1.88, S. 2) (8) Viele junge Autofahrer halten sich [nicht] a an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. (MM, 18.8.95, S. 12) (9) Die Jäger halten sich [nicht] aan Sitte und Brauch. (nach Spiegel, 37/ 93, S. 22) halten, sich 443 dass-S : (10) Du hast dich [nicht] ddaran gehalten, d dass man einen Vertrag erst genau durchlesen muss, ehe man ihn unterschreibt. (AdvE): bei +D/ in +D: Zusammenhang (11) Der Regisseur hat sich bbei der Verfilmung des Romans [eng] an die Textvorlage gehalten. (12) Halten Sie sich bbeim Ausfüllen des Formulars an die auf der Rückseite gedruckten Anweisungen. (13) I In dem 17 Monate dauernden Prozess hielt sich das Bezirksgericht an die Zeugenaussagen der fünf Treblinka-Opfer. (Spiegel, 31/ 93, S. 105) PASSK Werden-Pasiv: nur unpersönlich werden : (14) Beim Kartenspiel wird sich [aber] an die Spielregeln gehalten! ANM - Die PräpSE wird selten realisiert. - Mit einer PräpG [in +D] kann auf das geistige Produkt, bei dessen Erstellung sich jemand nach etwas richtet, Bezug genommen werden: (15) Der Schüler hat sich [i in dem Aufsatz] [nicht] an das Thema gehalten. (16) Er hat sich [i in seinem Antrag] an die Richtlinien gehalten. SBP sich halten 2 NomE (AdvE) BED irgendwielange frisch oder genießbar bleiben, nicht verderben. (17) Die Wurst hält sich noch ein paar Tage. BELR NomE: dasjenige, das frisch bleibt: konkr. Objekt [biologisches Produkt]/ Substanz [meist als Nahrung] (18) DDas Fleisch hält sich [bei der Hitze] [nicht], du musst es sofort in den Kühlschrank legen. (19) R Rosen halten sich, wenn man sie über Nacht ins Wasser legt. (20) DDer Blumenstrauß hat sich [gut] gehalten. (21) DDas Serum hält sich zwei Jahre. AdvE: Zeit bis-Gruppe: Endpunkt AdvG/ NG im A: Zeitdauer (22) Das tiefgekühlte Obst und Gemüse hält sich [im Tiefkühlschrank] bbis Ende des Jahres. (23) WWie lange halten sich die Vitamintabletten? (24) Sind H-Milch-Packungen geöffnet, gehören sie in den Kühlschrank. [Dort] hält sich die Milch n noch zwei bis drei Tage. (nach MM, 14.2.96, S. 31) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Haltbarkeit; haltbar ANM - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. - Die unflektierte AdjG frisch kann hinzugefügt werden, wenn der Zustand der Frische betont werden soll: (25) Der Salat hält sich zwei Tage [ffrisch]. W.BED sich [D] halten 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] lässt jemanden für sich arbeiten oder hat jemanden zu seiner Verfügung (26) Berühmte Leute wie Cindy Crawford halten sich einen eigenen Trainer. (nach Spiegel, 22/ 93, S. 266) (27) [Warum] hältst du dir eine Putzfrau? (28) Die Polizei hält sich viele Angehörige der Unterwelt [als ständige Informanten]. (nach Spiegel, 34/ 93, S. 76) (29) Um Personalkosten zu sparen, halten sich immer mehr Kanzleien freie Mitarbeiter. (Spiegel, 45/ 93, S. 168) (30) Mächtige Männer halten sich [gern] Geliebte [als Statussymbole]. (SZ, 9.12.98, S. 15) sich [A] halten 4 an NomE PräpE; PräpE: an +A jemand wendet sich in einer Angelegenheit an jemanden [Person [als Funktionsträger]/ Institution], der dafür zuständig ist (31) Wenn Sie weitere Fragen haben, halten Sie sich [bitte] an den zuständigen Abteilungsleiter. (32) [Bei Entschädigungsansprüchen] müssen Sie sich an Ihre Versicherung halten. (33) Die Handwerker halten sich an die Stadt. Die Handwerksbetriebe wollen sich ihre offenen Rechnungen für den Stadion-Umbau von der Stadtverwaltung zahlen lassen. (nach MM, 29.5.98, S. 1) sich [A] halten 5 an NomE PräpE; PräpE: an +A jemand bevorzugt die Gesellschaft von jemandem (34) [Auf Partys] halte ich mich [gern] an Gäste, die auch fremd sind. (35) [Beim Betriebsausflug] halten sich die meisten Mitarbeiter an ihre vertrauten Kollegen. (36) Beim Marathonlauf ist es gut, sich an Läufer zu halten, die ungefähr die gleiche Zeit laufen können. sich [A] halten 6 an NomE PräpE; PräpE: an +D jemand bevorzugt den Genuss von etwas [Nahrungsmittel] (37) Alle tranken Wein, nur Bruno hielt sich [den ganzen Abend] an Bier. (38) „Möchtest du ein Stück von dem Braten haben? “ - „Nein danke, ich halte mich [lieber] an die Salate.“ sich [A] halten 7 NomE AdvE; AdvE: an +D/ auf +D/ in +D/ ... jemand/ etwas [Tier] bewahrt die Gewalt über den eigenen Körper und bleibt irgendwo oder hält sich irgendwo fest (39) Die Turnerin schwankte beim Salto und hielt sich [nur mit Mühe] auf dem Schwebebalken. (40) Sie ritten so lange, bis sich Jim [kaum mehr] im Sattel halten konnte. (Pegg, S. 50) (41) Halte dich am Griff oder an meinem Arm, damit du nicht fällst! (42) Bei dem Schiffbruch gelang es 48 Passagieren, sich [so lange] über Wasser zu halten, bis Boote sie in Sicherheit bringen konnten. (nach Welt, 9.7.59, S. 1) (43) Die Katze konnte sich [nicht mehr] auf dem dünnen Ast halten und fiel herunter. sich [A] halten 8 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ in +D/ ... jemand/ etwas [Tier] verbleibt irgendwo in einer Position (44) Halte dich [immer] an meiner Seite oder [wenigstens] in meiner Nähe, dann kann dir nichts passieren. (45) Der kleine Junge hatte Angst und hielt sich dicht hinter seiner Mutter. (46) [Beim Überholen von Panzern] muss man sich [so weit] links [wie möglich] halten! (nach MM, 15.7.86, S. 13) (47) Manche Katzen halten sich eng am Haus, andere strolchen im ganzen Dorf herum. (Stern, 5.11.87, S. 318) sich [A] halten 9 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ nach +D/ +AdvG jemand bewegt sich irgendwohin und behält diese Richtung bei halten, (sich) 444 (48) „Wo geht es hier zum Bahnhof? “ - „Sie müssen sich [an der Kreuzung] rechts und [dann] geradeaus halten.“ (49) Wenn wir mit dem Segelboot die Insel erreichen wollen, müssen wir uns mehr nach Süden halten. (50) Wir halten uns nach links, hinüber zum Markt. (taz, 19./ 20.8.95, S. 21) sich [A] halten 10 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ auf +D/ ... jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution]/ etwas [Tier/ Pflanze/ abstr. Objekt] behauptet sich oder seine Position irgendwo (51) Der Minister hat sich [trotz der Bestechungsvorwürfe] auf seinem Posten gehalten. (52) Bayern München hält sich an der Spitze der Fußballbundesliga. (53) Gewöhnlich besiedeln Tiere und Pflanzen eine ökologische Nische und versuchen dann, sich darin zu halten. (Zeit, 22.2.85, S. 70) (54) Wenn sich Oldies [so hartnäckig] in den Charts und die alten Schlager [noch hartnäckiger] auf der Bühne halten, muss wohl ein Zauber von ihnen ausgehen. (nach BerlZ, 5.9.96, S. 45) sich halten 11 NomE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): in +D/ über +D/ ...; (AdvE2): AdvG/ NG im A/ bis-Gruppe/ ... etwas [Institution/ Naturerscheinung/ abstr. Objekt] bleibt irgendwo irgendwielange bestehen (55) Die meisten Läden können sich [noch] halten, aber es gibt andere, die sind bereits geschlossen. (MM, 22.4.98, S. 20) (56) Viele Reiche der Germanen haben sich nur kurze Zeit gehalten. (57) Ein kräftiges Hoch hält sich über dem Nordseegebiet. (Welt, 13.6.59, S. 16) (58) Das Tief über Süddeutschland hat sich eine ganze Woche gehalten. (59) Morgen halten sich [zunächst noch] dichte Wolken, die vor allem in der östlichen Region vereinzelt Schauer bringen. (MM, 28.5.98, S. 1) (60) Der Trend zu kurzen Röcken hat sich bis heute gehalten. (61) Bei mir hielten sich Freundschaftsbeziehungen [nicht]. (BerlZ, 4.1.96, S. 31) (62) Die Gerüchte über den geplanten Verkauf der Firma haben sich [hartnäckig] in der Region gehalten. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennb ar. sich [A] halten 12 NomE AdvE1 (AdvE2): AdvE1: AdjG/ wie-Gruppe mit NG im N; AdvE2: bei +D/ in +D jemand bewährt oder verhält sich irgendwie irgendwobei [Ereignis: häufig Veranstaltung] (63) Die Feuerwehrleute haben sich bei dem großen Brand vorbildlich gehalten und ihn schnell gelöscht. (64) Die meisten Studenten hielten sich in den Prüfungen gut. (65) Der Redner hat sich in der anschließenden Diskussion hervorragend gehalten. (66) Haltet euch tapfer und verliert nicht den Mut! (67) Die jungen Reservespieler haben sich [heute] wie erfahrene Stammspieler gehalten. sich [A] halten 13 NomE (AdvE) PrädE; (AdvE): durch +A/ mit +D; PrädE: AdjG jemand bewirkt mittels irgendetwas, dass er über einen längeren Zeitraum so bleibt (68) Die Läufer, Springer, Boxer, Gewichtheber halten sich fit durch Seilspringen. (69) Der beste Rat ist, sich durch Lesen, Beobachten, Lernen aktiv zu halten. (nach MM, 20.5.87, S. 3) (70) In der Schutzhütte war es sehr kalt, aber wir hielten uns [während des Schneesturms] mit Gymnastik und heißem Kaffee warm. (71) Die weitaus meiste Energie brauchen wir, um uns warm und beweglich zu halten. (Zeit, 27.2.87, S. 50) sich [A] halten 14 NomE PrädE; PrädE: AdjG jemand bewirkt, dass seine Körperhaltung so ist (72) Nur der Mensch hält sich [natürlicherweise und dauernd] aufrecht. (Blume, S. 5) (73) Du hältst dich sehr krumm, du musst dich gerader halten! PHRAS FVG : sich (jemandem) zur Verfügung halten/ sich zu jemandes Verfügung halten: von jemandem über sich verfügen lassen Idiom: an sich halten: sich beherrschen, zusammennehmen; [ugs] sich bedeckt halten: sich nicht äußern, im Hintergrund bleiben; sich nicht mehr/ kaum noch auf den Beinen halten können: vor Schwäche oder Müdigkeit nicht mehr/ kaum noch stehen oder gehen können; sich etwas gegenwärtig halten: etwas bedenken; etwas hält sich in Grenzen: etwas ist nicht übermäßig groß, gut/ etwas ist erträglich; sich gut/ jung gehalten haben: gut/ jung aussehen; [ugs] sich jemanden/ etwas vom Hals halten: sich mit jemandem/ auf etwas nicht einlassen; sich im Hintergrund halten: sich zurückhalten, nicht (öffentlich) hervortreten; [ugs] sich nicht halten können vor Lachen: heftig lachen; etwas hält sich im Rahmen: etwas überschreitet nicht das übliche Maß; sich an jemandem/ etwas (für etwas) schadlos halten: sich auf Kosten von jemandem/ etwas (für eine Benachteiligung) Ersatz verschaffen; etwas hält sich die Waage: etwas gleicht sich aus, ist gleich wichtig; [ugs] sich über Wasser halten: seine wirtschaftliche Existenz erhalten G.ANM - halten, sich wird [militärspr] i.S.v. ‘erfolgreich Widerstand leisten’ verwendet: (74) Die Festung konnte sich gegen einen zahlenmäßig weit überlegenen Gegner halten. VERBF behalten; enthalten; erhalten; festhalten, sich; halten; halten, (sich); unterhalten, sich; verhalten, sich 'halten, (sich) hält (sich) hielt (sich) hat (sich) gehalten (sich) halten 1 etwas regelmäßig beziehen (sich) halten 2 etwas besitzen und für dessen Unterhalt sorgen (sich) halten 3 irgendwielange bestehen bleiben SBP (sich [D]) halten 1 NomE AkkE BED etwas regelmäßig beziehen; abonniert haben. (1) Wir halten uns die Zeitschrift „Technik und Wissenschaft“ . BELR NNomE: derjenige, der etwas bezieht: Person/ Institution handeln 445 (2) Wir möchten gut informiert sein und halten (uns) [deshalb] zwei Tageszeitungen. (3) DDie Universitätsbibliotheken halten zahlreiche wissenschaftliche Zeitschriften. AkkE: dasjenige, das jemand bezieht: geistiges Produkt [Presseerzeugnis] (4) Unsere Familie hält (sich) d die „BBerliner Zeitung“ und die „ZZeit“. PASSK Werden-Passiv werden: (5) [In Mannheim] wird [meist] der „Mannheimer Morgen“ gehalten. ANM - Wenn mit der NomE auf eine Institution Bezug genommen wird, wird das Reflexivpronomen meist nicht realisiert: (6) Das Institut für Deutsche Sprache hält viele Fachzeitschriften und mehrere Tageszeitungen. ; s. auch (3). - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (5). W.BED (sich [D]) halten 2 NomE AkkE jemand besitzt etwas [Tier: meist Haustier] und sorgt für dessen Unterhalt (7) Katzen sind deshalb nicht mit gewöhnlichen Haustieren zu vergleichen, die sich jemand [aus purer Tierliebe] hält. (nach MM, 12.1.85, S. 58) (8) Mein Vermieter erlaubt keine Tiere in der Wohnung. Ich kann weder Hund noch Katzehalten. (nach BerlZ, 16.11.95, S. 16) (9) [Auf dem Hof des Miethauses] hielt er sich Kaninchen. (Grass, S. 142) (10) [Heute] halten sich die Einwohner von Krainhagen [allenfalls noch] ein Pferd [für den gelegentlichen Ausritt]. (Zeit, 12.12.86, S. 15) - Das Reflexivpronomen wird häufig realisiert. (sich) halten 3 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ NG im A/ über +A/ bis-Gruppe etwas [Zustand: Naturerscheinung/ Gemütszustand] bleibt irgendwielange bestehen, verändert sich nicht; andauern, anhalten (11) „[Hoffentlich] hält sich das Wetter“, sagte er zu seiner Mutter. (de Groot, S. 27) (12) „Zum Glück hat das Wetter gehalten“, bemerkte er. (MM, 6.11.96, S. 34) (13) Der Schnee wird (sich) über Nacht, aber [morgen] [höchstens] bis zum Mittag halten. (14) Die gute Stimmung hielt (sich) [nicht] lange, und die Gäste verließen bald die Party. - Das Reflexivpronomen wird häufig realisiert. Der Kasus von sich ist nicht eindeutig erkennbar. VERBF behalten; enthalten; erhalten; festhalten, sich; halten; halten, sich; unterhalten, sich; verhalten, sich 'handeln handelt handelte hat gehandelt handeln 1 mit mit etwas Geschäfte machen handeln 2 irgendwie tätig sein handeln 3 etwas auf den Markt bringen handeln 4 als verbreiten, dass etwas ein solches ist handeln 5 mit mit jemandem Geschäfte machen handeln 6 über/ von über etwas reden handeln 7 von etwas zum Thema haben handeln 8 feilschen handeln 9 an sich jemandem gegenüber irgendwie verhalten handeln 10 als als ein solcher tätig sein SBP handeln 1 mit NomE PräpE BED mit etwas Geschäfte machen; Handel treiben. (1) Familie Rossellini handelt mit Obst und Gemüse. BELR NomE: derjenige, der Geschäfte macht: Person/ Institution (2) P Peter hat eine eigene Firma gegründet und handelt [jetzt] mit Gebrauchtwagen. (3) DDie United Fruit Company handelt [vorwiegend] mit Früchten aus Süd- und Mittelamerika. PräpE: mit +D: dasjenige, womit Geschäfte gemacht werden: Konkretum [als Ware][meist in größeren Mengen]/ abstr. Objekt [als Ware][meist in größeren Mengen] (4) Der Vater von Maria handelt mmit Obst, Gemüse, Enten und Hühnern. (5) Sie handelten [in Amerika] mit Sklaven und Zucker. (Spiegel, 18/ 94, S. 161) (6) Früher war der Mann Optiker in Deutschland, [jetzt] handelt er m mit Grundstücken und Häusern in Thailand. (nach BerlZ, 8.10.97, S. 1) (7) Die kleine Softwarefirma handelt w weniger mit fertigen Produkten als mit neuen Ideen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (8) Obwohl es verboten ist, wird [immer noch] mit Elefantenstoßzähnen gehandelt. WORTB der Händler/ die Händlerin, der Handel ANM - handeln 1 mit wird auch in den Ausdrücken en gros/ selten en detail mit etwas handeln verwendet, mit denen auf Besonderheiten des Handels i.S.v. ‘Großhandel/ Einzelhandel treiben’ Bezug genommen wird: (9) Frau Winkler h handelt mit Maisprodukten en gros. SBP handeln 2 NomE (AdvE) BED irgendwie tätig sein. (10) Wir konnten nicht anders handeln. BELR NNomE: derjenige, der irgendwie tätig ist: Person/ Institution (11) Alle haben gewusst, dass das Kind oft geschlagen wurde, aber n niemand hat gehandelt. (12) Werner war ein strenger Vater, dder [immer] nach festen Prinzipien handelte und keine Ausnahmen duldete. (13) DDie Unternehmen müssen [endlich] handeln und Mitarbeiter einstellen. (BerlZ, 1.11.97, S. 20) (AdvE): AdvG/ in +D/ mit +D/ nach +D/ .../ als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit NG im N/ mit NS: Art und Weise (14) Wer „trotz dauerhafter Massenarbeitslosigkeit keine staatliche Beschäftigungspolitik betreibt, der handelt vverantwortungslos“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. (nach BerlZ, 30.10.97, S. 39) (15) Ist ein Justizsystem gerecht, wenn es eine instabile 19-jährige, die [möglicherweise] iim Affekt gehandelt hat, mit einem kaltblütig mordenden Schwerverbrecher gleichstellt? (BerlZ, 1.11.97, S. 4) (16) Liebe Landsleute, handeln wir mmit Mut und Entschlossenheit im Geiste von Freiheit, Verantwortung und Nächstenliebe. handeln 446 (taz, 13.1.98, S. 14) (17) Solange auch nur eine vernünftige Chance besteht, das Leben eines Patienten zu erleichtern und zu verlängern, fühlt sich der Arzt verpflichtet, nnach seinen besten Kräften zu handeln. (nach Zeit, 15.3.85, S. 18) (18) Jeder Bürger und öffentliche Verantwortungsträger hat die Pflicht, a auf friedliche, gewaltfreie Weise zu handeln. (Zeit, 2.10.97, S. 18) (19) Der Mann beging Fahrerflucht und handelte, aals wüsste er von nichts. (20) Er handelt w wie ein Kind. (21) Können wir [in Zukunft] handeln, wwie wenn nichts passiert wäre? PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (22) Die Bevölkerung ist der Meinung, dass [in Sachen Umweltschutz] schneller gehandelt werden müsste. WORTB der/ die Handelnde, die Handlung ANM - Häufig wird eine PräpG [aus +D/ in +D] hinzugefügt, mit der auf den Beweggrund des Handelnden Bezug genommen wird: (23) Der Betrüger hatte [aaus reiner Habgier] gehandelt. (24) Der Polizist verteidigte sich mit den Worten, er habe [i in Notwehr] gehandelt. - Häufig wird mit einer PräpG [gegen +A/ zu +D/ ...] das Resultat der Handlung bewertet: (25) Er sagt, die korrupten Politiker hätten [jahrelang] zynisch [g gegen die Interessen der Italiener] gehandelt. (nach FAZ, 1993) (26) Nicht alle Staatsoberhäupter handeln [zzum Wohle des Volkes]. (27) Der Betriebsrat handelt [i im Interesse der Belegschaft]. W.BED handeln 3 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): AdvG/ an +D/ auf +D/ in +D; (AdvE2): AdvG/ mit +D/ zu +D/ ... [wirtschaftsspr] jemand [Person/ Institution] bringt etwas [Konkretum/ abstr. Objekt: häufig Aktie o.Ä. [als Ware]]/ Handlung [als Dienstleistung]] irgendwo [meist Börse] zu einem Wert von irgendwieviel, der von Angebot und Nachfrage bestimmt wird, auf den Markt (28) [Und 1985, in der zweiten Amtszeit von Margaret Thatcher, als die Minenarbeiter streikten,] handelten Devisenhändler das Pfund [sogar] unter 1,20 Dollar. (FAZ, 1993) (29) [Ende Februar] wird der Dollar mit knapp 2,21 DM gehandelt. (MM, 28.2.86, S. 5) (30) [In München] werden die Häuser zu sehr hohen Preisen auf dem freien Markt gehandelt. (31) Bereits heute ist absehbar, dass Wasser [in manchen Gegenden] zu höheren Preisen gehandelt wird [als der Stoff, der den Nahen Osten reich gemacht hat]. (nach taz, 2.5.91, S. 24) (32) Während [1997] Waren und Dienstleistungen im Wert von fast 26 Milliarden Dollar im Internet gehandelt wurden, sollen es bis zum Jahr 2005 eine Billion Dollar sein. (SZ, 14.5.98, S. 2) (33) Dann könnte Black Sun Deutschlands erste Internet-Firma sein, deren Aktien an der Börse gehandelt werden. (34) [Im Jahre 2000] wurden Aktien [im großen Stil] gehandelt, 2001 war die Begeisterung merklich abgekühlt. - Die AdvEs werden häufig realisiert: s. (28), (29), (30), (31), (32), (33) und (35). - Mit einer AdvG bzw. PräpG [per +A/ über +A] wird auf das Mittel Bezug genommen: (35) Sie können Ihre Aktien [OOn-Line oder per Telefon] an der Börse handeln. (36) Immer mehr Güter und Dienstleistungen würden [üüber Internet] gehandelt, sagte der Bundeswirtschaftsminister am Donnerstag. (nach BerlZ, 31.10.97, S. 28) - handeln 3 wird sehr häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (29), (30), (31), (32), (33), (34) und (36). handeln 4 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A/ selten mit AdjG jemand [Person/ Institution] verbreitet schon vorab, dass jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Ereignis] ein solcher/ solches ist (37) Den Fragen der britischen Journalisten, die ihn [vorher] als Favoriten gehandelt hatten, entzog er sich. (BerlZ, 28.6.99, S. 35) (38) Analysten in der Londoner City handelten die Übernahme als „sehr, sehr unwahrscheinlich“: „Was will Microsoft mit einem nationalen Telekommunikationsnetzwerk? “ (BerlZ, 24.1.98, S. 27) (39) Berger wird als möglicher Wirtschaftsminister gehandelt. (BerlZ, 17.3.98, S. 25) (40) Im nächsten Herbst will die IU, die [schon überall] als „Eliteuniversität“ gehandelt wird, ihren Betrieb aufnehmen. (Zeit, 7.11.97, S. 51) (41) Die Potenzpille wird [jetzt schon] als Erfindung des Jahrhunderts gehandelt. (42) Noch ist nicht klar, wann der 3,4 Kilometer lange Bahntunnel durch Berlin fertig ist, an dessen Nordende der Bahnhof liegt - die Jahre 2002 bis 2004 werden als Termine gehandelt. (BerlZ, 31.10.97, S. 12) (43) Das Konzert der Rolling Stones wird [jetzt schon] als Ereignis des Jahrzehnts gehandelt. - handeln 4 als wird sehr häufig im Werden-Passiv verwendet, die PrädE wird dann mit einer als-Gruppe mit AdjG/ mit NG im N belegt: s. (39), (40), (41), (42) und (43). handeln 5 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] macht mit jemandem [Person [als Funktionsträger]/ Institution] Geschäfte (44) Auf der internationalen Messe in Düsseldorf sollten auch kleinere Firmen die Gelegenheit erhalten, mit ausländischen Firmen und Geschäftsleuten zu handeln. (45) Bei den Banken, die [ab dem Jahr 1999] mit der Zentralbank und anderen Kreditinstituten [nur noch in Euros] handeln dürfen, ist die Umstellung der Computer, Formulare und Abrechnungssysteme in vollem Gange. (taz, 10.12.97, S. 22) handeln 6 über/ von NomE PräpE; PräpE: über +A/ von +D [geh] jemand redet oder schreibt über etwas [keine Restr.]; behandeln (46) Jan Assmann handelt über ägyptische Vorstellungen von gerechter Ordnung und deren Gefährdung, [nur am Ende] [kurz] auch vom Krieg. (FAZ, 1995) (47) Wolfgang J. Mommsen handelt über das Berlin der Kaiserzeit und meint, der Stadt werde zu Unrecht nachgesagt, Preußentum, Militarismus und Maßlosigkeit wilhelminischer Weltpolitik zu repäsentieren. (FAZ, 1993) (48) [In seiner Vorlesung von 1866] handelte Theodor Mommsen vom römischen Privatrecht. handeln 7 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon etwas [geistiges Produkt] hat jemanden/ etwas [keine Restr.] zum Thema; behandeln hängen I 447 (49) Das Stück handelt von einem unbestechlichen Richter, der es in den fernen Zeiten der Inquisition wagt, gegen Klerus und weltliche Herrscher zu ermitteln. (BerlZ, 11.10.97, S. 10) (50) Mein Lieblingskinderroman handelte von einem wilden Hund. (51) Deren Geschichten handeln von der gnadenlosen Härte, dem besonderen Hass, den die Nationalsozialisten der Gefangenengruppe mit dem violetten Winkel entgegenbrachten. (Zeit, 10.10.97, S. 42) (52R) Die Zeitgeschichte seit 1917 handelt vom Wandel der Stellung Europas in der Welt, von tief greifenden Umwälzungen in der nationalen und internationalen Gesellschaftsordnung, vom Aufstieg der Vereinigten Staaten und Sowjetunion, Asiens und Afrikas, dem neuen Verhältnis zwischen weißen und farbigen Völkern, vom Bündnis zwischen Wissenschaft und Technologie, von der strategischen und atomaren Revolution. (Scheurig) dass-S: (53) Borcherts Stück „Draußen vor der Tür“ handelt davon, dass ein Kriegsversehrter nach Hause kommt, nirgendwo willkommen ist und Rechenschaft von seinem Oberst fordert. w-Frag: (54) Viele feministische Bücher handeln davon, wie eine Ehefrau nach jahrelangen Demütigungen sich mit Witz und Humor von ihrem Ehemann befreit. handeln 8 NomE (PräpE1) (PräpE2); (PräpE1): mit +D; (PräpE2): um +A jemand [Person/ Institution] versucht von jemandem [Person/ Institution] durch Verhandlungen, die Verbesserung von etwas [meist Preis] zu erreichen; feilschen (55) Der Kaufmann handelt mit seinem Kunden um einen höheren Preis. (56) Jetzt ist es auch bei uns erlaubt, mit den Verkäufern zu handeln. (57) Der Einkäufer war dafür bekannt, dass er [immer] um einen Preisnachlass handelte. (58) In Deutschland ist es nicht üblich, [auf dem Markt] zu handeln. handeln 9 an NomE PräpE AdvE; PräpE: an +D; AdvE: AdvG/ wie-Gruppe mit NG im N/ mit NS/ als- Gruppe mit NS [geh] jemand verhält sich jemandem gegenüber irgendwie (59) [Nach seinem Unfall] hat der Chef großzügig an ihm gehandelt und ihn auf einen Schonplatz gesetzt. (60) [Bei der Erbteilung] hat Peter an seinen Geschwistern schäbig gehandelt. (61) Die Frau hat an ihrem Pflegekind gehandelt wie eine richtige Mutter. (62R) Die alte Dame mag überzeugt sein, dass sie richtig handelt, aber sie handelt verantwortungslos an Martha. (nach Uhl, S. 48) (63) Sie haben an ihren Eltern gehandelt, wie man es von Kindern erwartet. (64) Er hat an seiner Mutter gehandelt, als sei er nicht ihr Sohn. handeln 10 als NomE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im N jemand [Person/ Institution] ist als ein solcher tätig (65) Der Angestellte handelte als Vertreter seiner Firma. (66) Carlo Schmidt sagte: „Nicht Verträge von Staat zu Staat schaffen die Nation, sie wird zu sich selber dadurch, dass die Menschen als Nation leben wollen, dass sie entschlossen sind, als Gemeinschaft zu handeln und zu leiden“. (nach FAZ, 1993) VERBF behandeln; handeln, sich es 'handeln, sich es es handelt sich es handelte sich es hat sich gehandelt SBP es handelt sich um PräpE BED jemand/ etwas ist gemeint oder es geht um jemanden/ etwas . (1) Worum handelt es sich? BELR PräpE: um +A: dasjenige, das gemeint ist: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darum: Sachverhalt/ Handlung (2) [Bei dem Toten, der in der Nähe eines Parkplatzes gefunden wurde,] handelt es sich u um einen 26 Jahren alten Mann aus Russland. (nach BerlZ, 1.1.97, S. 22) (3) Inzwischen dürfte es klar geworden sein, dass es sich [nur] uum kriminelle Banden handelt, Banditen wie viele andere, nur außergewöhnlich reich, und darum besonders gefährlich. (MM, 3.1.89) (4) [In diesem Fall] handelt es sich uum eine so genannte fachliche Weiterbildung, darum müssen die Eltern die zweite Ausbildung finanzieren. (MM, 24.11.89) (5) Angesichts der Tatsache, dass es sich [hier] uum einen neuen Änderungsvorschlag handelt, bittet unsere Fraktion darum, eine Auszeit nehmen zu können, um darüber kurz zu beraten. (Vk-Prot. 22.7.90, S. 1266) (6) Wenn es darum geht, modisch oder sonst wie „in“ zu sein, beugt sie sich jedem Diktat und jedem Diktator, egal ob es sich uum Mode, Clique oder Zeitgeist handelt. (MM, 12.11.94) (7) Handelt es sich [hier] uum ein Verbrechen oder um einen Unfall? (Pinkwart, S. 31) dass-S : (8) [In dem Fall der Frau S., einer Pazifistin,] handelte es sich d darum, dass das Untergericht die beantragte Einbürgerung versagt hatte, weil sie sich zum Pazifismus bekannte. (nach Zeit, 15.3.85, S. 72) Inf+ : (9) Es handelte sich [einzig und allein] ddarum, gemeinsam ein Kind aus einem brennenden Haus zu retten. (FAZ, 1995) ob-Frag : (10) [Letzten Endes] handelt es sich d darum, ob die Verfassung einige Monate früher oder später angenommen wird. (FAZ, 1993) w-Frag : (11) So wie man Menschen schon von alters her nach ihrem Temperament einteilt, kann man sie auch nach verschiedenen Gruppen einteilen, wenn es sich d darum handelt, wwie sie mit ihrem Geld umgehen. (nach MM, 24.11.89) PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird eine AdvG [hier] bzw. eine PräpG [bei +D/ in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf den situativen Rahmen Bezug genommen wird: s. (2), (4), (5), (7) und (8). VERBF behandeln; handeln 'hängen I hängt hing hat gehangen hängen I 1 irgendwo an seinem oberen Ende befestigt sein hängen I 2 irgendwie an seinem oberen Ende befestigt sein hängen I 3 nicht vorankommen hängen I 4 an an etwas gefühlsmäßig gebunden sein hängen I 5 an von etwas abhängig sein hängen I 448 hängen I 6 irgendwo festsitzen hängen I 7 sich irgendwo aufhalten hängen I 8 irgendwo hinten befestigt sein hängen I 9 irgendwo in der Luft schweben hängen I 10 irgendwo haften hängen I 11 herabhängen hängen I 12 so behängt sein SBP hängen I 1 NomE AdvE BED irgendwo an seinem oberen Ende frei beweglich befestigt sein . (1) In jeder Klasse hängt eine Landkarte von Deutschland. BELR NomE: dasjenige, das befestigt ist: Lebewesen/ konkr. Objekt (2) Im Fenster hängt eein Plakat. (FR, 10.3.90, S. 3) (3) EEine sowjetische Fahne hängt über dem Eingang. (Zeit, 26.12.86, S. 9) (4) An einer Wand hängen mmehrere Dutzend Waschmaschinenschläuche. (Stern, 21.5.87, S. 77) (5) Beifall brandete auf, als ddie beiden Artisten [schließlich] hoch oben in der Zirkuskuppel hingen. (6) DDie Vogelbeeren hängen [im Herbst] [wie winzige Tomaten] an den Ästen der Eberesche. (BerlZ, 31.10.97, S. VI) (7) Die „M Mona Lisa“ hängt im Louvre. (8) FFledermäuse hängen an der Decke. AdvE: Ort AdvG/ an +D/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt in +D: Ortspunkt [indirekt Substanz] an +D/ auf +D: Ortspunkt [Vorrichtung: häufig Haken o.Ä.] aus +D/ von +D: Ausgangsort NG im A: Ortsintervall (9) ÜÜberall hängen die Plakate für das morgige Fußballspiel. (10) A An Haken und Nägeln hingen Taucheranzüge, Sauerstoffgeräte und Atemmasken. (Cotton, S. 32) (11) Draußen auf der Leine hängt ein schwarzes Laken als Zeichen für den Tod. (Zeit, 8.11.85, S. 59) (12) IIn der Speyrer Heilig-Geist-Kirche hängen [noch bis 16. August] solche Kleinode weltberühmter Maler. (MM, 25.7.87, S. 53) (13) [Wie lange] muss der Schinken [noch] iim Rauch hängen? (14) V Von der Decke hängen bunte Fische, und wenn das Wasser in der Badewanne plätschert, fühlt man sich wie im Aquarium. (nach BerlZ, 12.6.98, S. I) (15) Auf dem Schlosshof begegnete sie einer jungen Frau, uum deren Hals zwei riesige Fotoapparate hingen. (Bolten, S. 58) (16) AAlle zehn Zentimeter hing eine Schelle. (Grass, S. 58) PASSK kein Passiv möglich ANM - Wird mit der NomE auf eine Person oder ein Tier Bezug genommen, wird hängen I 1 häufig i.S.v. ‘sich fest halten und dabei keine Bodenberührung haben’ verwendet : (17) Wenn ssie am Draht des Käfigs hängen, sehen die Tierchen sehr possierlich aus. (BerlZ, 13.11.98, S. 23); s. auch (5). Dabei kann mit einer PräpG [mit +D] auf den Körperteil [meist Hand, Bein] Bezug genommen werden, mit dem sich derjenige/ dasjenige fest hält : (18) [M Mit einer Hand] hing der Affe am Baum, mit der anderen kratzte er sich am Kopf. - Wird mit der NomE auf eine Person Bezug genommen, handelt es sich gelegentlich um die Folgen von Hinrichtung, Selbstmord o.Ä.: (19) An den Bäumen hingen V Volkssturmleute und Soldaten. (nach Grass, S. 322) - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn der Vorgang betont wird oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wo etwas hängt: (20) [Seit gestern] hängt das neue Dürerbild, welches das Museum kürzlich erworben hat. SBP hängen I 2 NomE AdvE BED irgendwie an seinem oberen Ende frei beweglich befestigt sein . (21) Das Bild hing schief. BELR N NomE: dasjenige, das an seinem oberen Ende befestigt ist: konkr. Objekt (22) DDie Wanduhr hängt nicht gerade. AdvE: Art und Weise AdvG/ in +D/ ...: Position (23) Findest du nicht auch, dass die Lampe eein paar Zentimeter höher hängen müsste? (24) Es würde besser aussehen, wenn die Bilder i in einer Reihe [über dem Sofa] hingen. PASSK kein Passiv möglich W.BED hängen I 3 NomE [ugs] jemand/ etwas [Vorgang] kommt nicht voran (25) „Wie weit bist du mit deiner Dissertation? “ - „Zwei Kapitel sind fertig, aber [momentan] hänge ich.“ (26) Ihre Tochter hängt [vor allem in Mathematik und Physik]. (27) Die Verhandlungen hängen [noch immer], und niemand kann sagen, wann sie fortgesetzt werden. hängen I 4 an NomE PräpE; PräpE: an +D jemand [Person/ [indirekt Herz]] ist an jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] gefühlsmäßig gebunden (28) Susanne hängt [in einer auszehrenden, unerfüllten Liebe] an Moritz. (MM, 16.2.87, S. 28) (29) [Trotz seiner großen Schmerzen] hängt er am Leben und möchte noch nicht sterben. (30) Der Junge hat [sehr] an dem Hund gehangen. (31) Die Leute „auf St. Pauli“ hängen an ihrem Kiez, und die Hafenstraße ist ein Teil davon. (Stern, 13.8.87, S. 120) (32) Er hängt [sehr] an seinen Büchern. (33) Wir hängen [nicht] an Konventionen. (BerlZ, 17.10.97, S. III) hängen I 5 an NomE PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: an +D etwas [Abstraktum] ist von etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum]] abhängig (34) Ökonomische Zukunft, die Demokratisierung der Gesellschaft, die Bewältigung der Vergangenheit, der Abbau autoritärer Traditionen - das alles und noch viel mehr schien an Erziehung zu hängen. (Zeit, 25.7.86, S. 35) (35) Die Staatseinnahmen Venezuelas hängen [zu 70 Prozent] an Erdöl. (nach BerlZ, 4.9.98, S. 4) (36) An der Autoindustrie hängen Hunderttausende von Arbeitsplätzen. ob-Frag : (37) [Jetzt] hängt es an den Geldgebern, ob das Projekt realisiert wird oder nicht. w-Frag : (38) Es hängt an mehreren Faktoren, wie die Entscheidung [schließlich] ausfällt. hängen I 6 NomE AdvE; AdvE: in +D/ ... jemand [Person im Fahrzeug]/ etwas [Tier/ Fahrzeug o.Ä.] sitzt irgendwo fest (39) [Bei der Rückfahrt] haben wir [drei Stunden lang] im Stau gehangen. (40) [Wahrscheinlich] hängt der Bus irhängen II 449 gendwo zwischen Berlin und Nürnberg auf der Autobahn. (41) Als der Strom ausfiel, hingen wir [im Lift] zwischen zwei Stockwerken. hängen I 7 NomE AdvE; AdvE: bei +D/ in +D/ ... [ugs-salopp, abwertend] jemand hält sich irgendwo übermäßig lange auf; herumhängen (42) Frank hat sich darüber beklagt, dass seine Frau [ständig] bei ihrer Mutter hängt. (43) Unsere Nachbarin hängt [den ganzen Tag] am Fenster und beobachtet, wer kommt und geht. (44) Es gibt Männer, die [jeden Abend] in der Kneipe hängen. hängen I 8 NomE AdvE; AdvE: an +D/ hinter +D etwas [konkr. Objekt: Anhänger, Wagon, Wagen o.Ä.] ist irgendwo [Fahrzeug o.Ä.] hinten befestigt, damit es gezogen wird (45) [Erst] als der Campinganhänger [schon] am Wagen hing, stellte mein Mann fest, dass wir kein Benzin mehr hatten. (46) Die Wagen der 1. Klasse hängen direkt hinter der Lokomotive. hängen I 9 NomE AdvE; AdvE: an +D/ über +D/ ... etwas [konkr. Objekt/ Substanz] schwebt irgendwo in der Luft (47) Ein bunter Ballon hing am blauen Sommerhimmel. (48) An Tempeln und Pagoden nagt der Smog, der [in dichten Schwaden] über Xi’an hängt. (MM, 3.5.86, S. 3) (49) Als wir nach Hause gingen, hing der Vollmond über den Dächern der Stadt und erhellte die Nacht. hängen I 10 NomE AdvE; AdvE: an +D/ in +D/ ... etwas [konkr. Objekt/ Substanz] haftet irgendwo (50) Der Lehm, der an den Stiefeln hing, ließ sich nur schwer entfernen. (51) Spinnweben und Staub hängen an der Statue. (BerlZ, 8.10.97, S. 26) hängen I 11 NomE (AdvE); (AdvE): in +A/ nach +AdvG/ ... jemand/ etwas [konkr. Objekt] ist schlaff irgendwohin nach unten gerichtet; herabhängen (52) Der Betrunkene hing über die Brüstung. (53) Wo die Schlammlawine den Ort traf, hängen Hausdächer [wie Lappen] ins Leere. (BerlZ, 9.5.98, S. 3) (54) [Ohne Dauerwelle] würden [mir] die Haare ins Gesicht hängen. (55) Die Nackenhaare hängen [fusselig] über den Hemdkragen. (BerlZ, 22.5.98, S. I) (56) Gestern waren die Rosen noch wunderschön, [heute] hängen ihre Köpfe [schon] nach unten. (57) Ein gebrochener Mann, so scheint es, tief eingefallen sind die Augen, seine Schultern hängen. (BerlZ, 20.7.98, S. 3) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (54). - Häufig wird statt der PräpG über +A die PräpG über +D verwendet: (58) [Besinnungslos] hing sie über dem Steuerrad, Blut rann aus einer Platzwunde an der Stirn. (Stephan) hängen I 12 NomE PrädE; PrädE: AdjG [voll von +D/ voll mit +D/ voller +NG im G] etwas [konkr. Objekt] ist so behängt oder angefüllt (59) Der Baum hängt voll reifer Äpfel/ voll mit/ von reifen Äpfeln. (60) Ihr Schrank hängt voller Kleider, die sie nicht anziehen kann, weil sie zu eng geworden sind. PHRAS Idiom: [ugs-salopp] jemanden hängen lassen: jemandem in einer schwierigen Situation nicht helfen; jemandes Blick hängt an jemandem/ etwas: jemand schaut jemanden/ etwas unverwandt an; etwas hängt am seidenen Faden: etwas ist gefährdet; an jemandes Hals hängen: jemandes Hals umarmen; [ugs, scherzhaft] bei jemandem hängt der Haussegen schief: in jemandes Ehe gibt es aus aktuellem Anlass Streit; jemandes Herz hängt an jemandem/ etwas: jemandem/ etwas seine ganze Aufmerksamkeit, Liebe zuwenden/ etwas nicht verlieren wollen; an jemandes Lippen hängen: jemandem sehr aufmerksam, gespannt zuhören; [ugs] jemand hängt in der Luft: jemand ist im Ungewissen; [ugs] etwas hängt in der Luft: die Realisierung, der Fortbestand von etwas ist materiell oder organisatorisch nicht gesichert; [ugs] an der Nadel hängen: sich ständig harte Drogen [häufig Heroin] spritzen; [ugs, abwertend] an jemandes Rockzipfel hängen: sich ängstlich an jemanden [häufig Mutter] klammern; unselbstständig sein und sich bei Unternehmungen immer an jemanden anschließen; [ugs] an der Strippe/ am Telefon hängen: lange telefonieren G.ANM - hängen wird auch in den Ausdrücken verwendet [ugs] am Tropf/ an Schläuchen/ Apparaten hängen i.S.v. ‘als Patient zur Behandlung am Tropf/ an Schläuchen/ Apparaten angeschlossen sein, eine Infusion bekommen’. VERBF abhängen; hängen II 'hängen II hängt hängte hat gehängt hängen II 1 etwas frei beweglich befestigen hängen II 2 jemanden durch den Strang hinrichten hängen II 3 an etwas für etwas aufwenden hängen II 4 etwas irgendwo hinten befestigen hängen II 5 etwas irgendwohin sinken lassen hängen II 6 etwas in eine irgendwie geartete Position bringen SBP hängen II 1 NomE AkkE AdvE BED etwas irgendwohin bringen und dort an seinem oberen Ende frei beweglich befestigen . (1) Hast du den Anzug [wieder] in den Schrank gehängt? BELR NNomE: derjenige, der etwas befestigt: Person (2) D Die Herren unter den Gästen des Zwiebelkellers ließen aus bunten Vierecken dreieckige Wimpel nähen, hängten die in die Rückfenster ihrer Autos. (Grass, S. 443) (3) DDer Lorenz zog die Joppe aus und hängte sie [am Feldrain] ins Gebüsch. (E. Jung, S. 14) AkkE: dasjenige, das befestigt wird: konkr. Objekt/ [indirekt geistiges Produkt] (4) Ich hängte m mein nasses Hemd ins Fenster. (Frisch, S. 183) (5) Der verunglückte Bauarbeiter habe eeine 280 Kilogramm schwere Platte an den Kran hängen wollen. (nach BerlZ, 3.9.98, S. 25) (6) Sie hat [sich] eeinen Spruch von Brecht über den Schreibtisch gehängt. hassen 450 AdvE: Ort in +A/ über +A/ ...: Zielort an +A: Zielort [Vorrichtung: häufig Haken o.Ä.] aus +D/ ...: Ausgangsort (7) Als ich das Bild aan den Haken hängen wollte, sah ich, dass er lose war. (8) Hänge [bitte] deine Sachen iin den Schrank! (9) Neuerdings gibt es auch Plakate, die der Chef [seinen Mitarbeitern] i ins Büro hängen kann, mit monatlich wechselndem motivierendem Inhalt. (BerlZ, 17.9.98, S. 13) (10) Die Fotos der Stars hängen die Schuljungen üüber ihre Betten. (BerlZ, 11.6.98, S. 23) (11) 30 Hausbesetzer hatten gefärbte Bettlaken a aus dem siebenstöckigen Haus am Alex gehängt. (nach taz, 5.1.91, S. 29) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (12) [In Vilnius] wurden schwarze Tücher aus den Fenstern der Wohnungen gehängt. (taz, 15.1.91, S. 2) sein: (13) Ich war froh, als die Blusen gebügelt und in den Schrank gehängt waren. - Bekommen-Passiv : (14) Die junge Sportlerin hatte Tränen in den Augen, als sie die Medaille um den Hals gehängt bekam/ kriegte. ANM - Pertinenzdativ ist möglich : (15) Häng [mmir] [bitte] die Kamera über die Schulter, ich habe keine Hand frei. - Mit einer NG im D kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten die Handlung des Hängens ausgeführt wird: s. (6) und (9). W.BED hängen II 2 NomE AkkE jemand richtet jemanden durch den Strang hin; aufhängen, henken (16) Der Führer der Rebellen wurde gefesselt nach Bangani gebracht, [wo] man ihn [am 15. Dezember 1889] hängte. (Grzimek, S. 103) (17) Warum soll ich einem, der mich hängen will, auch noch das Seil aushändigen? (BerlZ, 29.5.98, S. 8) (18) [Allein im September dieses Jahres] wurden 100 politische Gefangene gehängt. (taz, 5.12.90, S. 8) hängen II 3 an NomE AkkE PräpE; PräpE: an +A [ugs] jemand wendet etwas [abstr. Objekt: Gefühl, Zeit] für jemanden/ etwas [Tier/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt] auf (19) Er hängt seine ganze Freizeit an dieses Hobby. (20) [Nach dem frühen Tod ihres Mannes] hatte sie ihre ganze Liebe an den einzigen Sohn gehängt. (21) Wenn man sein Herz an ein Haustier gehängt hat, ist sein Tod ein schwerer Verlust. hängen II 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ hinter +A jemand befestigt etwas [konkr. Objekt: Wagon, Anhänger o.Ä.] irgendwo [Fahrzeug] hinten, damit es gezogen wird; anhängen (22) Unser Nachbar hat meinem Mann dabei geholfen, den Campinganhänger an unser Auto zu hängen. (23) Ein Rangierer hatte [irrtümlich] die noch nicht entladenen Wagons an einen Zug mit leeren Wagons gehängt. (nach taz, 15.4.89, S. 29) (24) [Bei Schwertransporten] hängt man [manchmal] eine zweite Zugmaschine hinter die erste. hängen II 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ ... jemand lässt etwas [konkr. Objekt: Körperteil] irgendwohin sinken (25) Die Kinder setzten sich auf den Bootssteg und hängten ihre Beine ins Wasser. (26) Es war heiß im Auto und Ute hatte, um sich ein wenig Kühlung zu verschaffen, den rechten Arm aus dem Wagenfenster gehängt. hängen II 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG [häufig höher, tiefer] jemand befestigt etwas [konkr. Objekt] an seinem oberen Ende und bringt es dabei in eine irgendwie geartete Position (27) Man sollte das Plakat ein bisschen höher hängen. (28) Ich finde, du hast die Uhr zu tief gehängt. (29) Es stört mich, wenn jemand Bilder [nicht] gerade hängt. PHRAS Idiom: jemandem den Brotkorb höher hängen: jemandem weniger zu essen geben/ jemanden finanziell schlechter stellen; etwas an die große Glocke hängen: etwas überall herumerzählen; sein Herz an jemanden/ etwas hängen: seine ganze Aufmerksamkeit, Liebe für jemanden/ etwas aufwenden; den Mantel/ das Mäntelchen nach dem Wind hängen: sich opportunistisch an die jeweilige Situation anpassen; etwas an den Nagel hängen: etwas [Beruf o.Ä.] aufgeben; [ugs] etwas tiefer hängen: den Rang, die Bewertung von etwas nach unten korrigieren - [ugs-salopp] Lieber lasse ich mich hängen! : Das tue ich unter gar keinen Umständen.; [ugs-salopp] Ich lasse mich hängen, wenn ...: Ich bin mir sicher, dass es nicht geschieht, dass ... G.ANM - In der gesprochenen Sprache werden für das Präteritum und Perfekt von hängen II häufig die Formen von hängen I verwendet. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb hängen, sich. VERBF abhängen; hängen I 'hassen hasst hasste hat gehasst hassen 1 für jemanden Hass empfinden hassen 2 etwas heftig ablehnen SBP hassen 1 NomE AkkE BED für jemanden Hass empfinden . (1) Ich hasse dich! BELR NNomE: derjenige, der Hass empfindet: Person/ Institution (2) D Der Mann hasst die Frau. (Zeit, 16.5.86, S. 53) (3) Eltern müssen die Tatsache akzeptieren, dass es Augenblicke gibt, [in denen] iihre Kinder sie hassen. (MM, 19.10.85, S. 48) (4) DDie Führer des Aufstands hassen den neuen KP- Chef [nicht weniger als seinen Vorgänger]. (Zeit, 9.5.86, S. 4) (5) DDie CDU hasst mich [ja auch] [wie die Pest]. (Zeit, 30.1.87, S. 13) AkkE: derjenige, für den jemand Hass empfindet: Person/ Institution/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] heben 451 (6) Ich glaube, ich begann zu hungern, weil ich m mich hasste. (Zeit, 12.4.85, S. 76) (7) Ich kann kkeinen Menschen hassen. (Zeit, 27.9.85, S. 7) (8) Rechtsextremisten hassen Fremde, Ausländer, Andersartige. (MM, 7.10.87, S. 3) (9) Er hasst ddie Gesellschaft, in der er keine Rolle hat spielen können. (Zeit, 17.1.86, S. 2) (10) Sie hasst i ihn, sie hasst aalles an ihm: seine Hände, seine Stimme, seine Arroganz. PASSK Werden-Passiv werden : (11) Die Geschichte des taubstummen Jungen, der von der Dorfgemeinschaft [als Unglücksträger] gefürchtet und gehasst wird, ist ein Stück hervorragender Prosa. (nach Zeit, 10.1.86, S. 38) WORTB der Hasser/ selten die Hasserin, der Hass; verhasst ANM - In generischen Sätzen oder wenn die mit hassen 1 ausgedrückte Handlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden : (12) Der Mensch kann lieben, er kann [aber auch] hassen. (GG, S. 14) (13) Wenn er hasst, hasst er [aus tiefstem Herzen]. - Mit hassen 1 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden : (14) PPeter und Paul hassen eeinander. (15) D Die beiden haben ssich [schon immer] [abgrundtief] gehasst. (16) SSie hassen ssich gegenseitig. - hassen 1 wird auch in den Ausdrücken [ugs] jemanden wie die Pest hassen und [ugs] jemanden auf den Tod hassen i.S.v. ‘jemanden sehr hassen’ verwendet: s. (5). SBP hassen 2 NomE AkkE BED etwas heftig ablehnen . (17) Ich hasse diese dauernden Aufregungen . BELR NNomE: derjenige, der etwas ablehnt: Person/ Institution (18) IIch hasse den Geruch von Brikettasche, der morgens in den Straßen hängt. (Böll, Ansichten, S. 65) (19R) DDer Humanist hasste den Krieg und jede rohe Gewalt. (nach Matull, S. 67) (20) DDer totalitäre Staat hasst Kritik und selbstständiges Denken. AkkE: dasjenige, das jemand ablehnt: Konkretum [außer Person]/ Abstraktum/ [indirekt Person [als Autor o.ä.]] SE mit obl. Korrelat es: Sachverhalt (21) Agnes’ Mutter hatte das Mädchen gezwungen, iihren Körper und den ersten zarten Hauch von Weiblichkeit zu hassen. (Zeit, 7.3.86, S. 64) (22) Sie hasste vversalzenes Essen. (nach Torwegge, S. 43) (23) [Am meisten] hasse ich Unzuverlässigkeit und Geiz. (Zeit, 11.1.85, S. 59) (24) Ich hasse ffrühes Aufstehen. (25) Obwohl er Opern eigentlich liebt, hasst er R Richard Wagner. dass-S : (26) Mein Mann hasst e es, ddass die Kinder so laut Musik hören. Inf+ : (27) Ich hasse ees, a auf den Kellner zu warten. (nach Zeit, 25.1.85, S. 39) w-Frag : Ich hasse ees, w wie sie mich anschaut. PASSK Werden-Passiv werden : (28) Alles Jüdische wurde von den Nazis [tödlich] gehasst. WORTB der Hasser/ selten die Hasserin, der Hass; verhasst ANM - Häufig wird statt der AkkSE in Form eines dass- Satzes ein wenn-Satz realisiert: (29) Ich hasse e es, wwenn du mich anschreist. - hassen 2 wird auch in den Ausdrücken [ugs] etwas wie die Pest hassen und [ugs] etwas auf den Tod hassen i.S.v. ‘etwas sehr hassen’ verwendet . (30) Das Böse hhasst er wwie die Pest. (Zeit, 24.4.87, S. 54) 'heben hebt hob hat gehoben heben 1 etwas mit Muskelkraft nach oben bewegen heben 2 etwas auf eine abstrakte Stufe bringen heben 3 etwas um irgendwieviel verstärken heben 4 bewirken, dass etwas irgendwohin bewegt wird heben 5 etwas irgendwohin transportieren heben 6 etwas irgendwoheraus an die Oberfläche holen heben 7 irgendwieviel nach oben befördern SBP heben 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas mit Muskelkraft irgendwohin nach oben bewegen . (1) Den Koffer kann [ja] kein Mensch heben! BELR NomE: dasjenige, das etwas nach oben bewegt: Person/ Tier (2) E Ein junges Mädchen hebt eine Kamera mit Blitzlicht und blitzt dem Dirigenten eins in die Augen. (nach Zeit, 27.9.85, S. 73) (3) D Der Hund hob die Vorderpfote und streckte sie dem Herrchen entgegen. AkkE: dasjenige, das nach oben bewegt wird: Konkretum [häufig Körperteil]/ [indirekt Blick] (4) Sie sprang auf, griff, hob, drückte m mich. (Grass, S. 323) (5) Miss Celie hebt iihr Kleid und der Stoff bildet eine tiefe Mulde. (Zeit, 22.8.86, S. 42) (6) Der Linienrichter hob ssein Fähnchen und signalisierte Abseits. (nach BerlZ, 9.12.99, S. 48) (7) Wenn er zuhört, nickt er nicht bestätigend mit dem Kopf, hebt [nicht] [abwehrend] ddie H Hände, er hört einfach genau zu. (BerlZ, 6.1.2000, S. 3) (8) Er hob dden Blick und sah die Berge. (nach Schädlich, S. 66) (AdvE): Ort in +A/ zu +D/ .../ nach +AdvG: Richtung (9) Sie war auf einem Altstadtfest von einem jungen Mann um die Hüfte gefasst und i in die Höhe gehoben worden. (10) Auch ich falte die Hände und hebe sie zzur S Stirn. (MM, 24.1.86, S. 3) (11) „Die Arme nnach vorne heben, der hintere Fuß auf ganzer Sohle, die Stellung halten“, schrie der Turnlehrer. (12) „Heben Sie die Hände üüber den Kopf, und lehnen Sie sich gegen die Wand“, fuhr er fort. (Cotton, S. 22) PASSK Werden-Passiv werden: (13) „[Jetzt] wird das rechte Bein [gestreckt] gehoben und so lange wie möglich in dieser Stellung gehalten“, sagte die Sportlehrerin. sein: (14) „Sind die Arme [waagerecht] gehoben, dann nach vorne kreisen lassen“, fuhr sie fort. heben 452 WORTB der Heber, der Hub, die Hebung ANM - Gelegentlich kann, besonders in Bezug auf Körperteile, mit einer PräpG [zu +D] auf den Zweck der Bewegung Bezug genommen werden : (15) Ronald Reagan hob die rechte Hand [z zum Schwur auf die V Verfassung]. (nach Zeit, 25.1.85, S. 2) W.BED heben 2 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ unter +A/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] bringt jemandem/ etwas [abstr. Objekt] irgendwohin auf eine bestimmte abstrakte Stufe (16) Hegel hebt die Religionskritik auf eine neue Ebene. (Gremmels/ Herrmann, S. 47) (17) Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit will die internationalen Diskussionen über genetisch veränderte Agrarprodukte auf eine hohe politische Ebene heben, um eine internationale Übereinkunft zu erreichen. (BerlZ, 20.12.99, S. 31) (18) Bei der nationalen Meisterschaft in Oberstdorf ging Tanja Szewczenko fünfmal zu Boden, die Punktrichter hoben sie [dennoch] auf Platz zwei. (BerlZ, 5.1.2000, S. 45) (19) Die Zahl der Opfer hat die bisher gültigen Vorstellungen von Terrorismus in eine Kategorie des schier Unfassbaren gehoben. (nach Zeit, 24.5.85, S. 45) (20) Ihr Erfolg bei dem Berliner Filmfestival hat sie unter die bekanntesten deutschen Schauspielerinnen gehoben. heben 3 NomE AkkE (AdvE); NomSE mit fak. Korrelat es; (AdvE): (von +D) auf +A/ um +A/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [Vorgang/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt]] verstärkt etwas [abstr. Objekt/ Zustand] um irgendwieviel (21) Die Unterstützung durch Nikotinersatz, sei es als Pflaster, Spray oder Kaugummi, hebt die Erfolgsrate [immerhin] auf 18 Prozent. (taz, 20.10.99, S. 17) (22) Seine Witze haben die Stimmung [bei den Gästen] um einiges gehoben. (23) Es gibt Studien, [denen zufolge] Vitamintabletten den Intelligenzquotienten eines Kindes heben und aggressives Verhalten senken können. (MM, 19.2.88, S. 3) (24) Ein zum Dollar fallender Euro verteuert die Einfuhren und hebt [somit] das Preisniveau. (BerlZ, 1.12.99, S. 33) (25) Wir wollen den Wohlstand der Bürger heben, versprechen alle Politiker. dass-S : (26) Das Image des Bezirks hebt (es), dass in diesem Jahr 128 gastronomische Betriebe neu eröffnet haben. Inf+ : (27) [Meist] hebt (es) das Ansehen, viel Geld zu haben. Inf- : (28) Der Film zeigt, wie Schokolade genießen, die Lebenslust hebt. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (28). heben 4 NomE AkkE (AdvE); AdvE: auf +A/ aus +D/ in +A/ ... etwas [Vorgang/ häufig Naturerscheinung/ [indirekt konkr. Objekt]] bewirkt, dass etwas [Konkretum] in die Höhe und irgendwohin bewegt wird (29) Der Zusammenprall hat beide Lokomotiven aus den Schienen gehoben. (30) Der Sturm hat die Ziegel vom Dach gehoben. (31) Die große Welle hat das Boot ans Ufer gehoben. (32) Der führerlose LKW prallte gegen das Gitter und hob es aus der Verankerung. (33) Gerade nahmen die Priester an Bord den Passagieren die letzte Beichte ab, als eine gigantische Welle das Schiff in die Höhe hob, um es kurz darauf auf einem Korallenriff zu zerschmettern. (BerlZ, 8.1.2000, S. 3) heben 5 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: auf +A/ aus +D/ in +A/ ..; (AdvE2): mit +D jemand [Person]/ [auch Instrument] transportiert etwas [Konkretum] mittels irgendetwas irgendwohin, indem es erst nach oben bewegt wird (34) Er musste das schwere Paket mit beiden Händen auf den Tisch heben. (35) Die Bauarbeiter hoben die Erde mit einem Bagger aus der Baugrube. (36) Der Zivi musste einen gelähmten Mann aus dem Rollstuhl heben. (nach MM, 4.7.85, S. 17) (37) Er hebt das Netz aus dem Wasser, er hält seine Beute ans Licht. (Hock/ Heuck, S. 335) (38) Eine Frau wird ohnmächtig und über die Köpfe der anderen in die Bank gehoben. (FR, 2.7.90, S. 3) (39) [Dann] heben Sie den Eischnee [vorsichtig] unter die erkaltete Masse. (nach BerlZ, 12.2.2000, S. 10) (40) Wie die Polizei mitteilte, musste ein Kran die Straßenbahn [wieder] in das Gleisbett heben. (BerlZ, 6.12.99, S. 23) heben 6 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): aus +D; (AdvE2): mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Instrument] holt etwas [konkr. Objekt] mittels irgendetwas [Instrument] irgendwoheraus an die Oberfläche; bergen (41) Eine holländische Firma wird das Wrack mit Spezialgeräten aus dem Meer heben. (42) Ein Spezialschiff soll an diesem Donnerstag damit beginnen, die Überreste des abgestürzten Flugzeugs aus 80 Meter Tiefe zu heben. (BerlZ, 9.12.99, S. 12) (43) Man will den Sarg heben und ihm auf dem neuen Friedhof der Stadt ein Einzelgrab einrichten. (Zeit, 27.9.85, S. 82) (44) John Pierce, ein britischer Flugzeugingenieur, der das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ im Hafen von Auckland mit aufblasbaren Beuteln barg, glaubt, auch die „Titanic“ könne gehoben werden. (nach Zeit, 20.9.85, S. 25) heben 7 NomE AdvE; AdvE: NG im A jemand/ etwas [Gerät] befördert irgendwieviel nach oben (45) Der beste Berliner verbesserte sich um 2,5 Kilogramm auf 150 Kilogramm, er hob das Gleiche Gewicht wie der für Soest startende Bulgare. (BerlZ, 13.12.99, S. 41) (46) Der Kran hebt mehrere Tonnen. PHRAS FVG : etwas ins Bewusstsein heben: etwas bewusst machen Idiom: etwas/ die Welt aus den Angeln heben (wollen): etwas/ alles grundsätzlich verändern (wollen); einen heben: alkoholische Getränke zu sich nehmen; den (lehrenden/ mahnenden) Finger heben: mahnen; jemanden aus dem Sattel heben: jemanden aus einer einflussreichen Situation verdrängen; jemanden in den Sattel heben: jemandem zu einer bestimmten (einflussreichen) Position verhelfen; einen Schatz heben: etwas Wertvolles wieder entdecken, aus der Vergessenheit herausholen; die Stimme heben: lauter heißen 453 werden, schimpfen; etwas aus der Taufe heben: zur Entstehung von etwas entscheidend beitragen G.ANM - heben wird auch regional i.S.v. ‘halten’ verwendet : (47) Heb mal einen Augenblick meine Tasche, bitte, dass ich meinen Mantel anziehen kann! - heben wird auch [sportspr] verwendet i.S.v. ‘den Ball von unten hoch in einem Bogen irgendwohin befördern’ : (48) Copado hob den Ball über das Tor. (nach BerlZ, 18.12.99, S. 42) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb heben, sich. VERBF abheben; aufheben 'heiraten heiratet heiratete hat geheiratet heiraten 1 mit jemandem die Ehe eingehen heiraten 2 durch Eheschließung irgendwohin kommen SBP heiraten 1 NomE (AkkE) BED mit jemandem die Ehe eingehen . (1) Willst du mich heiraten? BELR N NomE: derjenige, der die Ehe mit jemandem eingeht: Person (2) DDie Deutschen heiraten [später], [seltener] und bekommen immer weniger Kinder. (Zeit, 22.2.85, S. 33) (3) Jetzt sah sie ihn, wie er wirklich war, ein Mann, der nur an seinen Vorteil dachte, d der [nur aus finanziellen Gründen] heiraten wollte. (de Groot, S. 12) (4) „IIch heirate Norma [nicht des Geldes wegen], sondern weil ich sie liebe“, sagte Bernhard deutlich. (Stephan, S. 27) (AkkE): derjenige, mit dem die Ehe eingegangen wird: Person (5) „Ich kann ddiesen Mann [nicht] heiraten“, entschied sie. (nach Bolten, S. 32) (6) Mishima heiratet [1958] ddie Tochter eines bekannten Malers. (Zeit, 1.11.85, S. 62) PASSK Werden-Passiv werden : (7) Die Zeiten, in denen ein Vater sich Sorgen machte, ob seine 25-jährige Tochter [wohl noch] von einem akzeptablen Mann geheiratet werde, sind längst vorbei. WORTB die Heirat ANM - Häufig wird mit heiraten 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die AkkE entweder nicht realisiert oder gelegentlich zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt : (8) MMüllers haben [1980] geheiratet. (9) A Alexander und Anna wollen [am Freitag] [standesamtlich] und [am Samstag] [kirchlich] heiraten. (10) S Sie haben ssich/ eeinander [jung] geheiratet. - heiraten 1 wird auch in dem abwertenden Ausdruck Geld heiraten i.S.v. ‘jemanden mit viel Geld des Geldes wegen heiraten’ verwendet. W.BED heiraten 2 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ nach +D jemand kommt durch Eheschließung irgendwohin, um dort zu leben (11) Als Mädchen aus der Stadt hatte sie nicht genau gewusst, was alles auf sie zukommen würde, als sie aufs Land heiratete. (12) [Nach dem Krieg] haben viele deutsche Mädchen ins Ausland, besonders nach Amerika geheiratet. 'heißen heißt hieß hat geheißen heißen 1 etwas als Bedeutung haben heißen 2 auf/ in in etwas ein solches als sprachliche Entsprechung haben heißen 3 einen solchen Namen haben heißen 4 für für jemanden etwas zur Folge haben heißen 5 etwas als ein solches charakterisieren heißen 6 nach nach etwas benannt sein heißen 7 ein solches sein heißen 8 lauten SBP heißen 1 NomE AkkE BED etwas als Bedeutung haben; bedeuten . (1) Du bist nicht einverstanden. Was soll [denn] das heißen? BELR NomE: NG/ PG/ Zeichengruppe: dasjenige, das etwas als Bedeutung hat: Abstraktum [häufig sprachlicher Ausdruck]/ konkr. Objekt SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) Was heißt d das Wort „s studieren“? E Es heißt sich anstrengen, Wissen zu erwerben, nicht an der Universität nur eine angenehme Zeit verbringen. (3) Das blieb uns erspart. „u uns“ heißt: den Westdeutschen. (nach taz, 6.2.90, S. 9) (4) Du brauchst dir deswegen nicht Gedanken zu machen, ees heißt nichts. (5) E Etwas wiederholen heißt: etwas zum zweiten Mal tun. (nach Bollnow, S. 227) (6) „TTechnisch wettbewerbsfähig“ heißt, dass die Anlagen in einem Betrieb einem hohen Stand der Technik entsprechen. (nach Zeit, 2.8.85, S. 21) (7) DDas Verkehrsschild heißt „parken verboten“. (8) Das Zeichen am Baum heißt „hier rechts abbiegen“. dass-S : (9) E Es heißt nicht viel, ddass wir bisher noch keine Antwort erhalten haben. (10) DDass er sich zu dem Plan nicht geäußert hat, heißt [nicht], dass er keine eigene Meinung dazu hat. Inf+ : (11) Man muss darüber neu nachdenken, was ees heißt, D Deutscher zu sein. (nach Zeit, 11.7.86, S. 4) Inf-: (12) VVon den Erwachsenen lernen, heißt Reife beweisen. AkkE: NG/ PG/ Zeichengruppe: dasjenige, das die Bedeutung von etwas ist: Abstraktum [häufig sprachlicher Ausdruck] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (13) Sein Schweigen heißt nnichts. (14) Fördern heißt [eigentlich] j jemanden fordern. (15) Das Zeichen an der Toilettentür heißt f für Frauen. (16) Alles verstehen, heißt aalles verzeihen. (MM, 19.10.97, S. 29) (17) Das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache der DDR sagt: Bald heißt „n nach einer relativ kurzen Zeitspanne“, „iin relativ kurzer Zeit“, aber baldig heißt „uumgehend“ und „kkurz bevorstehend“. (MM, 26.5.89) dass-S : (18) Das heißt [nicht], ddass ich jetzt nicht glücklich bin. (Zeit, 22.5.87, S. 77) Inf+ : (19) Die Frage zu stellen, hieß, ssie zu beantworten. (RhM, 15.6.90, S. 6) heißen 454 Hpts : (20) Sparen heißt, m man gibt möglichst wenig Geld aus und zahlt möglichst viel auf ein Sparkonto ein. PASSK kein Passiv möglich ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. - Die Belegung der NomE bzw. AkkE wird häufig in Anführungszeichen gesetzt: s. (2), (3), (7), (8), (17) und (23). - Die Belegung der AkkE wird häufig mit einem Doppelpunkt angeschlossen : (21) Ein Ausweg heißt [auch hier]: H Hilfe durch Selbsthilfe. (nach Zeit, 29.11.85, S. 20) (22) Dies heißt [auch]: A Atomkraft ist beherrschbar. (Zeit, 6.6.86, S. 5); s. auch (3) und (23). - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (12). - Mit einer PräpG [für +D] kann auf die Person Bezug genommen werden, für die etwas eine bestimmte Bedeutung hat. heißen 1 wird dann i.S.v. ‘jemand fasst etwas als etwas auf’ verwendet : (23) „Links“ hieß [f für Allemann] [vor allem]: antifaschistisch. (Zeit, 24.3.95, S. 69) - heißen 1 wird häufig in dem Ausdruck das heißt, abgekürzt als d.h., als Einleitung zu einer Erläuterung bzw. Einschränkung von etwas vorher Gesagtem i.S.v. ‘genauer gesagt’ verwendet : (24) Ich arbeite ganztags, d.h. 8 Stunden täglich. (25) Es kam zu einer Inflation, dd.h. die Menge des Geldes nahm zu, und die Preise stiegen. (26) Die Kinder dürfen zu dem Konzert mitkommen, dd.h. wenn sie still sind. - heißen 1 wird häufig in formelhaften Sätzen verwendet, mit denen jemand etwas, das vorher gesagt, getan wurde, verärgert anzweifelt : (27) Was soll [denn] das heißen/ das [nun wieder] heißen? (28) Was will das [schon] heißen! (29) Das will gar nichts/ nicht viel heißen! (30) Das heißt [noch] gar nichts/ [noch lange] nichts! , s. auch (1). SBP heißen 2 auf/ in NomE PräpE PrädE BED in etwas ein solches als sprachliche Entsprechung haben. (31) Wie heißt das auf Deutsch? BELR NNomE: Zeichengruppe: dasjenige, das ein solches als sprachliche Entsprechung hat: abstr. Objekt [sprachlicher Ausdruck] (32) „KKonche“ ist Griechisch und heißt „Muschel“ auf Deutsch. (Zeit, 22.11.85, S. 84) (33) DDurchfall heißt in der medizinischen Fachsprache Diarrhö. (34) Was heißt „ddanke sehr“, „aauf Wiedersehen“ und „iich bitte um Entschuldigung“ im Englischen? PräpE: auf +D/ in +D: dasjenige, in was etwas eine Entsprechung ist: Sprache (35) Der Hund heißt aauf Lateinisch canis. (36) Immerzu auf der Suche nach Essbarem sein: „Cari makan“ heißt das in der indonesischen Sprache. (nach MM, 24.1.85, S. 3) (37) Wie hatte der Pappelweg an der Siedlung geheißen iin der Umgangssprache? (Johnson, S. 105) (38) Erhalten heißt iin der Umgangssprache kriegen. PrädE: Zeichengruppe: dasjenige, welches eine solche sprachliche Entsprechung ist: abstr. Objekt [sprachlicher Ausdruck] AdvG: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft (39) Die Birke heißt [fachsprachlich] BBetula. (40) „W Was/ wie heißt „bitte sehr“ auf Französisch? “ - „Das heißt „ss’il vous plaît.“ (41) Das gegrillte Hähnchen heißt auf Englisch [nicht] Broiler, sondern g ganz anders. ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. - Die Belegung der NomE bzw. PrädE wird häufig in Anführungszeichen gesetzt: s. (32), (34), (36), (40), (43) und (44). - Statt mit der PräpE kann mit einer modalen AdvG auf die Landschaft bzw. die Sprache o.Ä. Bezug genommen werden : (42) Die Zuckerkrankheit heißt [ffachsprachlich] Diabetes. (43) „Mutter“ heißt [e englisch] „mother“, [f französisch] „mère“ und [s spanisch] „madre“.; s. auch (39). - Statt mit einer PräpE kann mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ ...] indirekt auf die Sprache Bezug genommen werden: (44) A An der Küste heißt „klein“ „lütt“. (45) Die Wohnung reinigen heißt i im Norden sauber machen, i im Süden putzen. SBP heißen 3 NomE PrädE BED einen solchen Namen haben oder so genannt werden . (46) Wie heißen Sie? BELR NomE: dasjenige, das einen solchen Namen hat: keine Restr. (47) DDer Mann, auf den ich warte, heißt Marcello Mastroianni. (Stern, 22.10.87, S. 248) (48) D Der berühmte Filmhund heißt Lassie. (49) Wie heißen ddiese Bäume und Blumen? (50) DDer höchste Berg in den Alpen heißt Mont Blanc. (51) D Diese Hautcreme heißt „Florena“. (52) „New Sensation“ heißt eeiner der Songs. (MM, 24.2.88, S. 28) (53) Diese kriminelle Handlung hieß [früher] „Mundraub“. (54) Sein alter Vater leidet an einer Krankheit, ddie Alzheimer heißt. (55) D Das große Fest im Oktober in München heißt „Oktoberfest“. PrädE: Zeichengruppe: dasjenige, welches ein solcher Name ist: sprachlicher Ausdruck [Eigenname, Titel o.Ä.] AdvG: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft (56) Darf ich mich vorstellen? Ich heiße AAndreas Schmidt. (57) Unser Institut heißt I Institut für Deutsche Sprache. (58) Diese Straße heißt BBeethovenstraße. (59) Die entsprechenden Gesetze heißen BBundesgesetze. (GG) (60) Die Ausstellung hieß „BBerlin im Jahr 2000“. (61) Als einer der Jungen fragte, wwie dieser Held geheißen habe, sagte ich: „Rübezahl“. (Böll, Ansichten, S. 31) (62) Er heißt [nicht] Müller, er heißt aanders, aber ich weiß leider nicht, wwie er heißt. (63) Ich bin schlicht und einfach Niels Röder, s so wie [schon] mein Vater und mein Großvater geheißen haben. (Weyden, S. 31) PASSK kein Passiv möglich ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. heißen, es 455 - Die Belegung der PrädE wird, besonders wenn mit ihr der Titel eines geistigen bzw. künstlerischen Produkts ausgedrückt wird, meist in Anführungszeichen gesetzt : (64) Ein berühmter Roman von Stendhal heißt „R Rot und Schwarz“ und von Remarque „I Im Westen nichts Neues“. (65) Der beste Film des Jahres heißt „GGood Bye, Lenin“. (66) Ein sehr beliebtes Brettspiel heißt „MMensch ärgere dich nicht! “.; s. auch (51), (52), (53) und (60). W.BED heißen 4 für NomE AkkE PräpE; AkkSE ohne Korrelat; PräpE: für +A etwas [Sachverhalt/ Handlung] hat für jemanden [Person/ Institution] etwas [Sachverhalt/ Handlung] zur Folge oder als Konsequenz; bedeuten (67) Er hat seine Pläne geändert. Was heißt das für uns? (68) Die Einführung des Euros heißt für Deutschland den Abschied von der Mark. dass- S: (69) Die Arbeitslosigkeit heißt für die Betroffenen, dass sie ein geringes Einkommen haben. Inf+ : (70) Sparen heißt für unsere Familie, in der nächsten Zeit keine neue Kleidung zu kaufen, bescheiden zu essen und nicht mehr ins Kino zu gehen. Hpts: (71) Die Scheidung der Eltern heißt [meist] für die Kinder, sie müssen ohne den Vater bei der Mutter aufwachsen. - Die AkkE wird meist als SE realisiert. heißen 5 NomE AkkE PrädE; PrädE: NG im A/ AdjG/ Part II [geh] jemand charakterisiert jemanden/ etwas [Sachverhalt] als einen solchen/ ein solches/ als so; nennen (72) Sie heißen mich einen schlechten Poeten. (nach Schädlich, S. 200) (73) Andreas Papandreou hatte Helmut Kohl den größten Europäer geheißen. (nach Spiegel, 44/ 93, S. 131) (74) Er hat 300 Euro für die Erdbebenopfer gespendet. Das heiße ich großzügig. (75) Sie ist über den Stein gestolpert, aber nicht gestürzt. Das heißt man Glück gehabt. (76) Der junge Mann ist dem Taschendieb nachgelaufen und hat ihn gestellt. Das heiße ich mutig gehandelt. - Häufig wird mit der AkkE auf einen Sachverhalt Bezug genommen. Die AkkE wird dann meist mit einer PG [das] belegt: s. (74), (75) und (76). heißen 6 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] ist nach jemandem/ etwas [Konkretum] benannt (77) Johannes heißt nach seinem Großvater. (78) Unsere Straße heißt nach dem großen Komponisten Ludwig van Beethoven. (79) Der Komet Halley heißt nach seinem Entdecker. (80) Der Marshall-Plan hieß nach dem amerikanischen Politiker. (81) Der „Brunnenplatz“ in Meran heißt nach dem großen Brunnen in seiner Mitte. heißen 7 NomE PrädE; PrädE: NG im N jemand/ etwas [keine Restr.] ist ein solcher/ ein solches (82) Steffi Graf und Ivan Lendl heißen die großen Sieger der Australian Open. (MM, 30.1.89) (83) Der Kandidat der CDU für das Amt des Bundespräsidenten hieß Roman Herzog. (84) Leipzig heißt der Zielbahnhof für 1997. (Zeit, 16.6.95, S. 61) (85) Integration heiße das Ziel aller Bemühungen. (nach MM, 30.4.86, S. 25) (86) Die Zeiten, als die Zukunft der Fußballspieler in der Bundesliga Tankstelle oder Kiosk hieß, sind vorbei. (Zeit, 20.3.87, S. 86) heißen 8 NomE PrädE; PrädE: NG im N/ Zeichengruppe etwas [Slogan, Losung, Parole o.Ä.] ist ein solches [sprachlicher Ausdruck]; lauten (87) „Seoul in die Welt, die Welt nach Seoul“, heißt der Slogan der Asienspiele. (taz, 19.9.86, S. 9) (88) Erleben und leben lassen heißt die neue Devise Schlingensiefs. (taz, 20.10.97, S. 16) (89) „Heute Bauern, morgen Arbeitslose“, heißt der warnende Slogan der französischen Landwirte. (nach taz, 6.5.97, S. 15) (90) Unsere Parole heißt „Nachtigall“. Wenn ich sie rufe, machst du die Tür auf! - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. - Die Belegung der PrädE wird meist in Anführungszeichen gesetzt: (87), (89) und (90). PHRAS Idiom: [ugs] etwas mit sich gehen heißen/ mitgehen heißen: etwas stehlen; jemanden willkommen heißen: jemanden freundlich, feierlich begrüßen, empfangen - [ugs] Ich will Hans/ Meier/ ... heißen, wenn .../ Wenn ..., heiße ich Hans/ Meier/ ...: [als Ausdruck der Überzeugung, dass etwas ausgeschlossen ist] G.ANM - heißen wird auch als Nebenverb i.S.v. [geh, veraltend] ‘jemanden auffordern, etwas zu tun’ verwendet : (91) Der heilige Remigius hieß Chlodwig niederknien und taufte ihn. (nach Pörtner, S. 25) VERBF heißen, es 'heißen, es es heißt es hieß es hat geheißen es heißt 1 es wird behauptet, dass etwas der Fall sei es heißt 2 irgendwo steht gedruckt, dass etwas der Fall ist SBP es heißt 1 (PräpE) VerbE BED es wird über jemanden/ etwas behauptet, dass etwas der Fall sei. (1) Es heißt, es gebe neue Schwierigkeiten. BELR (PräpE): über +A/ von +D: dasjenige, über das behauptet wird, dass etwas der Fall ist: keine Restr. (2) Ü Über ihn heißt es, dass er heimlich Gedichte schreibt. (3) Es heißt üüber sein Angebot, dass es nicht ehrlich gemeint sei. (4) ÜÜber den Zustand des Rheinwassers heißt es, es sei so gut, dass wieder darin gebadet werden kann. (5) Cortez war der berüchtigtste Revolvermann auf der anderen Seite des Rio Grande. Es hieß vvon iihm, er habe schon fünfundzwanzig Männer in Revolverkämpfen getötet. (Garner, S. 12) (6) Er möchte zu Werbezwecken das begehrte Windows-95-Logo haben, vvon dem es heißt, dass es von Microsoft autorisiert werden muss. (nach Zeit, 8.12.95, S. 88) (7) Von einem Aufenthalt an der Nordsee heißt es, dass er günstig für Asthmatiker sei. VerbE: dass-S/ Hpts: dasjenige, von dem behauptet wird, dass es der Fall ist: Sachverhalt/ häufig Handlung heizen 456 dass-S : (8) Es heißt [doch immer], ddass man wie ein König frühstücken solle, um für den Tag gewappnet zu sein. (MM, 22.11.86, S. 34) (9) Es heißt, ddass er für einen Mann namens Traber arbeitete. (Cotton, S. 20) (10) Es hat über ihn geheißen, ddass er ernstlich krank sei und im Krankenhaus liege. Hpts : (11) Gianfranco Raffaelli, der Hauptverdächtige, ist nicht mehr zu finden. Es heißt, eer habe sich rechtzeitig ins Ausland abgesetzt. (nach MM, 28.6.88, S. 3) (12) Es hieß, die erhöhte Radioaktivität stelle keine Gefahr dar. (MM, 29.4.86, S. 1) (13) [Noch im November] hatte es geheißen, Premierministerin Margret Thatcher habe Einwände gegen eine Moskau-Reise der Queen. (MM, 8.4.89) (14) DDer Sohn des Müllers sei nach Amerika gegangen, um Medizin zu studieren, hieß es. (nach Strittmatter, S. 58) PASSK kein Passiv möglich ANM - es heißt 1 wird häufig im kommentierenden wie-Satz verwendet: (15R) Vielleicht stimmt’s gar nicht, dass er (wwie es hieß) Magenkrebs hat. (Frisch, S. 127) (16) Das Land Mecklenburg-Vorpommern soll, wwie es heißt, eine Bürgschaft von 300 Millionen Mark übernehmen. (Zeit, 17.11.95) - Mit einer AdvG [in +D/ unter +D] kann auf die Personengruppe, die etwas behauptet, Bezug genommen werden: (17) Der Minister wird demnächst zurücktreten, heißt es [i in unterrichteten Kreisen/ u unter seinen Mitarbeitern]. W.BED es heißt 2 AdvE VerbE; AdvE: bei +D/ in +D; VerbE: dass-S/ Hpts irgendwo [geistiges Produkt/ [indirekt Person [als Autor]]] steht gedruckt, geschrieben, dass etwas der Fall ist dass-S : (18) In Artikel 12a, Absatz 4 des Grundgesetzes heißt es, dass Frauen „auf keinen Fall Dienst mit der Waffe leisten“ dürfen. (Stern, 10.9.87, S. 259) (19) Es heißt bei Schiller, dass gegen Dummheit selbst Götter vergebens kämpfen. Hpts: (20) Die Bordgeräte funktionierten normal, hieß es in der TASS-Meldung. (MM, 16.5.86, S. 22) (21) Im bisherigen Tarifvertrag hatte es [lediglich] geheißen: „Die wöchentliche Arbeitszeit ist für den einzelnen Arbeitnehmer auf fünf Tage zu verteilen.“ (MM, 10.3.89) (22) Die Polizei hat Schüler eindringlich vor Chiffreanzeigen in Tageszeitungen gewarnt, in denen es heißt: „Schülerjobs für alle von 14 bis 20 Jahren.“ (taz, 10.11.95, S. 22) - Die VerbE wird häufig ganz oder teilweise als Zitat in Anführungszeichen gesetzt: s. (18), (21) und (22). G.ANM - heißen, es wird auch als Nebenverb i.S.v. ‘es ist erforderlich, etwas zu tun’ verwendet: (23) Nun heißt es aufpassen. (24) Für uns alle heißt es, in Zukunft sehr sparsam zu sein. VERBF heißen 'heizen heizt heizte hat geheizt heizen 1 etwas auf eine Temperatur von irgendwieviel bringen heizen 2 etwas zur Gewinnung von Wärme verbrennen heizen 3 etwas zum Brennen bringen, damit es Wärme abgibt heizen 4 bewirken, dass sich etwas auf eine Temperatur von irgendwieviel erwärmt SBP heizen 1 NomE (AkkE) (AdvE1) (AdvE2) BED etwas mittels irgendetwas auf eine Temperatur von irgendwieviel bringen, damit es warm ist . (1) Wir heizen unsere Wohnung mit Öl. BELR NomE: derjenige, der etwas auf eine Temperatur von irgendwieviel bringt: Person/ Institution/ [auch Mittel] (2) [Seit einer Woche] hatte ddas Ehepaar [nicht mehr] geheizt. (Bild, 25.4.67, S. 5) (3) [Inzwischen] heizen rrund 35 Prozent der Berliner Haushalte mit Erdgas. (BerlZ, 27.1.2000, S. 3) (4) EEin großer Kachelofen heizt [gleichzeitig] das Wohnzimmer und das Bad. (5) Stroh wird verbrannt, um Wasser zu erwärmen, d das etwa die Hälfte der Häuser der 25.000 Einwohner-Stadt heizt. (Zeit, 30.5.86, S. 9) (AkkE): dasjenige, das auf eine Temperatur von irgendwieviel gebracht wird: konkr. Objekt [häufig Räumlichkeit] (6) Die auf sich gestellten Frauen sind nicht einmal mehr in der Lage, iihre Wohnungen zu heizen. (nach MM, 16.1.85, S. 15) (7) Es gibt Zusatzgeräte, mit denen es möglich ist, ddie Präparate zu heizen. (nach v. Heimendahl, S. 1) (AdvE1): Mittel mit +D: Substanz/ Naturkraft/ Instrument [Gerät] (8) Ein teurer Spaß - mmit der wertvollsten Energieform Strom werden Wohnungen geheizt, mit Heizöl wäre dies viermal billiger. (Zeit, 30.5.86, S. 9) (9) Wer mmit K Kohle oder Gas heizt, stellt seinen Antrag bis 28. August. (MM, 21.7.86, S. 11) (10) Wer [hier zu Lande] sein Haus aausschließlich mit Sonnenwärme heizen will, musste bisher im Winter bitterlich frieren. (BerlZ, 1.3.2000, S. 4) (11) Rund die Hälfte der Wohnungen, die im Schnitt 58 Jahre alt sind, werden [noch] m mit Einzelöfen geheizt. (FR, 3.2.90, S. 8) (AdvE2): Größe auf +A: Grad der Temperatur (12) Es ist nicht nötig, alle Räume aauf dieselbe Temperatur, 2 21 Grad z.B., zu heizen; Schlafräume sollten kühler bleiben. (13) Das Wasser im Schwimmbad wird aauf 24 Grad geheizt. (nach BerlZ, 29.12.97, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (14) Da es nicht schneite, wurde [nicht] geheizt. (nach Th. Mann, Zauberberg, S. 230) sein: (15) Das Zelt ist [gut] geheizt. (Werbeplakat) - Bekommen-Passiv: (16) Ich musste reklamieren, und [erst dann] habe ich das Zimmer geheizt bekommen/ gekriegt. WORTB der Heizer/ die Heizerin, die Heizung; heizbar ANM - Statt der AkkE kann eine statische AdvG bzw. PräpG [in +D] realisiert werden, mit der auch indirekt auf die Räumlichkeiten, die erwärmt werden, Bezug genommen wird: (17) [I Im Haus] wurde [eine Woche lang] [nicht] geheizt; der Tank musste ausgewechselt werden. (Zeit, 29.3.85, LB S. 4) helfen 457 - Häufig wird eine modale AdvG hinzugefügt, mit der auch indirekt auf das Mittel Bezug genommen werden kann: (18) Es ist teuer, das ganze Haus [eelektrisch] zu heizen. - heizen 1 wird häufig in Verbindung mit einer modalen AdvG in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet: (19) Das große Zimmer heizt sich schlecht. Diese Konstruktion wird auch häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (20) Die Räume auf dem Teufelsberg llassen sich [sehr schlecht] h heizen. (BerlZ, 18.11.2000, S. 31) W.BED heizen 2 NomE AkkE jemand [Person] verbrennt zur Gewinnung von Wärme etwas [Substanz] (21) Ich wusste, dass die Leute [dort] nichts zu heizen hatten. (BerlZ, 25.4.98, S. 18) (22) [Im Kamin] wird trockenes Tannenholz geheizt. heizen 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand bringt etwas [konkr. Objekt: Gerät] mittels irgendetwas [Substanz] zum Brennen o.Ä., damit es Wärme abgibt und funktioniert (23) Lokomotiven hat man [früher] mit Kohle geheizt. (24) Der Mann spaltete morgens in der Küche Holz, um den Herd [für das Frühstück] zu heizen. (nach Welt, 11.12.64, S. 7) (25) Wer mit dem Kachelofen umzugehen verstand und ihn [fachkundig] heizte, bekam nach drei bis vier Stunden Wärme für einen ganzen Tag. (BerlZ, 16.5.2000, S. 11) heizen 4 NomE (AkkE) (AdvE); (AdvE): auf +A etwas [Naturkraft/ Substanz] bewirkt, dass sich etwas [konkr. Objekt/ Substanz] auf eine Temperatur von irgendwieviel erwärmt (26) [Im Sommer] heizen die Sonnenstrahlen das Wasser des kleinen Sees auf angenehme 22 Grad. (27) [Immerhin] heizt die Sonne Flächen in Erdnähe [mit fast 1,4 Kilowatt je Quadratmeter]. (MM, 7.1.87, S. 3) (28) „Schnaps heizt, reizt, beizt, du Schwalbenseele! “ (Strittmatter, S. 286) 'helfen hilft half hat geholfen helfen 1 eine gesundheitliche Besserung bewirken helfen 2 bei etwas ermöglichen helfen 3 gegen jemandem bei der Bekämpfung von etwas nützlich sein helfen 4 jemandem behilflich sein, irgendwohin zu gelangen helfen 5 jemandem behilflich sein, irgendwoheraus zu kommen helfen 6 jemandem ermöglichen, etwas zu tun SBP helfen 1 NomE (DatE) (PräpE) BED bei jemandem/ etwas eine gesundheitliche Besserung bei etwas bewirken. (1) Die Tabletten haben mir [gut] geholfen. BELR NomE: dasjenige, das eine Besserung bewirkt: konkr. Objekt [Tablette o.Ä.]/ Substanz [Saft o.Ä.]/ Sachverhalt/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (2) DDie Arznei sei rein biologisch und helfe [ohne gefährliche Nebenwirkungen] [schon in geringen Dosen]. (nach MM, 30.9.85, S. 14) (3) Es gibt altbekannte, bewährte Hausmittel, d die bei den kleinen Leiden [mindestens so gut] helfen wie moderne Medikamente. (nach MM, 29.8.87, S. 24) (4) Mehrere Krankenhausaufenthalte, sechs verschiedene Arten von psychotherapeutischer Behandlung und diverse Medikamente hatten ihm [nicht] geholfen. (MM, 13.3.85, S. 3) (5) Bei Grippe helfen [am besten] BBettruhe, heißes Zitronenwasser, Schwitzen und Schlafen. Inf+ : (6) Bei Migräne kann (ees) dem Kranken [oft] helfen, sich in ein abgedunkeltes Zimmer zu legen. Inf- : (7) F Feuchte Tücher um die Waden wickeln, hilft bei Fieber. (DatE): dasjenige, bei dem eine Besserung bewirkt wird: Person/ Tier (8) M Mir helfen bei Kopfschmerzen oder Migräne eine kalte Kompresse auf der Stirn, völlige Ruhe und Dunkelheit. (9) Dem Pferd mit dem gebrochenen Bein kann nur eine Operation helfen. (PräpE): bei +D: dasjenige, wobei eine Besserung bewirkt wird: Zustand [Krankheit, krankhafte Beschwerden] (10) Das Medikament „Isoptin“ war das Erste, das zahllosen Menschen bbei Angina pectoris geholfen hat. (nach MM, 25.10.86, S. 17) (11) Was hilft [am besten] bbei Kreuzschmerzen? (12) BBei Diabetes helfen Insulinspritzen und Diät. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (7). SBP helfen 2 bei NomE DatE v PräpE (AdvE) BED jemandem/ etwas mittels irgendetwas ermöglichen, bei etwas erfolgreich zu sein . (13) Kannst du mir helfen? BELR NomE: dasjenige, das etwas ermöglicht, erfolgreich zu sein: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (14) W Wir helfen euch [gerne], wenn ihr Hilfe beim Umzug in die neue Wohnung braucht. (15) Das Bundesarbeitsministerium hat die Broschüre „DDer Staat hilft den Opfern von Gewalttaten“ herausgebracht. (MM, 30.5.87, S. 20) (16) DDer Schäferhund hilft dem Schäfer beim Hüten der Schafe. (17) DDieses Buch hilft dem älteren Menschen, seine Probleme zu bewältigen. (nach MM, 31.10.87, S. 24) (18) HHefen helfen beim Backen und Bierbrauen. (Zeit, 27.9.85, S. 26) (19) E Ein Trick hilft beim Merken des komplizierten Namens: man muss ihn in drei Teile zerlegen. (20) EElektronik hilft Behinderten. (MM, 18.3.85, S. 14) (21) RRecycling hilft Rohstoffe zu sparen. (Umweltfreundl. Prod., S. 128) (22) Unser Mitleid hilft den Erdbebenopfern [nicht], sie brauchen jetzt materielle Hilfe. dass-S : (23) Uns hilft (e es) [sehr], ddass du uns morgen mit deinem Auto mitnehmen willst. (24) DDass es in der USA jetzt mehr Darlehen für das Studium gibt, hilft armen Familien [überhaupt nicht]. (nach MM, 5.6.87, S. 12) Inf+ : (25) Mir würde (ees) bei der Ausübung meines Jobs helfen, A Autofahren zu kkönnen. helfen 458 Inf- : (26) V Viele Bücher lesen, hilft den Kindern beim Erlernen der Orthografie. DatE: dasjenige, dem ermöglicht wird, erfolgreich zu sein: Lebewesen/ Institution (27) Nur gesunde Menschen können KKranken helfen. (Zeit, 20.2.87, S. 23) (28) [In kalten Wintern] muss man ddem Wild und den Vögeln bei der Futtersuche helfen. (29) Durch häufiges Gießen kann man dden jungen Straßenbäumen helfen, den trockenen Sommer zu überstehen. (30) Die Bundesregierung will dder Firma Krupp, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, helfen. (Bild, 8.3.67, S. 1) PräpE: bei +D: dasjenige, wobei etwas ermöglicht wird, erfolgreich zu sein: Handlung/ [indirekt abstr. Objekt: meist geistiges Produkt] SE mit fak. Korrelat dabei: Sachverhalt/ Handlung (31) Wenn du mir bbeim Abwaschen hilfst, helfe ich dir bbei deinen Hausaufgaben und dem Aufsatz. (32) Der Vogel kehrt zu seinem Weibchen zurück und hilft ihr bbeim Füttern der Jungen. (nach MM, 6.6.86, S. 3) (33) Die Satelliten sollen Gletscherwanderungen beobachten und bbei der ständigen Korrektur von Landkarten helfen. (bdw, 3/ 67, S. 230) dass-S: (34) Schaffen wir es gemeinsam, ddabei zu helfen, dass die Flüchtlinge in ihrer Heimat eine Perspektive zum Bleiben erhalten? (nach Bu-Prot. 89, S. 13057) (35) Das Wichtigste ist für Nancy Reagan, ihrem Mann zu helfen, dass er in einer konfliktfreien Atmosphäre arbeiten kann. (nach Zeit, 26.7.85, S. 2) Inf+ : (36) Ich kann und will ddabei helfen, MMenschen aufzurichten, wenn sie verletzt wurden. (WP, 10.11.89, S. 4) (37) Diese Medikamente helfen dem Kranken, ssein seelisches Gleichgewicht zu finden. (nach MM, 24.9.86, S. 3) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ abstr. Objekt durch +A: Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit: Sachverhalt (38) Kannst du uns bei unserem Umzug mmit deinem Auto und deiner großen Leiter helfen? (39) Wir helfen unseren Kindern beim Hausbau m mit Geld und Ratschlägen. (40) Schleswig-Holstein will den Seehunden in der Nordsee m mit Sofortmaßnahmen helfen. (nach MM, 9.6.88, S. 12) (41) Ibrahim Böhme erinnerte daran, dass Rechtsanwalt Schnur [in den vergangenen 15 Jahren] vielen Menschen ddurch Beratung und Verteidigung geholfen habe. (nach taz, 15.3.90, Sonderheft 2, S. 14) dass-S : (42) Das Kühlproblem für besonders heiße Treibstoffe ist noch nicht befriedigend gelöst. [Inzwischen] hilft man sich d damit, ddass gewöhnliche Treibstoffe entsprechend verändert werden. (nach Gail/ Petri, S. 45) (43) Den Igeln kann [am besten] d dadurch geholfen werden, ddass ihr Lebensraum erhalten wird. (nach MM, 10.10.86, S. 11) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (44) Wenn du darum bittest, wird dir geholfen werden. WORTB der Helfer/ die Helferin, die Hilfe ANM - Gelegentlich kann statt mit der PräpE mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D] indirekt auf dasjenige, wobei jemandem geholfen wird, Bezug genommen werden : (45) Er hilft [oft] [a auf dem Feld und im Haushalt]. (46) Er hat uns [i in einer schwierigen Situation] geholfen.; s. auch (47). - Mit helfen 2 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [D]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig bzw. untereinander hinzugefügt werden : (47) D Die beiden sind gute Freunde und helfen ssich/ e einander [in allen Notlagen]. (48) VViele Schüler helfen ssich gegenseitig/ ssich untereinander bei den Schularbeiten . - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (26). W.BED helfen 3 gegen NomE (DatE) PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: gegen +A etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ Abstraktum] ist jemandem bei der Bekämpfung oder Beseitigung von etwas [Vorgang/ Zustand] nützlich oder hilfreich (49) Matratzen, Schlafsäcke und Alkohol sollen gegen die Kälte helfen. (Zeit, 14.3.86, S. 98) (50) Gegen den Terror hilft kein Kompromiss. (MM, 31.10.86, S. 2) (51) Deine Tabletten und der Tee haben mir gegen die Kopfschmerzen und den Husten geholfen. (52) Gegen die Degeneration der Netzhaut helfen weder Diäten noch Pillen. (nach Zeit, 27.10.86, S. 19) Inf+ : (53) Gegen die Virusgrippe hilft (es), sich rechtzeitig impfen zu lassen. Inf- : (54) Viel Mineralwasser trinken, hilft gegen Blasenleiden. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (54). W.BED helfen 4 NomE DatE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ über +A/ ... jemand ist jemandem dabei behilflich, irgendwohin [meist Fahrzeug, Kleidungsstück] zu gelangen; hineinhelfen, heraushelfen, hinüberhelfen (55) Der junge Mann half seiner Begleiterin aus dem Mantel. (nach Pinkwart, S. 145) (56) Sie zog mich aus, wusch mich, half mir in den Schlafanzug. (Grass, S. 216) (57) Die alte Frau kann schlecht sehen. Ich werde ihr über die Straße und in den Bus helfen. - helfen 4 wird auch in dem Ausdruck verwendet [ugs] jemandem auf die Beine helfen i.S.v. ‘jemandem helfen, wieder aufzustehen’ . helfen 5 NomE DatE AdvE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: aus +D/ durch +A/ über +A jemand ist jemandem dabei behilflich, irgendwoheraus [schwieriger Zustand] zu kommen; heraushelfen, hindurchhelfen, hinweghelfen (58) Der Arzt half mir aus meiner verzweifelten Lage. (nach Welt, 12.12.74, S. 20) (59) Wir bemühen uns, unserem herrschen 459 Freund aus der Identitätskrise, in der er gegenwärtig steckt, zu helfen. (60) Es war der Arzt Paul Alexandre, der dem Maler Modigliani [verständnisvoll] durch das Leben in Montmartre half. (nach Spiegel, 3/ 93, S. 174) dass-S : (61) Es half uns aus der Krise, dass wir diese Last auf uns nahmen. (WP, 9.3.90, S. 5) (62) Mir hilft (es) über meinen Schmerz und meine Trauer, dass alle so verständnisvoll zu mir sind. helfen 6 NomE (DatE) VerbE; VerbE: Infjemand/ etwas [keine Restr.] ermöglicht jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Tier], etwas erfolgreich zu tun (63) Der Junge hat der alten Frau die schweren Taschen tragen helfen/ geholfen. (64) Papa hat die Landkarte lange gesucht, ich habe ihm suchen geholfen. (nach Bergengruen, S. 31) (65) Ein modernes Forschungsgerät soll Schaden abwenden helfen. (nach MM, 21.8.86, S. 3) (66) Das neue Programm hat der Partei siegen helfen/ geholfen. (67) Nur durch Aufklärung könnte den Jungen und Mädchen vermittelt werden, dass ein vertrauensvolles Gespräch Ängste und Probleme bewältigen helfen kann. (nach taz, 2.2.93, S. 19) (68) Er war damals gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und wollte sie verhindern helfen. (Zeit, 29.3.85, S. 5) - helfen 6 wird im Perfekt bzw. Plusquamperfekt häufig im Infinitiv realisiert, wenn die VerbE davor steht: (69) Er hat uns die schwierige Situation überwinden helfen .; s. auch (63) und (66). - Häufig kommen Ergänzungen des Verbs vor, durch das die VerbE belegt ist: s. (63), (65), (67), (68) und (69). PHRAS Idiom: jemandem ist nicht zu helfen: bei jemandem sind alle Ratschläge zwecklos, er kommt immer wieder in dieselbe Lage; jemandem ist nicht mehr zu helfen: für jemanden kommt jede ärztliche Hilfe zu spät, er wird sterben; sich zu helfen wissen: aus einer schwierigen Situation einen Ausweg wissen; [ugs] jemandem auf die Beine/ über den Berg helfen: jemandem helfen, eine schwierige Situation zu überwinden; jemandem auf die Fährte/ Spur helfen: bewirken, dass jemand die Fährte/ Spur findet; [ugs] jemandem aus der Klemme/ Patsche helfen: jemanden aus einer Notlage, Verlegenheit befreien; jemandem auf die Sprünge helfen: durch Hinweise, Zureden o.Ä. bewirken, dass sich jemand allein weiterhelfen kann - Ich kann mir nicht helfen, aber ...: Ich bleibe bei meiner Ansicht, Meinung, dass ...; Da hilft (dir/ ihm/ ...) kein Bitten/ kein Sträuben/ kein Jammern/ ..., du musst/ er muss/ ...: Dir/ Ihm/ ... nützt kein Bitten/ kein Sträuben/ kein Jammern/ ..., du musst, er muss/ ...; Da/ Es hilft (mir/ dir/ ...) (alles) nichts/ nicht, ich muss/ du musst/ ...: Ich muss mich/ Du musst dich/ ... damit abfinden, dass ...; [ugs, scherzhaft] Ich werde/ will dir helfen! : [als Ausdruck der Drohung, wenn jemand [meist Kind] aufgefordert wird, etwas zu unterlassen]; Was kann das schon helfen! : Das nützt nicht viel.; Es/ Das hilft (mir) wenig/ viel/ nichts/ nicht.: Es/ Das nützt mir wenig/ viel/ nichts/ nicht.; Damit ist mir/ ihm/ ... nicht geholfen.: Das kann ich/ er/ ... nicht gebrauchen. 'herrschen herrscht herrschte hat geherrscht herrschen 1 irgendwo vorhanden sein herrschen 2 regieren SBP herrschen 1 NomE AdvE BED irgendwo dominierend vorhanden sein . (1) Es herrscht dichter Verkehr auf den Autobahnen in Richtung Süden. BELR NomE: dasjenige, das vorhanden ist: Sachverhalt [häufig Zustand]/ Handlung (2) Am Bratwurststand herrschte r rege Nachfrage, und das Kuchenbüfett war am Ende ausverkauft. (MM, 5.6.2000) (3) Beim Dosenwerfen herrscht f fröhliches Geschrei. (MM, 16.6.2000) (4) In der Europäischen Union herrscht uunbeschränkte RReligionsfreiheit. (5) Es herrscht [mal wieder] eine B Bombenstimmung im Mannheimer Capitol: genau die richtige Atmosphäre für eine Premierenvorstellung. (MM, 7.12.85, S. 68) (6) Während auf der Höhe die Sonne schien, herrschte in der Ebene NNebel. (7) Nur in der Diktatur herrscht T Totenstille. (BerlZ, 2.12.2000, S. 9) (8) Glaubt man den Schlagzeilen, dann ist die Hauptschule eine Institution, in der MMord und Totschlag herrschen. (nach SZ, 18.7.98, S. 6) AdvE: Ort auf +D/ ...: Ortspunkt an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt/ [indirekt Institution] in +D/ ...: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution/ Ereignis] (9) Der Katalysator ist gut isoliert, aan seiner Außenseite herrschen nur rund 250 Grad. (MM, 31.12.85, S. 31) (10) Auf Londons Straßen herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. (nach MM, 30.6.88, S. 46) (11) Unruhe herrschte nicht nur an der technischen Universität. (BerlZ, 13.7.2000, S. 15) (12) Obwohl iin der Ursachenforschung [noch] einige Unklarheit herrsche, seien nach jüngsten Untersuchungen vor allem Stoffwechselstörungen für die Steinbildung in den Nieren verantwortlich. (nach MM, 22.3.86, S. 13) (13) BBei Siemens herrscht Aufbruchstimmung. (Zeit, 8.2.85, S. 27) (14) BBei meinen Großeltern herrschte [immer] eine friedliche Stimmung. (15) Es herrscht Misstrauen zwischen den Anhängern beider Religionen. (16) BBeim Fußballspiel herrschen raue Sitten. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wo etwas dominierend vorhanden ist : (17) Solange akuter Lehrermangel herrscht, wird Deutschland auf dem Bildungssektor weiterhin Mittelmaß bleiben. (BerlZ, 2.12.2000) - Das expletive es wird häufig realisiert, besonders wenn die AdvE weggelassen wird : (18) Die Straße war abherstellen 460 gesperrt und ees herrschte eine Stille, wie ich sie noch nie erlebt habe. (BerlZ, 16.6.2000, S. 23); s. auch (1), (5) und (15). W.BED herrschen 2 NomE (PräpE) (AdvE); (PräpE): über +A; (AdvE): AdvG; an +D/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] hat über jemanden [Person/ Kollektiv von Personen/ Institution/ [indirekt Sachverhalt]] irgendwo Befehlsgewalt; regieren (19) Der König herrscht über Land und Leute. (20) Daheim herrscht die Frau und er fühlte sich geknechtet. (Strittmatter, S. 224) (21) In Chicago herrschte die Mafia. (22) [Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert] herrscht Castelli über den Handel mit zeitgenössischer Kunst. (Zeit, 27.3.87, S. 49) (23) Da, wo die Vernunft herrscht, da sind die Triebe gebändigt. (Bollnow, S. 31) (24) Hinter der Grenze, die irgendwo durch den Dschungel läuft, herrscht der „Opiumkönig“ Khun Sa. (nach Stern, 2.7.87, S. 60) (25) Wenn man die ganze Geschichte des Nahen Ostens ansieht, dann waren die Franzosen, die Engländer und die Amerikaner da und haben geherrscht. (taz, 15.1.91, S. 22) PHRAS Idiom: in etwas herrscht Ebbe: in etwas [Geldbeutel, Kasse o.Ä.] ist kein Geld mehr da - [ugs] Es herrscht dicke Luft.: Es droht etwas Unangenehmes [Streit, Schelte o.Ä.].; [ugs] Es herrscht Schweigen im Walde.: Niemand will oder kann etwas antworten. 'herstellen stellt her stellte her hat hergestellt herstellen 1 etwas anfertigen herstellen 2 etwas zu Stande bringen herstellen 3 bewirken, dass etwas zu Stande kommt SBP herstellen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED etwas aus etwas irgendwie anfertigen; fertigen . (1) [In dem Betrieb] werden Fernsehapparate hergestellt. BELR NomE: dasjenige, das etwas anfertigt: Person/ Institution [Firma]/ selten Tier/ konkr. Objekt [Gerät o.Ä.]/ [indirekt geografischer Ort] (2) DDie Apotheker stellen viele Medikamente [selbst] her. (nach MM, 6.5.85, S. 19) (3) EEltern können [bei einem Bastelseminar] Spielzeug aus Holz herstellen. (nach MM, 3.1.86, S. 24) (4) DDie Hanauer Firma stellt Brennelemente für Kernkraftwerke her. (nach MM, 14.6.86, S. 18) (5) Die beiden Beispiele zeigen, dass M Menschenaffen nicht nur Werkzeuge gebrauchen, sondern sie [auch] herstellen. (nach Blume, S. 5) (6) Wie viele Meter Stoff stellt ddiese Maschine [in einer Schicht] her? (7) DDeutschland darf keine Atomwaffen herstellen. AkkE: dasjenige, das angefertigt wird: konkr. Objekt/ Substanz/ selten abstr. Objekt/ geistiges Produkt [häufig als Ware] (8) Werner stellt WWurstwaren her, Peter ist in der Möbelbranche. (Zeit, 7.6.85, S. 46) (9) Er hat erklärt, der Krieg sei aussichtslos, weil die Amerikaner [monatlich] 220.000 Flugzeuge herstellten. (nach Zeit, 8.5.87, S. 82) (10) Um e ein Kilo Kokain herzustellen, werden 530 Kilo Coca-Blätter benötigt. (MM, 4.9.86, S. 3) (11) Die Creative Computer Service GmbH stellt CComputergrafik hoher Güte [als Druckvorlage] her. (nach MM, 30.3.85, S. 7) (12) Nehmen wir an, sagte er, wir könnten LLeben [im Reagenzglas] herstellen. (Zeit, 7.11.86, S. 49) (13) Monheim und seine Mitarbeiter machten sich daran, [unter Hochdruck] eeine dritte Fassung des Films herzustellen. (nach Zeit, 12.12.86, S. 30) (PräpE): aus +D/ mit +D: dasjenige, aus dem etwas angefertigt wird: konkr. Objekt/ Substanz [als Material] (14) [Dort] wird a aus alten Teilen ein Lastenfahrrad hergestellt, das mit drei Rädern ausgerüstet ist und vorn einen Kasten besitzt, der bis zu 100 Kilogramm transportieren kann. (taz, 10.8.93, S. 24) (15) Es gibt kaum einen Industriezweig, der a aus seinen Abfallstoffen [in so hohem Maße] Produkte hergestellt hat. (nach Zeit, 10.5.85, S. 35) (16) Für flüssige Lebensmittel, die man mmit Milch oder Milcherzeugnissen herstellt, sind bestimmte Abmessungen in Litern vorgeschrieben. (AdvE): AdvG/ in +D/ ...: Art und Weise [Technologie] (17) Stimmt es, dass man einige Gene [schon] s synthetisch herstellen kann? (18) Die Firma Gen-Bio-Tec GmbH hat den Stoff [erstmals] [in einem Labor] ggentechnisch hergestellt. (nach MM, 23.8.85, S. 12) (19) Dieser Familienbetrieb stellt seine eleganten Ledergürtel n nicht maschinell, sondern in Handarbeit, in Einzelanfertigung her. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Zwar werden [in einigen Dörfern des Hochlandes] [noch immer] Panamahüte hergestellt, aber vorwiegend für die Ausfuhr. (nach Seydlitz, S. 88) sein : (21) Diese Lebkuchen sind aus feinsten Zutaten hergestellt. WORTB der Hersteller, die Herstellung ANM - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann indirekt auf die Technologie Bezug genommen werden : (22) Die Leiterplatten gehen an eine Firma in Belgien, die Kupfersalze [iin großen Silos] herstellt. (MM, 23.7.87, S. 16); s. auch (12). - Mit einer AdvG oder PräpG [zu +D/ ...] kann auf die Herstellungskosten oder den Preis des Produkts Bezug genommen werden: (23) Wir importieren Güter, die wir [nicht mehr] [ppreiswert] [im eigenen Land] herstellen können. (nach Europa, S. 21) (24) Die Firmengruppe lockt mit dem Versprechen, sie könne Äthanol [z zu einem konkurrenzfähigen Preis] herstellen. (nach Zeit, 28.2.86, S. 40) - Mit einer PräpG [für +A] kann auf den Absatzmarkt Bezug genommen werden : (25) Die Petroleum-Gasglühlichtlampen werden [übrigens] [ffür halb Afrika] [in Deutschland] hergestellt. (nach Grzimek, S. 127) - herstellen 1 wird meist verwendet, wenn es sich um gewerbsmäßige Anfertigung handelt . W.BED herstellen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] bringt etwas [Zustand] zu Stande; schaffen (26) Der Mann hat sich stets bemüht, zum Sohn seiner zweiten Frau ein gutes Verhältnis herzustellen. (27) Wir wollen [in Europa] Freizügigkeit herstellen. (Zeit, 22.11.85, S. 33) (28) Die Ärzte können [bei den neurologischen Komhindern 461 plikationen] einen Zusammenhang mit der Vergiftung [nur schwer] herstellen. (nach Zeit, 7.6.85, S. 70) (29) Für die EWG komme es jetzt darauf an, den gemeinsamen Binnenmarkt herzustellen. (FAZ, 4.2.66, S. 4) herstellen 3 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] bewirkt, dass etwas [Sachverhalt] zu Stande kommt (30) Man entdeckte ein vermauertes Fensterchen, das [wahrscheinlich] die Verbindung zu der Zelle des Einsiedlers herstellte. (nach Pörtner, S. 154) (31) Die Bühnenausstattung stellt [sehr einfach und authentisch] die Atmosphäre eines Museums her. (nach MM, 16.2.87, S. 28) (32) Es ist die Mischung aus Banker und Kirchentagspräsident, die Vertrauen herstellt. (nach Zeit, 28.6.85, S. 3) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb herstellen, sich . VERBF ausstellen; bestellen; einstellen; feststellen; stellen; stellen, sich; vorstellen; vorstellen, sich 'hindern hindert hinderte hat gehindert hindern 1 an erreichen, dass etwas etwas nicht tun kann hindern 2 an die Ursache dafür sein, dass jemand etwas nicht tun kann hindern 3 an auf etwas in einer Weise einwirken, dass diesem etwas unmöglich ist hindern 4 bei/ in bei etwas ein Hemmnis sein SBP hindern 1 an NomE AkkE PräpE (AdvE) BED mittels irgendetwas erreichen, dass jemand/ etwas etwas nicht tun kann oder dass bei etwas etwas nicht möglich ist . (1) Ich konnte ihn [nicht] daran hindern. BELR NomE: derjenige, der erreicht, dass etwas etwas nicht tun kann oder dass bei etwas etwas nicht möglich ist: Person/ Institution/ [auch Mittel] (2) NNiemand kann ihn hindern, zu sagen, was er zu sagen hat. (nach Zeit, 22.2.85, S. 45) (3) PPolizeipatrouillen überwachen das Ausgrabungsgebiet und hindern die Besucher daran, Fossilien mitzunehmen. (4) Wird AAmnesty International mit diesem Protest die Regierung an der Hinrichtung hindern können? (5) EElektrozäune, scharfe Hunde und Schießbefehl sollten die Bürger der DDR an der Flucht hindern. (6) [Bislang] haben AAppelle an die Vernunft die jugendlichen Sprayer [nicht] am Beschmutzen von Hausfassaden und Telefonzellen hindern können. AkkE: dasjenige, das etwas nicht tun kann oder dem etwas nicht möglich ist: Person/ Tier/ selten konkr. Objekt/ [indirekt Fahrzeug] (7) Nach Auffassung des Gerichtes war die Bank nicht verpflichtet, ddie Frau daran zu hindern, leichtfertig einen Überziehungskredit aufzunehmen. (MM, 18.1.86, S. 45) (8) Welcher heutige Politiker in Regierung oder Opposition könnte jene Mehrheit daran hindern, ihre Vorstellung auch zu verwirklichen? (nach Zeit, 24.5.85, S. 23) (9) Wie kann man einen Wellensittich daran hindern, sich die Federn auszureißen? (10) Durch Wiederaufforstung will man ddie Berghänge am Abrutschen hindern. (11) [Im belgischen Hafen Antwerpen] haben zehn Mitglieder der Umweltorganisation „Greenpeace“ versucht, e ein zum Verbrennen giftiger Chemieabfälle auf See bestimmtes Schiff am Anlegen und Laden zu hindern. (MM, 16.9.86, S. 10) PräpE: an +D: dasjenige, das nicht getan werden kann oder das nicht möglich ist: selten Vorgang/ Handlung SE mit fak. Korrelat daran: selten Vorgang/ Handlung (12) Wir dürfen einen hohen Gast [nicht] [physisch] aam Rauchen hindern. (Spiegel, 10/ 93, S. 151) (13) Mit Hilfe der Chemotherapie wollen die Ärzte den Tumor a an der Metastasenbildung hindern. dass-S : (14) Durch den Verfremdungseffekt wollte Brecht die Zuschauer (ddaran) hindern, d dass sie sich mit den Personen seiner Stücke identifizierten. Inf+ : (15) Kein Weißer auf der Welt kann mich ddaran hindern, e erfolgreich zu sein. (Spiegel, 41/ 93, S. 222) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Tier/ abstr. Objekt/ Handlung durch +A: abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ selten damit: Handlung (16) Gibt es Spezialschlösser, mmit denen man auch höchst raffinierte Einbrecher am Eindringen in die Wohnung hindern kann? (17) M Mit deiner Eifersucht wirst du ihn [nicht] daran hindern, dich zu betrügen. (18) M Mit Sitzblockaden versuchten Gegendemonstranten, Busse an der Anfahrt zu hindern. (nach BerlZ, 9.2.98, S. 5) (19) DDurch dieses Gesetz will man Steuersünder daran hindern, ihr Geld illegal im Ausland zu parken. (20) DDurch lautes Schimpfen und Schreien konnte die Frau den jungen Mann hindern, ihr die Handtasche zu entreißen. dass-S : (21) An der Verbreitung derartiger Verleumdungen kann man ihn nnur dadurch hindern, d dass man ihn verklagt. PASSK Werden-Passiv werden : (22) Als der Filmemacher mit seiner Kamera die Straßenkämpfe festhalten wollte, wurde er von der Polizei [gewaltsam] daran gehindert. (nach Zeit, 1.11.85. S. 57) WORTB das Hindernis, die Hinderung; hinderlich ANM - Gelegentlich wird die PräpE weggelassen, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was jemand nicht tun kann : (23) Wenn die nun durchaus mit dem Kopf durch die Wand wollen, können wir sie [nicht] hindern. (de Groot, S. 62) - Gelegentlich wird mit hindern 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt, zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (24) DDie beiden Kontrahenten sprachen pausenlos aufeinander ein und hinderten ssich/ einander [so] (ggegenseitig), die Argumente des anderen zur Kenntnis zu nehmen. hinfahren 462 W.BED hindern 2 an NomE AkkE PräpE; PräpE: an +D; PräpSE mit fak. Korrelat daran etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Sachverhalt] ist die Ursache dafür, dass jemand etwas [Handlung] nicht tun kann (25) So weit diese Wurzeln ihn an der Errichtung des Zaunes hinderten, schlug er sie ab. (MM, 30.4.88, S. 56) (26) Deine Naivität hat dich an einer realistischen Einschätzung der Lage gehindert. (27) Die Nächte werden zur Qual, weil der unerträgliche Juckreiz das allergiekranke Kind am Einschlafen hindert. dass-S : (28) Ein kilometerlanger Stau auf der Autobahn hatte den Arbeitnehmer (daran) gehindert, dass er pünktlich am Arbeitsplatz erschien. Inf+ : (29) Befehlsnotstände selbst in unmenschlichen Zeiten mussten niemanden daran hindern, im Rahmen der Möglichkeiten menschlich zu bleiben. (nach Spiegel, 14/ 94, S. 96) (30) Der Tisch, den ich vor mir sehe, existiert in derselben Weise weiter, wenn Dunkelheit mich hindert, ihn zu sehen. (Del-Negro, S. 135) - hindern 2 an wird in dem Ausdruck etwas hindert jemanden nicht (daran), ... verwendet i.S.v. ‘etwas hält jemanden nicht davon ab, etwas zu tun’ : (31) Der enttäuschende 12-jährige Abstecher in die DDR hhat Bloch [dennoch] nnicht daran gehindert, wweiter an die kommunistische Sache zu glauben. (MM, 6.7.87, S. 62) hindern 3 an NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: an +D; PräpSE mit fak. Korrelat daran etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] wirkt auf etwas [Konkretum] in einer Weise ein, dass diesem etwas [Vorgang] unmöglich ist (32) Früher waren die Berge bewaldet, hat der Wald die Hänge am Abrutschen gehindert. (33) Man muss dem Satellitenkörper eine Geschwindigkeit erteilen, die ausreicht, damit ihn die entstehende Zentrifugalkraft am Absturz hindert. (nach Gail/ Petri, S. 76) dass-S [NomSE] : (34) Dass es in dieser Gegend nur Laubwald gibt, hat den Borkenkäfer an einer weiteren Ausbreitung gehindert. (35) Den Borkenkäfer hat (es) an einer weiteren Verbreitung gehindert, dass es in dieser Gegend nur Laubwälder gibt. dass-S [PräpSE]: (36) Gibt es ein Gen, das die Krebszellen (daran) hindern kann, dass sie sich im Körper ausbreiten? Inf+ [PräpSE] : (37) Die nächsten 20 Jahre werden nach seiner Überzeugung eine Impfmethode bringen, die den Körper hindert, fremde Organe abzustoßen. (MM, 3.12.87, S. 14) hindern 4 bei/ in NomE (AkkE) PräpE; PräpE: bei +D/ in +D; PräpSE mit obl. Korrelat dabei/ darin jemand/ etwas [konkr. Objekt/ Abstraktum] ist für jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Organismus] bei etwas [Vorgang: Entwicklung/ Handlung] ein Hemmnis; behindern, hemmen, stören (38) Olafs kleine Schwester und ihre Freundinnen, die auf der Wiese spielten, hinderten die Jungen beim Fußballspiel. (39) Große schwere Koffer hindern den Reisenden beim Einsteigen [sehr]. (40) Hindert dich die laute Radiomusik [nicht] beim Hausaufgabenmachen? (41) In Europa sind die Zeiten vorbei, [wo] Zollschranken die Länder in ihrem Handel hinderten. (42) Diese Pflanze braucht Sonne, ein schattiger Standort hindert sie in ihrem Wachstum. (43) Merkst du nicht, dass du bei der Arbeit [nur] hinderst? (44) Der Verband hindert [sehr] beim Schreiben. dass-S: (45) [Oft] sind es familiäre Probleme, die einen (dabei) hindern, dass man sich voll auf das Studium oder die Arbeit konzentriert. Inf+ : (46) Ständiges Nörgeln und Kritisieren kann ein Kind (darin) hindern, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. G.ANM - [veraltend, jur] wird hindern gelegentlich i.S.v. ‘verhindern’ verwendet : (47) Unter bestimmten Voraussetzungen besteht keine Verpflichtung, die Selbsttötung eines anderen zu hindern. (nach Zeit, 15.5.87, S. 73) VERBF behindern; verhindern 'hinfahren fährt hin fuhr hin ist hingefahren SBP hinfahren NomE (AdvE) BED irgendwohin fahren . (1) [Am Wochenende] fahre ich zu meinen Eltern hin. BELR NNomE: derjenige, der irgendwohin fährt: Person (2) Wir besuchen die Patienten schon in der Klinik. Häufig kommt es auch vor, dass e eine unserer Krankenschwestern hinfährt und die Gespräche führt. (nach Zeit, 12.12.86, S. 33) (3) Marie meinte, eine Einladung zur Versöhnung könne man nicht ablehnen, und wwir hatten Blumen gekauft und waren hingefahren. (Böll, Ansichten, S. 223) (AdvE): Ort AdvG/ zu +D: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Institution] (4) Da bin ich [einfach] z zu seinem Arbeitsplatz hingefahren und habe gesagt, wir gehen jetzt hier raus, wir müssen was tun. (nach BerlZ, 24.10.97, S. 6) (5) [Am zweiten Tag] bin ich [gleich] z zu meinem Vater hingefahren, der hatte Geburtstag. (Zeit, 1.11.85, S. 41) (6) Würdest du bitte zzur Apotheke hinfahren und für mich die Salbe abholen? PASSK kein Passiv möglich WORTB die Hinfahrt ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Fahrzeug Bezug genommen werden : (7) Sie wollte von mir und Matzerath wissen, ob das weit sei und ob man [mmit der Bahn] [über Sonntag] hinfahren könne. (Grass, S. 292) - hinfahren 1 wird häufig in Verbindung mit einer statischen AdvG [dort, hier, wo] verwendet statt fahren in Verbindung mit einer direktivischen AdvG [dorthin, hierhin, wohin] : (8) Wir sind [mit zwanzig Leuten] [ddort] hingefahren, um den Geburtstag eines Freundes zu feiern. (BerlZ, 14.5.99, S. II) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb hinfahren, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren I; fahren II; losfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren hoffen 463 'hinsetzen, sich setzt sich hin setzte sich hin hat sich hingesetzt SBP sich [A] hinsetzen NomE (AdvE) BED sich irgendwohin setzen . (1) Ich muss mich [einen Moment] hinsetzen. BELR NomE: derjenige, der sich setzt: Person/ selten Tier (2) FFritzi setzte sich hin und sprang gleich darauf wieder auf. (nach Bolten, S. 8) (3) Ludwig Freese wurde bleich, seine Knie zitterten und e er musste sich [schnell] hinsetzen. (nach Stephan, S. 8) (4) D Die kleinen Strauße drehen sich um sich selber und setzen sich [dabei] hin. (nach Grzimek, S. 145) (AdvE): Ort auf +A/ in +A/ ...: Zielort (5) Die haben die jungen Leute, die sich aauf die Treppen hinsetzen wollten, runtergejagt. (taz, 18.6.91, S. 25) (6) Bei mir ist noch Platz, setz dich n neben mich hin! PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (7) Es wird sich hingesetzt! ANM - Die AdvE wird selten realisiert. - sich hinsetzen wird häufig in Aufforderungen zum Platznehmen verwendet : (8) Setz dich [mal] hin! (Johnson, S. 199). - Häufig wird eine statische AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf den Ort, an dem sich jemand hinsetzt, Bezug genommen wird : (9) Die Dame hätte sich [ja], denkt er, [auch] [w woanders] hinsetzen können. (Zeit, 5.12.86, S. 12) (10) Ich sehe, wie der Diener sich [aan der Wand] hinsetzt. (nach FAZ, 1993) (11) Er kam zu spät und setzte sich [i in der letzten Reihe] hinter seine Freunde hin. PHRAS Idiom: sich hinsetzen und schreiben/ lernen/ nachdenken/ ...: ernsthaft mit konzentriertem Schreiben/ Lernen/ Nachdenken/ ... beginnen - [ugs] Da hätte ich mich bald hingesetzt! / Da habe ich mich aber hingesetzt! : [als Ausdruck des Staunens] G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb hinsetzen. VERBF einsetzen; setzen; setzen, sich; übersetzen 'hoffen hofft hoffte hat gehofft hoffen 1 wünschen, dass etwas Wirklichkeit wird hoffen 2 auf auf etwas sein Vertrauen setzen SBP hoffen 1 NomE AkkE BED wünschen, dass etwas Wirklichkeit wird . (1) Ich hoffe, dass Sie mit meinem Vorschlag einverstanden sind. BELR NomE: derjenige, der wünscht, dass etwas Wirklichkeit wird: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt [Glaube o.Ä.]] (2) DDie Forscher hoffen, dass hohe Dosierungen bösartige Zellwucherungen stoppen. (MM, 11.7.86, S. 3) (3) D Die Firma hofft, bei der Herbstmesse einen Prototyp präsentieren zu können. (4) DDie Partei hofft [jetzt], die Konflikte am runden Tisch zu kanalisieren und das Volk zu befrieden. (taz, 24.11.89, S. 15) (5) DDer Glaube hofft, dass das Ziel aller Dinge die Herrlichkeit ist. (nach Demmer, S. 26) AkkE: selten NG [meist subst. AdjG]: dasjenige, das Wirklichkeit werden soll: Ereignis/ Handlung SE ohne Korrelat: Sachverhalt (6) Wir hoffen ddas Beste für deine Zukunft! (7) „Hoffentlich sehen wir uns bald wieder! “ - „DDas hoffe ich [sehr].“ dass-S : (8) Viele hatten gehofft, ddass die Schulden der Betriebe ganz gestrichen werden. (FR, 25.4.90, S. 9) Inf+ : (9) Der Chauffeur hofft, sseinen Lada mit den defekten Stoßdämpfern bald auf den Autofriedhof bringen zu können. (nach FR, 11.7.90, S. 6) Hpts : (10) Ich hoffe, ddieser Tag wird gut. (nach Zeit, 29.5.87, S. 51) PASSK Werden-Passiv werden: (11) Dass ein Wunder geschieht, wird [meist] [vergeblich] gehofft. WORTB die Hoffnung; hoffentlich ANM - Die AkkE wird meist als SE realisiert. - Gelegentlich wird hoffen 1 in den Konstruktionen es ist/ bleibt zu hoffen, dass mit passivähnlicher Funktion verwendet : (12) E Es ist/ b bleibt zu hoffen, ddass die demokratischen Parteien gemeinsam gegen rechtsextreme Tendenzen vorgehen. SBP hoffen 2 auf NomE PräpE BED auf etwas seine Erwartung oder sein Vertrauen setzen . (13) Alle hoffen auf eine bessere Zukunft. BELR NomE: derjenige, der sein Vertrauen auf etwas setzt: Person/ Institution/ selten Ereignis (14) W Wir hoffen auf keine Wunder. (Bild, 20.1.67, S. 5) (15) [Dank der modernsten technischen Ausrüstung des Krankenwagens] dürfen UUnfallopfer oder Menschen mit Schlaganfall oder Herzinfarkt auf schnelle Hilfe hoffen. (16) [Für die Zukunft] hofft ddie deutsche Industrie [wieder] auf neue Milliardenprojekte. (nach Zeit, 10.1.86, S. 3) (17) K Keine europäische Wahl könnte auf so viel Aufmerksamkeit [in den Vereinigten Staaten] hoffen wie das dramatische Duell um die Macht in der südostasiatischen Inselrepublik. (Zeit, 7.2.86, S. 6) PräpE: auf +A: dasjenige, auf das jemand sein Vertrauen setzt: Ereignis/ Handlung/ [indirekt Person/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt (18) AAuf Unterstützung durch die Eltern kann sie [nicht] hoffen. (MM, 3.1.87, S. 18) (19) 50 DDR-Bürger hoffen [in den Botschaften in Prag, Warschau und Bukarest] a auf ihre Ausreise. (nach Bild, 1.8.89, S. 2) (20) Der gläubige Christ hofft [stets] aauf Gottes Hilfe. (21) Der Trainer hofft aauf einen energischen Schiedsrichter. (Bild, 6.4.87, S. 5) (22) Ich hoffe a auf Ihr Verständnis! dass-S : (23) D Dass das Zusammentreffen von Frauen aus aller Welt dazu beitragen werde, Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen abzubauen, darauf hoffen viele. (nach Zeit, 26.7.85, S. 41) holen 464 Inf+ : (24) Wer hofft [nicht] ddarauf, bei guter Gesundheit alt zu werden! Hpts : (25) Er hatte ddarauf gehofft, ssein Anwalt würde ihm den Prozess ersparen können. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (26) Von vielen Opfern der Gewaltherrschaft wurde [vergeblich] auf eine Wiedergutmachung gehofft. WORTB die Hoffnung; hoffentlich PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs, scherzhaft] Hoffen wir das Beste, lieber Leser! : Hoffentlich geht das gut.; Das wollen wir nicht hoffen.: Hoffentlich tritt dieser Fall nicht ein. G.ANM - hoffen wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘hoffend sagen’ verwendet: (27) Jarrett hofft: „Wenn alles gut geht, können wir in drei bis vier Jahren einen Impfstoff haben.“ (Zeit, 19.9.86, S. 80) 'holen holt holte hat geholt holen 1 etwas herbeibringen holen 2 etwas von irgendwo entfernen holen 3 etwas irgendwohin kommen lassen holen 4 etwas gewinnen holen 5 aus etwas beenden holen 6 jemanden gegen seinen Willen wegbringen SBP holen 1 NomE AkkE BED sich zu einem Ort begeben und etwas von dort herbeibringen . (1) Ich hole [mir] [nur schnell] ein paar Brötchen. BELR NNomE: derjenige, der etwas herbeibringt: Person (2) „Soll iich [dir] [noch] ein Glas Wein holen? “ erkundigte sich Frank, als sie die Tanzfläche verließen. (nach de Groot, S. 30) AkkE: dasjenige, das herbeigebracht wird: konkr. Objekt/ Substanz (3) Er überlegte einen Augenblick, [dann] holte er eein seidenes Kissen und schob es ihr zart unter den Kopf. (Weyden, S. 23) (4) Ich hole [lieber] mmein FFleisch [beim Fleischer] und m mein Brot [beim Bäcker] [als im Supermarkt]. (5) Die Frau wartete am Ausgang, während ihr Mann dden Wagen holte. (6) [Beim privaten Bäcker Strauch] hatten sie [zu allen Feierlichkeiten im Werk] ggroße Bleche mit Streuselkuchen geholt. (nach taz, 6.1.98, S. 13) (7) Das Kind hat gewimmert. Da habe ich eeine Schere geholt und wollte den Gips aufmachen. (nach taz, 24.1.98, S. 2) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (8) Die Post wird [jeden Morgen] von der Sekretärin geholt und verteilt. sein: (9) Sie werden nicht lange warten müssen, das Taxi ist [schon] geholt. - Bekommen-Passiv: (10) [Seit seinem Unfall] bekommt/ kriegt er [morgens] die Brötchen von einem Jungen aus der Nachbarschaft geholt. WORTB selten der Holer ANM - Gelegentlich wird mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [bei +D/ in +D] auf den Ort Bezug genommen, von dem etwas herbeigebracht wird: s. (4), (6) und (12). - Häufig wird mit einer NG im D oder einer PräpG [für +D] auf die Person, für die etwas herbeigebracht wird, Bezug genommen : (11) Da sind wir ins Tierheim und haben [ddem Opa Günther] einen Schäferhund geholt, weil er seit Omas Tod immer so einsam war. (taz, 31.1.98, S. 14) (12) Der Gastgeber holte [hinten] [noch schnell] einige Flaschen Bier [f für die neuen Gäste].; s. auch (1) und (2). - holen 1 wird häufig, besonders in der Sprache der Werbung, i.S.v. ‘etwas kaufen’ verwendet. Manchmal ist dabei nicht eindeutig, ob eine Kaufhandlung intendiert ist, oder ob es eine Sache oder Dienstleistung kostenlos gibt : (13) Holen Sie [sich] [heute noch] die neue CD.; s. auch (1), (4) und (6). SBP holen 2 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas von einem Ort entfernen und irgendwohin bringen . (14) Hol [bitte] die Zeitung aus dem Briefkasten. BELR NNomE: dasjenige, das etwas entfernt: Person/ Tier/ Gerät (15) SStaatsanwälte holen aus Bubenzimmern den Homecomputer, die Floppy (das Diskettenlaufwerk) und die Disketten. (Zeit, 5.2.85, S. 34) (16) D Der Bär holte Honig aus dem Bienenkorb. (17) E Ein Aktivkohlefilter soll das Gift aus dem Wasser holen. (nach taz, 15.1.98, S. 21) AkkE: dasjenige, das entfernt wird: Konkretum (18) Holst du [bitte] ddie Tassen aus dem Schrank? (19R) Ich kann mir nur denken, dass sie d die Pferde von der Weide geholt hat und diese ihr bei einem Donnerschlag durchgegangen sind. (nach E. Jung, S. 22) (20) Die Bauern hatten das Wasser aus einem verseuchten Brunnen geholt und damit ungewollt das Vieh vergiftet. AdvE: Ort aus +D/ von +D/ ...: Ausgangsort an +A/ in +A/ ...: Zielort (21) Die Rettungsmannschaft holte die Verletzten a aus den Trümmern des Hauses. (22) Sie holten [auf Leitern stehend] die Buchstaben vvon den Fassaden der sstaatlichen Kaufhäuser. (nach Johnson, S. 327) (23) Die Fischer holten ihre Boote a an Land. (24) Das leckgeschlagene Schiff wurde in den Hafen geholt. (25) Es müsse verhindert werden, dass ausländische Jugendliche sich bis zu ihrem 16. Lebensjahr im Heimatland aufhielten und dann von ihren Eltern iin ein Land geholt würden, „ddessen Sprache sie nicht sprechen und dessen Sitten ihnen fremd sind“. (taz, 3.1.98, S. 6) (26) Der Internetsurfer findet Infos aus dem Rathaus und auch eine City Map, unterteilt in Planquadrate, die [noch einmal vergrößert] aauf den Bildschirm geholt werden können. (nach taz, 3.1.98, S. 36) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (27) Über eine Tonne toter Fische wurde [bereits] aus dem Rhein geholt. (Zeit, 7.11.86, S. 24) sein: (28) Der Weihnachtsschmuck ist [schon] vom Boden geholt. - Bekommen-Passiv: (29) Ich bekomme/ kriege die Dokumente aus dem Archiv geholt. holen 465 ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Instrument Bezug genommen werden : (30) [MMit Körben aus geflochtenen Blättern] holen die Mädchen Wasser aus dem Fluss. SBP holen 3 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas irgendwohin kommen lassen, um dort eingesetzt zu werden. (31) Warum haben Sie [nicht] [sofort] einen Arzt geholt? BELR NomE: derjenige, der etwas kommen lässt: Person/ Institution (32) Soll iich deine Mutter holen, um auf das Kind aufzupassen? (33) D Die technische U Universität will Succow [als Gastprofessor für angewandte Ökologie] an die Hochschule holen. (nach FR, 18.5.90, S. 6) AkkE: dasjenige, das kommt: Person/ Institution/ abstr. Objekt/ Veranstaltung (34) [Als Nachfolger für Ignacio Trelles] holte der Verband Raul Cardenas. (Weisweiler, S. 38) (35) Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat rrund 60 Unternehmen [neu] ins Land geholt. (BerlZ, 22.12.97, S. 26) (36) Franz Beckenbauer wurde geehrt, weil er ddie Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland holte. (BerlZ, 9.12.2000, S. 32) (37) Um seinen wirtschaftlichen Ambitionen gerecht zu werden, muss China T Technologien und Know-how ins Land holen. (taz, 16.1.98, S. 12) AdvE: Ort an +A/ in +A/ nach +D/ ...: Zielort/ [indirekt Institution] aus +D/ von +D: Ausgangsort/ [indirekt Institution] (38) Diese Ausstellung wird [zum zehnjährigen Bestehen des Tumorzentrums Heidelberg/ Mannheim] a an den Neckar geholt.(MM, 23.9.89) (39) Haußmann inszenierte Ibsen, wurde entdeckt. Er kam nach Weimar, wurde nnach München geholt, der Rest ist Karriere. (taz, 5.1.98, S. 15) (40) Wir wollen Jugendliche i ins Unternehmen holen, die bei uns normalerweise keine Chance hätten. (BerlZ, 4.4.2000, S. 7) (41) AAus der zweiten polnischen Liga holte der Trainer die Angreiferin Patricia Kenc. (BerlZ, 24.10.2000, S. 34) (42) Einziger Neuzugang in der Mannschaft ist Thorsten Etzel, der vvon der TG 46 Frankenthal geholt wurde. (MM, 3.5.2000) (43) Es ist selten, dass jemand [direkt] vvon der Universität in die Chefetage geholt wird. PASSK Werden-Passiv werden: (44) Einstein wurde [1906] von Max Planck nach Berlin geholt. ANM - Gelegentlich wird mit sich [D] bzw. mit einer PräpG [für +A] auf den Nutznießer Bezug genommen : (45) [Für seine jüngste Inszenierung] holte der Regisseur [ssich] Milan Peschel von der Berliner Volksbühne ins Haus. (BerlZ, 26.9.2000, S. 14) (46) Soll ich [ffür dich] einen Arzt holen? - holen 3 wird auch in dem Ausdruck Hilfe holen verwendet, in dem mit Hilfe indirekt auf helfende Personen Bezug genommen wird : (47) Die meisten sterben an einer unbeabsichtigten Überdosis. Das passiert meistens in Wohnungen, wo andere Abhängige sich nicht trauen, Hilfe zu holen, weil sie sonst verhaftet werden könnten. (nach taz, 15.1.98, S. 22) W.BED holen 4 NomE AkkE [ugs] jemand gewinnt etwas [abstr. Objekt: Titel, Punkt o.Ä.] in einem Wettkampf (48) Boris Becker hatte [soeben] [gegen den Amerikaner Aaron Krickstein] den alles entscheidenden Punkt geholt. (nach Zeit, 9.8.85, S. 41) (49) [Mit etwas Glück] kann die Mannschaft [noch] den Meistertitel holen. (bdw, Bd. 3, S. 638) (50) Sehr gut und fantastisch wäre es, wenn ich [auf einer der beiden Strecken] eine Medaille holen könnte. (nach taz, 3.1.98, S. 15) (51) [Mit dieser fantastischen Zeit] hat die Läuferin [für ihre Mannschaft] die Bronzemedaille geholt. - Gelegentlich wird mit sich [D] bzw. mit einer PräpG [für +A] auf den Nutznießer Bezug genommen: (52) [Jetzt] holen wir [uuns] den Punkt .; s. auch (51). holen 5 aus NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt] beendet etwas [Zustand] für jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] (53) Damit wurden [nach Hawels Angaben] 7.500 Menschen [vorübergehend] aus der Arbeitslosigkeit geholt. (taz, 10.1.98, S. 23) (54) Alle kennen das brutal verquollene Gesicht von Gordon G., der [für ein Pressefoto] aus dem künstlichen Koma geholt wurde. (taz, 10.1.98, S. 7) (55) Der Erfolg der neuen Technologie hat das Unternehmen aus den roten Zahlen geholt. (56) Spielbergs Film holt die Geschichte des Tausendjährigen Reiches aus der Abstraktion. (Spiegel, 12/ 94, S. 98) holen 6 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): aus +D jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] bringt jemanden gegen seinen Willen von seinem Aufenthaltsort weg; abholen (57) „Ich habe nichts getan“, sagt ein betagter Mann. „Sie haben uns aus unseren Häusern geholt.“ (taz, 2.1.98, S. 13) (58) Zu oft wurden ihre Mitarbeiter Augenzeugen, wie junge Männer [nachts] aus den Lagern geholt, auf Marktplätzen zusammengetrieben und von Soldaten mit dem Gewehrkolben auf Lastwagen gestoßen wurden. (Zeit, 13.12.85, S. 7) (59) [Am frühen Morgen] hat man sie geholt. Später hörten wir, dass sie in Buchenwald ermordet wurde. PHRAS FVG : Atem/ Luft holen: einatmen; Rat holen: sich beraten lassen Idiom: Atem/ Luft holen: sich eine Pause gönnen, sich zum weiteren Tun rüsten; jemanden aus dem Bett holen: jemanden wecken (meist nachts); irgendwo/ bei jemandem ist nichts/ nicht viel zu holen: jemand besitzt nichts/ nicht viel (was man ihm abnehmen könnte); ein Baby/ Kind holen: Geburtshilfe leisten; [ugs] für jemanden die Kastanien aus dem Feuer holen: eine unangenehme Aufgabe für jemanden übernehmen; die Sterne vom Himmel holen wollen: versuchen, etwas Unmögliches zu erreichen; jemanden von der Straße holen: dafür Sorge tragen, dass jemand [meist Jugendliche] nicht mehr herumlungert - [ugs] Der Geier/ Der Kuckuck/ Der Teufel soll dich/ ihn/ ... holen! : Ich verwünsche dich/ ihn/ ...; [ugs] hören 466 Hol’s der Geier/ der Henker/ der Kuckuck/ der Teufel! : [als Ausdruck der Verärgerung, Verwunderung oder Verwünschung] G.ANM Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb holen, sich. VERBF abholen 'hören hört hörte hat gehört hören 1 etwas akustisch wahrnehmen hören 2 etwas bewusst akustisch aufnehmen hören 3 etwas mitgeteilt bekommen hören 4 an mit dem Gehör etwas an etwas erkennen hören 5 jemanden sich zu etwas äußern lassen hören 6 bei regelmäßig an etwas teilnehmen hören 7 auf sich mit dem Gehör bewusst auf etwas konzentrieren hören 8 auf etwas befolgen hören 9 von Kenntnis von etwas erhalten SBP hören 1 NomE AkkE BED etwas mit dem Gehör akustisch wahrnehmen . (1) Alles war still. [Plötzlich] hörte er ein seltsames Geräusch . BELR NomE: dasjenige, das etwas akustisch wahrnimmt: Person/ Tier (2) Es war niemand im Haus, aber DDaniel hörte Schritte. (3) Der Hund hörte die Diebe und bellte. AkkE: dasjenige, das akustisch wahrgenommen wird: Vorgang [Geräusch: Ton, Knall o.Ä.]/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung] [als Geräuscherzeuger] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (4) Sie hörten eeinen Knall, [dann] SSchreie und Hilferufe. (5) Mein Radio ist kaputt, ich höre nnur ein Rauschen und Knistern. (6) „Mein Telefon ist so leise, hörst du mmich? “ - „Ja, ich höre d dich [gut], ich höre jjedes Wort.“ (7) Habt ihr [gestern Abend] d die Nachtigall gehört? (8) [In der Nacht] hört man [oft] ddie Polizeiautos. (9) Man hörte [im Garten] fröhliche Kinderstimmen und Lieder. (10) Hört man [im Nebenhaus] uunser Klavier? (11) „Hörst du wwas? “ - „Ich höre nnichts.“ (12) Man konnte ddas Tropfen des Wasserhahns hören. (13) Ich höre SSchläge gegen das Dach. (MM, 7.12.99, S. 15) (14) Manchmal glaubt sie noch, ssein Lachen zu hören ooder seinen Ruf über den Hof. (nach E. Jung, S. 42) dass-S: (15) Silke hörte (ees), d dass jemand die Haustür öffnete. Inf- [o. Korrelat] : (16) Er hörte jjemanden die Treppe heraufkommen. ob-Frag : (17) Kannst du (e es) hören, o ob jemand kommt? w-Frag : (18) Er wachte auf und hörte (e es), wwie die Vögel zwitscherten. Hpts : (19) Man kann (ees) [schon] hören, d der Zug kommt. PASSK Werden-Passiv werden : (20) Klaus hatte seinen Hausschlüssel vergessen und musste rufen. Es dauerte lange, bis er gehört wurde. WORTB der Hörer/ die Hörerin; hörbar ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - Die AkkE wird weggelassen, wenn hören 1 i.S.v. ‘die Fähigkeit haben zu hören’ verwendet wird: (21) Neugeborene Säuglinge hören [schon]. In diesem Fall wird häufig eine qualifizierende AdvG [gut, schlecht, schwer o.Ä.] und/ oder ein Modalverb [können] hinzugefügt : (22) Der alte Mann kkann [nicht mehr] [sso gut] hören. (23) Das Kind spricht schlecht, weil es [s schwer] hört. (24) [Nach der Bombenexplosion] konnte er [nicht mehr] hören. - Die AkkSE in Form der Infenthält immer eine NG im A als Subjekt des abhängigen Verbs im Infinitiv: s. (16), (25) und (26). - hören 1 wird, wenn die AkkSE in Form der Infrealisiert wird, im Perfekt und Plusquamperfekt in der Form des Infinitivs realisiert. Die Infsteht vor der Infinitivform von hören 1: (25) HHast du die Vögel im Park singen h hören? Gelegentlich wird [ugs] das Part. II realisiert: (26) Die Mutter hhat das Baby weinen ggehört. - hören 1 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist zu hören verwendet : (27) Er horchte, es wwar nichts/ kein Laut z zu hören. SBP hören 2 NomE AkkE BED etwas bewusst akustisch aufnehmen und es mental verarbeiten oder genießen; zuhören . (28) Ich höre [regelmäßig] Nachrichten. BELR NomE: derjenige, der etwas bewusst akustisch aufnimmt: Person (29) LLisa hört [abends] [gern] klassische Musik. AkkE: dasjenige, das bewusst akustisch aufgenommen wird: Handlung [sprachliche Äußerung: Rede o.Ä.]/ Veranstaltung [musikalische Darbietung: Konzert o.Ä./ künstlerisches Produkt/ [indirekt Person [häufig als Komponist, Sänger, Autor o.Ä.]/ konkr. Objekt: Tonträger]] (30) Haben Sie [gestern] d die Rede des Bundespräsidenten gehört? (31) Man muss ddie Diskussionen der Besucher der Ausstellung gehört haben, die ihre Kritik frei aussprachen. (nach Zeit, 6.3.87, S. 61) (32) Wir hören [gern] k klassische Musik und Jazz. (33) Es waren sehr viele Menschen zur Veranstaltung gekommen, um ddie bekannten Wissenschaftler, Politiker und Schriftsteller zu hören. (34) „W Welche Sänger hören Sie [am liebsten]? “ - „[Am liebsten] höre ich MMaria Callas und Placido Domingo.“ (35) [Zur Entspannung] höre ich M Mozart, Haydn oder Chopin. (36) Konzerte, die dem 300. Geburtstag Johann Sebastian Bachs gewidmet sind, hört man [in diesem Jahr] [häufig]. (MM, 12.3.85, S. 22) (37) [So] möchte man MMozarts „E Entführung“ [öfter] hören! (MM, 24.10.87, S. 48) (38) Unsere Kinder sehen nicht viel fern, sie hören [lieber] P Platten, Kassetten und CDs. PASSK Werden-Passiv werden : (39) Wagners Opern werden [viel] von jungen Leuten gehört. WORTB der Hörer/ die Hörerin hören 467 ANM - hören 2 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist zu hören verwendet : (40) Knapp 18.000 Fans waren in das Stadion gekommen, [elf Stunden lang] w waren sechs Bands zzu hören. (MM, 25.5.87, S. 32) - hören 2 wird auch in dem Ausdruck Radio hören i.S.v. ‘den Radioapparat eingeschaltet haben und einer Sendung zuhören’ verwendet : (41) Ich sehe nicht gerne fern, sondern hhöre [lieber] R Radio. SBP hören 3 NomE AkkE (PräpE ) BED etwas durch jemanden mitgeteilt bekommen; vernehmen . (42) Diesen Ausdruck habe ich [noch nie] gehört. BELR NomE: derjenige, der etwas mitgeteilt bekommt: Person (43) WWir haben das Gerücht über eventuelle Entlassungen in unserer Firma gehört. AkkE: dasjenige, das mitgeteilt wird: abstr. Objekt [als Faktum]/ Sachverhalt [als Thema] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt [als Thema] (44) Ich wollte ggenaue Zahlen über die Auslastung des Fahrdienstes hören. (MM, 23.1.86, S. 28) (45) Der Besucher stellte sich vor. SSeinen Namen hatten wir [noch nie] gehört. (46) Ich habe n nur Gutes über den neuen Autotyp gehört. (47) Hast du NNeuigkeiten gehört? (48) [Erstmals] hörte man kkeine Klagen über fehlende Finanzen. (MM, 23.1.86, S. 28) (49) Wir haben vverschiedene Meinungen und Ansichten gehört. dass-S : (50) Ich habe (ees) gehört, ddass Herr Müller im Krankenhaus liegt. Inf- [o. Korrelat] : (51) Er hat ddas üble Gerücht verbreiten hören. ob-Frag : (52R) [Natürlich] muss ich [erst mal] hören, oob Evi auch zu Hause ist und mein Besuch ihr passt. (Balden, S. 19) w-Frag : (53) Ich habe (ees) von deinem Bruder gehört, wwie krank deine Mutter ist. Hpts : (54) Wir haben (ees) [im Radio] gehört, mmorgen wird es regnen. (PräpE): von +D: derjenige, der etwas mitteilt: Person (55) Die Geschichte habe ich vvon meinem Kollegen gehört. (56) Wir hörten v von unserem Nachbarn, dass unsere Miete erhöht werden soll. PASSK Werden-Passiv werden : (57) Solche falsche Behauptungen werden [oft] gehört. ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - Die AkkE kann, besonders wenn sie mit einem Indefinitpronomen belegt wird, mit einer attributiven Erweiterung [AdvG darüber/ davon bzw. PräpG über +A/ von +D] verwendet werden : (58) Ich habe nnichts darüber/ ddavon/ nnichts über das Unglück/ vvon dem Unglück gehört. (59) [Im Tropeninstitut Hamburg] hat man [nie] e etwas von diesen Symptomen gehört. (nach Stephan, S. 26); s. auch (43), (44), (46), (48), (60) und (61). - hören 3 wird, wenn die AkkSE in Form der Infrealisiert wird, im Perfekt und Plusquamperfekt in der Form des Infinitivs realisiert. Die Infsteht vor der Infinitivform von hören 1: (60) Er hhat viele neue Details von dem Skandal erzählen hhören . Gelegentlich wird [ugs] das Part. II realisiert : (61) HHast du Neues über das Unglück berichten g gehört? s. auch (51). - Die AkkSE in Form der Infenthält immer eine NG im A als Objekt des abhängigen Verbs im Infinitiv: s. (51), (60) und (61). - Statt mit der PräpE kann indirekt mit einer direktivischen PräpG [aus +D/ über +A/ ...] auf die Quelle einer Mitteilung Bezug genommen werden : (62) Ein Ende dieser Entwicklung sei noch nicht erreicht, hört man [a aus Nürnberg]. (MM, 5.8.87, S. 2) (63) Ich hörte [ü über Polizeifunk], was geschehen war. (Cotton, S. 26) - hören 3 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist zu hören verwendet : (64) E Es ist zu hören, dass das Kino geschlossen werden soll. (65) Der berühmte Satz iist [nun] [in dem amerikanischen Film „Jenseits von Afrika“] [gleich mehrere Male] z zu hören. (nach Zeit, 14.3.86, S. 62) W.BED hören 4 an NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ meist PG; AkkSE: mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: an +D jemand erkennt mit dem Gehör etwas [Sachverhalt] an etwas [abstr. Objekt/ Vorgang [als akustisch Wahrnehmbares [als Eigenschaft]]]; feststellen an (66) Man hört seine Herkunft an seinem Akzent. (67) Unser Lehrer ist heute gut gelaunt. Man hört es an seinem fröhlichen Lachen. (68) „Sie sind bestimmt ein Franzose.“ - „Woran hören Sie das? “ dass-S : (69R) Du musst es an meiner Stimme hören, dass ich dich liebe. (Larsen, S. 27) ob-Frag : (70) Man kann (es) meist an der Aussprache oder am Akzent hören, ob jemand Ausländer ist. w-Frag : (71) Kannst du (es) am Schritt hören, wer kommt? Hpts : (72) Man kann (es) an seinem Dialekt hören, er stammt aus Bayern. hören 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): zu +D jemand [Person: meist Richter/ Institution: meist Gericht] lässt jemanden [Person [meist Zeuge, Sachverständiger o.Ä.]/ Institution] sich zu etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] äußern; anhören (73) Die Europäische Kommission will die EU-Staaten [am kommenden Montag] [erneut] zu den digitalen Fernsehplänen der Medienunternehmen Kirch und Bertelsmann hören. (BerlZ, 20.5.98, S. 19) (74) Der Auswärtige Ausschuss und der Verteidigungsausschuss haben Experten zum Raketensystem SDI gehört. (nach Zeit, 13.12.85, S. 4) (75) [Als Experte] wurde [1965] auch der Betheler Pastor v. Bodelschwingh zur Frage der Wiedergutmachung gehört. (Zeit, 25.4.86, S. 41) (76) Richter Peter-Maria Nocon hat [in der Verhandlung] mehrere Zeugen gehört. (FAZ, 1995) (77) Die Kommission hörte [vor ihrer Entscheidung] mehr als 40 Organisationen und Unternehmen. (BerlZ, 24.6.99, S. 33) - hören 5 wird selten im Indikativ Präsens verwendet. hupen 468 hören 6 bei NomE AkkE v PräpE; PräpE: bei +D jemand [Person: meist Student] nimmt regelmäßig an etwas [Veranstaltung: Vorlesung] bei jemandem [Person: Dozent o.Ä.] teil (78) [Montags] höre ich englische Sprachgeschichte bei Prof. Lehnert und [mittwochs] Phonetik. (79) Hörst du [in diesem Semester] [auch] bei Prof. Schneider? (80) [In den ersten Semestern] hört der Student die Vorlesungen Carl Friedrich von Weizsäckers. (Zeit, 1.8.86, S. 47) - Die AkkE wird häufig ohne Artikel realisiert: s. (78). hören 7 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A jemand konzentriert sich mit dem Gehör bewusst auf etwas [abstr. Objekt/ Vorgang [als akustisch Wahrnehmbares]] (81) Joe sitzt auf seinem Bett und hört auf eine weibliche, leise, eindringliche Stimme, die von außen spricht. (Zeit, 11.4.86, S. 51) (82) Der kleine Junge sah Blitze und hörte [ängstlich] auf den Donner. hören 8 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE: mit obl. Korrelat darauf jemand/ etwas [Tier: meist Hund] befolgt etwas [sprachliche Äußerung: Rat, Befehl o.Ä./ [indirekt Person]]; sich richten nach (83) Wer eine Sonnenbrille zum Schutze der Augen haben will, sollte [unbedingt] auf den Rat eines erfahrenen Optikers hören. (nach MM, 4.7.87, S. 24) (84) Alles hört auf mein Kommando! (Welt, 11.12.64, S. 8) (85) Dieser Fürst hört auf mich, ich könnte ihn jetzt sogar um den kleinen Finger wickeln. (Torwegge, S. 46) (86) Der große Schäferhund hört nur auf seinen Herrn. (87) Der kleine Junge will [nicht] auf seine Mutter hören. w-Frag : (88) Es ist auch gut, dass Brandt zum Staatspräsidenten geht: [Vielleicht] hört Botha darauf, was er ihm zu sagen hat. (ND, 7.5.54, S. 4) - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn mit der NomE auf ein Kind oder Tier [meist Hund] Bezug genommen wird. hören 8 auf wird dann i.S.v. ‘gehorchen’ und meist negiert verwendet : (89) Unser kleiner Sohn will [einfach nicht] hören. (90) Mein Dackel ist erst zwei Monate alt, er hört [noch nicht]. - hören 8 auf wird auch in dem Ausdruck verwendet etwas hört auf den Namen .../ auf ... i.S.v. ‘etwas [Tier: meist Hund] reagiert, folgt, wenn der Name ... gerufen wird’ : (91) Unser Dackel hhört auf den Namen Biene. (92) Der Dobermann hat schwarzes Fell und soll aauf „AAska“ oder „SSaskia“ hören. (BerlZ, 3.12.99, S. 21) hören 9 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpsE mit obl. Korrelat davon jemand erhält Kenntnis von etwas [Sachverhalt: häufig Ereignis/ Handlung] (93) [Bisher] hat noch niemand von dem Gerücht gehört. (94) Viele Anrufer, die [im Fernsehen] von den hohen Schadstoffbelastungen durch den Betriebsunfall gehört hatten, fragten um Rat. (95) Wir haben [heute erst] von dem Eisenbahnunglück gehört. (96) Haben Sie [schon] von dem schrecklichen Verbrechen gehört, das in Ihrer Nachbarschaft begangen wurde? dass-S : (97) Zwei von drei Bundesbürgern haben [schon] davon gehört, dass Streusalz schädlich ist. (Zeit, 6.12.85, S. 1) PHRAS Idiom: etwas läuten hören: etwas in Andeutungen erfahren; [ugs] etwas von jemandem zu hören bekommen/ kriegen: von jemandem kritisiert, getadelt werden; (nichts) von sich hören lassen: (keine) Nachricht geben, jemandem (nicht) schreiben, mit jemandem nicht telefonieren o.Ä.; (nichts) von jemandem hören: von jemandem (keine) Nachricht erhalten; von etwas nichts mehr hören wollen: mit etwas nicht mehr im Gespräch konfrontiert werden wollen; [ugs] das Gras wachsen hören: schon aus den kleinsten Veränderungen etwas für die Zukunft erkennen wollen - [ugs, häufig ironisch] Hört, hört! : [missbilligender bzw. anerkennender Zwischenruf bei Reden]; Ich höre! / Wir hören! : [als Aufforderung zu reden]; [ugs] Hör mal/ Hören Sie (mal)! : [als Einleitung einer Aufforderung zum aufmerksamen Hören/ Ausruf der Missbilligung, Entrüstung]; [ugs] Das ist das Erste, was ich höre! : [als Ausdruck des Erstaunens] Das ist mir neu.; Man höre und staune ...: [als Einleitung zu einer erstaunlichen Mitteilung] Was ich jetzt sage, ist kaum zu glauben ...; Ich denke, ich höre nicht recht! : [als Ausdruck der Empörung, des Unwillens] Was ich höre, ist kaum zu glauben.; [ugs] Dass ich keine Klagen höre! : [als Ermahnung, sich anständig zu benehmen]; Das will ich nicht gehört haben! : [als Ausdruck der Empörung] Diese Äußerung nehme ich nicht zur Kenntnis, missbillige ich.; Hier kann man ja sein eigenes Wort nicht hören! : [als Tadel, wenn im Raum sehr laut und durcheinander gesprochen wird] VERBF aufhören; aufhören, es; gehören; gehören, sich; zuhören 'hupen hupt hupte hat gehupt SBP hupen NomE BED die Hupe betätigen und dadurch ein Geräusch machen . (1) [Vor einem Krankenhaus] sollte man [nicht] hupen! BELR NomE: derjenige, der die Hupe betätigt: Person/ [indirekt Fahrzeug] (2) Die Gerichte gehen davon aus, dass eein Autofahrer, der Kinder auf der Straße sieht, sofort das Tempo herabsetzt und hupt. (3) Wenn man älter wird, kann das Ohr die Richtung, [aus der] eein Auto hupt, nicht mehr sicher bestimmen. (nach Zeit, 1.2.85, S. 61) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (4) Der Wagen blieb plötzlich stehen. [Hinter uns] wurde [wild] gehupt. (Cotton, S. 7) WORTB selten der Huper/ die Huperin, die Hupe informieren 469 'husten hustet hustete hat gehustet husten 1 stoßweise und geräuschvoll Luft ausstoßen husten 2 beim Husten etwas absondern SBP husten 1 NomE BED über die Atemwege stoßweise und geräuschvoll Luft ausstoßen. (1) Der Junge hat [die ganze Nacht] gehustet. BELR NomE: derjenige, der Luft ausstößt: Person/ Tier (2) EEr zieht an seiner Zigarette, holt gleich darauf tief Luft und muss husten. (Zeit, 13.3.87, S. 84) (3) BBienkopp verschluckt sich, hustet und hustet, Bullert klopft ihm besorgt den Rücken. (Strittmatter, S. 302) (4) NNicht nur Menschen husten, wenn sie erkältet sind, KKatzen, Hunde und Pferde husten [bei Erkältungen] [genauso]. (5) BBergleute mussten früher viel Staub einatmen und [jahrelang] husten. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (6) [Während des Konzertes] wurde [ausnahmsweise] [nicht] gehustet. WORTB selten der Huster/ die Husterin, der Husten W.BED husten 2 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier] sondert beim Husten etwas [Substanz: Schleim, Blut o.Ä.] ab (7) Seine Tuberkulose war schon weit gediehen, [jetzt] hustete er [schon] Blut. (8) Unsere Katze war krank und hustete zähen Schleim. PHRAS Idiom: [ugs-salopp] auf etwas husten: auf etwas keinen Wert legen; [ugs-salopp] jemandem etwas/ was/ eins husten: nicht jemandes Wunsch entsprechend handeln; [ugs, spöttisch] die Flöhe husten hören: in übertriebener Weise Schlussfolgerungen aus kleinsten Anzeichen ziehen I inform'ieren informiert informierte hat informiert informieren 1 über/ zu jemanden über etwas unterrichten informieren 2 über über etwas Wissen vermitteln informieren 3 von jemanden von etwas in Kenntnis setzen informieren 4 über etwas für jemanden deutlich machen SBP informieren 1 über/ zu NomE AkkE v PräpE BED jemanden über etwas unterrichten; Auskunft geben, mitteilen. (1) Die Mitarbeiterin hat ihren Chef [sofort] über die Sitzung informiert. BELR NomE: derjenige, der jemanden über etwas unterrichtet: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ selten Tier (2) DDie Leiterin der Marketingabteilung informiert uns über den Sender, seine finanziellen Probleme und deren mögliche Lösungen. (BerlZ, 10.9.99, S. 25) (3) KKassenwartin Annette Reich informierte die Mitglieder über die aktuelle Finanzlage des Vereins. (MM, 12.2.99) (4) DDer Vorstand des Vereins muss die Mitglieder [rechtzeitig] über die Tagesordnung der Hauptversammlung informieren. (5) D Delphine können ihre Artgenossen über Gefahren informieren. AkkE: derjenige, der über etwas unterrichtet wird: Person [häufig als Funktionsträger]/ Gremium/ Institution/ selten Tier (6) Die Deutsche Flugsicherung informierte P Piloten [bereits] über Behinderungen auf dem Gelände des Hamburger Flughafens. (nach taz, 5.3.98, S. 22) (7) Susanne Bergmann informierte ddie Gäste über das von ihrer Hilfsorganisation betreute Flüchtlingslager. (MM, 5.5.99) (8) Engelbert Litters informierte ddas Gremium über den Beginn der Renovierungsarbeiten an der katholischen Pfarrkirche. (MM, 30.10.98) (9) Das Opfer informierte [über sein Handy] die Polizei. (MM, 17.8.2000) PräpE: über + A/ selten zu + D: dasjenige, worüber jemand unterrichtet wird: Abstraktum/ [indirekt Konkretum] [als Faktum] SE mit fak. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (10) Herr Stempel informiert uns üüber das Musikgeschäft. (BerlZ, 4.1.99, S. 13) (11) Sie informiert ihn ü über geplante Änderungen im Film. (taz, 21.10.96, S. 7) (12) Auch die Arbeitsämter informieren üüber internationale Studiengänge, die im Rahmen von ERASMUS, T TEMPUS oder anderen Maßnahmen initiiert wurden. (taz, 22.8.92, S. 15) (13) Die Expertinnen informieren [auch] üüber zuckerreduziertes Naschwerk beziehungsweise über Diabetiker- Plätzchen. (MM, 1.12.99) (14) Die Verbraucher-Zentrale Hamburg e.V. informiert zzum Thema „L Light-Käse“ und was wirklich davon zu halten ist. (taz, 9.2.95, S. 24) dass-S: (15) Ein Mitglied im Ausschuss hatte die Koalitionspartner ddarüber informiert, dass die SPD Minderheitenvoten im Ergebnis des Untersuchungsausschusses nicht dulde. (nach taz, 5.6.93, S. 33) (16) Ein Bürger hatte die Polizei informiert, ddass er aus dem Keller beschossen worden sei. (taz, 16.9.96, S. 5) ob-Frag: (17) [Erst sehr spät] wurden die Fahrgäste ddarüber informiert, oob und wann sie wieder in Richtung Berlin zurückfahren können. (BerlZ, 8.11.2000, S. 21) (18) Ich werde Sie [schriftlich] (ddarüber) informieren, o ob die Fahrt stattfinden kann. w-Frag: (19) WWas beim Kauf zu beachten ist, darüber informiert ein Vertreter der Verbraucher-Zentrale. (nach taz, 21.3.95, S. 24) (20) Die Polizei muss die Festgenommenen (ddarüber) informieren, wwarum sie fest gehalten werden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (21) Die Finanzminister werden informiert über die jüngsten Verhandlungen mit den „Steueroasen“ wie Liechtenstein, Monaco und der Schweiz. (ZTA, 16.4.99, S. 43) sein: (22) In einer Anfrage an Oberbürgermeister Jürgen Weber wollen die Grünen jetzt wissen, ob die Stadt über diesen Sachverhalt informiert ist. (SZ, 28.2.97, S. 56) informieren 470 WORTB der Informand/ die Informandin, der Informant/ die Informantin, der Informator/ die Informatorin, die Informiertheit, die Information; informativ, informatorisch ANM - Mit informieren 1 wird gelegentlich auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann bei sich [A] gegenseitig bzw. untereinander und bei einander gegenseitig hinzugefügt werden: (23) DDie Delegationen informierten eeinander über ihre Arbeit. (ND, 5.9.69, S. 7) (24) WWir informieren uuns gegenseitig über unsere Bereiche. (SGT, 24.2.2000) (25) DDie Menschen informierten ssich untereinander über Ort und Zeit seiner Konzerte. (SZ, 14.6.97, S. 15) (26) Die Verantwortlichen für das Gesundheitswesen treffen sich regelmäßig und informieren eeinander gegenseitig. (nach ZTA, 4.1.2000, S. 8) - Gelegentlich wird statt mit der PräpE mit einer direkten Rede auf dasjenige, über das jemand informiert, Bezug genommen: (27) „Die rufen zurück“, informierte er mich. (taz, 1.3.97, S. 36) - Gelegentlich wird eine AdvG oder eine PräpG [mit +D/ durch +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf das Mittel Bezug genommen wird, mit dem jemand über etwas unterrichtet wird: (28) Er hat uns [t telefonisch/ mmit einem Fax/ ddurch eine E-Mail] über seine Absicht informiert.; s. auch (9) und (18). SBP informieren 2 über NomE PräpE BED über etwas Wissen vermitteln oder bekannt machen. (29) Das Faltblatt informiert über alle Veranstaltungen. BELR NomE: dasjenige, das über etwas Wissen vermittelt: geistiges Produkt/ Veranstaltung/ [indirekt konkr. Objekt [häufig Zeichenträger]] (30) DDie neue Broschüre informiert über 70 Sehenswürdigkeiten sowie 150 Gasthäuser. (MM, 6.3.99) (31) EEine elektronische Anzeigetafel informiert über die Zahl der freien Parkplätze. (BerlZ, 17.11.97, S. 26) (32) EEine Ausstellung informiert über die Entwicklung am Potsdamer Platz. (BerlZ, 19.5.99, S. 21) PräpE: über +A: dasjenige, worüber Wissen vermittelt wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (33) Eine New Yorker Ausstellung informiert üüber die zahlreichen Haustiere von US-Präsidenten. (BerlZ, 15.5.99, S. 8) (34) Gut angelegte Waldlehrpfade informieren üüber die Vegetation. (BerlZ, 25.7.98, S. 85) (35) Das Sonderheft „Schlösserträume“ informiert ü über Führungen, Konzerte, Feste und Veranstaltungen, Gärten und Schlossparks. (BerlZ, 30.4.99, S. 97) (36) Eine Karte informiert üüber die Lage der Abteien. (BerlZ, 27.6.98, S. 109) dass-S: (37) Ein Zettel im Programmheft informiert ddarüber, dass nicht mehr eine Komposition von Kevin Volans, sondern nordische Lieder zu hören sind. (FR, 27.4.98, S. 8) ob-Frag: (38) Kein Schild informiert ddarüber, ob das Geschäft für immer geschlossen bleibt. (FAZ, 1995) w-Frag: (39) Ein Aushang informiert ddarüber, was an welchem Tag vorgesehen ist. (BerlZ, 8.12.97, S. 25) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Information; informativ W.BED informieren 3 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon jemand [Person/ Institution] setzt jemanden [Person/ Institution] von etwas [Abstraktum [als Faktum]] in Kenntnis; benachrichtigen (40) „Wir informieren sie von unserem Interesse“, sagt Bucher. (SGT, 13.11.97) (41) Die Amerikaner informierten die Sowjets von ihrem Vorhaben, die libanesische Küste unter Beschuss zu nehmen. (taz, 27.8.88, S. 20) (42) Außerdem kritisierte sie das Vorgehen des Bürgermeisters: „Der Gemeinderat wurde weder von der Einladung informiert noch von der Absage.“ (MM, 30.3.2000) dass-S: (43) [Nicht] informiert worden sei er davon, dass der Kölner Regierungspräsident auch diesen Widerspruch zurückgewiesen hatte. (FR, 30.10.99, S. 34) informieren 4 über NNomE AkkE PräpE; PräpE: über +A etwas [geistiges Produkt [als Zeichenträger]] macht etwas [konkr. Objekt/ Abstraktum] für jemanden [Person [häufig als Benutzer]] deutlich, verständlich; erklären (44) Ein Prospekt informiert die Gäste über die Sport- und Badeeinrichtungen des Hotels. (45) Die neue Broschüre informiert die Fahrgäste über die Fahrpläne an den Weihnachtsfeiertagen und für Silvester. (nach SZ, 12.12.96, S. 14) (46) Ein Ratgeber der Volks- und Raiffeisenbanken informiert private Anleger über die Europäische Währungsunion und den Euro. (nach SZ, 9.1.97, S. 9) (47) Die Packungsbeilage soll den Patienten über Risiken und Nebenwirkungen des Medikaments informieren. PHRAS Idiom: nur Wendung informierte Kreise: Gruppen von Personen, Gremien, die über politische Vorgänge besonders gut unterrichtet sind. G.ANM - Gelegentlich wird informieren auch in Bezug auf die Signale von Organismen i.S.v. ‘etwas anzeigen’ verwendet: (48) Der Körper informiert leider nicht darüber, wie weit sich sein Blutalkoholwert der 0,5-Promille- Grenze nähert. (Zeit, 17.10.97, S. 75) (49) Welche Signale informieren jede einzelne Zelle im embryonalen Verband darüber, an welcher Stelle sie sich befindet? (SZ, 16.11.95, S. 30) VERBF informieren, sich interessieren 471 inform'ieren, sich informiert sich informierte sich hat sich informiert SBP sich [A] informieren NomE (PräpE) BED sich über etwas Kenntnis verschaffen. (1) [Da] hätten Sie sich [vorher] informieren sollen. BELR NomE: derjenige, der sich über etwas Kenntnis verschafft: Person/ Institution (2) IIch komme jedes Jahr her und informiere mich über alles rund ums Haus. (MM, 17.4.2000) (3) EEin Immobilienkäufer sollte sich [vorher][gründlich] informieren. (4) Bürger können sich über Luftbelastung [direkt] informieren. (MM, 2.8.86, S. 19) (5) DDie Stadtverwaltung hätte sich [bereits zuvor] über den Stand der Stimmung in der Pfingstweide informieren können. (MM, 8.5.85, S. 24) (PräpE): über +A/ selten in +D: dasjenige, über das sich jemand Kenntnis verschafft: Abstraktum/ [indirekt Konkretum][als Faktum] SE mit fak. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung [als Faktum] (6) ÜÜber den Neubau dieser Anlage informieren sich [derzeit] Oberbürgermeister Dr. Werner Ludwig und Beigeordneter K.H. Tischbein [bei einer Informationsreise durch die Bundesrepublik]. (MM, 1.6.85, S. 29) (7) Ich informiere mich ü über die einzelnen Produkte, damit ich sie nicht nur verkaufe, sondern auch über ihre Herkunft und Entstehung Bescheid weiß. (SGT, 19.5.99) (8) Hunderttausend Christen haben sich durch die Moschee führen lassen und sich informiert ü über Rituale und Sitten, Geschichte und Glaubensinhalte des Islam. (nach FR, 10.9.97, S. 6) (9) Die veranstaltende Fachhochschule sieht aber auch für Schüler und Studierende hier eine Chance, sich [umfassend] in den Themenbereichen zu informieren. (MM, 27.9.2000) dass-S: (10) [In einem Gespräch mit der Werksleitung] hatte er sich ddarüber informiert, d dass die Leitungen nur mit geringem Druck belastet sind. (nach taz, 6.1.92, S. 5) (11) Sie hatten sich [zuvor] informiert, d dass die Prinzessin deutsch liest und Faksimiles sammelt. (FR, 2.10.97, S. 1) ob-Frag: (12) Beim Kauf einer Eigentumswohnung ist wichtig, dass sich der Käufer darüber informiert, oob der Verkäufer noch Hausgeldschulden hat. (nach SZ, 14.8.98, S. 2) (13) Er sagt, er habe sich informiert, oob man die Gruppe auseinander reißen könne. (SZ, 5.10.99, S. 11) w-Frag: (14) Ein NATO-Mitarbeiter erklärte, die Offiziere hätten sich ddarüber informiert, w wie die NATO bei der Rettung der Seeleute helfen könne, falls Moskau offiziell Hilfe anfordere. (BerlZ, 16.8.2000, S. 1) (15) Studienabbrecher informieren sich, wwie sie sich weiterbilden können, um doch in einen Beruf zu kommen. (MM, 9.1.87, S. 19) Hpts [o. Korrelat]: (16) Der Richter hat sich informiert: nicht weniger als siebzehn Raubdelikte weist das Strafregister des Freundes auf. (Zeit, 22.11.96, S. 76) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Information ANM - Die PräpE wird häufig in Form einer SE realisiert: s. (10), (11), (12), (13), (14), (15) und (16). - Gelegentlich wird eine PräpG [bei +D/ in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf dasjenige Bezug genommen wird, das die Kenntnis vermittelt: (17) [Aus Interesse an der eigenen Gesundheit] sollen sich die Patienten über den Zweck der Therapie [bbei Arzt und Apotheker] informieren. (MM, 21.8.85, S. 3) ; s. auch (6) und (10). VERBF informieren interes'sieren interessiert interessierte hat interessiert interessieren 1 jemandes Interesse hervorrufen interessieren 2 für jemandes Interesse für etwas wecken SBP interessieren 1 NomE AkkE BED jemandes Interesse hervorrufen . (1) Diese Frage interessiert mich [sehr]. BELR NomE: dasjenige, das jemandes Interesse hervorruft: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) „Mich interessiert [nur noch] e eine Frau, [nämlich] meine Frau“, sagte er. (3) SSchopenhauer interessiert mich [mehr als Goethe]. (nach MM, 22.2.88, S. 28) (4) TTiere interessieren ihn [nicht], ihn interessieren [nur] P Pflanzen, [am meisten] B Bäume und Sträucher. (5) Das Mädchen wollte ein Fach studieren, wwas sie [wirklich] interessiert. (nach Zeit, 16.8.85, S. 28) (6) Er war sehr verzweifelt, weil sseine Schwierigkeiten und Probleme keinen interessierten. (7) Erzähl das bitte noch einmal, ddie Krankheit deiner Mutter interessiert mich [sehr]. (8) W Was mich interessierte war: Straßenbau, Brückenbau, der neue Fiat, der neue Bahnhof in Rom. (nach Frisch, S. 132) dass-S : (9) Wen interessiert [schon] [im Ferienklub], ddass der Manfred in der Badehose der Mann von der österreichischen Nationalbank ist. (nach Zeit, 27.9.85, S. 65) (10) Mich interessiert (e es) [nicht], ddass die Straßenbahn Verspätung hatte, du hast pünktlich zu sein! Inf+ : (11) EEs interessiert mich [einfach nicht mehr], TTheaterstücke zu schreiben. (Zeit, 13.2.87, S. 13) Inf- : (12) A Am PC neue Computerspiele ausprobieren, interessiert den Jungen [am meisten]. ob-Frag : (13) Mich würde [nun] interessieren, o ob dies bei Versicherungen üblich ist. (MM, 6.7.85, S. 48) w-Frag : (14) Mich würde [viel eher] interessieren, wwer das Mädchen wirklich ist. (Larsen, S. 51) (15) Uns interessiert (ees), w wie es jetzt weitergehen soll. AkkE: derjenige, dessen Interesse hervorgerufen wird: Person/ Institution (16) Politik und Kunst interessieren u uns alle [sehr]. (17) Den bürokratischen Apparat interessieren die Nöte eines Einzelschicksals [überhaupt nicht]. (nach Zeit, 3.5.85, S. 39) (18) Den Vorfall müssen Sie melden, der wird ddie Polizei interessieren. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Interessent/ die Interessentin, das Interesse; interessant, interessiert ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn das Interesse einer nicht spezifizierten Öffentlichkeit hervorgerufen wird : (19) Klatschgeschichten in Boulevardinteressieren, sich 472 zeitungen interessieren [immer]. (20) [Hier] interessiert [indes] die Sozialanalyse als Grundlage der Politik. (Zeit, 4.7.86, S. 3) - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (12). W.BED interessieren 2 für NomE AkkE PräpE; PräpE: für +A jemand weckt jemandes Interesse für jemanden/ etwas [keine Restr.] (21) Sein pädagogisches Geschick war so groß, dass er seine Schüler für Steine, Gestirne, Gedichte oder Mathematik - je nach Lehrplan - interessierte. (22) Man muss die Menschen für die Hilfsbedürftigen und Obdachlosen unter ihnen und deren Probleme und Nöte interessieren. (23) Mitscherlich verstand es, Psychoanalytiker für aktuelle gesellschaftliche Fragen zu interessieren. (nach Zeit, 17.1.86, S. 57) (24) Der Lehrer versuchte, die Schüler für Heines Gedichte zu interessieren. (25) Es kommt darauf an, möglichst viele Anleger für den Erwerb von Aktien zu interessieren. (nach RhM, 15.6.90, S. 11) VERBF interessieren, sich interes'sieren, sich interessiert sich interessierte sich hat sich interessiert sich interessieren 1 für sein Interesse auf etwas richten sich interessieren 2 für etwas kaufen, besitzen wollen SBP sich [A] interessieren 1 für NomE PräpE BED sein Interesse auf jemanden/ etwas richten . (1) Ich interessiere mich [sehr] für Musik . BELR NomE: derjenige, der sein Interesse auf etwas richtet: Person/ Institution (2) NNancy Lauckner hat sich [schon als Germanistikstudentin] für Holocaust-Literatur im Nachkriegsdeutschland interessiert. (Zeit, 2.8.85, S. 43) (3) D Die neue Regierung interessiert sich [sehr] dafür, ob die Bevölkerung zufrieden ist. (4) G Geschichtsstudenten und Schüler interessieren sich [kaum noch] für die Einheitsbewegung des 19. Jahrhunderts. (Zeit, 6.12.85, S. 54) PräpE: für +A [häufig NG o. Artikel]: dasjenige, auf das jemand sein Interesse richtet: Konkretum/ abstr. Objekt/ Sachverhalt SE mit obl. Korrelat dafür: Sachverhalt/ Handlung (5) Er interessiert sich [nicht] ffür seine Kollegen und Nachbarn, [nicht einmal] ffür seine Familie, er interessiert sich [nur] ffür seinen Hund und seine Briefmarkensammlung. (6) Ich interessierte mich [ganz besonders] ffür die Küche und schaute mir die Vorräte im Kühlschrank an. (Cotton, S. 51) (7) Ich interessiere mich [wenig] ffür Pflanzen und Tiere, ich interessiere mich [mehr] f für s schöne Landschaften und schneebedeckte Berge. (8) Jugendliche, die sich ffür NNatur und Ökologie interessieren, finden jetzt in einem neuen Buch reiches Informationsmaterial. (nach Zeit, 3.5.85, S. 55) (9) Interessierst du dich [wenigstens etwas] f für Sport? (Torwegge, S. 22) (10) FFür Bergbau und Landwirtschaft, für die Arbeiter und die Bauern haben sich die sächsischen Künstler [nicht besonders] interessiert. (nach Zeit, 13.6.86, S. 46) (11) Das Publikum interessierte sich [in erster Linie] ffür lokale Probleme. (Zeit, 16.1.87, S. 7) dass-S : (12) Nur wenige Journalisten interessieren sich d dafür, dass vor allem die Arbeitslosigkeit unter der nichtdeutschen Bevölkerung überproportional angestiegen ist. (taz, 19.4.95, S. 10) ob-Frag : (13) Der Gangster interessierte sich [nur] d dafür, ob ich bewaffnet war. (Cotton, S. 39) w-Frag : (14) Kein Mensch interessiert sich ddafür, wer ihn liebt oder hasst, wie er aussieht, was er mit seinem Leben angefangen hat. (taz, 21.7.88, S. 19) PASSK kein Passiv möglich WORTB das Interesse ANM - Die PräpSE wird selten in Form des dass-S realisiert. - Mit sich interessieren 1 für kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch füreinander ersetzt : (15) Sie stehen gleichgültig da, bemühen sich, so zu tun, als interessierten ssie sich [nicht] f füreinander. (taz, 13.7.96, S. 26) (16) WWir müssen uns f füreinander, für unsere Geschichte interessieren. (MM, 29.6.95) (17) DDie qualifizierten EDV-Fachfrauen interessieren sich [immer stärker] ffüreinander. (nach taz, 13.9.89, S. 18) SBP sich [A] interessieren 2 für NomE PräpE BED etwas kaufen oder besitzen wollen oder etwas anstreben . (18) Er interessiert sich für die Wohnung in der Jägerstraße. BELR NomE: derjenige, der etwas anstrebt: Person/ Institution (19) HHerr Müller interessiert sich für das Gartengrundstück auf der anderen Straßenseite. (20) D Der Meyer-Verlag interessiert sich für den neuen Roman des bekannten Autors. PräpE: für +A: dasjenige, das jemand anstrebt: Konkretum/ abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dafür: Handlung (21) Er interessiert sich [ernsthaft] ffür den Hund, der im Inserat angeboten wird. (22) Ich interessiere mich ffür das Auto, das Sie verkaufen möchten. (23) Eine große Firma hat sich f für das Patent interessiert. (24) Es heißt, dass eine große Versicherungsanstalt sich ffür den Erwerb eines ganzen Straßenzuges in der Neustadt interessiere. (nach FAZ, 13.3.90, S. 5) (25) Fast hundert Bewerber hatten sich ffür diesen Studiengang interessiert, 14 wurden angenommen. (Zeit, 18.4.86, S. 47) (26) Wenn Sie sich ffür eine Tätigkeit an einem sozialpsychiatrisch orientierten Fachkrankenhaus interessieren, so richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen an den Leitenden Arzt. (Zeit, 14.3.86, S. 54) Inf+ : (27) Ein amerikanisches Unternehmen interessiert sich ddafür, i in den Schulbuchverlag Leipzig einzusteigen. (taz, 23.5.91, S. 22) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Interessent/ die Interessentin, das Interesse irren, (sich) 473 ANM - Wenn mit der NomE auf eine Person Bezug genommen wird, wird sich interessieren 2 für i.S.v. ‘eine berufliche bzw. sexuelle Beziehung zu jemandem anstreben’ verwendet : (28) Der Betrieb interessiert sich [immer] ffür gut ausgebildete junge Facharbeiter. (29) Der junge Mann interessiert sich [sehr] f für die Schwester seines Freundes. VERBF interessieren 'irren, sich irrt sich irrte sich hat sich geirrt sich irren 1 in etwas mit dem Richtigen verwechseln sich irren 2 in sich in jemandem täuschen sich irren 3 versehentlich von dem richtigen Wert abweichen SBP sich [A] irren 1 in NomE PräpE BED jemanden/ etwas mit dem Richtigen verwechseln. (1) Ich habe mich in der Hausnummer geirrt. BELR NNomE: derjenige, der etwas verwechselt: Person (2) DDu hast dich in der Straße geirrt: das Reisebüro befindet sich in der Schillerstraße, nicht in der Goethestraße. PräpE: in +D: dasjenige, das mit dem Richtigen verwechselt wird: Person/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt SE mit obl. Korrelat darin: Sachverhalt (3) Sie irren sich [bestimmt] iin meiner Person! Ich bin nicht Frau Müller. (4) Plötzlich stand ein Gast, der sich i in der Tür geirrt hatte, in der Küche des Restaurants. (5) Haben Sie sich [vielleicht] i im Datum geirrt? dass-S : (6) Es wäre sehr ärgerlich, wenn sich Thomas ddarin geirrt hätte, d dass die Vorstellung erst um 20 Uhr beginnt. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Irrtum W.BED sich [A] irren 2 in NomE PräpE; PräpE: in +D jemand täuscht sich in jemandem (7) Wenn man generös sein will, muss man riskieren, sich [gegebenenfalls] in der Person geirrt zu haben. (nach Brisante Wörter, S. 86) (8) Wir haben uns [gründlich] in ihm geirrt: er ist weder ein Opportunist noch ein Feigling. sich [A] irren 3 NomE AdvE; AdvE: um +A jemand weicht versehentlich von dem richtigen Wert um irgendwieviel [Differenz] ab (9) Die Verkäuferin hat sich [beim Herausgeben] um zehn Mark geirrt. (10) [Bei der Berechnung der Zinsen] hat sich die Bank um 1% [zu ihren Gunsten] geirrt. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb irren, bei dem das Perfekt mit sein gebildet wird. VERBF irren, (sich) 'irren, (sich) irrt (sich) irrte (sich) hat (sich) geirrt SBP (sich [A]) irren NomE (AdvE) BED irgendwobei das Falsche für das Richtige halten . (1) Wenn ich (mich) [nicht] irre, findet die Sitzung morgen statt. BELR NNomE: derjenige, der das Falsche für das Richtige hält: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt: häufig geistiges Produkt/ Verstand o.Ä.] (2) A Auch Mozart konnte sich irren. (Zeit, 15.11.85, S. 57) (3) WWir irren aalle und lernen voneinander. (Jaspers, S. 4) (4) Z Zwei Politiker haben sich geirrt, aus Mangel an historischem Takt und an Fingerspitzengefühl. (Zeit, 3.5.85, S. 1) (5) Das Gefühl, dass sich eein solches Amt wie die Bundesanstalt für Arbeit [nicht] irrt, sich [überhaupt nicht] irren kann, wird immer stärker. (nach Zeit, 12.4.85, S. 33) (6) DDer Geist kann irren. (Staiger, S. 213) (7) Sollte sich d der Bericht in diesem Punkt geirrt haben? (AdvE): AdvG/ bei +D/ in +D: Zusammenhang [häufig Handlung] SE mit obl. Korrelat darin: Sachverhalt (8) Später fordert das Finanzamt einen weiteren Betrag, weil es sich b bei dem Steuerbescheid geirrt hat. (nach Ullrich, S. 113) (9) Irre ich (mich) iin der Annahme, dass wir uns schon einmal irgendwo begegnet sind? (10) Diese eindeutige Reaktion von derart vielen Künstlern und Museumsleuten beweist, dass sich der heimliche Kulturminister iin der Einschätzung des Zeitgeistes [offensichtlich] [gründlich] geirrt hat. (nach Zeit, 26.9.86, S. 57) dass-S : (11) [Endlich] haben (sich) die Meteorologen [einmal] [nicht] d darin geirrt, ddass sich über Mitteleuropa ein stabiles Hochdruckgebiet aufbauen würde. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich (12) Solange es Menschen gibt, wird geirrt. WORTB der Irrtum; irrig ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen : (13) [Manchmal] irrt [offenbar] aauch ein Computer. (Zeit, 19.4.85, S. 80) - In generischen Sätzen werden das Reflexivpronomen und die AdvE häufig nicht realisiert: s. (3), (6), (12) und (13). - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (12). G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb irren, bei dem das Perfekt mit sein gebildet wird. VERBF irren, sich kämmen 474 K 'kämmen kämmt kämmte hat gekämmt kämmen 1 jemandes Haar ordnen kämmen 2 <zu> etwas zu etwas bzw. so ordnen kämmen 3 etwas ordnen kämmen 4 etwas von irgendwo entfernen SBP kämmen 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemandes Haar mit Hilfe von irgendetwas ordnen . (1) Benjamin vergisst [immer wieder], sich zu kämmen. BELR NNomE: derjenige, der das Haar ordnet: Person (2) Markus will nicht, dass sseine Mutter ihn kämmt. AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, dessen Haar geordnet wird: Person/ selten Tier [meist Katze, Hund, Pferd o.Ä.] (3) Die Frau nahm ihre Arbeit wieder auf und kämmte N Norma [fertig]. (nach Stephan, S. 29) (4) Ich bin gleich fertig, ich muss mmich [nur noch] kämmen. (5) [Vor dem Wettbewerb] kämmt die Züchterin ddie Angorakatzen [nochmals] [sorgfältig]. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Kamm o.Ä.] (6) [In den Märchen] kämmen sich die Prinzessinnen mmit goldenen Kämmen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) Die kleineren Mädchen werden von den größeren gekämmt und angezogen. sein : (8) Er war [schon früh] gewaschen und gekämmt, weil er mit seinem Freund auf die Jagd wollte. WORTB der Kamm ANM - Die AdvE wird nur dann realisiert, wenn das Instrument kein Kamm ist oder der Kamm spezifiziert wird : (9) Es gibt moderne Frisuren, [bei denen] man sich mit den Fingern kämmt.; s. auch (6). W.BED kämmen 2 <zu> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PrädE: AdjG jemand ordnet etwas [konkr. Objekt: Haar] mit Hilfe eines Kamms zu etwas bzw. so (10) [In der Rock-and-Roll-Zeit] kämmten [sich] die Mädchen die Haare zu einem Pferdeschwanz. (11) Rudolf kämmt [sich] die Haare glatt. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (10) und (11). kämmen 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand ordnet etwas [konkr. Objekt: Haar, Fell o.Ä.] mit Hilfe von irgendetwas [Kamm o.Ä.] (12) Wie sieht es aus, wenn ich meine Haare [in die Stirn] kämme? (13) Das Mädchen kümmerte sich nicht um ihn und begann einfach, ihre Haare zu kämmen, nachdem sie sie durchgebürstet hatte. (nach Zeit, 3.5.85, S. 79) (14) Sabine kämmt [liebevoll] die Mähne ihres Pferdes. (15) Die langen Haare des Mädchens wurden [jeden Abend] [sorgfältig] mit einem Elfenbeinkamm gekämmt und zu zwei Zöpfen geflochten. (16) Sonja kämmte [ihrem Bruder] die Haare [hinter die Ohren], weil er aussehen wollte wie Elvis Presley. (17) Die Haare sind halblang und [nach hinten] gekämmt. (Zeit, 11.10.85, S. 63) - Pertinenzdativ ist häufig: s. (16) und (18). - Die AdvE wird nur dann realisiert, wenn das Instrument kein Kamm ist oder der Kamm spezifiziert wird : (18) Weil sie keinen Kamm hatte, kämmte sie [sich] die Haare m mit den Fingern.; s. auch (15). kämmen 4 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: aus +D; (AdvE2): mit +D jemand entfernt etwas [Konkretum] mittels irgendetwas [meist Kamm] von irgendwo [meist Haar, Fell] (19) Auch wenn die Läuse schon lange tot sind, muss man [sich] [noch] die Nissen mit einem Spezialkamm aus den Haaren kämmen. (20) Die Mutter kämmte [dem Mädchen] das Gras aus dem Haar. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (19) und (20). G.ANM - kämmen wird auch als Fachwort der Textilindustrie verwendet i.S.v. ‘Wolle, Baumwolle, Flachs o.Ä. von Verunreinigungen säubern und die Fasern möglichst parallel ordnen’. 'kämpfen kämpft kämpfte hat gekämpft kämpfen 1 für/ gegen sich energisch für bzw. gegen die Realisierung von etwas einsetzen kämpfen 2 gegen etwas energisch entgegentreten kämpfen 3 gegen seine Kräfte gegen etwas aktivieren kämpfen 4 mit Schwierigkeiten mit etwas haben kämpfen 5 mit etwas erwägen kämpfen 6 mit im Widerspruch zu etwas anderem stehen kämpfen 7 um sich energisch darum bemühen, etwas zu bekommen kämpfen 8 um in etwas gefährdet sein kämpfen 9 mit physische Kraft gegen etwas einsetzen kämpfen 10 gegen/ mit gegen etwas ankämpfen kämpfen 11 mit um mit etwas eine harte Auseinandersetzung um etwas haben kämpfen 12 Waffengewalt gegen jemanden einsetzen kämpfen 13 versuchen, im sportlichen Wettstreit etwas zu erringen SBP kämpfen 1 für/ gegen NomE PräpE BED sich energisch für oder gegen die Realisierung oder den Fortbestand von etwas einsetzen . (1) Die Gewerkschaften kämpfen für höhere Löhne. BELR NomE: derjenige, der sich einsetzt: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) D Der sanfte Revolutionär kämpfte für die Ideale des Sozialismus. (Spiegel, 9/ 93, S. 175) (3) DDie Luxemburger haben [bisher] [erfolgreich] gegen Atomkraft in ihrem Land kämpfen 475 gekämpft. (Zeit, 16.5.85, S. 14) (4) DDie Organisation Deutsche Schmerzhilfe will [verstärkt] gegen Medikamentenabhängigkeit kämpfen. (nach MM, 23.2.85, S. 16) (5) MModellversuch kämpft gegen Diskriminierung. (MM, 30.1.85, S. 14) PräpE: für +A/ gegen +A: dasjenige, für oder gegen dessen Realisierung oder Fortbestand sich jemand einsetzt: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat dafür/ obl. Korrelat dagegen: Sachverhalt/ Handlung (6) Ich kann vielen Menschen dieses Buch empfehlen, besonders denen, die [immer wieder] kämpfen ffür eine gewaltfreie Zukunft, für ein entmilitarisiertes Europa, für eine atomwaffenfreie Welt, für ein menschliches Miteinander ohne Feindbilder. (nach Zeit, 7.2.86, S. 54) (7) [Seit vielen Jahren] kämpfen wir ffür die Rettung der Ozeane. (Zeit, 23.8.85, S. 4) (8) Schüler legen sich mächtig ins Zeug, ihre Lehrerin zu behalten, kämpfen f für ihre Weiterbeschäftigung. (MM, 8.7.99, S. 15) (9) Die Menschen, die ffür den Fall der Mauer gekämpft haben, haben es nicht verdient, „dass man sie jetzt aus ihren Wohnungen hinausschmeißt“. (nach MM, 2.6.90, S. 5) (10) Palme prangert soziale Übel nicht nur an, er kämpft [auch] ggegen sie. (Zeit, 20.9.85, S. 2) (11) Größere Buchhandlungen kämpfen [inzwischen] [mit versteckten Videokameras] g gegen den ungewollten Exodus ihrer Bücher. (nach BerlZ, 15.8.98, S. 20) (12) Nissan kämpft [in Deutschland] [mit feinster Technik] ggegen das Image, nur schlicht und billig zu sein. (Stern, 16.7.87, S. 130) (13) Die kleine Gemeinde, unweit der Autobahn gelegen, kämpft [seit Jahren] ffür Lärmschutzwände. dass-S : (14) Die Gewerkschaften kämpfen (ddafür), d dass die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erhalten bleibt. (15) Das Ensemble will [mit allen Kräften und Mitteln] ddagegen kämpfen, ddass das Theater im Zuge der Sparmaßnahmen geschlossen wird. Inf+ : (16) Ich bin unschuldig und werde kämpfen, ddies zu beweisen. (BerlZ, 7.8.98, S. 32) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (17) [Auch in Großbritannien] wird für die 35- Stunden-Woche gekämpft, und in Italien und Spanien beginnt ebenfalls bald der Tarifkonflikt um dieses Ziel. (nach taz, 5.3.90, S. 5) WORTB der Kämpfer/ die Kämpferin, der Kampf; kämpferisch ANM - In generischen Sätzen oder wenn die Handlung betont wird, kann die PräpE weggelassen werden : (18R) Man muss [im Leben] kämpfen und sich ein Ziel setzen. (Uhl, S. 28); s. auch (19). - Bei kämpfen 1 für/ gegen kann eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt werden, durch deren Attribut die Handlung charakterisiert wird : (19) Der ehemalige Bundeswehrmajor und jetzige Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten in der Bürgerschaft kämpft [eeinen schweren Kampf]. (MM, 7.11.86, S. 2) - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf die eingesetzten Mittel und Methoden Bezug genommen werden : (20) Die Ärzte kämpfen [mmit all ihrem Wissen und Können] gegen die heimtückische Krankheit.; s. auch (11), (12) und (15). W.BED kämpfen 2 gegen NomE PräpE; PräpE: gegen +A jemand [Person/ Institution] tritt jemandem [Person/ Institution] energisch entgegen (21) Professoren kämpfen [seit Jahrzehnten] [mit zornigen Argumenten und nun sogar mit einem Gesetzesvorschlag] gegen den Bundesgerichtshof. (nach Zeit, 19.6.87, S. 52) (22) Die Gerichte hatten die Berliner Behörde, die [jahrelang] [in diesen beiden Verfahren] [hartnäckig] gegen die Handelskonzerne gekämpft hatte, abfahren lassen. (MM, 30.1.88, S. 5) (23) Der Staatsanwalt wurde ermordet, weil er [konsequent und erfolgreich] gegen die Mafia kämpfte. kämpfen 3 gegen NomE PräpE; PräpE: gegen +A; PräpSE mit obl. Korrelat dagegen jemand/ etwas [Tier/ Pflanze/ Organismus/ Naturkraft] aktiviert seine Kräfte gegen etwas [Organismen/ Vorgang: meist Krankheit]; sich wehren gegen (24) Gegen das Altern kämpft man [vergebens]. (25) [Wie] kämpft der Körper gegen Krankheitserreger und Krebs? (Zeit, 25.1.85, S. 58) dass-S : (26) [Mit welchen Mechanismen] kämpft die Pflanzenwelt [in langen Dürreperioden] dagegen, dass sie austrocknet und abstirbt? Inf+ : (27) Als nach der Havarie des Tankers ein riesiger Ölteppich an die Küste trieb, kämpften Hunderte von Seevögeln [vergeblich] dagegen, in der klebrigen Masse zu ersticken. kämpfen 4 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] hat Schwierigkeiten mit etwas [Vorgang/ Zustand: Gefühl/ abstr. Objekt: meist Problem o.Ä.] (28) Rund 400 Menschen kämpfen mit Atemnot. (MM, 9.1.86, S. 24) (29) Ein Bursche vom Land kämpft mit dem Erwachsenwerden. (Zeit, 18.1.85, S. 42) (30) Er ist allein, kämpft mit seinen Gefühlen. (Zeit, 8.2.85, S. 65) (31) Greenpeace kämpft mit internen Schwierigkeiten. (nach Stern, 22.12.87, S. 19) (32) Die Medizin kämpft mit dem Problem der weltweiten Zunahme von Infektionskrankheiten. - kämpfen 4 mit wird auch in der Konstruktion mit etwas zu kämpfen haben verwendet : (33) Wer unter hohem Blutdruck leidet, hhat [meist] aauch mit überflüssigen Pfunden zu kämpfen. (MM, 9.1.86, S.24) kämpfen 5 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution] erwägt etwas [Handlung/ [indirekt abstr. Objekt: Gedanke o.Ä.]] und denkt intensiv über die möglichen Folgen nach, um sich richtig zu entscheiden (34) Das ist wirklich keine leichte Entscheidung, mit der Sie [da] kämpfen: Medizin zu studieren oder in das Unternehmen Ihres Vaters einzusteigen. (35) [Nach Meinung von Insidern] kämpft die Partei mit dem Entschluss, sich in der Steuerpolitik vom Koalitionspartner loszusagen. (36) Petra kämpft [schon seit langem] mit dem Gedanken, sich scheiden zu lassen. kämpfen 6 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D [geh] etwas [abstr. Objekt: Gedanke, Emotion o.Ä.] steht bei einer Person im Widerspruch zu etwas [abstr. Objekt: Gedanke, Emotion o.Ä.] anderem kämpfen 476 (37) Wird ihr Mitleid, das mit ihrer Verachtung kämpft, am Ende doch stärker sein? - Häufig wird mit kämpfen 6 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden : (38) Zahlreiche Romane handeln davon, [wie] [bei einem Menschen] GGefühl und Verstand, Neigung und Pflichtbewusstsein miteinander kämpfen. (39) [In ihm] kämpften wwiderstreitende Gedanken: sollte er in den Kompromiss einwilligen oder sein Recht durchzusetzen versuchen? kämpfen 7 um NomE PräpE; PräpE: um +A; PräpSE mit obl. Korrelat darum jemand [Person/ Institution] bemüht sich energisch darum, jemanden/ etwas [keine Restr.] zu bekommen (40) Rock Hudson war der Mann, auf den die Frauen wie wahnsinnig fliegen und um den sie, natürlich, kämpfen müssen. (nach Zeit, 11.10.85, S. 58) (41) Indianer kämpfen um ihr Land, ihren Lebensraum. (Garner, S. 23) (42) Der gegen Justizkosten versicherte Bürger kämpft [härter] um sein Recht [als ein anderer, der nicht versichert ist]. (nach Zeit, 22.5.87, S. 9) (43) Die Opfer der Nazi-Juristen mussten um Entschädigung kämpfen. (Stern, 27.8.87, S. 3) (44) Seine Partei, betonte der Redner, werde [mit überzeugenden Argumenten] um jede einzelne Wählerstimme kämpfen. (45) Die Gewerkschaften kämpfen um die Ausweitung der Mitbestimmung der Arbeitnehmer. (DGB, Prog., S. 4) (46) Die Geisteswissenschaften kämpfen um Anerkennung. (nach Zeit, 17.5.85, S. 49) (47) Sie kämpft um ihre Aufnahme in die Meisterklasse. dass-S : (48) Die US-Kicker mussten [bei ihrer eigenen Party] darum kämpfen, dass sie auf einem der 20 riesigen TV- Schirme ein Fußballspiel aus der US-Profiliga verfolgen konnten. (nach BerlZ, 8.6.98, S. 33) Inf+ : (49) Die Bürgeraktion kämpft darum, durch Bürgerbegehren und Bürgerentscheid diesen Beschluss zu Fall zu bringen. (nach MM, 31.7.86, S. 19) kämpfen 8 um NomE PräpE; PräpE: um +A jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] ist in etwas [Zustand: Existenz o.Ä.] gefährdet (50) Der schwule Bundeswehroffizier kämpft um seine Karriere. (BerlZ, 27.6.98, S. 19) (51) Die kleinen Bäckereien und Fleischerläden leiden unter der übermächtigen Konkurrenz der Supermärkte und müssen um ihre Existenz kämpfen. (52) [In den riesigen Überschwemmungsgebieten] kämpfen Mensch und Tier [verzweifelt] ums Überleben. (53) Der Fluss muss ums Überleben kämpfen. (nach MM, 11.11.86, S. 2) kämpfen 9 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand/ etwas [Tier] setzt gegen jemanden/ etwas [Tier] physische Kraft ein, um ihn/ es zu bezwingen (54) Der Mann kämpft mit dem Stier, die Frau kämpft mit dem Mann: ein Ritual, das die Wirklichkeit in der Beziehung zwischen Mann und Frau bezeichnet. (Zeit, 1.5.87, S. 51) (55) Es ist weithin zu hören, wenn ein Hirsch mit seinem Rivalen kämpft. - Gelegentlich wird mit kämpfen 9 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden : (56) Anfangs hatten sich die beiden Jungen freundschaftlich gebalgt, [bald] aber kämpften sie [unter den Zurufen der Klassenkameraden] [immer verbissener] m miteinander. kämpfen 10 gegen/ mit NomE PräpE; PräpE: gegen +A/ mit +D jemand [Person/ [indirekt Fahrzeug o.Ä.]]/ etwas [Tier] setzt sich gegen etwas Bedrohliches [Naturkraft o.Ä.] zur Wehr; ankämpfen gegen (57) Der Schwimmer kämpfte [verzweifelt] mit der starken Strömung. (58) Wir beobachteten vom Ufer aus, wie das kleine Boot gegen den Sturm und mit den hohen Wellen kämpfte. (59) Das Rehkitz hatte [vergeblich] gegen die Schlinge aus Draht gekämpft und war elendig umgekommen. (60) Ich kämpfe [vergebens] gegen das Unkraut in meinem Garten. (61) Einige zehntausend Menschen kämpfen [auf ihren Dschungelparzellen] [weiter] gegen die Natur. (MM, 29.3.85, S. 3) kämpfen 11 mit um NomE PräpE1 PräpE2; PräpE1: mit +D; PräpE2: um +A; PräpSE2 mit obl. Korrelat darum jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] hat mit jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Tier] eine harte Auseinandersetzung um etwas [Konkretum/ abstr. Objekt], das beide beanspruchen (62) Es ist gar nicht so selten, dass [nach dem Tod der Eltern] der Bruder mit dem Bruder [vor Gericht] um das Erbe kämpft. (63) Es war ein harter Wahlkampf: die Oppositionsparteien kämpften mit den Parteien der Regierungskoalition [erbittert] um jede einzelne Wählerstimme. Inf+: (64) Wir konnten beobachten, [wie] ein junger männlicher Hirsch mit seinem Rivalen darum kämpfte, die Führung des Rudels zu übernehmen. - Häufig wird mit kämpfen 11 mit um auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander/ untereinander hinzugefügt werden : (65) Dieser Tierfilm zeigt [in eindrucksvollen Bildern], [wie] d die Rivalen m miteinander um die paarungsbereiten Weibchen kämpfen. (66) D Die Autohersteller kämpfen [weltweit] u untereinander um die Absatzmärkte. kämpfen 12 NomE (PräpE1) (PräpE2); (PräpE1): gegen +A; (PräpE2): für +A jemand [Person: Soldat o.Ä./ Kollektiv von Personen: Truppe o.Ä./ Institution/ [indirekt Ideologie]] setzt Waffengewalt gegen jemanden [Person: Soldat o.Ä./ Kollektiv von Personen: Truppe o.Ä./ Institution/ [indirekt Ideologie]] ein, um etwas [Zustand: Freiheit o.Ä.]/ [indirekt Vaterland o.Ä.]] zu erringen kaputtmachen 477 (67) Die Alliierten haben [gemeinsam] gegen den Faschismus für die Befreiung Europas gekämpft. (68) Wir haben [nicht] gegen die Deutschen gekämpft, sondern gegen die faschistischen Okkupanten. (Zeit, 10.5.85, S. 2) (69) Der Plan sah eine Amnestie für die Guerillatruppen vor, die [in dieser Region] gegen die Regierung gekämpft hatten. (nach taz, 3.4.90, S. 15) (70) Die Soldaten waren eingezogen worden, um für das Vaterland zu kämpfen. (Zeit, 1.2.85, S. 28) (71) Fast drei Millionen junge Männer haben [in Vietnam] gekämpft. (Zeit, 1.2.85, S. 28) (72) England rüstete mit Einsatz aller seiner Kräfte und kämpfte, fast schon bezwungen, [unerschütterlich]. (Jaspers, S. 185) - Gelegentlich wird mit kämpfen 12 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 durch gegeneinander ersetzt : (73) [In diesem blutigen Bürgerkrieg] kämpfen N Nachbarn und Religionen, die früher friedlich miteinander gelebt haben, gegeneinander. kämpfen 13 NomE (PräpE1) (PräpE2); (PräpE1): gegen +A/ selten mit +D; (PräpE2): um +A; PräpSE2 mit obl. Korrelat darum jemand [Person: Sportler/ Kollektiv von Personen: Mannschaft o.Ä.] versucht, im sportlichen Wettstreit gegen jemanden [Person: Sportler/ Kollektiv von Personen: Mannschaft o.Ä.] etwas [Vorgang/ Handlung/ abstr. Objekt: Titel o.Ä./ [indirekt konkretes Objekt: Medaille o.Ä.]] zu erringen (74) Die Mannschaft gab nicht auf; sie kämpfte gegen den technisch überlegenen Gegner [mit letzter Kraft] um den Einzug ins Halbfinale und erzielte drei Minuten vor dem Schlusspfiff das Siegestor. (75) Der Trainer hat dem jungen Mann geraten, es als sportliche Herausforderung anzusehen, dass er gegen einen international so erfahrenen und erfolgreichen Gegner kämpfen wird. (76) Steffi Graf steigerte sich, kämpfte, das Spiel gewann an Klasse. (MM, 20.5.96, S. 10) Inf+: (77) Die Mannschaft kämpft darum, nicht in die Regionalliga absteigen zu müssen. - Gelegentlich wird mit kämpfen 13 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegeneinander/ miteinander hinzugefügt werden : (78) 6 600 „M Mini- Kicker“ kämpfen um die Meisterschaft. (Bild, 2.6.67, S. 3) (79) [Alle vier Jahre] kämpfen ddie besten Sportler der Welt (mmiteinander) um olympische Medaillen. (80) Die Freunde des Boxsports hoffen, dass ddie beiden Kontrahenten [hart, aber fair] (ggegeneinander) kämpfen werden. PHRAS Idiom: mit harten Bandagen kämpfen: sich hart, rücksichtslos für eine Person oder Sache einsetzen; auf verlorenem Posten kämpfen: sich ohne Erfolgschancen für eine Person oder Sache einsetzen; mit dem Schlaf kämpfen: Mühe haben, nicht einzuschlafen; [geh] mit dem Tod kämpfen: im Sterben liegen; mit den Tränen kämpfen: Mühe haben, nicht zu weinen; mit offenem Visier kämpfen: sich offen für eine Person oder Sache einsetzen; gegen/ mit Windmühlen kämpfen: gegen eine Person oder Sache, die nur ein Phantom ist, angehen. G.ANM - kämpfen kann auch in der Reflexivkonstruktion sich durch etwas kämpfen i.S.v. ‘mit großen Anstrengungen, unter schwierigen Umständen einen Weg irgendwohin zurücklegen’ verwendet werden : (81) Bergungsmannschaften k kämpften sich durch Trümmer und Schlamm. (Bild, 21.4.67, S. 2) - kämpfen kann auch in dem Ausdruck mit sich kämpfen i.S.v. ‘innerlich ringen’ verwendet werden : (82) Ich habe lange mit mir gekämpft und bin zu dem Entschluss gekommen, den Kompromiss zu akzeptieren. ka'puttmachen macht kaputt machte kaputt hat kaputtgemacht kaputtmachen 1 etwas stark beschädigen kaputtmachen 2 die Ursache dafür sein, dass etwas nicht mehr funktionstüchtig ist kaputtmachen 3 etwas zerstören SBP kaputtmachen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas so stark beschädigen, dass von ihm nur unbrauchbare Reste bleiben oder sein Gebrauchswert stark gemindert ist . (1) Wer hat die schöne Vase kaputtgemacht? BELR NomE: dasjenige, das etwas stark beschädigt: Person/ Institution [Firma]/ Tier/ [auch Mittel] (2) Meinen Sie vielleicht, uunser Junge macht [Ihren Kindern] das Spielzeug [absichtlich] kaputt? (3) DDie Katze hat mit den abgestellten Einkaufstüten gespielt und sie [dabei] mit ihren Krallen kaputtgemacht. (4) DDie Braunkohlengrube hat die Landschaft kaputtgemacht. (5) NNicht nur das Abkratzen von Speiseresten mit Gabel oder Messer, aauch eine harte Bürste und Scheuerpulver machen die Beschichtung der Pfanne kaputt. AkkE: dasjenige, das stark beschädigt wird: konkr. Objekt/ Substanz (6) [Immer wieder] machen jugendliche Rowdys T Telefonzellen, Abfallbehälter, die Polster in Bussen und Bahnen kaputt. (7) Solange er nnur seine Sachen kaputtmacht, ist alles in Ordnung, er darf mit seinem Eigentum das machen, was er will. (nach Zeit, 17.4.87, S. 87) (8) Der Schäfer zeigt an die Decke: „Hier, [beim Ausmisten] haben sie d die Decke kaputtgemacht.“ (nach taz, 21.2.90, S. 7) (9) Die CDU bietet eine neue Informationsreihe an: „Macht die BASF d die Mannheimer Luft kaputt? “ (nach Zeit, 6.12.85, S. 17) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz durch +A: Handlung AdvSE mit obl. Korrelat dadurch (10) Passt auf, dass ihr mmit euren Fahrrädern [nicht] die Wand kaputtmacht! (11) Er hat sich die Leber mmit Schnaps und Bier kaputtgemacht. (12) DDurch starkes Scheuern macht man die Glasur kaputt. dass-S : (13) Meine Mutter hat meinen Teddy ddadurch kaputtgemacht, d dass sie ihn zu heiß gewaschen hat. kaufen 478 PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (14) [Auf unseren Partys] wurde [schon] so manches Glas kaputtgemacht. ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (11). - Mit einer NG im D kann auf denjenigen Bezug genommen werden, zu dessen Ungunsten etwas beschädigt wird: s. (2). - Mit einer PräpG [bei +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: s. (3), (8) und (14). W.BED kaputtmachen 2 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) [ugs] jemand/ etwas [keine Restr.] ist die Ursache dafür, dass etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] nicht mehr ganz oder nicht mehr funktionstüchtig ist (15) Schlechtgelaunte Leute machen die Stimmung beim Fest kaputt. (16) Schadstoffe in der Luft haben die Fassade des Doms und zahlreiche Straßenbäume kaputtgemacht. (17) Die Dorfbewohner haben Angst, dass das Hochwasser den Deich kaputtmachen könnte. (18) Ständiger Krach macht die Ohren kaputt. (19) Auch das, was in unserer Partei geschehen mag und geschieht, wird diese großartige Volkspartei [nicht] kaputtmachen können. (nach Bu-Prot. 89, S. 11740) (20) 40 Jahre SED haben uns kaputtgemacht. (FAZ, 19.1.90) (21) Niemand kann sagen, wie viele Menschen auf der Welt durch die bei oberirdischen Atomversuchen freigesetzte Strahlung [gesundheitlich] kaputtgemacht wurden. (22) Das Lesen von klein geschriebenen Texten macht die Augen kaputt. dass-S : (23) [Letzten Endes] wird es die Partei kaputtmachen, dass die Differenzen zwischen Realpolitikern und Fundamentalisten unüberbrückbar sind. Inf+ : (24) Immerzu Gewaltfilme zu sehen, macht die Seele kaputt. Inf- : (25) Ohne Handschuhe Geschirr spülen, macht [auf die Dauer] die Hände kaputt. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (25). kaputtmachen 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit [ugs] jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] schädigt mittels irgendetwas [abstr. Objekt/ Handlung] jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] stark und macht es dadurch zunichte; zerstören (26) Er hat sich und seine Ehe durch sein krankhaftes Erfolgsstreben, mit seiner Geldgier kaputtgemacht. (27) Durch harten Konkurrenzdruck wird der neue Supermarkt viele kleine Geschäfte kaputtmachen. (28) „Mit diesem Kurs“, erboste sich ein Händler an der Hamburger Börse, „macht die Bank die ganze Stimmung kaputt.“ (Zeit, 2.1.87, S. 15) (29) Die schwarzen Südafrikaner dürfen die Grundlagen für ihre Zukunft [nicht] [eigenhändig] kaputtmachen. (Zeit, 16.8.85, S. 5) (30) Den Traum von sozialer Sicherheit und gleichen Startchancen für jedermann haben [ausgerechnet] jene kaputtgemacht, die sich Kommunisten nennen. (nach WP, 29.12.89, S. 16) dass-S : (31) [In seiner Eigenschaft als Sportarzt] habe er, so lautet der Vorwurf, die Gesundheit der ihm anvertrauten Sportler dadurch kaputtgemacht, dass er ihnen jahrelang Anabolika verabreichte. VERBF abmachen; anmachen; aufmachen; ausmachen; machen; sauber machen; zumachen 'kaufen kauft kaufte hat gekauft kaufen 1 etwas erwerben kaufen 2 jemanden bestechen SBP kaufen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED gegen Zahlung von irgendwieviel von jemandem etwas erwerben . (1) Ich habe ein Kilo Äpfel für 1,50 Euro gekauft. BELR NNomE: derjenige, der etwas erwirbt: Person/ Institution (2) M Michaela hat [sich] [schon wieder] ein neues Kleid gekauft. (3) D Das Institut hat teure Möbel gekauft. AkkE: dasjenige, das erworben wird: Konkretum [selten Person]/ abstr. Objekt [meist Verfahren] [als Ware] (4) Man sollte eeinen Hund [bei einem anerkannten Züchter] kaufen. (5) Sie kaufen nnicht nur ein wunderschönes Appartement, sondern [gleichzeitig] aauch die große perfekte Organisation. (Welt, 26.1.74, S. 33) (6) Die Technik ist entwickelt, aber niemand kauft ssie. (taz, 18.3.91, S. 22) (7) Ja, tilted arc ist eine öffentliche Rede (also geistiges Eigentum; K.V.). Aber wenn wir ddeine Rede kaufen, dann haben wir das Recht, sie zu zerstören. (taz, 9.3.91, S. 21) (PräpE): von +D: derjenige, von dem etwas erworben wird: Person/ Institution (8) Wir konnten das Ferienhaus ddirekt vom Besitzer kaufen. (9) V Von der Post kann man einen Gebrauchtwagen kaufen. (AdvE): für +A/ [geh, veraltend] um +A: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] (10) Bayern München hat einen neuen Spieler f für drei Millionen gekauft. (11) Der alte Herr hat die Donauinsel von der Witwe des kaiserlichen Generals Heißler uum 885.000 Gulden gekauft. (nach MM, 25.4.86, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Die beiden Bilder rechts von der Tür sind [gestern] gekauft worden, die anderen sind noch zu haben. sein : (13) Von England werden nur noch solche Waren hereingelassen, die [bereits] gekauft und voll bezahlt sind. (FAZ, 31.2.66, S. 1) - Bekommen-Passiv : (14) [Zum Geburtstag] bekommt/ kriegt Jan von seinem Onkel [immer] ein Paar Sportschuhe gekauft. WORTB der Käufer/ die Käuferin, der Kauf; käuflich ANM - Wird mit der AkkE auf Personen Bezug genommen, dann handelt es sich häufig um Sklaven oder Profisportler : (15) Der Fußballklub FC Barcelona hat ddrei neue Spieler gekauft.; s. auch (10). - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Kaufhandlung betont wird (und keine Unklarheiten bekennen 479 züglich des gekauften Gegenstandes bestehen), wie z.B. an der Börse : (16) „Ich kaufe! “, schrien die Börsenmakler durcheinander. Wird die AkkE weggelassen, wird auch die PräpE meist nicht realisiert.; s. auch (22). - Häufig wird eine statische AdvG bzw. PräpG [auf +D/ bei +D/ in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf besondere Umstände beim Kauf oder auf den Verkäufer Bezug genommen wird : (17) Kaufen Sie [b beim Einzelhändler], dort werden Sie gut beraten! (18) Viele Menschen kaufen [lieber] [aauf dem Markt als im Supermarkt].; s. auch (4). In diesem Fall kann die AkkE weggelassen werden: s. (17) und (18). - Wird mit der AdvE auf den Stückpreis Bezug genommen, dann wird häufig die PräpG [zu (einem Preis von) +D] statt der PräpG [für +A] verwendet : (19) Müllers haben [bei einer Geschäftsaufgabe] Stühle zzu einem Preis von nur 50 Euro das SStück gekauft. (20) Ich habe die Äpfel zzu 1,50 Euro das Kilo gekauft. - Auf die Person/ Institution, für die die Ware bestimmt ist, kann mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] Bezug genommen werden : (21) Moritz hat [s sich/ s seiner Schwester/ ffür seinen Bruder] einen neuen Tennisschläger gekauft.; s. auch (2). - Mit einer PräpG [gegen +A] kann auf die Art des Entgelts Bezug genommen werden : (22) Schade, dass wir [n nur gegen Devisen] kaufen können. (taz, 17.10.92, S. 23) W.BED kaufen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] bewirkt durch die Zahlung eines Entgelts, dass jemand [Person/ Institution] im Sinne des Zahlenden handelt; bestechen (23) Die kriminelle Organisation hatte die Zeugen gekauft, sodass die Angeklagten freigesprochen werden mussten. PHRAS Idiom: [ugs-salopp] sich jemanden kaufen: jemanden mit Gewalt zur Rede stellen; die Katze im Sack kaufen: etwas ohne vorherige Prüfung erwerben - [ugs] Dafür kann ich mir nichts kaufen! : Das nützt mir nichts. VERBF einkaufen; verkaufen 'kennen kennt kannte hat gekannt kennen 1 von etwas Kenntnis haben kennen 2 Wissen über etwas haben kennen 3 mit jemandem persönlich bekannt sein kennen 4 über etwas verfügen kennen 5 als von etwas wissen, dass es ein solches/ so ist SBP kennen 1 NomE AkkE BED von etwas Kenntnis haben . (1) Kennen Sie [hier in der Nähe] ein gemütliches Café? BELR NomE: derjenige, der von etwas Kenntnis hat: Person (2) MMeine Großmutter kennt ein wirksames Mittel gegen Schnupfen. AkkE: dasjenige, von dem jemand Kenntnis hat: Konkretum/ abstr. Objekt [als Faktum] (3) Kennst du e einen guten Zahnarzt? (4) Ich kenne eeine Konditorei, iin der es die schönsten Torten gibt. (5) Wer kennt e ein gutes Rezept für Nudelsalat? (6) Kennt jemand Namen und Alter der neuen Mitarbeiterin? (7) Niemand kannte ddie Ursache für den Verkehrsstau. (8) „Können Sie mir bitte die Telefonnummer der Fahrplanauskunft nennen? “ - „Leider nein, ich kenne ssie [nicht].“ (9) „Wer kennt d die Hauptstadt von Italien? “ - „Ich, sie heißt Rom.“ PASSK kein Passiv möglich WORTB die Kenntnis ANM - kennen 1 wird häufig in einem Fragesatz, der eine Bitte um Auskunft enthält, verwendet: s. (1), (3), (5), (6) und (9). W.BED kennen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] hat durch Erfahrung, Studium o.Ä. Wissen über jemanden/ etwas [keine Restr.] (10) Ich kenne mehrere Schriftsteller, die über ihr Exil in Frankreich geschrieben haben. (11) „Kennen Sie Rom? “ - „Ja, ich kenne die Stadt [sehr gut], ich bin dreimal dort gewesen.“ (12) Ich kenne nur ein Volk, dessen Menschen sehr klein sind, die Pygmäen in Afrika. (13) Goethe fragt in seinem berühmten Lied: „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen? “ (14) Jeder kennt Schule [aus eigener Erfahrung]. (Zeit, 27.9.85, S. 51) (15) [Vielleicht] werden spätere Generationen [nur noch] Bäume [aus dem Museum] kennen. (MM, 15.3.88, S. 22) (16) Ich kenne [doch] seine Theorien und weiß, woher er sie hat. (Böll, Ansichten, S. 184) (17) Ich kannte ihre Vorwürfe und hatte sie satt. (Frisch, S. 37) (18) Unsere Kinder kennen den Krieg und seine Schrecken [glücklicherweise] [nicht aus eigenem Erleben], sondern [nur aus den Erzählungen der Eltern]. - kennen 2 wird häufig in den Ausdrücken verwendet: etwas auswendig kennen i.S.v. ‘etwas aus dem Gedächtnis kennen’; jemanden/ etwas in- und auswendig kennen i.S.v. ‘jemanden/ etwas sehr gründlich kennen’; etwas nur vom Hörensagen kennen i.S.v. ‘etwas nur durch Erzählungen anderer, nicht aus eigener Erfahrung kennen’; [ugs] etwas wie seine Hosentasche/ Westentasche kennen, i.S.v. ‘sich sehr gut in etwas auskennen’. kennen 3 NomE AkkE jemand ist mit jemandem persönlich bekannt (19) Unsere Enkelin lebt schon seit ihrem fünften Lebensjahr bei uns und wir kennen [deshalb auch] die jungen Leute [sehr gut], die zu ihrem Freundeskreis zählen. (MM, 13.4.85, S. 60) (20) „Kennen Sie Herrn Müller? “ - „Ja, ich kenne ihn [schon lange] [von unserer gemeinsamen Zeit im Sportverein].“ (21) Ich komme zu der Party nicht mit, weil ich [dort] niemanden kenne. - kennen 3 wird in Ausdrücken verwendet, in denen die Art und Weise des Bekanntseins charakterisiert wird: jemanden (nur) vom Sehen kennen; jemanden (nicht) persönlich kennen. kennen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [geistiges Produkt] verfügt über etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt]; haben kennen lernen 480 (22) Die Etrusker kannten [bereits] Schriftzeichen. (23) Jean Gabin wollte Kisten voller Badois-Wasser nach Hollywood mitnehmen. „[Hier] kennen sie [ja] kein Mineralwasser“, sagte Marlene Dietrich. (nach Knef, S. 232) (24) Notwendig sind strenge Grenzwerte, wie sie [etwa] die USA kennen. (MM, 18.7.87, S. 2) (25) Der Buchmarkt kennt die feste Preisbindung. (26) Das Neue Testament kennt keine Theorie über den Gottesdienst. (Müller, S. 140) kennen 5 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A/ mit AdjG jemand weiß von jemandem/ etwas [keine Restr.], dass er/ es ein solcher/ solches/ so ist (27) [Schließlich] kenne ich dich als glückliche junge Frau und bin erstaunt, dich so verändert vorzufinden. (Jäger, S. 3) (28) Mörike kannte er nur als Straßennamen. (Zeit, 21.2.86, S. 53) (29) Gräben kennt man als lang gestreckte, funktionale Entwässerungssysteme. (MM, 19.11.85, S. 25) (30) Ich kenne den Krieg als ein schreckliches Erlebnis. (31) Familie und Schüler kannten sie [nur] als missmutig, nervös, gereizt. (Zeit, 8.5.87, S. 23 PHRAS Idiom: etwas kennt keine Grenzen: etwas [Begeisterung, Empörung o.Ä.] ist sehr groß; keine Nerven kennen: sich durch nichts nervös machen lassen; sich selbst nicht mehr kennen: außer sich sein, die Beherrschung verlieren; nur seine vier Wände kennen: völlig zurückgezogen leben - [ugs] Da kennt er (gar) nichts! : Da ist ihm alles egal.; [ugs] Da kennst du mich aber schlecht! : Da schätzt du mich falsch ein. VERBF erkennen 'kennen lernen lernt kennen lernte kennen hat kennen gelernt kennen lernen 1 jemandes Bekanntschaft machen kennen lernen 2 über etwas Kenntnisse erlangen kennen lernen 3 in die Erkenntnis gewinnen, dass jemand in jemandem verkörpert ist kennen lernen 4 als die Erkenntnis gewinnen, dass etwas ein solches ist SBP kennen lernen 1 NomE AkkE BED jemandes persönliche Bekanntschaft machen. (1) [Wo] haben Sie Ihren Mann kennen gelernt? BELR NomE: derjenige, der jemandes Bekanntschaft macht: Person (2) HHans Arp lernt seine spätere Frau Sophie Taeuber kennen. (MM, 16.9.86, S. 22) AkkE: derjenige, dessen Bekanntschaft jemand macht: Person (3) Ich will im Klub auf Kos bis drei Uhr nachts in der Disco tanzen. [Dabei] will ich mmindestens einen Brasilianer, eine Italienerin, zwei Kanadier und eine nette Kleinfamilie kennen lernen. (nach Zeit, 27.9.85, S. 65) (4) Wir haben den Maler [bei einer Ausstellung seiner Werke] [persönlich] kennen gelernt. PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird mit einer temporalen AdvG oder PräpG [an +D/ in +D/ während +G/ +D/ ...] auf den Zeitpunkt des Kennenlernens Bezug genommen : (5R) „Ich habe Ihre Großmama [hheute Abend] kennen gelernt“, sagte Ulrike. (nach Uhl, S. 237) (6) Ständig umgeben ist Christo von seiner Frau Jeanne-Claude, die er [wwährend seines Aufenthaltes von 1958 bis 1964 in Paris] kennen gelernt hat. (MM, 28.9.85, S. 70) - Häufig wird mit einer statischen AdvG oder PräpG [an +D/ auf +D/ in +D/ ...] auf den Ort des Kennenlernens Bezug genommen : (7) Er hat seine Freundin [i in Berlin/ aan der Universität/ a auf einer Party] kennen gelernt .; s. auch (1), (10) und (11). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen des Kennenlernens Bezug genommen werden : (8) [B Beim Sport] kann die Frau nette Leute kennen lernen. (Zeit, 27.9.85, S. 76); s. (4). - Häufig wird mit kennen lernen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann das reziproke Pronomen sich [A] durch gegenseitig ergänzt werden : (9R) Ich halte es für wichtig, dass vviele junge Menschen aus den beiden Ländern einander kennen lernen. (nach Vertr. BRD-Polen, S. 30) (10) [In einer Gaststätte] lernten s sich die beiden kennen. (KN, 5.9.73, S. 17) (11) NNicole, Mario und Axel haben s sich/ e einander [in einer Disco] kennen gelernt. (12) Motiv der Begegnung der deutschen und russischen Delegation im Kreml war der Wunsch beider Seiten, s sich gegenseitig kennen zu lernen. (nach Zeit, 13.9.85, S. 7) SBP kennen lernen 2 NomE AkkE BED über jemanden/ etwas durch Erfahrung, Studium o.Ä. Kenntnisse, Wissen erlangen. (13) [Auf seinen Reisen] hat er viele Länder kennen gelernt. BELR NomE: derjenige, der Kenntnisse über etwas erlangt: Person (14) M Martin Wagner hatte [in Berlin] die Probleme der Millionenstadt kennen gelernt. (nach Zeit, 1.11.85, S. 66) (15) [Hier] lernen ddie Mädchen und Jungen [auf Feldern und Weiden] [in aktiver Mitarbeit] Naturzusammenhänge kennen. (MM, 28.2.86, S. 18) AkkE: dasjenige, über das jemand Kenntnisse erlangt: keine Restr . (16) Wer dieses Buch liest, lernt e einen Schriftsteller kennen, d den kennen zu lernen sich lohnt. (MM, 19.3.87, S. 29) (17R) Wer ppolitische Parteien [genau] kennen lernen will, muss deshalb ihre Parteiprogramme studieren. (GG) (18) Kinder sollen T Tiere, Gräser und Pflanzen kennen lernen. (nach Zeit, 10.5.85, S. 71) (19) Schüler und Lehrer in Heilbronn lernen [im Lateinunterricht] ddie Techniken und Bauwerke der Antike kennen. (nach Zeit, 15.11.85, S. 51) (20) Wir wollen, dass jeder Schüler u unsere Deutsche Nationalhymne kennen lernt. (Zeit, 28.6.85, S. 59) (21) Ich möchte als Rentner viel reisen und ddie Welt, neue Menklagen 481 schen, andere Sitten und Gebräuche und das Leben in fremden Ländern kennen lernen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen des Kennenlernens Bezug genommen werden : (22) Die Kindergärtnerin kann [bbei ihren Besuchen in der ersten Klasse] die Unterrichtsmethoden kennen lernen und für ihre Arbeit verwerten. (nach MM, 26.10.85, S. 11); s. auch (19). W.BED kennen lernen 3 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +D [geh] jemand gewinnt die Erkenntnis, dass jemand in jemandem verkörpert ist (23) Teltschik lernte in Kohl einen kennen, der in der CDU etwas bewegen wollte. (Zeit, 23.8.85, S. 2) (24) Wir lernten in dem Künstler einen politisch engagierten Menschen kennen. kennen lernen 4 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ mit AdjG jemand gewinnt die Erkenntnis, dass jemand/ etwas [keine Restr.] ein solcher/ solches/ so ist (25) Jetzt hat auch der französische Präsident Gorbatschow als einen Staatsmann kennen gelernt, mit dem sich reden lässt. (nach Zeit, 11.10.85, S. 1) (26) Als besten elektrochemischen Brennstoff haben wir [bereits] den Wasserstoff kennen gelernt. (nach bdw, 1/ 67, S. 19) (27R) Wir selber haben Büffel [nur] als harmlos kennen gelernt. (nach Grzimek, S. 118) (28) Ich habe Berlin als geteilte Stadt kennen gelernt. (taz, 3.12.99, S. 23) (29) Die Kinder lernten den Krieg als ihren Alltag kennen. (30) Sie hatte diese Ruhe als trügerisch kennen gelernt. (31) Ich habe damals die Natur, vor allem den Wald als Trostspender kennen gelernt. PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Der soll mich kennen lernen! : [als Drohung] Der soll erfahren, wozu ich im Stande bin./ Dem werde ich die Meinung sagen.; [ugs] Du wirst mich noch kennen lernen! : [als Warnung] Du wirst noch merken, dass mit mir nicht zu spaßen ist.; (Es) freut mich, Sie kennen zu lernen.: [Höflichkeitsformel bei der Begrüßung und Vorstellung einer unbekannten Person] VERBF lernen 'klagen klagt klagte hat geklagt klagen 1 über sich unzufrieden über etwas äußern klagen 2 um seine Trauer über den Verlust von etwas äußern klagen 3 mit einem Gerichtsverfahren den Rechtsanspruch auf etwas durchzusetzen versuchen SBP klagen 1 über NomE PräpE BED sich unzufrieden oder bekümmert über jemanden/ etwas äußern; jammern . (1) Der Patient klagte über starke Kopfschmerzen. BELR NomE: derjenige, der sich unzufrieden äußert: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) D Der Leiter einer Dortmunder Autovermietung klagt über massenhafte Stornierungen bereits gebuchter Personenwagen. (Zeit, 25.1.85, S. 14 (3) RRund ein Drittel der befragten Jugendlichen klagt über Heuschnupfen, juckenden Hautausschlag oder Allergie. (nach MM, 20.9.85, S. 11) (4) Über sinkende Nachfrage im Inland klagt [derzeit] aauch die Textilindustrie. (5) D Die linke Zeitung klagt über die „Kids, die nur noch Konsum und Klamotten kennen“. (nach Zeit, 27.9.85, S. 73) PräpE: über +A: dasjenige, worüber sich jemand unzufrieden äußert: keine Restr. SE mit fak. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (6) Viele Hausbesitzer klagen ü über die Mieter und deren Haustiere. (7) [In den Vereinigten Staaten] klagen Wissenschaftler ü über starre Ethikkommissionen, die ihre Arbeit behindern. (nach Zeit, 11.4.86, S. 82) (8) [In neun Fällen] klagten die befragten Radfahrer üüber zu hohe Bordsteine an Radwegeauffahrten und -abfahrten. (MM, 3.1.86, S. 19) (9) Arbeitsrichter klagen üüber zu viel Arbeit. (MM, 18.12.85, S. 5) (10) Lehrer, die Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer unterrichten, klagen üüber eine zu geringe Aufmerksamkeit. (nach Zeit, 20.9.85, S. 84) dass-S : (11) [Schon seit Jahren] klagt m man darüber, dass die Zahl der beim Überschreiten von Fahrbahnen verletzten Fußgänger zunimmt. (KN, 5.9.73, S. 17) Inf+ : (12) Zahlreiche Betriebe klagen (d darüber), eeinen zu hohen Krankenstand zu haben. w-Frag : (13) Die alte Frau klagt [ständig] (d darüber), w wie schlecht die Welt sei. Hpts : (14) [Immer wieder] klagen die Vermieter, ssie hätten 6 oder 7 Annoncen aufgegeben und keinen geeigneten Mieter gefunden. (MM, 17.8.85, S. 6) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) [Bei Smog] wird von empfindlichen Personen über brennende Augen und Atemwegsbeschwerden geklagt. WORTB die Klage ANM - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn es sich um einen generischen Satz handelt, wenn die mit klagen 1 über ausgedrückte Handlung betont wird oder wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, worüber sich jemand unzufrieden oder bekümmert äußert : (16) Es gibt wohlhabende Leute, die [trotzdem] [ständig] klagen. (17) Der Regisseur lässt in seiner Aufführung der „Penthesilea“ sein Ensemble von 27 Spielern [mit halber, erstickter, mit brechender Stimme] reden, seufzen, klagen. (Zeit, 13.12.85, S. 50) - Gelegentlich wird auf dasjenige, worüber sich jemand unzufrieden oder bekümmert äußert, statt mit der PräpE mit einer PräpG [wegen +G/ +D] Bezug genommen : (18) Viele Lehrer und Schüler klagen [wwegen überfüllter Klassen und unzureichenden Räumen]. W.BED klagen 2 um NomE PräpE; PräpE: um +A; PräpSE mit obl. Korrelat darum [geh] jemand äußert seine Trauer, seinen Schmerz über etwas [Sachverhalt: meist Tod, Verlust/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] (19) Um den Tod des Attis klagte man [während einer Trauerperiode], die mit einer Leichenfeier des Gottes beendet klappen 482 wurde. (Lanczkowski, S. 91) (20) Niemand vermochte die Frau zu trösten, die um ihren toten Sohn klagte. (21) Um den toten Diktator werden nur die Nutznießer des Terrorregimes klagen. (22) Sie klagt um das verlorene Glück. (23) Sie klagte um das Schloss und um ihr geliebtes Pferd, das in den Flammen umgekommen ist. dass-S : (24) Es hat keinen Sinn, darum zu klagen, dass man nicht mehr jung ist. Inf+ : (25) Sie klagt darum, ihr Haus, ihre Freunde, die Heimat verloren zu haben. - Die PräpE wird selten in Form einer PräpSE realisiert. klagen 3 NomE (PräpE1) (PräpE2); (PräpE1): gegen +A; (PräpE2): auf +A/ gegen +A; (PräpSE2) mit obl. Korrelat darauf/ dagegen jemand [Person/ Institution] versucht, mit einem Gerichtsverfahren gegen jemanden [Person/ Institution] den Rechtsanspruch auf etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]] durchzusetzen (26) Weil der Vater unter keinen Umständen bereit war, das Studium weiterhin zu finanzieren, musste der Sohn klagen. (MM, 2.2.85, S. 60) (27) [Derzeit] klagen dreimal so viele Patienten gegen Ärzte oder Krankenhäuser [wie vor zehn Jahren]. (MM, 30.3.85, S. 37) (28) Der Versicherungsnehmer fühlte sich von seiner Versicherung hintergangen und klagte auf Schadenersatz. (29) Die Eltern von 18 Schülern klagten [vor dem Verwaltungsgericht] auf ordnungsgemäßen Unterricht, [das heißt] auf einen anderen Lehrer. (Zeit, 7.6.85, S. 65) (30) Die Stadt klagt gegen eine Erweiterung der Mülldeponie. dass-S : (31) Das Unfallopfer hat darauf geklagt, dass ihm ein angemessenes Schmerzensgeld gezahlt wird. (32) Es wurde der Vorschlag gemacht, [beim Bundesverfassungsgericht] dagegen zu klagen, dass der Euro eingeführt wird. - Gelegentlich wird auf den Rechtsanspruch statt mit der PräpE2 mit einer PräpG [wegen +G/ +D] Bezug genommen: (33) Einige Bürger haben gegen die Stadt [w wegen zu starker Lärmbelästigung] geklagt. G.ANM - klagen wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘klagend sagen’ verwendet : (34) „Die öffentliche Einstellung dem Alkohol gegenüber ist zunehmend positiv“, klagen die Verfasser des Aufklärungsbuches „Der Alkoholiker“. (nach Stern, 16.6.87, S. 192) PHRAS Idiom: (über jemanden/ etwas) nicht klagen können: (mit jemandem/ etwas) zufrieden sein; jemandem sein Leid klagen: jemandem seinen Kummer mitteilen - Gott sei’s geklagt! : Leider! ; (Danke,) ich kann nicht klagen! : [als Antwort auf die Frage nach dem Befinden] Es geht mir gut. 'klappen klappt klappte hat geklappt klappen 1 zu Stande kommen klappen 2 ein Geräusch hervorbringen klappen 3 etwas irgendwohin bewegen klappen 4 mit Hilfe von irgendetwas ein Geräusch hervorbringen SBP klappen 1 NomE AdvE BED [ugs] gemessen an einer Vorstellung irgendwie zu Stande kommen oder ablaufen . (1) Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen klappt ausgezeichnet. BELR NomE: dasjenige, das zu Stande kommt: Vorgang/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (2) [In der entspannten Atmosphäre von Kur, Erholung und gemeinsamer Freizeitgestaltung] klappt ddas Zusammenleben besser. (MM, 14.2.86, S. 12) (3) DDie Verständigung zwischen den deutschen und den französischen Schulen klappte problemlos. (4) Der Darm antwortet mit Durchfällen, weil ddie Nahrungsresorption [nicht mehr] klappt. (MM, 1.10.86, S. 29) dass-S : (5) [Letzten Endes] hat e es [gut] geklappt, ddass er seine Seminararbeit über sein Lieblingsthema schreiben konnte. AdvE: Art und Weise AdvG/ in +D/ wie-Gruppe mit Part. II/ mit NS: Bewertung (6) Wie g gut ein Notfalldienst klappt, ist nicht zuletzt von der schnellen Benachrichtigung abhängig. (nach MM, 22.3.85, S. 10) (7) Wenn die Organisation bbesser [klappt als im Januar], kommen die Konvois auch unbehelligt an ihr Ziel. (nach FAZ, 31.3.90, S. 7) (8) Die Steuerung klappt ffast perfekt. (MM, 19.12.87, S. 16) (9) Die Entschwefelung klappt nicht einwandfrei. (nach MM, 9.7.86, S. 15) (10) Alles hat in der gewünschten Weise geklappt. (11) [Hoffentlich] klappt die Finanzierung des Projekts wwie geplant. (12) Das Treffen klappte, wwie er es vorhergesagt hatte. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn klappen 1 i.S.v. ‘gut klappen’ interpretiert oder negiert wird : (13) [Hier] klappt die Ausführung der Aufträge. (Zeit, 6.6.86, S. 30) (14) Die Verteilung der Hilfsgüter klappt [nicht]. (15) Es wird [leider] [nicht] klappen, dass wir uns am Sonntag sehen. - klappen 1 wird auch in dem Ausdruck wie am Schnürchen klappen verwendet i.S.v. ‘reibungslos, wie geplant ablaufen’ : (16) Die Abfertigung der Passagiere klappte wie am Schnürchen. W.BED klappen 2 NomE etwas [konkr. Objekt: häufig Tür, Fenster] bringt durch Bewegung ein kurzes hartes Geräusch hervor (17) Zwei Türen klappen. (Strittmatter, S. 79) (18) [Nebenan bei Müllers] hat [die ganze Nacht] ein Fenster geklappt. klappen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: gegen +A/ .../ nach +AdvG jemand/ etwas [Tier] bewegt etwas [konkr. Objekt, das an einer Seite befestigt ist: häufig Hebel, Deckel o.Ä.] irgendwohin (19) Zuerst wird der Karton entfernt, [dann] klappt man den Zeilenschalthebel 6 nach vorn. (Gebrauchsanw. Olivetti) (20) Du kannst die Armlehne zwischen den beiden Sitzplätzen nach oben klappen. (21) Die Menschenaffen können die vier kleinen Zehen und den großen Zeh [gesondert] gegen die Fußfläche klappen. (Blume, S. 5) kleben 483 klappen 4 NomE AdvE; AdvE: mit +D [ugs] jemand bringt mit Hilfe von irgendetwas [konkr. Objekt], das betätigt wird, ein kurzes hartes Geräusch hervor (22) Macht es dich nicht nervös, wenn die Kinder [ständig] mit den Türen klappen? (23) Kobylla klappte mehrmals mit dem Unterkiefer. (Grass) G.ANM - Nicht behandelt werden hier die Verben klappen, bei dem das Perfekt mit sein gebildet wird, und klappen, es. 'kleben klebt klebte hat geklebt kleben 1 etwas irgendwo befestigen kleben 2 irgendwie Klebkraft haben kleben 3 klebrig sein kleben 4 etwas mit einem Klebemittel reparieren kleben 5 an an etwas hartnäckig festhalten kleben 6 an mit etwas eng verbunden sein kleben 7 klebrig und schmutzig sein kleben 8 irgendwo verharren kleben 9 irgendwo haften SBP kleben 1 NomE AkkE AdvE BED etwas mit einem Klebemittel irgendwo befestigen oder bewirken, dass etwas irgendwo haftet. (1) Ich klebe [Ihnen] ein Pflaster auf die Wunde. BELR NNomE: derjenige, der etwas befestigt: Person (2R) Um überhaupt etwas zu tun, klebte KKomtess Silvia Fotos in ein Album. (Bolten, S. 22) AkkE: dasjenige, das befestigt wird: konkr. Objekt [meist aus Papier, Pappe o.Ä., häufig mit einer gummierten Fläche oder aus einer klebrigen Masse bestehend] (3) DDieses Plakat hatte jemand an die Eingangstür des Kinos „Kosmos“ geklebt. (FAZ, 16.12.89, S. 4) (4) Ich bin gleich fertig, ich muss [nur noch] eeine Briefmarke auf den Umschlag kleben. (5) Man klebte e einen Zettel an die Haustür. (BerlZ, 15.8.96, S. 34) (6) DDen bubble gum hat er [vorsichtshalber] unter den Tellerrand geklebt. (Schädlich, S. 139) (7) Man holt den kleinen Sender raus und klebt iihn in eine Ecke der Box aus Holz. (nach BerlZ, 27.2.98, S. 3) AdvE: Ort AdvG/ an +A/ auf +A/ unter +A/ ...: Zielort [Fläche] (8) Georg Schaber klebt einen Zettel aan seine Ladentür. (Strittmatter, S. 303) (9) Für Delia hatte er die schönsten Muscheln gesammelt, a auf ein Kästchen geklebt. (de Groot, S. 55) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) An die Wände des neuen Hauses wurden Raufasertapeten geklebt. sein : (11) Auf die Aluminiumplatte war der Kontaktabzug eines gewöhnlichen Kleinbildes geklebt. (nach Johnson, S. 291) - Bekommen-Passiv : (12) Jürgen bekommt/ kriegt ein Pflaster auf den verletzten Finger geklebt. WORTB der Kleber; klebrig ANM - Gelegentlich wird die AdvE weggelassen, wenn die Handlung betont wird : (13) Er sei einer der wenigen Sozialdemokraten gewesen, die [auch bei Regenwetter] Plakate klebten. (Grass, S. 352) (14) „Was hast du am Sonntag gemacht? “ - „Ich habe [den ganzen Tag] Fotos geklebt.“ (15) Die Tapeten habe ich [selbst] geklebt. - Pertinenzdativ ist möglich: s. auch (1). - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf das Klebemittel Bezug genommen : (16) Er hat die Nachricht [mmit einem Klebestift/ m mit Tesafilm] an den Briefkasten geklebt. SBP kleben 2 NomE (AdvE) BED durch Gummierung o.Ä. irgendwie Klebkraft haben. (17) Die Briefmarke klebt gut. BELR NNomE: dasjenige, das Klebkraft hat: Artefakt (18) Nimm dieses Klebeband, ddas klebt [bestimmt] gut. (19) Hier hast du ein Pflaster, ddas [noch] klebt. (20) DDie Briefmarke klebt [nicht mehr]. AdvE: Art und Weise AdvG: Bewertung der Klebkraft (21) Diese Briefumschläge kleben v vorzüglich. (22) Der Haken hat ssehr fest geklebt und ist nicht abgefallen. (23) Der Aufkleber klebt sschlecht. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Kleber; klebrig W.BED kleben 3 NomE etwas [Substanz] ist auf Grund seiner Konsistenz klebrig (24) Pass auf, die Honigbonbons kleben! (25) Marmelade, Sirup und Honig kleben. (26) Jesus gleitet über den frischen Kunstschnee, der [noch ein wenig] klebt. (Herburger, S. 195) kleben 4 NomE AkkE jemand repariert etwas [Artefakt] mit einem Klebemittel oder fügt etwas wieder zusammen (27) Der Vater bemühte sich, das kaputte Spielzeugauto zu kleben. (28) Die Buchseite ist eingerissen, ich werde versuchen, sie zu kleben. (29) Der zerbrochene Teller kann [vielleicht noch] geklebt werden. kleben 5 an NomE PräpE; PräpE: an +D [ugs] jemand hält hartnäckig an etwas [abstr. Objekt] fest (30) Ja dachten die denn, ich klebte am Althergebrachten? (Grass, S. 55) (31) Während die Nato-Generale an ihren alten Konzepten kleben, zweifeln immer mehr Wehrpflichtige an ihrem Dienst. (nach Zeit, 6.7.90, S. 50) (32) Der kritisierte Politiker wollte nicht zurücktreten, er klebte [zu sehr] an seinem Posten. (33) Er klebt an seinen althergebrachten Vorstellungen von einer heilen Welt. kleben 6 an NomE PräpE; PräpE: an +D [ugs] etwas [abstr. Objekt] ist mit jemandem/ etwas [konkr. Objekt: häufig Artefakt] eng verbunden (34) Mit diesem Mann will keiner etwas zu tun haben, an ihm klebt ein böser Verdacht. (35) Die chinesische Vase kann ich nicht verschenken, an ihr kleben schöne Erinnerungen. (36) Dieses abgelegene Haus wird von allen gemieden. An ihm klebt ein Fluch. klettern 484 kleben 7 NomE (PräpE); (PräpE): vor +D [häufig ohne Artikel] etwas [konkr. Objekt] ist infolge von etwas [Substanz: Feuchtigkeit, Schmutz] klebrig und schmutzig (37) Der Tisch stand voller Sachen und klebte vor Dreck. (38) Meine Hände kleben vor Schweiß. (39) Man kann hier nichts anfassen, alles klebt. (40) Wasch deine Finger, sie kleben! - kleben 7 wird auch in den Ausdrücken verwendet jemand klebt am ganzen Körper i.S.v. ‘jemand schwitzt so sehr, dass der ganze Körper vor Schweiß klebt’ und jemand klebt i.S.v. ‘jemandes Hände/ Finger sind klebrig’ . kleben 8 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ in +D/ vor +D/ ... [ugs] jemand verharrt irgendwo oder bleibt beharrlich irgendwo sitzen (41) Die Gastgeber waren schon müde, aber die Gäste klebten auf ihren Stühlen und gingen nicht. (42) Er klebt [stundenlang] in seinem Sessel und liest Zeitung. (43) Als Michael Jackson bei Thomas Gottschalk in seiner Sendung war, klebten über 20 Millionen vor den Bildschirmen. (BerlZ, 1.4.96, S. 35) kleben 9 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ auf +D/ ... etwas [konkr. Objekt/ Substanz] haftet infolge seiner eigenen Klebefähigkeit oder durch ein Klebemittel irgendwo (44) Hier und da klebt [noch] ein Teigrest am Tisch und auf dem Fußboden. (MM, 9./ 10.11.95, S. 34) (45) Mindestens fünfzig Grad Hitze herrschen hier, die Kleider kleben [klatschnass] am Körper. (Zeit, 6.9.85, S. 2) (46) An den Wänden kleben Poster von Rockstars. (Tagessp., 14.3.98, S. 3) (47) Auf dem Briefumschlag klebten vier schöne Briefmarken. (48) [Früher] klebte das Blei und der Dreck an ihren Händen und unter den Fingernägeln. (Zeit, 29.3.85, S. 68) (49) An seinem roten Blouson klebt [noch] Farbe. (nach BerlZ, 11.12.96, S. 25) - Pertinenzdativ ist möglich: (50) [IIhm] klebte eine Haarsträhne an der Stirn. PHRAS Idiom: [ugs] an jemandem kleben: sich beharrlich in jemandes unmittelbarer Nähe aufhalten/ innerlich von jemandem stark abhängig sein; [ugs] an jemandes Händen klebt Blut: jemand hat gemordet; [ugs] am Buchstaben kleben: übergenau, allzu wörtlich interpretieren; [ugs] jemandem eine/ ein paar kleben: jemandem eine/ mehrere Ohrfeigen geben; [ugs] am Geld kleben: geizig sein; [ugs] an seinem Sessel/ Stuhl kleben: seinen Posten nicht aufgeben wollen; [ugs] jemandem klebt die Zunge am Gaumen: jemand ist sehr durstig 'klettern klettert kletterte ist geklettert klettern 1 mit Hilfe von Händen und Füßen irgendwohin steigen klettern 2 sich mühsam irgendwohin bewegen klettern 3 sich irgendwohin in ein Rangsystem einordnen klettern 4 sich stufenweise nach oben ausdehnen klettern 5 sich hinsichtlich Wert o.Ä. erhöhen SBP klettern 1 NomE (AdvE) BED mit Hilfe von Händen und Füßen irgendwohin steigen. (1) Die Kinder sind auf den Baum geklettert. BELR NNomE: dasjenige, das irgendwohin steigt: Person/ Tier (2) D Das kleine Mädchen konnte klettern [wie eine Katze]. (3) D Das Äffchen kletterte auf den nächsten Baum. (AdvE): Ort auf +A/ zu +D/ ...: Zielort aus +D/ ...: Ausgangsort in +A/ ...: Richtung (4) Der Gefangene macht sich frei, kletterte üüber die Mauer und sprang. (nach Andermann, S. 110) (5) Das Mädchen kletterte vvon Eisenleiter zu Eisenleiter. (nach Frisch, S. 131) (6) Der Baron von Münchhausen kletterte [an einer Bohnenstange] z zum Mond. (nach MM, 24.12.85, S. 50) (7) Die fingerlangen Käfer kletterten a aus dem Rohr. (8) Ist man sportlich und gelenkig, kann man [zum Beispiel] [an einem Seil] i in die Höhe klettern. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (9) Der Wächter sagt streng: „Auf die Ruine wird [nicht] geklettert! “ WORTB der Kletterer/ selten die Kletterin ANM - Wenn die AdvE nicht realisiert ist, wird mit klettern 1 häufig auf eine Sportart Bezug genommen: (10) Man muss nicht in die Alpen fahren, um zu klettern, man kann [sogar hier im Odenwald] klettern. W.BED klettern 2 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ über +A/ ... jemand/ etwas [Fahrzeug] bewegt sich mühsam und umständlich irgendwohin (11) Die alte Schauspielerin kletterte [gerührt] auf die Bühne. (12) Ich kletterte [vor dem Haus] aus dem Taxi und entlohnte den Fahrer. (Cotton, S. 10) (13) Der Mann klettert in ein gelbes Schlauchboot und paddelt davon. (Zeit, 30.8.95, S. 68) (14) Wir klettern [mit unserer Maschine] [immer höher] in die Luft, bis wir über der Vulkanöffnung sind. (Grzimek, S. 326) (15) [In den Anden] klettert der Zug auf 3.000 m Höhe. (16) Über drei Hügelketten hinweg klettern Gondelbahnen, Schlepp- und Sessellifte und erschließen ein insgesamt eher leichtes, sehr familienfreundliches Skigebiet. (SZ, 24.1.95, S. 18) klettern 3 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... [ugs] jemand [Person/ Kollektiv von Personen: häufig Mannschaft]/ etwas [geistiges Produkt] ordnet sich irgendwohin in ein Rangsystem ein (17) Golf: Bernhard Langer fiel beim Turnier in Johannesburg auf Platz 14 zurück, nachdem er [tags zuvor] [noch] auf Rang sieben geklettert war. (BerlZ, 17.1.2000, S. 35) (18) Während andere Mannschaften in der Deutschen Eishockey- Liga experimentieren, haben sich die Capitals schon auf ihre unspektakuläre Stärke, die Disziplin, besonnen. [Fast unbemerkt] sind sie in die Tabellenspitze geklettert. (BerlZ, klingeln 485 27.9.99, S. 41) (19) Die Rap-Gruppe Cypress Hill ist [mit dem Album „Black Sunday“] [in diesem Sommer] an die Spitze der US-Hitparade geklettert. (nach Spiegel, 44/ 93, S. 127) (20) [Inzwischen] ist die Musik der Straßenbands in die Charts geklettert. (Spiegel 21/ 94, S. 133) klettern 4 NomE AdvE; AdvE: (von +D) auf +A/ um +A/ ... [ugs] etwas [Konkretum: häufig Gewässer / [indirekt obere Begrenzung]] dehnt sich stufenweise um irgendwieviel nach oben aus (21) [Zwischen 15 Uhr und 16 Uhr] kletterte das Wasser [am Pegel Bad Kreuznach] um 16 Zentimeter auf 4,04 Meter. (FR, 29.10.98, S. 37) (22) Ein paar Runden dreht er um die drei Kastanien, die auf stattliche zehn Meter Höhe geklettert sind und sich Park nennen. (nach FR, 19.12.98, S. 5) (23) [Fünfzehnmal] ist [im vergangenen Jahr] [in Venedig] der Wasserspiegel über die Metergrenze geklettert. (nach BerlZ, 5.1.2000, S. I) klettern 5 NomE (AdvE); (AdvE): in +A/ um +A/ zu +D/ .../ (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe [ugs] etwas [abstr. Objekt/ Vorgang/ [indirekt Messinstrument]] erhöht sich hinsichtlich Wert, Anzahl o.Ä. um irgendwieviel; steigen (24) Die Aktie von Liquid Audio kletterte [schon am ersten Handelstag] auf fast 21 Millionen Yen (gut 115.000 Mark). (BerlZ, 22.1.2000, S. 35) (25) Die Zahl der Kurzarbeiter kletterte um 480 auf [jetzt] 740 Personen. (MM, 4.11.87, S. 13) (26) [Bei Skulpturen] klettert der Preis [auch noch] zu höheren Ziffern. (MM, 6.8.86, S. 28) (27) Die Aktien klettern in die Höhe. (28) Und wenn [am Wochenende] [dann] die Temperaturen [weiter] klettern, heißt es: Pack die Badehose ein. (BerlZ, 7.8.98, S. 18) (29) Die Inflation klettert, die Mogelpackungen werden größer, der Inhalt kleiner, der Preis höher. (RhM, 11.8.89, S. 2) (30) Das Thermometer kletterte bis auf rund 30 Grad Celsius. (nach MM, 3.9.86, S. 3) PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Es ist um auf (die) Bäume zu klettern: Die Situation ist sehr ärgerlich. 'klingeln klingelt klingelte hat geklingelt klingeln 1 helle, sich schnell wiederholende Töne von sich geben klingeln 2 eine Klingel betätigen klingeln 3 <nach> durch Betätigen einer Klingel jemanden herbeirufen klingeln 4 zu durch Betätigen einer Klingel anzeigen, dass etwas beginnt klingeln 5 helle, sich schnell wiederholende Geräusche machen SBP klingeln 1 NomE BED helle, sich schnell wiederholende Töne von sich geben . (1) [In ihrem Büro] klingelt [den ganzen Tag] das Telefon. BELR NomE: dasjenige, das helle Töne von sich gibt: konkr. Objekt (2) „Wenn d das Glöckchen klingelt, ist ein Akt zu Ende; dann klatscht bitte in die Hände“, erklärte das Kasperl den Kindern. (MM, 19.12.99) (3) [Oft] klingelt dder W Wecker [für berufstätige Frauen] [gegen vier Uhr morgens], damit man um sechs die Arbeit beginnen kann. (nach MM, 27.4.85, S. 49) (4) [Am Abend, wir lagen schon im Bett], klingelt ddas Telefon, Janko, denke ich. (Schädlich, S. 53) (5) Der Redner macht eine Pause, weil ddas Handy eines Studenten klingelt. (nach BerlZ, 2.10.2000, S. 12) (6) SSchmale Silberreifen klingelten [an ihrem Arm]. (MM, 6.7.2000) (7) [Bei der Stadtverwaltung] klingelt [ständig] d das Telefon. PASSK kein Passiv möglich SBP klingeln 2 NomE (AdvE) BED irgendwo eine Klingel betätigen . (8) Er klingelte [mehrmals]. BELR NomE: derjenige, der etwas betätigt: Person/ Institution (9) Er hatte erwartet, dass sseine Eltern [noch ein zweites Mal] klingeln würden, aber das taten sie nicht. (BerlZ, 2.10.2000, S. 12) (10) [Um fünf Uhr früh] klingelte ddie Polizei bei Sven, der bei seiner Oma lebte. (nach SZ, 5.11.99, S. 8) (AdvE): Ort an +D: Ortspunkt [häufig Tür] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution] (11) Ich fuhr mit dem Lift nach oben und klingelte aan der Wohnungstür der Forsters. (Cotton, S. 11) (12) [Damals] klingelten immer mehr Menschen aam Pfarrhaus und wollten eine Kleinigkeit zu essen haben. (MM, 29.5.87, S. 68) (13) [Nach einem Hinweis aus der Nachbaschaft] klingelten die Beamten bbei einer 57-jährigen Frau und fanden tatsächlich den Gesuchten. (nach MM, 16.1.85, S. 15) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (14) [Jetzt, da sie alt geworden ist,] wird [nur noch selten] bei der früheren Schauspielerin geklingelt. ANM - klingeln 2 wird auch in dem Ausdruck Sturm klingeln i.S.v. ‘die Klingel heftig betätigen’ verwendet : (15) Es ist kurz vor acht Uhr früh, als zwei Arbeiter S Sturm klingeln, weil sie den Abfluss des gesamten Hauses reinigen möchten. (nach taz, 5.2.99, S. 20) W.BED klingeln 3 <nach> NomE DatE/ PräpE; PräpE: nach +D jemand ruft durch Betätigen einer Klingel jemanden herbei oder lässt sich etwas [konkr. Objekt/ Substanz] bringen (16) Warum hast du [nicht] der Schwester geklingelt, statt zu versuchen allein aufzustehen? (nach Stephan, S. 24) (17) Die Zeitung berichtete, [in der Aids-Spezialklinik von San Francisco] hätten Hunderte von Patienten nach den Ärzten geklingelt, um Informationen über die neuen Behandlungsmethoden zu bekommen. (18) Der alte Mann klingelte [ungeduldig] nach seinem Essen. (19) Die gnädige Frau klingelte [ständig] nach etwas, nach einem Glas Wasser, nach Tee, nach Keksen ... - Mit der DatE wird ausschließlich auf Personen Bezug genommen: s. (16). klingeln, es 486 klingeln 4 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D jemand zeigt durch Betätigen einer Klingel an, dass etwas [Veranstaltung] beginnt (20) Der Hausmeister klingelte zur Pause. (21) In den Schulen wird zum Unterricht und zur Pause geklingelt. klingeln 5 NomE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand macht mit Hilfe von irgendetwas [Instrument] helle, sich schnell wiederholende Geräusche (22) Wenn der Vater mit dem Glöckchen klingelt, dürfen die Kinder in die Weihnachtsstube. (23) Ich finde es frech, wenn Fahrradfahrer auf dem Gehweg fahren und [dann] [noch] [ständig] klingeln. PHRAS Idiom: nur Wendung - Die Kasse klingelt.: Es wird viel verdient. G.ANM - klingeln wird auch in dem Ausdruck jemanden aus dem Bett/ aus dem Schlaf klingeln i.S.v. ‘so lange die Klingel betätigen oder das Telefon läuten lassen, bis jemand aufsteht/ aufwacht und aufmacht oder ans Telefon geht’ verwendet : (24) Ich hoffe, dass du einen triftigen Grund hast, mmich um drei Uhr nachts aaus dem Bett zu klingeln. VERBF klingeln, es 'klingeln, es es klingelt es klingelte es hat geklingelt es klingelt es wird irgendwo eine Klingel betätigt es klingelt zu es wird durch Betätigen einer Klingel angezeigt, dass etwas beginnt SBP es klingelt 1 (AdvE) BED es wird irgendwo eine Klingel betätigt . (1) Ich glaube, es hat geklingelt. Machst du bitte die Tür auf! BELR ((AdvE): Ort an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution] (2) Während wir bei einer Tasse Tee zusammensitzen, klingelt es aan der Haustür. (MM, 26.12.86, S. 12) (3) Als die Schwester sich gerade hinsetzen wollte, klingelt es [wieder] in Zimmer 8. (nach Zeit, 3.10.86, S. 77) (4) Seit die Ferien zu Ende sind, klingelt es [morgens] bbei Olivers Eltern, ein Behinderten-Transporter sammelt ihn auf und bringt ihn in die Sonderschule. (Stern, 24.9.87, S. 296) (5) AAuch bei der Stadtverwaltung klingelt es [ohne Unterlass]. (MM, 13.6.85, S. 19) PASSK kein Passiv möglich ANM - es klingelt 1 wird auch in dem Ausdruck es klingelt Sturm i.S.v. ‘es wird heftig eine Klingel betätigt’ verwendet : (6) Er sah gerade die Nachrichtensendung im Fernsehen, als ees Sturm an der Wohnungstür kklingelte. (nach BerlZ, 7.6.99, S. 25) W.BED es klingelt 2 zu PräpE; PräpE: zu +D es wird durch Betätigen einer Klingel angezeigt, dass etwas [Veranstaltung] beginnt (7) Kaum hat es zur Pause geklingelt, schon stürmen die Mädchen auf den Schulhof. (nach FR, 4.12.99, S. 9) (8) [Morgens um 8 Uhr] klingelt es zum Unterricht. PHRAS Idiom: [ugs] es klingelt bei jemandem: jemand hat endlich etwas verstanden - Es klingelt in der Kasse/ den Kassen.: Es wird viel verdient. VERBF klingeln 'klopfen klopft klopfte hat geklopft klopfen 1 irgendwohin wiederholt schlagen klopfen 2 ein schlagendes Geräusch von sich geben klopfen 3 etwas durch wiederholtes Draufschlagen von irgendwo entfernen klopfen 4 etwas durch wiederholtes Draufschlagen irgendwohin drücken klopfen 5 durch wiederholtes Draufschlagen bewirken, dass etwas so wird SBP klopfen 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED mit Hilfe von irgendetwas wiederholt leicht irgendwohin schlagen . (1) [Da] klopft jemand ans Fenster. BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin schlägt: Person/ Tier (2) Ich möchte, dass ddu klopfst, bevor du in mein Zimmer kommst. (3) [Jeden Morgen um 6 Uhr] klopft d der Specht. Warum muss dieser Vogel so früh wach sein! (AdvE1): Ort an +A/ auf +A/ gegen +A: Zielort [konkr. Objekt] (4) Meine Frau lebt seit Jahren in Angst, wenn das Telefon läutet oder jemand aan d die Tür klopft. (Zeit, 22.2.85, S. 6) (5) Frau Albrecht klopft mit einem Stöckchen aauf ihr Pult und sagt: „Guten Morgen, setzt euch bitte.“ (Zeit, 5.9.86, S. 63) (6) Uwe verschluckte sich fürchterlich, und wir mussten [ihm] [heftig] a auf den Rücken klopfen. (nach Zeit, 26.4.85, S. 5) (7) Jemand klopfte [mir] aauf die Schulter, und ich drehte mich um. (8) Der Chef geht ans Rednerpult, klopft g gegen das Mikrofon und sagt: „Ein außergewöhnlicher Auftrag! “ (nach Schädlich, S. 186) (AdvE2): Mittel mit +D: Instrument (9) Der Vater der Braut klopft mmit einem Messer gegen sein Glas, die Gäste schweigen, und er hält eine Rede. (10) Pater Wunibald wurde wütend, klopfte mmit dem Finger aufs Pult und verbat sich eine „derartige Beleidigung“. (nach Böll, Ansichten, S. 56) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (11) Es wird [nicht mehr] geklopft, die Nachbarn schlafen schon! ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (6) und (7). - Gelegentlich wird statt mit der AdvE1 mit einer statischen PräpG [an +D] auf den Ort, an dem geklopft wird, Bezug genommen: (12) Er klopfte aan der Tür, aber niemand machte auf. - Mit einer statischen PräpG [bei +D] kann auf die Person, an deren Tür o.Ä. geklopft wird, Bezug genommen werden : (13) Es ist taktlos, [während der Nachrichten] [bbei Mitmenschen] zu klingeln oder zu klopfen. W.BED klopfen 2 NomE etwas [konkr. Objekt] pulsiert oder ist in Bewegung und gibt ein schlagendes Geräusch von sich kochen 487 (14) Ihr Herz klopfte [vom schnellen Laufen und vor Liebe und Sehnsucht]. (Torwegge, S. 11) (15) Der Motor klopft, ich glaube, der Wagen muss repariert werden. (16) Der Alte ging nach oben, und man konnte hören, [wie] sein Stock klopfte, während er oben auf und ab ging. klopfen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ von +D jemand entfernt etwas [Tier: Insekt o.Ä./ konkr. Objekt: Partikel o.Ä./ Substanz: Staub o.Ä.] durch wiederholtes Draufschlagen von irgendwo (17) Wenn man vom Strand kommt, sollte man [sich] [draußen] den Sand aus den Kleidern und Schuhen klopfen. (18) Jim stand auf und klopfte [sich] den Staub von Hose und fransenverziertem Wildlederhemd. (nach Pegg, S. 10) (19) Die großen Jungen ziehen ihren Lehrer aus der Glut und klopfen [ihm] die Funken von der Hose und vom Blauhemd. (nach Strittmatter, S. 254) (20) Wir klopften die Ameisen von der Zeltplane und brachen dann das Zelt ab. (21) Wenn der Staub aus dem Teppich geklopft wird, muss ich immer niesen. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (17), (18) und (19). klopfen 4 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: aus +D/ in +A; (AdvE2): mit +D jemand drückt etwas [konkr. Objekt] durch wiederholtes Draufschlagen mittels irgendetwas irgendwohin (22) Der Zapfen sitzt so fest, dass man ihn mit einem Hammer aus dem Brett klopfen muss. (23) [Am Strand in Belgien] klopfen die Menschen Stöcke, zwischen denen Stoffbahnen gespannt sind, in den Sand, um sich vor dem Wind zu schützen. An der deutschen Nordseeküste bevorzugt man Strandkörbe. (24) Er klopfte [vorsichtig] den Nagel in die Wand. klopfen 5 NomE AkkE (AdvE) PrädE; (AdvE): mit +D; PrädE: AdjG jemand bewirkt durch wiederholtes Draufschlagen mittels irgendetwas, dass etwas [konkr. Objekt] so wird (25) Tante Emmi klopfte die Schnitzel mit einem Fleischklopfer weich. (26) Der Mann klopfte mit einem Hämmerchen die Silberkette flach. (27) [Immer noch] klopfte der Alte krumme Nägel gerade. (nach Grass, S. 323) - klopfen 5 wird auch in dem Ausdruck verwendet den Teppich o.Ä. klopfen i.S.v. ‘den Teppich o.Ä. sauber klopfen’ : (28) An Tagen, da k keine Teppiche geklopft wurden, turnten die Gören unseres Miethauses an der hölzernen Teppichklopfstange. (nach Grass, S. 323) PHRAS Idiom: sich an die Brust klopfen: seine Schuld bekennen; [ugs] (bei jemandem) auf den Busch klopfen: etwas durch geschicktes Fragen versuchen zu erfahren; [ugs] jemandem auf die Finger klopfen: jemanden zurechtweisen; [ugs] jemandem auf die Schulter klopfen: jemanden beglückwünschen; [ugs] (starke) Sprüche klopfen: prahlen, hochtrabend reden G.ANM - klopfen wird auch in den Ausdrücken verwendet den Takt/ den Rhythmus klopfen i.S.v. ‘klopfend Geräusche machen, um den Takt/ den Rhythmus zu bestimmen’ : (29) Wer an der Musikschule Schüler werden will, muss einen Test bestehen: „etwas vorsingen, Rhythmus klopfen, Intervalle nachsingen.“ (nach Zeit, 13.9.85, S. 69) (30) Mit ihren Biergläsern kklopften sie d den Takt, als sie ihr „Sieg Heil“ skandierten. (Zeit, 4.4.86, S. 57) und jemanden aus dem Bett/ aus dem Schlaf klopfen i.S.v. ‘so lange an jemandes Tür/ Fenster klopfen, bis er aufsteht/ aufwacht und aufmacht’ : (31) Aufgeregt klopften die beiden Landwirte iihren Freund Hans aus dem Bett. (nach Bild, 14.4.67, S. 3) VERBF klopfen, es 'klopfen, es es klopft es klopfte es hat geklopft SBP es klopft (AdvE) BED es wird wiederholt leicht irgendwohin geschlagen . (1) Hat es [nicht] [eben] geklopft? BELR (AdvE): Ort an +A/ gegen +A: Zielort [häufig Tür] (2) [Fünf Minuten vor der Vorstellung] klopfte es aan meine Garderobe. (Stern, 10.9.87, S. 268) (3) Es klopfte ggegen die Küchentür. Es war die Nachbarin. PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird statt mit der AdvE mit einer statischen PräpG [an +D] auf den Ort Bezug genommen, wo geklopft wird: (4) Es klopfte aan der Tür, aber die Kinder machten nicht auf. - Häufig wird mit einer statischen PräpG [bei +D] auf die Person, an deren Tür o.Ä. geschlagen wird, Bezug genommen : (5) [Um 10 Uhr abends] klopfte es [bbeim Pfarrer]. Vor der Tür stand ein verwirrt aussehender Mann und bat um ein Bett für die Nacht . VERBF klopfen 'kochen kocht kochte hat gekocht kochen 1 Siedetemperatur haben kochen 2 etwas auf dem Kochherd zubereiten kochen 3 sich irgendwielange bei Siedetemperatur in einem Topf befinden kochen 4 etwas gar werden lassen kochen 5 etwas bei Siedetemperaturen haltbar machen kochen 6 zu bei Siedetemperatur etwas zu etwas machen kochen 7 etwas bei Siedetemperatur herstellen kochen 8 irgendwie Mahlzeiten herstellen kochen 9 bewirken, dass das Kochen irgendwie gelingt SBP kochen 1 NomE BED Siedetemperatur haben. (1) Das Wasser kocht . BELR NomE: dasjenige, das Siedetemperatur hat: Substanz [meist Flüssigkeit]/ [indirekt konkr. Objekt: Gefäß mit Flüssigkeit] (2) Er scherte sich nicht darum, wenn d das Wasser [im Kühler] kochte. (Grzimek, S. 219) (3R) Jeder Radfahrer weiß, dass bei langen Talfahrten die Bremsen heiß werden und d das Öl [in der Rücktrittbremse] zu kochen beginnt. (nach Gail/ Petri, S. 87) (4) Es war so heiß, dass dder Asphalt kochen 488 kochte. (5) Die Wahrscheinlichkeit dafür ist etwa so groß wie die, dass eein Wasserkessel, den man aufs Eis stellt, zu kochen beginnt anstatt abzukühlen. (nach Zeit, 15.11.85, S. 89) PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den Siedepunkt Bezug genommen werden : (6) [Auf dem Mars] kocht das Wasser [schon] [bbei 43 Grad Celsius]. (Gail/ Petri, S. 99) SBP kochen 2 NomE AkkE BED etwas auf dem Kochherd o.Ä. zubereiten . (7) Soll ich [schon] das Essen kochen? BELR N NomE: derjenige, der etwas zubereitet: Person/ Institution (8) FFernando hat Spaghetti und Pilzsoße gekocht, ein Lamm und Kartoffeln gebraten. (Zeit, 18.1.85, S. 39) (9) DDie Köche in der Mensa können keine afrikanischen Gerichte kochen. (10) [Für nierenkranke Patienten] kocht d die Klinik eine spezielle Diät. (11) Was kann mman im Schnellkochtopf kochen? AkkE: dasjenige, das zubereitet wird: konkr. Objekt/ Substanz [als Speise]/ [indirekt konkr. Objekt: Gefäß] (12) DDen Truthahn für das Thanksgiving-Fest kocht sie [ganz perfekt]. (MM, 27.9.86, S. 48) (13) Er kochte ddas Gericht [wortlos] [mit schlafwandlerisch sicheren Bewegungen]. (Grass, S. 420) (14) Eine hilfsbereite Nachbarin kocht [dem alten Mann] [täglich] eein warmes Essen und seinen Tee. (15) Ich habe [für morgen] eeinen großen Topf mit Erbsensuppe gekocht. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) In Studentenheimen werden [häufig] Nudelgerichte gekocht. sein : (17) Wenn das Mittagessen gekocht ist, will ich schnell einkaufen gehen. - Bekommen-Passiv: (18) Sind unsere Kinder bei der Oma, bekommen/ kriegen sie von ihr [jedes Mal] einen großen Schokoladenpudding gekocht. WORTB der Koch/ die Köchin, der Kocher, die Kocherei ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird : (19) Jean, die von sich behauptet, sie würde [nie] kochen, steht am Herd, als ich die Tür aufmache. (Zeit, 20.9.85, S. 85) (20) [In unserem Wochenendhaus] kochen wir [mit Propangas]. (21) Die Mensa kocht [täglich] [für fünftausend Studenten]. - Wird mit der AkkE auf Kaffee oder Tee Bezug genommen, wird kochen 2 i.S.v. ‘durch Übergießen mit kochendem Wasser bzw. maschinell zubereiten’ verwendet : (22) Ich k koche [schnell] eeinen Kaffee. - Mit einer PräpG [mit +D/ ohne +A] kann auf die Zutaten Bezug genommen werden : (23) Sie muss alles [oohne Salz] kochen. (24) Kohl wird bekömmlicher, wenn Sie ihn [mmit Kümmel] kochen. - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [auf +D/ mit +D] kann auf die Energiequelle Bezug genommen werden : (25) Jedes dritte Frühstücksei in der Bundesrepublik Deutschland wird [m mit Atomstrom] gekocht. (Zeit, 26.9.86, S. 96) (26) „Du kannst sagen, was du willst, ein Essen, das man [aauf Gas oder elektrisch] gekocht hat, schmeckt halb so gut wie ein auf Holzfeuer bereitetes.“ (nach E. Jung, S. 10); s. auch (20). - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person oder das Tier Bezug genommen werden, zu deren/ dessen Gunsten etwas zubereitet wird : (27) [F Für Claudia und Roman] hat die Mutter die beliebte Nudelsuppe aus der Tüte gekocht. (Zeit, 26.4.85, S. 94); s. auch (10), (14) und (21). - Mit einer unflektierten AdjG kann auf das Resultat der Handlung Bezug genommen werden: (28) [Für einen Eiersalat] werden die Eier [hhart] gekocht. (29) Kochen Sie den Blumenkohl [nnicht zu weich], weil er sonst zerfällt. SBP kochen 3 NomE (AdvE) BED sich zusammen mit einer Flüssigkeit irgendwielange bei Siedetemperatur in einem Topf o.Ä. befinden, um gar zu werden . (30) Der Reis muss etwa 20 Minuten kochen . BELR NomE: dasjenige, das sich bei Siedetemperatur in einem Topf befindet: konkr. Objekt/ Substanz [als Speise]/ [indirekt konkr. Objekt: Gefäß] (31R) DDie Kartoffeln kochten, sodass der Deckel des Topfes tanzte. (nach Torwegge, S. 43) (32) Als ddie Nudeln kochten, drehte sie die Gasflamme kleiner. (33) TTee darf [nicht] kochen, er wird nur aufgebrüht. (34) Zwischen verstreuten Lumpen steht ein Herd im Freien, [auf dem] e ein Suppentopf kocht. (Zeit, 3.5.85. S. 57) (35) [Nachdem] ddie Soße [auf kleiner Flamme] ca. fünf Minuten gekocht hat, kann sie zusammen mit dem Braten serviert werden. (AdvE): Zeit AdvG/ NG im A: Zeitdauer (36) Hat das Fleisch l lange genug gekocht, lässt es sich leicht vom Knochen lösen. (37) Soll der Blumenkohl bissfest sein, darf er hhöchstens zehn Minuten kochen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer unflektierten AdjG kann auf das Resultat des Vorgangs Bezug genommen werden: (38) Gemüse sollte [nicht] [z zu weich] kochen. W.BED kochen 4 NomE AkkE jemand läßt etwas [konkr. Objekt/ Substanz] [als Speise] in siedender Flüssigkeit gar werden (39) Soll ich den Fisch kochen oder braten? (40) Für Königinnenpastetchen wird das Hühnerfleisch gekocht. kochen 5 NomE AkkE jemand macht etwas [konkr. Objekt: häufig Wäsche/ Substanz: häufig Wasser] bei Siedetemperatur keimfrei, sauber oder haltbar (41) Ein Dorf kommt zusammen, um über die Cholera zu reden und beschließt, das ganze Wasser zu kochen, das für den menschlichen Genuss bestimmt ist. (nach MM, 3.1.85, S. 29) (42) [In fast zwei von drei Haushalten] wird [mindestens einmal pro Woche] Wäsche gekocht. (Umweltfreundl. Prod., S. 81) (43) Frauenhaare, die wirklich rot oder lila bleiben sollen, müssen gedämpft und gekocht werden. (Grzimek, S. 147) kommen 489 kochen 6 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand macht bei Siedetemperaturen etwas [konkr. Objekt/ Substanz] zu etwas [Substanz] (44) Meine Frau will die Pflaumen zu Marmelade und Kompott kochen. (45) Hier stand früher eine Fabrik, in der man Knochen zu Seife kochte. kochen 7 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): aus +D jemand stellt bei Siedetemperatur aus etwas [konkr. Objekt/ Substanz] etwas [Substanz] her (46) [In der Nachkriegszeit] hat mancher [selbst] aus Knochen Seife gekocht. (47) Gespannt beobachteten die Jungen, wie die Straßenbauarbeiter den Asphalt kochten. kochen 8 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ mit +D/ ... jemand [Person/ Institution: Restaurant o.Ä.] stellt irgendwie Mahlzeiten her (48) Herr Tschang kocht chinesisch. (Bild, 19.6.67, S. 2) (49) [Wegen ihres Nierenleidens] kocht Martina salzarm. (50) Immer mehr Menschen kochen ohne Fleisch, Fisch und Geflügel und mit viel Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten und Sojaprodukten. (MM, 9.3.85, S. 49) (51) [In den meisten Restaurants] wird auch vegetarisch gekocht. kochen 9 NomE AdvE; AdvE: AdvG etwas [konkr. Objekt: Gerät, Gefäß] bewirkt, dass das Kochen irgendwie gelingt (52) Mein Schnellkochtopf kocht hervorragend. (53) Wie kocht dein Elektroherd? PHRAS Idiom: jemandem kocht das Blut in den Adern/ es kocht in jemandem: jemand ist sehr erregt, sehr wütend; [abwertend] sein eigenes Süppchen kochen: ohne Rücksicht auf die anderen eigene Ziele verfolgen; [ugs] (vor Eifersucht/ Empörung/ Wut) kochen: (vor Eifersucht/ Empörung)/ Wut) sehr empört sein. - [ugs] Das ist noch nicht in dem Topf, wo’s kocht.: Das ist noch nicht im Gange/ noch nicht entschieden.; Hier/ Dort wird auch nur mit Wasser gekocht.: Hier/ Dort wird auch nichts Überdurchschnittliches geleistet, geht es genauso zu wie überall. G.ANM - kochen wird auch gelegentlich mit Bezug auf Sonne, Sommer o.Ä. i.S.v. ‘sehr heiß sein’ verwendet: (54) Im Haus war es ziemlich kühl, obwohl draußen der Sommer kochte. (nach Cotton, S. 30) 'kommen kommt kam ist gekommen kommen 1 erscheinen kommen 2 an/ auf/ in irgendwo aufgenommen werden kommen 3 auf die geistige Aufmerksamkeit auf etwas richten kommen 4 irgendwohin gelangen kommen 5 irgendwohin gebracht werden kommen 6 bei einer Tätigkeit bis irgendwohin gelangen kommen 7 irgendwohin gehören kommen 8 irgendwoher stammen kommen 9 irgendwo in einer Reihenfolge seinen Platz haben kommen 10 irgendwann in einer Abfolge stattfinden kommen 11 beginnen kommen 12 sich bilden kommen 13 jemanden irgendwieviel kosten kommen 14 bei jemandem entstehen kommen 15 an/ zu etwas erlangen kommen 16 an/ zu in jemandes Besitz übergehen kommen 17 auf etwas erreichen kommen 18 auf etwas errechnen kommen 19 auf rechnerisch auf etwas entfallen kommen 20 aus aus etwas entlassen werden kommen 21 aus/ in aus oder in etwas geraten kommen 22 durch/ von durch etwas verursacht werden kommen 23 hinter etwas durchschauen kommen 24 mit etwas im Gespräch vorbringen kommen 25 nach jemandem ähnlich sein kommen 26 über plötzlich bei jemandem entstehen kommen 27 um etwas einbüßen kommen 28 zu für etwas Gelegenheit finden kommen 29 zu mit etwas beginnen kommen 30 zu etwas Angestrebtes erreichen kommen 31 zu zusätzlich einzukalkulieren sein kommen 32 zu durch eine geistige Handlung irgendwie zu etwas gelangen kommen 33 sich von irgendwoher zu einem anderen Ort bewegen kommen 34 sich von irgendwoher ausbreiten kommen 35 von irgendwoher austreten kommen 36 von irgendwann stammen kommen 37 sich irgendwie ereignen kommen 38 von irgendwoher zurückkehren kommen 39 irgendwann gebracht werden kommen 40 irgendwann eintreten kommen 41 irgendwoher geäußert werden kommen 42 irgendwohin langen können kommen 43 irgendwo irgendwann gesendet werden kommen 44 irgendwohin gelangen, um dort eine Position einzunehmen kommen 45 sich an einen Ort begeben, um etwas zu tun SBP kommen 1 NomE BED erscheinen oder sich nähern. (1) Die Straßenbahn muss [gleich] kommen. BELR NomE: dasjenige, das erscheint: Person/ Tier/ konkr. Objekt [meist Fahrzeug] (2) Sie steckte das Foto schnell weg, wenn jemand kam. (nach Zeit, 19.7.85, S. 41) (3) Bleibt zu hoffen, dass dder finanzstarke Retter [schnell] kommt. (MM, 11.4.96) (4) Kuck mal, [da] kommt [wieder] dder Hund mit der Verletzung am Rücken. (nach SZ, 24.2.96, S. 9) (5) D Der Bus kommt [nachts] [nur auf Bestellung]. (BerlZ, 21.12.99, S. 26) PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf das Mittel zur Fortbewegung Bezug genommen werden: (6) Kommt er [z zu Fuß oder mit dem Fahrrad]? - Mit einer temporalen AdvG, einer PräpG [in +D/ ...] bzw. NG im A kann auf den Zeitpunkt des Erscheinens kommen 490 Bezug genommen werden: (7) Wer [nnachher] kommt, findet nicht mehr viel Auswahl vor. (8) Das Taxi wird [i in wenigen Minuten/ jjeden Augenblick] kommen. ; s. auch (1) und (5). - kommen 1 wird gelegentlich in Aufforderungssätzen verwendet und in der Reaktion auf eine Aufforderung: (9) „Jan, komm’ [endlich]“, rief der Unterhachinger Teambetreuer. (SZ, 12.4.99, S. 35) (10) „Ja - ja ... ich komm’ [ja] [schon].“ (Lenz, Haussuchung, S. 167) - Bei kommen 1 wird die Annäherung vom Standort des Sprechers aus gesehen. SBP kommen 2 an/ auf/ in NomE PräpE BED anfangen, etwas regelmäßig zu besuchen oder irgendwo aufgenommen werden. (11) Steffi kommt [im Herbst] in die Schule. BELR NomE: derjenige, der aufgenommen wird: Person [meist als Schüler, Lehrling, Student] (12) [Vorigen Monat] kam dder 14-jährige Junge [bei einem Tischlermeister] in die Lehre. (13) Es ist jetzt sechs Jahre her, dass i ich ans Institut kam. PräpE: dasjenige, in das jemand aufgenommen wird: Institution [Lehranstalt o.Ä.] an +A/ auf +A/ in +A: Gymnasium, Hochschule, Universität in +A: Kindergarten, Hort, Schule, Lehre (14) Das Wintersemester 2000/ 2001 hat begonnen und viele Erstsemester sind a an die Universität gekommen. (nach MM, 17.10.2000) (15) [Nach der vierten Klasse] kommen viele Kinder a auf das Gymnasium. (16) [Mit drei Jahren] kommen die Kinder i in den Kindergarten. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer temporalen AdvG, einer PräpG [nach +D/ ...] bzw. NG im A kann auf den Zeitpunkt der Aufnahme Bezug genommen werden: (17) [N Nach den Sommerferien] kommt unser jüngster Sohn in den Kinderhort. ; s. auch (11), (12), (15) und (16). SBP kommen 3 auf NomE PräpE BED die geistige Aufmerksamkeit auf etwas richten; einfallen. (18) [Wie] sind Sie [denn] auf diese Idee gekommen? BELR NNomE: derjenige, der die geistige Aufmerksamkeit auf etwas richtet: Person/ Institution/ [indirekt Veranstaltung]/ [auch Gespräch] (19) DDie Schüler kamen auf ganz andere Lösungsmöglichkeiten, als die Lehrerin gedacht hatte. (20) D Das Finanzministerium ist auf neue Maßnahmen zur Kostendämpfung gekommen. (21) D Die Talkshow kam [durch einen Zwischenruf aus dem Publikum] auf dieses brisante Thema. (22) [Rein zufällig] kam d das Gespräch auf Thomas Mann. PräpE: auf +A: dasjenige, worauf die geistige Aufmerksamkeit gerichtet wird: abstr. Objekt [Idee, Thema o.Ä.]/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt/ Handlung (23) Du kommst [wirklich] aauf die sonderbarsten Einfälle! (24) Soviel er auch überlegte, er kam [nicht] aauf den Namen des Verfassers. (25) Wenn unangenehme Arbeiten zu tun sind, kommt der Chef [immer] aauf mich. dass-S: (26) [Schon früh] sind die Griechen ddarauf gekommen, d dass einzelne körperliche Fähigkeiten durch eine abgestimmte Ernährung verbessert werden können. (Zeit, 24.6.99, S. 41) Inf+: (27) [Wie] bist du darauf gekommen, aausgerechnet ein Computerspiel zu schreiben? (taz, 30.6.89, S. 24) w-Frag: (28) [Schließlich] kam Andrea ddarauf, w wo der Fehler lag. Hpts: (29) Es sei die Rede d darauf gekommen, der 22-jährige solle vor die Tür kommen. (MM, 14.9.94) PASSK kein Passiv möglich ANM - kommen 3 au f wird auch in Verbindung mit sprechen im Infinitiv mit zu in der Konstruktion auf jemanden/ etwas zu sprechen kommen verwendet i.S.v. ‘jemanden/ etwas zum Thema eines Gesprächs machen’: (30) [Irgendwann] kkam man [auch] aauf die gemeinsame Schulzeit zu sprechen. SBP kommen 4 NomE AdvE BED irgendwohin gelangen. (31) Wenn Sie [mal] nach Köln kommen, besuchen Sie uns. BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin gelangt: Person/ Tier/ Fahrzeug (32) Nach Spiekeroog kommen FFeriengäste, die mal nur Wind in den Ohren haben wollen. (Zeit, 12.5.95) (33) DDie Mäuse kommen in unsere Wohnung. (Spiegel, 8/ 93, S. 159) (34) DDas Fahrzeug kommt [alle 14 Tage] [für eine Stunde] nach Neuforstenried an den Sammelstandplatz. (SZ, 20.10.98, S. 2) AdvE: Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Veranstaltung/ Handlung] durch +A/ über +A/ ...: Richtung (35) Pendler kommen [ohne Umsteigen] iins Zentrum von Saarbrücken. (BerlZ, 4.2.98, S. IV) (36) Der französische Staatspräsident wird [über die Weihnachtstage] nnach Ägypten kommen. (nach taz, 24.12.86, S. 7) (37) Nur jeder Zehnte schafft es, [unbemerkt] üüber Flüsse, Stacheldraht oder undurchdringliches Gelände in den Westen zu kommen. (nach Bild, 1.8.89, S. 2) (38) Zahlreiche Gefangene kommen [mit Bewachung] zzur Veranstaltung. (nach MM, 20.1.86, S. 13) (39) Kind, was machst du denn zu Weihnachten, kommst du zzu mir? (taz, 2.12.95, S. 39) (40) Opernstar José Carreras kommt [im nächsten Jahr] z zu einem Openair-Konzert vor dem Schloss. (MM, 1.12.94) (41) Ich kann [morgen] [nicht] zzum Schwimmen kommen. (42) Der Besucher kommt d durch einen engen dunklen Gang und betritt den ersten Ausstellungsraum. (BerlZ, 28.12.99, S. 13) (43) Der Literaturexpress 2000 fährt in Lissabon los und kommt üüber Moskau nach Berlin. (BerlZ, 22.9.99, S. 16) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (44) [Morgen] wird [aber] [pünktlich] zum Unterricht gekommen! ANM - Wird mit der AdvE auf eine Person Bezug genommen, wird kommen 4 auch i.S.v. ‘besuchen’ verwendet: (45) Mein Vater würde sich freuen, wenn Sie [mal wieder] z zu uns kommen würden. ; s. auch (39). kommen 491 - kommen 4 wird gelegentlich in Verbindung mit lassen in der Konstruktion (sich [D]) jemanden/ etwas (irgendwohin) kommen lassen i.S.v. ‘veranlassen, dass jemand/ etwas irgendwohin gelangt’ verwendet: (46) Seine Frau habe [sofort] einen Arzt kkommen lassen. (nach SGT, 17.1.98) (47) Können Sie mmir [bitte] einen Mietwagen z zum Hotel kommen lassen? SBP kommen 5 NomE AdvE BED irgendwohin gebracht werden, um dort behalten zu werden oder um dort zeitweise zu verbleiben: (48) Herr Meier kommt [nächste Woche] ins Krankenhaus. BELR NNomE: dasjenige, das irgendwohin gebracht wird: Person [als Patient, Häftling o.Ä.]/ selten Tier/ Pflanze/ konkr. Objekt (49) IIch kam [also] [nicht] in die Anstalt. (Grass, S. 287) (50) DDas Pferd kommt zum Arzt, wird wieder gesund. (nach MM, 11.8.00) (51) [Am 24. Dezember] kommt dder Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer und wird geschmückt. (52) Die fertigen Brennelemente kommen in das Kernkraftwerk. (Brisante Wörter, Umwelt, 12/ 88, S. 522) (53) DDer Brief kommt [noch heute Abend] in den Briefkasten oder [gleich morgen früh] direkt zur Post. AdvE: Ort auf +A/ ...: Zielort in +A: Zielort/ [häufig indirekt Institution/ Zustand] über +A: Richtung (54) Alte Batterien, die gesammelt werden, kommen aauf die Deponie. (nach MM, 12.3.87, S. 19) (55) Wer draußen Verbrechen begeht, kommt i ins Gefängnis. (taz, 3.10.88, S. 11) (56) Die Kalaschnikows kommen üüber Deutschland hier ins Land. (nach Spiegel, 7/ 93, S. 154) (57) Anonyme Schreiben kommen [sofort] iin den Papierkorb. (58) Er kam i in Isolierungshaft, wurde geschlagen. (BerlZ, 1.4.98, S. 1) PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer temporalen AdvG bzw. PräpG [vor +D/ ...] oder NG im A kann auf den Zeitpunkt, an dem etwas irgendwohin gebracht wird, Bezug genommen werden: (59) [B Bereits vor dem offiziellen Beginn des Winterschlussverkaufs] kommt verbilligte Ware in die Regale. ; s. auch (48), (51), (53) und (57). SBP kommen 6 NomE AdvE BED bei einer Tätigkeit oder der Bewältigung einer Aufgabe bis irgendwohin gelangen. (60) Wir kommen [heute] nur bis Seite 190. BELR NomE: derjenige, der irgendwohin gelangt: Person/ Gremium (61) „Am Wochenende haben wir mit dem Renovieren angefangen.“ - „Und wie weit seid iihr gekommen? “ (62) DDas Lehrerkollegium hatte sich vorgenommen, [noch vor den Osterferien] bis zur 20. Lektion im Lehrbuch zu kommen. AdvE: Ort AdvG/ an +A/ zu +D/ .../ bis-Gruppe: Zielort [häufig Abschnitt eines Lehrstoffs, Seite eines Textes o.Ä.] (63) Die Übersetzung ist schwieriger als ich dachte: ich bin [noch nicht] ssehr weit gekommen. (64) Wenn der Leser aan die Stelle kommt, wo der Kommissar den Drohbrief findet, weiß er bereits, wie der Krimi endet. (65) [Im Schiller-Seminar] sind wir [jetzt] zzu „W Wallensteins Tod“ gekommen. (66) Ich habe gleich gestern Abend mit dem Lesen angefangen, bin aber [bloß] bbis zur Hälfte gekommen. PASSK kein Passiv möglich SBP kommen 7 NomE AdvE BED irgendwohin gehören oder irgendwo einen festen Platz haben. (67) Die Handtücher kommen in den Schrank. BELR NNomE: dasjenige, das irgendwohin gehört: konkr. Objekt/ abstr. Objekt (68) Wohin kommen die Wörterbücher? (69) Bitte, füllen Sie dieses Formular aus: In die erste Spalte kommt dder Name, in die zweite dder Vorname und in die dritte ddas Geburtsdatum. (70) DDie Gesamtsumme kommt in die letzte Spalte. AdvE: Ort AdvG/ auf +A/ in +A/ ...: Zielort [häufig Stelle, Raum, Behälter] (71) Die Mäntel kommen aan den Kleiderhaken, die Regenschirme i in den Schirmständer. (72) Die Briefmarke kommt aauf die rechte obere Ecke des Briefumschlags. (73) Deutschland hat ein ausgeklügeltes Entsorgungssystem. Kartoffelschalen kommen i in die Biotonne, Jogurtbecher iin den gelben Sack und Weinflaschen iin den Altglas-Container. (FR, 28.9.99, S. 6) (74) Die Fahrräder haben im Hausflur nichts zu suchen. Sie kommen i in den Fahrradkeller. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit kommen 7 werden häufig indirekt Handlungsanweisungen für einen normalerweise nicht genannten Adressaten formuliert: s. (67), (69), (71), (72) und (74). SBP kommen 8 NomE AdvE BED irgendwoher stammen oder seinen Ursprung haben. (75) Meine Frau kommt aus Norddeutschland. BELR NomE: dasjenige, das irgendwoher stammt: Konkretum/ abstr. Objekt (76) SSilvia kommt aus einer Künstlerfamilie: ihre Mutter war Schauspielerin und ihr Vater Dirigent. (77) In der Stadt leben 200.000 Muslime. 1140.000 kommen aus der Türkei, andere aus Bosnien, Irak und dem Iran. (nach BerlZ, 8.2.98, S. 20) (78) DDer Eukalyptusbaum und das Känguru kommen aus Australien. (79) D Die für den Dresdener Zoo bestimmten beiden Elefanten kommen aus Afrika. (80) NNur noch fünf Prozent der weltweiten Schiffsbauten kommen aus der Bundesrepublik. (nach taz, 4.9.86, S. 4) (81) D Die sechs Prozent mehr Jahresumsatz des Buchhandels kommen [weitgehend] aus dem Taschenbuchbereich. (nach MM, 30.9.86, S. 24) (82) Aus dem Rheinland kommt ddiese Art, Blutwurst zuzubereiten. (Blumenkohl, S. 254) AdvE: Ort AdvG/ aus +D: Ausgangsort [geografischer Ort/ abstr. Objekt/ Zustand] von +D/ +AdvG: Ausgangsort/ [indirekt Institution] (83) Die Bauern mögen uns nicht, weil wir aaus der Stadt kommen. (nach taz, 19.12.86, S. 9) (84) Ein Großteil der 18 Sonderschulabgängerinnen kam aaus schwierigen häuskommen 492 lichen Verhältnissen. (MM, 25.6.87, S. 23) (85) Viele Wörter der deutschen Sprache kommen aaus dem Lateinischen und dem Griechischen. (86) Der Begriff der Valenz kommt [ursprünglich] a aus der Chemie. (87) Kaffee kommt aaus Afrika, Asien und Lateinamerika. (taz, 14.5.94, S. 16) (88) Nur wer v von einer namhaften Privatschule kommt, hat Aufstiegschancen. (Spiegel, 8/ 93, S. 14) (89) 147 Millionen Mark hat das Gebäude gekostet - 46 Millionen Mark kommen vom Land Baden-Württemberg, den Rest zahlen die Stadt und verschiedene Stiftungen. (Zeit, 28.6.96, S. 42) (90) Von wo kommen die sozialistischen Ideen? (Zeit, 21.6.85, S. 6) PASSK kein Passiv möglich ANM - kommen 8 wird sowohl für die Benennung des Ursprungsorts einer Gattung als auch für den Herkunftsort eines Individuums verwendet: s. (78) und (79). SBP kommen 9 NomE AdvE BED irgendwo in einer Reihenfolge seinen Platz haben. (91) Die aktuelle Meldung kommt auf der ersten Seite. BELR NNomE: dasjenige, das irgendwo seinen Platz hat: keine Restr. (92) [Bei den Großeltern] kommen zuerst ddie Enkel, dann die Kinder. (93) Das Elend der Tiere resultiert aus der Bibellehre, wonach dicht auf Gott dder Mensch kommt und dann erst d der Rest der Welt. (nach Zeit, 22.8.97, S. 40) (94) Nach dem Vorwort des Herausgebers kommt eeine ausführliche Einleitung. AdvE: Ort AdvG/ hinter +D/ vor +D/ ...: Ortspunkt [als Position] (95) Wenn Sie die Straße geradeaus gehen, kommt rrechts ein Supermarkt, kkurz danach ein Kino und ddirekt hinter dem Kino das Reisebüro. (96) Lies mal weiter! Das Interessanteste kommt [nämlich] aauf der nächsten Seite. (97) Kurz vor der Brücke kommt eine Tankstelle. PASSK kein Passiv möglich ANM - Bei dem Ortspunkt handelt es sich häufig um einen Punkt auf einer Werteskala: s. (92) und (93). SBP kommen 10 NomE (AdvE) BED irgendwann in einer Abfolge stattfinden. (98) Nach den Nachrichten kommt der Wetterbericht. BELR NomE: dasjenige, das irgendwann stattfindet: Ereignis/ [indirekt abstr. Objekt] (99) DDie Eröffnung des Restaurants kommt dieses Jahr [nicht mehr]. (nach taz, 9.3.90, S. 7) (100) Passend zum Fest präsentiert sich der Gesangverein „Cäcilia“ mit den Titeln „Jetzt kommen ddie lustigen Tage“ und „Freude am Leben“. (nach MM, 14.7.98) (101) D Die Preiserhöhung kommt, [auch ohne Strukturreform]. (nach taz, 10.3.94, S. 21) (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ nach +D/ vor +D/ .../ NG im A: Zeitpunkt (102) Einkaufszentrum gestern Abend eingeweiht. Kino- Eröffnung kommt sspäter. (MM, 9.11.99) (103) Die Wiederholung der Sendung kommt aam Sonntag, 8. Februar. (104) Die Wahlen kommen [nicht] v vor dem Jahr 2000. (SZ, 19.10.96, S. 12) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE wird meist realisiert. - kommen 10 wird in sprichwörtlichen Ausdrücken verwendet, z.B.: (105) DDie nächsten Wahlen kommen bestimmt! (taz, 30.12.99, S. 6) (106) HHochmut kommt vor dem Fall’ ist ein sehr deutsches Sprichwort. (BerlZ, 16.3.2000, S. 21) (107) Ich sagte zu mir: „Ruhe bewahren, kommt Zeit, kommt Rat! “ (nach taz, 4.7.96, S. 13) W.BED kommen 11 NomE etwas [Zustand: häufig Tages-, Jahreszeit, Epoche] beginnt (108) Und der Morgen kam, und die Sonne stand am hohen Himmel. (Zeit, 4.8.95, S. 9) (109) Die nächste Eiszeit komme [bestimmt], versichern Klimaforscher. (nach FR, 27.10.99, S. 9) (110) Der Zeitpunkt wird kommen, wo die Kohle- und Erdölvorräte der Erde aufgebraucht sein werden. (111) „[In den nächsten Tagen] kommen [wieder] mildere Temperaturen“, sagte die Meteorologin vom Wetterdienst in Potsdam. (nach BerlZ, 4.2.98, S. IV) kommen 12 NomE etwas [konkr. Objekt: häufig organisches Produkt/ Substanz] bildet sich (112) In jedem Jahr gibt Christian Ewald zwei Bücher heraus - „immer wenn die Blätter kommen und wenn sie fallen“. (BerlZ, 29.12.99, S. 26) (113) Die Blüten fielen ab, [jetzt] kommen neue Knospen. (taz, 13.2.91, S. 18) (114) Babys sollen ein Gebräu aus Heilkräutern trinken, wenn die ersten Zähne kommen. (nach SZ, 22.9.98, S. 2) (115) Jeder von uns hat fünfunddreißig Milliarden Blutkörperchen, [durch die] kommt der Schorf, damit der Mensch nicht verblutet. (taz, 5.10.94, S. XI) kommen 13 NomE (AkkE) AdvE1/ AdvE2; AdvE1: AdvG/ auf +A/ NG im A; AdvE2: AdvG [ugs] etwas [konkr. Objekt [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung]] kostet jemanden [Person/ Institution] irgendwieviel [Menge: meist Geldsumme] bzw. ist für jemanden [Person/ Institution] irgendwie teuer (116) Wie viel kommt dieser Mantel? (117) [Auf dem Markt] kam das Kilo Spargel [gestern] 8 Euro. (118) [Insgesamt] ist uns der Umzug auf 5.000 Euro gekommen. (119) Die Dienstreise wäre [mit dem Auto] die Firma [letztlich] billiger gekommen. (120) [Manchmal] kommt eine Reparatur teurer als ein Neukauf. kommen 14 NomE DatE bei jemandem entsteht etwas [Substanz: häufig Träne/ abstr. Objekt: häufig Gedanke] (121) [Im Kampf mit dem Parlament] kam Jelzin die Idee, das Volk per Referendum entscheiden zu lassen. (Spiegel, 8/ 93, S. 159) (122) Sind Ihnen [nie] Bedenken gekommen? (123) [Irgendwann] kommen dem Bürger Zweifel an unserem Rechtsstaat. (MM, 28.6.2000) (124) Branko Samarovski ist der altvertraute Beamte im Strafvollzug, dem die Tränen kommen, wenn er tun muss, wofür er bezahlt wird: Menschen schinden. (Zeit, 15.8.86, S. 36) - Die DatE kann weggelassen werden, wenn dasjenige, bei dem Zweifel entsteht, eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit ist: (125) [Langsam] kommen Zweifel an Schröders Mut. (BerlZ, 2.11.98, S. 18) kommen 493 kommen 15 an/ zu NomE PräpE; PräpE: an +A/ zu +D jemand [Person/ Institution] erlangt oder bekommt jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] (126) [Wie] mag er an diese reizende Frau gekommen sein? (127) [Durch eine Erbschaft] kam meine Tante an einen Gutshof, mehrere Reitpferde, einen Wald und an ein beträchtliches Vermögen. (128) [Wie] kommen arme Frauen in Indien an Kredite für den Hausbau? (nach Zeit, 21.6.96, S. 24) (129) Die Radiosender kommen [auf diese Weise] [kostenlos] an Nachrichten. (MM, 10.9.94) (130) [In neuen Siedlungen] können etwa 2.000 obdachlose Familien zu einem neuen Heim kommen. (nach taz, 6.12.86, S. 9) (131) Der bullige Oberbürgermeister ist [ohne demokratische Legitimation] zu seinem Posten gekommen. (nach Spiegel, 7/ 93, S. 180) (132) Er hätte [schneller und billiger] zu seinem neuen Beruf kommen können. (Stern, 16.6.87, S. 31) kommen 16 an/ zu NomE PräpE; PräpE: an +A/ zu +D etwas [Konkretum] geht in jemandes [Person/ Institution] Besitz über, wird in etwas [Institution] eingegliedert (133) Als die alte Frau starb, kamen die wertvollen Bücher an ihren Neffen, die kostbaren Gemälde an das Museum ihrer Heimatstadt. (134) Das Gut gehörte im vorigen Jahrhundert der Familie Makedonow, und nachdem sie in der männlichen Linie ausgestorben war, kam es [schließlich] [durch Heirat] an den Kollegienassessor Tschaikin. (nach Bergengruen, S. 7) (135) [Nach dem 2. Weltkrieg] kam ein Teil Rumäniens zur Sowjetunion. kommen 17 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] erreicht etwas [abstr. Objekt [als Menge, Wert]] (136) [Mit allen Zuschlägen] kommt Frank auf einen Monatslohn von 3.000 Euro. (137) Wer nachmittags von fünf bis neun, jedes Wochenende und an vier Ferienwochen durcharbeitet, kommt auf 1.100 Arbeitsstunden im Jahr. (BerlZ, 9.3.98, S. 24) (138) Die Puhdys kommen auf 75 bis 100 Life-Auftritte pro Jahr. (nach BerlZ, 4.2.98, S. 38) (139) Sat. 1 kommt auf eine Quote von 14,5 Prozent, RTL auf 12,3 und Pro Sieben auf 6,3 Prozent. (BerlZ, 19.11.97, S. 20) (140) Miete und Nebenkosten kommen [zusammen] auf 650 Euro. kommen 18 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A jemand [Person/ Institution] ermittelt die Anzahl von etwas [Konkretum/ abstr. Objekt [als Menge]]; errechnen (141) [Bei ihrem Kostenvoranschlag] ist die Firma auf einen Betrag von EUR 40.000 gekommen. (142) Ich habe noch einmal nachgezählt und komme [diesmal] auf 51 Teilnehmer. (143) [Für die geplanten Arbeiten der Hilfskräfte] kommen wir auf 80 Monatsstunden. kommen 19 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung [als Menge]] entfällt rechnerisch auf etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung [als Menge]] (144) Wenn wir den Lottogewinn aufteilen, kommt auf jeden von uns eine Summe von ca. 3OO Euro. (145) [Beim jetzigen Stand der Staatsverschuldung] kommen auf jeden Bürger rund 14.000 Euro. (146) Sachsen hat unter allen Bundesländern die niedrigste Polizeidichte, auf einen Uniformierten kommen 440 Bürger. (Spiegel, 7/ 93, S. 76) (147) [In Schwerin, Chemnitz und Dresden] kommen auf 1.000 Einwohner jeweils nur 11 Hunde. (MM, 12.9.94) (148) Wie viele Totgeburten kommen auf 1.000 Lebendgeburten? (149) Auf die kleinen Parteien kamen knapp drei Prozent der Wählerstimmen. (150) Auf drei Morde kommen tausend Diebstähle. kommen 20 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D jemand wird nach längerem Aufenthalt aus etwas [Institution] entlassen (151) Was für eine Berufsausbildung willst du machen, wenn du aus der Schule kommst? (152) Der Siebenjährige aus Mannheim kam [erst am Mittwoch] aus dem Krankenhaus, wo er wochenlang einen Schädelbruch auskurieren musste. (MM, 2.5.98) (153) Sein Verein „Sprungbrett“ versucht, jene weiterzubringen, die keinen Schulabschluss haben, aus dem Gefängnis kommen, lange ohne Arbeit sind. (SZ, 20.6.97, S. 3) - Der Eigenname der Institution wird normalerweise nicht genannt. kommen 21 aus/ in NomE PräpE; PräpE: aus +D/ in +A jemand [Person/ Institution] gerät aus oder in etwas [Zustand] (154) [Plötzlich] bin ich aus dem Gleichgewicht gekommen und von der Leiter gestürzt. (155) Die kleinen Hände schlagen auf das Ziegenfell der Trommel, ein Junge kommt aus dem Takt. (FR, 15.10.98, S. 6) (156) Die Politik hätte eine Chance, wenn die Wirtschaft in eine schwere Krise kommt. kommen 22 durch/ von NomE PräpE; PräpE: durch +A/ von +D; PräpSE mit obl. Korrelat dadurch/ davon [ugs] etwas [Vorgang: häufig Schmerz/ Zustand: Emotion] wird durch etwas [Abstraktum] verursacht (157) Deine Magenschmerzen kommen [bestimmt] durch den ständigen Ärger. (158) Die Freude kam von der Begegnung mit einer Anzahl honoriger Männer. (Heuss, S. 96) dass-S: (159) Ein Stück Entlastung kommt dadurch, dass die Ausländerbehörde beschlossen hat, am Mittwoch zu öffnen. (nach taz, 25.2.91, S. 32) (160) Das Chaos kommt davon, dass man einen europäischen und keinen regionalen Markt anstrebt. (taz, 8.8.98, S. 3) - Gelegentlich wird die PräpSE mit dem Korrelat daher gebildet: (161) Die Kreativität kommt ddaher, dass ein wesentliches Manko an der Universität die Unmöglichkeit zur Kommunikation ist. (taz, 10.12.93, S. 3) kommen 23 hinter NomE PräpE; PräpE: hinter +A; PräpSE mit obl. Korrelat dahinter jemand [Person/ Institution/ selten Tier] durchschaut etwas [abstr. Objekt: häufig Geheimnis/ Sachverhalt]; aufklären kommen 494 (162) Nicht einmal ein Team aus Psychologieprofessoren kam hinter das Geheimnis. (FAZ, 1993) (163) Der Aufsichtsrat kam hinter die angeblichen Darlehensgeschäfte. (MM, 23.12.95) (164) [Mit Hingucken] kommt man [nicht] hinter die Umwälzungen unserer Zeit. (Spiegel, 8/ 93, S. 104) dass-S: (165) Der Fuchs ist [nun endgültig] dahinter gekommen, dass er seine Nahrung in bewohnten Gegenden leichter auftreiben kann. (SGT, 3.2.2000) ob-Frag: (166) Mitglieder eines Untersuchungsausschusses kamen [nicht] dahinter, ob es zutrifft, dass elf Millionen Mark Schmiergelder aus Frankreich in Richtung CDU geflossen sind. (FR, 12.11.99, S. 3) w-Frag: (167) [Nie] bin ich dahinter gekommen, was ihm dabei hilft, dass er so vieles voraussehen kann. (Lenz, Exerzierplatz) kommen 24 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit [ugs, abwertend] jemand bringt etwas [abstr. Objekt: häufig Ausrede, Argument] im Gespräch vor (168) Man darf gespannt sein, mit welcher Begründung der Parteivorsitzende [diesmal] kommt. (169) Nachdem er ausführlich über seine Zukunftspläne gesprochen hatte, kam er [schließlich] mit der Bitte um ein Darlehen. (170) Komm [mir] [bloß] [nicht] mit dieser Ausrede! dass-S: (171) [Denen] kann man [nicht sofort] damit kommen, dass sie einen Schulabschluss machen sollen. (Spiegel, 5/ 93, S. 89) Inf+: (172) Niemand wird dem Politiker glauben, wenn er damit kommt, von den so genannten schwarzen Kassen des Parteivorsitzenden nichts gewusst zu haben. w-Frag: (173) [Ständig] kommt er damit, wie viel er für uns getan hat. Hpts: (174) Kommen Sie [mir] [bitte] [nicht] damit, Sie hätten von nichts gewusst! - Der ethische Dativ ist häufig: s. (170), (171) und (174). kommen 25 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D [ugs] jemand ist jemandem [Person: meist Verwandter] ähnlich (175) Der Sohn kommt [eher] nach dem Vater, einem stillen, fügsamen Mann. (BerlZ, 16.5.98, S. 19) (176) Es ist schwer zu sagen, nach wem unsere älteste Tochter kommt. kommen 26 über NomE PräpE; PräpE: über +A etwas [Zustand: Gefühl/ Ereignis] entsteht plötzlich bei jemandem; überkommen (177) Das Gefühl der Erleichterung, das über ihn kam, löste die Spannung. (178) Ich habe das Gefühl, dass eine Wende bevorsteht, und große Ruhe kommt über mich. (MM, 27.4.89) (179) Und es kommt über mich. Im Vollrausch taumele ich aufs Parkett. (taz, 16.5.89, S. 20) kommen 27 um NomE PräpE; PräpE: um +A jemand büßt etwas [abstr. Objekt [als Besitz]] ein oder wird um etwas [Sachverhalt/ Handlung] gebracht (180) Unsere Nachbarin hat den Betrüger in ihre Wohnung hereingelassen und ist [durch ihre Gutgläubigkeit] um ihre gesamten Ersparnisse gekommen. (181) Als das Telefon läutete, nahm sie den Hörer nicht ab: sie wollte [nicht] [wieder] um ihren Mittagsschlaf kommen. (182) Schade, dass du nicht dabei gewesen bist: du bist um ein großes Vergnügen gekommen. kommen 28 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D [meist subst. Inf.]; PräpSE mit obl. Korrelat dazu [ugs] jemand findet für etwas [Handlung] Zeit, Gelegenheit (183) Sie mochte wohl wie Mama, die [wegen Jan Bronski] [nicht mehr] zum Lesen kam, die stattlichen Bände der Buchgemeinschaft an Leute verschenkt haben, die noch lasen. (nach Grass, S. 71) (184) Seit der Junge auf dem Gymnasium ist, kommt er [kaum noch] zum Spielen. dass-S: (185) [Wahrscheinlich] komme ich [erst am Wochenende] dazu, dass ich den Rasen mähe. Inf+: (186) „Wir sind [leider] [noch nicht] dazu gekommen, sie zu genießen“, antwortete Gräfin Henrike und aß ein Stück von der Forelle. (Bolten, S. 14) kommen 29 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu jemand beginnt bei einer Veranstaltung oder Darstellung mit etwas [Handlung/ [indirekt abstr. Objekt]] (187) Meine Damen und Herren, wir kommen [nun] zur Verlosung des Hauptgewinns. (188) Verlassen wir nun die Wissenschaft und kommen zur Literatur. (BerlZ, 11.10.97, S. VII) (189) Als der Vorsitzende [endlich] zum letzten Punkt der Tagesordnung kam, hatten schon viele den Saal verlassen. (190) [Im Kapitel über die Ex-Frauen] kommt die Autorin [schließlich] zum heikelsten Thema. (nach Zeit, 24.1.86, S. 63) Inf+: (191) Wir müssen überlegen, [wie] man [auf schnellstem Wege] dazu kommt, die Hilfsgüter möglichst unbürokratisch an die Flüchtlinge zu verteilen. kommen 30 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu jemand [Person/ Institution] erreicht etwas Angestrebtes [Sachverhalt] (192) In dem Aufruf heißt es, die Kontokündigung sei „ein Signal“, um [nunmehr] zu einem umfassenden Boykott auf allen Ebenen zu kommen. (nach MM, 10.4.87, S. 2) dass-S : (193) „Ich möchte dazu kommen, dass alle Spieler wieder gerne in der Nationalmannschaft spielen“, verkündete der neue Teamchef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ribbeck. (nach BerlZ, 14.9.98, S. 38) Inf+ : (194) Wir müssen dazu kommen, statt kurzfristig mit maximalem Einsatz dem Boden Höchstleistungen abzufordern, lieber etwas weniger zu ernten und damit die Böden langfristig zu erhalten. (nach MM, 17.1.85, S. 23) kommen 31 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D etwas [abstr. Objekt [häufig als Anzahl, Summe]] ist zusätzlich zu etwas [abstr. Objekt [häufig als Anzahl, Summe]] einzukalkulieren; hinzukommen (195) Zu dem Mietzins kommen die Nebenkosten. (196) Zu den rund 580 im Bundesgebiet bekannten Aids-Erkrankungen, kommt [noch] eine schwer einzuordnende Dunkelziffer. (197) Zu den Sozialabgaben kommen [seit 1995] die Beiträge für die Pflegeversicherung. (198) Zur Gewalt von kommen 495 innen kommt [vermehrt] solche von außen. (MM, 27.5.88, S. 2) kommen 32 zu NomE PräpE (AdvE); PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu; (AdvE): AdvG/ auf +D/ durch +A/ ... jemand [Person/ Institution] gelangt durch eine geistige Handlung irgendwie zu etwas [abstr. Objekt/ Handlung [als Resultat]] (199) Wie bist du zu dieser Ansicht gekommen? (200) Auf organischem, auf legitimem, auf logischem Wege war er zur Erörterung der alten Streitfrage, was eher gewesen sei: das Huhn oder das Ei, gekommen. (nach Th. Mann, Zauberberg, S. 909) (201) Viele Menschen, die sich den Tod zu ihrem Lebensthema gewählt haben, sind durch eigene schmerzhafte Erlebnisse dazu gekommen. (SZ, 25.1.97, S. 9) (202) Die Geophysiker müssen ihre Messinstrumente möglichst tief im Erdinnern aufstellen, wenn sie zu einer möglichst präzisen Erdbebenvorhersage kommen wollen. (nach Zeit, 18.10.85, S. 86) Inf+: (203) Ich bin [ja] auch aus meiner eigenen Erfahrung dazu gekommen, diesen Verlag zu gründen. (SZ, 18.1.95, S. 15) kommen 33 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ aus +D/ durch +A/ von +D/ +AdvG/ ... jemand/ etwas [Konkretum] bewegt sich von irgendwoher zu einem anderen Ort (204) Als ich aus dem Haus kam, regnete es. (205) Die Ratten kommen aus dem Keller. (SGT, 26.9.97) (206) Der Ball kommt [nie] aus der Richtung, aus der man ihn erwartet. (nach ZTA, 12.9.97, S. 53) (207) [Auf der Fahrt nach Prag] kommt der Zug durch Dresden. (208) Sie behaupten, [mit Ihrem Fahrrad] [auf der Kreuzung] von rechts gekommen zu sein? (SZ, 9.8.97, S. 22) kommen 34 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ aus +D/ von +D/ von +AdvG/ ... etwas [Vorgang: Geräusch, Geruch/ Naturkraft] breitet sich von irgendwoher aus (209) Aus welcher Richtung kommt das Geräusch [überhaupt]? (FR, 21.11.98, S.9) (210) Es stinkt nach Öl, aber der Gestank kommt [nicht] vom Meer. (taz, 23.11.98, S. 13) (211) Wo der Stern hinfällt, aus der Richtung kommt [am anderen Tag] der Wind. (FR, 12.8.98, S. 38) (212) Woher [genau] das Licht kommt, wie weit es strahlt, es ist nicht zu sagen. (Zeit, 13.12.96, S. 48) (213) Der Krach kommt von nebenan. kommen 35 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ aus +D/ durch +A/ von +D/ +AdvG/ ... etwas [Substanz] tritt von irgendwoher aus (214) Kommt [noch immer] Blut aus der Wunde? (215) Die Luft kommt [mit Überdruck und mit Temperaturen von 280 bis 320 Grad Celsius] aus den Compressoren der Motoren. (nach Stern, 1.10.87, S. 76) (216) Eine Menge Rauch kommt aus dem Kohleofen, der mitten im Raum steht. (taz, 27.9.86, S. 8) (217) Woher das Wasser kam, [nämlich] aus einem gebrochenen Heizungsrohr, war rasch klar. (nach SZ, 29.11.97, S. 50) (218) Der Staub kommt durch alle Ritzen. (nach FR, 24.8.98, S. 13) (219) Der Keller ist sehr feucht, Flüssigkeit kommt von den Wänden. (220) Der Dreck kommt von oben und unten - und das meiste kommt [sowieso] von den Schloten der Fabriken. (taz, 10.2.89, S. 7) kommen 36 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ von +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] stammt von irgendwann oder hat irgendwann seinen Ursprung (221) Das ist ein Rückfall in die 50er Jahre, aus denen ich ja auch komme. (MM, 3.6.86, S. 26) (222) Anders als die SPD, die aus der Vorhitlerzeit kam, war die Union eine Neugründung wie die Bundesrepublik. (nach BerlZ, 11.10.97, S. 3) (223) Milliarden Jahre soll die Erde alt sein. Aus den jüngsten fünfhundert Millionen Jahren kommen die Urkunden zur Geschichte des Lebens. (nach SG, 12/ 66, S. 752) (224) Die Klänge scheinen aus einer fernen Urzeit zu kommen, aus einer Zeit, lange bevor die Musik auf die Welt kam. (BerlZ, 19.11.97, S. 22) (225) Vom 19. Jahrhundert kommt [noch] die Ansicht, dass verheiratete Frauen nicht berufstätig sein sollten. kommen 37 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ ohne +A/ ... etwas [Ereignis/ Handlung] ereignet sich irgendwie (226) Der Rücktritt des Ministers kam unerwartet. (227) Diese Einladung kommt [mir] sehr ungelegen. (228) [Für die Tochter des Bundeskanzlers und ihren Mann] kam der hohe Besuch völlig überraschend. (nach Bild, 28.3.67, S. 2) (229) Die Ankündigung, dass sich zwei der weltweit wichtigsten Unternehmen in der Branche zusammenschließen, kam ohne jegliche Vorwarnung. (BerlZ, 4.4.98. S. 13) - Mit einer NG im D oder PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, für die sich etwas irgendwie ereignet: s. (227) und (228). kommen 38 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ aus +D/ von +D/ +AdvG jemand/ etwas [Tier] kehrt von irgendwoher zurück (230) Woher kommst du [so spät]? (231) [Wann] kommen die Kinder aus der Schule? (232) Als unsere Nachbarn [gestern] aus dem Urlaub kamen, stellten sie fest, dass während ihrer Abwesenheit bei ihnen eingebrochen wurde. (233) Die besorgten Eltern riefen bei der Polizei an: „Wir machen uns große Sorgen: unsere Tochter ist [immer pünktlich] von der Schule gekommen, und jetzt ist es schon dunkel, und sie ist immer noch nicht zu Hause.“ (234) „Du kommst [wohl] [gerade] vom Arzt.“ - „Nein, vom Einkaufen.“ (235) An der Fütterungsstelle sind auch Zugvögel, welche von weit her gekommen sind. (nach SGT, 23.2.99) kommen 39 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an +D/ um +A/ .../ NG im A etwas [konkr. Objekt [als Ware, Postsendung]] wird irgendwann gebracht, geliefert (236) „Ist Post gekommen? “ - „[Bei uns] kommt die Post [gewöhnlich] erst um 11 Uhr, [nur samstags] kommt sie früher.“ (237) Es sind vor allem allein stehende Menschen, denen das Herz aufgeht, wenn das Weihnachtspaket kommt. (nach MM, 2.12.94) (238) [Vielleicht] am nächsten Dienstag, [jedenfalls aber] nächste Woche, sollen unsere neuen Möbel kommen. (239) [Natürlich] kommen die Brötchen [per Fahrradboten]. (nach taz, 17.9.91, S. 20) kommen 496 kommen 40 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ .../ NG im A etwas [Ereignis/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt]] tritt irgendwann ein, erfolgt irgendwann (240) Der Frühling kam früh in diesem Jahr. (de Groot, S. 22) (241) [Bei einigen Krankheiten] kommt [trotz der neuen Therapien] jedes Jahr ein Rückfall. (242) Diese Erkenntnis kommt [für die Verantwortlichen] zu spät. (Zeit, 6.3.87, S. 20) (243) In diesem Jahrtausend kommt die Umgehungsstraße [ohnehin nicht]. (nach MM, 2.12.94) (244) 1999 soll die europäische Währung kommen. (Zeit, 19.5.95) (245) Stecker soll man aus der Steckdose ziehen, wenn ein Gewitter kommt. (nach Stern, 5.11.87, S. 294) (246) Verhandlungen müssen [schnell] kommen. (FR, 2.4.90, S. 3) (247) Die Spielzeit ist noch nicht zu Ende, zwei Premieren kommen [noch]. (nach taz, 2.4.90, S. 23) (248) Man denkt der Film ist zu Ende - und dann kommt eine geniale letzte Szene. (Zeit, 28.11.86, S. 56) kommen 41 NomE (AdvE); NomE: NG im N/ Zeichengruppe; (AdvE): aus +D/ über +A/ ... etwas [abstr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck] wird irgendwoher geäußert (249) [Parallel zu dem ablehnenden Bescheid aus Hanoi] kamen neue Vorwürfe Pekings an Moskau. (nach FAZ, 31.12.65, S. 1) (250) Ein tiefer Seufzer kam aus ihrer Brust. (251) Nur noch ein gerührtes „Super! “ kommt über seine Lippen. (MM, 3.2.91) (252) Als keine Antwort kam, fragte der Vater noch einmal: „Warum hast du das getan? “ - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: s. (251). kommen 42 NomE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: an +A/ unter +A/ ...; (AdvE2): mit +D [ugs] jemand kann mittels irgendetwas [Instrument: häufig Körperteil] irgendwohin langen (253) Kommst du mit der Hand an die Lampe? (254) Ich komme [nicht] unter den Schrank; da unten liegt mein Ring. (255) Der Abwehrspieler kam mit dem Fuß [nicht mehr] an den Ball und traf das Bein des gegnerischen Stürmers. (256) Hole bitte die Leiter, ich komme mit der Heckenschere [nicht] an die toten Äste. kommen 43 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ an +D/ um +A/ .../ NG im A etwas [geistiges Produkt: Rundfunk-, Fernsehsendung, Film] wird irgendwo [Sender, Kino o.Ä.] irgendwann gesendet oder vorgeführt (257) Im ZDF kommt am Freitagabend [immer] ein Krimi. (258) Was kommt diesen Samstag im „Cinedome“? (259) Und demnächst kommt das Interview in ‘Hörzu’. (nach SZ, 28.5.99, S. 10) (260) In den Zwölf-Uhr-Nachrichten kam die Meldung, dass es in der Türkei ein starkes Erdbeben gegeben hat. (261) Im November, wenn die Nebelschwaden durch Amerikas große Städte wogen, kommen die Gruselfilme. (MM, 10.9.94) (262) Weißt du, um welche Zeit die Sendung über die Rechtschreibreform kommt? kommen 44 N NomE AdvE VerbE; AdvE: AdvG/ auf +A/ in +A/ neben +A/ ...; VerbE: Inf+ jemand/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] gelangt irgendwohin, um dort etwas [Handlung: Position einnehmen] zu tun Inf+: (263) Auf einen riesigen, gestreiften Sessel kamen mehrere Gäste zu sitzen. (nach ZTA, 23.4.96, S. 61) (264) Die Katze war vom Fensterbrett gefallen, aber [unten] auf ihre vier Pfoten zu stehen gekommen. (265) Rechts kommt das Gemeindehaus zu stehen. (SGT, 2.7.97) (266) In das entstandene Bett kommt ein Eisenkorb zu liegen, der das Erdmaterial stabilisiert. (SGT, 13.6.98) (267) Natürlich will Dr. Dieter Klink in die Mitte des Raumes, und er kommt neben den Direktor zu stehen. (nach taz, 30.3.90, S. 28) - Die VerbE wird stets mit einem Positionsverb belegt, das eine statische AdvE [auf +D/ in +D/ unter +D/ ...] regiert. Wenn diese AdvE realisiert wird, wird normalerweise die direktivische AdvE von kommen 44 weggelassen: (268) U Unter der Plattform kommt die Milchbar zu stehen. (SGT, 2.7.97). Wenn der Kasus der NG nicht zu erkennen ist, ist nicht entscheidbar, welche AdvE realisiert ist : (269) Die meisten Gleise der Neubaustrecke Köln-Rhein-Main kommen aauf Beton zu liegen. (nach FR, 27.10.98, S. 34). kommen 45 NomE VerbE; VerbE: Infjemand begibt sich an einen Ort, um etwas [Handlung] zu tun Inf-: (270) Ich klopfte mehrmals, aber niemand kam die Tür öffnen. (271) Viele kamen ihm gratulieren. (272) Kommt [bitte] essen, Kinder! (273) Kommst du noch ein Glas Wein trinken? (Engel, Gramm., S. 490) - Häufig kommen Ergänzungen des Verbs vor, durch das die VerbE belegt ist: s. (270), (271) und (272). PHRAS FVG : kommen wird häufig als Funktionsverb verwendet, um einen Beginn auszudrücken; - 1. in FVGs mit aktivischer Funktion, z.B.: aus der Übung kommen: etwas [Tätigkeit] nicht mehr ausüben, praktizieren und es daher verlernen; mit jemandem/ etwas in Berührung kommen: jemanden/ etwas berühren; etwas kommt in Bewegung: etwas beginnt, sich zu bewegen; in Erregung kommen: sich erregen; etwas kommt in Fluss/ in Gang: etwas [Arbeit, Gespräch o.Ä.] beginnt, sich zu entwickeln; in den Genuss von etwas kommen: etwas genießen; mit jemandem ins Gespräch kommen: beginnen, mit jemandem zu sprechen; ins Grübeln kommen: beginnen zu grübeln; ins Schwärmen kommen: beginnen zu schwärmen; ins Schwitzen kommen: beginnen zu schwitzen; etwas kommt in Umlauf: etwas [Text o.Ä.] beginnt zu zirkulieren; ins Wanken kommen: beginnen zu wanken; etwas kommt in Wegfall: etwas fällt weg; etwas kommt zum Ausbruch: etwas [Krankheit, Emotion] bricht aus; etwas kommt (in etwas) zum Ausdruck: etwas drückt sich (in etwas) aus; mit jemandem zu einer Einigung kommen: kommen 497 sich mit jemandem einigen; zur Einsicht kommen: einsehen; zu Ende kommen: enden; zur Entfaltung kommen: sich entfalten; zur Erkenntnis kommen: erkennen; etwas kommt zum Erliegen: etwas [Bewegung, Verkehr o.Ä.] hört auf, bricht zusammen; jemand/ etwas kommt zu Fall: jemand/ etwas fällt; zu Hilfe kommen: helfen; etwas kommt zum Stehen/ Stillstand: etwas [Bewegung, Verkehr o.Ä.] steht still, hört auf zu funktionieren; etwas kommt zum Tragen: etwas [Idee o.Ä.] beginnt, wirksam zu werden; zum Vorschein kommen: sichtbar werden; - 2. in FVGs mit passivischer Funktion, z.B.: etwas kommt aus der Mode/ in Mode: etwas wird unmodern/ modern; etwas kommt außer Gebrauch: etwas wird allmählich weniger gebraucht, verwendet; etwas kommt in/ zur Anwendung: etwas [Verfahren] wird angewendet; für etwas in Betracht kommen: bei etwas [Aufgabe, Funktion o.Ä.] einbezogen werden; etwas kommt in Gebrauch: etwas beginnt, gebraucht/ verwendet zu werden; in Gefahr kommen: gefährdet werden; ins Gerede kommen: zum Gegenstand von Klatsch, Diskussionen werden; etwas kommt in den Handel: etwas [Ware] wird gehandelt; etwas kommt zum Abschluss: etwas wird abgeschlossen, beendet; etwas kommt zur Abstimmung: über etwas [Antrag] wird abgestimmt; etwas kommt zur/ in Anwendung: etwas [Verfahren] wird angewendet; etwas kommt zur Anzeige: etwas [Straftat] wird angezeigt; etwas kommt zur Aufführung: etwas [Theaterstück o.Ä.] wird aufgeführt; etwas kommt zum Ausdruck: etwas wird ausgedrückt; etwas kommt zur Ausführung: etwas [Plan o.Ä.] wird ausgeführt; etwas kommt zur Auslieferung: etwas [Ware] wird ausgeliefert; etwas kommt zur Auslosung: etwas [Arbeit, Aufgabe] wird ausgelost; etwas kommt zur Ausschüttung: etwas [Gewinn] wird ausgeschüttet; etwas kommt jemandem zu(m) Bewusstsein: etwas [Sachverhalt] wird jemandem bewusst; etwas kommt zur Durchführung: etwas [Maßnahme] wird durchgeführt; jemand/ etwas kommt zum Einsatz: jemand/ etwas [Gerät, Fahrzeug] wird eingesetzt; etwas kommt zur Entscheidung: etwas [Sachfrage] wird entschieden; etwas kommt zur Erörterung: etwas [Plan] wird erörtert; etwas kommt zu Gehör: etwas wird vorgetragen; etwas kommt jemandem zur Kenntnis: etwas wird jemandem bekannt; zur Ruhe kommen: sich beruhigen; zu Schaden kommen: geschädigt werden; etwas kommt zur Sprache: etwas [Sachverhalt] wird besprochen; etwas kommt zur Verhandlung: etwas [Rechtsstreit] wird verhandelt; etwas kommt zum Verkauf: etwas [Ware] wird verkauft; etwas kommt zur Verlesung: etwas [Schriftstück, Text] wird verlesen; zur Vernunft kommen: vernünftig werden; etwas kommt zur Versteigerung: etwas [Immobilie, Ware] wird versteigert; etwas kommt zur Verteilung: etwas [Hilfsgüter, Lebensmittel o.Ä.] wird verteilt; etwas kommt zum Vortrag: etwas [Lied, Text] wird vorgetragen Idiom: etwas kommt (jemandem) abhanden: etwas geht (jemandem) verloren; [ugs] jemandem dumm kommen: sich jemandem gegenüber unverschämt verhalten; wie gerufen kommen: im richtigen Augenblick erscheinen; etwas kommen sehen: erwarten, dass etwas geschehen wird; etwas kommt jemandem/ etwas zugute: etwas wirkt sich für jemanden/ etwas vorteilhaft aus; (wieder) zu sich kommen: aus einer Ohnmacht erwachen, wieder klar denken können; zu sich selber kommen: Zeit und Ruhe für die eigenen Belange finden; etwas kommt zustande: etwas wird realisiert, erreicht; etwas kommt jemandem/ etwas zustatten: etwas nützt jemandem/ etwas; an die falsche Adresse kommen: abgewiesen werden; außer Atem kommen: nach Luft ringen, keuchen; wieder zu Atem kommen: sich erholen; jemandem unter die Augen kommen: bei jemandem erscheinen; in Bedrängnis kommen: in Schwierigkeiten geraten; wieder auf die Beine kommen: sich wieder erholen; mit jemandem/ etwas in Berührung kommen: mit jemandem/ etwas Kontakt bekommen; in etwas kommt Bewegung: die Stagnation von etwas hört auf; jemand/ etwas kommt wieder zu Ehren: jemand wird wieder geschätzt, etwas wird wieder benutzt ; [ugs] in Fahrt kommen: anfangen sich aufzuregen, in Erregung geraten; zu Fall kommen: seine Machtposition verlieren; jemand/ etwas kommt (bei etwas) in Frage: jemand/ etwas ist (bei etwas) zu berücksichtigen; auf freien Fuß kommen: aus der Haft entlassen werden; [ugs] jemandem ins Gehege kommen: sich in jemandes Angelegenheiten einmischen; jemand/ etwas kommt vor(s) Gericht: der Fall von jemandem wird in einem Gericht verhandelt/ über etwas wird in einem Gericht verhandelt; mit jemandem ins Geschäft kommen: mit jemandem geschäftliche Beziehungen beginnen; auf den Geschmack kommen: an etwas Gefallen finden; [ugs] etwas kommt unter den Hammer: etwas [Immobilie, Ware] wird versteigert; [salopp] unter die Haube kommen: heiraten; kaum noch aus dem Haus kommen: die Wohnung nur noch selten verlassen können; [ugs-salopp] auf den Hund kommen: (wirtschaftlich, sozial, moralisch) auf ein tiefes Niveau sinken; vom Hundertsten ins Tausendste/ [ugs] vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen: vom Thema immer mehr abschweifen; jemand/ etwas kommt in die Jahre: jemand wird älter, etwas veraltet; auf seine Kosten kommen: einen Gewinn erzielen/ sich gut unterhalten; zu Kräften kommen: kräftig werden; ums Leben kommen: den Tod erleiden; etwas kommt ans Licht: etwas wird offenbar, bekannt; etwas kommt (nicht) über jemandes Lipkommen, es 498 pen: jemand verrät etwas (nicht); etwas kommt auf den Markt: etwas wird vermarktet; selten/ wenig unter Menschen kommen: selten mit anderen Menschen zusammen sein; zu nichts kommen: für geplante Arbeiten keine Zeit haben; auf jemanden/ etwas nichts kommen lassen: von jemandem/ etwas eine positive Meinung haben; etwas kommt jemandem zu Ohren: jemand erfährt etwas; [ugs-salopp] zu Potte kommen: mit einer Sache zurecht kommen, eine Sache zum Abschluss bringen; auf den Punkt kommen: bei etwas [Diskussion, Verhandlung] das Entscheidende zur Sprache bringen; [ugs] jemandem in die Quere kommen: jemanden bei etwas [Plan, Absicht] stören; an die Reihe kommen: als nächster handeln dürfen, behandelt werden; auf seine Rechnung kommen: seine Erwartungen erfüllt sehen; etwas kommt ins Rollen: etwas beginnt zu wirken; zur Sache kommen: sich dem entscheidenden Punkt zuwenden; [ugs] ins Schleudern kommen: in Schwierigkeiten geraten; jemandem auf die Schliche/ Spur kommen: jemandes heimliche Absicht, verbotenes Tun aufdecken; [ugs] (ganz schön) ins Schwitzen kommen: in eine schwierige Situation geraten; in Schwung kommen: schneller werden; etwas kommt jemandem in den Sinn: etwas fällt jemandem ein; ins Spiel kommen: in die Überlegungen einbezogen werden; die Sprache kommt auf etwas: etwas wird im Laufe eines Gesprächs thematisiert; nicht von der Stelle/ [ugs] vom Fleck kommen: nicht vorankommen/ keine Fortschritte machen; in Stimmung kommen: fröhlich, ausgelassen werden; [ugs] in Teufels Küche kommen: große Schwierigkeiten bekommen; etwas kommt auf den Tisch: etwas wird bei Mahlzeiten serviert oder gebraucht/ etwas wird angesprochen; aus dem Takt/ Tritt kommen: aus dem gewohnten Gleichmaß geraten; etwas kommt jemandem/ jemanden teuer zu stehen: etwas bringt eine große finanzielle Ausgabe für jemanden mit sich, hat für jemanden schlimme Folgen; (mit etwas) in Verzug kommen: (mit etwas) in Rückstand geraten; auf die/ zur Welt kommen: geboren werden; jemanden nicht zu Wort(e) kommen lassen: jemanden daran hindern, etwas zu sagen; (nicht) zum Zuge kommen: etwas (nicht) verwirklichen können; [ugs-salopp] auf keinen grünen Zweig kommen: keinen wirtschaftlichen Erfolg haben - [ugs] Komm/ Kommt! : [als Ausdruck der Kritik oder Beschwichtigung] Beruhige dich/ Beruhigt euch.; [ugs] Komm/ Kommt mir/ uns bloß nicht mit...! : [als Ausdruck der Abwehr] Wage/ Wagt es nicht, mir/ uns das zu sagen.; [geh] Komme, was da wolle ...: Was auch geschehen mag ...; [ugs-iron] Das durfte (jetzt) nicht kommen! : [als Ausdruck der Kritik] Es war dumm, das in dieser Situation zu sagen.; Das musste ja so kommen.: Das war vorherzusehen.; Das kommt davon! : [als Ausdruck der Kritik] Das ist die Folge falschen Verhaltens. Das kommt davon, wenn ...! : [als Ausdruck der Kritik] Das sind die negativen Folgen, die eintreten, wenn ...; Wie kommt das? : Was ist die Ursache dafür.; Alles kam ganz anders.: Etwas verlief völlig anders, als man erwartet hatte.; [ugs] So weit kommt es noch! : Das darf auf keinen Fall geschehen.; Es sind, wenn es hoch kommt, ...: Es sind höchstens ...; Das kommt (gar/ überhaupt) nicht in Frage! : [als Ausdruck der Abweisung einer Bitte/ Forderung] Das ist völlig indiskutabel./ Dem stimme ich auf keinen Fall zu. G.ANM - kommen wird auch in Ausdrücken verwendet wie unter ein Auto/ eine Straßenbahn kommen i.S.v. ‘von einem Auto/ einer Straßenbahn erfasst und überfahren werden’. - kommen wird auch [ugs] verwendet i.S.v. ‘einen Orgasmus haben’. - kommen wird auch als Partizipverb mit dem Part. II eines Fortbewegungsverbs verwendet, z.B. jemand kommt gelaufen i.S.v. ‘jemand nähert sich im Laufschritt einem Ort’. Häufig kommen Ergänzungen des Verbs vor, das im Part. II steht: (274) Aufgeregt kam die Sekretärin iin das Zimmer des Direktors gestürzt. (275) Von überall, aus allen Ländern Asiens, kommen sie aangereist. (Zeit, 7.6.96, S. 6) (276) KKommt ein Vogel ggeflogen ... (Kinderlied) (277) Wenn man wartet und will rein oder man kommt angerannt, macht der Fahrer nicht die Türe auf. (taz, 8.10.88, S. 40) VERBF ankommen; ankommen, es; bekommen I; bekommen II; kommen, es; vorkommen; zusammenkommen 'kommen, es es kommt es kam es ist gekommen es kommt 1 zu es ereignet sich etwas es kommt 2 ein Vorgang entwickelt sich irgendwie SBP es kommt 1 zu PräpE BED es ereignet sich etwas; etwas entsteht . (1) Niemand will, dass es zum Krieg kommt. BELR PräpE: zu +D: dasjenige, das sich ereignet: Ereignis/ Handlung SE mit obl. Korrelat dazu: Vorgang [häufig Ereignis]/ Handlung (2) Es kommt z zum Luftgefecht zwischen Amerikanern und Libyern. (Zeit, 18.4.86, S. 4) (3) Als der Vater starb, kam es [unter den Geschwistern] [wegen der Erbschaft] zzu einem erbitterten Streit. (4) [Wie] kommt es [bei Aids] zzur Übertragung der Krankheit? (5) [Im Flugverkehr] kommt es [immer wieder] z zu Verspätungen. dass-S : (6) [Wie] konnte es d dazu kommen, ddass die junge Frau im Selbstmord den einzigen Ausweg sah? PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [durch +A/ ...] kann auf Vorgänge und Handlungen Bezug genommen werden, können 499 durch die das Eintreten des betreffenden Ereignisses bewirkt wird : (7) [DDurch die anhaltenden Regenfälle der letzten Tage] ist es [in weiten Teilen des Landes] zu Überschwemmungen gekommen.; s. auch (3). - es kommt 1 zu wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet : (8) Es sind bereits zahlreiche Anzeigen wegen „Betrugs am Steuerzahler“ eingegangen und die Justizbehörden müssen tätig werden, wollen sie ees [nicht] zu einem regelrechten Steuerstreik k kommen lassen. (nach MM, 4.12.85, S. 5) SBP es kommt 2 AdvE BED ein Vorgang entwickelt sich irgendwie . (9) [Hoffentlich] kommt es [nicht] noch schlimmer. BELR AdvE: AdvG/ AdjG/ wie-Gruppe mit AdvG/ mit Part. II/ mit NG im N/ mit PräpG/ mit NS: Art und Weise (10) [Doch] [meistens] kommt es aanders. (RhM, 19.1.90, S. 24) (11) Es kam wwie immer. (12) [Mit dem Wetter] kam es w wie vorhergesagt. (13) Es kam w wie letztes JJahr. (14) [Bei den Arbeitslosenzahlen] kam es wwie schon im letzten Jahr: im Winter stiegen sie wieder. (15) Es kam, wwie wir es befürchtet hatten. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [durch +A/ ...] kann auf Vorgänge und Handlungen Bezug genommen werden, durch die sich der Vorgang entwickelt : (16) Die Flüchtlinge hungern und frieren, doch es könnte [ddurch den AAusbruch von Seuchen] noch schrecklicher kommen . PHRAS Idiom: wenn’s hoch kommt: im äußersten Fall, höchstens - Es musste ja so kommen! : Diese Entwicklung war vorherzusehen.; [ugs] Wie’s kommt, so kommt’s.: Wir müssen uns damit abfinden.; Es kam, wie es kommen musste: Es war so vorherbestimmt, zwangsläufig.; So weit kommt’s noch! : Das darf auf keinen Fall geschehen.; Wie kommt es, dass ...? : Was ist die Ursache dafür, dass ...? VERBF ankommen; ankommen, es; bekommen I; bekommen II; kommen; vorkommen; zusammenkommen 'können kann konnte hat gekonnt können 1 etwas beherrschen können 2 die Möglichkeit haben, irgendwo tätig zu werden können 3 etwas ist es möglich, irgendwohin zu gelangen SBP können 1 NomE AkkE BED etwas beherrschen . (1) Er kann [ausgezeichnet] Deutsch. BELR NomE: dasjenige, das etwas beherrscht: Person/ Tier (2) [Selbstverständlich] können uunsere Sekretärinnen mehrere Sprachen. (3) JJedes Dressurpferd kann eine Piaffe. AkkE: dasjenige, das von jemandem beherrscht wird: abstr. Objekt [Fach, Text, Figur, Technik o.Ä.]/ Handlung (4) [Früher] habe ich d das alles gekonnt, aber ich habe schon so viel vergessen. (5) Der Regisseur ist verzweifelt, weil seine Schauspieler [eine Woche vor der Aufführung] i ihren Text [immer noch nicht] [auswendig] können. (6) [Bei ihrem letzten Geburtstag] hat Oma iihr Lieblingsgedicht [noch] gekonnt. (7) Können Sie SStenografie? (8) [Bis zur Judoprüfung] muss Jan d drei neue Würgegriffe können. PASSK Passiv nicht üblich WORTB der Könner/ die Könnerin; gekonnt ANM - Die AkkE kann, besonders in Dialogen, weggelassen werden, wenn das Fach, der Text o.Ä. vorerwähnt wird : (9) „Kann der Wolfgang [denn] [überhaupt] Spanisch? “ - „Klar, kann er, er war ja ein Jahr in Madrid! “ W.BED können 2 NomE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ zu +D jemand hat die Möglichkeit, irgendwo [Institution/ Tätigkeitsbereich o.Ä.] tätig zu werden (10) Jörg kann [nicht] an die Universität, weil er kein Abitur hat. (11) Nur eines der Kinder konnte auf die höhere Schule, für die anderen hat das Geld nicht gereicht. (12) Kannst du [mit 40] [noch] in den Schuldienst? (13) Ulrike freut sich sehr, sie kann zum Film. können 3 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... jemandem/ etwas [Konkretum] ist es möglich, irgendwohin zu gelangen oder gebracht zu werden (14) Ich kann [jetzt] [leider] [nicht] in die Stadt, ich muss noch arbeiten. (15) Kann der Kleine [heute Nachmittag] zu deiner Mutter? Ich möchte zum Frisör. (16) „Kann die Marmelade in den Schrank? “ - „Nein, noch nicht, sie muss noch richtig abkühlen.“ (17) Die Ware kann [nicht] nach Paris, weil die LKW-Fahrer streiken. (18) Der Lorbeerbaum hätte [eigentlich] [schon] auf den Balkon gekonnt, es friert nachts nicht mehr. PHRAS Idiom: [ugs] nicht mehr können: physisch oder psychisch erschöpft sein/ nichts mehr essen können; [ugs] (es) (gut) mit jemandem können: mit jemandem gut auskommen; [ugs] nichts für etwas können: an etwas nicht schuld sein/ für etwas nicht verantwortlich sein G.ANM - können wird häufig als Modalverb verwendet : (19) Sie können jetzt gehen, die Sitzung ist zu Ende. (20) Ich kann den schweren Koffer nicht tragen. - Sätze mit können im Präsens/ Präteritum können auch als Ellipsen von Sätzen mit getilgtem Hauptverb im Infinitiv/ Part. II aufgefasst werden. Die AkkE und die AdvE wären dann als abhängig vom getilgten Hauptverb anzusehen; vgl. : (21) Er kann ausgezeichnet Deutsch sprechen. und (22) Er kann ausgezeichnet Deutsch. (23) Sie kann zum Film gehen. und (24) Sie kann zum Film.; (25) Ich kann jetzt leider nicht in die Stadt fahren/ gefahren werden/ ... und (26) Ich kann leider nicht in die Stadt. konzentrieren, sich 500 konzen'trieren, sich konzentriert sich konzentrierte sich hat sich konzentriert sich konzentrieren 1 auf seine Aufmerksamkeit auf etwas richten sich konzentrieren 2 seine geistigen Kräfte nach innen richten sich konzentrieren 3 auf vollständig auf etwas ausgerichtet sein sich konzentrieren 4 irgendwo gehäuft vorhanden sein SBP sich [A] konzentrieren 1 auf NomE PräpE BED seine Aufmerksamkeit, Kräfte, Mittel o.Ä. vollständig auf jemanden/ etwas richten . (1) Er konzentriert sich nur auf seine Arbeit. BELR NomE: derjenige, der seine Aufmerksamkeit auf etwas richtet: Person/ Institution (2) Sie können also verstehen, [warum] sich BBoris Becker [offenbar] [nur noch] auf den Grand Slam konzentriert? (Spiegel, 23/ 93, S. 184) (3) DDie Wirtschaft müsse sich [wieder] auf die Produktion konzentrieren. (Spiegel, 6/ 93, S. 98) (4) [Neben der Stahlerzeugung] will sich d der Betrieb vor allem auf den Maschinenbau konzentrieren. (Spiegel, 5/ 93, S. 142) PräpE: auf +A: dasjenige, auf das jemand seine Aufmerksamkeit richtet: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darauf: Handlung (5) Der Staat soll sich [künftig] aauf „ddie wirklich Hilfsbedürftigen“ konzentrieren. (Spiegel, 41/ 93, S. 19) (6) Sie konzentrierte sich aauf die klassizistischen Gebäude. (7) [Andererseits] soll sich die Zentralregierung aausschließlich auf sieben Aufgaben konzentrieren: A Außenpolitik, Verteidigung, Finanzen, Transport, Verkehr, Energieversorgung, Ökologie. (Spiegel, 51/ 93, S. 120) (8) [Heute] konnte Delia Felden sich [nicht so recht] a auf die Messe konzentrieren. (de Groot, S. 8) (9) Wir müssen uns aauf das Wesentliche und Wichtige, nämlich auf die dringendsten Fragen, Probleme und Aufgaben konzentrieren. (10) [In den Achtzigerjahren] konzentrierte sich der Musiker George Wallington [wieder mehr] a aufs Klavierspielen. (nach Spiegel, 8/ 93, S. 248) (11) Statt sich aauf den Anflug zu konzentrieren, habe die Crew immer wieder aus den Cockpitfenstern Ausschau gehalten. (nach Spiegel, 10/ 93, S. 261) dass-S : (12) Wir müssen uns ddarauf konzentrieren, ddass wir unsere dringendsten Aufgaben bewältigen. Inf+ : (13) Andreas muss sich [in den nächsten Tagen] ddarauf konzentrieren, ffür seine Prüfung in englischer Literatur zu lernen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Konzentration [nur Sg.]; konzentriert ANM - Die PräpSE wird meist in Form der Inf+ realisiert. W.BED sich [A] konzentrieren 2 NomE jemand richtet seine geistigen Kräfte nach innen oder auf einen bestimmten Punkt und schließt dabei alles Störende, Ablenkende aus (14) Stört mich bitte nicht, ich muss mich konzentrieren. (15) [Bei dem Lärm] kann man sich [nicht] konzentrieren. (16) Der Junge habe sich [in der Schule] [kaum] konzentrieren können. (nach Spiegel, 13/ 93, S. 62) (17) Er hielt die Augen, um sich [besser] konzentrieren zu können, geschlossen. (nach Grass, S. 112) (18) Ein Mädchen, seit einem Unfall gedächtnisschwach, lernt an einem Brettspiel, sich zu konzentrieren. (MM, 29.1.88, S. 3) - sich konzentrieren 2 wird häufig in Verbindung mit Modalverben [können/ müssen/ sollen] verwendet : s. (14), (15), (16) und (17). sich [A] konzentrieren 3 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A etwas [Abstraktum] ist vollständig auf jemanden/ etwas [keine Restr.] ausgerichtet (19) Der Hass konnte sich auf niemand und nichts [wirklich] konzentrieren; er fand niemanden vor, den er verantwortlich machen konnte. (Spiegel, 25/ 93, S. 172) (20) Die Handlung der Erzählung von Roger Caillois konzentriert sich auf 24 Stunden im Leben des Pontius Pilatus. (nach Spiegel, 15/ 93, S. 234) (21) Seine Gedanken, Interessen und Bestrebungen konzentrieren sich ausschließlich auf sein Haus, seinen Hund, seinen Garten und das Wohlergehen seiner Familie. (22) Die Gespräche zwischen dem ANC und der südafrikanischen Regierung konzentrierten sich auf die kritischen Themen: den bewaffneten Kampf und die Idee rassischer Versöhnung. (nach Spiegel, 49/ 94, S. 136) sich [A] konzentrieren 4 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] ist irgendwo gehäuft oder vermehrt vorhanden (23) Dort und in Hebron konzentrieren sich die militantesten Siedler. (Spiegel, 9/ 94, S. 159) (24) In Berlin konzentriert sich alles, Exekutive, Legislative und Administration. (Spiegel, 15/ 93, S. 45) (25) Im Zentrum von Berlin konzentrieren sich die Regierungsgebäude. (26) [Nach Messungen der Umweltorganisation Greenpeace] konzentrieren sich die Abgase dort [etwa dreimal so stark] wie in jenen Höhenlagen. (Spiegel, 6/ 94, S. 59) (27) Macht und Wohlstand werden sich dort konzentrieren, wo die ökonomisch-informationstechnischen Strukturen am stärksten sind. (Spiegel, 14/ 93, S. 152) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb konzentrieren . korri'gieren korrigiert korrigierte hat korrigiert korrigieren 1 jemandes fehlerhafte Äußerung mündlich berichtigen korrigieren 2 bewirken, dass etwas Fehlerhaftes durch etwas Richtiges ersetzt wird korrigieren 3 etwas in die richtige Form bringen korrigieren 4 etwas markieren oder berichtigen korrigieren 5 bewirken, dass etwas um irgendwieviel berichtigt wird SBP korrigieren 1 NomE AkkE BED jemandes fehlerhafte Äußerung mündlich berichtigen . (1) Korrigieren Sie mich [bitte], wenn ich einen Fehler mache. korrigieren 501 BELR NomE: derjenige, der jemandes Äußerung berichtigt: Person [als Sprecher] (2) IIch bin im Wesentlichen mit Ihnen einverstanden, muss Sie [jedoch] [in zwei Punkten] korrigieren. (3) D Der Vorstand, dder noch vor drei Jahren die Parole ausgab, die größte Gefahr sei gebannt, muss sich [in regelmäßigen Abständen] korrigieren. (nach MM, 18.1.86, S. 5) AkkE: derjenige, dessen Äußerung berichtigt wird: Person [als Sprecher] (4) Keiner der Anwesenden wagte es, dden Präsidenten zu korrigieren. (5) Der Lehrer hat die Schüler gebeten, i ihn [sofort] zu korrigieren, falls er einen Namen falsch aussprechen würde. (6) Der Mordschütze hat ssich [immer wieder] korrigiert und in Widersprüche verwickelt. (nach Zeit, 24.5.85, S. 5) PASSK Werden-Passiv werden : (7) [Bei der Schilderung der Ereignisse] wurde er von seiner Freundin mehrmals unterbrochen und [besserwisserisch] korrigiert. WORTB die Korrektur ANM - Die Äußerung kann formal oder inhaltlich berichtigt werden. SBP korrigieren 2 NomE AkkE BED bewirken, dass etwas Fehlerhaftes durch etwas Richtiges oder Besseres ersetzt wird . (8) [Schließlich] habe ich [nach gründlicher Überlegung] meine Entscheidung korrigiert. BELR NomE: dasjenige, das bewirkt, dass etwas Fehlerhaftes ersetzt wird: Person/ Institution/ abstr. Objekt (9) Diese falschen Vorstellungen wollte dder Moskauer Korrespondent unserer Zeitung [mit seinem Vortrag] korrigieren. (nach MM, 23.6.87, S. 5) (10) Karlsruhe hat ausdrücklich untersagt, dass d die Kommunen ihre Melderegister [mit Hilfe der Volkszählungsdaten] ergänzen oder korrigieren. (Zeit, 26.4.85, S. 7) (11) DDie Archäologie hat diese Auffassung korrigieren müssen. (Pörtner, S. 63) (12) Viele ausländische Wertpapierspezialisten werten die Baisse dieser Tage als ein starkes Indiz, dass dder Markt die Abkopplung von den wirtschaftlichen Rahmendaten [nunmehr] korrigieren wolle. (Zeit, 31.10.86, S. 22) AkkE: dasjenige Fehlerhafte, das ersetzt wird: Abstraktum (13) [Inzwischen] hat der Zeuge sseine Aussage [in einigen Punkten] korrigiert. (14) Die Lehrerin korrigierte ddie Aussprache des Schülers. (15) Medikamente sind dazu da, um Zustände, die vom Normalen und Gesunden abweichen, zu korrigieren oder wenigstens erträglich zu machen. (nach Stern, 12.11.87, S. 159) (16) Das so genannte „starke Geschlecht“ muss e einige lieb gewordene Vorurteile über die geistigen Fähigkeiten der Mädchen und Frauen korrigieren. (MM, 24.7.87, S. 1) (17) Haben wir Anlass, d dieses Weltbild zu korrigieren? (Zeit, 4.1.85, S. 1) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (18) Hier liegen gewaltige Versäumnisse vor, die [so rasch wie möglich] korrigiert werden müssen. (nach Zeit, 28.6.85, S. 17) sein : (19) [Bei der Vorbereitung] gab es mehrere kleine Pannen, die [aber] [schnell] korrigiert waren. WORTB die Korrektur ANM - Wenn die Handlung betont wird oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was ersetzt wird, kann die AkkE weggelassen werden : (20) Wolfgang Harich wollte nicht umstürzen, er wollte [nur] korrigieren. (RhM, 1.9.89, S. 2) - Mit einer PräpG [durch +A/ mit +D] kann auf das Mittel, das zum Ersetzen des Fehlerhaften führt, Bezug genommen werden : (21) Ich mag das dort Gesagte nicht wiederholen oder [gar] die Sicht der jungen Augen [ddurch die Einsicht späteren geschichtlichen Wissens und Erfahrens] „korrigieren“. (Heuss, S. 156) (22) Bestimmte Herzrhythmusstörungen werden [ddurch Medikamentengaben an die Mutter] [bereits] [im Uterus] korrigiert. (nach MM, 15.4.85, S. 14); s. auch (9) und (10). W.BED korrigieren 3 NomE AkkE jemand [Person: Arzt] bringt etwas [Körperteil] in die richtige Form oder Position (23) [Dem Patienten Rainer Jahnke (37)] korrigierte der Professor die O-Beine. (nach MM, 25.5.88, S. 10) (24) [Heutzutage] werden [bei vielen Kindern] die Zähne korrigiert. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (23). - korrigieren 3 wird häufig im Passiv, auch im Bekommen-Passiv verwendet: (25) [Als Zwölfjährige] bekam/ kriegte sie ihre abstehenden Ohren korrigiert.; s. auch (24). korrigieren 4 NomE (AkkE) jemand [Person: häufig Lehrer, Korrektor o.Ä.]/ etwas [abstr. Objekt: künstliche Intelligenz] liest einen Text durch und markiert oder berichtigt dabei etwas [Schreib-, Rechenfehler/ [indirekt geistiges Produkt: Manuskript o.Ä.]] (26) Der Lektor des Verlages hatte nicht den Mut, seinem Autor den Text zurückzugeben, mit der Bitte, die peinlichen grammatischen Fehltritte zu korrigieren. (nach MM, 15.3.85, S. 29) (27) Manche Dozenten beklagen sich, dass sie gezwungen sind, so viele Klausuren zu korrigieren. (28) [Gewöhnlich] korrigierte sie [bis Mitternacht] Hefte. (MM, 23.7.87, S. 3) (29) Es ist üblich, dass Lehrer [mit roter Tinte] korrigieren. (30) Das Rechtschreibprogramm korrigiert Ihre Rechtschreibfehler. korrigieren 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): um +A/ (von +D) auf +A/ .../ nach +AdvG jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt: Gerät/ abstr. Objekt] bewirkt, dass etwas [abstr. Objekt [häufig als Menge, Dimension]/ Sachverhalt] um irgendwieviel berichtigt wird (31) Steuerschätzer korrigieren Einnahmen nach unten. (MM, 14.3.85, S. 6) (32) Bei der Betriebsstörung hatte die BASF zunächst lediglich 1,1 Tonnen des ausgelaufenen Unkrautvernichtungsmittels angegeben, diese Menge [jedoch] [einen Tag später] auf zwei Tonnen nach oben korrigiert. (MM, 29.11.86, S. 1) (33) Das Haushaltssicherungsgesetz von Ende 1965 hat frühere Ausgabenbeschlüsse um 2 Milliarden DM korrigiert. (Welt, 5.2.66, S. 1) (34) Ich nahm das Fernglas an die Augen und korrigierte die Einstellung der kosten 502 Okulare. (Cotton, S. 18) (35) Ein Autopilot korrigiert den Kurs des Flugzeugs. (36) Eine Brille würde Ihre Weitsichtigkeit [weitgehend] korrigieren. G.ANM - korrigieren wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘korrigierend sagen’ verwendet : (37) „Unheimlich voll war es, haben Sie der Polizei gesagt, Sie mussten mehrere Stunden warten“, korrigierte der Richter. (Zeit, 8.5.87, S. 21) 'kosten kostet kostete hat gekostet kosten 1 jemandem etwas abverlangen kosten 2 irgendwieviel als Preis haben kosten 3 den Verlust von etwas zur Folge haben kosten 4 <von> den Geschmack prüfen SBP kosten 1 NomE (AkkE1) AkkE2 BED jemandem etwas zur Bewältigung einer Aufgabe abverlangen; erfordern . (1) Das Examen zu bestehen, hat viel Mühe und Arbeit gekostet. BELR NomE: dasjenige, das jemandem etwas abverlangt: Ereignis/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] [als Aufgabe] SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung [als Aufgabe] (2) DDie vielen Sitzungen in Bonn haben den Minister viel Kraft gekostet. (3) D Die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele hat Zeit und Nerven gekostet. (4) Er ist stets um Freundlichkeit bemüht. Doch sein Gesichtsausdruck scheint zu verraten, dass ihn jjedes freundliche Wort viel Kraft kostet. (nach taz, 20.7.96, S. 27) (5) DDie Korrektur kostet Zeit. (taz, 2.8.97, S. 25) (6) Ich habe solche Schmerzen, jjeder Schritt kostet Überwindung. (7) K Kinder machen Freude, aber kosten Nerven! Inf+ : (8) Viel Mühe hat ees mich gekostet, eeine Wohnung zu finden. Inf- : (9) E Eine Wiese mit der Sense mähen, kostet viel Kraft. (AkkE1): derjenige, dem etwas abverlangt wird: Person/ Institution (10) Das Erlernen der deutschen Sprache kostet dden Ausländer viel Mühe. (11) Das Anlegen von Fahrradwegen kostet d die Stadt große Anstrengungen. AkkE2: dasjenige, das jemandem abverlangt wird: abstr. Objekt [häufig geistige Kraft]/ Handlung (12) Der Kauf des Hauses hat uns vviel Anstrengung gekostet. (13) Ein Sprung vom 10-Meter-Brett kostet Ü Überwindung. (14) Dieser Sieg sei der schönste gewesen, weil er d die meiste Arbeit und den größten Schmerz gekostet habe, sagte Lewis. (nach taz, 31.7.96, S. 18) (15) Das kostet mich nur einen Anruf. (Duden, Neue Rechtschr., 1.7.1998) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (9). - Die AkkE2 wird meist ohne Artikel verwendet. SBP kosten 2 NomE (AkkE) AdvE BED irgendwieviel als Preis haben, der jemandem abverlangt werden kann . (16) Das Buch hat mich 14 Euro gekostet. BELR NomE: dasjenige, das einen Preis hat: Konkretum/ Handlung [als Dienstleistung] SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (17) SSportfahrräder können bis zu 3.000 DM kosten. (nach MM, 16.3.85, S. 10) (18) DDas Abonnement kostet [monatlich] 40 Euro. (19) DDas Verbrennen des Abfalls würde etwa 200.000 DM kosten. (MM, 19.2.87, S. 19) (20) [Normalerweise] kostet den Autofahrer ddas Abschleppen seines Fahrzeuges 115 Mark. (MM, 16.8.85, S. 15) (21) Maximal 450 Mark pro Nacht kosten SSuiten [in den vor einem halben Jahr in Hamburg eröffneten Senator-Residenzen]. (Spiegel, 1/ 93, S. 20) (22) EEine Putzhilfe kostet um die 12 Euro die Stunde. Inf+ : (23) EEs hat Daimler-Benz 400 Mio. DM gekostet, bbei der Firma Dornier das Sagen zu haben. (nach MM, 12.10.85, S. 5) (24) Tausend Euro sollte ees kosten, d den großen Baum fällen zu lassen. Inf- : (25) E Einen drei Jahre alten Computer erweitern oder reparieren, kostet häufig mehr als ein neues Gerät. (AkkE): derjenige, dem der Preis abverlangt werden kann: Person/ Institution (26) Der Student soll wissen, dass sein Studium dden Steuerzahler viel Geld kostet. (nach ÖTV) (27) Die neuen Gesetze würden ddie Gemeinden 1,6 Mrd. Mark kosten. (nach MM, 13.3.87, S. 4) AdvE: NG im A/ PG [indefinit]: Menge [meist Geldsumme] [als Preis] (28) Ein Kilo Äpfel kostet 11,70 Euro. (29) Das Hochzeitskleid kostet eein Vermögen. (30) Der Brockhaus auf Diskette kostet n nur noch ein Drittel der Buchausgabe. (Spiegel, 14/ 93, S. 153) (31) Die Trauben kosten nnichts, ich schenke sie dir. (32) Alles, was zzusätzliches Geld kostet, ist strikt abzulehnen. (nach Spiegel, 22/ 93, S. 20) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Kosten [nur im Pl.] ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (25). - In generischen Sätzen kann die AdvE weggelassen werden : (33) Ein Haus zu bauen, das kostet und kostet. - Auf eine Dienstleistung kann auch durch die Nennung der Person, die sie ausführt, Bezug genommen werden: s. (22). - Gelegentlich wird mit einer NG im A auf die Währung Bezug genommen: (34) Hinzu kommen die völlig veralteten Industrieanlagen um die Stadt Havanna herum, die ihre Emissionen ohne Filter - Filter kosten viel, und sie kosten D Dollars! - in die Luft abgeben. (nach taz, 9.1.93, S. 12). - kosten 2 wird häufig in dem Ausdruck Geld kosten i.S.v. ‘teuer sein, nichts einbringen’ verwendet : (35) Rummelplatz bringt Geld, Natur pur kkostet Geld. (nach BerlZ, 1.11.97, S. 23) kriegen 503 W.BED kosten 3 NomE AkkE1/ DatE AkkE2: NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] hat für jemanden [Person/ Institution/ selten Tier] den Verlust von etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Zustand] zur Folge (36) Dieser Augenblick der Unvorsichtigkeit beim Motorradfahren hat ihn/ ihm ein Bein gekostet. (37) Die Demolierung einer Leitplanke hat einen Taxifahrer den Führerschein gekostet. (nach taz, 22.7.97, S. 20) (38) Ein Handelskrieg mit den USA würde die Wirtschaft von Neuseeland ruinieren und die Regierungspartei die Macht kosten. (nach Zeit, 15.2.85, S. 8) (39) Das Eigentor des Verteidigers hat die/ der Mannschaft den Sieg gekostet. (40) Vergifteter Köder kostete ihre/ ihren sechs Katzen das Leben. (Duden, Neue Rechtschr., 30.6.98) (41) Seine kühle Reaktion auf den Reaktorunfall kostete ihm die Zuständigkeit für den Umweltschutz. (nach FAZ, 1995) Inf+ : (42) Die Gesundheit kann es dich/ dir kosten, so viel zu rauchen! Inf- : (43) Mit überhöhter Geschwindigkeit fahren, kann den Führerschein kosten. - Die AkkE1/ DatE kann weggelassen werden, wenn auf eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit Bezug genommen wird : (44) Der Unfall hat zwei Menschenleben gekostet. (45) Ein Vollrausch kostet zirka 150.000 Gehirnzellen. (taz, 5.8.97, S. 11) - Statt mit der AkkE1/ DatE wird gelegentlich mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [in +D/ ...] indirekt auf die Institution, die den Verlust erleidet, Bezug genommen : (46) Das Rationalisierungsprogramm wird [iin den deutschen Airbus-Werken] weniger Arbeitsplätze kosten [als zunächst geplant]. (nach taz, 24.7.96, S. 6) - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (43). kosten 4 <von> NomE AkkE/ PräpE; AkkSE ohne Korrelat; PräpE: von +D jemand prüft den Geschmack von etwas [Speise/ Getränk], indem er eine kleine Menge davon zu sich nimmt; probieren (47) Kosten Sie [bitte] diesen Wein! Er ist hervorragend! (48) Die Kinder haben [schon] vom Kuchen gekostet. ob-Frag : (49) Kosten Sie [bitte], ob die Suppe nicht zu salzig ist. w-Frag : (50) Hast du schon gekostet, wie gut diese neue Nachspeise ist? PHRAS Idiom: nur Wendung - ... koste es, was es wolle: unbedingt, zu jedem Preis G.ANM - kosten kann auch in Verbindung mit lassen in der Reflexivkonstruktion sich etwas etwas kosten lassen i.S.v. für ‘eine Sache sehr viel ausgeben’ verwendet werden : (51) Arthur hat ssich seinen Geburtstag eetwas kosten lassen. 'kriegen kriegt kriegte hat gekriegt kriegen 1 etwas zu erwarten haben kriegen 2 etwas als Veränderung erfahren kriegen 3 mit etwas ausgestattet werden kriegen 4 etwas verabreicht erhalten kriegen 5 etwas erhalten können kriegen 6 in den Besitz von etwas kommen kriegen 7 es gelingt jemandem, etwas zu seiner Verfügung zu haben kriegen 8 jemandem verliehen werden kriegen 9 anfangen, etwas zu empfinden kriegen 10 von etwas befallen werden kriegen 11 etwas hervorbringen kriegen 12 etwas fassen können kriegen 13 jemandem entgegengebracht werden kriegen 14 an/ zu es erreichen, dass jemand etwas ausführt kriegen 15 etwas empfangen kriegen 16 es erreichen, dass etwas irgendwohin gelangt kriegen 17 bei jemandem irgendwohin gelangen kriegen 18 es erreichen, dass etwas so wird kriegen 19 jemandem irgendwieviel gegeben werden SBP kriegen 1 NomE AkkE BED [ugs] etwas zu erwarten haben oder mit etwas zu rechnen haben; bekommen. (1) Wir kriegen [bald] Schnee. BELR N NomE: dasjenige, das etwas zu erwarten hat: Person/ häufig Kollektiv von Personen/ geografischer Ort (2) „Ob w wir [je wieder] einen Frühling kriegen, ist keineswegs sicher“, sagte ich. (Zeit, 5.4.85, S. 57) (3) D Deutschland kriegt [dieses Jahr] einen harten Winter. (4) HHeidelberg kriegt mehr Regen als Mannheim, weil es am Bergrand liegt. AkkE: dasjenige, das zu erwarten ist: Ereignis [häufig Naturerscheinung] (5) Die Meteorologen befürchten, dass wir [in diesem Winter] [wieder] s starke Stürme kriegen. (6) Es sieht so aus, als ob wir [diesmal] eeinen kalten Winter kriegen. (7) Da nur wenige Punkte auf der Tagesordnung sind, kriegen wir [sicher] e eine ruhige Sitzung. (8) „[Morgen] kriegt ihr BBesuch vom Nikolaus“, sagte die Kindergärtnerin, „seid schön brav! “ (9) Wenn du die Schule schwänzst, wirst du [ganz schön] S Schwierigkeiten kriegen. PASSK kein Passiv möglich SBP kriegen 2 NomE AkkE BED [ugs] etwas als Veränderung erfahren; bekommen . (10) [Plötzlich] kriegte das Kind hohes Fieber. BELR NomE: dasjenige, das etwas als Veränderung erfährt: keine Restr. (11) Wenn Männer älter werden, kriegen s sie [oft] eine Glatze. (12) Die Obstbäume gehen schon ein und ddie Moose kriegen gelbe Ränder. (Zeit, 7.2.86, S. 77) (13) [Durch den leichten Schnitt] kriegen aauch Haarspitzen [wieder] Form. (nach Brigitte, 7/ 71, S. 90) (14) Damit ddie Ausstellung literarische Würde kriegt, lässt man einen Autor aus dem eigenen Hause lesen. (nach Zeit, 18.10.85, S. 59) (15) Seit sie Kinder hat, hat i ihr Leben einen neuen Sinn gekriegt. AkkE: dasjenige, das als Veränderung erfahren wird: Konkretum/ Abstraktum [als Eigenschaft] kriegen 504 (16) Unser Baby kriegt ddie ersten Zähne. (17) Wenn Benjamin angesprochen wird, kriegt er e einen roten Kopf. (18) Die erste Halbzeit verlief ohne Höhepunkte, aber [nach der Pause] kriegte das Spiel [plötzlich] SSpannung und Dramatik. PASSK kein Passiv möglich SBP kriegen 3 NomE AkkE (PräpE) BED [ugs] von jemandem mit etwas ausgestattet werden oder von jemandem etwas gewährt werden; bekommen, [geh] erhalten . (19) Wir kriegen einen neuen Mitarbeiter. BELR NomE: dasjenige, das mit etwas ausgestattet wird: keine Restr. (20) Frau Müller hat wieder geheiratet, und d die Kinder kriegen einen neuen Vater. (21) DDer neue Porsche kriegt einen noch stärkeren Motor. (22) IItalien kriegt eine neue Regierung. (23) Kann mir jemand erklären, warum sschlechte Wetterlagen wie Stürme, Tornados einen weiblichen Namen kriegen und S Schönwetterlagen einen männlichen Namen? AkkE: dasjenige, womit etwas ausgestattet wird: Konkretum/ abstr. Objekt (24) Ob wir [für das Projekt] eeinen Programmierer kriegen, ist ungewiss. (25) Der Chemieraum kriegt eeine neue Klimaanlage. (26) Von der Bäuerin kriegten die Landarbeiter [immer] vviel zu essen. (27) Die militärische Operation kriegte dden Namen „WWüstensturm“. (28) [Jetzt] kriegt man kkeinen Sonderurlaub mehr, wenn man umzieht. (29) [Mit einem Schüler- oder Studentenausweis] kriegt man eeine Ermäßigung beim Theater oder Kino. (PräpE): durch +A/ von +D: derjenige, der etwas mit etwas ausstattet: Person/ Institution (30) Die Lehrerin hat vvon ihren Schülern den Spitznamen „Schildkröte“ gekriegt. (31) Die Bäckerei hat den neuen Gesellen d durch das Arbeitsamt gekriegt. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die PräpE wird selten realisiert. - Häufig wird eine als-Gruppe hinzugefügt, mit der auf die Funktion desjenigen, womit etwas ausgestattet wird, Bezug genommen wird : (32) Die Mannschaft hat einen ehemaligen Nationalspieler [aals Trainer] gekriegt. (33) Der Blinde kriegt einen gut trainierten Hund [aals Begleiter]. SBP kriegen 4 NomE AkkE (PräpE) BED [ugs] von jemandem etwas verabreicht erhalten; bekommen . (34) [Hoffentlich] kriege ich keine Spritze! BELR NomE: dasjenige, dem etwas verabreicht wird: Lebewesen (35) DDer Hund kriegt einen Verband. (36) MMein Kaktus hat zu viel Wasser gekriegt. AkkE: dasjenige, das verabreicht wird: konkr. Objekt [als Heilmittel, Nahrung o.Ä.]/ meist Substanz [meist als Heilmittel]/ Handlung (37) Babys kriegen [erst] MMilch und [später] BBrei. (38) Die Patienten kriegen von der Nachtschwester eeine Schlaftablette. (39) Paul kriegte eeinen Kopfverband und durfte nach Hause gehen. (40) Sie kriegen z zehn Massagen. (PräpE): von +D: derjenige, der etwas verabreicht: Person (41) [Oft] kriegt man [nicht] die Spritze v vom Arzt, s sondern von der Krankenschwester. PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird die AkkE mit einer Bezeichnung für einen Behälter o.Ä. belegt, mit der indirekt auf die Nahrung bzw. das Heilmittel Bezug genommen werden kann : (42) Das Baby kriegt [jetzt nicht mehr] ddie Brust, es kriegt [schon] ddie Flasche.; s. auch (34) und (41). SBP kriegen 5 NomE AkkE AdvE BED [ugs] etwas irgendwo erhalten können; bekommen. (43) Medikamente kriegt ihr nur in Apotheken. BELR NomE: derjenige, der etwas erhalten kann: Person/ Institution (44) Auskünfte über den Verbleib der Kriegsgefangenen kriegen A Angehörige und Behörden beim Roten Kreuz. AkkE: dasjenige, das jemand erhalten kann: Konkretum [häufig als Ware]/ abstr. Objekt [häufig Information] [häufig auf Sprachzeichenträger] (45) HHunde und Katzen kann man auch im Tierheim kriegen. (46) B Biologische Produkte kriegt man [jetzt schon] in jedem Supermarkt. (47) DDie Informationen ü über die Studienfahrt nach München kriegt ihr bei Herrn Winkler, Zimmer 25. (48) DDie Mannschaftsaufstellung für das nächste Spiel kriegst du nur beim Trainer persönlich. AdvE: Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt auf +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution] (49) Vollwertprodukte kriegt man [heute] [nicht mehr allein] b beim Einzelhändler ooder auf dem Markt, s sondern [schon] i in jedem Warenhaus. PASSK kein Passiv möglich SBP kriegen 6 NomE AkkE (AdvE) BED [ugs] gegen eine Zahlung von irgendwieviel oder kostenlos in den Besitz oder in den Genuss von etwas kommen; bekommen . (50) Was hast du [von den Eltern] [zum Geburtstag] gekriegt? BELR NomE: derjenige, der in den Besitz von etwas kommt: Person/ Institution/ selten Tier (51) OOmi kriegt einen transportablen Fernseher und wird somit aus der Familie abgeschoben. (nach Welt, 18.11.74, S. 15) (52) SSchulen und Vereine kriegen das Geschirr gegen eine geringe Gebühr. (53) D Der Hund kriegt [immer] einen Hundekeks, wenn er seinem Herrchen die Pantoffeln bringt. AkkE: dasjenige, in dessen Besitz jemand kommt: Konkretum/ abstr. Objekt/ Handlung [als Dienstleistung] (54) [Zum Geburtstag] hat Lena s sehr viel gekriegt: e eine Uhr, Kleidung, Schokolade, 10 Reitstunden und sogar eine kleine Katze. (55) Mama, krieg ich eein Schokoladeneis? (56) In Berlin ist es im Moment für die Süchtigen schwierig, EEinwegspritzen zu kriegen. (Zeit, 17.5.85, S. 33) (57) Unter 30 Euro die Stunde kriegt man k keinen Handwerker mehr. (58) Heute ist es schwer, eeine preiswerte kriegen 505 Wohnung zu kriegen. (59) [Heute] kriegt man ddie Installation eines Badezimmers [nicht] unter 13.000 Euro. (60) Sie kriegen e ein Zimmer mit Vollpension für 80 Euro. (AdvE): AdvG/ für +A/ ...: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] gegen +A: Menge [indirekt Art der Zahlung] (61) Das Programmheftchen kannst du uumsonst kriegen. (62) [In Amsterdam] kann man ein Gramm Heroin f für 125 Gulden (ungefähr 100 Mark) kriegen. (nach Zeit, 17.5.85, S. 33) (63) UUnter 7 Euro die Stunde kriegt man [abends] keinen Babysitter. (64) Du kriegst den Katalog [nur] g gegen eine Gebühr von 2,5 Euro, die bei deiner Bestellung angerechnet wird. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit kriegen 6 werden verschiedene Arten des Besitzwechsels bezeichnet. Meist ergibt sich aus dem Kontext, welche spezifische Art von Besitzwechsel vorliegt, z.B. Kauf, Anmietung, Tausch, Ausleihe oder Schenkung. Wenn die Art des Besitzwechsels präzisiert werden soll, können spezifische Verben wie kaufen, mieten, tauschen, sich ausleihen oder geschenkt bekommen verwendet werden. - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, wird damit indirekt auf eine Dienstleistung, die durch diese Person geleistet wird, Bezug genommen: s. (57) und (63). - In der gesprochenen Sprache kann kriegen 6 verwendet werden, um in einem Restaurant oder Lebensmittelgeschäft etwas zu bestellen : (65) „Was kriegen Sie? “ -„Ich kriege ein Bier und ein Bratwürstchen mit Sauerkraut.“ In diesem Fall wird die AdvE nicht realisiert. W.BED kriegen 7 NomE AkkE [ugs] jemandem [Person/ Institution] gelingt es, etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] zu seiner Verfügung zu haben oder etwas [Transportmittel] zu erreichen; bekommen (66) Sie kriegt [immer], was sie will: einen neuen Liebhaber, ein neues Auto, einen tollen Job. Ich möchte wissen, wie sie das macht! (67) Wenn du jetzt gehst, kriegst du [gerade noch] die Straßenbahn. (68) Conrad ist ein Kind, das [leider] wenig Kontakt zu anderen Kindern kriegt. (69) Ich musste lange anstehen, aber ich habe [doch noch] zwei Karten für das Konzert der „Rolling Stones“ gekriegt. (70) [Nach vielen Verhandlungen] hat unsere Firma [doch] den Vertrag gekriegt. kriegen 8 NomE AkkE [ugs] jemandem [Person/ Institution] wird etwas [abstr. Objekt: Auszeichnung, Strafe o.Ä.] verliehen oder auferlegt; bekommen, [geh] erhalten (71) Herta Müller hat den Kleist-Preis 94 gekriegt. (taz, 11.4.94, S. 16) (72) Die Max-Planck-Institute haben [schon immer] viele Auszeichnungen und Preise gekriegt. (73) Neulich hat sie einen Reporter gefragt, ob sie eine Strafe kriegen kann, wenn sie so „über den Typen meckert“. (nach taz, 17.10.96, S. 11) (74) „[Für den Juwelenraub] werdet ihr [ohnehin] eine Menge Knast kriegen“, sagte Kommissar Hubner zufrieden. (MM, 30.10.96) kriegen 9 NomE AkkE [ugs] jemand/ etwas [Tier] fängt an, etwas [Gefühl] zu empfinden; bekommen (75) „Wenn ich den Professor Steinbach höre, kriege ich Angst“, sagt Rolf. (Zeit, 16.6.85, S. 9) (76) [Bei der Wanderung] kriegten wir alle Hunger. (77) Wenn die Kinder unruhig sind, kriegt der Vater eine Wut. (78) Pferde kriegen [schnell] Angst. (79) Nachdem die mich mehrmals fast umgefahren hätten, habe ich einen Hass auf alle Radfahrer gekriegt. - Die AkkE kann nicht mit allen Gefühlsbezeichnungen belegt werden. - Einige NGs im A wie Angst, Hunger, Durst werden meist im Singular und ohne Artikel verwendet: s. (75), (76) und (78); andere wie Wut, Hass werden im Singular und mit Artikel verwendet: s. (77) und (79). kriegen 10 NomE AkkE [ugs] jemand/ etwas [Tier/ Pflanze] wird von etwas [Krankheit/ Schädling] befallen; bekommen (80) Wer kalte Füße hat, kriegt [schnell] einen Schnupfen. (81) [Bei jeder Klassenarbeit] kriege ich Magenschmerzen. (82) Viele Schäferhunde kriegen [im Alter] Arthrose in den Hüftgelenken. (83) Meine Rosen kriegen [immer wieder] Blattläuse, womit kann ich die bekämpfen? kriegen 11 NomE AkkE [ugs] jemand/ etwas [Tier/ Pflanze] bringt jemanden/ etwas [Konkretum] hervor; bekommen (84) Ich sagte ihr, sie müsse ganz schön mutig gewesen sein, [in dieser Situation] ein Kind zu kriegen. (Zeit, 6.9.85, S. 85) (85) Die Katze hat Junge gekriegt. (86) Die Rosen kriegen [schon] Knospen, bald steht der ganze Garten in voller Blüte. kriegen 12 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier] kann jemanden/ etwas [Lebewesen/ konkr. Objekt] fassen (87) „Du kriegst mich [nicht]! “, sagt Jan zu seiner Schwester und läuft fort. (88R) Der Vogel flog unter der Decke lang, so hoch oben, dass die Leute [unten] ihn [nicht] kriegen konnten. (nach Chotjewitz, S. 115) (89) Unter der Überschrift „[Früher oder später] kriegen wir sie“ werden die potenziellen Opfer mit vollem Namen und Adresse genannt. (taz, 2.12. 92, S. 17) (90) Glaubst du, der Hund kriegt den Ball, wenn ich ihn ganz hoch werfe? kriegen 13 NomE AkkE [ugs] jemandem/ etwas [Tier/ selten Pflanze] wird etwas [Sachverhalt] entgegengebracht; zuteil werden, bekommen (91) Viele Jugendliche haben [auch] nicht genug Liebe [von ihren Eltern] gekriegt, und dann lassen sie ihren Frust irgendwann an Schwächeren aus. (Spiegel, 6/ 94, S. 12) (92) Aber die großen Knüller, das sind die anderen: The Lords zum Beispiel, die [mit „Poor Boy“] den größten Applaus kriegen, oder die „Troogs“, zu deren „Wild Thing“ alle ganz wild werden. (MM, 8.2.97) (93) [Bei Oma Müller] kriegen Tiere wie Pflanzen die beste Pflege. kriegen 14 an/ zu NomE AkkE PräpE; PräpE: an +A/ zu +D [meist subst. Inf.]; PräpSE mit obl. Korrelat dazu kriegen 506 [ugs] jemand [Person/ Institution] erreicht es, dass jemand [Person/ Institution] etwas [Handlung] ausführt; bekommen (94) [Bei schönem Wetter] kriegt man die Kinder [schwer] an die Hausaufgaben. (95) „Wir haben noch jeden zum Reden gekriegt“, sagte der Chef der Geheimpolizei. dass-S : (96) Der Junge hat seinen Vater [nicht] dazu gekriegt, dass er ihm ein neues Fahrrad kauft. Inf+ : (97) Wir haben unsere Oma [nicht] dazu kriegen können, bei uns zu wohnen. kriegen 15 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): durch +A/ von +D [ugs] jemand [Person/ Institution] empfängt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt: Information [häufig auf Sprachzeichenträger]] von jemandem [Person/ Institution]; entgegennehmen, bekommen, [geh] erhalten (98) Hast du meinen Brief gekriegt? (99) Die Personalabteilung hat deine Unterlagen [nicht rechtzeitig] gekriegt. Da hat man dich nicht berücksichtigt. (100) Stell dir vor, ich habe ein Päckchen durch einen Fahrradkurier gekriegt. (101) Ich habe [gerade] vom Personalchef den Bescheid gekriegt, dass ich versetzt werde. kriegen 16 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ durch +A/ in +A/ ... [ugs] jemand erreicht es, dass etwas [Konkretum] irgendwohin gelangt; bekommen (102) Meine Tochter kriegt den Faden [nie] durchs Nadelöhr. (103) Die alte Frau kriegt den Koffer [nicht] ins Gepäcknetz. (104) Ich weiß nicht, [wie] ich [in Zukunft] meine Pakete zur Post kriegen soll, denn ich darf nichts Schweres tragen. (taz, 1.11.93, S. 25) - Gelegentlich wird mit der AdvE indirekt auf eine Handlung, die an dem genannten Ort vollführt wird, Bezug genommen : (105) Jugendliche sind [schwer] aan den Schreibtisch zu kriegen. (106) Der Babysitter hat die Kinder [nicht] iins Bett gekriegt, um Mitternacht waren sie immer noch wach. kriegen 17 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +A/ in +A/ ... [ugs] etwas [Konkretum/ Handlung] gelangt bei jemandem irgendwohin; bekommen (107) Jedes Mal wenn es regnet, kriege ich Wasser in die Schuhe. (108) Beim Rugby kann man froh sein, wenn man nur einen Stoß kriegt. (109) Ich habe etwas ins Auge gekriegt, eine kleine Fliege oder ein Staubkörnchen, ich weiß es nicht. - Die im Subartikel vorgestellten Beispiele könnten auch als Ellipsen einer Passivkonstruktion mit kriegen und einem Hauptverb im Part. II gesehen werden, wobei der Satzbauplan vom Verb im Part. II bestimmt wird : (110) Sie ist schnell wieder zu sich gekommen, weil sie ein Glas Wasser ins Gesicht (ggeschüttet) g gekriegt hat. (111) Der Handballspieler kkriegte einen Schlag auf den Arm (vversetzt) und konnte nicht mehr weiterspielen. kriegen 18 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG [ugs] jemand [Person/ Institution] erreicht es, dass jemand/ etwas [konkr. Objekt] so wird; bekommen (112) Ich kriege deine Haare nicht trocken. (113) „[Wie] kriege ich die Kloschüssel [wieder] strahlend sauber? “ (MM, 14.2.87, S. 23) kriegen 19 NomE PräpE AdvE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür; AdvE: PG [indefinit]/ NG im A/ an +A/ um +A/ ... [ugs] jemandem [Person/ Institution] wird für etwas [Konkretum/ abstr. Objekt [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung]] irgendwieviel als Zahlung gegeben; bekommen, [geh] erhalten (114) Wenn er eine halbe Million für die Büchsensammlung kriegt, dann wäre das „eine kleine Verrücktheit“, sagt Herr Busch. (nach BerlZ, 31.10.97, S. 20) (115) Wenn ich sehe, die kriegen [beim Tennis] für ein Turnier 500.000 Dollar, dann werde ich richtig sauer. (Spiegel, 34/ 94, S. 172) (116) Es gibt Organisationen, die dafür sorgen, dass so genannte Entwicklungsländer einen besseren Preis für ihre Produkte kriegen. (117) Maria hat früher für’s Putzen 10 Euro gekriegt, jetzt kriegt sie mehr. (118) Der Verbrecher hat für die Rechte an der Verfilmung seines Lebens Unsummen gekriegt. (119) Für deinen alten Schrank kannst du [auf dem Trödelmarkt] [bestimmt noch] an die 150 Euro kriegen. (120) Er hofft, dass er für seinen alten Wagen [noch] um die 400 Euro kriegen kann. dass-S : (121) Patrick hat 10 Euro dafür gekriegt, dass er den Bürgersteig gekehrt hat. PHRAS FVG : kriegen wird häufig als Funktionsverb mit passivischer Funktion verwendet, z.B.: den Auftrag kriegen: beauftragt werden; jemand kriegt die Chance/ die Gelegenheit/ die Möglichkeit: jemandem wird etwas ermöglicht; jemand kriegt die Erlaubnis: jemandem wird etwas erlaubt; einen Kuss kriegen: geküsst werden; Nachricht kriegen: benachrichtigt werden; einen Rat kriegen: beraten werden Idiom: etwas/ jemanden (nie) zu Gesicht kriegen: etwas/ jemanden (nie) sehen; etwas in den Griff kriegen: anfangen, etwas zu beherrschen; etwas in den falschen Hals kriegen: etwas falsch verstehen, beleidigt sein; den Hals nie voll kriegen: immer mehr haben wollen; etwas zu hören kriegen: beschimpft werden; etwas (nicht) vom Tisch kriegen: es (nicht) schaffen, etwas zu erledigen; mit jemandem zu tun kriegen: von jemandem bedroht werden; von etwas Wind kriegen: etwas erfahren G.ANM - kriegen wird häufig auch zusammen mit dem Part. II eines Hauptverbs als Hilfsverb in Passivkonstruktionen verwendet [Form des Bekommen- Passivs]. Der Satzbauplan wird vom Verb im Part. II bestimmt : (122) Die Hilfskräfte kkriegen ihre Verträge bis zum Jahresende v verlängert. (123) Wenn du in Kreuzberg mit ’nem St-Pauli-Schal rumläufst, k kriegst du ein Bier spendiert. (nach taz, 4.1.93, S. 24) kündigen 507 - kriegen wird auch in Verbindung mit einigen Verben wie hören, sehen, fassen zur Bildung einer modalen Konstruktion verwendet i.S.v. ‘die Möglichkeit erhalten’: (124) Welches Lied kriege ich heute wieder von Dir zu hören. (125) Wir haben ihn nicht zu sehen gekriegt. (126) Wenn ich dich zu fassen kriege, wirst du was erleben! - Nicht behandelt werden hier mehrgliedrige Verbalkomplexe wie Recht kriegen o.Ä. - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb kriegen, es. 'kümmern, sich kümmert sich kümmerte sich hat sich gekümmert sich kümmern 1 um das Nötige für etwas tun sich kümmern 2 um sich mit etwas befassen SBP sich [A] kümmern 1 um NomE PräpE BED das Mögliche und Nötige für jemanden/ etwas tun . (1) Ich muss mich um die Kinder kümmern. BELR NomE: derjenige, der das Nötige tut: Person/ Institution (2R) Andy hatte ein Recht darauf, dass sich ssein Vater um ihn kümmerte. (nach de Groot, S. 14) (3) DDr. Masoch kümmerte sich um die Armen in ihren Elendsquartieren. (Zeit, 24.1.86, S. 50) (4) Um die Sicherheit der Arbeiter in den Werken kümmert sich ddas Gesundheitsministerium. (MM, 22.8.85, S. 24) (5) DDer Verein kümmert sich [seit nunmehr neun Jahren] um Jugendliche und Heranwachsende in Wohngruppen. (MM, 18.9.85, S. 16) PräpE: um +A: dasjenige, für das das Nötige getan wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darum: Sachverhalt (6) Andreas Ullrich hat die Belastung von Ärzten und Schwestern untersucht, die sich u um kranke und sterbende Krebspatienten kümmern. (nach Stern, 19.11.87, S. 288) (7) Die Koffer stehen noch in der Hotelhalle. Wer kümmert sich uum das Gepäck? (8) [Bei uns] kümmert sich die Mutter uum den Haushalt, die Katze und den Hund, der Vater kümmert sich uum den Garten und das Auto. (9) Wenn ihr euch um die Getränke für die Party kümmert, kümmere ich mich uum das Essen. (10) [Seit 1997] kümmert sich die Projektgruppe „Kalina“ u um die Probleme osteuropäischer Frauen in Berlin. (nach MM, 25.2.99, S. 27) (11) Das Personal hat nur selten Zeit, sich aauch um das seelische Wohl der Patienten zu kümmern. (nach Zeit, 3.10.86, S. 77) (12) [Ab Mai] wird sich Dorothea Baur uum die Leitung des Betriebes und um die Ausbildung der Jugendlichen kümmern. (nach MM, 21.4.87, S. 15) (13) UUm den Import und Export von Filmen kümmern sich mehr als 20 Firmen. (MM, 5.1.85, S. 50) (14) Wer kümmert sich uum den Betriebsausflug? dass-S : (15) Wer muss sich [nach einem Rohrbruch] ddarum kümmern, ddass das Wasser wieder läuft? (nach MM, 28.2.87, S. 22) Inf+ : (16) Der Staat muss sich ddarum kümmern, ddie Arbeitslosigkeit zu verringern. W.BED sich [A] kümmern 2 um NomE PräpE; PräpE: um +A; PräpSE mit obl. Korrelat darum jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] befasst sich mit jemandem/ etwas [keine Restr.]; beachten (17) Der Redner kümmerte sich [gar nicht] um die Zuhörer und ihre Rufe, sondern sprach unbeirrt weiter. (18) Der alte Mann ging über die belebte Straße, ohne sich um die vielen Autos zu kümmern. (19) Die Regierung führt ihren Plan aus, ohne sich um die Bedenken der Bevölkerung zu kümmern. (20) Kümmere du dich um deine eigenen Angelegenheiten! Ich kümmere mich [auch nicht] um deine Dinge. (21) Sein Geschwätz von gestern kümmert Scharping [nicht]. (BerlZ, 10.12.98, S. 29) (22) Man kümmert sich [im Ernst] [gar nicht] um die Meinung der UNO. (Jaspers, S. 204) (23) Der Hund kümmerte sich [nicht] um die Spatzen, die aus seinem Wassernapf tranken. ob-Frag : (24) Gerade junge Menschen kümmern sich [nicht] darum, ob einer Deutscher, Engländer oder Franzose ist. (Spiegel, 20/ 93, S. 91) w-Frag : (25) Wer kümmert sich [schon] darum, wie sich der Beschuldigte fühlt? - sich kümmern 2 um wird häufig negiert i.S.v. ‘jemanden/ etwas ignorieren’ verwendet. PHRAS Idiom: nur Wendung - Was kümmert’s mich? : [als Ausdruck der Gleichgültigkeit, Interesselosigkeit] Was interessiert mich das.; Das kümmert mich wenig/ nicht (im geringsten)/ [ugs-salopp] einen Dreck/ [ugs] keinen Pfifferling! : [als Ausdruck der Ablehnung] Das interessiert mich wenig/ (überhaupt) nicht.; Das braucht dich nicht zu kümmern! : [als Ausdruck der Abweisung] Das geht dich nichts an. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb kümmern. 'kündigen kündigt kündigte hat gekündigt kündigen 1 eine vertragliche Vereinbarung für beendet erklären kündigen 2 eine vertragliche Vereinbarung zu Gunsten von jemandem für beendet erklären kündigen 3 etwas für beendet erklären SBP kündigen 1 NomE (AkkE) BED eine vertragliche Vereinbarung in Bezug auf etwas für beendet erklären . (1) Ich habe gekündigt. BELR NomE: derjenige, der eine vertragliche Vereinbarung für beendet erklärt: Person/ Institution (2) Will der Azubi die Berufsausbildung wechseln oder völlig abbrechen, so kann eer [mit einer Frist von vier Wochen] kündigen. (Stern, 8.10.87, S. 180) (3) Soll die Miete vom 1. Oktober an erhöht werden, so kann der MMieter [bis zum 30. November] kündigen. (MM, 14.5.88, S. 22) (4) DDas Institut hatte die Räume am Wasserturm [zum 1. Juli] gekündigt. (AkkE): dasjenige, in Bezug auf das die vertragliche Vereinbarung für beendet erklärt wird: konkr. Objekt [Wohnung o.Ä.]/ abstr. Objekt [Arbeitsstelle, Vertrag o.Ä.] küssen 508 (5) Das Wintersemester ging gerade zu Ende, die Studenten kündigten [teilweise] iihre Zimmer, fuhren über Ostern nach Hause und kamen wieder oder kamen nicht wieder. (Grass, S. 323) (6) Beschäftigte, die sich beruflich verändern möchten, sollten i ihren Arbeitsplatz [erst dann] kündigen, wenn eine Anschlussbeschäftigung gefunden und ein neuer Arbeitsvertrag abgeschlossen ist. (BerlZ, 19.1.2000, S. 3) (7) [Im Januar 1977] kündigte EMI dden Plattenvertrag. (nach Zeit, 6.6.86, S. 45) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (8) Darlehen mit veränderlichem Zinssatz sollen vom Kreditnehmer [jederzeit] [mit einer Frist von drei Monaten] gekündigt werden können. (MM, 31.1.86, S. 6) sein: (9) Da der Vertrag [fristgerecht] gekündigt ist, ist jeder Rechtsstreit nutzlos. WORTB die Kündigung; kündbar ANM - Wenn die AkkE nicht realisiert wird, wird kündigen 1 meist i.S.v. ‘die Arbeitsstelle kündigen’ verwendet: s. (1) und (2). - Häufig wird mit einer PräpG [zu +D] auf den Zeitpunkt, ab dem die vertragliche Vereinbarung beendet ist, Bezug genommen : (10) Ich habe [zzum 31. März] meine Stelle gekündigt . ; s. auch (3) und (4). - Mit einer statischen PräpG [bei +D/ in +D] kann auf die Firma o.Ä., mit der jemand eine vertragliche Vereinbarung hatte, Bezug genommen werden : (11) Sie hat [b bei/ iin ihrer Firma] gekündigt, um sich selbständig zu machen. SBP kündigen 2 NomE (AkkE) DatE BED eine vertragliche Vereinbarung zu Gunsten von jemandem in Bezug auf etwas für beendet erklären . (12) 30 Arbeitern ist [zum 31. März] gekündigt worden. BELR NomE: derjenige, der eine vertragliche Vereinbarung für beendet erklärt: Person/ Institution (13) DDer Direktor hatte seiner Sekretärin gekündigt, weil sie ständig zu spät kam. (14) DDer FSV Zwickau kündigte [per 31. Januar] allen seinen Spielern. (nach BerlZ, 22.1.2000, S. 39) (AkkE): dasjenige, in Bezug auf das eine vertragliche Vereinbarung für beendet erklärt wird: konkr. Objekt [Wohnung o.Ä.]/ abstr. Objekt [Arbeitsstelle, Vertrag o.Ä.] (15) Ein Vermieter darf einem Mieter [nur unter bestimmten Bedingungen, die gesetzlich geregelt sind,] ddie Wohnung kündigen. (16) Der Verein hatte einer Familie iihren Garten [fristgerecht] gekündigt, weil das Haus darauf nach seiner Meinung ein zu großes Dach hatte. (MM, 22.6.85, S. 25) (17) Der Schlossermeister darf Ihrem Mann ddas Arbeitsverhältnis [vor, nach und während der Wehrpflicht] [nicht] kündigen. (Ullrich, S. 116) (18) Ford kündigte dem Autohaus Neckar dden Händlervertrag und die Fordkreditbank will das Warenlager räumen. (MM, 22.8.87, S. 5) DatE: derjenige, zu dessen Gunsten eine vertragliche Vereinbarung bestand: Person/ Institution (19) Eine Firma musste eeinigen Mitarbeitern [wegen Auftragsmangels] kündigen. (MM, 25.3.86, S. 36) (20) Krankenkassen können u unrentabel arbeitenden Krankenhäusern oder Klinikabteilungen kündigen. (MM, 7.10.87, S. 2) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (21) Vielen alten Menschen wurde [im Zuge der Altstadtsanierung] die Wohnung gekündigt. sein: (22) Den älteren Mitarbeitern ist schon gekündigt, und die jüngeren fragen sich, wann es sie treffen wird. - Bekommen-Passiv: (23) Er weiß, wie das ist, wenn man die Wohnung gekündigt bekommt/ kriegt. WORTB der/ die Gekündigte, die Kündigung; kündbar ANM - Wenn die AkkE nicht realisiert wird, wird kündigen 2 häufig i.S.v. ‘jemandem die Arbeitsstelle kündigen’ verwendet: s. (12), (13), (14), (19), (22), (24) und (25). - Gelegentlich wird [ugs] statt mit der DatE mit einer NG im A auf die Person/ Institution, zu dessen Gunsten eine vertragliche Vereinbarung bestand, Bezug genommen : (24) Der Chef hat m mich [fristlos] gekündigt . - Häufig wird mit einer PräpG [zu +D/ per +A] auf den Zeitpunkt, ab dem die vertragliche Vereinbarung beendet ist, Bezug genommen : (25) Mir wurde [z zum 31. Dezember] gekündigt.; s. auch (12) und (14). W.BED kündigen 3 NomE AkkE DatE jemand [Person/ Institution] erklärt jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt: Freundschaft o.Ä.] für beendet; aufkündigen, [geh] aufsagen (26) Ihm [als Militärpfarrer] hätte eine Friedensgruppe aus München den Kontakt gekündigt, „weil sie mich für irgendwie entartet halten“. (Zeit, 4.1.85, S. 39) (27) Nachdem er mich so schwer beleidigt hatte, habe ich ihm die Freundschaft gekündigt. (28) [1997] kündigten die Studenten Rugova die Gefolgschaft und den Gehorsam. (SGT, 27.3.99) (29) Das Volk hatte dem Königshaus den Gehorsam gekündigt. (FR, 17.2.97, S. 6) 'küssen küsst küsste hat geküsst küssen 1 jemandem irgendwohin einen Kuss geben küssen 2 einen Kuss auf etwas drücken küssen 3 etwas mit einem Kuss entfernen SBP küssen 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemandem irgendwohin einen Kuss, Küsse geben . (1) [Beim Abschied] küsste er sie [zärtlich]. BELR NomE: derjenige, der jemandem einen Kuss gibt: Person/ [indirekt Mund, Lippen] (2R) Er ist der einzige Mann, den iich [je] geküsst habe. (nach Böll, Ansichten, S. 80) (3R) M Mama drückte mich während der folgenden Wochen immer wieder an sich, küsste mich. (nach Grass, S. 88) (4) Das Kind schlang die Arme um meinen Hals, d der kleine Mund küsste mich auf beide Wangen. AkkE: derjenige, dem ein Kuss gegeben wird: Person/ Tier/ [auch Körperteil] (5) Anna küsste ddie Mutter und verließ aufstampfend das Schlafzimmer. (nach Th. Mann, Betrogene, S. 94) (6) Schließlich kann man nicht jeden Mitarbeiter ‘rausschmeißen, der [einmal] eeine Kollegin geküsst hat. (Bild, 27.1.67, lächeln 509 S. 5) (7) Du warst der erste Junge, der mmich geküsst hat. (nach de Groot, S. 4) (8) Wie heißt das Märchen, in dem eine Prinzessin e einen Frosch küsst? (9) Ich küsste iihr Ohr, ihren straffen Hals, i ihre Schläfe, ihr bitteres Haar. (nach Frisch, S. 79) (AdvE): Ort auf +A/ ...: Zielort [Körperteil] (10) Sie kam mir nach, fasste mich an der Schulter und küsste mich aauf die Augen. (nach Böll, Ansichten, S. 96) (11R) Maria war mit Oskar zufrieden, küsste ihn [sogar zwei- oder dreimal] iirgendwohin ins Gesicht. (nach Grass, S. 228) PASSK Werden-Passiv werden : (12) Wie alt warst du, als du [zum ersten Mal] von einem Jungen geküsst wurdest? WORTB der Kuss ANM - In generischen Sätzen oder wenn die Handlung, die mit küssen 1 ausgedrückt wird, betont wird, kann die AkkE weggelassen werden : (13) Staatsanwälte küssen [nicht]. (Zeit, 24.10.86, S. 59) (14) Küsst Bernd [gut]? - Pertinenzdativ ist möglich : (15) Eine bildhübsche junge Schauspielerin war drauf und dran, [SSommerwild] die Füße zu küssen. (Zeit, 2.7.86, S. 51) - Mit küssen 1 wird häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden : (16R) D Die beiden Kaiser umarmten und küssten ssich, dasselbe taten die Kaiserinnen. (nach Schädlich, S. 131) (17) [Auf dem Foto] küsst ddas Brautpaar einander. (18) SSie fielen sich in die Arme, küssten ssich auf die Wangen, sie weinten. (Stern, 29.10.87, S. 240) (19) [Zuerst] küsste er sie, [dann] küssten s sie s sich gegenseitig. - küssen 1 wird auch in Schlussformeln für Briefe verwendet : (20) Es grüßt und küsst dich dein Wolfgang. W.BED küssen 2 NomE AkkE jemand drückt einen Kuss, Küsse auf etwas [konkr. Objekt] (21) Lange betrachtete sie das Foto, küsste es [schließlich] und legte es in die Schachtel zurück. (22) Der Papst küsst die Böden fremder Länder. (Zeit, 2.7.86, S. 51) küssen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ ... jemand entfernt mit einem Kuss, mit seinen Küssen etwas [meist Substanz: Tränen] von irgendwo (23R) Ich küsste die Tränennässe aus ihren Augenhöhlen. (nach Frisch, S. 117) - Pertinenzdativ ist häufig : (24) Er küsste [ihr] die Schneeflocken von den Wangen. PHRAS Idiom: [scherzhaft] jemanden küsst die Muse: jemand wird zum Dichten o.Ä. inspiriert - [ugs, scherzhaft] Dafür könnte ich dich küssen! / Dafür könnte ich dir die Füße küssen! : Damit hast du mir eine große Freude gemacht.; [österreichisch] Küss die Hand! : [als höflicher Gruß eines Mannes bei der Begegnung mit einer Frau] L 'lächeln lächelt lächelte hat gelächelt lächeln 1 über über etwas Freude ausdrücken lächeln 2 Verbindlichkeit zeigen lächeln 3 mit heiterer Miene irgendwohin blicken SBP lächeln 1 über NomE PräpE BED über jemanden/ etwas durch einen heiteren Gesichtsausdruck lautlos Freude, Vergnügen oder Spott ausdrücken. (1) Alle lächeln über ihn . BELR NomE: derjenige, der über etwas Freude, Spott, ausdrückt: Person/ [indirekt Ort] (2) [Aus heutiger Sicht] kann mman [leicht] über eine solche Fehleinschätzung lächeln. (3) Worüber lächelt MMona Lisa [auf dem berühmten Gemälde] [so rätselhaft]? (4) Merkt denn der Direktor nicht, dass ddie ganze Schule [wegen dieser Marotte] über ihn lächelt? PräpE: über +A: dasjenige, über das Freude, Spott ausgedrückt wird: geistiges Produkt/ Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt (5) ÜÜber dieses gängige Klischee können die Hochschulabsolventen [nur] [milde] lächeln. (nach MM, 25.9.87, S. 19) (6) Die Opfer, die unter dem Minister für Staatssicherheit gelitten haben, werden üüber das milde Urteil [nur] [bitter] lächeln. (nach Spiegel, 44/ 93, S. 75) (7) Sie lächelte [ein wenig verlegen] ü über das unerwartete Lob. (8) Der Leser der Reiseskizzen wird üüber so manche geistreiche Formulierung oder feine Beobachtung [amüsiert] lächeln. (9) Als Fernsehzuschauer hat man das Gefühl, dass der Moderator [ständig] [besserwisserisch] ü über s seine Gesprächspartner lächelt. dass-S : (10) [Unwillkürlich] musste ich ddarüber lächeln, dass ich so sentimental sein konnte. Inf+ : (11) Wenn ich ddarüber lächle, iihn so überheblich reden zu hören, ändert dies doch nichts daran, dass er mein Freund ist. w-Frag : (12) [Gerührt] lächelt der Großvater ddarüber, mit welchem Eifer ihm der Enkelsohn das Surfen im Internet erklärt. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (13) Es ist ein Film der leisen Komik, [bei dem] [mehr still] gelächelt als laut gelacht wird. WORTB lächerlich lachen 510 W.BED lächeln 2 NomE jemand [Person/ [indirekt Mund, Augen]] zeigt durch seinen Gesichtsausdruck Verbindlichkeit oder Ironie (14) Man sagt von Japanern, dass sie [immer] lächeln. (15) Nach Bonn zurückgekehrt, würde sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit Tee trinken, lächeln, Komitees beitreten, Ausstellungen eröffnen und sich nach einer „angemessenen Schneiderin umschauen“. (Böll, Ansichten, S. 266) (16) Wohl auch aus Neid blickt so mancher Vertreter des alten Establishments auf diese Neureichen herab, die so selbstsicher und machtbewusst auftreten, [immer] [freundlich, aber nichts sagend] lächeln und unverbindlich reden. (nach Zeit, 25.10.85, S. 2) (17) Warum lächelst du [so zufrieden]? (18) Als ich ihr meine Hilfe anbot, lächelte die alte Dame [dankbar]. (19R) [Dann] lächelte der kleine Mund, dass es wie eine Sonne über das Gesichtlein zog. (nach Weyden, S. 38) - Gelegentlich wird eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt : (20) Sie lächelte [iihr charmantestes Lächeln]. lächeln 3 NomE AdvE; AdvE: in +A/ ... jemand blickt mit heiterer Miene irgendwohin (21) Der Fotograf forderte mich auf, in die Kamera zu lächeln. (22) Petra lächelte [geheimnisvoll] in die Runde und sagte: „Ich habe eine Überraschung für euch! “ (23) Der junge Verkäufer, der am Tresen lehnt und [freundlich] in den Raum lächelt, darf nur vorhanden sein, wenn er angesprochen wird. (Zeit, 8.11.85, S. 72) (24) Der knollennasige Mönch lächelte [weinselig] aus seinem Goldrahmen. (taz, 2.9.86, S. 5) G.ANM - Gelegentlich wird lächeln als Kommunikationsverb i.S.v. ‘lächelnd sagen’ verwendet : (25) „Zu Beginn dachte das Regime, es sei ein religiöser Sender, von dem keine Gefahr ausgehe“, lächelt der Direktor Hugo Tlies, ein belgischer Pater. (Zeit, 13.6.86, S. 7) 'lachen lacht lachte hat gelacht lachen 1 über über etwas große Freude ausdrücken lachen 2 eine freundliche Gestimmtheit zeigen lachen 3 jemandem zuteil werden lachen 4 lachend irgendwohin blicken SBP lachen 1 über NomE PräpE BED über jemanden/ etwas durch einen fröhlichen Gesichtsausdruck und das Ausstoßen kurzer schallender Laute große Freude oder Spott ausdrücken . (1) Alle Kollegen lachen über ihn. BELR NomE: derjenige, der große Freude oder Spott über etwas ausdrückt: Person/ Institution/ [indirekt Ort] (2) Er kann üüber Missgeschicke lachen. (Zeit, 1.8.86, S. 47) (3) WWirtschaft und Politik lachen über die Wichtigtuerei des ehemaligen Ministers. (4) Möchtest du, dass d die ganze Schule über dich lacht? PräpE: über +A: dasjenige, über das große Freude oder Spott ausgedrückt wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt (5) Die Kinder lachten [fröhlich] üüber die Clowns und ihre Späße. (6) Er zeigt, dass man üüber diesen irischen Dichter nicht nur erschrecken, sondern auch lachen kann. (nach MM, 10.11.86, S. 28) (7) Er kennt alle Steuertricks und lacht [doch nur] üüber das Finanzamt. (8) [Hinter ihrem Rücken] lacht mancher üüber ihre sonderbaren Hüte. (9) „Diese Kids lachten üüber unser Strafsystem“, sagt die Jugendrichterin. (Spiegel, 9/ 93, S. 242) (10) ÜÜber Angst und Verzweiflung lacht man [doch] [nicht] [schadenfroh]! (11) Die Mitschüler unseres Jungen lachen ü über seinen Heuschnupfen, die rote Nase, das ständige Niesen. (12) Berlin lachte ü über das hilflos wütende Geschimpfe aus Bayern. (nach Zeit, 26.9.86, S. 9) dass-S : (13) [Besonders] seine politischen Gegner werden [hämisch] ddarüber lachen, ddass er sich derart blamiert hat. w-Frag : (14) Das Publikum lacht [jedes Mal] [schallend] darüber, wie er den Bundeskanzler parodiert. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) Ist es nicht beschämend, wenn über das Unglück anderer gelacht wird. WORTB lächerlich, lachhaft W.BED lachen 2 NomE jemand [Person/ [indirekt Mund, Augen]] zeigt durch seinen Gesichtsausdruck bei geöffneten Lippen eine freundliche Gestimmtheit, Verlegenheit oder Ablehnung (16) Karl Krüger lacht. (Strittmatter, S. 356) (17) Heute Abend überträgt das Fernsehen die Karnevalsendung „Mainz - wie ees singt und lacht“. (18) Der ganze Saal hat [schallend] gelacht. (19) Warum lachst du [so vergnügt]. (20 [Auf dem Klassenfoto] lachen nur wenige Schüler. (21) Ihr Mund lacht, doch ihre Augen blicken traurig. (22) Man amüsierte sich köstlich: bei den Pointen wurde wurde immer wieder applaudiert und [lauthals] gelacht. - Gelegentlich wird eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt : (23) Wenn Petra [i ihr herzliches, unbekümmertes Lachen] lacht, kriegt man gleich gute Laune. - Die Intensität des Lachens kann in dem Ausdruck Tränen lachen i.S.v. ‘so heftig lachen, dass dabei Tränen in die Augen treten’ und in dem reflexivischen Ausdruck [salopp, scherzhaft] sich einen Ast lachen i.S.v. ‘heftig lachen’ charakterisiert werden. lachen 3 NomE DatE [geh] etwas [häufig abstr. Objekt: Glück, Erfolg o.Ä.] wird jemandem zuteil (24) [Eines Tages] wird [auch] dir [wieder] die Liebe lachen. (25) Das ist jedes Mal so: Wenn ihm Glück und Erfolg lachen, interessieren ihn die alten Freunde nicht. lachen 4 NomE AdvE; AdvE: in +A jemand blickt lachend irgendwohin (26) „ Lachen Sie in den Saal, ins Publikum“, forderte der Regisseur die Schauspielerin auf. (27) Als der Fahrgast den jungen Mann aufforderte, die Füße von der Sitzbank zu nehmen, lachte der [ihm] [frech] ins Gesicht. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (27). PHRAS Idiom: sich (eins) ins Fäustchen lachen: heimlich Schadenfreude, Genugtuung empfinden; gut lachen haben: selbst nicht von einer Unannehmlichlassen 511 keit, einem Schaden betroffen sein; jemandem lacht das Herz im Leib(e): jemand freut sich sehr; nichts zu lachen haben: es sehr schwer haben. - Da gibt’s nichts zu lachen.: Das ist eine ernste Angelegenheit.; Dass ich nicht lache! : Das ist ja lächerlich.; [ugs-salopp] Da lachen ja die Hühner! : Das ist ja lächerlich.; [ugs] Du wirst/ Sie werden lachen ...: Du wirst/ Sie werden es kaum für möglich halten ...; [ugs] Das wäre doch/ ja gelacht! : Das müsste doch zu schaffen sein.; [ironisch] Selten so gelacht! : Das ist ein schlechter Scherz, über den ich nicht lachen kann.; [scherzhaft] Es darf gelacht werden! : Das sollte ein Scherz sein; Die Sonne/ der Himmel lacht.: Es herrscht sonniges Wetter. G.ANM - Gelegentlich wird lachen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘lachend sagen’ verwendet : (28) „Na“, lacht der Bundestrainer, „wir haben ja auch ganz schöne Erfolge gehabt.“ (Bild, 22.6.67, S. 4) 'landen landet landete ist gelandet landen 1 an Land gelangen landen 2 irgendwo an einen Endpunkt gelangen SBP landen 1 NomE (AdvE) BED vom Wasser oder aus der Luft irgendwo an Land, auf den Boden gelangen . (1) [Wegen dichten Nebels] konnte die Maschine [nicht] in Frankfurt landen. BELR NomE: dasjenige, das an Land gelangt: Person/ Tier/ Fahrzeug [Flugzeug, Schiff] (2) [1969] landeten [erstmals] MMenschen auf dem Mond. (3) D Der Skispringer landete [nach einem langen Flug] [sicher] auf der Piste. (4) [Nebenan] landeten zzwei Störche auf einer frisch gemähten Wiese. (BerlZ, 11.7.98, S. 89) (5) Die Flugzeuge konnten [nicht mehr] landen, hingen hilflos in der Luft und verbrauchten brummend ihren Brennstoff. (nach Grass, S. 323) (6) D Die Fähre landet im Hafen von Travemünde. (AdvE): Ort auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (7) Der Hubschrauber, der das Feuer löschen sollte, sollte auf den Bahngleisen landen. (nach MM, 4.2.88, S. 21) (8) Wir landen [elegant] iin einer engen Straße, aber unsere Flügel bleiben genau auf zwei Drähten hängen. (Grzimek, S. 144) (9) [Eines Tages] landen bbei uns Wesen von einem anderen Stern. (MM, 8.10.87, S. 3) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (10) Die Menschen, die in der Nähe vom Frankfurter Flughafen wohnen, haben es schwer, denn es wird [alle paar Minuten] gelandet und gestartet. WORTB die Landung ANM - Mit einer temporalen AdvG, einer NG im A bzw. PräpG [an +D/ um +A/ ...] kann auf den Zeitpunkt, an dem etwas an Land gelangt, Bezug genommen werden : (11) Das Flugzeug landet [aam Freitag um 9 Uhr] in Düsseldorf.; s. auch (10). - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf das Fahrzeug, mit dem gelandet wird, Bezug genommen : (12) Ich habe neulich einen Landestreifen hell markiert, damit mein Jagdgast [m mit seiner Privatmaschine] landen konnte. (nach Grzimek, S. 144) - Gelegentlich wird mit einer PräpG [auf +D] auf den Körperteil Bezug genommen, mit dem der Boden berührt wird : (13) Statt graziös in die Luft emporzusteigen, wie sie es vorhatte, landet sie [ziemlich plump] [aauf dem Arsch]. (BerlZ, 15.5.98, S. VI) (14) Katzen landen [immer] [aauf den Pfoten]. W.BED landen 2 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ in +D/ vor +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] gelangt irgendwo an einen Endpunkt an (15) Nicht alle Handwerker, die sich „schwarz“ etwas dazuverdienen, landen [schließlich] vor Gericht. (nach MM, 8.4.88, S. 19) (16) [Schließlich, nach einer langen durchzechten Nacht,] landeten wir bei Freunden. (17) Die USA sicherten sich im Synchronschwimmen immerhin noch Bronze, Kanada landete auf Platz vier. (BerlZ, 16.1.98, S. 31) (18) Acht Milliarden Dosen, Saft- und Milchtüten landen [jährlich] auf dem Müll. (MM, 22.4.87, S. 10) (19) Der Ball landete im Aus. (20) [Monatlich] landen vierzig Fälle auf dem Tisch des Rechtsanwalts: separatistische Propaganda, Unterstützung einer verbotenen Organisation u.Ä. (nach BerlZ, 20.10.97, S. 2) PHRAS Idiom: gut gelandet sein: gut angekommen sein; bei jemandem (nicht) landen können: bei jemandem (keinen) Erfolg haben G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb landen, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. 'lassen lässt ließ hat gelassen lassen 1 etwas nicht mehr tun lassen 2 jemandem etwas nicht nehmen lassen 3 etwas nicht entfernen lassen 4 etwas nicht so verändern lassen 5 etwas verkaufen lassen 6 erlauben, dass etwas sich irgendwohin begibt lassen 7 veranlassen, dass etwas irgendwohin gelangt lassen 8 von von etwas absehen SBP lassen 1 NomE AkkE BED etwas bewusst nicht mehr tun; unterlassen . (1) Lassen Sie [bitte] das Rauchen! BELR NomE: derjenige, der etwas nicht mehr tut: Person/ selten Tier (2) H Helmut kann die Zigaretten [nicht] lassen. (3) Wenn der Fuchs das Hühnerjagen [nicht] lässt, wird der Bauer ihn töten. AkkE: dasjenige, das nicht mehr getan wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] (4) Lass [doch] ddas Heulen und die ständigen Vorwürfe, ich kann es nicht mehr hören! (5) Wenn du zuckerkrank bist, musst du d die Süßigkeiten und den Alkohol lassen. (6) Er kann e es [nicht] lassen; jeden Abend isst er eine Tafel Schokolade! lassen 512 PASSK Werden-Passiv werden: (7) So mag der pragmatische Historiker nach dem Krieg fragen, der verloren wurde, „weil“ jenes getan und dieses gelassen wurde. (nach Heimpel, S. 6) SBP lassen 2 NomE AkkE DatE BED jemandem etwas nicht nehmen . (8) Es ist nicht immer richtig, den Kindern ihren Willen zu lassen. BELR NomE: dasjenige, das etwas nicht nimmt: Person/ Institution/ abstr. Objekt (9) DDie Rebellen ließen den Flüchtlingen ihre Papiere. (10) Die Militärdiktatur wird der Presse ihre Freiheit [nicht] lassen. (11) S Seine beruflichen Pflichten lassen ihm keine Zeit für sein Hobby. AkkE: dasjenige, das nicht genommen wird: Konkretum/ abstr. Objekt (12) Seine Frau hat ihn verlassen und hat alles mitgenommen. [Nicht mal] eeinen SStuhl hat sie ihm gelassen. (13) Eigentlich sollte der Hund weggegeben werden, aber [dann] hat der Vermieter meiner alten Mutter [doch] dden Hund gelassen. (14) Vater sitzt im Sessel und möchte nur eins, dass man ihm sseine Ruhe lässt! (15) Warum sollen die Kinder keine Comics lesen dürfen? Lass ihnen [doch] ddieses kleine Vergnügen. DatE: dasjenige, dem etwas nicht genommen wird: Person/ Institution/ Tier (16) Lasst dden jungen Mädchen den Spaß und die Freude. (Bild, 3.4.67, S. 2) (17) Das neue Hochschulgesetz soll dder Universität ihre Unabhängigkeit auf dem Gebiet der Forschung lassen. (18) Ich lasse ddir mein Auto [noch bis morgen], dann brauche ich es wieder. (19) Jetzt, da mein Pantoffel sowieso zerbissen ist, kann ich ihn ddem Hund [ja] lassen. PASSK Werden-Passiv werden: (20) Dem Sportler wurde genügend Zeit [zum Aufwärmen] gelassen. SBP lassen 3 NomE AkkE AdvE BED etwas von irgendwo nicht entfernen. (21) Ich habe mein Gepäck am Bahnhof gelassen. BELR NomE: dasjenige, das etwas nicht entfernt: Person/ Tier (22) Wo habe iich [schon wieder] meine Brille gelassen? (23) DDie Wölfin lässt die Jungen in der Höhle und geht auf die Jagd. AkkE: dasjenige, das nicht entfernt wird: Konkretum (24) Lass ddie Bücher im Schrank! (25) Kann man dden Hund draußen lassen? (26) Wir lassen e ein paar Äpfel am Baum [als Futter für die Vögel]. AdvE: Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (27) Ich finde nichts mehr, kannst du [denn] [nicht] alles dort lassen, wo ich es hingelegt habe? (28) Lass [ruhig] die Wäsche iin dem Korb, ich tue sie später in den Schrank. (29) Habe ich meinen Regenschirm b bei dir gelassen? PASSK Werden-Passiv werden: (30) Die Schriften wurden in der Bibliothek gelassen, wo sie gut aufbewahrt waren. ANM - lassen 3 kann in Kontexten verwendet werden, in denen unklar ist, ob das Nicht-Entfernen als absichtliches oder unabsichtliches Tun gemeint ist : (31) Du hast dein Heft auf dem Tisch gelassen, war das Absicht oder hast du es vergessen? SBP lassen 4 NomE AkkE PrädE BED jemanden/ etwas nicht verändern, sodass es so bleibt . (32) Lassen Sie [bitte] alles so, wie es ist. BELR NomE: dasjenige, das etwas nicht verändert: Person/ Institution/ geistiges Produkt/ Ereignis (33) DDer Vermieter hat die Heizung [trotz nicht gerade sommerlicher Temperaturen] ausgeschaltet gelassen. (nach MM, 14.6.85, S. 17) (34) DDas Kultusministerium hat die Anzahl der Stellen für Wissenschaftler unberührt gelassen, dafür aber die Sachmittel gekürzt. (35) DDie neue Biografie lässt einige Punkte seiner Vergangenheit unberührt. (36) D Die plötzlichen Klimaveränderungen sollten niemanden indifferent lassen. AkkE: dasjenige, das nicht verändert wird: Konkretum/ abstr. Objekt (37) Ludwig der XVI. ließ MMarie Antoinette lange unberührt. (38) Ich glaube, ich werde ddie Rosen ungedüngt lassen. (39) Wir wollen versuchen, d das Sozialamt unbehelligt zu lassen, obwohl wir eigentlich aufgrund unserer Einkommensverhältnisse Anspruch auf Leistungen dieser Behörde haben könnten. (Zeit, 12.4.85, S. 33) (40) DDas gefährliche Thema der Kürzungen im Sozialbereich ließ der Redner [wohlweislich] unberührt. PrädE: AdjG/ AdvG/ Part. II/ wie-Gruppe mit Part. II/ mit NS/ als Gruppe mit NS: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft/ Zustand (41) Die Wände lassen wir h hell, dann wirkt das Zimmer größer. (42) Du kannst das Kleid sso lassen, es ist lang genug. (43) Die Tiere lassen wir [nicht] eeingesperrt. (44) Er ließ alles, aals wäre er nie da gewesen. (45) Wir haben das Zimmer w wie unberührt gelassen. (46) Ich möchte, dass du meinen Schreibtisch lässt, wwie er ist. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (47) Der Tatort soll von den Zeugen unverändert gelassen werden. sein : (48) Alles ist [hier] unverändert gelassen. W.BED lassen 5 NomE AkkE DatE AdvE; AdvE: AdvG/ für +A/ gegen +A/ zu +D jemand verkauft, vermietet o.Ä. jemandem etwas [Konkretum] gegen ein meist günstiges Entgelt von irgendwieviel; überlassen (49) Die Jacke ist am Kragen leicht verschmutzt, können Sie mir die [nicht] billiger lassen? (50) Sie sind ein guter Kunde. Ich lasse Ihnen das Bild für 800 Euro. (51) Die Wirtin hat uns das größere Zimmer gegen einen nur geringen Aufpreis gelassen. (52) Wenn Sie mir 20 Stück abkaufen, lasse ich Ihnen die Bücher zu 10 Euro pro Exemplar statt zu 14. lassen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ aus +D/ in +A/ zu +D/ ... jemand/ etwas [Tier] erlaubt oder ermöglicht, dass jemand/ etwas [Tier] sich irgendwohin begibt laufen 513 (53) Karin lässt ihre Katzen [nicht] aus der Wohnung, aus Angst, sie würden überfahren werden. (54) Weil beim Nachbarn eingebrochen wurde, haben wir uns einen Schäferhund angeschafft. Der lässt niemanden aufs Grundstück. (55) „Lasst keinen fremden Menschen ins Haus! “, habe ich meinen Kindern immer wieder gesagt. (56) Unsere Mutter fühlt sich sehr schlecht, [außer mir und meinem Bruder] lässt sie niemanden zu sich. lassen 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ ... jemand veranlasst, dass etwas [Substanz] irgendwohin gelangt; einlassen, herauslassen (57) Soll ich [dir] Wasser in die Badewanne lassen? (58) Ich lasse [jetzt] die Luft aus den Heizkörpern, mal sehen, ob es dann wärmer wird. lassen 8 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand sieht von etwas [Konkretum/ Handlung] ab; verzichten auf (59) Ich habe noch einen anderen Menschen lieb, und von dem kann ich [nimmer] lassen. (E. Jung, S. 59) (60) Er ließ vom Rotstift. (Grass, S. 69) (61) Wenn du gesund werden willst, [dann] musst du vom Alkohol und von den Zigaretten lassen! (62) Sie kann von ihrer Nascherei [nicht] lassen. PHRAS Idiom: jemand/ etwas lässt (etwas/ einiges/ viel) zu wünschen übrig: jemand/ etwas ist nicht perfekt, hat Fehler; jemand/ etwas lässt nichts zu wünschen übrig: jemand/ etwas ist perfekt; jemanden mit etwas allein lassen: jemanden in etwas nicht unterstützen, jemandem die Hilfe bei der Bewältigung eines Problems verweigern; jemanden/ etwas nicht aus den Augen lassen: jemanden beobachten/ etwas als Ziel weiterhin verfolgen; kein Auge/ keinen Blick von jemandem lassen: jemanden/ etwas ständig ansehen; Federn/ Haare lassen: nicht ohne Schaden aus einer Sache herauskommen; die Finger von etwas lassen: etwas nicht tun [weil es gefährlich oder unangenehm ist]; irgendwo Geld lassen: irgendwo [viel] Geld ausgeben/ verlieren; die Katze aus dem Sack lassen: endlich die Wahrheit sagen; sein Leben lassen: sterben - Das muss man ihm/ ihr/ ... lassen! : [als Ausdruck der Bewunderung] Das kann man ihm/ ihr/ ... nicht bestreiten.; Lassen Sie das nur meine Sorge sein! : Kümmern Sie sich nicht darum, um diese Sache kümmere ich mich.; Lassen wir das! : Reden wir nicht mehr darüber. G.ANM - lassen wird häufig als Nebenverb verwendet : (63) Lass dich umarmen! (64) Die Polizei ließ den Verbrecher entkommen. (65) Man darf den Tee nicht länger als 3 Minuten ziehen lassen. (66) Die Geheimpolizei ließ ihn erschießen. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb lassen, sich. VERBF entlassen; verlassen; verlassen, sich 'laufen läuft lief ist gelaufen laufen 1 rennen laufen 2 sich zu Fuß irgendwohin bewegen laufen 3 eine irgendwielange Strecke in einer irgendwielangen Zeit bewältigen laufen 4 irgendwo irgendwann auf dem Programm stehen laufen 5 Flüssigkeit entweichen lassen laufen 6 in Betrieb sein laufen 7 etwas ausführen laufen 8 <über> etwas bestreiten laufen 9 auf auf etwas registriert sein laufen 10 in sich in etwas Gefährliches begeben laufen 11 über über etwas abgewickelt werden laufen 12 unter unter etwas eingeordnet werden laufen 13 nach an viele Orte gehen, um etwas zu bekommen laufen 14 sich gerne irgendwohin begeben laufen 15 irgendwohin fließen laufen 16 irgendwohin verlaufen laufen 17 sich irgendwohin verbreiten laufen 18 irgendwo funktionieren laufen 19 irgendwie bewegt werden laufen 20 eine Laufzeit von irgendwielange haben laufen 21 sich irgendwie entwickeln laufen 22 sich irgendwie verkaufen laufen 23 irgendwielange im Gange sein laufen 24 irgendwie funktionieren laufen 25 als als ein solches eingeordnet werden SBP laufen 1 NomE (AdvE) BED sich auf dem Boden mit schnellen Bewegungen der Beine irgendwohin bewegen; rennen. (1) Er lief, so schnell er konnte, ins Haus. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwohin bewegt: Person/ Tier (2) Weil sie ein schwaches Herz hatte, durfte d das Mädchen weder springen noch laufen [wie ihre Spielgefährten]. (3) [Dort] liefen, purzelten und überschlugen sich vvier kleine Setterhunde. (nach Bolten, S. 55) (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ .../ bis-Gruppe: Zielort aus +D/ ...: Ausgangsort AdvG/ nach +AdvG/ (in) Richtung: Richtung durch +A/ .../ von +D bis-Gruppe/ NG im A: Strecke (4) Weil es angefangen hatte, heftig zu regnen, liefen wir bbis nach Hause. (5) [Schreiend] liefen die Menschen aaus dem brennenden Haus. (6) Ein paar Steine fliegen noch in Richtung der Feuerwehrwagen, [dann] laufen neugierige Schulkinder zzu der imposanten Feuerwand, ddie sich über die ganze Straße zieht. (Zeit, 26.12.86, S. 9) (7) Ich hatte gesehen, wie Sabeth gestürzt war und lief zzu ihr. (Frisch, S. 131) (8) Das Rennen geht um den Häuserblock. [Erst] läuft man ggeradeaus, [dann] n nach rechts und [immer wieder] nach rechts, bis zur Start/ ZZiellinie. (9) Nachdem wir gemerkt hatten, wie spät es schon war, liefen wir ddie letzten hundert Meter. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (10) [Auf den Gängen] wird [nicht] gelaufen! laufen 514 - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist auch ein volles Werden-Passiv möglich: werden : (11) Die letzten hundert Meter mussten von den Schülern [im schnellen Tempo] gelaufen werden, um den Bus zu erreichen. SBP laufen 2 NomE (AdvE) BED sich zu Fuß irgendwohin bewegen; gehen. (12) [Nach dieser Wanderung] konnte ich [kaum noch] laufen. BELR NomE: dasjenige, das sich zu Fuß bewegt: Person/ Tier (13) DDer alte Mann konnte [noch langsam] [am Stock] von seinem Haus bis zu dem kleinen Laden laufen. (14) [Kurz nach der Geburt] läuft [schon] d das Gazellenbaby [neben seiner Mutter]. (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ .../ bis-Gruppe: Zielort aus +D/ ...: Ausgangsort AdvG/ nach +AdvG/ (in) Richtung: Richtung AdvG/ durch +A/ .../ von +D bis-Gruppe/ NG im A: Strecke (15) Es ist besser, Sie laufen iin die Stadt, denn einen Parkplatz werden Sie kaum finden. (16R) Ich habe genau gesehen, dass sie [dem Fahrer des Wagens] direkt unter die Räder gelaufen ist. (Bolten, S. 48) (17) Sie läuft bbis zum Waldrand, setzt sich auf die Erde. (Schädlich, S. 19) (18) Der Kleine, noch ganz unsicher, läuft [breitbeinig, aber stolz] zzu seiner Mutter. (19) Die Fürstin lief [mit dem Papier in der Hand] aaus dem Zimmer ihrer kleinen Prinzessin. (Torwegge, S. 16) (20) Sie laufen [erst] ggeradeaus, [dann] n nach rechts in Richtung Hütte und folgen dem rotmarkierten Wanderweg. (21) [Nervös] lief sie im Zimmer auf und ab. (22) [Träumend] war er ddurch die dunklen Straßen gelaufen und wusste nicht, wie er nach Hause gekommen war. (23) Nachdem ich den letzten Bus verpasst hatte, musste ich d die 5 Kilometer laufen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (24) Das Auto bleibt stehen. Heute wird gelaufen! - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist auch ein volles Werden-Passiv möglich: werden : (25) Diese kurzen Strecken können auch von kleinen Kindern gelaufen werden. ANM - Wenn die AdvE nicht realisiert wird, kann laufen 2 i.S.v. ‘die Fähigkeit haben, sich zu Fuß zu bewegen’ interpretiert werden: (26) Unser Sohn ist [erst mit 18 Monaten] gelaufen. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG und/ oder ein Modalverb [können] hinzugefügt: (27) Die Kleine läuft [schon] [g gut]. (28) [Wegen eines Motorradunfalls] wird Jens [nie mehr] laufen k können. - Mit einer PräpG [auf +D/ mit +D] kann auf die Art des Laufens Bezug genommen werden: (29) Sie lief [a auf Zehenspitzen und mit nackten Füßen] [leise] aus dem Zimmer. SBP laufen 3 NomE AdvE1 AdvE2 BED laufend eine irgendwielange Strecke in einer irgendwielangen Zeit bewältigen. (30) Er ist die 100 Meter in 10,4 Sekunden gelaufen. BELR NomE: dasjenige, das eine irgendwielange Strecke bewältigt: Person [meist Sportler]/ Tier (31) NNur wenige Athleten laufen die 5.000 m in weniger als 12,50 Minuten. (32) DDer Hengst Blitz lief die schwierige Strecke in 3,5 Minuten und gewann überlegen. AdvE1: Ort über +A/ von +D bis-Gruppe: Strecke NG im A: Strecke/ [indirekt Wettkampf] (33) ÜÜber die 10 km ist er in 31 Minuten gelaufen. (34) Ich laufe von hier bis zum Bahnhof in einer Viertelstunde. (35) Katrin Krabbe ist d den Endlauf in ihrer Bestzeit gelaufen. AdvE2: Zeit in +D/ über +A/ unter +A/ NG im A: Zeitdauer (36) Ich wette mit dir, dass ich die Strecke Mannheim-Heidelberg i in weniger als 4 Stunden laufen kann. (37) Michael ist [gestern] die letzte Runde i in einer hervorragenden Zeit gelaufen. (38) Wer die 100 m üüber 10,2 s läuft, kommt nicht in den Zwischenlauf. (39) Ich bin [in Hamar] über 1.500 Meter uunter zwei Minuten gelaufen. (nach BerlZ, 17.12.97, S. 38) (40) Der 5.000-m-Weltmeister von Athen löste damit Haile Gebrselassie ab, der [am 25. Januar] [in Karlsruhe] 7 7: 26,14 Minuten gelaufen war. (BerlZ, 7.2.98, S. 30) (41) Dieter Baumann läuft EEM-Norm über 5.000 m. (BerlZ, 6.7.98, S. 1) PASSK Werden-Passiv - Wenn die AdvE1 oder die AdvE2 in Form einer NG im A realisiert wird, ist Werden-Passiv möglich: werden : (42) Die 100-m-Strecke wird von Ben Johnson [regelmäßig] in weniger als 10 Sekunden gelaufen. (43) Nur 32 Minuten wurden von dem Sieger über die 10 km gelaufen. WORTB der Läufer/ die Läuferin, der Lauf ANM - Wenn aus dem Kontext die gelaufene Strecke klar zu entnehmen ist, kann die AdvE1 weggelassen werden: (44) Die Weltklassesprinter laufen [schon] unter 10 s. (45) Die Eisschnellläuferin Gunda Niemann in Top- Form lief [bei den Olympischen Winterspielen] Weltrekord. (BerlZ, 17.11.98, S. 35) - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden: (46) HHat [schon] jemand den Marathon in weniger als zwei Stunden ggelaufen? SBP laufen 4 NomE AdvE1 v AdvE2 BED irgendwo irgendwann auf dem Programm stehen, gezeigt werden. (47) Der Film läuft [noch] bis nächste Woche. BELR NomE: dasjenige, das auf dem Programm steht: Ereignis [Veranstaltung]/ künstlerisches Produkt (48) Noch bis Dienstag von 10 bis 17 Uhr sind die Beratungs- und Informationsstände durchgehend besetzt, laufen V Vorträge und Mitmachaktionen. (MM, 8.11.87, S. 15) (49) In der ersten Hälfte der 50er Jahre lief [in den USA] eeine Fernsehserie mit George Reeves in der Hauptrolle. (nach MM, 27.8.87, S. 32) (50) Im Oldie-Sender laufen den ganzen Tag Schlager aus den 50er, 60er und 70er Jahren. AdvE1: Ort an +D/ in +D: Ortspunkt [Theater, Kino, Bildschirm, Programm o.Ä.] laufen 515 vor +D: Ortspunkt [indirekt Person [Publikum]] (51) Die „Traviata“ lief [gleichzeitig] aam Nationaltheater in Mannheim und am Theater der Stadt Heidelberg. (52) [In unserer Stadt] laufen Filme in Originalversion iin einem einzigen Kino. (53) So könne auch für Peter Illmann, dessen Videoclip-Sendung 1984 [insgesamt] [in vierzig Folgen] in den dritten Programmen gelaufen war, das Geld nicht ausschlaggebend gewesen sein. (Zeit, 1.2.85, S. 63) (54) Heiner Carows neuer Schwulenfilm Coming-out lief einen Monat lang v vor einem begeisterten Publikum. AdvE2: Zeit AdvG/ an +D/ ...: Zeitpunkt von +D an: Anfangspunkt (von +D) bis- Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt AdvG/ NG im A: Zeitdauer (55) „Das doppelte Lottchen“ läuft mmittwochs im Jugendtheater und a am Donnerstag, den 14. April [zusätzlich] am Stadttheater. (56) VVom 20. Dezember an laufen in dem Kommunalen Kino Jim Henson-Filme. (nach MM, 15.12.87, S. 22) (57) „Die schöne Gesellschaft“ läuft [noch] bbis Ende Juli im Zimmertheater. (58) Der Film „Schindlers Liste“ ist lange in den Kinos gelaufen. (59) DDen ganzen Tag laufen Sport- und Kunstveranstaltungen [zu Ehren des Präsidenten]. PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird mit einer PräpG [bei +D/ während +G/ +D/ ...] auf den situativen Rahmen Bezug genommen. In diesem Fall können beide AdvEs weggelassen werden: (60) Der letzte Film von Fellini ist [mit großem Erfolg] [b bei den Festspielen von Cannes] gelaufen. - Mit einer PräpG [auf +D/ in +D] kann auf die Art der Darstellung Bezug genommen werden: (61) In den meisten Kinos laufen die Filme [aauf D Deutsch], aber im Kino Gloria laufen sie [i in der Originalversion]. (62) Es war eine Revolution, als die Filme [iin Farbe] im Kino liefen. - laufen 4 wird auch in dem Ausdruck verwendet etwas läuft über den Bildschirm i.S.v. ‘etwas wird im Fernseher gezeigt’: (63) „Väter und Söhne“ - Untertitel „eine deutsche Tragödie“ - wird im Herbst nächsten Jahres über unsere Bildschirme laufen. (Zeit, 6.9.85, S. 63) W.BED laufen 5 NomE etwas [konkr. Objekt] lässt Flüssigkeit entweichen (64) Dieser Eimer läuft, nimm lieber einen anderen. (65) Kannst du mir ein Taschentuch leihen? Meine Nase läuft. (66) Ich glaube, Großvater muss zum Augenarzt, [ihm] laufen [ständig] die Augen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (66). laufen 6 NomE etwas [konkr. Objekt: Gerät] ist in Betrieb (67) Wir dachten, dass jemand zu Hause sei, denn das Radio lief. (68) Ich finde es unerträglich, wenn der Fernseher läuft, während gegessen wird. (69) Mach doch endlich diesen CD- Player aus, der läuft [schon den ganzen Abend]. - laufen 6 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (70) Wer rasch seine tägliche Baguette kauft, parkt möglichst vor der Bäckerei und llässt den Motor [minutenlang] l laufen. (Zeit, 1.3.85, S. 28) laufen 7 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier] führt beim Laufen etwas [Figur] aus (71) Die Figur, die zwei Schlittschuhläufer laufen, bleibt auf dem Eis als Zeichnung zurück. (BerlZ, 6.10.98, S. IV) (72) [Während dieser Übung] laufen die Pferde [erst] einen Kreis und [dann] eine Schlangenlinie. laufen 8 <über> NomE AkkE/ PräpE; PräpE: über +A jemand bestreitet als Läufer etwas [Disziplin] (73) [Früher] lief er die kürzeren Strecken, [jetzt] läuft er den Marathon. (74) Ben Johnson lief sowohl die 100 m als die 110-m-Hürden. (75) [Früher] wurde [oft] über eine Meile gelaufen. - Gelegentlich wird mit einer PräpG [für +A] auf den Klub oder das Land Bezug genommen, für den/ das ein Sportler läuft: (76) Bullen läuft [ffür das Army-College] die ersten Cross-Meisterschaften über sieben Meilen. (taz, 2.12.91, S. 24). In diesem Fall kann die AkkE/ PräpE weggelassen werden: (77) Uta Pippig läuft [weiter] [f für Berlin]. (BerlZ, 27.12.97, S. 16) - Wenn auf die Disziplin mit der AkkE Bezug genommen wird, kann das Perfekt auch mit haben gebildet werden: (78) Gaston Roelandts h hat neben den 3.000-m- Hürden auch die 5.000 m, die 10.000 m und den Marathon gelaufen. laufen 9 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] ist auf jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt: Namen] registriert (79) Der Wagen läuft auf mich. (80) Die landwirtschaftlich genutzten Flächen laufen auf den Namen seiner Frau. (taz, 24.4.91) (81) Alle diese Konten laufen auf eine sowjetische Außenhandelsfirma „Putnik“. (taz, 22.10.90, S. 2) (82) Die Kreditverträge laufen auf Beates Namen. (BerlZ, 27.12.97, S. 18) laufen 10 in NomE PräpE; PräpE: in +A jemand handelt derart, dass er sich in etwas [Ereignis] Gefährliches begibt (83R) Ich wusste, dass sie in irgendeine Form der Vernichtung liefen. (Andersch, S. 67) (84) In dem „Blauen Engel“ verliebt sich Professor Unrat in Lola und läuft in sein Verderben. (85) [Besonders schlimm] in die Falle gelaufen sind [dieses Mal] die vielen Kleinanleger, die ihre Aktien im europäischen Privatisierungsboom gekauft haben. (BerlZ, 29.10.97, S. 4) laufen 11 über NomE PräpE; PräpE: über +A etwas [Vorgang/ Handlung/ [indirekt abstr. Objekt]] wird über jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt/ Vorgang/ [indirekt konkr. Objekt]] abgewickelt (86) Alle Fragen, Probleme, Vorschläge und Verträge müssen über den Abteilungsleiter laufen. (87) Die finanziellen Transaktionen seien über die Schweiz gelaufen. (MM, 4.1.89) (88) Der Transport sei über Antwerpen und Hongkong gelaufen. (MM, 14.5.98) (89) Die Finanzierung der Heimplätze läuft über die Pflegesätze. (MM, 24.9.87, S. 20) laufen 516 (90) „Die sprachliche Integration läuft vor allem über Beschäftigung“, sagte Klett. (BerlZ, 25.9.98, S. 27) (91) Rund 90 v.H. der Handelsumsätze laufen über die Kasse, nur rund 1,5 v.H. werden mit Kreditkarten beglichen.(nach MM, 4.3.88, S. 10) laufen 12 unter NomE PräpE; PräpE: unter +D etwas [Vorgang] ist unter etwas [abstr. Objekt: Name, Gesichtspunkt o.Ä.] eingeordnet (92) Der atomare Ernstfall in Friedenszeiten läuft [bei den US-Militärs] unter dem Code-Wort „Nucflash“ - „Atomblitz“. (Stern 1.10.87, S. 290) (93) Die Seminare, die [im Unternehmen] unter dem Gesichtspunkt Gesundheitsvorsorge laufen, sind auch für die Familienangehörigen der Werktätigen offen. (MM, 23.1.88, S. 30) (94) Das Verfahren beim Bundesfinanzhof läuft unter dem Aktenzeichen II R 16/ 99. (MM, 7.5.99) (95) Wenn Berlin den drohenden Bankrott seiner Finanzen bekannt gibt, läuft es [vermutlich] unter dem Tagesordnungspunkt „Dies und jenes“. (nach BerlZ, 6.4.98, S. 21) laufen 13 nach NomE PräpE (AdvE); PräpE: nach +D; (AdvE): durch +A/ von +D zu +D/ ... [ugs] jemand geht irgendwohin an viele Orte, um etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] zu bekommen (96) Ich bin durch die ganze Stadt nach einem Geschenk für meine Mutter gelaufen. (97) Ich musste von Amt zu Amt nach meiner Aufenthaltserlaubnis laufen. (98) Ich musste [ganz schön] nach meiner Arbeitsgenehmigung laufen. - laufen 13 nach wird häufig in dem Ausdruck [ugs] nach etwas von Pontius zu Pilatus laufen i.S.v. ‘viele Gänge tun, von einer Person zur anderen gehen, um etwas zu bekommen’ verwendet. In diesem Fall kann die PräpE weggelassen werden: (99) [Da] iist eine Frau [zwei Jahre lang] vvon Pontius zu Pilatus gelaufen, und als sie zu uns kam, konnten wir ihre Angelegenheit innerhalb einer Woche erledigen. (nach MM, 13.1.99) laufen 14 NomE AdvE; AdvE: in +A/ zu +D [ugs] jemand begibt sich gerne oder ohne triftigen Grund irgendwohin [häufig Person/ Veranstaltung] (100) Er läuft [wegen jeder Kleinigkeit] zum Arzt oder in die Klinik. (101) Es gibt Leute, die in jeden Film laufen, egal ob er gut oder schlecht ist. (102) Jedes Mal, wenn es schwierig wird, läuft er zu seiner Mutter. laufen 15 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ über +A/ ... etwas [Flüssigkeit] fließt irgendwohin (103) Wasser läuft aus einer defekten Leitung durch die Decke. (104) Dabei wird einem der Arm steif und [zum Schluss] läuft [mir] das Wasser [doch] in den Kragen. (Grzimek, S. 144) (105) Die Radfahrer plagten sich den Berg hinauf, und der Schweiß lief [ihnen] über das Gesicht und in den Nacken. (106) Blut läuft über den verdreckten Gummiläufer. (Zeit, 8.2.85, S. 9) (107) Als man an Berlin vorbeikam, seien [ihnen] Freudentränen über das Gesicht gelaufen. (BerlZ, 29.9.99, S. 3) - Pertinenzdativ ist häufig: s. (104), (105) und (107). laufen 16 NomE AdvE; AdvE: durch +A/ über +A/ ... etwas [konkr. Objekt: Straße, Fluss o.Ä. [als Strecke]] verläuft irgendwohin (108) Die Elektroleitungen laufen durch die Wand. (109) Die Gegend ist gut gewählt, denn [kreuz und quer] laufen Flüsse durch das Land und ihre Ränder sind von Waldstreifen umsäumt. (Grzimek, S. 220) (110) Quer über diese Ebene läuft [in unregelmäßiger Linie] ein Zaun aus abgehauenen Dornenzweigen. (Grzimek, S. 144) (111) Ein Fahrradweg läuft um den ganzen Bodensee. - Statt mit der direktivischen PräpE kann mit einer statischen PräpG [neben +D] auf die Strecke Bezug genommen werden : (112) Die Straße lläuft neben dem Fluss. laufen 17 NomE AdvE; AdvE: durch +A/ über +A etwas [Vorgang: Geräusch, Bewegung, körperliche Empfindung] verbreitet sich wellenförmig irgendwohin (113) Als die Namen der Oskargewinner verkündet wurden, lief ein Raunen durch den Saal. (114) Die La-Ola-Welle lief durch das Stadion. (115) Ein Zittern lief [ihr] durch den Körper. (116) Ein Kribbeln läuft über meine Haut. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (115). laufen 18 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ unter +D etwas [Vorgang: Programm] funktioniert irgendwo (117) Die Programme laufen auf PC und MacIntosh. (nach BerlZ, 22.10.97, S. V) (118) Diese von der Firma Sun entwickelte und lizensierte Programmiersprache läuft auf ausnahmslos allen Computersystemen. (BerlZ, 29.10.97, S. II) (119) Das Programm läuft unter Windows 3.x und Windows 95. (BerlZ, 9.10.97, S. 28) laufen 19 NomE AdvE; AdvE: auf +D etwas [konkr. Objekt] wird irgendwie bewegt (120) Das Seil läuft auf kleinen Rädern. (121) Der große Baukran läuft auf Schienen. (122) Alle Konsolen, Kommoden und der Frisiertisch laufen auf Rollen. (nach Prospekt Interlübke) laufen 20 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ ab +D/ +A/ +AdvG/ seit +D/ .../ (von +D) bis-Gruppe/ NG im A etwas [abstr. Objekt: Vertrag, Abkommen o.Ä.] hat eine Laufzeit von irgendwielange (123) Das Projekt läuft nicht lange, nur zwei Jahre. (124) Die Frist läuft ab nächster/ nächste Woche. (125) Die Anmeldung für das neue Schuljahr läuft ab sofort. (taz, 19.5.98, S. 24) (126) Die zinsgünstige Kreditvergabe läuft [ja] [rückwirkend] seit dem 1. Juli und ist bis 1993 vorgesehen. (BerlZ, 13.10.90, S. 3) (127) Die Werft hatte glücklicherweise Verträge mit der Sowjetunion abgeschlossen, die bis 1993 laufen. (nach RhM, 24.8.90, S. 3) (128) Auch die Aussichten für dieses Jahr, das Geschäftsjahr läuft bis zum 30. Juni, werden als günstig eingeschätzt. (Zeit, 25.4.86, S. 31) laufen 21 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +D/ nach +D/ wie-Gruppe mit Part. II etwas [Vorgang/ [indirekt Institution: Firma]] entwickelt sich irgendwie (129) Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich laufen gut. (130) Der Inlandsmarkt expandiert bei weitem nicht in dem Maße, wie man das früher erhofft hat, und auch die Importgeschäfte laufen sehr schlecht. leben 517 (Zeit, 20.12.85, S. 8) (131) Doch wenn alles nach Plan gelaufen ist, müsste seit heute Morgen der Bahnhof Altona wieder als Bahnhof benutzt werden. (taz, 16.3.95, S. 21) (132) Seit es in der Straße einen Supermarkt gibt, läuft der kleine Laden schlecht. (133) Alles läuft wie geplant. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn laufen 21 i.S.v. ‘gut laufen’ verwendet oder negiert wird: (134) [In diesen Zeiten der Hochkonjunktur] laufen die Geschäfte [wieder]. (135) Infoveranstaltungen laufen [nicht mehr], Aktionen sind gefragt. (nach taz, 16.9.94, S. 28) - laufen 21 wird auch in den Ausdrücken [ugs] auf Hochtouren laufen i.S.v. ‘die höchste Leistung entwickeln’ und [ugs-salopp] wie am Schnürchen/ wie geschmiert laufen i.S.v. ‘sich problemlos entwickeln’ verwendet: (136) [Auch nach dem Tod von Miles Davis] laufen die Geschäfte aauf Hochtouren. (137) Die Verhandlungen l laufen wie geschmiert. laufen 22 NomE AdvE; AdvE: AdvG etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Dienstleistung]] verkauft sich irgendwie (138) Besonders Textilien laufen [dieses Jahr] nicht gut. (nach BerlZ, 15.12.97, S. 30) (139) Besonders gut laufen Fremdsprachen und die gesamten EDV-Angebote. (taz, 22.1.2000, S. 22) laufen 23 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an +D/ seit +D/ .../ (von +D) bis-Gruppe/ NG im A etwas [Ereignis] ist irgendwielange im Gange (140) [Bei den Kreditkarteninstituten] läuft seit Mittwoch eine Überprüfung, ob und in welchem Umfang Kreditkarten zur Zahlung von Rechnungen verwendet wurden, erläuterte der Polizeisprecher. (nach MM, 12.7.85, S. 12) (141) Eine europaweite Aufklärungsaktion zur Krebsbekämpfung läuft [noch] bis zum 8. Mai. (MM, 2.5.88, S. 18) (142) Die Fete lief die ganze Nacht. (143) [In der Giftgasaffäre] laufen die Ermittlungen, die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet. (nach MM, 9.12.87, S. 17) (144) Die ersten deutsch-deutschen Verhandlungen über den Bau von Yachthäfen laufen [aber schon]. (MM, 10.2.90, S. 67) (145) Das Seminar läuft [noch]. laufen 24 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG etwas [konkr. Objekt: Gerät/ abstr. Objekt: Verfahren] funktioniert irgendwie (146) Es gab Spannungsschwankungen, sodass die Kühlmittelpumpen nicht richtig gelaufen sind. (147) Der Vier- Zylinder-Motor läuft [im Voyager] sehr kultiviert. (nach BerlZ, 29.20.97, S. 47) (148) Ich bin so froh, dass mein Viren-Abwehrprogramm [wieder] läuft. - laufen 24 wird häufig in den Ausdrücken auf Hochtouren/ auf vollen Touren laufen i.S.v. ‘mit der vollen Leistung funktionieren’ und [ugs] wie geschmiert laufen i.S.v. ‘gut funktionieren’ verwendet: (149) Seit einem halben Jahr hat die Behörde ihren Betrieb schon auf Computer umgestellt, und [im August 1986] soll das Programm [endgültig] aauf vollen Touren laufen. (MM, 4.6.86, S. 15) (150) Seit Jürgen den Rasenmäher repariert hat, lläuft er wwie geschmiert. laufen 25 als NomE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im N etwas [konkr. Objekt/ Vorgang] wird als ein solches eingeordnet (151) Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich nicht zufrieden bin mit den Dingen, die als Finanzhilfe gelaufen sind. (RhM, 24.8.90, S. 3) (152) Drei Verbindungen laufen [noch] als D-Züge, sollen aber bald auf InterRegio-Komfort umgestellt werden. (nach MM, 26.5.89) (153) Ein Mercedes 500, ein 280er und ein Geländewagen laufen [bei dieser Firma] als steuerbegünstigte Firmenfahrzeuge, obwohl sie für private Touren eingesetzt werden. (nach MM, 28.9.95) PHRAS FVG: Gefahr laufen: gefährdet sein Idiom: [ugs] jemanden laufen lassen: jemanden freilassen; Amok laufen: in einem Anfall von Raserei blindlings um sich schießen o.Ä.; [ugs] jemandem in die Arme/ über den Weg laufen: jemandem zufällig begegnen; [ugs] jemandem in die Hände laufen: unerwartet in jemandes Gewalt kommen; [ugs-salopp] den Karren/ die Karre laufen lassen: sich nicht einmischen; [ugs] unter ferner liefen laufen: bedeutungslos sein; [ugs] jemandem ins offene Messer laufen: sich dadurch schaden, dass man die aufgestellte Falle übersieht, dass man genau das tut, was der Gegner von einem erwartet; [ugs] jemandem in die Quere laufen: jemandes Pläne stören; etwas läuft aus dem Ruder: etwas gerät außer Kontrolle; gegen jemanden/ etwas Sturm laufen: gegen jemanden etwas heftig protestieren; [ugs-salopp] auf dem Zahnfleisch laufen: erschöpft sein - [ugs] Blöd/ Dumm gelaufen! : [ironisch oder bedauernd] Es ist nicht so gelaufen, wie es hätte laufen sollen.; [ugs] Da läuft nichts! : [als Ausdruck der Ablehnung bei einem Annäherungsversuch]/ Da ist nichts los.; [ugs] Es läuft mir/ ihm/ ihr/ ... eiskalt/ heiß und kalt über den Rücken: [als Ausdruck der Angst] Ich bin/ Er/ Sie ist/ ... sehr erschrocken, betroffen. G.ANM - laufen wird auch in Bezug auf Schiffe verwendet i.S.v. ‘auflaufen’, ‘einlaufen’ und ‘auslaufen’ und in den Ausdrücken auf Grund laufen i.S.v. ‘sich festfahren’ und vom Stapel laufen i.S.v. ‚nach der Fertigstellung ins Wasser gleiten‘: (154) Das Schiff war am Samstag bei schwerer See auf ein Riff gelaufen. (taz, 2.2.89, S. 6) (155) Das Boot lief noch vor dem Sturm in den Hafen. 'leben lebt lebte hat gelebt leben 1 am Leben sein leben 2 von von etwas seinen Lebensunterhalt bestreiten leben 3 irgendwo seinen Wohnsitz haben leben 4 sein Leben bewusst gestalten leben 5 etwas in seinem Leben praktizieren leben 6 <für> sich jemandem/ etwas widmen leben 7 von seine Substanz und Wirkung von etwas beziehen leben 518 leben 8 <von> sich von etwas bzw. irgendwie nähren leben 9 mit mit jemandem eine enge Gemeinschaft bilden leben 10 irgendwo als Lebewesen existieren leben 11 irgendwie existieren leben 12 irgendwo wirken SBP leben 1 NomE BED am Leben sein . (1) Leben Ihre Eltern [noch]? BELR NomE: dasjenige, das am Leben ist: Person/ Tier (2) DDer alte Mann will [nicht mehr] leben, er möchte endlich durch den Tod von seinem Leiden erlöst werden. (3) Ich bin Optimist, denn [sonst] könnte iich [gar nicht] leben. (Zeit, 10.5.85, S. 71) (4) DDas Kind hat [nach dem Unfall] [noch] gelebt, ist aber auf dem Weg ins Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. (5) U Unser Hund lebt [schon lange] [nicht mehr]. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (6) [Im Mittelalter] wurde [nicht] [so lange] gelebt [wie heutzutage]: die Menschen starben relativ jung. WORTB das Leben; lebendig ANM - Häufig wird mit einer temporalen AdvG, NG im A oder PräpG [(von +D) bis-Gruppe] auf die Dauer des Lebens Bezug genommen : (7) Der Denkende lebt [l länger]. (nach Zeit, 1.11.85, S. 62) (8) [Trotz dieses Herzfehlers] kannst du [n noch viele Jahre] leben. (9) Chopin lebte [v von 1810 bis 1849].; s. auch (6). - Häufig wird mit einer temporalen PräpG [in +D] auf den Zeitpunkt Bezug genommen, zu dem jemand am Leben ist : (10) [I In welchem Jahrhundert] lebte Galileo Galilei? (11) Wir leben [nnicht mehr im Mittelalter]. (Böll, Ansichten, S. 113) (12) Die Epoche des Informationsüberflusses, [iin der] wir leben, erlaubt uns den Zugriff auf den gesamten Fundus der Kunstgeschichte. (nach Zeit, 20.2.87, S. 49); s. auch (6). - Gelegentlich wird eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt : (13) Er lebt [s sein Leben] und kümmert sich nicht um die anderen. (14) Die Galeerensklaven haben [eein elendes Leben] gelebt. - leben 1 wird in dem Ausdruck jemanden/ ein Tier leben lassen verwendet i.S.v. ‘jemanden/ ein Tier nicht töten’ : (15) L Lass die Spinne [doch] lleben, sie tut dir nichts! - leben 1 wird auch in Hochrufen verwendet : (16) Lang lebe unser Präsident! (17) Die Jubilarin ssoll leben! (18) Es l lebe die Freiheit! SBP leben 2 von NomE PräpE BED von etwas seinen Lebensunterhalt bestreiten oder durch etwas seine Existenz materiell absichern . (19) Von der Rente allein kann sie [nicht] leben. BELR NomE: derjenige, der seinen Lebensunterhalt bestreitet: Person/ Institution (20) Wovon sollen ddie Menschen leben, da doch Hausarbeit, Kindererziehung, Altenpflege und anderes ohne materielles Entgelt bleiben? (nach Zeit, 14.2.86, S. 16) (21) VVersandhäuser könnten allein vom Versand niedrig versteuerter Waren leben. (Europa, S. 81) (22) DDer Staat lebt von den Steuern seiner Bürger. PräpE: von +D: dasjenige, wovon jemand seinen Lebensunterhalt bestreitet: abstr. Objekt [meist Geldsumme]/ [indirekt Handlung] SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt/ Handlung (23) Kann eine dreiköpfige Familie vvon monatlich rund 750 Euro Arbeitslosenhilfe leben? (24) [Nach dem Krieg] lebten viele vvom Schwarzhandel. (25) Erst renovierte er nur nebenbei, aber [bald] konnte er vvon den Aufträgen leben. dass-S : (26) Kann man ddavon leben, ddass eine Zeitung oder Zeitschrift hin und wieder einen Artikel von einem druckt? Inf+ : (27) Die Familie lebt ddavon, Obst und Gemüse auf dem Markt der nahe gelegenen Stadt zu verkaufen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (28) [Im Alter] wird [häufig] [zusätzlich zur Rente] von den Ersparnissen gelebt. WORTB das Leben ANM - leben 2 von wird auch in dem Ausdruck von der Hand in den Mund leben verwendet i.S.v. ‘das verdiente Geld sofort wieder für den Lebensunterhalt aufwenden müssen’. SBP leben 3 NomE AdvE BED sich für längere Zeit irgendwo aufhalten oder für längere Zeit irgendwo seinen Wohnsitz haben . (29) Herr Müller hat [lange] im Ausland gelebt. BELR N NomE: dasjenige, das sich irgendwo aufhält: Person/ Tier (30) [Heute] lebt J Joseph Zoderer in seiner Heimat, in Südtirol. (Zeit, 5.4.85, S. 71) (31) [Noch während der Unabhängigkeitswelle] lebten nnur 10 Prozent aller Afrikaner in Städten. (nach MM, 12.8.86, S. 3) (32) DDie Füchse leben in den Parks von Brüssel, auf verlassenen Grundstücken und in leer stehenden Häusern. (nach MM, 23.9.86, S. 21) AdvE: Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (33) [Vor ihrer Ausreise nach Deutschland] hat die Familie auf dem Land in einem der traditionellen russischen Holzhäuser gelebt. (34) Der deutsche Astronom Hans-Emil Schuster lebt [seit 22 Jahren] a auf der „E Europäischen Südsternwarte“ iin Chile. (Stern, 10.12.87, S. 32) (35) Bevor ich eine Wohnung fand, lebte ich b bei Freunden. (36) [Seit 1945] lebt und arbeitet er i in Paris. (Zeit, 4.4.86, S. 55) (37) [1997] lebten iin Deutschland knapp 7,4 Millionen Ausländer. PASSK kein Passiv möglich WORTB das Leben ANM - Gelegentlich wird eine als-Gruppe mit NG im N hinzugefügt, mit der auf die berufliche Tätigkeit Bezug genommen wird, durch die die betreffende Person ihren Lebensunterhalt bestreitet : (38) Christoph Ferber, der [aals Lektor] in Catania auf Sizilien lebt, ist anfangs bei seinen Übersetzungen unsicher gewesen. (nach Zeit, 3.10.86, S. 16) (39) Er hat [sein ganzes Leben] [aals Nomade, Rentierhalter, Jäger und Fischer] in Alaska gelebt. leben 519 W.BED leben 4 NomE jemand gestaltet oder genießt sein Leben bewusst (40) Er versteht es zu leben. (41) Am Ende ihres Lebens hatte die alte Frau das Gefühl, immer nur gearbeitet und [nicht] gelebt zu haben. (42) Wie alle Menschen, die [nicht] [wirklich] leben, hielt er sich für stärker als die größten Geister. (Zeit, 1.11.85, S. 69) leben 5 NomE AkkE [geh] jemand praktiziert etwas [abstr. Objekt: Überzeugung o.Ä.] in seinem Leben (43) Er ging ins Kloster, um [dort] seinen christlichen Glauben zu leben. (44) Es ist schwer, die humanistischen Ideale [konsequent] zu leben. leben 6 <für> NomE DatE/ PräpE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür jemand widmet sich mit ganzer Kraft jemandem/ etwas [Tier/ Pflanze/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt: Überzeugung o.Ä.] (45) Die jungen Frauen von heute können sich nicht vorstellen, ausschließlich für ihre Familie zu leben. (46) [Seit dem Tod ihres Mannes] lebt sie nur für ihre drei Katzen und ihren kleinen Garten. (47) Er war ein mutiger Antifaschist, der für seine Überzeugung lebte und starb. (48) Heike treibt regelmäßig Sport und lebt [ganz] ihrer Gesundheit. (49) Schon in seiner Jugend war er besessen von der Malerei und lebte nur seiner Kunst. dass-S : (50) [Seit dem Tode ihres Mannes] lebt sie [einzig und allein] dafür, dass es ihren beiden Kindern gut geht. Inf+ : (51) Mutter Teresa lebte dafür, den Ärmsten Kalkuttas zu helfen. - Die DatE ist gehoben; s. (48) und (49). leben 7 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon etwas [Institution/ geistiges Produkt] bezieht seine Substanz und Wirkung von etwas [Abstraktum/ [indirekt Person]] (52) Das amerikanische System lebt von einer ständigen, oft kreativen, manchmal hinderlichen Spannung zwischen Kongress und Weißem Haus. (MM, 14.5.87, S. 2) (53) Noch grotesker ist der Wissenschaftsbetrieb, der [durchweg] von den Leistungen anderer Menschen lebt. (nach Zeit, 27.3.87, S. 67) (54) Seine Romane und Erzählungen leben vornehmlich von einem Impuls: dem des Erinnerns. (Zeit, 19.7.85, S. 3) (55) Diese Vorstellung lebt weniger von der Zukunftsvision als von der Erinnerung. (nach Stern, 17.9.87, S. 158) (56) Aber gerade von Einzelgängern wie Pasolini lebt das Kino, will es mehr als Kunstgewerbe sein. (Zeit, 9.1.87, S. 37) dass-S : (57) Mein Freund sagt immer, dass die Fernsehnachrichten davon leben, dass in der Welt ständig irgendwelche Katastrophen geschehen. w-Frag : (58) Reportagen leben davon, was in der Welt passiert. leben 8 <von> NomE PräpE/ AdvE; PräpE: von +D; AdvE: AdvG jemand/ etwas [Tier] nährt sich von etwas [Substanz: häufig Nahrungsmittel] bzw. irgendwie (59) Der Mensch lebt [nicht] vom Brot allein! (60) [Während des Winterschlafs] leben die Tiere von den Fettreserven, die sie sich im Sommer angefressen haben. (61) Als wir uns kennen lernten, hat Frank noch Fleisch und Fisch gegessen. [Jetzt] lebt er vegetarisch. - leben 8 von wird auch in dem Ausdruck [ugs] von der Luft/ von Luft und Liebe leben i.S.v. ‘sehr wenig zum Leben brauchen’ verwendet. leben 9 mit NomE PräpE v AdvE; PräpE: mit +D; AdvE: AdvG/ in +D jemand/ etwas [Tier] bildet mit jemandem/ etwas [Tier] irgendwie eine enge Gemeinschaft; zusammenleben (62) Sven lebt mit dem Mann, den er im Urlaub kennen gelernt hat, in einem eheähnlichen Verhältnis. (63R) [In einer größeren Stadt] lebte sie [einige vorläufige Zeit] mit einem wieder gefundenen Mitschüler. (nach Johnson, S. 300) (64) Der Wolf lebt [nicht] allein, er lebt mit anderen Artgenossen gesellig im Rudel. - Häufig wird mit leben 9 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch miteinander ersetzt : (65) Bevor das Paar heiratete, hatte e es [schon einige Jahre] m miteinander gelebt. (66) PPetra und Doris leben [seit drei Jahren] m miteinander. - Der Ausdruck getrennt leben wird i.S.v. ‘nicht mehr eine gemeinsame Wohnung haben’ verwendet : (67) Verheiratete l leben [dauernd] ggetrennt, wenn sie keine häusliche Gemeinschaft mehr haben. (Merkbl. BA, Nr. 20) leben 10 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ auf +D/ ... jemand/ etwas [Tier/ Pflanze] existiert irgendwo als Lebewesen (68) [Derzeit] leben über sieben Milliarden Menschen auf der Erde. (69) Seltsame Tiere haben hier [vor Jahrhunderten] gelebt. (Grzimek, S. 323) (70) Bei diesem Pilz handelt es sich um einen Schmarotzer, der an Bäumen lebt. (71) Niemand weiß, auf welchen Himmelskörpern vernunftbegabte Wesen leben. leben 11 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ in +D/ .../ wie-Gruppe mit NG im N jemand [Person/ Institution] existiert irgendwie oder verbringt oder gestaltet sein Leben irgendwie (72) [In der Fastenzeit] soll man sparsam und [nicht] üppig leben. (nach Zeit, 15.2.85, S. 65) (73) Wir müssen zulassen, dass andere Völker auf ihre, auf andere als die unsere, sinnvolle Weise leben. (nach Jaspers, S. 134) (74) Damit die Weißen in Wohlstand leben können, müssen die Schwarzen für Billiglöhne arbeiten. (Brisante Wörter, S. 128) (75) Die bundesdeutschen Gewerkschaften konnten in Frieden und Freiheit leben. (nach MM, 2.5.86, S. 30) (76) Diese Frau lebte in beständiger Ruhe und Heiterkeit. (Andres, S. 174) (77) Ich lebe [halt] [viel] in Erinnerungen. (Zeit, 21.2.86, S. 78) (78) Ein Eifel-Dorf lebt ohne Strom. (Zeit, 29.5.87, S. 18) (79) Man muss wirklich alles lesen und [dann] lebt man [wochenlang] wie ein Mönch [zwischen all den Papieren]. (nach Zeit, 27.9.85, S. 75) legen 520 - leben 11 wird auch in den Ausdrücken verwendet herrlich und in Freuden leben i.S.v. ‘im Überfluss leben und glücklich sein’; [ugs, scherzhaft] auf großem Fuße leben ‘sehr aufwändig leben’; wie Gott in Frankreich/ wie die Made im Speck leben i.S.v. ‘im Überfluss, sehr üppig leben’; in Saus und Braus leben ‘verschwenderisch leben’; über seine Verhältnisse leben i.S.v. ‘mehr Geld ausgeben, als die finanzielle Lage erlaubt’. leben 12 NomE (AdvE); (AdvE): in +D/ ... etwas [abstr. Objekt: Ideologie o.Ä./ geistiges Produkt] existiert und funktioniert oder wirkt irgendwo (80) 1945 glaubte man, der Faschismus wäre für alle Zeiten erledigt, und [nun] lebt diese menschenverachtende Ideologie [doch] [wieder] in so manchen Köpfen. (81) Der Freiheitsgedanke lebt [gerade in Diktaturen] in den Köpfen der Menschen. (82) Die Oper ist nicht tot, sie lebt in den Opernhäusern der Welt. (83) Die Veranstalter überschrieben das Eröffnungsprogramm mit dem Motto „Der Kurzfilm lebt“. (nach MM, 25.4.85, S. 44) PHRAS Idiom: mit etwas leben können: etwas für akzeptabel halten; mit etwas leben müssen: sich mit etwas abfinden müssen; [geh] in jemandes Erinnerung/ Herzen leben: tot, aber von jemandem nicht vergessen sein; [ugs, scherzhaft] auf großem Fuße leben: große Füße haben; [ugs] hinter dem Mond leben: weltfremd sein/ rückständig sein; in den Tag hinein leben: ohne Sorge um die Zukunft, ohne Ziel leben; in einer anderen Welt leben: ein Träumer sein - Leben und leben lassen! : [als Ausdruck der Toleranz]; So wahr ich lebe! : [als Ausdruck der Beteuerung]; [geh] Leb(e) wohl! / Leben Sie wohl! : [als Abschiedsgruß]; wie er/ sie leibt und lebt: in der für ihn/ sie typischen Art VERBF erleben 'legen legt legte hat gelegt legen 1 etwas irgendwohin bringen legen 2 etwas installieren legen 3 etwas hervorbringen legen 4 etwas in eine waagerechte Position bringen legen 5 festsetzen, dass etwas irgendwann stattfinden soll legen 6 etwas irgendwo ablegen SBP legen 1 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas irgendwohin bringen und auf einer Fläche in eine waagerechte, liegende Position versetzen. (1) Ich habe [Ihnen] die Briefe auf den Schreibtisch gelegt. BELR NomE: derjenige, der etwas irgendwohin bringt: Person (2) SSchrader legt seine Armbanduhr neben sich. (Zeit, 1.11.85, S. 62) AkkE: dasjenige, das irgendwohin gebracht wird: Person/ Tier/ konkr. Objekt (3) Lächelnd sah sie zu, wie Delia ddas Baby in sein Bettchen legte. (de Groot, S. 15) (4) Der Tierarzt legt dden kranken Hund auf den Untersuchungstisch. (5) Hannes legte [mir] die Hand auf die Schulter. (Zeit, 8.5.87, S. 85) (6) Leg [doch bitte] d die Bettwäsche und die Handtücher in den Schrank. (7) Katja legte [in der Eile] d die Bücher auf eine freie Stelle im Regal, um sie später an den richtigen Platz zu stellen. AdvE: Ort auf +A/ in +A/ um +A/ ...: Zielort (8) Die Sanitäter legten die kranke Frau [vorsichtig] a auf eine Trage. (9) Michael legte die Hand a auf mein Knie. (Grzimek, S. 13) (10) Kollege Meyer hat die Akten i in seinen Schreibtisch gelegt. (11) Peter lächelte und legte seinen Arm uum Angela. (E. Jung, S. 60) (12) Die Sanitäter legten eine Decke u unter den verletzten Mann. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) [Behutsam] wurde Ulrich Jordan ins Bett gelegt. (Stephan, S. 12) sein : (14) Die Fahrräder sind [bereits] ins Auto gelegt. - Bekommen-Passiv: (15) Wer nur Löwen im Zoo kennt, wird annehmen, sie seien nur deswegen so faul, weil sie das Futter vor die Nase gelegt bekommen. (Grzimek, S. 13) ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn die liegende, waagerechte Position in Opposition zur aufrechten gesetzt oder die Handlung betont wird : (16) Die Weinflaschen müssen, wenn sie gelagert werden, gelegt werden. - Die AkkE wird meist mit der Bezeichnung für ein konkr. Objekt belegt, das mehr breit oder lang als hoch ist oder das normalerweise aufrecht gestellt wird bzw. aufrecht steht. - Pertinenzdativ ist möglich : (17) Die jungen Krieger legen [ssich] bunte Ketten um den Hals. (Grzimek, S. 267); s. auch (1) und (5). W.BED legen 2 NomE AkkE jemand [Person: meist als Handwerker, Bauarbeiter o.Ä.]/ etwas [Institution: Firma] installiert oder verlegt etwas [konkr. Objekt: meist Leitung, Rohr, Fußboden o.Ä./ [indirekt Substanz]] (18) [Für Strom, Gas, Wasser] haben wir neue Leitungen gelegt. (WP, 21.11.90, S. 3) (19) In diesem Haus müssen [erst] Strom, Wasser und Telefon gelegt werden. (20) [Morgen] werden [auf dem Fußboden in unserem Badezimmer] Fliesen gelegt. legen 3 NomE AkkE etwas [Tier] bringt etwas [Ei] hervor (21) Gänse, Enten, Krokodile und Schlangen legen Eier. (22) Das Huhn legte keine Eier [mehr] und musste später geschlachtet werden. (nach Bild, 3.1.67, S. 2) - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird : (23) Die erste Henne hat [heute] gelegt. (Strittmatter, S. 58) In diesem Fall kann eine modale AdvG hinzugefügt werden: (24) Unsere Hühner legen [im Sommer] [g gut] und [im Winter] [s schlecht]. legen, sich 521 legen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ in +A/ ... jemand bringt jemanden/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] in eine irgendwie geartete waagerechte, liegende Position (25) Leben Sie den Patienten flach auf den Rücken, die Beine höher. (26) Der Tierarzt legte die Katze auf den Rücken und untersuchte sie. (27) Die Baumstämme waren kreuz und quer gelegt. (28) Der Handwerker hat das Werkzeug griffbereit gelegt. (29) Ich habe die Briefe in zwei Haufen gelegt, den einen muss ich sofort beantworten, den anderen später. (30) Das gebrochene Bein musste in Gips gelegt werden. legen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A jemand [Person: meist als Funktionsträger] setzt fest, dass etwas [Veranstaltung] irgendwann stattfinden soll (31) Die Eröffnung der Semper-Oper ist auf den Jahrestag der Zerstörung Dresdens gelegt. (Zeit, 25.1.85, S. 4) (32) Die Statistiker haben gute Gründe, den Zähltag der Volkszählung [nicht] in die Zeit der Sommerferien zu legen. (nach Zeit, 26.4.85, S. 7) legen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... jemand/ etwas [Tier] legt etwas [konkr. Objekt] irgendwo ab (33) Er hat das Gerümpel auf einen Müllplatz gelegt. (34) Die Kassiererin legt das Geld in die Kasse. (35) Anne zog sich langsam aus und legte ihre Sachen [sorgfältig] über die Stuhllehne. (36) Die Katze hat die tote Maus vor die Tür gelegt. PHRAS FVG : den Akzent/ die Betonung/ den Ton auf etwas legen: etwas betonen Idiom: [ugs] etwas auf Eis legen: etwas vorerst nicht weiterführen, -bearbeiten; Feuer legen: einen Brand entfachen; den Finger auf die Wunde legen: auf ein Übel deutlich hinweisen; auf etwas (großes) Gewicht legen: etwas für (besonders) wichtig halten; den Grund zu etwas legen: die Grundlage, Voraussetzung für etwas schaffen; den Grundstein für etwas legen: in einem feierlichen Akt den ersten Stein für die Grundmauer eines öffentlichen Gebäudes setzen; den Grundstein zu etwas legen: die Grundlage, Voraussetzung für die Entwicklung von etwas schaffen; [geh] Hand an sich legen: Selbstmord begehen; [geh] Hand an jemanden legen: jemandem Gewalt antun; letzte Hand an etwas legen: die letzten abschließenden Arbeiten an etwas ausführen; etwas aus der Hand legen: etwas weglegen; für jemanden/ etwas die/ seine Hand ins Feuer legen: für jemanden/ etwas bürgen; die Hände in den Schoß legen: nichts tun, sich ausruhen, untätig bleiben, anstatt einzugreifen; jemandem das Handwerk legen: jemandes Machenschaften ein Ende setzen; jemandem jemanden/ etwas ans Herz legen: jemanden bitten, sich um jemanden/ etwas besonders zu kümmern; jemandem die Karten legen: aus Spielkarten wahrsagen; die/ seine Karten (offen) auf den Tisch legen: seine wahren Absichten erkennen lassen; [ugs] jemanden übers Knie legen: jemandem eine Tracht Prügel geben; jemandem etwas zur Last legen: jemandem etwas vorwerfen; jemandem etwas in den Mund legen: jemanden auf eine bestimmte Aussage hinlenken; etwas auf die Seite legen: Geld zurücklegen, sparen; jemandem Steine in den Weg legen: jemandem Schwierigkeiten bereiten; etwas an den Tag legen: etwas zeigen, erkennen lassen; etwas auf den Tisch legen: etwas zur Kenntnis geben; jemandem/ etwas nichts in den Weg legen: jemanden/ etwas nicht behindern; auf etwas großen Wert legen: etwas als besonders wichtig erachten; [ugs] sich ins Zeug legen: sich anstrengen; [ugs] sich für jemanden/ etwas ins Zeug legen: sich für jemanden/ etwas einsetzen G.ANM - legen wird auch [sportspr] verwendet i.S.v. ‘jemanden absichtlich zu Fall bringen’ : (37) Der Verteidiger hat den Stürmer im Strafraum gelegt. Da musste der Schiedsrichter die gelbe Karte ziehen und Elfmeter geben. VERBF legen, sich; überlegen; überlegen, sich; überlegen (sich); zusammenlegen 'legen, sich legt sich legte sich hat sich gelegt sich legen 1 irgendwo eine liegende Position einnehmen sich legen 2 geringer werden sich legen 3 eine irgendwie geartete waagerechte Position einnehmen sich legen 4 in eine irgendwie geartete Position geraten sich legen 5 sich irgendwo über eine Fläche ausbreiten SBP sich [A] legen 1 NomE AdvE BED irgendwo eine waagerechte, liegende Position einnehmen . (1) Julia war müde und legte sich ins Bett. BELR NomE: dasjenige, das eine liegende Position einnimmt: Person/ Tier/ [indirekt Körperteil [meist Hand]] (2) G Gaby Sievers legt sich auf eine Bank, mit dem Gesicht zur Decke. (Zeit, 8.2.85, S. 65) (3) DDer Hund verstummte und legte sich [vor der Tür] auf den Boden. (Weyden, S. 27) (4) E Eine Hand legte sich auf Bienkopps Schulter. (Strittmatter, S. 199) AdvE: Ort auf +A/ in +A/ zu +D/ ...: Zielort (5) Johannes legte sich aauf die Couch und schlief. (6) Vor allem halbwüchsige Strauße legen sich [gern] [so] aauf die Erde. (Grzimek, S. 143) (7) Er legte sich uunter einen Baum in den Schatten. (8) Die Mutter legte sich zzu dem kranken Kind. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (9) Es wird sich [sofort] ins Bett gelegt! ANM - Häufig wird sich legen 1 in Verbindung mit schlafen verwendet, wobei die AdvE meist nicht realisiert wird : (10) Der Kapitän des Schiffs llegte sich schlafen und schickte auch den Funker in die Kajüte. (nach Zeit, 29.9.85, S. 27) leiden 522 W.BED sich legen 2 NomE etwas [Naturkraft/ Gefühl] wird geringer oder lässt nach (11) Um halb acht ist es ganz dunkel geworden, der Wind legt sich, es wird schwül. (Grzimek, S. 331) (12) Die Erregung unter den Hotelgästen hatte sich [noch nicht] gelegt. (Cotton, S. 8) (13) [Nach einem Monat schon] legten sich die Ängste. (Zeit, 16.8.85, S. 52) - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] legen 3 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ ... jemand/ etwas [Tier] nimmt eine irgendwie geartete waagerechte, liegende Position ein (14) Der Patient musste sich [beim Röntgen] [erst] auf den Bauch, [dann] auf den Rücken legen. (15) Der Hund hatte sich quer zum Hoftor gelegt. sich legen 4 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ in +A/ ... etwas [konkr. Objekt] gerät in eine irgendwie geartete Position (16) [Bei dem Unfall] hat sich der Lastwagen quer gelegt. (17) Das Schiff legte sich auf die Seite und sank immer tiefer. (18) Dieser Stoff knittert und legt sich in Falten. (19) [Bei dem heftigen Wind] legte sich die Fahne um die Stange. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich legen 5 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ über +A etwas [Substanz/ Naturerscheinung/ Zustand] breitet sich irgendwo über eine Fläche aus (20) Das Fett legt sich [wie ein schützender Film] über die Haut und verhindert den raschen Feuchtigkeitsverlust. (MM, 9.7.87, S. 13) (21) Fichten und Tannen macht zusätzlich das Schwefeldioxid zu schaffen, das sich [als saurer Regen oder Nebel] auf die Nadeln legt. (MM, 29.6.88, S. 8) (22) [Über Nacht] hatte sich Reif auf die Zweige der Obstbäume gelegt. (23) [Plötzlich] legte sich ein Schatten über die sonnige Landschaft. (24) Ein grausiges Schweigen legte sich über das Land. (Zeit, 6.9.85, S. 1) - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. PHRAS Idiom: [ugs] sich ins gemachte Bett legen: ohne eigene Anstrengung eine gute Existenzgrundlage bekommen; etwas legt sich jemandem aufs Gemüt: etwas deprimiert jemanden; sich ins Geschirr legen: sich sehr anstrengen, hart arbeiten; [ugs] sich auf die faule Haut legen: nichts tun, faulenzen; sich auf die Lauer legen: auf jemanden/ etwas gespannt warten; sich für jemanden ins Mittel legen: sich für jemanden einsetzen, für jemanden zu vermitteln suchen; [ugs] sich aufs Ohr legen: sich schlafen legen; [ugs] sich für jemanden/ etwas ins Zeug legen: sich für jemanden/ etwas nachdrücklich einsetzen VERBF legen; überlegen; überlegen, sich; überlegen, (sich); zusammenlegen 'leiden leidet litt hat gelitten leiden 1 an/ unter an etwas erkrankt sein leiden 2 durch etwas physisch oder psychisch stark belastet sein leiden 3 etwas erdulden müssen leiden 4 an/ unter etwas Negatives aufweisen leiden 5 durch die negativen Auswirkungen von etwas beeinträchtigt werden SBP leiden 1 an/ unter NomE PräpE BED an etwas erkrankt sein. (1) Er leidet an einer schweren Krankheit. BELR NomE: dasjenige, das erkrankt ist: Person/ Tier (2) D Der Kranke hatte immer weniger Appetit, litt an Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und wurde täglich schwächer. (MM, 21.10.85, S. 3) (3) Einige Fachleute behaupten, dass nur 10 Prozent der Bevölkerung an echten Allergien leiden. (nach MM, 25.9.85, S. 3) (4) DDie „s sportlichen“ Ratten litten [viermal häufiger] an Lungenschäden [als eine inaktive Vergleichsgruppe]. (Zeit, 22.5.87, S. 87) PräpE: an +D/ unter +D: dasjenige, woran jemand erkrankt ist: konkr. Objekt [als Krankheitssymptom]/ Vorgang [als Krankheitssymptom]/ Zustand [Krankheit] (5) Patienten, die aan einem Tumor in der Speiseröhre leiden, dürfen auf entscheidende Verbesserung ihrer Situation hoffen. (MM, 29.6.85, S. 26) (6) Viele Frauen leiden [in den Wechseljahren] a an nächtlichen Schweißausbrüchen. (MM, 6.4.88, S. 3) (7) [Fünf Jahre lang] hatte der 29-jährige Hochschulabsolvent Georg B. a an chronischen Depressionen und krankhafter nervöser Unruhe gelitten. (MM, 13.8.85, S. 3) (8) 17 Prozent der über 80 Jahre alten Menschen leiden a an einer Krankheit „v vom Typ Alzheimer“. (MM, 10.6.88, S. 3) (9) Einer von uns leidet uunter Amnesie, hat kein Gedächtnis. (nach BerlZ, 28.10.97. S. 18) PASSK Passiv nicht üblich WORTB das Leiden; leidend SBP leiden 2 NomE (PräpE) BED durch etwas physisch oder psychisch so stark belastet sein, dass es schwer zu ertragen ist . (10) Sie leidet [sehr] unter den Verhältnissen. BELR NomE: dasjenige, das stark belastet ist: Lebewesen/ [indirekt geografischer Ort] (11) Seine Devise ist: E Ein Mann leidet [ohne zu klagen]. (12) DDer neunjährige Junge litt [besonders] unter der Trennung der Eltern. (MM, 16.8.86, S. 32) (13) Dachau oder Bergen-Belsen, [wo] d die Opfer Hitlers und des Nationalsozialismus aus allen Völkern Europas gelitten haben und ermordet worden sind. (Zeit, 26.4.85, S. 3) (14) Rupft sich ein Wellensittich die Federn aus, ist dies ein Zeichen dafür, dass dder Vogel unter Einsamkeit und Langeweile leidet. (15) Auch ddie Pflanzen leiden unter den unheilvollen Exkrementen der Autos und der Industrie. (taz, 23.6.94, S. 7) (16) Die Zahl der Großstädte, ddie unter Smog leiden, wächst. (PräpE): an +D/ unter +D: dasjenige, wodurch jemand stark belastet ist: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Person/ konkr. Objekt] SE mit obl. Korrelat daran/ darunter: Sachverhalt Leid tun 523 (17) Beide leiden aan der brutalen Wirklichkeit eines Alltags, i in dem Drogenhändler und Punks ihre Opfer finden. (nach Zeit, 20.3.87, S. 37) (18) [Bis heute] leidet sie [seelisch und körperlich schwer] aan den Torturen der Verfolgung. (Zeit, 28.11.86, S. 14) (19) Sie litt [täglich] uunter der Angst, bei der schweren Arbeit zusammenzubrechen. (MM, 18.7.85, S. 11) (20) Die Schwarzen würden u unter Sanktionen [mehr] leiden [als die Weißen]. (nach Zeit, 16.8.85, S. 5) (21) Ich litt [sehr] uunter meinem Sohn Kurt. (Grass, S. 365) (22) Müllers wohnen in der Nähe eines Militärflugplatzes und leiden [sehr] uunter den Tieffliegern. dass-S : (23) Die ärmsten Länder leiden d darunter, d dass sie Lebensmittel importieren müssen. (taz, 12.4.1994, S. 10) (24) Auch Dostojewski litt ddaran, ddass absoluter Glaube und absoluter Unglaube sich in ihm bekämpften. (taz, 18.4.92, S. 13) Inf+ : (25) Das Kind leidet [unsäglich] ddarunter, eeine alkoholabhängige Mutter zu haben. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (26) Es wurde [still, ohne zu klagen] gelitten. WORTB das Leid, das Leiden ANM - Gelegentlich wird mit einer PräpG [durch +A] auf den Verursacher bzw. die Ursache Bezug genommen. In diesem Fall wird die PräpE nicht realisiert : (27) An uns Deutschen liegt es, die Versöhnung mit den Völkern wieder herzustellen, die [ddurch uns] gelitten haben. (nach DNZ, Jg. 20/ Nr. 16) (28) Das wäre ein Unrecht an den Menschen, die [d durch Gefängnishaft und andere Zwangsmaßnahmen] [in der DDR-Zeit] [massiv] gelitten haben. (nach Spiegel, 52/ 93, S. 36) - leiden 2 wird häufig in der Konstruktion jemand hat zu leiden verwendet : (29) Millionen von Ausländern wurden von den Nazis als Arbeitssklaven ins Reich geschafft; besonders Russen und Polen h hatten [sehr] zzu leiden. (nach Zeit, 20.6.86, S. 29) (30) Die gesamte Familie hhat unter den Wutausbrüchen des Mannes z zu leiden. W.BED leiden 3 NomE AkkE [geh] jemand [Person/ Institution] muss etwas [Zustand: häufig Hunger, Schmerzen, Not o.Ä.] erdulden (31) Es ist Torheit oder Lieblosigkeit, noch Kinder in die Welt zu setzen, die so Schreckliches leiden sollen. (nach Jaspers, S. 410) (32) Der Wohlstandsbürger leidet Mangel [an reich gefüllten Fleischtöpfen]. (Zeit, 11.4.86, S. 82) (33) Frauen, Kinder und Greise, die vor dem Bürgerkrieg auf der Flucht sind, müssen Hunger und Kälte leiden. (34) ARD und ZDF leiden [durch die Werbekonkurrenz der Privatprogramme] Not. (nach Spiegel, 12/ 93, S. 242) - Die AkkE wird meist ohne Artikel realisiert: s. (31), (32), (33) und (34). leiden 4 an/ unter NomE PräpE; PräpE: an +D/ unter +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran/ darunter etwas [Institution/ Abstraktum: häufig geistiges Produkt] weist etwas Negatives [Vorgang/ Zustand [als Eigenschaft]] auf, wodurch es in seiner Qualität beeinträchtigt wird; kranken an (35) Die Stadt leidet [gewaltig] unter gewissen Monostrukturen. (nach MM, 23.10.87, S. 13) (36) Die Talkshows im Fernsehen, wird häufig geklagt, litten [mehr und mehr] an Niveaulosigkeit. (37) Nur leiden seine an sich sehr interessanten Arbeiten unter der oft zu einseitigen Berufung auf Quellen aus dem Ostblock [und durch gelegentliche Unrichtigkeiten]. (Schlau, S. 19) (38) Gelegentlich droht in Hilbigs Texten der Diskurs in eine Isolation zu geraten, an Abstraktion und Körperlosigkeit zu leiden. (nach Zeit, 8.11.85, S. 8) dass-S : (39) [Generell,] so betonte der Politiker, leide das Schulwesen in diesem Bundesland darunter, dass es sich kein breites Spektrum verschiedener Schularten leiste. Inf+ : (40) Die Inszenierung litt daran, zu bieder und zu schwerfällig zu wirken. leiden 5 NomE (PräpE); (PräpE): an +D/ unter +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran/ darunter jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] wird in seiner Qualität, seinem Ansehen o.Ä. durch die negativen Auswirkungen von etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt abstr. Objekt]] beeinträchtigt oder geschädigt (41) Die deutschen Exporteure leiden unter dem schwachen Dollar. (Stern, 5.11.87, S. 26) (42) Die Zeiten, wo das Institut unter der anhaltenden Abwanderung hoch qualifizierter Mitarbeiter in die besser zahlende Industrie litt, sind längst vorbei. (43) [Bis zum Sommer] litten die Geschäfte unter dem extrem kalten Winter (die Kunden hatten hohe Heizungskosten zu verkraften). (nach MM, 26.4.86, S. 5) (44) Hat man es im Fall dieser Autorin mit einer Vielschreiberin zu tun, [bei der] unter der Quantität die Qualität leidet? (nach MM, 3.10.87, S. 48) (45) Das Ansehen des Innenministers hat [auch im Regierungslager] gelitten. (Zeit, 4.10.85, S. 5) (46) Die Landschaft hat [durch den Braunkohletagebau] [schwer] gelitten. (47) Der Lack litt [allmählich], Regen und kalte Wetterphasen förderten die Abnutzung. (nach MM, 31.12.85, S. 23) dass-S : (48) Die Politik leidet daran, dass es alle möglichen Lobby-Interessen sind, die an ihr herumzerren. (nach taz, 24.5.94, S. 20) Inf+ : (49) [In Zeiten knapper Kassen] müssen [vor allem] Wissenschaft und Kunst darunter leiden, durch den Staat nicht ausreichend gefördert zu werden. PHRAS FVG: [geh] etwas leidet (keinen) Schaden: etwas wird (nicht) beschädigt/ geschädigt Idiom: jemanden/ etwas (nicht) leiden können/ mögen: jemanden als (un)sympathisch/ etwas als (un)angenehm empfinden G.ANM - leiden wird auch [geh] i.S.v. ‘dulden, zulassen’ verwendet: (50) Das leide ich nicht in meinem Hause! 'Leid tun tut Leid tat Leid hat Leid getan Leid tun 1 bei jemandem Mitleid erregen Leid tun 2 bei jemandem Bedauern hervorrufen SBP Leid tun 1 NomE DatE BED bei jemandem Mitleid erregen . (1) Die Frau tut mir Leid. BELR NNomE: dasjenige, das Mitleid erregt: Person/ Tier leihen 524 (2R) MMein Vater tat mir Leid. (nach Böll, Ansichten, S. 217) (3R) Mir tut d die arme Komtess Martha [ja auch] Leid, aber ich sehe keine Möglichkeit, ihr zu helfen. (nach Uhl, S. 51) (4) DDer Vogel in dem engen Käfig kann einem [furchtbar] Leid tun. DatE: derjenige, bei dem Mitleid erregt wird: Person (5R) Unsere Stewardess tat mmir Leid. (nach Frisch, S. 21) (6) Passanten, ddenen der blinde Musikant Leid tat, warfen ein paar Münzen in seinen Hut. PASSK kein Passiv möglich ANM - Leid tun 1 kann in dem Ausdruck [ugs] jemand kann einem (ja) (direkt/ richtig) Leid tun auch ironisch verwendet werden, um auszudrücken, dass jemand aus geringfügigem Anlass jammert, um bemitleidet zu werden. SBP Leid tun 2 NomE DatE BED bei jemandem Bedauern hervorrufen . (7) Es tut mir Leid, dass ich Ihnen keine andere Auskunft geben kann. BELR NomE: dasjenige, das bei jemandem Bedauern hervorruft: Handlung/ [indirekt Eigenschaft] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (8) Uns tut ddas peinliche Verhör mit ihm Leid. (Bild, 15.7.67, S. 6) (9) [Hinterher] hat ihm sseine Grobheit [schrecklich] Leid getan. dass-S: (10) [Jetzt] tat (ees) mir Leid, d dass ich so unfreundlich gewesen war. Inf+: (11) EEs tut einem [fast] Leid, ddiesen Film gesehen zu haben. (BerlZ, 20.5.2000) DatE: derjenige, bei dem Bedauern hervorgerufen wird: Person (12) [Eines Tages] wird es ddir [vielleicht] [sehr] Leid tun, diese Chance nicht genutzt zu haben. (13R) Da die Zeit drängte, konnte er nicht weiter zuhören, was iihm [jetzt] Leid tat. (nach Pinkwart, S. 160) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomE wird häufig als SE realisiert: (14) [Hinterher] tat (e es) ihm Leid, d dass er sich keine Zeit für ein ausführliches Gespräch genommen hatte.; s. auch (7), (10), (11), (12), (16R) und (17) . - Mit einer PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, die von etwas Unerfreulichem betroffen ist, worüber man Bedauern empfindet: (15) Ich habe in der Zeitung gelesen, dass euer Betrieb geschlossen wird. Das tut mir [wirklich] Leid [ffür dich und alle anderen, die dadurch ihren Job verlieren]. (16R) Es tut mir [ffür Sie] Leid, dass die Dinge so sind. (nach Heuss, S. 273) - Der Ausdruck (es) tut mir Leid wird häufig als Redeeinleitung verwendet, wenn jemand seine Entschuldigung oder sein Bedauern ausdrücken will: (17) E Es tut mir Leid, aber das ist ein Privatbesuch. (BerlZ, 27.7.2000) (18) TTut mir Leid, ich kenne diese Nummer nicht. (BerlZ, 22.5.2000) PHRAS Idiom: nur Wendung - Das wird dir/ Ihnen (noch) Leid tun! : [als Ausdruck der Drohung oder Warnung] Das wirst du/ werden Sie noch bitter bereuen. G.ANM - Neben der Schreibweise Leid tun ist auch leidtun tut leid tat leid hat leidgetan möglich - Nicht behandelt wird hier das Verb Leid tun, es. 'leihen leiht lieh hat geliehen leihen 1 <an> etwas zur Verfügung stellen leihen 2 etwas zuteil werden lassen SBP leihen 1 <an> NomE AkkE DatE/ PräpE (AdvE) BED jemandem etwas irgendwielange zur Verfügung stellen; borgen, ausleihen, verleihen . (1) Kannst du mir bis morgen 25 Euro leihen? BELR NomE: derjenige, der etwas zur Verfügung stellt: Person/ Institution (2) J Johannes leiht seinem Freund einen Bleistift. (3) DDie Bank hat uns [gegen hohe Zinsen] das Geld für das Haus geliehen. AkkE: dasjenige, das zur Verfügung gestellt wird: selten Lebewesen/ konkr. Objekt (4) Beatrice möchte ihrem Bruder i ihr Pferd [nicht] leihen. (5) Die Fahrzeughalterin hatte, als sie letztes Jahr von der Polizei befragt wurde, verschwiegen, wem sie i ihren Wagen geliehen hatte. (Spiegel, 19/ 93, S. 61) DatE: derjenige, dem etwas zur Verfügung gestellt wird: Person/ Institution (6) Ich trug eine fremde Jacke, die man mmir [im Hospital] geliehen hatte. (Frisch, S. 165) (7) Die Bank hat d der Stadt das Geld für das neue Schwimmbad geliehen. PräpE: an +A: derjenige, dem etwas zur Verfügung gestellt wird: Person/ Institution (8) Die meisten Menschen leihen [nicht gerne] Geld a an Leute, ddie sie nicht kennen. (9) Die Banken leihen kein Geld aan Firmen, die in geschäftlichen Schwierigkeiten sind. (AdvE): Zeit AdvG/ NG im A/ für +A/ von +D bis-Gruppe/ [geh] auf +A: Zeitdauer bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ +A/ +AdvG/ ...: Anfangspunkt (10) Kannst du mir k kurz deine Enzyklopädie leihen? (11) Der Pfarrer hat den Kindern e ein Wochenende/ ffür ein Wochenende/ aauf ein Wochenende ein Zelt geliehen. (12) Ich kann dir bbis Montag 25 Euro leihen. (13) Wenn die Bank dir das Geld nnur vom 1. bis zum 21. geliehen hat, musst du [wahrscheinlich] nur für 3 Wochen Zinsen zahlen. (14) Ich kann dir aab nächster/ nnächste Woche/ ab morgen meinen Wagen l leihen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Die Sporttasche wurde meinem Sohn von einem Kameraden für die Dauer seiner Reise geliehen. sein : (16) Der Wagen ist [ja nur] von einer Autovermietung auf ein Wochenende geliehen. - Bekommen-Passiv : (17) Das Museum sollte nicht einfach alle Bilder nebeneinander aufhängen, die es von Sammlern geliehen bekommt/ kriegt. leihen, (sich) 525 ANM - In generischen Sätzen können die AkkE, die DatE/ PräpE oder beide Ergänzungen zusammen weggelassen werden : (18) Viele Menschen leihen [nicht gerne] an Leute, die sie nicht gut kennen. (19) Viele Menschen leihen [nicht gerne] Geld. (20) Viele Menschen leihen [nicht gerne]. In Sätzen ohne AkkE kann die DatE nicht vorkommen, stattdessen kann die PräpE verwendet werden: s. (18). - Wird mit der AkkE auf einen Menschen Bezug genommen, handelt es sich normalerweise um eine Aushilfskraft, deren Arbeit oder Dienste zeitweilig in Anspruch genommen werden: (21) Es gibt Firmen, die ausländische Arbeiter an Bauunternehmer leihen. - Gelegentlich wird eine direktivische AdvG bzw. PräpG [in +A/ nach +D] hinzugefügt, mit der indirekt auf denjenigen, dem etwas zur Verfügung gestellt wird, Bezug genommen werden kann: (22) Sammler Hummel zeigte das Ensemble „Jungfrau“ 1982 in seiner Galerie, lieh es [1988] i ins Linzer Museum und [jüngst] n nach Mailand. (Spiegel, 13/ 93, S. 227) - Im Gegensatz zum Vermieten, das nur gegen ein Entgelt möglich ist, kann man jemandem etwas gegen ein Entgelt [Leihgebühren, Zinsen]: s. (3), oder auch kostenlos leihen. W.BED leihen 2 NomE AkkE DatE [geh-formell] jemand lässt jemandem etwas [abstr. Objekt: meist Beistand, Hilfe] zuteil werden (23) Der Vormund hat den Kindern seinen Beistand geliehen. (24) Der Kaiser von Deutschland drückte seinen Dank aus und sagte: „Ich vertraue darauf, dass du mir [stets] deinen machtvollen Beistand leihst“. (nach Schädlich, S. 130) (25) Unsere Anti-Protestler leihen ihrem kämpfenden Lande [keineswegs] Unterstützung und Sympathie. (nach Th. Mann, Reden, S. 55) PHRAS Idiom: [geh] jemandem sein Ohr leihen: jemandem zuhören VERBF leihen, (sich) 'leihen, (sich) leiht (sich) lieh (sich) hat (sich) geliehen SBP (sich [D]) leihen NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED etwas von jemandem irgendwielange zur Verfügung gestellt haben wollen; sich borgen, sich ausleihen . (1) Ich habe (mir) von einem Kollegen 25 Euro geliehen. BELR NNomE: derjenige, der etwas zur Verfügung gestellt haben will: Person/ Institution (2) HHelmut hat (sich) von seinem Bruder ein Buch geliehen. (3) D Die Stadt hat (sich) das Geld für den Umbau der Schule [bei der Sparkasse] geliehen. AkkE: dasjenige, das zur Verfügung gestellt wird: selten Lebewesen/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt [häufig Wort, Idee] (4) [Auf der Insel] können Urlauber (sich) eeinen Esel oder einen Wagen leihen. (5) [Gerade bei Schillers idealistischer Vorstellung vom deutschen Nationalstaat] liehen sich die Faschisten d die Worte für ihre nationalistischen Vorstellungen vom Idealstaat. (nach Zeit, 28.3.86, S. 5) (PräpE): von +D: derjenige, der etwas zur Verfügung stellt: Person/ Institution (6) [Für ihr Abiturfest] haben (sich) die Schüler vvom Bauern einen Pferdewagen geliehen. (7) Auch Sachbücher kann man (sich) [gegen eine geringe Leihgebühr] vvon der Staatsbibliothek leihen. (AdvE): Zeit ab +D/ +A/ +AdvG: Anfangspunkt bis-Gruppe: Endpunkt AdvG/ [geh] auf +A/ für +A/ von +D/ bis-Gruppe/ selten NG im A: Zeitdauer (8) Ich werde (mir) a ab morgen einen PC leihen; wenn ich mit dem Gerät zurechtkomme, dann werde ich eins kaufen. (9) Ich habe (mir) k kurz dein Mathematikbuch geliehen, du bekommst es gleich wieder. (10) Die Kinder haben (sich) [am Bahnhof] ffür drei Tage, vom 1. bis zum 4. September, Fahrräder geliehen. (11) Sie haben (sich) aauf drei Tage - so lange dauerten die Feierlichkeiten - einen großen Mercedes geliehen PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Der Wagen wurde von Herrn Müller auf ein Wochenende geliehen, warum hat er ihn noch nicht zurückgebracht? sein : (13) Der Computer ist [nur] geliehen, nicht gekauft. ANM - Das Reflexivpronomen wird häufig realisiert. - Im Passiv wird das Reflexivpronomen nicht realisiert: s. (12) und (13). - Wird mit der AkkE auf einen Menschen Bezug genommen, so handelt es sich meist um eine Aushilfskraft, deren Arbeit bzw. Dienste zeitweilig in Anspruch genommen werden : (14) Wer (sich) A Arbeiter leiht, muss sie auch versichern. - Auf eine weitere Person/ Institution, zu deren Gunsten jemand sich etwas ausleiht, kann mit einer PräpG [für +A] Bezug genommen werden. Diese PräpG kann auch zusammen mit dem Reflexivpronomen verwendet werden : (15) Der Vater hat (sich) [bei der Bank] Geld [ffür seinen SSohn] geliehen. Es ist nicht möglich, auf diese Person/ Institution mit einer NG im D Bezug zu nehmen. - Statt mit der PräpE kann indirekt mit einer statischen PräpG [an +D/ bei +D/ in +D/ ... ] auf denjenigen, der etwas zur Verfügung stellt, Bezug genommen werden : (16) Die Jugendgruppe hatte (sich) [b beim P Pfarrer] ein Zelt geliehen.; s. auch (3), (5), (9) und (15). - Im Gegensatz zum Mieten, das nur gegen ein Entgelt möglich ist, kann man sich etwas gegen ein Entgelt [Leihgebühren, Zinsen]: s. (7), oder auch kostenlos leihen. VERBF leihen leisten 526 'leisten leistet leistete hat geleistet leisten 1 etwas vollbringen leisten 2 etwas tätigen leisten 3 eine Leistung von irgendwieviel haben SBP leisten 1 NomE AkkE BED etwas, das Anstrengung kostet, vollbringen . (1) Er hat [auf diesem Gebiet] viel geleistet. BELR NomE: dasjenige, das etwas vollbringt: Person/ Institution/ Gerät/ geistiges Produkt (2) Frau R. ist nach ihrem Oberschenkelhalsbruch in die Residenz gekommen. Sie brauchte Pflege, die [zu Hause] kkeiner leisten konnte. (BerlZ, 3.5.2000, S. 3) (3) DDas Kloster Fulda hat Bedeutendes geleistet, vor allem in der Buchmalerei und in der Goldschmiedekunst. (nach Pörtner, S. 262) (4) Wozu damals ein riesiges Computerlabor nötig war, das leistet [heute] jjeder Schreibtischrechner. (Zeit, 2.6.99, S. 19) (5) D Das neue Orthografiewörterbuch leistet mehr [als seine Vorgänger]. AkkE: PG [häufig indefinit]/ NG [häufig subst. AdjG]: dasjenige, das vollbracht wird: Handlung/ [indirekt abstr. Objekt] (6) DDie Fort- und Weiterbildung der bundesweit tausend Berater und die Fortführung der Sexualberatung für Lehrer und Erzieher kann die Gesellschaft [nicht mehr im bisherigen Umfang] leisten. (MM, 19.2.87, S. 13) (7) Soll die Universität [künftig] [auf Kosten des wissenschaftlichen Anspruchs] eeine schnelle Berufsbildung leisten? (BerlZ, 15.5.2000, S. 18) (8) Der Regierende Bürgermeister von Berlin erklärte, Berlin könne ddie Modernisierung der Arena [nicht aus eigener Kraft] leisten. (BerlZ, 10.5.2000, S. 24) (9) Im Bereich Einkauf gibt es Mitarbeiter, die [im letzten Vierteljahr] uum die 150 Überstunden leisteten. (MM, 16.4.87, S. 11) (10R) W Was jemand [in der Schule] geleistet hat, lässt sich an den Zeugnisnoten erkennen. (Hustedt/ Hilka) (11) Ich war heute besonders faul, nnichts habe ich geleistet, keine einzige Zeile geschrieben. (12) Malen und Plastizieren bedeutet für Behinderte, in einem Bereich aktiv zu werden, [in dem] sie e etwas Besonderes leisten können. (nach MM, 30.9.87, S. 5) (13) Die Barockzeit hat BBedeutendes geleistet. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (14) Die Familienarbeit wird [nach wie vor] überwiegend von Frauen geleistet. (SZ, 22.12.99, S. 2) sein: (15) Die wissenschaftlichen Vorarbeiten an Tieren sind geleistet, jetzt könnte man mit den ersten Tests in Kliniken beginnen. (nach MM, 9.10.86, S. 7) WORTB die Leistung; leistbar W.BED leisten 2 NomE AkkE [amtsspr] jemand [Person/ Institution] tätigt etwas [abstr. Objekt: meist Zahlung] (16) Die Eltern der beiden Jungen leisteten einen kleinen Beitrag [aus ihrer Haftpflicht]. (BerlZ, 13.5.2000, S. 29) (17) [Bisher] leiste die Bundesregierung [lediglich] „Gebärprämien“. (MM, 6.6.86, S. 4) (18) Die Lebensversicherungs- Hypothek bewirkt auf alle Fälle, dass beim Tod des Versicherten die Hypothek getilgt wird, auch wenn [bis dahin] nur ein Beitrag, eine Rate geleistet wurde. (nach MM, 3.7.87, S. 35) leisten 3 NomE AdvE; AdvE: NG im A etwas [konkr. Objekt: Gerät o.Ä.] hat eine Leistung von irgendwieviel (19) Es handelt sich um einen Audi A4 mit zwei-Liter-Motor, der rund 300 PS leistet. (BerlZ, 3.5.2000, S. 48) (20) Die derzeit in Serie gebauten Windmühlenanlagen leisten 1,5 Megawatt. (nach taz, 22.3.2000, S. 23) PHRAS FVG: [geh] Abbitte leisten: etwas abbitten; jemandem Beistand leisten: jemandem beistehen; einen Beitrag zu etwas leisten: etwas zu etwas beitragen; für jemanden Bürgschaft leisten: für jemanden bürgen; einen Eid leisten: schwören; Ersatz leisten: etwas ersetzen; etwas Folge leisten: etwas folgen, befolgen; jemandem Gehorsam leisten: jemandem gehorchen; Hilfe leisten: helfen; eine Unterschrift leisten: unterschreiben; Verzicht leisten: verzichten; jemandem/ etwas Vorschub leisten: jemanden/ etwas unterstützen; Widerstand leisten: sich widersetzen Idiom: ganze Arbeit geleistet haben: alles verwüstet, kaputt gemacht haben; jemandem einen guten Dienst/ gute Dienste leisten: jemandem sehr von Nutzen sein; jemandem Gesellschaft leisten: sich eine Zeit lang in der Gesellschaft von jemandem aufhalten; den Wehrdienst/ den Zivildienst leisten: den Wehrdienst/ den Zivildienst absolvieren VERBF leisten, sich 'leisten, sich leistet sich leistete sich hat sich geleistet sich leisten 1 etwas für sich selbst anschaffen oder tun sich leisten 2 sich etwas erlauben sich leisten 3 etwas begehen SBP sich [D] leisten 1 NomE AkkE BED etwas für sich selbst anschaffen oder tun; sich gönnen. (1) Der Mann leistete sich nichts. BELR NomE: derjenige, der etwas für sich selbst anschafft oder tut: Person/ Institution (2) Die teureren Autos leisteten sich [vor allem] m männliche Käufer. (BerlZ, 5.5.2000, S. 2) (3) DDas Institut hat sich [endlich] modernere Computer geleistet. AkkE: dasjenige, das angeschafft oder getan wird: Konkretum/ Ereignis [häufig Veranstaltung]/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (4) Viele junge Ehepaare leisten sich kkein oder höchstens ein einziges Kind. (5) In dem Café bekommen Menschen, die sich K Kaffee, Kuchen und Mittagstisch [sonst] [nicht] leisten können, Leckeres zu niedrigen Preisen serviert. (taz, 3.3.2000, S. 21) (6) [Dieses Jahr] kann ich mir eeine Reise nach New York [nicht] leisten, aber wenn ich spare, kann ich vielleicht nächstes Jahr hinfliegen. (7) Obwohl sie nicht so viel verdient, leistet sich meine Kollegin [jede Woche] eeinen Opernabend. (8) Sie betreibt seit Anfang ’95 eine Butike. A Angestellte kann sie sich [nicht] leisten, aber sie kommt leiten 527 über die Runden. (nach taz, 4.3.2000, S. 36) (9) Stell dir vor, ich habe mir ddie Dienste eines Chauffeurs geleistet. (10) [Heute] leiste ich mir e einen Ruhetag. (11) [Einmal im Monat] leiste ich mir e einen Frisörbesuch. Inf+ : (12) Es gibt viele Familien, die (ees) sich [nicht] leisten können, i in Urlaub zu fahren. PASSK kein Passiv möglich ANM - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, ist meist die Dienstleistung, die von dieser Person erbracht wird, gemeint: (13) [Leider] kann ich mir k keine Putzfrau leisten. ; s. auch (8). - Wenn mit der AkkE auf ein konkr. Objekt Bezug genommen wird, ist gelegentlich eine Dienstleistung, die mit Hilfe dieses konkr. Objekts erbracht wird, gemeint : (14) [Nun] leistet sie sich eein Taxi, „bloß schnell heim und die Füße hochlegen“. (MM, 4.12.2000) - sich leisten 1 wird häufig in Verbindung mit können verwendet i.S.v. ‘genügend Geld haben, um sich etwas anschaffen o.Ä. zu können’ : (15) Viele kkönnen sich kein eigenes Haus oder keine eigene Wohnung leisten.; s. auch (5), (6), (8), (12) und (13). W.BED sich [D] leisten 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] erlaubt sich etwas [abstr. Objekt/ Zustand/ Handlung], weil seine Macht, sein Ansehen, seine Zeit o.Ä. es zulassen; sich herausnehmen (16) Die Stars leisten sich [oft] Dinge, die mit Höflichkeit oder guter Erziehung nichts zu tun haben. (17) Extreme kann man sich [nur] leisten, wenn man eine Revolution machen will. (taz, 4.3.2000, S. 4) (18) Kann sich eine Zeitschrift Unabhängigkeit gegenüber ihren besten Anzeigekunden leisten? dass-S : (19) Wir können (es) uns [nicht] leisten, dass unsere leitenden Angestellten in die Schlagzeilen kommen! Inf+ : (20) [Natürlich] kann es sich keine Regierung [politisch] leisten, die unrentablen Bauernhöfe von heute auf morgen zur Aufgabe zu zwingen. (Zeit, 14.3.86, S. 1) (21) Er kann (es) sich leisten, wählerisch zu sein. - sich leisten 2 wird häufig in Verbindung mit können verwendet: s. (17), (18), (19), (20) und (21). sich [D] leisten 3 NomE AkkE jemandem [Person/ Institution] unterläuft etwas [Handlung]; begehen (22) Seine Mannschaft leistete sich [indes] zu viele technische Fehler, die der Gegner ein ums andere Mal gnadenlos ausnutzte. (MM, 12.12.2000) (23) Einen solchen Fauxpas hatte sich [bis dahin] noch kein anderer deutscher Konzern im Umgang mit den Kartellwächtern geleistet. (SZ, 19.3.97, S. 29) PHRAS Idiom: nur Wendung - Da hast du dir/ hat er sich/ ... etwas geleistet! : [als Tadel] Da hast du dir/ hat er sich/ ... etwas herausgenommen. VERBF leisten 'leiten leitet leitete hat geleitet leiten 1 etwas als Verantwortlicher lenken leiten 2 den Ablauf von etwas lenken leiten 3 jemanden in seinem Handeln beeinflussen leiten 4 etwas an sich entlang wandern lassen leiten 5 etwas den Weg irgendwohin zeigen leiten 6 etwas irgendwohin transportieren SBP leiten 1 NomE AkkE BED als Verantwortlicher jemanden/ etwas lenken. (1) Herr Müller leitet unsere Abteilung [schon seit drei Jahren]. BELR NomE: derjenige, der etwas lenkt: Person/ Gremium (2) [Innerhalb der vom Kanzler vorgegebenen allgemeinen Richtlinien] leiten [allerdings] d die Bundesminister ihren jeweiligen Geschäftsbereich [selbstständig und unter eigener Verantwortung]. (MM, 14.6.85, S. 2) (3) E Ein neunköpfiges „C Corange Group Management“ leitet den Gesamtkonzern. (nach MM, 22.3.88, S. 5) AkkE: dasjenige, das gelenkt wird: Kollektiv von Personen/ Institution/ Handlung [Arbeit, Tätigkeit o.Ä.] (4) Ady Braun, der sseine Zwölf-Mann-Band [vom Flügel aus] [so souverän] leitete, brachte Cole Porters Musik zu exzellenter Wirkung. (MM, 4.1.88, S. 28) (5) George Tabori wird das mittelgroße „SSchauspielhaus“ leiten und ein eigenes Stück inszenieren. (nach MM, 10.9.86, S. 32) (6) Damals war sie Lernschwester, [heute] leitet sie dden Pflegedienst. (BerlZ, 3.2.2001, S. 28) (7) Er entwirft Bauwerke und leitet [gegebenenfalls] ddie Bauarbeiten. (Stern, 8.10.87, S. 164) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (8) [Selbstverständlich] wird die Oper [weiter] von einem Intendanten, das Museum von einem Direktor geleitet. (BerlZ, 2.2.2001, S. 11) sein: (9) Das Wirtschaftsministerium ist [schlecht] geleitet, behauptet die Opposition. WORTB der Leiter/ die Leiterin, die Leitung ANM - Gelegentlich wird mit einer modalen AdvG bzw. PräpG [mit +D/ nach +D/ ...] auf die Art und Weise, wie etwas geleitet wird, Bezug genommen: (10) Mamma Ebe war eine Wunderheilerin, die eine christliche Sekte gründete und [mmit fragwürdigen Mitteln] leitete. (nach MM, 30.8.85, S. 28) (11) Sie leitete den Kindergarten [nnach den pädagogischen Prinzipien von Rudolf Steiner]. ; s. auch (2), (4) und (9). W.BED leiten 2 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]] lenkt den Ablauf von etwas [Veranstaltung] (12) Die Richterin leitet das Verfahren [distanziert]. (BerlZ, 2.2.2001, S. 3) (13) Auch wer unter 18 Jahre alt ist, kann, wenn er seiner Aufgabe gewachsen ist, eine Versammlung [sehr wohl] leiten. (GG, S. 38) (14) Der Betriebsratvorsitzende setzt die Tagesordnung fest und leitet die Verhandlung. (BetrVG, S. 14) (15) Der Schiedsrichter leitet das Fußballspiel. (16) Die Diskussion wird geleitet von „MM“-Redakteur P. Rogge. (MM, 4.4.2001) (17) Das Konzert wird geleitet von Hans Kämmerer. (MM, 6.4.2001) lernen 528 leiten 3 NomE AkkE jemand/ etwas [abstr. Objekt: Kraft, Instinkt o.Ä. [als Eigenschaft]] beeinflusst jemanden in seinem Handeln (18) Die Kunst der Eltern ist es, Kinder [unauffällig] zu leiten. (19) Man fragt sich, was den Menschen [wirklich] leitet, der bewusste Wille oder unbewusste Anlagen? - leiten 3 wird meist in Verbindung mit lassen in der Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion sich von etwas leiten lassen verwendet: (20) [Bei der Wahl meines Wagens] habe ich mmich [mehr] vvon meinem Instinkt und von meinem Geschmack [als] von meinem technischen Wissen leiten lassen. leiten 4 NomE (AkkE) etwas [konkr. Objekt/ Substanz] lässt etwas [Substanz/ Vorgang] an sich entlang wandern oder in sich ausbreiten (21) Elektrotöpfe brauchen Böden, die die Wärme [gut] leiten. (22) Metalle leiten Strom und Wärme, Wasser leitet den Schall. (23) Das Bett besteht aus Messing, einer Metalllegierung also, die [immerhin] [recht gut] leitet. (nach Pinkwart, S. 50) leiten 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: durch +A/ in +A/ .../ bis-Gruppe jemand/ etwas [konkr. Objekt: Fahrzeug, Gerät, Vorrichtung o.Ä.] zeigt jemandem/ etwas [konkr. Objekt: Fahrzeug] den Weg irgendwohin durch Vorangehen, Mitgehen oder durch begleitende Anweisungen (24) Die Hausfrau umarmt die Freundinnen und leitet sie durch den engen Flur ins Wohnzimmer mit Ausblick auf ihren Garten. (nach Zeit, 18.1.85, S. 53) (25) Der Lotse leitet das Schiff [sicher] bis zur Flussmündung. (26) Wir folgten einem Taxi, das uns bis zum Autobahnzubringer leitete. (27) Ein ausgeklügeltes Schildersystem leitet den Verkehr um die Stadt. (28) Wenn Sie den Weg nicht kennen, können Sie den Bordcomputer einschalten, der Sie durch die Stadt leitet. (29) Das Flugzeug wurde [vom Tower aus] [sicher] auf die Nebenbahn geleitet. (30) [Zum Glück] werden wir zum Ausgang geleitet, niemand von uns hätte wohl allein den richtigen Weg gefunden. (BerlZ, 7.2.2001, S. 25) leiten 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: durch +A/ in +A/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt: häufig Vorrichtung] transportiert etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] irgendwohin (31) Die Sekretärin leitete den Brief zum Direktor. (32) Es gibt Firmen, die schädliche Stoffe [einfach] in die Flüsse leiten. (nach Zeit, 4.10.85, S. 17) (33) Die Klimaanlage ist mit Entrauchungsklappen versehen, die [im Brandfall] den Rauch nach außen leiten. (MM, 12.4.2001) (34) Die Kanalisation, die alle Abflüsse auf entfernte Felder leitet, ist mustergültig. (nach Schädlich, S. 169) (35) Der Mann wurde verurteilt, weil er Gelder statt auf das Firmenkonto auf sein Privatkonto geleitet hatte. PHRAS Idiom: jemanden in die Irre leiten: jemanden täuschen; etwas in die Wege leiten: dafür sorgen, dass mit etwas angefangen wird 'lernen lernt lernte hat gelernt lernen 1 sich ein spezielles Wissen aneignen lernen 2 aus aus etwas die Notwendigkeit von etwas ableiten lernen 3 von von etwas etwas übernehmen lernen 4 irgendwo eine Berufsausbildung machen SBP lernen 1 NomE AkkE BED sich ein spezielles Wissen aneignen, sodass man etwas im Gedächtnis gespeichert hat oder etwas beherrscht . (1) Er hat [ausgezeichnet] Deutsch gelernt. BELR NomE: dasjenige, das sich ein spezielles Wissen aneignet: Person/ Tier (2) Niemand weiß, was e ein Schüler [am Ende seiner Schulzeit] [im Biologieunterricht] [eigentlich] gelernt hat. (Zeit, 24.5.85, S. 65) (3) [Im Fach Sprecherziehung] lernen ddie künftigen Lehrer [neben Sprechtechnik] auch die korrekte hochdeutsche Aussprache. (4) E Ein junger Hund muss (es) lernen, seinem Herrn zu gehorchen. AkkE: dasjenige, das im Gedächtnis gespeichert ist: abstr. Objekt [häufig Verhaltensweise]/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt] [als Lernstoff] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung [als Lernstoff] (5) Ganz nebenbei beschäftigte sie sich auch noch mit Philosophie und Literatur, lernte a acht Sprachen und Flöte. (MM, 13.2.88, S. 3) (6) [Unter fachkundiger Anleitung von vier Dozenten der benachbarten Hochschule für Künste] lernen die Mädchen und Jungen B Ballettschritte, Folkloretänze und auch moderne Improvisationen. (nach MM, 25.7.86, S. 24) (7) Ich habe leider keine Zeit, ich muss VVokabeln lernen. (8) S Sparsamkeit kann man [ebenso] lernen [wie das Skilaufen]. (9) Er studierte zuerst Medizin (und lernte d die Achtung vor der Genauigkeit naturwissenschaftlicher Arbeiten) und dann Philosophie. (Zeit, 1.5.87, S. 45) dass-S : (10) Da wächst eine ziemlich verwöhnte Bagage heran, wenn die mal hart arbeiten muss, lernt sie, ddass das Leben kein Zuckerschlecken ist. (Zeit, 8.3.85, S. 69) Inf+ : (11) [Wann] wirst du (e es) [endlich] lernen, dden Videorecorder zu programmieren? Inf- [o. Korrelat] : (12) Unser Jüngster hat [früh] EEnglisch sprechen gelernt. (13) Ich kannte die Stadt, aber [jetzt] sollte ich s sie lieben lernen. (Heuss, S. 429) w-Frag : (14) Wir haben gelernt, wwie man sich in einer Firma beim Personalchef vorstellt. (Zeit, 26.7.85, S. 42) Hpts [o. Korrelat] : (15) Ich habe gelernt, W Wärme breitet sich von Stellen höherer zu solchen tieferer Temperatur aus. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) Viele Volkslieder, die von unserer Generation [in der Schule] gelernt und gesungen wurden, kennen unsere Enkel gar nicht mehr. sein : (17) Wenn die Vokabeln gelernt sind, muss ich noch Matheaufgaben machen. WORTB der Lerner/ die Lernerin; lernbar ANM - In generischen Sätzen oder wenn die mit lernen 1 ausgedrückte Handlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden : (18) Wenn man im Beruf vorlernen 529 ankommen will, muss man [ständig] lernen. (19) [Nach einer kurzen Spielpause] lernen die Erstklässler [wieder] [viel entspannter]. (nach MM, 26.10.85, S. 11); s. auch (26). - Mit einer PräpG [in +D] kann auf das Unterrichtsfach Bezug genommen werden: s. (2) und (3). - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D] kann auf die Bildungseinrichtung, Unterrichtsform, Veranstaltung o.Ä. Bezug genommen werden : (20) Frankreichs junger Premierminister hat [a auf den Eliteschulen] das gelernt, was einen französischen Technokraten auszeichnet. (nach Zeit, 8.11.85, S. 2) (21) [IIn dieser Arbeitsgemeinschaft] kann man das Erstellen von Kalkulationen mit Hilfe von Computern lernen. (nach MM, 14.1.86, S. 16); s. auch (16). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf die Person [Lehrer o.Ä.] Bezug genommen werden, die Wissen vermittelt: (22) [B Bei unserer Englischlehrerin] haben wir auch Shantys gelernt. - Mit einer PräpG [an +D/ aus +D/ durch +A/ nach +D/ ...] kann auf Lernmittel und -methoden Bezug genommen werden: (23) Die Schüler sollen [a an Satzbeispielen] die Verwendung des Konjunktivs lernen. (24) Die Lehrlinge sollen [aan diesen Geräten] lernen, metallene oder hölzerne Werkstücke per Knopfdruck zu bearbeiten. (nach MM, 15.4.88, S. 25) (25) Kochen lernt man [nicht] [a aus Kochbüchern], sondern [vor allem] [ddurch praktische Erfahrung am Herd]. (26) [Vom kommenden Schuljahr an] lernen die Schüler der Hauptschulen [n nach neuen Lehrplänen]. - Gelegentlich wird lernen 1 in Verbindung mit einer modalen AdvG in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet : (27) Das Gedicht ist kurz und llernt sich schnell . - lernen 1 wird häufig in dem Ausdruck etwas auswendig lernen verwendet i.S.v. ‘sich etwas einprägen, um es aus dem Gedächtnis exakt wiedergeben zu können’: (28) Der Vorsitzende hatte [für seine Festrede] alle Zitate aauswendig gelernt. (29) [Zur nächsten Geografiestunde] müssen wir die afrikanischen Hauptstädte aauswendig lernen. W.BED lernen 2 aus NomE (AkkE) PräpE; AkkSE ohne Korrelat; PräpE: aus +D; PräpSE mit obl. Korrelat daraus jemand [Person/ Institution] leitet aus etwas [Sachverhalt] die Notwendigkeit von etwas [Sachverhalt] ab und verhält sich entsprechend (30) Wenn die Offiziere aus der Enttäuschung über ihr Scheitern [jetzt] Selbstbescheidung und Zurückhaltung lernen, hat das Jahrzehnt der Demokratie in Lateinamerika eine Chance. (nach Zeit, 18.1.85, S. 1) (31) Wirklich gefährdet sind Sie - oder ein anderer - nur dann, wenn Sie aus dem Erlebten nichts lernen. (Cotton, S. 53) (32) [Hoffentlich] hast du aus diesem Fiasko etwas gelernt! (33) Wir Deutschen sollten überlegen, wie wir der Welt deutlich machen können, dass wir aus unserer Geschichte gelernt haben. (nach Zeit, 25.1.85, S. 4) (34) Gorbatschow kann sich in der DDR überzeugen, dass die SED aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. (MM, 17.4.86, S. 2) dass-S [AkkSE] : (35) Man kann aus der soziokulturellen Vielfalt der Welt [zweifellos] [unentwegt] lernen, dass die Welt bunt ist. (Zeit, 3.5.85, S. 64) Inf+ [AkkSE] : (36) [Vielleicht] hat Monika aus dieser Enttäuschung [endlich] gelernt, sich nicht immer auf die Hilfe anderer zu verlassen. w-Frag [AkkSE] : (37) Wenn man aus einem Fehler lernt, wie er zu vermeiden ist, hat er einen Sinn gehabt. Hpts [AkkSE] : (38) Die Regierungen sollten aus diesem Ergebnis lernen: durch zähes Verhandeln lassen sich internationale Krisen überwinden. dass-S [PräpSE] : (39) Hast du [denn] überhaupt nichts daraus gelernt, dass man deine Gutgläubigkeit so schamlos ausgenutzt hat? Inf+ [PräpSE] : (40) Daraus, als Soldat sinnlose Zerstörung und grausames Töten erlebt zu haben, hat der Mann eins gelernt: es darf nie wieder Krieg geben. w-Frag [PräpSE] : (41) Daraus, mit welcher Dreistigkeit diese Trickbetrüger vorgehen, sollte man lernen, noch vorsichtiger zu sein. lernen 3 von NomE (AkkE) PräpE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: von +D jemand/ etwas [Tier] übernimmt von jemandem/ etwas [Tier] etwas [abstr. Objekt: Wissen, Fertigkeit, Verhaltensweise o.Ä.], das dieser beherrscht, um es ebenfalls zu wissen oder zu tun (42) [Zuerst] lernt man von seinen Eltern und Geschwistern, [später] auch von seinen Freunden. (43) Er war ein universell gebildeter Mensch, von dem ich ungeheuer viel gelernt habe. (Zeit, 5.12.86, S. 59) (44) Er wird für seine eigene Arbeit viele Vorteile daraus ziehen, wenn er von den Griechen das prinzipielle Denken, die prinzipielle Fragestellung gelernt hat. (nach Heisenberg, S. 43) dass-S : (45) Von Visconti hat er gelernt, „dass ein Projekt dich Tag und Nacht verfolgen muss“. (nach Stern, 14.5.87, S. 214) Inf+ : (46) Er hat (es) von seinen Eltern gelernt, Versprechen zu halten. Inf- : (47) Im tiefen Wasser schwimmen, habe ich von meinem drei Jahre älteren Bruder gelernt. w-Frag: (48) Die jungen Vögel lernen (es) von ihrer Mutter, wie man Insekten fängt und wo Feinde lauern. Hpts [o. Korrelat] : (49) [Früher] haben die Jungen von ihren Vätern gelernt, ein Mann weint nicht. - Gelegentlich wird mit lernen 3 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch voneinander ersetzt: (50) WWir irren alle und lernen vvoneinander. (Jaspers, S. 4) (51) AAlt und Jung können vvoneinander lernen. - Die AkkSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (47). lernen 4 NomE AkkE v AdvE; AdvE: bei +D/ in +D/ ... jemand macht irgendwo [Institution: Firma] eine Berufsausbildung für etwas [Beruf] lesen 530 (52) Welchen Beruf haben Sie bei welcher Firma gelernt? (53) Susi Kater lernte Verkäuferin im Kaufhaus Sternfeld. (Grass, S.142) (54) Der 29-jährige hat Kraftfahrzeugelektriker gelernt und war zwei Jahre arbeitslos. (Stern, 21.5.87, S. 77) (55) Was haben Sie gelernt? (56) Karin ist stolz darauf, beim besten Schneider der Stadt gelernt zu haben. (57) „Wo haben Sie gelernt? “ - „Bei der BASF in Ludwigshafen.“ - lernen 4 wird auch in dem Ausdruck etwas von der Pike auf lernen i.S.v. ‘etwas von Grund auf lernen’ verwendet. PHRAS Idiom: etwas will gelernt sein: um etwas zu beherrschen, muss intensiv gelernt, geübt werden - [ugs] Mancher lernt’s nie! : [als Ausdruck des Ärgers oder der Resignation, wenn jemand etwas falsch macht, sich nicht richtig verhält]; Gelernt ist gelernt! : [als Ausdruck des Stolzes oder der Anerkennung] Was man richtig gelernt hat, beherrscht man auch. VERBF kennen lernen 'lesen liest las hat gelesen lesen 1 etwas Schriftliches entziffern lesen 2 etwas Schriftliches inhaltlich erfassen lesen 3 etwas fachmännisch interpretieren lesen 4 Unerwünschtes heraussortieren lesen 5 <über> Vorlesungen halten lesen 6 etwas von der Oberfläche entfernen lesen 7 etwas vortragen lesen 8 etwas bei einer Person wahrnehmen lesen 9 als etwas als ein solches interpretieren lesen 10 über/ von einen Text erfassen, der über/ von etwas handelt SBP lesen 1 NomE AkkE BED etwas Schriftliches entziffern. (1) Ich kann seine Schrift [nicht] lesen. BELR NomE: derjenige, der etwas entziffert: Person/ konkr. Objekt (2) Das kann [doch] kkein Mensch lesen! (3) Ich möchte den sehen, d der diese Unterschrift lesen kann. (4) DDie automatisierten Lesegeräte der Post lesen nur das, was sie sehen. (Tagessp., 2.12.2002, S. 32) AkkE: dasjenige, das entziffert wird: abstr. Objekt [Buchstabe, Zahl, Schriftart]/ [indirekt Text, Schriftstück] (5) Der Optiker forderte den Patienten auf, ddie Zahlen auf der Tafel zu lesen. (6) [Wahrscheinlich] hat der Briefträger den Namen [falsch] gelesen. (7) Nur ein Experte ist in der Lage, d die handschriftlichen Korrekturen des Dichters zu lesen. (8) Die Sprachkenntnisse der deutschen Touristen sind äußerst gering: sie können [zwar] KKyrillisch lesen, doch sie verstehen die russischen Hinweisschilder nicht. (9) D Diesen Zettel kann ich [beim besten Willen] [nicht] lesen. PASSK Werden-Passiv werden : (10) Von Historikern, die sich damit auskennen, werden die Grabinschriften [mühelos] gelesen. WORTB lesbar, leserlich ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn in Verbindung mit dem Modalverb können auf die Fähigkeit des Lesens Bezug genommen wird : (11) Zwei von drei Frauen in der dritten Welt kkönnen [nicht] lesen und schreiben. (Zeit, 26.7.85, S. 41). In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG hinzugefügt : (12) [Schon mit fünf Jahren] konnte er [f fließend] lesen. - Gelegentlich wird eine PräpG [mit +D] hinzugefügt, mit der auf eine Lesehilfe Bezug genommen wird : (13) Die Schriftgröße 4 kann man [nnur mit einer Lupe] lesen. - lesen 1 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist zu lesen verwendet : (14) Die Unterschrift iist [nicht] z zu lesen. (15) Deine Schrift i ist [schwer] zzu lesen. - lesen 1 wird auch in Verbindung mit einer modalen AdvG in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet: (16) Seine Schrift ist sehr deutlich und l liest sich leicht. SBP lesen 2 NomE AkkE BED etwas Schriftliches optisch und inhaltlich erfassen . (17) Den Artikel müssen Sie [unbedingt] lesen. BELR NomE: derjenige, der etwas optisch und inhaltlich erfasst: Person (18) Hat FFriedrich Nicolai diesen Band seiner Bibliothek [je] gelesen? (Zeit, 5.4.85, S. 70) (19) DDer Laie liest Engelbergs Buch über Bismarck [mit großer Spannung]. (Zeit, 30.8.85, S. 67) (20) D Die Sowjetbürger lesen [wieder] ihre Zeitungen. (MM, 27.3.87, S. 2) AkkE: dasjenige, das optisch und inhaltlich erfasst wird: geistiges Produkt/ abstr. Objekt [Text, Buch o.Ä.]/ [indirekt Handlung [als Inhalt]/ Person [als Autor]] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung [als Inhalt] (21) Lesen Sie ddie Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! (22) Seit Marion arbeitslos ist, liest sie [jeden Tag] d die Stellenangebote in der Zeitung. (23) Wenn man [heute] d die Manifeste und Appelle, die Texte und Korrespondenzen liest, ddie von den europäischen Künstlern in den ersten zwanzig Jahren dieses Jahrhunderts geschrieben wurden, dann wird einem leicht schwindlig. (Zeit, 16.5.86, S. 49) (24) Das Einfachste tut keiner: die Bücher, ddie man [nie] lesen wird, einfach wegzuwerfen. (Zeit, 21.6.85, S. 39) (25) Jeder liest sseine Kritiken [voller Neugier]. (Zeit, 31.5.85, S. 44) (26) [Auf einer Homepage] lesen wir IIntimes über einen Herrn Wagner. (BerlZ, 31.12.98, S. VIII) (27) Er las [vor allem] d die klassischen Historiker. (Zeit, 8.11.85, S. 6) dass-S : (28) [Im Programm] kann man lesen, ddass sich die National Philharmonie Budapest auch um moderne ungarische Musik bemühe. (MM, 12.1.87, S. 24) w-Frag : (29) Können Sie (ees) [nicht] lesen, w was da steht? Hpts : (30) D Der deutsche Wald sei schwer angeschlagen, lesen wir. (BerlZ, 7.1.99, S. 4) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (31) Die erwähnten vier Exemplare werden [nicht] gelesen, vielleicht weiterverschenkt - und [wieder] [nicht] gelesen. (Zeit, 19.7.85, S. 34) sein : (32) Sind die Illustrierten gelesen, wandern sie zu dem übrigen Altpapier. lesen 531 WORTB der Leser/ die Leserin; belesen, lesbar ANM - Gelegentlich wird statt der AkkE eine statische PräpG [in +D] realisiert, mit der indirekt auf das geistige Produkt Bezug genommen wird: (33) Mein Großvater las [jeden Abend] [iin der Bibel]. - Gelegentlich wird statt der AkkE eine modale AdvG oder PräpG [in +D/ ...] realisiert, mit der indirekt auf fremdsprachige Texte Bezug genommen wird: (34) Er sprach und las [mit Leichtigkeit] [ttschechisch]. (Zeit, 5.7.85, S. 47) (35) Unsere Enkelin ist zweisprachig aufgewachsen und liest [fließend] [i in Deutsch und in Italienisch]. - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die mit lesen 2 ausgedrückte Handlung betont wird: (36) Einige Reisende lesen, einige schlafen. (Zeit, 4.8.95, S. 45) (37) Behinderte können [hier] [gemeinsam mit ihren Schicksalsgenossen] basteln, aber [auch] lesen und diskutieren. (nach MM, 6.4.85, S. 29) - Das Korrelat es wird selten realisiert. - Mit der AkkE kann auch auf Zitate oder Titel Bezug genommen werden. Sie werden zwischen Anführungszeichen geschrieben und können unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: (38) Petra hat „V Vom Winde verweht“ [schon einmal] gelesen. (39) In unserem Supermarkt kann man lesen: „BBei uns ist der Kunde König“. - Gelegentlich wird lesen 2 in der Passivkonstruktion etwas ist zu lesen verwendet : (40) Das Buch iist [nicht immer] [leicht] z zu lesen, aber eine Fundgrube. (Zeit, 8.11.85, S. 14) - Gelegentlich wird lesen 2 in Verbindung mit einer modalen AdvG oder wie-Gruppe mit NG im N in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet: (41) Seine einfallsreiche Geschichte lliest sich spannend. (MM, 11.4.85, S. 32) (42) Seine Bücher llesen sich wie Testberichte über Aneignung und Verarbeitung neuer Ideen. (Zeit, 6.9.85, S. 31) W.BED lesen 3 NomE AkkE jemand interpretiert etwas [geistiges Produkt: Noten, Partitur o.Ä.] fachmännisch (43) Kannst du Noten lesen? (44) In der Geografiestunde lernen die Schüler auch Karten zu lesen. (45) Ein Laie kann technische Zeichnungen [nicht] lesen. (46) Es kann viel davon abhängen, von welchem Arzt eine Röntgenaufnahme gelesen wird. lesen 4 NomE AkkE jemand sortiert aus einer Menge von etwas [konkr. Objekt: Salat, Hülsenfrüchte o.Ä.] Unerwünschtes heraus (47) Wenn du den Salat gelesen hast, kannst du ihn waschen. (48) Die Bohnen müssen [noch] gelesen werden. lesen 5 <über> NomE AkkE/ PräpE (AdvE); PräpE: über +A; (AdvE): an +D/ vor +D jemand [als Dozent] hält irgendwo Vorlesungen in etwas [Fachgebiet] bzw. über etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Thema]] (49) [Im vorigen Semester] hat er vor Studenten des zweiten und dritten Semesters europäische Architektur des Mittelalters gelesen. (50) Im Vorlesungsverzeichnis war angekündigt, dass Frau Professor Neumann über Wieland, Goethe und Schiller liest. (51) Ein Mitarbeiter des Instituts hat [im Sommersemester 1994] an der Humboldt-Universität Berlin über prototypische Semantik gelesen. (52) Professor Müller hat [gestern] über Mord und Selbstmord in der Antike gelesen. lesen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: von +D jemand entfernt etwas [konkr. Objekt] nacheinander einzeln irgendwo von der Oberfläche (53) Sie las [ihm] die Fusseln vom Pullover. (54) Lies die Scherben vom Teppich! - Pertinenzdativ ist möglich: s. (53). lesen 7 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): in +D/ vor +D/ ... jemand trägt irgendwo etwas [geistiges Produkt: schriftlicher Text/ [indirekt Autor]] öffentlich vor; rezitieren (55) Sie las nicht gerne vor einem jugendlichen Publikum. (56) André Eisermann hat im Karlstorbahnhof Goethes Werther gelesen. (57) Berliner Schauspieler lesen Texte von Heiner Müller, Erzählungen, Gedichte, Szenen. (Zeit, 12.1.96) (58R) Er liest den Eröffnungsspruch und betet - der Messordnung entsprechend - Kyrie und Gloria. (Römisches Messbuch) (59) [Auf dieser Kassette] liest der Sprecher Goethe und Fontane [langweilig und monoton]. (nach Zeit, 10.2.85, S. 49) - Mit der AkkE kann auch auf Titel von geistigen Produkten Bezug genommen werden. Sie können unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben : (60) Die Schüler lasen [mit verteilten Rollen] „V Von Mäusen und Menschen“. - Häufig wird statt der AkkE eine PräpG [aus +D] realisiert, mit der ausgedrückt wird, dass nur ein Teil des Textes vorgetragen wird: (61) [Mehrmals] liest er vor Publikum a aus seinen beiden Arbeiten und durch solche Auftritte wird er mit älteren Schriftstellerkollegen bekannt. (Zeit, 29.3.85, S. 99) lesen 8 NomE AkkE AdvE1/ AdvE2; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE1: aus +D/ von +D; AdvE2: in +D jemand entnimmt etwas [Zustand: meist Gefühl] irgendwoher [Körperteil: Gesicht, Augen/ [indirekt Blick]] bzw. nimmt etwas irgendwo [Körperteil: Gesicht, Augen/ [indirekt Blick]] bei einer Person wahr (62) Was magst du empfunden haben? Ich hätte es [dir] [gerne] vom Gesicht gelesen. (nach Th. Mann, Reden, S. 308) (63) In ihren Blicken konnte man Hass und Verachtung lesen. dass-S : (64) Martha Müller traut sich nicht ans Telefon. Sie schickt eine Verwandte. Aus deren Gesicht liest sie, dass ihr Kind nicht mehr am Leben ist. (nach Stern, 15.10.87, S. 112) w-Frag : (65) Kannst du [nicht] in meinen Augen lesen, wie schön du bist? (Uhl, S. 18) lieben 532 Hpts : (66) Man kann (es) [deutlich] im Blick des Kranken lesen: er hat Angst vor dem Sterben. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (62). lesen 9 als NomE AkkE PrädE; AkkE: NG/ Zeichengruppe; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand interpretiert etwas [sprachlicher Ausdruck/ Zahl/ geistiges Produkt] als ein solches (67) Der Schriftsachverständige hat die Unterschrift [eindeutig] als ‘Hartmann’ gelesen. (68) Als was liest du diesen Krakel? Ich lese das als ‘21’, aber Werner hält es für ‘71’. (69) Man kann das ganze Buch als eine Art Vorschule zum Judentum lesen. (Zeit, 21.3.86, S. 15) (70) Die Liberalen profitieren von einer starken Tendenz, die Ostverträge nur als Dokument der offenen deutschen Frage zu lesen. (nach Zeit, 22.2.85, S. 5) (71) Siddhartas „alles ist im Fluss“ wird nun als „alles geht den Bach runter“ gelesen. (taz, 15.6.92, S. 26) - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: s. (71). lesen 10 über/ von NomE PräpE; PräpE: über +A/ von +D; PräpSE mit obl. Korrelat darüber/ davon jemand erfasst optisch und mental einen Text, der über/ von jemandem/ etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Thema]] handelt (72) Sie liest gerne über Pferde, ihr Bruder liest [lieber] über Sportwagen. (73) Die Europäer werden nervös, wenn sie über die Schwierigkeiten amerikanischer Geldfirmen lesen. (MM, 1.4.85, S. 3) (74) [Erst kürzlich] las ich von einem amerikanischen Sergeanten, der sich pplötzlich zwei Vietcong- Soldaten gegenüber fand. (Eibl-Eibesfeld, S. 112) (75) [Manchmal] liest man vom „Wirken der ewigen Gesetze der Natur“. (Urania 1/ 67, S. 76) (76) Hast Du von dem Mord in Heidelberg gelesen? dass-S : (77) Hast du auch davon gelesen, dass das Weihnachtsgeld der Beamten gekürzt werden soll? w-Frag : (78) [Überall] hört und liest man darüber, welche Vorteile die Einführung des Euro für die Wirtschaft bringt. PHRAS Idiom: Gedanken lesen können: die Gedanken einer Person erraten; (jemandem) aus der Hand lesen: jemandes Schicksal aus den Handlinien deuten; jemandem (die Worte) von den Lippen lesen: das, was gesagt wird, an den Lippenbewegungen erkennen; jemandem jeden Wunsch von den Lippen lesen: jemandem jeden heimlichen Wunsch erfüllen; zwischen den Zeilen lesen: beim Lesen eines Textes auch das erkennen, was nur andeutungsweise, indirekt ausgedrückt ist G.ANM - lesen wird auch in den Ausdrücken verwendet Korrektur lesen i.S.v. ‘einen Text auf Druck-, Schreibfehler hin überprüfen und die gefundenen Fehler korrigieren’ und [Religion, katholisch] die Messe lesen ‘die Messe zelebrieren’. - lesen wird auch in den Ausdrücken Ähren, Kartoffeln lesen verwendet i.S.v. ‘auf einem abgeernteten Feld die letzten Ähren, Kartoffeln aufsammeln’. - lesen wird auch in den Ausdrücken Beeren, Wein lesen verwendet i.S.v. ‘Beeren, Wein ernten’. 'lieben liebt liebte hat geliebt lieben 1 für jemanden Liebe empfinden lieben 2 zu etwas eine gefühlsbetonte positive Einstellung haben lieben 3 etwas benötigen, um gut zu gedeihen lieben 4 mit jemandem Zärtlichkeiten austauschen SBP lieben 1 NomE AkkE BED für jemanden Liebe empfinden . (1) Ich liebe dich . BELR NomE: derjenige, der Liebe empfindet: Person/ selten Tier (2) T Tristan liebt Isolde. (Zeit, 12.9.86, S. 47) (3) SSeine Schüler liebten und verehrten ihn. (Pörtner, S. 14) (4) DDie Eltern haben ihren einzigen Sohn [abgöttisch] geliebt. (5) Gott im Himmel liebt alle Menschen. (6) W Wir lieben unsern Hund und u unser Hund liebt uns. AkkE: dasjenige, für das jemand Liebe empfindet: Person/ Tier/ [indirekt Eigenschaft] (7) Ich liebe m meine Frau [noch immer] und ich liebe mmeine Kinder. (Jasmin, H. 14, S. 120) (8) Sie liebt n nur ihre Familie, alle anderen Menschen sind ihr völlig gleichgültig. (9) Wer ddie Menschen liebt, muss den Krieg hassen. (10) Unsere Nachbarn lieben i ihre Katze [wie ein Kind]. (11) „Liebe GGott und tu, was du willst“, hat Augustin gesagt. (Der Weg, 42/ Jg. 25, S. 1) (12) Ich liebe ssie, ich liebe iihre Stimme, ihren Gang, ihre Art zu schweigen. PASSK Werden-Passiv werden : (13) Er war ein schöner Mann, der sich einbildete, von allen Frauen, die ihm begegneten, geliebt zu werden. WORTB der/ die Geliebte, der/ die Liebende, die Liebe ANM - Wenn die Handlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden : (14) Ja, ich liebe [heiß und begehrend und selig und jammervoll]. (Th. Mann, Betrogene, S. 64) - Mit lieben 1 wird häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (15) FFünf Brüder lieben eeinander und lieben dieselbe Frau. (Zeit, 19.7.85, S. 33) (16) SSie lieben ssich ggegenseitig. SBP lieben 2 NomE AkkE BED zu etwas eine stark gefühlsbetonte positive Einstellung haben. (17) Sie liebt ihren Beruf. BELR NomE: dasjenige, das eine positive Einstellung hat: Person/ Institution/ Tier (18) Verrückt, [wie] MMänner Autos lieben. (Zeit, 20.12.85, S. 49) (19) DDie Jugend liebt den Sport. (20) DDer Nazistaat liebte Fackelzüge und Paraden. (21) UUnser Hund liebt Leibnizkekse. AkkE: dasjenige, zu dem jemand eine positive Einstellung hat: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (22) Petra liebt aaltes Porzellan, ihr Mann sammelt Briefmarken. (23) Sie liebt dden Stierkampf. (Zeit, 1.5.87, S. 51) (24) Sie lieben iihr Land, ihre Literatur, sie lieben iihre Geliefern 533 schichte. (nach Zeit, 21.6.85, S. 6) (25) Der eine liebt ddas Leben auf dem Land, der andere d die Großstadtatmosphäre. (26) Es ist schwer zu sagen, wwas er [mehr] liebt: ddas Geld oder die Macht. (27) Kinder lieben AAffen [über alles]. dass-S : (28) Der Klassenlehrer unserer Tochter liebt ees [nicht], ddass ihm die Schüler zum Geburtstag Geschenke machen. Inf+ : (29) Er liebte ees, sich über Kollegen lustig zu machen. (Zeit, 10.4.87, S. 61) (30) GGekrault zu werden, liebt jeder Hund. w-Frag : (31) Ich liebe e es, w wie sie sich kleidet. PASSK Werden-Passiv werden : (32) [In den USA] werden Arnold Lobels Kinderbücher von Kindern [tatsächlich] geliebt. (Zeit, 4.1.85, S. 35) WORTB die Liebe ANM - Wenn die AkkE mit einer Personenbezeichnung belegt ist, sind häufig die geistigen Produkte dieser Person gemeint: (33) Ich liebe MMozart. - Häufig wird statt der AkkSE in Form eines dass- Satzes ein wenn-Satz realisiert: (34) Ich liebe es, wwenn die Sonne in mein Arbeitszimmer scheint. W.BED lieben 3 NomE AkkE; AkkSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Tier/ Pflanze] benötigt etwas, um gut zu gedeihen (35) Katzen lieben Sauberkeit. (36) Alpenveilchen lieben einen hellen Standort. Inf+ : (37) Diese Pflanze liebt es, kühl zu stehen. lieben 4 NomE (AkkE) jemand tauscht mit jemandem Zärtlichkeiten aus, hat mit ihm Geschlechtsverkehr (38) [Mit siebzehn Jahren] hat er [zum ersten Mal] geliebt. (39) Ich rauche gern, ich esse gern, ich liebe [gern], ich mache beinahe alles gern. (taz, 26.2.90, S. 6) (40) Als er das Mädchen lieben wollte, hat sie sich gewehrt. - Häufig wird mit lieben 4 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]] belegt: (41) [Im nächtlichen Park] lieben ssich die Pärchen. VERBF verlieben, sich 'liefern liefert lieferte hat geliefert liefern 1 etwas zustellen liefern 2 etwas mit jemandem austragen liefern 3 etwas hervorbringen liefern 4 etwas bieten liefern 5 etwas geben SBP liefern 1 NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) BED etwas, das bestellt oder gekauft ist, zu jemandem irgendwohin bringen; zustellen . (1) Wir liefern unseren Kunden die Ware direkt ins Haus. BELR NomE: derjenige, der etwas bringt: Person/ Institution [Firma] (2) [In diesem Feinkostladen] liefert d der Chef die Ware [persönlich] ins Haus. (3) DDie Firma lieferte [zwischen 1987 und 1993] mehr als 71.000 Plasmabeutel an Kliniken. (Verkaufswert: rund fünf Millionen Mark). (Spiegel, 7/ 94, S. 210) AkkE: dasjenige, das gebracht wird: Konkretum [außer Mensch]/ abstr. Objekt [Verfahren [als Ware]] (4) Der Bäcker liefert uns [jeden Morgen] ffrische Brötchen. (5) Den Kinderheimen liefert die Industrie [auch] M Marmelade in 5-kg-Eimern. (6) Der Großbauer liefert [jedes Jahr] über 500 Schweine an die Fleischkonservenfabrik. (7) Die Firmen werden sich überlegen, ob sie d die teuren Bremsen ins Ausland liefern oder lieber dort Wagen mit Billigbremsen produzieren. (nach Europa, S. 83) (8) Es soll dafür vorgesorgt werden, dass d die Techniken in der DDR verbleiben und [nicht] in andere Länder geliefert werden. (FAZ, 1. Hj. 1990) (DatE): derjenige, dem etwas gebracht wird: Person/ Institution (9) Wann können Sie m mir die Waschmaschine liefern? (10) Die Bundesrepublik durfte dder Südafrikanischen Union keine Waffen liefern. (PräpE): an +A: derjenige, dem etwas gebracht wird: Person/ Institution (11) Der Großhandel liefert das Grünfutter ddirekt an die Bauern. (12) Die DDR lieferte Waren [zu besonders günstigen Bedingungen] a an die Sowjetunion. (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort (13) Die Bundesrepublik darf keine Waffen i in Krisengebiete, z.B. nach Südafrika, liefern. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Einzelnummern des Amtsblattes werden [nur] durch Badenia, Verlag und Druckerei, geliefert und sind deshalb ausschließlich dort zu bestellen. (nach Amtsblatt, S. 55) sein : (15) Wir bezahlen erst dann, wenn alle Möbelstücke geliefert sind. - Bekommen-Passiv : (16) [Heute um 9 Uhr] bekommen/ kriegen wir den Fernseher, den wir vor 3 Wochen bestellt haben, [endlich] geliefert. WORTB der Lieferant/ die Lieferantin, die Lieferung; lieferbar ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird : (17) Wir liefern [frei Haus]. (18) Das Geschäft liefert [auch sonntags]. - Meist sind der Ort und der Zeitpunkt für die Lieferung vorher vereinbart worden. - Häufig wird mit einer temporalen AdvG bzw. PräpG [ab +D/ an +D/ um +A/ ...] auf den vereinbarten Termin für die Lieferung Bezug genommen : (19) Wir hatten abgemacht, dass Sie die Möbel [erst] [nnachmittags/ aab 14 Uhr] liefern, weil ich vormittags arbeite; s. auch (4), (6), (9), (16) und (18). W.BED liefern 2 NomE AkkE DatE jemand trägt etwas [Handlung: Kampf o.Ä.] mit jemandem [Person/ Institution] aus liegen 534 (20) Hannibal lieferte den Römern [in Norditalien] mehrere siegreiche Schlachten. (21) Die Terroristen lieferten dem Staat einen erbarmungslosen Kampf. - Häufig wird mit liefern 2 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE durch ein reziprokes Pronomen [sich [D]/ einander belegt] : (22) [Im Libanon] lieferten ssich Christen und Moslems einen fürchterlichen Krieg. (23) [Noch im 19. Jahrhundert] lieferten aadlige Offiziere einander Duelle mit Pistolen. liefern 3 NomE AkkE (DatE) etwas [Lebewesen/ Substanz/ geografischer Ort] bringt etwas [Konkretum] für jemanden hervor (24) Der karge Boden der Kalaharisteppe liefert den Buschmännern nur wenig Nahrung. (25) Die argentinischen Rinder liefern gutes Fleisch. (26) Milch liefert wertvolles Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. (MM, 24.9.85, S. 3) (27) Ein paar wichtige Heilkräuter gegen Fieber, Husten und Bauchschmerzen lieferte der Hausgarten. (nach Zeit, 11.10.85, S. 80) (28) Amazonien liefert Hunderte von Ölen und Farbstoffen für industrielle Zwecke. (nach MM, 3.10.85, S. 3) (29) Die Nordsee liefert [bald] keine gesunden Fische mehr. liefern 4 NomE AkkE (DatE) etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] bietet jemandem etwas [abstr. Objekt: Information o.Ä.]; geben, bringen (30) Der Unfall hat mir interessantes Material für meine Untersuchung geliefert. (31) Die Stadtgeografie liefert [allein in der Benennung von Straßen und Plätzen] viele Anhaltspunkte zur Wiedererkennung der Vergangenheit. (nach MM, 2.3.85, S. 3) (32) Die Geschichte liefert keinen Beleg dafür, dass Konflikte ewig dauern. (Zeit, 11.1.86, S. 1) (33) Die Bindung liefert die Motivation dazu, gemeinsam Kinder großzuziehen (FAZ, 1993) (34) Geheimdienstinformationen und Ermittlungsergebnisse des Bundeskriminalamts lieferten den Anklägern ein ausreichendes Puzzlebild über die Verwicklungen des Iran. (Spiegel, 24/ 93, S. 89) liefern 5 NomE AkkE (DatE/ PräpE); (PräpE): an +A jemand [Person/ Institution] gibt jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt: Information, Beweis o.Ä.]; bringen (35) Der Spion hat [über viele Jahre] Informationen an die Gegenseite geliefert. (36) Borussia Dortmund lieferte uns [am Dienstag] [mit der verdienten 1: 2-Pleite beim Regionalliga-Spitzenreiter Eintracht Trier] einen weiteren Beweis seiner akuten Hilflosigkeit. (nach BerlZ, 29.10.97, S. 48) (37) Bruce Lahn und David Page liefern einen überzeugenden Beleg für das rasante Fortschreiten der Molekularbiologie: sie haben auf dem Y-Chromosom gleich zwölf neue Gene auf einmal entdeckt. (nach BerlZ, 5.11.97, S. 4) (38) [Vielleicht] wird [bei der Informationswoche] [auch] eine Erklärung dafür geliefert, warum neuerdings nicht mehr von Moslems die Rede ist, sondern von Muslimen. (FAZ, 1993) PHRAS Idiom: [ugs] jemanden ans Messer liefern: jemanden durch Verrat ausliefern 'liegen liegt lag hat gelegen liegen 1 an in etwas seine Ursache haben liegen 2 sich irgendwo in einer waagerechten Position befinden liegen 3 sich irgendwo in engem Kontakt mit einer Fläche befinden liegen 4 sich in einer geografischen Position befinden liegen 5 jemandem angenehm sein liegen 6 auf auf etwas ruhen liegen 7 bei von jemandem abhängen liegen 8 bei jemandem zugeordnet sein liegen 9 in in etwas enthalten sein liegen 10 in in etwas bestehen liegen 11 sich irgendwo befinden liegen 12 irgendwo in einer Rangfolge stehen liegen 13 irgendwo vorhanden sein liegen 14 sich irgendwo über eine Fläche ausgebreitet haben liegen 15 sich irgendwie mit dem ganzen Körper auf einer Fläche befinden liegen 16 irgendwieviel betragen liegen 17 an irgendwieviel Wert auf etwas legen SBP liegen 1 an NomE PräpE BED in jemandem/ etwas seine Ursache haben oder begründet sein. (1) „Bei uns klappt aber auch gar nichts.“ - „Das liegt an der schlechten Organisation.“ BELR NomE: dasjenige, das seine Ursache in etwas hat: Abstraktum SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) D Die niedrige Zuschauerzahl beim Fußballspiel hat am schlechten Wetter gelegen. (3) Woran hat dder Allianz- Sieg [bei der Wahl] gelegen? (nach ND, 21.3.90, S. 2) (4) E Es muss am System gelegen haben, [nicht] an den Menschen. (WP, 29.6.90, S. 8) (5) SSeine schlechte Laune liegt an seiner Unzufriedenheit mit der Arbeit. dass-S : (6) D Dass Bernstein nicht ein berühmter Pianist wurde, lag an dem griechischen Dirigenten Dimitri Mitropoulos. (nach Stern, 9.7.87, S. 68) (7) An der mangelnden Erziehung liegt e es, d dass viele Schüler sich in der Schule schlecht benehmen. PräpE: an +D: dasjenige, in dem etwas seine Ursache hat: keine Restr. SE mit obl. Korrelat daran: Sachverhalt (8) Viele Arbeiter klagen über die vielen Missstände, die ihnen die Arbeit im Betrieb verleiden. Das liegt [nicht] aan den Arbeitern, es liegt aan der Einwirkung politischer Macht auf das gesamte Wirtschaftsleben. (nach Bu-Prot. 89, S. 11751) (9) Es lag aan der engen, hohen Wendeltreppe, dass er außer Atem oben auf dem Turm ankam. (10) Der Biologe wurde in kurzer Zeit zwölfmal von Hornissen gestochen und erfreut sich dennoch bester Gesundheit. Das liegt an der Zusammensetzung des Giftes, das keinesfalls gefährlicher ist als das von Wespen. (nach MM, 20.8.86, S. 3) (11) Dass die Schüler die Mathematikaufgabe nicht verstanden haben, liegt aan ihrer mangelhaften Konzentration. dass-S : (12) Dass die Apfelernte in diesem Jahr schlecht ist, liegt d daran, ddass es im Mai noch einmal starken Frost gegeben hat. liegen 535 PASSK kein Passiv möglich SBP liegen 2 NomE AdvE BED sich irgendwo auf einer Fläche mit dem ganzen Körper in einer waagerechten Position befinden . (13) Michael liegt [den ganzen Tag] auf der Couch und liest. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwo in einer waagerechten Position befindet: Person/ Tier (14) IIhr Vater lag auf einer Couch und rang nach Atem. (nach Bolten, S. 20) (15) T Tasso, Papas Lieblingshund, lag auf dem Teppich und schnaufte. (Bergengruen, S. 25) AdvE: Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ unter +D/ ...: Ortspunkt (16) Als ich in meine Schlafstube kam, lag ddort ein verletztes Mädchen. (nach Bild, 1.3.67, S. 8) (17) Das Baby liegt aauf dem Schoß der Mutter. (18) Die Katze liegt iin ihrem Korb und schnurrt zufrieden. (19) Der kleine Junge lag n neben seiner Schwester und schlief. (20) Ich lag uunter unserem Landrover. (Frisch, S. 54) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Liege, die Lage ANM - Gelegentlich kann die AdvE weggelassen werden, wenn die waagerechte Position in Opposition zur aufrechten bzw. sitzenden gesetzt wird : (21) Als ich eintrat, lag er [nicht mehr], sondern saß am Tisch. (Bergengruen, S. 18) - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn liegen 2 in Verbindung mit dem Modalverb müssen i.S.v. ‘wegen Krankheit nicht aufstehen dürfen, im Bett bleiben müssen’ verwendet wird: (22) Der Kranke mmuss liegen. Mit einer temporalen AdvG, NG im A, PräpG [ab +D/ A/ +AdvG/ für +A] oder bis-Gruppe kann auf die Zeit, die jemand als Kranker im Bett verbringen muss, Bezug genommen werden: (23) Sie müssen [nnoch sehr lange/ mmindestens noch eine Woche/ a ab heute/ f für lange Zeit/ bbis Ende der Woche] liegen. - Mit einer AdjG kann die Beschaffenheit der Unterlage, auf der jemand liegt, charakterisiert werden. In diesem Fall kann die AdvE weggelassen werden. (24) Ich liege [gerne] [w weich], aber [wegen meines Rückenleidens] muss ich [hhart] liegen. SBP liegen 3 NomE AdvE1 v AdvE2 BED sich mit seiner größten Fläche, in der ganzen Länge irgendwo irgendwie in engem Kontakt mit einer Fläche befinden . (25) Der Brief liegt [schon] auf ihrem Schreibtisch. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwo in engem Kontakt mit einer Fläche befindet: konkr. Objekt (26) Unter dem Weihnachtsbaum lagen vviele Päckchen. (27) [Ein wenig weiter] liegen m mehrere Hundert Stämme auf dem Boden (Zeit, 6.12.85, S. 14) (28) DDie Bücher lagen kreuz und quer im Regal. (29) Anna registrierte den viereckigen Kasten, d der auf dem Schreibtisch lag. (nach MM, 29.10.97, S. 29) (30) SSeine rechte Hand lag auf dem Holzgriff des Armeecolts. (Garner, S. 32) AdvE1: Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ unter +D/ ...: Ortspunkt (31) Streichhölzer lagen a auf dem Gasherd. (Böll, Ansichten, S. 163) (32) Der Ball liegt ddort i im Gebüsch. (33) Unsere Köpfe und Arme sind geschützt, Körper und Beine liegen unter einer Decke. (Grzimek, S. 331) (34) Eine Puppe liegt vor dem Ofen. (Strittmatter, S. 343) AdvE2: AdvG/ in +D/ ...: Art und Weise (35) Das Tischtuch liegt s schief und krumm. (36) Der weiße Kittel, den sie anhatte, lag eeng um ihren Körper. (Pinkwart, S. 15) (37) Überall lag Müll iin großen Haufen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Lage ANM - Die NomE wird meist mit der Bezeichnung für ein konkr. Objekt belegt, das mehr breit oder lang als hoch ist oder das normalerweise aufrecht gestellt wird bzw. aufrecht steht : (38) Die Einkaufstasche und eine Milchflasche sind umgefallen und liegen auf dem Boden.; s. auch (27), (28), (33), (34), (39) und (40) . - Gelegentlich werden die AdvE1 und AdvE2 weggelassen, wenn die waagerechte Position in Opposition zur senkrechten gesetzt oder die Handlung betont wird : (39) Weinflaschen sollen liegen, wenn sie länger aufbewahrt werden. (40) Schallplatten sollten [besser] liegen [als stehen]. SBP liegen 4 NomE AdvE1 v AdvE2 BED sich irgendwo irgendwie in einer geografischen Position befinden . (41) Bonn liegt am Rhein. BELR NomE: dasjenige, das sich in einer geografischen Position befindet: Konkretum [geografischer Ort, Bauwerk, Räumlichkeit o.Ä.] (42) DDie Insel Rügen liegt in der Ostsee. (43) DDer Garten liegt weit weg an einem Feldweg. (44) In der Rupprechtstraße liegt [heute] d das Max-Planck-Gymnasium. (nach MM, 22.9.86, S. 19) AdvE1: Ort AdvG/ an +D/ bei +D/ in +D/ nahe +D/ ...: Ortspunkt nach +D/ nach + AdvG/ (in) Richtung: Richtung (45) Woher sollen denn die Nicht-Hamburger wissen, wwo welcher Stadtteil liegt? (Zeit, 4.1.85, S. 33) (46) Kurze Zwischenlandung in Wadi Halfa, das ddicht an der ägyptischen Grenze, [jedoch] b bereits im Sudan liegt. (Grzimek, S. 41) (47) Die Stadt Oranienburg liegt bbei Berlin. (48) Freiburg liegt nnahe der Grenze zu Frankreich. (49) Das Wohnzimmer liegt ungünstig n nach Süden und nach der Straße. AdvE2: AdvG: Art und Weise (50) Die Tankstelle liegt ssehr verkehrsgünstig am Stadtausgang. (51) Weinheim liegt wweiter östlich [als Mannheim], da müssen Sie noch ein Stück fahren. (52) Der Landkreis Vechta liegt zzentral im Städtedreieck Oldenburg, Bremen, Osnabrück. (Zeit, 18.1.85, S. 26) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Lage ANM - Das Part. II von liegen 4 wird in Verbindung mit sein i.S.v. ‘sich befinden’ verwendet : (53) Das Haus ist hoch/ am Berg ggelegen. liegen 536 W.BED liegen 5 NomE DatE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) jemand/ etwas [abstr. Objekt/ Handlung] ist jemandem angenehm oder etwas entspricht jemandes Neigung oder Begabung (54) Der Schriftsteller, der mir [am meisten] liegt, ist Lessing. (nach Zeit, 16.8.85, S. 33) (55) Diese Rolle liegt dem jungen Sänger. (56) Keiner braucht etwas mitzumachen, was ihm [nicht] liegt. (Zeit, 19.12.86, S. 14) Inf+ : (57) Es lag Wunschgetreu [nicht], die Angelegenheit zu einem Sabotageakt umzubiegen. (Strittmatter, S. 357) Inf- : (58) Vor vielen Leuten eine Rede halten, liegt mir [nicht]. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (58). liegen 6 auf NomE PräpE; PräpE: auf +D etwas [abstr. Objekt] ruht auf jemandem [Person/ [indirekt Körperteil]]/ etwas [abstr. Objekt] (59) Die Last der Kindererziehung liegt auf den Eltern. (60) Die Verantwortung für das Projekt liegt auf den Schultern des Leiters. (61) Die Betonung des Wortes „fakultativ“ liegt auf der letzten Silbe. (62) Das Schwergewicht liegt auf der Ökologie. (MM, 21.5.85, S. 10) liegen 7 bei NomE PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: bei +D etwas [abstr. Objekt/ Handlung] hängt von jemandem [Person/ Institution] ab oder ist jemandem zugeordnet (63) Auch gegen eine Wahl am 14. Oktober hätten wir durchaus nichts einzuwenden. [Hier] liegt die Entscheidung bei den Verfassungsorganen der Bundesrepublik Deutschland und beim Deutschen Bundestag. (Vk-Prot. 23.8.90, S. 1429) (64) Die Einführung der neuen Geschäftszeiten liegt bei den Geschäftsinhabern. Inf+ : (65) Es liegt bei den Tarifpartnern, die Lohn-Preis- Spirale zu verhindern. (Bu-Prot. 89, S. 13682) ob-Frag : (66) Es liegt bei euch, ob wir am Sonntag einen Ausflug machen. w-Frag : (67) Bei den Professoren liegt es, wann die Prüfungen stattfinden. liegen 8 bei NomE PräpE; PräpE: bei +D etwas [abstr. Objekt] ist jemandem [Person/ Institution] zugeordnet (68) Eine große Verantwortung liegt bei den Lehrern. (LVZ, 22.1.90, S. 3) (69) Die Wettbewerbsvorteile lagen bei den westlichen Unternehmen. (WP, 24.8.90, S. 3) (70) [Mit der Einführung der Länder] wird die Polizeihoheit [im Wesentlichen] bei den Ländern liegen. (Vk-Prot. 19.4.90, S. 49) liegen 9 in NomE PräpE; PräpE: in +D etwas [abstr. Objekt] ist in etwas [abstr. Objekt] enthalten oder zu finden (71) Unendliche Traurigkeit lag in Ulrikes Stimme. (Uhl, S. 38) (72) In den Worten des Redners lag viel Wahrheit. (73) In seiner Begründung des Antrags liegt etwas Widersprüchliches. liegen 10 in NomE PräpE; PräpE: in +D; PräpSE mit obl. Korrelat darin etwas [abstr. Objekt] besteht in etwas [Sachverhalt] (74) Worin liegt der Unterschied? (75) In der Vermeidung überflüssiger oder zu aufwändiger Verpackungen liegt [also] eine große Chance. (MM, 9.5.86, S. 35) dass-S : (76) Der spanische Golfspieler Severiano Ballesteros meint: „Der Reiz des Spiels liegt darin, dass man es nie lernt.“ (nach taz, 13.8.97, S. 17) Inf+ : (77) Das grundsätzliche Problem [bei diesem Vorgang] liegt darin, Ursache und Wirkung nicht zu verwechseln. liegen 11 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ in +D/ ... jemand [Person [als Patient, Gefangener, Toter]] befindet sich irgendwo (78) Cordula hatte eine Gallenoperation und liegt [jetzt] auf Station 8 in Zimmer 15. (79) Er liegt [schon seit drei Wochen] im Krankenhaus. (80) [Im Mittelalter] lagen die Gefangenen in dunklen, feuchten Kerkern. (81) Unsere Großeltern liegen auf dem Friedhof in Schwetzingen. liegen 12 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ auf +D/ ... jemand [Person: häufig als Sportler/ Kollektiv von Personen: Mannschaft/ Institution/ [indirekt Sportgerät]] steht irgendwo [Position] in einer Rangfolge (82) [Nie] lag ein Deutscher [bei der Tour de France] so weit vorn [seit den gloriosen Fahrten des Dietrich Thurau]. (Spiegel, 16.7.90, S. 135) (83) Die ehemalige DDR liegt [hier] auf dem 26. Platz. (FAZ, 22.11.90, BL, S. 1) (84) Der amerikanische Bob hatte [nach den beiden Läufen] [noch] an der Spitze gelegen. (Welt, 17.2.69, S. 10) liegen 13 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +D/ bei +D/ in +D/ ... etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] ist irgendwo vorhanden oder befindet sich irgendwo (85) Das Schloss liegt auf der Innenseite des Gurtes. (nach MM, 1.4.87, S. 34) (86) Der Bericht liegt bei der Staatsanwaltschaft. (Stern, 21.5.87, S. 228) (87) In unserem Keller liegt allerhand nutzloses Zeug. (88) Unser ganzes Geld liegt auf der Bank. (89) „Wo liegt hier das Problem? “ - „Es liegt in Punkt 3 des Vertrags.“ liegen 14 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ über +D/ ... etwas [Substanz/ Naturerscheinung/ Zustand] hat sich irgendwo über eine Fläche ausgebreitet (90) Unter den Betten hat eine dicke Schicht Staub gelegen. (91) Auf dem Gesicht der Frau liegt Asche. (Zeit, 11.4.86, S. 51) (92) [Morgens, kurz vor neun Uhr,] liegt [noch] dichter Nebel über Wallstadt. (MM, 17.12.94, S. 21) (93) Es hatte die ganze Nacht geschneit. [Am nächsten Tag] lag Schnee auf den Dächern und Straßen. (94) Totenstille lag über dem ganzen Land. (95) [Nach dem Unglück] hat große Trauer auf allen Gemütern gelegen. liegen 15 NomE AdvE/ PrädE; AdvE: AdvG/ mit +D/ ...; PrädE: AdjG jemand befindet sich irgendwie bzw. so mit dem ganzen Körper auf einer Fläche (96) Ich muss [wegen meines Rückens] flach liegen. (97) Der Patient lag auf dem Rücken und starrte zur Decke. (Stephan, S. 15) (98) Sie lag mit angewinkelten Beinen und schlief tief. (99) Als es Morgen wurde, lag sie [noch immer] loben 537 wach. (nach Bolten, S. 41) (100) Pieter Peeperkorn lag [viel] krank. (Th. Mann, Zauberberg, S. 797) (101) Das Baby liegt nackt und friert. liegen 16 NomE AdvE/ PrädE; AdvE: AdvG/ bei +D/ über +D/ unter +D; PrädE: AdjG [meist hoch, niedrig, tief] etwas [veränderliches abstr. Objekt [als Eigenschaft]] beträgt irgendwieviel bzw. ist so (102) Die Temperatur liegt über/ unter Null. (103) Keine Miete lag unter 500 Mark. (Bild, 28.2.67, S. 6) (104) Die Preise für Gebrauchtwagen liegen [zurzeit] relativ hoch. (105) Der Benzinverbrauch des neuen Autotyps liegt sehr niedrig. (106) Die Inflationsrate soll [1986] [wie schon dieses Jahr] bei zwei Prozent liegen. (Zeit, 1.11.85, S. 1) (107) Die Wahlbeteiligung lag über 80 Prozent. liegen 17 an DatE PräpE AdvE; PräpE: an +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran; AdvE: PG [indefinit] jemand [Person/ Institution] legt irgendwieviel Wert auf etwas [Konkretum/ Abstraktum] (108) Den Studenten liegt viel an der persönlichen Betreuung durch die Professoren. (109) Jugendlichen ist [häufig] wenig an Feiertagen und Familienfesten gelegen. (110) Ihr lag nichts an Geld, Schmuck und Karriere, dagegen viel an ihrer Katze, ihren Freundinnen, schönen Möbeln, Blumen, interessanten Reisen und guter Musik. dass-S : (111) Frau Müller liegt sehr viel daran, dass ihre Kinder sie zu Weihnachten besuchen. Inf+ : (112) Kohl erklärte, ihm liege viel daran, die Umweltschutzpolitik weiter zu verstärken. (MM, 4.6.86, S. 1) - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn liegen 17 an i.S.v. ‘viel an etwas liegen’ verwendet oder negiert wird : (113) Der Stadt ist daran gelegen, dass die Termine eingehalten werden. (nach MM, 25.11.85, S. 19) (114) Uns liegt [nicht] an der Erzielung hoher finanzieller Renditen, sondern an frühzeitiger Information. (Zeit, 21.3.97, S. 36) PHRAS FVG: liegen kann in einem FVG ausdrücken, dass sich jemand in einem bestimmten Zustand befindet, z.B.: ein Ehepaar liegt in Scheidung: ein Ehepaar lässt sich scheiden; im (tiefen) Schlaf liegen: (tief) schlafen; im Sterben liegen: sterben; in Streit mit jemandem liegen: sich mit jemandem streiten Idiom: etwas liegen haben: etwas vorrätig haben; etwas liegt (noch) vor jemandem: etwas muss (noch) von jemandem getan werden; etwas liegt etwas zugrunde: etwas ist die Grundlage, Ursache für etwas; etwas liegt in jemandes Absicht: jemand beabsichtigt etwas; etwas liegt im Bereich des Möglichen: etwas ist möglich, kann Wirklichkeit werden; etwas liegt jemandem im Blut: jemand hat eine natürliche Begabung für etwas; etwas liegt (noch) in weiter Ferne: etwas geschieht erst in sehr ferner Zukunft; jemandem zu Füßen liegen: jemanden sehr verehren; etwas liegt in jemandes Gewalt/ Macht: jemand hat die Gewalt/ Macht zu etwas; [ugs] auf der faulen Haut liegen: faulenzen; etwas liegt jemandem (sehr) am Herzen: etwas ist jemandem sehr wichtig; etwas liegt in jemandes Interesse: jemand hat ein persönliches Interesse an etwas; auf der Lauer liegen: auf einen günstigen Augenblick warten; [ugs] etwas liegt in der Luft: etwas steht unmittelbar bevor, ist fast schon zu spüren; [ugs] etwas liegt jemandem (schwer) im Magen: etwas bedrückt jemanden sehr; [ugs] auf der Nase liegen: hereingefallen sein/ krank sein; etwas liegt in der Natur der Dinge/ Sache: etwas entspricht dem Wesen der Dinge/ Sache; [ugs] jemandem (mit etwas) in den Ohren liegen: jemandem immer wieder mit etwas zusetzen, um es durchzusetzen; etwas liegt am Rande: etwas ist nicht sehr wichtig; etwas liegt jemandem auf der Seele: etwas bedrückt, bekümmert jemanden; etwas liegt in Schutt und Asche/ in Trümmern: etwas [meist Gebäude] ist völlig zerstört; [ugs] auf der Straße liegen: arbeitslos sein; [ugs] jemandem auf der Tasche liegen: von jemandem ernährt, unterhalten werden; etwas liegt jemandem auf der Zunge: jemand ist nahe daran, sich an etwas, was er sagen will, zu erinnern, was ihm aber im Moment nicht einfällt - An mir/ uns soll es nicht liegen! : Ich werde/ Wir werden keine Schwierigkeiten machen.; Das liegt ganz bei dir! : Du kannst nach eigenem Gutdünken handeln.; Die Dinge liegen/ die Sache liegt ganz anders.: Der Sachverhalt ist nicht so, sondern anders. G.ANM - Das Perfekt von liegen kann regional, besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, mit sein gebildet werden. 'loben lobt lobte hat gelobt SBP loben NomE AkkE (PräpE) BED sich über jemanden/ etwas in Bezug auf etwas anerkennend äußern . (1) Nicht jeder lobt seine Mitarbeiter. BELR NomE: derjenige, der sich anerkennend äußert: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) D Die Lehrerin lobte ihn, sagte, er sei helle, doch etwas ernst. (nach Grass, S. 373) (3) N Namhafte Leser haben den Roman gelobt. (nach Zeit, 27.2.87, S. 61) (4) DDie Industrie lobt die Vorschläge für eine Steuerreform. (5) [Einhellig] haben ddie Kommentare von Presse, Rundfunk und Fernsehen den Abschluss der langwierigen Friedensverhandlungen begrüßt und die erzielte Kompromisslösung [hoch] gelobt. AkkE: dasjenige, worüber sich jemand anerkennend äußert: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (6) Der hinterbliebene Lebenspartner lobt ddie Ärzte und das Klinikpersonal, die „HHermann hochanständig behandelt haben“. (nach MM, 5.3.88, S. 3) (7) Der Reitlehrer forderte das Mädchen auf, iihr Pferd zu loben. (8) Mutter ist sonst tödlich beleidigt, wenn man iihren selbst gebackenen Kuchen [nicht] lobt. (Stephan, S. 32) (9) Friedrich Zimmerlohnen, (sich) 538 mann ist bekannt dafür, dass er die Superlative liebt - besonders wenn er ssich und seine Umweltpolitik lobt. (Zeit, 2.8.85, S. 18) (10) Er schmeichelte mir, indem er eeine meiner Erzählungen lobte. (RhM, 8.12.89, S. 17) (11) Beide loben ddas gute Verhältnis zu den männlichen Kollegen. (MM, 5.11.87, S. 21) dass-S : (12) Kritiker loben, ddass Fröbe in der Lage sei, selbst aus den kleinsten Rollen eine ausgefeilte Charakterstudie zu machen. (MM, 25.2.88, S. 32) w-Frag : (13) In dem Fernsehspot wirbt die Versicherung damit, dass (ees) von ihren Kunden gelobt wird, wwie problemlos und schnell von ihr Schadensfälle reguliert werden. (PräpE): für +A: dasjenige, in Bezug worauf sich jemand anerkennend über etwas äußert: Handlung/ Sachverhalt [meist als Eigenschaft] SE mit fak. Korrelat dafür: Sachverhalt (14) Die deutschen Dichter der DDR lobten [emphatisch] das Volk der DDR ffür die ersten Schritte im aufrechten Gang. (taz, 6.2.90, S. 9) (15) Werden Kinder ffür Aggressionen gelobt und belohnt, werden sie darin bestärkt. (Zeit, 20.3.87, S. 37) dass-S : (16) Er lobt die Deutschen ddafür, ddass sie sich mit den Lasten ihrer Vergangenheit auseinander gesetzt und ihre Verantwortung nicht verdrängt haben. (Zeit, 10.5.85, S. 3) w-Frag : (17) Die Einsatzleitung der Polizei lobte die Demonstranten (ddafür), w wie diszipliniert sie ihrem Protest Ausdruck gegeben hätten. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (18) [Im Reiseführer] wird das Hotel [wegen seiner angenehmen Atmosphäre und seiner guten Küche] gelobt. sein : (19) Gelobt ist, was Effizienz verspricht (taz, 20.1.99, S. 22) WORTB das Lob [selten Pl.]; löblich ANM - Gelegentlich wird mit einer kausalen PräpG [wegen +G/ +D] auf den Grund für die anerkennende Äußerung Bezug genommen: (20) Wer ihn [nun] [wwegen seines Rücktritts] [gar noch] lobt und ihm dankt, versteht nicht die Spielregeln. (nach Zeit, 28.6.85, S. 55); s. auch (18). - Gelegentlich wird eine modale AdvG oder PräpG [in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf die Form Bezug genommen wird, in der die Anerkennung geäußert wird : (21) Eine mutige Tat verdient es, dass man sie [ö öffentlich] lobt. (22) [In seiner Jugend] hatte der Dichter die Revolution besungen und [i in glühenden Versen] den Sozialismus gelobt. - Das Sein-Passiv wird meist im Konjunktiv I realisiert: (23) GGelobt sei, was hart macht? (Zeit, 21.6.85, S. 4) (24) G Gelobt seien die Botaniker, die uns den Sommerflieder aus den Tropen eingeschleppt haben. (nach taz, 12.8.96, S. 24) (25) GGelobt sei Jesus Christus. PHRAS Idiom: jemanden/ etwas über den grünen Klee loben: jemanden/ etwas übermäßig loben; jemanden/ etwas in den höchsten Tönen loben: jemanden/ etwas außerordentlich loben - Das lob(e) ich mir! : Das gefällt mir sehr gut.; Da lob ich mir (doch) den/ die/ das ...! : Mir ist der/ die/ das ... lieber. G.ANM - Gelegentlich wird loben als Kommunikationsverb i.S.v. ‘lobend sagen’ verwendet : (26) „Ich bin stolz auf dich“, lobt der Vater. (Zeit, 14.3.86, S. 61) 'lohnen, (sich) lohnt (sich) lohnte (sich) hat (sich) gelohnt SBP (sich) lohnen NomE (PräpE) BED für jemanden einen materiellen oder ideellen Vorteil bringen; sich rentieren . (1) Das hat sich [nicht] gelohnt. BELR NomE: dasjenige, das einen Vorteil bringt: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) Die Umstellung der Massenware „PC“ auf die Belange von Behinderten wurde bislang vernachlässigt - weil s solche Anpassungen [kommerziell] [kaum] lohnen. (nach Zeit, 18.4.86, S. 75) (3) L Leistung muss sich [wieder] lohnen. (Zeit, 3.1.86, S. 3) (4) Hier wollen der Staatssekretär und seine Mitarbeiter Jugendliche „überzeugen, dass SStraftaten sich [nicht] lohnen“. (nach MM, 24.9.87, S. 14) (5) AAggression darf sich [niemals] lohnen. (Zeit, 20.3.87, S. 37) (6) DDas Geschäft lohnt sich, obwohl ein Video-Klipp inzwischen durchschnittlich hunderttausend Dollar Produktionskosten verschlingt. (MM, 20.2.85, S. 26) (7) DDas Wochenende hat sich gelohnt. (Bild, 14.11.89, S. 3) (8) Sie singen zwar „L Liebeskummer lohnt sich [nicht]“, aber heimlich weinen die jungen Leute auch heute noch einer verlorenen Liebe heiße Tränen nach, genau wie es Oma vor mehr als 50 Jahren tat. (Bild, 18.4.67, S. 5) (9) DDer Hund hat sich [echt] gelohnt. Seit wir ihn haben, ist nie wieder in unser Geschäft eingebrochen worden. (10) E Ein Anrufbeantworter lohnt (sich) für einen jungen Schauspieler [immer], man weiß ja nie, wann ein Regisseur einem ein Angebot macht. (11) DDas neue Buch von Grass würde [nicht] lohnen, sagte Reich-Ranicki. Aber viele haben es trotzdem gerne gelesen. dass-S : (12) E Es hat (sich) gelohnt, ddass wir den Prüfungsstoff nochmals durchgegangen sind. Inf+ : (13) [Schon in jungen Jahren] kann ees lohnen, eeine Lebensversicherung abzuschließen, weil dann die Beiträge wegen des niedrigen Eintrittsalters günstig sind. (MM, 16.5.87, S. 24) (14) SSich aktiv für seine Gesundheit einzusetzen, lohnt sich. (nach MM, 1.4.86, S. 14) Inf- : (15) T Täglich etwas Sport treiben, lohnt (sich) [gesundheitlich]. (PräpE): für +D: derjenige, für den etwas einen Vorteil bringt: Person/ Institution (16) Wenn die Sozialabgaben zu hoch werden, würde sich ordentliche Arbeit f für niemanden lohnen. (nach Zeit, 29.3.85, S. 21) (17) Es würde sich f für die Germanistik lohnen, ein großes zentrales Korpus der deutschen Sprache einzurichten. PASSK kein Passiv möglich lösen 539 ANM - Das Reflexivpronomen wird häufig verwendet. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (15). G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb lohnen. 'lösen löst löste hat gelöst lösen 1 etwas mental bewältigen lösen 2 etwas annullieren lösen 3 etwas kaufen lösen 4 bewirken, dass etwas aufhört zu existieren lösen 5 mit etwas eine Mischung bilden lösen 6 aus/ von etwas aus etwas entfernen lösen 7 aus bewirken, dass etwas von etwas getrennt wird lösen 8 in etwas in etwas hineingeben lösen 9 etwas lockern lösen 10 etwas von etwas entfernen SBP lösen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas mental bewältigen und zu einem richtigen oder positiven Ergebnis gelangen . (1) Die Aufgabe hat niemand [richtig] gelöst. BELR NomE: derjenige, der etwas bewältigt: Person/ Institution/ [auch Mittel] (2) IIch könnte [im Kopf] irgendein Schachproblem lösen. (Frisch, S. 114) (3) [Nach den Renten] hat dder christliche Sozialminister nun auch die Finanzmisere der gesetzlichen Krankenkassen [nicht befriedigend] lösen können. (MM, 29.3.85, S. 2) (4) F Frankreich hat das Problem der Schwefeldioxidemission [auf eigene Weise] gelöst. (nach MM, 30.6.88, S. 7) (5) Viagra wurde von manchen Herzpatienten verlangt, weil e es ihre Potenzprobleme löste. (nach Zeit, 3.3.98, S. 35) (6) Er warnte vor der Illusion, ssolche Gebühren allein könnten die Geld-, Personal- und Raumsorgen der Hochschulen lösen. (MM, 9.11.94) (7) Viele Geschäftsleute und nicht wenige um ihren Arbeitsplatz bangende Berufstätige in der DDR glauben nicht, dass d die Einführung einer harten Währung alle auf sie zukommenden Probleme lösen kann. (MM, 28.5.90, S. 2) AkkE: dasjenige, das bewältigt wird: abstr. Objekt/ [indirekt Sachverhalt] (8) Hast du d das Kreuzworträtsel [schon] gelöst? (9) Wenn der Fernseher blökt und draußen Freunde ungeduldig mit dem Fußball warten, kann man k keine Integralrechnungen lösen. (nach MM, 9.1.85, S. 22) (10) Die UNO hat die wichtige Aufgabe, iinternationale Konflikte zu lösen. (11) Man muss d die deutsche Frage [jenseits von der Wiedervereinigung] lösen. (nach taz, 12.2.90, S. 7) (12) Die Zusammenarbeit der Industrieländer kann ddas Ungleichgewicht im Welthandel [nur zum Teil] lösen. (nach MM, 26.10.87, S. 3) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz/ abstr. Objekt durch +A: Handlung (13) M Mit den Brutreaktoren wollen die Energiefachleute das Problem der Brennstoffversorgung auf Generationen lösen. (Spiegel, 32/ Jg. 25, S. 57) (14) MMit unheimlichem Fleiß und teils pfiffigen Ideen lösten die jungen Forschertalente ihre selbst gestellten Probleme aus den Bereichen der Biologie, Physik, Mathematik, Chemie, Geologie und Technik. (MM, 6.2.87, S. 20) (15) Der preisgekrönte Film „Wilde Berge“ löst den Existenzkonflikt zweier Bauern-Ehepaare ddurch simplen Partnertausch. (nach Zeit, 15.8.86, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) Gesellschaftliche Probleme werden [zunehmend] [im Privatbereich] gelöst, statt sie öffentlich auszutragen. (nach MM, 30.4.85, S. 15) sein : (17) Spezielle Probleme der Strahlenschutzmesstechnik sind [noch unbefriedigend] gelöst. (MM, 17.5.86, S. 14) WORTB die Lösung; lösbar ANM - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann die Art und Weise der Lösung charakterisiert werden: (18) Umweltprobleme können [nnur europäisch] gelöst werden. (MM, 5.5.87, S. 17) ; s. auch (2) und (4). - lösen 1 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist zu lösen und in Verbindung mit lassen in der Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion etwas lässt sich lösen verwendet: (19) Das Problem iist [schwer] z zu lösen. (20) Mit nationalen Maßnahmen allein lassen sich die Umweltprobleme [nicht] l lösen. W.BED lösen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] annulliert etwas [Vertrag o.Ä.] oder erklärt etwas [Beziehung o.Ä.] für beendet (21) Wenn Sie Ihr Arbeitsverhältnis [selbst] gelöst haben, beträgt die Sperrfrist für das Arbeitslosengeld 12 Wochen. (nach Merkbl. BA, S. 24) (22) Der Chefredakteur hat am Samstag den Herausgeber gebeten, seinen langfristigen Vertrag [in einer für beide Partner annehmbaren Form] [„auf Grund der Vorgänge und Entwicklungen in den letzten drei Wochen“] zu lösen. (nach FAZ, 1.12.65, S. 1) (23) Martin hat angedeutet, dass er die Verlobung lösen will. (24) Nicht selten geben sie das Studium oder den Beruf auf und lösen Partnerbeziehungen, die der letzte Halt gewesen sind. (nach Stern, 3.12.87, S. 94) lösen 3 NomE AkkE jemand kauft etwas [konkr. Objekt: häufig Eintrittskarte, Fahrschein o.Ä.] (25) Wenn Sie den Aussichtsturm besteigen wollen, müssen Sie [vorher] eine Eintrittskarte lösen. (26) Keine Bestimmung verlangt, [vor Antritt der Reise] ein Ticket zu lösen. (taz, 4.11.87, S. 8) (27) Kann man [auch beim Zugschaffner/ im Zug] eine Fahrkarte lösen? (28) Da [schon an den gewünschten Automaten] jeder den gewünschten Fahrschein lösen sollte, mussten die Automaten neu gestaltet werden. (nach MM, 1.12.89) lösen 4 NomE AkkE etwas [Ereignis/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] bewirkt, dass etwas Negatives [abstr. Objekt: häufig Problem/ Zustand] aufhört zu existieren lösen, sich 540 (29) Eine durchblutungsfördernde Salbe, eine Massage oder ein warmes Bad löst die Verspannung der Muskulatur. (30) Natürlich wäre es schön, wenn Wachstumsraten von vier, sechs oder gar acht Prozent unsere wirtschaftlichen und sozialen Probleme [wie von selbst] lösen würden. (nach Zeit, 12.4.85, S. 1) (31) Aufschwung und Konjunkturpolitik können das Problem der Massenarbeitslosigkeit [allein] [auch nicht] lösen. (MM, 10.10.94) (32) Schließlich haben auch die Israelis erfahren, dass Kriege [nicht in jedem Fall] Konflikte lösen. (Zeit, 23.8.85, S. 5) (33) Es ist illusorisch, dass der Tod des Diktators alle Probleme lösen würde. (34) Eine Tiefgarage könnte die Parkplatzprobleme der Altstadt lösen. (BerlZ, 2.2.99, S. XX) lösen 5 NomE AkkE etwas [Substanz] bildet mit etwas [Substanz] eine Mischung o.Ä. und bringt es zum Verschwinden; auflösen (35) Diäthylenglykol, ein zweiwertiger Alkohol, löst Öle, Harze und Farben. (nach MM, 19.7.85, S. 2) (36) [Als Infusion] löst dieses Protein ein Blutgerinnsel und rettet so noch Nervenzellen. (Zeit, 1.11.96) (37) Löst dieses Fleckenwasser auch Teerflecken? lösen 6 aus/ von NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D/ von +D jemand/ etwas [geistiges Produkt] entfernt jemanden/ etwas [abstr. Objekt] aus etwas [abstr. Objekt: Zusammenhang, Position] (38) Er hat die Zitate aus ihrem Zusammenhang gelöst und sie geschickt neu zusammenmontiert. (39) Die beiden Politiker möchten die Partei vom Image des bloßen Leistungs- und Erfolgsstrebens und einer Vertretung der Besserverdienenden lösen. (nach MM, 8.10.86, S. 2) (40) Er will das Leben aus seinen verkrusteten Bezügen lösen. (nach MM, 5.9.87, S. 48) (41) Die äußerst kunstvolle Sprache verhindert jeglichen Naturalismus und löst die Figuren aus ihrer historischen Zeit. (nach MM, 7.7.87, S. 20) (42) Shelleys Schrift von der Notwendigkeit des Atheismus löste Ossietzky aus seinen religiösen Bindungen. (Pross, S. 99) lösen 7 aus NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D etwas [konkr. Objekt: künstliche Intelligenz/ Substanz/ Vorgang] bewirkt, dass etwas [konkr. Objekt/ Substanz] von etwas [Konkretum] getrennt wird (43) Ein Computer löst aus den Aufnahmen jene Bildelemente, die bei Beobachtung und Diagnose der Adern stören. (MM, 2.1.86, S. 3) (44) Der Schwamm löst kleine Quarzkristalle aus dem Gestein, die seine Struktur verstärken. (nach Zeit, 1.12.95) (45) Der Prozess des Filterns, hieß es in der Sendung, löse neben den Aromastoffen auch unerwünschte, schädliche Substanzen aus dem Kaffee. (46) Die Reinigungsmilch löst den Schmutz aus den Poren. lösen 8 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +D jemand gibt etwas [Substanz] in etwas [Substanz] hinein und stellt so eine Mischung o.Ä. her (47) Der Chemielehrer forderte den Schüler auf, das Kochsalz in Wasser zu lösen. (48) Diesen Kunststoff kann man nur in Säure lösen. (49) Das entstandene Methylpyridiniummethylsulfat wurde [nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur] in 300 ccm Methanol gelöst und die Lösung auf 15 Grad Innentemperatur gekühlt. (nach Liebigs Ann., S. 8) lösen 9 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D jemand/ [auch Mittel] lockert etwas [konkr. Objekt/ Substanz], das in spezifischer Weise fixiert ist, mittels irgendetwas (50) Zuerst muss man die Radmuttern mit einem Radmutterschlüssel lösen (noch nicht ganz herausdrehen). (51) Durch Trinken von heißer Milch mit Honig kann man den Schleim lösen. (52) Er löste seine Krawatte und krempelte die Hemdärmel hoch. (53) Es dürfte schwer sein, diesen Knoten zu lösen. (54) Er brauchte eine Stunde, um die Befestigung des Hinterrades zu begreifen und zu lösen. (Johnson, S. 193) lösen 10 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2): AdvE1 aus +D/ von +D; (AdvE2): mit +D jemand/ [auch Mittel] entfernt etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] mittels irgendetwas von etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt], an dem es haftet (55) Er versuchte, sein Handgelenk aus dem Griff des Sterbenden zu lösen. (Garner, S. 8) (56) „[Wie] löst man eine Briefmarke vom Kuvert, ohne sie zu beschädigen? “ - „Du kannst sie mit Dampf oder Wasser lösen.“ (57) Bernhard löste ihre Arme von seinem Hals. (Stephan, S. 26) (58) Das Mahlgut wurde bis zu siebenmal wieder in den Trichter geschüttet, um auch das letzte Mehl von der Kleie zu lösen. (nach MM, 3.6.95) (59) Mein Losverkäufer, der [jeden Morgen] den Stuhl, der nachtsüber gefesselt im Regen stand, von der dicken Sicherheitskette löst und auf der Tischplatte seines Standes das Angebot ausbreitet, ist ein Mann von fünfzig Jahren. (nach Zeit, 3.5.85, S. 57) (60) Wenn es der Kunde verlangt, löst der Fleischer das Fleisch vom Knochen. (61) [In der Hafenstraße] lösen Spitzhacken Steinplatten aus dem Bürgersteig. (nach taz, 13.11.87, S. 5) PHRAS Idiom: jemandem die Zunge lösen: jemanden zum Reden bringen VERBF lösen, sich 'lösen, sich löst sich löste sich hat sich gelöst sich lösen 1 von etwas überwinden und sich davon trennen sich lösen 2 sich lockern sich lösen 3 sich klären sich lösen 4 an Intensität abnehmen sich lösen 5 aus sich aus der Abhängigkeit von etwas befreien sich lösen 6 in sich in etwas ausdrücken und dadurch überwunden werden sich lösen 7 die enge Gemeinschaft mit jemandem aufgeben sich lösen 8 sich mit etwas zu einer Mischung verbinden sich lösen 9 sich von irgendwo entfernen sich lösen 10 sich von irgendwo, wo es befestigt ist, abtrennen lösen, sich 541 SBP sich [A] lösen 1 von NomE PräpE BED etwas überwinden und sich davon trennen; aufgeben . (1) Von manchen Gewohnheiten kann man sich [nur schwer] lösen. BELR NomE: dasjenige, das etwas überwindet: Person/ Institution/ abstr. Objekt/ [indirekt geografischer Ort] (2) Von erwachsenem Erwartungsdruck und problemhaltiger Welterfahrung löst sich JJugend ’87 [rasch]. (MM, 6.10.87, S. 7) (3) D Der Westen muss sich lösen von dem bisherigen gedanklichen Schema einer bi-polaren weltstrategischen Lage. (Zeit, 5.4.85, S. 9) (4) Die Gruppe wollte eine „schöne Musik“ schaffen, „ddie sich von den Affekten des Hasses, der Aggression und der Verzweiflung löst“. (nach MM, 3.10.86, S. 62) PräpE: von +D: dasjenige, das überwunden wird: Abstraktum/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt/ Handlung (5) VVon den geltenden Rechtsvorschriften konnten oder mochten sich die meisten Juristen der DDR [nicht] lösen. (nach FR, 23.4.90, S. 6) (6) Man wollte sich vvon den Fesseln fester Wechselkurse lösen. (Zeit, 26.4.85, S. 2) (7) Es ist unbedingt notwendig, dass wir uns vvon der Illusion, ein Filmbericht könne absolut objektiv sein, [für immer] lösen. (nach van Appeldorn, S. 164) (8) Es sieht so aus, als sei die Zeit gekommen, sich vvon dem moralischen Rigorismus der Sechzigerjahre zu lösen. (Zeit, 5.4.85, S. 57) (9) Konsumenten, die stark genug sind, sich [aus eigener Kraft] von Rauschmitteln zu lösen, wenden sich selten an Beratungsstellen. (nach MM, 7.4.89) dass-S : (10) Du musst dich ddavon lösen, ddass du bei jedem Menschen nur seine negativen Seiten siehst. Inf+ : (11) Wer sich [nicht] ddavon löst, d die Schuld für seine Fehler bei anderen zu suchen, kann aus seinen Fehlern nichts lernen. PASSK kein Passiv möglich W.BED sich lösen 2 NomE etwas [konkr. Objekt], das in spezifischer Weise fixiert ist, lockert sich oder wird lose (12) Sollten sich die Schrauben [nach einiger Zeit] lösen, muss man sie wieder fest anziehen. (13) Ihr Haarknoten hatte sich gelöst. (14) Der Einband des Buchs löst sich. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich lösen 3 NomE etwas [abstr. Objekt: Problem o.Ä.] klärt sich (15) Das Problem der Massenarbeitslosigkeit löst sich [nicht] [von selbst]. (16) Alle Schwierigkeiten haben sich [zu meiner Zufriedenheit] gelöst. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich lösen 4 NomE etwas [Vorgang: häufig Krampf, emotionaler Druck] nimmt allmählich an Intensität ab; nachlassen (17) [Nach einigen Minuten] löste sich der Wadenkrampf [wieder]. (18) [Durch Gymnastik und Massagen] lösen sich Verspannungen im Schulterbereich. (19) Nach den Worten des Geschäftsführers, es werde keine weiteren Entlassungen geben, löste sich die Spannung im Saal. (20) [Da] löst sich die Furcht vor Überstunden. (RhM, 7.9.90, S. 2) - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] lösen 5 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] befreit sich aus der Abhängigkeit von etwas [abstr. Objekt: häufig Vorschrift/ Zustand: Zusammenhang o.Ä.] (21) Danach gehen im Saal die Lichter an, und der Zuschauer löst sich [allmählich] aus dem Bann, den dieses Schlussbild auf einen ausübt. (BerlZ, 29.10.98, S. 10) (22) Unsere Industrie muss sich und wird sich lösen aus der engen Verflechtung mit nationalen Souveränitätsansprüchen. (MM, 19.5.98) (23) Die Unternehmervernunft selbst sogar kann das Richtige bewirken, sobald sie sich aus dem plattesten Vorteilsdenken löst. (nach Zeit, 10.10.86, S. 68) (24) [Auch acht Jahre nach dem Start des ersten „Sputnik“] hatten sich die Vereinigten Staaten aus der Rolle des ewigen Zweiten „im Weltraum-Wettrennen“ [nicht] lösen können. (MM, 22.5.85, S. 3) (25) Versagt bleibt den Krankenkassen auch eine Möglichkeit: sich aus Versorgungsverträgen mit Kliniken zu lösen, die ihnen zu teuer erscheinen. (nach Zeit, 19.7.85, S. 9) (26) Das Regiedebüt des Kameramannes und Produzenten erzählt die Geschichte eines Kleinbauern, der sich aus den Verstrickungen seiner Schuld [nie mehr] lösen kann. (nach MM, 22.1.85, S. 22) sich lösen 6 in NomE PräpE; PräpE: in +D [geh] etwas [Zustand: häufig Emotion] drückt sich in etwas [Vorgang/ [indirekt Tränen o.Ä.]] aus und wird dadurch überwunden (27) Etwas presste ihm die Brust zusammen und löste sich in einem tiefen Seufzer. (nach E. Jung, S. 43) (28) Ihre Verzweiflung löste sich in Tränen. (29) Unterdrückte Sexualität löste sich in den Urschreien wilder Tiere. (BerlZ, 20.8.98, S. VIII) (30) Die Düsternis des alten Mythos löst sich in groteskem Scherz. (MM, 31.3.89) - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] lösen 7 NomE (PräpE); (PräpE): von +D jemand gibt die enge Gemeinschaft mit jemandem oder die enge Bindung an jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] auf (31) [In einem schmerzhaften Prozess] löst sich Louise von ihren Eltern. (MM, 23.6.88, S. 32) (32) Das Konzert hat gezeigt, dass sich die junge Pianistin [allmählich] von dem großen Vorbild ihres Lehrers löst. (33) Mein Onkel hat mir anvertraut, dass einer von den beiden nur dann Erbe werden soll, wenn er sich von der Sekte löst, der er jetzt angehört. (nach MM, 30.1.88, S. 23) (34) Schon lange bevor er die Partei verließ, hatte er sich [ideologisch] gelöst. - Gelegentlich wird mit sich lösen 7 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch voneinander ersetzt: (35) [Im Prozess des Erwachsenwerdens] lösen sich E Eltern und Kinder voneinander. losfahren 542 sich lösen 8 NomE (PräpE); (PräpE): in +D etwas [Substanz] verbindet sich mit etwas [Substanz: Lösungsmittel] zu einer homogenen Mischung (36) Öle lösen sich [nicht] in Wasser. (37) Löst sich auch Kunstharz in Alkohol? (38) Wenn die Milch warm ist, löst sich der Zucker [schneller]. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] lösen 9 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ von +D jemand/ etwas [Tier/ Organismus] entfernt sich von irgendwo, wo er/ es sich aufhält (39) Aus der Gruppe löste sich ein Mann und kam auf mich zu. (40) Zudem erhöht sich die Fähigkeit der Krebszellen, sich aus dem Zellverband zu lösen und in andere Gewebe einzudringen. (BerlZ, 17.2.99, S. I) (41) [Acht Kilometer vor dem Etappenziel] hatte sich der Radrennfahrer vom Feld gelöst und war in Führung gegangen. (42) Die Prinzessin löste sich von der Brust ihrer Mutter. (Torwegge, S. 54) (43) Trotz gefüllter Futterwaben verhungerten Stöcke, weil sie sich [wegen der Kälte] [nicht mehr] von der wärmenden Bienentraube lösten, um Nahrung aufzunehmen. (MM, 29.4.85, S. 20) - Gelegentlich wird mit sich lösen 9 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE häufig durch voneinander ersetzt: (44) [Gar nicht mehr] vvoneinander lösen kann sich ddas zweite Paar [in einem Pas de Deux]. (nach MM, 9.2.99) (45) D Die Tänzer verbiegen und verhaken sich, ziehen sich magisch an und lösen sich [in Explosionen], bis sie alleine auf zwei Beinen stehen. (nach MM, 24.5.89) sich lösen 10 NomE (AdvE); (AdvE): aus +D/ von +D etwas [konkr. Objekt] trennt sich von irgendwo, wo es befestigt ist, ab (46) Behälter löste sich aus Röntgenvorrichtung. (MM, 10.1.86, S. 30) (47) Ein Ziegel, der sich vom Dach gelöst hat, ist einem Passanten direkt vor die Füße gefallen. (48) [Auf einmal] löst sich ein Stein und rollt langsam einen Hang hinunter. (nach Zeit, 24.4.87, S. 51) - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. - Gelegentlich wird mit sich lösen 10 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch voneinander ersetzt: (49) Das gibt dem Zug Stabilität und die Wagen können sich [nicht] vvoneinander lösen. (nach BerlZ, 5.6.98, S. 2) G.ANM - lösen, sich wird auch in dem Ausdruck ein Schuss löst sich verwendet i.S.v. ‘ein Schuss kommt aus der Waffe, ohne dass jemand schießen wollte’. VERBF lösen 'losfahren fährt los fuhr los ist losgefahren losfahren 1 irgendwann einen Ort fahrend verlassen losfahren 2 auf jemanden angreifen losfahren 3 auf sich fahrend irgendwohin bewegen SBP losfahren 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwann einen Ort fahrend irgendwohin verlassen . (1) Wann wollen wir losfahren? BELR NomE: dasjenige, das sich fahrend entfernt: Person/ Fahrzeug [außer Flugzeug] (2) Fährst ddu gleich [wieder] los? (Böll, Ansichten, S. 291) (3) D Der Freund saß am Steuer und fuhr los. (Zeit, 3.10.86, S. 14) (4) Z Zwei Beamte der Mordkommission fuhren sofort los. (Bild, 31.1.67, S. 2) (5) Dann fuhren ddie Trucks los. (Andersch, S. 99) (6) S Schiffe der Küstenwache fuhren [mit dem Auftrag] los, die Flüchtlingsboote aufzuhalten. (nach MM, 17.6.91) (AdvE1): Ort in +A/ nach +D: Zielort aus +D/ von +D: Ausgangsort (in) Richtung: Richtung (7) Zum Abschluss des Programms fahren die Kinder los iins Phantasieland. (8) Die Samariterinnen waren am Donnerstag n nach Linz in Österreich losgefahren. (SGT, 27.9.99) (9) Wir fuhren nachts vvom Anhalterbahnhof los nach Genua. (10) Als wir vvon zu Hause losfuhren, goss es in Strömen. (11) Ich stehe an der Endhaltestelle in der Straßenbahn und warte, dass sie iin Richtung Schule losfährt. (Zeit, 19.3.98, S. 6) (AdvE2): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt (12) Du solltest [nicht] zzu spät losfahren. (13) AAm Abend ist man [dort] losgefahren, um hier die holländischen Tomaten, Salate und Gurken anzubieten. (nach taz, 6.7.91, S. 19) (14) Beeilt euch, iin zehn Minuten fährt der Bus los! (15) UUm sechs fuhr er los, war um halb sieben da. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (16) Denkt daran: Es wird pünktlich losgefahren! ANM - Gelegentlich wird mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] auf den Ort, wo die Fahrt beginnt, Bezug genommen: (17) Der D-Zug Hof-Strassburg und der Güterzug aus Ingolstadt seien gleichzeitig [i im Bahnhof] losgefahren. (taz, 2.5.87, S. 5) - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden : (18) Die HSV-Spieler fuhren sofort [m mit einem Motorboot] los und nahmen die drei durchnässten Männer an Bord. (Bild, 18.4.67, S. 5) - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ ...] kann indirekt auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden: (19) Viele Flüchtlinge sind [bei eisiger Kälte] [iin Güterwagen und auf offenen LKWs] losgefahren. W.BED losfahren 2 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A jemand greift jemanden handgreiflich oder verbal an (20) Sie fuhr [wild und heftig] auf ihn los. (Johnson, S. 27) lügen 543 - Gelegentlich wird mit losfahren 2 auf auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch aufeinander ersetzt : (21) F Frieda und Lehrer Sigel streiten zuweilen gelehrt und fahren aaufeinander los. (Strittmatter, S. 254) losfahren 3 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A jemand [Person [als Fahrer]]/ etwas [Fahrzeug: außer Flugzeug] bewegt sich fahrend auf etwas [Konkretum [als Ziel]] (22) Ja, was denn, fährt er [in einem Panzer] auf Blumenau, dieses schwierige Dorf zwischen Wäldern und Seen, los? (Strittmatter, S. 360) (23) Wütend sprang Ali ins Auto, gab Gas und fuhr auf die Hilfspolizistin Helga W. los. (Bild, 18.2.67, S. 3) (24) Eine Zeugin hat beobachtet, dass das Motorboot [direkt] auf die Schwimmerin losgefahren ist. VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren 'lügen lügt log hat gelogen lügen 1 bewusst die Unwahrheit sagen lügen 2 etwas Unwahres sagen SBP lügen 1 NomE BED bewusst die Unwahrheit sagen . (1) Sie wird sofort rot, wenn sie lügt. BELR NomE: derjenige, der die Unwahrheit sagt: Person/ Institution (2) MMan muss [manchmal] lügen, um andere oder sich selber zu schützen. (Zeit, 28.12.84, S. 53) (3) Dann rief er erregt: „IIhr lügt [doch] aalle, ich kenne euch.“ (nach Stern, 29.10.87, S. 240) (4) Kein Journalist hat Mathias Rust im Gefängnis gesehen. Wer etwas anderes behauptet, dder lügt. (nach Stern, 10.9.87, S. 3) (5) G Ghandi scheint [nie] gelogen zu haben. (Jaspers, S. 68) (6) U Unsere Regierung lügt [nur selten], das hofft jedenfalls die Bevölkerung. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (7) [Vor Gericht] darf [nicht] gelogen werden, besonders wenn man unter Eid aussagt. WORTB der Lügner/ die Lügnerin, die Lüge ANM - Mit einem wenn-Satz oder als-Satz kann auf die Äußerung, die als unwahr empfunden wird, Bezug genommen werden : (8) Hackethal lügt, wwenn er behauptet, er hätte 80 Krebsheilungen binnen weniger Monate erzielt. (Stern, 5.11.87, S. 84) (9) Sie hat [wohl auch] gelogen, a als sie mir sagte, dass Martha nicht ohne Lebensgefahr operiert werden kann? (nach Uhl, S. 57) - Die Intensität des Lügens kann durch Ausdrücke wie [ugs] lügen, dass sich die Balken biegen; [ugs] das Blaue vom Himmel lügen; [ugs] lügen wie gedruckt i.S.v. ‘hemmungslos, unverschämt lügen’ charakterisiert werden. SBP lügen 2 NomE AkkE BED jemand sagt bewusst etwas Unwahres oder behauptet wissentlich etwas Falsches . (10) Das ist [doch] alles gelogen! BELR NomE: derjenige, der etwas Unwahres sagt: Person/ Institution (11) Das kann nicht stimmen. DDu hast das gelogen! (12) Das Finanzministerium hat gelogen, es gäbe im nächsten Jahr eine Steuersenkung. AkkE: nur PG [meist indefinit]: dasjenige, das als etwas Unwahres gesagt wird: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (13) Aus dem Lügen entsteht der Zustand, dass der Lügende schließlich glaubt, wwas er lügt, dass dann Wahrheit und Lüge ihren Unterschied verlieren. (Jaspers, S. 161) (14) Schon Platon hat gesagt: vvieles lügen die Dichter. (Bollnow, S. 201) dass-S : (15) Er log, ddass er nicht mitkommen kann, weil er noch arbeiten muss. Hpts : (16) Sie hat gelogen, ssie sei nicht zu Hause gewesen. Dirr : (17) „Machen sich deine Eltern denn keine Sorgen, dass du die Nacht über nicht zu Hause warst? “ - „N Nein, ich übernachte schon mal bei einer Freundin“, log sie. (nach Torwegge, S. 31) (18) Der Junge hatte ein kleines Radio gestohlen. [Zu Hause] log er: „IIch habe das Radio von einem Freund geschenkt bekommen.“ PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (19) „Was [jetzt so] gelogen wird“, seufzt Mönninghoff. (Zeit, 6.6.86, S. 4) sein : (20) Das war falsch, weil es gelogen war und jeder mir sofort ansieht, wenn ich lüge. (Böll, Ansichten, S. 147) WORTB der Lügner/ die Lügnerin, die Lüge; lügnerisch ANM - Die AkkSE wird meist in Form der Dirr realisiert. - lügen 2 wird häufig im Sein-Passiv verwendet : (21) Sterben musste sie also nicht, [in dem Punkt] hatte die rothaarige Frau gelogen. Sollte das andere [dann auch] gelogen sein? (Stephan, S. 48); s. auch (10) und (20). PHRAS Idiom: [ugs] sich in die eigene Tasche lügen: sich etwas vormachen G.ANM - Gelegentlich wird lügen in negierten Sätzen verwendet, um auszudrücken, dass aus bestimmten Gefühlsäußerungen oder natürlichen Gegebenheiten richtige Schlussfolgerungen abgeleitet werden können : (22) Tränen lügen nicht. (23) Die Sterne lügen nicht. machen 544 M 'machen macht machte hat gemacht machen 1 etwas herstellen machen 2 etwas unternehmen machen 3 bewirken, dass etwas so wird machen 4 einen Preis von irgendwieviel haben machen 5 jemanden spielen machen 6 einer Person dazu verhelfen, jemand zu werden machen 7 etwas in den richtigen Zustand bringen machen 8 etwas ausführen machen 9 etwas absolvieren machen 10 etwas äußern machen 11 bewirken, dass etwas entsteht machen 12 etwas vollführen machen 13 aus bewirken, dass aus etwas etwas wird machen 14 zu bewirken, dass etwas zu etwas wird machen 15 auf den Eindruck erwecken wollen, man wäre etwas machen 16 in mit etwas Geschäfte machen machen 17 in etwas demonstrativ zeigen machen 18 eine Geschwindigkeit von irgendwieviel erreichen machen 19 den Darm oder die Blase entleeren machen 20 bewirken, dass etwas geschieht SBP machen 1 NomE AkkE BED etwas durch Handlungen entstehen lassen; herstellen, anfertigen . (1) Soll ich [uns] eine Tasse Kaffee machen? BELR NomE: dasjenige, das etwas herstellt: Person/ Tier (2) MMeine Mutter macht die Kleider für die ganze Familie. (3) [Jeden Frühling] machen ddie Vögel ihre Nester [in unserer Hecke]. AkkE: dasjenige, das hergestellt wird: Artefakt/ Substanz/ geistiges Produkt (4) Hast du dden Kuchen [selbst] gemacht? (5) Machst du ein Foto von mir? (6) Ich habe [nach einem Rezept meiner Großmutter] G Glühwein gemacht. (7) [Heute] hat mein Mann d das Essen gemacht. (8) [Um vier Uhr morgens] machte sie FFeuer [in der Küche] und ging anschließend die Kühe und Ziegen melken. (BerlZ, 27.12.97, S. 57) (9) Es gibt Schriftsteller, die [jedes Jahr] eein neues Buch machen. (10) Ich will mir neue Küchenmöbel kaufen, deswegen habe ich [mir] e eine maßstabsgetreue Zeichnung von meiner Küche gemacht. (11) Muss jede Generation von Wissenschaftlern e eine neue Theorie machen? (12) Er reagiert damit auf die Gewalt einer Gesellschaft, die ihre Macht dazu ausnutzt, Gesetze zu machen, ddie gegen die Menschenrechte verstoßen. (Zeit, 8.2.85, S. 15) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) [Im Sommer] wurde Marmelade gemacht, wurden Früchte und Gemüse für den Winter eingemacht. sein : (14) Die Fotos sind gemacht, jetzt können sich die Models entspannen. WORTB der Macher/ die Macherin ANM - machen 1 wird häufig in der gesprochenen Sprache verwendet. - machen 1 wird häufig statt eines Verbs verwendet, das die Tätigkeit präziser benennt, z.B. Marmelade machen für Marmelade kochen; einen Film machen für einen Film drehen; einen Pullover machen für einen Pullover stricken o.Ä. - Mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, für die etwas hergestellt wird: (15) [F Für die Kinder] habe ich eine Mousse au chocolat gemacht, aber ich esse lieber Obst zum Nachtisch. ; s. auch (1) und (10). SBP machen 2 NomE AkkE BED etwas unternehmen oder sich mit etwas beschäftigen . (16) Was machst du [heute Abend]? BELR NNomE: derjenige, der etwas unternimmt: Person/ selten Tier (17) Was machen G Galeristen [im sprichwörtlichen Sommerloch], falls sie sich nicht entschließen, auch in die Ferien zu gehen? (MM, 25.7.87, S. 53) (18) Was machen d die wilden Tiere [in ihren zu kleinen Gehegen]? Sie laufen immerzu hin und her. AkkE: dasjenige, das unternommen wird: Veranstaltung/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt] (19) [Im Sommer] wollen wir eeine Reise nach Paris machen. (20) Wir haben [lange] kkein richtiges Fest [mehr] gemacht. (21) Ich mache [nicht gerne] BBesuche im Krankenhaus. (22) [Nach dem Essen] solltest du [lieber] eeinen Spaziergang machen und kkein Nickerchen. (23) „W Was macht Ihre Tochter? “ - „Sie macht eein Praktikum bei einem Rechtsanwalt.“ (24) Nachmittags sind die Kinder beschäftigt, das eine macht JJudo und Saxophon, das andere Theater und Jazzballett. PASSK Werden-Passiv werden : (25) [In Deutschland] wird [in der Freizeit] viel Sport und Musik gemacht. WORTB der Macher/ die Macherin; machbar ANM - machen 2 wird häufig in der gesprochenen Sprache verwendet. - machen 2 wird häufig statt eines Verbs verwendet, das die Tätigkeit präziser benennt, z.B. Theater machen für Theater spielen; ein Fest machen für ein Fest feiern. - Gelegentlich können statt machen 2 in Verbindung mit abstrakten Nomina wie Musik, Reise o.Ä. spezifische Verben verwendet werden, wie z.B. musizieren, reisen. SBP machen 3 NomE AkkE PrädE BED bewirken, dass jemand/ etwas so wird . (26) Ich mache die Suppe warm. BELR NomE: dasjenige, das bewirkt, das etwas so wird: keine Restr. machen 545 SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (27R) Bernhard hatte doch gesagt, dass e er sie gesund machen würde! (Stephan, S. 28) (28) K Kleine Vögel machen die Haut der Elefanten sauber. (29) UUnsere Autos machen die Fahrer aggressiv. (Bild, 21.3.67, S. 6) (30) SSchon der Gedanke, dass ich so weit fliegen muss, macht mich unruhig. (31) D Das Waldsterben wird [zuerst] die Alpen unbewohnbar machen. (nach Zeit, 7.2.86, S. 77) (32) SSeine Ruhe macht mich nervös. dass-S : (33) E Es machte den Referenten wütend, ddass er ständig unterbrochen wurde. Inf+ : (34) Sehr glücklich macht (ees) mich, ddir zu deinem hervorragenden Abitur zu gratulieren. Inf- : (35) S Ständig lauten Geräuschen ausgesetzt sein, macht die Menschen krank. AkkE: dasjenige, das so wird: keine Restr. SE mit fak. Korrelat (stellungsbed.): Sachverhalt (36) Mach ddich schön, wir gehen heute in die Oper. (37) Sie machen eelektrisch geladene Atome (Ione) nahezu so schnell wie das Licht. (Zeit, 16.8.85, S. 59) (38) Dieses Gerät macht ddas Dolmetschen zwischen Blinden und Sehenden überflüssig. (nach Zeit, 18.4.86, S. 49) (39) Wir können ddie Entscheidung, das Werk zu schließen, [nicht] rückgängig machen. dass-S : (40) Der Bundesgerichtshof machte klar, ddass weitere Ansprüche des Unternehmens für durch das Rheinhochwasser zerstörte Materialien möglich seien. (nach BerlZ, 17.10.97, S. 6) ob-Frag : (41) Die jüngste Entwicklung macht (e es) fraglich, ob die Regierungsparteien die Wahl noch einmal gewinnen können. w-Frag : (42) Der Vortrag macht (e es) verständlich, wwarum die Entwicklungshilfe wenig Erfolg gezeigt hat. PrädE: AdjG: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft (43) Ich dachte, sie würden die Sitze sso schmal machen, dass ich beim Aufstehen den Stuhl gleich mitnehme. (Zeit, 20.9.85, S. 2) (44) Sandhaufen, Steine und Pfützen machten den Fußweg uunbegehbar. (nach BerlZ, 20.12.97, S. 5) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (45) Der Aufsatz wurde übersichtlicher gemacht, indem man ihn in Absätze eingeteilt hat. sein : (46) Die Schränke sind passend gemacht. - Bekommen-Passiv: (47) Weil ich viel zugenommen hatte, bekam ich vom Schneider alle Kleider weiter gemacht. ANM - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden : (48) Liebe macht blind. (49) Milch macht fit. - Die NomSE in Form einer Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen; s. (35). - Pertinenzdativ ist möglich : (50) Der Friseur wollte [m mir] die Haare hellblond machen. - Mit einer NG im D kann auf die Person Bezug genommen werden, für die etwas so wird : (51) Der Vortrag hat [m mir] das Problem deutlich gemacht. SBP machen 4 NomE AdvE BED [ugs] einen Preis oder einen Wert von irgendwieviel haben . (52) Das macht [zusammen] 20 Euro. BELR N NomE: dasjenige, das einen Preis hat: konkr. Objekt/ Substanz/ Veranstaltung [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung] (53) E Ein belegtes Brötchen und ein Bier machen [zusammen] 4,50 Euro. (54) EEine Flugstunde macht 80 Euro. (55) DDas Reinigen macht 5 Euro. (56) Du warst unverschämt, ddas macht 30 Stockschläge, außerdem sind deine Haare zu lang. (nach taz, 6.1.99, S. 23) AdvE: NG im A: Menge [häufig Geldsumme] [als Preis] (57) In der Nachkriegszeit hatte man eine besondere Währung, die Zigaretten: ein Brot machte 22 Päckchen Zigaretten, ein Paar Schuhe [vielleicht] eine ganze Stange. (58) Eine Nachhilfestunde in Mathematik macht 115 Euro. PASSK kein Passiv möglich W.BED machen 5 NomE AkkE [ugs] jemand spielt jemanden [als Rolle] (59) Mein Großvater machte den Nikolaus. (60) [In dem neuen Theaterstück] macht Anne die Tochter. (61) Wann wirst du endlich aufhören, den Hampelmann zu machen? (62) Beim Empfang saß ich zwischen einem Franzosen und einem Engländer und musste den Dolmetscher machen. machen 6 NomE AkkE [ugs] jemand [Person/ Institution] verhilft einer Person, einer Mannschaft o.Ä. dazu, jemand [Person [als Funktionsträger]] zu werden (63) Die Plattenfirmen machen [jedes Jahr] ein paar Schlagersänger, von denen nur wenige im Geschäft bleiben. (64) Wir setzen alle unsere Hoffnungen in den neuen Trainer, der [schon] verschiedene deutsche Meister gemacht hat. machen 7 NomE AkkE jemand [Person/ Institution: Firma o.Ä.] bringt etwas [konkr. Objekt] in den richtigen Zustand; in Ordnung bringen (65) Kannst du [noch] die Betten machen, bevor du gehst? (66) Ich mache [dir] [noch schnell] die Haare, so verstrubbelt kannst du nicht in die Schule gehen. (67) Meine Uhr geht vor. Ich muss sie machen lassen. (68) Die neue Werkstatt macht [dir] den Auspuff [sofort], du brauchst dich gar nicht anzumelden. - machen 7 wird häufig in der gesprochenen Sprache verwendet. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (66) und (68). - machen 7 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet. s. (67). machen 8 NomE AkkE jemand führt etwas [abstr. Objekt] aus; erledigen (69) Wir werden diesen Lehrling einstellen, denn er macht seine Arbeit [schnell und zuverlässig]. (70) Hast du [denn] deine Hausaufgaben [schon] gemacht? (71) Ich muss [noch] die Aufgaben 3 und 4 aus dem Buch machen, dann bin ich fertig. machen 9 NomE AkkE jemand absolviert etwas [Prüfung] (72) [Wann] machst du deine Fahrprüfung? (73) [Im nächsten Semester] mache ich mein Examen in Germanistik und machen 546 Anglistik. (74) Nur wer das Abitur [mit der Note 1,0] gemacht hat, kann ohne Wartezeiten Chemie oder Medizin studieren. (75) [In Deutschland] wird das Abitur [meist erst mit 19] gemacht. machen 10 NomE AkkE; AkkE: NG/ Zeichengruppe jemand äußert etwas [abstr. Objekt: Wort o.Ä.] oder jemand/ etwas [Tier] gibt etwas [Laut] von sich (76) Egal, ob die Erwerbslosigkeit steigt oder sinkt, Politiker machen [immer] schöne Worte. (taz, 8.5.89, S. 17) (77) Er ist ein Mann, der [gerne] Komplimente macht, und die Frauen hören das gerne. (78) Sie machte „Oh! “ voller Bewunderung, als sie die Villa erblickte. (79) Wenn du „brrr“ machst, dann bleibt das Pferd stehen, machst du [aber] „hü“, dann setzt es sich in Bewegung. (80) Der Esel macht „iah“, die Katze „miau“. - Die Bezeichnung der Lautäußerung wird meist in Anführungszeichen gesetzt; s. (78), (79) und (80). machen 11 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] bewirkt, dass etwas entsteht; hervorbringen, erzeugen (81) Dass Kinder [beim Spielen] Lärm machen, ist doch ganz normal. (82) Vögel machen viel Dreck. (83) Die Maschine macht zu viel Dampf, wir müssen die Temperatur herunterdrehen. (84) Hörst du das Geräusch, das mein Herz macht? (nach taz, 18.6.99, S. 17) machen 12 NomE AkkE jemand/ etwas [Tier/ Fahrzeug] vollführt etwas [Handlung: Bewegung, Geste o.Ä.] (85) Ich konnte [noch nie] einen Handstand machen. (86) Die Gastgeberin machte eine leichte Handbewegung und der nächste Gang wurde serviert. (87) [Früher] machten die Mädchen [bei der Begrüßung] einen Knicks und die Knaben einen Diener, jetzt sagen sie „Hallo! “. (88) Der Hund machte einen Riesensprung über den Zaun. (89) Das Sportflugzeug machte [noch] einen Kreis um den Flugplatz und verschwand dann in der Ferne. machen 13 aus NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: aus +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt/ Handlung [indirekt konkr. Objekt]] bewirkt, dass aus jemandem/ etwas [keine Restr.] jemand/ etwas [keine Restr.] wird (90R) Papa, du willst [doch wohl nicht] aus Schloss Schönthal Eigentumswohnungen machen? (nach Bolten, S. 21) (91) Die Magier und die Hexen versuchten seit jeher, aus Eisen Gold zu machen. (92) Der Tanzkurs machte aus steifen Jünglingen sich elegant bewegende junge Männer. (93) Nur durch viel Arbeit ist es möglich, aus einer schlechten Zensur eine gute Zensur zu machen. (94) Obermeyer machte aus der Not eine Tugend und begann Steppdecken in Anoraks umzunähen. (BerlZ, 24.1.98, S. 57) (95) Der iranische und der saudi-arabische Minister müssen ihr Leben in Geld aufwiegen. Diese Aktion macht aus Carlos den meistgesuchten Terroristen der Erde. (nach BerlZ, 13.12.97, S. 2) (96) Die phosphatreichen Knochen der Höhlenbären machten aus dem Höhlenboden einen begehrten Dünger. (nach BerlZ, 3.3.99, S. III) dass-S : (97) Aus dem freundlichen Familienvater hat (es) einen mürrischen Haustyrannen gemacht, dass er trotz aller Anstrengung keine neue Anstellung gefunden hat. Inf+ : (98) Ein eigenes Einkommen zu haben, hat aus der schüchternen jungen Frau eine selbstständige Person gemacht. machen 14 zu NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: zu +D jemand/ etwas [keine Restr.] bewirkt, dass jemand/ etwas [keine Restr.] zu jemandem/ etwas [keine Restr.] wird (99) [Im Zuge der Hochschulreform] machte man die Dozenten zu Professoren auf Zeit. (100) Christus machte Wasser zu Wein. (101) Diese Fotos machen uns zu Augenzeugen von Begegnungen, von Situationen, die wir nicht erlebt haben. (Zeit, 13.12.85, S. 57) (102) Seine Sachkenntnis macht ihn zu einem unentbehrlichen Mitarbeiter. (103) Der Krieg hat viele Kinder zu Waisen gemacht. (104) Eisregen machte [in vielen Teilen Norddeutschlands] jede Straßenbenutzung zum gefährlichen Abenteuer. (BerlZ, 20.12.97, S. 8) dass-S : (105) Leider macht (es) die Finanzplanung der Regierung zu einem unlösbaren Problem, dass die Steuereinnahmen weiter zurückgegangen sind. Inf+ : (106) Die Renten zu kürzen, würde die Versprechungen der Regierung zu Lügen machen. machen 15 auf NomE PräpE; PräpE: auf +AdjG/ +NG im A [o. Artikel] [ugs] jemand will mit seinem Verhalten den Eindruck erwecken, er wäre jemand/ etwas [Eigenschaft] (107) [In der Öffentlichkeit] macht er auf bescheiden, aber zu Hause erzählt er, dass er der Größte ist. (108) Er macht auf großen Herrn, aber jeder weiß, dass er ein Emporkömmling ist. (109) Wenn du auf süßes Mädchen machst, kannst du leichter heiraten, sagten die Großmütter. machen 16 in NomE PräpE; PräpE: in +D [NG im Pl. o. Artikel] [ugs] jemand macht Geschäfte mit etwas [Ware] (110) Jürgen stammt aus einer Familie von Händlern, sein Bruder macht in Südfrüchten, seine Schwester in Lederwaren, und er macht [jetzt] in Gebrauchtwagen. machen 17 in NomE PräpE; PräpE: in +A [NG o. Artikel] jemand [Person/ Institution] zeigt demonstrativ etwas [Gefühl], das nicht vorhanden oder nicht begründet ist (111) Weil sie die Wahl gewinnen wollen, machen viele Politiker in Großzügigkeit und Menschenliebe. (112) Das Land macht in Pessimismus. machen 18 NomE AdvE; AdvE: NG im A [ugs] etwas [Fahrzeug] erreicht eine Geschwindigkeit von irgendwieviel (113) Mein neuer Wagen macht 200 km/ h. (114) Wie viel Knoten macht das Schiff? machen 19 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... [ugs] jemand/ etwas [Tier] entleert den Darm oder die Blase irgendwohin [meist Bett, Hose] malen 547 (115) Die Angst der Eltern, die ständig über mögliche Gefahren reden, hat sich längst auf die Kinder übertragen. Viele trauen sich nicht mehr allein zu schlafen. Manche machen [wieder] ins Bett. (nach Spiegel, 48/ 94, S. 83) (116) Deine verrückte Katze hat auf meine Reisetasche gemacht. (117) Wir saßen auf der Terrasse und wollten gerade Kaffee trinken, da hat [doch] ein Vogel [meiner Mutter] [direkt] auf den Kopf gemacht! (118) Wenn er in sein Spiel vertieft ist, passiert es unserem Sohn gelegentlich noch, dass er in die Hose macht. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (117). machen 20 NomE VerbE; VerbE: Infjemand [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt] bewirkt, dass etwas geschieht [Vorgang/ Handlung] Inf- : (119) Chloroform, Morphium, Veronal, Kokain, jedes Mittel ist ihm recht, das Leiden an der Wirklichkeit vergessen zu machen. (MM, 3.2.87, S. 22) (120) Wir müssen mit Geschichte neu umzugehen lernen, sie uns aneignen, nachdem man uns hat lange glauben machen, dass die Zeit, in der wir leben, von der Gegenwart und nichts als der Gegenwart bestimmt sei. (Zeit, 23.1.87, S. 49) (121) Der Clown machte die Kinder lachen. - Häufig kommen Ergänzungen des Verbs vor, durch das die VerbE belegt ist; s. (119) und (121). PHRAS FVG: den Anfang machen: anfangen; Angst machen: ängstigen; Ärger machen: ärgern; eine Äußerung machen: etwas äußern; Eindruck machen: beeindrucken; einen Einkauf machen: etwas einkaufen; einen Einwand machen: etwas einwenden; etwas macht Freude/ Spaß: etwas erfreut; Gebrauch machen von etwas: etwas gebrauchen; Halt machen: halten, stoppen; mobil machen: mobilisieren; etwas möglich machen: etwas ermöglichen; jemandem Mut machen: jemanden ermutigen; einen Versuch machen: etwas versuchen; einen Vorschlag machen: etwas vorschlagen Idiom: [ugs] jemandem Beine machen: jemanden antreiben, hetzen; jemand/ etwas macht Furore: jemand/ etwas erregt Aufsehen; keinen Hehl aus etwas machen: etwas klar zeigen, nicht verheimlichen; [ugs] einen guten Job machen: gut, erfolgreich arbeiten; [ugs] Kohle machen: Geld verdienen; [ugs] jemand macht es nicht mehr lange/ etwas macht es nicht mehr lange: jemand stirbt bald/ etwas funktioniert bald nicht mehr; die Nacht zum Tag(e) machen: nachts aktiv sein; jemand/ etwas macht Probleme/ Schwierigkeiten: jemand/ etwas ist problematisch/ schwierig; jemand/ etwas macht das Rennen: jemand/ etwas gewinnt, ist besser als die anderen; jemand/ etwas macht Schlagzeilen: jemand/ etwas erregt so viel Aufsehen, dass die Presse darüber berichtet; etwas macht (keinen) Sinn: etwas ist sinnlos/ sinnvoll - [ugs] Was macht er/ sie? : Wie geht es ihm/ ihr.; [ugs] Was macht das Geschäft/ die Arbeit/ ...? : Wie steht es mit dem Geschäft/ mit der Arbeit.; [ugs] Mit mir/ ihm/ ... kann man’s ja machen! : Mir/ Ihm/ ... kann man etwas zumuten, weil ich mir/ er sich/ ... doch alles gefallen lasse/ lässt.; [ugs] Nun, mach mal halblang! : Übertreib nicht so.; [ugs] Das macht nichts! : Das ist nicht schlimm.; [ugs] Nun, mach schon! : [als Ermahnung] Beeile dich.; [ugs] Mach’s gut! : [als Abschiedsgruß] G.ANM - machen wird auch häufig in verbalen Ausdrücken wie z.B. aufmerksam machen auf; verantwortlich machen für o.Ä. verwendet. - machen wird auch [ugs] als Versprachlichung des mathematischen Gleichheitszeichens ‘=’ i.S.v. ‘ist gleich’ verwendet: (122) 100 geteilt durch 2 macht 50. (123) Drei plus drei macht sechs. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb machen, sich. VERBF abmachen; anmachen; aufmachen; ausmachen; kaputtmachen; sauber machen; zumachen 'malen malt malte hat gemalt malen 1 etwas mit Farben künstlerisch schaffen malen 2 als Maler künstlerisch tätig sein malen 3 etwas in Form eines Bildes darstellen malen 4 etwas mit Farbe bestreichen malen 5 etwas mit Hilfe von Farbe irgendwo auftragen malen 6 bewirken, dass irgendwo Schatten entstehen malen 7 etwas so abbilden SBP malen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mit Farben mittels von irgendetwas künstlerisch schaffen . (1) Das Bild hat mein Vater gemalt. BELR NomE: derjenige, der etwas künstlerisch schafft: Person [häufig als Künstler] (2) Die Experten streiten sich darüber, ob RRembrandt oder einer seiner Schüler dieses Porträt gemalt hat. (3) DDie japanische Künstlerin malt Bilder von dunkler, rätselhafter Poesie. (nach Zeit, 10.5.85, S. 49) AkkE: dasjenige, das jemand künstlerisch schafft: künstlerisches Produkt [Bild]/ [indirekt abstr. Objekt: Genre, Stil] (4) Hat von Gogh d dieses Bild [nach der Natur] gemalt? (5) Er malte aabstrakte Bilder, entwarf Skulpturen. (Zeit, 11.10.85, S. 17) (6) Er malte eein blutig rotes Plakat. (MM, 1.3.86, S. 48) (7) Ulrich Nitschke hat [an der Ostwand des Gebäudes] [dekorativ und großflächig-perspektivelos] eeinen ornamentfreudigen, f fernöstlichen Jugendstil gemalt. (nach MM, 14.8.85, S. 26) (AdvE): Mittel mit +D: Substanz [häufig Farbe]/ Instrument [häufig Pinsel] (8) [In dem Volkshochschulkursus] lernen wir, m mit Ölfarben und Pinsel Bilder zu malen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Das Stillleben stammt von einem unbekannten Meister und wurde [wahrscheinlich Ende des 18. Jahrhunderts] gemalt. markieren 548 sein : (10) Die Hitze lässt auf alten Bildern, wenn sie [auf Holz] gemalt sind, die Farbe platzen. (nach MM, 28.10.85, S. 23) Bekommen-Passiv : (11) [Zum Geburtstag] bekomme/ kriege ich von meinem Neffen ein Bild gemalt. WORTB der Maler/ die Malerin, die Malerei, das Gemälde; malerisch ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (12) Wenn er malt, darf man ihn nicht stören. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG oder PräpG [auf +A]hinzugefügt: (13) [Früher] malte er [n naturalistisch] [i in Öl], [jetzt] malt er [a abstrakt] [a auf Blech und Pappkarton]. - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert, mit der betont wird, dass es sich bei dem künstlerischen Schaffensprozess um eine länger andauernde Handlung handelt. In diesem Fall wird häufig eine temporale AdvG, NG im A oder PräpG [seit +D/ (von +D) bis-Gruppe/ ...] hinzugefügt: (14) Sie malt [s schon lange, einige Monate, ggenauer gesagt: seit vergangenem Herbst] a an dem Bilderzyklus. - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [nach +D/ ...] kann auf die künstlerische Technik [Vorlage, Untergrund o.Ä.] Bezug genommen werden: s. (4), (7), (10) und (13). - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten das Bild o.Ä. geschaffen wird: (15) Dein Opa würde sich bestimmt sehr freuen, wenn du [iihm/ ffür ihn] ein schönes Bild malen würdest! W.BED malen 2 NomE jemand ist als Maler/ Malerin künstlerisch tätig (16) Ich male [nicht für die Welt], sondern ich male, weil Malerei mein Metier ist. (nach Zeit, 14.2.86, S. 53) malen 3 NomE AkkE jemand [Person [häufig als Künstler]] stellt jemanden/ etwas [keine Restr.] mit Hilfe von Farben in Form eines Bildes dar (17) Er malte sich zusammen mit Rockefeller, porträtierte verschiedene Damen der amerikanischen und mexikanischen Gesellschaft. (MM, 29.4.87, S. 35) (18) Die kleine Ausstellung zeigt eindrucksvoll, welche Faszination die kleine Insel auf jene Künstler ausübte, die nicht müde wurden, die Steilküste und den Leuchtturm, die alten Fischerhäuser und prächtigen Sonnenuntergänge zu malen. (19) Der kleine Sven hat [für seinen Vater] [zum Geburtstag] ein Pferd gemalt. (20) [Immer wieder] malte der Künstler [in naturalistischen Szenen] die Gräuel und das Leid des Krieges. malen 4 NomE AkkE [ugs] jemand bestreicht etwas [konkr. Objekt] mit Farbe o.Ä.; anmalen (21) Ivy malt ihre Fußnägel. (Frisch, S. 72) (22) Vorsicht, die Türen sind [frisch] gemalt! malen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ ... jemand trägt mit Hilfe von Farben o.Ä. die bildliche Darstellung von jemandem/ etwas [keine Restr.] irgendwo [konkr. Objekt] auf (23) Ich kann [aus dem Kopf] den Querschnitt durch einen Motor an die Wand malen. (nach Grzimek, S. 16) (24) Auf jeden Baum, der gefällt werden soll, hat man eine rote Nummer gemalt. (25) Auf die senkrechte Schwanzflosse des Flugzeugs sind [vorschriftsmäßig] die schwarzrotgoldenen deutschen Farben gemalt. (nach Grzimek, S. 24) (26) Den Kindern machte es einen Riesenspaß, [sich] allerlei bunte Streifen ins Gesicht zu malen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (26). malen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ ... etwas [Lichtquelle] bewirkt, dass irgendwo Schatten als etwas [Zeichen o.Ä.] entstehen (27) Der Mond malt Muster auf den blauen Teppich. (Strittmatter, S. 151) malen 7 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NG im A/ wie-Gruppe mit NG im A jemand bildet jemanden/ etwas [Konkretum] so [Farbe]/ als einen solchen/ ein solches ab (28) [Warum] hat der Künstler das Pferd rot gemalt? (29) In Polen dachte ich, dass die alten Meister, weit von der Wirklichkeit entfernt, eine Landschaft wie eine Dekoration gemalt haben. (BerlZ, 29.7.98, S. 12) - malen 7 wird häufig im Passiv verwendet, die PrädE wird dann mit einer als-Gruppe bzw. wie-Gruppe mit NG im N belegt: (30) Der Diktator wurde wwie ein Gott gemalt. (31) Auf vielen mittelalterlichen Gemälden ist der Stifter aals betender Mann gemalt. PHRAS Idiom: ein düsteres/ rosiges Bild von etwas malen: etwas sehr negativ/ zu positiv darstellen; etwas in düsteren/ leuchtenden Farben/ etwas zu rosig malen: etwas sehr negativ/ zu positiv darstellen, schildern; den Teufel an die Wand malen: von einem drohenden Unheil, einer möglichen Katastrophe sprechen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb malen, sich. mar'kieren markiert markierte hat markiert markieren 1 etwas kennzeichnen markieren 2 das relevante Zeichen für etwas bilden markieren 3 etwas dem äußeren Schein nach spielen markieren 4 mit etwas anhand von etwas erkennbar werden lassen SBP markieren 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas kennzeichnen, damit man es schnell und deutlich erkennen kann . (1) Der Weg zum Schloss ist durch ein grünes Dreieck markiert. NomE: dasjenige, das etwas kennzeichnet: Person/ Institution/ Tier/ [auch Mittel] meinen 549 (2) DDer Student markiert die wichtigen Sätze mit einem Rotstift. (3) D Der Alpenverein hat viele Kilometer Wanderwege markiert. (4) W Wölfe, Hirsche, Rehe und Füchse markieren ihr Revier mit Geruchsstoffen. (5) Auf seiner Karte sind die Kontinente abgebildet, und eein dicker schwarzer Strich markiert den Kurs des Schiffes. (nach Zeit, 28.6.85, S. 59) AkkE: dasjenige, das gekennzeichnet wird: Konkretum (6) Wir markieren iimmer mehr Tiere, um unser Bild von den Wanderungen der großen Tierherden in der Serengeti weiter zu vervollständigen. (Grzimek, S. 144) (7) Der Limes Saxoniae markierte [zur Zeit Karls des Großen] ddie Grenze. (8) [Bei einem Unfall mit Verletzten] sollte man, wenn möglich, d die Lage des Verletzten durch einen Kreideumriss markieren. (AdvE): Mittel mit +D: konkr. Objekt/ Substanz durch +D: konkr. Objekt/ Handlung (9) Markieren Sie die Textstellen mmit einem Sternchen! (10) Auch von einigen afrikanischen Jägern ist bekannt, dass sie jede Tötung von Großwild ddurch ein Zeichen am eigenen Körper markieren. (11) Auch Hunde markieren ihr Revier ddurch Urinieren. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (12) Felle, Häute und Elfenbein könnten [künftig] mit fälschungssicheren Zahlencodes markiert werden, damit ihr Weg von der Grenze bis zum Verbraucher lückenlos zu verfolgen ist. (MM, 19.4.85, S. 14) sein: (13) Die Abfahrtspiste war [gut] markiert. WORTB der Markierer, die Markierung W.BED markieren 2 NomE AkkE etwas [Ereignis] bildet das relevante Zeichen für etwas [Vorgang] (14) Die Fahrt in einem fensterlosen Waggon nach Potjma, ins Lager, markiert den Abschied des Schriftstellers vom „normalen Leben“. (Zeit, 21.3.86, LB, S. 13) (15) Den Höhepunkt der Karriere von Baselitz markierte [im vergangenen Jahr] die Retrospektive im New Yorker Guggenheim-Museum, die ab morgen in der Neuen Nationalgalerie zu sehen ist. (nach Tagessp., 3.6.96, S. 28) (16) Als der Kaiser in Peking den Handel mit der Droge verbot, begann im Jahr 1839 der erste Opiumkrieg, der den Beginn des Kolonialismus in China markiert. (nach taz, 17.12.99, S. 3) markieren 3 NomE (AkkE) [ugs] jemand spielt jemanden [Person [als Rolle]]/ etwas [Sachverhalt] dem äußeren Schein nach; vorgeben, vortäuschen, [ugs] so tun als ob (17R) Die Bürger mussten, wenn der Gemeindesaal schlecht besetzt war, Publikum markieren. (nach Heuss, S. 50) (18) Du brauchst nicht den starken Mann, den Helden zu markieren. Wir wissen alle, dass du Angst hast. (19) Um nicht in die Schule zu gehen, markierte er Magenschmerzen. (20) Um die Stimme zu schonen, wird bei den Proben nicht richtig gesungen, sondern [nur] markiert. (21) Paul ist nicht krank, er markiert [nur]. Ich glaube, er will heute nicht in die Schule gehen. markieren 4 mit NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D jemand/ etwas [keine Restr.] lässt anhand von jemandem/ etwas [keine Restr.] etwas [abstr. Objekt] erkennbar werden (22) Stramme Kerle in Uniformen markierten mit einem festlichen Umzug das Ende der Feierlichkeiten. (nach FR, 21.6.99, S. 4) (23) Audi markiert mit dem A2 technologischen Fortschritt. (BerlZ, 24.3.2000, S. 1) (24) [Tatsächlich] markiert der Lupo mit dem Dreizylinder-Turbodiesel [derzeit] den höchsten Stand der Technik bei der Entwicklung supersparsamer Motoren. (FR, 15.9.99) (25) Die Investitionen markierten mit 340 Millionen DM einen Rekord in der Unternehmensgeschichte. (FAZ, 1995) (26) Audis 4,2-Liter- V8 markiert das obere Ende der Motorpalette. (BerlZ, 22.10.97, S. 43) G.ANM - markieren wird auch [sportspr] i.S.v. ‘ein Resultat erreichen’ verwendet: (27) Die Bulgarin markierte mit 85,0 kg im Reißen einen neuen Weltrekord. (BerlZ, 26.4.2000, S. 34) (28) Nur wenig später markierte Marcel Guldner mit einem herrlichen Freistoßtor das 5: 2. (MM, 9.5.2000) - markieren wird auch [sportspr] i.S.v. ‘einen Treffer, ein Tor erzielen’ verwendet: (29) Neuzugang Harry Decheive markierte den entscheidenden Treffer zum Sieg. (nach taz, 26.2.96, S. 18) - markieren wird auch [sportspr] i.S.v. ‘decken’ verwendet: (30) Maradona soll eng markiert werden, damit er nicht zum Schuss kommt. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb markieren, sich. 'meinen meint meinte hat gemeint meinen 1 etwas als Meinung haben meinen 2 etwas äußern meinen 3 als etwas interpretiert werden meinen 4 jemandem gelten meinen 5 mit etwas unter etwas verstehen meinen 6 sich auf etwas beziehen meinen 7 etwas irgendwie intendieren meinen 8 als etwas als ein solches intendieren meinen 9 irrtümlich glauben, etwas zu tun SBP meinen 1 NomE AkkE (PräpE) BED zu etwas etwas als Meinung haben . (1) Was meinen Sie dazu? BELR NomE: derjenige, der eine Meinung hat: Person/ Institution (2) Was meinst ddu zu den Vorschlägen der Kommission? (3) Renaturierung ist geboten, allerdings landschaftsgerecht meint d die Umweltinitiative. (MM, 4.10.86, S. 18) AkkE: nur PG [häufig indefinit]: dasjenige, das jemand als Meinung hat: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Ich meine e etwas anderes als du. (5) D Das meine ich [nicht]. (6) WWas meinst du zu dem Schrank? Soll ich ihn kaufen oder nicht? meinen 550 dass-S : (7) Der Schüler meint, d dass er die Aufgabe richtig lösen kann. Inf+ : (8) Wenn Sie meinen, d die Prüfung bestehen zu können, dann sollten Sie sich anmelden. Hpts : (9) Er meinte, ees wäre besser mit dem Zug nach Berlin zu fahren. (PräpE): zu +D: dasjenige, wozu jemand eine Meinung hat: keine Restr. SE mit obl. Korrelat dazu: Sachverhalt (10) „Na, was meinst du ddazu? “ - „Ich? Nichts! “ (11) ZZu dem oft beobachteten Phänomen, dass Wetter-Schwankungen oft heftige Schmerzen auslösen, meint der Wissenschaftler, dass die Wetterfühligkeit auf einer Herabsetzung der Reizschwelle beruht. (nach Fackel, 1.9.73, S. 7) (12) Was meint die Lehrerin Ahrens zzum Reformhickhack von Politik und Justiz? (taz, 9.8.97, S. 4) (13) Na, was meinst du z zu meiner Tochter? Hat sie nicht ein tolles Abitur gemacht! (14) Was meint die Lehrerin zzu deinem Aufsatz? (15) Was meint ihr z zu diesen modernen Ideen über Ehe und Freundschaft? dass-S : (16) Was meinst du d dazu, dass unsere Tochter zum Theater will? PASSK Passiv nicht üblich WORTB die Meinung SBP meinen 2 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) BED etwas zu jemandem in Bezug auf etwas äußern; sagen . (17) „Wir gehen jetzt nach Hause“, meinte er zu seiner Frau. BELR NNomE: derjenige, der etwas äußert: Person (18) „Der Präsident hat’s gesagt, was wollen Sie mehr? “, meinte eein Sprecher der US-Mission. (Zeit, 18.4.86, S. 5) AkkE: nur PG [meist indefinit]: dasjenige, das geäußert wird: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (19) „WWas hast du [gerade] gemeint? “, fragte sie zurück. Hpts : (20) Die Oberbürgermeisterin meinte [in der Pressekonferenz], eeine Auswahl unter den Aufsichtsräten oder Vorstandsmitgliedern zu treffen, wäre falsch gewesen. (nach MM, 30.5.85, S. 19) Dirr : (21) [Als Gratulant] meinte Senior-Herausgeber Dr. Karl Ackermann: „IIch kann Ihnen keinen Orden an den Hals hängen, aber ich möchte Ihnen von Herzen danken.“ (nach MM, 19.4.86, S. 13) (22) „DDas weiß ich nicht“, meinte Miss Farnhurst. (nach Cotton, S. 19) (PräpE1): zu +D: derjenige, zu dem etwas geäußert wird: Person (23) „Sie können jederzeit zu mir in die Sprechstunde kommen“, meinte der Professor [freundlich] zzu dem jungen Studenten. (PräpE2): zu +D: dasjenige, in Bezug auf das etwas geäußert wird: Konkretum/ Abstraktum [als Thema] SE mit obl. Korrelat dazu: Sachverhalt [als Thema] (24) Was meinen Sie zzu den Plänen der Geschäftsleitung? (25) Z Zu der Befürchtung, die Meningitis würde sich wie eine Epidemie ausbreiten, meinte der Arzt: „Es gibt jedes Jahr am Ende des Winters einige Fälle von Hirnhautentzündung. Die jetzt aufgetretenen Fälle geben keinen Anlass, an eine Epidemie zu glauben.“ dass-S : (26) D Dazu, dass die Jugendlichen heute mehr Geld zur Verfügung haben als früher, meinte er [lakonisch]: „Die Eltern auch! “. PASSK Passiv nicht üblich ANM - Die AkkE wird meist als SE realisiert: s. (17), (18), (20), (21), (22), (23), (25), (26) und (27). - PräpE1 und PräpE2 werden aus euphonischen Gründen selten zusammen realisiert. - Gelegentlich wird mit dem Ausdruck [an die Adresse + NG im G/ + von +D] auf denjenigen, zu dem etwas geäußert wird, Bezug genommen: (27) Man könne nicht zur selben Zeit Vorreiter bei kostspieligen Projekten sein und zugleich mehr Steuerentlastungen verlangen, meinte der Minister [aan die Adresse des Koalitionspartners]. (MM, 7.5.85, S. 6) W.BED meinen 3 NomE AkkE; NomE: NG/ Zeichengruppe; AkkE: NG/ Zeichengruppe [geh] etwas [abstr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck] wird als etwas [abstr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck] interpretiert (28) Was meint „Freiheit“ [in diesem Zusammenhang]? (29) [Bei Hadewijch, flämische Mystikerin aus dem 13. Jahrhundert,] meint „Minne“ die Liebe des Menschen zu Gott. (30) LOS, das meint „Lehrinstitut für Orthografie und Schreibtechnik“. (taz, 2.8.97, S. 25) (31) „Könntest du bitte etwas tun? “ meint [eigentlich] „Ich möchte/ will, dass du etwas tust.“ - Der sprachliche Ausdruck wird meist zwischen Anführungszeichen gesetzt und kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. meinen 4 NomE AkkE etwas [Handlung] gilt jemandem (32) So sprach aus der Reaktion des Verkäufers etwas wie Kameradschaftlichkeit, die [nicht speziell] mich meinte, [sondern] [grundsätzlich] jeden, der den Laden betreten würde. (Zeit, 10.5.85, S. 45) meinen 5 mit NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ Zeichengruppe; AkkSE ohne Korrelat; PräpE: mit +D jemand versteht etwas unter etwas [sprachlicher Ausdruck/ Handlung: Geste] (33) Wenn sie nicht hätte arbeiten müssen, die Kassiererin im Supermarkt wäre „zum ersten Mal dahin“ gegangen und meint mit „dahin“ die Friedensdemonstration. (taz, 18.1.91, S. 8) (34) Deutschland - ein Plural: mit dieser Formulierung waren [bisher] gemeint die DDR und die Bundesrepublik. (Zeit, 4.10.85, S. 57) (35) Was meint er [wohl] mit dieser eigenartigen Handbewegung? Soll ich jetzt eintreten oder nicht? (36) Mit „Duden“ habe ich [natürlich] das Bibliographische Institut gemeint. dass-S : (37) Wenn trotzdem allerorten von Kreativität die Rede ist, [dann] kann damit [nur] gemeint sein, dass wir Einfälle und Taten vermissen, die wir im Nachhinein als kreativ bezeichnen können. (taz, 2.8.97, S. 6) Hpts : (38) Er hat [wohl] mit seinem Nicken gemeint, er sei einverstanden. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. melden 551 meinen 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D jemand bezieht sich mit etwas [abstr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck [als Äußerung]] auf jemanden [Person/ Institution] (39) Der Direktor hat dich gemeint, als er vom zukünftigen Abeilungsleiter sprach. (40) „Wen meinst du mit „Dummkopf? “ - „Dich, natürlich.“ (41) Mit dieser scheinbar allgemeinen Kritik war [bestimmt] unsere Abteilung gemeint. meinen 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG etwas [sprachliche Handlung] ist von jemandem irgendwie intendiert (42) Sein Versprechen hat er [nicht] ehrlich gemeint. (43) Das, was ich gestern gesagt habe, habe ich [doch] ironisch gemeint, du kennst doch meine politische Meinung. meinen 8 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand intendiert etwas [abstr. Objekt [als Äußerung]/ Ereignis/ Handlung] als ein solches (44) Diesen letzten Satz hat er [wirklich] als Drohung gemeint.(45) Das Programm ist [durchaus] als Kunstexperiment gemeint. (taz, 1.8.97, S. 4) - meinen 8 als wird häufig im Sein-Passiv verwendet, die PrädE wird dann mit einer als-Gruppe mit NG im N belegt : (46) Dieser Vorschlag war als echter Kompromiss gemeint. meinen 9 NomE VerbE; VerbE: dass-S/ Inf+/ Hpts [geh] jemand glaubt irrtümlich, etwas zu tun oder dass etwas so ist dass-S: (47) Ich hatte gemeint, dass heute schon Freitag ist, und wollte früher nach Hause. Inf+ : (48) Sie meinte, zu träumen. (49) Dieser Stil ist dem Anliegen des Künstlers nicht dienlich, man meint, solche Bilder schon oft gesehen zu haben (nach taz, 2.8.97, S. 24) Hpts : (50) Renate meinte, das Restaurant sei in der Seckenheimerstraße, aber es war in der Schwetzingerstraße. - Gelegentlich wird die VerbE in Form eines elliptischen Satzes realisiert, der aus einer NG im A mit Part. II besteht: (51) Sie meinte ssich ausgeschlossen aus der Familie und fing an zu trinken. PHRAS Idiom: es ehrlich meinen: aufrichtig sein, aufrichtige Absichten haben; es ernst meinen (mit etwas): etwas wirklich umsetzen, realisieren wollen; es ernst meinen mit jemandem: ernsthafte Absichten mit jemandem haben; etwas im Ernst meinen: wirklich der Meinung sein; es gut mit jemandem meinen: jemandem etwas Gutes sagen/ tun - [ugs] Das will ich meinen! : Selbstverständlich ist das so, das ist doch ganz klar.; Ich würde meinen, dass ...: [Formel zur Einleitung einer Meinungsäußerung während einer Diskussion] 'melden meldet meldete hat gemeldet melden 1 etwas bekannt machen melden 2 jemandem etwas mitteilen melden 3 jemanden als Besucher ankündigen melden 4 etwas bei jemandem anzeigen melden 5 jemanden zur Teilnahme bei etwas anmelden SBP melden 1 NomE AkkE BED etwas bekannt machen; bekannt geben (1) Die Presse hat die Verhaftung von drei Personen gemeldet. BELR NomE: derjenige, der etwas bekannt macht: Person [als Funktionsträger]/ Institution/ [indirekt Gerät]/ [auch geistiges Produkt: häufig Nachrichtensendung] (2) Keine spektakulären Neuerscheinungen meldet d der taz- Korrespondent [von der Buchmesse]. (taz, 19.3.88, S. 3) (3) Das Ministerium in Stuttgart meldet einen Anstieg von 226 auf 270 Rauschgift-Todesfälle. (taz, 5.1.2000, S. 7) (4) Streiks und Proteste meldet die Nachrichtenagentur Interfax [aus Moskau]. (MM, 24.1.91) (5) EEin Telegramm aus Montreal meldet, der Dampfer Titanic sei auf eine Eisbank aufgelaufen und gesunken. (SGT, 15.12.98) (6) D Die Tagesschau meldete den Tod des Ernesto Guevara de la Serna, genannt Che. (SZ, 15.12.97, S. 9) (7) DDer Lautsprecher meldet die verspätete Ankunft des ICE aus München. AkkE: dasjenige, das bekannt gemacht wird: Ereignis/ Handlung [als Faktum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Ereignis/ Handlung [als Faktum] (8) Die „Tagesschau“ meldete d den Rücktritt [schon für die vergangene Nacht]. (SZ, 6.12.95, S. 1) (9) Die Polizei meldet [hingegen] e eine nur geringe Zahl von Schadensfällen im Straßenverkehr. (FR, 19.12.97, S. 1) dass-S: (10) [Kurz vor der Tagesschau] meldete die ARD [am vergangenen Freitag] [per Einblendung], dass die Rede entfalle. (taz, 6.10.97, S. 2) ob-Frag: (11) Der Verkehrsfunk hat (e es) [noch nicht] gemeldet, ob die Unfallstelle bereits geräumt ist. w-Frag: (12) Bild und FAZ wussten [bereits gestern] zu melden, w warum die Bundesregierung die Steuerreform so schnell verabschiedet hatte. (taz, 24.3.88, S. 4) Hpts: (13) Die amtliche Nachrichtenagentur TASS meldete, es würden zusätzliche Züge und Flugzeuge eingesetzt. (MM, 9.5.86, S. 2) Dirr: (14) Leo Kreuz, langgedienter Pressesprecher von Bundesentwicklungsminister Carl-Dieter Spranger (CSU), meldet: „IIch habe nichts mehr zu tun.“ (BerlZ, 6,10.98, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (15) [Auch für die Gegenrichtung] wurde stockender Verkehr gemeldet. (MM, 6.11.95) sein: (16) [Beim ersten Versuch] war Regen [nur] gemeldet, beim zweiten regnete es wirklich. (MM, 22.3.2000) WORTB die Meldung ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - melden 1 wird häufig in mit wie eingeleiteten Nebensätzen verwendet, mit denen auf den Urheber dessen Bezug genommen wird, was bekannt gemacht wird. Dasjenige, das bekannt gemacht wird, wird durch den Hauptsatz ausgedrückt: (17) Der Erfindungsreichtum während der zwei Wochen Wiesn hat keine Grenzen, wwie die Nachrichtenagenturen melden. (SZ, 2.10.99, S. 57) - In mit wie eingeleiteten Passivkonstruktionen wird meist auch die NomE weggelassen und melden 1 im melden 552 Part. II verwendet: (18) Für 1988 sollen, wwie [schon früher] ggemeldet, 19,50 DM Dividende je 50-DM-Stammaktie und 20,50 DM je Vorzugsaktie gezahlt werden. (MM, 20.5.89) - Die AkkE wird meist als SE realisiert: s. (5), (10), (11), (12), (13) und (14). SBP melden 2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) BED jemandem etwas mitteilen; informieren. (19) Du musst den Unfall [sofort] der Versicherung melden. BELR NomE: dasjenige, das jemandem etwas mitteilt: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ selten Tier/ konkr. Objekt [Gerät]/ [auch geistiges Produkt] (20) EEiner der anwesenden Soldaten meldete den Vorfall seinem Vorgesetzten. (nach taz, März 98) (21) BBetriebe und Verwaltungen meldeten dem Arbeitsamt [im April] nur 3.325 freie Arbeitsplätze. (MM, 10.5.2000) (22) DDer Wachhund meldet dem Bauern die Annäherung eines Fremden. (23) E Ein Sender am Fußgelenk des Sträflings meldet seine An- oder Abwesenheit einem Empfangsgerät in seiner Wohnung. (Zeit, 11.7.97, S. 57) (24) EEin simpler Brief meldet Sir William Hamilton den bittersten Verlust seines Lebens. (Spiegel, 12/ 99, S. 247) (25) Registriert ein Detektor einen Einschlag, meldet der integrierte Computer diesen an die Nachbargeräte. (SZ, 2.12.95, S. 24) AkkE: dasjenige, das jemandem mitgeteilt wird: Abstraktum [häufig Ereignis] [als Faktum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung [als Faktum] (26) Ein Versicherungsnehmer meldete seiner Versicherung den Diebstahl seines Wagens. (MM, 7.10.95) (27) Messfühler, die an den U-Bahn-Schienen montiert worden sind, melden dem zentralen Computer ddie Position der Züge. (BerlZ, 22.10.99, S. 21) dass-S: (28) Ein Lokführer hatte gemeldet, ddass die Fahrstromleitung an der Warschauer Straße beschädigt sei. (BerlZ, 17.11.98, S. 19) ob-Frag: (29) Der Computer meldet, oob man das Buch selber holen kann oder bestellen muss. (ZTA, 29.5.98, S. 57) w-Frag: (30) [Drahtlos] melden die Züge einem Computer, wo sie sich befinden. (BerlZ, 29.12.98, S. 23) Hpts: (31) Der Computer meldet (e es) den Piloten, bbeim Landeanflug herrscht starker Rückenwind. Dirr [o. Korrelat]: (32) [Nach 20 Tagen] meldete der Förster: „IIch habe das Tier heute Morgen von der Straße aus ganz kurz beobachtet“. (nach v. Sachsen, S. 65) (DatE): dasjenige, dem etwas mitgeteilt wird: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ konkr. Objekt [Gerät] (33) Diese Nebentätigkeit muss der Angestellte sseinem Chef melden. (34) [Bitte] melden Sie [daher] [z.B.] jede Arbeitsunfähigkeit und jedes Nebeneinkommen ddem Lohnbüro oder dem Arbeitsamt. (Merkbl. BA, 11/ 84, Nr. 4, S. 10) (35) Zahlreiche Sensoren längs des Schienennetzes melden ddem Computer den Standort und stellen blitzschnell die Weichen. (CompZ, 6.8.95, S. 16) (PräpE): an +A: dasjenige, dem etwas mitgeteilt wird: Institution/ konkr. Objekt [Gerät] (36) Es stellt lediglich die Dopingvergehen fest und meldet sie aan die Internationalen Verbände. (BerlZ, 16.9.00, S. 42) (37) Ein Sensor meldet Erschütterungen an der Radaufhängung aan einen Computer. (nach CompZ, 22.12.94, S. 18) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (38) Der schwere Regelverstoß wird dem DLV-Präsidium gemeldet, und das wird ihn gewiss bestätigen und die Athletin sanktionieren. (SZ, 15.4.95, S. 44) sein: (39) Die Einkünfte sind [bereits] dem zuständigen Finanzamt gemeldet. - Bekommen-Passiv: (40) Wer einmal nach Madonnas neuem Hit „American Pie“ sucht, bekommt rund 250 Treffer gemeldet. (BerlZ, 21.3.2000, S. 16) (41) Wir können das weder bestätigen noch verneinen. Denn wir kriegen verhältnismäßig wenig von den Schulen gemeldet. (SZ, 18.11.99, S. 1) WORTB der Melder/ selten die Melderin, die Meldung ANM - Die AkkE wird häufig als SE realisiert: s. (28), (29), (30), (31), (32), (47) und (48). - Das Korrelat wird sehr selten realisiert. - Häufig, besonders im Passiv, wird die AkkE in Form eines elliptischen Satzes realisiert, der aus einer NG im A und einem unflektierten Adj [krank/ gesund/ arbeitslos/ ...] oder einer als-Gruppe [als vermisst/ als gestohlen/ als verloren/ ...], besteht: (42) Zeiten, in denen d der Antragsteller [beim Arbeitsamt] a arbeitslos gemeldet war, werden angerechnet. (Merkbl. BA, 1/ 85, Nr. 6, S. 7) (43) Der Tatverdächtige hat [nach der Tat] sseine Frau als vermisst gemeldet. (BerlZ, 18.12.99, S. 27) - Wenn die DatE/ PräpE nicht realisiert wird, kann melden 2 auch i.S.v. melden 1 interpretiert werden, wenn auf Nachrichten Bezug genommen wird: (44) Die Reporter können [nun endgültig] nichts Gutes mehr [nach Hause] melden. (SZ, 30.4.99, S. 21) - Wenn die DatE/ PräpE nicht realisiert wird, kann melden 2 auch i.S.v. melden 4 interpretiert werden, wenn offen bleibt, ob ein Sachverhalt nur mitgeteilt oder mit möglichen Konsequenzen bei einer Behörde angezeigt wird: (45) [Künftig] sollen Ärzte nicht nur Krankheiten, sondern auch Krankheitserreger melden. (FR, 8.4.97, S. 26) - Gelegentlich wird eine AdvG oder eine PräpG [in +D/ per +A/ ...] hinzugefügt, mit der auf das Mittel Bezug genommen wird, mit dem jemandem etwas mitgeteilt wird: (46) Die Ergebnisse sind [wie bisher] [sofort] [ttelefonisch oder per Fax] an das Büro zu melden. (nach MM, 6.12.2000) (47) [IIn einem Brief vom Sommer 1988] meldete er dem Minister, dass er eine Sendung moderner Waffensysteme bestellt habe.(nach taz, 20.6.92, S. 1) ; s. auch (30). - melden 2 wird häufig in militärischen oder anderen dienstlichen oder offiziellen Situationen verwendet: (48) Der zuständige Offizier meldet: „Herr Bundeskanzler, ich melde: Großer Zapfenstreich 40 Jahre Bundeswehr - Fünf Jahre Armee der Einheit angetreten.“ (FAZ, 1995) ; s. auch (20), (21), (26), (28), (32), (33), (34), (36), (38), (39), (41), (42), (45), (46), (47) und (49). melden, sich 553 - Mit melden 2 wird gelegentlich auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [D]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (49) D Die Dezernate sollen stärker zusammenarbeiten und ssich Auffälliges ggegenseitig melden. (nach FAZ, 1993) (50) SSie haben einander [dann] [immer noch] genug zu melden. (Th. Mann, Lotte, S. 656) (51) F Freunde und Verwandte haben s sich gegenseitig ihre Absicht, zur Trauerfeier zukommen, gemeldet. W.BED melden 3 NomE AkkE (DatE); AkkSE ohne Korrelat [geh, veraltend] jemand kündigt jemandem [Person/ Kollektiv von Personen] jemanden als Besucher an (52) Haben Sie die Güte, mich Ihrem Herrn Vater zu melden, junger Mann. (Th. Mann, Buddenbrooks, S. 150) (53) Wen darf ich den Herrschaften melden? (54) Einer der Lakaien trat ein und meldete den Hofmedikus. (Larsen, S. 14) Dirr: (55) Ein Diener öffnete die Tür und meldete [mit gesenkter Stimme]: „seine Königliche Hoheit der Herr Großherzog“. (nach Th. Mann, Hoheit, S. 141) melden 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): bei +D jemand [Person/ Institution] zeigt jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Handlung] bei jemandem [Person [als Funktionsträger]/ Institution] an (56) Ein Kollege meldete mich beim Werkschutz. (Zeit, 27.12.85, S. 3) (57) Sein Stiefvater meldete den versuchten Raub bei der Polizei. (MM, 1.7.99) (58) [Gleich zweimal] meldeten Hotels bei der Polizei die Abreise von Gästen, die ihre Rechnung nicht beglichen hatten. (MM, 1.7.91) (59) Die Mitschüler wollen den Dieb [nicht melden]. melden 5 NomE (AkkE) (PräpE); (AkkE): NG/ sich; (PräpE): für +A/ zu +D jemand [Person/ Institution] meldet jemanden [Person/ Kollektiv von Personen: Mannschaft]/ etwas [Tier] zur Teilnahme bei etwas [Veranstaltung: meist Sportveranstaltung] an (60) Die Lehrer melden die besten Sportler ihrer Klassen für die Bundesjugendspiele. (61) Der TSV und die SG Viernheim werden eine gemeinsame A-Jugend für die Spiele in der Kreisklasse melden. (MM, 15.7.00) (62) Viele Sportler aus dem Rhein-Main-Gebiet haben sich zum 5. Volkslauf in Hattersheim gemeldet. (nach FR, 25.1.99, S. 3) (63) Steffi Graf hat [pünktlich] für die Australian Open im Januar 1998 gemeldet. (nach MM, 11.12.97, S. 1) (64) [Zusätzlich] kann ein Ersatzspieler gemeldet werden. (SGT, 5.1.99) (65) Am Donnerstag beginnt das große Turnier des Reit- und Fahrvereins Lampertheim. Zu den Prüfungen sind insgesamt 700 Pferde gemeldet. (MM, April 2000) (66) Der Sportverein hat nicht rechtzeitig gemeldet; deshalb darf die Mannschaft nicht am Turnier teilnehmen. PHRAS Idiom: [ugs] etwas/ wenig/ nichts zu melden haben: etwas/ wenig/ nichts bestimmen können, viel/ wenig/ keinen Einfluss haben; Vollzug melden: anzeigen, dass etwas erledigt ist G.ANM - melden wird gelegentlich auch in Bezug auf Tiere i.S.v. ‘anschlagen’ bzw. [jägerspr] ‘Brunftlaute ausstoßen’ verwendet: (67) Der Hund/ Hirsch meldet. - melden wird gelegentlich auch [geh, veraltend] i.S.v. ‘von etwas künden’ verwendet: (68) Jene Überlieferung weiß Erfreuliches zu melden von Jakobs glücklichen Handelsgeschäften in Schafen. (nach Th. Mann, Joseph, S. 280) VERBF abmelden; anmelden; melden, sich 'melden, sich meldet sich meldete sich hat sich gemeldet sich melden 1 mit jemandem Kontakt aufnehmen sich melden 2 irgendwo seine Kommunikationsbereitschaft anzeigen sich melden 3 für/ zu sich für etwas zur Verfügung stellen sich melden 4 von irgendwoher seine Anwesenheit signalisieren sich melden 5 sich irgendwann bemerkbar machen SBP sich [A] melden 1 NomE (PräpE) BED mit jemandem Kontakt aufnehmen, Interesse oder Bereitschaft anzeigen. (1) [Auf unsere Anzeige in der Abendzeitung] hat sich noch niemand gemeldet. BELR NomE: derjenige, der Kontakt aufnimmt: Person/ Institution (2) D Du sollst dich beim Abteilungsleiter melden. (3) WWer sich nicht erst einziehen lassen will, wenn er schon im Beruf ist, meldet sich [am besten][zwei Monate vor Semesterschluss] beim zuständigen Kreiswehrersatzamt. (Zeit- Mag., Nr. 25, S. 17) (4) Melden SSie sich, wenn Sie irgendetwas brauchen. (5) EEin Unternehmen meldet sich bei der Zeitung [mit einem Problem im Bildungsbereich]. (nach SGT, 4.3.2000) (PräpE): bei +D: derjenige, mit dem Kontakt aufgenommen wird: Person/ Institution/ [indirekt Veranstaltung] (6) Interessenten können sich bbei Peter Bauer melden. (MM, Juli 96) (7) Zeugen des Überfalls werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. (BerlZ, 15.5.99, S. 17) (8) Er meldete sich bbei der Feier [telefonisch]. (nach BerlZ, 18.12.99, S. 34) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Meldung ANM - Die NomE wird häufig in Form eines GES realisiert : (9) WWer mitmachen möchte, meldet sich bei Thomas Greven. (BerlZ, 9.6.98, S. 26); s. auch (3) - Mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann auf den Ort der Kontaktaufnahme Bezug genommen werden: (10) Jemand hat mir gesagt, ich soll mich [hhier] melden. (11) Im Büro ist niemand mehr, [am besten] melden Sie sich [direkt] [a auf der Baustelle]. (12) Du sollst dich [i im Sekretariat] melden. merken 554 SBP sich [A] melden 2 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED mittels irgendetwas irgendwo seine Kommunikationsbereitschaft anzeigen . (13) Unter der Nummer meldet sich niemand. BELR NomE: dasjenige, das seine Kommunikationsbereitschaft anzeigt: Person/ Institution/ konkr. Objekt [Gerät]/ [indirekt Stimme] (14) Von der Telefonistin, ddie sich meldete, ließ er sich weiterverbinden. (Pinkwart, S. 90) (15) D Die Feuerwehr meldet sich unter der Notruf-Nummer 112. (16) D Der Fotokopierer meldet sich [von sich aus] bei der Servicefirma, wenn der Einsatz des Servicetechnikers erforderlich ist.(ZTA, 29.3.99, S. 71) (17) DDie Stimme auf dem Anrufbeantworter meldet sich [betont deutlich].(FAZ, 1993) (AdvE1): Ort an +D/ auf +D/ ...: Ortspunkt (18) Scharping meldet sich aan der Gegensprechanlage. (taz, 17.10.98, S. 4) (19) AAuf seinem Anrufbeantworter meldet sich eine anonyme Frauenstimme. (SZ, 24.10.98, S. 4) (20) Ressortleiter Gert Goebel meldet sich [von 17 bis 18 Uhr] uunter der Sonder-Telefonnummer 0621/ 392-14 92. (MM, 8.10.94) (AdvE2): Mittel mit +D/ +Zeichengruppe: abstr. Objekt [Namen o.Ä.]/ sprachlicher Ausdruck durch +A: Handlung (21) Manche Leute melden sich am Telefon [nicht] mmit ihrem Namen. (22) Der Mann, sagt Renate W. aus, habe sich gemeldet m mit „A Atrott, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben“. (Spiegel, 12/ 94, S. 88) (23) Mein Vater meldet sich [manchmal] m mit: „jja, bitte“ und [manchmal] mmit „hhier bei Müller“. (24) Wenn ich fertig bin, melde ich mich d durch dreimaliges Klopfen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Wenn in einer Schulsituation o.Ä. die Kommunikationsbereitschaft durch Gestik [Heben einer Hand] angezeigt wird, werden AdvE1 und AdvE2 nicht realisiert: (25) [Auf die Frage des Lehrers] meldeten sich drei Schülerinnen. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben, und wird häufig in Anführungszeichen gesetzt: s. (22) und (23). - Mit sich [A] melden 2 wird häufig das Reagieren auf einen telefonischen Anruf, Klingeln, Klopfen oder auf ähnlicher Versuche der Kontaktaufnahme ausgedrückt. W.BED sich [A] melden 3 für/ zu NomE PräpE; PräpE: für +A/ zu +D jemand stellt sich für etwas [Handlung [indirekt Institution/ Ort]] zur Verfügung (26) Jan meldet sich für den Kriegsdienst. (BerlZ, 4.11.2000, S. 19) (27) Einige Schülerinnen haben sich [freiwillig] zum Küchendienst gemeldet. (28) Nur rund die Hälfte der Reservisten meldet sich zu diesem Dienst, der eigentlich nationale Pflicht ist. (taz, 2.10.98, S. 5) (29) Nur wenige Mitarbeiter haben sich für die neue Filiale in Mecklenburg gemeldet, für München meldeten sich [hingegen] viele. - Gelegentlich wird statt der PräpE eine direktivische AdvG [an +A] verwendet : (30) Die Männer melden sich an die Front, zur Royal Air Force, und die Frauen rücken nach. (SZ, 22.6.98, S. 13) sich [A] melden 4 NomE (AdvE); (AdvE) aus +D/ von +D jemand [Person [häufig als Reporter]] signalisiert von irgendwoher [Ausgangsort [indirekt Veranstaltung]] seine Anwesenheit (31) Ich melde mich aus dem Münchener Olympiastadion. (taz, 27.5.93, S. 19) (32) [Hier] meldet sich Wolfram Esser von der Ruderregattastrecke in Seoul neben dem Han-Fluss. (taz, 23.9.88, S. 18) (33) [In wenigen Augenblicken] wird sich unser Reporter von den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften melden. (34) Die Kinder sind im Ferienlager gut angekommen; sie haben sich [gestern] gemeldet. sich melden 5 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an +D/ in +D/ ... etwas [abstr. Objekt] macht sich irgendwann bemerkbar (35) [Im Unterschied zu Frankreich] hatten sich [andernorts] früh schon Bedenken gemeldet. (FAZ, 1995) (36) Nach einigen Stunden melden sich Hunger und Durst. (37) [Nicht immer] melden sich unbewusste Tendenzen [in so auffälliger Form]. (Konkret, S. 22) (38) [Bei einigen Teilnehmern der Aktion] meldeten sich Skrupel. (39) Zahnschmerzen melden sich [meistens] in der Nacht oder am Wochenende. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. - Dasjenige, das sich bemerkbar macht, wird meist als negativ empfunden. PHRAS Idiom: sich zur Stelle melden: anzeigen, dass man anwesend und zu einer Handlung bereit ist; sich zu Wort melden: anzeigen, dass man einen Diskussionsbeitrag leisten möchte. VERBF abmelden; anmelden; melden 'merken merkt merkte hat gemerkt SBP merken NomE AkkE BED etwas sinnlich, mental oder physisch wahrnehmen; bemerken, spüren, erkennen. (1) [Inzwischen] hat auch er gemerkt, dass es so nicht geht. BELR NomE: derjenige, der etwas wahrnimmt: Person/ Institution/ selten Tier (2) L Larry merkte, wie sein Blut in den Schläfen hämmerte und der Pulsschlag sich beschleunigte. (Shocker, S. 54) (3) Antes ließ die Gelder über die Konten seiner Mutter laufen, [damit] ddas Finanzamt nichts merkte. (nach Zeit, 2.5.86, S. 2) (4) U Unser Hund hat es [sofort] gemerkt, dass Diebe im Haus waren. AkkE: dasjenige, das wahrgenommen wird: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt: Körperteil] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung messen 555 (5) Das Original und die Kopie sehen ganz gleich aus, man merkt kkeinen Unterschied. (6) Die Verkäuferin hat sich beim Ausstellen der Rechnung geirrt. Der Kunde merkte dden Fehler [beim Bezahlen]. (7) Der Patient merkte kkeinen Stich, als er geimpft wurde. (8) Der Händler wollte uns betrügen, [aber] wir haben d das [sofort] gemerkt. (9) Heute Nacht hat es sehr geregnet. Hast du e etwas gemerkt? (10) Katrin hatte in der Schule Kummer und schlief immer schlechter, [aber] ihre Eltern haben n nichts gemerkt. (11) Ich bin vor einigen Wochen beim Radfahren gestürzt. M Meine verletzte Schulter habe ich [wochenlang] gemerkt. dass-S : (12R) Ich merkte [jetzt erst], ddass Marie gegangen war. (nach Böll, Ansichten, S. 140) (13R) DDass Miles Turner den richtigen Platz für unsere Hütte gewählt hat, merke ich [schon in der ersten Nacht]. (nach Grzimek, S. 63) ob-Frag : (14) Man merkt [sofort], oob jemand ein Neuling auf dem japanischen Markt ist. (Zeit, 29.5.87, S. 29) (15) Manche Menschen merken (e es) [schon einige Tage früher], ob ein Wetterwechsel bevorsteht. w-Frag : (16) Ich merkte [erst später], wwas mich ärgerte. (Frisch, S. 168) Hpts : (17) Alle merkten, hhier hat sich etwas Wichtiges ereignet. (Zeit, 25.1.85, S. 54) PASSK kein Passiv möglich WORTB merkbar, merklich ANM - Das Korrelat es wird selten realisiert. - Die AkkSE wird häufig in Form des dass-S realisiert. - Wenn die AkkE mit einem Indefinitpronomen belegt wird, wird dieses häufig mit einer attributiven Erweiterung [AdvG [davon] bzw. PräpG [von +D]] verwendet : (18) Die Nachbarn haben nnichts davon/ ddavon nichts/ nichts von dem Einbruch/ vvon dem Einbruch nichts gemerkt.; s. auch (22). - Mit einer PräpG [an +D] kann auf das Indiz, an Hand dessen etwas wahrgenommen wird, Bezug genommen werden: (19) Das Baby ist krank. Man merkt es [a an seinem kläglichen Weinen]. (20) Amerika ist anders. Das merkt man [zuerst] [aan den Steckdosen]. (Zeit, 10.5.85, S. 45) - Häufig wird merken in Verbindung mit lassen verwendet: (21) Er lließ seine Freunde seine Enttäuschung [nicht] mmerken. (22) Er lließ nichts von seinem Ärger mmerken. PHRAS Idiom: [ugs] merken, woher der Wind weht: merken, was vor sich geht bzw. welche Ursache die Ereignisse haben - [ugs, ironisch] Du merkst (aber) auch alles! : Du begreifst, erkennst etwas, was schon längst allen bekannt ist, was sich von selbst versteht. VERBF bemerken; merken, sich 'merken, sich merkt sich merkte sich hat sich gemerkt SBP sich [D] merken NomE AkkE BED etwas bewusst im Gedächtnis speichern; sich einprägen . (1) Ich kann mir keine Zahlen merken. BELR NomE: dasjenige, das etwas im Gedächtnis speichert: Person/ Tier (2) Das Formaldehyd hat sich nur deshalb durchgesetzt, weil kein Mensch sich das Wort merken mag. (Zeit, 5.4.85, S. 57) (3) HHunde merken sich den Geruch von Menschen. (4) I Ich kann mir [einfach] keine Gesichter merken. AkkE: dasjenige, das jemand im Gedächtnis speichert: Abstraktum [meist Regularität, Information, Eigenschaft]/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (5) Er hatte Konzentrationsschwächen und konnte sich v viele Dinge [nicht] merken. (Stern, 27.8.87, S. 212) (6) NNamen, Geburtstage, Telefonnummern und Adressen kann ich mir [nur schlecht] merken. (7) Ich hatte mir aalle Autonummern gemerkt, aber leider habe ich nur die Hälfte behalten. (8) Ich versuche, mir d den Bewegungsablauf zu merken. (9) Stefan Greiff merkte sich [genau] d den Palazzo, an dem die Gondel vor ihm anlegte. (Weyden, S. 40) (10) Herr Meyer saß im Wartezimmer und merkte sich d die Personen, die nach ihm gekommen waren. dass-S : (11) Wir müssen (ees) uns [unbedingt] merken, d dass Müllers eine neue Anschrift haben. Inf+ : (12) Man muss (ees) sich merken, bbei der Reparatur von Elektrogeräten immer erst den Stecker herauszuziehen. ob-Frag : (13) Ich kann (ees) mir [einfach nicht] merken, ob das Finanzamt mittwochs geöffnet hat. w-Frag : (14) Merkt (e es) euch [bitte], wwann und wo wir uns am Sonntag treffen. Hpts : (15) Merken Sie (e es) sich: AAbgabetermin für den Antrag ist spätestens der 30. September. PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen : (16) Beim Parsen muss der Computer zuerst erkennen, was ein Satz ist. [Dann] muss er flektierte Formen erkennen und sich merken. (nach Zeit, 7.11.86, S. 88) - Die AkkSE in Form der Inf+ wird meist in Verbindung mit einem Modalverb realisiert: s. (12). PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Merk dir/ Merkt euch das (gefälligst/ für die Zukunft) ! : [als Befehl] Richte dich/ Richtet euch (in Zukunft) danach.; [ugs] Ich werd’s mir merken! / Das werde ich mir merken! : [als Drohung] Bei entsprechender Gelegenheit werde ich es dir/ euch heimzahlen.; Diesen Mann/ Namen muss man sich merken.: Diesen Mann/ Namen muss man im Auge behalten, weil er noch bekannt bzw. oft genannt werden wird. VERBF bemerken; merken 'messen misst maß hat gemessen messen 1 den Messwert von etwas ermitteln messen 2 an etwas beurteilen messen 3 jemanden mustern messen 4 das Vorhandensein von etwas feststellen messen 5 einen Messwert von irgendwieviel haben messen 556 SBP messen 1 NomE AkkE (AdvE) BED den Messwert von etwas mittels irgendetwas ermitteln. (1) Haben Sie [schon] Fieber gemessen? BELR NomE: derjenige, der den Messwert von etwas ermittelt: Person/ [auch Instrument: Messgerät] (2) Haben SSie den Ölstand gemessen? (3) [Beim letzten Besuch] maß dder Arzt den Blutdruck [zwei Mal] und meinte dann: „Ein wenig höher als normal.“ (MM, 4.7.85, S. 3) (4) Supraleitende Sensoren können feinste Veränderungen in Magnetfeldern messen. (Spiegel, 43/ 93, S. 221) AkkE: dasjenige, dessen Messwert ermittelt wird: abstr. Objekt [Dimension]/ [indirekt Konkretum/ Vorgang] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) [Vor dem Gardinenkauf] musst du [ganz genau] ddie Höhe und Breite des Fensters messen. (6) Die Schwester wurde vom Schularzt angewiesen, ddie Schüler [vor der Untersuchung] zu messen und zu wiegen. (7) Die Aufgabe lautet: Bringen Sie das Eis zum Schmelzen und messen Sie das Schmelzwasser [hinsichtlich des Volumens]! (8) Die Himmelsforscher messen ddie Geschwindigkeiten ferner Sternensysteme mit Hilfe des Dopplereffekts. (Zeit, 15.3.96, S. 34) (9) Messen Sie ddie Zeit, die Sie für die Lösung der Aufgaben benötigen! (10) Am Ende des Jahres sollen die ersten Familien einziehen, [danach] messen die Wissenschaftler [drei Jahre lang] dden Energieverbrauch. (MM, 10.5.2000) (11) Man misst [während des Versuchs] AAtmung, Körperbewegungen allgemein und speziell Handbewegungen sowie den elektrischen Hautwiderstand, um die Erregung des Betreffenden gewissermaßen zu objektivieren. (bdw, 2/ 67, S. 125) ob-Frag : (12) Wir messen, oob die Antennen so funktionieren, wie es theoretisch berechnet wurde. (nach BerlZ, 13.3.98, S. 19) w-Frag : (13) [In seiner Umwelt-AG] können die Schüler [selbst] messen, w wie viel Strom die einzelnen Elektrogeräte in ihrer Schule benötigen. (FR, 5.7.97, S. 4) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ abstr. Objekt durch +A: abstr. Objekt/ Handlung (14) [Im Krankenhaus] wird die Körpertemperatur mmit dem Thermometer [häufig] [unter der Zunge oder rektal] gemessen. (nach MM, 4.12.85, S. 10) (15) Man könne m mit dieser Methode auch die Verformbarkeit einzelner roter Blutkörperchen [direkt] messen. (MM, 20.4.85, S. 2). (16) Denn so wie wir Zeit durch Bewegung erfassen, messen wir [wiederum] Bewegung ddurch die Zeit. (Zeit, 29.12.95, S. 23) (17) Man kann den Blutzuckerwert d durch die Analyse eines Blutstropfen messen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (18) Schalldruck wird [physikalisch] [in Mikrobar] gemessen. (Wegweiser, 1/ 73, S. 4) sein: (19) Sind Taille, Hüfte und Rocklänge gemessen, kann mit dem Zuschneiden des Rocks begonnen werden. - Bekommen-Passiv: (20) Sie bekommen/ kriegen [gleich] von der Schwester den Blutdruck gemessen. WORTB das Maß, der -messer, die Messung; messbar ANM - Wird mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen, soll in der Regel die Körpergröße ermittelt werden. - Wird mit der AkkE auf ein Konkretum Bezug genommen, wird gelegentlich eine PräpG [hinsichtlich +D/ in +D/ ...] hinzugefügt, mit der ausdrücklich auf die zu ermittelnde Dimension Bezug genommen wird: (21) [Vor dem Tapezieren] muss man den betreffenden Raum [h hinsichtlich seiner Länge und Breite, und auch in seiner Höhe] messen.; s. auch (10). - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden: (22) Viele Thermometer messen [ungenau]. - Mit einer modalen AdvG kann indirekt auf das Mittel Bezug genommen werden: (23) [Heute] werden die Temperatur, der Luftdruck, die Windrichtung und Windgeschwindigkeit [e elektronisch] gemessen. (nach FAZ, 1995) - Gelegentlich wird eine PräpG [in +D/ nach +D] hinzugefügt, mit der auf die Maßeinheit Bezug genommen wird: (24) Die Naturwissenschaften messen [heute] [i in Grad Kelvin]. (MM, 19.6.86, S. 34) (25) Man misst Flüssigkeiten [gewöhnlich] [nnach Litern].; s. auch (18). - Pertinenzdativ ist möglich: (26) Schwester Gisela, würden sie [bitte] [HHerrn Müller] den Blutdruck messen! W.BED messen 2 an NomE AkkE PräpE; PräpE: an +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran jemand [Person/ Institution] beurteilt jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Abstraktum] nach jemandem/ etwas [abstr. Objekt [als Maßstab, Kriterium]]; vergleichen (27) Sich selbst und sein Tun fortwährend zu prüfen, an dem Gesetz der großen Weltordnung zu messen, schien ihm besondere Pflicht des Herrschers. (Pörtner, S. 386) (28) Seine Liebe misst der Mann an prominenten Verhältnissen: Romeo und Julia, Tarzan und Jane. (nach Zeit, 29.8.86, S. 30) (29) Die Ostblockländer messen ihren Technologiebedarf aus dem Westen [zunehmend mehr] an dem Risiko, das durch mögliche Exportbeschränkungen westlicher Länder entstehen kann. (nach Zeit, 8.2.85, S. 26) (30) Jede Sängerin, die sich an eine der Rollen wagt, die Maria Callas exemplarisch gestaltete, wird an ihr gemessen. (nach MM, 16.9.87, S. 32) ob-Frag : (31) Die Qualität der Finanzpolitik wird [wohl auch künftig] daran gemessen, in welchem Umfang die öffentlichen Defizite verringert werden und [nicht] daran, ob sie einen Beitrag zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung leistet. (Zeit, 27.12.85, S. 25) w-Frag : (32) Die Regierung wird daran gemessen, in welchem Maße sie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beiträgt. messen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ mit +D [geh] jemand mustert jemanden irgendwie (33) [In dieser Filmszene] misst er den Rivalen verächtlich [von oben bis unten]. (34) Die Schüler maßen die neue Lehrerin mit neugierigen Blicken. - Gelegentlich wird mit messen 3 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung mieten 557 oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt: (35) Gesagt wurde wohl nichts, s sie maßen ssich [nur] mit Blicken. (Lenz, Exerzierplatz) (36) Und wwir maßen eeinander mit wechselseitigem Anteil. (Th. Mann, Krull, S. 378) messen 4 NomE AkkE/ AdvE; AkkSE ohne Korrelat; AdvE: NG im A/ PG [indefinit] jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt: Messgerät/ Vorgang: Messverfahren]/ [indirekt Fahrzeug] stellt das Vorhandensein von etwas Messbarem [abstr. Objekt/ Sachverhalt] bzw. irgendwieviel fest (37) [Gestern Abend] hat Schwester Gisela bei der Patientin [wieder] leicht erhöhte Temperatur gemessen. (38) Fluoridwerte, die teilweise über dem 20-fachen des Grenzwertes liegen, hat der TÜV Baden [im Laufe einer einjährigen Untersuchung] [in Mannheim] gemessen. (MM, 16.1.86, S. 1) (39) Es hat einen Giftgasunfall gegeben. In der entfernteren Umgebung wurde aber nichts gemessen. (40) Hubschrauber, die den Reaktor am Morgen überfliegen, messen Strahlen von bis zu 1200 Millirem pro Stunde. (Zeit, 9.5.86, S. 9) (41) „Ich habe über 12 Meter gemessen.“ - „Wie viel genau? “ (42) 31 Grad Celsius im Schatten misst das Thermometer [zur Mittagszeit]. (SZ, 13.8.97, S. 3) (43) Im Raum Ludwigshafen] wurde [erneut] ein Anstieg der Schwefeldioxidwerte gemessen. dass-S : (44) Die Experten haben gemessen, dass das Erdreich in der Mülldeponie verseucht ist. (45) Ich habe gemessen, dass der Tisch 1,40 m lang und 74 cm breit ist. ob-Frag : (46) Würdest du [bitte] messen, ob die Breite tatsächlich 74 cm beträgt? w-Frag : (47) Haben Sie gemessen, wie viel Quadratmeter der Teppich haben müsste? (48) Hast Du gemessen, ob der Junge Fieber hat? Hpts : (49) Der Mieter hat gemessen, das Zimmer ist 34 Quadratmeter groß. - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, sind Werden- und Sein-Passiv möglich: (50) Bei dem Jungen werden/ sind 40,2 Grad gemessen. - Die SE kann auch als Ausbau der AdvE interpretiert werden. messen 5 NomE AdvE; AdvE: PG [indefinit]/ NG im A jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt: Dimension] hat einen Messwert von irgendwieviel (51) Der Junge ist groß für sein Alter, er misst [schon] 1,40 m. (52) Das Kloster maß [in seiner größten Länge] etwa dreihundert, [in seiner größten Breite] etwa zweihundert Meter. (nach Pörtner, S. 418) (53) Das städtische Grundstück misst 1.500 Quadratmeter. (FR, 16.4.99, S. 6) (54) Der Teppich misst an die drei mal vier Meter. (55) Der Durchmesser jenes Loches misst zwanzig Meter, die Tiefe soll acht Meter betragen. (taz, 7.3.95, S. 5) PHRAS Idiom: mit jemandem seine Kräfte messen: im Wettkampf mit jemandem feststellen, wer stärker ist; mit zweierlei Maß messen: den gleichen Sachverhalt bei verschiedenen Personen oder Anlässen durch Anwendung unterschiedlicher Maßstäbe verschieden beurteilen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb messen, sich. 'mieten mietet mietete hat gemietet SBP mieten NomE AkkE (PräpE) (AdvE1) (AdvE2) BED gegen Zahlung von irgendwieviel von jemandem das Recht erwerben, etwas irgendwielange in Anspruch zu nehmen . (1) Ich habe eine Dreizimmerwohnung im Stadtzentrum gemietet. BELR NomE: derjenige, der das Recht erwirbt, etwas in Anspruch zu nehmen: Person/ Institution (2) D Das ältere Ehepaar verkaufte das Haus und mietete [sich] eine kleinere Wohnung mitten in der Stadt. (3) D Die Universität hat zusätzliche Räume von der Stadt gemietet. AkkE: dasjenige, das in Anspruch genommen wird: konkr. Objekt [häufig Wohnraum]/ Lebewesen [selten Mensch/ Pflanze] (4) Freunde von uns haben eeine Neubauwohnung gemietet, noch ehe der Bau ganz fertig gestellt war. (MM, 13.2.88, S. 21) (5) [Auf Mallorca] sollte man [sich] [unbedingt] e einen Leihwagen mieten und die Insel besichtigen. (6) Miss Spoelmann ritt täglich mit ihrer Ehrendame spazieren, auf Pferden übrigens, ddie sie [wochenweise] gemietet hatten. (nach Th. Mann, Hoheit, S. 183) (PräpE): von +D: derjenige, von dem das Recht erworben wird, etwas in Anspruch zu nehmen: Person/ Institution (7) Thomas hatte sein Studentenzimmer vvon einer älteren Dame gemietet. (8) Sozialwohnungen konnte man v von der „N Neuen Heimat“ mieten. (9) Die Vereinten Nationen mieten diese Gebäude v von der Republik Österreich. (Spiegel, 7/ 94, S. 14) (AdvE1): Zeit AdvG/ NG im A/ [geh] auf +A/ für +A/ von +D bis- Gruppe: Zeitdauer bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ +A/ ...: Anfangspunkt (10) Wir haben das Ferienhaus n nur kurz, zzwei Wochen, gemietet. (11) Herr Kaufmann hat aauf ein halbes Jahr einen Jet gemietet. (nach Spiegel, 35/ 93, S. 158) (12) [In Trogir] haben sie eine Ferienwohnung bbis Neujahr gemietet. (MM, 27.12.91, S. 5) (13) Die neue Computeranlage wird aab dem/ den ersten Januar [erst mal] ffür sechs Monate gemietet. (14) Das Schiff hatte ich vvom 1. März bis 3 30. September gemietet. (AdvE2): für +A/ zu +D: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] (15) [Im August 1990] mietete er eine Villa am Ost-Berliner Müggelsee f für 780 MMark. (nach Spiegel, 19/ 93, S. 25) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) [Für das Jazzfestival ’87] wurde ein großes Zirkuszelt gemietet. (MM, 15.5.87, S. 42) sein : (17) Der Computer ist [nur] gemietet. - Bekommen-Passiv : (18) Die Mitarbeiter bekommen/ kriegen von der Firma Wohnungen in Fabriknähe gemietet. missverstehen 558 WORTB der Mieter/ die Mieterin, die Miete ANM - Wird mit der AkkE auf einen Menschen Bezug genommen, handelt es sich normalerweise um einen Künstler oder um eine Aushilfskraft, deren Dienste zeitweilig in Anspruch genommen werden (bei Künstlern wird häufiger engagieren verwendet) : (19) [Für den Kindergeburtstag] wollen wir e einen Zauberer mieten. - Wenn die Handlung betont wird oder auf Besonderheiten der Vermietung Bezug genommen wird, kann die AkkE weggelassen werden: (20) Wir wollen mieten, wir können nicht kaufen, dafür reicht unser Kapital nicht! (21) Wir haben [privat] gemietet. Fehlt die AkkE, wird die PräpE häufig nicht realisiert. - Häufig wird mit einer statischen AdvG oder PräpG [bei +D/ an +D/ in +D] indirekt auf den Vermieter Bezug genommen: (22) Fahrräder kann man [oft auch] [a am Bahnhof] oder [bbeim Fahrradhändler] mieten. - Häufig wird eine modale AdvG [-weise] hinzugefügt, mit der auf die Art der Vermietung Bezug genommen wird: (23) Boote werden [n nur stundenweise] gemietet.; s. auch (6). - Wird mit der AdvE auf den Stückpreis Bezug genommen, dann wird häufig die PräpG zu (einem Preis von) +D statt der PräpG für +A verwendet: (24) Baumsägen kann man z zu 30 Euro pro Tag mieten. - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person/ Institution Bezug genommen werden, zu deren Gunsten etwas gemietet wird: (25) Meine Eltern haben [mmir] ein tolles Studentenzimmer gemietet. (26) Die Firma hat [f für ihre Mitarbeiter] Wohnungen in Fabriknähe gemietet.; s. auch (2) und (5). VERBF vermieten 'missverstehen missversteht missverstand hat missverstanden missverstehen 1 etwas falsch verstehen missverstehen 2 als etwas fälschlich als ein solches verstehen SBP missverstehen 1 NomE AkkE BED etwas unabsichtlich falsch verstehen . (1) Sie haben meine Frage missverstanden. BELR NomE: derjenige, der etwas falsch versteht: Person/ Institution (2) DDu hast mich missverstanden; ich wollte dich nicht kritisieren. (3) DDas Arbeitsamt hatte die neuen Anordnungen missverstanden und falsche Auskünfte gegeben. (4) Bubis erklärte: „[Da] hat mich dder ‘BBerliner Tagesspiegel’ missverstanden“. (nach Spiegel, 16/ 94, S. 170) AkkE: dasjenige, das falsch verstanden wird: Abstraktum/ [indirekt Person] (5) Ich habe das nicht so gemeint, Sie haben mmeine Worte missverstanden. (6) Dabei konnte Ghaddafi ddie Warnung [nicht] missverstehen. (Zeit, 18.4.86, S. 3) (7) Der britische Regisseur Tony Scott bekam den Auftrag, „True Romance“ zu inszenieren, und Scott hat ddie ganze Story [gründlich] missverstanden. (nach Spiegel, 4/ 94, S. 184) (8) Kurt Biedenkopf missverstand eeine Anti-Aids-Aktion. (Spiegel, 24/ 94) (9) Herr Meyer hatte ddie Situation missverstanden und falsch reagiert. (10) Man muss NNorbert Blüm [wohl] missverstanden haben. (Zeit, 15.2.85, S. 22) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) Lafontaine ist [damals] missverstanden worden. (Spiegel, 26/ 93, S. 24) sein : (12) Der Swing ist [in dieser Wiederbelebung] [gründlich] missverstanden. (Zeit, 26.9.86, S. 58) WORTB das Missverständnis; missverständlich ANM - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, ist damit indirekt eine sprachliche Äußerung dieser Person gemeint: s. (2), (10) und (11). W.BED missverstehen 2 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] versteht jemanden [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt/ Abstraktum] fälschlich als einen solchen/ ein solches (13) Man missversteht den Schriftsteller John Updike [gelegentlich] als ‘Naturschilderer’. (nach Zeit, 19.4.85, S. 55) (14) Es gibt an manchen Universitäten eine Gruppe, die das Fahrrad als „politische Waffe“ missversteht. (nach Stern, 1.10.87, S. 94) (15) Koller missverstand die Frage als Aufforderung und erwiderte: „Das kommt überhaupt nicht in Frage.“ (Spiegel, 16/ 94, S. 61) (16) Die sozialdemokratische Führung missverstand die kommunistischen Provokationen als Wahlkampf. (nach Zeit, 3.3.85, S. 36) VERBF aufstehen; bestehen; entstehen; stehen; verstehen; verstehen, sich 'mitfahren fährt mit fuhr mit ist mitgefahren mitfahren 1 sich jemandem bei einer Fahrt irgendwohin anschließen mitfahren 2 fahrend an etwas teilnehmen SBP mitfahren 1 NomE (PräpE) (AdvE) BED sich jemandem bei einer Fahrt irgendwohin anschließen. (1) Morgen vormittag will ich zum Baumarkt fahren. Hast du nicht Lust mitzufahren? BELR NNomE: derjenige, der sich jemandem anschließt: Person [als Fahrgast o.Ä.]/ [selten Tier] (2) Bert wartet dort drüben auf mich. Er muss eiligst in die Stadt, und iich soll mitfahren. (Balden, S. 45) (3) Der Tag des Betriebsausflugs kann auf den Erholungsurlaub angerechnet werden: ein Arbeitnehmer, dder weder mitfahren noch zur Arbeit gehen will (obwohl er das könnte), muss sich einen Urlaubstag anrechnen lassen. (nach MM, 7.5.88, S. 2) (4) Der Elefant, dder [1950] zu Werbezwecken [in der Wuppertaler Schwebebahn] mitfuhr, zertrümmerte damals die Tür, sprang in die Wupper und überlebte mit einer Schramme am Hintern. (BerlZ, 12.2.99, S. V) (PräpE): mit +D: derjenige, dem sich jemand anschließt: Person [als Fahrer, Teilnehmer] mitteilen 559 (5) Ich möcht’ [einmal] mmit der Loni mitfahren. Sie und ihr Bruder machen immer so schöne Radtouren. (Jung, Magd, S. 28) (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ .../ bis-Gruppe: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Veranstaltung/ Handlung] (6) Von ihnen wären [gerne] noch mehr i in die deutsche Partnerstadt mitgefahren. (nach BerlZ, 8.5.98, S. 26) (7) Mein Mann hielt an, und das junge Mädchen fragte uns, ob sie bbis Dresden mitfahren könne. (8) Mein Auto ist in der Werkstatt. Kann ich bei dir zzum Arzt mitfahren? (9) Wer noch [kurzfristig] zzu den Gedenkfeierlichkeiten am 9. April ins ehemalige KZ mitfahren will, kann noch heute Nacht um 1.45 Uhr in den Bus zusteigen. (nach taz, 8.4.95, S. 33) (10) Mutti, darf ich mit Opa nnach Neckarhausen zum Angeln mitfahren? (11) Fährst du mit z zum Angeln? PASSK kein Passiv möglich WORTB der Mitfahrer/ die Mitfahrerin ANM - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf das öffentliche Verkehrsmittel Bezug genommen, mit dem jemand eine Fahrt macht. In diesem Fall wird die PräpE nicht realisiert: (12) Wenn Sie [m mit diesem Zug] mitfahren wollen, müssen Sie sich beeilen: er fährt in zehn Minuten ab. - Statt mit der PräpE kann mit einer statischen PräpG [bei +D] auf denjenigen, dem man sich anschließt und indirekt auf die Mitfahrgelegenheit [Fahrzeug] Bezug genommen werden : (13) Wir haben im Wagen noch zwei Plätze frei. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne bbei uns mitfahren.; s. auch (8) . - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann auf die Mitfahrgelegenheit [Fahrzeug] Bezug genommen werden: (14) Wer [a auf einem Arbeitsschiff] mitfährt, lernt Seekarten lesen, hört per Funk das SOS einer Segeljacht und die Anfrage des reparaturbedürftigen Luxusliners. (taz, 30.11.96, S. 26) (15) [Vor Weihnachten] waren BGS-Beamte [i in Lokomotiven] mitgefahren, um Hindernisse auf den Gleisen mit Nachtsichtgeräten aufzuspüren. (BerlZ, 14.1.99, S. 9); s. auch (4). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, d.h. die Fahrt, bei der sich jemand anschließt, Bezug genommen werden: (16) [B Bei der vom Landtag bezahlten Reise] seien Vertreter aller Fraktionen mitgefahren. (nach BerlZ, 15.9.98, S. 25) W.BED mitfahren 2 NomE (AkkE/ PräpE); (PräpE): bei +D/ in +D jemand [Person/ Kollektiv von Personen]/ etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] nimmt fahrend an etwas [Veranstaltung: meist Rennen o.Ä.] teil (17) Wie viele Mannschaften fahren dieses Rennen mit? (18) Sie erzählte von den Schwierigkeiten einer Australierin, die im alpinen Weltcup mitfährt. (nach BerlZ, 15.2.99, S. 40) (19) Fährt bei dieser Rallye auch ein Porsche mit? (20) Frankreich meldet einen prominenten Ausfall: Henry Anglade stieg vom Rad und fährt [nicht mehr] mit. (Bild, 6.7.67, S. 5) (21) Wenn er bei einer Meisterschaft antrat, war klar, dass er [ganz vorn] mitfährt. (BerlZ, 26.1.98, S. 38) VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; losfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren 'mitteilen teilt mit teilte mit hat mitgeteilt mitteilen 1 etwas bekannt geben mitteilen 2 jemandem etwas zur Kenntnis geben mitteilen 3 etwas auf etwas übertragen mitteilen 4 jemandem etwas vermitteln SBP mitteilen 1 NomE AkkE BED etwas bekannt geben. (1) Der Lehrer hat die Termine der Prüfungen mitgeteilt. BELR NomE: derjenige, der etwas bekannt gibt: Person [als Funktionsträger]/ Institution [häufig Nachrichtenmedien]/ [auch Nachrichtensendung] (2) D Die Wissenschaftler teilten mit, dass der Dinosaurier nördlich des Ortes Belle Fourche gefunden wurde. (MM, 2.12.99) (3) [Im Sommer 1994] teilen ddie Behörden mit, dass die Genehmigungen endgültig rechtswirksam seien. (BerlZ, 18.3.98, S. IV) (4) DDas ZDF teilte [am Freitag] mit, dass Intendant Dieter Stolte ein Fax von Löffler, in dem sie ihren sofortigen Ausstieg aus der erfolgreichen Sendung bekannt gab, erhalten hat. (nach BerlZ, 1.4.2000, S. 1) (5) DDie Tagesschau hat das vorläufige Wahlergebnis mitgeteilt. AkkE: dasjenige, das bekannt gegeben wird: abstr. Objekt: Sachverhalt/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): abstr. Objekt/ Sachverhalt/ Handlung (6) Das Prüfungsamt wird ddie Klausurtermine [am Semesterbeginn] mitteilen. (7) Die Stadträte Sponagel und Grundmann teilten i ihren Rückzug aus dem Aufsichtsrat mit. (nach MM, 31.3.98) dass-S: (8) Der Finanzminister teilte mit, ddass eine Belastung im Bereich niedriger Einkommen vermieden werde. (nach SZ, 10.2.95, S. 2) ob-Frag: (9) [Erst Anfang Mai] könne die Schulverwaltung mitteilen, oob alle Plätze belegt seien. (BerlZ, 24.4.99, S. 20) w-Frag: (10) [Bis heute] hat die Universität München [nicht] mitgeteilt, w woher das notwendige Uran kommen soll. (SZ, 11.4.96, S. 4) (11) Wann teilt das Dekanat (ees) mit, w welche Programme für den Studentenaustausch im nächsten Semester laufen werden? Hpts: (12) DDie abschließende Genehmigung durch den Bundespostminister liege mittlerweile vor, teilte die Telekom mit. (CompZ, 21.11.96, S. 22) Dirr: (13) „DDas ist eine Gebührensenkung um rund 50 Prozent“, teilte ein Firmensprecher mit. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (14) Das Ergebnis der Auszählung wird [am Montag] mitgeteilt. (BerlZ, 15.11.97, S. 5) sein: (15) Der neue Spielplan ist [seit gestern] mitgeteilt. WORTB die Mitteilung ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. mitteilen 560 - mitteilen 1 wird häufig in mit wie eingeleiteten Nebensätzen verwendet, mit denen auf den Urheber dessen Bezug genommen wird, was bekannt gegeben wird. Dasjenige, das bekannt gegeben wird, wird durch den Hauptsatz ausgedrückt: (16) Wie ein Firmensprecher mitteilte, e erhielten die Beschäftigten ihr Gehalt ab Januar aus staatlichen Mitteln. (SZ, 1.12.95, S. 35) - Die AkkE wird meist als SE realisiert: s. (2), (3), (4), (8), (9), (10), (11), (12) und (13) SBP mitteilen 2 NomE AkkE DatE BED [formell] jemandem etwas zur Kenntnis geben; informieren. (17) Der Termin für die nächste Sitzung wird Ihnen [noch] mitgeteilt. BELR NomE: dasjenige, das jemandem etwas zur Kenntnis gibt: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ selten Tier/ konkr. Objekt [Gerät] (18) Soll iich Ihnen die Wahrheit über Bruno Deutz mitteilen? (Lenz, Gesicht) (19) [Nun] hat mir mmein Hausarzt mitgeteilt, dass ich in den nächsten Wochen ins Krankenhaus muss. (MM, 19.4.86, S. 36) (20) DDas zuständige Sozialamt hat ihr mitgeteilt, dass vor Bewilligung der Sozialhilfe eine Wohnungsbesichtigung stattfinden werde. (nach MM, 10.1.87, S. 20) (21) BBienen können ihrem Volk [durch einen Tanz] den Weg zu einer Nahrungsquelle mitteilen. (22) D Das Gerät kann seinem Besitzer mitteilen, ob genügend Butter da ist, wie lange der Jogurt noch hält und was er seiner Familie zum Abendessen servieren kann. (SZ, 14.10.97, S. 17) AkkE: dasjenige, das jemandem zur Kenntnis gegeben wird: Abstraktum [häufig Ereignis] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (23) MMeine Ankunftszeit in L. werde ich Dir [wie immer] [telegrafisch] mitteilen. (Lenz, Vorbild) (24R) Sie kennen den liebenswürdigen Menschen, der mit Ihnen leidet, wenn er Ihnen d die Ablehnung eines Gesuches mitteilen muss. (nach Ullrich, S. 83) dass-S: (25R) Ich muss Ihnen [leider] mitteilen, ddass Michael mit dem Flugzeug abgestürzt und tot ist. (Grzimek, S. 107) (26) Man hat (e es) uns [leider] [nicht] mitgeteilt, dass das Museum geschlossen ist. ob-Frag: (27) [Bitte] teilen Sie uns mit, o ob Sie mit der Umbuchung einverstanden sind. (taz, 16.3.96, S. 33) w-Frag: (28) Der Spruchkammer Weinheim, die ihn als Mitläufer klassifizierte, teilte er [nach dem Krieg] mit, wwarum er 1933 in die NSDAP eingetreten sei. (FR, 27.3.97, S. 3) Hpts: (29) Ein Nachbarkind teilte meinem Sohn mit: IIch wäre gern dein Freund, aber die anderen verhauen mich, wenn sie mich mit dir sehen. (SZ, 15.4.95, S. 11) Dirr: (30) „EEs bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung“, teilt der Firmensprecher den Journalisten mit. DatE: dasjenige, dem etwas zur Kenntnis gegeben wird: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ konkr. Objekt [Gerät] (31) Freitag sollte sie entlassen werden, das hatte Dr. Körber ihr [eben][offiziell] mitgeteilt. (Stephan, S. 60) (32) Wie lange der Urlaub dauern soll, muss ddem Arbeitgeber [aber][vorher] mitgeteilt werden. (MM, 4.1.86, S. 34) (33) Wenn ihm zum Beweis der Unschuld ein Umstand bekannt ist, kann er diesen d dem Gericht mitteilen. (Ullrich, S. 140) (34) Der Fahrer teilt d dem Computer mit, ob sein Wagen frei oder besetzt ist und von wo nach wo er gerade fährt. (taz, 14.7.92, S. 20) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (35) Wahrscheinlich wird Ihnen das Ergebnis des Vorstellungsgesprächs [nicht sofort] mitgeteilt. (Hustedt/ Hilke, 1994) sein: (36) Der Hauptgedanke ist dem Leser [schnell] mitgeteilt und fast ebenso schnell von ihm verstanden. - Bekommen-Passiv: (37) [Im Internet] bekommt er [bestenfalls] mitgeteilt, dass eine Excel- oder Word-Datei geladen wird. (SZ, 7.10.99, S. 2) (38) Dass man [mit seinem Flugticket][nie] mitgeteilt kriegt, wo man sich auf dem Flughafen einzufinden hat. (taz, 4.12.99, S. 24) WORTB die Mitteilung; mitteilsam ANM - Mit mitteilen 2 wird gelegentlich auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [D]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (39) UUnfallbeteiligte müssen s sich gegenseitig Name und Adresse des Halters, Fahrers und der Versicherung mitteilen. (MM, 22.3.96) (40) [Nach den Ferien] müssen d die Schülerinnen sich viele Neuigkeiten mitteilen. (41) Durch Generationen sammeln die Ärzte ihre Erfahrungen und teilen sie eeinander mit. (Bamm, S. 48) (42) V Verwandte und Bekannte wollten sich gegenseitig das freudige Ereignis mitteilen. (Bild, 28.4.67, S. 1) - Das Korrelat wird sehr selten realisiert. - Die DatE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wem etwas zur Kenntnis gegeben wird: (43) Die Rentenanstalt teilt [im Bewilligungsbescheid über die Kur] mit, ob und mit welchem Tagesbetrag eine Zahlung zu leisten ist. (nach MM, 8.8.87, S. 18) - Gelegentlich wird eine AdvG oder eine PräpG [durch +A/ in +D/ mit +D/ per +A/ ...] hinzugefügt, mit der auf das Mittel Bezug genommen wird, mit dem jemandem etwas zur Kenntnis gegeben wird: (44) Der Reiseleiter hat dem Hotel den Ankunftstermin der Gruppe [ttelefonisch/ s schriftlich/ ddurch ein Fax/ iin einem Brief/ mmit einer E-Mail/ p per Telegramm] mitgeteilt. (45) Bischof Lehmann hat mir [mmit Schreiben vom 12. März 1999] die Ergebnisse der Arbeitsgruppe mitgeteilt. (FR, 22.6.99, S. 4) ; s. auch (21) und (23). W.BED mitteilen 3 NomE AkkE DatE [geh] jemand/ etwas [konkr. Objekt] überträgt etwas [abstr. Objekt/ Substanz] auf etwas [konkr. Objekt] (46R) Es wurde mir dieser Zustand bewusst, als ich meinem Trommeln zuhörte und bemerken musste, [wie eindringlich und dennoch behutsam] Oskar dem Blech seine Leidenschaft mögen 561 mitteilte. (nach Grass, S. 216) (47) Der Kachelofen teilt die Wärme auch dem Flur mit. mitteilen 4 NomE AkkE (DatE) [geh] jemand/ etwas [abstr. Objekt] vermittelt jemandem etwas [Abstraktum] (48) [Nicht selten] haben [in Schlachten] wenige Entschlossene den Übrigen ihre Tapferkeit mitgeteilt. (Jaspers, S. 83) (49) Es gelingt ihr, den drohenden Verlust der Kontrolle über ihren Körper [glaubwürdig] mitzuteilen. (nach taz, 8.9.97, S. 16) (50) Aber nur wenn der Unterricht mit der Forschung verbunden bleibt, gibt er dem Studenten das Beste mit, was Wissenschaft [überhaupt] mitteilen kann, nicht ihren ewig wechselnden Inhalt, sondern das Beispiel der unwandelbaren wissenschaftlichen Haltung. (Heimpel, S. 107) G.ANM - mitteilen wird gelegentlich auch i.S.v. ‘etwas zum Ausdruck bringen’ verwendet: (51) Andere Forscher hatten die Töne stets als Ausdruck von Aggression oder Pein verkannt. Panksepp ist sich jedoch sicher, dass die Tiere [mit diesen Lauten] Vergnügen mitteilen. (nach BerlZ, 2.9.98, S. III) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb mitteilen, sich. VERBF teilen; teilen, (sich); verteilen 'mögen mag mochte hat gemocht mögen 1 Sympathie empfinden mögen 2 Gefallen an etwas finden mögen 3 Verlangen nach etwas haben mögen 4 Lust haben, irgendwo tätig zu werden mögen 5 Lust haben, sich irgendwohin zu begeben SBP mögen 1 NomE AkkE BED für jemanden Sympathie oder Liebe empfinden. (1) Alle mögen ihn. BELR NomE: dasjenige, das Sympathie für jemanden empfindet: Person/ Tier (2) DDie Mitarbeiter mögen den neuen Chef [nicht besonders]. (3) A Auch Katzen mögen ihre Herren, [nicht nur] Hunde. AkkE: dasjenige, für das Sympathie empfunden wird: Person/ Tier (4) „Ich mag ddich“, flüsterte er ihr leise ins Ohr. (5) Der Tod ihres Hundes, dden sie [sehr] mochte, hat unsere Mutter sehr mitgenommen. PASSK Werden-Passiv werden: (6) Die alte Direktorin wurde [nicht] von allen gemocht, aber sie wurde von jedem respektiert. SBP mögen 2 NomE AkkE BED Gefallen an etwas finden, sich an etwas erfreuen. (7) Ich mag moderne Bilder. BELR NomE: dasjenige, das Gefallen an etwas findet: Lebewesen (8) VVera mag Gedichte. (9) UUnser Hund mag kein Fleisch aus der Dose. (10) M Manche Pflanzen mögen schattige Plätze, a andere mögen [lieber] Sonne. AkkE: dasjenige, woran etwas Gefallen findet: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (11) Ich mag die Leute [nicht], die nnur das Kino mögen. (Zeit, 15.5.87, S. 57) (12) [Nach einem anstrengenden Tag] mag ich eeine heiße Dusche und [dann] e ein schönes Buch und einen alten Kognak. (13) Er mag wweder den Geruch noch den Geschmack von Zwiebeln. (14) Viele Menschen mögen d das Geschrei von sspielenden Kindern [nicht]. (15) Der eine mag d die Ruhe, der andere ddas Abenteuer. (16) Dieser Mensch missfällt mir, ich mag wweder seine Verhaltensweise nnoch sein Aussehen! (17) Magst du KKakteen? dass-S : (18) Meine Mutter mag (e es) [nicht], d dass ich rauche. (19) DDass die Kinder GGetränke in Blechdosen in die Schule mitnehmen, mögen die Lehrer [nicht]. Inf+ : (20) Der alte Mann hat (ees) [immer] gemocht, abends auf der Bank vor dem Haus zu sitzen und seine Pfeife zu rauchen. w-Frag : (21) Meine Mutter mag (e es) [nicht], wwie ich mich anziehe. PASSK Passiv nicht üblich ANM - In Sätzen mit Inf+ wird das Korrelat es meist realisiert. - Häufig wird statt der AkkSE in Form des dass-Satzes ein wenn-Satz realisiert: (22) Die Kinder mögen es [nicht], w wenn ihr Vater raucht. W.BED mögen 3 NomE AkkE jemand hat Verlangen nach etwas [Konkretum] (23) Magst du eine Tasse Kaffee? (24) Ich mag [jetzt] keine Schokolade, später vielleicht. (25) Magst du einen Hund [zum Geburtstag]? - Häufig werden statt der Präsensformen von mögen die Formen von möchten verwendet : (26) MMöchtest du eine Tasse Kaffee? (27) Ich m möchte [jetzt] keine Schokolade. mögen 4 NomE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ zu +D jemand hat Lust, irgendwo [Institution/ Tätigkeitsbereich] tätig zu werden (28) Sie mochte [nicht] ans Amtsgericht Mannheim und stellte einen Versetzungsantrag. (29) Magst du [nicht] aufs Gymnasium? (30) Ich mag [nicht] in den Schuldienst. (31) Ich mag [lieber] zur Universität. - Häufig werden statt der Präsensformen von mögen die Formen von möchten verwendet: (32) Ich m möchte [nicht] in den Schuldienst. (33) Die meisten Kinder mmöchten [erst] aufs Gymnasium und [dann] zur Universität. mögen 5 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... jemand hat Lust, sich irgendwohin zu begeben (34) Ich mag ins Kino. (35) Ich mag [noch nicht] nach Hause, lass uns noch ein bisschen bleiben. (36) Ich mag [nicht] zu Tante Anna. - Häufig werden statt der Präsensformen von mögen die Formen von möchten verwendet: (37) Wir möchten [im Sommer] in die Berge. (38) Meine Kollegen möchten [wieder] nach Meran. (39) Die Kinder möchten [lieber] zur Oma. G.ANM - mögen wird häufig als Modalverb verwendet : (40) Herr Müller, Sie möchten sofort zum Chef kommen! müssen 562 (41) Darüber möchte ich nicht sprechen. (42) Da mögen Sie Recht haben. - Sätze mit mögen 3, 4 und 5 im Präsens/ Präteritum können auch als Ellipsen von Sätzen mit getilgtem Hauptverb im Infinitiv/ Part. II aufgefasst werden. Die AkkE und die AdvE wären dann als abhängig vom getilgten Hauptverb anzusehen; vgl.: (43) Ich mag jetzt keine Schokolade haben/ essen. und (44) Ich mag jetzt keine Schokolade.; (45) Ich mag nicht in den Schuldienst gehen/ eintreten. und (46) Ich mag nicht in den Schuldienst.; (47) Ich mag nicht ins Kino gehen/ gefahren werden/ ... und (48) Ich mag nicht ins Kino. 'müssen muss musste hat gemusst müssen 1 gezwungen sein, etwas zu tun müssen 2 gezwungen sein, irgendwo tätig zu werden müssen 3 für jemanden/ etwas besteht die Notwendigkeit, irgendwohin zu gelangen SBP müssen 1 NomE AkkE BED gezwungen sein oder sich gezwungen fühlen, etwas zu tun. (1) „Warum bleibst du so lange im Büro? “ - „Weil ich es muss.“ BELR NNomE: dasjenige, das gezwungen ist: Person/ Institution/ Tier (2) „Unterschreibe bitte hier! “ - „Muss iich das [wirklich]? “ (DUWB, S. 1046) (3) Es ist noch nicht sicher, ob der Chemiekonzern weitere Mitarbeiter entlassen wird, aber [eigentlich] muss e er es, um weiterhin Gewinne zu erzielen. (4) „Springt der Tiger gerne durchs Feuer? “ - „Nein, aber eer muss es.“ AkkE: nur PG [häufig indefinit]: dasjenige, wozu jemand gezwungen wird: Handlung (5) Kinder stellen Fragen über Fragen, ja, sie müssen ees [immer wieder], um in unsere Gesellschaft hineinzuwachsen. (6) Endlich ein Tag, [an dem] ich nnichts muss, an dem ich machen kann, was ich will. PASSK Passiv nicht üblich ANM - Das Part. II gemusst wird selten verwendet. - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung, zu der jemand gezwungen wird, vorerwähnt wird: (7) Sie lernt nicht gerne Englisch, aber sie muss, weil sie sonst die Stelle nicht bekommen kann. - Gelegentlich wird mit einer PräpG [von +D aus/ bei +D] auf denjenigen, von dem der Zwang ausgeht, Bezug genommen: (8) [Von mir aus/ Bei mir] hättest du das [nicht] gemusst. W.BED müssen 2 NomE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ zu +D jemand ist gezwungen, irgendwo [Institution/ Tätigkeitsbereich] tätig zu werden (9) [Warum] müssen so viele Kinder aufs Gymnasium? (10) Jungen haben [früher] [alle] in die Armee gemusst, seit vielen Jahren können sie auch zum Zivildienst. (11) Diese Rettungshelfer müssen [zwei Wochen] zu einem Einführungslehrgang an einer staatlichen Zivildienstschule, danach werden sie sechs Wochen lang in Einrichtungen des Roten Kreuzes ausgebildet. (Zeit, 18.4.86, S. 33) müssen 3 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... für jemanden/ etwas [Konkretum] besteht die Notwendigkeit, irgendwohin zu gelangen oder irgendwohin gebracht zu werden (12) Ich muss [noch schnell] in die Stadt. (13) Ich musste [gestern] [früher] nach Hause, weil meine Tochter sich nicht wohl fühlte. (14) Lutz muss [jeden Tag] zu seiner Mutter ins Heim. (15) Die Briefe müssen [noch vor drei Uhr] zur Post, sonst kommen sie erst übermorgen an. (16) Die Kühe müssen [tagsüber] auf die Weide. PHRAS Idiom: [ugs] jemand muss (mal): jemand muss zur Toilette G.ANM - müssen wird häufig als Modalverb verwendet: (17) Das muss sofort erledigt werden. (18) Darüber müsste man mal nachdenken. (19) Er muss das missverstanden haben. (20) Den Film hättest du sehen müssen. - Sätze mit müssen im Präsens/ Präteritum können auch als Ellipsen von Sätzen mit getilgtem Hauptverb im Infinitiv/ Part. II aufgefasst werden. Die AkkE und die AdvE wären dann als abhängig vom getilgten Hauptverb anzusehen; vgl. : (21) Ich muss es tun. und (22) Ich muss.; (23) Jungen müssen in die Armee eintreten. und (24) Jungen müssen in die Armee.; (25) Ich muss in die Stadt fahren/ gehen/ ... und (26) Ich muss in die Stadt.; (27) Die Briefe müssen zur Post gebracht werden. und (28) Die Briefe müssen zur Post. N 'nachdenken denkt nach dachte nach hat nachgedacht nachdenken 1 über sich mit etwas gedanklich beschäftigen nachdenken 2 über die Realisierung von etwas erwägen SBP nachdenken 1 über NomE PräpE BED sich mit jemandem/ etwas gedanklich beschäftigen, um sich Klarheit zu verschaffen oder um Lösungen für Probleme zu finden. (1) Ich habe [noch nicht] über das Urlaubsziel nachgedacht. BELR NomE: derjenige, der sich gedanklich mit etwas beschäftigt: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) [In seinen Frankfurter Poetik-Vorlesungen] hat A Adolf Muschg über die Chancen der Selbstheilung des Autors durch das Schreiben nachgedacht. (nach MM, 11.4.85, nachschlagen 563 S. 32) (3) EEine gute Schule muss über sich selbst nachdenken und dafür sorgen, dass die in und an ihr geäußerte Kritik Folgen hat. (Zeit, 20.9.85, S. 49) (4) TTruffauts Film denkt [mit Zartheit und Melancholie] über das Zusammenleben der Geschlechter nach. (Spiegel, 17/ 94, S. 246) PräpE: über +A: dasjenige, mit dem sich jemand gedanklich beschäftigt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat darüber: Sachverhalt (5) Während Frau Jordan das Abendbrotgeschirr abwusch, dachte sie üüber die beiden Mädchen nach, ddie ihre Schwiegertöchter geworden wären. (Stephan, S. 32) (6) Gerade die Jugend sollte nicht aufhören, üüber Deutschland nachzudenken. (nach Zeit, 31.10.86, S. 25) (7) Ich bin kein Pädagoge und habe üüber solche Fragen der Erziehung [zu wenig] nachgedacht. (Heisenberg, S. 36) (8) Da die Renten immer unsicherer werden, sollten jüngere Leute ü über eine private Altersvorsorge nachdenken. dass-S : (9) Käse, Jogurt, Sauerkraut, Bier, Wein: wer dächte [schon noch] d darüber nach, ddass es Bakterien sind, denen wir sie verdanken. (MM, 28.11.85, S. 3) ob-Frag : (10) Trotzdem sollte man [im Rathaus] [nochmals] nachdenken, oob man nicht einiges bürgerfreundlicher gestalten kann. (nach FR, 21.8.99, S. 2) w-Frag : (11) [Angesichts der schlechten Auftragslage] müssen wir (ddarüber) nachdenken, wwie wir die Kosten reduzieren können. Hpts : (12) Die Denkmalschützer werden [gründlich] ddarüber nachdenken müssen: s soll man das Gebäude abreißen oder sanieren? PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (13) [Intensiv] wird [in der Branche] darüber nachgedacht, wie beim Sparer für mehr Vertrauen in die Aktienfonds geworben werden kann. (Zeit, 18.4.86, S. 31) WORTB nachdenklich ANM - Das Korrelat darüber wird meist realisiert. - In generischen Sätzen, wenn die Handlung betont wird oder wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, womit sich jemand gedanklich beschäftigt, kann die PräpE weggelassen werden: (14) Die Kommission hat nachgedacht und vorige Woche ihre Empfehlungen vorgelegt. (Zeit, 2.8.85, S. 6) - Mit einer PräpG [in +D] kann auf das geistige Produkt [Text o.Ä.] Bezug genommen werden, in dem sich jemand mit jemandem/ etwas gedanklich beschäftigt: (15) Kürzlich befasste sich der Aufsichtsrat mit einer Vorlage, [iin der] über die Zukunft von 500 Sozialwohnungen nachgedacht wurde. (nach MM, 29.1.88, S. 13); s. auch (2). - nachdenken 1 über wird auch in dem Ausdruck laut nachdenken verwendet i.S.v. ‘sich mit jemandem/ etwas gedanklich beschäftigen und dabei aussprechen, was man denkt’: (16) Natürlich kann man für oder gegen die doppelte Staatsbürgerschaft sein und darüber auch l laut nachdenken. (FR, 1.2.99, S. 17) W.BED nachdenken 2 über NomE PräpE; PräpE: über +A; PräpSE mit obl. Korrelat darüber jemand [Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution] erwägt die Realisierung von etwas [Handlung/ [indirekt Person/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt]] (17) [Seit letzter Woche] denkt der Finanzminister [auch öffentlich] über Rücktritt nach. (Spiegel, 17/ 93, S. 16) (18) Die Bundesregierung denkt über Vorschriften nach, um die 300.000 Tonnen des Umweltgiftes Schwefeldioxid, die jedes Jahr aus den Hauskaminen quellen, zu reduzieren. (Zeit, 4.4.86, S. 36) (19) Man denkt [im Kultusministerium] über eine neue Form der Zulassung zum Gymnasium nach. (nach Zeit, 15.5.87, S. 13) (20) Die Russen denken über eine Magnetbahnverbindung zwischen Moskau und Leningrad nach. (nach Stern, 19.11.87, S. 284) (21) [Nach der verlorenen Wahl] denken einige prominente Parteimitglieder [schon] über einen Nachfolger für den derzeitigen Parteivorsitzenden nach. (22) Sowohl Boeing als auch Airbus und der US-Hersteller McDonnell Douglas denken [schon seit längerem] über einen Super-Jumbo nach. Alle drei Firmen haben bereits verschiedene Entwürfe vorgelegt. (Spiegel, 2/ 93, S. 84) dass-S : (23) Habt ihr [mal] darüber nachgedacht, dass ihr euch ein Haus kaufen könntet? Inf+ : (24) [Auch beruflich] denkt so mancher darüber nach, sich selbstständig zu machen. (MM, 31.1.86, S. 9) ob-Frag : (25) Der Student will [erst nach dem Diplom] darüber nachdenken, ob er mit einer Dissertation beginnt. Hpts : (26) [Immer öfter] denkt er darüber nach, sollte er sich vielleicht doch einen anderen Job suchen? VERBF denken; denken, sich 'nachschlagen schlägt nach schlug nach hat nachgeschlagen SBP nachschlagen NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) BED irgendwo unter etwas Informationen über etwas suchen. (1) Das kann ich dir auch nicht sagen, das musst du nachschlagen. BELR NomE: derjenige, der Informationen sucht: Person (2) S Selbst Buchhändler müssen nachschlagen, wenn man wissen will, was bei Rowohlt erscheint. (Zeit, 4.1.85, S. 29) (AkkE): NG/ Zeichengruppe: dasjenige, worüber jemand Informationen sucht: abstr. Objekt [häufig sprachlicher Ausdruck] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (3) [Immer wieder] muss ich ddieselben Wörter nachschlagen. (4) Es gibt Bücher, in denen Sie ddie Lösungen nachschlagen können. (5) Schlag [doch] [bitte] „VVom Winde verweht“ im Lexikon nach, ich weiß nicht mehr, wie die Schriftstellerin heißt. dass-S : (6) [Schließlich] ist in jedem Buch über Chemie nachzuschlagen, d dass es sich bei dieser chemischen Verbindung um einen kristallinen Stoff handelt, der die Eigenschaft hat, sich festzusetzen. (nach MM, 25.11.86, S. 19) ob-Frag : (7) Ich muss nachschlagen, oob „ffesthalten“ in der neuen Orthografie getrennt oder zusammengeschrieben wird. w-Frag : (8) [Also] schlage ich in einem Handbuch nach, welche Wellenlängen der Flughafen von Genf und die nähen 564 Leitfunkstellen auf dem Wege dorthin haben. (Grzimek, S. 144) (9) Wir kannten uns ja gar nicht, und es gibt noch kein Buch, in dem man nachschlagen kann, wwie man die Geliebte seines Vaters anredet. (Böll, Ansichten, S. 213) (PräpE): unter +D/ +Zeichengruppe: dasjenige, worunter die Information gesucht wird: abstr. Objekt [häufig sprachlicher Ausdruck [als Stichwort]] (10) Wenn du im Lexikon uunter dem Stichwort „E Expressionismus“ nachgeschlagen hättest, hättest du deine Arbeit besser geschrieben. (11) [Da] hat er u unter „s spina bifida“ nachgeschlagen. (Zeit, 26.12.86, S. 12) (AdvE): Ort in +D: Ortspunkt [Wörterbuch, Handbuch, Katalog o.Ä.] bei +D: Ortspunkt [indirekt Autor [als Bezeichnung für sein Werk]] (12) Torsten A. schlug iin einem Aktenordner nach. (Zeit, 27.12.85, S. 3) (13) Es ist zwecklos, iin einem Atlas nachzuschlagen, es ist ein erfundener Name für eine wirkliche Kleinstadt der DDR. (Zeit, 28.3.86, S. 59) (14) Es gibt Leute, die wissen, iin welchem Katalog sie nachschlagen müssen, um die beste Ausgabe eines Klassikers zu finden. (nach Zeit, 26.4.85, S. 65) (15) Schlag [doch] [bitte] bbei Schiller nach, wie das Zitat genau endet. PASSK Werden-Passiv werden : (16) [Bei dem Wörterbuchtest] wurden 100 Wörter und Wendungen in 9 Wörterbüchern nachgeschlagen. (Zeit, 16.5.86, S. 47) ANM - Die AdvE wird häufig realisiert. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb nachschlagen, bei dem das Perfekt mit sein gebildet wird. VERBF schlagen I; schlagen II; vorschlagen 'nähen näht nähte hat genäht nähen 1 etwas mit Hilfe von Nadel und Faden schließen nähen 2 etwas mit Hilfe von irgendetwas mit Nadel und Faden anfertigen nähen 3 etwas mit Hilfe von Nadel und Faden flicken nähen 4 etwas mit Hilfe von Nadel und Faden irgendwo befestigen SBP nähen 1 NomE AkkE BED etwas mit Hilfe von Nadel und Faden schließen oder zusammenziehen. (1) Der Arzt musste die Wunde nähen. BELR NNomE: derjenige, der etwas schließt: Person (2) Nachdem dder Arzt den Riss am Kopf genäht hatte, konnte der Eishockeyspieler die Partie fortsetzen. AkkE: dasjenige, das geschlossen wird: Wunde/ [indirekt Körperteil/ Lebewesen [als Patient]] (3) [Womit] näht man OOperationswunden? (4) Die Ärztin hat d den Hund geschnitten und genäht. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (5) Der schwarze Junge war so zugerichtet, dass er [im Krankenhaus] genäht werden musste. (nach Grzimek, S. 142) sein : (6) Wenn Ihr Finger genäht ist, kriegen Sie einen Verband und können nach Hause gehen. - Bekommen-Passiv: (7) Einen Moment bitte, Sie bekommen/ kriegen die Wunde [gleich] genäht! WORTB die Naht ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen oder wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was mit Hilfe von Nadel und Faden geschlossen wird, weggelassen werden : (8) Erst nachdem die Augenchirurgen in der Lage waren, [bei Staroperationen] zu nähen, konnte es zu solchen Fortschritten kommen. (MM, 3.5.85, S. 3) (9) „Wir müssen nähen“, sagte der Arzt zur Patientin. - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf die Nähtechnik [Nadel, Faden, Stich o.Ä.] Bezug genommen werden : (10) [Zum Schluss] hat der Arzt [dem Jungen] die Wunde [mmit vier Stichen] genäht.; s. auch (3). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: s. (8). - Pertinenzdativ ist möglich: s. (10). SBP nähen 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mit Hilfe von irgendetwas mit Nadel und Faden anfertigen. (11) Sie näht ihre Kleider [selbst]. BELR NomE: derjenige, der etwas anfertigt: Person/ Institution [Firma]/ [auch Instrument: meist Nähmaschine] (12) DDie Oma, von Beruf Biologin, hat die hübschen Trägerröckchen der beiden Mädchen genäht. (Zeit, 26.4.85, S. 94) (13) DDie Firma näht Uniformen aller Art. (14) Näht ddeine neue Nähmaschine auch Leder? AkkE: dasjenige, das angefertigt wird: konkr. Objekt [meist Textilie]/ [indirekt Naht, Stoff o.Ä.] (15) Die Stücke haben die Schüler selbst geschrieben, sie haben die Puppen gebastelt, ddie Kostüme genäht. (Zeit, 7.2.86, S. 41) (16) DDie Vorhänge wollte seine Frau nähen, kam aber im letzten Monat der Schwangerschaft nicht mehr dazu, sie fertig zu stellen. (Zeit, 13.9.85, S. 67) (17) Die junge Frau arbeitet in einem kleinen Handwerksbetrieb, [wo] sie Lampenschirme näht. (18) Die Herren ließen [aus bunten Vierecken] d dreieckige Wimpel nähen, hängten sie in die Rückfenster ihrer Autos. (Grass, S. 443) (19) Keine Aufträge mehr, n nichts zu nähen, kkeinen Lodenanzug, keine Reithosen, keine Weste. (nach Strittmatter, S. 284) (20) [Heute] lernen wir, [wie] man mit der Maschine eeinen Saum näht. (21) S Seide nähe ich [nicht gerne], weil sie so leicht wegrutscht. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Hand, Nähmaschine]/ Substanz [Garn o.Ä.] (22) Niemand würde auf die Idee kommen, [sich] mmit der Hand einen Rock oder eine Hose zu nähen. (23) Du kannst einen Rocksaum [doch nicht] m mit dickem Zwirn nähen! PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (24) Die für die chemische Produktion gebrauchten Filter wurden von den Frauen der Arbeiter genäht. (MM, 27.1.88, S. 8) nehmen 565 sein : (25) Diese Handschuhe aus feinstem Leder sind [nicht] [maschinell], sie sind [sorgfältig] mit der Hand genäht. - Bekommen-Passiv: (26) [Zum Geburtstag] bekam/ kriegte sie von ihrer Enkelin eine hübsche Bluse genäht. WORTB der Näher/ die Näherin, die Naht ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Fähigkeit der Person oder die Leistung der Nähmaschine o.Ä. betont wird : (27) Kannst du nähen und stricken? . In diesem Fall wird häufig eine qualifizierende AdvG hinzugefügt : (28) Helga näht [f fantastisch]. (29) Meine neue Maschine näht [s sehr leise]. - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird : (30) Ich saß auf meinem Schneidertisch und nähte. (Strittmatter, S. 284) - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn es sich um eine gewerbliche Tätigkeit handelt: (31) [Für welchen Schneidermeister] nähen Sie? - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert, mit der betont wird, dass es sich bei der Anfertigung von Textilien o.Ä. um eine länger andauernde Handlung handelt. Häufig kommt diese PräpG in Verbindung mit einer temporalen AdvG, NG im A oder PräpG [seit +D/ (von +D/ +AdvG) bis-Gruppe/ ...] vor: (32) Seine Schwester näht [emsig] [aan ihrem langen, kostbaren Brautkleid]. (Zeit, 17.5.85, S. 59) (33) Eine Schneiderin hat [t tagelang/ ddrei Tage/ vvon morgens bis abends] [a an der neuen Vereinsfahne] genäht. - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten etwas angefertigt wird: (34) Würdest du [m meiner Mutter/ ffür meine Mutter] [aus diesem Stoff] einen Rock nähen? ; handelt es sich dabei um einen generischen Satz, kann die AkkE weggelassen werden: (35) Ich nähe [ausschließlich] [f für meine Familie]. (36) Er nähte [ffür die Herren, für den Vogt, den Inspektor, die Eleven]. (Strittmatter, S. 284); s. auch (22). - Handelt es sich um eine gewerbliche Tätigkeit, kann mit einer PräpG [für +A] auf den Unternehmer oder das Unternehmen Bezug genommen werden: (37) Sie ist von Beruf Schneiderin und näht [in Heimarbeit] [ffür eine kleine Firma] Hosen.; s. auch (31). - Mit einer PräpG [aus +D] kann auf das Material Bezug genommen werden, aus dem etwas hergestellt wird: s. (18) und (34). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [nach +D/ von +D] kann auf die Schneidertechnik Bezug genommen werden: (38) [Heutzutage] näht man alles [mmaschinell]. (39) [Hier] werden Jacken [n nach Maß] genäht. (40) Wenn die Säume [vvon Hand] genäht sind, halten sie besser.; s. auch (25). - nähen 2 kann auch in dem Ausdruck etwas mit der heißen Nadel nähen i.S.v. ‘etwas sehr eilig und nicht sorgfältig genug nähen’ verwendet werden. W.BED nähen 3 NomE AkkE jemand repariert oder flickt etwas [Schaden/ Riss/ [indirekt konkr. Objekt: meist Textilie]] mit Hilfe von Nadel und Faden (41R) Er hat die Kutte ein bisschen zerrissen, [nun] näht sie den Schaden [wieder]. (nach Grass, S. 458) (42) Der Junge hatte das Loch in der Jacke [mit einem dicken Zwirnsfaden und groben Stichen] zu nähen versucht. (43) Der Schuster sah sich den Riss an und meinte, er könnte [mir] den Schuh nähen. nähen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ ... jemand befestigt etwas [konkr. Objekt: häufig Textilie] mit Nadel und Faden irgendwo [konkr. Objekt: meist Textilie/ [indirekt Körperteil]] (44) Da gab es aber in Stockholm einen Schneider, der nähte [zum selben Zeitpunkt] Knöpfe an einen dezent gestreiften Abendanzug. (Grass, S. 319) (45) Man muss je zwei der Perlen unter und über die Stabperlen nähen. (nach Brigitte, 7/ 71, S. 90) (46) Das Bunny-Kostüm tragen einige der Frauen berufsmäßig, aber weit mehr haben [sich] [freiwillig] einen weißen Puschel aufs knappbedeckte Hinterteil genäht und lange Ohren angelegt. (Zeit, 6.3.87, S. 96) (47) Riesengroße Taftschleifen wurden auf strenge, marinefarbene Kleider genäht. (Zeit, 10.4.87, S. 75) (48) Die Borten werden [maschinell] auf die Tischdecken genäht. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (46). PHRAS Idiom: etwas mit der heißen Nadel nähen: etwas übereilt und nicht sorgfältig genug durchführen 'nehmen nimmt nahm hat genommen nehmen 1 etwas zu sich nehmen nehmen 2 sich für etwas entscheiden nehmen 3 etwas etwas entziehen nehmen 4 etwas irgendwie behandeln nehmen 5 etwas von irgendwo wegnehmen nehmen 6 etwas benutzen nehmen 7 eine Zahlung verlangen nehmen 8 Sex mit jemandem haben nehmen 9 etwas erobern nehmen 10 sich etwas als Beispiel vorstellen nehmen 11 jemandem etwas wegnehmen nehmen 12 <von> jemanden von etwas befreien nehmen 13 aus/ von etwas aus etwas entfernen nehmen 14 in/ zu etwas zu etwas hinzunehmen nehmen 15 sich von jemandem etwas geben lassen nehmen 16 etwas irgendwo anfassen nehmen 17 etwas überwinden nehmen 18 als etwas als ein solches verwenden nehmen 19 als etwas als ein solches interpretieren SBP nehmen 1 NomE AkkE BED etwas zu sich nehmen; einnehmen, schlucken. (1) Ich habe vergessen, meine Tropfen zu nehmen. BELR NomE: derjenige, der etwas zu sich nimmt: Person (2) J Jede vierte Frau und jeder sechste Mann in der Bundesrepublik schlucken regelmäßig Schlaf- und Beruhigungsmittel oder nehmen Kopfschmerztabletten. (MM, 7.11.85, S. 10) nehmen 566 AkkE: dasjenige, das jemand zu sich nimmt: konkr. Objekt/ Substanz [als Medikament, Gift, Genussmittel]/ [indirekt Handlung [als Menge]] (3) Das sind Menschen, die gesundheitsbewusst sind, AArzneimittel [nur im Notfall] nehmen und häufiger zum Arzt gehen als andere. (Zeit, 22.5.87, S. 39) (4) Es nehmen fast alle DDrogen, es ist nicht so, dass jeder EEcstasy oder Speed nimmt, aber HHaschisch nimmt fast jeder. (nach BerlZ, 31.10.97, S. 2) (5) [Nach dem Essen] nimmt Großvater [gerne] eeinen Kognak. (6) [Oben angekommen] nahm der Wanderer e einen herzhaften Schluck aus der Feldflasche. (7) Wer als Raucher [im Pentagon, dem amerikanischen Verteidigungsministerium,] e einen Lungenzug nehmen will, muss eine Toilette aufsuchen. (nach MM, 30.4.87, S. 16) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) [Während der Schwangerschaft] sollten Medikamente [nur mit besonderer Vorsicht] genommen werden. sein : (9) Eine Tablette ist [schnell] genommen, aber die Nebenwirkungen können lange anhalten. ANM - Gelegentlich wird mit der AkkE auf eine Mahlzeit Bezug genommen: (10) [Nach dem Theater] haben wir [noch] e einen kleinen Imbiss [in der Theaterklause] genommen. (11) „Wir nehmen d den Kaffee [auf der Terrasse]“, schlug die Gastgeberin vor. Diese Sätze wirken leicht gehoben . SBP nehmen 2 NomE AkkE BED sich für jemanden/ etwas entscheiden; wählen . (12) Ich nehme [doch] [lieber] den blauen Pullover. BELR NomE: derjenige, der sich für etwas entscheidet: Person/ Institution (13) Das Warenangebot in den Kaufhäusern ist so groß, dass die Leute nicht mehr wissen, was ssie nehmen sollen. (14) Die Schule hat [zum Schluss] [doch] die teuren PCs genommen. AkkE: dasjenige, wofür sich jemand entscheidet: Konkretum (15) Johanna hat ddie schwarze Katze genommen, mir gefiel die graue besser. (16) [Von den drei Bewerberinnen] hat der Personalchef ddie genommen, ddie am besten Englisch spricht. (17) [Zu Crêpes] nehme ich [lieber] bbraunen Zucker. (18) Hast du schon bestellt? Ich nehme ddas Menü III und du? PASSK Werden-Passiv werden : (19) [Diesen Winter] werden [zu kurzen Röcken] [gerne] lange Pullover genommen. SBP nehmen 3 NomE AkkE DatE BED jemandem/ etwas etwas entziehen. (20) Das nimmt einem jede Freude an der Arbeit. BELR NomE: dasjenige, das jemandem etwas entzieht: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (21) DDie neue Abteilungsleiterin hat ihm jede Hoffnung auf eine Beförderung genommen. (22) D Die Regierung hatte [vor acht Jahren] den Kosovo-Albanern die Autonomie genommen. (nach BerlZ, 11.7.97, S. 4) (23) D Der Baum nimmt der Blume das Licht. (24) D Die Ungeduld des Lehrers hat dem Schüler die Freude an der Arbeit genommen. (25) DDer Vorwurf des Spekulativen gegen Blochs Philosophie hat dieser nichts von ihrer Ausstrahlung nehmen können. (26) Der Misserfolg hat uns den Mut genommen, etwas Neues zu unternehmen. dass-S : (27) D Dass die Sonne heute nicht scheint, kann mir die gute Laune nicht nehmen. Inf+ : (28) [Manchmal] nimmt ees mir [schon] die gute Laune, i im Radio dauernd schlechte Nachrichten zu hören. AkkE: dasjenige, das jemandem entzogen wird: abstr. Objekt/ Zustand [meist als Eigenschaft] (29) Das Buch über Zaubertricks hat dem Kind aalle Illusionen genommen. (30) Das neu gebaute Haus hat uns ddie schöne Aussicht auf das Neckartal genommen. (31) Ein sachliches Gespräch mit dem Arzt kann einem Patienten ddie Angst vor seiner Krankheit nehmen. (32) Seine ständige Bevormundung nimmt uns ddie Luft zum Leben. DatE: dasjenige, dem etwas entzogen wird: keine Restr. (33) Die fortschreitende Industrialisierung nimmt d den wilden Tieren den Lebensraum. (34) Die Oxidation nimmt dem Metall den Glanz. (35) Die vielen Enttäuschungen hatten i ihrem Gesicht die Jugend genommen. (36) Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Neuzeit haben d den Naturereignissen viel von ihrer Unerklärlichkeit genommen. (37) Ein kleines verborgenes Lächeln nahm dder Zurechtweisung [ein wenig] die Schärfe. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (38) Durch die Krankheit ihres Mannes wurde ihr die ganze Freude an dem Fest genommen. sein : (39) Ihm sind alle Illusionen genommen. SBP nehmen 4 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas irgendwie behandeln . (40) Er nimmt alles sehr genau. BELR NomE: derjenige, der etwas irgendwie behandelt: Person/ Institution (41) Jeder, der das Golfspielen ernst nimmt, will einmal in seinem Leben auf dem Old Course in St. Andrews spielen. (Zeit, 19.7.85, S. 42) (42) D Die Schule hat das Problem der Gewalt viel zu leicht genommen. AkkE: dasjenige, das irgendwie behandelt wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (43) Eine gute Lehrerin nimmt aalle ihre Schüler ernst. (44) Großmutter hatte selbst fünf Kinder. DDie Streiche ihrer Enkel nimmt sie gelassen. dass-S : (45) D Dass er nicht gefragt wurde, hat er nicht so wichtig genommen. Inf+ : (46) Er nimmt ees nicht tragisch, ddas Spiel zu verlieren. AdvE: AdvG/ mit +D: Art und Weise (47) Sie hat einen angenehmen Charakter, Schwierigkeiten nimmt sie ggelassen und mit Humor. (48) Dem Mädchen fehlt noch die Reife, sie nimmt alles vviel zu leicht. (49) Die Tochter weiß genau, wwie sie ihren Vater nehmen muss, damit er das tut, was sie sich wünscht. PASSK Werden-Passiv werden : (50) Der Junge fühlte sich in der Jugendgruppe wohl; [hier] wurde er [endlich] ernst genommen. nehmen 567 SBP nehmen 5 NomE AkkE AdvE BED etwas von irgendwo wegnehmen oder irgendwohin zu sich holen. (51) Wer hat die Flasche aus dem Kühlschrank genommen? BELR NomE: derjenige, der etwas wegnimmt: Person/ selten Tier (52) MMutter nimmt die Wäsche aus der Waschmaschine und hängt sie zum Trocknen auf. (53) DDie Katze hat das Wollknäuel zwischen die Pfoten genommen. AkkE: dasjenige, das weggenommen wird: Konkretum (54) Jan, nimm [bitte] ddie Katze vom Tisch! (55) Nimm [bitte] d die Pflanzen von der Fensterbank, es ist dort zu heiß! (56) Helmut nimmt ddie Pullover aus dem Schrank. (57) Ich musste ddie Milch [ganz schnell] vom Herd nehmen, sonst wäre sie übergekocht. (58) Er nahm dden Hut vom Kopf. (59) Nimm [gefälligst] ddie Füße vom Tisch und dden Finger aus der Nase! AdvE: Ort aus +D/ von +D: Ausgangsort auf +A/ in +A/ ...: Zielort [meist Körperteil] (60) Der junge Mann nahm die Bierkästen aaus dem Wagen und stellte sie in den Flur. (61) Der Lehrer nahm die Hefte vom Tisch und ließ sie verteilen. (62) Omi nahm den Kleinen a auf den Schoß und erzählte ihm eine Geschichte. (63) Der Spieler William Webb Ellis nahm den Ball iin die Hand, überquerte, verfolgt von Mitspielern und Gegnern, die Torauslinie und legte das runde Leder dahinter ab. Seitdem gibt es ein neues Ballspiel - Rugby. (BerlZ, 5.11.97, S. 16) (64) [Im Park] müssen die Hunde a an die Leine genommen werden. (65) Er nahm seinen Mantel üüber den Arm und ging. (66) Der Zuschauer nahm sein Programmheft z zwischen die Knie und klatschte begeistert. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (67) Die Akten wurden aus dem Schrank genommen und nicht wieder eingeräumt. SBP nehmen 6 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwozu benutzen oder verwenden. (68) Wir nehmen den Bus. BELR NomE: derjenige, der etwas benutzt: Person/ Institution (69) [In vielen Kaufhäusern] können d die Kunden den Aufzug oder die Rolltreppe nehmen. (70) DDie Großküche nimmt [leider] [immer] Fertigsoßen. AkkE: dasjenige, das benutzt wird: Konkretum [außer Person] [häufig Straße, Weg] (71) Zum Pflügen hat man [früher] OOchsen oder Pferde genommen, jetzt benutzt man einen Traktor. (72) In der Stadt findet man nie einen Parkplatz, daher sollte man [öfters] ddie Straßenbahn nehmen. (73) Zum Herausziehen von Zecken nehme der weniger Geübte [lieber] ÖÖl. (nach Zeit, 28.6.85, S. 57) (74) Um zur Post zu kommen, brauchen Sie [nur] d die erste Straße links zu nehmen, und dann sehen Sie schon das Gebäude am Ende der Straße. (AdvE): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ Ort/ Zeit] zu +D: Handlung SE mit obl. Korrelat dafür/ dazu: Handlung (75) FFür der Herstellung guter Lebkuchen nimmt man echte Gewürze. (76) Z Zum Schreiben nimmt Jan [immer] die linke Hand. (77) FFür die festliche Tafel haben wir die weiße Damastdecke genommen. (78) FFür die letzten 5 Spielminuten musste er einen neuen Schläger nehmen. Inf+ : (79) Essigreiniger wird ddafür/ d dazu genommen, d die Toiletten zu säubern. PASSK Werden-Passiv werden : (80) Für kurze Strecken wird [wieder häufiger] das Fahrrad genommen. ANM - Häufig wird auch mit einem um...zu-Satz auf den Zweck Bezug genommen : (81) Sie müssen den linken Aufzug nehmen, uum in die oberen Stockwerke zu kommen.; s. auch (74). - nehmen 6 wird häufig in Kochrezepten verwendet : (82) Man nehme 2 Eier, eine Tasse Mehl und eine Tasse Milch; verrühre alles zu einem glatten Teig ... SBP nehmen 7 NomE (PräpE) AdvE BED eine Zahlung von irgendwieviel für etwas verlangen und bekommen . (83) Er hat 50 Euro für die Reparatur genommen. BELR NomE: derjenige, der eine Zahlung verlangt: Person/ Institution [meist Firma] (84) E Ein Malermeister nimmt 35 Euro die Stunde. (85) DDie Vertragswerkstatt nimmt für den Ölwechsel nicht mehr als die Tankstelle an der Ecke. (PräpE): für +A: dasjenige, wofür eine Zahlung verlangt wird: Konkretum [selten Person] [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung]/ [indirekt abstr. Objekt] (86) Die Tankstelle nimmt [schon] 1,09 Euro ffür einen Liter Superbenzin. (87) Die Marktfrau nimmt 1,90 Euro für ein Kilo Äpfel. (88) FFür einen Schäferhund nimmt der Züchter über 500 Euro. (89) F Für das Mähen der Wiese nimmt der Gärtner 50 Euro. (90) FFür die Untersuchung hat der Arzt 150 Euro Honorar genommen. (91) FFür die Arbeitsstunde nimmt der Installateur 40 Euro. AdvE: NG im A/ PG [indefinit]: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] (92) Der neue Konditor nimmt zzu viel für seinen Kuchen, er wird nicht sehr viele Kunden kriegen. (93) Die Marktfrau nimmt n nicht mehr für ihre Kartoffeln aals letztes Jahr. (94) Die Schneiderin hat für das Kürzen von meinem Rock 12 Euro genommen. PASSK Werden-Passiv - Wenn die AdvG in Form einer PG/ NG im A realisiert wird, ist Werden-Passiv möglich: werden : (95) Für eine Arbeitsstunde wurden vom Techniker über 40 Euro genommen. W.BED nehmen 8 NomE AkkE [ugs] jemand [Person: Mann] hat Sex mit jemandem (96) Die Frau sagte vor Gericht aus, der Angeklagte hätte sie [mit Gewalt] genommen. nehmen 9 NomE AkkE jemand [Person/ Kollektiv von Personen/ Institution] erobert etwas [geografischer Ort [als feindliche Stellung]]; einnehmen nehmen 568 (97) [Im 30-jährigen Krieg] wurde Magdeburg von General Tilly genommen und geplündert. (98) Nach zwei Tagen hartem Kampf ist es der Armee gelungen, das Dorf zu nehmen. nehmen 10 NomE AkkE jemand stellt sich etwas [keine Restr.] als Beispiel vor (99) Nicht alle Vögel können fliegen, nimm den Pinguin [z.B.], der fliegt nicht. (100) Nehmen wir die Romane von Thomas Mann, kann man sie realistisch nennen? (101) Nehmen wir den Fall, dass ihr Mann verunglückt. Dann bekommen Sie sofort die ganze Versicherungssumme ausbezahlt. - nehmen 10 wird häufig im Imperativ verwendet. nehmen 11 NomE AkkE DatE jemand [Person/ Institution] nimmt jemandem [Person/ Institution] jemanden/ etwas [Konkretum] weg; entwenden (102) Der Heiratsschwindler nahm der ahnungslosen Frau alle ihre Ersparnisse und verschwand. (103) Warum hast du dem Kind das Buch genommen? (104) Der Film erzählt die alte Geschichte: eine Frau nimmt ihrer besten Freundin den Mann. nehmen 12 <von> NomE AkkE DatE/ PräpE; PräpE: von +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [Abstraktum] befreit jemanden [Person/ Institution] von etwas [Zustand: häufig Gefühl] (105) Die paar verbindlichen Worte haben mir die Angst [bei der Prüfung] genommen. (106) Die Bundesregierung nahm Polen die Furcht vor dem „deutschen Revanchismus“. (107) Die freundliche Schwester nahm die Sorge von dem Patienten. (108) Es geht jetzt darum, den Termindruck [bei der Einführung der neuen Rechtschreibung] von den Schulen zu nehmen. (nach BerlZ, 21.10.97, S. 5) (109) Ein Lächeln und ein herzliches Händedrücken nahmen den Gästen die Verspanntheit. (110) Die Schönheit der Natur, das Glitzern der Berggipfel im Schnee nahmen die Unruhe und die Bitterkeit von meiner Seele. nehmen 13 aus/ von NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D/ von +D jemand [Person/ Institution] entfernt jemanden/ etwas [keine Restr.] aus jemandem [Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von Lebewesen/ Kollektiv von konkr. Objekten/ von abstr. Objekten]/ [indirekt Vorgang] in dem er/ es eingebunden war (111) Die Unternehmensgruppe Tengelmann, Mülheim/ Ruhr will sämtliche PVC-Getränkeflaschen aus dem Sortiment nehmen. (nach MM, 24.11.89) (112) Gerichte mit Rindfleisch sind in einigen Restaurants von der Speisekarte genommen worden. (113) [Nach dem Vorbild des Fußballs] sollten rücksichtslose Formel-1-Piloten aus dem Rennen genommen werden. (BerlZ, 5.11.97, S. 38) (114) Die Schulleitung musste den Schüler aus der Klasse nehmen. (115) Der russische Premier erklärte, das Misstrauensvotum müsste [nun] von der Tagesordnung genommen werden. (nach BerlZ, 11.10.97, S. 7) - Wenn mit der PräpE auf einen Vorgang [z.B. Spiel, Rennen] Bezug genommen wird, ist damit gemeint, dass jemand/ etwas [Tier] aus dem Kollektiv von Lebewesen entfernt wird, das am Vorgang beteiligt ist. nehmen 14 in/ zu NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A/ zu +D jemand/ selten Tier nimmt jemanden/ etwas [keine Restr.] zu jemandem [Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von Lebewesen/ Kollektiv von konkr. Objekten/ von abstr. Objekten] hinzu (116) Dem Trainer wurde vorgeworfen, er hätte zu wenig junge Fußballer in die Nationalmannschaft genommen. (117) Dieses Buch wird [nicht] ins Programm genommen. (nach BerlZ, 29.10.97, S. 12) (118) Es war fast ein Wunder, dass die Hündin das fremde Neugeborene zu den eigenen Welpen genommen hat. (119) Ob man die Türkei zu Europa oder zu Asien nimmt, ist eine Frage des Standpunktes. nehmen 15 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): bei +D jemand [Person] lässt sich von jemandem etwas [Unterricht/ [indirekt Fachgebiet]] geben (120) Unsere Tochter nimmt Klavierunterricht bei einem bekannten Jazzpianisten. (121) Ich muss [nur] [noch] ein paar Stunden nehmen, dann kann ich die Führerscheinprüfung machen. (122) Nimmst du Philosophie oder Psychologie [in der Oberstufe]? nehmen 16 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +D/ bei +D/ ... jemand fasst jemanden/ etwas [Tier] irgendwo [meist Körperteil]an (123) Die Mutter nahm das Kind bei der Hand und überquerte die Straße. (124) Er nahm Martha an den Schultern und zog sie an sich. (Uhl, S. 37) (125) [Unvermittelt] nahm er sie bei den Schultern und zog sie an sich. (Uhl, S. 55) (126) Sie nahm den Hund am Halsband und zog ihn langsam weg. (127) Der Sanitäter nahm den Verletzten [vorsichtig] unter den Achseln. nehmen 17 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ mit +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] überwindet etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] [als Hindernis] irgendwie (128) Der Junge hat die Treppe in/ mit fünf Sätzen genommen. (129) Das Pferd hat ohne Mühe das letzte Hindernis genommen und als einziges keinen einzigen Fehler in diesem schwierigen Parcours gemacht. (130) Das letzte Hindernis vor dem Studium, die Abiturprüfung, hat sie bravourös genommen. nehmen 18 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution]/ etwas [selten Tier] verwendet jemanden/ etwas [Konkretum/ Abstraktum] als einen solchen/ ein solches (131) Der Student nahm sein Buch als Unterlage, um zu schreiben. (132) Die Firma hat den Jungen [nicht] als Ausnehmen, (sich) 569 zubildenden genommen, weil sein Zeugnis zu schlecht war. (133) Bestimmte Affen nehmen Steine oder Äste als Instrumente, um Früchte zu öffnen. (134) Es wäre unfair, die mit den Piloten ausgehandelten Lohneinbuße von 5% als Vorwand zu nehmen für alle Lohnkategorien. (nach ZTA) - nehmen 18 als wird häufig im Passiv verwendet, die PrädE wird dann mit einer als-Gruppe mit NG im N belegt : (135) Der Junge wurde [nicht] aals Auszubildender genommen, weil sein Zeugnis zu schlecht war. (136) Wenn Religion aals Begründung für politische Ziele genommen wird, erscheinen diese als moralisch abgesichert. (FR, 26.8.97, S. 16) nehmen 19 als NomE AkkE PrädE; AkkSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] interpretiert etwas [Abstraktum] als ein solches (137) Das Schweigen der Klasse sollte man [nicht unbedingt] als Zustimmung nehmen. (138) Ich nehme diese Bemerkung als eine unsachliche Kritik. (139) Manche Leute nehmen die Häufung von Naturkatastrophen als ein Anzeichen für den Weltuntergang. dass-S : (140) Wir nehmen es als ein gutes Zeichen, dass wir nichts von ihm gehört haben. - nehmen 19 als wird gelegentlich im Passiv verwendet, die PrädE wird dann mit einer als-Gruppe mit NG im N belegt: (141) Ihr Lächeln wurde [fälschlicherweise] als schöner Charakterzug genommen. PHRAS FVG: Abschied nehmen: sich verabschieden; etwas nimmt seinen Anfang: etwas fängt an; etwas in Angriff nehmen: mit etwas anfangen; etwas zum Anlass nehmen, etwas zu tun: sich durch etwas veranlasst sehen, etwas zu tun; etwas/ jemanden in Anspruch nehmen: etwas/ jemanden beanspruchen; ein Bad nehmen: baden; etwas in Besitz nehmen: etwas besetzen, Besitz ergreifen von etwas; etwas in Betrieb nehmen: etwas beginnen lassen zu arbeiten; auf jemanden/ etwas Bezug nehmen: sich auf jemanden/ etwas beziehen; auf jemanden/ etwas Einfluss nehmen: jemanden/ etwas beeinflussen; ein gutes/ schlechtes Ende nehmen: gut/ schlecht enden; jemanden/ etwas in Empfang nehmen: jemanden/ etwas empfangen; jemanden in Haft nehmen: jemanden inhaftieren; jemanden zur Kenntnis nehmen: jemanden wahrnehmen; von etwas Kenntnis nehmen: sich informieren; etwas zur Kenntnis nehmen: etwas als Information entgegennehmen; Maß nehmen (an etwas): etwas abmessen; Platz nehmen: sich setzen; Rache nehmen: sich rächen; [geh] Schaden nehmen (an etwas): (irgendwo) beschädigt, verletzt werden; jemanden in Schutz nehmen: jemanden beschützen; zu etwas Stellung nehmen: zu etwas seine Meinung äußern Idiom: etwas an sich nehmen: sich etwas aneignen; etwas auf sich nehmen: etwas ertragen wollen; jemanden zu sich nehmen: jemanden bei sich aufnehmen; sich etwas nicht nehmen lassen: etwas unbedingt tun/ sagen; seinen Abschied nehmen: kündigen, aus einem Amt ausscheiden; die Beine in die Hand nehmen: sich beeilen; [ugs] jemanden auf den Arm nehmen: seinen Spott mit jemandem treiben; kein Blatt vor den Mund nehmen: seine Meinung klar und unumwunden sagen; etwas in die Hand nehmen: sich um etwas kümmern; seinen Hut nehmen (müssen): eine Funktion/ ein Amt aufgeben (müssen); etwas/ jemanden unter die Lupe nehmen: etwas/ jemanden genau untersuchen; etwas vom Markt nehmen: etwas nicht mehr verkaufen; [ugs] den Mund voll nehmen: zu viel versprechen; jemanden vom Platz nehmen: jemanden vom Spielgeschehen ausschließen; etwas auf die leichte Schulter nehmen: etwas nicht sehr ernst nehmen; [ugs] jemanden nicht für voll nehmen: jemanden nicht als kompetent, als zurechnungsfähig betrachten VERBF abnehmen; annehmen; nehmen, (sich); teilnehmen; übernehmen; zunehmen 'nehmen, (sich) nimmt (sich) nahm (sich) hat (sich) genommen (sich) nehmen 1 etwas mieten (sich) nehmen 2 etwas in Anspruch nehmen (sich) nehmen 3 etwas an sich bringen (sich) nehmen 4 jemanden an sich binden SBP (sich [D]) nehmen 1 NomE AkkE BED jemanden engagieren oder etwas mieten. (1) Wir haben (uns) ein Taxi genommen. BELR NomE: derjenige, der etwas mietet: Person/ Institution (2) A Auch erfahrene Touristen sollten (sich) [in den Alpen] einen Bergführer nehmen. (3) D Die Firma Meyer und Co. hat (sich) einen neuen Steuerberater genommen. AkkE: dasjenige, das gemietet wird: Person/ Tier [meist Lasttier]/ konkr. Objekt [meist Fahrzeug] (4) Bei Unfällen mit größerem Sachschaden ist es ratsam, (sich) e einen Anwalt zu nehmen. (5) Um zum kleinen Bergdorf zu gelangen, kannst du (dir) e einen Esel nehmen. (6) Der Direktor hat (sich) e einen Leihwagen genommen, um nach Genf zu fahren. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (7) Wenn ein Anwalt genommen werden muss, wird ein Streit oft teuer. ANM - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (7). SBP (sich [D]) nehmen 2 NomE AkkE BED etwas in Anspruch nehmen. (8) Ich habe (mir) drei Tage Urlaub genommen. BELR NomE: derjenige, der etwas in Anspruch nimmt: Person nennen 570 (9) DDer Arbeiter hat (sich) [heute] einen Tag Sonderurlaub genommen, um seine kranke Mutter zu besuchen. AkkE: dasjenige, das jemand in Anspruch nimmt: abstr. Objekt: Urlaub, Pause o.Ä. (10) Jeder, der am Bildschirm arbeitet, sollte (sich) [regelmäßig] ddie zehnminütige P Pause nehmen, ddie ihm zusteht. (11) Das Sekretariat ist heute nicht besetzt, die Sekretärin hat (sich) e einen Urlaubstag genommen. (12) Jeder Deutschlerner sollte (sich) [täglich] eeine halbe Stunde nehmen, um eine deutschsprachige Zeitung zu lesen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Der Resturlaub muss [vor dem 31. Juli des nächsten Jahres] genommen werden. sein : (14) Urlaubstage, die bis zum 31. Juli des nächsten Jahres [nicht] genommen sind, verfallen. ANM - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (13) und (14). SBP (sich [D]) nehmen 3 NomE AkkE (AdvE) BED etwas zur eigenen Verwendung von irgendwoher an sich bringen . (15) Ich habe (mir) eins von den Brötchen genommen. BELR NNomE: derjenige, der etwas an sich bringt: Person (16) JJürgen kümmerte sich nicht um Konventionen und nahm (sich) [ungeniert] das größte Stück Fleisch. AkkE: dasjenige, das jemand an sich bringt: Konkretum [außer Person] (17) Vater nimmt (sich) eein Bier aus dem Kühlschrank. (18) [Mit spitzen Fingern] nahm sich das Mädchen eeine Zigarette aus dem Kästchen, das ihr Dr. Illhardt reichte. (ND, 29.4.54, S. 6) (19) Ich habe (mir) zzwei von deinen Tomatenpflanzen genommen. (20) Haben Sie (sich) [schon] eeinen Prospekt genommen? (AdvE): Ort aus +D/ von +D: Ausgangsort (21) Ich habe (mir) einen Pullover aaus deinem Schrank genommen. (22) Das Kind hatte (sich) die Schokolade vvom obersten Regal nehmen wollen und ist dabei vom Stuhl gefallen. PASSK Werden-Passiv werden : (23) Das Buch wurde [heute Morgen] von Johannes aus dem Regal genommen und noch nicht wieder eingeräumt. ANM - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (23). - Beispiele, in denen das Reflexivpronomen nicht realisiert ist, können auch als Beispiele für nehmen 5 interpretiert werden. W.BED (sich [D]) nehmen 4 NomE AkkE jemand bindet jemanden an sich; heiraten (24) Paul hat (sich) eine reiche Frau genommen. (25) Niemand kann verstehen, wieso Christine (sich) einen solchen Mann genommen hat. PHRAS Idiom: Bei den Idiomen ist das Reflexivpronomen obligatorisch. sich in Acht nehmen: aufpassen; sich an jemandem ein Beispiel nehmen: sich nach jemandem richten; sich die Freiheit/ das Recht nehmen, etwas zu tun: etwas tun, ohne um Erlaubnis zu bitten; sich etwas zu Herzen nehmen: etwas befolgen, beherzigen/ von etwas sehr betroffen sein; sich Zeit für jemanden/ etwas nehmen: für jemanden/ etwas (viel) Zeit aufwenden; sich die Zeit für etwas nehmen: eine Tätigkeit zu Gunsten einer anderen unterbrechen VERBF abnehmen; annehmen; nehmen; teilnehmen; übernehmen; zunehmen 'nennen nennt nannte hat genannt nennen 1 etwas zur Kenntnis geben nennen 2 etwas einen solchen Namen geben nennen 3 etwas als ein solches charakterisieren nennen 4 jemanden benennen nennen 5 nach etwas den Namen von etwas geben nennen 6 etwas mit einem solchen Begriff belegen nennen 7 als jemanden als einen solchen aufführen SBP nennen 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas zur Kenntnis geben; mitteilen, anführen. (1) Können Sie mir ein Beispiel nennen? BELR NomE: derjenige, der etwas zur Kenntnis gibt: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt [meist Schriftstück]] (2) Den Namen des neuen, im Weltraum erzeugten Hormons wollte W Walker [nicht] nennen. (MM, 15.5.86, S. 3) (3) DDas Finanzministerium nannte neue Fakten und Zahlen. (4) Der neue §10e nennt [auch noch] weitere Einschränkungen. (MM, 3.4.85, BL) (5) Die Anzeige sollte so abgefasst sein, dass ssie alle wesentlichen Vorteile des Verkaufsobjekts nennt. (MM, 6.3.87, S. 37) AkkE: dasjenige, das zur Kenntnis gegeben wird: Konkretum/ Abstraktum [als Information] (6) Sie wird ddas Orchester, den Dirigenten und den Pianisten nennen. (nach Zeit, 25.4.86, S. 49) (7R) Irgendeinem hatte Achim aauch diesen Ort noch genannt. (Johnson, S. 200) (8) Sie hat mir dden Film genannt, den sie gestern gesehen hat, aber ich habe den Titel vergessen. (9) Alle im Bundestag vertretenen Apotheker nennen ddie Namen und Adressen ihrer Apotheken. (nach MM, 24.6.87, S. 2) (10) Diese Zahlen nannte der Bundesminister Jürgen Warnke [gestern] [in Bonn]. (nach MM, 3.8.85, S. 5) (11) Können Sie mir [bitte] dden Preis dieser Waschmaschine nennen? (12) Sie haben [ja schon] eeinige Konsequenzen genannt, die Sie ziehen werden. (MM, 28.11.86, S. 9) (13) DDen Namen des Kindes und seiner Mutter sowie d die Krankheit nannte der Arzt [nicht]. (nach MM, 13.11.85, S. 17) (14) Der Arzt sagte, dass hoher Blutdruck viele Ursachen hat. Er nannte R Rauchen, fettes Essen, Bewegungsmangel, Stress und Erbanlagen. (DatE): derjenige, dem etwas zur Kenntnis gegeben wird: Person/ Institution (15) Du hast m mir [noch nicht] die Namen der beiden jungen Damen genannt. (Uhl, S. 18) (16) Er nannte iihm die Telefonnummer des Hotels. (Pinkwart, S. 114) (17) Der verhaftete Einbrecher nannte d der Polizei [im Verhör] seine Mittäter. nennen 571 PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (18) [Offiziell] wurden [gestern] keine Gründe für den Rücktritt von Suse Boehringer genannt. (MM, 8.2.85, S. 2) sein : (19) Ist [im Arbeitsvertrag] keine bestimmte Arbeitszeit pro Tag genannt, so ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Arbeitnehmer für wenigstens drei Stunden zu beschäftigen. (MM, 2.11.85, S. 56) - Bekommen-Passiv: (20) Fast die Hälfte der Anrufer bekam/ kriegte die Adressen von Ärzten, Kliniken oder andere Informationen genannt. WORTB die Nennung ANM - Im Lehrbereich wird nennen 1 häufig im Imperativ verwendet, wenn ein Lernender aufgefordert wird, sein Wissen vorzuweisen: (21) Nenne die größten Flüsse Deutschlands! (22) Nennen Sie die wichtigsten Muskeln des Menschen! - Mit einer statischen PräpG [in +D] kann auf das geistige Produkt, in dem etwas mitgeteilt wird, Bezug genommen werden : (23) Es ist ganz selbstverständlich, dass [iim Programmheft] die Sponsoren genannt werden. (MM, 29.12.86, S. 44) (24) Der Politiker hat die Motive seines Rücktritts [iin seinem Brief/ BBericht/ s seinen Memoiren] genannt.; s. auch (19). - Häufig wird nennen 1 in Fragen in Verbindung mit können i.S.v. ‘empfehlen’ verwendet : (25) KKönnen Sie mir ein gutes Hotel/ Restaurant/ einen guten Zahnarzt nennen? SBP nennen 2 NomE AkkE PrädE BED jemandem/ etwas einen solchen Namen geben. (26) Alle nennen ihn „Dicker“. BELR NomE: derjenige, der etwas einen Namen gibt: Person/ Institution (27) DDie Eltern nannten ihren jüngsten Sohn Hans Christian. (28) DDas klinisch-chemische Institut möchte sich [künftig] Institut für Klinische Chemie nennen. AkkE: NG/ häufig sich: dasjenige, dem ein Name gegeben wird: keine Restr. (29) Herr Müller nennt sseine Frau „Schätzchen“. (30) [Als Schauspielerin] nannte Simone-Camille Sans ssich Simone Jolivet. (nach Zeit, 8.11.85, LB) (31) „Ehefrauen II“ nennt Anja Breien i ihre KKomödie. (nach MM, 7.11.85, S. 32) (32) Thomas Mann nannte sseinen ersten Roman „Die Buddenbrooks“. (33) Columbus nannte d das von ihm entdeckte Land Amerika. (34) „Tintinnabula - kleines Geläut“ nennt Arvo Pärt dden Stil seiner Musik. (nach Zeit, 1.2.85, S. 44) (35) EEine Form des geistigen Abbaus im Alter nennt man [nach seinem Entdecker] Alzheimer. (36) Der Psychiater Krafft-Ebing hat d die Sucht nach Schmerz und Demütigung [nach Masoch] „MMasochismus“ genannt. PrädE: Zeichengruppe: dasjenige, welches der Name ist: sprachlicher Ausdruck [Eigenname, Titel o.Ä.] AdvG: Eigenschaft (37) Wir werden unsere Tochter CConstanze nennen. (38) Alle nennen den jungen Russen „JJury“ [- nach Gagarin -], seinen tatsächlichen Namen kennt keiner. (nach Schiff, S. 80) (39) Die Dorfbewohner nennen den kleinen See bei ihrem Dorf d den Haussee. (40) Das neue Virus, das Montagnier „HHIV Typ 2“ nannte, verursacht ebenso schwere Aids-Erkrankungen wie der Typ 1. (MM, 25.11.86, S. 3) (41) Die SPD hat ihre Zeitschrift „V Vorwärts“ genannt. (42) „SSpuren, Skulpturen und Monumente ihrer präzisen Reise“ nannte Harald Szeman [1985] seine Ausstellung im Kunsthaus Zürich. (Zeit, 30.5.86, S. 47) (43) WWie werdet ihr euer erstes Kind nennen? (44) Dann machte Marie „sich fertig“, wie sie es nannte, schminkte sich, malte sich die Lippen. (Böll, Ansichten, S. 196) (45) Dein Name gefällt mir nicht. Ich werde dich a anders nennen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (46) Conny, wie sie [auch] genannt wird, liegt auf dem Rücken. (Zeit, 14.3.86, S. 96) sein : (47) Sie ist Irmgard genannt, nennt sich [aber] Biene. ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. - Die Belegung der PrädE wird, besonders wenn mit ihr der Titel eines geistigen bzw. künstlerischen Produkts ausgedrückt wird, meist in Anführungszeichen gesetzt : (48) „DDas Spiel ist aus“ nannte Sartre sein Drehbuch zu dem gleichnamigen Film. (49) Margret Mitchell hat ihren berühmten Roman „V Vom Winde verweht“ genannt.; s. auch (26), (29), (31), (32), (34), (36), (38), (40), (41) und (42). - Das Partizip II wird häufig als kommentierender Einschub verwendet: (50) Friedrich II., dder Große genannt, war sehr musikalisch. (51) Sie benutzt immer das gleiche Reinigungsmittel, D Domal genannt. SBP nennen 3 NomE AkkE PrädE BED jemanden/ etwas als einen solchen/ ein solches/ so charakterisieren; heißen. (52) Sie nannte ihn einen Dummkopf. BELR NomE: derjenige, der etwas charakterisiert: Person/ Institution (53) B Bundespräsident Richard von Weizsäcker nannte Wehner einen „wahrhaft unerbittlichen Kämpfer für demokratische Freiheit“. (MM, 11.7.86, S. 2) (54) D Das DRK-Institut nannte dies Modell die „wirtschaftliche Lösung“. (nach Zeit, 18.4.86, S. 33) AkkE: dasjenige, das charakterisiert wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (55) Herbert Achternbusch nannte S Saless [einmal] den besten Regisseur des neuen deutschen Films. (Zeit, 11.1.85, S. 37) (56) Der Minister nannte ddie Kommission unter Hallsteins Führung den Motor der Entwicklung der EWG. (FAZ, 28.1.66, S. 1) (57) Reiner Gohlke nannte dden ICE ein „Markenzeichen für die Zukunft der Bahn“. (MM, 27.11.85, S. 12) (58) „Hyper-realistisch“ nennt Jordan [selbst] sseine Bilder. (Zeit, 19.12.86, S. 44) (59) Man nennt ddie Wirkstoffe der Knoblauchzwiebel und des Johanniskrautes [im Volke] die „Jungbrunnen der Natur“. (nach Ja, Jg. 14, H. 5, S. 3) (60) Die Presse nannte ddas Ereignis sensationell. (61) Man kann ddiesen Streit beklagen oder töricht nennen, aber man darf ihn nicht verschweigen. (Zeit, 17.10.86, S. 59) dass-S : (62) Heinrich Franke nannte ees [gestern] „eine angenehme Überraschung“, ddass die Arbeitslosigkeit entgegen vielen Befürchtungen nicht weiter gestiegen sei. (MM, 5.3.85, S. 1) nützen/ nutzen 572 Inf+: (63) Er nannte ees erforderlich, ffür die jungen Menschen Identifikationsmöglichkeiten mit unserem Staat zu schaffen. (MM, 8.1.85, S. 10) PrädE: NG im A: dasjenige, welches die Charakterisierung ist: keine Restr. AdjG/ AdvG/ Inf-/ PartG II: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft (64) Der Pianist Justus Frantz nennt Swjatoslaw Richter und Edwin Fischer sseine Vorbilder. (nach Zeit, 1.8.86, S. 47) (65) Er küsste mir die Hand und nannte mich [wieder] sseinen Schutzengel. (nach Bergengruen, S. 19) (66) Der Verlag nennt das Album mit Blumen- und Pflanzenbildern „eeine Anstiftung zur Kreativität“. (nach Zeit, 2.5.86, S. 58) (67) Der Schriftsteller nennt seinen letzten Roman ssein bestes Werk. (68) Sie ist von einem Auto angefahren, aber nicht verletzt worden. Das nennt man GGlück im Unglück. (69) Das nennt man G Glück haben. (70) Der Lehrer nannte die Entscheidung der Schüler eeinsichtig und vernünftig. (71) W Wie soll man euer Verhalten nennen? Ich würde es skandalös nennen, sso und n nicht anders. (72) Ein Passant ist dem Taschendieb hinterhergerannt und hat ihn gestellt. Das nenne ich rreaktionsschnell gehandelt und Mut bewiesen. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (73) Der Roman „Die Blechtrommel“ wird von vielen Kritikern ein Jahrhundertwerk genannt. ANM - Die Belegung der PrädE wird häufig in Anführungszeichen gesetzt: s. (53), (54), (57), (58), (59), (62) und (66). - Im Passiv wird die PrädE, wenn sie mit einer NG belegt ist, mit einer NG im N belegt; s. (73). W.BED nennen 4 NomE AkkE jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] bestimmt jemanden und gibt dessen Namen bekannt; benennen (74) Der Verteidiger des Angeklagten nannte mehrere Zeugen. (75) Die SPD nennt keinen eigenen Bewerber für den Posten. (nach MM, 25.4.91) (76) Der Trainer nannte die Teilnehmer am nächsten Wettkampf. (77) [Bis zum 1.12.] müssen die Kandidaten für die Wahl des Betriebsrats genannt werden. nennen 5 nach NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ häufig sich; PräpE: nach +D jemand gibt jemandem/ etwas [keine Restr.] den Namen von jemandem/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt]; benennen (78) Viele Familien und Stämme nennen sich [noch heute] nach Landschaften in der alten nördlichen Heimat. (Grzimek, S. 262) (79) Sie ließ sich die Insel mit dem Kloster beschreiben, die nach Sankt Michael genannt ist. (nach Barring, S. 10) (80) Nennt die Straßen nach Bäumen und Blumen oder nach Orten, die in der Nähe liegen! (FR, 16.6.90) (81) Die Appleton-Schicht, die höchste Zone der Ionosphäre, ist nach ihrem Entdecker genannt. (82) Da die Diskrepanz die Ursache unseres Untergangs sein wird, nenne ich nach ihr meine ganze Philosophie. (nach Zeit, 22.3.85, S. 65) nennen 6 NomE AkkE PrädE; PrädE: NG im A/ AdvG jemand [Person: meist Fachmann/ Institution] belegt jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] mit einem solchen [abstr. Objekt: Begriff, Gattungsnamen o.Ä.]; bezeichnen als (83) [Ab sofort] wird man den amerikanischen Verpackungskünstler Christo [nicht mehr] Verpackungskünstler nennen dürfen. (Zeit, 13.9.85, S. 1) (84) [Wahrscheinlich] könnte man einige meiner Songs [auch] Hymnen nennen. (Zeit, 13.9.85, S. 73) (85) Diese neue konservative philosophische Richtung nennt man Neokonservativismus. (86) Wind und Wetter verteilen die durch Explosion und Brand hochgewirbelten Radio-Isotope, wie Fachleute diese instabilen Atomkerne aus dem Reaktor nennen. (Zeit, 9.5.86, S. 15) (87) Die Informationstransporteure werden „Journalisten“ genannt. (Zeit, 27.3.87, S. 13) - Im Passiv wird die PrädE mit einer NG im N belegt : (88) „Stärkster Mann der Welt“ wurde er genannt. nennen 7 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] führt jemanden/ etwas [keine Restr.] als einen solchen/ ein solches auf; benennen (89) Das Bonner Gesundheitsministerium nannte als Ursache für den Anstieg der Krankenkassenkosten [vor allem] die höheren Arbeitslosenzahlen. (nach MM, 20.8.98, S. 1) (90) Als Alternativen für die Kernkraft nannte Hauff massive Energieeinsparung sowie die konsequente Nutzung der Sonnenenergie. (MM, 12.8.86, S. 1) (91) Waigel nannte als Thema der Tagung die Deutschlandpolitik. (nach MM, 11.1.85, S. 1) - nennen 7 als wird häufig im Passiv verwendet, die PrädE wird dann mit einer als-Gruppe mit NG im N belegt: (92) Als Teilnehmer des Treffens wurden Peter von Oertzen, Karsten Voigt, Katrin Fuchs und Ruth Winkler genannt. (nach MM, 1.8.89) PHRAS Idiom: die Dinge/ das Kind/ etwas beim (rechten) Namen nennen: einen Sachverhalt eindeutig, ohne Beschönigung darlegen; jemanden/ etwas sein Eigen nennen: etwas besitzen, über jemanden/ etwas verfügen; jemanden beim Namen/ Vornamen nennen: jemanden mit seinem Namen/ Vornamen anreden G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb nennen, sich. 'nützen/ 'nutzen nützt/ nutzt nützte/ nutzte hat genützt/ genutzt nützen 1 von etwas nutzbringenden Gebrauch machen nützen 2 jemandem irgendwieviel Nutzen bringen nützen 3 als etwas als ein solches gebrauchen SBP nützen 1 NomE AkkE (AdvE) BED von etwas irgendwozu nutzbringenden Gebrauch machen; benutzen. (1) Viele Studenten nutzten die Chance zum Auslandsstudium. nützen/ nutzen 573 BELR NomE: derjenige, der von etwas Gebrauch macht: Person/ Institution/ selten Tier (2) BBernie nutzte die Gelegenheit, um sich zu verabschieden. (Pinkwart, S. 59) (3) AAmerikanische Firmen wollen diese Technik für den Straßenverkehr nutzen. (Spiegel, 9/ 94, S. 230) (4) D Die Mäuse haben [anscheinend] den Luftschacht genutzt, um ins Haus zu gelangen. AkkE: dasjenige, von dem Gebrauch gemacht wird: konkr. Objekt/ Substanz/ Abstraktum (5) Wir nützen uunser Wochenendhaus [nur selten], da wir viel verreisen. (6) Nun fürchten Umweltgruppen, dass Bauern d die Wiesen zur Rinderzucht nutzen werden. (nach Spiegel, 47/ 94, S. 61) (7) Viele Betriebe bemühen sich, EEnergie [sparsam und rationell] zu nutzen. (8) NNicht nur das Erbe von mindestens 100 Millionen Dollar, auch das politische Kapital ihres Mannes wusste Pamela zu nutzen. (Spiegel, 19/ 94, S. 168) (9) DDas Leben, das ihm so noch einmal geschenkt wird, will Carlito [besser] nutzen [als einst]. (Spiegel, 9/ 94, S. 203) (10) Diebe nützten ddie günstige Chance und stahlen das Boot. (nach MM, 3.5.86, S. 36) (AdvE): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] zu +D: Handlung SE mit obl. Korrelat dafür/ dazu: Sachverhalt (11) Er hat seinen großen politischen Einfluss ffür seine Familie genutzt. (12) Man braucht Teereste und Kaffeesatz nicht wegzuwerfen, sondern kann diese Reste ffür sseine Pflanzen nutzen. (13) [Inzwischen] werden [offenbar] Produktionsanlagen der Erdölförderung Libyens ffür das Waffenprogramm genutzt. (nach Spiegel, 39/ 94, S. 55) (14) Die jungen Familien nutzen z zur Familienplanung verschiedene Methoden. (15R) Bernie entschloss sich, das warme Sommerwetter zzu einem Bummel d durch Bad Pyrmont zu nutzen. (nach Pinkwart, S. 65) (16) Man soll die Steuergelder [besser] z zur Subventionierung alternativer Energien nützen. (nach MM, 15.1.87, S. 22) dass-S : (17) Er hat das gute Wetter d dafür/ d dazu genutzt, dass er endlich den Gartenzaun reparierte. Inf+: (18) Zehntausende von Tschechen und Slowaken hatten die Aufhebung der Reisebeschränkungen d dazu genutzt, ins Ausland zu fahren. (Spiegel, 3/ 93, S. 174) (19) Ich werde meinen Urlaub d dafür nutzen, vviele Bücher zu lesen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Da das Haus beheizbar ist, könnte es [auch im Winter] genutzt werden. (MM, 29.11.86, S. 40) sein : (21) [In der Universität] sind einige Räume [kaum] genutzt. WORTB der Nutzer/ die Nutzerin, der Nutzen, die Nutzung; nutzbar ANM - Häufig wird mit nützen 1 Bezug auf etwas genommen, das sich jemandem günstig darbietet: (22) Er nutzte d die Möglichkeit/ d den Anlass/ d den günstigen Augenblick/ d die freie Zeit zu einem Museumsbesuch. ; s. auch (1), (2) und (10). - Wenn mit der AkkE auf Rohstoffe, Materialien o.Ä. Bezug genommen wird, wird nützen 1 meist i.S.v. ‘etwas nutzbringend verwerten, verarbeiten’ verwendet: (23) Wir nutzen aalle pflanzlichen Abfälle für unseren Garten und für unsere Schafe. ; s. auch (12) und (25). - Die AdvSE in Form des dass-S wird selten realisiert. - Statt mit der AdvSE in Form einer Inf+ kann mit einem um...zu-Satz ohne Korrelat auf den Zweck Bezug genommen werden: (24) Förster Stamm nutzte die milde Witterung, uum Versäumnisse seines Vorgängers nachzuholen. (Strittmatter, S. 74) ; s. auch (2) und (4). - Mit einer modalen AdvG kann die Art des Gebrauchs bzw. der Verwertung charakterisiert werden: (25) Die neuen Ressourcen werden [wwirtschaftlich/ öökonomisch/ ffinanziell/ iindustriell] genutzt. - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem etwas genutzt wird, Bezug genommen werden: (26) [BBei dem Handel] soll Cammarata Kontakte mit dem angesehenen Antiquitätenhaus „Aes Rude“ in San Marino genutzt haben. (BerlZ, 8.12.98, S. 8) - Bei nützen 1 wird meist eine Form von nutzen (nutze, nutzest, nutzt), seltener eine Form von nützen verwendet. SBP nützen 2 NomE DatE v AdvE BED jemandem/ etwas irgendwieviel Nutzen bringen; nützlich sein. (27) Gute Ratschläge nützen uns wenig. BELR NNomE: dasjenige, das Nutzen bringt: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (28) DDie Professoren nützen den künftigen Lehrern, indem sie ihnen das Erlebnis des Forschens vermitteln. (Heimpel, S. 72) (29) DDie besten Bauten und Räume nützen nichts, wenn ihr Innenleben nicht funktioniert. (nach MM, 18.7.86, S. 14) (30) DDas viele Geld nützt nicht viel. (Stern, 2.7.87, S. 134) (31) [Ohne Mitarbeit der Patienten] nützen d die besten Techniken nichts. (Stern, 30.7.87, S. 42) (32) Was nützt den Menschen ddiese wahnsinnig teure Weltraumforschung? (Zeit, 6.3.87, S. 94) (33) DDie ganze Reform nützt den Frauen wenig. (nach Zeit, 8.5.87, S. 21) (34) A Appelle und schärfere Gesetze gegen Umweltverschmutzer nützen [an der Nordsee] nichts. (MM, 6.7.85, S. 16) (35) PProtest nutzt nichts, wenn nichts dabei herauskommt. (nach Spiegel, 28/ 94, S. 83) (36) BBürsten und intensives Staubsaugen der Polstermöbel [allein] nützt sehr wenig, um Hausstaubmilben zu bekämpfen. (37) „Was soll dir ddas alles nützen? “ - „DDas nützt mir gar nichts! “ dass-S : (38) E Es nützt [auch] nichts, d dass Frau Geiger mit der Polizei droht. (nach GG) (39) DDass das Benzingeld erhöht worden ist, nützt wenig. Es fahren immer noch sehr viele mit dem Auto. Inf+ : (40R) EEs nutzt gar nichts, AAnna zu sagen, dass wir nicht bei diesem I.R. sind. (Böll, Ansichten, S. 74) (41) Gegen das neue Gesetz zu protestieren, nützt nicht viel. DatE: dasjenige, für das etwas Nutzen bringt: Konkretum/ abstr. Objekt (42) Der Arzt muss sich stets fragen: nütze ich d dem Patienten [durch bestimmte therapeutische Maßnahmen] [in seiner speziellen Situation]? (nach MM, 1.9.86, S. 13) (43) Ein intensiver Welthandel nützt a auch den Entwicklungsländern. (nach FAZ, 29.1.66, S. 1) (44) [Wo immer] es d dem Staat nützt, werden nichtverheiratete Paare wie Eheleute behandelt. (Stern, 9.7.87, S. 52) (45) Es wird dden Wäldern überhaupt nichts nützen, wenn wir mit Maßnahmen gegen öffnen 574 den sauren Regen warten, bis in zehn Jahren weniger Dreck in der Luft ist. (46) Bessere Maschinen nützen dder Qualität der Produkte. AdvE: PG [meist indefinit]: Menge [als Ausmaß des Nutzens] (47) Es ist erwiesen, dass diese Mittel üüberhaupt nichts nützen. (nach MM, 22.4.88, S. 3) (48) [Ohne eine Kenntnis der Krankheit] nutzt der beste Spezialist nnichts. (Stephan, S. 11) (49) Es nützt wwenig, sich immer nur Sorgen um die Zukunft zu machen. (50) WWas nützen neue Maschinen, wenn sie keiner bedienen kann. (nach MM, 16.6.90, S. 7) (51) Die Tränen nützten der Angeklagten nnicht allzu viel. (MM, 8.4.88, S. 19) PASSK kein Passiv möglich WORTB nützlich ANM - Mit einer PräpG [mit +D/ durch +A] kann auf das Mittel Bezug genommen werden, mit dem jemand/ etwas Nutzen bringt: (52) [M Mit deinem Gerede] nützt du uns wenig. ; s. auch (42). - Bei nützen 2 wird meist eine Form von nützen (nütze, nützest, nützt), seltener eine Form von nutzen verwendet. W.BED nützen 3 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] gebraucht etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] als ein solches (53) Kurt Biedenkopf nutzt die Villa [offiziell] als Dienstsitz und Gästehaus. (nach Spiegel, 34/ 94, S. 58) (54) Die Industrie nutzt die Wasserkraft als Energiequelle. (55) Die USA werden den Dollar stützen, weil sie ihn [keineswegs] als Hebel im Handelskonflikt nutzen wollen. (nach Spiegel, 27/ 94, S. 65) (56) Maultiere werden [meist] als Lastenträger genutzt. - Bei nützen 3 als wird fast immer eine Form von nutzen (nutze, nutzest, nutzt), sehr selten eine Form von nützen verwendet. - nützen 3 als wird häufig im Passiv verwendet, die PrädE wird dann mit einer als-Gruppe mit NG im N belegt: (57) Das Maultier wird häufig als geduldiger und ausdauernder Lastenträger genützt. PHRAS Idiom: nur Wendung - Nichts hat genutzt/ genützt.: [als Ausdruck der Resignation, des Bedauerns] Es war alles umsonst.; Es nutzt/ nützt (uns) alles nichts, ...: Man kann nicht länger zögern/ Es muss sein, ...; Da nützt kein Bitten (und kein Flehen), ...: [als Ausdruck der Ausweglosigkeit] Da hilft kein Bitten, ... G.ANM - nützen/ nutzen werden überwiegend als Formen desselben Verbs angesehen. Die Form nützen wird häufiger in Süddeutschland und die Form nutzen häufiger in Norddeutschland verwendet. VERBF benutzen O 'öffnen öffnet öffnete hat geöffnet öffnen 1 bewirken, dass etwas zugänglich ist öffnen 2 etwas lösen öffnen 3 irgendwann für den Publikumsverkehr zugänglich sein öffnen 4 <für> etwas für die Nutzung erschließen öffnen 5 etwas für etwas freigeben öffnen 6 veranlassen, dass etwas für den Publikumsverkehr zugänglich ist öffnen 7 irgendwann den Betrieb aufnehmen SBP öffnen 1 NomE AkkE BED durch Lösen einer Verschlussvorrichtung bewirken, dass etwas offen oder zugänglich ist, benutzt werden kann; aufmachen. (1) Würdest du [mir] [bitte] die Büchse öffnen! BELR NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas zugänglich ist: Person/ selten Tier (2) SSonja öffnete den Brief und las ihn aufmerksam. (3) Der Löwe öffnete die Augen, blinzelte und schloss sie wieder. AkkE: dasjenige, das zugänglich gemacht wird: konkr. Objekt (4) Sie öffnete ddas Schlafzimmer, ging hinein und öffnete den Kleiderschrank. (5) Inge ging zu Ralf, der [gerade] eeine Flasche Champagner öffnete. (nach de Groot, S. 40) (6) DDiesen Umschlag darf nur der Richter öffnen. (nach Ullrich, S. 47) (7) Die Frau bemerkte nicht, wie ein Dieb iihre Handtasche öffnete. (nach MM, 21.7.95, S. 25) (8) Zwei junge Männer tauchten plötzlich neben dem Mann auf, als dieser ssein geparktes Auto öffnen wollte. (nach MM, 3.4.95, S. 18) (9) Er schloss die Hand und öffnete s sie [wieder]. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) [In einem Berliner Krankenhaus] ist [bei einer Reihe von Patienten] [erfolgreich] eine verschlossene Hirnschlagader [wieder] geöffnet worden. (nach BerlZ, 5.11.97, S. 22) sein: (11) Alle Flaschen waren [schon] geöffnet. WORTB die Öffnung, der Öffner ANM - Pertinenzdativ ist möglich: (12) Der Arzt versuchte, [d dem Verletzten] den Mund zu öffnen. - Mit einer NG im D kann auf die Person, für die etwas geöffnet wird, Bezug genommen werden: s. (1). - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Instrument, mit dem etwas geöffnet wird, Bezug genommen werden: (13) Sie öffnete die Ananasdose [mmit einem Büchsenöffner]. - Der Ausdruck die Grenze öffnen wird i.S.v. ‘den Durchgangsverkehr an einer Grenze freigeben, indem man den Schlagbaum hochzieht’ verwendet. öffnen 575 SBP öffnen 2 NomE AkkE BED etwas, das als Verschlussvorrichtung dient, lösen; aufmachen . (14) Würden Sie [mir] [bitte] die Tür öffnen! BELR NomE: derjenige, der etwas löst: Person/ selten Tier (15) JJan öffnete den Deckel seines Koffers und begann auszupacken. (16) Unser Hund ist sehr intelligent, eer kann Türen öffnen. AkkE: dasjenige, das gelöst wird: konkr. Objekt [Verschlussvorrichtung: Fenster, Tür, Deckel o.Ä.] (17) Es war im Auto so heiß, dass wir ddas Schiebedach öffnen mussten. (18) Die Zollbeamten an der Grenze öffneten [den Reisenden] d den Schlagbaum. (19) Es wurde in der Sonne so heiß, dass er d die Knöpfe seines Mantels öffnen musste. (20) Ich konnte nicht mit meinem Fahrrad fahren, weil jemand d die Ventile geöffnet hatte. (21) Das Kind war so krank, dass es [nicht] sseine Augenlider öffnen konnte. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (22) Als ich geklingelt hatte, wurde die Tür [plötzlich] geöffnet. (Cotton, S. 22) sein: (23) Alle Fenster und Türen des Hauses waren [weit] geöffnet. ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn ausgedrückt werden soll, dass die Tür geöffnet wird: (24) Im ersten Stock klingelt er, ein Mann öffnet [ängstlich]. (Stern, 22.12.87, S. 126) - Mit einer NG im D kann auf die Person, für die etwas geöffnet wird, Bezug genommen werden: (25) Kannst du [m mir] [bitte] das Schloss öffnen! ; s. auch (14) und (18). - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Instrument [meist Schlüssel], mit dem etwas geöffnet wird, Bezug genommen werden : (26) Er versuchte vergeblich, das Schloss [mmit seinem Schlüssel] zu öffnen. SBP öffnen 3 NomE AdvE BED irgendwann für den Kunden- oder Publikumsverkehr zugänglich sein; aufmachen. (27) Wann öffnen die Geschäfte? BELR NomE: dasjenige, das zugänglich ist: Institution [Geschäft, Behörde, Praxis o.Ä.]/ [indirekt Person [als Funktionsträger]/ Räumlichkeit] (28) DDie Banken und Sparkassen hatten eebenso wie die Bezirksämter am Wochenende geöffnet. (Bu-Prot. 89, S. 1) (29) D Die Bäcker und Fleischer öffnen täglich ab 7 bzw. 8 Uhr, d die Schalter der Banken und Post erst ab 8.30 Uhr. AdvE: Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ ...: Anfangspunkt NG im A/ von +D bis-Gruppe : Zeitdauer (30) AAm Freitag öffnet das Finanzamt nnur vormittags, und zwar vier Stunden. (31) Die Museen öffnen aam Sonntag nur bis 17 Uhr. (32) P Pünktlich um 7 Uhr hatten die Wahllokale geöffnet. (NZ, 19.3.90, S. 1) (33) Die Freibäder öffnen aab Mai und schließen im September. (34) Läden in internationalen Flughäfen sollen vvon 6.00 bis 22.00 Uhr öffnen dürfen. (nach MM, 31.1.86, S. 6) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wann etwas für den Publikumsverkehr zugänglich ist: (35) Viele Geschäfte öffnen und schließen, wann sie wollen. (WP, 6.7.90, S. 5) (36) Er hatte Glück, die Apotheke öffnete, als er bei ihr ankam. W.BED öffnen 4 <für> NomE AkkE DatE/ PräpE; PräpE: für +A jemand [Person/ Institution]/ abstr. Objekt [Vertrag o.Ä.] erschließt etwas [Institution/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt] für die Nutzung durch jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] (37) [Im Herbst 1993] öffnete der britische Getränkekonzern Bass sein Vertriebsnetz für die Tschechen und ihre Marke Staropramen. (nach Zeit, 6.6.97, S. 21) (38) Privatleute hatten das Gebiet für den Tourismus geöffnet. (BerlZ, 1.11.97, S. 96) (39) Die Unterhändler haben sich auf einen Pakt geeinigt, der die weltweiten Märkte für Telekommunikationsdienste öffnet. (Zeit, 21.2.97, S. 20) (40) In Bayreuth inszenierte Everding 1969 einen viel gerühmten „Holländer“, der ihm die internationale Opernwelt öffnete. (MM, 28.1.99, S. 32) (41) Es wird beabsichtigt, die Jugendherbergen einem älteren Publikum zu öffnen. (nach Zeit, 19.9.97, S. 70) öffnen 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): für +A jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] gibt etwas [geografischer Ort] für etwas [Personen-, Kraftfahrzeugverkehr] frei; aufmachen (42) Der Gemeinderat wollte [pro Fahrtrichtung] lediglich eine Spur für den Autoverkehr öffnen. (nach BerlZ, 8.10.97, S. 29) (43) Die Altstadt wird [nach dem Fest] [wieder] für den Durchgangsverkehr geöffnet. (44) Das Naturschutzgebiet wird [nach der Brutzeit] für die Öffentlichkeit geöffnet. (45) Der Tunnel ist [nach dem Unfall] [wieder] geöffnet. - öffnen 5 wird häufig im Passiv verwendet: s. (43), (44) und (45). öffnen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ um +A/ ... jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] veranlasst, dass etwas [Institution: Geschäft, Praxis, Behörde o.Ä./ [indirekt Räumlichkeit]] irgendwann für den Kunden-, Publikumsverkehr zugänglich ist; aufmachen (46) So öffnet [in Hannover] der 47-jährige Friseurmeister Dieter Klitzmann seinen Laden bereits frühmorgens um sechs. (Stern, 2.7.87, S. 86) (47) Die Post und die Banken öffnen ihre Schalter um 8.30 Uhr. (48) Die Wahllokale werden [in ganz Frankreich] am Sonntag um 8 Uhr geöffnet und grundsätzlich um 19 Uhr geschlossen. (FAZ, 4.12.65, S. 4) (49) Das Ordnungsamt ist an Werktagen von 8 bis 12 Uhr geöffnet. (MM, 4.6.86, S. 5) (50) Die Ausstellung in Marbach ist noch bis zum 19. Mai täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. (Zeit, 2.5.86, S. 50) - öffnen 6 wird meist im Passiv verwendet: s. (48), (49) und (50). operieren 576 öffnen 7 NNomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: an +D/ in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ ab +D/ +A/ an +D/ ... etwas [Institution: meist Firma/ [indirekt Veranstaltung]] nimmt irgendwo irgendwann erstmalig den öffentlichen Betrieb auf; eröffnen, aufmachen (51) Ein Hertie-Modehaus öffnete gestern in Ost-Berlin. (taz, 28.9.90. S. 23) (52) Heute öffnet die erste neue Kindertagesstätte im IBA-Viertel. (taz, 1.8.88, S. 17) (53) Am 4. April öffnet die neue Markthalle. (taz, 10.3.90, S. 31) (54) Am Marktplatz hat ein neues Café geöffnet. (55) Die Messe für Wohnideen öffnet heute. (BerlZ, 23.4.99, S. 3) PHRAS Idiom: jemandem die Augen öffnen: jemanden über den wahren, unangenehmen Sachverhalt aufklären; etwas öffnet seine Pforten: etwas [Institution] nimmt den öffentlichen Betrieb auf; etwas Tür und Tor öffnen: für etwas [meist Negatives] alle Hindernisse, Beschränkungen aus dem Weg räumen/ etwas begünstigen G.ANM - In der Rechtssprache werden die Ausdrücke die Akte/ Akten öffnen i.S.v. ‘die Ermittlungen in einem Fall wieder aufnehmen’ und ein Testament öffnen i.S.v. ‘ein Testament eröffnen’ verwendet. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb öffnen, sich. VERBF eröffnen ope'rieren operiert operierte hat operiert operieren 1 bei etwas an etwas eine Operation vornehmen operieren 2 etwas beseitigen operieren 3 etwas aus etwas entfernen operieren 4 mit mit etwas arbeiten operieren 5 irgendwie handeln operieren 6 eine Unternehmung durchführen SBP operieren 1 NomE AkkE (PräpE) BED bei jemandem/ etwas an etwas eine Operation vornehmen. (1) Der Chirurg operierte den Verletzten [sofort]. BELR NomE: derjenige, der eine Operation vornimmt: Person [Arzt: meist Chirurg] (2) Der amerikanische Spezialist für Knochenmarkserkrankungen teilte mit, eer habe [schon] Verletzte aus Tschernobyl operiert. (nach MM, 9.5.86, S. 2) AkkE: dasjenige, bei dem eine Operation vorgenommen wird: Person/ Tier/ [auch Körperteil] (3) Der Chefarzt einer Klinik versprach einer Patientin, die an einem Darmkarzinom erkrankt war, ssie [selbst] zu operieren. (MM, 1.8.87, S. 12) (4) Der Tierarzt musste ddas Pferd [sofort] operieren. (5) Ein bekannter Chirurg in München operierte [dem verletzten Fußballer] ddas rechte Knie. (PräpE): an +D: dasjenige, woran eine Operation vorgenommen wird: konkr. Objekt: Körperteil (6) Der Augenarzt erklärte dem Patienten, dass er ihn aan beiden Augen operieren müsse. (7) Werder Bremens Mittelstürmer Rolf Schweighöfer ist von Professor Junge a am Meniskus operiert worden. (nach Bild, 9.5.67, S. 7) (8) Mittelfeldspieler Thomas Stickroth ist [am Montag] aam linken Knie operiert worden. (nach BerlZ, 28.10.97, S. 34) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Der kleine Junge wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und [mehrere Stunden lang] operiert. (MM, 8.9.87, S. 13) sein : (10R) Sie werden mich wieder zunähen und wenn ich wieder zum Bewusstsein komme, wird es heißen, ich sei operiert. (Frisch, S. 247) - Bekommen-Passiv : (11) [In der nächsten Woche] bekomme/ kriege ich die rechte Hand operiert. WORTB der Operateur, die Operation; operabel, operativ ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen, oder wenn die Handlung betont wird, weggelassen werden: (12) Der Münchner Augenarzt Volker Klauß hat [sechs Jahre lang] [in Kenia] unterrichtet und operiert. (Zeit, 27.6.86, S. 54); s. auch (13). - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel Bezug genommen werden, mit dem eine Operation ausgeführt wird: (13) Die Schönheitschirurgen operieren [heute] [mmit modernsten Techniken]. (nach MM, 14.10.87, S. 3) (14) [M Mit einem Küchenmesser und mit einem Kugelschreiber] haben zwei Militärärzte den britischen Oberstleutnant Geoffrey Horner operiert und ihm so das Leben gerettet. (Bild, 22.2.67, S. 6) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (5). - operieren 1 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (7), (8), (9) und (10). W.BED operieren 2 NomE AkkE jemand [Person: meist Chirurg] beseitigt etwas [krankhaftes konkr. Objekt/ gestörte Funktion] durch eine Operation; wegoperieren (15) Der französische Chirurg Ducenin erhielt eine große Belohnung, als er [bei König Ludwig XIV.] eine Fistel operierte. (nach MM, 5.2.87, S. 3) (16) Die Warzen an der Fußsohle des Jungen müssen [dringend] operiert werden, damit er wieder richtig laufen kann. (17) Der Patient hat einen Herzfehler, der [dringend] operiert werden muss. operieren 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D jemand [Arzt: meist Chirurg] entfernt etwas [konkr. Objekt/ krankhaftes Gewebe] durch eine Operation aus etwas [Körperteil]; herausoperieren (18) Der Militärarzt hat [dem Verwundeten] den Splitter einer Granate aus dem Kopf operiert. (19) [Kürzlich erst] musste er [sich] ein Geschwür aus dem Arm operieren lassen. (FR, 5.3.90, S. 3) - Pertinenzdativ ist häufig: s. (18) und (19). operieren 4 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] arbeitet mit etwas, verwendet etwas (20) [Als Buchhalter] operiert er [täglich] mit Zahlen. (21) Mit diesen Argumenten operierte Mitterand [freilich] [offiziell nicht]. (Zeit, 10.5.85, S. 3) (22) [Jedoch] wird Amerika [auf keinen Fall] mit diesem Plan [von Anfang an] operieren wollen. (Welt, 24.4.59, S. 2) (23) Der neue Roman des jungen Schriftstellers operiert mit den verschiedensten Stilmitteln. ordnen 577 operieren 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ mit +D/ ... jemand [Person/ Institution] handelt irgendwie (24) [Als Anwalt] operierte er trickreich [auch für Bürgerrechtler, für die Kirchen]. (RhM, 26.1.90, S. 3) (25) Es ist verständlich, dass die Ämter selbstständig operieren wollen und müssen. (Zeit, 6.9.85, S. 4) (26) [In dieser Angelegenheit] muss mit größter Vorsicht operiert werden. (27) Die gegnerische Elf operierte [in der zweiten Halbzeit] viel offensiver. operieren 6 NomE AdvE1/ AdvE2; AdvE1: aus +D/ ...; AdvE2: in +D/ ... jemand [meist Kollektiv von Personen/ Institution: häufig militärischer Verband/ indirekt Verband von militärischen Fahrzeugen] führt von irgendwoher bzw. irgendwo eine geplante Unternehmung durch (28) Die Kommunisten mussten aus dem Untergrund operieren. (nach MM, 23.1.87, S. 2) (29) Die Terroranschläge im Dezember 1985 auf den Flughäfen von Rom und Wien wurden von Terroristen durchgeführt, die von Damaskus aus operieren. (MM, 14.10.86, S. 4) (30) Die 6. US-Flotte operiert [einsatzbereit] in der Nähe des nahöstlichen Krisenherds. (Bild, 1.6.67, S. 1) (31) Französische Flugzeuge operierten von Flugplätzen bei Colomb Bechar aus. (Welt, 4.11.69, S. 18) 'ordnen ordnet ordnete hat geordnet ordnen 1 etwas in eine bestimmte Ordnung bringen ordnen 2 etwas wieder in einen ordentlichen Zustand bringen ordnen 3 etwas regeln ordnen 4 zu etwas zu etwas strukturieren ordnen 5 strukturierend auf etwas wirken ordnen 6 etwas irgendwo in geordneter Form unterbringen SBP ordnen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwie in eine bestimmte Ordnung bringen. (1) [Letztes Wochenende] habe ich meine Papiere geordnet. BELR NomE: derjenige, der etwas in eine bestimmte Ordnung bringt: Person (2) [Grimmig] ordnen TTechniker Kabel, schieben Kameras zur Seite und falten Halogenleuchten zusammen. (BerlZ, 13.4.2000, S. 23) AkkE: dasjenige, das in eine bestimmte Ordnung gebracht wird: Anzahl von Konkreta [selten von Personen]/ Kollektiv von Konkreta/ Anzahl von Abstrakta/ Kollektiv von Abstrakta (3) Als er ddie Briefe geordnet hatte und die Filmkapseln gezählt, war der Tee fertig. (nach Johnson, S. 336) (4) Sammeln Sie Fotos führender Politiker und ordnen Sie ddie Persönlichkeiten nach der Parteizugehörigkeit! (GG, S. 75) (5) Er machte beim Reden lange Pausen, als müsse er sseine Gedanken ordnen. (6) Der Kommissar versuchte ddie Morde nach verschiedenen Merkmalen zu ordnen. (7) Um ddas ganze Chaos, das in mir vorgeht, [wenigstens etwas] zu ordnen, gehe ich dann am liebsten in mein Zimmer. (BerlZ, 4.5.2000, S. 28) (8) [In der Arbeit] mussten die Schüler ddie Ereignisse, die zum Ersten Weltkrieg geführt haben, chronologisch ordnen. (AdvE): AdvG/ nach +D/ ...: Art und Weise (9) Michael ordnet seine Bücher aalphabetisch, Hartmut nach Sachgebieten, Eva g gemäß den Signaturen und ich ihrem Format entsprechend. (10) Die bereits eingetragenen Wörter sind a alphabetisch und der Länge nach geordnet. (Berlz, 20.5.2000, S. 12) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) Briefmarken werden [üblicherweise] nach ihrem Herkunftsland geordnet. sein: (12) Die Ausstellung ist nach Themengruppen geordnet, was immer zur Übersichtlichkeit beiträgt. (nach MM, 8.3.85, S. 32) WORTB der Ordner, die Ordnung; ordentlich ANM - Die AkkE kann entweder durch eine Kollektivbezeichnung oder durch eine Bezeichnung für die Entitäten, die das Kollektiv bilden, belegt sein: (13) Der Sammler ordnet s seine Briefmarkensammlung nach Motiven. (14) Der Sammler ordnet sseine Briefmarken nach Motiven. W.BED ordnen 2 NomE AkkE jemand bringt etwas [Konkretum: meist Kollektiv: Haare, Kleidung] wieder in einen ordentlichen Zustand (15) Sophie nimmt verwirrt den Hut vom Kopf und versucht ungeschickt, ihr Haar zu ordnen. (Schädlich, S. 136) (16) Das überraschte Liebespaar versuchte [schnell], die Kleidung zu ordnen. (17) Der Mann legt den Kranz auf das Grab, nicht ohne die Schleife zu ordnen. (nach BerlZ, 20.5.2000, S. 13) ordnen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] regelt etwas [Abstraktum] (18) Wer zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wird, hat wenigstens noch Zeit, seine Angelegenheiten zu ordnen; der Untersuchungsgefangene aber wandert von einer Minute auf die andere hinter Gitter. (Zeit, 2.8.85, S. 41) (19) Die Supermächte USA und UdSSR waren darum bemüht, ihr Verhältnis [neu] zu ordnen und zu entkrampfen. (MM, 28.6.86, S. 2) (20) Der Minister will die Unteroffizier-Laufbahn [neu] ordnen. (nach MM, 13.10.2000, S. 27) (21) Die Norddeutsche Raffinerie AG ordnet ihre Aktivitäten in den Sparten Chemiehandel und Pflanzenschutz [neu]. (BerlZ, 5.4.2000, S. 34) - ordnen 3 wird häufig zusammen mit einem unflektierten Adj. neu verwendet, mit dem das Resultat des Regelns charakterisiert wird: s. (19), (20) und (21). ordnen 4 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand strukturiert etwas [Anzahl von konkr. Objekten/ Substanzen/ Abstrakta] zu etwas [Kollektiv von Konkreta/ von Abstrakta] (22) Ich zähle die Perlen ab und ordne sie zu kleinen Häufchen. (nach taz, 18.12.99, S. 5) (23) [Von morgens bis abends] ordnete Hans Vollmer verstreute Informationen aus Ausstellungskatalogen, Kunstzeitschriften, Künstlerviten und organisieren 578 Lexika zu streng gegliederten Künstlerbiografien. (taz, 8.1.2000, S. 4) (24) Der Leser darf Wörter in Gedichten ergänzen, Collagen auseinander nehmen, Zeilen zu einem Gedicht ordnen und vieles andere mehr. (nach Zeit, 13.12.85, S. 24) (25) Von ganz verschiedenen Seiten her müssen die Themen kommen, und völlig unterschieden sein in Rhythmik und Melodik; nur dass sie der Künstler zu einem zusammenklingenden Ganzen ordnet und vereint. (nach MM, 27.3.85, S. 40) (26) Kastanienblätter werden zu einem rechteckigen Ornament geordnet. (nach MM, 19.1.88, S. 24) (27) Seine Bücher sind zu Zyklen geordnet. (FR, 18.12.99, S. 4) ordnen 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): zu +D etwas [abstr. Objekt] wirkt strukturierend auf etwas [Abstraktum] und lässt etwas [Abstraktum] entstehen (28) Wie steht es zum Beispiel mit den vielen „Landkarten“, die unsere visuelle Welt ordnen? (Zeit, 12.6.87, S. 60) (29R) Das Überpolitische, das das Politische ordnen muss, ist nicht eine Instanz, die objektiv errichtet werden könnte. (Jaspers, S. 310) (30) Erst die literarische Form [aber] ordnet das Geschehen zu Geschichte. (nach Zeit, 14.3.86, S. 72) ordnen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A jemand bringt etwas Anzahl von konkr. Objekten/ Anzahl von abstr. Objekten in geordneter Form irgendwo unter (31) Das Mädchen ordnet seine Schulsachen in den Schreibtisch. (32) Sie ordnen die Funde [säuberlich] in ein System, das aber nur für rund 3.500 Jahre eine relative Gültigkeit hat. (v. Khuon, S. 216) (33) Er ordnet sein Material in fünf große Sektionen. (nach Zeit, 1.11.85, S. 69) (34) Richard Rorty war stets bemüht, die unübersichtliche Vielfalt der philosophischen Ansichten in gut überschaubare Gegenpaare zu ordnen. (nach BerlZ, 20.5.2000, S. 8) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb ordnen, sich. organi'sieren organisiert organisierte hat organisiert organisieren 1 etwas irgendwie strukturieren organisieren 2 etwas veranstalten organisieren 3 dafür sorgen, dass etwas zur Verfügung steht organisieren 4 zu einer funktionstüchtigen Gruppierung zusammenfassen organisieren 5 als/ wie etwas so/ als ein solches strukturieren SBP organisieren 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwie strukturieren, sodass es funktionstüchtig ist . (1) Die Veranstalter hatten die Tagung bestens organisiert. BELR NomE: derjenige, der etwas strukturiert: Person/ Institution (2) [Aus diesem Grund] habe iich das Sekretariat der Vereinten Nationen neu organisiert, indem ich aus dreizehn Abteilungen drei gemacht habe. (nach Zeit, 29.3.96) (3) [In Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis] organisieren K Kreis uund Kommune das Sammeln von Altpapier aus den Haushalten. (MM, 16.9.86, S. 6) AkkE: dasjenige, das strukturiert wird: Institution/ Sachverhalt [häufig Veranstaltung] (4) Der Direktor hat jetzt die Aufgabe, ddas Institut nach den Plänen des Ministeriums neu zu organisieren. (5) In dem Film wird gezeigt, wie ein Vater eeine gelungene F Ferienreise organisiert. (nach Zeit, 24.1.86, S. 63) (6) Für die Ägypter ging es damals darum, dden Pyramidenbau zu organisieren. (MM, 24.12.86, S. 2) (7) Ich habe gelernt, dden Alltag zu organisieren. (BerlZ, 3.5.2000, S. 3) (AdvE): AdvG/ in +D/ nach +D: Art und Weise (8) Das gesamte Inlandsgeschäft wird nneu organisiert. (taz, 24.11.99, S. 6) (9) Der Unterricht müsse iin zeitlich variableren Einheiten organisiert werden können. (taz, 26.1.2000, S. 20) (10) Die Ost-Mafia hat das Kokain-Beschaffer- und Verteilernetz n nach westlichem Vorbild organisiert. (nach Zeit, 17.5.85, S. 34) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) Die Tagung muss straffer organisiert werden, damit den Teilnehmern auch noch Zeit für Diskussionen eingeräumt werden kann. sein: (12) Der Ablauf der Arbeit ist streng organisiert. (nach Zeit, 3.1.86, S. 9) WORTB der Organisierer/ die Organisiererin, die Organisation ANM - organisieren 1 wird häufig im Passiv verwendet: s. (8), (9), (11) und (12). W.BED organisieren 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] veranstaltet etwas [Veranstaltung] (13) Die Mitarbeiter haben [zum Abschied des Direktors] ein Fest organisiert. (14) [In Zukunft] wollen die Universität und das Unternehmen regelmäßige Treffen von Studenten und IBM-Mitarbeitern organisieren, um die Kooperation von Lehre, Forschung und Industrie zu verstärken. (BerlZ, 31.5.2000, S. 4) (15) [An diesem Frühlingstag] organisiert die Heimleitung eine Modenschau [im Speisesaal]. (BerlZ, 3.5.2000, S. 3) (16) Der Mädchentreff „Zimtzicken“ organisiert [für Mädchen zwischen zehn und 14 Jahren] Sommercamps in Ravenhorst. (BerlZ, 20.6.2000, S. 28) organisieren 3 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) [ugs] jemand [Person/ Institution] sorgt dafür, dass etwas [Konkretum/ abstr. Objekt], das nicht leicht zu beschaffen ist, zur Verfügung steht (17) Er hatte die sonst nicht käufliche Eintrittskarte [durch seine guten Beziehungen] organisiert. (H. Jung, S. 82) (18) Sie hatte [vor der Internierung] [irgendwo] einige Hundert Zigaretten organisiert, die sie unter ihrer Matratze verbarg. (Bild, 12.1.67, S. 4) (19) „Man kann nicht immer darauf warten, dass der Staat etwas unternimmt“, sagt sie. Sie will versuchen, „Materialhilfe“ zu leisten, Erde und Pflanzen organisieren. (BerlZ, 14.4.2000, S. 24) (20) Sogar in dieser schlechten Wirtschaftslage hatte die kleine Firma es geschafft, Aufträge zu organisieren. dass-S : (21) Die Werbeagentur muss [auch] organisieren, dass die Stars in Mercedes-Limousinen vor dem Berlinale-Palast vorfahren. (nach Berlz, 15.2.2000, S. 20) (22) Die Sängerin musste noch dringend zum Frisör. Eine Mitarbeiterin packen 579 des Theaters organisierte (es), dass sie fünf Minuten später auf dem Frisörstuhl saß. organisieren 4 NomE AkkE etwas [Institution] fasst jemanden [Anzahl von Personen/ Kollektiv von Personen] zu einer funktionstüchtigen Gruppierung zusammen (23) Der vor sieben Jahren gegründete Verkehrsklub der Schweiz organisiert [mittlerweile] 60.000 umweltbewusste Autofahrer. (Zeit, 21.11.86, S. 71) (24) [Früher] organisierten die Gewerkschaften [vorwiegend] die Arbeiterschaft, [jetzt] organisieren sie auch sehr viele Angestellte. (25) Die Burschenschaften und andere Verbindungen organisieren [nur noch] eine Minderheit der Studenten. organisieren 5 als/ wie NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NG im A/ mit NS/ wie- Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] strukturiert etwas [Institution/ Veranstaltung] als ein solches/ so (26) Wenn ein Fachbereich seinen Studiengang unattraktiv organisiert, gehen die Studenten zu einer anderen Universität, und das wirkt sich auf die Höhe der Finanzierung aus. (BerlZ, 24.5.2000, S. 15) (27) Es kommt der Wertneutralität des Staates zugute, wenn er den Religionsunterricht als Wahlpflichtfach organisiert, ihn aber in Verantwortung der jeweiligen Religionsgemeinschaften erteilen lässt. (BerlZ, 16.2.2000, S. 4) (28) Er organisiert jedes Fest, als wenn es sein letztes wäre. (29) Wissenschaftliche Institute sollte man [nicht] wie eine Behörde organisieren. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb organisieren, sich. P 'packen packt packte hat gepackt packen 1 etwas mit Sachen füllen packen 2 etwas in einen Behälter legen packen 3 etwas bewältigen packen 4 jemanden heftig ergreifen packen 5 jemandes Interesse erregen packen 6 in jemanden mit etwas versehen packen 7 in etwas in etwas einfügen packen 8 etwas geordnet irgendwo hineinlegen packen 9 etwas irgendwohin legen packen 10 jemanden irgendwo ergreifen SBP packen 1 NomE (AkkE) BED etwas so mit Sachen füllen, dass sie geordnet dicht nebeneinander und aufeinander liegen . (1) Ich muss [noch] meinen Koffer packen. BELR NomE: derjenige, der etwas mit Sachen füllt: Person (2) WWir müssen [heute Abend] [noch] packen. (AkkE): dasjenige, das mit etwas gefüllt wird: konkr. Objekt [Behälter] (3) Ich habe dden Koffer [schon] gepackt. (4) Ute packte ihre Reisetasche und fuhr zum Bahnhof. (5) Die Großmutter packt [zu Weihnachten] m mehrere Pakete und Päckchen [für ihre Enkel]. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) [Vor der Fahrradtour] wurden die Rucksäcke [sorgfältig] gepackt. sein : (7) Es konnte losgehen: die Koffer und Reisetaschen waren [schon] gepackt. - Bekommen-Passiv : (8) Der kleine Junge bekommt/ kriegt seine Schultasche von der Mutter gepackt. WORTB der Packer/ die Packerin, der Packen, die Packung, das Päckchen, das Paket ANM - Wenn die AkkE weggelassen wird, wird packen 1 häufig i.S.v. ‘das Reisegepäck packen’ verwendet : (9) Wenn Sie morgen früh aufbrechen, möchten Sie [jetzt] [sicher] packen. (MM, 14.7.95, S. 42); s. auch (2). W.BED packen 2 NomE AkkE jemand legt etwas [Kollektiv von konkr. Objekten] zum Transport in einen oder mehrere Behälter oder packt etwas zusammen (10) Andere Delegierte packten ihre Sachen und wollten den Kongress verlassen. (nach FR, 1.2.90, S. 1) (11) Auch die Bewohner des Stadtteils Schöl sind aufgefordert, ihre Habe zu packen. (nach Spiegel, 34/ 93, S. 138) (12) Christine packte ihren Hausrat und zog zu einer Freundin. packen 3 NomE AkkE; AkkSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) [ugs] jemand bewältigt etwas [Prüfung, Aufgabe o.Ä.]; schaffen (13) Dass der Schüler das Abi [nicht] packte, lag eher an Englisch und Erdkunde. (nach MM, 16.11.85, S. 25) (14) Neue Zahlen für die Heidelberger Uni zeigen, dass 44 Prozent der Studenten ihr Examen packten. (MM, 30.7.97, S. 13) (15) Du verlangst zu viel von dem Jungen: er wird die Arbeit nicht packen! Inf+ : (16) [Nur mit einem solchen Programm] können wir es packen, auch die Drogensüchtigen von der Straße wegzuholen. (nach MM, 23.2.96, S. 23) packen 4 NomE AkkE [ugs] etwas [Vorgang: meist negatives Gefühl] erfasst oder ergreift jemanden heftig (17) Als die Polizei anrückte, hat die Demonstranten die Angst gepackt. (nach WP, 21.11.90, S. 3) (18) Mich würde [in solchen Situationen] der Zorn packen. (MM, 18.6.88, S. 17) (19) Millionen von Tierfreunden packte das Grausen, als sie am Samstag einen Bericht über ein Tierheim auf Mallorca sahen. (nach MM, 6.8.97, S. 15) (20) [Jedesmal im Frühling] packt mich die Lust zu verreisen. parken 580 packen 5 NomE AkkE [ugs] etwas [Ereignis/ [indirekt künstlerisches Produkt]] erregt jemandes Interesse, Aufmerksamkeit oder Anteilnahme in starkem Maße; fesseln (21) Das tragische Schicksal der Filmheldin packte die Zuschauer. (22) Der grandiose Sonnenuntergang in den Bergen hatte die Wanderer gepackt. (23) Er musste den Roman schnell zu Ende lesen, [so sehr] packte er ihn. packen 6 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A [ugs] jemand versieht jemanden mit etwas [konkr. Objekt: meist wärmende Hülle] (24) Die Mutter packte das frierende Kind in eine Decke. (25) Die Wintersportler waren in warme Pullover und Jacken gepackt. packen 7 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A [ugs] jemand fügt etwas [geistiges Produkt/ Ereignis] in etwas [geistiges Produkt/ Ereignis: meist Veranstaltung] ein (26) In dieses Buch hat die Autorin die Summe ihrer Erkenntnisse gepackt. (BerlZ, 7.5.93, S. 29) (27) Der Autor hat zu viel historisches Wissen in seinen Vortrag gepackt. (28) Cash packt [auch] jede Menge religiöser Songs und Spirituals in sein Programm. (MM, 27.4.88, S. 19) (29) Der Reiseveranstalter hat den Besuch eines Musicals, Body-Building, Shopping und vieles mehr in den Ausflug ins Stuttgarter SI- Zentrum gepackt. packen 8 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A jemand legt etwas [Kollektiv von konkr. Objekten] geordnet dicht nebeneinander und aufeinander irgendwo [Behälter] hinein (30) Herr Meyer hat die Bücher und das Geschirr [für den Umzug] in Kisten und Kartons gepackt. (31) Die Mutter packte Süßigkeiten und Kuchen in das Geburtstagspäckchen für ihre Tochter. (32) Frau Müller bezahlte die Ware und packte die Tüten mit Mehl und Zucker, die Butter, Eier und die anderen Lebensmittel in ihren Korb. (33) Vivians Kleider waren [ordentlich] in ihre teuren Reisetaschen und Koffer gepackt. (MM, 1.6.95, S. 49) packen 9 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ neben +A/ ... [ugs] jemand legt oder stellt jemanden/ etwas [konkr. Objekt] irgendwohin (34) Die Mutter hat das kranke Kind ins Bett gepackt. (35) Pack [sofort] deinen Pullover und die anderen Sachen in den Schrank! (36) Jürgen packte seine Jacke und Tasche auf das Sofa. (37) Er packte das Fahrrad auf das Dach des Autos. (38) Ich hatte [gerade] den ganzen Kram in den Kofferraum gepackt, als mich Scheinwerfer erfassten. (MM, 3.3.98, S. 26) (39) Einer packt seinen Koffer neben die Stellwand. (nach taz, 30.10.89, S. 24) packen 10 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): an +D/ bei +D/ ...; (AdvE2): mit +D jemand/ etwas [Tier] ergreift jemanden/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] mittels irgendetwas [Körperteil: meist Hand] irgendwo [meist Körperteil] (40) Die Katze hat die Maus mit den Krallen gepackt. (41) Die beiden Polizisten packten den Flüchtling [von hinten] an den Armen. (nach Stern, 21.5.87, S. 222) (42) Der Vater packte den Jungen mit beiden Händen an/ bei der Schulter und schob ihn fort. (43) Als der Zug kam, packte Jochen den Koffer am Griff und stieg ein. (44) Er habe den Mann im Schulterbereich an der Jacke gepackt, sei gestolpert, auf ihn gefallen und habe ihn zu Boden gedrückt. (MM, 29.1.98) (45) Zwei Irrenwärter packen den König unter den Armen. (MM, 25.8.95) (46) Zehn Polizisten stürmen herein, sie packen ihn, zerren ihn vom Stuhl. (MM, 22.6.94, S. 17) PHRAS Idiom: [ugs] wissen, wo man jemanden packen kann: wissen, wo jemand seine schwache Stelle hat; jemanden bei der/ seiner Ehre packen: an jemandes Ehrgefühl appellieren; [ugs] jemanden hat es gepackt: eine Leidenschaft oder Liebe hat von jemandem völlig Besitz ergriffen; die Gelegenheit beim Schopf(e) packen: eine Gelegenheit entschlossen nützen; [ugs] seinen Koffer/ die Koffer packen: weggehen/ ausziehen; den Stier bei den Hörnern packen: eine Aufgabe mutig anpacken; das Übel an der Wurzel packen: etwas Negatives von Grund auf beseitigen; [ugs] jemanden in Watte packen: jemanden übertrieben vorsichtig behandeln - Er hat es endlich gepackt! : Er hat es endlich begriffen, verstanden. G.ANM - Nicht behandelt werden hier das unpersönliche Verb packen, es und das Reflexivverb[ugs. salopp] packen, sich. VERBF auspacken; einpacken 'parken parkt parkte hat geparkt parken 1 etwas vorübergehend irgendwo abstellen parken 2 irgendwo vorübergehend abgestellt sein SBP parken 1 NomE (AkkE) (AdvE) BED etwas vorübergehend irgendwo abstellen. (1) Hier dürfen Sie [nicht] parken. NomE: derjenige, der etwas abstellt: Person (2) M Mein Freund parkt, wie er sagt, [risikofreudig]. (MM, 28.9.85, S. 58) (3) Ein Schild weist darauf hin, dass hier nnur Behinderte parken dürfen. (nach MM, 16.12.87, S. 15) (4) Wer ein Auto [so verkehrsbehindernd] parkt, dass es abgeschleppt werden muss, hat die dafür entstehenden Kosten zu tragen. (MM, 14.3.87, S. 24) (AkkE): dasjenige, das abgestellt wird: Fahrzeug [meist Kraftfahrzeug] (5) Parkuhren werden nämlich aufgestellt, damit Kurzparker die Möglichkeit erhalten, i ihr Fahrzeug [für eine bestimmte Zeit] in günstiger Lage zu parken. (nach MM, 26.7.86, S. 49) (6) [Bei seinem nächsten Behördenbesuch] parkte er s seinen d dicken Mercedes [falsch]. (Zeit, 7.6.85, S. 28) (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ in +D/ vor +D/ ...: Ortspunkt (7) [In der Regel] muss man r rechts parken. (8) Kurt hatte sein Motorrad a am Straßenrand geparkt. (9) A Auf den Parkplätzen mit dem Rollstuhlsymbol darf [nur] parken, wer passen 581 den blauen Sonderausweis gut sichtbar im Auto liegen hat. (MM, 15.3.2000) (10) IIn der Hauptstraße kann man [nicht mehr] parken. (11) Der Professor parkte seinen Wagen vvor dem Hotel und war Johanna beim Aussteigen behilflich. (Jäger, S. 3) (12) Der mexikanische Satellit wird iin seiner stationären Umlaufbahn in knapp 3.600 km Höhe über dem Äquator geparkt. (nach MM, 28.11.85, S. 33) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13R) Wenn Schienen an der rechten Seite der Straße verlegt sind, muss [in Fahrtrichtung] äußerst links gehalten und geparkt werden. (Anweisung, S. 61) sein: (14) Die Autos sind hinter den Kakteen im Schatten geparkt. (nach Zeit, 18.1.85, S. 39) WORTB der Parker/ die Parkerin ANM - Die AdvE wird häufig realisiert. W.BED parken 2 NomE AdvE; AdvE: an +D/ in +D/ vor +D/ ... etwas [Fahrzeug: meist Kraftfahrzeug] ist vorübergehend irgendwo abgestellt (15) Drei Autos, mit Kennzeichen aus Berlin, Dortmund und München, parken [verloren] am Waldrand. (Zeit, 19.9.86, S. 4) (16) [In Bayern] dürfen Autogas-Fahrzeuge [nicht] in Tiefgaragen parken. (Umweltfreundl. Prod.) (17) Der Wagen parkt vor der Max-Schmeling-Halle. (BerlZ, 3.2.2000, S. 49) G.ANM - parken wird auch in der Fachsprache des Bankwesens verwendet i.S.v. ‘Geld/ Werte bis zur Weiterverwendung zwischenlagern’: (18) Der Bund hat bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau 49 Prozent seiner Anteile für den Börsengang geparkt. (MM, 5.5.2000) 'passen passt passte hat gepasst passen 1 jemandes Billigung finden passen 2 den Maßen von jemandem entsprechen passen 3 irgendwo hineingebracht werden können passen 4 etwas irgendwohin zu einem anderen Spieler spielen passen 5 auf mit etwas übereinstimmen passen 6 in sich in etwas einfügen passen 7 bei etwas nicht mitmachen passen 8 für etwas geeignet sein passen 9 mit etwas harmonieren SBP passen 1 NomE DatE BED [ugs] jemandes Billigung finden; jemandem recht sein . (1) Wir wollen ins Kino gehen, passt es dir [morgen Abend]? BELR NomE: dasjenige, das jemandem recht ist: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) DDer neue Schuldirektor passt mir [nicht]. Man weiß nie, was er denkt. (3) Der Lehrling kriegte Schwierigkeiten, weil seinem Chef ddie wilde Frisur [nicht] passte. (nach Zeit, 5.9.86, S. 51) (4) Vielen Europäern passte ddie Einführung der neuen Währung [nicht]. (5) Fernsehaufnahmen, ddas passt ihr [jetzt] [nicht]. (taz, 26.2.90, S. 6) (6) SSein Verhalten passt mir [überhaupt nicht]. (7R) Du bist der Vater, ob e es dir passt [oder nicht]. (de Groot, S. 20) dass-S : (8) [Ausnahmsweise] passt ees Paula [heute], d dass die Party ausfällt; sie muss nämlich noch Latein lernen. (9) D Dass man ihn immer bei der Arbeit stört, passt Herrn Müller [nicht]. Inf+ : (10R) EEs passt mir [heute] [nicht], mmit ihm in Wasserburg Fisch essen zu gehen. (nach Torwegge, S. 54) Inf-: (11) IImmer so früh ins Bett gehen müssen, passte ihm [nicht mehr]. w-Frag : (12) Mir passt ees [überhaupt nicht], wwie du dich verhältst. DatE: derjenige, dem etwas recht ist: Person/ Institution (13) Dein Benehmen passt mmir [nicht]. (14) D Dem Institut passen die Sparmaßnahmen [nicht]. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (11). - passen 1 wird sehr häufig negiert verwendet: s. (2), (3), (4), (5), (6), (9), (10), (11), (12), (13) und (14). SBP passen 2 NomE (DatE) AdvE BED etwas hat eine Größe oder einen Schnitt, die/ der irgendwie den Maßen von jemandem entspricht . (15) Der Pullover passt dir [wirklich] gut. BELR NomE: dasjenige, das den Maßen von jemandem entspricht: konkr. Objekt [Kleidungsstück o.Ä.] (16) Meine Patentante hatte mir zum Geburtstag ein Kleid gekauft, das ich sofort anprobieren musste. „EEs passt dir ausgezeichnet“, sagte sie befriedigt. (DatE): derjenige, dessen Maßen entsprochen wird: Person (17) Sie musste immer die Kleider ihrer älteren Schwester tragen, d die ihr, weil sie so dünn war, [nie] richtig passten. AdvE: AdvG/ wie-Gruppe mit Part. II/ mit NS/ als-Gruppe mit NS: Art und Weise (18) Da sie so schlank ist, passen ihr enge Jeans ggut. (19) Ich glaube, wir müssen den Schneider wechseln, seine Kleider passen [seit einiger Zeit] sschlecht. (20) Der Schutzhelm passt w wie maßgeschneidert. (nach taz, 12.11.91, S. 28) (21) Die Hose passt, wwie wenn sie nach Maß geschneidert wäre. (22) Das Kleid passt dir, a als wäre es für dich entworfen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn passen 2 i.S.v. ‘gut passen’ verwendet oder negiert wird: (23) Endlich eine Bluse, die mir passt. Die kaufe ich. (24) Paul ist so schnell gewachsen, dass ihm nichts [mehr] passt. (25) Die Schuhe passen [nicht], sie sind zu eng. (26) Mein Ehering passte [nicht mehr], ich musste ihn weiten lassen. - Mit der als- und wie-Gruppe wird meist ein fiktiver Sachverhalt ausgedrückt: s. (21) und (22). - passen 2 wird auch in dem Ausdruck etwas passt wie angegossen verwendet i.S.v. ‘etwas passt perfekt, sehr gut’. SBP passen 3 NomE AdvE BED irgendwo hineingebracht oder irgendwohin gesteckt werden können . (27) Der Schlüssel passt [nicht] ins Schloss. passen 582 BELR NomE: dasjenige, das hineingebracht werden kann: Konkretum (28) IIch passe [nicht mehr] in meinen Anzug, ich habe zu viel zugenommen. (29) DDieser Minischirm passt in jede Tasche. AdvE: Ort auf +A/ in +A/ unter +A/ ...: Zielort (30) Früher mussten wir den Mantel ausziehen, damit alle auf die Kirchenbank passten. (nach Stern, 40/ 93, S. 106) (31) Das angelieferte Fenster passt [gar nicht] iin d die vorgesehene Öffnung, da diese falsch vermessen wurde. (nach MM, 1.8.2000) (32) Der Kühlschrank passt [nicht] u unter die Spüle. (33) Der rechte Oberarm der Statue, schon 1939 gefunden, passte aan den 1955 gefundenen Oberkörper. (nach bdw, 1/ 67, S. 49) (34) 2.000 Menschen passen iin die Halle, einst Kachelfabrik, jetzt Konzerthalle. (nach Zeit, 30.1.87, S. 13) PASSK kein Passiv möglich W.BED passen 4 NomE (AkkE) AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ nach +AdvG/ zu +D/ ... [sportspr] jemand spielt etwas [Ball] irgendwohin zu einem anderen Spieler (35) Je länger das Spiel dauerte, desto öfter passten sie den Ball quer. (BerlZ, 29.5.2000, S. 43) (36) Früher haben beim Basketball alle versucht, möglichst den Ball nach innen unter den Korb zu passen. (nach taz, 2.6.89, S. 12) (37) Der Verteidiger passte den Ball zum Torwart. (38) Die Briten passten den Ball [sicher] durch die eigenen Reihen. (nach BerlZ, 13.10.97, S. 39) (39) [Nach einem Solo durch Gegners Hälfte] passte er auf Preetz [zum 1: 0]. (BerlZ, 17.8.98, S. 32) (40) [Da] passt Veit in den Strafraum. (BerlZ, 15.4.2000, S. 44) passen 5 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A etwas [abstr. Objekt: häufig Äußerung o.Ä.] stimmt mit jemandem/ etwas [keine Restr.] überein (41) Die Beschreibung, die die Zeugen gegeben haben, passt [ganz genau] auf den Verdächtigen und auf den Fluchtwagen. (42) Der Satz „Schaut nicht so tief in euch hinein, da ist nichts! “ passt auf das neue Theaterstück. (nach Spiegel, 51/ 93, S. 160) (43) In der Bibel findet sich immer ein Zitat, das auf die jeweilige Situation passt. (44) Die Darstellungen des Sexologen könnten [tatsächlich] auf die Tat und das Verhalten des Angeklagten nach der Tat passen. passen 6 in NomE PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: in +A jemand/ etwas [keine Restr.] fügt sich in etwas [Kollektiv von Lebewesen/ Kollektiv von konkr. Objekten/ abstr. Objekt: Epoche, Konzept, Rahmen o.Ä.] gut ein (45) Ich passe [nicht] in diese Gesellschaft von Intellektuellen, dachte sie. (46) Die Werkstatt passt [wirklich] [nicht] in diese Villengegend. (47) Die Ostpolitik musste in den globalen Rahmen der Entspannungsbemühungen seitens der Weltmächte passen. (MM, 4.5.85, S. 3) (48) Eine echte Leidenschaft passt [nicht] in ihren Plan. (Zeit, 26.4.85, S. 60) dass-S : (49) Es passt [wunderbar] in dieses Schema, dass Herr Vogel wegen seiner „Oberlehrermanieren“ gescholten wird. (nach Zeit, 6.12.85, S. 5) (50) Dass überall nationalistische Ideen wieder aufkommen, passt in den Geist unserer Zeit. w-Frag : (51) Es passt [nicht mehr] in die moderne Zeit, wie machohaft sich manche Männer benehmen. - passen 6 wird auch in dem Ausdruck [ugs] (nicht) ins Bild passen i.S.v. ‘sich (nicht) fügen in das, worüber gerade gesprochen wird’ verwendet: (52) Falls man sich Bierbrauer als barocke Genusstypen vorstellt, dann p passt dieser Herr n nicht ins Bild: ein hagerer Mann von zwei Metern mit feinen Gesichtszügen. (nach Zeit, 2.6.99, S. 12) (53) Unsere Gesellschaft wird aggressiver, [da] ppasst die Art der politischen Auseinandersetzung [genau] i ins Bild. passen 7 NomE (PräpE); (PräpE): bei +D [ugs] jemand kann bei etwas [Ereignis/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] nicht mitmachen oder nicht weitermachen (54) Der Langläufer musste bei den Olympischen Spielen [wegen Verletzung] passen. (55) Ich bin leider sehr unmusikalisch, beim Singen muss ich passen. (56) Ich musste [in der Prüfung] bei drei Aufgaben passen. (57) Bei Blutwurst, geräucherten Knackern und Sauerkraut passte der US-Präsident. (nach MM, 3.6.2000) (58) Der Stabhochspringer gewann den Wettbewerb und musste [erst] bei der rheinlandpfälzischen Landesrekordhöhe von 5,42 m passen. (MM, 14.8.2000) (59) Ich muss [leider] passen, ich kann die Frage nicht beantworten. passen 8 NomE (PräpE); (PräpE): für +A [ugs] etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] ist für jemanden/ etwas [Ereignis] geeignet (60) Jeans passen [doch] [gar nicht] für eine Kommunion! (61) Der Zeichentrickfilm passt für Kinder von 5 bis 10 Jahren. (62) Das zitierte Arbeitsrecht passt [nicht zwingend] für diesen Fall. (nach BerlZ, 9.8.2000, S. 42) (63) In deinem Alter kannst du doch nicht im Miniröckchen herumlaufen, das passt [doch nicht]. passen 9 NomE (PräpE); NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); (PräpE): zu +D jemand/ etwas [keine Restr.] harmoniert mit jemandem/ etwas [keine Restr.] (64) Ihr neuer Freund passt [gar nicht] zu ihr, murrt ihr Vater. (65) Die gestreifte Bluse passt [nicht] zu dem karierten Rock. (66) Rotwein passt zu Wild. (67) Die Musik von Bach passt [so gut] zu Weihnachten, bemerkt eine Hausfrau. (Zeit, 15.2.85, S. 43) (68) Sein Charakter passt zu seinem Aussehen. (nach Zeit, 8.11.85, LB, S. 3) (69) Passen [denn] eine solche Auseinandersetzung, diese wilden Schreie, das Zerschlagen von Geschirr zu ihrem sonstigen friedlichen Charakter? (70) Dort trat Wolf Biermann auf, das passte zur Gemütslage. (BerlZ, 15.1.2000, S. 24) (71) Die Wände sind hellblau, [da] passen weiße Gardinen [besser]. dass-S : (72) Zu deinen sonstigen Gewohnheiten passt es [gar nicht], dass du heute so früh im Institut bist. Inf+ : (73) Auch zu alten Damen passt es, sich hübsch zurechtzumachen. Inf- : (74) Auf der Autobahn rasen, passt [nicht] zu ihm. Er ist ein vorsichtiger Mensch. passieren 583 - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (74). - Häufig wird mit passen 9 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch zueinander ersetzt: (75) DDie Farben passen z zueinander. (76) D Das frisch vermählte Paar passt [doch] [gut] z zueinander. (77) Die Arbeitsweise der Nordeuropäer und die Arbeitsweise der Südeuropäer passen [nicht immer] zzueinander. PHRAS Idiom: [ugs] etwas passt wie eine Faust aufs Auge: etwas harmoniert überhaupt nicht mit etwas/ etwas trifft etwas ganz genau; etwas passt jemandem ins Konzept/ [ugs] in den Kram: etwas ist jemandem recht - [ugs] Das würde/ könnte dir/ euch/ Ihnen/ ... so passen! : Das würde dir/ euch/ Ihnen/ ... wohl gefallen (,aber so wird es nicht sein, ich werde es verhindern). G.ANM - passen wird auch beim Kartenspiel verwendet, um auszudrücken, dass jemand nicht mehr mit bietet: (78) Bis 24 konnte ich mithalten, aber bei 27 musste ich passen. VERBF aufpassen; verpassen pas'sieren passiert passierteist passiert passieren 1 sich vollziehen passieren 2 etwas widerfahren passieren 3 aus sich aus etwas vollziehen passieren 4 mit sich mit etwas vollziehen passieren 5 sich irgendwo bzw. irgendwann vollziehen SBP passieren 1 NomE BED [ugs] sich vollziehen oder getan werden; geschehen. (1) Es ist nichts passiert. BELR NomE: selten NG im N/ häufig PG [häufig indefinit]: dasjenige, das sich vollzieht: Ereignis/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Vorgang/ Handlung (2) Es passieren DDinge, die sind unvorhersehbar. (3) SSolche Fehler dürfen [einfach] [nicht] passieren! (4) Warum kommt Hans nicht nach Hause? Es muss e etwas SSchlimmes passiert sein! (5) Es darf nnichts passieren, was die Umgebung eines Kernkraftwerkes unbewohnbar macht. (MM, 11.6.86, S. 15) (6) Wenn Sie sich im Auto anschnallen und keine Gepäckstücke lose auf den Hintersitzen aufbewahren, kann [bei einem Unfall unter 30 km/ h] nnicht viel passieren. (7) [Wie] konnte ein s solch grausamer Mord passieren? dass-S : (8) [So] könnte passieren, d dass die Bayern in Berlin mit der zweiten Garnitur antreten. (MM, 3.5.2000, S. 5) (9) Kann (ees) passieren, ddass die Bremse unter Belastung zu heiß wird? PASSK kein Passiv möglich ANM - passieren 1 wird häufig mit einem expletiven es verwendet. Die NomE wird dann nachgestellt: (10) Aus eigener Kraft können wir das nicht schaffen. EEs müsste [schon] ein Wunder passieren. (MM, 15.3.2000, S. 8) ; s. auch (1), (2), und (5). - Das Korrelat es wird häufig realisiert. SBP passieren 2 NomE DatE BED [ugs] jemandem/ etwas widerfahren; geschehen. (11) So etwas ist mir [noch nie] passiert! BELR NomE: dasjenige, das etwas widerfährt: Vorgang [häufig Ereignis] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Vorgang/ Ereignis (12) Ihre Frau dagegen hat keinen Anspruch auf Versicherungsleistungen, falls ihr [auf dem Schulweg] e ein Unfall passieren sollte. (nach MM, 27.2.88, S. 24) (13) DDer T Tod passiert anderen, nicht einem selbst. (taz, 18.2.2000, S. 24) (14) Mir ist [gestern] e eine fürchterliche Panne passiert, beim Empfang habe ich gekleckert und leider deutlich „Scheiße! “ gesagt. (15) In einer Sicherheitsvitrine wird der Mondstein verwahrt. Tagsüber achten Museumsaufseher darauf, dass dem Mitbringsel aus dem Weltraum nnichts passiert. (nach MM, 17.3.2000) (16) Bisher habe ich Glück gehabt, und wenn mir [doch] eetwas passiert - lieber ein paar Jahre weniger gut gelebt, als ein paar Jahre mehr auf alles verzichtet. (Stern, 16.7.87, S. 2) dass-S : (17) Immer wieder ist ees ihr passiert, d dass sie einem Reporter die komplizierte Welt des Snowboardens erklären wollte, und dass die Reporter es nicht kapierten. (nach taz, 4.2.2000, S. 4) (18) [Ständig] passiert (e es) mir, dass mir der Titel oder der Autor eines Buches nicht einfallen. DatE: dasjenige, dem etwas widerfährt: Lebewesen/ Institution/ konkr. Objekt/ Substanz (19) Beim Sturz hat sich der Reiter leicht verletzt, aber d dem Pferd ist nichts passiert. (20) Sieben Minuten dauert die Reinigung. D Dem Lack passiert [dabei] nichts. (BerlZ, 5.2.2000, S. 27) (21) Wenn die Zahl der Arbeitslosen sinkt, kann dder Regierungspartei [bei den Wahlen] nicht viel passieren. PASSK kein Passiv möglich ANM - passieren 2 wird häufig mit einem expletiven es verwendet. Die NomE wird dann nachgestellt: (22) E Es passiert dir nichts. (23) EEs passieren dem Helden der Geschichte die unglaublichsten Dinge. - Das Korrelat es wird häufig realisiert. W.BED passieren 3 aus NomE PräpE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: aus +D [ugs] etwas [Ereignis/ Handlung] vollzieht sich oder wird getan aus etwas [abstr. Objekt [als Grund]]; geschehen (24) Die meisten Innovationen passieren aus Zufall. (Zeit, 17.10.97, S. 3) (25) Die meisten Pannen passieren aus Versehen. (CompZ, 7.12.95, S. 16) (26) Sämtliche DM-Scheine kommen alle drei Jahre neu im Umlauf. Das passiert [vor allem] aus Sicherheitsgründen. (SZ, 29.7.96, S. 28) dass-S : (27) [Oft] passiert es aus Unsicherheit und [nicht] aus Bosheit, dass man den anderen verletzt. (28) Dass sich Radrennfahrer die Beine rasieren, passiert [nicht] aus aerodynamischen Gründen, sondern weil rasierte Beine besser pflegen 584 massiert und Wunden nach Stürzen einfacher gesäubert werden können. (nach SZ, 27.7.96, S. 14) (29) Morde passieren [oft] aus Leidenschaft. passieren 4 mit NomE PräpE; NomE: meist PG [häufig indefinit]/ subst. AdjG; PräpE: mit +D [ugs] etwas [Vorgang] vollzieht sich mit jemandem/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt]; geschehen (30) Was passiert mit den Soldaten, die entlassen werden? (FR, 28.2.90, S. 4) (31) Was passiert [nur] mit der CDU? (taz, 17.2.2000, S. 5) (32) Hier sollen unsere Lehrlinge erfahren, was mit erwärmtem Stahl oder Messing passiert. (MM, 5.11.87, S. 21) (33) Das Ozonproblem in der Antarktis macht deutlich, was mit der Welt passiert. (Stern, 22.12.87, S. 19) (34) Mit meinem Kopf war etwas passiert, das spürte ich. (Larsen, S. 60) (35) Mit der Seele ist etwas passiert. (BerlZ, 26.5.99, S. 20) (36) Damit mit deinem Geld und deinen Papieren nichts passiert, ist es ratsam, sie im Hotelsafe zu deponieren. (37) Um über zehn Prozent schnellte der Wert nach oben. Ähnliches passierte [auch] mit den Kursen von BASF. (BerlZ, 24.56.99, S. 36) passieren 5 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: AdvG/ in +D/ .../ NG im A; AdvE2: AdvG/ in +D/ während +G/ [ugs] +A/ .../ NG im A [ugs] etwas [Ereignis] vollzieht sich irgendwo bzw. irgendwann (38) Alle drei bis vier Jahre passiert hier ein Unglück. (39) Auf den deutschen Autobahnen passieren im Winter sehr viel weniger Unfälle als im Sommer. (MM, 22.3.2000) (40) Der Polizist auf der Wache aber erklärte sich für unzuständig, weil die Diebstähle in Tanganjika passiert waren, Nairobi jedoch in Kenia liegt. (Grzimek, S. 144) (41) Drohungen wie „Ihr kommt dran“ und „Kopf-ab-Gesten“ passieren fast jeden Tag. (MM, 23.6.87, S. 1) (42) Erotik passiert nur unter Fremden. (taz, 8.3.2000, S. 3) (43) Die meisten Diebstähle passieren nicht nachts, sondern während des Tages. (44) Das Unglück ist während dem Essen passiert. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb passieren, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. 'pflegen pflegt pflegte hat gepflegt pflegen 1 etwas betreuen pflegen 2 etwas so behandeln, dass es in gutem Zustand ist pflegen 3 etwas regelmäßig ausüben pflegen 4 etwas aufrechterhalten SBP pflegen 1 NomE AkkE BED jemanden/ etwas mit großer Fürsorge in Hinsicht auf seinen physischen Zustand betreuen. (1) Ich muss meine Mutter pflegen. BELR NomE: derjenige, der etwas betreut: Person [häufig Krankenschwester, Pfleger o.Ä.] (2) Ein Zivildienstler, d der spastisch gelähmte Menschen pflegt, hat keine Pausen. (nach Zeit, 8.2.85, S. 4) (3) Sie arbeitete immer, während sso manche junge Mutter ihr Babyjahr genoss oder ihr krankes Kind pflegte. (nach WP, 8.6.90, S. 15) AkkE: dasjenige, das betreut wird: Lebewesen (4) Röhrig hat [vor drei Jahren] eeinen der ersten deutschen Aids-Kranken, einen engen Freund, [bis zu dessen Tode] gepflegt. (Zeit, 16.8.85, S. 9) (5) Die junge Frau arbeitet schwer, füttert Pferde, pflegt ssie. (nach Zeit, 27.3.87, S. 78) (6) So haben sich die Bauern inzwischen vertraglich verpflichtet, B Bäume zu pflanzen und zu pflegen. (nach MM, 16.9.86, S. 3) (7) Unsere Nachbarin pflegt iihre Katze, Blumen und Blattpflanzen [mit großer Sorgfalt]. PASSK Werden-Passiv werden : (8) [Seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus] wird der Mann von seiner Frau [aufopfernd] gepflegt. (MM, 21.6.86, S. 36) WORTB der Pfleger/ die Pflegerin, der Pflegling, die Pflege [nur Sg.], die Pflegschaft; pfleglich ANM - Mit der unflektierten modalen AdjG [gesund] kann das Resultat des Pflegens charakterisiert werden : (9) Schwester Maria hat den schwer kranken Patienten [ggesund] gepflegt. W.BED pflegen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] behandelt etwas [Konkretum: außer Lebewesen] derart, dass es hygienisch, ästhetisch oder funktionell in gutem Zustand bleibt (10) Wir fühlen uns verpflichtet, jüdische Friedhöfe, Synagogen und Gedenkstätten zu pflegen und zu erhalten. (nach Vk-Prot. 12.4.90, S. 23) (11) Die Stadt hat viele alte Gebäude aus dem Mittelalter [nicht] gepflegt. (12) Noch immer gibt es statt so genannter Blumenwiesen auch Rasenflächen, die [nach altem Brauch] gepflegt werden. (MM, 19.4.86, S. 60) (13) Drei Mitarbeiter werden den Spielplatz pflegen. (BerlZ, 21.10.97, S. 28) (14) Die junge Frau pflegt [sorgfältig] ihr Äußeres, besonders Haare, Gesicht, Hände und Fußnägel. pflegen 3 NomE AkkE jemand übt etwas [abstr. Objekt/ Handlung] [als geistige, musische Interessen o.Ä.] intensiv und regelmäßig aus (15) [Seit 45 Jahren] pflegt der 64-jährige Alfred Taubitz das Hobby der Astronomie. (MM, 31.12.85, S. 23) (16) [Über unserer Wohnung und unter uns] wird Hausmusik gepflegt. (nach MM, 4.5.85, S. 60) (17) Seitdem sie Rentnerin ist, pflegt sie [wieder] das Klavierspiel. pflegen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] hält etwas [abstr. Objekt: Brauch, Kontakt, Freundschaft o.Ä.] über längere Zeit aufrecht (18) Es bleibt noch viel zu tun, damit die Menschen, die in fremden Länder leben, ihre Kultur, ihr Brauchtum, ihre Traditionen pflegen können. (nach Bu-Prot. 90, S. 762) (19) Dieser Badeort pflegt Kontakte mit dem sächsischen Bad Gottleuba, und kürzlich war eine Delegation aus dem Osterzgebirge in Gandersheim. (Sachsen-Spiegel, 20.4.90, S. 1) (20) Sein Leben bestand im Wesentlichen darin, Freundschaften zu gründen und zu pflegen. (Zeit-Mag., 19.9.97, S. 43) (21) Henning Voscherau hat es als Erster Bürgermeister in den 90-er Jahren geschafft, das Bild von Boom- Town Hamburg zu pflegen. (BerlZ, 8.10.97, S. 4) PHRAS Idiom: [geh] der Ruhe pflegen: sich ausruhen; mit jemandem Umgang pflegen: mit jemandem verkehren planen 585 G.ANM - pflegen wird auch als Modalitätsverb verwendet i.S.v. ‘gewohnheitsmäßig etwas tun, gewöhnlich so geschehen’: (22) Prinz Andrew pflegt seine Verlobte Sarah Ferguson Fergie zu nennen. (MM, 21.3.86, S. 21) (23) An dieser Stelle pflegen Diskussionen über ein verändertes Deutschland aufzuhören. (nach Opposition, S. 129) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb pflegen, sich. 'planen plant plante hat geplant planen 1 beabsichtigen, etwas irgendwann zu verwirklichen planen 2 <auf> festlegen, dass etwas mit dem Umfang von etwas bzw. so zu verwirklichen ist planen 3 für die Durchführung von etwas detaillierte Parameter festlegen SBP planen 1 NomE AkkE (AdvE) BED beabsichtigen, etwas irgendwann zu verwirklichen, durchzuführen . (1) Die nächste Sitzung ist für Ende Januar geplant. BELR NomE: derjenige, der etwas zu verwirklichen beabsichtigt: Person/ Institution (2) DDer Experte seiner Partei für Fragen des Geheimdienstes plant einen Vorstoß zur Reorganisation der Geheimdienstarbeit. (nach Welt, 7.2.66, S. 1) (3) Im nächsten Jahr planen w wir eine Reise nach Zypern. (4) [Nach Presseberichten] plant d der Konzern weitere Entlassungen. (5) DDie kleine Insel Bahrain plant für die Zukunft, das industrielle Zentrum der Region zu werden. (nach MM, 2.5.86, S. 45) AkkE: dasjenige, das verwirklicht werden soll: Handlung/ [indirekt Artefakt/ Veranstaltung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (6) Man hatte DDiskussionen über gesellschaftliche Fragen geplant. (MM, 9.7.87, S. 4) (7) Bonn plant ÄÄnderung des Wasserhaushaltsgesetzes. (MM, 17.1.85, S. 4) (8) Sparkassen planen e eigene Kreditkarte. (MM, 2.7.87, S. 8) (9) Die NASA plant [unter anderem] eeinen eigenen Satelliten zur Beobachtung der oberen Erdatmosphäre. (Zeit, 8.3.85, S. 74) (10) Wir planen eeine Arbeit über den Gebrauch des Konjunktivs. (11) Das Landesarbeitsamt plant im ersten Halbjahr 1985 eeine Vielzahl von EDV-Kursen und Lehrgängen. (nach MM, 13.4.85, S. 7) dass-S : (12) Für das Jahresende haben wir geplant, ddass das Rohmanuskript fertig vorliegt. Inf+ : (13) Die Beratungsstelle plant, AAußenstellen einzurichten. Hpts : (14) Der Parteivorstand plant: ZZuerst sollen die elf Kraftwerke des Magnox-Typs geschlossen werden. (nach Zeit, 26.9.86, S. 34) (AdvE): Zeit an +D/ für +A/ +AdvG/ .../ NG im A: Zeitpunkt [als Termin] (15) FFür den Juni 1967 planen die SDI-Verantwortlichen einen Flug. (Zeit, 11.10.85, S. 78) (16) Hast du nnächsten Sonntag/ aam kommenden Wochenende/ ffür heute Abend [schon] etwas geplant? (17) IIm Herbst plant die Projektgruppe einen Workshop zu Fragen der kontrastiven Beschreibung der Verbvalenz. PASSK Werden-, häufig Sein-Passiv werden : (18) Die umfangreiche Modernisierung des Museums, die von der Stadtverwaltung geplant worden war, muss aus Kostengründen auf unbestimmte Zeit verschoben werden. sein : (19) Eine neue Technik der Gülleverwertung ist [für zwei weitere Anlagen] geplant. (MM, 20.11.87, S. 13) WORTB der Plan ANM - Mit einer PräpG [für +A/ zugunsten +G/ ...] kann auf die Person oder das konkr. Objekt Bezug genommen werden, zu dessen Gunsten die Verwirklichung von etwas beabsichtigt ist: (20) [Z Zugunsten der Bezieher kleiner Einkommen] plant man Härteregelungen.; s. auch (19). - Mit einer PräpG [für +A] kann auf die Bedingungen für die Verwirklichung Bezug genommen werden: (21) Die Bundesregierung plant [f für den Fall einer stärkeren Konjunkturabschwächung] Gegenmaßnahmen. (MM, 15.1.87, S. 1) W.BED planen 2 <auf> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: auf +A; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] legt fest, dass etwas [Konkretum/ geistiges Produkt] mit dem Umfang von etwas [Größe] bzw. so/ als ein solches zu verwirklichen ist (22) [Ursprünglich] hatte die Projektgruppe das Wörterbuch auf zwei Bände geplant. (23) Weil Polykrates den Tempel zu groß geplant hatte, wurde dieser niemals fertig gestellt. (24) [Nach bisheriger Planung] wird das Gebäude, das [nicht] als steuersparendes Bauherrenmodell, [sondern mit konventioneller Finanzierung] geplant ist, die stolze Summe von 385 Mio. Mark kosten. (MM, 30.4.86, S. 9) - planen 2 <auf> wird häufig im Passiv verwendet, die PrädE in Form einer als-Gruppe wird dann mit einer als-Gruppe mit NG im N belegt: (25) Das Haus wurde als moderner Bau mit kostengünstiger Sonnenenergie geplant. planen 3 NomE (AkkE) (AdvE); AkkSE ohne Korrelat; (AdvE): AdvG/ mit +D/ ... jemand [Person/ Institution] legt für die Durchführung, den Ablauf von etwas [Handlung/ [indirekt Artefakt/ abstr. Objekt/ Veranstaltung]] irgendwie detaillierte Parameter fest, stellt einen Plan für etwas auf (26) Die Bankräuber hatten den Überfall minutiös geplant. (27) Laufend wird daran gearbeitet, alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens wissenschaftlicher, d.h. mit größtem Nutzeffekt zu planen und zu leiten. (Urania, 11/ 66, S. 2) (28) Als ich [vor Jahren zum ersten Mal] Entwicklungsprojekte planen und durchführen sollte, war ich noch nie in einem Entwicklungsland gewesen. (Zeit, 10.1.86, S. 5) (29) Mein Vater arbeitet in der Abteilung, [wo] Straßen und Autobahnen geplant werden. (30) Die Gegner haben ihre Strategie [gut] geplant. (nach Zeit, 28.6.85, S. 60) (31) Die Forschung muss langfristig planen. (32) Der Rechnungshof hat dem Ministerium vorgerechnet, dass man billiger planen und bauen kann. (33) Wir haben [so lange] geplant, bis wir wirklich wussten, wie hinterher alles aussehen soll. (MM, 4.9.87, S. 37) probieren 586 w-Frag : (34) Die Abteilungsleiter wurden angewiesen, exakt zu planen, welche Teilaufgaben in welchem Zeitraum von welchen Mitarbeitern bis Ende 1998 zu bewältigen sind. pro'bieren probiert probierte hat probiert probieren 1 die Wirksamkeit von etwas feststellen probieren 2 etwas versuchen probieren 3 <von> etwas kosten probieren 4 etwas anziehen, um zu prüfen, ob es passt probieren 5 etwas ausprobieren probieren 6 etwas proben SBP probieren 1 NomE AkkE BED die Wirksamkeit von etwas versuchsweise feststellen . (1) Haben Sie dieses Mittel [schon einmal] probiert? BELR NomE: derjenige, der die Wirksamkeit von etwas feststellt: Person (2) VViele Jugendliche probieren [wenigstens einmal] Haschisch. AkkE: dasjenige, dessen Wirksamkeit festgestellt wird: Substanz [Medikament, Droge o.Ä.] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (3) Zehn Prozent der jungen Menschen unter 24 Jahren hätten [schon einmal] DDrogen probiert. (nach MM, 17.7.86, S. 12) (4) Ich würde Ihnen raten, e ein anderes Medikament zu probieren. ob-Frag : (5) Probieren Sie [doch mal], oob dieses neue Medikament besser wirkt. w-Frag : (6) Ich werde [demnächst] probieren, wwie mir der Tee bekommt. PASSK Werden-Passiv werden : (7) Es gab kaum Psychopharmaka, die [in dieser Schulklasse] [nicht schon] probiert wurden. (nach MM, 23.5.85, S. 35) WORTB die Probe SBP probieren 2 NomE AkkE BED etwas versuchs-, probeweise tun; versuchen, ausprobieren (8) Ich will [mal] probieren, ob es so nicht besser geht. BELR NomE: derjenige, der etwas versucht: Person/ Institution (9) IIch habe alles probiert, aber ich schaffe es nicht, mit dem Rauchen aufzuhören. (10) NNordrhein-Westfalen probiert einen neuen Weg. (Zeit, 29.11.85, S. 41) AkkE: dasjenige, das versucht wird: Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (11) Die Woellner-Werke in Ludwigshafen probieren [seit einigen Jahren] eein anderes Modell. (nach MM, 30.3.88, S. 8) (12) Man könnte bei den Klängen denken, ein schon etwas größeres Kind probiere ddie Möglichkeiten des Klaviers. (nach BerlZ, 22.5.99, S. 9) (13) Wenn du nicht mitmachst, werde ich ees [alleine] probieren. (14) Alle müssen bereit sein, eetwas Neues zu probieren. (Zeit, 18.10.85, S. 50) (15) Wir haben V Verschiedenes probiert, nichts hat geklappt. (16) Verständnis für Behinderte: Kinder der 5d probieren ddas Rollstuhlfahren. (BerlZ, 30.12.97, S. 22) Inf+ : (17) [Auch hier] probieren einige Studenten, zzu einer Gelegenheitsarbeit zu kommen. (MM, 4.3.88, S. 41) (18) Das Wasser ist nicht tief. Probier [mal] zzu schwimmen! ob-Frag : (19) Ich wollte [mal] probieren, oob ich noch Rad fahren kann. w-Frag: (20) Markus hat einen Computer geschenkt bekommen und probiert [nun] [stundenlang], wwas man damit alles machen kann. PASSK Werden-Passiv werden: (21) Das Unterfangen wurde [erst gar nicht] probiert, es wäre sowieso schief gegangen. (nach taz, 6.2.95, S. 18) ANM - Mit einer PräpG [an +D/ mit +D] kann auf die Person oder das Tier Bezug genommen werden, an der/ dem etwas ausprobiert wird: (22) Die Ärzte haben [a an/ mmit dem Patienten] alles probiert, was möglich ist. (23) Die Wirkung seiner Mixtur probierte er [a an Mäusen und a an sich selbst] aus. - probieren 2 wird auch in dem Ausdruck verwendet es mit etwas probieren i.S.v. ‘probieren, mit Hilfe von etwas die gewünschte Wirkung zu erzielen’: (24) Ich habe es mit allen möglichen Mitteln probiert, aber der Fleck ist nicht weggegangen. SBP probieren 3 <von> NomE AkkE/ PräpE BED den Geschmack von etwas prüfen, indem man eine kleine Menge davon zu sich nimmt; kosten. (25) Möchten Sie den Käse probieren? BELR NNomE: derjenige, der etwas kostet: Person (26) DDie Gäste probierten die verschiedenen Salate und warmen Gerichte. AkkE: dasjenige, das gekostet wird: konkr. Objekt/ Substanz [meist Speise, Getränk] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (27) Die Kunden können [vor dem Kauf] s sowohl Weine als auch die Öle [mit einem Stück Brot] probieren. (BerlZ, 5.6.98, S. 21) (28) Sie blieb stehen, um eeine der ersten Weintrauben zu probieren. (nach Zeit, 25.7.86, S. 36) (29) Wollen Sie [mal] [zum Mittagessen] ggebratene Blutwurst mit Apfelmus probieren? ob-Frag : (30) Probier [mal], oob der Kaffee schmeckt. w-Frag : (31) W Wie gut diese gesunden Lebensmittel schmecken, muss man [selbst] probieren. (MM, 29.6.88, S. 15) PräpE: von +D: dasjenige, von dem gekostet wird: konkr. Objekt/ Substanz [meist Speise, Getränk] (32) Sie müssen [unbedingt] v von dem kalten Braten probieren! (33) Die Kinder probierten [bei der Geburtstagsfeier] von allen Torten und vom Eis. PASSK Werden-Passiv werden: (34) [Bis zum kommenden Sonntag] können [täglich] Weine probiert werden. (nach BerlZ, 21.9.98, S. 27) WORTB die Probe ANM - Die PräpE kann in Verbindung mit einem quantifizierenden Ausdruck verwendet werden: (35) Probier a auch etwas von dem Früchtekuchen, Silvia. (Bolten, S. 52) (36) Anna hat nnur ein kleines Glas von der Bowle probiert. Der quantifizierende Ausdruck kann produzieren 587 ohne die PräpG [von +D] in Verbindung mit demjenigen, das gekostet wird, verwendet werden: (37) Sie probierte e einen Löffel Gemüsesuppe/ e ein Glas Wein/ eein Stück Kuchen. Der quantifizierende Ausdruck kann auch allein verwendet werden: (38) Ich habe gerade eine Suppe gekocht. Möchtest du eeinen Teller probieren? W.BED probieren 4 NomE AkkE jemand zieht etwas [konkr. Objekt: Kleidungsstück o.Ä.] an, setzt etwas [Hut, Brille o.Ä.] auf, um zu prüfen, ob es passt oder sitzt; anprobieren, aufprobieren (39) Probier [mal] diese Schuhe, vielleicht passen sie besser! (40) Ich habe mehrere Hüte probiert, aber keiner gefällt mir. probieren 5 NomE AkkE jemand benutzt etwas [konkr. Objekt], um seine Brauchbarkeit festzustellen; ausprobieren (41) Ich habe [schon] mehrere Schlüssel probiert, aber keiner passt. (42) Probier [doch mal] dieses Papiertaschentuch! Es ist ganz weich und schont die entzündete Nase. (43) Wenn dein Kugelschreiber nicht schreibt, probier [doch] meinen! (44) Probieren Sie alle Tasten, besonders die, die Sie auf einer Schreibmaschine noch nie gesehen haben. (Stern, 26.11.87, S. 203) probieren 6 NomE (AkkE) jemand [Person: meist Künstler/ Institution: Theater o.Ä.] probt etwas [künstlerisches Produkt: Theater-, Musikstück o.Ä.] (45) [Mit dem Leiter der Schule] probieren die Schauspielschüler zwei Theaterstücke. (Zeit, 1.11.85, S. 67) (46) Das TIP unterschrieb den Vertrag und probierte und inszenierte [in Lünen]. (Zeit, 14.3.86, S. 61) (47) Die fünf Schauspieler probierten [sechs Wochen] [ohne Gage]. (taz, 27.8.92, S. 19) (48) [In dem Workshop] werden Beethovens Leonoren- Ouvertüre Nr. 3, die zweite Sinfonie und zwei Arien aus Fidelio probiert. (taz, 3.6.97, S. 4) G.ANM - passieren wird auch [abwertend] in der reflexiven Konstruktion sich an +D/ in +D etwas probieren i.S.v. ‘sich versuchsweise in etwas betätigen’: (49) Zum Schluss pprobierten sich die Musikanten a an der „ssimple Symphonie“ von Benjamin Britten. (nach FR, 13.11.97, S. 9) (50) Die Hobbykünstlerin pprobierte sich gerade i in Portraitmalerei. (nach FR, 15.1.98, S. 7) PHRAS Idiom: es mit jemandem probieren: jemandem die Gelegenheit geben, sich zu bewähren; sein Glück probieren: etwas mit der Hoffnung auf Erfolg tun, unternehmen produ'zieren produziert produzierte hat produziert produzieren 1 etwas für den Markt herstellen produzieren 2 etwas in einem schöpferischen Prozess hervorbringen produzieren 3 die technische Realisierung von etwas organisieren produzieren 4 etwas in einem biologischen Prozess erzeugen produzieren 5 die Entstehung von etwas bewirken SBP produzieren 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED etwas aus etwas irgendwie in größerer Menge für den Markt herstellen. (1) [In den letzten Jahren] hat man mehr Waren produziert [als verkauft werden konnten]. BELR NomE: dasjenige, das etwas herstellt: Person [häufig Unternehmer]/ Institution [Unternehmen, Land o.Ä.]/ [auch technische Anlage, Gerät o.Ä.] (2) H Heilmann, BBesitzer eines Familienbetriebes, produziert [mit einem museumsreifen Maschinenpark] Bänke und Tische [für bayrische Biergärten] sowie Stilmöbel [für einen privaten Kundenkreis]. (RhM, 2.2.90, S. 11) (3) DDie riesige Maschinenfabrik „UUralmasch“ produziert [seit vielen Jahren] die Waschmaschine „Maljutka“. (Zeit, 29.3.85, S. 25) (4) P Paraguay produziert [vorwiegend] das, was auf den Weltmärkten ohnehin schon in Überfülle angeboten wird. (nach MM, 3.6.86, S. 2) (5) D Der Hochtemperaturreaktor kann [genauso kostengünstig] Strom produzieren [wie die herkömmlichen Leichtwasser-Reaktoren]. (nach MM, 3.6.86, S. 2) AkkE: dasjenige, das hergestellt wird: konkr. Objekt/ Substanz [als Ware]/ [indirekt abstr. Objekt] (6) Siemens-Konkurrenten produzieren v vergleichbare Chips [ohne Sonntagsarbeit]. (nach Zeit, 7.11.86, S. 25) (7) Der USA-Konzern produziert [weltweit] 11,2 Mio. Turbolader. (MM, 19.11.85, S. 7) (8) Das Management glaubt daran, dass der Brüter [wirtschaftlich] SStrom produzieren kann. (nach Zeit, 27.6.86, S. 17) (9) Europas Bauern produzieren Überschüsse. (PräpE): aus +D: dasjenige, aus dem etwas hergestellt wird: Substanz [als Material] (10) [Beim Recycling] produziert man aaus den rückgewonnenen Materialien wie Glas und Papier [wieder] neues Glas und Papier. (AdvE): AdvG/ nach +D/ ...: Art und Weise [Technologie] (11) [In den Großbäckereien] werden [längst] auch Torten maschinell produziert. (12) Das Geschäft bezieht seine Ware von Bauern, die das Gemüse und die Kartoffeln nnach modernsten ökologischen Verfahren produzieren. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) [Pro Hektar Rebfläche] darf nur eine bestimmte Menge Most produziert werden. (nach MM, 4.1.86, S. 6) sein : (14) Als man diesen Konstruktionsfehler feststellte, waren [bereits] mehr als dreitausend Autos produziert. WORTB der Produzent, das Produkt, die Produktion; produktiv ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird : (15) Seine Gerberei produziert [nicht mehr]. (nach Zeit, 22.3.85, S. 9) (16) Sogar Karl Marx hatte darauf hingewiesen, dass der Unternehmer es nur bei Strafe des Untergangs unterlassen könne, nach der jeweils produktivsten Methode zu produzieren. (nach Zeit, 22.8.86, S. 20); s. auch (18), (19), (20) und (21). - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann auf den Produktionsstandort Bezug genommen werden: (17) Wir liefern hoch technisierte teure Güter ins Ausland und führen dafür Waren ein, die man [i im Ausland] [billiger] produziert. protestieren 588 - Mit einer AdvG oder PräpG [mit +D/ ...] kann auf die Produktionsmittel [technische Anlage, Maschine o.Ä.] Bezug genommen werden: (18) Innerhalb der Fabriken wurden freiwillige Arbeitskollektive gegründet, die [außerhalb der vertraglichen Arbeitszeit], aber [mmit dem Maschinenpark des Werks], [auf eigene Rechnung] produzieren. (nach Zeit, 3.5.85, S. 57); s. auch (2). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [zu +D/ ...] kann auf die Produktions- oder Lohnkosten Bezug genommen werden: (19) Der Sprecher der Badenwerk AG sagte, dass Kernkraftwerke [uum fünf Pfennig pro KW-Stunde billiger als konventionelle Anlagen] produzierten. (nach MM, 27.11.85, S. 12) (20) Siemens lieferte Geräte und Know-how, Schwerin produzierte [z zu billigeren Löhnen]. (RhM, 24.8.90, S. 3); s. auch (5), (8) und (17). - Mit einer PräpG [für +A] kann auf den Absatzmarkt Bezug genommen werden: (21) Die Unternehmensleitung sollte sich genau überlegen, [ffür welche Märkte] sie produzieren will.; s. auch (2). - produzieren 1 wird in dem Ausdruck auf Lager produzieren verwendet i.S.v. ‘Produkte auf Vorrat herstellen’: (22) Das Werk soll Video-Recorder [in großer Zahl] auf Lager produziert haben. W.BED produzieren 2 NomE AkkE [häufig abwertend] jemand [Person/ Institution] bringt in einem schöpferischen Prozess etwas [geistiges Produkt] hervor (23) Wenn etwas „passiert“ war, produzierte ich [schnell] einen Leitartikel. (nach Heuss, S. 183) (24) [In einem Büchlein mit dem Titel „Lasst mich bloß in Frieden“] hat ein Grafiker [schon 1981] staatsbeleidigende Kunst produziert. (nach Zeit, 13.9.85, S. 67) (25) Die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg produzierte einen Runderlass, der die Arbeitsämter anhält, jeden Einzelfall zu prüfen. (nach MM, 14.11.87, S. 23) produzieren 3 NomE AkkE [fachspr] jemand [Person: Film-, Theater-, Musikproduzent/ Institution: häufig Sender, Studio o.Ä.] organisiert und finanziert die technische Realisierung von etwas [künstlerisches Produkt/ [indirekt Person: Künstler o.Ä.]] (26) Er spielt einen gealterten Gitarrenspieler, der [einmal] [mit Favorite zusammen] eine Platte produziert hatte. (nach MM, 2.9.87, S. 30) (27) Steven Spielberg soll diesen Film [hauptsächlich für das Fernsehen und den Videomarkt] produziert haben. (28) Fuji TV wollte eine Serie über die Beziehungen zwischen Vätern und Kindern produzieren. (MM, 21.3.85, S. 29) (29) Die Band sucht einen angesehenen Produzenten, der sie produziert, obwohl sie noch nicht so bekannt ist. produzieren 4 NomE AkkE etwas [Lebewesen/ Organ/ Natur o.Ä.] erzeugt in einem biologischen Prozess etwas [Substanz/ Vorgang] (30) Es sei ein Irrtum, wenn Mütter glaubten, [durch eine kurzfristige Umstellung der Ernährung] gesündere Milch zu produzieren. (nach MM, 23.1.85, S. 11) (31) Diese Algen produzierten [teilweise] Atem- und Nervengifte. (MM, 8.6.88, S. 12) (32) Der Körper produziert Flüssigkeit: Urin, Schweiß, Tränen. (33) Die Nebenniere produziert das Stresshormon Adrenalin. (nach Zeit, 1.11.85, S. 85) (34) Im Labor lässt sich wirklich nicht vorab schätzen, ob die Natur [nicht] [aus dem Zusammentreffen an sich harmloser Einzelstoffe] einen höchst gefährlichen Stoff mit unerwünschter Wirkung produziert. (nach Zeit, 28.2.86, S. 26) (35) Während das Gehirn sehr aktiv ist und Träume produziert, ist der Körper schlaff. (MM, 4.9.87, S. 3) produzieren 5 NomE AkkE etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] bewirkt die Entstehung von etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt]; hervorbringen, erzeugen (36) Diese Welt beruft sich auf Rationalität, produziert [aber] Stimmungen. (nach Zeit, 2.1.87, S. 4) (37) Der sozialdemokratische Spitzenkandidat meinte, das Gesetz produziere Chaos. (nach MM, 21.3.86, S. 1) (38) Obwohl die Aufführung nur schönen Schwachsinn produziert, ist es doch ein Vergnügen, sie anzusehen. (nach Zeit, 15.2.85, S. 43) (39) Gewalt produziert Gegengewalt. (Flach, S. 14) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb produzieren, sich. protes'tieren protestiert protestierte hat protestiert SBP protestieren NomE (PräpE) (AdvE) BED mittels irgendetwas energisch zum Ausdruck bringen, dass man mit etwas nicht einverstanden ist. (1) Die Arbeiter protestierten gegen die schlechten Arbeitsbedingungen. BELR NomE: derjenige, der mit etwas nicht einverstanden ist: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) S Schüler und Eltern sollen protestieren, wenn ihnen etwas nicht passt. (Zeit, 13.2.85, S. 56) (3) D Die gesamte Werkstatt mit 40 Arbeitnehmern protestierte [von 12.30 bis 13.30 Uhr]. (nach MM, 22.5.85, S. 25) (4) DDie Bundesregierung protestiert gegen den Mord an der Mauer. (FAZ, 28.12.65, S. 1) (5) Vor der Sitzung bekam der Sozialdezernent eine Unterschriftenliste überreicht, ddie gegen geplante Absenkungen bei der Ausbildungsvergütung für Krankenpflegeschüler protestiert. (nach MM, 28.11.85, S. 20) (PräpE): gegen +A: dasjenige, mit dem jemand nicht einverstanden ist: abstr. Objekt/ Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Person/ Institution] SE mit obl. Korrelat dagegen: Sachverhalt/ Handlung (6) Amerikanische Eltern protestieren ggegen das Schulsystem. (MM, 28.3.85, S. 42) (7) 320.000 Arbeitnehmer protestieren g gegen Streikrechts-Änderung. (MM, 5.2.86, S. 1) (8) Die Gewerkschaften haben dazu aufgerufen, [öffentlich] ggegen die zunehmende Arbeitslosigkeit zu protestieren. (9) Hunderttausende protestierten ggegen den Präsidenten und die Regierung. (10) Mit einer elf Kilometer langen Menschenkette haben [gestern] mehr als 8.000 Teilnehmer g gegen das umstrittene französische Kernkraftwerk Cattenom protestiert. (nach MM, 15.9.86, S. 12) prüfen 589 dass-S : (11) Als [kurz vor Mitternacht] rund 40 Taxifahrer mit einem Hupkonzert ddagegen protestieren, ddass immer noch Straßen abgeriegelt sind, werden sie von der Polizei vertrieben. (nach Zeit, 13.6.86, S. 29) (AdvE): Mittel mit +D: geistiges Produkt/ Handlung (12) Vier Literaten protestierten mmit Leserbriefen gegen diese Ignoranz. (nach Zeit, 29.3.85, S. 4) (13) [Gestern] ist einer der politischen Häftlinge, die [seit Wochen] mmit Hungerstreiks gegen die Haftbedingungen protestieren, gestorben. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (14) Während über den Dächern von Neustadt ein Polizeihubschrauber kreiste, Tränengaspatronen und Wasserwerfer bereitstanden, wurde [auf der Kundgebung] [immer wieder] gegen den massiven Polizeieinsatz protestiert. (nach MM, 16.9.85, S. 2) WORTB der Protest ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den Adressaten des Protests Bezug genommen werden: (15) Zahlreiche Bürger haben [bbeim Bürgermeister] [entschieden] gegen die Schließung des Schwimmbads protestiert. - Mit einer modalen AdvG bzw. PräpG [in +D/ ...] kann auf die Art und Weise des Protests Bezug genommen werden: (16) Hunderte von Zuschauern haben [ttelefonisch oder schriftlich] gegen diese Fernsehsendung protestiert. (17) Es ist den Arbeitnehmern nicht verwehrt, [i in gemeinsamen Aktionen] gegen Pläne des Gesetzgebers zu protestieren. (nach MM, 14.3.86, S. 2); s. auch (8) und (15). G.ANM - Häufig wird protestieren als Kommunikationsverb i.S.v. ‘protestierend sagen’ verwendet: (18) „Das habe ich nicht getan! “ protestierte Adelheid. (Uhl, S. 51) 'prüfen prüft prüfte hat geprüft prüfen 1 etwas kontrollieren prüfen 2 Kenntnisse in etwas festzustellen suchen prüfen 3 auf (hin) festzustellen suchen, ob etwas vorhanden ist prüfen 4 bei jemandem Kenntnisse in etwas festzustellen suchen SBP prüfen 1 NomE AkkE BED durch Probe oder Kontrolle versuchen festzustellen, ob jemand/ etwas den gestellten Anforderungen genügt oder wie er/ es beschaffen ist; kontrollieren, testen . (1) Bevor ein Wagen unseren Betrieb verlässt, wird er [unter den härtesten Bedingungen] geprüft. BELR NomE: dasjenige, das etwas kontrolliert: Person/ Institution/ selten Tier/ konkr. Objekt [Messgerät]/ abstr. Objekt [Verfahren o.Ä.] (2) Von jedem Bankkunden kann verlangt werden, dass e er [ständig] seine Kontoauszüge prüft. (MM, 9.1.88, S. 12) (3) Die Staatsanwaltschaft prüft, ob sich Achim Krüger strafbar gemacht hat. (4) D Der Fuchs kam aus seinem Bau und prüfte die Witterung. (5) EEin Messgerät prüft [automatisch] den Reifendruck. (6) E Ein neues Testverfahren soll die Qualität der Produkte prüfen. AkkE: dasjenige, das kontrolliert wird: Konkretum [selten Person]/ abstr. Objekt/ Zustand/ Eigenschaft SE ohne Korrelat: Sachverhalt (7) Karsch wurde bestärkt durch den kühlen Blick, [mit dem] Achim i ihn prüfte. (nach Johnson, S. 48) (8) Gärtner Meyer prüft [täglich] sseine Gemüsepflanzen und Blumen. (9) Der TÜV prüft K Kernkraftwerke [genauso] wwie Jahrmarkt-Karussells. (MM, 29.3.88, S. 3) (10) Ich befestigte das Gepäck auf meinem Fahrrad und prüfte d die Reifen. (nach Andersch, S. 71) (11) Die deutsche Bundesregierung prüft [zurzeit] e einen Antrag Zaires auf Förderung des Forschungsprojekts eines zairischen Professors. (MM, 6.8.86, S. 3) (12) Er prüfte ddie Qualität des Weins, [besonders] s seinen Geruch und seinen Geschmack. ob-Frag: (13) Spezialisten der Polizei prüften, oob das Fahrzeug eine Autobombe enthielt, fanden jedoch keinen Hinweis darauf. (taz, 27.2.96, S. 8) w-Frag: (14) Der Kontrolleur prüfte [in der Straßenbahn], wer keinen Fahrschein besitzt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Jeder Urlaubsantrag wird [genau] geprüft. (Zeit, 8.2.85, S. 65) sein : (16) Alle Maschinen, die das Werk verlassen, sind [gründlich] geprüft. WORTB der Prüfer/ die Prüferin, die Prüfung; prüfbar ANM - Die AkkSE wird meist in Form des ob-Frag realisiert. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf dasjenige, mit dessen Hilfe etwas geprüft wird, Bezug genommen werden: (17) Man kann die Windrichtung [mmit einem angefeuchteten Finger] prüfen. (18) Der Elektriker prüft die Leitung [m mit einem Spannungsmesser], bevor er sie repariert.; s. auch (7). - Mit einer PräpG [an +D/ anhand +G/ anhand von +D] kann auf dasjenige Bezug genommen werden, woran etwas geprüft wird: (19) Dies Ergebnis ist [aan vielen Beispielen] geprüft. (20) Es ist Aufgabe des Ministeriums, die Verträge [aanhand geeigneter Unterlagen/ aanhand von geeigneten Unterlagen] zu prüfen. W.BED prüfen 2 NomE AkkE jemand [meist Lehrer] sucht Kenntnisse in etwas [Wissensgebiet] festzustellen (21) Professor Moser hat deutsche Sprachgeschichte geprüft. (22) [Demnächst] werden die Deutsch- und Mathematikkenntnisse aller Schüler geprüft. prüfen 3 auf (hin) NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A (hin); PräpSE mit obl. Korrelat darauf/ häufig daraufhin jemand [Person/ Institution] sucht durch Probe oder Kontrolle festzustellen, ob bei jemandem/ etwas [keine Restr.] etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] [als Bestandteil/ Eigenschaft] vorhanden oder wie es beschaffen ist putzen 590 (23) Alexander kontrolliert die Filter, prüft [im Betriebslabor] das Rauchgas auf Schwefeldioxid und Chlorgas. (MM, 16.11.85, S. 25) (24) Die Ausländerbehörde prüft die Asylbewerber auf ihre Staatsangehörigkeit. (25) Das Museum hat die Gemälde auf ihre Echtheit hin geprüft. (26) [Jede Nacht] wird das neue Rohrnetz [abschnittsweise] [automatisch] auf seine Dichte geprüft. (MM, 30.5.86, S. 16) (27) Der Arbeitsvertrag wird [beim Arbeitsamt] auf seine formale Richtigkeit hin geprüft. (taz, 6.1.87, S. 8) ob-Frag : (28) Es gibt Schneiderinnen, die prüfen ein Kleid [nur] darauf, ob Nähte und Säume stimmen. (taz, 8.9.87, S. 7) (29) Sämtliche Beschwerden werden [zunächst] daraufhin geprüft, ob sie begründet sind. (taz, 16.6.88, S. 18) w-Frag : (30) Wer hier Mitglied wird, wird [gründlich] darauf geprüft, welche Kenntnisse er mitbringt. (nach BerlZ, 20.7.98, S. 49) (31) Lafontaine will die Koalition dazu zwingen, mit dem Ernst zu machen, was sie verkündet hat: Alles was geschieht, daraufhin zu prüfen, welche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt es hat. (BerlZ, 11.12.98, S. 4) - prüfen 3 wird auch in dem Ausdruck jemanden/ etwas auf Herz und Nieren prüfen i.S.v. ‘jemanden/ etwas sehr gründlich prüfen’ verwendet. prüfen 4 NomE (AkkE) (PräpE); (PräpE): in +D jemand [meist Lehrer] sucht durch bestimmte Aufgabenstellung, Fragen bei jemandem [meist Schüler, Lehrling, Student] Kenntnisse oder Fähigkeiten in etwas [Wissens-, Fachgebiet] festzustellen (32) Der Englischlehrer will [morgen] in Grammatik prüfen. (33) Die Lehrlinge wurden [zum Abschluss ihrer Lehre] in mehreren Fächern geprüft. (34) Alle Abiturienten werden [schriftlich und mündlich] geprüft. (35) [Im Kurs selbst] wird weder getestet noch geprüft. (MM, 29.7.87, S. 21) - prüfen 4 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: (33), (34) und (35). PHRAS Idiom: [geh] (vom Leben/ Schicksal) hart/ schwer geprüft sein: schweren (schicksalhaften) Belastungen ausgesetzt sein G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb prüfen, sich. 'putzen putzt putzte hat geputzt putzen 1 etwas sauber machen putzen 2 etwas von anhaftendem Schmutz befreien putzen 3 etwas von unbrauchbaren Teilen befreien putzen 4 etwas schmücken putzen 5 etwas von irgendwo entfernen putzen 6 als Putzfrau/ Putzmann tätig sein SBP putzen 1 NomE (AkkE) BED etwas sauber machen. (1) Ich muss [heute] [noch] die Wohnung putzen. BELR NomE: derjenige, der etwas sauber macht: Person/ Institution [Firma] (2) VViele Hausfrauen putzen [samstags]. (3) DDie Firma Kühn putzt Büro- und Geschäftsräume. (AkkE): dasjenige, das sauber gemacht wird: konkr. Objekt [Raum, Gebäude] (4) Heute habe ich noch viel zu tun, ich muss [noch] d die Küche, den Flur, die Toilette und das Bad putzen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (5) [In Restaurants] muss die Küche [täglich] geputzt werden. sein : (6) Sind die Schlafzimmer [schon] geputzt? - Bekommen-Passiv: (7) Das alte Ehepaar bekommt/ kriegt die Wohnung von einem Zivi geputzt. ANM - Wenn die AkkE nicht realisiert wird, ist meist das Saubermachen der Wohnung gemeint : (8) Ich putze [nicht] [gerne].; s. auch (2). - Für putzen 1 wird in Nord- und Nordostdeutschland sauber machen verwendet. SBP putzen 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas durch Reiben, Kratzen o.Ä. mit Hilfe von irgendetwas von anhaftendem Schmutz befreien; reinigen. (9) Man sollte [sich] [morgens und abends] die Zähne putzen. BELR NomE: derjenige, der etwas von Schmutz befreit: Person/ Institution [Firma]/ selten Tier [meist Katze, Vogel]/ [auch Mittel] (10) Als er in den warmen Raum trat, musste dder junge Mann seine Brille putzen. (11) D Die Firma „PPutzbär“ putzt die Fenster der Klinik. (12) DDieses Reinigungsmittel putzt Badewannen, Waschbecken und Kacheln [schonend und streifenfrei]. AkkE: dasjenige, das von Schmutz befreit wird: konkr. Objekt (13) [Seit 5 Monaten] hat niemand die Fußböden gewischt oder FFenster geputzt. (LAZ, 5.10.90, S. 1) (14) Bernhard hat sein Motorrad [gründlich] geputzt, weil er es verkaufen möchte. (15) Sie wusch sich gründlich Hals, Arme und Brust und putzte [sich] [eifrig] ddie Zähne. (Böll, Ansichten, S. 62) (16) Ich bin so erkältet! Ich muss [mir] [ständig] ddie Nase putzen. (17) Die Katze putzt [sich] d das Fell. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz (18) Die Russen saßen vor den Häusern und putzten m mit Sand Silberlöffel. (nach Grass, S. 332) (19) Der Schaffner putzt das Lackschild mmit dem Ärmel. (nach Strittmatter, S. 239) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Die Schuhe der ganzen Familie wurden [früher] von den jüngeren Kindern geputzt. sein : (21) „Sind die Gewehre geputzt? “, fragte der Feldwebel. - Bekommen-Passiv : (22) [Als Geschenk zum Muttertag] bekomme/ kriege ich von meinen Kindern die Fenster geputzt. ANM - Mit der AkkE wird häufig auf konkrete Objekte Bezug genommen, deren Oberfläche zum Glänzen gebracht werden kann, wie z.B. Schuhe, Silberbesteck, Fenster, Spiegel, Armaturen; ferner auch auf die Innenseite von Rohren, wie z.B. Abwasserrohre, und auf bestimmte Körperteile: Zähne, Nase, Ohren, Fell, Federn, Schnabel. - Bei den Belegungsmöglichkeiten der AkkE gibt es regionale Unterschiede. rasieren 591 - Pertinenzdativ ist häufig: s. (9), (15), (16) und (17). - Das Resultat der Handlung kann durch eine unflektierte AdjG charakterisiert werden: (23) Wir putzen die Schuhe [bblank]. (24) Ihre Fenster sind [immer] [ssauber] geputzt. W.BED putzen 3 NomE AkkE jemand befreit etwas [Gemüse] von unbrauchbaren Teilen, Schmutz o.Ä. (25) Mutter saß am Küchentisch, schälte Kartoffeln und putzte das Gemüse für die Suppe: Karotten, Lauch, Sellerie und Blumenkohl. (26) Feldsalat zu putzen, macht viel Arbeit. putzen 4 NomE (AkkE) [veraltend] etwas [Pflanze/ konkr. Objekt] schmückt jemanden/ etwas [Konkretum] (27) Die Klatschrosen [dort drüben] putzen [ungemein]. (Th. Mann, Buddenbrooks, S. 96) (28) Ein altes Gewehr putzte die Wand. (29) Ein weißes Krägelchen putzt ein junges Mädchen. putzen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ von +D jemand entfernt etwas [Schmutz o.Ä.] von irgendwo (30) [Sorgfältig] putzte [sich] jeder den Schnee von den Schuhen. (ND, 27.1.54, S. 5) (31) Du musst [auch] den Dreck aus den Ecken putzen! - Pertinenzdativ ist möglich: s. (30). putzen 6 NomE (PräpE); (PräpE): bei +D jemand ist als Putzfrau/ Putzmann bei jemandem [Person [als Funktionsträger]/ Institution: Firma] tätig (32) Viele ausländische Frauen putzen, um ihren Unterhalt zu verdienen. (33) Frau Andres putzt bei Frau Müller und ihr Mann bei der Firma „Rein und Sauber“. - Häufig wird putzen 6 in dem Ausdruck putzen gehen verwendet i.S.v. ‘Geld durch putzen verdienen’: (34) Wenn ich meine Arbeit verliere, dann kann ich [noch immer] pputzen gehen, um meine Kinder zu ernähren. PHRAS Idiom: [ugs, abwertend] Klinken putzen: von Haus zu Haus gehen, um etwas zu verkaufen oder zu erbitten R 'Rad fahren fährt Rad fuhr Rad ist Rad gefahren Rad fahren 1 mit dem Fahrrad fahren Rad fahren 2 sich gegenüber Vorgesetzten unterwürfig verhalten SBP Rad fahren 1 NomE BED mit dem Fahrrad fahren . (1) [Am Sonntag] fahren wir Rad. BELR NomE: derjenige, der mit dem Fahrrad fährt: Person (2) EEinige der Patienten, die vorher seit Monaten nicht mehr ohne Hilfe gehen konnten, konnten wieder Treppen steigen oder Rad fahren. (nach MM, 28.11.85, S. 3) (3) Jens ist sehr sportlich: er spielt Handball und Tennis, er reitet und er fährt Rad. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (4) [In den Niederlanden] wird [viel] Rad gefahren. WORTB der Radfahrer/ die Radfahrerin W.BED Rad fahren 2 NomE [ugs-salopp] jemand verhält sich gegenüber Vorgesetzten unterwürfig und schikaniert unterstellte Personen (5) Weil er [ständig] Rad fährt, hat sich Herr Franke bei vielen Kollegen unbeliebt gemacht. VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; losfahren; mitfahren; überfahren; wegfahren; zurückfahren ra'sieren rasiert rasierte hat rasiert rasieren 1 bei jemandem die Haare entfernen rasieren 2 durch das Entfernen von Haaren etwas erzeugen rasieren 3 etwas entfernen SBP rasieren 1 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) BED bei jemandem mittels irgendwas irgendwo die Haare entfernen . (1) Es gibt Männer, die sich [zweimal am Tag] rasieren müssen. BELR NomE: derjenige, der die Haare entfernt: Person/ [auch Instrument] (2) M Mein Vater rasiert sich [noch] mit dem Messer. (3) EEin Rasiermesser rasiert Sie [glatter als ein elektrischer Rasierer]. AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, bei dem die Haare entfernt werden: meist Person/ selten Tier/ konkr. Objekt [Körperteil] (4) In einem Dorf lebt ein Barbier, der aalle diejenigen Männer des Dorfs rasiert, die ssich [nicht] [selbst] rasieren. (Zeit, 19.4.85, S. 70) (5) [Vor der Operation] rasierte der Tierarzt dden Hund. (6) [Im Sommer] rasiert [sich] Michaela [immer] d die Beine. (AdvE1): Ort an +D/ unter +D: Ortspunkt [Körperteil] (7) Die Krankenschwester rasierte die Patientin aan den Beinen. (8) Viele Frauen rasieren sich u unter den Armen. (AdvE2): Mittel mit +D: Instrument [Rasierapparat, Rasiermesser o.Ä.] (9) Die meisten Männer rasieren sich mmit einem elektrischen Rasierapparat. raten 592 PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Der alte Mann wurde [morgens] von seiner Tochter rasiert. sein : (11) Papa, du piekst, du bist [schlecht] rasiert! WORTB der Rasierer, die Rasur ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn mit der NomE auf ein Instrument Bezug genommen wird. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG hinzugefügt: (12) Elektrische Rasierer rasieren [s schnell und sicher]. - Wenn mit der AkkE auf einen Körperteil Bezug genommen wird, wird die AdvE1 nicht realisiert: s. (6). - Wenn die AdvE1 nicht realisiert wird, wird rasieren 1 meist i.S.v. ‘Barthaare entfernen’ verwendet: s. (1), (2), (3), (4), (9), (10), (11) und (13). - Pertinenzdativ ist möglich: s. (6). - Mit einer AdvG [nass, trocken] kann auf die Art des Rasierens Bezug genommen werden: (13) Mein Vater rasiert sich [n nass], junge Leute rasieren sich [lieber] [t trocken]. W.BED rasieren 2 NomE AkkE DatE jemand erzeugt etwas [kahle Fläche] bei jemandem durch das Entfernen von Haaren mit einem Rasierapparat, Rasiermesser o.Ä. (14) Skinheads erkennt man daran, dass sie sich eine Glatze rasieren. (15) Den katholischen Geistlichen wurde [früher] eine Tonsur rasiert. rasieren 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand/ [auch Instrument] entfernt etwas [Haare] mittels irgendetwas [Rasierapparat, Messer o.Ä.] (16) Du musst die längeren Barthaare mit einem schärferen Messer rasieren. (17R) Und dann küsste er stumm ihr Bild und zog ein reines Hemd an und seinen guten Anzug und rasierte [sich] die Stoppeln am Kinn und ging in die Heustraße. (nach Th. Mann, Erzählungen, S. 18) (18) Ich hatte ihn kaum erkannt, weil er [sich] den Schnurrbart rasiert hatte. (19) Die neuen Apparate rasieren die härtesten Stoppeln. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (17R) und (18). G.ANM - rasieren wird gelegentlich in Verbindung mit Fahrzeugen verwendet i.S.v. ‘schrammend streifen’: (20) Das Flugzeug verlor schnell an Höhe und rasierte die Wipfel der Bäume. 'raten rät riet hat geraten raten 1 etwas erraten raten 2 jemandem etwas anraten raten 3 zu jemandem etwas empfehlen raten 4 etwas zu lösen versuchen raten 5 jemandem einen Rat geben SBP raten 1 NomE (AkkE) BED etwas erraten oder schätzen. (1) Rate [mal], wen ich getroffen habe? BELR NomE: derjenige, der etwas errät: Person (2) Wer gut ist und wer böse, [in diesem Stück] muss mman [nicht lange] raten. (nach MM, 8.9.95) (3) „Wo bist du gewesen? “ - „Das rätst ddu [nie]! “ (AkkE): selten NG/ meist PG [häufig definit]: dasjenige, das erraten wird: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Im Märchen wagt der Held sein Leben, wenn er ddie Lösung [nicht] rät. (5) „Weißt du, wer mich gestern besucht hat? DDas rätst du [nie]! “ - „Tante Anna? “ - „Nein, ddas hast du [falsch] geraten.“ ob-Frag : (6) Zwei Spieler müssen raten, oob die Antwort stimmt oder nicht. (nach MM, 13.12.95) w-Frag : (7) [Scheinbar] müssen die Spieler raten, wwelcher Gegner den Karo-König hat. (nach MM, 25.11.95) (8) Rate [mal], w wo ich meine Brille gefunden habe? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Das Ergebnis wurde von drei der Teilnehmer [richtig] geraten. sein : (10) Dieses Resultat ist geraten und nicht errechnet. WORTB selten der Rater/ die Raterin, das Rätsel SBP raten 2 NomE AkkE (DatE) BED jemandem vorschlagen, etwas zu tun; anraten. (11) Was raten Sie mir? BELR NomE: derjenige, der vorschlägt, etwas zu tun: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (12) I Ich rate allen jungen Kollegen, sich Turnschuhe zu kaufen und regelmäßig zu joggen. (Zeit, 16.1.87, S. 11) (13) Die Arznei-Kommission in Köln rät, die Tabletten nur dann sofort abzusetzen, wenn sich hohes Fieber einstellt. (nach MM, 28.9.85, S. 17) (14) DDas Öko-Test-Magazin rät allen Männern, die auf den Duft nach der Rasur nicht verzichten möchten, besser gleich ein Parfüm zu benutzen. (taz, 5.6.93, S. 38) AkkE: nur PG [häufig definit]: dasjenige, das zu tun vorgeschlagen wird: Handlung SE ohne Korrelat: Handlung (15) W Was würden Sie einem jungen Mann raten, der schreiben möchte? (Zeit, 6.12.85, S. 49) (16) Höher stehen an Geist und Taten, d das würden wir dem Kanzler raten. (MM, 17.6.1996) dass-S : (17) Die Gerontologin rät, ddass ältere Menschen auf keinen Fall in den wörtlichen Ruhestand treten, sondern sich so fit halten sollten, wie irgend möglich. (nach MM, 19.8.87, S. 14) Inf+ : (18) Eine Richterin bekannte, sie würde ihren Töchtern raten, n nicht einen Tag ihren Beruf aufzugeben. (nach Zeit, 29.3.85, S. 1) ob-Frag : (19) Kannst du mmir raten, oob ich Aktien kaufen oder lieber mein Geld festverzinslich anlegen soll? w-Frag : (20) Sie sind Jurist und könnten [beispielsweise] Waldbesitzern raten, wwie sie sich rechtlich gegen die Schäden wehren könnten, die sie jetzt erleiden. (nach Zeit, 1.11.85, S. 49) Hpts : (21) D Die Käufer könnten aber gezielt nach deutschem Rindfleisch fragen, riet der Bauernverband [gestern] [in Bonn]. (MM, 3.11.95) Dirr : (22) „RRuf erst bei der Telecom an, bevor du jemanden hereinlässt, der sich als Telefontechniker ausgibt“, rät eine Frau. (taz, 2.8.97, S. 11) rauchen 593 (DatE): derjenige, dem etwas zu tun vorgeschlagen wird: Person/ Institution (23) DDen Akademikern riet die Referentin, sich schon während des Studiums Zusatzwissen und Sprachen anzueignen. (nach MM, 25.1.86, S. 21) (24) Das Bundesgesundheitsamt hatte d dem v vorgesetzten Bundesgesundheitsministerium [dringend] geraten, solche Mittel unter Rezeptpflicht zu stellen. (Zeit, 15.8.86, S. 46) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (25) Sind Reisen in ein Land zu empfehlen, in dem Urlaubern geraten wird, ihre Hotels nicht zu verlassen? (Zeit, 11.8.97, S. 67) sein : (26) [Am Wochenende] ist die Mitnahme von Regenbekleidung geraten. WORTB der Rat [nur Sg.] ANM - In generischen Sätzen oder in Sätzen, in denen die Handlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden: (27) Ausführen ist schwerer als raten. (28) Jeden Nachmittag von 15 bis 19 Uhr sitzen Helferinnen am Telefon, trösten, raten, helfen Probleme zu lösen. (MM, 14.7.95) - Vor einer nachgestellten AkkSE in Form eines Hpts steht meist ein Doppelpunkt: (29) [Bei Unfällen] rät die Polizei: Glühlampen mmöglichst umfassend sicherstellen, also beispielsweise auch die Schlusslichtlampen, wwenn der Aufprall von vorn erfolgt ist. (nach MM, 6.4.88, S. 22) SBP raten 3 zu NomE (DatE) PräpE BED jemandem etwas empfehlen . (30) Der Makler hat mir zum Verkauf des Hauses geraten. BELR NomE: derjenige, der etwas empfiehlt: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (31) Selbst wenn bei älteren Menschen nur ein Auge erkrankt ist und er mit dem anderen noch zufrieden stellend sehen kann, raten ddie Ärzte [heute] zur Operation. (MM, 3.5.85, S. 3) (32) DDas Umweltamt rät zur Vorsicht [bei Biowerbung]. (nach MM, 14.3.85, S. 12) (33) FFachzeitschriften raten zu Senioren-Fachläden. (DatE): derjenige, dem etwas empfohlen wird: Person/ Institution (34) Aber dden Unentschlossenen möchte ich zu einem Studium raten. (Zeit, 28.6.85, S. 33) (35) Wir möchten d den Parteien [doch] zu mehr Sparsamkeit raten. PräpE: zu +D: dasjenige, das empfohlen wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt/ Sachverhalt] SE mit obl. Korrelat dazu: Handlung (36) Die ARAG-Rechtsschutzversicherung rät zzum Kauf von Ketten aus rostfreiem Edelstahl mit TÜV-Prüfzeichen. (nach BerlZ, 20.12.97, S. 35) (37) Allen betroffenen Vereinen rät Kreisjugendwart Diehl z zu einer Klage gegen den Fußballverband. (nach MM, 23.7.97) (38) Weil wir Kinder haben, hat uns der Hundezüchter zzu einem Golden Retriever geraten. (39) Öko-Test rät zzu Sonnenschutzmitteln mit hohem Schutzfaktor. (nach taz, 16.7.93, S. 27) (40) Der Türkische Vizekonsul rät seinen Landsleuten z zu Ruhe und Zurückhaltung. (nach taz, 19.2.99, S. 3) dass-S : (41) [Bei dem jetzigen Stand] rate ich ddazu, dass wir den Vertrag ablehnen. (Spiegel, 40/ 94, S. 36) Inf+ : (42) Ich rate ddazu, die Sachdiskussion in den Vordergrund zu stellen. (Spiegel, 11/ 93, S. 112) PASSK Werden-Passiv werden : (43) Und wer kein Vertrauen in der deutschen Wirtschaft findet, dem wird von den Finanzmaklern zum US- Dollar geraten. (nach taz, 19.12.92, S. 6) WORTB der Rat [nur Sg.]; geraten W.BED raten 4 NomE AkkE jemand versucht etwas [geistiges Produkt: Rätsel o.Ä.] zu lösen (44) Das letzte Rätsel aus dem Zeitmagazin habe ich [nicht] raten können. (45) Viele Leute raten die Kreuzworträtsel in den Illustrierten. raten 5 NomE DatE (AdvE) [geh] jemand gibt jemandem irgendwie einen Rat (46) Er hat ihr übel geraten, als er ihr sagte, sie solle ihr Haus verkaufen. (47) Es ist nicht einfach, jemandem zu raten. PHRAS Idiom: nur Wendung - Dreimal darfst du raten! : [als Ausdruck des Staunens oder der Ironie] Das ist doch klar, das liegt doch auf der Hand.; Das möchte ich dir geraten haben! : [als Drohung, um jemanden zu zwingen, etwas zu tun] Tu das, sonst bekommst du Unannehmlichkeiten. VERBF beraten 'rauchen raucht rauchte hat geraucht rauchen 1 etwas konsumieren rauchen 2 gewohnheitsmäßig Tabakprodukte konsumieren rauchen 3 Rauch austreten lassen rauchen 4 irgendwo heraustreten SBP rauchen 1 NomE (AkkE) BED etwas konsumieren, indem man es anzündet und den entstehenden Rauch durch den Mund einzieht und wieder ausstößt . (1) Ich rauche eine Zigarette [nach dem Essen]. BELR NomE: derjenige, der etwas konsumiert: Person (2) Es wäre schön, wenn d du [auf dem Balkon] rauchen könntest, der Rauch stört mich. (3) RRitter sitzt am Fenster, raucht Zigaretten und schaut in die helle Vormittagssonne. (Zeit, 19.8.86, S. 30) (AkkE): dasjenige, das konsumiert wird: konkr. Objekt [Zigarette, Zigarre o.Ä.]/ Substanz [Tabak, Rauschgift]/ [indirekt Gefäß: Pfeife] (4) Mein Großvater hat [nie] pparfümierten Tabak geraucht. (5) [Nach dem Essen] rauchte mein Großvater [immer] e eine gute Zigarre, mein Vater rauchte [lieber] eeine Zigarette und mein Onkel eeine Pfeife. (6) [Mit fünfzehn Jahren] raucht Karin d die erste Haschischzigarette, mit fünfundzwanzig stirbt sie an einer Überdosis Kokain. (Zeit, 2.5.86, S. 59) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (7) Opium und Haschisch werden geraucht, die meisten anderen Rauschgifte werden gespritzt oder oral aufgenommen. reagieren 594 sein : (8) Die letzte Zigarette war geraucht, die letzte Flasche Wein getrunken; jetzt war das Fest aus. WORTB der Raucher/ die Raucherin, der Rauch W.BED rauchen 2 NomE jemand [Person] konsumiert gewohnheitsmäßig Tabak oder Tabakprodukte (9) „Danke, ich rauche [nicht]! “ (Cotton, S. 55) (10) 45 Prozent aller Männer und 28 Prozent der Frauen rauchen. (MM, 4.7.86, S. 16) - Der Umfang des Konsums von Tabakwaren kann durch den Ausdruck wie ein Schlot rauchen i.S.v. ‘sehr viel rauchen’ spezifiziert werden: (11) Kein Wunder, dass du hustest, du r rauchst wie ein Schlot. rauchen 3 NomE etwas [konkr. Objekt/ Substanz] lässt Rauch austreten (12) Der Schornstein raucht. (13) Wir können den offenen Kamin nicht benutzen, weil er raucht. (14) Das Lagerfeuer raucht, die Kalaschnikows stehen bereit. (Zeit, 1.8.97, S. 7) (15) [Hinten] raucht der Grill, aus dem Foyer dringen die ersten Lieder. (nach Spiegel, 33/ 94, S. 10) (16) [In der Nähe von Vulkanen] raucht die Erde. rauchen 4 NomE AdvE; AdvE: aus +D etwas [Substanz: Rauch o.Ä.] tritt irgendwo heraus; ausströmen (17) [Vor pechschwarzen Lavakegeln] raucht weißer Dampf aus der verschneiten Erde. (Zeit, 27.12.96, S. 43) PHRAS Idiom: jemandem raucht der Kopf: jemand spürt die Auswirkungen angestrengter geistiger Arbeit; - Es raucht! : Es gibt Ärger/ Vorwürfe; Die Schornsteine rauchen (wieder).: Die Fabriken arbeiten (wieder)/ Der Wirtschaft geht es (wieder) gut. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb rauchen, es. rea'gieren reagiert reagierte hat reagiert reagieren 1 auf etwas mit etwas eingehen reagieren 2 mit mit etwas eine chemische Reaktion eingehen reagieren 3 etwas als Reaktion auf etwas zeigen SBP reagieren 1 NomE (PräpE1) (PräpE2) BED auf etwas mit etwas eingehen. (1) Hast du auf den Brief [schon] reagiert? BELR NomE: dasjenige, das auf etwas eingeht: Person/ Institution/ Tier (2) Mit scharfer Kritik haben [gestern] WWissenschaftler aus Frankreich und den USA auf die Ankündigung einer erfolgsversprechenden Therapie der praktisch immer tödlich verlaufenden Immunschwächekrankheit Aids reagiert. (3) Es geht nicht an, dass eeine Behörde [erst dann] reagiert, wenn es Beschwerden hagelt. (MM, 25,6,87, S. 21) (4) D Der Hund reagierte [nicht] auf die Rufe seines Herrn und rannte einem Kaninchen nach. (PräpE1): auf +A: dasjenige, auf das eingegangen wird: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt geistiges Produkt] SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt (5) Als positives Beispiel nannte er die Holzindustrie, die [rasch] a auf die im vergangenen Jahr aufgekommene Formaldehyd-Diskussion reagiert und entsprechende schadstoffärmere Produkte auf den Markt gebracht habe. (MM, 9.1.85, S. 14) (6) [Warum] reagiert die Politik [so zögernd] a auf die anhaltende Arbeitslosigkeit? (7) A Auf seine Bedrohungen reagierte sie mit einer Anzeige bei der Polizei. (8) Sie hat aauf seine Briefe [nicht] reagiert. dass-S : (9) Mit der neuen Kreditkarte reagierte die Wirtschaft darauf, d dass gerade junge Leute verstärkt Gefallen am bargeldlosen Bezahlen fänden. (MM, 24.6.87, S. 7) (PräpE2): mit +D: dasjenige, womit auf etwas eingegangen wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat damit: Handlung (10) Der Vermieter hatte die Miete drastisch erhöht. Der Mieter reagierte m mit einer Klage vor Gericht. (11) M Mit einem größeren Platzangebot für Nichtraucher wollen Fluggesellschaften [nun] auf den sich ausbreitenden No- Smoking-Trend reagieren. (Zeit, 20.3.87, S. 71) (12) Die Polizei reagierte m mit Tränengas und Wasserwerfern. (taz, 23.2.99, S. 1) (13) Der Kremlchef revanchierte sich mit der Zusicherung, dass die Sowjetunion auf die Veränderungen in Osteuropa [nicht] m mit Gewalt reagieren werde. (BerlZ, 11.10.97, S. VIII) dass-S : (14) Auf die Vorwürfe seines Vorgesetzten reagierte der Angestellte ddamit, d dass er seine Kündigung einreichte. PASSK Werden-Passiv werden: (15) Auf den Schülerrückgang wurde mit einem Einstellungsstopp für junge Lehrer reagiert. WORTB die Reaktion ANM - Die PräpE1 und/ oder PräpE2 werden häufig realisiert. - Häufig wird mit einer AdvG [ablehnend, angemessen, effizient, treffend, zielstrebig o.Ä.] auf die Art und Weise, wie jemand/ etwas auf etwas eingeht, Bezug genommen: (16) Auf die Herausforderung durch randalierende Jugendliche hat die Polizei mit ihrem entschlossenen und ruhigen Auftreten [aangemessen und effizient] reagiert.; s. auch (5) und (6). W.BED reagieren 2 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D [Chemie] etwas [Substanz] geht mit etwas [Substanz] eine chemische Reaktion ein (17) Dieser Sauerstoff hat [explosionsartig] mit dem heißen Grafit reagiert. (nach MM, 2.5.86, S. 2) reagieren 3 NomE (PräpE1) (PräpE2); (PräpE1): auf +A; (PräpE2): mit +D jemand/ etwas [Konkretum] zeigt etwas [Vorgang] als Reaktion auf etwas [keine Restr.] (18) Es gibt Menschen, die auf Erdbeeren mit Rötungen, Erbrechen und [sogar] mit Atemnot reagieren. (19) Mit Unverständnis und Wut reagierten die Vertreter in der Türkei auf den Entscheid, die Fans vom Halbfinal-Rückspiel in England auszuschließen. (nach MM, 15.4.2000) (20) Die Sensoren der Schrittmacher reagieren auf die Temperatur oder die Sauerstoffsättigung des venösen Blutes, auf den Druck im rechnen 595 Herzen, auf mechanische Erschütterungen des Körpers oder auf den Atemrhythmus. (21) [Jedes Mal, wenn ich diesen Modeschmuck trage,] reagiert meine Haut mit Pickeln. (22) Die Leertaste reagiert [schnell und leicht wie eine Schreibtaste]. (IBM, Gerätebeschreibung, S. 13) (23) Verzweifelt trat er immer wieder auf die Bremse, aber sie reagierte [nicht]. G.ANM - Gelegentlich wird reagieren als Kommunikationsverb i.S.v. ‘reagierend sagen’ verwendet: (24) Der US-Botschafter in Moskau reagierte später wütend: „Dieser Mann lügt durch seine Zähne.“ (nach Zeit, 11.4.86, S. 2) reali'sieren realisiert realisierte hat realisiert realisieren 1 etwas verwirklichen realisieren 2 etwas begreifen realisieren 3 die Verwirklichung von etwas verkörpern SBP realisieren 1 NomE AkkE BED bewirken, dass etwas Wirklichkeit wird; verwirklichen . (1) Kann man diese Pläne realisieren? BELR NomE: derjenige, der etwas verwirklicht: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) [Beim Heizkraftwerk in der Hochhaussiedlung] will dder Eigentümer die neuesten Reinigungstechniken realisieren. (nach MM, 20.3.87, S. 3) (3) [Aus eigenen Mitteln] kann das Forschungszentrum dieses Projekt [nicht] realisieren. (4) E Ein politisch geeintes, freies Europa muss die Idee des freiheitlichen demokratischen und sozialen Verfassungsstaates [auf einer neuen Ebene] realisieren. (CSU, Progr., S. 70) (5) D Das Modell zur Neuregelung der Hinterbliebenenrenten realisiert die Gleichstellung von Witwern und Witwen. (nach Zeit, 15.2.85, S. 22) AkkE: dasjenige, das verwirklicht wird: Abstraktum [als Idee, Plan o.Ä.] (6) Sinnvoller, als ein Bürgerrecht auf Einkommen zu fordern, ist es, ddas Recht auf Arbeit zu realisieren. (Zeit, 11.7.86, S. 19) (7) Das Ensemble beschränkte sich darauf, Mozarts Partitur [bis ins kleinste Detail genau] zu realisieren. (nach MM, 16.1.87, S. 36) (8) Es wäre ein Wahnsinn, jene Sanktionen zu realisieren, d die das amerikanische Repräsentantenhaus beschlossen hatte. (Zeit, 8.8.86, S. 1) (9) Um s seinen geplanten Bonn-Besuch [bald] realisieren zu können, braucht der SED-Chef auch noch „grünes Licht“ vom Generalsekretär der KPdSU. (nach MM, 17.4.86, S. 2) (10) Die Banken machten sich daran, TTelebanking zu realisieren. (Zeit, 22.5.87, S. 27) (11) Schon als Junge hatte er sich ein Segelflugzeug gewünscht, [jetzt] konnte er ddiesen Traum realisieren. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat nachgewiesen, dass dieses Modell [kostenneutral] realisiert werden könnte. (Zeit, 22.11.85, S. 33) sein : (13) Die Währungsunion ist [nunmehr] realisiert. (nach RhM, 17.8.90, S. 18) WORTB die Realisation, die Realisierung; realisierbar ANM - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [aus +D/ ...] kann auf die Kosten bzw. Finanzierung der Realisierung Bezug genommen werden: s. (3) und (12). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [durch +A/ ...] kann die Verfahrensweise charakterisiert werden : (14) Man will die von den Politikern beabsichtigte Harmonisierung [ddurch die gesetzlich verankerte Mitbestimmung der Arbeitgebervertreter im Aufsichtsrat der großen Unternehmen] realisieren.; s. auch (15). - realisieren 1 wird gelegentlich in der Passivkonstruktion etwas ist zu realisieren verwendet : (15) [Technisch] i ist die Automatisierung zzu realisieren. (MM, 6.11.87, S. 9) - realisieren 1 wird gelegentlich in Verbindung mit lassen in der Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion etwas lässt sich realisieren verwendet : (16) Solche Hirngespinste llassen sich [nicht] rrealisieren. (Zeit, 8.3.85, S. 70) W.BED realisieren 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] wird sich einer Sache bewusst; begreifen (17) Kann oder will die Regierung diese Tatsache [nicht] realisieren? dass-S : (18) Erst als die Nationalhymne erklingt, realisiert (es) die junge Läuferin, dass sie die Goldmedaille gewonnen hat. w-Frag : (19) Die Verantwortlichen hatten (es) [viel zu spät] realisiert, welche Gefahr das marode Kernkraftwerk darstellte. Hpts : (20) Es dauert eine Weile, bis ich (es) [endlich] realisiere: das ist meine große Chance. realisieren 3 NomE AkkE selten jemand/ etwas [keine Restr.] verkörpert etwas [abstr. Objekt] (21) [In der christlichen Religion] realisiert Maria das Ideal der Frau. (22) Der Besucher traut seinen Augen nicht: mitten in einem deutschen Park dieses Haus, das seine Vorstellung von einer Villa im alten Rom realisiert! (23) Die beiden mit starkem Beifall aufgenommenen Werke realisieren [trotz ungewohnter Töne] [auf anschauliche Weise] die Gattung Musiktheater. (nach MM, 9.6.88, S. 40) (24) Die mit großem Ernst geführte Debatte hat [so eindrucksvoll wie überzeugend] die Funktion der parlamentarischen Demokratie realisiert. G.ANM - realisieren wird auch fachsprachlich verwendet i.S.v. ‘in Geld umwandeln’ : (25) Die gute Börsenlage wurde genutzt, um Kursgewinne von 15 Mio. Mark zu realisieren. (MM, 11.7.86, S. 8) und i.S.v. ‘mit künstlerischen Mitteln verwirklichen’ : (26) Dieser scheinbar so amerikanische Film ist tatsächlich der erste deutsche, den Wenders [seit „Im Lauf der Zeit“] realisiert hat. (nach Zeit, 11.1.85, S. 33) 'rechnen rechnet rechnete hat gerechnet rechnen 1 etwas nach den Regeln der Mathematik lösen rechnen 2 mit das Eintreten von etwas als ziemlich sicher ansehen rechnen 596 rechnen 3 etwas ermitteln rechnen 4 unter/ zu etwas als zu etwas gehörig betrachten rechnen 5 in etwas in etwas umrechnen rechnen 6 als etwas als ein solches bewerten rechnen 7 auf sich auf etwas verlassen rechnen 8 zu zu etwas gehören rechnen 9 auf/ für/ pro für etwas irgendwieviel veranschlagen rechnen 10 als als ein solches bewertet werden SBP rechnen 1 NomE (AkkE) BED etwas nach den Regeln der Mathematik lösen . (1) Meine Tochter kann [gut] rechnen. BELR NomE: dasjenige, das etwas nach den Regeln der Mathematik löst: Person/ konkr. Objekt [Computer o.Ä.] (2) IIch rechnete [noch einmal] und kam wieder zu dem gleichen Ergebnis. (3) [Wie schnell] CComputer [wirklich] rechnen, ist für Außenstehende kaum nachvollziehbar. (MM, 30.4.86, S. 3) (AkkE): NG/ Zeichengruppe: dasjenige, das nach Regeln der Mathematik gelöst wird: abstr. Objekt [mathematisches Problem, Aufgabe o.Ä.]/ [indirekt mathematischer Ausdruck] (4) Kommen Sie bitte an die Tafel und rechnen Sie ffolgende Aufgabe: ... (5) Wofür ein Mathematiker früher Stunden brauchte, ddas rechnet [heutzutage] ein Großrechner [in Minuten]. (6) Kannst du ddie Wurzel von 196 [im Kopf] rechnen? (7) [Noch] rechnet der Sechsjährige 3 3+4+7 [mit Hilfe seiner Finger]. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) Die Prüfungsaufgaben durften [mit dem Taschenrechner] gerechnet werden. sein : (9) Ist das [richtig] gerechnet? WORTB der Rechner, die Rechnung; rechnerisch ANM - Der mathematische Ausdruck in Form einer Zeichengruppe kann unterschiedliche Ausprägungen haben. - Mit einer PräpG [in +D/ nach +D] kann auf die Maßeinheit für die Berechnung einer bestimmten Dimension Bezug genommen werden : (10) Entfernungen zwischen der Erde und den Sternen werden [nnach Lichtjahren] gerechnet. (11) [Früher] rechnete man [in Deutschland] [nicht] [iin Kilo und Tonne], sondern [nnach Pfund und Zentner]. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [häufig Taschenrechner, Rechenart o.Ä.] Bezug genommen werden : (12) In welcher Klasse lernen die Schüler, [mmit Logarithmen] zu rechnen? ; s. auch (7) und (8). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann auf das Verfahren Bezug genommen werden : (13) Die modernen Großrechenanlagen rechnen [eelektronisch]. (14) Eine so komplizierte Aufgabe muss ich [s schriftlich] rechnen.; s. auch (6). - Statt der AkkE findet man gelegentlich eine PräpG [an +D], mit der ausgedrückt wird, dass es sich um eine länger andauernde Handlung handelt. In diesem Fall wird häufig eine temporale AdvG oder PräpG [seit +D/ ...] hinzugefügt : (15) [S Seit einer Stunde] rechnet der Junge [schon] a an seinen Hausaufgaben. SBP rechnen 2 mit NomE PräpE BED das Eintreten von etwas als ziemlich sicher ansehen . (16) Mit solchen Schwierigkeiten hatten wir [nicht] gerechnet. BELR NomE: derjenige, der etwas als sicher ansieht: Person/ Institution/ [indirekt geistiges Produkt/ Veranstaltung/ Handlung] (17) Mit einer Anklage muss ddie Arbeitslose rechnen, die nebenher als Putzfrau schaffte, ohne ihre Nebentätigkeit anzugeben. (nach MM, 13.3.85, S. 21) (18) B Bund, Länder und Gemeinden können mit einem kleinen Plus in ihren Kassen rechnen. (nach FR, 3.5.90, S. 6) (19) DDie Branche rechnet [alleine in der Bundesrepublik] mit dem Absatz von einer Million CD-Geräten. (nach MM, 28.8.87, S. 3) (20) D Die Memoiren von Politikern können mit einer großen Aufmerksamkeit der Historiker rechnen. (21) JJede Ausstellung über Van Gogh kann mit vielen Besuchern rechnen. (22) BBemerkungen des Staatsoberhauptes zu Themen, die den Bürger bewegen, können [in der Regel] mit breiter Aufmerksamkeit rechnen. (Bundespräs., S. 44) PräpE: mit +D: dasjenige, dessen Eintreten als ziemlich sicher angesehen wird: Ereignis/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat damit: Sachverhalt/ Handlung (23) Vier Personen müssen m mit Ermahnungen rechnen. (MM, 18.1.99, S. 8) (24) [Zur Wochenmitte] kann man [nach heftigen Gewittern] m mit einer Abkühlung rechnen. (25) Wer wird [denn] [immer] [gleich] m mit dem Schlimmsten rechnen! (26) M Mit wie viel Zuhörern darf er [heute] rechnen? (Strittmatter, S. 312) (27) Der Arzt unterließ den Hinweis an die Schwangere und ihren Ehemann, dass sie mit einem schwerstbehinderten Kind zu rechnen hätten. (nach MM, 13.9.85, S. 11) (28) Diejenige Forschergruppe, die als Erste ein wirksames Mittel gegen AIDS präsentiert, darf [mit großer Wahrscheinlichkeit] m mit einem Nobelpreis rechnen. (nach MM, 7.4.87, S. 9) (29) MMit 50 Millionen DM müsse die Bundesregierung [für 1986] [an zusätzlichen Planungskosten für Eureka-Vorhaben] rechnen. (MM, 2.11.85, S. 7) dass-S : (30) Ein Autofahrer, der die Kurzparkgelegenheit missbraucht und seinen Wagen verbotswidrig mehrere Stunden dort abstellt, muss ddamit rechnen, d dass das Fahrzeug abgeschleppt wird. (nach MM, 26.7.86, S. 49) (31) Der Geschäftsführer vom Erzeugergroßmarkt in Heidelberg rechnet, dass bis zum Wochenende das Geschäft mit dem kalorienarmen Spargel richtig anläuft. (nach MM, 23.4.96) Inf+ : (32) Herr Jedermann kann ddamit rechnen, 770,46 Jahre alt zu werden. (Zeit, 3.1.86, S. 2) Hpts: (33) Ich rechne [fest] (d damit), d du kommst morgen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (34) [Vor allem aus witterungsbedingten Gründen] muss [für den Dezember] mit einer kräftigen Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik gerechnet werden. (MM, 5.1.88, S. 1) rechnen 597 ANM - Das Korrelat wird meist realisiert. - rechnen 2 mit wird häufig in der Passivkonstruktion es ist mit etwas zu rechnen verwendet : (35) Wie ein Sprecher des Studentenrates mitteilte, iist [voraussichtlich] [schon nächste Woche] m mit dem Streik zu rechnen. (Welt, 28.1.66, S. 1) (36) EEs war damit zu rechnen, ddass die Beseitigung des Atommülls zum Problem werden würde. W.BED rechnen 3 NomE AkkE; AkkE: Zahlwort/ PG [definit]; AkkSE ohne Korrelat jemand [Person/ Institution] ermittelt etwas [Sachverhalt/ [als Ergebnis]] mit mathematischen Methoden; errechnen (37) Welcher Schwachkopf hat das gerechnet? (38) Ich habe zweihundertfünfzig gerechnet, ist das die richtige Lösung? dass-S : (39) Das Bundesbauministerium rechnet, dass pro Tag etwa hundert Hektar Boden für Siedlungszwecke verbraucht werden. (nach Zeit, 31.5.96, S. 23) - Die AkkE wird meist in Form einer SE realisiert. rechnen 4 unter/ zu NomE AkkE PräpE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: unter +A/ zu +D jemand betrachtet jemanden/ etwas [keine Restr.] als zu jemandem [Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von konkr. Objekten/ von abstr. Objekten: Klasse o.Ä.] gehörig; zählen zu (40) Er hatte bei seinem Meister nichts anderes erreicht, als dass dieser ihn [nicht mehr] zur Elite der Forscher rechnete. (nach Bamm, S. 11) (41) Man kann Österreich zu den beliebtesten Urlaubsländern rechnen. (42) Den Rubin rechne ich zu den schönsten Edelsteinen. (43) [Bis heute] werden von der amerikanischen Seuchenbehörde in Atlanta nur Heterosexuelle unter die Drogenabhängigen gerechnet. (Zeit, 18.10.85, S. 81) dass-S : (44) Zu den bittersten Erfahrungen seines Lebens rechnet (es) Thomas, dass er dem Apparat der Bürokratie so ohnmächtig ausgeliefert war. Inf+ : (45) Ich rechne (es) zu den größten Vorzügen eines Menschen, sich unbedingt auf ihn verlassen zu können. - Die PräpE wird meist in Form der PräpG [zu +D] realisiert. rechnen 5 in NomE (AkkE) PräpE; PräpE: in +D jemand rechnet etwas [abstr. Objekt: Dimension [Preis, Entfernung o.Ä.]] in etwas [abstr. Objekt: Maßeinheit] um (46) Wenn man [bei diesem günstigen Wechselkurs] den Preis in Mark rechnet, sind die Bücher hier spottbillig. (47) Es ist gar nicht so einfach, 43 km in Yards zu rechnen. rechnen 6 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A/ mit AdjG/ mit Part. II jemand [Person/ Institution] bewertet jemanden/ etwas [keine Restr.] als einen solchen/ ein solches (48) Manche Reiseveranstalter rechnen Kinder bis zu zehn Jahren als halbe Person. (49) Auch die Jahre Ihrer Berufstätigkeit vor Einführung der Zusatzrente rechnet man [bei der Berechnung Ihrer Rente] als Zugehörigkeit zu dem betreffenden Zusatzrentensystem. (50) Ein Auto rechnet als neu, wenn es nach seiner Auslieferung weniger als ein Jahr beim Händler steht. (51) [Nach mehr als zehn Jahren] wird diese Straftat als verjährt gerechnet. rechnen 7 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] verlässt sich in einer bestimmten Situation auf jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt/ Handlung]; zählen auf (52) Er ist ein Mensch, auf den man [in schwierigen Situationen] [stets] rechnen kann. (53) Die Regierung rechnet [in dieser Frage] [fest] auf die Unterstützung der Nachbarstaaten. (54) Wenn man auf die Vernunft des Menschen [nicht gewiss] rechnen kann, bleibt dann überhaupt noch ein Grund des Vertrauens? (nach Jaspers, S. 490) dass-S : (55) Milosevic kann darauf rechnen, dass dieser Versuch am Veto von Russen und Chinesen scheitern würde. (nach taz, 2.3.98, S. 10) Inf+ : (56) Du solltest [lieber] [nicht] darauf rechnen, ihn vom Gegenteil überzeugen zu können rechnen 8 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand/ etwas [keine Restr.] gehört zu jemandem [Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von konkr. Objekten/ von abstr. Objekten: Klasse o.Ä.]; zählen zu (57) [Nach dem Verständnis der Arbeitsgemeinschaft] rechnen Kriegsverbrecher [nicht] zu den politischen Häftlingen. (MM, 7.1.87, S. 2) (58) Wale zählen nicht zu den Fischen, sie rechnen [vielmehr] zur Klasse der Säugetiere. (59) Kaffee rechnet zu den Genussmitteln. dass-S : (60) Dass Menschen in Konzentrationslagern gequält und vergast wurden, rechnet zu den schlimmsten Kapiteln deutscher Geschichte. Inf+ : (61) Zu den glücklichsten Momenten im Leben von Frau und Mann rechnet (es), ihr Neugeborenes im Arm zu halten. rechnen 9 auf/ für/ pro NomE PräpE AdvE; PräpE: auf +A/ für +A/ pro +A; AdvE: NG im A jemand veranschlagt für jemanden/ etwas [keine Restr.] irgendwieviel (62) Wenn man 20.000 Mark an Neuausstattung pro Musikraum rechnet, dann ist das nicht viel. (taz, 24.3.90, S. 27) (63) Pro Person rechnet man 2 bis 3 Knoblauchzehen, 1 Eigelb, 3 bis 4 Esslöffel Olivenöl, 1 Teelöffel lauwarmes Wasser. (taz, 9.12.89, S. 20) (64) Man rechnet ein Team von 4 Leuten auf 100.000 Einwohner. (Zeit, 1.11.85, S. 41) (65) Für die Fahrt zum Flughafen müssen Sie mindestens eine halbe Stunde rechnen. - Wenn die AdvE mit einer NG im A belegt ist, ist ein volles Passiv möglich: (66) Pro Gast wurde von der Catering-Firma nur ein Brötchen gerechnet. rechnen 10 als NomE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im N/ mit AdjG/ mit Part. II [ugs] jemand [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] wird als ein solcher/ ein solches/ als so bewertet; zählen als reden 598 (67) Der Brief ist sehr schwer. [Vielleicht] rechnet er [schon] als Päckchen. (68) Rechnet eine mündliche Zusage als Vertrag? (69) Du meinst also, Gerissenheit rechnet [heutzutage] als clever? (70) Eine Person, die wegen Staatsverleumdung verurteilt wurde und inhaftiert war, rechnet als politisch verfolgt. PHRAS Idiom: rechnen können: die verfügbaren finanziellen Mittel sparsam und effektiv verwenden; mit dem/ jedem Pfennig rechnen: äußerst sparsam sein G.ANM - Gelegentlich wird rechnen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘rechnend sagen’ verwendet: (71) „Alles in allem“, rechnet der Anwalt, „bleibt Fielmann auf Kosten von 750.000 Mark sitzen.“ (nach Spiegel, 40/ 93, S. 125) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb rechnen, sich. VERBF ausrechnen 'reden redet redete hat geredet reden 1 mit über mit jemandem ein Gespräch über etwas führen reden 2 seine Gedanken in Worte fassen reden 3 Geheimes verraten reden 4 etwas mündlich äußern reden 5 über/ von etwas über jemanden sagen reden 6 mit mit jemandem sprachlich Kontakt haben reden 7 über/ von sich über etwas äußern reden 8 von eine Person oder eine Sache mit etwas bezeichnen reden 9 zu sich an jemanden richten reden 10 von eine Person oder eine Sache etwas zuordnen reden 11 über/ zu über etwas eine Rede halten reden 12 sich irgendwohin äußern SBP reden 1 mit über NomE PräpE1 v PräpE2 BED mit jemandem ein Gespräch über jemanden/ etwas führen oder sich mit jemandem sprachlich über jemanden/ etwas austauschen; sprechen . (1) Darüber muss ich [noch] mit meinem Rechtsanwalt reden. BELR NomE: derjenige, der ein Gespräch führt: Person/ Institution (2) DDie Mutter versuchte verzweifelt, [vernünftig] mit dem Jungen zu reden, und erreichte gar nichts damit. (nach MM, 19.10.85, S. 48) (3) DDie Geschäftsführung redet [nicht] mit uns, es wird einfach verfügt. (Spiegel, 40/ 93, S. 20) PräpE1: mit +D: derjenige, mit dem ein Gespräch geführt wird: Person/ Institution (4) Man konnte mmit Brecht [im Grunde genommen] über nichts anderes reden als über sein Werk. (Spiegel, 40/ 93, S. 282) (5) Der Direktor will m mit dem Ministerium über die Neugliederung des Instituts reden. PräpE2: über +A: dasjenige, worüber ein Gespräch geführt wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt (6) Über mein Leben gab es nicht viel zu berichten, keine Ehe, keine Kinder, keine Familie, üüber die man hätte reden müssen. (nach C. Brückner, S. 84) (7) Mit ihm kann man über alles reden, ü über Tiere und Mineralien, über private Probleme und philosophische Theorien, über Kinder, über Krankheiten, über die Angst und [sogar] üüber das Backen von Weihnachtsplätzchen. dass-S : (8) Hat sie mit jemandem d darüber geredet, ddass sie ihre Stelle verloren hat? Inf+ : (9) Max hat mit seinem Freund d darüber geredet, iim Sommer wieder eine Fahrradtour um den Bodensee zu organisieren. ob-Frag : (10) Maria wird mit ihren Eltern ddarüber reden, ob sie auch allein nach Wien fahren darf. w-Frag : (11) Sie hat [nie] mit mir ddarüber geredet, wwie sie über die Grenze kommen konnte. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (12) [Zu Hause] wurde [nie] über Sexualität geredet. ANM - Gelegentlich wird mit der PräpE1 auf ein Tier oder ein konkr. Objekt Bezug genommen : (13) Zu den bekanntesten Publikationen von Konrad Lorenz zählt „Er redete m mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen“. (MM, 1.3.89) (14) Sie war so einsam, dass sie anfing, mmit den Wänden zu reden. - Häufig wird mit reden 1 mit über auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden : (15) Obwohl wir drei Jahre zusammengearbeitet haben, haben wir [nie] über persönliche Dinge geredet. (16) [Am kommenden Mittwoch] wollen d die Arbeitgeber und die Gewerkschaft über diesen Vertrag reden. (nach Zeit, 1.2.85, S. 22). (17) EEltern und Kinder haben wieder gelernt, mmiteinander zu reden. SBP reden 2 NomE (AdvE) BED seine Gedanken in Worte fassen und irgendwie aussprechen; sprechen. (18) Er konnte [nicht ] [zu Ende] reden. BELR NomE: derjenige, der seine Gedanken in Worte fasst: Person (19) Ich glaube, ich studiere Jura oder gehe in die Politik. Ich rede [doch] [so gerne]. (20) [Früher] durften ddie Kinder [bei Tisch] [nicht] reden. (21) Ich habe für das Mikrophon bezahlt, und ich bestimme, wwer [hier] redet. (Zeit, 18.1.85, S. 7) (AdvE): AdvG/ in +D/ mit +D/ ...: Art und Weise (22) Vielleicht liegt unser Erfolg darin, dass wir vverständlich reden. (nach Stern, 16.6.87, S. 31) (23) Reden Sie ddeutlich und nicht zu schnell, wenn Sie verstanden werden wollen. (24) [In dieser Aufführung] redeten die „Bremer Stadtmusikanten“ ttürkisch. (nach MM, 18.2.89) (25) I In schön geordneten Sätzen ohne jede Dialektfärbung redete er, aber mit einem leichten Sprach- oder Klangfehler. (Spiegel, 1/ 93, S. 129) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (26) Es wird [nicht] geredet [während der Klausur]! reden 599 WORTB der Redner/ die Rednerin, die Rede, das Gerede W.BED reden 3 NomE jemand verrät Geheimes bei der Polizei o.Ä. (27) [Unter der Folter] redet jeder. (28) Wir müssen schnell weg hier, Paul ist von der Polizei geschnappt worden. Wenn er redet, sind wir geliefert. reden 4 NomE AkkE jemand äußert etwas [abstr. Objekt: Wort, Text o.Ä.] mündlich; sprechen (29) Er redet [nur] Unsinn. (30) [Seit dem Unfall] hat das Kind kein Wort mehr geredet. (31) Was die Personen reden [in Rohmers Film], taugt nicht zur Bezeichnung von Gegenständen und Sachverhalten und ist für die Mitteilung von Empfindungen völlig ungeeignet. (Zeit, 26.4.85, S. 60) reden 5 über/ von NomE AkkE/ AdvE PräpE; AkkE: meist subst. AdjG; PräpE: über +A/ von +D; AdvE: AdvG [meist gut, schlecht] jemand sagt etwas [abstr. Objekt: Bewertung] über jemanden [Person/ Institution] bzw. äußert sich irgendwie über jemanden; sprechen (32) Joachim redet nur Gutes über seine Kollegen. (33) Fast alle Schüler reden schlecht über ihre Schule. Erst wenn sie älter werden, fangen sie an, gut über ihre alte Schule und ihre Lehrer zu reden. (34) Wenn man [in der Öffentlichkeit] schlecht von einem Menschen redet, kann man wegen übler Nachrede verklagt werden. - Wenn reden 5 über/ von ohne AkkE/ AdvE verwendet und die PräpE mit über +A belegt wird, ist die Äußerung meist negativ i.S.v. ‘klatschen, tratschen’ zu verstehen : (35) Wenn du dich so schminkst, werden die Nachbarn über dich reden. Auch wenn bei reden 5 über/ von ausschließlich die NomE realisiert wird, ist die Äußerung meist negativ zu verstehen : (36) Du musst das Treppenhaus öfters reinigen, die Nachbarn reden [schon]. reden 6 mit NomE (AkkE) PräpE; PräpE: mit +D jemand hat mit etwas [abstr. Objekt: Worte] sprachlich Kontakt mit jemandem; sprechen (37) Seit wir uns verkracht haben, redet mein Mann [nicht mehr] mit mir. (38) Was redet er mit dir? (39) Ich glaube nicht, dass er dummes Zeug mit ihr geredet hat. (40) Sie kann es lange aushalten, ohne eine Silbe mit mir zu reden. - Häufig wird mit reden 6 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch miteinander ersetzt : (41) Seitdem sie sich bei der Hochzeit ihres Sohnes wieder getroffen haben, reden m mein Onkel und meine Tante [wieder] mmiteinander. reden 7 über/ von NomE PräpE; PräpE: über +A/ von +D; PräpSE mit obl. Korrelat darüber/ davon jemand [Person/ Institution] äußert sich über etwas [keine Restr.]; sprechen (42) Jeder redet über Bildung. (Zeit, 18.1.85, S. 29) (43) Die Zeitungen reden vom Terrorismus, von Ökologie, von Neutralismus, Pazifismus, Riesendemonstrationen, von Alternativbewegungen, die sich in Deutschland ausbreiten sollen. (44) Ich rede über Pünktlichkeit und ihr kommt zu spät zurück. (Zeit, 14.2.86, S. 10) (45) Alle reden über „die neue Armut“, aber keiner tut etwas dagegen. dass-S : (46) Er hatte [nie] darüber geredet, dass er nach Australien auswandern wollte. Inf+ : (47) Er redete [nur vage] davon, die Verhandlungen zügig zu Ende führen zu wollen. (nach Spiegel, 3/ 90, S. 28) w-Frag : (48) Sie redet davon, wie widerlich ihr der Beischlaf ist. (MM, 30.1.88, S. 52) reden 8 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand bezeichnet eine Person oder eine Sache mit jemandem/ etwas [Vorgang [als Bezeichnung]]; sprechen (49) Strauß redet [spöttisch] von dem „Herrn Amtsträger Kohl“. (nach Zeit, 31.5.85, S. 1) (50) Der technische Leiter der Nuklearfirma verstieg sich jetzt gar dazu, von einer „ganz normalen Betriebsstörung“ zu reden, bevor das Ausmaß des Schadens überhaupt zu übersehen war, so als handele es sich um einen Wasserrohrbruch. (nach MM, 29.4.87, S. 2) reden 9 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D jemand richtet seine Worte an jemanden; sprechen (51) Als Helmut Kohl und Hans Modrow gemeinsam auf der Tribüne standen und zu einem Millionenpublikum redeten, taten sie das nicht nur als Politiker in Regierungsverantwortung, sondern auch als Wahlkämpfer. (nach RhM, 1. Halbj. 1990) (52) Auch der Sohn redet, weil ihm keiner zuhört, zu sich selber. (Zeit, 24.1.86, S. 51) (53) Eines konnte Danton, einer der führenden Köpfe der französischen Revolution, hervorragend: er konnte zum Volk reden. reden 10 von NomE PräpE (AdvE); NomE: NG/ häufig PG [man, wir]; PräpE: von +D; (AdvE): ab +D/ bei +D/ ... jemand ordnet eine Person oder eine Sache unter irgendwelchen Voraussetzungen etwas [Sachverhalt/ Handlung] [als Begriff] zu; sprechen (54) Die Ärzte reden [schon] von einer Epidemie. (55) Wir können [nicht] von Intervention reden, wenn die Handlung nicht geplant ist, um eine anerkannte Regel des Rechts, der Moral oder ein bestimmtes politisches System zu verteidigen oder zu fördern. (nach Schwarz, S. 269) (56) Ab 35 Grad Hitze reden wir von einer Sauhitze. (MM, 24.8.89) (57) Bei einer Familie mit sieben Kindern kann man [wirklich] von Kinderreichtum reden. reden 11 über/ zu NomE PräpE v AdvE; PräpE: über +A/ zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat darüber; AdvE: auf +D/ bei +D/ vor +D/ zu +D/ ... jemand hält irgendwo [Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung]] eine Rede über etwas [keine Restr.] oder zu etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt]; sprechen (58) „Wir kriegen mit, dass sehr viele Frauen gar nicht darüber informiert sind, dass es wirklich sichere Alternativen gibt“, so Renate Stauffer, die [auch] über Empfängnisverhütung durch Diaphragma-Benutzung reden wird. (MM, 31.10.87, S. 18) (59) Es gibt Menschen, die es hassen, vor regeln 600 Publikum reden zu müssen, andere genießen das. (60) Sie wollen [am 13. Februar] zum 50. Jahrestag des Bombenangriffes auf Dresden durch alliierte Kampfflugzeuge reden. (nach Spiegel, 51/ 94, S. 22) (61) Der Bundespräsident wird im Bundestag zum Thema „Innere Sicherheit“ reden. dass-S : (62) Auf der „Grünen Woche“ in Berlin wollen Wissenschaftler darüber reden, dass die Qualität des Trinkwassers auch mit der Art und der Menge der auf den Feldern verwendeten Düngemittel zusammenhängt. reden 12 NomE AdvE; AdvE: in +A/ durch +A/ ... jemand äußert sich irgendwohin [konkr. Objekt: Räumlichkeit, Gerät o.Ä.]; sprechen (63) Es wird [lautstark] geredet von einem Zimmer ins andere, durch die Tür des Badezimmers und stets gibt es Streit. (MM, 10.6.89) (64) Er redet [nicht gerne] auf den Anrufbeantworter. (65) Die Menschen werden [lustvoll] ins nächste Mikrophon reden, das ihnen entgegengehalten wird. (nach Stern, 5.8.93, S. 133) PHRAS Idiom: (über etwas) (nicht) mit sich reden lassen: (nicht) bereit sein, über etwas zu diskutieren und nachzugeben; (viel) von sich reden machen: Aufmerksamkeit erregen; jemandem ins Gewissen reden: versuchen, jemanden mit moralischen Argumenten zu beeinflussen; gut/ leicht reden haben: es leicht haben, es sich leicht vorstellen; jemandem nach dem Munde reden: die Meinung von jemandem vertreten, um diesem zu schmeicheln, aus Angst o.Ä.; in den Wind reden: vergeblich reden; jemandem/ etwas das Wort reden: jemandem Recht geben, jemanden/ etwas unterstützen; ein paar (harte) Worte mit jemandem reden: mit jemandem schimpfen; ein offenes Wort mit jemandem reden: jemandem klar sagen, was man von ihm hält, was man von ihm erwartet - um mit ihm/ ihr/ ... zu reden: wie er/ sie/ ... schon sagte,..., in Anlehnung an ihn/ sie/ ...; Darüber lässt sich reden! : Das ist vielleicht möglich.; Lass ihn/ sie/ ... doch reden! : Kümmere dich nicht um das, was er/ sie/ ... sagt, das ist unwichtig. VERBF überreden; verabreden, sich 'regeln regelt regelte hat geregelt regeln 1 etwas ordnen regeln 2 etwas regulieren regeln 3 mit mit jemandem verhandeln, um etwas zu vereinbaren SBP regeln 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas ordnen oder festlegen. (1) Der Verkehr im Zentrum wird durch Ampeln geregelt. BELR NomE: derjenige, der etwas ordnet: Person/ Institution/ [auch Instrument/ Regularität] (2) [Bald] können wwir [über Bildschirmtext] alle Einkäufe erledigen und Finanzgeschäfte regeln. (MM, 11.3.86, S. 24) (3) D Die Stadt regelt die Dinge [in aller Stille]. (nach MM, 12.2.87, S. 17) (4) M Mehrere Ampeln regeln den Verkehr auf der Kreuzung. (5) E Ein Betriebsverfassungsgesetz soll die Rechte und den Schutz von Betriebsräten regeln. (MM, 7.3.90) AkkE: dasjenige, das geordnet wird: Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt (6) Ich habe jetzt keine Zeit, um aangeblich dringende Angelegenheiten zu regeln. (Larsen, S. 305) (7) Der Wortlaut der EG-Verordnung, die dden Handel mit Schaumweinen regelt, ist eindeutig. (nach Spiegel, 47/ 93, S. 127) (8) Das Gesetz von 1982, das dden Schusswaffengebrauch regelte, ist außer Kraft. (nach BerlZ, 27.3.98, S. 3) (9) Wir wollen mmöglichst vieles [selber] regeln. (Spiegel, 45/ 93, S. 18) dass-S : (10) Der Artikel 23 regelt, ddass das Grundgesetz in anderen Teilen Deutschlands nach deren Beitritt in Kraft zu setzen ist. (Vk-Prot. 20.7.90, S. 1163) w-Frag : (11) Keine Vorschrift regelt, w wie viel oder auch nur wie lange ein Richter zu arbeiten hat. (Spiegel, 38/ 93, S. 85) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument durch +A/ mit +D: abstr. Objekt [Regularität]/ Handlung (12) Weil die Ampeln ausgefallen waren, regelten Verkehrspolizisten den Verkehr m mit Trillerpfeifen und mit/ ddurch Handzeichen. (13) Die Veränderung der Rechtschreibung ist nach Auffassung des Gerichts so wesentlich, dass diese vom Land Berlin [nicht] d durch einen Erlass geregelt werden dürfte. (BerlZ, 15.11.97, S. 1) (14) Die Beziehungen zwischen Sachsen-Anhalt und dem Vatikan sind [jetzt] m mit einem Staatskirchenvertrag geregelt. (BerlZ, 16.1.98, S. 6) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Diese Dinge - wie kompliziert sie auch sein mögen - müssen [doch] geregelt werden. (Böll, Ansichten, S. 384) sein : (16) [Bisher] sind weder Arbeitszeiten noch Schichtdienst oder Urlaubsansprüche geregelt. (nach Spiegel, 17/ 93, S. 89) WORTB die Regel, die Reg(e)lung; regelbar, regelhaft ANM - regeln 1 wird häufig im Sein-Passiv verwendet: (17) Die Arbeitsbedingungen ssind [im Handwerk] [gesetzlich, tariflich oder einzelvertraglich] ggeregelt. (Gress, S. 3); s. auch (14) und (16). W.BED regeln 2 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt: Gerät/ Substanz] bewirkt, dass die vorgesehene Stufe, Stärke, Zusammensetzung o.Ä. von etwas [Sachverhalt] eingestellt wird; regulieren (18) Ein anderer Computer regelt die Servolenkung. (Stern, 20.8.87, S. 92) (19) Ein Thermostat regelt die Temperatur der Heizung. (20) Dieser körpereigene Stoff hilft, den Blutdruck zu regeln. (21) Die zweite Hormongruppe regelt den Wasser- und Mineralhaushalt des Körpers. (nach MM, 21.10.86, S. 3) (22) Die Lautstärke der Mikrophone wird [automatisch] geregelt. regeln 3 mit NomE AkkE PräpE; AkkE: NG im A/ häufig PG; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution] verhandelt mit jemandem [Person/ Institution], um etwas [Sachverhalt] zu vereinbaren, zu klären regieren 601 (23) „Ich habe Michael noch nicht gefragt, ob er uns sein Auto borgt.“ - „Lass das nur mich machen, ich werde das [schon] mit ihm regeln! “ (24) Clinton sagte, letztlich sei es aber doch eine private Angelegenheit, die er mit First Lady Hillary und seiner Tochter Chelsea regeln muss. (nach BerlZ, 19.8.98, S. 3) (25) Die SPD-Regierung wird versuchen, mit Bund und Ländern die Frage der Entsorgung des Atommülls zu regeln. (nach BerlZ, 26.5.98, S. 2) - Mit regeln 3 mit kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden : (26) DDie beiden Kontrahenten haben das Problem [zur beiderseitigen Zufriedenheit] geregelt. (27) In Berlin muss mman sich öfter begegnen, mehr mmiteinander regeln, enger zusammenleben. (nach Zeit, 27.8.98, S. 49) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb regeln, sich. re'gieren regiert regierte hat regiert regieren 1 die Staatsgewalt ausüben regieren 2 etwas bedingen regieren 3 etwas beherrschen regieren 4 irgendwo bestimmend sein SBP regieren 1 NomE (AkkE/ PräpE) (AdvE) BED irgendwann über etwas die Staatsgewalt ausüben . (1) Keine Partei war stark genug, um [allein] regieren zu können. BELR NomE: derjenige, der die Staatsgewalt ausübt: Person [als Funktionsträger]/ Institution (2) KKaiser Maximilian 1. regierte von 1493 bis 1519. (Weiler, S. 6) (3) D Die CDU/ CCSU regierte [unangefochten] siebzehn Jahre lang. (Zeit, 24.5.85, S. 1) (4) DDie weiße Minderheit kann [nicht] [mit Kanonen] regieren. (Zeit, 5.4.85, S. 1) (5) DDie Rechte regiert, die Linke opponiert. (Zeit, 4.4.86, S. 5) (AkkE): dasjenige, über das die Staatsgewalt ausgeübt wird: Institution [Staat, Staatsgebiet, Bundesland o.Ä.]/ [indirekt Kollektiv von Personen] (6) Die Opposition ist in der Lage, ddieses Land zu regieren. (RhM, 29.12.89, S. 2) (7) Die CDU regiert seit vielen Jahren das Bundesland Baden-Württemberg. (8) Oberbürgermeister regieren d die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. (9) Das wichtigste Ziel der Tyrannen ist, alles in Besitz zu nehmen - selbst das Volk, ddas sie regieren. (BerlZ, 27.6.98, S. III) (PräpE): über +A: dasjenige, über das die Staatsgewalt ausgeübt wird: Institution [Staat, Staatsgebiet, Bundesland o.Ä.]/ [indirekt Kollektiv von Personen] (10) Der Sozialist François Mitterand regierte vierzehn Jahre lang [wie ein Feudalherr] üüber Frankreich (nach BerlZ, 29.9.2000, S. 11) (11) Präsident Suharto hält sich seit mehr als 30 Jahren an der Macht in dem indonesischen Inselreich und regiert [damit] üüber rund 200 Millionen Menschen. (BerlZ, 10.1.98, S. 2) (AdvE): Zeit AdvG/ in +D/ ...: Zeitpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt NG im A: Zeitdauer (12) König Friedrich II. regierte [in Preußen] iim 18. Jahrhundert. (13) Der Bundeskanzler Gerhard Schröder regiert die Bundesrepublik sseit 1998. (14) Abt Dietrich regierte v von 1313 bis 1337. (Kahsnitz, S. 49) (15) Ludwig XIV. regierte [in Frankreich] 772 Jahre. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) Wurde Baden-Württemberg [bisher] [etwa schlecht] verwaltet und regiert? (MM, 2.10.86, S. 2) sein : (17) Dieses Land ist [gut] regiert. WORTB der Regent/ die Regentin, die Regierung; regierbar ANM - Statt mit der AkkE bzw. PräpE kann mit einer statischen PräpG [in +D] auf dasjenige, über das die Staatsgewalt ausgeübt wird, Bezug genommen werden : (18) Wer regiert [i in Polen]? (Zeit, 31.5.85, S. 4) (19) Nach der Flucht von Jean-Claude Duvalier regieren [iin Haiti] [immer noch] die alten Herren. (nach MM, 13.5.86, S. 3); s. auch (12) und (15). W.BED regieren 2 NomE AkkE [Grammatik] etwas [abstr. Objekt: Präposition, Verb] bedingt etwas [abstr. Objekt: Kasus] (20) Die Präposition „bei“ regiert den Dativ. (21) Transitive Verben regieren den Akkusativ. regieren 3 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt/ Vorgang: meist Gefühl] beherrscht oder lenkt jemanden/ etwas [geografischer Ort/ Sachverhalt] (22) Roboter, Computer, Mikro-Chips, Laser und Elektronik - regieren sie „die Welt im Jahre 2001“? (MM, 30.3.85, S. 63) (23) [Über zwei Millionen Jahre lang] hat Eis die Erde regiert. (MM, 15.3.85, S. 3) (24) Ein Sprichwort sagt: Geld regiert die Welt. (25) Das emotionale Hirn regiert eine ganze Skala von Gefühlsregungen von Freude und Zufriedenheit bis zu Angst und Depression. (MM, 13.3.85, S. 3) (26) Viele Menschen werden von Gefühlen regiert, besonders von Hass, Neid, Sex oder Geiz. regieren 4 NNomE AdvE; AdvE: AdvG/ in +D etwas [Zustand] ist irgendwo bestimmend oder dominierend; herrschen (27) In Osnabrück liegen an einem Bahndamm einige Mietskasernen. [Bis vor gut einem Jahr] regierte hier nur Resignation. (14.6.86, S. 41) (28) In Bonn und Ost-Berlin regiert das Chaos. (FR, 31.3.90, S. 7) (29) In manchen Ländern regieren Korruption, Gewalt und Lüge. (30) In der Mannschaft regiert die Angst. (BerlZ, 17.4.99, S. 38) PHRAS Idiom: etwas nicht mehr regieren können: etwas [Fahrzeug] nicht mehr in der Gewalt haben, nicht mehr lenken können regnen, es 602 'regnen, es es regnet es regnete es hat geregnet es regnet 1 Regen fällt es regnet 2 es fällt etwas in großer Menge herab es regnet 3 es gibt eine große Anzahl von etwas es regnet 4 Regen fällt irgendwohin SBP es regnet 1 - BED Regen fällt . (1) Plötzlich fing es an zu regnen . BELR keine Ergänzungen PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird mit einer AdvG, NG im A oder PräpG [seit +D/ + AdvG/ während +G/ [ugs] +D...] auf die Zeitdauer, während der Regen fällt, Bezug genommen : (2) Es hat [s ständig/ ddrei Wochen lang/ s seit gestern/ wwährend der ganzen Ferien] geregnet. - es regnet 1 wird häufig in dem Ausdruck es regnet in Strömen i.S.v. ‘es fällt Regen in großen Mengen’ verwendet : (3) EEs regnet [seit Tagen] iin Strömen, bald wird die Altstadt überschwemmt sein. W.BED es regnet 2 AkkE es fällt etwas [konkr. Objekt: Konfetti o.Ä./ Substanz: Asche, Sand o.Ä.] in großer Menge herab (4) [Vor einigen Jahren] regnete es gelben Wüstensand. (5) [Um Mitternacht] regnete es Konfetti. (6) Es regnet dicke Tropfen, die immer heller werden, und dann ist es Schnee. (Zeit, 4.7.97, S. 64) (7) [Nach einem Vulkanausbruch] regnet es [tagelang] [in weitem Umkreis] Asche. es regnet 3 AkkE es gibt eine große Anzahl von etwas [abstr. Objekt/ Handlung: Anruf, Glückwunsch o.Ä.] (8) [Beim 60. Geburtstag von unserem Direktor] hat es Glückwünsche und Ehrungen geregnet. (9) Delegierte und Prominenz sind sich bereits sicher, dass es „Anträge regnen“ wird. (taz, 27.6.97, S. 24) (10) [Seit einem Jahr] hatte es [im Haus Blumenkamp] [gegen kritische Mitarbeiter] Abmahnungen durch die Heimleiterin geregnet. (taz, 28.1.98, S. 21) es regnet 4 AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... Regen fällt irgendwohin (11) [In der Nacht zum Samstag oder spätestens am Samstagmorgen] wird es auf die tiefgefrorenen Straßen regnen. (MM, 28.2.86, S. 16) (12) Es regnet in unsere Augen. (Zeit, 8.3.85, S. 54) (13) Es regnete gegen die frisch geputzten Fensterscheiben. (14) Es regnete [mir] in den Kragen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (14). G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb regnen. 'reinigen reinigt reinigte hat gereinigt SBP reinigen NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED etwas von etwas, das als Schmutz, Schadstoff o.Ä. angesehen wird, mittels irgendetwas befreien; sauber machen, säubern . (1) Ich habe meinen Anzug reinigen lassen. BELR NomE: dasjenige, das etwas von etwas befreit: Lebewesen/ Institution/ Organ/ konkr. Objekt [technische Anlage]/ [auch Mittel] (2) D Die Restauratoren reinigen die Fresken von Michelangelo [Zentimeter um Zentimeter], [ganz vorsichtig], um nichts zu zerstören. (nach MM, 11.4.85, S. 31) (3) DDie beiden Firmen aus Hamburg dürfen [auch weiterhin] Tanklastzüge reinigen. (nach MM, 6.2.85, S. 17) (4) In Großstädten werden Bäume gepflanzt, weil ssie die Luft reinigen. (5) D Die Nieren reinigen das Blut. (6) [In einer Stunde] kann d die neue Anlage 20 Tonnen verseuchten Boden reinigen. (nach MM, 21.12.85, S. 17) (7) HHaarshampoos sollten das Haar reinigen, dabei aber auch den natürlichen Glanz des Haares erhalten. (nach Umweltfreundl. Prod., S. 69) AkkE: dasjenige, das von etwas befreit wird: Konkretum (8) Wegen der Bodenverseuchung wurde den Bürgern geraten, KKinder, die draußen gespielt haben, [danach] [gründlich] zu reinigen. (nach MM, 5.5.86, S. 1) (9) [Vor dem Melken] muss man ddie Euter der Kuh [sorgfältig] reinigen. (nach Milch, S. 7) (10) Empfindliche Pullover wasche ich nicht selbst, ich lasse s sie [lieber] reinigen. (11) Es ist ratsam, d die Schreibmaschine [in regelmäßigen Zeitabständen] [gründlich] nachsehen und reinigen zu lassen. (Gebrauchsanw. Olivetti, S. 14) (12) Der Umweltminister kann Unternehmen zwingen, RRauchgase [immer stärker] zu filtern und zu reinigen. (nach Zeit, 19.12.86, S. 3) (PräpE): von +D: dasjenige, von dem etwas befreit wird: konkr. Objekt/ Substanz [als Schmutz, Schadstoff o.Ä.] (13) Die Menschen holten die heilgebliebenen Kleider aus dem Schutt, reinigten sie vvon Sand und Mörtel, sortierten sie und stapelten sie. (nach MM, 16.7.86, S. 3) (14) Der Katalysator reinigt die Autoabgase vvon Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden. (nach MM, 22.3.85, S. 2) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz durch +A [subst. Inf.]: Handlung (15) Die Wunde sollte nnur mit klarem Wasser gereinigt werden. (16) Das alte Bild wird mmit einem weichen Tuch und einer besonderen Lösung [ganz vorsichtig] gereinigt. (17) Die Textilien müssen ddurch mehrmaliges Bürsten, Saugen und Ausschütteln [gründlich] gereinigt werden. (nach MM, 27.8.87, S. 12) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (18) Regenmäntel werden [in 3 Stunden] gereinigt und neu imprägniert. sein : (19) Sie können morgen ihr Kleid abholen, Frau Meyer, [dann] ist es [sicher] [schon] gereinigt. - Bekommen-Passiv : (20) Wenn es gewünscht wird, bekommt/ kriegt man [in guten Hotels] die Kleidung gereinigt. WORTB der Reiniger, die Reinigung; rein, reinlich ANM - Wenn mit der AkkE auf Textilien [Kleidungsstück, Teppich o.Ä.] Bezug genommen wird und reinigen im Passiv oder in Verbindung mit lassen verwendet ist, ist meist ‘chemisch reinigen’ gemeint: s. (1), (10), (18), (19) und (20). reparieren 603 - Statt mit der AdvE kann mit einer modalen AdvG indirekt auf das Mittel Bezug genommen werden : (22) Die kommunalen und industriellen Abwässer werden [bbiologisch, chemisch oder mechanisch] gereinigt. (nach MM, 15.3.85, S. 16) - Pertinenzdativ ist möglich : (23) Die Mutter reinigt [ssich/ d dem Kind] die Fingernägel. PHRAS Idiom: etwas reinigt die Atmosphäre: etwas [heftiger Streit o.Ä.] beseitigt die Spannungen 'reisen reist reiste ist gereist reisen 1 irgendwohin eine Reise machen reisen 2 in Reisen unternehmen, die in etwas ihren Zweck haben reisen 3 irgendwohin transportiert werden SBP reisen 1 NomE (AdvE) BED irgendwohin eine Reise machen . (1) Viele Urlauber reisen [mit dem eigenen Wagen] in den Süden. BELR NomE: derjenige, der eine Reise macht: Person (2) EEin junges Mädchen war [mit seinem Freund] [per Bahn] von Bonn nach Alicante gereist. (MM, 2O.9.86, S. 36) (3) D Die Führungskader durften [unbegrenzt] reisen. (nach Spiegel, 3/ 93, S. 81) (4) EEine Expertengruppe wird [demnächst] in die USA reisen, um sich dort über die technischen Details informieren zu lassen. (Zeit, 17.5.85, S. 19) (AdvE): Ort (aus +D/ von +D) an +A/ nach +D/ ...: (Ausgangsort) Zielort (aus +D/ von +D): (Ausgangsort) Zielort/ [indirekt Person: Veranstaltung/ Handlung] AdvG/ (in) Richtung: Richtung durch +A/ über +A/ NG im A: Strecke (5) Chrustschow reiste a an die Seine. (Zeit, 26.9.86, S. 1) (6) „Ist Ihr Vater manchmal n nach Chikago gereist? “ fragte ich. (Cotton, S. 16) (7) Der Erzbischof von Canterbury reist zum Papst. (nach FAZ, 14.1.66, S. 1) (8) Er ist [regelmäßig] zu medizinischen Kongressen gereist. (9) Frank reist [jedes Jahr im November] z zum Tauchen in die Karibik. (10) Auch aus Holland, der Schweiz und Österreich reisten Interessenten i in die Vorderpfalz. (MM, 14.4.86, S. 22) (11) [In West-Malaysia] kann der Ausländer [ohne Passformalitäten] v von einem Bundesstaat zum anderen reisen. (nach MM, 10.5.86, S. 3) (12) Die Zahl der hellen Nächte ist höher, [je weiter] man n nordwärts reist. (nach Zeit, 23.5.86, S. 53) (13) Reist man iin Richtung Osten, geht die Sonne früher auf. (14) Er reiste [kreuz und quer] ddurch Europa, ohne eine Heimat zu finden. (nach MM, 2.3.88, S. 28) (15) Sein Vater ist einer der Händler im Dorf, der ü übers Land reist und die Messer der Schmiede verkauft. (nach MM, 23.6.87, S. 3) (16) [Im letzten Urlaub] sind wir i insgesamt fast 3.000 Kilometer gereist. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (17) Da der Dollarkurs ungünstig ist, wird [zur Zeit] [weniger] in die USA gereist. WORTB der/ die Reisende, die Reise ANM - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf das Mittel [Fahrzeug] Bezug genommen werden, mit dessen Hilfe jemand eine Reise macht: (18) Da es damals noch keine Flugzeuge gab, sind die Auswanderer [mmit dem Schiff] nach Australien gereist.; s. auch (1) und (2). - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann indirekt auf das Mittel [Fahrzeug] Bezug genommen werden: (19) Gaddafi reiste [zeitweise] [iin einer offenen Limousine] durch Kampala. (nach MM, 18.9.86, S. 3); s. auch (20). - Mit einer PräpG [in +D] bzw. NG im A/ im G kann auf die Komfortklasse eines öffentlichen Verkehrsmittels Bezug genommen werden: (20) RTL-Boss Thoma reiste [in derselben Maschine] [nnur Businessclass]. (nach Spiegel, 6/ 94, S. 7) (21) [Privat] reisen wir [gewöhnlich] [zzweiter Klasse]; [bei Dienstreisen] dürfen wir [iin der ersten Klasse] reisen. W.BED reisen 2 in NomE PräpE; PräpE: in +D jemand [Person [als Funktionsträger]] unternimmt Reisen, die in etwas [abstr. Objekt: Aufgabe o.Ä./ [indirekt konkr. Objekt [als Ware]]] ihren Zweck haben (22) Jody Williams reiste in diplomatischer Mission und nutzte ihren Auftritt zum politischen Appell. (BerlZ, 7.2.98, S. 3) (23) Sein Vater war Handelsvertreter und reiste in Textilien. reisen 3 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ von +D/ .../ NG im A etwas [Konkretum] wird irgendwohin transportiert (24) Die Aluminiumdosen sind nämlich besser kühlbar und leichter im Transport als Weißblechdosen, was in einem Land, [in dem] eine Bierdose [schon einmal] zweitausend Kilometer reisen kann, ein großer Vorteil ist. (Zeit, 14.6.85, S. 22) (25) [Demnächst] soll eine größere Anzahl von Grafiken aus den Beständen des Museums nach London reisen. (26) Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. produzierte China beachtliche Mengen von Seidengeweben für den Handel, die [auf den „Seidenstraßen“] von Osten nach Westen reisten. (nach König, S. 207) (27) Das Schiff hatte 33 Tage vergeblich um Anlandung gebeten, nachdem [zuvor] seine über 2.000 Tonnen giftiger chemischer Abfälle [bereits seit zwei Jahren] halb um die Welt gereist waren. (nach MM, 31.5.88, S. 9) (28) [In einem Holzverschlag] reiste der letzte Ziegenbock aus Sylt [mit der Bundesbahn] ans Festland. (Bild, 4.2.67, S. 3) VERBF verreisen repa'rieren repariert reparierte hat repariert reparieren 1 etwas instand setzen reparieren 2 etwas beheben reparieren 3 etwas wieder in einen normalen Zustand bringen SBP reparieren 1 NomE AkkE BED etwas, das beschädigt oder schadhaft ist, wieder funktionstüchtig machen; instand setzen, ausbessern . (1) Mein Radio ist kaputt. Man kann es [leider] [nicht mehr] reparieren. BELR NomE: derjenige, der etwas instand setzt: Person [meist Handwerker]/ Institution [meist Firma] reservieren 604 (2) Die Glasscheibe ist vor Jahren eingeschlagen worden, und k kein Glaser hat sie repariert. (Zeit, 3.5.85, S. 57) (3) Die Wieslocher Autofirma repariert [seit Jahren] die Wagen der Landespolizei. (Bild, 18.7.67, S. 3) AkkE: dasjenige, das instand gesetzt wird: Artefakt [häufig Gerät] (4) Wer hat nicht seinen kleinen Handwerker, der [noch rasch] [am Abend oder am Wochenende] ddas Auto repariert. (MM, 15.4.86, S. 2) (5) Jeder kann e einen Lichtschalter [selber] reparieren. (Zeit, 27.12.85, S. 3) (6) [Heute] repariert man v viele GGeräte [nicht mehr], weil das zu teuer wird: man ersetzt sie lieber durch neue. (7) Der 21-jährige repariert und verkauft g gebrauchte Waschmaschinen. (Stern, 21.5.87, S. 77) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) Auch die Tempel wurden [über Jahrhunderte] repariert und erneuert. (Zeit, 8.3.85, S. 71) sein : (9) Bis wir wiederkommen, ist die Maschine [in Nairobi] repariert. (Grzimek, S. 285) - Bekommen-Passiv : (10) Wir bekommen/ kriegen unser Auto [sofort] repariert. WORTB die Reparatur; reparabel ANM - reparieren 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (11) Der Fahrzeughalter kann sein Fahrzeug [an einem Tag] und [an einem Ort] rreparieren und prüfen llassen. (nach Zeit, 14.2.86, S. 21) W.BED reparieren 2 NomE AkkE jemand [Person: meist Handwerker/ Institution: meist Firma]/ etwas [Substanz: meist chemischer, biologischer Stoff] beseitigt etwas Störendes [Schaden, Fehler o.Ä.]; beheben (12) Der KFZ-Mechaniker hat den Schaden an unserem Auto repariert. (13) Das Leck im Atomreaktor ist [sofort] repariert worden. (14) Die DNS besitzt bis zu einem gewissen Maß die Fähigkeit, Schäden zu reparieren. (Zeit, 16.5.86, S. 76) (15) Seit einigen Jahren suchen Wissenschaftler nach Wirkstoffen, die Hirnverletzungen reparieren könnten. (nach Zeit, 8.3.85, S. 74) reparieren 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ [auch Handlung] bringt etwas [abstr. Objekt/ Vorgang], das gestört ist, wieder in einen guten, normalen Zustand (16) Wenn die Eltern sich zu spät an die Beratungsstelle wenden, kann die psychologische Beratung [am Noten- Ergebnis des Schülers] nichts mehr reparieren. (nach MM, 26.1.85, S. 30) (17) Der Kanzler meinte, die Bayern müssen die Steuerpanne reparieren. (nach taz, 5.8.88, S. 4) (18) Die Regierung soll den Sozialstaat reparieren. (nach taz, 22.9.98, S. 7) (19) Meinen sie, ein fairer Prozess gegen die Rebellenführer könnte das Ansehen des Landes reparieren? (20) [Ein Jahr nach dem Abstieg aus der Landesliga] kann der SV 98/ 07 Seckenheim den Unfall [wieder] reparieren. (nach MM, 5.6.98) (21) Aber wie lange hat es erst gebraucht, die deutsch-deutschen Beziehungen zu reparieren. (Zeit, 23.8.85, S. 1) (22) Jeder Versuch, die Planwirtschaft zu reparieren, muss scheitern. (Union, 24.1.90, S. 2) (23) Immer wieder werden solche Menschen versuchen, ihr verletztes Selbstwertgefühl [durch die Demütigung anderer] zu reparieren. (WP, 11.5.90, S. 15) reser'vieren reserviert reservierte hat reserviert reservieren 1 etwas freihalten reservieren 2 für etwas aufsparen SBP reservieren 1 NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) BED für jemanden etwas für irgendwielange zur Verfügung halten; freihalten, bereithalten . (1) Reservieren Sie mir [bitte] vom 1. bis zum 3. März ein Doppelzimmer mit Dusche und WC! BELR NomE: derjenige, der etwas freihält: Person[meist als Funktionsträger]/ Institution [Reisebüro, Theaterkasse o.Ä.] (2) D Der Kellner hat uns den Tisch bis 21 Uhr reserviert. (3) D Das Reisebüro konnte [noch] zwei Plätze für die 10- Uhr-Maschine nach New York für uns reservieren. AkkE: dasjenige, das freigehalten wird: konkr. Objekt [häufig Unterkunft, Platz, Karte o.Ä. ] (4) Reservieren Sie mir [bitte] z zwei Fensterplätze für den Intercity nach Hamburg! (5) „Ich kann ddas Buch bis heute Abend für Sie reservieren“, sagte die freundliche Buchhändlerin. (DatE): derjenige, für den etwas freigehalten wird: Person (6) Herr Müller ging zur Theaterkasse: „Reservieren Sie mmir [bitte] zwei Plätze in der ersten Reihe für die ‘Zauberflöte’ am Samstag! “, sagte er zur Kartenverkäuferin. (PräpE): für +A: derjenige, für den etwas freigehalten wird: Person/ Institution (7) Die Lehrerin hatte f für ihre Schüler vier Abteile in dem Zug nach Baden-Baden reservieren lassen. (8) Die Konzertdirektion hatte [diesmal] nur fünf Sitzreihen ffür ddie Musikschule reservieren können. (AdvE): Zeit für +A: Zeitpunkt (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt ab +D/ +A/ von +D/ an: Anfangspunkt NG im A/ für +A: Zeitdauer (9) Dieser Tisch ist ffür 20 Uhr reserviert. (10) Der Oberkellner sagte bedauernd, dass er den Tisch nnur bis 20 Uhr reservieren könne. (11) Wir haben das Zimmer vvom 1. bis zum 4. April für Sie reserviert, können Sie uns noch mitteilen, ob Sie im Laufe des Tages oder abends nach 20 Uhr eintreffen werden? (12) VVom 10. September an ist [in einer römischen Privatklinik] ein Zimmer für Heidi reserviert. (Bild, 18.2.67, S. 3) (13) Ich kann Ihnen die Bluse [leider] nnur einen Tag reservieren. (14) Reservieren Sie mir [bitte] ein Zimmer mit Meeresblick f für das Wochenende. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Der Fremde ließ sich in den „Goldenen Löwen“ fahren, [wo] ein Zimmer für ihn reserviert worden war. (nach Stephan, S. 37) sein : (16) Es tut mir Leid, aber diese Plätze sind reserviert. - Bekommen-Passiv : (17) Geschäftsreisende bekommen ihre Unterkünfte [weiterhin] [gratis] reserviert. (FR, 1995) WORTB die Reservierung ANM - reservieren 1 wird häufig im Imperativ verwendet: s. (1), (4), (6), (14) und (20). retten 605 - reservieren 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: s. (7). - Wenn die Handlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden: (18) „Haben Sie reserviert? “, fragte uns der Kellner. - Gelegentlich wird mit der NomE auf den Auftraggeber der Reservierung statt auf denjenigen, der etwas freihält, Bezug genommen: (19) [Für die Konfirmationsfeier] haben wwir einen Tisch im besten Restaurant der Stadt reserviert.; s. auch (18). Häufiger wird in einem solchen Fall reservieren lassen verwendet. - Es ist möglich, die Zeitdauer mit Anfangspunkt bzw. Endpunkt zu kombinieren: (20) Reservieren Sie mir [bitte] eine Ferienwohnung mit zwei Schlafzimmern f für 4 Wochen vom 1. September an/ bbis zum 30. September! W.BED reservieren 2 für NomE AkkE PräpE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür jemand [Person/ Institution] verwendet etwas [konkr. Objekt/ Abstraktum] nicht, sondern spart es für jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Handlung/ Zweck] auf; aufbewahren, auf die Seite legen, vorsehen (21) Die Stadtverwaltung hat ein Gelände von 10 Hektar für den Bau von Einfamilienhäusern reserviert. (22) [Beim Winterschlussverkauf] werden besonders günstige Sonderangebote für gute Kunden reserviert. (23) Das kommende Wochenende hat er [ganz] für seine Familie reserviert. (24) Wir haben beantragt, einen kleinen Teilbetrag für einen Fonds zur Entschädigung der Zwangsarbeiter zu reservieren. (Bu- Prot. 89, S. 772) (25) Die europäischen Staaten hatten sich bemüht, den eigenen Markt nur für die eigene Wirtschaft zu reservieren. (Europa, S. 7) (26) Sein Lächeln, seine gute Laune scheint er nur für seine Tochter zu reservieren, zu anderen Menschen ist er eher unfreundlich. Inf+ : (27) Ich hatte den Sonntag dafür reserviert, meine Weihnachtspost zu erledigen. 'retten rettet rettete hat gerettet retten 1 etwas vor etwas bewahren retten 2 etwas in Sicherheit bringen retten 3 etwas irgendwielange unbeschadet bewahren SBP retten 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemanden/ etwas mittels irgendetwas vor etwas bewahren . (1) Eine junge Frau konnte [im letzten Moment] die Kinder vor dem Ertrinken retten. BELR NomE: dasjenige, das etwas vor etwas bewahrt: Person/ Institution/ selten Tier/ abstr. Objekt/ [indirekt Fahrzeug]/ [auch Mittel] (2) MMaria Treben behauptet, sie habe mit natürlicher Medizin ein Bein vor der Amputation gerettet. (3) DDer Delphin ‘FFlipper’ rettete den kleinen Jungen vor den Haien. (4) Sie würde am Verlust ihrer Heimat zerbrechen. [Nicht einmal] die Liebe zu Graf Andreas könnte sie [dann noch] retten. (nach Bolten, S. 19) (5) Während ich schlief, segelte ich gut 20 Seemeilen in südwestlicher Richtung. MMein sechster Sinn rettete mich! Ich wachte auf. (nach Bild, 4.4.67, S. 4) (6) DDie ‘C California’ hätte alle Passagiere des Unglücksschiffes retten können. (Zeit, 20.9.85, S. 25) (7) E Eine rechtzeitige Operation konnte das verletzte Auge [noch] retten. AkkE: dasjenige, das vor etwas bewahrt wird: Konkretum/ abstr. Objekt/ Zustand (8) E Einen Ertrinkenden zu retten, ein Kind aus dem Feuer zu holen - dazu sind Menschen heute nicht weniger bereit als früher. (Heimpel, S. 37) (9) [Im Zweiten Weltkrieg] hatte die US Navy ddas schutzlose Neuseeland vor den anrückenden Japanern gerettet. (Zeit, 15.2.85, S. 8) (10) Den Fischern gelang es bei dem großen Fischsterben im letzten Oktober, Tausende von Fischen und Krebsen zu retten. (nach MM, 3.4.86, S. 40) (11) Man konnte [im Jahr 1194] ddie drei Westfenster der Kathedrale von Chartres vor der Zerstörung durch das Feuer retten. (12) Andere wollen wwichtige Traditionen des Sozialismusmodells retten. (Opposition, S. 7) (13) Nur eine neue Führung und sofort weit reichende Reformen könnten ddie Lage [noch] retten. (Bild, 17.10.89, S. 1) (14) Es gelang 1933 nicht, ddie Demokratie in Deutschland zu retten. (PräpE): vor +D: dasjenige, vor dem etwas bewahrt wird: Ereignis/ [indirekt Person/ Institution/ Tier] (15) [Nach dem plötzlichen Wetterumschlag] hat ein Rettungshubschrauber die Bergsteiger vvor dem Erfrieren gerettet. (16) Gemeinsam sammelten die beiden Ortschaften für die alte Dorfkirche in Posseck, um diese vvor dem Verfall zu retten. (MM, 17.3.90, S. 4) (17) Der große Hund rettete den Jungen v vor seinen Verfolgern. (18) Lotte Loebinger und ihr Mann Herbert Wehner wurden [nicht] [1936] [„in letzter Minute“] v vor der SA gerettet, sie waren schon 1933 geflüchtet. (nach BerlZ, 12.2.99, S. 2) (19) Der Jäger hat die Spaziergänger durch mehrere Schüsse vvor den wütenden Wildschweinen gerettet. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument durch +A: Handlung (20) Passanten haben den Jungen, der von der Brücke in den Fluss gestürzt war, m mit einem Rettungsring vor dem Ertrinken gerettet. (21) Pastor Friedrich v. Bodelschwingh hat behauptet, d durch seinen aktiven Widerstand 80.000 Patienten vor der Tötung gerettet zu haben. (Zeit, 7.3.86, S. 65) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22) Zwölf Menschen konnten [in dem brennenden Haus] [in letzter Minute] vor dem Ersticken gerettet werden. sein : (23R) Ich fand es im Augenblick wichtiger als alles andere, dass das Mädchen eine Serum-Injektion bekommen hat und gerettet ist. (nach Frisch, S. 180) WORTB der Retter/ die Retterin, die Rettung ANM - Wenn nur die AkkE realisiert und diese mit einer Personenbezeichnung belegt wird, wird retten 1 meist i.S.v. ‘jemanden vor dem Tode bewahren, aus höchster Lebensgefahr befreien’ verwendet: s. (5), (6), (8) und (23). - Pertinenzdativ ist möglich: (24) Mein Bruder hat [m mir] das Leben gerettet, als ich beim Baden beinahe ertrunken wäre. - Mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person/ Institution, zu deren Gunsten jemand jeriechen 606 manden/ etwas rettet, Bezug genommen werden: (25) Er hat durch seine Bemühungen [s seinem Partner] die Aufträge gerettet. (26) Der Torwart rettete [f für seinen Verein] einen Punkt. SBP retten 2 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas von irgendwo in Sicherheit bringen . (27) Die Kinder konnten [im letzten Moment] aus dem brennenden Haus gerettet werden. BELR NomE: derjenige, der etwas in Sicherheit bringt: Person/ Institution/ selten Tier/ [indirekt Fahrzeug] (28) AAlois Schuh aus Schiffweiler im Saarland hatte [unter Lebensgefahr] Menschen aus einem brennenden Auto gerettet. (MM, 4.10.85, S. 16) (29) IIsrael habe Mittel und Wege, auch die verbliebenen Juden aus Äthiopien und dem Sudan zu retten. (Zeit, 11.1.85, S. 7) (30) DDer Schäferhund hat den kleinen Jungen aus dem Teich, in den er gefallen war, gerettet. (31) EEin Frachter aus Panama hat 184 Srilanker aus Seenot gerettet. (taz, 12.8.94, S. 8) AkkE: dasjenige, das in Sicherheit gebracht wird: Konkretum (32) Aus dem Lech hat ein Elfjähriger sseinen dreijährigen Bruder gerettet, dder von einem Boxerhund in den Fluss gestoßen worden war. (Welt, 19.12.64, S. 16) (33) Bei dem Brand hat der Bauer fast alles verloren. Er konnte nnur e eine Kuh, zwei Schweine und einige Hühner ins Freie retten. (34) Habt ihr noch etwas von dem Kaviar, dden wir aus Stalingrad gerettet haben? (Grass, S. 280) (35) Die Hausbewohner konnten [in der Eile] n nur wenige Sachen aus den überfluteten Kellern retten. AdvE: Ort aus +D/ von +D: Ausgangsort/ [indirekt Vorgang/ Zustand] in +D/ nach +D/ ...: Zielort (36) Leon Blat hatte mehr als 80 Menschen aaus dem Getto Sosnowitz [unter größten Schwierigkeiten] gerettet. (nach MM, 9.3.98, S. 30) (37) Die Bewohner des brennenden Hauses konnten nur wenige Sachen a aus den Flammen retten. (38) [Während des Brandes] ist der junge Mann, der im Dachgeschoss des Hauses wohnte, [mit einer Leiter] a aus einer lebensgefährlichen Situation gerettet worden. (nach taz, 1.4.96, S. 21) (39) Die Arbeiter, die in der Nordsee auf einer Bohrinsel Erdöl förderten, konnten [trotz des schweren Sturms] von einem Hubschrauber vvon der sinkenden Plattform gerettet werden. (40) Die Bauern konnten ihr Vieh [rechtzeitig] i in die Wälder retten, bevor die Soldaten kamen. (41) Herr Rosenbaum hat alle seine Wertgegenstände [vor Ausbruch des Krieges] i in die Schweiz und seine Familie n nach England gerettet. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (42) Vier Jugendliche konnten aus der brennenden Etage des zehngeschossigen Hauses gerettet werden. (taz, 25.9.91, S. 5) sein : (43) [Nach 10 Stunden] waren alle Schiffbrüchigen aus ihrer verzweifelten Lage gerettet. ANM - Der Ausgangsort wird häufiger als der Zielort realisiert. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel, mit dessen Hilfe jemand/ etwas gerettet wird, Bezug genommen werden: (44) Die sieben Bewohner wurden [m mit Drehleitern] aus dem Gebäude gerettet. (taz, 1.4.96, S. 21) ; s. auch (38). W.BED retten 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: durch +A/ in +A/ über +A/ ... jemand [Person/ Institution] bewahrt etwas [konkr. Objekt: meist Kulturgut/ abstr. Objekt: meist ethischer Wert] irgendwielange unbeschadet (45) Dörgelt hat seinen Geschäftssinn [unbeschadet] über die letzten 17 Jahre gerettet. (nach Spiegel, 11.6.90, S. 103) (46) Allein Pfarrer und Kirchen scheinen ihre Glaubwürdigkeit durch die Krisenzeiten hindurch gerettet zu haben. (RhM, 12.1.90, S. 21) (47) Viele Baudenkmäler des Mittelalters wurden durch die Jahrhunderte in unsere Zeit gerettet. PHRAS Idiom: seine (eigene) Haut retten: sich selbst in Sicherheit bringen - [ugs] Bist du/ Sind Sie noch zu retten? : [als Ausdruck der Kritik am Verhalten der betreffenden Person] G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb retten, sich. 'riechen riecht roch hat gerochen riechen 1 den Geruch von etwas wahrnehmen riechen 2 nach einen Geruch nach etwas ausströmen riechen 3 einen Geruch ausströmen riechen 4 an versuchen, den Geruch an etwas wahrzunehmen SBP riechen 1 NomE AkkE BED den Geruch von etwas wahrnehmen . (1) Ich rieche nichts! BELR NomE: dasjenige, das den Geruch wahrnimmt: Person/ Tier (2) M Man riecht das Holz, man hört das Fächeln des Windes. (Zeit, 23.8.85, S. 39) (3) EEin Löwe riecht seine Artgenossen [kilometerweit]. (BerlZ, 24.8.2000, S. 27) AkkE: dasjenige, dessen Geruch wahrgenommen wird: Konkretum SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (4) Ich konnte [sogar] MMonikas Parfüm [noch] [in der Wohnung] riechen. (nach Böll, Ansichten, S. 26) (5) Asbest ist besonders gefährlich, weil man d die Fasern weder sehen, noch riechen kann. (nach Stern, 14.5.87, S. 119) (6) Ich stand vor der Tür und roch [schon] dden Kaffee und den Duft von frisch gebackenem Kuchen. dass-S : (7) Man kann (ees) riechen, ddass ihr Alkohol getrunken habt. ob-S : (8) Der Hund hat die beste Nase und riecht [somit], oob ein Beutetier in der Nähe ist. (MM, 27.10.2000) w-Frag : (9) Ich rieche (ees) sofort, wwomit die Wäsche gewaschen ist. PASSK Werden-Passiv werden: (10) Das Fleisch wurde [von Weitem] von den Wölfen gerochen. WORTB der Riecher riechen, es 607 ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (11) Zuerst das Glas schwenken und die Farbe ansehen, dann riechen, nippen und den Wein „drei Mal um die Zunge wälzen“. (MM, 30.10 2000) SBP riechen 2 nach NomE PräpE BED einen Geruch nach etwas ausströmen. (12) Er riecht nach Zigaretten. BELR NomE: dasjenige, das einen Geruch ausströmt: Konkretum (13) Man merkt, dass er aus dem Gasthaus kommt, e er riecht nach Tabak und Bier. (14) D Der Mantel roch nach Lavendel. (Weyden, S. 51) (15) DDie Luft riecht nach Gebratenem. (BerlZ, 27.10.2000, S. 3) PräpE: nach +D: dasjenige, dessen Geruch ausgeströmt wird: Konkretum (16) Die Kinder kamen aus dem Stall, und ihre Anoraks rochen nnach Pferd. (17) Das Trinkwasser riecht nnach Chlor. (BerlZ, 16.10.2000, S. 25) (18) Sie riecht nnach Farben und Jasmintee. (taz, 1.3.90, S. 4) PASSK kein Passiv möglich SBP riechen 3 NomE AdvE BED einen irgendwie gearteten Geruch ausströmen . (19) Er riecht gut. BELR NomE: dasjenige, das einen Geruch ausströmt: Konkretum (20) DDer Tabak riecht wunderbar. (21) FFrischer Schweiß riecht [nämlich] angenehm. (MM, 6.4.88, S. 3) AdvE: AdvG/ Part. II/ wie-Gruppe mit NG im N/ mit AdvG/ mit NS/ mit Part. II/ als-Gruppe mit NS: Art und Weise (22) Das Brot roch aappetitlich, aber die Wurst roch [nicht mehr] f frisch, ssondern p penetrant u und [eigentlich] wwiderlich. (23) Das Essen riecht [schon wieder] aangebrannt. (24) Das unbekannte Gas habe wwie „bbrennendes Plastik“ gerochen. (FAZ, 1995) (25) Das Zimmer riecht wwie immer. (26) Die Wohnung riecht wwie frisch geputzt. (27) Berlin riecht [bald] [wieder], w wie es immer riecht: nach Döner und Hundedreck. (taz, 20.5.97, S. 24) (28) Ein Heublumenbad riecht, aals wäre man gerade mitten in der Heuernte. (nach BerlZ, 11.12.99, S. 101) PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit der als-Gruppe wird auf einen fiktiven Sachverhalt Bezug genommen: s. (28). - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn riechen 3 i.S.v. ‘schlecht riechen’ verwendet oder negiert wird: (29) Fauler Fisch riecht, frischer Fisch riecht nicht.; s. auch (30). - Mit einer PräpG [aus +D] kann auf dasjenige, woraus der Geruch ausströmt, Bezug genommen werden: (30) [Morgens] riecht man [oft] aus dem Mund. W.BED riechen 4 an NomE PräpE; PräpE: an +D jemand/ etwas [Tier] versucht, an etwas [Konkretum] einen Geruch wahrzunehmen (31) Die Veterinäre riechen an den toten Meerestieren, kosten ein wenig und schmecken, ob die Ware verdorben ist. (nach taz, 9.8.96, S. 3) (32) Wir ertasten Dinge, riechen an Fläschchen und schauen, welche Gefühle Gerüche auslösen. (SGT, 25.3.2000) (33) Die Katzen riechen [vorsichtig] an dem Fleisch, bevor sie es fressen. PHRAS Idiom: [ugs] jemanden nicht riechen können: jemanden nicht mögen; [ugs] den Braten riechen: etwas schon vorher merken/ Gefahr wittern - [ugs] Das kann/ konnte ich doch nicht riechen! : Das kann/ konnte ich doch nicht wissen. G.ANM - riechen wird auch in der Konstruktion [ugs] etwas riecht nach etwas i.S.v. ‘etwas hat den Anschein von etwas’ verwendet: (34) Feminismus rriecht nach Hippiekultur. (35) Talent, Können, Erfahrung machen den Ruhm, alles andere rriecht nach Minderheitenbonus oder Sonderförderung; wer gut ist, hat so etwas nicht nötig. (Zeit, 31.10.86, S. 49) VERBF riechen, es 'riechen, es es riecht es roch es hat gerochen es riecht 1 nach es gibt einen Geruch nach etwas es riecht es gibt einen Geruch SBP es riecht 1 nach PräpE (AdvE) BED es gibt irgendwo einen Geruch nach etwas. (1) Hier riecht es nach Gas. BELR PräpE: nach +D: dasjenige, wonach es einen Geruch gibt: Konkretum (2) In der ganzen Wohnung roch es [abends] nnach dem Hund. (3) In der Kajüte riecht es nnach Salz und Holz. (BerlZ, 15.7.2000, S. 99) (4) Es riecht nnach Schweiß und Desinfektionsmittel. (Zeit, 5.4.85, S. 94) (AdvE): Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt (5) „[Aber ohne Tür zwischen Küche und Wohnbereich] riecht es [doch] ü überall nach Essen“, sagt eine Zuhörerin. (nach BerlZ, 17.7.2000, S. 28) (6) Nach kohlenschwerer Luft [wie Anfang des Jahrhunderts] riecht es nnur noch in wenigen Straßenzügen der alten Arbeiterviertel wie Neukölln oder Prenzlauer Berg. (nach taz, 8.1.2000, S. 33) (7) AAuf dem Hof roch es nach Kuhmist. PASSK kein Passiv möglich SBP es riecht 2 (AdvE1) AdvE2 BED irgendwo gibt es einen irgendwie gearteten Geruch. (8) Hier riecht es gut. BELR (AdvE1): Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt (9) H Hier riecht es [aber] ganz anders [als bei uns]. (MM, 1.9.2000) (10) Etwas muffig roch es i in dem langen Gang. (MM, 11.9.2000) (11) [Da] riecht es [ja] aauf einer Deponie noch besser! (MM, 16.10.2000) AdvE2: AdvG/ Part. II/ wie-Gruppe mit AdvG/ mit Part. II/ mit PräpG/ mit NS/ als-Gruppe mit NS: Art und Weise (12R) Es roch g gut, und zum ersten Mal nach langer Zeit, fand der Lorenz, dass die warme Nähe einer Frau doch etwas Schönes und Beglückendes sei. (E. Jung, S. 46) (13) In der Küche riecht es a angebrannt. (14) Es riecht hier [nicht] wwie überall. (15) Es riecht wwie frisch gebohnert. (16) Der Korufen 608 pilot wischt das Steuer mit einem Erfrischungtuch ab. Im Cockpit riecht es [jetzt] wwie im Theater nach der Pause. (nach BerlZ, 27.7.2000, S. 3) (17) Es riecht, wwie wenn frisch geputzt wäre. (18) Hier riecht es, aals hätte es einen Brand gegeben. ANM - Mit der als-Gruppe wird auf einen fiktiven Sachverhalt Bezug genommen: s. (18). - Gelegentlich kann die AdvE2 weggelassen werden, wenn es riecht 2 i.S.v. ‘es riecht schlecht’ verwendet oder negiert wird: (19) Ich weiß nicht, wie lange ich es hier aushalten kann, es riecht! (20) Nachdem ich gelüftet hatte, roch es [nicht mehr] in der Wohnung. G.ANM - riechen, es wird auch in der Konstruktion [ugs] es riecht nach etwas i.S.v. ‘es sieht danach aus, dass es etwas geben wird’ verwendet: (21) Nach den ersten 45 Minuten roch es in Darmstadt nnach einer kleinen Sensation beim Spiel Tabellenletzter gegen den Ersten. (FR, 6.12.99, S. 25) (22) Lass uns schnell weggehen, ees riecht nach Prügelei. VERBF riechen 'rufen ruft rief hat gerufen rufen 1 einen Ruf ausstoßen rufen 2 etwas irgendwohin kommen lassen rufen 3 locken rufen 4 etwas mit lauter Stimme äußern rufen 5 bei/ mit etwas bei etwas nennen rufen 6 zu jemanden zu etwas auffordern rufen 7 etwas irgendwohin äußern rufen 8 etwas veranlassen, sich irgendwohin zu begeben rufen 9 versuchen, mit jemandem Kontakt aufzunehmen rufen 10 jemanden einen solchen nennen rufen 11 nach verlangen, dass jemand kommt oder dass etwas gebracht wird rufen 12 nach fordern, dass es etwas geben soll SBP rufen 1 NomE BED einen Ruf/ Rufe ausstoßen. (1) Hat [da] jemand gerufen? BELR NomE: dasjenige, das einen Ruf ausstößt: Person/ Tier (2) AAlle rufen [laut], weil sie dann ihre Stimme immer wieder hören. (Schroeder, Archibald, S. 346) (3) IIch habe gerufen und gerufen, aber erst nach einer halben Stunde hat mich jemand gehört und aus dem Fahrstuhl befreit. (4) DDie Vögel rufen und lärmen [in den Zweigen]. (Hock/ Heuck) (5) D Der Kuckuck und das Käuzchen rufen, zwitschern oder singen können sie nicht. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (6) [Auf dem Schulhof] wurde gerufen und geschrien. WORTB der Ruf ANM - Häufig wird der Ruf ausgestoßen, um sich bemerkbar zu machen: (7) Weil ich keinen Schlüssel hatte, musste ich lange rufen, bis mich jemand hereinließ. ; s. auch (3). SBP rufen 2 NomE AkkE (AdvE) BED durch einen Anruf, eine Äußerung, ein Geräusch o.Ä. jemanden/ etwas irgendwohin kommen lassen . (8) Wir haben [sofort] einen Arzt gerufen. BELR NomE: derjenige, der etwas kommen lässt: Person/ konkr. Objekt/ Vorgang (9) I Ich rufe [dir] ein Taxi, der letzte Bus ist schon weg. (10) Die Glocke ruft die Mönche zur Kirche. (11) E Ein Signalton ruft die Abgeordneten in den Plenarsaal. AkkE: dasjenige, das kommen soll: Person/ Institution/ Fahrzeug [Taxi, Krankenwagen o.Ä.] (12) Er wollte Kaffee für uns haben und rief ddie Sekretärin. (Zeit, 6.6.86, S. 50) (13) Wenn Ihr Nachbar in Urlaub ist und Ihnen fällt in seiner Wohnung etwas Verdächtiges auf, rufen Sie [sofort] ddie Polizei. (14) Herr Müller ist ohnmächtig geworden, rufen Sie [schnell] dden Notarzt und einen Krankenwagen. (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort zu +D: Zielort [indirekt Person/ Veranstaltung/ Handlung] (15) Der Professor hat seine Assistenten iin sein Büro gerufen, um mit ihnen über die neue Prüfungsordnung zu reden. (16) [Mitten im Urlaub] wurden wir nnach Hause gerufen, weil unsere Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wurde. (17) Es tut mir Leid, der Herr Doktor ist nicht zu Hause, er wurde zu einer Patientin gerufen. (18) Die Abteilungsleiter wurden z zu e einer außerordentlichen Besprechung gerufen. (19) Die Kinder werden z zum Essen gerufen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Er saß den lieben langen Tag in einem Glaskasten, und wurde [nur] gerufen, wenn eine der Maschinen stillstand. (nach Zeit, 21.6.85, S. 31) sein : (21) Der Arzt ist [schon] gerufen, der Krankenwagen kommt gleich. WORTB der Rufer/ die Ruferin, der Ruf ANM - Häufig wird mit einer NG im D bzw. einer PräpG [für +A] auf den Nutznießer der Handlung Bezug genommen: s. (9). - rufen 2 wird häufig in dem Ausdruck jemanden um/ zu, selten zur Hilfe rufen verwendet: (22) Was liegt näher, als die Polizei uum Hilfe zu rufen, wenn man sich bedroht fühlt. (Ullrich, S. 74) (23) Gegen die Dzungaren, die trotz ihres lamaistischen Glaubensbekenntnisses Klöster und Heiligtümer systematisch plünderten, r riefen die Tibeter die Truppen des Mandschu Kaisers Kangxi z zu Hilfe. (Zeit, 22.8.97, S. 64) (24) Die Kinder waren in der Scheune eingesperrt und die Mutter r rief die Nachbarin zzur Hilfe, weil sie das Tor nicht allein aufkriegte. - rufen 2 wird auch in dem Ausdruck Gott hat jemanden zu sich gerufen [verhüllend] i.S.v. ‘jemand ist gestorben’ verwendet. W.BED rufen 3 NomE etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] übt einen Zwang oder eine Anziehungskraft aus; locken (25) Ich kann nicht lange bleiben, die Arbeit ruft. (26) Der Berg ruft. (27) Im Frühling hält mich nichts im Haus, der rufen 609 Wald ruft. (28) Ich würde gerne noch mit dir Kaffee trinken, aber die Pflicht ruft. rufen 4 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand [Person/ selten Tier]/ [indirekt Stimme] äußert etwas [abstr. Objekt: Wort o.Ä.] mit lauter Stimme (29) Sie rufen [jubelnd] den Namen, der ihnen teuer ist. (taz, 10.9.99) (30) Er hat beleidigende Worte gerufen. dass-S : (31) [Im Weggehen] rief Philip, dass er zum Abendessen wieder da sein würde. Hpts : (32) Der Bundespräsident aber, rief Mayer, bekleide ein Amt über den Parteien. (nach FAZ, 7.1.66, S. 1) Dirr : (33) „Bücherverbrennungen haben wir einmal gehabt - das reicht! “, ruft er. (Zeit, 8.11.85, S. 3) (34) „Bis Morgen“, ruft einer. (taz, 9.8.99, S. 24) (35) „Da, da“ rufen [gleichzeitig] mehrere aufgeregte Stimmen. (taz, 28.8.99, S. 29) (36) Die Kuh im Stalle ruft „muh! “ (Schiller). (Zeit, 14.6.85, S. 63) - Die Dirr kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. rufen 5 bei/ mit NomE AkkE PräpE; PräpE: bei +D/ mit +D jemand nennt jemanden/ etwas [Tier] bei etwas [Personenbezeichnung: Name, Kosename, Spitzname o.Ä.] (37) Wenn sich ein Schuljunge eine auffällige sprachliche Sonderheit angewöhnt hat, läuft er leicht Gefahr, dass das komische Wort zu seinem Spitznamen wird, mit dem ihn die anderen rufen. (nach MM, 20.8.86, S. 3) (38) Es gibt kein Tier, das ich [nicht] [sofort] bei einem Schmeichelnamen riefe. (Zeit, 22.3.85, S. 65) - rufen 5 bei/ mit wird auch in dem Ausdruck jemanden/ etwas beim Namen rufen verwendet i.S.v. ‘jemanden/ etwas mit seinem Namen ansprechen als Zeichen, dass man ihn/ es kennt’ : (39) Er rrief mich gleich beim Namen. (BerlZ, 13.12.99, S. 19) (40) Ich r rief den Hund beim Namen und er kam sofort angetrottet. rufen 6 zu NomE (AkkE) PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person/ Institution]/ [auch konkr. Objekt/ geistiges Produkt/ Handlung] fordert durch eine Äußerung, durch ein Signal jemanden [Person/ Institution] zu etwas [Handlung] auf; aufrufen (41) Herr Wagner ruft die Städtebauer zu persönlichem, zu politischem, zu parteilichem Engagement. (nach Zeit, 1.11.85, S. 66) (42) Der Gewerkschaftsbund hatte [am Samstag] zu einer Großkundgebung gerufen. (nach MM, 21.10.85, S. 2) (43) Nächtliche Trommelzeichen und Feuersignale auf den Bergen riefen die Sklaven zum allgemeinen Aufstand. (MM, 13.5.86, S. 3) (44) Die Glocke ruft [morgens und abends] zum Gebet. (45) An den Wänden rufen politische Parolen zum Kampf gegen den Diktator. (Spiegel, 12/ 93, S. 36) rufen 7 NomE AkkE AdvE; AkkSE ohne Korrelat; AdvE: aus +D/ in +A/ zu +D/ ... jemand [Person] äußert etwas [abstr. Objekt [Wort, Text o.Ä.]] mit lauter Stimme irgendwohin (46) [Verzweifelt über ihren Tod] ruft er den Namen der Tochter ins Weltall. (nach Zeit, 19.7.85, S. 40) (47) [Zum Abschied] rief die Mutter aus dem Fenster [noch] ein paar Worte, die er schon nicht mehr verstand. (48) [Zwischen den Liedern] werden Parolen in den Saal gerufen. (Zeit, 4.4.86, S. 2) dass-S : (49) Der junge Mann rief durch die Tür, dass man ihn endlich in Ruhe lassen soll. Hpts : (50) Die Reformen aber, rief der Abgeordnete in Richtung Opposition, werden von Ihnen gebremst. Dirr : (51) So riefen sie [in der Allerheiligenlitanei] zu Gott: „Von Pest, Hunger und Krieg erlöse uns, o Herr! “ (Hörmann, S. 7) (52) „Guten Morgen“, ruft er ins Mikrofon. (53) „Still“, ruft Lisa Le Pore in den Saal. (taz, 20.11.2000, S. 55) - Die Dirr kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. rufen 8 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ ... etwas [Sachverhalt]/ jemanden veranlassen, sich irgendwohin zu begeben (54) Dringende Geschäfte riefen ihn in die Firma. (55) Der Minister musste seinen Urlaub an der Nordsee abbrechen. Ein politischer Zwischenfall rief ihn nach Bonn. rufen 9 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D/ über +A/ per +A jemand [Person/ Institution] versucht, mittels irgendetwas mit jemandem [Person/ Institution] Kontakt aufzunehmen (56) Enterprise ruft Bodenstation. Enterprise ruft Bodenstation. Bodenstation, bitte kommen! (57) Hier ist das Spiel unterbrochen. Ich rufe [deshalb] unseren Reporter [im Olympiastadion München]. (58) Mit diesem Handy kann man [jetzt] den Hausmeister [überall im Gebäude] rufen. (59) Ich kann versuchen, ihn über/ per Funk zu rufen. rufen 10 NomE AkkE PrädE; PrädE: NG im A jemand nennt jemanden einen solchen [abstr. Objekt: Name] (60) Er heißt Karl, aber alle rufen ihn Kalle. (61) Mein Großvater hatte zwei Vornamen, Franz und Julius, gerufen wurde er [aber] Julius. (62) Kannst du mir sagen, [warum] Irmgard „Biene“ gerufen wird? rufen 11 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D jemand verlangt sprachlich oder mit einem Zeichen, dass jemand kommt oder dass etwas [Konkretum] gebracht wird (63) [Wie im Flugzeug] kann der Bahnreisende [auf dem Schaltpult an der Armlehne] nach der Zugbegleiterin rufen, das Licht anknipsen oder ein Musikprogramm abrufen. (nach MM, 25.7.85, S. 12) (64) [Bei großer Angst oder im Schmerz] rufen [auch] Erwachsene nach ihrer Mutter. (65) Sie können auf den roten Knopf drücken, um nach der Nachtschwester zu rufen. (66) Die alte Frau hat kein Zeitempfinden mehr und ruft [auch mitten in der Nacht] nach ihrem Essen. (67) Wenn mein Mann irgendetwas im Haushalt repariert, ruft er nach dem richtigen Schraubenzieher, nach dem Hammer oder nach dem Besen. - Gelegentlich wird statt der PräpG [nach +D] eine PräpG [um +A] verwendet, insbesondere in dem Ausdruck um Hilfe rufen: (68) Die Kinder waren im Badezimmer eingesperrt und r riefen [laut] u um Hilfe. sagen 610 rufen 12 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach jemand [Person/ Institution]/ etwas [Handlung] fordert, dass es etwas [Abstraktum] geben soll (69) In Krisenzeiten gibt es immer Menschen, die nach einem starken Staat oder gar einem starken Mann rufen. (70) Die PDS ruft im Osten nach Mietstopps und Beschäftigungsprogrammen. (nach Spiegel, 49/ 94, S. 24) (71) [In Zeiten der leeren Kassen] nach der Hilfe des Staates zu rufen, ist unverantwortlich. (nach MM, 24.3.86, S. 16) (72) Heute müssen sie erleben, dass es ein „einig Vaterland“ nicht gibt, nach dem sie [damals] [auf den Straßen] gerufen haben. (Spiegel, 3/ 93, S. 56) (73) Wenn jeder Mord nach Rache ruft, hört das Morden nie auf. Inf+ : (74) [Je fanatischer] radikale Muslime danach rufen, die islamischen Urstände aus dem 7. Jahrhundert wiederherzustellen, desto mehr fürchten die Prinzen, dass auch ihre Privilegien in Frage gestellt werden könnten. (nach MM, 5.1.85, S. 3) PHRAS FVG: jemandem/ sich etwas ins Bewusstsein rufen: jemandem/ sich etwas bewusst machen; jemandem/ sich etwas in Erinnerung/ ins Gedächtnis rufen: jemanden/ sich an etwas erinnern Idiom: [ugs] jemand/ etwas kommt wie gerufen: jemand/ etwas kommt im richtigen Augenblick; etwas ins Leben rufen: etwas gründen; jemanden zur Ordnung rufen: jemanden ermahnen - Die Geister, die ich/ er/ ... rief! : [als Ausdruck der Verzweiflung, wenn man etwas, das man sich selbst gewünscht, herbeigeholt hat, nicht mehr loswird] VERBF anrufen S 'sagen sagt sagte hat gesagt sagen 1 etwas sprachlich zum Ausdruck bringen sagen 2 jemandem von etwas mündlich Kenntnis geben sagen 3 jemandem gegenüber etwas mündlich äußern sagen 4 etwas verwenden sagen 5 bei jemandem etwas auslösen sagen 6 jemandem bekannt sein sagen 7 bei jemandem etwas bewirken sagen 8 jemandem etwas zeigen sagen 9 über/ von/ zu etwas über etwas äußern sagen 10 zu etwas zur Bezeichnung von etwas verwenden sagen 11 etwas irgendwie formulieren sagen 12 eine Aussage über etwas machen SBP sagen 1 NomE AkkE BED etwas sprachlich zum Ausdruck bringen . (1) Wer hat das gesagt? BELR NomE: derjenige, der etwas zum Ausdruck bringt: Person (2) EEr hat [mit anderen Worten] das Gleiche wie der Vorredner gesagt. (3) Sie gehört zu den Menschen, die stets warten, was ddie anderen sagen, ihre Meinung dann wohldosiert und klug abwartend zum Ausdruck bringen. (Spiegel, 4/ 93, S. 160) AkkE: dasjenige, das zum Ausdruck gebracht wird: abstr. Objekt [häufig Text] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Von Kennedy ging seit seiner Inaugurations-Rede endgültig auch für uns etwas aus, was wir kaum erlebt haben: eine Hoffnung, dass ein Mann klar sieht, [einfach] ddas Entscheidende sagt, die besten Männer heranzieht. (Zeit, 27.9.85, S. 41) (5) Ist es nicht auch eine Kunst, [in wohlklingenden Formulierungen] nnichts zu sagen? (6) War es nicht Brecht, der dden bekannten Satz gesagt hat: Erst kommt das Fressen und dann die Moral? dass-S : (7) Ich möchte [in aller Deutlichkeit] sagen, ddass mich bislang nicht ein Gegenargument überzeugt hat. (Zeit, 22.11.85, S. 33) ob-Frag : (8) Die Wirtschaftsexperten sagen [nicht], oob sich die Einführung des Euro positiv oder negativ auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. w-Frag : (9) Der Wissenschaftler sagt, wwas er weiß oder was Stand der Diskussion ist. (Zeit, 16.5.86, S. 2) Hpts : (10) Wer war es, der gesagt hat, FFreiheit sei immer auch die Freiheit der Andersdenkenden? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) [Oft] wird viel geredet, aber nichts Wesentliches gesagt. sein : (12) Das Entscheidende ist gesagt. ANM - sagen 1 wird auch im Zusammenhang mit Zitaten verwendet: (13) „GGeld stinkt nicht“, hat der römische Kaiser Vespasian gesagt. SBP sagen 2 NomE AkkE DatE BED jemandem von etwas mündlich Kenntnis geben. (14) Würden Sie mir [bitte] sagen, wie spät es ist? BELR NomE: derjenige, der von etwas Kenntnis gibt: Person/ Institution (15) Sie vergleicht einen verständigen Pädagogen mit einem Arzt, d der einem sagt, dass es am Magen liegt oder an der Leber. (Zeit, 11.1.85, S. 34) (16) DDer Pförtner kann Ihnen sagen, in welchem Zimmer Sie den Antrag abgeben müssen. (17) Über den jetzigen Aufenthalt der Familie konnte uns die Hausverwaltung nichts Genaues sagen: sie soll irgendwo in Norddeutschland wohnen. AkkE: dasjenige, wovon Kenntnis gegeben wird: abstr. Objekt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (18) Würden Sie mir [bitte] IIhren Namen und Ihre Telefonnummer sagen? (19) Können Sie mir dden Weg zum Bahnhof sagen? (20) Er schwankte, ob er ihr ddie Wahrheit sagen oder eine Lüge erfinden sollte. (Pinkwart, S. 4) (21) Sagen Sie mir [doch] [mal] I Ihre Gründe! sagen 611 dass-S : (22) Hat man (ees) Ihnen [denn] [nicht] gesagt, dass die Sitzung auf nächsten Montag verschoben wurde? ob-Frag : (23) Können Sie mir sagen, oob meine Information richtig ist? (nach MM, 30.4.86, S. 2) w-Frag : (24) Er konnte ihr [unmöglich] sagen, wwarum er mit ihr gebrochen hatte. (Stephan, S. 23) Hpts : (25) D Die Reparaturkosten würden sich auf 200 Mark belaufen, hatte der Geschäftsführer der Kundin [am Telefon] gesagt. Dirr [o. Korrelat] : (26) Die Nachbarin hat mir gesagt: „L Lehmanns sind verreist und kommen erst in vierzehn Tagen zurück.“ DatE: derjenige, dem von etwas Kenntnis gegeben wird: Person/ Institution (27) Karl Mangold, ehemals Dreher in der Maschinenfabrik Gutensohn, ist entlassen worden und findet nicht den Mut, es seiner Frau zu sagen. (MM, 2.1.87, S. 60) (28) „Eine so grundlegende Entscheidung darf nicht übers Knie gebrochen werden“, sagte der Sprecher des Finanzministeriums uunserer Zeitung. (nach MM, 8.1.98, S. 2) PASSK Werden-Passiv werden : (29) Wie reagiert der Patient, wenn ihm vom Arzt gesagt wird, dass er Krebs hat? - Bekommen-Passiv : (30) [Gestern] bekam/ kriegte sie vom Firmenchef gesagt, dass sie entlassen ist. SBP sagen 3 NomE AkkE (PräpE) BED jemandem gegenüber etwas mündlich äußern. (31) Was hat er zu dir gesagt? BELR NomE: derjenige, der etwas äußert: Person/ [indirekt Stimme] (32) Er hat nach der Schulzeit eine Glaserlehre begonnen, weil sseine Eltern zu ihm sagten: „Handwerk hat goldenen Boden.“ (Stern, 21.5.87, S. 77) (33) Der Zeuge hat gehört, wie eine tiefe Männerstimme sagte: „Wir müssen uns beeilen.“ AkkE: NG/ meist PG [häufig indefinit]: dasjenige, das geäußert wird: abstr. Objekt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (34) Er starrte vor sich hin und sagte kkein Wort [mehr] zu seiner Frau. (35) Ich sage n nichts [ohne meinen Anwalt]. (36) D Das hat er [tatsächlich] zu mir gesagt! dass-S : (37) Er hat zu seiner Mutter gesagt, ddass er krank ist, aber das ist eine Lüge. w-Frag : (38) Der Außenminister hat zu seinen Parteifreunden gesagt, w wie er sich eine friedliche Lösung des Konflikts vorstelle. Hpts : (39) E Er sei ein Auftragskiller gewesen, sagen die Nachbarn [bei der Beerdigung] [am nächsten Tag]. (Spiegel, 13/ 93, S. 160) Dirr : (40) „EEin Glück, dass Sie kommen, Herr Doktor“, sagte Schneider [sichtlich erleichtert]. (nach Pinkwart, S. 102) (PräpE): zu +D: derjenige, dem gegenüber etwas geäußert wird: Person (41) „Wenn ein Politiker ausweichende Antworten gibt, sollten Sie nachfragen“, sagte ein älterer Kollege zzu dem jungen Reporter. (42) „Guten Tag! Wir haben uns lange nicht gesehen“, sagte der Nachbar [freundlich] zzu der jungen Frau. PASSK Passiv nicht üblich ANM - Statt mit der PräpE kann mit einer statischen PräpG [vor +D] auf den Adressaten Bezug genommen werden: (43) Der Politiker sagte [vvor J Journalisten], das deutsche Steuersystem müsste dringend reformiert werden. (44) Sie habe laute Schreie gehört, sagte die Zeugin [vvor Gericht]. - Häufig wird statt der PräpE eine statische AdvG oder PräpG [auf +D/ in +D/ ...] verwendet, mit der indirekt auf den Adressaten Bezug genommen wird: (45) Zumindest ist eine Verlängerung der maximalen Lebensspanne durch Knoblauchverzehr nicht zu beweisen, sagte der Hamburger Pharmakologe [a auf dem Pharmakologischen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer in Meran]. (nach MM, 5.6.86, S. 3) W.BED sagen 4 NomE AkkE; AkkE: NG/ Zeichengruppe jemand verwendet, wenn er sich äußert, etwas [sprachlicher Ausdruck] (46) Wir sagen [heute] nicht mehr Lehre und Forschung, sondern Forschung und Lehre, das ist der Wechsel, der zukunftsweisend ist. (Zeit, 25.10.85, S. 49) (47) [Früher] sagte man Schwindsucht, [heute] Lungentuberkulose. (48) Sagt man „über jemanden sprechen“ oder „von jemandem sprechen“, „die Biene stach ihn in den Finger“ oder „die Biene stach ihm in den Finger“? (49) [In Deutschland] wird [morgens] „Guten Morgen! “ und [vor dem Schlafengehen] „Gute Nacht! “ gesagt. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. sagen 5 NomE AkkE DatE; AkkE: nur PG [indefinit] etwas [geistiges oder künstlerisches Produkt/ Handlung] löst bei jemandem etwas [Assoziation, Empfindung o.Ä.] aus (50) Sagt dir dieses Bild etwas? (51) Atonale Musik sagt mir nichts. (52) Dem jungen Leser von heute sagen die utopischen Romane von Jules Verne [nur noch] wenig. (53) Kochen sagt mir nichts. (ZTA, 22.9.97, S. 21) sagen 6 NomE AkkE DatE; AkkE: nur PG [indefinit] etwas [abstr. Objekt: häufig Name, Zeichen] ist jemandem bekannt und kann von ihm richtig zugeordnet werden (54) Sagt Ihnen der Name Steiner etwas? (55) Diese Jahreszahl sagt mir nichts. sagen 7 NomE AkkE DatE; AkkE: nur PG; AkkSE ohne Korrelat etwas [abstr. Objekt: Verstand, Gefühl o.Ä.] bewirkt bei jemandem/ etwas [Tier] etwas [Sachverhalt [als Erkenntnis]] (56) Was sagt dir dein Gefühl? (57) Das muss einem [doch] der gesunde Menschenverstand sagen! dass-S : (58) Eine innere Stimme sagt ihm, dass alles gut wird. sagen 612 ob-Frag : (59) [Manchmal] sagt uns die Lebenserfahrung, ob wir einem Menschen trauen können oder nicht. w-Frag : (60) Sein Instinkt sagt dem Vogel, wo er das Nest bauen muss. Hpts : (61) Das ärztliche Gewissen sagt ihm, er darf das Leben des Patienten nicht gefährden. sagen 8 NomE AkkE (DatE) AdvE; AkkSE ohne Korrelat; AdvE: mit +D jemand/ etwas zeigt jemandem mittels irgendetwas [als Zeichen] etwas [Sachverhalt] (62) Was will uns der Künstler mit diesem Plakat sagen? (63) Mit diesen Versen will der Dichter Folgendes sagen: ... dass-S : (64) Mit diesem Blumenstrauß will sie dir sagen, dass es ihr Leid tut. w-Frag : (65) Die düsteren Farben des Bildes sagen dem Betrachter, wie verzweifelt der Maler in dieser Phase seines Lebens war. Hpts : (66) Der Film sagt mit eindrucksvollen Bildern: Krieg bedeutet Tod und Elend. sagen 9 über/ von/ zu NomE AkkE PräpE; AkkE: NG [meist subst. AdjG]/ meist PG [indefinit]; AkkSE ohne Korrelat; PräpE: über +A/ von +D/ zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat darüber/ davon/ dazu jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] äußert etwas [abstr. Objekt: Wort, Text [häufig als Bewertung]] über jemanden/ etwas [keine Restr.] (67) Du hättest mal hören sollen, was sie [bei dieser Gelegenheit] über dich sagten. (Cotton, S. 54) (68) Der Sprecher der indischen Untersuchungskommission betonte gestern, man könne über die Möglichkeit eines Bombenanschlages [zum gegenwärtigen Zeitpunkt] [noch] nichts sagen. (MM, 18.7.85, S. 14) (69) Niemand kann wirklich Verlässliches über die Höhe der nötigen Investitionen sagen. (Spiegel, 7/ 93, S. 65) (70) Auffallend wenig sagt die Autobiografie über die Liebesbeziehungen und die beiden Ehen des Autors. (71) Das Lexikon sagt über den Erfinder [nur] drei Sätze. (72) Sagt der Aufsatz Neues zum Problem der freien Angaben im Satz? dass-S [AkkSE] : (73) GAU - das ist der „Größte Anzunehmende Unfall“, von dem deutsche Experten sagen, dass er in der Bundesrepublik kaum möglich sei. (MM, 30.4.86, S. 2) ob-Frag [AkkSE] : (74) [Noch] kann man von dem neuen Medikament [nicht] sagen, ob es den Krankheitsverlauf nur verzögert oder tatsächlich die Heilungschancen erhöht. w-Frag [AkkSE] : (75) Können Sie von Ihrem Projekt [schon] sagen, wann es abgeschlossen sein wird? Hpts [AkkSE] : (76) Ein Kabarettist hat [einmal] über die Zensur gesagt, sie sei die geheime Empfehlung durch öffentliches Verbot. Dirr [AkkSE] : (77) Der Direktor der Kunsthalle hat nicht übertrieben, als er [bei der Eröffnung] über die Ausstellung sagte: „Sie zeigt ein einmaliges Spektrum hochrangiger Kunstwerke von bedeutenden Vertretern der Moderne.“ dass-S [PräpSE] : (78) Davon, dass sich eine Schülerin nicht schminken darf, sagt die Schulordnung kein Wort. ob-Frag [PräpSE] : (79) Diese Daten sagen nichts darüber, ob Motor, Getriebe und Fahrwerk gut aufeinander abgestimmt sind. (Spiegel, 8/ 93, S. 117) w-Frag [PräpSE] : (80) Dazu, wie sich die Einführung des Euro auf die Einzelhandelspreise auswirken wird, können oder wollen die Experten [zum gegenwärtigen Zeitpunkt] nichts Konkretes sagen. sagen 10 zu NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ Zeichengruppe; PräpE: zu +D jemand verwendet etwas [abstr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck] zur Bezeichnung von jemandem/ etwas (81) [Wegen seines Haarschnitts] sagen die Mitschüler „Igel“ zu ihm. (82) Ich bin erst dreizehn Jahre alt, Sie können [ruhig] du zu mir sagen. (83) Der Fachmann sagt zum Schraubenzieher Schraubendreher. (84) In Österreich heißt das Gemüse, wozu die Deutschen Blumenkohl sagen, Karfiol. Was sagt man [bei Ihnen in der Schweiz] dazu? (85) Was sagt man [auf Französisch] zu spiegelglatt? - Gelegentlich wird statt mit der AkkE mit einer modalen AdvG [so] auf dasjenige, das gesagt wird, Bezug genommen: (86) Nein, so sagt man [nicht] [bei uns] zu Kartoffeln. - Gelegentlich wird mit sagen 10 zu auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses wird meist zueinander hinzugefügt: (87) Wir sagen [noch immer] Sie z zueinander. sagen 11 NomE AkkE AdvE; AkkE: NG/ meist PG [es, das]; AdvE: AdjG/ AdvG jemand formuliert etwas [Sachverhalt] irgendwie (88) Das haben Sie schön gesagt! (89) Das kann man [auch] einfacher sagen! (90) Noch präziser kann ich es [wirklich] [nicht] sagen. (91) Könnte man das [nicht] [auch] anders sagen? (92) Hat er diesen Satz [wirklich] so gesagt? sagen 12 NomE AkkE (AdvE); AkkE: nur PG; AkkSE ohne Korrelat; (AdvE): in +D jemand/ [auch Text] macht irgendwo [Text] eine Aussage über etwas [Sachverhalt] (93) In der Neufassung sagt der Gesetzgeber [auch] nichts anderes. (94) Was sagt der heutige Wetterbericht? (95) Der Wetterbericht sagt [leider] nichts Gutes. dass-S : (96) Das Gesetz sagt [ausdrücklich], dass die häusliche Gemeinschaft auch dann nicht mehr besteht, wenn die Eheleute in der gemeinsamen Wohnung getrennt leben. (MM, 18.4.87, S. 20) ob-Frag : (97) Wird im Vertrag gesagt, ob das Grundstück bebaut werden darf? w-Frag : (98) Im vorliegenden Testament sagt der Verstorbene [eindeutig], wer die Münzsammlung erbt: sein Neffe. Hpts : (99) Das Problem der Einwanderungsgesellschaft, sagen die Autoren, liege nicht so sehr in der Tatsache der Einwanderung, sondern in den Bildern, die über sie im Umlauf sind. (Spiegel, 3/ 93, S. 41) (100) Der Schriftsteller sei das Gewissen der Nation, sagt der Herausgeber im Vorwort. PHRAS Idiom: [ugs] (jemandem) nichts zu sagen haben: nicht berechtigt sein, (jemandem) Anweisunsammeln 613 gen zu geben; etwas hat etwas/ nichts zu sagen: etwas ist wichtig, bedeutsam/ unwichtig, bedeutungslos; [ugs] sagen, wie’s ist: sich nicht scheuen, unangenehme Tatsachen auszusprechen; sich (von jemandem) nichts sagen lassen: von jemandem keine Anweisungen entgegennehmen; sich von niemandem etwas sagen lassen: von niemandem Anweisungen entgegennehmen; [ugs] keinen Ton sagen: schweigen, sich nicht äußern; sich viel zu sagen haben: einander viel zu erzählen haben; [ugs] jemandem Bescheid sagen: jemanden benachrichtigen/ jemanden zurechtweisen, kritisieren; [geh] jemandem Dank sagen: jemandem danken; jemandem etwas ins Gesicht sagen: jemandem gegenüber etwas, das diesem sehr unangenehm ist, direkt und schonungslos aussprechen; zu allem Ja und Amen sagen: mit allem einverstanden sein, nicht widersprechen; jemandem die Meinung sagen: jemanden zurechtweisen, kritisieren; sich nichts mehr zu sagen haben: einander gleichgültig geworden sein, sich entfremdet haben; [ugs] jemandem/ bei jemandem Guten Tag sagen: bei jemandem einen kurzen Besuch machen; [ugssalopp] jemandem ein paar Takte sagen: jemanden zurechtweisen, kritisieren - sagen wird in zahlreichen Wendungen verwendet, z.B.: Sag mal .../ Sagen Sie mal ...: [als Einleitung zu einer Frage]; [ugs] ... sage und schreibe ...: tatsächlich nicht weniger als... [in Verbindung mit einer Mengenangabe]; Das eine sage ich dir/ Ihnen ...: [als Ausdruck der Drohung, Warnung]; [ugs] Da sage ich nicht nein! : Dieses Angebot nehme ich gerne an.; [ugs] Das kann man laut sagen! : Ich bin auch dieser Meinung.; Das lasse ich mir nicht zweimal sagen! : Dieses Angebot nehme ich gerne an.; [ugs] Man kann sagen, was man will ...: [als Einleitung, wenn das Folgende trotz aller Gegenargumente zutrifft]; Ich muss schon sagen ...: [als Ausdruck der Verwunderung, des Befremdens]; [ugs] Was du nicht sagst/ Sie nicht sagen! : [als Ausdruck der Überraschung/ [ironisch] als Ausdruck der Skepsis gegenüber einer Aussage]; Was sagst du/ sagen Sie dazu? : Was hältst du/ halten Sie davon? ; ... wie man so schön sagt: wie eine bekannte Redewendung lautet; [ugs] Ich hab’s ja/ doch gleich gesagt! : Ich habe die negativen Folgen vorausgesagt.; [ugs] ... dann will ich nichts gesagt haben.: dann nehme ich meine Behauptung, Kritik zurück.; [ugs] Das ist (doch) (gar) nicht gesagt! : Das ist durchaus nicht sicher.; Das ist leicht gesagt./ Das ist leichter gesagt als getan.: Das ist schwerer durchzuführen, als man zunächst annimmt.; [ugs] Lass dir/ Lassen Sie sich das gesagt sein! : Merke dir/ Merken Sie sich das und verhalte dich/ verhalten Sie sich entsprechend. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb sagen, sich. 'sammeln sammelt sammelte hat gesammelt sammeln 1 ein Anzahl von etwas derselben Art zusammentragen sammeln 2 etwas in größerer Menge erfahren sammeln 3 viele Menschen darum bitten, etwas zu geben sammeln 4 irgendwo nach einer Menge von etwas suchen und sie zusammentragen sammeln 5 eine Menge von etwas irgendwo vereinigen SBP sammeln 1 NomE AkkE BED eine Anzahl von etwas derselben Art als Hobby zusammentragen. (1) Sammeln Sie [auch] Briefmarken? BELR NomE: derjenige, der etwas zusammenträgt: Person (2) H Heinrich Labuhn sammelt Postkarten aus seiner Heimat - die älteste ist 104 Jahre alt. (BerlZ, 5.5.2000, S. 30) AkkE: dasjenige, das zusammengetragen wird: Anzahl von Konkreta [außer Personen]/ Kollektiv von konkr. Objekten (3) Kempowski sammelt aauch Stadtteil-Chroniken, Firmengeschichten, heimatkundliche Broschüren, [außerdem] A Ausweise, Kontobücher oder alte Speisekarten. (nach MM, 3.3.87, S. 18) (4) [Zuvor] sammelte er [mit der gleichen Intensität] d die Werke des 37-jährigen Beuys- Schülers Droese. (Stern, 17.9.87, S. 137) (5) WWas Müller sammelt, sammelt er [en gros]: nnicht eine Schwitters-Collage, sondern zwanzig; nicht zwei Corinth-Porträts, sondern zwei Räume voll. (Zeit, 6.6.86, S. 47) (6) Er sammelte Schmetterlinge aus Südamerika. PASSK Werden-Passiv werden: (7) [Neuerdings] werden [besonders] Telefonkarten gesammelt. WORTB der Sammler/ die Sammlerin, die Sammlung ANM - Wenn die Handlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden: (8) Im Schöffengerichtssaal 12 sind die Philatelisten unter sich: Richter und Staatsanwalt sammeln [nämlich] [ebenfalls]. (Bild, 16.6.67, S. 6) SBP sammeln 2 NNomE AkkE BED etwas in größerer Menge erfahren und in sich aufnehmen. (9) [Während seiner Tätigkeit im Ausland] konnte er viele praktische Erfahrungen sammeln. BELR NomE: derjenige, der etwas in sich aufnimmt: Person/ Institution (10) Ihre Tochter sollte bedenken, dass sich die Kinder im Leben zurecht finden müssen und dazu gehört es, dass s sie ihre Erfahrungen [selbst] sammeln und nicht aus zweiter Hand durch das Fernsehen erhalten. (MM, 26.4.86, S. 36) (11) Es ist nicht schlecht, wenn e eine Partei [als Opposition] neue Eindrücke sammelt. (12) [Gerade auf dem Gebiet der Bekämpfung von AIDS] haben a amerikanische Städte, [allen voran] SSan Francisco, viel Erfahrung gesammelt und Erhebliches geleistet. (nach Zeit, 18.10.85, S. 81) AkkE: dasjenige, das aufgenommen wird: abstr. Objekt (13) Seine Heimat ist die Po-Ebene zwischen Cremona und Piacenza, [dort] sammelt er s seine Eindrücke. (MM, 5.9.87, S. 47) (14) „Manchmal gibt es Gelegenheiten im Leben, Wissen und Erfahrungen zu sammeln“, erklärt er seiner blonden Freundin. (Zeit, 13.2.87, S. 49) sauber machen 614 PASSK Werden-Passiv werden: (15) Die Professoren stehen den Frauen oder eher den Erfahrungen, die von den Frauen gesammelt wurden, fassungslos gegenüber. (nach Zeit, 26.4.85, S. 49) W.BED sammeln 3 NomE (AkkE) (PräpE); (PräpE): für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür jemand [Person/ Institution] bittet viele Menschen darum, etwas [Anzahl von konkr. Objekten/ abstr. Objekt] zu Gunsten von jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Handlung/ [indirekt konkr. Objekt]] zu geben (16) Das Rote Kreuz sammelt Geld und Sachspenden für die Erdbebenopfer. (17) [An zwei Sonnabenden vor Weihnachten] sammelt unsere Amnesty-Gruppe [vor dem Einkaufszentrum] Geld. (Zeit, 27.12.85, S. 2) (18) Malteser sammeln Medikamente. (MM, 4.1.88, S. 21) (19) 10.000 Mark haben Bremer Pennäler gesammelt, damit das Bergdorf Degirmendere wieder eine Schule bekommt. (taz, 7.3.2000, S. 22) (20) [Damals] sammelten die Anwohner Unterschriften, um „ihre“ Eisdiele zu erhalten. (BerlZ, 3.5.2000, S. 24) (21) Der Pfarrer sammelt für einen neuen Kirchturm. (22) Promis sammeln für Unicef. (taz, 1.3.2000, S. 5) (23) Wir sammeln [weder auf der Straße, noch in Geschäften oder an den Haustüren]. (taz, 3.3.2000, S. 22) (24) Es wird [in der ganzen Bundesrepublik] für den Wiederaufbau der Kirche in Dresden gesammelt. dass-S: (25) [In der Schule] wurde dafür gesammelt, dass auch bedürftige Kinder die Studienreise mitmachen können. - Wenn die AkkE nicht realisiert wird, wird sammeln 3 häufig i.S.v. ‘Geld sammeln’ verwendet: s. (21), (22), (23), (24) und (25). sammeln 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an +D/ in +D/ ... jemand/ etwas [Tier] sucht irgendwo nach einer Menge von etwas [Konkretum: außer Personen, häufig Pflanzen] und trägt sie zusammen (26) Die alte Frau sammelt auf den Wiesen Heilkräuter [für Tee]. (27) Wir sammeln [im Herbst] an den Wegrändern Brombeeren und Hagebutten. (28) Das Holz für den Herd sammeln wir im Wald. (MM, 30.3.88, S. 34) (29) Sie kocht, sammelt [stundenlang] Walderdbeeren, andere Beeren und Pilze. (Zeit, 23.8.85, S. 50) (30) [Früher] haben die Kinder Maikäfer und andere Schädlinge gesammelt. (31) Das Eichhörnchen sammelt Nüsse [für den Winter]. sammeln 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ ... jemand vereinigt mehrere [Personen]/ eine Anzahl von etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] irgendwo (32) Der Philosoph hatte viele junge Menschen um sich gesammelt. (33) Oskar sammelte Speichel in seiner Mundhöhle. (Grass, S. 323) (34) Nur wenn Sie bereit sind, in der eigenen Tonne [getrennt] den Müll zu sammeln, seien der Umwelt Fortschritte beschieden. (MM, 4.11.86, S. 12) (35) Er hatte die Absicht, die auf seinem Grundstück anfallenden Abwässer zu sammeln und auf seine Wiesen und Äcker auszubringen. (nach MM, 25.7.87, S. 32) (36) Die Kinder werden angehalten, Altpapier und Flaschen zu sammeln. (nach FR, 1.9.90, S. 7) (37) Solch brisante Erkenntnisse und Informationen sind in einem regierungsinternen Papier gesammelt. (nach MM, 19.9.85, S. 2) PHRAS Idiom: [ironisch] Freundinnen/ Liebhaber sammeln: viele Liebschaften haben G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb sammeln, sich. 'sauber machen macht sauber machte sauber hat sauber gemacht sauber machen 1 bewirken, dass etwas sauber wird sauber machen 2 etwas von Schmutz befreien sauber machen 3 als Putzfrau/ Putzmann tätig sein SBP sauber machen 1 NomE (AkkE) BED bewirken, dass etwas sauber wird; putzen. (1) Wir kriegen morgen Besuch, ich muss [heute] [noch] das Gästezimmer sauber machen. BELR NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas sauber wird: Person/ Institution [Firma] (2) V Viele berufstätige Frauen können [erst am Wochenende] [gründlich] sauber machen. (3) DDie Firma Kühn macht Büro- und Geschäftsräume sauber. (AkkE): dasjenige, das sauber wird: konkr. Objekt [Räumlichkeit, Gebäude] (4) Heute habe ich noch viel zu tun, ich muss [noch] d die Küche, den Flur, die Toilette und das Bad sauber machen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (5) [In Restaurants] muss die Küche [täglich] sauber gemacht werden. sein: (6) Sind die Schlafzimmer [schon] sauber gemacht? - Bekommen-Passiv: (7) Alte Menschen bekommen/ kriegen ihre Wohnung von einem Zivi sauber gemacht. ANM - Wenn die AkkE nicht realisiert wird, wird sauber machen 1 meist i.S.v. ‘die Wohnung sauber machen’ verwendet: s. (2). - In Süddeutschland wird für sauber machen 1 meist putzen verwendet. SBP sauber machen 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas von Schmutz befreien. (8) Vergiss nicht, den Herd sauber zu machen! BELR NomE: derjenige, der etwas von Schmutz befreit: Person (9) Als sie mit der Gartenarbeit fertig war, wusch ssie sich die Hände und machte [sich] [gründlich] die Fingernägel sauber. AkkE: dasjenige, das von Schmutz befreit wird: Person/ konkr. Objekt [häufig Körperteil: Ohren, Fingernägel, Gesicht, Kinn, Mund, Pfote, Schnabel] (10) Einmal im Jahr räumte er seinen Schreibtisch auf und machte i ihn [von innen und von außen] sauber. (11) [Sorgfältig] machte die junge Mutter ddas Baby sauber und gab ihm eine frische Windel. (12) Mach [mal] ddeine Schuhe sauber, damit ich sie putzen kann. (13) Mach [dir] d den Mund sauber, du hast noch Kakao dran. (14) Jedes Mal wenn es geregnet hat, muss ich [dem Hund] ddie Pfoten sauber machen. schaden 615 (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz (15) [Vor dem Kämmen] sollte man den Kamm mmit Wasser und Bürste sauber machen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (16) Die Schränke müssen [einmal im Monat] von den Internatsschülern sauber gemacht werden. sein: (17) Ist der Kühlschrank [schon] sauber gemacht? - Bekommen-Passiv: (18) Das Pferd bekommt/ kriegt die Hufe vom Tierarzt sauber gemacht. ANM - Wenn mit der AkkE auf Menschen Bezug genommen wird, dann handelt es sich um pflegebedürftige Menschen wie Babys, Kranke oder alte Menschen.; s. (11). - Pertinenzdativ ist möglich: s. (9), (13) und (14). W.BED sauber machen 3 NomE (PräpE); (PräpE): bei +D jemand ist bei jemandem [Person [als Funktionsträger]] als Putzfrau/ Putzmann tätig (19) Viele Frauen machen sauber, um ihren Unterhalt zu verdienen. (20) Frau Schulz macht [montags] bei Dr. Müller sauber. - In Süddeutschland wird für sauber machen 3 putzen verwendet. VERBF abmachen; anmachen; aufmachen; ausmachen; kaputtmachen; machen, zumachen 'schaden schadet schadete hat geschadet schaden 1 eine schädliche Wirkung auf etwas ausüben schaden 2 etwas Schaden zufügen SBP schaden 1 NomE DatE BED eine schädliche Wirkung auf jemanden/ etwas ausüben . (1) Versuchen Sie es doch mal mit Baldriantee. Der schadet Ihnen [bestimmt nicht]. BELR NomE: dasjenige, das eine schädliche Wirkung ausübt: konkr. Objekt/ Substanz/ Sachverhalt [häufig Naturereignis] (2) DDie schweren Traktoren schaden dem weichen Erdboden. (3) H Holzspielzeug schadet kleinen Kindern [in der Regel] [nicht]. (4) Z Zu viel Vitamine schaden den Nieren. (MM, 19.2.86, S. 3) (5) AAutoabgase schaden der Umwelt. (6) DDie Verlangsamung des Wachstums in Asien werde dem US-Exportgeschäft schaden. (BerlZ, 30.10.97, S. 1) (7) In Wirklichkeit ist die SPD (und d das schadet einer Oppositionspartei [immer mehr als einer Regierungspartei]) mit sich selbst nicht im Reinen. (Zeit, 17.10.86, S. 1) DatE: dasjenige, auf das eine schädliche Wirkung ausgeübt wird: keine Restr. (8R) Ich kann mir nicht denken, dass ein Ei e einem einjährigen Kind schadet. (nach Böll, Ansichten, S. 206) (9) Die durch mehrere Missernten bedingte schlechte Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln schadet dder Regierung [beträchtlich]. (10) D Den Miesmuscheln schadet das Gift [nicht]. (MM, 17.2.87, S. 9) (11) Der viele Regen wird ddem Getreide schaden. (12) Die Erwärmung der Atmosphäre schadet dden Gletschern in den Alpen. (13) Schlechte Ernährung schadet ddem Wachstum der Kinder. (14) Zu viel Aufregung schadet d der Gesundheit. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Schaden; schade, schadhaft, schädlich; schade ANM - schaden 1 wird häufig in generischen Sätzen verwendet: s. (3), (4), (5), (13) und (14). In diesem Fall kann die DatE weggelassen werden: (15) Ein Glas Kognak schadet [nie]. (Zeit, 20.9.85, S. 35) (16) In Wänden verarbeiteter Asbest schadet. SBP schaden 2 NomE DatE (AdvE) BED jemandem/ etwas mittels irgendetwas Schaden zufügen . (17) Er hat seiner Lunge mit Rauchen geschadet. BELR NomE: dasjenige, das Schaden zufügt: Person/ Institution/ Tier/ [auch Mittel] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (18) Man war besorgt, d die Diplomatin könnte dem Ruf Amerikas schaden. (nach Zeit, 21.6.85, S. 1) (19) BBlattläuse schaden den Grünpflanzen. (20) [Auf diese Weise] schadet die Koalition sich selbst. (Zeit, 27.9.85, S. 1) (21) SSeine ständigen Nörgeleien schaden ihm und seiner Familie. (22) Der Vertrag mit der Kosmetikfirma wurde so abgefasst, dass eer den Interessen der Firma [mehr] schadete [als nützte]. (23) D Die Enthüllungen schaden ihm [nicht]. (Zeit, 22.2.85, S. 9) (24) D Das übermäßige Trinken von Alkohohl schadet der Leber. dass-S : (25) [Damals] hat ees der CDU [sehr] geschadet, dass sie sich lange Jahre immer wieder neu auf die Rückkehr ins Kanzleramt einrichtete. (Zeit, 1.2.85, S. 4) Inf+: (26) Den Kindern schadet (ees) [sehr], v viele Stunden am Tag fernzusehen. Inf- : (27) V Viel Fett und wenig Obst und Gemüse essen, schadet [besonders] Menschen mit sitzender Tätigkeit. DatE: dasjenige, dem Schaden zugefügt wird: Konkretum/ abstr. Objekt (28) Die scharfen Kritiken in den Zeitungen haben d dem Regisseur und seinem Film über Vietnam geschadet. (29) Zu reichliches Gießen schadet d den Pflanzen. (30) Durch die Aufdeckung der Bestechungsaffäre hat die Opposition d der Regierung [sehr] geschadet. (31) Übermäßiges Essen schadet d der Gesundheit. (MM, 13.5.88, S. 3) (32) SSich und der deutschen Politik hat er geschadet. (Zeit, 1.5.86, S. 1) (AdvE): Mittel mit +D: abstr. Objekt/ Handlung durch +A: Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit: Handlung (33) Der Politiker hat sich mmit seinen unbedachten Worten [sehr] geschadet. (34) MMit dem Anschlag habe er der Wirtschaft Ägyptens schaden wollen. (BerlZ, 30.10.97, S. 3) (35) Microsoft hat sich den Ruf erworben, d durch sein rücksichtsloses Vorgehen der gesamten Softwareindustrie zu schaden. (nach taz, 14.11.97, S. 16) (36) Ich sehe niemanden, der uns [so sehr] schaden könnte [wie wir selbst] d durch eigene Fehlentscheidungen oder durch nachlassende Aufmerksamkeit. (nach Spiegel, 47/ 93, S. 139) schaffen 616 dass-S : (37) Der Chef hat seinem Mitarbeiter ddamit geschadet, d dass er ihn öffentlich kritisiert hat. (38) Viele Mütter wissen nicht, wodurch sie ihrem Neugeborenen [mehr] schaden - ddadurch, d dass sie aufs Stillen verzichten oder dadurch, d dass sie ihr Kind mit DDT-verseuchter Muttermilch vergiften. (taz, 10.8.90, S. 16) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (39) Durch zu viele Vorwürfe und Anforderungen wird der Entwicklung eines Kindes geschadet. sein : (40) Seinem Ansehen ist [bereits] [sehr] geschadet. WORTB der Schaden; schadhaft, schädlich; schade ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (27). - Die AdvSE wird selten realisiert. - schaden 2 wird häufig in generischen Sätzen verwendet: s. (19) und (24). In diesem Fall kann die DatE weggelassen werden: (41) Der Lufthansa-Streik schadet [nur]. (Zeit, 15.11.85, S. 1) (42) Rauchen schadet [immer].; s. auch (43), (44), (45) und (46). - In negierten Aussagesätzen, in denen die DatE weggelassen ist, wird schaden 2 häufig i.S.v. ‘etwas bringt eher Vorteile als Nachteile, ist mehr nützlich als schädlich’ verwendet: (43) Eine Beratung vor der Nachzahlung schadet [nicht]. (MM, 8.11.86, S. 34) (44) Es schadet [im Alter] [nicht], täglich ein Glas Wein zu trinken. (45) Es schadet [nicht], wenn man sich nur jeden zweiten Tag duscht. - In negierten Aussagesätzen und in Verbindung mit können wird schaden 2 häufig i.S.v. ‘etwas tut (jemandem) gut, ist (für jemanden) nützlich’ verwendet: (46) Etwas Geld im Tresor zu haben, könne [indes] [nicht] schaden. (Zeit, 24.4.87, S. 35) (47) Denn noch im Sommer 1984 gab die Popsängerin in einem Gespräch zu, dass ihr ein paar Stunden Gesangsunterricht [nicht] schaden würden. PHRAS Idiom: nur Wendung - Das schadet nicht(s)! / Das kann nicht(s) schaden! : [als Ausdruck der Beschwichtigung] Es hilft vielleicht nichts, richtet aber auch keinen Schaden an.; Das schadet ihm/ ihnen/ ... gar nichts! / Es schadet ihm/ ihnen/ ... gar nichts, dass...: [als Ausdruck der Genugtuung] Es geschieht ihm/ ihnen/ ... ganz Recht/ Es geschieht ihm/ Ihnen...ganz Recht, dass...; Das schadet nichts, wenn.../ dass...: [als Ausdruck der Beruhigung] Es macht nichts aus, ist weiter nicht schlimm, wenn.../ dass...; [ironisch] Es würde dir/ euch/ ... nichts schaden, wenn...: [als kritische Äußerung] Es wäre für dich/ euch/ ... nützlich, wenn...; Es kann nicht(s) schaden, wenn...: Es ist vielleicht besser, wenn... 'schaffen schafft schaffte hat geschafft schaffen 1 etwas bewältigen schaffen 2 jemanden erschöpfen schaffen 3 etwas erreichen schaffen 4 etwas zerstören schaffen 5 etwas irgendwohin bringen SBP schaffen 1 NomE AkkE BED etwas bewältigen; erledigen, erreichen. (1) Ich weiß nicht, [wie] ich die Arbeit [bis Ende des Monats] schaffen soll. BELR NomE: dasjenige, das etwas bewältigt: keine Restr. (2) Die Ergebnisse in Kassel zeigen, dass eebenso viele ehemalige Fachoberschüler wie Abiturienten den höheren akademischen Abschluss geschafft haben. (nach Zeit, 22.2.85, S. 40) (3) [Mit dem Bau von Spezialschiffen] schafften es ddie finnischen Werften, die Krise zu überwinden. (nach Zeit, 25.10.85, S. 41) (4) EEin jjunger Hund schafft es [endlich], sich in die Hütte zu schmuggeln. (nach Grzimek, S. 284) (5) D Der Efeu hat es geschafft, die ganze Hausfassade zu bedecken. (6) UUnser Kopiergerät schafft nur 50 Kopien [hintereinander], dann wird es zu heiß. (7) [Wie] schaffen es d diese schnellen Wellen im Mikrowellengerät [zum Beispiel], in nur wenigen Minuten zu garen, während es auf dem normalen Herd fast eine halbe Stunde dauert? (nach MM, 10.9.87, S. 26) (8) NNur die deutsche Einheit schafft es, die Weichen in eine neue Zukunft zu stellen. (nach Bu-Prot. 90, S. 2421) (9) [Aufgrund der wachsenden negativen Umwelteinflüsse] schaffe es dder Schutzmechanismus des Körpers [nicht mehr], Allergien abzuwehren. (MM, 18.6.85, S. 12) (10) DDer ständige Straßenlärm vor unserem Haus hat es geschafft, meine Gesundheit zu ruinieren. AkkE: dasjenige, das bewältigt wird: Vorgang/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt] [als Aufgabe] SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Vorgang/ Handlung (11) [Pro Jahr] schaffen die einheimischen Ärzte und ausländischen Experten nnur 3 300 Operationen. (Zeit, 27.6.86, S. 54) (12) Sie schafft iihren Tagesablauf [nicht], bleibt zu lange im Bett, kommt zu spät zur Arbeit. (MM, 16.3.85, S. 36) (13) Ich habe noch eine Menge zu tun. Ich muss d das [heute noch] schaffen. (14) Delia hatte aalles geschafft, w was sie sich vorgenommen hatte. (nach de Groot, S. 24) (15) Meine Schneiderin schafft zzwei Kleider oder ein Kostüm [pro Woche]. (16) Ruderer schaffen zzwischen achttausend und zwölftausend Kilometer [im Jahr], neben den Übungen für Kraft und Kondition. (Zeit, 1.5.87, S. 13) (17) Die meisten Schüler schafften ddie Aufgaben [in den zwei Stunden]. dass-S : (18) Das alte Rathaus könnte eine Attraktion für Mildensee werden, wenn wir ees schaffen, d dass das Haus als einmaliges historisches Bauwerk erhalten bleibt. (nach WP, 9.3.90, S. 5) Inf+ : (19) Ich habe alles Mögliche probiert, aber ich schaffe es [einfach] [nicht], m mit dem Rauchen aufzuhören. (MM, 19.11.87, S. 17) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Das große Pensum im Fach Geschichte wurde von den meisten Schülern geschafft. sein : (21) Ich bin fertig, die Arbeit ist geschafft. ANM - Mit einer AdvG, PräpG [in +D/ binnen +D/ +G/ ...] oder bis-Gruppe kann auf den Zeitraum, in dem etwas bewältigt wird, Bezug genommen werden: (22) [Bei diesem Tempo] schafft man ein Buch wie „Krieg schalten 617 und Frieden“ [iin einem Jahr]. (23) Der Student schaffte es [b binnen kurzer Zeit], alle versäumten Prüfungen nachzuholen .; s. auch (1), (11), (13), (15), (16) und (17). W.BED schaffen 2 NomE AkkE [ugs-salopp] jemand/ etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] erschöpft jemanden oder bringt jemanden zur Verzweiflung (24) Die unerträgliche Hitze in den Arbeitsräumen schaffte alle Mitarbeiter. (25) Meine drei kleinen Kinder, ihre vielen Fragen und Streitereien, der Hund und die Katze, die Hausarbeit, der Garten, das viele Unkraut und Obst haben mich [heute] [mal wieder] geschafft. (26) Das Mädchen sah todmüde aus und war geschafft. (MM, 11.7.89) (27) Strapazen, Panik, Terror, das alles war an den beiden nicht spurlos vorübergegangen, sie hatten es geschafft und waren geschafft. (nach MM, 22.9.89) - schaffen 2 wird häufig im Sein-Passiv verwendet: s. (26) und (27). schaffen 3 NomE AkkE [ugs] jemand erreicht mit Anstrengung etwas [Verkehrsmittel, Verkehrsverbindung] (28) Wenn wir uns beeilen, schaffen wir [vielleicht noch] den 10-Uhr-Zug. (29) Ich habe die letzte Straßenbahn [nicht mehr] geschafft und musste ein Taxi nehmen. (30) Wegen Nebel gab es große Verspätungen im Flugverkehr, sodass viele Reisende ihre Anschlussflüge [nicht mehr] schafften. schaffen 4 NomE AkkE [ugs-salopp, häufig ironisch] jemand/ etwas [Tier] zerstört etwas [konkr. Objekt]; kaputtmachen (31) Unsere Kinder schaffen [aber auch] alles: [jetzt] haben sie Vaters Bohrmaschine und Fahrrad geschafft. (32) Seine beiden jungen Hunde haben [in kurzer Zeit] das neue Sofa geschafft. schaffen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ nach +D/ ... [ugs] jemand/ etwas [Fahrzeug] bringt oder transportiert jemanden/ etwas [konkr. Objekt] mit Kraftaufwand irgendwohin (33) Die Einbrecher schafften den Fernseher, das Videogerät und die Stereoanlage [schnell und leise] aus dem Haus. (34) Ihr Vater wurde nach Neu-Delhi in eine Nervenheilanstalt geschafft; er gilt als unheilbar krank. (Zeit, 31.5.85, S. 58) (35) Berliner Polizisten haben die Protestierenden [mit sanfter Gewalt] von der Fahrbahn geschafft. (Zeit, 13.2.87, S. 17) (36) Wir haben unser Haus aufgeräumt und die überflüssigen Sachen in den Keller und auf den Boden geschafft. (37) Sieben libysche Flugzeuge schafften die Delegation Gaddafis nach Uganda. (nach MM, 18.9.86, S. 3) PHRAS Idiom: [ugs] mit jemandem/ etwas nichts zu schaffen haben (wollen): in keiner Beziehung zu jemanden/ etwas stehen (wollen); etwas hat mit etwas nichts zu schaffen: etwas hängt nicht mit etwas zusammen; sich irgendwo/ mit etwas/ jemandem zu schaffen machen: sich in verdächtiger Weise irgendwo/ mit etwas/ jemandem beschäftigen; [ugs] jemandem jemanden/ etwas aus den Augen schaffen: jemanden/ etwas wegschaffen, fortbringen; [ugs] sich jemanden/ etwas vom Hals(e) schaffen: sich von jemandem/ etwas befreien; [ugs-salopp] jemanden auf die Seite schaffen: jemanden umbringen; [ugs] etwas auf die Seite schaffen: etwas heimlich, unauffällig wegbringen/ etwas stehlen, unterschlagen; etwas aus der Welt schaffen: etwas bereinigen, in Ordnung bringen/ etwas beseitigen G.ANM - Regional, besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, wird schaffen auch i.S.v. ‘tätig sein, arbeiten’ verwendet: (38) Der Bauer hat den ganzen Tag auf dem Kartoffelacker geschafft. - Regional, besonders in Süddeutschland, wird schaffen auch i.S.v. ‘(irgendwo) beruflich tätig sein, arbeiten’ verwendet: (39) Er schafft als Maurer/ bei der BASF/ in Ludwigshafen. - Nicht behandelt werden hier die Verben schaffen mit den Stammformen schafft schuf hat geschaffen bzw. schafft schaffte/ schuf hat geschafft/ geschaffen. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb schaffen, sich. VERBF anschaffen, (sich) 'schalten schaltet schaltete hat geschaltet schalten 1 auf die Funktion von etwas einstellen schalten 2 schnell reagieren schalten 3 etwas einfügen schalten 4 auf seine Haltung in Richtung auf etwas ändern schalten 5 auf sich auf etwas positionieren schalten 6 eine Verbindung irgendwohin herstellen SBP schalten 1 auf NomE (AkkE) PräpE BED durch Ausrichten eines Schalters o.Ä. auf etwas, die Funktion von etwas einstellen . (1) Ich habe vergessen, die Waschmaschine [wieder] auf Null zu schalten. BELR NomE: derjenige, der die Funktion von etwas einstellt: Person (2) D Der Fahrer war ausgestiegen und hatte das Automatikgetriebe [nicht] [wieder] auf Leergang geschaltet. (nach MM, 13.3.99) (AkkE): dasjenige, dessen Funktion eingeschaltet wird: konkr. Objekt [Gerät, Anlage]/ [indirekt Vorgang] (3) Es ist umweltfreundlicher, wenn Sie I Ihr Kofferradio von Batteriebetrieb auf Strombetrieb schalten. (4) Man musste die T Tunnelbeleuchtung auf höhere Beleuchtungsstärken schalten. PräpE: (von +D) auf +A/ + Zeichengruppe/ + AdjG/ ...: dasjenige, worauf der Schalter ausgerichtet wird: abstr. Objekt [häufig Symbol [als Funktion]]/ [indirekt Vorgang/ Veranstaltung] (5) Der Kapitän ließ a auf „AAutopilot“ schalten. (Spiegel, 20/ 94, S. 236) (6) Lotze: „Schalten Sie das Gerät [bitte] aauf ON, von STAND-BY auf ON-Position“. (Stern, 15.10.87, S. 23) (7) Sie schalten aauf Mittelwelle und hören den Südwestschauen 618 funk. (8) [Aber zurzeit] schaltet [in weiten Teilen Serbiens] [ohnehin] jeder den Fernseher n nur auf Fußballmeisterschaft. (BerlZ, 16.6.98, S. 3) (9) Mein Föhn ist kaputt, ich kann ihn [nicht mehr] a auf heiß schalten. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Wenn nur wenig Geschirr zu spülen ist, wird die Spülmaschine auf Spargang geschaltet. sein : (11) Das Radio war [noch immer] auf die verbotene Welle geschaltet, als die Geheimpolizei vor der Tür stand. WORTB der Schalter ANM - Das Symbol kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (12) Wenn das Gerät schneller laufen soll, müssen Sie [zweimal] schalten. W.BED schalten 2 NomE [ugs] jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt: Gerät/ Anlage] begreift und reagiert schnell (13) Winona Ryder hat [auf jeden Fall] [gleich] geschaltet, sie wollte unbedingt in einer Filmversion von Arthur Millers „Hexenjagd“ mitmachen. Sie darf. (taz, 17.8.95, S. 25) (14) Da die Berufsfeuerwehr [sehr schnell] schaltete, gelang es, das Ausfließen des Öls in den Rhein zu verhindern. (MM, 5.5.87, S. 17) (15) Der Ludwigshafener Stadtrat hatte [vor 125 Jahren] [schnell] geschaltet! Schon am 21. April 1865 sprach er sich einstimmig für eine Konzession zur Errichtung einer chemischen Fabrik aus. (nach MM, 21.1.89) (16) Die überempfindliche Elektronik schaltete [sofort] und brach den Start wegen dieser Anomalie ab. (MM, 22.5.85, S. 3) schalten 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A/ vor +A/ zwischen +A/ ... jemand [Person/ Institution] fügt etwas [abstr. Objekt] irgendwohin ein (17) Zwischen beide Verträge können Sie ein paar Erholungstage schalten. (18) Dieser Schriftsteller ist dafür bekannt, dass er viele Parenthesen in seine Sätze schaltet. (19) [In dem neuen Buch] sind zwischen die erzählerischen Passagen [immer wieder] Reflexionen geschaltet. (nach BerlZ, 29.8.98, S. V) (20) Unsere Publikationsreihe sollte keine Hauspublikationsreihe sein, daher möchte ich vor meinen Beitrag noch etwas Internationales schalten. (Hörbeleg, Sandberg) schalten 4 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A/ +AdjG [ugs] jemand [Person/ Institution] ändert seine Haltung in Richtung auf etwas [Sachverhalt/ Handlung] (21) Die militärische Führung hat [jetzt] [vollends] auf Konfrontationskurs geschaltet. (nach taz, 25.1.95, S. 8) (22) [Nach 30 Jahren] wollen die Besitzer des kleinen Gasthauses auf Ruhestand schalten. (nach MM, 7.1.98) (23) Niemand kann die Bonner Politik verdächtigen, sie hätte [aus vordergründigen nationalen Motiven] auf Eile geschaltet. (RhM, 9.2.90, S. 3) (24) Die Behörden haben auf stur geschaltet (BerlZ, 26.5.98, S. 20) schalten 5 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A etwas [konkr. Objekt: Gerät, Anlage o.Ä.] positioniert sich auf etwas [Position/ [indirekt Funktion]] (25) Die Ampel schaltet [hier] [schnell] auf Rot. (26) Die Kamera schaltete [automatisch] auf das vorgesehene „Kometenkern-Programm“. (Zeit, 21.3.86, S. 82) (27) [Beim Wechsel von 99 auf 00] schalten diese älteren EDV-Systeme [nicht] auf 2000, sondern auf 1900. (nach MM, 7.1.98) (28) Wenn der Film [mal] auf Zeitlupe schaltet, dann wirkt das intensiv. (nach BerlZ, 14.1.99, S. V) schalten 6 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... [Medienspr.] jemand stellt eine Verbindung irgendwohin her (29) Sendeablaufgemäß meldet sich Fischer-Fabian pünktlich um 13 Uhr 20 Sekunden, gibt erste Stichworte und schaltet [auch gleich] zu Busch an die Börse. (nach MM, 24.11.87, S. 23) (30) Wir schalten [jetzt] nach Berlin ins Kanzleramt. PHRAS Idiom: schalten und walten: nach eigenem Belieben verfahren, tun und lassen, was man möchte G.ANM - schalten wird auch in Bezug auf Fahrzeuge i.S.v. ‘einen Gang einlegen’ verwendet: (31) Man schaltet niemals in der Kurve, sondern immer vor der Kurve. (nach MM, 20.6.89) (32) Schalten Sie in den ersten Gang! - schalten wird auch in der Zeitungssprache i.S.v. ‘eine Annonce o.Ä. in die Zeitung, ins Internet o.Ä. bringen’ verwendet: (33) Ausgerechnet am Tag des Unfalls schaltete der Chemiekonzern auf Seite acht der „Süddeutschen Zeitung“ eine Annonce, mit der er die Branche von dem Image des Umweltsünders befreien will. (nach Zeit, 7.11.86, S. 24) (34) Microsoft werde ein Jahr lang einen festen Werbe-Button auf der T-Online-Homepage schalten, teilte die Telekom AG mit. (nach BerlZ, 18.4.98, S. 13) - schalten wird auch in der Sprache der Telekommunikation i.S.v. ‘eine Telefonleitung o.Ä. in Betrieb nehmen’ bzw. ‘etwas auf eine Leitung bringen’ verwendet: (35) Um schnell auf Anfragen von Berlinern reagieren zu können, hatte die Stadtreinigung mit dem Start des Pilotprojekts spezielle Telefone geschaltet. (BerlZ, 6.1.99, S. 26) (36) Nicht in allen Fällen ist es der Telekom gelungen, auf den defekten Anschluss eine erklärende Ansage zu schalten. (BerlZ, 6.8.98, S. 27) VERBF ausschalten; einschalten 'schauen schaut schaute hat geschaut schauen 1 seinen Blick irgendwohin richten schauen 2 etwas bewusst betrachten schauen 3 auf auf etwas achten schauen 4 nach sich um etwas kümmern schauen 5 nach nach etwas ausschauen schauen 6 nach sich nach etwas richten schauen 7 sein Augenmerk irgendwohin richten schauen 8 irgendwohin ragen schauen 9 so aussehen schauen 10 prüfen, wie etwas beschaffen ist schauen 11 sich bemühen, etwas zu tun schauen 12 festzustellen versuchen, ob etwas getan werden kann schauen 619 SBP schauen 1 NomE AdvE BED seinen Blick irgendwohin richten; sehen, [ugs] gucken (1) Er schaute auf die Uhr. BELR NomE: dasjenige, das seinen Blick irgendwohin richtet: Person/ Tier/ [auch optisches Gerät o.Ä.] (2) RRoberto Gradoli schaut auf die Wellen, die immer höher werden. (nach Weyden, S. 53) (3) DDer Hund schaut [ungerührt] nach vorn. (Zeit, 22.6.90, S. 69) (4) E Eine Fernsehkamera schaut in das Okular des Mikroskops. (Zeit, 28.3.86, S. 86) AdvE: Ort auf +A/ in +A/ ...: Zielort aus +D: Ausgangsort (von +D) zu +D/ bis-Gruppe: (Ausgangsort) Zielort AdvG/ nach +D/ +AdvG/ (in) Richtung/ ...: Richtung (5) Alle schauten aauf das Dach, aber es war nichts zu sehen. (6) Wer etwas sehen will, muss i in den Himmel schauen. (Zeit, 22.5.87, S. 66) (7) Schau [mir] iin die Augen! (8) Viele Schaulustige schauten aaus den Fenstern, um den Karnevalszug zu sehen. (9) Er beobachtete die Zuhörer, schaute von einem zum anderen. (10) VVon unserem Balkon schaut man bbis zu den Bergen. (11R) Ich saß so, dass ich rückwärts schaute. (Frisch, S. 856) (12) Die Kinder schauten [neugierig] d durch die Tür. (13) Ohne nnach rechts und links zu schauen, rannte ein dreijähriger Junge in Neckarau auf die Straße. (nach MM, 17.11.94, S. 25) (14) Wenn du iin Richtung Osten schaust, kannst du bei gutem Wetter einen Turm sehen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) Es wird [nicht] durchs Schlüsselloch geschaut! - Bekommen-Passiv : (16) Ich bekomme/ kriege nicht gerne vom Arzt tief in den Hals geschaut, ich muss dann immer würgen. WORTB die Schau ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn schauen 1 im Imperativ verwendet bzw. wenn die Handlung, die mit schauen 1 ausgedrückt wird, betont wird: (17) „S Schau [mal]“, sagte er und deutete auf die wartenden Leute, „da ist ja der Kollege Schreiber! “ (nach FR, 8.7.90, S. 6) (18R) Mama, sschau [mal], ich habe schon richtig raue Hände bekommen! (Torwegge, S. 55) (19) Da sitzt einer im Kahn, der beugt sich übers Wasser und schaut. (Hock/ Heuck) - Pertinenzdativ ist häufig: (20) Der kleine Junge schaut [d dem großen] über die Schulter. (Zeit, 20.2.87, S. 50) ; s. auch (7). - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das optische Gerät, mit dem jemand irgendwohin schaut, Bezug genommen werden: (21) Im Mannheimer Universitäts-Klinikum, [wo] unser Fotograf [im OP-Saal] [mmit seiner Kamera] durch eine Tür schaute, werden jährlich über 20.000 Operationen ausgeführt. (nach MM, 2.12.98, S. 19). W.BED schauen 2 NomE AkkE jemand betrachtet etwas [konkr. Objekt/ [indirekt Veranstaltung]] bewusst; (sich) anschauen, (sich) ansehen (22) [In den Illustrierten] schauten wir ihre Bilder. (Zeit, 27.2.87, S. 55) (23) Schauen Sie [mal] diese Blechmülltonnen, dass hier im Hof überhaupt noch Kinder spielen! (taz, Sonderheft 2, 15.1.90, S. 2) (24) Geißendörfer blickte so müde drein, als hätte er alle Folgen der Fernsehserie ‘Lindenstraße’ geschaut. (nach Spiegel, 49/ 93, S. 223) schauen 3 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand achtet auf etwas [abstr. Objekt: meist Eigenschaft]; sehen auf, Wert legen auf (25) Unser Klassenlehrer schaut auf Pünktlichkeit und Disziplin. (26) Sparsame Menschen schauen [beim Einkaufen] auf den Preis und die Qualität der Waren. dass-S : (27) Viele Eltern schauen [zu sehr] darauf, dass ihre Kinder gute Zensuren bekommen. Inf+ : (28) Er schaut darauf, immer eine interessante Arbeit zu bekommen. w-Frag : (29) Sie ist eine leidenschaftliche Schauspielerin und schaut [nicht] darauf, wie hoch ihre Gage ist. schauen 4 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D jemand kümmert sich um jemanden/ etwas [Konkretum]; sehen nach (30) Ein Bekannter, der [regelmäßig] nach ihr schaute, entdeckte die Regungslose und schlug Alarm. (MM, 9.3.2000, S. 17) (31) Dreimal stand sie vor zwei Uhr morgens auf und schaute nach Hannah, doch jedes Mal schlief die Kleine fest. (MM, 3./ 4.6.95, S. 64) (32) Wer schaut nach eurer Katze und den Pflanzen, wenn ihr verreist seid? (33) Kannst du [bitte mal] nach meinem Auto schauen, es springt nicht mehr an? schauen 5 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D jemand sucht, etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum]] in Erfahrung zu bringen; ausschauen nach (34) Man besichtigt ein Massengrab, und als allererstes schaut man nach Beweisen, zum Beispiel, ob da Patronenhülsen liegen. (BerlZ, 10.6.98, S. 3) (35) Danach müsse man noch einmal überlegen, ob es sinnvoll ist, nach genetischen Veränderungen zu schauen. (taz, 23.6.97, S. 12) (36) Kannst du mir bitte mal die „gelben Seiten“ geben? Ich muss nach einem Augenarzt und einer Wäscherei schauen. schauen 6 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach jemand richtet sich nach jemandem/ etwas [abstr. Objekt]; beachten, berücksichtigen (37) Er schaut [bei seinen Entscheidungen] immer nach seinem Vorgesetzten. (38) Showmaster Schenk erklärte, dass er beim Sender HR [nicht] nach Quoten schauen müsse. (nach FAZ, 1995) dass-S : (39) Wir suchen eine neue Wohnung. Wir müssen [aber] [schon] danach schauen, dass die Miete nicht zu hoch ist. ob-Frag : (40) Die Investoren schauen danach, ob die Eigentumsfragen geregelt sind. (Vk-Prot. 6.9.90, S. 146) w-Frag : (41) Ich glaube nicht, dass die Wähler in irgendeinem Land danach schauen, wie beim Nachbarn gewählt wird. (Spiegel, 23/ 94, S. 146) scheiden 620 schauen 7 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ nach +D/ ... [geh] jemand [Person/ Institution] richtet sein Augenmerk irgendwohin; seine Aufmerksamkeit richten auf (42) Die Opernfreunde schauen [gespannt] nach Bayreuth, wenn eine Wagner-Oper neu inszeniert wird. (43) Wenn es um kriminelle Jugendliche geht, schauen deutsche Juristen auch in die USA. (MM, 2.2.99, S. 3) (44) Erika will leben, vergessen, in die Zukunft und [nicht immer] in die Vergangenheit schauen. (nach MM, 6.6.88, S. 24) (45) „Völker der Welt, schaut auf diese Stadt! “ rief der Berliner Oberbürgermeister Ernst Reuter während der Blockade. schauen 8 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ über +A/ ... [geh] etwas [konkr. Objekt] ragt oder erstreckt sich irgendwohin (46) Es war ein trüber Tag. Nur die Berggipfel schauten aus dem Nebel. (47) Über die riesigen Wellenberge schauten [ab und zu] Mastspitzen. (Bild, 31.1.67, S. 2) (48) Die Äste des großen Kastanienbaums schauen ins Fenster. schauen 9 NomE PrädE; PrädE: AdvG jemand hat einen Gesichtsausdruck oder einen Blick, der so aussieht; aussehen (49) Es herrschte eine gute Stimmung bei der Feier, alle Gäste schauten fröhlich und vergnügt. (50) Winkler schaut skeptischer, als seine Worte klingen: „Es wird schon schwer.“ (Spiegel, 48/ 93, S. 206) (51) „Ich im Vorruhestand? “ Der Lagerarbeiter schaut empört. „Ich bin doch kein Invalide! “ (nach Spiegel, 39/ 93, S. 117) schauen 10 NomE VerbE; VerbE: ob-Frag/ w-Frag jemand prüft mit eigenen Augen, wie etwas [Sachverhalt] beschaffen ist; sehen, nachsehen, nachschauen ob-Frag : (52) Die Flugbegleiterin schaute, ob jeder angeschnallt war. (53) Wir haben alle Funktionen der Wildwasserbahn durchgeprüft, geschaut, ob Änderungen vorgenommen wurden. (MM, 16.5.95, S. 13) w-Frag : (54) Ich will [mal] schauen, wer geklingelt hat. (55R) Schauen Sie, wie abstoßend hässlich ich bin! (Uhl, S. 49) schauen 11 NomE VerbE; VerbE: dass-S/ w-Frag jemand [Person/ Institution] bemüht sich, etwas [Handlung] zu tun oder zu erreichen; sehen, zusehen, zuschauen dass-S : (56) Jetzt müssen die Kommunen [selbst] schauen, dass sie die Asylanten unterbringen. (nach MM, 7.9.85, S. 2) (57) Wir werden schauen, dass wir heute Abend nicht zu spät kommen. (58) Schau, dass du verschwindest! (Spiegel, 11/ 93, S. 107) w-Frag : (59) Du kannst dem Jungen nicht helfen, er muss [allein] schauen, wie er mit der Mathematikaufgabe fertig wird. schauen 12 NomE VerbE; VerbE: ob-Frag/ w-Frag jemand versucht festzustellen oder prüft, ob oder wie etwas [Handlung] getan werden kann; sehen ob-Frag : (60) Wir wollen [außerdem] schauen, ob wir nicht eine Beseitigungsmöglichkeit für Altbatterien finden können. (MM, 12.3.87, S. 19) (61) Wir werden schauen, ob wir was für euch tun können. w-Frag : (62) [Vielleicht] kannst du [einmal] schauen, was in dieser Sitzung abgelaufen ist. (Zeit, 17.4.87, S. 70) (63) Schauen wir, was 1986 an deutscher Literatur da war. (nach Zeit, 13.2.87, S. 13) - schauen 12 wird meist in Verbindung mit einem Modalverb oder mit werden verwendet: s. (60), (61) und (62). PHRAS Idiom: weder rechts noch links schauen: unbeirrt seinen Weg fortsetzen; [ugs] jemandem auf die Finger schauen: jemanden genau beaufsichtigen, kontrollieren; [ugs] zu tief ins Glas schauen: zu viel Alkohol trinken; [ugs] jemandem in die Karten schauen: jemandes geheime Absichten, Pläne erkennen; hinter die Kulissen schauen: die Hintergründe, wahren Verhältnisse kennen lernen; [geh] dem Tod in die Augen/ ins Auge schauen: in Todesgefahr schweben - Schau, schau! : [als Ausruf der Verwunderung]; Schau (mal)/ Schauen Sie, ...: [als Aufforderung, einer folgenden Darstellung, Erklärung o.Ä. aufmerksam zuzuhören bzw. dafür Verständnis aufzubringen]; Schauen wir mal! : [als Aufforderung abzuwarten, was geschehen wird] G.ANM - schauen wird häufig in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verwendet. VERBF anschauen; anschauen (sich); zuschauen 'scheiden scheidet schied hat geschieden scheiden 1 von die Ehe von jemandem mit jemandem auflösen scheiden 2 etwas auflösen scheiden 3 von etwas von etwas trennen scheiden 4 von eine Grenze bilden zwischen etwas und etwas scheiden 5 etwas in etwas einteilen scheiden 6 zwischen zwischen etwas unterscheiden SBP scheiden 1 von NomE AkkE PräpE BED die Ehe von jemandem mit jemandem gesetzlich auflösen. (1) Ich wurde [am 9. Januar] von meiner Frau geschieden. BELR NomE: derjenige, der die Ehe auflöst: Person [als Funktionsträger: Richter] (2) Der Zufall wollte es, dass mich dderselbe Richter [auch] von meiner zweiten Frau geschieden hat. AkkE: derjenige, dessen Ehe aufgelöst wird: Person [häufig derjenige/ diejenige, der/ die die Scheidung beantragt] (3) Der Richter kann es ablehnen, eeinen Mann von seiner Frau zu scheiden, wenn die einjährige Trennung nicht eingehalten wurde. PräpE: von +D: derjenige, dessen Ehe aufgelöst wird: Person [häufig derjenige/ diejenige, der/ die die Scheidung nicht beantragt hat] scheiden 621 (4) Heinrich Maria Remarque wurde [1931] vvon seiner Frau geschieden. Er heiratete sie aber 1938 pro forma erneut, um ihr die Auswanderung aus Deutschland zu ermöglichen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (5) Hormel war [vor dreißig Jahren] von seiner Frau geschieden worden. (BerlZ, 7.6.99, S. 10) sein: (6) Von seiner Frau ist er geschieden, und die beiden Töchter führen ihr eigenes Leben. (taz, 31.3.94, S. 11) WORTB der/ die Geschiedene, die Scheidung ANM - scheiden 1 von wird meist im Passiv oder in einer Reflexivkonstruktion mit lassen verwendet: (7) [Nach 20 Jahren Ehe] l ließ sich ein Ehemann von seiner Frau s scheiden, um eine neue Partnerschaft eingehen zu können. (MM, 11.5.85, S. 60) ; s. auch (1), (4), (5), (6), (10), (11) und (12). - Häufig wird mit scheiden 1 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert: (8) Ein Richter aus Las Vegas hat ddie Eheleute [ganz schnell] geschieden. (9) Der Richter hat es abgelehnt, ddas alte Ehepaar zu scheiden. (10) M Meine Frau und ich wurden [am 15. April] geschieden. - Häufig wird die PräpE bei Passivkonstruktionen weggelassen: (11) Eine Scheidung wird auch nicht ausgesprochen, wenn sie für den Partner, der [nicht] geschieden werden will, eine schwere Härte darstellen würde. (nach MM, 18.4.87, S. 29) (12) [Früher] konnte man [schuldig] geschieden werden, jetzt gilt das Prinzip der Zerrüttung, und die Schuldfrage wird normalerweise nicht gestellt. (13) Erin Brockovich ist [zweimal] geschieden, Mutter von drei Kindern, arbeitslos. (BerlZ, 15.4.2000, S. 14) W.BED scheiden 2 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger: Richter]/ Institution] löst etwas [Ehe o.Ä.] gesetzlich auf (14) Der Richter hat die 20-jährige Ehe [im April] geschieden. (Stern, 17.9.87, S. 116) (15) Das Scheidungsgericht hat seine Ehe [sofort] geschieden. (16) Eingetragene Lebenspartnerschaften sollen genau wie Ehen auf dem Standesamt geschlossen und [notfalls] [vor Gericht] geschieden werden. (BerlZ, 6.7.2000, S. 2) (17) Zwei Ehen wurden [nach jeweils neun Jahren] [wieder] geschieden. (Zeit, 20.9.85, S. 71) - scheiden 2 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (16) und (17). scheiden 3 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D [geh] jemand trennt etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] räumlich oder gedanklich von etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] (18) Er und seine Frau scheiden [sorgsam] das Aluminium vom übrigen Haushaltsmüll, tragen das teure Metall zur Sammelstelle und helfen, den kostbaren Stoff wieder zu verwerten. (MM, 28.11.85, S. 17) (19) „Gott scheidet das Licht von der Finsternis“ gehört zu den am meisten verschmutzten Szenen in der Sixtinischen Kapelle. (nach MM, 6.2.88, S. 3) (20) Nach Paul Ricoeur besteht die Weisheit darin, vorsichtige Kompromisse zu entwickeln. Dabei geht es weniger darum, das Gute vom Schlechten oder das Schwarze vom Weißen zu scheiden, sondern das Graue vom Grauen oder [im tragischen Falle,] das Schlimme vom Schlimmsten. (FR, 16.8.99, S. 8) (21) Sie haben 3.500 gesunde Personen zwischen 39 und 59 Jahren herausgesucht und [darunter] diejenigen, die psychologisch dem Verhaltenstyp A entsprechen, von denjenigen geschieden, die diesen Typ nicht verkörpern. (bdw, 2/ 67, S. 125) - Häufig wird mit scheiden 3 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert: (22) Die Aufgabe der ersten drei Abschnitte des Kapitels war, d die poetischen Gattungen zu scheiden und jede für sich herauszuarbeiten. (Staiger, S. 203) (23) DDas Begriffspaar „s subjektiv“ und „oobjektiv“ ist [in lyrischer Poesie] [überhaupt nicht] geschieden. (24) So kann nur reden, wer Leib und Seele [künstlich] scheidet. (Staiger, S. 66) scheiden 4 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D [geh] etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] bildet eine Grenze oder ein Hindernis zwischen jemandem/ etwas [konkr. Objekt] und jemandem/ etwas [konkr. Objekt]; trennen (25) Eine undurchlässige Grenze schied den Osten vom Westen der Stadt. (26) Ein kleiner Wald scheidet den Schlosspark von der Straße. (27) Es war [vor allem] die unterschiedliche Erziehung, die mich von meinen Freunden schied. - Häufig wird mit scheiden 4 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (28) Die Spendenaffäre hat z zwei Politiker geschieden, ddie tatsächlich befreundet waren. (BerlZ, 18.11.2000, S. 3) (29) Grenzen sollten u unsere Völker [nicht] scheiden. (30) Unsere Herkunft hat u uns [von Anfang an] geschieden. (31) DDie Schüler der ersten und die der zweiten Klasse waren [demnach] durch ihre Schulbildung [deutlich] voneinander geschieden. (nach Riedel, Nr. 16, S. 47) scheiden 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): in +A [geh] jemand/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] teilt jemanden [Gruppe von Personen/ Kollektiv von Personen]/ etwas [konkr. Objekt/ Kollektiv von konkr. Objekten/ Kollektiv von Abstrakta] in jemanden [Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von konkr. Objekten/ Kollektiv von Abstrakta] ein (32) Ein Bibliothekar scheidet die Menschen in Leser und Nichtleser. (Strittmatter, S. 112) (33) Der Nil scheidet das Land [von Norden nach Süden] in zwei Teile. (34) Die Gesellschaft war [unter den Tokugawa] [säuberlich] in vier Klassen geschieden: Samourai, Bauern, Handwerker und Kaufleute. (Zeit, 17.6.99, S. 72) (35) Unzweifelhaft ist jedoch, dass der israelisch-arabische Konflikt die Bündnispolischeinen 622 tik geprägt und die Länder in Freund und Feind geschieden hat. (nach taz, 14.1.2000, S. 19) (36) Sie scheidet die Erfahrungen in nützliche und störende. (37) Zladdi, der Big- Brother-Kandidat, scheidet die Gesellschaft: die einen bewundern seine zur Schau getragene Ignoranz, die anderen verachten ihn deswegen. - Die PräpE wird häufig mit zwei durch und verbundene NGs belegt: s. (32), (35) und (36). scheiden 6 zwischen NomE PräpE; PräpE: zwischen +D [geh] jemand betrachtet etwas [abstr. Objekt] als völlig verschieden von einem anderem; unterscheiden zwischen (38) Man sollte [streng] scheiden zwischen Charakter und Funktion. (nach Zeit, 11.1.85, S. 71) (39) Cusanus vermochte es nicht, zwischen Astronomie und Astrologie zu scheiden. (nach Zeit, 18.1.85, S. 58) PHRAS - nur Wendung Bis dass der Tod Euch scheidet! : [Teil der kirchlichen Trauungsformel] ANM - Nicht behandelt werden hier das Reflexivverb scheiden, sich und das Verb scheiden, dessen Perfekt mit sein gebildet wird. VERBF entscheiden; entscheiden, sich; unterscheiden; unterscheiden, sich 'scheinen scheint schien hat geschienen scheinen 1 irgendwie leuchten scheinen 2 den Anschein erwecken, so zu sein scheinen 3 irgendwohin Licht ausstrahlen SBP scheinen 1 NomE (AdvE) BED irgendwie leuchten . (1) [Heute] scheint [wieder] die Sonne. BELR NomE: dasjenige, das irgendwie leuchtet: konkr. Objekt [Lichtquelle]/ [indirekt Licht] (2) DDie Sterne scheinen [heute Nacht] besonders hell. (3) Es war mitten in der Nacht, aber dder Mond schien. (4) [Am Ende des Tunnels] scheint e ein Licht. (AdvE): Art und Weise [meist hell, schwach] (5) Man konnte nicht viel sehen, weil die Straßenlampen nur schwach schienen. (6) [Drinnen im VIP-Raum] schien hell das Licht. (taz, 9.4.97, S. 19) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Schein [Pl. selten] SBP scheinen 2 NomE PrädE BED den Anschein erwecken, ein solches/ so zu sein; erscheinen . (7) Der Zusammenstoß der beiden Autos schien unvermeidlich. BELR NomE: dasjenige, das den Anschein erweckt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (8) Der Lehrer war ärgerlich, weil ddie Schüler unkonzentriert schienen. (9) Der Hund lag apathisch in seiner Hütte, eer schien krank. (10) Nach dem starken Frost schienen aalle Rosen im Garten erfroren. (11) Wir müssen unsere Lebensmittelvorräte wegwerfen, s sie scheinen verdorben. (12) AAllerlei scheint faul [im Staat Kambodscha]. (Zeit, 4.10.85, S. 59) (13) [Erstmals seit Jahren] scheint ddas Sterben der Wälder gebremst, dennoch sind immer noch die Hälfte aller Bäume in der Bundesrepublik krank. (MM, 5.11.87, S. 1) (14) D Der Tod dieses Kindes schien unvermeidlich. (MM, 4.7.85, S. 3) dass-S : (15) E Es scheint [uns] selbstverständlich, ddass die drei Dinge (ddas Wahre, Gute und Schöne) nicht zusammenpassen. (nach Zeit, 7.6.85, S. 49) (16) DDass den Erdbebenopfern schnell geholfen wird, scheint sicher. Inf+ : (17) DDen Weg Chinas zu wiederholen, scheint [durchaus] möglich. (Jaspers, S. 467) ob-Frag : (18) [Uns] scheint (e es) sehr zweifelhaft, oob er damit seinen Angehörigen genützt hat. (19) OOb Architekt James Stirling mit seinem neuesten Werk Anerkennung finden wird, scheint fraglich. (nach MM, 16.4.87, S. 36) w-Frag : (20) W Wann mit dem Bau des neuen Theaters begonnen werden soll, scheint [noch nicht] geklärt. PrädE: AdjG/ NG im N/ wie-Gruppe mit Part. I/ mit Part. II: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft (21) Die Entdeckungen des Archimedes scheinen eein Kinderspiel [im Vergleich zu dem Bemühen, das Projekt Eureka erfolgreich durchzusetzen]. (nach Zeit, 1.11.85, S. 1) (22) Die Abscheu vor der Bildschirmarbeit, die ich vor einem Jahr noch hatte, scheint [mir] [heute] eein Vorurteil. (Zeit, 15.5.87, S. 64) (23) Die Studenten schienen ssehr interessiert an der Vorlesung, sie schrieben eifrig mit. (24) Die Mutter scheint k kalt und böse [zu ihrem Sohn]. (nach FR, 19.6.90, S. 18) (25) Die Ausführungen des Redners schienen [allen Zuhörern] kklar und einleuchtend. (26) Es herrscht große Einmütigkeit unter den Kindern, alle Streitigkeiten schienen v vergessen. (27) Als er sich endlich entschlossen hatte, zum Zahnarzt zu gehen, schien der Schmerz wwie weggeblasen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Schein ANM - Auf die Person/ Institution, bei der der Anschein erweckt wird, dass etwas so ist, kann mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] Bezug genommen werden: (28) Die Begründung für die Ausweisung der türkischen Schülerin scheint [m mir] seltsam, aber [ffür die Ausländerstelle] scheint der Fall klar. ; s. auch (15), (18), (22) und (27). W.BED scheinen 3 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... etwas [konkr. Objekt: Lichtquelle/ [indirekt Licht]] strahlt irgendwohin Licht aus (29) Draußen im Park singen die Nachtigallen, scheint der Mond auf die Zypressen. (nach Zeit, 29.3.85, S. 56) (30) Die Lampe schien direkt in seine Augen. (31) Die Sonne schien durch das Fenster. (Weyden, S. 24) (32) Sie musste die Augen zusammenkneifen, weil die Sonne [ihr] ins Gesicht schien. (33) Durch die winzigen Fenster der Dorfgaststätte scheint [noch] Licht. (nach taz, 23.7.94, S. 23) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (32). schicken 623 G.ANM - Sätze mit scheinen können auch als Ellipsen von Sätzen mit getilgtem Hauptverb sein im Infinitiv mit zu aufgefasst werden. Die PrädE wäre dann abhängig vom getilgten Hauptverb: (34) Das scheint unmöglich zu sein. (35) Diese Ansicht scheint ein Vorurteil zu sein. - scheinen wird auch als Modalitätsverb verwendet i.S.v. ‘vermutlich der Fall sein’: (36) Er scheint zu schlafen. VERBF erscheinen 'schenken schenkt schenkte hat geschenkt schenken 1 jemandem etwas kostenlos geben schenken 2 etwas bewirken SBP schenken 1 NomE AkkE DatE BED jemandem etwas kostenlos und ohne es zurückzuverlangen geben. (1) Mein Mann hat mir Blumen [zum Geburtstag] geschenkt. BELR NomE: derjenige, der jemandem etwas gibt: Person/ Institution (2) BBenno schenkt seiner Freundin [zum Valentinstag] einen Blumenstrauß. (3) DDie BBundesrepublik schenkt Berlin ein Museum für die deutsche Geschichte. (Zeit, 7.6.85, S. 43) AkkE: dasjenige, das jemandem gegeben wird: Konkretum [selten Person]/ Abstraktum [als Geschenk] (4) Soll ich meiner Mutter [zu Weihnachten] eeine Uhr, eine Reise oder [vielleicht lieber] e einen Hund schenken? (5) [Als Zeichen der Anerkennung] hat man dem jungen Krieger z zwei Sklaven geschenkt. (6) Die Arbeiter der DDR wollten der Republik [zu ihrem 10. Geburtstag] 1 10 Arbeitstage schenken. (nach ND, 20.5.59, S. 1) (7) Der König schenkte seinem Volk d den langersehnten Frieden. (8) Wir haben immer gebeten, dass Gott uns mmehr Wasser schenkt. (taz, 15.9.99, S. 13) (9) Luise schenkt i ihr Lächeln jedem. (taz, 5.8.99, S. 11) DatE: derjenige, dem etwas gegeben wird: Person/ Institution/ [selten] Tier (10) Die Großeltern schenken ddem Jungen [zur Kommunion] ein Fahrrad. (11) Katja ist 15 und schenkt ihrem Kaninchen [zu Weihnachten] K Knabberstangen. (nach taz, 27.12.99, S. 15) (12) Der Künstler Kubin schenkte dder Sammlung [sogar] zwei eigene Arbeiten, die beide in der Ausstellung zu sehen sind. (MM, 3.3.86, S. 26) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Diese teure Handtasche wurde Ingrid von ihrem Mann geschenkt. sein : (14) Das Buch brauchst du nicht zurückzugeben, was geschenkt ist, ist geschenkt! - Bekommen-Passiv : (15) Von meinem Vater bekam/ kriegte/ erhielt ich mein erstes Buch geschenkt. WORTB der Schenker/ die Schenkerin, das Geschenk, die Schenkung ANM - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, handelt es sich meist um einen Sklaven: s. (5); oder es ist eine Dienstleistung gemeint, die durch diese Person ausgeführt wird: (16) Ich schenke dir eine Putzfrau. - In generischen Sätzen oder wenn klar ist, für wen das Geschenk bestimmt ist, kann die DatE weggelassen werden: (17) Nächste Woche feiern die Eltern goldene Hochzeit. Weißt du schon, was du schenkst? (18) Der junge Mann schenkt [gerne] Blumen. - Gelegentlich können in generischen Sätzen die AkkE und die DatE weggelassen werden. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG hinzugefügt . (19) Kinder schenken gerne. - Das Schenken steht häufig im Zusammenhang mit konventionellen Ereignissen wie Weihnachten, Geburtstag o.Ä. oder es dient einfach der Absicht, jemanden zu erfreuen. Auf diese Ereignisse kann mit einer PräpG [zu +D/ [formell] anlässlich +G] Bezug genommen werden: (20) Die Mitarbeiter schenkten dem Direktor [a anlässlich seines Jubiläums] eine moderne Grafik. ; s. auch (1), (2), (4), (6), (10) und (11). W.BED schenken 2 NomE AkkE (DatE) jemand/ etwas [keine Restr.] bewirkt etwas [positiver Zustand] bei jemandem; verleihen, bereiten (21) Enkel schenken [oft] neuen Lebensmut. (22) Schon eine Kapsel täglich genügt, um vielen Menschen neue Vitalität zu schenken. (Welt, 16.12.59, S. 3) (23) Deine Freundschaft schenkt mir neue Lebensfreude. (24) Die Arbeit auf dem Hof, im Einklang mit der Natur, schenkte ihr Ruhe und neuen Lebensmut. (25) Der militärische Sieg schenkte dem Land [aber] keinen Frieden. (26) Der köstliche Schaum von Badedas schenkt Badewonne in der Badewanne. (Welt, 16.12.59, S. 3) PHRAS FVG: jemandem/ etwas Achtung/ Beachtung schenken: jemanden/ etwas beachten; jemandem/ etwas Aufmerksamkeit schenken: jemandem/ etwas gegenüber aufmerksam sein; jemandem Gehör schenken: jemandem zuhören; jemandem/ etwas Glauben schenken: jemandem/ etwas glauben; jemandem/ etwas Vertrauen schenken: jemandem/ etwas vertrauen Idiom: sich etwas schenken: etwas nicht tun; etwas ist nicht geschenkt: etwas ist nicht billig/ etwas braucht Mühe; halb/ fast/ so gut wie geschenkt sein: sehr billig sein; [ugs] jemandem nichts schenken: es jemandem nicht leicht machen; jemandem sein Herz schenken: sich in jemanden verlieben; einem Kind das Leben schenken: ein Kind gebären - Geschenkt! : [wird gesagt, wenn etwas so klar ist, dass es sich nicht lohnt, darüber zu sprechen] Klar doch. 'schicken schickt schickte hat geschickt schicken 1 veranlassen, dass etwas irgendwohin befördert wird schicken 2 jemanden veranlassen, sich irgendwohin zu begeben schicken 3 in verfügen, dass jemand in etwas kommt schicken 4 nach jemanden beauftragen, etwas zu holen schicken 624 schicken 5 bewirken, dass etwas irgendwohin gelangt schicken 6 jemanden veranlassen, sich irgendwohin zu begeben, um etwas zu tun SBP schicken 1 NomE AkkE (DatE/ AdvE) BED veranlassen, dass etwas zu jemandem bzw. irgendwohin befördert oder gebracht wird. (1) Ich habe den Brief [als Einschreiben] geschickt. BELR NomE: derjenige, der veranlasst, dass etwas irgendwohin befördert wird: Person/ Institution (2) Berufstätige Postbenutzer sind geradezu gestraft, wenn ihnen j jemand ein Päckchen schickt. (Stern, 2.7.87, S. 86) (3) Die Betreiber klagen gegen das Land Baden-Württemberg, d das den Badenwerken die Rechnung geschickt hatte. (taz, 21.12.94, S. 6) (4) DDer Rhein-Neckar-Kreis schickt seinen Abfall [zum größeren Teil] [bislang] auf die Mülldeponie Heßheim. (nach MM, 25.9.86, S. 17) AkkE: dasjenige, das irgendwohin befördert wird: konkr. Objekt/ abstr. Objekt [häufig als Information] (5) NNeben Standard- und Kompaktbriefen können Sie auch Aerogramme und Maxibriefe rund um den Globus schicken. (Post, S. 14) (6) Die VHS versuchte vergeblich, das Geld abzubuchen, und schickte [dann] eeine Mahnung. (FR, 22.5.99, S. 24) (7) Wer die Angaben dem Interviewer nicht persönlich geben will, kann ddie Fragebögen [direkt] an das Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Rathaus, schicken. (nach MM, 5.7.85, S. 27) (8) [Pünktlich jeden Monat] hat er G Geld nach Hause geschickt. (MM, 2.9.87, S. 30) (9) Bis alle Ihre neue Adresse haben, senden wir Ihre Briefe gerne nach - [vorausgesetzt], Sie schicken uns [spätestens fünf Tage vor Ihrem Umzug] e einen Nachsendeauftrag. (Post, S. 43) (DatE): derjenige, zu dem etwas befördert wird: Person/ Institution (10) Schick mmir [wieder mal] eine Postkarte. (Zeit, 12.12.86, S. 52) (11) H. soll ddem Werbeleiter der Kreissparkasse sowie dessen Vorgesetzten [insgesamt] 17 Drohbriefe geschickt haben. (Zeit, 8.8.86, S. 14) (12) Der Rechtsanwalt schickte d der S Stadt eine Stellungnahme des damaligen psychiatrischen Gutachters. (MM, 13.11.87, S. 26) (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort an +A: Zielort [indirekt Person] aus +D/ ...: Ausgangsort (13) [Zu Weihnachten] wurden möglichst viele Pakete iin die DDR geschickt. (14) Ich schickte [auch] keine Feldpostkarte n nach Hause, gab denen kein Lebenszeichen. (Grass, S. 15) (15) [Einen Tag später] schickt Brandt einen Brief aan Präsident Kennedy. (MM, 18.3.86, S. 3) (16) [Im vergangenen Jahr] habe man die Werbung aaus Luxemburg geschickt. (FAZ, 21.4.90, S. 15) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (17) Wie die Kreisverwaltung Bad Dürkheim erklärte, seien Proben des Getränks an die chemische Untersuchungsanstalt in Speyer geschickt worden. (MM, 24.9.85, S. 11) - Bekommen-Passiv: (18) Das Chemieunternehmen in Basel hat [nach eigenen Angaben] [bisher] rund 350 Schadenersatzforderungen ins Haus geschickt bekommen. (MM, 18.2.87, S. 2) (19) Wer trotzdem unterschreibt, kriegt ein paar Seiten [zur Probe] geschickt. (SZ, 7.7.98, S. 14) ANM - Mit einer PräpG [zu +D] kann auf den Zweck Bezug genommen werden: (20) Sowie die Fotos fertig sind, schicke ich sie euch [z zur Ansicht] .; s. auch (19). - Mit einer als-Gruppe mit NG im A oder per +A kann auf die postalische Form der Beförderung Bezug genommen werden: (21) Ein Pluspäckchen darf im Inland sogar bis zu 20 Kilogramm wiegen. Und kann [mit maximal 2 Kilogramm] [auch ganz schnell] [pper Luftpost] ins Ausland geschickt werden. (Post, S. 26) ; s. auch (1). - schicken 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (22) Die Post llässt man an eine andere Adresse schicken. (taz, 21.1.95, S.11) SBP schicken 2 NomE AkkE (DatE/ AdvE) BED jemanden veranlassen, sich zu jemandem bzw. irgendwohin zu begeben . (23) Man hat mich zu Ihnen geschickt. BELR NomE: derjenige, der jemanden veranlasst, sich irgendwohin zu begeben/ oder zu gelangen: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution (24) W Wer hat Sie geschickt? (25) Wenn allerdings ein Patient nach einigen Tagen wieder kommt und sagt, das Medikament habe nicht geholfen, [dann] muss d der Apotheker ihn zum Arzt schicken. (MM, 11.10.86, S. 17) (26) DDie Regierung der jungen chinesischen Republik von 1912 schickte Studenten nach Japan, weil es dort bessere Ausbildungsmöglichkeiten gab. (Zeit, 21.3.86, S. 11) AkkE: derjenige, der veranlasst wird, sich irgendwohin zu begeben: Person/ Fahrzeug (27) Wenig über zwei Wochen hätten die Eltern nun Zeit für die grundlegende Entscheidung, auf welche Schule sie iihr Kind schicken wollen. (Zeit, 15.5.87, S. 13) (28) Rumäniens Außenminister schickte sseinen Stellvertreter. (Bild, 10.2.67, S. 22) (29) Die Amerikaner schickten [23-mal] RRaumfähren mit verschiedenen Besatzungen in den Erdumlauf. (MM, 11.4.86, S. 3) (DatE): derjenige, zu dem sich jemand begibt: Person (30) Ich schicke I Ihnen eine Patientin, bei der ich den Verdacht auf eine Hautallergie habe. (AdvE): Ort auf +A/ nach +D/ ...: Zielort in +A: Zielort/ [indirekt Institution/ Ereignis [häufig Veranstaltung]] zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Ereignis/ Handlung] von +D/ ...: Ausgangsort über +A: Richtung (31) [Heute morgen] hat Wolfgang Braun sieben Mitarbeiter auf eine Baustelle geschickt. (MM, 4.3.88, S. 41) (32) Der Staatsanwalt will den Angeklagten [für zehn Monate] i ins Gefängnis schicken. (33) Als der Betrunkene auf einem Polizeirevier wieder nüchtern geworden war, schickte man ihn nach Hause. (nach FAZ, 31.12.65, S. 1) (34) Darüber, ob SozialarbeiterInnen i in die Familien geschickt werden, entscheidet eine Erziehungskonferenz. (taz, 26.10.99, S. 22) (35) Die Eltern wollen ihre Kinder nnicht in einen Unterschieben 625 richt schicken, der in eine bestimmte Richtung geht. (taz, 25.4.2000, S. 19) (36) Wenn Frauen angeblich besser schießen als Männer, dann ist es kaum zu erklären, warum sie nicht in Kampfeinsätze geschickt werden sollen. (taz, 12.1.2000, S. 1) (37) Er schickte einen Kurier vvon Heidelberg nach Wiesloch. (Bild, 18.7.67, S. 3) (38) Man wird, ohne einen einzigen Soldaten ü über die Grenze schicken zu müssen, durch technische Operationen vom Heimatboden aus seinen Kriegsgegner tödlich treffen können. (Jaspers, S. 82) (39) Sie schickte den Jungen zzum Bäcker, um Brötchen zu holen. (40) Der Minister hat einen Stellvertreter z zur Eröffnung der Ausstellung geschickt. (41) Der Arm könnte gebrochen sein, ich muss Sie [daher] zzum Röntgen schicken. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (42) In Afrika ist es Brauch, dass Frauen [bereits mit 10 Jahren] aufs Feld geschickt werden. (MM, 3.1.85, S. 29) sein: (43) Von wem sind Sie geschickt? - Bekommen-Passiv: (44) Sie führt den Eingriff seit Jahren durch und bekommt auch von Pro Familia Berlin Patientinnen geschickt. (taz, 30.3.98, S. 3) (45) Schwerbeschädigte kriegen von der Sozialhilfestation eine Haushaltshilfe geschickt. ANM - Wenn mit der AdvE der Zielort spezifiziert wird, kann schicken 2 i.S.v. ‘deportieren auf/ nach’ verwendet werden: (46) Inseln sind Fluchtorte und Verbannungsorte, auf Inseln schickt man Sträflinge. (Zeit, 7.6.85, S. 46) (47) Es gibt in seiner Vergangenheit eine kriminelle Sache, für die er [mit größter Wahrscheinlichkeit] nach Sibirien geschickt worden wäre. (nach Th. Mann, Reden, S. 661) - Mit einer PräpG [für +A/ zu +D] kann auf den Zweck Bezug genommen werden, zu dem jemand irgendwohin geschickt wird: (48) [Während der chinesischen Kulturrevolution] wurden diejenigen, die „den kapitalistischen Weg“ gingen, [z zur Umerziehung] aufs Land geschickt. (Zeit, 23.8.85, S. 2); s. auch (49). - schicken 2 wird häufig in Verbindung mit dem Verb lassen verwendet: (49) [Für dieses übergeordnete Ziel] lässt er sich nach London und Madrid sschicken. (BerlZ, 2.12.98, S. 2) W.BED schicken 3 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] verfügt, dass jemand in etwas [Zustand] kommt (50) Da sich die Bundesrepublik den Luxus der niedrigsten Geburtenrate auf der Welt leiste, könne man [nicht] [gleichzeitig] den Arbeitnehmer [mit 58 Jahren] in den Vorruhestand schicken. (MM, 7.11.87, S. 1) (51) Er schickte Krenz in Urlaub und übergab Mittag die Amtsgeschäfte. (taz, 31.1.90, S. 4) (52) Leutnant Gäseler schickte den Dichter Rai in den Tod. (nach Lenz, Personal, S. 311) schicken 4 nach NomE (AkkE) PräpE; PräpE: nach +D [geh] jemand beauftragt jemanden, jemanden/ etwas [Konkretum] zu holen (53) Johann Buddenbrook dankte für alle die freundlichen Worte und schickte Thomas nach einer dritten Flasche Wein. (nach Th. Mann, Buddenbrooks, S. 34) (54) An einem Mittwoch legte sich Adam Arbatzki ins Bett, [an einem Donnerstag] schickte er nach dem Arzt. (Lenz, Suleyken, S. 207) (55) Mein Vater schickte nach mir. (Th. Mann, Hoheit, S. 225) (56) [Gegen sieben Uhr] schickte der Großherzog nach seinem Wagen. (Th. Mann, Hoheit, S. 154) - Die AkkE wird selten realisiert. schicken 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ über +A/ ... etwas [konkr. Objekt: technische Anlage, Flugkörper o.Ä.] bewirkt, dass etwas [konkr. Objekt/ Substanz] irgendwohin gelangt (57) Man konnte beobachten, wie vier Flak-Batterien ihre Granaten in den Himmel schickten. (nach Zeit, 18.4.86, S. 3) (58) Die Europa-Rakete „Ariane“ hat [bei ihrem 13. Start] [in der Nacht zum Mittwoch] zwei Satelliten auf ihre Umlaufbahn geschickt. (MM, 9.5.85, S. 30) (59) Das Kraftwerk schickt [ständig] Rauchwolken über den Rhein. schicken 6 NomE AkkE (AdvE) VerbE; (AdvE): in +A/ nach +D/ zu +D/ ...; VerbE: Infjemand veranlasst jemanden, sich irgendwohin zu begeben, um etwas zu tun Inf- : (60) Thomas ist nicht zu Hause. Ich habe ihn [vor einer Viertelstunde] zum Supermarkt Wurst und Käse einkaufen geschickt. (61) Schließlich vergnügt sich die ganze Gesellschaft im Wohnzimmer, während die Kinder schlafen geschickt werden. (taz, 25.11.94, S. 28) (62) Mein Bruder hat mich ein Rohr kaufen geschickt. (FR, 25.11.99, S. 1) - Häufig kommen Ergänzungen des Verbs vor, durch das die VerbE belegt ist: s. (60) und (62). PHRAS Idiom: jemanden in den April schicken: jemanden am 1. April zum Scherz irreführen; [ugs] jemanden auf die Bretter/ zu Boden schicken: jemandem einen Schlag versetzen, dass er zu Boden fällt; [ugs-salopp] jemanden jemandem auf den Hals schicken: zu jemandem jemanden schicken, der bei ihm nicht erwünscht ist; [ugs] jemanden nach Hause schicken: jemandem das Arbeitsverhältnis kündigen; [ugs] jemanden von Pontius zu Pilatus schicken: jemanden von einer Dienststelle an eine andere verweisen; jemanden/ etwas ins Rennen schicken: jemanden/ etwas an einem Unternehmen, Wettbewerb o.Ä. teilnehmen lassen; [ugs-salopp] jemanden zum Teufel schicken: sich von jemandem, mit dem man unzufrieden ist, trennen; etwas auf den Weg schicken: die Realisierung von etwas einleiten; [ugs-salopp] jemanden in die Wüste schicken: sich von jemandem, mit dem man unzufrieden ist, trennen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb schicken, sich. 'schieben schiebt schob hat geschoben schieben 1 etwas irgendwohin bewegen schieben 2 auf etwas etwas zur Last legen schieben 3 auf etwas auf etwas verlegen schieben 626 schieben 4 etwas irgendwohin versetzen schieben 5 mit mit etwas gesetzwidrige Geschäfte machen SBP schieben 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas durch Drücken oder mit einer gleitenden Bewegung über eine Fläche irgendwohin bewegen . (1) Wir mussten den Wagen schieben. BELR NomE: dasjenige, das etwas irgendwohin bewegt: Person/ konkr. Objekt [Gerät: meist Fahrzeug]/ Naturkraft [Gletscher, Meer, Wind o.Ä.] (2) Erna Brehm arbeitet in einem Strafblock, wo ssie schwere Loren schieben muss. (Zeit, 1.2.85, S. 29) (3) DDer Schneepflug hat die Schneemassen beiseite geschoben und die Straße wieder befahrbar gemacht. (4) UUngeheure Gletscher schieben ihre mächtigen Eismassen bis in die Brandung. (Seydlitz, S. 96) AkkE: dasjenige, das irgendwohin bewegt wird: Konkretum (5) „Kurt Nast ist der Nächste, Herr Doktor“, sagt die Fürsorgerin und schiebt mmich zur Tür. (Birkel, S. 9) (6) Sie hatte ihre Hand [wieder] unter die Hornbrille geschoben. (Frisch, S. 180) (7) Zwei Kinder aus der DDR schieben iihre Fahrräder durch zentimetertiefen Matsch. (Bild, 8.11.89, S. 5) (8) Bienkopp schiebt ddie Mütze in den Nacken. (Strittmatter, S. 187) (9) Die Wellen haben ddas gekenterte Boot auf den Strand geschoben. (10) Ein Fahrzeug schiebt ddie Wertstoffe auf ein Förderband. (nach FAZ, 1995) (AdvE): Ort AdvG/ auf +A/ in +A/ nach +D/ +AdvG/ ... bis-Gruppe: Zielort aus +D/ von +D: Ausgangsort (in) Richtung: Richtung über +A/ durch +A: Strecke (11) [Kopfschüttelnd] schob er den Kognak bbeiseite. (nach Böll, Ansichten, S. 171) (12) So erkundigt sich ein Essener Autofahrer, ob er sein Auto aauf die Autobahn schieben dürfe. (nach Zeit, 25.1.85, S. 14) (13) Er schob das Foto iin seine Brieftasche. (14) Man schiebt den Hebel [wieder] nnach oben. (Zeit, 10.10.86, S. 62) (15) Er warf die Schalen auf den Boden, schob Wasserglas und Obstkorb bbis an die Tischkante. (Förtsch, S. 393) (16) Er schiebt drei Bauern zur Seite. (Strittmatter, S. 327) (17) Er schob Lorena vvon sich. (Pegg, S. 55) (18) [Schimpfend] schiebt sie ihren Kinderwagen ddurch das verschneite Hamburg. (nach Zeit, 8.11.85, S. 59) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (19) Als der Morgen graute, wurden die Wolken vom Wind beiseite geschoben. (FAZ, 1995) sein: (20) Der Schotter war vom Bulldozer über die Straße geschoben worden. WORTB der Schieber, der Schub ANM - Gelegentlich wird die AkkE weggelassen, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was geschoben wird: (21) Wer sein Rad liebt, der schiebt. (22) Wir mussten alle schieben, bis unser Auto ansprang. - Pertinenzdativ ist möglich: (23) Er schob [i ihr] den zweiten Bissen in den Mund. (Weyden, S. 18) - Die Person, auf die mit der AkkE Bezug genommen wird, wird häufig nicht auf eigenen Füßen, sondern in oder auf einem Fahrzeug fortbewegt: (24) Ich sitze im Schlitten, und du schiebst mich. (Strittmatter, S. 219); auf das Fahrzeug kann mit einer statischen PräpG [in +D/ auf +D] Bezug genommen werden: (25) Der Patient wurde [i im Rollstuhl/ a auf einer Tragbahre] in das Untersuchungszimmer geschoben. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Instrument, mit dem jemand/ etwas geschoben wird, Bezug genommen werden: (26) Bernie stand auf, schob den Sessel [mmit dem Bein] ein Stück nach hinten. (Pinkwart, S. 167) (27) Der Hausmeister schob den Schnee [mmit einer Schaufel] an den Straßenrand. W.BED schieben 2 auf NomE AkkE PräpE; AkkSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] legt etwas [Sachverhalt: meist Missstand] jemandem/ etwas [Sachverhalt] zur Last oder macht jemanden/ etwas für etwas verantwortlich (28) Mädels, schiebt [nicht] alles auf die Jungs! (FR, 4.5.99, S. 1) (29) Das Ministerium schob alle Verantwortung für sein Versagen auf die ungünstigen Umstände. (30) Das Böse, die Schuld, dürfe man nie auf andere schieben, sagte eine Zuhörerin. (taz, 22.3.91, S. 25) (31) Er schob das Missverständnis auf mangelnde Sprachkenntnisse. (32) Das tut schon mächtig weh, dass [jetzt wieder] alles auf Doping geschoben wird. (MM, 12.11.90, S. 5) dass-S [AkkSE]: (33) Du kannst es [nicht] auf deine Lehrer schieben, dass du das Abitur nicht bestanden hast. dass-S [PräpSE]: (34) Er schob seine schlechten Prüfungsnoten darauf, dass er keine Zeit zum Lernen hatte. schieben 3 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A jemand [Person/ Institution] verlegt etwas [abstr. Objekt] auf etwas [abstr. Objekt: anderer Zeitpunkt]; verschieben (35) Er schiebt [immer] alle dringenden Aufgaben auf die nächsten Monate. (36) Die Stadtwerke schieben den Termin zur Veröffentlichung des Gutachtens auf Anfang März. (taz, 25.1.90, S. 21) (37) Der Sendeplatz der Dokumentation wurde [kurzfristig] auf den heutigen Tag geschoben. (nach taz, 12.5.92, S. 18) schieben 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ an +A/ in +A/ ... jemand [Person/ Institution] versetzt jemanden/ etwas [abstr. Objekt] irgendwohin (38) „Man schiebt uns von einem Ressort zum anderen“, beklagte sich der Projektleiter der Recycling-Höfe. (nach taz, 5.5.92, S. 21) (39) Die Bundesregierung hat das Problem der Steuerreform nach hinten geschoben. (40) Der Vorsitzende schob die strittigen Fragen an das Ende der Tagesordnung. (41) Man kann die Vergangenheit bestimmt nicht bewältigen, indem man [einfach] Teile der Vergangenheit beiseite schiebt. (nach FAZ, 1993) (42) Der Bundesfinanzminister schimpfen 627 will die Kosten des Personennahverkehrs vom Bund auf die Länder schieben. (nach taz, 4.2.93, S. 3) schieben 5 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D [ugs-salopp] jemand macht mit etwas [konkr. Objekt/ Substanz ] gesetzwidrige Geschäfte; Schwarzhandel treiben (43) Wer mit Zigaretten schiebt, macht sich strafbar. (44) Der junge Mann wurde verhaftet, weil er mit Rauschgift geschoben hat. PHRAS Idiom: [ugs] etwas von sich schieben: etwas abweisen; etwas vor sich her schieben: sich nicht entschließen können, etwas zu erledigen; [ugs] jemanden aufs Abstellgleis schieben: jemandem seine Machtstellung, seinen Einfluss nehmen; [ugs] etwas auf die lange Bank schieben: etwas aufschieben; [ugs-salopp] Kohldampf schieben: Hunger haben; [ugs] eine ruhige Kugel schieben: sich bei der Arbeit nicht sehr anstrengen; [ugs] jemandem etwas in die Schuhe schieben: jemandem die Schuld an etwas geben; [ugs] Wache schieben: Wachdienst haben, Wache halten G.ANM - Nicht behandelt werden hier das Reflexivverb schieben, sich und das Verb schieben, dessen Perfekt mit sein gebildet wird. 'schimpfen schimpft schimpfte hat geschimpft schimpfen 1 auf/ über sich kritisch über etwas äußern schimpfen 2 mit jemanden in heftigen Worten zurechtweisen schimpfen 3 etwas in beleidigender Weise als ein solches bezeichnen SBP schimpfen 1 auf/ über NomE PräpE BED sich verärgert kritisch über jemanden/ etwas äußern . (1) Alle schimpfen auf ihn. BELR NomE: derjenige, der sich kritisch über etwas äußert: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) [Nach dem Spiel] hatte dder Fußballspieler [unflätig] auf den Schiedsrichter geschimpft. (3) F Frankfurter Fluglotsen schimpfen auf Computertechnik. (MM, 10.1.85, S. 13) (4) D Die Kommentare der heutigen Morgenzeitungen schimpfen [einhellig] über die Sparvorschläge der Regierungskoalition. PräpE: auf +A/ über +A: dasjenige, worüber sich jemand äußert: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darauf/ darüber: Sachverhalt (5) Er schimpft auf PPlato, den Erfinder der Polygamie und der Homosexualität. (Zeit, 9.8.85, S. 35) (6) Kann ich auf das Parlament und die Regierung schimpfen? (GG, S. 29) (7) Andrej schimpft a auf die Verhältnisse in der russischen Provinzstadt. (nach MM, 10.9.86, S. 32) (8) Manch einer schimpft ü über kalte Füße. (Zeit, 18.1.85, S. 1) (9) Andere schimpfen üüber Preistreiberei, Unterbeschäftigung, Raubkapitalismus. (Zeit, 3.5.85, S. 57) dass-S : (10) [In den Wartezimmern der Ärzte] wird [laut] darauf/ d darüber geschimpft, dass die Beiträge für die Krankenversicherung ständig steigen und die Krankenkassen gleichzeitig ihre Leistungen immer mehr einschränken. Inf+ : (11) Die Anwohner schimpfen [seit langem] ddarüber, durch die laute Musik aus der Diskothek in ihrer Nachtruhe gestört zu werden. w-Frag : (12) [An den Stränden von Ost- und Nordsee] wird [überall] d darüber geschimpft, w wie kalt und verregnet dieser Sommer ist. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (13) Geschimpft wurde auf die Einsatzleitung und auf die „Scheißdemonstranten“, die „Chaoten“. (Zeit, 20.6.86, S. 57) WORTB das Geschimpfe [nur Sg.], die Schimpferei; schimpflich ANM - Die PräpE kann in generischen Sätzen, oder wenn die Handlung betont wird bzw. wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, worüber sich jemand kritisch äußert, weggelassen werden: (14) Man ändert nichts, wenn man [nur] schimpft. (15) Vor allem redet man ununterbrochen, man mault und schimpft und erzählt und diskutiert und zitiert und überzeugt. (Zeit, 2.5.86, S. 49) (16) Nun aber steht die Automobilindustrie, die [damals] [zwar] [nach außen hin] geschimpft, nach innen aber investiert hat, mit den Anlagen da und wird die Katalysatorwagen nicht los. (Zeit, 1.11.85, S. 49) - Das Korrelat darauf wird seltener verwendet. - Die Art und Weise wird gelegentlich in dem Ausdruck [ugs] schimpfen wie ein Rohrspatz i.S.v. ‘heftig und aufgebracht schimpfen’ spezifiziert. SBP schimpfen 2 mit NomE PräpE BED jemanden verärgert in heftigen Worten zurechtweisen. (17) Der Arzt hat mit mir geschimpft. BELR NomE: derjenige, der jemanden zurechtweist: Person (18) Ich kam an der Polizeiwache vorbei, wo ich das Tempo drosselte, weil e einer der Polizisten auf der Straße stand und mit einem kleinen Jungen schimpfte. (Martin, Blut, S. 7) (19) Das Mädchen hat sich bei ihrer Freundin beklagt, d die Eltern würden [immerzu] mit ihr schimpfen. PräpE: mit +D: derjenige, der zurechtgewiesen wird: Person/ selten Tier (20) „Lass es gut sein, Vater“, sagte er warm, „schimpfe [nicht] mmit Norma, sie kann ja nichts dafür.“ (Stephan, S. 46) (21) Springt euer Hund einen Besucher an, musst du [kräftig] m mit ihm schimpfen, damit er lernt, dass er das nicht darf. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (22) [Bei der letzten Elternversammlung] waren Klagen gekommen, von dem neuen Mathematiklehrer würde mit den leistungsschwächeren Schülern [ständig] geschimpft. WORTB das Geschimpfe, die Schimpfe ANM - Die PräpE kann in generischen Sätzen, oder wenn die Handlung betont wird bzw. wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, welche Person zurechtschlafen 628 gewiesen wird, weggelassen werden: (23) Wenn Eltern [wegen jeder Kleinigkeit] schimpfen, hören die Kinder schließlich gar nicht mehr hin. (24) Mein Papa kommt nach Hause und schimpft, weil der Clemens an die Wand in seinem Zimmer gemalt hat. (Härtling, S. 408) W.BED schimpfen 3 NomE AkkE PrädE; PrädE: NG im A/ AdjG/ Part. II jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] bezeichnet jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] in beleidigender Weise als einen solchen/ ein solches/ so (25) Werden uns zukünftige Generationen Umweltzerstörer schimpfen? (26) Von der rechten Presse wurden die Kriegsgegner feige Vaterlandsverräter geschimpft. (27) Der Leitartikel hatte den Kanal das dümmste Projekt seit dem Turmbau zu Babel geschimpft. (28) [Im Verlauf der lautstarken Auseinandersetzung] soll Frau Müller den Vermieter geldgierig und das Haus verkommen geschimpft haben. G.ANM - Häufig wird schimpfen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘schimpfend sagen’ verwendet: (29) „Es bröckelt von den Wänden, eineinhalb Schreibkräfte kommen auf 15 Wissenschaftler“, schimpft die Fachbereichsleiterin. (nach Zeit, 28.3.86, S. 60) (30) Washington „müsse sich offiziell entschuldigen“, schimpfte der sonst stets beherrschte ägyptische Präsident. (Zeit, 25.10.85, S. 4) - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb [ugs] schimpfen, sich. 'schlafen schläft schlief hat geschlafen schlafen 1 sich im Zustand des Schlafes befinden schlafen 2 übernachten schlafen 3 keine Aktivität aufweisen schlafen 4 mit den Beischlaf vollziehen schlafen 5 unaufmerksam sein SBP schlafen 1 NomE BED sich im Zustand des Schlafes befinden; [salopp] pennen . (1) Haben Sie [gut] geschlafen? BELR NomE: dasjenige, das sich im Zustand des Schlafes befindet: Lebewesen [selten Pflanze]/ Kollektiv von Lebewesen/ [indirekt geografischer Ort: Stadt o.Ä.] (2) MMärtke schläft [fest wie alle unschuldigen Kinder der Welt]. (Strittmatter, S. 232) (3) Müde von der langen Reise steckte dder kleine Vogel sein Köpfchen unter den linken Flügel und schlief [bis zum nächsten Morgen]. (Hock/ Heuck, S. 335) (4) IIch schlafe [am besten] [in meinem eigenen Bett]. (5) D Die ganze Stadt schlief, als das Erdbeben ausbrach. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (6) [Während der Reise] wurde [kaum] geschlafen. WORTB der Schläfer/ die Schläferin, der Schlaf [nur Sg.]; schläfrig ANM - Gelegentlich wird eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt: (7) Er schläft [e einen tiefen Schlaf]. - Häufig wird eine temporale AdvG, NG im A bzw. PräpG [seit +D/ (von +D) bis-Gruppe/ ...] hinzugefügt, mit der auf die Dauer des Schlafzustandes Bezug genommen wird: (8) Der Junge hat [llange/ dden ganzen Tag/ s seit neun Uhr/ b bis zehn Uhr/ v von neun Uhr abends bis neun Uhr morgens/ dden ganzen Tag] geschlafen.; s. auch (3). - Häufig wird mit einer modalen AdvG auf die Art und Weise des Schlafens Bezug genommen: (9) Der Patient hat [in der vergangenen Nacht] [ffest/ sschlecht] geschlafen.; s. auch (1), (2), (4) und (6). - In Verbindung mit einer modalen AdvG ist eine Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion möglich: (10) [In diesen neuen Betten] s schläft es sich gut. - schlafen 1 wird häufig in den Ausdrücken schlafen gehen, sich schlafen legen oder jemanden schlafen legen verwendet: (11) [Vor einer Prüfung] sollte man [nicht zu spät] sschlafen gehen. (12) Wir bekamen zu Dreien zwei ganze Reihen von Sitzen; einer von uns würde sich also bequem zum Schlafen ausstrecken können, und wir könnten uuns [dann] [abwechselnd] sschlafen legen. (Benary-Isbert, S. 46) (13) Als am frühen Morgen des 3. Dezember der Nordwestwind die tödliche Gaswolke über die indische Großstadt Bhopal hinwegwehte, g ging Amerikas Ostküste [langsam] sschlafen. (nach Zeit, 28.12.84, S. 52) ; s. auch (5). - Die Qualität des Schlafens wird gelegentlich in Ausdrücken wie wie ein Stein/ ein Murmeltier schlafen i.S.v. ‘sehr gut, tief schlafen’ spezifiziert. SBP schlafen 2 NomE AdvE BED irgendwo für die Nacht untergebracht sein; übernachten. (14) Wenn du [mal] nach Mannheim kommst, kannst du bei uns schlafen. BELR NomE: dasjenige, das irgendwo untergebracht wird: Personen, Tier (15) Da die Hotelzimmer nicht ausreichten, musste eein Teil der Tagungsteilnehmer in Studentenheimen schlafen. (16) Es ist zu kalt, um den Hund draußen zu lassen, eer kann [heute] in der Küche schlafen. AdvE: Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (17) Wir haben i in einer kleinen Pension nicht weit vom See geschlafen. (18) Wenn unser Sohn nach Bonn fährt, schläft er [immer] bbei seinem Großvater. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (19) [Bei der Busreise] wurde nur in sehr guten Hotels geschlafen. ANM - Wenn der Ortspunkt indirekt durch eine Person charakterisiert wird, handelt es sich häufig um die Wohnung dieser Person: s. (14) und (18). W.BED schlafen 3 NomE etwas [geografischer Ort] weist keine Aktivität auf (20) London, eine Stadt, die [niemals] schläft, eine erregende Stadt. (DGIJ, S. 6) - Gelegentlich wird eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt: (21) In dieser Stadt ist in sportlicher Hinsicht nichts mehr los. Das Stadion schläft [den Dornröschenschlaf] und die Rennbahn [auch]. schlagen II 629 schlafen 4 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person] vollzieht den Beischlaf mit jemandem [Person] (22) Er war schon dreißig und hatte [noch nie] mit einer Frau geschlafen. - Häufig wird mit schlafen 4 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch miteinander ersetzt: (23) SSie hatten [vor der Ehe] [nicht] m miteinander geschlafen. schlafen 5 NomE (AdvE); (AdvE): bei +D/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution] ist irgendwobei [Ereignis] unaufmerksam oder untätig (24) Die Umweltbehörde schlief [jahrelang], jetzt ließen Richter die Batteriefabrik wegen Bleiverseuchung schließen. (nach Zeit, 21.6.85, S. 17) (25) Man kann sich fragen, ob Deutschland beim Thema Computerentwicklung geschlafen hat. (26) Haben die Politiker [als Schüler] in den Biologiestunden geschlafen? (Zeit, 24.5.85, S. 65) PHRAS Idiom: etwas lässt jemanden nicht schlafen: etwas beunruhigt, alarmiert jemanden; eine Nacht über etwas schlafen: etwas noch einmal überdenken VERBF einschlafen 'schlagen I schlägt schlug ist geschlagen schlagen I 1 mit hartem Schlag irgendwohin gelangen schlagen I 2 auf sich negativ auf etwas auswirken schlagen I 3 nach mit jemandem Ähnlichkeit haben SBP schlagen I 1 NomE AdvE BED mit hartem Schlag irgendwohin gelangen. (1) Der Blitz ist in den Baum geschlagen. BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin gelangt: Konkretum/ Naturkraft (2) SSebastian ist [mit dem Kopf] gegen die Wand geschlagen. (3) SSein Colt schlug ins Sägemehl und entlud sich erst jetzt, ohne jedoch irgendwelchen Schaden anzurichten. (Pegg, S. 12) (4) Er knickte in die Knie, und sseine Stirn schlug in die Erde. (Garner, S. 7) (5) DDie schlechte Luft im Raum schlug [ihm] in die Nase. (6) DDer Wind schlug [mit voller Gewalt] in die Schlucht. AdvE: Ort an +A/ gegen +A/ in +A/ .../ bis-Gruppe: Zielort aus +D: Ausgangsort (7) Die Lampe schlug aan den Nachttisch. (Pinkwart, S. 41) (8) Tief türkisfarben ist das Meer, [in sanften Wellen] schlägt es a an den schneeweißen Sandstrand. (Zeit, 27.9.85, S. 10) (9) Ich flog über den Ärmelkanal und sah das Wasser [gleichzeitig] g gegen die englische und die französische Küste schlagen. (nach Chotjewitz, S. 115) (10) Der Junge rannte in den Wald, die Zweige schlugen [ihm] iins Gesicht. (11) B Bis zur Terrasse des barocken Baudenkmals schlugen die Flammen. (nach MM, 16.12.2000) (12) „Concorde 4590. Aus Ihrem Jet schlagen die Flammen“, meldete der Tower, als die Maschine der Air France gerade vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle abhob. (BerlZ, 30.12.2000, S. 8) PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich kann das Perfekt auch mit haben gebildet werden: (13) Der Regen ist/ hat gegen das Fenster geschlagen. (14) Der Blitz war/ hatte in die alte Eiche geschlagen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (5) und (10). W.BED schlagen I 2 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A etwas [Ereignis/ Zustand] wirkt sich negativ auf etwas [Körperteil/ Gemütszustand] aus (15) Erregung schlägt [ihm] auf den Magen. (Grzimek, S. 144) (16) Eine verschleppte Grippe kann aufs Herz schlagen. (17) Das ungewöhnliche graue und drückende Wetter dieses Tages schlägt [ihm] aufs Gemüt. (BerlZ, 21.12.2000, S. 9) (18) Der ständige Regen schlägt [mir] auf die Laune. - Pertinenzdativ ist üblich: s. (15), (17) und (18). schlagen I 3 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D jemand hat Ähnlichkeit mit jemandem aus der früheren Generation (19) [Im Alter] schlägt mein Mann [immer mehr] nach seinem Vater. (20) [Hoffentlich] schlägt das Kind [nicht] nach seiner nervenkranken Großmutter. PHRAS Idiom: aus der Art schlagen: anders sein als die meisten Verwandten, als die meisten Mitglieder der eigenen Gruppe; etwas schlägt jemandem auf den Magen: etwas belastet jemanden psychisch VERBF nachschlagen; schlagen II; vorschlagen 'schlagen II schlägt schlug hat geschlagen schlagen II 1 etwas irgendwohin befördern schlagen II 2 etwas hart berühren s chlagen II 3 gegen etwas gewinnen schlagen II 4 rhythmische Bewegungen machen schlagen II 5 irgendwohin treffen schlagen II 6 singen schlagen II 7 etwas erklingen lassen schlagen II 8 etwas fällen schlagen II 9 etwas erzeugen schlagen II 10 etwas mit Schlägen angeben schlagen II 11 etwas fangen und töten schlagen II 12 auf etwas zu etwas dazurechnen schlagen II 13 in etwas in etwas wickeln schlagen II 14 zu etwas zu etwas Bestehendem hinzufügen schlagen II 15 bewirken, dass etwas entsteht schlagen II 16 bewirken, dass sich der Zustand von etwas verändert schlagen II 17 mit heftige Bewegungen mit etwas machen schlagen II 18 ruckartig irgendwohin treffen schlagen II 19 irgendwieviel an Zeit anzeigen SBP schlagen II 1 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas mit einem Schlag irgendwohin befördern. (1) Kannst du [mir] den Nagel in die Wand schlagen? schlagen II 630 BELR NomE: dasjenige, das etwas irgendwohin befördert: Person/ Tier (2) LLuther hatte seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg geschlagen. (3) D Der Tiger schlug seine Krallen in die Beute. AkkE: dasjenige, das irgendwohin befördert wird: Person/ konkr. Objekt (4) [Beim Kampf] hatte er sseinen Gegner zu Boden geschlagen. (5) Angelika war rot vor Zorn, weil ihr Bruder [ihr] d den Brief aus den Fingern geschlagen hatte. AdvE: Ort an +A/ in +A/ ...: Zielort [häufig konkr. Objekt] aus +D: Ausgangsort [häufig konkr. Objekt] durch +A/ über +A: Strecke (6) Die Walfänger hatten ihre Haken und Harpunen iin den Rücken des Tieres geschlagen. (7) Die alte Dame ließ sich nicht beeindrucken und schlug [dem Dieb] die Tasche a auf den Kopf. (8) Es war schwer, den Golfball aaus dem Wasser zu schlagen. (9) Die Bauarbeiter hatten es geschafft, den Pfahl ddurch den Sand zu schlagen und im Boden zu verankern. (10) Paul schlägt den Ball [mit der Faust] üüber das Netz. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) [Dem Fußgänger auf dem Radweg] wird [kühn] die Frittentüte aus der Hand geschlagen. (Stern, 1.10.87, S. 94) sein: (12) Die Pfähle sind in die Erde geschlagen, jetzt kann man mit dem Boden der Hütte anfangen. WORTB der Schlag ANM - Gelegentlich wird die AkkE weggelassen, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was irgendwohin befördert wird, und/ oder die Handlung betont wird: (13) [Bei diesem Golfturnier] musste [nicht weit, sondern genau gezielt] über eine kurze Strecke geschlagen werden. (nach MM, 2.6.2000) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (5), (7) und (11). - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten die Handlung ausgeführt wird: s. (1). SBP schlagen II 2 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas mittels irgendetwas hart berühren in der Absicht weh zu tun. (14) Schlagen Sie das Kind [doch] [nicht]! BELR NNomE: derjenige, der etwas hart berührt: Person (15) DDie Mutter war drogenabhängig und schlug ihr vierjähriges Kind. (nach MM, 12.3.88, S. 24) AkkE: dasjenige, das hart berührt wird: Person/ Tier (16) Ziel der Therapie ist, dass der Mechanismus: der Vater schlägt ddie Mutter, die Mutter schlägt ddas Kind, das Kind schlägt d das befreundete Kind, das befreundete Kind schlägt den Hund, durchbrochen wird. (nach MM, 29.3.88, S. 13) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument: [Hand, konkr. Objekt, das man in der Hand hält] (17) Kinder sollte man [nicht] schlagen, wweder mit dem Stock, noch mit der Faust, noch mit der flachen Hand. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (18) Ich wurde von meinen Eltern [nie] geschlagen. WORTB der Schläger/ die Schlägerin, der Schlag, die Schlägerei; schlagend SBP schlagen II 3 NomE AkkE (AdvE) BED irgendwie gegen jemanden/ etwas gewinnen; besiegen. (19) Er hat den Weltmeister geschlagen. BELR NomE: dasjenige, das gewinnt: Person/ Institution/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt (20) Vier hochkarätige Gegner muss AAgassi [in Stuttgart] [noch] schlagen. (nach BerlZ, 2.11.2000, S. 38) (21) BBayern München schlägt Kaiserslautern. (22) DDer Computer hat die Schreibmaschine geschlagen. (23) Schicken Sie ein richtig schönes Foto. Denn es gilt die Regel: „BBild schlägt Text“. (nach BerlZ, 4.11.2000, S. 24) (24) [Auch 1985] werden AAktien die Renten schlagen. (Zeit, 22.3.85, S. 31) AkkE: dasjenige, gegen das gewonnen wird: Person/ Institution/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt (25) [In Wimbledon] hatte Michael Stich BBoris Becker geschlagen. (26) Im Jahre zwanzig, [da] Marszalek Pilsudski die Rote Armee [bei Warschau] schlug, verlobte sich meine Mutter mit dem Reichsdeutschen Matzerath. (nach Grass, S. 323) (27) [Bei der Modenschau in Mailand] hat der Hut alle anderen geschlagen. (28) Um Nasenlänge haben die Japaner ddas Wankel System von NSU geschlagen. (Bild, 12.5.67, S. 2) (AdvE): Art und Weise mit +D/ nach +D/ um +A/ ...: Bewertung [Qualifizierung/ Quantifizierung] (29) General de Gaulle hatte [im zweiten Wahlgang der Präsidentenwahl] seinen Gegner Mitterand m mit sechshunderttausend Stimmen geschlagen. (30) Dortmund hat den FC Stuttgart mmit 3: 2 geschlagen. (31) Der Jugendmeister im Boxen wurde nnach Punkten geschlagen. (32) Cambridge schlug Oxford um drei Bootslängen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (33) Der S.C. Pfingstberg wurde unter Wert geschlagen, wir gewannen zu hoch. (MM, 5.6.2000) sein: (34) Kanada ist geschlagen, der neue Stern im Eishockey heißt Schweden! ANM - Bei der AdvE wird die Präposition mit häufig weggelassen: (35) Leverkusen schlägt Eintracht Frankfurt 1: 0. (BerlZ, 4.11.2000, S. 42) - schlagen II 3 wird häufig in dem Ausdruck verwendet jemanden mit den eigenen Waffen schlagen i.S.v. ‘die Mittel, die jemand benutzt hat, selber benutzen, um gegen diesen zu gewinnen’: (36) Es gehe ihm nicht allein um den Sieg, sondern auch darum, den Gegner zu verstehen und i ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. (taz, 11.1.2000, S. 1) SBP schlagen II 4 NomE (AdvE) BED irgendwie rhythmische Bewegungen machen. (37) Sein Herz schlug [noch], als der Notarzt mit dem Krankenwagen kam. BELR NomE: dasjenige, das rhythmische Bewegungen macht: Organ/ [indirekt Puls] schlagen II 631 (38) Dem Patienten geht es gut. DDas Herz hat sich stabilisiert und schlägt regelmäßig. (nach MM, 13.3.86, S. 16) (39) Er erwartete sie, und s sein Puls schlug höher und höher. (AdvE): AdvG/ NG im A: Art und Weise [häufig Geschwindigkeit] (40) Ich möchte gerne wissen, warum mein Herz so unruhig, so unregelmäßig schlägt. (41) Wenn jemand aufgeregt ist, schlägt sein Herz z zu schnell. (42) [Bei einem gesunden Menschen] schlägt das Herz e etwa 70 mal in der Minute. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Schlag ANM - Häufig wird mit Ausdrücken wie jemandes Herz schlägt ihm bis zum Hals oder jemandes Herz schlägt zum Zerspringen auf die Heftigkeit des Schlagens Bezug genommen. SBP schlagen II 5 NomE AdvE1 (AdvE2) BED irgendwohin mittels irgendetwas treffen. (43) Ich hatte [ihm] [aus Versehen] auf den Arm geschlagen. BELR NNomE: derjenige, der irgendwohin trifft: Person (44) [Bei der UNO-Konferenz] schlug NNikita Chruschtschow mit seinem Schuh auf den Tisch. AdvE1: Ort auf +A/ gegen +A/ in +A/ ...: Zielort [Lebewesen/ konkr. Objekt: häufig Körperteil] nach +D/ ...: Richtung (45) Die Cellisten schlagen mit dem Bogen auf ihre Saiten. (nach BerlZ, 1.11.2000, S. 13) (46) Ein Kameramann dreht sich um und schlägt [mir] mit der Kamera iins Gesicht. (nach BerlZ, 2.11.2000, S. 1) (47) Während er sprach, schlug der Reiter mit der Gerte gegen den Zaun. (48) Es ging denen am Fenster um beschriebene Blätter, und bevor sie Einzelheiten erörterten, schlug der eine [dem anderen] aauf die Schulter und sagte etwas Vertrauliches auf Deutsch. (Johnson, S. 188). (49) Wenn du nnach den Bienen schlägst, greifen sie dich an. (50) Der Junge ist außer Rand und Band und schlägt [wild] u um sich. (AdvE2): Mittel mit +D: Instrument: [konkr. Objekt: häufig Körperteil: Hand, Faust] (51) Wenn sie Nüsse ernten, schlagen die Bauern mmit langen Stöcken gegen die Äste. (52) Die Musiker schlugen mit der flachen Hand auf verschiedene Trommeln. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (53) Es wird [nicht] unter die Gürtellinie geschlagen! WORTB der Schlag ANM - Pertinenzdativ ist häufig: s. (43), (46) und (48). Statt eines Pertinenz-Elements im Dativ wird auch seltener ein Pertinenz-Element im Akkusativ realisiert: (54) Bloch sprang auf und hatte [schon] [dden Burschen], der ihm den Stuhl weggezogen hatte, mit dem Unterarm gegen die Brust geschlagen. (Handke, S. 94) W.BED schlagen II 6 NomE etwas [Vogel: Nachtigall, Fink, Wachtel] singt (55) [Jede Nacht] schlug die Nachtigall. schlagen II 7 NomE AkkE jemand lässt durch rhythmische Bewegungen etwas [Musikinstrument: Trommel, Pauke o.Ä.] erklingen (56) In der Geschichte geht es um einen Musiker, der eine ganze Symphonie lang darauf wartet, den Triangel schlagen zu dürfen und zum Schluss den richtigen Zeitpunkt verpasst. (57) Die Musiker aus Afrika schlugen die Trommeln und das Fest begann. schlagen II 8 NomE AkkE jemand fällt etwas [Pflanze: Baum/ [indirekt Fläche]] (58) Die Waldarbeiter mussten [auf Anordnung des Försters] viele kranke Bäume schlagen. (59) [In Sibirien und in Südamerika] werden große Waldflächen geschlagen. schlagen II 9 NomE AkkE jemand/ etwas [konkr. Objekt/ Substanz: Wasser o.Ä.] erzeugt, während er/ es sich bewegt, etwas [Figur, Form] (60) Der kleinere Clown schlug Salti und Flick-Flacks. (nach MM, 25.5.88, S. 25) (61) Die Kinder schlagen Purzelbäume [im Gras]. (62) Das Meer schlägt hohe Wellen, und unser Boot schwankt gefährlich hin und her. (63) [Bei jeder Bewegung] schlägt die Bluse Falten. (64) Wir saßen in einer Bahn, die [in beträchtlicher Höhe] „Haken“ schlug. (MM, 7.6.2000) schlagen II 10 NomE AkkE jemand gibt mit Schlägen etwas [Rhythmus, Takt] an (65) Dann schlagen Reik und Claudia [gemeinsam] den Rhythmus des Liedes. (Zeit, 13.9.85, S. 69) (66) Der Dirigent schlägt den Takt. schlagen II 11 NomE AkkE etwas [Raubtier] fängt und tötet etwas [Tier] als Beute (67) Ein Löwe schlägt [vor allem] Zebras und Antilopen. schlagen II 12 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A jemand [Person/ Institution] rechnet etwas [abstr. Objekt: Kosten] zu etwas [abstr. Objekt: Preis] dazu (68) Die Unternehmer bzw. die Firmen müssen die Mehrkosten für die Verpackung und für die Müllbeseitigung auf den Kaufpreis schlagen. schlagen II 13 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A jemand wickelt etwas [konkr. Objekt] in etwas [konkr. Objekt: Papier, Tuch o.Ä.]; einschlagen (69) Ich hatte vergessen, den Spargel in ein nasses Handtuch zu schlagen, und jetzt ist er ausgetrocknet. (70) Brot wird erst in Papier geschlagen und dann dem Kunden überreicht, sagte die Bäckerin zum Lehrling. schlagen II 14 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand fügt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] zu etwas Bestehendem [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] hinzu (71) [Nach Kriegen] wurden [häufig] irgendwelche Gebiete zu anderen geschlagen, und dadurch wurde der folgende Krieg vorbereitet. (72) Die Zinsen werden zum Kapital geschlagen. schließen 632 schlagen II 15 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: durch +A/ in +A; (AdvE2): mit +D jemand/ etwas [Naturkraft/ Gerät: häufig Fahrzeug] bewirkt mittels irgendetwas [Instrument] durch das Einwirken von Kraft, dass irgendwohin etwas [Loch, Weg o.Ä.] entsteht (73) [Im Dezember, Januar, Februar] schlug er mit einem Beil Löcher ins Eis. (Grass, S. 323) (74) Wir schlugen [uns] einen Pfad durch das hohe Gras. (75) Die Wellen hatten erhebliche Breschen in die Deiche geschlagen. (76) Die Bulldozer schlagen eine Schneise durch den Urwald. schlagen II 16 NomE AkkE AdvE/ PrädE; AdvE: in +A/ zu +D/ ...; PrädE: AdjG jemand bewirkt durch Schläge, dass sich der Zustand von jemandem/ etwas [Konkretum] irgendwie verändert bzw. dass jemand/ etwas [Konkretum] so wird (77) Die Jugendlichen hatten ihr Opfer zum Krüppel geschlagen. (78) Die Eheleute haben [in ihrem Streit] das ganze Mobiliar in Stücke geschlagen. (79) Er hat seine Frau grün und blau geschlagen. (80) Um ein schönes Omelett zu bekommen, müssen Sie die Eier schaumig schlagen. schlagen II 17 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand/ etwas [Tier] macht mit etwas [Körperteil] heftige Bewegungen in rascher Folge (81) [Beim Crawlen] muss du [heftig] mit den Beinen schlagen. (82) Der Vogel schlägt mit den Flügeln. schlagen II 18 NomE (AdvE); (AdvE): auf +A/ gegen +A etwas [konkr. Objekt] trifft ruckartig und mit Geräuschen irgendwohin (83) Die Wellen schlagen auf den Strand. (84) Der Fensterladen war nicht richtig zu und hat [die ganze Nacht] gegen die Wand geschlagen. (85) Die Tür hat [so laut] geschlagen, dass ich davon aufgewacht bin. schlagen II 19 NomE (AdvE); (AdvE): NG im A etwas [konkr. Objekt: Uhr o.Ä. mit Schlagwerk] zeigt durch Schläge irgendwieviel an Zeit an (86) Eine Uhr schlägt [langsam] vier. (Zeit, 8.11.85, LB, S. 5) (87) „Was hat die Glocke [gerade] geschlagen? “ - „Drei.“ (88) Die Standuhr von meinem Großvater schlägt [zu jeder vollen Stunde]. (89) [Zwölfmal] schlägt die Glocke [zur Mittagszeit]. (BerlZ, 10/ 11.11.2001, S. 1) PHRAS FVG : schlagen II wird häufig verwendet als intensivierendes Funktionsverb, z.B.: Alarm schlagen: alarmieren; Krach/ Lärm schlagen: Lärm/ Krach machen; das Kreuzzeichen schlagen: sich bekreuzigen; eine Schlacht schlagen: kämpfen; Wunden schlagen: verwunden; in die Flucht schlagen: verjagen Idiom: etwas/ jemand schlägt aus der Art: etwas/ jemand ist anders; jemanden in Bann/ in seinen Bann schlagen: jemanden sehr interessieren, verzaubern; ein Bein über das andere schlagen: im Sitzen ein Bein über das andere legen; jemand/ etwas schlägt eine Brücke zu etwas/ jemandem: jemand/ etwas stellt eine Verbindung zu etwas/ jemandem her; etwas schlägt mit etwas zu Buch(e): etwas ist sehr wichtig, ausschlaggebend; zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: einen doppelten Zweck auf einmal erreichen; aus etwas Gewinn/ Kapital schlagen: etwas zu dem eigenen Vorteil ausnutzen; das Gewissen schlägt jemandem: jemand hat Gewissensbisse; wissen, was die Glocke/ Stunde geschlagen hat: über etwas Unangenehmes, das bevorsteht, Bescheid wissen und mit den Konsequenzen rechnen; jemandes Herz schlägt für jemanden/ etwas: jemand hat jemanden/ etwas gern; etwas/ jemand lässt die Herzen höher schlagen: etwas/ jemand ist sehr beliebt; in dieselbe/ die gleiche Kerbe schlagen: dasselbe sagen; [ugs] jemanden vor den Kopf schlagen: jemanden beleidigen; [ugs] jemandem etwas um die Ohren schlagen: jemanden grob mit gemachten Fehlern, mit einer schlechten Arbeit konfrontieren; jemandem ein Schnippchen schlagen: verhindern, dass jemand etwas tun kann; jemandes letzte Stunde hat geschlagen; jemand wird bald sterben; (mit der Faust) auf den Tisch schlagen: energisch auftreten; etwas schlägt (hohe) Wellen: etwas verursacht große Erregung; etwas in den Wind schlagen: etwas [Warnungen, Ratschäge o.Ä.] überhaupt nicht beachten - Die Schlacht ist geschlagen! : [als Ausruf am Ende einer schwierigen Arbeit, Aufgabe o.Ä.]; Seine/ Ihre Stunde hat geschlagen! : Jetzt kommt für ihn/ sie der Augenblick, wo er zeigen kann, was er kann/ wo es ihm an den Kragen geht.; [ugs] Soll ich hier Wurzeln schlagen? : [als Vorwurf] Soll ich noch lange hier warten. G.ANM - schlagen II wird auch in der Fachsprache der Technik verwendet i.S.v. ‘etwas [Gold, Zinn, Münzen] nach einem bestimmten Verfahren verarbeiten’ und in der Fachsprache der Botanik i.S.v. ‘etwas [Wurzeln] bilden’: (90) Wenn du den Ableger ins Wasser stellst, wird er Wurzeln schlagen. - Nicht behandelt werden hier das Reflexivverb schlagen, sich und das unpersönliche Verb schlagen, es. VERBF schlagen I; nachschlagen; vorschlagen 'schließen schließt schloss hat geschlossen schließen 1 etwas zumachen schließen 2 etwas so betätigen, dass ein Gegenstand zu ist schließen 3 den Betrieb von etwas einstellen schließen 4 etwas für beendet erklären schließen 5 etwas mit jemandem vereinbaren schließen 6 <auf> aus/ nach etwas aus etwas folgern schließen 7 etwas einschließen schließen 633 schließen 8 irgendwann für den Publikumsverkehr nicht zugänglich sein schließen 9 irgendwie zugehen schließen 10 mit etwas mit jemandem herstellen schließen 11 etwas für etwas sperren schließen 12 mit etwas mit etwas zu Ende bringen schließen 13 veranlassen, dass etwas für den Publikumsverkehr nicht zugänglich ist schließen 14 etwas mittels irgendetwas ausfüllen schließen 15 mit mit etwas enden schließen 16 von auf aus etwas folgern, dass etwas auch für etwas anderes Gültigkeit hat schließen 17 irgendwann den Betrieb einstellen SBP schließen 1 NomE AkkE BED durch Betätigen einer Verschlussvorrichtung bewirken, dass etwas zu, unzugänglich ist oder nicht mehr benutzt werden kann; zumachen. (1) Sie steckte den Brief in den Umschlag und schloss ihn. BELR NomE: derjenige, der macht, dass etwas zu ist: Person/ selten Tier (2) Als es zu regnen aufhörte, schloss MMaria den Regenschirm. (3) D Der Hund öffnete das Maul, gähnte und schloss es [wieder]. AkkE: dasjenige, das zu gemacht wird: konkr. Objekt (4) Sie stand auf, ging auf den Flur und schloss ddas Zimmer [hinter sich]. (5) Richard öffnete die Schublade, nahm das Geld heraus und schloss ssie [wieder]. (6) Hilf mir mal bitte, den Koffer zu schließen, er ist so voll! (7) Er öffnete die Flasche, goss sich ein Glas Wein ein und schloss ssie [wieder]. (8) Der Arzt schloss [dem Verstorbenen] ddie Augen. (nach Stephan, S. 56) (9) Er öffnete den Mund und schloss i ihn [wieder], ohne was zu sagen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Endlich war alles eingepackt, und der Koffer konnte geschlossen werden. sein : (11) Ich kann leider nichts mehr in den Brief hineinlegen, er ist [schon] geschlossen. WORTB der Schließer/ die Schließerin; schließbar ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (8). - Mit einer NG im D kann auf die Person, für die etwas geschlossen wird, Bezug genommen werden: (12) Kannst du [m mir] [bitte] den Koffer schließen, ich schaffe das nicht. - Der Ausdruck die Grenze schließen wird i.S.v. ‘den Durchgangsverkehr an einer Grenze beenden, indem man den Schlagbaum herunterlässt’ verwendet. SBP schließen 2 NomE AkkE BED etwas, das als Verschlussvorrichtung dient, so betätigen, dass ein Gegenstand zu oder unzugänglich ist; zumachen. (13) Schließen Sie [bitte] das Fenster! BELR NNomE: derjenige, der etwas betätigt: Person (14) DDelia schloss [leise] die Tür des Kinderzimmers. (nach de Groot, S. 55) AkkE: dasjenige, das betätigt wird: konkr. Objekt [Verschlussvorrichtung Fenster, Tür o.Ä.] (15) [In Catalan Bay] haben die Leute TTüren und Fenster geschlossen. (Zeit, 15.2.85, S. 68) (16) Da aber der Müllkasten drei viertel voll war, gelang es dem Musiker nur mit Mühe, den D Deckel zu schließen. (nach Grass, S. 162) (17) Als er an der Grenze ankam, schlossen die Zollbeamten [gerade] den Schlagbaum. (18) Er war sehr müde. Kaum dass er ddie Augenlider geschlossen hatte, schlief er ein. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (19) [Bei Sturm] müssen alle Fenster des Hauses geschlossen werden. sein: (20) Die Autos mussten anhalten, weil die Bahnschranke geschlossen war. WORTB die Schließe ANM - Mit einer NG im D kann auf die Person, für die etwas geschlossen wird, Bezug genommen werden: (21) Kannst du [m mir] [bitte mal] den Reißverschluss an der Tasche schließen, er geht so schwer. SBP schließen 3 NomE AkkE BED den öffentlichen Betrieb von etwas einstellen; zumachen, [ugs] dichtmachen . (22) Wenn wir weiter so wenig Aufträge bekommen, müssen wir unseren Betrieb schließen. BELR NomE: derjenige, der den Betrieb von etwas einstellt: Person [als Funktionsträger]/ Institution (23) AAmerikanische Hersteller mussten [zum Teil] ihre Werke schließen. (Zeit, 24.1.86, S. 18) (24) WWeder das Ministerium noch das Oberschulamt wird irgendein Gymnasium schließen. (nach MM, 9.4.88, S. 15) AkkE: dasjenige, dessen Betrieb eingestellt wird: Institution [Geschäft, Behörde, Praxis o.Ä.]/ [indirekt Veranstaltung/ Räumlichkeit] (25) Mein letzter Chef hat [aus Altersgründen] s seine Firma geschlossen, und deshalb habe ich meinen Arbeitsplatz verloren. (MM, 21.6.86, S. 36) (26) Das Bezirksamt Spandau erwägt, Z Zweigstellen der Bibliothek, eines der beiden Stadtbäder und die Musikschule zu schließen. (BerlZ, 24.5.94, S. 22) (27) Unser Zahnarzt ist 70 Jahre alt geworden und hat [deshalb] s seine Praxis geschlossen. (28) Die Polizei hatte die Ausstellung [am 9. Februar] geschlossen, weil sie etwa die Hälfte der Werke als Fälschungen identifizierte (MM, 17.2.96). (29) Die drei französischen Konsulate in Algier, Oran und Annaba haben iihre Schalter [aus Sicherheitsgründen] geschlossen. (WP, 23.6.94, S. 16) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (30) [In Erfurt] mussten Kindergärten und Jugendklubs geschlossen werden. (Spiegel, 30.4.90, S. 68) sein : (31) [Tatsächlich] sei ein Großteil der Deponie [bereits] geschlossen. (nach MM, 20.4.85, S. 18) WORTB die Schließung SBP schließen 4 NomE AkkE BED etwas für beendet erklären; beenden. (32) Die Sitzung ist geschlossen. schließen 634 BELR NomE: derjenige, der etwas für beendet erklärt: Person [als Funktionsträger] (33) DDer Versammlungsleiter schloss [nach drei Stunden] die Versammlung. AkkE: dasjenige, das für beendet erklärt wird: Veranstaltung (34) [Um 17 Uhr] schloss der Vorsitzende ddie Sitzung. (35) Der Präsident des Vereins hat d die Festveranstaltung [feierlich] geschlossen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (36) Der Parteitag der Sozialdemokraten Italiens ist [am Dienstag] [in Neapel] geschlossen worden. (FAZ, 12.1.66, S. 1) sein : (37) Der Richter verkündete, dass die Verhandlung geschlossen sei. WORTB der Schluss SBP schließen 5 NomE AkkE (PräpE) BED etwas mit jemandem verbindlich vereinbaren; abschließen. (38) Wir haben den Mietvertrag [schon] geschlossen. BELR NomE: derjenige, der etwas vereinbart: Person/ Institution (39) Eine Ausländerin, ddie mit einem Deutschen die Ehe schließt, hat einen Anspruch auf Einbürgerung. (nach Ullrich, S. 94) (40) Nachdem ddie Regierung Brandt mit Polen den Warschauer Vertrag geschlossen hatte, überwies Bonn 1,3 Milliarden Mark für polnische Rentner. (Spiegel, 12.3.90, S. 182) AkkE: dasjenige, das vereinbart wird: abstr. Objekt [meist Vertrag] (41) Die Firma Krupp hat [in Russland] e ein Abkommen geschlossen. (42) Er hat mit seinem Geschäftspartner eeinen Pakt geschlossen. (43) Sie haben sich mit ihren Prozessgegnern geeinigt und e einen Kompromiss geschlossen. (PräpE): mit +D: derjenige, mit dem etwas vereinbart wird: Person/ Institution (44) Obwohl die Ehe zerrüttet war, hatte der Anwalt mmit seiner Frau eine 16 Punkte umfassende Vereinbarung geschlossen. (MM, 5.6.86, S. 1) (45) „Italo Uno“ hat einen Vertrag mmit der Mailänder Scala [zur Aufzeichnung von fünf Konzertabenden] geschlossen. (Zeit, 1.2.85, S. 63) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (46) Denn alle Verträge, die [auf solche Art] geschlossen werden, können innerhalb einer Woche ohne Angabe von Gründen widerrufen werden. (Zeit, 11.7.86, S. 25) sein : (47) Wir atmen auf, wenn wir entdecken, dass die erste Ehe [nicht] [in der vorgeschriebenen Form] geschlossen war. (nach Böckle/ Hermann, Interview, S. 30) WORTB die Schließung ANM - Häufig wird mit schließen 5 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (48) Um gerichtlichen Auseinandersetzungen aus dem Wege zu gehen, schlossen ddie Vertragspartner einen Vergleich. (Welt, 24.5.74, S. 2) (49) [Anlässlich der Eheschließung] hatte eein Paar einen notariellen Vertrag geschlossen. (50) DDie Dresdner Bank, die Westdeutsche, die Hessische und die Bayerische Landesbank sowie die Landesbank Rheinland- Pfalz haben [jetzt] einen Vertrag geschlossen. (MM, 27.2.86, S. 9) (51) Schließen wwir [also] ein Abkommen [mmiteinander]. (Vk-Prot. 13.9.90, S. 1659) SBP schließen 6 <auf> aus/ nach NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 BED etwas aus etwas folgern oder von etwas ab-, herleiten. (52) Was schließt du aus seinem Verhalten? BELR NomE: derjenige, der etwas folgert: Person/ Institution (53) Aus den Äußerungen meines Mannes muss iich schließen, dass er nach dem Trennungsjahr die Scheidung einreichen wird. (MM, 1.2.86, S. 44) (54) [Zunächst] kann mman aus der Bremswirkung der Luft auf die Dichte der Hochatmosphäre schließen. (nach Gail/ Petri, S. 80) (55) DDie Regierung konnte aus der Reaktion des Nachbarstaats schließen, dass er nicht an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sei. AkkE: PG [meist indefinit]: dasjenige, das aus etwas gefolgert wird: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (56) Die Ergebnisse der Meinungsforschung können täuschen, wenn man z zu viel aus ihnen schließt. (nach Jaspers, S. 436) (57) Aus seinem Bericht konnte man nnichts über die wirkliche Lage schließen. (58) Müllers haben keine Absicht, uns in nächster Zeit zu besuchen. Wir haben ddas aus ihrem letzten Brief geschlossen. dass-S : (59) Die Wissenschaftler schlossen aus dieser Tatsache, d dass Schuppen keine Krankheit sind. (nach MM, 14.3.85, S. 3) ob-Frag : (60) Man kann aus den Trümmern des zerstörten Hauses [nicht] schließen, o ob es sich um einen Unfall oder Brandstiftung handelt. w-Frag : (61) Aus der neuen Statistik kann man [nicht] schließen, w wie die Entwicklung weitergehen wird. Hpts : (62) Ich glaube nicht, dass man aus dem Ergebnis von 4,6 Prozent schließen kann, jjetzt gibt es die Grünen nicht mehr. (Zeit, 17.5.85, S. 3) PräpE1: auf +A: dasjenige, das aus etwas gefolgert wird: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt (63) Aus dem Stil, Wortschatz und Aufbau des Heldenepos kann man aauf seinen Entstehungsprozess, den Entstehungsort und Autor schließen. (64) Aus seinem Gesicht kann man [immer] aauf seine Stimmung und sein Befinden schließen. (65) Es wäre darum falsch, aus Liebenswürdigkeit des Betragens aauf echte Freundschaft oder beharrliche Neigung zu schließen. (Bollnow, S. 85) (66) Aus der Bemerkung des Rechnungshofes hätte man [allein noch nicht] a auf den Präsidenten des Bundesgerichtshofes schließen können. (nach Zeit, 29.3.85, S. 33) (67) Er konnte aus Zustand und Farbe der Schale aaufs Hühnerfutter schließen. (nach jW, 14.10.89, S. 2) dass-S : (68) Aus dem Beifall schlossen die Kritiker ddarauf, dass die Inszenierung beim Publikum gut angekommen ist. schließen 635 PräpE2: aus +D/ selten nach +D: dasjenige, aus dem etwas gefolgert wird: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt] SE mit obl. Korrelat daraus: Sachverhalt (69) AAus Symptomen [unmittelbar] auf Krankheiten zu schließen, ist nicht möglich. (nach Bamm, S. 78) (70) Bauern können aaus der Färbung des Himmels und der Form der Wolken auf das kommende Wetter schließen. (71) Beobachter schließen aaus dieser Bemerkung, dass die beiden Regierungschefs auch auf der geheimen Vormittagssitzung keine feste Tagungsordnung haben. (FAZ, 5.1.66, S. 1) (72) Man könnte a aus dieser Tatsache schließen, dass diese Generation zu einem radikalen Neuanfang fähig war. (Zeit, 27.3.87, S. 65) (73) Ohlenschlager schloss aaus den Beigaben [unverzüglich] auf ein Frauengrab. (nach Pörtner, S. 132) (74) Wir schlossen nnach seinem Äußeren, dass er ein Obdachloser sein musste. dass-S : (75) Die Astronomen schließen ddaraus, dass die Radioquelle eine große Leuchtkraft hat, auf die Tatsache, dass sie außerhalb unserer Milchstraße liegt. PASSK Werden-Passiv werden : (76) Aus seinem Verhalten konnte nichts geschlossen werden. WORTB der Schluss ANM - Die AkkE wird häufiger realisiert als die PräpE1: s. (53), (55), (71), (72), (74) und (77). - Die PräpE2 kann weggelassen werden, wenn dasjenige, das gefolgert wird, betont wird: (77) [Und so] schließt er [messerscharf], dass nicht sein kann, was nicht sein darf. (Vk-Prot. 22.7.90, S. 1257) (78) Es wurde [allgemein] auf die Bereitschaft der Verhandlungspartner geschlossen, endlich den Friedensvertrag zu unterzeichnen. - schließen 6 <auf> aus/ nach wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist aus etwas zu schließen verwendet: (79R) Weil aaus der Art der Bewohner nichts zzu schließen sei, muss er die Stadt freundlich nennen. (nach Schädlich, S. 169) (80) A Aus den spärlichen Angaben antiker Autoren ist zu schließen, dass um 400 v. Chr. nördlich des Mains die keltischen Bojer saßen. (nach Pörtner, S. 191) - Häufig werden in schriftlichen Äußerungen die Ausdrücke wie aus etwas zu schließen ist/ nach etwas zu schließen/ etwas nach zu schließen verwendet: (81) Joachim will - w wie aus seinem Brief zu schließen ist - uns in den Ferien besuchen. (82) N Nach ihren Briefen/ IIhren Briefen nach zu schließen, versucht sie, ihre Probleme allein zu bewältigen. - schließen 6 <auf> aus/ nach wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet. In diesem Fall wird die PräpE2 nicht realisiert: (83R) Seine Kleidung lließ darauf sschließen, dass er den größten Teil seiner wachen Stunden auf dem Tennisplatz verbrachte. (nach Knef, S. 232) SBP schließen 7 NomE AkkE AdvE BED etwas irgendwohin zur Aufbewahrung legen oder stellen und dort einschließen. (84) Ich hatte die Papiere in den Schreibtisch geschlossen. BELR NomE: derjenige, der etwas einschließt: Person (85) DDie Sekretärin schloss die Unterlagen in ihre Schublade. AkkE: dasjenige, das eingeschlossen wird: konkr. Objekt/ Substanz (86) Er schloss a alle Dokumente und Wertpapiere in den Safe. (87) Die Krankenschwester schloss ddie Schlaftabletten und den Hustensaft in ein Medizinschränkchen. AdvE: Ort in +A: Zielort [konkr. Objekt: Behälter o.Ä.] (88) Kannst du meine Tasche i in deinen Schrank schließen? (89) Die Kassiererin schloss das Geld i in eine Kassette. PASSK Werden-Passiv werden : (90) Die Gewehre werden in einen Spezialschrank geschlossen. SBP schließen 8 NomE AdvE BED irgendwann für den Kunden- oder Publikumsverkehr nicht zugänglich sein; zumachen . (91) Samstags schließen die Geschäfte früher. BELR NomE: dasjenige, das nicht zugänglich ist: Institution [Geschäft, Behörde, Praxis o.Ä.]/ [indirekt Person [als Funktionsträger]/ Räumlichkeit] (92) DDie Läden in der Innenstadt schließen Samstags um sechs Uhr. (93) D Die Dienststellen schließen heute um zwölf Uhr. (nach MM, 4.4.85, S. 22) (94) DDie Museen, Theater und Kinos schließen am Heiligabend. (95) V Viele Friseure und Fleischer schließen montags. (96) Wann schließen ddie Schalter der Banken und Post? AdvE: Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ +A/ ...: Anfangspunkt NG im A/ von +D bis-Gruppe/ ...: Zeitdauer (97) [An den letzten Samstagen vor Weihnachten] schließen die Geschäfte e erst um 18 Uhr. (MM, 1.12.97, S. 3) (98) Das Restaurant schließt [wegen Renovierung] aab 1. April/ bbis zum 1. April/ vvom 1. bis zum 10. April. (99) Das Hotel schließt ü über Ostern/ zzu Ostern. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Schließung ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wann der Betriebsschluss erfolgt: (100) Ich konnte dir leider keine Brötchen mitbringen, der Bäcker hatte geschlossen. SBP schließen 9 NomE (AdvE) BED irgendwie zugehen. (101) Die Tür schließt automatisch. BELR NomE: dasjenige, das zugeht: konkr. Objekt [Verschlussvorrichtung: Fenster, Tür o.Ä./ [indirekt Behälter]] (102) Der Hausmeister kontrollierte, ob ddie Fenster und Türen des Gebäudes schließen. (103) DDie Tür schloss [hinter ihm] so leise, dass ich ihn nicht hereinkommen hörte. (104) Wenn der Druck dann wieder seinen Sollwert erreicht, soll d dieses Ventil automatisch schließen. (Zeit, 28.6.85, S. 26) (105) Die Mutter ist krank. DDas Augenlid schließen 636 schließt [nicht mehr]. (nach MM, 27.6.95, S. 17) (106) Kannst du mir bitte mal helfen, dder Koffer schließt [nicht]. (107) M Mein Kleiderschrank schließt schlecht. (AdvE): AdvG/ mit +D: Art und Weise (108) Das Stahldach schließt vvöllig luft- und wasserdicht. (nach Welt, 28.11.69, S. 9) (109) Die Türen der Einbauküchen hängen herunter und schließen n nicht mehr richtig. (nach BerlZ, 13./ 14.5.95, S. 19) (110) Es stürmte draußen so sehr, dass das Fenster m mit einem Knall schloss. PASSK kein Passiv möglich W.BED schließen 10 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution] stellt etwas [Zustand] mit jemandem [Person/ Institution] her (111) Doktor M. hatte die alte Dame behandelt und persönliche Bekanntschaft mit ihr geschlossen. (nach taz, 14.11.96, S. 5) (112) Ein Außerirdischer schließt Freundschaft mit einem gelähmten 10-jährigen Jungen. (nach taz, 11.7.96, S. 24) (113) [Nach vielen militärischen Auseinandersetzungen] hat Israel Frieden mit Ägypten geschlossen. - Die AkkE wird meist ohne Artikel realisiert. - Wenn die AkkE im Plural realisiert wird, kann die PräpE wegfallen: (114) Er hat viele Bekanntschaften/ Freundschaften geschlossen. - Mit schließen 10 mit kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (115) Wir haben Bekanntschaft geschlossen, weil wir im gleichen Haus wohnen. (116) Die meisten hatten kleine Kinder, d die [sogleich] Freundschaft mmiteinander schlossen. (taz, 11.6.94, S. 38) (117) Es wächst die Hoffnung, dass SSerbien und Bosnien Frieden schließen werden. schließen 11 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): für +A jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] sperrt etwas [geografischer Ort] für etwas [Personen-, Kraftfahrzeugverkehr]; zumachen, [ugs] dichtmachen (118) Der Gemeinderat hat beschlossen, einen kleinen Teil dieses Naherholungsgebietes [jedes Jahr vom 1. März bis 30. Juni] zu schließen. (nach MM, 27.3.96, S. 19) (119) Die SPD hat gefordert, die Unterführung am Bahnhof zu schließen. (nach MM, 28.6.95, S. 17) (120) [In der nächsten Woche] werden mehrere Straßen [wegen Bauarbeiten] für den Durchgangsverkehr geschlossen. schließen 12 mit NomE (AkkE) PräpE; PräpE: mit +D jemand bringt etwas [geistiges, künstlerisches Produkt: meist Rede] mit etwas [geistiges Produkt] zu Ende; beenden mit (121) Der Gastgeber schließt seine Ansprache mit einem Toast auf die Gäste. (122) Mit einem offenen Plädoyer für die Laubbäume schloss der Gartenbaudirektor seinen Vortrag. (MM, 22.4.85, S. 19) (123) Mit welchem Satz schloss der Nobelpreisträger Saint-John Perse [1960] seine Rede in Stockholm? (Zeit, 15.5.87, S. 64) (124) Er schloss seinen Brief mit freundlichen Grüßen. (125) Der Autor schließt seinen Essay über die Freundschaft mit einem Zitat von Goethe. (126) Romain Rose schloss mit den Worten, dass es das „Vermächtnis“ aller Opfer des Nationalsozialismus sei, „auf jede Form von Rassismus und Verfolgung von Menschen und Minderheiten zu achten“. (taz, 17.12.88, S. 2) (127) Der Pianist schloss mit einer schrillen Dissonanz. (taz, 30.10.89, S. 20) schließen 13 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ um +A/ ... jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] veranlasst, dass etwas [Institution: Geschäft, Praxis, Behörde o.Ä./ [indirekt Räumlichkeit]] irgendwann für den Kunden-, Publikumsverkehr nicht zugänglich ist; zumachen (128) Unser Bäcker schließt seinen Laden von 13 bis 15 Uhr. (129) Banken, Post und Behörden schließen an einem Abend in der Woche ihre Schalter erst später. (130) Die Banken, Behörden und die Post sind sonnabends und sonntags geschlossen. (131) Die Banken- und Postschalter werden [meist] mittags/ über Mittag geschlossen. - schließen 13 wird meist im Passiv verwendet: s. (130) und (131). schließen 14 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D/ durch +A jemand/ [auch Mittel] füllt etwas [Öffnung] mittels irgendetwas [konkr. Objekt/ Substanz/ Handlung] aus; zumachen (132) Der Maurer hat die Lücke in der Mauer mit einem Ziegelstein geschlossen. (133) Die Arbeiter schlossen das Loch in der Straße mit Erde und Kies. (134) Die Risse in der Betondecke des Tunnels sollen durch Tränkung und Harzinjektionen geschlossen werden. (nach BerlZ, 3.7.95, S. 20) (135) Kitt schließt Zwischenräume zwischen Glas und Fensterrahmen. schließen 15 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D etwas [geistiges Produkt/ Ereignis: meist Veranstaltung] endet mit etwas [geistiges Produkt/ Ereignis]; abschließen (136) Das Schreiben der Behörde schloss mit einem freundlichen Gruß. (137) Der Prozess schloss mit einem Vergleich. (138) Das Gespräch zwischen den Kontrahenten schloss mit versöhnlichen Worten. (139) Das Eröffnungskonzert zu den Schwetzinger Festspielen schloss mit der vierten Sinfonie von Brahms. (140) Viele Filme schließen mit einem Happyend. schließen 16 von auf NomE PräpE1 PräpE2; PräpE1: von +D; PräpE2: auf +A jemand folgert aus etwas [Eigenschaft/ [indirekt Konkretum/ Abstraktum]], dass es auch für etwas anderes [Eigenschaft/ [indirekt Konkretum/ Abstraktum]] Gültigkeit hat (141) Er irrt sich sehr, wenn er von sich und seinem Verhalten auf andere schließt. (142) Man kann von der Kleidung auf den Geschmack und Charakter eines Menschen schließen. (143) Von der Keramik [allein] auf die Kultur einer Epoche schließen zu wollen, ist allerdings verfehlt. (Göbels, schmecken 637 S. 167) (144) Man kann von seinen Romanen und Filmen [nicht] auf das persönliche Leben des Autors schließen. schließen 17 NomE (AdvE); (AdvE): an +D/ in +D/ ... etwas [Institution: Geschäft, Praxis o.Ä./ [indirekt Person [als Funktionsträger]/ Veranstaltung/ Räumlichkeit]] stellt irgendwann den öffentlichen Betrieb ein; zumachen, [ugs] dichtmachen (145) Die Beratungsstelle für Suchtkranke schließt im nächsten Jahr [aus Geldmangel]. (146) Die Antiquitätenmesse in Schwetzingen schließt am Sonntag. (147) Immer mehr Geschäfte schließen, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen können. (MM, 14.8.98, S. 20) (148) Unwirtschaftlich arbeitende Betriebe müssen schließen. (149) Wie ich gehört habe, wird unser Gemüsehändler [aus Altersgründen] schließen. PHRAS jemanden in die/ seine Arme schließen: jemanden umarmen; [verhüllend] die Augen schließen: sterben; [geh] den Bund fürs Leben schließen: heiraten; jemanden ins/ in sein Herz schließen: jemanden lieb gewinnen; jemand/ etwas schließt eine Lücke: jemand/ etwas bildet den Ersatz für jemand Fehlenden/ etwas Fehlendes; etwas schließt seine Pforten: etwas [Institution] stellt den öffentlichen Betrieb ein; [geh] etwas schließt den Reigen: etwas bildet bei etwas den Abschluss G.ANM - In der Rechtssprache wird der Ausdruck die Akte/ Akten schließen i.S.v. ‘die Ermittlungen in einem Fall einstellen, einen Fall abschließen’ verwendet: (150) Die Staatsanwaltschaft sschließt die Akte im Fall Barschel. (nach MM, 3.6.98, S. 1) - schließen kann auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘schließend sagen’ verwendet werden: (151) „Damit ist der Fall geklärt“, schloss er. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb schließen, sich. VERBF abschließen; aufschließen; beschließen; entschließen, sich 'schmecken schmeckt schmeckte hat geschmeckt schmecken 1 hinsichtlich des Geschmacks gefallen schmecken 2 geschmacklich irgendwie sein schmecken 3 den Geschmack von etwas erkennen schmecken 4 jemandem gefallen schmecken 5 nach eine Assoziation mit etwas auslösen schmecken 6 nach den Geschmack von etwas haben SBP schmecken 1 NomE DatE BED jemandem/ etwas hinsichtlich des Geschmacks gefallen . (1) Hat es Ihnen geschmeckt? BELR NomE: dasjenige, das gefällt: konkr. Objekt/ Substanz [als Nahrung, Getränk, Genussmittel]/ [indirekt Mahlzeit] (2) Wenn die Glocke zum Mittagessen läutet, drängeln die jugendlichen Gäste mit Geschrei in den Speisesaal, auch wenn ihnen ddie Mahlzeiten - hauptsächlich Obst und Gemüse - [zunächst] [nicht sonderlich] schmecken. (Stern, 22.10.87, S. 18) (3) WWarzenschweine schmecken den Löwen [besonders gut]. (nach Grzimek, S. 144) (4) Hat Ihnen dder Rotwein geschmeckt? (5) DDie Zigarette schmeckte mir [nicht], aber ich rauchte weiter. DatE: dasjenige, dem etwas gefällt: Person/ Tier (6) M Mir schmeckt alles, was du kochst. (7) Es gibt Grassorten, die Bitterstoffe enthalten, sodass sie d den Wildkaninchen [nicht] schmecken. (nach MM, 13.9.86, S. 3) PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird eine modale AdvG [gut, ausgezeichnet o.Ä.] hinzugefügt, mit der eine Bewertung des Gefallens ausgedrückt wird: (8) Der Braten hat mir [ssehr gut] geschmeckt. (9) Das Essen hat mir [heute] [wieder] [v vorzüglich] geschmeckt.; s. auch (2) und (3). - schmecken 1 wird häufig in Verbindung mit lassen in der Reflexivkonstruktion sich etwas schmecken lassen i.S.v. ‘etwas mit Genuss zu sich nehmen’ verwendet: (10) [Neben einem Stück Torte] lließ sich der Bundeskanzler auch ein frisch gezapftes Bitburger Pils, ungarischen Tokajer, ein Glas Prosecco, Dresdner Stollen, Stremel- Lachs, Vanille-Quark und zwei Glas Milch mit Salbei schmecken. (nach BerlZ, 13.10.97, S. 32) (11) [An gedeckten Tischen] lließen wir uuns dieses Frühstück sschmecken. (BerlZ, 19.12.97, S. 25) SBP schmecken 2 NomE AdvE BED geschmacklich irgendwie sein . (12) Das Essen schmeckt [heute] wirklich schlecht. BELR NomE: dasjenige, das geschmacklich irgendwie ist: Konkretum [außer Person] (13) DDiese reife Birne schmeckte süß. (14) Schmecken RRegenwürmer gut? (Brender, S. 18) (15) Willst du nicht testen, ob m mein Mund [noch immer] süß schmeckt? (de Groot, S. 4) AdvE: AdvG/ wie-Gruppe mit NG im N/ mit Part. II/ mit PräpG: Art und Weise (16) Salate können gganz pikant schmecken. (17) Wein aus der gleichen Lage schmeckt [jedes Jahr] eein bisschen anders. (nach Zeit, 9.8.85, S. 1) (18) „Schmeckt wwie Sekt“, antwortete ich. (Zeit, 8.5.87, S. 85) (19) Der Kuchen schmeckt w wie selbst gemacht, wo hast du ihn gekauft? (20) Jogurtfrüchte schmecken nnicht wie aus dem Garten, aber viel intensiver. (Zeit, 9.8.85, S. 41) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn schmecken 2 i.S.v. ‘gut schmecken’ verwendet oder negiert wird: (21) „Das schmeckt! “, rief er begeistert und nahm sich eine dritte Portion Süßspeise. (22) „Nein, Kuchen aus der Fabrik schmeckt [einfach nicht]“, sagte meine Oma. W.BED schmecken 3 NomE AkkE jemand erkennt den Geschmack von etwas [konkr. Objekt/ Substanz] (23) Ich schmeckte den Rotwein [in der Soße]. (24) Schmeckt ihr den Knoblauch? Ich glaube, ich habe zu wenig davon an den Braten getan. schneiden 638 - schmecken 3 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist nicht zu schmecken verwendet : (25) Zuerst prägte sich die Zerstörungskraft der Kernenergie ein, dann die Furcht vor den Folgen der radioaktiven Strahlung, die [nicht] zu schmecken, zu riechen oder zu spüren ist. (Zeit, 30.5.86, S. 3) schmecken 4 NomE DatE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) [ugs] jemandem [Person/ Institution] gefällt etwas [Abstraktum] (26) Auch Kombinatsdirektoren schmeckt die geplante Umstellung von Löhnen und Schulden [nicht]. (FR, 25.4.90, S. 9) (27) Dem Bundesrat schmeckte die Idee [nicht]. Im Dezember lehnte er den Änderungsentwurf ab. (taz, 29.10.96, S. 21) (28) Der Tag endete mit einem Beschluss, der den besten deutschen Turnerinnen schmeckte. (FAZ, 1995) (29) Uwe hat schon wieder gekündigt, ihm schmeckt [halt] die Arbeit in der Fabrik [nicht]. dass-S : (30) Dass sich der Landtag mehrheitlich zur „Abschaffung der Lernmittelfreiheit“ in Bremen bekannt hat, schmeckte nicht allen Delegierten. (taz, 21.4.97, S. 21) (31) Der Polizei schmeckt (es) [nicht], dass sie jetzt die Obdachlosen aus dem Stadtzentrum vertreiben muss. Inf+ : (32) Ihm schmeckt es [nicht], mehr in der Defensive zu arbeiten. (FAZ, 1993) Inf- : (33) Viel für die Schule arbeiten, schmeckt den wenigsten Schülern. - schmecken 4 wird häufig negiert: s. (26), (27), (29), (31) und (32). - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (33). schmecken 5 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D jemand/ etwas [keine Restr.] löst eine Assoziation mit jemandem/ etwas [keine Restr.] aus (34) Schauspielerin, das schmeckt nach Vagabundenleben, freier Moral, Glanz des Rampenlichts, Erotik und Exotik. (MM, 4.10.89) (35) Mannesmann, das schmeckt nach Stahl, nach Kohle, nach Ruhrgebiet (obgleich die Zentrale im feinen Düsseldorf residiert), nach richtiger, ehrlicher Arbeit. (BerlZ, 20.5.99, S. 1) (36) „Trekking boots“ schmecken nach Himalaya, Wanderstiefel [aber] [höchstens] nach Schwarzwald. (BerlZ, 19.10.98, S. 11) (37) Der Frühling, er schmeckt nach Bäumen, die sich leicht im Winde wiegen, nach Spaziergängen und fröhlichen Kinderspielen. (38) Der Dichter sagt: „Tango schmeckt nach Leben und riecht nach Tod.“ (taz, 18.12.92, S. 27) - Häufig wird die NomE durch eine PG [meist das] belegt, die auf einen Sachverhalt Bezug nimmt, an dem die Person oder Sache beteiligt ist, auf die sich eine vorangestellte NG im N bezieht: s. (34) und (35). schmecken 6 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D etwas [Konkretum] hat den Geschmack von etwas [Konkretum] (39) Kann Jogurt [stärker] nach Erdbeeren schmecken als Erdbeeren nach Erdbeeren schmecken? (Zeit, 9.8.85, S. 41) (40) Der Wind war angenehm frisch, und er schmeckte nach Salz und Wasser. (Larsen, S. 54) (41) Die Milch schmeckt nach Rauch. (Grzimek, S. 144) PHRAS Idiom: etwas schmeckt nach mehr: etwas ist so gut, dass man mehr davon haben möchte - Lass es dir/ Lasst es euch schmecken! : [als Aufforderung an die Gäste, sie mögen mit der Mahlzeit beginnen] G.ANM - schmecken wird auch regional, besonders im süddeutschen, bayerischen und österreicherischen Sprachraum i.S.v. ‘riechen’ verwendet. - schmecken wird auch regional, besonders im nord-, nordostdeutschen Sprachraum i.S.v. ‘probieren, kosten’ verwendet: (40) Schmeck bitte mal die Suppe: ist sie salzig genug? 'schneiden schneidet schnitt hat geschnitten schneiden 1 die Eigenschaft haben, mit einem Schnitt zu zerteilen schneiden 2 etwas in etwas zerteilen schneiden 3 irgendwohin einen Schnitt machen schneiden 4 den Kontakt mit jemandem meiden schneiden 5 sich abrupt vor etwas setzen schneiden 6 etwas durch Schnitte herstellen schneiden 7 <zu> etwas zu etwas bzw. so verändern schneiden 8 jemandem/ etwas einen Schnitt zufügen schneiden 9 etwas kürzen schneiden 10 irgendwo etwas kreuzen schneiden 11 etwas von irgendwo entfernen schneiden 12 einen Schnitt irgendwohin machen und dadurch etwas entstehen lassen schneiden 13 sich wie ein Schnitt anfühlen SBP schneiden 1 NomE BED die Eigenschaft haben, einen Gegenstand mit einem Schnitt zu zerteilen oder von einem anderen Gegenstand zu trennen o.Ä. (1) Das Messer schneidet [nicht]. BELR NNomE: dasjenige, das die Eigenschaft hat zu zerteilen: konkr. Objekt/ Pflanze (2) N Nicht nur Messer und Glasscherben schneiden, Papier und Gras schneiden [auch]. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Schnitt, die Schneide ANM - Häufig wird eine qualifizierende AdvG [gut, schlecht, ...] hinzugefügt: (3) Die Schere schneidet [sschlecht], man müsste sie schleifen. (4) Kauf dir ein teures Küchenmesser, es schneidet [b besser]. SBP schneiden 2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas in etwas als Form zerteilen. (5) Sie müssen die Zwiebel in kleine Stücke schneiden. BELR NomE: derjenige, der etwas zerteilt: Person/ [auch Mittel] (6) Sankt Martin wurde vor allem dadurch berühmt, dass e er seinen Mantel in zwei Teile schnitt und die eine Hälfte einem schneiden 639 frierenden Bettler schenkte. (7) DDiamanten schneiden jedes Material. AkkE: dasjenige, das zerteilt wird: Konkretum (8) Nach Ian Flemings Buch sollte es dem Feind gelingen, den unbesiegbaren James Bond [bei lebendigem Leibe] in zwei Teile zu schneiden. (nach Zeit, 18.1.85, S. 56) (9) Schneiden Sie Bockwurst, abgetropfte Ananasscheiben und Käse in gleichmäßige Stücke. (nach Blumenkohl, S. 254) (PräpE): in +A: dasjenige, in das etwas zerteilt wird: konkr. Objekt [als Resultat der Zerteilung] (10) Das Filet wird iin etwa 1 cm dicke und 5 cm lange Streifen geschnitten. (nach Blumenkohl, S. 254) (11) Äpfel werden [meistens] in Scheiben geschnitten, Speck iin kleine Würfel. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [meist Schere, Messer]/ Kraft (12) So wird es gemacht: MMit einem scharfen Küchenmesser die Tomaten in Scheiben schneiden und den Boden einer Kuchenform damit belegen. (13) Butter wurde mit einem Draht geschnitten. (14) MMit einem Fluorbrenner kann man Mauerwerk schneiden [wie Butter]. (Gail/ Petri, S. 45) (15) Holz kann man m mit einem sehr dünnen und sehr schnellen Wasserstrahl schneiden. (nach bdw, 2/ 67, S. 148) PASSK Werden-, Sein- Passiv werden: (16) Zwiebeln werden geschält und geschnitten, Kräuter klein gehackt. (MM, 24.7.86, S. 21) sein: (17) Die beiden bereiten aus Kohlköpfen, Karotten und Gurken Salate, die anscheinend als Elefantenfutter gedacht sind, [so grob] sind sie geschnitten. (nach MM, 9.2.88, S. 22) WORTB der Schnitt ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (18) 14 Männer schneiden, rühren und brutzeln. Sie haben sich für den Volkshochschulkurs „Kochen für Männer“ angemeldet. (MM, 15.2.2001) SBP schneiden 3 NomE AdvE BED irgendwohin einen Schnitt machen. (19) Ich habe [mir] [beim Zwiebelschneiden] in den Finger geschnitten. BELR NomE: dasjenige, das einen Schnitt macht: Person/ konkr. Objekt (20) [Beim Rasieren] hat [sich] mein Mann in die linke Wange geschnitten. (21) Pass auf, dass d du [nicht] in die Tischdecke schneidest! (22) Churro hat eine Bullpeitsche, die schneidet [wie ein Messer] ins Fleisch. (Garner, S. 21) (23) DDie dünne Kette schnitt in seinen Hals. (nach Lenz, Mann) AdvE: Ort in +A: Zielort [häufig Körperteil] (24) Maria rutschte das Messer aus, sie schnitt [sich] iin den linken Oberarm. (Böll, Ansichten, S. 250) (25) Der Schafscherer hat [aus Versehen] [dem Schaf] i ins Ohr geschnitten. (26) Als ich versucht habe, den Saum von meinem Rock aufzutrennen, habe ich [leider] a auch in den Stoff geschnitten. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (27) [Dem Tier] wurde [mehrmals] [aus Versehen] in die Pfote geschnitten. WORTB der Schnitt ANM - Meist wird ein Pertinenzelement im Dativ oder im Akkusativ hinzugefügt: (28) Du hast [d dich/ ddir] [wieder] in die Hand geschnitten .; s. auch (19), (20), (24), (25) und (27). Das Pertinenzelement im Akkusativ kommt selten vor. Es wird aber gelegentlich verwendet, wenn derjenige, der die Wunde zufügt und derjenige, dem sie zugefügt wird, identisch sind: s. (28). W.BED schneiden 4 NomE AkkE [ugs] jemand meidet offensichtlich den Kontakt mit jemandem (29) Ihre strenggläubige Familie schneidet die junge Frau, weil sie sich hat scheiden lassen. (30) Im Fernsehen hat Christian einen Film über einen zwölfjährigen Jungen gesehen - Bluter wie er und mit dem Virus infiziert - der nicht mehr zur Schule gehen durfte, und dessen Familie von den Nachbarn geschnitten wurde. (Stern, 21.5.87, S. 145) - schneiden 4 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (30). schneiden 5 NomE AkkE jemand/ etwas [Fahrzeug] setzt sich beim Laufen oder Fahren abrupt vor jemanden/ etwas [konkr. Objekt: Fahrzeug] (31) Achten Sie beim Überholen darauf, genügend Abstand zu dem überholten Fahrzeug zu lassen und den anderen Fahrer [nicht] zu schneiden! (32) Nach der ersten Runde dürfen die Läufer ihre Bahn verlassen und zur Innenbahn rennen, [wobei] sie [dann] andere Läufer schneiden. (33) Hast du gesehen? Der Porsche hat den Mercedes geschnitten, und der ist ins Schleudern geraten. schneiden 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): aus +D jemand stellt aus etwas [konkr. Objekt/ Substanz] durch Schnitte etwas [konkr. Objekt] her (34) Schneiden Sie aus dem Leder [zweimal] drei Sterne (8 cm groß) in Beige, Braun und Oliv. (Brigitte, 7/ 71, S. 90) (35) In einer Glasvitrine liegt die „Eppendorfer Alraune“ (ein 1482 bei Hamburg gefundener Wurzelstock, aus dem die Gestalt eines Gekreuzigten geschnitten war). (nach Zeit, 17.4.87, S. 49) (36) Dort bleibt Bienkopp auf einer Wiese stehn und schneidet [sich] eine Erlrute. (Strittmatter, S. 87) schneiden 7 <zu> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PrädE: AdjG jemand [Person]/ [auch Instrument] verändert etwas [konkr. Objekt] durch einen Schnitt zu etwas [konkr. Objekt in bestimmter Form] bzw. so (37) Der Gärtner soll den Busch zu einer Kugel schneiden. (38) Die Kosmetikerin fragte mich, ob sie [mir] die Nägel rund schneiden soll. (39) Ich möchte, dass Sie den Rock glockig schneiden. (40) Schneiden Sie [mir] die Haare stufig! (41) Der neue Rasenmäher schneidet das Gras kurz. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (38) und (40). schneiden 8 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand fügt jemandem/ etwas [Tier] mittels irgendetwas einen Schnitt zu schneiden, sich 640 (42) [Beim Spielen] hat Jens seinen kleinen Bruder mit seinem Taschenmesser geschnitten. (43) Pass auf, dass du [nicht] den Pudel schneidest, während du ihn trimmst! (44) Der Friseur ist heute nicht ganz bei der Sache, er hat [beim Rasieren] schon einen Kunden [am Kinn] geschnitten. schneiden 9 NomE AkkE (AdvE); AdvE: mit +D jemand [Person]/ [auch Mittel] kürzt etwas [konkr. Objekt: häufig Haare, Gras/ [indirekt Fläche]] durch Schnitte mittels irgendetwas (45) Ich schneide [mir] die Haare mit einer Friseurschere. (46) In ganz Nordrhein-Westfalen ist der Forscher mit seinem Team unterwegs, um [insgesamt] [474 kleinen Kindern] Haare und Fußnägel zu schneiden und sie auf Cadmium zu überprüfen. (nach Zeit, 4.7.86, S. 58) (47) Hast du die Hecke [schon] geschnitten? (48) Der neue Rasenmäher schneidet das Gras [schnell und mühelos]. (49) [Auch auf der Parkinsel] sollen die Liegewiesen [nach der Maßgabe] geschnitten werden, die für den Ebertpark gilt. (MM, 15.2.2001) (50) Man sollte den Fußballplatz [wieder mal] schneiden. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (45) und (46). schneiden 10 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an +D/ in +D/ ... etwas [Strecke: Linie/ Straße o.Ä.] kreuzt etwas [Strecke: Linie/ Straße o.Ä.] irgendwo (51) Wo die Achse den Kai schneidet, wird einer von drei öffentlichen Plätzen entstehen. (taz, 25.1.2001, S. 22) (52) An der Kreuzung schneidet die vierspurige Straße den alten kurfürstlichen Weg nach Schwetzingen. - Mit schneiden 10 wird häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE durch ein reziprokes Pronomen [sich [A]/ einander] belegt: (53) Parallelen sind Geraden, d die sich in der Unendlichkeit schneiden. (54) DDas Linienpaar schneidet ssich im Unendlichen. (55) Die Bahnhofstraße und die Hauptstraße schneiden s sich in Höhe des Supermarkts. (56) Zeichnen Sie zwei Kreise, die einander schneiden! schneiden 11 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: aus +D/ von +D; (AdvE2): mit +D jemand entfernt durch einen Schnitt etwas [konkr. Objekt] mittels irgendetwas von irgendwo [konkr. Objekt] oder trennt etwas (57) Mit einer Nagelschere konnte Frau Krüger [in der Nacht] ihre Handfesseln von den Armlehnen des Sessels schneiden. (BerlZ, 26.1.2001, S. 23) (58) Patienten, [denen] der Professor einen Tumor aus dem Körper schneiden wollte, erfuhren zu ihrem Erstaunen, dass ihre Operation abgeblasen sei. (nach Zeit, 31.1.86, S. 61) (59) Die Anschrift war aus einem Telefonbuch geschnitten und auf den Umschlag geklebt worden. (nach Bild, 30.5.67, S. 4) (60) Ich möchte nicht, dass Sie von diesem Busch Rosen schneiden. (61) Er schneidet Stühle aus Möbelprospekten. (BerlZ, 8.1.2001, S. 12) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (58). schneiden 12 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): in +A; (AdvE2): mit +D jemand [Person] macht mittels irgendetwas einen Schnitt irgendwohin und lässt dadurch etwas entstehen (62) Er hatte mit Schraubenzieher und Messer ein Loch in die Plane des Wagens geschnitten. (nach MM, 15.2.2001) (63) Das Seil war an beiden Seiten der Straße fest um einen der Waldbäume geknotet worden, wobei der Täter sich sogar die Mühe gemacht hatte, eine Rille in die Baumrinde zu schneiden, damit das Seil auf keinen Fall tiefer rutschen konnte. (Pinkwart, S. 152) (64) Junge Leute schneiden [sich] Löcher in die Jeans. (65) Es gibt auch die Möglichkeit, Narben zu schneiden, in die Ruß eingerieben wird, sodass sie dunkel gefärbt sind, wie es bei den Gesichtsnarben der Bäle- Frauen der Fall ist. (bdw, 2/ 67, S. 110) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (64). schneiden 13 NomE AdvE; AdvE: in +A etwas [Naturerscheinung: Kälte, Regen o.Ä.] fühlt sich irgendwo wie ein Schnitt an (66) Schnee und der eisige Wind schnitten [den Skiläufern] ins Gesicht. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (66). PHRAS Idiom: sich in den Finger/ sich ins eigene Fleisch schneiden: sich selber schaden; jemandem wie aus dem Gesicht geschnitten sein: jemandem sehr ähnlich sehen; Grimassen/ Fratzen schneiden: das Gesicht eigenartig verziehen; etwas schneidet jemandem ins Herz: etwas tut jemandem sehr weh; [ugs] sich etwas nicht aus den Rippen schneiden können: etwas nicht beschaffen können G.ANM - schneiden wird auch in der Fachsprache des Sportes i.S.v. ‘einem Ball eine bestimmte Drehung geben’, in der Fachsprache des Films i.S.v. ‘cutten’ und in der Fachsprache der Medizin i.S.v. ‘aufschneiden’ verwendet. - Nicht behandelt wird hier das Verb schneiden, dessen Perfekt mit sein gebildet wird: (67) Das Boot schnitt durch die Silberfläche, breite Wellenstreifen hinter sich herziehend. (Weyden, S. 9) VERBF schneiden, sich 'schneiden, sich schneidet sich schnitt sich hat sich geschnitten sich schneiden 1 an einen Schnitt durch den Kontakt mit etwas erleiden sich schneiden 2 irgendwo einen Schnitt erleiden SBP sich [A] schneiden 1 an NomE PräpE BED einen Schnitt erleiden durch den Kontakt mit etwas. (1) Ich habe mich an einer Glasscherbe geschnitten. BELR NomE: dasjenige, das einen Schnitt erleidet: Person/ Tier (2) I Ich habe mich an einem scharfen Blatt Papier geschnitten. (3) UUnser Hund hat sich an einer Glasscherbe geschnitten. schreiben 641 PräpE: an +D: dasjenige, wodurch etwas einen Schnitt erleidet: konkr. Objekt (4) Sie hatte sich [sehr] aan einer Flasche geschnitten. (nach Klemperer, S. 649) (5) Ständig stürzte einer von schwankender Fuhre, wurde von Bullen verletzt, schnitt sich an rostigen Sensen. (Lenz, Heimatmuseum) (6) Das Kalb hat sich aan einem scharfen Stein in der Mauer geschnitten. (7) [Beim Blumenumtopfen] hat sich Gisela aan einer Tonscherbe geschnitten. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem etwas einen Schnitt erleidet, Bezug genommen werden: s. (7). WORTB der Schnitt SBP sich [A] schneiden 2 NomE (AdvE) BED irgendwo einen Schnitt erleiden. (8) Hast du ein Pflaster? Ich habe mich geschnitten. BELR NomE: dasjenige, das einen Schnitt erleidet: Person/ Tier (9) Wenn Kinder zwischen den Muschelbänken spielen, schneiden sie sich [oft]. (10) D Der Hund hat sich an der Pfote geschnitten. (AdvE): Ort an +D/ ...: Ortspunkt [Körperteil] (11) Ich habe mich [schon wieder] aam Fuß geschnitten. (12) Der Kleine hat sich [beim Herumtollen] h hinterm Ohr geschnitten. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Schnitt ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem etwas einen Schnitt erleidet, Bezug genommen werden: s. (12). PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Da hast du dich geschnitten! : Da täuschst du dich sehr. VERBF schneiden 'schneien, es es schneit es schneite es hat geschneit es schneit 1 Schnee fällt es schneit 2 es fällt etwas herab es schneit 3 Schnee fällt irgendwohin SBP es schneit 1 - BED Schnee fällt. (1) [Heute Nacht] hat es geschneit. BELR keine Ergänzungen PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird mit einer AdvG, NG im A oder PräpG [seit +D/ während +G/ +D/ ...] auf die Zeitdauer, während der Schnee fällt, Bezug genommen: (2) [In diesem Winter] hat es [l lange] geschneit. (3) [Kaum] schneit es [l länger als einen halben Tag], werden die Wohnungen von Millionen von Rumänen nicht mehr richtig geheizt. (taz, 31.12.96, S. 3) (4) Es schneit [schon] [s seit Tagen]. W.BED es schneit 2 AkkE es fällt etwas [konkr. Objekt [als Form von Schnee]] herab (5) [Draußen] schneit es dicke Flocken. (taz, 21.1.98, S. 7) (6) Beim Wetter ist alles durcheinander: es stürmt, regnet, schneit Graupeln, abwechselnd dunkle Wolken, blauer Himmel und Sonnenschein. (nach taz, 6.12.93, S. 18) es schneit 3 AdvE; AdvE: auf +A/ durch +A/ ... Schnee fällt irgendwohin (7) Und auf die liegenden Massen schneit es [weiter] [tagaus, tagein]. (Th. Mann, Zauberberg, S. 650) (8) Durchs zerbrochene Fenster schneit es. (taz, 5.10.93, S. 19) (9) Es schneit [mir] ins Gesicht. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (9). G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb schneien, bei dem das Perfekt mit sein gebildet wird. 'schreiben schreibt schrieb hat geschrieben schreiben 1 etwas verfassen schreiben 2 jemandem etwas schriftlich mitteilen schreiben 3 etwas in lesbarer Form fixieren schreiben 4 als Schriftsteller tätig sein schreiben 5 etwas Schriftliches an jemanden richten schreiben 6 in einem schriftlichen Text etwas aussagen schreiben 7 über etwas über etwas verfassen schreiben 8 etwas irgendwo in lesbarer Form fixieren schreiben 9 etwas den Regeln entsprechend in Schriftzeichen umsetzen schreiben 10 schriftlich bestätigen, dass etwas so ist schreiben 11 für als Autor für etwas tätig sein schreiben 12 von einen Text verfassen, in dem etwas erwähnt wird schreiben 13 sich irgendwie schriftlich ausdrücken schreiben 14 als Schreibgerät irgendwie funktionieren SBP schreiben 1 NomE AkkE BED etwas verfassen . (1) Ich habe [gestern] das Protokoll geschrieben. BELR NomE: derjenige, der etwas verfasst: Person (2) J Jeder Student muss [irgendwann] eine Hausarbeit schreiben. (3) Das erste Buch ist immer eines, das eeiner schreibt, der noch nicht Schriftsteller ist. (Spiegel, 13/ 97, S. 210) (4) Es war im Jahre 1814, als AAdelbert von Chamisso, einer der Wortführer der deutschen Romantik, seine Novelle „Peter Schlehmils wundersame Geschichte“ schrieb. (MM, 22.4.87, S. 28) (5) DDie Marschälle schrieben ihre Memoiren. (Zeit, 15.2.85, S. 9) AkkE: dasjenige, das verfasst wird: geistiges Produkt [Text]/ [indirekt Handlung] (6) Stimmt es, dass die Beatles iihre Texte [selbst] geschrieben haben? (7) Jetzt hat ein weiterer Deutscher ein Tagebuch geschrieben: Dr. Helmut Kohl. (taz, 27.11.2000, S. 19) (8) Jens hat [auch] FFernsehspiele geschrieben, übersetzt, bearschreiben 642 beitet. (Zeit, 22.2.85, S. 45) (9) Der Student schreibt [nebenbei] [bereits] CComputerprogramme. (MM, 31.1.86, S. 9) (10) Welcher deutsche Dichter hat ddie „L Loreley“ geschrieben? (11) [Kürzlich] hat die langjährige Deutschlehrerin eine überzeugende Befürwortung der Rechtschreibreform geschrieben. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Sicher ist, dass [vor fünf, acht Jahren] eine solche Geschichte der Sechzigerjahre [nicht] geschrieben worden wäre. (Zeit, 29.3.85, S. 19) sein : (13) Dieses Buch ist von einem Experten [für Leser mit Vorkenntnissen auf diesem Gebiet] geschrieben. WORTB der Schreiber/ die Schreiberin, der Schreiberling, das Schreiben ANM - Wird mit der AkkE auf ein musikalisches Werk Bezug genommen, wird schreiben 1 i.S.v. ‘komponieren’ verwendet: (14) Wer hat die Musik zu diesem Film geschrieben? Handelt es sich um Lieder, Opern o.Ä. kann auch das Verfassen des Liedtextes o.Ä. inbegriffen sein : (15) Er schrieb und sang sehr fröhliche, sehr melancholische Kinderlieder und Volkslieder. (Zeit, 13.9.85, S. 73) - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert, mit der betont wird, dass es sich beim Verfassen des Textes um eine länger andauernde Handlung handelt. In diesem Fall wird häufig eine temporale AdvG, NG im A oder PräpG [seit +D/ ...] hinzugefügt: (16) Sie schreibt [aan einem historischen Roman]. (17) Insider sagen, er schreibt [schon eine Ewigkeit] [a an dem Stück]. (18) [Seit vergangenem Herbst] schreibt Helga [a an ihrer Dissertation]. - schreiben 1 wird auch in dem Ausdruck Tagebuch schreiben i.S.v. ‘ein Tagebuch führen’ verwendet: (19) Andere müssen was malen oder TTagebuch schreiben und ich muss Musik machen. (taz, 18.3.2000, S. 30) - Gelegentlich wird schreiben 1 in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet: (20) Ein Kondolenzbrief sschreibt sich [nicht] [leicht]. - schreiben 1 wird auch in der Passivkonstruktion etwas ist zu schreiben verwendet: (21) Ein neuer Knigge wäre zu schreiben. (Zeit-Mag., S. 10) SBP schreiben 2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) BED jemandem etwas schriftlich mitteilen. (22) Martin hat mir nichts davon geschrieben. BELR NomE: derjenige, der jemandem etwas schriftlich mitteilt: Person/ Institution (23) DDer Vermieter schreibt uns, dass er sich gezwungen sieht, die monatliche Miete um 40 Euro zu erhöhen. (24) Gestern erhielten wir einen Brief, [in dem] ddie Versicherung schreibt, dass die Prämien im kommenden Jahr erhöht werden. AkkE: NG [meist subst. Adj]/ häufig PG: dasjenige, das jemandem mitgeteilt wird: Sachverhalt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (25) Ich habe ihm mmeine Meinung dazu geschrieben. (26) Schreibt er [diesmal] EErfreuliches? (27) [Warum] hast du uns n nichts darüber geschrieben? dass-S : (28) Der Mieter hat (e es) an die Hausverwaltung geschrieben, d dass er ihre Forderung entschieden zurückweist. w-Frag : (29) Hättest du (ees) mir geschrieben, wwie krank du bist, wäre ich sofort gekommen. ob-Frag : (30) Bitte, schreiben Sie (ees), oob Sie damit einverstanden sind. Hpts [o. Korrelat]: (31) Die Versicherung hat an das Unfallopfer geschrieben, ssie bitte um ein wenig Geduld, man werde sich unaufgefordert wieder mit ihm in Verbindung setzen. Dirr : (32) Ich habe ihm geschrieben: „V Von jetzt ab trennen sich unsere Wege.“ (Zeit, 30.8.85, S. 36) (DatE): derjenige, dem etwas mitgeteilt wird: Person/ selten Institution (33) Thomas hat mmir geschrieben, dass er zur Tagung kommt. (PräpE): an +A: derjenige, dem etwas mitgeteilt wird: Person/ Institution (34) Sie hat aan den Vermieter geschrieben, dass sie zum 1. März kündigen will. (35) Sie hat aans Institut geschrieben, dass sie nur zwei Wochen bleiben kann. PASSK Werden-Passiv werden : (36) [Anfang November] war den Arbeitnehmern von der Firmenleitung geschrieben worden, dass auf Grund der schlechten Auftragslage die bereits geleisteten Überstunden nicht bezahlt werden könnten. WORTB der Schreiber/ die Schreiberin, das Schreiben ANM - Die AkkE kann, besonders wenn sie mit einem Indefinitpronomen belegt wird, mit einer attributiven Erweiterung [AdvG: darüber/ davon/ dazu bzw. PräpG: über +A/ von +D/ zu +D] belegt werden: s. (22), (25) und (27). - Die AkkE wird meist als SE realisiert. - Das Korrelat wird selten realisiert. SBP schreiben 3 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) BED etwas mittels irgendetwas irgendwie in lesbarer Form auf einem Sprachzeichenträger fixieren. (37) Er hat den Brief mit der Hand geschrieben. BELR NomE: derjenige, der etwas in lesbarer Form fixiert: Person/ [auch Instrument: Schreibmaschine o.Ä.] (38) DDie Kleine geht noch nicht zur Schule, schreibt aber [schon] ihren Namen. (39) Kann d der Computer auch Umlaute schreiben? AkkE: NG/ Zeichengruppe: dasjenige, das in lesbarer Form fixiert wird: abstr. Objekt [Symbol, sprachlicher Ausdruck]/ [indirekt Text] (40) Als Frank eingeschult wurde, konnte er [bereits] ddie Zahlen von eins bis zehn schreiben. (41) Kannst du NNoten schreiben und lesen? (42) Wir sagen „a sei gleich b“ und schreiben a a=b. (nach Hellwig, S. 15) (43) [Früher] schrieb man PPrivatbriefe [grundsätzlich] per Hand. (44) Schreibt der Absender ddie Adresse [unleserlich], kann der Brief unter Umständen nicht zugestellt werden. (AdvE1): Mittel mit +D/ per +A: Instrument [Hand, Schreibgerät] schreiben 643 mit +D: Substanz [Tinte o.Ä.]/ geistiges Produkt [Programm o.Ä.] (45) Den Text schreibt er [auf einem word-Processor], [erstmals] [nicht] pper Hand oder Schreibmaschine. (Zeit, 19.4.85, S. 55) (46) Die Generation unserer Großeltern hat [noch] alles mmit Federhalter und Tinte geschrieben. (47) Dieser Text wurde m mit Word 6.0 geschrieben. (AdvE2): AdvG/ in +D/ ...: Art und Weise [Schriftattribut, Schriftart, Sprache] (48) Die Namen der Verfasser und die Titel der Veröffentlichungen sollen [im laufenden Text] kkursiv geschrieben werden. (49) Bitte, schreiben Sie Ihre Adresse iin Druckbuchstaben! (50) Er hat den Brief iin einem guten Deutsch geschrieben. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (51) Hat die Kriminalpolizei schon herausgefunden, [auf welcher Maschine] der anonyme Brief geschrieben wurde? sein : (52) Ziehen Sie den Regler in entgegengesetzter Richtung und halten Sie ihn in dieser Stellung fest, bis dieses Zeichen geschrieben ist. (Gerätebeschreibung IBM, S. 13) WORTB der Schreiber/ die Schreiberin, die Schrift; schriftlich ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: s. (42). - Wird schreiben 3 in Verbindung mit dem Modalverb können i.S.v. ‘die Fähigkeit haben, etwas in lesbarer Form zu fixieren’ verwendet, werden AkkE, AdvE1 und AdvE2 meist weggelassen: (53) [In diesem Land] können 75% der Bevölkerung weder lesen noch schreiben. (Zeit, 25.4.86, S. 2) - Statt mit der AdvE1 kann mit einer statischen PräpG [auf +D] indirekt auf das Mittel [Schreibmaschine, Papier o.Ä.] Bezug genommen werden: (54) Einen Antrag oder ein Bewerbungsschreiben sollte man [nicht] [a auf farbigem Papier] schreiben. ; s. auch (45) und (51). - Wenn mit der AdvE2 auf die Sprache Bezug genommen wird, in der etwas in lesbarer Form fixiert wird, kann dies mit einer AdvG oder einer PräpG [auf +NG o. Artikel], deren Kasus nicht erkennbare ist, ausgedrückt werden. (55) Ich muss die Zusammenfassung meines Aufsatzes e englisch und französisch schreiben. (56) Immer mehr deutsche Wissenschaftler schreiben aauf Englisch. - Gelegentlich wird schreiben 3 in Verbindung mit lassen in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet: (57) Mit dieser Maschine llassen sich deutsche und japanische Schriftzeichen s schreiben. W.BED schreiben 4 NomE jemand ist als Schriftsteller oder Journalist o.Ä. tätig (58) Dass man schrieb und Bücher herausbrachte, war in dieser Familie nichts Außergewöhnliches. (nach Zeit, 29.3.85, S. 51) (59) Der Schriftsteller García Márquez sagte, er schreibe, um geliebt zu werden. (Spiegel, 13/ 97, S. 211) (60) Schreiben wollte ich [immer], versuchte es schon früh, fand aber die Worte erst später. (Böll, Über mich selbst) schreiben 5 NomE (AkkE) (DatE/ PräpE); (PräpE): an +D jemand richtet etwas Schriftliches [Zeichenträger: Brief o.Ä.] an jemanden [Person/ Institution/ [indirekt Adresse]] (61) Schreibst du mir eine Ansichtskarte? (62) [Nun] schrieb der Kanzler einen Bittbrief an Ronald Reagan, er möge doch an seinem Plan festhalten. (Zeit, 19.4.85, S. 5) (63) [Bitte] schreiben Sie [mit den üblichen Unterlagen und einigen Arbeitsproben] [z. Hd. v. Herrn Hansen] an Verlag Heinz Heise GmbH, Postfach 610 407, 3000 Hannover 61. (Zeit, 30.5.85, S. 5) (64) Wie lautet die Adresse, an die ich schreiben muss? (65) Hans Maier schrieb einen Brief, Hans Schwier antwortete. (Zeit, 3.1.86, S. 28) (66) Du hast [lange] [nicht] geschrieben, ich mache mir große Sorgen. - Gelegentlich wird mit schreiben 5 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [D]/ einander] belegt: (67) Frank und Thomas schreiben eeinander [schon lange] [nicht mehr]: [früher] haben s sie sich lange Briefe geschrieben, jetzt telefonieren sie stundenlang miteinander. schreiben 6 NomE AkkE (PräpE); AkkSE ohne Korrelat; (PräpE): über +A jemand [Person [als Verfasser]]/ [auch geistiges Produkt] sagt in einem schriftlichen Text über jemanden [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] etwas [Sachverhalt] aus (68) Über dieses Problem schreibt die Schülerin [in ihrem Aufsatz] Folgendes: ... (69) Was das „Neue Deutschland“ schreibt, kommt 24 Stunden zu spät, um geglaubt zu werden. (FAZ, 9.12.65, S. 5) dass-S : (70) [Wieder] wird [in den Anklageschriften] geschrieben, dass die Zentren der Terrororganisationen in Österreich und in Deutschland gelegen hätten. (nach FAZ, 8.1.66, S. 1) Inf+ : (71) War es nicht Heinrich Heine, der über den Himmel geschrieben hat, ihn lieber den Engeln und den Spatzen zu überlassen? w-Frag : (72) Der Schauspieler schreibt, warum sein Freund den Kampf gegen die schwere Krankheit verloren hat. Hpts : (73) [In dem Buch] schreibt die Autorin, Erinnerungsarbeit im Hinblick auf die deutsche Vergangenheit sei bisher nicht geleistet worden. (nach Zeit, 15.11.85, S. 68) - Die AkkE wird häufig als SE realisiert. - schreiben 6 wird häufig im Zusammenhang mit Zitaten verwendet: (74) Der Fürst de Ligne schrieb über Casanova: „Jedes seiner Worte ist eine Offenbarung.“ (Heuer, S. 71) (75) Das Magazin schrieb [1978] [besorgt]: „Dringend gesucht - Talente! “ (nach Zeit, 15.11.85, S. 65) schreiben 7 über NomE (AkkE) PräpE; PräpE: über +A; PräpSE mit obl. Korrelat darüber jemand [Person [als Autor]] verfasst etwas [geistiges Produkt: Text] über jemanden/ etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Thema]] schreiben 644 (76) Zu den Opfern dieser Kampagne gehört auch die Lyrikerin Norma Holbe, über die Buchwald einen zustimmenden Aufsatz schreibt. (MM, 29.1.87, S. 28) (77) Über welches Thema schreibst du deine Dissertation? (78) Er hat über Goethe und die deutsche Literatur geschrieben. (Zeit, 8.11.85, S. 2) (79) Er schrieb über Konkurrenz und Eitelkeit der Wissenschaftler bei der Suche nach dem Aids-Virus. (MM, 13.8.86, S. 10) (80) Und vor allem, um dieser Situation zu entkommen, bin ich aus der DDR weggegangen. Ich wollte [auch mal] über die Hand auf meiner Schulter schreiben können, ohne mich dafür schämen zu müssen. (Spiegel, 13/ 97, S. 216) dass-S : (81) Er hat einen interessanten Artikel darüber geschrieben, dass es für junge Menschen wichtig ist, Ideale zu haben. w-Frag : (82) [Häufiger] schreibt die Journalistin darüber, wie sie durch die Glasscheibe in ein fremdes Fenster schaut. (nach Zeit, 29.3.85, S. 7) schreiben 8 NomE AkkE AdvE; AkkE: NG/ Zeichengruppe; AkkSE ohne Korrelat; AdvE: AdvG/ an +A/ auf +A/ ... jemand stellt etwas [abstr. Objekt: häufig Text/ sprachlicher Ausdruck] irgendwo mit Schriftzeichen dar (83) Vor dem Supermarkt steht eine Tafel, auf die man die Sonderangebote geschrieben hat. (84) Vergiss nicht, die Postleitzahl auf das Paket zu schreiben! (85) Als das Papier vollgekritzelt ist, schreibt er es auf seine Haut. (MM, 26.9.86, S. 48) (86) Frank schrieb [sich] den Termin in seinen Taschenkalender. (87) Was ist das für ein Betrag, den Sie hier auf die Rechnung geschrieben haben? (88R) Ich schreibe [mit Kreide] orthografisch Falsches an Häuserwände. (nach Böll, Ansichten, S. 124) (89) Michael hat an den Rand geschrieben: „Unsinn“. (nach Grzimek, S. 138) dass-S : (90) Der Lehrer hat neben die Jahreszahl geschrieben, dass sie falsch ist. w-Frag : (91) Ich habe [dir] auf den Zettel geschrieben, wo ich telefonisch zu erreichen bin. Hpts : (92) Auf die Rückseite ihrer Visitenkarte hatte sie geschrieben, sie bedaure sehr, uns nicht zu Hause angetroffen zu haben. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben und steht meist zwischen Anführungszeichen: s. (89). - Mit einer NG im D kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten etwas irgendwo schriftlich fixiert wird, damit sie es nicht vergisst: s. (86) und (91). schreiben 9 NomE AkkE (AdvE); AdvE: AdvG/ NG im A/ mit +D/ ohne +A/ ... jemand setzt etwas [abstr. Objekt: Wort, Zahl] den Regeln entsprechend irgendwie in Schriftzeichen um (93) Wie schreibt man das? (94) Du hast den Namen falsch geschrieben! (95) Mit wie viel Nullen schreibt man eine Billion? (96) Substantive werden [im Deutschen] mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben. (97) [Nach der Orthografiereform] schreiben wir ‘Hass’ statt ‘Haß’. (98) Meine Großeltern schrieben [noch] ‘Thür’ und ‘Thor’. schreiben 10 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG jemand [Person [als Funktionsträger]] bestätigt schriftlich, dass jemand/ etwas [meist konkr. Objekt] so ist (99) [Nach einer gründlichen Untersuchung und zahlreichen Tests] hat der Arzt den Piloten einsatzfähig geschrieben. (100) Ich durfte [eigenverantwortlich] diejenigen Geräte, die ich repariert hatte, [auch] flugtauglich schreiben. (Zeit, 27.12.85, S. 3) - Nach der amtlichen Orthografie wird krankschreiben zusammengeschrieben. schreiben 11 für NomE PräpE; PräpE: für +A jemand ist als Autor o.Ä. für etwas [Institution: Verlag, Nachrichtenmedien] tätig (101) Über 20 Journalisten schreiben [regelmäßig] für die Abendzeitung. (102) Würden Sie auch für deutsche Zeitungen schreiben? (Zeit, 6.12.85, S. 45) - Statt mit der PräpE wird häufig mit einer statischen PräpG auf die Institution Bezug genommen, für die jemand tätig ist: (103) [Anfangs] schrieb sie für den Rundfunk, jetzt schreibt sie i im „W Wochenspiegel“. schreiben 12 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon jemand [Person [als Autor]] verfasst einen Text, in dem jemand/ etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Thema]] erwähnt wird (104) Maiwald schreibt von der Liebe und vom Leben kleiner Leute, von Trinkern und Arbeitslosen, von verlassenen Ehefrauen und von historischen Aufrührern, von Naziopfern und von der Tristesse in der Kneipe. (MM, 1.3.85, S. 42) dass-S : (105) [Immer wieder] schreibt der Schriftsteller davon, dass er geradezu leidet, wenn er öffentlich reden muss. w-Frag : (106) [In ihrer Autobiografie] schreibt die Schauspielerin davon, wie sie schon als Kind davon geträumt hat, im Theater vor vielen Menschen auf der Bühne zu stehen. schreiben 13 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ NG im A/ wie-Gruppe mit NG im N jemand drückt sich irgendwie schriftlich aus (107) Die Schülerin schreibt flüssig, ein gutes Deutsch, einen klaren Stil. (108) Stilistisch orientiert sich der junge Autor an einem ganz Großen der deutschen Literatur: er schreibt wie Thomas Mann. (109) Alle, die eine Eingabe machen, wollen [so schrecklich gern] genauso schreiben wie die Beamten. (nach Zeit, 29.3.85, S. 13) schreiben 14 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG etwas [konkr. Objekt: Gerät] funktioniert als Schreibgerät irgendwie (110) Diese Maschine ist schon zwanzig Jahre alt, schreibt aber [noch immer] einwandfrei. (111) Die Kugelschreibermine schreibt zu blass. (112) Moderne Schreibmaschinen schreiben leiser als die alten. (113) Mein Füller schreibt [wieder] [nicht]. PHRAS Idiom: etwas auf seine Fahne schreiben: etwas als Ziel, Programm verkünden; [ugs] sich [D] die Finger wund schreiben: übermäßig viel, bis zum Überdruss schreiben; Geschichte schreiben: in die Geschichte eingehen; eine kräftige Handschrift schreiben: schreien 645 kräftig zuschlagen; etwas ist jemandem (wie) auf den Leib geschrieben: etwas ist für jemanden genau passend; [ugs] sich [D] etwas hinter die Ohren schreiben: sich etwas gut merken und es beherzigen; etwas in den Rauch/ Schornstein/ Wind schreiben können: etwas als verloren betrachten müssen; etwas ins Reine schreiben: etwas in endgültiger Fassung sauber abschreiben; etwas ins Unreine schreiben: etwas schriftlich entwerfen; rote/ schwarze Zahlen schreiben: Verluste/ Gewinne machen - [ugs] sage und schreibe: tatsächlich [als Ausdruck der Verwunderung] G.ANM - schreiben wird auch [geh, veraltend] im Zusammenhang mit Datumsangaben verwendet: (114) Man schrieb den 29. Juli 1793/ das Jahr 1793. i.S.v. ‘Es war am 29. Juli 1793/ im Jahr 1793’. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb schreiben, sich. - Nicht behandelt wird hier der verbale Ausdruck Maschine schreiben (schreibt Maschine schrieb Maschine hat Maschine geschrieben). VERBF aufschreiben; beschreiben; unterschreiben; verschreiben 'schreien schreit schrie hat geschrie(e)n schreien 1 unartikulierte Laute von sich geben schreien 2 nach verlangen, dass jemand kommt schreien 3 etwas äußern schreien 4 etwas irgendwohin äußern schreien 5 nach etwas fordern schreien 6 nach etwas dringend erforderlich machen SBP schreien 1 NomE BED unartikulierte Laute großer Lautstärke von sich geben. (1) Seid mal still, ich glaube, [da] schreit einer. BELR NomE: dasjenige, das Laute von sich gibt: Person/ Tier/ selten Gefühl (2) Das Stillen auf Verlangen - also dann, wenn ddas Baby [aus Hunger] schreit, hat eine ganz besondere Bedeutung. (nach Zeit, 11.10.85, S. 77) (3) DDas Kind schrie, weil es Ohrenweh hatte. (4) F Frauen schreien, Männer weinen, Kinder klammern sich mit schmerzverzerrten, knallroten Gesichtern an ihre Eltern. (Zeit, 13.6.86, S. 25) (5) Hast du schon gehört, [wie laut] AAffen schreien können? (6) IIch schrie [auch] [nicht selbst], e es schrie, es war eine heilige Ekstase der Schmerzen. (Th. Mann, Betrogene, S. 27) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich (7) [Plötzlich] wurde [in der Ferne] [mehrmals] geschrien, dann war es wieder still. WORTB der Schrei ANM - Mit einer AdvG kann die Lautstärke charakterisiert werden: s. (5). - Mit einer PräpG [aus +D/ vor +D/ ...] kann auf die Ursache Bezug genommen werden: (8) Man muss [ja] [vvor Freude und vor Schmerz] schreien können - [warum nicht] [auch] [a aus Wahnsinn]? (Zeit, 11.1.85, S. 34) ; s. auch (2). - Der Stimmaufwand kann mit dem Ausdruck [ugs] schreien wie am Spieß i.S.v. ‘vor Angst, Schmerz sehr laut schreien’ charakterisiert werden. SBP schreien 2 nach NomE PräpE BED mit lauter, schriller Stimme verlangen, dass jemand kommt oder etwas gebracht wird . (9) Hat [da] [nicht] [eben] jemand nach der Polizei geschrien? BELR NomE: derjenige, der etwas verlangt: Person/ selten Tier/ [indirekt Stimme] (10) DDer Verwundete schrie [mit letzter Kraft] nach einem Arzt, nach Wasser, aber niemand hörte es. (11) Die Weideflächen sind überschwemmt, ddas Vieh in den Ställen schreit nach Futter. (12) [Aus dem Nebenzimmer] schrie e eine wütende Stimme nach einer Tasse Tee. PräpE: nach +D: dasjenige, das kommen oder gebracht werden soll: Konkretum (13) Schreit das Baby nnach seiner Mutter oder nach dem Fläschchen? (14) [Da] hat [doch] jemand nnach der Feuerwehr geschrien! PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich (15) Die Passanten wurden erst aufmerksam, als von einer Zeugin des Unfalls [mit gellender Stimme] nach einem Arzt geschrien wurde. WORTB der Schrei ANM - Mit einer AdvG oder PräpG [mit +D/ ...] kann die Lautstärke charakterisiert werden: s. (15) und (16). - Gelegentlich wird statt der PräpG nach +D eine PräpG um +A verwendet, insbesondere im Ausdruck um Hilfe schreien: (16) An den Fenstern des brennenden Hauses standen Menschen, die [verzweifelt] [gellend] uum Hilfe s schrien. W.BED schreien 3 NomE (AkkE); AkkE: NG im A/ Zeichengruppe; AkkSE ohne Korrelat jemand [Person/ selten Tier/ [indirekt Stimme]] äußert etwas [abstr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck] mit lauter, schriller Stimme (17) Er winkte zu dem rostigen Kahn rüber und schrie etwas. (nach Grass, S. 123) (18) Der Esel schreit „iah“. (19) Die Leute rannten aufgeregt umher, eine Männerstimme schrie unverständliche Worte. (20) Wenn man sich weh getan hat, schreit man unwillkürlich „au“ oder aua“. (21) Wenn ein Polizist schreit „stehen bleiben“, darf man nicht mehr weitergehen. (22) Er stieß das Mikrofon in die Höhe, er schrie, die Stimme brach ihm. (Johnson, S. 16) (23) Mein Großvater ist schwerhörig und versteht dich nur, wenn du [laut] schreist. dass-S : (24) [Mit wütender Stimme] schrie der Nachbar, dass er uns wegen ruhestörenden Lärms verklagen werde. ob-Frag : (25) Er schrie [wütend], ob das unser Ernst sei. w-Frag : (26) Ich hob die Hände und schrie [noch], was einem einfällt, wenn man sich ergibt. (nach Zeit, 28.12.84, S. 44) Hpts : (27) Angesichts einer kaputten Welt wolle er nur seinen Spaß haben, schrie der Sänger [auf Englisch]. (nach MM, 7.7.86, S. 24) Dirr : (28) Das Stadion schrie [wie aus einem Mund]: „Tor! Tor! “ (29) Da packte sie ihn am Arm, zerrte ihn vor und ihre schützen 646 Stimme schrie: „Weißt du denn nicht, wer das ist? “ (Stern, 15.10.87, S. 71) - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. - schreien 3 wird häufig übertreibend mit kritischer Intention verwendet, um eine Äußerung als unangemessen laut zu charakterisieren : (30) Schrei [nicht] [so]! Das ganze Restaurant kann dich ja hören! - Der Stimmaufwand kann durch Ausdrücke charakterisiert werden wie [ugs] sich die Kehle/ Lunge/ Seele aus dem Hals/ Leib schreien i.S.v. ‘sehr laut, angestrengt rufen’ und [ugs] aus voller Lunge schreien i.S.v. ‘sehr laut rufen’. schreien 4 NomE AkkE AdvE; AkkSE ohne Korrelat; AdvE: aus +D/ in +A/ ... jemand [Person/ [indirekt Stimme]] äußert etwas [abstr. Objekt: Wort/ [indirekt Sachverhalt/ Gefühl]] mit lauter, schriller Stimme irgendwohin (31) [Erbittert und ratlos] schrie er Lästerungen gegen den Motorenlärm des Lastwagens. (nach Johnson, S. 165) (32) Die Frau schrie [ihm] ihre Verachtung ins Gesicht und nannte ihn einen erbärmlichen Feigling. dass-S : (33) Der junge Mann schrie durch die Tür, dass man ihn in Ruhe lassen soll. w-Frag : (34) Eine Frauenstimme schrie in Richtung Podium, was der Betriebsrat gegen den drohenden Personalabbau unternehmen wolle. ob-Frag : (35) [Erregt] schrie er ins Mikrofon, ob man sich über die Konsequenzen dieser Entscheidung im Klaren sei. Hpts : (36) Sie sei unschuldig, hatte die Angeklagte [nach der Urteilverkündung] in den Saal geschrieen. Dirr : (37) [Wütend] schrie ein Mann aus dem Fenster: „Ruhe! “ - Pertinenzdativ ist möglich: s. (30). schreien 5 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach jemand [Person/ häufig Kollektiv von Personen] fordert aus einer Emotion heraus jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Handlung] (38) [Nun] schreien sie [wieder] nach dem Gesetzgeber. (Zeit, 9.8.85, S. 1) (39) Denen, die nach einem vereinten Deutschland schreien [als einzige Hoffnung auf ein besseres Leben vor ihrem Tode], den Mund zu verbieten, hieße die Geschichte zum Stillstand zwingen wollen. (nach taz, 6.2.90, S. 9) (40) [Nach dem Terroranschlag] schrie die Bevölkerung nach Vergeltung. dass-S : (41) [In Zeiten schwerer ökonomischer Krisen] schreien bestimmte politische Kreise [schnell] danach, dass ein so genannter starker Mann endlich Ordnung schaffen müsse. Inf+ : (42) Kinder schreien danach, von den Eltern geliebt und verstanden zu werden. schreien 6 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] macht etwas [Handlung] dringend erforderlich (43) Der Greis, die Einsamkeit, die Isolationsfolter - schreit das [nicht] nach Erbarmen? (Stern, 27.8.87, S. 3) (44) Der Zustand des alten Rathauses, das unter Denkmalsschutz steht, schreit nach einer gründlichen Sanierung. (45) Das Tschechische macht es nicht einfach, einen Ausdruck, der nach emotioneller Färbung und nach Engagement schreit, ohne innere Rührung und distanziert zu formulieren. (nach Zeit, 19.7.85, S. 35) dass-S : (46) Dein Schreibtisch schreit [förmlich] danach, dass du ihn endlich mal aufräumst. Inf+ : (47) Schreit die derzeitige Krisensituation [nicht] danach, durch einen Regierungswechsel überwunden zu werden? PHRAS Idiom: etwas schreit zum/ [geh] gen Himmel: etwas ist empörend, skandalös; [ugs] Zeter und Mordio/ Zetermordio schreien: sich lautstark empören, heftig protestieren G.ANM - schreien kann auch in einer Reflexivkonstruktion i.S.v. ‘so lange schreien, bis ein Zustand erreicht ist’ verwendet werden: (48) Eine alte, böse Frau schreit sich heiser. (Zeit, 25.4.86, S. 57) 'schützen schützt schützte hat geschützt schützen 1 etwas Schutz geben schützen 2 etwas unter gesetzlichen Schutz stellen schützen 3 einen natürlichen Schutz vor etwas bilden SBP schützen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemandem/ etwas mittels irgendetwas vor etwas, durch das Gefahr droht, Schutz geben. (1) Gegen Kälte kann man sich schützen, gegen Hitze [nicht]. BELR NomE: dasjenige, das Schutz gibt: Person/ Tier/ Institution/ [auch Mittel] (2) J Jeder Mensch sollte seine Umwelt und die Natur schützen. (3) W Wir haben unser Haus vor Einbrechern geschützt. (4) VVögel und Säugetiere schützen durch eine wärmeisolierende Hülle ihren Körper vor Abkühlung. (nach Urania, 1/ 67, S. 67) (5) BBanken, Handel, Handwerk und andere Wirtschaftszweige wollen sich vor unseriösen Kunden schützen. (nach MM, 23.4.87, S. 6) (6) W Wände an den Autobahnen sollen die Anwohner vor Lärm schützen. (7) DDas Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland hat die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. (nach DGB, Prog., S. 2) (8) D Das Brief- und Postgeheimnis schützt die Sendungen [von der Einlieferung in den Briefkasten bis zum Empfang durch den Adressaten]. (GG) (9) Impfen schützt die Kinder gegen Kinderkrankheiten. AkkE: dasjenige, dem Schutz gegeben wird: keine Restr. (10) Für Raketenstarts wurden besonders strenge und umfassende Sicherheitsvorschriften ausgearbeitet, um ddie Menschen und Anlagen am Boden zu schützen. (nach MM, 7.8.85, S. 3) (11) Man muss manchmal lügen, um aandere oder sich selber zu schützen. (Zeit, 28.12.84, S. 53) (12) [Warum] hat die Polizei ddas Konsulat [nicht] [besser] geschützt? (BerlZ, 28.2.99, S. 17) (13) Dieser Vorschlag hat zum Ziel, W Wasser, Boden und Luft vor den schädlichen Auswirkungen der Lagerung von Altölen zu schützen. (Leschweigen 647 bensqualität, S. 12) (14) Die Polizei muss ddie Versammlungsfreiheit schützen. (nach Zeit, 16.1.87, S. 11) (15) Der demokratische Rechtsstaat schützt dden Frieden und die Freiheit aller Bürger. (16) Nur eine vorausschauende Umweltpolitik kann ddie natürlichen Lebensgrundlagen schützen. (nach CSU, Progr., S. 63) (PräpE): gegen +A/ vor +D: dasjenige, vor dem Schutz gegeben wird: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat davor/ selten dagegen: Sachverhalt/ Handlung (17) Levitt war an der Entwicklung eines Impfstoffes beteiligt, der amerikanische Soldaten ggegen die Tropenkrankheit schützen sollte. (nach MM, 27.9.86, S. 37) (18) Es ist dringend notwendig, Kinder ggegen Lärm und Autoabgase zu schützen. (19) [Wie] kann sich der normale Bürger ggegen Diebstahl und Überfälle durch Kriminelle schützen? (20) [Seit 1872] schützen die Amerikaner ihre schönsten Landschaften v vor Industrie und Zersiedlung. (Stern, 20.8.87, S. 28) (21) Man muss Tabletten vvor Nässe schützen. (nach Zeit, 8.3.85, S. 54) (22) Schützen Sie sich v vor Taschendieben! (MM, 10.12.98, S. 94) (23) Es muss alles getan werden, um Jugendliche vvor Drogen und Missbrauch von Alkohol zu schützen. (24) Unser Gemüsegarten ist mit einem Drahtzaun ggegen Wildschweine, Rehe und Hasen geschützt. dass-S : (25) Dieser Impfstoff soll ddavor schützen, ddass sich nach einem Mosquito-Stich eine Malaria entwickelt. (nach MM, 11.7.86, S. 3) (26) Wie kann ich mich ddagegen schützen, ddass mein Nachbar regelmäßig seinen Wagen vor meiner Tür abstellt? Inf+ : (27) Ein Quartz-Uhrwerk schützt die meisten Geldschränke d davor, ssich zur Unzeit zu öffnen. (nach Spiegel, 4/ 93, S. 73) (28) Man muss einen Angeklagten ddagegen schützen, vvor einer Verurteilung durch das Gericht öffentlich als bereits verurteilt zu gelten. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz/ abstr. Objekt durch +A: Instrument/ abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch: Handlung (29) Kinder müssen [im Auto] mmit einem speziellen Kindersitz gegen Unfälle geschützt werden. (30) Der Lack war an vielen Stellen abgeschlagen, die freien Stellen setzten immer mehr Rost an, obwohl er sie mmit Schmieröl zu schützen versuchte. (Johnson, S. 197) (31) Unsere Wohnung ist m mit Isolierfenstern/ ddurch Isolierfenster gegen den Straßenlärm geschützt. (32) Die CSU will die Rechte der ungeborenen Kinder m mit einem Gesetz/ ddurch ein Gesetz schützen. (33) Die Wanderfalken auf dem Gelände der BASF sind geschützt ddurch eine Alarmanlage. (nach MM, 21.2.96, S. 27) (34) Wir schützen uns ddurch die Einnahme von Vitaminen gegen Grippe. (35) [Allein in den Entwicklungsländern] werden 175.000 Kinder [im Jahr] d durch Impfung vor einem Erkranken an Kinderlähmung geschützt. (nach MM, 21.8.87, S. 3) dass-S : (36) Gegen Erkältungen kann man sich ddadurch schützen, ddass man sich rechtzeitig abhärtet. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (37R) [Selbstverständlich] müssen auch alle Messinstrumente, Radiosonden, Fotogeräte und Filme vor Hitze und Kälte geschützt werden. (nach Gail/ Petri, S. 35) sein : (38) Der Keller ist [nicht] gegen Feuchtigkeit geschützt. (BerlZ, 13.6.98, S. 49) WORTB der Schützer/ die Schützerin, der Schützling, der Schutz ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen weggelassen werden: (39) Diese Tabletten schützen vor Grippe und Erkältungskrankheiten. (40) Genaues Lesen der Verträge [vor dem Abschluss] schützt vor Betrug. (41) Deiche und Dämme schützen vor Hochwasser. W.BED schützen 2 NomE AkkE etwas [Institution] stellt etwas [Konkretum/ abstr. Objekt: Namen eines Produkts o.Ä./ Vorgang: Produk tionsmethode] unter einen speziellen gesetzlichen Schutz (42) Das Deutsche Patentamt in München schützt Warenzeichen und Produktionsmethoden. (43) Das Baby-Pflegemittel „Elasan“ und der Brotaufstrich „Nudossi“ sind [markenrechtlich] geschützt. (nach MM, 29.10.98, S. 3) (44) Der Name von Prinzessin Diana soll [wie ein Markenzeichen] geschützt werden. (MM, 1.12.97, S. 13) (45) Viele Pflanzen- und Tierarten müssen geschützt werden, damit sie nicht aussterben. (46) Das Gebiet an der unteren Oder ist geschützt. Dort darf nicht Landwirtschaft betrieben werden. - schützen 2 wird häufig im Passiv verwendet: s. (43), (44), (45) und (46). schützen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): vor +D etwas [Konkretum] bildet mit seinen Eigenschaften einen natürlichen Schutz für jemanden/ etwas [Konkretum] vor etwas [Naturkraft/ Vorgang: häufig Naturereignis] (47) Der Berg schützt das Tal vor dem rauen Nordwind. (48) Der Wald schützt das Dorf im Tal vor Lawinen. (49) Diese Antikörper schützen den Körper vor einer Ansteckung. (MM, 26.7.86, S. 3) (50) Grüner Tee enthält Fluor, das den Zahnschmelz schützt. (51) Vitamine schützen den Menschen vor Erkältungen und Grippe. 'schweigen schweigt schwieg hat geschwiegen schweigen 1 still sein schweigen 2 über etwas nichts sagen schweigen 3 aufgehört haben, Geräusche zu produzieren schweigen 4 sich im Zustand der Ruhe befinden schweigen 5 auf auf etwas verbal nicht reagieren schweigen 6 von von etwas nichts verlauten lassen schweigen 7 zu zu etwas keinen Kommentar abgeben SBP schweigen 1 NomE BED still sein oder verstummen. (1) Frauen haben [früher] [meistens] geschwiegen. BELR NomE: derjenige, der still ist: Person/ Institution/ selten Tier schweigen 648 (2) GGandhi, sagt er, habe [jede Woche] [einen Tag lang] geschwiegen. (Zeit, 9.1.87, S. 37) (3) Hanna wollte nicht mit mir reden, irgendwann an diesem Abend hatte sie gesagt, iich solle schweigen. (4) Bei der Trauung sagt der Priester: „Wenn irgendjemand etwas gegen diese Ehe einzuwenden hat, so möge eer es jetzt sagen oder [für immer] schweigen! “ (nach taz, 20.7.96, S. 17) (5) Die Kamera läuft, ddie Klasse schweigt, der Lehrer lächelt, und keiner sagt etwas. (FR, 6.11.97, S. 1) (6) [Über Jahre] hatte dder Baukonzern Züblin AG geschwiegen, jetzt setzt er auf die Diskussion. (nach FR, 21.9.98, S. 22) (7) Nachts, wenn ffast alle anderen Vögel schweigen, ist der Schlag der Nachtigall am eindrucksvollsten zu hören. (WK) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (8) [Im Kloster] wird [bei den Mahlzeiten] geschwiegen, aber es wird vorgelesen. WORTB selten der Schweiger/ die Schweigerin; schweigsam ANM - schweigen 1 wird häufig mit Modalverben verwendet: (9) [Früher] mmussten Kinder sschweigen, wenn Erwachsene redeten. ; s. auch (3) und (4). - Häufig wird mit einer temporalen AdvG, einer NG im A oder einer PräpG [für +A/ +AdvG/ über +A/ ...] auf die Dauer des Stillseins Bezug genommen: s. (2), (4) und (6). - Gelegentlich wird mit einer kausalen PräpG [aus +D/ vor +D [meist o. Artikel]] auf den Grund des Stillseins Bezug genommen: (10) Der Moderator lobte den Sportler überschwänglich, aber der schwieg [vvor Verlegenheit]. (11) [Oft] schweigen Menschen [a aus Angst]. - Mit schweigen 1 wird entweder das generelle Verhalten einer Person charakterisiert, die nur wenig spricht, oder das Verstummen in einer bestimmten Situation. SBP schweigen 2 NomE (PräpE) BED über etwas nichts sagen; für sich behalten. (12) Die Sekretärin schweigt über die Vorgänge. BELR NomE: derjenige, der über etwas nichts sagt: Person/ Institution/ geistiges Produkt (13) AAlle Beteiligten schweigen über die laufenden Verhandlungen. (BerlZ, 5.9.98, S. 23) (14) D Der Staat schweigt über Festnahmen, Sondergerichte, Verurteilungen. (MM, 24.7.89) (15) DDie Zeitungsberichte haben über den peinlichen Vorfall geschwiegen. (16) Jeder wusste von den Vorfällen, aber aalle haben geschwiegen. (17) Ich erinnere mich an eine Frau, d die auch geschwiegen hatte, weil sie dachte, es sei nicht gut für die Kinder, zu wissen, was damals geschah. (nach taz, 15.1.97, S. 13) (PräpE): über +A: dasjenige, worüber nichts gesagt wird: Abstraktum/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung (18) Zeiss schweigt üüber die Entwicklungskosten. (MM, 24.4.86, S. 3) (19) Die Union schweigt üüber ihre eigenen Argumente zur Wende von 1982. (taz, 27.11.99, S. 3) (20) Die Zehnjährigen mussten schweigen üüber alles, was sie gesehen hatten. (nach FR, 14.8.97, S. 4) (21) Kühne schweigt über tote Ehefrau. (MM, 23.4.98) dass-S: (22) Sie schweigen ddarüber, dass seit 1987 über 400.000 Arbeitsplätze in Billiglohnländer ausgelagert wurden. (nach ZTA, 26.2.98, S. 35) Inf+: (23) [Auch in Deutschland] schweige man [lieber] darüber, einem Land wie Indonesien Rüstungsgüter zu liefern. (taz, 5.4.95, S. 4) w-Frag: (24) Der Kapitän und der Dritte Offizier schweigen darüber, was in den entscheidenden Minuten geschah. (MM, 1.4.89) (25) WWovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen, lautet der letzte Satz von Wittgensteins „tractatus“. (taz, 30.9.92, S. 29) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (26) Über die dritte, die „Selbstblockade“ Kubas, wird [indessen] [beredt] geschwiegen. (Zeit, 9.7.98, S. 36) WORTB das Schweigen [nur Sg.] ANM - schweigen 2 wird häufig in Verbindung mit können und ohne PräpE verwendet i.S.v. ‘die Eigenschaft der Verschwiegenheit, die Fähigkeit zur Diskretion’ haben: (27) Ich muss Ihnen ein Geheimnis verraten. Können Sie sschweigen? - Wenn die PräpE nicht realisiert wird, kann schweigen 2 auch i.S.v. schweigen 1 interpretiert werden: (28) Die in U-Haft sitzende Mutter schweigt. - Gelegentlich wird mit einer modalen AdvG [beharrlich, hartnäckig,...] auf die Art und Weise, in der über etwas nichts gesagt wird, Bezug genommen: (29) Die Handelskammer schweigt [hhartnäckig] über die Kandidatenaufstellung, die Wahlbeteiligung oder die Stimmenverteilung. (nach taz, 21.11.94, S. 21) ; s. auch (26). - schweigen 2 wird auch in dem Ausdruck schweigen wie ein Grab i.S.v. ‘sehr verschwiegen sein’ verwendet: (30) Bob Woodword sschweigt wie ein Grab - nie würde er seine Quellen preisgeben. (SZ, 13.7.99, S. 15) - Mit schweigen 2 wird häufig auf Sachverhalte oder Handlungen Bezug genommen, die der Sprecher geheim halten will, weil er ihr Bekanntwerden als schädlich oder unangenehm ansieht, obwohl meistens erwartet wird, dass er etwas darüber sagt. W.BED schweigen 3 NomE jemand [Kollektiv von Personen]/ etwas [Gerät: häufig Musikinstrument] hat aufgehört, Geräusche, Klänge zu produzieren (31) Das Orchester schweigt und dann gibt es noch einen Paukenschlag. (32) Die Instrumente schweigen [vor der Kunst des unbegleiteten Gesangs]. (nach FR, 24.10.98, S. 26) (33) In der Karwoche gibt es den Brauch, dass [vom „Gloria“ am Gründonnerstagabend bis zum „Gloria“ in der Osternacht] die Glocken [in den katholischen Kirchen] schweigen. (nach MM, 1.4.99) (34) Die indische Luftwaffe blieb am Boden, und die meisten Geschütze schwiegen. (ZTA, 13.7.99, S. 3) (35) [Seit zwei Tagen] schweigt mein Telefon [hartnäckig]. (taz, 28.9.91, S. 40) (36) Die Uhr der Lindenkirche muss [zwischen 22 Uhr abends und 7 Uhr morgens] schweigen. (Bild, 16.2.67, S. 1) - schweigen 3 wird auch in den Ausdrücken [geh] die Waffen/ Kanonen schweigen verwendet, mit denen schwimmen 649 zugleich der Beginn eines Waffenstillstands oder Friedens ausgedrückt wird: (37) [Schließlich] sollen [nach fast 20 Jahren Krieg] ddie Waffen schweigen, [diesmal endgültig]. (taz, 19.10.94, S. 8) (38) Wenn ddie Kanonen [rund um Sarajewo] s schweigen, wird die größere Mühe beginnen. (SZ, 16.9.95, S. 4) schweigen 4 NomE [geh] etwas [konkr. Objekt: häufig Landschaft/ abstr. Objekt: Gefühl o.Ä./ [indirekt Körperteil]] befindet sich im Zustand der Ruhe (39) „Der Wald steht schwarz und schweiget“, schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius Ende des 18. Jahrhunderts. (Umwelt, 2/ 2001, S. 1) (40) Doch das Gebirge schweigt, und darum verlässt Max die Schweiz. (BerlZ, 27.5.99, S. VII) (41) Da wird von den sich in einem Seesturm ängstigenden Jüngern berichtet und von Jesus, der dem tobenden Meer befiehlt: „Schweig, sei still! “ (SZ, 22.11.97, S. 9) (42) Wir müssen uns doch an Gegebenes halten, und unsere Gefühle haben zu schweigen. (Staiger, S. 243) (43) Das Herz muss schweigen (Film 1944). (nach SZ, 20.1.97, S. 14) schweigen 5 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A jemand [Person/ Institution] reagiert auf etwas [abstr. Objekt: Frage [häufig als Vorwurf]/ Handlung] verbal nicht; stillschweigen (44) Er schweigt [lange] auf die Frage, was er mit dem Wort Langeweile verbinde. (SZ, 1.8.95, S. 3) (45) Der FDP-Landesvorsitzende Wolfgang Gerhardt schwieg auf alle Fragen nach seinen Ambitionen, Kinkel als Bundesvorsitzenden zu beerben. (nach taz, 20.2.95, S. 1) (46) Bangladeschs Regierung schweigt auf die EU-Initiative für die Ausreise Taslima Nasrins. (nach taz, 21.7.94, S. 8) (47) Auf diese Herausforderung seines Gegners hat er [nur] geschwiegen. schweigen 6 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [geistiges Produkt] lässt von etwas [Sachverhalt] nichts verlauten; verschweigen (48) Die Jahre gehen dahin, jeder schweigt von etwas anderem. (taz, 11.4.96, S. I) (49) Der VfB Stuttgart gewinnt 4: 1 gegen Borussia Dortmund, schweigt von der Meisterschaft und genießt die Glückseligkeit des Augenblicks. (taz, 17.3.97, S. 18) (50) Man schweigt von der Krise, in der alles anders werden wird. (taz, 17.3.93, S. 12) (51) Das Protokoll der Sitzung schweigt von den vorgetragenen Bedenken. (52) Es wurde über Prostituierte gezetert, doch von der Korruption geschwiegen. (FR, 28.12.99, S. 8) schweigen 7 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu jemand [Person/ Kollektiv von Personen/ Institution]/ etwas [geistiges Produkt] nimmt zu etwas [Sachverhalt/ Handlung [häufig als Vorwurf]] nicht Stellung oder gibt keinen Kommentar ab (53) Der Angeklagte selbst, der sich während der Verhandlung eifrig Notizen machte, schwieg zu den Vorwürfen.(MM, 10.12.97) (54) Kritiker werfen Papst Pius XII vor, er habe [in der Nazizeit] zum Massenmord an Millionen von Juden geschwiegen. (nach SZ, 9.9.98, S. 6) (55) Die Stuttgarter Zentrale der Gewerkschaft hat [gestern] zur Sache selbst geschwiegen. (nach taz, 30.1.92, S. 4) (56) Das tibetische Volk ist vom Tode bedroht, doch die Welt schweigt dazu [seit über vier Jahrzehnten]. (nach taz, 9.3.91, S. 10) (57) Die Texte schwiegen zu der Vermutung, es habe im Alten Ägypten eine Notfallmedizin gegeben. (nach FR, 4.4.98, S. 6) dass-S: (58) Die SPD schweigt dazu, dass sie zusammen mit der CDU festgelegt hat, für Verkehrsleistungen 35 Millionen aufzubringen. (nach taz, 2.11.91, S. 36) ob-Frag: (59) Der Ökologie-Minister schweigt dazu, ob er den schnellen Brüter in Kalkar stoppen möchte. (nach Zeit, 13.3.87, S. 2) w-Frag: (60) Der Angeklagte schwieg [beharrlich] dazu, wo er die Tatwaffe versteckt hat. PHRAS Idiom: (ganz) zu schweigen von jemandem/ etwas: das vorher Gesagte gilt vor allem für jemanden/ etwas - [geh, ironisch] Da(rüber) schweigt des Sängers Höflichkeit.: [als Ausdruck der zurückhaltenden Kritik] Darüber soll - aus Gründen der Diskretion, des Takts - nichts weiter gesagt werden. G.ANM - Gelegentlich wird etwas schweigt i.S.v. ‘etwas gibt keine Handlungsanweisung’ verwendet: (61) Wo die Moral schweigt, da soll das Gewissen reden. (SZ, 30.1.02, S. 15) - Gelegentlich wird schweigen gegen etwas i.S.v. ‘schweigend gegen etwas demonstrieren’ verwendet: (62) Frauen sschweigen gegen den Golfkrieg. (taz, 13.2.91, S. 21) 'schwimmen schwimmt schwamm ist geschwommen schwimmen 1 nicht untergehen schwimmen 2 sich mit speziellen Bewegungen im Wasser fortbewegen schwimmen 3 unsicher sein schwimmen 4 <über> als Schwimmer etwas bestreiten schwimmen 5 in etwas im Überfluss haben schwimmen 6 sehr nass sein schwimmen 7 irgendwohin getrieben werden schwimmen 8 schwimmend eine Geschwindigkeit von irgendwieviel erzielen schwimmen 9 schwimmend eine irgendwielange Strecke in einer irgendwielangen Zeit bewältigen SBP schwimmen 1 NomE AdvE BED irgendwo in einer Flüssigkeit nicht untergehen. (1) Sieh mal! [Da] schwimmt etwas auf dem Wasser! BELR NomE: dasjenige, das nicht untergeht: konkr. Objekt/ Substanz (2) Im Fluss schwammen z zwei Leichen. (3) Im Wasser der drei Bassins schwimmen bbedruckte Blätter aus Papier. (Zeit, 8.3.85, S. 71) AdvE: Ort auf +D/ in +D: Ortspunkt [Flüssigkeit/ [indirekt Behälter]] schwimmen 650 (4) Alle Kontaktlinsen - ob weich oder hart - schwimmen auf dem Tränenfilm der Augen. (MM, 4.12.87, S. 3) (5) Er lässt sein Schwimmbad überdachen, weil [sonst] [nach einigen Tagen] ein schwarzer Kerosinfilm aauf dem Wasser schwimmt. (BerlZ, 29.3.99, S. 28) (6) Ein Stück blauer Wasserfarbe schwimmt [tanzend] iim Wasser. (BerlZ, 19.1.99, S. 18) (7) Mathmos fabriziert auch andere Lichtspiele: die Glitterleuchte zum Beispiel, in der Metallplättchen i in einer Flüssigkeit schwimmen. (Zeit, 2.5.97, S. 71) (8) IIn der Schüssel schwimmen [noch] drei Würstchen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Schwimmer ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn der Vorgang betont wird oder schwimmen 1 i.S.v. ‘die Fähigkeit haben, nicht unterzugehen’ verwendet wird: (9) Papa, guck, mein Schiffchen schwimmt! (10) Kork und Holz schwimmen. - Das Perfekt wird auch häufig mit haben gebildet: (11) Ein paar kleine Fleischstückchen h haben in der Brühe geschwommen. SBP schwimmen 2 NomE (AdvE) BED sich mit speziellen Bewegungen im Wasser irgendwohin fortbewegen. (12) Wir sind ans andere Ufer geschwommen. BELR NomE: dasjenige, das sich fortbewegt: Person/ Tier (13) Ich rauche nicht mehr; ich kontrolliere meinen Fettkonsum, ich schlucke meine Pillen; iich schwimme [dreimal in der Woche] einen Kilometer. (Zeit, 27.9.85, S. 74) (14) Eine Flunder, die gefleckt und gut getarnt auf dem Meeresgrund liegt, wird plötzlich sichtbar, wenn ssie schwimmt. (nach Zeit, 27.12.96, S. 30) (15) EEin s schwarzer Schwan mit blutrotem Schnabel schwimmt [inmitten einer Schar weißer Höckerschwäne]. (BerlZ, 3.3.99, S. VI) (AdvE): Ort an +A/ auf +A zu/ .../ bis-Gruppe: Zielort aus +D/ ...: Ausgangsort AdvG/ (in) Richtung/ ...: Richtung durch +A/ über +A/ .../ NG im A: Strecke (16) Der Flüchtling musste eineinhalb Stunden lang in der Werra waten, ehe er eine Stelle fand, [an der] er [am besten] durch den Fluss ans hessische Ufer schwimmen konnte. (nach FAZ, 1.2.66, S. 1) (17) Das kleine Krokodil schwimmt auf mich zu. (Bachmann, S. 234) (18) [In dieser Nacht] sprang ich von Bord und schwamm zzur Küste. (BerlZ, 22.12.99, S. 11) (19) Sie ist vvon Calais bis zur englischen Küste geschwommen. (20) Der Held schwamm sstromabwärts in Richtung offenes Meer und verschwand. (21) Die jungen Leute sind ü über den See geschwommen. (22) Hans schwimmt [jeden Tag] 1 10.000 bis 11.000 Meter. (nach Bild, 9.5.67, S. 7) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (23) Diese Woche wird [nicht] geschwommen! Du hast eine schwere Erkältung. - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist auch ein volles Werden-Passiv möglich: werden : (24) [Vor den Wettkämpfen] werden [jeden Tag] große Strecken von den jungen Sportlern geschwommen. WORTB der Schwimmer/ die Schwimmerin ANM - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, kann das Perfekt mit haben gebildet werden: (25) Ich h habe hundert Meter ggeschwommen. - Wenn die AdvE nicht realisiert wird, kann das Perfekt mit haben gebildet werden: (26) [In diesen Ferien] hhat Lee viel Tennis gespielt und ggeschwommen. (taz, 12.8.95, S. 40) - Wenn die AdvE nicht realisiert wird, kann schwimmen 2 i.S.v. ‘die Fähigkeit haben zu schwimmen’ interpretiert werden: (27) Enten schwimmen, aber Hühner schwimmen [nicht]. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG und/ oder ein Modalverb [können] hinzugefügt: (28) Kleine Schwäne k können [gleich nach dem Schlüpfen] schwimmen. (29) Wenn der Pinguin auch nicht fliegen kann, er k kann [ssehr gut] schwimmen. - Häufig wird mit einer statischen AdvG oder PräpG [in +D] auf den Ort oder auf die Substanz [normalerweise Wasser], in dem geschwommen wird, Bezug genommen: (30) Ich schwimme [lieber] [iin einem See] als [i in einem Schwimmbad]. (31) Kleine Kinder schwimmen [oft] [nicht gerne] [i in Salzwasser]. - Mit einer NG im A oder PräpG [auf +D/ in +D] kann auf die Schwimmart Bezug genommen werden: (32) Er schwimmt [eeinen schönen Stil/ aauf dem Rücken/ im Schmetterlingsstil]. - schwimmen 2 wird häufig in Verbindung mit gehen verwendet: (33) [Im Sommer] ggehen wir [öfters] schwimmen. W.BED schwimmen 3 NomE [ugs] jemand [Person/ Institution/ [indirekt Handlung]] ist unsicher (34) Ich wusste die Antwort nicht, ich bin [fürchterlich] geschwommen. (35) [In Wahrheit] schwimmt die SPD [hilflos]. (taz, 11.11.86, S. 4) (36) [Hinten] schwamm die Abwehr von Bayern München. (nach taz, 12.9.96, S. 19) (37) [Bald] schwamm die ganze Inszenierung - zwei Wochen noch bis zur Premiere. (taz, 4.7.91, S. 23) - Das Perfekt wird häufig mit haben gebildet: (38) [Während meiner letzten Prüfung] habe ich [so] g geschwommen, dass ich dachte, ich wäre durchgeflogen. schwimmen 4 <über> NomE AkkE/ PräpE; PräpE: über +A jemand bestreitet als Schwimmer etwas [Disziplin] (39) Julia Voitawitsch schwimmt über 50 Meter Schmetterling. (40) [Bei den Olympischen Spielen] schwimmt sie die 100 m und die 200-m-Rücken. (41) [Bei diesem Wettkampf] werden nur die beiden langen Strecken geschwommen: 800 m Freistil für Frauen und 1.500 m Freistil für Männer sowie 400 m Lagen. (MM, 23.12.98) - Wenn die AkkE realisiert wird, kann das Perfekt auch mit haben gebildet werden: (42) [Bei den letzten Schulmeisterschaften] h hat sie nur die 50 m g geschwommen. schwimmen 5 in NomE PräpE; PräpE: in +D jemand [Person/ Institution] hat etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] im Überfluss schwitzen 651 (43) Viele Kinder schwimmen in Spielzeug und wissen nicht, wie man spielt. (44) Die Welt schwimmt in Öl. (taz, 9.2.99, S. 9) (45) Die großen Konzerne würden [der Krise zum Trotz] im Geld schwimmen. (Zeit, 19.9.86, S. 37) (46) Unser Land schwimmt [aber] [trotz aller derzeitigen wirtschaftlichen Probleme] in einem präzedenzlosen Reichtum. (Zeit, 26.9.86, S. 36) - Die PräpE wird meist ohne Artikel verwendet: s. (43) und (44). - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden: (47) Die Arabischen Emirate hhaben [nicht immer] in Geld geschwommen. schwimmen 6 NomE (PräpE); (PräpE): in +D [ugs] etwas [konkr. Objekt] ist durch etwas [Substanz: Flüssigkeit] sehr nass (48) Wir hatten einen Rohrbruch, die ganze Küche war im Wasser geschwommen. (49) Arthur mag es, wenn der Salat in Essig und Öl schwimmt. (50) Ihre Augen schwammen [schon], aber sie beherrschte sich, nein, weinen wollte sie nicht. - Das Perfekt wird häufig auch mit haben gebildet: (51) Jedes Mal wenn bei uns jemand geduscht hat, hhat das ganze Badezimmer g geschwommen. schwimmen 7 NomE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A zu/ gegen +A hin/ .../ AdvG/ (in) Richtung etwas [Konkretum] wird von einer Flüssigkeit irgendwohin getrieben (52) Der Stock schwamm flussabwärts ans Ufer. (53) Ein Teil des Ölteppichs schwimmt auf den Strand zu. (54) Der Ölteppich schwimmt auf die Küste zu. (55) Ginster, Kiefern, Hagebuttensträucher schwammen gegen die Küste hin [überdeutlich] [in einer dampfenden Brühe]. (Grass, S. 323) (56) Der Wind hatte gedreht und die Algen schwammen [glücklicherweise] in Richtung offenes Meer. schwimmen 8 NomE AdvE; AdvE: NG im A jemand/ etwas [Tier] erzielt schwimmend eine Geschwindigkeit von irgendwieviel (57) Ich bin [heute] Weltrekord geschwommen, so schnell war ich noch nie. (58) Eine Forelle schwimmt 2,3 m/ sec, eine Biene fliegt 2,8 m/ sec. (nach Grzimek, S. 144) - Wenn die AdvG in Form einer NG im A realisiert ist, ist Werden-Passiv möglich: (59) 70 Stundenkilometer werden von Haien geschwommen. schwimmen 9 NomE AdvE1 AdvE2; AdvE1: über +A/ (von +D) bis-Gruppe/ NG im A; AdvE2: in +A/ unter +D/ NG im A jemand bewältigt schwimmend eine irgendwielange Strecke [meist als Disziplin] in einer irgendwielangen Zeit (60) Der Ex-Rostocker Nils Rudolph schwamm [in München] 24,39 Sekunden über 50 Meter Schmetterling. (nach taz, 22.6.91, S. 12) (61) Die Schwimmerin wollte von der französischen bis zur englischen Küste in weniger als zwanzig Stunden schwimmen. (62) Appel (65 Jahre) schwamm [zum Beispiel] die 200 Meter in 4.07 Minuten. (nach MM, 30.1.91) (63) In 32: 10,34 Stunden ist Extremsportler Wolfgang Kulow die 40 Kilometer von der dänischen Insel Langeland nach Heiligenhafen geschwommen. (taz, 17.7.95, S. 24) (64) Der 18-jährige Australier schwamm [bei den Commonwealth Games in Neuseeland] die 1.500 Meter unter 15 Minuten. - Wenn aus dem Kontext die geschwommene Strecke klar zu entnehmen ist, kann die AdvE1 weggelassen werden: (65) Hans schwamm [in Mannheim] einen angemeldeten 400-m-Kraulrekord. (nach Bild, 9.5.67, S. 7) - Wenn die AdvE1 oder die AdvE2 in Form einer NG im A realisiert wird, ist Werden-Passiv möglich: (66) [Siebenmal] wurden Zeiten geschwommen, die noch nie auf der Welt gestoppt wurden. (Bild, 6.3.67, S. 5) (67) Die 1.500 m wurden vom Sieger in einer hervorragenden Zeit geschwommen. - Gelegentlich kann das Perfekt auch mit haben gebildet werden: (68) Weißt du, wer [heute] die 200 m in Weltrekordzeit ggeschwommen hat? - schwimmen 9 wird auch in dem Ausdruck gegen die Zeit schwimmen i.S.v. ‘ohne Gegner (über eine Distanz) eine Bestzeit versuchen zu schwimmen’ verwendet . PHRAS Idiom: auf Erfolgskurs schwimmen: Erfolg haben; mit dem Strom/ mit der Zeit/ gegen den Strom/ gegen die Zeit schwimmen: sich der Meinung, den Gepflogenheiten der Mehrheit anschließen/ entgegenstellen; auf der Welle/ der Woge ... schwimmen: von einer Mode o.Ä. profitieren G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb schwimmen, bei dem das Perfekt ausschließlich mit haben gebildet wird. 'schwitzen schwitzt schwitzte hat geschwitzt schwitzen 1 Schweiß absondern schwitzen 2 Flüssigkeit absondern schwitzen 3 durch Absonderung von Schweiß so werden lassen schwitzen 4 über sich bei der Arbeit an etwas anstrengen SBP schwitzen 1 NomE (AdvE) BED irgendwo Schweiß absondern . (1) Er schwitzte [vor Aufregung]. BELR NomE: derjenige, der Schweiß absondert: Person/ [auch Körper/ Körperteil] (2) Wussten Sie, dass MMänner [zweibis drei Mal mehr als Frauen] schwitzen? (Zeit, 10.6.99, S. 16) (3) Zwar habe ich im Kopf keinen Begriff davon, was eigentlich mit mir geschieht, aber mmein Körper schwitzt [in Todesangst] weiter. (4) S Seine Hände schwitzen [so stark], dass alles, was er anfasst, nass wird. (MM, 3.8.2000) (AdvE): Ort an +D/ unter +D/ ...: Ortspunkt [Körper/ Körperteil] (5) Er schwitzt aan den Händen und unter den Achseln. (6) Weil man i in den Arm- und Kniebeugen [am meisten] schwitzt, ist die Haut dort schnell gereizt. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich sehen 652 werden: (7) [In Räumen mit Zentralheizung] wird [mehr] geschwitzt [als in Räumen, die noch mit Kohleöfen geheizt werden]. ANM - Pertinenzdativ ist möglich: (8) [M Mir] schwitzen die Hände. - Häufig wird mit einer PräpG [bei +D] auf den situativen Rahmen Bezug genommen: (9) Es gibt Menschen, die [bei Aufregung] [stark] schwitzen. (MM, 6.4.88, S. 3) (10) Ich schwitze [nur leicht] [bei Hitze und beim Rennen]. - Häufig wird mit einer PräpG [vor +D] auf den Grund, warum Schweiß abgesondert wird, Bezug genommen: (11) Sie schwitzte [vor Angst]. ; s. auch (1). - schwitzen 1 wird auch in den Ausdrücken aus allen Poren schwitzen/ [ugs] schwitzen wie ein Affe/ Bär/ Schwein/ Schweinebraten/ Tanzbär i.S.v. ‘sehr stark schwitzen’ verwendet: (12) Wir kletterten den Berg hinauf und [unter der Mittagssonne] sschwitzten wir a aus allen Poren. (13) [In diesen Plastikregenmänteln] sschwitzt man wwie ein Affe. (Duden, Redew., S. 649) W.BED schwitzen 2 NomE etwas [konkr. Objekt] sondert Flüssigkeit ab (14) Die Pilze werden luftig gelagert, das heißt ausgebreitet, da sie [übereinandergehäuft] [leicht] schwitzen. (MM, 7.10.2000) (15) Kaltwasserleitungen dürfen [nicht] schwitzen. (MM, 11.10.2000) (16) Die Mauern schwitzen. schwitzen 3 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG jemand lässt etwas [konkr. Objekt] durch Absonderung von Schweiß so werden (17) Ich habe [mir] das Hemd nass geschwitzt. (18) Sieben Mützen hat Ole fleckig und speckig geschwitzt. (Strittmatter, S. 64) - Pertinenzdativ ist möglich: s. (17). schwitzen 4 über NomE PräpE; PräpE: über +D [ugs] jemand strengt sich bei der Arbeit an etwas [geistiges Produkt/ [indirekt Person [als Autor]]] an (19) Für den Abiturienten, der [in diesem Jahr] über Goethes „Faust“ und Thomas Manns „Tristan“ schwitzt, ist der Abituraufsatz ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. (Zeit, 19.4.85, S. 47) (20) Die Studenten schwitzen [nebenan in der Bibliothek] über ihren Examensarbeiten. (nach taz, 7.3.2000, S. 22) (21) Ich weiß noch gut, [wie sehr] ich über Cicero geschwitzt habe. PHRAS Idiom: [ugs] jemanden schwitzen lassen: jemanden warten lassen, jemanden hinhalten; [ugs] Blut und Wasser/ Angst und Schweiß schwitzen: große Angst haben G.ANM - schwitzen wird auch in der Sprache der Kochkunst i.S.v. ‘auf niedriger Hitze mit oder ohne Fett anbraten’ verwendet : (22) Eine Zwiebel würfeln, in Butter glasig schwitzen und Spinat zugeben. (MM, 19.10.2000) 'sehen sieht sah hat gesehen sehen 1 etwas optisch wahrnehmen sehen 2 etwas aufmerksam betrachten sehen 3 etwas erkennen sehen 4 etwas irgendwie beurteilen sehen 5 jemanden treffen sehen 6 nach sich um etwas kümmern sehen 7 seinen Blick irgendwohin richten sehen 8 festzustellen versuchen, ob etwas getan werden kann sehen 9 in etwas für etwas halten sehen 10 als etwas als etwas betrachten sehen 11 als sich jemanden als einen solchen vorstellen sehen 12 jemanden so erleben sehen 13 auf auf etwas achten sehen 14 auf der Seite gelegen sein, die irgendwohin gerichtet ist sehen 15 voraussehen, dass etwas geschehen wird sehen 16 mit eigenen Augen prüfen, wie etwas beschaffen ist sehen 17 sich bemühen, etwas zu tun SBP sehen 1 NomE AkkE BED jemanden/ etwas mit den Augen optisch wahrnehmen. (1) [Von hier aus] kann man das Dorf [nicht] sehen. BELR NomE: dasjenige, das etwas optisch wahrnimmt: Person/ Tier (2) D Die Kinder sahen ihren Vater [schon von weitem]. (3) Die Katze sah die Maus und sprang auf sie zu. AkkE: dasjenige, das optisch wahrgenommen wird: Konkretum/ [indirekt Vorgang/ Handlung] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (4) Siehst du d den alten Mann auf der anderen Straßenseite? (5) Ich kann dden Vogel [nicht] sehen, auf welchem Ast sitzt er? (6) Als er iihr vom Fieber gerötetes Gesicht sah, fühlte er, wie er an dem Mädchen hing. (nach E. Jung, S. 54) (7) Es ist einfach zu viel, dachte Delia, als sie [am Abend vor Andys Geburtstag] ddie Geschenke sah. (de Groot, S. 34) (8) Draußen war es dunkel, wir konnten n nichts sehen. (9) Keiner hatte d den Unfall gesehen. (10) Wir suchen Zeugen, die den Überfall und den Mord gesehen haben. (11) Das Auto ist bei Rot über die Kreuzung gefahren. Ich habe ees gesehen. dass-S : (12R) Ich sah, ddass einige Häuser von Bomben getroffen waren. (Andersch, S. 111) Inf- [o. Korrelat]: (13) Er sah ssie Achims Hemden bügeln. (Johnson, S. 29) ob-Frag : (14) Kannst du (e es) sehen, o ob jemand kommt? w-Frag: (15) Ich habe sogar die Kerze ganz nahe an dein Gesicht gehalten und [ganz genau] gesehen, wwie hässlich du bist. (Uhl, S. 55) Hpts : (16) Ich sehe (ees) [schon], d der Bus kommt gerade um die Ecke! PASSK Werden-Passiv werden : (17) [Zuletzt] konnte der Schweifstern [im Jahre 1910] gesehen werden. (nach Zeit, 5.7.85, S. 8) ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn sehen 1 i.S.v. ‘die Fähigkeit haben zu sehen’ verwendet wird: (18) Neugeborene Säuglinge sehen [schon]. In diesem Fall wird häufig eine qualifizierende AdvG [gut, schlecht, scharf o.Ä.] und/ oder ein Modalverb [können] hinzusehen 653 gefügt: (19) [Trotz seiner 80 Jahre] sieht er [nnoch sehr gut]. (20) [Nach dem Besuch eines Gottesdienstes in der St.- Georgs-Kirche bei Bethlehem] kann ein blindes Mädchen [plötzlich] [wieder] sehen. (Bild, 25.4.67, S. 5) ; s. auch (26). - Die AkkSE in Form der Infenthält immer eine NG im A als Subjekt des abhängigen Verbs: s. (13), (21) und (22). - sehen 1 wird, wenn die AkkSE in Form der Infrealisiert wird, im Perfekt und Plusquamperfekt in der Form des Infinitivs realisiert. Die Infsteht vor der Infinitivform von sehen 1 : (21) Wir hhaben einen Mann über die Autobahn laufen ssehen. Gelegentlich wird [ugs] das Part. II realisiert: (22) Ich hhabe das Auto [nicht] kommen g gesehen. - sehen 1 wird häufig in der Passivkonstruktion jemand/ etwas ist zu sehen verwendet: (23) Unser Komet ist [nicht mehr] zzu sehen. (Frisch, S. 186) (24) Kein Mensch/ niemand wwar [auf der Straße] zzu sehen. (25) Sonja suchte überall ihren Kater. Es wwar nichts von ihm zzu sehen oder zu hören. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel, mit dessen Hilfe gesehen wird, Bezug genommen werden: (26) Er kann [nnur mit der Brille] [scharf] sehen. (27) Man konnte die Gämsen [mmit dem Fernglas] [deutlich] sehen. - sehen 1 wird auch in dem Ausdruck etwas mit eigenen Augen sehen/ gesehen haben i.S.v. ‘etwas selbst sehen/ gesehen haben’ verwendet. SBP sehen 2 NomE AkkE BED jemanden/ etwas aufmerksam betrachten und den erhaltenen optischen Eindruck mental verarbeiten; ansehen, anschauen . (28) Darf ich [mal] Ihren Ausweis sehen? BELR NNomE: derjenige, der etwas betrachtet: Person (29) SSellars hat Steins „Sommergäste“ gesehen, bevor er „hang on to me“ inszenierte. (Zeit, 25.10.85, S. 68) AkkE: dasjenige, das betrachtet wird: konkr. Objekt [häufig Dokument]/ geistiges Produkt/ [indirekt Person [als Autor, Regisseur o.Ä.]] (30) Der Polizist stoppte das Auto und wollte dden Führerschein sehen. (31) Ich möchte [so gerne mal] „AAnna Karenina“ [im Kino] sehen. (32) Meine Kinder sehen [regelmäßig] ddie Serie „RRaumschiff Enterprise“. (33) [Vor einigen Tagen] habe ich [im Fernsehen] eeine erschütternde Reportage über die Lage in Ruanda gesehen. (34) Hast du [schon mal] GGoethe oder Schiller [im Deutschen Theater in Berlin] gesehen? (35) Ich habe [gestern Abend] [im Fernsehen] e einen alten Hitchcock gesehen. PASSK Werden-Passiv werden : (36) Der Film „Vom Winde verweht“ wurde von vielen Millionen Menschen gesehen. ANM - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D] kann auf den Ort Bezug genommen werden, an dem etwas betrachtet werden kann: (37) Ich habe „Hamlet“ [aauf der Bühne/ iim Theater/ iim Kino] gesehen. ; s. auch (31), (33), (34), (35) und (38). - sehen 2 wird häufig in der Passivkonstruktion jemand/ etwas ist zu sehen verwendet: (38) Die Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ wwar [vor einigen Jahren] [in Mannheim] z zu sehen. SBP sehen 3 NomE AkkE BED etwas erkennen; feststellen, bemerken . (39) Wir sehen keine Möglichkeit, euch zu helfen. BELR NomE: derjenige, der etwas erkennt: Person/ Institution (40) HHilke Stamatiadis sieht keinen Konflikt mit dem Datenschutz. (MM, 3.1.85, S. 16) (41) D Die deutsche Wirtschaft sieht [nach den New Yorker Vereinbarungen] keine Probleme für die Ausfuhren der Bundesrepublik. (MM, 24.9.85, S. 6) AkkE: dasjenige, das erkannt wird: Abstraktum SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (42) [Natürlich] sieht man [in der DDR] ddie Vorzüge unserer Ordnung; man sieht [aber auch] ddie Nachteile und Gefahren. (nach Bu-Prot. 89, S. 13022) (43) Franke sieht Anzeichen für eine leichte Besserung auf dem Arbeitsmarkt. (nach MM, 3.8.85, S. 1) (44) Die Experten sehen e eine Verschlechterung der Lage [besonders auf dem Gebiet der Landwirtschaft]. (45) Man kann [überall] KKorruption und Betrügereien sehen. dass-S : (46) Wir sehen (ees) [jetzt schon], d dass wir die Arbeit in der vorgesehenen Zeit nicht schaffen können. Inf- [o. Korrelat] : (47) Einige Experten haben die Arbeitslosenzahlen untersucht und [dabei] d die Arbeitslosigkeit in den meisten Wirtschaftszweigen wachsen sehen. ob-Frag : (48) Ich kann (ees) sehen, o ob jemand lügt. w-Frag : (49) Ich sehe (ees) [nicht], wwie ich dir helfen kann. Hpts : (50) Du siehst (e es): ees hat keinen Zweck zu lügen, es kommt doch alles raus. PASSK Werden-Passiv werden : (51) Die ökologischen Probleme in der Landwirtschaft werden [oft] [nicht] gesehen. ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - Gelegentlich wird die AkkE in Form eines elliptischen Satzes realisiert, der aus einer NG im A mit AdjG/ mit Part. II/ mit PräpG [in +D/ ...] besteht: (52) Ich sehe mich [in dieser Angelegenheit] ffrei von Schuld. (53) Jassir Arafat sieht s seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. (Zeit, 11.10.85, S. 2) (54) Die Eltern waren beruhigt, denn sie sahen i ihre Kinder in Sicherheit. - Mit einer PräpG [an +D] kann auf dasjenige, an Hand dessen etwas erkannt wird, Bezug genommen werden: (55) Ich sehe [aan Ihren Gesichtern], dass Sie mir zustimmen. (Bu-Prot. 89, S. 13223) (56) Man sieht [aan diesem Beispiel], welche physikalischen Probleme die Raumfahrt stellt. (nach Gail/ Petri, S. 116) - Die AkkSE in Form der Infenthält immer eine NG im A als Subjekt des abhängigen Verbs: s. (47), (57) und (58). - sehen 3 wird, wenn die AkkSE in Form der Infrealisiert wird, im Perfekt und Plusquamperfekt in der sehen 654 Form des Infinitivs realisiert. Die Infsteht vor der Infinitivform von sehen 3 : (57) Die Soziologen hhaben [bei ihren Untersuchungen] die Aggressionsbereitschaft unter den Jugendlichen zunehmen s sehen. ; s. auch (47). Gelegentlich wird [ugs] das Part. II realisiert: (58) Er hhat die Freundschaft zwischen den beiden Jungen allmählich zerbrechen ggesehen. - sehen 3 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist zu sehen verwendet: (59) Ein Ende dieser Entwicklung i ist [nicht] zzu sehen. SBP sehen 4 NomE AkkE AdvE BED etwas irgendwie beurteilen; einschätzen. (60) Man kann die Dinge so oder so sehen. BELR NomE: derjenige, der etwas beurteilt: Person/ Institution/ [indirekt geistiges Produkt] (61) OOlaf Klingmüller, Inhaber der Hamburger Lilien-Apotheke, sieht das anders. (Zeit, 31.10.86, S. 71) (62) DDie Regierung sieht die Vorschläge zur Verfassungsänderung kritisch. (63) D Das Gesetz sieht das (jedenfalls bisher) anders. (MM, 17./ 18.6.95, S. 36) AkkE: dasjenige, das beurteilt wird: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (64) Wir beide sehen ddie Situation und unsere Zukunftsaussichten unterschiedlich. (65) [In den letzten Schultagen] sieht auch kein Lehrer d den Unterricht [noch] so streng. (MM, 22./ 23.7.95, S. 15) (66) „Wie sehen Sie d die Sache? “ - „Ich sehe d das genauso.“ dass-S : (67) Realistisch sieht [hingegen] Manfred Becker, dass man keine fünf Landessender bezahlen kann. (nach RhM, 15.6.90, S. 31) w-Frag : (68) Bunsen hat vollkommen richtig gesehen, w was es mit den naturwissenschaftlichen Entdeckungen auf sich habe. (nach Bamm, S. 11) AdvE: Art und Weise AdvG/ in +D/ unter +D/ ...: Bewertung [meist richtig, falsch, anders, genauso] (69) Das siehst du ffalsch. (70) Der Autor hat die Zusammenhänge der geschichtlichen Prozesse ddifferenziert gesehen. (71) Man muss die Dinge i im Zusammenhang sehen. (72) Der Finanzminister sieht die Gesetzesvorlage u unter dem Aspekt der Kosten und vom Standpunkt des Geldgebers. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (73) Die Forschung stellt der Menschheit eine Aufgabe, welche [noch nicht einmal] richtig gesehen worden ist. (Bamm, S. 13) sein : (74) Was der Journalist zu dem Film geschrieben hat, ist zu kritisch gesehen. SBP sehen 5 NomE AkkE AdvE1 v AdvE2 BED jemanden irgendwo irgendwann treffen . (75) [Dann] sehe ich Sie [also] heute Abend? BELR NNomE: derjenige, der jemanden trifft: Person (76) DDer geschiedene Vater durfte sein Kind nur am Wochenende sehen. (nach Zeit, 23.8.85, S. 41) AkkE: derjenige, den jemand trifft: Person (77) Ich sehe m meine alten Studienfreunde im Mai in Berlin. AdvE1: Ort auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung] (78) Ich habe ihn aauf/ b bei der Hochzeitsfeier gesehen. (79) [Während dieser Deutschlandreise] wird Ball auch den Bundeskanzler i in Bonn sehen. (nach Welt, 9.11.64, S. 1) (80) Wir werden morgen b bei unserem Onkel viele Verwandte sehen. AdvE2: Zeit AdvG/ an +D/ um +D/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D: Anfangspunkt AdvG/ NG im A/ ...: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall (81) Ich sehe dich [also] a am Sonntag um 20 Uhr. (82) Unsere Großmutter fährt morgen zur Kur. Wir werden sie bbis Weihnachten [nicht mehr] sehen. (83) Er hatte sie s seit mehreren Jahren [nicht mehr] gesehen. (Johnson, S. 11) (84) Alan war betrübt über den Abschied von den großen Brüdern, die er [nun] zzwei lange Monate [nicht] sehen würde. (nach Benary-Isbert, S. 46) (85) Ich sehe meine Eltern w wöchentlich/ jjede Woche/ aalle zwei Wochen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit sehen 5 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt: (86) DDie beiden Freunde haben ssich/ eeinander viele Jahre [nicht] gesehen. (87) Ich habe mit meinem Bruder verabredet, dass wir uuns am Sonntag bei unseren Eltern sehen. - sehen 5 wird auch in dem Ausdruck verwendet jemanden bei sich (zu Gast) sehen i.S.v. ‘jemanden in seiner Wohnung als Gast empfangen’. - sehen 5 wird auch in Grußformeln verwendet: (88) Ich freue mich/ Wir freuen uns, Sie zu sehen! [zur Begrüßung] und (89) [ugs] Wir sehen uns! / Man sieht sich! [zum Abschied] . SBP sehen 6 nach NomE PräpE BED sich um jemanden/ etwas kümmern; schauen nach. (90) Ich komme gleich wieder, ich muss [mal] [schnell] nach der Heizung sehen. BELR NomE: derjenige, der sich um etwas kümmert: Person (91) E Eine junge Schwester sieht nach dem sterbenden Bauern. (Strittmatter, S. 71) PräpE: nach +D: dasjenige, um das sich jemand kümmert: Konkretum (92) Kurz vor Morgengrauen war Menley aufgestanden, um nach dem Baby zu sehen. (MM, 27./ 28.5.95, S. 63) (93) Karl Krüger sieht n nach dem Vieh im Stall. (nach Strittmatter, S. 340) (94) Wer sieht nnach eurem Haus, euren Blumen und eurer Katze, wenn ihr verreist seid? (95) Sieh [bitte mal] nnach dem Kuchen im Ofen, er ist vielleicht schon fertig gebacken! PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (96) [Wie oft] wird nach dem Patienten gesehen? sehen 655 SBP sehen 7 NomE AdvE BED seine Augen, seinen Blick irgendwohin richten; blicken, schauen, [ugs] gucken. (97) Er sieht aus dem Fenster. BELR NomE: dasjenige, das den Blick irgendwohin richtet: Person/ Tier (98) KKomtess Silvia sah auf ihren Teller. (Bolten, S. 4) (99) Der Hund hörte die Stimme seines Herrn und sah zur Tür. AdvE: Ort AdvG/ auf +A/ in +A/ ...: Zielort aus +D: Ausgangsort (von +D) zu +D/ bis-Gruppe: (Ausgangsort) Zielort AdvG/ nach +D/ +AdvG/ in Richtung/ ...: Richtung (100) Er sah aauf die Uhr, es war kurz vor eins. (Pinkwart, S. 36) (101) „Mr. Webster? “ rief ich laut und sah iin den Garten. (Cotton, S. 50) (102) [Hier] kann man bbis zum Meer sehen. (103) „Wer hat seine Hausaufgaben nicht gemacht? “ fragte der Lehrer und sah vvon einem Schüler zum anderen. (104) Ihr müsst nnach Süden/ ssüdwärts sehen, dann seht ihr die Berge! (105) Paul ging einige Schritte weiter und sah üüber die Schulter nach ihnen. (106) Es war den Gehrendorfern verboten, [mit einem Fernrohr] iin Richtung Westen zu sehen. (nach WP, 4.5.90, S. 4) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (107) Es wird [beim Überqueren der Straße] [zuerst] nach links gesehen, [dann] nach rechts! ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn sehen 7 im Imperativ verwendet wird: (108) SSieh [mal]! Es schneit. (109) S Sieh [mal]! Dort geht dein Lehrer. - Pertinenzdativ ist möglich: (110) Emma sieht [iihm] über die Schulter. (Strittmatter, S. 12) SBP sehen 8 NomE VerbE BED festzustellen versuchen oder prüfen, ob oder wie etwas getan werden kann . (111) Ich will [mal] sehen, was ich für Sie tun kann. BELR NomE: derjenige, der etwas festzustellen versucht: Person/ Institution (112) WWir werden sehen, ob und wann wir zu euch kommen können. (113) D Das Arbeitsamt in Mannheim will [demnächst] sehen, wie die Arbeitslosenzahlen in der Stadt gesenkt werden können. VerbE: ob-Frag/ w-Frag: dasjenige, das festzustellen versucht wird: Handlung ob-Frag : (114) Ehe wir mit den Arbeiten beginnen, müssen wir [erst] sehen, o ob das Projekt überhaupt realisiert werden kann. w-Frag : (115) Es gibt viele Schwierigkeiten. Man muss sehen, w wie man diese Probleme lösen kann. PASSK kein Passiv möglich ANM - sehen 8 wird meist in Verbindung mit einem Modalverb [wollen, müssen] oder mit werden verwendet: s. (111), (112), (113), (114) und (115). W.BED sehen 9 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +D; PräpSE mit obl. Korrelat darin jemand [Person/ Institution] hält jemanden/ etwas [Abstraktum] für jemanden/ etwas [Abstraktum] (116) Viele Italienerinnen sehen in Raoul Bova den Nachfolger von Marcello Mastroianni. (iwz, 28/ 99, S. 3) (117) Sehen Sie [bitte] in Oskar keinen ausgemachten Feind des Einzelhandels. (Grass, S. 288) (118) Die Politiker sehen im Rechtsradikalismus eine große Gefahr für die Demokratie. (119) Die Schulverwaltung sieht in dem US-Angebot eine Möglichkeit, die Lehrerarbeitslosigkeit in Deutschland abzubauen. (nach MM, 3.10.86, S. 43) dass-S : (120) Kurt Frey hat Recht, wenn er die Not der Studenten darin sieht, dass sie keine Muße haben. (Heimpel, S. 78) Inf+ : (121) 60 Prozent aller Jugendlichen sehen den Sinn des Lebens darin, eine Familie zu gründen und das Leben zu genießen. (nach Bild, 8.4.67, S. 2) w-Frag : (122) Der Minister sah darin, wie seine Anweisungen befolgt wurden, einen Boykott seiner Reformen. sehen 10 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] betrachtet oder interpretiert jemanden/ etwas [abstraktes Objekt] als einen solchen/ ein solches [abstrak. Objekt/ Handlung]; ansehen, auffassen (123) Der angesehene Paul-Ehrlich-Preis geht an den US- Forscher Robert Gallo, der sich als Entdecker des Aids-Virus sieht. (BerlZ, 17.3.99, S. II) (124) Weinberger sieht die neuen sowjetischen Abrüstungsvorschläge als indirekten Versuch, das Raketensystem SDI zu beseitigen. (nach Zeit, 27.6.86, S. 3) (125) Die Christlich Soziale Union sieht die Agrarpolitik als wesentlichen Bestandteil der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. (CSU, Progr., S. 44) (126) Der Politiker sieht diesen Zeitungsbericht als Verletzung seiner Privatsphäre. sehen 11 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A j emand stellt sich jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] als einen solchen/ ein solches vor (127) Die Eltern sahen ihren kleinen Sohn als zukünftigen großen Wissenschaftler. (128) Er sieht sich [in seinen Träumen] als Lottogewinner und reichen Mann. (129) Er sah sein Pferd als Sieger im nächsten Rennen. (130) Der Schriftsteller sieht [im Geiste] seinen neuen Roman als großen Erfolg. - Gelegentlich wird die PrädE in Form einer elliptischen als-Gruppe realisiert, die aus einer AdjG/ AdvG/ Part. II/ PräpG [in +D/ ...] besteht und auf ein bestimmtes Attribut der AkkE Bezug nimmt: (131) Er sah sich [in ferner Zukunft] rreich, b berühmt und von allen geehrt. (132) Wir dachten, du wärst von Mannheim weggezogen. Wir haben dich iin München gesehen. (133) Du bist sehr unvorsichtig über die Straße gegangen. Ich habe dich [schon] uunter einem Auto gesehen. sehen 12 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG jemand erlebt jemanden so (134) Unser Nachbar ist Alkoholiker, man sieht ihn [selten] nüchtern. (135) Die Schüler hatten ihren Lehrer [noch nie] so ärgerlich gesehen [wie bei diesem Streich]. (136) So lustig hat man den dicken Serno [früher] [nur] gesehen, wenn er drei Mastkühe gut verkauft hat. (Strittmatter, S. 324) sehen 656 sehen 13 auf NomE PräpE; Präp: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] achtet auf etwas [abstr. Objekt: meist als Eigenschaft]; schauen auf, Wert legen auf (137) Frau Müller sieht [beim Einkaufen] auf Qualität. (138) Der Klassenlehrer unserer Kinder sieht [sehr] auf Pünktlichkeit, Ordnung und Disziplin. (139) Das Gesundheitswesen ist zu einem Selbstbedienungsladen geworden, in dem jeder nur auf seinen Vorteil sieht und keiner an die Kosten denkt. (nach Zeit, 19.7.85, S. 9) dass-S : (140) [In unserer Familie] wird [sehr] darauf gesehen, dass zum Abendessen alle zu Hause sind. Inf+ : (141) Die politische Führung muss darauf sehen, diese Kräfte schärfer unter Kontrolle zu bringen. (nach Zeit, 7.2.86, S. 1) w-Frag: (142) Sie ist eine sparsame Hausfrau und sieht darauf, wo sie billig einkaufen kann. sehen 14 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ nach +D/ ... etwas [konkr. Objekt: meist Fenster, Raum mit Fenster] ist auf der Seite gelegen, die irgendwohin gerichtet ist (143) Alle Fenster unserer Wohnung sehen nach Süden. (144) Das Schlafzimmer sah auf den Hof des vierstöckigen Mietshauses. (nach Grass, S. 34) sehen 15 NomE VerbE; VerbE: Infjemand sieht voraus oder stellt sich vor, dass etwas [Sachverhalt/ Handlung] geschehen wird Inf-: (145) Wenn das so weitergeht, sehe ich mich morgen krank werden. (146) Er schloss die Augen und sah sich im Winter in den sonnigen Süden fliegen. (147) Die Mutter war sehr ängstlich und hat [ständig] ihre Kinder unter einem Auto liegen sehen. (148) Es wundert mich nicht, dass du mit deiner Arbeit nicht rechtzeitig fertig geworden bist. Ich habe das kommen sehen. - Die Infenthält immer eine NG im A als Subjekt des abhängigen Verbs: s. (145), (146), (147) und (148). - sehen 15 wird im Perfekt und Plusquamperfekt in der Form des Infinitivs realisiert. Die VerbE steht vor der Infinitivform von sehen 15 : (149) Die Prüfung ist gut verlaufen. Ich h hatte mich schon durchfallen ssehen .; s. auch (147) und (148). Gelegentlich wird [ugs] das Part. II realisiert: (150) Wir hhaben das kommen ggesehen. sehen 16 NomE VerbE; VerbE: ob-Frag/ w-Frag jemand prüft mit eigenen Augen, wie etwas [Sachverhalt] beschaffen ist; nachsehen, nachschauen, schauen ob-Frag : (151) Ich möchte mir mal Tinas Auto anschauen und sehen, ob es Öl verliert. (MM, 6.6.95, S. 27) w-Frag : (152) Es hat geklingelt. Sieh [doch mal], wer da ist! sehen 17 NomE VerbE; VerbE: dass-S/ w-Frag jemand [Person/ Institution] bemüht sich, etwas [Handlung] zu tun oder zu erreichen; zusehen, zuschauen, schauen dass-S : (153) [Dann] will ich [mal] sehen, dass ich eine strahlende Braut aus Ihnen mache. (Stephan, S. 28) w-Frag : (154) Sie hat einen großen Kummer erlebt, aber sie muss [allein] sehen, wie sie damit fertig wird. PHRAS Idiom: etwas (nicht) gern sehen: etwas (nicht) gern haben, (nicht) mögen; etwas ist irgendwo (nicht) gern gesehen: etwas ist irgendwo (nicht) erwünscht; jemand ist irgendwo gern gesehen: jemand ist irgendwo ein willkommener Gast; jemand hat sich bei jemandem (lange) nicht mehr sehen lassen: jemand hat jemanden (lange) nicht mehr aufgesucht; jemand kann sich mit etwas (nicht) sehen lassen: jemand kann sich mit etwas (nicht) in der Öffentlichkeit zeigen; [ugs] jemanden am liebsten von hinten sehen: jemanden nicht mögen; [ugs] immer nur sich (selbst) sehen: immer nur an sich denken, egoistisch sein; [ugs] jemanden nicht mehr sehen können: jemanden nicht mehr leiden, ausstehen können; [ugs] etwas nicht mehr sehen können: etwas satt haben, nicht mehr mögen; [ugs] von jemandem/ etwas ist nichts mehr zu sehen: jemand/ etwas ist weg, verschwunden; jemandem/ etwas ähnlich sehen: jemandem/ etwas ähneln; [ugs] kaum/ nicht aus den Augen sehen können: benommen sein vor Müdigkeit; etwas sieht jemandem aus den Augen: etwas ist an jemandes Blick, Gesichtsausdruck abzulesen; etwas ins Auge sehen: etwas Unangenehmem gelassen entgegensehen/ etwas realistisch sehen; jemandem nicht/ keinem in die Augen sehen können: ein schlechtes Gewissen haben; [ugs] alles durch eine rosa(rote) Brille sehen: etwas schönfärben/ Optimist sein; etwas nicht so eng sehen: einer Sache gegenüber tolerant, großzügig sein; etwas in den schwärzesten Farben sehen: etwas sehr pessimistisch einschätzen; jemandem auf die Finger sehen: jemanden genau kontrollieren, kritisch beobachten; [ugs] Gespenster sehen: sich unbegründete Sorgen machen, eine Gefahr sehen, die nicht besteht; alles grau in grau sehen: alles pessimistisch beurteilen; etwas in rosigem/ rosigsten Licht sehen: etwas sehr positiv beurteilen, Optimist sein; etwas in einem schiefen Licht sehen: etwas falsch und zu ungünstig einschätzen; (nicht) auf den Pfennig sehen: (nicht) sehr sparsam sein; nach dem Rechten sehen: kontrollieren, ob alles in Ordnung ist; rot sehen: wütend sein/ werden; schwarz sehen: nicht glauben, dass eine Angelegenheit gelingt; alles schwarz sehen: Pessimist sein; [ugs] Sterne sehen: vor Schmerz benommen sein; [ugs] den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen: das Wichtigste, nahe Liegende vor unwichtigen Einzelheiten übersehen - Sieh (mal)/ Sehen Sie, ...: [als Aufforderung, einer folgenden Darstellung, Erklärung o.Ä. aufmerksam zuzuhören bzw. dafür Verständnis aufzubringen]; Wie ich sehe/ Wie man sieht ...: Offensichtlich ...; [ugs] Na sein 657 siehst du! : [als Ausdruck der Befriedigung] Na also, es geht doch.; [ugs] Siehst du (wohl)! : [als Ausdruck der Genugtuung] Ich hatte doch Recht.; Sieh(e) da! : [als Ausruf der Überraschung]; [ugs] Da sieht man's wieder! : [als Ausruf der Bestätigung, Genugtuung]; Wir werden ja/ schon sehen/ Wir wollen sehen/ Mal sehen! : [als Aufforderung, ein ungewisses Ergebnis abzuwarten] Warten wir ab, die Zeit wird es zeigen.; [ugs] Man muss sehen, wo man bleibt! : Man muss die Vorteile, die sich bieten, auch nutzen.; Das will ich nicht gesehen haben! : [als Ausdruck der Ablehnung] Diese Handlung missbillige ich.; [ugs] Hat man so etwas schon gesehen! : [als Ausruf des Erstaunens, Unwillens]; [ugs] Den möchte ich sehen, der das schafft! : [als Ausdruck des Zweifels an einem positiven Ergebnis] Das kann doch niemand schaffen.; [ugs] Das möchte ich doch einmal sehen! : Das ist unmöglich.; [ugs] Das sieht dir/ ihm/ ... ähnlich! : Das ist nicht anders von dir/ ihm/ ... zu erwarten.; Sehe ich recht? : [als Ausruf des Erstaunens, der Überraschung]; [ugs] Man darf das alles nicht so verbissen sehen! : [als Ausdruck der Beschwichtigung] Man darf das nicht so genau nehmen, sich nicht darüber aufregen. G.ANM - sehen kann im Imperativ und ohne PräpG als Verweis auf eine bestimmte Stelle in einem Text i.S.v. ‘irgendwo nachsehen’ verwendet werden [Abkürzung: s.]: (155) Siehe auch S. 124! (156) s. § 14. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb sehen, sich. VERBF ansehen; ansehen, (sich); aussehen; aussehen, es; fernsehen 'sein ist war - ist gewesen sein 1 in der Realität existieren sein 2 etwas vertreten sein 3 für/ gegen etwas befürworten/ ablehnen sein 4 von von jemandem geschaffen sein sein 5 sich irgendwo befinden sein 6 irgendwo irgendwann stattfinden sein 7 sich in einem solchen befinden sein 8 einen solchen darstellen sein 9 jemandem gehören sein 10 aus aus etwas bestehen sein 11 bei etwas gerade tun sein 12 an/ bei sich in einem Arbeitsverhältnis zu etwas befinden sein 13 sich irgendwohin begeben haben sein 14 von irgendwoher stammen sein 15 etwas ergeben sein 16 so lauten sein 17 nach ein Verlangen nach etwas haben sein 18 sich so fühlen SBP sein 1 NomE BED [geh] in der Realität existieren. (1) Was [nicht] ist, kann noch werden. BELR NNomE: dasjenige, das existiert: keine Restr. (2) Der berühmte Satz von Descartes lautet auf deutsch: ich denke, also bin iich. (3) Die Theologie behauptet: GGott ist. (4) Mich interessiert nicht, was geschieht, wenn iich [nicht mehr] bin. (5) Die Frage ist, ob [heute] n noch Chancen sind und w welche. (nach Jaspers, S. 199) (6) Nach der Bombennacht in Dresden existiert nichts mehr von all dem, wwas war. (nach Zeit, 22.2.85, S. 53) PASSK kein Passiv möglich WORTB das Sein ANM - sein 1 wird auch in den Ausdrücken und Konstruktionen verwendet: [ugs] Es ist kein Grund zum Klagen/ zur Aufregung/ ... i.S.v. ‘ein Grund zum Klagen/ zur Aufregung/ ... existiert nicht’; Ist (irgend) was? i.S.v. ‘existiert etwas Besonderes bzw. Beunruhigendes’; Es war einmal ein(e) ... i.S.v. ‘Einmal existierte ein(e) ...’ [als Eingangsformel bei Märchen]; Wenn ... nicht wäre, (dann) würde ...: (7) Wenn meine Kinder, m mein Hund und mein Garten nicht wären, würde ich nicht mehr leben wollen. - sein 1 wird meist in philosophischen oder theologischen Texten verwendet. SBP sein 2 NomE GenE BED [geh] etwas vertreten. (8) Da bin ich anderer Meinung. BELR NomE: derjenige, der etwas vertritt: Person/ Institution (9) W Wir sind der Meinung, dass wir recht haben und nicht ihr. (10) D Das Ministerium ist der Überzeugung, dass noch viel getan werden muss. GenE: dasjenige, das vertreten wird: abstr. Objekt [persönliche Einstellung] (11) Da muss ich Ihnen zustimmen, ich bin dder gleichen Ansicht. (12) Herr Meyer war dder Auffassung, dass alle Missverständnisse beseitigt seien. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NG im G der GenE wird meist erweitert, entweder durch eine attributive AdjG bzw. PG: (13) Ich bin ähnlicher/ dderselben/ a anderer/ vverschiedener Meinung. ; s. auch (8) und (11); durch einen attributiven dass-S: s. (9), (10) und (12); oder durch eine wie-Gruppe: (14) Ich bin der Meinung wwie Herr Meyer. SBP sein 3 für/ gegen NomE PräpE BED etwas befürworten/ ablehnen. (15) Ich bin gegen diesen Plan. BELR NomE: derjenige, der etwas befürwortet/ ablehnt: Person/ Institution (16) Wir möchten das Jubiläum bescheiden feiern, w wir waren [schon immer] gegen große Partys. (17) D Die Regierung ist für eine baldige Steuersenkung. PräpE: für +A: dasjenige, das jemand befürwortet: keine Restr. gegen +A: dasjenige, das jemand ablehnt: keine Restr. SE mit obl. Korrelat dafür/ dagegen: Sachverhalt (18) Wir müssen uns eine neue Wohnung suchen, unser Vermieter ist ggegen Kinder, Haustiere und Rauchen. (19) sein 658 Die meisten Menschen sind ffür Frieden, Freiheit und Demokratie, auch wenn es sie in ihren Ländern noch nicht gibt. (20) Seid Ihr ffür oder gegen einen Betriebsausflug? dass-S : (21) Wer ist d dafür, d dass in diesem Zimmer nicht geraucht wird? (22) Unser Chef ist ddagegen gewesen, ddass wir in diesem Jahr keine Weihnachtsfeier machen wollten. Inf+ : (23) Ich bin ddafür, ddie Entscheidung über die Gewinnverteilung zu vertagen. (24) Du warst [strikt] ddagegen, w weitere Teilnehmer im Seminar zuzulassen. ANM - sein 3 für/ gegen wird häufig in Sitzungen von Gremien verwendet, um das Verhalten in Abstimmungen zu steuern: (25) Wer für diesen Antrag ist, hebe die grüne Stimmkarte hoch, wer dagegen ist, zeige die rote Karte. PASSK kein Passiv möglich SBP sein 4 von NomE PräpE BED von jemandem geschaffen oder hergestellt sein. (26) Das Buch ist von Thomas Mann. BELR NomE: dasjenige, das geschaffen ist: Artefakt/ geistiges Produkt (27) DDas Drama „EEgmont“ ist [nicht] von Schiller, sondern von Goethe. Von Schiller sind [auch] „DDie Räuber“. (28) D Die Opern „A Aida“ und „L La Traviata“ sind von Verdi. (29) Von welcher Firma ist d der Computer? PräpE: von +D: derjenige, der etwas geschaffen hat: Person [meist als Künstler, Schriftsteller]/ Institution [Firma] (30) VVon welchem Maler ist das Gemälde „Der Mann mit dem Goldhelm“? (31) Ich weiß nicht genau, v von wem die Ballade „Die Lorelei“ ist. Ich glaube, sie ist v von Heinrich Heine. (32) Der Brief ist vvon meiner Mutter, sie schreibt mir oft. (33) Mein alter Staubsauger war v von AEG, der neue ist vvon Siemens. PASSK kein Passiv möglich SBP sein 5 NomE AdvE BED sich irgendwo befinden. (34) Er ist [zurzeit] in Paris. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwo befindet: Konkretum (35) NNader war [schon öfter] in Schweden, um sich über die schwedischen Verbraucher zu informieren. (nach Zeit, 5.12.86, S. 22) (36) „Können Sie mir bitte sagen, wo ddas Finanzamt ist? “ - „Ja, ees ist in der Berliner Straße.“ (37) D Die Hühner waren im Garten und haben die Beete verwüstet. (38) „Wo sind hier B Buchen uund Eichen? “ - „SSolche Bäume sind im Stadtpark.“ (39) „Weißt du, wo mmein SSchal und meine Handschuhe sind? “ - „Ich glaube, ssie sind in der untersten Schublade der Kommode.“ (40) Ist [noch] MMilch im Kühlschrank? AdvE: Ort auf +D/ ...: Ortspunkt in +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung] (41) Ich habe meine Tasche vergessen, sie ist [noch] iim Auto. (42) „Hast du die Schachtel gefunden? “ - „Ja, sie ist auf dem Schrank gewesen.“ (43) „Kann ich den Direktor sprechen? “ - „Nein, er ist iin einer Besprechung.“ (44) Ich habe heute Zeit, die Kinder sind [vormittags] iim Kindergarten und in der Schule, und [nachmittags] werden sie bei den Großeltern sein. (45) Wir sind [gestern] bbei einer Demonstration für den Frieden gewesen. PASSK kein Passiv möglich SBP sein 6 NomE AdvE1 v AdvE2 BED irgendwo irgendwann stattfinden oder sich ereignen. (46) Die Sitzung ist erst übermorgen. BELR NomE: dasjenige, das stattfindet: Ereignis [häufig Veranstaltung] (47) Wann und wo war ddas letzte Schiffsunglück? (48) D Die Wahl des Betriebsrats ist in vierzehn Tagen. (49) [Heute] ist d der Sonnenaufgang in unserer Region um 7 Uhr. (50) In der Türkei war im vorigen Jahr e ein schreckliches Erdbeben. AdvE1: Ort auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (51) Die Versammlung ist um 10 Uhr i im großen Sitzungssaal. (52) Das Feuerwerk war aauf dem Berg, damit man es in der ganzen Stadt sehen konnte. (53) Ist die Geburtstagsparty bbei euch oder in einer Gaststätte? AdvE2: Zeit AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Zeitpunkt von +D bis-Gruppe: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall (54) Meine Prüfung ist m morgen um 10 Uhr. (55) Das Konzert war aam Donnerstag. (56) Die heftigen Stürme sind [meist] i im Frühjahr und im Herbst. (57) Die nächste Jahrestagung ist v vom 11. bis 13. März 2003. (58) Die Arbeitsbesprechung ist a alle zwei Wochen, und zwar [immer] ddonnerstags. PASSK kein Passiv möglich ANM - sein 6 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. SBP sein 7 NomE PrädE BED sich in einem solchen befinden oder eine solche haben. (59) Er ist [schon mehrere Wochen] krank. BELR NomE: dasjenige, das sich in einem solchen befindet: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (60) FFrancisco ist [nicht] breit und stark, und ddie Bäuerin ist [nicht] groß und schlank. (Zeit, 25.7.86, S. 36) (61) UUnser Hund und unsere Katze sind sehr friedlich, sie kommen gut miteinander aus. (62) Ich glaube, ddie Berge in den Alpen sind höher als die in den Pyrenäen. (63) Ich habe meinen Wintermantel verschenkt, eer war alt und unmodern und passte mir nicht mehr. (64) G Großmutters Augen sind so schwach, dass sie kaum noch sehen kann. (65) Du solltest dir diesen Film nicht ansehen, e er ist schlecht. (66) AArbeitslosigkeit und Geldmangel sind schlimm. (67) „Kommst du heute Abend mit? “ - „Nein, ich kann leider nicht.“ - „D Das ist [ja] schade! “ (68) Ist ddas Produkt gut, so ist sseine Durchsetzung im Bundesgebiet wahrscheinlich. (nach MM, 28.1.87, S. 5) (69) DDein Benehmen und ddeine Ausdruckweise sind schlecht, das musst du ändern! (70) D Die Versammlung war langweilig, wir haben nichts Neues erfahren. sein 659 dass-S : (71) E Es ist ä ärgerlich, ddass wir immer auf dich warten müssen. Inf+ : (72) Unsinnig ist (ees), aalle das Gleiche machen zu lassen. (73) [Mir] ist (e es) zu anstrengend, iimmer wieder dasselbe fragen zu müssen. Inf- : (74) I Immer denselben Vortrag halten, ist [auf die Dauer] langweilig. ob-Frag : (75) Fraglich ist (ees), oob morgen alle Gäste kommen können. w-Frag : (76) E Es ist [mir] [nicht] bekannt, wwann die nächste Sitzung stattfindet. Hpts : (77) Es ist [jetzt] sicher, die beiden Sparkassen werden im nächsten Jahr zusammengelegt. PrädE: AdjG/ AdvG/ als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit AdjG/ mit AdvG/ mit Part. II/ mit NG im N/ mit PräpG/ mit NS: dasjenige, das prädiziert wird: Zustand/ Eigenschaft (78) Kerstin ist hhübsch, intelligent und sehr fleißig. (79) Unser neues Auto ist r rot, geräumig und schnell. (80) Diese Geschichte ist w wahr und sehr komisch. (81) Täglich Gymnastik machen, ist ggesund. (82) Ihr müsst euch mit der Entscheidung abfinden. Die Lage ist s so und [nicht] aanders. (83) Die Stimmung war, aals h hätte es eben Streit gegeben. (84) Die Fans beim Pop-Konzert waren w wie toll. (85) Das Wetter wird [morgen] wwie heute sein. (86) Das Resultat der Klausur war wwie erwartet. (87) Maria kann ihre Herkunft nicht verleugnen. Sie ist [in allem] wwie iihre Mutter. (88) Die Bilanz der Firma sollte wwie im letzten Jahr sein. (89) Das Spiel der Mannschaft ist, wwie wenn keiner Verantwortung übernehmen will. PASSK kein Passiv möglich ANM - Nach der amtlichen Rechtschreibung werden alle Verbindungen von sein +AdvG getrennt geschrieben. Einige dieser Verbindungen werden in diesem Wörterbuch als Mehrwortlemmata behandelt, z.B. an sein, auf sein, aus sein, zu sein. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (74) und (81). - Die PrädE wird selten in Form einer als- oder wie- Gruppe realisiert. SBP sein 8 NomE PrädE BED einen solchen/ ein solches darstellen oder als ein solcher/ solches fungieren. (90) Mein Vater war Arzt. BELR NomE: dasjenige, das ein solches darstellt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (91) DDer bayrische König hieß [1848] Maximilian II. und war der Sohn von Ludwig I. (92) BBerlin ist [wieder] die Hauptstadt Deutschlands. (93) DDer Mont Blanc ist [mit 4.807 m] der höchste Berg Europas. (94) ZZucker, Mehl und Reis sind wichtige Lebensmittel. (95) LLiebe, Hass, Furcht und Neid sind starke Gefühle. (96) DDein Rat und deine Mitarbeit sind [uns] eine große Hilfe gewesen. (97) DDie baldige Lösung dieser Probleme ist eine dringende Notwendigkeit. (98) D Der Sonnenaufgang am Meer war ein großes Erlebnis. dass-S : (99) Eine Schande ist (e es), ddass euch niemand geholfen hat. (100) DDass du mit der Arbeit nicht rechtzeitig fertig geworden bist, ist deine Sache. Mich geht das nichts an. Inf+: (101) EEs ist meine Pflicht [als Arzt], LLeben zu erhalten! (Zeit, 26.9.86, S. 97) (102) F Für Getränke bei der Party zu sorgen, ist eure Aufgabe. Inf- : (103) D Das Dach erneuern, ist eine kostspielige Angelegenheit. ob-Frag : (104) EEs ist [nur] eine Frage der Zeiteinteilung, oob ihr euch gründlich auf die Prüfungen vorbereiten könnt. w-Frag : (105) EEs ist [nicht] unsere Angelegenheit, wwie das Problem gelöst wird. Hpts [o. Korrelat] : (106) Wir haben einen neuen Computer bekommen. Das Problem ist, k keiner kann ihn bedienen. PrädE: NG im N: dasjenige, welches von etwas dargestellt wird: keine Restr. (107) Bucerius war [immer] e ein mutiger Mann. (nach Zeit, 16.5.86, S. 3) (108) Siemens, BASF und VW sind ggroße deutsche Firmen. (109) Katzen und Hunde sind HHaustiere. (110) Der Amazonas ist der ggrößte Fluss Südamerikas. (111) Eisen, Kupfer und Blei sind M Metalle. (112) „Faust“ ist ein Drama, „Wilhelm Meister“ e ein Roman und „Aida“ eeine Oper. (113) Das war eein ausgezeichneter V Vorschlag. (114) Die Verwirklichung eures Plans ist e eine große Aktion und gute T Tat gewesen. (115) Die Premiere der Oper „Tosca“ war ein festliches Ereignis. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (103). - Wenn die PrädE mit einer NG im N mit bestimmtem Artikel belegt wird, bezeichnet der Satz eine Identifikation: (116) Goethes „Faust“ ist ddas bedeutendste deutsche Drama. ; s. auch (91), (92), (93) und (110). Wird die PrädE mit einer NG im N ohne oder mit unbestimmtem Artikel belegt, bezeichnet der Satz eine Einordnungsrelation: (117) Kühe, Schweine und Hühner sind Nutztiere. ; s. auch (94), (95), (96), (97), (98), (107), (108), (109), (111), (112), (113), (114) und (115). - Wenn die PrädE mit einer Personenbezeichnung belegt ist, dann handelt es sich häufig um eine Berufsbezeichnung oder um eine Bezeichnung für Menschen, die bestimmte Tätigkeiten häufig oder regelmäßig ausführen. In diesem Fall steht die PrädE meist in Form einer NG im N ohne Artikel: (118) Er/ Sie ist Student(in)/ L Lehrer(in)/ A Apotheker(in)/ S Sportler(in)/ R Raucher(in)/ B Bergsteiger(in). ; s. auch (90). W.BED sein 9 NomE DatE [ugs] etwas [konkr. Objekt] gehört jemandem (119) Wem ist das Fahrrad auf dem Hof? (120) Das Auto ist [nicht] mir, es ist meinem Vater, ich habe es nur geliehen. sein 10 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D etwas [konkr. Objekt] besteht aus etwas [Substanz [als Material]], ist aus etwas hergestellt (121) Die Kette ist aus Gold. (122) „Woraus ist deine Bluse? “ - „Sie ist aus reiner Seide.“ (123) Dieser Schrank ist [nicht] aus Holz, er ist aus Kunststoff. sein 660 sein 11 bei NomE PräpE; PräpE: bei +D [häufig subst. Inf.] jemand tut gerade etwas [Handlung] (124) Würden Sie bitte später anrufen, wir sind [gerade] beim Essen. (125) Es tut mir Leid, ich kann meinen Mann nicht stören, er ist bei der Arbeit. (126) Der Chef ist beim Telefonieren. - Statt der PräpG [bei +D] wird regional die PräpG [an +D] verwendet: (127) Lass mich bitte in Ruhe, ich bin a am Nachdenken. sein 12 an/ bei NomE PräpE; PräpE: an +D/ bei +D [ugs] jemand befindet sich in einem Arbeits-, Dienst-, Mitgliedsverhältnis o.Ä. zu etwas [Institution/ [indirekt Person]] (128) „Wo arbeitet Ihr Vater? “ - „Er ist bei Siemens.“ (129) Der Torwart Kahn vom Karlsruher SC hat gewechselt und ist [jetzt] bei Bayern München. (130) Bist du bei den „Grünen? “ - „Nein, ich bin [aber] bei der Gewerkschaft.“ (131) Meine Mutter ist an der Universität. - Statt mit der PräpE kann mit einer statischen PräpG [in +D] auf die Institution Bezug genommen werden, zu der sich jemand in einem bestimmten Verhältnis befindet: (132) Mein Vater ist iin einem Fußballverein/ i in keiner Partei. - Einige Beispiele könnten auch als Ellipsen einer Konstruktion mit dem Hilfsverb sein und einem getilgten Hauptverb im Part. II interpretiert werden, wobei der Satzbauplan vom Hauptverb bestimmt wird: (133) Mein Vater iist beim Finanzamt (a angestellt). sein 13 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... [ugs] jemand hat sich irgendwohin begeben (134) „Wo sind deine Eltern? “ - „Sie sind ins Kino.“ (135) „Ich habe dich gesucht, wo warst du? “ - „Ich war [erst] zum Bäcker, [dann] zum Markt und [dann] zum Bahnhof, um Fahrkarten zu kaufen.“ (136) Mein Freund war [sehr oft] [mit mir] nach Nathal und wieder zurück. (nach Bernhard, Neffe, S. 143) - Die Beispiele könnten auch als Ellipsen einer Konstruktion mit dem Hilfsverb sein und einem getilgten Hauptverb im Part. II interpretiert werden, wobei der Satzbauplan vom Hauptverb bestimmt wird: (137) Meine Eltern s sind ins Theater (ggegangen). (138) Er iist nach Berlin (g gefahren). (139) Die Kinder ssind durch den Wald (g gelaufen), weil der Weg kürzer ist. sein 14 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ von +D jemand/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] stammt oder kommt von irgendwoher (140) Mein Vater ist von der Küste, er ist aus Rostock. (141) Die Pianistin spielte schon als kleines Kind Klavier, sie ist aus einer musikalischen Familie. (142) Probier mal diesen Wein, er ist aus Spanien. (143) „Woher kommen diese schönen Teppiche? “ - „Einer stammt aus dem Iran, der andere ist aus China.“ (144) Das Geschenk muss ich behalten, auch wenn es mir nicht gefällt, es ist von meiner Großmutter. (145) Dieses Volkslied ist aus Italien. sein 15 NomE PrädE; NomE: NG im N [mit Zahlwort]/ Zahlwort; PrädE: NG im N [mit Zahlwort]/ Zahlwort ein solches [Mengen von konkr. Objekten oder abstr. Objekten/ Werte] ergibt auf Grund einer Rechenoperation etwas [Menge/ Wert [als Resultat]]; machen (146) Vier plus vier ist acht. (147) 15 minus fünf ist 10, geteilt durch 2 ist [gleich] 5. (148) Drei Arbeitsstunden zu je 30,- Euro sind 90,- Euro [ohne Mehrwertsteuer]. - Mit der NomE wird immer auf mindestens zwei Mengen bzw. zwei Werte Bezug genommen. - Wenn NomE und PrädE nur durch Zahlwörter realisiert sind, steht sein 15 meist im Singular: s. (146) und (147). Wenn die NomE durch eine NG im N belegt ist, steht das Verb meist im Plural: (149) Vier Centstücke und drei Euromünzen s sind sieben Münzen. - In Rechenaufgaben wird die Verbform durch das Gleichheitszeichen [=] dargestellt. sein 16 NomE PrädE; PrädE: NG im N/ Zeichengruppe etwas [abstr. Objekt: häufig geistiges Produkt: Titel o.Ä.] lautet so [sprachlicher Ausdruck] (150) Mein Name sei Gantenbein. (Romantitel von Max Frisch) (151) Sein Motto war: leben und leben lassen. (152) Der Titel des berühmten Romans von Margret Mitchell ist „Vom Winde verweht“. (153) Der Werbespruch einer bekannten Brauerei ist „nicht immer, aber immer öfter“. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. sein 17 nach DatE PräpE; PräpE: nach +D [ugs] jemand hat ein Verlangen nach etwas [konkr. Objekt: meist Nahrungs-, Genussmittel/ Sachverhalt/ Handlung] (154) „Mir ist [jetzt] nach Kaffee und einem Stück Torte, und dir? “ - „Mir ist [mehr] nach einer guten Zigarre.“ (155) [Nach dem Stress der letzten Wochen] ist uns nach Urlaub und Entspannung. (156) Mir war [heute] [nicht] nach Joggen. sein 18 DatE PrädE; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit PräpG/ mit NS jemand [Person/ Institution/ selten Tier] fühlt sich so (157) Mir war [nach dem Festessen] ganz übel. (158) Ich muss mich hinlegen; mir ist schlecht. (159) Mir ist, als hätte ich ein Geräusch gehört. (160) Wir wurden sehr freundlich aufgenommen. Uns war wie zu Hause. (161) Ihr war [in dem schaukelnden Boot], wie wenn ihr gleich schlecht wird. (162) Es war mir [einfach] zu warm und ich habe mein Jackett ausgezogen. - Wenn die PrädE mit übel/ schlecht/ warm/ kalt o.Ä. belegt ist, kann ein fakultatives es hinzugefügt werden : (163) Mir ist (ees) übel/ Schlecht/ warm/ kalt. PHRAS FVG : etwas ist außer Betrieb: etwas wird nicht betrieben; etwas ist außer Gebrauch: etwas wird nicht gebraucht, benutzt; außer Gefahr sein: nicht mehr gefährdet sein; etwas ist außer Kraft: etwas [Resein 661 gularität] gilt nicht mehr; in Abhängigkeit sein: abhängig sein; etwas ist in Anwendung: etwas wird angewendet; etwas ist in Arbeit: etwas wird bearbeitet, angefertigt; etwas ist im Bau: etwas wird gebaut; im Besitz sein: besitzen; etwas ist in Betrieb: etwas wird betrieben; etwas ist in Bewegung: etwas bewegt sich/ wird bewegt; jemand ist in Bewegung: jemand [Kollektiv von Personen] bewegt sich; im Druck sein: bedrängt werden; etwas ist im Druck: etwas wird gedruckt; jemand/ etwas ist im Einsatz: jemand/ etwas wird eingesetzt; etwas ist in Gebrauch: etwas wird gebraucht, benutzt; in Gefahr sein: gefährdet sein; im Irrtum sein: sich irren; etwas ist in Kraft: etwas [Regularität] gilt; im Recht/ Unrecht sein: in einem Streitfall das Richtige/ Falsche geäußert, getan o.Ä. haben; mit etwas im Verzug sein: etwas noch nicht getan haben; (über etwas) im Zweifel sein: an etwas zweifeln; etwas ist zu Ende: etwas ist beendet Idiom: [ugs] dran sein: an der Reihe sein/ zur Verantwortung gezogen werden; auf etwas gefasst sein: mit etwas rechnen, auf etwas vorbereitet sein; [ugs] nicht von gestern sein: aufgeweckt sein; jemandem/ etwas gewachsen sein: sich gegen jemanden behaupten können/ etwas bewältigen können; [ugs-salopp] nicht mehr zu retten sein: vollkommen verrückt sein; [ugs] auf (der) Achse sein: unterwegs, auf Reisen sein; etwas ist nicht zum Aushalten: etwas ist unerträglich; jemand/ etwas ist jemandem ein Begriff: jemand/ etwas ist jemandem bekannt, vertraut; [ugs] auf den Beinen sein: in Bewegung, unterwegs sein; wieder auf den Beinen sein: wieder gesund sein; (über etwas) im Bilde sein: (über etwas) Bescheid wissen; [ugs] blau sein: betrunken sein; [ugs-salopp] auf Draht sein: aufpassen und im entscheidenden Moment richtig handeln; [ugs] jemandem ist etwas zu dumm: jemandes Geduld ist am Ende; [ugs-salopp] etwas ist im Eimer: etwas ist entzwei, verdorben, gescheitert; [ugs] in seinem Element sein: sich bei einer Tätigkeit voll entfalten können; [ugs] am Ende sein: sehr müde, erschöpft sein; [ugs] mit jemandem ist etwas: mit jemandem ist etwas nicht in Ordnung; [ugs] in Fahrt sein: in Schwung, Stimmung sein/ wütend sein; jemandem auf den Fersen sein: jemanden verfolgen; kein Freund von etwas sein: etwas nicht mögen; in Gedanken sein: gedankenverloren sein; jemand/ etwas ist im Gespräch: jemand/ etwas ist Gegenstand von Verhandlungen bzw. Überlegungen; [ugs] etwas ist für jemanden/ etwas Gift: etwas ist für jemanden/ etwas sehr schädlich; [ugs] hinter Gittern sein: im Gefängnis eine Strafe verbüßen; jemand/ etwas ist jemandem ein Gräuel: jemand/ etwas ist jemandem äußerst zuwider; [ugs] jemandem nicht grün sein: jemandem nicht wohlgesinnt sein; jemand/ etwas ist zur Hand: jemand/ etwas steht zur Verfügung; [ugssalopp] aus dem Häuschen sein: ganz aufgeregt sein; [ugs] auf der Höhe sein: gesund, voll leistungsfähig sein/ über den aktuellen Stand von Ereignissen unterrichtet sein; sich über etwas im Klaren sein: die Folgen einer Entscheidung kennen; jemand/ etwas ist im Kommen: jemand/ etwas wird populär; auf dem Laufenden sein: über das Neueste informiert sein; [ugs-salopp] kein Mensch mehr sein: völlig erschöpft, am Ende sein; [ugs] nichts sein: im Leben nichts erreicht, es zu nichts gebracht haben; [ugs] nichts für jemanden sein: für jemanden nicht geeignet sein; (mit jemandem) quitt sein: gegenüber jemandem keine Verpflichtungen mehr haben; jemandem ein Rätsel sein: für jemanden unbegreiflich sein; etwas ist jemandem recht: etwas sagt jemandem zu; von jemandem/ etwas ist die Rede: über jemanden/ etwas wird gesprochen; [ugs] reif für etwas sein: etwas verdient haben; an der Reihe sein: der Nächste sein, der handeln muss, der berücksichtigt wird; auf Reisen sein: verreist sein; (noch) im Rennen sein: [in einem Wettbewerb o.Ä.] (noch) Aussichten auf Erfolg haben; [ugs-salopp] auf jemanden/ etwas scharf sein: jemanden/ etwas heftig begehren; auf jemandes Seite sein: jemanden unterstützen, zu jemandem halten; außer sich sein: fassungslos sein; jemand/ etwas ist in Sicht: jemand/ etwas ist sichtbar; zur Stelle sein: anwesend sein; (für jemanden) von Vorteil sein: (für jemanden) vorteilhaft sein; [ugs] nicht aus der Welt sein: leicht erreichbar sein; [ugs] wer sein: es zu etwas gebracht haben, Ansehen genießen; [ugs] etwas ist eine Wissenschaft für sich: etwas ist sehr kompliziert; etwas ist unter jemandes Würde: etwas ist für jemanden unzumutbar; (über etwas) im Zweifel sein: sich über etwas nicht im Klaren sein - Das ist Ansichtssache/ Auffassungssache! : Darüber kann man verschiedener Meinung sein.; Das ist nicht auszudenken! : Das ist nicht vorstellbar.; [ugs] Das ist (doch) kein Beinbruch! : Das ist (doch) gar nicht so schlimm.; [ugs] Das wär’s! : Das ist alles.; [ugs] Du bist mir (vielleicht/ ja) einer! : [als Ausdruck der Verwunderung über unerwartetes Handeln]; [ugs] War (et)was? : [wird gefragt, wenn jemand wissen will, ob in seiner Abwesenheit etwas Wichtiges geschehen ist]; [ugs] Ist was? : [wird gefragt, wenn jemand wissen will, ob etwas im Gange ist, von dem er nichts weiß]; [ugs] Das ist (schon) nicht mehr feierlich! : Das ist unerträglich, geht zu weit! ; [ugs] Du bist/ Sie sind gut! : [als Ausdruck der Verwunderung über jemanden]; Das kann doch nicht sein! : Das ist doch nicht möglich! ; [ugs] Das ist meine Rede/ mein Reden! : Das ist genau, was ich sage.; [ugs] Das wäre ja noch schöner! : [als Ausdruck der Ablehnung]; [ugs] Sei doch nicht so! : Verhalte dich nachsichtig, großzügig.; Wenn dem so ist, dann ...: Wenn das sich so verhält, dann ...; sein, es 662 Dem ist nicht so! : Das verhält sich anders.; [ugs] Du bist wohl nicht ganz bei Trost/ Verstand! : Du bist verrückt.; [ugs] Das ist ein Wort! : [als Ausdruck erfreuter Zustimmung]; Das waren noch Zeiten! : Damals war es viel besser als heute; [ugs] Das ist (doch) kein Zustand! : Das kann nicht so bleiben, das muss geändert werden.; Ich bin/ Er ist es (nicht) gewesen: Ich habe/ Er hat es (nicht) getan; Es ist nichts (gewesen)! : Es ist nichts los (gewesen). G.ANM - sein wird auch als Modalitätsverb zur Bildung einer modalen Passivkonstruktion verwendet i.S.v. ‘möglich sein’: (164) Dieses Fahrrad ist defekt, es ist nicht zu gebrauchen. (165) Diese Aufgabe ist leicht zu lösen. bzw. i.S.v. ‘erforderlich sein’: (166) Die Vorschrift ist einzuhalten. (167) Die Ausweise sind auf Verlangen vorzuweisen. - sein wird in Ausrufen häufig [ugs] mit dem ethischen Dativ verwendet, um eine emotionale Anteilnahme auszudrücken: z.B. tadelnd: (166) Du bist/ Sie sind mir einer! / ein Schmeichler! / Heuchler! / ...; lobend oder bewundernd: (167) Das ist m mir eine köstliche Marmelade! / ein flottes Auto! / ... - Nicht behandelt wird hier das Hilfsverb sein, mit dem Vergangenheits- und Passivformen gebildet werden. VERBF an sein; auf sein; aus sein; da sein; sein, es; zu sein 'sein, es es ist es war es ist gewesen es ist 1 es gibt irgendwo eine Situation, die so ist es ist 2 es gibt irgendwann eine Situation, die eine solche ist SBP es ist 1 (AdvE) PrädE BED es gibt irgendwo einen Zustand/ eine Situation der/ die so ist. (1) Auf der Straße war es sehr laut. BELR ((AdvE): Ort AdvG/ an +D/ ...: Ortspunkt auf +D/ in +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung] (2) Ich mache im Norden nicht Urlaub. DDort ist es zu kalt. (3) A An der Küste ist es [heute] regnerisch. (4) Tief „Maren“ wird dabei heute fast überall Regen bringen. [Morgen] ist es [dann] [zumindest] iim Süden trocken. (MM, 14.12.98, S. 16) (5) Wie war es [gestern] aauf/ bbei der Party? (6) Komm doch mit, b bei Müllers ist es [immer] sehr lustig. PrädE: AdjG/ AdvG/ als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit AdvG/ mit Part. II/ mit PräpG/ mit NS: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft/ Zustand (7) Es ist Nacht in Budapest und sstill - trügerisch still. (Bild, 1.8.89, S. 2) (8) Sie hatte, weil es [vom Rhein her] dunstig, fast neblig war, beschlagene Brillengläser. (nach Grass, S. 382) (9) Draußen war es kkalt, drinnen [dagegen] warm und gemütlich. (10) In der Nacht bekamen wir Gewitter, [am Morgen] war es ttrüb, es nieselte leicht. (v. Sachsen, S. 65) (11) Am liebsten möchte ich hier bleiben, es ist sso behaglich und friedlich. (12) Komm mal zu uns, da ist es ganz anders [als bei euch]. (13) In unserem Betrieb ist es so: jeder bestimmt seine tägliche Arbeitszeit selbst. (14) Es war, a als hätt’ der Himmel die Erde still geküsst. (Eichendorff) (15) [Heute] ist es wwie gestern: es wird den ganzen Tag die Sonne scheinen. (16) Im Sommer herrscht hier reger Badebetrieb, aber [im Winter] ist es auf der Insel wwie ausgestorben. (17) Der Korrespondent berichtete aus dem Katastrophengebiet: Es ist hier wwie im Krieg. (18) Im Garten war es, w wie wenn dort ein Sturm getobt hat. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit es ist 1 wird meist auf meteorologische Zustände oder auf die zwischenmenschliche Atmosphäre Bezug genommen. - Mit der als- und wie-Gruppe wird meist ein fiktiver Sachverhalt ausgedrückt: (19) Es war gewesen, aals ob sich die ganze Welt gegen ihn verschworen hätte. (20) Draußen war es, w wie wenn die Welt unterginge, so sehr regnete es. ; s. auch (14). SBP es ist 2 (AdvE) PrädE BED es gibt irgendwann eine Situation oder einen Zustand, die/ der eine solche/ ein solcher ist: (21) Mit dem Gongschlag ist es 22 Uhr. BELR (AdvE): Zeit AdvG/ bei +D/ mit +D/ ...: Zeitpunkt (22) JJetzt ist es Frühling, und es ist warm und hell. (23) Beim Klingeln des Weckers ist es Zeit zum Aufstehen. (24) Mit dem letzten Ton des Zeitzeichens wird es Neujahr sein. PrädE: AdvG/ NG im N [meist o. Artikel]: dasjenige, welches irgendwann existiert: Zeitpunkt/ Zeitabschnitt (25) Geh schlafen, Malchen, es ist s spät. (Stephan, S. 6) (26R) Es war NNacht, als man weiterflog, sodass ich den Golf von Korinth nicht erkennen konnte. (nach Frisch, S. 245) (27) Die Glocken läuteten, es war 118 Uhr uund [endlich] Feierabend. (28) Abends war es [für ihn] dder schönste Teil des Tages. (29) Am letzten Jahreswechsel war es dder Beginn eines neuen Jahrtausends. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [für +A] kann auf denjenigen, für den ein solches existiert, Bezug genommen werden: (30) Beim Schichtwechsel ist es [ffür einen Teil der Belegschaft] Arbeitsbeginn und [f für den anderen] Feierabend. ; s. auch (28). PHRAS Idiom: nur Wendung - Es ist wie verhext/ verrückt! : Alles geht schief, nichts verläuft wunschgemäß.; Es sei! / So sei es denn! : Es möge/ soll/ kann so geschehen.; Sei’s drum! : Es ist egal, es macht nichts.; Sei es, wie es will, ...: Ob es sich nun so verhält oder anders, ... VERBF an sein; auf sein; aus sein; da sein; sein; zu sein 'senden I sendet sandte/ [selten sendete] hat gesandt/ [selten gesendet] senden I 1 veranlassen, dass etwas zu jemandem befördert wird senden I 663 senden I 2 jemanden beauftragen, sich zu jemandem zu begeben senden I 3 bewirken, dass etwas irgendwohin gelangt SBP senden I 1 NomE AkkE DatE v AdvE BED [geh] veranlassen, dass etwas zu jemandem irgendwohin befördert wird; schicken . (1) Wir haben Herrn Thoma die herzlichsten Glückwünsche zu seinem Geburtstag gesandt. BELR NomE: derjenige, der veranlasst, dass etwas irgendwohin befördert wird: Person/ Institution (2) Ihre Bewerbungen senden SSie [bitte] an unsere Personalabteilung. (Zeit, 13.12.85, S. 44) (3) Können SSie mir den Brief nach Hause senden? (4) D Der Verein sandte ein Telex an die deutsche Botschaft in Manila. (MM, 4.9.85, S. 14) AkkE: dasjenige, das irgendwohin befördert wird: konkr. Objekt/ abstr. Objekt [häufig als Information] (5) DDie Flasche, aus der der Kunde getrunken habe, hätten die Behörden an das gerichtsmedizinische Institut Mainz gesandt. (MM, 24.9.85, S. 11) (6) Senden Sie [bitte] d die üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Zeugniskopien, Lichtbild) an Herrn Pontz, Personalwerbung und Personalauswahl. (Zeit, 31.5.85, S. 31) (7) Unser Sohn sandte sseine Glückwünsche [per E-Mail] aus Chicago. DatE: derjenige, zu dem etwas befördert wird: Person/ Institution (8) Auch DDR-Staatschef und Parteichef Erich Honecker sandte ddem Jubilar ein Glückwunschtelegramm. (MM, 12.7.86, S. 1) (9) Der Direktor der Universitätsfrauenklinik sandte u unserer Redaktion folgende Anmerkungen zu diesem Thema. (nach Zeit, 21.6.85, S. 58) AdvE: Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort an +A/ zu +D/ ...: Zielort/ [indirekt Person/ Institution/ Veranstaltung] aus +D/ von +D/ ...: Ausgangsort/ [indirekt Veranstaltung] (10) [Bereits Ende der Fünfzigerjahre] sandte er [unter einem Pseudonym] fantastische Erzählungen iin den Westen. (nach Zeit, 21.3.86, S. 13) (11) Der Vertrag beinhaltet die Verpflichtung, [vor dem Bau nuklearer Anlagen] die Pläne nach Brüssel zu senden. (nach Zeit, 6.6.86, S. 19) (12) [Bitte] senden Sie Ihre Kurzbewerbung a an Herrn Heimfeld. (Zeit, 14.6.85, S. 35) (13) Ist es besser, wenn jeder von uns eine Petition aan den Bundestag sendet, oder sollen wir gemeinsam nur eine einzige Eingabe machen? (nach GG, S. 68) (14) Viele Museen haben ihre Bilder zzu der Ausstellung über Miró nach Ludwigshafen gesandt. (15) Er sandte eine bunte Postkarte a aus Griechenland. (taz, 29.7.88, S. 5) (16) Die Ostindische Kompanie sandte vvon Göteborg aus ihre Schiffe iin die Ferne. (nach Zeit, 10.6.99, S. 63) (17) V Von hier sandte ich drei Telegramme. (SZ, 27.1.96, S. 9) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv Werden : (18) Gleichlautende Noten wurden an die Französische Botschaft in Moskau sowie an die Botschaft des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland in Moskau gesandt. (Vertr. BRD - Polen) - Bekommen-Passiv: (19) Sie bekommen in die DDR einen Brief mit dem Absenderaufdruck „Der Bundesminister für Verteidigung“ gesandt. (Ullrich, S. 93) WORTB die Sendung ANM - Die DatE bzw. AdvE können weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird oder der Empfänger aus dem Kontext klar zu entnehmen ist: (20) [Seit Jahren] sandte der Verein Medizin-Pakete und nie zuvor hatte es Ärger mit dem Zoll gegeben. (MM, 4.9.85, S. 14) (21) Reagan sandte [unverzüglich] 50 Millionen Mark Militärhilfe. (Zeit, 6.6.86, S. 25) - Mit einer PräpG [zu +D] kann auf den Zweck Bezug genommen werden: (22) Der Juwelier hat ihr mehrere Schmuckstücke [z zur Auswahl] gesandt. - Mit einer als-Gruppe mit NG im A oder per +A kann auf die postalische Form der Beförderung Bezug genommen werden: (23) Muss ich ihm diese Sachen [aals Päckchen oder als Paket] senden? (24) Man kann jemandem eine Botschaft [p per Telegramm mit Blumenstrauß] senden. ; s. auch (7). W.BED senden I 2 NomE AkkE (DatE/ AdvE); (AdvE): auf +A/ in +A/ nach +D/ zu +D/ ... [geh] jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institu tion] beauftragt jemanden [Person [häufig als Funktionsträger]/ Gremium], sich zu jemandem [Person/ Institution] bzw. irgendwohin zu begeben; schicken (25) Dem neuen Regenten sandte er eine Freundschaftsdelegation [mit dem geheimen Auftrag, den Vatermörder seiner gerechten Strafe zuzuführen]. (Pörtner, S. 26) (26) Die UNO sendet Friedenstruppen in Krisengebiete. (27) Wer hat Sie zu uns gesandt? (28) Peking sandte den als Nachfolger des Ministerpräsidenten gehandelten Li auf wichtige Auslandsmissionen. (nach Zeit, 13.9.85, S. 4) (29) Er wies darauf hin, dass die Bank keine Mitglieder in den Vorstand der AG senden wolle. (nach MM, 7.12.85, S. 5) (30) Meine illegale Arbeit hatte sich darauf beschränkt, die Kuriere, die das Zentralkomitee nach München sandte, in Empfang zu nehmen. (Andersch, S. 4O) (31) Als das Domkapitel sich nicht auf einen neuen Bischof einigen konnte, sandte der Papst einen Legaten. senden I 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): an +A/ auf +A/ in +A/ zu +D/ ... [geh] jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt: Sender/ Naturkraft] bewirkt, dass etwas [abstr. Objekt: Strahl, Signal/ [indirekt konkr. Objekt]] irgendwohin gelangt (32) [Dennoch] sandte Chirac ein klares Signal an seine Kollegen. (ZTA, 9.7.97, S. 3) (33) Das Fernsehen sandte Beethovens Melodie der Freude über den Äther. (nach RhM, 5.10.90, S. 3) (34) Die Sonne sendet [über die Mittagsstunden] bis zu 25 Grad Wärme auf die Bahn. (nach Bild, 6.2.67, S. 4) (35) [Sofort nach dem Aufsetzen auf dem Mars] sandte die Landestufe erste Farbfotos von der Landestelle. (nach MM, 22.7.86, S. 3) G.ANM - Die Formen sendete und hat gesendet werden selten verwendet, weil Verwechslungen mit senden II 2 möglich sind. VERBF senden II senden II 664 'senden II sendet sendete hat gesendet senden II 1 etwas über einen Radio- oder Fernsehsender ausstrahlen senden II 2 etwas irgendwohin ausstrahlen SBP senden II 1 NomE AkkE BED etwas über einen Radio- oder Fernsehsendersender ausstrahlen; übertragen . (1) Die letzten Nachrichten werden [um 24 Uhr] gesendet. BELR NomE: dasjenige, das etwas ausstrahlt: Institution [Sender, Rundfunk-, Fernsehanstalt]/ [indirekt Person [als Funktionsträger]] (2) KKanal Zwei sendet ein Broadway-Musical. (Zeit, 3.10.86, S. 14) (3) „Paradiesische Zustände“, jubelt der Redakteur, „w wir können alles senden, was wir wollen.“ (4) [Wöchentlich] sendete ddas kleine Team um Annette Rogalla ein zweistündiges Magazin als Fenster innerhalb des Programms von „Radio 100“. (taz, 24.9.90, S. 28) AkkE: dasjenige, das ausgestrahlt wird: geistiges Produkt [Programm: meist Text, Bild, Film] [als Sendung] (5) Anweisungen, eein bestimmtes Lied [nicht] zu senden, seien nicht gegeben worden. (taz, 25.10.91, S. 20) (6) Vier Fernsehketten senden [allabendlich] e ein Programm, das es einem Fan klassischer Filme fast unmöglich macht, noch ins Kino zu gehen. (nach Zeit, 18.10.85, S. 63) (7) [Heute] senden etwa 65 Staaten FFarbfernsehen [nach der PAL-Norm]. (MM, 22.3.88, S. 25) (8) Auch der Online Kanal (Kanal 117) sendet nnur ein Testbild. (BerlZ, 22.11.97, S. 13) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (9) [Wann] wird das Interview gesendet? sein: (10) [Kaum] war der Kommentar gesendet, als auch schon empörte Zuschauer bei der Nachrichtenredaktion des Senders anriefen. WORTB der Sender, die Sendung ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die mit senden II 1 ausgedrückte Handlung betont wird: (11) [Seit dem 1. Juli] sendet Radio Schleswig-Holstein. (Zeit, 8.8.86, S. 52) (12) Neben den drei staatlichen Programmen gibt es mehrere Fernsehketten, die [landesweit] senden. (Zeit, 1.2.85, S. 63) - Mit einer PräpG [auf +D/ über +A] kann auf die technischen Daten [Wellenlänge, Frequenz] Bezug genommen werden: (13) Sendet der neue Sender [auch] [aauf UKW/ üüber Kabel] ? In diesem Fall kann die AkkE weggelassen werden. - Mit einer temporalen AdvG oder PräpG [an +D/ ...] kann auf den Zeitpunkt der Ausstrahlung Bezug genommen werden: (14) [A Am 13. April] sendet das Erste Deutsche Fernsehen vier Fernsehspiele. (Zeit, 11.4.86, S. 51) ; s. auch (1), (4), (6) und (9). W.BED senden II 2 NomE (AkkE) (AdvE); (AdvE): an +A/ auf +A/ zu +D/ ... etwas [konkr. Objekt: Sender, Sensor, Nerv o.Ä.] strahlt etwas [abstr. Objekt: Bild, Daten/ Naturkraft] irgendwohin aus (15) Die kanadischen Zoologen entwickelten Kleinmessgeräte und Miniatursender, die Daten über Atemtätigkeit, Temperatur und Herzschlag fliegender Tauben an bis zu drei Kilometer entfernte Empfangsstationen senden können. (nach bdw, 2/ 67, S. 146) (16) Er pflanzt Elektroden in das Rükkenmark, die Impulse auf den geschädigten Nerv senden. (nach MM, 8.8.87, S. 1) (17) Die Sensoren der Satelliten sollen im Laufe des Tages Daten von der gesamten Erdoberfläche ermitteln und zu Empfangsstationen senden können. (nach bdw, 3/ 67, S. 230) (18) [Bei Verletzungen] senden die betroffenen Nerven Signale über das Rückenmark zum Gehirn. (Zeit, 11.4.86, S. 82) (19) Raumsonde Vega-1 sendete aufsehenerregende Bilder von dem Planeten. (MM, 7.3.86, S. 20) (20) Mit einer Spritze blockiert der Zahnarzt Nerven, die [dauernd] Schmerzimpulse senden. (nach Stern, 30.7.87, S. 42) (21) [Hinter der Milchstraße] sendet eine außerordentlich starke Radioquelle. (Zeit, 15.2.85, S. 66) VERBF senden I 'setzen setzt setzte hat gesetzt setzen 1 etwas irgendwohin bringen setzen 2 etwas festsetzen setzen 3 etwas irgendwohin rücken setzen 4 etwas in eine irgendwie geartete sitzende Position bringen setzen 5 etwas irgendwohin schreiben setzen 6 auf sich auf etwas verlassen setzen 7 über etwas überqueren SBP setzen 1 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas irgendwohin bringen und in eine sitzende Position versetzen . (1) Der Vater setzt den kleinen Heiko in den Kindersitz. BELR NomE: derjenige, der jemanden irgendwohin bringt: Person (2) V Vinzent setzte seinen frierenden, weinenden Jan neben sich auf den Bock des Pferdewagens. (nach Grass, S. 19) AkkE: dasjenige, das irgendwohin gebracht wird: Person [meist Kind, Kranker]/ Tier (3) Der Krankenpfleger hat dden Patienten in einen Rollstuhl gesetzt. (4) Anja setzte d den kleinen Vogel [vorsichtig] auf einen Zweig. AdvE: Ort auf +A/ in +A/ neben +A/ ...: Zielort [meist Sitzgelegenheit] (5) Dann setzen Sie mal den Hilarion [hier] aauf diesen leeren Stuhl. (Zeit, 17.4.87, S. 70) (6) Die Mutter nahm das Baby und setzte es iin den Kinderwagen. (7) Setzen Sie die Kinder n neben mich, ich werde auf sie aufpassen. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (8) Jan ist noch so klein, dass er aufs Pferd gesetzt werden muss. ANM - Pertinenzdativ ist möglich: (9) Die junge Frau setzte das Baby [d der GGroßmutter] auf den Schoß. - setzen 1 kann auch i.S.v. ‘jemandem einen Sitzplatz anweisen, jemanden platzieren’ verwendet werden: (10) Der Ehrengast wurde neben die Gastgeberin gesetzt. (11) Auf welche Plätze setzen wir Tante Helga und Onkel Gerhard? setzen 665 W.BED setzen 2 NomE AkkE (DatE) jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] setzt etwas [Zeitpunkt [als Termin]/ Zeitdauer [als Frist]] fest, das für jemanden verbindlich ist (12) Der Professor setzte dem Studenten eine Frist von zwei Monaten für seine Hausarbeit. (13) Das Finanzamt hat einen neuen Termin gesetzt, weil meine Steuererklärung nicht rechtzeitig fertig geworden ist. setzen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ ... jemand bringt oder rückt etwas [konkr. Objekt] irgendwohin (14) Ich setze die kunstvoll gefalteten Servietten auf die Teller. (Schädlich, S. 135) (15) Barbara nickte stumm und setzte ihr dampfendes Glas an die Lippen. (Torwegge, S. 20) (16) Mama kramte aus ihrer Aktentasche die Lesebrille hervor und setzte [sich] das Gestell auf die Nase. (nach Grass, S. 63) (17) Unser Schachspieler hätte [besser] den Turm auf A6 gesetzt. - Die AkkE und gelegentlich auch die AdvE können in Spielsituationen weggelassen werden, wenn Spielfiguren, Jetons o.Ä. irgendwohin gerückt werden: (18) [Beim Roulette] setzt er [immer] auf Rot oder Schwarz, [nie] auf eine Zahl. (19) Du hast [noch nicht] gesetzt, wir warten. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (16). setzen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ mit +D/ ... jemand bringt jemanden/ etwas [Tier/ selten konkr. Objekt] in eine irgendwie geartete sitzende Position (20) Die Mutter setzte das Kind [im Kinderwagen] aufrecht. (21) Setzt die Hunde weiter auseinander, dann können Sie sich nicht beißen. (22) Wenn ihr die Puppen mit dem Rücken zur Wand setzt, fallen sie nicht so leicht um. setzen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +A/ hinter +A/ ... jemand schreibt etwas [abstr. Objekt: meist Schriftzeichen] irgendwohin (23) [In Aufzählungen] setzt man vor „und“ und „oder“ kein Komma. (24) Setzen Sie ein Fragezeichen hinter seinen Namen! (25) Du kannst meinen Namen auf die Teilnehmerliste setzen. (26) Dieser Schüler setzt überhaupt keine Satzzeichen. setzen 6 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] verlässt sich auf jemanden/ etwas [keine Restr.]; bauen auf (27) Venedig setzt auf die Jugend. (MM, 30.8.85, S. 28) (28) [Dabei] setzt Washington [zu sehr] auf Interkontinentalraketen. (Zeit, 13.9.85, S. 17) (29) Die Sozialdemokraten setzen auf die Zusammenarbeit mit Frankreich. (Zeit, 7.6.85, S. 7) dass-S : (30) Der britische Premier setzt darauf, dass der Euro erfolgreich ist. (nach BerlZ, 11.1.98, S. 34) Inf+ : (31) Die Telekom setzt darauf, durch den Wiederverkauf der Anteile Renditen von mehr als 20 Prozent im Durchschnitt zu erzielen. (BerlZ, 21.10.97, S. 33) setzen 7 über NomE PräpE; PräpE: über +A jemand/ etwas [Tier/ selten Fahrzeug] überquert oder überspringt etwas [konkr. Objekt [als Hindernis]] (32) Der Hindernisläufer setzte [mit einem gewaltigen Sprung] über den Wassergraben. (33) Das Pferd setzt über die Mauer. (34) Die Panzer setzten über den Fluss und griffen die Stadt an. - Das Perfekt wird auch häufig mit sein gebildet. PHRAS FVG : seine Hoffnung auf jemanden/ etwas setzen: auf jemanden/ etwas hoffen; sein Vertrauen in jemanden/ etwas setzen: jemandem/ etwas vertrauen - setzen kann in einem FVG ausdrücken, dass bei etwas eine Zustandsänderung bewirkt wird, z.B.: etwas in Brand setzen: etwas zum Brennen bringen; etwas ein Ende setzen: etwas beenden; etwas außer Gebrauch setzen: etwas nicht mehr gebrauchen; etwas instand setzen: die Funktionsfähigkeit von etwas [meist Gebäude, Maschine] wiederherstellen; etwas in/ außer Kraft setzen: bewirken, dass etwas (nicht mehr) rechtskräftig ist; etwas außer Kurs setzen: etwas [meist Banknoten] für ungültig erklären - setzen kann in einem FVG ausdrücken, dass etwas in Bewegung gebracht wird, sodass es funktioniert, z.B.: etwas in/ außer Betrieb setzen, in/ außer Funktion setzen: den Antrieb einer Anlage, Maschine anstellen/ abstellen; etwas in Bewegung/ Gang setzen: bewirken, dass sich etwas [meist Maschine, Motor] bewegt - setzen kann in einem FVG ausdrücken, dass jemand in einen bestimmten (psychischen) Zustand gerät, z.B.: jemanden in Erstaunen setzen: jemanden erstaunen; jemanden in Freiheit setzen: jemanden aus der Haft entlassen; etwas in Freiheit setzen: ein Tier freilassen; jemanden über/ von etwas in Kenntnis setzen: jemanden etwas wissen lassen Idiom: alles an etwas setzen: alle Kraft für etwas aufbieten; jemanden (über etwas) ins Bild setzen: jemanden über etwas informieren, unterrichten; jemanden unter Druck setzen: auf jemanden einen Druck ausüben; [ugs] jemandem einen Floh ins Ohr setzen: jemandem einen Gedanken, Wunsch eingeben, der schwer zu verwirklichen ist, ihn aber nicht mehr loslässt; seinen Fuß irgendwohin setzen: sich irgendwohin begeben; jemanden außer Gefecht setzen: jemanden handlungsunfähig machen; jemandem sind (keine) Grenzen gesetzt: jemand kann (nicht) alles tun, was er will; etwas sind (keine) Grenzen gesetzt: etwas kann (nicht) so weitergehen wie bisher; alle Hebel in Bewegung setzen: alles aufbieten, um etwas Bestimmtes zu erreichen; alles auf eine Karte setzen: alles auf einmal wagen; seinem Leben ein Ende setzen: Selbstmord begehen; [ugs] sich etwas in den Kopf setzen: etwas unbedingt tun/ haben wollen; etwas/ jemanden ins rechte Licht setzen: etwas/ jemanden so zeigen, dass ein anderer es/ ihn richtig beurteilen kann; [ugs] jemanden an die (frische) Luft setzen, sich 666 setzen: jemanden hinauswerfen; [ugs] jemandem jemanden vor die Nase setzen: jemandem unerwünschterweise jemanden zum Vorgesetzten geben; [ugs] aufs falsche/ richtige Pferd setzen: etwas falsch/ richtig einschätzen; [ugs] etwas in den Sand setzen: mit etwas Misserfolg haben; etwas aufs Spiel setzen: etwas riskieren; [ugs] jemanden auf die Straße setzen: jemandem abrupt den Mietvertrag, das Arbeitsverhältnis kündigen; etwas unter Strom setzen: etwas mit Strom durchfließen lassen; jemandem den Stuhl vor die Tür setzen: jemanden hinauswerfen; etwas in Szene setzen: etwas arrangieren; [ugs] jemanden vor die Tür setzen: jemanden hinauswerfen; jemanden ins Unrecht setzen: bewirken, dass jemand im Unrecht ist oder zu sein scheint; etwas unter Wasser setzen: etwas [meist Gelände] überfluten; etwas in die Welt setzen: etwas [meist Gerücht] verbreiten; jemanden in die Welt setzen: jemanden gebären; [geh] ein Zeichen/ Zeichen setzen: etwas tun, was richtungweisend ist; sich ein Ziel setzen/ etwas zum Ziel setzen: etwas Bestimmtes erreichen wollen; jemandem etwas als Ziel setzen: jemandem etwas vorgeben - gesetzt den Fall, dass...: falls..., wenn...; G.ANM - setzen wird auch [fachspr] verwendet i.S.v. ‘etwas [Ofen, Denkmal o.Ä.] errichten’ und ‘etwas [Segel] aufziehen’. - setzen wird auch [fachspr] im Gartenbau verwendet i.S.v. ‘etwas [Bohnen, Tomaten, Kartoffeln o.Ä.] einpflanzen’. - setzen wird auch [sportspr] bei Auslosungen verwendet, um auszudrücken, dass jemand [Person/ Kollektiv von Personen: Mannschaft] vom Losverfahren ausgenommen ist: (35) Bei der Fußballweltmeisterschaft werden die Gruppensieger der Vorrunde für die Endrunde gesetzt, damit die Favoriten erst am Schluss aufeinander treffen. - setzen wird auch [fachspr] verwendet i.S.v. ‘etwas [Text] für den Druck im Satzverfahren erfassen’: (36) Zeitungen und Bücher werden heute kaum noch gesetzt. - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb setzen, es. VERBF einsetzen; hinsetzen, sich; setzen, sich; übersetzen 'setzen, sich setzt sich setzte sich hat sich gesetzt sich setzen 1 eine sitzende Position einnehmen sich setzen 2 nach unten sinken sich setzen 3 eine irgendwie geartete sitzende Position einnehmen sich setzen 4 irgendwohin dringen SBP sich [A] setzen 1 NomE (AdvE) BED irgendwo eine sitzende Position einnehmen oder sich irgendwo niederlassen. (1) Darf ich mich zu Ihnen setzen? BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwo niederlässt: Person/ Tier (2) A Anton setzt sich, schreibt und ächzt. (Strittmatter, S. 12) (3) AAchim setzt sich auf den langen Stein und wartet auf Eckhart. (nach Johnson, S. 84) (4) D Die Ente fliegt einige Meter und setzt sich [wieder]. (nach Th. Mann, Erzählungen, S. 611) (AdvE): Ort an +A/ auf +A/ ...: Zielort [häufig Sitzmöbel] (5) Das Paar setzte sich, kaum einige Meter entfernt, aan einen kleinen Tisch. (Weyden, S. 4) (6) Da ließ er sein Auto stehen und setzte sich a auf die Landungsbrücke. (Schroeder, Archibald, S. 346) (7) Jochen hatte sich [aufrecht] aauf den harten Stuhl, Andreas [dagegen] [bequem] iin den Sessel gesetzt. (8) Bernhard setzte sich z zu ihr, legte seinen Arm um ihre Schultern und wollte sie küssen. (Stephan, S. 7) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (9) Es wird sich gesetzt! ANM - Wenn nur die infinite Imperativform realisiert wird, wird das Reflexivpronomen weggelassen: (10) Setzen! - Pertinenzdativ ist möglich: (11) Die kleine Maria setzte sich [d der Mutter] auf den Schoß und weinte. - sich setzen 1 wird häufig in Aufforderungen zum Platz nehmen verwendet: (12) „Setzen Sie sich/ Setz dich! “ (13) „Bitte, setz du dich [auch]“, sagte ich, „bitte, es macht mich nervös, wenn du so herumstehst.“ (Böll, Ansichten, S. 185) W.BED sich setzen 2 NomE etwas [Substanz] sinkt in einer Flüssigkeit nach unten (14) Der Kaffee hat sich gesetzt. (15) Die Schwebstoffe im See setzen sich [ganz langsam]. (16) Der Schaum auf dem Bier muss sich [vor dem Trinken] setzen. - Der Kasus des Reflexivpronomens [sich] ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] setzen 3 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ ... jemand/ etwas [Tier] nimmt eine irgendwie geartete sitzende Position ein (17) Man soll sich aufrecht setzen, um die Wirbelsäule zu entlasten. (18) Katzen setzen sich [immer] so, dass ihnen ein Fluchtweg bleibt. (19) Der Hund setzte sich auf die Hinterpfoten. sich setzen 4 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ unter +A/ ... etwas [Substanz] dringt irgendwohin und lagert sich dort ab (20) Eine dicke Staubschicht hat sich auf die Möbel und in alle Ritzen gesetzt. (21) Tabakrauch setzt sich in die Kleidung und in die Gardinen. - Der Kasus des Reflexivpronomens [sich] ist nicht eindeutig erkennbar. PHRAS FVG : sich in den Besitz von etwas setzen: etwas in Besitz nehmen; sich in Bewegung/ Marsch/ Trab setzen: losgehen/ losmarschieren/ lostraben; sich mit jemandem in Verbindung setzen: mit jemansichern 667 dem Verbindung aufnehmen; sich zur Wehr setzen: sich wehren Idiom: [ugs, scherzhaft] sich auf seine vier Buchstaben setzen: sich hinsetzen; [ugs] sich auf die Hinterbeine setzen: sich widersetzen, nicht nachgeben; [ugs] sich auf den Hosenboden setzen: anfangen, fleißig zu lernen; [ugs] sich (mit etwas) in die Nesseln setzen: sich (mit etwas) durch eigenes Verschulden in eine unangenehme Lage bringen; [ugs] sich ins warme/ gemachte Nest setzen: in gute Verhältnisse einheiraten/ von den Vorarbeiten anderer profitieren; sich zur Ruhe setzen: aus dem Arbeitsprozess ausscheiden, Rentner/ Pensionär werden; sich zwischen zwei Stühle setzen: sich bei beiden (streitenden) Parteien in eine ungünstige Lage bringen; sich in Szene setzen: sich selbst wirkungsvoll zur Geltung bringen; sich (durch/ mit etwas) ins Unrecht setzen: unrecht handeln und sich dadurch die Möglichkeit nehmen, sein Recht durchzusetzen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb setzen, es. VERBF einsetzen; hinsetzen, sich; setzen; übersetzen 'sichern sichert sicherte hat gesichert sichern 1 etwas gegen etwas schützen sichern 2 etwas konservieren sichern 3 etwas garantieren sichern 4 <für> jemandem etwas verschaffen sichern 5 das Erforderliche tun, damit etwas erhalten bleibt SBP sichern 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED mittels irgendetwas jemanden/ etwas gegen etwas schützen, durch das Gefahr droht; sicher machen . (1) Jetzt kommt es darauf an, die bestehenden Arbeitsplätze zu sichern. BELR NomE: dasjenige, das etwas schützt: Person/ Institution/ Vorgang/ [auch Mittel] (2) WWir sichern unsere Kinder [im Auto] [immer] mit einem Kindersitz bzw. Gurt. (3) D Die Industriestaaten wollen ihre militärische und ökonomische Vormacht sichern. (4) Eine ähnliche Aufteilung gilt für die beiden selbstständigen Infanteriedivisionen, von denen eeine die Grenze zu Albanien sichert. (Welt, 16.8.74, S. 2) (5) WWachstum sicherte den Sozialstaat und den sozialen Frieden. (nach Zeit, 3.10.86, S. 41) (6) E Ein Sicherheitsschloss sichert unsere Wohnung gegen Einbruch. (7) D Die Verstärkung der Dämme soll das Gebiet an der Oder gegen Überschwemmungen sichern. AkkE: dasjenige, das geschützt wird: keine Restr. (8) Der Bergsteiger hat ssich durch ein starkes Seil gesichert. (9) Nach dem Diebstahl von neun Ampullen Betäubungsmittel aus der Chirurgie ist es nötig, dden Giftschrank [besser] zu sichern, etwa ein neues Schloss einzubauen. (nach MM, 29.12.86, S. 21) (10) Es wird gefordert, allen DDR-Bürgern einen Rechtsschutz für ihr persönliches Eigentum zu gewähren und iihre Spareinlagen zu sichern. (nach MM, 6.3.90, S. 4) (11) Sie müssen iihr Dokument sichern, bevor Sie den PC ausschalten! (12) Reagan bezeichnete es als wichtigstes außenpolitisches Ziel seiner Regierung, F Frieden und Freiheit zu sichern. (nach MM, 22.1.85, S. 1) (13) Die Polizei sicherte ddie Demonstration der Atomenergiegegner. (PräpE): gegen +A: dasjenige, wogegen jemand/ etwas geschützt wird: Ereignis [häufig Naturkatastrophe]/ Handlung/ [indirekt Person/ Tier] (14) Das Buch ist mit einem elektronischen Streifen ggegen Diebstahl gesichert. (nach Zeit, 24.1.86, S. 61) (15) Wir haben unser Haus g gegen Einbruch gesichert. (16) Es gibt Bedenken gegen die Chemieanlage in Hanau, die wweder gegen Hochwasser noch gegen Flugzeugabsturz gesichert ist. (nach Spiegel, 16/ 93, S. 56) (17) Die Räume sind mit einem Laser ggegen Eindringlinge gesichert. (Spiegel, 21/ 94, S. 156) (18) Der Garten ist mit einem Elektrozaun ggegen Wildschweine, Rehe und Hasen gesichert. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument durch +A: Instrument/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ selten damit: Handlung (19) Unsere Nachbarn haben ihren Gartenzaun m mit Stacheldraht, die Kellerfenster mmit Gittern und die Türen mmit einer Alarmanlage gesichert. (20) Die Brücke wird von der italienischen Armee mmit Panzerwagen gesichert. (nach Spiegel, 25/ 93, S. 117) (21) Das Hauptquartier der Pamjat an der Walowaja Straße 32 ist ddurch drei eiserne Türen gesichert. (Spiegel, 8/ 94, S. 150) (22) DDurch die Stationierung von UNO-Soldaten soll der Waffenstillstand in dem afrikanischen Land gesichert werden. dass-S : (23) Wir haben unser Haus ddadurch/ d damit gesichert, d dass wir einen Monitor im Hausflur installiert haben. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (24) Ein Fahrrad, das im Freien abgestellt wird, muss durch ein Schloss gesichert werden. (nach Zeit, 10.5.85, S. 70) sein : (25) Die Eingangstüren der Häuser sind mit Stahltüren verriegelt, die Fenster mit massivem Maschendraht gesichert. (nach MM, 12.11.87, S. 2) WORTB die Sicherung, die Sicherheit; sicher ANM - sichern 1 wird häufig, besonders wenn die PräpE oder AdvE realisiert wird, im Passiv verwendet: s. (14), (16), (17), (18), (20), (21), (22), (24) und (25). W.BED sichern 2 NomE AkkE jemand [Person: meist Polizist/ Institution: meist Polizei] konserviert etwas [konkr. Objekt/ Substanz] als Beweismittel (26) Die Kriminalbeamten sicherten die Fingerabdrücke und Fußspuren am Tatort. (27) Die französische Polizei hat [am Dienstag] [in dem Pariser Straßentunnel, in dem Prinzessin Diana ums Leben kam,] Farbspuren gesichert. (BerlZ, 24.9.97, S. 12) (28) Die Staatsanwaltschaft hat das Beweismaterial gesichert. singen 668 sichern 3 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] stellt etwas sicher oder garantiert etwas [Abstraktum] (29) Eine riesige Talsperre sichert die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser und Strom. (30) Die Gesamtschule muss das Recht auf Ausbildung und die Gleichheit der Bildungschancen sichern. (nach v. Dohnany, S. 290) (31) Das geltende Recht sichert die Unabhängigkeit von Richtern in der Bundesrepublik. sichern 4 <für> NomE AkkE DatE/ PräpE; DatE: NG/ häufig sich; PräpE: für +A jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] verschafft jemandem [Person/ Institution] jemanden/ etwas [keine Restr.] (32) Das Werk sichert sich [auf diese Weise] [langfristig] qualifizierte Mitarbeiter. (Stern, 23.7.87, S. 60) (33) Einige besorgte Hoteliers versuchen jetzt schon, sich ein kleines Kontingent Kaviar [für die große Silvester-Feier] zu sichern. (nach MM, 16.2.99, S. 3) (34) Das Wohlstandssymbol D-Mark sichert vielen ehemaligen DDR-Bürgern [zunächst nicht] den schnellen Wohlstand. (nach Spiegel, 7.5.90, S. 19) (35) Das Haus gefällt uns sehr. Mein Bruder hat uns/ für uns das Vorkaufsrecht gesichert. (36) Der Berliner Senat hat sich bemüht, Gewerbeflächen für die Stadt zu sichern. (nach Spiegel, 2/ 93, S. 24) sichern 5 NomE AkkE (AdvE); AkkSE ohne Korrelat; (AdvE): durch +A jemand [selten Person/ Institution] tut das Erforderliche, damit etwas [Abstraktum] mittels irgendetwas erhalten bleibt; sicherstellen, garantieren (37) Auf nichts sind wir Deutschen so angewiesen wie auf qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs, wenn wir [auf Dauer] unseren Wohlstand sichern wollen. (nach FAZ, 9.6.90, S. 10) (38) Wir sollten unsere Altersversorgung zusätzlich mit einer Lebensversicherung sichern. (39) Könnten wir nicht die Finanzierung einer privaten Ganztagsschule [zusätzlich] mit einem Spendenaufruf sichern? (40) Die Möglichkeit, durch Arbeit den Lebensunterhalt zu sichern, ist ein existenzielles Bedürfnis des Menschen. (nach Spiegel, 28/ 94, S. 62) (41) Renten können nur mit sicheren Arbeitsplätzen und ausreichend hohen Rentenbeiträgen gesichert werden. (MM, 17.12.98, S. 3) dass-S : (42) Durch Ultraschalluntersuchungen wird gesichert, dass ein gesundes Kind geboren wird. (nach MM, 15.4.85, S. 14) G.ANM - sichern wird [militärspr] und [jägerspr] i.S.v. ‘den Abzug einer Handfeuerwaffe blockieren’ verwendet: (43) Soldaten müssen das Gewehr und die Pistole sichern. - sichern wird [jägerspr] i.S.v. ‘sich umschauen bzw. horchen, wittern, ob Gefahr droht’ verwendet: (44) Der Hirsch sicherte, bevor er auf die Lichtung trat. - sichern wird auch [med] i.S.v. ‘leisten’ verwendet: (45) Ein alarmierter Arzt sichert umgehend die medizinische Versorgung. (BerlZ, 26.8.99, S. 24) VERBF versichern 'singen singt sang hat gesungen singen 1 eine melodische Tonfolge hervorbringen singen 2 etwas Melodisches hervorbringen singen 3 eine Straftat gestehen singen 4 einen melodischen Ton von sich geben singen 5 über/ von sich in melodischen Tonfolgen über etwas äußern singen 6 als Sänger tätig sein singen 7 melodische Tonfolgen irgendwie hervorbringen SBP singen 1 NomE BED eine melodische Tonfolge hervorbringen. (1) Ich kann [heute] [nicht] singen, ich bin erkältet. BELR NomE: dasjenige, das eine melodische Tonfolge hervorbringt: Person/ Tier [meist Vogel] (2) Hast d du [auch] [in der Schule] [viel] gesungen? (3) Sing eein Papagei? PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (4) [Hier] wird [nicht] gesungen! SBP singen 2 NomE AkkE BED etwas Melodisches mit Hilfe der Stimme hervorbringen. (5) Wir haben [heute] gefeiert und Lieder gesungen. BELR NomE: dasjenige, das etwas Melodisches hervorbringt: Person/ Tier [meist Vogel]/ [indirekt Stimme] (6) Der Geschäftsinhaber deutet auf einen Jungen, dder [vor dem Geschäftseingang] seine Lieder singt und von Passanten ein paar Mark zugesteckt bekommt. (nach taz, 9.1.91, S. 22) (7) Draußen schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel, und [in den Bäumen] sangen ddie Amseln ihre schönsten Lieder. (Stephan, S. 29) (8) E Eine etwas brüchige Männerstimme singt die letzten Takte des Schubert-Liedes „Holde Träume kehret wieder“. (Zeit, 11.4.86, S. 51) AkkE: NG im A/ Zeichengruppe: dasjenige, das hervorgebracht wird: abstr. Objekt [geistiges Produkt: Text, Töne [als Lied]/ Musikart/ [indirekt Komponist, Dichter, Rolle]] (9) Die Sängerinnen hatten sschwere Partien zu singen. (nach MM, 1.4.87, S. 40) (10) Wir singen [zusammen] „F Fuchs, du hast die Gans gestohlen“. (Zeit, 26.4.85, S. 40) (11) Elvis Presley hat [nicht nur] R Rock’n Roll gesungen. (12) Wenn Marlene Dietrich B Brecht sang, so wurde es etwas sehr Eigenes. (nach MM, 1.8.85, S. 32) (13) Pavarotti singt den Othello [wie kein anderer]. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Wanderlieder, Schlager, Volkslieder, alles wird [mit derselben Begeisterung] gesungen. (Zeit, 23.8.85, S. 50) sein : (15) Der Wein ist getrunken, die Lieder sind alle gesungen, das Fest ist aus. WORTB der Sänger/ die Sängerin, der Gesang ANM - Mit einer PräpG [auf+ A/ in +D] kann auf die Sprache, in der vorgetragen wird, Bezug genommen werden: (16) Die Oper wurde [iin der Originalsprache] gesungen. (17) Popstars, die international bekannt werden wollen, singen ihre Lieder [a auf Englisch]. sinken 669 - Mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person, für die etwas vorgetragen wird, Bezug genommen werden: (18) Sie sang [iihren Kindern/ f für ihre Kinder] [jeden Abend] ein Wiegenlied. - Die AkkE in Form einer Zeichengruppe kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: (19) Wir singen [jetzt] „EEs steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal“. ; s. auch (10). W.BED singen 3 NomE [ugs] jemand gesteht in einem Verhör eine Straftat (20) Die Polizei konnte den Mord nur aufklären, weil ein Komplize gesungen hatte. (21) Unter Ganoven ist es verpönt zu singen. singen 4 NomE etwas [konkr. Objekt: Gerät, Musikinstrument/ Naturkraft] gibt einen melodischen Ton von sich (22) Der Teekessel singt [auf dem Herd]. (23) Man sagt, dass Geigen singen. (24) [In den riesigen Dünen] singt der Wind. (MM, 14.8.86, S. 3) singen 5 über/ von NomE PräpE; PräpE: über +A/ von +D jemand äußert sich in melodischen Tonfolgen über jemanden/ etwas [keine Restr.] (25) Der Popstar Prince singt von der Weltlage, Naneh Cherry über Aids und Madonna erklärt in „Justify my love“ ihre Liebe. (nach taz, 14.1.91, S. 19) (26) Wir können vom Frieden singen. (taz, 18.1.91, S. 18) (27) Es gibt fast nichts, worüber moderne Schlagersänger [nicht] singen, sie singen [sogar] über einen Maschendrahtzaun oder über den Bundeskanzler. singen 6 NomE (PräpE); (PräpE): an +D/ bei +D jemand ist bei etwas [Institution/ Veranstaltung] als Sänger/ Sängerin tätig. (28) Was hat sie für einen Beruf? Sie singt. (29) Die Callas sang an der Scala. (30) Peter Hoffmann sang bei den Bayreuther Festspielen. - Statt mit einer PräpE kann mit einer statischen PräpG [in +D/ auf +D] auf die Institution oder Veranstaltung bei der jemand tätig ist, Bezug genommen werden: (31) Eine unserer Kolleginnen singt im Kirchenchor. (32) Womit verdient sich der Student sein Geld? Er spielt Akkordeon und singt auf Hochzeiten. singen 7 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ NG im A/ auf +A [meist o. Artikel]/ in +D jemand bringt irgendwie melodische Tonfolgen hervor (33) Jungen in der Pubertät können [nicht] hoch singen. (34) Perucci hat [früher] [selbst] [einmal] Bariton gesungen. (nach Zeit, 2.8.85, S. 45) (35) Machen Sie Popmusik, müssen Sie sich ständig dafür rechtfertigen, [nicht] deutsch oder nicht englisch zu singen. (taz, 18.1.91, S. 7) (36) Englische Sänger singen [fast ausschließlich] in ihrer Muttersprache, also auf Englisch. PHRAS Idiom: [ugs] die Engel(ein) (im Himmel) singen hören: einen plötzlich auftretenden starken Schmerz empfinden [meist nach einem Schlag auf dem Kopf]; ein Lied davon singen können: viel Schlechtes auf einem bestimmten Gebiet schon erfahren haben und darüber sprechen können; ein Loblied auf jemanden/ etwas singen: etwas sehr loben; jemandem ist etwas nicht an der Wiege gesungen worden: jemand macht eine unerwartete Veränderung durch G.ANM - singen wird auch in dem Ausdruck jemanden in den Schlaf singen verwendet i.S.v. ‘so lange singen bis jemand schläft’. - singen wird auch in der Reflexivkonstruktion sich irgendwie singen verwendet: (37) Die Kinder haben ssich ganz heiser gesungen. - singen wird auch [veraltend] i.S.v. ‘in Versen erzählen’ verwendet: (38) Die Dichter sangen [oft] von der nicht erfüllten Liebe. 'sinken sinkt sank ist gesunken sinken 1 sich nach unten bewegen sinken 2 sich um irgendwieviel verringern sinken 3 weniger werden sinken 4 in in etwas geraten sinken 5 sich in eine nicht aufrechte Position bewegen sinken 6 um irgendwieviel niedriger werden sinken 7 auf ein schlechteres Niveau geraten SBP sinken 1 NomE (AdvE) BED sich langsam irgendwohin nach unten bewegen . (1) Das Schiff ist [vor der Küste] gesunken. BELR NomE: dasjenige, das sich nach unten bewegt: konkr. Objekt (2) D Die Schneeflocken sinken [lautlos] zur Erde. (3) Er sah zum Horizont, bis ddie Sonne sank. (AdvE): Ort in +A/ ...: Zielort auf +A/ bis-Gruppe: Endpunkt aus +D/ ...: Ausgangsort AdvG/ in +A/ .../ nach +AdvG: Richtung (4) Die Sonne sank [blutrot] iins Meer. (5) [Im Landeanflug] sank die Boing 747 [rasch] aauf hundertfünfzig Meter. (6) [Allmählich] sank der Ballon a aus großer Höhe tiefer und tiefer. (7) Wärmere Flüssigkeitsteile steigen nach oben, kältere sinken nnach unten. (nach Zeit, 8.11.85, S. 7) PASSK kein Passiv möglich ANM - Wird mit der NomE auf die Sonne oder ein Wasserfahrzeug Bezug genommen, wird die AdvE häufig nicht realisiert: s. (1) und (3). - Wird mit der NomE auf Wasserfahrzeuge Bezug genommen, kann sinken 1 i.S.v. ‘unter die Wasseroberfläche geraten; untergehen’ interpretiert werden: s. (1). SBP sinken 2 NomE (AdvE) BED sich hinsichtlich Wert, Anzahl, Größe, Höhe o.Ä. irgendwieviel verringern. (8) Der Preis ist um 3% gesunken. BELR NomE: dasjenige, das sich verringert: Konkretum [als Ware]/ abstr. Objekt [meist messbare Größe]/ [indirekt Messinstrument] sitzen 670 (9) KKupfer ist [auf dem Weltmarkt] um 40% [im Preis] gesunken. (10) D Die Geburtenrate sinkt [nicht] [weiter], wird aber auch kaum wieder steigen. (Zeit, 2.2.85, S. 33) (11) DDer Weinverbrauch der Franzosen sank [in einem Vierteljahrhundert] um über ein Viertel. (Zeit, 4.1.85, S. 2) (12) Durch den Katalysator steigt der Abgas-Gegendruck und [damit] sinkt d die Leistung. (MM, 31.12.85, S. 31) (13) [Im Mai] ist die Zahl der Arbeitslosen [saisonbedingt] [leicht] gesunken. (14) D Das Barometer sinkt. (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A/ NG im A: Differenz (15) [Innerhalb weniger Stunden] sank die Temperatur v von 30 Grad auf zehn Grad. (16) Der Puls ging noch einmal für kurze Zeit hinauf, um [danach] [aber] ffast auf den Normalwert zu sinken. (nach Gail/ Petri, S. 109) (17) Die Kreditzinsen für Privatkundschaft sanken bbis auf elf Prozent. (18) [In den letzten drei Jahren] ist die Zahl der Arbeitslosen unter zwanzig Jahren uum ein Viertel gesunken. (MM, 5.3.86, S. 2) (19) [Innerhalb einer Woche] ist der Benzinpreis d drei Cent pro Liter gesunken. PASSK kein Passiv möglich ANM - Wird mit der NomE auf das Produkt, Wertpapier o.Ä., das als Ware gehandelt wird, Bezug genommen, kann eine PräpG [in +D] hinzugefügt werden, in der die Maßfunktion genannt wird: (20) [Nach Ansicht der Experten] werden die Aktien des Konzerns [weiter] [iim Wert] sinken .; s. auch (9). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden, von dem die Verringerung abhängig ist: (21) [B Bei steigender Arbeitslosigkeit] sinkt die Kaufkraft. - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Verringerung bewertet werden: (22) Eine Umfrage ergab, dass die Zahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten [ddrastisch] sank. (nach MM, 10.8.85, S. 16) ; s. auch (13). W.BED sinken 3 NomE etwas [abstr. Objekt] wird weniger; abnehmen (23) Die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten wächst, weil die Abwehrbereitschaft des Körpers sinkt. (MM, 6.2.88, S. 22) (24) Wir nehmen das Waldsterben weiter in Kauf, sonst sinken unsere Marktchancen im Ausland. (nach Zeit, 8.3.85, S. 33) (25) Das Vertrauen gesunder wie kranker Menschen in die Hygiene von Blutkonserven ist [rapide] gesunken. (MM, 2.12.87, S. 3) sinken 4 in NomE PräpE; PräpE: in +A [geh] jemand [Person/ Institution] gerät allmählich in etwas [physischer, psychischer Zustand] (26) Um ein wenig auszuruhen, setzte sie sich in den Sessel, sank [aber] [bald] in einen tiefen Schlaf. (27) [Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstands] sank das ganze Land in Lethargie und Stagnation. sinken 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ gegen +A/ ... jemand/ etwas [konkr. Objekt: Körperteil] bewegt sich langsam irgendwohin in eine nicht aufrechte Position (28) Der Fahrgast, der neben mir saß, war eingeschlafen und [mit dem Kopf] gegen meine Schulter gesunken. (29) Er sank [mit einem Stöhnen] auf den Felsboden. (nach Balden, S. 61) (30) [Nach der ungewohnten Anstrengung] sank die alte Frau [erschöpft] auf das Sofa. (31) Die Arme sanken [ihr] in den Schoß, und sie schlief ein. (32) Immer öfter fielen meine Lider zu, sank [mir] das Kinn auf die Brust. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (31) und (32). sinken 6 NomE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A/ ... etwas [häufig Gewässer o.Ä./ [indirekt obere Begrenzung]] wird um irgendwieviel niedriger (33) [Laut Wetterbericht] sinkt [in den kommenden Tagen] die Schneefallgrenze von 700 auf 400 Meter. (34) [Im Laufe des gestrigen Tages] ist der Rhein [deutlich] gesunken. (35) Die Experten beobachten mit Sorge, dass der Grundwasserspiegel in unserer Region [von Jahr zu Jahr] sinkt. sinken 7 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: AdvG/ auf +A/ .../ bis-Gruppe; AdvE2: AdvG/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [geistiges Produkt] gerät hinsichtlich irgendetwas irgendwohin auf ein schlechteres Niveau; herunterkommen (36) [Nach dem Plan der Nazis] sollte Polen [durch eine systematische Vernichtung seiner jüdischen Intellektuellen] in wissenschaftlicher und künstlerischer Hinsicht auf einen Tiefpunkt sinken. (37) Man sieht die schöne Frau sozial und moralisch sinken. (Zeit, 12.6.87, S. 48) (38) So tief sollte man [nicht] sinken. (39) Der „Codex Manesse“ sank [als Kulturgut] [nun] [langsam] bis hin zum bestickten Sofakissen, ja bis hin zum Osterei, das mit Manesse-Szenen bemalt werden musste. (nach MM, 11.6.88, S. 3) (40) Die Quizsendung ist in der Gunst der Zuschauer gesunken. PHRAS Idiom: [geh] (vor jemandem/ etwas) auf/ in die Knie sinken: (vor jemandem/ etwas) niederknien; [geh] in Morpheus’ Arme sinken: einschlafen; etwas sinkt auf den Nullpunkt: etwas [Stimmung o.Ä.] erreicht einen Tiefpunkt; [geh] etwas sinkt in Schutt und Asche: etwas wird zerstört; [geh] jemandes Stern sinkt: jemand hat den Höhepunkt seines Erfolgs, Ansehens überschritten 'sitzen sitzt saß hat gesessen sitzen 1 sich irgendwie dem Körper anpassen sitzen 2 sich irgendwo mit dem Gesäß auf einer Fläche befinden sitzen 3 fehlerfrei beherrscht werden sitzen 4 an/ über intensiv an etwas arbeiten sitzen 5 irgendwo tätig oder ansässig sein sitzen 6 irgendwo einen Sitz haben sitzen 7 irgendwo eine Haftstrafe verbüßen sitzen 8 seine Zeit irgendwo in Sitzposition verbringen sitzen 9 sich irgendwo irgendwie befinden sitzen 10 sich irgendwie bzw. so in Sitzposition befinden sitzen 671 SBP sitzen 1 NomE AdvE BED sich irgendwie, besonders in Schnitt und Größe, dem Körper anpassen. (1) Die Jacke sitzt sehr gut. BELR NomE: dasjenige, das sich dem Körper anpasst: konkr. Objekt [Kleidungsstück, Zubehör: Brille, Gebiss, Verband o.Ä.] (2) Ich nehme dieses Kostüm, ees sitzt ausgezeichnet. (3) Achten Sie bitte beim Tauchen darauf, dass ddie Brille richtig sitzt. (4) Meine Mutter klagt, dass iihre Zahnprothese schlecht sitzt. (5) Wir müssen den Verband wieder abnehmen, eer sitzt nicht gut. AdvE: Art und Weise AdvG/ wie-Gruppe mit Part. II: Bewertung [meist gut, schlecht] (6) Den Rock kaufe ich nicht, er sitzt sschlecht. (7) Der neue Anzug sitzt w wie für mich gemacht. (8) Wenn die Skischuhe nicht richtig sitzen, kann man beim Skifahren stürzen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Sitz ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn sitzen 1 i.S.v. ‘gut sitzen’ verwendet oder negiert wird: (9) Jetzt ist nur wichtig, dass Antoines Strümpfe sitzen. (Zeit, 23.5.86, S. 43) (10) Der Helm sitzt [nicht], er ist zu weit. - sitzen 1 wird auch in dem Ausdruck etwas sitzt wie angegossen i.S.v. ‘etwas sitzt sehr gut’ verwendet. SBP sitzen 2 NomE AdvE BED sich irgendwo mit dem Gesäß auf einer Fläche in einer Position mit aufgerichtetem Oberkörper befinden. (11) Wir saßen in der vordersten Reihe. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwo befindet: Person/ Tier (12) Auf dem Sessel sitzt eein junges irisches Mädchen. (Zeit, 13.9.85, S. 67) (13) U Unsere Katze sitzt [gern] auf dem Sofa. AdvE: Ort an +D/ auf +D/ ...: Ortspunkt [häufig Sitzmöbel] (14) Sie lag nicht im Bett, sondern saß aan der geöffneten Balkontür in einem großen Ohrensessel. (Balden, S. 42) (15) Kinder sitzen a auf den Schößen ihrer Großväter, aauf der Rutsche, im Kinderwagen. (nach Zeit, 13.9.85, S. 71) (16) Der Junge saß [stundenlang] hhinter dem Schuppen und las ein spannendes Buch. (17) Die müden Wanderer saßen uunter dem großen Baum im kühlen Schatten und ruhten sich aus. (18) Die beiden Mädchen saßen [artig] nneben der Mutter. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (19) Es wird [jetzt] auf dem Stuhl gesessen! WORTB der Sitz, die Sitzung ANM - Wenn mit der NomE auf Tiere Bezug genommen wird, kann sitzen 2 i.S.v. ‘sich irgendwo niedergelassen haben’ verwendet werden: (20) Vogelschützer stellten fest, dass n noch einige Tausend verölte Enten und Seemöwen auf dem Meer schwimmen oder an den Stränden sitzen. (nach MM, 9.2.85, S. 16) (21) Auf der Blüte sitzen zwei Bienen. - Gelegentlich wird die AdvE weggelassen, wenn die sitzende Stellung in Opposition zur aufrechten gesetzt oder die Handlung betont wird: (22) Wie gefällt es dir beispielsweise, wenn du stehen musst in der Straßenbahn und zehn Herren sitzen? (Bild, 29.6.67, S. 4) (23) „Darf ich Ihnen meinen Stuhl anbieten? “ - „Danke, ich habe [schon den ganzen Tag] gesessen.“ - Pertinenzdativ ist möglich: (24) Die Schwester saß [i ihr] auf dem Schoß [mit der Puppe vor der Brust]. (Johnson, S. 99) - sitzen 2 wird in Verbindung mit bleiben häufig i.S.v. ‘nicht von seinem Platz aufstehen’ verwendet: (25) BBleiben Sie [bitte] ssitzen! W.BED sitzen 3 NomE [ugs] etwas [geistiges Produkt: meist Text, Musikstück/ Handlung] wird nach intensivem Einüben fehlerfrei beherrscht (26) Der Schüler musste so lange üben, bis das Klavierstück saß. (27) Der junge Schauspieler hat seine Rolle gut einstudiert: jedes Wort, jede Geste sitzt. (28) Es ist oft lebensgefährlich, einen leckgeschlagenen Chemikalienbehälter wieder abzudichten. [Da] muss [im Ernstfall] jeder Handgriff sitzen. (nach MM, 8.10.87, S. 19) sitzen 4 an/ über NomE PräpE; PräpE: an +D/ über +D jemand arbeitet intensiv und längere Zeit an etwas [geistiges Produkt/ [indirekt konkr. Objekt: meist Bücher, Papiere]] oder beschäftigt sich mit etwas (29) Frau Leuze sitzt [jetzt] an ihren Berichten für die Regierung. (Zeit, 15.5.87, S. 20) (30) Der Kommentator saß [gerade] über der kniffligen Frage, was uns Enthüllungsstorys in den Medien nützen, als ADN diese Meldung sendete. (BerlZ, 2.12.89, S. 1) (31) Patrick hat [wochenlang] über den Büchern und seiner Seminararbeit gesessen. sitzen 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ auf +D/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution] ist irgendwo tätig oder ansässig (32) Die Umweltberaterin sitzt im Rathaus im siebten Obergeschoss im Zimmer 713. (MM, 24.6.87, S. 21) (33) Die Familie sitzt [seit Generationen] auf dem Bauernhof. (34) Die Zentralen der wichtigsten Banken sitzen in Frankfurt. (35) Die deutsche Hauptstadt ist schließlich Berlin und dort müssen auch Regierung und Bundestag sitzen. (MM, 30.10.97, S. 2) sitzen 6 NomE AdvE; AdvE: in +D jemand [Person/ Institution] hat irgendwo [Institution/ Gremium] einen Sitz (36) Im Vorstand sitzen drei Frauen. (Zeit, 5.4.85, S. 3) (37) Wir haben mit Freude gesehen, wie viele junge Abgeordnete im bayerischen Landtag sitzen. (MM, 17.10.97, S. 5) (38) Die Deutsche Bank sitzt im Aufsichtsrat der großen Versicherung Allianz. sitzen 7 NomE AdvE; AdvE: in +D [ugs] jemand verbüßt irgendwo [Gefängnis] eine Haftstrafe sollen 672 (39) In den Gefängnissen drüben sitzen [jetzt] bereits 2.500 Häftlinge [wegen versuchter Republikflucht]. (Bild, 8.8.89, S. 1) (40) Hörner sitzt in der Landesvollzugsanstalt Mannheim. (nach MM, 20.3.98, S. 1) - Die AdvE kann [ugs] weggelassen werden: (41) Der junge Mann hat [schon viermal] gesessen. - sitzen 7 wird auch in dem Ausdruck verwendet jemand sitzt in Haft i.S.v. ‘jemand verbüßt eine Haftstrafe’. sitzen 8 NomE (AdvE); (AdvE): an +D/ bei +D/ ... jemand verbringt seine Zeit irgendwo überwiegend in Sitzposition, meist um eine berufliche Tätigkeit auszuüben (42) Manche sitzen an einer Schreibmaschine und tippen zu Hause freiberuflich für fremde Firmen Briefe. (nach Zeit, 19.7.85, S. 1) (43) Unser Vater sitzt [abends] [oft] am Schreibtisch. (44) Der Student saß [bis Mitternacht] und arbeitete an seiner Hausarbeit. (45) Juliane sitzt [gern] im Café. (46) Wir saßen [gerade] beim Essen, als das Telefon klingelte. (47) Frau Müller saß [gestern] [den ganzen Vormittag] beim Arzt. sitzen 9 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: AdvG/ an +D/ auf +D/ ...; AdvE2: AdvG etwas [konkr. Objekt] befindet sich irgendwo irgendwie oder ist irgendwo irgendwie angebracht (48) Die Dunstabzugshaube sitzt viel zu niedrig über dem Herd. (49) Das Thermometer müsste an der Warmwasserleitung sitzen. (50) Der Haken sitzt zu hoch, ich komme nicht an ihn ran. (51) Das Herz sitzt [bei den meisten Menschen] links. (52) Schweißperlen saßen [ihm] auf der Stirn. (53) Der Arzt stellte fest, dass der Tumor im Darm sitzt. (54) Er hatte gerade noch Zeit, den weißen Smoking anzuziehen, die schwarze Fliege saß etwas schief. (nach Larsen, S. 30) sitzen 10 NomE AdvE/ PrädE; AdvE: AdvG/ auf +D/ in +D/ ...; PrädE: AdjG jemand befindet sich irgendwie bzw. so in Sitzposition (55) Der andere sitzt kerzengerade und verzieht das Gesicht. (MM, 21.8.85, S. 3) (56) Sitz [endlich] still! (57) Sitzen Sie bequem? (58) Alle Sitzgelegenheiten waren besetzt. Manche saßen [sogar] mit angezogenen Beinen auf ihrem Po. (59) Sie saß im Schneidersitz mit dem Rücken zu ihm. (Torwegge, S. 12)(60) Er saß [lange] ruhig und entspannt. PHRAS Idiom: [ugs] auf etwas sitzen: sich von etwas nicht trennen wollen und die betreffende Sache nicht herausgeben; etwas nicht auf sich sitzen lassen: eine Anschuldigung zurückweisen; jemandem sitzt die Angst im Nacken: jemand hat sehr große Angst; im gleichen/ in einem Boot sitzen: gemeinsam eine schwierige Situation bewältigen müssen; [ugs] auf dem Geld sitzen: geizig sein; [ugs] bei jemandem sitzt das Geld locker: jemand gibt Geld leicht aus; über jemanden zu Gericht sitzen: jemandes Verhalten verurteilen; [ugs] hinter Gittern sitzen: im Gefängnis sitzen; [ugs] etwas sitzt jemandem in den Gliedern/ Knochen: jemand spürt etwas [häufig die Anzeichen einer Krankheit oder Angst]; am längeren Hebel sitzen: in einer günstigeren Position als ein anderer/ als andere sein; [ugs] einen (Kleinen) sitzen haben: angetrunken sein; [ugs] in der Klemme/ Patsche/ Tinte sitzen: in einer unangenehmen Lage sein; [ugs] wie auf (glühenden) Kohlen sitzen: in der Erwartung von etwas Wichtigem sehr ungeduldig, unruhig sein; Modell sitzen: einem Künstler als Modell dienen; [ugs] auf den/ seinen Ohren sitzen: nicht zuhören; an der Quelle sitzen: etwas aus erster Hand erfahren, erhalten; auf dem hohen Ross sitzen: überheblich, hochmütig sein; fest im Sattel sitzen: eine unangefochtene Stellung haben; [ugs] auf der Straße sitzen: arbeitslos sein, keine Wohnung haben; zwischen den/ zwei Stühlen sitzen: es sich mit beiden (streitenden) Parteien verscherzt haben; etwas sitzt tief: etwas [meist Gefühl] ist sehr intensiv, ist im Innern verborgen; etwas sitzt tiefer: etwas [Ursache, Übel o.Ä.] ist schwer wiegender, als es den Anschein hat; die Tränen sitzen jemandem locker: jemand weint leicht; [ugs] auf dem Trock(e)nen sitzen: seine (finanziellen) Reserven aufgebraucht haben - Das hat gesessen! : [Als Ausruf, wenn eine meist kränkende Bemerkung die erwünschte Wirkung erzielt] Das hat getroffen. G.ANM - Das Perfekt von sitzen kann regional, besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, mit sein gebildet werden. VERBF besitzen 'sollen soll sollte hat gesollt sollen 1 angehalten sein, etwas zu tun sollen 2 angehalten sein, irgendwo tätig zu werden sollen 3 durch eine Person angeordnet werden, dass etwas irgendwohin gelangt SBP sollen 1 NomE AkkE BED durch eine Person oder höhere Instanz angehalten sein, etwas zu tun. (1) Das solltest du [nicht]! BELR NomE: dasjenige, das etwas tut: Person/ Institution/ Tier (2) „Das Institut für Technologie hat auf Anordnung des Ministeriums eine frei gewordene Stelle ein Jahr lang nicht besetzt.“ - „Ich weiß, aalle Forschungsinstitutionen sollen das.“ (3) Der Hund liegt schon wieder auf dem Sofa, obwohl er das [wirklich nicht] sollte! AkkE: nur PG: dasjenige, das getan wird: Handlung (4) Mein Bruder soll [nie] eetwas! (5) „Ich habe die ganze Nacht gearbeitet.“ - „D Das hättest du [aber] [wirklich nicht] gesollt.“ PASSK Passiv nicht üblich WORTB das Soll ANM - Das [ugs] Part. II gesollt wird selten verwendet. - Je nach Kontext kann mit nicht sollen entweder ausgedrückt werden, dass jemand nicht angehalten ist, etwas zu tun: s. (5), oder dass jemand angehalten ist, etwas nicht zu tun: s. (3). sorgen 673 - Die AkkE kann, besonders in Dialogen, weggelassen werden, wenn die Handlung, zu der jemand angehalten ist, vorerwähnt wird: (6) „Lädst du auch Herrn Müller zu deinem Geburtstag ein? “ - „[Warum] soll ich? Ich kenne ihn kaum.“ W.BED sollen 2 NomE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ zu +D jemand ist durch eine Person oder eine höhere Instanz angehalten, irgendwo [Institution/ Tätigkeitsbereich] tätig zu werden (7) Der Jurist sollte [ursprünglich] ans Landgericht in Karlsruhe, aber dann hat er eine Stelle in Mannheim gefunden. (8) Sollen die Kinder [in diesen unsicheren Zeiten] [noch] auf die Universität oder ist es besser, sie eine Lehre machen zu lassen? (9) Der Praktikant sollte in den Verkauf, aber eigentlich war er mehr für den Kundendienst geeignet. (10) Weil sein Vater Pilot war, sollte er zur Luftwaffe, obwohl er lieber zur Marine gegangen wäre. sollen 3 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... für jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] ist angeordnet oder empfohlen, dass er/ es irgendwohin gelangt oder gebracht wird (11) Warum soll ich [jetzt schon] ins Bett? (12) Der Koffer soll nach Hamburg. (13) In den Flaschencontainer soll nur Glas, kein Kunststoff. (14) Das Familiengericht hat entschieden, dass die Kinder zu der Mutter sollen. (15) Die Beschwerde soll ans Aufsichtsamt. G.ANM - sollen wird häufig als Modalverb verwendet: (16) Sie sollen sofort zum Chef kommen. (17) Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. (18) Sie sollte zum Arzt gehen. (19) Sollten Sie mit dem Vorschlag nicht einverstanden sein, so geben Sie mir bitte Bescheid. (20) Er hätte das nicht tun sollen. (21) Er soll wieder geheiratet haben. - Sätze mit sollen im Präsens/ Präteritum können auch als Ellipsen von Sätzen mit getilgtem Hauptverb im Infinitiv/ Part. II aufgefasst werden. Die AkkE und die AdvE wären dann als abhängig vom getilgten Hauptverb anzusehen; vgl.: (22) Das solltest du nicht tun. und (23) Das solltest du nicht.; (24) Der Jurist sollte ans Landgericht gehen/ versetzt werden/ ... und (25) Der Jurist sollte ans Landgericht.; (26) Die Beschwerde soll ans Aufsichtsamt geschickt/ gerichtet werden/ ... und (27) Die Beschwerde soll ans Aufsichtsamt. 'sorgen sorgt sorgte hat gesorgt sorgen 1 für jemanden betreuen sorgen 2 für das Erforderliche für die Beschaffung von etwas tun sorgen 3 für etwas bewirken sorgen 4 für die Ursache für etwas sein SBP sorgen 1 für NomE PräpE BED das Mögliche und Nötige für jemandes Lebensunterhalt oder Wohlergehen tun; betreuen. (1) Wer sorgt [denn] für die Kinder? BELR NomE: derjenige, der jemanden betreut: Person/ selten Tier (2) Künftig sollen Vollwaisen, ddie für sich selbst sorgen oder für ihre Geschwister den Haushalt führen, auch selbst Kindergeld erhalten. (MM, 21.2.85, S. 5) (3) Ich bin eine Waise, für mich sorgt kkeiner. (Johnson, S. 300) (4) DDer Kuckuck sorgt [nicht] für seinen Nachwuchs, sondern legt seine Eier in fremde Nester. PräpE: für +A: derjenige, der betreut wird: Person/ selten Tier (5) [Selbstverständlich] werde ich [finanziell] f für dich und das Kind sorgen. (de Groot, S. 11) (6) Die Kinder sorgen [gemeinsam] ffür ihre pflegebedürftige Mutter und zahlen für ihren Platz im Pflegeheim. (7) [Im Alter von sechzehn Jahren] können junge Menschen [schon weitgehend] ffür sich selbst sorgen und selbstständiger sein. (nach MM, 23.2.85, S. 60) (8) Die Störche sorgen f für ihre Jungen, bis sie flügge werden. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (9) Sie können beruhigt zur Kur fahren, für Ihre Kinder wird gesorgt. WORTB die Sorge ANM - Gelegentlich wird sorgen 1 in einer Passivkonstruktion für jemanden/ jemandes Zukunft ist gesorgt verwendet i.S.v. ‘für jemanden ist Vorsorge getroffen’: (10) Wenn ich sterbe, braucht sich meine Familie keine Sorgen zu machen, für ssie/ iihre Zukunft iist [bestens] gesorgt. SBP sorgen 2 für NomE PräpE BED das Erforderliche für die Beschaffung, Durchführung oder Erhaltung von etwas tun . (11) Sorgen Sie [bitte] dafür, dass genügend Hotelzimmer reserviert werden. BELR NomE: derjenige, der das Erforderliche tut: Person/ Institution (12) AAssistenzärzte sorgen [in der Frauenklinik] für eine medizinische Betreuung [rund um die Uhr]. (nach MM, 18.1.88, S. 15) (13) D Die Verkehrspolizei sorgt für Ordnung und Sicherheit auf den Straßen. PräpE: dasjenige, für das das Erforderliche getan wird: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat dafür: Sachverhalt (14) Der Betrieb muss ffür eine qualifizierte Ausbildung seiner Lehrlinge sorgen. (15) Die Medien sorgten ffür eine schnelle Verbreitung der Nachricht. (16) Sorgen Sie [zuerst] ffür eine Normalisierung Ihres Gewichts, wenn Sie Ihren Cholesteringehalt im Blut senken wollen! (17) Der geschiedene Mann war verpflichtet, ffür den Unterhalt der beiden ehelichen Kinder zu sorgen. (nach MM, 28.3.87, S. 23) (18) Der demokratische Staat sorgt ffür Frieden und Freiheit der Bürger. (19) Wenn die Premiere ein Erfolg werden soll, muss ffür viele Zuschauer gesorgt werden. (20) Mein Mann sorgt [immer] ffür genügend blühende Pflanzen im Garten. (21) Wir wollen am Sonnabend eine Party feiern: ich sorge ffür Tische und Stühle, meine Freunde ffür das Essen und die Getränke. (22) Die Unternehmer sind aufgerufen, f für mehr Arbeitsplätze zu sorgen. dass-S : (23) Die SPD wird ddafür sorgen, ddass alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz in Betrieb, Schule oder Hochschule erhalten. (nach SPD, Progr., S. 23) sparen 674 PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (24) Für intensive Betreuung der Kinder, etwa in Ganztagsschulen, wird [nur unzureichend] gesorgt. (nach Spiegel, 18/ 94, S. 3) WORTB die Sorge ANM - Gelegentlich wird sorgen 2 in der Passivkonstruktion für etwas ist gesorgt verwendet i.S.v. ‘etwas ist vorhanden’: (25) F Für die medizinische Betreuung ist in der Bundesrepublik [beispielhaft] g gesorgt. (MM, 18.6.86, S. 28) (26) Wir können morgen feiern, ffür Getränke ist gesorgt. W.BED sorgen 3 für NomE PräpE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür etwas [Konkretum/ Vorgang/ Handlung] bewirkt etwas [Sachverhalt] (27) Die vielen Bäume und Sträucher im Park sorgen für Schatten und Kühle [an heißen Sommertagen]. (28) [Im Keller des Hotels] sorgen Kegelbahnen für Fitness und körperliches Training. (nach Zeit, 18.10.85, S. 101) (29) Für gute Sicht im ICE sorgen große Fensterscheiben. (30) Vitamin D sorgt für die Regulierung des Mineralstoffwechsels. (31) Es wird bestritten, dass eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für mehr Beschäftigung sorgen könne. (nach Zeit, 22.3.85, S. 17) (32) Spiele, Spaziergänge, Theaterbesuche und Joggen o.Ä. sorgen für Fitness und Entspannung der Nerven. dass-S : (33) Das Hormon sorgt [in der Niere] dafür, dass mehr Flüssigkeit ausgeschieden wird. (nach Zeit, 9.1.87, S. 29) sorgen 4 für NomE PräpE1 (PräpE2); PräpE1: für +A; (PräpE2): mit +D [geh] jemand/ [auch geistiges Produkt/ Ereignis/ Handlung] ist mit etwas [geistiges Produkt/ Ereignis/ Handlung] die Ursache für etwas [Vorgang/ [indirekt abstr. Objekt]]; auslösen (34) Der Politiker hat mit seiner Rede für Aufsehen gesorgt. (35) Mit seiner Heirat hat der Filmstar für Schlagzeilen gesorgt. (36) Der Mann hat mit der öffentlichen Beschimpfung seiner Frau für Empörung gesorgt. (37) Die Täter sorgen für neues Gerede über angebliche neonazistische Gefahren. (nach MM, 24.10.86, S. 2) (38) Der Vorschlag des Finanzministers zur Rentenreform sorgte für große Aufregung. (39) Die Entlassung des Mitarbeiters wird [im Betrieb] für Gesprächsstoff sorgen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb sorgen, sich. VERBF besorgen 'sparen spart sparte hat gespart sparen 1 <an> von etwas weniger verbrauchen sparen 2 auf/ für eine Summe zurücklegen SBP sparen 1 <an> NomE AkkE/ PräpE BED von etwas weniger ausgeben oder verbrauchen; einsparen. (1) Vergiss nicht, das Licht auszumachen, wir müssen Strom sparen! BELR NomE: dasjenige, das weniger von etwas verbraucht: Person/ Institution/ konkr. Objekt [Gerät]/ Sachverhalt/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) Die meisten Studenten haben so große finanzielle Probleme, dass ssie an Vielem sparen müssen. (3) DDampfkochtöpfe sparen [nicht nur] Zeit und Energie, sie erhalten auch wertvolle Vitamine. (MM, 2.4.86, S. 35) (4) DDer Standort der Fabrik in der Nähe des Hafens spart Transportkosten. (5) D Das Ausschalten des Stand-bys bei elektrischen Geräten spart Strom. dass-S : (6) Viel Strom hat ees [im letzten Jahr] gespart, ddass man neue Motoren eingebaut hat. Inf+ : (7) DDie Fabrik in die Nähe der Autobahn zu verlegen, würde Transportkosten sparen. Inf- : (8) A An geschlossenen Schranken den Motor abstellen, spart Benzin. AkkE: dasjenige, von dem weniger verbraucht wird: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt (9) In Heidelberg kann man sich einen Wagen stundenweise leihen. Dieses System hilft A Autos und Parkplätze sparen. (10) Die neuen Autos sparen vviel Benzin. (11) Wenn Sie Platz sparen wollen, dann ist ein Klapp-Faltbett die ideale Lösung. (nach Prospekt Interlübke) (12) [Auch bei der Zubereitung von Gemüse] können Sie K Kalorien sparen, wenn Sie auf die Soße verzichten. (nach Ernährung) (13) Herr Jedermann weiß, wie man [im Haus] EEnergie spart. (nach Zeit, 3.1.86, S. 2) (14) Wenn Sie einen Wagen mit Katalysator kaufen, sparen Sie e eine Menge Steuern. (15) Ein gleichmäßiger Schritt spart K Kräfte [beim Wandern]. PräpE: an +D: dasjenige, von dem weniger verbraucht wird: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt (16) Die Firma sparte aan Erdbeeren, tat mehr künstliches Aroma ins Eis. (nach Zeit, 9.8.85, S. 41) (17) Eine der attraktivsten Qualitäten dieses Lexikons ist seine Bebilderung: aan Bildern wurde [nicht] gespart, und zweifellos sind sie es, die zum Lesen verführen. (MM, 14.3.85, S. 36) (18) Die Post sparte a am Personal, was zu Verspätungen bei der Paketzustellung führte. (19) Da die Hochschulen [nicht] aan Heizung, Strom und Wasser sparen können, schlägt die Einsparung bei Forschung und Lehre zu Buche. (nach taz, 10.3.92, S. 21) (20) Wenn der Minister den Transrapidzug durchsetzen wolle, dürfe aber [nicht] a an Investitionen [bei der Bundesbahn] gespart werden. (nach taz, 14.1.92, S. 5) (21) Politiker loben Aids-Hilfen, sparen [aber] aan Zuschüssen. (taz, 23.8.91, S .7) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22) [Durch die Verwendung von Altpapier] kann Holz gespart werden. (nach Umweltfreundl. Prod.) sein : (23) [Bei den neuen Wohnungen] ist Platz gespart. WORTB sparsam ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (8). - Die AkkE/ PräpE kann weggelassen werden. Wenn die Handlung betont wird, oder Geld dasjenige ist, von dem weniger verbraucht wird: (24) Wir sparen und sparen und doch bleibt am Ende des Monats vom Gehalt nichts übrig. spielen 675 - Gelegentlich kann mit einer PräpG [an +D/ bei +D] auf den Bereich, in dem weniger ausgegeben wird, Bezug genommen werden. In diesem Fall kann die AkkE weggelassen werden: (25) Bund spart [a an NS-Opfern]. (taz, 16.9.91, S. 2) (26) Der Kultusminister will [bbei der Fortbildung] sparen. ; s. auch (15), (20) und (23). SBP sparen 2 auf/ für NomE PräpE v AdvE BED eine Summe von irgendwieviel nicht ausgeben, sondern für etwas zurücklegen; ansammeln. (27) Viele deutsche Familien sparen für ein Häuschen im Grünen. BELR NomE: derjenige, der eine Summe zurücklegt: Person (28) DDima hatte [mit seinen Freunden] 1.500 Dollar für eine Videokamera gespart. (taz, 10.9.98, S. 10) PräpE: auf +A/ für +A: dasjenige, wofür eine Summe zurücklegt wird: Konkretum [selten Person]/ Ereignis/ Handlung [als Dienstleistung] (29) Alle Verwandten stifteten etwas, [schon seit Monaten] ist auf das Fest gespart worden. (nach Zeit, 23.8.85, S. 50) (30) Die meisten Leute sparen ffür ein Eigenheim. (31) Man sollte früh genug damit anfangen, ffür eine gute Betreuung im Alter zu sparen. (32) Selbstständige Geschäftsleute müssen ffür ihre Alterssicherung sparen. (33) Michi [zum Beispiel] spart [bereits] ffür den nächsten Urlaub an der italienischen Adria. (MM, 16.12.86, S. 9) AdvE: NG im A/ PG [indefinit]: Menge [meist Geldsumme] (34) Hast du [schon] vviel gespart? (35) Ich habe [schon] 800 Euro für den Urlaub in Italien gespart. (36) Wenn Sie eine neue Waschmaschine kaufen wollen, dann kaufen Sie nicht auf Kredit, sondern warten Sie, bis Sie ddas Geld dafür gespart haben. (Welt, 23.9.69, S. 1) (37) DDie 5.000 DM, die der junge Mann für seine Stereo-Anlage brauchte, hatte er [nach und nach] gespart. (nach Stern, 21.5.87, S. 17) PASSK Werden-, Sein-Passiv - Wenn die AdvE in Form einer PG/ NG im A realisiert wird, sind Werden- und Sein-Passiv möglich: werden : (38) Viel Geld wurde von den Eltern gespart, das den Kindern jetzt zugute kommt. sein: (39) 3.000 Euro sind [schon] gespart, noch 1.000 Euro und ich kann mir den Gebrauchtwagen kaufen. WORTB der Sparer/ die Sparerin; sparsam ANM - Die PräpE und die AdvE können zusammen weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird oder in generischen Sätzen: (40) Ich habe gespart und gespart, aber ich werde nie genug Geld für ein Haus haben. (41) Wer [monatlich] spart, hat zum Schluss ein kleines Vermögen. ; s. auch (44). - Wenn mit der PräpE auf eine Person Bezug genommen wird, ist eine Dienstleistung gemeint, die von der Person ausgeführt wird: (42) Ich spare für eine Putzfrau. - Statt mit der PräpE wird häufig mit einem um ... zu- Satz auf dasjenige, wofür eine Summe zurückgelegt wird, Bezug genommen: (43) Familie Müller sparte [5 Jahre lang], u um sich ein Pferd kaufen zu können . - Auf die Person, für die das Zurückgelegte bestimmt ist, kann mit einer PräpG [für +A] Bezug genommen werden: (44) Eltern sparen [oft] [ffür ihre Kinder]. PHRAS Idiom: mit etwas nicht sparen: besonders viel von etwas verbrauchen, etwas besonders intensiv tun G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb sparen, sich spa'zieren gehen geht spazieren ging spazieren ist spazieren gegangen SBP spazieren gehen NomE (AdvE) BED zur Erholung oder zum Vergnügen irgendwo draußen eine längere Strecke relativ langsam zu Fuß gehen. (1) Wir gehen [sonntags] [immer] spazieren. BELR NomE: derjenige, der zu Fuß geht: Person (2) Ich bin deshalb so gesund, weil iich [täglich] [eine Stunde] spazieren gehe. (3) DDie Menschen haben viel Zeit und gehen [oft] spazieren. (BerlZ, 21.2.98, S. II) (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt (4) D Draußen spazieren zu gehen, ist gesund. (5) Viele Menschen lieben es, aam Strand spazieren zu gehen. (6) [Nach Monaten in der geschlossenen Abteilung] durfte er [mit einem Besucher] i im Park des Krankenhauses spazieren gehen. (7) Sie sollten [mit dem Hund] [zunächst] iin etwas weniger verkehrsstarken Wohngebieten spazieren gehen. So kann er sich an die Geräusche gewöhnen. (BerlZ, 7.11.97, S. V) (8) Der Mann sei mmitten auf der Fahrbahn spazieren gegangen, teilte die Polizei mit. Ein Lastwagen habe ihn erfasst und überrollt. (BerlZ, 27.10.97, S. 27) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (9) Du bist krank. [Heute] wird [nicht] spazieren gegangen! WORTB der Spaziergänger/ die Spaziergängerin, der Spaziergang VERBF angehen; ausgehen; gehen; gehen, es 'spielen spielt spielte hat gespielt spielen 1 sich zum Zeitvertreib beschäftigen spielen 2 auf etwas musizieren spielen 3 etwas darstellen spielen 4 etwas ertönen lassen spielen 5 etwas aufführen spielen 6 gegen jemanden ein Spiel austragen spielen 7 etwas auflegen spielen 8 sich mit etwas beschäftigen spielen 9 etwas bestreiten spielen 10 etwas irgendwohin befördern spielen 11 für für etwas einen Wettkampf bestreiten spielen 12 in zu etwas tendieren spielen 13 mit sich leichtsinnig gegenüber etwas verhalten spielen 14 mit etwas spielerisch benutzen spielen 676 spielen 15 mit etwas als Spielzeug nehmen spielen 16 mit etwas ziellos hin und her bewegen spielen 17 um sich um etwas an einem Spiel beteiligen spielen 18 an/ bei irgendwo als Künstler tätig sein spielen 19 sich leicht hin und her bewegen spielen 20 irgendwo irgendwann auftreten spielen 21 irgendwo irgendwann stattfinden spielen 22 vorgeben ein solcher zu sein spielen 23 eine Zeit lang ein solcher sein SBP spielen 1 NomE BED sich zur Unterhaltung, zum Zeitvertreib beschäftigen. (1) Wir haben einen großen Garten, [da] können die Kinder spielen. BELR NomE: dasjenige, das sich beschäftigt: Person/ Tier (2) Nur Kinder, ddie spielen, sind gesund. (3) Die Hotel-Manager haben 150 Kinder zu einer kleinen Feier in den Saal Döblin eingeladen, [wo] ssie basteln, singen und spielen können. (4) J Jungtiere spielen [genauso gerne wie Menschenkinder]. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (5) [Auf dem Rasen] wird [nicht] gespielt! WORTB selten der Spieler/ die Spielerin, das Spiel; spielerisch ANM - Häufig wird mit einer PräpG [mit +D] auf die Person, mit der zusammen sich jemand beschäftigt, Bezug genommen: (6) Ich will [nicht] [mmit Katja] spielen! - Häufig wird spielen 1 in Verbindung mit gehen verwendet: (7) Mama, meine Hausaufgaben sind fertig, darf ich [jetzt] s spielen gehen? SBP spielen 2 NomE AkkE BED auf etwas musizieren. (8) Spielen Sie ein Instrument? BELR NomE: derjenige, der musiziert: Person (9) VVater spielt die Orgel und Mutter singt dazu. AkkE: dasjenige, auf dem musiziert wird: konkr. Objekt [Musikinstrument] (10) Wenn du ddie Trompete spielst, spiele ich ddas Saxophon. (11) Er spielt ddie B Baglama, ein sechssaitiges Instrument, einer Laute ähnlich, dickbauchig mit langem Hals. (nach LH , 4/ 96, S. 6) (12) In Deutschland wird noch immer viel musiziert: viele Kinder gehen in die Musikschule und die meisten spielen F Flöte, Klavier oder Geige. PASSK Werden-Passiv werden : (13) In den Sinfonieorchestern sind die meisten Musiker Männer, aber die Harfe wird [traditionell] von Frauen gespielt. WORTB das Spiel ANM - Die AkkE wird häufig mit einer NG im A ohne Artikel belegt: (14) Spielst du AAkkordeon? . (15) Der Junge ist ein Multitalent: er spielt KKlavier, Gitarre, Saxophon und Klarinette. ; s. auch (12). SBP spielen 3 NomE (AkkE) BED etwas darstellen. (16) Er spielt [in diesem Stück] die Hauptrolle. BELR NomE: derjenige, der etwas darstellt: Person/ Kollektiv von Personen (17) DDie zwei Darsteller spielen [mit einem Ernst], den sie selbst in den aberwitzigsten Momenten des Films durchhalten. (MM, 3.1.86, S. 34) (18) DDie Schultheatergruppen spielen [mit Engagement und viel Freude]. (MM, 1.8.2000) (AkkE): dasjenige, das dargestellt wird: Person [als Rolle]/ [indirekt geistiges Produkt: Stück, Szene/ Autor] (19) Sie spielt eein Mädchen, das sich mit einem weißen Gorilla anfreundet. (BerlZ, 4.10.2000, S. 14) (20) Matthias Scheuring spielt dden Don Juan. (Zeit, 6.12.85, S. 53) (21) Die Schülerin spielte d die Verzweiflungsszene [wie eine ausgebildete Schauspielerin]. (22) Brenner hat BBrecht gespielt, Horvath, MMarie-Luise Fleißer, Nestroy und Raimund. (nach SZ, 9.9.98, S. 22) PASSK Werden-Passiv werden : (23) Alle Rollen, auch die Hauptrollen, werden von den Dorfbewohnern gespielt. sein : (24) Die Rolle der Ophelia war [hervorragend] gespielt. WORTB das Spiel SBP spielen 4 NomE (AkkE) (PräpE) BED etwas auf etwas ertönen lassen. (25) Die Pianistin spielte Kaffeehausmusik. BELR NomE: derjenige, der etwas ertönen lässt: Person/ Kollektiv von Personen (26) JJapanische und französische Interpreten spielen Barockmusik auf Originalinstrumenten. (MM, 18.10.85, S. 28) (27) Auf der kleinen Geige können KKinder [gut] spielen. (28) D Das Orchester hat [wunderbar] gespielt. (AkkE): dasjenige, das ertönt: geistiges Produkt [Musikstück, Musikart]/ [indirekt Komponist] (29) Freire spielt LLiszts „W Waldesrauschen“, den „GGnomenreigen“ und die zehnte Ungarische Rhapsodie [rasch hintereinander]. (nach MM, 9.3.87, S. 28) (30) Die Band spielte e einen Rock, und das Publikum tobte. (31) Er spielte Schubert [mit viel Gefühl]. (PräpE): auf +D: dasjenige, auf dem etwas ertönt: konkr. Objekt [Musikinstrument] (32R) Bisher war es üblich, dass meine Enkelin Martha [nur am Nachmittag und gegen Abend] aauf ihrem Instrument spielte. (Uhl, S. 41) (33) Das Lied „La Paloma“ kann man auf dem Akkordeon, dem Klavier oder [sogar] dder Gitarre spielen. PASSK Werden-Passiv werden : (34) Die kleinen Stücke von Mozart werden [sehr gerne] von Kindern gespielt. WORTB das Spiel; spielbar ANM - Häufig wird mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D/ mit +D] auf die Art des Spielens Bezug genommen: (35) Dies ist ein Stück, das [vvierhändig] auf dem Klavier gespielt wird. (36) Dieses Lied wird [iim Dreivierteltakt] gespielt. ; s. auch (27), (28), (29) und (31). SBP spielen 5 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) BED etwas irgendwo irgendwann aufführen; zeigen. (37) Was wird heute im Kino gespielt? BELR NomE: derjenige, der etwas aufführt: Kollektiv von Personen/ Institution [Theater, Kino o.Ä.] (38) DDas Ensemble des Mannheimer Nationaltheaters spielt sein neues Stück in Berlin. (39) D Das Stadttheater spielt in diesem Winter „Die Räuber“ von Schiller. spielen 677 AkkE: dasjenige, das aufgeführt wird: geistiges Produkt [Theaterstück, Film o.Ä.] (40) Die Schultheatergruppe spielt dieses Jahr „GGeschichten aus dem Wienerwald“. (41) Die Royal Academy in London spielt K Kassandra. (BerlZ, 4.10.2000, S. 15) (42) Im Kino spielen sie eeinen Film mit Meryll Streep. (AdvE1): Ort AdvG/ in +D: Ortspunkt an +D: Ortspunkt/ [indirekt Institution] auf +D: Ortspunkt/ [indirekt Institution/ Veranstaltung] (43) Pornofilme werden nnicht überall gespielt. (44) IIm Kino Odeon werden die neuesten Filme gespielt. (45) AAuf der Probebühne wird ein modernes Stück gespielt. (46) Der Filmklub zeigt vier schwedische Filme, die aauf der letzten Berlinale gespielt wurden und bisher in der BRD nicht zu sehen waren. (nach Filmklub, S. 3) (47) AAm Nationaltheater wird heute ein Stück von Sartre gespielt. (AdvE2): Zeit AdvG/ an +D/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ NG im A: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall (48) Weißt du, was mmorgen gespielt wird? (49) AAn Silvester wird „Die Lustige Witwe“ gespielt. (50) „Schindlers Liste“ wird [nur noch] bbis Donnerstag gespielt. (51) Auf dem städtischen Friedhof liegt Werner Schwab begraben, dessen Stücke sseit Jahren europaweit gespielt werden. (SZ, 18.12.99, S. 18) (52) Im Lux wurde ffünf Wochen lang „Krieg der Sterne“ gespielt. (53) [Während der Ferien] wird ttäglich/ jeden Tag ein neuer Film gespielt. PASSK Werden-Passiv werden : (54) „Die Zauberflöte“ wird in der Weihnachtszeit an vielen Theatern gespielt. ANM - spielen 5 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (37), (43), (44), (45), (46), (47), (48), (49), (50), (51), (52), (53) und (54). SBP spielen 6 NomE (PräpE) BED gegen jemanden ein Spiel oder einen Wettkampf austragen. (55) [Am Sonntag] spielt unsere Mannschaft gegen Kleindorf. BELR NomE: derjenige, der ein Spiel austrägt: Person [Sportler]/ Kollektiv von Personen [Mannschaft]/ Institution [Verein, Land] (56) BBoris Becker hat [einige Wochen] [nicht] gespielt. (57) „[Nun] habe s seine M Mannschaft [mit großer Motivation und Kampfgeist] gespielt - das macht Freude“, sagte der Trainer. (nach BerlZ, 2.10.2000, S. 36) (58) BBayern München spielt gegen Bayer Leverkusen. (59) „Wer am Donnerstag nicht trainiert, dder spielt [nicht]“, sagte der Trainer. (BerlZ, 5.10.2000, S. 44) (PräpE): gegen +A: derjenige, gegen den ein Spiel ausgetragen wird: Person [als Sportler]/ Kollektiv von Personen [Mannschaft]/ Institution [Verein, Land] (60) [In diesem Spiel] spielt jeder ggegen jeden. (61) Völlers Nationalelf spielt [in der WM-Qualifikation] ggegen England. (BerlZ, 2.10.2000, S. 36) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (62) [Wegen der Hitze] wurde [erst abends] [unter Flutlicht] gespielt. ANM - Häufig wird mit spielen 6 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch gegeneinander ersetzt: (63) Insgesamt 17 Kameras werden bei jedem Spiel eingesetzt. Dazu kommen noch die Kameras, die die Fernsehsender der Länder, ddie [gerade] g gegeneinander spielen, ins Stadion bringen. (nach SZ, 8.7.98, S. 19) (64) [Jahre] spielte ddas Tennis-Trio infernale gegeneinander. (nach taz, 25.3.94, S. 19) (65) [Auch im vergangenen Jahr] spielten K Korda und Rios [in Melbourne] ggegeneinander. (BerlZ, 31.1.98, S. 30) WORTB der Spieler/ die Spielerin, das Spiel W.BED spielen 7 NomE AkkE jemand [Person/ Institution: Sender] legt etwas [konkr. Objekt: Platte; Disk o.Ä./ [indirekt Lied]] auf (66) Muss man unbedingt unglücklich sein, wenn man eine klassische Platte spielt? (taz, 23.11.89, S. 11) (67) Radio Regenbogen spielt unser Lied. spielen 8 NomE AkkE jemand [Person/ Kollektiv von Personen] beschäftigt sich mit etwas [Spiel, Sportart] (68) Komm, wir spielen [jetzt] ein schönes Spiel! (69) Spielen Sie Fußball? (70) Die Kinder konnten sich wie immer nicht einigen, ein paar wollten Tischtennis spielen, andere Basketball, die eine Gruppe würde [doch lieber] Monopoly spielen und [schließlich] wollten [noch] zwei Schach spielen! - Die AkkE wird meist mit einer NG ohne Artikel belegt: s. (69) und (70). spielen 9 NomE AkkE jemand bestreitet etwas [Veranstaltung: Turnier o.Ä.] (71) „Das war das schlimmste Turnier, das ich [je] gespielt habe“, sagte der deutsche Hoffnungsträger. (SZ, 6.12.99, S. 45) (72) Eine starke Halbzeit spielte der ehemalige Hamburger Jöry Albertz. (SZ, 8.12.2000, S. 45) (73) [In Paris] spielte Steffi Graf das schönste Endspiel ihrer Karriere. spielen 10 NomE (AkkE) AdvE; AdvE: in +A/ zu +D/ ... jemand befördert etwas [konkr. Objekt: meist Ball] beim Spiel irgendwohin (74) Hansi Müller hatte den Ball ins Aus gespielt. (75) Der Verteidiger spielte den Ball zum Torwart. (76) Da kämpfte der Badmintonspieler wirklich um jeden Ball, schmetterte mit voller Wucht, spielte kurz hinter das Netz und scheuchte seinen Gegner von einer Ecke in die andere. (nach FR, 8.12.98, S. 34) spielen 11 für NomE PräpE; PräpE: für +A jemand [Person: Sportler/ Kollektiv von Personen: Mannschaft] bestreitet einen Wettkampf für etwas [Institution: Verein, Land] (77) Der 35-Jährige, der [85 Mal] für Schalke 04 spielte, muss seine Karriere wegen eines Knorpelschadens im linken spielen 678 Knie beenden. (nach SZ, 7.12.99, S. 44) (78) Nur Spieler mit deutschem Pass dürfen [bei den Europa- oder Weltmeisterschaften] für Deutschland spielen. spielen 12 in NomE PräpE; PräpE: in +A etwas [abstr. Objekt: Farbe, Form, Art/ [indirekt Konkretum]] tendiert zu etwas [abstr. Objekt: Farbe, Form, Art] (79) Seine Augen spielen ins Aquamarinblaue. (BerlZ, 25.6.98, S. 12) (80) Er ist klein, von kraftvoller Statur, seine Gesichtsfarbe spielt ins Violette. (taz, 28.6.99, S. 14) (81) Die Winterfärbung der Blätter spielt ins Rötliche. (FR, 30.10.98, S. 22) (82) Bei geeignetem Licht erinnert der Elfenteich an eine riesige türkise Glasplatte. Seine Form spielt ins Dreieckige. (taz, 8.4.98, S. 24) (83) Je länger man liest, desto überdrehter klingt der Ton. Die Schilderung beispielweise der italienischen Community, die Eddie verprügelt, weil er die 17jährige Giovanella verführte, spielt ins Folkloristische. (nach taz, 14.10.98, S. 15) spielen 13 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand verhält sich leichtsinnig oder verantwortungslos gegenüber jemandem/ etwas [abstr. Objekt: Gefühl, Leben, Zukunft o.Ä.] (84) Die Heldin von Turgenjews „Erste Liebe“ spielt mit dem Jungen, dessen Liebe sie nicht erwidert, und verletzt ihn tief. (85) Formel-I Fahrer spielen [wirklich] mit ihrem Leben. (86) Don Juan spielte mit den Gefühlen der Frauen, die ihn liebten. spielen 14 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ [indirekt geistiges Objekt]] benutzt etwas [abstr. Objekt/ [indirekt Person]] spielerisch (87) Christina Ruf spielt mit Formen von Kommunikation, mit Ausprägungen von individuellem und kollektivem Leben und mit den Erwartungen, die man hat, wenn man einen Raum betritt. (SZ, 9.12.99, S. 22) (88) Wer so ungezwungen mit Tabus spielt, kann sich Zwielichtiges leisten. (BerlZ, 5.10.2000, S. III) (89) Melville benutzt Sätze Shakespeares, spielt mit Dante. (SZ, 9.12.99, S. 19) (90) Mit welchen Emotionen wird der Film „Liberty Heights“ spielen? Wut, Entsetzen, Resignation? (BerlZ, 5.10.2000, S. III) spielen 15 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand/ etwas [Tier] nimmt etwas [konkr. Objekt] als Spielzeug zum Zeitvertreib (91) Es gibt Mädchen, die [lieber] mit Autos als mit Puppen spielen. (92) Dieser Hund hat [schon wieder] mit meinen Pantoffeln gespielt. spielen 16 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand/ etwas [Naturkraft: Wind, Wasser] bewegt etwas [konkr. Objekt] ziellos leicht hin und her (93) [Zerstreut] spielte sie mit ihrer Tasse, sie hörte ihm nicht zu, ihre Gedanken waren weit weg. (94) [Jedes Mal, wenn Johanna angesprochen wurde,] spielte sie [verlegen] mit einer Haarsträhne. (95) Der leichte Sommerwind spielt mit den Blättern. (96) Die Wellen spielten mit der Boje. spielen 17 um NomE PräpE; PräpE: um +A jemand [Person/ Kollektiv von Personen] beteiligt sich um etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] an einem Spiel oder an einem Wettkampf (97) Dostojewski hat [oft] [in der Spielbank von Baden- Baden] um hohe Summen gespielt. (98) Die zwei Mannschaften spielten um die Teilnahme am Finale. (99) [In dem Film] wurde um eine Ranch und um eine Frau gespielt. spielen 18 an/ bei NomE PräpE; PräpE: an +D/ bei +D jemand ist irgendwo [Institution: Theater, Orchester, Verein o.Ä.] als Künstler oder Sportler tätig (100) Jutta Lampe spielt am Berliner Ensemble. (BelZ, 3.1.2002) (101) Nikolaus Harnoncourt studierte Cello in Wien, spielte [lange] bei den dortigen Symphonikern und entwickelte früh eine Leidenschaft für die alte Musik. (nach SZ, 6.12.99, S. 17) (102) Die Bremer haben ihren Stürmer Reinders durch den Ex-Dortmunder Votava (er spielte [zuletzt] bei Atletico Madrid) ersetzt. (Zeit, 9.8.85, S. 42) - Statt mit der PräpE kann mit einer statischen PräpG [in +D] auf die Institution, bei der jemand tätig ist, Bezug genommen werden: (103) Das Dribbeln beherrschten sie schon, als sie iin der BCA-Schülermannschaft spielten. (Kicker, Nr. 98, S. 4) - Statt mit der PräpE kann mit einer PräpG [für +A] auf die Institution, bei der jemand tätig ist, Bezug genommen werden: (104) [Vierzehn Jahre] hat Bernd Franke für Eintracht Braunschweig gespielt. spielen 19 NomE AdvE; AdvE: in +D/ um +A/ ... etwas [Naturkraft] bewegt sich irgendwo leicht hin und her (105) Wir stehen im seichten Wasser. Die kleinen Wellen spielen um unsere Füße. (106) Der Wind spielte in seinem Haar. spielen 20 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: auf +D/ in +D/ vor +D/ ...; AdvE2: an +D/ um +A/ ... jemand [Person/ Kollektiv von Personen] tritt irgendwo irgendwann auf (107) Dakar und Grinser spielen an Silvester um 23 Uhr im Ultraschall. (SZ, 30.12.99, S. 20) (108) Von heute an spielen die „Tiger Lillies“ im Zenith an der Lilienallee. (nach SZ, 28.12.99, S. 39) (109) Das Kinderkabarett „Cri-Cri“ spielt im Expo-Theater um 18 Uhr. (nach BerlZ, 6.10.2000, S. 44) (110) „Vorige Woche habe ich [erst] vor 500.000 Jugendlichen in Rom gespielt“, sagte der Dirigent Justus Frantz. (nach BerlZ, 2.10.2000, S. 13) (111) Anne-Sophie Mutter spielt in der Philharmonie. (112) Am 3. April spielt Maurice André. spielen 21 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: AdvG/ in +D/ vor +D/ ...; AdvE2: vor +D/ nach +D/ ... etwas [Handlung/ [indirekt geistiges Produkt]] findet irgendwo irgendwann statt (113) Der Film spielt in New York im Jahre 1940. (114) Das israelische Theaterstück spielt im jüdischen Getto im litauischen Wilna, in dem über 70.000 Juden im Zweiten Weltkrieg umgekommen sind. (nach Zeit, 10.5.85, S. 47) (115) Norbert Fryd, ein Prager Jude, war bis 1945 Häftling im KZ- Dachau, wo [auch] sein Buch spielt. (nach Zeit, 19.7.85, S. 35) (116) Die Kriminalgeschichte spielt vor dem Hintergrund der offiziellen großen Politik des Jahres 1971, unmittelbar vor der Unterzeichnung des Viermächteabkommens. sprechen 679 (Zeit, 7.6.85, S. 54) (117) [Nach Angabe des Librettos] spielt das Stück „der Freischütz“ kurz nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges. (BerlZ, 5.10.2000, S. I) spielen 22 NomE PrädE; PrädE: NG im A jemand [Person/ Institution] gibt vor, ein solcher zu sein (118) Du solltest aufhören, den Kranken zu spielen, und endlich wieder arbeiten. (119) Daniel spielt [immer] den Unschuldigen, obwohl die ganze Klasse weiß, dass er lügt. (120) Die Opposition spielt [jetzt] die Empörte, obwohl sie die Situation herbeigeführt hatte, als sie noch die Regierung bildete. spielen 23 NomE PrädE; PrädE: NG im A jemand [Person/ Institution] ist eine Zeit lang ein solcher (121) [Nach zwanzig Jahren Ehe] wollte sie [nicht mehr] die brave Hausfrau spielen. (122) Ford spielte den Vorreiter. (MM, 12.10.85, S. 48) (123) Ein Minister muss auch den Propheten spielen und sich zur Frage äußern, ob ein solches Kraftwerk in den neunziger Jahren und danach eine wirtschaftlich sinnvolle Sache ist. (nach Zeit, 4.4.86, S. 27) PHRAS Idiom: etwas spielen lassen: etwas [meist Beziehungen] einsetzen; falsch spielen: [beim Spiel] betrügen; mit dem Feuer spielen: leichtsinnig eine Gefahr herausfordern; mit dem Gedanken spielen, etwas zu tun: sich überlegen, ob man etwas tun soll; [ugs] die erste Geige spielen: tonangebend sein; jemandem etwas in die Hände spielen: jemandem insgeheim etwas zukommen lassen; die Muskeln spielen lassen: seine Kraft, seine Macht zeigen; eine/ keine Rolle spielen: wichtig/ unwichtig sein; jemandem einen Streich spielen: jemanden hereinlegen; Theater spielen: jemandem etwas vormachen; verrückt spielen: sich unvernünftig gebärden/ abnormal reagieren; [ugs] jemanden an die Wand spielen: jemanden deutlich übertreffen [besonders von Schauspielern]; auf Zeit spielen: etwas absichtlich verzögern, um ein Ergebnis beizubehalten - Was wird hier (eigentlich) gespielt? : Was geht hier (eigentlich) vor. G.ANM - spielen wird auch beim Kartenspielen i.S.v. ‘eine bestimmte Karte oder eine Karte einer bestimmten Farbe legen’ verwendet: (124) Jetzt wird die Karo- Dame gespielt. Wird diese von den Gegenspielern nicht übernommen, spielt man einen Buben. (SZ, 11.12.99, S. 8) (125) Warum hast du Herz gespielt? - spielen wird auch in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet: (126) Mozarts Kinderstücke spielen sich leicht. 'sprechen spricht sprach hat gesprochen sprechen 1 sich mit jemandem treffen, um eine Angelegenheit zu besprechen sprechen 2 sich sprachlich in etwas ausdrücken sprechen 3 mit mit jemandem ein Gespräch über etwas führen sprechen 4 über/ zu über etwas eine Rede halten sprechen 5 Sprachlaute hervorbringen sprechen 6 etwas vortragen sprechen 7 jemandem begegnen und mit ihm Worte wechseln sprechen 8 etwas mündlich äußern sprechen 9 mit mit jemandem sprachlich Kontakt haben sprechen 10 zu etwas an jemanden richten sprechen 11 über/ von etwas über jemanden sagen sprechen 12 etwas irgendwohin äußern sprechen 13 durch einen formellen Sprechakt bewirken, dass jemandes Status so ist sprechen 14 aus sich an etwas zeigen sprechen 15 für jemanden vertreten sprechen 16 für/ gegen für oder gegen etwas Position beziehen sprechen 17 für/ gegen ein Argument für oder gegen etwas sein sprechen 18 für/ gegen ein Zeichen dafür oder dagegen sein, dass etwas der Fall ist sprechen 19 über/ von sich über etwas äußern sprechen 20 von von etwas behaupten, dass es der Fall ist sprechen 21 von eine Person oder eine Sache mit etwas bezeichnen sprechen 22 von einen Sachverhalt nach etwas benennen SBP sprechen 1 NomE AkkE BED sich mit jemandem treffen, um eine Angelegenheit zu besprechen. (1) Kann ich [bitte] Herrn Müller sprechen? BELR NomE: derjenige, der sich mit jemandem trifft: Person (2) [Wann] kann i ich den Chef sprechen? AkkE: derjenige, mit dem sich jemand trifft: Person (3) Der Direktor will ddich sprechen. (4) Ich muss ddich [unbedingt] sprechen, wo können wir uns treffen? (5) Hast du deinen Abteilungsleiter [endlich] gesprochen? Du musst ihm sagen, wie du deine Arbeit geplant hast. PASSK kein Passiv möglich ANM - sprechen 1 wird häufig in einem Fragesatz verwendet, um höflich um ein Gespräch zu bitten: s. (1) und (2). - sprechen 1 wird häufig mit Modalverben verwendet: s. (1), (2), (3) und (4). - sprechen 1 wird häufig in der Passivkonstruktion jemand ist zu sprechen i.S.v. ‘jemand ist zu Gesprächen bereit’ verwendet: (6) Ich bbin [heute] [den ganzen Tag] [nicht] zzu sprechen, ich muss meinen Aufsatz fertig schreiben. SBP sprechen 2 NomE AkkE/ AdvE BED sich sprachlich in etwas ausdrücken bzw. sich sprachlich irgendwie ausdrücken. (7) Jean spricht [ausgezeichnet] Deutsch. sprechen 680 BELR NomE: derjenige, der sich in etwas ausdrückt: Person (8) [Selbst im relativ sprachgeeinten Kenia] sprechen nnur rund zwei Drittel der Bevölkerung Suaheli, über sechs Millionen können es nicht. (MM, 1.2.85, S. 38) AkkE: NG [häufig o. Artikel]: dasjenige, in dem sich jemand ausdrückt: Sprache (9) [In Süddeutschland] sprechen viele Menschen D Dialekt. (10) In der jetzigen Zeit ist es sehr wichtig, mmehrere Sprachen zu sprechen. (11) Der Moderator spricht eein vorzügliches Hochdeutsch. (12) Sprichst du [noch] ddie Sprache, die du als Kind gelernt hattest, als du mit deinen Eltern im Ausland lebtest? AdvE: AdvG: Art und Weise, wie sich jemand ausdrückt: Art der Sprache (13) Woher kommen die Leute am Nebentisch? Ich glaube, sie sprechen iitalienisch oder französisch. (14) [Bei den meisten internationalen Kongressen] sprechen die Teilnehmer [überwiegend] e englisch. PASSK Werden-Passiv werden : (15) Niederländisch wird von über 20 Millionen Menschen gesprochen. WORTB der Sprecher/ die Sprecherin, die Sprache SBP sprechen 3 mit NomE PräpE1 (PräpE2) BED mit jemandem ein Gespräch über etwas führen; reden. (16) Darüber habe ich mit ihm [noch nicht] gesprochen. BELR NomE: derjenige, der ein Gespräch führt: Person/ Gremium (17) KKanzler Erhard wird mit dem französischen Präsidenten de Gaulle auch über den Moskau-Besuch sprechen. (nach FAZ, 7.2.66, S. 1) (18) DDie Regierung will [nicht mehr] mit der Opposition über eine Steuerreform sprechen. PräpE1: mit +D: derjenige, mit dem ein Gespräch geführt wird: Person/ Gremium (19) Jetzt ist es endlich möglich, dass die anerkannten Führer der schwarzen Mehrheit m mit den Vertretern der weißen Minderheit sprechen können. (Zeit, 27.9.85, S. 3) (20) Wir müssen mmit dem Präsidium über den Umbau der Sportanlage sprechen. (21) Ich muss [unbedingt] m mit dir sprechen. (PräpE2): über +A: dasjenige, worüber ein Gespräch geführt wird: keine Restr. SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt (22) Ich habe mit ihm üüber seine neueste Plastik und über Rodins Theorien über die Bildhauerei gesprochen. (23) „WWorüber hast du mit deinem Freund gesprochen? “ - „Ü Über nichts Besonderes, über Wein und über Fußball.“ dass-S : (24) Jürgen hat mit seinem Freund ddarüber gesprochen, d dass er einen Gemüseladen eröffnen will. Inf+ : (25) Ich habe mit meiner Frau ddarüber gesprochen, ein Wohnmobil für die Ferien zu mieten. ob-Frag : (26) Habt ihr mit eurem Lehrer ddarüber gesprochen, o ob der Ausflug auch bei Regen stattfindet? w-Frag : (27) Hast du mit deinem Chef [schon] ddarüber gesprochen, w wann du Urlaub nehmen kannst? PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (28) Es wird [zu selten] mit den Lehrern über die wirklichen Probleme der Klasse gesprochen. WORTB das Gespräch ANM - Gelegentlich wird mit der PräpE1 auf ein Tier oder ein konkr. Objekt Bezug genommen: (29) Adamo hat ein Lied geschrieben über eine alte Dame, die mmit den Vögeln spricht. (30) Einsame Menschen fangen an, mmit Gegenständen zu sprechen. - Häufig wird mit sprechen 3 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (31) Obwohl wir drei Jahre zusammengearbeitet haben, haben wwir [nie] über persönliche Dinge gesprochen. (32) [Am kommenden Mittwoch] wollen d die Arbeitgeber und die Gewerkschaft über diesen Vertrag sprechen. (nach Zeit, 1.2.85, S. 22). (33) Eltern und Kinder haben wieder gelernt, mmiteinander zu sprechen. SBP sprechen 4 über/ zu NomE PräpE v AdvE BED irgendwo über etwas eine Rede o.Ä. halten; reden. (34) Der Bundeskanzler spricht [heute Abend] im Rundfunk über die Steuerreform. BELR NomE: derjenige, der eine Rede hält: Person (35) P Professor Görres sprach in der Universität über „Psychoanalyse und christlicher Glaube“. (MM, 3.5.85, S. 22) (36) Weißt du, w wer im Hörsaal 5 spricht? PräpE: über +A/ zu +D: dasjenige, worüber eine Rede gehalten wird: Konkretum/ Abstraktum [als Thema] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt [als Thema] (37) Die Vielfalt der Vorträge ist erstaunlich, es sprechen Referenten ü über gesunde Ernährung, über die Frau um Fünfzig, über das Gedächtnis, über Pflanzen und Farben, über die Beschaffenheit von Betten und den erholsamen Schlaf usw. usw. (38) Er spricht z zum achten Gebot und konzentriert sich dabei auf Manipulation und Aufrichtigkeit. (MM, 18.10.89) (39) Er spricht zzu aktuellen Problemen der Bundespolitik. (MM, 17.5.89) (40) Bürgermeister Dr. Norbert Egger sprach zzur Wohnraumsituation. (MM, 21.10.89) dass-S : (41) Ein Psychologe spricht in der alten Aula der Universität d darüber, dass wir wieder lernen sollten, das Alter positiver zu sehen. ob-Frag : (42) [Danach] spricht ein Soziologe ddarüber, ob das Alter in allen modernen Gesellschaften negativ gesehen wird. w-Frag : (43) Er wird [auch] ddarüber sprechen, wwarum wir in unserer Gesellschaft die Jugend übertrieben hoch schätzen. AdvE: Ort in +D/ ...: Ortspunkt auf +D/ bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] vor +D/ zu +D: Ortspunkt [indirekt Publikum] (44) AAuf der Grünen Woche in Berlin spricht der Minister über die Reinhaltung des Grundwassers. (45) Die Familiensprechen 681 ministerin wird bbei der Eröffnung des Jugendtheaters sprechen. (46) Dr. Heller spricht vvor ausländischen Deutschlehrern über die neue Orthografie. (47) Der Bundesverfassungsrichter sprach zzu seinen Kollegen über „Politische Betätigung und Neutralitätspflicht des Richters“. (Zeit, 22.5.87, S. 9) (48) I Im Hörsaal 4 hat Prof. Gadamer über die neuen Richtungen in der Philosophie gesprochen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Sprecher/ die Sprecherin ANM - Die PräpE und die AdvG können beide weggelassen werden, wenn ein Zeitpunkt angegeben wird: (49) [U Um 9.30 Uhr] spricht Prof. Müller, und nach seinem Vortrag gibt es eine kurze Kaffeepause. SBP sprechen 5 NomE (AdvE) BED Sprachlaute irgendwie hervorbringen. (50) Können Sie [bitte] etwas lauter sprechen? BELR NomE: dasjenige, das Sprachlaute hervorbringt: Person/ Tier [Papagei o.Ä.]/ konkr. Objekt [Gerät] (51) Kann ddein kleiner Sohn [schon] sprechen? (52) Endlich haben wir es geschafft: u unser Papagei spricht! (53) Herr Schumacher hat eine Uhr, ddie spricht. (54) Heute gibt es Computer, d die sprechen. (AdvE): AdvG/ durch +A/ in +D/ mit +D/ ...: Art und Weise (55) Zhao spricht fflüssig und mit männlichem Timbre. (Zeit, 7.6.85, S. 2) (56) Wer d durch die Nase spricht, näselt. (57) Es ist dieser heisere, kraftlose, sonderbare Greisenton, iin dem er spricht, der uns am meisten auffällt. (nach Zeit, 7.3.86, S. 61) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (58) [Bei Tisch] wurde [bei uns] [nur selten] gesprochen. WORTB der Sprecher/ die Sprecherin, die Sprache; sprachlich ANM - Wenn die AdvE nicht realisiert wird, kann sprechen 5 i.S.v. ‘die Fähigkeit haben zu sprechen’ interpretiert werden: (59) Ist der Mensch das einzige Lebewesen, das spricht? In diesem Fall wird häufig ein Modalverb [können] hinzugefügt: (60) Ein gesunder Mensch kann sich kaum vorstellen, was es bedeutet, [nach einer solchen Operation] [nicht mehr] sprechen zu kkönnen. (nach MM, 20.4.88, S. 15) ; s. auch (51). W.BED sprechen 6 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand trägt etwas [abstr. Objekt: häufig Wort, Text] vor (61) Ein bedenkenswertes Schlusswort sprach Herr Markl, der mit seinem Postulat einer englischen Wissenschaftssprache viele erschreckt hatte. (nach Zeit, 31.5.85, S. 38) (62) Der Pfarrer sprach [noch] ein Gebet [am Bett unserer verstorbenen Mutter]. (63) [In der Pauluskirche in Rotterdam] sprach der Vertreter des Bundes niederländischer Kriegsopfer Worte des Gedenkens, der Trauer um die Toten und rief zur Verständigung unter den Völkern auf. (Fackel, 6/ 73, S. 16) Dirr : (64) Ich sprach: „Bekennen will dem Herrn ich meine Bosheit.“ (Gebet- und Gesangsbuch, S. 275) sprechen 7 NomE AkkE jemand begegnet jemandem und wechselt Worte mit ihm (65) Ich habe den Direktor [lange nicht] gesprochen. Ist er auf einer Dienstreise? (66) Weißt du, wen ich [auf der Post] gesprochen habe? Frau Klose, unsere Nachbarin. Ich dachte, sie wäre verreist. sprechen 8 NomE AkkE jemand äußert etwas [abstr. Objekt: Worte] mündlich (67) Er hat [nur] Unsinn gesprochen. (68) Seit mein Mann von der Arbeit zurück ist, hat er keine drei Sätze gesprochen. (69) Es wurde fast nichts gesprochen [auf dieser Heimfahrt]. (Th. Mann, Zauberberg, S. 863) sprechen 9 mit NomE (AkkE) PräpE; PräpE: mit +D jemand hat mit etwas [abstr. Objekt: Worte] sprachlich Kontakt mit jemandem; reden (70) Waren sie anfangs zwar noch scheu, wenn er ihnen begegnete, so grüßten sie jetzt doch freundlich und sprachen [auch mal] ein Wort mit ihm. (Weitershagen, S. 142) (71) Das sollte ironisch klingen, so wie eben ein fast siebzigjähriger Vater mit seinem voll erwachsenen Sohn spricht. (Böll, Ansichten, S. 172) (72) Mit seinem Sohn sprach er kein Wort. - Gelegentlich wird mit sprechen 9 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch miteinander ersetzt: (73) Die Geschichte handelt von zwei Schwestern, ddie kein Wort mmiteinander sprechen, obwohl sie im selben Haus wohnen. (74) DDas Ehepaar spricht [nicht mehr] m miteinander. (75) [Seit dem Streit] haben Hans und Jochen kein Wort mehr mmiteinander gewechselt. sprechen 10 zu NomE (AkkE) PräpE; AkkSE ohne Korrelat; PräpE: zu +D [geh] jemand richtet etwas [abstr. Objekt: Worte] an jemanden (76) „Freund“, sagte der Presbyter, „sprich zu uns und erleichtre dein Herz.“ (Th. Mann, Erwählte, S. 219) (77) Brandt sprach zu den Menschen, nicht zu den Wählern. (nach RhM, 1. Hj. 1990) (78) Der Bundespräsident sprach zu den betroffenen Familien Worte des Bedauerns und des Trostes. Dirr : (79) Und Jesus sprach zu den Menschen, die sich um ihn versammelt hatten: „Selig sind, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“ sprechen 11 über/ von NomE AkkE/ AdvE PräpE; PräpE: über +A/ von +D; AdvE: AdvG [meist gut, schlecht] jemand sagt etwas [abstr. Objekt [als Bewertung]] über jemanden [Person/ Institution] bzw. äußert sich irgendwie über jemanden [Person/ Institution]; reden (80) [Jetzt], da ihr Mann tot ist, spricht sie nur Gutes über ihn. (81) Ich habe nie gehört, dass Gabi schlecht über jemanden gesprochen hätte. (82) Es ist zwar traurig aber üblich, dass Schüler schlecht von ihrer Schule und ihren Lehrern sprechen. sprechen 682 sprechen 12 NomE (AkkE) AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... jemand äußert etwas [abstr. Objekt: Worte] irgendwohin (83) Vielen Menschen fällt es schwer, auf einen Anrufbeantworter zu sprechen. (84) Frau Müller hat sich sehr gefreut, weil ihre Enkel aus Neuseeland [für sie] Weihnachtsgrüße aufs Band gesprochen haben. (85) Sprechen Sie [bitte] ins Mikrofon, dann kann man Sie hinten besser verstehen! (86) Die Schauspieler sollten darauf achten, [direkt] in den Saal zu sprechen. sprechen 13 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG durch einen formellen Sprechakt bewirkt jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution], dass jemandes Status so ist (87) Es dauert lange, bevor die katholische Kirche jemanden selig oder heilig spricht. (88) Der Richter hat den Angeklagten schuldig gesprochen und ihn zu sechs Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. (89) Der Herzog Albrecht wurde [gegen den Willen seiner Vormünder] mündig gesprochen und hielt 1411 in Wien seinen Einzug. sprechen 14 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D etwas [Zustand: meist Gefühl] zeigt sich an etwas [konkr. Objekt: Körperteil/ geistiges Produkt/ Handlung] oder drückt sich in etwas aus (90) Und wenn er auch noch so freundlich tut, aus seinen Augen spricht der Hass. (91) Die Liebe zu der Landschaft, zu den Menschen, die dem 53-jährigen Autor dort begegnet sind, spricht aus jeder Seite seines Buches. (nach MM, 19.10.95, Lokales) (92) Eine stille Heiterkeit spricht aus seinen Bildern. (nach MM, 14.5.88, S. 44) (93) Aus Mozarts Musik spricht seine Lebensfreude. (94) Aus seinen Gesten sprach die tiefste Dankbarkeit. sprechen 15 für NomE PräpE; PräpE: für +A jemand [Person/ Institution] vertritt jemanden [Person/ Institution], indem er sich an dessen Stelle äußert (95) Die Gewerkschaft spricht für ihre Mitglieder, und für andere Arbeitnehmer derselben Berufsgruppe. (96) Der Klassensprecher spricht für die Schüler seiner Klasse. (97) Von der Sowjetunion wurde die Anerkennung der DDR und der Verzicht der Bundesrepublik Deutschland, für ganz Deutschland zu sprechen, gefordert. (98) Die Frau ist wütend, weil ihr Mann [immer] für sie sprechen will. - Statt mit der PräpE [für +A] wird auch mit dem Ausdruck im Namen von/ des auf denjenigen, der vertreten wird, Bezug genommen: (99) Der Richter spricht i im Namen des Volkes. (100) [Bei der katholischen Taufe] spricht der Pate i im Namen seines Patenkindes/ vvon seinem Patenkind. sprechen 16 für/ gegen NomE PräpE; PräpE: für +A/ gegen +A jemand [Person/ Institution] bezieht Position für oder gegen jemanden/ etwas [Sachverhalt] (101) Ich möchte gerne wissen, ob der Projektleiter [im Hinblick auf die neue Stelle] für mich oder gegen mich gesprochen hat. (102) Der Abteilungsleiter hat [beim Direktor] für die Einführung einer relationalen Datenbank gesprochen. (103) Der Betriebsrat hat gegen die Einstellung eines externen Bewerbers gesprochen und die Kandidatur von jemandem aus dem Haus unterstützt. sprechen 17 für/ gegen NomE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: für +A/ gegen +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür/ dagegen die Eigenschaft von etwas [keine Restr.] ist ein Argument für oder gegen jemanden/ etwas [keine Restr.] (104) Ich weiß, dass er vom Wissen her der richtige Mann wäre, aber sein Verhalten spricht gegen ihn. (105) [Auch] der geräumige Innenraum mit erstaunlich viel Platz im Fondbereich spricht für dieses Auto. (nach MM, 9.4.86, S. 26) (106) Nichts scheint dafür, sondern alles gegen die langatmige und kaum noch marktträchtige Akademikerlaufbahn zu sprechen. (Zeit, 26.4.85, S. 49) (107) Das Klima, der schöne Strand und die Preise der Hotels sprechen für eine Urlaubsreise auf diese kleine Insel. (108) Viele Gründe sprechen für biologische Farben, nur eins spricht dagegen, sie machen mehr Arbeit. dass-S [NomSE] : (109) Wenn man alle Faktoren berücksichtigt, spricht (es) doch für ihn, dass er sich immer für seine Mitschüler eingesetzt hat. dass-S [PräpSE] : (110) Die Kinder sind doch schon groß, was spricht [denn] dagegen, dass du wieder arbeitest? Inf+ [PräpSE] : (111) Es spricht viel dafür, die Wände hell zu streichen. sprechen 18 für/ gegen NomE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: für +A/ gegen +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür/ dagegen etwas [Sachverhalt/ Handlung] ist ein Zeichen dafür/ dagegen, dass etwas [Sachverhalt] der Fall ist oder dass etwas in einer bestimmten Weise geschieht (112) Für die Finanzkraft spricht die Tatsache, dass das Unternehmen jetzt mit einem Stammkapital von 5 Millionen DM ausgestattet ist. (SZ, Nr. 183, S. 15) (113) Dieser Hautausschlag spricht für eine Allergie. (114) Die vielen Aktivitäten sprechen [eigentlich] gegen die Meinung, dass der Chef sich bald aus dem Geschäft zurückziehen will. dass-S [NomSE] : (115) Dass er selbstständig aufsteht, seine Hausaufgaben allein und regelmäßig macht, seine Termine ohne fremde Hilfe einhält, spricht dafür, dass er jetzt kein kleines Kind mehr ist. Inf+ [NomSE]: (116) Nach Meinung der Psychologen spricht (es) [nicht] für einen hohen Reifegrad, nur Trivialliteratur zu lesen. Inf- [NomSE] : (117) Viel Fleisch und Fett essen, spricht [nicht] für eine gesunde Ernährung. dass-S [PräpSE] : (118) Wir haben in den letzten zehn Jahren insgesamt zwei Millionen reguläre Arbeitsplätze verloren, und es spricht alles dafür, dass die Entwicklung weitergehen wird. (nach Zeit, 3.5.85, S. 29) - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (117). sprechen 19 über/ von NomE PräpE; PräpE: über +A/ von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon/ darüber jemand [Person/ Institution] äußert sich über etwas [keine Restr.]; reden springen 683 (119) [In ihren Briefen] spricht sie nur von ihrem Mann, von ihren Kindern und von ihrem Hund. Über etwas anderes spricht sie [nicht]. (120) Ich spreche auch vom Schreiben, wenn ich [scheinbar] übers Kino spreche. Wenn ich filme, dann schreibe ich auf dem Bild. (Zeit, 5.7.85, S. 45) (121) In seinem Balkonzimmer mit der Blumenmustertapete sagte er, dass man [in seinem Alter] [nicht mehr ausführlich] von Hoffnungen und Wünschen sprechen könne. (Zeit, 9.8.85, S. 50) (122) Jacob Grimm spricht über das Altern, hält dabei Rückschau auf seine Jugend, beschreibt seine Arbeitsbesessenheit. (Zeit, 4.1.85, S. 29) dass-S : (123) Inge spricht [oft] davon, dass sie an ihrem 60. Geburtstag nach New York fliegen möchte. (124) Sie spricht [nicht] darüber, dass sie sich unglücklich fühlt. Inf+ : (125) Herr Schmidt spricht [immer nur] davon, frühzeitig in Rente gehen zu wollen, aber in Wirklichkeit möchte er das doch lieber nicht. w-Frag : (126) Sie hat [nie] davon gesprochen, warum sie gekündigt hatte. Hpts : (127) Der Bundesnachrichtendienst hat [stets] davon gesprochen, er habe auf Verlangen des Bayerischen Landeskriminalamtes den V-Mann „Rafa“ zur Verfügung gestellt. (nach FAZ, 1995) sprechen 20 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon jemand [Person/ Institution]/ [auch geistiges Produkt] behauptet von etwas [Sachverhalt], dass es der Fall ist (128) Von einem Schaden von einer halben Million Mark spricht der Schuldezernent. (nach Zeit, 21.3.86, S. 49) (129) Der erhöhte Fernsehkonsum hat zu veränderten Verhaltensweisen bei den Kindern geführt. Die Leiterin der Kinderabteilung spricht [bereits] von Verhaltensstörungen. (nach Zeit, 18.1.85, S. 53) (130) Die Polizei spricht von drei Toten und mehreren Schwerverletzten. (131) Die Zeitung spricht von zwei Toten und einer Vielzahl von Verletzten. (132) Von einem Durchbruch bei der Behandlung von Aids könne man [aber] [nicht] sprechen, betonte der Mediziner mit Nachdruck. (MM, 25.6.86, S. 29) dass-S : (133) Der Bericht des Versicherungsunternehmens spricht davon, dass die Zahl der Autodiebstähle wegen der Wegfahrsperren rückläufig ist. sprechen 21 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand bezeichnet eine Person oder eine Sache mit etwas [abstr. Objekt: Bezeichnung] (134) Er spricht [spöttisch] von „seiner besseren Hälfte“ und meint damit seine Frau. (135) Die Mediziner sprechen von „Lumbago“. [Weitaus treffender] spricht der Volksmund von „Hexenschuss“. (nach Zeit, 17.5.85, S. 78) (136) Die Fixer sprechen vom „goldenen Schuss“. (MM, 3.4.87, S. 16) sprechen 22 von NomE PräpE (AdvE); NomE: häufig PG [man, wir]; PräpE: von +D; (AdvE): ab +D/ bei +D/ ... jemand benennt einen Sachverhalt irgendwobei nach etwas [abstr. Objekt: Begriff]; reden (137) Von einer kinderreichen Familie spricht man ab drei Kindern. (138) Von Armut spricht man bei einem Familieneinkommen unter dem Sozialhilfesatz. (139) Bis Windstärke 11 spricht man noch von Wind oder Sturm, ab Windstärke 12 spricht man vom Orkan. (140) Reihen sich viele Einfachzucker aneinander, [so] sprechen wir von langkettigen Kohlenhydraten, die nicht süß schmecken und zu denen alle Stärkearten wie auch die Zellulose gehören. (Ernährung, S. 19) (141) Die Börsianer sprechen bei derartig explosionsartigen Luftsprüngen von einer Hausse. (MM, 22.6.85, S. 6) PHRAS Idiom: etwas spricht für sich selbst: etwas bedarf keiner weiteren Erklärung; [ugs] etwas spricht Bände: etwas ist sehr aufschlussreich; nicht gut/ schlecht auf jemanden zu sprechen sein: über jemanden ärgerlich sein, jemanden nicht leiden können; sein Herz sprechen lassen: handeln, wie das Gefühl es einem vorgibt; ein Machtwort sprechen: bei kontroversen Meinungen eine autoritäre Entscheidung treffen - ...sprich...: genauer gesagt; Wir sprechen uns noch! : [als Drohung] Die Angelegenheit zwischen uns ist noch nicht erledigt. VERBF aussprechen; entsprechen; versprechen; versprechen, sich; widersprechen 'springen springt sprang ist gesprungen springen 1 ruckartig den ganzen Körper vom Boden abheben springen 2 etwas ausführen springen 3 auf sich ruckartig auf etwas positionieren springen 4 sich mit einem Sprung irgendwohin bewegen springen 5 viel und schnell arbeiten springen 6 zerbrechen springen 7 auf sich plötzlich für etwas interessieren springen 8 aus/ von sich aus etwas lösen springen 9 beim Springen eine Distanz von irgendwieviel erreichen springen 10 sich schnell irgendwohin begeben springen 11 unvermittelt irgendwohin wechseln springen 12 sich schnell irgendwohin bewegen springen 13 seinen Wert, seine Position um irgendwieviel verändern SBP springen 1 NomE BED den ganzen Körper vom Boden ruckartig durch die Kraft der Beine abheben. (1) Mädchen springen [gerne] [mit dem Seil]. BELR NomE: dasjenige, das den ganzen Körper vom Boden abhebt: Person/ Tier (2) Wenn m man springt, werden die Kniegelenke stark belastet. (3) Wir sahen, wie ein Rudel Hyänenhunde einen alten Löwen umtanzte, ssie sprangen [wie Hunde, die spielen wollten]. (nach Grzimek, S. 144) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Sprung SBP springen 2 NomE AkkE BED etwas ausführen. (4) Der Turmspringer ist eine einfache Schraube gesprungen. springen 684 BELR NomE: derjenige, der etwas ausführt: Person [Sportler]/ selten Tier (5) DDer 25-jähriger Hempel springt den schwierigsten Sprung der Welt, den eineinhalb Salto rückwärts mit vierfacher Schraube, den nur er beherrscht. (taz, 20.8.97, S. 15) (6) [Am Ende der Show] springen ffünf Delphine [nebeneinander] einen Bogen und das Publikum ist begeistert. AkkE: dasjenige, das ausgeführt wird: Sprungart (7) Die Eiskunstläufer müssen vverschiedene Dreifachsprünge springen können, um bei den Olympischen Spielen eine Chance zu haben. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) Schöne Überschläge mit und ohne Schrauben wurden von den meisten Athleten gesprungen. (nach FP, 11.9.73) sein : (9) [Bereits in den ersten 2 Minuten der Kür] waren alle Dreifachsprünge (Axel, Lutz, Rittberger und Salchow) [fehlerlos] gesprungen. WORTB der Springer/ die Springerin, der Sprung ANM - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden: (10) Petrenko h hat den dreifachen Rittberger [meisterhaft] g gesprungen. SBP springen 3 auf NomE PräpE BED sich ruckartig auf etwas positionieren. (11) Die Ampel sprang auf Rot. BELR NomE: dasjenige, das sich ruckartig auf etwas positioniert: Artefakt [Ampel, Zeiger o.Ä.] (12) Der junge Mann beschleunigte, d der Zeiger sprang auf 140 km/ h. (13) EEin Display zwischen Drehzahlmesser und Tacho springt von „N“ auf „1“, der Pilot löst die Fußbremse und gibt Gas. (BerlZ, 18.7.98, S. 33) PräpE: (von +D/ +Zeichengruppe) auf +A/ +Zeichengruppe: dasjenige, worauf sich etwas ruckartig positioniert: abstr. Objekt [häufig Symbol] [als Funktion] (14) Wir finden schließlich den Defekt an der Klimaanlage, die Lampe springt aauf Grün. (Zeit, 29.3.96) (15) Der Zeiger am Druckmesser war kaputt, er sprang aauf 3 Atü. (16) [An dieser Kreuzung] springt die Ampel [sehr schnell] vvon Grün auf Rot, da müssen die Autofahrer aufpassen. (17) Der Schalter der Waschmaschine springt [zu schnell] v von „sschleudern“ auf „a aus“. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Sprung ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. SBP springen 4 NomE AdvE BED sich mit einem Sprung/ mit Sprüngen irgendwohin bewegen. (18) Er ist [gleich] ins Wasser gesprungen. BELR NomE: dasjenige, das sich mit einem Sprung irgendwohin bewegt: Person/ Tier (19) Ich beobachte immer wieder, dass jjunge, aber auch ältere Menschen aus dem Zug springen, noch ehe dieser richtig gehalten hat. (nach MM, 21.5.88, S. 24) (20) Im Sommer kann man grün-graue Frösche sehen, ddie [mit lautem Platschen] ins Wasser springen. (nach Hock/ Heuck) AdvE: Ort auf +A/ in +A/ .../ bis-Gruppe: Zielort aus +D/ von +D: Ausgangsort über +A/ .../ NG im A: Strecke (21) [Auf einmal] sprang Peter aauf den Tisch und fing an zu tanzen. (22) Michael springt iin die Maschine, lässt den Motor anspringen und rollt hinaus. (Grzimek, S. 144) (23) Und kleine Fische springen aaus dem Meer, flattern 20 bis 30 Meter angestrengt über Wasser und tauchen dann wieder ein. (taz, 3.2.96, S. 27) (24) Der Reiter sprang [elegant] vvom Pferd. (25) Kannst du b bis zur Tür springen? (26) Sie springt [immer] ü über den Zaun, statt durchs Tor zu gehen. (27) Nachdem ich hhundert Meter [auf einem Bein] gesprungen war, konnte ich einfach nicht mehr weiter. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (28) Vom 10-Meter-Brett wird [nicht] gesprungen! Das ist zu gefährlich. WORTB der Springer/ die Springerin, der Sprung ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wohin jemand springt: (29) Der Junge kletterte mutig auf das Drei-Meter- Brett und sprang. - Pertinenzdativ ist möglich: (30) Der Kater springt [iihr] auf den Rücken und bohrt ihr seine Krallen ins Fleisch. (taz, 12.5.90, S. 32) W.BED springen 5 NomE [ugs] jemand arbeitet viel und schnell (31) Kein Wunder, wenn du abends müde bist, [mit vier Kindern] springst du [auch] [den ganzen Tag]. (32) Wenn der von dir etwas will, so hast du zu springen. (Th. Mann, Faustus, S. 387) (33) Er lässt [wirklich] seine Mitarbeiter [ganz schön] [für sich] springen! springen 6 NomE etwas [konkr. Objekt/ Substanz] geht plötzlich auseinander oder zerbricht (34) Die Kristallgläser bitte nicht in die Spülmaschine stellen. Sie springen [leicht]. (35) [Mit trockenem Plopp] sprang die D-Saite auf dem Instrument des Bratschisten. (MM, 10.12.97) (36R) Ich hatte die Schminke zu dick aufgetragen und nun sah ich im Spiegel, dass die Schminkschicht [schon] gesprungen war, Risse zeigte. (nach Böll, Ansichten, S. 300) (37) Ich habe den Brennofen falsch eingestellt, und der Ton ist gesprungen. - springen 6 wird auch in dem Ausdruck in tausend Stücke springen i.S.v. ‘ganz zerbrechen’ verwendet: (38) Beim Spülen iist mir die Tasse aus der Hand gefallen und iin tausend Stücke gesprungen. springen 7 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [ugs] jemand interessiert sich plötzlich für etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] (39) Schickimickis springen auf eine Idee, einen Künstler, ein Restaurant, eine Gegend und dann gehört sie ihnen. (nach Zeit, 20.9.85, S. 75) springen 8 aus/ von NomE PräpE; PräpE: aus +D/ von +D etwas [konkr. Objekt] löst sich ruckartig aus/ von etwas [konkr. Objekt: häufig Vorrichtung] (40) Der Unfall konnte nur geschehen, weil ein Haken aus der Verankerung gesprungen ist. (41) Die Garben werden mit spülen 685 langen Stöcken im Takt geschlagen, bis das Korn aus den Ähren springt. (nach taz, 14.3.96, S. 22) (42) Zehn Wagons sprangen [auf der Strecke Berlin-Stralsund] [bei Anklam] aus den Schienen und verkeilten sich teilweise ineinander. (BerlZ, 19.12.98, S. 1) (43) Jürgen zog sich so hastig an, dass ein Knopf von seinem Hemd sprang. (44) [Bei großer Hitze] springt der Lack vom Untergrund. springen 9 NomE AdvE; AdvE: NG im A [sportspr] beim Springen eine Distanz [Weite, Höhe] von irgendwieviel erreichen (45) Um zu gewinnen, müssen Männer [bei Wettkämpfen] [mindestens] 2,30 m, Frauen 1,90 m springen. (46) Sie ist Weltrekord gesprungen. - Das Perfekt kann auch mit haben gebildet werden: (47) Er hhat 2,40 m ggesprungen, einen neuen Weltrekord. - Werden-Passiv ist möglich: (48) [Beim Weitsprung] wurden von allen Teilnehmern [problemlos] 8 Meter gesprungen. springen 10 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ über +A/ zu +D/ ... [ugs] jemand begibt sich schnell irgendwohin (49) Die Leute, die [morgens] aus dem Bett springen können, sind wirklich zu beneiden. (50) Kindchen, spring [schnell] zum Bäcker, bevor er schließt! (51) „[In diesem Heim] darf man auch mal lauter sein oder über den Gang springen, ohne dass gleich jemand Stop sagt“, meint Stefanie. (nach MM, 13.4.88, S. 17) springen 11 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ (von +D) auf +A/ (von +D) in +A/ (von +D) zu +D/ zwischen +D/ bis-Gruppe jemand/ etwas [konkr. Objekt: Kamera o.Ä./ abstr. Objekt: Gedanke/ geistiges Produkt: Film, Roman o.Ä.] wechselt unvermittelt irgendwohin [Thema, Arbeitsbereich, Sehweise o.Ä.] (52) Meine Gedanken sprangen hin und her [vor Aufregung]. (53) Ich springe [jetzt mal] auf Kanal 12. (MM, 22.4.89) (54) [Damit] springen Sie [sehr kühn] in ein ganz anderes Themengebiet. (Zeit, 22.3.85, S. 65) (55) Der Bücherwurm sprang [glücklich] von Kapitel zu Kapitel und fast bis zum Ende des Buches. (nach MM, 27.12.97) (56) [Immer schneller] springt die Kamera zwischen dem Prunk im Ballsaal, Anti-Opernball-Demonstration und dem Geschehen in Frazers Regieraum. (MM, 14.3.98) (57) Seine Gedanken springen von einem Thema zum anderen. (Stern, 12.11.87, S. 124) (58) Mit liebenswürdiger Unbekümmertheit springt der Film zwischen disparaten Handlungssträngen hin und her. (taz, 6.4.91, S. 10) springen 12 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ über +A/ ... etwas [konkr. Objekt] bewegt sich schnell, ruckartig irgendwohin (59) Der Ball sprang ins Aus. Unsere Gegner kriegten einen Eckball zugesprochen. (60) Wenn der Ball aus dem Feld springt, gibt es einen Minuspunkt. (nach BMJFFG) (61) Der Wagen springt [flink] in die Lücken und wieder raus, da hat jeder Trabbi das Nachsehen. (RhM, 16.2.90, S. 10) (62) Einige Münzen springen auf den Boden und kullern fort. (MM, 8.10.89) springen 13 NomE AdvE; AdvE: (von +D) auf +A/ über +A/ ... etwas [abstr. Objekt] verändert ruckartig seinen Wert, seine Position o.Ä., um irgendwieviel auf einer Skala (63) Der Frauenanteil unter den sozialistischen Abgeordneten wird [selbstverständlich] [nicht in demselben Maße] nach oben springen wie ihr Anteil unter den Kandidaten, sondern zwischen 15 und 25 Prozent liegen. (nach Zeit, 2.5.97, S. 2) (64) [Zum Wochenschluss] ist der Kurs des Dollars auf 3,38 DM gesprungen. (MM, 23.2.85, S. 6) (65) Der Dow-Jones-Index ist [zum Wochenanfang] um 19,54 Punkte auf den Rekordstand von 1.304,88 gesprungen. (nach MM, 21.5.85, S. 6) (66) [Weder im Deutschen Reich, noch in der Bundesrepublik] sprang der Anteil der Akademiker an der arbeitenden Bevölkerung über die drei-Prozent- Grenze. (MM, 19.1.85, S. 6) (67) Der Schuldenstand springt von 30 auf 33 Milliarden Mark. (taz, 12.12.94, S. 21) PHRAS Idiom: [ugs] etwas springen lassen: etwas spendieren; in die Augen/ ins Auge springen: auffallen, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen; für jemanden in die Bresche springen: für jemanden einspringen, eintreten; aus dem Fenster/ ins Wasser springen: Selbstmord begehen; etwas tun, dass die Funken springen: etwas sehr intensiv tun; jemandem ins Gesicht springen: auf jemanden losgehen, über jemanden herfallen/ jemanden scharf zurechtweisen; in die Lücke springen: den freigewordenen Platz einnehmen; (nicht) über seinen/ den eigenen Schatten springen (können): (nicht) gegen sein eigenes Wesen, über seine Möglichkeiten hinaus handeln können; jemandem zur Seite springen: jemandem helfen; ins (kalte) Wasser springen: eine ungewohnte, neue Aufgabe übernehmen, sich etwas Neuem stellen - Es/ Das ist gehupft wie gesprungen! : Es ist egal, wie man es macht. G.ANM - springen wird auch in Verbalkomplexen in Verbindung mit einer NG im A, mit der auf ein Gerät Bezug genommen wird, verwendet wie z.B. Ski springen, Trampolin springen, Bungee springen. 'spülen spült spülte hat gespült spülen 1 etwas in Wasser von Rückständen befreien spülen 2 etwas betätigen spülen 3 etwas irgendwohin transportieren spülen 4 bewirken, dass etwas irgendwohin gelangt spülen 5 bewirken, dass etwas benetzt ist spülen 6 bewirken, dass etwas irgendwohin transportiert wird SBP spülen 1 NomE (AkkE) (AdvE) BED etwas in Wasser mittels irgendetwas von Rückständen befreien. (1) [Immer] muss ich das Geschirr spülen! BELR NomE: derjenige, der etwas von Rückständen befreit: Person/ [auch Instrument: Gerät/ Substanz] starten 686 (2) KKriegsdienstverweigerer können [in Großküchen] kochen, spülen, putzen, in Wäschereien waschen oder Müll transportieren. (nach Zeit, 18.4.86, S. 33) (3) DDie Patienten decken den Tisch im Gruppenraum und spülen das Geschirr [nach den kleineren Mahlzeiten]. (nach Zeit, 1.11.85, S. 41) (4) Es gibt bereits heute vollautomatische Geschirrspülmaschinen, ddie das schmutzige Geschirr spülen und es gesäubert an geeigneten Orten stapeln. (nach Urania, 11/ 66, S. 79) (5) DDieses Spülmittel spült [hervorragend] und schont dabei die Hände. (AkkE): dasjenige, das von Rückständen befreit wird: konkr. Objekt [Geschirr, Textilien o.Ä.] (6) Ein Mädchen, so erzählte eine Betreuerin, hat [zwei Stunden lang] ddie Berge von Geschirr gespült. (nach MM, 24.7.86, S. 21) (7) [Erst] musst du ddie Gläser spülen, [danach] d die Teller und [erst zum Schluss] d die Kochtöpfe und Bratpfannen. (8) Meine Mutter sagte immer, man muss d die Wäsche [immer wieder] spülen, bis das Wasser zum Schluss klar ist. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Hand, Gerät]/ Substanz [Wasser, Reinigungsmittel] (9) Wenn man mmit der Hand spült, verbraucht man weniger Wasser, als wenn man mmit der Spülmaschine spült, glauben viele. (10) Spülen Sie diese Bluse [nicht] m mit einem Weichspüler, s sondern mit klarem Wasser. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) Die Gläser werden [zuerst] gespült. sein : (12) [Im Nu] war das ganze Geschirr gespült. - Bekommen-Passiv : (13) Kranke Menschen bekommen/ kriegen das Geschirr von einem Zivi gespült. WORTB die Spüle ANM - Wenn die AkkE nicht realisiert wird, wird spülen 1 häufig i.S.v. ‘Geschirr spülen’ verwendet: s. (2), (5) und (9). - In Nord- und Nordostdeutschland wird statt spülen 1 , wenn mit der NomE auf eine Person Bezug genommen wird, abwaschen verwendet. W.BED spülen 2 NomE (AkkE) jemand betätigt etwas [Toilettenspülung] (14) Vergiss nicht zu spülen, wenn du auf die Toilette gegangen bist! (15) Wenn jemand [hier] die Toilette spült, kostet das mindestens dreimal so viel wie in einem normalen Gebäude. (nach MM, 18.3.87, S. 19) - Die AkkE wird selten realisiert. spülen 3 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ aus +D/ von +D/ ... etwas [Substanz: Flüssigkeit/ Naturereignis] transportiert etwas [Konkretum] irgendwohin (16) Im Winter bleiben Teerklumpen lange im Meer, bevor sie an Land gespült werden. (nach MM, 6.7.85, S. 16) (17) [In der folgenden Nacht] spülten Gewitterschauer die Radioaktivität auf die Erde. (Zeit, 24.10.86, S. 33) (18) Das Meer hat den Sand aus der Felsspalte gespült. (19) Der Regen hat den Staub von den Blättern gespült. (20) [Beim Sturm] wurden mehrere Menschen ins Meer gespült. spülen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ in +A/ .../ nach +AdvG etwas [Vorgang/ Zustand] bewirkt, dass jemand/ etwas [abstr. Objekt] irgendwohin gelangt (21) Die Erhöhung der Kraftfahrzeug-Steuer wird mehr Geld in die Staatskasse spülen. (nach Zeit, 25.1.85, S. 24) (22) Das DDR-System habe „eine Menge an inkompetenten Führungskräften“ nach oben gespült. (nach Spiegel, 18.12.90, S. 19) (23) Es ist klar, [warum] diese Geschichte [so kurz vor der Wahl] an die Oberfläche gespült wurde. (24) Und [so] wurde Peter Illmann [zuerst] auf die Bildschirme und [dann] in die Herzen der Teenager gespült. (nach Zeit, 1.2.85, S. 63) spülen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand bewirkt, dass etwas [konkr. Objekt] mittels irgendetwas [Substanz: Flüssigkeit] zum Zweck der Reinigung oder der Heilung benetzt ist (25) Spülen Sie [nach dem Waschen] die Haare [lauwarm]. (26) Es ist nicht zulässig, Motoren mit Spülöl zu spülen. (Anweisung, S. 24) (27) [Bei Entzündungen] kann man [sich] den Mund mit Kamillentee spülen. (28) Er spülte seine entzündeten Augen mit Borwasser. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (27). spülen 6 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: aus +D/ in +A/ von +D/ ...; (AdvE2): mit +D jemand bewirkt mittels irgendetwas [Substanz: Flüssigkeit/ [indirekt Gerät]], dass etwas [konkr. Objekt/ Substanz] irgendwohin transportiert wird (29) [Nach zwei Minuten] spült der Arzt mit lauwarmem Wasser die Salbe aus dem Auge. (30) Das Mädchen stand unter der Dusche und spülte [sich] das Shampoo aus den Haaren. (31) Bis jetzt müssen die Beamten, wenn sie Abwasserabgaben kassieren wollen, oftmals die Betriebe fragen, was sie [denn] [wohl so] alles in den Fluss spülen. (Zeit, 8.8.86, S. 33) (32) Die Kinder spülen [sich] mit dem Schlauch den Sand von den Händen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (30) und (32). VERBF abspülen 'starten startet startete ist gestartet starten 1 sich in Bewegung setzen starten 2 gegen gegen jemanden antreten starten 3 über über etwas an den Start gehen starten 4 in etwas hineingehen starten 5 irgendwo an den Start gehen starten 6 irgendwo seinen Wettkampf beginnen starten 7 beginnen zu funktionieren starten 8 eine Reise beginnen starten 9 seinen Anfang nehmen SBP starten 1 NomE (AdvE) BED sich irgendwohin in Bewegung setzen. (1) Die Maschine ist [pünktlich] gestartet. BELR NomE: dasjenige, das sich in Bewegung setzt: Person [in Fahrzeug]/ Fahrzeug [häufig Flugzeug] (2) D Der Kapitän kann [erst] starten, wenn alle Zonen die Genehmigung erteilt haben. (nach SZ, 2.12.99, S. 27) (3) starten 687 Die erste Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation ISS ist [am Dienstag] vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur ins All gestartet. (BerlZ, 1.11.2000, S. 1) (4) [In flirrender Hitze] starten und landen HHubschrauber und Transportflugzeuge. (taz, 11.3.2000, S. 7) (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort von +D: Ausgangsort (in) Richtung: Richtung (5) [Danach] wird [erst am 18. Februar 1988] [wieder] eine US-Raumfähre iins All starten. (nach MM, 17.10.86, S. 3) (6) V Von Europa starten die Flugzeuge [gewöhnlich] [gegen 10 Uhr MEZ], Ankunft am Ziel gegen 12.30 Uhr Ortszeit. (nach MM, 27.5.88, S. 3) (7) [In den Sommermonaten] starten viele Charterflugzeuge R Richtung Süden. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (8) [In Frankfurt] wird [alle paar Minuten] gestartet und gelandet. WORTB der Start ANM - Häufig wird mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [in +D/ ...] auf den Ausgangsort Bezug genommen: (9) [HHier] starten alle ICE-Züge Richtung Süden. (nach taz, 23.3.2000, S. 19) ; s. auch (8). - Häufig wird mit einer temporalen AdvG, NG im A bzw. PräpG [an +D/ um +A/ ...] auf den Zeitpunkt, an dem sich etwas in Bewegung setzt, Bezug genommen: (10) Unser Flugzeug konnte [e erst abends] von Berlin-Tegel starten. ; s. auch (3), (5), (6), (7), (8) und (11). - Gelegentlich wird mit einer PräpG [mit +D] auf das Fahrzeug, mit dem jemand sich in Bewegung setzt, Bezug genommen: (11) Die beiden Sportler waren [gegen 20 Uhr] vom Flugplatz Fehrbellin [m mit einem Flugzeug] gestartet. (nach BerlZ, 20.7.99, S. 26) W.BED starten 2 gegen NomE PräpE; PräpE: gegen +A jemand [Person [als Sportler]/ Kollektiv von Personen: Mannschaft/ Institution: Verein, Land] tritt beim Beginn eines Wettkampfes gegen jemanden [Person [als Sportler]/ Kollektiv von Personen: Mannschaft/ Institution: Verein, Land] an (12) Becker, der das Turnier in Bercy drei Mal gewonnen hat, startet gegen den Franzosen Nicolas Excude. (SZ, 2.11.98, S. 47) (13) Aufsteiger Hertha BSC startet gegen Borussia Dortmund. (taz, 1.8.97, S. 20) starten 3 über NomE PräpE; PräpE: über +A jemand [als Sportler] geht über etwas [Wettkampfstrecke/ Disziplin] an den Start (14) Ihren Titel über 50 m Rücken will die Hamburgerin, die [zudem] über 100 m Freistil startet, verteidigen. (nach FR, 8.12.99, S. 23) starten 4 NomE (PräpE) AdvE; (PräpE): in +A; AdvE: AdvG/ mit +D jemand [Person/ häufig Institution]/ etwas [geistiges Produkt] geht irgendwie in etwas [Ereignis] hinein (15) Mit zwei Siegen sind die deutschen Judo-Frauen [am Wochenende] [in Moskau] in die Olympiaqualifikation gestartet. (BerlZ, 3.1.2000, S. 36) (16) „So erfolgreich wie in Rostock bin ich [noch nie] in einen neuen Job gestartet“, jubelte der 46 Jahre alte Fußballtrainer. (nach BerlZ, 24.10.2000, S. 34) (17) Mit einer Niederlage startete die zweite Mannschaft des TTC-Groß-Rohrheim in die Saison. (nach MM, 5.9.2000) (18) Die MAN-Gruppe ist mit erfreulich hohen Zuwächsen in das Halbjahr gestartet. (BerlZ, 18.10.2000, S. 34) (19) Der MFC Lindenhof startete mit einem 2: 1 beim FC Dossenheim. (MM, 2.9.2000) (20) Das Buch startet mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren. starten 5 NomE AdvE; AdvE: bei +D/ in +D jemand [als Sportler] geht irgendwo [Veranstaltung: Sportwettkampf, Rennen] an den Start (21) Kathrin Krabbe startet bei den Olympischen Spielen. (22) [Zur gleichen Zeit] startete Bendlin bei einem Klubkampf in Antwerpen. (Bild, 14.6.67, S. 5) (23) Von Rennen, in denen [wie in Italien] nur Frauen starten, hält Katja Poensgen nichts: „Es ist schon viel geiler, wenn ich unter lauter Männern gewinne.“ (FR, 1995) - Gelegentlich wird mit einer PräpG [für +A] auf das Land oder den Verein Bezug genommen, für das/ den ein Sportler an einem Wettkampf teilnimmt: (24) Hochspringerin Alaine Artafei darf bei den Olympischen Spielen in Atlanta [ffür Deutschland] starten. (MM, 12.4.96) In diesem Fall kann die AdvE weggelassen werden: (25) Im Sprint setzte sich der Außenseiter, der [ffür das slowenische Team Telekom] startet, gegen den besten Deutschen durch. (SZ, 21.5.2002, S. 43) starten 6 NomE AdvE; AdvE: auf +D jemand [als Sportler]/ etwas [Tier] beginnt irgendwo seinen Wettkampf (26) Ben Johnson startet auf Bahn 4. (27) Der Favorit, ein feuriger Hengst, startet auf der Außenbahn. starten 7 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG etwas [konkr. Objekt: Fahrzeug, Gerät] beginnt irgendwie zu funktionieren (28) Der Wagen startet [auch bei minus 20 Grad] mühelos. (29) Der Motor startete ganz sanft. (30) Sie drehen den Zündschlüssel und der Motor startet. starten 8 NomE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: von +D/ +AdvG/ in +A/ zu +D/ .../ (in) Richtung; (AdvE2): AdvG/ um +A/ .../ NG im A jemand/ etwas [Tier] beginnt eine Reise irgendwohin [Zielort/ [indirekt Ereignis]] irgendwann (31) Wir werden morgen sehr früh nach Paris starten. (32) Jedes Jahr im November erlebt Luckau im Spreewald das gleiche Schauspiel: Rund 4.000 Kraniche starten von dort in Richtung Süden. (BerlZ, 6.11.98, S. 30) (33) Wir starten mit viel zuviel Gepäck zu einer 14-tägigen Fahrradtour. (34) Am Dienstag starten wir in die Ferien. starten 9 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: AdvG/ an +D/ in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ an +D/ um +A/ .../ NG im A etwas [Ereignis/ [indirekt geistiges Produkt]] nimmt irgendwo irgendwann seinen Anfang (35) Ende Januar startet im Velodrom [zum 90. Mal] das Berliner 6-Tage-Rennen. (BerlZ, 1.11.2000, S. 22) (36) Um 18.30 Uhr startet am S-Bahnhof Köpenick eine Demonstratistattfinden 688 on zur NPD-Parteizentrale. (taz, 10.3.2000, S. 19) (37) Östlich von Passau startet die Fahrt, geht entlang der deutschen Grenze in den Böhmer Wald und führt über Freistadt nach Sandl. (nach Zeit, 22.4.99, S. 71) (38) Die zweiwöchige Reise startet am 23. Oktober und kostet mit Flug, Unterkunft und Verpflegung 2.200 Euro. (39) Die Fotoaktion startet heute und geht bis Dienstag, 5. September. (MM, 1.9.2000) (40) Alle Filme, die während der Berlinale gezeigt wurden, starten demnächst [regulär] in unseren Kinos. (nach RhM, 23.2.90, S. 19) (41) „Ich-TV“ soll Ende des Jahres im Internet starten. (BerlZ, 1.11.2000, S. 19) G.ANM - starten wird auch [wirtschaftsspr] i.S.v. ‘zu einem Anfangskurs an der Börse gehandelt werden’ verwendet: (42) Die Epcos-Aktie war zu einem Preis von 31 Euro gestartet. (Zeit, 24.6.99, S. 28) - Nicht behandelt wird hier das Verb starten, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. 'stattfinden findet statt fand statt hat stattgefunden stattfinden 1 irgendwo irgendwann veranstaltet werden stattfinden 2 sich vollziehen SBP stattfinden 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo irgendwann veranstaltet werden. (1) Die Versammlung findet morgen Abend um 18 Uhr vor dem Rathaus statt. BELR NomE: dasjenige, das veranstaltet wird: Veranstaltung (2) DDie Trauung findet um 11 Uhr in der Friedenskirche statt. (3) DDie Gerichtsverhandlung findet [unter Ausschluss der Öffentlichkeit] statt. (4) DDie nächsten Wahlen sollten [unter UNO-Kontrolle] stattfinden. (BerlZ, 4.10.99, S. 5) (AdvE1): Ort AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Institution] (5) [Bei gutem Wetter] findet die Party ddraußen statt. (6) Das Feuerwerk findet dieses Jahr n nicht [wie gewöhnlich] a auf dem Schloss, sondern am Strand statt. (7) Die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 3. Dezember, iin der Schlosskirche zu Braunfels statt. (FAZ, Nr. 279, S. 13) (8) Der Frühlingstanz findet [wie jedes Jahr] bbei der großen Linde statt. (9) Die Party findet bbei Jan statt. (10) Die Prüfung der Absolventen findet b bei der Industrie- und Handelskammer statt. (nach MM, 4.6.87, S. 20) (AdvE2): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ .../ NG im A: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt seit +D: Anfangspunkt von +D bis-Gruppe: Zeitdauer AdvG/ NG im A: Zeitintervall (11) Die Vorträge finden vvormittags statt. (12) Der nächste Markt findet aam 113. August 1973 statt. (FuW, 32/ 73, S. 39) (13) Die nächste Sitzung findet u um 1 14.30 Uhr statt. (14) Ende Mai findet eine große Ausstellung deutscher Gegenwartskunst statt. (nach Zeit, 17.5.85, S. 58) (15) Die Ausstellung findet [noch] b bis nnächsten Mittwoch statt. (16) Wer näher tritt, sieht jedoch, dass in der Dorfkirche sseit Jahrzehnten kein Gottesdienst [mehr] stattgefunden hat. (nach BerlZ, 25.10.97, S. 23) (17) Die Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache findet vvom 11. bis 14. März im Musensaal des Mannheimer Rosengartens statt. (18) Die Sitzungen des Leitungsgremiums finden mmonatlich statt, die der Arbeitsgruppen [aber] j jede Woche. PASSK kein Passiv möglich W.BED stattfinden 2 NomE [geh] etwas [Vorgang/ Handlung] vollzieht sich; geschehen, sich ereignen (19) Herr Eco, bedeuten Ihre Artikel, dass eine Annäherung zwischen Philosophie, Literatur und Naturwissenschaft stattfindet? (Zeit, 6.12.85, S. 34) (20) Wärmeleitung findet [auch dann] statt, wenn in der Umgebung kein Temperaturgefälle vorhanden ist. (bdw, 1/ 67, S. 72) (21) Der Roman setzt voraus, dass der Atomkrieg stattgefunden hat, und es nur wenige Überlebende gibt. (BerlZ, 9.10.99, S. 13) (22) Bei gedruckten Interviews auch die Atmosphäre wieder zu geben, in der das Gespräch stattfand, ist eine Herausforderung des journalistischen Schaffens. (BerlZ, 2.10.99, S. 20) (23) Der Zuschauer glaubt, einen Mord gesehen zu haben, doch er hat [nicht] stattgefunden. (taz, 7.12.88, S. 14) VERBF erfinden; finden 'stecken steckt steckte hat gesteckt stecken 1 etwas irgendwohin tun stecken 2 irgendwo darin bzw. darauf fest sitzen stecken 3 etwas in die Erde pflanzen stecken 4 etwas mit Nadeln festmachen stecken 5 in etwas in etwas investieren stecken 6 zu etwas zu etwas formen stecken 7 jemanden irgendwohin bringen stecken 8 hinter der wirkliche Verantwortliche von etwas sein stecken 9 in in etwas verhaftet sein stecken 10 in in etwas investiert worden sein stecken 11 in in jemandem/ etwas vorhanden sein stecken 12 irgendwo verborgen sein SBP stecken 1 NomE AkkE AdvE BED etwas ganz oder zum Teil durch eine Öffnung irgendwohin tun oder befestigen. (1) Wo ist denn mein Pass? Ich hatte ihn [doch] in die Handtasche gesteckt. BELR NomE: dasjenige, das etwas irgendwohin tut: Person/ Tier (2) [Da] habe i ich die 23 Kerzen in den Kuchen gesteckt und angezündet. (Grisebach, Frau) (3) DDer Affe steckt [sich] eine Banane in den Mund. AkkE: dasjenige, das irgendwohin getan wird: konkr. Objekt/ Substanz (4R) Ich holte mir eine Zahnbürste der Tante und steckte den Stiel in den Bauchnabel, um zu fühlen, dass ich doch einen Körper hatte. (Grisebach, Frau) (5) Immer muss ich meinem Mann sagen, er soll [sich] [doch] ddas Hemd in die Hose stecken. (6) Die Jugendlichen stecken iihre Hände in die Ärmel ihrer Jacke. (7) Wer hat [nicht schon] P Papier in stecken 689 die dafür vorgesehenen Öko-Tonnen der Kommunen gesteckt. (Brisante Wörter, S. 477) AdvE: Ort an +A/ auf +A/ in +A/ zwischen +A/ ...: Zielort aus +D: Ausgangsort durch +A: Strecke (8) Er steckte [ihr] [zitternd vor Aufregung] den Verlobungsring aan den Finger. (9) Die Parteimitglieder steckten [sich] das Parteiabzeichen a ans Revers. (10) Die Kinder steckten die Würstchen aauf lange dünne Stöcke und brieten sie auf dem offenen Feuer. (11) Sie hatte [sich] eine Blume iins Haar gesteckt. (12) Du sollst nicht den Finger iin die Nase stecken. (13) Es ist besser ein Lesezeichen zwischen zwei Blätter zu stecken, als in das Buch Eselsohren zu machen! (14) Ich krieche neben ihm in meinen Schlafsack und stecke die Fototasche u unter meinen Kopf. (Grzimek, S. 144) (15) [Gegen Sieben] stecken die ersten ihre Nasen aus dem Schlafsack. (taz, 5.3. 2001, S. 21) (16) Die Eule landete auf dem Mauerrand und steckte ihren Kopf ddurch die engen Gitterstäbe. (nach BerlZ, 27.1.2001, S. 11) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (17) [Beim Käsefondueessen] werden Brotstückchen auf einen Spieß gesteckt und in den geschmolzenen Käse getunkt. ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (3), (5), (8), (9) und (11). SBP stecken 2 NomE AdvE BED ganz oder zum Teil irgendwo darin oder darauf fest sitzen. (18) Sie haben Zimmer 210, der Schlüssel steckt in der Tür. BELR NomE: dasjenige, das fest sitzt: Konkretum (19) Es ist schon lange her, dass wwir [bis zu den Knien] im Schnee steckten. (20) Die Zahnpasta wird in der Tube verkauft - die [dann noch] in einer Papierhülle steckt - die wiederum von Cellophan umgeben ist. (Zeit, 5.9.86, S. 3) (21) In dem Salzhaufen habe eein Schild mit der Aufschrift „WWerra-Salz zurück an Absender“ gesteckt, erklärte die Sprecherin vom Ministerium. (MM, 16.9.86, S. 10) (22) DDie Füße stecken in einer Art von Rollschuhen, die auf einer 60 Zentimeter langen Bahn hin und her bewegt werden. (nach MM, 9.2.85, S. 18) AdvE: Ort auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt [konkr. Objekt/ Substanz] (23) [Bei der Kamera Yashica 230 AF] steckt das Elektronenblitzgerät [dauerhaft] aauf dem Blitzschuh. (nach MM, 5.5.88, S. 38) (24) Die Kugel steckt iin der Nähe der Wirbelsäule. (25) Roland Reber steckt iin einem orangefarbenen Monteuranzug und schmutzverkrusteten Stiefeln. (Zeit, 14.3.86, S. 61) (26) Der Stachel steckt uunter der Haut. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Stecken, der Stecker, das Gesteck ANM - Neben der heute üblichen schwachen Imperfektform steckte wird gelegentlich die starke, veraltete Form stak verwendet: (27) Er beugte sich über die Schreibmaschine, in der [noch] ein halb abgerissenes Blatt stak. (Johnson, S. 205) - Wenn mit der NomE auf einen Schlüssel Bezug genommen wird, kann die AdvE weggelassen werden, wenn ausgedrückt werden soll, dass ein Schlüssel im Schloss steckt und man selber aufschließen kann: (28) Sie haben Zimmer 25, dder Schlüssel steckt. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn der Ort, in dem etwas steckt, aus dem Kontext klar zu entnehmen ist. Häufig wird dann eine modale AdvG hinzugefügt: (29) Der Pfahl steckt [s schief]. - Häufig wird stecken 2 in Verbindung mit bleiben verwendet: (30) Der Rechen hakte sich an einer Wurzel fest und b blieb stecken. (Konkret, Nr. 8, S. 22) - Das Perfekt von stecken 2 kann regional, besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, mit sein gebildet werden. W.BED stecken 3 NomE AkkE jemand pflanzt etwas [Pflanze: Knolle, Zwiebel] in die Erde; setzen (31) Die Kinder können eine Frühlingszwiebel stecken und einen Blumentopf gestalten. (MM, 18.1.2001) (32) Es müssen Kartoffeln gesteckt werden, soviel sie sieht. (Strittmatter, S. 145) (33) Gesteckt werden [vorwiegend] Kartoffeln, Rüben und Zwiebeln. stecken 4 NomE AkkE jemand macht etwas [konkr. Objekt: Stoff] mit Hilfe von Nadeln fest; abstecken (34) Ich muss [noch] den Saum Ihres Kleides stecken, und dann können Sie sich wieder anziehen. stecken 5 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person/ Institution] investiert etwas [abstr. Objekt: Geld, Arbeit o.Ä.] in etwas [Institution/ geistiges Produkt/ Handlung [als Vorhaben]/ [indirekt Konkretum]] (35) Wenn er im Lotto gewinnen würde, dann würde er alles Geld in die Firma stecken. (Grisebach, Frau) (36) [In den nächsten Jahren] will das Unternehmen rund 100 Millionen Mark in den Gewässerschutz stecken. (MM, 4.12.87, S. 4) (37) Die Regierung will mehr Mittel in den weltweiten Kampf gegen Aids stecken. (taz, 2.3.2001, S. 9) (38) Ich hatte so viel Arbeit in diesen Aufsatz gesteckt, und jetzt verzögert sich die Publikation. (39) Unser Vater hat viel Zeit und Mühe in seine Kinder gesteckt. (40) Das Institut hat viel Geld in die Räume der Zweigstelle gesteckt. (MM, 17.1.2001) stecken 6 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand formt etwas [konkr. Objekt] zu etwas [konkr. Objekt] (41) Sie steckte [sich] [schnell] die Haare zu einem Knoten. (42) Yuriko hatte die Blumen zu einem wunderbaren Strauß gesteckt. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (41). stecken 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A [ugs] jemand bringt jemanden/ etwas [Tier] irgendwohin, wo er/ es eine Zeit lang verbleiben muss (43) Die Mutter steckte das fiebrige Kind ins Bett und rief sofort den Arzt. (44) Die junge Frau wurde von ihrem patriarchalischen Vater ins Kloster gesteckt. (nach Zeit, 4.1.85, stecken 690 S. 35) (45) „Herr Richter, Sie können mich [doch] [nicht einfach] ins Gefängnis stecken“, ruft der Angeklagte. (46) Das Gorillamännchen wurde in einen Zoo gesteckt. (47) [Warum] werden Kinder [sonntags] in schöne, aber unbequeme Kleider gesteckt? (48) Man hat ihm leider keine höhere Schulbildung gegeben, ihn [gleich mit 14 Jahren] in die Lehre gesteckt. (Grisebach, Westen) stecken 8 hinter NomE PräpE; NomSE ohne Korrelat; PräpE: hinter +D; PräpSE mit obl. Korrelat dahinter jemand [Person/ Institution] ist der wirkliche Verantwortliche für etwas [Sachverhalt/ Handlung] oder etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] ist die wirkliche Ursache von etwas [Sachverhalt/ Handlung] (49) Hinter den Unruhen steckten [wahrscheinlich] [doch] Agenten des Geheimdienstes. (50) Die Strategie, die hinter derlei Aktionen steckt, ist klar. (MM, 17.1.2001) (51) Was steckt [aber] hinter diesen Vorgängen? (MM, 16.1.2001) (52) Hinter dieser Haltung steckt [nicht] Überheblichkeit, sondern die Angst, Westeuropa könnte auf der Rangliste der Weltwirtschaftsmächte schon bald auf den dritten Platz abrutschen. (nach Zeit, 8.2.85, S. 5) (53) Viele Gründe stecken hinter dem Rücktritt des Generals. dass-S [NomSE]: (54) Hinter ihrer Absage steckte, dass sie Angst vor einer Flugreise hat. dass-S [PräpSE]: (55) Feigheit steckt dahinter, dass er bei dem Abenteuer nicht mitmacht. - Das Perfekt von stecken 8 kann regional, besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz mit sein gebildet werden. stecken 9 in NomE PräpE; PräpE: in +D jemand [Person/ Institution] ist in etwas [Vorgang/ Zustand] verhaftet, aus dem er/ es sich nicht sofort befreien kann (56) [Seit über zwei Jahren] steckt Argentinien in einer Rezession, ohne Aussicht auf Besserung. (taz, 5.3.2001, S. 9) (57) [Leider] stecken viele im Verkehrsstau, den der einsetzende Schneefall verursacht hatte. (MM, 27.1.2001) (58) Pro-Familia-Beratungsstelle steckt in Finanznöten. (MM, 16.1.2001) - Häufig wird stecken 9 in in den verstärkenden Konstruktionen mitten/ tief in etwas stecken verwendet: (59) Es tut mir Leid, ich kann heute nicht ins Kino gehen, ich s stecke mitten in der Arbeit. (60) Wenn wir über’s Heiraten nicht sprachen, erschien mir das ganz selbstverständlich, da wir beide [erst] mmitten in unserer Ausbildung steckten. (Grisebach, Frau) (61) Herr Müller steckt tief in einer Depression. stecken 10 in NomE PräpE; PräpE: in +D etwas [abstr. Objekt: Geld, Arbeit o.Ä.] ist in etwas [Institution/ geistiges Produkt/ Handlung [als Vorhaben]/ [indirekt Konkretum]] investiert worden (62) In der Sanierung der Altstadt steckt viel Arbeit, viel Geld und [vor allem] viel Fantasie. (63) In seiner Büchersammlung steckt ein Vermögen. (64) Fast zehn Jahre Entwicklungsarbeit stecken in einem neuartigen Laborautomaten für medizinische Blutuntersuchungen, der nicht größer als eine Schreibmaschine ist. (MM, 9.1.86, S. 3) (65) Auch in Privatuniversitäten stecken Staatsgelder. (66) [Da] steckt ungeheuer viel Arbeit in diesem Stück, aber die Schüler waren mit Feuereifer dabei. (nach MM, 8.1.2001) - stecken 10 in wird auch im dem Ausdruck viel Herzblut steckt in etwas i.S.v. ‘viel persönliches Engagement wurde in etwas investiert’ verwendet: (67) Viel Herzblut steckt in der knapp 100 Seiten starken Broschüre, lobte Umweltdezernent Straub. (MM, 24.1.2001) stecken 11 in NomE PräpE; PräpE: in +D etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] ist in jemandem/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] vorhanden (68) In Pfirsichen, Aprikosen und Kirschen stecken Steine. (69) In Walnüssen stecken Vitamine, Mineralstoffe und wichtige Fettsäuren. (MM, 5.1.2001) (70) Sie war in letzter Zeit so blass, [sicher] steckte diese schreckliche Krankheit [schon lange] in ihr. (71) In diesem Rennpferd steckt ein großer Kampfgeist. (72) Zu viele Kompromisse, Ungereimtheiten und offene Fragen stecken in der Koalitionsvereinbarung der vergangenen Woche. (Zeit, 6.3.87, S. 27) (73) Die Autorin zeigt die menschlichen Schwächen, die Lügen und Intrigen, die kleinen Sadismen, die in jedem stecken. (MM, 24.2.87, S. 24) (74) Jetzt kannst du zeigen, was in dir steckt. (75) In dir steckt das Zeug zu einer guten Schauspielerin. (76) In seiner Ruhe steckt viel Kraft. stecken 12 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ bei +D/ in +D/ ... [ugs] jemand/ etwas [Konkretum], das gesucht wird, ist irgendwo verborgen (77) Dann aber holte er tief Luft und schrie: „Wo steckt dieses kleine Ungeheuer? “ (Torwegge, S. 30) (78) [Immer] steckt dieses Kind bei seinem Freund, obwohl es schon lange hätte zu Hause sein sollen! (79) Mein Mann steckt [schon wieder] in seinem Hobbyraum. (80) Wo steckt [schon wieder] dieses Meerschweinchen? (81) Ich finde meine Brille nicht, wo steckt die [bloß]? - stecken 12 wird meist in Fragesätzen verwendet: s. (77), (80) und (81). PHRAS FVG : etwas in Brand stecken: anzünden Idiom: [ugs] jemandem etwas stecken: jemanden hintenherum etwas Geheimes wissen lassen; [ugs] es jemandem stecken: jemandem klar die Meinung sagen; [ugs] mit jemandem unter einer Decke stecken: mit jemandem gemeinsame Sache machen; [ugs] nicht in jemandes Haut stecken mögen: nicht in jemandes übler Lage sein mögen; etwas steckt noch in den Kinderschuhen: etwas ist noch in einem Anfangsstadium; [ugs] etwas steckt jemandem (noch) in den Gliedern/ Knochen: etwas wirkt noch in jemandem nach; den Kopf in den Sand stecken: etwas [Gefahr] nicht wissen wollen; [ugs] seine Nase in etwas stecken: sich um etwas kümmern, das einen nichts angeht; [ugs] die/ seine Nase in ein Buch stecken: lesen; [ugs] jemanden in den Sack stecken: jemanden betrügen/ jemandem überlegen sein; jemanden/ etwas in eine Schublade stecken: jemanstehen 691 den/ etwas irgendwo starr einordnen; (bis an den Hals/ bis über den Hals) in Schulden stecken: sehr viele Schulden haben; [ugs] jemanden in die Tasche stecken: jemandem überlegen sein; (noch) in den Windeln stecken: noch ein Baby sein - [ugs] Da steckt man nicht drin.: Da weiß man nicht, wie etwas beschaffen ist, sich entwickelt o.Ä.; [ugs] Das kannst du dir an den Hut stecken! : Das wirst du nicht bekommen, denn das hast du dir verscherzt./ Dieses minderwertige Zeug kannst du haben. G.ANM - stecken wird auch in Verbindung mit der AdjG [voll mit/ voller/ [ugs]voll] an das eine NG angeschlossen wird, i.S.v. ‘viel von etwas aufweisen’ verwendet: (82) Die Arbeit steckt vvoll mit Fehlern. (83) Die Bergstraße und der Odenwald stecken voller Sehenswürdigkeiten. (MM, 3.1.2001) (84) Das Leben steckt voll Überraschungen. 'stehen steht stand hat gestanden stehen 1 nicht in Bewegung sein stehen 2 jemanden irgendwie kleiden stehen 3 auf auf etwas ausgerichtet sein stehen 4 irgendwo geschrieben sein stehen 5 sich irgendwo in einer senkrechten Position befinden stehen 6 sich mit seiner Standfläche irgendwo in Kontakt mit einer Fläche befinden stehen 7 irgendwann so sein stehen 8 vollständig fertig gestellt sein stehen 9 auf für etwas eine Vorliebe haben stehen 10 auf mit etwas bestraft werden stehen 11 für etwas vertreten stehen 12 unter unter etwas eingeordnet sein stehen 13 vor etwas zu bewältigen haben stehen 14 zu zu jemandem halten stehen 15 zu sich zu etwas bekennen stehen 16 zu sich etwas gegenüber irgendwie verhalten stehen 17 sich irgendwo in einem System befinden stehen 18 irgendwo seinen festen Standort haben stehen 19 in einem irgendwie gearteten Zustand sein stehen 20 sich irgendwie in einer senkrechten Position befinden stehen 21 so sein SBP stehen 1 NomE BED nicht in Bewegung oder in Betrieb sein; stillstehen. (1) Meine Uhr steht. BELR NomE: dasjenige, das nicht in Bewegung ist: Artefakt [Gerät: meist Fahrzeug, Maschine] (2) DDer Zug stand [dreieinhalb Stunden], Grenzsoldaten durchsuchten mehrmals die Abteile. (nach Bild, 1.10.89, S. 5) (3) D Das Auto fuhr mit hohem Tempo an die Kreuzung, bremste scharf und stand. (4) Wenn die Arbeiter streiken, stehen a alle Maschinen im Werk. PASSK kein Passiv möglich ANM - stehen 1 wird auch in dem Ausdruck verwendet die Luft steht i.S.v. ‘die Luft bewegt sich nicht’ . SBP stehen 2 NomE DatE AdvE BED jemanden irgendwie kleiden. (5) Die neue Bluse steht dir gut. BELR NomE: dasjenige, das jemanden kleidet: Artefakt [Kleidungsstück, Brille, Schmuckstück o.Ä.]/ abstr. Objekt [meist Farbe] (6) D Das blaue Kleid, die Kette mit dem großen Anhänger und die neue Brille stehen ihr schlecht. (7) RRosa steht ihr sehr gut und GGrün. (nach Böll, Ansichten, S. 276) DatE: derjenige, den etwas kleidet: Person (8) Die neue Frisur steht ddem Mädchen schlecht. (9) DDen meisten Flugbegleiterinnen steht die neue Uniform der Lufthansa ganz gut. AdvE: Art und Weise AdvG: Bewertung [meist gut, schlecht] (10) Sie schüttelte den Kopf und wurde rot, das stand ihr gut. (Welt, 10.9.54, S. 4) (11) Der große Hut und die langen Ohrringe stehen dir a ausgezeichnet. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn stehen 2 i.S.v. ‘gut stehen’ verwendet oder negiert wird: (12) Ernst-Dieter Lueck stand sein grauer Anzug. (Tagessp., 25.7.95, S. 7) (13) Blau steht dir. (14) Ich muss dir leider sagen, das rote Kostüm steht dir [nicht]. SBP stehen 3 auf NomE PräpE BED auf etwas ausgerichtet sein; anzeigen. (15) Der Schalter steht auf „aus“. BELR NomE: dasjenige, das auf etwas ausgerichtet ist: Artefakt [Gerät, Signal, Schalter, Zeiger o.Ä.] (16) Es ist so schön jetzt, die Jahreszeit so reizend, und ddas Barometer steht auf Beständig. (Th. Mann, Erzählungen, S. 937) (17) Er hatte eine Uhr gezeichnet, dderen Zeiger auf Zwölf standen. (nach Bürger-Prinz, S. 240) PräpE: auf +D/ +Zeichengruppe: dasjenige, worauf etwas ausgerichtet ist: abstr. Objekt [häufig Symbol [als Funktion]/ [indirekt Vorgang]] (18) Ein Zeiger auf dem Zifferblatt des Radiokompasses schlägt aus. Der Zeiger steht ggenau auf Null. (nach Grzimek, S. 22) (19) Der Schalter der Waschmaschine steht aauf „s spülen“. (20) Die Autos müssen halten, wenn die Ampel auf Rot steht. (21) Der Zug musste auf offener Strecke halten wegen eines Signals, das aauf Halt stand. PASSK kein Passiv möglich - Das Symbol kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. SBP stehen 4 NomE AdvE BED irgendwo geschrieben, gedruckt oder verzeichnet sein. (22) Das steht in der Zeitung. BELR NomE: NG/ Zeichengruppe: dasjenige, das geschrieben ist: abstr. Objekt [häufig sprachlicher Ausdruck]/ [indirekt Person] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (23) DDie Namen der Darsteller stehen am Ende des Films. (24) Über vielen Haustüren stehen ddie Initialen C + M + B und eine Jahreszahl. (25) „P Potsdam lernt“ steht auf dem Transparent. (FAZ, 14.1.90, S. 19) (26) Auf der Tafel steht a x b = ? . (27) An der Ladentür hing ein Schild, auf dem stehen 692 stand „W Wegen Inventur geschlossen“. (28) Auf der schmutzigen Fensterscheibe steht „ppfui! “. (29) HHerr Müller steht [nicht] im Telefonbuch, s seine Firma [auch nicht]. dass-S : (30) In der Bibel steht [schon], ddass die Welt untergehen wird. ob-Frag : (31) Im Protokoll der Sitzung steht [leider] [nicht], oob auch Kritik geäußert wurde. w-Frag : (32) Auf dem Zettel steht, wwas und wie viel wir einkaufen sollen. Hpts: (33) In der Hausordnung steht, iin Versammlungen darf nicht geraucht werden. AdvE: Ort an +D/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt [konkr. Objekt [als Zeichenträger]] (34) Das Inhaltsverzeichnis steht aam Anfang des Buchs. (35) Die Formeln stehen a an der Wandtafel. (36) Lies bitte vor, was aauf der Speisekarte steht! (37) Der vierjährige Junge muss warten, bis die Patienten versorgt sind, die [vor ihm] a auf der Warteliste stehen. (nach BerlZ, 18.8.94, S. 16) (38) I In welchem Gesetz steht diese Bestimmung? (39) UUnter dem Aufruf standen die Namen der Verfasser. (40) Die wichtigsten Projekte des Instituts stehen i in der Homepage. PASSK kein Passiv möglich ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. SBP stehen 5 NomE AdvE BED sich irgendwo auf einer Fläche mit auf den Füßen ruhendem Körper in einer senkrechten Position befinden . (41) Er stand am Fenster und winkte. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwo in einer senkrechten Position befindet: Person/ Tier (42) PPaul stand auf der Leiter und pflückte Äpfel. (43) DDie Pferde und Kühe stehen [im Winter] im Stall. AdvE: Ort AdvG/ an +D/ auf +D/ neben +D/ ...: Ortspunkt (44) [Am Ende der Überfahrt] steht das Ehepaar aan der Reling. (nach MM, 9.5.87, S. 48) (45) Reiher stehen aauf der Wiese und schwingen sich in den Himmel. (nach BerlZ, 22./ 23.7.95, S. 51) (46) Pass auf, du stehst aauf meinem Fuß! (47) Einmal stand Karsch nneben ihm, als Achim vom Rad gehoben wurde. (Johnson, S. 255) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (48) Das Globe Theatre war aus Holz gebaut und bot auf drei Rängen sowie einem Hof, wo gestanden wurde, bis zu dreitausend Besuchern Platz. (FAZ, 19.4.89, S. 35) WORTB der Stand ANM - Gelegentlich wird die AdvE nicht realisiert, wenn die senkrechte Position in Opposition zur liegenden bzw. sitzenden gesetzt und/ oder die Handlung betont wird: (49) Bleiben Sie sitzen, ich stehe [lieber]! (50) Wenn ich sitze, habe ich weniger Rückenschmerzen, als wenn ich stehe. (51) Ich bin müde, ich habe [den ganzen Tag] gestanden. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn stehen 5 in Verbindung mit einem Modalverb verwendet wird: (52) [In meinem Beruf] mmuss ich [viel] sstehen. (53) Das Baby k kann [schon] sstehen. - Wenn die AdvE mit der PräpG [an +D] belegt ist und mit ihr auf ein Arbeitsgerät o.Ä. Bezug genommen wird, kann stehen 5 i.S.v. ‘an etwas im Stehen tätig sein, arbeiten’ verwendet werden: (54) Gerd ist ungelernter Arbeiter, er steht [den ganzen Tag] aan der Abfüllmaschine. (55) Der Chefarzt selbst steht [drei bis vier Mal pro Tag] a am Operationstisch. (Tagessp., 8.12.98, S. 3) (56) Die Mutter steht [stundenlang] a am Herd. - Pertinenzdativ ist möglich: (57) Das Gedränge in der U-Bahn war fürchterlich. [Ständig] stand [mmir] jemand auf den Füßen. - stehen 5 kann auch in den Ausdrücken verwendet werden jemandem im Licht(e) stehen i.S.v. ‘zwischen jemandem und einer Lichtquelle stehen und so die Sicht verdunkeln’; [ugs] jemandem vor der Nase stehen i.S.v. ‘unmittelbar vor jemandem stehen, sodass man ihn behindert’; jemandem im Weg stehen i.S.v. ‘so stehen, dass jemand nicht vorbeikommen kann’. SBP stehen 6 NomE AdvE1/ AdvE2 BED sich mit seiner Standfläche, seinen Füßen, Rädern o.Ä. oder mit seiner Schmalseite irgendwo bzw. irgendwie in engem Kontakt mit einer Fläche befinden . (58) Unser Auto steht [den ganzen Winter] in der Garage. BELR NomE: dasjenige, das sich mit seiner Standfläche irgendwo befindet: Pflanze/ konkr. Objekt (59) Hinter dem Tisch stehen ffünf Stühle. (nach Schädlich, S. 185) (60) Am Apfelbaum steht eeine hohe Leiter. (61) Auf unserem Dachboden stehen vviele Kisten und alte Möbel. (62) Im Wald stehen v viele Bäume. (63) PPfingstrosen müssen [möglichst viele Jahre] am gleichen Platz stehen. (BerlZ, 22./ 23.7.95, S. 79) (64) Auf dem Marktplatz steht e ein Springbrunnen. (65) Mitten im Wald steht eein Felsen. AdvE1: Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ neben +D/ ...: Ortspunkt (66) Nur zwei Pkws aus Neumünster und Kiel stehen aauf dem Parkplatz. (FR, 2.8.90, S. 3) (67) HHier, a auf dem Tisch steht eine Vase, iin der drei rote Rosen stehen. (68) IIn den meisten Zimmern stehen vier bis sechs Betten. (RhM, 9.2.90, S. 44) (69) NNeben dem Baum steht ein großes Fass. (70) Mein Fahrrad hat hhinter dem Haus gestanden. AdvE2: AdvG/ auf +D/ ...: Art und Weise (71) Der Wagen bremste scharf und stand qquer. (72) Der Tisch steht s schief und wacklig. (73) Hol mir bitte das Buch aus dem Regal, es steht [für mich] z zu hoch. (74) Der Stuhl wackelt, weil er n nur auf drei Beinen steht. (75) Das Bett stand m mit der Längsseite zur Wand. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Stand, der Ständer ANM - Die NomE wird meist mit der Bezeichnung für ein konkr. Objekt belegt, das mehr hoch als breit oder lang ist. - Gelegentlich können die AdvE1 und AdvE2 weggelassen werden, wenn die senkrechte Position in Opposition zur waagerechten bzw. liegenden gesetzt wird: (76) Weinflaschen sollen [nicht] stehen, sondern liegen, wenn sie länger aufbewahrt werden. stehen 693 - Gelegentlich wird stehen 6 i.S.v. ‘irgendwo bereitstehen’ verwendet: (77) Als wir nach Hause kamen, sstand das Essen [schon] a auf dem Tisch. - stehen 6 wird auch in den Ausdrücken verwendet [ugs] etwas steht vor jemandes Nase i.S.v. ‘etwas steht unmittelbar vor jemandem’ und etwas steht im Weg i.S.v. ‘etwas steht so, dass es am Vorbeikommen hindert’. SBP stehen 7 NomE (AdvE) PrädE BED [sportspr] irgendwann so sein oder einen solchen Spielstand haben. (78) Nach 20 Minuten stand das Spiel 1: 1. BELR NomE: dasjenige, das so ist: Veranstaltung [sportlicher Wettkampf] (79) Der Reporter berichtet gerade, dass ddas Spiel in Bochum 3: 1 [für Bayern München] steht. (AdvE): Zeit in +D/ nach +D/ .../ bis-Gruppe: Zeitpunkt (80) IIm ersten Drittel stand das Spiel noch gut [für die Gastgeber]. (81) BBis zur Pause stand die Partie noch 0: 0. (82) Das Match stand k kurz vor dem Ende noch unentschieden. PrädE: NG im N/ AdvG: dasjenige, das prädiziert wird: Wert [Zahlenrelation]/ Eigenschaft [meist unentschieden] (83) Das Rückspiel stand nach der ersten Halbzeit 114: 8 [für Gummersbach]. (84) Am Ende der regulären Spielzeit stand das Finale uunentschieden. Deshalb gab es eine Verlängerung. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Stand ANM - stehen 7 wird in Bezug auf das Spiel zweier Mannschaften, z.B. bei Fußball, Handball, Hockey o.Ä., bzw. zweier Spieler, z.B. bei Tennis, Fechten o.Ä., verwendet, bei dem das Ergebnis und der Zwischenstand nach Punkten, Sätzen oder Toren gewertet wird. W.BED stehen 8 NomE etwas [Institution/ geistiges Produkt/ Veranstaltung/ [indirekt Kollektiv von Personen]] ist vollständig vorbereitet oder fertig gestellt (85) Christoph Links wollte einen Verlag gründen, ohne Kapital zu besitzen. Er nahm Kredite auf, und der Verlag stand. (nach Tagessp., 19.12.98, S. 25) (86) Die Eröffnungszeremonie steht, die Einladungen können verschickt werden. (87) Die Anklage gegen den Konzertveranstalter Matthias Hoffmann steht. (nach MM, 7.8.98, S. 1) (88) [Vor dem Gang zur Bank] sollte das Geschäftskonzept „hundertprozentig stehen“. (nach MM, 27.8.98, S. 12) (89) Der Trainer war sehr zufrieden, weil die Mannschaft für den Wettkampf [endlich] stand. stehen 9 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [ugs] jemand hat für jemanden/ etwas [Konkretum/ Vorgang/ Handlung] eine besonders große Vorliebe (90) Sie steht auf die Pop-Gruppe „Tote Hosen“. (nach Bild, 5.9.89, S. 2) (91) Kinder stehen auf Trickfilme und Computerspiele. (92) Ich stehe auf kitschige Sonnenuntergänge. (93) Als Jugendlicher stand er auf wilde Raufereien. stehen 10 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A etwas [Handlung: Straftat] wird mit etwas [Strafe/ Strafmaß] bestraft (94) Auf Mord steht [in vielen Ländern] die Todesstrafe. (95) Auf dieses Verbrechen steht eine hohe Gefängnisstrafe/ mindestens fünf Jahre Haft. stehen 11 für NomE PräpE; PräpE: für +A jemand/ etwas [keine Restr.] vertritt etwas [Abstraktum] oder symbolisiert etwas (96) Bundeskanzler Schröders neuer Schreibtisch in Berlin steht [nicht] für das deutsche Handwerk, [auch nicht] für den neuen, bescheidenen Einrichtungsstil, der Schreibtisch steht für das Improvisationsvermögen unserer Politiker. (nach Tagessp., 26.11.98, S. 13) (97) Senile Menschen sind nicht mit Kindern zu vergleichen. Ein Kind steht für Fantasie und Hoffnung; es entwickelt sich schließlich doch. (nach Zeit, 26.4.85, S. 92) (98) Die Leipziger Messe öffnet ihre Tore - das MM am Eingang steht für Muster-Messe. (FR, 12.3.90, S. 7) (99) Dieses Grundgesetz steht für eine stabile und zuverlässige Demokratie der Deutschen. (Bu-Prot. 90, S. 16329) stehen 12 unter NomE PräpE; PräpE: unter +D etwas [abstr. Objekt/ Veranstaltung] ist unter etwas [abstr. Objekt: Begriff] eingeordnet (100) Zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe, die unter dem Motto „Wort und Musik“ steht, las die Autorin Gisela Elsner aus ihrem jüngsten Roman. (nach MM, 19.9.87, S. 48) (101) Die Geldmittel für Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern stehen unter dem Titel „Verschiedenes“. stehen 13 vor NomE PräpE; PräpE: vor +D jemand [Person/ Institution] hat etwas [Ereignis/ Handlung] in nächster Zeit zu bewältigen oder wird mit etwas konfrontiert (102) Max hat 12 Semester studiert und steht [nun] vor dem Examen. (103) Die Regierung des Landes steht [in den kommenden Monaten] vor großen Schwierigkeiten und schweren Entscheidungen. (104) Mannheim steht vor besonderen Problemen: die Stadt muss erhebliche Verluste der Sparkasse decken. stehen 14 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D [geh] jemand [Person/ Institution] hält zu jemandem [Person/ Institution] oder steht jemandem bei (105) Die meisten Studenten stehen zu ihren Vätern. (nach FR, 18.10.90, S. 15) (106) Man erwartet, dass die Bundesrepublik zu ihren Verbündeten [auch in allen Krisensituationen] steht. (107) Er wurde wegen der Gerüchte von allen gemieden, nur seine engsten Freunde haben zu ihm gestanden. (108) Gerade wenn er verliert, sollten die Fans zu ihrem Klub stehen. stehen 15 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu jemand [Person/ Institution] hält etwas [abstr. Objekt] ein oder bekennt sich zu etwas (109) Wir stehen zu diesen Verträgen. (Bu-Prot. 89, S. 13050) (110) Ich werde zu meinem Wort stehen. (111) Er ist kein vollkommener Mensch, aber er steht zu seinen Schwächen. stehen 694 dass-S : (112) Ich stehe dazu, dass ich diese Fehler gemacht habe. Inf+ : (113) Nur wenige Politiker stehen dazu, persönliche Vorteile durch ihr Amt erhalten zu haben. stehen 16 zu NomE PräpE AdvE; PräpE: zu +D; AdvE: AdvG/ häufig Part. I jemand [Person/ Institution] verhält sich jemandem/ etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] gegenüber irgendwie (114) Er steht positiv zu seinem neuen Kollegen. (115) „Wie steht ihr zu dieser Angelegenheit? “ - „Wir stehen dazu abwartend.“ (116) Auch Italien steht [ähnlich] ablehnend zur Ausweitung der bei den informellen Treffen gesprochenen Sprachen. (taz, 11.9.99, S. 11) stehen 17 NomE AdvE; AdvE: an +D/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] befindet sich irgendwo [Position] in einem System (117) Der kleine Sohn steht [bei seinen Eltern] an erster Stelle, die größeren Kinder kommen erst an zweiter Stelle. (118) [Mit 55 Millionen Kubikmeter Trümmern] stand Berlin an der Spitze aller deutschen Städte. (MM, 16.7.86, S. 3) (119) Der Fußballklub Bayern München steht [sehr oft] an erster Stelle der Tabelle der Bundesliga. (120) Herr Müller steht am Ende seiner beruflichen Laufbahn und damit am Beginn seines Daseins als Rentner. (121) Der Politiker steht auf dem Höhepunkt seiner Karriere. (122) Dieser Punkt steht am Schluss der Tagungsordnung. - Die AdvE ist meist mit einer PräpG + Genitivattribut belegt.: s. (118), (119), (120), (121) und (122). stehen 18 NomE AdvE; AdvE: an +D/ in +D/ ... jemand [Kollektiv von Personen]/ etwas [konkr. Objekt] hat irgendwo seinen festen Standort (123) Der größte Teil der Truppen steht an den Grenzen zu den Nachbarländern. (124) Kernkraftwerke stehen [immer] an größeren Flüssen [wegen der Kühlung]. (125) Im Luisenpark stehen mehrere Notrufsäulen. (126) Entlang der Küste stehen Leuchttürme. stehen 19 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ nach +A etwas [Pflanze/ konkr. Objekt/ Wind] ist in einem irgendwie gearteten Zustand oder ist irgendwie ausgerichtet (127) [Im vorigen Jahr] hat der Weizen gut gestanden, [in diesem Jahr] steht er schlecht. (128) Der Zug ist entgleist, weil eine Weiche falsch stand. (129) Seine Augen stehen schräg. (130) Der Mond steht hoch [am Himmel]. (131) Der Wind steht nach Norden, er steht also [für uns] günstig, und wir können lossegeln. stehen 20 NomE AdvE/ PrädE; AdvE: AdvG/ auf +D/ mit +D...; PrädE: AdjG jemand befindet sich irgendwie bzw. so in einer senkrechten Position (132) Der alte Mann stand krumm. (133) Die Soldaten haben [stundenlang] aufrecht und unbeweglich gestanden. (134) Störche können auf einem Bein stehen. (135) Er stand mit geschlossenen Füßen. (136) Die Schüler standen in Viererreihen auf dem Schulhof. (137) Martin steht mit dem Rücken zum Fenster. (138) Steh [endlich] still! stehen 21 NomE PrädE; PrädE: AdjG etwas [Substanz: Flüssigkeit/ abstr. Objekt] ist so [Zustand] (139) [Nach dem vielen Regen] steht das Wasser im Rhein hoch. (140) Unsere Chancen stehen gut. (MM, 10.7.95, S. 27) PHRAS FVG : stehen kann in einem FVG ausdrücken, dass sich jemand/ etwas in einem bestimmten Zustand, in einer bestimmten Lage befindet: etwas steht außer Frage: etwas ist gewiss; etwas steht außer Zweifel: etwas ist ganz sicher, gewiss; in hohem Ansehen stehen: sehr angesehen sein; in der Ausbildung stehen: ausgebildet werden; etwas steht in Aussicht: etwas [Positives] ist zu erwarten, mit etwas ist zu rechnen; im Begriff stehen, etwas zu tun: gerade etwas anfangen, etwas tun wollen; etwas steht in Blüte: etwas [Pflanze/ Kultur] blüht; mit jemandem in/ im Briefwechsel stehen: mit jemandem Briefe wechseln; mit jemandem im Bund(e) stehen: mit jemandem verbündet sein; etwas steht in Frage: etwas ist fraglich; etwas steht in/ im Gegensatz/ Widerspruch zu etwas: etwas widerspricht etwas; mit jemandem in Konkurrenz stehen: mit jemandem konkurrieren; mit jemandem in Verbindung stehen: mit jemandem verbunden sein, Kontakt haben; in/ im Verdacht stehen: verdächtigt werden; in Verhandlungen mit jemandem stehen: mit jemandem verhandeln; etwas steht in/ im Zusammenhang mit etwas: etwas hängt mit etwas zusammen; unter Anklage stehen: angeklagt werden; unter Aufsicht stehen: beaufsichtigt werden; unter Druck stehen: bedrängt werden; unter jemandes Kommando stehen: von jemandem kommandiert, befehligt werden; jemand/ etwas steht unter jemandes Kontrolle: jemand/ etwas wird von jemandem kontrolliert; etwas steht unter jemandes Leitung: etwas wird von jemandem geleitet; jemand/ etwas steht unter dem Schutz von jemandem/ etwas: jemand/ etwas wird durch jemanden/ etwas geschützt; etwas steht unter Strafe: etwas [Vergehen] wird bestraft; unter Vertrag stehen: vertraglich gebunden sein; vor Gericht stehen: angeklagt werden; etwas steht zur Auswahl: etwas kann ausgewählt werden; etwas steht zur Debatte/ Diskussion: etwas soll debattiert/ diskutiert werden; etwas steht zu jemandes Disposition: über etwas kann von jemandem verfügt werden; etwas steht (jemandem) zur Verfügung: über etwas kann (von jemandem) verfügt werden; etwas steht zum Verkauf: etwas ist zu verkaufen Idiom: abseits stehen: sich von etwas ausschließen, sich absondern; allein stehen: nicht verheiratet, ohne Familie sein; mit beiden Beinen/ Füßen (fest) auf der Erde/ im Leben stehen: realistisch, praktisch veranlagt sein; auf eigenen Beinen/ Füßen stehen: selbstständig, wirtschaftlich unabhängig sein; etwas stehlen 695 steht auf schwachen Beinen/ Füßen: etwas ist nicht gesichert, nicht gut begründet; [ugs] sich die Beine in den Bauch stehen: sehr lange stehen und warten müssen; etwas steht auf einem anderen Blatt: etwas gehört nicht in diesen Zusammenhang, ist eine andere Sache; über den Dingen stehen: sich nicht beeinflussen lassen, eine überlegene Haltung haben; [ugs] etwas steht vor Dreck: etwas [Kleidungsstück] ist sehr schmutzig; etwas steht in (hellen) Flammen: etwas brennt lichterloh; allein auf weiter Flur stehen: ganz allein sein; jemandem ständig auf den Füßen stehen: jemanden ständig einschränken; sich selbst auf den Füßen stehen: sich selbst behindern; [ugs] jemandem stehen die Haare zu Berge: jemand ist erschrocken, entsetzt; etwas steht jemandem ins Haus: etwas ist in Kürze zu erwarten; im Hintergrund stehen: wenig beachtet werden; (alles) tun, was in jemandes Kraft/ Kräften steht: sein Möglichstes tun; in einem guten/ günstigen Licht stehen: einen guten/ günstigen Eindruck machen; seinen Mann stehen: sich bewähren, tüchtig sein; [ugs] auf der Matte stehen: einsatzbereit, am verabredeten Ort sein; im Mittelpunkt stehen: das allgemeine Interesse erwecken, von allen beachtet werden; etwas steht im Mittelpunkt/ Zentrum von etwas: etwas ist für etwas besonders wichtig; (jemandem) Modell stehen: (einem Künstler) als Modell dienen; vor dem Nichts stehen: alles verloren haben; [ugs] unter dem Pantoffel stehen: von der Ehefrau beherrscht sein, zu Hause nichts zu sagen haben; etwas steht nur auf dem Papier: etwas ist zwar schriftlich festgelegt, aber nicht verwirklicht; über den Parteien stehen: unparteiisch sein; bei etwas Pate stehen: etwas anregen, mit hervorrufen; Posten stehen: Wachdienst haben, Wache halten; vor einem Rätsel stehen: etwas nicht begreifen, sich nicht erklären können; etwas steht im Raum: etwas [Aufgabe, Problem o.Ä.] muss noch gelöst, erledigt werden; jemandem Rede und Antwort stehen: sich jemandem gegenüber rechtfertigen, verantworten; in jemandes Schatten stehen: neben jemandem nicht zur Geltung kommen, unbeachtet bleiben; Schlange stehen: hintereinander stehen und darauf warten, dass man an der Reihe ist; [ugs-salopp] (bei etwas) Schmiere stehen: bei etwas Unerlaubtem aufpassen und warnen, wenn jemand unerwartet kommt; [geh] (tief) in jemandes Schuld stehen: jemandem sehr zu Dank verpflichtet sein; auf jemandes Seite stehen: jemanden unterstützen, zu jemandem halten; jemandem (mit Rat und Tat) zur Seite stehen: jemandem helfen; jemandem steht der Sinn nach etwas: jemand hat ein Bedürfnis nach etwas, Lust zu/ auf etwas; etwas steht auf dem Spiel: etwas ist in Gefahr, verloren zu gehen, Schaden zu nehmen; [ugs] auf dem Sprung stehen, etwas zu tun: im Begriff sein, etwas zu tun; auf dem Standpunkt stehen, dass ...: die Auffassung vertreten, dass ...; etwas steht in den Sternen: etwas ist völlig ungewiss; etwas steht unter einem guten/ glücklichen/ (un)günstigen Stern: etwas nimmt einen guten/ glücklichen/ (un)günstigen Verlauf; etwas kommt jemanden/ jemandem teuer zu stehen: etwas hat negative Folgen für jemanden/ jemand muss für etwas schwer büßen; etwas steht vor der Tür: etwas steht unmittelbar bevor; vor verschlossenen Türen stehen: überall abgewiesen werden; im Vordergrund stehen: von großer Bedeutung sein, sehr beachtet werden; Wache stehen: Wachdienst haben, Wache halten; [ugs] jemandem steht das Wasser bis zum Hals: jemand hat große Schulden, Schwierigkeiten; jemandem/ etwas im Weg(e) stehen: für jemanden/ etwas ein Hemmnis, hinderlich sein; etwas steht nichts im Weg(e): etwas ist ohne weiteres möglich; etwas steht im Zeichen von etwas: etwas wird besonders stark von etwas geprägt, beeinflusst; unter Zeitdruck stehen: in zeitlicher Bedrängnis sein - Dem steht nichts im Weg(e).: Das ist ohne weiteres möglich.; [ugs] Wie steht’s? : [als Frage nach dem Spielstand]; [ugs, scherzhaft] Wie geht’s, wie steht’s? : [als Begrüßung]; [ugs] Das Barometer steht auf Sturm.: Die Lage ist gespannt, es droht etwas zu passieren. G.ANM - Das Perfekt von stehen kann regional, besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, mit sein gebildet werden. - stehen wird auch als Partizipverb mit dem Part. II eines anderen Verbs verwendet, z.B. etwas steht geschrieben/ gedruckt o.Ä. i.S.v. ‘etwas ist geschrieben/ gedruckt o.Ä’.: (141) In der Verfassung s steht geschrieben, dass Eigentum verpflichtet. - stehen wird auch zur Bildung einer modalen Konstruktion mit passivähnlicher Funktion etwas steht zu erwarten/ zu hoffen o.Ä. i.S.v. ‘es sollte/ müsste gelten’ verwendet: (142) Es s steht zu erwarten/ h hoffen, dass der Antrag genehmigt wird. - Nicht behandelt werden hier das Reflexivverb stehen, sich und das unpersönliche Verb stehen, es. VERBF aufstehen; bestehen; entstehen; verstehen; verstehen, sich 'stehlen stiehlt stahl hat gestohlen SBP stehlen NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas widerrechtlich wegnehmen und in den eigenen Besitz bringen; [ugs] klauen. (1) Jemand hat mir [im Hotel] die Uhr gestohlen. BELR NomE: derjenige, der etwas wegnimmt: Person/ Institution/ selten Tier (2) E Ein junger Mann hat mir [auf dem Frankfurter Bahnhof] die Brieftasche gestohlen. (3) DDie Kosmetikfirma hat steigen 696 versucht, ein von der Konkurrenz entwickeltes Verfahren zu stehlen. (4) F Fuchs, du hast die Gans gestohlen. AkkE: dasjenige, das weggenommen wird: Konkretum/ abstr. Objekt (5) Die Touristin war ganz aufgeregt. Diebe hatten ihr ddas Auto, d die Papiere und das ganze Geld gestohlen. (6) Ein Mensch, der eein Pferd gestohlen hatte, wurde im Wilden Westen aufgehängt. (7) I Industrielle Verfahren und Erfindungen zu stehlen, wird jetzt strenger bestraft. (8) [In den vergangenen Monaten] haben Fans der klassischen Touristenstraße 66 in den USA [mehr] SStraßenschilder gestohlen [als je zuvor]. (BerlZ, 1.11.97, S. 96) (DatE): derjenige, dem etwas weggenommen wird: Person/ Institution (9) Zwei junge Frauen stahlen eeinem Gast aus Dänemark einen schwarzen Koffer. (10) Wer ddem Staat etwas stiehlt, schadet der Allgemeinheit. (11) Schauplatz ist ein Opernhaus, an dem die angekündigte Premiere auszufallen droht, denn d dem M Maestro wurden die Noten gestohlen. (Zeit, 24.1.97, S. 74) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Uns sind [seit August vergangenen Jahres] über 30 Bagger und andere Maschinen im Wert von rund zwei Millionen Mark gestohlen worden. (BerlZ, 8.10.97, S. 30) sein : (13) Die Polizisten nahmen an, der Wagen sei gestohlen. (Bild, 11.1.67, S. 3) - Bekommen-Passiv : (14) Herr Schmidt bekam/ kriegte [auf dem Bahnhof] den Koffer gestohlen. WORTB der Diebstahl ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird oder wenn eine habituelle Handlung bezeichnet wird. In diesem Fall wird die DatE nicht realisiert: (15) Er sitzt im Gefängnis, weil er gestohlen hat. (16) Karl ist nicht zu trauen, er stiehlt. - Wenn mit der AkkE auf einen Menschen Bezug genommen wird, dann handelt es sich um ein Baby [üblicher ist in diesem Zusammenhang entführen]: (17) Weil sie keine Kinder bekommen konnte, hatte die junge Frau [aus dem Krankenhaus] e ein Baby gestohlen. - Gelegentlich wird mit einer NG im D [bei Nichtrealisierung der DatE] oder mit einer PräpG [für +A] auf die Person/ Institution, für die das Gestohlene bestimmt ist, Bezug genommen: (18) Die Kinder mussten [i ihm] Zigaretten stehlen, die er dann verkaufte. (19) Der Dieb sagte, er hätte [n nur f für seine Freundin] dem Juwelier den Ring gestohlen. PHRAS Idiom: [ugs] etwas/ jemand kann jemandem/ [meist] mir gestohlen bleiben: mit etwas/ jemandem nichts im Sinn haben, mit etwas/ jemandem nichts anfangen können; jemandem die Frau/ den Mann stehlen: eine Liebesbeziehung mit der Frau/ dem Mann eines/ einer anderen anfangen; [ugs] jemand sein, mit dem man Pferde stehlen kann: jemand sein, mit dem zusammen man alles unternehmen kann; [ugs] jemandem die Schau stehlen: jemanden in den Schatten stellen, mehr Erfolg haben als derjenige, von dem es erwartet wird; jemandem die Zeit stehlen: jemandes Zeit zu sehr in Anspruch nehmen, jemanden unnötig aufhalten G.ANM - nicht behandelt wird hier das Reflexivverb stehlen, sich 'steigen steigt stieg ist gestiegen steigen 1 sich nach oben bewegen steigen 2 sich erhöhen steigen 3 sich verbessern steigen 4 nach oben oder unten gehen steigen 5 sich mit einer Bewegung irgendwohin begeben steigen 6 spürbar oder sichtbar werden steigen 7 stattfinden steigen 8 sich nach oben ausdehnen SBP steigen 1 NomE AdvE BED sich in der Luft oder im Wasser irgendwohin nach oben bewegen. (1) Das Flugzeug steigt auf 10 000 m Höhe. BELR NomE: dasjenige, das sich nach oben bewegt: Konkretum [Vogel/ Flugzeug o.Ä./ gasförmige Substanz] (2) Als die Kinder in die Hände klatschten, stieg e ein Vogelschwarm aus den Bäumen in den Sommerhimmel. (3) Wenn d die bunten Drachen der Kinder in die Lüfte steigen, wird es Herbst. (4) Aus den Schornsteinen steigt R Rauch. AdvE: Ort in +A/ ...: Zielort aus +D/ ...: Ausgangsort AdvG/ in +A/ .../ nach +AdvG: Richtung NG im A/ (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: Strecke (5) Giftige Gase steigen aaus dem Krater. (6) Im Tiefflug jagt ein Düsenjäger über die Dünen, steigt [steil] i in die Höhe. (Zeit, 7.6.85, S. 46) (7) [Allmählich] stieg der Ballon höher und höher. (8) Steigt der Rauch [senkrecht] nnach oben, herrscht Windstille. (9) Um einer Gewitterfront auszuweichen, musste das Flugzeug [noch] wweitere 1.000 Meter steigen. (10) BBis auf welche Höhe kann ein Hubschrauber steigen? PASSK kein Passiv möglich ANM - Wird mit der NomE auf eine Naturerscheinung [Nebel o.Ä.] Bezug genommen, wird die AdvE meist weggelassen: (11) Der Nebel steigt. (Strittmatter, S. 188) - Wenn die Handlung betont wird, kann die AdvE weggelassen werden: (12) Das Flugzeug steigt [noch immer]. SBP steigen 2 NomE (AdvE) BED sich hinsichtlich Wert, Anzahl, Größe, Höhe o.Ä. um irgendwieviel erhöhen; ansteigen. (13) [Gegen Abend] ist das Fieber [wieder] gestiegen. BELR NomE: dasjenige, das sich erhöht: Konkretum [als Ware]/ abstr. Objekt [meist messbare Größe]/ [indirekt Messinstrument] (14) RRohöl ist um 5 Cent pro Barrel gestiegen. (15) Der Dollar würde fallen, aber ddie Zinsen und die Inflationsrate steigen 697 würden steigen. (Zeit, 3.5.85, S. 1) (16) [Prozentual] steigt der Strompreis in der Bundesrepublik um 23 bis 30 Prozent. (nach Zeit, 5.9.86, S. 25) (17) [Zum Börsenschluss] stieg d die VW-Aktie auf 239 DM. (nach MM, 29.3.88, S. 5) (18) [Im April] stieg dder Zigarettenumsatz um rund 100 Millionen Stück. (Bild, 12.5.67, S. 2) (19) D Die Radioaktivität unserer Umwelt wird [immer weiter] steigen. (nach Zeit, 22.8.86, S. 15) (20) DDie Auflage stieg [kontinuierlich] von [anfangs] 6.000 auf [inzwischen] 25.000 Exemplare. (RhM, 4.5.90, S. 10) (21) [Gegenüber der letzten Veranstaltung] stieg ddie Ausstellungsfläche der Fachmesse um 40 v.H. (nach MM, 20.4.85, S. 7) (22) D Die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft ist [erstaunlich rasch] gestiegen. (nach Europa, S. 95) (23) DDie Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik ist [im Dezember] [wieder] [kräftig] gestiegen. (MM, 9.11.87, S. 7) (24) D Das BBarometer steigt. (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) über +A/ (von +D) bis- Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt NG im A/ um +A: Differenz (25) [Ohne Eingriffe] würde der Beitrag der gesetzlichen Rentenversicherung vvon [derzeit] 18,7 Prozent auf 36,7 bis 41,7 Prozent steigen. (nach MM, 23.6.87, S. 5) (26) Das Wohngeld stieg aauf 133 Mark. (nach Zeit, 28.12.84, S. 26) (27) [In Frankfurt und Offenbach] stieg die Luftbelastung [am Sonntagmorgen] üüber diesen Grenzwert. (MM, 19.1.87, S. 11) (28) [In den heutigen Mittagsstunden] steigen die Temperaturen bbis auf vier Grad. (29) Die Zahl der umweltfreundlichen Produkte ist [zwischen 1975 und 1986] um ein Vielfaches gestiegen. (Brisante Wörter, S. 538) (30) [Gestern] ist der Dollar e einen Cent gestiegen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Wird mit der NomE auf das Produkt, Wertpapier o.Ä., das als Ware gehandelt wird, Bezug genommen, kann eine PräpG [in +D] hinzugefügt werden, in der die Maßfunktion genannt wird: (31) Reihenhäuser sind [i im Preis] von 150.000 auf 250.000 Euro gestiegen. (32) Man kann davon ausgehen, dass die Bilder des Künstlers [weiter] [i im Wert] steigen werden. - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D/ ...] kann auf Bedingungen Bezug genommen werden, von denen die Erhöhung abhängig ist: (33) [Bekanntlich] steigt [bbei Einnahme von Hormonen] das Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen. (Zeit, 5.4.85, S. 94) - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Erhöhung bewertet werden: (34) Die Geldmenge darf [1986] [s stärker] steigen [als dieses Jahr]. (MM, 20.12.85, S. 5) ; s. auch (23). W.BED steigen 3 NomE etwas [abstr. Objekt] verbessert sich oder wächst (35) Die Stimmung steigt. (36) [Zugleich] stiegen die Chancen für einen Abbau der Handelsbilanzdefizite in den USA. (nach MM, 24.10.87, S. 6) (37) [Mit der verfeinerten Esskultur in deutschen Gaststuben] sind [auch] die Ansprüche an den Service gestiegen. (Zeit, 28.12.84, S. 50) (38) [Durch diese mutige Entscheidung] ist das Ansehen des Politikers [enorm] gestiegen. steigen 4 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ NG im A/ auf +A/ in +A/ .../ nach +AdvG/ bis-Gruppe jemand geht Schritt für Schritt irgendwohin [Berg, Treppe o.Ä.] nach oben oder unten (39) Je höher die Wallfahrer steigen, desto tiefer müssen sie für ein Glas Tee oder Buddhafiguren in die Tasche greifen. (nach MM, 5.2.85, S. 3) (40) Die Umweltschützer steigen auf die Schornsteine. (Zeit, 1.11.85, S. 49) (41) Er stieg in den Keller, um eine Flasche Wein zu holen. (42) Sei vorsichtig, wenn du von der Leiter steigst! (43) [Am ersten Tag] stiegen die beiden Männer bis zur Berghütte und übernachteten dort. (44) Drei steile Treppen sind wir nach oben gestiegen. (Zeit, 3.4.87, S. 71) steigen 5 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ über +A/ ... jemand begibt sich mit einer Bewegung o.Ä. irgendwohin [konkr. Objekt] (45) Er stieg aufs Fahrrad und fuhr davon. (46) Als Petra aus der Badewanne steigen wollte, ist sie ausgerutscht und hat sich den linken Arm gebrochen. (47) Der zweifache Weltmeister ist [schon] [unzählige Male] in den Ring gestiegen. (48) Die Brüder machten ein grämliches Gesicht, wenn sie über Wasserpfützen und Putzeimer steigen mussten. (nach E. Jung, S. 47) (49) Er kurbelte die Bremse fest und stieg vom Bock. (Garner, S. 48) steigen 6 NomE AdvE; AdvE: in +A etwas [Vorgang [häufig als Anzeichen einer Gemütsbewegung, Sinneseindruck o.Ä.]] wird irgendwo [Körperteil] spürbar oder sichtbar (50) Sie merkte, wie [wieder] eine heiße Welle in ihr Gesicht stieg. (nach Bolten, S. 11) (51) [Da] stieg [dem Alten] der Ärger ins Gesicht. (Heisenberg, S. 16) (52) Während die Maschinen monotone Geräusche von sich geben, steigt [einem] ein unverkennbarer Geruch in die Nase. (nach MM, 24.8.85, S. 7) - Pertinenzdativ ist häufig: s. (51) und (52). steigen 7 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ ... [ugs-salopp] etwas [Veranstaltung] findet irgendwann statt (53) Wann soll [denn] die Fete steigen? (54) Am kommenden Sonnabend steigt [in unserer Schule] eine Party. (55) Im Jahr 1999 steigen sieben Weltmeisterschaften [allein in Deutschland]. (MM, 30.12.98, S. 8) steigen 8 NomE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A/ ... etwas [häufig Gewässer o.Ä./ [indirekt obere Begrenzung]] dehnt sich um irgendwieviel nach oben aus (56) [In den nächsten Tagen] steigt die Schneefallgrenze von dreihundert auf siebenhundert Meter. (57) Die Pegelstände in den süddeutschen Hochwassergebieten sind [in der vergangenen Nacht] [nicht] [weiter] gestiegen. (Hörbeleg SW2 Nachrichten, 27.5.99) (58) Würden die Pole schmelzen und die Weltmeere steigen, hätte dies katastrophale Folgen. (59) [Nach den schweren Regenfällen der vergangenen Tage] sind Donau und Bodensee [dramatisch] gestiegen und stellenweise über die Ufer getreten. (60) Für dieses Gebiet bedeuten die zu erwartenden Bergsenkungen, dass der Grundwasserspiegel steigen wird. (Zeit, 6.9.85, S. 59) stellen 698 PHRAS Idiom: [ugs] jemandes Aktien steigen: jemandes Aussichten auf Erfolg vergrößern sich; [ugs-salopp] auf die Bremse steigen: beim Autofahren plötzlich stark bremsen; [ugs] jemandem aufs Dach steigen: jemanden zurechtweisen; etwas steigt jemandem in den Kopf/ zu Kopfe: etwas [Erfolg o.Ä.] lässt jemanden überheblich werden; etwas steigt jemandem in den Kopf: etwas [alkoholisches Getränk] macht jemanden betrunken; von seinem hohen Ross steigen: seine überhebliche Haltung aufgeben VERBF aussteigen; einsteigen; umsteigen 'stellen stellt stellte hat gestellt stellen 1 auf etwas auf etwas einstellen stellen 2 etwas in eine senkrecht stehende Position versetzen stellen 3 bewirken, dass etwas so ist stellen 4 jemanden an der weiteren Flucht hindern stellen 5 unter etwas unter etwas einordnen stellen 6 vor jemanden mit etwas konfrontieren stellen 7 etwas bereitstellen stellen 8 etwas irgendwohin in ein System einordnen stellen 9 etwas in eine senkrecht stehende Position bringen stellen 10 etwas irgendwie ausrichten stellen 11 jemanden so machen stellen 12 etwas in eine Position bringen, in der es so wird oder bleibt SBP stellen 1 auf NomE AkkE PräpE BED etwas durch Betätigung einer Vorrichtung auf etwas einstellen, das eine Funktion auslöst. (1) Ich habe den Wecker auf 5 Uhr gestellt. BELR NomE: derjenige, der etwas auf etwas einstellt: Person (2) KKerstin stellte die Waschmaschine auf „Feinwäsche“. AkkE: dasjenige, das eingestellt wird: konkr. Objekt [Gerät, Zeiger o.Ä.]/ [indirekt Vorgang] (3) [Als Erstes] müssen Sie dden Schalter des Geräts auf „ein“ stellen. (4) Der Verkehrspolizist hat aalle Ampeln am Parkplatz auf Grün gestellt, damit die Besucher des Rockkonzerts schnell wegfahren können. (5) Stell d den Schleudergang auf 500 Umdrehungen! PräpE: auf +NG im A/ +Zeichengruppe: dasjenige, worauf etwas eingestellt wird: abstr. Objekt [häufig Symbol [als Funktion]]/ [indirekt Vorgang] (6) Man kann den Föhn aauf drei verschiedene Stufen stellen. (7) Wir stellen die Heizung [immer] aauf 3. (8) Ich habe den Waschgang a auf 60 Grad und den Schleudergang aauf „iintensiv“ gestellt. (9) Sie stellt das Radio aauf volle Lautstärke. (MM, 11./ 12.11.95, S. 67) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) Alle Signale der Gleisanlage wurden auf „Halt“ gestellt. sein : (11) Die Parkuhren waren auf Feiertag gestellt. (Zeit, 24.1.86, S. 2) WORTB die Stellung ANM - Das Symbol kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. SBP stellen 2 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas irgendwohin bringen und auf einer Fläche in eine senkrecht stehende Position versetzen. (12) Stell das Bier in den Kühlschrank! BELR NomE: derjenige, der etwas in eine senkrecht stehende Position versetzt: Person (13) DDie anderen Kinder haben [dem kranken Bruder] rote Rosen neben das Bett gestellt. (nach Stern, 21.5.87, S. 145) AkkE: dasjenige, das in eine senkrecht stehende Position versetzt wird: Person/ konkr. Objekt (14) Der Vater stellte dden kleinen Mark auf einen großen Stein. (15) Er stellte eeinen Fuß auf die Sitzfläche eines Sessels. (Cotton, S. 42) (16) Sie stellte ddas Tablett auf den Nachttisch und blieb stehen. (Stephan, S. 19) (17) Wer sseine Kühltruhe von der Küche in den nur sieben Grad kälteren Keller stellt, braucht für ihren Betrieb 26 Prozent weniger Strom. (Zeit, 30.5.86, S. 9) AdvE: Ort auf +A/ in +A/ ...: Zielort (18) Er stellte den Koffer a auf den Boden, neben seinen rechten Fuß. (Zeit, 13.3.87, S. 84) (19) Ich trank das Glas halb leer und stellte den Kognak iin den Eisschrank. (nach Böll, Ansichten, S. 26) (20) Er stellte [immer] ein Foto von seiner Frau und seinem Kind v vor sich auf den Tisch. (Zeit, 17.4.87, S. 87) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (21) Sprotten, Butterbrot, Petersilie und Kaffee wurden [Kraushaar] auf den Schreibtisch gestellt. (nach Strittmatter, S. 262) sein : (22) Wir wollen endlich Mittagessen. Das Essen ist [bereits] auf den Tisch gestellt. - Bekommen-Passiv: (23) Sie bekam/ kriegte einen Blumenstrauß ans Krankenbett gestellt. WORTB die Stellung ANM - Die AkkE wird meist mit der Bezeichnung für ein konkr. Objekt belegt, das mehr hoch als lang oder breit ist bzw. aufrecht stehen kann. - Gelegentlich wird die AdvE nicht realisiert, wenn die senkrecht stehende Position in Opposition zur waagerecht liegenden Position gesetzt und/ oder die Handlung betont wird: (24) Weinflaschen soll man [bei längerer Lagerung] [nicht] stellen, sondern legen. - Pertinenzdativ ist möglich: (25) Du hast [mmir] deinen Koffer auf den Fuß gestellt. SBP stellen 3 NomE AkkE PrädE BED durch Betätigung einer Vorrichtung bewirken, dass etwas so ist. (26) Würden Sie das Radio [bitte] etwas leiser stellen BELR NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas so ist: Person (27) JJochen hat den Fernseher zu laut gestellt. AkkE: dasjenige, das so ist: konkr. Objekt [elektrisches Gerät o.Ä.] stellen 699 (28) Es ist heute sehr heiß, ich muss d den Kühlschrank kälter stellen. (29) Unter zu lauter Musik litten die Anwohner einer Wohnung in Mannheim. Als die Polizei kam, weigerte sich der Wohnungsinhaber, d das Gerät leiser zu stellen. (nach MM, 13./ 14.1.96, S. 17) PrädE: AdjG: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft [meist laut, leise, hoch, niedrig, warm, kalt] (30) Stell das Heizungsventil [bitte] nniedriger, es ist im Zimmer zu warm. (31) [Bei schmutzigen Handtüchern] muss man die Waschmaschine h höher stellen, weil sie sonst nicht sauber werden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (32) Alle Heizungen in den städtischen Häusern werden [ab morgen] wärmer gestellt. sein : (33) Das Radio ist zu leise gestellt, ich verstehe nichts. ANM - Die PrädE wird häufig mit einer AdjG im Komparativ belegt: s. (26), (28), (29), (30), (31) und (32). W.BED stellen 4 NomE AkkE jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution: Polizei]/ etwas [Hund] hindert jemanden/ etwas [Tier] an der weiteren Flucht (34) [Nach wilder Verfolgungsjagd durch die Göttinger Innenstadt und einer Schießerei] hat die Polizei einen aus der Haft geflohenen Schwerverbrecher gestellt. (MM, 27.10.97, S. 16) (35) Der dänische Autofahrer, der einen Unfall verursacht hatte, hat zunächst fliehen können, sei [aber wenig später] von einem Grenzbeamten gestellt worden. (nach MM, 25.1.95, S. 13) (36) [Schon mehrmals] hat einer dieser Hunde einen Dieb oder Einbrecher gestellt, der sich versteckt hatte, als der Beamte kam. (FTbl, 8./ 9.9.73, S. 16) (37) Die Meute der Jagdhunde hatte den Fuchs [schnell] gestellt. stellen 5 unter NomE AkkE PräpE; PräpE: unter +A jemand ordnet etwas [abstr. Objekt/ Veranstaltung] unter etwas [abstr. Objekt: Begriff] ein (38) Diese Kosten werden unter die Rubrik „Sonderausgaben“ gestellt. (39) [Schon 1987] haben wir unseren Kirchentag unter das Motto „Vertrauen wagen“ gestellt. (Keller/ Eichhorn, S. 21) stellen 6 vor NomE AkkE PräpE; PräpE: vor +A jemand/ etwas [Sachverhalt] konfrontiert jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] mit etwas [abstr. Objekt] (40) Die Eltern der Schüler werden [in dieser Frage] vor eine schwere Entscheidung gestellt. (41) [Vor allem] Asylbewerber stellen die Behörden vor immer größere Probleme. (nach MM, 4.7.85, S. 21) (42) Das [aber] stellt die Erziehung vor eine ganz neue Aufgabe. (Bollnow, S. 126) (43) Der Wettbewerb in der Marktwirtschaft stellt uns vor neue Herausforderungen. (Info Staatsvertr., S. 6) stellen 7 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): für +A/ zu +D jemand [Person/ Institution] sorgt dafür, dass jemand/ etwas [Konkretum] für etwas [Handlung/ Veranstaltung] zur Verfügung steht; bereitstellen (44) Die SPD stellt [nur in Brandenburg] den Regierungschef. (MM, 29.10.90, S. 30) (45) Das Ensemble der Hamburgischen Staatsoper stellte das Bühnenpersonal. (MM, 2.5.86, S. 2) (46) Er bot der Gruppe an, Zugmaschine und Dieselkraftstoff [aus städtischen Mitteln] zu stellen. (MM, 16.12.87, S. 15) (47) Die Universität Heidelberg stellt die Redner für die Vorträge und die Räumlichkeiten zur Durchführung der Veranstaltungsreihe. (48) In Frankfurt war alles billig für die Carbones: Die Wohnung wurde gestellt, die Nebenkosten wurden übernommen. (MM, 16.8.94, S. 3) stellen 8 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ an +A/ in +A/ ... jemand [Person/ Institution] ordnet jemanden/ etwas [abstr. Objekt] irgendwohin [Position] in ein System ein (49) Die meisten Tennisfans stellen Steffi Graf und Boris Becker an die erste Stelle. (50) Viele stellen die Unterhaltungsmusik auf die gleiche Stufe wie die ernste Musik. (51) Die Kunsthistoriker stellen diesen Maler in eine Reihe mit den großen Impressionisten. (52) [Von Anfang an] stellten wir Sachkompetenz vor Parteizugehörigkeit. (LVZ, 11.1.90, S. 4) stellen 9 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ ... jemand bringt jemanden/ etwas [selten Tier/ konkr. Objekt] in eine irgendwie geartete senkrecht stehende Position (53) Die Mutter versuchte, das Baby auf seine Füße zu stellen. (54) Der Dressurreiter stellt die Pferde nebeneinander. (55) Dann kehrte er um und stellte das Rad [vor ihr] quer. (Johnson, S. 174) (56) Die Männer stellten die Tische aufeinander. (57) [Jetzt] hat jeder dritte Deutsche sein Fahrrad startklar gemacht, die Laufschuhe parat gestellt. (FF, 27/ 94, S. 62) (58) Der Lehrer stellte die Tafel mit der Vorderseite zur Klasse. (59) Sie stellten die Stühle in drei Reihen. stellen 10 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG [meist richtig, falsch]/ nach +D jemand/ etwas [Gerät, künstliche Intelligenz] richtet etwas [konkr. Objekt: meist Uhr, Signal, Weiche] irgendwie aus oder bringt etwas in eine irgendwie geartete Position (60) Deine Armbanduhr geht falsch, stell sie [bitte] richtig! (61) Zahlreiche Sensoren längst des Schienennetzes stellen blitzschnell die Weichen. (nach SZ, 6.8.95, S. 16) (62) Der Zug entgleiste, weil die Signale falsch gestellt waren. (63) Wir stellen unsere Uhren [immer] nach der Zeitansage im Radio. (64) [Durch bisher ungeklärte Umstände] stellte der Straßenbahnfahrer eine Weiche [zu früh]. (nach BerlZ, 19.5.95, S. 15) (65) Hast du den Wecker gestellt? stellen 11 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG [meist gut, schlecht] jemand [Person/ Institution]/ etwas [Ereignis] macht jemanden/ etwas [abstr. Objekt] so (66) Die Zahlung sei erfolgt, um Djavadi schuldenfrei zu stellen. (nach MM, 27.11.97, S. 6) (67) Nach Äußerungen des Justizministers besteht kein Anlass, die aktive Sterbehilfe zu legalisieren und straffrei zu stellen. (nach MM, 30.1.86, S. 14) (68) Nun hat er durch Zufall erfahren, dass seine Frau schon seit einiger Zeit mit einem anderen Mann zusammenlebt, der [finanziell] sehr gut gestellt ist. (MM, 28.3.87, stellen, sich 700 S. 23) (69) Durch den Tod der Eltern wurden die beiden Mädchen [materiell] schlechter gestellt. - stellen 11 wird häufig im Sein-Passiv verwendet: s. (68). stellen 12 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG [meist warm, kalt] jemand bringt etwas [Substanz: meist Speise, Getränk] an einen Ort, an dem es so wird oder bleibt (70) Die Mutter stellt die Suppe warm, bis die Kinder aus der Schule kommen. (71) Rote Grütze muss man kalt stellen, damit sie geliert. (72) „Ich habe mein Examen bestanden.“ - „Das muss gefeiert werden, ich stelle [gleich] den Sekt kalt.“ PHRAS FVG: einen Antrag stellen: etwas beantragen; jemandem eine Aufgabe stellen: jemandem eine Aufgabe zum Lösen geben; eine Bedingung stellen: etwas zur Bedingung machen; eine Bitte stellen: um etwas bitten; eine Diagnose stellen: eine Krankheit diagnostizieren; eine Forderung stellen: etwas fordern; eine Frage stellen: etwas fragen; jemandem ein Ultimatum stellen: von jemandem etwas ultimativ fordern; etwas in Abrede stellen: etwas abstreiten, verneinen; jemandem etwas in Aussicht stellen: jemandem etwas versprechen; etwas in Frage stellen: etwas anzweifeln; jemandem etwas in Rechnung stellen: jemandem etwas berechnen; etwas in Zweifel stellen: etwas bezweifeln; jemanden unter Anklage stellen: jemanden (vor Gericht) anklagen; jemanden unter Arrest stellen: veranlassen, dass jemand festgenommen, inhaftiert wird; jemanden unter Aufsicht stellen: veranlassen, dass jemand beaufsichtigt wird; etwas unter Beweis stellen: etwas beweisen, erkennen lassen; jemanden unter jemandes Schutz stellen: jemand von jemandem beschützen lassen; etwas unter Strafe stellen: veranlassen, dass etwas strafbar wird; etwas zur Abstimmung stellen: über etwas abstimmen lassen; jemandem etwas zur Bedingung stellen: sich bei jemandem etwas ausbedingen; etwas zur Debatte/ Diskussion stellen: etwas debattieren/ diskutieren lassen; jemandem etwas zur Verfügung stellen: jemandem etwas zur Verwendung überlassen Idiom: auf sich allein/ selbst gestellt sein: für sich selbst sorgen, allein zurechtkommen müssen; etwas über alles stellen: etwas mehr als alles andere schätzen; (keine) Ansprüche stellen: (nicht) anspruchsvoll sein; jemandem etwas vor Augen stellen: jemandem etwas deutlich zeigen, klar machen; jemandem ein Bein stellen: jemanden mit Hilfe eines vorgestreckten Beins zum Stolpern, zu Fall bringen/ jemanden durch Intrigen hereinlegen; [ugs] etwas auf die Beine stellen: etwas zu Stande bringen; jemandem eine Falle stellen: jemanden durch eine List hereinlegen wollen; jemanden vor Gericht stellen: jemanden vor Gericht anklagen; [ugs] sein Licht (nicht) unter den Scheffel stellen: seine Leistungen, sein Können (nicht) aus falscher Bescheidenheit verbergen; jemanden auf die Probe stellen: jemanden auf bestimmte Charaktereigenschaften prüfen; etwas auf eine harte Probe stellen: etwas übermäßig beanspruchen; etwas in den Raum stellen: etwas zur Diskussion, Besprechung vorlegen; etwas in Rechnung stellen: etwas berücksichtigen, einkalkulieren; jemanden zur Rede stellen: von jemandem Rechenschaft verlangen; jemanden/ etwas in den Schatten stellen: jemanden/ etwas überbieten, -treffen; jemanden/ etwas zur Schau stellen: jemanden/ etwas absichtlich, aufdringlich der Beachtung durch andere aussetzen; jemanden/ etwas auf eine Stufe mit jemandem/ etwas stellen: jemanden/ etwas als im Rang gleichwertig beurteilen, darstellen; jemandem den Stuhl vor die Tür stellen: jemandem kündigen; jemanden vor die vollendete Tatsache/ vor vollendete Tatsachen stellen: jemanden von etwas in Kenntnis setzen, wenn es bereits erledigt, geschehen ist; jemanden/ etwas in den Vordergrund stellen: jemanden/ etwas herausstellen; jemanden vor die Wahl stellen: jemanden zwischen mehreren Möglichkeiten wählen lassen; jemanden an die Wand stellen: jemanden standrechtlich erschießen; die Weichen (für etwas) stellen: etwas anbahnen und in seiner künftigen Entwicklung mehr festlegen G.ANM - stellen wird auch in dem Ausdruck verwendet etwas ins Internet stellen i.S.v. ‘etwas [Text] im Internet installieren und allgemein zugänglich machen’: (73) Wer kann die Homepage iins Internet gestellt haben? (nach Tagessp., 4.12.98, S. 11) VERBF ausstellen; bestellen; einstellen; feststellen; herstellen; stellen, sich; vorstellen; vorstellen, sich 'stellen, sich stellt sich stellte sich hat sich gestellt sich stellen 1 irgendwo eine aufrecht stehende Position einnehmen sich stellen 2 bereit sein, sich mit etwas auseinander zu setzen sich stellen 3 sich freiwillig melden sich stellen 4 sich für jemanden ergeben sich stellen 5 eine irgendwie geartete stehende Position einnehmen sich stellen 6 sich irgendwo in eine Rangfolge einordnen sich stellen 7 in eine irgendwie geartete stehende Position geraten sich stellen 8 vortäuschen, so zu sein SBP sich [A] stellen 1 NomE AdvE BED irgendwo eine aufrecht stehende Position einnehmen. (1) Er stellte sich direkt neben mich. BELR NomE: dasjenige, das eine aufrecht stehende Position einnimmt: Person/ Tier stellen, sich 701 (2) DDie Versuchsperson muss sich so an die Wand stellen, dass ihre ganze rechte Seite die Wand berührt. (nach Brender, S. 18) (3) J Jan stellte sich hinter das Auto. (4) D Der Fuchs hatte sich vor seinen Bau gestellt. AdvE: Ort auf +A/ hinter +A/ neben +A/ ...: Zielort (5) Der kleine Junge stellte sich aauf einen Stuhl, um ein Buch aus dem Regal zu nehmen. (6) Er stand auf und stellte sich i in die Tür zwischen die beiden Polizisten. (Johnson, S. 71) (7) Curilla stellt sich nneben ein spielendes Kind. (Zeit, 15.2.85, S. 12) (8) Der Hund stellte sich aan die Tür und bellte. (9) Wir stellten uns z zu den Wartenden vor die Kasse. PASSK kein Passiv möglich ANM - Pertinenzdativ ist möglich: (10) [In der Straßenbahn] hat sich [m mir] jemand auf den Fuß gestellt und nicht einmal entschuldigt. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf dasjenige Bezug genommen werden, mit dem sich jemand irgendwohin stellt: (11) Der Jäger wollte sich [m mit dem Fuß] auf das tote Tier stellen, um sich mit dem Gewehr in der Hand fotografieren zu lassen. (nach Grzimek, S. 86). (12) Der Fahrer stellte sich [m mit seinem Wagen] auf den Bürgersteig. W.BED sich [A] stellen 2 NomE DatE jemand ist bereit, sich mit jemandem/ etwas [abstr. Objekt/ Handlung] auseinander zu setzen (13) [Am Nachmittag] stellte sich Egon Krenz [dann noch auf einer Pressekonferenz] Vertretern von Rundfunk, Fernsehen, Nachrichtenagenturen und Zeitungen aus aller Welt. (BerlZ, 2.11.89, S. 1) (14) Es ist nötig, dass sich Lehrer den Fragen ihrer Schüler stellen. (nach Zeit, 1.2.85, S. 33) (15) Wer diese Aufgabe erkennt und sich ihr stellt, sollte keine schnellen Erfolge versprechen. (nach Zeit, 23.8.85, S. 1) (16) Die beiden Amerikaner waren in Las Vegas festgenommen worden und müssen sich [heute] einer Vernehmung stellen. (nach MM, 23.2.98, S. 23) sich [A] stellen 3 NomE (DatE) jemand [verdächtige Person, flüchtiger Täter], der gesucht wird, meldet sich freiwillig bei etwas [Institution: Polizei] (17) Wie gestern bekannt wurde, stellte sich der 30-jährige mutmaßliche Mörder [am Bahnhof Zoo] der Berliner Polizei. (nach BerlZ, 4.1.94, S. 19) (18) Der Täter flüchtete zunächst, stellte sich [dann aber] [wenig später] [auf dem Polizeirevier]. (nach MM, 12/ 13.12.98, S. 21) (19) Nur 16 Tage nach seiner Flucht fliegt Uwe Zimmermann in einer Linien- Maschine nach Hamburg zurück, um sich zu stellen. (Spiegel, 23.2.98, S. 68) sich [A] stellen 4 NomE (DatE) (AdvE); (AdvE): bei +D/ in +D etwas [abstr. Objekt] ergibt sich für jemanden [Person/ Institution] irgendwobei (20) Nur bei 30 Arbeitnehmern stellt sich [noch] die Frage der Stellenvermittlung. (MM, 27.11.98, S. 7) (21) In den aufkommenden Informationsgesellschaften stellen sich völlig neue Anforderungen an die Vermittlung von Informationen. (nach Zeit, 27.3.87, S. 13) (22) Eine neue Aufgabe stellt sich den Schulleitern: die dienstliche Beurteilung der Lehrer. (nach MM, 2.5.86, S. 21) (23) Es war die Zeit, in der sich die Frage nach der Identität einer ganzen Nation stellte. (nach MM, 22.4.87, S. 28) (24) Das Problem der Rentenfinanzierung wird sich [erneut] stellen. sich [A] stellen 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ ... jemand/ etwas [Tier] nimmt eine irgendwie geartete aufrecht stehende Position ein (25) Stellen Sie sich [bitte] gerade und blicken Sie in das Gerät! (26) Der Junge stellte sich auf die Zehenspitzen, um über die Mauer zu sehen. (27) Die vier Gäste stellten sich mit dem Rücken zur Theke. (nach Bild, 25.1.67, S. 3) (28) Das Pferd stellte sich auf seine Hinterbeine und wieherte. sich [A] stellen 6 NomE AdvE; AdvE: an +A/ über +A/ ... jemand [Person/ Institution] ordnet sich irgendwo [Position] in eine Rangfolge ein (29) An die Spitze der Protestbewegung haben sich mehrere bekannte Politiker gestellt. (30) Der Papst stelle sich [mit diesem diplomatischen und politischen Eingreifen] über die streitenden Parteien. (nach FAZ, 3.1.66, S. 4) (31) Diese Partei stellt sich in eine Reihe mit denen, die für eine hohe Effektivität der Volkswirtschaft eintreten. (nach Vk-Tonbandprot. 13.11.89, S. 83) sich stellen 7 NomE AdvE; AdvE: AdvG etwas [konkr. Objekt] gerät in eine irgendwie geartete aufrecht stehende Position (32) Die Eisschollen stauten sich am Wehr und stellten sich aufrecht. (33) Die Baumstämme rollten vom Transporter und stellten sich schräg. (34) [Bei Glatteis] hat sich der LKW quer gestellt. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] stellen 8 NomE PrädE; PrädE: AdjG jemand/ etwas [Tier] täuscht vor, so zu sein (35) Die Mutter rief den Jungen zum Essen. Er stellte sich taub und reagierte nicht. (36) Die kleine Maria wollte nicht zur Schule gehen und stellte sich [deshalb] krank. (37) Stell dich [nicht] so dumm! (38) Wenn man eine Mutter mit kleinen Warzenschweinen verfolgt, dann stellen sie sich [mitunter] tot und bleiben einfach auf der Erde liegen. (Grzimek, S. 89) PHRAS Idiom: sich gegen jemanden/ etwas stellen: jemanden/ etwas ablehnen/ verhindern, dass sich jemand/ etwas durchsetzt; sich abseits stellen: sich ausschließen, absondern; sich hinter/ vor jemanden stellen: für jemanden Partei ergreifen; sich in den Dienst einer Sache stellen: sich für etwas einsetzen, etwas fördern; sich auf eigene Füße stellen: sich selbstständig, unabhängig machen; sich gut mit jemandem stellen: mit jemandem gut auszukommen versuchen, die Sympathie von jemandem zu erlangen suchen; [ugs] sich auf die Hinterbeine stellen: Widerstand leisten, sich sträuben; sich zum Kampf stellen: für eine Auseinandersetzung vorbereitet und bereit sein; sich auf jemandes Seite stellen: jemandes Partei ergreifen, sich sterben 702 jemandem anschließen; sich (für etwas) zur Verfügung stellen: sich zur Übernahme einer Aufgabe bereit erklären; sich jemandem in den Weg stellen: jemanden den Weg verstellen/ jemandem Widerstand leisten - [ugs] ... und wenn du dich auf den Kopf stellst! : Das kannst du nicht verhindern. VERBF ausstellen; bestellen; einstellen; feststellen; herstellen; stellen; vorstellen; vorstellen, sich 'sterben stirbt starb ist gestorben sterben 1 aufhören zu leben sterben 2 aufhören zu funktionieren sterben 3 aus/ vor unter etwas so schwer leiden, dass man schließlich sein Leben verliert sterben 4 für für etwas sein Leben opfern SBP sterben 1 NomE (PräpE) (AdvE) BED irgendwann infolge von etwas aufhören zu leben . (1) Ich weiß nicht genau, woran er gestorben ist. BELR NomE: dasjenige, das aufhört zu leben: Lebewesen [häufig Person/ Tier] (2) [Nun erst] nachdem MMolotow [96-jährig] gestorben ist, kann die Stalin-Ära endgültig als Geschichte gelten. (nach MM, 12.11.86, S. 4) (3) MMein Großvater ist [mit 42 Jahren] an Tuberkulose gestorben. (4) U Unbehandelte Jugend-Diabetiker stürben [innerhalb kurzer Zeit]. (MM, 13.10.86, S. 20) (5) [Noch immer] sterben [in Bhopal] GGiftgasopfer. (Zeit, 31.5.85, S. 58) (6) DDie Robbenbabys sterben [qualvoll], und sie werden nur wegen ihrer Felle gekillt. (Stern, 22.12.87, S. 19) (7) Die Wüsten Afrikas wachsen, ddie Wälder des schwarzen Kontinents sterben. (MM, 24.4.85, S. 3) (PräpE): an +D: dasjenige, infolgedessen etwas aufhört zu leben: Vorgang/ Zustand [meist Krankheit]/ [indirekt selten konkr. Objekt/ häufig Substanz] (8) Jeder von uns wird [letztlich] a an einer Krankheit sterben. (MM, 3.5.86, S. 15) (9) Das Risiko, aan einer Nebenwirkung des Medikaments zu sterben, ist statistisch gering. (nach MM, 28.9.85, S. 17) (10) In den Nachrichten wurde gemeldet, dass der Schauspieler gestern [in einem Münchner Krankenhaus] a an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben ist. (11) Der Junge ist aan einer verschluckten Murmel gestorben. (12) 476 Arbeiter waren damals aan Feinstaub [beim Bau eines Wasserstollens] gestorben. (nach Zeit, 8.3.85, S. 74) (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ in +D/ .../ NG im A: Zeitpunkt (13) Maria Callas starb, 53 Jahre alt, a am 16. September 1977 [in Paris]. (MM, 16.9.87, S. 32) (14) Der Tänzer und Choreograf Serge Lifar ist iin der Nacht zum Dienstag [nach langer, schwerer Krankheit] [in Lausanne] an Krebs gestorben. (MM, 18.12.86, S. 36) (15) Goethe starb 11832. (16) J Jeden Tag sterben [auf den Straßen der Bundesrepublik] Menschen [bei Verkehrsunfällen]. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (17) Die Welt sieht ohnmächtig zu, wie [bei den Kämpfen in Osttimor] gelitten und gestorben wird. WORTB der/ die Sterbende ANM - Gelegentlich wird eine NG im A/ [geh] im G [inneres Objekt] hinzugefügt, mit der die Art des Sterbens charakterisiert wird: (18) Er musste [e einen langsamen, einen qualvollen Tod] sterben. (19) Ist die Frau [eeines natürlichen oder eines gewaltsamen Todes] gestorben? - Mit einer NG im D kann auf die Person Bezug genommen werden, die einen Angehörigen oder ein Tier (meist ein Haustier) durch Tod verliert: (20) Es ist jetzt drei Jahre her, dass [iihm] seine Frau gestorben ist. - Mit einer PräpG [in +D/ ...] kann auf den Ort des Sterbens Bezug genommen werden: (21) Das Kind ist [a auf der Intensivstation/ aauf dem Weg ins Krankenhaus/ im Mutterleib] gestorben .; s. auch (5), (10), (13), (14), (16) und (24). - Mit einer PräpG [auf +D/ bei +D/ in +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (22) [B Bei dem schweren Busunglück] starben außer dem Fahrer fünf weitere Personen. (23) Das Kind starb [bereits] [bbei der Geburt]. ; s. auch (12), (16) und (17). - Mit einer PräpG [durch +A] kann auf eine Substanz oder Handlung Bezug genommen werden, durch deren Folgen jemand sein Leben verliert: ( 24) [Durchschnittlich] sterben [ddurch das „nneue Heroin“] [allein in Kalifornien] derzeit etwa zwei Drogensüchtige [pro Monat]. (Zeit, 14.6.85, S. 62) (25) Die Polizei geht davon aus, dass er [d durch Selbstmord] gestorben ist. - In Todesanzeigen, Nachrufen o.Ä. kann formelhaft mit einer PräpG [nach +D] auf die Dauer und Schwere der tödlichen Krankheit Bezug genommen werden: s. (14). - sterben 1 wird auch in den Ausdrücken verwendet [geh] an gebrochenem Herzen sterben i.S.v. ‘so schwer enttäuscht sein, dass man krank wird und schließlich stirbt’; [ugs] sterben wie die Fliegen i.S.v. ‘in großer Anzahl sterben’. W.BED sterben 2 NomE etwas [Institution/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt] hört auf zu funktionieren oder zu existieren (26) [Im Süden der Stadt, wo einst der Bergbau begonnen hatte,] starben die Zechen [jedoch] [schon früher]. (Zeit, 12.12.86, S. 28) (27) Stirbt das Theater in Heidelberg? (MM, 21.1.94, S. 1) (28) Ein Schiff stirbt: der deutsche Luxusdampfer „Hanseatic“ ist gestern unter den Hammer gekommen. (Bild, 24.1.67, S. 2) (29) [Mit diesem Industriezweig] stirbt die gesamte Region. (30) Bürokratien sterben [langsam]. (Zeit, 11.1.85, S. 7) (31) Jungen Menschen fällt es schwer sich vorzustellen, dass auch Gefühle sterben können. sterben 3 aus/ vor NomE PräpE; PräpE: aus +D/ vor +D [NG o. Artikel] jemand/ etwas [Tier] leidet so schwer unter etwas [physischer, psychischer Zustand], dass er/ es schließlich sein Leben verliert (32) Otto-Ernst wurde vom Vater aus dem Unternehmen prozessiert und starb aus Kummer und Verbitterung. (nach stimmen 703 Zeit, 11.1.85, S. 3) (33) „Ihr schwelgt in Milch und Fleisch“, sagte er, „und schießt auf uns, die wir vor Hunger sterben.“ (Grzimek, S. 55) (34) Kann ein Tier, das in freier Wildbahn gesellig leben würde, [im Zoo] vor Einsamkeit sterben? sterben 4 für NomE PräpE; PräpE: für +A; PräpSE mit obl. Korrelat dafür jemand/ etwas [Tier] opfert für jemanden/ etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] sein Leben; das Leben lassen für (35) Ich würde alles für dich tun, außer für dich sterben. (Garner, S. 25) (36) Den jungen Rekruten wurde gesagt, es sei eine Ehre, für das Vaterland zu sterben. (37) Der streitbare Humanist ist für seine Überzeugung [im KZ] gestorben. (38) Unsere Jungs müssen für die Fehler der UNO sterben. (Bild, 7.6.67, S. 6) (39) Niemand kann genau sagen, wie viele Versuchstiere [jährlich] [weltweit] für die Versuche der Kosmetikindustrie sterben. dass-S: (40) Tröstet es eine Mutter, wenn ihr Sohn dafür gestorben ist, dass die Heimat von den Faschisten befreit werden konnte? Inf+: (41) Hätte es die Möglichkeit gegeben, wäre sie dafür gestorben, das Leben ihrer Kinder zu retten. PHRAS Idiom: [ugs] jemand/ etwas ist für jemanden gestorben: jemand interessiert sich für jemanden/ etwas nicht mehr; [ugs] etwas ist gestorben: etwas wird nicht mehr realisiert; nicht leben und nicht sterben können: sehr elend, krank sein; [ugs] für etwas leben und sterben: sich mit großer Begeisterung und aller Kraft für etwas einsetzen; [ugs] vor Angst/ Hunger/ Sehnsucht/ ... (fast) sterben: sehr große Angst/ großen Hunger/ große Sehnsucht/ ... empfinden; - [ugs] Daran/ Davon stirbt man nicht (gleich).: Das ist nicht so schlimm. 'stimmen stimmt stimmte hat gestimmt stimmen 1 richtig oder wahr sein stimmen 2 <für/ gegen> sich in einer Abstimmung für/ gegen etwas entscheiden stimmen 3 etwas richtig einstellen stimmen 4 bewirken, dass jemand in eine solche Stimmung gerät stimmen 5 zu zu etwas passen stimmen 6 den Erwartungen an etwas entsprechen SBP stimmen 1 NomE BED richtig oder wahr sein oder den Tatsachen entsprechen . (1) Die Adresse stimmt [nicht mehr]. BELR NomE: dasjenige, das richtig oder wahr ist: abstr. Objekt [häufig als Resultat eines geistigen Prozesses] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) DDie Berechnungen stimmten [haargenau]. (Bild, 3.6.67, S. 3) (3) Prüfen Sie, ob aalle Angaben in den Arbeitsbescheinigungen stimmen. (Merkbl. BA, 1/ 86, S. 7) (4) Ich habe die Politik in der nationalsozialistischen Zeit falsch eingeschätzt, mmein Urteil stimmte [nicht]. (Zeit, 10.5.85, S. 7) (5) Eine Überprüfung der Aussage hat ergeben, dass ssie [in allen Punkten] stimmt. (6) DDie Analyse zu Beginn der konspirativen Gründungsversammlung der Sozialdemokratischen Partei der DDR am 7. Oktober stimmt. (taz, 19.2.90, S. 11) (7) Das Fachblatt wollte die Forschungsergebnisse nicht veröffentlichen mit der Begründung, d die Diagnose könne [nicht] stimmen. (Stern, 19.11.87, S. 77) (8) Hast du überprüft, ob ddie Bescheinigung stimmt? dass-S : (9) [Sicherlich] stimmt, d dass die Kleinsten noch nicht Minderwertigkeitsgefühle in solcher Abgehobenheit erleben können, wie dies Erwachsenen möglich ist. (nach bdw, 2/ 67, S. 92) (10) Stimmt (e es) [wirklich], d dass Sie gekündigt haben? PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer AdvG oder PräpG [unter +D/ ...] kann der Gesichtspunkt charakterisiert werden, unter dem etwas richtig oder wahr ist: (11) [R Rein rechnerisch] stimme [ja] alles, und doch habe er den Eindruck, die Mieten würden manipuliert. (Brisante Wörter, S. 236) (12) Die Frage nach einer Zweitwohnung wurde verneint, die Frage, wo sich die Zweitwohnung befindet, genau beantwortet, was [l logisch] [nicht] stimmen kann. (MM, 29.9.87, S. 11) (13) Das stimmt [nnur bedingt/ uunter der genannten Voraussetzung]. (14) SStatistisch stimmen diese Behauptungen. (15) Vom Standpunkt eines Lehrers stimmt diese Überlegung. - stimmen 1 wird häufig mit einem GES verwendet: (16) Es stimmt [also] [gar nicht], wwas immer behauptet wird. (Zeit, 12.9.86, S. 14) - stimmen 1 wird auch in den Ausdrücken [ugs] vorn(e) und hinten nicht stimmen und [ugs] weder hinten noch vorn(e) stimmen verwendet i.S.v. ‘in keiner Beziehung stimmen’: (17) Ich stelle fest, dass die Liste des Einwohnermeldeamts vvorn und hinten nicht stimmt. (Stern, 27.5.87, S. 219) SBP stimmen 2 <für/ gegen> NomE PräpE/ AdvE BED sich in einer Abstimmung oder Wahl für/ gegen jemanden/ etwas bzw. irgendwie entscheiden . (18) Ich werde gegen den Antrag stimmen. BELR NomE: derjenige, der sich entscheidet: Person/ Gremium/ Institution (19) DDie Berliner [jedenfalls] stimmten für die Stabilität der bürgerlichen Koalition. (Zeit, 15.3.85, S. 1) (20) DDie Fraktion der Grünen stimmte [geschlossen] gegen den Gesetzentwurf. (21) AAlle Parteien - von der CDU bis zur KPD - haben [im Hauptausschuss] für ein Asylrecht ohne Wenn und Aber gestimmt. (Zeit, 8.8.86, S. 25) (22) [Auch in diesem zweiten Wahlgang] haben [wieder] zzehn Prozent der französischen Kommunisten für de Gaulle gestimmt. (FAZ, 21.12.65, S. 4) PräpE: für +A/ gegen +A: dasjenige, wofür/ wogegen sich jemand entscheidet: Person/ Institution/ abstr. Objekt [häufig Antrag o.Ä.]/ Handlung SE mit obl. Korrelat dafür/ dagegen: Handlung (23) Die Demokraten gewannen 190 Sitze in Wahlbezirken, [in denen] die Leute [bei der Präsidentenwahl] [noch] ffür Reagan gestimmt hatten. (Zeit, 14.11.86, S. 3) (24) [Von 1983 bis zu den jüngsten Wahlen] stimmten mehr Männer als Frauen ffür die junge Partei. (MM, 8.1.87, S. 2) (25) Eistimmen 704 ne Mehrheit stimmte f für zwei Zusatzanträge. (Zeit, 23.5.86, S. 5) (26) Der Justizminister bekannte, dass er [1981], wenn er damals Abgeordneter gewesen wäre, [mit den Sozialisten] für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt hätte. (nach MM, 6.10.86, S. 27) (27) 82,5 Prozent stimmten ggegen das Zusammengehen mit der KPD. (MM, 18.4.86, S. 2) dass-S : (28) Wer von den Anwesenden stimmt ddagegen, dass der Vertrag verlängert wird? Inf+ : (29) Nahezu 60% der Belegschaft stimmten ddafür, i in einen unbefristeten Streik zu treten. AdvE: AdvG/ mit +D: Art und Weise (30) Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, [weshalb] ich so und nicht anders gestimmt habe. (31) Es stellte sich heraus, dass ein starkes Kontingent aus der Rechtsposition fest gesonnen ist, m mit Nein zu stimmen. (MM, 12.3.86, S. 2) (32) [Nach jüngsten Meinungsumfragen] würde die Bevölkerung [bei einer Volksbefragung] m mit einem klaren Ja stimmen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (33) Nur eine gründliche Analyse kann die Frage beantworten, [weshalb] von der überwiegenden Mehrheit mit Ja gestimmt wurde. WORTB die Stimme ANM - Mit einer AdvG oder PräpG [bei +D] kann das Abstimmungsverhalten einer Gruppe von Personen, eines Gremiums o.Ä. charakterisiert werden: (34) Die Versammelten stimmten [eeinmütig/ e einstimmig/ b bei drei Stimmenthaltungen] gegen den Antrag. ; s. auch (20). - Mit einer PräpG [bei +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen [Wahl o.Ä.] Bezug genommen werden: s. (21), (22), (23) und (32). W.BED stimmen 3 NomE AkkE jemand [Musiker, Klavierstimmer o.Ä.] stellt etwas [Musikinstrument] richtig ein (35) Wir hören, wie die Orchestermitglieder ihre Instrumente stimmen. (Zeit, 12.6.87, S. 48) (36) Kennst du jemanden, der mein Klavier stimmen kann? (37) Die Gitarre muss [höher] gestimmt werden. stimmen 4 NomE (AkkE) PrädE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PrädE: AdjG etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt/ Handlung] bewirkt, dass jemand in eine Stimmung gerät, die so ist (38) Eine merkwürdige Scheu hielt Oskar davon ab, seine Tante Hedwig aufzusuchen, deren Blick aus warm mütterlichen Augen ihn traurig stimmte. (Grass, S. 173) (39) Die Melodie stimmte uns wehmütig. (40) Dieser „Wertewandel“ stimmt Psychologen und Studentenberater nachdenklich. (MM, 25.9.87, S. 19) (41) Findest du nicht auch, dass der Anblick von blauem Himmel und Segelschiffen heiter stimmt? (42) Neben den verbesserten Konjunkturaussichten sind es vor allem die deutlich gestiegenen Unternehmenserträge, die zuversichtlich stimmen. (Stern, 30.7.87, S. 10) (43) Der Opportunismus, die Anpassung an die Macht der Veränderung [also], stimmt [einerseits] hoffnungsfroh, andererseits hat er natürlich putzige und groteske Züge. (RhM, 10.11.89, S. 23) (44) Dieser Mord stimmte den Kommissar [besonders] depressiv. dass-S : (45) Bedenklich stimmt, dass die 17.122 Arbeitslosen gegenüber dem letzten Jahr eine Zunahme von 800 oder 4,9 Prozent bedeuten. (nach MM, 4.11.87, S. 13) Inf+ : (46) „Es stimmt mich traurig, euch zu verlassen“, erklärte die Chefredakteurin. (Zeit, 12.4.85, S. 2) Inf- : (47) Einem Menschen nicht helfen können, stimmte sie [immer] traurig. w-Frag : (48) Muss es [nicht] froh stimmen, welche Fortschritte seine Genesung macht? - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (47). stimmen 5 zu NomE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es; PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] steht nicht im Widerspruch zu etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt]; passen zu (49) Das Grün der Bluse stimmt [nicht] zur Farbe des Rocks. (50) Er hatte nicht mehr fragen können, ob alles zu Achims Meinung stimmen sollte, was Karsch von seinem Leben aufschrieb. (Johnson, S. 203) dass-S [NomSE] : (51) Dass die Unternehmer ständig über die Nachteile des Standorts Deutschlands klagen, will [nicht recht] zur Bekanntgabe von Umsatz- und Gewinnsteigerungen stimmen. w-Frag [NomSE] : (52) Zur Philosophie unseres Unternehmens stimmt (es) [aber] [wirklich] nicht, wie sie sich kleiden, Frau Schulze. dass-S [PräpSE] : (53) Die Aussage der Nachbarin stimmt dazu, dass der andere Zeuge zur fraglichen Zeit Schreie gehört haben will. w-Frag [PräpSE] : (54) Sein Verhalten stimmt [nicht] dazu, wie verzweifelt er angeblich ist. - Gelegentlich wird mit stimmen 5 zu auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die PräpE durch zueinander ersetzt: (55) Die Kritiker sind sich darin einig, dass Form und Inhalt des Films [perfekt] z zueinander stimmen. stimmen 6 NomE (AdvE); (AdvE): bei +D/ in +D etwas [abstr. Objekt [meist als Eigenschaft, Teil]/ [indirekt Konkretum]] entspricht irgendwobei den Erwartungen an jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt] (56) Es wird immer Branchen, einzelne Unternehmen oder Berufsgruppen geben, bei denen das Verhältnis von Lohn und Leistung [nicht] stimmt. (Zeit, 19.4.85, S. 21) (57) Bei einem guten Essen müssen auch die Weine stimmen. (58) Nichts passt zusammen, nichts stimmt in diesem Leben des sonderbarsten aller sonderbaren Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. (Zeit, 9.8.85, S. 35) (59) Die Kontrolleure, die Einsteller und die Meister drücken sämtliche Augen zu, solange Maß und Qualität der Werkstücke stimmen. (nach Martell, S. 17) (60) Das Umfeld stimmt, nur fehlt der Hansestadt die Tradition einer Technischen Universität. (Zeit, 21.6.85, S. 32) (61) Die Technik ist verfügbar, nur die Ökonomie stimmt [nicht]. (Zeit, 29.8.86, S. 23) (62) Der Vorstandsvorsitzende bietet die Gewähr dafür, dass die politische stoppen 705 Richtung des Senders stimmt. (nach Zeit, 6.3.87, S. 28) (63) Halb als Abwehrreaktion, halb wegen seines optimistischen Naturells legt er sich die Welt so zurecht, dass alles [mehr oder minder] stimmt. (Zeit, 2.8.85, S. 4) PHRAS Idiom: [ugs-salopp] bei jemandem stimmt was nicht: jemand ist nicht ganz normal; [ugs] mit jemandem stimmt (irgend) (et)was nicht: jemand wirkt krank, bedrückt/ jemand hat irgendetwas zu verbergen - Stimmt! / Es stimmt! : [als Ausdruck der Bestätigung] Das ist wahr/ richtig.; Stimmt (so/ schon)! : Den Rest können Sie als Trinkgeld behalten.; [ugs, scherzhaft] Stimmt’s oder hab’ ich Recht? : [als Ausdruck dafür, dass man nach seiner Aussage Zustimmung, Bestätigung erwartet]; [ugs] Die Chemie stimmt (nicht).: Man kommt miteinander (nicht) gut aus, harmoniert (nicht) miteinander.; [ugs] Die (Marsch) richtung stimmt.: Die Zielstellung, das Vorgehen ist richtig; [ugs] Da stimmt (doch) irgend (et)was nicht! : [als Ausdruck des Misstrauens] Da ist irgendetwas nicht in Ordnung. VERBF abstimmen; bestimmen 'stoppen stoppt stoppte hat gestoppt stoppen 1 bewirken, dass etwas anhält stoppen 2 mit seiner Tätigkeit aufhören stoppen 3 verhindern, dass etwas fortgesetzt wird stoppen 4 etwas daran hindern, sich weiter zu entwickeln stoppen 5 die Zeit von etwas messen stoppen 6 messen irgendwieviel Zeit benötigt wird stoppen 7 irgendwo Halt machen SBP stoppen 1 NomE AkkE BED bewirken, dass etwas anhält und sich nicht weiterbewegt. (1) Die Polizei hat den Autofahrer gestoppt, weil er bei Rot über die Kreuzung gefahren war. BELR NomE: dasjenige, das bewirkt, dass etwas anhält: Konkretum/ Naturerscheinung/ Vorgang/ Handlung (2) AAtomgegner haben einen Zug mit Atommüll gestoppt. (3) W Weder Flüsse noch hohe Berge konnten die Siedler [auf ihrem Weg nach Westen] stoppen. (4) EEine Herde Rinder hatte den Lastwagen gestoppt. (5) Wir fliegen dorthin, wo die Sonne scheint, und kkeine Nebelbarriere wird uns [jetzt noch] stoppen. (nach Grzimek, S. 144) (6) E Ein Erdrutsch stoppte den Zug. (7) SSein Rufen stoppte sie, sie konnte einfach nicht weglaufen. AkkE: dasjenige, das anhält: Person/ Tier/ konkr. Objekt (8) Werner Stumpf konnte MMichael Henkel [nur mit einem Foulspiel] [im Strafraum] stoppen. (MM, 19.5.2001) (9) Weil er Schlangenlinien fuhr, stoppte die Polizei eeinen betrunkenen Fahrer und nahm ihm den Führerschein ab. (10) Der Mann hatte versucht, d das wild gewordene Pferd zu stoppen und wurde dabei schwer verletzt. (11) Die Zollbeamten konnten d den belgischen Bus [auf der Autobahn] stoppen. (nach Bild, 29.5.67, S. 3) (12) Der Verteidiger stoppt den Ball und gibt weit nach vorne ab. (13) „DDie Maschinen stoppen! “, rief der Kapitän, und das Zittern im Rumpf des Schiffes hörte auf. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (14) Als wir kürzlich von einer Feier nach Hause fuhren, wurden wir von der Polizei gestoppt. sein: (15) Erst wenn der Geisterfahrer gestoppt ist, ist die Gefahr für die anderen Autofahrer gebannt. WORTB der Stopper/ die Stopperin, der Stopp; stop/ stopp ANM - Mit einer PräpG [durch +A/ mit +D] kann auf das Mittel Bezug genommen werden: (16) Man hätte [mühelos] unser Fahrzeug [ddurch das Abschalten des Stromes] stoppen können. (nach Grass, S. 323) (17) Tim hatte den Angreifer [mmit einem gekonnten Judogriff] gestoppt. ; s. auch (8). W.BED stoppen 2 NomE jemand/ etwas [konkr. Objekt: Gerät/ Vorgang] hört vorübergehend mit seiner Tätigkeit auf; innehalten (18) Mir geht es darum, Bewusstsein zu schaffen, eine Aufforderung, [im Alltag] [ab und zu] zu stoppen und zu überlegen, was man da eigentlich macht. (nach FR, 20.5.98, S. 6) (19) Die Maschinen stoppten, das Schiff war manövrierunfähig. (20) Wenn etwas Antikes gefunden wird, muss die Förderbrücke stoppen und ein Archäologe aus dem Museum wird zur Begutachtung geholt. (21) Eines Tages ging die Reaktion schief - das Kettenwachstum stoppte. (SZ, 15.12.99, S. 14) stoppen 3 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] verhindert, dass etwas [abstr. Objekt: Gesetz, Zuwendung, Forschungsprogramm o.Ä./ Handlung] fortgesetzt oder weiterhin vergeben wird (22) [Nach dem Challenger-Unglück] hat Präsident Reagan das ganze Shuttle-Programm [erst einmal] gestoppt. (Zeit, 23.5.86, S. 9) (23) Die SPD hat das Gesetz [einstweilen] [im Bundesrat] gestoppt. (Spiegel, 34/ 94, S. 23) (24) Die US-Regierung stoppt die Mittel zur Entwicklung der Blutpumpen. (nach MM, 14.5.88, S. 10) (25R) Ulla hatte das totale Ausräumen des Hauses [gerade noch] stoppen können [mit dem Hinweis, dass ich die Besitzerin sei und sofort kommen würde]. (Grisebach, Frau) (26) [Vor rund einem Jahr] hatte der Hauptausschuss die Bauarbeiten gestoppt, als klar wurde, dass die Errichtung des Gebäudes mindestens 45 Millionen Mark kosten würde. (BerlZ, 5.4.2001, S. 23) stoppen 4 NNomE AkkE jemand/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Sachverhalt/ Handlung] hindert etwas [Vorgang] daran, sich weiter zu entwickeln (27) Tausende von Sandsäcken stoppten die Überflutung der Altstadt. (28) Neue Präparate stoppen die entzündlichen Prozesse des Asthmas und wirken so vorbeugend gegen Anfälle. (nach MM, 10.5.2001) (29) Bislang unveröffentlichte Untersuchungen von Wissenschaftlern und Kriminalisten zeigen, [wie wenig] Gesetze, Staatsanwälte und Richter die Zerstörung der Natur stoppen. (nach Stern, 22.10.87, S. 314) (30) Reichen zwei feuchte Sommer, um das Waldsterben zu stoppen? (Zeit, 1.11.85, S. 49) (31) Der Erste Weltkrieg stoppte den Aufwärtsflug des Unternehmens [jäh]. (MM, 18.10.86, S. 29) (32) Der Tourismus schaffte Arbeitsplätze und stoppte stören 706 die Abwanderung der Bevölkerung. (nach Zeit, 20.2.87, S. 37) (33) Das Auflegen von Essigtüchern stoppt die Schwellung. stoppen 5 NomE AkkE jemand misst mit der Stoppuhr die Zeit von etwas [Handlung/ [indirekt Person/ Tier/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt]] (34) Der Trainer hat das Trainingsrennen gestoppt. Sein Schützling hat zwar gewonnen, aber er muss für den Wettkampf sein Tempo noch steigern. (35) Hast du meine letzte Runde gestoppt? Ich glaube, ich habe nur 2 Minuten für die 400 m gebraucht. (36) [Bei dem Volkslauf] wurden nur die ersten hundert Läufer gestoppt. (37) Der Trainer hat das junge Rennpferd gestoppt und ist mit seiner Leistung sehr zufrieden. (38) Sie haben den Porsche und den Ferrari gestoppt, welcher war nun schneller? (39) Um den Flugplan verbessern zu können, hat man die Abfertigungszeiten der Flugzeuge gestoppt. stoppen 6 NNomE AkkE/ AdvE; AkkSE ohne Korrelat; AdvE: NG im A jemand misst mit der Stoppuhr etwas [abstr. Objekt: Zeit] bzw. irgendwieviel Zeit benötigt wird (40) Siebenmal wurden Zeiten geschwommen, die [noch nie] [auf der Welt] gestoppt wurden. (Bild, 6.3.67, S. 3) (41) [Bei seinem letzten Lauf] hatte der Trainer 11 Sekunden gestoppt. w-Frag: (42) Ich habe [einmal] gestoppt, wie schnell ich eine Treppe hoch rennen kann. (Zeit, 27.2.87, S. 50) stoppen 7 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ vor +D/ .../ NG im A jemand/ etwas [Tier/ Fahrzeug] macht irgendwo Halt (43) Der schönste Bahnhof, an dem die Tram stoppt, liegt in dem Städtchen ‘de Hahn’. (nach MM, 31.5.2001) (44R) Kaum in Italien, gab es keine Ortschaft mehr, wo ich [nicht] stoppen musste: Pisa, Florenz, Siena, Perugia, Arezzo, Orvieto, Assisi. (Frisch, S. 132) (45) Die Nashornkuh hatte ein paar Meter vor dem Wagen gestoppt. (Grzimek, S. 144) (46) Der Zug stoppt in jeder Ortschaft. (47) Der Wagen musste alle paar Meter stoppen, weil die Straßen verstopft waren. (48) Der Bus stoppte und die Passagiere stiegen aus. - Häufig wird mit einer Zeitangabe indirekt auf den Ort Bezug genommen: (49) Der Bus stoppt [alle paar Minuten]. 'stören stört störte hat gestört stören 1 jemandes Missfallen erregen stören 2 jemanden bei etwas behindern stören 3 auf etwas negativ einwirken stören 4 an jemandem nicht passen stören 5 verursachen, dass etwas bei der Durchführung von etwas behindert wird stören 6 den normalen Verlauf von etwas behindern stören 7 irgendwo den Gesamteindruck verletzen SBP stören 1 NomE AkkE BED jemandes Missfallen oder Unmut erregen. (1) Lass doch die Leute reden. Das stört mich [gar nicht]. BELR NomE: dasjenige, das Missfallen erregt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) R Raucher in Gaststätten stören mich [sehr]. (3) Er fühlt sich in seinem alten Schuppen trotz der schlechten Bedingungen wohl, sselbst Ratten stören den alten Mann [kaum]. (nach MM, 22.1.85, S. 13) (4) Den Politiker stört eein 50 Meter hoher Hotelturm. (nach BerlZ, 7.1.99, S. 23) (5) Mich stört [am meisten] dder Hundekot, der überall auf den Bürgersteigen liegt. (BerlZ, 16.1.99, S. 22) (6) Ihn stört ihre Eifersucht, aber seine Liebe siegt darüber. (MM, 7.4.88, S. 36) (7) Ich wusste allerdings den Titel nicht, wwas mich [keineswegs] störte, im Gegenteil, [meistens] stören mich die Titel, weil ich mich mit antiken Namen sowieso nicht auskenne. (Frisch, S. 136) (8) Reinhard Mey stört [in erster Linie] d der rüde Umgangston, der in Berlin herrscht. (nach BerlZ, 8.1.99, S. 24) dass-S : (9R) E Es stört Sie [nicht], d dass es hier kein elektrisches Licht und kein Telefon gibt? (Uhl, S. 23) (10) Uns stört (e es), ddass du immer zu spät kommst. (11R) DDass Indianerblut in deinen Adern fließt, hat mich [nie] gestört. (Pegg, S. 54) Inf+ : (12) EEs störte sie [nicht], uum Pfennige zu feilschen. (Larsen, S. 22) (13) Mich stört (e es), s ständig nur zu Hause fernzusehen. Ich möchte mal wieder ausgehen. AkkE: derjenige, dessen Missfallen erregt wird: Person/ Institution/ selten Tier (14R) Der Xaver und die Angela waren gut zur Burgl. Auch dass die Burgl ein Kind erwartete, hatte s sie [nicht] gestört. (nach E. Jung, S. 10) (15) Dass es noch zu viele kleine Betriebe gibt, stört ddie multinationalen Konzerne. (nach Zeit, 18.2.99, S. 36) (16) Die Traktoren der Bauern störten dden Seeadler [nicht]. Die kennt er seit Jahrzehnten. (nach BerlZ, 13.1.99, S. 32) PASSK kein Passiv möglich ANM - Häufig wird statt der NomSE in Form des dass- Satzes ein wenn-Satz realisiert: (17) Es stört mich [gar nicht], w wenn über mich geredet wird. - Die AkkE kann in generischen Sätzen weggelassen werden: (18) Unser Hauswirt behauptet, dass Kinder und Haustiere stören. (19) Zigarettenrauch stört. - stören 1 wird auch in dem Ausdruck jemanden stört die Fliege an der Wand i.S.v. ‘jemanden stören selbst unbedeutende Kleinigkeiten’ verwendet. SBP stören 2 NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) BED jemanden/ etwas bei etwas mittels irgendetwas behindern oder unterbrechen. (20) Darf ich Sie [einen Augenblick] stören? NomE: dasjenige, das jemanden behindert: Person/ Tier/ [auch Mittel] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (21) „WWir stören [vielleicht]“, ruft Emma, als sie ins Haus traten. (nach Strittmatter, S. 75) (22) Ich brauche dringend Ruhe, [bitte] stören SSie [nicht]! (23) UUnser Hund hat die Hühner beim Fressen gestört und auseinandergejagt. (24) Deine ständigen Fragen stören mich beim Nachdenken. Sei bitte einen Moment still! stören 707 dass-S : (25) Ihn hat (e es) beim Vortragen seiner Rede [sehr] gestört, ddass er mehrfach durch Zwischenrufe unterbrochen wurde. Inf+ : (26) Ihn stört (ees) in seiner Lektüre, sständig durch Fragen belästigt zu werden. (AkkE): dasjenige, das behindert wird: Person/ Institution/ Tier (27) Ich kann dden Institutsdirektor [jetzt] [nicht] stören. Er hat gerade eine wichtige Besprechung mit dem Verwaltungschef. (28) Natürlich sieht man sich gern als „Störenfried“, der „[noch sehr lange] B Bonn, die Konzerne und Banken stört“. (MM, 27.1.96) (29) Im März beginnen die Vögel mit der Brut. Keiner darf s sie dabei stören. (PräpE): bei +D: dasjenige, wobei jemand behindert wird: Zustand/ Handlung/ [indirekt Veranstaltung] in +D: Zustand (30) Die Kinder dürfen den Vater [nicht] bbei der/ iin seiner Mittagsruhe stören. (31) Die Fernsehleute störten [nicht] bei der Arbeit. (nach Zeit, 26.7.85, S. 33) (32) Ich möchte beim Essen und Schlafen von niemandem gestört werden! (33) Um zwanzig Uhr ist Schluss mit dem Telefonieren, denn bbei der Tagesschau im Fernsehen will keiner [mehr] gestört werden. (nach Zeit, 11.7.86, S. 25) (34) Lasst uns in Ruhe! Stört uns [nicht] i in unserem Frieden! (AdvE): Mittel mit +D/ durch +A: Handlung (35) Wir haben ihn mmit unserem Besuch in seiner Ruhe gestört. (36) Die Schüler stören den Lehrer ddurch ständiges Flüstern beim Unterrichten. PASSK Werden-Passiv werden : (37) Er will [nicht] gestört werden, aber [für Sie] störe ich ihn [gerne]. (Böll, Ansichten, S. 109) WORTB die Störung ANM - Häufig wird statt der NomSE in Form des dass- Satzes ein wenn-Satz realisiert: (38) Es stört den Vater beim Arbeiten, wwenn die Kinder so laut sind. - Häufig wird stören 2 in einem Fragesatz verwendet, den jemand äußert, wenn er unangemeldet zu jemandem mit einem Anliegen kommt und ihn dadurch bei seiner Tätigkeit unterbricht: (39) Entschuldigen Sie bitte, störe ich? (40) Darf ich [einen Moment] stören? W.BED stören 3 NomE AkkE etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum]] wirkt negativ auf etwas [Sachverhalt/ [indirekt konkr. Objekt]] ein (41) Die starken Hagelschauer haben die Vegetation der Pflanzen [erheblich] gestört. (42) Gleichzeitig beginnen am Wochenende weitere umfangreiche Straßenbaumaßnahmen, die den Bremer Autoverkehr [in den nächsten Wochen] [ordentlich] stören werden. (taz, 13.4.91, S. 26) (43) Die Umweltverschmutzungen stören das ökologische Gleichgewicht [empfindlich]. (44) Die Frösche im Gartenteich haben heute Nacht so laut gequakt, dass sie unseren Schlaf gestört haben. (45) Telefone können empfindliche medizinische Geräte stören. (nach taz, 29.6.95, S. 20) (46) [Nach dem Bombenangriff] waren [in der ganzen Stadt] der Nachrichten- und Funkverkehr, die Stromversorgung, die Wasserleitungen und alle Telefone gestört. stören 4 an NomE (AkkE) PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: an +D etwas [keine Restr.] passt jemandem an jemandem/ etwas [keine Restr.] nicht (47) An seiner erfolgreichen Oberärztin stört den Chef der Klinik nur eine Sache. (nach Zeit, 27.9.85, S. 77) (48) An dem Zimmer stört der große, dunkle Schrank. (49) Die laute Musik stört [sehr] an dem neuen Film des bekannten Regisseurs. dass-S : (50) Gudrun Petersen hat an ihrem Beruf als Kinderkrankenschwester gestört, dass die Kinder, an die sie sich gerade gewöhnt hatte, immer wieder gingen, wenn sie gesund waren. (MM, 17.11.87, S. 3) (51) An dieser Sitzung hat (es) gestört, dass sie nicht gut vorbereitet war. stören 5 NomE (AkkE) (PräpE); NomSE mit fak. Korrelat es; (PräpE): bei +D etwas [Vorgang/ [indirekt Konkretum]] verursacht, dass jemand/ etwas [Tier] bei der Durchführung von etwas [Handlung] behindert wird (52) Das Schlurfen der Hausschuhe stört ihn bei der Arbeit. (Bild, 14.1.67, S. 6) (53) Unser Hund bellt so laut, dass er unsere Nachbarn beim Schlafen stört. (54) Die Autos und Baumaschinen vor unserem Haus haben mich beim Mittagsschlaf gestört. (55) Die Segelflugzeuge beunruhigten besonders den Kolkraben und den Wanderfalken und störten diese beiden Vogelarten bei der Brut. (nach MM, 6.9.86, S. 16) (56) Das ständige Hämmern der Bauarbeiter und Klingeln des Telefons stört [empfindlich]. (57) Ich muss mich sehr konzentrieren, aber die laute Musik im Radio stört. Stell sie bitte leiser! dass-S: (58) Der Patient wollte endlich einschlafen, aber es störte ihn dabei, dass der Wasserhahn im Krankenzimmer ständig tropfte. stören 6 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] behindert den normalen, reibungslosen Verlauf von etwas [Sachverhalt/ Handlung] mittels irgendetwas [Handlung] (59) Die italienischen Postangestellten haben durch Streikaktionen den Telefon- und Postverkehr [erheblich] gestört. (60) Der Sänger Herbert Grönemeyer soll zwei Fotografen angegriffen haben, die die stille Trauerfeier am Grab des Schauspielers Klaus Wennemann durch ständiges Knipsen gestört haben. (nach MM, 26.1.2000, S. 12) (61) Die Gruppe hat am Wochenende den Bundes-Parteitag [mehrfach] mit Zwischenrufen gestört. (nach taz, 11.4.2000, S. 21) (62) Die kommunistischen Behörden in Prag hatten die Sendungen von Radio „Freies Europa“ gestört. (63R) Er war immer noch ärgerlich darüber, dass dieses Mädchen seinen abendlichen Frieden, seine Beschaulichkeit und seine künstlerische Stimmung gestört hatte. (nach Larsen, S. 11) (64) Das ständiges Schwatzen der Schüler störte die Konzentration des Lehrers auf den Unterricht. stören 7 NomE (AdvE); (AdvE): an +D/ in +D/ ... etwas [konkr. Objekt] verletzt irgendwo den Gesamteindruck (65) Das große Bild stört an der niedrigen Wand. Nimm es lieber ab. (66) Die Farbtupfen stören in den weißen Gewölstreiken 708 ben. (BerlZ, 19.1.99, S. 22) (67) Das Zimmer ist geschmackvoll eingerichtet, nur die bunten Gardinen stören. PHRAS Idiom: nur Wendung - Störe meine Kreise nicht! : [als Ausdruck des Unwillens] Unterbreche, belästige mich nicht bei meiner Beschäftigung. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb stören, sich. VERBF zerstören 'streiken streikt streikte hat gestreikt streiken 1 die Arbeit niederlegen streiken 2 nicht mehr funktionieren streiken 3 sich weigern weiterzumachen SBP streiken 1 NomE (PräpE) BED die Arbeit niederlegen als Druckmittel für oder gegen etwas. (1) Die Metallarbeiter streiken für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. BELR NomE: derjenige, der die Arbeit niederlegt: Person/ häufig Kollektiv von Personen [als Arbeitnehmer] (2) D Die 660 Angestellten der Bundesdruckerei in Berlin, Bonn und Neu-Isenburg streiken [seit Mittwoch] für einen Hauszuschlag in Höhe von mindestens fünf Prozent des Gehalts. (MM, 29.4.88, S. 1) (3) BBeamte dürfen [nicht] streiken. (PräpE): für +A/ gegen +A: dasjenige, wofür oder wogegen die Arbeit niedergelegt wird: abstr. Objekt/ Sachverhalt SE mit obl. Korrelat dafür/ dagegen: Sachverhalt (4) Unsere Großväter haben ffür den Acht-Stunden-Tag gestreikt. (5) Beschäftigte von Kaufhof und Horten streiken ffür mehr Geld. (MM, 4.7.96) (6) Die Bauarbeiter streiken ggegen die Streichung des Schlechtwettergeldes. (7) Wir streiken g gegen das Verhalten der Verwaltung. (nach Zeit, 4.4.97, S. 75) dass-S : (8) Wir haben ddafür gestreikt, d dass ihr jetzt nach Tarif bezahlt werdet. (9) So finden die französischen Eisenbahner breite Unterstützung, wenn sie d dagegen streiken, dass ihr Unternehmen, die staatliche SNCF, ein modernes Statut erhalten soll. (nach Zeit, 8.12.95) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (10) [Im Einzelhandel] wird [heute] gestreikt. (BerlZ, 25.7.2000, S. 21) WORTB der Streik ANM - Häufig wird mit einer statischen PräpG [bei +D/ in +D] auf die Firma bzw. die Branche, in der die Arbeit niedergelegt wird, Bezug genommen: (11) [BBei der Lufthansa] wird gestreikt. (Zeit, 15.11.85, S. 1) (12) [I In der Computerbranche] wird [selten] gestreikt .; s. auch (10). W.BED streiken 2 NomE [ugs] etwas [konkr. Objekt: Gerät, technische Anlage, Organ o.Ä.] funktioniert plötzlich nicht mehr (13) Beim Peugeot versagte gerne der Wischermotor und die Blinkanlage, [beim Taunus] streikte [gelegentlich] die Startautomatik. (ADAC, 6/ 73, S. 52) (14) Keiner weiß, was los ist, die Lautsprecher streiken, und der Zug steckt im Tunnel fest. (BerlZ, 2.2.99, S. 20) (15) Telefonanlagen laufen heiß, Internet-Zugänge streiken, und an allen Ecken fehlt Personal. (BerlZ, 2.3.2000, S. 40) (16) Zu fette Ernährung, viel Nikotin und Alkohol nimmt der Bundesbürger zu sich, bis [schließlich] der Organismus streikt. (nach MM, 1.3.86, S. 16) streiken 3 NomE (PräpE); (PräpE): bei +D [ugs] jemand [Person/ Institution] weigert sich, bei etwas [abstr. Objekt] weiterzumachen (17) Er hatte schon Mathematik, Deutsch und Englisch gemacht, aber bei Geografie hat er gestreikt, es waren wirklich zu viele Hausarbeiten! (18) Die Gerichte streikten [erst] bei Schröder als Vornamen, erlaubten aber den Vornamen Timpe. (nach Zeit, 21.2.86, S. 71) (19) Als der Hauseigentümer dann aber einen erheblichen Mietaufschlag verlangte, streikte sein Mieter, und es kam zum Prozess. (MM, 23.1.88, S. 37) 'streiten streitet stritt hat gestritten streiten 1 für/ gegen für oder gegen die Realisierung von etwas kämpfen streiten 2 mit mit jemandem um etwas konkurrieren SBP streiten 1 für/ gegen NomE PräpE BED [geh] für oder gegen die Realisierung oder die Beibehaltung von etwas kämpfen. (1) Wir wollen [gemeinsam] für dieses große Ziel streiten. BELR NomE: derjenige, der für oder gegen etwas kämpft: Person/ Institution (2) W Wir streiten für Erhaltung der Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt. (SPD, Progr., S. 51) (3) F FDP und Bundesverband der Deutschen Industrie streiten für weit gehende Privatisierung bis hin zur Zulassung privater Konkurrenz. (nach Stern, 16.6.87, S. 164) PräpE: für +A/ gegen +A: dasjenige, für oder gegen das jemand kämpft: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat dafür/ dagegen: Sachverhalt (4) [Mutig und konsequent, aber stets fair] stritt er ggegen seine politischen Widersacher, für soziale Gerechtigkeit. (5) Der Politiker, der f für seine politische Überzeugung [gerne] streitet, wirkt frustriert, wenn er an das Desinteresse der Wähler denkt. (nach Zeit, 7.2.86, S. 3) (6) [Darum] begann Wilhelm Hohls, ffür die Ehrung des Namens Anne Frank zu streiten. (nach Zeit, 19.7.85, S. 4) (7) Bewundert hatten sie seinen Mut: wie er ffür die Rechte der Patienten stritt. (nach Stern, 5.11.87, S. 84) (8) Der Bürgermeister hat angekündigt, man werde [weiterhin] [mit allen Mitteln] ggegen die geplante Atommülldeponie streiten. dass-S : (9) Lasst uns [mit allen unseren Kräften] d dafür streiten, d dass unsere Arbeitsplätze erhalten bleiben! (10) [Sein Leben lang] hat er [unermüdlich] ddagegen gestritten, dass Behinderte von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (11) [In den 70er Jahren] wurde [mit leidenschaftlichem Engagement] gegen die atomare Aufrüstung gestritten. streiten, (sich) 709 WORTB der Streiter/ die Streiterin, der Streit; streitbar ANM - Wenn die Handlung betont wird oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wofür oder wogegen jemand kämpft, kann die PräpE weggelassen werden: (12) Lasst uns [gemeinsam] streiten! - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [mit +D] kann die Einstellung o.Ä. der Person, die für oder gegen etwas kämpft, oder die Art des Kämpfens charakterisiert werden: s. (4), (5), (8), (9), (10) und (11). W.BED streiten 2 mit NomE PräpE1 (PräpE2); PräpE1: mit +D; (PräpE2): um +A [geh] jemand [Person/ Kollektiv von Personen]/ etwas [abstr. Objekt: häufig geistiges Produkt] konkurriert mit jemandem [Person/ Kollektiv von Personen]/ etwas [abstr. Objekt: häufig geistiges Produkt] um etwas [abstr. Objekt: Vorrang, Titel, Preis o.Ä./ [indirekt konkr. Objekt]] (13) Unsere Mannschaft streitet mit der Mannschaft der „Heinrich-Heine-Schule“ um den ehrenvollen zweiten Platz. - Meist wird mit streiten 2 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (14) DDie regionalen Züchter von Pferden, Rindern, Schafen und Ziegen stellen ihre Tiere vor und streiten um Preise und Medaillen. (FAZ, 1993) (15) [Auf dem Filmfestival] streiten Filme aus der ganzen W Welt um das ehrenvolle Prädikat „Bester Film des Jahres“. (16) [In der Champions-League] streiten [in zwei Gruppen] [jeweils] v vier Mannschaften miteinander um den Europapokal der Landesmeister. (17) Eine Vortragsreihe im Hamburger Institut für Sozialforschung beschäftigt sich mit der Ethnisierung von Politik. Lange Zeit herrschte allgemeine Unübersichtlichkeit, [jetzt] streiten [im Grunde] [nur noch] zzwei Erklärungsmodelle miteinander. (taz, 2.11.95, S. 23) (18) Man hat den Eindruck, dass [auf dem Potsdamer Platz] e ein Stück europäischer und ein Stück amerikanischer Architektur miteinander streiten. (Spiegel, 22/ 93, S. 44) G.ANM - Gelegentlich wird streiten auch i.S.v. ‘einen Rechtsstreit führen’ verwendet : (19) Juristen können über Worte durch viele Instanzen jahrelang streiten. (Zeit, 5.7.85, S. 42). VERBF streiten, (sich) 'streiten, (sich) streitet (sich) stritt (sich) hat (sich) gestritten (sich) streiten 1 mit jemandem über etwas kontrovers diskutieren (sich) streiten 2 mit mit etwas eine harte Auseinandersetzung um etwas haben SBP (sich [A]) streiten 1 NomE (PräpE1) (PräpE2) BED mit jemandem über etwas kontrovers diskutieren. (1) Ob das richtig war, darüber kann man (sich) streiten. BELR NomE: derjenige, der über etwas diskutiert: Person/ Institution (2) I Ich streite mich [immer]. Dadurch habe ich die meisten Dinge gelernt. Wenn mman streitet, um von den Meinungen anderer zu lernen, dann ist es das Beste, was man machen kann. (nach SZ, 10.5.99, S. 18) (3) [Monatelang] hatte GGiovanna Agusta [wegen ihrer Liebe zu dem farbigen Fußballstar Jose Germano] mit ihrem Vater gestritten. (Bild, 24.6.67, S. 6) (4) MMediziner streiten (sich) mit Juristen über die Grenzen ärztlicher Ethik. (5) [Noch immer] streitet (sich) die Landesregierung mit der Bundesregierung um die Finanzierung des Projekts. (PräpE1): mit +D: derjenige, mit dem über etwas diskutiert wird: Person/ Institution (6) Ich habe mich m mit Marie [immer] darüber gestritten, ob der Gott, an den sie glaubt, wohl Feierabend habe. (Böll, Ansichten, S. 125) (7) [Vor den Wahlen] streitet (sich) die Regierungskoalition m mit der Opposition, ob man wegen eines geringfügigen Rückgangs der Arbeitslosigkeit schon von einer Wende am Arbeitsmarkt sprechen kann. (PräpE2): über +A/ um +A: dasjenige, worüber diskutiert wird: Abstraktum [als Problem] SE mit fak. Korrelat darüber/ darum: Sachverhalt [als Problem] (8) [Gelangweilt] versuchte Karsch zu streiten üüber die politische Justiz des Landes. (Johnson, S. 287) (9) ÜÜber diesen Punkt möchte ich (mich) [nicht] mit Ihnen streiten, da bin ich ganz Ihrer Meinung. (10) [Nach wie vor] streiten (sich) die Euro-Skeptiker mit den Euro-Befürwortern uum die Frage, ob der Euro eine stabile Währung sein wird. ob-Frag : (11) Er hat (sich) mit ihm ddarum gestritten, o ob UNO-Sanktionen ein repressives Regime zur Vernunft bringen können. w-Frag : (12) Die Demokraten, so schreibt der Korrespondent aus Washington, werden (sich) [auch weiterhin] mit den Republikanern ddarüber streiten, wwas die aussichtsreichste Nicaragua-Politik ist. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (13) [Seit Jahren] wird [erbittert] über den gesetzlich vorgeschriebenen Ladenschluss gestritten. (nach Zeit, 12.4.65, S. 39) WORTB der Streit; streitbar ANM - Meist wird mit (sich) streiten 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander/ untereinander hinzugefügt werden: (14) [Da] streiten MMakrobioten, ob drei Vierkornbrötchen nahrhafter sind als vier Dreikornbrötchen. (Zeit, 9.5.86, S. 53) (15) DDie Koalition streitet darüber, wer 1987 Außenminister werden soll. (nach Zeit, 9.8.85, S. 1) (16) [Heftig] haben [am Wochenende] BBundesvorstand und Delegierte der Sozialausschüsse der CDU miteinander gestritten. (taz, 26.5.96, S. 2) (17) Nach außen hin tritt die Mannschaft geschlossen auf, [hinter den Kulissen] [aber] streitet m man (sich) uuntereinander [ständig] über die Methoden des Trainers. studieren 710 - Statt mit der PräpE2 wird häufig mit einer PräpG [wegen +G/ +D] auf dasjenige, worüber diskutiert wird, Bezug genommen: (18) Ein Urlauber, der bei einem Reiseveranstalter eine Reise gebucht hatte, stritt mit diesem [w wegen Mängeln des Urlaubsquartiers]. (MM, 16.11.85, S. 60) ; s. auch (3). - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (13). - In Passivsätzen wird mit einer statischen PräpG [in +D/ zwischen +D/ ...] indirekt auf die Diskussionsteilnehmer Bezug genommen: (19) [I Innerhalb der Parteien und Gruppen und zwischen ihnen] wird [ideologisch] gestritten. (RhM, 12.1.90, S. 4) - (sich) streiten 1 wird auch in dem Ausdruck (sich) um des Kaisers Bart streiten verwendet i.S.v. ‘mit jemandem über etwas Belangloses kontrovers diskutieren’. W.BED (sich [A]) streiten 2 mit um NomE PräpE1 PräpE2; PräpE1: mit +D; PräpE2: um +A; PräpSE2 mit obl. Korrelat darum jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] hat mit jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Tier] eine harte Auseinandersetzung um den Besitz von etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] (20) Die 17-jährigen sollten sich also beeilen, wenn sie sich mit 50.000 anderen Bewerbern um die 10.000 Plätze von 1987 streiten. (Zeit, 5.7.85, S. 33) (21) Es war vorherzusehen, dass (sich) die Partei mit ihrem Koalitionspartner um den Posten des Außenministers streiten würde. (22) [Jedes Frühjahr] streitet der schwarze Vogel mit dem vom Aussterben bedrohten Wanderfalken um den besten Nistplatz. (nach FAZ, 1993) w-Frag : (23) Leider ist es keine Ausnahme, dass (sich) eine Frau [bei der Scheidung] mit dem Vater ihrer Kinder [vor Gericht] darum streitet, wer das Sorgerecht für die Kinder haben soll. - Meist wird mit (sich) streiten 2 mit um auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (24) Der Tod des Hollywoodstars Jayne Mansfield wird zur Tragödie: zzwei der Ehemänner streiten sich um die Leiche und die Kinder. (Bild, 1.7.67, S. 1) (25) [Zur Zeit] streiten [in Polen] a an die 2000 Reisebüros um etwa 6 Millionen Kunden. (FAZ, 1993) (26) [Bald] stritten sich dder amerikanische Virologe Bob Gallo und der Franzose Luc Montagnier um die Entdeckung des Aids-Virus. (Stern, 19.11.87, S. 77) (27) [Seit Jahren] streiten (sich) ddie Erben miteinander um das Grundstück, das einen Wert von etwa 500.000 Euro hat. PHRAS Idiom: über etwas lässt sich/ kann man (sich)/ mag man (sich) streiten: über etwas kann man verschiedener Meinung sein - Über Geschmack lässt sich nicht streiten.: Geschmack ist etwas Individuelles.; Darüber streiten (sich) die Gelehrten (noch).: [ironisch] Das ist noch ungeklärt. VERBF streiten 'studieren studiert studierte hat studiert studieren 1 als Student eine Universität besuchen studieren 2 etwas wissenschaftlich untersuchen studieren 3 etwas aufmerksam durchlesen studieren 4 auf ein Studium im Hinblick auf etwas absolvieren SBP studieren 1 NomE (AkkE) BED als Student eine Universität oder Hochschule besuchen, um dort etwas zu lernen. (1) Meine Tochter studiert Chemie. BELR NomE: derjenige, der als Student eine Universität besucht: Person (2) D Der Verfasser, Jahrgang 1945, hat [an der London School of Economics] [bei James Joll] studiert. (Zeit, 29.5.87, S. 10) (3) Teilzeitstudenten, ddie [neben ihrem Beruf] studieren, brauchen meist acht Jahre bis zum Studienabschluss. (nach Zeit, 18.4.86, S. 46) (4) JJapanologen können [jetzt] [auch in Heidelberg] studieren. (Zeit, 6.12.85, S.41) (AkkE): dasjenige, das gelernt wird: Fachgebiet/ [indirekt Musikinstrument] (5) Er will [nach dem Abitur] MMathematik und Informatik studieren. (nach Zeit, 24.5.85, S. 68) (6) Jonathan hat [in Harvard] k klassische Literatur studiert. (nach Zeit, 1.12.95, S. 70) (7) Sie wollen [trotz düsterer Zukunftsprognosen] eein Fach studieren, w was sie wirklich interessiert. (Zeit, 16.8.85, S. 28) (8) [Vor seiner Schauspielerausbildung] hat er drei Semester P Psychologie studiert. (9) Die Mozartpreisträgerin studierte KKlavier an der Musikhochschule Mannheim. (MM, 9.10.99) PASSK Werden-Passiv werden : (10) [In Mannheim] können 22 Fächer mit dem Studienabschluss M.A. studiert werden. (MM, 17.7.87, S. 14) WORTB der Student/ die Studentin, das Studium; studentisch ANM - Wird mit der AkkE auf ein spezielles wissenschaftliches oder künstlerisches Fachgebiet Bezug genommen, wird die NG im A ohne Artikel verwendet: s. (1), (5), (6), (8), (9), (10), (13) und (14). - Mit einer statischen PräpG [an +D] kann auf die Universität oder Hochschule Bezug genommen werden: (11) Der belgische Künstler hat [eigentlich] Bildhauerei studiert [a an der Königlichen Akademie Brüssel]. (MM, 13.8.87, S. 21) ; s. auch (2). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den Universitäts- oder Hochschullehrer Bezug genommen werden: (12) Die Hälfte aller Studenten, die [bbei ihm] studieren, hat der Professor nie gesehen. (Zeit, 10.4.87, S. 55) (13) Smith hatte [b bei seinen Lehrern Sloan und Matulka] Malerei studiert. (nach Zeit, 4.4.86, S. 53) ; s. auch (2). stürzen 711 - Mit einer PräpG [in +D] kann auf die aktuelle Anzahl der Semester oder Studienjahre Bezug genommen werden: (14) Ich studiere [iim fünften Semester/ iim zzweiten Studienjahr] Slawistik. W.BED studieren 2 NomE AkkE jemand untersucht etwas [keine Restr.] wissenschaftlich (15) Wird es dir auf die Dauer nicht langweilig, [immer nur] die einheimischen Singvögel zu studieren? (16) Nun ziehen Ethnologen aus aller Herren Länder in den Dschungel, um die Lebensformen der vom Aussterben bedrohten Naturvölker zu studieren. (MM, 6.5.86, S. 3) (17) Stets hat er seine Schüler gedrängt, alle Fragen der Philosophie [genau] zu studieren. (Zeit, 10.10.86, S. 89) (18) Langer hat alle Boeing-Typen und auch alle Lockheed-Jets geflogen und [immer wieder] [neu] Techniken und Systeme studiert und in den USA mit seinen Ingenieuren eingeführt. (nach MM, 8.7.87, S. 3) (19) Fast schon klassisch sind die Versuche der Biologen, die den Einfluss der Schwerelosigkeit auf das Wachstum von Pflanzen oder auf die embryonale Entwicklung von Fröschen studieren wollen. (Zeit, 25.10.85, S. 96) (20) Er studiert [seit Jahren] den amerikanischen Kaufrausch. (BerlZ, 28.11.97, S. 10) (21) [Noch in Paris und dann in Bibliotheken von Kairo und Konstantinopel] hatte er [eifrig] orientalische Fachliteratur studiert. (Zeit, 7.11.86, S. 13) (22) Ich dachte, der Zeichner jenes Atombildes hätte [ruhig] seinen Plato [anständig] studieren können. (Heisenberg, S. 42) - Mit einer PräpG [an +D] kann auf Beobachtungen, Kriterien o.Ä. Bezug genommen werden, an Hand deren etwas wissenschaftlich untersucht wird: (23) Da sind seine Begegnungen mit Trinkern in Pariser Obdachlosenasylen, [aan denen] er die Folgen des Alkohols auf das Gehirn studiert. (BerlZ, 16.12.98, S. IV) (24) Daniel Alkon, der Lernvorgänge [aan der Meeresschnecke Hermissenda] studiert, meint dazu: „Der Grundvorgang beim Assoziieren könnte meiner Meinung nach sehr wohl immer der gleiche sein.“ (nach Zeit, 24.1.86, S. 66) studieren 3 NomE AkkE jemand liest etwas [abstr. Objekt: Text] aufmerksam durch oder betrachtet etwas [konkr. Objekt] eingehend (25) [Vormittags] studiere ich die Stellenanzeigen, telefoniere herum wegen Arbeit, schreibe eine Bewerbung. (Zeit, 13.9.85, S. 72) (26) Auch wenn zahlreiche Fahrzeugtypen in den Listen als bleifreitauglich ausgewiesen sind, empfiehlt es sich, die Anmerkungen [genau] zu studieren. (MM, 4.1.86, S. 28) (27) Der junge Mann studierte [eingehend] die Speisekarte und bestellte schließlich ein Kännchen Kaffee. (28) [Neben mir am kleinen weißen Pult] studiert der NDR-Hörfunkreporter den geplanten Sendeablauf. (nach Zeit, 9.2.96, S. 53) (29) Macht es nicht Spaß, in einem Straßencafé zu sitzen und die Gesichter der Vorübergehenden zu studieren? (30) Der Gast studiert die Kuppel und unterbricht: „Ist das eine katholische Kirche? “ (Zeit, 15.12.95) studieren 4 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A [ugs] jemand [Student] absolviert ein Studium im Hinblick auf etwas [abstr. Objekt: Qualifikation/ [indirekt Person]] (31) [1973] studierten [hier] [noch] fast alle auf „Lehrer“ (85 Prozent) - heute sind es noch ganze 33 Prozent, die Pädagogik als Hauptfach wählen. (Zeit, 28.3.86, S. 60) (32) Studierst du auf Magister oder auf Lehramt? PHRAS Idiom: nur Wendung - Probieren geht über studieren! [als scherzhafte Rechtfertigung]; Voller Bauch studiert nicht gern(e)! [Als Rechtfertigung für Faulheit] 'stürzen stürzt stürzte ist gestürzt stürzen 1 das Gleichgewicht verlieren und auf den Boden fallen stürzen 2 in in etwas Unangenehmes geraten stürzen 3 seine Machtstellung verlieren stürzen 4 heftig irgendwohin fallen stürzen 5 sich schnell irgendwohin bewegen stürzen 6 sich um irgendwieviel verringern SBP stürzen 1 NomE BED das Gleichgewicht verlieren und heftig auf den Boden fallen. (1) Sie ist [auf der Straße] gestürzt. BELR NomE: dasjenige, das heftig auf den Boden fällt: Person/ Tier (2) [Auf einem nicht geräumten Gehweg] stürzte e eine 48jährige Frau und zog sich einen Knochenbruch zu. (MM, 13.2.85, S. 2) (3) Der Mediziner musste immer wieder kleine Patienten behandeln, ddie [mit dem Fahrrad] gestürzt waren. (MM, 13.4.85, S. 18) (4) MMehrere Pferde stürzten [auf der Brücke] und versperrten den Weg. (nach Garner, S. 52) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Sturz ANM - Häufig wird mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [auf +D/ in +D/ ...] auf den Ort des Sturzes Bezug genommen: s. (1), (2) und (4). - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (5) Viele junge Menschen stürzen [bbeim Skilaufen oder beim Fahrradfahren] und verletzen sich schwer. W.BED stürzen 2 in NomE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person/ Institution]/ etwas [geografischer Ort] gerät plötzlich in etwas Unangenehmes [Zustand] (6) [Nach einem Narkoseunfall] stürzte er [über Wochen] in ein Koma, aus dem es keine Wiederkehr mehr zu geben schien. (7) Die Faserindustrie, bis dahin sehr erfolgreich, stürzte in eine tiefe Krise. (nach Zeit, 21.2.86, S. 21) (8) [Nach Stromausfällen] stürzten die Vororte in eine beklemmende Dunkelheit. (MM, 18.9.86, S. 3) stürzen 3 NomE (PräpE); (PräpE): durch +A/ über +A jemand [Person/ Institution] verliert plötzlich durch etwas [abstr. Objekt/ Ereignis] seine Machtstellung (9) Diktaturen stürzen [heute] durch die Macht des Internationalen Informations- und Kommunikationssystems. (Zeit, 27.3.87, S. 13) (10) Stürzt Minister Wörner über die Generals-Affäre? (Zeit, 28.12.84, S. 54) (11) Beim Rückflug von Moskau nach Frankfurt: Willy Brandt wusste, dass Erich Honecker [in den nächsten Stunden] stürzen wird. (Zeit, 27.10. 89, S. 1) suchen 712 stürzen 4 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ aus +D/ in +A/ ... jemand/ etwas [Konkretum] fällt heftig irgendwohin (12) Die 75-Jährige, die schwer behindert ist, stürzte in den Fahrstuhlkorb ihres Wohnhauses. (BerlZ, 3.1.2000, S. 32) (13) Der kleine Junge stürzte aus der Tür des fahrenden Zuges und wurde schwer verletzt. (nach Zeit, 27.6.86, S. 48) (14) Es ist schon mancher vom Pferd gestürzt. (15) Angenommen, ein schweres Kampfflugzeug stürzt auf das Kernkraftwerk Philippsburg - was passiert dann? (nach MM, 2.4.88, S. 2) (16) Der Baum stürzte auf ein fahrendes Auto und tötete eine 20 Jahre alte Frau auf dem Beifahrersitz. (BerlZ, 31.1.2000, S. 10) (17) Die Fahrstuhlkabine mit zwei Insassen stürzte von der 44. Etage bis in die vierte. (nach BerlZ, 29.1.2000, S. III) stürzen 5 NomE AdvE; AdvE: an +A/ aus +D/ in +A/ ... jemand/ etwas [Tier] bewegt sich schnell und heftig irgendwohin (18) Als es klingelte, stürzte ich ans Telefon. (19) Die Schüler stürzen aus den Klassen und rennen in den Pausenhof. (20) [Voller Erwartung] stürzen die Kinder ins Zimmer, um ihre Geschenke zu empfangen. (21) [Plötzlich] stürzen alle zur Empore, als gäbe es da Computer von Aldi zu kaufen. (nach BerlZ, 3.1.2000, S. 14) (22) [Beim Öffnen der Gatter] stürzen die Pferde [fast gleichzeitig] auf die Rennbahn. stürzen 6 NomE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A/ um +A/ ... etwas [Institution/ abstr. Objekt: meist messbare Größe/ [indirekt Messinstrument]] verringert sich schnell hinsichtlich Wert, Anzahl, Intensität o.Ä. um irgendwieviel (23) Statt der 15 Prozent, die der Front National bei nationalen Wahlen gewöhnlich bekam, stürzte die Partei von Le Pen auf 5,7 Prozent der Stimmen. (nach BerlZ, 7.2.2000, S. 8) (24) Der Dow Jones stürzte um 120 Punkte auf 508 Punkte. (25) Der Dow-Jones-Index stürzte unter die 8.000er Marke. (SZ, 1.9.98, S. 27) (26) Der Index der Technologie- Börse stürzte in die Tiefe. (27) Die Preise für Valium und Librium stürzten, nachdem ähnliche Produkte auf den Markt kamen. (nach Zeit, 17.5.85, S. 25) (28) Das Thermometer stürzte [von einem Tag auf den anderen] um 10 Grad Celsius. - stürzen 6 wird auch in dem intensivierenden Ausdruck in den Keller stürzen i.S.v ‘sich um sehr viel verringern’ verwendet: (29) Die Preise für Kupfer sstürzten in den Keller. G.ANM - Nicht behandelt werden hier das Verb stürzen, dessen Perfekt mit haben gebildet wird, und das Reflexivverb stürzen, sich. 'suchen sucht suchte hat gesucht suchen 1 <nach> sich bemühen, etwas zu bekommen suchen 2 <nach> irgendwo nach etwas Verlorenem nachsehen suchen 3 anstreben, etwas zu bekommen suchen 4 anstreben, etwas zu erreichen suchen 5 <nach> Überlegungen anstellen, mit dem Ziel, etwas zu finden suchen 6 sich bemühen, etwas zu tun SBP suchen 1 <nach> NomE AkkE/ PräpE BED sich bemühen, durch Umschauen, Nachfragen o.Ä. etwas, das man braucht oder das man besitzen möchte, zu bekommen. (1) Wir suchen eine größere Wohnung. BELR NomE: dasjenige, das sich bemüht, etwas zu bekommen: Person/ Institution/ Tier (2) Die Nachfrage nach Wohnungen ist in Heidelberg überdurchschnittlich hoch, weil [im Verhältnis zur Einwohnerzahl] s sehr viele Studenten eine Bleibe suchen. (nach MM, 17.8.85, S. 6) (3) M Mercedes-Benz sucht einen technischen Leiter. (4) D Die Wölfin sucht nach einer geeigneten Höhle, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. AkkE: dasjenige, das sich bemüht, etwas zu bekommen: Konkretum/ abstr. Objekt (5) Im Norden sitzen die Jungen und Mädchen nach der Schule oft auf der Straße, [in Baden-Württemberg] [dagegen] suchen vor allem kleine und mittlere Betriebe [händeringend] N Nachwuchs. (Stern, 17.9.87, S. 218) (6) Die Polizei sucht P Passanten, die am Freitag Abend gegen 10 Uhr Zeuge von einer Schlägerei in der Hauptstraße waren. (7) Wir suchen [für unsere Tochter] e einen Hund, der sehr kinderlieb und geduldig ist. (8) Wir suchen e eine Matratze für Allergiker, die nicht zu teuer ist. (9) Der Regisseur sucht e ein gutes Drehbuch. (10) Akademiker sucht TTätigkeit als Koordinator auf dem Gebiet der Bildungsund/ oder humanitären Hilfe. (nach Zeit, 18.10.85, S. 55) PräpE: nach +D: dasjenige, das sich bemüht, etwas zu bekommen: Konkretum/ abstr. Objekt (11) [Nun] sucht ein Gutachtergremium nnach neuen Architekten, die die vorhandenen Pläne abwandeln. (nach Zeit, 18.2.86, S. 89) (12) Ich suche [schon lange] nnach einer Bluse, die zu meinem karierten Rock passt. (13) Engagierte Jugendrichter mussten [häufig] [in Bremen oder Hamburg] n nach Heimplätzen suchen, um Kindern die Begegnung mit dem Knast zu ersparen. (nach Zeit, 3.1.86, S. 41) (14) Von den etwa 800 Studenten der PH Flensburg wollen heute 100 Diplompädagogen werden, und die Mehrzahl sucht [schon während des Studiums] [zusammen mit den Professoren] nnach einem Alternativjob außerhalb des Schuldienstes. (Zeit, 28.3.86, S. 60) (15) Der Journalist sucht [ständig] nach guten Geschichten. PASSK Werden-Passiv werden : (16) Gerade Facharbeiter und Techniker werden [von kurz hinter Flensburg bis zum Nordkap] [dringend] gesucht. (Zeit, 25.10.85, S. 41) WORTB die Suche; gesucht ANM - Wenn mit der AkkE/ PräpE auf eine Person Bezug genommen wird, handelt es sich meist um jemanden, dessen Dienste in Anspruch genommen werden: s. (3), (5), (6), (11) und (16). - Die PräpE wird häufig verwendet, wenn betont werden soll, dass intensiv gesucht wird. suchen 713 SBP suchen 2 <nach> NomE AkkE/ PräpE (AdvE) BED irgendwo nach etwas Verlorenem, Verstecktem o.Ä. nachsehen. (17) Ich suche meine Brille. BELR NomE: dasjenige, das irgendwo nachsieht: Person/ Institution/ Tier (18) IIch suche [immer] meine Brieftasche. (19) DDie Kripo hat [vergeblich] nach dem Verbrecher gesucht. (20) EEine Katzenmutter, der man die Jungen weggenommen hat, sucht in der ganzen Wohnung nach ihnen. AkkE: dasjenige, wonach irgendwo nachgesehen wird: Konkretum/ [indirekt abstr. Objekt] (21) Dann schaut er auf und mustert mit hochgezogenen Brauen den Saal, als ob er jjemanden suchte. (Zeit, 15.2.85, S. 65) (22) Ich habe ddich überall gesucht, wo steckst du bloß? (23) Ich suche [schon] überall d die Schokolade, hast du sie vielleicht genommen? (24) Ich suche ddie Adresse von Tante Else, weißt du wo sie ist? PräpE: nach +D: dasjenige, wonach irgendwo nachgesehen wird: Konkretum/ [indirekt abstr. Objekt] (25) Wir haben [schon] überall nnach unserem Hund gesucht, hoffentlich ist er nicht überfahren worden. (26) Rutschen Fässer über Bord, wird [selten] n nach ihnen gesucht. (Stern, 16.12.87, S. 167) (27) Er setzt sich erst gar nicht wieder hin, sucht in den Regalen seines Freundes nnach Literatur, will begreifbar machen, warum ihm der Marxismus im Rückblick als „Einstiegsdroge“ erscheint. (Zeit, 25.1.85, S. 59) (28) Ich suchte ddie Nummer meiner Eltern, die ich immer wieder vergesse, aus dem Telefonbuch: Schnier Alfons, Dr. h.c. Generaldirektor. (Böll, Ansichten, S. 38) (AdvE): Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ unter +D/ ...: Ortspunkt (29) „Hast du [schon] aauf deinem Schreibtisch nach deinem Formular gesucht, i in dder Schublade oder unter deinem Bett? “ - „Ja, ich habe es üüberall gesucht.“ (30) [Unten am See] sucht er [mit seinem Freund] iim Sand nach Soldatengräbern, Überresten der Armee, die hier vorbeizog. (Zeit, 1.5.87, S. 48) PASSK Werden-Passiv werden : (31) Dieser Schlüssel wurde [schon] überall gesucht! Wo hast du ihn gefunden? WORTB der Sucher/ die Sucherin, die Suche ANM - Wenn die Handlung betont wird oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wonach nachgesehen wird, kann die AkkE/ PräpE weggelassen werden: (32) Am Computer kann [ganz im Gegensatz zum alten schwarzen Brett] [immer] nur einer suchen. (nach MM, 3.4.87, S. 11) (33) Ich habe [schon zwei Stunden] gesucht. Es tut mir Leid, aber ich finde den Brief nicht. - Die PräpE wird meist verwendet, wenn betont werden soll, dass an vielen Stellen gesucht wird. SBP suchen 3 NomE AkkE (AdvE) BED anstreben, irgendwo etwas zu bekommen. (34) Er suchte bei mir Rat und Hilfe. BELR NomE: dasjenige, das etwas anstrebt: Person/ Institution/ Tier (35) DDrei Krankenschwestern suchen Hilfe, weil sie mit den Belastungen ihres Berufs nicht fertig werden. (MM, 25.5.85, S. 49) (36) Nach Ansicht der Soziologin kann man davon ausgehen, dass vviele große und mittlere Firmen in der Bundesrepublik astrologische Beratung suchen. (nach Zeit, 6.9.85, S. 11) (37) DDie kleinen Wölfe suchen Schutz und Wärme bei ihrer Mutter. AkkE: dasjenige, das angestrebt wird: Abstraktum (38) Eine alte Dame aus Stuttgart sucht KKontakt zu anderen Damen, die, so wie sie, g gerne Bridge spielen. (39) [Nach einer gescheiterten Beziehung] suchen einige Mädchen [wieder] GGeborgenheit in der Familie, andere wollen dann erst recht „in die Welt hinaus“. (40) Viele Illustriertenleser suchen in ihren Blättern [ausschließlich] U Unterhaltung und Entspannung. (nach Kaupp, S. 93) (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ bei +D/ in +D/ ...: Ortspunkt (41) Ihm wurde plötzlich schwindlig und er suchte Halt aan einem Baum. (42) Am hinteren Ende des Refugiums befand sich ein kleines, hübsches Laubenhäuschen, iin dem Bernie [für eine Weile] [vor dem Regen] Schutz suchte. (Pinkwart, S. 98) (43) Sie suchte Trost und Verständnis bei ihrer Freundin. PASSK Werden-Passiv werden: (44) Hilfe wird [oft] [außerhalb der Familie] gesucht. WORTB die Suche W.BED suchen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] strebt an, etwas [abstr. Objekt/ Zustand] zu erreichen (45) Wir suchen [nicht] Überlegenheit, sondern wir wollen ein stabiles Gleichgewicht der militärischen Kräfte in Europa. (Zeit, 3.5.85, S. 3) (46) Die verfeindeten Parteien suchen den Kompromiss. (47) Sie sucht den Erfolg [mit allen Mitteln]. suchen 5 <nach> NomE AkkE/ PräpE; PräpE: nach +D jemand [Person/ Institution] stellt Überlegungen oder Untersuchungen an mit dem Ziel, etwas [Konkretum: häufig Substanz/ abstr. Objekt] zu finden oder etwas zu entdecken (48) Die Agronomen suchen eine Pflanze, die gegen Mehltau resistent ist. (49) Das Institut Pasteur sucht nach einem Impfstoff gegen Aids. (50) Die Stadt Mannheim sucht neue Möglichkeiten in der Abfallwirtschaft. (nach MM, 4.2.95, S. 14) (51) Ich suche den Fehler in meiner Rechenaufgabe. (52) Die Stadtverwaltung sucht nach neuen Lösungen für das Parkproblem. (53) Er suchte nach dem Sinn des Lebens. (54) Arthur muss eine Karnevalsrede halten und sucht [verzweifelt] nach „närrischen“ Wortspielen. suchen 6 NomE VerbE; VerbE: Inf+ [geh] jemand [Person/ Institution] bemüht sich, etwas [Handlung] zu tun; versuchen Inf+ : (55) Der Arzt suchte [vergeblich], das Kind zu beruhigen. (56) Er gehört zu den Menschen, die ihrem Chef zu gefallen suchen. (57) Diese Autoren suchten das konservative österreichische Publikum mit ihren öffentlichen Auftritten zu schockieren. (nach MM, 12.8.85, S. 18) (58) Wir leben in einer harten Gesellschaft, jeder sucht, den anderen auszustechen, zu überbieten, zu übertrumpfen. tanken 714 PHRAS Idiom: jemand/ etwas hat irgendwo nichts zu suchen: jemand/ etwas gehört irgendwo nicht hin, ist irgendwo nicht erwünscht; Mittel und Wege suchen, um ...: viele Überlegungen anstellen, um ...; [häufig ironisch] jemand/ etwas sucht seinesgleichen: jemand/ etwas ist nicht zu übertreffen; jemand sucht das Weite: jemand flieht, läuft weg - Was suchst du/ sucht er/ ... denn hier? : [als Ausdruck des Erstaunens, der Unzufriedenheit über die Anwesenheit von jemandem]; Da kannst du lange suchen! : [als Ausdruck der Bewunderung] Es ist fast nicht möglich jemanden/ etwas, der/ das so gut ist, zu finden.; [häufig ironisch] Die beiden/ Sie haben sich gesucht und gefunden.: Die beiden/ Sie passen sehr gut zueinander. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb suchen, sich. VERBF aussuchen, (sich); besuchen; untersuchen; versuchen T 'tanken tankt tankte hat getankt tanken 1 etwas in den Tank eines Fahrzeugs füllen tanken 2 etwas in sich aufnehmen tanken 3 etwas zu sich nehmen tanken 4 mit etwas versorgt werden tanken 5 etwas mit Treibstoff versorgen SBP tanken 1 NomE (AkkE) BED etwas in den Tank eines Fahrzeugs füllen. (1) [An der nächsten Tankstelle] müssen wir [unbedingt] tanken. BELR NomE: derjenige, der etwas in den Tank eines Fahrzeugs füllt: Person (2) AAuffallend viele junge Menschen tanken [an den bleifreien Zapfsäulen]. (nach MM, 4.1.86, S. 28) (3) DDer Pilot tankt [vor dem Start] nur so viel Kerosin, wie er für seinen Flug benötigt. (BerlZ, 15.7.2000, S. 12) (AkkE): dasjenige, das in den Tank eines Fahrzeugs gefüllt wird: Substanz [als Treibstoff] (4) Fahrer von alten Autos müssen [dann] tteures Super tanken. (nach Stern, 15.10.87, S. 272) (5) Ich habe 220 Liter bleifreies Benzin getankt. (6) Sie können [jetzt] DDiesel, Benzin, Methanol, Rapsöl oder Strom tanken. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (7) Der Umweltminister begrüßt es, wenn [nun] mehr bleifreies Benzin getankt wird. WORTB der Tank, der Tanker ANM - Häufig wird statt der AkkE ein quantifizierender Ausdruck verwendet, mit dem auf die Menge des Treibstoffs Bezug genommen wird: (8) Ich habe [gerade] 50 Liter getankt. - Mit einer AdvG [bleifrei] kann auch indirekt auf den Treibstoff Bezug genommen werden: (9) Beifall aller Kritiker erhielt der Minister nur für seinen Appell, die Autofahrer sollten [nur noch] [bbleifrei] tanken. (nach MM, 3.3.88, S. 2) - tanken 1 wird auch häufig in Verbindung mit fahren verwendet: (10) Ich fahre [nochmal] [schnell] ttanken. (MM, 24.11.99) W.BED tanken 2 NomE AkkE jemand nimmt etwas [Substanz: Luft, Sonne o.Ä./ abstr. Objekt] in großen Mengen in sich auf (11) [Am Wochenende] tanken viele Städter frische Luft und Sonne, indem sie in die Natur fahren. (12) Uma Thurman will [bei dem LSD-Propheten Timothy Leary] neue Kräfte tanken. (nach Spiegel, 49/ 93, S. 111) (13) [Bei meiner Familie] tanke ich die Ruhe und die gute Laune, die ich für meine Arbeit brauche. (14) Die quälende Tagesmüdigkeit nimmt ihren Anfang in der Nacht: Wachpausen zerstückeln den Schlummer, der Betroffene tankt viel zu wenig erholsamen Tiefschlaf. (MM, 26.3.88, S. 14) tanken 3 NomE (AkkE) [ugs-salopp] jemand nimmt etwas [Substanz: alkoholisches Getränk] in großen Mengen zu sich; trinken, [derb] saufen (15) Hast du [schon wieder] diesen billigen Schnaps getankt? (16) Paul hat [schon wieder] getankt, morgen wird er einen schweren Kater haben. (17) [An den Bars der Lokale] wird jede Menge Sprit getankt, anschließend donnern die jungen Männer oder Frauen im Alkoholrausch über den Asphalt. (nach Spiegel, 29/ 93, S. 80) tanken 4 NomE (AkkE) etwas [Fahrzeug] wird mit etwas [Substanz [als Treibstoff]] versorgt (18) Die Autos der Zukunft sollen Methanol tanken. (MM, 13.9.2000) (19) Der neue Wagen soll [sogar] nur 3 Liter Diesel tanken. (20) Es wurde ein neuer Flugzeugmotor entwickelt, mit dem Flugzeuge um die Welt fliegen können, ohne [auf ihrer Reise] tanken zu müssen. (nach Welt, 2.6.49, S. 5) (21) Schiffe tanken [in der Europäischen Union] [steuerfrei]. (MM, 12.9.2000) - Häufig wird statt der AkkE ein quantifizierender Ausdruck verwendet, mit dem auf die Menge des Treibstoffs Bezug genommen wird: (22) Der moderne Stadtwagen tankt w weniger als 5 Liter pro 100 km. tanken 5 NomE AkkE (AdvE); AdvG [voll, halbvoll o.Ä.] jemand versorgt etwas [Fahrzeug] mit irgendwieviel Treibstoff (23) Sie haben Ihr Auto getankt und womöglich Ihre Kreditkarte benutzt? (FR, 19.12.98, S. 59) (24) Während das Auto getankt und gewaschen wird, kann die Frau schon ins Einkaufszentrum stöbern gehen. (nach MM, 24.11.99) (25) Er teilen 715 hatte sein Flugzeug nur halbvoll getankt und musste notlanden. (26) 50 Liter Diesel waren in den Fluss gelangt, weil ein Schiff „zu voll“ getankt worden sei. (nach taz, 26.2.92, S. 21) 'tanzen tanzt tanzte hat getanzt tanzen 1 rhythmische Bewegungen machen tanzen 2 etwas tanzend vorführen tanzen 3 als Tänzer tätig sein tanzen 4 sich wie im Tanz bewegen SBP tanzen 1 NomE BED rhythmische Bewegungen machen. (1) Wir haben [die ganze Nacht] getanzt. BELR NomE: derjenige, der rhythmische Bewegungen macht: Person/ Kollektiv von Personen (2) Wollen wwir tanzen? (3) [In tollen Kostümen] tanzte dder Türkische Musik- und Folkloreverein Viernheim. (MM, 11.4.2000) (4) D Die Vögel des Glücks tanzen [wieder] [in der Boddenlandschaft]. (BerlZ, 11.3.2000, S. 13) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (5) [In dem buntgeschmückten Raum] wurde [noch eifrig] getanzt. (de Groot, S. 40) WORTB der Tänzer/ die Tänzerin, der Tanz; tänzelnd ANM - Häufig wird mit einer PräpG [nach +D/ zu +D] auf die Musik, nach der getanzt wird, Bezug genommen: (6) Tausende strömten durch den Lustgarten, ließen Bücher von Schriftstellern signieren, trafen Freunde, tanzten [n nach Roma-Musik]. (nach taz, 12.9.96, S. 27) (7) [So] tanzten die jungen Leute [zzu Melodien von Duke Ellington]. (MM, 14.3.88, S. 32) - Häufig wird mit einer PräpG [mit +D] auf den Tanzpartner Bezug genommen: (8) [Wie schrecklich gern] hätte sie [mmit Tim, iihrem geliebten Tim] getanzt. (de Groot, S. 5) - tanzen 1 wird häufig in Verbindung mit gehen verwendet: (9) Wollen wir [heute] t tanzen gehen? W.BED tanzen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Kollektiv von Personen [Balletttruppe o.Ä.]] führt in einer Tanz-, Ballettaufführung etwas [abstr. Objekt: geistiges Produkt/ Tanzart/ [indirekt Komponist, Choreograf, Rolle]] vor (10) Sie kann [so wunderbar] Walzer und Tango tanzen. (11) Das neue Bremer Ensemble tanzt sein erstes Stück: „Gezeiten“. (Zeit, 19.12.86, S. 35) (12) Nadja tanzt die vernachlässigte, etwas reifere Frau. (13) Den Romeo tanzte Gerd Reinhold. (14) Flamenco wird zur Zigeunermusik gezählt, weil er [seit Beginn des 19. Jahrhunderts] von andalusischen Zigeunern getanzt und gespielt wird. (BerlZ, 27.4.2000, S. XX) tanzen 3 NomE (AdvE); (AdvE): an +D/ auf +D/ bei +D/ in +D jemand ist irgendwo [Institution/ Veranstaltung/ [indirekt Person]] als Tänzer tätig (15) Die Bauchtänzerinnen tanzen auf Betriebsfesten, Geburtstagen und Hochzeitsfesten. (16) Die Ballettkompagnien tanzen an den Opernhäusern Berlins. (taz, 6.10.99, S. 15) (17) Tom Schilling war 1946 bis 1962 Solist in Dresden und Leipzig, tanzte bei Mary Wigman. (nach BerlZ, 23.1.98, S. 10) (18) Maliphant erhielt seine Ausbildung beim Royal Ballet und tanzte [unter anderem] bei DV8 Physical Theatre und beim Saddler’s Wells Royal Ballet. (SZ, 8.8.96, S. 14) (19) Die Schlüsselfigur ist ein Transvestit, der [nächtens] im Nachtklub „Grüne Spinne“ tanzt und als Spitzel für den britischen Secret Service arbeitet. (nach BerlZ, 26.4.2000, S. 24) (20) „Was macht ihre Tochter? “ - „Sie tanzt.“ tanzen 4 NomE (AdvE); (AdvE): auf +D/ in +D/ ... etwas [konkr. Objekt] bewegt sich irgendwo wie im Tanz (21) Das Schiff tanzte auf den Wellen. (22) Die Finger des Pianisten und Orgelspielers tanzten [mit enormer Präzision] auf der Klaviatur seiner Hammond-Orgel. (nach MM, 10.9.99) (23) Im Sonnenlicht tanzt der Staub, fliegt durch den Raum und fällt auf die Bücher. (nach Zeit, 21.6.85, S. 39) (24) Ihre Locken tanzten, während sie lief. PHRAS Idiom: auf verschiedenen/ mehreren Hochzeiten tanzen: überall profitieren wollen; nach jemandes Pfeife tanzen: immer das tun, was jemand von einem verlangt; aus der Reihe tanzen: sich nicht so verhalten wie die anderen, auffallen 'teilen teilt teilte hat geteilt teilen 1 etwas zerteilen teilen 2 durch etwas dividieren teilen 3 unter/ zwischen die Teile von etwas an verschiedene Personen geben teilen 4 etwas wie jemand anders haben teilen 5 die Trennung von etwas bilden SBP teilen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED etwas Ganzes mittels irgendetwas in etwas zerteilen. (1) Man teilt einen Kuchen [normalerweise] in 12 Stücke. BELR NomE: derjenige, der etwas zerteilt: Person/ Institution (2) S Sankt Martin hat seinen Mantel geteilt und eine Hälfte einem Bettler geschenkt. (3) D Die Besatzungsmächte haben Berlin geteilt. AkkE: dasjenige, das zerteilt wird: Kollektiv von Lebewesen/ Institution/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt (4) [Nach dem sechsten Schuljahr] hat man ddie Klasse [wieder] geteilt. Ein Teil der Schüler lernte Französisch, der andere Latein. (5) Mit Jacksons Entscheidung, M Microsoft in eine Firma für das Betriebssystem Windows und eine zweite für Anwendungsprogramme zu teilen, konnten sich die Berufsrichter nicht anfreunden. (taz, 1.3.2001, S. 8) (6) Driesch hatte d das Ei eines Seeigels [mechanisch] in zwei Hälften geteilt. (Bamm, S. 237) (7) DDas Sonnenjahr kann man [nicht] in eine volle Zahl von Tagen teilen. (nach SG, 12/ 66) teilen, (sich) 716 (PräpE): in +A: dasjenige in das etwas zerteilt wird: konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Anzahl, Art] (8) Das mächtige, steilaufragende Kettengebirge der Anden teilt man iin drei Abschnitte. (Seydlitz, S. 78) (9) Wird eine geringere Bausparsumme benötigt als ursprünglich angenommen, empfiehlt der Bausparexperte, die Summe [entweder] i in zwei Verträge zu teilen oder zu reduzieren. (MM, 4.5.2001) (10) Das mattgoldene Ziffernblatt war durch Punkte i in Viertel geteilt, und der große Zeiger stand kurz vor der vollen Stunde. (Schlesinger) (AdvE): Mittel durch +A/ mit +D: Mittel (11) Die Stadt Berlin war ddurch eine Mauer geteilt. (12) Die Halle selbst verfügt über eine Sportfläche von 27 mal 45 Meter und kann m mit Trennwänden in drei Flächen geteilt werden. (MM, 7.5.2001) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) Auch private Rentenansprüche werden [bei der Scheidung] geteilt. (Zeit, 18.4.86, S. 74) sein: (14) Korea ist [seit 1948] geteilt. (taz, 2.3.2001, S. 7) WORTB das Teil, der Teil, die Teilung W.BED teilen 2 durch NomE AkkE PräpE; PräpE: durch +A [Mathematik] jemand dividiert etwas [abstr. Objekt: Zahl, Größe] durch etwas [abstr. Objekt: Zahl, Größe] (15) Teilt man diese Joule durch die 86.400 Sekunden, die ein Tag hat, so folgt ein Energieumsatz von 140 Joule pro Sekunde = 140 Watt. (Zeit, 27.2.87, S. 50) (16) Primzahlen kannst du [nur] durch eins oder durch sich selbst teilen. teilen 3 unter/ zwischen NomE AkkE PräpE; PräpE: unter +D/ selten zwischen +D jemand [Person/ Institution] gibt die Teile oder Stücke von etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] an jemanden [Anzahl von Personen/ von Institutionen/ Kollektiv von Personen/ von Institutionen]/ etwas [Anzahl von Tieren/ Kollektiv von Tieren/ Anzahl von abstr. Objekten]; aufteilen (17) Mutter teilt den Kuchen [gerecht] unter den vier Kindern. (18) Das Ministerium teilt das Geld unter den wissenschaftlichen Institutionen. (19) Tatsache ist, dass die Engländer ihr Protektorat Palästina unter Juden und Arabern geteilt haben. (SGT, 19.1.2001) (20) Der Tierpfleger hatte Mühe, das Futter unter der Herde [gerecht] zu teilen. (21) Ich teile meinen Tag zwischen Voltaire und den allerdrückendsten Geldsorgen. (Klemperer, S. 77) (22) In Hongkong hätten Feuerwerksfabriken mit Grundschulen zusammengearbeitet und die Schüler Knallkörper herstellen lassen, [wobei] der Gewinn zwischen den Unternehmern und den Lehrern geteilt wurde. (nach BerlZ, 9.3.2001) - Gelegentlich wird die PräpE in Form einer PräpG [unter +A] realisiert: (23) [Wieder] ist der Nobelpreis für Medizin u unter drei prominente Wissenschaftler geteilt worden. (Welt, 17.10.69, S. 24) teilen 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D jemand [Person/ Institution] hat etwas [abstr. Objekt: Meinung, Emotion o.Ä.] oder erlebt etwas [Sachverhalt] wie jemand [Person/ Institution] anderes (24) Mit ihnen teilt Anna Seghers die ins Absurde gesteigerten Erfahrungen mit der hirn- und fühllosen Bürokratie. (Ch. Wolf, Glauben) (25) Die erst im September vergangenen Jahres eröffnete Filiale wird demnächst geschlossen, sie teilt dieses Schicksal mit den ebenfalls noch jungen Niederlassungen in Hannover, Nürnberg und Köln. (nach MM, 3.7.86, S. 7) (26R) Vielleicht lag es daran, dass sie so natürlich war und seine Interessen bezüglich des Wassersports teilte? (Torwegge, S. 48) (27) Die ganze Nation teilt die Freude der Nationalmannschaft, die heute Weltmeister geworden ist. (28R) Kants Bewunderung für das „moralische Gesetz“ im Menschen, von dem er glaubte, dass es allen innewohne, kann ich [wirklich] [nicht mehr] teilen. (Grisebach, Westen) (29R) Du kennst meine Meinung; ich freue mich, dass du sie [nach wie vor] teilst. (Schädlich, S. 123) teilen 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): in +A etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] bildet die Trennung von etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] in etwas [Teile eines Konkretums/ abstr. Objekts] (30) Eine Gebirgskette teilt das Land in einen fruchtbaren und einen unfruchtbaren Teil. (31) Ein Regal bietet Stauraum und teilt [zugleich] das große Zimmer. (MM, 4.5.2001) (32) Der Äquator teilt die Erde in eine nördliche und eine südliche Hemisphäre. (33) Ein Wäldchen teilte das riesige Grundstück. (34) Die Nasenhöhle wird durch das Septum (Nasenscheidewand) in eine rechte und linke Hälfte geteilt. (nach Zeit, 27.6.86, S. 51) (35) Das Viermächte- Abkommen teilte Berlin in vier Zonen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb teilen, sich. VERBF teilen, (sich); mitteilen; verteilen 'teilen, (sich) teilt (sich) teilte (sich) hat (sich) geteilt SBP (sich [D]) teilen NomE AkkE (PräpE) BED gemeinsam mit jemandem/ etwas über jemanden/ etwas verfügen, etwas benutzen, verbrauchen o.Ä. (1) Ich teile (mir) ein Zimmer mit meiner Schwester. BELR NomE: dasjenige, das über etwas verfügt: Person/ Institution/ Tier (2R) Das ist Black Horse, der Comanche, dessen Lager iich teilen musste. (Garner, S. 38) (3) D Die Deutsche Bahn möchte die Kontrolle über die relativ erfolgreiche S-Bahn [nicht] mit anderen teilen. (BerlZ, 1.6.2001, S. 21) (4) Bei Singvögeln jedoch ist das Weibchen, das sich den Gemahl mit einer anderen teilen muss, immer übel dran. (MM, 6.6.86, S. 3) AkkE: dasjenige, über das gemeinsam verfügt wird: Konkretum/ abstr. Objekt [meist Recht, Pflicht o.Ä.]/ Handlung (5) [In vielen Kulturen] muss (sich) eine Frau einen Ehemann mit anderen Frauen teilen. (6) Jim teilt sich mit zwei anderen Leuten „eein relativ funktionstüchtiges Auto“. (Zeit, 25.10.85, S. 70) (7) Teile (dir) dden Pudding mit deinem Bruder! (8) Die SPD überlegte sich, ddie Regierungsverantwortung mit den Grünen zu teilen. (nach MM, teilnehmen 717 15.4.88, S. 11) (9) [Jetzt] muss er ssein RReich mit einem Baron, dem belgischen Industriellen Edouard-Jean Empain teilen. (Spiegel, Jg. 25, Nr. 32, S. 57) (10) Das Redakteurgehalt der Tazler liegt etwa bei 2.600 DM. Tazler müssen sich [also] [tatsächlich] mit ihren Partnerinnen GGeldverdienen und Kinderbetreuung teilen. (nach taz, 7.3.2001, S. 3) (11) Die Heidelberger Forschungsgruppe muss (sich) ddie rund 500.000 Mark mit der Forschungsgruppe Freiburg teilen. (12) Langer teilte sich PPlatz drei mit Carl Paulson, Scott Verplank und Vijay Singh. (nach MM, 17.4.2001) (PräpE): mit +D: dasjenige, mit dem gemeinsam über etwas verfügt wird: Person/ Institution/ Tier (13) Sie erwartet ihren Sohn, mmit dem sie die enge Wohnung teilt. (nach Zeit, 3.5.85, S. 50) (14) Der Münchener Elektrokonzern teilt sich [denn auch] mmit SEL [im Wesentlichen] das Geschäft mit der Bundespost. (Zeit, 15.8.86, S. 17) (15) [Hier] müssen (sich) die Menschen eine Hütte mit den wenigen Haustieren teilen. PASSK Werden-Passiv werden: (16) Die Wohnungen mussten mit anderen Flüchtlingen geteilt werden. ANM - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen: s. (16). - Häufig wird mit (sich) teilen auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (17) W Wir teilten (uns) [mehrere Jahre] ein Arbeitszimmer. (18) Zwischen drei und 17 Jahre sind die Kinder in den einzelnen Gemeinschaften alt, d die sich [in den Wohnungen] Esszimmer und Arbeitszimmer, Küche und Bad teilen. (MM, 13.4.88, S. 17) (19) Ich erlebte auch kein Ehepaar, d das ein Doppelbett mmiteinander teilte. (nach Grisebach, Frau) (20) [Im Wettkampf 1 (Geräte-Dreikampf)] teilten sich EEmma Smith und Lea Bühl den ersten Platz. (MM, 2.5.2001) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb teilen, sich. VERBF teilen; mitteilen; verteilen 'teilnehmen nimmt teil nahm teil hat teilgenommen teilnehmen 1 an/ bei sich an etwas beteiligen teilnehmen 2 an mitfühlen teilnehmen 3 an bei etwas aktiv mitwirken teilnehmen 4 an an etwas teilhaben SBP teilnehmen 1 an/ bei NomE PräpE BED gemeinsam mit anderen bei etwas anwesend sein und sich daran beteiligen oder eingesetzt sein; mitmachen bei . (1) [Leider] konnte ich an der Sitzung [nicht] teilnehmen. BELR NomE: derjenige, der sich an etwas beteiligt: Person/ Institution/ selten Tier/ [indirekt konkr. Objekt] (2) IIrene nahm [verstört] an dem Begräbnis teil. (Zeit, 25.7.86, S. 36) (3) Bei genaueren Untersuchungen, an denen auch ein Gerichtsmediziner teilnahm, stellten Ärzte mehrere Knochenbrüche fest. (nach MM, 8.9.87, S. 13) (4) W Wie viele Länder nehmen an der Olympiade in Atlanta teil? (5) Der Hengst nimmt [zum ersten Mal] an einem internationalen Rennen teil. (6) An den großen Herbstmanövern werden nnahezu 50.000 Fahrzeuge der Bundeswehr und ausländischer Streitkräfte teilnehmen. (MM, 30.8.85, S. 11) (7) A Alle eingesandten Fotos nehmen an der Verlosung teil. PräpE: an +D/ selten bei +D: dasjenige, an dem sich jemand beteiligt: Ereignis [häufig Veranstaltung]/ Handlung/ [indirekt Gremium/ abstr. Objekt] (8) Auch Nichtmitglieder des Vereins sollen eingeladen werden und aam Fest teilnehmen können. (nach MM, 9.3.85, S. 48) (9) Der Autor des Romans hat [als junger Offizier] am zweiten Weltkrieg teilgenommen. (10) Ich nahm [wieder] aan den Mahlzeiten teil. (Zeit, 12.4.85, S. 76) (11) Mit gelangweiltem Gesichtsausdruck sitzt der Mann den beiden Mädchen im Abteil gegenüber, nimmt aan ihrem munteren Geplauder über Kinofilme, Freund und Freundinnen [nicht] teil. (nach Zeit, 8.2.85, S. 62) (12) Seit 1981 gab es bei Kindern, die [regelmäßig] aan der Kariesprophylaxe teilnahmen, einen 50-prozentigen Kariesrückgang. (MM, 27.9.85, S. 17) (13) Die Bundesrepublik, bislang an 20 Projekten beteiligt, nimmt [künftig] aan 53 Vorhaben teil. (MM, 18.12.86, S. 4) (14) [Nach Abschluss der Sonderschule] nahm Claudia aan einer berufsvorbereitenden Maßnahme an einer beruflichen Schule teil. (MM, 10.4.85, S. 18) (15) Elly war vom „Evangelischen Presseverband“ gebeten worden, [als dessen Vertreterin] aam Rundfunkrat teilzunehmen. (nach Heuss, S. 357) (16) Der Euro-Rat ist für Länder bestimmt, die aam Euro teilnehmen. (BerlZ, 18.11.97, S. 6) (17) Die vier möchten [gern] b bei den deutschen Tischfußballmeisterschaften teilnehmen. (Bild, 3.2.67, S. 2) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (18) An den Arzneimitteltests wird [grundsätzlich] [auf freiwilliger Basis] teilgenommen. WORTB der Teilnehmer/ die Teilnehmerin, die Teilnahme ANM - Wenn mit der NomE auf ein Tier Bezug genommen wird, handelt es sich um ein Tier, das bei einem Wettbewerb o.Ä. eingesetzt wird: s. (5). - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, auf welche Veranstaltung o.Ä. Bezug genommen wird: (19) Die Jahrestagung des Instituts findet wie immer im März statt. Wer teilnehmen möchte, trage sich in die beiliegende Liste ein. - Mit einer als-Gruppe mit NG im N kann die Funktion charakterisiert werden, in der jemand an einer Veranstaltung o.Ä. teilnimmt: s. (9) und (15). - Mit einer AdvG oder PräpG [mit +D/ ...] kann die über eine bloße Anwesenheit hinausgehende Aktivität charakterisiert werden: (20) Thomas ist ein lebhafter Schüler, der [r rege] am Unterricht teilnimmt. (21) Sie hat [wie immer] [ssachkundig und mit großem Engagement] an der Debatte teilgenommen. - Mit einer PräpG [über +A/ ...] kann auf die Medien Bezug genommen werden, die eine indirekte Teilnahme ermöglichen: (22) Die Medizinstudenten können [im telefonieren 718 Hörsaal] [üüber Video] an den im Universitätsklinikum durchgeführten Operationen teilnehmen. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf dasjenige Bezug genommen werden, womit jemand sich an etwas beteiligt: (23) Sie wollten [mmit eigenen Transparenten] an der Demonstration teilnehmen. (24) Ich nehme [mmit fünf Photos] am Wettbewerb teil. W.BED teilnehmen 2 an NomE PräpE; PräpE: an +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran jemand interessiert sich für etwas [Sachverhalt], das eine Person oder einen Personenkreis betrifft, und nimmt Anteil daran; mitfühlen (25) Sie war eine enge Freundin und Vertraute, die [stets] an Freude und Kummer der Familie teilnahm. (26) Die ganze Welt nimmt an dem tragischen Unglück teil, das die Familie Kennedy getroffen hat. (27) Der alte Mann verfolgt mit großem Interesse die Nachrichtensendungen und nimmt [aufmerksam] am Weltgeschehen teil. (28) Er inszeniert den charmanten Liebesfilm in einem Hinterhof, lässt Nachbarn, Kinder und Kollegen am Gefühlswirrwarr teilnehmen. (nach BerlZ, 29.1.98, S. VII) w-Frag: (29) Ich möchte teilnehmen daran, wie ihr denkt und empfindet, was euch ängstigt und erfreut. teilnehmen 3 an NomE PräpE; PräpE: an +D jemand [häufig als soziale Gruppe, Organisation o.Ä.] wirkt bei etwas [Vorgang: meist gesellschaftlicher Prozess o.Ä.] aktiv mit (30) Vor allem viel mehr Geschäftsleute sollten mit ihren Mitteln die neue Kunst fördern und teilnehmen am spannenden aktuellen Kunstgeschehen. (Zeit, 12.12.86, S. 66) (31) Das Recht des Bürgers, [durch Ausübung der Versammlungsfreiheit] [aktiv] am politischen Willensbildungsprozess teilzunehmen, gehört zu den unentbehrlichen Funktionselementen eines demokratischen Gemeinwesens. (nach Zeit, 2.8.85, S. 3) (32) Das Bewusstsein, an dem Geschehen im eigenen Land [mitverantwortlich] teilnehmen zu können, motiviert die Bürger. (Zeit, 19.7.85, S. 5) (33) Privatisierung ist ja gerade dafür da, dass die Einzelnen am Wirtschaftsprozess [auch] teilnehmen. (taz, 13.3.90, S. 13) (34) Im kapitalistischen System hätten bestimmte gesellschaftliche Gruppen, Organisationen und Interessen (z.B. die Arbeitgeber, Unternehmer) weit mehr Macht und mehr Chancen, an der staatlichen Herrschaft teilzunehmen, als andere (z.B. die Arbeitnehmer). (Brisante Wörter, S. 289) teilnehmen 4 an NomE PräpE; PräpE: an +D jemand [Person/ Institution] ist von den Auswirkungen von etwas [Sachverhalt] betroffen und profitiert davon; teilhaben an (35) Am hervorragenden Ergebnis 1984 - der Gewinn der Gruppe ist um nicht weniger als 72 v. H. auf 138 Mill. DM gestiegen - nehmen die Aktionäre [in einer von 10,50 auf 12 DM erhöhten Dividende] teil. (MM, 5.6.85, S. 8) (36) Der Markt hat [in voller Breite] am Kursaufschwung teilgenommen. (Zeit, 3.1.86, S. 17) (37) Wirtschaftsexperten bezweifeln, dass der Arbeitsmarkt [jemals wieder] [mit einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit] an der Wiederbelebung der Konjunktur teilnehmen wird. VERBF abnehmen; annehmen; nehmen; nehmen, (sich); übernehmen; zunehmen telefo'nieren telefoniert telefonierte hat telefoniert telefonieren 1 mit jemandem per Telefon ein Gespräch führen telefonieren 2 etwas per Telefon schicken telefonieren 3 nach/ um per Telefon eine Nachricht schicken, um etwas zu bekommen telefonieren 4 eine Telefonverbindung irgendwohin herstellen SBP telefonieren 1 NomE (PräpE) (AdvE) BED mit jemandem von irgendwoher per Telefon ein Gespräch führen. (1) Kann ich [bei Ihnen] [mal] telefonieren? BELR NomE: derjenige, der ein Gespräch führt: Person/ Institution (2) E Er telefoniert [jeden Tag] [stundenlang] mit seiner Mutter. (3) Wer als LKW-Fahrer während seiner Arbeitszeit einen Verkehrsunfall verursacht, weil eer [während der Fahrt] [mit dem Handy] telefoniert, muss für den Schaden haften. (BerlZ, 25.11.2000, S. 1) (4) [1990] hat ddas Institut [sehr viel] mit der Akademie der Wissenschaften in Ostberlin telefoniert. (PräpE): mit +D: derjenige, mit dem ein Gespräch geführt wird: Person/ Institution/ [indirekt geografischer Ort] (5) Ich telefoniere [jede Woche einmal] m mit meinem Sohn in Boston. (BerlZ, 2.11.2000, S. 5) (6) Der Sozialarbeiter telefoniert [auch mal] mmit dem Arbeitsamt oder dem Sozialamt und versucht so, den jungen Leuten zu helfen. (7) Dann haben Sie also nichts Neues erfahren, als Sie mmit Berlin telefoniert haben? (Pinkwart, S. 133) (AdvE): Ort (von +D) aus: Ausgangsort (8) Die Entführer haben nnicht von ihrer Wohnung aus, sondern aus einer Telefonzelle mit den Eltern des Kindes telefoniert. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (9) „[Heute] wird [nicht mehr] telefoniert! “, brüllt der entnervte Vater. WORTB der Telefonist/ die Telefonistin, das Telefon, das Telefonat ANM - Mit einer modalen AdvG [bargeldlos, mobil o.Ä.] oder einer PräpG [mit +D] kann auf die technische Durchführung des Telefonierens Bezug genommen werden: (10) Viele junge Leute telefonieren [jetzt] [b bargeldlos]. (11) Jeder fünfte Junge zwischen 14 und 17 Jahren telefoniert [m mobil]. (BerlZ, 5.7.2000, S. 20) (12) [In dieser Telefonzelle] können Sie [nnur mit Telefonkarte] telefonieren, [in der nächsten Zelle] [aauch mit Münzen]. - Häufig wird mit telefonieren 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realitöten 719 siert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (13) Es tut mir Leid, jetzt habe ich keine Zeit, aber wwir telefonieren [noch]. (14) D Die Geschwister telefonieren [beinahe jeden Tag]. (nach taz, 18.2.2000, S. 15) (15) [Oft] telefonieren ddie beiden miteinander. (16) [Am vergangenen Dienstag] haben Merkel und Merz miteinander telefoniert. Es ging um die Frage nach dem Wahlkampfthema. (nach BerlZ, 23.10.2000, S. 3) - Gelegentlich wird mit einer direkten Rede oder einem Nebensatz auf dasjenige, worüber in einem Telefonat gesprochen wird, Bezug genommen : (17) Die Literaturredaktorin telefoniert gerade mit einer Londoner Autorin: „Du schickst mir einen Artikel über Südafrika und Fotos aus Indien. Da kann doch etwas nicht stimmen! “. (18) Nach jedem Angriff der NATO telefoniere ich mit meiner Tochter, ob ihr oder den Kindern etwas passiert ist. (FR, 4.5.99, S. 31) W.BED telefonieren 2 NomE AkkE AdvE; AkkSE ohne Korrelat; AdvE: nach +D/ ... jemand schickt etwas [abstr. Objekt: meist Nachricht] per Telefon irgendwohin (19) In der Gebirgsstation gab es ein Telefon, [durch das] er seine Wettermeldungen nach München telefonierte und Kontakt zur Welt hielt. (BerlZ, 10.7.2000, S. 2) (20) Er hält die Hand vor dem Mund, damit die lauernden Journalisten nicht an den Lippen ablesen können, welche Gefühle er nach Hause telefoniert. (nach BerlZ, 23.6.2000, S. 2) dass-S : (21) [Dann] telefonierte ich nach Hause, dass ich gut angekommen bin. HptS : (22) Sie telefonierte ins Büro, sie sei krank. telefonieren 3 nach/ um NomE PräpE (AdvE); PräpE: nach +D/ um +A; (AdvE): in +A/ nach +D/ ... jemand schickt per Telefon eine Nachricht irgendwohin, um jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] zu bekommen (23) Sie telefonierten [sogar] ins Ausland nach einer geeigneten Krankenschwester für den schwer kranken Mann. (24) Die Wunde wurde gleich aufgeschnitten und ausgesaugt, der Direktor telefonierte um Rat nach New York. (Grzimek, S. 144) (25) Der Unfallzeuge telefonierte [gleich] nach einem Arzt und einem Krankenwagen. (26) Nachts hatte sie Geräusche gehört und [sofort] um Hilfe telefoniert. (27) Der Kommissar telefonierte nach einer Stenotypistin, diktierte ihr Bernies Aussage und ließ ihn unterschreiben. (Pinkwart, S. 41) telefonieren 4 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ von +D/ ... jemand stellt per Telefon eine Verbindung irgendwohin her (28) Wer öfter in Mobilfunknetze telefoniert, kann Geld sparen, wenn er sein Gerät im gleichen Netz betreibt. (MM, 2.9.2000) (29) Er telefoniert von Kalifornien nach Berlin. (30) Die Verbindung ist wieder hergestellt: [nach 19 Jahren] darf zwischen West-Berlin und Ost-Berlin [wieder] [direkt] telefoniert werden. (Stern, 4.10.90, S. 22) (31) Es ist so schön, [ungehindert] ins Ausland telefonieren zu dürfen. 'töten tötet tötete hat getötet töten 1 den Tod von etwas herbeiführen töten 2 die Ursache dafür sein, dass etwas stirbt töten 3 etwas unwirksam machen SBP töten 1 NomE AkkE (AdvE) BED mittels irgendetwas den Tod von jemandem/ etwas herbeiführen; umbringen. (1) Hilfe, er will mich töten! BELR NomE: dasjenige, das den Tod herbeiführt: Lebewesen/ [auch Mittel] (2) I Ich werde dich mit eigener Hand töten. (Garner, S. 51) (3) Eine KKuh tötete einen 3-jährigen Jungen. (nach Bild, 22.4.67, S. 3) (4) Vermutlich war es ein Schlag mit einem schweren Gegenstand, d der den Unbekannten getötet hat. (5) D Die Bombe der Terroristen hat drei Menschen getötet und mehrere andere schwer verletzt. AkkE: dasjenige, dessen Tod herbeigeführt wird: Lebewesen/ konkr. Objekt [Organ, Nerv]/ [indirekt Leben] (6) [Im Blutrausch] tötete der Amokläufer sseine Frau, einen Nachbarn und [schließlich] s sich selbst. (NR, Nr. 20, S. 15) (7) Wir Menschen haben [immerhin] [im letzten Weltkrieg] [in Europa] f fünfzehn Millionen Mitmenschen getötet. (Grzimek, S. 85) (8) Pasteur: „Ich würde [nie] eein Tier [auf der Jagd] töten.“ (nach MM, 4.7.85, S. 3) (9) „Nicht nur, dass die Katzen iihre Beutetiere töten und verletzen“, so Frau Hoffmann, „sie bedeuten auch einen erheblichen Stressfaktor für die brütenden Altvögel.“ (nach MM, 2.8.86, S. 19) (10) Der Zahnarzt musste dden Nerv töten. (11) Normale Desinfektions- und Reinigungsmittel töten ddas Virus [binnen kürzester Zeit]. (Zeit, 16.8.85, S. 9) (12) „Wasservergiftung tötet jjedes Leben“, war auf dem Transparent der Umweltschützer zu lesen. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz durch +A/ mit +D: Handlung (13) Der Polizei-Oberwachtmeister Herbert S. hatte seine gleichaltrige Ehefrau Waltraud mmit seiner Dienstpistole getötet. (nach Bild, 23.3.67, S. 9) (14) Er hat sich und seinen Hund m mit Gift getötet. (15) Drei Männer töteten den Mann mit Pistolenschüssen. (MM, 23.7.87, S. 10) (16) Der Tiger tötete seine Beute d durch einen einzigen Prankenhieb. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (17) Mindestens 29 Weihnachtsurlauber wurden [in der Nacht zum Heiligen Abend] [bei einer Bombenexplosion] [im Expresszug Neapel-Mailand] getötet. (Zeit, 28.12.84, S. 6) sein : (18) Sobald die erkrankten Versuchstiere getötet sind, werden sie histologisch untersucht. WORTB der/ die Tote, der Tod; tödlich ANM - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden: (19) Du sollst [nicht] töten. - Mit einer PräpG [bei +D/ in +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (20) Er tötet [i im Streit um eine Frau] seinen eigenen Bruder. (nach Zeit, 16.1.87, S. 48) ; s. auch (7), (8) und (17). - Mit einer AdvG oder PräpG [aus +D/ in +D/ ...] kann auf die psychische Verfassung o.Ä. der Person, die tötet, Bezug genommen werden: (21) Der Draufgänger tötet tragen 720 [aaus primitiver Macho-Eitelkeit] den Liebhaber seiner Frau. (nach MM, 6.5.88, S. 56) (22) Die entscheidende Frage ist, ob der Angeklagte die Frau [vvorsätzlich oder im Affekt] getötet hat. ; s. auch (6). W.BED töten 2 NomE AkkE etwas [Sachverhalt/ [indirekt konkr. Objekt/ Substanz]] ist die Ursache dafür, dass jemand/ etwas [Tier] stirbt (23) Plötzlicher Lärm kann bestimmte Mäuse [zu bestimmten Tagesstunden] töten. (MM, 13.3.87, S. 3) (24) [In Bangladesch] tötete [Pfingsten 1985] eine fast sieben Meter hohe Flutwelle 25.000 Menschen. (nach MM, 7.5.86, S. 3) (25) Der Schreck hat die alte Frau getötet. (26) Die Besatzung der Raumfähre ist entweder von der Druckwelle der Explosion oder [dann] getötet worden, als die Challenger unter dem Einfluss der auf das taumelnde Raumschiff einwirkenden Kräfte zerbarst. (nach MM, 11.4.86, S. 20) (27) Tiefe Hoffnungslosigkeit kann einen Menschen krank machen und [schließlich] [sogar] töten. (28) [Am Dienstag um 17.05 Uhr] fiel ein Felsbrocken auf einen Audi 80 und tötet den Fahrer. (29) Das Giftgas, das in Bhopal bei dem Unfall in einem Werk ausgetreten war, hat mindestens 17.000 Menschen getötet. töten 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D jemand/ etwas [Abstraktum] macht etwas [Abstraktum] mittels irgendetwas unwirksam (30) Nur ich hielt mich ernst und versuchte mit starrer Miene Pointen zu töten. (Grass, S. 90) (31) Sprache kann man durch monotone Genauigkeit töten. (32) Wenn Politik nur gut ist im Dienste des Überpolitischen, so tötet sie das Überpolitische durch Politisierung. (Jaspers, S. 51) (33) „Es ist unmöglich, das Glücksverlangen der Menschen [ganz] zu töten“, hat der Augsburger Bertolt Brecht einmal geschrieben. (nach Zeit, 2.1.87, S. 36) (34) Der Aufstieg in sengender Sonne tötet die Lebensgeister. (MM, 6.5.86, S. 3) (35) Durch Hunger und Krieg wird häufig die Menschenwürde getötet. PHRAS Idiom: [ugs-salopp] jemandem den Nerv töten: jemanden immer wieder belästigen und ihn dadurch nervös machen - [ugs] Wenn Blicke töten könnten! : [als Ausruf bei der Wahrnehmung eines feindseligen, wütenden Blickes] 'tragen trägt trug hat getragen tragen 1 etwas auf sich nehmen tragen 2 etwas transportieren tragen 3 etwas am Körper haben tragen 4 die wichtigste Stütze von etwas sein tragen 5 mit etwas versehen sein tragen 6 etwas von unten stützen tragen 7 etwas hervorbringen tragen 8 trächtig sein tragen 9 bewirken, dass der Bekanntheitsgrad von etwas sich ausdehnt tragen 10 etwas ertragen tragen 11 etwas bei sich haben tragen 12 etwas so/ als ein solches haben tragen 13 ein Gewicht von irgendwieviel aushalten SBP tragen 1 NomE AkkE BED etwas auf sich nehmen . (1) Die Krankenkasse trägt die Kosten. BELR NomE: derjenige, der etwas auf sich nimmt: Person/ Institution (2) [Bei Schadenersatzansprüchen an einen Arzt oder an ein Krankenhaus] trägt [grundsätzlich] dder Patient die Beweislast. (Zeit, 20.12.85, S. 34) (3) Der Minister bedauert, dass die arbeitslosen Lehrer(Innen) Umschulungsangebote nur zögernd annehmen, obwohl ddas Arbeitsamt fast alle Kosten trägt. (nach MM, 7.8.86, S. 19) AkkE: dasjenige, das jemand auf sich nimmt: abstr. Objekt [häufig Zahlungsverpflichtung] (4) E Einige der Mieten trägt das Sozialamt und [letztlich wieder] die Stadt. (MM, 17.1.85, S. 5) (5) BBestimmte soziale Hilfen trägt der Bund. (6) Wer sich nicht an die strengen Verhaltensregeln hält, muss [nach Ansicht des Richters] d die Konsequenzen, nämlich die totale Lohnsperre, [selbst] tragen. (nach MM, 20.6.86, S. 12) (7) Wer nicht bereit ist, ein Restrisiko zu tragen, muss auf das Handeln verzichten. (Brisante Wörter, S. 516) PASSK Werden-Passiv werden : (8) Die Baukosten von 23 Millionen Mark für den Wiederaufbau und den Umbau des Theaters werden [zum größten Teil] von der EU getragen. (nach BerlZ, 17.6.99, S. 28) WORTB der Träger/ die Trägerin; tragbar SBP tragen 2 NomE AkkE (AdvE) BED jemand/ etwas transportiert mit eigener Kraft etwas ohne Bodenberührung irgendwohin. (9) Ich trage [dir] den Koffer zum Bahnhof. BELR NomE: dasjenige, das etwas transportiert: Person/ Tier/ konkr. Objekt [Fahrzeug]/ Naturkraft [Wasser, Luft o.Ä.] (10) [Auf den Wanderungen] trägt ddie Frau das Gepäck; lange vor dem Gebrauch des Hausesels ist sie das einzige „Transportmittel“. (nach Zeit, 17.10.86, S. 78) (11) DDie Katze trägt ihre Jungen [im Maul]. (12) DDer sowjetische Gleiter soll über 30 Tonnen in eine Erdumlaufbahn tragen können. (nach MM, 12.3.87, S. 3) (13) D Die Luft trug den Duft des Flieders durch das offene Fenster. AkkE: dasjenige, das transportiert wird: Konkretum (14) Ich musste d den alten Mann tragen, vom Sofa zum Bett und umgekehrt. (nach Stern, 24.9.87, S. 31) (15) [In der linken Hand] trägt Zimmermann e einen kleinen Aktenkoffer aus Pappe. (Zeit, 13.3.87, S. 84) (16) [Früher] trugen Esel d das Mehl von der Mühle in die Stadt. (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ ...bis-Gruppe: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person] aus +D/ von +D/ ...: Ausgangsort NG im A: Strecke (17R) [Dann] trug man ihn [zwei Tage] [auf einer Bahre] bis zur nächsten Eisenbahnstation, und er fuhr im Wagon noch einen weiteren Tag, bis er endlich in die Pflege eines Arztes kam. (nach Grzimek, S. 144) (18) Ich trage die Tasche v vom Geschäft bis zur Kreuzung, und du trägst sie [dann] n nach Hause. (19) Das Kind musste zzum Arzt getratragen 721 gen werden. (20) Deutsche Polizisten trugen die Raketengegner vvon der Fahrbahn. (nach Zeit, 25.1.85, S. 6) (21) [Wieso] muss ich das schwere Paket [allein] dden ganzen Weg tragen? PASSK Werden-Passiv werden : (22) Es gibt viele Lebensmittel, die [ohne Verpackung] [in der Einkaufstasche] nach Hause getragen werden können, wie z.B. Äpfel, Kohl, Gurken. WORTB der Träger/ die Trägerin; tragbar ANM - Häufig wird mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D/ ...] auf den Körperteil oder den Gegenstand [Trage, Tasche o.Ä.], an, auf oder in dem sich das Getragene befindet, Bezug genommen: (23) [In Afrika] werden Lasten [aauf dem Kopf] und [nicht] [a auf dem Rücken] getragen. ; s. auch (11), (15), (17) und (22). - Häufig wird mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] auf die Person, zu deren Gunsten etwas getragen wird, Bezug genommen: (24) Junge Leute von der Bahnhofsmission tragen [BBehinderten] das Gepäck vom Bahnhof bis zur Bushaltestelle. (25) Lass mich das [ffür dich] tragen! ; s. auch (9). - Häufig wird tragen 2 in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet. In diesem Fall wird eine modale AdvG hinzugefügt: (26) Der Schreibtisch t trägt sich [lleichter zu zweit]. SBP tragen 3 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwo am Körper haben. (27) Unsere Tochter muss eine Brille tragen. BELR NomE: derjenige, der etwas am Körper hat: Person/ selten Tier (28) ZZhao trägt [gerne] westliche Kleidung, elegant geschnittene Anzüge, weiße Hemden, modische Krawatten. (Zeit, 7.6.85, S. 2) (29) DDie Brieftaube trägt einen Ring. AkkE: dasjenige, das jemand am Körper hat: konkr. Objekt [Kleidung, Schmuck, Haar o.Ä.]/ Substanz [Parfüm]/ [indirekt abstr. Objekt [als Eigenschaft]] (30) Irmchen kommt aus der Garderobe und trägt [noch] eines ihrer glitzernden Kostüme. (Zeit, 5.6.87, S. 74) (31) [Auf der Baustelle] muss man eeinen Schutzhelm tragen. (32) [In dem Stück „Kreuzigung“] trug ein Soldat eeinen Hitler-Schnurrbart. (nach Zeit, 23.1.87, S. 54) (33) Sie ist 1,60 Meter groß, schlank und trägt kkurze, hellblond gefärbte Haare. (BerlZ, 23.10.97, S. 33) (34) Tragen Sie k kein Parfüm [in Gegenden, in denen Malaria verbreitet ist]. Die Moskitos werden nämlich von den Parfümdüften angelockt. (Zeit, 2.8.85, S. 85) (35) Anoraks sind in: Der Herr trägt Blau, die Dame trägt RRot. (nach taz, 5.4.94, S. 11) (AdvE): Ort an +D/ auf +D/ ...: Ortspunkt [Körperteil] (36) Sie trug a an jedem Finger einen Ring und aauf dem Kopf einen frechen Hut. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (37) Der Gehörschutz muss [während der Arbeit] getragen werden. (nach Unfallverhütung, 1/ 73, S. 4) sein : (38) Die Schuhe sind [kaum] getragen und schon zu klein. WORTB der Träger/ die Trägerin; tragbar ANM - Die AdvE wird selten realisiert. - Häufig wird tragen 3 in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG hinzugefügt: (39) Baumwollkleider ttragen sich [im Sommer] [g gut]. W.BED tragen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] ist die wichtigste Stütze von etwas [Institution/ Vorgang/ Veranstaltung] (40) Die junge Schauspielerin trägt das Stück, sie fesselt durch die reiche Nuancierung ihrer Darstellung. (nach MM, 14.3.88, S. 32) (41) Wie war es möglich, dass Millionen von Menschen in Deutschland das nationalsozialistische Regime trugen oder wenigstens nicht dagegen rebellierten? (nach Zeit, 10.5.85, S. 54) (42) [Immer wieder] trägt die Musik diesen gelungenen Abend. (BerlZ, 1.10.97) (43) Der Dollar trägt den Aufschwung, der Aufschwung trägt die Industrie. (BerlZ, 14.10.97, S. 4) tragen 5 NomE AkkE jemand/ etwas [konkr. Objekt/ geistiges Produkt/ Veranstaltung] ist mit etwas [abstr. Objekt: Zeichen, Namen o.Ä.] versehen; haben (44) Sie tragen einen berühmten Namen. (45) Der Ordner mit den Unterlagen trägt die Aufschrift „Südtangente“. (nach MM, 10.4.86, S. 24) (46) Das Bild aus dem Jahre 1985 trägt den Titel „Marbelface“. (nach Zeit, 5.12.86, S. 51) (47) Der Brief trägt das Datum von gestern. (48) Die Lesung trägt den Titel „Heute ist immer noch“. (BerlZ, 1.10.97, S. 36) tragen 6 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt] stützt etwas [Konkretum] von unten (49) Es ist eine ansehnliche Gebäudegruppe aus dem 18. Jahrhundert, die ein einzelner Glockenturm überragt: derbes Mauerwerk, das eine schöne geschwungene Kuppel trägt. (Pörtner, S. 314) (50) Unregelmäßige hohe Säulen tragen ein Dach aus kubanischen Edelhölzern, teilen den Raum und erzeugen den Eindruck, eine Grotte zu betreten. (BerlZ, 14.10.97, S. 3) (51) Wenn die Ostsee eine dicke Eis- und Schneedecke trägt, gehören Schlittenpartien zu den Vergnügungen in Binz. (BerlZ, 8.11.97, S. 95) tragen 7 NomE (AkkE) etwas [Pflanze/ Boden] bringt etwas [Pflanze: Früchte o.Ä.] hervor (52) Die Felder tragen Weizen. (53) Unser Kirschbaum ist zu alt und trägt [nicht mehr]. tragen 8 NomE (AkkE) etwas [weibliches Tier] ist mit etwas [Tier: Junges] trächtig (54) Der Tierarzt hat festgestellt, dass die Stute zwei Fohlen trägt. (55) Unsere Katze trägt [zum ersten Mal], die Kinder freuen sich schon auf die kleinen Kätzchen. tragen 9 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ ... jemand/ etwas [abstr. Objekt] bewirkt, dass der Bekanntheitsgrad, der Einfluss o.Ä. von etwas [Abstraktum] sich irgendwohin ausdehnt trainieren 722 (56) Sie versuchte die Demokratisierung in das ehemalige Staatsfernsehen zu tragen. (nach FR, 11.4.90, S. 18) (57) Rückblickend darf gesagt werden, dass sich das Sonderoder Förderschulsystem unserer Heimatstadt vor 75 Jahren auf einem internationalen Höhepunkt befand und den Namen Mannheim in alle Welt trug. (MM, 29.4.86, S. 16) (58) Dürer hatte die Ideen der italienischen Renaissance nach Norden getragen. (nach BerlZ, 6.6.98, S. 16) (59) Der Vietnam-Krieg, der auch nach Kambodscha getragen wurde, begünstigte das Klima für die Revolutionäre.(nach MM, 17.4.98) tragen 10 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ mit +D jemand erträgt etwas [Vorgang/ Zustand] irgendwie (60) Mutter hat ihre schwere Krankheit mit viel Geduld getragen. (61) Der junge Mann trug seine Niederlage mit Fassung. (62) Er trägt sein Alter mit Gelassenheit. (63) Es ist bewundernswert, wie geduldig die kleine Ines ihr Schicksal trägt. tragen 11 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ bei +D/ ... jemand hat etwas [konkr. Objekt] irgendwo bei sich (64) Wenn sie nicht bestohlen werden wollen, tragen Sie [bitte] Ihr Geld am Körper, z.B. in einem Brustbeutel. (65) Sie müssen [immer] Ihren Pass oder Ihren Personalausweis bei sich tragen. (66) Als er verhaftet wurde, trug der Mann einen Revolver in der Tasche und ein Messer im Stiefel. tragen 12 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ als- Gruppe mit NG im A jemand/ etwas [Tier] hat etwas [konkr. Objekt] so/ als ein solches (67) [Abends] trägt sie das Haar offen, aber [bei der Arbeit] zu einem Pferdeschwanz gebunden. (68) Sie trägt ihre Röcke kurz. (69) Der reinrassige Schäferhund trägt den Schwanz gesenkt. (MM, 5.7.89, S. 7) (70) [Heutzutage] trägt Lehnhoff das makellos gepflegte Haar als Mähne. (nach BerlZ, 12.8.98, S. IV) tragen 13 NomE (AdvE); (AdvE): NG im A etwas [konkr. Objekt] hält ein Gewicht von irgendwieviel aus (71) Die Brücke trägt mehrere Tonnen. (72) Du musst aufpassen, wenn du Schlittschuh laufen gehst. Ich weiß nicht, ob das Eis [schon] trägt. PHRAS FVG : etwas Rechnung tragen: etwas berücksichtigen; (die) Schuld (an etwas) tragen: an etwas schuldig sein; Sorge tragen, dass ...: dafür sorgen, dass ...; Verantwortung tragen: verantwortlich sein Idiom: Geld auf die Bank/ Sparkasse tragen: Geld sparen; etwas trägt Früchte: etwas hat Erfolg; jemanden auf Händen tragen: jemanden [meist weibliche Person] sehr verwöhnen; etwas trägt jemandes Handschrift: etwas stammt erkennbar von jemandem; sein Herz auf der Zunge tragen: alles sagen, was man denkt oder fühlt; [geh] ein Kind unter dem Herzen tragen: schwanger sein; etwas zur Schau tragen: etwas zu deutlich zeigen; schwer an etwas tragen: an etwas sehr leiden; etwas trägt nicht weit: etwas hat keine große Gültigkeit G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb tragen, sich. VERBF beantragen; betragen trai'nieren trainiert trainierte hat trainiert trainieren 1 wiederholt üben trainieren 2 etwas wiederholt üben trainieren 3 auf jemanden wiederholt üben lassen, damit er etwas kann trainieren 4 jemanden wiederholt üben lassen, um seine Leistung in etwas zu verbessern trainieren 5 bewirken, dass die Leistung von etwas besser wird trainieren 6 wiederholt üben, um die Leistung von etwas zu verbessern SBP trainieren 1 NomE (PräpE) BED wiederholt üben, um für etwas bessere Leistungen zu erzielen . (1) Wir trainieren [täglich]. BELR NNomE: derjenige, der übt: Person/ Kollektiv von Personen (2) W Wer Tänzerin werden will, muss [spätestens vom 16. Lebensjahr an] [täglich] [sechs Stunden] trainieren. (Stern, 10.12.87, S. 66) (3) DDie Amateurmannschaft trainiert [nach Feierabend]. (PräpE): auf +A [geh]/ für +A: dasjenige, für das geübt wird: Ereignis (4) In diesem Jahr gibt es kein größeres Turnfest, aauf das die Kinder trainieren konnten. (nach MM, 23.6.99) (5) [Während] der Sportler [im heißen Arizona] ffür sein nächstes Ziel, den sommerlichen Marathonlauf in Rom trainiert, denkt er sich zurück in seine Kindheit. (nach MM, 10.3.88, S. 34) (6) Es gibt einen Wettbewerb „Jugend trainiert ffür Olympia“. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (7) Ob du Lust hast oder nicht, es wird trainiert. WORTB das Training ANM - Häufig wird eine PräpG [bei +D] hinzugefügt, mit der auf die Person bzw. den Klub, die/ der das Training leitet, Bezug genommen wird: (8) Boldon kommt aus Trinidad und trainiert [b bei Sprinterguru John Smith in Los Angeles]. (nach taz, 3.9.98, S. 14) (9) Die beiden Leichtathletinnen trainieren [bbeim Hellersdorfer Athletik- Klub Berlin]. (BerlZ, 4.1.99, S. 23) W.BED trainieren 2 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand übt wiederholt etwas [Fertigkeit/ Disziplin] (10R) Neben dem vorgeschriebenen Tagespensum sollten Sie [noch] [täglich] [30 bis 45 Minuten] [bewusst] das Lesen trainieren. (Ott, S. 5) (11) [Unermüdlich] trainierte Steffi Graf ihren Aufschlag. (12) [Seit Wochen] trainiert die Klasse den Dreifachsprung. (13) Solche Einsätze, die [hier in der Wache-Süd] trainiert werden, müssen die Feuerwehrleute immer häufiger bewältigen. (MM, 8.10.87, S. 19) Inf+: (14) Ich trainiere [ständig], bei einem Vortrag ruhig zu bleiben und langsam zu sprechen. transportieren 723 trainieren 3 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] lässt jemanden/ etwas [Tier] wiederholt üben, damit er/ es etwas [Verhaltensweise/ Handlung] kann (15) Der Zoll hat Hunde auf das Aufspüren von Rauschgift trainiert. (16) Die Soldaten wurden auf das Überleben in der Wüste trainiert. dass-S : (17) Man kann manche Tiere darauf trainieren, dass sie nur auf Klingelzeichen fressen. Inf+ : (18) Sie hatte Ratten darauf trainiert, Futter mit der Pfote zu holen, die sie normalerweise nicht bevorzugen. (Zeit, 14.1.86, S. 66) trainieren 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): in +D; PräpSE mit obl. Korrelat darin jemand lässt jemanden/ etwas [Tier] wiederholt üben, um seine Leistung in etwas [Disziplin] zu verbessern (19) Wir bekommen zwei neue Trainer, der eine wird unsere Jugend in Leichtathletik trainieren, der andere in Handball und Basketball. (20) Er trainiert die Fußballjugend, ohne dafür Geld zu bekommen. (Zeit, 26.7.85, S. 42) (21) Wer [im Verein] Sportler trainieren will, braucht eine Lizenz. (22) Schockemöhle trainiert seine Pferde [selbst]. Inf+ : (23) Der Lehrer hatte seine Schüler darin trainiert, kleinste Tonunterschiede zu erkennen. trainieren 5 NomE AkkE (PräpE); NomSE ohne Korrelat; (PräpE): in +D; PräpSE mit obl. Korrelat darin etwas [Handlung/ Ereignis] bewirkt, dass die Leistung von etwas [Körperteil/ Fähigkeit] in etwas [Funktion] besser wird (24) So eine Malerei trainiert das Auge im Vergleich von Farben und Formen. (Zeit, 3.10.86, LB S. 33) (25) Denken wir daran: jede neue Frage, die an uns herangetragen wird, trainiert unsere Intelligenz. (Kirst/ Dickmeyer, S. 117) (26) Häufiges Spielen mit Steinchen (auch mit einer Art Rosenkranz) trainiert die Finger und verhindert deren Versteifung. Inf+ [NomSE] : (27) Das Gedächtnis trainiert, Gedichte zu lernen. Inf- [NomSE] : (28) Gedichte auswendig lernen, trainiert das Gedächtnis. Inf+ [PräpSE] : (29) Sein Gedächtnis wurde darin trainiert, die Namen seiner Mitarbeiter - es sind mittlerweile 200 - auswendig zu können. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (28). trainieren 6 NomE AkkE (PräpE) (AdvE); (PräpE): in +D; (PräpSE) mit obl. Korrelat darin; (AdvE): durch +A/ mit +D; (AdvSE) mit obl. Korrelat dadurch jemand übt wiederholt, um mittels irgendetwas die Leistung von etwas [Körperteil/ Fähigkeit/ innerer Vorgang] in etwas [Funktion] zu verbessern. (30) Durch dieses Verfahren trainieren sie Auge und Geist im Schnellwahrnehmen, das für das Schnell-Lesen unumgänglich ist. (nach Ott, S. 5) (31) Durch Seilspringen kann man das Herz [sehr gut] trainieren. (32) Mit dem Gymnastikband können Sie das Gesäß und die Oberschenkel trainieren. (33) Unser Sohn trainiert [regelmäßig] seine Armmuskulatur. dass-S [PräpSE] : (34) Er wollte Maler werden und trainierte seine Augen darin, die verschiedenen Grün- und Brauntöne zu unterscheiden. dass-S [AdvSE] : (35) Dadurch, dass Sie häufig Treppen steigen, trainieren Sie Ihre Knie und Ihren Kreislauf. 'transportieren transportiert transportierte hat transportiert transportieren 1 etwas irgendwohin befördern transportieren 2 etwas vermitteln transportieren 3 etwas irgendwohin mit sich bewegen SBP transportieren 1 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) BED etwas mittels irgendetwas irgendwohin befördern. (1) [Wie] willst du [denn] das transportieren? BELR NomE: derjenige, der etwas irgendwohin befördert: Person/ Institution/ [auch Transportmittel: meist Fahrzeug] (2) Der Fahrer erklärte, dass eer eine schwer kranke Frau ins US-Hospital in Stuttgart transportieren wollte. (Bild, 17.1.67, S. 2) (3) D Dutzende von Fluggesellschaften transportieren [täglich] die Bevölkerung einer Großstadt über den Atlantik, und diese Flüge sind tatsächlich sicherer als jede andere Form des Personentransports. (MM, 7.10.87, S.12) (4) D Der Güterzug transportiert [nach Angaben von Greenpeace] das hochgiftige Blei zu Raffinerien. (nach MM, 18.2.86, S. 10) AkkE: dasjenige, das irgendwohin befördert wird: Konkretum (5) Über die Autobahnen transportiert man aalles: Tiere, Nahrungsmittel, Textilien, Papier, Blumen und Bäume, Bier und Wein, gefährliche Chemikalien, Autos und sogar Lastwagen. (6) Militärhubschrauber könnten für zivile Rettungsdienste Noteinsätze fliegen oder TTouristen und Geschäftsleute transportieren. (FR, 26.9.90, S. 4) (AdvE1): Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Veranstaltung] aus +D: Ausgangsort von +D: Ausgangsort/ [indirekt Person/ Veranstaltung] über +A/ ...: Strecke (7) Es ist allerdings sehr teuer, Mist [in getrockneter Form etwa] i in afrikanische Länder zu transportieren. (MM, 25.4.85, S. 35) (8) Um Manipulationen auszuschließen, wird das Bio-Getreide [speziell in Säcken abgepackt und versiegelt] nnach Deutschland transportiert. (nach Stern, 6.8.87, S. 132) (9) Die Firma AK Chemie kann [wieder] [ungehindert] den Bleizusatz zum Benzin a aus ihrem Werk zu den Kunden transportieren. (nach MM, 22.2.86, S. 16) (10) Bienkopp wurde ausgebildet und [mit anderen Männern] in Viehwagen aan die Fronten transportiert. (Strittmatter, S. 40) (11) Die Bombe wurde von einigen Männern - vermutlich mit einem Schlauchboot - üüber die Aller transportiert und an der Gefängnismauer deponiert. (nach Zeit, 2.5.86, S. 7) (AdvE2): Mittel träumen 724 mit +D/ per +A: Transportmittel [meist Fahrzeug] (12) Güter können ssowohl mit der Bahn als m mit Lastwagen transportiert werden. (13) Die Betroffenen müssen pper Krankenwagen in die Strahlenklinik transportiert werden. (nach MM, 22.9.87, S. 12) PASSK Werden-Passiv werden : (14) Wenn eine Schule problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, so können die Eltern nicht verlangen, dass ihre Kinder [auf Staatskosten] [im Schulbus] transportiert werden. (Stern, 15.10.87, S. 142) WORTB der Transporteur, der Transport, die Transportierung; transportabel ANM - Häufig wird mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D] indirekt auf das Transportmittel Bezug genommen: (15) Die Schüler werden [i in Kleinbussen] zu den Veranstaltungen transportiert. (16) Ist es denn richtig, dass so viele gefährliche Stoffe [aauf Lastwagen] [statt] mit der Bahn transportiert werden? ; s. auch (14). - transportieren 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (17) Wer eine Auslandsschutzversicherung abgeschlossen hat, kann seinen schwer beschädigten Wagen in die Bundesrepublik t transportieren lassen. (nach MM, 3.5.85, S. 41) W.BED transportieren 2 NomE AkkE etwas [abstr. Objekt: meist geistiges Produkt] vermittelt etwas [abstr. Objekt] (18) Die moderne Herstellungstechnik und die einfache Bildsprache sollen den Inhalt transportieren. (MM, 11.10.86, S. 48) (19) Wörter transportieren Bedeutungen. (20) „Absolute Beginners“ ist ein Film der Achtzigerjahre und er transportiert [auch] die immergrünen Jugendideen unserer Zeit. (Zeit, 25.4.86, S. 52) transportieren 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): in +A/ zu +D/ ... etwas [konkr. Objekt/ Substanz] bewegt etwas [konkr. Objekt/ Substanz] mit sich oder an sich entlang irgendwohin (21) Aber auch die in die Erde verlegten Leitungen, die das warme Wasser in die Häuser transportieren, waren wohl nicht besonders gut isoliert. (nach Zeit, 28.12.84, S. 26) (22) Insgesamt transportieren Themse, Humber, Weser, Elbe, Rhein und die anderen Zuflüsse [jährlich] etwa 100.000 Tonnen Phosphor und 750.000 Tonnen Stickstoff ins Meer. (Stern, 19.11.87, S. 222) (23) Hämoglobin transportiert Sauerstoff [im Blutkreislauf]. (Zeit, 26.9.86, S. 77) (24) [Statt] zur Mundhöhle hin würden die Schmutzpartikel [dann] in die Lunge transportiert.(MM, 26.3.85, S. 10) 'träumen träumt träumte hat geträumt träumen 1 etwas im Traum erleben träumen 2 von sich vorstellen, etwas zu bekommen träumen 3 seine Gedanken schweifen lassen träumen 4 etwas in seinem Inneren hegen träumen 5 von einen Traum von etwas haben SBP träumen 1 NomE (AkkE) BED etwas im Traum erleben. (1) [Heute nacht] habe ich [schlecht] geträumt. NomE: derjenige, der etwas im Traum erlebt: Person/ selten Tier (2) I Ich habe herrlich geschlafen und [wunderbar] geträumt. (Weyden, S. 33) (3) KKatzen und Hunde können träumen. (AkkE): dasjenige, das jemand im Traum erlebt: Sachverhalt SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Als ich aufwachte, war ich froh, dass ich ddie schlimmen Geschichten [nur] geträumt habe. (5) Ich bin erwacht und erschrocken, vielleicht weil ich iirgendetwas geträumt habe. (nach Frisch, S. 192) (6) „WWas hast du [heute Nacht] geträumt? “ - „Ich habe [zuerst] e etwas Schönes geträumt, aber [dann] g ganz Schreckliches.“ dass-S : (7R) [Um Mitternacht] fällt er in tiefen Schlaf und träumt, d dass er nach Hause kommt. (Kotzenberg, S. 140) Inf+ : (8) Der kleine Johannes hat geträumt, iin den Bach gefallen zu sein. w-Frag: (9) Ich ging in meine Kabine, um ein wenig zu schlafen. Ich träumte, wwie ich in meinem kleinen Boot auf dem Ozean trieb. (nach Bild, 4.4.67, S. 4) Hpts: (10) [Manchmal] träumte sie, d der Schorsch irre ganz alleine in diesem großen, unheimlichen Land umher. (E. Jung, S. 27) PASSK Werden-Passiv werden : (11) Dement konnte nachweisen, dass [im REM- Schlaf] [tatsächlich] [lebhaft] geträumt wird. (MM, 17.9.86, S. 3) WORTB der Traum; traumhaft ANM - Die AkkE kann als inneres Objekt realisiert werden: (12) Ich habe [heute Nacht] eeinen schönen Traum geträumt. SBP träumen 2 von NomE PräpE BED sich vorstellen, etwas zu bekommen oder zu erreichen, oder dass etwas realisiert wird: (13) Er träumt von einer glücklichen Zukunft. BELR NomE: derjenige, der sich etwas vorstellt: Person (14) T Tita und Johnny träumen von einem Wochenendhaus in den nahen Hügeln Andalusiens. (Zeit, 15.2.85, S. 68) PräpE: von +D: dasjenige, das sich jemand vorstellt: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt/ Handlung (15) Augustin träumt vvon einer schöneren Welt. (Zeit, 2.5.86, S. 58) (16) Er träumt vvon einer großen Karriere und vielen Reisen. (17) Der kleine Junge träumt vvon einem Flug ins Weltall [als Astronaut]. (18) Angela träumt von schönen Kleidern, teuren Parfüms und der großen Liebe, ihr Bruder [dagegen] träumt vvon einem Motorrad und schönen Mädchen. (19) Als Vera-Maria Baehr ein Kind war, träumte sie vvon Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. (nach RhM, 1.6.90, S. 33) (20) [Im Internat] träumte Truman Capote vvon New York und einem Job [dort]. (nach Zeit, 22.2.85, S. 47) dass-S : (21R) Serno träumt ddavon, ddass er wieder die Preise für Brot, Wurst und Fleisch bestimmt. (Strittmatter, S. 14) treffen 725 Inf+ : (22) [Als Achtzehnjähriger] träumte ich ddavon, M Ministerpräsident zu werden. (Zeit, 17.1.86, S. 2) w-Frag : (23) [In meiner Jugend] habe ich ddavon geträumt, wie ich als Arzt den kranken Menschen helfen werde. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (24) [Zu allen Zeiten] wurde vom besseren Leben geträumt. WORTB der Träumer/ die Träumerin, der Traum, die Träumerei; träumerisch W.BED träumen 3 NomE jemand lässt seine Gedanken schweifen und ist daher geistesabwesend oder unkonzentriert (25) Leben ist auch, im Atelier sitzen und [stundenlang] träumen. (taz, 26.2.90, Sonderheft 2, S. 6) (26) Das Kind träumt [mit offenen Augen]. (27) Du sollst [in der Schule] [nicht] träumen, sondern aufpassen. (28) Der Busfahrer hat [am Steuer] geträumt und daher einen Unfall verursacht. träumen 4 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand hegt in seinem Inneren etwas [abstr. Objekt: Wunsch-, Fantasievorstellung] (29) Alle Gestalten in dem Roman träumen die Vision der großen Versöhnung, der Vereinigung von schwarzer und weißer Haut. (nach Zeit, 18.7.86, S. 38) (30) Ist die Idee der europäischen Einheit [zu Ende] geträumt? (Welt, 24.5.74, S. 4) (31) [Wie viele Dichter] träumt er den Traum von einer idealen, klassenlosen Gesellschaft. (nach MM, 12.6.87, S. 41) dass-S : (32) Er träumte, dass er ein großer Schauspieler werden würde. w-Frag : (33) Wir haben [oft] geträumt, wie wir die Welt verbessern würden. träumen 5 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon jemand hat im Schlaf einen Traum von jemandem/ etwas [keine Restr.] (34) Mütter träumen [oft] von ihren Kindern. (35) Franz Bummel, der von einem Araberpferd träumt, erwacht jäh. (Strittmatter, S. 87) (36) Vom guten Käse, dem Kuchen oder den Erdbeeren mit Schlagsahne träume ich [nie], jedoch vom Rauchen [beinahe jede Nacht]. (nach Zeit, 27.9.88, S. 74) (37) Er habe [in der Nacht] vom Film „Krieg der Sterne“ geträumt. (Zeit, 27.12.85, S. 3) (38) Auch Michael hat [in der gleichen Nacht] [neben mir] vom Fliegen geträumt. (Grzimek, S. 134) dass-S : (39) Paul hat [die ganze Nacht] davon geträumt, dass er allein einen hohen Berg besteigt. w-Fra g: (40) Ich habe [immer] davon geträumt, wie es sein wird, wenn meine Eltern mich fragen, zu wem ich will, aber jedes Mal, bevor ich eine Antwort fand, war der Traum zu Ende. (Spiegel, 31/ 93, S. 79) PHRAS Idiom: sich etwas nicht/ nie träumen lassen: mit etwas [meist Angenehmes] nicht im Geringsten rechnen; von etwas nicht zu träumen wagen: etwas so wenig erwarten, dass man nicht einmal davon träumt - Davon kann man nur träumen! : [als Ausdruck der Entsagung] Das ist völlig unrealistisch und höchstens im Traum zu verwirklichen.; Das hätte ich mir nicht träumen lassen! : [als Ausdruck der Verwunderung] Das hätte ich nicht gedacht.; Das hast du doch nur geträumt! : [als Ausdruck der Ungläubigkeit, des Erstaunens] Das ist nicht wahr, nicht wirklich passiert.; [ugs] Du träumst wohl! : [als Ausdruck der Ablehnung] Du bist wohl nicht recht bei Verstand.; [ugs] Träum was Schönes! / (Schlaf gut und) träume süß! : [als Wunsch beim Gutenachtsagen] 'treffen trifft traf hat getroffen treffen 1 auf etwas auftreffen treffen 2 mit etwas zusammentreffen treffen 3 etwas beschließen und ausführen treffen 4 etwas betreffen treffen 5 etwas irgendwo vorfinden treffen 6 etwas richtig erfassen treffen 7 jemanden erschüttern treffen 8 irgendwohin auftreffen SBP treffen 1 NomE (AkkE) (AdvE) BED mittels irgendetwas auf jemanden/ etwas auftreffen. (1) Der Blitz hat die Scheune getroffen. BELR NomE: dasjenige, das auf etwas auftrifft: Person/ Naturkraft/ abstr. Objekt [Blick]/ [auch Mittel] (2) R Robin Hood trifft [immer]. (3) [In 231 Bundesligaspielen] traf er [74 mal]. (FAZ, 1995) (4R) Er knipste die Schreibtischlampe an und drehte sie so, dass iihr Licht die matt glänzende Wand des Tresors traf. (nach Simmel, S. 676) (5) F Feindselige Blicke treffen mich. (BerlZ, 3.9.99, S. II) (6) S Sein Hieb trifft Bienkopp. (Strittmatter, S. 26) (7R) Er wusste, ddie erste Kugel würde ihn treffen. (Garner, S. 50) (8) EEine eiserne Faust traf ihn [so hart], dass er umfiel. (9) DDie Stiefel treffen ihn, [am Bein, am Kopf]. (Strittmatter, S. 26) (AkkE): dasjenige, auf das etwas auftrifft: Lebewesen/ konkr. Objekt (10) Der Schlag hat dden Polizisten [so hart] getroffen, dass er stürzte. (11) Vierzehn schwere Fliegerbomben haben dden Dom getroffen. (Pörtner, S. 53) (12) Der Ball traf ddie Vase, die in tausend Stücke zerbrach. (13) „Wir treffen ddas Tor [einfach nicht]“, sagt der Trainer zum größten Problem der Mannschaft. (nach FAZ, 1995) (AdvE): Mittel mit +D: Handlung/ Instrument (14) Er traf sie [hart] mmit seinen Schlägen. (15) Dortmund hatte nur eine gute Möglichkeit, als Christian Wörns mmit einem Kopfball die Latte traf. (MM, 1.11.2000) (16) Die Indianer trafen [besser] mmit Pfeil und Bogen, als wir mmit Gewehren. (17) Der Boxer trifft [im Augenblick] [nur] m mit der Handkante. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (18) Ein Mann wurde von einem Kieselstein getroffen, aber nicht verletzt. (MM, 3.11.2000) sein: (19) Drei Lastwagen sind getroffen und können nicht mehr weiterfahren. WORTB der Treffer treffen 726 ANM - Gelegentlich wird eine statische AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ ...] hinzugefügt: (20) Der Schütze hat das Ziel [o oben/ iin der Mitte/ aam oberen Rand] getroffen. ; s. auch (9). SBP treffen 2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo irgendwann unbeabsichtigt oder geplant mit jemandem/ etwas zusammentreffen; begegnen. (21) Weißt du, wen ich unterwegs getroffen habe? BELR NomE: dasjenige, das mit etwas zusammentrifft: meist Person/ selten konkr. Objekt [Fahrzeug, Körperteil]/ abstr. Objekt [Blick] (22) IIch traf Sommerwild [einmal] [nach einer solchen Diskussion], und er fragte mich: „War ich gut? “ (nach Böll, Ansichten, S. 297) (23) DDer IC-Zug Hölderlin trifft den IC- Zug Diplomat in Mannheim Hauptbahnhof. (24) SSeine Hand traf [wie zufällig] ihre. (25) S Sein Blick traf den Blick seines Herrn, und der Diener schenkte wie verabredet dem Gast erneut einen Whisky ein. AkkE: dasjenige, mit dem etwas zusammentrifft: meist Person/ selten konkr. Objekt [Fahrzeug, Körperteil]/ abstr. Objekt [Blick] (26) Im Café nahe dem Schulgebäude treffe ich BBarbara. (Zeit, 18.4.86, S. 80) (27) Ich kann es mir nicht vorstellen, dass eine Parallele d die andere im Unendlichen trifft. (AdvE1): Ort AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt auf +D/ bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung] (28) AAm Bahnhof trifft sie ihren Märchenprinzen. (Zeit, 15.5.87, S. 57) (29) Sie traf Olga Gorenkamp aauf dem Gutshof. (de Groot, S. 22) (30) Ich habe den Schriftsteller [öfters] i in Paris getroffen. (31) Er trifft seine Anhänger bbei so genannten religiösen Veranstaltungen. (32) Ich habe einen alten Kollegen a auf einer Veranstaltung der Uni getroffen, und wir sind zusammen essen gegangen. (33) Stimmt das, du hast den berühmten Maler b bei deinem Onkel getroffen? (AdvE2): Zeit AdvG/ um +A/ .../ NG im A: Zeitpunkt AdvG/ NG im A: Zeitintervall (34) 11958, kurz vor seiner Übersiedlung nach Deutschland, hat Reich-Ranicki [erstmals] Günter Grass getroffen. (nach MM, 6.11.2000) (35) Sind Sie sicher, dass Sie den Angeklagten uum 12 Uhr in der Kneipe getroffen haben? (36) Ich treffe ihn nnach der Arbeit. (37) Ich treffe ihn hhin und wieder bei einer Tagung. (38) Er hat sie jjeden Tag auf dem Weg zum Institut getroffen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Treff ANM - Mit treffen 2 wird häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt: (39) DDie jungen Leute haben ssich [zufällig] am Bismarckplatz getroffen. (40) D Die Schickeria trifft sich in einem literarischen Café in der Unteren Straße. (41) Am heutigen Mittwoch treffen s sich die Sängerinnen und Sänger [anlässlich Allerheiligen] um 15 Uhr vor der Friedhofskapelle. (MM, 1.11.2000) (42) W Wir haben eeinander auf einem Jazzfestival getroffen. W.BED treffen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] beschließt und führt etwas [Handlung] aus (43) Die Bischöfe trafen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pest. (Pörtner, S. 37) (44) Wir trafen [nun] die nötigen Verabredungen. (Bergengruen, S. 24) (45) Das Land hat [seit einem Brand in der Chemiefabrik 1979] Vorkehrungen getroffen, dass Löschwasser vom Rhein fern gehalten wird. (nach MM, 12.11.86, S. 1) (46) Das Bundesgesundheitsministerium wird darüber entscheiden, ob und welche Maßnahmen gegen metamizolhaltige Schmerzmittel getroffen werden müssen. (nach MM, 20.9.86, S. 16) treffen 4 NomE AkkE etwas Unheilvolles oder Unangenehmes [Ereignis/ Handlung: häufig Maßnahme] betrifft jemanden [Person/ Institution]/ etwas [geografischer Ort]; heimsuchen (47) Und dann traf ihn und seine Frau ein harter Schicksalsschlag: die gerade ein Jahr alte Tochter erkrankte an Hirnhautentzündung und starb. (Zeit, 10.6.99, S. 26) (48) Ein schwerer Gehirnschlag hatte den Altbauer getroffen. (E. Jung, S. 15) (49) Einst fürchteten die Menschen, dass sie [zum magischen Datum] die Strafe Gottes treffen würde. (BerlZ, 3.1.2000, S. 4) (50) Die asiatische Krise traf auch die Mittelschicht. (Zeit, 10.6.99, S. 23) (51) So traf das jüngste Erdbeben [vorrangig] den türkischen Industriegürtel. (taz. 1.9.99, S. 8) (52) Die Kürzungen unter Kohl haben den Kern der Arbeiterschaft getroffen. (taz, 3.9.99, S. 7) treffen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +D/ in +D/ ... / NG im A jemand findet etwas [keine Restr.] irgendwo vor; antreffen/ begegnen (53) Wir treffen diesen Vogel [übrigens] [auch] in den Laub- und Nadelwäldern Österreichs. (MM, 6.6.86, S. 3) (54) Man trifft längs dem Rhein oder der Mosel keine lange Chaussee, worauf man eine Reise von etlichen Tagen fortsetzen könnte. (Hitzer, S. 221) (55) Alle paar hundert Kilometer trifft man einen einsamen Militärlastwagen. (Grzimek, S. 32) (56) Eine solche Fülle von Naturwundern trifft man [nur] in Neuseeland. (57) Man trifft überall viel Fröhlichkeit und Ungezwungenheit, aber auch viel Streit. treffen 6 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] erfasst mittels irgendetwas [geistiges Produkt] etwas [abstr. Objekt] richtig (58) Mit diesem Buch hat der Autor [genau] den Geschmack der jüngeren Generation getroffen. (59) „Der gute Wille war bei den Geschenken meist da“, meint Villan, [oft] hätten die Kunden [jedoch] [nicht] die richtige Größe oder die Lieblingsfarbe getroffen. (FAZ, 1995) (60) Man hat unsere Zeit als Zeitalter der Angst bezeichnet und so [ohne Zweifel] ihren am stärksten hervortretenden Zug getroffen. (nach Bollnow, S. 9) (61) Ärztinnen nehmen sich mehr Zeit und treffen den richtigen Ton. (nach taz, 1.9.99, S. 19) (62) [Vor zehn Jahtreffen, sich 727 ren] trafen meine Lieder [voll] den Nerv der Zeit. (Zeit, 2.6.99, S. 21) (63) Die Illustrationen treffen [nicht nur] den richtigen Ton, sie beweisen, dass die Künstlerin Meister im Fach ist. (Zeit, 3.10.86, LB. S. 33) treffen 7 NomE AkkE (AdvE); NomSE mit obl. Korrelat es; (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution]/ etwas [Ereignis]/ [auch Mittel] erschüttert jemanden [Person/ Institution] mittels irgendetwas [Abstraktum] (64) Die Europäische Gemeinschaft hat mit ihrer Entscheidung, den Export britischer Rinder zu verbieten, die englische Wirtschaft [empfindlich] getroffen. (65) Durch seine Ungeduld hat er seine Mutter [zutiefst] getroffen. (66) Die angekündigten Maßnahmen werden die DDR-Wirtschaft treffen [wie ein Schock]. (nach taz, 7.2.90, S. 8) (67) Der Tod unserer Kollegin hat uns alle [tief] getroffen. (68) Die zweite Stufe der Ökosteuerreform werde die Bürger [deutlich härter] treffen als die erste Stufe. (BerlZ, 3.1.2000, S. 37) (69) Mit meiner Bemerkung über seine Faulheit wollte ich ihn treffen. dass-S [NomSE]: (70) Dass sie keinen Studienplatz in Heidelberg bekommen hatte, hat sie [schwer] getroffen. Inf+ [NomSE]: (71) Sehr hat es mich getroffen, ihn krank zu sehen. dass-S [AdvSE] (72) Dadurch, dass er sie zum 60. Geburtstag nicht beglückwünscht hat, hat der Direktor sie [sehr] getroffen. - Häufig wird mit einer AdvG bzw. wie-Gruppe mit NG im N auf die Intensität der Erschütterung Bezug genommen: s. (64), (65), (66), (67), (68), (70) und (72). - treffen 7 wird häufig in dem Ausdruck (bis) ins Mark treffen i.S.v. ‘sehr treffen’ verwendet: (73) Sein Buch ttrifft eine Sportnation iins Mark, die sich selbst zur saubersten und ehrlichsten des Planeten erklärt hat. (BerlZ, 28.7.2000, S. 34) treffen 8 NomE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: an +A/ in +A/ ...; (AdvE2): mit +D jemand [Person]/ [auch Mittel] trifft mittels irgendetwas [Handlung/ Instrument] irgendwohin auf (74) Er hatte gelernt, mit dem ersten Schuss ins Herz zu treffen. (75) [Endlich] habe ich [mal] mit dem Ball ins Ziel getroffen, sonst werfe ich immer daneben. (76) Ich habe [doch] [nur] ans Bein treffen wollen. (77) Der Pfeil traf in die Brust. - Pertinenzakkusativ ist häufig: (78) Der Jäger hatte [dden Tiger] mit der Lanze in den Rücken getroffen. (79) Der Schuss hat [i ihn] in den Kopf getroffen. PHRAS FVG : eine Anordnung treffen: etwas anordnen; eine Auswahl treffen: etwas auswählen; eine Entscheidung treffen: sich entscheiden; einen Entschluss treffen: sich entschließen; eine Feststellung treffen: etwas feststellen; eine Vereinbarung/ ein Abkommen treffen: etwas vereinbaren; Vorbereitungen treffen: etwas vorbereiten; Vorsorge treffen: vorsorgen; eine Wahl treffen: etwas wählen Idiom: [ugs] jemanden wie ein Blitz treffen: für jemanden schlagartig verständlich werden; jemand trifft es irgendwo gut/ schlecht: jemandem geht es irgendwo gut/ schlecht; jemanden trifft die/ keine Schuld an etwas: jemand ist an etwas schuld/ unschuldig - [ugs] Mich/ Ihn/ ... trifft der Schlag! : Ich bin/ Er ist erstaunt [als Ausdruck des Staunens über etwas Negatives] G.ANM - treffen wird auch i.S.v. ‘wiedergeben’ verwendet: (80) Der Maler hat das Kind gut getroffen. - Nicht behandelt wird hier das Verb treffen, dessen Perfekt mit sein gebildet wird. VERBF treffen, sich 'treffen, sich trifft sich traf sich hat sich getroffen sich treffen 1 mit mit jemandem zusammentreffen sich treffen 2 mit in etwas in etwas ähneln SBP sich [A] treffen 1 mit NomE PräpE1 (PräpE2) (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo irgendwann auf Absprache zu etwas, das gemeinsam unternommen wird, mit jemandem zusammentreffen . (1) Ich habe mich mit ihr in dem Café getroffen. BELR NomE: derjenige, der mit jemandem zusammentrifft: Person (2) Der Kanzler teilte mit, e er werde sich mit dem französischen Präsidenten noch vor Weihnachten [ein weiteres Mal] treffen. (nach MM, 9.11.85, S. 1) PräpE1: mit +D: derjenige, mit dem jemand zusammentrifft: Person (3) Einmal in der Woche treffe ich mich mmit einigen Kollegen in der Kneipe. (PräpE2): zu +D: dasjenige, wozu jemand mit jemandem zusammentrifft: Ereignis/ Handlung (4) Schröder trifft sich mit Nobelpreisträger Günter Grass „z zu einem rein privaten Besuch“. (nach taz, 14.1.2000, S. 7) (5) Jeden Sonntag trifft er sich mit seinen Freunden zum Skaten. (AdvE1): Ort AdvG/ in +D/ ...: Ortspunkt auf +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung] (6) Während die Gäste sich unten amüsierten, traf sich der Gastgeber o oben mit seinem Außenminister. (7) Er trifft sich jeden Dienstag Abend mit seinem Mitarbeiterstab i in einer Bar in Brooklyn. (Spiegel, 30/ 94, S. 102) (8) Der Agent trifft sich aauf dem Fest [heimlich] mit seinem Informanten. (9) Er traf sich mit ihr bbei einem F Freund. (10) Wir haben uns mit unseren Freunden bbei der Vernissage getroffen. (AdvE2): Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt AdvG/ NG im A: Zeitintervall (11) Ulli hat sich ggestern mit seinem Vater getroffen. (12) Wir treffen uns mit unserem neuen Direktor a am Montag. treiben I 728 (13) Ich treffe mich mit dem Versicherungsvertreter uum 10 Uhr. (14) DDienstags treffe ich mich mit Marianne [zum Sport]. (15) Sie trifft sich jjede Woche mit ihrem Bewährungshelfer. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Treff ANM - Mit sich [A] treffen 1 mit kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses wird gelegentlich miteinander hinzugefügt: (16) DDie Kollegen treffen sich einmal im Monat zum Skatspielen. (17) Treffen wwir uns heute Nachmittag zum Kaffeetrinken? (18) A Anne und ich treffen uns am Dienstag. (19) Wenn ssich schwule Mitglieder mmiteinander treffen wollen, so sei das deren Privatangelegenheit. (taz, 3.2.93. S. 5) W.BED sich [A] treffen 2 mit in NomE PräpE1 PräpE2; PräpE1: mit +D; PräpE2: in +D jemand/ etwas [abstr. Objekt: meist Theorien o.Ä.] ähnelt jemandem/ etwas [abstr. Objekt] in etwas [abstr. Objekt: Gesinnung, Einstellung, Eigenschaft o.Ä.] (20) Man trifft sich mit anderen in der Zuneigung zum Tier. (MM, 15.4.89) (21) Joys Dramatisierung der Gefahr trifft sich mit der Fortschrittstheorie in der Simplizität des Weltbildes. - Häufig wird mit sich [A] treffen 2 mit in auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert: (22) Diese zzwei so verschiedenen Menschen treffen ssich in ihrer Liebe zur Malerei. (23) DDas Paar trifft ssich in seinem Hass gegenüber den Tieren. (24) VVater und Tochter treffen ssich in ihrer Ablehnung des Computers. - Häufig wird mit dem Ausdruck in einem Punkt auf dasjenige, worin jemand/ etwas jemandem/ etwas ähnelt, Bezug genommen, wobei dieses im Kontext ausgeführt wird: (25) IIn einem Punkt treffen sich der russische und der westliche Feminismus: iim Bestreben, der Frau zur vollen Entfaltung zu verhelfen. (nach Zeit, 18.10.85, S. 94) PHRAS Idiom: nur Wendung - Es trifft sich gut, dass ...: Es ist ein schöner Zufall, dass .../ Es passt gut, dass ... VERBF treffen 'treiben I treibt trieb ist getrieben treiben I 1 irgendwo getragen und bewegt werden treiben I 2 irgendwohin bewegt werden SBP treiben I 1 NomE AdvE BED irgendwo von einer Flüssigkeit oder der Luft getragen und bewegt werden . (1) Die Baumstämme treiben im See. BELR NomE: dasjenige, das getragen wird: Konkretum (2) [Da] treibt e er [dann] [auf einem Rettungsboot] im einsamen blauen Meer. (nach Zeit, 12.9.86, S. 54) (3) Auf dieser Fahrt musste ich einem etwa 2,5 Meter langen Balken, d der auf dem See trieb, ausweichen. (Bild, 22.7.67, S. 2) AdvE: Ort in +D: Ortspunkt [Substanz: Luft, Flüssigkeit, Gewässer] auf +D: Ortspunkt [Oberfläche einer Flüssigkeit, eines Gewässers] an +D/ ...: Ortspunkt (4) A Am wolkenlosen Himmel treibt ein bunter Ballon. (5) [Noch tagelang] trieb das Wrack des Tankers a auf dem Wasser. (6) [Fünf Tage lang] sind die Schiffbrüchigen [hilflos und ohne Nahrung] i im Meer getrieben. (7) A Am Neusiedler See treiben Fische [wegen des heimlich in die Abwässer gelenkten Weines]. (nach Zeit, 6.9.85, S. 2) (8) V Vor der Hafeneinfahrt treiben Eisschollen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ ...] kann auf ein Wasserfahrzeug o.Ä. Bezug genommen werden, in dem sich jemand/ etwas befindet: s. (2). - Das Perfekt wird gelegentlich mit haben gebildet: (9) [Nach dem Tankerunglück] hhat ein riesiger Ölteppich auf dem Wasser ggetrieben. SBP treiben I 2 NomE AdvE BED von dem Wasser oder der Luft irgendwohin bewegt werden . (10) Wohin treibt der Ballon? BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin bewegt wird: Konkretum (11) [Wahrscheinlich] wurde dder Junge von der starken Strömung erfasst und ist aufs Meer getrieben. (12) Noch weiß niemand, wem das Boot gehört, ddas [vor drei Tagen] [leer] a ans Ufer getrieben war. (13) N Nebelschwaden treiben über die abgeernteten Felder. AdvE: Ort AdvG/ an +A/ auf +A zu/ .../ bis-Gruppe: Zielort AdvG/ über +A/ .../ (in) Richtung: Richtung von +D nach +D: Strecke (14) [In der vergangenen Nacht] sind zahlreiche tote Fische an den Strand getrieben. (15) Die Eisscholle trieb aauf das Schiff zu, aber der Steuermann konnte ihr ausweichen. (16) [Beim Einsturz der Brücke] trieben die Leichen b bis ins Meer. (17) „Der Ballon treibt ssüdwärts.“ - „Ja, er treibt v von Nordwesten nach Südosten, in Richtung Heidelberg.“ (18) Eine Gaswolke trieb ü über den Stadtteil Georgswerder: 11 Tote, 210 schwer Verletzte. (Zeit, 14.11.86, S. 12) PASSK kein Passiv möglich PHRAS Idiom: sich/ etwas treiben lassen: sich passiv verhalten/ bei etwas nicht eingreifen VERBF treiben II 'treiben II treibt trieb hat getrieben treiben II 1 etwas regelmäßig ausüben treiben II 2 in bewirken, dass jemand in etwas gerät treiben II 3 etwas dazu bringen, sich irgendwohin zu bewegen treiben II 729 treiben II 4 etwas in Bewegung setzen treiben II 5 beginnen etwas zu entwickeln treiben II 6 zu jemanden zu etwas auffordern treiben II 7 jemanden zu etwas drängen treiben II 8 etwas irgendwohin hinein drücken treiben II 9 etwas anlegen, das irgendwohin verläuft treiben II 10 bewirken, dass sich etwas verändert treiben II 11 etwas irgendwohin bewegen treiben II 12 jemanden veranlassen, sich irgendwohin zu begeben treiben II 13 bewirken, dass etwas entsteht und irgendwohin gelangt SBP treiben II 1 NomE AkkE BED etwas regelmäßig ausüben; nachgehen . (1) Welchen Sport treibst du? BELR NomE: derjenige, der etwas ausübt: Person/ Kollektiv von Personen/ Institution (2) MMein Onkel hat [als Hobby] historische Studien getrieben. (3) DDie Franken errichteten nach Art ihrer Väter ein Holzhaus und trieben Ackerbau. (nach Pörtner, S. 68) (4) Aber E England treibt Empirepolitik und zieht im Konfliktfall die Interessen des Empire den europäischen vor. (Jaspers, S. 177) AkkE: dasjenige, das ausgeübt wird: Handlung [häufig als berufliche Tätigkeit, Hobby]/ [indirekt Fachgebiet] (5) In den Jahren 1527 bis 1530 gingen etwa 80 bis 90 deutsche Bergleute nach Spanisch-Amerika, um [in Venezuela, auf Santo Domingo und in Kolumbien] BBergbau zu treiben. (nach Lüert, S. 1) (6) P Politik treibt [heute noch] [unvermeidlich] jede Staatsmacht. (Jaspers, S. 481) (7) Der Mensch erforscht schon fiebernd die Sterne, doch [mit der Witterung] treibt er [noch] G Glücksspiel. (Strittmatter, S. 335) (8) Die Hochschule kann diese Kraft nur spenden, wenn sie [selbst] Forschung treibt. (Heimpel, S. 105) (9) [Im Sinne Blochs] Philosophie zu treiben, bedeutet aber auch, Bloch selbst zu überschreiten. (nach MM, 7.6.88, S. 22) PASSK Werden-Passiv werden: (10) Die Lehrer passen auf, dass [in den Pausen] [auf dem Schulhof] kein Unfug getrieben wird. ANM - treiben II 1 wird auch, besonders in Fragesätzen, mit kritischer Sprecherintention i.S.v. ‘etwas tun, etwas machen’ verwendet: (11) „WWas treibst du [hier], Freundchen? “ fragte mich der MP-Mann. (Cotton, S. 39) (12) W Was haben Sie [bis Mitternacht] getrieben? (Pinkwart, S. 162) SBP treiben II 2 in NomE AkkE PräpE BED bewirken, dass jemand in etwas gerät. (13) Schlechte Ratschläge haben viele Leute ins Unglück getrieben. BELR NomE: dasjenige, das etwas bewirkt: Person/ Institution/ Abstraktum SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (14) DDie Gläubiger haben den Geschäftsmann in den Ruin getrieben. (15) Gelegentlich wird behauptet, dass d die Banken unerfahrene Kunden in eine schlimme Verschuldung treiben. (16) ÜÜbermäßiger Ehrgeiz hat [schon] manchen ins Elend getrieben. dass-S : (17) D Dass sie über zu wenig Eigenkapital verfügen, treibt manche junge Unternehmer in den Bankrott. Inf+ : (18) Junge Menschen kann (e es) in psychische Störungen treiben, k keinen Arbeitsplatz zu finden. AkkE: derjenige, der in etwas gerät: Person/ Institution (19) Wer die berechtigten Forderungen der Gefangenen ablehnt, treibt s sie in den Tod. (Zeit, 18.1.85, S. 4) (20) Wenn es zu einem Krieg käme, würden die Nationen die Ordnung, die sie in den zerstörerischen Krieg treibt, nicht länger dulden. (Zeit, 14.2.86, S. 7) PräpE: in +A: dasjenige, in das jemand gerät: Zustand/ Ereignis (21) Nicht arbeiten, nicht die Familie ernähren können - das trieb manchen Familienvater iin Depressionen. (Zeit, 28.3.86, S. 42) (22) Wahrscheinlich ist es, dass der über die Weltmarktkonkurrenz hergestellte Produktivitätsvergleich viele DDR-Betriebe iin den Konkurs treiben wird. (taz, 7.2.90, S. 8) PASSK Werden-Passiv werden: (23) Durch den Verfall der Aktienkurse wurden viele Sparer in den Verlust ihrer Altersvorsorge getrieben. ANM - Dasjenige, in das jemand gerät, wird gewöhnlich vom Sprecher als unangenehm empfunden oder negativ interpretiert. SBP treiben II 3 NomE AkkE AdvE BED jemanden/ etwas unter Zwang dazu bringen, sich irgendwohin zu bewegen. (24) Der Bauer treibt [im Frühjahr] das Vieh auf die Weide. BELR NomE: dasjenige, das etwas dazu bringt, sich irgendwohin zu bewegen: Person/ Institution/ Tier/ Ereignis (25) [Mit vorgehaltener Pistole] treibt eer Reni Altmann ins Unterholz. (NR, Nr. 20, S. 15) (26) DDie Polizei trieb die Demonstranten [mit Wasserwerfern] vom Marktplatz. (27) D Die Jagdhunde haben den Fuchs aus seinem Bau getrieben. (28) D Das Feuer hat die Menschen auf das Dach des Hochhauses getrieben. AkkE: dasjenige, das dazu gebracht wird, sich irgendwohin zu bewegen: Person/ Kollektiv von Personen/ Tier/ Kollektiv von Tieren (29) Das Komitee verlor die Geduld und trieb dden Schachweltmeister und seinen Herausforderer aus dem Saale. (nach Zeit, 15.2.85, S. 62) (30) Die Aufseher trieben ddie Gefangenen in ihre Zellen. (31) Der Jäger hatte ddas Wildschwein aus dem Wald getrieben. (32) Sobald es tagte, trieben wir [mit lauten Rufen und mit Hilfe der Hunde] ddie Rinderrudel zum Rodeoplatz. (Seydlitz, S. 98) AdvE: Ort an +A/ auf +A/ .../ nach +AdvG: Zielort aus +D: Ausgangsort (von +D) nach +D/ ...: (Ausgangsort) Zielort durch +A/ .../ auf +A zu/ (in) Richtung: Richtung NG im A/ um +A/ ...: Strecke (33) Die Regierung will [mit ihren Steuerplänen] [nun auch] Japans Kleinsparer [notgedrungen] aan die Börse treiben. (nach Zeit, 24.4.87, S. 35) (34) Der Bankräuber trieb die Geiseln nnach hinten. (35) Flammen und Rauch treiben treiben II 730 die Tiere aaus Höhlen und Dickicht dorthin, wo die Goldsucher mit Gewehren im Anschlag lauern. (nach taz, 10.10.97, S. 8) (36) Studenten treiben die Schafe aaus Serbiens reinster Gebirgsluft auf die Hauptstadt zu. (nach Zeit, 17.1.97, S. 2) (37) [Früher] trieben die Schäfer ihre Herden v viele Kilometer durch das Grasland in Richtung auf eine Bahnstation. PASSK Werden-Passiv werden: (38) Die Schafe werden von den Schäferhunden auf die Weide getrieben. WORTB der Treiber/ die Treiberin [selten] ANM - Wenn die Handlung betont wird, kann gelegentlich die AdvE weggelassen werden. (39) Die Zuschauer werden getrieben wie Herdenvieh. (taz, 7.12.90, S. 16) W.BED treiben II 4 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt: Motor, Gerät/ Substanz/ Naturkraft] setzt etwas [konkr. Objekt: Gerät, technische Anlage] in Bewegung; antreiben (40) Der Elektromotor, der diesen leistungsstarken Staubsauger treibt, arbeitet besonders geräuscharm. (41) Die mechanische Energie treibt einen Generator, der daraus Strom erzeugt. (BerlZ, 11.3.98, S. III) (42) Mühlen werden durch Wind oder von Wasserkraft getrieben. - treiben II 4 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (42). treiben II 5 NomE (AkkE) etwas [Pflanze] beginnt etwas [Blatt, Blüte] zu entwickeln (43) Der Flieder in unserm Garten treibt [schon]. (44) Der Kirschbaum treibt [im April] weiße Blüten. (45) Der Gummibaum hat [wieder] ein Blatt getrieben. treiben II 6 zu NomE (AkkE) PräpE; PräpE: zu +D jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] fordert jemanden ungeduldig und energisch zu etwas [Handlung/ [indirekt höheres Tempo]] auf (46) Der ehrgeizige Abteilungsleiter treibt seine Leute [rücksichtslos] zur Arbeit. (47) Der Lehrer blickte auf seine Uhr und trieb die Kinder zum Aufbruch. (48) Der Zugführer treibt zur Eile, um die entstandene Verspätung aufzuholen. (MM, 1.9.99) (49) Wissenschaftsrat treibt zur Eile. (SZ, 25.11.96, S. 48) treiben II 7 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu jemand/ etwas [Sachverhalt/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] drängt jemanden zu etwas [Handlung] (50) Lassen Sie sich ruhig Zeit! Es treibt Sie [doch] niemand. (51) Einsicht und Selbstsicherheit scheinen Gorbatschow vor jener Machtsuche aus Schwäche zu bewahren, die so viele seiner Vorgänger zur Mehrung der russischen Erde [auf Kosten] des russischen Volkes trieben. (nach Zeit, 24.1.86, S. 3) (52) Der Privatsender ist getrieben von der Angst, dass die Zuschauer der Nachrichtensendung untreu werden. (nach taz, 13.3.96, S. 15) dass-S : (53) Man fragt sich: Was treibt einen Menschen dazu, dass er plötzlich der Partei, der er jahrzehntelang angehörte, den Rücken kehrt? Inf+ : (54) Es war seine Geldgier, die ihn dazu getrieben hat, Bestechungsgelder anzunehmen. - treiben II 7 wird häufig im Passiv verwendet: s. (52) treiben II 8 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A/ ... jemand [Person]/ [auch Werkzeug] drückt durch Schlagen, Bohren o.Ä. etwas [konkr. Objekt: Befestigungsgegenstand] irgendwohin hinein (55) [Mit ein paar kräftigen Hammerschlägen] trieb er den Haken in die Wand. (56) Der Schlagbohrer treibt den Dübel [in Sekundenschnelle] [fest] in das Mauerwerk. (57) Die Konstruktion hält, wenn Sie den Bolzen durch beide Latten treiben. treiben II 9 NomE AkkE AdvE; AdvE: durch +A/ in +A/ ... jemand [Person/ Institution]/ [auch Gerät] legt durch Bohrung oder Sprengung etwas [Tunnel o.Ä.] an, das irgendwohin verläuft (58) Bergleute trieben Tunnel in das Gestein auf dem Testgelände. (nach FAZ, 1995) (59) Der Bohrer des Chirurgen treibt einen schmalen Kanal durch den Knochen des Verletzten. (60) In die angrenzenden Hügel sind Stollen getrieben worden, um auch dort Kohle zu fördern. (nach taz, 9.7.90, S. 14) - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wohin etwas verläuft, kann die AdvE gelegentlich weggelassen werden: (61) 1916 steckte er alle Ersparnisse seiner Familie in einen abgelegenen Claim, trieb einen Schacht und stieß 60 Meter tief auf reiche Goldvorkommen. (FR, 30.10.98, S. 35) treiben II 10 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ in +A/ .../ nach +AdvG jemand [Person/ Institution]/ etwas [Ereignis] bewirkt, dass sich etwas [abstr. Objekt: meist messbare Größe] hinsichtlich Wert, Anzahl, Höhe o.Ä. irgendwohin verändert (62) Der Mietherr der Wohnung trieb die Mieten [unverschämt] in die Höhe. (Grass, S. 475) (63) Die Abiturientenjahrgänge wurden immer stärker und trieben die absolute Zahl der Studienanfänger in immer neue Rekordhöhen. (MM, 24.8.85, S. 12) (64) Die Bekanntgabe der geplanten Teil-Fusion von Siemens und dem japanischen Konzern Fujitsu trieb den Kurs nach oben. (BerlZ, 18.6.99, S. 31) - Gelegentlich wird die AdvE weggelassen, wenn mit der AkkE auf steigende Kurswerte Bezug genommen wird: (65) Die Ankündigung der Lufthansa, mit der skandinavischen SAS zu kooperieren, trieb den Kurs der deutschen Gesellschaft. (SZ, 12.5.95, S. 23) treiben II 11 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ aus +D/ durch +A/ ... etwas [Naturkraft/ Substanz] bewegt etwas [konkr. Objekt/ Substanz] irgendwohin (66) [In der vergangenen Nacht] hat die Flut einen unbekannten Toten ans Ufer getrieben. (67) Die Treibstoff-Förderung erfordert besondere Einrichtungen: Behälter für Gas, das die Treibstoffe [durch seinen Druck] aus den Tanks trennen 731 treibt. (nach Gail/ Petri, S. 45) (68) Der Wind treibt das Herbstlaub durch die Straßen. (69) Die Niederschläge trieben Berge von Geröll durch den Wald und über die Felder und verschütteten Teile der Deutschen Alpenstraße. (Zeit, 14.6.85, S. 62) treiben II 12 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ zu +D/ ... etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt o.Ä.] veranlasst jemanden/ etwas [Tier], sich irgendwohin zu begeben (70) Was treibt Journalistikstudenten in die Kirche? (RhM, 19.11.90, S. 29) (71) Schmerzen sind mit Abstand der wichtigste Grund, der einen Patienten [heute] zum Arzt treibt. (Stern, 30.7.87, S. 42) (72) Stiefmütterliche Behandlung des Inlandes mit seinen einst blühenden Landwirtschaftsregionen treibt immer mehr Hungernde und Arbeitslose in die Hauptstadt. (MM, 20.6.86, S. 18) (73) Der Gedanke an ihren kostbaren Schmuck treibt sie zu ihrem Versicherungsvertreter. (74) Durst und Erschöpfung treibt die Zugvögel zu den offenen Wasserstellen, wo sie von Jägern abgeschossen werden. treiben II 13 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ über +A/ ... etwas [Sachverhalt/ Handlung] bewirkt, dass bei einer Person etwas [Substanz: Körperflüssigkeit/ abstr. Objekt: Färbung] entsteht und irgendwohin [Körperteil] gelangt (75) Das heftige Gelächter trieb [ihm] Tränen in die Augen. (76) War es die unerträgliche Hitze im Fernsehstudio oder das Lampenfieber, das Schweißperlen auf die Stirn des Interviewten trieb? (77) Die Frage nach seiner Lieblingsstrecke treibt [ihm] das Wasser in die Augen. (SGT, 25.9.97) (78) Die falschen Beschuldigungen trieben [ihr] die Zornesröte ins Gesicht. - Pertinenzdativ ist häufig: s. (75), (77) und (78). PHRAS FVG : Handel treiben mit etwas: mit etwas handeln; Missbrauch treiben mit jemandem/ etwas: jemanden/ etwas missbrauchen; Spionage treiben für/ gegen etwas: für/ gegen etwas spionieren; (seinen) Spott treiben mit jemandem/ etwas: jemanden/ etwas verspotten Idiom: jemanden jemandem/ etwas in die Arme treiben: bewirken, dass jemand zur Gegenseite wechselt, den gegenteiligen Standpunkt vertritt; jemanden auf die Barrikaden treiben: bewirken, dass jemand Widerstand leistet; seltsame/ üppige/ wunderliche Blüten treiben: seltsame Formen annehmen; jemanden in die Enge treiben: jemanden durch Fragen, Maßnahmen in Bedrängnis bringen; einen Keil zwischen jemanden und jemanden treiben: jemanden [Freunde, Gleichgesinnte] entzweien; mit jemandem/ etwas Schindluder treiben: jemanden/ etwas übel behandeln; sein Spiel mit jemandem/ etwas treiben: jemanden/ etwas manipulieren, missbrauchen; ein falsches Spiel (mit jemandem) treiben: jemanden täuschen, hintergehen; das Spiel/ es zu weit treiben: über das erträgliche, erlaubte Maß hinausgehen; etwas auf die Spitze treiben: bei etwas bis zum Äußersten gehen; jemanden auf die Straße treiben: bewirken, dass jemand gegen bestimmte Maßnahmen o.Ä. demonstriert; irgendwo sein Unwesen treiben: irgendwo Schaden anrichten; irgendwo sein Wesen treiben: sich irgendwo aufhalten, betätigen - Treibe mich nicht/ Treiben Sie mich nicht zum Äußersten! : [als Ausdruck der Drohung] Mache/ Machen Sie mich nicht wütend. G.ANM - treiben II wird auch als Fachwort in verschiedenen Fachgebieten verwendet: die Hefe treibt i.S.v. ‘die Hefe macht den Teig locker’; der Teig treibt i.S.v. ‘der Teig wird durch den Zusatz von Hefe, Backpulver o.Ä. locker’; etwas treiben i.S.v. ‘etwas [Pflanzen] vorzeitig zum Wachsen, Blühen bringen’; etwas treibt i.S.v. ‘etwas [Flüssigkeit] wirkt harntreibend’; etwas (aus etwas) treiben i.S.v. ‘etwas [Artefakt] mit Hilfe eines speziellen Hammers aus etwas [kaltem Metall] formen’. - Nicht behandelt werden hier das unpersönliche Verb treiben, es und der unpersönliche Verbalkomplex es mit jemandem treiben. VERBF treiben I 'trennen trennt trennte hat getrennt trennen 1 von die Verbindung zu etwas aufheben trennen 2 aus/ von etwas von etwas anderem lösen trennen 3 von ein Hindernis bilden trennen 4 von den Abstand zwischen etwas bilden trennen 5 <zwischen> etwas als völlig verschieden von einem anderem betrachten trennen 6 etwas in etwas auflösen SBP trennen 1 von NomE AkkE PräpE BED die Verbindung von jemandem/ etwas zu jemandem/ etwas räumlich oder gedanklich aufheben. (1) Man sollte ein Kleinkind [nicht ohne gravierenden Grund] von seiner Mutter trennen. BELR NomE: derjenige, der die Verbindung zu etwas aufhebt: Person/ Institution (2) [Nach der Belagerung der Stadt] haben ddie Sieger die Männer von den Frauen getrennt und in ein Internierungslager gesteckt. (3) D Das Jugendamt hat die Kinder von den leiblichen Eltern getrennt und sie bis auf weiteres bei Pflegeeltern untergebracht. AkkE: dasjenige, dessen Verbindung zu etwas aufgehoben wird: keine Restr. (4) Columbus wusste genau, wie grausam er mit den Eingeborenen verfuhr, wenn er ssie von ihren Familien oder ihrem Stamm trennte, um sie auf die Schiffe zu bringen. (nach Zeit, 10.6.99, S. 65) (5) Es ist ein schwieriges Verfahren, ddie Kunststoffteile von den Metallteilen eines Autowracks zu trennen. (6) Die Sprecherin aus Ghana meinte, man könne den Kampf der Frauen gegen Diskriminierung [nicht] vom Kampf gegen Rassismus, Unterdrückung, Armut, Untrennen 732 wissenheit und Krankheit trennen. (nach Zeit, 26.7.85, S. 41) (7) Ich freue mich, dass [nun endlich] DDichtung von der Wahrheit wie S Spreu vom Weizen getrennt wird. (BerlZ, 1.4.2000, S. 10) (8) Wir dürfen dden 8. Mai 1945 [nicht] vom 30. Januar 1933 trennen. (MM, 28.6.86, S. 3) PräpE: von +D: dasjenige, zu dem die Verbindung aufgehoben wird: keine Restr. (9) [In dieser Schule] hat man die Jungen vvon den Mädchen getrennt. (10) In der Eile habe ich vergessen, deine Einkäufe vvon den meinen zu trennen, jetzt steht alles auf meiner Rechnung. (11) Sie müssen [sorgfältig] das Eiweiß vom Eigelb trennen, sonst wird der Eischnee nicht steif. (12) Man sollte das Private v vom Beruflichen trennen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) Um die Jungtiere zu schützen, wurden die männlichen Tiger von den weiblichen getrennt. sein: (14) [Über vierzig Jahre] waren die Ost-Berliner von den West-Berlinern getrennt. WORTB die Trennung ANM - Häufig wird mit trennen 1 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (15) Nun soll er, ohne die Hände voneinander zu lösen, versuchen, d die Ringfinger zu trennen. (Brender, S. 18) (16) Trennt man e ein Geschwisterterzett [in der Schule] oder [nicht]? (nach MM, 9.4.88, S. 3) (17) Die Pointillisten trennten d die Grundfarben [endgültig] vvoneinander. (SZ, 8.12.99, S. 3) (18) Diese Frau zeigt, dass man SSchule und Leben, Lernen und politisches Handeln [nicht] v voneinander trennen kann. - Gelegentlich wird mit einer PräpG [durch +A/ mit +D] auf das trennende Mittel Bezug genommen: (19) Wir haben die Essecke von der Sitzecke [d durch ein halbhohes Mäuerchen] getrennt. (20) Ich habe mich hinter meinem Schlagzeug versteckt, bis die resolute Wirtin die Streithähne [mmit einem Besenstiel] getrennt hatte. (MM, 3.8.2000) W.BED trennen 2 aus/ von NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D/ von +D jemand löst etwas [konkr. Objekt] von etwas anderem [konkr. Objekt], indem die Verbindung gekappt, zerschnitten o.Ä. wird (21) Der Schneider hat das Futter aus der Jacke getrennt. (22) Die zentimeterdicken Fensterscheiben konnte man wegen der Druckverhältnisse kaum noch zertrümmern, zerschneiden oder aus dem Rahmen trennen. (nach MM, 7.5.99) (23) [Bei der Topfpflanze] trennen Sie [mit einem scharfen Messer] den Ableger von der Mutterpflanze. (MM, 17.9.94) (24) Da schnitt sich Gottfried Leich die Hosenbeine ab, trennte [sorgfältig] die Abzeichen von der Uniform und machte sich auf den Weg nach Hause. (taz, 20.3.2000, S. 19) - Häufig wird mit trennen 2 aus/ von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (25) Herkules trennt d die Berge von Gibraltar und Afrika. (SZ, 2.12.99, S. 18) (26) Der Chirurg hat ddas siamesische Zwillingspaar, das am Brustbein zusammengewachsen war, [erfolgreich] getrennt. (27) Die Männer trennen L Lokomotive und Wagons voneinander. trennen 3 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Ereignis] bildet eine Grenze oder ein Hindernis zwischen jemandem/ etwas [konkr. Objekt/ Abstraktum] und jemandem/ etwas [konkr. Objekt/ Abstraktum] (28) Es ist, als ob mich eine goldene Hülle von anderen Menschen trennte. (Zeit, 17.6.99, S. 26) (29) Kein Zaun trennt den Hof vom Wald. (Strittmatter, S. 86) (30) Der Atlantik trennt Amerika von Europa. (31) Kein Merkmal trennt die Menschheit von der übrigen Schöpfung. (Zeit, 24.6.99, S. 32) (32) Die französische Revolution trennt die frühere Neuzeit von unserer Zeit. (nach Scheurig) (33) Endlich hatte er die Tür erreicht, die ihn [noch] von der Erledigung seines Auftrages trennte. (Cotton, S. 59) (34) 460 Kilometer trennen die junge Dame von ihrer Familie. (MM, 8.7.2000) (35) Alltägliche Lebensgewohnheiten trennen [heute noch] den Osten vom Westen des Landes. (36) Sein Dialekt trennt mich [langsam] von ihm. (MM, 27.10.2000) - Häufig wird mit trennen 3 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (37) Das in der Vorhofscheidewand des kleinen Herzens vorhandene Loch schließt sich nun und trennt d die beiden Herzkammern voneinander. (Dürer/ Zeiß) (38) Uns Christen verbindet mehr als u uns trennt. (BerlZ, 3.1.2000, S. 5) (39) Nur hundert Kilometer trennen d die Küste Kubas und die Haitis. trennen 4 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D etwas [abstr. Objekt [häufig als Menge]/ Ereignis/ Zeitspanne] ist das, was zur Erreichung von etwas [Zustand/ Ereignis] durch jemanden [Person/ Kollektiv von Personen: Mannschaft] fehlt, oder bildet den Abstand zwischen jemandem [Person/ Kollektiv von Personen: Mannschaft] und jemandem [Person/ Kollektiv von Personen: Mannschaft] (40) Nur noch 5 Punkte trennen den Spieler vom ersten Platz in der Weltrangliste. (41) Fünf kg trennen mich von meinem Idealgewicht. (42) Drei Tage trennen uns [noch] von Weihnachten. (43) Nur 14 Sekunden trennten ihn [am Ende] von Jan Ullrich. (nach FR, 7.10.99, S. 19) (44) Nur noch ein Sieg trennt die Frauen von Tischtennis-Bundesligist 3B Berlin vom Finale im Europäischen Nancy-Evans Cup. (BerlZ, 6.1.2000, S. 38) trennen 5 <zwischen> NomE AkkE/ PräpE; PräpE: zwischen +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt: Fachrichtung] betrachtet etwas [Abstraktum] als völlig verschieden von einem anderen; unterscheiden trennen, sich 733 (45) Auch andere Professoren trennen Staat und Nation. (Zeit, 6.12.85, S. 54) (46) Einige linguistische Schulen trennen zwischen Bedeutung und Bezeichnung, andere dagegen nicht. (47) Die Musikwissenschaft trennte [oft] zwischen dem „seriösen“, in Deutschland entstandenen Schaffen und dem des amerikanischen Exils, in welchem sich Weill an den Broadway verkauft habe. (BerlZ, 24.1.2000, S. 14) (48) Psychologen trennen zwischen positivem und negativem Stress. (49) Die Rechtswissenschaft trennt zwischen Mord und Totschlag. trennen 6 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2); (PräpE1): in +A; (PräpE2): nach +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [Gerät/ Verfahren] löst jemanden [Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von Konkreta/ Kollektiv von Abstrakta] nach etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft, Kriterium]] in etwas [Gruppe] auf (50) Vergessen Sie nicht, Ihre Wäsche in Kochwäsche und Feinwäsche zu trennen. (51) Bevor Sie Ihre Wäsche bei der Wäscherei abgeben, müssen Sie sie nach Farben trennen. (52) Die Behörden haben die Menschen nach Nationalität, nach Religionszugehörigkeit, nach Geschlecht usw. ... in verschiedene Gruppen getrennt. (53) Die Industrie sucht nämlich nach einem umweltfreundlichen und preisgünstigen Verfahren, um Milchfette in ihre Bestandteile zu trennen. (taz, 14.8.93, S. 34) (54) Ein Analysegerät trennt die Spermien in zwei Faktoren. (taz, 11.9.98, S. 5) (55) Er trennt Liebe in erotische Liebe, platonische Liebe und freundschaftliche Liebe. (56) Ich trenne [zu Hause] den Müll. (MM, 2.10.2000) (57) Wir müssen die Klassen trennen, wenn sie mehr als 31 Schüler haben. (58) Wenn im Abwasser einer Autowerkstatt ein Kalkreiniger, der zum Lösen von Öl benutzt werde, mit Autoshampoo zusammenkomme, entstehe fast immer eine Mischung von Öl und Wasser, die man [schwer] trennen kann. (nach FAZ, 1995) (59) [Erst nach Kriegsende] trennte man die Sammlung. (BerlZ, 19.1.2000, S. 15) PHRAS Idiom: jemanden/ etwas trennen Welten: zwischen Personen/ Objekten gibt es nichts Gemeinsames G.ANM - trennen wird auch i.S.v. ‘auftrennen’ bzw. ‘abtrennen’ verwendet: (60) Ich muss die ganze Naht trennen und dann wieder zusammennähen. (61) Die Hebamme trennt die Nabelschnur. - Mit Bezug auf Wörter wird trennen i.S.v. ‘ein Wort, das nicht mehr in eine Zeile passt, nach bestimmten Regeln in zwei Teile teilen, wobei an den ersten Teil, am Ende der Zeile, ein Trennungszeichen angehängt wird’ verwendet. VERBF trennen, sich 'trennen, sich trennt sich trennte sich hat sich getrennt sich trennen 1 von die Gemeinschaft mit jemandem auflösen sich trennen 2 von etwas hergeben sich trennen 3 irgendwie auseinander gehen sich trennen 4 ab irgendwo nicht mehr denselben Weg haben SBP sich [A] trennen 1 von NomE PräpE BED die Gemeinschaft mit jemandem auflösen. (1) Die Frau hat sich von ihrem Mann getrennt. BELR NomE: derjenige, der die Gemeinschaft auflöst: Person/ Institution (2) Mich interessiert nicht, wie Schauspieler ihr Leben leben, wer gerade welche Freundin hat, oder [warum] eer sich von ihr getrennt hat, ich will wissen, wie er spielt. (nach BerlZ, 26.8.2000, S. 3) (3) Andere Gruppen wie der Berliner Sozialistische Studentenbund wollen abwarten, ob dder Jugendverband sich [nicht] [doch] „grundlegend reformiert“ und von der SED trennt. (nach taz, 18.11.89, S. 14) PräpE: von +D: derjenige, mit dem die Gemeinschaft aufgelöst wird: Person/ Institution (4) Jakob Grimm fasste den Entschluss, sich [künftig] [nie mehr] v von seinem Bruder zu trennen. (nach MM, 4.1.85, S. 32) (5) Nachdem sie sich nicht mehr einig waren, trennte sich der Rennfahrer vvon seinem Rennstall und ging zu Ferrari. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Trennung; getrennt ANM - Häufig wird mit sich trennen 1 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert: (6) Als d die Beatles sich trennten, 1970, da war er gerade mal neun. (BerlZ, 3.9.99, S. I) (7) DDas Ehepaar hat sich [in gegenseitigem Einvernehmen] getrennt. (8) Entweder töte ich dich, oder du tötest mich, oder wwir trennen u uns. (BerlZ, 13.11.2000, S. 15) (9) AAnne und Jan haben sich [schon wieder] getrennt. - Im Geschäftsleben wird sich trennen 1 von häufig [verhüllend] i.S.v. ‘jemanden kündigen’ verwendet: (10) Der Aufsichtsrat hat sich [fristlos] von zwei seiner vier Vorstände getrennt. (nach BerlZ, 2.8.99, S. 32) W.BED sich [A] trennen 2 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand [Person/ Institution] gibt jemanden/ etwas [Konkretum] her oder gibt etwas [Abstraktum] auf; weggeben (11) Von dem Kind will ich mich [auf keinen Fall] trennen. (BerlZ, 10.11.2000, S. 12) (12) Nach dem Tod ihres Mannes musste Johanna das Haus verkaufen und in eine kleine Wohnung ziehen. Sie hat sich von ihren alten schweren Möbeln, ihrem riesigen Gummibaum und ihrem Hund trennen müssen. (13) „Von manchen Bildern würde ich mich [nie] trennen“, sagt die Künstlerin. (MM, 27.12.2000) (14) Ich selbst würde nie ins Umland ziehen, weil ich einfach ein Großstadtmensch bin und mich von Berlin [nicht] trennen kann. (taz, 23.10.99, S. 31) (15) Es fällt mir schwer, mich von der Arbeit zu trennen. Es hat Spaß gemacht. (SZ, 27.11.99, S. 3) (16) Von einigen Arbeitsgebieten hat sich Höchst getrennt. (BerlZ, 5.8.99, S. 30) (17) Ich hatte mich [gerade] von einer ehrenamtlichen Tätigkeit getrennt, in der es einen Leiter gab, der mich nur zum Kaffeekochen brauchte. (FR, 18.9.99, S. 5) (18) Es ist so schwer, sich von Gewohnheiten zu trennen. treten I 734 sich [A] trennen 3 NomE AdvE; AdvE; AdvG/ mit +D jemand [Anzahl von Personen/ von Mannschaften] beendet irgendwie [Resultat] den Wettkampf und geht auseinander (19) Das Rathaus gewann fünfmal, [ebenso oft] trennten sich die Mannschaften unentschieden. (FR, 9.9.73, S. 13) (20) [In einem schwachen Spiel] trennen sich die bislang sieglosen Schweden und Türken mit einem torlosen Remis. (BerlZ, 16.6.2000, S. 42) - Die NomE wird häufig durch mehrere NGs belegt: s. (20) und (21). - Bei der AdvE wird die Präposition mit meist weggelassen: (21) Cottbus und Mönchengladbach trennen sich 2: 2. (BerlZ, 2.5.2000, S. 42) sich [A] trennen 4 NomE (AdvE); (AdvE): an +D/ vor +D/ ... jemand [Anzahl von Personen] hat ab irgendwo nicht mehr denselben Weg (22) An der Kreuzung haben wir uns getrennt. Meine Freundin ist zum Hotel zurückgegangen, und ich bin zum See gelaufen. (23R) Im Augenblick, als wir die Maschine verließen und vor dem Zoll uns trennten, wusste ich, was ich vorher gedacht hatte: Sein Gesicht erinnerte mich an Joachim. (nach Frisch, S. 11) (24R) [Schließlich] trennten wir uns auf der Hälfte des Weges und gingen rückwärts und winkten uns ein paar Mal zu. (Lenz, Heimatmuseum) (25) [Nach einer Woche gemeinsamen Urlaubs] haben wir uns getrennt, die einen gingen nach Aachen, die anderen nach Heidelberg. PHRAS - Idiom: nur Wendung - Unsere/ Ihre Wege trennen sich (hier).: Ab jetzt machen wir/ macht ihr nichts mehr gemeinsam, haben wir/ habt ihr nichts mehr miteinander zu tun. VERBF trennen 'treten I tritt trat ist getreten treten I 1 sich irgendwohin begeben treten I 2 irgendwohin geraten treten I 3 aus/ in in etwas kommen treten I 4 in etwas anfangen lassen treten I 5 neben/ zu zusätzlich zu etwas aufkommen treten I 6 irgendwohin gelangen SBP treten I 1 NomE AdvE BED mit einem oder mehreren Schritten sich irgendwohin begeben. (1) Er tritt ins Zimmer. BELR NomE: derjenige, der sich irgendwohin begibt: Person (2) SSie trat zum Kamin neben der Tür. (Uhl, S. 44) AdvE: Ort an +A/ in +A/ .../ nach +AdvG: Zielort vor +A: Zielort/ [indirekt Institution] aus +D: Ausgangsort (3) Anngret tritt [barsch] aan das Fenster. (Strittmatter, S. 180) (4) Komtess Sylvia durchquerte mit schnellem Schritt die Halle und trat i in den Roten Salon. (Bolten, S. 20) (5) Logan fühlte, wie die Frau, die nneben ihn getreten war, beim Anblick der Comanchen erschauerte. (Garner, S. 60) (6) [Furchtlos] tritt Jakobus vvor den Magier Hermogen, der vergeblich seine Macht an ihm erprobt. (nach MM, 21.12.85, S. 3) (7) [Mit erhobenem Haupt] trat er vvor das Gericht, nein, er bereue nichts. (8) Vom ersten Moment an, [da] die Frau üüber die Schwelle trat, schien sie nur den Mann hinter dem Zellengitter zu sehen. (Pegg, S. 26) (9) Der Lehrer fragte nach den Verantwortlichen, und die beiden Jungen traten n nach vorne. (10) [Gestern Abend, als ich aus der Stadt kam,] trat Joachim [gerade] aaus dem Haus, und wir wechselten ein paar Worte. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Tritt ANM - treten I 1 wird auch in dem Ausdruck auf der Stelle treten verwendet i.S.v. ‘Schritte machen, aber dabei auf derselben Stelle bleiben’: (11) [Vor Nervosität] trat er aauf der Stelle, bis ihm die Tür geöffnet wurde. SBP treten I 2 NomE (PräpE) AdvE BED bei einer Bewegung mit etwas irgendwohin geraten. (12) Ich bin in ein Stück Glas getreten. BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin gerät: Person/ Tier (13) Pass auf, dass ddu [nicht schon wieder] in die Pfütze trittst. (14) Der Hund jaulte auf, eer war auf einen spitzen Dorn getreten. (PräpE): mit +D: dasjenige mit dem etwas irgendwohin gerät: konkr. Objekt [Fuß, Fußbekleidung] (15) Hulda war in ein Erdloch getreten mmit einem Vorderfuß, war eingeknickt und konnte sich nicht mehr erheben. (Th. Mann, Joseph, S. 545) (16) Du bist mmit deinen neuen Schuhen in den Dreck getreten. AdvE: Ort auf +A/ gegen +A/ in +A/ ...: Zielort [Lebewesen/ konkr. Objekt/ Substanz] (17) „Ich wollte ihn nicht verletzen, ich habe nur die Balance verloren und bin aauf iihn getreten“, entschuldigte sich der Fußballstar. (nach BerlZ, 20.6.98, S. 33) (18) Ich bin aauf eine Nacktschnecke getreten, das war eklig! (19) Eine Frau lief schreiend zu den Soldaten. Ihr kleiner Sohn war aauf eine Mine getreten. (nach Zeit, 13.9.85, S. 67) (20) Nach dem Spiel erwischte mich ein Fahrer, der [aus Versehen] aauf das Gaspedal anstatt auf die Bremse getreten ist. (Bild, 17.5.67, S. 5) (21) Ich bin ggegen den Eimer getreten und gestürzt. (22) Mit diesen Schuhen kannst du nicht ins Haus, du bist i in den Matsch getreten. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Treter, der Tritt ANM - Pertinenzdativ ist möglich: (23) Herr Ledat ist [sseiner Frau] [schon wieder] auf die Fußspitze getreten. (BerlZ, 18.5.98, S. 29) W.BED treten I 3 aus/ in NomE PräpE; PräpE: aus +D/ in +A etwas [abstr. Objekt/ Vorgang] kommt aus/ in etwas [Zustand] (24) Die Weltraumfahrt ist [in den letzten Jahren] aus dem Stadium wissenschaftlicher Projekte in die Phase technischtreten II 735 industrieller Entwicklung und Erprobung getreten. (Gail/ Petri, S. 130) (25) Spätestens seit Bilder von Frieda Kahlo auf dem Kunstmarkt Rekordpreise erzielen, ist die mexikanische Malerei des 20. Jahrhunderts aus ihrem Schattendasein getreten. (nach BerlZ, 11.10.97, S. 16) (26) Unser Projekt ist in die Endphase getreten. treten I 4 in NomE PräpE; PräpE: in +A jemand lässt etwas [Zustand/ Handlung] anfangen (27) Frau Schmidt ist in den Ruhestand getreten. (28) Um gegen ihre Abschiebung zu protestieren, sind die abgelehnten Asylbewerber in den Hungerstreik getreten. treten I 5 neben/ zu NomE PräpE; PräpE: neben +A/ zu +D jemand [Person [als Funktionsträger, Gattung o.Ä.]/ Institution]/ etwas [Konkretum [als Gattung o.Ä.]/ Abstraktum] kommt zusätzlich zu jemandem [Person [als Funktionsträger, Gattung o.Ä.]/ Institution]/ etwas [Konkretum [als Gattung o.Ä.]/ Abstraktum] auf (29) Zu den Naturphilosophen treten [jetzt] neue Denker, die versuchen, die Welt abstrakt zu erklären. (30) Zu den vier schon erwähnten Verlagen tritt der Rowohlt Verlag: bei ihm ist jetzt Simons Roman „Triptychon“ aus dem Jahre 1973 zum ersten Mal auf Deutsch erschienen. (nach Zeit, 25.4.86, S. 59) (31) Zu den schon manifest kranken Tieren werden noch die erst kürzlich infizierten treten, so dass mit dem Ende der Seuche noch nicht zu rechnen ist. (32) Neben die klassischen importierten Naturdrogen wie Marihuana und Haschisch treten neue synthetische Suchtmittel. (nach Zeit, 24.4.87, S. 77) (33) Neben diese für alle gleiche Grundrente tritt [dann] [für den alten Menschen] eine leistungsabhängige, kapitalfinanzierte Zusatzrente. (nach Zeit, 5.4.85, S. 1) (34) [In Stadtteilen mit hohem muslimischen Anteil] wird [möglicherweise] das Ausrufen der Muezzin [irgendwann] neben das Glockenläuten treten. (BerlZ, 8.7.98, S. 10) treten I 6 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ hinter +A/ in +A/ ... etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] gelangt irgendwohin (35) Die Sonne tritt hinter die Berge. (36) [Jedes Frühjahr] tritt der Fluss über die Ufer. (37) [Vor Anstrengung] traten [ihm] Schweiß auf die Stirn und Tränen in die Augen. (38) Zwischen zwei zu einem Kompositum verbundenen Nomina tritt [im Deutschen] [oft] ein „s“, wie z.B. in „Buchungsgebühr“. (39) Wasser ist aus der Leitung getreten. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (37). PHRAS FVG : treten I wird häufig als Funktionsverb verwendet und gibt an, dass ein Vorgang, ein Zustand anfängt oder dass jemand mit einer Handlung anfängt: in Aktion treten: aktiv werden; etwas tritt (jemandem) ins Bewusstsein: etwas wird jemandem bewusst; etwas tritt ins Blickfeld: etwas wird gesehen; jemand/ etwas tritt in Erscheinung: jemand/ etwas wird sichtbar, wird aktiv; jemand/ etwas tritt in den Hintergrund/ in den Vordergrund: jemand/ etwas tritt zurück/ hervor, fällt weniger/ mehr auf; jemand/ etwas tritt in Konkurrenz/ in Wettbewerb zu jemandem/ etwas: jemand/ etwas fängt an zu konkurrieren; in Kontakt treten mit/ zu jemandem: anfangen Kontakt zu haben mit/ zu jemandem; etwas tritt in/ außer Kraft: etwas fängt an/ hört auf gültig zu sein; in Verbindung treten: eine Verbindung herstellen; in Verhandlungen treten: anfangen zu verhandeln; Idiom: etwas tritt zutage: etwas [Verborgenes, Geheimes] zeigt sich; auf die Bremse treten: einen Vorgang/ eine Handlung bremsen; (bei jemandem) ins Fettnäpfchen treten: etwas in einer ungeschickten Art tun oder sagen und damit jemanden beleidigen oder ärgern; in jemandes Fußstapfen treten: jemandes (meist beruflichem) Vorbild folgen; [ugs] jemandem auf die Hühneraugen/ auf die Zehen treten: jemanden beleidigen; jemandem zu nahe treten: die Gefühle von jemandem verletzen, jemanden beleidigen; auf den Plan treten: erscheinen; auf der Stelle treten: keinen Fortschritt machen - Treten Sie näher! : [als Aufforderung, sich dem Sprecher zu nähern] G.ANM - Gelegentlich wird treten I statt eintreten bzw. austreten verwendet: (40) Als junger Mann trat er in die SPD. (41) Wegen der Kirchensteuer treten heutzutage viele Leute aus der Kirche. VERBF treten II; vertreten 'treten II tritt trat hat getreten treten II 1 etwas einen Tritt geben treten II 2 <auf> etwas durch Drücken mit dem Fuß betätigen treten II 3 irgendwohin einen Tritt geben treten II 4 in etwas durch einen Tritt entstehen lassen treten II 5 <zu> etwas durch Tritte zu etwas bzw. so verändern treten II 6 etwas mit einem Tritt irgendwohin befördern treten II 7 etwas irgendwohin bringen treten II 8 etwas entstehen lassen SBP treten II 1 NomE AkkE BED jemandem/ etwas einen Tritt geben. (1) Er hat den Hund getreten. BELR NomE: dasjenige, das einen Tritt gibt: Person/ Tier (2) Der Boxer wurde disqualifiziert, weil eer seinen Gegner, der am Boden lag, getreten hatte. (3) Ich habe gehört, dass Frau W. verletzt ist, weil eein Pferd sie getreten hat. AkkE: dasjenige, dem ein Tritt gegeben wird: Konkretum (4) Der Verteidiger kriegte eine rote Karte, weil er d den Stürmer getreten hatte, aber [nicht] dden Ball. (5) [Wieso] hast du ddeinen Hund getreten? PASSK Werden-Passiv werden : (6) Die Tumulte beim Neujahrsempfang des DGB- Kreises Frankfurt, [bei denen] der Frankfurter Oberbürgermeister [nach Augenzeugenberichten] von Gewerkschaftern treten II 736 getreten und geschlagen worden war, werden auch die Justiz beschäftigen. (MM, 14.1.86, S. 1) WORTB selten der Treter, der Tritt ANM - Die AkkE kann in generischen Sätzen weggelassen werden: (7) Mama schämte sich auch, weil ich getreten, gebissen, gekratzt hatte. (Grass, S. 116) - treten II 1 wird auch in den Ausdrücken jemanden/ etwas mit Füßen treten i.S.v. ‘jemandem/ etwas viele Tritte geben’ und jemanden zu Tode treten i.S.v. ‘jemandem so viele Tritte geben, bis er tot ist’ verwendet: (8) Ich w wurde geschlagen und mmit Füßen getreten. (nach Bild, 2.2.67, S. 6) (9) Der Alkoholkranke hhatte [im August vergangenen Jahres] einen 64-jährigen Mann geprügelt und zzu Tode getreten. (taz, 13.5.97, S. 21) SBP treten II 2 <auf> NomE AkkE/ PräpE BED etwas durch Drücken mit dem Fuß betätigen. (10) Ich habe [mit aller Kraft] auf die Bremse getreten. BELR NNomE: derjenige, der etwas betätigt: Person (11) Der Motor stotterte, weil iich den zweiten Gang eingelegt, aber [leider] die Kupplung [nicht] getreten hatte. AkkE: dasjenige, das betätigt wird: konkr. Objekt [Gerät, Vorrichtung] (12) In alten Märchen sitzen die alten Frauen im Haus und treten ddas Spinnrad. (13) Wenn ich den Berg mit meinem Rad herunterfahre, habe ich Angst und trete [ständig] ddie Bremse. (14) [Bei mechanischen Orgeln] muss man d den Blasebalg treten. (15) [Beim Fahrradfahren] trittst du [erst] das eine Pedal und [dann] ddas aandere. PräpE: auf +A: dasjenige, das betätigt wird: konkr. Objekt [Vorrichtung] (16) [Beim Fahrrad] muss man aauf die Pedale treten, um es vorwärts zu bewegen. PASSK Werden-Passiv werden : (17) Die Kupplung wird [jedes Mal] getreten, wenn ein neuer Gang eingelegt wird. ANM - Wenn die PräpE realisiert wird, kann das Perfekt im Süddeutschen auch mit sein gebildet werden: (18) Ich bbin [hart] auf die Bremse ggetreten, weil der Wagen vor mir plötzlich angehalten hat. - treten II 2 wird auch in dem Ausdruck aufs Gas treten i.S.v. ‘auf das Gaspedal treten’ bzw. ‘sehr schnell fahren’ verwendet: (19) Die Autos sind so konstruiert, dass man [nicht gleichzeitig] bremsen und aaufs Gas treten kann. (20) Ralf hhat [auf der Autobahn] [zu sehr] aaufs Gas getreten und wurde von der Polizei wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten. SBP treten II 3 NomE AdvE1 (AdvE2) BED mit Hilfe von irgendetwas irgendwohin einen Tritt geben. (21) Hör auf, gegen die Tür zu treten! BELR NomE: dasjenige, das einen Tritt gibt: Person/ Tier (22) Wenn Sebastian einen Wutanfall hat, [dann] tritt e er [sogar] nach seiner Mutter. (23) DDas Pferd ist unruhig und tritt [ständig] gegen die Wand seiner Box. AdvE1: Ort in +A/ gegen +A/ nach +D/ ...: Zielort [Lebewesen/ konkr. Objekt] (24) Als sie sich vor ihrer Wohnungstür bückte und Manfred A. gerade vorbeikam, konnte er nicht widerstehen: er trat [ihr] i in den Po. (nach Bild, 20.6. 67, S. 3) (25) Man fährt bei Rot durch, tritt ggegen Autos, kratzt am Lack, brüllt und tobt in einer Mischung aus Angst und Omnipotenzwahn. (nach Stern, 1.10.87, S. 94) (26) Paul hat [seinen Bruder] ans/ v vors Schienbein getreten. (AdvE2): Mittel mit +D: Instrument [Fuß, Fußbekleidung] (27) Das Pferd hat [immer wieder] mmit dem Hinterfuß gegen die Wand getreten. (28) Als Cates sich auf den Knien aufrichtete, warf der Mexikaner ein Bein hoch und trat mmit dem Stiefel nach dem Gesicht seines Gegners. (Garner, S. 29) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (29) Halt Freundchen, hier wird [nicht] gegen die Tür getreten! WORTB selten der Treter, der Tritt ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (24). Pertinenzakkusativ ist möglich: s. (26). Der Pertinenzdativ wird häufiger als der Pertinenzakkusativ verwendet. - Gelegentlich wird im Süddeutschen das Perfekt auch mit sein gebildet: (30) Er war so wütend, dass er [mehrmals] gegen den Tisch g getreten ist. W.BED treten II 4 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A jemand/ etwas [Tier] lässt etwas [Delle, Loch o.Ä.] in etwas [konkr. Objekt] durch einen Tritt entstehen (31) [In ihrer Zerstörungswut] haben die Jugendlichen Dellen in die geparkten Autos getreten. (32) Das Holz war schon morsch, deswegen konnte der Dieb ein Loch in den Zaun treten und verschwinden. (33) Der Hengst hat einen Riss in die Wand getreten. treten II 5 <zu> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PrädE: AdjG jemand/ etwas [Tier] verändert jemanden/ etwas [Konkretum] durch Tritte zu jemandem/ etwas [konkr. Objekt/ Substanz] bzw. so (34) Skinheads haben den Obdachlosen zum Krüppel getreten. (35) [Wahrscheinlich] hätten die Männer ihn zu Klump getreten. (nach BerlZ, 31.3.2000, S. 14) (36) Der Elefant hätte die jungen Küken zu Mus treten können, aber er setzte den Fuß vorsichtig auf die Erde. (37) Geh vom Rasen herunter, du trittst das Gras platt, und ich muss noch mähen. (38) Ich habe erst die Fläche eben getreten und dann den Rasen gesät. treten II 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ in +A/ ... jemand befördert etwas [konkr. Objekt: häufig Ball] mit einem Tritt irgendwohin (39) Max wurde bestraft, weil er die Tasche seines Klassenkameraden in die Ecke getreten hatte. (40) Es war ein Wunder, wie Müller es schaffte, [aus jeder Position] den Ball ins Tor zu treten. (41) [Im letzten Augenblick] hat der Verteidiger den Ball aus dem Elfmeterraum getreten. trinken 737 treten II 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A jemand bringt etwas [Substanz: Dreck, Staub o.Ä.] irgendwohin, weil es an den Schuhen oder Füßen haftet (42) Zieh bitte deine Schuhe aus, sonst trittst du [mir] den ganzen Dreck in die frisch geputzte Wohnung! treten II 8 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ zu +D/ ... jemand/ etwas [Tier] lässt etwas [Konkr. Objekt: Weg o.Ä.] entstehen, indem immer wieder derselbe Weg gegangen wird (43) Die Kinder haben einen Weg durch den Schnee getreten. (44) Wenn man durch den Park läuft, sieht man viele Pfade, die Spaziergänger zum Schloss getreten haben. (45) Wir können dem Pfad folgen, den die Tiere zur Wasserstelle getreten haben. PHRAS Idiom: etwas mit Füßen treten: etwas missachten; [ugs] in die Pedale treten: schnell Fahrrad fahren; [ugs] jemandem auf den Schlips treten: jemanden beleidigen, die Gefühle von jemandem verletzen G.ANM - Nicht behandelt wird hier die Reflexivkonstruktion sich etwas in etwas treten. VERBF treten I; vertreten 'trinken trinkt trank hat getrunken trinken 1 etwas Flüssiges zu sich nehmen trinken 2 alkoholische Getränke zu sich nehmen trinken 3 auf einen Schluck auf jemanden/ etwas zu sich nehmen SBP trinken 1 NomE (AkkE) BED etwas Flüssiges zu sich nehmen . (1) Trinken Sie [noch] ein Glas Wein [mit uns]? BELR NomE: dasjenige, das etwas zu sich nimmt: Person/ Tier (2) Karies können auch Kleinkinder bekommen, ddie [niemals] süßen Tee tranken. (nach Zeit, 13.2.87, S. 61) (3) „So groß war der radioaktive Niederschlag in Mannheim nicht, dass e ein Hund [nicht mehr] aus einer Pfütze trinken oder eine Katze kein Gras mehr fressen dürfte“, sagte ein Tierarzt. (MM, 6.5.86, S. 15) (AkkE): dasjenige, das zu sich genommen wird: flüssige Substanz [meist als Getränk] (4) Einige Jugendliche trinken kkein Bier und [auch] kkeinen Wein, sie trinken [auf Partys] [lieber] CCola oder Saft.(5) [Bei der Radwanderung] können die Teilnehmer [am Ziel] FFleischbrühe oder Gemüsesuppe trinken. (6) Massai trinken B Blut. (Grzimek, S. 144) (7) Sokrates musste das Gift trinken. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) Das Trinkwasser durfte von den Menschen [nur noch abgekocht] getrunken werden. sein : (9) Der Wein ist aus, das Bier ist getrunken, das Fest ist zu Ende. WORTB das Getränk, [veraltend] der Trank, [veraltend] der Trunk, die Trinkerei; trinkbar ANM - Häufig wird statt der AkkE eine PräpG [von +D] realisiert, mit der ausgedrückt wird, dass nur ein Teil des Getränks zu sich genommen wird: (10) Die schöne Dame folgte ihm in seine Stube und trank v von seinem Kaffee. (nach Zeit, 3.4.87, S. 72). Diese PräpG kann auch in Verbindung mit einem quantifizierenden Ausdruck verwendet werden: (11) Unser Sohn hat [während der Silvesterparty] vviel/ zzwei Flaschen von unserem besten Wein getrunken. Der quantifizierende Ausdruck kann auch ohne die PräpG [von +D] verwendet werden: (12) Jens hat eeine ganze Flasche getrunken. - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert, mit der betont wird, dass es sich beim Trinken um eine länger andauernde Handlung handelt: (13) AAn diesem Liter Wein trinkt er [jetzt] [schon drei Tage]. - Mit einer unflektierten AdjG kann das Getränk charakterisiert werden: (14) Das Mädchen trinkt die Milch [gerne] [ssehr kalt]. (15) „Möchten Sie Milch und Zucker? “ - „Nein, ich trinke den Kaffee [immer] [sschwarz].“ Diese unflektierte AdjG kann auch verwendet werden, wenn die AkkE nicht realisiert wird: (16) Trinkst du [im Sommer] [lieber] [k kalt oder warm]? - Mit einer direktivischen PräpG [aus +D/ von +D] kann auf das Gefäß bzw. auf den Ort, an dem sich das Getränk befindet, Bezug genommen werden: (17) Er trinkt Wasser [a aus dem Glas/ aaus der Flasche/ a an der Quelle].; s. auch (3). - trinken 1 wird selten verwendet, wenn auf die Aufnahme von Wasser durch größere Tiere Bezug genommen wird: (18) Die Vögel trinken, aber die Kuh säuft. W.BED trinken 2 NomE jemand nimmt gewohnheitsmäßig alkoholische Getränke zu sich (19) Vielen Dank, ich trinke [nie] [während der Dienstzeit]. (20) Der Mann wurde mit der Arbeitslosigkeit nicht fertig und hatte angefangen zu trinken. (nach Zeit, 22.3.85, S. 83) - Der Umfang der Aufnahme alkoholischer Getränke kann durch Ausdrücke spezifiziert werden wie sich arm/ krank/ zu Tode trinken i.S.v. ‘sehr viel alkoholische Getränke zu sich nehmen’; einen über den Durst trinken i.S.v. ‘zu viel alkoholische Getränke zu sich nehmen’; oder wie jemanden unter den Tisch trinken i.S.v. ‘jemanden beim gemeinsamen Trinken betrunken machen’. - trinken 2 kann, oft in Verbindung mit gehen, in der Wendung einen trinken (gehen) verwendet werden i.S.v. ‘irgendeinen Ort [häufig Gaststätte] aufsuchen, um alkoholische Getränke zu sich zu nehmen’: (21) [Nach der Arbeit] ggingen wir [gewöhnlich] [in der Eckkneipe] [noch] e einen trinken. trinken 3 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand nimmt einen Schluck [häufig von einem alkoholischen Getränk] zu sich verbunden mit guten trocknen I 738 Wünschen für jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt] (22) Wir trinken auf unseren Trainer, der uns zum Sieg geführt hat. (23) Wir trinken auf deinen Erfolg bei der Abiturprüfung. dass-S : (24) Wir wollen darauf trinken, dass wir noch viele Jahre gemeinsam diesen Festtag begehen können. VERBF betrinken, sich 'trocknen I trocknet trocknete ist getrocknet SBP trocknen I NomE (AdvE) BED mittels irgendetwas die Nässe, Feuchtigkeit verlieren; trocken werden. (1) Die Farbe ist [schnell] getrocknet. BELR NomE: dasjenige, das trocken wird: Konkretum [selten Lebewesen] (2) [An der Wäscheleine] trocknen nnicht nur Strumpf und Hose, sondern auch seine Brille. (Zeit, 10.1.86, S. 2) (3) Ihr offenes Haar trocknete [im Sommerwind]. (4) Handwerker arbeiten nicht gerne mit Bio-Farben, da ddiese [nicht schnell] trocknen. (nach MM, 3.4.85) (5) K Kindertränen trocknen [schnell]. (AdvE): Mittel durch +A: Naturkraft [Hitze, Wind o.Ä.] (6) DDurch den starken Wind trocknete die Wäsche [schneller als erwartet]. (7) D Durch die Sommerhitze sind die regennassen Straßen [im Nu] getrocknet. (8) Ein Beamter macht mir den Vorschlag, ich solle in eine Sauna gehen, dort könnte ich meine Sachen waschen, und ddurch die Wärme würden sie [auch schnell] trocknen. (nach taz, 11.1.89, S. 16) PASSK kein Passiv möglich ANM - Selten wird das Perfekt auch mit haben gebildet: (9) Die aufgehängten Netze sind [schon]/ hhaben [schon] ggetrocknet. (DUWb, S. 1299) - Die AdvE wird selten realisiert. - Statt mit der AdvE kann mit einer statischen PräpG [an +D/ auf +D/ ...] indirekt auf das Mittel Bezug genommen werden: (10) Sie braucht keinen Föhn, ihre feinen Haare trocknen [problemlos] [aan der Luft]. (11) Die Unterwäsche trocknete [aauf der Heizung]. (12) Von seinem Büro aus kann man einen Blick auf die rauen Bretter aus Tiroler Ahorn und Birnbaum werfen, die [iin der Heideluft] [zwei Jahre lang] [so langsam] trocknen, dass die Poren weiter atmen können und das Holz nicht reißt. (FAZ, 1998) ; s. auch (3) und (13). - trocknen I wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (13) Nasse Badesachen soll man [keinesfalls] [am Körper] ttrocknen lassen. (MM, 6.9.86, S. 44) VERBF abtrocknen I; abtrocknen II; trocknen II 'trocknen II trocknet trocknete hat getrocknet trocknen II 1 etwas trocken werden lassen trocknen II 2 etwas dörren trocknen II 3 etwas beseitigen SBP trocknen II 1 NomE AkkE (AdvE) BED mittels irgendetwas bewirken, dass etwas nicht mehr nass oder feucht ist; trocken werden lassen. (1) Ich habe die Wäsche [im Badezimmer] getrocknet. BELR NomE: derjenige, der etwas trocken werden lässt: Person/ Tier/ Naturkraft/ [auch Gerät] (2) D Die Mutter wäscht [dem Sohn] die Füße, trocknet sie [wie die biblische Magdalena] mit dem eigenen Haar. (Zeit, 14.2.86, S. 56) (3) DDer Hund trocknete sein nasses Fell [in der Sonne]. (4) D Der Wind hatte die Wäsche [schnell] getrocknet. (5) Es gibt bereits heute vollautomatische Geschirrspülmaschinen, d die das schmutzige Geschirr reinigen, spülen, trocknen und es gesäubert an geeigneten Orten stapeln. (Urania, 11/ 66, S. 79) AkkE: dasjenige, das trocken wird: Konkretum [selten Lebewesen] (6) Ein Haartrockner soll ddie Haare [in annehmbarer Zeit] [bei angenehmen Temperaturen] trocknen. (MM, 20.4.85, S. 60) (7) Wenn sie, wie so oft an diesem Vormittag, ddie Augen trocknet, ist ihre Stimme kaum zu verstehen. (Zeit, 19.9.95, S. 85) (8) Die Häuser sind aus großen Lehmziegeln erbaut, ddie man [an der Sonne] getrocknet hat. (nach Seydlitz, S. 88) (9) [Zum Schmoren] waschen und trocknen Sie das Fleisch. (10) Der Mann trocknete [sich] mit einem nicht ganz sauberen Taschentuch d die Stirn. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Gerät, Tuch o.Ä.]/ Substanz [Luft] (11) Als man den kleinen Bären mmit dem Föhn trocknen wollte, wurde er gänzlich verrückt. (nach Dathe/ Dathe, S. 82) (12) [In öffentlichen Toiletten] trocknet man [sich] die Hände m mit Papiertüchern oder mit Heißluft. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) Das Haar wird [unter einem Haarnetz] [an der Luft] g etrocknet. (Brigitte, 7/ 71, S. 90) sein : (14) Die Blusen sind [schon] getrocknet. - Bekommen-Passiv : (15) Beim Frisör waren zwei Trockner ausgefallen, sodass man die Haare [nicht] getrocknet bekam/ kriegte. WORTB der Trockner ANM - Statt mit der AdvE kann mit einer statischen PräpG [an +D/ in +D/ ...] indirekt auf das Mittel Bezug genommen werden: (16) Sie können [auch] ihren Pullover [aam Feuer] trocknen. (Welt, 29.3.69, S. 33) (17) Seide sollte man [nnicht in der Sonne] trocknen. ; s. auch (3), (8), (13) und (18). - Pertinenzdativ ist möglich: s. (2), (10) und (12). - trocknen II 1 wird auch in Verbindung mit lassen verwendet: (18) Die Vermieter mögen es nicht, wenn man Wäsche [auf der Heizung] t trocknen lässt. W.BED trocknen II 2 NomE AkkE jemand bewirkt, dass etwas [meist Lebensmittel] Feuchtigkeit verliert, um es dadurch haltbarer zu machen; dörren (19) Äpfel oder Pilze kann man in dünne Scheiben schneiden und [in der Sonne] trocknen, sie halten dann den ganzen Winter. (20) An der Nordsee wird Fisch [an der Luft] getrocknet. (21) Auch das Wasser, die Luft und der Boden tun 739 gehen in den Charakter des Whiskys ein. Denn die Gerste wird [oft] [in Öfen] getrocknet, die mit vor Ort gestochenem Torf befeuert werden. (nach FAZ, 1993) (22) Statt, wie sonst, Zigarettentabak anzubauen und zu trocknen, feiert die Jugend heute ihr Sao Jao Fest. (nach FAZ, 1993) - Häufig wird eine statische PräpG [an +D/ in +D/ ...] hinzugefügt, mit der indirekt auf das Verfahren des Trocknens Bezug genommen wird: s. (19), (20) und (21). trocknen II 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand beseitigt etwas [Substanz: Flüssigkeit] mittels irgendetwas (23) Lena versuchte schnell, den verschütteten Wein mit ihrem Taschentuch zu trocknen. (24) Die junge Frau trocknete [dem Kind] die Tränen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (24). VERBF abtrocknen I; abtrocknen II; trocknen I 'tun tut tat hat getan tun 1 etwas unternehmen tun 2 etwas etwas antun tun 3 etwas irgendwohin befördern tun 4 etwas vollbringen tun 5 mit etwas geschehen tun 6 den Anschein erwecken so zu sein SBP tun 1 NomE AkkE BED etwas unternehmen oder erledigen . (1) Was soll ich [denn] [noch] tun? BELR NomE: dasjenige, das etwas unternimmt: Person/ Institution/ Tier (2) Und was [eigentlich] tut dder Mensch, der übersetzt? (Zeit, 7.11.86, S. 35) (3) Hat ddas Unternehmen [wirklich] alles getan, um Schäden zu vermeiden? (nach Zeit, 16.8.85, S. 1) (4R) Wir wissen jetzt, dass 57.000 Tigerpferde in unserer Serengeti leben, und Michael und ich wollen wissen, was unsere gestreiften Pferdchen [eigentlich] tun. (nach Grzimek, S. 144) AkkE: PG [definit/ indefinit]/ NG [nur subst. AdjG]: dasjenige, das unternommen wird: Handlung (5) Wer hat ddas getan? (6) W Was kann man tun, um den Führerschein wieder zu kriegen? (7) Bei der Sterbehilfe gehe es nicht darum, wwas ein Arzt tun und lassen dürfe, sondern um die Rechte sterbender Patienten, meinte Atrott. (MM, 23.11.85, S. 16) (8) WWas kann ich [für Sie] tun? (9) Wir werden a alles tun, um das sich entwickelnde Pflänzchen der Marktwirtschaft nicht zertreten zu lassen. (MM, 18.4.90, S. 5) (10) Wer nnoch ein Übriges tun möchte, sollte sich nach ökologisch angebauten Nahrungsmitteln umsehen, die es preiswerter bei manchen Erzeugern ab Hof gibt. (nach Umweltfreundl. Prod.) (11) Wir verzichten auf den Test, wenn wir sehen, dass wir mehr schaden als GGutes tun. (Stern, 26.11.87, S. 96) (12) Ich habe mmein Bestes getan, um dich auf die Prüfung vorzubereiten. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Alles wurde getan, um das Leben des Kindes zu retten, aber die Krankheit wurde nicht besiegt. sein : (14R) Dass [für die Lösung des Problems] auch nur das Geringste getan sei, wenn man Nein sagt zur Mitwirkung bei der Atombombe, sehe ich nicht ein. (nach Jaspers, S. 276) WORTB der Täter/ die Täterin, die Tat; tätig ANM - Häufig wird mit der PG auf eine Handlung, die im Kontext schon erwähnt ist, Bezug genommen: (15) Sie wollte unbedingt zum Theater gehen, und d das hat sie [dann] [auch] getan! (16) Wer die Sachen sehen will, wird dies [hier und dort auf Ausstellungen] tun können. (Zeit, 14.11.86, S. 46) SBP tun 2 NomE AkkE DatE BED jemandem/ etwas etwas antun. (17) Ich habe dir [doch] nichts getan! BELR NomE: dasjenige, das etwas etwas antut: Person/ Institution/ Tier (18) W Wer ihm Böses tut, den verfolgt er bis ins letzte Glied und w wer ihm Gutes tut, den vergisst er nicht. (Spiegel 30/ 94, S. 34) (19) Du brauchst keine Angst zu haben, dder Hund tut dir nichts. (20) D Das Ministerium tut dem Institutsdirektor keinen Gefallen, wenn es ihm zu viel Macht und daher auch zu große Verantwortung gibt. AkkE: PG [definit/ meist indefinit]/ NG [meist subst. AdjG]: dasjenige, das etwas angetan wird: Sachverhalt (21) Wer hat Dir d das getan? (22) Der Chef hatte seinem Assistenten v viel Gutes getan. (23) Ich hörte ihn schreien, als habe ihm jemand e ein Leids getan. (nach taz, 29.7.93, S. 9) (24) Wenn man jemandem eein Unrecht getan hat, sollte man versuchen es wieder gut zu machen. DatE: dasjenige, dem etwas angetan wird: Lebewesen/ Institution/ [indirekt konkr. Objekt: Körperteil o.Ä.] (25) Matthäus scheint langsam die Pubertät zu beenden, und hat [damit] ssich, seinem F.C. Bayern und dem Publikum viel Gutes getan. (nach BerlZ, 28.4.98, S. 36) (26) Der Hund tut dder kleinen Katze nichts. (27) Ich habe eine kleine Magnolie, die scheinbar gut über den Winter gekommen ist. Ich würde gerne wissen, was ich iihr [jetzt] Gutes tun kann. (BerlZ, 27.3.98, S. V) (28) Für die, die iihrem Rücken etwas Gutes tun wollen, werden spezielle Gymnastikprogramme im wärmeren Wasser angeboten, die Rücken und Gelenke entlasten und die Muskeln lockern. (nach MM, 9.9.98) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (29) Ihm wurde viel Unrecht getan. sein : (30) Ihm ist in seinem Leben viel Böses getan. WORTB der Täter/ die Täterin, die Tat ANM - Die Belegung der AkkE ist beschränkt auf Gefallen, Unrecht, das, etwas, nichts, Gutes, Böses und [veraltet] ein Leids. - tun 2 wird auch in den Ausdrücken verwendet jemandem etwas zu Leide tun i.S.v. ‘jemandem etwas antun, das ihm Leiden verursachen würde’: (31) Die Löwen haben m mir [die ganze Nacht] nnichts zu Leide getan. Es geht mir gut. (BerlZ, 30.4.98, S. VI) SBP tun 3 NomE AkkE AdvE BED etwas irgendwohin befördern. (32) Ich habe [mir] zu viel Zucker in den Kaffee getan. turnen 740 BELR NomE: derjenige, der etwas irgendwohin befördert: Person/ Institution (33) IIch habe den Brief in den Ordner getan. (34) DDie Stadtverwaltung hat die Anträge [erst mal] beiseite getan. AkkE: dasjenige, das irgendwohin befördert wird: Konkretum [selten Mensch] (35) „Wo sind die neuen Bücher? “ - „Ich habe ssie in den Bücherschrank getan.“ (36) Tust du MMarmelade aufs Brot? (37) Die Kinder haben vergessen, d die Hamster [wieder] in den Käfig zu tun. (38) DDen Lorbeerbaum habe ich auf die Terrasse getan, dort ist es am sonnigsten. AdvE: Ort AdvG/ auf +A/ in +A/ ...: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person] (39) Ich habe vergessen, die Sahne a auf die Törtchen zu tun. (40) Tust du das Geschirr iin die Spülmaschine? (41) Ich habe den Salztopf nneben den Zuckertopf getan, und habe [dann] Salz i in den Pudding getan. (42) Ich tue [immer] ein wenig Sahne aan die Soße. (43) Sie hat ihre Kinder in ein teures Internat getan. (44) Die Kinder tun wir z zur Oma, dann können wir am Wochenende die Wohnung streichen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (45) Das Geld wurde auf die Bank getan. sein : (46) An den Kaffee war [schon] Milch und Zucker getan. ANM - Wenn mit der AkkE auf Personen Bezug genommen wird, ist tun 3 umgangssprachlich: s. (43) und (44). W.BED tun 4 NomE AkkE [geh] jemand/ etwas [Tier] vollbringt etwas [Handlung] (47) Der heilige Patricius landete 432 mit 24 Gefährten an der irischen Küste, gründete viele Klöster, tat viele Wunder und wurde als St. Patrick der Nationalheilige der Insel. (nach Pörtner, S. 145) (48) Sie tat einen fürchterlichen Schrei, als sie die riesige Spinne im Waschbecken erblickte. (49R) Fürst Lobanow hatte [kaum] einige Schritte getan, als er sich äußerst unwohl fühlte und zum Wagon zurückzukehren begehrte. (nach Schädlich, S. 180) (50) [In dem Augenblick, da der Entenleib auf das Wasser fiel,] tat Bauschan einen Sprung nach vorn. (Th. Mann, Erzählungen, S. 614) tun 5 NomE AkkE; AkkE: nur PG [definit/ indefinit] etwas [Vorgang] geschieht mit etwas [konkr. Objekt] (51) Das System ist so angelegt, dass, wenn ein Rad sich dreht, die anderen Räder dies [auch] tun. (52) Was tun die Flügel einer Mühle? Sie drehen sich im Wind und bewegen den Mühlstein. tun 6 NomE PrädE; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NS jemand erweckt durch sein Verhalten, seine Handlungen den Anschein so zu sein (53) Die neue Kollegin tut recht freundlich, aber ich bin nicht sicher, ob sie wirklich so nett ist. (54) Die Kinder taten geheimnisvoll und schlossen sich in ihren Zimmern ein, daran konnte man merken, dass Weihnachten nicht mehr weit war. (55) Man sollte [nicht] tun, als hätte man keine Angst. PHRAS FVG : eine Äußerung tun: etwas äußern; Buße tun: büßen; Dienst tun: dienen; seine Wirkung tun: wirken Idiom: seine Arbeit tun: pflichtbewusst, ohne sich um etwas anderes zu kümmern, die aufgetragene Arbeit erledigen; des Guten zu viel tun: sich zu sehr bemühen; seine Pflicht tun: pflichtbewusst handeln; seine Schuldigkeit tun: das tun, was von einem erwartet wird; etwas hat seine Schuldigkeit getan: etwas hat seinen Zweck erfüllt, hat ausgedient; keiner Fliege etwas zu Leide tun können i.S.v. ‘ganz und gar harmlos sein’; jemandem unrecht tun: jemanden ungerecht behandeln; etwas tut Wunder: etwas funktioniert, wirkt so gut, als ob ein Wunder geschehen wäre - Das tut nichts! : Das ist nicht schlimm; Das tut nichts zur Sache! : Das gehört hier nicht hin, dieser Beitrag ist unwichtig, nebensächlich.; Ich/ Er/ ...tue/ tut/ ..., was ich/ er/ ... kann: Ich/ Er/ ... bemühe/ bemüht/ ... mich/ sich/ ... nach besten Kräften; Man tut, was man kann! : [als (bescheidene) Antwort auf ein Lob]; Darunter tue ich/ tut er/ ... es nicht! : Das ist das Mindeste, was ich verlange/ er verlangt/ ... [um etwas zu tun] G.ANM - tun wird auch [ugs] zusammen mit dem Infinitiv eines Hauptverbs als Hilfsverb verwendet: (56) Sie t tut gerne ssingen. - tun wird auch regional statt würde beim Konjunktiv II verwendet: (57) Das täte mich schon interessieren! - Nicht behandelt werden hier das Reflexivverb tun, sich, das unpersönliche Verb tun, es sowie der Ausdruck zu tun haben [es zu tun haben mit; mit etwas/ jemandem zu tun haben o.Ä.]. VERBF Leid tun; wehtun; wehtun, es; wehtun, sich 'turnen turnt turnte hat geturnt turnen 1 Sportübungen machen turnen 2 etwas turnend vollführen turnen 3 bei als Turner tätig sein turnen 4 Bewegungen machen wie ein Turner SBP turnen 1 NomE (PräpE) BED an etwas Sportübungen machen. (1) Die Kinder turnen [zweimal in der Woche]. BELR NomE: derjenige, der Sportübungen macht: Person (2) L Laura spielt Klavier, macht einen Tanzkurs, schwimmt, turnt und will später mal einen Marathon laufen. (nach taz, 31.12.99, S. 3) (3) [Allesamt] turnten ddie Jungs [entsprechend unsicher und unter ihrem Wert]. (nach MM, 8.4.2000) (PräpE): an +D: dasjenige, woran Sportübungen gemacht werden: konkr. Objekt [Gerät, Boden] (4) Über 150 Buben und Mädchen turnten aan den Geräten und wollten dabei ihr Können unter Beweis stellen. (MM, überfahren 741 22.4.2000) (5) Für Wecker, der [in Cottbus] aam S Seitpferd, Barren und Reck turnt, geht es auch darum, Punkte im Weltcup zu sammeln. (BerlZ, 24.3.2000, S. 38) (6) Der B-Jugend-Meister wird [zunächst] [nur] a am Boden turnen. (nach SZ, 19.9.96, S. 45) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (7) [Zuerst] wurde an den Ringen geturnt. WORTB der Turner/ die Turnerin ANM - Häufig wird mit einer AdvG auf die Art und Weise Bezug genommen: (8) Christine Ohl turnte [g ganz ruhig und fehlerfrei] und belegte den ersten Platz. (nach MM, 18.4.2000) ; s. auch (3). W.BED turnen 2 NomE AkkE jemand vollführt turnend etwas [Figur o.Ä.] (9) Der Weltmeister turnte eine fantastische Felge. (10) Unsere Mädchen haben [leider] eine enttäuschende Kür geturnt und den Wettkampf verloren. (11) [In Cottbus] turnte der Berliner seine alten Übungen. (BerlZ, 27.3.2000, S. 35) turnen 3 bei NomE PräpE; AdvE: bei +D jemand ist bei etwas [Institution] als Turner tätig (12) [Eine Zeit lang] turnte ich bei der Turnerschaft von 1816. (taz, 4.1.2000, S. 22) - Statt mit der PräpE kann mit einer statischen PräpG [auf +D/ in +D] auf die Institution oder Veranstaltung bei der jemand tätig ist, Bezug genommen werden: (13) Er turnt im Verein. (14) Die Damen und Herren des DDR-Fernsehballetts turnen [jetzt] auf Ärztekongressen. (taz, 26.4.95, S. 18) turnen 4 NomE AdvE; AdvE: auf +D/ in +D/ ... jemand/ etwas [Tier] macht irgendwo Bewegungen wie ein Turner (15) Die Kinder turnen auf der Schaukel hinterm Haus. (FR, 1990) (16) Schau mal, wie die Affen in dem Baum turnen! G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb turnen, bei dem das Perfekt mit sein gebildet wird. U über'fahren überfährt überfuhr hat überfahren überfahren 1 über etwas fahren und es dabei verletzen oder töten überfahren 2 etwas fahrend überqueren überfahren 3 an etwas vorbeifahren, ohne darauf zu reagieren überfahren 4 jemanden vor vollendete Tatsachen stellen SBP überfahren 1 NomE AkkE BED über jemanden/ etwas fahren und ihn/ es dabei verletzen oder töten. (1) Ein Lastwagen hat ein Kind überfahren. BELR NomE: dasjenige, das über etwas fährt: Person [als Fahrer]/ Fahrzeug [außer Flugzeug] (2) [Auf einem Zebrastreifen] hat ddie Polizeimeisterin Gisela G. [in Hamburg] zwei kleine Kinder überfahren. (Bild, 20.6.67, S. 3) (3) Ein Passant hat beobachtet, wie eein roter Golf den Hund überfuhr, aber nicht anhielt. AkkE: dasjenige, über das jemand fährt: Person/ Tier (4) Der Angeklagte hat ddie alte Frau überfahren und anschließend Fahrerflucht begangen. (5) Dieser neue Typ des Wilderers pflegt d das Wild zu blenden, abzuknallen oder [rücksichtslos] zu überfahren. (nach MM, 28.8.86, S. 3) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (6) [Vor 24 Jahren] wurde der junge Wehrdienstleistende Hans-Georg Lemme von einem Grenzboot überfahren. (BerlZ, 13.8.98, S. 3) ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Fahrzeug Bezug genommen werden: (7) Ich habe die Geliebte meines Mannes [mmit dem Auto] überfahren und getötet. (Spiegel, 39/ 93, S. 168) - überfahren 1 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: (8) [An der Kreuzung] iist ein Fußgänger üüberfahren worden. W.BED überfahren 2 NomE AkkE jemand [Person [als Fahrer]]/ etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] überquert etwas [konkr. Objekt/ Markierung o.Ä.] fahrend (9) [Genau 1 Minute 59 Sekunden nach dem Sieger] überfuhr Michael Milde als Spurtschnellster des Hauptfeldes den Zielstrich. (nach ND, 13.4.74, S. 5) (10) Die alte Brücke durfte [nur noch mit einer Geschwindigkeit von zehn Stundenkilometern] überfahren werden. (BerlZ, 7.1.99, S. 24) überfahren 3 NomE AkkE jemand [Person [als Fahrer]]/ etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] fährt an etwas [konkr. Objekt: Signal o.Ä.] vorbei, ohne darauf zu reagieren oder ohne anzuhalten (11) Der Lokführer des Güterzuges hat [dem Fahrtenschreiber zufolge] ein Rot-Signal überfahren. (BerlZ, 11.12.97, S. 1) (12) In den frühen Morgenstunden kam es auf der Strecke Berlin-Leipzig zu einem folgenschweren Zusammenstoß, als ein aus Leipzig kommender Güterzug [bei dichtem Nebel] ein Haltesignal überfuhr. überfahren 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] stellt jemanden [Person/ Institution] mittels irgendetwas [abstr. Objekt/ Handlung] in unfairer Weise vor vollendete Tatsachen; [ugs] überrumpeln (13) Kanzler Helmut Kohl hat mit der Entscheidung den Koalitionspartner überfahren. (Spiegel, 41/ 93, S. 21) (14) Statistik und Wettbewerb hatten ihn überfahren. (Strittmatter, überholen 742 S. 410) (15) Eingeweihte meinen, sie wurden [schlicht] überfahren und dabei vor vollendete Tatsachen gestellt. (Zeit, 13.12.85, S. 42) VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; losfahren; mitfahren; Rad fahren; wegfahren; zurückfahren über'holen überholt überholte hat überholt überholen 1 etwas einholen und hinter sich lassen überholen 2 etwas auf Mängel prüfen und sie beseitigen überholen 3 etwas übertreffen SBP überholen 1 NomE (AkkE) BED jemanden/ etwas einholen und hinter sich lassen . (1) [Im Bereich der Baustelle] darf man [nicht] überholen. BELR NomE: dasjenige, das etwas einholt und hinter sich lässt: Person/ Tier/ konkr. Objekt [Himmelskörper, Fahrzeug] (2) Als dder Fahrer [schließlich] überholen konnte, setzte er sein Fahrzeug knapp vor das des Überholten und bremste den Wagen abrupt ab. (MM, 8.7.85, S. 48) (3) [Beim letzten Rennen in Baden-Baden] überholte dder junge Hengst [mühelos] alle seine Konkurrenten. (4) [Morgen] überholt dder Riesenplanet Jupiter den ringgeschmückten Saturn, was nur alle 29 Jahre geschieht. (MM, 30.5.2000) (5) Man darf das eigene Fahrzeug nicht beschleunigen, solange e ein anderes überholt. (Anweisung, 1961) (AkkE): dasjenige, das eingeholt und hinter sich gelassen wird: Person/ Tier/ konkr. Objekt [Himmelskörper, Fahrzeug] (6) Drei auf ihren Eselchen vom Sonntagsmarkt in der benachbarten Stadt heimkehrende Frauen überholen uuns. (Seydlitz, S. 78) (7) Obwohl der Hase dden Igel überholt hatte, gewann letztlich doch der Igel das Rennen. (8) Der Fahrer muss ständig aufpassen, ob sich von hinten ein Fahrzeug nähert, das s seinen Wagen überholen will. (nach MM, 5.7.86, S. 36) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (9) Die Polizei berichtet, dass sie [auf ihren Fahrten zu Unfallstellen (mit Blaulicht)] von Wagen mit hohen Geschwindigkeiten überholt wurde. (nach Zeit, 17.5.85, S. 71) sein: (10) Ein Trabbi ist [schnell] überholt. WORTB der Überholer/ die Überholerin, die Überholung W.BED überholen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution: Werkstatt] prüft etwas [konkr. Objekt: häufig Fahrzeug, Motor/ abstr. Objekt] auf Mängel und beseitigt sie (11) Der Verkäufer versicherte, dass die Werkstatt den Motor des Gebrauchtwagens überholt hat. (12) Ein Team von Technikern und Mechanikern hat den Rennwagen [völlig] überholt, bevor er in Monte Carlo an den Start geht. (13) Das älteste Schiff der amerikanischen Flotte war [1983] [gründlich] überholt und zum Teil neu ausgerüstet worden. (nach MM, 14.1.86, S. 19) (14) Ein aktueller Anlass, das deutsche Steuersystem [von Grund auf] zu überholen, besteht kaum. (nach Zeit, 17.10.86, S. 35) (15) Nie vergisst Kohl auf die „großen Fortschritte“ im Osten hinzuweisen: Autobahnen sind zu einem Drittel erneuert, Bundesstraßen zur Hälfte überholt. (nach Spiegel, 29/ 94, S. 18) überholen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): an +D jemand/ etwas [keine Restr.] übertrifft jemanden/ etwas [keine Restr.] an etwas [abstr. Objekt: Leistung, Quantität, Bekanntheitsgrad o.Ä.] (16) Die Rentner haben die Jugend an Zahl überholt. (Die Woche, 21.8.98, S. 7) (17) Die Kirchenkritik der FDP hat die Kirchenkritik der Grünen [inzwischen] an Schärfe überholt. (taz, 30.3.98, S. 1) (18) Das Musical hat das Schauspiel [bei uns] an Beliebtheit überholt. (FR, 29.4.99, S. 1) (19) Japan hat [in einigen Bereichen der Elektronik] die Amerikaner [bereits] überholt. (nach MM, 14.6.85, S. 8) (20) Kohle, früher ein Schatz, wurde vom Erdöl überholt. (nach Europa, S. 58) (21) In Australien wurde der Hautkrebs zu einer ernsthaften Bedrohung der Volksgesundheit; in Queensland hat der Schwarze Hautkrebs [sogar] die Killer Brust- und Lungenkrebs überholt. (nach Spiegel, 29/ 94, S. 155) (22) Die Arbeitslosenrate West hat [sogar] die Quote Ost [schon] überholt: hüben 13,2, drüben 13,1 Prozent. (Spiegel, 43/ 94, S. 29) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das trennbare Verb überholen mit den Stammformen holt über holte über hat übergeholt. VERBF abholen; erholen, sich; holen; wiederholen über'legen überlegt überlegte hat überlegt SBP überlegen NomE AkkE BED etwas als Möglichkeit in Betracht ziehen; erwägen . (1) Wir überlegen die Anschaffung eines Zweitwagens. BELR NomE: derjenige, der etwas erwägt: Person/ Institution (2) Wie das Boulevardblatt aus dem Freundeskreis des Künstlers erfahren haben will, überlegt dder Sänger [seit einiger Zeit] [ernsthaft] die Trennung von seiner Frau. (3) Andere Städte überlegen ähnliche Regelungen. (nach MM, 26.1.88, S. 14) AkkE: dasjenige, das erwogen wird: Handlung SE ohne Korrelat: Handlung (4) Der Finanzminister soll, so hört man, ddie Erhöhung der Mineralölsteuer überlegen. Inf+ : (5) [In Warschau] überlegte Kanzler Kohl [gestern Abend], s seinen Besuch abzubrechen und nach Bonn zurückzukehren. (Bild, 10.11.89, S. 1) PASSK Werden-Passiv werden : (6) Niederlassungen in Brasilien und Mexiko sind geplant, der Sprung nach Afrika wird überlegt. (Stern, 22.12.87, S. 10) WORTB die Überlegung ANM - Wenn die Handlung betont wird oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was erwogen wird, überlegen, (sich) 743 kann die AkkE weggelassen werden: (7) „Wolltet ihr euch nicht ein Haus bauen? “ - „Wir überlegen [noch], aber die Finanzierung ist schwierig.“ G.ANM - Nicht behandelt wird hier das trennbare Verb überlegen mit den Stammformen legt über legte über hat übergelegt. VERBF legen; legen, sich; überlegen, sich; überlegen, (sich); zusammenlegen über'legen, sich überlegt sich überlegte sich hat sich überlegt sich überlegen 1 durch intensives Nachdenken zu etwas gelangen sich überlegen 2 sich fragen, ob man etwas tun sollte SBP sich [D] überlegen 1 NNomE AkkE BED durch intensives Nachdenken zu etwas gelangen. (1) Hast du dir [schon] ein Thema für deine Examensarbeit überlegt? BELR NomE: derjenige, der durch intensives Nachdenken zu etwas gelangt: Person/ häufig Gremium (2) Einen Mädchennamen habe iich mir [noch nicht] überlegt. (Bild, 18.2.67, S. 3) (3) Es wurde eine Sonderkommission gebildet, d die sich einen Ausweg aus der Krise überlegen soll. AkkE: dasjenige, zu dem jemand durch intensives Nachdenken gelangt: abstr. Objekt [als Resultat] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (4) Er scheint nur einige Stunden gebraucht zu haben, um sich sseine Entscheidung zu überlegen. (Zeit, 21.6.85, S. 5) (5) Alle Mitarbeiter sind aufgefordert, sich eeine Lösung zu überlegen. dass-S: (6R) „Ich habe mir [gerade] überlegt, dass ich noch eine Stunde ausreiten kann, bevor es dunkel wird“, antwortete sie. (Bolten, S. 8) Inf+: (7) Ich hab’ mir [sogar] überlegt dazubleiben. (Zeit, 8.5.87, S. 87) w-Frag: (8) [Inzwischen] hat sich der Autor [auch] überlegt, w welchen Titel der Roman tragen soll. Hpts: (9) Der Gast von Zimmer 28 hat sich überlegt, eer reist bereits morgen ab. PASSK kein Passiv möglich W.BED sich [D] überlegen 2 NomE AkkE AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] fragt sich, ob er etwas [Handlung] tun sollte (10) Es sind aber nicht nur kleine Firmen, sondern auch große Computerhersteller, die sich die weitere Teilnahme an der Messe überlegen. (nach Zeit, 13.2.87, S. 34) ob-Frag: (11) Ein Polizist, der einen Verkehrssünder ertappt, überlegt es sich [zwei Mal], ob er tätig werden soll, und lässt es dann doch sein. (RhM, 26.1.90, S. 3) (12) Wenn bei uns jemand das Fernsehprogramm nicht mag und draußen ist es kalt und regnerisch, dann überlegt er sich [zweimal], ob er geht oder lieber im Warmen bleibt. (taz, 4.11.2000, S. 26) PHRAS Idiom: sich die Sache/ es sich anders überlegen: seinen ursprünglichen Entschluss rückgängig machen, seine Meinung ändern - Das muss ich mir noch reiflich/ sehr/ [ugs] schwer überlegen.: [als Ausdruck des Vorbehalts] Es ist noch sehr fraglich, ob ich das tue. VERBF legen; legen, sich; überlegen; überlegen, (sich); zusammenlegen über'legen, (sich) überlegt (sich) überlegte (sich) hat (sich) überlegt SBP (sich [D]) überlegen NomE AkkE BED sich mit etwas gedanklich auseinander setzen oder intensiv über etwas nachdenken. (1) Man muss (sich) die Sache [gründlich] überlegen und sie gut vorbereiten. BELR NomE: derjenige, der über etwas nachdenkt: Person/ Institution (2) I Ich überlegte, wie ich meine neuen Kollegen zu begrüßen hätte. (Zeit, 19.6.87, S. 58) (3) [Grundsätzlich] sollte jeder Verbraucher überlegen, ob jeder Gebrauch einer Spraydose gerechtfertigt ist. (Umweltfreundl. Prod., S. 49) (4) D Der Arbeitnehmer sollte sich [genau] überlegen, ob er einen Aufhebungsvertrag abschließt. (nach MM, 25.1.86, S. 60) (5) DDie Regierung wird (sich) den Ausstieg aus der Kernenergie [gründlich] überlegen. AkkE: dasjenige, über das nachgedacht wird: Handlung/ [indirekt abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (6) In der Nachbarschaft wurde in letzter Zeit schon häufiger eingebrochen und [deshalb] überlegen wir uns d die Anschaffung eines Wachhundes. (MM, 27.2.88, S. 24) (7) [Bei einem so wichtigen Schreiben] muss man (sich) jjede Formulierung überlegen. (8) Der Patient sollte (sich) ddie Vor- und Nachteile einer Strafanzeige gegen den Arzt [sorgfältig] überlegen. (9) [Grundsätzlich] sollte man sich ein Engagement an ausländischen Börsen [aber] [gut] überlegen. (Zeit, 16.5.86, S. 31) (10) Die Frankfurter Kulturpolitiker haben sich iihre Messe [scheinbar] [gut] überlegt. (MM, 19.11.87, S. 40) dass-S : (11) Das ist der Hintergrund meiner Ermahnung an die ordinierten Pfarrerinnen und Pfarrer, e es sich zu überlegen, ddass das Ordinationsgelöbnis keine weitere Bindung als diese einzige an Gott erlaubt. (RhM, 11.5.90, S. 27) ob-Frag: (12) Jeder Interessent sollte sich [rechtzeitig] überlegen, o ob er mit der alten oder mit der neuen Regelung besser fährt. (nach MM, 3.4.85, BL) w-Frag : (13) [Heute] überlegen Techniker und Fachleute [gemeinsam], w welche Mitarbeiter an den Geräten der Neunzigerjahre gebraucht werden. (nach Zeit, 27.3.87, S. 37) (14) Überlegen wir uns [einmal], wwas sich ereignen würde, wenn die Sonne plötzlich verschwände. (Haber, S. 25) Hpts : (15) Du kannst (e es) (dir) [in Ruhe] überlegen: ssollen wir dir zu deinem Fünfzigsten eine Reise schenken oder eine große Geburtstagsparty ausrichten. übernachten 744 Dirr : (16) „VVormittags sind die Kinder in der Schule“, überlegt (sich) die junge Frau [manchmal], „vvielleicht sollte ich mir einen Teilzeitjob suchen.“ PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (17) [Vor dem Kauf] sollte [genauestens] überlegt werden, für welchen Bereich der Staubsauger gedacht ist. (nach MM, 30.3.85, S. 48) sein : (18) Die neue Tarifstruktur war [nicht gut] überlegt. WORTB die Überlegung ANM - In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen nicht realisiert: s. (17) und (18). - Bei Realisierung des Reflexivpronomens wird der individuelle Charakter des Nachdenkens betont. - Häufig wird eine modale AdvG hinzugefügt, um die Intensität der gedanklichen Auseinandersetzung zu charakterisieren: s. (1), (4), (5), (8), (9) und (10). - (sich) überlegen wird auch in dem Ausdruck (sich [D]) etwas hin und her überlegen i.S.v. ‘intensiv über das Für und Wider von etwas nachdenken’ verwendet: (19) Ich h habe (mmir) hin und her überlegt, was ich machen soll. VERBF legen; legen, sich; überlegen; überlegen, sich; zusammenlegen über'nachten übernachtet übernachtete hat übernachtet SBP übernachten NomE AdvE BED irgendwo eine Unterkunft oder einen Platz zum Schlafen haben und dort die Nacht schlafend verbringen. (1) Wir haben in einem Hotel in der Nähe des Bahnhofs übernachtet. BELR NomE: derjenige, der irgendwo die Nacht schlafend verbringt: Person (2) Welcher Raum befindet sich über dem Gästezimmer, in dem iich [mit Adelheid] übernachtete? (Uhl, S. 53) AdvE: Ort AdvG/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (3) Wir erreichten endlich ein Dorf und waren froh, dass wir [nicht] d draußen übernachten mussten. (4) Im letzten Juli kam er mit einer Studentengruppe, die iim GGasthaus übernachten wollte. (Welt, 29.3.69, S. 33) (5) Ein Stadtstreicher berichtet, er übernachte [häufiger] i in der Toilette einer Berliner U-Bahn Station. (MM, 30.11.85, S. 16) (6) [Wegen des Sturms] mussten wir a auf der Insel übernachten. (7) Unsere Tochter übernachtet bbei einer Freundin. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (8) [Auf der Hin- und Rückfahrt] wird in guten Hotels in Lyon übernachtet. (Welt, 28.3.59, S.15) WORTB die Übernachtung ANM - Wenn der Ortspunkt indirekt durch eine Person charakterisiert wird, handelt es sich meist um die Wohnung dieser Person: s. (7). - Wenn der Platz zum Schlafen nicht in einer festen Unterkunft liegt, wird übernachten häufig in Verbindung mit den Ausdrücken im Freien oder unter freiem Himmel verwendet: (9) Eine Mutter mit einem sechs Monate alten Kind üübernachtet im Freien. (MM, 11.1.85, S. 16) über'nehmen übernimmt übernahm hat übernommen übernehmen 1 etwas annehmen übernehmen 2 etwas auf sich nehmen übernehmen 3 etwas verrichten übernehmen 4 etwas zur Weiterbeförderung aufnehmen übernehmen 5 von jemanden aus einem Arbeitsverhältnis wechseln lassen übernehmen 6 jemanden in etwas aufnehmen übernehmen 7 etwas von jemandem in Besitz nehmen übernehmen 8 etwas irgendwohin für den eigenen Gebrauch nehmen SBP übernehmen 1 NomE AkkE BED etwas, das einem angeboten oder übertragen wird, annehmen und mit allen damit verbundenen Aufgaben eigenverantwortlich ausführen. (1) [Am ersten Juli] übernimmt Herr Meier die Leitung der Abteilung Datenverarbeitung. BELR NomE: derjenige, der etwas annimmt: Person [meist als Funktionsträger]/ Institution (2) M Max Planck übernahm [im Alter von 87 Jahren] [noch einmal] die Präsidentschaft der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. (MM, 10.1.86, S. 16) (3) Es wird geplant, dass ddas Kultusministerium einige Ressorts des Wissenschaftsministeriums übernehmen soll. AkkE: dasjenige, das jemand annimmt: abstr. Objekt/ Handlung (4) Der Hollywoodstar hat [nach einigem Drängen] ddie Titelrolle in der Neuverfilmung von „HHamlet“ übernommen. (5) Unsere Kinder sind nun groß genug, um v verschiedene Aufgaben und Pflichten im Haushalt zu übernehmen. (6) Die Opposition will [nach dieser Wahl] ddie Regierungsgewalt übernehmen. (7) Wir müssen morgen entscheiden, wer d den Vorsitz im Kegelverein übernimmt. (8) Väter sind ebenso wie Mütter geeignet, ddie Pflege, Betreuung und Erziehung von Kindern zu übernehmen. (Zeit, 27.12.85, S. 2) (9) Die Bundesbahn übernimmt ddie Atomtransporte. (nach MM, 19.3.88, S. 4) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (10) Die Verteidigung des Angeklagten wurde von einem Pflichtverteidiger übernommen. WORTB die Übernahme W.BED übernehmen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] nimmt etwas [abstr. Objekt: finanzielle Verbindlichkeiten] an Stelle einer anderen Person oder Institution auf sich; tragen, aufkommen für (11) Die Stadt übernimmt [von August an] die Kosten für einen Sozialarbeiter. (MM, 27.7.85, S. 18) (12) Die Eltern überqueren 745 haben die Schulden ihres Sohns übernommen. (13) Die Miete und die Krankenkassenbeiträge werden [bei Sozialhilfeempfängern] [häufig] vom Sozialamt übernommen. übernehmen 3 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt: Gerät o.Ä./ Substanz] verrichtet etwas [Handlung: häufig Tätigkeit] oder nimmt etwas [Funktion] wahr an Stelle einer Person oder eines anderen konkreten Objekts (14) Laser sollen mechanischen Bohrern die Arbeit erleichtern. [Später, wenn stärkere und dauerhaftere Laser zur Verfügung stehen,] sollen die Laser [selbst] die Bohrarbeit übernehmen. (nach bdw, 3/ 67, S. 234) (15) Dem Präsidenten bleibt keine Zeit, in Ruhe die Daten auszuwerten: Computer müssen diese Aufgabe übernehmen. (nach Zeit, 28.6.85, S. 54) (16) Die Nachfrage nach Arbeitsleistungen sinkt, die Wertschöpfung übernehmen Maschinen. (Zeit, 14.2.86, S. 16) (17) Bei Verbundwerkstoffen hat das Metall die tragende Funktion wahrzunehmen, während der Kunststoff den Korrosionsschutz übernimmt. (nach Matting, S. 14) übernehmen 4 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt: Transportmittel [häufig Schiff]] nimmt jemanden [Person [als Passagier]]/ etwas [Konkretum [als Frachtgut]] zur Weiterbeförderung auf (18) Ein Hubschrauber übernahm die Besatzung des notgelandeten Flugzeugs. (19) Infolge des Streikes sei es vielen Schiffen nicht möglich gewesen, ihre Ladung zu löschen und Exportgüter zu übernehmen. (Welt, 11.12.54, S. 5) (20) Einmal stellte Kim sein Auto samt Fracht in der nächtlichen Stadt an den Straßenrand, [wo] ein Kleinlaster die Ware der Firma Helas übernahm. (nach Spiegel, 21/ 94, S. 50) (21) Die 1.630 Passagiere der „Queen Elizabeth 2“ mussten [am Mittwoch] [auf hoher See] von einem norwegischen Schiff übernommen werden. (ND, 4.4.74, S. 7) übernehmen 5 von NomE AkkE PräpE; PräpE: von +D jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] lässt jemanden aus einem Arbeitsverhältnis mit jemandem anderen [Person [als Funktionsträger]/ Institution] in ein Arbeitsverhältnis mit sich wechseln (22) Das Dienstmädchen Anna war schon fünfzehn Jahre bei uns, Mutter hat sie von einem Vetter übernommen. (nach Böll, Ansichten, S. 74) (23) Bayer Leverkusen erklärte sich bereit, 500 Stahlkocher von Krupp Rheinhausen zu übernehmen. (Stern, 16.12.87, S. 100) übernehmen 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): in +D jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] nimmt jemanden aus einem anderen Arbeitsverhältnis in etwas [Arbeitsverhältnis] mit sich auf (24) Der Friseur hat den Lehrling [nach der Ausbildung] übernommen. (25) Viele Beamte aus der Nazizeit wurden in den Dienst der Bundesrepublik übernommen. (26) Nicht alle Auszubildenden werden in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. (MM, 16.9.85, S. 15) - übernehmen 6 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (25) und (26). übernehmen 7 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): von +D jemand [Person/ Institution] nimmt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] von jemandem, der es nicht mehr benötigt oder aufgibt, in Besitz (27) Von seinem Vater übernahm Sacha Guitry eine Gemälde- und Raritäten-Sammlung, die er beträchtlich erweiterte. (nach MM, 20.2.85, S. 28) (28) Das Zimmer ist mit dem Notwendigsten möbliert, die zwei Liegen, Tisch, Stühle und Schränke hat Ruth D. vom Vormieter übernommen. (Zeit, 30.11.90, S. 101) (29) Die Firma Tessner hat 15 % der Anteile an der Holding Schaper KG übernommen. (nach MM, 7.2.86, S. 5) (30) Sigrid Seppelt hat gehofft, ihren bisher gepachteten Hof übernehmen zu können. (nach Stern, 19.7.90, S. 117) (31) Dr. Meyer wird die Praxis seines Vaters übernehmen. - Wenn die PräpE nicht realisiert wird, wird die AkkE häufig in Verbindung mit einem Attribut verwendet, mit dem auf die Eigentumsverhältnisse Bezug genommen wird: s. (29) und (31). übernehmen 8 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): aus +D/ in +A/ von +D jemand [Person/ Institution] nimmt etwas [abstr. Objekt], das ein anderer erarbeitet hat, irgendwohin für den eigenen Gebrauch (32) Diese Idee hat er von mir übernommen. (33) Das Zitat hat er von Goethe übernommen, [genauer gesagt] aus Goethes „Faust“. (34) Die Wörter „Raffinement“ und „Raffinesse“ wurden [im 18. Jh.] aus dem Französischen übernommen. (nach Brisante Wörter, S. 698) (35) Technische Einzelheiten werden in die Ausführungsverordnung übernommen. (MM, 30.5.86, S. 31) (36) Bayern und Hamburg übernehmen oder bearbeiten türkische Lehrpläne und Lehrbücher für den muslimischen Religionsunterricht. (nach Zeit, 11.4.86, S. 61) PHRAS FVG : die Bürgschaft für jemanden/ etwas übernehmen: für jemanden/ etwas bürgen; die/ keine Garantie/ Gewähr für etwas übernehmen: etwas (nicht) garantieren/ gewährleisten; die/ keine Haftung für etwas übernehmen: für etwas (nicht haften); für jemanden/ etwas (die)/ keine Verantwortung übernehmen: für jemanden/ etwas (nicht) verantwortlich sein; die Verpflichtung zu etwas übernehmen: sich zu etwas verpflichten G.ANM - Nicht behandelt werden hier das Reflexivverb übernehmen, sich und das trennbare Verb übernehmen mit den Stammformen nimmt über nahm über hat übergenommen. VERBF abnehmen; annehmen; nehmen; nehmen (sich); teilnehmen; zunehmen über'queren überquert überquerte hat überquert überqueren 1 sich von einer Seite auf die andere Seite von etwas bewegen überqueren 2 von einer Seite zur anderen Seite von etwas verlaufen überraschen 746 SBP überqueren 1 NomE AkkE BED sich von einer Seite auf die andere Seite von etwas bewegen . (1) [Bei Rot] darf man die Straße [nicht] überqueren. BELR NomE: dasjenige, das sich von einer Seite auf die andere Seite von etwas bewegt: Person/ Tier/ konkr. Objekt [Fahrzeug]/ Naturerscheinung (2) MMan sollte [nicht hinter Lastwagen oder sonstigen Sichtbehinderungen] die Fahrbahn überqueren. (nach MM, 15.11.85, S. 23) (3) Autofahrer werden gebeten, langsam zu fahren, weil vviele Kröten die Fahrbahn [auf ihrem Weg zum See] [hier] überqueren müssen. (4) DDie Maschine, die in Srinagar gestartet war und über Jammu nach Neu-Delhi weiterfliegen sollte, musste [auf ihrer Route] den Pass überqueren. (Welt, 8.2.66, S. 1) (5) DDie Ausläufer eines zum Nordmeer ziehenden Tiefs überqueren Mitteleuropa. (Bild, 28.2.67, S. 6) (6) EEine Regenfront überquert unser Land. AkkE: dasjenige, von dessen einer Seite man sich auf die andere Seite bewegt: konkr. Objekt [meist geografischer Ort] (7) Als der junge Mann in Gibraltar ankam, lag dort ein Boot, das [gerade] dden Atlantik überquert hatte. (nach Zeit, 28.6.85, S. 59) (8) [Heute] überqueren junge Deutsche und junge Franzosen [ganz selbstverständlich] d den Rhein, um Freundschaft zu schließen. (Bu-Prot. 90, S. 761) (9) Hannibal hat d die Alpen [mit seiner Armee] überquert. (10) Julia überquerte [schnell] d den Marktplatz und verschwand in die engen Gassen der Altstadt. (11) Eigentlich ist es unmöglich, die Grenze zwischen Thailand und Kambodscha zu überqueren. (Spiegel, 50/ 93, S. 142) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (12) Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen von Flugzeugen [in einer Höhe von mindestens 450 Metern] überquert werden. (nach MM, 13.6.85, S. 19) sein: (13) Die Expedition konnte sich endlich ausruhen, die Anden waren überquert! WORTB die Überquerung W.BED überqueren 2 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt: Strecke] verläuft von einer Seite zur anderen Seite von etwas [konkr. Objekt: häufig geografischer Ort] (14) Ein metallener Zaun überquert die Straße. (nach Schädlich, S. 96) (15) Wir stehen auf der Brücke, die die Autobahn nach Bad Dürkheim überquert. (nach MM, 12.3.85, S. 16) (16) Diese 247 km lange Strecke zieht sich durch Urwald und Sümpfe und überquert mehrere Flüsse. (Urania, 1/ 67, S. 18) G.ANM - überqueren wird auch [sportspr] i.S.v. ‘überspringen’ verwendet: (17) Der junge Sportler überquerte im dritten Versuch 2,33 m. über'raschen überrascht überraschte hat überrascht überraschen 1 sich plötzlich unerwartet ereignen und jemanden unvorbereitet treffen überraschen 2 jemanden in Erstaunen versetzen überraschen 3 etwas aufweisen und dadurch Erstaunen hervorrufen überraschen 4 jemanden irgendwo bei etwas antreffen überraschen 5 jemandem ein unerwartetes Erlebnis bereiten überraschen 6 <als> sich als ein solches erweisen und dadurch Erstaunen hervorrufen SBP überraschen 1 NomE AkkE BED sich plötzlich unerwartet ereignen und jemanden unvorbereitet treffen. (1) Wir wurden von einem Gewitter überrascht. BELR NomE: dasjenige, das jemanden unvorbereitet trifft: Ereignis SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Ereignis (2) [Schon] so manchen Wanderer hat [mitten im Sommer] [im alpinen Hochgebirge] eein Wettersturz überrascht. (3) „S Stalins Tod überraschte mich [heute früh] [beim Rasieren]“, höhnte er. (Grass, S. 231) (4) D Der steile Sturz der Aktienkurse hat die meisten Experten der Wirtschaft überrascht. (MM, 21.10.87, S. 6) dass-S : (5) [Offensichtlich] hat (ees) die Europameisterin überrascht, ddass die Rivalin plötzlich zum Spurt ansetzte. Inf+ : (6) Mich hat (e es) überrascht, iihr nach so langer Zeit plötzlich zu begegnen. AkkE: derjenige, den etwas unvorbereitet trifft: Person/ Institution/ [indirekt Ort] (7) [Auch in Erfurt] haben die Ereignisse der letzten Monate viele Christen überrascht. (RhM, 19.1.90, S. 22) (8) Der Zusammenbruch des sozialistischen Systems in der DDR hatte alle, also auch die Gewerkschaften in der Bundesrepublik überrascht. (RhM, 18.5.90, S. 4) (9) Wir wollten gerade das Haus verlassen, als uuns ein Anruf vom Finanzamt überraschte. (10) Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl hat Mannheim überrascht. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) Ein Jaguarfahrer wurde durch dieses unerwartete Überholmanöver überrascht und prallte mit seinem Fahrzeug gegen die linke hintere Ecke des Anhängers. (MM, 28.6.86, S. 36) sein : (12) Die Polizei ist von den Aktionen der Umweltschützer [völlig] überrascht gewesen. WORTB überraschend ANM - Mit einer AdvG oder PräpG [in +D/ während +G/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (13) Der Tod hat ihn [i im SSchlaf] überrascht. ; s. auch (2) und (3). - überraschen 1 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: (14) Ganz England wurde von den neuen Massenkrawallen überrascht. (Zeit, 13.9.85, S. 5) SBP überraschen 2 NomE AkkE BED jemanden in Erstaunen versetzen . (15) Seine Reaktion hat mich überrascht. BELR NomE: dasjenige, das jemand in Erstaunen versetzt: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt überraschen 747 (16) DDas Aufbautempo solcher Institutionen überrascht den Beobachter indonesischer Entwicklungen. (nach MM, 5.8.86, S. 3) (17) [Immer wieder] überrascht den westlichen Ausländer d die Liebe der Russen zur Dichtung. (Zeit, 6.3.87, S. 61) (18) Schewardnadse krönte seine kurze Ansprache mit einem Vorschlag, dder seine westlichen Kollegen überraschte. (MM, 23.6.90, S. 2) (19) [Bei den Grünen] überrascht uns [weniger] iihr Einzug in den Landtag [als vielmehr] i ihre Stärke. (20) [In luftiger Höhe] überraschen mich AAlpenrosenfelder, Enziane, Gämse und Gletschergestein aus Urzeiten. (nach SGT, 9.8.97) dass-S : (21) [Immerhin] überrascht den Beobachter aus dem Westen, d dass in der DDR Basisdemokratie geradezu als essenzielles Merkmal einer politischen Kultur des 21. Jahrhunderts gehandelt wird. (FR, 15.2.90, S. 19) Inf+ : (22) Uns alle hat (e es) [sehr] überrascht, ddeinen Namen auf der Kandidatenliste zu sehen. w-Frag : (23) Aber dann überrascht ees mich [doch] [immer wieder], w wie schön Heidelberg im Frühling ist. AkkE: derjenige, der in Erstaunen versetzt wird: Person/ Institution (24) Das milde Urteil hat aalle im Gerichtssaal überrascht. (25) Dieser Befund überraschte a auch amerikanische Wissenschaftler. (MM, 18.3.87, S. 3) (26) Berichte über unklaren Inhalt in zwei Atommüllfässern haben dden Untersuchungsausschuss überrascht. (nach MM, 5.3.88, S. 4) PASSK Werdenselten, Sein-Passiv sein : (27) Selbst die Nazis waren überrascht von der mehr oder weniger ungeteilten Zustimmung ihrer konservativen Koalitionspartner. (nach Zeit, 21.2.86, S. 46) WORTB die Überraschung; überraschend ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit in Erstaunen versetzt wird: (28) Die geschilderten Tendenzen überraschen [nicht]. (FR, 10.4.90, S. 14) (29) Es überraschte [nicht], dass besonders solche Bauvorhaben, die dem Bebauungsplan nicht entsprachen, Gegenstand langwieriger Verhandlungen waren. (nach Zeit, 2.5.86, S. 26) - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann indirekt auf die Person, die in Erstaunen versetzt wird, Bezug genommen werden: (30) Der Ausgang der Präsidentenwahl in Frankreich hat [i in Bonn] [allgemein] überrascht. (FAZ, 7.12.65, S. 1) W.BED überraschen 3 NNomE (AkkE) (PräpE); (PräpE): durch +A/ mit +D jemand/ etwas [keine Restr.] weist etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Eigenschaft]] auf und ruft damit Erstauen hervor (31) Die Ausstellung überrascht den Besucher mit einer Fülle von Formen und Farben. (32) Die Autobahn Dortmund-Kassel überrascht uns mit dieser lieblichen Auf- und Abfahrt bei Kassel. (Zeit, 31.5.85, S. 38) (33) Der Sänger überraschte durch deutliche Artikulation und durch einen enormen dynamischen Umfang. (nach MM, 11.6.88, S. 35) (34) [Ohne den erkrankten Willi Schulz und ohne Gerd Müller] überraschte die deutsche Elf durch ihre gute Kondition. (Weisweiler, S. 68) (35) Österreichs Nachwuchstalente überraschten [weiter]. (SGT, 8.1.99) (36) Nur der Text überraschte. überraschen 4 NomE AkkE (PräpE) (AdvE); (PräpE): bei +D/ in +D; PräpSE mit obl. Korrelat dabei; (AdvE): in +D/ ... jemand erscheint plötzlich unerwartet und trifft jemanden irgendwo bei etwas [Handlung: häufig heimliches, verbotenes Tun] an (37) Die Mutter hat ihren achtjährigen Sohn beim Rauchen überrascht. (38) Aus für Dr. Werner unerklärlichen Gründen machte Schwester Dorothea kehrt, als sie den Arzt im Gespräch mit Schwester Beate überrascht hatte. (nach Grass, S. 416) (39) Als das Ehepaar kurz nach Mitternacht von einer Party nach Hause kam, überraschte es in seinem Wohnzimmer zwei Einbrecher, die dabei waren, die Schränke zu durchwühlen. (40) Der Dieb wurde von einer Polizeistreife überrascht, konnte aber fliehen. dass-S : (41) Die Jungen wurden von der Lehrerin dabei überrascht, dass sie Alkohol tranken. w-Frag : (42) Die Lehrerin überraschte die Jungen dabei, wie sie Alkohol tranken. - überraschen 4 wird auch in dem Ausdruck jemanden mit jemandem überraschen verwendet i.S.v. ‘plötzlich erscheinen und jemanden bei sexuellen Handlungen mit jemandem antreffen’. überraschen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat damit jemand [Person/ Institution] bereitet jemandem mittels irgendetwas ein unerwartetes Erlebnis (43) Fünf Ehepaare überraschten ihren Freund, den attraktiven Single Robert, [zu seinem 35. Geburtstag] mit einer heimlich arrangierten Glückwunschparty. (MM, 4.4.86, S. 48) (44) Alle Leute starrten mich an, als sei ich ein Zauberkünstler, der sie [in der nächsten Sekunde] mit einem besonderen Trick überraschen würde. (Cotton, S. 9) (45) Gestern hat Inge angerufen und uns mit einer bösen Nachricht überrascht: ihr Sohn hatte einen schweren Motorradunfall. (46) Die Partnerinnen am Runden Tisch überraschte der Galan mit Umarmungen, Handküssen und roten Rosen. (nach taz, 19.2.90, S. 11) (47) Die Mannheimer Concert Direktion überraschte das Publikum mit Gratis-Programmen. (nach MM, 9.5.88, S. 32) dass-S: (48) Er hat uns alle damit überrascht, dass er Ende des Monats die Firma verlässt. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn überraschen 5 i.S.v. ‘jemandem einen unerwarteten Besuch abstatten’ verwendet wird: (49) Wir fahren zu den Eltern und überraschen sie. überraschen 6 als NomE (AkkE) PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im N jemand/ etwas [keine Restr.] erweist sich als ein solcher/ solches und ruft damit bei jemandem Erstaunen hervor (50) Er ist als vielseitiger Schauspieler bekannt, und [nun] überrascht er das Publikum als respektabler Sänger. (51) „So long“ überrascht als erstklassige Rockballade. (MM, 30.3.87, S. 29) PHRAS Idiom: nur Wendung überreden 748 - Das überrascht mich (nicht).: Das habe ich (nicht) erwartet.; Ich lasse mich (gern) überraschen! : Ich bin gespannt, was geschieht.; Lass dich/ Lassen Sie sich überraschen! : Warte ab/ Warten Sie ab, was geschieht. über'reden überredet überredete hat überredet SBP überreden NomE AkkE (PräpE) BED jemanden durch Zureden dazu bringen, etwas zu tun, was er ursprünglich nicht tun wollte. (1) Wir konnten ihn dazu [nicht] überreden. BELR NomE: derjenige, der jemanden zu etwas bringt: Person/ Institution (2) „DDer Doktor hat mich überredet, zu kommen“, erzählte eine Frau. (MM, 20.3.85, S. 17) (3) VViele Kommunen wollen Firmen überreden, Niederlassungen in ihrem Ort zu gründen. AkkE: derjenige, der zu etwas gebracht wird: Person/ Institution (4) Sie gewährte ihm seine Bitte. Er hatte s sie [wieder einmal] überredet, wenn auch nicht überzeugt. (Larsen, S. 23) (5) Ja, ich mach mit, du hast m mich überredet. (6) Er will e ein junges Mädchen überreden, mit ihm nach Berlin zu kommen. (nach Zeit, 7.2.86, S. 56) (7) Die Nationalpark-Verwaltung hat d die Polizei überredet, an der Aktion teilzunehmen. (nach Grzimek, S. 220) (PräpE): zu +D: dasjenige, zu dem jemand gebracht wird: Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat dazu: Handlung (8) Frau Herberg überredete ihren Mann zzum Kauf eines neuen Anzugs. (9) Der Versuch, die japanischen Verbraucher z zum großzügigen Geldausgeben zu überreden, wird die schweren wirtschaftlichen Probleme nicht lösen. (Spiegel, 7/ 94, S. 84) (10) Der Mörder, den seine deutsche Frau zum Geständnis überredete, erhielt eine milde Strafe. (Spiegel, 47/ 94, S. 166) (11) Die junge Frau war sehr unglücklich, man hatte sie zzu ihrer Heirat überredet. (12) Der Versicherungsvertreter versuchte vergeblich, Herrn Müller z zu einer hohen Lebensversicherung zu überreden. (13) Es tut mir Leid, dass Sie nichts essen möchten, aber kann ich Sie [wenigstens] z zu einem Glas Wein überreden? dass-S : (14) Dem Journalisten gelang es, den Politiker (d dazu) zu überreden, ddass er in ein kurzes Interview einwilligte. Inf+ : (15) Ich rannte meinem angetrunkenen Freund hinterher und überredete ihn, mmit mir zusammen zu Fuß nach Hause zu gehen. (nach MM, 17.8.85, S. 44) (16) Er hatte zehn Frauen aus unserer Gruppe ddazu überredet, mmit ihm nach Kanada zu kommen. (Spiegel, 41/ 94, S. 164) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (17) Er hat den Diebstahl nicht selbst geplant, er wurde dazu von seinen Freunden überredet. sein : (18) Ich werde mitkommen, ich bin [schon] überredet. WORTB die Überredung ANM - Die PräpE wird meist als SE in Form der Inf+ und ohne Korrelat realisiert. - überreden wird häufig in Verbindung mit lassen in der Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion sich zu etwas überreden lassen verwendet: (19) Von seinen Freunden Tommy Shipp und Abe Smith hatte s sich Cameron zzu einem Raubüberfall überreden lassen. (nach Spiegel, 13/ 94, S. 169) VERBF reden; verabreden, sich über'setzen übersetzt übersetzte hat übersetzt übersetzen 1 etwas mündlich oder schriftlich aus etwas in etwas übertragen übersetzen 2 in etwas in etwas anderes umsetzen übersetzen 3 etwas mit etwas Äquivalentem einer anderen Sprache wiedergeben übersetzen 4 als etwas als ein solches Äquivalent einer anderen Sprache wiedergeben SBP übersetzen 1 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) BED etwas mündlich oder schriftlich aus etwas in etwas übertragen . (1) [Inzwischen] hat man dieses Buch in zehn Sprachen übersetzt. BELR NomE: derjenige, der etwas überträgt: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt: Sprache] (2) H Heiner Müller hat den Text übersetzt. (MM, 1.1.87, S. 40) (3) Das Europäische Übersetzer-Kollegium ist eine Stätte, wo [vor allem] literarische Übersetzer, ddie Texte ins Deutsche und aus dem Deutschen übersetzen, arbeiten. (nach Zeit, 10.5.85, S. 74) (4) Weißt du ein Übersetzungsbüro, d das [mir] den Antrag ins Arabische übersetzt? (5) DDie Gebärdensprache kann die gesprochene Sprache [nur sehr unvollständig] übersetzen. (nach MM, 29.7.86, S. 17) AkkE: dasjenige, das übertragen wird: abstr. Objekt [Text]/ [indirekt Person] (6) Sie musste ddie deutschen Medikamenten-Beschreibungen ins Englische übersetzen. (nach MM, 4.9.85, S. 14) (7) Er übersetzte [weiterhin] - ssowjetische Lyrik, Schillers „W Wallenstein“, Marx’ „K Kritik der politischen Ökonomie“. (Zeit, 21.3.86, S. 11) (8) [1951] hatte man [in Polen] [bereits] 5 54 deutsche Bücher von 34 Autoren übersetzt. (Dedecius, S. 51) (9) Er übersetzte HHerder und Lessing, Schiller und Jean Paul. (Zeit, 9.8.85, S. 35) (PräpE1): aus +D: dasjenige, aus dem etwas übertragen wird: Ausgangssprache (10) Übersetzt hat er [hauptsächlich] moderne Lyrik, [besonders] a aus dem Französischen und Spanischen. (nach Zeit, 8.3.85, S. 54) (PräpE2): in +A: dasjenige, in das etwas übertragen wird: Zielsprache (11) Sie hatte begonnen, den bewunderten Schriftsteller iins Tschechische zu übersetzen. (nach Zeit, 29.3.85, S. 7) (12) Im dritten vorchristlichen Jahrhundert wurden auf der griechischen Insel Pharus 72 Dolmetscher versammelt, um das Alte Testament aus dem Hebräischen i ins Griechische zu übersetzen. (Zeit, 10.5.85, S. 74) PASSK W erden-, Sein-Passiv überweisen 749 werden : (13) [Hoffentlich] wird auch seine Autobiografie [bald] übersetzt. (Zeit, 2.8.85, S. 50) sein : (14) Sein Werk ist in alle Weltsprachen übersetzt. (MM, 13.5.86, S. 48) - Bekommen-Passiv: (15) Er bekam/ kriegte den Brief aus Ungarn von einem Kollegen übersetzt. WORTB der Übersetzer/ die Übersetzerin, die Übersetzung ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen: (16) Ein angeschlossener Computer sucht nach der Bedeutung jedes gewünschten Begriffs, nennt sinnverwandte Wörter und übersetzt das Ganze in die vom Interessenten gewählte Sprache. (nach MM, 29.11.85, S. 17) (17) DDas in beiden Richtungen anwendbare Übersetzungsverfahren übersetzt englische oder deutsche Sätze aus dem erfassten Teilbereich [im Allgemeinen] [korrekt]. (nach Brockhaus, Übersetz., S. 1) - Wenn die Handlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden : (18) Er übersetzt aus dem Japanischen in seine Muttersprache. - Mit einer NG im D oder PräpG [für +A] kann auf die Person/ Institution Bezug genommen werden, zu deren Gunsten oder in deren Auftrag etwas übersetzt wird: s. (4) und (20). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [unter +D/ ...] kann das Übersetzungsverfahren charakterisiert werden: (19) [Bei der Fernsehübertragung der Trauerfeier] hat der Reporter die Trauerreden [ssimultan] übersetzt. (20) De Quincy übersetzte das Büchlein [1827] [rrecht frei und unter mancherlei Einfügung und Weglassung] [für Blackwood’s Magazine]. (Zeit, 9.8.85, S. 35) ; s. auch (5). W.BED übersetzen 2 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person]/ [auch Artefakt/ geistiges Produkt] setzt in einem Umwandlungsprozess etwas [Abstraktum] in etwas anderes [Abstraktum] um (21) Arme Weiße übersetzen ihre missliche Lebenslage in rassisches Ressentiment. (nach Zeit, 28.6.85, S. 57) (22) Wie es Otto gelungen ist, Trennung und Verlust in eine plastische Form zu übersetzen, gehört gewiss zu den Höhepunkten seines bisherigen bildhauerischen Schaffens. (nach MM, 26.2.87, S. 32) (23) Das eigentliche Problem besteht darin, einen vielfältigen Sachverhalt in ein mathematisches Modell mit klar definierten Algorithmen zu übersetzen. (nach Ganzhorn, S. 1) (24) Die Fenster der Kathedrale von Chartres übersetzen den christlichen Glauben in Licht und Farbe. (25) Dieser amerikanische Film übersetzt die Stimmung der Hippy-Generation in eindrucksvolle Bilder. übersetzen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): in +A/ mit +D jemand/ [auch Mittel: Wörterbuch] gibt etwas [sprachlicher Ausdruck] mit etwas Äquivalentem einer anderen Sprache wieder (26) Weigold war es, der das englische Wort oil pollution in das deutsche Ölpest übersetzte. (Zeit, 3.5.85, S. 82) (27) Alle Wörterbücher übersetzen „adorer“ mit „anbeten, verehren, lieben“. (nach Zeit, 16.5.86, S. 47) (28) Der Titel des Films „Eat the Peach“ könnte [frei] mit „Verwirkliche deinen Traum“ übersetzt werden. (nach MM, 28.8.86, S. 32) (29) Ich wusste nicht, wie ich „gentleman“ übersetzen sollte. (Zeit, 29.3.85, S. 10) (30) Diesen Ausdruck kann man nur erklären, aber [nicht] [adäquat] übersetzen. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. übersetzen 4 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im N jemand/ [auch Mittel: Wörterbuch] gibt etwas [sprachlicher Ausdruck] als ein solches Äquivalent einer anderen Sprache wieder (31) Er übersetzte die transference (Übertragung) als „psychische Umstellung von Gefühlen und Wünschen“. (nach Zeit, 16.5.86, S. 47) (32) Das jiddische Wort übersetzt er als „intelligente Frechheit“; aber „etwas Sympathisches“ sei auch dabei. (Zeit, 3.1.97, S. 41) (33) Mein Wörterbuch übersetzt den Satz „We had a lazy holiday.“ als „Wir haben im Urlaub nur gefaulenzt.“ G.ANM - Gelegentlich wird das Verb übersetzen auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘übersetzend sagen’ verwendet: (34) „Wir freuen uns, die Vertreter unserer Partnerstadt bei uns begrüßen zu dürfen“, übersetzte der Dolmetscher die Worte des Bürgermeisters. - Nicht behandelt wird hier das Verb übersetzen mit den Stammformen setzt über setzte über hat übergesetzt. VERBF einsetzen; hinsetzen, sich; setzen; setzen, sich über'weisen überweist überwies hat überwiesen überweisen 1 <an/ zu> jemanden zu jemandem schicken überweisen 2 jemandem eine Zahlung von irgendwieviel gutschreiben lassen überweisen 3 <an> etwas weiterleiten SBP überweisen 1 <an/ zu> NomE AkkE DatE/ PräpE BED jemanden zu jemandem schicken . (1) Der Hausarzt hat den Patienten [zur weiteren Untersuchung] an einen Facharzt überwiesen. BELR NomE: derjenige, der jemanden schickt: Person [häufig Arzt]/ Institution [häufig Krankenhaus] (2) D Der Augenarzt überwies den kleinen Patienten an Professor Müller, den Leiter der Augenklinik. (3) DDie Klinik Sankt Elisabeth hat das Baby [zur Beobachtung] an die Kinderklinik überwiesen. AkkE: derjenige, der geschickt wird: Person/ selten Tier [als Patient] (4) Der Hausarzt hat mmeinen Vater an einen Urologen überwiesen. (5) Der Tierarzt hat dden Schäferhund an die Tierklinik überwiesen, um ihn operieren zu lassen. DatE: derjenige, zu dem jemand geschickt wird: Person [häufig Arzt] überweisen 750 (6) Sehr geehrter Herr Kollege, ich möchte IIhnen eine meiner Patientinnen [zur Computertomografie] überweisen. PräpE: an +A: derjenige, zu dem jemand geschickt wird: Person [häufig Arzt]/ Institution [häufig Krankenhaus] zu +D: Person [häufig Arzt] (7) Mein Hausarzt überwies mich aan einen Orthopäden, der mich krank schrieb. (MM, 2.12.89) (8) Prof. Zimmermann fordert die Hausärzte auf, chronisch schmerzleidende Patienten a an eine Spezialeinrichtung wie ein Schmerzzentrum zu überweisen. (nach MM, 17.7.85, S. 12) (9) [Angesichts ihres großen „Förderungsbedarfs“] überwies das Schulamt das gelähmte Mädchen a an eine Sonderschule. (nach BerlZ, 30.10.97, S. 6) (10) Patienten werden [immer öfter] z zum Kollegen vom anderen Fach überwiesen. (nach Zeit, 19.7.85, S. 9) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) Patienten werden [immer häufiger] von ihren Hausärzten an Fachärzte überwiesen. sein : (12) Frau Pfeiffer war [schon] an die Uniklinik überwiesen, als ihr Zustand sich plötzlich verbesserte. - Bekommen-Passiv : (13) Die neue Klinik bekommt/ kriegt viele Patienten von den Ärzten der Umgebung überwiesen. WORTB die Überweisung ANM - Häufig wird mit einer PräpG [zu +D] auf den Zweck Bezug genommen: s. (1), (3) und (6). In diesem Fall kann die DatE/ PräpE weggelassen werden: (14) Ein Patient wird [3 Stunden nach Auftreten der neurologischen Ausfälle] [zzu einer Computertomogramm-Untersuchung] überwiesen. (MM, 2.4.91) - Gelegentlich wird mit einer direktivischen AdvG bzw. PräpG [in +A/ nach +D/ ...] indirekt auf die Institution, an die jemand geschickt wird, Bezug genommen. In diesem Fall kann die DatE/ PräpE weggelassen werden. (15) Kurz bevor sie starb, wurde die Frau [iin die Universitätsklinik Mainz] überwiesen. (nach MM, 1.8.87, S. 1). (16) Querschnittgelähmte werden [oft] [n nach Heidelberg] überwiesen. SBP überweisen 2 NomE (DatE/ PräpE1) (PräpE2) AdvE BED jemandem von einem Konto eine Zahlung von irgendwieviel auf etwas gutschreiben lassen. (17) Ich habe dir 500 Euro überwiesen. BELR NomE: derjenige, der eine Zahlung gutschreiben lässt: Person/ Institution (18) DDer Mann bekam das Kindergeld und überwies es seiner ehemaligen Frau [zusammen mit dem Unterhalt]. (nach MM, 8.2.86, S. 34) (19) Das, was Jugoslawien noch zusammenhält, sind Schulden. Schon seit Monaten haben die Republiken damit aufgehört, Gelder an den Bund zu überweisen. (taz, 10.1.91, S. 7) (DatE): derjenige, dem man eine Zahlung gutschreiben lässt: Person/ Institution (20) Das Versicherungsunternehmen überwies d dem Hausbesitzer 90.000 Mark für die Restaurierung des Gemäldes. (nach Zeit, 9.5.97, S. 73) (21) Deutschland überweist d der Europäischen Union 0,6 Prozent seiner jährlichen Wirtschaftsleistung. (PräpE1): an +A: derjenige, dem man eine Zahlung gutschreiben lässt: Institution/ Person (22) Insgesamt 19.000 Schweizer Franken Geldstrafe müssen der Deutsche Fußball-Bund sowie die Europacup-Starter VfB Stuttgart, VfL Bochum und Schalke 04 aan die Europäische Fußball-Union überweisen. (BerlZ, 11.10.97, S. 30) (23) Wir überweisen [jeden Monat] 800 Euro aan unseren Sohn, der in Saarbrücken studiert. (24) Vergessen Sie nicht, die Spende für den Fußballverein a an das Sportamt zu überweisen. (nach DHZ, 3.8.73, S. 3) (PräpE2): auf +A: dasjenige, auf dem eine Zahlung gutgeschrieben wird: Konto o.Ä. (25) Dem Gericht liegen Belege vor, wonach die 38-jährige Frau a auf das Konto ihres arbeitslosen Lebensgefährten [insgesamt] 150.000 Mark überwiesen hat. (nach BerlZ, 28.10.97, S. 20) (26) Der Arbeitgeber überweist die Löhne und Gehälter a auf das Girokonto des jeweiligen Arbeitnehmers. AdvE: NG im A/ PG [meist indefinit]: Menge [Geldsumme]/ [indirekt Zahlungszweck] (27) Diesen Monat konnte ich dir nnichts überweisen. (28) Ich habe dir [gestern] 11.000 Euro überwiesen. (29) Wir sind nicht mehr bereit, GGeld [nach Heidelberg] [zur Herausgabe einer brandenburgischen Kleist-Ausgabe] zu überweisen. (taz, 1.12.95, S. 26) (30) Ich bin arbeitslos geworden und habe darum gebeten, dass mir ddas Arbeitslosengeld auf mein Konto überwiesen wird. (MM, 3.5.86, S. 26) (31) Der Arbeitgeber überweist ddie Lohnsteuer [pauschal] ans Finanzamt: zehn Prozent des Verdienstes von maximal 410 Mark. (Zeit, 4.4.86, S. 29) (32) Die Mehrheit der Mieter zahlt die Miete nicht bar, sondern überweist d die Miete auf das Girokonto des Vermieters. PASSK Werden-, Sein-Passiv - Wenn die AdvE in Form einer PG/ NG im A realisiert wird, sind Werden- und ein Sein-Passiv möglich: werden : (33) Einem Oberarzt waren von einer Kölner Handelsfirma fast 2,5 Millionen Mark Schmiergeld auf ein Schweizer Nummernkonto überwiesen worden. (Spiegel, 41/ 93, S. 28) sein : (34) Bevor überhaupt verhandelt wird, müssen 5.000 Euro [als Sicherheit] überwiesen sein. - Bekommen-Passiv: (35) [Zusätzlich] bekommt/ kriegt die Frau [jeden Monat] 750 Euro überwiesen. WORTB der Überweiser/ die Überweiserin, die Überweisung ANM - Gelegentlich kann die AdvE weggelassen werden, wenn die Summe aus dem Kontext klar zu entnehmen ist: (36) Mach dir keine Sorgen, das Geld wird kommen, ich habe [ja schon] überwiesen. - Häufig wird mit einer direktivischen AdvG bzw. PräpG [in +A/ nach +D/ ...] indirekt auf denjenigen, dem man eine Zahlung gutschreiben lässt, Bezug genommen: (37) Von 106 Milliarden Mark, die [im vorigen Jahr] [netto] [iin die neuen Länder] überwiesen wurden, stammen nicht einmal zehn Prozent aus Steuerkassen. (Spiegel, 5/ 93, S. 25) ; s. auch (29). umsteigen 751 - Gelegentlich wird mit einer PräpG [von +D] auf das Bankkonto, von dem die Zahlung abgebucht wird, Bezug genommen: (38) Ich werde dir 2.000 Euro [vvon meinem Konto in Luxemburg] überweisen. W.BED überweisen 3 <an> NomE AkkE DatE/ PräpE; PräpE: an +A jemand Person [als Funktionsträger]/ Institution] leitet etwas [geistiges Produkt: häufig Dokument] an jemanden [Person [als Funktionsträger]/ Institution] zur Weiterbearbeitung; weiterleiten (39) Der Bundesrat überwies unterschiedliche Gesetzesinitiativen an die zuständigen Ausschüsse der Länderkammer. (nach BerlZ, 30.11.2002) (40) Der Richter überwies diesen seltsamen Fall an den Generalstaatsanwalt. (MM, 4.6.2003) (41) Der SPD-Entwurf („Förderung der Frauen im öffentlichen Dienst“) wurde an die zuständigen Ausschüsse überwiesen. (MM, 6.12.85, S. 5) (42) Der Bundestag hat beschlossen, den Antrag der Sozialdemokraten zur Erhöhung der Hochschulmittel dem Haushaltsausschuss [zur Prüfung] zu überweisen. (FAZ, 11.2.66, S. 1) VERBF beweisen über'zeugen überzeugt überzeugte hat überzeugt überzeugen 1 jemanden dazu bringen, dass er etwas als richtig anerkennt überzeugen 2 mit seinen Leistungen den Erwartungen entsprechen SBP überzeugen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemanden mittels irgendetwas dazu bringen, dass er etwas als richtig anerkennt. (1) Ihr Vorschlag überzeugt mich [gar nicht]. BELR NomE: derjenige, der jemanden dazu bringt, etwas als richtig anzuerkennen: Person/ Institution/ [auch Mittel] (2) DDer Musiklehrer versuchte, seine Schüler davon zu überzeugen, dass jeder singen könne. (3) D Der Regierung gelang es, die Bevölkerung von der Notwendigkeit der neuen Gesetze zu überzeugen. (4) D Diese Begründung überzeugte die Politiker [noch nicht]. (MM, 23.1.85, S. 3) (5) David wollte nicht Medizin studieren, aber ddie Argumente seiner Eltern haben ihn überzeugt. AkkE: derjenige, der dazu gebracht wird, etwas als richtig anzuerkennen: Person/ Institution (6) Markus versuchte vergeblich, sseinen Freund davon zu überzeugen, dass er die Wahrheit gesagt hat. (7) Wer aandere überzeugen will, der muss zunächst von sich selbst überzeugt sein. (Spiegel, 20/ 94, S. 65) (8) Die Scientology-Sekte will Verfassungsschutz, Innenministerien der Länder und Medien von ihrer Harmlosigkeit überzeugen. (Spiegel, 7/ 94, S. 44)) (PräpE): von +D: dasjenige, das als richtig anerkannt wird: abstr. Objekt [meist als Eigenschaft]/ Sachverhalt/ Handlung SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt (9) Der Angeklagte bemühte sich, das Gericht vvon der Wahrheit seiner Aussagen zu überzeugen. (10) Es ist schwierig, die Bürger v von der Notwendigkeit einer Steuererhöhung zu überzeugen. (11) Frau Aquino versteht es, den Präsidenten der Vereinigten Staaten vvon der Wahlfälschung ihres Gegners zu überzeugen. (nach MM, 27.2.86, S. 2) dass-S : (12) Die Ergebnisse konnten die Gutachter [nicht] davon überzeugen, ddass die Experimente bisher irgendwelche Erfolge gezeigt hätten. (nach Spiegel, 13/ 93, S. 259) (AdvE): Mittel durch +A/ mit +D: abstr. Objekt/ Handlung (13) Er konnte die Zweifler mmit stichhaltigen, schlagenden Argumenten und durch genaue Informationen [endlich] überzeugen. (14) Du kannst mich nnur durch Arbeit und Fleiß davon überzeugen, dass du es mit dem Studium ernst meinst. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) Ich muss erst von der Richtigkeit eurer Angaben überzeugt werden, ehe ich euer Vorhaben unterstütze. sein : (16) [Nach langen Diskussionen] war er [endlich] überzeugt von dem Wert und Nutzen dieser wissenschaftlichen Untersuchung. WORTB die Überzeugung; überzeugend, überzeugt ANM - überzeugen 1 wird häufig in Verbindung mit lassen in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion sich [A] überzeugen lassen verwendet: (17R) Von nichts llässt sich jedes Volk [leichter] überzeugen als davon, dass es besser, edler, klüger sei als alle anderen. (Grzimek, S. 262) W.BED überzeugen 2 NomE jemand [Person/ Kollektiv von Personen]/ [auch künstlerisches Produkt/ Handlung] entspricht mit seinen Leistungen den Erwartungen (18) Schade, dass die Cellistin [tonlich] [nur wenig] überzeugte. (nach MM, 1.6.88, S. 44) (19) Catarina Ligendza überzeugte [als Brünhilde] [weitaus mehr]. (MM, 10.3.87, S. 24) (20) Bayern München hat [im Rückspiel] überzeugt. (21) Der Betrachter schaut auf klare Fotos von Skulpturen: Bilder, die fesseln und überzeugen. (Zeit, 29.5.87, S. 46) (22) Die neue Inszenierung der Oper „Der Rosenkavalier“ überzeugt [restlos]. (23) Das Spiel des 1. FC Köln am letzten Samstag konnte [nicht] überzeugen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb überzeugen, sich. 'umsteigen steigt um stieg um ist umgestiegen umsteigen 1 aus einem öffentlichen Verkehrsmittel aussteigen und irgendwo hinein einsteigen umsteigen 2 von etwas Gewohntem zu etwas anderem wechseln SBP umsteigen 1 NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwo aus einem öffentlichen Verkehrsmittel aussteigen und irgendwo hinein einsteigen, um die Fahrt fortzusetzen . (1) In Ulm müssen Sie umsteigen. umtauschen 752 BELR NomE: derjenige, der aus einem öffentlichen Verkehrsmittel aussteigt und irgendwo hinein einsteigt: Person (2) [Auf unserer Fahrt nach Prag] sind wwir [zweimal] umgestiegen. (3) Jeden Morgen fuhr eer ein Stück mit der Straßenbahn, stieg [dann] in die Buslinie 22 um und landete eine dreiviertel Stunde später vor der Schule. (nach Stern, 24.8.87, S. 296) (AdvE1): Ort in +A: Zielort [Transportmittel] (4) Du musst mit dem Zug bis Mannheim fahren und [dann] iin die Straßenbahn Richtung Krankenhaus umsteigen. (5) [Scheinbar unbemerkt] konnten die beiden Palästinenser [schnell] i in eine jugoslawische Maschine umsteigen. (nach Zeit, 18.10.85, S. 3) (AdvE2): Ort AdvG: an +D/ auf +D/ in +D ...: Ortspunkt [als Haltestelle o.Ä.] (6) Man kann aam Schillerplatz oder bei der Post in die 4 umsteigen. (7) A Auf welchem Bahnhof muss ich umsteigen? (8) Wenn Sie nach Wismar wollen, können Sie iin Berlin oder in Rostock umsteigen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (9) Der Leipziger Hauptbahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt, wo [in alle Richtungen] umgestiegen wird. ANM - Die AdvE1 kann mit einer attributiven direktivischen PräpG [nach +D/ zu +D], mit der auf das Fahrtziel bzw. die Fahrtrichtung Bezug genommen wird, ergänzt werden: (10) Wo kann ich i in den Zug nach Paris umsteigen? Gelegentlich wird nur die direktivische PräpG realisiert: (11) Wo muss ich [n nach Heidelberg] umsteigen? (12) [ZZum Klinikum] steigen Sie [am besten] an der Haltestelle Rathausplatz um. ; s. auch (9). W.BED umsteigen 2 NomE (PräpE); (PräpE): (von +D) auf/ in +A jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] wechselt von etwas Gewohntem zu etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] anderem (13R) Es hat sich gelohnt, dass er von der Musik in die Wirtschaft umgestiegen ist. (nach Wohmann, S. 214) (14) Der Umweltminister forderte alle öffentlichen Dienststellen auf, [verstärkt] auf Umweltpapier umzusteigen. (nach Zeit, 14.11.86, S. 21) (15) Da die Jagd auf sie bequemer ist, steigen die Luchse von Karibukälbern auf Schneehasen [als Beute] um. (nach MM, 10.4.86, S. 3) (16) Der öffentliche Personennahverkehr müsste schneller werden, [erst dann] würden die Autofahrer umsteigen. (nach MM, 2.5.87, S. 37) VERBF aussteigen; einsteigen; steigen 'umtauschen tauscht um tauschte um hat umgetauscht umtauschen 1 etwas zurückgeben und dafür etwas anderes bekommen umtauschen 2 etwas durch etwas anderes ersetzen umtauschen 3 etwas in etwas wechseln SBP umtauschen 1 NomE AkkE (PräpE) BED etwas zurückgeben und dafür etwas anderes bekommen . (1) Ich möchte diese Bluse umtauschen. BELR NomE: derjenige, der etwas zurückgibt: Person/ Institution (2) Die Marmelade aus dem Sonderangebot war schon zu alt, ein Glück, dass iich sie umtauschen konnte. (3) DDas Institut hat eine ganze Lieferung fehlerhaftes Papier umgetauscht und gleich danach den Lieferanten gewechselt. AkkE: dasjenige, das zurückgegeben wird: Konkretum [als Ware]/ selten Veranstaltung [als Ware] (4) Wir haben uunsere neue Videoanlage gegen eine, die einfacher zu bedienen ist, umgetauscht. (5) Die Premiere des neuen Stücks im Puppentheater musste auf den 10. Dezember verschoben werden. FFür die Premiere gekaufte Karten können umgetauscht werden. (nach MM, 18.11.94) (6) Zwischen Weihnachten und Neujahr sind die Läden voll mit Menschen, die iihre Geschenke umtauschen wollen. (7) Sie können [aber auch] ddie gewonnenen Reisen gegen Warengutscheine umtauschen. (nach MM, 1.12.89) (PräpE): gegen +A: dasjenige, das man für das Zurückgegebene bekommt: Konkretum [meist als Ware]/ selten abstr. Objekt [Geld] (8) Junge Besucher können [am Tag der offenen Tür] alte Kinderzahnbürsten g gegen ein neues Mundhygiene-Pflegeset umtauschen. (MM, 25.3.89) (9) Die Handelskette köderte ihre Kunden mit einem Sonderangebot: Wer in ihren Regalen Ware mit abgelaufenem Verfallsdatum entdecke, könne sie g gegen frische umtauschen und brauche dafür nicht zu bezahlen. (Spiegel, 30/ 93, S. 127) (10) Die meisten Vorverkaufsstellen nehmen die Karten, die zwischen 67,20 und 74,20 Mark gekostet haben, von Montag an wieder zurück, [nur an der „Concert-und Theaterkasse“ im Kaufhaus „Hertie“] konnten die Tickets [schon gestern] ggegen Geld umgetauscht werden. (FAZ, 1993) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) Ivo Pogorelic spielt für den verhinderten Claudio Arrau. Die Konzertdirektion teilt mit, dass die Karten ihre Gültigkeit für das Pogorelic-Konzert behalten oder umgetauscht werden können. (nach MM, 12.4.89) sein : (12) [Endlich] ist diese große Mülltonne umgetauscht, und wir müssen weniger Geld für die Müllabfuhr bezahlen. - Bekommen-Passiv : (13) Ausverkaufsware bekommt/ kriegt man [nicht] umgetauscht. WORTB der Umtausch W.BED umtauschen 2 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): gegen +A jemand [Person [als Verkäufer]/ Institution] ersetzt etwas [Konkretum [als Ware]/ selten Veranstaltung [als Ware]], das ihm zurückgegeben wird, durch etwas anderes [Konkretum [als Ware]/ selten abstr. Objekt: Geld] (14) Wenn Sie mit unseren Geräten nicht zufrieden sind, tauschen wir sie [umgehend] gegen andere oder gegen Geld um. (15) Die Firma wirbt damit, dass sie ihre Geräte [noch nie] hat umtauschen müssen. (16) Nehmen Sie die Krawatte! Wenn Ihrem Mann die Krawatte nicht gefällt, tauschen wir sie [Ihnen] [innerhalb von acht Tagen] [gerne] um. unterhalten, sich 753 umtauschen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): gegen +A/ in +A jemand [Person/ Institution] wechselt etwas [konkr. Objekt: Münze/ abstr. Objekt: Geld einer bestimmten Währung, Aktie o.Ä.] in etwas [konkr. Objekt: Münze/ abstr. Objekt: Geld einer anderen Währung, eine andere Aktie o.Ä.] (17) Banken tauschen keine Münzen um. (18) Das Angebot des Bundeskanzlers Kohl läuft darauf hinaus, dass jeder DDR-Bürger [einmalig] einen Betrag von 4.000 Mark [im Verhältnis eins zu eins] umtauschen kann. (FR, 30.4.90, S. 17) (19) [Aus Misstrauen gegen seine Umwelt] hatte der Rentner seine gesamten Ersparnisse in Gold umgetauscht. (Bild, 5.1.67, S. 4) (20) Die DDR-Regierung will durchsetzen, dass mehr als die angebotenen 4.000 Mark auf Sparkonten [zum Kurs 1: 1] gegen DM umgetauscht werden. (nach FR, 16.4.90, S. 2) (21) Papiere der Alldephi-GmbH können [vom kommenden Jahr an] in Aktien der holländischen Muttergesellschaft umgetauscht werden. (nach Zeit, 19.4.85, S. 30) - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, dass dasjenige, das umgetauscht wird, Geld einer bestimmten Währung ist: (22) Wer nach Griechenland oder Italien fährt, der sollte [in jedem Fall] [dort] umtauschen. (MM, 26.7.85, S. 6) 'umziehen I zieht um zog um ist umgezogen SBP umziehen I NomE (AdvE) BED aus einer Wohnung ausziehen und irgendwohin ziehen. (1) Meiers sind umgezogen. NomE: derjenige, der irgendwohin zieht: Person/ Institution (2) DDie Mieter, die das Einfamilienhaus nicht erwerben wollen oder können, müssen in andere Wohnungen umziehen. (ND, 2.12.89, S. 4) (3) FFamilie Schmidt ist [am 5. März] umgezogen und hat eine neue Adresse. (4) DDas Arbeitsamt ist umgezogen. (WP, 24.10.90, S. 24) (AdvE): Ort (aus +D/ von +D) an +A/ auf +A/ in +A/ nach +D/ ...: (Ausgangsort) Zielort (5) Dann beginnt sie zu erzählen: dass sie iin eine kleinere, billigere Wohnung umziehen mussten. (nach Zeit, 22.3.85, S. 83) (6) Ein Asylbewerber hat eine Deutsche geheiratet und ist n nach Berlin umgezogen. (MM, 24.10.87, S. 17) (7) Er ist aus seiner zweistöckigen Villa in einen schlichten Bungalow umgezogen. (nach Bild, 21.11.89, S. 3) (8) Dies aber änderte sich, als die Eltern v vom Allgäu an den Bodensee umzogen. (Zeit, 10.5.85, S. 39) (9) Der Fernsehsender RTL ist vvon Luxemburg in die Bundesrepublik umgezogen. (10) Die ganze Familie ist [im vorigen Jahr] vvon Sachsen nach Bayern umgezogen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich (11) [In dieser Stadt] wird [häufig] umgezogen. WORTB der Umzug ANM - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann auf den Ort, innerhalb dessen jemand umzieht, Bezug genommen werden: (12) Meine Eltern sind [iin Hamburg] [dreimal] umgezogen. ; s. auch (11). VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen II; ziehen, es 'umziehen II zieht um zog um hat umgezogen umziehen II 1 jemandem andere Kleidungsstücke anziehen umziehen II 2 etwas transportieren SBP umziehen II 1 NomE AkkE BED jemandem andere Kleidungsstücke anziehen . (1) Ich habe mich [noch schnell] umgezogen. BELR NomE: derjenige, der jemandem andere Kleidungsstücke anzieht: Person (2) [Unten in der Schlafstube] zieht BBienkopp sich um und wirft die Hose zum Fenster hinaus. (nach Strittmatter, S. 23) AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, dem andere Kleidungsstücke angezogen werden: Person (3) Die Mutter zog dden kleinen Jungen [sofort] [völlig] um, als er vom Spielplatz schmutzig nach Hause kam. (4) Als ich gebadet und mmich umgezogen hatte und in unser Zimmer zurückkam, fand ich David in eine Tätigkeit vertieft. (nach Benary-Isbert, S. 46) (5) Wir haben leider keine Zeit mehr, denn wir wollen u uns [jetzt] [fürs Theater] umziehen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) Kleine Kinder müssen [manchmal] [mehrmals am Tag] umgezogen werden. sein : (7) Wir sind [schon] [für den Empfang] umgezogen. W.BED umziehen II 2 NomE AkkE [ugs] jemand [Person/ Institution: Firma] transportiert etwas [konkr. Objekt: Möbelstück o.Ä.] in eine andere Wohnung (8) Ein Freund will meine Sachen [mit seinem Kleinlaster] umziehen. (9) Die Spedition ‘Schneller Transport’ hat unsere Möbel und das Klavier umgezogen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das untrennbare Verb umziehen mit den Stammformen umzieht umzog hat umzogen i.S.v. ‘eine Begrenzung um etwas herum bilden’, das auf der zweiten Silbe betont wird. VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen I; vorziehen; ziehen I; ziehen II; ziehen, es unter'halten, sich unterhält sich unterhielt sich hat sich unterhalten sich unterhalten 1 mit mit jemandem ein Gespräch führen sich unterhalten 2 sich angenehm die Zeit vertreiben unterrichten 754 SBP sich [A] unterhalten 1 mit NomE PräpE1 (PräpE2) BED mit jemandem ein Gespräch über etwas führen . (1) Ich habe mich [schon oft] mit ihm darüber unterhalten. BELR NomE: derjenige, der ein Gespräch führt: Person (2) [In der Sendung „Wenn Mozart pleite war ...“] unterhalten sich SSchüler mit dem Pianisten Justus Frantz über Musik und die Lebensumstände eines Musikers. (MM, 5.1.89) (3) D Die Bürgermeisterin wird sich [im Gasthaus „Zum Hirsch“] mit den betroffenen Einwohnern über die neue Umgehungsstraße unterhalten. PräpE1: mit +D: derjenige, mit dem ein Gespräch geführt wird: Person (4) Wer sich m mit Schülern oder auch Studenten über Fragen ihrer Berufswahl und über ihre Vorstellungen der Arbeitswelt unterhält, der weiß, wie verworren und unpräzise diese Vorstellungen oft sind. (Zeit, 29.3.85, S. 71) (5) Ich kann mich m mit iihm [nur auf Deutsch] unterhalten, denn er kann kein Französisch und ich kein Russisch. (PräpE2): über +A: dasjenige, worüber ein Gespräch geführt wird: Konkretum/ Abstraktum [als Thema] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt/ Handlung [als Thema] (6) Ich habe mich mit meiner Freundin üüber Gott und die Welt unterhalten, üüber ddie Familie, den Beruf, den letzten Roman von Günther Grass, die besten Restaurants in Berlin. Die Zeit verging wie im Flug. (7) Laurent Fabius unterhielt sich mit Erich Honecker üüber die internationale Lage und das Ost-West Verhältnis. (nach Zeit, 14.6.85, S. 2) dass-S : (8) Man könnte sich mit ihm [interessant] ddarüber unterhalten, ddass Politik viel mit Machtkampf zu tun hat. (nach Zeit, 24.5.85, S. 2) ob-Frag : (9) Ich habe mich mit dem Nachbarn [freundlich] darüber unterhalten, oob dder Zaun erneuert werden sollte. w-Frag: (10) Die Lehrer haben sich [zwei Stunden] mit den Schülern d darüber unterhalten, w wie sich die Abiturnote errechnet und welche Kurse belegt werden müssen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Unterhaltung ANM - In generischen Sätzen oder wenn die Handlung besonders betont wird, kann die PräpE1 weggelassen werden: (11) Wer sich [während des Unterrichts] unterhält, wird bestraft. (12) Ich würde mich [gerne] unterhalten, aber in einer Bibliothek sollte man leise sein. - Häufig wird mit sich unterhalten 1 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden. (13) Ich will was lernen, Zeitungen lesen können, die ich früher nicht verstanden habe, nicht mehr dumm herumsitzen, wenn a andere sich unterhalten. (Zeit, 16.8.85, S. 28) (14) [Am Abend] unterhielten sich KKohl und Strauß [fünf Stunden lang] über die Beziehungen zu Südafrika. (nach Zeit, 20.9.85, S. 3) (15) W Wir unterhielten uns [in dem mittelgroßen und unaufgeräumt wirkenden Wohnzimmer] [mmiteinander]. (Cotton, S. 36) ; s. auch (16) und (17). - Gelegentlich wird mit einer AdvG oder PräpG [auf +A/ in +D/ per +A] auf die Sprache oder das benutzte Kommunikationsmittel Bezug genommen: (16) Wir haben uns [ffranzösisch/ aauf Französisch/ iin Französisch] unterhalten, das war ein wenig anstrengend. (17) [Früher] haben wir uns [angeregt] [telefonisch] unterhalten, [jetzt] unterhalten wir uns [genauso angeregt] [p per Computer]. ; s. auch (5). W.BED sich [A] unterhalten 2 NomE (AdvE); (AdvE): auf +D/ bei +D/ ... jemand vertreibt sich irgendwo [Veranstaltung] angenehm die Zeit; sich amüsieren (18) Es war eine schöne Zirkusvorstellung, wir haben uns alle, nicht nur die Kinder, [sehr gut] unterhalten. (19) „Hast du dich auf dem Ball [gut] unterhalten? “ - „Ja, das Orchester war gut und ich habe viel getanzt.“ (20) Eva dachte, sie würde sich langweilen, aber sie hat sich bei dem Theaterstück [hervorragend] unterhalten. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb unterhalten. VERBF behalten; enthalten; erhalten; festhalten, sich; halten; halten, sich; halten, (sich); verhalten, sich unter'richten unterrichtet unterrichtete hat unterrichtet unterrichten 1 Unterricht erteilen unterrichten 2 jemanden über etwas informieren unterrichten 3 jemandem Unterricht in etwas geben SBP unterrichten 1 NomE (AkkE) BED als Lehrer Kenntnisse oder Fertigkeiten in etwas vermitteln; Unterricht erteilen . (1) Sie unterrichtet Deutsch. BELR NomE: derjenige, der Unterricht erteilt: Person [meist Lehrer] (2) Mein Beruf als Lehrer macht mir Spaß, iich unterrichte [gerne]. (3) A Acht Lehrer unterrichten [hauptamtlich]. (Zeit, 13.9.85, S. 69) AkkE: dasjenige, in dem Unterricht erteilt wird: abstr. Objekt: Fachgebiet/ [indirekt Musikinstrument] (4) Michael unterrichtet [am Gymnasium] G Geschichte und Sport. (nach Zeit, 10.5.85, S. 71) (5) Ein Französischlehrer kann [in der Oberstufe] [schlecht] M Mathematik oder Biologie unterrichten. (nach Zeit, 24.5.85, S. 36) (6) Rudolf Meyer war Opernsänger, er unterrichtet GGesang. (nach Zeit, 13.9.85, S. 69) (7) Sie unterrichtet KKlavier. PASSK Werden-Passiv werden : (8) [An der Musikschule in Köpenick] werden sämtliche Holz- und Blasinstrumente, Klavier, sämtliche Streichinstrumente, Schlagzeug, Mandoline, Gitarre unterrichtet. (nach Zeit, 13.9.85, S. 69) WORTB der Unterricht; unterrichtlich unterscheiden 755 ANM - Mit einer statischen PräpG [an +D] kann auf den Typ der Institution, an der jemand unterrichtet, Bezug genommen werden: (9) Frau Schumacher unterrichtet [a am Gymnasium], Herr Schumacher [dagegen] [aan der Hauptschule]. ; s. auch (4). - Mit einer statischen PräpG [in +D] kann auf die Unterrichtsstufe Bezug genommen werden: (10) Er unterrichtet [i in der Unterstufe/ iim Leistungskurs/ iin der Meisterklasse des Konservatoriums] ; s. auch (5). SBP unterrichten 2 NomE AkkE (PräpE) BED jemanden in offizieller Form oder in offiziellem Auftrag über/ von etwas in Kenntnis setzen; informieren über. (11) Können Sie mich [bitte] über das Ergebnis der Konferenz unterrichten? BELR NomE: derjenige, der jemanden informiert: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (12) BBernie unterrichtete den Portier [mit wenigen Worten]. (nach Pinkwart, S. 9) (13) DDie Behörden müssten die Bürger [regelmäßig und umfassend] unterrichten. (nach MM, 22.2.85, S. 5) (14) [Nach den Plänen von Umweltminister Dr. Klaus Töpfer] sollen PPresse, Rundfunk und Fernsehen die Bürger über die Entwicklung der Luftschadstoffe in den vergangenen sieben Tagen unterrichten. (nach MM, 15.1.86, S. 20) (15) DDieses Merkblatt unterrichtet Sie über die wichtigsten Bestimmungen des Wehrpflichtrechts. (Wehrpflicht, August 1966, S. 2) AkkE: derjenige, der informiert wird: Person/ Institution/ Kollektiv von Personen [häufig Öffentlichkeit] (16R) Bernie sah ein, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als d den Kommissar über seine Beobachtungen zu unterrichten. (nach Pinkwart, S. 106) (17) Das Ministerium will die Untersuchungen verstärken und d die Öffentlichkeit [laufend] unterrichten. (nach MM, 11.9.86, S. 14) (18) Die Bundesregierung hat d den Gemeinsamen Ausschuss über ihre Planungen für den Verteidigungsfall zu unterrichten. (GG, S. 135) (19) Die BASF habe [sofort] d das Umweltministerium in Mainz unterrichtet. (nach MM, 19.12.86, S. 1) (PräpE): über +A: dasjenige, worüber jemand informiert wird: Eigenschaft/ Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] von +D: Sachverhalt/ Handlung [als Faktum] SE mit obl. Korrelat darüber/ davon: Sachverhalt/ Handlung [als Faktum] (20) Man muss seinen zukünftigen Arbeitgeber [nur] üüber bestimmte persönliche Verhältnisse und Krankheiten unterrichten. (21) So müssen die Minister den Kanzler üüber ihre Politik unterrichten. (GG, S. 100) (22) Bundesumweltminister Walter Wallmann will die Öffentlichkeit [regelmäßig] üüber die Radioaktivität in der Umwelt unterrichten. (nach MM, 24.10.86, S. 1) (23) Nehmen Sie das Arzneimittel regelmäßig ein und unterrichten Sie Ihren Arzt [sofort] ü über auftretende Beschwerden. (24) Er hatte sich vorgenommen, Dr. Winkels vvon seiner bevorstehenden Hochzeit mit Norma Freese zu unterrichten. (Stephan, S. 23) (25) Die Sowjets haben es sträflich unterlassen, die Welt [rechtzeitig] von der Explosion in Tschernobyl zu unterrichten. (Zeit, 16.5.86, S. 9) dass-S : (26) Unser Hauswirt hat uns ddarüber unterrichtet, dass er demnächst die Miete erhöhen wird. (27) [Am Montag] unterrichtete die Regierung in Paris die Bundesrepublik Deutschland d davon, dass die geplante unterirdische Lagerung von Salzabfällen nicht zu verwirklichen sei. (nach MM, 4.6.86, S. 29) ob-Frag : (28) Ihre Krankenkasse unterrichtet Sie ddarüber, ob der Krankenversicherungsschutz im Ausland aufrechterhalten bleibt. (nach Merkbl. BA) w-Frag : (29) Ich bitte Sie, mich [umgehend] ddarüber zu unterrichten, w was Sie in dieser Angelegenheit unternehmen werden. Hpts : (30) Herr Müller hat seinen Chef ddarüber/ ddavon unterrichtet, e er sei krank und könne deshalb nicht zur Arbeit kommen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (31) Wehrpflichtige in der Bundesrepublik werden [künftig wesentlich früher als bisher] über den Zeitpunkt ihrer Einberufung unterrichtet. (MM, 4.1.85, S. 5) sein : (32) Atrott war von diesem Vorgang unterrichtet. (MM, 29.3.85, S. 12) WORTB die Unterrichtung ANM - Das Korrelat davon wird nur bei der PräpSE in Form des dass-S und Hpts realisiert. - Gelegentlich wird die PräpSE in Form des dass-S ohne Korrelat realisiert: (33) Das Bundesgesundheitsamt hat die Landesbehörden unterrichtet, ddass einige Produkte zur Hautbräunung vertrieben werden, die nicht als Arzneimittel gelten. (nach MM, 5.7.85, S. 15) W.BED unterrichten 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): in +A jemand [meist Lehrer] gibt jemandem [meist Schüler, Student] Unterricht in etwas [abstr. Objekt: Fachgebiet/ [indirekt Musikinstrument]] (34) Herr Meyer unterrichtet [am Gymnasium] Schüler der 9. und 10. Klassen. (35) 366 Schüler werden [in Köpenick] von 22 Lehrern unterrichtet. (Zeit, 13.9.85, S. 69) (36) Die Professoren, Dozenten und Wissenschaftler unterrichten [unentgeltlich] zwölf ausgewählte Hochschulabsolventen der Medizin und Naturwissenschaften in den Grundlagen der molekularen Forschung. (Zeit, 8.2.85, S. 66) (37) Frau Albrecht unterrichtet Rainer und Claudia in Blockflöte. (nach Zeit, 13.9.85, S. 69) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb unterrichten, sich. VERBF berichten; einrichten unter'scheiden unterscheidet unterschied hat unterschieden unterscheiden 1 etwas erkennen unterscheiden 2 <zwischen> zwischen etwas und einem anderen trennen unterscheiden 3 von auseinander halten unterscheiden 4 von etwas sein, das etwas von etwas verschieden macht unterscheiden 5 nach etwas in Gruppen einteilen unterscheiden 756 SBP unterscheiden 1 NomE AkkE BED jemanden/ etwas unter oder zwischen anderen Personen oder Objekten, vor einem Hintergrund o.Ä. wahrnehmen; erkennen. (1) [Auf diesem unscharfem Bild] kann man sie [nicht] unterscheiden. BELR NomE: derjenige, der etwas erkennt: Person/ konkr. Objekt [Organ, Gerät] (2) IIch konnte [in dem Handgemenge] [nicht] unterscheiden, welcher der beiden Männer zuerst das Messer gezogen hat. (3) Es ist erstaunlich, was ddas Auge einer Katze [im Dunkel] [noch] unterscheiden kann. (4) D Die modernen amerikanischen Spionagesatelliten können [bei optimalen Wetterbedingungen] [aus einer Höhe von 300 Kilometern] eine Maus unterscheiden. AkkE: dasjenige, das erkannt wird: Konkretum SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) [Zwischen allen anderen Kindern] konnte ich u unseren Sohn [kaum noch] unterscheiden. (6) [Im Nebel] ist es schwer, u unbeleuchtete Wagen zu unterscheiden. (7) Er hörte ein Gemurmel, und als er näher trat, unterschied er die Stimmen Elizabeth Casteins und Sergeant Ringolds. (Garner, S. 24) ob-Frag: (8) Der Biosensor kann [sogar] unterscheiden, oob die Pflanze beschädigt wurde, ob gerade Käfer an ihr fressen oder ob die Wurzel faul sind. (BerlZ, 10.6.96, S. 98) w-Frag: (9) Der Zettel ist so vollgekritzelt, dass ich [nicht mehr] unterscheiden kann, w welche Korrekturen ich gestern eingefügt habe. PASSK Werden-Passiv: selten ANM - Häufig wird mit einer PräpG [auf +D/ in +D/ zwischen +D/ ...] auf den Hintergrund o.Ä. Bezug genommen: s. (1), (2), (3), (5) und (6). - unterscheiden 1 wird häufig in Verbindung mit können verwendet: s. (1), (2), (3), (4), (5), (8) und (9). - unterscheiden 1 wird häufig in dem passivischen Ausdruck etwas ist kaum/ nicht/ schwer zu unterscheiden verwendet: (10) [Abends] sind dunkel gekleidete Fußgänger schwer zu unterscheiden. SBP unterscheiden 2 <zwischen> NomE AkkE/ PräpE BED zwischen jemandem/ etwas und einem anderen trennen. (11) Er kann [nicht] zwischen Gut und Böse unterscheiden. BELR NomE: dasjenige, das trennt: Person/ Institution/ konkr. Objekt [Körperteil, Gerät]/ abstraktes Objekt [Gesetz, Theorie o.Ä.] (12) Ich will mich hier nicht mit denen auseinander setzen, die [lauthals] zwischen entwickelten und weniger entwickelten Ländern zu unterscheiden wissen. (Zeit, 16.8.85, S. 27) (13) AAuch die Kripo unterscheidet zwischen zwei Tätergruppen: Die jungen und unbescholtenen und die bereits strafrechtlich in Erscheinung getretenen. (taz, 14.3.2000, S. 19) (14) DDie Nase kann etwa zehn Mal so viele Einzeldüfte unterscheiden, wie sie Rezeptorentypen besitzt. (nach- BerlZ, 23.2.2000, S. 3) (15) ÜÜberwachungskameras können [dank neuer Software] [besser] zwischen Freund und Feind unterscheiden. (BerlZ, 20.10.99, S. II) (16) UUnsere Grammatik unterscheidet [weiter] Koordination und Subordination. (17) D Das Gesetz unterscheidet zwischen stark wachsenden Ziersträuchern und allen übrigen Ziersträuchern. (Zeit, 3.10.86, S. 73) AkkE: dasjenige, zwischen dem getrennt wird: Konkretum/ Abstraktum [als Art, Gattung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (18) Wir können [hier] ddrei Sorten von Getreide unterscheiden: Weizen, Gerste, Hafer. (19) [So] unterscheiden wir schwarzen Glaskopf (Hartmanganerz), braunen Glaskopf (Brauneisen), grünen Glaskopf (Malachit) u.a.m. (Strübel, S. 81) (20) Wir unterscheiden [dann] d die beiden Fälle: die Ecke b ist 1. erreichbar, 2. nicht erreichbar. (Wagner, S. 62) (21) Der Wissenschaftler unterscheidet [auf der Hamburger Tagung] e einzelne Wirkungsstufen der Drogenabhängigkeit. (nach MM, 9.1.86, S. 11) (22) Die Wissenschaft unterscheidet [heute] m mehrere Schichten der Lufthülle. (Gail/ Petri, S. 65) ob-Frag : (23) Der Laie wird [nicht] unterscheiden können, ob er an Arthritis oder Arthrose leidet. (MM, 11.7.86, S. 13) w-Frag : (24) Ein Hellseher kann [nicht] unterscheiden, wwas in seiner Aussage auf Telepathie, Fantasie und echtem Hellsehen beruht. (Bild, 19.1.67, S. 4) PräpE: zwischen +D: dasjenige, zwischen dem getrennt wird: Konkretum/ Abstraktum [als Art, Gattung] (25) Auch wenn es zirka 15 gängige Spargelsorten gibt, unterscheidet man [in aller Regel] zwischen weißem und grünem Spargel. (MM, 8.5.99) (26) Fachleute unterscheiden [bei Landminen] z zwischen Anti-Personen-Minen und Panzerabwehrminen. (BerlZ, 19.11.97, S. IV) (27) [Grundsätzlich] müsse man zzwischen Regierung, Fraktion und Partei unterscheiden. (MM, 9.4.99) (28) Er ist ein Maler, der [durchaus] zu unterscheiden wusste zzwischen den Anforderungen eines öffentlichen Auftrags und den freien Möglichkeiten der privaten Skizze. (nach Zeit, 4.4.86, S. 52) (29) Es besteht die Gefahr, dass wir ganz und gar unsere Fähigkeit verlieren, zzwischen dem Wirklichen und dem Nicht-Wirklichen zu unterscheiden. (Zeit, 21.2.86, S. 39) (30) [Hierbei] wäre [noch einmal] zzwischen den zwei Formen des Unterlassens zu unterscheiden, ddie man als das „V Versäumen“ und das „VVerpassen“ bezeichnen kann. (Bollnow, S. 230) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (31) [„Bei der Stadtplanung“], so stellte eine Geografin fest, „wird zwischen Arbeitsgebieten und Wohngebieten unterschieden.“ (Zeit, 27.12.85, S. 41) sein: (32) [In dieser Theorie] ist zwischen verschiedenen Staatsbegriffen unterschieden. WORTB der Unterschied, die Unterscheidung ANM - Die AkkE und die PräpE werden mit einer NG im Plural oder durch mehrere koordinierte NGs belegt. SBP unterscheiden 3 von NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) BED erkennen, dass jemand/ etwas in etwas von jemandem/ etwas verschieden ist; auseinander halten. (33) Man kann sie [kaum] von ihrer Schwester unterscheiden. unterscheiden 757 BELR NomE: derjenige, der die Verschiedenheit erkennt: Person/ Institution (34) DDie Seismologen konnten unterirdische Kernsprengungen [nicht] von einem Erdbeben unterscheiden. (Zeit, 16.8.85, S. 50) (35) S Sogar das Museum hat die Kopie [nicht] vom Original unterscheiden können. AkkE: dasjenige, dessen Verschiedenheit erkannt wird: keine Restr. (36R) Wenn man GGnus von Zebras und ZZebras von Gazellen unterscheiden will, dann muss man mit dem Flugzeug unter tausend Metern bleiben. (Grzimek, S. 49) (37) Es fällt uns heute schwer, K Kunst von Scharlatanerie zu unterscheiden. (nach BerlZ, 28.2.2000, S. 14) (38) Sie wollen Kunstspezialist sein? Sie können [nicht mal] eeinen Rubens von einem Rembrandt unterscheiden! (39) [So] konnte man ddas Wort Menschentum von dem andern uns hier beschäftigenden Begriff, von dem der Menschlichkeit unterscheiden. (nach Bollnow, S. 69) (40) [In der Rechtsprechung] unterscheidet man M Mord von Totschlag. PräpE1: von +D: dasjenige, von dem etwas als verschieden erkannt wird: keine Restr. (41) Können Sie [auf Anhieb] einen Panther vvon einem Jaguar unterscheiden? (42) Zwischen den Bäumen und Hecken hing noch die Dämmerung, und menschliche Gestalten waren [nur schwer] v von den vielen Büschen zu unterscheiden. (MM, 6.12.2000) (43R) [Ebenso leicht] kann man ein Karzinom der Leber vvon einer Zirrhose, einer Schrumpfung der Leber, [sowohl bei der Katze wie beim Menschen] unterscheiden. (Bamm, S. 108) (PräpE2): an +D/ durch +A dasjenige, wodurch man erkennt, dass etwas verschieden ist: konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Eigenschaft] SE mit obl. Korrelat Sachverhalt daran/ dadurch (44) [Bei den Softwareprodukten für Sonys Playstation] könne jeder das Original (schwarz) von den Fälschungen aan der Farbe unterscheiden. (BerlZ, 21.9.98, S. 25) (45) Auf den Videobändern der TV-Serien wird das ansprechende Äußere zur Norm. [Dann] kann man den einen attraktiven Menschen vom anderen [nur noch] d durch Geschlecht, Kleidung und Rollennamen unterscheiden. (BerlZ, 4.10.2000, S. 12) dass-S: (46) [Ansonsten] kann man den Touristen vom Römer ddaran unterscheiden, dass er ab und zu seine Sonnenbrille abnimmt. (nach taz, 15.4.98, S. 20) (47) Von seiner Mutter konnte man das Pferd d dadurch unterscheiden, dass es ein wenig größer war. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (48) Sanftmut wird [nicht immer] von Milde unterschieden. sein: (49) Es gibt Theorien, in denen Bezeichnung von Denotation unterschieden ist. WORTB der Unterschied, die Unterscheidung; unterschieden, unterschiedlich, unterscheidbar ANM - Häufig wird mit unterscheiden 3 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (50) Hätten Spezies keine Eigenarten, könnten wir ssie [ja] [nicht] unterscheiden. (Zeit, 24.6.99, S. 31) (51) Nur die Mutter kann d das Zwillingspaar unterscheiden. (52) Die Porträts zeigen, dass ein gehöriges Maß an Special Effects und technischen Konstruktionen genügt, um A Artefakt und Natur [nicht mehr] unterscheiden zu können. (taz, 9.3.2000, S. 23) (53) Ich kann AAstern und Chrysanthemen [nicht] v voneinander unterscheiden. W.BED unterscheiden 4 von NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: von +D etwas [keine Restr.] ist das, was jemanden/ etwas von jemandem/ etwas verschieden macht (54) Was den Roman von vielen Internatsgeschichten unterscheidet, ist der Ton, den Zoderer anschlägt. (nach Zeit, 5.4.85, S. 71) (55) Es wird behauptet, dass Werkzeuggebrauch, Verständigung, Hilfsbereitschaft und auch noch Lernfähigkeit uns von den Tieren unterscheiden. (56) Die Kameraführung unterscheidet den Profi vom Amateur. (Schild) dass-S: (57) Ich glaube, es unterscheidet die jungen Frauen dieser Generation [gerade] von uns, dass sie sich nicht mehr in der Opferrolle sehen. (taz, 9.3.2000, S. 28) Inf+: (58) Den Menschen unterscheidet (es) vom Tier, über Sprache reden zu können. ob-Frag: (59) Gerade Zahlen unterscheidet von ungeraden Zahlen, ob sie ohne Rest durch 2 teilbar sind oder nicht. w-Frag: (60) Wie mit schwachen Schülern umgegangen wird, unterscheidet diesen Schultyp von den anderen. - Häufig wird mit unterscheiden 4 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (61) Nur ein roter Punkt unterscheidet d die zwei Malereien. (62) Dieses Paar, Mann und Hund unterscheidet [wirklich] nur noch die Anzahl der Beine. (63) Das artikulierte Reden unterscheidet M Menschen und Tiere voneinander. unterscheiden 5 nach NomE (AkkE) PräpE; PräpE: nach +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt: Gesetz, Theorie o.Ä.] teilt etwas [keine Restr.] nach etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] in verschiedene Gruppen ein (64) Ich habe gelernt, die Waffen, die über meine Stadt heulen, nach ihrem Geräusch zu unterscheiden. (nach Zeit, 10.6.99, S. 28) (65) Es stellt sich dennoch die Frage, ob es nicht förderlich wäre, die Arbeitslosen [in der monatlichen Statistik] [auch] nach ihrer Qualifikation zu unterscheiden. (MM, 23.8.85, S. 4) (66) [Zehn Jahre nach dem Mauerfall] unterscheiden Firmen [noch] nach Ost- und West-Berliner- Bezirken. (nach BerlZ, 28.2.2000, S. 30) (67) Es bliebe danach bei höchstens zwei Pauschalen, die nicht nach Verkehrsmittel, sondern nur nach Entfernung unterscheiden. (nach MM, 5.12.2000) VERBF entscheiden; entscheiden, sich; scheiden; unterscheiden, sich unterscheiden, sich 758 unter'scheiden, sich unterscheidet sich unterschied sich hat sich unterschieden sich unterscheiden 1 von irgendwie verschieden sein von etwas sich unterscheiden 2 nach verschieden sein in Abhängigkeit von etwas sich unterscheiden 3 von einen Unterschied von irgendwieviel im Vergleich zu etwas zeigen SBP sich [A] unterscheiden 1 von NomE PräpE (AdvE) BED irgendwie verschieden sein von jemandem/ etwas. (1) Die neue Methode unterscheidet sich [wesentlich] von den früheren Verfahren. BELR NomE: dasjenige, das verschieden ist: keine Restr. (2) UUnser Kind unterscheidet sich von den anderen Kindern darin, dass es nicht gerne bastelt. (3) Die 40.000 Einwohner leben in Fertigbau-Betonklötzen, die sich von westlichen Wohnsilos nur durch eine noch schlechtere Bauweise unterscheiden. (nach Zeit, 1.11.85, S. 50) (4) Wie unterscheidet sich B Bremen von anderen Städten. (taz, 23.8.97, S. 34) (5) Es ist die Frage aufgeworfen worden, ob sich [etwa] ddie Stellung des modernen Menschen zur Natur [so grundsätzlich] von der früherer Zeiten unterscheide. (Heisenberg, S. 111) PräpE: von +D: dasjenige, wovon etwas verschieden ist: keine Restr. (6) Der Schäferhund unterscheidet sich im Temperament [erheblich] vvom Labrador. (7) Der menschliche Umgang mit erwachsenen Profis unterscheidet sich [für mich] [nicht] vvon dem mit hochtalentierten Jugendlichen. (BerlZ, 21.12. 98, S. 40) (8) Das Medizinstudium in Rostock unterscheidet sich v von dem in München [nur wenig]. (Zeit, 11.7.86, S. 9) (9) Schon in der Aufmachung unterscheidet sich sein Buch „Die Literatur der Bundesrepublik“ [wohltuend] v von den üblichen gelehrten Literaturanalysen. (nach Zeit, 21.11.86, S. 63) (AdvE): AdvG/ durch +A/ in +D/ nach +D: Art und Weise SE mit obl. Korrelat dadurch/ darin/ selten danach: Sachverhalt (10) Der ältere Bruder unterscheidet sich ggrößenmäßig [nur wenig] von dem jüngeren. (11) Aber es bleibt zu erklären, warum Deutschland, das kulturell, gesellschaftlich und wirtschaftlich so viel mit den großen Nationen des Westens gemein hatte, sich ppolitisch [grundlegend] von ihnen unterschied. (nach BerlZ, 22.11.97, S. II) (12) Der BMW 750iL unterscheidet sich von seinen kleineren Brüdern d durch den neuen 5 Liter-Zwölfzylinder-V-Motor. (MM, 29.7.87, S. 21) (13) Die Aussage des Zeugen unterscheidet sich iin zwei wesentlichen Punkten von der Aussage des Angeklagten. (14) Sowohl in der Qualität als auch im Preis unterscheiden sich die Modelle aus Japan [nur geringfügig] von den neuen Wagen aus Europa. (15) Als Ureinwohner definierte Alan Durning Bevölkerungsgruppen, die sich von der vorherrschenden Bevölkerung ihres Landes nnach Sprache, Kultur, Lebensstil sowie Religion unterscheiden und sich gewöhnlich von Jagen, Fischen, Sammeln und durch Kleinlandwirtschaft ernähren. (nach taz, 14.12.92, S. 1) dass-S: (16) Unterscheidet sich die Physik von der Biologie dadurch, dass in der Physik Gesetze erkannt werden, in der Biologie dagegen Regeln mit Ausnahmen? (nach Urania, 1/ 67, S. 72) ob-Frag: (17) Unterscheiden sich die westeuropäischen Zugvögel von den osteuropäischen [wirklich] ddarin, ob sie über Spanien oder die Türkei nach Afrika fliegen? w-Frag: (18) Amateure unterscheiden sich von Profis vor allem d darin, wie viel Geld sie offiziell für ihre sportlichen Leistungen erhalten. (19) [Im Schwarzwald] unterscheidet sich die traditionelle Tracht der verheirateten Frauen von der der unverheirateten Frauen ddanach, welche Farbe die Bommeln auf dem Hut haben: Schwarz für die Ehefrauen, Rot für die Jungfrauen. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Unterschied, die Unterschiedlichkeit; unterschiedlich ANM - Häufig wird mit sich [A] unterscheiden 1 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (20) [Zehn Jahre nach dem Fall der Mauer] unterscheiden sich ddie Menschen in beiden Stadthälften [kaum] in ihrer Lebenseinstellung, ihren Wünschen und Erwartungen. (BerlZ, 1.10.99, S. 22) (21) [Bei näherem Hinschauen] unterscheidet sich d das Zwillingspaar [doch]. (22) [Je nach Herkunftsregion] unterscheidet sich dder Stein in Farbe und Struktur. (MM, 31.3.98) (23) Die meisten Deutschen nennen sie in einem Atemzug, obwohl sich ddie Brüder Jakob und Wilhelm Grimm in ihren Wesen und auch in ihren Werken [deutlich] unterscheiden. (MM, 4.1.85, S. 32) (24) Und [nicht einmal] nach der Kleidung unterscheiden sie sich. (BerlZ, 25.2.99, S. VI) (25) BBeide Dissertationen unterscheiden sich v voneinander durch ihren Ansatzpunkt. W.BED sich [A] unterscheiden 2 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] ist verschieden in Abhängigkeit von etwas [Abstraktum] (26) Kakao unterscheidet sich nach Herkunft und Jahreszeit [sehr stark]. (BerlZ, 31.12.98, S. 25) (27) Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe unterscheidet sich [je] nach Ginsengart. (BerlZ, 13.1.99, S. IV) (28) Auch Entscheidungen und Reaktionen auf bestimmte Dinge unterscheiden sich [oft] nach Geschlechtszugehörigkeit. (BerlZ, 25.2.99, S. VI) sich [A] unterscheiden 3 von NomE PräpE AdvE; PräpE: von +D; AdvE: um +A jemand/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] zeigt einen Unterschied von irgendwieviel im Vergleich zu etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] (29) Ich unterscheide mich um mehrere Zentimeter von meiner Mutter. (30) Von dem dreitürigen Modell unterscheidet sich der neue Fünftürer nur um 10 cm in der Länge. (31) Die Außenmaße des neuen Caravan unterscheiden sich [nicht mal] um einen Zentimeter von denen des jetzigen unterschreiben 759 Modells. (BerlZ, 15.10.97, S. 40) (32) Ein Mitspieler gibt eine beliebige einstellige Zahl vor, der andere nennt eine höhere, die sich [aber] nicht um mehr als 10 von der vorangegangenen unterscheiden darf. (BerlZ, 2.10.99, S. XI) (33) Aktien werden bei starken Kurssprüngen ausgesetzt, [z.B.] wenn sich [innerhalb eines Tages] der nächste Kurs um mehr als fünf Prozent vom vorherigen unterscheidet. (SZ, 25.11.99, S. 30) - Häufig wird mit sich [A] unterscheiden 3 von auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (34) DDie Preise unterscheiden sich [bundesweit] um rund 15 Pfennig. (BerlZ, 16.9.98, S. 34) (35) D Die von Bonn und die von der Industrie genannten Belastungen unterscheiden sich um mehrere Milliarden Mark. (nach MM, 9.3.99) (36) [In Recife (Brasilien)] kann sich dder Wasserstand bei aufeinander folgenden Niedrigwassern um mehrere Meter unterscheiden. (BerlZ, 21.7.99, S. IV) (37) Sonderbar zu sehen, wie sich ddie einzelnen nationalen Pavillons der Weltausstellung 1937 in Paris nur um Nuancen v voneinander unterscheiden. (Zeit, 17.4.87, S. 51) VERBF entscheiden, entscheiden, sich; scheiden; unterscheiden unter'schreiben unterschreibt unterschrieb hat unterschrieben unterschreiben 1 mit seiner Unterschrift die Urheberschaft von etwas bestätigen unterschreiben 2 sich mit etwas einverstanden erklären unterschreiben 3 bei in ein Dienstverhältnis eintreten SBP unterschreiben 1 NomE (AkkE) (PräpE) BED mit etwas die Richtigkeit oder die Urheberschaft von etwas rechtsgültig bestätigen; unterzeichnen. (1) Unterschreiben Sie [bitte] [hier unten rechts]. BELR NomE: derjenige, der mit seiner Unterschrift die Urheberschaft von etwas bestätigt: Person/ Institution (2) AAlle haben den Brief an die kranke Kollegin unterschrieben (3) Machen Ehepaare gemeinsam den Lohnsteuerjahresausgleich, dann müssen b beide Partner unterschreiben. (MM, 13.9.86, S. 36) (4) Der Bundespräsident, dder jedes Gesetz unterschreiben muss, hat das Recht, die Übereinstimmung des Gesetzes mit dem Grundgesetz zu prüfen. (5) [Nach zähen Verhandlungen] werden ddie beiden Parteien [morgen] den Koalitionsvertrag unterschreiben. (AkkE): dasjenige, dessen Urheberschaft bestätigt wird: Text/ [indirekt Schriftstück/ abstr. Objekt [als Inhalt]] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt [als Inhalt] (6) Auf jeden Fall muss der Antragsteller persönlich auf dem Amt erscheinen, um dden Antrag zu unterschreiben. (MM, 15.4.87, S. 17) (7) Apel habe d den neuen Handelsvertrag unterschreiben und nachher auch für die Folgen aufkommen sollen. (FAZ, 16.12.65, S. 4) (8) Wer weitere Zusätze zu seinem Testament unterhalb der ursprünglichen Unterschrift niederschreibt, muss ddie neuen Verfügungen [ebenfalls] unterschreiben. (nach MM, 2.3.85, S. 62) (9) Personalvorstand Heinz Schleef saß nächtelang am Schreibtisch, um alle Kündigungsbriefe zu unterschreiben. (BerlZ, 2.6.98, S. 3) (10) Der Vorstandsvorsitzende wollte mit einer Delegation nach Sarajevo fliegen, um [dort] eeine bislang einzigartige Handelskooperation zu unterschreiben. (nach BerlZ, 13.6.98, S. 27) (11) Es sei unverständlich, dass jemand [nur in den rund 200 ausgewiesenen Einwohnermeldestellen beziehungsweise Bürgerbüros] ddas Volksbegehren unterschreiben dürfe, sagte der Koordinator der Kampagne. (BerlZ, 9.2.98, S. 24) dass-S : (12) [Im bayrischen Bezirk Schwaben] muss ein Antragsteller unterschreiben, ddass er mit der Einsicht „i in Versicherungsakten, Versorgungsakten, Gerichtsakten und sonstige Akten“ einverstanden sei. (nach Zeit, 25.4.86, S. 83) Inf+ : (13) Das Unfallopfer wollte (ees) [nicht] unterschreiben, a an den Unfallverursacher keine weiteren Forderungen zu haben. Hpts: (14) Die Patientin hat unterschrieben, ssie sei mit der Operation einverstanden. (PräpE): mit +D/ + Zeichengruppe: dasjenige mit dem die Urheberschaft bestätigt wird: abstraktes Objekt [Name]/ sprachlicher Ausdruck [als Name] (15) Darf ein Künstler mit seinem Künstlernamen unterschreiben? (16) Die Polizei bittet um Ihre Mithilfe: Wer kennt den unbekannten Toten, der seinen Abschiedsbrief lediglich mit den Initialen G. L. unterschrieben hat? (17) Kann ich unterschreiben mit ‘Dein Soundso’ oder mit ‘von deinem Freund Hans’? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (18) Das ausgefüllte Formular muss mit Vor- und Nachnamen unterschrieben werden. sein : (19) Von wem ist der Scheck unterschrieben? - Bekommen- Passiv : (20) Bitte einen Moment, Sie bekommen/ kriegen das Rezept [sofort] von Frau Doktor unterschrieben. WORTB die Unterschrift ANM - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [auf +D/ ...] kann auf die Stelle des Schriftstücks Bezug genommen werden, wohin die Unterschrift zu setzen ist: (21) „Unterschreiben Sie [aauf der letzten Seite rechts unten] .“; s. auch (1). - Unterschreibt eine Person als Funktionsträger im amtlichen Auftrag ein Schriftstück, wird häufig das Verb unterzeichnen verwendet. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben: s. (17). Wenn der sprachliche Asudruck mit einer NG belegt ist, steht die NG im N. - Gelegentlich wird statt mit der PräpE, mit einer NG im N auf dasjenige, mit dem die Urheberschaft bestätigt wird, Bezug genommen: (22) Er unterschrieb immer ‘dein Dich liebender Vater’ . unterstützen 760 W.BED unterschreiben 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand erklärt sich mit etwas [abstr. Objekt: Aussage, Theorie o.Ä.] einverstanden (23) Bangemann fügte hinzu, er unterschreibe Kohls Wort, Personaldiskussionen vor Wahlen seien „eine Beleidigung für den Wähler“. (nach Zeit, 17.1.86, S. 4) (24) Er stellte klar, dass niemand sich erkühnen dürfe, die Moskauer Zweistaatentheorie [durch Aufnahme von Beziehungen zu Ost- Berlin] zu unterschreiben. (nach Zeit, 13.9.85, S. 9) (25) Die Thesen Ihres Vortrags kann ich [nur] unterschreiben! dass-S : (26) Dass Germanistik keine Kunst sei, würden die meisten Germanisten [ja] unterschreiben. (nach Zeit, 19.4.85, S. 53) unterschreiben 3 bei NomE PräpE; PräpE: bei +D jemand tritt durch eine Unterschrift in ein Dienstverhältnis mit jemandem [Person [als Funktionsträger]/ meist Institution] ein (27) Michael Dinzey wird bei 1860 München unterschreiben. (BerlZ, 24.6.98, S. 40) (28) Sie hatte verschiedene Angebote, aber [jetzt] will sie [doch] beim Nationaltheater unterschreiben. (29) Hans hat bei Herrn Dr. Müller unterschrieben, er wird sein Privatsekretär. VERBF aufschreiben; beschreiben; schreiben; verschreiben unter'stützen unterstützt unterstützte hat unterstützt unterstützen 1 etwas befürworten unterstützen 2 jemandem helfen unterstützen 3 eine fördernde Wirkung auf etwas ausüben unterstützen 4 sich für etwas einsetzen SBP unterstützen 1 NomE AkkE BED etwas befürworten . (1) Ich bin bereit, Ihren Vorschlag zu unterstützen. BELR NomE: derjenige, der etwas befürwortet: Person/ Institution (2) WWir werden den Antrag auf Verlängerung des Projekts unterstützen. (3) G Gorbatschow hat diesen Vorschlag unterstützt, das Weiße Haus jedoch wies ihn zurück. (nach Zeit, 20.9.85, S. 10) (4) D Die Gewerkschaft wird die Klagen einzelner Mitglieder gegen dieses Gesetz unterstützen. (nach MM, 22.11.85, S. 17) AkkE: dasjenige, das befürwortet wird: abstr. Objekt/ Handlung (5) Wir werden ddeinen Plan unterstützen, wenn du ihn in der nächsten Sitzung vorstellst. (6) Wir unterstützen ddie Nominierung von Olaf Müller als Kandidaten des Betriebsrats. (7) Indien und China haben erklärt, dass sie ddie Blockade des Golfs von Akaba unterstützen. (Bild, 26.5.67, S. 2) PASSK Werden-Passiv werden : (8) Die Kandidatur von Jürgen Sommer [für den Parteivorsitzenden] wird von den meisten Parteimitgliedern unterstützt. WORTB die Unterstützung SBP unterstützen 2 NomE AkkE (AdvE) BED jemandem, der Hilfe benötigt, mittels irgendetwas helfen; beistehen . (9) Ich muss meine Eltern unterstützen. BELR NomE: derjenige, der hilft: Person/ Institution (10) Sein Vater starb und seine Mutter blieb in sehr bedrängten Verhältnissen zurück. KKenneth unterstützte sie. (nach MM, 21.3.96, S. 46) (11) IIndustrie, Banken und Versicherungsverbände haben mit ihren Spendengeldern [keineswegs] nur die Parteien unterstützt. (nach Zeit, 15.11.85, S. 6) (12) DDie rheinische CDU unterstützt Dufhues. (FAZ, 21.1.66, S. 1) AkkE: derjenige, dem geholfen wird: Person/ Institution (13) Die Staatsanwaltschaft wirft Neumanns Ehefrau vor, ihren Mann [bei seinen Aktivitäten] unterstützt zu haben. (nach MM, 22.9.97, S. 17) (14) Alle Patienten, die gerade ein fremdes Organ erhalten haben, brauchen in dieser schwierigen Zeit jemanden, der s sie unterstützt, der ihnen Hoffnung macht. (nach Zeit, 12.12.86, S. 33) (15) Eltern, die Schwierigkeiten mit ihren Kindern haben, gründeten einen Verein, um i ihren Nachwuchs zu unterstützen. (nach MM, 15.10.87, S. 21) (16) Der Staat schützt und unterstützt ddie Kirchen und Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften. (nach GG) (17) Kahl und Loos gehören zum Beirat der ‘Drogenhilfe 80’, die mit Spenden TTherapieeinrichtungen und Beratungsstellen für Drogensüchtige unterstützt. (nach MM, 6.5.86, S. 11) (AdvE): Mittel mit +D: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt [häufig Geld] durch +A: Veranstaltung/ Handlung (18) Meine Eltern haben sich getrennt, [aber] mein Vater hat m mit regelmäßigen Paket- und Päckchensendungen meine Mutter [umfassend] unterstützt. (nach MM, 15.2.86, S. 34) (19) Herr Müller unterstützt seine kinderreiche Nachbarsfamilie m mit Obst und Gemüse aus seinem Garten. (20) Weil meine Frau berufstätig ist, muss sie mich [jede Woche] m mit 141,95 Mark unterstützen. (Zeit, 27.12.85, S. 3) (21) Das Unternehmen Bayer unterstützt mmit einer Million Mark das Max-Planck-Institut in Köln. (nach Zeit, 14.11.86, S. 41) (22) Ich werde [bei der nächsten Wahl] den Kandidaten einer kleinen Partei m mit meiner Stimme unterstützen. (23) Wir wollen [künftig] unsere Mutter ddurch Beteiligung an den Haushaltskosten und an der Hausarbeit unterstützen. (24) Die jungen Unternehmer werden bei der Existenzgründung d durch Seminare und Kurse unterstützt. PASSK Werden-Passiv werden : (25) Für den Kindergarten müssen die Eltern monatlich zwischen 35 und 50 Euro aufbringen, [in Härtefällen] werden sie vom Sozialamt [finanziell] unterstützt. WORTB die Unterstützung ANM - Häufig wird mit einer PräpG [bei +D/ in +D] auf dasjenige Bezug genommen, bei dem jemand ununtersuchen 761 terstützt wird: (26) Ihr Mann unterstützt sie [ein bisschen] [b bei der Hausarbeit] und kauft ein. (nach Zeit, 10.5.85, S. 71) (27) Die Firma BASF stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung und unterstützte die Krebsgesellschaft [b bei den Renovierungsarbeiten und dem Innenausbau]. (nach MM, 19.3.87, S. 17) (28) Die jungen Nationalstaaten müssen [i in ihrem Kampf um Demokratie und Wohlstand] unterstützt werden. - Mit einer modalen AdvG kann auf die Art und Weise der Unterstützung Bezug genommen werden: (29) Er hat seinen Freund [f finanziell/ w wirtschaftlich/ m moralisch] unterstützt .; s. auch (25). W.BED unterstützen 3 NomE AkkE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); AkkSE ohne Korrelat etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ Abstraktum] übt eine fördernde Wirkung auf etwas [Körperteil/ Sachverhalt] aus (30) Diese Blutpumpe unterstützt das Herz [in kritischen Situationen]. (nach BerlZ, 17.11.97, S. 24) (31) [Bei Kindern] unterstützen die in Kartoffeln enthaltenen Kohlehydrate und Mineralien das Wachstum. (MM, 24.9.99, S. 14) (32) Ein gutes Konzept unterstützt die Realisierung eines Projekts. (33) Gesunde Ernährung, Gymnastik, Massagen und Saunabesuche unterstützen die Rehabilitation eines rheumakranken Patienten. (34) Eine gewisse persönliche Veranlagung unterstützt die unterschiedliche Ausprägung der einzelnen Krankheitssymptome. (nach Zeit, 2.8.85, S. 50) dass-S [NomSE] : (35) Dass du viel Sport gemacht hast, hat deine Diät unterstützt. Inf+ [NomSE]: (36) Die Bemühungen um eine Kostensenkung wurde (es) unterstützen, weitere Geschäftsstellen zu schließen. Inf- [NomSE] : (37) Das Bündnis für Arbeit erneuern, könnte die Pläne der Bundesregierung unterstützen, die Zahl der Arbeitslosen zu senken. dass-S [AkkSE]: (38) Die zu untersuchenden Methoden und Werkzeuge sollen unterstützen, dass sichere IT-Systeme entwickelt werden. (nach SPP) - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (37). unterstützen 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] setzt sich für etwas [abstr. Objekt/ Vorgang/ Handlung] mittels irgendetwas ein, um ihm zum Erfolg zu verhelfen; fördern (39) Die Einwohner Mannheims haben die Sammlung für die Erdbebenopfer mit Sach- und Geldspenden unterstützt. (40) Das Land Baden-Württemberg wird die Arbeit der Vereine für krebskranke Kinder [jährlich] mit 100.000 Mark unterstützen. (nach MM, 10.1.86, S. 14) (41) Die Eltern der Schüler werden das Sportfest [finanziell] und durch verschiedene Aktivitäten unterstützen. (42) Der Erlös soll die Arbeit der Aids-Hilfe unterstützen. (BerlZ, 27.22.97, S. 32) (43) Demonstrationen und Appelle weiter Bevölkerungskreise unterstützen [wirksam] die Bemühungen der Atomgegner um Abrüstung. unter'suchen untersucht untersuchte hat untersucht untersuchen 1 etwas analysieren untersuchen 2 den Gesundheitszustand von etwas feststellen untersuchen 3 nach systematisch nach etwas suchen untersuchen 4 etwas gründlich betrachten, um die Existenz von etwas nachzuweisen SBP untersuchen 1 NomE AkkE BED etwas gründlich betrachten und analysieren. (1) Es wird [zurzeit] [noch] untersucht, wodurch der Unfall verursacht wurde. BELR NomE: derjenige, der etwas analysiert: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) Diese Frage untersucht uunser Redaktionsmitglied [im zweiten Teil seiner Serie über die Sowjetunion]. (Zeit, 2.8.85, S. 5) (3) D Das Karlsruher Regierungspräsidium wird den Fall untersuchen. (nach MM, 16.9.87, S. 17) (4) Die Bedeutung des Sports für das Herz des älteren Menschen untersucht ein anderer Vortrag. (MM, 12.4.85, S. 17) AkkE: dasjenige, das analysiert wird: Abstraktum SE ohne Korrelat: Sachverhalt (5) Er untersucht d das Verhalten der Affen. (6) Die Forschergruppe aus Leicester untersuchte GGene von 54 Mitgliedern einer Familie indischer Herkunft. (Zeit, 22.3.85, S. 88) (7) Detective Coogan untersucht [schon] ddie Angelegenheit. (MM, 18.5.95, S. 34) (8) Man untersucht BBewegungen wie Schwimmen, Gehen und Laufen. (Zeit, 29.11.85, S. 77) (9) Zudem fordern die Grünen die Stadt auf, die Situation der Kinder in Mannheim zu untersuchen. (MM, 20.3.87, S. 22) ob-Frag : (10) Kuhles Mannschaft wollte untersuchen, oob der Himalaja während der letzten Eiszeit von Gletschern bedeckt war. (nach Zeit, 6.9.85, S. 62) w-Frag : (11) Einige Wissenschaftler wollen untersuchen, warum manche Menschen suchtgefährdet sind. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Untersucht werden auch die Auswirkungen der modernen Heizungstechnik auf den Zustand von Kunstwerken. (MM, 10.4.85, S. 12) sein : (13) Der Inhalt der 120 Giftfässer, die im Steinbruch bei Sinsheim entdeckt wurden, ist untersucht. (nach MM, 29.10.86, S. 12) WORTB die Untersuchung ANM - Mit einer PräpG [an +D/ anhand +G/ anhand von +D] kann auf dasjenige Bezug genommen werden, woran etwas untersucht wird: (14) Diese Theorie ist [aan vielen Beispielen/ aanhand vieler Beispiele] [gründlich] untersucht worden. (15) [In einer weiteren Studie] werden [a anhand von Tierversuchen] die Langzeitwirkungen von Schmerzen untersucht. (nach taz, 1.11.91, S. 19) SBP untersuchen 2 NomE AkkE BED jemanden/ etwas gründlich betrachten, betasten o.Ä., um seinen Gesundheitszustand oder die Krankheitsursache festzustellen . (16) Unser Hausarzt hat mich [gründlich] untersucht. BELR NomE: derjenige, der den Gesundheitszustand von etwas feststellt: Person [meist Arzt] verabreden, sich 762 (17) DDer Dienst habende Arzt untersuchte ihn [kurz]. (Zeit, 25.4.86, S. 77) AkkE: dasjenige, dessen Gesundheitszustand festgestellt wird: Lebewesen [meist Patient]/ Körperteil (18) Der Chefarzt untersucht s seine Patienten [immer selbst]. (19) Wir müssen unseren kranken Hund zum Tierarzt bringen, der wird iihn untersuchen und ihm vielleicht eine Spritze geben. (20) Der Förster untersucht [regelmäßig] die Bäume und Sträucher [in seinem Wald]. (21) Man kann doch kein Kniegelenk anstechen, ohne ees [vorher] [genau] untersucht zu haben. (Stern, 2.7.87, S. 134) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22R) Ich bestehe darauf, dass Martha [in einer Klinik] [gründlich] untersucht und diagnostiziert wird. (Uhl, S. 38) sein : (23) Meine Kinder sind [gerade] vom Kinderarzt untersucht. WORTB die Untersuchung ANM - untersuchen 2 wird häufig mit lassen verwendet : (24) [An ihrer Stelle] würde ich mich [mal] uuntersuchen lassen. (25) Übermorgen in Paris werde ich zu einem Arzt gehen, um [einmal] meinen Magen uuntersuchen zu lassen. (nach Frisch, S. 108) W.BED untersuchen 3 nach NomE AkkE PräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution: Polizei o.Ä.] sucht bei jemandem/ in etwas [konkr. Objekt/ Substanz] systematisch nach jemandem/ etwas [Konkretum]; durchsuchen (26) Die Polizisten untersuchten die Verhafteten nach Waffen und Rauschgift. (27) Es kam Tim Gorenkamp gar nicht in den Sinn, sein Auto nach irgendwelchen blinden Passagieren zu untersuchen. (de Groot, S. 31) (28) Der Zoll untersuchte jeden LKW nach geschmuggelter Ware. (29) Der Chemiker untersucht Grundwasser nach Rückständen von Medikamenten. (nach BerlZ, 19.11.98, S. 22) (30) Steuerfahnder haben die Zentrale der Deutschen Bank nach Beweismaterial untersucht. (nach BerlZ, 16.6.98, S. 29) ob-Frag : (31) Selbst der Urin in den Toiletten wird danach untersucht, ob einer der Mitarbeiter Drogen zu sich genommen hat. (nach taz, 21.1.97, S. 23) w-Frag : (32) Ich muss mich von einem neurologischen Facharzt danach untersuchen lassen, wieweit die Gefahr von epileptischen Anfällen geht. (nach taz, 24.2.92, S. 5) untersuchen 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): auf +A (hin); PräpSE mit obl. Korrelat darauf/ häufig daraufhin jemand [Person [häufig als Wissenschaftler]] betrachtet und analysiert jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] gründlich, um die Existenz oder Beschaffenheit von etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt [als Bestandteil, Eigenschaft]] nachzuweisen (33) Der Berliner Spezialist hat auch Medikamente auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. (nach MM, 8.8.86, S. 12) (34) Der Experte untersuchte die Dokumente auf ihre Echtheit hin. (35) [Bisher] werden Rekruten auf Hepatitis und Syphilis untersucht. (MM, 2.8.85, S. 33) (36) Das tote Schaf wurde auf die Todesursache hin untersucht. (nach Zeit, 22.8.86, S. 25) (37) Jedes Spenderorgan muss auf LAV/ HTLV-3 untersucht werden. (nach Zeit, 21.3.86, S. 82) (38) Die Kriminalpolizei untersuchte die Kleidung des Verdächtigen. (39) Das Essen in der Kantine wird [regelmäßig] auf seinen Kaloriengehalt und auf die Fett- und Kohlenhydratmenge untersucht. ob-Frag : (40) In den Laboratorien werden Leute eingestellt, ohne dass sie daraufhin untersucht werden, ob sie ein geschwächtes Immunsystem haben. (nach MM, 18.6.88, S. 18) (41) Die Geologen haben Aufzeichnungen von 250 Erdbeben in Nord- und Mittelamerika darauf untersucht, ob starke Beben von Anfang an stark sind. (nach Zeit, 17.9.98, S. 51) w-Frag : (42) [In den kommenden drei Wochen] werden zehn chemische Reinigungen im Raum Wiesbaden daraufhin untersucht, wie stark dort die Beschäftigten der Chemikalie ausgesetzt sind. (taz, 15.9.87, S. 2) VERBF aussuchen, (sich); besuchen; suchen; versuchen V ver'abreden, sich verabredet sich verabredete sich hat sich verabredet SBP sich [A] verabreden N NomE (PräpE1) (PräpE2) (AdvE) BED mit jemandem festlegen, dass man sich mit ihm irgendwann zu etwas, das gemeinsam getan wird, trifft. (1) Ich habe mich mit ihr für heute Abend verabredet. BELR NomE: derjenige, der sich mit jemandem trifft: Person (2) IIch will mich heute [gar nicht] verabreden. Ich bleibe lieber zu Hause vor dem Fernseher. (3) In diesem Buch kann man die englischen Wörter und Sätze lernen, die ihr in bestimmten Situationen braucht, zum Beispiel beim Essen, wenn iihr euch verabreden möchtet, oder wenn man einkaufen will. (MM, 7.8.99) (PräpE1): mit +D: derjenige, mit dem sich jemand trifft: Person (4) Die Männer, erzählt der Trainer, versuchten sich [bei Turnieren] [auch schon mal] mmit einer Frau zu verabreden. (nach Zeit, 22.5.87, S. 77) (PräpE2): zu +D: dasjenige, wozu jemand sich mit jemandem trifft: Ereignis/ Handlung (5) Ich verabrede mich zzum Happy-Hour-Trinken [immer] so spät wie möglich. (nach taz, 22.10.99, S. 23) (6) Ich hatte mich mit ein paar Kollegen zzum Theater verabredet. Es war leider ausverkauft und wir sind ins Kino gegangen. (7) Maximilian hat sich heute Abend z zum Lernen mit seiverabschieden, sich 763 nem Freund verabredet. (8) Hast du dich mit Monika zzum Fahrradfahren verabredet? (9) Der Journalist hat sich mit einem AIDS-Kranken z zum Interview verabredet. (nach Zeit, 21.2.86, S. 78) (AdvE): Zeit AdvG/ auf +A/ für +A/ um +A/ ...: Zeitpunkt auf +A/ für +A: Zeitdauer NG im A: Zeitintervall (10) „Ich will nicht, dass meine Tochter sich aabends verabredet“, grollte Vater. (11) „Wahnsinnig oder betrunken“, wiederholte er, [sonst] hätte ich mich [nicht] aauf neun Uhr morgens verabredet. (Larsen, S. 42) (12) Sie verabredeten sich für die Zeit nach der Vorstellung. (Johnson, S. 63) (13) Aber uum 20.30 Uhr hat sie sich mit ihrem Liebsten verabredet. (14) Wir hatten uns mit dem jungen Schriftsteller n nur auf ein Stündchen verabredet, daraus wurde ein ganzer Abend. (15) Die Frau am Telefon etwa hat alle ihre Künste und Hoffnungen verausgabt, um sich mit irgendjemandem ffür den Abend zu verabreden. (Zeit, 22.5.87, S. 77) (16) Ich verabrede mich jjede Woche mit meiner Freundin zum Sport. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Verabredung ANM - Gelegentlich wird in der gesprochenen Sprache statt mit zu +D mit für +A auf dasjenige, wozu man sich mit jemandem trifft, Bezug genommen: (17) Wir haben uns f für einen Spaziergang verabredet. - Häufig wird mit einer statischen AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ vor +D/ ...] auf den Ort an dem jemand sich mit jemandem trifft, Bezug genommen: (18) Jemand besprühte den Bürgersteig an der Stelle, [aan der] ich mich verabredet hatte, mit Wasser. (BerlZ, 25.9.99, S. 7) (19) An diesem Tag hatte sie sich mit ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn und den beiden Enkelkindern zum Essen [i in dem Warenhaus-Restaurant] verabredet. (Bild, 22.5.67, S. 6) (20) Ich habe mich mit meiner Freundin [v vor dem Restaurant] verabredet, weil sie nicht allein hineingehen wollte. (21) Er hatte sich mit seiner Kusine [bbei einem gemeinsamen Freund] verabredet. - Häufig wird mit sich verabreden auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (22) Die beiden Freunde haben sich um 12.15 Uhr zum Mittagessen verabredet. (23) D Die Klasse hat sich um 9 Uhr vor dem Museum verabredet. (24) P Paul und Marie hatten sich zum Tanzen verabredet. (25) W Wir haben uns um drei mmiteinander verabredet. - sich verabreden wird häufig in dem Ausdruck verabredet sein verwendet: (26) Vielen Dank für die Einladung, aber ich bbin heute [schon] vverabredet. (27) Er musste sich beeilen, weil er um drei Uhr mit seinem Chef verabredet war. - Mit den Ausdrücken auf einen Drink/ auf eine Tasse Kaffee/ auf ein Bier o.Ä. wird auf den Zweck und indirekt auf die Dauer dessen, wozu man sich mit jemandem trifft, Bezug genommen: (28) Er hatte sich mit einem Kollegen a auf ein Bier verabredet, kam aber erst nach Mitternacht nach Hause. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb verabreden. VERBF reden; überreden ver'abschieden, sich verabschiedet sich verabschiedete sich hat sich verabschiedet sich verabschieden 1 von jemandem Abschied nehmen sich verabschieden 2 aufhören zu funktionieren sich verabschieden 3 aus/ von sich aus etwas zurückziehen sich verabschieden 4 von sich von etwas trennen sich verabschieden 5 sich irgendwohin begeben sich verabschieden 6 aufhören zu existieren SBP sich [A] verabschieden 1 NomE (PräpE) BED vor dem Auseinandergehen von jemandem Abschied nehmen . (1) Darf ich mich von Ihnen verabschieden? BELR NomE: derjenige, der Abschied nimmt: Person (2) Von den Nachbarn mochte sich ddie alte Frau [nicht] verabschieden, das überstieg ihre Kräfte. (Zeit, 13.9.85, S. 71) (3) [Immer wieder] verabschiedet sich ddie Gruppe, immer wieder wird sie auf die Bühne zurückgebrüllt. (MM, 26.3.87, S. 36) (PräpE): von +D: derjenige, von dem Abschied genommen wird: Person (4) [Vor ihrer Rückkehr zur Erde] verabschiedete sich die Gemini-Besatzung vvon ihren Kollegen Borman und Lovell, ddie in ihrer Kapsel in etwa 19 Kilometer Abstand folgten. (FAZ, 17.12.65, S. 1) (5) Als er sich vvon seiner Familie verabschiedete, fragte ihn die vierjährige Rebecca, wohin er schon wieder fahre. (nach Zeit, 18.10.85, S. 59) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Abschied ANM - Meist wird mit der NomE auf eine Person Bezug genommen, die weggeht, selten auf eine, die zurückbleibt. - Im Zusammenhang mit Trauerfeiern wird mit der NomE auf die Hinterbliebenen oder Trauergäste, mit der PräpE auf die verstorbene Person Bezug genommen: (6) [Am Vormittag] verabschiedet sich d die Nation vom Verleger Axel Caesar Springer [in Berlin], [am Nachmittag] vvon Heinrich Böll [in Köln]. (Zeit, 4.10.85, S. 57) - Häufig wird mit einer modalen AdvG oder PräpG [auf +A/ mit +D] auf die Form des Abschiednehmens Bezug genommen: (7) Er verabschiedete sich [f formvollendet] von seinen Gästen. (8) Du hast dich [aber] [aauf eine unhöfliche Weise] von deinem Freund verabschiedet. (9) [MMit einem herzlichen Händedruck] verabschiedete sie sich von ihm. (Pinkwart, S. 152) - Häufig wird mit sich verabschieden 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbeverändern 764 zeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann voneinander hinzugefügt werden: (10) „Tschüss“ oder „Tschau“ ist inzwischen der übliche Gruß, wenn ggute Bekannte sich verabschieden. (MM, 22.4.98, S. 1) (11) [Am Bahnhof] verabschiedeten wwir uns voneinander. - Gelegentlich wird der Ausdruck sich für immer verabschieden verhüllend i.S.v. ‘sterben’ verwendet: (12) Betroffenheit herrscht allemal, wenn s sich einer aus der Runde f für immer verabschiedet. (MM, 8.4.86, S. 14) W.BED sich verabschieden 2 NomE [ugs] etwas [Gerät o.Ä.] hört auf zu funktionieren und wird unbrauchbar (13) [Gestern] hat sich [plötzlich] mein Staubsauger verabschiedet. (14) Seit einiger Zeit verschlechtert sich die Bildqualität immer mehr und ich denke, [demnächst] wird sich unser Fernseher [endgültig] verabschieden. - Der Kasus des Reflexivpronomens ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] verabschieden 3 aus/ von NomE PräpE; PräpE: aus +D/ von +D jemand [Person/ Institution] zieht sich aus etwas [abstr. Objekt: Funktion, Wirkungsbereich o.Ä./ [indirekt Institution]] zurück (15) [Mit einem legendären Konzert in der Londoner Royal Festival Hall] verabschiedete sich Moore [bereits 1967] aus dem öffentlichen Musikleben. (MM, 20.3.87, S. 44) (16) Olof Palme wird sich aus seinem Amt [nicht] verabschieden, solange nur die schwedischen Wähler ihm ihr Vertrauen aussprechen. (Zeit, 20.9.85, S. 2 (17) [In Niedersachsen] verabschiedeten sich [1983] [für die freien Tage zur Weiterbildung] 14.000 Berechtigte von der Arbeit in den VW-Werken. (nach Zeit, 11.5.85, S. 49) (18) Die Opposition wirft der Partei vor, sie habe sich [auf ihrem letzten Parteitag] von der Umweltpolitik verabschiedet. (nach Zeit, 14.3.86, S. 70) (19) Unsere Erstsemestler haben ein Alter, [in dem] sich amerikanische Kommilitonen [bereits] [als Bachelor of Arts] vom College verabschieden. (Zeit, 14.3.86, S. 49) sich [A] verabschieden 4 von NomE PräpE; PräpE: von +D jemand [Person/ Institution] trennt sich von etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt]; aufgeben (20) Obwohl Frank auf sein neues Auto stolz ist, fällt es ihm schwer, sich von dem alten zu verabschieden. (21) Wer sich [längerfristig] von Aktien und Renten verabschieden will, findet eine vernünftige Alternative in Anteilen der offenen Immobilienfonds. (Zeit, 24.1.86, S. 30) (22) Von dem Fürsorgedenken musste man sich [inzwischen] verabschieden. (nach Zeit, 14.6.85, S. 41) (23) Von einigen Traditionen, die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren das Erscheinungsbild der Linguistik geprägt haben, hat sich die neuere Forschung verabschiedet. (MM, 9.3.85, S. 68) sich [A] verabschieden 5 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ zu +D/ ... jemand begibt sich mit einem Abschied irgendwohin (24) Thomas, der ab 1. Januar eine Dozentur in Budapest hat, hat sich [gestern] dorthin verabschiedet. (25) Die eigentliche Diskussion über die Hintergründe der jüngsten Betriebsstörung begann, [nachdem] sich der Oberbürgermeister zum Bezirkstag verabschiedet hatte. (nach MM, 25.11.86, S. 19) (26) [Am kommenden Montag] will sich Frau Müller [mit einer kleinen Feier] in den Ruhestand verabschieden. sich verabschieden 6 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ an+D/ ... etwas [Abstraktum] hört auf, irgendwo zu existieren (27) Die Toleranz, so betonte der Redner, darf sich hier zu Lande [nicht] verabschieden. (28) Am deutschen Rentenmarkt hat sich der Siebenprozentzinssatz verabschiedet. (nach Zeit, 18.8.85, S. 22) (29) Die Inflation, noch vor Jahren unser Sorgenkind, hat sich verabschiedet. (MM, 18.11.86) - Der Kasus des Reflexivpronomens ist nicht eindeutig erkennbar. G.ANM - Gelegentlich wird verabschieden, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sich verabschiedend sagen’ verwendet: (30) „Wir sehen uns wieder! “ hatte er sich verabschiedet. - Nicht behandelt wird hier das Verb verabschieden. ver'ändern verändert veränderte hat verändert verändern 1 dafür sorgen, dass etwas anders wird verändern 2 bewirken, dass etwas anders wird verändern 3 etwas äußerlich anders erscheinen lassen verändern 4 anders werden verändern 5 an dafür sorgen, dass etwas an etwas anders wird verändern 6 bewirken, dass etwas um irgendwieviel anders wird SBP verändern 1 NomE AkkE BED durch bestimmte Maßnahmen o.Ä. dafür sorgen, dass etwas hinsichtlich bestimmter Eigenschaften anders wird . (1) Er will die Gesellschaft verändern. BELR NomE: derjenige, der dafür sorgt, dass etwas anders wird: Person/ Institution (2) Friedrich II. gehört zu jenen Gestalten, d die den Gang der Weltgeschichte verändert haben. (nach MM, 15.8.86, S. 3) (3) D Der Verein möchte [auch im Sinne der Vorbeugung] das allgemeine Gesundheitsbewusstsein verändern. (nach MM, 21.12.87, S. 17) AkkE: dasjenige, das anders wird: keine Restr. (4) Die Wissenschaft rückt ihrem Ziel näher, T Tierorgane [so] zu verändern, dass sie sich für die Übertragung auf den Menschen eignen. (nach BerlZ, 4.1.2002) (5) Es heißt, dass Ausdauersportler [mit diesem Medikament] iihr Blut verändern, um sich einen Vorteil zu verschaffen. (nach BerlZ, 26.2.2002) (6) Es kommt nicht mehr darauf an, ddie Welt zu verändern. (Zeit, 20.9.85, S. 63) (7) [Für die Bundesgartenschau] hat man d den Park erweitert und [gründlich] verändert. (8) Die Gewerkschaften würden sich gezwungen sehen, ihre Tarifpolitik [wesentlich] zu verändern. (MM, 27.2.86, verändern, sich 765 S. 1) (9) Die SPD will ddas Atomrecht [im Sinne ihrer Parteibeschlüsse] verändern. (nach MM, 16.1.85, S. 2) (10) Ich glaube, dass man a alle Strukturen verändern muss, um dem Theater einen breiten Zugang zu schaffen. (nach Zeit, 29.3.85, S. 49) (11) Du kannst [nicht] aalles [auf einmal] verändern. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12R) Man weiß, [wie sehr] Sprache zur Verbreitung politischer Meinung verwendet, verändert und missbraucht werden kann. (nach Möller, S. 158) sein : (13) [Aus Sicherheitsgründen] sind [im Erlebnispark] [jetzt] einige Attraktionen [völlig] verändert. WORTB die Veränderung; veränderbar ANM - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf die Handlung, die zur Veränderung führt, Bezug genommen werden: s. (14). - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] kann die Art der Veränderung charakterisiert werden: (14) Es ist geplant, die Produktionsanlagen [mit einer Millioneninvestition] [t technisch] zu verändern. ; s. auch (9). - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Veränderung bewertet werden: s. (8), (12) und (13). W.BED verändern 2 NomE AkkE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]] bewirkt, dass jemand/ etwas [keine Rest.] anders wird (15) Ströme im Erdinnern verschieben Kontinente und verändern die atmosphärischen und ozeanischen Strömungen. (MM, 15.3.85, S. 3) (16) Experimente lassen vermuten: das Langzeitgedächtnis verändert die Aktivität von Erbträgern. (Zeit, 24.1.86, S. 66) (17) Die Gefahr verändert alles. (Zeit, 26.9.86, S. 92) (18) Licht verändert [bei längerer Lagerung] die Farbe des Weins (BerlZ, 24.1.2002) (19) Dieses Erlebnis hat ihn [total] verändert. (20) Die Trunkenheitsfahrt soll ebenso das Versicherungsverhältnis verändern wie das Fahren ohne Führerschein oder Fahrerflucht, beschlossen die Experten. (nach MM, 31.1.87, S. 15) (21) Die wunderbaren, handlichen Geräte, wirksam durch Ultraschall- und Infrarotwellen, haben die Fernsehgewohnheiten verändert. (Zeit, 6.9.85, S. 39) (22) Der Computer wird unseren Lebensstil [nachhaltig] verändern. (Zeit, 5.4.85, S. 36) dass-S : (23) Wird (es) ihn verändern, dass er nun Verantwortung für eine Familie hat? verändern 3 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt: häufig Kleidung, Frisur o.Ä.] lässt jemanden/ etwas [konkr. Objekt: Körperteil] äußerlich anders erscheinen (24) Ein Vollbart oder eine Uniform kann einen Mann [enorm] verändern. (25) Die neue Frisur und die andere Haarfarbe haben Petra [vorteilhaft] verändert: ihr Gesicht wirkt schmaler, sie sieht jünger aus. (26) Manche Kunden bevorzugen unauffällige Brillen, die das Gesicht [kaum] verändern. verändern 4 NomE AkkE etwas [Konkretum/ Abstraktum] wird hinsichtlich etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]] anders (27) Quarz verändert seine Größe [bei Temperaturschwankungen] [nur minimal]. (Zeit, 17.10.86, S. 92) (28) [Ständig] verändern die riesigen Flüsse ihren Lauf. (MM, 3.5.91) (29) Hortensien können [im Laufe des Sommers] ihre Farbe verändern. (30) Das Wort „Willkür“ hat seine Bedeutung verändert. (Zeit, 19.9.86, S. 62) verändern 5 an NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ meist PG [indefinit]; PräpE: an +D jemand [Person/ Institution] sorgt dafür, dass an etwas konkr. [Objekt/ abstr. Objekt] etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] anders wird (31) An diesem Text können die Teilnehmer [nach Herzenslust] die Schrifttypen verändern. (FR, 13.2.99, S. 6) (32) Und was wollen Sie an den Werkstoffen verändern? (33) Helmut Kohl hat also Recht, wenn er sich weigert, an dem einmal vereinbarten Fahrplan etwas zu verändern. (nach RhM, 11.5.90, S. 1) (34) Ich werde an meiner Lebens- und Arbeitsweise nichts verändern. (35) An der Konstruktion des Daches wird nichts verändert. verändern 6 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A/ ... jemand/ etwas [Ereignis] bewirkt, dass etwas [abstr. Objekt] um irgendwieviel anders wird (36) Wer hat [am Thermostat] die Einstellung auf 23 Grad verändert? (37) Der Fraktionswechsel einiger Abgeordneter hat die Mehrheit der Regierungsparteien von sechs auf zwei Stimmen verändert. VERBF ändern; ändern, sich; verändern, sich ver'ändern, sich verändert sich veränderte sich hat sich verändert sich verändern 1 anders werden sich verändern 2 um irgendwieviel anders werden sich verändern 3 in andere Verhältnisse wechseln SBP sich [A] verändern 1 NomE BED hinsichtlich bestimmter Eigenschaften anders werden . (1) Er hat sich [sehr] verändert. BELR NomE: dasjenige, das anders wird: Konkretum/ Abstraktum (2) Dieses idealistische Menschenbild, dass d der Mensch sich verändert, wenn nur die Lebensbedingungen geändert werden, war unrealistisch. (RhM, 11.5.90, S. 27) (3) Als der Schriftsteller 1947 aus der Emigration zurückkehrte, hatte sich s seine Heimatstadt, hatte sich DDeutschland verändert. (4) Das eben ist ja das Elend jeder Beobachtung, dass sich der beobachtete Gegenstand [durch das Beobachtetwerden] verändert. (Zeit, 11.7.86, S. 9) (5) Aufmerksam wird registriert, wie sich RReagans Redeweise verändert hat. (Zeit, 15.11.85, S. 5) (6) DDie Freizeitbedürfnisse haben sich verändert. (7) [Wieder drei Tage später], am 2. Mai, hatte sich die SSituation [total] verändert. (MM, 24.4.87, S. 3) (8) AAlles verändert sich [eben]. (Zeit, 5.6.87, S. 74) verbessern 766 PASSK kein Passiv möglich WORTB die Veränderung; veränderlich ANM - Wird mit der NomE auf eine Person Bezug genommen, handelt es sich häufig um das Anderswerden der äußeren Erscheinung: (9) Ich habe Petra sofort wiedererkannt: sie ist noch genauso schlank wie früher und hat sich [auch sonst] [überhaupt nicht] verändert. ; s. auch (1). - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (10) [M Mit der Situation] hat sich die Perspektive verändert. (nach taz, 19.2.90, S. 11) ; s. auch (12). - Mit einer modalen AdvG bzw. PräpG [in +D] kann auf den Bereich, in dem etwas anders wird, Bezug genommen werden: (11) [P Personell] wird sich [im Rathaus] [in den kommenden Wochen] allerhand verändern. (MM, 4.6.91) (12) [Bei hohen sommerlichen Temperaturen] können sich die Schokoladenpralinen [iim AAussehen] verändern: es bildet sich ein grauer Belag. - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [zu +D] kann auf die Art des Anderswerdens Bezug genommen werden: (13) Was meinen Sie: Haben sich die Verhältnisse [eher] [ppositiv oder zum Nachteil] verändert? W.BED sich verändern 2 NomE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A/ ... etwas [abstr. Objekt: meist Dimension [als Eigenschaft]] wird um irgendwieviel anders (14) [Nach einer Bahnkorrektur] veränderten sich die Werte für die elliptische Umlaufbahn auf 1836,8 km bzw. 57,6 km. (nach Urania, 11/ 66, S. 80) (15) [Je nach Belastung des Fahrzeugs] ändert sich der Winkel, in dem die Scheinwerfer ihr Licht abstrahlen. (MM, 20.8.86, S. 22) (16) Die Zahl der gerauchten Zigaretten hat sich [in den letzten Jahren] [nicht wesentlich] verändert. (MM, 15.9.87, S. 2) (17) [Auch in Hessen] hat sich die Arbeitslosigkeit [im letzten Monat] [kaum] verändert. (MM, 5.3.86, S. 6) (18) [Bei einer längeren Fahrt auf der Autobahn] verändert sich der Reifendruck. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] verändern 3 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +D/ ... jemand wechselt hinsichtlich irgendetwas in andere Verhältnisse (19) Wer sich beruflich verändern möchte, sollte regelmäßig die Stellenangebote in der Zeitung lesen oder selbst inserieren. (20) Meine Frau hat sich in ihrer Position verändert: seit 1. April ist sie Abteilungsleiterin. (21) Der Fußballklub verliert zwei wichtige Spieler: Frank Müller wechselt nach München, und auch Peter Schmidt will sich verändern. (22) Weil unsere Wohnung zu klein geworden ist, wollen wir uns verändern. - sich verändern 3 wird meist in Verbindung mit einem Modalverb verwendet; s. (19) und (22). VERBF ändern; ändern, sich; verändern ver'bessern verbessert verbesserte hat verbessert verbessern 1 jemandes fehlerhafte Äußerung mündlich korrigieren verbessern 2 bewirken, dass etwas besser wird verbessern 3 etwas schriftlich berichtigen verbessern 4 bewirken, dass etwas um irgendwieviel besser wird SBP verbessern 1 NomE AkkE BED jemandes fehlerhafte Äußerung mündlich korrigieren. (1) Verbessern Sie mich [bitte], wenn ich Fehler mache. BELR NomE: derjenige, der jemandes Äußerung korrigiert: Person [als Sprecher] (2) D Du sollst mich [nicht] [ständig] verbessern! (3) DDer Redner hat sich [mehrmals] versprochen und verbessert. AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, dessen Äußerung korrigiert wird: Person [als Sprecher] (4) [Vor Beginn der Sitzung] bat der Abteilungsleiter seine Stellvertreterin, i ihn [sofort] zu verbessern, falls er die Entscheidungen der Geschäftsleitung unvollständig oder unrichtig vortrage. (5) Der Nachrichtensprecher, der ein falsches Datum genannte hatte, verbesserte ssich [am Ende der Sendung]. PASSK Werden-Passiv werden : (6) Hans wurde [bei seinem Bericht] [laufend] von Gerda unterbrochen und verbessert. WORTB die Verbesserung ANM - Gelegentlich wird mit verbessern 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (7) D Das Ehepaar fiel einander immer wieder ins Wort und verbesserte s sich [ständig] g gegenseitig. - Die Äußerung kann formal oder inhaltlich korrigiert werden. SBP verbessern 2 NomE AkkE BED bewirken, dass etwas besser wird . (8) Die Qualität dieser Produkte konnte verbessert werden. BELR NomE: dasjenige, das bewirkt, dass etwas besser wird: Person/ Institution/ Abstraktum SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (9) [Als junger Mann] wollte iich die Welt verbessern. (10) Die Bundesregierung will die Informationen der Autofahrer über den Verbrauch bleifreien Benzins verbessern. (nach MM, 19.8.86, S. 4) (11) Ich glaube nicht, dass eein einziges regenreiches Jahr den Zustand des stark geschädigten Waldes verbessern könnte. (12) Der Bundesinnenminister erklärte, ddie angestrebten gesetzlichen Regelungen verbesserten den Datenschutz. (13) EEine enge Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung verbessert die Vorbereitung der Berufswahl. (MM, 27.5.86, S. 13) verbessern, sich 767 dass-S : (14) Hat ees seine Lebensqualität [nicht] [deutlich] verbessert, ddass er mit seiner Behinderung umzugehen gelernt hat? Inf+ : (15) A An diesem Lehrgang teilzunehmen, würde deine Berufsaussichten [wesentlich] verbessern. AkkE: dasjenige, das besser wird: Abstraktum (16) USA verbessern RRaketensysteme. (Welt, 26.1.66, S. 1) (17) Die Firma kann nur dann ihre führende Rolle im Bereich der Büroautomatisierung behaupten, wenn sie iihre Technologie verbessert. (18) Kann die Chemie ddie Gesundheit verbessern? (MM, 25.9.86, S. 17) (19) Der DGB-Vorsitzende und der Arbeitgeberpräsident appellierten an die Menschen in der DDR, dennoch in ihrer Heimat zu bleiben und [damit] „ddie Voraussetzungen für eine Gesundung und Stabilisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zu verbessern“. (nach FR, 10.3.90, S. 4) (20) Der Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik meint, dass klare Worte ddas Verhältnis zwischen beiden Staaten verbessern könnten. (nach BerlZ, 23.5.2002) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (21) Die Personalsituation in den Pflegeheimen muss verbessert werden. (MM, 23.12.87, S. 18) sein : (22) Es gibt bei dem Sender einen Zweistufenplan: Ist die Qualität der Unterhaltungsprogramme verbessert, wird man die Palette der Informationen erweitern. WORTB die Verbesserung; verbesserbar ANM - Mit einer PräpG [durch +A/ mit +D/ ...] kann auf das Mittel [häufig Substanz/ Handlung], mit dem eine Verbesserung herbeigeführt wird, Bezug genommen werden: (23) [M Mit phosphatfreien Waschmitteln] wollen die Hersteller ihr Image verbessern. (Zeit, 24.1.86, S. 21) (24) Die neue Landesbank will [ddurch Bündelung der Kräfte] die Zentralbankleistungen für die Sparkassen [weiter] verbessern. (nach MM, 21.1.88, S. 6) - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Verbesserung bewertet werden: s. (14) und (15). W.BED verbessern 3 NomE AkkE jemand [Person [häufig als Schüler]] berichtigt etwas [Schreib-, Rechenfehler/ fehlerhafter schriftlicher Text] schriftlich (25) [Vielleicht] kannst du [mir] [bei dieser Gelegenheit] [auch] die eine oder andere Stelle [stilistisch] verbessern. (26) Die Lehrerin gab die Diktathefte zurück und forderte die Schüler auf, die Fehler [zu Hause] zu verbessern. (27) Hast du [schon] deine Mathearbeit verbessert? (28) Ich wäre dir dankbar, wenn du den Entwurf durchlesen und die Kommafehler [am Rand] [mit Bleistift] verbessern würdest. verbessern 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): um +A/ (von +D) auf +A/ ... jemand [Person/ Institution/ [auch Handlung]]/ etwas [abstr. Objekt] bewirkt, dass etwas [abstr. Objekt: meist Dimension [als Eigenschaft]] um irgendwieviel besser wird (29) Studenten, die mit dem Gedanken spielen, in den Staatsdienst zu gehen, werden möglichst lange studieren, um ihren Studienabschluss um „ein paar Hundertstel hinter dem Komma“ zu verbessern. (MM, 11.3.86, S. 2) (30) [Über 200 Meter Freistil] verbesserte die Schwimmerin ihre persönliche Bestzeit von 1: 57,96 Minuten auf 1: 57,73 Minuten. (31) Hart betroffen hat der rapide Preisverfall die karitativen Organisationen, die ihre Budgets [über Straßensammlungen] verbessern. (MM, 23.4.86, S. 14) (32) Die wiederholte Verwendung von Mehrwegverpackungen würde die ökologische Bilanz [erheblich] verbessern. (33) Ein größerer Anteil junger Menschen könnte die Relation zwischen Zahlern und Empfängern, den Rentenquotienten, [für die Zahler] verbessern. - In der Sportsprache wird die AkkE gelegentlich weggelassen: (34) [Kurz vor der Halbzeitpause] konnte die Heimmannschaft von 0: 2 auf 1: 2 verbessern. G.ANM - Gelegentlich wird verbessern als Kommunikationsverb i.S.v. ‘verbessernd sagen’ verwendet : (35) „Es geht um Geld“, sagte er und verbesserte sich sogleich: „um sehr viel Geld.“ VERBF verbessern, sich ver'bessern, sich verbessert sich verbesserte sich hat sich verbessert sich verbessern 1 besser werden sich verbessern 2 um irgendwieviel besser werden sich verbessern 3 in eine günstigere Lage kommen SBP sich verbessern 1 NomE BED besser werden. (1) Die Chancen haben sich [wesentlich] verbessert. BELR NomE: dasjenige, das besser wird: Abstraktum (2) D Die Lebensbedingungen in der Stadt haben sich [nur wenig] verbessert. (MM, 29.10.85, S. 21) (3) DDie gesundheitliche Situation der Menschen in der Bundesrepublik verbessert sich [immer mehr]. (MM, 23.5.85, S. 6) (4) [Im Einzelhandel] haben sich ddie Aussichten [trotz des viel versprechenden Jahresauftakts] [nicht] verbessert. (MM, 3.5.85, S. 6) (5) D Die Versorgung der Rheumapatienten hat sich [gegenüber den vergangenen Jahrzehnten] [deutlich] verbessert. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Verbesserung ANM - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (6) Die Chancen für eine Rückkehr aus der Arbeitslosigkeit in die Beschäftigung verbessern sich [mmit zunehmendem Kräftebedarf] .; s. auch (8). - Mit einer PräpG [durch +A/ mit +D] kann auf dasjenige, das zur Verbesserung führt, Bezug genommen werden: (7) [D Durch den verstärkten Bau moderner Kläranlagen] wird sich die Grundwasserqualität [weiter] verbessern. (8) [M Mit dem neuen Medikament] wird sich Ihre Lebensqualität [deutlich] verbessern. - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Verbesserung bewertet werden: (9) [Für die Vogelsberger Landkinder] hat sich [durch die vier Gesamtschulen und sechs Förderstufen] die Möglichkeit [e erheblich] verbessert, verbieten 768 in der Nähe des heimatlichen Dorfes an weiterführender Bildung teilzunehmen. (Zeit, 15.7.87, S. 13) ; s. auch (1), (2), (3), (5), (8) und (10). W.BED sich verbessern 2 NomE (AdvE); (AdvE): um +A/ (von +D) auf +A/ .../ bis-Gruppe etwas [abstr. Objekt: meist Dimension [als Eigenschaft]] wird um irgendwieviel besser (10) [Dank der modernen Therapie] hat sich die Überlebenszeit der Leukämiepatienten um Jahre verbessert. (11) Der Ertrag verbesserte sich von 65,4 auf 67,6 Mio. Euro. (12) Der Marktanteil verbessert sich [leicht] auf 2,7 v.H. (MM, 3.7.87, S. 8) (13) Kamen 1975 auf 100 Betreuer noch 165 Patienten, so hat sich die Zahl auf 119 verbessert. (nach MM, 6.5.87, S. 13) (14) Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Lebensqualität in der Welt bis zum Fünffachen verbessert hat. (15) [Auch in Frankfurt] verbesserten sich [im Tagesverlauf] die Aktienkurse. (MM, 12.12.87, S. 6) - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] verbessern 3 NomE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): AdvG/ in +D/ ...; (AdvE2): um +A/ (von +D) auf +A/ ... jemand [Person/ Institution] kommt hinsichtlich irgendetwas in eine um irgendwieviel günstigere Lage (16) Frau Schön will kündigen, weil sie sich finanziell um 300 Mark verbessern kann. (17) In Chemie hat sich die Schülerin [im vergangenen Halbjahr] um eine ganze Note, [nämlich] von 3 auf 2 verbessert. (18) [Als Vierter des Rennens] verbesserte sich der Münchner Gerlach auf 13: 48,2 Min. (Bild, 7.7.67, S. 6) (19) [Durch den Umzug in das neue Gebäude] hat sich das Institut räumlich [sehr] verbessert. (20) Die Familie hat sich [enorm] verbessert: lebte sie vorher in einer winzigen Zweizimmerwohnung, hat sie jetzt vier Zimmer zur Verfügung. VERBF verbessern ver'bieten verbietet verbot hat verboten verbieten 1 von jemandem verlangen, etwas zu unterlassen verbieten 2 etwas unmöglich machen verbieten 3 etwas für ungesetzlich erklären SBP verbieten 1 NomE AkkE (DatE) BED von jemandem verlangen, etwas zu unterlassen oder jemandem etwas nicht erlauben. (1) Der Arzt hat meinem Vater das Rauchen verboten. BELR NomE: derjenige, der von jemandem verlangt, etwas zu unterlassen: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution/ [auch Regularität/ Zeichen o.Ä.] (2) SSeine Mutter verbot ihm das Schwimmen. (SZ, 27.7.96, S. 3) (3) [In der vergangenen Woche] verbot ihm ddas Gremium die Ausübung seiner Rechte als Parteimitglied. (nach Spiegel, 19/ 93, S. 59) (4) D Die Schulleitung verbietet der jungen Frau das Tragen des Schleiers. (nach taz, 23.4.94, S. 12) (5) D Das Gesetz von 1950 verbietet den meisten Geschäften in England und Wales die Öffnung an Sonntagen. (FAZ, 1993) (6) E Ein Halteverbotsschild verbietet [hier] das Ausladen der Waren. AkkE: dasjenige, das zu unterlassen von jemandem verlangt wird: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Handlung (7) Lufthansa verbietet [von März an] ddas Rauchen [auf sämtlichen Flügen]. (MM, 5.2.98) (8) [Aus religiösen Gründen] verboten ihm seine Eltern V Vergnügungen jeder Art - so auch Kinobesuche. (MM, 18.4.91) (9) Russel ärgert sich, dass sein Bruder ihm [auch noch] ddie Zigaretten verbietet. (nach taz, 16.3.95, S. 28) (10) Heidegger verbietet [während der Rektoratszeit 1933] seinem ehemaligen Lehrer Husserl [in einem förmlichen Schreiben] d den Zutritt zur Fakultät. (nach BerlZ, 20.3.99, S. VI) (11) Eine gesetzliche Bestimmung verbietet v vergleichende Werbung. dass-S: (12) Die Eltern hatten verboten, ddass das Mädchen die Oma besuchte. (nach MM, 4.3.99) (13R) Die Polizei hat es verboten, d dass Kinder vorn sitzen. (de Groot, S. 41) Inf+: (14) Die Beamten verboten ihm, n nach Hause zurückzukehren. (taz, 9.6.97, S. 3) (15) Die Taliban verbieten es Frauen [weitgehend] z zu arbeiten, zu studieren und sich ohne die Begleitung eines männlichen Verwandten in der Öffentlichkeit zu bewegen. (nach BerlZ, 28.10.97, S. 7) (DatE): derjenige, von dem verlangt wird, etwas zu unterlassen: Person/ Institution/ selten Tier (16) Die Stadt Leverkusen hat den Bewohnern einer Siedlung im Stadtteil Wiesdorf das Betreten der Grundstücke verboten. (nach MM, 17.12.87, S. 11) (17) Muschg verbietet der Schweiz [nicht] das Wünschen und Hoffen. (SZ, 7.10.98, S. 2) (18) Aber [wie] soll man eeinem Vogel das Singen verbieten? (MM, 7.7.98) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (19) Der Kroatin wurde eine Wiedereinreise in die Bundesrepublik von den Behörden verboten. (nach MM, 31.8.98) sein: (20) Telefongespräche sind dem Häftling verboten. (nach BerlZ, 20.11.98, S. 19) - Bekommen-Passiv: (21) Die Sinti mussten von Ort zu Ort ziehen, bekamen die Rückkehr [oft] [ganz] verboten. (nach taz, 23.7.87, S. 8) (22) Ich krieg [immer] alles verboten! WORTB das Verbot; verboten ANM - Die AkkSE wird meist in Form der Inf+ realisiert. - Häufig wird bei der AkkSE in Form des dass-S die DatE nicht realisiert, sondern im Nebensatz auf denjenigen Bezug genommen, von dem verlangt wird, etwas zu unterlassen: (23) Sie können [nicht] verbieten, dass wwir dich lieben, dass wwir für die Freiheit kämpfen, dass wir dich nicht vergessen. (taz, 28.11.86, S. 7) ; s. auch (12) und (13). - verbieten 1 wird auch in dem Ausdruck jemandem das Haus verbieten i.S.v. ‘von jemandem verlangen, ein Gebäude nicht mehr zu betreten’ verwendet: (24) Der Schwager vverbietet ihm [wegen seines Verhaltens] d das Haus. (nach taz, 31.8.89, S. 11) - verbieten 1 wird auch in dem Ausdruck jemandem den Mund/ [derb] das Maul verbieten i.S.v. ‘von jemandem verlangen, sich nicht zu äußern’ verwenverbinden 769 det: (25) Wir lassen uns [nicht mehr] einsperren und dden Mund verbieten. (MM, 9.12.2000) (26) Der Oberbürgermeister sagt, [in Sachen Kulturreferent] v verbiete man ihm das Maul. (nach SZ, 15.11.97, S. 17) - verbieten 1 wird auch in dem Ausdruck jemandem das Wort verbieten i.S.v. ‘jemanden zum Schweigen bringen’ verwendet: (27) Wenn die mir d das Wort verbieten wollen, müssen sie sich eine gute Begründung einfallen lassen. (FR, 2.3.98, S. 4) W.BED verbieten 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Abstraktum] macht etwas [Vorgang/ Handlung] unmöglich (28) Die gegenwärtige politische Situation verbietet den Besuch des Konzertes. (nach taz, 1.2.91, S. 3) (29) Der Zustand der DDR-Straßen verbietet eine Aufhebung des Tempolimits. (nach taz, 16.8.90, S. 4) (30) Die militärische Bedrohung verbietet einen Truppenabzug im Krisengebiet. dass-S: (31) Die erneut aufgetretenen technischen Probleme verbieten (es), dass wir mit den Tests aufhören. Inf+: (32) Die Situation der Arbeitslosen verbietet es, noch mehr Zeit mit Abwarten zu verlieren. (SZ, 10.4.94, S. 1) (33) Der Mangel an Nahrung und Trinkwasser verbot (es), die Expedition noch länger fortzusetzen. verbieten 3 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] erklärt etwas [Institution/ Veranstaltung] für ungesetzlich oder unzulässig (34) Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat die oppositionellen Freien Gewerkschaften verboten. (SZ, 2.9.95, S. 7) (35) Der Präsident der Technischen Universität (TU) in Berlin, Hans Jürgen Ewers, hat eine Ausstellung über „Verbrechen der Wehrmacht in Jugoslawien 1941 - 1944“ verboten. (FR, 2.5.97, S. 5) (36) Das Bundesverfassungsgericht darf [nach Artikel 21 des Grundgesetzes] Parteien verbieten, die darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen. (nach Spiegel, 18/ 94, S. 41) (37) Bayern möchte die Spielcenter für „Killerspiele“ mit Laserpistolen [per Gesetz] verbieten. (nach SZ, 16.8.97, S. 45) G.ANM - Die häufigen formelhaften Ausdrücke bei Aufschriften wie Betreten verboten! , Rauchen verboten! , Baden verboten! o.Ä. können als Ellipsen des Sein-Passivs von verbieten oder als Verwendung des Adj verboten bei Weglassung des Hauptverbs sein interpretiert werden. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb verbieten, sich. VERBF anbieten; bieten ver'binden verbindet verband hat verbunden verbinden 1 etwas mit einem Verband versehen verbinden 2 mit eine Telefonverbindung herstellen verbinden 3 mit eine räumliche Verbindung herstellen verbinden 4 mit etwas in gedanklichen Zusammenhang mit etwas bringen verbinden 5 mit etwas mit etwas verknüpfen verbinden 6 mit in sich etwas mit etwas vereinigen verbinden 7 mit bewirken, dass jemand in eine enge Beziehung zu jemandem tritt verbinden 8 zu etwas zu etwas Ganzem vereinigen verbinden 9 mit von etwas zu etwas eine Verbindung herstellen SBP verbinden 1 NomE AkkE BED etwas mit einem Verband versehen. (1) Der Sanitäter hat die Wunde verbunden. BELR NomE: derjenige, der etwas mit einem Verband versieht: Person [meist als Arzt, Schwester] (2) D Der Unfallarzt hat [dem Autofahrer] das verletzte Bein verbunden. (3) A Anngret verband den Ellenbogen des Doktors. (nach Strittmatter, S. 56) AkkE: dasjenige, das mit einem Verband versehen wird: Körperteil/ Verletzung/ [indirekt Person/ Tier] (4) Der Chirurg führte die Staroperation durch. Man verband beide Augen und ließ den Patienten über eine Woche ruhig auf dem Rücken liegen. (nach MM, 3.5.85, S. 3) (5) So gut es ging, hatte er [sich] sseine Verletzungen [selbst] verbunden. (Pegg, S. 46) (6R) Yank ist aus dem Sattel gefallen - genau auf die verletzte Schulter. Die Wunde fing an zu bluten, sodass ich iihn [ganz neu] verbinden musste. (nach Nagel, S. 35) (7) Der Tierarzt hat dden verletzten Hund verbunden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (8) Julian Ramsch zeigte Anngret, [wie] Wunden verbunden werden. (Strittmatter, S. 56) sein : (9) Endlich kam Silke zurück vom Arzt. Ihr verletzter Finger war [frisch] verbunden. - Bekommen-Passiv : (10) Maria bekam die Hand verbunden. (Leirbukt, S. 220) (11) Er hat den Finger verbunden gekriegt. WORTB der Verband ANM - Pertinenzdativ ist häufig: s. (2) und (5). - Mit einer PräpG [mit +D] kann das Material, aus dem der Verband besteht, spezifiziert werden: (12) Er hat [der Katze] die verletzte Pfote [mmit einer Mullbinde/ m mit einem Streifen Stoff] verbunden. - verbinden 1 wird auch in dem Ausdruck jemandem die Augen verbinden i.S.v. ‘jemanden am Sehen hindern, indem man ihm ein Tuch um die Augen bindet’ verwendet. SBP verbinden 2 mit NomE AkkE PräpE BED für jemanden eine Telefonverbindung mit jemandem herstellen. (13) Verbinden Sie mich [bitte] mit Herrn Direktor Meyer! BELR NomE: derjenige, der eine Telefonverbindung herstellt: Person [meist als Sekretärin] (14) Hier spricht ein durchreisender Delegierter des Zentralkomitees jüdischer Yankees, verbinden S Sie mich [bitte] mit Ihrer Tochter. (Böll, Ansichten, S. 39) AkkE: derjenige, für den eine Telefonverbindung hergestellt wird: Person (15) Verbinden Sie mmich [bitte] mit Ihrem Chef. (Zeit, 9.5.86, S. 7) verbinden 770 PräpE: mit +D: derjenige, mit dem eine Telefonverbindung hergestellt wird: Person/ Institution/ [indirekt Rufnummer] (16) Verbinden Sie mich mmit Frau Schumacher in der Buchhaltung! (17) Hier ist die Zentrale. Ich verbinde Sie mit der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. (18) Hier ist Michael Meyer. Können Sie mich [bitte] m mit Nummer 423 verbinden? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (19) Ich wurde [leider] mit einer falschen Nummer verbunden. sein : (20) Mit wem bin ich verbunden? WORTB die Verbindung ANM - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, mit wem eine Telefonverbindung hergestellt wird, oder wenn die Handlung betont wird: (21) Ich rief das Bauunternehmen an. Irene Hözlein verband mich. Irgendwie muss ich immer lachen, wenn die Sekretärinnen sagen: „Ich verbinde Sie.“ Ich frage dann: „Mit Mull oder Pflaster? “ Ich wurde verbunden. (nach MM, 21./ 22.2.98, S. 13) (22) Ich möchte Herrn Müller sprechen. Würden Sie mich [bitte] verbinden! - verbinden 2 kann auch in den Ausdrücken verwendet werden Ich verbinde! als Bestätigung, wenn jemand eine Telefonverbindung herstellt: (23) „Ich möchte Herrn Müller sprechen! “ - „Einen Moment, iich verbinde“. und Falsch verbunden! , wenn eine Telefonverbindung mit einem falschen Teilnehmer hergestellt wurde und das Gespräch abgebrochen wird . SBP verbinden 3 mit NomE AkkE PräpE BED eine räumliche Verbindung von etwas zu etwas herstellen . (24) Die neue U-Bahn verbindet das Zentrum mit den wichtigsten Vororten. BELR NomE: dasjenige, das eine Verbindung herstellt: konkr. Objekt (25) EEine vorzügliche Autostraße verbindet Caracas mit La Guarira. (Seydlitz, S. 83) (26) DDer „T Twilight Express“ verbindet Sapporo mit Osaka. (nach Spiegel, 33/ 93, S. 81) (27) Wenig später trat ihr Vater durch eine Tür, ddie das Souterrain mit dem Inneren des Hauses verband. (Pinkwart, S. 116) AkkE: dasjenige, von dem aus eine Verbindung hergestellt wird: konkr. Objekt [häufig geografischer Ort]/ [indirekt Person/ häufig Kollektiv von Personen] (28) Die Treppe verbindet d die Elbe mit der Elbchaussee. (Zeit, 6.9.85, S. 58) (29) Ein Kabel verbindet dden Kasten mit einem Fernsehgerät. (Zeit, 26.7.85, S. 21) (30) Alarmanlagen verbinden ddie Bewohner mit dem nächstgelegenen Armeeposten. (Spiegel, 47/ 93, S. 176) PräpE: mit +D: dasjenige, zu dem eine Verbindung hergestellt wird: konkr. Objekt [häufig geografischer Ort]/ [indirekt Person/ häufig Kollektiv von Personen] (31) Diese Röhre verbindet die Erdölleitung mmit einem Strang, der von Russland bis an die sächsische Grenze führt. (nach Spiegel, 4/ 94, S. 85) (32) Der Radweg, der diese Straße mmit der Eisenacher Straße verbindet, erhält den Namen Trappenfelder Weg. (nach BerlZ, 1.11.97, S. 20) (33) Ein ausgezeichnetes Eisenbahn- und Straßennetz verbindet die Hauptstadt Buenos Aires mmit ihrem Hinterland. (nach Seydlitz, S. 101) (34) Die Herleshauser überqueren die Brücke, die sie [seit dem 23. Dezember 1989] [wieder] mmit ihren Nachbarn in Lauchröden verbindet. (nach Zeit, 21.12.90, S. 12) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (35) Die drei Straßen werden durch die Hasenholzer Allee mit der Eisenacher Straße verbunden. (nach BerlZ, 1.11.97, S. 20) sein : (36) Die Funktionsräume sind durch Glasbrücken mit dem Semper-Bau verbunden. (nach MM, 19.2.85, S. 18) WORTB die Verbindung, der Verbund ANM - Häufig wird mit verbinden 3 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (37) [Seit dem vorigen Jahrhundert] hatte eine steinerne Brücke die beiden Dörfer verbunden. (Zeit, 21.12.90, S. 12) (38) Die Norddeutsche Hansestraße verbindet MMecklenburg und Schleswig-Holstein. (BerlZ, 5.11.97, BL, S. 1) (39) Ein gut ausgebautes Straßennetz verband aalle Reichsteile miteinander. (Seydlitz, S. 95) (40) Fünf Interregio-Züge (IR) werden ddie Städte Köln und Berlin, München und Leipzig miteinander verbinden.(MM, 24.4.90, S. 12) (41) Über 6.000 markierte Wanderwege verbinden RRhön, Rennsteig und Schwarzatal miteinander. (BerlZ, 5.11.97, BL, S. 3) W.BED verbinden 4 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand bringt etwas [abstr. Objekt] in engen gedanklichen Zusammenhang mit etwas [abstr. Objekt] (42) Was verbinden Sie mit dem „C“ im Namen Ihrer Partei? (nach Spiegel, 49/ 94, S. 36) (43) Jede Seite Deutschlands verbindet mit dem 17. Juni eigene Erinnerungen und Erfahrungen. (nach MM, 18.6.90, S. 1) (44) Ich verbinde mit diesen Namen und Begriffen nichts. verbinden 5 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand verknüpft etwas [abstr. Objekt/ Handlung] mit etwas anderem [abstr. Objekt/ Handlung] (45) Man sollte [so oft wie möglich] das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. (46) Wir verbinden [jetzt] [häufiger] das Praktische mit dem Schönen. (Spiegel, 20/ 93, S. 89) (47) Diese Terroristen verbinden radikale Parolen mit religiösen Sprüchen. (nach Spiegel, 9/ 93, S. 172) (48) Er verband seine Antwort mit einer Gegenfrage. (49) Herr Müller verbindet seine Urlaubsreisen [häufig] mit Kundenbesuchen. verbinden 6 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand/ etwas [konkr. Objekt [meist als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung]] vereinigt in sich etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]] mit etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]] verbrauchen 771 (50) Diese Bewerber verbinden Intelligenz mit Anpassungsvermögen, hoher Motivation und der Beherrschung von Fremdsprachen. (nach MM, 6.11.87, S. 35) (51) Der PC Presario soll gute Ausstattung mit attraktivem Preis verbinden. (nach BerlZ, 5.11.97, S. 24) (52) Das neuartige Waschverfahren verbindet ausgezeichnete Qualität mit niedrigen Kosten. verbinden 7 mit NomE AkkE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: mit +D etwas [abstr. Objekt] bewirkt, dass jemand [Person/ Institution] in eine enge oder nähere Beziehung zu jemandem [Person/ Institution] tritt und diese erhält (53) Die Liebe zur Oper verbindet ihn mit seinen Freunden. (54) Dankbarkeit verbindet den kolumbianischen Wissenschaftler mit dem deutschen Hilfswerk, das den Fortschritt seiner Forschungen finanziell unterstützte. (nach Spiegel, 44/ 94, S. 266) (55) Handelsbeziehungen verbinden uns mit über 130 Ländern. (Welt, 24.4.69, S. 22) dass-S: (56) Ihn verbindet (es) [eng] mit seiner Frau, dass sie die gleichen Interessen haben. Inf+: (57) Uns verbindet (es) mit unseren Freunden, die Natur und klassische Musik zu lieben. - Häufig wird mit verbinden 7 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (58) U Uns verbindet eine Freundschaft fürs Leben. (59) In diesen Jahren ist jenes ungewöhnliche Vertrauensverhältnis entstanden, das b beide Politiker miteinander verbindet. (nach Zeit, 23.8.85, S. 2) verbinden 8 zu NomE AkkE PräpE; PräpE: zu +D jemand vereinigt etwas [eine Anzahl von konkr. Objekten/ von Substanzen/ von abstr. Objekten] zu etwas Ganzem [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] (60) Der Maurer hat Kalk, Wasser und Sand zu Mörtel verbunden. (61) Diese Software bietet die Möglichkeit, Hunderte von Rechnern zu großen Netzwerken zu verbinden. (nach Spiegel, 20/ 93, S. 282) (62) Der kleine Johannes verband [beim Lesen] [mühsam] Buchstaben zu Wörtern. (63) Er verbindet Holz, Metall aber auch Schrauben und Industrieabfälle zu abstrakten Plastiken. (FR, 2.4.98, S. 8) verbinden 9 mit NomE AkkE PräpE (AdvE); PräpE: mit +D; (AdvE): durch +A/ mit +D jemand stellt von etwas [konkr. Objekt] mittels irgendetwas eine Verbindung zu etwas [konkr. Objekt] her (64) Sie können den Fernsehapparat durch eine Verlängerungsschnur mit dem Stromnetz verbinden. (65) Der Automechaniker hatte das beschädigte Auto mit einem Schleppseil mit seinem Wagen verbunden und abgeschleppt. (66) Er zeichnete zwei Punkte und verband den einen Punkt mit dem anderen durch eine Linie. (67) Die Münchner Urologen verbinden [bei Operationen] ihre Laserkanone mit dem eigenen Kernspintomografen. (nach Spiegel, 40/ 93, S. 226) - Häufig wird mit verbinden 9 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (68) Der Architekt plant, d die beiden Räume mit einer/ durch eine Schiebetür zu verbinden. (69) Mit Löten und Schweißen werden ddie Einzelteile miteinander verbunden. (MM, 17.4.85, S. 36) PHRAS Idiom: sich jemandem verbunden fühlen: für jemanden große Zuneigung, Sympathie empfinden G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb verbinden, sich. ver'brauchen verbraucht verbrauchte hat verbraucht verbrauchen 1 irgendwieviel verwenden verbrauchen 2 etwas allmählich aufzehren verbrauchen 3 etwas verschleißen SBP verbrauchen 1 NomE AdvE1 (AdvE2) BED irgendwieviel von einem Vorrat irgendwozu verwenden. (1) Wir verbrauchen wenig Strom und Wasser. BELR NomE: dasjenige, das irgendwieviel verwendet: Konkretum/ Vorgang/ Handlung (2) [In diesem kalten Winter] hat FFamilie Müller viel Gas und Heizöl verbraucht. (3) D Der amerikanische Gesamtstaat hat [1982 und 1983] rund 70 Prozent der privaten amerikanischen Ersparnisse verbraucht. (nach Zeit, 15.2.85, S. 1) (4) EEin FFisch in einem Schwarm verbraucht weniger Sauerstoff, als wenn er allein schwimmt. (5) EEine Tupolew mit 76 Sitzen verbraucht mehr Treibstoff als eeine BBoeing für 130 Passagiere. (FR, 27.2.90, S. 8) (6) Rund 32 % der Energie verbraucht d die Industrie und 24 % dder Verkehr. (nach MM, 10.1.86, S. 31) (7) DDas d deutsche Verfahren verbraucht nur ein Fünfzigstel der Energie, die Amerikaner und Russen für ihr Verfahren benötigen. (nach MM, 13.6.86, S. 19) (8) L Laufen verbraucht viele Kalorien. AdvE1: NG in A/ PG [indefinit]: Menge [Geldsumme, Rohstoff, Kraftstoff, Energieträger, Industrieprodukt] [meist als Zahlung, Energiequelle] (9) Unsere Heizung ist energiesparend, sie verbraucht w wenig. (10) Für ein Buchmanuskript habe ich uungezählte Pritt- Stifte und Flaschen Tipp-ex fluid verbraucht. (Zeit, 19.4.85, S. 80) (11) Es ist bedauerlich, dass kleine Kassettengeräte [häufig] zziemlich viel Batteriestrom verbrauchen. (nach MM, 16.11.85, S. 60) (12) Die Waschmaschinen müssen so konstruiert werden, dass sie mmöglichst wenig Waschmittel, Energie und Wasser verbrauchen. (nach MM, 20.12.86, S. 4) (13) Wer raucht, verbraucht mmehr Energie als ein Nichtraucher. (nach Stern, 14.5.87, S. 224) (14) Unser Auto ist alt und verbraucht [auch im Sommer] uum die zehn Liter Benzin. (AdvE2): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] zu +D: Handlung SE mit obl. Korrelat dafür/ dazu: Sachverhalt/ Handlung (15) [Allein in der Bundesrepublik] verbraucht die chemische Industrie [jährlich] drei Millionen Tonnen Chlor und verbringen 772 Brom ffür die Herstellung von 4,6 Millionen Tonnen Pestiziden. (16) Viel Raum wird ffür Golf- und Tennisplätze, Teichanlagen und große Grünflächen verbraucht. (nach MM, 16.2.88, S. 3) (17) Wie viel Geld verbrauchen Sie [monatlich] ffür Miete, Heizung, Strom und Telefon? (18) 65.000 t DDT werden aallein zur Malariabekämpfung [jährlich] verbraucht. (Urania, 1/ 67, S. 43) Inf+: (19) Wir haben unsere ganzen Ersparnisse ddafür/ dazu verbraucht, eein Einfamilienhaus zu kaufen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) [Insgesamt] werden [in den Entwicklungsländern] [jährlich] rund 1,5 Milliarden Kubikmeter Brennholz und Holzkohle verbraucht. (MM, 23.3.85, S. 3) sein : (21) Die 11,5 Millionen Mark sind [bald] verbraucht. (nach Zeit, 26.6.85, S. 26) WORTB der Verbraucher/ die Verbraucherin, der Verbrauch ANM - verbrauchen 1 wird meist in Bezug auf Produkte verwendet, deren verbrauchter Anteil in ihrer ursprünglichen Gestalt bzw. Struktur nicht mehr vorhanden ist. - Die quantifizierende NG im A bzw. indefinite PG kann ohne Bezugsgröße realisiert werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, worauf sie sich bezieht: (22) Mein Auto verbraucht 33 Liter/ w wenig. (23) Die Amerikaner sparen nicht genug; sie v verbrauchen zu viel, etwa fünf Prozent mehr als sie produzieren. (nach Zeit, 6.2.87, S. 25) ; s. auch (9). W.BED verbrauchen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ Vorgang] zehrt etwas [Konkretum/ abstr. Objekt [als Vorrat]] allmählich auf (24) [In den ersten Jahren der Arbeitslosigkeit] hat Edeltraud Braun [erst einmal] ihre Ersparnisse verbraucht. (25) [Auf der anstrengenden Bergetappe] hatten viele Radrennfahrer ihre Kräfte [völlig] verbraucht. (26) Die Koalitionsparteien hatten ihre Gemeinsamkeiten [in acht Regierungsjahren] verbraucht. (27) Pflanzen verbrauchen Kohlenstoff und produzieren Sauerstoff. (28) Manche Bakterien verbrauchen Sauerstoff [im Boden]. (29) Fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas werden [in einigen Jahrzehnten] verbraucht sein, wenn nicht alternative Energien gefördert werden. verbrauchen 3 NomE AkkE jemand verschleißt etwas [konkr. Objekt: meist Bekleidung]; abnutzen (30) Unsere Kinder verbrauchen viel Schuhwerk. (31) Deine Autoreifen sind [schon ziemlich] verbraucht, du musst sie unbedingt auswechseln. - verbrauchen 3 wird häufig im Sein-Passiv verwendet. - verbrauchen 3 wird häufig in der gesprochenen Sprache verwendet. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb verbrauchen, sich. VERBF brauchen; gebrauchen ver'bringen verbringt verbrachte hat verbracht verbringen 1 etwas irgendwo zubringen verbringen 2 etwas erleben verbringen 3 mit etwas mit etwas ausfüllen verbringen 4 etwas irgendwie gestalten verbringen 5 etwas irgendwohin bringen verbringen 6 etwas als ein solcher/ so gestalten SBP verbringen 1 NomE AkkE AdvE BED etwas irgendwo zubringen; sich aufhalten, verweilen . (1) Ich habe meinen Urlaub an der Ostsee verbracht. BELR NomE: dasjenige, das etwas irgendwo zubringt: Person/ Tier (2) Ein Drittel seines Lebens verbringt d der Mensch im Bett. (MM, 3.4.85, BL) (3) D Die meisten Störche verbringen den Winter in Afrika, einige aber bleiben über Winter hier. AkkE: dasjenige, das irgendwo zugebracht wird: abstr. Objekt [als Zeitdauer] (4) Gute Schüler verbringen wweniger Zeit vor dem Bildschirm. (Zeit, 29.11.85, S. 41) (5) Familien mit kleineren Kindern verbringen [gerne] i ihre Ferien auf einem Bauernhof. (6) Jeder zehnte Student verbringt mmindestens ein Semester an einer ausländischen Hochschule. (BerlZ, 26.4.2000, S. 14) AdvE: Ort AdvG/ an +D: Ortspunkt auf +D/ in +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (7) Viele Bundesbürger verbringen ihren Urlaub w weit weg. (8) Man treibt Sport, man tanzt, man verbringt die Abendstunden a am Radioapparat, im Kino. (Zeit, 29.8.86, S. 35) (9) Die Kröten verbringen den Winter [meist] iim Wald, wo sie sich zwischen schützenden Baumwurzeln eingraben. (10) Ich verbringe [gerne] einen Sommernachmittag aauf dem Balkon. (11) Arthur verbringt viel Zeit aauf Ausstellungen und in Vorträgen über Kunst. (12) Die Zahl der Wochenpflegestellen, [wo] die Kinder nur das Wochenende bbei ihren leiblichen Eltern verbringen, blieb konstant. (MM, 11.4.88, S. 16) PASSK Werden-Passiv werden : (13) Nach insgesamt 125 Tagen im All, die [erstmals in der Geschichte der Raumfahrt] in zwei verschiedenen Raumstationen verbracht wurden, kehrten die Kosmonauten zur Erde zurück. (MM, 12.3.87, S. 3) W.BED verbringen 2 NomE AkkE jemand erlebt etwas [abstr. Objekt [als Zeitdauer]] (14) Wir haben einen angenehmen Abend verbracht. (15) Seit unsere Nachbarn ein Kind haben, verbringen auch wir unruhige Nächte. verbringen 3 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit jemand füllt etwas [abstr. Objekt [als Zeitdauer]] mit etwas [Handlung/ [indirekt Konkretum]] aus (16) Man verbringt zu viel Zeit mit Warten. (17) Die Mönche gingen in die Tiefe der Wälder, bauten ihre einsamen Hütten und verbrachten den Tag mit Arbeit und Gebet. (Pörtner, verdienen 773 S. 146) (18) Über 30 Kinder haben sich gemeldet und werden ihre Zeit mit etlichen Spielen, Liedern und viel Vergnügen verbringen. (MM, 29.3.2000) (19) Das Wochenende verbringe ich mit den Kindern. (20) Man sagt, dass die englische Königin viel Zeit mit ihren Hunden verbringt. (21) Viele Jungen verbringen ihre gesamten Freizeit mit dem Computer. dass-S: (22) Er verbringt seine Abende damit, dass er die Fotoalben seiner Jugend immer wieder anschaut. Inf+: (23) Hacker sind zumeist junge Leute um die 20, die ihre Freizeit damit verbringen, mit sportlichem Ehrgeiz in Datenbanken von Firmen oder Organisationen zu gelangen. (MM, 17.9.87, S. 12) verbringen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ in +D/ ohne +A/ ... jemand gestaltet etwas [abstr. Objekt [als Zeitdauer]] irgendwie (24) Wollen wir die Feiertage [dieses Jahr] [nicht mal] ganz anders verbringen? (25) Arbeitskräfte zu finden ist kein Problem. Bewerber, die den Jahreswechsel arbeitend verbringen wollen, gibt es in Hülle und Fülle. (nach taz, 27.12.99, S. 15) (26) Seinen 101. Geburtstag wollte Jakob [eigentlich] „nur im kleinen Kreis und ohne viel Trubel verbringen.“ (MM, 4.5.2000) (27) Die junge Witwe verbrachte das Jahr nach dem Tode ihres Mannes in tiefer Trauer. (28) Ich bin natürlich um jede Minute froh, die mein Kind ohne Ekzem verbringt. (Zeit, 28.6.85, S. 54) (29) Wir möchten [doch] [alle] unser Leben in Frieden und Freiheit verbringen. verbringen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... [amtsspr] jemanden/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] irgendwohin bringen, wo er/ es bleiben soll (30) Es ist weder wirtschaftlich noch überhaupt sinnvoll, Hausmüll auf Deponien zu verbringen, die künftig nur für Reststoffe zur Verfügung stehen können. (nach MM, 24.7.85, S. 14) (31) Viele Bürger verbringen ihr Geld ins Ausland. (32) [Auf Veranlassung des Richters] wurde der sichtlich gestörte Mann in eine Heilanstalt verbracht. verbringen 6 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NG im N jemand gestaltet etwas [abstr. Objekt [als Zeitdauer]] als ein solcher/ so (33) Der alte Riese hatte sein Leben einsam verbracht, bis Kinder in seinen Garten kamen. (34) Der abgesetzte König hatte die Wahl, entweder ins Exil zu gehen oder den Rest seines Daseins als Mönch zu verbringen. VERBF bringen ver'dienen verdient verdiente hat verdient verdienen 1 irgendwieviel als Verdienst erhalten verdienen 2 Anspruch auf etwas haben verdienen 3 etwas zustehen verdienen 4 die Kosten für etwas aufbringen verdienen 5 an durch etwas irgendwieviel Gewinn machen verdienen 6 irgendwieviel Gewinn machen SBP verdienen 1 NomE AdvE BED für eine berufliche Tätigkeit irgendwieviel als Verdienst in Form von Lohn oder Gehalt erhalten . (1) [In diesem Beruf] verdient man viel. BELR NomE: derjenige, der irgendwieviel als Verdienst erhält: Person (2) [In Deutschland] verdienen M Manager der ersten Führungsebene [derzeit] [im Durchschnitt] 199.000 Mark (102.000 Euro) im Jahr. (BerlZ, 2.12.99, S. 32) AdvE: NG im A/ häufig PG [indefinit]: Menge [Geldsumme] [als Verdienst] (3) Arbeiter und Angestellte verdienten [1984] [im Monat] [durchschnittlich] 1 182 Rubel. (Zeit, 29.3.85, S. 25) (4) EEtwas über 1.000 Dollar verdient [im Schnitt] jeder Peruaner [im Jahr]. (MM, 19.6.86, S. 3) (5) Wer viel leistet, soll [auch] v viel verdienen. (Zeit, 17.5.85, S. 37) (6) Ursula Reuter verdient [zwar] w weniger [als andere Frauen ihres Alters], aber die Arbeit macht Freude. (Stern, 23.7.87, S. 60) (7) Ich hatte [fünf Jahre lang] v viel mehr verdient, als ich hätte ausgeben müssen, und doch war alles weg. (Böll, Ansichten, S. 27) (8) Wir müssen sehr sparsam sein, unsere Eltern verdienen wwenig Geld. PASSK Werden-, Sein-Passiv - Wenn die AdvE in Form einer NG im A/ PG realisiert wird, sind Werden- und Sein-Passiv möglich: werden : (9) [Auf der Arbeitsstelle A] werden 2.500 DM brutto verdient, [auf der Arbeitsstelle B] 380 DM, jeweils im Monat. (MM, 28.9.85, S. 58) sein: (10) 50 Euro sind von jungen Leuten [schnell] verdient und auch schnell ausgegeben. WORTB der Verdiener/ die Verdienerin, der Verdienst ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (11) Unsere Tochter ist finanziell nicht mehr von uns abhängig, sie verdient [schon]. (12) Wenn der Ehemann verdient, hat die arbeitslose Ehefrau meist keinen Anspruch auf Sozialhilfe. - Mit einer AdvG [gut, schlecht, genug, genügend] kann der Verdienst bewertet werden. In diesem Fall wird die AdvE weggelassen: (13) [In diesem Beruf] verdient man [ggut]. (14) Ich verdiene [ggerade genug], um mit meinem Kind davon leben zu können. (Weyden, S. 63) (15) Wer [nicht] [ggenügend] verdient, um den Mindestunterhalt seiner Kinder zu sichern, muss sich einen Nebenjob suchen. (MM, 9.7.99, S. 1) - Mit einer als-Gruppe mit NG im N kann spezifiziert werden, für welche Tätigkeit jemand einen Verdienst erhält: (16) Sein erstes Geld verdiente er [a als Maurer]. (MM, 5.2.96, S. 28) - Mit einer statischen PräpG [an +D/ in +D/ ...] kann auf die Institution/ Firma/ Abteilung o.Ä. Bezug genommen werden, bei der jemand Lohn oder Gehalt bekommt: (17) Schauspieler verdienten [1988] zwischen 850 und 2.500 Mark [aan mittleren Bühnen]. (RhM, 7.9.90, S. 21) (18) [IIn der Computermontage] werden zehn Mark [pro Stunde] verdient. (Zeit, 6.9.85, S. 60); s. auch (1), (9) und (13). verdienen 774 - Mit einer AdvG [monatlich, jährlich] oder PräpG [in +D/ pro +A/ ...] kann auf die Zeitspanne Bezug genommen werden, für die jemand eine bestimmte Summe als Lohn oder Gehalt erhält: (19) 6.000 Mark verdient er [mmonatlich]. (Stern, 16.6.87, S. 31) (20) [Vorher] hat er 15,25 Mark [i in der Stunde] verdient. (Zeit, 5.4.85, S. 33) ; s. auch (2), (3), (4) und (18). - verdienen 1 wird auch in der Reflexivkonstruktion sich etwas verdienen verwendet: (21) Jochen hat sich 500 Euro [für ein Fahrrad] vverdient. Mit der Reflexivkonstruktion wird meist auf einen Nebenverdienst Bezug genommen. - verdienen 1 wird auch in dem Ausdruck verwendet Geld verdienen i.S.v. ‘Lohn bzw. Gehalt erhalten’: (22) Ich mache bald mein Examen und werde dann einen Beruf ausüben und GGeld verdienen. (Bolten, S. 51) W.BED verdienen 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] hat auf Grund seiner Leistung oder seines Verhaltens Anspruch auf jemanden/ etwas [abstr. Objekt]; gebühren, zukommen, zustehen (23) Ella Fitzgerald verdient [zu Recht] den Titel einer First Lady des Jazz. (nach MM, 23.4.88, S. 56) (24) Henry Rosovsky glaubt sogar, manche Fachbereiche verdienten [gar nicht] derart gute Studenten. (nach Zeit, 26.9.86, S. 62) (25) Jan hat ein großes Lob für sein gutes Zeugnis verdient. (26) Ihr habt [für eure Hilfe] großen Dank verdient. (27) Der Mörder verdient Abscheu und eine gerechte Strafe. dass-S : (28R) Ich habe verdient, dass du so zu mir sprichst. (Pegg, S. 54) Inf+: (29) Die Mutter sagte zu dem kleinen Jungen: „Wer nicht danke sagt, verdient [nicht], etwas zu bekommen.“ (nach MM, 2./ 3.10.94, S. 35) (30) Wir haben (es) verdient, nach der anstrengenden Wanderung ein Bier zu trinken. - verdienen 2 wird auch in der Reflexivkonstruktion sich etwas verdienen verwendet: (31) Sie hhat es s sich verdient, als Dichterin ausgezeichnet zu werden. (32) Das Bier hhabe ich mmir [echt] vverdient. verdienen 3 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [abstr. Objekt/ Handlung] steht etwas [abstr. Objekt/ Handlung] zu; gebühren (33) [Nicht nur] preisgekrönte Filme verdienen [hier] Beachtung. (MM, 24.6.88, S. 44) (34) Diese Forderung ist berechtigt und verdient eine Antwort. (Zeit, 21.2.86, S. 39) (35) Vergeltungsmaßnahmen, die unschuldige Menschen treffen, verdienen Abscheu. (nach MM, 13.1.86, S. 1) (36) Die Idee hat einen Preis verdient. (MM, 31.3.88, S. 29) dass-S [NomSE]: (37) Es verdient Respekt, dass sich Vertreter der SPD der Diskussion stellten. (nach ND, 19.11.90, S. 2) dass-S [AkkSE]: (38) Die neue Oper des Komponisten verdient (es), dass sie an vielen Bühnen aufgeführt wird. Inf+ [AkkSE] : (39) [Nicht nur] Joyce’ „Ulysses“ verdient es, neu übersetzt zu werden. (nach Zeit, 19.9.86, S. 62) - Das Korrelat der AkkSE wird meist realisiert. verdienen 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ damit jemand bringt mittels irgendetwas [berufliche Tätigkeit] die Kosten für etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] auf (40) Viele Studenten verdienen ihr Studium durch Taxifahren oder mit Nachhilfestunden. (41) Die Eltern arbeiten in der Regel ganztags, weil sie den Lebensunterhalt verdienen müssen. (Zeit, 19.7.85, S. 48) (42) Der 15-jährige Jan hat sein Fahrrad [selbst] verdient. dass-S : (43) Er hat die Unterhaltskosten für seine Kinder dadurch/ damit verdient, dass er abends als Kellner arbeitete. - verdienen 4 wird auch in der Reflexivkonstruktion sich etwas verdienen verwendet: (44) Ich arbeite als Gärtner, Autowäscher und Gelegenheitsarbeiter, um mmir die Flugreise nach Berlin zzu verdienen. (45) Er nannte als Beispiel den Psychologie-Professor Dirk Lorenzen, der ssich [einst] sein Studium [als Straßenbahnfahrer] vverdiente. (nach MM, 27.11.98, S. 17) - Mit der Reflexivkonstruktion wird meist auf einen Nebenverdienst Bezug genommen. - verdienen 4 wird auch in dem Ausdruck sein Brot/ [ugs, scherzhaft] seine Brötchen verdienen i.S.v. ‘seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen’ verwendet. verdienen 5 an NomE PräpE (AdvE); PräpE: an +D; PräpSE mit obl. Korrelat daran; (AdvE): NG im A/ häufig PG [indefinit] jemand [Person/ Institution: meist Firma] macht durch etwas [Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt]] irgendwieviel Gewinn (46) Die Baufirmen haben an dem Geschäft viel Geld, [nämlich] 1 Million Euro verdient. (47) Die Hersteller verdienen an diesen und anderen Medikamenten viel. (Zeit, 17.4.87, S. 22) (48) [Noch] verdienen Schrotthändler in der Pfalz mehr an ausgebrannten amerikanischen Panzern als an Konservendosen. (nach Zeit, 12.4.85, S. 15) (49) Die Autohändler haben [im vergangenen Jahr] am Verkauf von Gebrauchtwagen [gut] verdient. (50) Der Manager hat an den Popmusikern und ihren Songs verdient. dass-S : (51) Unser Hauswirt verdient daran, dass er die Räume im Keller an Studenten vermietet. - Werden-Passiv ist möglich: (52) An dem Musical ‘Cats’ ist eine Menge/ viel verdient worden. verdienen 6 NomE (AdvE1) AdvE2; AdvE1: durch +A/ mit +D; AdvSE1 mit obl. Korrelat dadurch/ damit; AdvE2: NG im A/ häufig PG [indefinit] jemand [Person/ Institution: meist Firma] macht mittels irgendetwas bei geschäftlichen Transaktionen irgendwieviel Gewinn (53) Er hat durch den rechtzeitigen Verkauf seiner Aktien viel Geld verdient. (54) Mit diesen Wertpapieren kann nichts oder nur sehr wenig verdient werden. (55) Die Deutsche Bank verdient Milliarden. (WP, 28.3.96, S. 24) (56) Der junvergessen 775 ge Mann hat [bei dubiosen Geschäften] 50.000 Euro verdient. (57) Die deutschen Banken wollen möglichst viel [beim Verkauf unserer Währung] verdienen. (nach Stern, 16.6.87, S. 186) (58) Wenn du mir sagst, wie viel man verdienen kann, mache ich bei dem Geschäft mit. dass-S: (59) Er hat dadurch/ damit 200.000 Euro verdient, dass er seinen Firmenanteil verkauft hat. - Werden-Passiv ist möglich: (60) [Bei diesem Deal] wurden zwei Millionen Dollar verdient. - verdienen 6 wird auch in den Ausdrücken verwendet [ugs] eine/ die schnelle Mark verdienen i.S.v. ‘(auf bequeme Weise) schnell Geld verdienen’ und [ugs] sich (mit etwas/ durch etwas) eine goldene Nase verdienen i.S.v. ‘sehr viel Geld (mit etwas/ durch etwas) verdienen’. PHRAS Idiom: [ugs] sich die (ersten) Sporen verdienen: bei einem Auftrag, einer Aufgabe o.Ä. erste Anerkennung erringen - Du hast/ Er hat/ ... es nicht anders verdient! : [als tadelnde Bekräftigung] Du hast/ Er hat/ ... zu Recht Nachteile.; Das habe ich/ hat er/ ... nicht verdient! : [als Reaktion auf eine ungerechte Behandlung] Das geschieht mir/ ihm/ ... zu Unrecht. VERBF bedienen; dienen ver'gessen vergisst vergaß hat vergessen vergessen 1 etwas nicht im Gedächtnis gespeichert haben vergessen 2 an etwas nicht mehr denken vergessen 3 etwas versehentlich liegen lassen SBP vergessen 1 NomE AkkE BED etwas nicht im Gedächtnis gespeichert haben und es daher nicht wieder ins Bewusstsein rufen können. (1) Ich habe den Termin eurer Abreise vergessen. BELR NomE: derjenige, der etwas im Gedächtnis gespeichert hat: Person (2) Kannst du mir deinen Geburtstag sagen? IIch habe ihn [leider] vergessen. AkkE: dasjenige, das jemand im Gedächtnis gespeichert hat: abstr. Objekt [Adresse, Datum, Name o.Ä.] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (3) Ich habe [leider] eeure Adresse und Telefonnummer vergessen. (4) Das ist Bigfoot-Bill, der seinen richtigen Namen [wahrscheinlich] [schon selber] [längst] vergessen hat. (Pegg, S. 27) (5) „Kannst du mir sagen, was deine Schuhe gekostet haben? “ - „Ungefähr 90 Euro, dden genauen Preis habe ich vergessen.“ (6) Ich denke an eine alte jüdische Frau, die mir ein paar Zahlen nannte, ddie sie [nicht] vergessen konnte: ihre Nummer aus Theresienstadt. (nach Zeit, 5.6.87, S. 74) ob-Frag : (7) Ich habe (e es) vergessen, oob wir morgen ins Kino gehen wollten. w-Frag : (8) Ich hatte (ees) [völlig] vergessen, w wann und wo wir uns treffen wollten. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Geschichtszahlen werden von den Schülern [schnell] vergessen. sein : (10) Die Lebensdaten des Komponisten sind vergessen. Niemand erinnert sich an sie. WORTB die Vergesslichkeit; vergesslich ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG [leicht, schnell] hinzugefügt: (11) Es gibt nun einmal Menschen, die vergessen [l leicht]. (Zeit, 11.1.85, S. 59) SBP vergessen 2 NomE AkkE BED an jemanden/ etwas nicht mehr denken oder jemanden/ etwas vorübergehend aus seinem Gedächtnis verdrängen . (12) Ich habe unsere Verabredung [ganz] vergessen. BELR NomE: derjenige, der an etwas nicht mehr denkt: Person (13) Doch ist es nur natürlich, dass eein Kind [während des Spiels] elterliche Ermahnungen [schnell] vergisst. (MM, 16.4.88, S. 34) AkkE: dasjenige, an das jemand nicht mehr denkt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (14) „Hast du d den alten Jäger und seine Frau [schon] vergessen? “ fragte er leise. (nach Pegg, S. 22) (15R) Sie hilft ihm, Waschzeug, Fotos, Zigaretten einzupacken, vergisst [aber] W Wäsche und Strümpfe. (nach Schädlich, S. 28) (16) Kannst du [nicht] ddeinen Ärger und deine Enttäuschung vergessen? (17) Haben Sie nur Geduld, wenn der Herbst kommt, haben Sie IIhre Krankheit [längst] vergessen. (nach Stephan, S. 47) (18) A Alles konnte man vergessen [in einer lauen Sommernacht]. (de Groot, S. 5) dass-S : (19) Alte Leute vergessen (ees) [oft], ddass sie auch einmal jung waren und Dummheiten gemacht haben. Inf+ : (20) „Die Leute, die spät nach Hause kommen, vergessen [einfach], d die Tür hinter sich abzuschließen“, meinte er. (Cotton, S. 17) w-Frag : (21) Ich werde [nie] vergessen, wwie Sabeth singt! (Frisch, S. 136) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (22) Die Ungarn sind stolz darauf, dass es sie schon so lange gibt. Vergessen wird [hier] nichts und niemand. (nach Zeit, 3.5.85, S. 57) sein : (23) Die langen Wochen der Qual waren [endlich] vergessen. (Stephan, S. 492) WORTB die Vergessenheit ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - Mit einer PräpG [über +D] kann auf die Ursache des Vergessens Bezug genommen werden: (24) Das Mädchen vergaß [üüber dem spannenden Buch] [ganz] seine Pflichten und Schulaufgaben. - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (25) Es wird an alle Bürger appelliert, [bbeim Kauf von Neuwagen] den Katalysator [nicht] zu vergessen. (nach MM, 15.4.86, S. 20) - vergessen 2 wird häufig im negierten Imperativ verwendet als nachdrückliche Aufforderung, etwas zu vergleichen 776 bedenken oder zu tun: (26) VVergessen Sie [bitte] [n nicht], dass der Raub drei Menschenleben gekostet hat! (nach Cotton, S. 37) (27) VVergiss [n nicht], das Licht auszumachen und die Tür abzuschließen, wenn du das Zimmer verlässt! - Häufig wird vergessen 2 in Verbindung mit lassen verwendet: (28) Die junge Dame hatte ihn seine Freundin Karin Paulsen vvergessen lassen. (nach Torwegge, S. 47) (29) Die freudige Nachricht lließ ihn seine Sorgen vvergessen. - Gelegentlich wird vergessen 2 in Verbindung mit machen verwendet: (30) Die freudige Nachricht mmachte alle Sorgen und Schmerzen vvergessen. - vergessen 2 wird häufig mit Modalverben [dürfen, können, sollen] verwendet i.S.v. ‘etwas übersehen oder ignorieren dürfen, können oder sollen’: (31) Die drei Ereignisse sind keineswegs Einzelfälle, die man vvergessen könnte. (nach Zeit, 14.2.86, S. 32) (32) [Dennoch] sollte man [nicht] vvergessen, dass Sprachen ja auch übersetzt werden können. (Zeit, 30.8.85, S. 63) (33) Man ddarf [nicht] vvergessen, dass niemand voraussehen konnte, welche Folgen das Reaktorunglück in Tschernobyl für die Gesundheit der Menschen in Westeuropa haben würde. SBP vergessen 3 NomE AkkE (AdvE) BED etwas versehentlich irgendwo liegen oder stehen lassen. (34) Ich habe meinen Pass vergessen. BELR NomE: derjenige, der etwas liegen lässt: Person (35) HHerr Müller hatte seine Brille vergessen und konnte daher die kleine Schrift auf dem Formular nicht lesen. AkkE: dasjenige, das liegen gelassen wird: konkr. Objekt (36) Ich vergaß [in der Eile] dden Regenschirm, wir wurden nass. (Böll, Ansichten, S. 146) (37) Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist? Ich habe mmeine Uhr vergessen. (38) Katrin stieg so eilig aus der Straßenbahn aus, dass sie iihre Einkaufstüte vergaß. (AdvE): Ort AdvG/ an +D/ .../ zu +Hause: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] in +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] (39) „WWo hast du deine Jacke vergessen? “ - „Ich glaube, ich habe sie i im Bus vergessen.“ (40) Wer den Autoschlüssel iin der Manteltasche vergisst, handelt fahrlässig; denn er muss damit rechnen, dass der Schlüssel geklaut wird und das Auto auch. (nach Zeit, 26.7.85, S. 42) (41) Ich kann leider nicht bezahlen, ich habe mein Geld zzu Hause vergessen. (42) Ein norwegischer Geiger hatte sein Instrument aan einem „WWürschtelstand“ in Salzburg vergessen. (taz, 15.9.92, S. 2) (43) Habe ich meine Zigaretten bbei Dir vergessen? (44) Sie hatte ihre Mappe i in der Sitzung vergessen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (45) In der Bahn werden viele Gegenstände von den Reisenden vergessen, die zum Fundbüro gebracht werden. sein : (46) Der Regenschirm gehört keinem von uns, er ist von einem anderen Gast vergessen. PHRAS Idiom: jemandem etwas nicht/ nie vergessen: jemandem für etwas immer dankbar sein/ jemandem etwas nicht verzeihen - nicht zu vergessen ...: [zur Hervorhebung bei Aufzählungen] und besonders auch ...; [ugs] Das kannst du vergessen! : Daraus wird nichts./ Das taugt nichts. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb vergessen, sich. ver'gleichen vergleicht verglich hat verglichen vergleichen 1 etwas betrachten, das verschieden sein kann vergleichen 2 mit etwas betrachten und in Relation setzen zu etwas anderem vergleichen 3 mit behaupten, dass etwas Ähnlichkeit hat mit etwas anderem SBP vergleichen 1 NomE AkkE BED etwas betrachten, das als Eigenschaft bei verschiedenen Personen und Sachen verschieden sein kann. (1) [Vor dem Kauf] sollte man [immer] den Preis vergleichen. BELR NomE: derjenige, der etwas betrachtet: Person/ Institution (2) Wenn Sie eine neue Waschmaschine kaufen wollen, sollten S Sie den Wasserverbrauch vergleichen. (3) DDas Amt für Statistik hat das Freizeitverhalten der Jugendlichen in der Stadt und auf dem Land verglichen. AkkE: dasjenige, das betrachtet wird: Abstraktum [als Eigenschaft] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (4) Es lohnt sich immer, PPreis und Leistung der einzelnen Krankenkassen zu vergleichen. (nach MM, 30.11.85, S. 7) (5) Ich habe ddas Rot [bei den verschiedenen Abzügen] verglichen und erhebliche Unterschiede festgestellt. (6) Durch das neue Gesetz ist es dem Käufer leichter geworden, ddie Verbrauchsmengen verschiedener Waschmittel zu vergleichen. (nach MM, 10.3.88, S. 16) ob-Frag: (7) [Dann] könnte man [genau] vergleichen, o ob die Bahn oder die Straße diskriminiert wird. (taz, 4.11.99, S. 10) w-Frag: (8) Ich vergleiche, w wie wir Hunde in der Gesellschaft deformieren und wie wir Kinder deformieren. (MM, 15.11.2000) PASSK Werden-Passiv werden: (9) Vom Umweltamt wurde die Wasserqualität [in den Badeorten der Nord- und Ostsee] verglichen. WORTB der Vergleich; vergleichbar ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (10) Wer [klug] vergleicht, kann bis zu 30 Prozent sparen. (BerlZ, 25.11.2000, S. 34) - Häufig wird die AkkE mit einer NG mit Attribut belegt, in der die verglichene Eigenschaft und die Personen und Sachen, deren Eigenschaft verglichen wird, zusammen ausgedrückt werden: (11) Vergleichen Sie [bitte] d den Wiederverkaufswert dieser beiden Wagen/ v von diesen beiden Wagen .; s. auch (3), (4) und (6). vergrößern 777 SBP vergleichen 2 mit NomE AkkE PräpE BED etwas betrachten und in Relation setzen zu etwas anderem, um Ähnlichkeiten und Unterschiede herauszufinden. (12) Vergleichen Sie das parlamentarische System der Bundesrepublik mit dem parlamentarischen System Frankreichs und stellen Sie die Unterschiede kurz dar! BELR NomE: derjenige, der etwas betrachtet: Person/ Institution (13) [In der Galerie] kann dder Besucher kleinere Landschaftsmalereien von Spitzweg mit Arbeiten von Moritz von Schwind vergleichen. (nach MM, 27.12.85, S. 39) (14) D Der Rechnungshof hat die Ausgaben des Jahres 1996 mit denen von 1995 verglichen und Unregelmäßigkeiten festgestellt. AkkE: dasjenige, das betrachtet wird: keine Restr. (15) Wenn wir uuns mit der Zeit vor hundert Jahren vergleichen, so können wir mit jeweils demselben Recht unsere Verrohung wie unsere Verfeinerung feststellen. (Heimpel, S. 34) (16R) Wer sich die Mühe nimmt, ddie neue Schrift mit der früheren zu vergleichen, wird freilich bemerken, dass sich terminologisch manches geändert hat. (Staiger, S. 12) (17) Wenn Sie ddie politischen Zustände von heute mit denen von 1925 vergleichen, werden Sie viele Gemeinsamkeiten finden. (18) Die Wähler sollten d die Versprechungen der Parteien mit ihren Taten vergleichen. PräpE: mit +D: dasjenige, zu dem etwas in Relation gesetzt wird: keine Restr. (19) Unser Professor sagte immer, dass man keine Äpfel mmit Birnen vergleichen kann. (20) Vergleicht man Kafkas Briefe an Milana m mit denen an seine Verlobte Felice, erkennt man, wie verschieden beide Frauen waren. (nach Zeit, 29.3.85, LB, S. 7) (21) Er war ständig dabei, sich zu beobachten und verglich seinen Gesundheitszustand von heute mit dem von gestern und von vorgestern. (22) [In dem Aufsatz] wird die Jungenaufzucht der Wölfe mmit der der Füchse verglichen und auf einige Unterschiede aufmerksam gemacht. PASSK Werden-Passiv werden: (23) [In der Fernsehsendung] wurden die ausländischen Biersorten mit den deutschen verglichen. WORTB der Vergleich; vergleichbar ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen: (24) Der Bordrechner vergleicht diese Werte mit der Geschwindigkeit des Fahrzeugs. (BerlZ, 15.11.2000, S. 2) - Mit vergleichen 2 mit kann auch auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses wird häufig miteinander hinzugefügt: (25) Wenn man d die beiden Angebote vergleicht, erscheint das erstere doch als das günstigere. (26) Die Lehrerin hat [ständig] d das Geschwisterpaar verglichen. (27) SSöhne und Töchter kann man [schwer] vergleichen. (28) So konnten die Abiturienten [im Fach Deutsch] z zwei Gedichte von Ingeborg Bachmann und Joseph von Eichendorff miteinander vergleichen oder den Essay „käme doch Schnee“ von Gabriele Wohmann interpretieren. (MM, 29.1.87, S. 17) - Gelegentlich wird mit einer PräpG [hinsichtlich +G/ in Bezug auf +A/ ...] auf den Aspekt, unter dem verglichen wird, Bezug genommen: (29) Roth trägt die Ergebnisse eines Methodenexperimentes vor, in denen programmierte Instruktion mit zwei verschiedenen Formen von Direktunterricht [h hinsichtlich mehrerer pädagogisch relevanter Variablen] verglichen wird. (Weltner/ Rollett) W.BED vergleichen 3 mit NNomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt]] stellt dar oder behauptet, dass jemand/ etwas [keine Restr.] Ähnlichkeit hat mit jemand anderem/ etwas anderem [keine Restr.] (30) Journalisten vergleichen sie [gerne] mit einer Diva wie Maria Callas, obwohl ihre Stimme bei weitem nicht so schön ist. (31) Man kann das Netzwerk [in seiner Struktur] [durchaus] mit dem Drogenhandel vergleichen. (BerlZ, 14.2.98, S. 3) (32) Hatten [nicht] [schon] Reisende des Mittelalters die Insel mit dem Garten Eden verglichen? (MM, 5.2.85, S. 3) (33) Wer wollte, konnte die Klangtöne der Streicher mit Donner, Blitz und Wasserplätschern vergleichen. (nach MM, 25.11.87, S. 36) (34) Die Thora vergleicht den Menschen mit einem Baum. (taz, 18.3.2000, S. 2) (35) [Wegen ihrer Beharrlichkeit] wurde die frühere Klosterschülerin [schon] mit einem „zähen Terrier“ verglichen. (SZ, 27.8.99, S. 4) PHRAS Idiom: nur Wendung - Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. [als Vorwurf] Da werden Sachen miteinander verglichen, die nicht vergleichbar sind. G.ANM - vergleichen kann im Imperativ und ohne PräpG als Verweis auf eine bestimmte Stelle in einem Text i.S.v. ‘irgendwo nachsehen’ verwendet werden [Abkürzung: vgl.]: (36) Vergleiche auch S. 24. (37) Vgl. auch Seite 7 unten! - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb vergleichen, sich. ver'größern vergrößert vergrößerte hat vergrößert vergrößern 1 bewirken, dass etwas um irgendwieviel größer wird vergrößern 2 etwas um irgendwieviel größer reproduzieren vergrößern 3 etwas zahlenmäßig verstärken vergrößern 4 der Grund sein, warum etwas zunimmt vergrößern 5 um irgendwieviel größer werden vergrößern 6 etwas um irgendwieviel größer erscheinen lassen SBP vergrößern 1 N NomE AkkE (AdvE) BED bewirken, dass etwas hinsichtlich Anzahl, Volumen o.Ä. um irgendwieviel größer wird oder zunimmt. (1) Wir wollen unser Geschäft vergrößern. BELR NomE: dasjenige, das bewirkt, dass etwas größer wird: Person/ Institution/ Handlung vergrößern 778 SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) MMan muss [nach und nach] das Lexikon vergrößern - und probieren, was für Sätze sich damit erzeugen lassen. (nach Zeit, 14.11.86, S. 100) (3) FFrankreich vergrößert seine Aufbereitungsanlage. (nach Zeit, 4.4.86, S. 27) (4) Durch Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen können AArbeitslose ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt vergrößern. (5) EEin solcher Deal würde den Abstand zwischen Frankfurt und seinen deutschen Konkurrenten um ein Vielfaches vergrößern. (MM, 28.4.2000) dass-S: (6) DDass die Banken die Kreditzinsen erhöht haben, vergrößert die finanzielle Belastung der Unternehmen. Inf+: (7) Thomas glaubt allen Ernstes, seine Gewinnchancen vergrößere ees um ein Vielfaches, ppro Ziehung zehn Lottoscheine auszufüllen und abzugeben. AkkE: dasjenige, das größer wird: Kollektiv von Lebewesen/ Institution/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt [meist indirekt Dimension [als Eigenschaft]] (8) Viele Bundesligavereine haben iihren Kader von 22 auf 25 Spieler vergrößert. (9) Weil zahlreiche Tiefbrunnen angelegt worden waren, konnten die Nomaden iihre Herden [seit den Siebzigerjahren] [rapide] vergrößern. (nach MM, 24.4.85, S. 3) (10) Es war eine Fehlentwicklung, ddie Dienststelle [binnen weniger Jahre] von 400 auf 1.600 Beschäftigte zu vergrößern. (11) Hat er ssein Sägewerk [nicht] vergrößert? (Strittmatter, S. 141) (12) „Wir haben den Schornstein abgenommen, die Rohre rausgerissen, dden Schacht vergrößert ...“, erklärt Herr Klinge. (Zeit, 3.4.87, S. 92) (13) Die Wissenschaft vergrößert d die Lebenserwartung des Menschen [immer mehr]. (14) Einzahlungen von Anlegern vergrößern d das Fondsvermögen. (MM, 26.2.86, S. 30) (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Differenz (15) Kuhn hatte vorgeschlagen, den Senat vvon sieben auf acht Mitglieder zu vergrößern. (taz, 29.2.2000, S. 32) (16) Um wie viel Quadratmeter will man die Ausstellungsfläche des Museums vergrößern? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (17) Die Kapazität der Stromversorgung wurde vergrößert. (MM, 21.2.86, S.20) sein: (18) [Heute] ist die durchschnittliche Verkaufsfläche der Supermärkte [gegenüber den 70er-Jahren] [stark] vergrößert. WORTB die Vergrößerung; vergrößerbar ANM - Mit einer PräpG [durch +A/ ...] kann auf die Handlung, die zum Größerwerden führt, Bezug genommen werden: s. (19). - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß des Größerwerdens bewertet werden: (19) Die Arbeitgeber könnten [durch geschicktes Aussperren] den Schaden für die Gewerkschaften [eerheblich] vergrößern. (nach Zeit, 29.11.85, S. 1) SBP vergrößern 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas um irgendwieviel größer reproduzieren. (20) Ich habe das Foto vergrößern lassen. BELR NomE: derjenige, der reproduziert: Person/ [auch Gerät] (21) Werner hat sich eine Dunkelkammer eingerichtet, [wo] er selbst entwickelt und die Aufnahmen [auch] vergrößert. (22) DDer Laser-Scanner digitalisiert und vergrößert die Zeichnungen. (nach Stern, 16.6.87, S. 40) AkkE: dasjenige, das reproduziert wird: konkr. Objekt [Foto, Vorlage o.Ä.]/ [indirekt abgebildetes Konkretum] (23) Kann das Kopiergerät [auch] bbestimmte Ausschnitte vergrößern? (24) [Als Bühnenhintergrund] hat man eeine Fotografie von nass glänzendem Straßenpflaster ins Überproportionale vergrößert. (25) Auf diesem Foto ist Helga so hübsch getroffen - kannst du s sie [vielleicht] vergrößern? (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ zu +D/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt (26) Ich will versuchen, [dir] die Aufnahme vvon 7x9 auf 11x13 zu vergrößern. (27) Vergrößern Sie den Bildausschnitt [bitte] a auf 11x13 cm. (28) BBis auf welches Format kann man dieses Negativ vergrößern? (29) Die Kölnerin nimmt Horror-Bilder aus Zeitungen und Illustrierten, lichtet sie ab, legt die Negative übereinander und vergrößert sie zzu wandfüllenden Untergangs-Ahnungen. (nach Stern, 16.6.87, S. 40) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (30) Wenn Oskar Kokoschkas Illustrationen zur „Zauberflöte“ vergrößert und in die dritte Dimension umgesetzt werden, dann wirken sie wie in Bewegung geratene Skizzen. (nach Zeit, 21.3.86, S. 58) sein: (31) Aenne Biermanns Archiv (mehr als 3.000 Negative, von denen nur die wenigsten vergrößert waren) wurde in Triest von den Deutschen beschlagnahmt. (nach MM, 7.5.88, S. 56) - Bekommen-Passiv: (32) [In unseren Filialen] bekommen/ kriegen/ erhalten Sie Ihre Fotos auf jedes gewünschte Format vergrößert. WORTB die Vergrößerung; vergrößerbar ANM - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG hinzugefügt: (33) Vergrößert man [zzu stark], wird das Foto unscharf. - Mit einer NG im D wird auf die Person Bezug genommen, zu deren Gunsten die Reproduktion ausgeführt wird: s. (26). W.BED vergrößern 3 NomE AkkE jemand/ etwas [keine Restr.] kommt zu jemandem [Kollektiv von Lebewesen]/ etwas [Kollektiv von konkr. Objekten/ abstr. Objekt [häufig Dimension] [als Menge]] hinzu und verstärkt es zahlenmäßig (34) [Zwei Jahre später] vergrößerten drei weitere Geschwister die kleine Kinderdorffamilie. (nach MM, 17.11.87, S. 3) (35) Zwei wunderschöne indische Figuren haben die Sammlung von Rainer vergrößert. (36) Viele Universitätsabsolventen, die sich als Hilfsarbeiter verdingen müssen, vergrößern vergrößern, sich 779 das Potenzial der Unzufriedenen. (MM, 16.1.85, S. 3) (37) Jene neue individuelle Färbung vergrößert den Schatz der ästhetischen Ausdrucksweisen und damit auch Rezeptionsweisen. (nach Zeit, 31.10.86, S. 49) (38) Die Hoffnung, mehr Studentinnen würden [automatisch] [später] [auch] den Professorinnenanteil unter den Hochschullehrern vergrößern, hat sich nicht erfüllt. (MM, 5.9.87, S. 23) vergrößern 4 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [Vorgang/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] ist der Grund, warum etwas [abstr. Objekt] zunimmt; verstärken (39) Ich glaube nicht, dass Wettrüsten auf dem Sektor des Schutzes vor Angriffsraketen die Sicherheit Europas vergrößert. (Zeit, 4.7.86, S. 9) (40) Der totale Verzicht auf Preisgarantien würde die Abhängigkeit vom Weltmarkt vergrößern. (nach Europa, S. 96) (41) Eine bessere Zuordnung von stationären und ambulanten Phasen in der Behandlung könnte den Therapieerfolg vergrößern. (nach MM, 25.9.87, S. 71) (42) Die Anlehnung des Sudans an den arabischen Norden würde die Entfremdung der schwarzafrikanischen Stämme im Süden des Landes vergrößern. (WDR, S. 46) (43) Ein verletzter Oliver Kahn würde die Chancen des Gegners auf ein Tor vergrößern. (44) Der „Ergänzungsband“ vergrößert [noch] die Bedeutung des 1976 erschienenen Lexikons. (Zeit, 16.1.87, S. 46) dass-S: (45) [Nach Ansicht des Autors] hat es die Abneigung der Wähler gegenüber den Parteien vergrößert, dass die Parteien zu Instrumenten des Staates wurden. Inf+: (46) Von der Mutter ständig bevormundet zu werden, hat die Unsicherheit und Unselbstständigkeit des jungen Mannes [noch] vergrößert. Inf- : (47) Viel Gymnastik treiben, vergrößert die Beweglichkeit. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (47). vergrößern 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): um +A/ (von +D) auf +A/ ... etwas [konkr. Objekt] wird hinsichtlich etwas [abstr. Objekt: Dimension: Länge, Breite, Volumen o.Ä. [als Eigenschaft]] um irgendwieviel größer (48) [Im Laufe der letzten zwanzig Jahre] hat die Stadt ihre Fläche auf nahezu das Doppelte vergrößert. (49) [Bei kontinuierlichem Training] vergrößert das Herz des Leistungssportlers sein Volumen [beträchtlich]. vergrößern 6 NomE (AkkE) (AdvE); (AdvE): AdvG/ um +A/ ... etwas [optisches Gerät o.Ä.] lässt etwas [abgebildetes konkr. Objekt] um irgendwieviel größer erscheinen, als es in Wirklichkeit ist (50) Zwischenlinse und Projektivlinse vergrößern das erste Zwischenbild [sukzessive] noch einmal. (v. Heimendahl, S. 1) (51) Dieses Mikroskop vergrößert die Objekte tausendfach/ auf das Tausendfache/ um das Tausendfache. (52) [Wie stark] vergrößert diese Lupe? (53) Brillengläser für Weitsichtige vergrößern das Auge. VERBF vergrößern, sich ver'größern, sich vergrößert sich vergrößerte sich hat sich vergrößert sich vergrößern 1 um irgendwieviel größer werden sich vergrößern 2 zunehmen sich vergrößern 3 sich einen größeren Raum verschaffen SBP sich [A] vergrößern 1 NomE (AdvE) BED um irgendwieviel hinsichtlich Anzahl, Volumen o.Ä. größer werden oder zunehmen. (1) Der Vorsprung der Läuferin vergrößerte sich [von Runde zu Runde]. BELR NomE: dasjenige, das größer wird: Kollektiv von Lebewesen/ Institution/ konkr. Objekt/ Kollektiv von konkreten Objekten/ abstr. Objekt [häufig Dimension] (2) Das „Pink-Floyd“-Trio, d das sich [durch Gastmusiker] auf Dutzendstärke vergrößert hatte, begann mit dem Repertoire seiner aktuellen LP. (nach MM, 20.6.88, S. 32) (3) D Die Baumarktkette will sich [in der Region] um zwei weitere Filialen vergrößern. (4) [Im Nationalpark Wattenmeer] haben sich ddie Seevögelkolonien [wieder] vergrößert. (5) D Die Zellen des Fettgewebes überfütterter Kleinkinder vermehren und vergrößern sich. (6) [Nach der chemischen Theorie] müsste sich ddas O Ozonloch [von Jahr zu Jahr] vergrößern. (Zeit, 13.3.87. S. 41) (7) [Durch Tauschen und Kaufen] vergrößert sich ddie Sammlung. (FR, 1993) (8) DDas Potenzial der Forschung hat sich vergrößert; beteiligte Menschen, verfügbare Mittel und in Angriff genommene Projekte sind allesamt mehr geworden. (MM, 22.5.86, S. 3) (9) D Die Zahl der Sozialhilfeempfänger hat sich [jährlich] um durchschnittlich 12,5 v.H. vergrößert. (MM, 15.7.87, S. 5) (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Differenz (10) Der Abstand zwischen SPD und CDU hat sich [bei dieser Wahl] v von fünf auf fast 16 Prozentpunkte vergrößert. (Zeit, 17.5.85, S. 4) (11) Die drei Ortsteile sind bis heute nicht zusammengewachsen, obwohl sich die Zahl ihrer Einwohner aauf n nahezu zwanzigtausend vergrößert hat. (Pörtner, S. 383) (12) [Von 1978 bis 1982] hatte sich die Verwaltung u um 730 Stellen oder 17,4 Prozent vergrößert. (MM, 14.8.85, S. 17) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Vergrößerung ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D/ ...] kann auf Bedingungen Bezug genommen werden, von denen die Zunahme abhängig ist: (13) [BBei JJodmangel] vergrößert sich die Schilddrüse. (14) [M Mit steigender Temperatur] vergrößert sich der Druck [im Kessel]. - Mit einer PräpG [durch +A] kann auf die Handlung, die zum größer Werden führt, Bezug genommen werden: (15) Die Stadt hat sich [ddurch Eingemeindungen] [bedeutend] vergrößert .; s. auch (16). - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Zunahme bewertet werden: (16) Der Anteil der Fichte am Wald hat sich [durch Aufforstung] [s stark] vergrößert. ; s. auch (15). verhaften 780 W.BED sich vergrößern 2 NomE etwas [abstr. Objekt] wird größer; zunehmen (17) Die Chancen für eine Lösung des Problems haben sich [deutlich] vergrößert. (18) [Trotz der Pille] hat sich das Elend der Überbevölkerung in der Dritten Welt [von Jahr zu Jahr] vergrößert. (Zeit, 11.7.86, S. 33) (19) Bei der Hälfte der Patienten hatte eine Chemotherapie bewirkt, dass sich die Tumormasse verkleinerte und sich [damit] die Chancen einer Operation vergrößerten. (nach MM, 31.5.86, S. 25) - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] vergrößern 3 NomE (AdvE); (AdvE): um +A/ ... [ugs] jemand [Person/ Institution] verschafft sich einen um irgendwieviel größeren Raum (20) Die neue Wohnung liegt direkt am Park, aber was viel wichtiger ist: wir haben uns um zwei Zimmer, um fast 40 Quadratmeter vergrößert. (21) Wenn sich die Auftragslage weiter verbessert, will sich die Firma vergrößern: eine neue Produktionshalle ist geplant. VERBF vergrößern ver'haften verhaftet verhaftete hat verhaftet SBP verhaften NomE AkkE BED jemanden festnehmen, um ihn ins Gefängnis zu bringen . (1) Die Polizei hat den Verbrecher verhaftet. BELR NomE: derjenige, der jemanden festnimmt: Person [als Funktionsträger]/ Institution [meist Polizei] (2) ZZivilfahnder verhafteten den 44-jährigen, als er sich im Haus seiner Eltern gerade ein erholsames Bad genehmigte, berichtete die Polizei am Mittwoch. (nach SZ, 17.12.98, LB, S. 10) (3) S Sonderkommandos der Streitkräfte begannen, Hunderte von Kommunisten zu verhaften. (nach Bild, 28.4.67, S. 8) (4) D Die Polizei hat einen 19-jährigen Tatverdächtigen verhaftet. (MM, 13.3.2000) AkkE: derjenige, der festgenommen wird: Person (5) Die Polizei hat [trotz intensiver Fahndung] d den Täter [noch nicht] verhaften können. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) Niemand darf [willkürlich] verhaftet werden. (GG) sein : (7) Die Abonnentenliste der „Hoffnung“ liegt bei der Brüsseler Sittenpolizei: ihr Redakteur ist verhaftet. (nach Stern, 16.6.87, S. 188) WORTB der/ die Verhaftete, die Verhaftung ANM - Häufig wird mit einer PräpG [wegen +G/ +D] auf den Grund der Verhaftung Bezug genommen: (8) Er wurde [wwegen Spionageverdachts] [erneut] verhaftet. (nach BerlZ, 11.1.2000, S. 7) (9) Das Mädchen wurde von Polizeibeamten beim Betteln beobachtet und [wwegen versuchtem Diebstahl] [auf der Stelle] verhaftet. (nach Zeit, 21.3.86, S. 14) - verhaften wird häufig in dem Ausdruck jemanden verhaften unter dem Verdacht + NG im G/ + Infinitivkonstruktion mit zu verwendet: (10) Der Chefdevisenhändler wurde [am 5. April] [uunter dem dringenden Verdacht der Untreue] verhaftet. (nach MM, 5.6.87, S. 5) (11) Der 31-jährige Jonathan Pollard wird verhaftet [uunter dem Verdacht, für China spioniert zu haben]. (nach Zeit, 6.12.85, S. 2) - verhaften wird meist im Passiv verwendet: s. (6), (7), (8), (9), (10) und (11). ver'halten, sich verhält sich verhielt sich hat sich verhalten sich verhalten 1 eine irgendwie geartete Haltung zeigen sich verhalten 2 zu zu etwas in einem irgendwie gearteten Verhältnis stehen sich verhalten 3 einen irgendwie gearteten Verlauf haben sich verhalten 4 eine irgendwie geartete Wirkungsweise zeigen SBP sich [A] verhalten 1 NomE (PräpE) AdvE BED in seinem Handeln gegenüber jemandem/ etwas eine irgendwie geartete Haltung oder Einstellung zeigen; sich benehmen, sich betragen. (1) Er hat sich uns gegenüber merkwürdig verhalten. BELR NomE: dasjenige, das eine irgendwie geartete Haltung zeigt: Person/ Institution/ Tier (2) E Emma Dürr verhält sich [ausnahmsweise] unkritisch. (Strittmatter, S. 241) (3) D Die Bevölkerung weiß nicht, wie sie sich verhalten muss. (Stern, 3.12.87, S. 254) (4) [Alles in allem] haben sich V Verwaltung und SPD-Fraktion [in der Debatte] klug verhalten. (nach MM, 19.3.86, S. 28) (5) Als das Kind den großen Hund streichelte, verhielt eer sich still. (PräpE): gegen +A/ häufig gegenüber +D/ selten zu +D: dasjenige, gegenüber dem etwas eine irgendwie geartete Haltung zeigt: Konkretum/ abstr. Objekt/ Ereignis (6) Gegen Frankreich blieb Bismarck unversöhnlich, ggegen das Reich der Zaren verhielt er sich undankbar. (nach Spiegel, 1/ 94, S. 84) (7) Der Junge verhält sich seinen Lehrern gegenüber aufsässig. (8) Wir haben erfahren, dass Sie sich zzu uns so verhalten, als ob wir Freunde wären. (nach Zeit, 5.4.85, S. 63) (9) Kinder verhalten sich ggegenüber großen Tieren [meist] ängstlich. (10) Ökologisch denkende Menschen verhalten sich A Autos, gentechnisch erzeugten Lebensmitteln und Kleidung aus Kunststoffen gegenüber ablehnend. (11) Ich hatte mich vollkommen fair d dem Katholizismus gegenüber verhalten. (Böll, Ansichten, S. 267) (12) ZZum Jahre 1985, zum 40. Jahrestag des Kriegsendes, sollte sich die deutsche Kunstgeschichte [vielleicht] anders verhalten [als andere Wissenschaften]. (Zeit, 2.8.85, S. 35) (13) Viele Eltern verhalten sich ratlos ggegenüber Wutausbrüchen von kleinen Kindern. AdvE: AdvG/ nach +D/ entsprechend +D/ gemäß +D/ wie-Gruppe mit NG im N/ mit NS/ als-Gruppe mit NG im N/ mit NS: Art und Weise (14) Die Schüler verhielten sich [während des ganzen Unterrichts] r ruhig und aufmerksam. (15) Unsere Katze hat sich [gestern] s sehr eigenartig verhalten. (16) Herr Müller verhält sich seinen Angestellten gegenüber [immer] ssehr korverhindern 781 rekt uund freundlich. (17) „W Wie soll ich mich [beim Vorstellungsgespräch] verhalten? “ (18) Jeder muss sich sso verhalten, dass dem andern kein Schaden entsteht. (Zeit, 18.10.85, S. 1) (19) Wir alle haben uns [in der Vergangenheit] n nach den Gesetzen der Nachkriegsordnung verhalten. (RhM, 6.10.89, S. 3) (20) Der Autofahrer muss sich eentsprechend den Straßenverhältnissen/ dden Straßenverhältnissen entsprechend verhalten. (21) Er hat sich mir gegenüber [immer] wie/ aals ein Freund verhalten. (22) Die jungen Tiere verhalten sich [bei Gefahr], w wie sie es von ihren Eltern gelernt haben. (23) Die Polizei verhielt sich, aals ob der Verhaftete ein Schwerverbrecher sei/ a als wäre der Verhaftete ein Schwerverbrecher. (24) Klaus verhält sich, als wenn er ein schlechtes Gewissen hätte. PASSK kein Passiv möglich WORTB das Verhalten ANM - Mit einer PräpG [in +D/ hinsichtlich +G/ bezüglich +G/ ...] kann auf dasjenige, das ein bestimmtes Verhalten erfordert, Bezug genommen werden: (25) Er hat sich [i in dieser Frage/ h hinsichtlich dieser Frage/ b bezüglich dieser Frage/ ddiese Frage betreffend] [nicht] richtig verhalten. - Mit einer PräpG [in +D/ bei +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen, in dem ein bestimmtes Verhalten gezeigt wird, Bezug genommen werden: (26) Er hat sich [i im Straßenverkehr/ i in der heiklen Situation/ b bei der Vorstellung] falsch verhalten. ; s. auch (4), (14), (17), (22) und (27). - Mit sich verhalten 1 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann zueinander hinzugefügt werden: (27) Die beiden Männer waren verfeindet, aber [bei dem Zusammentreffen] verhielten ssie sich höflich. (28) Die Biologie untersucht, wie ddie Lebewesen sich z zueinander und zur Umwelt verhalten. (Blume, S. 5) (29) [Zunächst] sollten sich ddie streitenden Parteien [in Zukunft] freundlich zzueinander verhalten, damit es keine Klagen mehr gibt. W.BED sich verhalten 2 zu NomE PräpE AdvE; PräpE: zu +D; AdvE: AdvG/ wie-Gruppe mit NG im N etwas [abstr. Objekt] steht in einem irgendwie gearteten Verhältnis zu etwas [Abstraktum] (30) Die Unternehmer klagen, dass die Lohnkosten sich zu den sonstigen Produktionskosten ungünstig verhalten. (31) Aber immer bleibt die Frage: wie verhalten sich die Ideologien zur Wirklichkeit? (Jaspers, S. 381) (32) Die tatsächliche CO 2 -Bilanz in der Bundesrepublik verhalte sich konträr zu den von der Bundesregierung gemachten Angaben. (nach Spiegel, 41/ 94, S. 122) (33) Es besteht das Vorurteil, die amerikanische Oper verhalte sich zur europäischen Produktion wie die Cola zum Bordeaux. (nach BerlZ, 10.2.97, S. 25) (34R) Das Gefühl verhält sich zum Bewusstsein wie Schlaf zum Wachen. (nach Staiger, S. 61) - Mit sich verhalten 2 zu kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE durch zueinander ersetzt: (35) Wir müssen uns fragen, wie sich diese beiden Begriffe, Menschheit und Menschlichkeit, z zueinander verhalten. (Bollnow, S. 67) - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich verhalten 3 NomE AdvE; NomE: NG/ häufig PG; AdvE: AdvG etwas [Sachverhalt] hat einen irgendwie gearteten Verlauf (36) Wenn es sich so verhielt, durfte er vielleicht doch hoffen. (E. Jung, S. 18) (37) Das verhält sich genauso, wie er es geschildert hat. (38) Die Sache verhält sich folgendermaßen: Die Firma hat versprochen, die bestellte Ware sofort zu liefern, hat es aber nicht getan. (39) Die Angelegenheit hat sich wie folgt verhalten: Die Besprechung war kurzfristig auf den nächsten Tag verschoben worden. Es war aber versäumt worden, die Teilnehmer rechtzeitig zu benachrichtigen. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich verhalten 4 NomE PrädE; PrädE: AdjG/ wie- Gruppe mit NG im N etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] zeigt sich so/ wie ein solches (40) Der Vulkan verhält sich [zurzeit] ruhig. (41) Das Wetter verhielt sich [in den letzten Wochen] [nicht] der Jahreszeit entsprechend. (42) Viele chemische Substanzen verhalten sich [nicht] umweltfreundlich. (43) Die englischen Kopulaverben verhalten sich wie die deutschen. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb verhalten. VERBF behalten; enthalten; erhalten; festhalten, sich; halten; halten, sich; halten, (sich); unterhalten, sich ver'hindern verhindert verhinderte hat verhindert verhindern 1 erreichen, dass etwas nicht realisiert werden kann verhindern 2 die Ursache dafür sein, dass etwas unmöglich wird SBP verhindern 1 NomE AkkE (AdvE) BED mittels irgendetwas erreichen, dass etwas nicht realisiert werden oder nicht eintreten kann. (1) Die Regierung konnte die Wirtschaftskrise [nicht] verhindern. BELR NomE: derjenige, der erreicht, dass etwas nicht realisiert werden kann: Person/ Institution/ selten Tier/ [auch Mittel] (2) S Sein Sohn will den Verkauf des Grundstücks mit allen Mitteln verhindern. (3) P Polizei und Militär verhinderten die geplante Lynchjustiz an einigen Chefs der berüchtigten Präsidenten-Leibgarde und Geheimpolizei. (MM, 13.5.86, S. 3) verkaufen 782 (4) 1983 übernahm ddas Sozialamt in 61 Fällen Mietschulden und verhinderte [somit] Räumungsklagen. (nach MM, 25.1.85, S. 15) (5) E Ein aufmerksamer Hund hat einen Einbruch in eine Wohnung an der Brücknerstraße verhindert. (FAZ, 1993) (6) [Bisher] haben ggesetzliche Regelungen die Schwarzarbeit [nicht] verhindern können. (7) S Sein entschlossenes Eingreifen konnte das Schlimmste verhindern. AkkE: dasjenige, das nicht realisiert werden kann: Vorgang/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (8) Kann man ddie drohende Klimakatastrophe [noch] verhindern? (9) Die Polizei verhindert e eine Gasexplosion. (BerlZ, 2.1.2002) (10) Der Sportsenator möchte ddie Schließung von 16 Schwimmbädern verhindern. (nach BerlZ, 28.1.2002) (11) Mit ihren Protestaktionen wollen die Atomkraftgegner d die Entladung des Atommülls verhindern. dass-S: (12) Amerika kann [nicht] verhindern, ddass die Erwartungen für Genf wachsen und mit ihnen auch der Druck auf die Politiker, Ergebnisse vorzuweisen. (Zeit, 9.8.85, S. 1) (13) Der Täter wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen und die Polizei konnte [gerade] [noch] verhindern, d dass er sich selbst ebenfalls erschoss. (taz, 9.8.99, S. 8) Inf+ : (14) Mit einem genauen Timing können Sie (ees) verhindern, k kurz vor Ihrem Umzug in Hektik zu verfallen. (AdvE): Mittel durch +A/ mit +D: abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ selten damit: Handlung (15) [Bisher] hat man ddurch Gesetze die Kapitalflucht ins Ausland [nicht] verhindern können. (16) Der Orchesterchef des Leipziger Gewandhauses Kurt Masur verhinderte d durch sein mutiges Auftreten einen blutigen Zusammenstoß zwischen Polizei und Demonstranten. (nach Bild, 5.12.89, S. 2) (17) Eine behutsamere Anpassung der Baukapazitäten an die langfristige Nachfrage hat die Bundesregierung mmit ihrem SSonderprogramm verhindert. (Zeit, 15.2.85, S. 18) (18) [Nach Darstellung des Bundesumweltministeriums] muss mit verstärkten Anstrengungen bei der Abwässerreinigung verhindert werden, dass Schadstoffe in die Seegebiete gelangen. (MM, 31.5.88, S. 1) dass-S : (19) Meinen Sie, die Regierung sollte die Pleite des Großkonzerns d dadurch verhindern, d dass sie ihm auf Kosten der Steuerzahler Kredite zur Verfügung stellt? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Durch Wiederaufforstung könnten Lawinen verhindert werden. sein : (21) Durch den Baustopp ist die weitere Bebauung des Geländes [vorerst] verhindert. WORTB die Verhinderung ANM - Mit einer modalen AdvG können die betreffenden Maßnahmen charakterisiert werden: (22) Man will die angekündigte Protestkundgebung vor der Botschaft [ppolizeilich] verhindern. - Das Korrelat es wird selten realisiert. W.BED verhindern 2 NomE AkkE; NomSE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.); AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [konkr. Objekt/ Sachverhalt] ist die Ursache dafür, dass etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum]] unmöglich wird, nicht eintritt (23) [In der 58. Minute] verhinderte [allein] die Latte den Ausgleich. (nach BerlZ, 24.1.2002) (24) Tegretal 200 verhindert [bei der Mehrzahl der Fälle von Trigeminus-Neuralgie] das Auftreten von Schmerzanfällen. (Packungsbeilage Tegretal 200) (25) [Im Dezember] hat die milde Witterung eine stärkere Verschlechterung des Arbeitsmarktes verhindert. (MM, 9.1.85, S. 2) (26) Die Kombination der ultravioletten Strahlung von der Sonne, der extrem trockene Marsstaub und seine starke Oxidationswirkung verhindern [wahrscheinlich] die Bildung von lebenden Organismen. (nach MM, 22.7.86, S. 3) (27) Unbeweglichkeit, Sicherheitsdenken, Bequemlichkeit verhindern einen regeren Austausch zwischen Industrie-Etagen und Professorenstuben. (Zeit, 4.1.85, S. 47) (28) Der Parteienstreit hat [bisher] eine Mehrheit für den Kandidaten verhindert. (BerlZ, 4.1.2002) (29) [In den Wintertagen] kann selbst die dickste Kleidung rotgefrorene Ohren und Nasen oder eiskalte Füße [nicht] verhindern. (MM, 5.2.86, S. 12) dass-S [NomSE]: (30R) Auch dass er den Passanten, die von rechts herankommen, den Rücken zukehrt, verhindert [nicht] die Begegnung mit Herrn X. (nach Schädlich, S. 167) Inf+ [NomSE]: (31) Die Frage ist: Würde es die meist morgens auftretenden Anfälle verhindern, das Medikament so spät wie möglich einzunehmen? dass-S [AkkSE]: (32) Die Bergkette verhindert (es), dass der Nordwind ins Tal bläst. G.ANM - verhindern wird in der Passivkonstruktion jemand ist verhindert verwendet i.S.v. ‘jemand kann aus bestimmten Gründen nicht an einer Veranstaltung o.Ä. teilnehmen’: (33) Frau Müller iist leider vverhindert. Sie hat einen wichtigen Termin. VERBF behindern; hindern verkaufen verkauft verkaufte hat verkauft verkaufen 1 etwas gegen Zahlung geben verkaufen 2 als etwas präsentieren, als sei es ein solches SBP verkaufen 1 NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) BED jemandem etwas gegen Zahlung von irgendwieviel geben. (1) Paul hat mir seinen alten Wagen für 2.000 Euro verkauft. BELR NomE: derjenige, der etwas gibt: Person/ Institution (2) U Unsere Nichte verkauft Zeitschriften [in einem Kaufhaus], viel verdient sie dabei nicht. (3) [Infolge der „neuen Armut“] müssen vviele Arbeitslose ihr Haus verkaufen. (4) [Insgesamt] verkaufte dder Konzern Hoechst [im vergangenen Jahr] [weltweit] Präparate für 6,1 Mrd. DM. (MM, 19.3.87, S. 7) AkkE: dasjenige, das gegeben wird: Konkretum [selten Person]/ abstr. Objekt [meist Verfahren] [als Ware] (5) Die Frauen verkauften HHühner, E Eier und Gemüse [auf dem Markt]. (6) [Im Norden Thailands] verkaufen Eltern verlangen 783 ihre Töchter [schon] für 3.000 Baht, das sind 210 Mark, an Zuhälterringe. (Spiegel, 5/ 94, S. 114) (7) So genannten unterentwickelten Ländern e eine hoch entwickelte Technologie zu verkaufen, ddie sie nicht b brauchen, sollte nicht als Entwicklungshilfe ausgegeben werden. (8) Die Arbeiter besaßen keinerlei Produktionsmittel und mussten, um existieren zu können, i ihre A Arbeitskraft an die Kapitalisten verkaufen. (ND, 14.7.54, S. 1) (DatE): derjenige, dem etwas gegeben wird: Person/ Institution (9) Der Bauer verkauft dden Nachbarn frisches Obst. (10) Der Besitzer hat e einem aausländischen Konzern seine Möbelfabrik verkaufen müssen. (PräpE): an +A: derjenige, dem etwas gegeben wird: Person/ Institution (11) [Auf dem Mannheimer Maimarkt] dürfen [auch] Waren a an Privatpersonen verkauft werden. (12) Herr Schneider hat seine Erfindung aan eine ausländische Firma verkauft. (AdvE): für +A/ [geh, veraltend] um +A: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] (13) Die Verkäuferin hat mir eine Jacke ffür 180 Euro verkauft. (14) Esau verkaufte seinem Bruder Jakob sein Erstgeburtsrecht u um ein Linsengericht. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (15) Milch ist nicht die einzige Flüssigkeit, die [in Tüten] verkauft wird. sein: (16) Von dem europäischen Airbus sind [schon] 40 Stück verkauft. - Bekommen-Passiv: (17) Man bekommt/ kriegt [an der Haustür] [oft] minderwertige Ware [zu überhöhten Preisen] verkauft. WORTB der Verkäufer/ die Verkäuferin, der Verkauf; verkäuflich ANM - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, handelt es sich häufig um einen Sklaven oder um einen Profisportler: (18) Der Fußballklub Juventus Turin hat s seinen besten Verteidiger verkauft. - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Verkaufshandlung betont wird (und keine Unklarheiten bezüglich des verkauften Gegenstandes bestehen), wie z.B. an der Börse: (19) „Ich verkaufe! “, sagte der Aktionär und übergab seinem Börsenmakler ein Paket Aktien. Wird die AkkE weggelassen, wird auch die DatE nicht realisiert, es kann jedoch eine PräpE realisiert werden. Häufig bezieht man sich mit solchen Sätzen auf generische Handlungen: (20) Die Großhandlung verkauft [nicht] a an Privatkunden. - Häufig wird eine direktivische AdvG bzw. PräpG [in +A/ nach +D] hinzugefügt, mit der auch indirekt auf den Käufer Bezug genommen werden kann: (21) Polen verkauft Gänse [i ins Ausland/ n nach Deutschland]. - Häufig wird eine statische AdvG bzw. PräpG [auf +D/ in +D/ ...] hinzugefügt, mit der auch auf besondere Umstände beim Verkauf Bezug genommen wird: (22) [In Kuba] dürfen [neuerdings] die Bauern einen Teil ihrer Produkte [aauf dem freien Markt] verkaufen .; s. auch (2) und (5). - Mit einer PräpG [über +A] kann auf den Vermittler des Verkaufs Bezug genommen werden: (23) Die Familie Meyer hat ihr Haus [ü über einen MMakler] verkauft. - Mit einer PräpG [gegen +A] kann auf die Art des Entgelts Bezug genommen werden: (24) Das kostbare Benzin wird [in Georgien] [nnur gegen Rubel] verkauft, die rar sind und fast so begehrt wie in Russland der Dollar. (FAZ, 1993) - Wird mit der AdvE auf den Stückpreis Bezug genommen, wird häufig zu (einem Preis von) +D statt für +A verwendet: (25) Von der roten Substanz werden große Mengen z zum Preis von umgerechnet knapp zehn Mark pro Kilo an Steinbrüche, Minen und Bergwerke verkauft. (nach Spiegel, 45/ 93, S. 255) (26) Die Äpfel werden zzu 1,80 Euro das Kilo verkauft. - Häufig wird verkaufen 1 in einer Reflexivkonstruktion mit passivähnlicher Funktion verwendet: (27) Sein neues Buch v verkauft sich [nicht]/ [gut]/ [von selbst]. W.BED verkaufen 2 als NomE AkkE (DatE) PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand präsentiert jemandem etwas [keine Restr.], als sei es ein solches in der Absicht zu täuschen (28) Aber wer ist nun das größere Ferkel: „Ich, weil ich die Öffentlichkeit unterhaltsam informiere? Oder Mellor, der fremdgeht und sich seinen Wählern [scheinheilig] als treu sorgenden Ehemann verkauft? “ (Spiegel, 26/ 94, S. 148) (29) Er wollte sie beeindrucken und versuchte, ihr sein einfaches Porzellan als teures Erbstück zu verkaufen. Sie tat ihm den Gefallen und tat so, als würde sie es bewundern. - In Passivsätzen wird die PrädE mit einer NG in N belegt : (30) [Gleichzeitig] verkaufen sie die Gesetzesreformen der Öffentlichkeit als eine entscheidende neue „Verbesserung der sozialen Situation älterer Arbeitsloser“. (nach Zeit, 14.3.86, S. 33) (31) [In einem Großteil der Auflage] wurde der Text auf Seite 1 als „Bild-Interview mit Fidel Castro“ verkauft. Doch der Reporter war nur bei einer Pressekonferenz dabei. (nach Spiegel, 9/ 93, S. 17) (32) [Auf jeden Fall] wird [hier] medizinisch Unbewiesenes als Wahrheit verkauft. (Zeit, 9.5.86, S. 76) PHRAS Idiom: [ugs] jemanden für dumm verkaufen: jemanden täuschen, in die Irre führen; [ugs] sich/ etwas gut/ schlecht verkaufen: sich/ etwas vorteilhaft/ unvorteilhaft präsentieren; [ugs] sich/ seine Haut teuer verkaufen: Widerstand leisten; seinen Körper/ sich verkaufen: sich prostituieren VERBF kaufen; einkaufen ver'langen verlangt verlangte hat verlangt verlangen 1 <nach> äußern, dass man etwas zur Verfügung haben will verlangen 2 äußern, dass jemand etwas realisieren soll verlangen 3 <nach> den Wunsch äußern, dass jemand kommen soll verlangen 4 <nach> etwas erforderlich machen verlangen 784 verlangen 5 äußern, dass jemand etwas aushändigen soll verlangen 6 etwas bzw. irgendwieviel als Äquivalent haben wollen verlangen 7 nach das Bedürfnis nach etwas haben SBP verlangen 1 <nach> NomE AkkE/ PräpE BED äußern, dass man etwas zur Verfügung haben will. (1) Dieser Artikel wird von unseren Kunden [häufig] verlangt. BELR NomE: derjenige, der etwas zur Verfügung haben will: Person [häufig als Kunde] (2) DDie Kundin hat ein weißes Oberhemd in der Größe 41 verlangt. (3) D Der Mann trat an die Theke und verlangte ein Bier. AkkE: dasjenige, das jemand zur Verfügung haben will: Konkretum [selten Person] [meist als Ware]/ [indirekt abstr. Objekt: Größe, Farbe, Modell o.Ä.] (4) Ich habe [am Schalter] [ausdrücklich] eeine Platzkarte für ein Nichtraucherabteil verlangt. (5) Die Dame hat eeinen spannenden Krimi verlangt. (6) Das Modell, ddas Sie verlangt haben, ist leider nicht mehr am Lager. Darf ich Ihnen vielleicht ein anderes zeigen? (7) Es sind besonders die modebewussten jungen Frauen, die d die Modefarben der Saison verlangen. PräpE: nach +D: dasjenige, das jemand zur Verfügung haben will: Konkretum [selten Person][meist als Ware]/ [indirekt abstr. Objekt: Größe, Farbe, Modell o.Ä.] (8) Herr Ober, ich habe [schon zweimal] nnach der Weinkarte verlangt. (9) Der Patient hat [zum wiederholten Mal] nach Medikamenten gegen seine Schlafstörungen verlangt. (Zeit, 7.3.86, S. 46) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (10) Von unseren jungen Kunden werden [vor allem] Mountainbikes verlangt. SBP verlangen 2 NomE AkkE (PräpE) BED äußern, dass jemand etwas realisieren soll. (11) Das können Sie [nicht] von mir verlangen. BELR NomE: derjenige, der äußert, dass jemand etwas realisieren soll: Person/ Institution/ [auch Regularität/ geistiges Produkt] (12) Kann mmein Nachbar die Beseitigung eines an der Grundstücksgrenze stehenden Baums verlangen? (13R) Er hörte steif lächelnd an, dass dder Staat die Einordnung in die Gesellschaft verlange. (nach Johnson, S. 264) (14) [Heute noch] verlangen sstrenge Vorschriften, dass die Grappa ausschließlich aus der direkten Destillation des Tresters gewonnen wird. (taz, 15.9.90, S. 20) (15) DDas Programm, das der Präsident vorlegte, verlangt die Sanierung des Haushalts, die Stärkung der Wirtschaft, die Wahrung der traditionellen amerikanischen Werte und „die Arbeit für eine sichere Welt“. (nach MM, 6.2.86, S. 1) AkkE: dasjenige, das realisiert werden soll: Handlung/ abstr. Objekt [häufig als Eigenschaft]/ [indirekt Person] SE ohne Korrelat: Handlung (16) Fraktion und Parteispitze hatten dden Rücktritt des ganzen Vorstands verlangt und beschlossen. (Zeit, 15.5.87, S. 3) (17) Der Bund soll gegen Chemieunfälle schärfere Regelungen treffen und von den beteiligten Unternehmen wirksamere Vorsorgemaßnahmen verlangen. (MM, 14.3.87, S. 4) (18) Die Geschäftsleitung verlangt von den Mitarbeitern überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft. (19) Die SPD verlangt d den mündigen, kritischen Bürger. (nach MM, 15.1.87, S. 2) dass-S : (20) Niemand verlangt von einem Geiger, ddass er 35 Stunden in der Woche geigt. (taz, 18.4.2000, S. 12) Inf+ : (21) Der Staat verlangte [damals] [zur Sicherstellung der Ernährung des isolierten Landes], WWiesen als Ackerland zu nutzen. (nach MM, 23.1.86, S. 28) Hpts : (22) Der Chef hat von Elke verlangt, eentweder macht sie den Führerschein oder sie verzichtet auf die Position im Außendienst. Dirr : (23) „SStoppt die Atombombenversuche! “ verlangten die Demonstranten [auf Spruchbändern und in Sprechchören]. (PräpE): von +D: derjenige, von dem etwas realisiert werden soll: Person/ Institution (24) VVon einem Kind kann man [nicht] verlangen, dass es die Tricks der Werbung durchschaut. (25) Amnesty International hat [in einem Schreiben] vvon der Regierung die sofortige Freilassung der politischen Gefangenen verlangt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (26) Vom Arbeitgeber wird die Einhaltung der tariflichen Bestimmungen verlangt. sein : (27) Der Ausstieg aus der Atomenergie ist [leicht] verlangt, aber die Realisierung dieser Forderung wird viele Jahre dauern. WORTB das Verlangen ANM - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann auf das geistige Produkt Bezug genommen werden, in dem geäußert wird, dass jemand etwas realisieren soll: s. (25). W.BED verlangen 3 <nach> NomE AkkE/ PräpE; PräpE: nach +D jemand [Person/ Institution] äußert den Wunsch, dass jemand kommen soll (28) Ich verlange den Geschäftsführer [persönlich]! (29) Wenn es sich um eine Reklamation handelt, muss man den Kundendienst verlangen. (30) Das Kind verlangte [weinend] nach der Mutter. (31) Der Patient hat [zum wiederholten Mal] nach einem Arzt verlangt. - verlangen 3 <nach> wird häufig im Werden-Passiv verwendet : (32) Was dieser Anruf wohl zu bedeuten hat: der Chef wird vom Finanzministerium verlangt. (33) Frau Müller, können Sie bitte mal kommen, Sie werden [am Telefon] verlangt! verlangen 4 <nach> NomE AkkE/ PräpE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach etwas [Konkretum [außer Lebewesen]/ Abstraktum] macht jemanden/ etwas [Handlung/ [indirekt abstr. Objekt]] erforderlich; erfordern (34) Die wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen im medizinischen Bereich verlangen [einfach] immer quaverlängern 785 lifiziertere Kräfte. (Weg, 11.10.70, S. 10) (35) Trinkwasser der Güteklasse A verlangt physikalische und verfeinerte chemische Aufbereitung, Veredelung und Entkeimung. (nach Lebensqualität, S. 12) (36) Demokratie verlangt Selbstkritik. (Jaspers, S. 421) (37) [Wie kaum ein anderes Werk Mozarts] verlangt „La clemenza di Tito“ nach der italienischen Originalsprache. (MM, 25.6.87, S. 36) dass-S [AkkSE] : (38) Dieser Imperativ der Koexistenz verlangt, dass Ost und West einander als zu rationalem politischem Handeln fähig und disponiert einschätzen. (Zeit, 25.7.86, S. 3) Inf+ [AkkSE] : (39) [In Deutschland] verlangt (es) die Höflichkeit, sich am Telefon mit seinem Namen zu melden. Hpts [AkkSE] : (40) Ein modernes Steuersystem verlangt (es), die Ökosteuer muss eingeführt werden. dass-S [PräpSE]: (41) Die hohe Arbeitslosigkeit verlangt danach, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber ein neues Bündnis für Arbeit schließen. Inf+ [PräpSE] : (42) Die moderne Freizeit verlangt danach, ausgefüllt zu werden. (Zeit, 5.4.96, S. 46) verlangen 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): von +D jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] äußert mit Bestimmtheit, dass ihm jemand [Person/ Institution] etwas [Dokument] aushändigen soll (43) Der Zollbeamte verlangte [höflich] den Pass und die Zollerklärung. (44) Die Kontrolleure haben Anweisung, von jedem Fahrgast den Fahrschein zu verlangen. (45) Kann ein Arbeitnehmer von der Firma, die ihn eingestellt hat, einen schriftlichen Arbeitsvertrag verlangen? (46) Das Finanzamt kann von den Steuerzahlern keine Nachweise über die Ausgaben für die Lebensführung verlangen. (nach MM, 5.7.86, S. 36) verlangen 6 NomE AkkE/ AdvE (PräpE1) (PräpE2); AkkSE ohne Korrelat; AdvE: NG im A/ PG [indefinit]; (PräpE1): von +D; (PräpE2): für +A; PräpSE2 mit obl. Korrelat dafür jemand [Person/ Institution] will von jemandem [Person/ Institution] etwas [Entschädigung, Ersatz o.Ä.] bzw. irgendwieviel [abstr. Objekt: Menge [meist Geldsumme]] als Äquivalent für etwas [Konkretum [meist als Ware]/ Handlung [meist als Dienstleistung]] haben (47) Wie hoch ist das Lösegeld, das der Entführer von den Eltern für die Freilassung des Jungen verlangt? (48) Darf das Krankenhaus für das Einzelzimmer eine Zuzahlung von mir verlangen? (49) Die Krankenkasse der jungen Frau, die für die Behandlungskosten aufgekommen war, verlangte von der Haftpflichtversicherung des Motorradfahrers den Ersatz ihrer Aufwendungen. (MM, 20.2.88, S. 24) (50) [Bei erfolgreicher Wohnungsvermittlung] verlangt der Makler ein Honorar von Ihnen. (51) Wer einen sittenwidrigen Vertrag abschließt, kann [nicht] Schmerzensgeld verlangen, wenn er dabei getäuscht worden ist. (MM, 27.3.87, S. 11) (52) Für die Entsorgung des alten Kühlschranks hat der Händler nichts verlangt. (53) Die meisten Handwerksfirmen verlangen [bei Reparaturaufträgen] um die 25 Euro pro Arbeitsstunde. dass-S [AkkSE] : (54) Für ihr Schweigen soll sie vom Geschäftsführer verlangt haben, dass sie einen gut bezahlten Job kriegt. dass-S [PräpSE2]: (55) Der Rechtsanwalt verlangt dafür, dass er Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung einlegt, mindestens 100 Euro. - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, sind Werden- und selten Sein-Passiv möglich: (56) Findest du es normal, wenn für einen Fußballspieler mehrere Millionen Mark verlangt werden? verlangen 7 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D; PräpSE mit obl. Korrelat danach jemand/ etwas [Tier] hat das Bedürfnis nach etwas [Zustand/ Handlung] (57) Die neue Polizeiverordnung soll der Tatsache Rechnung tragen, dass die Bürger nach mehr Sicherheit auf Straßen und Plätzen verlangen. dass-S : (58) Der Hund, der sich verletzt hatte, verlangte [ganz offensichtlich] danach, dass man ihn tröstete. Inf+ : (59) Eine Festung, deren Insassen [mit geringen Ausnahmen] [glühend] danach verlangen, erobert zu werden, verdient kaum diesen Namen. (Th. Mann, Reden, S. 1083) PHRAS Idiom: [ugs-salopp, scherzhaft] jemandes Typ wird verlangt: jemand soll kommen - [ugs] Mehr kann man (wirklich) nicht (für sein Geld) verlangen! : Das ist erfreulicherweise mehr, als zu erwarten war.; Das ist doch nicht zu viel verlangt! : [als Vorwurf] Diesen berechtigten Wunsch sollte man erfüllen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das unpersönliche Verb verlangen, (es). ver'längern verlängert verlängerte hat verlängert verlängern 1 etwas irgendwielange länger gelten lassen verlängern 2 etwas irgendwielange länger dauern lassen verlängern 3 etwas um irgendwieviel länger machen verlängern 4 etwas quantitativ ergiebiger machen SBP verlängern 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwielange länger als vorgesehen gelten lassen. (1) Der Trainer hat seinen Vertrag verlängert. NomE: derjenige, der etwas länger gelten lässt: Person [als Antragsteller/ als Funktionsträger]/ Institution (2) I Ich habe nicht daran gedacht, dass ich meinen Ausweis verlängern muss. (3) DDie GGemeindeämter dürfen Personalausweise und Reisepässe verlängern. AkkE: dasjenige, das länger gelten gelassen wird: konkr. Objekt [Dokument]/ Sachverhalt [als Inhalt des Dokuments] (4) Unterdessen hat Nordrhein-Westfalen den Gemeinden erlaubt, [ab sofort] aalte RReisepässe bis zum 31. Dezember 1992 zu verlängern. (MM, 29.4.88, S. 1) (5) Das Ausländeramt hat [dem Studenten] d die Aufenthaltsgenehmigung [nicht] verlängert. (6) Das Konsulat kann I Ihr Visum [rechtzeitig] verlängern. (7) Der Bericht in der Zeitung hat mir so gut gefallen, dass ich mmein im Mai ablaufendes Abonnement verlängern möchte. (nach Zeit, 3.5.85, S. 39) (AdvE): Zeit verlängern 786 (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Zeitdauer (8) Klaus Toppmöller verlängerte seinen Vertrag als Trainer des VfL Bochum bbis JJuni 1999. (nach BerlZ, 31.10.97, S. 34) (9) Die Duldung für die Flüchtlinge aus Bosnien wurde uum 6 Monate verlängert. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (10) [Dem Mitglied der Handelsmission] wurde die abgelaufene Aufenthaltsgenehmigung in der Bundesrepublik [nicht] verlängert. (FAZ, 14.2.66, S. 1) sein : (11) Sind eure Reisepässe [schon] verlängert? - Bekommen-Passiv : (12) [Nach dem Examen] bekam/ kriegte/ erhielt die ausländische Studentin ihr Visum [nicht] verlängert. WORTB die Verlängerung ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (5) und (10). - verlängern 1 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (9) und (10). - verlängern 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (13) Ich muss meinen Pass v verlängern lassen. - Mit der NomE kann auf den Antragsteller Bezug genommen werden: s. (1), (2), (7) und (8) oder auf die Person/ Institution, die für die Verlängerung zuständig ist: s. (3), (4), (5), (9), (10) und (12). SBP verlängern 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwielange länger als üblich dauern lassen. (14) Der Student hat seinen Aufenthalt verlängert. BELR NomE: dasjenige, das etwas länger dauern lässt: Person/ Institution/ Sachverhalt/ Handlung SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (15) DDie junge Frau verlängerte ihren Urlaub [eigenmächtig], was Folgen hatte. (MM, 18.3.85, S. 15) (16) DDas Arbeitsamt kann die Frist verlängern. (Merkbl. BA, 4/ 84, S. 39) (17) M Medizinischer Fortschritt, bessere Vorsorge, größere Aufgeklärtheit in Gesundheitsfragen stärken die Kondition und verlängern die Lebenserwartung. (MM, 17.11.87, BL) dass-S : (18) Seine Studiendauer hat ees auf sechs Jahre verlängert, d dass er sich bei einem Unfall schwere Verletzungen zuzog. Inf+ : (19) M Mit dem Schiff nach Amerika zu fahren, verlängert die Reise um vier Tage. Inf- : (20) A Als Student nebenbei jobben, verlängert das Studium [beträchtlich]. AkkE: dasjenige, das länger dauern gelassen wird: Sachverhalt/ [indirekt abstr. Objekt [als Zeitdauer]] (21) Die Medizin verlängert ddas Leben, [unter Umständen auch] d das Leiden. (MM, 27.4.88, S. 3) (22) Was ist das für eine Regierung, die kaum im Stande ist, ddie ÖÖffnungszeiten des Einzelhandels um ein paar Stunden zu verlängern. (nach Zeit, 7.2.86, S. 17) (23) Die Umleitung verlängert ddie Fahrzeit des Busses um 15 Minuten. (24) Innerhalb von 30 bis 45 Minuten lässt sich, falls kein Stau ddie Wegezeit verlängert, der Kurfürstendamm über die Stadtautobahn erreichen. (BerlZ, 11.10.97, S. 59) (25) Es wird überlegt, ddie Arbeitszeit [wieder] zu verlängern. (nach Zeit, 8.2.85, S. 4) (AdvE): Zeit (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Zeitdauer (26) Schweden hat 1950 beschlossen, die allgemeine Schulpflicht a auf neun Jahre zu verlängern. (nach Anweiler, S. 103) (27) Das Staatstheater verlängerte seine Aufführungs-Saison u um drei Wochen bis Anfang Juli. (MM, 13.6.87, S. 3) (28) Johnson hat vorgeschlagen, die Amtsperiode der 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses v von zwei auf vier Jahre zu verlängern. (nach FAZ, 14.1.66, S. 5) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (29) [Wegen des großen Erfolgs] wird die Ausstellung der Gemälde von Erich Rauschenbach bis zum 23. November verlängert. (nach BerlZ, 5.11.97, S. 30) sein : (30) Die Zahlungsfrist ist bis zum 31.12. verlängert. - Bekommen-Passiv: (31) [Weil er ein Tutorium anbot,] bekam/ kriegte der Student das Wohnrecht im Studentenheim um ein Semester verlängert. WORTB die Verlängerung ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (20). - verlängern 2 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: (32) Die Frist/ Der Abgabetermin/ Der Jahresurlaub/ Die Mittagspause wurde verlängert .; s. auch (29). W.BED verlängern 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +A/ um +A/ bis-Gruppe jemand macht etwas [konkr. Objekt: häufig Strecke] um irgendwieviel länger (33) Die Schneiderin verlängerte den Rock um 5 Zentimeter. (34) Die Via Appia führte nach Capua, [von wo] sie [später] bis Brindisi verlängert wurde. (nach Frisch, S. 139) (35) Man bemühte sich, die 2.923 m kurze Piste um 335 m zu verlängern. (nach BerlZ, 30.10.97, S. 45) (36) [Für die ICE- Züge] müssen die Bahnsteige [auf einigen Bahnhöfen] verlängert werden. (37) Der Ofen kann [für besonders lange Werkstücke] [nach oben] [durch ein Rohr oder eine Trommel] verlängert werden. (Lehrheuer/ Lison, S. 157) (38) [Durch einen besonderen Mechanismus] können die Haare der Puppe verkürzt oder verlängert werden. (nach Bild, 3.2.67, S. 2) - verlängern 3 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (34), (36), (37) und (38). verlängern 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand macht etwas [Substanz: meist Speise] mittels irgendetwas, das hinzugefügt wird [Substanz: meist Flüssigkeit] quantitativ ergiebiger; strecken (39) Das bedeutet, dass die deutsche Wurst aus Fleisch hergestellt werden muss und nicht mit anderen billigen Stoffen verlängert werden darf. (nach Zeit, 18.10.85, S. 36) (40) Die Mutter verlängert die Soße mit Fleischbrühe. (Schröder, Präfixverben, S. 172) (41) Als unerwartet Besuch zum Mittagessen kam, verlängerte die Hausfrau [schnell] die Suppe mit Wasser. (42) Wein wird [manchmal] [unerlaubterweise] verlängert. - verlängern 4 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (39) und (42). verlassen 787 G.ANM - verlängern wird [Sportspr] i.S.v. ‘etwas [Ball] irgendwohin weiterleiten’ verwendet: (43) Der Libero verlängerte den Ball zum Stürmer. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb verlängern, sich. ver'lassen verlässt verließ hat verlassen verlassen 1 sich aus etwas herausbewegen verlassen 2 von etwas für immer fortgehen verlassen 3 sich von jemandem trennen verlassen 4 seine Tätigkeit in etwas beenden verlassen 5 nicht an etwas festhalten verlassen 6 aus etwas ausgeliefert werden verlassen 7 bei jemandem nicht mehr vorhanden sein SBP verlassen 1 NomE AkkE BED sich aus etwas herausbewegen oder von etwas/ jemandem wegbewegen. (1) Herr Müller hat das Haus [schon um 6 Uhr] verlassen. BELR NomE: dasjenige, das sich von etwas wegbewegt: Person/ Tier/ Fahrzeug (2) AAuch Sophie hat die Küche verlassen und macht sich für Tantes Empfang frisch. (Schädlich, S. 136) (3) DDie Marder verlassen ihren Bau [nur nachts]. (4) [Vor etwa dreißig Minuten] haben ddie Flugzeuge [mit unseren Gefangenen] den iranischen Luftraum verlassen. (Zeit, 18.1.85, S. 1) AkkE: dasjenige, von dem sich etwas wegbewegt: Lebewesen/ konkretes Objekt [häufig geografischer Ort]/ [indirekt Veranstaltung] (5) Wärst du mir nicht böse, wenn ich ddich [für zwei Stunden] verließe? (Weyden, S. 34) (6) Die Kinder sahen lange den Affen im Zoo zu. [Dann] verließen sie ddie Affen und liefen zu den Pinguinen. (7) Er reichte ihr nicht einmal die Hand, sondern verließ [eilig] ddie Wohnung. (Stephan, S. 18) (8) Der erste Zug in die Freiheit verließ dden Prager Bahnhof [kurz nach 18.15 Uhr]. (Bild, 5.10.89, S. 2) (9) 250 Menschen mussten dden Zug verlassen, hauptsächlich junge Familien mit kleinen Kindern. (Bild, 4.10.89, S. 1) (10) In Rohrbrunn bog er von der Autobahn ab, verließ [auch] [sehr bald] ddie Hauptstraße und fuhr zunächst über einen besseren Feldweg. (Balden, S. 35) (11) [Mit sechs Bussen] konnten kurdische Frauen ddie Stadt [Richtung Straßburg] verlassen. (MM, 30.9.94, S. 25) (12) Einige Zuschauer verließen [vorzeitig] ddie pausenlose Aufführung. (MM, 1.4.87, S. 33) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13R) Wenn das Haus [tatsächlich] verlassen werden musste, hielten sich stets ältere Frauen in Reichweite des Mädchens auf. (nach Döbler, S. 258) sein: (14) Gemeinsam sangen die Abgeordneten. Kaum war [freilich] die Kirche verlassen, da war es mit der Einigkeit auch schon vorbei. (nach FR, 4.4.90, S. 3) ANM - Häufig wird mit einer temporalen AdvG [abends/ ...] bzw. PräpG [um +A/ ...] auf den Zeitpunkt, zu dem sich jemand wegbewegt, Bezug genommen: (15) Alte Leute verlassen ihre Wohnung [a abends] [selten]. ; s. auch (1), (3), (4), (6) und (8). - Wenn eine AdvG [kurz/ ...] bzw. PräpG [für +A] hinzugefügt wird, mit der auf die Zeitdauer Bezug genommen wird, wird verlassen 1 i.S.v. ‘sich von jemandem/ etwas wegbewegen und eine Zeit lang wegbleiben’ verwendet: (16) Sie hatte das Haus [n nur kurz] verlassen. ; s. auch (5). SBP verlassen 2 NomE AkkE BED von etwas für immer fortgehen oder fortziehen. (17) [Nach dem Abitur] verlassen die Kinder [meist] das Elternhaus . BELR NomE: dasjenige, das von etwas fortgeht: Person/ Institution/ Tier (18) LLang verließ [noch im gleichen Jahr] Deutschland. (MM, 16.12.87, S. 28) (19) Der Präsident ist ja nicht einmal davon beeindruckt, dass ü über 50 amerikanische Unternehmen das Land verlassen haben. (nach Zeit, 8.8.86, S. 1) (20) DDie s sowjetische Regierung zog es vor, [1918] Petrograd zu verlassen und den Regierungssitz wieder nach Moskau zurückzuverlegen. (MM, 9.8.86, S. 3) (21) DDie Störche verlassen [im Herbst] ihre Nester und ziehen nach Afrika. AkkE: dasjenige, von dem etwas fortgeht: geografischer Ort [meist Wohnort] (22) Cecilia Patnam wurde von der ceylonesischen Armee aufgefordert, HHaus und Hof zu verlassen. (nach Zeit, 27.9.85, S. 10) (23) Sie hätten BBad Hersfeld und Europa [so einfach] verlassen können? (Zeit, 1.5.87, S. 76) (24) Die indianischen Scharfschützen hatten [wahrscheinlich] iihre Stellungen verlassen. (nach Garner, S. 59) (25) Die Industrie verließ d das Tal und drang bis nach Texas vor. (nach MM, 18.10.85, S. 8) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (26) Vögel starben unter Autoreifen, Nester wurden in Gärten verlassen. (MM, 9.1.88, S. 17) sein : (27) Das Haus war [ schon lange ] von allen seinen Bewohnern verlassen. WORTB die Verlassenheit; verlassen SBP verlassen 3 NomE AkkE BED sich von jemandem trennen; im Stich lassen. (28) Sie hat ihre Familie verlassen. BELR NomE: derjenige, der sich von jemandem trennt: Person/ selten Tier (29) SSeine erste Frau verließ ihn. (Zeit, 13.12.85, S. 55) (30) Hermann singt weiter: „... wenn alles bricht, GGott verlässt dich [nicht].“ (nach Strittmatter, S. 154) (31) AAlle seine Freunde verließen ihn [im Unglück]. (32) MManche Tiere verlassen ihre Jungen, wenn sie von Menschen berührt worden sind. AkkE: derjenige, von dem sich jemand trennt: Person [meist Partner, Familienangehöriger]/ selten Tier (33) Mein Bruder war einmal verlobt, aber seine Braut verließ i ihn und ging nach Bolivien. (Uhl, S. 55) (34) Andrea, Ärztin aus Ost-Berlin, macht ihre Flucht zu schaffen, weil sie schon lange wusste, dass sie iihre Patienten verlassen würde. (Bild, 13.9.89, S. 4) (35) Der Sohn hat sseine alten Eltern verlassen und ist ins Ausland gegangen. (36) Der Storch auf dem Turm ist gestört worden und hat sseine Brut verlassen. PASSK Werden-, Sein-Passiv verlassen, sich 788 werden : (37) Die jungen Vögel wurden von ihrer Mutter verlassen. sein: (38) Tatsächlich steht Israel völlig allein da. Es ist auch von denen verlassen, die sich einst für seine Existenz verbürgt haben. (nach Bild, 7.6.67, S. 6) WORTB die Verlassenheit; verlassen W.BED verlassen 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] beendet seine Tätigkeit, Mitgliedschaft, Ausbildung o.Ä. in etwas [Institution]; ausscheiden aus (39) Herr Müller hat [aus Altersgründen] seine Firma [nach 30 Jahren] verlassen. (40) Ich glaube, dass die jeweiligen Völker, vor die Alternative gestellt, ob sie die EG verlassen oder neue Regeln akzeptieren wollen, es vorziehen würden, zu bleiben. (Zeit, 19.7.85, S. 7) (41) Die CDU werde die Regierung verlassen. (FR, 13.1.90, S. 2) (42) Schon nach drei Jahren] kann der britische Student [als Bachelor] die Universität verlassen. (nach Zeit, 28.2.86, S. 49) verlassen 5 NomE AkkE jemand hält nicht weiterhin an etwas [abstr. Objekt] fest; aufgeben (43) [Als Erstes] haben [jetzt] der Vorstandsvorsitzende der Kernkraftwerk Union und der Chef der Veba [mit pointierten Äußerungen] die vornehme Reserve verlassen. (MM, 10.5.86, S. 5) (44) Friedrich Schorlemmer plädierte dafür, dass die Deutschen die Fixierung auf ihre nationale Frage verlassen. (BerlZ, 11.6.90, S. 3) (45) Allerdings ist zu fragen, ob [dann] [nicht schon] das Völkerrecht, in der Form des Genfer Protokolls, [längst] verlassen ist. (Zeit, 4.10.85, S. 4) verlassen 6 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ Substanz [als Produkt]] wird aus etwas [Institution: Produktionsstätte] ausgeliefert (46) [Dann] sollen [im Monat] 1 Million 1-M-Chips die Fabrik verlassen. (MM, 5.2.87, S. 8) (47) 75 Traktoren verlassen [täglich] das Werk, es könnten 120 sein. (MM, 14.8.87, S. 17) (48) Unsere Milch und Milchprodukte verlassen [erst] das Werk, wenn sie nochmals gründlich überprüft worden sind. - Mit der NomE wird häufig auf eine Menge Bezug genommen: s. (46) und (47). verlassen 7 NomE AkkE etwas [abstr. Objekt/ Eigenschaft] ist bei jemandem nicht mehr vorhanden (49) Die Erinnerung an diese schrecklichen Bilder hat ihn [nie] verlassen. (Zeit, 5.4.85, S. 7) (50) Er hat dagegen gekämpft, bis ihn die Kraft verließ. (Zeit, 11.7.84, S. 4) PHRAS Idiom: [geh, verhüllend] jemanden für immer verlassen haben: gestorben sein; das Bett verlassen: aufstehen; das Bett verlassen dürfen: nach überstandener Krankheit wieder aufstehen dürfen; den Boden der Realität verlassen: sich von der Realität als Grundlage entfernen; [ugs] von allen guten Geistern verlassen sein: völlig unvernünftig, töricht handeln; das Haus kaum/ nicht verlassen: kaum/ nicht ausgehen; einen bestimmten Kurs/ Weg verlassen: eine bestimmte Handlungsweise aufgeben VERBF entlassen; lassen; verlassen, sich ver'lassen, sich verlässt sich verließ sich hat sich verlassen SBP sich [A] verlassen auf NomE PräpE BED fest glauben, dass sich jemand in der erwarteten Weise verhält oder dass etwas wie erwartet geschieht; bauen auf. (1) Auf ihn können Sie sich verlassen. BELR NomE: derjenige, der auf etwas baut: Person/ Institution (2) Allerdings verließen sich d die Mayas [nicht nur] auf die Gunst ihrer Götter. (MM, 6.5.86, S. 3) (3) Wenn wir sicher sind, dass wir von der CDU nicht gefoppt werden, [dann] kann ddie CDU sich auf uns verlassen. (Stern, 1.10.87, S. 26) (4) DDas Theater in der Josefstadt kann sich auf sein Publikum wie auf seine Schauspieler verlassen. (nach MM, 28.11.87, S. 26) PräpE: auf +A: dasjenige, auf das jemand baut: Person/ Tier/ Abstraktum SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt (5) A Auf die Politiker können wir uns [nicht] verlassen. (RhM, 13.4.90, S. 35) (6) Jim saß auf dem Pferd. Der Braune war jetzt das einzige Wesen, a auf das er sich [noch] verlassen konnte. (Pegg, S. 41) (7) Pohl warnte jedoch davor, sich [zu sehr] a auf die westdeutschen Banken zu verlassen. (FAZ, 21.3.90, S. 19) (8) Sie können sich aauf seine Worte verlassen. (FAZ, 23.11.89, S. 35) (9) Die Behörden könnten sich auf die Prüfverfahren der Wissenschaftler verlassen. (MM, 8.5.87, S. 1) (10) Nichts sei gefährlicher, als sich a auf sein Glück zu verlassen. (nach Welt, 2.1.64, S. 2) (11) Er hatte sich a auf den Rat, ddie Hilfe und die Treue seiner Freunde verlassen. dass-S: (12) Ihr Mann sollte sich [deshalb] [nicht] d darauf verlassen, d dass im Schadensfall die Versicherung schon zahlen werde. (MM, 21.12.85, S. 44) Inf+ : (13) Die jungen Generationen konnten sich ddarauf verlassen, i irgendwann d das Ruder zu übernehmen. (Zeit, 22.2.85, S. 34) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich (14) Es wird sich [zu oft] auf die Hilfe des Staates verlassen. WORTB der Verlass; verlässlich PHRAS Idiom: nur Wendung - Verlass dich/ Verlassen Sie sich darauf! / Darauf kannst du dich/ können Sie sich verlassen! : [als Drohung/ Versprechen] Das, was gesagt wurde, wird ganz sicher geschehen. VERBF entlassen; lassen; verlassen ver'letzen verletzt verletzte hat verletzt verletzen 1 etwas eine Verletzung zufügen verletzen 2 gegen etwas verstoßen verletzen 3 illegal in etwas dringen verletzen 4 bei etwas eine Verletzung verursachen verletzen 5 jemandem an etwas eine Verletzung zufügen verletzen 6 etwas beschädigen verletzen 789 SBP verletzen 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED jemandem/ etwas an etwas mittels irgendetwas eine körperliche Verletzung zufügen. (1) Er ist [bei dem Unfall] [lebensgefährlich] verletzt worden. BELR NomE: dasjenige, das eine Verletzung zufügt: Person/ Tier/ [auch Mittel] (2) UUnbekannte haben einen Geldtransporter überfallen und [dabei] einen Wachmann getötet sowie einen zweiten [schwer] verletzt. (nach MM, 25.9.95, S. 16) (3) Zwei Kampfhunde haben [am Montag] einen sechsjährigen Jungen [auf einem Schulgelände in Hamburg] [tödlich] verletzt. (BerlZ, 27.6.2000, S. 10) (4) DDie Kugel drang unterhalb des linken Schulterblattes ein und verletzte die Wirbelsäule. (Zeit, 23.5.86, S. 15) (5) Die Rechtsanwälte bestritten, dass es sich bei den Schüssen der Polizei, ddie Jendrian [tödlich] verletzten, um einen klaren Fall von Notwehr gehandelt habe. (nach Welt, 24.5.74, S. 2) AkkE: dasjenige, dem eine Verletzung zugefügt wird: Lebewesen/ konkr. Objekt [Körperteil, Organ] (6) [Bei der Flucht vor einer Polizeikontrolle] hat ein angetrunkener Autofahrer [in Ingolstadt] [gestern] ddrei Beamte [leicht] verletzt. (MM, 27.6.2000, S. 16) (7) Manche Soldaten haben [im Krieg] ssich [absichtlich] verletzt, um nicht an die Front gehen zu müssen. (8) Der Autofahrer hat den Hund überfahren und iihn [dabei] [schwer] verletzt. (9) Die Schonung wird eingezäunt, damit die Rehe ddie jungen Bäume [nicht] verletzen können. (10) Er hat [bei der Schlägerei] [seinem Gegner] d drei Finger verletzt. (11) Bei der Untersuchung besteht die Gefahr, BBlutgefäße zu verletzen. (PräpE): an +D: dasjenige, an dem eine Verletzung zugefügt wird: konkr. Objekt [Körperteil, Organ] (12) Der Polizist wurde aam Bein [leicht] verletzt. (nach MM, 27.6.2000, S. 16) (13) [Bei der Schießerei] wurde er aam Magen und an der Milz verletzt. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument durch +A: Handlung (14) Drei Jugendliche verletzten einen Asylbewerber mmit Baseballschlägern. (15) Der kleine Junge hat [beim Spielen] seinen Freund m mit einem Stein verletzt. (16) Er hat sich mmit Glassplittern an den Handgelenken verletzt, um einen Selbstmordversuch vorzutäuschen. (17) Der Täter verletzte einen Polizisten d durch drei Schüsse aus einer Pistole. (18) Der Räuber verletzte den überfallenen Mann ddurch Schläge auf den Kopf. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (19) [In Köln] ist ein alter Mann durch den Biss einer Bulldogge [schwer] verletzt worden. (nach MM, 28.6.2000, S. 1) sein: (20) Der Hund war am linken Vorderbein verletzt. WORTB der Verletzte/ die Verletzte, die Verletzung; verletzbar, selten verletzlich ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem jemand verletzt wird, Bezug genommen werden: (21) Mein Vater wurde [bbei einem unverschuldeten Verkehrsunfall] [erheblich] verletzt. (MM, 16.8.86, S. 32) ; s. auch (1), (2), (6), (8), (10), (13) und (15). - Pertinenzdativ ist häufig: (22) Auf den Doktor wartete der achtzehnjährige Hirte, [ddem] ein wilder Büffel das rechte Bein verletzt hatte. (nach Zeit, 23.4.85, S. 6) ; s. auch (10). - verletzen 1 wird häufig im Passiv verwendet: s. (1), (12), (13), (19), (20) und (21). W.BED verletzen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] verstößt gegen etwas [abstr. Objekt: Regularität] (23) Als Oskar das Postgeheimnis verletzte, lag Klepp seit fünf Tagen im Bett. (nach Grass, S. 418) (24) Behörden der Partei und des Staates bekämpfen die Kirche und verletzen Recht und Vertrag. (Zeit, 20.6.86, S. 15) (25) Eddi entdeckt, dass er [schon oft] diese Gesetze verletzt hat, obwohl er sich für einen bewussten Staatsbürger hielt. (Urania, 1/ 67, S. 84) verletzen 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Fahrzeug: meist Flugzeug] dringt illegal in etwas [geografischer Ort] ein (26) [Ständig] hätten die Nachbarn die Grenze verletzt, Eritrea habe sich wehren müssen, sagt Tesfei. (FR, 15.11.99, S. 8) (27) Der peruanische Außenminister beschwerte sich, dass ecuadorianische Truppen [im amazonischen Urwald] die Grenze zwischen den beiden Ländern verletzt hätten und 20 Kilometer weit auf peruanisches Gebiet vorgedrungen seien. (nach taz, 10.8.98, S. 4) (28) Persien hat den Irak beschuldigt, [in diesem Gebiet] die persische Grenze verletzt zu haben. (FAZ, 4.1.66, S. 1) (29) Die Hubschrauber hätten [an der Grenze zwischen Georgien und Tschetschenien] den georgischen Luftraum verletzt. (SZ, 19.11.99, S. 9) verletzen 4 N NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ Vorgang] verursacht bei jemandem/ etwas [Tier] eine körperliche Verletzung (30) Herabstürzende Steine haben [auf einer schmalen Straße in den Bergen] drei Autofahrer verletzt und mehrere Autos schwer beschädigt. (31) [Bei dem schweren Gewitter] hat ein Blitz einen Hirten und mehrere Schafe verletzt. (32) [Bei dem Brand] wurden durch den Rauch drei Kinder [schwer] verletzt. verletzen 5 NomE AkkE (PräpE) (AdvE); (PräpE): in +D; (AdvE): durch +A/ mit +D jemand [Person/ [auch Mittel]] fügt jemandem mittels irgendetwas [abstr. Objekt/ Handlung] an etwas [abstr. Objekt/ Zustand: meist Gefühl] eine seelische Verletzung zu; kränken (33) Der Redner verletzte die Gläubigen mit Schmähworten in ihren religiösen Empfindungen. (34) Der Vorgesetzte hat den Mitarbeiter durch seine Kritik in seiner beruflichen Ehre verletzt. (35) Die Bemerkungen des Lords, der ihr indirekt Geld angeboten hatte, hatten sie [tief] verletzt. (Balden, S. 43) (36) Das unhöfliche Benehmen des jungen Mannes hatte das Mädchen verletzt. (37) Frauen würden durch Pornografie in ihrer Würde verletzt. (FAZ, 26.9.90, S. 6) - Die PräpE wird meist in Verbindung mit einem Possessivpronomen verwendet: s. (33), (34) und (37). verletzen 6 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D jemand [Person/ Institution/ [auch Mittel]] beschädigt etwas [abstr. Objekt/ Zustand: meist Gefühl] in seinem verletzen, sich 790 inneren Wert mittels irgendetwas [abstr. Objekt/ Handlung] (38) Ein Staat kann mit seiner Gewalt [sehr wohl] die Würde eines Menschen verletzen oder gar zerstören. (GG) (39) Der Journalist hat durch seine falsche Berichterstattung die Ehre des Politikers verletzt. (40) Jürgens erklärte, er habe [keineswegs] die religiösen Gefühle der Menschen verletzen wollen. (MM, 11.3.88, S. 11) (41) Nicht wenige Äußerungen von Flüchtlingen vor der Kamera haben die Würde und den Stolz ihrer Eltern, Freunde und Kollegen verletzt. (nach BerlZ, 19.10.89, S. 1) (42) Der Ehemann misshandelte seine Frau, weil ihr selbstbewusstes Verhalten seine männliche Eitelkeit verletzt hatte. PHRAS Idiom: jemand verletzt seine Pflicht(en): jemand erfüllt seine Pflicht(en) nicht VERBF verletzen, sich ver'letzen, sich verletzt sich verletzte sich hat sich verletzt sich verletzen 1 an eine Verletzung durch etwas erleiden sich verletzen 2 eine Verletzung an etwas erleiden SBP sich [A] verletzen 1 an NomE PräpE BED eine körperliche Verletzung durch etwas erleiden. (1) Er hat sich an einem Nagel verletzt. BELR NomE: dasjenige, das eine Verletzung durch etwas erleidet: Person/ Tier (2) DDer Bauer hat sich [beim Mähen] an der Sense verletzt. (3) UUnser Hund hat sich am Stacheldrahtzaun verletzt. PräpE: an +D: dasjenige, wodurch etwas eine Verletzung erleidet: konkr. Objekt (4) Ich habe mich [beim Blumenschneiden] aan einem Rosendorn verletzt. (5) Er stolperte und verletzte sich aan einem spitzen Stein. (6) Die Betreuer passten auf, dass nichts passierte und sich niemand aan herausstehenden Nägeln verletzte. (MM, 29.5.95) PASSK kein Passiv möglich SBP sich [A] verletzen 2 NomE (PräpE) BED eine körperliche Verletzung an etwas erleiden. (7) Er hat sich an der Hand verletzt. BELR NomE: dasjenige, das eine Verletzung an etwas erleidet: Person/ Tier (8) DDer alte Mann fiel auf der vereisten Straße hin und verletzte sich [schwer]. (9) U Unser Hund hat sich an der linken Pfote verletzt. (PräpE): an +D: dasjenige, an dem etwas eine Verletzung erleidet: konkr. Objekt [Körperteil, Organ] (10) Bei einem Aufprall flog der nicht angeschnallte Autofahrer mit dem Kopf durch die splitternde Windschutzscheibe und verletzte sich aan beiden Augen. (MM, 23.4.88, S. 34) (11) [Bei dem schweren Sturz] hat er sich aan mehreren inneren Organen verletzt. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem jemand eine Verletzung erleidet, Bezug genommen werden: s. (11). VERBF verletzen ver'lieben, sich verliebt sich verliebte sich hat sich verliebt sich verlieben 1 von Liebe zu jemandem erfasst werden sich verlieben 2 in von Begeisterung für etwas erfasst werden SBP sich [A] verlieben 1 NomE (PräpE) BED von Liebe zu jemandem erfasst werden. (1) Sie hat sich verliebt. BELR NomE: derjenige, der von Liebe erfasst wird: Person (2) Ich glaube, i ich habe mich [furchtbar] verliebt. (Zeit, 21.2.86, S. 53) (3) D Der sschöne Jüngling verliebt sich in eine schöne Frau. (Zeit, 1.11.85, S. 62) (PräpE): in +A: derjenige, zu dem jemand von Liebe erfasst wird: Person/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]] (4) Ich verliebe mich [immer] iin die falschen Männer. (Zeit, 20.3.87, S. 11) (5) Der Student verliebt sich iin ein Mädchen, d das er jeden Tag auf der Straße trifft. (Zeit, 15.5.87, S. 57) (6) Depardieu verliebt sich [nicht] iin die hinreißende Miou-Miou, ssondern in den kleinen, glatzköpfigen Michel Blanc. (Zeit, 16.1.87, S. 41) (7) Der exotische Fürst verliebt sich iin die Radiostimme einer Sängerin. (Zeit, 6.2.87, S. 45) (8) Er hatte sich iin ihre Augen verliebt. PASSK Werden-Passiv selten: nur unpersönlich WORTB der/ die Verliebte, die Verliebtheit ANM - Mit sich verlieben 1 wird häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann ineinander hinzugefügt werden: (9) WWir sahen uns und haben uns [sofort] verliebt. (10) Im Mittelpunkt steht die Geschichte zweier junger Frauen, ddie sich [im besetzten Paris] iineinander verlieben. (nach Zeit, 21.2.86, S. 60) - sich verlieben 1 wird auch in dem Ausdruck sich bis über beide Ohren verlieben i.S.v. ‘sich intensiv verlieben’ verwendet. W.BED sich [A] verlieben 2 in NomE PräpE; PräpE: in +A jemand wird von Begeisterung für jemanden/ etwas [keine Restr.] erfasst (11) Petra hat sich [gleich] in diesen Pelzmantel verliebt und möchte ihn unbedingt haben. (12) Ein Abend, wie geschaffen, sich in die Erde zu verlieben. (Strittmatter, S. 148) (13R) Ein Beamter hatte sich [so] in die Chinesen, ihre Gebräuche, ihre religiös-ethischen Lehren verliebt, dass er in seinen Zügen manchmal wie ein Chinese wirkte. (nach Heuss, S. 337) (14) Die Unvernunft fing damit an, dass sich der Kanzler, sicherlich in gutem Vorsatz, in die Idee verliebte, dem deutschen Volke zwei Geschichtshäuser zu schenken. (Zeit, 10.1.86, S. 1) VERBF lieben verlieren 791 ver'lieren verliert verlor hat verloren verlieren 1 etwas versehentlich liegen lassen verlieren 2 etwas nicht bewahren können verlieren 3 besiegt werden verlieren 4 jemanden nicht mehr bei sich haben verlieren 5 etwas nicht mehr haben verlieren 6 etwas entweichen lassen verlieren 7 an etwas an jemanden abgeben müssen verlieren 8 <an> von etwas weniger haben verlieren 9 von jemandem getrennt werden verlieren 10 bei der Teilnahme an etwas keinen Preis gewinnen SBP verlieren 1 NomE AkkE BED etwas versehentlich liegen, stehen, hängen, fallen lassen, sodass man es nachher nicht mehr bei sich hat. (1) Ich habe meine Brieftasche mit allen meinen Papieren verloren. BELR NomE: derjenige, der etwas versehentlich liegen lässt: Person (2) [Warum] muss mmein Mann [immer] seinen Regenschirm verlieren? AkkE: dasjenige, das versehentlich liegen gelassen wird: konkr. Objekt (3) Es ist erstaunlich, wwas Schüler aalles verlieren: M Mützen, Turnschuhe, Stifte, Pausenbrote, Taschentücher und [sogar] iihre Jacken. (4) [In dem Durcheinander beim Umzug] haben wir uunsere Kakteen verloren. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (5) Man kann nur darüber staunen, was von den Leuten alles verloren wird. sein : (6) Die Mutter ärgerte sich. Die neuen Schulsachen waren [schon wieder] verloren. WORTB der Verlierer/ die Verliererin, der Verlust; verloren SBP verlieren 2 NomE AkkE BED etwas nicht bewahren können. (7) Er hat seine gute Stellung verloren. BELR NomE: dasjenige, das etwas nicht bewahren kann: keine Restr. (8) Ein Verbot von Überstunden könnte dazu führen, dass [in bestimmten Bereichen] AArbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren. (nach Zeit, 24.5.85, S. 19) (9) S Stachelschweine, Chinchillas, Streifenhörnchen, Waschbären und Mini- Ponys haben ihre Menschenscheu [längst] verloren. (BerlZ, 11.10.97, S. 24) (10) [Schon früh im Herbst] verliert dder Nussbaum seine Blätter. (11) DDie schnellen Autos, die der Umwelt erheblichen Schaden zufügen, sollen ihren Status als Prestigeobjekt verlieren. (nach MM, 16.8.85, S. 10) (12) Die Krankheit muss ihren Schrecken verlieren, denn krebskrank zu sein, bedeutet noch lange kein Todesurteil. (MM, 26.11.85, S. 11) (13) Ihre Ursprünglichkeit, ihr leuchtendes Leben scheinen d die Farben [hier] verloren zu haben. (nach BerlZ, 21.10.97, S. 17) (14) FFahrradfahren hat [in den überfüllten Städten] seinen Reiz verloren. AkkE: dasjenige, das nicht bewahrt wird: Konkretum/ abstr. Objekt [meist als Eigenschaft/ Funktion] (15) Der Lastwagen hat [in der Kurve] sseine Ladung verloren. (16) Mein Opa hat [im Krieg] eein Bein verloren. (17) Die 86 Jahre alte Berlinerin ist stumm. „[Mit vier Jahren] verlor ich [bei einem Sturz] [ganz plötzlich] ddie Stimme“, schreibt sie auf ein Blatt Papier. (BerlZ, 11.10.97, S. 21) (18) [Im luftleeren Raum] verlieren Arme und Beine iihren Muskelumfang, weil sie nicht mehr das Gewicht der Schwerkraft zu überwinden haben. (nach MM, 30.10.87, S. 3) (19) Wenn man Kaffee zu lange lagert, verliert er ssein Aroma. (20) [Ab Vierzig] verlieren viele Männer i ihre Haare. (21) Unsere Tochter verliert [leicht] ddie Lust am Klavierüben. (22) Ich verliere [immer schnell] ddie Geduld, wenn die Kinder sich streiten. (23) [Im vergangenen Jahr] verlor die Partei rrund 10.000 Mitglieder. (BerlZ, 21.10.97, S. 6) PASSK Passiv unüblich WORTB der Verlust SBP verlieren 3 NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) BED in etwas von jemandem irgendwie besiegt werden. (24) Argentinien hat das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft gegen die Bundesrepublik mit 1: 0 verloren. BELR NomE: dasjenige, das besiegt wird: Person/ häufig Kollektiv von Personen/ Institution/ Tier/ Fahrzeug (25) [Bei einem Streit zwischen Eheleuten] verlieren immer beide Partner. (26) DDie Firma Müller hat den Prozess gegen die Stadt verloren. (27) [Trotz größtem Einsatz des Jockeys] hat dder Favorit das Rennen verloren. (28) [Beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim] haben ddie Ferraris verloren. (AkkE): dasjenige, worin jemand besiegt wird: Ereignis [meist in Politik, Sport, Rechtswesen]/ [indirekt Disziplin] (29) Der Sozialdemokrat Voscherau hat [mit seinen Thesen zur Kriminalität] ddie Wahl verloren. (nach BerlZ, 8.10.97, S. 4) (30) Ho Chi Mhin hatte schon Ende der Vierzigerjahre die Franzosen gewarnt: „Ihr könnt zehn von meinen Männern töten für jeden einzelnen, den ich von euch töte, aber trotzdem werdet ihr dden Krieg verlieren und ich werde ihn gewinnen.“ (Zeit, 1.2.85, S. 28) (31) Der Sieg ist ungemein wichtig, nachdem wir [zuvor] d die Spiele in Düsseldorf, Landshut und Köln verloren. (BerlZ, 21.10.97, S. 38) (32) Heike Drechsler hat d den Sprint knapp gegen die Amerikanerin verloren. (PräpE): gegen +A: dasjenige, von dem etwas besiegt wird: Person/ häufig Kollektiv von Personen/ Institution/ Tier/ Fahrzeug (33) Für viele Dortmunder kann eine Meisterschaft den Bach runtergehen - [Hauptsache] Borussia verliert [nicht] g gegen Schalke. (BerlZ, 11.10.97, S. 32) (34) [Beim Pferderennen in Baden-Baden] verlor der Favorit „Blitz“ ggegen das fast unbekannte Pferd „M Montenegro“. (35) Man braucht gute Anwälte und viel Zeit, um ggegen die Pharma-Industrie [nicht] zu verlieren. (AdvE): Art und Weise AdvG/ durch +A/ in +A/ mit +D/ nach +D: Bewertung der Höhe der Niederlage: Qualifizierung/ Quantifizierung (36) Unsere Mannschaft hat k knapp verloren. (37) „Rocky“ verlor den Boxkampf ddurch technischen K.o./ mmit 2: 1 Richterstimmen/ kklar nach Punkten. (38) [In Hessen] hat die Rot-Grüne Koalition die Wahl d deutlich verloren. verlieren 792 PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (39) Der Prozess gegen die Stadt wurde [in zweiter Instanz] verloren. sein : (40) Es war klar, dass das Spiel gegen den Weltmeister [von vornherein] verloren war. WORTB der Verlierer/ die Verliererin ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen: (41) Zur Freude der Schachspieler ist es ausgerechnet die Maschine, d die [als Erste] verliert. (nach Zeit, 28.6.85, S. 60) - Gelegentlich wird mit der PräpE auf künstliche Intelligenz Bezug genommen: (42) [Bis jetzt] haben gute Schachspieler [nur selten] ggegen einen Computer ein Spiel verloren. - Häufig wird bei der AdvE die Präposition [mit +D] weggelassen: (43) Der 1. FC Köln hat 33: 5 gegen Bayern München verloren. - Gelegentlich wird mit einer PräpG [bei +D/ in +D/ ...] auf den situativen Rahmen Bezug genommen: (44) Steffi Graf hat [b beim Wimbledon-Turnier] das Halbfinale verloren. (45) [I In der entscheidenden Frage, dem Pflegerecht,] haben wir verloren. ; s. auch (25), (28) und (34). W.BED verlieren 4 NomE AkkE jemand [Person/ Institution/ selten Tier] hat jemanden/ etwas [Tier] durch Tod, Kündigung, Pensionierung o.Ä. nicht mehr bei sich (46) [Als Kind] hatte Chaldej seine Mutter [bei antisemitischen Pogromen in der Ukraine] verloren. (BerlZ, 8.10.97, S. 10) (47) Da der ASV Dachau seinen Hauptsponsor verlor, wechselte der Trainer an den Bodensee, um den VfB-Friedrichshafen zur Meisterschaft zu führen. (BerlZ, 11.10.97, S. 29) (48) [Durch eine Seuche] haben die Bauern einen großen Teil ihrer Milchkühe verloren. (49) [Mit Herrn Müller] hat unsere Firma einen hervorragenden Mitarbeiter verloren. Wir wünschen ihm viel Erfolg für seinen neuen Lebensabschnitt. (50) Es gibt Hunde, die vor Kummer sterben, wenn sie ihr Herrchen oder Frauchen verlieren. verlieren 5 NomE AkkE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Tier] hat etwas [konkr. Objekt/ Tier/ abstr. Objekt: Rechtsanspruch o.Ä.] nicht mehr (51) Die Spekulanten haben viel Geld verloren. (52) Der Mann hatte [beim Pokern] [erst] sein Geld, [dann] seine Uhr und [schließlich] [sogar] seine Rinder verloren. (53) [Durch Nachlässigkeit] hat er sein Geschäft verloren. (54) Wer zögert, verliert wertvolle Sekunden. (BerlZ, 31.10.97, S. 12) (55) Immer mehr Vögel und Fledermäuse verlieren [bei Gebäudesanierungen und Neubauten] ihre Lebensstätten. (BerlZ, 28.10.97, S. 22) (56) [Nach jedem Krieg] verlieren Tausende von Menschen ihre Heimat. verlieren 6 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt: häufig Gerät] lässt etwas [meist Substanz] entweichen (57) Der Ballon verliert Luft. (58) Der Wagen verliert Öl. verlieren 7 an NomE AkkE PräpE; PräpE: an +A jemand [Person/ Institution] muss jemanden/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt: Rechtsanspruch o.Ä.] an jemanden [Person/ Institution] abgeben (59) Lisa war verzweifelt und wütend, weil sie ihren Mann an ihre beste Freundin verloren hatte. (60) Er hat auf seinen Hund gewettet und hat ihn an den Wettpartner verloren. (61) Er verlor sein Haus an seine Schuldner. (62) Ägypten hatte die Halbinsel Sinai an Israel verloren. (63) Willy Brandt befürchtete, dass seine Partei, im Falle einer Koalition mit den Grünen, zu viele Stimmen an die CDU verlieren würde. (64) Die Marktführerschaft im digitalen drahtlosen Telefonverkehr hat T-Mobil an die Mannesmann Mobilfunk GmbH verloren. (nach BerlZ, 8.10.97, S. 33) (65) Esau verlor sein Erstgeburtsrecht an seinen jüngeren Bruder Jakob. verlieren 8 <an> NomE AkkE/ PräpE; PräpE: an +A [meist o. Artikel] jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] hat von etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ Zustand] weniger (66) Der Ostler hat zwar Freiheit gewonnen, aber Sicherheit verloren. (67) Das Flugzeug verliert Höhe. (68) Er hat [zwar] an Jugend verloren, aber an Charme gewonnen. (69) Von Toleranz wird dann gesprochen, wenn ein Medikament [bei wiederholter oder längerer Einnahme] an Wirkung verliert. (nach MM, 20.12.85, S. 14) (70) Es wird befürchtet, dass die Gewerkschaften an Macht verlieren werden, wenn sie sich nicht kämpferisch zeigen. (71) Hartmut meint, dass das Bild [durch die Restaurierung] an Tiefe verloren hat. (72) Es wurde befürchtet, dass der Euro an Wert verlieren könnte. - Die AkkE/ PräpE kann gelegentlich weggelassen werden, wenn verlieren 8 <an> i.S.v. ‘an Gefälligkeit verlieren’ verwendet wird: (73) Seitdem sie ihre schönen langen Haare abgeschnitten hat, hat sie [sehr] verloren. verlieren 9 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +D/ in +D/ ... jemand wird irgendwo von jemandem getrennt oder jemand findet jemanden irgendwo nicht wieder (74) Der Vater blieb plötzlich stehen. In der Menge hatte er seine kleine Tochter verloren. - Gelegentlich wird mit verlieren 9 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt: (75) Obwohl sie versprochen hatten zusammenzubleiben, haben sich die Kinder beim Rockkonzert [doch] verloren, und jetzt weiß der eine nicht, wo der andere steckt. (76) In dem Gedränge kann mman sich [leicht] verlieren. (77) JJan und Sonja haben ssich/ eeinander im Vergnügungspark verloren und eine halbe Stunde nach einander gesucht. verlieren 10 NomE (PräpE); (PräpE): bei +D/ in +D jemand gewinnt bei der Teilnahme an etwas [Ereignis] keinen Preis (78) Bei der Tombola oder im Lotto verliere ich [immer]. (79) Nein, ich kaufe kein Los, ich verliere [ja] [nur]. vermuten 793 PHRAS Idiom: irgendwo nichts verloren haben: sich irgendwo nicht aufhalten dürfen; nichts zu verlieren haben: alles riskieren können; etwas/ jemanden aus dem Auge/ den Augen verlieren: auf etwas nicht mehr die Aufmerksamkeit richten, zu jemandem keine Beziehung mehr haben; das Bewusstsein verlieren: ohnmächtig werden, ins Koma fallen; den Boden unter den Füßen verlieren: unsicher werden; das Gesicht verlieren: Ansehen einbüßen; sein Herz (an jemanden) verlieren: sich (in jemanden) verlieben; den Kopf/ den Verstand verlieren: unvernünftig handeln; kein Wort über etwas/ jemanden verlieren: über etwas/ jemanden nichts sagen; keine Zeit zu verlieren haben: in Eile sein G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb verlieren, sich. ver'mieten vermietet vermietete hat vermietet SBP vermieten NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE1) (AdvE2) BED gegen Zahlung von irgendwieviel jemandem das Recht geben, etwas irgendwielange in Anspruch zu nehmen. (1) Wir vermieten möblierte Zimmer an berufstätige Herren. BELR NomE: derjenige, der das Recht gibt, etwas in Anspruch zu nehmen: Person/ Institution (2) FFrau Schmidt hat ihr Ferienhaus im Schwarzwald an Freunde vermietet. (3) DDie Baugesellschaft will [endlich] leere Wohnungen zu vernünftigen Preisen vermieten. (MM, 9.4.86, S. 17) AkkE: dasjenige, das in Anspruch genommen wird: konkr. Objekt [häufig Wohnraum]/ Lebewesen [selten Person/ Pflanze] (4) Herr Jakob hat sseine Wohnung für die Dauer seines Auslandsaufenthaltes vermietet. (5) Der Fahrradverleih darf nur verkehrssichere Fahrräder vermieten. (6) Der Bauer vermietet s seine Pferde [auch] an Urlauber, die nicht bei ihm wohnen. (DatE): derjenige, dem das Recht gegeben wird, etwas in Anspruch zu nehmen: Person/ Institution (7) Frau Vogel hat das Zimmer ihres Sohnes eeinem ausländischen Studenten vermietet. (8) Viele Heidelberger vermieten d dem Ausländeramt der Universität Zimmer [für die Studenten des Ferienkurses]. (PräpE): an +A: derjenige, dem das Recht gegeben wird, etwas in Anspruch zu nehmen: Person/ Institution (9) Viele Hauseigentümer vermieten ihre Wohnung [lieber] an Ehepaare ohne Kinder. (10) Das Deutsche Rote Kreuz vermietet das Gebäude für die Dauer von zehn Jahren a an das Arbeitsamt. (MM, 29.1.86, S. 19) (AdvE1): Zeit AdvG/ [geh] auf +A/ für +A/ von +D bis-Gruppe/ NG im A: Zeitdauer bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ seit +D: Anfangspunkt (11) Auf dem Zettel stand: „Zimmer kkurzfristig und [auch] für länger zu vermieten“. (nach Spiegel, 46/ 93, S. 90) (12) Dieses Jahr konnten wir das Ferienhaus nnur z zwei Wochen vermieten, letztes Jahr hatten wir es [noch] f für einen Monat vermietet. (13) [Ab 1968] wurde das Gebäude aauf 25 Jahre an das Kaufhaus Horten vermietet. (nach MM, 23.12.95, S. 10) (14) Die Strandkörbe werden bbis Ende September vermietet. (15) Jan vermietet sein Fischerboot aab 1. Juli an ausländische Touristen. (16) Die Wohnung ist [schon] sseit drei Monaten vermietet. (17) Das Apartment war nnur von Januar bis Oktober vermietet, für den Rest des Jahres stand es leider leer. (AdvE2): für +A: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] (18) Pension „Konrad“ vermietet Zimmer ffür 45 Euro. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (19) Fahrräder werden [auch] [tageweise] vermietet. sein: (20) Es tut mir Leid, die Wohnung ist [schon] vermietet. - Bekommen-Passiv: (21) Die kinderreiche Familie bekam/ kriegte von der Stadt eine Wohnung vermietet. WORTB der Vermieter/ die Vermieterin, die Vermietung; vermietbar ANM - Wenn die Handlung betont wird, kann die AkkE weggelassen werden. In diesem Fall wird häufig ein qualifizierender Ausdruck, mit dem auf Besonderheiten der Vermietung Bezug genommen wird, hinzugefügt: (22) Wir wollen vermieten, aber nicht verkaufen! (23) Wir vermieten [nnur kalt]. - Mit dem Ausdruck zu (einem Preis von) +D kann auf den Stückpreis Bezug genommen werden: (24) Pension „Konrad“ vermietet einige Zimmer z zu 70 Euro. - Häufig wird eine modale AdvG [-weise] bzw. eine PräpG [pro +A] hinzugefügt, mit der auf die Art der Vermietung Bezug genommen wird: (25) Die Zimmer werden [t tageweise/ p pro Tag] vermietet .; s. auch (19). VERBF mieten ver'muten vermutet vermutete hat vermutet vermuten 1 etwas für möglich halten vermuten 2 hinter glauben, dass etwas hinter etwas steckt vermuten 3 in glauben, dass etwas in etwas verkörpert ist SBP vermuten 1 NomE AkkE BED auf Grund bestimmter Anzeichen glauben, dass etwas sich so verhält; für möglich halten, annehmen. (1) Ich vermute, dass er mit dem 8-Uhr-Zug kommt. BELR NomE: derjenige, der etwas für möglich hält: Person/ Institution (2) N Niemand hätte [jemals] vermutet, dass Kathlyn krank werden könnte. (Balden, S. 684) (3) DDie Polizei vermutet, dass die Brandstiftungen [schon lange] vorbereitet waren. (nach Zeit, 2.1.87, S. 4) veröffentlichen 794 AkkE: dasjenige, das für möglich gehalten wird: Sachverhalt/ Handlung SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung (4) Ich weiß nicht, was die Kriminalpolizei mit dem Verbrechen zu tun hat. Vermuten Sie [denn] eein Verbrechen? (nach Pinkwart, S. 39) (5) Mehrere leitende Angestellte der Firma sind verhaftet worden. Man vermutet vverschiedene Fälle von Korruption und Unterschlagung. (6) Mustafas Eltern sind verzweifelt, der Kinderarzt vermutet eeine schwere Lungenentzündung. (MM, 12.6.86, S. 33) (7) Die Rakete konnte nicht gestartet werden. Die Techniker vermuten eeinen Materialfehler. dass-S : (8) Ich vermute, d dass eine Menge Radioaktivität in den Ozean gelangt. (Zeit, 23.8.85, S. 4) Inf+ : (9) Der Student vermutet, d die Prüfung nicht bestanden zu haben. w-Frag: (10) Man kann [nur] vermuten, wwarum er das getan hat. Hpts : (11) Dunja, ich vermute, SSie haben einen Unfall erlitten. (Larsen, S. 21) PASSK Werden-Passiv werden : (12) [Für Krebserkrankungen] wird [seit längerem] vermutet, dass eine fettreiche und fleischreiche Ernährung die Entstehung von Darmkrebs begünstigt. (nach Zeit, 5.9.86, S. 68) WORTB die Vermutung; vermutlich ANM - Gelegentlich wird die AkkE in Form eines elliptischen Satzes realisiert, der aus einer NG im A mit AdjG/ AdvG/ Part. II/ PräpG [in +D/ ...] besteht: (13) Herr Müller ist nicht an seinem Arbeitsplatz erschienen. Man vermutet iihn krank. (14) Er vermutet dden Wagen [bereits] verkauft. (15) Man vermutete dden flüchtigen Verbrecher in Berlin, er war aber im Ausland. - Wenn die AkkSE in Form der w-Frag realisiert wird, wird vermuten 1 meist in Verbindung mit können verwendet: (16) [Ansatzweise] können Wissenschaftler [heute] vermuten, w was in einer Körperzelle vor sich geht, wenn sie in ein Kraftfeld gerät. (Zeit, 18.4.86, S. 78) ; s. auch (10). - vermuten 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (17) Die Spuren des Einbruchs l lassen vermuten, dass es mehrere Täter gibt. W.BED vermuten 2 hinter NomE AkkE PräpE; PräpE: hinter +D jemand [Person/ Institution] glaubt, dass jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] hinter jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt/ Handlung] steckt (18) Wer vermutet hinter Joseph Conrad (1857-1924), dem bekannten englischsprachigen Erzähler, [schon] den gebürtigen Polen Josef Konrad Korzeniowski? (MM, 29.7.86, S. 20) (19) [Nach den Aufständen in Soweto 1976] vermuteten die Behörden [auch] Winnie Mandela hinter den Unruhen. (Zeit, 24.1.86, S. 2) (20) Er hat hinter dem unfreundlichen Aussehen des alten Mannes [nicht] so viel Mitgefühl vermutet. vermuten 3 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +D jemand [Person/ Institution] glaubt, dass jemand [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt] in jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt] verkörpert ist (21) Die Polizei vermutet in dem Zwölfjährigen den Täter. (Spiegel, 21/ 93, S. 216) (22) Wenn der Künstler auf dem Porträt nicht in der Hand Pinsel und Palette hielte, vermutete [wohl] niemand in dem eleganten Dandy einen Maler. (nach Zeit, 6.3.87, S. 75) (23) Wer sollte [schon] in einem solchen Unfall [jemals] einen Mord vermuten? (Pinkwart, S. 178) G.ANM - vermuten kann als Kommunikationsverb i.S.v. ‘als Vermutung sagen’ verwendet werden: ( 24) „Da wird sich sicher noch einiges ändern“, vermutet Klaus Schöttle. (RhM, 17.11.89, S. 9) ver'öffentlichen veröffentlicht veröffentlichte hat veröffentlicht veröffentlichen 1 etwas publizieren veröffentlichen 2 etwas öffentlich bekannt geben veröffentlichen 3 etwas edieren SBP veröffentlichen 1 NomE AkkE (AdvE) BED als Autor o.Ä. etwas irgendwo drucken lassen, um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen; publizieren. (1) In welcher Zeitschrift wollen Sie Ihren Artikel veröffentlichen? BELR NomE: derjenige, der etwas publiziert: Person [häufig als Autor, Herausgeber]/ Institution [als Herausgeber] (2) 9 90% aller Wissenschaftler, die je auf unserer Erde gearbeitet haben, sind unsere Zeitgenossen und veröffentlichen ihre Ergebnisse. (Zapf, S. 5) (3) DDie Stadt veröffentlicht Broschüre mit vielen Tipps zum Umweltschutz. (nach MM, 13.2.86, S. 17) AkkE: dasjenige, das publiziert wird: geistiges Produkt/ [indirekt konkr. Objekt] SE ohne Korrelat: Sachverhalt [als Inhalt] (4) Fakir Baykurt veröffentlicht e erste Gedichte und bildet sich nebenbei als Schriftsteller fort. (Zeit, 26.7.85, S. 47) (5) Fleming hatte das Penicillin 1929 patentieren lassen, wohingegen Picado [bereits 1927] eeine Studie veröffentlicht habe, in der er seine 12-jährigen Untersuchungen dokumentiert habe. (taz, 11.8.99, S. 17) (6) [In den zwei Jahren] haben Mitarbeiter des von Professor Dr. Dr. Heinz Häfner geleiteten Hauses 2 289 Bücher bzw. wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. (MM, 11.6.87, S. 21) (7) [Kürzlich] hat die Rockband i ihre dritte CD veröffentlicht. dass-S : (8) [Genau gleichzeitig] und auch in derselben Fachzeitschrift veröffentlichten [im vergangenen Jahr] Forscher vom Max-Planck-Institut in Köln und vom Friedrich- Miescher-Institut in Basel, ddass es ihnen gelungen ist, Gene in Pflanzen der Familie „GGramineaen“ einzuschleusen. (nach Zeit, 21.2.86, S. 76) (AdvE): Ort bei +D: Ortspunkt [indirekt Verlag] in +D: Ortspunkt [indirekt Verlag/ geistiges Produkt: häufig Band, Zeitschrift o.Ä.] (9) B Bei welchem Verlag willst du die Erzählungen veröffentlichen? (10) 1997 veröffentlichte er iim Hanser Verlag „Das Ende des Selbstbetrugs. Europa braucht eine Verfassung“. (taz, 6.8.99, S. 12) (11) Die Abteilungsleiterin schlug dem Mitarbeiter vor, seinen Aufsatz zu Fragen der kontrastiverpassen 795 ven Darstellung von Verbvalenz iin dem geplanten Sammelband zu veröffentlichen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (12) Schon auf ihrer zweiten Schallplatte, die [1982] veröffentlicht wurde, bemühten sich die Musiker um eine engere Verzahnung von Text und Musik. (nach Zeit, 26.7.85, S. 36) sein : (13) [Unter welchem Titel] ist ihr Briefwechsel mit dem Dichter veröffentlicht? WORTB die Veröffentlichung ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (14) Wir lassen uns nicht von einem in die neo-konservative Ecke stellen, der selber in Zeitungen veröffentlicht, die er früher nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätte. (Zeit, 1.11.85, S. 65) - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [unter +D/ ...] kann auf den Umfang, den Titel o.Ä. der Publikation Bezug genommen werden: (15) Der Lektor schlug dem Autor vor, den Reisebericht [aauszugsweise] zu veröffentlichen. (16) Der argentinische Fußballer veröffentlicht [im Herbst seine Memoiren [u unter dem Titel „I I am Diego“]. (BerlZ, 1.8.2000, S. 10) ; s. auch (13). W.BED veröffentlichen 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution: häufig Medien] gibt etwas [Abstraktum] öffentlich bekannt (17) [Ohne Genehmigung des Ministers] darf niemand den Verhafteten besuchen, niemand seinen Namen veröffentlichen. (Zeit, 20.6.86, S. 2) (18) Den politischen Anstand sehen die Ausschussmitglieder auch dadurch verletzt, dass alle Parteien die Industriespenden [entgegen der gesetzlichen Vorschrift] [nicht] veröffentlicht haben. (nach MM, 18.2.86, S. 2) (19) [Erst jetzt] haben Südwestfunk und ZDF [wieder] das Ergebnis einer Telefonumfrage veröffentlicht, nach der 60% der Befragten „definitiv kein Interesse“ am Kabelpilotprojekt haben. (MM, 2.1.85, S. 7) (20) Die Ermittlungsergebnisse des Untersuchungsausschusses sollen [Anfang Januar] [auf einer Pressekonferenz] veröffentlicht werden. (21) Es wird nun die Frage diskutiert, ob nicht die Daten über Tests aller Sportler [obligatorisch] veröffentlicht werden sollen. (BerlZ, 2.10.2000, S. 43) veröffentlichen 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): in +D/ ... jemand [Person [als Verleger]/ Institution [Verlag]/ [auch Zeitung o.Ä.]] lässt etwas [Text o.Ä./ [indirekt Autor]], irgendwo gedruckt erscheinen; edieren (22) In Ihrer Zeitschrift (Heft 12/ 66) veröffentlichen Sie verschiedene Aufnahmen alter Brillengestelle. (nach bdw, 3/ 67, S. 172) (23) Nach seiner Emigration 1933 hatte er das große Glück, [bis 1940] [in Amsterdam] [für den Verlag Albert de Lange] deutschsprachige Literatur der Emigration veröffentlichen zu können. (MM, 28.1.85, S. 28) (24) „Newsweek“ veröffentlichte [kürzlich] einen Artikel [unter der Überschrift Amerikas „Ernährungsrevolution“]. (Zeit, 25.1.85, S. 39) (25) Welcher Verlag hat diesen Bildband veröffentlicht? (26) Deutsche Verlage veröffentlichen chinesische Schriftsteller. (Zeit, 21.6.85, S. 39) (27) Es betrifft in erster Linie die wissenschaftliche Literatur in kleinen Auflagen, also jene Texte, die [aals Buch] zu veröffentlichen nur selten lohnt. (Zeit, 8.2.85, S. 63) ver'passen verpasst verpasste hat verpasst verpassen 1 etwas nicht mehr erreichen verpassen 2 etwas ungenutzt lassen verpassen 3 etwas etwas zuteil werden lassen verpassen 4 etwas verfehlen verpassen 5 etwas nicht treffen SBP verpassen 1 NomE AkkE (AdvE) BED um irgendwieviel zu spät an einem Ort sein und deshalb jemanden/ etwas dort nicht mehr erreichen oder an etwas nicht mehr teilnehmen können. (1) Ich habe den Zug verpasst. BELR NomE: derjenige, der etwas nicht erreicht: Person/ selten Tier (2) Wenn du dich nicht beeilst, verpasst ddu [wieder] deinen Bus. (3) D Der Jungvogel hatte den Flug in den Süden verpasst. (nach MM, 3.6.85, S. 12) AkkE: dasjenige, das nicht erreicht wird: Person/ konkr. Objekt [Verkehrsmittel]/ Ereignis [Abfahrt, Beginn o.Ä.] (4) Anja ist im Stau stecken geblieben und hat [dadurch] ihren Bruder, mmit dem sie um drei Uhr verabredet war, verpasst. (5) Weil unsere Maschine vierzig Minuten Verspätung hatte, haben wir ddie Fähre verpasst. (6) So kam es, dass wir dden Anschlussflug nach Zürich verpassten. (Zeit, 21.6.85, S. 39) (7) DDen Beginn des Hauptfilms kann man [leicht] verpassen. (Zeit, 20.3.87, S. 53) (AdvE): Zeit um +A: Zeitraum (8) Petra ist schon wieder weg. Du hast sie uum zehn Minuten verpasst. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (9) Es passiert gar nicht so selten, dass die Maschine [ohne Verschulden des betreffenden Passagiers] verpasst wird. sein : (10) Was ist zu tun, wenn der Anschlusszug verpasst ist? ANM - Gelegentlich wird mit verpassen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt: (11) P Petra und Thomas waren um elf Uhr am Fernsehturm verabredet, haben eeinander aber [leider] [aus irgendwelchen Gründen] verpasst. (12) Weil meine Uhr eine halbe Stunde nachging, haben wwir uns verpasst. W.BED verpassen 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] lässt etwas [abstr. Objekt: Möglichkeit, Chance o.Ä./ Ereignis/ Handlung [indirekt Ort]] ungenutzt (13) Francois Mitterand verpasst [heute] keine Gelegenheit, dem Andenken Charles de Gaulles Ehre zu erweisen. (nach Zeit, 13.9.85, S. 3) (14) Bliebe der Westen starr, so könnte er eine große Chance verpassen. (nach Zeit, 24.1.86, S. 1) (15) Diese Sendung darfst du [nicht] verpassen. (16) Er verpasste sämtliche Einsätze und brachte das Orchester durcheinander. (Bild, 8.7.67, S. 1) (17) Ein türkischer Landsmann erkannte den Künstler, setzte sich zu ihm und sprach ununterverreisen 796 brochen auf ihn ein. Daraufhin verpasste der Künstler den Bahnhof Zoo und fuhr weiter. (nach BerlZ, 28.1.99, S. 24) dass-S : (18) Wir haben [einfach] verpasst, dass sich der Markt gravierend verändert hat. (MM, 28.2.98) Inf+ : (19) Er hat seine persönlichen Probleme aus Deutschland nach Griechenland exportiert und verpasst [darüber] [ganz], seine Liebe auszuleben. (nach MM, 19.5.87, S. 28) (20) Du solltest es [auf keinen Fall] verpassen, dir die Ausstellung anzusehen. verpassen 3 NomE AkkE DatE [ugs] jemand [Person/ Institution]/ etwas [geistiges Produkt/ Ereignis] lässt jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ geistiges Produkt/ Ereignis] etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Handlung] zuteil werden (21) Tagsüber stand Emil in seinem Geschäft und verpasste der Kundschaft elegante Frisuren. (Zeit, 13.6.86, S. 65) (22) Die berufstätigen Eltern wollten den lernfaulen Sohn auf Trab bringen und verpassten ihm [täglich] mindestens eine Stunde körperliche Arbeit. (nach MM, 10.5.86, S. 36) (23) Die Koalition hatte ihrem Regierungschef einige Abstimmungsniederlagen verpasst. (24) Die enttäuschten Fans wollten ihrer Mannschaft einen Denkzettel verpassen. (25) Ralf ist wütend geworden und hat dem Jungen eine kräftige Ohrfeige verpasst. (26) Er verpasste dem Tier einen Kopfschuss. (taz, 10.1.96, S. 19) (27) Und sie verpasste dem Gemüse [noch] eine Prise Zucker, auch wenn’s nicht im Rezept steht, sondern ein Trick von Muttern ist. (taz, 28.3.2000, S. 24) (28) Die Putzkolonne arbeitete Tag und Nacht, um dem alten Gemäuer eine schicke Fassade zu verpassen. (taz, 23.1.90, S. 4) (29) Mal sehen, wie lange es dauert, bis die Berliner unserem Haus einen Namen verpassen. (BerlZ, 21.10.97, S. 21) (30) Die Musik verpasst dem Streifen aus Stummfilmtagen eine choreografische Komponente. (nach MM, 8.3.85, S. 22) (31) Gewitter verpassten dem Sommer eine Auszeit. (MM, 10.6.2000) (32) Das Leben verpasst einem so manche Lektion. verpassen 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ um +A jemand [Person/ Institution] verfehlt etwas [abstr. Objekt: Rekord o.Ä./ Vorgang] um irgendwieviel (33) Die junge Läuferin hat den Europarekord nur knapp verpasst. (34) Sie hat die Wahl zur Betriebsratsvorsitzenden nur um eine Stimme verpasst. (35) Wenn sich diese Hochrechnung bei der Stimmenauszählung bestätigt, hat der Koalitionspartner FDP [bei dieser Wahl] den Wiedereinzug in den Landtag verpasst. verpassen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ um +A [ugs] etwas [konkr. Objekt: Ball, Kugel o.Ä./ [indirekt Handlung]] trifft etwas um irgendwieviel nicht (36) Der 1,65 Meter große Häßler hat bei einem Kopfball Pech, das der Ball um Zentimeter sein Ziel verpasst. (nach FAZ, 1995) (37) Die Kugel verpasste die Schlagader um Millimeter. (38) Der Stich verpasste [glücklicherweise] das Auge. PHRAS Idiom: den Anschluss/ Zug verpassen: hinter die Entwicklung weit zurückfallen; [ugs] den Anschluss verpassen: keinen Ehepartner finden; [salopp] jemandem ein Ding/ eine/ eins/ ’n paar verpassen: jemanden ohrfeigen, schlagen; jemandem einen Maulkorb verpassen: jemanden an der freien Meinungsäußerung hindern; [ugs] jemandem eine Zigarre verpassen: jemanden zurechtweisen, tadeln VERBF passen ver'reisen verreist verreiste ist verreist SBP verreisen NomE (AdvE1) (AdvE2) BED irgendwohin eine Reise machen und irgendwielange wegbleiben. (1) Frau Dr. Müller ist [gestern] für vier Wochen verreist. BELR NNomE: derjenige, der eine Reise macht: Person (2) Zwar dürfen ddie Arbeitslosen [nach den gesetzlichen Vorschriften] [nicht] verreisen, die Nürnberger Bundesanstalt hat die Bestimmungen darüber jedoch gelockert. (Stern, 12.11.87, S. 166) (3) AAlle Mädchen im Büro verreisen [mit ihren Freunden]. (Zeit, 19.9.86, S. 57) (4) D Die Klasse unserer Tochter will [in den Osterferien] [gemeinsam] verreisen. (5) DDie Finanzverwaltung ist verreist. (nach BerlZ, 11.10.97, S. 18) (AdvE1): Ort auf +A/ nach +D/ ...: Zielort in +A: Zielort/ [indirekt Ereignis: Urlaub] (6) Ich verreiste [am 7. November des Jahres] [mit einem Flugzeug] a auf eine Insel. (taz, 29.11.89, S. 17) (7) [Allein im letzten Jahr] verreiste der Politiker [knapp dreißigmal] ins Ausland. (nach taz, 8.1.91, S. 4) (8) Wer i in den Urlaub verreist ist, sollte Nachbarn bzw. Verwandte bitten, alle drei Tage nach dem Auto zu schauen. (nach BerlZ, 4.9.98, S. V) (9) Spadolini, der Verteidigungsminister, war [dienstlich] nach Mailand verreist. (Zeit, 25.10.85, S. 4) (AdvE2): Zeit bis-Gruppe: Endpunkt seit +D/ ...: Anfangspunkt AdvG/ NG im A/ für +A/ über +A/ von +D bis-Gruppe: Zeitdauer (10) Müllers sind s seit vorigem Freitag nach Mallorca verreist. BBis wann sie verreist sind, kann ich Ihnen nicht sagen. (11) Auch wenn man nnur kurz verreist, sollte man für einen eventuellen Notfall der Nachbarin seinen Wohnungsschlüssel geben. (12) Wenn dieser Unternehmer ddrei Jahre lang verreist und seinen Betrieb durch angestellte Manager leiten lässt, wird er bei maßvoller Gewinnentnahme jeden Morgen, an dem er aufwacht, reicher. (Flach, S. 24) (13) Wer ffür längere Zeit verreist, der sollte sich unbedingt mit seinem Versicherungsträger in Verbindung setzen. (MM, 2.1.88, S. 15) (14) Wir wollen üüber Weihnachten vom 20. Dezember bis 4. Januar verreisen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) [In den Sommermonaten] wird [erfahrungsgemäß] [häufiger als zu anderen Jahreszeiten] verreist. ANM - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf das Fahrzeug oder das Verkehrsunternehmen, mit dem man eine Reise macht, Bezug genommen werden: verschlechtern, sich 797 (16) Wer [am nächsten Wochenende] mit einem Regionalexpress verreisen will, muss längere Reisezeiten einplanen. (BerlZ, 12.3.2002) (17) Millionen Bürger können sich vorstellen, mit einer der Billigairlines zu verreisen. ; s. auch (6) und (19). - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf den Reiseveranstalter Bezug genommen werden: (18) Bist du [schon einmal] [mmit einem Reisebüro] verreist? - Mit einer temporalen AdvG oder PräpG [an +D/ ...] kann auf den Zeitpunkt Bezug genommen werden: (19) Wer [a am kommenden Wochenende] [mit der Deutschen Bahn] verreisen will, muss sich auf umfangreiche Fahrplanänderungen gefasst machen. (BerlZ, 4.12.98, S. 24) ; s. auch (1), (4), (6), (7), (15) und (16). VERBF reisen ver'schlechtern verschlechtert verschlechterte hat verschlechtert verschlechtern 1 bewirken, dass etwas schlechter wird verschlechtern 2 bewirken, dass etwas um irgendwieviel schlechter wird SBP verschlechtern 1 NomE AkkE BED bewirken, dass etwas schlechter wird. (1) Dass sich für die Stelle zwanzig Leute beworben haben, verschlechtert meine Chancen [natürlich]. BELR NomE: dasjenige, das bewirkt, dass etwas schlechter wird: Person/ Institution/ Abstraktum SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) [Durch eine Weigerung, an dem Umschulungskurs teilzunehmen,] würden SSie Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern. (3) D Das Ministerium hat die Konditionen für die Frühpensionierung von Beamten [erneut] verschlechtert. (4) EEin einziges trockenes und heißes Jahr könnte den Zustand der schon stark geschädigten Hochlagen des Schwarzwalds [schlagartig] [wesentlich] verschlechtern. (MM, 1.10.87, S. 1) (5) Es muss befürchtet werden, dass mmangelnder Leistungswille der Mehrheit der Bewerber den Bürgerservice der Behörden [langfristig] verschlechtert. (MM, 12.1.85, S. 24) (6) DDie in vielen Fällen unweigerliche Einweisung in ein Pflegeheim kann den Zustand des Patienten [plötzlich] verschlechtern. (MM, 30.1.85, S. 12) (7) DDie neue Klausel verschlechtert die Stellung der Rentner im Einkommensgefüge [in einem nicht vertretbaren Maße]. (nach Fackel, 9/ 73, S. 7) dass-S : (8) D Dass in Erwartung des neuen Geldes Güter zurückgehalten wurden, verschlechterte die Versorgungslage [kurz vor der Währungsreform] [in das Unerträgliche]. (MM, 18.6.88, S. 35) Inf+ : (9) Die Handelsbilanz dieser Länder würde e es [deutlich] verschlechtern, d die Rechnungen in harten Währungen begleichen zu müssen. AkkE: dasjenige, das schlechter wird: Abstraktum (10) Der zu erwartende steile Anstieg der Arbeitslosenzahlen wird ddie gewerkschaftliche Verhandlungsposition verschlechtern. (nach taz, 7.2.90, S. 8) (11) Spezielle Seminare für Hochbegabte würden ddie Solidarität unter den Kommilitonen [noch mehr] verschlechtern. (nach MM, 14.9.85, S. 12) (12) [In der vorgesehenen Form] werde das Erziehungsjahr ddie Berufschancen junger Frauen [eher] verschlechtern, kritisierte die Vorsitzende. (nach MM, 26.4.85, S. 5) (13) Übergewicht verschlechtert ddie operativen Eingriffe [stark]. (nach MM, 16.3.88, S. 3) (14) Finden Sie nicht auch, dass das neue Gesetz ddas alte Recht [in einigen Punkten] verschlechtert? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (15) [Durch die anhaltenden Regenfälle] wird die Lage in den Hochwassergebieten [weiter] verschlechtert. sein : (16) [Durch die erneute Niederlage am Wochenende] sind die Aufstiegschancen des Karlsruher SC [drastisch] verschlechtert. WORTB die Verschlechterung ANM - Mit einer PräpG [durch +A/ ...] kann auf die Handlung, die zur Verschlechterung führt, Bezug genommen werden: s. (2). - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Verschlechterung bewertet werden: (17) Die 1983 vorgenommene Streichung des Schüler-BAföG hat die Bildungschancen von Kindern aus Familien mit geringem Einkommen [ddeutlich] verschlechtert .; s. auch (4), (9), (11), (13), (16) und (18). W.BED verschlechtern 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): um +A/ (von +D) auf +A/ ... jemand/ [auch Handlung]/ etwas [abstr. Objekt] bewirkt, dass etwas [abstr. Objekt [häufig als Dimension]] um irgendwieviel schlechter wird (18) [Mit dieser geringen Weite und der missglückten Landung] hat der Favorit des Skispringens seine Position in der Gesamtwertung um mindestens drei Plätze verschlechtert. (19) [Im abgelaufenen Geschäftsjahr] hat eine verfehlte Absatzstrategie des Unternehmens den Umsatz von 3 Millionen Mark auf 2,2 Millionen Mark verschlechtert. (20) Verstöße gegen die Diätvorschriften können Ihre Blutzuckerwerte [erheblich] verschlechtern. (21) Der wachsende Anteil alter Menschen wird die Relation zwischen Zahlern und Empfängern, den Rentenquotienten, [dramatisch] [zu Lasten der Zahler] verschlechtern. VERBF verschlechtern, sich ver'schlechtern, sich verschlechtert sich verschlechterte sich hat sich verschlechtert sich verschlechtern 1 schlechter werden sich verschlechtern 2 um irgendwieviel schlechter werden sich verschlechtern 3 in eine ungünstigere Lage kommen SBP sich verschlechtern 1 NomE BED schlechter werden. (1) Sein Gesundheitszustand hat sich verschlechtert. BELR NomE: dasjenige, das schlechter wird: Abstraktum (2) D Die Beziehung zu seiner Frau verschlechterte sich. (Zeit, 25.7.86, S. 36) (3) [Nach der Entlassung aus der Kliverschreiben 798 nik] verschlechtert sich - ohne Training zu Hause - ddie Beweglichkeit der alten Menschen [sofort] [wieder]. (Zeit, 9.8.85, S. 47) (4) [Seit nunmehr fünf Jahren] verschlechtern sich d die Berufsaussichten von Jungakademikern [zusehends]. (Zeit, 4.10.85, S. 33) (5) Es wird signalisiert, dass sich d die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik verschlechtert hat. (MM, 31.12.86, S. 89) (6) DDie Auftragslage der Behindertenwerkstatt verschlechtert sich [unaufhaltsam]. (MM, 30.10.87, S. 15) (7) DDas Ansehen des Rauchens hat sich [deutlich] verschlechtert. (nach MM, 24.10.87, S. 1) (8) [Laut Wetterbericht] soll sich ddas Wetter [am Wochenende] [wieder] verschlechtern. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Verschlechterung ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (9) [B Bei sinkendem Dollarkurs] verschlechtern sich die Aussichten für Exporte in die USA. - Mit einer PräpG [ohne +A/ mit +D/ durch +A] kann auf eine Handlung, die zur Verschlechterung führt, Bezug genommen werden: (10) [OOhne den Bau moderner Kläranlagen] würde sich die Grundwasserqualität [in katastrophaler Weise] verschlechtern. (11) [MMit der Schließung/ DDurch die Schließung des Hallenbades] hat sich die Attraktivität des Dorfes weiter verschlechtert. - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Verschlechterung bewertet werden: (12) Die Altersstruktur der Deutschen hat sich [d drastisch] verschlechtert .; s. auch (7). - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. W.BED sich verschlechtern 2 NomE (AdvE); (AdvE): um +A/ (von +D) auf +A/ ... etwas [abstr. Objekt [häufig als Dimension]/ Zustand/ Vorgang] wird um irgendwieviel schlechter (13) [1986] hat sich die Einnahmeentwicklung beim Bund [allein durch die erste Stufe der Steuerreform und zusätzliche Verzichte zu Gunsten des EG-Haushalts] um insgesamt 7,3 Milliarden Mark verschlechtert. (nach MM, 16.1.87, S. 1) (14) Der Zinssatz hat sich [für den Anleger] von 4,75 auf 4,25 Prozent verschlechtert. (15) Ist ein Motor schlecht eingestellt, dürften sich auch die Emissionswerte verschlechtern, meinen die Wissenschaftler. (MM, 27.6.87, S. 10) (16) [Infolge der ungünstigen Witterung] werden sich die Ernteerträge [gegenüber dem Vorjahr] [in erheblichem Umfang] verschlechtern. (17) Der Kurs des Euro hat sich [gegenüber dem Dollar] [erneut] um einen Cent verschlechtert. (18) [Bei den Krankenkassen] hat sich der Anteil der Beitragszahler verschlechtert. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. sich [A] verschlechtern 3 NomE (AdvE1) (AdvE2); (AdvE1): um +A/ (von +D) auf +A/ ...; (AdvE2): AdvG/ in +D/ ...; [ugs] jemand [Person/ Institution] kommt hinsichtlich irgendetwas in eine um irgendwieviel ungünstigere Lage (19) Karin hat sich als Sachbearbeiterin beworben; sie würde sich [zwar] finanziell von 1.700 auf 1.600 Euro, d.h. um 100 Euro verschlechtern, hätte aber sonnabends frei. (20) Verkehrsmäßig hat sich die Firma verschlechtert: mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist sie seit dem Umzug in das neue Gewerbegebiet nicht mehr erreichbar. (21R) Der Spieler tauscht die Karte mit seinem Nachbarn zur Linken, verdeckt natürlich, sodass niemand sehen kann, ob er sich in seiner Karte verbessert oder verschlechtert. (nach Grupp, S. 68) (22) Eine Wohnung ohne Balkon kommt für uns nicht in Frage: wir wollen uns [nicht] verschlechtern. VERBF verschlechtern ver'schreiben verschreibt verschrieb hat verschrieben verschreiben 1 jemandem etwas ärztlich verordnen verschreiben 2 etwas durch Schreiben verbrauchen verschreiben 3 etwas etwas widmen verschreiben 4 jemandem etwas vorschreiben verschreiben 5 jemandem etwas vermachen SBP verschreiben 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas auf einem Rezept ärztlich verordnen. (1) Die Ärztin hat mir Tabletten verschrieben. BELR NomE: derjenige, der etwas verordnet: Person [als Arzt] (2) Die Kassen sollen sich dagegen wehren dürfen, wenn Ärzte [immerfort] überteuerte Medikamente verschreiben. (nach MM, 7.10.87, S. 1) (3R) DDer Tierarzt verschreibt eine heilende Salbe und meint, dass der Bär etwas Fett fressen müsste. (Dathe/ Dathe, S. 82) AkkE: dasjenige, das verordnet wird: konkr. Objekt [als therapeutisches Hilfsmittel]/ Substanz [als Medikament]/ Handlung [als therapeutische Maßnahme]/ Veranstaltung [Kur] (4) Ärzte dürfen [weiter] H Hustensaft verschreiben. (MM, 13.5.88, S. 14) (5) Der Augenarzt hat mir eeine stärkere Brille verschrieben. (6) Ich verschreibe Ihnen zzehn Massagen, Herr Müller. (7) Meine Ärztin will mir eeine Kur an der Nordsee verschreiben. (DatE): dasjenige, dem etwas verordnet wird: Person/ Tier [als Patient] (8) Um einem zweiten Infarkt vorzubeugen, verschrieb er dem Patienten [sofort] eine fettarme Diät und Medikamente zur Senkung des Blutdrucks. (nach MM, 4.12.87, S. 3) (9) Ärzte in Großbritannien dürfen [unter bestimmten Umständen] [auch ohne Einwilligung der Eltern] MMädchen unter 16 Jahren die Pille zur Empfängnisverhütung verschreiben. (MM, 18.10.85, S. 29) (10) Der Tierarzt hat u unserm Waldi ein Antibiotikum verschrieben. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (11) Kinderkuren können [bei Rheuma ebenso wie bei Krankheiten der Atmungsorgane oder bei Herz- und Kreislaufkrankheiten] verschrieben werden. (nach MM, 12.9.85, S. 16) - Bekommen-Passiv: (12) Sie b bekommt 25 Kobalt-Bestrahlungen verschrieben. (Zeit, 1.8.86, S. 48) (13) Privatpatienten kriegen zehn Massagen verschrieben, Kassenpatienten [häufig] nur sechs. versichern 799 WORTB die Verschreibung ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ gegen +A] kann auf die Krankheit Bezug genommen werden, gegen die etwas ärztlich verordnet wird: (14) [G Gegen Ihr Übergewicht] kann ich Ihnen nichts verschreiben, Sie sollten weniger essen und sich mehr bewegen .; s. auch (11). - Mit einer PräpG [für +A] kann auf das erkrankte Organ Bezug genommen werden: (15) [F Für meinen Magen] hat der Doktor mir Tropfen verschrieben, die ich dreimal täglich vor dem Essen einnehmen soll. - verschreiben 1 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (16) Menschen mit O-Beinen oder X- Beinen sollten sich [unbedingt] Schuheinlagen vverschreiben lassen, bevor sie mit regelmäßigem Sport beginnen. (nach MM, 14.1.88, S. 3) (17) Einem Drittel aller Schüler lassen die Eltern [nach Schätzungen des Kinderschutzbundes] Psychopharmaka gegen Schulstress vverschreiben. (nach Stern, 16.7.87, S. 181) W.BED verschreiben 2 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] verbraucht etwas [Schreibmaterial] durch Schreiben (18) In meinem Schreibtisch habe ich eine ganze Sammlung von Kugelschreiberminen, die ich [im Laufe der Jahre] verschrieben habe. (19) Mich würde mal interessieren, welche Mengen an Papier eine Behörde [täglich] verschreibt. verschreiben 3 NomE AkkE DatE jemand widmet etwas [abstr. Objekt: Kraft, Gefühl o.Ä./ Handlung] ganz jemandem [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt [als Aufgabe]] (20) Petra ist mit Leib und Seele Ärztin und hat ihre ganze Kraft ihren Patienten und dem Krankenhaus verschrieben. (21) Vor gar nicht allzu langer Zeit noch depressiv, haben sie [jetzt] ihre Gefühle und ihr Handeln [ganz] dem Aufschwung verschrieben. (nach MM, 31.12.85, S. 6) (22) Sie haben beide ihr Leben dem Fußball verschrieben. (FR, 23.11.99, S. 18) verschreiben 4 NomE AkkE DatE jemand [Person/ Institution] schreibt jemandem [Person/ Institution] etwas [Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt]] vor (23) Mose verschrieb seinem neuen Volk auch den ägyptischen Brauch der Beschneidung. (nach Zeit, 20.12.85, S. 43) (24) Die Möblierung ihrer noblen Häuser wurde nicht den Eigentümern überlassen, [meist] verschrieb Mies ihnen eigene Entwürfe. (nach Zeit, 28.3.86, S. 51) (25) [Gerade erst] hat die Post dem TV Sat eine Sendenorm verschrieben, die ihn untauglich macht für die gängigen Farbfernsehgeräte. (Zeit, 26.7.85, S. 5) (26) Der Währungsfonds verschreibt seinen Schuldnern eine restriktive Politik. (nach taz, 25.9.99, S. 3) (27) Mädchen sollten nicht so provokant herumlaufen, sagte sie, und verschrieb ihrer Nichte hochgeschlossene Kleider. verschreiben 5 NomE AkkE DatE [jur] jemand legt urkundlich fest, dass er jemandem [Person/ Institution] etwas als Eigentum überlässt; überschreiben, vermachen (28) [Kurz vor seinem Tode] hatte der Wissenschaftler seiner Nichte das Grundstück und der Stadt die wertvolle Bibliothek verschrieben. (29) Weil der Geschäftsmann keine Erben hat, will er die Firma einer gemeinnützigen Stiftung verschreiben. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb verschreiben, sich. VERBF aufschreiben; beschreiben; schreiben; unterschreiben ver'sichern versichert versicherte hat versichert versichern 1 etwas als sicher hinstellen versichern 2 einen Versicherungsvertrag abschließen versichern 3 jemandem die Gewissheit über etwas geben versichern 4 jemandem die Gewissheit über etwas geben versichern 5 jemandem Versicherungsschutz gewähren SBP versichern 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem gegenüber etwas als sicher hinstellen; beteuern, versprechen. (1) Sie hat mir versichert, dass sie damit nichts zu tun hat. BELR NomE: derjenige, der etwas als sicher hinstellt: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution (2) Wie ddie Ärzte mir versichert haben, könnte ich mich durchaus wieder erholen, wenn ich mehr Lebensmut hätte. (Balden, S. 43) (3) „Die Situation auf dem Gelände des Kraftwerks ist wieder normal“, versicherte dder Minister. (MM, 23.4.87, S. 3) (4) DDas Bundesumweltministerium in Bonn versicherte, die roten Farbstoffe bedrohen Tier- und Pflanzenwelt im Rhein nicht. (MM, 2.5.87, S. 20) AkkE: nur PG: dasjenige, das als sicher hingestellt wird: Sachverhalt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (5) Ich werde bald gesund werden. Der Arzt hat ees mir versichert. (6) Gern wäre er, d das hat er [oft] [wirkungsvoll] versichert, Professor für Geschichte geworden. (Zeit, 11.4.86, S. 5) (7) W Was hat der Installateur dir versichert? Wann wird er [endlich] kommen? dass-S : (8) Mein Sohn hat (e es) mir versichert, ddass so etwas nicht mehr vorkommen wird. Inf+ : (9) Der Angeklagte hatte versichert, vvon dem Kokain- Geschäft nicht profitiert zu haben. (MM, 2.10.87, S. 29) Hpts : (10) Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) versicherte, bei der Behandlung der Molke könnten keinerlei Gefährdungen für Mensch oder Umwelt auftreten. (MM, 6.2.88, S. 9) Dirr: (11) „I Ich werde tun, was Sie von mir verlangen“, versicherte James Webster. (Cotton, S. 42) (DatE): derjenige, dem gegenüber etwas als sicher hingestellt wird: Person/ Institution (12) Der Bürgermeister versicherte s seinen Mitbürgern, dass New York besser für die derzeitige Lage gerüstet sei als jede andere Stadt. (nach MM, 4.12.87, S. 9) (13) Der Zeuge hat dem Gericht versichert, dass er den Täter genau gesehen habe. versichern 800 PASSK Werden-Passiv werden : (14) [Offiziell] wird [seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl] [immer wieder] versichert, dass von den in der Bundesrepublik angebotenen Lebensmitteln keine gesundheitlichen Schäden drohen. (MM, 12.5.86, S. 2) WORTB die Versicherung ANM - Die AkkE wird meist als SE realisiert. - Wenn die Versicherung an eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit gerichtet ist, wird die DatE häufig nicht realisiert,: s. (3), (4), (6), (10), (14) und (15). - Besonders in Zeitungsberichten wird häufig der kommentierende Ausdruck wie jemand versichert verwendet: (15) WWie der Finanzminister [ausdrücklich] v versicherte, wird es in nächster Zeit keine Steuererhöhung geben. - versichern 1 wird in dem Ausdruck etwas auf Ehre und Gewissen versichern i.S.v. ‘etwas nachdrücklich beteuern’ und in den Wendungen Seien Sie versichert, dass.../ Sie können versichert sein, dass... i.S.v. ‘Sie können gewiss sein, dass ...’ verwendet. SBP versichern 2 NomE AkkE (PräpE) BED für jemanden/ etwas mit einer Versicherungsgesellschaft einen Versicherungsvertrag gegen Schaden durch etwas abschließen. (16) Wollen Sie Ihr Gepäck versichern? BELR NomE: derjenige, der einen Versicherungsvertrag abschließt: Person/ Institution (17) HHerr Müller hat sein am Fluss gelegenes Grundstück [rechtzeitig] gegen Überschwemmungen versichert. (18) DDie Firma hat ihre Gebäude gegen Einbruch versichert. AkkE: dasjenige, für das ein Versicherungsvertrag abgeschlossen wird: Konkretum/ abstr. Objekt [Stimme o.Ä.] (19) Wer in Großbritannien das nötige Geld hat, versichert sich und seine Familie [inzwischen] [privat]. (MM, 18.7.86, S. 16) (20) Wir haben uunseren Hund gegen Schäden, die er eventuell anrichtet, versichert. (21) Haben Sie IIhr neues Auto [schon] versichert? (22) Sie sollten I Ihre Wohnung, Wertgegenstände und elektronischen Geräte [ausreichend] versichern! (23) Große Sänger und Sängerinnen versichern i ihre Stimmen. (PräpE): gegen +A: dasjenige, wogegen ein Versicherungsvertrag abgeschlossen wird: Ereignis/ Handlung (24) Wir haben unser Haus ggegen Feuer und Wasserschäden versichert. (25) [Bei Auslandsreisen] empfiehlt es sich, sich g gegen Krankheit zu versichern. (26) Herr Krause hat seine wertvolle Briefmarkensammlung ggegen Diebstahl [hoch] versichert. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (27) [Als Arbeitnehmer] wird man [automatisch] gegen Arbeitsunfälle versichert. sein : (28) Renate M. war [zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruchs] [nicht] versichert. (Zeit, 8.5.87. S. 21) WORTB der Versicherer, der Versicherte/ die Versicherte, die Versicherung ANM - Wenn mit der AkkE auf einen Körperteil Bezug genommen wird, ist dessen spezielle Funktion gemeint: (29) Der berühmte Pianist hat seine Hände versichert. - Mit einer PräpG [bei +D/ in +D] kann auf die Versicherungsgesellschaft Bezug genommen werden: (30) Hinsichtlich der Rente ist es völlig gleich, ob man [als Arbeiter] [b bei der LVA] oder [als Angestellter] [b bei der BfA] versichert ist. (nach MM, 19.4.86, S. 36) (31) Ich bin [i in einer Ersatzkasse] versichert, aber mein Mann hat sich [bbei einer privaten Krankenkasse] versichert. - Mit einer modalen AdvG [privat, gesetzlich] kann auf den Typ der Versicherungsgesellschaft Bezug genommen werden: (32) Unzufriedene Patienten lassen sich [pprivat] versichern. (MM, 18.7.86, S. 16) (33) Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist [g gesetzlich] versichert. ; s. auch (19). - versichern 2 wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (34) Timpe wird sich [nicht] vversichern lassen. (Strittmatter, S. 221) ; s. auch (32). W.BED versichern 3 NomE AkkE GenE [geh] jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] gibt jemandem [Person/ Institution] Gewissheit über etwas [abstr. Objekt: Hilfe, Freundschaft, Achtung o.Ä.]; zusichern, versprechen (35) Georges Marchais verlor das Gesicht, als er [kurz nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Afghanistan] [in einem Interview] die UdSSR seiner Unterstützung versicherte. (nach Zeit, 28.3.86, S. 7) (36) Insbesondere ist es mir ein Bedürfnis, alle antifaschistischen Widerstandskämpfer meiner großen Hochachtung zu versichern. (ND, 6.12.89, S. 4) (37) [Weiter] versicherte Gorbatschow die neuen Regierungen in Berlin, Sofia, Prag und Bukarest seiner Solidarität. (nach MM, 2.1.89) (38) Balladur versicherte Chirac [öffentlich] seiner Freundschaft. (nach Spiegel, 42/ 93, S. 198) - versichern 3 ist die stilistisch markierte Variante von versichern 4. Dabei entspricht die Belegung der AkkE von versichern 3 der Belegung der DatE von versichern 4 und die Belegung der GenE der der AkkE. versichern 4 NomE AkkE (DatE) jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] gibt jemandem [Person/ Institution] Gewissheit über etwas [abstr. Objekt: Hilfe, Freundschaft, Achtung o.Ä.]; zusichern, versprechen (39) Stadtrat Alfred Rapp versicherte [später] [telefonisch] seine Mithilfe. (MM, 31.1.85, S. 24) (40) Der Bundesverband der Deutschen Industrie versicherte seine Bereitschaft zur Unterstützung der neuen Initiative. (nach MM, 15.11.89) (41) Die Staatschefs von Argentinien, Brasilien, Peru, Uruguay, Venezuela und Mexiko versicherten dem kolumbianischen Präsidenten Virgilio Barco ihre Solidarität. (MM, 13.10.89) (42) Zahllose Anrufer haben dem Zoo ihre Unterstützung versichert. (MM, 21.4.91) - Die stilistisch markierte Variante von versichern 4 ist versichern 3. Dabei entspricht die Belegung der DatE von versichern 4 der Belegung der AkkE von versichern 3 und die Belegung der AkkE der der GenE. versprechen 801 versichern 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): gegen +A etwas [Institution: Versicherungsgesellschaft/ [auch Versicherungsvertrag]] gewährt jemandem [Person/ Institution: meist Firma] Versicherungsschutz gegen etwas [Ereignis/ Handlung] (43) Die gesetzlichen Krankenkassen müssen auch die Arbeitslosen und Rentner versichern. (44) Der Gerling-Konzern versichert Privatpersonen und Unternehmen gegen Brandschäden. (45) Die Haftpflichtversicherung versichert minderjährige Kinder [mit den Eltern] gegen Forderungen auf Schadensersatz. (46) Meine Hausratversicherung versichert mich auch gegen Diebstahl im Ausland. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb versichern, sich. VERBF sichern ver'späten, sich verspätet sich verspätete sich hat sich verspätet SBP sich [A] verspäten NomE (AdvE) BED irgendwielange später als geplant eintreffen oder eintreten. (1) Ich habe mich verspätet. BELR NomE: dasjenige, das eintrifft: Person/ Fahrzeug/ Ereignis/ [indirekt konkr. Objekt: Brief o.Ä.] (2) Die Sitzung kann nicht beginnen, eein Anwalt hat sich verspätet. (Stern, 17.9.87, S. 116) (3) D Die Intercityzüge verspäten sich [selten]. (4) Meist bricht Streit in den Sozialämtern aus, wenn die Beamten finanzielle Hilfe verweigern oder wenn Ü Überweisungen sich verspäten. (Spiegel, 33/ 94, S. 91) (5) D Die Einweihung der Brücke verspätete sich, weil der Bürgermeister im Stau stecken geblieben war. (AdvE): Zeit NG im A/ um +A: Zeitdauer (6) Wir hatten uns ffünf Minuten verspätet, dann waren sie schon weg. (Bild, 1.4.67, S. 6) (7) [Ausgerechnet an jenem Tag] hatte sich die Müllabfuhr uum eine Stunde verspätet. (Spiegel, 2/ 94, S. 124) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Verspätung ver'sprechen verspricht versprach hat versprochen versprechen 1 jemandem etwas zusichern versprechen 2 etwas erwarten lassen SBP versprechen 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem gegenüber erklären, etwas bestimmt zu tun; zusichern. (1) Er hat mir versprochen, sich darum zu kümmern. BELR NomE: derjenige, der etwas zusichert: Person/ Institution (2) MMarika Blüm versprach, sich für die chronisch kranken Kinder besonders einzusetzen. (nach MM, 2.12.85, S. 13) (3) Was m man versprochen hat, muss man auch halten, oder: was man einmal zugesagt hat, muss auch gelten. (Zeit, 11.1.85, S. 59) (4) DDie CDU versprach den Wählern, die Familien mit Kindern finanziell stärker zu unterstützen. AkkE: dasjenige, das jemandem zugesichert wird: Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt] SE ohne Korrelat: Handlung (5) Die Kollegen versprachen dem neuen Mitarbeiter jjede Hilfe und Unterstützung, die er bei der Einarbeitung in seine neuen Aufgaben braucht. (6) Der Bundeskanzler versprach d die Halbierung der Arbeitslosenzahlen bis zum Jahr 2000. (7) Der Nachbar hat dem Jungen eeine Belohnung versprochen, wenn er seinen Rasen mäht. (8) Ich werde mich bessern, ddas verspreche ich Ihnen. (Stephan, S. 16) (9) Zwar gibt es immer noch Politiker, die den Studierten eine rosige Zukunft versprechen, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. (nach Spiegel, 42/ 93, S. 93) (10) Meine Eltern haben mir [zum Abitur] ein kleines Auto und eine Reise nach Norwegen versprochen. (11) Mama versprach mir Spielzeug. (Grass, S. 468) dass-S : (12) Meine Freunde haben versprochen, d dass sie mir beim Umzug helfen werden. Inf+ : (13) Ich versprach, eendlich zu einem Arzt zu gehen. (Frisch, S. 74) Hpts : (14) Andreas hat uns [fest] versprochen, eer kommt morgen und bringt uns das geborgte Fahrrad zurück. Dirr : (15) „IIch werde dich immer lieben“, versprach der junge Mann seiner Verlobten. (DatE): derjenige, dem etwas zugesichert wird: Person/ Institution (16) Dunja hat mmir versprochen, auf mich zu warten. (Larsen, S. 32) (17) Sonja hatte iihren Eltern versprochen, erst einen Beruf zu erlernen und dann Schauspielerin zu werden. (18) Der Finanzminister verspricht dden Unternehmen eine Steuersenkung, um ihre Bereitschaft zu Investitionen zu erhöhen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (19) Stoltenberg widersetzte sich nicht den Hilfen der Stahlindustrie, der [ebenfalls] drei Milliarden Mark versprochen wurden. (Zeit, 23.8.85, S. 18) sein : (20) Es ist eine große Belohnung versprochen, wenn das geraubte Gemälde zurückgebracht wird. - Bekommen-Passiv: (21) Man vermutet, dass die Regierung vom Ausland finanzielle Hilfe versprochen bekam/ kriegte. WORTB das Versprechen, die Versprechung ANM - Mit einem wenn-Satz kann auf die Bedingungen, die zur Erfüllung des Versprechens notwendig sind, Bezug genommen werden: (22) Ich verspreche dir, bei der Renovierung deiner Wohnung zu helfen, w wenn du mir bei meiner Seminararbeit hilfst. ; s. auch (7). - versprechen 1 wird in Ausdrücken verwendet wie [ugs] jemandem goldene Berge versprechen i.S.v. ‘jemandem große, unerfüllbare Versprechungen machen’; [ugs] jemandem das Blaue vom Himmel (herunter) versprechen i.S.v. ‘jemandem hemmungslos Unmögliches versprechen’; jemandem die Ehe versprechen i.S.v. ‘jemandem [meist Frau] verspreversprechen, sich 802 chen, ihn/ sie zu heiraten’; jemandem etwas in die Hand versprechen i.S.v. ‘jemandem etwas mit Handschlag fest versprechen’; etwas hoch und heilig versprechen i.S.v. ‘etwas fest, feierlich versprechen’. W.BED versprechen 2 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat etwas [Konkretum [außer Lebewesen]/ Abstraktum] lässt etwas [Sachverhalt] erwarten (23) Das neue Flugzeug verspricht mehr Sicherheit bei Langstreckenflügen. (24) Der warme Sommer verspricht eine ausgezeichnete Weinernte. (25) Die Demokratie entschied sich für die Marktwirtschaft, weil diese optimale und beständige Leistungen versprach. (Zeit, 4.4.86, S. 41) dass-S : (26) Die Abendröte verspricht, dass es morgen ein schöner Tag wird. Inf+ : (27) Das neue Musical verspricht, ein großer Erfolg zu werden. - Die AkkSE wird meist in Form der Inf+ realisiert. - versprechen 2 wird auch in dem Ausdruck jemand verspricht, jemand/ ein großer Künstler/ ein guter Arzt o.Ä. zu werden i.S.v. ‘jemand gibt Veranlassung zu der Erwartung, dass aus ihm jemand/ ein großer Künstler/ ein guter Arzt o.Ä. wird’ verwendet. VERBF aussprechen; entsprechen; sprechen; versprechen, sich; widersprechen ver'sprechen, sich verspricht sich versprach sich hat sich versprochen sich versprechen 1 ein Wort falsch aussprechen sich versprechen 2 sich etwas von etwas erhoffen SBP sich [A] versprechen 1 NomE BED versehentlich ein Wort falsch aussprechen, etwas anderes sagen als beabsichtigt. (1) Entschuldigen Sie, ich habe mich versprochen. BELR NomE: derjenige, der ein Wort falsch ausspricht: Person (2) DDer Redner war unkonzentriert und versprach sich [mehrmals]. (3) „Ich habe ‘Versprecher’ und nicht ‘Verbrecher’ sagen wollen. [So leicht] kann m man sich versprechen“, entschuldigte sich der Anklagevertreter. (nach MM, 16.7.85, S. 2) (4) F Frau Jung verspricht sich [dreimal] [beim Wort „Physiognomie“]. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Versprecher SBP sich [D] versprechen 2 NomE AkkE (PräpE) BED sich etwas von jemandem/ etwas erhoffen. (5) Du hast dir davon zu viel versprochen. BELR NomE: derjenige, der sich etwas erhofft: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt: Fach-, Sachgebiet] (6) FFitzgerald hat sich von dem liberalen Gesetz politischen Nutzen versprochen. (Zeit, 22.2.85, S. 2) (7) A Auch andere deutsche Konzerne wie Siemens, Bertelsmann oder die Telekom versprechen sich gute Geschäfte. (nach Spiegel, 16/ 93, S. 232) (8) VVor allem die Gewerkschaften und die regionalen politischen Gremien versprechen sich von einem solchen Schritt die Schaffung neuer Arbeitsplätze. (MM, 21.6.86, S. 19) (9) Erfolge verspricht sich ddie Medizin von der Chemotherapie. (nach MM, 7.11.86, S. 26) AkkE: NG/ PG [häufig indefinit]: dasjenige, das sich jemand erhofft: Abstraktum [als Gewinn, Vorteil] SE ohne Korrelat: Sachverhalt/ Handlung [als Gewinn, Vorteil] (10) Wir haben uns wwenig von dieser Reform versprochen. (11) Irland stand einem Beitritt zur EG von Anfang an positiv gegenüber, weil es sich davon wwirtschaftliche Vorteile versprach. (Europa, S. 47) (12) Die neuen Chefs der Firma Sket versprechen sich [schon ab 1997] [wieder] GGewinne. (nach Spiegel, 25/ 94, S. 85) (13) Die Wissenschaftler versprachen sich davon nneue Erkenntnisse über die Vorgänge im Erdinnern. (Spiegel, 26/ 94, S. 178) (14) [Außerdem] versprechen sich die Koalitionsparteien CDU und FDP e eine Belebung des Wettbewerbs im Handel und eine bessere Nutzung von Unternehmenskapazitäten. (MM, 5.11.87, S. 21) (15) Morgen werde ich ganz früh aufstehen. Ich verspreche mir e einen schönen Sonnenaufgang. (16) WWas versprechen Sie sich von der Zukunft? dass-S: (17) Die Stadt verspricht sich von der Maßnahme, dass sie langfristig die Zahl ihrer Mitarbeiter verringern kann, um Personalkosten einzusparen. (nach MM, 5.11.87, S. 21) Inf+ : (18) Von der Anwendung dieser Methode versprechen sich Wissenschaftler, b bestimmte Erbkrankheiten heilen zu können. (MM, 26.11.85, S. 10) (PräpE): von +D: dasjenige, von dem sich jemand etwas erhofft: keine Restr. SE mit obl. Korrelat davon: Sachverhalt/ Handlung (19) Herr Müller versprach sich nur Gutes v von seinem neuen Chef und der neuen Arbeit. (20) Die Wähler versprechen sich mehr vvon einer anderen Regierung und Regierungspartei. (21) Politiker, die sich vvon der Atomfabrik einen Aufschwung für die Region versprechen, wecken gern übertriebene Hoffnungen. (Zeit, 15.2.85, S. 19) (22) Ich habe mir v von dem Film mehr versprochen. (23) Was versprechen Sie sich vvon der Einführung des fälschungssicheren Personalausweises? (Zeit, 20.9.85, S. 8) (24) Was würden Sie sich v von einer Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik versprechen? (nach FR, 18.1.90, S. 9) (25) Sie versprachen sich vvon dem Opernball ein unvergessliches Erlebnis. dass-S : (26) Wir versprechen uns d davon, d dass wir ihnen beim Umzug helfen, im Gegenzug ihre Hilfe bei unserem Umzug. Inf+ : (27) Ich versprach mir nichts ddavon, KKinkel anzurufen - und wählte doch seine Nummer. (Böll, Ansichten, S. 102) PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich wird mit einer PräpG [durch +A] auf das Mittel, von dem sich jemand etwas erhofft, Bezug genommen: (28) Die Wissenschaftler versprechen sich [d durch dieses moderne Gerät] eine Verbesserung der Tumor-Diagnose. (nach MM, 7.6.85, S. 24) - Gelegentlich wird mit einer PräpG [aus +D] auf den Bereich, in dem sich jemand etwas erhofft, Bezug geverstehen 803 nommen: (29) Die beiden Forscher in Amerika versprechen sich Nutzen [a aus ihren Experimenten]. (Spiegel, 44/ 93, S. 240) VERBF aussprechen; entsprechen; sprechen; versprechen; widersprechen ver'stehen versteht verstand hat verstanden verstehen 1 etwas akustisch wahrnehmen verstehen 2 etwas begreifen verstehen 3 Verständnis für etwas haben verstehen 4 von von etwas irgendwieviel an Kenntnissen haben verstehen 5 etwas gut können verstehen 6 unter mit etwas etwas meinen verstehen 7 etwas irgendwie interpretieren verstehen 8 als jemanden für einen solchen halten SBP verstehen 1 NomE AkkE BED etwas in seiner sprachlichen Ausprägung akustisch wahrnehmen oder deutlich hören. (1) Ich kann Sie [kaum] verstehen. BELR NomE: derjenige, der etwas akustisch wahrnimmt: Person (2) Sprich bitte lauter, iich habe deine Frage [nicht] verstanden. AkkE: NG/ meist PG/ Zeichengruppe: dasjenige, das akustisch wahrgenommen wird: abstr. Objekt [häufig sprachlicher Ausdruck]/ [indirekt Person] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (3) Im Zimmer war es sehr laut, man konnte kkein Wort verstehen. (4) Sie verstand ffast alles, doch dann wurde seine Stimme plötzlich leise, er murmelte Worte, ddie sie [nun nicht mehr] verstand. (Weyden, S. 33) (5) Die Sängerin hat eine sehr undeutliche Aussprache. Ich habe nnichts verstanden. (6) Ich habe [von seinen langen Klagen] [nur immer] „a ach, w wie schrecklich“, „nniemals“, „kkrank“ und „kkein Geld“ verstanden. (7) Der Redner hat sehr leise gesprochen, wir haben i ihn [nicht] verstanden. w-Frag : (8) Kannst du bitte den Satz lauter wiederholen? Ich habe [nicht] verstanden, w was du gesagt hast. PASSK Werden-Passiv werden : (9) Die beiden Frauen unterhielten sich im Wartezimmer so laut, dass jedes ihrer Worte von allen Patienten verstanden wurde. WORTB verständlich ANM - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. - In generischen Sätzen kann die AkkE weggelassen werden. Häufig wird in diesem Fall eine bewertende AdvG hinzugefügt: (10) Seit er das neue Hörgerät hat, versteht Großvater [v viel besser]. - Häufig wird verstehen 1 in der Passivkonstruktion jemand/ etwas ist [kaum, nicht, gut, ...] zu verstehen verwendet: (11R) Komtess Silvia sprach so leise, dass sie [kaum] zzu verstehen war. (nach Bolten, S. 18) (12) Er schaute auf seine Uhr und murmelte einige Worte, die [nicht] z zu verstehen waren. (Cotton, S. 49) SBP verstehen 2 NomE AkkE BED den Sinn, das Wesen von etwas mit dem Verstand erfassen; begreifen. (13) Den Satz verstehe ich [nicht]. BELR NomE: derjenige, der etwas begreift: Person/ Institution/ selten Tier (14) Man kann über die technischen Details nicht reden, weil kkaum jemand versteht, wie Atomkraftwerke funktionieren. (nach Zeit, 18.7.86, S. 2) (15) DDie Regierung versteht [nicht], warum die Bevölkerung mit der Steuerreform unzufrieden ist. (16) E Ein Pferd muss [bei der Dressur] komplizierte Kommandos der Reiterin verstehen. AkkE: dasjenige, das begriffen wird: abstr. Objekt/ Sachverhalt/ [indirekt Person] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (17) Den Wörterbuchbenutzer interessieren gerade die Neologismen, eben weil er ssie [wegen ihrer Neuheit] [nicht] versteht. (Zeit, 16.5.86, S. 47) (18) Er tut, als stamme er von einem anderen Stern und verstünde kkein Wort. (Strittmatter, S. 161) (19) Ich war niemals in der Lage, mmathematische Formeln zu verstehen. (nach Andersch, S. 12) (20) Wir müssten ddie Ursachen der Entwicklung zu verstehen versuchen. (nach Zeit, 29.5.87, S. 3) (21) Der Vater erscheint als Vertreter einer Generation, die alles mitgemacht und nnichts verstanden hat. (Zeit, 15.8.86, S. 35) (22) Das musst du mir noch einmal erklären, ich habe d dich [nicht] verstanden. dass-S : (23) Der Student hatte (ees) verstanden, ddass er sich mehr anstrengen muss, um sein Studium erfolgreich abzuschließen. w-Frag: (24) WWorum es bei dieser Diskussion geht, habe ich [überhaupt nicht] verstanden. (25) Ich habe (e es) [nicht] [richtig] verstanden, w wie es gemeint war. Hpts: (26) Cates verstand: dder Mann verschonte ihn, w weil er das Mädchen hatte schützen wollen. (Garner, S. 20) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (27) Die wirklich elementare Bedeutung der Kunst für den Menschen wird [heute] [überhaupt nicht mehr] verstanden. (Spiegel, 33/ 93, S. 153) sein : (28) Die Klassenarbeit wird verschoben, denn die Bruchrechnung ist [noch nicht] [richtig] verstanden. WORTB der Verstand; verständlich ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen: (29) DDer Computer „versteht“ die Fragen und antwortet automatisch. (taz, 1.9.92, S. 16) (30) „DDer Computer versteht kein Irisch“, so entschuldigt die Regierung die Weigerung, ihre Geschäfte in Irisch zu führen. (taz, 2.10.96, S. IV) - Wenn die AkkE mit einer Personenbezeichnung belegt ist, ist damit indirekt eine sprachliche Äußerung dieser Person gemeint: s. (22). - Wenn mit der AkkE auf eine Fremdsprache Bezug genommen wird, sind damit die Fähigkeiten des Lese- und Hörverstehens gemeint: (31) Ich verstehe FFranzösisch [ganz gut], aber ich kann es schlecht sprechen und schreiben .; s. auch (30). - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn verstehen 2 bei direkter Rede in einer bestätigenden Antwort verwendet wird oder als Rückversicherungsfrage, verstehen 804 ob der Dialogpartner das Gesagte oder das von ihm Verlangte mental wahrgenommen hat: (32) „Ich kann morgen nicht mitkommen, meine Eltern wollen mich besuchen.“ - „Ich verstehe.“ (33) Du brauchst kein Wort zu sagen, verstehst du? (Weyden, S. 27) (34) Jetzt kommt die Reihe an dich. Hast du verstanden, Hoogan? (Pegg, S. 18) - Die AkkSE wird meist in Form der w-Frag realisiert. SBP verstehen 3 NomE AkkE BED Verständnis für etwas haben; nachfühlen. (35) Ich kann ihre Reaktion [sehr gut] verstehen. BELR NomE: derjenige, der Verständnis hat: Person/ Institution (36R) Wir waren zum ersten Mal wieder in Bonn. Marie war blass vor Aufregung und iich verstand sie [sehr gut]. (nach Böll, Ansichten, S. 104) (37) D Die Bundesregierung versteht die Sorgen und Nöte der osteuropäischen Länder. AkkE: dasjenige, für das jemand Verständnis hat: Abstraktum/ [indirekt Person/ Institution] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (38) Wir können alle ddie Frustration jener Menschen verstehen, die dauerhaft vom Verbrechen bedroht sind. (Zeit, 8.2.85, S. 9) (39) Verstehen Sie SSpaß? (Fernsehsendung) (40) Ich bitte dich, mmein Vorgehen in dieser Angelegenheit zu verstehen, ich kann einfach nicht anders handeln. (41) Er will es nicht, dass ich ihn im Gefängnis besuche. Ich kann ddas verstehen. (nach Cotton, S. 16) (42) Ich kann nicht anders handeln. Versuch doch bitte mal, mmich und meine Situation zu verstehen! dass-S : (43) Ich kann (ees) [gut] verstehen, d dass du nicht ins Kino gehen willst, wenn deine Mutter krank ist. w-Frag : (44) Man kann (ees) [nur schwer] verstehen, wwas in einem Mörder vor sich geht. Hpts : (45) Ich verstand (e es) [ssehr gut], sie macht sich Sorgen um ihr Examen. PASSK Werden-Passiv werden : (46) Seine Fehler und Schwächen werden von seinem besten Freund verstanden und akzeptiert. WORTB das Verständnis ANM - Wenn mit der AkkE auf eine Person/ Institution Bezug genommen wird, ist damit indirekt eine Handlung/ ein Verhalten dieser Person/ Institution gemeint: s. (42). SBP verstehen 4 von NomE PräpE AdvE BED von etwas irgendviewiel an besonderen Kenntnissen haben. (47) Ich verstehe nichts von modernen Musik. BELR NomE: derjenige, der irgendwieviel an Kenntnissen hat: Person/ Institution (48) JJunge Leute verstehen viel von Computern. (49) DDie Regierung des Landes versteht nichts von den wirklichen Problemen der Bevölkerung. PräpE: von +D: dasjenige, wovon jemand irgendwieviel an Kenntnissen hat: keine Restr. (50) „Er versteht nichts vvon Pferden“, erklärte der alte Bernhard. (nach Bolten, S. 53) (51) Verstehst du etwas v von Landwirtschaft und Gartenbau? (52) Er ist ein Fachmann und versteht was vvon Theater, Tragödie, Komödie, Pantomime. (nach Böll, Ansichten, S. 185) (53) Er verstand überhaupt nichts vvon der MMarine. (nach Grass, S. 123) (54) Sie versteht viel v von unglücklicher Liebe, Leiden, Krankheiten und Begräbnissen. AdvE: NG im A/ PG [indefinit]: Menge (55) Der Meister verstand e eine Menge von Autos. (nach de Groot, S. 47) (56) „Aber Papa, du verstehst [doch] ggar nichts von Kunst“, rief Komtess Silvia aus. (nach Bolten, S. 5) (57) „Wie du schon sagtest, verstehe ich nnicht viel von Kunst.“ (nach Bolten, S. 7) PASSK Werden-Passiv - Wenn die AdvE in Form einer PG/ NG im A realisiert wird, ist Werden-Passiv möglich: werden : (58) [In Italien und Frankreich] wird viel von gutem Essen verstanden. W.BED verstehen 5 NomE AkkE; AkkSE mit obl. Korrelat es jemand [häufig als Fachmann] kann, beherrscht etwas [abstr. Objekt: Fachgebiet/ berufliche Tätigkeit] gut (59) „Der Winzer scheint sein Geschäft zu verstehen“, meinte Gabriele. (Balden, S. 11) (60) Unserem Chef kann niemand etwas vormachen, er versteht seinen Beruf. (61) Der Historiker Hans Mommsen verteidigte die jungen Historiker, die „ihre Quellenkritik [so gut] verstehen [wie irgendeiner]“. (nach Zeit, 18.7.86, S. 6) (62) Der Schriftsteller schreibt sehr witzig: er versteht die Kunst der Ironie. Inf+ : (63) Viele Lehrer verstehen es, den Unterricht interessant zu gestalten. (Zeit, 8.5.86, S. 6) - Die AkkE wird immer in Form einer NG mit einem Possessivpronomen oder einem Genitivattribut realisiert. verstehen 6 unter NomE AkkE PräpE; PräpE: unter +D jemand [Person/ Institution] meint mit etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]]/ etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum] [als Begriff]]; definieren als (64) Wir verstehen unter Entwicklung [nicht] Fortschritt. (SG, 12/ 66, S. 757) (65) Ich verstehe unter Liebe [nicht] Sex, [sondern] ein großes, tiefes Gefühl. (66) Lateinamerikanische Staaten verstehen unter Demokratie [häufig] etwas anderes als europäische. (67) Unter Säuglingen versteht man Kinder bis zu einem Jahr. - verstehen 6 unter wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist unter etwas zu verstehen verwendet: (68) Über die Frage, was unter Einhaltung der Sperrstunde zu verstehen ist, wurde hart gestritten. (nach MM, 19.3.88, S. 25) verstehen 7 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ in +D/ ... jemand [Person/ Institution] interpretiert etwas [abstr. Objekt/ [indirekt Person]] irgendwie; auslegen, deuten (69) Die Gründe für diese zögerliche Haltung sind nur psychologisch zu verstehen. (RhM, 28.9.90, S. 26) (70) Die Regierung hat die Erklärung des südamerikanischen Staatschefs so und [nicht] anders verstanden. (71) Wie sollen wir deine Frage verstehen? (72) Dieser Begriff muss in bestimmtem Sinne verstanden werden. (73) Er findet für das, was er ihr erklären will, nicht die richtigen Worte oder Irene ververstehen, sich 805 steht ihn falsch. (nach Zeit, 5.9.86, S. 50) (74) Wenn ich dich richtig verstehe, soll ich die Rechnung bezahlen? (nach Balden, S. 21) verstehen 8 als NomE AkkE PrädE; AkkE: NG/ häufig sich; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] hält jemanden [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt/ Abstraktum] für einen solchen/ ein solches (75) Die meisten Regierungen verstehen sich als Vertreter des Volkes. (76) Die Republikaner verstehen sich als „unabhängige, national-konservative Volkspartei“. (MM, 7.1.86, S. 4) (77) Westliche Ärzte kommen zunehmend auf die tibetische Medizin zurück, die sich als Ganzheitsmedizin versteht. (nach Stern, 9.7.87, S. 39) (78) Hillary Clinton versteht sich und ihren Mann als Team, das gemeinsam zur Präsidentschaftskür antritt. (taz, 7.3.92, S. 9) (79) Chefarzt Prof. Schulte möchte die Computer „primär als medizinisches Gerät“ verstanden wissen. (nach taz, 4.3.94, S. 22) (80) Er verstand die Aufforderung zum Sprechen als eine günstige Gelegenheit, seinen Standpunkt ausführlich zu begründen. PHRAS Idiom: [ugs] jemandem etwas zu verstehen geben: jemandem etwas indirekt, aber eindeutig mitteilen; [ugs] (immer) nur Bahnhof verstehen: nicht richtig bzw. überhaupt nicht verstehen; sein Handwerk verstehen: in seinem Beruf tüchtig sein; [ugs] seine Sache verstehen: auf seinem Fachgebiet gute Kenntnisse und Fähigkeiten haben; keinen Spaß verstehen: humorlos sein/ etwas sehr ernst nehmen; die Welt nicht mehr verstehen: überhaupt nicht mehr verstehen, was vorgeht, völlig verständnislos sein - [ugs] Du verstehst wohl kein Deutsch mehr/ nicht mehr Deutsch? : [wird gesagt, wenn jemand [häufig Kind] nicht auf eine Aufforderung reagiert] Du willst wohl nicht hören.; Man kann sein eigenes Wort nicht verstehen! : [wird gesagt, wenn es irgendwo so laut ist, dass man sich nicht unterhalten kann] G.ANM - verstehen wird auch als Modalitätsverb verwendet i.S.v. ‘im Stande sein, die Fähigkeit, Fertigkeit haben, etwas zu tun’: (81) Er versteht zu reiten und Tennis zu spielen. VERBF aufstehen; bestehen; entstehen; missverstehen; stehen; verstehen, sich ver'stehen, sich versteht sich verstand sich hat sich verstanden sich verstehen 1 mit mit etwas irgendwie auskommen sich verstehen 2 auf die Ausübung von etwas beherrschen sich verstehen 3 zu zu etwas bereit sein sich verstehen 4 irgendwie gemeint sein SBP sich [A] verstehen 1 mit NomE PräpE AdvE BED mit jemandem/ etwas irgendwie auskommen. (1) Er versteht sich gut mit seinen Freunden. BELR NomE: dasjenige, das mit etwas auskommt: Person/ Institution/ Tier (2) M Martin versteht sich ausgezeichnet mit seinen Kommilitonen. (3) D Die Bundesrepublik versteht sich gut mit ihren Nachbarn. (4) DDer Bernhardiner Mischling versteht sich gut mit Kindern. (nach SGT, 8.1.98) PräpE: mit +D: dasjenige, mit dem etwas auskommt: Person/ Institution/ Tier (5) Ich verstehe mich bestens mit mmeinen Eltern und Geschwistern. (6) Michael versteht sich m mit seinem kleinen Söhnchen weit besser als ich mmit meinen Kindern [im gleichen Alter]. (Grzimek, S. 334) (7) Die Konservativen verstehen sich [gegenwärtig] schlecht mmit der liberalen Partei. (8) Die Breitschnauzenkrokodile verstehen sich schlecht m mit dem China-Alligator und sind sehr angriffslustig. (nach taz, 23.2.90, S. 28) AdvE: AdvG: Art und Weise: Bewertung [meist gut, schlecht] (9) „WWie verstehen Sie sich mit ihren Kollegen? “ - „Ich verstehe mich s sehr gut mit ihnen.“ (10) Jochen hat sich mit seinen Klassenkameraden sschlecht verstanden. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn sich verstehen 1 mit i.S.v. ‘sich mit jemandem gut verstehen’ interpretiert oder negiert wird: (11) Ich verstehe mich mit meinen Nachbarn. (12) Die junge Frau versteht sich [nicht] mit ihrer Schwiegermutter .; s. auch (13). - Häufig wird mit sich verstehen 1 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert: (13) DDie Nachbarskinder verstanden sich [nicht] und stritten sich oft. (14) DDie beiden verstehen sich sehr gut und gehen oft miteinander aus. (15) Salvador Dali arbeitete für Mae West. D Der Spanier und die Italienerin verstanden sich prächtig. Beide waren exzentrisch, beide liebten Skandale. (nach Stern, 1.10.87, S. 152) W.BED sich [A] verstehen 2 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand beherrscht die Ausübung von etwas [abstr. Objekt: Fachgebiet/ Handlung [als Fähigkeit]/ [indirekt Konkretum]] oder den Umgang mit etwas; sich auskennen mit (16) Mein Schneider versteht sich auf sein Handwerk, seine Kleider sitzen wie angegossen. (17) Nur wenige Weber verstehen sich auf die Verarbeitung der feinen Haare. (Spiegel, 45/ 94, S. 127) (18) Friedrich Anton von Heinitz verstand sich auf Industriespionage. (nach Zeit, 14.6.96, S. 45) (19) Unser Zahnarzt versteht sich auf Kinder. Bei ihm haben sie keine Angst. (20) Mein Freund ist ein großer Tier- und Naturfreund. Er versteht sich [bestens] auf Hunde, Katzen, Vögel und Blumen. (21) Verstehen Sie sich auf Computer? Können Sie mir dabei helfen? Inf+ : (22) Stefan Heym versteht sich darauf, ein Publikum zu fesseln. (nach Spiegel, 46/ 94, S. 32) w-Frag: (23) [Dafür] verstand sich der Kaufmann Ermisch [umso besser] darauf, wie man Formulare fälschte. (nach Welt, 12.11.69, S. 28) versuchen 806 sich [A] verstehen 3 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D; PräpSE mit obl. Korrelat dazu [geh, häufig ironisch] jemand [Person/ Institution] ist zu etwas [meist Handlung] bereit (24) Unser Nachbar hat unseren Gartenzaun beschädigt. Er konnte sich [nicht] zu einer Entschuldigung verstehen, [schon gar nicht] zum Schadenersatz. (25) Die Bundesregierung hat sich [in dieser Frage] zu einem Kompromiss verstanden. (26) Die Entwicklung, Erprobung und Aufstellung der SDI-Raketen wird ausgeschlossen; [dafür] versteht sich der Kreml zur „Begrenzung und Verminderung“ seiner Atomwaffen. (nach Zeit, 20.9.85, S. 1) Inf+ : (27) [Immerhin] hat Hessens Umweltminister Weimar sich [jetzt] dazu verstanden, die Grenzwerte für die Abgabe von Cadmium und Quecksilber zu verschärfen. (taz, 2.4.88, S. 2) sich verstehen 4 NomE AdvE; AdvE: einschließlich +G/ ohne +A/ mit +D/ ... [wirtschaftsspr] etwas [abstr. Objekt: meist Preis] ist irgendwie gemeint (28) Die Kosten für den Einbau der Küchenmöbel verstehen sich einschließlich/ ausschließlich Mehrwertsteuer. (29) Die Höchstpreise für Ruhrkohlen verstehen sich ohne Umsatzsteuer. (nach Welt, 26.3.54, S. 6) (30) Die Miete versteht sich mit Nebenkosten. (31) Die Großhandelspreise verstehen sich ab Lager/ in Euro. - Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar. PHRAS Idiom: nur Wendung - Das versteht sich (von selbst)! : [wird gesagt, wenn man jeden Zweifel an dem Gesagten beseitigen möchte] Das ist selbstverständlich. VERBF aufstehen; bestehen; entstehen; missverstehen; stehen; verstehen ver'suchen versucht versuchte hat versucht versuchen 1 etwas ausprobieren versuchen 2 sich bemühen, etwas erfolgreich zu tun versuchen 3 <von> etwas kosten SBP versuchen 1 NomE AkkE BED festzustellen suchen, ob etwas realisierbar, erfolgreich oder wirksam ist; probieren, ausprobieren. (1) Hast du [schon mal] dieses Reinigungsmittel versucht? BELR NomE: derjenige, der etwas ausprobiert: Person/ Institution (2) MMartin versucht es [immer wieder], aber der Koffer lässt sich nicht öffnen. (3) D Die Bundesrepublik versucht mehrere Möglichkeiten, dem bedrohten Land zu helfen. AkkE: dasjenige, das ausprobiert wird: konkr. Objekt/ Abstraktum [meist Handlung] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (4) Er hat [schon] mmehrere Schlüssel versucht, aber keiner passt. (5) Die kleinen Staaten müssen sich entscheiden, ob sie sich den Großmächten anschließen oder i ihre Neutralität versuchen. (nach Jaspers, S. 99) (6) Sie haben v verschiedene Methoden versucht, aber keine ist erfolgreich. (7) Sie können uns glauben, wir haben [schon] aalles versucht, aber umsonst. (Stephan, S. 13) (8) Hast du [schon] R Rückenschwimmen versucht [gegen deine Rückenschmerzen]. (9) Wir müssen [endlich] e etwas Neues versuchen! ob-Frag : (10) Ich werde versuchen, oob sich das machen lässt. w-Frag : (11) Die Kinder versuchten, wwas man alles mit dem Spielzeugauto machen kann. PASSK Werden-Passiv werden : (12) Autogenes Training wurde versucht. Es half nichts. (Zeit, 13.6.86, S. 67) WORTB der Versuch ANM - Mit einer PräpG [an +D/ mit +D] kann auf die Person/ das Tier Bezug genommen werden, an der/ dem etwas ausprobiert wird: (13) Er versuchte den Streich [aauch an/ mmit uns], hatte aber keinen Erfolg. (14) Man versuchte das Gleiche [mmit Ratten], die man in Käfigen und dunklen Kammern hielt. (MM, 20.5.87, S. 3) - versuchen 1 wird auch in den Ausdrücken verwendet es mit jemandem versuchen i.S.v. ‘versuchen, ob sich jemand bei etwas bewährt’ und es mit etwas versuchen i.S.v. ‘versuchen, mit Hilfe von etwas die gewünschte Wirkung zu erzielen’: (15) Der Meister hatte es [immer wieder] mmit dem Lehrling versucht, aber der stellte sich zu ungeschickt an. (16) Ulrike versuchte ees mit der Fuß- und der Handbremse, aber das Auto blieb nicht stehen. SBP versuchen 2 NomE AkkE BED sich bemühen, etwas so erfolgreich wie möglich zu tun. (17) Ich habe [immer wieder] versucht, ihn telefonisch zu erreichen. BELR NomE: dasjenige, das sich bemüht, etwas zu tun: Person/ Institution/ Tier/ [indirekt abstr. Objekt] (18) M Michail Gorbatschow versucht, von der Aufbruchstimmung zu profitieren. (Zeit, 14.6.85, S. 6) (19) DDer Lübecker Senat hatte [in den vergangenen Tagen] [vergeblich] versucht, die Atommülltransporte zu stoppen. (MM, 14.1.88, S. 1) (20) DDer Hund versuchte [mehrmals], über den Zaun zu springen. (21) DDie Familienpolitik der Bundesregierung versucht, bei einigen dieser Probleme anzuknüpfen. (Zeit, 22.2.85, S. 33) AkkE: dasjenige, das zu tun sich etwas bemüht: Handlung/ Vorgang SE ohne Korrelat: Handlung (22) Wo es ging, versuchte er d die Versöhnung von Handwerk und Fabrik. (Zeit, 4.1.85, S. 32) (23) Es habe gar keinen Sinn, eeine Vermittlung zu versuchen. (nach MM, 25.7.85, S. 11) (24) Mehrere Gefangene haben ddie Flucht versucht. (25) Das Baby zog sich am Stuhl hoch und versuchte e ein paar Schritte. I nf+ : (26) Er versuchte, d das Geld aus der Brusttasche zu holen, ohne die Windjacke zu öffnen. (Johnson, S. 231) (27) Er versuchte zzu lesen, während seine Frau zzu schlafen versuchte. PASSK Werden-Passiv verteilen 807 werden : (28) [In einer besonderen Sportgruppe des ASC Göttingen] wurde eine Integration geistig Behinderter auf sportlichem Gebiet versucht. (nach Zeit, 6.3.87, S. 93) WORTB der Versuch ANM - Die AkkE wird meist als SE realisiert. - versuchen 2 wird auch in den Ausdrücken verwendet es bei jemandem versuchen i.S.v. ‘etwas bei jemandem zu erreichen versuchen’ und etwas im Guten versuchen i.S.v. ‘etwas friedlich, ohne Streit versuchen zu erreichen’. SBP versuchen 3 <von> NomE AkkE/ PräpE BED den Geschmack von etwas prüfen, indem man eine kleine Menge davon zu sich nimmt; kosten, probieren. (29) Versuchen Sie [doch mal] meinen Apfelkuchen. BELR NNomE: derjenige, der etwas kostet: Person (30) DDie Gäste versuchten alle Salate und warmen Gerichte. AkkE: dasjenige, das gekostet wird: konkr. Objekt/ Substanz [meist als Speise, Getränk] SE ohne Korrelat: Sachverhalt (31) Versuchen Sie ddiesen Wein, er ist ein ganz besonders guter Jahrgang. (32) Wollen Sie ddiese Marmelade [nicht auch] versuchen? Es ist Orangenmarmelade. (Larsen, S. 18) ob-Frag: (33) Die Mutter versuchte, oob die Suppe versalzen war. w-Frag : (34) Versuch [mal], w wie gut die Äpfel schmecken! PräpE: von +D: dasjenige, von dem gekostet wird: konkr. Objekt/ Substanz [meist als Speise, Getränk] (35) Versuch [mal] v von diesem Kuchen, ich habe ihn selbst gebacken! (36) Die Kinder versuchten vvon allen Süßigkeiten, die auf dem Tisch standen. PASSK Werden-Passiv werden : (37) Es gab auf der Hochzeitsfeier so viel zu essen, dass [nicht einmal] alle Torten versucht wurden. ANM - Die PräpE kann in Verbindung mit einem quantifizierenden Ausdruck verwendet werden: (38) Die Gäste versuchten e etwas/ eein wenig von allen Speisen. (39) Versuch [wenigstens] eeinen Löffel von der köstlichen Suppe. Der quantifizierende Ausdruck kann ohne die PräpG [von +D] in Verbindung mit demjenigen, das gekostet wird, verwendet werden: (40) Möchten Sie eein Stück Kuchen versuchen? Der quantifizierende Ausdruck kann auch allein verwendet werden: (41) Ich habe gerade Kaffee gekocht. Möchten Sie [nicht] eein Tässchen versuchen? G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb versuchen, sich. VERBF aussuchen, sich; besuchen; suchen; untersuchen ver'teilen verteilt verteilte hat verteilt verteilen 1 etwas austeilen verteilen 2 auf/ über etwas einteilen verteilen 3 etwas jemandem zukommen lassen verteilen 4 etwas aufteilen verteilen 5 etwas verstreuen SBP verteilen 1 NomE AkkE (PräpE/ AdvE) BED etwas an jemanden bzw. irgendwohin austeilen. (1) Sie verteilen Flugblätter an Passanten. BELR NomE: derjenige, der etwas austeilt: Person/ Institution (2) Es ist ein schöner Brauch, wenn [am 6. Dezember] dder Nikolaus Süßigkeiten an die Kinder verteilt. (3) DDas Rote Kreuz verteilte Decken und Lebensmittel. AkkE: dasjenige, das ausgeteilt wird: Anzahl von konkr. Objekten/ Exemplare von einem konkr. Objekt/ Portionen von einer Substanz (4) Alle wollten helfen. Computer-Fachleute, Standesbeamte und Tiefbauingenieure verteilten MMilch, Butterkekse, Tee, Decken und Windeln. (nach Zeit, 25.7.86, S. 48) (5) Das schwedische Justizministerium hat an alle Familien, Arztpraxen und Kinderzentren e eine aufklärende Broschüre mit Tipps und Alternativen zur Prügelstrafe verteilt. (PräpE): an +A/ unter +A/ +D: diejenigen, an die etwas ausgeteilt wird: Anzahl von Personen/ von Institutionen/ von Tieren/ Kollektiv von Personen/ Kollektiv von Tieren (6) [In der Schweiz] wird [seit 1994] Heroin aan Schwerstabhängige verteilt. (BerlZ, 8.1.99, S. 5) (7) [Nach jedem Kunststück] verteilte der Dompteur Karottenstückchen a an seine Pferde. (8) Die Akademie für Bildungsreform hat 73 Preise aan Schulen beziehungsweise Schulklassen verteilt. (nach Zeit, 15.11.85, S. 51) (9) Der Justizminister von Simbabwe hat angekündigt, es werde ein juristischer Rahmen geschaffen, um Land zu konfiszieren und a an die Bevölkerung zu verteilen. (nach BerlZ, 2.5.2000, S. 10) (10) [Im Winter] wird Zusatzfutter aan die Herde verteilt. (11) Die Gärtnerin vom Frankfurter Palmengarten erntete gestern stolze 30 Kilo Bananen und verteilte sie uunter die Zuschauer. (nach FR, 17.12.98, S. 19) (12) Wir verteilten die Zeitung unter den Demonstranten. (nach BerlZ, 20.10.99, S. V) (AdvE): Ort auf +A/ in +A: Zielort (13) [Bitte,] verteilen Sie die Hand-outs a auf die Tische! (14) Die Jungen verteilen die Flugblätter iin die Briefkästen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (15) Medikamente, Kleidung und Lebensmittel werden an die vom Erdbeben getroffenen Menschen verteilt. sein: (16) [Im Nu] waren alle Prospekte verteilt. WORTB der Verteiler/ die Verteilerin, die Verteilung ANM - Die PräpE in Form der PräpG [an +A] wird bevorzugt dann verwendet, wenn etwas an alle Personen oder Tiere eines Kollektivs ausgeteilt wird. - Mit der AdvE wird der Empfänger dessen, was ausgeteilt wird, indirekt charakterisiert. W.BED verteilen 2 auf/ über NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A/ über +A jemand [Person/ Institution] teilt jemanden [Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von Konkreta/ Abstraktum] auf jemanden [Anzahl von Personen]/ etwas [Anzahl von Zeitpunkten/ Ortspunkten] auf; einteilen (17) Die Lehrerin hat die Kinder auf drei Zimmer verteilt. (18) Die Dosis sollten Sie über den Tag verteilen. Die erste vertreten 808 Tablette sollten Sie auf jeden Fall vor dem Frühstück einnehmen. (19) [In seiner Firma] wird die Entscheidungsgewalt [nicht] auf verschiedene Personen verteilt; er ist und bleibt der alleinige Chef! (20) Ich bin froh, endlich wieder in einem starken Team zu spielen. Und da wir vier starke Reihen haben, ist der Druck auf viele verteilt. (BerlZ, 28.1.99, S. 3) (21) [Vielleicht] muss man diese überlange Aufführung auf zwei oder drei Abende verteilen. (22) Die Regierung hat den Umzug nach Berlin über mehrere Etappen verteilt. (23) Es war leider unmöglich, diese Arbeit am Stück zu verrichten, ich musste sie über mehrere Tage verteilen. verteilen 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): an +A/ unter +A/ +D jemand [Person/ Institution] lässt jemandem [Anzahl von Personen/ von Institutionen/ Kollektiv von Personen] etwas [Exemplare von abstr. Objekten/ Handlungen] zukommen (24) Der Bundestrainer verteilte ein riesiges Lob an die Spieler. (25) Die Landeskommission „Berlin gegen Gewalt“ verteilt mahnende Worte an Schüler. (BerlZ, 25.10.97, S. 19) (26) Ist es die Aufgabe des Kritikers, Zensuren unter die Künstlerschar zu verteilen? (nach taz, 16.8.99, S. 6) (27) Ein quengelndes Kind verteilt Tritte unter seinen Nachbarn. (taz, 15.8.98, S. 26) (28) Der Vater lässt die 17-jährige Tochter nicht übers Wochenende mit dem neuen Freund verreisen und verteilt [lieber] Ohrfeigen als Argumente. (FR, 29.11.97, S. 7) (29) [Dreimal] wurde die Note „sehr gut“ verteilt. verteilen 4 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): unter +A/ +D/ zwischen +D jemand [Person/ Institution] teilt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] unter jemandem [Anzahl von Personen/ von Institutionen] auf (30) Du musst den Kuchen [gerecht] unter den Kindern verteilen. (31) Der Heilige Nikolaus verteilte sein ganzes Erbe unter den Armen, half den Kranken und den Seeleuten im schlimmen Sturm. (nach FR, 4.12.99, S. 13) (32) Nachdem seine Eltern gestorben waren, entließ Pelagius seine Sklaven in die Freiheit und verteilte unter sie den Großteil seines Besitzes. (nach SGT, 8.9.98) (33) Als die ersten Siedler kamen, verteilten sie das Land unter sich. (34) Der Vorschlag, alle materiellen Güter [einfach] zwischen allen Schichten und allen Völkern [möglichst gleichmäßig] zu verteilen, ist eine Utopie. (nach Flach, S. 80) (35) Man müsste die Arbeit [besser] verteilen, um die Arbeitslosigkeit zu senken. verteilen 5 NomE AkkE (AdvE1/ AdvE2); (AdvE1): auf +A/ in +A/ über +A/ ...; (AdvE2): auf +D/ in +D/ über +D/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt: häufig Gerät, Anlage/ Naturkraft] platziert etwas [Anzahl von Konkreta] oder verstreicht etwas [Substanz] irgendwohin bzw. irgendwo; verstreuen (36) Das Bild ist düster in den Farben, monoton, die Malerin hat die Pinselstriche [großflächig] aufs Papier verteilt. (SGT, 10.9.98) (37) Die Westberliner haben es eilig, Flüchtlinge in die Ex-DDR zu verteilen. (taz, 31.10.90, S. 22) (38) Auf dem Dachboden gelagerte Tabakblätter gerieten in Brand. Der Wind verteilte sie über ein großes Gebiet, und sie entzündeten weitere Gebäude. (nach FR, 13.8.98, S. 31) (39) Sie verteilt [mit langsamen, ruhigen Bewegungen] weiße Schminke auf ihrem Gesicht. (taz, 9.5.92, S. 37) (40) [Mit seinem Facettenschliff] wird der Kristall [dann] die Lichtenergie [gleichmäßig] im Raum verteilen. (nach BerlZ, 30.7.99) (41) Der Wind verteilte den verstrahlten Staub über einer Fläche von 3.000 Quadratkilometern. (FR, 24.6.97, S. 6) (42) Sie müssen die Feuchtigkeitscreme unterm Auge und auf der Stirn verteilen und vorsichtig einmassieren. (43) Sie müssen die Salbe [gut] verteilen. (44) Die Rauchmelder funktionierten vorbildlich, die Sprinkleranlage begann Löschwasser zu verteilen, und kurz darauf rückte die Feuerwehr mit drei Löschwagen an. (BerlZ, 13.3.2000, S. 34) G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb verteilen, sich. VERBF mitteilen; teilen; teilen, (sich) ver'treten vertritt vertrat hat vertreten vertreten 1 jemandes Aufgabenbereich übernehmen vertreten 2 für etwas eintreten vertreten 3 etwas äußern vertreten 4 etwas lehren vertreten 5 etwas vor jemandem verantworten vertreten 6 irgendwo an Stelle von jemand anderem persönlich anwesend sein vertreten 7 ein typischer solcher sein SBP vertreten 1 NomE AkkE (AdvE) BED irgendwann vorübergehend jemandes Aufgabenbereich übernehmen. (1) Wer vertritt Sie während des Urlaubs? BELR NomE: derjenige, der jemandes Aufgabenbereich übernimmt: Person (2) H Herr Meyer wird den Personalleiter während seiner Kur vertreten. AkkE: derjenige, dessen Aufgabenbereich übernommen wird: Person (3) Studienrat Züpfner vertrat [einmal] uunseren Deutschlehrer und las uns ein Gedicht vor. (nach Böll, Ansichten, S. 589) (4) Der Chef ist heute nicht anwesend. Wer vertritt ihn? (AdvE): Zeit während +G/ [selten]+D/ in +D/ von +D bis-Gruppe: Zeitraum (5) Unser Arzt ist krank, aber ein Kollege vertritt ihn wwährend seiner Krankheit. (6) Wer vertritt den Minister iin seiner Abwesenheit? (7) Der Präsident wird vvom 1 1.8. bis 15.8. vom Vizepräsidenten vertreten. PASSK Werden-Passiv werden: (8) Der Direktor wird während seines Urlaubs von einem der Abteilungsleiter vertreten. WORTB der Vertreter/ die Vertreterin, die Vertretung W.BED vertreten 2 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] tritt für etwas [abstr. Objekt/ [indirekt Person/ Institution]] ein (9) [Von den 6 Fraktionen] vertreten vor allem die Sozialisten, die Christlichen Demokraten und die Liberalen EGverursachen 809 weite Interessen. (Europa, S. 71) (10) Die Gewerkschaften sollen die Forderungen und Rechte der Arbeitnehmer vertreten. (11) Die Bundesregierung hat die alleinige Befugnis, das deutsche Volk [in internationalen Angelegenheiten] zu vertreten. (nach Zeit, 13.9.85, S. 9) - Wenn die AkkE mit der Bezeichnung für ein abstr. Objekt belegt wird, wird sie meist in Form einer NG mit einem Attribut realisiert: s. (9) und (10). vertreten 3 NomE AkkE jemand [Person/ Institution] äußert etwas [abstr. Objekt]; einnehmen (12) Den radikalsten Standpunkt vertrat [wirkungsvoll] der Konstanzer Biologe Hubert Markl. (Zeit, 31.5.85, S. 38) (13) Die Bundesregierung und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) vertreten [weiterhin] grundlegend verschiedene Auffassungen zur Steuerreform. (MM, 14.10.87, S. 4) (14) Obwohl Gerhard Müller [in seinem Gutachten] Positionen vertritt, die auch von den Gewerkschaften vertreten werden, wurde er von ihnen zum Gegner erklärt. (nach Zeit, 30.8.85, S. 1) vertreten 4 NomE AkkE [fachspr] jemand [als Hochschullehrer] lehrt etwas [Fachgebiet] (15) Der Bewerber/ die Bewerberin soll die Physikalische Chemie [in vollem Umfang] vertreten können. (nach Zeit, 17.5.85, S. 52) (16) Professor Meyer vertritt [an der Freien Universität Berlin] das Fach Amerikanistik. vertreten 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): vor +D jemand verantwortet etwas [abstr. Objekt/ Handlung] vor jemandem [Person [als Funktionsträger]/ Institution] (17) Er hatte die Beschwerde erarbeitet und sie vor dem Bundesverfassungsgericht vertreten. (MM, 23.12.87, S. 18) (18) Den schonungslosen Kampf gegen den politischen Gegner mit Worten kann man vertreten, aber [nicht] dessen Ermordung. (19) Er vertrat seine Weigerung, diese Arbeit auszuführen, auch vor dem Firmenchef. - vertreten 5 wird häufig in der Passivkonstruktion etwas ist zu vertreten verwendet: (20) Der Start der Eiskunstläuferin i ist [vom ärztlichen Standpunkt aus] [nicht] zu vertreten. vertreten 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: bei +D/ auf +D/ in +D/ ... jemand [Person [als Funktionsträger]] ist an Stelle von jemand anderem [Person/ Institution] irgendwo persönlich anwesend und nimmt dessen Funktion oder Interessen wahr (21) Oberbürgermeister Gerhard Widder hatte sich zwar wegen anderweitiger Verpflichtungen entschuldigen lassen, doch Bürgermeister Manfred David vertrat ihn bei der Feier. (nach MM, 25.9.86, S. 44) (22) Nancy Reagan vertrat ihren Mann bei einem Diplomatenempfang im Weißen Haus. (nach Zeit, 19.7.85, S. 2) (23) Er vertritt seinen Verlag auf der Buchmesse in Frankfurt am Main. (24) Jedes Mitglied vertritt im Rat sein Heimatland. (Europa, S. 67) (25) Welcher Anwalt hat Sie vor Gericht vertreten? vertreten 7 NomE PrädE; PrädE: NG im A jemand ist ein typischer solcher [Person/ [indirekt abstr. Objekt]] (26) Von unseren Sportlern erwarten wir, dass sie sich bei den Olympischen Spielen würdig benehmen, denn sie vertreten [in den Augen der Öffentlichkeit] die deutsche Jugend. (27) Er vertritt [mit seinem Sammeleifer] den echten Philatelisten. (28) Helmut Kohl vertritt [schließlich], weil er 1945 gerade erst 15 Jahre alt gewesen sei, das „andere, das neue Deutschland“. (nach Zeit, 26.4.85, S. 1) PHRAS Idiom: bei jemandem Vaterstelle vertreten: für jemanden wie ein Vater sorgen; jemandem den Weg vertreten: jemanden am Weitergehen hindern, indem man sich vor ihn hinstellt G.ANM - [wirtschaftsspr] wird vertreten i.S.v. ‘als Vertreter für eine Firma tätig sein’ verwendet: (29) Er vertritt die Firma Sonnenschein, die Sonnenschirme herstellt. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb vertreten, sich. VERBF treten I; treten II ver'ursachen verursacht verursachte hat verursacht verursachen 1 die Ursache von etwas sein verursachen 2 der Urheber von etwas sein SBP verursachen 1 NomE AkkE BED die Ursache von etwas Negativem sein; hervorrufen. (1) Das Feuer verursachte einen Schaden von einer Million Mark. BELR NomE: dasjenige, das die Ursache von etwas ist: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt/ Vorgang [häufig Ereignis] SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) E Ein defektes Kabel hat den Brand verursacht. (3) Schadhafter Lack verursacht Rostschäden. (4) Die Europäer wissen heute, dass d die Idee der Nation [schon] [sechs- oder siebenmal] einen Krieg verursacht hat. (taz, 24.12.90, S. 28) (5) Contergan - ein Wort, ddas [auch heute noch] Unbehagen verursacht. (MM, 20.5.87, S. 10) (6) TTumore können starke Beschwerden verursachen. (7) V Vulkanausbrüche verursachen das gegen Ende des Sommers über dem Südpol auftretende Loch in der Ozonschicht. (nach MM, 15.8.86, S. 46) (8) E Ein Herzinfarkt des Piloten hat [vermutlich] den Flugzeugabsturz verursacht. (9) In Reims konnte man noch Schäden, die dder erste Weltkrieg verursacht hatte, bewundern. (Grass, S. 271) (10) DDer Unfall hat [dem Autobesitzer] einen Schaden von 6.000 Euro verursacht. dass-S: (11) [Immer wieder] verursacht ees Neid [bei den Mitschülern], d dass manche Kinder nur Markenartikel tragen. AkkE: dasjenige, das etwas als Ursache hat: abstr. Objekt/ Vorgang [häufig Ereignis] (12) Die Sanierung des alten Stadtviertels verursachte [der Stadt] h hohe Kosten. (13) Schwefeldioxid-Ausstöße verursaverursachen 810 chen dden sauren Regen. (FR, 30.4.90, S. 22) (14) Was könnte ddas laute Poltern verursacht haben, ddas Sie hörten, bevor Sie das Nebenzimmer betraten? (Pinkwart, S. 40) (15) Blumensträuße dürfen über Nacht nicht im Schlafzimmer bleiben, weil sie KKopfschmerzen verursachen können. (16) Das starke Erdbeben hat [in Japan] eeine Katastrophe verursacht. (17) Rudi Dutschke brauchte Jahre, um die Sprach- und Gedächtnisschwierigkeiten, ddie der Schuss [im Gehirn] verursachte, zu überwinden. (nach MM, 9.4.88, S. 2) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (18) Viele Krankheiten werden durch schädliche Bestandteile in den Nahrungsmitteln verursacht. sein: (19) Der Verkehrsstau war durch einen umgestürzten Baum verursacht. WORTB der Verursacher, die Verursachung ANM - Mit einer NG im D oder PräpG [bei +D] kann auf die Person, bei der etwas die Ursache von etwas ist, Bezug genommen werden: (20) Islands Schwefeldämpfe verursachten [iihm] Übelkeit. (Zeit, 10.4.87, S. 61) (21) Dunkelheit verursacht [b bei Kindern] [häufig] Angst und Beklommenheit. ; s. auch (10), (11) und (12). - Mit einer PräpG [an +D] kann auf dasjenige Bezug genommen werden, bei dem etwas die Ursache von etwas ist: (22) Das Erdbeben hat [aan zahlreichen Gebäuden] große Risse verursacht. SBP verursachen 2 NomE AkkE (AdvE) BED mittels irgendetwas der Urheber von etwas Negativem sein; bewirken, anrichten. (23) Der Autofahrer hat [vorsätzlich] einen Unfall verursacht. BELR NomE: dasjenige, das der Urheber ist: Person/ Institution/ Tier/ [auch Mittel] (24) JJürgen Schneider hatte [im April 1994] die größte Immobilienpleite der deutschen Geschichte verursacht. (BerlZ, 9.6.98, S. 8) (25) FFirmen, die Betriebe schließen oder Arbeitsplätze abbauen, verursachen einen volkswirtschaftlichen Schaden. (nach MM, 29.4.88, S. 22) (26) AAuch kleinere Hunde können mit ihren Bissen schwere Verletzungen verursachen. (27) Krapf trug ein Gewehr, d das [ständig] Unfälle verursachte. (Grzimek, S. 95) (28) Rudi Carell hat sich gestern entschuldigt: „Wenn m mein Gag Verärgerung verursacht hat, möchte ich mich entschuldigen.“ (nach taz, 19.2.87, S. 1) (29) Erheblichen Wirbel hat dder Besuch des Bundestagsabgeordneten der Grünen Wolfgang Daniels in Goiania verursacht. (taz, 20.11.87, S. 7) AkkE: dasjenige, von dem etwas der Urheber ist: abstr. Objekt/ Sachverhalt [meist Ereignis] (30) Der Wissenschaftssenator begründete sein Verhalten damit, dass er „kkeine juristischen Probleme“ habe verursachen wollen. (nach FAZ, 1993) (31) Der Abgeordnete erklärte, dass der Bezirk Tempelhof eein jährliches Defizit von 20 Millionen Mark verursache. (nach taz, 16.7.96, S. 22) (32) Max Bahr scheint es gleichgültig zu sein, w wie viel Leid und Zerstörung das schmutzige Geschäft mit dem Tropenholz verursacht. (taz, 24.6.93, S. 24) (33) Der Betrunkene hatte im Rausch einen Brand gelegt und dadurch dden Tod von acht Menschen verursacht. (34) Ein Auto hat [am Sonnabendmorgen] [auf der Bundesstraße 75] e einen Verkehrsunfall verursacht. (nach taz, 22.6.92, S. 21) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ abstr. Objekt/ Handlung durch +A: Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit: Handlung (35) M Mit einem gestohlenem Mercedes hat ein 33-jähriger [am Donnerstag] [in Berlin-Reinickendorf] zwei Unfälle verursacht. (BerlZ, 4.5.99, S. 5) (36) Der Komponist verursachte mit seinem neuen Musical einen Skandal. (37) Eine Mitschuld trifft die Baufirma, die [nach Überzeugung des Gerichts] m mit Schweißarbeiten auf dem Dach der Ankunftshalle den Großbrand verursacht hat. (BerlZ, 17.12.97, S. 32) (38) Ein zwölfjähriger Junge hat [vermutlich] ddurch Manipulation an der Gasleitung die Explosion verursacht. (BerlZ, 31.12.98, S. IV) (39) Ein Postbote aus Neukölln hat durch den Diebstahl von Kreditkarten einen Gesamtschaden von mindestens 1,5 Millionen Mark verursacht. (BerlZ, 7.4.99, S. 28) dass-S : (40) Washington habe das schlechte Verhältnis zu China ddamit verursacht, ddass Amerika dem Präsidenten Taiwans die Einreise zu einem vorgeblich privaten Aufenthalt gestattet habe. (nach FAZ, 1995) (41) Die Schwierigkeiten der UNO sind [im Wesentlichen] ddadurch verursacht, d dass bedeutende UNO-Mitglieder ihre Verantwortung innerhalb der UNO mangelhaft wahrnehmen. (nach taz, 13.10.95, S. 10) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (42) Viele Autounfälle werden von betrunkenen Autofahrern verursacht. sein : (43) Vergessen sind die Erklärungsmodelle, denen zufolge die Krise durch ein ausländisches Komplott verursacht sei. (nach taz, 10.3.99, S. 20) WORTB der Verursacher/ die Verursacherin, die Verursachung ANM - Mit einer NG im D oder PräpG [bei +D] kann auf die Person, bei der etwas der Urheber von etwas ist, Bezug genommen werden: (44) Die Wildschweine und Rehe haben [dden Bauern] große Schäden [auf ihren Feldern und in ihren Gärten] verursacht. (45) Manche Bakterien können [bbei K Kleinkindern] starke Durchfall-Erkrankungen verursachen. (nach MM, 12.4.85, S. 14) - Mit einer PräpG [an +D] kann auf dasjenige, bei dem etwas der Urheber von etwas ist, Bezug genommen werden: (46) Zu den Viren gehören mehrere, die [a an Kulturpflanzen] schwere Krankheiten verursachen. (Urania, 11/ 66, S. 65) - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem etwas verursacht wird, Bezug genommen werden: (47) Ein dreijähriger Junge hat [bbeim Spielen mit einem Feuerzeug] [am Dienstag] einen Wohnungsbrand [in Prenzlau (Uckermark)] verursacht. (BerlZ, 25.3.99, S. 33) G.ANM - verursachen wird häufig in Polizei- und Zeitungsberichten und in Nachrichtensendungen verwendet. verwenden 811 ver'wechseln verwechselt verwechselte hat verwechselt verwechseln 1 etwas für etwas anderes halten verwechseln 2 mit etwas fälschlich mit etwas gleichsetzen verwechseln 3 etwas vertauschen SBP verwechseln 1 NomE AkkE (PräpE) BED jemanden/ etwas aus Versehen oder Unkenntnis für jemand anderen/ etwas anderes der gleichen oder ähnlichen Art halten. (1) Entschuldigen Sie, ich habe Sie verwechselt. BELR NomE: derjenige, der etwas für etwas anderes hält: Person/ selten Tier (2) DDie Krankenschwester war sehr in Eile und hat die Schlaftablette mit der Schmerztablette verwechselt. (3) Vielleicht ist d der Hund Arko auch farbenblind und hat den Mann mit dem Briefträger verwechselt. (nach Zeit, 28.12.84, S. 44) AkkE: dasjenige, das für etwas anderes gehalten wird: Konkretum [häufig Person]/ abstr. Objekt [häufig Name, Zahl o.Ä.] (4) Ich weiß nichts von der Verabredung. Ich fürchte, Sie verwechseln mmich mit meiner Schwester. (5) Dennis hat eigentlich seine Frau ermorden wollen, aber ddie Haustür verwechselt. (Bild, 27.5.67, S. 2) (6) Pass auf, dass du [nicht] die Telefonnummer verwechselst! (7) Ich habe [leider] dden Namen verwechselt und Frau Schmidt mit „Frau Müller“ angeredet. (PräpE): mit +D: dasjenige, für das etwas anderes gehalten wird: Konkretum [häufig Person]/ abstr. Objekt [häufig Name, Zahl o.Ä.] (8) Ich werde [oft] mmit meinem Bruder verwechselt. (9) Die große Mehrheit der Kinder verwechselt die Fichte mmit Tanne, Lärche oder Kiefer. (nach Zeit, 20.9.85, S. 84) (10) Jemand hat die Nummer 666 m mit der Nummer 999 verwechselt. (MM, 7.5.86, S. 50) (11) Ärzte verwechseln [bei uns] die Malaria [leicht] mmit einer Grippe. (nach MM, 11.7.86, S. 3) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (12) Mit Matzerath wollte ich [unter keinen Umständen] verwechselt werden. (Grass, S. 196) WORTB die Verwechs(e)lung ANM - Mit verwechseln 1 wird häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (13) Dabei tat ich so, als ob ich ddie Türen verwechselte. (Cotton, S. 37) (14) Die Journalisten verwechselten NNamen und druckten falsche Jahreszahlen. (nach Zeit, 28.12.84, S. 84) (15) Die zwei Schwestern sehen sich so ähnlich, ich verwechsele d die beiden [immer]. (16) Der Berliner verwechselt [oft] „m mir“ und „m mich“. (17) Seit Marie weg ist, bin ich manchmal verwirrt, habe H Hotel und Bahnhof miteinander verwechselt. (nach Böll, Ansichten, S. 11) W.BED verwechseln 2 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand [Person/ Institution] setzt jemanden/ etwas [Abstraktum] fälschlich mit etwas Andersartigem [Abstraktum] gleich (18) [Freilich] sollte man sich davor hüten, den Menschen Francis Bacon mit seinen Bildern zu verwechseln. (MM, 7.12.85, S. 68) (19) Wer so argumentiert, verwechselt Individualität mit Gleichgültigkeit, Persönlichkeit mit Interesselosigkeit. (Spiegel, 13/ 93, S. 184) (20) Verwechsle [bitte] [nicht] Geiz mit Sparsamkeit. (21) Manche verwechseln Freiheit mit Rücksichtslosigkeit. (nach Zeit, 27.3.87, S. 93) (22) Restaurieren darf [nicht] mit Renovieren verwechselt werden. (Zeit, 30.8.85, S. 40) - Mit verwechseln 2 mit kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die AkkE wird dann mit mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (23) Du verwechselst E Entspannung und Faulsein! (24) [Vielleicht] hatte mein Vater FFanatismus und Konsequenz miteinander verwechselt. (Böll, Ansichten, S. 59) verwechseln 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): mit +D jemand vertauscht etwas [konkr. Objekt: meist persönliches Zubehör] mit etwas [konkr. Objekt: meist persönliches Zubehör] (25) Ich habe leider erst zu Hause gemerkt, dass ich deinen Regenschirm mit meinem verwechselt habe. (26) Mein Mantel ist nicht mehr da, jemand hat meinen Mantel verwechselt! - Mit verwechseln 3 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert: (27) Du hast u unsere Kugelschreiber verwechselt. (28) Können Sie mir [bitte] meinen Schal zurückgeben? Ich habe Ihren, Sie haben bbeide verwechselt. PHRAS Idiom: [ugs, verhüllend] mein und dein verwechseln: stehlen VERBF wechseln ver'wenden verwendet verwendete/ verwandte hat verwendet/ verwandt verwenden 1 etwas für etwas nutzen verwenden 2 auf etwas für etwas aufbringen verwenden 3 gegen etwas gegen etwas einsetzen verwenden 4 als jemandem als ein solches dienen SBP verwenden 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwozu nutzen oder anwenden; benutzen, gebrauchen. (1) Ich habe Äpfel und Birnen übrig. Können Sie das Obst verwenden? BELR NomE: derjenige, der etwas nutzt: Person/ Institution/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt] (2) M Meine Mutter verwendet zum Backen nur frische Eier und Butter. (3) DDas R Rheinauer Kinderheim will die Spende dafür verwenden, Spielsachen für die Kinder anzuschaffen. verwenden 812 (MM, 8.1.91) (4) 440 Prozent der Pkw könnten das billigere Benzin verwenden. (5) Die pakistanische Gruppe mischt ihren mystischen Gesang mit westlichen Harmonien, wie sie der indische Film verwendet. (nach Zeit, 28.11.86, S. 51) AkkE: dasjenige, das genutzt wird: Konkretum [selten Lebewesen]/ abstr. Objekt [häufig Geldmittel, Begriff o.Ä.]/ geistiges Produkt (6) Cadmium ist ein Bestandteil der Minizellen, ddie wir [in elektrischen Kleingeräten] verwenden. (nach MM, 17.7.85, S. 3) (7) Wo das Budget kostbare Materialien erlaubte, verwendete Mies van der Rohe S Seide und Ebenholz, Chrom und weißes Pergament, Marmor aus Tinos und Onyx. (nach Zeit, 28.3.86, S. 51) (8) Wir gehen möglichst sparsam mit Waschmitteln um und verwenden nnur phosphatfreie Waschmittel. (nach MM, 29.6.88, BL) (9) Er verwendet ssein Geld für wohltätige Zwecke. (10) Für den DaF-Unterricht verwendet man [häufig] LLehrwerke wie „TThemen“ oder „SStufen“. (11) EEinige Schreibkräfte konnten wir [nicht] für die Manuskriptherstellung am Computer verwenden. (12) Die schnellsten Hengste verwendet man für die Zucht. (AdvE): Zweck für +A: Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt] zu +D: Handlung SE mit obl. Korrelat dafür/ dazu: Sachverhalt/ Handlung (13) Diese Materialien werden f für die Renovierung der alten Häuser verwendet. (14) Die Umweltschutzberater sollen dafür sorgen, dass kein wertvolles Tropenholz ffür Fenster und Furniere verwendet wird. (nach MM, 15.3.89) (15) [Bisher] sind f für denselben Tatbestand bis zu vier unterschiedliche Bezeichnungen verwendet worden. (nach MM, 18.7.85, S. 10) (16) Die fünf Milliarden Stationierungskosten der Uno-Truppen dürfen nnur für humanitäre Zwecke verwendet werden. (nach Spiegel, 24/ 38, S. 5) (17) Michael Carr verwies darauf, dass Wasser nnicht nur zum Trinken und zum Anbau von Nahrungsmitteln, sondern auch zur Gewinnung von Sauerstoff und für den Raketenantrieb verwendet werden könnte. (nach MM, 20.12.85, S. 3) dass-S : (18) Arme Kinder in den USA haben die besten Chancen, wenn die Regierungsgelder ddazu verwendet werden, d dass sie zur Schule gehen können. (nach taz, 17.1.95, S. 17) Inf+: (19) Franz Kühner will das Geld ddafür verwenden, eine Klimaanlage für den Wagen anzuschaffen. (nach MM, 23.11.94) (20) Es gehe nicht an, dass die Stadt öffentliche Mittel d dazu verwende, PPrivatbesitzern verrottete Häuser zu sanieren. (taz, 20.6.90, S. 4) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (21) Diese Gifte sind in Holzschutzmitteln enthalten, die [beim Bau des Kindergartens] verwendet worden waren. (nach MM, 20.3.86, S. 15) sein : (22) Die ganzen Einzahlungen der Kunden sind [bereits] für die Deckung alter Schulden verwendet. WORTB der Verwender/ die Verwenderin, die Verwendung; verwendbar ANM - verwenden 1 wird meist auf Materialien bzw. Substanzen bezogen, die sich in ihrer Struktur auflösen oder Bestandteil eines Produkts werden, oder auf abstrakte Objekte, die in einen Vorgang integriert werden. - Wird mit der AkkE auf ein Werkzeug Bezug genommen, wird das Verb benutzen gebraucht. verwenden 1 kann hierfür gewählt werden, wenn generelle Aussagen gemacht werden sollen, z.B.: (23) Früher benutzte man für den chirurgischen Eingriff spezielle Pinzetten; [heute] verwenden die meisten Chirurgen eine kleine, stumpfe Metallsonde. (nach MM, 3.5.85, S. 3) (24) Viele Künstler verwenden zum Dichten und Komponieren [schon] Computer. - Wird mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen, ist deren Arbeitskraft gemeint: s. (11). - Die PräpSE in Form des dass-S wird selten verwendet. - Statt mit der AdvSE in Form einer Inf+ kann mit einem um...zu-Satz ohne Korrelat auf den Zweck Bezug genommen werden: (25) Ursache der unangenehmen Gerüche ist der chemische Stoff Pyritin, der verwendet wird, uum Kautschuk geschmeidiger zu machen. (nach MM, 5.10.89) - Mit einer PräpG [mit +D/ ...] kann auf dasjenige, mit dem zusammen etwas genutzt wird, Bezug genommen werden: (26) Das Verb „schwimmen“ wird mmit „s sein“ und „hhaben“ verwendet. (27) Manche Verben werden [besonders häufig] iin Verbindung mit „l lassen“ verwendet. - Mit einer PräpG [in +D/ bei +D] kann auf den situativen Rahmen, in dem etwas genutzt wird, Bezug genommen werden: (28) Der entstehende Humus wird [iin Gärtnereien und Baumschulen] verwendet. (Umweltfreundl. Prod., S. 127) (29) [BBei Schwangeren] sollte man kein Amalgam verwenden. (30) Die Firma Steinway will [bbei der Produktion ihrer Flügel und Pianos] kein Elfenbein [mehr] verwenden. (nach MM, 20.7.89) ; s. auch (6) und (21). - verwenden 1 wird häufig im Werden-Passiv verwendet: s. (13), (14), (15), (16), (17), (18), (21), (25), (26), (27) und (28). W.BED verwenden 2 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution] bringt für jemanden/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Handlung] etwas [abstr. Objekt] auf; aufwenden (31) Wir haben viel Zeit und Mühe auf unsere Kinder, unser Haus und unseren Garten verwendet. (32) Mario ist sehr leichtsinnig und verwendet [nicht] viele Gedanken auf seine Pflichten und Aufgaben. (33) Auf die regelmäßige Reinigung der Kontaktlinsen muss größte Sorgfalt verwendet werden. (nach MM, 4.7.85, S. 16) (34) Herr Müller verwendet [täglich] eine Stunde auf die Erledigung seiner Post. dass-S: (35) [Demnächst] wird Roswitha Wappler alle Kraft darauf verwenden müssen, dass die Familie überhaupt noch etwas zu essen hat. (nach Stern, 19.7.90) Inf+: (36) Regierungen verwenden [immer noch] den größeren Teil ihrer Energie darauf, sich an der Macht zu halten. (nach Spiegel, 6/ 93, S. 132) verzeihen 813 - Gelegentlich wird bei verwenden 2 auf die PräpE mit der PräpG [an +A] realisiert: (37) Das wirkte sich so aus, dass die Wortstellung nur geringfügige Beachtung fand und a an ihre Erforschung [kaum] ernsthafte Mühe verwandt wurde. (nach Engel, Wortst., S. 11) verwenden 3 gegen NomE AkkE PräpE; PräpE: gegen +A jemand [Person/ Institution] setzt etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] gegen jemanden [Person/ Institution]/ etwas [abstr. Objekt/ Sachverhalt] ein (38) Ich kann mir nicht vorstellen, gegen die CSSR, die Republik Polen oder gegen meine Verwandten Waffen zu verwenden. (LVZ, 28.1.90, S. 12) (39) Weiterhin hat keine Polizei, kein Gericht das Recht, in private Tagebuchaufzeichnungen Einblick zu nehmen, um sie [dann] gegen den Eigentümer zu verwenden. (GG) (40) Alles, was Sie jetzt sagen, kann gegen Sie verwendet werden. (41) Diese Substanz wird gegen verschiedene Krankheiten verwendet. verwenden 4 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als- Gruppe mit NG im A etwas [konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt] dient jemandem [Person/ Institution] als ein solches (42) Jean-Paul Gaultier ließ sich dazu inspirieren, Dessous als Oberbekleidung zu verwenden. (nach Spiegel, 11/ 93, S. 218) (43) Die Indios verwendeten Pulver aus Baumrinden als Heilmittel. (44) Die Aktiengesellschaften verwenden einen Teil des Gewinns als Rücklagen. G.ANM - Die Nebenformen verwandte/ verwandt werden seltener und mehr in der gehobenen Sprache verwendet. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb verwenden, sich. VERBF wenden, sich ver'zeihen verzeiht verzieh hat verziehen verzeihen 1 jemandem nicht mehr böse sein verzeihen 2 keine unangenehme Reaktion auf etwas zeigen SBP verzeihen 1 NomE (AkkE) (DatE) BED jemandem wegen etwas nicht mehr böse sein; vergeben. (1) Kannst du mir meinen Wutausbruch verzeihen? BELR NomE: derjenige, der nicht mehr böse ist: Person/ Institution/ [indirekt abstr. Objekt] (2R) GGott verzeiht jedem Sünder, aber er hasst die Sünde. (Grisebach, Westen) (3) Aber TTante Hedwig konnte [schnell] verzeihen und trug nichts nach. (Grisebach, Westen) (4) D Die Regierung wird diesen Affront [nie] verzeihen. (5) Wenn jemand einen Fehler macht und ihn eingesteht, bin ich davon überzeugt, dass ddie Öffentlichkeit auch diesen Fehler verzeiht. (nach BerlZ, 13.1.2001, S. 44) (6) EEchte Liebe verzeiht [bekanntermaßen] alles. (MM, 26.6.2001) (AkkE): dasjenige, dessentwegen jemand nicht mehr böse ist: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum/ geistiges Produkt] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (7) Sein Onkel hat ihm sseine Sammelleidenschaft [nie] verziehen. (nach BerlZ, 24.3.2001, S. 5) (8) Edgar hat mir diese Taxifahrt [nie] [ganz] verziehen. (Böll, Ansichten, S. 197) (9) Jesus hat [nicht nur] S Sünden verziehen, er hat [auch] Krankheiten geheilt. (Bamm, S. 19) (10) Wer liebt, verzeiht a auch kleine Lügen. (MM, 2.2.2001) (11) EEine Ohrfeige würde ich dem Schläger [nie] verzeihen. (nach BerlZ, 27.1.2001, S. 11) (12) Unser Lehrer hat uns [großzügig] d das Niespulver verziehen. (13) Die Militärs verzeihen Alape s sein Buch [nicht]. (nach taz, 10.2.2001, S. 1) dass-S: (14) Franz konnte (e es) sich [nie] verzeihen, dass er so dumm gewesen war und diese Nazipropaganda am Anfang geglaubt hatte. (15) Ich kann (ees) ihr [nicht] verzeihen, d dass sie Schlechtes über meine Schwester geredet hat. Inf+: (16) VVerspottet worden zu sein, wird sie [nie] verzeihen. w-Frag: (17) Er wird (e es) [nie] verzeihen können, wwie man seine Eltern im Gefängnis behandelt hat. (DatE): derjenige, dem jemand nicht mehr böse ist: Person/ Institution/ [indirekt geistiges Produkt] (18) Kannst du mmir [noch einmal] verzeihen? (19) Die Menschen wollen ddieser verbrecherischen Regierung [nicht] verzeihen und werden ihre Mitglieder vor Gericht stellen. (20) Die Bilder sind so schön, dass es leicht fällt, d dem Film seine paar Ungeschicklichkeiten zu verzeihen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (21) Stimmt es, dass [in einer Beziehung] eine große Verfehlung [eher] verziehen wird [als viele kleine Unachtsamkeiten]? sein: (22) Deine Sünden sind dir verziehen. - Bekommen-Passiv: (23) Frauen in Führungspositionen werden mehr beäugt als Männer, bekommen Fehler [weniger leicht] verziehen. (MM, 28.6.96) (24) Wer ehrlich bereut, kriegt seine Sünden verziehen. WORTB die Verzeihung; verzeihlich ANM - Häufig wird statt mit der AkkSE in Form des dass-Satzes ein wenn-Satz realisiert: (25) Nella verzeiht mir [zwar immer gleich großmütig], wwenn ich mal die Beherrschung verliere, aber warum ich sie verliere, kann sie nicht verstehen. (Grisebach, Westen) - verzeihen 1 wird häufig in Aufforderungen als höfliche Einleitung einer Frage, Bitte o.Ä. verwendet, wenn diese als Störung oder Unhöflichkeit empfunden werden könnte: (26) Verzeihen Sie, wo geht es hier zum Bahnhof? (27) Verzeihen Sie [bitte] die Störung, findet hier der Kurs „Deutsch für Fortgeschrittene“ statt? (28) Verzeihen Sie, könnten Sie mir helfen, den Koffer ins Netz zu heben? W.BED verzeihen 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] zeigt keine unangenehme Reaktion auf etwas [Vorgang/ Handlung/ [indirekt konkr. Objekt/ Substanz]] (29) Einen Kaltstart bei einer sportlichen Leistung verzeiht die Muskulatur [nicht]. (30) Schumis Ferrari fährt sich anders als ein gutmütiger Benetton, der so manchen Fahrfehler verzollen 814 verzeiht. (MM, 14.3.2001) (31) Ob die Natur so viele Umweltsünden [noch] verzeihen kann? (32) Pflastersteine verzeiht die gute Federung [problemlos]. (33) Zu viel Alkohol verzeiht die Leber [nicht]. (34) Sogar Kalkwasser verzeiht dieses neue Bügeleisen. dass-S: (35) Die Haut verzeiht (es) [nicht], dass man sie zu viel der Sonne ausgesetzt hat. Inf+: (36) Zu heiß gewaschen zu werden, verzeiht ein Wollpulli [nicht]. PHRAS Idiom: nur Wendung - Das verzeih ich/ verzeiht er/ ... dir/ ihm/ ... nie! : [als Ausdruck tiefster Kränkung]; Gott/ Der Himmel möge ihm/ ihr/ ... verzeihen! : Er/ Sie/ ... hat einen so schweren Fehler gemacht, dass nur noch Gottes Gnade helfen könnte. ver'zollen verzollt verzollte hat verzollt SBP verzollen NomE AkkE BED für etwas Zoll zahlen. (1) „Haben Sie etwas zu verzollen? “, fragte der Zollbeamte. BELR NomE: derjenige, der Zoll zahlt: Person/ Institution [meist Firma] (2) HHerr Bräuer musste [an der Grenze] seinen in der Türkei gekauften Teppich verzollen. (3) DDie Importfirma hatte ihre Ware [nicht ordnungsgemäß] verzollt. AkkE: dasjenige, wofür jemand Zoll zahlt: Konkretum [außer Mensch] [als importierte Ware] (4) [Auch innerhalb Europas] musste der Reisende [bis 1992] ZZigaretten, Alkohol und Kunstgegenstände verzollen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (5) [Bei Fahrten nach Slowenien] muss das Benzin im Reservekanister verzollt werden. (nach MM, 10.7.96) sein : (6) Aus den Papieren geht hervor, dass die Ware [ordnungsgemäß] verzollt ist. WORTB die Verzollung; verzollbar 'vorbereiten bereitet vor bereitete vor hat vorbereitet vorbereiten 1 die Arbeiten für etwas im Voraus leisten vorbereiten 2 auf/ für jemanden anlernen, damit ihm etwas gelingt vorbereiten 3 etwas bereitstellen vorbereiten 4 auf bewirken, dass jemand auf etwas gefasst ist SBP vorbereiten 1 NomE AkkE BED die Arbeiten für etwas im Voraus leisten. (1) Sie hatte die Sitzung [gut] vorbereitet. BELR NomE: derjenige, der die Arbeiten leistet: Person/ Institution (2) DDer Lehrer wusste, dass die Klasse schwierig war und hatte seine Unterrichtsstunde [sorgfältig] vorbereitet. (3) Gut, dass eeine Kommission, die den literarischen Nachlass von Wladimir Wyssotzkij verwaltet, eine vollständige Ausgabe seiner Werke in Büchern und auf Schallplatten vorbereitet. (Zeit, 25.7.86, S. 33) AkkE: dasjenige, wofür die Arbeiten geleistet werden: geistiges Produkt/ Veranstaltung/ Handlung (4) Die insgesamt sechs Astronauten an Bord sollen die Erde neu vermessen und e eine dreidimensionale Weltkarte vorbereiten. (BerlZ, 12.2.2000, S. 12) (5) Bereiten Sie [bitte] d die Verträge [schon] vor, sodass der Kunde nur noch zu unterschreiben braucht! (6) Sie hat eine KKunstauktion für krebskranke Kinder vorbereitet, zu der die Frau des Bundespräsidenten kommen will. (7) „Schlachten! “ heißt das Marathonprojekt, d das er [seit Monaten] [in Hamburg] vorbereitet. (Zeit, 2.6.99, S. 41) (8) Die Kinder hatten eein schönes Geburtstagsessen für den Vater vorbereitet. (9) Er hatte damals erklärt, er habe in Malta gesehen, wie die beiden Angeklagten dden Bombenanschlag vorbereiteten. (BerlZ, 2.2.2000, S. 3) (10) Matthäus hatte ddie zwei Tore vorbereitet. (nach BerlZ, 18.2.2000, S. 44) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (11) Sie fuhr mit ihm in die Weinberge, [wo] [bereits] von den Saisonarbeitern die Weinlese vorbereitet wurde. (nach de Groot, S. 24) sein: (12) Das Experiment war [sehr gut] vorbereitet und alles geschah wie vorgesehen. WORTB selten der Vorbereiter/ die Vorbereiterin, die Vorbereitung SBP vorbereiten 2 auf/ für NomE AkkE PräpE BED mit jemandem üben, jemanden anlernen o.Ä., damit ihm etwas gelingt. (13) Der Lehrer bereitet seine Schüler auf die Prüfung vor. BELR NomE: derjenige, der jemanden anlernt: Person/ Institution (14) HHerr Müller, der Französischlehrer, hat seine Schüler [hervorragend] auf das Abitur vorbereitet. (15) IIch muss mich [noch] auf die Führerscheinprüfung vorbereiten. (16) Auf den Versammlungen forderte man einen Schultyp, dder seine Schüler „für die bürgerlichen Berufsarten“ vorbereitet. (MM, 30.12.85, S. 18) AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, der angelernt wird: Person/ Institution (17) Der Lehrer hat d die Abiturienten gut auf die mündliche Prüfung vorbereitet. (18) Die Kommission hat ssich [gewissenhaft] auf die Evaluierung des Instituts vorbereitet. (19) Der Trainer hat s seinen Schützling [optimal] für den Wettkampf vorbereitet. PräpE: auf +A/ selten für +A: dasjenige, das jemandem gelingt: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt/ Handlung (20) Wie ein Mithäftling später im „Stern“ behauptete, habe der Mann regelmäßig Akten mit dem Stempel „streng vertraulich“ in die Zelle zugestellt bekommen, um sich aauf seine Aussagen vor Gericht vorzubereiten. (nach Zeit, 21.11.86, S. 17) (21) Werdende Mütter können sich [hier] [unter Anleitung] aauf eine Geburt nach d der Lamaze- Methode, einer angeblich schmerzfreien Art der Entbindung, vorbereiten. (nach MM, 17.1.85, S. 18) (22) [Monatelang] vorkommen 815 wird Walter [im Rehabilitationszentrum für Querschnittsgelähmte in Heidelberg] aauf sein Leben im Rollstuhl vorbereitet. (Zeit, 26.9.86, S. 97) (23) Die Gutachter vom TÜV- Bayern hatten sich f für die Auseinandersetzung mit den Bürgerinitiativen [gut] vorbereitet. (nach Zeit, 20.2.87, S. 13) (24) Die Polizei hatte sich aauf die jugendlichen Demonstranten [sehr genau] vorbereitet. (25) Die Fahrer wurden [gewissenhaft] a auf den neuen Bus vorbereitet. Inf+: (26) Wir wollen die Jugend [nicht] ddarauf vorbereiten, m mitzumachen, sondern sich zu widersetzen, die Gesellschaft zu verbessern. (MM, 28.3.85, S. 4) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (27) Die jungen Leute werden [umfassend] auf ein Dasein als Selbstständiger vorbereitet. (BerlZ, 1.2.2000, S. 23) sein: (28) Die Sportler sind für die Olympischen Spiele [gut] vorbereitet. WORTB die Vorbereitung ANM - Gelegentlich kann die PräpE weggelassen werden, wenn das, worauf jemand vorbereitet wird, aus dem Kontext klar zu entnehmen ist: (29) Ich kann heute nicht ins Kino, morgen muss ich ein Referat halten und ich muss mich [noch] vorbereiten. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG [gut, schlecht o.Ä.] hinzugefügt : (30) Ich bin [ggut] vorbereitet. Diesmal schaffe ich die Prüfung. (31) Er hatte sich [s schlecht] vorbereitet und versagte beim Bewerbungsgespräch. W.BED vorbereiten 3 NomE AkkE jemand stellt etwas [konkr. Objekt/ Substanz] bereit (32) Ich habe den Eimer und den Lappen [schon] vorbereitet, wir können gleich anfangen zu putzen. (33) Hast du die Butter, die Eier und das Mehl für den Kuchen [schon] vorbereitet? (34) Hast du die Kleider vorbereitet? Ich nehme sie gleich mit in die Reinigung. vorbereiten 4 auf NomE AkkE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf jemand [Person/ Institution]/ etwas [Ereignis] bewirkt, dass jemand [Person/ Institution] auf etwas [Sachverhalt] gefasst ist (35) Sogar Kometen-Freaks, die extra auf die für Beobachtungen günstiger gelegene Südhalbkugel der Erde reisen, sollten sich auf ein eher gedämpftes Himmelsschauspiel vorbereiten. (Zeit, 27.9.85, S. 77) (36) Die Speditionsfirma hatte [in den letzten Wochen] [schon] alle Nachbarn der Halle auf die bevorstehende Maßnahme vorbereitet und geschrieben, dass in der Zeit vom 6. bis 28. Dezember eine Begasung mit Phosphorwasserstoff durchgeführt werde. (MM, 8.12.87, S. 13) (37) Pressemeldungen hatten die Forschungsinstitute auf eine Kürzung der Mittel zwischen 10 und 20 Prozent vorbereitet, sodass die Mitteilung des Ministeriums nicht gänzlich unerwartet kam. dass-S : (38) Die Ärztin versuchte, uns [schonend] darauf vorzubereiten, dass es nur wenig Hoffnung gab. (Stern, 24.9.87, S. 312) (39) Er war [nicht] darauf vorbereitet, dass der neue Chef eine Frau sein würde. Inf+ : (40) Lotsen müssen darauf vorbereitet sein, eventuelle Meinungsverschiedenheiten mit Piloten durch schnelle - notfalls autoritäre - Entscheidungen zu beenden. (Stern, 15.10.87, S. 231) Hpts: (41) Elly hatte mich darauf vorbereitet, er werde mir eine Zigarre anbieten, die wahrscheinlich mäßiger sei als die, die ich gewohnt war. (nach Heuss, S. 122) - vorbereiten 4 wird häufig im Sein-Passiv verwendet: s. (39) und (40). PHRAS Idiom: den Boden für jemanden/ etwas vorbereiten: günstige Bedingungen für jemanden/ etwas schaffen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb vorbereiten, sich. 'vorhaben hat vor hatte vor hat vorgehabt SBP vorhaben NNomE AkkE BED die Absicht haben, etwas zu tun oder zu unternehmen. (1) Hast du [morgen] [schon] etwas vor? BELR NomE: derjenige, der die Absicht hat, etwas zu tun: Person/ Institution (2) Wenn d du [heute] nichts Besseres vorhast, könnten wir ins Kino gehen. (3) PPatrick hat vor, schon im nächsten Semester seine Prüfung abzulegen. (4) Allerdings lägen Berichte aus London vor, dass GGroßbritannien einen solchen Schritt [ebenfalls] [nicht] vorhabe. (MM, 2.3.89, S. 1) AkkE: NG/ häufig PG: dasjenige, das jemand die Absicht hat zu tun: Handlung [häufig Reise, Teilnahme an einer Veranstaltung] SE ohne Korrelat: Handlung (5) Wir haben einen Ausflug in die Pfalz vor, kommst du mit? (6) Er hat [noch] vviel vor und muss sich beeilen. (7) Ich habe [für morgen] n nichts vor. Inf+: (8) Ich hatte vor, ddas Buch endlich zu Ende zu lesen, aber dann bin ich doch ins Konzert gegangen. PASSK kein Passiv möglich WORTB das Vorhaben ANM - Die AkkE wird häufig als SE realisiert: s. (3) und (8). - Häufig wird der Satz ‘Ich habe (schon) etwas vor’ verwendet, um eine Einladung höflich abzulehnen, ohne weitere Gründe dafür angeben zu müssen: (9) „Kommst du mit ins Theater? “ - „Nein, es tut mir Leid, iich habe [sschon] etwas vor.“ PHRAS Idiom: nur Wendung - Was hast du/ haben Sie mit ihm/ ihr/ ... vor? : Welche Ziele verfolgst du/ verfolgen Sie mit ihm/ ihr/ ...: [häufig als Drohung] Was willst du/ wollen Sie ihm/ ihr/ ... Böses, Schreckliches o.Ä. antun. VERBF anhaben; haben 'vorkommen kommt vor kam vor ist vorgekommen vorkommen 1 geschehen vorkommen 2 auf jemanden den Eindruck machen, so zu sein vorkommen 3 <in> etwas ist in etwas bzw. so vorhanden vorkommen 816 vorkommen 4 zum Vorschein kommen vorkommen 5 nach vorne kommen vorkommen 6 irgendwo bzw. irgendwann vorhanden sein SBP vorkommen 1 NomE BED geschehen; sich ereignen, auftreten, [ugs] passieren. (1) Das kommt [häufiger] vor, als Sie denken. BELR NomE: dasjenige, das geschieht: Vorgang SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Vorgang/ Handlung (2) TTechnische Fehler an Flugzeugen können [immer] vorkommen, daher ist ein Restrisiko immer vorhanden. (3) [Bei Schräghaltung der Flasche] können AAbweichungen vorkommen. (Packungsbeilage Oral-Virelon) (4) Das Unternehmen hofft, dass diese Substanz auch zur Behandlung von venösen oder arteriellen Verschlüssen, wie ssie [etwa] [bei der Lungenembolie] vorkommen, eingesetzt werden kann. (nach MM, 19.12.86, S. 8) dass-S : (5) [Gehäuft] soll [auch] vorkommen, ddass sich geschiedene Frauen minderwertig fühlen und sich daher gerne als Witwe ausgeben. (nach BerlZ, 12.2.99, S. V) (6) Es soll [immer mal] vorkommen, ddass jemand zu seinem Nachbar „b blöder Hund“ sagt und dafür Strafe zahlen muss. (nach Zeit, 27.12.85, S. 31) PASSK kein Passiv möglich WORTB das Vorkommnis ANM - Die NomE wird häufig als SE realisiert. - Das Korrelat es wird meist realisiert. SBP vorkommen 2 NomE DatE PrädE BED auf jemanden den Eindruck machen, so zu sein; erscheinen, wirken. (7) Das Ganze kommt mir komisch vor. BELR NomE: dasjenige, das den Eindruck macht, so zu sein: keine Restr. SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (8) FFrauen in der Finanzwelt kommen einem [oft] hart vor. (nach Zeit, 24.10.86, S. 57) (9) DDie Bilder kamen einem nicht natürlich vor. (Handke, S. 94) (10) [Oft] kommt uns d die Sprache unserer Kinder fremd vor. (11) SSeine Freundlichkeit kam mir [gleich] verdächtig vor. (12) SSeine Abwesenheit ist mir unendlich lang vorgekommen, obwohl er nur eine Woche weg war. (13) Es ist eigenartig, dass d die Rückfahrt einem [immer] kürzer vorkommt [als die Hinfahrt]. (14) Ich war wie in Trance, aalle meine Handlungen kamen mir fremd vor. dass-S : (15) E Es kommt mir komisch vor, ddass mich heute niemand anruft. Inf+ : (16) Die Geschichte lag nun so weit zurück, [da] wäre es mir sinnlos vorgekommen, ddavon zu sprechen. (nach Bergengruen, S. 44) (17) Ü Über L Leute zu spotten, die sich nicht verteidigen können, wäre ihm gemein vorgekommen. DatE: derjenige, auf den etwas den Eindruck macht, so zu sein: Person/ Institution (18) Dieser Wald kommt mmir unheimlich und finster vor. (Uhl, S. 5) (19) D Dem Finanzministerium kam die Sache nicht ganz geheuer vor.(MM, 21.6.86, S. 3) PrädE: AdjG/ AdvG: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit Part. II/ mit PräpG/ mit NG im N/ mit NS: Sachverhalt [als Eigenschaft] (20) Der Name kam mir bbekannt vor. (21) Die Angelegenheit kommt mir [heute] aanders vor. (22) Es kam mir vor, als wäre er böse. (23) Ich lese die Teile, die ich schon fertig habe, von neuem durch, und sie kommen mir v vor wie von jemand anderem geschrieben. (24) [Manchmal] kommt mir alles vor wie ein böser Traum. (taz, 24.6.93, S. 4) (25) Die Geschichte kommt mir vor wie aus einem Märchen. (26) Du kommst mir vor, w wie wenn du getrunken hättest. PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit der als- und wie-Gruppe wird häufig ein fiktiver Sachverhalt ausgedrückt: s. (22) und (26). W.BED vorkommen 3 <in> NomE PräpE/ PrädE; PräpE: in +D; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NG im N etwas [Konkretum] ist in etwas [Zustand] bzw. so/ als ein solches vorhanden (27) Die Tatsache, dass die Fossilien [oft] in fragmentärem Erhaltungszustand vorkommen, ist einer der Gründe dafür, weshalb die Paläontologie nicht so weite Kreise anspricht. (nach Thenius, S. 11) (28) Die meisten Metalle kommen [nicht] rein vor. (29) DNA kommt [in der Regel] als doppelsträngige, spiralförmig gewundene Strickleiter vor. (MM, 22.10.86, S. 7) vorkommen 4 NomE AdvE; AdvE: (von) hinter +D/ (von) unter +D/ ... jemand/ etwas [Tier] kommt von irgendwoher zum Vorschein (30) [Bei ihrer ersten Probe] kam die junge Sängerin [ganz schüchtern] hinter dem Vorhang vor. (31) Ich dachte, wir hätten einen Wachhund, aber [bei jedem Klingeln] versteckt er sich und kommt von unterm Bett [nicht mehr] vor. - Die PräpG [von hinter +D] bzw. [von unter +D] o.Ä. werden nur [ugs] verwendet: s. (31). vorkommen 5 NomE (AdvE); (AdvE): an +A/ zu +D/ ... jemand kommt irgendwohin oder irgendwoher nach vorn (32) Derjenige, der mit Kreide geworfen hat, soll vorkommen! (33) Sebastian, komm [bitte] an die Tafel vor! (34) [Mit hochrotem Kopf] musste der Junge zur Lehrerin vorkommen. (35) Die Katze war so verschüchtert, dass sie [nicht] aus ihrem Versteck vorkommen wollte. - vorkommen 5 wird meist in einer Schulsituation verwendet. - vorkommen 5 wird häufig im Imperativ oder mit den Modalverben müssen oder sollen verwendet. vorkommen 6 NomE AdvE1 v AdvE2; AdvE1: AdvG/ an +D/ in +D/ ...; AdvE2: AdvG/ in +D/ während +G/ .../ bis-Gruppe jemand [Person [als Gattung]]/ etwas [keine Restr.] ist irgendwo irgendwann vorhanden (36) Hier unten in Neumühlen kommen Amerikaner [kaum] vor. (nach Zeit, 11.1.85, S. 56) (37) In der Vergangenheit vorschlagen 817 wurden gelegentlich Organismen neu in Regionen eingebracht, in denen sie bis dahin [nicht] vorkamen. (Entwurf) (38) Viele Menschen reagieren mit Hautrötungen auf Kaliumdichromat, einen Stoff, der im Zement, in Rostschutzmitteln, Ölen, Gummiartikeln und in Kugelschreiberminen vorkommt. (nach MM, 27.7.85, S. 17) (39) In diesem Gebiet kommen viele Mischehen mit orthodoxen Christen vor. (40) Der Geniegedanke kam [verstärkt] in der Zeit der Romantik vor. (41) Gezeiten kommen [nicht] an allen Küsten vor. PHRAS Idiom: etwas kommt jemandem böhmisch vor: jemand versteht etwas nicht; etwas kommt jemandem spanisch vor: etwas erscheint jemandem verdächtig - Das kann vorkommen! : So etwas ist möglich.; [ugs] Das kommt in den besten Familien vor! : [als Entschuldigung] Das ist nicht so schlimm, das kann schon mal passieren.; [ugs] Wie kommst du mir (eigentlich) vor? : [als Vorwurf] Was erlaubst du dir. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb vorkommen, sich. VERBF ankommen; ankommen, es; bekommen I; bekommen II; kommen; kommen, es; zusammenkommen 'vorschlagen schlägt vor schlug vor hat vorgeschlagen vorschlagen 1 jemandem etwas als Möglichkeit nennen vorschlagen 2 als die Möglichkeit nennen, dass etwas als ein solches in Frage kommt vorschlagen 3 für jemanden als mögliche Besetzung für etwas nennen SBP vorschlagen 1 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas als Möglichkeit nennen. (1) Ich schlage vor, dass wir eine Pause machen. BELR NomE: derjenige, der etwas als Möglichkeit nennt: Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt] (2) DDie Wissenschaftler schlagen ein umfassendes Programm gegen das Waldsterben vor, das sogar gewinnbringend wäre. (nach MM, 24.1.86, S. 13) (3) DDie deutsche Industrie hat der Bundesregierung eine Erweiterung der geplanten „Green Card“ für ausländische Fachkräfte vorgeschlagen. (nach MM, 20.3.2000) (4) Zur Umbenennung von Wall Street in Wallstraße, wie es ddie „F Financial Times Deutschland“ vorschlug, gibt es noch keinen Anlass. (BerlZ, 7.10.2000, S. 4) (5) D Der daraufhin gefasste Beschluss schlug vor, das Sprühen auf Wänden grundsätzlich zu bestrafen. (nach MM, 16.7.86, S. 13) AkkE: dasjenige, das als Möglichkeit genannt wird: keine Restr. SE ohne Korrelat: Handlung (6) Wenn du mich fragst, was wir Vera zum Geburtstag schenken könnten, schlage ich Z Zimmerpflanzen und ein Buch über die Alpen vor. (7) Die Bundesregierung will eeine Alternativstrecke für den Transrapid vorschlagen. (taz, 9.2.2000, S. 5) (8) DDas Stück „DDer Liebhaber“ hatte mir Herr Gobert vorgeschlagen. (nach Zeit, 6.6.86, S. 48) (9) In einer längeren Passage hob auch Chirac die Verdienste von Kohl hervor. Er habe seinem Volk [zum richtigen Zeitpunkt] die Wiedervereinigung vorgeschlagen. (BerlZ, 4.10.2000, S. 1) (10) Die chemische Industrie hat sich bereits auf die neue Störfall-Verordnung eingestellt, sie hatte [sogar selbst] die Kriterien für die Giftstoffliste vorgeschlagen. (MM, 16.12.87, S. 3) dass-S : (11) Reich antwortete: „Ich schlage vor, ddass wir unsere Diskussion über politische Dinge abbrechen.“ Inf+ : (12) Ich schlage vor, nnoch eine Pizza zu essen, bevor wir ins Kino gehen. Hpts : (13) D Darüber hinaus gehende Wünsche für die Altersversorgung sollten die Bundesbürger durch private Vorsorge abdecken, schlug Meinhard Miegel [gestern] [in Bonn] vor. (nach MM, 26.9.85, S. 5) Dirr : (14) Der Roman endet damit, dass Ferdinands Onkel Edouard ihm vorschlägt: „WWillst du vielleicht Kürassier werden ...“ (Zeit, 11.1.85, S. 38) (DatE): derjenige, dem etwas als Möglichkeit genannt wird: Person/ Institution (15) Ich werde mmeinen Kollegen vorschlagen, dass wir nur noch die wichtigen Themen erörtern. (nach Zeit, 22.2.85, S. 40) (16) Vom 1. Januar 1986 an, schlug Zimmermann dem überraschten Bundeskabinett [im Juli 1983] vor, müsse die Automobilindustrie verpflichtet werden, nur noch solche Autos herzustellen, die mit bleifreiem Benzin betrieben und mit Katalysatoren ausgerüstet werden. (Zeit, 8.3.85, S. 33) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (17) [Für Minister und Staatssekretäre] werde eine maximal 15-jährige Amtszeit vorgeschlagen. (MM, 16.3.2000) sein: (18) Im Grunde genommen ist das, was uns mitgeteilt wurde, nichts anderes als das, was [damals] [schon] vorgeschlagen war. (nach Heuss, S. 429) - Bekommen-Passiv: (19) Hier gibt der Internetsurfer zunächst einen Lieblingsinterpreten oder -titel ein, bekommt zehn Songs vorgeschlagen, kann kurz hineinhören und wählt dann seinen Favoriten aus. (nach BerlZ, 9.10.2000, S. 20) (20) Endlich kriege ich [mal] etwas Vernünftiges vorgeschlagen. WORTB der Vorschlag W.BED vorschlagen 2 als NomE AkkE (DatE) PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution] nennt jemandem [Person/ Institution] die Möglichkeit, dass jemand/ etwas [keine Restr.] als ein solcher/ solches in Frage kommt (21) Die Fakultät für Slawistik an der Universität Mannheim hat den jungen Mann [dann] als Stipendiaten vorgeschlagen. (nach MM, 2.1.87, S. 31) (22) Als Geschenk schlage ich ein Buch oder einen Gutschein vor. (23) Frau Zercher schlug Schmierseife als allgemeines Reinigungsmittel [beispielweise für Böden, Kacheln und anderes] vor. (nach MM, 19.2.85, S. 14) (24) Als Therapie hat der Arzt ihr viel Ruhe und eine Kur in den Bergen vorgeschlagen. - Wenn vorschlagen 2 als im Passiv verwendet wird, wird die PrädE mit einer NG im N belegt: (25) Als Zeitvertreib wird den Gästen Fahrradfahren und Wandern vorstellen 818 und [bei Regen] Töpfern, Malen oder Musizieren vorgeschlagen. vorschlagen 3 für NomE AkkE PräpE; PräpE: für +A jemand [Person/ Institution] nennt jemanden als mögliche Besetzung für etwas [Posten/ Funktion] (26) Für den neuen Abteilungsleiterposten hat der Direktor Herrn Dr. Müller vorgeschlagen, der in der Produktionsabteilung schon sehr erfolgreich war. (27) Die Union will [möglicherweise] eine eigene Kandidatin für die Nachfolge von Bundespräsident Roman Herzog vorschlagen. (BerlZ, 4.11.98, S. 6) VERBF nachschlagen; schlagen I; schlagen II 'vorstellen stellt vor stellte vor hat vorgestellt vorstellen 1 jemanden mit jemandem bekannt machen vorstellen 2 etwas erstmals präsentieren vorstellen 3 jemanden von jemandem begutachten lassen vorstellen 4 etwas verkörpern vorstellen 5 als etwas als ein solches bewerten SBP vorstellen 1 NomE AkkE (DatE) BED jemanden mit jemandem bekannt machen . (1) Sie hat sich [nicht] vorgestellt. BELR NomE: derjenige, der jemanden mit jemandem bekannt macht: Person (2) [Zu Beginn der Sendung] stellte dder Moderator die Gesprächsteilnehmer vor. (3) [Zuerst] möchte iich mich Ihnen vorstellen: mein Name ist Gerhard Wagner, Leiter der Sonderkommission. AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, der mit jemandem bekannt gemacht wird: Person (4) Gestatten Sie, dass ich Ihnen mmeinen Sohn vorstelle? (5) Darf ich m mich vorstellen: Christa Schulze. (6) Der junge Mann trat zu uns heran und stellte ssich [mit folgenden Worten] vor: „Ich bin Martin, ein Freund der Familie.“ (DatE): derjenige, mit dem jemand bekannt gemacht wird: Person/ Kollektiv von Personen (7) Silvia, darf ich ddir Herrn Konrad vorstellen? (Bolten, S. 14) (8) Der Abteilungsleiter ging mit der Praktikantin von Zimmer zu Zimmer und stellte sie d den Projektgruppen vor. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) [Gewöhnlich] wird die jüngere Person der älteren vorgestellt. sein : (10) Herr Müller ist mir [bereits] vorgestellt. - Bekommen-Passiv : (11) [An diesem Abend] bekam/ kriegte ich eine Menge Leute vorgestellt. WORTB die Vorstellung ANM - Wird mit der AkkE auf mehrere Personen, die jemand miteinander bekannt macht, Bezug genommen, wird die DatE mit dem reziproken Pronomen einander belegt oder durch gegenseitig ersetzt: (12) Der Gastgeber stellt d die Gäste einander vor. (13) [Zu Beginn] der Sendung stellte der Moderator d die Diskussionsteilnehmer ggegenseitig vor. - Die DatE wird häufig nicht realisiert, wenn jemand einer nicht spezifizierten Öffentlichkeit bekannt gemacht wird: (14) Es wird erwartet, dass die Partei [in Kürze] ihren Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten vorstellt.; s. auch (2). - Gelegentlich wird eine als-Gruppe mit NG im A hinzugefügt, mit der auf den Namen oder die Funktion desjenigen Bezug genommen wird, dessen Name jemandem genannt wird: (15) Er erschien in Begleitung einer jungen Frau, die er [a als seine Verlobte] vorstellte. - Gelegentlich wird mit vorstellen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs, die AkkE mit einem reziproken Pronomen [sich [A]/ einander] belegt und die DatE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (16) DDie beiden Moderatoren stellten ssich gegenseitig/ eeinander vor. - vorstellen 1 wird auch in dem Ausdruck jemanden namentlich/ mit (seinem/ ihren) Namen vorstellen i.S.v. ‘beim Vorstellen den Namen von der vorgestellten Person nennen’ verwendet: (17) [NNamentlich/ mit ihrem Namen] hat er sie [nicht] vorgestellt, er sagte nur: „Das ist meine neue Kollegin.“ SBP vorstellen 2 NomE AkkE (DatE) BED jemandem etwas erstmals präsentieren. (18) Der Künstler stellte seine neuesten Werke vor. BELR NomE: derjenige, der etwas präsentiert: Person [häufig als Autor, Künstler, Hersteller]/ Institution/ [auch geistiges Produkt/ Veranstaltung] (19) I Ingenieure der kalifornischen Universität Stanford stellten [im vergangenen Monat] neuartige Solarzellen vor. (Zeit, 30.5.86, S. 99) (20) DDie Mannheimer Universität stellte [dieser Tage] eine neue Errungenschaft vor: Information und Beratung zum Studium über Bildschirmtext, kurz Btx. (nach MM, 18.7.85, S. 21) (21) DDie Deutsche Krebshilfe stellt ihren Jahresbericht vor. (MM, 26.9.85, S. 14) (22) D Das Informationsblatt stellt moderne umweltfreundliche Heizungssysteme vor. (23) DDie Fachausstellung Energie-, Luft-, Umwelttechnik wird eine Fülle von Problemlösungen zur Energieeinsparung und Schonung der Umwelt vorstellen. (MM, 12.4.88, S. 5) AkkE: dasjenige, das präsentiert wird: konkr. Objekt/ abstr. Objekt (24) Der Konzern hat angekündigt, er werde [auf der nächsten Automobilausstellung] ddas Drei-Liter-Auto vorstellen. (25) Friedrich Christian Delius stellte [in der Mannheimer Kunsthalle] sseinen neuen Roman vor. (MM, 21.11.87, S. 48) (26) Die Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft stellte [gestern] vvier beispielhafte Bauprojekte vor. (nach MM, 15.8.86, S. 17) (27) N Neue Gebührenpläne für das Kabelfernsehen hat der Bundespostminister [gestern] [in Bonn] vorgestellt. (nach MM, 10.9.85, S. 1) (28) [Für Heidelberg] stellte der Oberbürgermeister eeivorstellen 819 ne langfristige Strategie zur Abfallverminderung und -vermeidung vor. (MM, 28.11.86, S. 40) (DatE): derjenige, dem etwas präsentiert wird: Person/ Institution/ Kollektiv von Personen [häufig Öffentlichkeit] (29) Über 1.700 Aussteller aus 28 Ländern stellten [vom 12. bis 19. Februar 1986] [in Hannover] ihre Produkte dden vvorwiegend fachorientierten Besuchern vor. (MM, 21.2.86, S. 29) (30) Als der SPD-Kandidat sein Regierungsprogramm der P Presse vorstellte, war kaum Platz genug für die Journalisten. (Zeit, 26.9.86, S. 4) (31) Der Oberbürgermeister teilte dem „Mannheimer Morgen“ auf Anfrage mit, die Stadt wolle die Anlage [demnächst] ddem Land vorstellen. (nach MM, 8.11.85, S. 21) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (32) Argumente für den Ausstieg aus der Kernenergie sind [im Laufe dieser Artikelserie] [ausführlich] vorgestellt worden (Zeit, 24.10.86. S. 25) WORTB die Vorstellung ANM - Die DatE wird häufig nicht realisiert, wenn etwas einer nicht spezifizierten Öffentlichkeit präsentiert wird: s. (18), (19), (20), (21), (22), (23), (24), (25), (26), (27), (28), (32), (33) und (34). - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [auf +D/ in +D/ ...] kann auf die Institution, Veranstaltung oder das geistige Produkt Bezug genommen werden, wo etwas erstmals präsentiert wird: (33) Nach Angaben der Mediziner und Techniker, die das Gerät [iin der Medizinischen Fakultät] vorstellten, bedient sich dieses System der Digitaltechnik.; s. auch (24), (25) und (27). - Gelegentlich wird mit einer als-Gruppe mit NG im A auf die Funktion desjenigen Bezug genommen, das jemand erstmals präsentiert: (34) Der Sprecher der Firma stellte die Digitalkamera als [WWeltneuheit und Kamera der Zukunft] vor. SBP vorstellen 3 NomE AkkE (DatE/ PräpE) BED jemanden von jemandem begutachten lassen. (35) Karl hat sich bei der Firma Krause beworben, [morgen] soll er sich vorstellen. BELR NomE: derjenige, der jemanden begutachten lässt: Person (36) Ich möchte Ihnen dringend raten: Stellen SSie das Kind einem Kardiologen vor. (37) Stellen S Sie sich [bitte] [in 14 Tagen] [noch einmal] vor, damit wir eine Blutsenkung machen können. (38) [Gestern] haben sich ddrei Bewerberinnen vorgestellt. AkkE: NG/ häufig sich: dasjenige, das begutachtet wird: Person [häufig als Bewerber, Patient]/ Tier [als Patient] (39) Sie haben sich bei uns als Speditionskauffrau beworben. Wir möchten Sie bitten, ssich [am Montag, dem 22. Juli 1996, 10.30 Uhr,] [in unserer Personalabteilung] [persönlich] vorzustellen. (40) Der Chef der Zoohandlung riet dem Kunden, den Papagei einem Tierarzt vorzustellen. (DatE): derjenige, von dem jemand jemanden begutachten lässt: Person [als Funktionsträger] (41) Der Hausarzt empfahl der Frau, ihren Sohn eeinem Orthopäden vorzustellen. (42) Teilen Sie bitte dem Bewerber mit, er möchte sich [am nächsten Mittwoch um 16.30 Uhr] dem Abteilungsleiter vorstellen. (PräpE): bei +D: derjenige, bei dem jemand jemanden begutachten lässt: Institution/ [indirekt Person [als Funktionsträger]] (43) Morgen Vormittag hat mein Mann keine Zeit, [da] will er sich b bei Siemens vorstellen. (44) [Nach meiner Rückkehr von der Kur] soll ich mich b bei Dr. Müller vorstellen. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden: (45) Zu dieser Eignungs- und Verwendungsprüfung werden Sie besonders eingeladen und einer von einem Psychologen geleiteten Prüfgruppe vorgestellt. (Wehrpflicht, 1966, S. 4) WORTB die Vorstellung ANM - Gelegentlich wird statt der PräpE eine statische PräpG [auf +D/ in +D/ ...] realisiert, mit der indirekt auf die Institution Bezug genommen wird, von der jemand jemanden begutachten lässt: (46) Eben kam ein Anruf: Du sollst dich [morgen] [a auf dem Personalbüro] vorstellen. (47) [Wann] sollst du dich [i in der Klinik] [zur Nachuntersuchung] vorstellen? ; s. auch (39). W.BED vorstellen 4 NomE AkkE [geh] jemand [häufig als Schauspieler o.Ä.]/ etwas [konkr. Objekt] stellt jemanden [Person [als Rolle]/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt [häufig als Eigenschaft]] dar; verkörpern (48) Neben den Genannten sind noch zu erwähnen die Darsteller des Anwalts und des Ingenieurs, die [in trefflicher Manier] zwei zu Wohlstand gekommene Kleinbürger vorstellten, zwei müde und stumpf gewordene Aufsteiger, deren Frauen sich ihnen längst entfremdet fühlen. (nach MM, 3.6.88, S. 54) (49) [In seiner letzten Rolle] hatte er [sehr überzeugend] den enttäuschten Idealismus eines alt und müde gewordenen Revolutionärs vorgestellt. (50) [Schon als Kind] wollte Frank [immer] etwas Besonderes vorstellen. (51) Wenn diese Zigarettenschachtel das Rathaus ist und das Feuerzeug [hier] den Fernsehturm vorstellt, dann liegt Ihr Hotel etwa dort. (52) Im Ausstellungskatalog heißt es, dass diese Plastik die Vergänglichkeit des Lebens vorstellt. vorstellen 5 als NomE AkkE PrädE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt]] bewertet jemanden/ etwas [Sachverhalt/ Handlung] als einen solchen/ ein solches (53) Das Hippiedasein mit Liebe, Glück und Freiheit wird als mögliche, erstrebenswerte Lebensform dargestellt. (54) Der Vertreter der Hilfsorganisation stellte die geplante Aktion als humanitäre Hilfe für Menschen in unvorstellbarer Not vor. (55) Der Katalog stellt den Bildhauer Henry Moore als den bedeutendsten Bildhauer Englands vor. dass-S: (56) „Dass neue Wohnideen schnell publik und Wünsche geweckt werden“, hatte bei [der Eröffnung] [auch] der Oberbürgermeister [den Ehrengästen] als Hauptzweck der Veranstaltung vorgestellt. (Zeit, 25.1.85, S. 60) Inf+: (57) Der Sprecher der Gewerkschaft stellte (es) als ein zentrales Anliegen aller Gewerkschaften vor, neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen. vorstellen, sich 820 PHRAS Idiom: etwas vorstellen: eine Persönlichkeit sein G.ANM - Nicht behandelt wird hier vorstellen i.S.v. ‘nach vorn stellen’. VERBF ausstellen; bestellen; einstellen; feststellen; herstellen; stellen; stellen, sich; vorstellen, sich 'vorstellen, sich stellt sich vor stellte sich vor hat sich vorgestellt sich vorstellen 1 sich etwas so/ als ein solches denken sich vorstellen 2 etwas gedanklich realisieren sich vorstellen 3 unter unter etwas etwas verstehen SBP sich [D] vorstellen 1 NomE AkkE PrädE BED sich jemanden/ etwas so/ als einen solchen/ ein solches denken. (1) So schwierig hatte ich mir die Arbeit [nicht] vorgestellt. BELR NomE: derjenige, der sich etwas so/ als ein solches denkt: Person/ Institution (2R) Sie wurden unruhig, einer wurde sogar blass und sagte, sie hätten sich das anders vorgestellt. (Böll, Ansichten, S. 262) (3) I Ihre Partei stellt sich den Ausstieg aus der Kernenergie zu einfach vor. AkkE: dasjenige, das so/ als ein solches gedacht wird: keine Restr. (4) Ich hatte mir ddeine Freundin klein und zierlich vorgestellt. (5) Ich kann mir d die Plastik liegend vorstellen. (6) Kinder stellen sich d die Dunkelheit als etwas Gefährliches vor. (7) Vorstellen als etwas Hinnehmbares kann i ihn sich keiner, d den „G GAU“, den größten annehmbaren Unfall, oder gar den „S Super-GAU“, mit dem die Experten auf dem Papier spielen, seit es Atomreaktoren gibt. (Brisante Wörter, S. 70) PrädE: AdjG/ AdvG/ Part. I/ Part. II: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft als-Gruppe mit NG im A/ wie-Gruppe mit NG im A: dasjenige, als welches etwas gedacht wird: Person [als Rolle, Funktionsträger]/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt (8) [In den Träumen seiner Jugend] hatte er sich das Leben als Matrose sso romantisch vorgestellt. (9) Sie müssen sich den Teppich a ausgerollt vorstellen. (10) [Als Junge] hatte er sich seine Zukunft a anders vorgestellt. (11) [Fraglos] wird man sich den Korbinian dieser Jahre [nicht] a als einen ambulanten Heilsbringer vorstellen dürfen. (Pörtner, S. 165) (12) Man kann sich das Herz wwie eine Pumpe vorstellen. PASSK Passiv nicht üblich WORTB die Vorstellung; vorstellbar ANM - Gelegentlich wird die PrädE in Form einer elliptischen als-Gruppe realisiert, die aus einer PräpG [mit +D/ ...] besteht und auf ein bestimmtes Attribut der AkkE Bezug nimmt: (13) Charly Chaplin stellt man sich [immer] m mit Hut und Stock vor. für ‘Charly Chaplin stellt man sich immer als einen Mann mit Hut und Stock vor.’; (14) Oskar stellte sich das Zusammentreffen u unter warmem Sommerhimmel zwischen wogenden Kornfeldern vor. für ‘Oskar stellte sich das Zusammentreffen als ein Zusammentreffen unter warmem Sommerhimmel zwischen wogenden Kornfeldern vor’. W.BED sich [D] vorstellen 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] realisiert gedanklich jemanden/ etwas [keine Restr.] (15) Müller stellt sich einen sechzigjährigen Mann vor, der Feudalismus, Demokratie, Absolutismus, Bonapartismus, Aufklärung, Sturm und Drang, Empfindsamkeit, Klassik und Romantik erlebt hat. (Zeit, 21.11.86, S. 57) (16) Die Einnahme von Zyankali sei der schrecklichste Tod, den man sich vorstellen kann. (MM, 29.12.87, S. 1) (17) Die Regierungskoalition stellt sich eine Reduzierung der hohen Arbeitslosigkeit durch Förderungspläne für private Unternehmen vor. (18) C. Hall stellt sich eine bestimmte Handlung [möglichst anschaulich] vor. (Bender, S. 88) (19) Stellen Sie sich das [mal] [bildlich] vor! dass-S : (20) Ich kann (es) mir [einfach] [nicht] vorstellen, dass Thomas das gesagt hat. Inf+ : (21) Wenn Sie sich [als Naturwissenschaftler] vorstellen können, nicht mehr im Labor zu arbeiten, bieten wir Ihnen eine Anfangsstellung mit außergewöhnlich guten Aufstiegsmöglichkeiten. (nach Zeit, 13.12.85, S. 44) w-Frag : (22) Wie man fünf Tage auf solchem Schiff verbringt, konnte ich mir [nicht] vorstellen. (Frisch, S. 86) Hpts: (23) 50 Jahre, stellen Sie sich vor, ging mein Vater zur Fabrik. (Zeit, 29.3.85, S. 4) sich [D] vorstellen 3 unter NomE AkkE PräpE; AkkE: NG/ häufig PG; PräpE: unter +D jemand [Person/ Institution] versteht unter etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]] etwas [Abstraktum [als Begriff]] (24) Unter einer spritzigen Revue hatte sich mancher Zuschauer im Saal [sicherlich] etwas anderes vorgestellt. (25) Der Geldgeber hatte sich unter einem Verwendungsnachweis eine genaue Kostenaufstellung vorgestellt. (26) Man sagt etwa, man könne sich vorstellen, dass die Vorgänge in der Natur gesetzmäßig bestimmt seien, aber unter statistischer Gesetzmäßigkeit könne man sich nichts vorstellen. (Zeit, 9.8.85, S. 4) (27) Was stellst du dir unter einer komfortablen Ferienwohnung vor? PHRAS Idiom: nur Wendung - [ugs] Das kann ich mir von ihm/ ihr nicht vorstellen.: Das traue ich ihm/ ihr nicht zu.; [ugs] Stell dir/ Stellen Sie sich (mal) vor...: [als Redeeinleitung, wenn jemand etwas Außergewöhnliches berichten will] VERBF ausstellen; bestellen; einstellen; feststellen; herstellen; stellen; stellen, sich; vorstellen 'vorziehen zieht vor zog vor hat vorgezogen vorziehen 1 etwas bevorzugen vorziehen 2 etwas zuziehen vorziehen 3 etwas nach vorn ziehen vorziehen 4 etwas von irgendwoher vorholen vorziehen 5 etwas auf einen früheren Termin als vorgesehen ansetzen vorziehen 821 SBP vorziehen 1 NomE AkkE (DatE) BED jemanden/ etwas lieber als jemand anderen/ etwas anderes mögen; bevorzugen. (1) Ich würde eine Wohnung im Stadtzentrum vorziehen. BELR NomE: dasjenige, das bevorzugt wird: Person/ Institution/ Tier (2) IImmer mehr Abiturienten ziehen eine Lehre dem Studium vor. (Zeit, 10.5.85, S. 25) (3) [Als Baustoff] zieht d das Straßenverkehrsamt Aluminium oder Stahlblech vor. (MM, 1.6.85, S. 29) (4) Das Nahrungsangebot in Berlin ist für viele Wildtiere so reichhaltig, dass ssie die Großstadt dem Umland vorziehen. (BerlZ, 15.11.2000, S. 22) AkkE: dasjenige, das bevorzugt wird: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (5) Es ist nicht gut, wenn Lehrer eeinen Schüler vorziehen. (6) [In der Nähe von Feldern] sollte man LLaubbaumarten den Nadelbäumen vorziehen, da letztere zu sehr beschatten. (nach Gutschick, S. 422) (7) Unternehmer müssen die Kaufmotive kennen, um sicher zu sein, dass die Konsumenten iihr Produkt einem anderen vorziehen. (Lüscher, S. 8) (8) Eine elegante Dame wird eeinen würzigen Duft einem süßlichem Parfüm vorziehen. (9) Die einen ziehen d die Theorie von Plato der von Aristoteles vor, die anderen machen es umgekehrt. (10) Die jungen Sportkletterer ziehen d das billigere und katzenhafte Herumturnen in den überhängenden Steilwänden vor. (MM, 5.7.86, S. 17) (11) Er zieht das Verweilen an einem Ort vor, sie würde lieber mehr herumreisen. dass-S : (12) Wenn das Lager nicht als ein Ort der Erinnerung respektiert werden kann, würde ich ees vorziehen, d dass es abgerissen und das Gelände mit Gras bepflanzt wird. (nach Spiegel, 19/ 94, S. 164) Inf+ : (13) Viele Mitbürger ziehen ees vor, iihre Zeitschriften nicht im Fachhandel, sondern auf dem Abonnementweg zu beziehen. (MM, 21.3.87, S. 24) (14) Man zog vor, ddas Verfahren fallen zu lassen. (taz, 9.4.94, S. 31) (DatE): dasjenige, dem etwas bevorzugt wird: keine Restr. (15) [Als Zwischenmahlzeit im Kindergarten] wäre [dann] ein belegtes Brot mit Obst aallen süßen Sachen [bei weitem] vorzuziehen. (MM, 22.11.86, S. 34) (16) Er war ein Traditionalist, der das Natürliche ddem Ungewöhnlichen vorzog. (nach Zeit, 4.1.85, S. 32) (17) Er zieht die Ruhe ddem Herumreisen vor. PASSK Werden-Passiv werden: (18) [Bei meiner letzten Bewerbung] wurde mir [leider] ein anderer vorgezogen. (nach Bollnow, S. 144) WORTB der Vorzug W.BED vorziehen 2 NomE AkkE jemand bedeckt eine Öffnung, indem er etwas [konkr. Objekt: Stoff o.Ä.] über die ganze Breite auseinander zieht; zuziehen (19) Zieh [bitte] die Gardinen vor, man sieht uns von der Straße! (20) Ehe Gabriele genau sehen konnte, wen dieses Porträt darstellte, war der Mann darauf zugetreten und hatte einen Vorhang, aus dem gleichen Damast wie vor den Fenstern, vorgezogen. (Weyden, S. 11) vorziehen 3 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): NG im A jemand zieht etwas [konkr. Objekt] irgendwieweit nach vorn (21) Kannst du [bitte] deinen Sitz ein wenig vorziehen, ich habe hinten zu wenig Platz für meine Beine. (22) Wenn man die Spülmaschine zwei Zentimeter vorzieht, dann schließt sie vorne bündig mit der Spüle ab. vorziehen 4 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): aus +D/ (von)hinter +D/ ... jemand holt etwas [konkr. Objekt] von irgendwoher vor; hervorziehen (23) [Glücklich] zog er den Kaufvertrag aus der Aktentasche vor: „Wir haben es geschafft, das Geschäft gehört uns! “, lächelte er. (24) Die Mutter zog das schon lange vermisste Englischbuch hinterm Bett vor. (25) Sie zog die Bonbons vor, die ihr Sohn unterm Schrank versteckt hatte. - Die PräpE [von hinten +D] wird nur [ugs] verwendet. vorziehen 5 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): (von +D) auf +A/ um +A/ (von +D) bis-Gruppe jemand [Person/ Institution] setzt etwas [abstr. Objekt/ Vorgang: häufig Ereignis/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] irgendwann auf einen früheren Termin als vorgesehen an (26) Die Bundesregierung soll die für 1990 vorgesehene Steuersenkung in Höhe von 44 Milliarden Mark auf 1988 vorziehen. (nach Stern, 10.6.87, S. 180) (27) Ist es möglich, den Termin für den Bau der Trinkwasseraufbereitungsanlagen von 1992 bis 1990 vorzuziehen? (nach MM, 24.6.88, S. 2) (28) Sollte die Bundesrepublik den Zuschlag zur Ausrichtung der Fußballmeisterschaft 2006 erhalten, würde das Turnfest auf 2005 vorgezogen werden. (taz, 7.1.2000, S. 20) (29) Die dritte Stufe der Steuerreform wird [mit Sicherheit] [nicht] um ein Jahr vorgezogen. (30) Frankreichs Premier will [per Gesetz] den Termin für die Präsidentschaftswahlen vorziehen. (BerlZ, 30.11.2000, S. 21) (31) Der Zahnarzt hat mich vorgezogen, weil ich große Schmerzen hatte. G.ANM - vorziehen wird auch in der Fachsprache des Gartenbaus verwendet i.S.v. ‘Pflanzen bis zu einer bestimmten Größe wachsen lassen, um sie dann irgendwohin zu pflanzen, wo sie sich weiterentwickeln können’. VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen I, umziehen II; ziehen I; ziehen II; ziehen, es wachsen 822 W 'wachsen wächst wuchs ist gewachsen wachsen 1 irgendwo gedeihen wachsen 2 größer werden wachsen 3 zunehmen wachsen 4 sich verstärken wachsen 5 aus aus etwas entstehen wachsen 6 zu sich zu etwas entwickeln wachsen 7 an sich weiterentwickeln wachsen 8 sich irgendwo herausbilden wachsen 9 sich ausbreiten SBP wachsen 1 NomE AdvE BED in einem biologischen Prozess irgendwo gedeihen. (1) Auf diesem trockenen Boden wächst nur Gras. BELR NomE: dasjenige, das gedeiht: Pflanze/ konkr. Objekt: organisches Produkt [häufig Haar, Bart o.Ä.]/ [indirekt Substanz] (2) RReis wächst [nicht nur] in subtropischen Gebieten; auch in den Walliser Alpen, am Berg Monte Rosa, gibt es Reisfelder. (3) UUnkraut wächst überall. (4) G Gesundes Haar, sagt mein Friseur, wächst nur auf gesunder Kopfhaut. (5) Auf den Hängen ringsum wächst eein gedeihlicher Rotwein. (Pörtner, S. 382) AdvE: Ort AdvG/ auf +D/ ...: Ortspunkt (6) HHier wächst nichts. (7) Diese Düngerproduktion erlaubt den Pflanzen, aauch a auf kargem Boden [üppig] zu wachsen. (nach Zeit, 26.9.86, S. 77) (8) AAuf seiner Nase wächst [langsam, aber unübersehbar] eine Warze. PASSK kein Passiv möglich WORTB das Gewächs, das Wachstum ANM - wachsen 1 wird häufig in generischen Sätzen verwendet. Die NomE wird dann meist ohne Artikel realisiert: s. (1), (2), (3) und (4). - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, um welches geografische Gebiet oder welchen Boden es sich handelt, kann die AdvE weggelassen werden: (9) Wenn diese Regenfälle nicht auf wenige Monate zusammengedrängt wären, dann könnte überhaupt nichts wachsen. (Grzimek, S. 304) - Pertinenzdativ ist möglich: (10) [M Mir] wächst im Oberkiefer rechts ein Weisheitszahn. Wenn der Pertinenzdativ realisiert wird, kann die AdvE weggelassen werden. Bezugselement ist in diesem Fall die NomE, mit der auf ein organisches Produkt [Haar, Bart, Zahn o.Ä.] Bezug genommen wird: (11) [Bald] wird [d dem Rehbock] eein neues Gehörn wachsen. - Mit einer modalen AdvG kann das Gedeihen bewertet werden: s. (7). SBP wachsen 2 NomE (AdvE) BED im Laufe eines biologischen oder physikalischen Prozesses um irgendwieviel größer werden oder hinsichtlich Höhe, Länge, Breite oder Volumen zunehmen. (12) Das Mädchen ist [im vergangenen Jahr] acht Zentimeter gewachsen. BELR NomE: dasjenige, das größer wird: Konkretum [selten Artefakt] (13) An seinem dritten Geburtstag stürzte unser kleiner Oskar die Kellertreppe hinunter, blieb zwar sonst beieinander, [nur] wachsen wollte eer [nicht mehr]. (Grass, S. 49) (14) Viele Tumoren können [ungehindert] wachsen und metastasieren. (nach Zeit, 9.8.85, S. 47) (15) Gentechnik an Nutzpflanzen kann Sorten hervorbringen, ddie [schneller] wachsen. (nach MM, 29.3.86, S. 2) (16) [Innerhalb der letzten 1,5 Millionen Jahre] soll ddas Gebirge um mindestens 1.300 Meter gewachsen sein. (Zeit, 7.11.86, S. 49) (17) D Der Teppich, den unsere Kinder knüpfen, wächst [täglich] ein Stückchen. (AdvE): Menge (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt NG im A/ um +A: Differenz (18) Der Riesenmammutbaum kann b bis zu einer Höhe von 120 Metern wachsen. (19) [Seit unserm letzten Besuch] ist euer Hund, schätze ich, mmindestens zehn Zentimeter gewachsen. (20) [Beim Menschen] wächst die Gehirnmasse um mehr als das Dreifache [seit der Geburt]. (nach SG, 12/ 66, S. 741) PASSK kein Passiv möglich WORTB das Wachstum [nur Sg.], der Wuchs ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D/ ...] kann auf Bedingungen Bezug genommen werden, von denen das Größerwerden abhängig ist: (21) [B Beim Herabfallen aus der Wolke] wachsen die Regentropfen. (MM, 6.5.86, S. 2) - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß des Größerwerdens bewertet werden: (22) Unser Gummibaum ist [in letzter Zeit] [sstark] gewachsen und braucht einen größeren Topf. SBP wachsen 3 NomE (AdvE) BED hinsichtlich Anzahl, Umfang, Ausdehnung o.Ä. um irgendwieviel zunehmen. (23) Der Bedarf an Facharbeitern wächst [ständig]. BELR NomE: dasjenige, das zunimmt: Abstraktum [meist messbare Größe] (24) DDie Weltbevölkerung wächst [unablässig]. (Zeit, 18.7.86, S. 32) (25) [Auch in Zukunft] soll ddas angestammte Bankenviertel wachsen. (MM, 30.12.86, S. 5) (26) Meine Firma ist [inzwischen] soviel gewachsen, dass ich größere Ladenräume und Werkstatträume brauche. (MM, 25.5.85, S. 58) (27) D Die Wirtschaft wuchs [1986] [nur] um 2,5 Prozent. (nach Zeit, 26.12.86, S. 15) (28) Wenn nichts Durchgreifendes geschieht, wird ddie hohe Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik und in Europa bestehen bleiben oder [gar] [noch weiter] wachsen. (Zeit, 19.7.85, S. 25) (29) [In Westeuropa] wächst d die Zahl der Beschwerden über die Verletzung von Menschenrechten. (MM, 10.1.85, S. 15) wachsen 823 (AdvE): Menge (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Differenz (30) [Im Jahr 1992] ist die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter am Institut v von 45 auf 67 gewachsen. (31) Man hatte befürchtet, die Arbeitslosigkeit würde b bis aauf knapp 5 Millionen wachsen. (32) Der EDV-Umsatz wuchs u um 21,8 v.H. auf 16,6 Mrd. Mark, der Umsatz nachrichtentechnischer Geräte u um 17,4 auf 19,7 Mrd. MMark. (MM, 12.3.86, S. 7) (33) Die Warenexporte dürften d durchschnittlich um drei Prozent wachsen. (MM, 29.4.86, S. 1) PASSK kein Passiv möglich WORTB das Wachstum ANM - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D/ ...] kann auf Bedingungen Bezug genommen werden, von denen die Zunahme abhängig ist: (34) [B Bei sinkenden Zinsen] wächst die Nachfrage nach Krediten. (35) Die Gefahr, dass auch „sonnentaugliche“ Haut an Krebs erkrankt, wächst [m mit zunehmendem Alter]. (MM, 4.9.87, S. 3) - Mit einer modalen AdvG kann die Art und Weise der Zunahme charakterisiert werden: ( 36) Neue Märkte wachsen [d dynamisch].; s. auch (24) . - Mit einer PräpG [in +A/ ...] kann indirekt auf die Differenz Bezug genommen werden: (37) Der Familienverband wächst [i in neue Dimensionen]. (MM, 21.10.85, S. 13) - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [mit +D] kann das Ausmaß der Zunahme bewertet werden: (38) [N Noch stärker] sind die Zinsgutschriften aus festverzinslichen Wertpapieren [in diesem Zeitraum] gewachsen. (MM, 18.11.86, BL, S. 2) (39) Stolz verkündeten die Haushaltsexperten, dass der Bundeshaushalt [m mit einer geringeren Rate] wachse [als die Gesamtwirtschaft]. (nach Zeit, 21.11.86, S. 25) W.BED wachsen 4 NomE etwas [abstr. Objekt] wird erkennbar stärker; sich verstärken (40) [Im Laufe der Jahre] wuchsen die Spannungen und ich entschloss mich nach fast 30-jähriger Ehe 1970 zur Scheidung. (MM, 6.12.86, S. 36) (41) [Mit dem Vormarsch der neuen Technik] wächst die Angst um den Job. (Zeit, 31.5.85, S. 27) (42) [An der Basis] wächst die Kritik am autoritären Führungsstil. (Stern, 22.12.87, S. 10) (43) Das Bedürfnis nach öffentlicher Sicherheit und Ordnung wächst. (Stern, 8.10.87, S. 164) (44) Die außenpolitische Irritation über die westdeutsche Politik wächst. (taz, Sonderheft, 6.1.90, S. 1) (45) Der soziale Druck wächst. (Zeit, 25.1.85, S. 39) wachsen 5 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D etwas [abstr. Objekt [häufig als Eigenschaft]] entsteht aus etwas [abstr. Objekt/ Handlung] (46) Selbstbewusstsein wächst aus Anerkennung. (47) Aus den nirgends gebündelten Energien wächst jener euphorische Nationalismus, der sich erstmalig bei den Olympischen Spielen in Los Angeles manifestierte. (Zeit, 14.2.86, S. 9) wachsen 6 zu NomE PräpE; PräpE: zu +D [geh] jemand/ etwas [Naturerscheinung/ Handlung] entwickelt sich zu etwas [Konkretum/ Abstraktum [als Resultat eines Vorgangs/ einer Handlung]] (48) Der Jüngling wuchs zum Mann. (49) Der Sturm wuchs zum Orkan. (50) [Allmählich] wächst der stille Widerstand Einzelner zu einer offenen Protestbewegung. wachsen 7 an NomE PräpE v AdvE; PräpE: an +D [NG o. Artikel]; AdvE: in +D/ mit +D/ ... jemand entwickelt sich in Bezug auf etwas [häufig positive Eigenschaft] irgendwobei [häufig Aufgabe o.Ä.] weiter (51) Der Tänzer wird mit seinen Aufgaben [weiter] an Ausdruckskraft wachsen. (52) Allmählich gewinnt die junge Frau an Sicherheit, wächst sie an Durchsetzungsvermögen. (53) Der Außenminister ist in seinem Metier gewachsen, ist souverän geworden, hart in der Sache, aber stets bereit, Empfindlichkeiten zu respektieren. (Zeit, 19.7.85, S. 5) (54) Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. wachsen 8 NomE AdvE; AdvE: in +D/ ... etwas [abstr. Objekt: häufig Idee, Plan, Ideologie o.Ä.] bildet sich irgendwo [häufig Person/ Körperteil: Herz, Kopf] heraus und entwickelt sich weiter (55) [Eines Tages] wächst bei ihm die Idee, einen Roman zu schreiben. (56) In mir wuchs ein schlimmer Verdacht: sollte mich mein bester Freund hintergangen haben? (57) In seinem Herzen wuchsen Angst und Verzweiflung. (58) Der Autor erzählt eine einfache Geschichte derart, dass sie im Kopf des Lesers wachsen kann, Einsichten und Wahrheiten vermittelt und Gefühle anspricht. (nach Zeit, 2.5.86, S. 58) (59) In mehreren Ländern Europas wachsen [zunehmend] nationalistische Tendenzen. wachsen 9 NomE AdvE1/ AdvE2; AdvE1: über +A/ .../ nach +AdvG/ bis-Gruppe/ ...; AdvE2: AdvG etwas [Pflanze/ konkr. Objekt: meist organisches Produkt] breitet sich im Laufe eines biologischen oder physikalischen Prozesses irgendwohin bzw. irgendwie aus (60) Die Komtess fuhr mit ihrem Wagen durch einen Torbogen, aus dessen Gemäuer Moospflanzen wuchsen. (nach Bolten, S. 41) (61) Die blonden Locken sind [ihr] bis auf die Schultern gewachsen. (62) [Längst] sind Gras und Efeu über die alten Gräber gewachsen. (63) [Hinter der DDR-Grenze] wuchsen die Müllberge [ungehindert] in den Himmel. (nach taz, Sonderheft, 14.12.89, S. 17) (64) Der Busch hinterm Haus ist in die Breite [statt] in die Höhe gewachsen. (65) Wenn die beiden oberen Schneidezähne schief wachsen, braucht ihr Kind eine Zahnspange. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (62). PHRAS Idiom: jemandem/ etwas (nicht) gewachsen sein: (nicht) im Stande sein, mit jemandem fertig zu werden/ etwas zu bewältigen; [ugs, ironisch] das Gras wachsen hören: sich für besonders klug halten; über etwas Gras wachsen lassen: etwas Unangenehmes in Vergessenheit geraten lassen; [ugs] sich über/ um/ wegen etwas keine grauen Haare wachsen lassen: sich über etwas keine Sorgen machen; jemandem ans Herz gewachsen sein: jemandem sehr lieb geworden sein; jemand/ etwas wächst jemandem über den Kopf: jemand wird mit jemandem nicht mehr fertig/ wählen 824 bewältigt etwas nicht mehr; gegen etwas ist kein Kraut gewachsen: gegen etwas gibt es kein Mittel; [ugs-salopp] nicht auf jemandes Mist gewachsen sein: etwas nicht selbst erarbeitet haben; etwas wächst wie Pilze aus dem Boden: etwas [Bauten o.Ä.] entsteht sehr schnell und in größerer Anzahl; [ugs-salopp] reden wie einem der Schnabel gewachsen ist: natürlich und unbefangen reden - [ugs-salopp] Wo der hinhaut, wächst kein Gras (mehr).: Er schlägt hart zu/ ist in seinem Handeln sehr rigoros.; [ugs-salopp] Der/ Die soll/ kann bleiben, wo der Pfeffer wächst! : Diese Person interessiert mich nicht und soll sich so weit wie möglich entfernen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb wachsen mit den Stammformen wachst wachste hat gewachst. 'wählen wählt wählte hat gewählt wählen 1 etwas, das einen Telefonanschluss kennzeichnet, in Betrieb setzen wählen 2 seine Stimme für jemanden abgeben wählen 3 unter sich aus einer Menge von etwas für etwas entscheiden wählen 4 zwischen sich zwischen etwas und einem anderen für eine Möglichkeit entscheiden wählen 5 <zu>/ <als> durch Abgabe seiner Stimme dafür sorgen, dass jemand zu jemandem wird wählen 6 durch Abgabe seiner Stimme dafür sorgen, dass jemand irgendwohin berufen wird wählen 7 als sich unter verschiedenen Möglichkeiten etwas als ein solches aussuchen SBP wählen 1 N NomE AkkE BED etwas, das einen Telefonanschluss kennzeichnet, in Betrieb setzen. (1) Um die Polizei anzurufen, müssen Sie die Nummer 110 wählen. BELR NomE: derjenige, der etwas in Betrieb setzt: Person (2) SSignora Faltiari ging zum Telefon und wählte eine Nummer. (Weyden, S. 36) AkkE: dasjenige, das in Betrieb gesetzt wird: abstr. Objekt [Nummer, Ziffer] (3) Ich versprach mir nichts davon, Kinkel anzurufen - und wählte [doch] sseine Nummer. (Böll, Ansichten, S. 102) (4) Wenn Sie außer Haus telefonieren wollen, müssen Sie [erst] die 0 wählen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (5) Die Nummer der Feuerwehr sollte [nie] [aus Jux] gewählt werden. sein: (6) Eine falsche Nummer ist [schnell] gewählt. ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (7) Ich wollte [gerade] wählen, als mein Telefon läutete. SBP wählen 2 NomE (AkkE) BED in einem Wahlverfahren seine Stimme für jemanden abgeben. (8) Ich habe diese Partei [nicht] gewählt. BELR NomE: derjenige, der seine Stimme abgibt: Person/ Gremium/ Institution/ [indirekt geografischer Ort] (9) Wie wichtig der Grundsatz der „allgemeinen Wahl“ ist, das wird einem mitunter erst dann so richtig verständlich, wenn man weiß, dass [z.B.] [auch heute] ddie Frauen [noch nicht] [in allen Ländern] wählen dürfen. (GG, S. 79) (10) Der Bundestag wählt seinen Präsidenten, dessen Stellvertreter und die Schriftführer. (GG, S. 80) (11) DDer Vorstand hat [gestern] seinen Vorsitzenden gewählt. (12) [Am 15. Juni] wählt N Niedersachsen. (Zeit, 6.6.86, S. 3) (AkkE): derjenige, für den jemand seine Stimme abgibt: Person [als Funktionsträger]/ Gremium/ Institution [häufig Partei] (13) Die Belegschaft hat HHerrn Müller gewählt. (14) Immerhin sind die Russen Ende des Monats dazu aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. (taz, 1.3.2000, S. 10) (15) Die Aktionäre wählen eeinen fünfköpfigen Zeitungsbeirat, der mit der Geschäftsführung die Angelegenheiten des Verlages berät. (nach RhM, 2.2.90, S. 2) (16) 41 % der Wähler hat ddie CDU gewählt, 32% ddie SPD, 8% Die Grünen, 4% d die FDP und 5% v verschiedene kleinere Parteien. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (17) Die Kommission hat festgestellt, dass der Präsident und [gegebenenfalls] auch der Vizepräsident des Bundesrechnungshofes [in Zukunft] vom Bundestag gewählt werden sollte. (nach Zeit, 29.3.85, S. 33) sein: (18) Jetzt, da der Bürgermeister gewählt ist, kann der Stadtrat über den Bau einer Umgehungsstraße beraten. WORTB der Wähler/ die Wählerin, die Wahl; wählbar ANM - Häufig wird mit einem unflektierten Adj. die Partei o.Ä., die gewählt wird, charakterisiert. In diesem Fall wird die AkkE nicht realisiert: (19) Noch ist unklar, ob Amerika [d demokratisch oder republikanisch] wählen wird. (20) Viele junge Leute wählen [g grün]. SBP wählen 3 unter N NomE AkkE v PräpE BED sich aus einer Menge von etwas für etwas entscheiden (21) Ich habe das Fach Deutsch als Fremdsprache gewählt. BELR NomE: derjenige, der sich entscheidet: Person/ Institution/ [indirekt konkr. Objekt]/ [auch geistiges Produkt] (22) I Immer weniger Gymnasiasten wechseln nicht direkt zum Studium auf die Universität, sondern wählen eine Berufsausbildung. (nach Zeit, 15.3.85, S. 25) (23) DDas belgische Parlament hat eine föderalistische Staatsform nach deutschem Muster gewählt. (24) [Mit der Sperrung der Peterhofer Straße] müssen [ab Juli 2000] aauch die Stadtbusse eine neue Route wählen. (FR, 1.12.99, S. 1) (25) D Das Buch von Gola Naumova wählt einen sehr persönlichen Zugang zum Thema Schamanismus. (SZ, 4.12.2000, S. 6) AkkE: dasjenige, wofür sich jemand entscheidet: keine Restr. wählen 825 SE ohne Korrelat: Sachverhalt (26) Sollten Sie Zweifel an der Kompetenz von Heilpraktikern haben, wählen Sie eeinen Arzt für Naturheilverfahren. (Stern, 16.6.87, S. 38) (27) Man musste [für den Strahl] Sauerstoff-Atome wählen, d die im Kern aus 16 Protonen bestehen. (nach MM, 20.2.87, S. 3) (28) Alle Deutschen haben das Recht, B Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte [frei] zu wählen. (GG, S. 51) (29) Viele Firmen scheitern an einer falschen Vorbereitung oder wählen [schlicht] dden falschen Zeitpunkt [für ihren Börsengang]. (taz, 4.3.2000, S. 35) (30) Die Taxifahrer seien durchaus in der Lage, [je nach Fahrgast und Situation] [selbst] eein passendes Gesprächsthema zu wählen. (SZ, 1.12.99, S. 16) (31) [In seinem Roman] wählt er dden Kampf. ob-Frag: (32) Du kannst wählen, oob du lieber am Sonntagabend oder am Montagmorgen zurückkommst. w-Frag: (33) Du kannst wählen, wwie du dein Zimmer gestrichen haben möchtest. PräpE: unter +D: dasjenige, aus dem sich jemand für etwas entscheidet: Konkretum/ Abstraktum [als Menge] (34) [Bei Opel] kann der Käufer uunter drei verschiedenen Motoren wählen. (nach ADAC, 6/ 73, S. 55) (35) Wer aufs Pferd steigen möchte, kann uunter verschiedenen Ausritten mit ruhigen Islandpferden wählen. (nach BerlZ, 4.11.2000, S. 101) (36) Der Student hatte Mühe, uunter den vielen Angeboten die richtigen Kurse zu wählen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (37) Es wurde ein günstiger Zeitpunkt [für die Anhebung der Benzinpreise] gewählt: direkt vor Ferienbeginn. sein: (38) Die Formel „Umbau“ ist [gut] gewählt. (Zeit, 2.5.86, S. 31) WORTB der Wähler/ die Wählerin, die Wahl; wählerisch, wählbar ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz o.Ä. Bezug genommen: (39) DDie Anlage sammelt Informationen und wählt die wirtschaftlichste Betriebsweise für Kessel, Turbine und Generator. (nach Urania, 1/ 67, S. 35) - Gelegentlich wird mit sich [D] bzw. mit einer PräpG [für +A] auf den Nutznießer Bezug genommen: (40) Die Schüler wählen [ssich] [im Allgemeinen] den Praktikumplatz [selbst], die Schule leistet Hilfestellung. (Zeit, 29.3.85, S. 71) (41) Hast du [schon] einen Wein [f für dich] gewählt? - Gelegentlich wird mit einem unflektierten Adj. dasjenige, das gewählt wird, charakterisiert: (42) Wer sehr fest strickt, muss die Nadeln [entsprechend] [d dick] wählen. SBP wählen 4 zwischen NomE PräpE BED sich zwischen jemandem/ etwas und einem anderen für eine Möglichkeit entscheiden. (43) Sie können zwischen diesen beiden Möglichkeiten wählen. BELR NomE: dasjenige, das sich für eine Möglichkeit entscheidet: Person/ Institution/ Tier (44) [Insgesamt] kann dder deutsche Citroen-Interessent [nun] zwischen 16 CX-Versionen wählen. (nach MM, 23.11.85, S. 48) (45) DDas Institut konnte zwischen zwei guten Kandidaten für den Direktorposten wählen. (46) Hier leben nämlich nur sehr wenige Tierarten, und dder Luchs hat [im Wesentlichen] [nur] zwischen Karibu oder Schneeschuh-Hasen zu wählen. (MM, 10.4.86, S. 3) PräpE: zwischen +D: dasjenige, zwischen dem sich jemand für eine Möglichkeit entscheidet: Konkretum/ abstr. Objekt (47) Die Besucher können wählen zwischen CChefkoch Roland Müllers exquisitem Wildgulasch, Rippchen mit Kraut oder Hamburgern mit Pommes. (MM, 1.9.2000) (48) Die Versicherten müssen [rechtzeitig] z zwischen Arbeit und Altersrente wählen können. (DGB, Progr., S. 16) (49) Es ist oft schwer, zzwischen Gut und Böse zu wählen. (50) Deutsche Arbeitnehmer können [oft] [nur] zzwischen vollen und halben Stellen wählen. (Spiegel, 10/ 94, S. 95) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Wahl ANM - Die PräpE wird mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt. W.BED wählen 5 <zu>/ <als> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: zu +D; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand [Person/ Gremium/ Institution] sorgt durch Abgabe seiner Stimme dafür, dass jemand zu jemandem [Person [als Funktionsträger]] wird bzw. als ein solcher fungiert (51) [Anstelle von Heinrich Mann, der kurz zuvor im kalifornischen Exil gestorben war,] wählte man [1950] Arnold Zweig zum Präsidenten der neugegründeten Akademie der Künste in Ost-Berlin. (MM, 10.11.87, S. 22) (52) In den letzten Jahren beschäftigte sich Huth verstärkt mit einer bestimmten Form des Diabetes Mellitus; [1980] wurde er [deshalb] zum Mitglied der „New York Academy of Sciences“ gewählt. (MM, 26.5.86, S. 20) (53) Ein Wunder müsste geschehen, wenn im neuen sächsischen Landtag eine Mehrheit zustande käme, die [zum ersten Mal] [in Deutschland] eine Frau als „Landesmutter“ wählt. (FR, 15.9.90, S. 3) (54) Werden die Menschen in Amerika als Präsidenten einen Farbigen wählen? wählen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A jemand sorgt durch Abgabe seiner Stimme dafür, dass jemand irgendwohin [Gremium, Amt] berufen wird (55) Die Parteifreunde wählten den früheren Stasimitarbeiter in den Bundesvorstand. (nach Spiegel, 9/ 94, S. 41) (56) Elmar Knappik war [erst 1998] [als Nachfolger von Erwin Sichmann] an die Spitze des Verbandes gewählt worden. (MM, 1.9.2000) (57) Er wurde auf den Posten des Direktors gewählt. (58) Auch unser dritter Bundespräsident, Dr. Dr. Gustav Heinemamm wurde [1969] [hier in Berlin] in das höchste Staatsamt gewählt. (GG, S. 96) (59) Es wird gefordert, dass [künftig] mindestens 40 Prozent Frauen in die Führungsgremien der Partei gewählt werden müssen. (nach MM, 2.11.87, S. 1) - wählen 6 wird häufig im Passiv verwendet: s. (56), (57), (58) und (59). wählen 7 als NomE AkkE PrädE; PrädE: als-Gruppe mit NG im A jemand sucht sich unter verschiedenen Möglichkeiten etwas [keine Restr.] als ein solches [keine Restr.] aus wandern 826 (60) Auch Germanisten, die als Abschluss den Magister oder die Promotion wählen, werden den schnellen Gang in die Arbeitslosigkeit antreten. (nach Zeit, 14.6.85, S. 41) (61) Als günstigen Ausgangspunkt für die Wanderung hatte man den Brunnen am Marktplatz gewählt. (62) Als „Inszenierung des Jahres“ wurde von den Kritikern das zwölfstündige Shakespeare-Projekt „Schlachten“ gewählt, das der Belgier Luk Perceval mit dem Hamburger Ensemble erarbeitete. (MM, 1.9.2000) - In Passivsätzen wird die PrädE mit einer NG im N belegt: (63) Als bester Roman wurde das Erstlingswerk eines jungen Berliner Autors gewählt.; s. auch (62). PHRAS Idiom: nur Wendung - Haben Sie/ die Herrschaften schon gewählt? : [als höfliche Nachfrage eines Kellners nach der Bestellung des Gastes in einem Restaurant o.Ä.] 'wandern wandert wanderte ist gewandert wandern 1 eine längere Strecke zu Fuß gehen wandern 2 irgendwohin gelangen wandern 3 sich irgendwohin richten wandern 4 seinen Standort irgendwohin verlagern wandern 5 sich irgendwohin ausbreiten SBP wandern 1 NomE (AdvE) BED zur Erholung eine längere Strecke irgendwohin zu Fuß gehen. (1) Wir wandern [oft]. BELR NNomE: derjenige, der zu Fuß geht: Person (2) War das Wetter günstig, pflegte dder Vater [mit den Kindern] in das Neckarstädtchen zu wandern. (Zeit, 2.5.86, S. 50) (AdvE): Ort (von +D) in +A/ nach +D/ zu +D/ .../ bis-Gruppe: (Ausgangsort) Zielort NG im A/ durch +A: Strecke [meist in der Natur] (3) IIn ferne Länder sei er gewandert, b bis zum Atlasgebirge und nach Gibraltar zu den so genannten Säulen des Herakles. (Lauffer, S. 24) (4) Ich wanderte zzum Heidesee und entdeckte die am Ufer gelegene Gaststätte „Heidesee“, eines der größten Ausflugslokale Niedersachsens. (nach Zeit, 14.2.86, S. 61) (5) Er wanderte [immer] llange Strecken, [z.B.] v von Passau nach Wien oder den ganzen Pyrenäenpfad, vom Atlantik bis zum Mittelmeer. (6R) Es müsste herrlich sein, d durch alle Straßen zu wandern und dann das Schönste zu kaufen, das sie sah. (nach Weyden, S. 32) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (7) Übrigens, gewandert wird [bei jedem Wetter] - auch wenn es regnet! (nach FTBL, 9.9.73, S. 16) WORTB der Wand(e)rer/ selten die Wand(r)erin, die Wanderung ANM - Gelegentlich wird mit einer statischen AdvG bzw. einer PräpG [an +D/ auf +D/ in +D/ ...] auf den Ort [häufig die Landschaft], wo jemand wandert, Bezug genommen: (8) Hier erzählt ein Mann, der [immer] [mit offenen Augen und Ohren] [aan Stränden in aller Welt] gewandert ist. (Zeit, 3.5.85, S. 54) (9) Die schlechte Luft bringt auch den Bergwald um, [i in dem] die Wanderer wandern wollen. (Zeit, 20.2.87, S. 37) W.BED wandern 2 NomE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A/ ... [ugs-salopp] jemand/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] gelangt irgendwohin; landen (10) Mehrere Dealer, die gut zwei Zentner Haschisch in den Osten geschmuggelt haben sollen, wanderten ins Gefängnis. (nach Stern, 5.7.90, S. 120) (11) Von allen Dingen, die wir täglich kaufen, wandert ein Teil in den Müll. (umweltfreundl. Produkte) (12) So gibt es eine ganze Reihe von DDR-Bürgern, die im Westen geerbt haben, bislang aber das Vermögen nicht in Ost-Mark transferieren konnten; es wanderte [vielmehr] auf ein Sperrkonto. (Stern, 26.4.90, S. 265) wandern 3 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ (von +D) zu +D/ ... etwas [konkr. Objekt: Auge/ abstr. Objekt: Blick, Gedanke o.Ä.] richtet sich irgendwohin (13) [Während des Gesprächs] wandern David Byrnes Augen [unstet] von einem Gegenstand zum anderen. (nach Zeit, 13.3.87, S. 51) (14) [Wie unter einem Zwang] wanderte ihr Blick [immer wieder] zu Tim. (de Groot, S. 8) (15) [Oft] wanderten die Gedanken des Mädchens ins Urbachtal und zum Zellerhof. (E. Jung, S. 61) (16) [Beim Tennis] wandern die Augen der Zuschauer hin und her. wandern 4 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +A/ nach +D/ (von +D) zu +D/ ... jemand/ etwas [keine Restr.] verlagert allmählich oder etappenweise seinen Standort irgendwohin (17) Jefferson kannte jedoch nicht die Wanderarbeiter, die auf den Farmen anderer Leute arbeiten. Sie wandern [wie Nomaden] von Farm zu Farm und von Staat zu Staat. (ND, 21.2.64, S. 6) (18) Diese Bakterien wandern [unter bestimmten Bedingungen] in das werdende Kind. (nach bdw, 3/ 67, S. 104) (19) Die sich vom Atlantik über die britischen Inseln nach Skandinavien erstreckende Zone hohen Luftdrucks wandert [langsam] nach Südosten. (Hörbeleg ARD) (20) [1971/ 72] wanderte eine Exposition der Werke von Rothko von Zürich über Berlin und Düsseldorf nach Rotterdam, London und Paris. (nach MM, 1.2.88, S. 28) (21) Bis jetzt haben schon fast 2.000 Ärzte und 5.000 Krankenschwestern die frühere DDR verlassen; Krankenschwestern gehen in den Westen, und der Pflegenotstand wandert ostwärts. (nach Zeit, 2.2.90, S. 72) (22) [Durch die Stürme] ist die Düne gewandert. wandern 5 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ in +A/ nach +D/ (von +D) zu +D/ ... etwas [abstr. Objekt] breitet sich irgendwohin aus (23) Die Gedanken der Französischen Revolution sind [sehr schnell] von Frankreich zu anderen europäischen Völkern und in die Neue Welt gewandert. (24) Viele Märchen und Sagen sind von einem Volk zum anderen gewandert. G.ANM - wandern wird gelegentlich i.S.v. ‘auswandern’ verwendet: (25) Kürzlich hatte ich Gelegenheit, mit Italo-Amerikanern in Bostons North End zu sprechen, die um 1920 in die USA gewandert waren. (Zeit, 11.1.85, S. 55) VERBF auswandern; einwandern warten 827 'warnen warnt warnte hat gewarnt SBP warnen NomE AkkE v PräpE BED jemanden auf eine Gefahr, die von jemandem/ etwas ausgehen kann, dringend aufmerksam machen. (1) Die Polizei warnt vor Taschendieben. BELR NomE: dasjenige, das auf eine Gefahr aufmerksam macht: Person/ Institution/ Tier/ Sachverhalt/ Handlung/ [auch konkr. Objekt/ geistiges Produkt] (2) Zwar konnte eer die Gäste in der Eisdiele [noch] warnen, doch für vier Frauen gab es keine Rettung mehr. (Stern, 16.7.87, S. 8) (3) Es gibt einen telefonischen Pollenflugdienst, der Betroffene warnt, wenn Gefahr in der Luft liegt. (nach MM, 20.6.85, S. 23) (4) DDie Schreie der Affen hatten mich gewarnt, der Tiger war nicht weit. (5) DDie ungewohnte Stille im Klassenzimmer hätte mich warnen müssen. Ich machte die Tür auf und kriegte einen nassen Schwamm ins Gesicht. (6) Du wirst also nicht nach Gorenkamp ziehen, vergewisserte er sich mit diesem kühlen Lächeln, d das Inge hätte warnen sollen. (de Groot, S. 60) (7) Schilder warnten vor Dachlawinen. (8) DDie Broschüre warnt vor den Folgen von ungeschütztem Sex. AkkE: dasjenige, das auf eine Gefahr aufmerksam gemacht wird: Person/ Institution/ Tier (9) Die Polizei warnt aalte Leute vor zwei Betrügerinnen, die sich als Sozialhelferinnen ausgeben. (10) Einige Affen halten Wache und warnen i ihre Artgenossen [mit Schreien], wenn sie Gefahr wittern. (11) Die Arbeitgeber haben ddie Gewerkschaft [dringend] davor gewarnt, in dieser schwierigen Lage eine Reduzierung der Arbeitszeit erkämpfen zu wollen. PräpE: vor +D: dasjenige, auf das aufmerksam gemacht wird: Konkretum/ Abstraktum [als Gefahr] SE mit fak. Korrelat davor: Sachverhalt (12) Es wird vor Füchsen gewarnt. Viele haben die Tollwut. (13) Augenärzte warnen v vor Fertigbrillen. (MM, 29.1.86, S. 12) (14) Die Zigarettenindustrie wurde gezwungen, [auf ihren eigenen Produkten] vvor den gesundheitsgefährdenden Folgen des Rauchens zu warnen. (nach MM, 11.1.85, S. 13) (15) Der Berliner Informationsdienst warnte vvor Schmerz- und Grippemitteln „mmit dem Metamizol-Ersatzstoff Propyphenazon“. (MM, 8.5.87, S. 13) (16) [Mit einer bundesweiten Aktion] wollen Umweltverbände vvor der wachsenden Umweltbelastung durch Einwegverpackungen warnen. (nach MM, 26.10.85, S. 17) (17) Fachleute warnen v vor Selbstbehandlung mit Medikamenten. (MM, 17.7.85, S. 12) (18) Die Küstenwache warnte vvor der Flutwelle. dass-S: (19) Sie warnte ddavor, dass ein Abtreibungsverbot lediglich die Zahl der illegalen Abtreibungen in die Höhe schnellen lassen würde. (FR, 13.7.90) (20) Doch Experten warnen, d dass der Fremdenhass wächst. (nach FR, 19.1.90) Inf+: (21) [Trotz aller berechtigten Kritik an der Gewerbesteuer] warnte der Abgeordnete ddavor, hier vorschnell nach einer Reform zu rufen. (nach MM, 23.4.85, S. 19) (22) Die Polizei warnt (d davor), nnachts zu schnell über die Autobahn zu fahren. Hpts [o. Korrelat]: (23) [Beim Neujahrsempfang] warnte der Papst, V Vergeltungsakte vermittelten nur die Illusion einer Problemlösung und verhinderten eine moralische Bloßstellung der Terroristen. (nach MM, 13.1.86, S. 1) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (24) [Mit Hilfe eines Warndienstes] soll die Bevölkerung [früher] gewarnt werden können [als bisher]. (nach MM, 1.8.87, S. 1) sein: (25) Nachdem so viel darüber in der Zeitung stand, sind wir [nun] [wirklich] vor diesen Trickdiebinnen gewarnt. WORTB der Warner, die Warnung ANM - Mit einer statischen AdvG oder PräpG [auf +D/ in +D/ ...] wird auf das konkr. Objekt Bezug genommen, auf dem die Warnung steht: (26) [A Auf der Zigarettenschachtel] wird vor der Gefahr des Rauchens gewarnt .; s. auch (14). - Mit einer PräpG [in +D] wird auf das geistige Produkt, in dem die Warnung steht, Bezug genommen: (27) Meine Mutter hatte mich [iin ihrem letzten Brief] vor Herrn Müller gewarnt. G.ANM - Häufig wird warnen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘warnend sagen’ verwendet: (28) „Pass auf“, warnte er sie. PHRAS Idiom: nur Wendung - Ich warne dich/ euch! : [als Drohung] Wenn du das tust/ nicht tust, dann werde ich dich bestrafen. 'warten wartet wartete hat gewartet warten 1 auf irgendwielange zubringen warten 2 etwas zur Erhaltung pflegen warten 3 auf an etwas ausgeführt werden müssen warten 4 mit etwas erst irgendwann tun warten 5 sich in Erwartung von etwas befinden warten 6 auf jemandem irgendwo bevorstehen SBP warten 1 auf NomE PräpE (AdvE) BED irgendwielange in der Erwartung zubringen, dass etwas eintreten wird. (1) Worauf warten wir [eigentlich] [noch]? BELR NomE: dasjenige, das irgendwielange in Erwartung zubringt: Person/ Institution/ Tier/ [indirekt Fahrzeug] (2) D Die Eltern warteten [sehnsüchtig] auf eine Nachricht von ihrem Sohn. (3) Seit Monaten wartet ddie Geschäftsführung der AOK Berlin auf Finanzhilfen des Bundesverbandes. (nach BerlZ, 18./ 19.3.95, S. 1) (4) „SSam“, der Hund der Familie Grissom, wartete [im Garten] auf seinen Besitzer. (Bild, 30.1.67, S. 8) (5) Markus ging eilig auf das Taxi zu, ddas [vor der Brentauer Post] auf ihn wartete. (nach Grass, S. 136) (6) DDer Zug wartete auf das Signal zur Weiterfahrt. PräpE: auf +A: dasjenige, in Erwartung auf dessen Eintreten jemand irgendwielange zubringt: Ereignis/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat darauf: Ereignis/ Handlung (7) Beide warten a auf die Vollstreckung des Urteils. (Zeit, 7.3.86, S. 58) (8R) Die Angela sah, dass der Bauer [mit eiwarten 828 nem unwilligen Gesicht] aauf ihre Antwort wartete. (nach E. Jung, S. 47) (9) [An diesem Tag] wartete sie [voller Ungeduld] a auf Tims RRückkehr. (de Groot, S. 9) (10) Der Mensch pflegt [unentwegt] aauf irgendetwas zu warten, aauf einen Telefonanruf, einen Besuch oder eine Gehaltserhöhung. (nach MM, 20.11.98, S. 17) (11) Sonst hätte ich [doch] [vergeblich] a auf ein Enkelkind gewartet. (Bild, 12.4.67, S. 8) (12) Das Kind wartete [sehnsüchtig] aauf seine Mutter, die einkaufen gegangen war. (13) Die Kunden mussten lange a auf ihre reparierten Schuhe warten. (14) Eine Gruppe von Touristen wartete [geduldig] a auf ein Taxi. (15) Wir warten a auf eine Idee von dir, wie wir den Plan ausführen sollen. (16) Viele Menschen warten aauf eine neue Religion oder Ideologie. dass-S : (17R) Hanna war nicht gewillt zu lächeln, sie wartete d darauf, dass ich ihren Arm losließ. (nach Frisch, S. 173) (18R) Niemand rührte sich, wie gesagt, [offenbar] warteten alle, ddass der Captain etwas sagte. (nach Frisch, S. 25) Inf+: (19) Ich habe zu lange ddarauf gewartet, e eine alte Rechnung zu begleichen. (Pegg, S. 55) (20) Ein Teil der Gastronomen hat lange gewartet, llängst überfällige Anpassungen im Zuge der Währungsumstellung vorzunehmen. (MM, 16.3.2002) ob-Frag: (21) Die Fans stehen vor dem Hotel und warten stundenlang (d darauf), o ob die Popstars herauskommen. w-Frag : (22) Er wartete [gespannt], wwohin sie ihn führen würde. (Larsen, S. 45) (AdvE): Zeit bis-Gruppe: Endpunkt seit +D/ von +D an: Anfangspunkt AdvG/ NG im A/ von +D bis-Gruppe: Zeitdauer (23) Die Eltern hatten bbis Mitternacht auf ihren Sohn gewartet, der mit seinen Freunden ins Kino gegangen war. (24) Sie hatten s seit dem Morgen auf den Besuch gewartet. (25) Warten Sie [bitte] [am Dienstag] vvon 8 Uhr an auf unseren Handwerker. (26) Sie brauchte [nie] ssehr lange zu warten. (Garner, S. 3) (27) Ich hätte es nicht ertragen, n noch eine Stunde auf das Wiedersehen mit Marie zu warten. (Böll, Ansichten, S. 196) (28) Ich habe [gestern Abend] vvon 18 bis 22 Uhr [vergeblich] auf deinen Anruf gewartet. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (29) Auch auf Neuauflagen vergriffener Bücher müsse zu lange gewartet werden. (MM, 26.11.87, S. 56) - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist auch ein volles Werden-Passiv möglich: werden: (30) [Bei meinem Arzt] muss [meist] eine Stunde gewartet werden. ANM - Die PräpE kann in generischen Sätzen bzw. wenn die Handlung betont wird oder aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wer oder was erwartet wird, weggelassen werden: (31) Säuglinge können [noch nicht] warten. (Zeit, 11.10.85, S. 77) (32) Es lohnt sich für Rentner, [nicht] bis zum Alter 65 zu warten. (nach MM, 6.12.86, S. 36) (33) Würden Sie [bitte] einen Augenblick warten? W.BED warten 2 NomE AkkE jemand [Person: meist Mechaniker o.Ä./ Institution: meist Werkstatt] pflegt etwas [konkr. Objekt: Gerät o.Ä.] zur Erhaltung der Funktionstüchtigkeit in regelmäßigen Zeitabständen (34) Alexander muss [in der Kläranlage] Rohre reparieren und Schieber warten. (MM, 16.11.85, S. 25) (35) Frühere Armee-Werkstätten könnten zivile Kraftfahrzeuge warten. (nach FR, 26.3.90, S. 4) (36) Die Lastwagen sind [oft] [miserabel] gewartet, die Fahrer leichtsinnig. (Stern, 16.7.87, S. 8) (37) [In der Wartungshalle des Bahnhofs Langenfelde] werden Wagen der Reisezüge gewartet. (nach BerlZ, 6.1.94, S. 16) (38) War die Weiche [korrekt] gewartet? (BerlZ, 21.1.99, S. 11) warten 3 auf NomE PräpE; PräpE: auf +A; PräpSE mit obl. Korrelat darauf an etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] muss etwas [Handlung] ausgeführt werden (39) Unser Auto wartet [dringend] auf eine Wäsche. (40) Die Briefe auf dem Schreibtisch warten [schon lange] auf Beantwortung. (41) [Im Betrieb] wartet viel Arbeit auf Erledigung. dass-S : (42) [In der Bibliothek] warten viele bestellte Bücher darauf, dass sie endlich abgeholt werden. Inf+: (43) Unsere Fenster warten [schon lange] darauf, geputzt zu werden. warten 4 mit NomE PräpE1 (PräpE2/ AdvE); PräpE1: mit +D; PräpSE1 mit obl. Korrelat damit; (PräpE2): auf +A; PräpSE2 mit obl. Korrelat darauf; (AdvE): bis-Gruppe jemand [Person/ [indirekt Fahrzeug]] tut etwas [Handlung] erst irgendwann bzw. wenn etwas [Ereignis/ [indirekt Person]] eintritt (44) Der Professor wartete mit seiner Vorlesung auf das Erscheinen der verspäteten Studenten. (45) Du brauchst [nicht] mit dem Essen auf mich zu warten. (de Groot, S. 7) (46) Verwunderlich am Rücktritt des Managers ist nur, dass er mit diesem Schritt [so lange] gewartet hat. (nach MM, 30.5.94, S. 2) (47) Ich warte mit dem Kauf der Waschmaschine bis nächste Woche, vielleicht ist sie dann billiger. (48) Das Auto wartete mit der Weiterfahrt, bis alle Fußgänger über die Straße gegangen waren. Inf+ [PräpSE1] : (49) Der Gastgeber wartete damit, die Tischrede zu halten, bis alle Gäste ein Glas Sekt hatten. dass-S [PräpSE2] : (50) Der Gastgeber wartete mit seinem Toast darauf, dass sich alle Gäste an den Tisch setzten. warten 5 NomE (PräpE) AdvE; (PräpE): auf +A; PräpSE mit fak. Korrelat darauf; AdvE: an +D/ auf +D/ ... jemand [Person/ [indirekt Fahrzeug]] befindet sich irgendwo in Erwartung von etwas [Ereignis/ [indirekt Person/ Fahrzeug]] (51) Hunderte von begeisterten Menschen warteten am Ziel auf die Ankunft der Rennfahrer. (52) Er hat an der falschen Stelle auf den Bus gewartet. (53) Warte auf mich auf dem Bahnsteig, damit wir uns nicht verpassen, denn unser Bahnsteig hat zwei Ausgänge. (54) Ich werde unter der Brücke auf dich warten. (55) Am Ostberliner Grenzübergang Bornholmer Straße warteten nur ein paar Rentner. (Zeit, 27.9.85, S. 6) (56) Der Wagen war verdächtig, weil er mit laufendem Motor vor der Bank wartete. waschen 829 dass-S : (57) Wir haben vor dem Theater [vergeblich] (darauf) gewartet, dass ein leeres Taxi vorbeifährt. ob-Frag : (58) Die alte Frau wartete am Fenster (darauf), ob sie jemand besuchen kommt. warten 6 auf NomE PräpE v AdvE; PräpE: auf +D; AdvE: AdvG/ auf +D/ in +D/ ... etwas [Handlung/ [indirekt konkr. Objekt]] steht jemandem irgendwo bevor (59) Bereits am Sonntag wurden die beiden Weltraumfahrer nach Kap Kennedy gebracht, wo eine der gründlichsten und längsten medizinischen Untersuchungen auf sie wartete. (FAZ, 20.12.64, S. 4) (60) Auf meinem Schriebtisch wartet viel Arbeit. (61) Als er nach drei Wochen nach Hause kam, warteten Berge von Briefen auf ihn. (62) Im Rettungshubschrauber wartet ein Teddybär auf ein Kind, das Trost braucht. (nach MM, 7./ 8.3.98, S. 26) PHRAS Idiom: etwas lässt (lange) auf sich warten: etwas tritt (lange Zeit) nicht ein; jemand lässt (lange) auf sich warten: es dauert lange, bis jemand kommt; [ugs] etwas kann warten: etwas hat Zeit, kann später erledigt werden - Warten Sie bitte! : [als Aufforderung, geduldig zu sein] Gedulden Sie sich bitte etwas.; [ugs] Warte (mal), ...: [als Aufforderung, sich einen Moment zu gedulden]; [ugs] Na, warte/ Warte nur, (wenn ich dich erwische)! : [als Drohung] Du kannst was erleben, (wenn ich dich erwische).; [ugs, ironisch] Auf dich/ den/ darauf haben wir gerade noch gewartet! : [als Ablehnung einer Person/ einer Sache] Den/ Dich/ Das können wir hier bestimmt nicht gebrauchen.; [ugs] Da kannst du lange warten! / Da kannst du warten, bis du schwarz wirst! : [als Weigerung, etwas zu tun] Darauf wirst du vergeblich warten.; Auf was warten wir noch? / Auf wen warten wir noch? : [als Aufforderung, etwas sofort zu tun] Wir wollen endlich beginnen, losgehen o.Ä. VERBF abwarten; erwarten 'waschen wäscht wusch hat gewaschen waschen 1 etwas mit Wasser säubern waschen 2 etwas durch Bewegen in Wasser von Schmutz befreien waschen 3 etwas durch Manipulation legalisieren waschen 4 etwas von irgendwo entfernen waschen 5 bewirken, dass etwas von irgendwo entfernt wird SBP waschen 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas mittels irgendetwas mit Wasser säubern. (1) Ich bin gleich fertig, ich muss mich [nur noch] waschen. BELR NomE: derjenige, der etwas säubert: Person/ selten Tier/ [auch Mittel] (2) IIch habe morgens noch nie gefrühstückt, ohne mich [vorher] gewaschen zu haben. (Uhl, S. 44) (3) EEin Löwe wäscht [sich] sein Gesicht [fast nur nach dem Fressen]. (Grzimek, S. 144) (4) D Die neue Waschanlage wäscht sogar kleinere Lastwagen. (5) D Das neue Shampoo wäscht fettiges Haar, ohne es auszutrocknen. AkkE: NG/ häufig sich: dasjenige, das gesäubert wird: Person/ selten Tier/ konkr. Objekt [meist Körperteil, Fahrzeug, Nahrungsmittel: Obst, Gemüse] (6) Wer pflegt, wäscht und badet e einen Kranken [eine ganze Stunde lang] [noch für 2,67 Mark]? (MM, 23.2.88, S. 18) (7) Jedesmal, wenn wir d den Hund waschen wollen, versteckt er sich unter dem Sofa. (8) Kinder, die im Freien gespielt haben, sollten [sich] [anschließend] [sorgfältig] d die Hände waschen. (MM, 5.5.86, S. 2) (9) Der Waschbär wäscht ddie Früchte, die er essen will, [in dem Bach]. (10) Es wurde empfohlen, K Kopfsalat und Blattgemüse [gründlich] zu waschen. (MM, 7.5.86, S. 2) (11) Ein Omnibusfahrer wusch zwei stark verschmutzte Busse [auf dem Firmengelände] und achtete nicht darauf, dass ein Teil des Waschwassers auf die Straße floss. (MM, 30.1.88, S. 23) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Waschlappen o.Ä.]/ Substanz [Wasser, Reinigungsmittel: meist Seife] (12) Damit niemand sieht, dass sie geweint hatte, wusch sie ihr Gesicht [mehrmals] mmit kaltem Wasser. (13) Viele Leute waschen sich m mit einer milden Seife und einem Naturschwamm statt m mit einem Waschlappen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (14) Wie viel es bedeutet, Hand und Arme wieder benutzen zu können, kann nur der verstehen, der [schon einmal] gefüttert, gewaschen und angezogen werden musste. (Zeit, 9.8.85, S. 47) sein : (15) [Um acht Uhr] müssen die Patienten [schon] gewaschen sein und bekommen ihr Frühstück. - Bekommen-Passiv : (16) Das Kind bekommt/ kriegt das Haar von der Mutter gewaschen. WORTB die Wäsche ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn mit der NomE auf ein Mittel Bezug genommen wird. In diesem Fall wird häufig eine qualifizierende AdvG [gut, schlecht, schnell o.Ä.] hinzugefügt: (17) Flüssige Seife wäscht [h hygienischer]. - Die AdvE mit der Belegung „Wasser“ wird nur dann realisiert, wenn das Wasser näher charakterisiert wird: s. (12). - Pertinenzdativ ist möglich: s. (3), (8) und (18). - Mit einer unflektierten AdjG kann auf das Resultat der Handlung Bezug genommen werden: (18) Wasch [dir] das Gesicht [s sauber]. SBP waschen 2 NomE (AkkE) (AdvE) BED etwas durch Bewegen in Wasser mittels irgendetwas von Schmutz o.Ä. befreien. (19) Waschen Sie Ihre Vorhänge [selbst]? BELR NomE: derjenige, der etwas von Schmutz befreit: Person/ [auch Gerät/ Substanz] (20) I Ich muss [noch] waschen und bügeln, dann bin ich mit der Hausarbeit fertig. (21) So viel Bettwäsche kann F Frau Himly [gar nicht] waschen. (Schädlich, S. 74) (22) [Wie] wechseln 830 wäscht ddeine Waschmaschine? (23) DDas neue Waschmittel wäscht [wirklich sauberer]. (AkkE): dasjenige, das von Schmutz befreit wird: konkr. Objekt [Textilien]/ [indirekt Maschine [als Menge]] (24) Ich wasche aalle Wollpullover mit der Hand. (25) Nach dem Urlaub musste ich [gleich] vvier Maschinen waschen und bügeln. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [Hand, Gerät: Waschmaschine]/ Substanz [Wasser, Waschpulver o.Ä.] (26) Seidenblusen werden mmit einem Feinwaschmittel und mit der Hand gewaschen. (27) Wolle darfst du nnur mit kaltem Wasser waschen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (28) Unterwäsche wird [häufig] [noch vor dem ersten Tragen] gewaschen. sein : (29) Es war schon Mitternacht, als die Wäsche [endlich] gewaschen und gebügelt war. - Bekommen-Passiv: (30) Sie bekommt/ kriegt [immer noch] ihre Wäsche von der Mutter gewaschen. WORTB die Wäscherin, die Wäsche, die Wäscherei; waschbar ANM - Wenn mit der NomE auf das Mittel Bezug genommen wird, wird häufig eine qualifizierende AdvG [gut, preiswert o.Ä.] hinzugefügt, oder es wird das, was gewaschen wird, spezifiziert [3 kg, Feinwäsche o.Ä.]: (31) Dieses Billigwaschmittel liegt im Preis niedriger und wäscht [e ebenso gut wie ein Markenwaschmittel]. (nach MM, 12.1.85, S. 8) (32) Es gibt inzwischen Waschmaschinen, die 1 12 kg Wäsche waschen. ; s. auch (22) und (23). - Die AdvE mit der Belegung „Wasser“ wird nur dann realisiert, wenn das Wasser näher charakterisiert wird: s. (27). - Statt mit der AdvE kann mit einer statischen PräpG [in +D] indirekt auf das Mittel Bezug genommen werden: (33) Seide sollte [nnicht in kaltem Wasser, sondern in lauwarmem Wasser] gewaschen werden. W.BED waschen 3 NomE AkkE [ugs] jemand [Person/ Institution: häufig Bank] legalisiert etwas illegal Erworbenes [abstr. Objekt: meist Geld] durch Manipulation oder macht etwas Belastendes [geistiges Produkt: Aktenvermerke, Dokumente] durch Manipulation unbedenklich (34) In der Bundesrepublik wurden drei Frauen und ein Mann festgenommen, die illegale Gewinne des Kokain- Syndikats gewaschen haben sollen. (nach MM, 8.10.87, S. 13) (35) Eine der wichtigen Banken des Landes ist in den Verdacht gekommen, Mafia-Gelder zu waschen. (36) SED- Juristen können ihre Akten „waschen“. (FR, 19.6.90, S. 4) (37) Das Gramm Heroin in Amsterdam oder Hamburg zum Preis von 70 Mark gekauft, brachte im anderen Deutschland bis zu 5.000 Ost-Mark ein; Geld, das [nun] [im Zuge der Währungsunion] [per Umtausch] gewaschen wird. (Stern, 7.5.90, S. 12) waschen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: aus +D/ von +D etwas [Substanz: Flüssigkeit/ [indirekt Naturereignis]] entfernt etwas [konkr. Objekt/ Substanz] von irgendwo (38) Das Wasser hatte den Staub von den Dächern gewaschen. (39) [Vor allem in Südbayern] wuschen heftige Gewitterregen nahezu die gesamte Radioaktivität aus der Luft. (Zeit, 24.4.87, S. 82) waschen 5 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: aus +D/ von +D; (AdvE2): mit +D jemand bewirkt mittels irgendetwas [Substanz: Flüssigkeit, Reinigungsmittel], dass etwas [konkr. Objekt/ Substanz] von irgendwo entfernt wird (40) Waschen Sie [sich] mit einem milden Shampoo den Sand aus den Haaren und spülen Sie mit klarem Wasser nach. (41) Die Mediziner fanden heraus, dass die Querfeldeinläufer nach dem Rennen gewöhnlich in einem Bach oder See zusammenkamen; [dort] wuschen sie [sich] den Schmutz und das Blut von den Beinen. (nach Zeit, 19.4.85, S. 76) - Pertinenzdativ ist häufig: s. (40) und (41). PHRAS Idiom: [ugs-salopp] etwas hat sich gewaschen: etwas ist besonders unangenehm oder beeindruckend; [geh] (sich) die Hände/ seine Hände in Unschuld waschen: sich als nicht verantwortlich für eine Entscheidung erklären; [ugs] jemandem den Kopf waschen: jemandem heftige Vorwürfe machen/ jemandem gründlich die Meinung sagen; schmutzige Wäsche waschen: unerfreuliche private oder interne Angelegenheiten (vor Unbeteiligten) ausbreiten; mit allen Wassern gewaschen sein: sehr raffiniert sein/ alle Tricks kennen. G.ANM - waschen wird auch als Fachwort der Technik verwendet i.S.v. ‘Erz/ Kohle/ Gold o.Ä. durch Ausschwemmen bestimmter unerwünschter Beimengungen aufbereiten’. VERBF abwaschen 'wechseln wechselt wechselte hat gewechselt wechseln 1 etwas aufgeben wechseln 2 etwas gegen etwas tauschen wechseln 3 für etwas mit größerem Wert etwas mit kleinerem Wert geben wechseln 4 von einem anderen abgelöst werden wechseln 5 ein anderes Erscheinungsbild annehmen wechseln 6 sich in Bezug auf etwas ändern wechseln 7 mit jemandem etwas zukommen lassen wechseln 8 mit sich abwechseln wechseln 9 zwischen mal etwas und mal ein anderes nutzen wechseln 10 zwischen mehrmals zwischen etwas hin und her gehen wechseln 831 SBP wechseln 1 NomE AkkE BED jemanden/ etwas aufgeben und durch einen anderen/ ein anderes derselben Art ersetzen. (1) Ich möchte [gern] das Thema wechseln. BELR NomE: dasjenige, das etwas aufgibt: Person/ Institution/ Tier/ Fahrzeug (2) DDie Frauen wechseln [bei der Eheschließung] [in der Regel] ihren Namen. (3) DDas Unternehmen hat seinen Standort und Firmennamen gewechselt. (4) DDer H Hund stand auf und wechselte seinen Platz. (5) D Das Auto wechselte [plötzlich] die Fahrbahn und seine Fahrtrichtung. AkkE: dasjenige, das aufgegeben wird: Konkretum/ abstr. Objekt [häufig als Eigenschaft] (6) Ich habe mich entschlossen, dden Anwalt zu wechseln. (nach MM, 23.5.87, S. 24) (7) [Bei einer langen Reise mit der Kutsche] musste man [früher] [häufig] die P Pferde wechseln. (8) Ich bin im Regen völlig nass geworden, ich muss [sofort] m meine KKleider wechseln. (9) [Wie oft] wechseln Sie die Handtücher und Bettwäsche? (10) Sie müssen dden Verband [täglich] wechseln. (11) Wir wissen nicht, was Herr Meyer macht. Er hat dden Beruf und den Wohnort gewechselt. (12) Ausländische Studenten sollen [nun] [innerhalb einer Fachrichtung] d das Studienfach wechseln dürfen. (BerlZ, 30.10.97, S. 6) (13) [Oft] wechselte und verbesserte Wunschgetreu s seinen Arbeitsstil. (Strittmatter, S. 157) (14) Es gibt Menschen, die [ständig] i ihre Meinung und Ansichten wechseln. (15) Der Verbrecher hat [nach seiner Tat] sseine Identität gewechselt. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (16) [Noch immer] müssen die Loks zwischen Italien und Österreich [wegen unterschiedlicher Stromversorgung] gewechselt werden. (Spiegel, 9/ 94, S. 125) sein : (17) Sind die Batterien im Walkman gewechselt? - Bekommen-Passiv : (18) Ich verstehe nicht viel von Autos. [Zum Glück] bekomme/ kriege ich die Zündkerzen, Reifen und das Öl [von der Werkstatt] gewechselt. WORTB der Wechsel ANM - Wenn mit der AkkE auf etwas, das unbrauchbar geworden oder ungeeignet ist [meist Ersatzteil, -stoff], Bezug genommen wird, wird wechseln 1 i.S.v. ‘auswechseln’ verwendet: (19) Die Sicherung ist durchgebrannt, ich habe ssie gewechselt. ; s. auch (7), (16), (17) und (18). - Pertinenzdativ ist möglich: (20) Das Baby weint, ich muss [iihm] die Windeln wechseln. - wechseln 1 wird auch in dem Ausdruck etwas wie das Hemd/ seine Hemden wechseln i.S.v. ‘etwas [meist Meinung, Ansicht o.Ä.] sehr häufig wechseln’ verwendet. SBP wechseln 2 NomE AkkE (PräpE) BED etwas gegen etwas tauschen; umtauschen, einwechseln, umwechseln. (21) Geld können Sie [noch an der Grenze] wechseln. BELR NomE: derjenige, der etwas umtauscht: Person/ Institution (22) W Wir haben [für unsere Urlaubsreise nach England] 1.000 Euro gewechselt. (23) BBanken wechseln keine Münzen. AkkE: dasjenige, das umgetauscht wird: abstr. Objekt [Geld o.Ä. einer bestimmten Währung]/ selten konkr. Objekt [Münze] (24) Für Kinder bis 14 Jahre dürfen nur 2.000 Mark 1: 1 getauscht werden, 15bis 59-jährige DDR-Bürger dürfen 44.000 Mark und ältere 66.000 Mark [zu diesem Kurs] wechseln. (MM, 3.5.90, S. 1) (PräpE): gegen +A/ in +A: dasjenige, gegen das etwas umgetauscht wird: abstr. Objekt [Geld einer anderen Währung] (25) Können Sie [mir] Euro ggegen Rubel und Kronen wechseln? (26) Er hat sein ganzes Bargeld iin Dollars gewechselt. PASSK Werden-Passiv werden : (27) Es sollen Spareinlagen bis zum Betrag von 4.000 Ost-Mark [im Verhältnis 1: 1] gewechselt werden. (taz, Sonderheft 2, 7.3.90, S. 10) - Bekommen-Passiv: (28) [Bei der National Bank in London] bekam ich meine Reiseschecks [nicht] gewechselt. ANM - Mit einer NG im D kann auf die Person, zu deren Gunsten etwas umgetauscht wird, Bezug genommen werden: (29) [In Mailand] wechselte [mmir] der Drogist meine Schecks. (nach Zeit, 30.1.87, S. 69) ; s. auch (25). SBP wechseln 3 NomE AkkE (PräpE) BED für etwas mit größerem Stückwert etwas mit kleinerem Stückwert aber in der gleichen Gesamtsumme geben; einwechseln, umwechseln. (30) Können Sie [mir] 50 Euro wechseln? BELR NomE: dasjenige, das etwas einwechselt: Person/ konkr. Objekt [Gerät] (31) Einen Hundertmarkschein mochte Bärbel K. erst gar nicht anbieten, denn sie wusste, dass B Busfahrer Papiergeld [nicht] wechseln müssen. (MM, 14.3.86, S. 15) (32) DDieser Automat wechselt Geldscheine bis 50 Euro. AkkE: dasjenige, das eingewechselt wird: konkr. Objekt [Geldschein, -stück von größerem Stückwert] (33) Haben Sie nicht Kleingeld? Ich kann d den Hunderteuroschein [nicht] wechseln. (PräpE): in +A: dasjenige, in das etwas eingewechselt wird: konkr. Objekt [Geldschein, Geldstück von kleinerem Stückwert derselben Währung [als Äquivalent]] (34) Ich kann [Ihnen] den Zweihunderteuroschein [nur] i in Hundert- und Fünfzigeuroscheine wechseln. (35) Würden Sie [mir] [bitte] den Zehneuroschein i in MMünzen wechseln? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (36) [In Bussen] werden keine größeren Geldscheine gewechselt. sein : (37) Ist der Hunderteuroschein [schon] gewechselt, oder soll ich es versuchen? ANM - Gelegentlich kann die AkkE weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (38) Der Kunde reichte der Verkäuferin einen Hunderteuroschein. Sie fragte: wechseln 832 „Haben Sie nicht einen kleineren Schein? Ich kann [leider] [nicht] wechseln.“ - Häufig wird mit einer NG im D auf die Person Bezug genommen, zu deren Gunsten etwas eingewechselt wird: s. (30), (34) und (35). W.BED wechseln 4 NomE jemand [Person/ Institution]/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Veranstaltung] wird von einem anderen derselben Art abgelöst (39) Die Präsidenten und Regierungen wechseln [in diesem Land] [häufig]. (40) Er ist sehr unbeständig, seine Freundinnen wechseln [ständig]. (41) [In diesem Fall] wechseln [nur] die Türschilder, [nicht] die Mitarbeiter selbst. (BerlZ, 31.10.97, S. 7) (42) Seine Hunde wechselten [im Laufe der Jahre], es waren aber immer Dackel. (43) [Im Frühjahr und Herbst] wechselt der Fahrplan der Bundesbahn. (44) [Wann] wechselt das Kinoprogramm? (45) [In der Galerie] wechseln [häufig] die Ausstellungen. - Die NomE wird häufig mit einer NG im Plural belegt: s. (39), (40), (41), (42) und (45). wechseln 5 NomE etwas [Naturerscheinung/ abstr. Objekt/ Zustand [als Eigenschaft]] nimmt ein anderes Erscheinungsbild oder einen anderen Inhalt an; sich ändern, sich verändern (46) Das Wetter und der Wind hatten gewechselt, es wurde kalt. (47) Seine Gesinnung wechselte [im Laufe der Jahre]. (Jaspers, S. 268) (48) Die Moden und Trends wechseln [immer rascher]. (Zeit, 27.3.87, S. 49) (49) Meine Haarfarbe wechselt, ich werde allmählich grau. wechseln 6 NomE AkkE etwas [Konkretum] ändert sich in Bezug auf etwas [abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ Zustand/ [indirekt konkr. Objekt]] (50) Der Ballon blieb ganz, aber er wechselte Form und Farbe. (nach Zeit, 3.4.87, S. 62) (51) Mein Haar hat seine Struktur gewechselt, es ist ganz dünn geworden. (52) Die Wolken wechselten [ständig] ihre Umrisse. (53) Manche Tiere wechseln [im Herbst] ihr Fell. wechseln 7 mit NomE AkkE PräpE; PräpE: mit +D jemand lässt jemandem etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] zukommen und erhält dafür anderes derselben Art; austauschen mit, tauschen mit (54) Ich sah nur das Girl, das sich an die Bar lehnte und ein paar Worte mit dem Mixer wechselte. (Cotton, S. 31) (55) Seit mindestens einem halben Jahr hatte er Kathlyn nicht mehr gesehen und [auch] keine Briefe mit ihr gewechselt. (Balden, S. 43) (56) Der junge Mann wechselte einen tiefen Blick mit dem Mädchen. (57) Ich sehe hier schlecht. Kann ich mit dir den Platz wechseln? - Häufig wird mit wechseln 7 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (58) [Am 17. Juli 1975] wechselten eein sowjetischer Kosmonaut und ein amerikanischer Astronaut einen Händedruck [hoch über dem Planeten Erde]. (MM, 18.2.85, S. 2) (59) DDie beiden wechselten kein Wort m miteinander. (Zeit, 21.3.86, LB, S. 11) wechseln 8 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D etwas [konkr. Objekt/ Pflanze/ Abstraktum] folgt mehrmals auf etwas anderes [häufig etwas Gegensätzliches, Andersartiges]; sich abwechseln mit, sich ablösen mit (60) [In dem Wald am See] wechseln Birken mit Buchen und Tannen. (61) Langgezogene Bergkuppen wechseln mit schattigen, tief eingeschnittenen Tälern, Flüsse und Bäche mit saftigen Wiesen und stillen Weihern. (BerlZ, 11.10.97, S. 89) (62) Landschaften wechseln [in dem Film] mit Bettszenen, Bettszenen mit Landschaften. (nach Zeit, 28.2.86, S. 57) (63) Chorlieder und Chansons wechseln [in der Oper „Der gestiefelte Kater“ von Bialas] mit den verschiedenen Arten des Sprechgesangs. (nach MM, 18.7.87, S. 40) (64) Der Mond verschwand hinter den Wolken, Hell wechselte mit Dunkel. (65) Es kam zwischen den Männern zu einem heftigen Streit. Schläge wechselten mit bösen Worten. - Mit wechseln 8 mit kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit mehreren NGs belegt und die PräpE nicht realisiert. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann miteinander hinzugefügt werden: (66) Sonne, Wolken, Schnee, Regen und Sturm wechseln [in schneller Folge]. (BerlZ, 30.10.97, S. 45) (67) GGut und Böse wechseln m miteinander. wechseln 9 zwischen NomE PräpE; PräpE: zwischen +D jemand nutzt mal jemanden/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] und mal einen anderen/ ein anderes derselben Art (68) Wir wechseln zwischen verschiedenen Bäckern. (Stern, 3.9.87, S. 150) (69) Der Posaunist Mangelsdorff spielt fast wie ein Pianist. Er kann zwischen Akkorden und Einzeltönen wechseln. (nach MM, 27.4.87, S. 36) (70) Ich habe [mehrmals] zwischen den preisgünstigen Angeboten für Autowäsche gewechselt. (71) Bei den stationären Motoren für die Stromerzeugung ist es besonders interessant, dass zwischen unterschiedlichsten Kraftstoffen - Gas, Benzin oder auch Diesel - gewechselt werden kann. (nach MM, 5.10.85, S. 36) - Die PräpE wird mit einer NG im Plural oder mit mehreren koordinierten NGs belegt. wechseln 10 zwischen NomE PräpE; PräpE: zwischen +NG im D/ +AdjG etwas [Zustand/ [indirekt Person]] geht mehrmals in Folge zwischen etwas [Anzahl von Naturerscheinungen/ von abstr. Objekten/ von Eigenschaften] hin und her (72) Das Wetter wechselte [bei unserem Ausflug] zwischen Sonne und Regen, kalt und warm. (73) Meine Freundin ist sehr unausgeglichen, sie wechselt [häufig] zwischen guter und schlechter Laune. (74) Das Wetter wechselte zwischen extremen Wetterlagen. (75) Die Stimmung des Kranken wechselte zwischen euphorisch und depressiv. (76) Er war sehr aufgeregt: seine Gesichtsfarbe wechselte [mehrmals] zwischen rot und blass. wecken 833 - Die PräpE wird mit einer NG im Plural oder mit mehreren koordinierten NGs belegt. PHRAS Idiom: etwas wechselt den/ seinen Besitzer: etwas geht in den Besitz eines anderen über; die Farbe wechseln: erbleichen; [geh] (mit jemandem) die Ringe wechseln: (jemanden) heiraten; [ugs] die Tapeten wechseln: die gewohnte Umgebung, den Arbeitsplatz aufgeben/ umziehen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb wechseln, bei dem das Perfekt mit sein, und nur gelegentlich mit haben gebildet wird. VERBF verwechseln 'wecken weckt weckte hat geweckt wecken 1 jemanden zum Aufwachen bringen wecken 2 so handeln, dass etwas entsteht wecken 3 der Grund dafür sein, dass etwas hervorgerufen wird SBP wecken 1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) BED mittels irgendetwas jemanden aus etwas zum Aufwachen bringen; wachmachen, aufwecken. (1) Können Sie mich [morgen früh um 7 Uhr] wecken? BELR NomE: dasjenige, das jemanden zum Aufwachen bringt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Ereignis (2) DDie Mutter steht um 6.20 Uhr auf, weckt die Kinder, richtet ihnen das Frühstück und die Pausenbrote. (MM, 17.11.87, S. 3) (3R) D Das schrille Klingeln des Telefons weckte ihn [um halb sieben]. (Pinkwart, S. 53) (4) DDie Sonne weckte ihn mit ihren unbarmherzigen Strahlen. (5) Sein schlechtes Gewissen weckte ihn [schweißgebadet] aus einem unruhigen Schlaf. (6) Die Raffinerie des italienischen Agip-Konzerns flog am Samstag mit einem Knall in die Luft, der die mehr als eine Million Einwohner Neapels ohne Ausnahme weckte. (nach MM, 23.12.85, S. 3) dass-S : (7) [Schon wieder] hat (e es) mich aus meinem Mittagsschlaf geweckt, ddass die Kinder die Tür zugeworfen haben. AkkE: dasjenige, das zum Aufwachen gebracht wird: Lebewesen [außer Pflanze]/ Kollektiv von Lebewesen/ [indirekt konkr. Objekt: Haus/ häufig geografischer Ort: Stadt, Land o.Ä.] (8) Malchen versuchte alles, um ddie junge Frau zu wecken. (Stephan, S. 43) (9) Das kleinste Geräusch weckte dden Wachhund, der sofort anfing zu bellen. (10) Du weckst [noch] ddas ganze Haus mit deinem Geschrei. (PräpE): aus +D: dasjenige, woraus etwas aufwacht: Zustand [Koma, Narkose, Schlaf, Traum, Ohnmacht o.Ä.] (11) Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als ihn eine dicke Ente aaus dem Schlummer weckte. (Hock/ Heuck) (12) [Früher] wurden Frauen [öfter] mit Riechsalz aaus einer Ohnmacht geweckt. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Substanz durch +A: abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit: Handlung (13) Das Mädchen weckte ihren Bruder mmit einem nassen Lappen. (14) Die Stimme des Vaters weckte den Jungen durch ihre ungewöhnliche Lautstärke. (15) DDurch ihr lautes Schreien hatte die Frau das ganze Haus geweckt. Ich hatte schlecht geträumt, entschuldigte sie sich später. (16) Kleinkinder können manchmal so tief schlafen, dass man sie [nicht mal] d durch Schütteln wecken kann. dass-S : (17) Jakob weckte seinen Freund ddadurch, dass er ihn am Arm schüttelte. (18) Sabine weckte ihre Freundinnen d damit, d dass sie sie mit kaltem Wasser besprühte. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (19) Bienkopp wurde [bei Morgengrauen] von kräftigen Axtschlägen geweckt. (Strittmatter, S. 211) sein : (20) Sind die Kinder [schon] geweckt? WORTB der Wecker ANM - Häufig wird eine temporale AdvG bzw. PräpG [gegen +A/ um +A/ ...] hinzugefügt, mit der auf den Zeitpunkt des Weckens Bezug genommen wird: (21) Ich komme zu spät in die Schule, du hast mich [nnicht rechtzeitig] geweckt. (22) Ich möchte [uum 7 Uhr] geweckt werden .; s. auch (1), (3) und (19). W.BED wecken 2 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): bei +D jemand [Person/ Institution] handelt so, dass bei jemandem [Person/ Institution] etwas [abstr. Objekt: Interesse o.Ä./ Vorgang: Gefühl] entsteht (23) Es sei wichtig, Interesse für naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu wecken. (MM, 16.3.85, S. 29) (24) Er war ein sehr verständnisvoller und geduldiger Lehrer, und er schaffte es, unsere ganze Neugier zu wecken. (Zeit, 7.2.97, S. 55) (25) Es ist das Elternhaus, das bei Kleinkindern das Interesse für die Musik weckt. (26) Zunächst muss der Berater die Firma fit machen und bei der Belegschaft ein neues Kostenbewusstsein wecken. (Spiegel, 14/ 93, S. 133) (27) Die Polizei hat ein unheimliches Problem, Vertrauen bei diesen Leuten zu wecken. (nach Spiegel, 25/ 93, S. 107) - Wenn die AkkE mit einer NG mit Possessivum oder Genitivattribut belegt ist, kann die PräpE nicht realisiert werden: (28) Niemanden gab es in Leverkusen, der [etwa] [dauerhaft] d die Talente des hochbegabten Fußballers Andreas Thom geweckt hätte. (nach Spiegel, 19/ 93, S. 188) ; s. auch (24). wecken 3 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): bei +D/ in +D etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] ist der Grund dafür, dass bei jemandem [Person/ Institution] etwas [Vorgang: Gefühl] hervorgerufen wird (29) Es ist die repressive Fürsorge der Eltern, die im Sohn Widerspruch und Aufsässigkeit weckt. (nach Zeit, 26.4.85, S. 68) (30) Die Darstellung des Artikels weckt bei den Partnern Aggressionen. (Zeit, 20.3.87, S. 15) (31) Melodien wecken bestimmte Emotionen. (Spiegel, 47/ 93, S. 158) (32) Benders Arroganz weckte in der Mannschaft Aggressionen, die uns geholfen haben, den Uefa-Pokal zu erreichen. (Spiegel, 37/ 93, S. 212) (33) Niemand liebt eine Partei, nur Perwegfahren 834 sonen können Gefühle wecken. (Zeit, 7.2.86, S. 3) (34) Der Wagen, für den im Unterschied zum Original-Käfer ein Frontantrieb vorgesehen ist, weckt bei der mittleren bis älteren Generation unweigerlich nostalgische Gefühle. (Spiegel, 7/ 94, S. 168) - Wenn die AkkE mit einer NG mit Possessivum oder mit Genitivattribut belegt ist, kann die PräpE nicht realisiert werden: (35) Das Kunstwerk hatte dden Zorn des Politikers geweckt. (Spiegel, 14/ 94, S. 234) (36) Das Gespräch hatte iihre Hoffnung auf eine baldige Entlassung aus dem Gefängnis [wieder] geweckt. PHRAS Idiom: schlafende Hunde wecken: leichtfertig eine Schwierigkeit hervorrufen 'wegfahren fährt weg fuhr weg ist weggefahren wegfahren 1 sich von irgendwo fahrend entfernen wegfahren 2 verreisen SBP wegfahren 1 NomE (AdvE) BED sich von irgendwo fahrend entfernen. (1) [Wann] bist du von zu Hause weggefahren? BELR NomE: dasjenige, das sich fahrend entfernt: Person [in Fahrzeug]/ Fahrzeug [außer Flugzeug] (2) IIhr Mann schnappte sich das Kind, rannte weg, hielt ein Auto an, sprang hinein und fuhr weg. (nach Zeit, 23.8.85, S. 41) (3) [Schließlich] fuhr ddie Straßenbahn weg, die Nächste fiel aus. (WP, 17.10.90, S. 5) (AdvE): Ort aus +D/ von +D: Ausgangsort (4) [Täglich] fahren Tausende aaus der Stadt weg, die außerhalb arbeiten. (5) Als der Zug [um fünf Uhr] vvon Hamburg wegfuhr, lag die Stadt in dichtem Nebel. (6) Die Polizei fahndet nach einem roten VW-Golf, der [nach Angaben eines Nachbarn] [nach den Schüssen] [schnell] v vom Tatort wegfuhr. (taz, 14.9.89, S. 1) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (7) Es wird [pünktlich] weggefahren! ANM - Gelegentlich wird mit einer NG im D auf die Person Bezug genommen, zu deren Ungunsten das Wegfahren erfolgt: (8) Wir wollten zusammen eine Radtour machen, aber die Freunde sind [mmir] weggefahren. (9) Der Dampfer ist [iihm] [vor der Nase] weggefahren. - Gelegentlich wird mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] auf den Ausgangsort Bezug genommen: (10) Als wir [iin Rostock] wegfuhren, war es noch dunkel. - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden: (11) Ich packte hastig die Koffer, ließ mir einen Gepäckträger kommen und fuhr [mmit dem nächsten Zug] weg. (Böll, Ansichten, S. 150) - Mit einer statischen PräpG [in +D/ ...] kann indirekt auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden: (12) Zufällig hat eine Nachbarin gesehen, wie Frau Müller gegen 10 Uhr das Haus verlassen hat und [i in einem Taxi] weggefahren ist. - Häufig wird mit einer temporalen AdvG bzw. PräpG [um +A/ ...] oder NG im A auf den Zeitpunkt des Wegfahrens Bezug genommen: (13) Unser Bus ist [ffrüh morgens] von Weimar weggefahren. (14) Wir wollen [PPunkt acht Uhr] wegfahren. ; s. auch (1) und (5). W.BED wegfahren 2 NomE (AdvE); (AdvE): über +A/ .../ NG im A jemand verreist für irgendwielange (15) Fährst du über Ostern weg oder bleibst du zu Hause? (16) Urlaub gibt es auf einem Bauernhof kaum. [Warum] soll ich 14 Tage wegfahren, wenn hier etwas zu tun ist. (WP, 19.9.90, S. 4) (17) Bei denen, die wegfahren, findet sich immer jemand, der zwischendurch mal den Rasen mäht. (nach BerlZ, 24.4.98, S. I) (18) [Zuerst] hatte ich überhaupt keine Lust wegzufahren, aber als ich im Reisebüro die bunten Kataloge sah, habe ich doch eine Reise gebucht. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Verb wegfahren, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; losfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; zurückfahren 'wehtun tut weh tat weh hat wehgetan wehtun 1 schmerzen wehtun 2 etwas Schmerzen zufügen wehtun 3 die Ursache sein, dass etwas Schmerzen empfindet wehtun 4 bei jemandem psychischen Schmerz verursachen SBP wehtun 1 NomE BED schmerzen. (1) [Mir] tut der Rücken weh. BELR NomE: dasjenige, das schmerzt: konkr. Objekt [Körperteil] (2) „MMein Kopf tut [noch] [sehr] weh“, klagte sie leise. (Larsen, S. 12) (3) [Mir] taten aalle Knochen weh. (Cotton, S. 34) (4) [Nach dem Essen] tut [manchmal] dder Magen weh. (5) Das Kind hat sehr geweint, weil [ihm] [nach dem Sturz] aalles [schrecklich] wehgetan hat. PASSK kein Passiv möglich ANM - Pertinenzdativ ist häufig: (6) Abstehende Ohren tun [eeinem Kind] [nicht] weh. (MM, 14.10.87, S. 3) ; s. auch (1), (3) und (5). SBP wehtun 2 NomE DatE (AdvE) BED jemandem/ etwas mittels irgendetwas Schmerzen zufügen. (7) Hast du ihm wehgetan? NomE: dasjenige, das Schmerzen zufügt: Person/ Tier/ [auch Mittel] (8) Ich hielt bloß ihren Kopf. „Du“, sagte sie, „ddu tust mir weh.“ (nach Frisch, S. 147) (9) DDie Katze hat dem Kind mit ihren spitzen Krallen wehgetan. (10) Die Mutter sagte zu dem Kind: „Lass das Messer liegen, ddu wirst dir [sonst] wehtun! “ (11) DDas Reinigen der Wunde tat dem Patienten [sehr] weh. wehtun, sich 835 DatE: NG/ häufig sich: dasjenige, dem Schmerzen zugefügt werden: Person/ Tier (12) Er ist mit dem Schraubenzieher abgerutscht und hat sich [an der Hand] wehgetan. (13) Er ist auf meinen verletzten Zeh getreten. Das hat mmir [entsetzlich] wehgetan. (14) Du darfst den Hund nicht am Schwanz ziehen. Das tut ihm weh! (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ Handlung durch +A: Handlung (15) Daniel hat sich [beim Fußballspielen] m mit dem Ball wehgetan. (16) Der Dieb hat der alten Frau mmit einem heftigen Schlag auf den Arm wehgetan. (17) Der kleine Junge krümmte sich vor Schmerzen, weil ihm sein großer Bruder durch einen Tritt in den Bauch [sehr] wehgetan hatte. PASSK kein Passiv möglich ANM - Wenn mit der NomE auf das Mittel Bezug genommen wird, kann die DatE weggelassen werden: (18) DDer Schlag auf den Kopf/ D Der Hammer hat [sehr] wehgetan. SBP wehtun 3 NomE (DatE) (AdvE) BED die Ursache sein, dass jemand/ etwas irgendwo Schmerzen empfindet. (19) Hat dir das wehgetan? BELR NomE: dasjenige, das die Ursache ist: konkr. Objekt/ Substanz/ Sachverhalt (20) DDas Pflaster aus Stein tat den Füßen, die tagsüber so viel zu laufen hatten, weh. (E. Jung, S. 10) (21) Auf der gereizten Haut tut ddas Salzwasser [natürlich] weh. (Th. Mann, Zauberberg, S. 22) (22) Als ich an ihr vorbeiging, kam ich mit den Fingern zufällig an ihr Gesicht, nur ganz leicht, und e es konnte [nicht] wehgetan haben. (nach Welt, 28.8.69, S. 16) (DatE): NG/ häufig sich: dasjenige, das Schmerzen empfindet: Person/ Tier/ [auch Körperteil] (23) Er versuchte, ihr die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, aber der steife Handschuh tat i ihr weh. (nach Johnson, S. 175) (24) Der uns angenehme „Duft“, der eine schöne Frau begleitet, tut ssolchen Hunden [geradezu] weh. (Bild, 26.1.67, S. 4) (25) Das grelle Licht tat sseinen Augen weh. (AdvE): Ort an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt [Körperteil] (26) Das heiße Getränk tat [entsetzlich] weh aan einem Backenzahn. (Th. Mann, Buddenbrooks, S. 705) (27) Das Knirschen des Sandes unter meinen Füßen tat mir i in den Ohren weh. (nach Demetz, S. 74) (28) Schon ein leichter Druck auf den Brustkorb tat ihm a an den Rippen weh. PASSK kein Passiv möglich W.BED wehtun 4 NomE (DatE); NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand/ etwas [Abstraktum] verursacht bei jemandem psychischen Schmerz (29) Du hast mir [mit deinen Worten, deinen vielen Fragen und deinem verständnislosen Verhalten] [sehr] wehgetan. (30) Zuruf von der CDU/ CSU: die Wahrheit tut weh! (Bu- Prot. 89, S. 15114) (31) Wir wissen alle, dass der Einigungsvertrag ein Kompromiss ist, der einigen [mehr] wehtut, anderen [weniger]. (Vk-Prot. 24.8.90, S. 1540) dass-S : (32R) [Am meisten] hat es mir wehgetan, dass auch du mit dieser Verbindung einverstanden warst. (nach Torwegge, S. 3) (33) Der Mutter tut (es) [sehr] weh, dass sie ihrem kranken Kind nicht helfen kann. Inf+ : (34) Es tut mir weh, in einer solchen Sache zu recherchieren, sie aufzuschreiben. (jW, 15.11.89, S. 3) PHRAS Idiom: etwas tut jemandem nicht weh: etwas ist für jemanden kein großes finanzielles Opfer - Mir/ Ihm/ .../ tut das Herz weh, wenn ...: Es schmerzt mich/ ihn/ ... tief innerlich, wenn ...; Mir/ Ihm/ .../ tut es in der Seele weh, dass ...: Es tut mir/ ihm/ ... sehr Leid, dass ... VERBF Leid tun; tun; wehtun, es; wehtun, sich 'wehtun, es es tut weh es tat weh es hat wehgetan SBP es tut weh DatE v AdvE BED jemand empfindet irgendwo physischen Schmerz. (1) Am Knie tut es mir [sehr] weh! DatE: derjenige, der Schmerz empfindet: Person (2) D Dem Baby tut es weh, es weint immerzu. AdvE: Ort AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Ortspunkt [Körperteil] (3) Kumar Dev weiß, wwo es ihm wehtut. Auf der Busfahrt ist er vor Magenschmerzen fast ohnmächtig geworden. (nach Stern, 9.7.87, S. 39) (4) „WWo tut es Ihnen [denn] weh? “ - „Es tut [beim Liegen] a am Rücken weh.“ (5) Ich kann [nicht] essen. Es tut i im Mund weh. (6) [Bei diesem Regenwetter] tut es der alten Frau aan allen Gliedern und in den Knochen weh. PASSK kein Passiv möglich VERBF Leid tun, tun; wehtun; wehtun, sich 'wehtun, sich tut sich weh tat sich weh hat sich wehgetan SBP sich [D] wehtun an NomE PräpE BED sich an etwas Schmerzen zufügen. (1) Ich habe mir an einem rostigen Nagel wehgetan. BELR NomE: derjenige, der sich Schmerzen zufügt: Person/ Tier (2) D Der kleine Junge hat sich an seinem kaputten Spielzeugauto wehgetan. (3) UUnser Hund hat sich am Drahtzaun wehgetan, als er versuchte hindurchzukriechen. PräpE: an +D: dasjenige, woran sich jemand Schmerzen zufügt: konkr. Objekt (4) Pass auf, dass du dir [nicht] aan der Säge wehtust! (5) An den scharfen Ecken und Kanten der Möbel kann man sich [sehr] wehtun. PASSK kein Passiv möglich VERBF Leid tun; tun; wehtun; wehtun, es weinen 836 'weinen weint weinte hat geweint weinen 1 Tränen vergießen weinen 2 nach durch Tränen sein Verlangen nach etwas ausdrücken weinen 3 um wegen des Verlustes von etwas Tränen vergießen weinen 4 seine Tränen irgendwohin fließen lassen SBP weinen 1 NomE (PräpE) BED aus großem Schmerz, großer Freude oder vor Rührung über etwas Tränen vergießen. (1) [Da] hat sie geweint. BELR NomE: derjenige, der Tränen vergießt: Person/ selten Tier/ [indirekt Augen] (2) [Warum] weinst ddu? (3) EEin DDR-Flüchtling hat sich auf einen Feldweg gesetzt, presst die Hände vors Gesicht, weint. (Bild, 24.8.89, S. 5) (4) DDie Jugend weint [anders als das Alter]. (Grass, S. 440) (5) D Das Elefantenbaby weinte, weil es dunkel war. (Bild, 25.3.67, S. 1) (6) IIhre Augen weinten, doch ihr Mund lächelte glücklich. (PräpE): über +A: dasjenige, über das Tränen vergossen werden: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum] SE mit obl. Korrelat darüber: Sachverhalt (7) Ich weine üüber meine eigene Dummheit. (Stephan, S. 53) (8) Die Flüchtlingsfrau weinte [bitterlich] üüber den Verlust von Haus und Hof. (9) [Tagelang] weinte der Junge über sein Fahrrad, das bei dem Unfall stark beschädigt worden war. dass-S : (10) [Am Ziel] weinte die Europameisterin [bitterlich] d darüber, dass sie bei diesem Lauf nur Fünfte geworden war. Inf+ : (11) Ein junger UNO-Soldat, der interviewt wurde, weinte [wie ein Kind] ddarüber, den Hungernden und Kranken nicht ausreichend helfen zu können. w-Frag : (12) „Weshalb weint Petra? “ - „Sie weint darüber, wie schlecht sie bei der Prüfung abgeschlossen hat.“ PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (13) [Bei dieser Filmszene] wird [im Kino und vor dem Fernseher zu Hause] geweint. WORTB weinerlich, verweint ANM - Mit einem wenn-Satz kann auf die Bedingungen, die zum Vergießen von Tränen notwendig sind, Bezug genommen werden: (14) WWenn meine Mutter dieses Lied hört, muss sie weinen. - Gelegentlich wird eine NG im A [inneres Objekt] hinzugefügt: (15) Sie weinte [h heiße Tränen/ TTränen der Freude]. - Mit einer PräpG [wegen +G/ +D] kann auf den Grund Bezug genommen werden: (16) Marlies weint [wwegen der unmenschlichen Zustände in Krebskliniken]. (Zeit, 20.3.87, S. 11) - Mit einer PräpG [aus +D/ vor +D] kann auf den emotionalen Zustand der betreffenden Person Bezug genommen werden: (17) Er weinte [nicht] [a aus Trauer um die alte Gräfin], [auch nicht] [aaus Glück über das große Erbe]. (Uhl, S. 61) (18) Der Mann hasst die Frau, die Frau weint [v vor Scham und Furcht]. (Zeit, 16.5.86, S. 53) - In Verbindung mit einer AdvG oder PräpG [in +D] ist eine Reflexivkonstruktion möglich i.S.v. ‘so lange weinen, bis ein Zustand eintritt’: (19) Das Kind hhat sich müde/ iin den Schlaf geweint. - Die Intensität des Weinens kann auch in dem reflexivischen Ausdruck sich die Augen aus dem Kopf weinen i.S.v. ‘lange heftig weinen’ spezifiziert werden: (20) Als sie die Nachricht vom Tod ihres Sohnes erhielt, hhat sie s sich die Augen aus dem Kopf geweint. W.BED weinen 2 nach NomE PräpE; PräpE: nach +D jemand [Person: häufig Kind] drückt durch Tränen und bestimmte Laute sein Verlangen nach jemandem/ etwas [Konkretum] aus (21) Ich glaube, das Baby weint nach dir! (22) Die Kleine weinte [laut] nach ihrem Teddy und schlief erst ein, als er neben ihr lag. (23) Sie haben Hunger und weinen nach Brot. (VN, 16.1.99) weinen 3 um NomE PräpE; PräpE: um +A jemand [Person/ [indirekt geografischer Ort]] ist wegen des Verlustes von jemandem/ etwas [Tier/ konkr. Objekt/ abstr. Objekt] traurig und vergießt deshalb Tränen (24) Niemand hat um den Toten geweint. (25) Jens weint um seine Freundin Anna. (Bild, 6.10.89, S. 3) (26) Der Junge hat um sein neues Fahrrad, das ihm gestern gestohlen wurde, [bitterlich] geweint. (27) Dieser Geizhals jammert und weint um jeden Pfennig! (28) Er weint um das ewig Weibliche. (Spiegel, 42/ 94, S. 113) (29) Das ganze Land weint um den großen Dichter. weinen 4 NomE AdvE; AdvE: in +A jemand lässt seine Tränen irgendwohin fließen (30) [Still] weinte die Witwe in das zusammengefaltete Fahnentuch. (Zeit, 25.10.85, S. 5) (31) Er prahlt und tönt oder weint in das Bierglas. (nach Stern, 5.11.87, S. 32) PHRAS Idiom: [geh] Der Himmel weint.: Es regnet. G.ANM - Gelegentlich wird weinen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘weinend sagen’ verwendet: (32) „Unsere Katze ist tot“, weinte der Junge bitterlich. 'wenden, sich wendet sich wandte/ wendete sich hat sich gewandt/ gewendet sich wenden 1 an jemandem etwas vorlegen sich wenden 2 an sein Anliegen an jemanden richten sich wenden 3 gegen etwas entgegentreten sich wenden 4 sich irgendwohin bewegen SBP sich [A] wenden 1 an NomE PräpE1 (PräpE2) BED jemandem etwas mündlich oder schriftlich vorlegen, um Rat, Auskunft oder Hilfe zu erhalten. (1) An wen muss ich mich [da] wenden? BELR NomE: derjenige, der etwas vorlegt: Person/ Institution (2) J Jedermann hat das Recht, sich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen zu wenden. (nach GG) werden 837 (3) KKollege Müller hat sich mit seinem Problem an den Betriebsrat gewandt/ gewendet. (4) [Außer den Bürgern] wenden sich [oft] G Gerichte an das Bundesverfassungsgericht. (nach GG) PräpE1: an +A: derjenige, dem etwas vorgelegt wird: Person [häufig als Funktionsträger]/ Institution (5) Ich kann dir in dieser Angelegenheit leider nicht helfen. Damit musst du dich aan deinen Vater oder Lehrer wenden. (6) Auch andere Autofahrer, die mit der Polizei Schwierigkeiten hatten, wenden sich [in den Sprechstunden] aan den Dezernenten. (MM, 3.8.85, S. 26) (7) Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich [bitte] aan Ihr Arbeitsamt. (Merkbl. der BA, 05/ 84, S. 3) (PräpE2): mit +D: dasjenige, das jemandem vorgelegt wird: abstr. Objekt (8) 700 Millionen Bürger aus den 40 Mitgliedsstaaten des Europarates können sich [jetzt] mmit einer Klage wegen Verletzungen ihrer individuellen Rechte [direkt] an einen ständigen Europäischen Gerichtshof wenden. (BerlZ, 4.11.98, S. 8) (9) [Morgen] können sich die Neuköllner mmit Fragen und Problemen [telefonisch] an die Sozialstadträtin wenden. (nach BerlZ, 22.4.98, S. 30) PASSK kein Passiv möglich ANM - Mit einer PräpG [um +A] kann auf den Zweck einer Bitte, Frage o.Ä. Bezug genommen werden: (10) Jürgen wandte/ wendete sich an seine Eltern [u um Rat/ HHilfe/ Unterstützung]. - Mit einer PräpG [wegen +G] kann auf den Inhalt einer Bitte, Frage o.Ä. Bezug genommen werden: (11) [W Wegen einer Abtreibung] hat sich Frau Ott an das Gesundheitsamt gewandt. (nach Zeit, 10.5.85, S. 71) W.BED sich [A] wenden 2 an NomE PräpE (AdvE); PräpE: an +A; (AdvE): mit +D jemand/ [auch Mittel] richtet sein Anliegen mittels irgendetwas [geistiges Produkt] an jemanden [Kollektiv von Personen] (12) Der Präsident wandte sich mit seiner Rede an die Jugend des Landes. (13) [Dann] wandte Krenz sich an die Arbeiter, die Intelligenz, die Forstarbeiter, die Alten und Jungen - keinem hatte er etwas Substanzielles zu sagen. (nach taz, 20.10.89, S. 5) (14) Das neue Merkblatt, das sich an alle Bürger wendet, wird bei allen Ortsämtern, Beratungsstellen, Polizei und Feuerwehr bereitliegen. (MM, 15.8.85, S. 12) (15) Die verschiedenen Vorträge wenden sich an Frauen und Männer, die mit Sozialarbeit, Erziehung und Ausbildung zu tun haben. (nach MM, 8.4.86, S. 15) (16) Die Werbesendungen wenden sich [nicht] an intelligente Zuschauer. (nach Zeit, 13.12.85, S. 3) sich [A] wenden 3 gegen NomE PräpE (AdvE); PräpE: gegen +A; PräpSE mit obl. Korrelat dagegen; (AdvE): mit +D jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] tritt mittels irgendetwas [abstr. Objekt/ Handlung] etwas [abstr. Objekt/ Handlung/ [indirekt Person/ Institution]] entgegen (17) Renate Backhaus wendet sich mit ihrer Klage gegen eine nachträgliche Genehmigung für das Atomkraftwerk. (nach taz, 14.8.96, S. 21) (18) Die Bundesanwaltschaft, die sich [immer wieder] mit aggressiven Attacken gegen die Verteidigung und Angeklagte gewandt hatte, legte sofort Beschwerde ein. (taz, 21.3.97, S. 2) (19) Mehr als 100 Delegierte wandten sich gegen die Einführung der Atomkraft in Polen. (nach MM, 23.2.87, S. 39) (20) Die Kläger hatten sich gegen ein Urteil des Bayerischen Verfassungsgerichts gewandt. (BerlZ, 8.11.97, S. 6) (21) Der Antrag wendet sich gegen Einschränkungen der Asylgewährung. (taz, 17.11.86, S. 5) (22) Die Protestaktionen sollten sich gegen die gesamte Wirtschafts- und Sozialpolitik der CDU/ CSU/ FDP-Regierung in Bonn wenden. (MM, 30.4.85, S. 1) (23) Gegen Bundeskanzler Gerhard Schröder wendet sich Wolfgang Clement [nicht]. (BerlZ, 13.9.99, S. 5) dass-S : (24) Die Anklagebehörde hatte sich dagegen gewandt, dass einem Untersuchungshäftling die Benutzung eines so genannten Laptops gestattet worden war. (MM, 12.8.95) Inf+ : (25) Bubis wandte sich dagegen, der Jugend die Schuld an Fremdenfeindlichkeit zu geben. (MM, 15.4.96) sich [A] wenden 4 NomE AdvE; AdvE: nach +D/ +AdvG/ zu +D/ ... jemand/ etwas [Tier] bewegt sich in eine bestimmte Richtung irgendwohin (26) Die Flüchtlinge liefen erst nach Süden, [dann] wandten/ wendeten sie sich nach Osten. (27) Wenn ihr zum Bahnhof wollt, müsst ihr euch nach links wenden. (28R) Der Sepp, der vergeblich darauf gehofft hatte, dass man ihn einladen würde, wendete sich zur Tür. (nach E. Jung, S. 314) PHRAS Idiom: jemand/ etwas wendet sich zur Flucht/ zum Gehen: jemand/ etwas [Tier] schickt sich an zu flüchten/ zu gehen G.ANM - Gelegentlich wird wenden, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sich an jemanden wendend sagen’ verwendet: (29) „Sie werden mir vielleicht meine Frage beantworten können“, wandte/ wendete sich der Professor an den Studenten, der neben ihm saß. - wenden, sich wird meist mit den Stammformen wandte gewandt realisiert. - Nicht behandelt werden hier das Reflexivverb wenden, sich, das ausschließlich mit den Stammformen wendet wendete gewendet verwendet wird, und das Verb wenden. VERBF verwenden 'werden wird wurde ist geworden werden 1 <zu> sich zu etwas entwickeln werden 2 in einen solchen gelangen werden 3 entstehen werden 4 gesund werden werden 5 aus sich aus etwas entwickeln werden 6 anfangen, ein solcher zu sein werden 7 beginnen, sich so zu fühlen SBP werden 1 <zu> NomE PräpE/ PrädE BED sich zu jemandem/ etwas bzw. zu einem solchen entwickeln. (1) [Allmählich] wurde er zu einem Fachmann auf diesem Gebiet. werden 838 BELR NomE: dasjenige, das sich entwickelt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) AAndrea ist zu einer attraktiven jungen Frau geworden. (3) DDie Raupe wird [im Sommer] zum Schmetterling. (4) Der kleine Park wurde ein Treffpunkt von Obdachlosen und Drogensüchtigen. (5) [Bei 100 Grad] wird WWasser zu Dampf. (6) D Die Finanzierung des Projekts könnte zu einem unlösbaren Hindernis werden. dass-S : (7) D Dass er mit dem Trinken nicht aufhören kann, ist zu einer ernsten Belastung für die ganze Familie geworden. Inf+ : (8) Eine der wichtigsten Aufgaben der europäischen Landwirtschaftspolitik ist (e es) geworden, ddie BSE-Krise zu meistern. Inf- : (9) D Die Fenster und Türen erneuern, wird eine teure Sache. ob-Frag : (10) EEs wird eine Zeitfrage, oob wir eine Festschrift herausgeben können. w-Frag : (11) E Es wird [zunehmend] zu einem ernsten Problem, w wie man junge, qualifizierte Wissenschaftler in Deutschland halten kann. PräpE: zu +D: dasjenige welches, zu dem sich etwas entwickelt: keine Restr. (12) [Durch seine beruflichen Misserfolge] ist er z zu einem sehr unzufriedenen Menschen geworden. (13) Viele landwirtschaftliche Nutzflächen sind zzu Wüsten geworden. (14) Die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen wird [mehr und mehr] zzu einem ernsten Problem unserer Gesellschaft. PrädE: NG im N: dasjenige welches, zu dem sich etwas entwickelt: keine Restr. (15) Nationalspieler wie Fritz Walter und Uwe Seeler wurden Vorbilder für junge Fußballspieler. (16) Der Traubensaft wird [durch die Gärung] WWein. (17) Bis Btx eein wirkliches Massenmedium wird, ddas sich jeder automatisch mit einem neuen Fernsehgerät kauft, wird noch einige Zeit vergehen. (MM, 24.4.85, S. 8) (18) Dieses Experiment wird eein schwieriges Unterfangen. (nach FR, 22.7.90, S. 13) (19) Die Arbeitslosigkeit wurde [in den 70er-Jahren] d das Hauptproblem der deutschen Innenpolitik. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (9). - Mit einer PräpG [durch +A/ mit +D/ ...] kann auf die Ursache für die Entwicklung zu einem solchen Bezug genommen werden: (20) [D Durch d diesen/ m mit diesem Film] wurde der Schauspieler der Schwarm aller Teenager. - Die PräpE [zu +D] wird häufig verwendet, wenn die Entwicklung über einen längeren Zeitraum verläuft. SBP werden 2 NomE PrädE BED in einen solchen gelangen oder eine solche bekommen. (21) Bist du verrückt geworden? BELR NomE: dasjenige, das in einen solchen gelangt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (22) DDie Kritiker sind zynisch, ddie Zyniker still geworden. (Zeit, 13.9.85, S. 3) (23) [Mit diesem Song] wurde ddie Rockgruppe [über Nacht] berühmt. (24) SSein zuvor etwas rötliches Gesicht war bleich geworden. (nach Pinkwart, S. 9) (25) DDie Kameras werden [dank der modernen Technik] immer kleiner. (Hörbeleg WDR) (26) [Allmählich] werden die Tage [wieder] länger. (27) Er war sechs oder sieben Jahre älter als sie, dder Unterschied war [inzwischen] [nicht] günstiger geworden. (Johnson, S. 34) (28) UUnterschiedliche Positionen zwischen beiden Parteien wurden [bei der Debatte über die Unterzeichnung der Anti-Folterkonvention der Vereinten Nationen] deutlich. (MM, 7.6.86, S. 4) (29) Glaube mir: a alles wird [wieder] gut! dass-S : (30) Als (ees) klar wurde, ddass er ein Spitzel war, zogen sich die Freunde von ihm zurück. Inf+ : (31) [Für den Staat] wird (ees) zunehmend schwieriger, d die Beamtenpensionen zu finanzieren. Inf- : (32) I Immer die gleichen Beschwerden vortragen, wird [auf die Dauer] unbefriedigend. w-Frag : (33) Wenn (ees) bekannt wird, iin welchem Hotel die Stars abgestiegen sind, werden sich dort viele Fans einfinden. Hpts : (34) Immer wahrscheinlicher wird (ees): bei den nächsten Wahlen kommt es zu einem Machtwechsel. PrädE: AdjG/ AdvG/ Part I/ Part II/ wie-Gruppe mit AdvG/ mit Part. II/ mit NG im N/ mit PräpG/ mit NS: dasjenige das prädiziert wird: Zustand/ Eigenschaft (35) Wir fuhren an die See, ins Binnenland, in Bäder, ins Gebirge, ich wurde [schon am zweiten Tag] kkrank. (nach Böll, Ansichten, S. 121) (36) Er war aufgeregt gewesen, aber [nun] wurde [ihm] der Kopf h heiß. (Johnson, S. 169) (37) Das Klima wurde [im Verlauf der Kreidezeit] aanders. (38) Seine Worte wurden [immer] b beleidigender. (39) Er wurde [ganz schön] a aufgeregt. (40) [Laut Wetterbericht] soll das Wetter [ab Mittwoch] bbesser werden. (41) Die Regisseurin Martha Banta und der musikalische Leiter David Truskinoff waren eigens hier, damit alles [genauso] wird wwie d daheim. (BerlZ, 6.9.99, S. 22) (42) [Bei diesem Film] wurden die Kinder w wie aufgedreht. (43) Findest du nicht auch, der Junge wird wwie sein Vater. (44) Die Stimmung wird wwie beim ersten Rendezvous. (nach BerlZ, 21.2.2000, S. 44) (45) Möglich, dass [in Shanghai] gar nichts wird, wwie es werden soll. (BerlZ, 18.6.99, S. 25) PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomSE in Form des Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (32). - Auf das Alter, das erreicht wird, wird mit der PrädE in Form einer AdjG mit dem Adj alt Bezug genommen: (46) Ich werde [heute] 225 Jahre alt. Gelegentlich wird das Adj weggelassen und auf das Alter wird selten mit einer NG im A, häufig nur mit einem Zahlwort Bezug genommen : (47) Unser Baby wird [heute] eeinen Monat aalt/ einen Monat. (48) Petra ist [vorgestern] aachtzehn geworden. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (36). - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D/ ...] kann auf den situativen Rahmen Bezug genommen werden: (49) [B Bei großer Nachfrage] werden die Waren teurer. (50) [MMit zunehmendem Alter] wurde er immer geiziger und rechthaberischer. ; s. auch (24), (26), (39) und (42). werden 839 W.BED werden 3 NomE jemand/ etwas [keine Restr.] entsteht oder entwickelt sich positiv (51) Was nicht ist, kann [noch] werden. (52) Die Menschen haben Angst; sie wissen nicht, was wird. (53) Macht euch keine Sorgen, euer Junge wird [noch]! (54) Der Blumenhändler hat gesagt: es braucht seine Zeit, bis ein Gummibaum wird. (55) Lange war auf der Baustelle Ruhe. Aber [jetzt] sollen die Häuser [bis zum Herbst] werden. (56) [Allmählich] wird das Projekt: die Konzeption liegt bereits vor. werden 4 NomE [ugs] etwas [Lebewesen] wird gesund oder erholt sich (57) Frank ist traurig, weil Peter nicht frisst und ganz apathisch in der Ecke seines Käfigs sitzt. Meinst du, das Meerschweinchen wird [wieder] werden? (58) Ich fürchte, meine Rosen werden [nicht mehr]. werden 5 aus NomE PräpE; PräpE: aus +D jemand [Person/ Institution]/ etwas [keine Restr.] entwickelt sich aus jemandem/ etwas [keine Restr.] (59) „Aus nichts wird nichts“, lautet seine Devise. (60) „Unsere Jüngste heiratet nächsten Monat.“ - „Wie heißt es so schön: ‘Aus Kindern werden Leute.’“ (61) [Bald] wird aus dem unscheinbaren Küken ein stolzer Schwan geworden sein. (62) Aus dem römischen Kastell „Rigomagus“ wurde die Stadt Remagen. (63) [Nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage] ist aus dem Bach ein reißender Fluss geworden. (64) [Manchmal] wird aus Freundschaft Liebe. (65) Aus einer Wirtschaftsgesellschaft auf der Suche nach dem Staat muss ein Staat mit einer starken Wirtschaft werden. (Biedenkopf, S. 37) - Die NomE wird meist nachgestellt. werden 6 NomE PrädE; PrädE: NG im N [häufig o. Artikel] jemand [Person/ Institution] fängt an, ein solcher zu sein (66) Petra will Jura studieren und Rechtsanwältin werden. (67) Die Ehefrau kann aber auch schon bei der Eheschließung vor einem deutschen Standesbeamten erklären, dass sie Deutsche werden wolle. (Ullrich, S. 94) (68) Anfangs bekam er kaum Aufträge, aber später wurde er ein erfolgreicher Architekt. (69) Martina und ich waren schon lange befreundet, bevor sie meine Schwägerin wurde. (70) [Wann] sind Sie Mitglied der Gewerkschaft geworden? (71) [In der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands] wurden die Großbetriebe Staatseigentum. werden 7 DatE PrädE; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit NS jemand [Person/ Institution/ selten Tier] beginnt, sich so zu fühlen (72) Jetzt erst bemerkte ich mein Versehen; mir wurde heiß und kalt, aber ich sagte nichts. (taz, 30.7.97, S. 11) (73) Mir wird schlecht, wenn ich mir vorstelle, was du alles nicht hast. (Zeit, 5.4.85, S. 65) (74) Ihm wurde übel [von dem Geruch der Knoblauchzehen]. (taz, 11.9.98, S. 23) (75) Ihr wurde, als hätte sie der Schlag getroffen. (76) Ihm wurde, wie wenn ihn ein Schlag auf den Kopf getroffen hätte. PHRAS Idiom: [ugs-salopp] nicht mehr/ wieder werden: ganz aus dem inneren Gleichgewicht geraten sein und sich nicht wieder fassen können; [geh] etwas wird zunichte: etwas wird vereitelt, zerstört; [geh] jemandem zuteil werden: jemandem gewährt werden; [ugs] (et)was geworden sein: eine angesehene berufliche Position erlangt haben; [ugs] etwas wird (et)was/ nichts: etwas gelingt/ gelingt nicht; aus etwas wird (et)was/ nichts: etwas kommt zustande/ nicht zustande; [ugs] irgendwo nicht alt werden: irgendwo nicht lange bleiben, es irgendwo nicht lange aushalten; [ugs] jemandem wird etwas [meist das, es] zu bunt: jemandes Geduld mit etwas ist zu Ende; jemandem/ etwas gerecht werden: jemanden/ etwas angemessen beurteilen; [geh] jemandes/ etwas habhaft werden: jemanden aufspüren, fassen/ etwas aufspüren, sich aneignen; mit jemandem handelseinig/ handelseins werden: sich mit jemandem (geschäftlich) einigen; hellhörig werden: stutzig werden und daraufhin die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen; [geh] jemandes/ etwas Herr werden/ über jemanden/ etwas Herr werden: jemanden/ etwas unter Kontrolle bringen, etwas meistern; aus jemandem/ etwas (nicht) klug/ schlau werden: jemanden/ etwas (nicht) verstehen, (nicht) durchschauen; [ugs] kopfscheu werden: unsicher, ängstlich werden; laut werden; vor Erregung sehr laut sprechen; etwas wird laut: etwas wird in der Öffentlichkeit offen ausgesprochen; Mann und Frau werden: heiraten; nicht müde/ satt werden, etwas zu tun: etwas immer wieder tun; persönlich werden: einen Anwesenden durch bestimmte Äußerungen beleidigen; [geh] etwas wird ein Raub der Flammen: etwas wird durch Brand zerstört; etwas wird jemandem sauer: etwas fällt jemandem schwer; bei etwas wird jemandem schlecht: etwas ist jemandem zutiefst zuwider; sich schlüssig werden: sich entscheiden; [geh] anderen Sinnes werden: seine Meinung, Absicht ändern; [geh] (wieder) zu Staub werden: sterben; [geh] etwas wird zu Staub und Asche: etwas hört auf zu bestehen, geht unter; stutzig werden: plötzlich misstrauisch werden, Verdacht schöpfen; [ugs] mit jemandem/ etwas warm werden: mit jemandem/ etwas vertraut werden; jemandem wird die Zeit lang: jemand langweilt sich - [ugs] Wird’s bald? : [als Ausdruck der Aufforderung, etwas zu tun]; [ugs] Wo werd’ ich denn! : [als Ausdruck der Abwehr von Befürchtungen] Keine Sorge, das tue ich keinesfalls.; [ugs-salopp] Ich werd’ nicht mehr! : [als Ausdruck der Fassungslosigkeit]; [ugssalopp] Ich werde zum Tier! : [als Warnung, Drohung] Ich werde sehr böse, wütend.; [ugs] Ich werde verrückt! : [als Ausdruck der Überraschung, Verblüffung]; [ugs, ironisch] Das kann (ja) gut/ heiter/ nett werden.: Das wird wahrscheinlich sehr unangenehm, gibt sicherlich Ärger.; [ugs] Das wird was werden! : werden, es 840 Das gibt großen Spaß/ Probleme.; Was soll bloß/ nun werden? : [als Ausdruck der Ratlosigkeit, Verzweiflung] Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.; Daraus wird nichts! : Das tue ich nicht./ Das werde ich verhindern, nicht erlauben.; [ugs, scherzhaft] Wie wird mir denn? : Das finde ich nicht gut.; Umgekehrt wird ein Schuh d(a)raus! : Genau das Gegenteil ist richtig.; Was ist aus ihm geworden? : Wo lebt er, was macht er.; Was ist bloß aus dir/ ihm geworden! : [als Ausdruck des Bedauerns oder der Kritik an der Entwicklung einer Person] G.ANM - werden wird auch, ähnlich wie Modalverben, bei Vermutungen und subjektiven Überzeugungen mit Bezug auf Gegenwart oder Vergangenheit verwendet: (77) Sie wird jetzt zu Hause sein. (78) Das wird er nicht absichtlich getan haben. - werden wird auch bei Aufforderungen, Befehlen verwendet: (79) Du wirst jetzt den Fernseher ausschalten und deine Hausaufgaben machen! - Nicht behandelt wird hier das fakultativ-unpersönliche Verb werden, (es). - Nicht behandelt wird hier das Hilfsverb werden, mit dem Futur- und Passivformen gebildet werden. VERBF werden, es 'werden, es es wird es wurde es ist geworden es wird 1 mit die Situation in Bezug auf etwas verändert sich so es wird 2 irgendwo beginnt es so zu sein es wird 3 irgendwann beginnt ein solches allmählich zu existieren SBP es wird 1 mit PräpE PrädE BED [ugs] die Situation in Bezug auf jemanden/ etwas verändert sich so. (1) Mit der Arbeitslosigkeit wird es [allmählich] [wieder] besser. BELR PräpE: mit +D: dasjenige, in Bezug auf das sich die Situation so verändert: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] (2) Wenn die Löhne und Gehälter steigen, wird es a auch mit der Nachfrage [wieder] besser werden. (3) MMit seinem Knie ist es ein bisschen besser geworden: die Schwellung ist zurückgegangen. (4) Es wurde schlimmer mmit dem alten Serno. (Strittmatter, S. 167) PrädE: AdjG [im Komparativ]: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft [häufig besser, schlechter] [als Bewertung] (5) Mit ihrer Migräne ist es [in den letzten Jahren] nnoch schlimmer geworden. (6) Mit der Luftverschmutzung ist es [seit den strengen gesetzlichen Auflagen] ddeutlich besser geworden. PASSK kein Passiv möglich SBP es wird 2 (AdvE) PrädE BED irgendwo beginnt es so zu sein. (7) An den Bächen und Teichen wird es [schon wieder] grün. BELR ((AdvE): Ort AdvG/ an +D/ ...: Ortspunkt auf +D/ in +D: Ortspunkt/ [indirekt Veranstaltung] bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person/ Veranstaltung] (8) D Dort hinten wird es [langsam] hell. (9) IIn ganz Norddeutschland soll es [morgen] neblig werden. (10) AAuf der Karnevalssitzung wird es [bestimmt] lustig. (11) Es wird bei diesen Skatabenden [meistens] sehr spät. (12) Ich gehe nicht gerne zu Werners Party. BBei ihm wird es [immer] furchtbar laut. PrädE: AdjG/ AdvG/ als-Gruppe mit NS/ wie-Gruppe mit AdvG/ mit Part. II/ mit PräpG/ mit NS: dasjenige, das prädiziert wird: Eigenschaft/ Sachverhalt (13) Im Westen wird es ddunkel. (14) An den engen Stellen des Rheintals wird es [häufig] sschwül. (15) Es wird sstill im Büro. (Strittmatter, S. 269) (16) Hier ist es [jetzt] geworden, als ob es schon immer so gewesen wäre. (17) Auch hier wird es werden wwie anderswo. (18) [Am Wochenende] wird es hier wwie ausgestorben. (19) Er versprach ihr, es würde wie im Paradies werden. (20) Es wurde [natürlich], wwie ich es mir gedacht hatte. PASSK kein Passiv möglich ANM - Gelegentlich kann die PrädE durch eine NG im N [o. Artikel] realisiert werden: (21) Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. (Gen., 1,3) SBP es wird 3 (AdvE) PrädE BED irgendwann beginnt ein solches allmählich zu existieren. (22) [Dieses Jahr] ist es früh Winter geworden. BELR ((AdvE): Zeit AdvG/ bei +D/ mit +D/ ...: Zeitpunkt (23) Die ersten Blätter fallen. B Bald wird es Herbst. (24) BBeim letzten Ton des Zeitzeichens wird es Mitternacht. (25) M Mit dem Ertönen der Sirene wird es Feierabend. PrädE: NG im N [meist o. Artikel]: dasjenige, welches irgendwann zu existieren beginnt: Zeitpunkt [häufig Uhrzeit]/ Zeitabschnitt (26) In zehn Minuten wird es 111 Uhr. (27) In den Fünfzigerjahren hörte man überall den Schlager „Wenn es N Nacht wird [in Paris]“. (28) Es wird F Frühling, und die beiden Kater sind noch nicht kastriert. (nach BerlZ, 17.3.98, S. 20) (29) Es wurde A Abend, und es wurde MMorgen: erster Tag. (Gen., 1,5) PASSK kein Passiv möglich PHRAS Idiom: um jemanden/ etwas wird es still(er): man hört, spricht nicht mehr (so häufig) von jemandem/ etwas - (Na,) wird’s bald/ endlich? : [als energische Aufforderung, sich zu beeilen, etwas sofort zu tun]; Es wird (höchste/ [geh] hohe) Zeit/ [ugs, scherzhaft] (aller) höchste Eisenbahn.: Die Zeit drängt.; Es kann spät(er) werden.: [als vorsorgliche Ankündigung, dass eine Veranstaltung o.Ä. lange dauern oder der Sprecher sich verspäten kann]; [ugs-salopp] Nun/ Jetzt wird’s (aber) Tag! : [als Ausdruck der Ablehnung, Kritik] G.ANM - Nicht behandelt wird hier das fakultativ-unpersönliche Verb werden, (es). VERBF werden werfen 841 'werfen wirft warf hat geworfen werfen 1 etwas irgendwohin befördern werfen 2 etwas [Junge] bekommen werfen 3 etwas hervorbringen werfen 4 in etwas Thema in etwas werden lassen werfen 5 bewirken, dass jemand irgendwohin kommt werfen 6 etwas schwungvoll aus seiner Position irgendwohin befördern werfen 7 etwas ruckartig bewegen werfen 8 etwas erzeugen werfen 9 etwas bzw. irgendwieviel durch einen Wurf erzielen werfen 10 etwas projizieren werfen 11 mit versuchen etwas mit etwas zu treffen SBP werfen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mit Schwung, und ohne dass es den Boden berührt, irgendwohin befördern; [ugs] schmeißen. (1) [Bitte] werfen Sie keine Flaschen aus dem Fenster! BELR NomE: dasjenige, das etwas irgendwohin befördert: Person/ Tier/ selten Gerät (2) Der Richter stellte einen Haftbefehl gegen eine junge Frau aus, ddie [bei einer Demonstration] einen Stein geworfen hatte. (nach Zeit, 2.8.85, S. 41) (3) [Im Heidelberger Zoo] hat dder Gorilla Bananenschalen nach den Zuschauern geworfen. (4) DDer Mähdrescher wirft die fertigen Strohballen auf das Feld. AkkE: dasjenige, das irgendwohin befördert wird: Konkretum (5) Ich habe mmeine Geliebte erwürgt und in einen See geworfen! (Bild, 28.3.67, S. 3) (6) Maßlos ärgert ihn das Verhalten jener Zeitgenossen, die iihren Abfall [einfach] in die Landschaft werfen. (MM, 1.6.2001) (7) Diese Vandalen haben N Nägel und Dieselöl in die Futtersilos geworfen. (AdvE): Ort an +A/ auf +A/ in +A/ ...: Zielort aus +D: Ausgangsort nach +D/ (in) Richtung: Richtung NG im A: Strecke (8) Johannes hat [mir] Sand iin die Augen und einen Schuh an den Kopf geworfen! (9) Mit vier Fahndungsplakaten sucht die Polizei nach Randalierern, die [am 1. Mai] [in Kreuzberg] Steine aauf Polizeibeamte geworfen haben sollen. (BerlZ, 6.6.2001, S. 2) (10) Checker besitzt ein Netz, das er üüber den Feind werfen kann. (Zeit, 24.10.86, S. 60) (11) [Unter Wahnvorstellungen] hat ein 27 Jahre alter Industriekaufmann seine Freundin aaus dem Fenster seiner Wohnung im dritten Stock geworfen. (nach MM, 16.8.86, S. 17) (12) Er hatte Steine nnach der Katze geworfen. (13) Hartmut hat den Speer 7 70 m geworfen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (14) Die Bücher und das Geschirr wurden aus dem Fenster auf die Straße geworfen. sein: (15) „Der Speer ist geworfen, er fliegt! Ein Weltrekord ist gebrochen! “, jubelt der Reporter. WORTB der Werfer/ die Werferin, der Wurf ANM - Pertinenzdativ ist möglich: s. (8). - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird. In diesem Fall wird häufig eine modale AdvG hinzugefügt: (16) Wer hat geworfen? (17) Du wirfst [z zu hart]. So kann ich den Ball nicht kriegen. - Wenn mit der AkkE auf ein Kleidungsstück Bezug genommen und die AdvE in Form einer PräpG [über +A] realisiert wird, dann wird werfen 1 häufig i.S.v. ‘etwas schnell und unachtsam anziehen (z.B. ohne die Arme in die Ärmel zu stecken)’ verwendet: (18) Eine dicke Frau hatte nnur einen Bademantel über ihr Nachthemd geworfen. (Grisebach, Frau) (19) Sie wwarf eine Strickjacke über ihre Schultern und rannte in den Garten. W.BED werfen 2 NomE AkkE etwas [Tier] bekommt etwas [Tier: Junge] (20) Die Ziegen-Mama, die [vorgestern] zwei gesunde Zicklein geworfen hat, muss jeden Tag gemolken werden. (MM, 1.6.2001) (21) Die Sau warf [an einem Tag] 19 Ferkel. (Bild, 18.2.67, S. 3) werfen 3 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ Substanz] bringt etwas [Figur, Form] hervor (22) Wenn Wasser Blasen wirft, dann kocht es. (23) Unser Kahn kann noch so stampfen und Wellen werfen, Horizont bleibt Horizont. (nach Frisch, S. 131). (24) Die Bluse passt mir nicht, sie wirft [im Rücken] Falten. werfen 4 in NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A jemand [Person/ Institution] lässt plötzlich etwas [abstr. Objekt] Thema in etwas [Diskussion, Gespräch o.Ä.] werden; einwerfen (25) [Erst im August 1984] warf der Bundesarbeitsminister den neuen Gesetzentwurf in die politische Diskussion. (nach MM, 22.6.85, S. 2) (26) Die Opposition warf die Frage nach den möglichen Folgekosten in die Debatte. (27) Um den Schein zu wahren, er würde sich für das Gespräch interessieren, warf er ein paar Brocken in die Unterhaltung. (28) Die Situation wurde brenzlig, so warf ich ein neues Thema in die Runde. werfen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ aus +D/ in +A jemand bewirkt, dass jemand schnell und überraschend irgendwohin kommt; [ugs] schmeißen (29) Der deutsch-französische Krieg von 1870 zwang die Franzosen, ihre Truppen aus Rom gänzlich abzuziehen und sie auf den Kriegsschauplatz am Rhein zu werfen. (Kienlechner, S. 41) (30) Kann man einen Schüler [wegen Gebrauch von Marihuana] aus der Schule werfen? (31) [Dann] warf man die Ordensritter aus der Stadt, brach die Burg ab, weil man in der Stadt keine Burg haben wollte. (Grass, S. 323) (32) Die Dissidenten wurden ins Gefängnis geworfen. werfen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ von +D/ zu +D/ ... jemand/ etwas [Tier/ Naturkraft/ Vorgang] befördert schwungvoll jemanden/ etwas [konkr. Objekt] aus seiner Position irgendwohin; [ugs] schmeißen (33) Ein etwa 16-Jähriger warf die Frau vom Fahrrad und entriss ihr die Tasche mit rund 50 Mark. (taz, 14.7.92, S. 17) werfen 842 (34) Das Pferd hat den Reiter aus dem Sattel geworfen. (35) Dann kniete sie sich nieder und sammelte die Scherben der schönen, teuren Kaffeekanne auf, die Winnie, weil er gerne mit den Händen spricht, vom Tisch geworfen hatte. (BerlZ, 18.3.2000, S. 11) (36) Ich bin mit dem Ellenbogen an die Vase gekommen und habe sie auf den Boden geworfen. (37) Nun gilt es, [wie ein Judoka] den Riesen zu Boden zu werfen, sagt er. (Zeit, 28.2.86, S. 2) (38) Die Kinder haben [im Übermut] [dem Pfarrer] [mit einem Schneeball] den Hut vom Kopf geworfen. (39) Der Sturm warf das Schiff gegen einen Felsen. (40R) Thomas Mann schrieb: „Wir sind so weit, dass die Erde durch Explosions-Rückstoß aus ihrer Bahn geworfen werden kann, sodass sie nicht mehr um die Sonne läuft.“ (Ch. Wolf, Tagebücher) (41) [Beim Zusammenstoß] wurde das Kind aus dem Wagen geworfen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (38). werfen 7 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): in +A/ nach +D/ ... jemand bewegt ruckartig etwas [Körperteil] irgenwohin (42) Die 16-jährige Martina wirft [in einem Freiburger Freibad] ihre nassen Haare in den Nacken. (MM, 1.6.2001) (43) [Vor Freude] warf er die Arme in die Luft. (44) [Beim Lachen] wirft er den Kopf nach hinten. (45) Sie warf ihren Kopf auf das Kissen und schaute ihn herausfordernd an. (46) [Dabei] wirft sie Kopf und Haare [wie eine Ertrinkende], fährt mit den Armen durch die Luft, als müsste sie sich von Algen oder Polypenarmen befreien. (Zeit, 23.5.86, S. 50) - Die AdvE wird meist realisiert: s. (42), (43), (44) und (45). werfen 8 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): auf +A/ in +A/ ... etwas [konkr. Objekt] erzeugt etwas [abstr. Objekt: Helligkeit, Dunkelheit], das irgendwo erscheint (47) Der Baum wirft seinen Schatten auf den Garten. (48) Eine nackte Glühbirne warf einen grellen Schein in das schäbige Zimmer. (49) Auf der Bühne kreist lautlos ein riesiger Scheinwerfer und wirft immer neue Schatten auf Tempel, See und Labyrinth. (nach Zeit, 17.5.85, S. 59) (50) Die Tresenlampe wirft ihr rotes Licht. (taz, 15.10.96, S. 24) werfen 9 NomE AkkE/ AdvE; AdvE: NG im A jemand erzielt etwas [abstr. Objekt: Rekord o.Ä.] bzw. irgendwieviel [abstr. Objekt [als Distanz]] durch einen Wurf (51) Der russische Diskuswerfer hat einen neuen Weltrekord geworfen. (52) Ich habe [beim Würfeln] [endlich] eine Sechs geworfen. (53) Der Olympiasieger hat fast 80 m geworfen. werfen 10 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: an +A/ auf +A; (AdvE2): mit +D jemand/ [auch Instrument] bewirkt mittels irgendetwas [Instrument], dass etwas [abstr. Objekt [als Abbild]] irgendwo sichtbar wird; projizieren (54) Wir werden mit einem Overheadprojektor die Artikel an die Wand werfen. (55) Ein Diaprojektor wirft das Motto der Veranstaltung an die Wand. (nach BerlZ, 9.6.2001, S. 25) werfen 11 mit NomE PräpE (AdvE); PräpE: mit +D; (AdvE): auf +A/ nach +D jemand versucht jemanden/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] zu treffen mit etwas [konkr. Objekt/ Substanz], das er mit Schwung durch die Luft befördert (56) In einem bestimmten Abstand stellen sich die Werfer auf und werfen mit Stoff- oder Tennisbällen auf die Dosen. (BMJFFG) (57) Das Kind wurde beschimpft, weil es mit Steinen nach der Katze geworfen hatte. (58) Sie warfen mit Steinen und Rauchbomben, ein Ordner wurde dabei verletzt. (BerlZ, 5.6.2001, S. 43) (59) Die Besucher sollen [bitte] [nicht] mit Lebensmitteln werfen. (BerlZ, 24.7.99, S. 25) PHRAS Idiom: mit etwas um sich werfen: mit etwas verschwenderisch umgehen [viel Geld ausgeben, sehr oft bestimmte Ausdrücke verwenden o.Ä.]; ein Auge auf etwas/ jemanden werfen: sich für jemanden/ etwas interessieren, Gefallen an jemanden/ etwas finden; etwas wirft jemanden aus der Bahn/ aus dem Gleis: etwas reißt jemanden aus seinem normalen Lebenswandel und lässt ihn Schlechtes tun; einen Blick auf/ in etwas werfen: etwas kurz ansehen; einen Blick hinter die Kulissen werfen: die Hintergründe von etwas kennen lernen; etwas über Bord werfen: etwas aufgeben/ fallen lassen; jemanden/ etwas zum alten Eisen werfen: für jemanden/ etwas keine Verwendung mehr haben; die Flinte ins Korn werfen: aufgeben; das Geld aus dem Fenster werfen: unbedacht viel Geld ausgeben; (wegen etwas) das Handtuch werfen: etwas resignierend aufgeben; jemand/ etwas wirft etwas über den Haufen: jemand/ etwas stößt etwas um/ verändert etwas gänzlich; etwas wirft jemanden nicht vom Hocker: etwas ist nicht überragend gut; seinen Hut in den Ring werfen: seine Kandidatur anmelden; jemandem einen Knüppel/ Prügel/ Stock zwischen die Beine werfen: jemandem Schwierigkeiten machen; jemandem etwas an den Kopf werfen: jemandem etwas vorwerfen; etwas wirft ein schlechtes/ schiefes/ merkwürdiges/ kein gutes/ ein neues Licht auf etwas/ jemanden: etwas lässt etwas/ jemanden schlecht/ merkwürdig/ anders erscheinen; etwas auf den Markt werfen: etwas schnell vermarkten; etwas aufs Papier werfen: etwas schnell schreiben; etwas wirft lange/ seinen Schatten: etwas [Unheil] kündigt sich an; etwas wirft einen Schatten auf etwas: etwas lässt etwas nicht mehr so schön, lustig o.Ä. erscheinen; etwas ins Schloss werfen: etwas [Tür o.Ä.] schnell und kräftig schließen; den ersten Stein auf jemanden werfen: jemandem als Erster etwas vorwerfen; jemanden auf die Straße werfen: jemanden obdachlos/ arbeitslos machen; alle/ alles in einen Topf werfen: Verschiedene(s) gleich behandeln; etwas in die Waagschale werfen: etwas geltend machen; ins kalte Wasser geworfen werden: sich in einer neuen Situation bewähren müssen widersprechen 843 G.ANM - werfen wird auch in den Ausdrücken verwendet Dosen werfen i.S.v. ‘ein Spiel spielen, in dem nach Dosen geworfen wird’, Körbe werfen i.S.v ‘ein Spiel spielen, in dem nach einem Korb geworfen wird (Basketball) bzw. beim Basketball Punkte machen, indem in den Korb geworfen wird’. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb werfen, sich. wider'sprechen widerspricht widersprach hat widersprochen widersprechen 1 mit etwas nicht übereinstimmen widersprechen 2 eine entgegengesetzte Meinung äußern widersprechen 3 gegen etwas Einspruch erheben SBP widersprechen 1 NomE DatE BED mit etwas nicht übereinstimmen. (1) Das widerspricht meiner Auffassung von Demokratie. BELR NomE: dasjenige, das mit etwas nicht übereinstimmt: konkr. Objekt/ Abstraktum [häufig geistiges Produkt] SE mit obl. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) Es ist oft so, dass BBüromöbel, Maschinen und Geräte den Unfallverhütungsvorschriften widersprechen. (nach DGB, Arbeitsschutz, S. 11) (3) D Die neue US-Studie widerspricht früheren Untersuchungsergebnissen. (MM, 2.11.85, S. 37) (4) S Sein Verhalten widerspricht den gesellschaftlichen Normen. dass-S : (5) Den Interessen der Patienten widerspricht ees, dass die Kuren verkürzt werden sollen. Inf+ : (6) E Eine Sekretärin unhöflich zu behandeln, widerspricht dem Geist des Instituts. Inf- : (7) S Sich duzen, widerspricht [in unserem Betrieb] der Gepflogenheit. DatE: dasjenige, mit dem etwas nicht übereinstimmt: abstr. Objekt/ geistiges Produkt (8) Die Gesetzesvorlage kann nicht zugelassen werden, da sie sowohl dem Grundgesetz wie der Landesverfassung widerspreche. (nach MM, 31.1.85, S. 1) (9) Glaubenswahrheiten widersprechen [gar nicht] dden Wahrheiten der Naturwissenschaft. (Bamm, S. 87) (10) Die Behauptung, die Bundesrepublik werde von Asylbewerbern überflutet, widerspricht [bislang einfach] dden Tatsachen. (Zeit, 25.7.86, S. 1) (11) Diese Vorgehensweise widerspricht uunseren Vorstellungen und Absichten. (12) Dieses Urteil widerspricht dem Gerechtigkeitsgefühl. (Zeit, 11.7.86, S. 34) PASSK kein Passiv möglich WORTB der Widerspruch; widersprüchlich ANM - Mit widersprechen 1 kann auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen werden. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [D]/ einander] belegt: (13) DDiese Thesen widersprechen ssich. (14) D Die Vorschriften, Anordnungen und Befehle widersprechen e einander. (15) Ampellichtzeichen, ddie einander widersprechen, sind falsch. (MM, 17.10.87, S. 24) - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (7). SBP widersprechen 2 NomE (DatE) BED etwas gegenüber eine entgegengesetzte Meinung äußern. (16) [Da muss] ich Ihnen widersprechen. BELR NomE: derjenige, der eine entgegengesetzte Meinung äußert: Person/ Institution (17) FFriedhelm Farthmann widerspricht dieser These. (Zeit, 11.4.86, S. 38) (18) KKeiner widerspricht [im Kabinett], wenn der Kanzler etwas sagt. (Zeit, 4.10.85, S. 7) (19) Dieser Ansicht widersprach F Frankreich. (MM, 31.10.85, S. 3) (20) DDie Nato widerspricht Gorbatschow. (nach FR, 8.3.90, S. 2) (DatE): dasjenige, demgegenüber eine entgegengesetzte Meinung geäußert wird: mündliche oder schriftliche Äußerung/ [indirekt Person/ Institution] (21) Viele Wissenschaftler haben d der neuen Theorie [entschieden] widersprochen. (22) Die Pädagogin widersprach der Auffassung, dass Kunst im 20. Jahrhundert weitgehend unverständlich sei. (MM, 15.9.86, S. 20) (23) „Gut, dass ich Sie nicht in Botanik unterrichte“, sagte sie. Bernie fand keinen Grund, ddem zu widersprechen. (nach Pinkwart, S. 62) (24) Der Staatssekretär widersprach ZZeitungsberichten über die Verwendung von Aids-verseuchtem Blut in der Bundesrepublik. (25) „Du sollst mmir [nicht immer] widersprechen“, sagte der Vater zum widerspenstigen Sohn. (26) Wenn die Europäer [jetzt] WWashington [nicht eindeutig] widersprechen, haben sie keinen eigenen Standpunkt. (nach Zeit, 15.2.85, S. 1) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (27) Dem Bericht der Prüfer wird [energisch] widersprochen. (nach MM, 14.8.85, S. 17) WORTB der Widerspruch ANM - Der Ausdruck jemand widerspricht sich (selbst/ selber) wird i.S.v. ‘jemand äußert sich entgegengesetzt zu seiner eigenen, vorher gemachten Aussage’ verwendet: (28) Herr Stobbe, haben Sie eigentlich nicht gemerkt, wie SSie [gerade] ssich selber widersprochen haben? (nach Bu-Prot. 89, S. 11007) W.BED widersprechen 3 NomE DatE [jur] jemand [Person/ Institution] erhebt gegen etwas [Handlung/ Sachverhalt [als Resultat einer Handlung]] offiziell Einspruch; Widerspruch einlegen (29) [In Härtefällen] kann der Mieter der Kündigung widersprechen. (nach MM, 13.3.87, S. 27) (30) Bund und Länder werden einer endgültigen Stilllegung des Kernkraftwerks [nicht] widersprechen. (nach Zeit, 25.7.86, S. 23) (31) Der Betriebsrat widersprach der Entlassung von 150 Arbeitnehmern. (32) Oberbürgermeister Widder hat angekündigt, dem Beschluss des Gemeinderates zu widersprechen. (nach MM, 25.7.85, S. 15) G.ANM - Häufig wird widersprechen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘widersprechend sagen’ verwendet: (33) Das sei nicht so gewesen, widersprach er. (34) „Ich erwiederholen 844 hebe gar keine Anschuldigung“, widersprach sie. (Pinkwart, S. 89) VERBF aussprechen; entsprechen; sprechen; versprechen; versprechen, sich wieder'holen wiederholt wiederholte hat wiederholt wiederholen 1 etwas Geäußertes noch einmal sagen wiederholen 2 etwas noch einmal ausführen wiederholen 3 etwas noch einmal lernen wiederholen 4 an etwas noch einmal teilnehmen wiederholen 5 etwas noch einmal hervorbringen wiederholen 6 etwas wieder aufnehmen SBP wiederholen 1 NomE AkkE BED etwas Geäußertes oder Gehörtes noch einmal sagen. (1) Würden Sie Ihre Frage [noch einmal] wiederholen? BELR NomE: derjenige, der etwas noch einmal sagt: Person/ Institution (2) Wäre sie jetzt hier, ich wäre nicht sicher, ob ssie ihre sicherlich blumenreiche Schilderung wiederholen würde. (nach Torwegge, S. 62) (3) D Der „S Stern“ hat [noch einmal] die Kritik am Führungsstil der Regierung wiederholt. AkkE: NG/ Zeichengruppe: dasjenige, das noch einmal gesagt wird: abstr. Objekt/ sprachlicher Ausdruck SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (4) Hackethal wiederholte [in der Sendung] s seine Auffassung, dass jeder Mensch das Recht auf Selbstbestimmung bis zum Tod habe. (MM, 15.2.88, S. 12) (5) Die Methode, e eine Unwahrheit [so lange] zu wiederholen, bis dann doch etwas hängen bleibt, hat bisher nicht Demokraten, sondern Nicht-Demokraten ausgezeichnet. (MM, 12.9.85, S. 1) (6R) Der Vater lässt sich das Warten auf Eckhart mit allen Uhrzeiten erklären, eeinzelne Antworten wiederholt er [spöttisch knurrend]. (Johnson, S. 85) (7) Und das Kind wiederholt [schon merklich klarer] „hhaben“. dass-S : (8) Der Patient kann [nur] wiederholen, ddass er dies alles eben trotzdem tut. (nach Bürger-Prinz, S. 240) w-Frag : (9) Auch Ministerpräsident Craxi wiederholt [immer wieder], w wie gefährlich die in Paris geduldeten italienischen Terroristen seien und wie oft Italien schon vergebens deren Auslieferung beantragt habe. (MM, 12.2.85, S. 2) Hpts : (10) Ich wiederhole [daher]: dder Lernende braucht die Punkte und Striche der Umschrift für die Aussprache nicht zu beachten; sie zeigen ihm nur, wie das betreffende Wort in der arabischen Schrift geschrieben wird. (Hinz, S. 1) (11) Ich kann (ees) [nicht oft genug] wiederholen: IIntelligenz ist wichtig, aber Beharrlichkeit ist noch wichtiger. Dirr: (12) „I Ich gehe nicht ohne das Gold! “, wiederholte er [wenige Minuten später]. (Garner, S. 55) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (13) Es muss [noch einmal] wiederholt werden, dass der eigene Geldbeutel und die Umwelt geschont werden können, wenn die Dosierungsvorschrift bei den Waschmaschinen eingehalten wird. (nach Umweltfreund. Produkte, S. 80) sein : (14) [Im ersten Absatz des Textes] ist dasselbe Wort [dreimal] wiederholt. WORTB die Wiederholung; wiederholt ANM - Das Korrelat wird selten realisiert. - Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben. SBP wiederholen 2 NomE AkkE BED etwas noch einmal ausführen oder ausführen lassen. (15) Wir wiederholen die Sendung [am Montag um 10 Uhr]. BELR NomE: dasjenige, das etwas noch einmal ausführt: Person/ Institution/ Tier (16) ZZwischen 12 und 25 Prozent der Patienten wiederholen den Selbstmordversuch [innerhalb eines Jahres]. (nach MM, 25.3.86, S. 10) (17) DDas Krebsforschungszentrum wiederholte das Experiment [fünfzehn Mal]. (18) DDer Wolf wiederholte den Versuch, über den Zaun zu springen, so lange, bis es ihm gelang, in die Freiheit zu entkommen. AkkE: dasjenige, das noch einmal ausgeführt wird: Vorgang [häufig Veranstaltung]/ Handlung (19) Sie müssen d den Vorgang [so oft] wiederholen, wie es der Anzahl der gewünschten Kolonnen entspricht. (nach Gebrauchsanw. Olivetti, S. 5) (20) [So] wiederholte man [etwa] eeine Konzertaufführung, wenn beim ersten Male nicht alle Hörer befriedigt werden konnten. (Bollnow, S. 227) (21) [Wie unter Zwang] wiederholte er [ständig] d dieselben Handlungen: fegen, Hände waschen, Kisten zurechtrücken, fegen, Hände waschen, ... PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (22) Die Fehler der Vergangenheit werden [heute] wiederholt. (MM, 7.1.88, S. 5) WORTB die Wiederholung; wiederholbar, wiederholt W.BED wiederholen 3 NomE AkkE jemand lernt und durchdenkt etwas [abstr. Objekt: Lernstoff] noch einmal (23) Hast du deine Vokabeln [für die Lateinarbeit] wiederholt? (24) Ich hatte nicht viel Zeit, um den ganzen Stoff [für die Prüfung] zu wiederholen. (25) Ich kann leider diese Woche nicht mit ins Schwimmbad, ich muss Mathematik wiederholen. wiederholen 4 NomE AkkE jemand nimmt an etwas [Veranstaltung: Kurs, Prüfung o.Ä./ [indirekt Zeitspanne]] noch einmal teil (26) Die Deutschprüfung können Sie [im nächsten Semester] wiederholen. (27) Da Sie mehr als dreimal unentschuldigt gefehlt haben, müssen Sie [leider] den Kurs wiederholen. (28) Wenn ein Schüler eine Sechs im Zeugnis hat, muss er das Schuljahr wiederholen. wiederholen 5 NomE AkkE etwas [Tier/ konkr. Objekt: Musikinstrument/ Tonträger] bringt etwas [Tonfolge] noch einmal hervor (29) Die Nachtigall wiederholt [immer wieder] dieselbe Melodie. (30) Die Flöte wiederholt die Melodie, während die Geige im Hintergrund bleibt. (31) Die CD ist beschädigt, sie wiederholt [ständig] den Anfang des zweiten Liedes. wiegen 845 wiederholen 6 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt [als Eigenschaft]/ Vorgang] zeigt sich in oder an etwas [konkr. Objekt/ Vorgang] noch einmal; wieder aufnehmen (32) Ganz aktuell sind farblich abgestimmte Kniestrümpfe, die die Farbe des Pullovers wiederholen. (MM, 7.9.85, S. 29) (33) „Die Ontogenese wiederholt die Phylogenese“ bedeutet in der Schülerversion, dass ein Tier im Laufe seiner Entwicklung „seinen Familienstammbaum hinaufklettert“ (nach Zeit, 11.4.86, S. 83) (34) Der Fries wiederholt die Blätterornamente der Säulen. G.ANM - Nicht behandelt wird hier das trennbare Verb wiederholen mit den Stammformen holt wieder holte wieder hat wiedergeholt. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb wiederholen, sich. VERBF abholen; erholen, sich; holen; überholen 'wiegen wiegt wog hat gewogen wiegen 1 das Gewicht von etwas feststellen wiegen 2 ein Gewicht von irgendwieviel haben wiegen 3 etwas bewerten wiegen 4 irgendwie von Bedeutung sein wiegen 5 ein Gewicht von irgendwieviel feststellen SBP wiegen 1 NomE AkkE (AdvE) BED mit Hilfe von irgendetwas das Gewicht von jemandem/ etwas feststellen. (1) Würden Sie den Brief [bitte] [mal] wiegen? BELR NomE: derjenige, der das Gewicht feststellt: Person/ [auch Mittel] (2) [Nach dem Abfüllen] wiegt dder Kunde die Ware entweder [selbst] oder der Kunde lässt wiegen. (nach MM, 30.1.86, S. 28) (3) Willst ddu das Päckchen [nicht] [mal] wiegen, bevor du es zur Post bringst? (4) Der Verkäufer hat mir erklärt, dass eeine elektronische Waage die Ware [ganz genau] wiegt. AkkE: dasjenige, dessen Gewicht festgestellt wird: Konkretum (5) Wiegen Sie ssich [regelmäßig]! (Packungsbeilage Aldactone) (6) Bevor das Obst in einen der 14 Silos gekippt wird, muss man d die Ladung wiegen. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [meist Waage] (7) Die Zutaten für den Kuchen kann man mmit der Küchenwaage wiegen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (8) Das Gepäck wird kontrolliert und gewogen. (Grass, S. 347) sein: (9) Nachdem das Baby gewogen war, wurde es auch gemessen. - Bekommen-Passiv: (10) [Im Supermarkt] bekommt/ kriegt man das Gemüse [nicht] von der Verkäuferin gewogen, man muss es [selbst] wiegen. WORTB die Waage ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (11) Die eine Verkäuferin wiegt, die andere kassiert. In diesem Fall wird häufig eine qualifizierende AdvG hinzugefügt: (12) Manche Verkäuferinnen wiegen [kknapp], aber die meisten wiegen [rreichlich]. - Gelegentlich wird eine PräpG [in +D/ nach +D] hinzugefügt, mit der auf die Maßeinheit Bezug genommen wird: (13) Mein Großvater wiegt [noch] [n nach Pfund und Zentner], [nicht] [i in Kilo]. SBP wiegen 2 NomE AdvE BED ein Gewicht von irgendwieviel haben. (14) Der Brief wiegt mehr als zwanzig Gramm. BELR NomE: dasjenige, das ein Gewicht von irgendwieviel hat: Konkretum (15) [Bei einer Körpergröße von 1,90 Meter] wiegt eer nur noch 68 Kilogramm. (Zeit, 22.3.85, S. 83) (16) Überwinterungshilfen im Haus können z.B. bei Igeln in Betracht kommen, d die im November im Garten herumlaufen und weniger als 500 Gramm wiegen. (nach MM, 10.10.86, S. 11) (17) Fünf Gramm wiegen die kleinsten Goldbarren. (BerlZ, 12.12.97, S. 16) (18) DDas neue Gerät wiegt mehr als zwei Tonnen. (MM, 13.4.85, S. 3) AdvE: NG im A/ PG [indefinit]: Menge [als Gewicht] (19) Viele Deutsche wiegen zzu viel, manche [aber] z zu wenig. (20) Diese Schreibmaschine wiegt wwenig. (Gebrauchsanw. Olivetti, S. 1) (21) Wiegen darf eine Straßenrennmaschine n nicht sechsunddreißig sondern höchstens einundzwanzig Pfund. (Johnson, S. 257) (22) Mein Großvater hat an die zwei Zentner gewogen. (23) Sie war 1,72 groß, wwog um die 95 Pfund, hatte eine 50-Zentimeter-Taille. (SZ, 10.9.98, S. 15) PASSK kein Passiv möglich WORTB das Gewicht W.BED wiegen 3 NomE AkkE [geh] jemand [Person/ Institution] bewertet etwas [abstr. Objekt: häufig Leistung, Äußerung/ Handlung]; abschätzen, erwägen (24) Er ist sehr misstrauisch und wiegt jedes Wort, jeden Blick seiner Gesprächspartner. (25) Jede Äußerung, jede Geste der beiden wird gewogen und bewertet. (BerlZ, 20.11.97, S. 3) (26) Die Ideen und Vorschläge wurden [gründlich] gewogen und diskutiert. wiegen 4 NomE AdvE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); AdvE: AdvG [häufig schwer] etwas [Abstraktum/ [indirekt Konkretum]] ist irgendwie von Bedeutung oder Tragweite (27) [Oft] wiegen Alltagsprobleme besonders schwer. (MM, 7.11.85, S. 19) (28) Der Steuerhinterziehungs-Verdacht wog schwer. (Zeit, 11.1.85, S. 4) (29) [Bei den Diskussionen] wiegen [gelegentlich] Vorurteile schwerer als Sachkenntnisse. (nach Zeit, 4.1.85, S. 47) (30) Eine Lehre, ein Auslandsaufenthalt, Sprachkenntnisse wiegen höher als Paukwissen. (Zeit, 19.7.85, S. 28) (31) Die nun 17.759 Beschäftigungslosen wiegen umso schwerer, als der Mannheimer Bezirk kaum von saisonalen Einflüssen geprägt ist. (nach MM, 5.2.86, S. 19) winken 846 dass-S : (32) Dass ihr ausgerechnet der Kollege in die Parade fährt, der für sie die Laboruntersuchung gemacht hat, wiegt schwer. (taz, 27.11.98, S. 22) Inf+ : (33) Klar wiegt (es) schwer, immer für alle die Verantwortung zu tragen. Inf- : (34) Einer alten Frau die Tasche wegreißen, wiegt viel schwerer [als eine Prügelei auf dem Schulhof]. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (34). wiegen 5 NomE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: NG im A/ PG [indefinit]; (AdvE2): mit +D jemand/ [auch Mittel] stellt mit Hilfe von irgendetwas ein Gewicht von irgendwieviel [Menge [als Messwert]] fest (35) Wie viel Gramm hast du mit eurer Waage gewogen? (36) Meine Küchenwaage hat 4.900 Gramm angezeigt, aber [am Paketschalter] hat man [dann] mehr gewogen. (37) Die Waage muss geeicht werden: sie wiegt mindestens 50 Gramm zu wenig. - Werden- und Sein-Passiv sind möglich : (38) Der Brief ist zu schwer, 30 Gramm wurden auf der Post gewogen. (39) Sind 30 Gramm gewogen, ist der Brief zu schwer. PHRAS Idiom: jemand/ etwas wird gewogen und zu leicht befunden: jemand/ etwas wird beurteilt und als ungeeignet in ethischer oder sachlicher Hinsicht eingeschätzt. G.ANM - Nicht behandelt werden hier das Verb wiegen mit den Stammformen wiegte wiegte hat gewiegt und das Reflexivverb wiegen, sich. 'winken winkt winkte hat gewinkt winken 1 jemandem mit Hilfe von irgendetwas, das man hin und her bewegt, einen Gruß übermitteln winken 2 jemanden durch Handbewegungen auffordern, sich irgendwohin zu begeben winken 3 jemandem durch Handbewegungen deutlich machen, dass er kommen soll winken 4 jemandem zugesichert sein winken 5 jemandem durch Handbewegungen signalisieren, dass er etwas tun soll winken 6 mit mit etwas locken winken 7 irgendwohin durch Handbewegungen einen Gruß übermitteln SBP winken 1 NomE (DatE) (AdvE) BED jemandem mit Hilfe von irgendetwas, das man in der Luft hin und her bewegt, einen Gruß übermitteln. (1) Alle standen auf dem Bahnsteig und winkten. BELR NomE: derjenige, der etwas hin und her bewegt: Person (2) Wenn ddie Matrosen eines Kriegsschiffes [bei der Ausfahrt aus dem Hafen] winken, ist das alles andere als spontan. (van Appeldorn, S. 164) (3) [Fröhlich] winken ddie Menschen, ooder [besser]: ddie Jungen und die Männer, denn Frauen sind kaum zu sehen in diesem islamischen Land. (Zeit, 31.5.85, S. 3) (4) AAlles jubelt, schreit, winkt, schwenkt, was sich schwenken lässt, Fähnchen, Hüte und Mützen. (nach Zeit, 29.3.85, S. 3) (DatE): derjenige, dem ein Gruß übermittelt wird: Person/ [indirekt konkr. Objekt [Fahrzeug o.Ä.]] (5) Er stand auf dem Bahnsteig und winkte mmir [zum Abschied], solange ich ihn sehen konnte. (6) [Fröhlich] winkten die Kinder d dem vorbeifahrenden Zug. (AdvE): Mittel mit +D: Instrument [häufig Hand, Tuch, Hut o.Ä.] (7) Ich winke mmit meinem Hemd. (Grzimek, S. 279) (8) Der Herr Stationsvorsteher hob sein Schild und winkte mmit der anderen Hand. (Demetz, S. 74) (9) Deutsche, am Straßenrand stehend, winken, manche m mit amerikanischen Papierfähnchen. (Zeit, 17.5.85, S. 64) (10) Der alte Herr sah uns nach und winkte m mit seinem Hut. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv: nur unpersönlich werden : (11) Viele Fans hatten sich vor dem Hotel versammelt, und als der große Star aus dem Auto ausstieg, wurde gejubelt und gewinkt. sein : (12) [Nun] ist [genug] gewinkt, wir müssen gehen! W.BED winken 2 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ über +A/ zu +D/ ... jemand fordert jemanden [Person/ [indirekt Fahrzeug o.Ä.]] durch Handbewegungen auf, sich irgendwohin zu begeben (13) Der Gast hat den Kellner an seinen Tisch gewinkt. (14) Oft geben die Autofahrer den am Straßenrand Wartenden auch noch ein Handzeichen und winken sie über die Straße. (nach MM, 5.7.86, S. 369) (15) Wenn der Schiedsrichter den Sportler von der Matte winkt, hat dieser Folge zu leisten. (16) Als er sie zu sich winkte, reagierte sie nicht. (17) Der Polizist winkte den Wagen an die Seite. winken 3 NomE DatE jemand macht jemandem [Person/ [indirekt Fahrzeug o.Ä.]] durch Handbewegungen deutlich, dass er kommen soll (18) [Erst] als sie dem Ober [zum dritten Mal] winkte, kam er an ihren Tisch und fragte nach ihren Wünschen. (19) Er winkte mehreren Taxis, aber keines hielt. winken 4 NomE (DatE) (PräpE); (PräpE): für +A [geh] etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] ist jemandem für etwas [Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum]] zugesichert; in Aussicht stehen (20) Für seine Ehrlichkeit winkt dem Finder eine hohe Belohnung. (21) Für Beleidigungen von Polizeibeamten winken dem Autofahrer empfindliche Geldbußen. (22) [Neuerdings] winkt vielen älteren Frauen ein staatliches Erziehungsgeld von monatlich 25 Mark je Kind. (nach MM, 3.7.86, S. 2) (23) Den Besten winkt angemessene Ehre. (Zeit, 27.9.85, S. 49) (24) Seitdem [in der Bundesrepublik] für schadstoffarme Wagen Steuervergünstigungen winken, werden von Monat zu Monat immer mehr Autos mit Katalysator verkauft. (MM, 14.8.86, S. 7) (25) Weil hohe Einkommen winken, haben sich mehr und mehr Studenten aufs Studium der Heilkunde geworfen. (Zeit, 19.7.85, S. 9) (26) Ist das gepanschte Produkt gesundheitsschädlich, winken [nach dem wirken 847 Lebensmittelgesetz] bis zu drei Jahren Knast. (Zeit, 18.10.85, S. 44) (27) [Als Hauptgewinne] winken ein Auto und eine Reise. winken 5 NomE (DatE) VerbE; VerbE: dass-S/ Inf+/ Hpts jemand signalisiert jemandem durch Handbewegungen, dass er etwas tun soll oder etwas Falsches getan hat dass-S : (28) [Ungeduldig] winkte er, dass sie endlich schweigen sollte. Inf+ : (29) Craighton winkte den beiden Posten, ihr Platz zu machen. (Pegg, S. 69) Hpts : (30) Meine Frau saß bereits im Auto und winkte mir, ich hätte vergessen, mir eine Krawatte umzubinden. winken 6 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D; PräpSE mit obl. Korrelat damit jemand [Person/ Institution] lockt mit etwas [abstr. Objekt [als Angebot]] (31) Die Finanzberater winken mit hohen Steuerersparnissen. (32) Das Zivildienstamt winkt mit großzügigen Aufwandsentschädigungen. (nach Zeit, 18.4.86, S. 33) dass-S : (33) Einige Krankenkassen winken damit, dass sie den Mitgliedern einen Teil ihrer Beiträge zurückzahlen, wenn im Laufe des Jahres keine ärztliche Hilfe beansprucht wurde. Inf+ : (34) Die Werbung winkt damit, mit diesem Gerät deutlich Energie und Wasser sparen zu können. winken 7 NomE AdvE; AdvE: aus +D/ nach +D/ ... jemand übermittelt durch Handbewegungen irgendwohin einen Gruß (35) Einmal treffen wir einen Zug, wir gehen mit dem Flugzeug tiefer, und alle Reisenden winken aus den Fenstern. (Grzimek, S. 41) (36) Der Bullige mit dem grauen Anzug winkte [grinsend] nach allen Seiten. (Pegg, S. 22) PHRAS Idiom: [ugs-salopp] eine gewinkt kriegen: eine Ohrfeige kriegen; [ugs] mit dem Zaunpfahl winken: indirekt, aber trotzdem sehr deutlich darauf hinweisen, dass jemand etwas tun soll G.ANM - winken wird auch [sportspr] in dem Ausdruck abseits winken verwendet i.S.v. ‘als Schiedsrichterassistent mit der Fahne signalisieren, dass sich der betreffende Spieler im Abseits befindet’. - [ugs] wird häufig gewunken als Part. II von winken verwendet. 'wirken wirkt wirkte hat gewirkt wirken 1 gegen eine Wirkung gegen etwas haben wirken 2 auf auf etwas eine irgendwie geartete Wirkung haben wirken 3 zur Geltung kommen wirken 4 für/ gegen für/ gegen etwas tätig sein wirken 5 den Eindruck machen, als wäre es so/ ein solches wirken 6 irgendwo tätig sein SBP wirken 1 gegen NomE PräpE BED eine Wirkung gegen etwas haben. (1) Die Tablette wirkt [schnell] gegen Kopfschmerzen. BELR NomE: dasjenige, das eine Wirkung hat: konkr. Objekt/ Substanz [meist Medikament]/ Handlung SE ohne Korrelat: Handlung (2) D Diese Dragees wirken gegen Halsschmerzen. (3) Es ist bekannt, dass PPfefferminztee gegen Magen- und Darmstörungen wirkt. (nach MM, 24.4.85, S. 3) (4) HHäufiges Rückenschwimmen wirkt gegen Rückenschmerzen. Inf+ : (5) Gegen Migräneanfälle wirkt [auch], rregelmäßig Entspannungsübungen zu machen. Inf- : (6) S Sich viel an der frischen Luft bewegen, wirkt gegen depressive Stimmungen. PräpE: gegen +A: dasjenige, gegen das etwas eine Wirkung hat: Tier [Schädling]/ Sachverhalt [meist Krankheit] (7) Das Gift wirkt [aber auch] ggegen Käferchen und Motten und ist deshalb in Wollteppichen enthalten. (taz, 22.10.94, S. 21) (8) Auch die teuerste Wundercreme wirkt [nicht] g gegen Fältchenbildung, keine Diät macht aus der kleinen Dicken die große Schlanke. (SZ, 4.11.98, S. V2) (9) Das Mittel wirkt ggegen akute Formen der Krankheit AMD, der häufigsten Ursache für Blindheit bei Menschen über 50 in Industrieländern. (BerlZ, 19.11.99, S. 32) (10) Der Auszug aus dem Knöterich wirkt [hervorragend] ggegen Mehltau [bei Gurken]. (nach BerlZ, 3.5.2000, S. II) PASSK kein Passiv möglich WORTB die Wirkung ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (6). - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wogegen etwas eine Wirkung hat, kann die PräpE weggelassen werden: (11) Das Aspirin hat [nicht] gewirkt, ich habe immer noch Kopfschmerzen. SBP wirken 2 auf NomE PräpE v AdvE BED durch seine Beschaffenheit eine irgendwie geartete Wirkung auf jemanden/ etwas haben . (12) Die Tablette wirkt beruhigend. BELR NomE: dasjenige, das eine Wirkung hat: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (13) DDiese Frau wirkte anregend auf alle, die ihr zuhörten. (14) Anfallauslösend [bei Gicht] wirken [besonders] ü üppige, eiweißreiche Mahlzeiten, Alkoholgenuss und bestimmte harntreibende Arzneimittel. (nach MM, 1.9.87, S. 3) (15) Seine F Freundlichkeit und Gelassenheit wirkten beruhigend. (16) E Ein Gang in die Sauna ist gesund und wirkt [außerdem] entspannend. (nach BerlZ, 16.1.99, S. 26) dass-S : (17) Verschärfend wirkt, ddass sich viele Offiziere um ihre Aufstiegschancen betrogen fühlen. (MM, 1.7.85, S. 11) Inf+ : (18) [Nun] wirkt (e es) [gewiss] nicht anheimelnd auf jemanden, der gemütliche Zimmer gewohnt ist, iin dieser kahlen Wohnung leben zu müssen. wissen 848 Inf- : (19) I Im Sommer an kleinen Flüssen Fahrrad fahren, wirkt verjüngend. PräpE: auf +A: dasjenige, auf das etwas eine Wirkung hat: Lebewesen/ Institution/ konkr. Objekt [Organ]/ Sachverhalt (20) Die vielen Fragen wirkten anregend aauf den Referenten. (21) Ein bisschen Dünger würde belebend aauf Ihre Balkonpflanzen wirken. (22) Magnesium wirkt aaufs Herz und auch auf die Verdauung. (23) Das Attentat wirkte lähmend aauf ddie Regierung. (24) Wie wirkt die Stadt aauf die Menschen, wie wirken die Menschen a auf die Stadt? (25) Viel frische Luft wirkt wohltuend a auf den Schlaf. (26) Fahrradfahren wirkt aauf die Gelenke. AdvE: AdvG: Art und Weise (27) Die Salze wirken b blutstillend. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Wirkung ANM - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (19). - In generischen Sätzen können die PräpE und die AdvE zusammen weggelassen werden: (28) Wer sagt, dass homöopathische Mittel [nicht] wirken? - Mit einer PräpG [bei +D] kann auf den Bereich, in dem etwas eine Wirkung hat, Bezug genommen werden: (29) Dieses Präparat wirkt [bbei nervöser Unruhe] entspannend auf das Nervensystem. ; s. auch (14). In diesem Fall können die PräpE und die AdvE zusammen weggelassen werden: (30) Thymian wirkt [b bei Husten]. W.BED wirken 3 NomE etwas [konkr. Objekt/ geistiges Produkt] kommt zur Geltung (31) [Auf der weißen Wand] wirkt das Bild [am besten]. (32) Der Monolog wirkt [nur], wenn er leise gesprochen wird. wirken 4 für/ gegen NomE PräpE (AdvE); PräpE: für +A/ gegen +A; (AdvE): mit +D jemand ist mittels irgendetwas [Konkretum/ geistiges Produkt/ Handlung] für/ gegen etwas [Vorgang] tätig (33) Sie hat mit Büchern [, in Fernseh- und Rundfunksendungen] und mit Vorträgen für die Integration von Ausländern gewirkt. (34) Seine Aufgabe sieht der 73-jährige Priester darin, für eine Humanisierung des Krieges zu wirken. (nach BerlZ, 7.1.99, S. 7) (35) [In den Berliner Krankenhäusern] wird [ebenfalls] mit mehr Personal gegen den drohenden Crash gewirkt. (BerlZ, 31.12.99, S. 22) wirken 5 NomE (PräpE) PrädE; (PräpE): auf +A; PrädE: AdjG/ als-Gruppe mit NG im N/ mit NS/ wie-Gruppe mit NG im N jemand/ etwas [keine Restr.] macht auf jemanden den Eindruck, als wäre er/ es so/ ein solcher/ solches (36) Auf den Gringo, den Nichtlateinamerikaner, wirken diese Menschen sanft und schweigsam. (nach MM, 6.5.85, S. 3) (37) [Auch bei hohem und höchstem Schwierigkeitsgrad] wirkt sein Singen federleicht und durchsichtig. (MM, 3.5.85, S. 22) (38) Das Versprechen einer Strafmilderung, wenn ein Verbrecher ein Geständnis ablegt, kann als unzulässiger Druck wirken und ist daher unzulässig. (nach Ullrich, S. 65) (39) [Immer] wirkte er, als käme er frisch aus dem Urlaub. (40) Die Fliegenpunkte wirken wie Eingänge von Würmern. (Strittmatter, S. 80) (41) [Bei allem Trubel in ihrem kleinen Büro] wirkt die junge Frau souverän und lässt sich von Hektik kaum anstecken. (BerlZ, 4.1.99, S. 24) (42) Seine Ruhe wirkte unecht. wirken 6 NomE AdvE; AdvE: bei +D/ in +D/ ... jemand ist irgendwo tätig (43) Albertus Magnus, der große Scholastiker, der die Werke des Aristoteles dem christlichen Abendland zurückgewann, wirkte [mehrere Jahre] in Würzburg. (Pörtner, S. 205) (44) [Von 1933 bis 1945] wirkte er bei der Handwerkskammer Breslau, [zuletzt] [als Leiter der Rechts- und Wirtschaftsabteilung]. (DHZ, 3.8.73, S. 5) PHRAS Idiom: jemand/ etwas wirkt Wunder: jemand/ etwas hilft überraschend gut und schnell G.ANM - wirken wird auch als Fachwort der Textilindustrie verwendet, um eine Technik der Textilfabrikation zu bezeichnen. - wirken wird auch gelegentlich [geh] i.S.v. von ‘bewirken, vollbringen’ verwendet: (45) Mutter Theresa hat Großes gewirkt. 'wissen weiß wusste hat gewusst wissen 1 etwas als Information im Gedächtnis gespeichert haben wissen 2 etwas als Erkenntnis zur Verfügung haben wissen 3 um sich der Bedeutung von etwas bewusst sein wissen 4 von von der Existenz einer Sache Kenntnis haben SBP wissen 1 NomE AkkE BED etwas als Information im Gedächtnis gespeichert haben. (1) Wissen Sie [zufällig] seine Telefonnummer? BELR NomE: derjenige, der etwas im Gedächtnis gespeichert hat: Person/ Institution (2) Das weiß iich [aus zuverlässiger Quelle, genau gesagt: durch meinen Bruder]. (3) D Die indische Regierung muss wissen, wann und in welchem Umfang die amerikanische Wirtschaftshilfe wieder aufgenommen wird. (nach FAZ, 19.1.66, S. 1) AkkE: dasjenige, das jemand im Gedächtnis gespeichert hat: abstr. Objekt [als Faktum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt [als Faktum] (4) Hört mal alle her, ich weiß iinteressante Neuigkeiten! (5) Weißt du d die Postleitzahl von Berlin? (6) Du weißt [zwar] e eine ganze Menge, [aber] [noch nicht] ddie ganze Wahrheit. (7) Der Angeklagte beteuerte immer wieder, er wisse n nichts. dass-S : (8) Die meisten Frauen wissen, ddass sie mit den Früherkennungsuntersuchungen ihre Chancen gegen Krebs verbessern. (nach MM, 9.11.85, S. 49) (9) Ich weiß (ees) [mit Bestimmtheit], ddass ich ihm das Buch geliehen habe. ob-Frag : (10) [Bislang] könne [noch] niemand wissen, o ob Ärzte unter dem Druck des Budgets ihr Verhalten bei der wissen 849 Einweisung von Patienten in Krankenhäuser wirklich geändert hätten. (FAZ, 1993) w-Frag : (11) Weißt du, wwann Shakespeare geboren ist? Hpts : (12) Ich weiß [nicht genau]: f findet die Sitzung am kommenden Mittwoch oder erst eine Woche später statt? PASSK selten Werden-Passiv WORTB das Wissen [nur Sg.] ANM - Die AkkE kann, besonders wenn sie mit einem Indefinitpronomen belegt ist, mit einer attributiven Erweiterung in Form einer AdvG [darüber/ davon] bzw. PräpG [über +A/ von +D] verwendet werden: (13) Man weiß [in Frankreich] wwenig über Peru und [in Italien] k kaum etwas über Polen. (Zeit, 8.5.87, S. 60) (14) Haben die Außenminister v von all dem nichts gewusst? (Zeit, 18.4.86, S. 2) (15) Alle waren gekommen, um ein Konzert zu hören, v von dem [vor drei Tagen] [noch] niemand eetwas gewusst hatte. (taz, 17.10.89, S. 5) (16) Ich weiß nnichts darüber . - Die AkkE wird häufig als SE realisiert. - Das Korrelat es wird selten realisiert. - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, was als Information gespeichert wurde, kann die AkkE weggelassen werden: (17) „Am Montag ist Dieters Mutter gestorben.“ - „Ich weiß.“ - Mit einer PräpG [von +D/ ...] kann auf die Quelle des Wissens Bezug genommen werden: (18) Das weiß ich [aaus der Zeitung]. (19) [Jetzt] will die SPD [vvon der Bundesregierung] wissen, ob das nötig war. (Bild, 27.5.67, S. 2) ; s. auch (2). - Mit einer AdvG oder PräpG [mit +D] kann die Zuverlässigkeit des Wissens charakterisiert werden: (20) Das weiß ich [mmit absoluter Sicherheit]. ; s. auch (10) und (13). - Häufig wird unter Verwendung von wissen 1 der Wunsch nach einer Auskunft ausgedrückt: (21) Frage doch mal deine Kollegen, ob sie einen guten Zahnarzt wissen. ; s. auch (1) und (11). - wissen 1 wird auch in den Ausdrücken etwas aus dem Kopf/ auswendig wissen verwendet i.S.v. ‘etwas im Gedächtnis gespeichert haben und darüber Auskunft geben können, ohne den entsprechenden schriftlichen Text zu Hilfe nehmen zu müssen’: (22) Petra hat ein phänomenales Zahlengedächtnis: sie wweiß alle Geburtstage und Telefonnummern a aus dem Kopf. - wissen 1 wird auch in dem Ausdruck etwas (nur) vom Hörensagen wissen i.S.v. ‘von etwas nur durch Erzählungen anderer Kenntnis haben’ verwendet. - wissen 1 wird auch in dem Ausdruck jemanden etwas wissen lassen i.S.v. ‘jemandem etwas mitteilen’ verwendet: (23) Ich werde Sie vom Flugplatz abholen. LLassen Sie mmich [bitte] w wissen, mit welcher Maschine Sie kommen. W.BED wissen 2 NomE AkkE; AkkSE ohne Korrelat jemand [Person/ Institution] hat nach einem Denk- oder Erfahrungsprozess etwas [abstr. Objekt] als Erkenntnis zur Verfügung (24) Die Sowjetunion, das weiß Gorbatschow, braucht Ruhe an der Rüstungsfront. (Zeit, 2.5.86, S. 5) (25) Wenn der Enkelsohn mit seinen großen und kleinen Sorgen zu ihm kam, der Großvater wusste [immer] einen guten Rat. (26) Wer weiß die Antwort auf diese Frage? (27) [Bis zur Stunde] weiß man die Unglücksursache [noch nicht]. (28) Der große Magier weiß [sofort] die Punktzahl der beiden Würfeloberseiten. (Brender, S. 18) (29) Wie es aussieht, weiß die derzeitige Regierungskoalition keine Lösung für dieses Problem. (30) Die Forschung weiß [noch immer] keine Antwort auf diese Frage. dass-S : (31R) Der Liberalismus weiß, dass der Mensch nicht im Besitz letzter Wahrheiten ist. (nach Flach, S. 12) ob-Frag: (32) [Noch] weiß die Medizin [nicht] [mit Sicherheit], ob tatsächlich ein bestimmtes Gen für diese Krankheit verantwortlich ist. w-Frag: (33) Ich weiß [nicht], was ich dir raten soll. Hpts: (34) Ich schlottere, aber ich weiß: in sieben bis acht Stunden kommt wieder die Sonne. (Frisch, S. 29) - Gelegentlich wird die AkkE in Form eines elliptischen Satzes realisiert, der aus einer NG im A mit AdjG/ AdvG/ Part. II/ PräpG [in +D/ ...] besteht : (35) Wer ssich frei von Schuld weiß, muss kein schlechtes Gewissen haben. (36) Ich möchte ddie außergewöhnliche Belastung [nach wie vor] a anerkannt wissen. (Zeit, 21.3.86, S. 27) (37) Junge Frauen, die iihre Kinder bei der Oma oder im Kindergarten wissen, können in Ruhe ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. (38) Als der Kapitän PPassagiere und Mannschaft in Sicherheit wusste, verließ auch er das brennende Schiff. - wissen 2 wird auch in dem Ausdruck [ugs] wissen, wo’s lang geht i.S.v. ‘wissen, was zu tun ist’ verwendet. wissen 3 um NomE PräpE; PräpE: um +A; PräpSE mit obl. Korrelat darum [geh] jemand [Person/ Institution] ist sich der Bedeutung, Problematik oder Tragweite von etwas [Abstraktum] bewusst (39) Er weiß um die Kraft der Jugend. (Zeit, 25.4.86, S. 52) (40) Weil die Regierung um die Brisanz des Skandals wusste, sollte er verschleiert werden. (41) [Seit Hiroshima und Nagasaki] weiß die Welt um die Schrecken des Atomkriegs. dass-S : (42) Und je älter wir selber werden, desto mehr Geduld haben wir und wissen darum, dass es im Alter mehr Zeit braucht. (SGT, 23.3.2000) w-Frag : (43) Wisst ihr [überhaupt] darum, was Freiheit bedeutet? wissen 4 von NomE PräpE; PräpE: von +D; PräpSE mit obl. Korrelat davon jemand [Person/ Institution] hat von der Existenz von etwas [keine Restr.] Kenntnis (44) Wissen Deine Eltern von dem Kind? (45) Die Diebe wussten von dem Schmuck. (46) „Wussten Sie von diesem Plan? “ - „Ja, ich habe [durch meinen Freund] davon gewusst.“ (47) Schon heute werde die Versicherungssumme eines Kunden, der von seiner Aids-Erkrankung wisse, diese aber im Fragebogen der Versicherung verschwiegen habe, nicht ausgezahlt. (MM, 10.3.87, S. 5) (48) Wenn etwas Unwohnen 850 glückliches geschieht, dann ist es besser, die Eltern wissen von nichts und können sagen, das war eine Kinderei unserer Tochter. (Bergengrün, Tempelchen, S. 19) (49) Plankstadt, so der Richter, habe [schon 1981] von der Verseuchung des Grundwassers gewusst. (nach MM, 19.11.87, S. 33) dass-S : (50) Der Buchhalter will [nicht] davon gewusst haben, dass der Firmenchef in illegale Waffengeschäfte verwickelt war. w-Frag : (51) Sollten die Regierungsparteien [wirklich] [nicht] davon gewusst haben, wie die Stimmung bei den Wählern war? PHRAS Idiom: nicht aus noch ein/ ein noch aus wissen; nicht aus und ein/ ein und aus wissen; weder aus noch ein/ ein noch aus wissen: keinen Ausweg sehen; [ugs] jemanden zu nehmen wissen: mit jemandem umzugehen verstehen; (über jemanden/ etwas) Bescheid wissen: über jemanden/ etwas informiert sein; [ugs] immer alles besser wissen (wollen): anderen immer überflüssigerweise Ratschläge geben, stets denken, dass man alles besser kann; es nicht besser wissen: es in seinem Leben nicht anders gelernt haben; [geh] jemandem Dank wissen: jemandem dankbar sein; [ugs] es (genau) wissen wollen: eine klare Entscheidung herbeiführen wollen/ seine Fähigkeiten unter Beweis stellen wollen; wissen, was die Glocke/ Stunde geschlagen hat: sich darüber im Klaren sein, dass etwas Unangenehmes bevorsteht, und mit den Konsequenzen rechnen; [ugs] wissen, wie der Hase läuft: den weiteren Verlauf kennen; [ugs] wissen, wo der Hund begraben liegt: die Ursache für die betreffenden Probleme kennen; [ugs] nicht (mehr) wissen, wo einem der Kopf steht: durch Arbeit, Sorgen völlig überlastet sein; [ugs] davon ein Lied zu singen wissen: aus eigener Erfahrung dabei mitreden können; [ugs-salopp] nicht mehr wissen, ob man Männchen oder Weibchen ist: völlig erschöpft sein; [ugs] nicht mehr wissen, was/ wo oben und unten ist: völlig verwirrt sein; [ugs] wissen, wo jemanden der Schuh drückt: jemandes Sorgen, Probleme kennen; [ugs] wissen, woher der Wind weht: merken, was bevorsteht und wer dafür verantwortlich ist; von jemandem/ etwas nichts (mehr) wissen wollen: an jemandem/ etwas nicht (mehr) interessiert sein; sich keinen Rat (mehr) wissen: keinen Ausweg (mehr) sehen, völlig ratlos sein; [ugs] sich für wer weiß wen/ was halten; sich wer weiß wie vorkommen: sich für etwas ganz Besonderes halten und deshalb sehr eingebildet sein - Na, wir wissen/ man weiß doch Bescheid! : Uns kann man nichts mehr vormachen.; Wie man weiß ...: Bekanntlich ...; [ugs] Das muss jeder selbst/ alleine wissen.: Jeder muss selbst entscheiden, was er tun will.; [ugs] Weißt du was/ Wissen Sie was ...: Mir ist Folgendes eingefallen .../ Ich schlage Folgendes vor ...; [ugs] Weißt du/ Wissen Sie ...: [als Einleitung eines neuen Gedankens]; [ugs] Was weißt du/ wissen Sie denn schon davon! : Davon verstehst du/ verstehen Sie nichts.; [ugs] Was weiß ich! : Das weiß ich nicht (genau).; Nicht dass ich wüsste/ Wenn ich das wüsste! : Das ist mir nicht bekannt.; [ugs] Ich weiß (schon)! : [häufig als Ausdruck der Ungeduld] Das weiß ich bereits.; ... und was weiß ich alles: ... und alles Mögliche andere; Ich möchte nicht wissen, wer/ was/ wie viel ...: [als Ausdruck der Missbilligung]; [ugs] (Ja,) wenn ich das wüsste! : Leider weiß ich das nicht.; [ugs] Das weiß ich von selbst/ alleine! : Das braucht mir niemand erst zu sagen.; Ich weiß, wovon ich rede.: Ich stütze mich bei dem, was ich sage, auf Erfahrungen, Tatsachen.; Soviel ich weiß ...: Soweit ich informiert bin ...; Ich weiß, was ich weiß.: Ich bin mir meiner Sache völlig sicher.; [ugs] Ich wüsste nicht, was ich lieber täte! : Das würde ich sehr gerne tun.; Gewusst wie! : Man muss nur wissen, was man tun muss, damit die Sache funktioniert.; Wer weiß, vielleicht ...: Es könnte sein, dass ...; Das weiß (doch) jedes Kind.: Das ist doch nicht neu, ist doch allgemein bekannt.; [ugs] Das weiß der (liebe) Himmel/ Das mag der (liebe) Himmel wissen! / Das wissen die Götter! : Das weiß niemand.; [ugs] Weiß Gott/ der Himmel! : [als Ausdruck nachdrücklicher Bestätigung] So ist es.; [ugs-salopp] Weiß der Geier/ Henker/ Kuckuck/ Teufel! : [häufig als Ausdruck der Verärgerung] Ich weiß es nicht; wer weiß wer/ was/ wie/ wo/ warum: [missbilligend]: irgendwer/ irgendwas/ irgendwie/ irgendwo/ aus irgendeinem Grund; wer weiß wie (sehr): überaus. G.ANM - wissen wird auch als Modalitätsverb i.S.v. ‘im Stande sein’ verwendet: (52) Der Lehrer weiß die Schüler zu begeistern. - wissen wird auch als Kommunikationsverb i.S.v. ‘wissend sagen’ verwendet: (53) „Müllers wohnen im vierten Stock“, weiß die junge Frau, die ich vor dem Haus nach Herrn Müller frage. 'wohnen wohnt wohnte hat gewohnt wohnen 1 vorübergehend eine Unterkunft haben wohnen 2 irgendwo seine Wohnung haben SBP wohnen 1 NomE AdvE BED irgendwo vorübergehend eine Unterkunft haben; untergebracht sein. (1) Wohnen Sie [diesmal] [auch wieder] im Hotel Benther Berg? BELR NomE: derjenige, der eine Unterkunft hat: Person (2) W Wir alle sollen jedes Jahr wiederkommen, [im Sommer mindestens vier Wochen] bei ihnen wohnen. (Zeit, 8.2.85, S. 62) AdvE: Ort in +D: Ortspunkt [meist Hotel o.Ä.] bei +D: Ortspunkt [indirekt Person] (3) Wir kannten nicht einmal das Hotel, i in dem wir wohnen würden. (Zeit, 21.6.85, S. 39) (4) Ihr könnt [im Urlaub] bbei uns wohnen. wollen 851 SBP wohnen 2 NomE AdvE1 v AdvE2 BED irgendwo irgendwie seine Wohnung haben und dort ständig leben. (5) Wir wohnen in einem alten Haus. BELR NomE: derjenige, der irgendwo seine Wohnung hat: Person (6) SSeine Freundin wohnt in Baden-Baden. (MM, 6.10.87, S. 15) AdvE1: Ort AdvG/ an +D/ auf +D/ in +D/ ...: Ortspunkt bei +D: Ortspunkt/ [indirekt Person] (7) Apathisch, abwartend wirkt auch Karin Schreiner, die hier [seit Monaten] [mit ihren drei Kindern] wohnt und kaum das Haus verlässt. (Zeit, 10.1.86, S. 9) (8) Meine Eltern wohnen a an der Ostseeküste. (9) [Im Alter] möchte ich [gerne] a auf dem Land in einem kleinen Dorf wohnen. (10) Er wohnte iin der Nähe einer sehr großen und sehr dunklen Kirche, in der Engelsstraße. (Böll, Ansichten, S. 149) (11) Jacqueline hat [während des Studiums] b bei ihrem Großvater gewohnt. AdvE2: AdvG/ zu +D: Art und Weise (12) Familie Meyer wohnt [mit ihren vier Kindern] ggut und billig in einem Hochhaus. (13) Frau Müller wohnt gganz allein in ihrer großen Wohnung. (14) Viele Studenten wohnten [früher] m möbliert oder zur Untermiete. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Wohnung ANM - Die AdvE1 und AdvE2 können beide weggelassen werden, wenn wohnen 2 im Kontrast verwendet wird: (15) Der Werbespruch von IKEA lautete: „Wohnst du [noch] oder lebst du schon? “ - wohnen 2 wird häufig in den Ausdrücken (mit jemandem) unter einem Dach wohnen i.S.v. ‘(mit jemandem) in einem Haus wohnen’ und mit jemandem Tür an Tür/ Wand an Wand wohnen i.S.v. ‘unmittelbar neben jemandem wohnen’ verwendet. 'wollen will wollte hat gewollt wollen 1 den Wunsch haben, etwas zu bekommen wollen 2 den Wunsch haben, dass jemand etwas tut wollen 3 funktionstüchtig sein wollen 4 etwas zum Gedeihen brauchen wollen 5 die Absicht haben, irgendwo tätig zu werden wollen 6 die Absicht haben, sich irgendwohin zu begeben SBP wollen 1 NomE AkkE BED den ausdrücklichen Wunsch oder den Willen haben, etwas zu bekommen. (1) Er hat alles bekommen, was er wollte. BELR NomE: dasjenige, das den Wunsch hat: Person/ Institution/ Tier (2) Nur weil eein Bürgermeister, ein Gemeinderat ein Denkmal will, muss so viel Geld aufgebracht werden. (nach Zeit, 5.4.85, S. 15) (3) Die Löwen sind ungeduldig, weil sie ihr Fressen wollen. AkkE: dasjenige, das gewünscht wird: keine Restr. (4) Willst du [zum Geburtstag] [lieber] eeine Katze oder einen Hund? (5) Jürgen hat [für seine Arbeit] kkein Geld gewollt. (6) Warum willst du [unbedingt] ddiese Schuhe? (7) Die Staatsanwaltschaft will [von der Polizei] BBeweise, denn ohne Beweismaterial kann sie den Verdächtigen nicht in Untersuchungshaft behalten. (8) Die Gärtner wollen R Regen, die Urlauber [lieber] S Sonnenschein. (9) Frau Müller wollte eine Gehaltserhöhung. (10) DDie Einheit Deutschlands haben wir alle gewollt. (WP, 24.8.90, S. 36) (11) [Für ihre Kinder] wollte sie [immer] d das Allerbeste. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (12) Wahrscheinlich ist ein Staat nicht zu retten, der von der weit überwiegenden Mehrheit seiner Bevölkerung [nicht] gewollt wird. (FAZ, 13.2.90, S. 36) sein: (13) [Hier] sind [in der heutigen Zeit] die meisten Kinder gewollt. WORTB der Wille [Pl. selten]; gewollt SBP wollen 2 NomE AkkE BED den ausdrücklichen Wunsch haben, dass jemand etwas tut oder dass etwas mit einer Person oder mit einer Sache geschieht. (14) Sie hat [nicht] gewollt, dass ich mitfahre. BELR NomE: dasjenige, das den Wunsch hat: Person/ Institution/ Tier (15) DDie Eltern wollen [nicht], dass ihre Kinder rauchen. (16) DDie Regierung will, dass die Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren. (17) Wenn uunsere Katze will, dass ich sie zwischen den Ohren kraule, dann stupst sie meine Hand mit ihrer Nase. AkkE: dasjenige, das gewünscht wird: Sachverhalt/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (18) Das Ministerium hat d die Schließung des Theaters [zwar] [nicht] gewollt, aber die Kürzung des Zuschusses hat dazu geführt. (19) Der Präsident wollte FFrieden mit den Rebellen und den Rücktritt des Verteidigungsministers. (20) W Was haben die Studenten [mit ihrer Protestaktion] gewollt? dass-S : (21) Er hat (e es) [natürlich] [nicht] gewollt, d dass seine Pläne frühzeitig bekannt werden. (22) Wenn ich ees gewollt hätte, d dass unsere Starläuferin sofort ins Trainingslager kommt und hundert Meter läuft, hätte ich sie nachts um drei anrufen können! (nach Stern, 6.9.96, S. 59) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (23) Drängt sich Ihnen nicht der Verdacht auf, dass eine weitere Offenlegung von Stasi-Unterlagen über Prominente [gar nicht mehr] gewollt wird? (taz, 3.7.2002, S. 8) sein: (24) Die Übernahme des Unternehmens durch seinen Sohn war vom Vater [schon] gewollt, auch wenn es ihm jetzt schwer fällt, die Leitung abzugeben. WORTB der Wille; gewollt ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn dasjenige, das gewünscht wird, vorerwähnt wird: (25) Es wäre gut für das Kind, wenn es in den Kindergarten ginge, aber die Mutter will [nicht]. W.BED wollen 3 NomE [ugs] etwas [konkr. Objekt: Gerät, Körperteil] ist funktionstüchtig wundern 852 (26) Immer wenn wir Gäste haben, will unsere Spülmaschine [nicht]! (27) Ich kann nicht mehr, meine Beine wollen [nicht mehr], ich muss mich jetzt ausruhen. - wollen 3 wird meist in negierten Sätzen verwendet: s. (26) und (27). wollen 4 NomE AkkE etwas [Konkretum: meist Lebewesen] braucht zum Gedeihen etwas [Substanz/ Handlung: Zuwendung/ Ort: Standort mit bestimmten Eigenschaften/ Zustand] (28) Ein Hund will [nicht nur] Pflege, sondern auch Unterhaltung und viel Liebe, sonst wird er krank. (29) Rhododendren und Azaleen wollen einen schattigen Platz und viel Wasser. (30) Ein guter Hefeteig will Wärme und Ruhe. wollen 5 NomE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ zu +D jemand hat die feste Absicht, irgendwo [Institution/ Tätigkeitsbereich] tätig zu werden (31) [Als junger Arzt] wollte er an eine Universitätsklinik, aber dann bekam er das Angebot, eine Praxis zu übernehmen. (32) [Warum] willst du [nicht] aufs Gymnasium? (33) Anja will [unbedingt] zum Theater, in den Schuldienst will sie [nicht]. (34) Am Anfang des Berufslebens stellt sich oft die Frage, ob man [lieber] in die Privatwirtschaft oder zu einer Behörde will. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn die Institution oder der Tätigkeitsbereich vorerwähnt wird: (35) Der junge Lehrer sollte an eine Schule auf dem Land, aber er wollte [nicht]. wollen 6 NomE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ zu +D/ ... jemand hat die feste Absicht, sich irgendwohin zu begeben (36) Willst du [später] in die Stadt? (37) Hartmut und Renate wollen [morgen] nach Münster. (38) Ich will [nicht] [schon wieder] zu den Eltern [am Wochenende]! - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn der Ort vorerwähnt wird: (39) Ich musste nicht wirklich nach Berlin, aber ich wollte. PHRAS Idiom: [ugs] von jemandem etwas/ nichts wollen: von jemandem eine/ keine [meist sexuelle] Handlung wünschen - Koste es/ Es koste, was es wolle! : Das wird durchgeführt ohne Rücksicht darauf, wie viel Mühe oder Geld investiert werden muss.; [ugs] Da ist nichts mehr zu wollen! : Daran kann man nichts mehr ändern, das muss man so nehmen, wie es ist. G.ANM - wollen wird häufig als Modalverb verwendet: (40) Petra will Tierärztin werden. (41) Der Zeuge will den Mann noch um 10 Uhr in dem Lokal gesehen haben. (42) Das Buch habe ich schon immer lesen wollen. - Sätze mit wollen 1, 2, 5 und 6 im Präsens/ Präteritum können auch als Ellipsen von Sätzen mit getilgtem Hauptverb im Infinitiv/ Part. II aufgefasst werden. Die AkkE und die AdvE wären dann als abhängig vom getilgten Hauptverb anzusehen; vgl.: (43) Er hat alles bekommen, was er haben wollte. und (44) Er hat alles bekommen, was er wollte.; (45) Das Ministerium hat die Schließung des Theaters nicht bewirken wollen. und (46) Das Ministerium hat die Schließung des Theaters [nicht] gewollt.; (47) Er wollte an eine Universitätsklinik gehen. und (48) Er wollte an eine Universitätsklinik.; (49) Willst du in die Stadt gefahren werden? und (50) Willst du in die Stadt? - wollte + Hpts im Konjunktiv II wird verwendet, um einen Wunsch auszudrücken, von dem man weiß, dass er nicht realisierbar ist: (51) Ich wollte, es wäre Nacht. 'wundern wundert wunderte hat gewundert SBP wundern NomE AkkE BED etwas ruft bei jemandem Erstaunen hervor; erstaunen. (1) Es hat mich [sehr] gewundert, dass sie sich nicht entschuldigt hat. BELR NomE: dasjenige, das Erstaunen hervorruft: Abstraktum/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (2) Ihn wundert ssolches Verhalten [ebenso wenig wie das beinahe verschämte Geständnis einer Dame, alles bisher doch wohl ‘zu emotional’ gesehen zu haben]. (nach FAZ, 1993) (3) E Ein Wahlsieg der Oppositionsparteien würde niemanden wundern. (4) Wen wundern [da noch] ddie Klagen der Betreuten über die Betreuer? (Zeit, 7.6.85, S. 28) (5) Mich wundert [sowieso] g gar nichts. (FR, 9.3.90, S. 5) (6) Aber wen wundern ddie Kratzer [nach der Odyssee, die diese Orgel in den 65 Jahren ihres Daseins mitgemacht hat]. (FAZ, 1993) (7) Ihn wunderte ddas Polizeiauto vor dem Haus: was war passiert? dass-S : (8) Hunderttausend Mark sind schließlich kein Pappenstiel; wen wundert ees [da], ddass ich über diese Summe den Kopf verloren habe? (nach Stephan, S. 18) Inf+: (9) EEs wundert mich [nicht], vvon meinem Gastgeber zu hören, dass die Aufständischen 1956 Ungarn an den Rand des Faschismus gebracht haben. (Zeit, 3.5.85, S. 57) w-Frag: (10) Er belehrte mich, dass das Hygiene sei, und mich wunderte, wwie ernst er sie nahm. (nach Heuss, S. 49) AkkE: NG/ häufig sich: derjenige, bei dem Erstaunen hervorgerufen wird: Person/ Institution (11) „Hast du schon gehört, dass Herr Meyer gekündigt hat? “ - „Das wundert m mich [überhaupt nicht]! “ (12) Das nette Lokal war nahezu leer, was BBernie [angesichts des Wetters] [nicht] wunderte. (Pinkwart, S. 145) (13) Es hätte ddie Firma [doch] wundern müssen, dass plötzlich ihre langjährigen Kunden wegblieben. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die NomE wird häufig in Form einer SE realisiert. - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (14) Die Reaktion der Amerikaner wundert [deshalb] [nicht]. (Zeit, 1.8.86, S. 17) (15) Dass britische Zeitungen wie der Daily Telegraph oder die Sunday Times sofort auf die Nazi-Vergangenheit verweisen, wundert [nicht]. (FAZ, 1993) wünschen 853 PHRAS Idiom: nur Wendung - Das sollte/ würde mich (sehr) wundern! : Das halte ich für wenig wahrscheinlich.; Das sollte/ würde mich nicht wundern! : Das halte ich für sehr wahrscheinlich. VERBF wundern, sich 'wundern, sich wundert sich wunderte sich hat sich gewundert SBP sich [A] wundern NomE (PräpE) BED über etwas erstaunt sein. (1) Ich habe mich [sehr] über ihr Verhalten gewundert. BELR NNomE: derjenige, der erstaunt ist: Person (2) „So ist das hier“, sagt MMargot und wundert sich. (Zeit, 7.2.86, S. 56) (3) NNachtschwärmer in der Heidelberger Altstadt wunderten sich [nicht schlecht], als die deutsche Polizei zum Schutz der zwei amerikanischen Laster aufmarschiert war. (MM, 23.6.86, S. 12) (4) M Manche Beobachter wunderten sich über die außerordentliche Eile, mit der das Gesetz praktisch neu formuliert und dann durchgepeitscht wurde. (Zeit, 2.8.85, S. 3) (PräpE): über +A: dasjenige, worüber jemand erstaunt ist: Sachverhalt/ Handlung/ [indirekt Konkretum] SE mit fak. Korrelat darüber: Sachverhalt (5) Ein Professor für politische Wissenschaft wundert sich über die ganze Aufregung. (nach Zeit, 16.5.86, S. 9) (6) Er wundert sich ü über sich selbst. (nach Zeit, 7.1.86, S. 11) (7) Sie wundert sich üüber ihre Tränen. (Strittmatter, S. 134) dass-S : (8R) [Im Internat] wunderten sich alle, ddass ich als Einziger nie übers Essen klagte, alles aufaß und das Essen herrlich fand. (nach Böll, Ansichten, S. 201) (9) [Nur manchmal] wundert er sich d darüber, dass es in einem Land mit so vielen Arbeitslosen einen derart dichten Berufsverkehr gibt. (Zeit, 9.5.86, S. 53) Inf+ : (10) [Vielleicht] wunderst du dich (ddarüber), v von mir einen Brief zu kriegen. w-Frag : (11) [Da] wundert sich Claudia, wwarum der Klaus noch immer mit der Nicole geht, obwohl die ja schon längst auf Jens steht. (MM, 14.11.86, S. 12) PASSK kein Passiv möglich PHRAS Idiom: nur Wendung - Du wirst/ Sie werden sich (noch) wundern! : [als Ausdruck der Drohung, Warnung] Du wirst/ Sie werden noch etwas sehr Unangenehmes erleben.; Ich würde mich sehr wundern! : Ich halte das für wenig wahrscheinlich.; Ich würde mich nicht wundern! : Ich halte das für sehr wahrscheinlich.; Ich muss mich doch sehr (über dich/ Sie) wundern! : [als Ausdruck der Enttäuschung, des Befremdens] Das hätte ich nicht von dir/ Ihnen erwartet. G.ANM - Gelegentlich wird wundern, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘erstaunt sagen/ fragen’ verwendet: (12) „Wieso bist du noch nicht fertig? “ wunderte er sich. (de Groot, S. 48) VERBF wundern 'wünschen wünscht wünschte hat gewünscht wünschen 1 jemandem gegenüber äußern, dass ihm etwas zuteil werden möge wünschen 2 die Realisierung von etwas verlangen wünschen 3 den Wunsch haben, dass etwas Wirklichkeit wird SBP wünschen 1 NomE AkkE DatE BED jemandem gegenüber äußern, dass ihm etwas zuteil werden möge. (1) Ich wünsche Ihnen alles Gute. BELR NomE: derjenige, der gegenüber jemandem äußert, dass ihm etwas zuteil werden möge: Person/ Institution (2) Peter hatte Angela zugeflüstert, dass e er ihr etwas ganz besonders Schönes wünsche. (nach E. Jung, S. 30) (3) [In kurzen Worten] wünschten aauch der Vorsitzende des Arbeitsamts-Verwaltungsausschusses und der Vorsitzende des Arbeitsamts-Personalrats dem neuen Amtsleiter viel Erfolg. (nach MM, 30.7.85, S. 13) (4) DDie Gewerkschaft wünscht ihrem langjährigen Mitglied [schriftlich] Gesundheit und Schaffenskraft. AkkE: dasjenige, das ihm zuteil werden möge: Ereignis/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt][meist als etwas Positives] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (5) Der Polizist wünscht dem Arzt e ein gesundes neues Jahr. (Zeit, 28.12.84, S. 44) (6) Wir wünschen Ihnen [weiter] Glück bei dieser Entschlossenheit, bei diesem Mut, auf dem Weg zu mehr Reformen weiterzugehen. (Bu-Prot. 89, S. 13223) (7) [Am Ende] wünscht der „liebe Bruder Schmidt“ den Zuhörern [von der Kanzel der Nikolaikirche herab] G Gottes Segen. (MM, 27.10.86, S. 2) (8) SSeine Erfahrungen wünscht er all jenen, die die Identität von Rolle und Anspruch in einem Politikerleben fordern. (Zeit, 7.2.86, S. 3) (9) Wir, Gegner Hitlers, haben [damals] ihm und seinen Spießgesellen d die Niederlage gewünscht. (Zeit, 18.1.85, S. 3) (10) Der Onkel der Braut wünschte dem jungen Paar v viele Kinder. dass-S : (11) Ich wünsche (ees) dir [von Herzen], ddass du schnell wieder gesund wirst. Inf+ : (12) Der strittige Satz lautet wörtlich: „Obwohl wir Ihnen wünschen, aaktiv und offen die Umwelt zu schützen, nehmen wir anonyme Meldungen entgegen.“ (nach MM, 8.9.86, S. 21) Hpts : (13) [Zum Schluss] wünschte der Redner der Partei, sie möge zum Wohle des Landes und seiner Bürger als stärkste Kraft aus den Wahlen hervorgehen. Dirr [o. Korrelat]: (14) „E Erholt euch gut und kommt gesund wieder! “ hatte die Tochter ihren Eltern [beim Abschied] gewünscht. DatE: derjenige, dem etwas zuteil werden möge: Person/ Institution/ [indirekt Veranstaltung, Projekt o.Ä.] (15) Kurtchen wünschte m mir [zu meinem dreißigsten Geburtstag] gute Besserung. (Grass, S. 489) (16) Der Papst wünschte aallen Völkern ein friedliches neues Jahr. (17) Sollte es wahr sein, dass der Verlag eine Julien-Green-Ausgabe plant, [dann] muss man iihm zu diesem Unternehmen gratulieren und Glück wünschen. (Zeit, 6.9.85, S. 45) (18) wünschen 854 Erfolgreiche Verhandlungen haben Papst Paul und UNO-Generalsekretär U Thant dder Genfer Abrüstungskonferenz gewünscht. (Welt, 28.1.66, S. 1) PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (19) [In zahlreichen Briefen und Anrufen] wurde dem Komitee viel Erfolg bei der geplanten Aktion gewünscht. - Bekommen-Passiv: (20) Die Jubilarin bekam vom Direktor [persönlich] weitere Schaffenskraft und viel Freude bei ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit gewünscht. WORTB der Wunsch ANM - Wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, welcher Person der Wunsch gilt oder wenn die Person, der der Wunsch gilt, direkt angesprochen wird, kann die DatE weggelassen werden: (21) [In Vertretung des leider erkrankten Herrn Thulke] begrüßte Herr Meineke die Teilnehmer recht herzlich und wünschte [für den weiteren Verlauf des Tages] noch frohe und unterhaltsame Stunden. (Belegschaft, 11/ 89, S. 8) (22) Ich wünsche guten Appetit/ eine angenehme Reise/ alles Gute! - Gelegentlich wird mit wünschen 1 auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs und die DatE mit einem reziproken Pronomen [sich [D]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden: (23) R Ronald Reagan und Michael Gorbatschow wünschten eeinander und ihren Völkern ein gutes 1986. (Zeit, 3.1.86, S. 4) (24) [Beim Abschied] umarmten s sie einander und wünschten ssich gegenseitig alles Gute. - Mit einer PräpG [zu +D] kann auf das Ereignis Bezug genommen werden, das Anlass für gute Wünsche ist: s. (15). - wünschen 1 wird auch in dem Ausdruck [ugs] jemandem die Pest an den Hals wünschen verwendet i.S.v. ‘jemandem alles Schlechte wünschen’. W.BED wünschen 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand verlangt mit Bestimmtheit die Realisierung von etwas [Handlung/ [indirekt Konkretum]] (25) Kohl - so hieß es - habe mit der Faust auf den Tisch geschlagen und erklärt, er wünsche eine einstimmige Verabschiedung im Kabinett. (MM, 23.3.88, S. 1) (26) Die Sozialdemokraten wünschen die Konzentrierung der Aufgaben des Bundes auf diesen Gebieten beim Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung. (FAZ, 8.2.66, S. 1) (27) Wünschen Sie Tee oder Kaffee [zum Frühstück]? (28) „Was wünschen Sie? “ fragte die Verkäuferin. (29) Der Minister wünscht [langfristig] ein kleines, defensives Bundesheer. (nach FR, 23.2.90, S. 1) dass-S : (30) Die Behinderten wünschen, dass der von der Stadt für sie eingerichtete Beförderungsdienst eine Genehmigung zum Einfahren in die Fußgängerzone erhält. (nach MM, 16.12.87, S. 15) (31) Wer es [nicht] wünscht, dass eine Beratungsniederschrift angelegt wird, muss das dem Berufsberater sagen. (Merkbl. BA, Nr. 11, S. 5) Inf+ : (32) Der Direktor wünscht (es), sofort die Abteilungsleiter zu sprechen. Hpts : (33) Der Kunde wünscht, der Geschäftsführer soll kommen. - Die AkkE kann in formelhaften Fragen und Antworten z.B. des Verkäufers an den Kunden weggelassen werden: (34) Sie wünschen [bitte]? (35) [Ganz wie] Sie wünschen, meine Dame! - Das Korrelat es wird selten realisiert. - wünschen 2 wird häufig negiert [verhüllend] i.S.v. ‘etwas verbieten, nicht dulden’ verwendet: (36) Ich wünsche nicht, dass hier geraucht wird. wünschen 3 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] hat den Wunsch, dass etwas [Sachverhalt] Wirklichkeit wird (37) Die Familie, die seit zwei Jahren im Asylantenheim lebt, wünscht nichts [sehnlicher] als die baldige Rückkehr in ihre Heimat. (38) Behinderte, sofern sie dies wünschen, sollten ein Leben außerhalb von Heimen führen können. (Zeit, 24.10.86, S. 38) (39) Die Länder Südostasiens können blockfrei oder neutral bleiben, wenn sie das wünschen. (FAZ, 5.1.66, S. 4) (40) Die Zeitung unterstreicht, dass das polnische Volk gute Beziehungen zum ganzen deutschen Volk wünsche. (nach FAZ, 11.12.65, S. 4) dass-S : (41) Die Jungen und ich spielten Ihnen eine Komödie vor, weil wir [nicht] wünschten, dass die Wahrheit herauskäme. (nach Cotton, S. 45) Inf+ : (42) Der Kranke wünscht (es) [sehnlich], endlich sterben zu können. Hpts : (43) Ich wünschte, Marie wäre bei mir gewesen. (Böll, Ansichten, S. 78) - Im Zusammenhang mit einem nicht realisierbaren Wunsch wird häufig der Konjunktiv II verwendet: (44) Ich wünschte, mein Vater hätte das noch erleben können. - Häufig wird die AkkE in Form eines elliptischen Satzes realisiert, der aus einer NG im A mit AdjG/ AdvG/ Part. II/ PräpG [in + D/ ...] besteht: (45) Der Mann wird üppig bezahlt, und so hat jeder das Recht, i ihn effizient zu wünschen. (nach Zeit, 19.9.86, S. 81) (46) Noch weiß der Siebzehnjährige nicht genau, wie sein Leben aussehen soll, aber er weiß, dass er e es anders wünscht [als seine Eltern]. (47) [Vor fünf Minuten] hat die Sekretärin des Direktors angerufen: das Institut wünscht ddas Kopiergerät [bis morgen] repariert. (48) Als Zehnjähriger hatte er die Klavierstunden gehasst und ssein Klavier und die Musikschule [manchmal] a auf den Mond oder in die Wüste gewünscht. PHRAS Idiom: etwas lässt zu wünschen übrig: etwas ist nicht befriedigend, ist nicht so, wie man es wollte; etwas lässt nichts zu wünschen übrig: etwas ist völlig befriedigend, ist ganz so, wie man es wollte; [geh] jemanden zur Hölle wünschen: jemanden verwünschen; [ugs] jemanden/ etwas zum Kuckuck/ Teufel wünschen: jemanden/ etwas nicht ausstehen können und nicht mehr sehen wollen - [ugs] Ich wünsch dir was! : Ich wünsche dir alles Gute. VERBF wünschen, sich zahlen 855 'wünschen, sich wünscht sich wünschte sich hat sich gewünscht sich wünschen 1 den Wunsch haben, von jemandem etwas zu bekommen sich wünschen 2 den Wunsch haben, dass etwas Wirklichkeit wird SBP sich [D] wünschen 1 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) BED den Wunsch haben, von jemandem anlässlich von etwas etwas zu bekommen. (1) Was wünschst du dir zum Geburtstag? BELR NomE: derjenige, der den Wunsch hat, etwas zu bekommen: Person (2) DDer Junge hat sich von seinen Großeltern einen Hund gewünscht. (3) Wenn Sie nicht sicher sind, was sich ddieser oder jener wünscht: verschenken Sie unsere ansprechenden Geschenk-Gutscheine. (Prospekt Kaufhof, S. 1) AkkE: dasjenige, das jemand den Wunsch hat zu bekommen: Konkretum [selten Person]/ Abstraktum [als Geschenk] SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (4) Von den Eltern hat sich Thomas eein Fahrrad gewünscht. (5) [Bei der beliebten Wunschsendung] wünschen sich zahlreiche Hörer und Hörerinnen A Arien aus bekannten Opern. (6) „Wir brauchen alles“, meint er und wünscht sich [auch] „g geistige Hilfe“. (nach taz, 15.1.90, S. 2) (7) Wenn du die Prüfung bestehst, darfst du dir von mir eetwas Schönes wünschen. dass-S : (8) Petra wünscht (e es) sich [sehnlich], ddass sie reiten lernen darf. Inf+ : (9) Ich hatte (e es) mir [schon lange] gewünscht, vvon euch einmal richtig verwöhnt zu werden. Hpts : (10) Man wünscht sich von der Liebsten, , sie möge einen lieblichen Song singen. (nach taz, 2.11.2000, S. 7) (PräpE1): von +D: derjenige, von dem, etwas zu bekommen, jemand den Wunsch hat: Person/ Institution (11) Frank hat sich vvon uns eine CD mit Liedern von Franz Schubert gewünscht. (12) Was wünschst du dir vvom Weihnachtsmann? (13) Zum 40-jährigen Dienstjubiläum hat mein Großvater sich vvon seiner Firma einen Reisegutschein gewünscht. (PräpE2): zu +D: dasjenige, anlässlich dessen jemand etwas bekommen will: Ereignis (14) Von ihrem Kegelklub hat sich Frau Schröder ein Kaffeeservice z zur Hochzeit gewünscht. PASSK kein Passiv möglich WORTB der Wunsch ANM - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, ist meist eine Dienstleistung, die von dieser Person geboten wird, gemeint: (15) Ich wünsche mir e einen Zauberer zum Geburtstag. W.BED sich [D] wünschen 2 NomE AkkE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] hat den Wunsch, dass etwas [Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt]] Wirklichkeit wird (16) Der Kranke wünscht sich nichts sehnlicher als den Tod. (17) Niemand wünscht sich Umweltkatastrophen. (MM, 21.8.87, S. 2) (18) Ich wünsch mir [nur] Frieden. (Stern, 21.5.87, S. 222) (19) Fragt man heute junge Frauen, wie viele Kinder sie sich wünschen, hört man immer wieder: zwei Kinder. (Zeit, 12.6.87, S. 11) (20) Wir wünschen uns Aufsehen erregende und vor allem realitätsnahe Projekte. (MM, 13.2.88, S. 3) (21) Großindustrie und Banken wünschen sich den Euro, viele Arbeitnehmer jedoch befürchten Nachteile durch ihn. dass-S : (22) Der Professor wünscht sich, dass Medizin- und Biologiestudenten sich mehr mit Zellkulturen beschäftigen. (nach MM, 11.10.86, S. 18) Inf+ : (23) Sie hatte (es) sich [immer] gewünscht, den großen Schauspieler einmal auf der Bühne zu sehen. Hpts : (24) Ich wünschte mir, ich wär’ ein Mann. (Zeit, 11.7.86, S. 33) - Gelegentlich wird die AkkE in Form eines elliptischen Satzes realisiert, der aus einer NG im A mit AdjG/ AdvG/ Part. II/ PräpG [in +D/ ...] besteht: (25) Die Geschäftsführung wünscht sich iihre Angestellten jung, dynamisch und flexibel. (26) E Etwas komfortabler hätte ich mir u unser Hotelzimmer [schon] gewünscht. (27) Nachlesen kann man diese Artikel, die man sich a abgedruckt in unseren Geschichtsbüchern wünscht, im zweiten Teil des Bandes. (Zeit, 29.3.85, S. 7) (28) Hast du dir d dein Leben [manchmal] [nicht] aanders gewünscht? (29) Er wünschte sich s seine Eltern in Sicherheit, weit weg vom Bombenhagel. G.ANM - Gelegentlich wird wünschen, sich als Kommunikationsverb i.S.v. ‘sich wünschend sagen’ verwendet: (30) „Ich möchte noch einmal meine Heimatstadt sehen“, wünscht sich der Jubilar an seinem 90. Geburtstag. VERBF wünschen Z 'zahlen zahlt zahlte hat gezahlt zahlen 1 eine Geldsumme für etwas geben zahlen 2 für für etwas bezahlen zahlen 3 mit etwas hergeben müssen SBP zahlen 1 NomE AkkE (DatE/ PräpE) BED jemandem auf Grund einer Zahlungsforderung für etwas eine Geldsumme geben; bezahlen. (1) Der Autofahrer musste 20 Euro Strafe zahlen, weil er falsch geparkt hatte. BELR NomE: derjenige, der eine Geldsumme gibt: Person/ Institution zahlen 856 (2) IIch zahle 650 Euro Miete [im Monat]. (3) DDie Metallindustrie zahlt [ab 1. Februar] 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. AkkE: dasjenige, für das eine Geldsumme gegeben wird: abstr. Objekt [meist Gehalt, Lohn, Rente, Miete, Rate, Strafe o.Ä.] [als Zahlungsforderung] (4) Der Siegburger Maschinenfabrikant musste eeine Geldstrafe von 15.000 Mark zahlen. (nach Zeit, 22.2.85, S. 19) (5) Die Stadtverwaltung fühlt sich für die Mauer verpflichtet und zahlt a auch die Reparaturkosten [aus ihrer Tasche]. (MM, 5.4.86, S. 19) (6) Das Land Niedersachsen zahlt BBabygeld in Höhe von 1.000 Mark [bei Geburt jedes Kindes]. (nach Zeit, 10.5.85, S. 71) (DatE): derjenige, dem eine Geldsumme gegeben wird: Person/ Institution (7) Seit 1988 gibt es ein Erziehungsgeld, das [für ein Jahr] dem Elternteil gezahlt wird, dder bei dem Kind bleibt. (8) Die Raten für das Haus werden d der Bausparkasse [monatlich] gezahlt. (PräpE): an +A: derjenige, dem eine Geldsumme gegeben wird: Person/ Institution (9) Unterstützung zum Studium wird [nur noch als reines Darlehen] aan die Studenten gezahlt. (nach MM, 6.2.87, S. 45) (10) Die Zinsen für die Wohnung müssen [pünktlich] an die Bank gezahlt werden. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (11) Arbeitslosengeld wird vom Arbeitsamt [ein Jahr bzw. eineinhalb Jahre] gezahlt. (nach MM, 28.1.85, S. 2) sein : (12) Die Renten sind schon [seit dem 1. des Monats] gezahlt. - Bekommen-Passiv: (13) [Bei Kurzarbeit] bekommen/ kriegen die Arbeiter [normalerweise] keine Prämie gezahlt. WORTB der Zahler/ selten die Zahlerin, die Zahlung; zahlbar ANM - Die Zahlungsforderung kann auf Grund einer freien Vereinbarung oder auf Grund einer gesetzlichen Verpflichtung o.Ä. bestehen. - Häufig wird in der AkkE gleichzeitig mit demjenigen, wofür eine Geldsumme gegeben wird, die Geldsumme selbst genannt: s. (1), (2), (3), (4) und (6). - Wenn die Handlung betont wird, oder wenn mit einer AdvG [bar/ bargeldlos/ ...] bzw. einer PräpG [in bar/ per Überweisung/ mit einem 20 Euro-Schein/ ...] auf den Zahlungsmodus Bezug genommen wird, kann die AkkE weggelassen werden: (14) [Warum] solltest du [immer] zahlen? [Heute] zahle ich! (15) Wer [bbar] zahlt, bekommt einen Rabatt. - Häufig wird zahlen 1 ohne AkkE und im Infinitiv oder mit möchte/ möchten verwendet, um in einer Gaststätte die Rechnung zu verlangen: (16) Herr Ober, [bitte] z zahlen! (17) Ich mmöchte/ Wir möchten zahlen [bitte]. - Gelegentlich wird mit einer PräpG [in +A] auf eine Sammelstelle für das gezahlte Geld Bezug genommen. In diesem Fall wird die DatE nicht realisiert: (18) Großunternehmen sollen zwei bis zehn Prozent ihres Gewinns [i in öffentliche Fonds] zahlen. (DVZ, 6.12.70, S. 23) - zahlen 1 wird häufig in Sätzen verwendet, in denen auf wiederkehrende Zahlungsforderungen Bezug genommen wird. Auf den Abstand zwischen den Zahlungsterminen bzw. auf die Termine selbst wird durch eine temporale AdvG bzw. PräpG [an +D/ in +D/ pro +A/ ...] Bezug genommen: (19) Die Vergütung ist [m monatlich/ i in den ersten Wochen des Jahres/ a am Ersten jeden Monats/ p pro Tag] zu zahlen. - Auf die Person/ Institution, zu deren Gunsten oder an deren Stelle gezahlt wird, wird durch eine NG im D oder eine PräpG [für +A] Bezug genommen: (20) [Gestern] hast du [f für mich] gezahlt, heute möchte ich [d dir] den Kaffee zahlen. SBP zahlen 2 für NomE (DatE/ PräpE1) PräpE2 (AdvE) BED an jemanden für etwas eine Zahlung von irgendwieviel leisten; bezahlen, [ugs] blechen. (21) Für Äpfel zahlt man [im Augenblick] 1,80 Euro das Kilo. BELR NomE: derjenige, der eine Zahlung leistet: Person/ Institution (22) DDie junge Frau zahlt für ihre bescheidene Wohnung 400 Euro im Monat. (23) UUnsere Firma hat sich entschlossen, für Verbesserungsvorschläge 1.000 DM zu zahlen. (nach MM, 23.11.85, S. 56) (DatE): derjenige, an den eine Zahlung geleistet wird: Person/ Institution (24) Die Deutsche Bank zahlt ddem „AAussteiger“ Friedrich Karl Flick fünf Milliarden DM für sein Industrie-Imperium.(MM, 15.8.86, S. 23) (25) Herr Müller muss sseiner Versicherung viel Geld für seine Alterssicherung zahlen. (PräpE1): an +A: derjenige, an den eine Zahlung geleistet wird: Person/ Institution (26) Die junge Mutter zahlte 25 Euro für die Betreuung ihres Kindes aan den Babysitter. (27) Für die Operation haben wir [schon] 1.000 Euro a an das Krankenhaus gezahlt. PräpE2: für +A: dasjenige, wofür eine Zahlung geleistet wird: Konkretum [selten Person] [als Ware]/ Handlung [als Dienstleistung] SE mit obl. Korrelat dafür: Handlung [als Dienstleistung] (28) [Vor dem ersten Weltkrieg] zahlte man f für einen guten Zuchthahn bis zu 30.000 Mark. (Grzimek, S. 145) (29) Länder, Kreise und Gemeinde müssen ffür den Bau neuer Krankenhäuser zahlen. (nach Zeit, 19.7.85, S. 9) (30) Der Bürger zahlt [bereits durch Steuern] ffür die wichtigsten kommunalen Leistungen. (MM, 8.3.85, S. 20) (31) Noch heute spricht man von den hohen Illustrierten-Honoraren, die [angeblich] ffür Fotos der getöteten Kinder gezahlt wurden. (nach BamS, 6.12.70, S. 29) (32) [Bald] musste der Arbeitgeber [wieder] f für eine Ganztagskraft zahlen. dass-S : (33) Der Gast musste dafür zahlen, ddass ihm das Frühstück aufs Zimmer gebracht wurde. Inf+ : (34) Professor Archer organisierte Abenteuerreisen, bei denen „Freiwillige“ umgerechnet 1.150 DM ddafür zahlen, zehn Tage an den Ausgrabungsarbeiten teilzunehmen. (MM, 8.8.86, S. 3) (AdvE): NG im A/ PG [indefinit]: Menge [meist Geldsumme] [als Zahlung] zählen 857 (35) Du hast für das alte Fahrrad zzuviel gezahlt. (36) Jürgen hat für den neuen Wagen 114.000 Euro zahlen müssen. (37) [Als nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges] hhohe Preise für Kaffee gezahlt wurden, stieg die Ausfuhr. (Seydlitz, S. 108) PASSK Werden-, Sein-Passiv: nur unpersönlich werden: (38) Für die Teilnahme ihrer Kinder am Ferienlager wurde von den Eltern [rechtzeitig] gezahlt. sein: (39) Für den Kaffee ist [schon] gezahlt! - Wenn die AdvG in Form einer NG im A/ PG realisiert wird, ist auch ein volles Passiv möglich : werden : (40) Für den Gebrauchtwagen wurden noch 3.000 Euro bezahlt. sein : (41) Für die Urlaubsreise sind [schon] 1.000 Euro an das Reisebüro gezahlt. WORTB der Zahler/ die Zahlerin, die Zahlung; zahlbar ANM - Gelegentlich wird mit einer PräpG [in +A] auf die Sammelstelle für das gezahlte Geld Bezug genommen. In diesem Fall wird die DatE nicht realisiert: (42) Für die Alterssicherung müsste jeder Arbeitnehmer 2 Prozent mehr [i in die Rentenkasse] zahlen. - Häufig wird mit einer AdvG [bar/ bargeldlos/ ...] bzw. einer PräpG [in bar/ per Überweisung/ mit einem 20 Euro-Schein/ ...] auf den Zahlungsmodus Bezug genommen: (43) Für den Fernseher haben wir [bbar] gezahlt, aber für den Kühlschrank [pper Überweisung]. W.BED zahlen 3 mit NomE PräpE1 (PräpE2); PräpE1: mit +D; (PräpE2): für +A; jemand [Person/ Institution] muss als Folge von etwas [negativer Sachverhalt/ negative Handlung] etwas Wertvolles [abstr. Objekt: häufig Leben] hergeben oder etwas Nachteiliges [Sachverhalt/ Handlung] in Kauf nehmen; büßen mit (44) Wer klaute, zahlte mit dem Leben; er wurde gesteinigt und in ein Schlammloch versenkt. (Spiegel, 41/ 94, S. 211) (45) Frau Schmidt zahlte für ihre Unaufmerksamkeit am Steuer mit ihrem Leben. (46) Für den Fehler, die Partner erst herauszufordern, dann aber den Alleingang nicht riskieren zu wollen, zahlte Bonn mit einem schmählichen Rückzug. (Zeit, 5.7.85, S. 1) PHRAS Idiom: für etwas Lehrgeld zahlen (müssen): für Fehler, die man gemacht hat, büßen müssen und gleichzeitig etwas aus diesen Fehlern lernen G.ANM - In vielen Kontexten sind zahlen und bezahlen austauschbar. Es besteht jedoch eine Präferenz, zahlen zu verwenden bei wiederkehrenden Zahlungen auf Grund von Verpflichtungen - vorwiegend, wenn im Rahmen von Verordnungen o.Ä. festgesetzt wird, wer wie viel an wen zu zahlen hat, oder bei der Feststellung des für eine Ware festgesetzten Preises. bezahlen wird eher verwendet in Bezug auf tatsächlich erfolgte Vergütungen oder im Rahmen von Kaufhandlungen. VERBF bezahlen; einzahlen 'zählen zählt zählte hat gezählt zählen 1 die Anzahl von etwas ermitteln zählen 2 auf sich auf etwas verlassen zählen 3 Zahlwörter in einer Reihenfolge nennen zählen 4 unter/ zu etwas als etwas zugehörig betrachten zählen 5 etwas nacheinander einzeln irgendwohin legen und dabei die jeweilige Anzahl sagen zählen 6 zu etwas zugehörig sein zählen 7 irgendwieviel ermitteln zählen 8 irgendwieviel haben zählen 9 wichtig sein zählen 10 als als ein solches bewertet werden SBP zählen 1 NomE AkkE BED die Anzahl von jemandem/ etwas ermitteln. (1) Ich habe das Geld [noch nicht] gezählt. BELR NomE: dasjenige, das die Anzahl ermittelt: Person/ Institution/ Gerät (2) D Die Lehrer müssen die Fehler im Aufsatz zählen und den Durchschnitt berechnen. (3) [Während der ersten neun Monate dieses Jahres] zählte ddie Polizei 5.512 Unfälle mit Radlern. (BerlZ, 27.12.97, S. 18) (4) 38 unerzwungene Fehler zählte d der Computer [bei Davenport]. (SZ, 2.6.99, S. 41) (5) D Der Gebührenzähler zählt [beim Telefonieren] [automatisch] die Gesprächseinheiten. AkkE: dasjenige, dessen Anzahl ermittelt wird: Konkretum [außer Substanz]/ Abstraktum [als Menge] (6) Moses zählte [nach seinem Auszug aus Ägypten] ddie Wehrfähigen Israels [in der Wüste Sinai]. (MM, 24.12.86, S. 2) (7) Die industriellen Mastbetriebe zählen kkeine Tiere [mehr], gerechnet wird in Gewicht. (SGT, 23.12.98) (8) [Für die Verkehrsplanung] zählt man d die Autos, ddie ins Stadtzentrum fahren. (9) Es gibt Leute, die zählen [schon] d die Tage bis zum EEnde dieses Jahrhunderts. (FR, 14.4.97, S. 3) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (10) Die Pulsschläge werden [meist] [durch eine Berührung der Schlagader oder Pulsader] gezählt. (MM, 29.4.86, S. 3) sein: (11) Die Unternehmen in Mannheim, die auf dem Gebiet der High Technologie arbeiten, sind [schnell] gezählt. (nach MM, 17.4.86, S. 7) WORTB der Zähler/ selten die Zählerin, die Zählung; zählbar ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (12) Ich habe [vorsichtshalber] [noch einmal] gezählt und bin wieder zum gleichen Ergebnis gekommen. In diesem Fall wird gelegentlich eine modale AdvG hinzugefügt: (13) Hast du [wirklich] [r richtig] gezählt? SBP zählen 2 auf NomE PräpE BED sich auf jemanden/ etwas verlassen; rechnen mit. (14) Ich zähle auf dich! BELR NomE: derjenige, der sich auf etwas verlässt: Person/ Institution (15) EEr zählt allein auf seine Medienwirksamkeit. (BerlZ, 5.12.97, S. 8) (16) Europa zählt auf Deutschland und Frankreich. (BerlZ, 1.12.99) zählen 858 PräpE: auf +A: dasjenige, auf das sich jemand verlässt: Person/ Institution/ Abstraktum SE mit obl. Korrelat darauf: Sachverhalt/ Handlung (17) Der Bürgermeister lädt mich gern ein, aauf die Stadtverordneten kann ich zählen. (nach MM, 21.1.85, S. 21) (18) Der Regierungschef zählt a auf die Fraktionen der Koalition. (19) Seine Arbeitsgruppe vom GMD-Forschungszentrum Informationstechnik zählt a auf Schnelligkeit. (nach BerlZ, 24.6.98, S. 1) (20) Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Hubert Markl, zählt a auf die Zusagen der neuen Bundesregierung. (BerlZ, 9.12.98, S. II) dass-S: (21) Das Unternehmen zählt d darauf, dass die Verknüpfung einzelner Computer in Zukunft noch viel wichtiger wird. (ZTA, 24.1.96, S. 32) Inf+: (22) Der Kläger hatte ddarauf gezählt, dden Prozess zu gewinnen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (23) [Am Ende des Jahres] wurde auf einige Millionen an nicht verbrauchten Geldern gezählt. SBP zählen 3 NomE (AdvE) BED Zahlwörter in einer Reihenfolge bis irgendwohin nennen. (24) Ich zähle [jetzt] bis drei. BELR NomE: derjenige, der Zahlwörter nennt: Person (25) VViele Kinder lernen [schon im Kindergarten] zählen. (26) D Der Ringrichter zählte bis zehn und brach den Boxkampf ab. (AdvE): Ort (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt einer Strecke [als Zahlenfolge] AdvG: Richtung (27) Der kleine Junge zählte vvon eins bis zwölf, dann wusste er nicht weiter. (28) Wenn ich b bis drei gezählt habe, rennst du los. (29) [Beim Count-down] zählt man rückwärts bis Null. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden: (30) [Im ersten Schuljahr] wird von 1 bis 20 gezählt und gerechnet. WORTB die Zahl W.BED zählen 4 unter/ zu N NomE AkkE PräpE; AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: selten unter +A/ zu +D jemand [Person/ Institution] betrachtet jemanden/ etwas [keine Restr.] als jemandem [Gruppe von Personen/ Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von konkr. Objekten/ von abstr. Objekten: Klasse] zugehörig; rechnen zu (31) [Bereits jetzt] zählt man den jungen Sänger zu den besten Tenören der Welt. (32) Zählt man die Lärche unter die Nadelbäume oder zu den Laubbäumen? (33) Franz Josef Strauß und Helmut Schmidt zählt er unter die besten Nachkriegsredner. (FR, 28.4.99, S. 4) (34) Die Senkung der Arbeitslosenquoten zählt die Regierung zu ihren wichtigsten Aufgaben. dass-S: (35) Sie zählt (es) zu den unvergesslichen Eindrücken ihres Lebens, dass sie den großen Schauspieler in der Rolle des „Faust“ erleben konnte. Inf+: (36) Zu den „frommen“ Lügen zählt man: Sachverhalte zu verschweigen, die reine Geschmackssache sind und die einen anderen schützen. Inf- : (37) In einer Notlage lügen, zählt man zu den kleineren Sünden. - Die NomSE in Form einer Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (37). zählen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ in +A jemand legt etwas [Anzahl von konkr. Objekten] nacheinander einzeln irgendwohin und sagt dabei die jeweilige Anzahl (38) Die Verkäuferin zählte das Wechselgeld auf den Ladentisch. (39) Wer irgendwo in Afrika ein Durchfallmittel kaufen will, bekommt [mit großer Wahrscheinlichkeit] einige Pillen in die Hand gezählt. (SZ, 4.2.98, S. 2) (40) Er wollte [mir] die Münzen auf die Hand zählen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (40). zählen 6 zu NomE PräpE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PräpE: zu +D jemand/ etwas [keine Restr.] ist jemandem [Gruppe von Personen/ Kollektiv von Personen]/ etwas [Kollektiv von konkr. Objekten/ von abstr. Objekten: Klasse] zugehörig; rechnen zu (41) Wir wollen [nicht] zu den Empfängern von Sozialhilfe zählen. (Zeit, 12.4.85, S. 33) (42) Homo erectus ist die älteste Menschenart; dazu zählen [unter anderem] der Pekingmensch und der Javamensch. (nach Zeit, 13.9.85, S. 70) (43) Gesundheitstees zählen zu freiverkäuflichen Arzneimitteln. (MM, 28.2.85, S. 24) (44) Diese Strahlenkanonen zählen zum selben Typ wie die geplanten Abwehrwaffen. (Zeit, 8.11.85, S. 24) (45) Organische Metalle zählen zum Forschungsbereich von Professor Wegner. (nach MM, 8.4.86, S. 3) dass-S: (46) Zu den positiven Seiten des Älterwerdens zählt (es), dass man an Lebenserfahrung gewinnt. Inf+: (47) An Olympischen Spielen teilzunehmen, zählt [für Sportler] zu den wichtigsten Erlebnissen ihrer Karriere. Inf- : (48) Jemanden ermorden, zählt zu den Todsünden. - Die NomSE in Form einer Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (48). zählen 7 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ NG im A; AdvSE ohne Korrelat jemand [Person/ Institution] ermittelt irgendwieviel (49) Wie viel Pulsschläge haben Sie [bei der Patientin] gezählt? (50) [Im Vergleich zum Dezember 1985] zählten die Arbeitsämter 62.000 Kurzarbeiter [mehr]. (MM, 9.1.87, S. 1) (51) [1992] wurden [in Köln] über 200 Unternehmen und rund 14.000 Studenten gezählt. (FAZ, 1993) (52) [Allein in Nigeria] zählt man 400 Sprachen. (MM, 1.2.85, S. 38) dass-S: (53) Frau Neumann hat gezählt, dass es in den letzten drei Wochen bereits 19 Reklamationen gegeben hat. w-Frag: (54) Frau Fischer, würden Sie [bitte] zählen, wie viele Reklamationen wir im vorigen Monat hatten! zählen 8 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ NG im A jemand/ etwas [keine Restr.] hat irgendwieviel [Menge: meist Alter, Umfang, Wert] [als Eigenschaft] zeichnen 859 (55) Seine Mutter zählte noch keine vierzig Jahre, als sie starb. (56) [Bereits nach dem ersten Geschäftsjahr] zählte die Belegschaft 40 Mitarbeiter. (MM, 26.11.85, S. 20) (57) Allein München zählt 620 Verlage. (nach MM, 5.1.85, S. 50) (58) Wie viele Bände zählt die Weimarer Goethe-Ausgabe? (59) Höchste Karte ist der Trumpf-Bube, der 20 Augen zählt. Acht und Sieben zählen nichts. (nach Grupp, S. 68) zählen 9 NomE (AdvE); NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); (AdvE): AdvG/ bei +D/ für +A/ in +D/ ... jemand/ etwas [keine Restr.] ist irgendwobei wichtig, von Bedeutung (60) [In diesem Land] zählen bei Wahlkämpfen Personen [allemal] [mehr als politische Programme]. (nach Zeit, 9.8.85, S. 2) (61) Inakzeptabel ist, dass der Komponist [nur wenig] zählt im großen Konzertgeschäft. (nach MM, 16.10.85, S. 36) (62) Bei dieser Abstimmung zählt jede Stimme. (63) Beim Fußball zählen nur Tore, [sonst nichts]. (64) [Hier] zählt [nicht] das Zeugnis, sondern [allein] die Leistung, die man bringt. (Zeit, 16.8.85, S. 52) dass-S: (65) Zählt (es) [denn] bei der Festsetzung der Strafe [nicht], dass der Angeklagte seine Tat bereut? Inf+: (66) Für eine Fernsehsendung zählt (es) [vor allem], hohe Einschaltquoten zu haben. ob-Frag: (67) Beim Einstellungsgespräch sagte der Personalchef, [in seiner Firma] zähle (es) [ausschließlich], ob der Mitarbeiter die verlangte Arbeitsleistung erbringt. w-Frag: (68) Für die Evaluation von Forschungseinrichtungen sollte (es) [auch] zählen, wie sich der Forscher um die Förderung des wissenschaftliches Nachwuchses bemüht. Hpts: (69) Bei der Werbung zählt [allein], das betreffende Produkt wird gekauft. - Die NomE wird häufig durch nur eins mit nachfolgendem Attribut bzw. Attributsatz realisiert: (70) Für die Menschen zählt nnur eeins: ein besseres Leben. (taz, 6.2.90, S. 1) zählen 10 als NomE PrädE; NomSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.); PrädE: als-Gruppe mit NG im N/ mit AdjG/ mit AdvG/ mit Part. II jemand/ etwas [keine Restr.] wird als ein solcher/ ein solches/ als so bewertet (71) Kellerwohnungen zählen als „Einliegerwohnungen“, wenn für ihre Errichtung eine Baugenehmigung vorliegt. (SZ, 23.8.97, S. 9) (72) Bereits kleinere Textbearbeitungen zählen als eigenes Werk und erneuern das Urheberrecht. (SZ, 24.3.98, S. 12) (73) Stimmenthaltungen zählen als nein. (FR, 23.9.97, S. 4) (74) Manche Leute ohne Beschäftigung zählen [trotzdem] [nicht] als arbeitslos. (75) [Beim Skat] zählen 60 Punkte als verloren. dass-S: (76) Dass Sie die Schäden am Auto verschwiegen haben, zählt als Betrug. Inf+: (77) Als ausreichend zählt (es), die Hälfte der Aufgaben zu lösen. PHRAS Idiom: jemandem jeden Bissen/ die Bissen in den Mund zählen: bei der Mahlzeit genau aufpassen, wie viel jemand isst; nicht bis drei zählen können: dumm sein; [ugs] bei jemandem kann man alle Rippen zählen: jemand ist sehr dünn; die Stunden/ Tage bis zu etwas zählen: etwas kaum erwarten können; jemandes Tage/ die Tage von etwas sind gezählt: jemand lebt nicht mehr lange/ etwas existiert nicht mehr lange; jemandes Tage als jemand sind gezählt: jemand wird seine Position als jemand nicht mehr lange innehaben G.ANM - Häufig wird zählen als Kommunikationsverb i.S.v. ‘eine Zahlenfolge aufsagen’ verwendet: (78) „Fünf, vier, drei, zwei, eins“, zählt der Techniker. (SZ, 26.11.97, S. 20) VERBF erzählen 'zeichnen zeichnet zeichnete hat gezeichnet zeichnen 1 etwas aus Linien, Strichen schaffen zeichnen 2 von etwas eine Zeichnung machen zeichnen 3 etwas prägen zeichnen 4 <mit>/ <als> etwas mit etwas bzw. als ein solcher unterschreiben zeichnen 5 etwas irgendwo in Linien darstellen zeichnen 6 etwas beschreiben zeichnen 7 etwas bzw. irgendwieviel erwerben zeichnen 8 etwas kennzeichnen zeichnen 9 bewirken, dass etwas irgendwo sichtbar wird zeichnen 10 etwas in Linien so darstellen zeichnen 11 etwas als so interpretieren zeichnen 12 <für>/ <als> für etwas bzw. als ein solcher verantwortlich sein SBP zeichnen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas mittels irgendetwas aus Linien oder Strichen schaffen. (1) Haben Sie das Bild gezeichnet? BELR NomE: derjenige, der etwas schafft: Person/ Institution (2) Ein schönes Beispiel für diese Verwendung von Zeichnung im politischen Kampf ist ein Blatt, das PPieter Breughel der Ältere [1556] zeichnete. (Zeit, 4.1.85, S. 50) (3) [1837] zeichnete e ein Ingenieur den ersten genauen Lageplan. (nach MM, 19.4.86, S. 3) (4) Bei dem Büro handelt es sich um einen Zweimannbetrieb, dder [nach den Wünschen seiner Kunden] Entwürfe für die Gestaltung von Wohn- und Geschäftsräumen, für Theater- und Schaufensterdekorationen zeichnet. AkkE: dasjenige, das geschaffen wird: künstlerisches Produkt [bildliche Darstellung, Schrift] (5) Der Herausgeber teilt in jedem Band etwas über die Schrift, in der das Werk gedruckt ist, mit: wer ssie gezeichnet, geschnitten hat, welches ihre Eigenarten sind. (nach Zeit, 26.4.85, S. 62) (6) Der Brasilianer Gustavo Resende zeichnete h höchst sensible Weltstadt-Ansichten [in Vogelperspektive und Großformat]. (nach MM, 31.12.85, S. 44) (AdvE): Mittel mit +D: Substanz/ Instrument (7) Die zwischen 1908 und 1915 entstandenen Blätter sind mit Tusche gezeichnet. (8) Der Künstler hat dieses Bild mmit zeichnen 860 Silberstift gezeichnet, eine Allegorie für all das Fremde und Ungewisse in der Welt. (nach MM, 15.6.87, S. 28) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) [Aus diesem fantastischen Bildmaterial] wurden zahlreiche geologische Karten des Roten Planeten [im Maßstab 1: 200.000] gezeichnet. (MM, 29.1.85, S. 3) sein : (10) Das Porträt ist [nach einem alten Foto] gezeichnet. - Bekommen-Passiv : (11) Die Illustrationen zu seinem Manuskript bekam/ kriegte/ erhielt er von einem befreundeten Grafiker gezeichnet. WORTB der Zeichner/ die Zeichnerin, die Zeichnung; zeichnerisch ANM - Gelegentlich wird mit der NomE auf künstliche Intelligenz [Computer o.Ä.] Bezug genommen: (12) Ein Computer zeichnet ein Bild des beobachteten Objektes. (nach Zeit, 8.2.85, S. 66) - Die AkkE kann in generischen Sätzen oder wenn die Handlung betont wird, weggelassen werden: (13) „Was machst du da? “ - „Ich zeichne.“ ; s. auch (16). - Gelegentlich wird statt der AkkE eine PräpG [an +D] realisiert, mit der betont wird, dass es sich um eine länger andauernde Handlung handelt. Häufig kommt diese PräpG in Verbindung mit einer temporalen AdvG, NG im A oder PräpG [seit +D/ (von +D) bis-Gruppe/ ...] vor: (14) [Jetzt] zeichnet er [schon eine ganze Stunde] [aan der Skizze] und ist noch immer nicht zufrieden damit. - Mit einer modalen AdvG oder PräpG [nach +D/ ...] kann auf die Technik [Vorlage, Format, Perspektive o.Ä.] Bezug genommen werden: (15) Es ist kaum zu glauben, dass er seine Karikaturen [aaus dem Gedächtnis] zeichnet. (16) Gezeichnet wurde [nicht] [n nach Modellen], sondern [aaus purer Lust am ungezügelten Ausprobieren]. (nach MM, 14.2.87, S. 44) ; s. auch (6), (9) und (10). - Mit einer NG im D oder einer PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten die Zeichnung angefertigt wird: (17) Können Sie [u uns] eine Unfallskizze zeichnen? W.BED zeichnen 2 NomE AkkE jemand macht von jemandem/ etwas [Konkretum/ abstr. Objekt/ Sachverhalt] eine Zeichnung (18) Ein Karikaturist zeichnet [mit einem Strich] eine bestimmte Nase und jeder weiß sofort: er meint de Gaulle. (Ott, S. 5) (19) Auch die Ingenieure des 17. Jahrhunderts zeichneten Maschinen, die nie funktionierten. (Zeit, 8.2.85, S. 66) (20) Er zeichnete [mit Vorliebe] Wasser: das Meer, die Stürme und gekenterte Boote. zeichnen 3 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt/ Sachverhalt/ Handlung] prägt jemanden/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] in seinem äußeren Erscheinungsbild, seinem Charakter oder Wesen (21) Diese Zielrichtung will offen legen, wie Gewalt die Menschen und ihre Beziehungen zeichnet und verformt. (nach Zeit, 27.9.85, S. 51) (22) Risse und Schlaglöcher zeichnen die Ludwigshafener Straßen. (MM, 4.4.85, S. 24) (23) William Borm ist ein Stück deutscher Geschichte zwischen den Kriegen, nach dem Letzten vor allem, der ihn gezeichnet hat. (nach Zeit, 27.9.85, S. 7) (24) Mastroianni spielt ihn als einen ziemlich abgerissenen und gebeutelten Menschen, der von Misserfolg und Alkoholismus gezeichnet ist. (nach Zeit, 28.2.86, S. 57) (25) Die Schläge ihres Vaters haben sie [körperlich und seelisch] [für immer] gezeichnet. (26) Die junge Frau hat von dem Unfall zahlreiche Narben am Körper zurückbehalten und ist [für ihr ganzes Leben] gezeichnet. zeichnen 4 <mit>/ <als> NomE (AkkE) PräpE/ PrädE; PräpE: mit +D; PrädE: als-Gruppe mit NG im N [geh] jemand unterschreibt etwas [geistiges Produkt: Schreiben] mit etwas [abstr. Objekt: Name] bzw. als ein solcher; unterzeichnen (27) Der Minister hat mit seinem vollen Namen gezeichnet. (28) Am 24. August geht von Brandenburg ein Brief ab, der mit „Dr. Schmitt“ gezeichnet ist. (Zeit, 7.3.86, S. 65) (29) Die illegalen Militanten zeichnen ihre Bekennerbriefe „als kämpfende Einheit“ oder als „illegale Militante“. (nach MM, 18.11.86, S. 2) zeichnen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: an +A/ auf +A/ in +A/ ... jemand stellt etwas [geistiges/ künstlerisches Produkt] irgendwo in Linien oder Strichen dar (30) Die Lehrerin zeichnet eine Tabelle an die Tafel. (31) Als junger Maler pflegte er, wenn er sich unbeobachtet glaubte, Karikaturen in sein Notizbuch zu zeichnen. zeichnen 6 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D jemand kennzeichnet etwas [Tier/ konkr. Objekt] mittels irgendetwas [Zeichen] (32) Bevor die Herden im Frühjahr auf die Weiden getrieben werden, zeichnet jeder Besitzer seine Tiere. (33) Der Förster hat die Bäume, die gefällt werden sollen, [bereits] gezeichnet. (34) Die Mutter hatte sämtliche Kleidungsstücke des Jungen mit seinem Monogramm gezeichnet. zeichnen 7 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): AdvG/ mit +D/ ... jemand/ [auch geistiges, künstlerisches Produkt] beschreibt oder gestaltet jemanden/ etwas irgendwie (35) Der Autor hat die Figuren seines Romans sehr realistisch gezeichnet. (36) [In seinen Gedankensplittern und spritzigen Dialogen] zeichnet er das Treiben der Erdenbewohner mit einer gelungenen Mischung aus Weisheit, Mitgefühl und Ironie. (nach Zeit, 29.3.85, S. 31) (37) Eine Schauspielerin zeichnet einen Menschen, der aus der Hülle seiner behüteten Welt heraus zu einer Individualität vorstößt. (nach MM, 5.7.85, S. 27) (38) Diese freundliche Perspektive zeichnete [gestern] Oberbürgermeister Werner Ludwig, als er die Daten des Komplexes erläuterte. (nach MM, 23.4.86, S. 24) (39) Die Musik kann [hier] [höchstens] dramatische Impulse im Innenleben der Figuren [schärfer] zeichnen. (nach MM, 19.12.86, S. 44) zeichnen 8 NomE AkkE/ AdvE; AdvE: NG im A [wirtschaftsspr] jemand [Person/ Institution] erwirbt mit seiner Unterschrift etwas [abstr. Objekt: Aktien o.Ä.] bzw. irgendwieviel zeigen 861 (40) Die Mitarbeiter der Firma werden nur angestellt, wenn sie [für je 30.000 Mark] Aktien des Unternehmens zeichnen. (nach Zeit, 28.12.84, S. 21) (41) Wer [hier] Anteile zeichnet, setzt, auch was den Gewinn angeht, nach wie vor auf die Zukunft. (Zeit, 17.1.86, S. 23) (42) Wer 5.000 DM zeichnet, bekommt am Ende der Laufzeit 10.000 DM zurück. (Zeit, 10.5.85, S. 31) zeichnen 9 NomE AkkE AdvE1/ AdvE2; AdvE1: an +A/ ...; AdvE2: auf +D/ ... etwas [konkr. Objekt/ Substanz] bewirkt, dass etwas [Muster o.Ä.] irgendwohin gelangt bzw. irgendwo sichtbar wird (43) [Über uns] zeichnete ein winziges Flugzeug, das in der Sonne glänzte, einen Kondensstreifen an den wolkenlosen Himmel. (44) Der weiße, duftige Schaum zeichnete lebendige Linien auf der bräunlichen Haut. (Martin, Einer flieht, S. 48) zeichnen 10 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ als- Gruppe mit NG im A jemand stellt jemanden/ etwas [keine Restr.] in Linien, Strichen so/ als einen solchen/ ein solches dar (45) Zu der Ausstellung gehören auch „Kinderträume“, die Ungerer [1965] grausam und sadistisch zeichnete. (nach MM, 22.1.96, S. 22) (46) Hachfeld zeichnete ihn als einen wild rotierenden Politiker, dessen Gliedmaßen wie ein Hakenkreuz aussahen. (nach Zeit-Magazin, S. 10) (47) [Genau 25 Jahre später] zeichnete er sich als Kriegsgefangenen hinter Stacheldraht. (MM, 26.3.87, S. 36) (48) Er zeichnete Tiere als Gefangene hinter Gittern, die Erde als Wüste, das Wasser als brodelnde Gefahr. (49) Vorgänge, die nur nacheinander ablaufen können, zeichnet man als Folge hintereinander geschalteter Pfeile. (Brockhaus, S. 318) zeichnen 11 NomE AkkE PrädE; PrädE: AdjG/ als- Gruppe mit NG im A jemand [häufig als Autor, Regisseur] interpretiert und gestaltet jemanden [Person/ Institution]/ etwas [Sachverhalt/ geistiges Produkt] als ein solches (50) Grisham zeichnet seine Akteure [bewusst] flach, sein vordringliches Anliegen ist Spannung. (taz, 10.3.94, S. 17) (51) Mark Twains Buch ist eine Kritik an der Sklavenhaltergesellschaft, die [mit reichlich Ironie] als verantwortungslos gezeichnet wird. (nach MM, 24.1.96) (52) Er zeichnete die homophobe Umwelt [durchweg] als Ansammlung lächerlicher Karikaturen. - Wenn zeichnen 11 im Passiv verwendet wird, wird die als-Gruppe mit einer NG im A statt mit einer NG im A belegt: (53) Der Held ist aals missratener Sohn gezeichnet. zeichnen 12 <für>/ <als> NomE PräpE/ PrädE; PräpE: für +A; PrädE: als-Gruppe mit NG im N [geh] jemand ist für etwas [Handlung/ [indirekt geistiges Produkt/ Ereignis]] bzw. als ein solcher [Autor, Herausgeber o.Ä.] verantwortlich (54) Frank-Thomas Mende zeichnet für die vortreffliche Übersetzung des Stückes. (nach MM, 3.4.87, S. 56) (55) Der Bundestrainer konnte auf wiedererstarkte Stützen wie Marschall, der [in Hannover] für das dritte Tor zeichnete, zurückgreifen. (nach BerlZ, 13.10.97, S. 40) (56) Ralph Dulti zeichnet als Verfasser des umfangreichen Essays über Ossip Mandelstam. (nach Zeit, 6.12.85, S. 60) (57) Wer zeichnet als Herausgeber des Sammelbandes? PHRAS Idiom: ein positives/ negatives/ ... Bild von jemandem/ etwas zeichnen: jemanden/ etwas als positiv/ negativ/ ... beschreiben; für etwas verantwortlich zeichnen: durch seine Unterschrift die Verantwortung für etwas übernehmen/ für etwas verantwortlich sein 'zeigen zeigt zeigte hat gezeigt zeigen 1 jemanden etwas betrachten lassen zeigen 2 jemandem etwas deutlich machen zeigen 3 jemandem etwas erkennbar werden lassen zeigen 4 etwas aufweisen zeigen 5 etwas darstellen zeigen 6 etwas zum Vorschein kommen lassen zeigen 7 etwas anzeigen zeigen 8 etwas zu erkennen geben zeigen 9 irgendwohin gerichtet sein zeigen 10 irgendwohin weisen SBP zeigen 1 NomE AkkE (DatE) BED jemanden etwas betrachten lassen. (1) Darf ich Ihnen meinen Garten zeigen? BELR NomE: dasjenige, das etwas betrachten lässt: Person/ Institution/ Tier/ [auch Veranstaltung] (2) S Sie wollte dem Polizisten ihren Ausweis [nicht] zeigen. (3) DDie Verpackungsindustrie zeigt [auf der Messe] neue umweltfreundliche Produkte. (4) DDer Pfau stolziert herum und zeigt den Besuchern des Parks sein wunderschönes Rad. (5) Die jüngste Sonderausstellung des Roemer- und Pelizaeus-Museums zeigt Meisterwerke altägyptischer Kunst. (nach MM, 18.3.85, S. 32) AkkE: dasjenige, das betrachtet wird: Konkretum/ geistiges Produkt/ Sachverhalt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt/ Handlung (6) Zeigst du mir ddeine Orchideen? (7) Der Bauer zeigt [stolz] s seine gesunden kräftigen Kühe, die auch im Herbst noch auf der Weide stehen. (8) [Noch am gleichen Abend] zeigte er ihm ddie Luchsspuren im frischen Schnee. (MM, 3.7.2000) (9) [In Cannes] zeigte Fassbinder d den neuen Film „DDie dritte Generation“. (nach Spiegel, 34/ 94, S. 154) (10) Er zeigte mir dden schönsten Sonnenuntergang meines Lebens. (11) Arthur wollte uns [unbedingt] [in Triberg] dden Wasserfall zeigen. (12) Tanzschüler zeigen [beim Abschlussball] iihr Können. (MM, 3.7.2000) dass-S : (13) Meine Mutter zeigte (e es) mir, ddass in meinem Zimmer alles noch genau so dastand, wie ich es gelassen hatte. ob-Frag : (14) Zeigst du (ees) mir, oob du über den Graben springen kannst? w-Frag : (15) Der Junge zeigte (ees) mir, w was er alles zum Geburtstag bekommen hatte. Hpts : (16) Er zeige (e es) dem Arzt, eer kann das Knie wieder beugen. zeigen 862 (DatE): dasjenige, das etwas betrachtet: Person/ Tier (17) Mac führte uns zum Fenster und zeigte uuns die Straße, die unser Fluchtweg sein sollte. (Spiegel, 48/ 94, S. 130) (18) Warum quälst du den Hund so? Du zeigst iihm den Knochen, und dann gibst du ihn ihm nicht. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (19) Die eindrucksvollen Zeichnungen werden [hier] [zum ersten Mal] [öffentlich] gezeigt. (nach Zeit, 4.7.86, S. 41) sein : (20) Ein moderner Regisseur hat es schwer. Es ist alles [schon] gezeigt, alles schon gesagt! ANM - Das Korrelat es wird selten realisiert. SBP zeigen 2 NomE AkkE (DatE) BED jemandem mit Gesten, Hinweisen, Erklärungen o.Ä. etwas verständlich oder deutlich machen; erklären. (21) Es war niemand da, der uns den Weg zeigen konnte. BELR NomE: dasjenige, das etwas deutlich macht: Person/ Tier/ [auch geistiges Produkt] (22) Können SSie mir zeigen, wie der Apparat funktioniert? (23) D Die Bärin zeigt ihren beiden Jungen, wie man Lachse fängt. (24) DDie Skizze zeigt, wie man den Fernseher anschließt. AkkE: dasjenige, das deutlich gemacht wird: Vorgang/ Handlung SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Vorgang/ Handlung (25) Ich habe es noch nicht verstanden, zeigst du mir ddie verschiedenen Schritte der Rechnung [noch einmal]? (26) Saskia geht morgen Abend zum Ball, und ihre Mutter zeigt ihr [noch schnell] d den Walzer. (27) Sie zeigt ddie verschiedenen Möglichkeiten sprachgesteuerter Kommunikation mit dem Computer [am Beispiel eines Reisebüros]. (nach MM, 2.8.85, S. 17) (28) Ein Unteroffizier zeigte den Soldaten ddie Handhabung des Gewehrs. dass-S : (29) Ich will zeigen, ddass man mit Solarstrom Geld verdienen kann. (taz, 1.3.2000, S. 9) ob-Frag : (30) Zeigst du (ees) mir, oob man die Aufgabe nicht einfacher lösen kann? w-Frag : (31) Warum hast du (e es) mir [nicht] gezeigt, wwie man den Brief richtig formuliert? Hpts : (32) Ich werde (ees) dir zeigen, ddie Bohrmaschine ist ganz einfach zu benutzen. (DatE): dasjenige, dem etwas deutlich gemacht wird: Person/ Tier (33) Der Lehrer zeigte dden Schülern der 9. Klasse, wie Bewerbungsbriefe geschrieben werden. (34) Zeigen Wölfe iihrem Nachwuchs das Jagen oder können Jungwölfe das rein instinktiv? PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (35) Es wird von Ernährungswissenschaftlern gezeigt, wie man sich nach einem Herzinfarkt ernähren soll. sein: (36) Der Weg ins Paradies ist uns gezeigt, aber wir wollen es nicht glauben. ANM - Das Korrelat es wird selten realisiert. SBP zeigen 3 NomE AkkE (DatE) BED etwas jemandem erkennbar werden lassen oder jemanden auf etwas schließen lassen. (37) Die Erfahrung hat gezeigt, dass es so nicht geht. BELR NomE: dasjenige, das etwas erkennbar werden lässt: keine Restr. SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (38) SSchwalben zeigen, dass der Frühling endlich da ist. (39) DDiese vertrauten Kleidungsstücke zeigen mir, dass das alles kein Traum ist. (Uhl, S. 32) (40) D Das Konzert hat [allerdings] [auch] gezeigt, dass das Modernjazz Quartet noch nicht zu perfekter Harmonie gefunden hat. (nach MM, 30.5.87, S. 40) (41) G Grabungen haben gezeigt, dass der Ort schon in prähistorischer Zeit besiedelt war. (42) SSein Lachen und Springen zeigen, dass der Junge seine schwere Krankheit überwunden hat. dass-S : (43) D Dass Schmidts immer wieder nach Südtirol in Urlaub fahren, zeigt, dass es ihnen dort gut gefällt. (44) Ihre Liebe zur Heimat zeigt (ees), d dass sie immer wieder nach Heidelberg fährt. Inf+ : (45) DDas Auto rechtzeitig zum Stehen zu bringen, wenn ein Kind auf die Straße rennt, zeigt ein gutes Reaktionsvermögen. Inf- : (46) I In der Straßenbahn für ältere Menschen aufstehen, zeigt eine gute Erziehung. w-Frag : (47) W Was er gestern gesagt hat, zeigt (e es) deutlich, dass er mir noch immer böse ist. AkkE: dasjenige, das erkennbar gemacht wird: Sachverhalt SE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (48) W Was zeigt uns dieses Beispiel? (49) Ein Vergleich mit Klimadaten zeigt eeine starke Abhängigkeit der Fischzahlen von der MMeerestemperatur. (BerlZ, 1.11.2000, S. 2) (50) Dass die Geschädigten die Vergleichsofferte der Versicherung ablehnen und lieber weiter Millionen für kostspielige Prozesse riskieren, zeigt i ihre ganze Bitterkeit. (nach Spiegel, 18/ 94, S. 130) dass-S : (51) Die Erfahrungen haben [jedoch] gezeigt, ddass die meisten Fachwörterbücher den hohen Anforderungen nicht gerecht werden. (Feidel, S. 70) ob-Frag : (52) Die neuesten Forschungsergebnisse werden (ees) zeigen, o ob das Medikament wirklich keine Nebenwirkungen hat. w-Frag : (53) Wie hilflos die Medizin der Seuche nach wie vor gegenübersteht, zeigt die derzeit in Indien grassierende Epidemie. (Spiegel, 44/ 94, S. 263) Hpts: (54) W Wer auf Steak und Schnitzel verzichtete, Sesambratlinge statt Hamburger aß, erkrankte seltener an Krebs, zeigte die Langzeitstudie. (Spiegel, 28/ 94, S. 151) (DatE): derjenige, dem etwas erkennbar gemacht wird: Person/ Institution (55) Doch ihre ängstlichen Verbote und Verordnungen zeigten mmir, dass sie ihren forschen Worten selbst nicht glaubten. (nach Zeit, 15.2.85, S. 2) (56) Die neuesten Befragungen haben d der Regierungspartei gezeigt, wie beliebt sie ist. PASSK Werden-Passiv werden: (57) Dass Vegetarier gesünder sind als Fleischesser, wurde durch eine kürzlich durchgeführte Untersuchung gezeigt. ANM - Die NomE und die AkkE werden häufig in Form einer SE realisiert. zeigen 863 - Das Korrelat es der NomSE bzw. der AkkSE wird selten realisiert. - Die NomSE in Form der Infkann nur vor dem Hauptsatz stehen: s. (46). W.BED zeigen 4 NomE AkkE; AkkE: NG [häufig o. Artikel] jemand weist etwas [Zustand [als Fähigkeit/ Eigenschaft]] auf; beweisen (58) Joanna hat [bei der Fertigstellung ihrer Dissertation] viel Ausdauer und Fleiß gezeigt. (59) Da waren zum Beispiel die Turnspiele, die zur Sommerzeit allwöchentlich draußen auf dem Burgfelde veranstaltet wurden und der männlichen Jugend der Stadt Gelegenheit gaben, Mut, Kraft, Gewandtheit und Geistesgegenwart zu zeigen und zu pflegen. (nach Th. Mann, Buddenbrooks, S. 622) (60) [Auch in der Wahl der Themen, die bei dem Treffen verhandelt wurden,] wurde mehr Mut und Toleranz gezeigt. (nach Dedecius, S. 51) zeigen 5 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt/ geistiges Produkt] stellt etwas [Konkretum/ Ereignis] dar; wiedergeben (61) „Das Bild zeigt meine Großmutter als junge Frau“, erwiderte die Komtess. (Bolten, S. 23) (62) Das Mosaik zeigt Orpheus, die Lyra spielend, umgeben von wilden Tieren. (MM, 30.1.85, S. 3) (63) Der Film zeigt die tragische Geschichte einer Jugendbande. zeigen 6 NomE AkkE etwas [Konkretum/ abstr. Objekt] lässt etwas [Konkretum/ Sachverhalt] zum Vorschein kommen (64) [Im März] zeigen die Bäume [schon] die ersten Knospen. (65) [Schon ab vierzig] zeigen die Gelenke Abnutzungserscheinungen. (66) [Schon einen Tag nach dem großen Fest] zeigte die Stadt [wieder] das alte Bild von Trägheit und Langeweile. (67) [Nach einem Jahr] zeigte die Ehe zwischen diesem ungleichen Paar die ersten Risse. (68) Die Opernaufführung zeigt Verschleißerscheinungen. zeigen 7 NomE AkkE etwas [konkr. Objekt: Messgerät o.Ä.] gibt etwas [Punkt auf einer Skala] an; anzeigen (69) Die Uhr zeigt halb drei. (70) Das Thermometer zeigt null Grad. zeigen 8 NomE AkkE (DatE); AkkSE mit fak. Korrelat es (stellungsbed.) jemand [Person/ Institution] gibt durch seine Äußerungen, sein Verhalten jemandem gegenüber etwas [Zustand: häufig Gefühl] zu erkennen (71) Er wollte mir seine Ungeduld [nicht] zeigen, aber ich spürte sie. (Bergengruen, S. 30) (72) Ich kann es ertragen, dass die beiden [so unverhohlen] ihre Gefühle zeigen, ob nun andere dabei zusehen oder nicht. (Zeit, 25.10.85, S. 94) (73) Sie versuchte die Wut, die sie bei der Nachricht empfand, dass eine andere Abteilungsleiterin werden sollte, [nicht] zu zeigen. (74) Wenn es notwendig ist, [dann] wird die Parteispitze [selbstverständlich] auch ihre Macht zu zeigen wissen. dass-S : (75) Ihr Mann zeigte (es) ihr [bei jeder Gelegenheit], dass er sich ihr überlegen fühlte. ob-Frag : (76) Der Vorgesetzte zeigte (es) [nie], ob er mit den Leistungen der Angestellten zufrieden war. w-Frag: (77) Warum muss sie (es) immer zeigen, wie traurig sie ist. Hpts: (78) Der Schüler hat (es) [nicht] zeigen wollen, er fühlt sich in der Klasse nicht wohl. - Die AkkE wird häufig in Form einer NG im A mit einem Possessivpronomen realisiert: s. (71), (72) und (74). zeigen 9 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ auf +A/ in +A/ nach +D/ ... etwas [konkr. Objekt] ist irgendwohin gerichtet (79) Der Wegweiser zeigt geradeaus. (80) Der große Zeiger zeigt auf die drei und der kleine auf die 12. Wie viel Uhr ist es? (81) [Allen Prognosen zum Trotz] zeigt die Kurve der Studienanfängerzahlen [weiter] nach unten. (nach Zeit, 3.1.86, S. 28) (82) Wir waren ziemlich verwirrt, der Wegweiser zeigte in eine andere Richtung [als die, die uns der Wirt gesagt hatte]. (83) Der Pfeil auf der Karte zeigt nach Norden. (84) Die Front des Hauses hatte ein riesiges Fenster und zeigte zum See. (85) Beide Augen zeigen nach außen. Es ist dieser weltvergessene Blick, der Funakoshis Werk einzigartig macht. (taz, 1.3.2000, S. 15) zeigen 10 NomE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: AdvG/ auf +A/ in +A/ ...; (AdvE2): mit +D jemand/ [auch Instrument] weist mittels irgendetwas [Instrument/ Handlung] irgendwohin (86) Ich hatte gefragt, wie ich zum Bahnhof komme, und der alte Mann zeigte mit dem Regenschirm [erst] geradeaus und [dann] nach rechts. (87) Es gilt als unhöflich, wenn jemand mit dem Finger auf andere Menschen zeigt. (88) Der Wirt zeigte mit der Hand in die Richtung und beschrieb den Weg. (Pinkwart, S. 138) (89) „Schau dich um“, sagt er, und zeigt mit ausladender Armbewegung über eine Ebene mit ein paar grasbewachsenen Bodenwellen. (Zeit, 2.6.99, S. 56) (90) Er sagte rechts, aber sein Finger zeigte in die andere Richtung. (91) Der Lehrer zeigte auf die Karte und fragte: „Wie heißen die Nachbarländer Deutschlands? “ PHRAS FVG : Freude zeigen: sich freuen; Interesse zeigen: sich interessieren; Reue zeigen: bereuen; Verständnis zeigen: Verständnis haben Idiom: mit dem Finger auf jemanden zeigen: jemanden in der Öffentlichkeit bloßstellen, anprangern; Flagge zeigen: seine Meinung, Haltung nicht verbergen; sein wahres Gesicht zeigen: sich nicht verstellen; [ugs] jemandem die Krallen zeigen: jemandem klar machen, dass man sich nichts gefallen lässt; [ugs] jemandem die kalte Schulter zeigen: sich gegenüber jemandem abweisend verhalten; [ugs] jemandem einen Vogel zeigen: sich mit dem Finger an die Stirn tippen, um jemandem klar zu machen, dass er nicht recht bei Verstand ist; [ugs] jemandem die Zähne zeigen: jemandem heftig Widerstand leisten - [ugs] Dem/ Der/ Denen/ ... werde ich’s zeigen! : [als Drohung] Dem/ Der/ Denen/ ... werde ich gehörig die Meinung sagen/ werde ich klar machen, dass er/ sie/ sie/ ... unrecht hat/ haben. zerstören 864 G.ANM - Gelegentlich wird zeigen als Kommunikationsverb verwendet i.S.v. ‘zeigend sagen’: (92) „Hier hast du einen Rechtschreibfehler gemacht“, zeigte die Lehrerin. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb zeigen, sich. zer'stören zerstört zerstörte hat zerstört zerstören 1 die Ursache dafür sein, dass von etwas nur unbrauchbare Reste bleiben zerstören 2 etwas stark beschädigen SBP zerstören 1 NomE AkkE BED die Ursache dafür sein, dass von etwas nur Trümmer oder unbrauchbare Reste bleiben und es seine Funktion nicht mehr erfüllen kann. (1) Das Feuer hat mehrere Gebäude zerstört. BELR NomE: dasjenige, das die Ursache dafür ist, dass von etwas unbrauchbare Reste bleiben: konkr. Objekt/ Substanz/ abstr. Objekt/ Vorgang [häufig Naturereignis] SE mit fak Korrelat es (stellungsbed.): Sachverhalt (2) D Die feinen Fasern, als Staub eingeatmet, zerstören die Lunge. (Zeit, 19.7.85, S. 21) (3) D Das HIV-Virus zerstört das Immunsystem des Menschen, wenn der Erreger in die Blutbahn gelangt. (nach Zeit, 7.11.86, S. 85) (4) Dauert der Bürgerkrieg noch länger, wird eer das gesamte Land zerstören. (5) E Ein schwerer Erdstoß hat [gestern] [auf der griechischen Insel Kreta] zahlreiche Häuser zerstört. (BerlZ, 24.5.94, S. 1) dass-S : (6) [Schließlich] könnte (e es) [sogar] die Grundlagen für eine Koalition zerstören, d dass keine der beiden Parteien zu einem Kompromiss in dieser Frage bereit ist. AkkE: dasjenige, von dem unbrauchbare Reste bleiben: Konkretum/ Sachverhalt (7) Du würdest Paul nicht wieder erkennen: die Drogen haben iihn [völlig] zerstört. (8) Eine heftige Virusinfektion hatte d das Herz der Frau [innerhalb weniger Tage] zerstört. (nach MM, 3.2.86, S. 3) (9) Der „Größte Anzunehmende Unfall“ (GAU) hat mmehr als den Reaktor zerstört. (Zeit, 9.5.86, S. 1) (10) Entstehende Chloratome zerstören [in einer Kettenreaktion] [langsam] d die Ozonschicht. (Umweltfreundl. Prod., S. 43) (11) Die Verwendung wurde erst verboten, als sich herausstellte, dass Triäthylblei aalle wichtigen Lebensfunktionen zerstört. (nach MM, 14.12.85, S. 18) (12) Das immer mehr verflachende Fernsehen zerstört ddie SSensibilität. (nach Zeit, 19.10.85, S. 49) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) Das Haus wurde durch die Gasexplosion [völlig] zerstört. sein : (14) Kein Tastsinn, kein Temperaturempfinden, die Nerven sind zerstört. (MM, 26.2.87, S. 3) WORTB der Zerstörer, die Zerstörung; zerstörbar, zerstörerisch W.BED zerstören 2 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): durch +A/ mit +D; AdvSE mit obl. Korrelat dadurch/ selten damit jemand [Person/ Institution]/ [auch Mittel] beschädigt etwas [konkr. Objekt/ Substanz] oder schädigt etwas Positives [abstr. Objekt/ Sachverhalt] mittels irgendetwas [Instrument/ Handlung] so stark, dass von ihm nur unbrauchbare Reste bleiben oder es seine Funktion nicht mehr erfüllen kann (15) Acht vermummte Männer hatten das Grundstück Willichs gestürmt und mit Hämmern sämtliche Scheiben im Erdgeschoss seiner Villa zerstört. (nach MM, 25.4.87. S. 2) (16) Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Supermächte die Erde [zwölfmal] mit ihren modernen Waffen zerstören könnten. (17) Er hat sich selbst und seine Familie durch den Alkohol zerstört. (18) Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Angeklagten den Kiosk durch Brandstiftung zerstört hatten. (19) Menschen zerstören die Ozonschicht. (MM, 10.3.88, S. 11) (20) Die Gemeinde hätte genau auf dieser Trasse ihre Straße bauen können, ohne die Landschaft zu zerstören. (nach Zeit, 5.4.85, S. 15) (21) Damit soll verhindert werden, dass [etwa] Angestellte einer Firma, die sich ungerecht behandelt fühlen, [aus Rache] wertvolle Dateien oder Programme zerstören. (MM, 28.2.86, S. 5) (22) Du hast unser Glück zerstört. (Bild, 30.3.67, S. 4) (23) Kritische Spezialisten haben [längst] den Mythos zerstört, dass ein fröhliches Wettrüsten der beste Muntermacher für die Wirtschaft ist. (MM, 30.12.86, S. 3) (24) Duldet der Staat die Sklaverei, schreitet er nicht gegen das Foltern ein, so zerstört er die Würde des Menschen. (nach GG, S. 11) (25) Die Bomben haben eine Brücke und mehrere Wohnhäuser zerstört. (26) Dieser Vertrauensbruch hat ihre langjährige Freundschaft zerstört. dass-S : (27) [In der Nacht von Donnerstag auf Freitag] haben wir das nationalistische Denkmal dadurch zerstört, dass wir den Kopf absägten und mitnahmen. (nach taz, 25.1.93, S. 19) PHRAS Idiom: [ugs-salopp] am Boden zerstört sein: nach großer Anstrengung völlig erschöpft sein/ aus einer harten Auseinandersetzung eindeutig als Unterlegener hervorgehen VERBF stören 'ziehen I zieht zog ist gezogen ziehen I 1 sich irgendwohin begeben ziehen I 2 seinen Wohnsitz irgendwohin verlegen ziehen I 3 irgendwohin gelangen SBP ziehen I 1 NomE AdvE BED sich irgendwohin begeben. (1) Tausende von streikenden Arbeitern zogen durch die Stadt. BELR NomE: dasjenige, das sich irgendwohin begibt: Person/ Kollektiv von Personen/ Tier/ Kollektiv von Tieren (2) E Ein Landpastor zieht [als Wanderprediger] durch die Dörfer. (nach Zeit, 14.3.86, S. 64) (3) [Im Frühjahr] verlässt der Zirkus sein Winterquartier und zieht [wieder] von Stadt zu Stadt. (4) Als dder Demonstrationszug in Richtung Regierungssitz zog, griff die Polizei ein. (5) DDie schwarzen Gnus ziehen [gleich Perlen an einer Kette] durch die Gegend. (nach Grzimek, S. 313) ziehen II 865 AdvE: Ort nach +D/ zu +D/ ...: Zielort in +A: Zielort/ [indirekt Ereignis] (von +D) nach +D/ ...: (Ausgangsort) Zielort AdvG/ durch +A/ .../ (in) Richtung: Richtung (6) Er ist [als junger Mann] iin die Fremde gezogen, man hat nie wieder von ihm gehört. (7) Demonstranten zogen zum Justizministerium. (Spiegel, 14/ 93, S. 208) (8) [Zusammen] zogen die beiden [im September des gleichen Jahres] [als Freiwillige] iin den Krieg nach Algerien. (Zeit, 25.10.85, S. 2) (9) Die Nomaden ziehen [mit ihren Herden] von Weideplatz zu Weideplatz. (10) [Im September] ziehen die Störche s südwärts, iin Richtung Afrika. (11) [An jedem verkaufsoffenen Sonnabend] zieht ein Strom von Menschen ddurch die Einkaufsstraßen. (nach Zeit, 25.7.86, S. 48) (12) Der berühmte Tom Courtey zieht [allein] ddurch die Welt. (Zeit, 21.11.86, S. 63) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (13) Alte Filme zeigen, dass [1914] [begeistert] an die Front gezogen wurde. WORTB der Zug SBP ziehen I 2 NomE AdvE BED seinen Wohnsitz, Amtssitz o.Ä. irgendwohin verlegen; umziehen. (14) Meiers sind [schon vor drei Wochen] nach Hamburg gezogen. BELR NomE: derjenige, der seinen Wohnsitz verlegt: Person/ Institution (15) [Nach der Scheidung] ist mmeine Frau [mit den Kindern] zu ihren Eltern gezogen. (MM, 21.5.88, S. 24) (16) Das britische Bankhaus S. G. Warburg hat seinen Standort in München aufgegeben und ist in die Taunusanlage 11 gezogen. (nach FAZ, 30.3.93) AdvE: Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person] (von +D) nach +D/ ...: (Ausgangsort) Zielort (17) Junge Familien ohne Eigenkapital ziehen iin das „e eigene“ Haus. (MM, 6.5.86, S. 20) (18) [In den Sechzigerjahren] waren die Brüder iin die Stadt gezogen und hatten mit ihrem Transportgeschäft vom Bauboom profitiert. (nach Zeit, 27.2.87, S. 45) (19) Der Familie ging es schlecht, man zog iin das Armenviertel von St. Pauli. (nach Zeit, 9.1.87, S. 40) (20) Helen, die Franz Hessel 1913 in Berlin heiratet und [mit ihm] [später] n nach Genf, [dann] [wieder] nnach Berlin, [Ende des 1. Weltkriegs] iin die Nähe von München und [schließlich] [mit zwei Söhnen] [ganz] nnach Paris zieht, sie hatte Franz des Freundes Henri wegen verlassen. (Zeit, 6.3.87, S. 70) (21) Er hat seine Wohnung aufgegeben und ist zzu seiner Freundin gezogen. (22) [Schon bald] zog sein Vater, ein Sergeant, [mit der Familie] vvon Army-Stützpunkt zu Army-Stützpunkt. (Spiegel, 3/ 93, S. 155) (23) Herr Krause wohnt nicht mehr in Berlin. Er ist [1992] vvon hier nach Mannheim gezogen. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (24) Der Möbelwagen ist schon bestellt: [am 30. Juni] wird gezogen. ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird. In diesem Fall wird gelegentlich eine temporale AdvG oder PräpG [an +D/ ...] hinzugefügt, mit der auf den Termin Bezug genommen wird: (25) „[WWann] zieht ihr? “ - „Wir ziehen [a am 1. April].“ ; s. auch (24). W.BED ziehen I 3 NomE AdvE; AdvE: nach +D/ über +A/ .../ bis-Gruppe/ (in) Richtung etwas [Naturerscheinung/ Substanz] gelangt, sich allmählich fortbewegend, irgendwohin (26) [Bald] zieht der Frühling ins Land. (27) Nebelschwaden zogen über die Wiesen. (28) Schuld daran ist ein Tiefdruckgebiet, das [am Donnerstag] von Schottland nach Norwegen zieht und kühle Meeresluft mitbringt. (BerlZ, 20.8.98, S. 2) (29) Über einen Kabelschacht, den Aufzug und das Treppenhaus zog der Qualm bis in die oberen Etagen. (MM, 10.4.2000, S. 26) (30) Wir haben Ostwind: die Wolken ziehen Richtung Westen. PHRAS Idiom: [geh] gegen jemanden/ etwas zu Felde ziehen: jemanden/ etwas bekämpfen; vor Gericht ziehen: bei Gericht eine Klage einreichen; [ugs-salopp] Leine ziehen: weggehen G.ANM - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb ziehen, sich. VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen II; ziehen, es 'ziehen II zieht zog hat gezogen ziehen II 1 etwas hinter sich her fortbewegen ziehen II 2 etwas irgendwo herausholen ziehen II 3 die nötige Luft durchlassen ziehen II 4 etwas mit der Hand betätigen ziehen II 5 aus etwas aus etwas gewinnen ziehen II 6 dafür sorgen, dass sich etwas entwickelt ziehen II 7 etwas von etwas ableiten ziehen II 8 <in> durch Dehnen o.Ä. bewirken, dass sich etwas in etwas verändert bzw. so wird ziehen II 9 etwas fest halten und es irgendwohin holen ziehen II 10 etwas kräftig einatmen ziehen II 11 etwas anziehen ziehen II 12 in jemandem das Bedürfnis erwecken, sich irgendwohin zu begeben ziehen II 13 etwas entstehen lassen, das sich linienförmig erstreckt ziehen II 14 etwas irgendwohin steuern ziehen II 15 an etwas ergreifen und bewegen ziehen II 16 an etwas saugen ziehen II 17 die gewünschte Wirkung erzielen ziehen II 18 Farbstoff und Aroma an das Wasser abgeben SBP ziehen II 1 NomE AkkE (AdvE) BED jemanden/ etwas unter Anwendung von Kraft hinter sich her irgendwohin fortbewegen. (1) Wie viele Wagons kann eine solche Lokomotive ziehen? ziehen II 866 BELR NomE: dasjenige, das etwas fortbewegt: Person/ Tier/ Fahrzeug (2) Setzt euch auf den Schlitten, iich ziehe euch! (3) Ich träumte von einem Pferdegespann, d das einen Wagen zog. (Bild, 26.1.67, S. 4) AkkE: dasjenige, das fortbewegt wird: konkr. Objekt [häufig Fahrzeug] (4) Der Mann trieb den Esel, der dden Karren zog, mit der Peitsche an. (5) Ein Junge hat uunsere Rikscha durch die ganze Stadt gezogen. (AdvE): Ort in +A/ .../ bis-Gruppe: Zielort durch +A/ über +A/ NG im A: Strecke (6) Der Esel zog den Karren iin den Stall. (7) B Bis zur Ecke ziehe ich den Handwagen, dann bist du an der Reihe. (8) Zwei Pferde zogen unseren Schlitten ddurch den verschneiten Wald. (9) Die Kinder aus der Stadt hatten noch nie gesehen, wie ein Traktor einen Pflug üüber das Feld zieht. (10) Das Pferd musste den schwer beladenen Schlitten ffünf Kilometer ziehen. PASSK Werden-, selten Sein-Passiv werden : (11) Der Wagen wurde von sechs Pferden gezogen. ANM - [sportspr] jemanden ziehen wird verwendet i.S.v. ‘vor einem Läufer laufen/ vor einem Radfahrer fahren und ihn dadurch zu höherem Tempo anspornen’. SBP ziehen II 2 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwo herausholen. (12) Ich fürchte, ich muss den Zahn ziehen. BELR NNomE: derjenige, der etwas herausholt: Person (13) DDer Zahnarzt hat [mir] zwei Backenzähne [auf einmal] gezogen. (14) [Nach einem Streit] zog eein 48-jähriger [mitten im Schwetzinger Schlossgarten] sein Messer und verletzte ein Ehepaar schwer. (MM, 5.8.96) (AkkE): dasjenige, das herausgeholt wird: konkr. Objekt (15) Er zog [sofort] ssein Kalenderchen, um die restlichen Tage seiner Ferien zu zählen. (Frisch, S. 53) (16) Ich gehe schnell mal zu dem Automaten an der Ecke und ziehe [mir] ein paar Zigaretten. (AdvE): Ort aus +D: Ausgangsort [Behälter, Menge] (17) [Plötzlich] zog der Mann einen Revolver aaus seiner Manteltasche und forderte den Kassierer zur Herausgabe des Geldes auf. (18) Jeder Spieler zieht eine beliebige Karte a aus dem Stapel. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (19) Wenn die Wunde gut heilt, können [am Montag] die Fäden gezogen werden. sein : (20) Als der Zahn gezogen war, hörten die Schmerzen endlich auf. ANM - Gelegentlich wird mit einer statischen PräpG [an +D] indirekt auf den Ausgangsort [häufig Automat] Bezug genommen: (21) Fahrscheine für den Nahverkehr können Sie [aam Automaten] ziehen. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (13). - Mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person Bezug genommen werden, zu deren Gunsten die Handlung ausgeführt wird: s. (16). - ziehen II 2 wird auch in den Ausdrücken verwendet ein Los ziehen i.S.v. ‘ein einzelnes Los nach dem Zufallsprinzip aus einer größeren Menge von Losen entnehmen, um den betreffenden Gewinner o.Ä. zu ermitteln’; den Hauptgewinn ziehen i.S.v. ‘ein einzelnes Los nach dem Zufallsprinzip aus einer größeren Menge von Losen entnehmen, das zum Empfang des Hauptgewinns berechtigt’; [fachspr] eine Probe ziehen i.S.v. ‘eine Probe entnehmen’: (22) Von den angelieferten Mengen s seien Proben gezogen und Analysen erstellt worden. (MM, 27.5.87, S. 17) W.BED ziehen II 3 NomE etwas [konkr. Objekt] lässt die für das Funktionieren nötige Luft durch (23) Der Ofen zieht [nicht richtig] und qualmt. Er muss wohl gereinigt werden. (24) Er stocherte so lange in der Pfeife herum, bis sie [wieder] zog. ziehen II 4 NomE AkkE jemand betätigt etwas [konkr. Objekt: Vorrichtung] durch einen Zug mit der Hand (25) Wer hat die Notbremse gezogen? (26) Wenn man die Leine zieht, öffnet sich der Fallschirm. ziehen II 5 aus NomE AkkE PräpE; PräpE: aus +D jemand [Person/ Institution] gewinnt etwas [abstr. Objekt] aus etwas [Institution: Firma/ konkr. Objekt/ Veranstaltung/ Handlung] (27) Mancher Familienclan hat an dem ihm zugefallenen Unternehmen nur noch das eine Interesse, so viel Geld wie möglich aus der Firma zu ziehen. (nach Jungblut, S. 112) (28) Er schätzt, dass mindestens 120 Millionen Mark pro Jahr in der Stadt für Rock- und Popkonzerte ausgegeben werden. In dieser Summe ist der Nutzen, den die Berliner Wirtschaft aus diesem Volksvergnügen zieht, noch nicht einmal eingerechnet. (taz, 29.8.92, S. 36) (29) [Nach Rechnung der Staatsanwaltschaft] hat das Trio aus dem Handel mit jungen Mädchen einen Gewinn von zwei Millionen Mark gezogen. (nach MM, 15.10.95) (30) Er solle aus den beschlagnahmten Gegenständen „Inspirationen für eigene technische Entwicklungen in der DDR“ ziehen. (nach taz, 13.3.90, S. 9) ziehen II 6 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): aus +D jemand sorgt dafür, dass sich aus etwas [Organismus] etwas [Pflanze] entwickelt (31) Der Junge nahm die Tannenzapfen mit nach Hause, um aus dem Samen einen Weihnachtsbaum zu ziehen. (32) [Nach dem Krieg] hat mein Großvater [auf dem Balkon] Tabak gezogen. ziehen II 7 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): aus +D/ von +D jemand [Person/ Institution/ [auch geistiges Produkt]] leitet etwas [abstr. Objekt] von etwas [Sachverhalt] ab (33) Liebl zog aus seinen Untersuchungen das Fazit, dass es den Tätern regelmäßig zu leicht gemacht wurde. (MM, ziehen II 867 27.3.86, S. 5) (34) Obwohl die Menschen wüssten, dass Übergewicht, Nikotin und mangelnde Bewegung den Herzinfarkt begünstigten, zögen [noch] zu wenige die Konsequenz daraus. (MM, 23.4.87, S. 15) (35) Die Bilanzen, die der Film zieht, sind nicht sonderlich rosig. (BerlZ, 14.1.99, S. VI) - ziehen II 7 wird auch in der Passivkonstruktion etwas ist aus etwas zu ziehen verwendet : (36) Jüdische wie christliche Theologen lasen den Text als Vorlage für geistliche oder moralische Lehren, die daraus zu ziehen seien. (nach Zeit, 20.12.85, S. 43) ziehen II 8 <in> NomE AkkE PräpE/ PrädE; PräpE: in +A; PrädE: AdjG jemand bewirkt durch Dehnen, Strecken o.Ä., dass sich etwas [konkr. Objekt: häufig Körperteil, Textilie] in etwas [Zustand] verändert bzw. so wird (37) [Warum] ziehst du deine Stirn in Falten? (38) [Nach dem Waschen] muss man den Pullover in Form ziehen und liegend trocknen. (39) Wenn du das Tischtuch [zuerst] in die Breite und [dann] in die Länge ziehst, lässt es sich leichter bügeln. (40) Der Chefarzt zog die Stirn kraus und schüttelte den Kopf. (Stephan, S. 25) (41) Sie zog den Bauchriemen von Filipe noch um zwei Löcher enger. (Bolten, S. 28) ziehen II 9 NomE AkkE AdvE; AdvE: auf +A/ aus +D/ von +D/ .../ nach +AdvG jemand hält jemanden/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] fest und holt ihn/ es irgendwohin (42) Als Kind konnte sich meine Schwester stundenlang damit beschäftigen, Perlen auf eine Schnur zu ziehen. (43) Es gelang mir nicht, den Verletzten aus dem Auto zu ziehen. (44) [Mit seinem elektrisch geladenen Kescher] zog der Fischer [gestern] 13 verschiedene Fischarten aus dem Rhein. (MM, 2.7.96) (45) Ich finde meine Brille nicht. Würdest du [mir] [mal] den Faden durch die Nadel ziehen? (46) Flavio zog sie [sanft] in seine Arme und küsste sie. (Larsen, S. 27) (47) Zurück in den Keller der Rechtsmedizin: Der Laie kennt die gekachelten Gänge und das Tuch, das vom Gesicht des Toten gezogen wird, aus Serien wie „Tatort“ oder „Quincy“. (BerlZ, 4.1.99, S. 20) (48) [Dann] zog der Pilot sein U-förmiges Lenkrad zu sich, und wie im Aufzug geht’s ab nach oben. (MM, 17.8.87, S. 15) (49) Der Mann zog die Kisten nach vorn und reichte sie hinunter. (nach Johnson, S. 109) ziehen II 10 NomE AkkE AdvE; AdvE: durch +A/ in +A jemand atmet etwas [Substanz] kräftig irgendwohin [konkr. Objekt: Organ] ein (50) [Voller Entrüstung] zog sie [geräuschvoll] die Luft durch die Nase. (51) Es ist sehr ungesund, den Zigarettenrauch in die Lunge zu ziehen. ziehen II 11 NomE AkkE AdvE; AdvE: über +A/ unter +A [ugs] jemand zieht etwas [konkr. Objekt: Kleidungsstück] irgendwohin [konkr. Objekt: Kleidungsstück] an (52) Zieh doch deinen blauen Pullover über das Hemd. (53) Es sieht sehr elegant aus, wenn Sie eine Seidenbluse unter den Blazer ziehen. ziehen II 12 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ in +A/ zu +D/ ... jemand/ etwas [keine Restr.] erweckt in jemandem das starke Bedürfnis, sich irgendwohin zu ihm zu begeben (54) Wasser, Wälder und Wärme sowie die gute Verkehrslage zogen [bereits] den Menschen der Urzeit [unwiderstehlich] in diese Landschaft. (nach Pörtner, S. 119) (55) Wer oder was zieht dich dorthin? ziehen II 13 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): über +A/ um +A/ ... jemand [Person/ Institution]/ etwas [Fahrzeug] lässt etwas [konkr. Objekt [als linienförmiges Gebilde]] entstehen, das sich irgendwohin erstreckt (56) [Hoch oben] zogen zwei Flugzeuge Kondensstreifen über den blauen Himmel. (57) Die Stadt hatte [zur Bewässerung] Gräben ziehen lassen. (58) [Demnächst] sollen neue Telefonleitungen gezogen werden. (59) Die Lehrerin nahm ein großes Lineal und zog [an der Tafel] Notenlinien. (60) [Auf welcher Seite] soll ich [Ihnen] den Scheitel ziehen? - Pertinenzdativ ist möglich: s. (60). ziehen II 14 NomE (AkkE) AdvE; AdvE: in +A/ .../ nach +AdvG jemand steuert etwas [Fahrzeug] irgendwohin (61) Der Pilot konnte die Maschine [wieder] in eine größere Höhe ziehen. (62) Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, zog er nach rechts und prallte dort auf einen abgestellten Lastwagen. (MM, 2.6.95) ziehen II 15 an NomE PräpE; PräpE: an +A jemand/ etwas [Tier] ergreift etwas, das an einer bestimmten Stelle befestigt ist, und bewegt es durch einen Zug (63) [Vielleicht] zieht [dann] [wieder] jemand am Glockenseil. (Zeit, 7.11.86, S. 1) (64) Wenn Werner nervös ist, zieht er [immerzu] an seinem rechten Ohr. (65) Sie hatte ausgesagt, der 17-jährige habe [sie] an den Haaren gezogen und ihren Kopf hin und her gerissen. (BerlZ, 16.1.99, S. 24) (66) Der Hund zog [heftig] an der Leine. - Pertinenzakkusativ ist möglich: s. (65). ziehen II 16 NomE (PräpE); (PräpE): an +D jemand saugt an etwas [konkr. Objekt: Pfeife, Trinkröhrchen o.Ä.] (67) Der Kommissar zog [gereizt] an seiner Kolbenpfeife. (Pinkwart, S. 38) (68) [Vorsichtig] zog das kleine Mädchen an dem Trinkhalm und lächelte zufrieden: die Limonade schmeckte nach Himbeeren. (69R) Während er die Zigarette an dem einen Ende mit dem Streichholz anzünden will, vergisst er, das andere in den Mund zu stecken und zu ziehen. (Grzimek, S. 288) ziehen II 17 NomE (PräpE); (PräpE): bei +D [ugs] etwas [geistiges Produkt/ Sachverhalt/ Handlung] erzielt bei jemandem [Person/ Institution] die gewünschte Wirkung (70) Ich glaube nicht, dass Marschmusik bei den jungen Leuten [heutzutage] zieht. (71) Hör auf zu schreien! Du weißt, das zieht bei mir [nicht]. (72) Das Kartell, dessen Appelle zur Mechanisierung und Rationalisierung [nicht mehr ziehen, es 868 so recht] ziehen wollen, suchte nach neuen Argumenten und Parolen. (Zeit, 26.7.85, S. 21) (73) Je länger die Smogalarmstufe bestand, [desto weniger] zogen Ausreden. (nach MM, 2.2.87, S. 12) (74) Der Hinweis auf den europäischen Subventionskodex zieht [nicht mehr]. (nach Zeit, 2.8.85, S. 21) (75) Die Inszenierung zieht [nicht], weil sie zu sehr mit Symbolik überfrachtet ist. ziehen II 18 NomE (AdvE); (AdvE): AdvG/ NG im A etwas [Substanz: Tee, Kaffee o.Ä.] gibt irgendwielange seinen Farbstoff und sein Aroma an das kochende Wasser ab, mit dem es übergossen wurde (76) Der Hustentee muss lange ziehen, damit er besser wirkt. (77) Der Kaffee ist gleich fertig, er muss [nur noch] ziehen. (78) Wenn der Tee drei Minuten gezogen hat, schmeckt er mir am besten. PHRAS FVG: aus etwas eine Lehre/ Lehren ziehen: aus etwas lernen; einen Vergleich ziehen: vergleichen; etwas in Betracht/ Erwägung ziehen: etwas erwägen; aus etwas Schlüsse ziehen: aus etwas schließen; jemanden ins Vertrauen ziehen: jemandem etwas vertraulich mitteilen; etwas in Zweifel ziehen: etwas bezweifeln; jemanden zu Rate ziehen: sich von jemandem raten lassen; jemanden zur Rechenschaft/ Verantwortung ziehen: jemanden verantwortlich machen Idiom: etwas auf sich ziehen: etwas [Blick, Interesse o.Ä.] anziehen; etwas zieht etwas nach sich: etwas hat etwas zur Folge; sich (geschickt) aus der Affäre ziehen: sich (geschickt) ohne Schaden zu nehmen aus einer unangenehmen Situation befreien; etwas zieht seine Bahn: etwas [Gestirn, Satellit o.Ä.] bewegt sich auf seiner Bahn fort; jemanden in seinen Bann ziehen: jemanden faszinieren; [ugs-salopp] jemanden/ etwas in den Dreck ziehen: jemanden/ etwas in übelster Weise beschimpfen, verleumden; [ugs-salopp] jemandem das Fell über die Ohren ziehen: jemanden übervorteilen; [ugs] ein Gesicht ziehen: durch die Veränderung des Gesichtsausdrucks seinen Unwillen o.Ä. ausdrücken; jemanden ins Gespräch ziehen: jemanden dazu bringen, dass er sich an einem Gespräch beteiligt; eine Grimasse/ Grimassen ziehen: das Gesicht durch Dehnen, Zusammenziehen der Gesichtsmuskeln zu einer Grimasse verändern; (mit jemandem/ etwas) das große Los ziehen: (mit jemandem/ etwas) großes Glück haben; seinen Hals/ Kopf aus der Schlinge ziehen: sich schließlich doch noch aus einer gefährlichen Situation retten können; vor jemandem/ etwas den Hut ziehen: vor jemandem/ etwas Hochachtung haben; [ugs-salopp] jemanden durch den Kakao ziehen: jemanden/ etwas lächerlich machen, verspotten; [ugs-salopp] die Karre aus dem Dreck ziehen: eine verfahrene Angelegenheit in Ordnung bringen; etwas zieht Kreise: etwas wirkt sich auf einen größeren Personenkreis aus; den Kürzeren ziehen: weniger als die anderen bekommen, erreichen; [ugssalopp] etwas an Land ziehen: etwas in seinen Besitz bringen; sich in die Länge ziehen: länger als erwartet dauern; gegen jemanden/ etwas vom Leder ziehen: jemanden/ etwas heftig kritisieren; etwas in Mitleidenschaft ziehen: neben dem unmittelbar davon Betroffenen auch anderen Schaden zufügen; [ugs-salopp] jemandem etwas aus der Nase ziehen: jemanden, der von sich aus keine Auskunft gibt, nach etwas ausfragen; eine Parallele/ Parallelen ziehen: vergleichen; alle Register ziehen: zur Erreichung eines Ziels alles versuchen; einen Schlussstrich (unter etwas) ziehen: etwas endgültig abschließen; jemanden auf seine Seite ziehen: jemanden für den eigenen Plan, Standpunkt gewinnen; am gleichen Strang ziehen: sich für das gleiche Ziel einsetzen; [ugs-salopp] jemanden über den Tisch ziehen: jemanden bei Verhandlungen o.Ä. übervorteilen; die Tür ins Schloss ziehen: die Tür schließen; etwas/ [ugs-salopp] jemanden aus dem Verkehr ziehen: etwas [Banknoten o.Ä.] nicht mehr für den Umlauf, Handel zulassen/ jemanden verschwinden lassen; [ugs] etwas durchs Wasser ziehen: etwas schnell mit der Hand waschen; [ugs-salopp] jemandem diesen Zahn ziehen: jemandem eine bestimmte Illusion nehmen G.ANM - ziehen wird auch in fachsprachlichen Ausdrücken verwendet, wie z.B. der Motor/ die Bremse zieht i.S.v. ‘der Motor/ die Bremse funktioniert normal’; eine (Schach)figur ziehen i.S.v. ‘beim Schachspiel die Position einer Schachfigur verändern’; [techn] Draht/ Kerzen ziehen i.S.v. ‘Draht/ Kerzen herstellen’; [Mathematik] die Wurzel aus einer Zahl ziehen i.S.v. ‘die Grundzahl einer Potenz errechnen’; [Bankwesen] auf jemanden einen Wechsel ziehen i.S.v. ‘auf eine dritte Person einen Wechsel ausstellen’; [Kochkunst] etwas ziehen lassen i.S.v. ‘etwas knapp unter dem Siedepunkt garen’; Blasen/ Fäden ziehen i.S.v. ‘an der Oberfläche Blasen/ Fäden bilden’. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb ziehen, sich. VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen, es 'ziehen, es es zieht es zog es hat gezogen es zieht 1 Zugluft ist vorhanden es zieht 2 es drängt etwas, sich irgendwohin zu begeben es zieht 3 Zugluft strömt irgendwohin es zieht 4 Zugluft trifft irgendwo auf es zieht 5 Schmerzen treten irgendwo auf SBP es zieht 1 - BED Zugluft ist vorhanden. (1) Machen Sie bitte die Tür zu, es zieht. BELR keine Ergänzungen PASSK kein Passiv möglich zumachen 869 WORTB der Zug; zugig ANM - Häufig wird mit einer statischen AdvG oder PräpG [in +D/ ...] auf den Ort Bezug genommen, wo Zugluft festzustellen ist: (2) [Während der Fahrt] hat es [i im Bus] [fürchterlich] gezogen .; s. auch (3). - es zieht 1 wird häufig in dem Ausdruck [ugs] es zieht wie Hechtsuppe verwendet i.S.v. ‘es herrscht unangenehm starke Zugluft’: (3) [Hier] z zieht es [ja] wwie Hechtsuppe! W.BED es zieht 2 AkkE AdvE; AdvE: in +A/ nach +D/ ... es drängt jemanden/ etwas [Tier], sich irgendwohin zu begeben (4) Die Automatenspieler zieht es in einen abgetrennten Raum. (nach MM, 5.12.87, S. 13) (5) Es zieht manche Personen [nach einigen Tagen Bummeln oder vor dem Ende des Urlaubs] [wieder] nach Hause, zum Arbeitsplatz, zu den Freunden, zum Hobby, zum geordneten Leben. (Göppinger, S. 208) (6) [Im Herbst] zieht es die Störche und andere Zugvögel nach Süden. es zieht 3 AdvE; AdvE: durch +A/ in +A/ ... Zugluft strömt irgendwohin (7) Unten steht immer die Tür auf, und es zieht durchs ganze Haus. (Zeit, 18.10.85, S. 101) (8) Würden Sie bitte das Fenster schließen, es zieht [dem Baby] direkt ins Gesicht. - Pertinenzdativ ist möglich: s. (8). es zieht 4 AdvE; AdvE: an +D Zugluft trifft irgendwo [Körperteil] auf (9) Wenn es [stark] am Kopf zieht, kann man sich leicht einen Schnupfen holen. (10) Zieht es [Ihnen] [auch] [so] an den Beinen? - Pertinenzdativ ist möglich: s. (10). es zieht 5 (AdvE); (AdvE): in +D [ugs] Schmerzen treten irgendwo [Körperteil] auf (11) Es zieht [mir] in allen Gliedern, Herr Doktor. (12) Zieht es im Rücken oder [mehr] in den Schultern? (13) Wenn es [beim Wasserlassen] zieht, handelt es sich wahrscheinlich um eine Blasenentzündung. (14) „Hat es sehr wehgetan? “ - „Nein, es hat [bloß] [ein bisschen] gezogen.“ - Pertinenzdativ ist möglich: s. (11). VERBF anziehen; ausziehen I; ausziehen II; beziehen, sich; einziehen; erziehen; umziehen I; umziehen II; vorziehen; ziehen I; ziehen II 'zuhören hört zu hörte zu hat zugehört SBP zuhören NomE (DatE) (PräpE) BED sich mit dem Gehör auf jemanden/ etwas bei etwas konzentrieren; lauschen. (1) Hören Sie mir [jetzt] [bitte mal] zu! BELR NomE: derjenige, der sich auf etwas konzentriert: Person/ selten Tier (2) Wenn die anderen erzählten, hörte MMichael [nicht] zu. (Stern, 16.12.87, S. 16) (3) IIch saß nur da und habe zugehört. (Stern, 22.12.87, S. 118) (4) DDer Hund hörte seinem Herrn zu und schien zu verstehen, was er ihm sagte. (DatE): dasjenige, auf das sich jemand konzentriert: Konkretum/ abstr. Objekt/ [auch Vorgang/ Handlung] (5) Der Vater hörte ddem kleinen Sohn zu, ohne ihn zu unterbrechen. (6) Hör mal dden Vögeln zu, sie singen heute so fröhlich! (7) Adelheid hörte [noch ein wenig] d der romantischen Cembalomelodie zu. (Uhl, S. 41) (8) Die Kinder hörten [gespannt] d der Geschichte zu, ddie ihnen die Mutter vor dem Einschlafen vorlas. (9) Das Publikum hörte d dem Vortrag [aufmerksam und interessiert] zu. (10) Jana konnte nicht einschlafen und hörte [lange] ddem Rauschen des Regens zu. (11) Der Wanderer setzt sich auf einen Stein und hört [andächtig] d dem Geläute der Glocken im Tal zu. (12) Die Frau blieb stehen und hörte [regungslos] ddem Lachen und Plaudern der Kinder zu. (13) Ich höre [abends] [gern] d dem Gesang der Nachtigall im Garten zu. (14) Die Soldaten feuerten auf eine Menschenmenge, die dder letzten Rede des Armeekommandanten Basilio Okello zuhörte. (nach Zeit, 7.2.86, S. 6) (PräpE): bei +D: dasjenige, wobei sich jemand auf etwas konzentriert: Vorgang/ Handlung SE mit fak. Korrelat dabei: Vorgang/ Handlung (15) Er hörte bbeim Streit der Kinder zu. (16) Sie saß auf dem Balkon und hörte den Vögeln bbeim Zwitschern und Singen zu. (17) Die Mutter hört dem Sohn bbeim Klavierüben zu, um seine Fehler zu korrigieren. w-Frag: (18) Wenn ich nachts wach liege, höre ich [gerne] (ddabei) zu, wwie der Brunnen im Garten plätschert. (19) Im Alter von 17 Jahren sitzt er in Versammlungen mit 2.000 Arbeitern und hört zu, w wie sie über die russische Revolution diskutieren. (nach BerlZ, 13.11.97, S. 3) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (20) Seid still! Es wird [jetzt] zugehört! WORTB der Zuhörer/ die Zuhörerin ANM - zuhören wird häufig im Imperativ verwendet: s. (1). Der Imperativ kann [ugs] i.S.v. ‘pass(t) auf’ verwendet werden: (21) HHör zu, ich sage dir das nur einmal! - zuhören wird häufig in Verbindung mit können verwendet: (22) Die Bewohner des Viertels mochten Momo, denn sie kkonnte [wunderbar] zzuhören und war nie frech und ungezogen. (nach Zeit, 25.7.86, S. 38) - zuhören wird auch in dem Ausdruck [ugs] nur mit halbem Ohr zuhören i.S.v. ‘unkonzentriert zuhören’ verwendet. VERBF aufhören; aufhören, es; gehören; gehören, sich; hören 'zumachen macht zu machte zu hat zugemacht zumachen 1 bewirken, dass etwas zu ist zumachen 2 etwas so betätigen, dass ein Gegenstand zu ist zumachen 3 irgendwann für den Publikumsverkehr nicht zugänglich sein zumachen 4 den Betrieb von etwas einstellen zumachen 870 zumachen 5 etwas für etwas sperren zumachen 6 veranlassen, dass etwas für den Publikumsverkehr nicht zugänglich ist zumachen 7 etwas mittels irgendetwas ausfüllen zumachen 8 irgendwann den Betrieb einstellen SBP zumachen 1 NomE AkkE BED durch Betätigen einer Verschlussvorrichtung bewirken, dass etwas zu oder unzugänglich ist; schließen. (1) Mach [bitte] den Schrank [wieder] zu! BELR NomE: derjenige, der bewirkt, dass etwas zu ist: Person/ selten Tier (2) MMartin machte die Flasche zu und stellte sie in den Kühlschrank. (3) D Der Hund hörte auf zu bellen und machte das Maul [wieder] zu. AkkE: dasjenige, das zu ist: konkr. Objekt (4) Man muss aalle Büchsen und Gläser mit Lebensmitteln [gut] zumachen, damit keine Käfer o.Ä. eindringen können. (5) Du kannst dden Regenschirm zumachen, es regnet nicht mehr. (6) Ich muss [noch] dden Koffer und die beiden Pakete zumachen, dann bin ich fertig. (7) Ich möchte lachen, aber ich kann [nur] mmeinen Mund auf- und zumachen. (Handke, S. 94) (8) Sie hatte den Kopf an die Briefkästen gelegt und d die Augen zugemacht. (Welt, 28.8.69, S. 16) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (9) Alle Räume wurden zugemacht, niemand durfte das Haus betreten. sein : (10) Ist der Brief [schon] zugemacht oder kann ich noch etwas reinlegen? ANM - zumachen 1 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. - Wenn mit der AkkE auf eine Person Bezug genommen wird, wird zumachen 1 [ugs] i.S.v. ‘jemandes Körper nach einer Operation schließen’ verwendet: (11) Der Chirurg machte d den Patienten [gleich wieder] zu, als er die Metastasen sah. - Pertinenzdativ ist möglich: (12) Mach [mmir] [bitte mal] das Kleid [hinten] zu, ich komme nicht an meinen Rücken. - Mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person, für die etwas zugemacht wird, Bezug genommen werden: (13) Kannst du [m mir] [bitte] die Tasche zumachen, der Reißverschluss klemmt! SBP zumachen 2 NomE AkkE BED etwas, das als Verschlussvorrichtung dient, so betätigen, dass ein Gegenstand zu oder unzugänglich ist; schließen. (14) Wenn es zieht, mache ich das Fenster zu. BELR NomE: derjenige, der etwas betätigt: Person (15) DDer Installateur machte das Ventil am Gasrohr zu, sodass kein Gas ausströmen konnte. AkkE: dasjenige, das betätigt wird: konkr. Objekt: [Verschlussvorrichtung: Fenster, Tür o.Ä.] (16) Mach [bitte] ddie Tür [hinter dir] zu! (17) Ich ließ die Fenster offen, wenn ich ddie Fenster zumachte, dachte ich, ich ersticke. (nach Welt, 5.9.69, S. 21) (18) Was einer Frau wirklich auf die Nerven geht, ist ein Mann, der dden Klodeckel [nie] zumacht. (Zeit, 2.8.85, S. 41) (19) Sie machte die Lippen [fest] zu und sagte kein Wort mehr. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (20) Wenn das Haus verlassen wird, müssen die Fenster zugemacht werden. sein : (21) Die Fenster sind zugemacht, wir können gehen. ANM - zumachen 2 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. - Mit einer NG im D bzw. PräpG [für +A] kann auf die Person, für die etwas zugemacht wird, Bezug genommen werden: (22) Kannst du [m mir] [mal] die Tür zumachen, der Schlüssel dreht sich so schwer. SBP zumachen 3 NomE AdvE BED irgendwann für den Kunden- oder Publikumsverkehr nicht zugänglich sein; schließen. (23) Wann machen die Geschäfte heute zu? BELR NomE: dasjenige, das nicht zugänglich ist: Institution [Geschäft, Behörde, Praxis o.Ä.]/ [indirekt Person [als Funktionsträger]/ Räumlichkeit] (24) DDie Bäckerei macht in der nächsten Woche [wegen Urlaub] zu. (25) DDer Zoologische Garten macht im Sommer bei Sonnenuntergang zu. (26) Wann macht uunser Zahnarzt abends zu? (27) D Die Schalter der Banken machen über Mittag zu. AdvE: Zeit AdvG/ an +D/ +A...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ ...: Anfangspunkt NG im A/ von +D bis-Gruppe/ ...: Zeitdauer (28) Die Geschäfte und Kaufhäuser machen aam Sonnabend um 18 Uhr/ aab 18 Uhr zu. (29) Der Gemüseladen an der Ecke macht mmittags 2 Stunden, und zwar bis 15 Uhr/ v von 13 bis 15 Uhr zu. (30) Die meisten Ärzte machen aam Mittwochnachmittag/ mmittwochs zu. PASSK kein Passiv möglich ANM - zumachen 3 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wann der Betriebsschluss erfolgt: (31) Du brauchst nicht mehr zur Apotheke zu gehen, sie hat [schon] zugemacht. (32) Der Luisenpark in Mannheim wird zugemacht, wenn es dunkel wird. W.BED zumachen 4 NomE AkkE jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] stellt den öffentlichen Betrieb von etwas [Institution: Geschäft, Behörde, Praxis o.Ä./ [indirekt Veranstaltung/ Räumlichkeit]] ein; schließen, [ugs] dichtmachen (33) Unser langjähriger Kinderarzt hat seine Praxis [leider] [aus Altersgründen] zugemacht. (34) Brandenburg hat ein Lager für Asylbewerber [wegen Unterbelegung] zugemacht. (35) [Bis Ende Juni] sollen die Hertie-Filialen in Bremen, Osnabrück und Lünen zugemacht werden. (nach MM, 4.2.86, S. 6) (36) Der Minister wird alles tun, damit kein Gymnasium zugemacht wird. (nach MM, 4.2.86, S. 6) (37) Die Museumsräume und die in ihnen stattfindende Gemäldeausstellung sind [wegen Renovierungsarbeiten] zugemacht. zunehmen 871 - zumachen 4 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. - zumachen 4 wird häufig im Passiv verwendet: s. (35), (36) und (37). zumachen 5 NomE AkkE (PräpE); (PräpE): für +A jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] sperrt etwas [geografischer Ort] für jemanden/ etwas [Personen-, Kraftfahrzeugverkehr]; schließen, [ugs] dichtmachen (38) Der Bürgermeister und der Gemeinderat haben beschlossen, die Altstadt für den Autoverkehr zuzumachen. (39) Auf der anderen Seite des Tunnels sagt der Besitzer eines Ladens: „Sie müssen den Tunnel [wieder] zumachen, sonst kommen wir hier nie wieder zur Ruhe.“ (nach taz, 1.10.96, S. 3) (40) Das Vogelschutzgebiet wird [im Frühjahr] für Spaziergänger zugemacht, damit die Vögel in Ruhe brüten können. - zumachen 5 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. zumachen 6 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ um +A/ ... jemand [Person [als Funktionsträger]/ Institution] veranlasst, dass etwas [Institution: Geschäft, Praxis, Behörde o.Ä./ [indirekt Räumlichkeit]] irgendwann für den Kunden- oder Publikumsverkehr nicht zugänglich ist; schließen (41) Der Gemüsehändler in der Elisabeth-Straße macht seinen Laden mittwochs am Nachmittag zu. (42) Die Banken und die Post machen ihre Schalter mittags zu. (43) Arztpraxen und Behörden werden am Freitag [meist] ab 13 Uhr zugemacht. (44) Die Wahllokale werden am Sonntag um 18 Uhr zugemacht. - zumachen 6 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. zumachen 7 NomE AkkE (AdvE); (AdvE): mit +D/ durch +A jemand füllt etwas [konkr. Objekt: Öffnung] mittels irgendetwas [konkr. Objekt/ Substanz/ Handlung] aus; schließen (45) Die Maurer haben die Risse und Löcher in der Wand mit Ziegelsteinen und Mörtel zugemacht. (46) Die Gräben neben der Straße wurden durch Aufschütten von Erde und Sand zugemacht. (47) [Heute] müssen wir die Lücke im Zaun zumachen. zumachen 8 NomE (AdvE); (AdvE): an +D/ in +D/ ... etwas [Institution: Geschäft, Praxis o.Ä./ [indirekt Person [als Funktionsträger]/ Veranstaltung/ Räumlichkeit]] stellt irgendwann den öffentlichen Betrieb ein; schließen, [ugs] dichtmachen (48) Der Fleischer in unserer Straße will am 31. Dezember zumachen. (49) Ich habe gehört, dass unsere Zahnarztpraxis im nächsten Jahr zumachen wird. (50) Die beiden Sägewerke haben schon vor Jahren zugemacht. (WP, 6.7.90, S. 3) (51) Der Weihnachtsmarkt am Wasserturm macht am 23. Dezember zu. (52) Die Schule in dem kleinen Dorf musste zumachen. (53) [In unserer Post] hat der Schalter für Pakete zugemacht. - zumachen 8 wird meist in der gesprochenen Sprache verwendet. PHRAS Idiom: [ugs] kein Auge zumachen: nicht schlafen können; [verhüllend] die Augen zumachen: sterben - [ugs] Mach die Tür von draußen/ von außen zu! : [als unhöfliche Aufforderung, fortzugehen] VERBF abmachen; anmachen; aufmachen; ausmachen; kaputtmachen; machen; sauber machen 'zunehmen nimmt zu nahm zu hat zugenommen zunehmen 1 sich um irgendwieviel vermehren zunehmen 2 um irgendwieviel sein Körpergewicht vermehren zunehmen 3 stärker werden zunehmen 4 an an etwas gewinnen SBP zunehmen 1 NomE (AdvE) BED sich hinsichtlich Anzahl, Umfang, Ausdehnung o.Ä. um irgendwieviel vermehren, verstärken oder vergrößern. (1) Der Bedarf an Facharbeitern hat [weiter] zugenommen. BELR NomE: dasjenige, das sich vermehrt: abstr. Objekt [meist messbare Größe]/ Vorgang/ Handlung (2) [Erstmals seit mehreren Jahren] nimmt [1985] d die ausländische Wohnbevölkerung [wieder] zu, und zwar um rund 80.000. (MM, 14.11.85, S. 6) (3) DDer Wind hatte zugenommen. (Zeit, 26.7.85, S. 48) (4) DDer Mangel an hoch qualifizierten Spezialisten nimmt [international] [wieder] zu. (MM, 19.3.86, S. 6) (5) [In Berlin] haben ddie Schäden an Bäumen zugenommen. (BerlZ, 30.10.97, S. 10) (6) DDas Waldsterben hat [in Hessen] zugenommen.(MM, 18.7.87, S. 1) (7) [Dann] nahm m mein Fieber [wieder] zu. (Grass, S. 344) (8) [Allgemein] haben ddie Überfälle auf Läden und Kneipen [auch hier] zugenommen. (Tagessp., 3.12.98, S. 17) (9) D Die Zahl der Atemwegserkrankungen habe [in Manaus] um 30 Prozent zugenommen, hieß es. (BerlZ, 8.10.97, S. 10) (10) [Trotz der Bemühungen um die Begrenzung der Schadstoffemissionen] hat dder Umfang des Ozonlochs [bedrohlich] zugenommen. (AdvE): Größe (von +D) auf +A/ (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt um +A: Differenz (11) [Auch unter Frauen] habe das Rauchen vvon 23 Prozent 1980 auf 29 Prozent 1984 zugenommen. (MM, 30.4.87, S. 1) (12) Der Ertrag hat aauf 79,9 Millionen DM zugenommen. (nach Welt, 13.3.69, S. 13) (13) Die Zahl der Mitglieder hat [im Vergleich zum Vorjahr] bbis zu 50 % zugenommen. (14) [Auf dem Flughafen Tempelhof] hat die Passagier-Zahl u um 34,3 Prozent auf 90.142 zugenommen. (nach BerlZ, 21.10.97, S. 21) zurückfahren 872 PASSK kein Passiv möglich WORTB die Zunahme ANM - Mit einer modalen AdvG kann das Ausmaß der Zunahme bewertet werden: (15) Die Zahl der Arbeitslosen hat [sstark/ eerheblich/ d drastisch/ d deutlich/ ...] zugenommen .; s. auch (1), (10) und (19). - Mit einer PräpG [bei +D/ mit +D] kann auf Bedingungen Bezug genommen werden, von denen die Zunahme abhängig ist: (16) [B Bei steigendem Wohlstand] nimmt der Umsatz an hochwertigen Konsumgütern zu. (17) [Beispielsweise] nimmt die Anzahl der Atemwegsbeschwerden [mmit zunehmendem Zigarettenkonsum in der Wohnung] zu. (MM, 26.2.85, S. 14) - Sätze wie: (18) Der Mond hat zugenommen . sind als ‘der optische Eindruck vom Mond hat sich vergrößert’ zu interpretieren. - Gelegentlich kann zunehmen 1 i.S.v. ‘an Qualität gewinnen’ verwendet werden: (19) Die Leistungen der Schüler und Sportler haben [sehr] zugenommen. SBP zunehmen 2 NomE (AdvE) BED um irgendwieviel sein Körpergewicht oder seine Masse vermehren. (20) Ich habe [im Urlaub] drei Pfund zugenommen. BELR NomE: dasjenige, das sein Körpergewicht vermehrt: Person/ Tier (21) Die Studie ergab, dass Frauen, ddie sieben bis elf Kilogramm zunahmen, erheblich gefährdet sind. (nach BerlZ, 9.2.95, S. 8) (22) [Durch den Zusatz von Hormonen beim Futter] nehmen S Schweine und Rinder [sehr schnell] zu. (AdvE): Größe (von +D) bis-Gruppe: (Anfangspunkt) Endpunkt NG im A: Differenz (23) [Durch das Kraftfutter] haben die Tiere vvon 15 kg bis auf 18 kg zugenommen. (24) [Im Mittelgewicht] darf der Boxer b bis zu einem Höchstgewicht von 73 kg zunehmen. (25) Gibt der Raucher die Qualmerei auf, muss er damit rechnen, ein paar Kilo zuzunehmen. (Stern, 14.5.87, S. 224) (26) Die Waage im Badezimmer kann Auskunft darüber geben, w wie viel Gramm man [durch das verspeiste Eis] zugenommen hat. (MM, 28.3.85, S. 42) PASSK Werden-Passiv - Wenn die AdvE in Form einer NG im A realisiert wird, ist Werden-Passiv möglich: werden : (27) Ein Kilo pro Woche wurde [durchschnittlich] von jedem Patienten zugenommen. WORTB die Zunahme ANM - Mit einer PräpG [an +D/ in +D] kann auf den Körperteil Bezug genommen werden, an dem jemand seine Masse vermehrt: (28) Katrin hat [i in der Taille und an den Oberschenkeln] [stark] zugenommen. W.BED zunehmen 3 NomE etwas [abstr. Objekt/ Vorgang] wird größer, stärker oder intensiver; sich verstärken (29) [Im Laufe seiner langen Krankheit] nahmen die Schmerzen zu und seine Kräfte ab. (30) Mein Vertrauen in die Partei nahm zu. (Zeit, 21.2.86, S. 9) (31) Meine häuslichen Sorgen und mein beruflicher Ärger haben [in letzter Zeit] [täglich] zugenommen. (32) [Bei steigender Inflation] nimmt die Unzufriedenheit [in der Bevölkerung] zu. (33) Je näher wir an den Wasserfall kamen, [desto mehr] nahm das Rauschen zu. zunehmen 4 an NomE PräpE; PräpE: an +D [NG o. Artikel] jemand/ etwas [keine Restr.] gewinnt an etwas [abstr. Objekt: Qualität, Quantität o.Ä. [als Eigenschaft]] (34) Damit ist auch erklärt, [warum] man [durch den Konsum von Zucker] [so leicht] an Gewicht zunimmt. (MM, 11.5.85, S. 49) (35) Pauls Bauch hat an Umfang [beträchtlich] zugenommen. (36) [Nach den Erfahrungen von Fachleuten] haben [neben Heroin] andere Drogen an Bedeutung zugenommen. (nach MM, 6.5.86, S. 11) (37) Noch sind die Klimaforscher nicht sicher, ob Hurrikane an Häufigkeit und Stärke zunehmen. (nach BerlZ, 5.11.97, S. 1) (38) Die Auseinandersetzung zwischen den Generationen hat an Schärfe und Häufigkeit zugenommen. (nach Zeit, 20.9.85, S. 77) VERBF abnehmen; annehmen; nehmen; nehmen, (sich); teilnehmen; übernehmen zu'rückfahren fährt zurück fuhr zurück ist zurückgefahren zurückfahren 1 fahrend irgendwohin zurückkehren zurückfahren 2 erschrocken zurückweichen zurückfahren 3 rückwärts fahrend irgendwohin zurückkehren SBP zurückfahren 1 NomE (AdvE) BED fahrend irgendwohin zurückkehren. (1) Petra ist gestern gekommen und fährt [morgen] [schon wieder] zurück. BELR NomE: dasjenige, das irgendwohin zurückkehrt: Person [in Fahrzeug]/ Fahrzeug [außer Flugzeug] (2) [Am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages] fahren v viele Bundesbürger, die ihre Verwandten und Bekannten besucht haben, [wieder] zurück. (nach FAZ, 24.12.65) (3) 10.21 Uhr: uunser „IIntourist“- -Bus fährt [ohne uns] zurück. (Stern, 25.6.87, S. 124) (AdvE): Ort in +A/ nach +D/ ...: Zielort zu +D: Zielort/ [indirekt Person/ Institution] von +D/ ...: Ausgangsort (in) Richtung: Richtung über +A/ .../ NG im A: Strecke [Fahrweg] (4) Einige ältere Ehepaare kehren vor der Grenze wieder um und fahren zurück iin die DDR. (Bild, 6.11.89, S. 5) (5) Was er jetzt mache? - Er fahre zurück iin den Knast. (Zeit, 8.2.85, S. 65) (6) [In der Nacht] fuhr ich, die weiße mondbeschienene Mauer des Gebirges im Rücken, n nach München und zur Partei zurück. (Andersch, S. 32) (7) Für ihn wäre es das Beste, wenn er zzu seiner Frau und seinem Kind nach Polen zurückfährt. (nach Zeit, 17.4.87, S. 87) (8) Bitte zusammenfassen 873 alle aussteigen! Der Zug endet hier und fährt zurück zzum Bahnhof. (9) Seit Jahrzehnten werfen Fischer, die [mit ihren Fängen] vvon hoher See in den Hafen zurückfahren, dort ihre Fischabfälle ins Wasser. (Zeit, 24.1.97, S. 64) (10) Jeder Zug wird gesäubert, ehe er i in Richtung Wannsee zurückfährt. (nach taz, 10.1.96, S. 14) (11) Ich würde vorschlagen, dass wir über die Autobahn zurückfahren. (12) Als die Blauhelme [nach ein paar Stunden] d dieselbe Straße zurückfuhren, waren die Flüchtlinge alle tot. (Spiegel, 23/ 94, S. 137) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (13) Unsere Reisegruppe trifft sich am Busbahnhof. Es wird [Punkt 20 Uhr] von Heidelberg zurückgefahren. ANM - Mit einer PräpG [mit +D] kann auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden: (14) In ca. fünf Stunden kann man sich alle Dörfer erwandern und [am Ende] [zum fairen Preis von 1,70 DM] [m mit der Bahn] an den Ausgangsort zurückfahren. (nach BerlZ, 15.11.97, S. 90) - Mit einer statischen PräpG [auf +D/ ...] kann indirekt auf das Mittel [Fahrzeug [außer Flugzeug]] Bezug genommen werden: (15) Sie fuhren zurück [aauf der „UUganda“]. (Zeit, 12.4.85, S. 3) (16) Fährst du [iin unserem Auto] zurück. W.BED zurückfahren 2 NomE (PräpE); (PräpE): vor +D jemand/ etwas [Tier] weicht vor jemandem/ etwas [Konkretum] erschrocken zurück (17) Die Katze ist vor dem laut bellenden Hund [fauchend] zurückgefahren. (18) [Entsetzt] fuhr Gemeindearbeiter Karl B. zurück, als er einen Müllkasten leerte: dort lag eine Kindesleiche. (nach Bild, 3.6.67, S. 3) (19R) [Mit einem heiseren Aufschrei] fuhr Craighton zurück und presste beide Hände vors Gesicht. (Pegg, S. 5) (20) Mr. Fisher steckte seinen Kopf zur Tür herein, fuhr [aber], als er die beiden sah, [mit einem gemurmelten Pardon] zurück, als hätte ihn eine Tarantel gestochen. (Pinkwart, S. 119) zurückfahren 3 NomE (AdvE); (AdvE): NG im A/ bis-Gruppe jemand [Person [als Fahrer]/ etwas [Fahrzeug [außer Flugzeug]] kehrt rückwärts fahrend irgendwohin zurück; zurücksetzen (21) Du kannst [ruhig] [noch] ein Stück zurückfahren. (22) [Plötzlich] fuhr der Zug bis zum Ende des Bahnsteigs zurück. (23) Würden Sie [bitte] zurückfahren! Sie blockieren die Einfahrt. G.ANM - zurückfahren wird auch [techn] in Bezug auf Geräte verwendet: (24) Wie beim Fußball steht an der Seitenlinie eine Kamera, die vor- und zurückfährt. (taz, 3.4.98, S. 18) - Nicht behandelt wird hier das Verb zurückfahren, bei dem das Perfekt mit haben gebildet wird. VERBF abfahren; entgegenfahren; erfahren; fahren I; fahren II; hinfahren; losfahren; mitfahren; Rad fahren; überfahren; wegfahren zu'sammenfassen fasst zusammen fasste zusammen hat zusammengefasst zusammenfassen 1 etwas in einer kürzeren Form darstellen zusammenfassen 2 das Ganze sein, das etwas in sich vereinigt zusammenfassen 3 mit etwas mit etwas zu etwas vereinigen zusammenfassen 4 etwas irgendwo vereinigen SBP zusammenfassen 1 NomE AkkE (AdvE) BED etwas irgendwie in einer kürzeren Form darstellen. (1) Fassen Sie [bitte] diesen Zeitungsartikel in zwei Sätzen zusammen! BELR NomE: derjenige, der etwas in einer kürzeren Form darstellt: Person/ Institution/ Gremium/ [indirekt geistiges Produkt] (2) Fassen S Sie [erst] den Text zusammen und schreiben Sie ihre Meinung über das dargestellte Problem. (3) DDer Ausschuss fasste die Ergebnisse der Untersuchung so zusammen: Die Stromnachfrage ist wesentlich geringer gestiegen als vorausgesagt wurde. (nach Zeit, 4.4.86, S. 27) (4) DDie Magisterarbeit fasst die Forschungsergebnisse der letzten zwanzig Jahre zusammen. (5) Das Schlüsselwort, ddas die verschiedenen amerikanischen Anregungen zusammenfasste, hieß „beweglicher Unterricht“. (Zeit, 25.1.85, S. 33) AkkE: dasjenige, das in einer kürzeren Form dargestellt wird: abstr. Objekt [geistiges Produkt: häufig schriftliche oder mündliche Äußerung]/ Sachverhalt [als Inhalt] (6) Sie müssen nicht die Rede ganz übersetzen, es reicht, wenn Sie s sie auf Französisch zusammenfassen. (7) Frau Hoffmann fasst d die Forderungen so zusammen: Pflicht zur Registrierung und Kennzeichnung aller Katzen. (nach MM, 2.8.86, S. 19) (8) Er lässt die Studenten dden Inhalt ihrer Arbeit [noch einmal] zusammenfassen. (nach BerlZ, 9.1.2001, S. 14) (9) Albert Camus hat ddas christliche Dilemma in dem Satz zusammengefasst: Wenn Gott gut ist, dann ist er nicht allmächtig, und wenn er allmächtig ist, dann ist er nicht gut. (BerlZ, 6.01.2001, S. 1) (AdvE): AdvG/ in +D/ mit +D/ ...: Art und Weise (10) Fassen Sie bitte die Inhalte des Films kkurz zusammen! (11) Der Redner fasste die Ausführungen seines Vorgängers [noch einmal] i in ein paar Sätzen zusammen, bevor er seine gegenteilige Meinung darstellte. (12) Ein Mitglied des Zentralbankrates fasst den aktuellen Stand mmit einem Wort zusammen: Chaos. (FR, 31.3.90, S. 7) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden: (13) Die Romane werden von den Schülern [erst] zusammengefasst und dann kommentiert. sein: (14) Seine ganze Lebenshaltung ist in dem Spruch zusammengefasst: Jetzt erst recht! WORTB selten der Zusammenfasser/ selten die Zusammenfasserin, die Zusammenfassung ANM - Die AdvE besteht häufig aus den Ausdrücken Wort, Satz, so o.Ä. und wird häufig der tatsächlich geäußerten Zusammenfassung vor- oder nachgestellt: s. (3), (7), (9), (12) und (14). Häufig werden die Ausdrücke Wort, Satz, so o.Ä. weggelassen und die Zusamzusammenkommen 874 menfassung wird nach einem Doppelpunkt direkt angeschlossen: (15) Ich möchte die Eindrücke meiner Reise zusammenfassen: eine wunderschöne Landschaft und freundliche Menschen. W.BED zusammenfassen 2 NomE AkkE etwas [abstr. Objekt: häufig geistiges Produkt] ist das Ganze, das etwas [Anzahl von konkr. Objekten/ von abstr. Objekten] in sich vereinigt (16) Die Immobilienfonds fassen die Spargelder vieler Einzelner [in einem großen Topf] zusammen. (MM, 26.2.86, S. 30) (17) Das Buch „Musiktheater“ fasst rund 50 Beiträge für die Programmhefte zu Inszenierungen von Götz Friedrich, ferner in Zeitschriften veröffentlichte Aufsätze und Interviews zusammen. (nach MM, 26.3.87, S. 21) (18) Die Sammlung fasst alle indischen Figürchen zusammen, die unser Freund während der letzten Jahre seines Lebens gesammelt hatte. zusammenfassen 3 mit NomE AkkE PräpE1 (PräpE2); PräpE1: mit +D; (PräpE2): zu +D jemand [Person/ Institution] vereinigt jemanden [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] mit jemandem [Person/ Institution]/ etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] zu etwas [abstr. Objekt [als organisatorische Gesamtheit]] (19) Man hat die bisherigen Regionalverwaltungen Frankfurt, Aschaffenburg und Stuttgart mit der Mannheimer Dienststelle zur neuen Regionaldirektion zusammengefasst. (20) Berlin Mitte wird mit Tiergarten und Wedding zusammengefasst, Friedrichshain mit Kreuzberg. (taz, 8.2.2001, S. 18) - Die PräpE1 wird weggelassen, wenn mit der AkkE auf alles, das vereinigt wird, Bezug genommen wird. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural oder mehreren NGs belegt: (21) In Groß-Gerau traten die Schützenkreise gegeneinander an, [wobei] [jeweils] ddie besten der einzelnen Altersstufen einer Disziplin zu einer Mannschaft zusammengefasst wurden. (MM, 2.6.2001) (22) Anfang Dezember hatte die Bank angekündigt, iihre bislang fünf Unternehmensbereiche zu den zwei Bereichen „Unternehmen und institutionelle Kunden“ sowie „Vermögensberatung und Privatkunden“ zusammenzufassen. (BerlZ, 3.1.2001, S. 34) (23) Der Herausgeber hat [in einem schön illustrierten Buch] v verschiedene Texte zu einer liebevollen Darstellung des städtischen Lebens zusammengefasst. (24) Zwei kleine Wohnungen wurden zu einer zusammengefasst. (Zeit, 10.5.85, S. 71) (25) Es ist geplant, SSozialhilfe und Arbeitslosengeld zusammenzufassen. zusammenfassen 4 NomE AkkE AdvE; AdvE: AdvG/ in +D/ unter +D/ ... jemand [Person/ Institution] vereinigt etwas [Anzahl von Institutionen/ Kollektiv von Institutionen/ Anzahl von konkr. Objekten/ Kollektiv von konkr. Objekten/ Anzahl von abstr. Objekten/ Kollektiv von abstr. Objekten] irgendwo (26) Biologiestudent Melchior benutzte für die neuen Messungen, die er in seiner Diplomarbeit zusammenfasste, ein Atomabsorptions-Spektrometer. (MM, 20.2.2001) (27) Der ursprüngliche Plan, das Gesamtklinikum unter einem Dach zusammenzufassen und in einem Zug zu bauen, ist gescheitert. (nach MM, 3.4.87, S. 22) (28) [Zur besseren Übersichtlichkeit] sind die wichtigsten Zahlen in nebenstehender Tabelle zusammengefasst. (MM, 10.2.2001) (29) Städtische Einrichtungen sind [mit ihren Rufnummern] unter S wie Stadt auf drei vollen Seiten zusammengefasst. (MM, 26.6.2001) (30) Der Flugzeugbau sollte in einer einzigen Holdinggesellschaft zusammengefasst werden. (BerlZ, 5.1.2001, S. 31) - Gelegentlich wird statt mit einer statischen mit einer direktivischen PräpG [in +A/ unter +A/ ...] auf den Ort, an dem etwas vereinigt wird, Bezug genommen: (31) Jetzt schließe ich gerade damit ab, alle meine Kriegstagebücher i in zwei große Bände zusammenzufassen. (Ch. Wolf, Fragen) G.ANM - zusammenfassen wird auch als Kommunikationsverb verwendet i.S.v. ‘zusammenfassend sagen’: (32) Landrat Neckenauer fasste zusammen: „Was wir brauchen, ist ein in der Gesamtregion abgestimmtes Vorgehen bei allen Abfällen - nicht nur beim Hausmüll.“ (MM, 3.5.85, S. 19) VERBF anfassen zu'sammenkommen kommt zusammen kam zusammen ist zusammengekommen zusammenkommen 1 mit sich mit jemandem treffen zusammenkommen 2 miteinander vorkommen zusammenkommen 3 sich anhäufen zusammenkommen 4 mit mit etwas in Berührung kommen zusammenkommen 5 eine ähnliche Meinung haben zusammenkommen 6 sich irgendwo treffen SBP zusammenkommen 1 mit NomE PräpE1 (PräpE2) (AdvE) BED sich irgendwann mit jemandem zu etwas treffen. (1) Der Abteilungsleiter kommt einmal in der Woche mit den Projektleitern zu einer Arbeitssitzung zusammen. BELR NomE: derjenige, der sich mit jemandem trifft: Person/ Institution (2) Sonntags treffen sich die jungen Leute in der Uni, und es gibt Lokale, [wo] ssie mit Freunden und Landsleuten zusammenkommen. (nach FR, 10.8.99, S. 23) (3) DDie Gewerkschaft kommt mit dem Arbeitgeberverband zu einer Diskussion über die Arbeitszeitverkürzung zusammen. (4) [Derweil] ist ddie Internet-Taskforce der Bundesregierung mit Experten des BSI zusammengekommen, um Gegenmaßnahmen bei Virenattacken zu erarbeiten. (BerlZ, 6.5.2000, S. 2) PräpE1: mit +D: derjenige, mit dem sich jemand trifft: Person/ Institution (5) Es ist wichtig, dass die Schüler m mit ihrem Lehrer zusammenkommen, um über die Probleme der Klasse zu sprechen. (6) [In Libyen] kommt die Gesamtheit der Volkskomitees einmal jährlich mit den Gewerkschaften und Berufsverbänden zum „Allgemeinen Volkskongress“ zusammen. (nach MM, 21.4.86, S. 2) zusammenkommen 875 (PräpE2): zu +D: dasjenige, zu dem sich jemand mit jemandem trifft: Veranstaltung [Gespräch, Sitzung o.Ä.]/ Handlung (7) Die drei Minister kamen kurz zuvor zzu einem Gespräch mit dem philippinischen Präsidenten zusammen. (BerlZ, 14.7.2000, S. 1) (8) Am Freitag kamen kurz vor Dienstschluss Präsident Pfahl und Vice-Präsident Pelny mit dem neuen Geheimschutzreferenten des Amtes zzu einer Besprechung zusammen. (nach Zeit, 30.8.85, S. 3) (9) Ende des Monats kommt der französische Präsident mit dem Kanzler zu einem Treffen im Berliner Kanzleramt zusammen. (AdvE): Zeit AdvG/ an +D/ in +D/ ...: Zeitpunkt AdvG/ NG im A: Zeitintervall (10) Netanjahu will hheute mit US-Präsident Bill Clinton zusammenkommen. (taz, 20.1.98, S. 5) (11) Die junge Frau gehört zu den neun Krebs-Überlebenden, mit denen der Sieger der 87. Tour de France aam Sonntagabend [im Pariser Hotel Crillon] zusammenkam. (MM, 25.7.2000) (12) Der Bundeskanzler will i in dieser Woche mit dem Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Metall zusammenkommen. (nach FR, 1995) (13) Die Internationale Vereinigung der Berufsrennfahrer will z zu Beginn der kommenden Woche [in Lausanne] mit Vertretern der Fahrer zusammenkommen. (nach BerlZ, 5.8.98, S. 35) (14) JJeden Morgen/ MMorgens kommt der Chef mit seinen Mitarbeitern zu einer kurzen Besprechung zusammen. PASSK kein Passiv möglich WORTB die Zusammenkunft ANM - Häufig wird mit zusammenkommen 1 mit auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Die NomE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt und die PräpE1 nicht realisiert: (15) Wenn jjunge Leute verschiedener Länder, Konfessionen und zum Teil Religionen zusammenkommen, um zu beten und zu feiern, darf man hoffen, dass diese gegen Rechtsextremismus und Rassismus „immunisiert“ sind. (BerlZ, 9.9.2000, S. 11) (16) DDas Kuratorium der Stiftung zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter ist [in Berlin] zu einer konstituierenden Sitzung zusammengekommen. (BerlZ, 1.9.2000, S. 2) (17) Barak und Schara wollen „in ein paar Wochen“ [an bislang ungeklärtem Ort] [erneut] zusammenkommen. (taz, 11.1.2000, S. 11) W.BED zusammenkommen 2 NomE etwas [Anzahl von abstr. Objekten/ von Sachverhalten] kommt miteinander vor (18) [Meist] kommen mehrere Faktoren zusammen, die eine akute Krise auslösen. (MM, 31.12.85, S. 15) (19) Nur wenn zwei verschiedene Signale [innerhalb eines engen zeitlichen Fensters] zusammenkommen, festigen sich die betreffenden Verbindungen. (Zeit, 24.1.86, S. 66) (20) [Wo] mehr als zwei Medien zusammenkommen, und ein Computer mit von der Partie ist, muss Multimedia im Spiel sein. (Zeit, 3.9.98, S. 73) (21) Mäkeleien in der Düsseldorfer SPD, der Ärger mit der Neuen Heimat und der Ebert-Stiftung, Streit um Sicherheitspolitik und Kernenergie - es kam [wieder] alles zusammen. (Zeit, 25.7.86, S. 4) zusammenkommen 3 NomE etwas [Menge von konkr. Objekten/ Substanzen/ abstr. Objekten] häuft sich an (22) Insgesamt 7,5 Tonnen Lebensmittel, 2,5 Tonnen Bekleidung, eine Tonne Medikamente, 20 Fahrräder, medizinische Geräte und 20 Pflegebetten kamen [bei den Zuladungen während der Fahrt] zusammen. (nach MM, 16.12.97) (23) Insgeheim hofft er, dass nicht genügend Anmeldungen zusammenkommen, und er den Kurs ausfallen lassen kann. (24) [Nach Angaben des Bürgermeisters] sind [bisher] 13.600 Unterschriften gegen das Projekt zusammengekommen. (nach BerlZ, 12.9.2000, S. 32) (25) Sollte genügend Geld zusammenkommen, ist man bereit, kurzfristig den Kindermaskenzug am Rosenmontag zu organisieren. (nach MM, 4.1.85, S. 17) (26) [Für den guten Zweck] waren [am Ende eines ereignisreichen Nachmittags] [schließlich] etwa 400 Mark Spenden zusammengekommen. (MM, 5.6.2000) zusammenkommen 4 mit NomE PräpE; PräpE: mit +D jemand kommt in Berührung mit jemandem/ etwas [Konkretum] (27) Bei Kongressen hat man die Möglichkeit, mit vielen interessanten Menschen zusammenzukommen. (28) Für Risikopersonen übernehmen die Kassen die Kosten. Das sind ältere und chronisch Kranke, aber auch Leute, die [viel] mit anderen Menschen zusammenkommen. (taz, 15.1.2000, S. 3) (29) Wer [viel] mit exotischen Vögeln zusammenkommt, sollte sich vor der Papageienkrankheit in Acht nehmen. (30) „In unserem Metallzeitalter kommt es immer häufiger vor, dass man mit exotischen Stoffen zusammenkommt“, erklärte der Bioanalytiker Schauzer. (MM, 30.4.86, S. 17) (31) In dem Maße, in dem die Textilproduktion in Krefeld zurückgegangen ist, ging auch das Interesse der Bevölkerung zurück, weil sie [ja] [nicht mehr] [im täglichen Leben] mit dem Textil zusammenkamen. (taz, 18.1.2000, S. 15) zusammenkommen 5 NomE (PräpE); (PräpE): in +D [ugs] jemand [Anzahl von Personen/ von Institutionen] hat eine ähnliche Meinung in etwas [abstr. Objekt [als Thema]] (32) In der Frage des Kindergeldes kommen die Regierungspartei und die Opposition [nicht] zusammen. (33) In der Einschätzung der politischen Lage in den Neuen Bundesländern kommen wir [einfach] [nicht] zusammen. (34) Wir haben die ganze Nacht diskutiert, sind [aber] [nicht] zusammengekommen. zusammenkommen 6 NomE AdvE; AdvE: AdvG/ an +D/ in +D/ ... etwas [Anzahl von konkr. Objekten] trifft sich irgendwo; zusammentreffen (35R) Drunter, an der Linde, wo alle fünf Straßen des Dorfes zusammenkamen, machten sie Halt. (Walser, Brunnen) PHRAS Idiom: nur Wendung - Da ist einiges/ vieles zusammengekommen. Es ist viel Ärgerliches passiert. VERBF ankommen; ankommen, es; bekommen I; bekommen II; kommen; kommen, es; vorkommen zusammenlegen 876 zu'sammenlegen legt zusammen legte zusammen hat zusammengelegt zusammenlegen 1 etwas in ein kleineres Format bringen zusammenlegen 2 mit etwas mit etwas vereinigen zusammenlegen 3 mit etwas zusammenbringen zusammenlegen 4 die erforderliche Geldsumme aufbringen SBP zusammenlegen 1 NomE AkkE BED etwas durch Übereinanderlegen in ein kleineres Format bringen; zusammenfalten. (1) Der Kellner nahm die Tischdecke ab und legte sie zusammen. BELR NomE: derjenige, der etwas in ein kleineres Format bringt: Person (2) DDer Cowboy legte das Seil, mit dem er das Pferd eingefangen hatte, [wieder] zusammen. AkkE: dasjenige, das in ein kleineres Format gebracht wird: konkr. Objekt [meist aus Stoff, Papier] (3) Ich wasche Haare und lege HHandtücher zusammen. (nach Zeit, 20.6.86, S. 21) (4) Der Pförtner blieb sitzen, legte die Zeitung zusammen, faltete das Papier auf die Hälfte und reichte es hinüber. (nach Johnson, S. 37) (5) Wenn Sie dden Rollstuhl zusammenlegen, passt er in den Kofferraum. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (6) Die Bettwäsche muss [nach dem Trocknen] zusammengelegt werden. sein : (7) Die Zeltplanen sind [schon] [ordentlich] zusammengelegt. - Bekommen-Passiv: (8) Der kleine Sven bekommt/ kriegt seine Sachen [jeden Abend] von der großen Schwester zusammengelegt. SBP zusammenlegen 2 mit NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) BED etwas mit etwas zu etwas vereinigen. (9) Die Abteilung I soll mit der Abteilung IV zusammengelegt werden. BELR NomE: derjenige, der etwas vereinigt: Person [als Funktionsträger]/ Institution (10) DDer Direktor hat die Klasse 4b mit der Klasse 4c zusammengelegt. (11) DDie Regierung beabsichtigt, das Wissenschaftsministerium mit dem Unterrichtsministerium zusammenzulegen. AkkE: dasjenige, das vereinigt wird: Institution [häufig Firma]/ abstr. Objekt [Fachbereich, Zeitabschnitt o.Ä.]/ Veranstaltung [als organisatorische Teileinheit] (12) Insgesamt wird in vierzig alten Berufen nicht mehr ausgebildet, weitere achtzig haben so wenige Lehrlinge, dass man ssie mit anderen zusammenlegen könnte. (nach Zeit, 7.4.95, S. 27) (13) Die Tatsache, dass Bertelsmann (Besitzer des Fernsehkanals ‘Premiere’) dabei ist, ssein Fernsehgeschäft mit demjenigen der Firma CLT zusammenzulegen, macht die Situation nicht übersichtlicher. (nach Zeit, 14.6.96, S. 28) (14) Die Leitung will dden Betriebsausflug mit der Jubiläumsfeier zu einem großen Fest zusammenlegen. PräpE1: mit +D: dasjenige, womit etwas vereinigt wird: Institution [häufig Firma]/ abstr. Objekt [Fachbereich, Zeitabschnitt o.Ä.]/ Veranstaltung [als organisatorische Teileinheit] (15) Der Kultursenator von Berlin hat vorgeschlagen, das Metropol-Theater mmit dem Theater des Westens zusammenzulegen. (nach taz, 17.9.96, S. 16) (16) Es gibt an der Universität Bestrebungen, das Fach Kulturwissenschaft mmit dem Fach Theaterwissenschaft zusammenzulegen. (17) Der Senat von Berlin möchte den Bezirk Neukölln mmit dem Bezirk Kreuzberg zusammenlegen. (18) In diesem Zusammenhang steht auch die wiederholte Forderung, das Haushaltsjahr mmit dem Kalenderjahr zusammenzulegen. (Welt, 23.6.59, S. 7) (19) Es gäbe Überlegungen, das Technofestival nicht mehr in Deutschlands Hauptstadt abzuhalten, sondern es m mit ähnlichen Veranstaltungen in anderen Ländern zusammenzulegen. (taz, 4.7.97, S. 4) (PräpE2): zu +D: dasjenige, zu dem etwas vereinigt wird: Institution/ abstr. Objekt/ Veranstaltung [als organisatorische Gesamtheit] (20) Der englische Unternehmer hat seine Firma mit einer deutschen z zu einer Holding zusammengelegt. (21) Die Regierungsarmee wurde mit der RUF z zu einer „V Volksarmee“ zusammengelegt. (taz, 15.7.97, S. 8) (22) Der Bürgermeister beabsichtigt, das Sängertreffen mit dem Sommerfest zzu einer gemeinsamen Veranstaltung zusammenzulegen. PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (23) Wie bekannt geworden ist, soll die Kulturwelle SFB 3 mit der Kulturwelle des Hessischen Rundfunks zusammengelegt werden. (nach taz, 13.3.92, S. 18) sein : (24) Die Hauptschule in der Vorstadt ist mit der Realschule zu einer Gesamtschule zusammengelegt. WORTB die Zusammenlegung ANM - Die PräpE1 wird weggelassen, wenn mit der AkkE auf alles, das vereinigt wird, Bezug genommen wird. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt: (25) Die Franken wollten [mit einem Volksbegehren] ddie fränkischen Bezirke in Bayern und Teile Thüringens zu einem neuen Bundesland zusammenlegen. (nach taz, 3.7.97, S. 5) W.BED zusammenlegen 3 mit NomE AkkE PräpE (AdvE); PräpE: mit +D; (AdvE): in +A/ ... jemand [Person/ Institution] bringt jemanden [Person/ Kollektiv von Personen]/ etwas [Tier/ Kollektiv von Tieren] mit jemandem [Person/ Kollektiv von Personen]/ etwas [Tier/ Kollektiv von Tieren] irgendwohin zusammen (26) Es wird dagegen protestiert, dass man inhaftierte Jugendliche mit erwachsenen Kriminellen in eine Zelle zusammenlegt. (27) [Wegen Platzmangel] legte man einen dritten Patienten mit zwei weiteren [in einem Zweibettzimmer] zusammen. (28) Die Verwaltung des Tierparks hat die Bisons mit den Wildschweinen in ein Gehege zusammengelegt. - Die PräpE wird weggelassen, wenn mit der AkkE auf alle Lebewesen, die zusammengebracht werden, Bezug genommen wird. Die AkkE wird dann mit einer NG im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NGs belegt: (29) Der Volksbund für die Kriegsgräberfürsorge versucht, [in Osteuropa] ddie im 2. Weltkrieg gefallenen Soldaten auf größere Soldatenfriedhöfe zusammenzulegen. (30) [In der Sportschule] wollte der Trainer ddie ganze Mannschaft [auf einer Etage] zusammenlegen. zu sein 877 zusammenlegen 4 NomE (AdvE); (AdvE): für +A jemand [Anzahl von Personen/ Kollektiv von Personen] bringt gemeinsam die erforderliche Geldsumme irgendwofür [häufig Geschenk] auf (31) Wenn wir alle zusammenlegen, können wir ein großes Hochzeitsgeschenk kaufen. (32) Für die Autos, die sie hier gebraucht erworben haben, legen immer [mehrere] Käufer zusammen. (nach jW, 2.12.89, S. 4) (33) Falls die in Kairo vom Erdbeben zerstörten Häuser repariert werden können, sollen die Bewohner zusammenlegen und den Rest aus anderen Mitteln finanzieren. (nach taz, 17.10.92, S. 12) G.ANM - zusammenlegen wird auch i.S.v. ‘etwas gleichzeitig mit etwas stattfinden lassen’ verwendet: (34) Die Automobilklubs empfehlen daher ihren Mitgliedern, den Umwelttest möglichst mit einer großen Inspektion zusammenzulegen. (MM, 9.8.85, S. 11) VERBF legen; legen, sich; überlegen; überlegen, sich; überlegen, (sich) 'zuschauen schaut zu schaute zu hat zugeschaut zuschauen 1 etwas mit den Augen beobachten zuschauen 2 die Entwicklung von etwas beobachten zuschauen 3 sich bemühen, etwas zu tun SBP zuschauen 1 NomE (DatE) (PräpE) BED jemanden/ etwas bei etwas mit den Augen beobachten; zusehen. (1) Ich habe [noch nie] bei einem Fußballspiel zugeschaut. BELR NomE: dasjenige, das etwas beobachtet: Person/ Tier (2) Die Geldkisten wurden im gut bewachten Innenhof der Bank verladen. E Einige bewaffnete Männer schauten zu. (Cotton, S. 24) (3) D Der große Hund lag ruhig auf dem Hof und schaute den Hühnern zu. (DatE): dasjenige, das beobachtet wird: Konkretum/ [auch Vorgang/ Handlung] (4) Evelyn hatte ddem Nachbarn beim Grillen zugeschaut. (MM, 3.6.85, S. 13) (5) Willie setzte sich auf einen Felsen und schaute dden Fischen zu. (nach Zeit, 10.10.86, S. 84) (6) Morgens um sechs stehen sie an einem Bahngleis und schauen e einem Güterzug zu, d der an ihnen vorbeirollt. (Zeit, 28.2.86, S. 63) (7) Einige Schauspielschüler schauen der Prüfung zu. (Zeit, 1.11.85, S. 67) (8) Millionen Menschen schauen d dem bunten Treiben auf dem Bildschirm zu. (MM, 30.1.86, S. 29) (PräpE): bei +D: dasjenige, wobei etwas beobachtet wird: Vorgang/ Handlung SE mit fak. Korrelat dabei: Vorgang/ Handlung (9) Einige Medizinstudenten durften bbei der Geburt zuschauen. (10) Die Eltern schauten ihren Kindern b beim Spielen zu. (11) Ich hatte dem Bauern bbeim Pflügen zugeschaut. (Zeit, 26.4.85, S. 68) (12) Clemens Kuby hat die Menschen im Himalaja-Dorf interviewt und ihnen bbei der täglichen Arbeit zugeschaut. (nach Zeit, 15.8.86, S. 30) w-Frag : (13) Der Junge schaute aufmerksam (d dabei) zu, wie der Vater das Auto reparierte. ob-Frag : (14) Die Kinder durften [genau] (ddabei) zuschauen, o ob der Zauberer die Bälle im Ärmel versteckt hat oder nicht. PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) Der Landung auf dem Mond wurde von Millionen Menschen zugeschaut. WORTB der Zuschauer ANM - Statt mit der PräpE kann mit einem wenn-Satz auf das beobachtete Geschehen Bezug genommen werden und dabei die Gleichzeitigkeit des Geschehens betont werden: (16) Sie können [jetzt] zuschauen, wwenn ihr Kind in der Öffentlichkeit einen Wutanfall hat und dabei zu ihrem Kind stehen. (MM, 11.7.85, S. 14) (17) [In der Halle] schaut jeder zu, wwenn man stürzt. (Herburger, S. 195) W.BED zuschauen 2 NomE (DatE) jemand [Person [meist als Funktionsträger]/ Institution] beobachtet die Entwicklung oder den Verlauf von etwas [Vorgang/ Handlung] ohne einzugreifen; zusehen (18) Die Regierung des Landes hat [lange] dem Treiben der Schmuggler und Dealer [tatenlos] zugeschaut. (19) Die Landwirtschaft und Teile der Industrie wollen den wachsenden Einfuhren [nicht mehr tatenlos] zuschauen. (nach MM, 19.2.85, S. 2) (20) Das Jugendamt schaut [nicht untätig] zu, wenn Kinder von den Eltern misshandelt werden. zuschauen 3 NomE VerbE; VerbE: dass-S/ Inf+/ w- Frag jemand bemüht sich, etwas [Handlung] zu tun oder zu erreichen; zusehen, sehen dass-S : (21R) Wenn du den Arbeitsplatz auf dem Zellerhof kriegst, [dann] schau ich zu, dass ich in Urbach auch eine Stelle bekomme. (nach E. Jung, S. 42) (22) Schau zu, dass du heute Abend nicht zu spät kommst! Inf+ : (23) Man schaute zu, die Studienzeit so gut wie möglich zu nutzen, möglichst viel zu lesen und zu erfahren. (Zeit, 8.8.86, S. 44) w-Frag : (24) Wir müssen zuschauen, wie wir mit diesem Problem fertig werden. G.ANM - zuschauen wird besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verwendet. VERBF anschauen; anschauen, (sich); schauen 'zu sein ist zu war zu ist zu gewesen zu sein 1 geschlossen sein zu sein 2 für den Kundenverkehr nicht geöffnet sein zu sein 3 unzugänglich sein SBP zu sein 1 NomE BED [ugs] geschlossen sein. (1) Sieh mal bitte nach, ob die Haustür zu ist! BELR NomE: dasjenige, das geschlossen ist: konkr. Objekt [Verschlussvorrichtung: Fenster, Tür, Deckel o.Ä.] (2) Hier zieht es, obwohl a alle Fenster und Türen zu sind. (3) Wenn die Kartoffeln kochen, darf der K Kochtopfdeckel zweifeln 878 [nicht] zu sein. (4) Sind aalle Knöpfe und der Reißverschluss zu? (5) Es war keine Luft mehr in den Fahrradreifen, obwohl d die Ventile zu waren. (6) Bei Müllers ist niemand zu Hause, ddie Vorhänge sind zu. PASSK kein Passiv möglich SBP zu sein 2 NomE AdvE BED [ugs] irgendwann für den Kunden- oder Publikumsverkehr geschlossen, nicht geöffnet sein; [ugs] zuhaben. (7) An Sonn- und Feiertagen sind die Läden [meistens] zu. BELR NomE: dasjenige, das nicht geöffnet ist: Institution [Geschäft, Praxis, Behörde o.Ä.]/ [indirekt Person [als Funktionsträger]/ Räumlichkeit] (8) DDer Bäckerladen ist bis zum 1. April zu. (9) DDie Ämter und Arztpraxen sind an Feiertagen zu. (10) Im Winter sind die Freibäder zu und die Eisbahnen offen. (11) Ich wollte gerade Wurst kaufen, aber heute ist dder Fleischer zu. (12) Nur ein Schalter war auf, d die anderen drei waren zu. AdvE: Zeit AdvG/ an +D/ um +A/ ...: Zeitpunkt bis-Gruppe: Endpunkt ab +D/ +A/ ...: Anfangspunkt NG im A/ von +D bis-Gruppe/ ...: Zeitdauer (13) AAm Heiligabend sind alle Museen, Theater und Kinos zu. (14) Die Geschäfte sind s sonnabends ab 18 Uhr zu. (15) Die Zahnarztpraxis war eeine Woche vom 25. bis 31. März [wegen Urlaub] zu. (16) Die Gaststätte „Zum Schwan“ ist zzu Weihnachten/ ü über Weihnachten zu gewesen. PASSK kein Passiv möglich ANM - Die AdvE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird bzw. aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wann etwas für den Publikumsverkehr unzugänglich ist: (17) Die Fleischerei ist [wegen eines Todesfalls] zu. (18) Als Herr Meyer zum Finanzamt kam, war es zu. W.BED zu sein 3 NomE [ugs] etwas [konkr. Objekt] ist durch Betätigen einer Verschlussvorrichtung unzugänglich, verschlossen oder nicht offen (19) Die Sektflaschen sind [noch] zu. Kannst du sie bitte aufmachen? (20) Ist der Brief [schon] zu oder kann ich noch etwas hineinlegen? (21) Ich kann nicht ins Badezimmer, es ist zu. (22) Das Kind lag im Bett und schlief, seine Augen waren [fest] zu. G.ANM - zu sein wird meist im Präsens und Präteritum verwendet. VERBF an sein; auf sein; aus sein; da sein; sein; sein, es 'zweifeln zweifelt zweifelte hat gezweifelt SBP zweifeln an NomE PräpE BED an jemanden/ etwas nicht fest glauben oder Zweifel haben; unsicher sein. (1) Niemand zweifelte an seiner Ehrlichkeit. BELR NomE: derjenige, der Zweifel hat: Person/ Institution (2) Bernhard hatte sehr glaubwürdig gesprochen, und NNorma zweifelte [nicht] an seinen Worten. (Stephan, S. 23) (3) Die Regierung zweifelte [lange Zeit] [nicht] an der Sicherheit der Atomreaktoren. PräpE: an +D: dasjenige, an dem jemand Zweifel hat: Sachverhalt/ [indirekt Konkretum/ abstr. Objekt] SE mit fak. Korrelat daran: Sachverhalt (4) Rechtsanwalt Bossi stellt in dem Prozess Anträge und zweifelt a an Zeugen. (nach Spiegel, 22/ 93, S. 110) (5) Eltern sind heute oftmals ratloser und unsicherer als ihre Kinder. Sie zweifeln a an sich selbst. (Zeit, 27.9.85, S. 73) (6) Viele Menschen sind mit der Regierung unzufrieden und zweifeln an der Demokratie. (7) Das Gericht zweifelte aan der Schuld des Angeklagten und sprach ihn frei. (8) A Am Sinn des Lebens zweifeln [ja] viele Menschen. (Zeit, 8.2.85, S. 1) (9) Niemals hätte Johanna aan der Treue Viktors zu zweifeln gewagt. (Jäger, S. 3) (10) Die Frau zweifelt [nicht] aan ihrem Glauben. (Spiegel, 23/ 93, S. 65) dass-S : (11) Wir haben [keinen Augenblick] (ddaran) gezweifelt, d dass euer Plan gelingen wird. ob-Frag : (12) Viele Menschen zweifeln [doch] [in diesen Monaten] d daran, ob politische Macht überhaupt Entscheidendes ausrichten kann. (WP, 28/ 90, S. 4) (13) [Lange Zeit] zweifelten viele Beobachter, oob der ökologische Gartenbau überhaupt funktioniert. (MM, 15.7.86, S. 13) w-Frag : (14) Die Deutschen suchen unablässig nach ihrer Identität. Wir Polen zweifeln [nicht in diesem Maße] d daran, wer wir sind und wo unser Vaterland liegt. (nach Zeit, 16.8.85, S. 3) PASSK Werden-Passiv: nur unpersönlich werden : (15) [In keinem anderen Land] wird daran gezweifelt, dass diese Verträge echte Verträge sind. (nach Zeit, 1.3.85, S. 3) WORTB der Zweifler/ die Zweiflerin, der Zweifel; zweifelhaft ANM - Die PräpE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird: (16) Ich zweifle [nicht], ich glaube ihm. (17) Er ist ein ängstlicher, unsicherer Mensch, der [viel] zweifelt. - zweifeln an wird häufig in der negierten Passivkonstruktion an etwas ist nicht zu zweifeln verwendet i.S.v. ‘etwas steht ganz fest, ist absolut wahr’: (18) An diesen Angaben ist nicht zu zweifeln. (MM, 29.1.85, S. 2) (19) Unsere Mitarbeiter sind sehr ehrlich und zuverlässig. D Daran ist nicht zu zweifeln. - zweifeln an wird häufig in Verbindung mit lassen verwendet: (20) Die Serie von Massenkarambolagen auf der Autobahn [in diesem Winter] llässt [nicht nur] am Können, sondern auch am Verantwortungsbewusstsein vieler Autofahrer z zweifeln. (Zeit, 17.5.85, S. 71) G.ANM - Gelegentlich wird zweifeln als Kommunikationsverb i.S.v. ‘zweifelnd sagen’ verwendet: (21) „Das Kleid sieht toll aus! “ - „Aber ob ich das zum Examen anziehen kann? “, zweifelte sie. zwingen 879 'zwingen zwingt zwang hat gezwungen zwingen 1 zu etwas gewaltsam zu etwas veranlassen zwingen 2 etwas bewältigen zwingen 3 in/ zu etwas in einem schöpferischen Prozess in etwas bringen zwingen 4 zu bewirken, dass etwas für jemanden unvermeidlich wird zwingen 5 bewirken, dass sich etwas irgendwohin bewegt zwingen 6 jemanden gewaltsam dazu veranlassen, sich irgendwohin zu begeben SBP zwingen 1 zu NomE AkkE PräpE (AdvE) BED jemanden/ etwas gewaltsam mittels irgendetwas zu etwas veranlassen. (1) Er wollte mich zwingen, den Vertrag zu unterschreiben. BELR NomE: derjenige, der etwas zu etwas veranlasst: Person/ Institution/ [auch Mittel] (2) SSeine Kidnapper zwangen ihn, auf Knien um sein Leben zu betteln. (nach MM, 10.1.85, S. 3) (3) KKein Gericht kann einen Chirurgen zur Transplantation zwingen. (Zeit, 12.12.86, S. 33) (4) DDie Macht der Geschütze zwang die Reformer des Prager Frühlings zur Kapitulation. (nach MM, 10.4.87, S. 2) (5) DDas gesetzlich verankerte Nachtbackverbot von 21 Uhr bis 4 Uhr morgens zwingt die meisten Bäcker zum Einfrosten der vorgebackenen Brötchen. (Bild, 24.7.67, S. 3) (6) In Berlin schloss der Senat mit den Universitäten Verträge ab, ddie sie zu harten Struktureinschnitten zwingen. (BerlZ, 28.11.97, S. 11) AkkE: dasjenige, das zu etwas veranlasst wird: Person/ Institution/ Tier/ [indirekt Fahrzeug] (7) Es war deine freie Entscheidung. Niemand hat ddich dazu gezwungen. (8) Wirkliche Hilfe für das Meer kann es nur geben, wenn die Politiker ddie Industrie zwingen, Flüsse und Atmosphäre sauber zu halten. (Stern, 19.11.87, S. 222) (9) Unsere Katze will nicht fressen. Was soll ich tun? Ich kann sie [doch] [nicht] zum Fressen zwingen. (10) Die beiden Jagdflugzeuge hatten den Auftrag, ddie Maschine zum Abdrehen zu zwingen. PräpE: zu +D: dasjenige, wozu etwas veranlasst wird: Handlung/ [indirekt geistiges Produkt] SE mit fak. Korrelat dazu: Handlung (11) Ich sagte ihr (natürlich zum Spaß! ) mit erhobenem Finger, sie habe mich zzu diesem Flug gezwungen. (Frisch, S. 21) (12) Ein Arbeitgeberverband, der auf einen regionalen Streik mit einer bundesweiten Aussperrung antwortet, zwingt die Gewerkschaft [innerhalb weniger Tage] zzur Kapitulation. (Zeit, 2.5.86, S. 25) (13) Das Ziel ist es, die strukturkonservativen Genossen z zu Reformen zu zwingen. (nach BerlZ, 28.11.97, S. 11) dass-S : (14) Niemand kann eine Frau (d dazu) zwingen, d dass sie den Vater ihres Kindes heiratet. Inf+ : (15) Ich wurde so wütend, dass ich sie zwang, aaufzustehen, die Schuhe anzuziehen und mit mir in den Bahnhof hinüberzulaufen. (nach Böll, Ansichten, S. 146) (AdvE): Mittel mit +D: Instrument/ abstr. Objekt/ Handlung durch +A: abstr. Objekt/ Handlung SE mit obl. Korrelat dadurch/ damit: Handlung (16) [Vielleicht] kannst du ihn d durch Beharrlichkeit zum Nachgeben zwingen. (17) Die Luftpiraten zwangen den Piloten m mit einer Handgranate, den Kurs zu ändern. (18) Washington will die EU m mit den Strafzöllen zwingen, ihre Importbeschränkungen für so genannte Dollarbananen aus Lateinamerika zu ändern. (BerlZ, 23.1.99, S. 34) (19) MMit diesem Militäreinsatz versuchen die USA, Hanoi zu Friedensverhandlungen zu zwingen. (nach Bild, 28.2.67, S. 6) dass-S : (20) D Dadurch, dass die Sowjetunion die Staaten Ostmitteleuropas besetzte, zwang sie ihnen ihr politisches und ökonomisches System auf. (taz, 2.3.91, S. 11) PASSK Werden-, Sein-Passiv werden : (21) Schnur war von der Bonner Regierung zum Rücktritt gezwungen worden, nachdem er seine Stasi-Connection bestätigt hatte. (taz, 15.3.90, S. 14) sein : (22) Die Monografie stammt von einem amerikanischen Professor deutscher Herkunft, der zur Emigration gezwungen war. WORTB der Zwang, der Zwinger; zwingend ANM - Die AkkE kann weggelassen werden, wenn die Handlung betont wird, bzw. aus dem Kontext klar zu entnehmen ist, wozu jemand veranlasst wird: (23) Wir wollen Sie [nicht] zwingen. (24) Es zwingt dich [doch] niemand! - Mit einer PräpG [unter +D] kann indirekt auf das Mittel zur Ausübung von Druck Bezug genommen werden: (25) Man hat den Bürgerrechtler [uunter drakonischer Strafandrohung] zur Ausreise gezwungen. W.BED zwingen 2 NomE AkkE [geh] jemand bewältigt etwas [abstr. Objekt: häufig Aufgabe, schwierige Situation o.Ä.] (26) Es bleibt noch sehr viel zu tun, doch wir werden es [schon] zwingen. (27) Alte Not gilt es zu zwingen/ Und wir zwingen sie vereint. (Hymne DDR) zwingen 3 in/ zu NomE AkkE PräpE; PräpE: in +A/ zu +D jemand [als Autor, bildender Künstler o.Ä.] bringt etwas [konkr. Objekt/ abstr. Objekt] in einem komplizierten schöpferischen Prozess in etwas [abstr. Objekt: Zusammenhang, Form o.Ä./ Zustand] (28) Der Autor zwingt sein fakten- und facettenreiches Material [nicht] in eine Chronologie, sondern überlässt es seiner Eigendynamik. (nach Zeit, 21.3.86, S. 13) (29) Er ist als Bildhauer auch ein aufregend kühner Experimentator, der seine Figuren zu Überlängen und zu grotesken Verrenkungen zwingt. (MM, 4.3.88, S. 44) zwingen 4 zu NomE (AkkE) PräpE; PräpE: zu +D; PräpSE mit fak. Korrelat dazu etwas [Sachverhalt/ [indirekt konkr. Objekt/ abstr. Objekt]] bewirkt, dass etwas [Handlung/ Zustand] für jemanden [Person/ Institution] unvermeidlich wird (30) [Immer wieder] zwingt der Kostendruck zu ständiger Rationalisierung. (VDI, 36/ 73, S. 14) (31) Es wurden Kraftwerke gebaut, bis Überkapazitäten entstanden, die [geradezu] zur Verschwendung von Energie zwingen. (nach Zeit, 30.5.86, S. 9) (32) Die Farbe zwingt zu bestimmten Überlezwingen 880 gungen [in der Anlage des Fernsehspiels]. (D. Fischer, S. 203) (33) So zwingt die Atombombe [selbst] die bösen gewalttätigen Menschen [aus Angst] zum Frieden. (Jaspers, S. 449) dass-S [mit obl. Korrelat] : (34) Der kritische Zustand des Patienten zwingt dazu, dass sofort gehandelt werden muss. Inf+ : (35) Schiere Selbstachtung müsste die Bundesrepublik zwingen, den Drahtziehern des Terroranschlags von Berlin gebührend zu antworten. (Zeit, 11.4.86, S. 1) (36) Die Krankheiten veranlassen, [ja] zwingen die Medizin dazu, die Methodik der Forschung auf praktische Ergebnisse, auf Heilung zu richten. (nach Bamm, S. 15) zwingen 5 NomE AkkE AdvE; AdvE: in +A/ unter +A/ ... etwas [Substanz/ Sachverhalt/ Handlung] bewirkt notwendigerweise, dass sich jemand/ etwas [Tier/ konkr. Objekt] irgendwohin bewegt (37) Ein anhaltender Nieselregen zwingt uns unter die Vordächer des Forums. (Zeit, 27.12.85, S. 2) (38) Die Nahrungssuche zwang die Vögel in verschiedene so genannte ökologische Nischen. (bdw, 2/ 67, S. 140) (39) Was ist es, das die Fans dieser Fernsehserie [schon seit Jahren] [Woche für Woche] vor die Fernseher zwingt? (40) Ein elektrischer Strom beeinflusst die Steuergeräte und zwingt die Rakete [wieder] in die alte Bahn. (nach Gail/ Petri, S. 18) zwingen 6 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2); AdvE1: in +A/ ...; (AdvE2): durch +A/ mit +D jemand [Person/ Institution] veranlasst jemanden [Person/ Institution] gewaltsam mittels irgendetwas dazu, sich irgendwohin zu begeben (41) Der Einbrecher zwang die Bankangestellte mit entsicherter Waffe zu Boden und fesselte ihr die Hände auf dem Rücken. (42) Durch Androhung von Gewalt, zwang man die Menschen aus ihren Häusern. (43) Die Geiselnehmer, die ihr Opfer in das Auto gezwungen haben, fahren in Richtung Grenze. (44) [In Großstaaten] zwingen Machtorganisationen alle in Ordnungen, die die Freiheit einschränken. (Jaspers, S. 192) PHRAS Idiom: [geh] jemanden auf/ in die Knie zwingen: jemandes Widerstand brechen, jemanden bezwingen, unterwerfen. Man kann/ soll niemanden zu seinem Glück zwingen.: Man kann/ soll niemanden gegen seinen Willen dazu bringen, etwas zu tun, was für ihn günstig ist. G.ANM - Regional wird zwingen auch i.S.v. ‘bewältigen, schaffen’ verwendet: (45) Die Pizza war so groß, dass die Kinder sie nur mit Mühe zwingen konnten. - Nicht behandelt wird hier das Reflexivverb zwingen, sich. III. BIBLIOGRAFIE Inhalt 1. Quellen ......................................................................................................................................................................... 883 1.1 Einleitung .................................................................................................................................................................. 883 1.2 Kurztitelregister ................................................................................................................................................... 885 1.2.1 Kurztitelregister I: Zeitungen und Zeitschriften .......................................................................... 885 1.2.2 Kurztitelregister II: Literatur und Wissenschaft ........................................................................... 889 1.2.3 Kurztitelregister III: Sonstiges .................................................................................................................... 901 1.3 Quellenverzeichnis ........................................................................................................................................... 907 1.3.1 Quellenverzeichnis I: Zeitungen und Zeitschriften ................................................................... 907 1.3.2 Quellenverzeichnis II: Literatur und Wissenschaft .................................................................... 911 1.3.3 Quellenverzeichnis III: Sonstiges ............................................................................................................. 920 2. Literatur ...................................................................................................................................................................... 926 2.1 Einleitung .................................................................................................................................................................. 926 2.2 Wörterbücher ......................................................................................................................................................... 926 2.3 Grammatiken und Sekundärliteratur ............................................................................................. 928 Quellen 883 1. Quellen 1.1 Einleitung Im Quellenverzeichnis werden alle Dokumente aufgeführt, denen die Belege im Wörterbuch entnommen sind. Mit wenigen Ausnahmen stammen die Dokumente aus den maschinenlesbaren Textkorpora des IDS , und zwar fast alle aus den Korpora der geschriebenen deutschen Sprache. 1 Hinzu kommen einige von den Autoren benutzte Texte aus eigener Lektüre, die nicht in maschinenlesbarer Form vorliegen. Zuerst werden die im Wörterbuch verwendeten Kurztitel in Registerform aufgelistet; danach werden die üblichen bibliografischen Angaben zu den Quellen gegeben. Im Kurztitelregister wird bei den Korpustexten angegeben, zu welchem Korpus sie gehören und ggf. unter welcher Textsigle sie aufgerufen werden können. In einigen Fällen, z.B. bei bestimmten Zeitungen, befinden sich Artikel aus verschiedenen Jahrgängen in verschiedenen Korpora. Die Belege aus den Textkorpora des IDS können von allen Interessenten verifiziert werden durch das Korpus-Recherche- und Analyse-System Cosmas II, das über die Homepage des IDS aufgerufen werden kann. 2 Die hier benutzten Textkorpora sind: Mannheimer Korpus 1 (mk1), Mannheimer Korpus 2 (mk2), Grammatik-Korpus (gr1), Bonner Zeitungskorpus (bzk), Handbuchkorpora (hbk - gesondert: h85, h86, h87, h88), Dialogstrukturenkorpus (dsk) - nur auf Anfrage verfügbar, Frankfurter Allgemeine Zeitung (faz), Süddeutsche Zeitung ( SZ ) - nur auf Anfrage verfügbar, Die Zeit (zeit), Fachsprachen-Korpus 1 (fsp), Fachsprachenkorpus 2: Gentechnologie (dkg), Korpus Magazin Lufthansa Bordbuch (mld), Belletristik des 20. Jahrhunderts (loz), Belletristik/ Trivialliteratur (lit), Thomas-Mann-Korpus (thm), Wendekorpus/ West (wkb), Wendekorpus/ Ost (wkd), Wendekorpus/ Vereinigung (wkv), LIMAS -Korpus (lim) 3 , Mannheimer Morgen (mmm), sowie einige Zeitungskorpora des Projekts „Deutsches Referenzkorpus“ (dereko): COMPUTER ZEITUNG (cz), Frankfurter Rundschau (ffr), St. Galler Tagblatt (sgt), Vorarlberger Nachrichten (van), Züricher Tagesanzeiger (zta). Die Textsiglen sind generell dreistellig, sie werden mit Großbuchstaben und manchmal mit einer Ziffer dargestellt. Einige Belege sind dem Wörterbuch „Verben in Feldern“ (ViF) entnommen, das nicht in maschinenlesbarer Form vorliegt. Dort wurden auch Quellen ausgewertet, die aus der 1 Eine Kurzbeschreibung dieser Textkorpora wird in der Homepage des IDS gegeben unter: http: / / www.ids-mannheim.de/ kt/ projekte/ korpora/ archiv.html . 2 COSMAS II wird aufgerufen unter: http: / / www.ids-mannheim.de/ zdv/ cosmas2 / . 3 Das Limas-Korpus kann auch auf Microfiche gelesen werden: Alfred Hoppe/ Harald Zimmermann/ Ludwig Hitzenberger: Limas Corpus, 500 Texte mit zusammen 1 Mio. fortlaufender Wörter aus allen Bereichen der deutschen Gegenwartssprache, gewichtet nach der Nationalbibliographie 1971/ 72. Regensburg 1979 (= Regensburger Microfiche-Materialien 02). Bibliografie 884 DUDEN -Kartei beim Bibliographischen Institut, Mannheim, stammen. Diese Texte sind entsprechend gekennzeichnet. Bei Quellen, die im Internet abgefragt wurden, ist die Internet-Adresse angegeben. Sonstige nicht maschinenlesbare Quellen werden mit „nicht masch. Korpus“ markiert. Das Quellenverzeichnis ist in folgende drei Teilregister aufgeteilt: I. Zeitungen und Zeitschriften II. Literatur und Wissenschaft III. Sonstiges Diese Unterteilung hat ausschließlich technische Gründe: Da die Kurztitel bei den drei Kategorien von Quellen unterschiedlich angelegt sind, können sie in den nachfolgenden drei Teilregistern übersichtlicher dargestellt werden als in einem Gesamtregister. Die Bibliografie der Quellen folgt der Unterteilung des Kurztitelregisters. Die Nummerierung in den Teilregistern ist fortlaufend. Die Nummerierung in den Kurztitelregistern (1.2) entspricht der Nummerierung im Quellenverzeichnis (1.3). Zeitungen und Zeitschriften Dieses Quellenverzeichnis umfasst Periodika, von denen die meisten Tageszeitungen sind. 4 Die Verfassernamen werden nicht angegeben, weil sie sich meist nicht oder nur schwer ermitteln lassen. Das Register ist alphabetisch nach den Kurztiteln, die im Wörterbuch verwendet werden, angeordnet. Dabei wurden nach Möglichkeit solche Abkürzungen gewählt, die von der Redaktion der entsprechenden Zeitung oder Zeitschrift selbst gebraucht werden und daher allgemein bekannt sind. 5 Wegen der Herkunft der Belege aus verschiedenen Textkorpora mit teilweise unterschiedlicher Referenzangabe ist eine Anführung der Quellennachweise in einheitlicher Form nicht möglich. So können bei Zeitungsbelegen nicht immer das Tagesdatum und die Seitennummer angegeben werden, sodass bei einigen Jahrgängen nur das Erscheinungsjahr erscheint. 6 Bei anderen Periodika ist die Angabe einer Heftnummer nicht überall möglich. 7 4 Einige der Zeitungen und Zeitschriften existieren heute nicht mehr oder werden unter einem anderen Namen weitergeführt. Die Angaben wurden an Hand der Zeitungs- und Zeitschriftenverzeichnisse des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg ( BSZ ) überprüft. http: / / www.bsz-bw.de . 5 Dazu gehören Kurztitel wie BamS, bdw, FAZ , MM und verschiedene andere. 6 Dies gilt z.B. für Belege aus der FAZ für die Jahrgänge 1994 und 1995. 7 Beim Spiegel wird manchmal das Erscheinungsdatum und manchmal die Heftnummer und der Jahrgang verzeichnet. Quellen 885 Literatur und Wissenschaft In diesem Register sind Bücher und Broschüren zusammengefasst, die den Bereichen Belletristik, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Literatur, Trivialliteratur, Lehrbücher, Ratgeber u.Ä. zugeordnet werden können. Die Kurztitel bestehen im Normalfall nur aus dem Verfassernamen. Werden mehrere Werke eines Verfassers zitiert, dann besteht der Kurztitel aus Verfassername - Komma - erstes sinntragendes Wort des Buchtitels. In zwei Fällen besteht der Kurz-Buchtitel aus mehr als einem Wort, da der Buchtitel kein sinntragendes Nomen enthält. 8 Wenn verschiedene Verfasser mit gleichem Familiennamen vorkommen, wird die Initiale des Vornamens zur Unterscheidung vorangestellt. Bei zwei Verfassern werden die Namen durch Schrägstrich getrennt; Doppelnamen werden durch Bindestrich verbunden. Das Register ist alphabetisch nach den Verfassernamen geordnet. Sonstiges In dieser Quellengruppe sind sehr heterogene Texte zusammengefasst, für die überwiegend kein Verfasser angegeben werden kann. Es handelt sich bei diesen Dokumenten im wesentlichen um religiöse Texte, Protokolle, Prospekte, Programme, Gebrauchsanweisungen - insbesondere Packungsbeilagen von Medikamenten- und Produktbeschreibungen. Außerdem sind hier einige Wörterbücher aufgeführt sowie einige Hörbelege aus Rundfunkprogrammen. Das Register ist alphabetisch nach den Kurztiteln angeordnet. Die Unterschiedlichkeit der Dokumente bringt es mit sich, dass die Kurztitel weniger einheitlich sind als bei den beiden anderen Listen. 1.2 Kurztitelregister 1.2.1 Kurztitelregister I: Zeitungen und Zeitschriften Zeitung/ Zeitschrift Kurztitel Korpus/ Sigle 1. ADAC motorwelt ADAC lim 395-6, mk2 ZAN 2. Bild am Sonntag BamS lim 68/ 391 3. bild der wissenschaft bdw mk1 ZBW 8 Böll, Über mich selbst; Martin, Einer flieht. Bibliografie 886 4. Die Belegschaft Belegschaft lim 32 5. Berliner Morgenpost BerlMP bmp 6. Berliner Zeitung BerlZ B89, B99, B00, wkd BZA/ BZB/ BZC , wkv BZD/ BZE/ BZF 7. Bild-Zeitung Bild mk1 ZB 1-7, wkb BL1 8. Brigitte Brigitte lim 60 9. Berliner StattBlatt BStBl wkd BSB 10. Computerzeitung CompZ dereko, cz 11. Deutsche Hand- DHZ mk2 ZDH werkszeitung 12. Deutsche Nationalzeitung DNZ lim 82 13. Deutsche Volkszeitung DVZ lim 353/ 360 14. Die Fackel Fackel mk2 ZDF 15. Frankfurter Allgemeine FAZ faz, lim 70/ 74/ 352/ Zeitung 361/ 384/ 392-3, wkb FF1/ FF2/ FF3 16. F.F . dabei, FF nicht masch. Korpus Radio TV + Freizeit 17. Frankenpost FP mk2 ZFP 18. Frankfurter Rundschau FR dereko, frr, lim 79/ 301/ 362/ 381-2/ 389, wkb FR2/ FR3 19. Freisinger Tageblatt FTBl mk2 ZFT 20. Feld und Wald FuW mk2 ZFW 21. General-Anzeiger GA lim 349 22. Hildesheimer Allgemeine HAZ mk2 ZHA Zeitung 23. Illustrierte Wochenzeitung iwz nicht masch. Korpus Quellen 887 24. Jasmin Jasmin lim 17-19 25. Junge Welt jW wkd JW1/ JW2 26. Kicker Kicker lim 51 27. Kieler Nachrichten KN mk2 ZKN 28. konkret konkret lim 87/ 387 29. Die Leipziger Andere LAZ wkd AZ1/ AZ2, DAZ Zeitung 30. Lufthansa Bordbuch LH mld 946 31. Liebigs Annalen der Chemie Liebigs Ann. lim 92 32. Leipziger Volkszeitung LVZ wkd LV2 33. Melos Melos lim 15 34. Mannheimer Morgen MM mmm, hbk, wkb MM2/ MM3 35. Neue Berliner Illustrierte NBI wkd NB2 36. Neues Deutschland ND bzk, wkd ND1/ ND2/ ND3 37. Neue Revue NR lim 77 38. Norddeutsche Weser-Zeitung NWZ mk2 ZNW 39. Neue Zeit NZ wkd AVZ 40. Praline Praline lim 397 41. Rheinischer Merkur RhM wkb RM1/ RM2/ RM3 42. Radio Television rtv nicht masch. Korpus 43. Sachsen-Spiegel Sachsen-Spiegel wkd AVZ 44. Saarbrücker Zeitung SbZ mk2 ZSZ 45. Studium Generale SG mk1 ZSG Bibliografie 888 46. St. Galler Tagblatt SGT dereko, sgt 47. Der Spiegel Spiegel S93, S94, lim 73/ 81/ 85/ 289/ 345/ 350/ 354- 5/ 380, wkb S61/ S62/ S63 48. Der Stern Stern wkb ST2/ ST3 , hbk 49. Stern extra Stern extra wkd AVZ 50. Die Sternsinger Sternsinger lim 326 51. Süddeutsche Zeitung SZ SZ , lim 134/ 347/ 363/ 383 52. Süddeutsche Zeitung SZ -Mag. nicht masch. Korpus Magazin 53. Der Tagesspiegel Tagessp. nicht masch. Korpus 54. die tageszeitung taz taz, wkb TZ1 55. Umwelt Umwelt www.umweltschweiz.ch 56. Die Union Union wkd UN1/ UN2 57. Urania Urania mk1 ZUR 58. VDI -Nachrichten VDI mk2 ZVD 59. Vorarlberger Nachrichten VN dereko, van V99 60. Welt am Sonntag WamS nicht masch. Korpus 61. Der Weg Weg lim 327 62. Der Weinfreund Weinfreund lim 57 63. Die Welt Welt mk1 ZWE , bzk 64. WGL -Journal WGL nicht masch. Korpus 65. Wiesbadener Kurier WK www.wiesbadenerkurier.de Quellen 889 66. Die Woche Woche www.woche.de 67. Wochenpost WP wkd WP1/ WP2/ WP3 68. Zollern-Alb-Kurier ZAK mk2 ZZK 69. Die Zeit Zeit zeit, wkb ZT1/ ZT2/ ZT3 70. Zeit-Magazin Zeit-Mag. lim 52/ 386/ 394 71. Züricher Tagesanzeiger ZTA dereko, zta 1.2.2 Kurztitelregister II: Literatur und Wissenschaft Autor, Titel Kurztitel Korpus/ Sigle 72. Andermann, Das große Andermann lim 415 Gesicht 73. Andersch, Kirschen der Andersch gr1 LAK Freiheit 74. Andres, Die Versuchung Andres lim 220 des Synesios 75. Anweiler u.a., Europäische Anweiler lim 274 Bildungssysteme 76. van Appeldorn, Der van Appeldorn lim 461 dokumentarische Film 77. Bachmann, Malina Bachmann lim 102 78. Balden, Nur ein einfaches Balden gr1 TL1 Mädchen 79. Bamm, Essays über die Bamm mk1 LBO Medizin 80. Barring, Geist und Herz Barring lim 398 81. Baumann, Dimitri und die Baumann lim 378 falschen Zaren 82. Beer, Die Gemeinde Beer lim 495 83. Benary-Isbert, Ich reise mit Benary-Isbert lim 411 meinen Enkeln Bibliografie 890 84. Bender, Parapsychologie Bender lim 330 85. Bergengruen, Das Tempelchen Bergengruen mk1 LBT 86. Bernhard, Gehen Bernhard, Gehen lim 304 87. Bernhard, Wittgensteins Neffe Bernhard, Neffe nicht masch. Korpus 88. Bertololy, Der Schrei aus Bertololy lim 474 der Nacht 89. Bieler, Bonifaz oder der Bieler ViF, Duden-Kartei Matrose in der Flasche 90. Birkel, Sachkunde Birkel lim 488 91. Blume u.a., Der Mensch Blume lim 487 92. Böckle/ Hermann, Das Böckle/ Hermann lim 331 theologische Interview Interview 93. Böll, Ansichten eines Clowns Böll, Ansichten mk1 LBC 94. Böll, Über mich selbst Böll, Über mich selbst www.heinrichboell.de/ leben/ werk/ selbst.htm 95. Bollnow, Maß und Bollnow mk1 WBM Vermessenheit des Menschen 96. Bolten, Komteß Silvia von Bolten gr1 TL1 Schönthal 97. Bolz, Typ und Frisur Bolz fsp TYP 98. Brender, Tricks, Rätsel Brender lim 144 Kniffe, Schabernack 99. Brockhaus, Automatische Brockhaus lim 228 Übersetzung 100. C. Brückner, Das glückliche C. Brückner lim 400 Buch 101. W. Brückner, Falkensteiner W. Brückner lim 433 Protokolle Quellen 891 102. Buck u.a., Geographie Buck lim 485 103. Bürger-Prinz, Ein Psychiater Bürger-Prinz lim 104 berichtet 104. Chotjewitz, Trivialmythen Chotjewitz lim 229 105. [o. Verf.], G-man Jerry Cotton mk2 TCT Cotton. Ein Teenager soll sterben 106. Dathe/ Dathe, Bäreneltern Dathe/ Dathe lim 129 wider Willen 107. Dedecius, Deutsche und Dedecius lim 457 Polen 108. von Del-Negro, Konvergenzen Del-Negro lim 415 in der Gegenwartsphilosophie 109. Demetz, Ein Haus in Böhmen Demetz lim 414 110. Demmer, Das Lied der Demmer lim 205 Hoffnung 111. Döbler, Kultur- und Döbler lim 465 Sittengeschichte der Welt 112. von Dohnanyi, Die Schulen v. Dohnanyi lim 275 der Nation 113. Dürer/ Zeiß, Geburts- Dürer/ Zeiß fsp GEB vorbereitung 114. Eibl-Eibesfeld, Liebe und Eibl-Eibesfeld lim 72 Hass 115. Eichendorff, Mondnacht Eichendorff nicht masch. Korpus 116. Engel, Deutsche Grammatik Engel, Grammatik nicht masch. Korpus 117. Engel, Regeln zur Engel, Wortst. mk2 WF1 Wortstellung 118. Exeler/ Scherer, Exeler/ Scherer lim 167 Glaubensinformation 119. Fallada, Kleiner Mann Fallada nicht masch. Korpus - was nun? Bibliografie 892 120. Feidel, Technische Texte Feidel lim 409 richtig übersetzen 121. D. Fischer u.a., Fernsehspiele D. Fischer lim 308 122. J. Fischer, Rede aus Anlass J. Fischer www.auswaertiges- der Übernahme der Amts- amt.de/ www/ de/ geschäfte infoservice/ presse/ index_html 123. Flach, Noch eine Chance Flach hbk für die Liberalen 124. Flechtheim, Dokumente zur Flechtheim mk2 EBC parteilichen Entwicklung Deutschlands 125. Forndran, Probleme der Forndran lim 151 internationalen Abrüstung 126. Förtsch, Im Namen der Förtsch lim 377 heiligen Inquisition 127. Frisch, Homo faber Frisch mk1 LFH 128. Gail/ Petri, Weltraumfahrt Gail/ Petri mk1 WGW 129. Ganzhorn, Wandlungen in Ganzhorn lim 75 der Datenverarbeitung 130. Garner, Gannons Gold Garner gr1 TL1 131. Gärtner, Der Jungbauer Gärtner lim 143 132. Göbels, Rheinisches Göbels lim 171 Töpferhandwerk 133. Göppinger, Kriminologie Göppinger lim 292 134. Grass, Die Blechtrommel Grass mk1 LGB 135. Gremmels/ Hermann Gremmels/ Hermann lim 237 Vorurteile und Utopie 136. Gress, Die Handwerker-Fibel Gress lim 130 Quellen 893 137. Grisebach, Eine Frau Grisebach, Frau lit DIV/ GAJ Jahrgang 13 138. Grisebach, Eine Frau Grisebach, Westen lit DIV/ GAW im Westen 139. de Groot, Dein Vater wird de Groot gr1 TL1 uns liebgewinnen 140. Grünmandl, Das Ministerium Grünmandl lim 402 für Sprichwörter 141. Grupp, 99 Kartenspiele Grupp lim 90 142. Grzimek, Serengeti Grzimek mk1 WGS darf nicht sterben 143. Gutschik, Der Forstbetriebs- Gutschik lim 128 dienst 144. Haber, Unser Wetter Haber lim 490 145. Hamm-Brücher, Verwirk- Hamm-Brücher lim 341 lichung liberaler Bildungspolitik 146. Handke, Die Angst des Handke lim 111 Tormanns beim Elfmeter 147. Härtling, ...und das ist Härtling lim 130 die ganze Familie 148. Hegmann, Handwerkliche Hegmann lim 443 Bearbeitung von Aluminium 149. von Heimendahl, Einführung von Heimendahl lim 473 in die Elektronenmikroskopie 150. Heimpel, Kapitulation vor Heimpel mk1 WHK der Geschichte 151. Heisenberg, Das Naturbild Heisenberg mk1 WHN der modernen Physik 152. Hellwig, Höhere Mathematik I Hellwig lim 437 153. Herburger, Jesus in Osaka Herburger lim 468 Bibliografie 894 154. Hergenröder, Männer die Hergenröder lim 469 Erfolg erfinden 155. Heuer, Genie und Reichtum Heuer lim 222 156. Heuss, Erinnerungen Heuss mk1 MHE 157. Hinz, Persisch Hinz lim 404 158. Hitzer, Die Straße Hitzer lim 472 159. Hock/ Heuck, Sokrates, der Hock/ Heuck lim 115 Spatz 160. Hollenweger, Die Hollenweger lim 258 Pfingstkirchen 161. Hörmann, Wehrdienst Hörmann lim 199 162. Hustedt/ Hilke, Hustedt/ Hilke fsp EIN Einstellungstests 163. Jäger, Mutti, komm doch Jäger lim 1 wieder! 164. Jahnn, 13 nicht geheure Jahnn ViF, Duden-Kartei Geschichten 165. Jaspers, Die Atombombe und Jaspers mk1 WJA die Zukunft des Menschen 166. Jens, Dichter zwischen Jens lim 316 rechts und links 167. Jeschek/ Krümpelmann Jeschek/ Krümpelmann lim 296 Die Untersuchungshaft im deutschen, ausländischen und internationalen Recht 168. Jeschke, Der Zeiter Jeschke lim 500 169. Johnson, Das dritte Buch Johnson mk1 LJA über Achim 170. E. Jung, Die Magd vom E. Jung mk1 TJM Zellerhof Quellen 895 171. H. Jung, Rheinland wie es H. Jung lim 127 lacht 172. Jungblut, Die Reichen und Jungblut lim 112 die Superreichen in Deutschland 173. Kahsnitz, Typare und Kahsnitz lim 425 Wachssiegel im Rheinischen Landesmuseum Bonn 174. Kaupp, Die schlimmen Kaupp lim 210 Illustrierten 175. Keller/ Eichhorn, Ich werde Keller/ Eichhorn wkd KDD die DDR -Identität nicht los 176. von Khuon, Waren die Götter v. Khuon lim 113 Astronauten? 177. Kienlechner, 7mal Rom Kienlechner lim 467 178. Kirst/ Dickmeyer Kirst/ Dickmeyer lim 462 Intelligenztraining 179. Klemperer, Tagebücher Klemperer lit BIO/ TK1-6 180. Knef, Der geschenkte Gaul Knef lim 106 181. König, Macht und Reiz der König lim 376 Mode 182. Kotzenberg, Der Dichter Kotzenberg lim 263 Pao Chao 183. Kristoph, Besuch beim Kristoph lim 321 Goldschmied 184. Lanczkowski, Religions- Lanczkowski lim 232 geschichte Europas 185. Larsen, Die heimlichen Wege Larsen mk2 TLP der schönen Prinzessin 186. Lauffer, Kurze Geschichte Lauffer lim 470 der Antiken Welt 187. Lehrheuer/ Lison, Schweiß- Lehrheuer/ Lison lim 265 und Lötverfahren Bibliografie 896 188. Leirbukt, Untersuchungen Leirbukt nicht masch. Korpus zum bekommen-Passiv im heutigen Deutsch 189. Lenz, Duell mit dem Schatten Lenz, Duell loz DMS 190. Lenz, Exerzierplatz Lenz, Exerzierplatz loz EPL 191. Lenz, Das Gesicht Lenz, Gesicht loz SCH 192. Lenz, Haussuchung Lenz, Haussuchung loz HOR 193. Lenz, Heimatmuseum Lenz, Heimatmuseum loz HMU 194. Lenz, Der Mann im Strom Lenz, Mann loz MIS 195. Lenz, Heinrich Bölls Personal Lenz, Personal loz ESS 196. Lenz, So zärtlich war Suleyken Lenz, Suleyken loz ERZ 197. Lenz, Der Verlust Lenz, Verlust loz VLU 198. Lenz, Das Vorbild Lenz, Vorbild loz VBI 199. Lindenberg, Bobik im Lindenberg lim 412 Feuerofen 200. Arbeitsstelle Linguistik, Ling. Einführung lim 280 Einführung in die Textlinguistik 201. Lüert, Deutscher Bergbau Lüert lim 204 202. Lüscher, Der Lüscher-Test Lüscher lim 108 203. Maass, Der Fall Gouffée Maass ViF, Duden-Kartei 204. Mangold, Umsturz in der Mangold lim 98 Schweiz 205. Th. Mann, Die Betrogene Th. Mann, Betrogene mk1 LMB 206. Th. Mann, Die Buddenbrooks Th. Mann, Buddenbrooks thm AMB 207. Th. Mann, Der Erwählte Th. Mann, Erwählte thm AMD 208. Th. Mann, Erzählungen Th. Mann, Erzählungen thm AME Quellen 897 209. Th. Mann, Doktor Faustus Th. Mann, Faustus thm AMF 210. Th. Mann, Königliche Hoheit Th. Mann, Hoheit thm AMH 211. Th. Mann, Joseph und seine Th. Mann, Joseph thm AMJ Brüder 212. Th. Mann, Bekenntnisse des Th. Mann, Krull thm AMK Hochstaplers Felix Krull 213. Th. Mann, Lotte in Weimar Th. Mann, Lotte thm AML 214. Th. Mann, Reden und Th. Mann, Reden thm AM1/ AM2/ AM3/ Aufsätze AM4 215. Th. Mann, Der Zauberberg Th. Mann, Zauberberg thm AMZ 216. U. Mann, Einführung in die U. Mann lim 225 Religionsphilosophie 217. Martell, Einzelakkord Martell lim 97 218. Martin, Blut ist dunkler Martin, Blut lim 477 als rote Tinte 219. Martin, Einer flieht vor Martin, Einer flieht lim 481 gestern nacht 220. Matting, Kunststoffe ersetzen Matting lim 267 Metalle 221. Matull, Ostpreußens Matull lim 448 Arbeiterbewegung 222. Möller, Wahrheit als Problem Möller lim 421 223. Moosburger, Ideologie und Moosburger lim 243 Leibeserziehung 224. Müller, Gottesdienst in einem Müller lim 284 säkularisierten Zeitalter 225. Nagel, Dieser Mann traf nur Nagel lim 2 ins Schwarze 226. Oberer, Buchbesprechung: Oberer lim 48 Adorno Bibliografie 898 227. Ott, Optimales Lesen Ott lim 310 228. Pantenburg, Das Porträt Pantenburg lim 198 der Erde 229. Pegg, Nacht des Jägers Pegg mk2 TPN 230. Pflüger, Karate 1 Pflüger fsp KAR 231. Pinkwart, Mord ist schlecht Pinkwart mk1 TPM für hohen Blutdruck 232. Pörtner, Die Erben Roms Pörtner mk1 WPE 233. Pross, Söhne der Kassandra Pross lim 314 234. Remarque, Der schwarze Remarque ViF, Duden-Kartei Obelisk 235. Riedel, Die Entwicklung Riedel lim 452 von Clausthal 236. von Sachsen, Mein Jagdbuch v. Sachsen lim 126 237. Schädlich, Versuchte Nähe Schädlich gr1 LSN 238. Scheid, Die Rohwurst Scheid lim 302 239. Scheurig, Einführung in Scheurig lim 207 die Zeitgeschichte 240. Schiff, Mondurlaub mit Schiff lim 375 Vollpension 241. Schild, Besser Videofilmen Schild fsp VID 242. Schiller, Don Carlos Schiller nicht masch. Korpus 243. Schlau, Politik und Bewußtsein Schlau lim 429 244. Schlesinger, Trug Schlesinger lit DIV/ SKT 245. Schlink, Der Vorleser Schlink lit DIV/ SBV 246. Schlißke, Evangelisches Schlißke lim 253 Altenbuch Quellen 899 247. Schnack, Petronella im Schnack lim 406 Bauerngarten 248. Scholz, Vitamine bauen Scholz lim 160 uns auf 249. Schönberger, Übungsbuch Schönberger lim 410 des lateinischen Stils 250. Schröder, Lexikon der Schröder nicht masch. Korpus deutschen Präfixverben 251. Schroeder, Archibald und Schroeder lim 124 sein kleines Rot 252. Schuchert/ Schütte, Die Schuchert/ Schütte lim 231 Kirche in Geschichte und Gegenwart 253. Schugt, Seeland und der Schugt lim 370 Deltaplan 254. Schürmann, Erdgas kommt Schürmann lim 45 255. Schwarz, Abkehr von der Schwarz lim 427 Gewalt 256. Seger, Knaurs Buch der Seger lim 144 modernen Soziologie 257. [o. Verf.], Westfeste. Seydlitz mk2 LSW Seydlitz Bd. 3 258. Shocker, Das Monster aus Shocker lim 8 der Retorte 259. Sieburg, Napoleon und Sieburg lim 244 Europa 260. Simmel, Und Jimmy ging Simmel lim 107 zum Regenbogen 261. Simonis, Ecclesia visibilis Simonis lim 281 et invisibilis 262. Staiger, Grundbegriffe der Staiger mk1 WSP Poetik Bibliografie 900 263. Stephan, Ihre Liebe gab Stephan mk2 TSL ihr Leben 264. Strittmatter, Ole Bienkopp Strittmatter mk1 LSO 265. Strübel, Mineralogie und Strübel lim 236 Kristallographie 266. Thenius, Paläontologie Thenius lim 496 267. Tiedemann, Fälle und Tiedemann lim 183 Entscheidungen zum Strafrecht 268. Torwegge, Liebe hat ihre Torwegge gr1 TL1 eigenen Gesetze 269. Trimborn, Lehrbuch der Trimborn lim 463 Völkerkunde 270. Uhl, Um Mitternacht im Uhl mk2 TUM blauen Schloß 271. Ullrich, Wehr dich, Bürger! Ullrich mk1 WUB 272. Wagner, Graphentheorie Wagner lim 335 273. Walser, Ein springender Walser, Brunnen wam SPB Brunnen 274. Walser, Aus dem Wortschatz Walser, Wortschatz lim 219 unserer Kämpfe 275. Weidenbach, Praenatale Weidenbach lim 371 Infektionen 276. Weiler, Kölnische Medaillen Weiler lim 434 277. Weisweiler, IX. Fußball- Weisweiler lim 105 Weltmeisterschaft 278. Weitershagen, Rheinische Weitershagen lim 332 Märchen 279. Weltner/ Rollet, Fortschritte Weltner/ Rollet lim 338 und Ergebnisse der Unterrichtstechnologie Quellen 901 280. Werremeier, Ohne Lande- Werremeier lim 482 erlaubnis 281. Weyden, Träume sind wie Weyden gr1 TL1 der Wind 282. Weyer, Liberale Politik Weyer lim 62 heute und morgen 283. Wohmann, Selbstverteidigung Wohmann lim 315 284. Ch. Wolf, Fragen an Ch. Wolf, Fragen loz DIV/ WC4 Konstantin Simonow 285. Ch. Wolf, Glauben an Ch. Wolf, Glauben loz DIV/ WC4 Irdisches 286. Ch. Wolf, Tagebuch Ch. Wolf, Tagebuch nicht masch. Korpus 287. N. Wolf, Wander mal wieder N. Wolf lim 94 288. Zachert, Gefährdungshaftung Zachert lim 298 und Haftung aus vermutetem Verschulden 289. Zapf, Schrift und Buch in der Zapf lim 154 Welt von morgen 1.2.3 Kurztitelregister III: Sonstiges Dokumente Kurztitel Korpus/ Sigle 290. Amtsblatt der Landes- Amtsblatt mk2 EAV verwaltung für Baden 291. Anweisung für Fahrer von Anweisung mk2 HAD Dienstfahrzeugen 292. Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung nicht masch. Waschvollautomat Foron Waschvollautomat Korpus V561 Foron 293. Betriebsverfassungsgesetz Betr VG www.betriebs verfassungs gesetz.com Bibliografie 902 294. Verschiedene Dokumente im Biedenkopf h85 QA1 Bereich Politik, K. Biedenkopf: Solidarität und Subsidiarität 295. Blumenkohl im Sommerkleid Blumenkohl lim 86 296. Bundesminister für Jugend, BMJFFG lim 67 Familie, Frauen und Gesundheit: 100 Tips für Freizeitspaß 297. Brisante Wörter von Agitation Brisante Wörter h88 KBW / bis Zeitgeist QBW/ UBW 298. Brockhaus Enzyklopädie Brockhaus lim 89 299. Verschiedene Dokumente im Bundespräs. h85 QA1 Bereich Politik, Der Bundespräsident: Amt - Funktion - Person 300. Bundestagsprotokolle, 2. Hj. Bu-Prot. 89 wkb BT1 1989 301. Bundestagsprotokolle, 2. Hj. Bu-Prot. 90 wkb BT2/ BT3 1990 302. Grundsatzprogramm der CSU , Progr. h85 QA1 Christlich Sozialen Union 303. Deutscher Gewerkschaftsbund: DGB , Arbeitsschutz lim 336 Arbeitsschutz im Büro 304. Das Grundsatzprogramm des DGB , Progr. h85 QA1 Deutschen Gewerkschaftsbundes 305. Deutsche Gesellschaft für inter- DGIJ lim 37 nationalen Jugendaustausch: Ferienreiseangebote, 1971 306. Duden 1998, Neue Rechtschrei- Duden, Neue nicht masch. bung - leicht gemacht! Rechtschr. Korpus 307. DUDEN in 12 Bänden, Bd. 11 Duden, Redew. nicht masch. Redewendungen und sprich- Korpus wörtliche Redensarten 308. DUDEN - Deutsches Universal DUW b nicht masch. Wörterbuch Korpus Quellen 903 309. Entwurf eines Gesetzes zur Entwurf dkg DOC Regelung von Fragen der Gentechnik 310. 10 Regeln für eine Ernährung h85 UA1 vernünftige Ernährung 311. Europa: Chronik, Probleme, Europa h85 QA1 Ziele 312. Titel einer Fernsehunterhaltungs- Fernsehsendung www.swr.de/ sendung: Verstehen Sie Spaß? verstehensie-spass. index.html 313. Studentischer Filmclub Bonn: Filmclub lim 385 Veranstaltungsprogramm 314. Gebet- und Gesangbuch für das Gebet- und Gesanglim 254 Erzbistum Köln buch 315. Allgemeines Evangelisches Gebetbuch lim 256 Gebetbuch 316. Gebrauchsanweisung Kukident Gebrauchsanw. mk2 GKU Kukident 317. Gebrauchsanweisung Olivetti Gebrauchsanw. mk2 GOS Schreibmaschine Olivetti 318. Gebrauchsanweisung Star- Gebrauchsanw. mk2 GSB Boy Staubsauger Star-Boy 319. Einheitsübersetzung der Genesis www.bibel Heiligen Schrift. Die Bibel. werk.de/ Das Buch Genesis bibel 320. IBM : Gerätebeschreibung Gerätebeschreibung lim 42 Teil: Schreibmaschine, IBM Teil: Geschirrspülautomat 321. Das Grundgesetz für GG h85 UA1 die Bundesrepublik Deutschland in Wort und Bild 322. Hausmitteilungen der HUK HUK lim 367 Coburg Bibliografie 904 323. Hörbeleg ARD -Tagesschau Hörbeleg ARD mk2 LNA 324. Hörbeleg RTL Hörbeleg RTL nicht masch. Korpus 325. Hörbeleg Sandberg, Hörbeleg Sandberg nicht masch. IDS -Tagung Korpus 326. Hörbeleg SW2 Nachrichten Hörbeleg SW2 nicht masch. Nachrichten Korpus 327. Hörbeleg WDR -Fernsehen Hörbeleg WDR nicht masch. Korpus 328. Die Nationalhymne der Hymne DDR www.ddr-im- Deutschen Demokratischen www.de/ index2. Republik htm 329. Informationen zum Staatsvertrag. Info Staatsvertr. wkd HFS Neue Freiheit, neue Sicherheit 330. Informationsblatt Neues Forum InfoBl. wkd NF1 331. Ja zum Leben Ja lim 38 332. Die schönsten Kinderlieder Kinderlied www.buch wurm.com/ www/ catalog/ detail/ .php? mode=music& article=1044 333. Kindlers Literaturlexikon Kindlers Lit.lex. lim 230 334. Bessere Lebensqualität Lebensqualität mk2 PRO 335. Homepage Liebig-Museum Liebig www.liebigmuseum.de 336. Merkblätter der Bundesanstalt Merkbl. BA h86 FA2 für Arbeit 337. Allgemeine Einführung in das Messbuch lim 251 Römische Messbuch 338. Bundesausschuss für volks- Milch mk2 PVM wirtschaftliche Aufklärung: Produktbeschreibung Milch Quellen 905 339. Notstand: Dokumente zur Notstand hbk Umwelt 340. Nordrhein-Westfalen Regierungs- NRW lim 22, 24, 27 programm 341. Die Opposition in der DDR Opposition wkd DOD 342. ÖTV -Informationen ÖTV lim 342 343. Packungsbeilage Aldactone 50- Packungsbeilage h85 JP1 Saltucin Aldactone 344. Packungsbeilage Canesten Packungsbeilage h85 JP1 Canesten 345. Packungsbeilage Catergen Packungsbeilage h85 JP1 Catergen 346. Packungsbeilage Reparil-Dragees Packungsbeilage h85 JP1 Dragees 347. Packungsbeilage für Medikamente Packungsbeilage f. h85 JP1 Medikamente 348. Packungsbeilage Jacutin Packungsbeilage h85 JP1 Jacutin 349. Packungsbeilage Oral-Virelon Packungsbeilage h85 JP1 Oral-Virelon 350. Packungsbeilage Otobacid Packungsbeilage h85 JP1 Otobacid 351. Packungsbeilage Paradontax Packungsbeilage h85 JP1 Paradontax 352. Packungsbeilage Tegretal 200 Packungsbeilage h85 JP1 Tegretal 353. Packungsbeilage Zyloric Packungsbeilage h85 JP1 Zyloric 354. Politische Parteien der DDR Parteien DDR wkd PBD 355. Deutsche Post: Produkte und Post nicht. masch. Leistungen Korpus Bibliografie 906 356. Prospekt Interlübke: Umgebung Prospekt Interlübke lim 47 121 357. Prospekt Kaufhof AG : Schenken Prospekt Kaufhof lim 46 und schenken lassen 358. Prospekt HP LaserJet 5SI Mopier Prospekt LaserJet nicht masch. Korpus 359. Schulordnung für das Pro- Schulordnung mk2 ERL gymnasium, Rottenburg (Neckar) 360. Regierungsprogramm der SPD SPD , Progr. h85 QA1 361. Temperamente Oktober 1989: Temp. wkd TOT Blätter für junge Literatur 362. Umsteiger des Jahres Umsteiger hbk 363. Umweltfreundliche Produkte Umweltfreundl. hbk Prod. 364. Der Vertrag zwischen der Vertr. BRD - Polen lim 63 BRD und Polen 365. Tonbandprotokoll, Volks- Vk-Tonbandprot. wkd VKA kammertagung, 13.11.89 13.11.89 366. Volkskammer der DDR , Vk-Prot. 5.4.90 wkd V01 Tagung, 5.4.90 367. Volkskammer der DDR , Vk-Prot. 19.4.90 wkd V03 Tagung, 19.4.90 368. Volkskammer der DDR , Vk-Prot. 17.6.90 wkd V15 15. Tagung, 17.6.90 369. Volkskammer der DDR , Vk-Prot. 21.6.90 wkd V16 16. Tagung, 21.6.90 370. Volkskammer der DDR , Vk-Prot. 20.7.90 wkd V26 26. Tagung, 20.7.90 371. 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Aufgeführt ist ferner eine größere Anzahl von Examensarbeiten, die sich auf valenztheoretischer Grundlage mit einzelnen Verben oder Verbgruppen befassen, und die bei der Ausarbeitung der entsprechenden Wortartikel eingesehen wurden. Dieses Literaturverzeichnis beschränkt sich weitgehend auf Monografien. Genannt sind auch die Aufsätze der Mitarbeiter, die auf das Projekt Bezug nehmen. 2.2 Wörterbücher Agricola, Erhard (Hg.) (1962): Wörter und Wendungen. Wörterbuch zum deutschen Sprachgebrauch. Leipzig: Verlag Enzyklopädie. 14. Auflage (1992). München. Bianco, Maria Teresa (1996): Valenzlexikon Deutsch-Italienisch. Dizionario della valenza verbale. Heidelberg. (Deutsch im Kontrast 17). (2 Bände). Buscha, Joachim (1989): Lexikon deutscher Konjunktionen. Leipzig: Verlag Enzyklopädie. Das neue deutsche Wörterbuch für Schule und Beruf (1996). München. (Heyne Sachbuch 19/ 2000). Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (1854-1960). Stuttgart. Taschenbuchausgabe München. (1984). 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Verzeichnis der Satzmodelle ...................................................................................................................... 941 2.1 SM - SBP Übersicht .................................................................................................................................................. 941 2.2 Alternative SBP Übersicht ................................................................................................................................... 943 3. Satzmodell-Register ............................................................................................................................................ 945 3.1 Satzmuster und Satzbaupläne .......................................................................................................................... 945 3.2 Alternative Satzbaupläne ..................................................................................................................................... 989 4. Alphabetisches Verb-Register .................................................................................................................. 994 Einleitung zum Register 939 1. Einleitung zum Register Der Registerteil besteht aus einem Verzeichnis der Satzmodelle (2.), dem Satzmodell- Register (3.) und dem alphabetischen Verb-Register (4.) Zur leichteren Orientierung über die in VALBU vorkommenden syntaktischen Strukturen ist im Registerteil ein Verzeichnis der Satzmodelle (2.) mit jeweils einem typischen Beispielverb an den Anfang gestellt. Im ersten Teil dieses Verzeichnisses (2.1) sind die Satzstrukturen auf der ersten Gliederungsstufe nach den 56 Satzmustern ( SM ) (s. Einleitung 2.5.1) geordnet, die im Wörterbuch vorkommen. Deren Reihenfolge richtet sich ausschließlich nach formalen Kriterien, nämlich dem Vorkommen bzw. dem Fehlen von E-Klassen gemäß der kanonischen Reihenfolge der acht Klassen, die in 2.3 der Einleitung erläutert ist. Diese SM s werden auf der zweiten Gliederungsstufe in die 108 im Wörterbuch verzeichneten Satzbaupläne ( SBP ) (s. Einleitung 2.5.2) aufgefächert. Bei den SBP s wird differenziert, ob eine Ergänzung beim jeweiligen Verb obligatorisch oder fakultativ ist. Pro SM kommen bis zu vier verschiedene SBP s vor. Die Kriterien für deren Reihenfolge sind die gleichen, die für die Abfolge der Subartikel im Wörterbuchteil zu Grunde gelegt wurden: Zuerst kommt der SBP , der nur obligatorische Es aufweist. Dann folgen die SBP s mit nur einer fakultativen E, wobei ein SBP , bei dem diese weiter rechts steht, vor dem mit einer weiter links stehenden fakultativen E kommt. Am Ende stehen die SBP s mit zwei bzw. drei fakultativen Es. Mit Hilfe dieser Kriterien kann jedem SBP in diesem System eindeutig ein bestimmter Platz zugewiesen werden. Die Nummerierung der SBP s folgt diesen Ordnungsprinzipien. Im zweiten Teil des Verzeichnisses (2.2) sind die Satzstrukturen aufgelistet, bei denen mindestens eine E-Stelle alternativ durch zwei verschiedene E-Klassen besetzt werden kann, ohne dass sich die Verbbedeutung ändert. Diese Strukturen sind unter 30 verschiedenen E-Klassen-Kombinationen eingeordnet, deren Reihenfolge analog zur Ordnung der SM s angelegt ist. Die Nummerierung der Strukturen ist fortlaufend. Es können bei einer solchen Kombination bis zu sieben verschiedene alternative SBP s vorkommen. Zuerst werden die mit „/ “ markierten SBP s aufgeführt, bei denen zwei E-Klassen nur alternativ vorkommen können. Danach folgen die SBP s mit der Markierung „v“, bei denen zwei E-Klassen alternativ oder zusammen möglich sind. Insgesamt sind 59 solcher alternativen SBP s unterschieden. Das Satzmodell-Register (3.) folgt in der Reihenfolge der Einträge den beiden Übersichten im Verzeichnis der Satzmodelle: (3.1) ist nach SM und SBP geordnet in der Abfolge, die in (2.1) gewählt wurde. (3.2) verzeichnet die alternativen SBP s gemäß der Abfolge von (2.2). In den Einträgen zu den SBP s werden sämtliche Verben in alphabetischer Reihenfolge und jede Verbvariante nach ihrer Ordnungsnummer aufgeführt. Das Satzmo- Registerteil 940 dell-Register ermöglicht dem Benutzer, einen Überblick über die Frequenz der verschiedenen Strukturen zu gewinnen. Es gibt ihm ferner die Gelegenheit, für Unterrichtszwecke wie z.B. für die Erstellung von Übungsmaterialien gezielt Beispielverben für interessante Strukturen zu finden. Im alphabetischen Verb-Register (4.) sind alle 638 im Wörterbuch behandelten Verben mit ihren über 3.000 Varianten aufgeführt. Dieses Register ermöglicht dem Benutzer eine schnelle Orientierung darüber, welche Verben im Wörterbuchteil zu finden sind und in welcher Reihenfolge die Subartikel aufeinander folgen. Jeder Subartikel ist durch einen Verbeintrag repräsentiert; jedem Verbeintrag ist der jeweilige SBP zugeordnet. Die Unterscheidung zwischen Lang- und Kurzartikeln wird hier dadurch kenntlich gemacht, dass die Einträge, die sich auf Langartikel beziehen, durch einen Asterisk (*) vor dem SBP markiert sind. Auf diese Weise wird dem Benutzer gerade bei Artikeln mit vielen Subartikeln die Gewichtung der Varianten vor Augen geführt. Verzeichnis der Satzmodelle 941 2. Verzeichnis der Satzmodelle 2.1 SM - SBP Übersicht NR Satzmuster ( SM ) NR Satzbauplan ( SBP ) Beispielverb 01 - 01.1 - frieren, es 02 NomE 02.1 NomE atmen 2 03 NomE AkkE 03.1 03.2 NomE AkkE NomE (AkkE) haben 1 trinken 1 04 NomE AkkE AkkE 04.1 04.2 NomE (AkkE1) AkkE2 NomE (AkkE1) (AkkE2) kosten 1 fragen 1 05 NomE AkkE GenE 05.1 NomE AkkE GenE versichern 3 06 NomE AkkE DatE 06.1 06.2 06.3 06.4 NomE AkkE DatE NomE AkkE (DatE) NomE (AkkE) DatE NomE (AkkE) (DatE) geben 1 bieten 1 glauben 2 verzeihen 1 07 NomE AkkE DatE PräpE 07.1 07.2 NomE AkkE (DatE) PräpE NomE (AkkE) (DatE) (PräpE) anbieten 4 antworten 1 08 NomE AkkE DatE AdvE 08.1 08.2 08.3 08.4 NomE AkkE DatE AdvE NomE AkkE DatE (AdvE) NomE AkkE (DatE) AdvE NomE AkkE (DatE) (AdvE) lassen 5 geben 3 sagen 8 erklären 3 09 NomE AkkE DatE PrädE 09.1 NomE AkkE (DatE) PrädE verkaufen 2 10 NomE AkkE PräpE 10.1 10.2 10.3 10.4 NomE AkkE PräpE NomE AkkE (PräpE) NomE (AkkE) PräpE NomE (AkkE) (PräpE) vergleichen 2 erfahren 1 stören 4 unterschreiben 1 11 NomE AkkE PräpE PräpE 11.1 11.2 NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) unterscheiden 3 übersetzen 1 12 NomE AkkE PräpE AdvE 12.1 12.2 12.3 NomE AkkE PräpE (AdvE) NomE AkkE (PräpE) (AdvE) NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) hindern 1 ehren 1 gewinnen 2 13 NomE AkkE PräpE AdvE AdvE 13.1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE1) (AdvE2) mieten 14 NomE AkkE AdvE 14.1 14.2 14.3 14.4 NomE AkkE AdvE NomE AkkE (AdvE) NomE (AkkE) AdvE NomE (AkkE) (AdvE) legen 1 erleben 3 spielen 10 waschen 2 15 NomE AkkE AdvE AdvE 15.1 15.2 15.3 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) NomE (AkkE) (AdvE1) (AdvE2) heben 5 abholen 1 heizen 1 16 NomE AkkE AdvE PrädE 16.1 NomE AkkE (AdvE) PrädE halten 4 17 NomE AkkE AdvE VerbE 17.1 NomE AkkE (AdvE) VerbE schicken 6 18 NomE AkkE PrädE 18.1 18.2 NomE AkkE PrädE NomE (AkkE) PrädE machen 3 stimmen 4 19 NomE AkkE VerbE 19.1 NomE (AkkE) VerbE haben 17 20 NomE GenE 20.1 NomE GenE sein 2 21 NomE DatE 21.1 21.2 NomE DatE NomE (DatE) gefallen widersprechen 2 22 NomE DatE PräpE 22.1 22.2 22.3 NomE DatE (PräpE) NomE (DatE) PräpE NomE (DatE) (PräpE) gratulieren dienen 2 helfen 1 Registerteil 942 23 NomE DatE PräpE AdvE 23.1 23.2 NomE (DatE) PräpE AdvE NomE (DatE) PräpE (AdvE) bieten 2 bezahlen 2 24 NomE DatE AdvE 24.1 24.2 24.3 24.4 NomE DatE AdvE NomE DatE (AdvE) NomE (DatE) AdvE NomE (DatE) (AdvE) bekommen I schaden 2 passen 2 gelingen 1 25 NomE DatE PrädE 25.1 25.2 NomE DatE PrädE NomE (DatE) PrädE vorkommen 2 dienen 3 26 NomE DatE VerbE 26.1 26.2 NomE DatE VerbE NomE (DatE) VerbE bedeuten 7 helfen 6 27 NomE PräpE 27.1 27.2 NomE PräpE NomE (PräpE) nachdenken 1 informieren, sich 28 NomE PräpE PräpE 28.1 28.2 28.3 28.4 NomE PräpE1 PräpE2 NomE PräpE1 (PräpE2) NomE (PräpE1) PräpE2 NomE (PräpE1) (PräpE2) kämpfen 11 beten 3 entwickeln, sich 4 bewerben, sich 1 29 NomE PräpE PräpE AdvE 29.1 29.2 NomE PräpE1 (PräpE2) (AdvE) NomE (PräpE1) (PräpE2) (AdvE) zusammenkommen 1 verabreden, sich 30 NomE PräpE PräpE AdvE AdvE 30.1 NomE PräpE1 (PräpE2) (AdvE1) (AdvE2) treffen, sich 1 31 NomE PräpE AdvE 31.1 31.2 31.3 31.4 NomE PräpE AdvE NomE PräpE (AdvE) NomE (PräpE) AdvE NomE (PräpE) (AdvE) unterscheiden, sich 3 halten, sich 1 ankommen 5 telefonieren 1 32 NomE PräpE PrädE 32.1 32.2 NomE PräpE PrädE NomE (PräpE) PrädE heißen 2 bewerben, sich 5 33 NomE AdvE 33.1 33.2 NomE AdvE NomE (AdvE) heben 7 abfahren 1 34 NomE AdvE AdvE 34.1 34.2 34.3 34.4 NomE AdvE1 AdvE2 NomE AdvE1 (AdvE2) NomE (AdvE1) AdvE2 NomE (AdvE1) (AdvE2) schwimmen 9 brauchen 3 verdienen 6 abbiegen 1 35 NomE AdvE PrädE 35.1 35.2 NomE AdvE PrädE NomE (AdvE) PrädE bedeuten 8 halten, sich 13 36 NomE AdvE VerbE 36.1 36.2 NomE AdvE VerbE NomE (AdvE) VerbE kommen 44 fahren I 9 37 NomE PrädE 37.1 NomE PrädE sein 7 38 NomE VerbE 38.1 NomE VerbE anfangen 7 39 AkkE 39.1 AkkE geben, es 4 40 AkkE PräpE 40.1 AkkE PräpE geben, es 5 41 AkkE PräpE AdvE 41.1 AkkE PräpE (AdvE) geben, es 6 42 AkkE AdvE 42.1 AkkE AdvE ziehen, es 2 43 AkkE AdvE AdvE 43.1 43.2 AkkE AdvE1 AdvE2 AkkE (AdvE1) (AdvE2) geben, es 2 geben, es 1 44 DatE PräpE 44.1 44.2 DatE PräpE (DatE) PräpE gehen, es 4 fehlen, es 45 DatE PräpE AdvE 45.1 DatE PräpE AdvE liegen 17 46 DatE PräpE PrädE 46.1 (DatE) PräpE PrädE gehen, es 5 47 DatE AdvE 47.1 DatE AdvE gefallen, es 48 DatE PrädE 48.1 DatE PrädE werden 7 49 PräpE 49.1 PräpE ankommen, es 2 50 PräpE AdvE 50.1 50.2 PräpE AdvE PräpE (AdvE) gehen, es 6 riechen, es 1 51 PräpE PrädE 51.1 PräpE PrädE aussehen, es 3 52 PräpE VerbE 52.1 (PräpE) VerbE heißen, es 1 Verzeichnis der Satzmodelle 943 53 AdvE 53.1 53.2 AdvE (AdvE) kommen, es 2 klingeln, es 54 AdvE AdvE 54.1 54.2 54.3 AdvE1 AdvE2 AdvE1 (AdvE2) (AdvE1) AdvE2 gehen, es 3 gehen, es 9 riechen, es 2 55 AdvE PrädE 55.1 (AdvE) PrädE aussehen, es 1 56 AdvE VerbE 56.1 56.2 AdvE VerbE (AdvE) VerbE dauern, es geben, es 9 2.2 Alternative SBP -Übersicht NR E-Klassen Kombination NR Alternative SBP Beispielverb 57 NomE AkkE AkkE DatE 57.1 NomE AkkE1 AkkE2/ DatE kosten 3 58 NomE AkkE DatE PräpE 58.1 58.2 58.3 58.4 NomE AkkE DatE/ PräpE NomE AkkE (DatE/ PräpE) NomE (AkkE) (DatE/ PräpE) NomE AkkE/ PräpE (DatE) nehmen 12 zahlen 1 schreiben 5 erzählen 1 59 NomE AkkE DatE PräpE PräpE 59.1 NomE AkkE DatE/ PräpE1 (PräpE2) bestellen 1 60 NomE AkkE DatE PräpE AdvE 60.1 60.2 60.3 60.4 NomE AkkE DatE/ PräpE (AdvE) NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) NomE AkkE/ AdvE (DatE) PräpE NomE AkkE/ AdvE (DatE/ PräpE) leihen 1 liefern 1 geben 14 bringen 7 61 NomE AkkE DatE PräpE AdvE AdvE 61.1 NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE1) (AdvE2) vermieten 62 NomE AkkE DatE AdvE 62.1 62.2 NomE AkkE (DatE/ AdvE) NomE AkkE DatE v AdvE schicken 1 senden I 1 63 NomE AkkE PräpE 63.1 63.2 63.3 NomE AkkE/ PräpE NomE (AkkE/ PräpE) NomE AkkE v PräpE anfangen 1 sparen 1 beraten 2 64 NomE AkkE PräpE PräpE 64.1 NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 diskutieren 1 65 NomE AkkE PräpE PräpE AdvE 65.1 NomE AkkE/ AdvE (PräpE1) (PräpE2) verlangen 6 66 NomE AkkE PräpE AdvE 66.1 66.2 66.3 66.4 66.5 66.6 66.7 NomE AkkE (PräpE/ AdvE) NomE AkkE/ AdvE PräpE NomE AkkE/ AdvE (PräpE) NomE AkkE/ PräpE (AdvE) NomE (AkkE/ PräpE) (AdvE) NomE (AkkE/ AdvE) (PräpE) NomE AkkE PräpE v AdvE ernähren 2 sprechen 11 abheben 1 suchen 2 regieren 1 einzahlen einpacken 3 67 NomE AkkE PräpE PrädE 67.1 67.2 67.3 NomE AkkE PräpE/ PrädE NomE (AkkE) PräpE/ PrädE NomE AkkE PräpE v PrädE ansehen 3 zeichnen 4 gewinnen 10 68 NomE AkkE AdvE 68.1 68.2 NomE AkkE/ AdvE NomE AkkE v AdvE ausrechnen ausstellen 2 69 NomE AkkE AdvE AdvE 69.1 69.2 69.3 69.4 69.5 NomE AkkE AdvE1/ AdvE2 NomE AkkE (AdvE1/ AdvE2) NomE (AkkE) AdvE1/ AdvE2 NomE AkkE AdvE1 v AdvE2 NomE (AkkE) AdvE1 v AdvE2 lesen 8 halten 3 kommen 13 bestellen 3 grüßen 4 70 NomE AkkE AdvE PrädE 70.1 NomE AkkE AdvE/ PrädE buchstabieren 3 71 NomE GenE PräpE 71.1 NomE GenE/ PräpE erinnern, sich Registerteil 944 72 NomE DatE PräpE 72.1 72.2 72.3 NomE DatE/ PräpE NomE (DatE/ PräpE) NomE DatE v PräpE ausreichen 2 folgen 2 danken 1 73 NomE DatE PräpE PräpE 73.1 NomE (DatE/ PräpE1) (PräpE2) bleiben 1 74 NomE DatE PräpE PräpE AdvE 74.1 74.2 NomE (DatE/ PräpE1) PräpE2 (AdvE) NomE (DatE/ PräpE1) (PräpE2) AdvE zahlen 2 überweisen 2 75 NomE DatE PräpE AdvE 75.1 75.2 75.3 NomE DatE (PräpE/ AdvE) NomE (DatE/ PräpE) AdvE NomE DatE v PräpE (AdvE) folgen 3 bedeuten 5 helfen 2 76 NomE DatE PräpE PrädE 76.1 NomE (DatE/ PräpE) PrädE gelten 1 77 NomE DatE AdvE 77.1 NomE DatE v AdvE nützen 2 78 NomE PräpE PräpE 78.1 NomE PräpE1 v PräpE2 reden 1 79 NomE PräpE PräpE AdvE 79.1 NomE PräpE1 (PräpE2/ AdvE) warten 4 80 NomE PräpE AdvE 80.1 80.2 NomE PräpE/ AdvE NomE PräpE v AdvE leben 8 bestehen 6 81 NomE PräpE PrädE 81.1 NomE PräpE/ PrädE werden 1 82 NomE AdvE AdvE 82.1 82.2 NomE AdvE1/ AdvE2 NomE AdvE1 v AdvE2 wachsen 9 ankommen 1 83 NomE AdvE PrädE 83.1 NomE AdvE/ PrädE sitzen 10 84 AkkE AdvE AdvE 84.1 AkkE AdvE1 v AdvE2 geben, es 3 85 DatE PräpE PräpE 85.1 (DatE/ PräpE1) PräpE2 ankommen, es 1 86 DatE AdvE 86.1 DatE v AdvE wehtun, es Satzmodell-Register 945 3. Satzmodell-Register 3.1 Satzmuster und Satzbaupläne 01 - 01.1 - frieren, es 01.1 - regnen, es 1 01.1 - schneien, es 1 01.1 - ziehen, es 1 02 NomE 02.1 NomE abnehmen 4 02.1 NomE abtrocknen I 02.1 NomE abwarten 2 02.1 NomE ändern, sich 1 02.1 NomE ändern, sich 2 02.1 NomE anfassen 2 02.1 NomE angehen 1 02.1 NomE an sein 02.1 NomE anstrengen, sich 1 02.1 NomE anziehen 3 02.1 NomE arbeiten 1 02.1 NomE atmen 2 02.1 NomE atmen 3 02.1 NomE aufgeben 3 02.1 NomE auf sein 1 02.1 NomE auf sein 4 02.1 NomE aufwachen 2 02.1 NomE ausgehen 1 02.1 NomE ausgehen 2 02.1 NomE ausgehen 3 02.1 NomE ausgehen 4 02.1 NomE ausgehen 5 02.1 NomE aus sein 1 02.1 NomE aus sein 3 02.1 NomE beruhigen, sich 2 02.1 NomE betrinken, sich 02.1 NomE bewegen, sich 1 02.1 NomE bewegen, sich 2 02.1 NomE bleiben 6 02.1 NomE blühen 1 02.1 NomE blühen 2 02.1 NomE bluten 1 02.1 NomE bluten 2 02.1 NomE bremsen 1 02.1 NomE brennen 1 02.1 NomE brennen 2 02.1 NomE brennen 4 02.1 NomE brennen 5 02.1 NomE da sein 3 02.1 NomE da sein 4 02.1 NomE dauern 2 02.1 NomE einfallen 3 02.1 NomE einfallen 4 02.1 NomE einschlafen 1 02.1 NomE einschlafen 2 02.1 NomE einschlafen 3 02.1 NomE entwickeln, sich 2 02.1 NomE erfüllen, sich 1 02.1 NomE erhöhen, sich 2 02.1 NomE erkälten, sich 02.1 NomE existieren 2 02.1 NomE fahren I 2 02.1 NomE fallen 3 02.1 NomE fallen 4 02.1 NomE fehlen 4 Registerteil 946 02.1 NomE feiern 2 02.1 NomE fernsehen 02.1 NomE fliegen 2 02.1 NomE frühstücken 1 02.1 NomE gehen 1 02.1 NomE gehen 2 02.1 NomE gehen 17 02.1 NomE gehen 18 02.1 NomE gehen 19 02.1 NomE gehen 20 02.1 NomE gehören, sich 02.1 NomE geschehen 1 02.1 NomE gewinnen 3 02.1 NomE halten 7 02.1 NomE hängen I 3 02.1 NomE hupen 02.1 NomE husten 1 02.1 NomE klappen 2 02.1 NomE kleben 3 02.1 NomE klingeln 1 02.1 NomE klopfen 2 02.1 NomE kochen 1 02.1 NomE kommen 1 02.1 NomE kommen 11 02.1 NomE kommen 12 02.1 NomE konzentrieren, sich 2 02.1 NomE lächeln 2 02.1 NomE lachen 2 02.1 NomE laufen 5 02.1 NomE laufen 6 02.1 NomE leben 1 02.1 NomE leben 4 02.1 NomE legen, sich 2 02.1 NomE lösen, sich 2 02.1 NomE lösen, sich 3 02.1 NomE lösen, sich 4 02.1 NomE lügen 1 02.1 NomE malen 2 02.1 NomE passieren 1 02.1 NomE Rad fahren 1 02.1 NomE Rad fahren 2 02.1 NomE rauchen 2 02.1 NomE rauchen 3 02.1 NomE reden 3 02.1 NomE rufen 1 02.1 NomE rufen 3 02.1 NomE schalten 2 02.1 NomE schlafen 1 02.1 NomE schlafen 3 02.1 NomE schlagen II 6 02.1 NomE schneiden 1 02.1 NomE schreiben 4 02.1 NomE schreien 1 02.1 NomE schweigen 1 02.1 NomE schweigen 3 02.1 NomE schweigen 4 02.1 NomE schwimmen 3 02.1 NomE schwitzen 2 02.1 NomE sein 1 02.1 NomE setzen, sich 2 02.1 NomE singen 1 02.1 NomE singen 3 02.1 NomE singen 4 02.1 NomE sinken 3 02.1 NomE sitzen 3 02.1 NomE spielen 1 02.1 NomE springen 1 02.1 NomE springen 5 02.1 NomE springen 6 02.1 NomE stattfinden 2 Satzmodell-Register 947 02.1 NomE stehen 1 02.1 NomE stehen 8 02.1 NomE steigen 3 02.1 NomE sterben 2 02.1 NomE stimmen 1 02.1 NomE stoppen 2 02.1 NomE streiken 2 02.1 NomE stürzen 1 02.1 NomE tanzen 1 02.1 NomE träumen 3 02.1 NomE trinken 2 02.1 NomE überzeugen 2 02.1 NomE verabschieden, sich 2 02.1 NomE verändern, sich 1 02.1 NomE verbessern, sich 1 02.1 NomE vergrößern, sich 2 02.1 NomE verschlechtern, sich 1 02.1 NomE versprechen, sich 1 02.1 NomE vorkommen 1 02.1 NomE wachsen 4 02.1 NomE wechseln 4 02.1 NomE wechseln 5 02.1 NomE wehtun 1 02.1 NomE werden 3 02.1 NomE werden 4 02.1 NomE wirken 3 02.1 NomE wollen 3 02.1 NomE ziehen II 3 02.1 NomE zunehmen 3 02.1 NomE zusammenkommen 2 02.1 NomE zusammenkommen 3 02.1 NomE zu sein 1 02.1 NomE zu sein 3 03 NomE AkkE 03.1 NomE AkkE abgeben 3 03.1 NomE AkkE abholen 2 03.1 NomE AkkE ablehnen 1 03.1 NomE AkkE ablehnen 2 03.1 NomE AkkE ablehnen 3 03.1 NomE AkkE ablehnen 4 03.1 NomE AkkE ablehnen 5 03.1 NomE AkkE ablehnen 6 03.1 NomE AkkE abnehmen 5 03.1 NomE AkkE abnehmen 6 03.1 NomE AkkE abschließen 1 03.1 NomE AkkE abschließen 4 03.1 NomE AkkE abschließen 5 03.1 NomE AkkE abwarten 3 03.1 NomE AkkE achten 2 03.1 NomE AkkE achten 3 03.1 NomE AkkE analysieren 2 03.1 NomE AkkE ändern 1 03.1 NomE AkkE ändern 2 03.1 NomE AkkE ändern 3 03.1 NomE AkkE anfassen 3 03.1 NomE AkkE angehen 3 03.1 NomE AkkE angehen 4 03.1 NomE AkkE anhaben 1 03.1 NomE AkkE anhaben 2 03.1 NomE AkkE ankommen 2 03.1 NomE AkkE anmachen 1 03.1 NomE AkkE anmachen 2 03.1 NomE AkkE anmachen 3 03.1 NomE AkkE anmachen 4 03.1 NomE AkkE anmachen 5 03.1 NomE AkkE anmelden 3 03.1 NomE AkkE annehmen 1 Registerteil 948 03.1 NomE AkkE annehmen 2 03.1 NomE AkkE annehmen 3 03.1 NomE AkkE annehmen 4 03.1 NomE AkkE annehmen 5 03.1 NomE AkkE annehmen 6 03.1 NomE AkkE annehmen 7 03.1 NomE AkkE annehmen 8 03.1 NomE AkkE annehmen 9 03.1 NomE AkkE anrufen 2 03.1 NomE AkkE anschaffen, (sich) 03.1 NomE AkkE anschauen 03.1 NomE AkkE anschauen, (sich) 03.1 NomE AkkE ansehen 1 03.1 NomE AkkE ansehen, (sich) 03.1 NomE AkkE anstrengen 2 03.1 NomE AkkE anziehen 1 03.1 NomE AkkE anziehen 4 03.1 NomE AkkE anziehen 5 03.1 NomE AkkE anziehen 6 03.1 NomE AkkE anziehen 7 03.1 NomE AkkE anzünden 2 03.1 NomE AkkE arbeiten 3 03.1 NomE AkkE ärgern 1 03.1 NomE AkkE atmen 4 03.1 NomE AkkE atmen 5 03.1 NomE AkkE aufgeben 1 03.1 NomE AkkE aufgeben 2 03.1 NomE AkkE aufgeben 4 03.1 NomE AkkE aufheben 3 03.1 NomE AkkE aufheben 4 03.1 NomE AkkE aufheben 5 03.1 NomE AkkE aufmachen 1 03.1 NomE AkkE aufmachen 2 03.1 NomE AkkE aufmachen 4 03.1 NomE AkkE aufmachen 5 03.1 NomE AkkE aufräumen 2 03.1 NomE AkkE aufregen 1 03.1 NomE AkkE aufschreiben 2 03.1 NomE AkkE ausfüllen 1 03.1 NomE AkkE ausfüllen 2 03.1 NomE AkkE ausfüllen 3 03.1 NomE AkkE ausfüllen 4 03.1 NomE AkkE ausgeben 2 03.1 NomE AkkE ausgeben 3 03.1 NomE AkkE ausgeben 4 03.1 NomE AkkE ausmachen 1 03.1 NomE AkkE ausmachen 3 03.1 NomE AkkE ausmachen 4 03.1 NomE AkkE ausmachen 5 03.1 NomE AkkE auspacken 1 03.1 NomE AkkE ausschalten 1 03.1 NomE AkkE ausschalten 2 03.1 NomE AkkE ausschließen 1 03.1 NomE AkkE ausschließen 2 03.1 NomE AkkE aussprechen 1 03.1 NomE AkkE ausstellen 3 03.1 NomE AkkE ausziehen II 1 03.1 NomE AkkE ausziehen II 3 03.1 NomE AkkE backen 1 03.1 NomE AkkE baden 3 03.1 NomE AkkE beachten 1 03.1 NomE AkkE beachten 3 03.1 NomE AkkE beantragen 2 03.1 NomE AkkE bedeuten 1 03.1 NomE AkkE bedeuten 2 03.1 NomE AkkE bedienen 1 03.1 NomE AkkE bedienen 2 03.1 NomE AkkE bedienen 3 03.1 NomE AkkE bedienen 4 03.1 NomE AkkE beeinflussen 1 Satzmodell-Register 949 03.1 NomE AkkE begründen 2 03.1 NomE AkkE begründen 3 03.1 NomE AkkE begründen 4 03.1 NomE AkkE begrüßen 1 03.1 NomE AkkE begrüßen 2 03.1 NomE AkkE behalten 1 03.1 NomE AkkE behalten 2 03.1 NomE AkkE behalten 3 03.1 NomE AkkE behalten 4 03.1 NomE AkkE behandeln 1 03.1 NomE AkkE behaupten 1 03.1 NomE AkkE behaupten 2 03.1 NomE AkkE bekommen II 1 03.1 NomE AkkE bekommen II 2 03.1 NomE AkkE bekommen II 7 03.1 NomE AkkE bekommen II 8 03.1 NomE AkkE bekommen II 9 03.1 NomE AkkE bekommen II 10 03.1 NomE AkkE bekommen II 11 03.1 NomE AkkE bekommen II 12 03.1 NomE AkkE beobachten 2 03.1 NomE AkkE beschädigen 1 03.1 NomE AkkE beschäftigen 1 03.1 NomE AkkE beschäftigen 2 03.1 NomE AkkE beschäftigen 3 03.1 NomE AkkE beschließen 2 03.1 NomE AkkE beschließen 3 03.1 NomE AkkE beschließen 4 03.1 NomE AkkE beschreiben 1 03.1 NomE AkkE beschreiben 2 03.1 NomE AkkE besichtigen 03.1 NomE AkkE besitzen 1 03.1 NomE AkkE besitzen 2 03.1 NomE AkkE besitzen 3 03.1 NomE AkkE besorgen 2 03.1 NomE AkkE besorgen 3 03.1 NomE AkkE bestätigen 1 03.1 NomE AkkE bestätigen 2 03.1 NomE AkkE bestätigen 3 03.1 NomE AkkE bestätigen 4 03.1 NomE AkkE bestehen 1 03.1 NomE AkkE bestellen 4 03.1 NomE AkkE bestimmen 1 03.1 NomE AkkE bestimmen 2 03.1 NomE AkkE bestimmen 3 03.1 NomE AkkE bestimmen 4 03.1 NomE AkkE besuchen 1 03.1 NomE AkkE besuchen 3 03.1 NomE AkkE besuchen 4 03.1 NomE AkkE besuchen 5 03.1 NomE AkkE beten 2 03.1 NomE AkkE betrügen 1 03.1 NomE AkkE bewegen II 2 03.1 NomE AkkE bewegen II 3 03.1 NomE AkkE bewegen II 4 03.1 NomE AkkE beweisen 2 03.1 NomE AkkE bieten 3 03.1 NomE AkkE braten 1 03.1 NomE AkkE brauchen 1 03.1 NomE AkkE brechen 1 03.1 NomE AkkE brechen 2 03.1 NomE AkkE brechen 3 03.1 NomE AkkE brechen 4 03.1 NomE AkkE brechen 5 03.1 NomE AkkE brechen, (sich) 03.1 NomE AkkE bremsen 2 03.1 NomE AkkE bremsen 3 03.1 NomE AkkE bringen 1 03.1 NomE AkkE bringen 5 03.1 NomE AkkE dauern 3 Registerteil 950 03.1 NomE AkkE denken 1 03.1 NomE AkkE denken, sich 1 03.1 NomE AkkE drehen 2 03.1 NomE AkkE drehen 3 03.1 NomE AkkE drehen 4 03.1 NomE AkkE drucken 1 03.1 NomE AkkE drucken 2 03.1 NomE AkkE drücken 3 03.1 NomE AkkE drücken 4 03.1 NomE AkkE dürfen 1 03.1 NomE AkkE duschen 03.1 NomE AkkE ehren 2 03.1 NomE AkkE ehren 3 03.1 NomE AkkE ehren 4 03.1 NomE AkkE einrichten 1 03.1 NomE AkkE einrichten 4 03.1 NomE AkkE einschalten 1 03.1 NomE AkkE einsetzen 2 03.1 NomE AkkE einstellen 2 03.1 NomE AkkE einstellen 3 03.1 NomE AkkE einstellen 4 03.1 NomE AkkE einstellen 5 03.1 NomE AkkE entdecken 2 03.1 NomE AkkE entdecken 3 03.1 NomE AkkE enthalten 03.1 NomE AkkE entlassen 3 03.1 NomE AkkE entscheiden 1 03.1 NomE AkkE entscheiden 3 03.1 NomE AkkE entschuldigen 1 03.1 NomE AkkE entschuldigen 2 03.1 NomE AkkE entwickeln 1 03.1 NomE AkkE entwickeln 2 03.1 NomE AkkE entwickeln 3 03.1 NomE AkkE entwickeln 4 03.1 NomE AkkE erfahren 2 03.1 NomE AkkE erfahren 3 03.1 NomE AkkE erfinden 1 03.1 NomE AkkE erfinden 2 03.1 NomE AkkE erfüllen 1 03.1 NomE AkkE erfüllen 2 03.1 NomE AkkE erfüllen 3 03.1 NomE AkkE erfüllen 4 03.1 NomE AkkE erfüllen 5 03.1 NomE AkkE erfüllen 6 03.1 NomE AkkE erhalten 3 03.1 NomE AkkE erhalten 4 03.1 NomE AkkE erhalten 5 03.1 NomE AkkE erhalten 6 03.1 NomE AkkE erhalten 7 03.1 NomE AkkE erhöhen 2 03.1 NomE AkkE erkennen 1 03.1 NomE AkkE erklären 1 03.1 NomE AkkE erlauben, sich 1 03.1 NomE AkkE erlauben, sich 2 03.1 NomE AkkE erleben 1 03.1 NomE AkkE erleben 2 03.1 NomE AkkE erledigen 1 03.1 NomE AkkE erledigen 2 03.1 NomE AkkE ernähren 3 03.1 NomE AkkE ernähren 4 03.1 NomE AkkE eröffnen 1 03.1 NomE AkkE eröffnen 3 03.1 NomE AkkE eröffnen 4 03.1 NomE AkkE erreichen 1 03.1 NomE AkkE erreichen 5 03.1 NomE AkkE erreichen 6 03.1 NomE AkkE erschrecken II 1 03.1 NomE AkkE erwarten 1 03.1 NomE AkkE erwarten 3 03.1 NomE AkkE fahren I 3 Satzmodell-Register 951 03.1 NomE AkkE fahren I 4 03.1 NomE AkkE fahren II 2 03.1 NomE AkkE fahren II 3 03.1 NomE AkkE feiern 1 03.1 NomE AkkE feiern 3 03.1 NomE AkkE feiern 4 03.1 NomE AkkE feststellen 1 03.1 NomE AkkE feststellen 2 03.1 NomE AkkE finden 1 03.1 NomE AkkE finden 2 03.1 NomE AkkE finden 5 03.1 NomE AkkE fliegen 3 03.1 NomE AkkE fordern 3 03.1 NomE AkkE fordern 4 03.1 NomE AkkE fressen 2 03.1 NomE AkkE freuen 1 03.1 NomE AkkE frisieren 1 03.1 NomE AkkE frisieren 2 03.1 NomE AkkE frisieren 3 03.1 NomE AkkE frühstücken 2 03.1 NomE AkkE fühlen 1 03.1 NomE AkkE fühlen 3 03.1 NomE AkkE führen 1 03.1 NomE AkkE führen 6 03.1 NomE AkkE führen 7 03.1 NomE AkkE führen 8 03.1 NomE AkkE führen 9 03.1 NomE AkkE führen 10 03.1 NomE AkkE führen 11 03.1 NomE AkkE fürchten 1 03.1 NomE AkkE fürchten 2 03.1 NomE AkkE geben 4 03.1 NomE AkkE geben 5 03.1 NomE AkkE gefallen lassen, sich 03.1 NomE AkkE gewinnen 4 03.1 NomE AkkE gewinnen 5 03.1 NomE AkkE gewinnen 6 03.1 NomE AkkE gewinnen 7 03.1 NomE AkkE glauben 1 03.1 NomE AkkE gründen 1 03.1 NomE AkkE haben 1 03.1 NomE AkkE haben 2 03.1 NomE AkkE haben 3 03.1 NomE AkkE haben 5 03.1 NomE AkkE haben 6 03.1 NomE AkkE haben 7 03.1 NomE AkkE haben 8 03.1 NomE AkkE haben 9 03.1 NomE AkkE haben 10 03.1 NomE AkkE haben 11 03.1 NomE AkkE haben 12 03.1 NomE AkkE haben 13 03.1 NomE AkkE halten 8 03.1 NomE AkkE halten 9 03.1 NomE AkkE halten 10 03.1 NomE AkkE halten 11 03.1 NomE AkkE halten 12 03.1 NomE AkkE halten, sich 3 03.1 NomE AkkE halten, (sich) 1 03.1 NomE AkkE halten, (sich) 2 03.1 NomE AkkE hängen II 2 03.1 NomE AkkE hassen 1 03.1 NomE AkkE hassen 2 03.1 NomE AkkE heißen 1 03.1 NomE AkkE heizen 2 03.1 NomE AkkE herstellen 2 03.1 NomE AkkE herstellen 3 03.1 NomE AkkE hoffen 1 03.1 NomE AkkE holen 1 03.1 NomE AkkE holen 4 Registerteil 952 03.1 NomE AkkE hören 1 03.1 NomE AkkE hören 2 03.1 NomE AkkE husten 2 03.1 NomE AkkE interessieren 1 03.1 NomE AkkE kaputtmachen 2 03.1 NomE AkkE kaufen 2 03.1 NomE AkkE kennen 1 03.1 NomE AkkE kennen 2 03.1 NomE AkkE kennen 3 03.1 NomE AkkE kennen 4 03.1 NomE AkkE kennen lernen 1 03.1 NomE AkkE kennen lernen 2 03.1 NomE AkkE kleben 4 03.1 NomE AkkE kochen 2 03.1 NomE AkkE kochen 4 03.1 NomE AkkE kochen 5 03.1 NomE AkkE können 1 03.1 NomE AkkE korrigieren 1 03.1 NomE AkkE korrigieren 2 03.1 NomE AkkE korrigieren 3 03.1 NomE AkkE kriegen 1 03.1 NomE AkkE kriegen 2 03.1 NomE AkkE kriegen 7 03.1 NomE AkkE kriegen 8 03.1 NomE AkkE kriegen 9 03.1 NomE AkkE kriegen 10 03.1 NomE AkkE kriegen 11 03.1 NomE AkkE kriegen 12 03.1 NomE AkkE kriegen 13 03.1 NomE AkkE küssen 2 03.1 NomE AkkE lassen 1 03.1 NomE AkkE laufen 7 03.1 NomE AkkE leben 5 03.1 NomE AkkE legen 2 03.1 NomE AkkE legen 3 03.1 NomE AkkE leiden 3 03.1 NomE AkkE leisten 1 03.1 NomE AkkE leisten 2 03.1 NomE AkkE leisten, sich 1 03.1 NomE AkkE leisten, sich 2 03.1 NomE AkkE leisten, sich 3 03.1 NomE AkkE leiten 1 03.1 NomE AkkE leiten 2 03.1 NomE AkkE leiten 3 03.1 NomE AkkE lernen 1 03.1 NomE AkkE lesen 1 03.1 NomE AkkE lesen 2 03.1 NomE AkkE lesen 3 03.1 NomE AkkE lesen 4 03.1 NomE AkkE lieben 1 03.1 NomE AkkE lieben 2 03.1 NomE AkkE lieben 3 03.1 NomE AkkE lösen 2 03.1 NomE AkkE lösen 3 03.1 NomE AkkE lösen 4 03.1 NomE AkkE lösen 5 03.1 NomE AkkE lügen 2 03.1 NomE AkkE machen 1 03.1 NomE AkkE machen 2 03.1 NomE AkkE machen 5 03.1 NomE AkkE machen 6 03.1 NomE AkkE machen 7 03.1 NomE AkkE machen 8 03.1 NomE AkkE machen 9 03.1 NomE AkkE machen 10 03.1 NomE AkkE machen 11 03.1 NomE AkkE machen 12 03.1 NomE AkkE malen 3 03.1 NomE AkkE malen 4 03.1 NomE AkkE markieren 2 Satzmodell-Register 953 03.1 NomE AkkE meinen 3 03.1 NomE AkkE meinen 4 03.1 NomE AkkE melden 1 03.1 NomE AkkE merken 03.1 NomE AkkE merken, sich 03.1 NomE AkkE missverstehen 1 03.1 NomE AkkE mitteilen 1 03.1 NomE AkkE mögen 1 03.1 NomE AkkE mögen 2 03.1 NomE AkkE mögen 3 03.1 NomE AkkE müssen 1 03.1 NomE AkkE nähen 1 03.1 NomE AkkE nähen 3 03.1 NomE AkkE nehmen 1 03.1 NomE AkkE nehmen 2 03.1 NomE AkkE nehmen 8 03.1 NomE AkkE nehmen 9 03.1 NomE AkkE nehmen 10 03.1 NomE AkkE nehmen, (sich) 1 03.1 NomE AkkE nehmen, (sich) 2 03.1 NomE AkkE nehmen, (sich) 4 03.1 NomE AkkE nennen 4 03.1 NomE AkkE öffnen 1 03.1 NomE AkkE öffnen 2 03.1 NomE AkkE operieren 2 03.1 NomE AkkE ordnen 2 03.1 NomE AkkE ordnen 3 03.1 NomE AkkE organisieren 2 03.1 NomE AkkE organisieren 3 03.1 NomE AkkE organisieren 4 03.1 NomE AkkE packen 2 03.1 NomE AkkE packen 3 03.1 NomE AkkE packen 4 03.1 NomE AkkE packen 5 03.1 NomE AkkE pflegen 1 03.1 NomE AkkE pflegen 2 03.1 NomE AkkE pflegen 3 03.1 NomE AkkE pflegen 4 03.1 NomE AkkE probieren 1 03.1 NomE AkkE probieren 2 03.1 NomE AkkE probieren 4 03.1 NomE AkkE probieren 5 03.1 NomE AkkE produzieren 2 03.1 NomE AkkE produzieren 3 03.1 NomE AkkE produzieren 4 03.1 NomE AkkE produzieren 5 03.1 NomE AkkE prüfen 1 03.1 NomE AkkE prüfen 2 03.1 NomE AkkE putzen 3 03.1 NomE AkkE raten 4 03.1 NomE AkkE realisieren 1 03.1 NomE AkkE realisieren 2 03.1 NomE AkkE realisieren 3 03.1 NomE AkkE rechnen 3 03.1 NomE AkkE reden 4 03.1 NomE AkkE regeln 2 03.1 NomE AkkE regieren 2 03.1 NomE AkkE regieren 3 03.1 NomE AkkE reparieren 1 03.1 NomE AkkE reparieren 2 03.1 NomE AkkE reparieren 3 03.1 NomE AkkE riechen 1 03.1 NomE AkkE rufen 4 03.1 NomE AkkE sagen 1 03.1 NomE AkkE sagen 4 03.1 NomE AkkE sammeln 1 03.1 NomE AkkE sammeln 2 03.1 NomE AkkE schaffen 1 03.1 NomE AkkE schaffen 2 03.1 NomE AkkE schaffen 3 Registerteil 954 03.1 NomE AkkE schaffen 4 03.1 NomE AkkE schauen 2 03.1 NomE AkkE scheiden 2 03.1 NomE AkkE schlagen II 7 03.1 NomE AkkE schlagen II 8 03.1 NomE AkkE schlagen II 9 03.1 NomE AkkE schlagen II 10 03.1 NomE AkkE schlagen II 11 03.1 NomE AkkE schließen 1 03.1 NomE AkkE schließen 2 03.1 NomE AkkE schließen 3 03.1 NomE AkkE schließen 4 03.1 NomE AkkE schmecken 3 03.1 NomE AkkE schneiden 4 03.1 NomE AkkE schneiden 5 03.1 NomE AkkE schreiben 1 03.1 NomE AkkE schützen 2 03.1 NomE AkkE sehen 1 03.1 NomE AkkE sehen 2 03.1 NomE AkkE sehen 3 03.1 NomE AkkE senden II 1 03.1 NomE AkkE sichern 2 03.1 NomE AkkE sichern 3 03.1 NomE AkkE singen 2 03.1 NomE AkkE sollen 1 03.1 NomE AkkE spielen 2 03.1 NomE AkkE spielen 7 03.1 NomE AkkE spielen 8 03.1 NomE AkkE spielen 9 03.1 NomE AkkE sprechen 1 03.1 NomE AkkE sprechen 6 03.1 NomE AkkE sprechen 7 03.1 NomE AkkE sprechen 8 03.1 NomE AkkE springen 2 03.1 NomE AkkE stecken 3 03.1 NomE AkkE stecken 4 03.1 NomE AkkE stellen 4 03.1 NomE AkkE stimmen 3 03.1 NomE AkkE stoppen 1 03.1 NomE AkkE stoppen 3 03.1 NomE AkkE stoppen 4 03.1 NomE AkkE stoppen 5 03.1 NomE AkkE stören 1 03.1 NomE AkkE stören 3 03.1 NomE AkkE studieren 2 03.1 NomE AkkE studieren 3 03.1 NomE AkkE suchen 4 03.1 NomE AkkE tanken 2 03.1 NomE AkkE tanzen 2 03.1 NomE AkkE töten 2 03.1 NomE AkkE tragen 1 03.1 NomE AkkE tragen 4 03.1 NomE AkkE tragen 5 03.1 NomE AkkE tragen 6 03.1 NomE AkkE trainieren 2 03.1 NomE AkkE transportieren 2 03.1 NomE AkkE träumen 4 03.1 NomE AkkE treffen 3 03.1 NomE AkkE treffen 4 03.1 NomE AkkE treiben II 1 03.1 NomE AkkE treiben II 4 03.1 NomE AkkE treten II 1 03.1 NomE AkkE trocknen II 2 03.1 NomE AkkE tun 1 03.1 NomE AkkE tun 4 03.1 NomE AkkE tun 5 03.1 NomE AkkE turnen 2 03.1 NomE AkkE überfahren 1 03.1 NomE AkkE überfahren 2 03.1 NomE AkkE überfahren 3 Satzmodell-Register 955 03.1 NomE AkkE überholen 2 03.1 NomE AkkE überlegen 03.1 NomE AkkE überlegen, sich 1 03.1 NomE AkkE überlegen, sich 2 03.1 NomE AkkE überlegen, (sich) 03.1 NomE AkkE übernehmen 1 03.1 NomE AkkE übernehmen 2 03.1 NomE AkkE übernehmen 3 03.1 NomE AkkE übernehmen 4 03.1 NomE AkkE überqueren 1 03.1 NomE AkkE überqueren 2 03.1 NomE AkkE überraschen 1 03.1 NomE AkkE überraschen 2 03.1 NomE AkkE umziehen II 1 03.1 NomE AkkE umziehen II 2 03.1 NomE AkkE unterscheiden 1 03.1 NomE AkkE unterschreiben 2 03.1 NomE AkkE unterstützen 1 03.1 NomE AkkE unterstützen 3 03.1 NomE AkkE untersuchen 1 03.1 NomE AkkE untersuchen 2 03.1 NomE AkkE verändern 1 03.1 NomE AkkE verändern 2 03.1 NomE AkkE verändern 3 03.1 NomE AkkE verändern 4 03.1 NomE AkkE verbessern 1 03.1 NomE AkkE verbessern 2 03.1 NomE AkkE verbessern 3 03.1 NomE AkkE verbieten 2 03.1 NomE AkkE verbieten 3 03.1 NomE AkkE verbinden 1 03.1 NomE AkkE verbrauchen 2 03.1 NomE AkkE verbrauchen 3 03.1 NomE AkkE verbringen 2 03.1 NomE AkkE verdienen 2 03.1 NomE AkkE verdienen 3 03.1 NomE AkkE vergessen 1 03.1 NomE AkkE vergessen 2 03.1 NomE AkkE vergleichen 1 03.1 NomE AkkE vergrößern 3 03.1 NomE AkkE vergrößern 4 03.1 NomE AkkE verhaften 03.1 NomE AkkE verhindern 2 03.1 NomE AkkE verlassen 1 03.1 NomE AkkE verlassen 2 03.1 NomE AkkE verlassen 3 03.1 NomE AkkE verlassen 4 03.1 NomE AkkE verlassen 5 03.1 NomE AkkE verlassen 6 03.1 NomE AkkE verlassen 7 03.1 NomE AkkE verletzen 2 03.1 NomE AkkE verletzen 3 03.1 NomE AkkE verletzen 4 03.1 NomE AkkE verlieren 1 03.1 NomE AkkE verlieren 2 03.1 NomE AkkE verlieren 4 03.1 NomE AkkE verlieren 5 03.1 NomE AkkE verlieren 6 03.1 NomE AkkE vermuten 1 03.1 NomE AkkE veröffentlichen 2 03.1 NomE AkkE verpassen 2 03.1 NomE AkkE verschlechtern 1 03.1 NomE AkkE verschreiben 2 03.1 NomE AkkE versprechen 2 03.1 NomE AkkE verstehen 1 03.1 NomE AkkE verstehen 2 03.1 NomE AkkE verstehen 3 03.1 NomE AkkE verstehen 5 03.1 NomE AkkE versuchen 1 03.1 NomE AkkE versuchen 2 Registerteil 956 03.1 NomE AkkE vertreten 2 03.1 NomE AkkE vertreten 3 03.1 NomE AkkE vertreten 4 03.1 NomE AkkE verursachen 1 03.1 NomE AkkE verzeihen 2 03.1 NomE AkkE verzollen 03.1 NomE AkkE vorbereiten 1 03.1 NomE AkkE vorbereiten 3 03.1 NomE AkkE vorhaben 03.1 NomE AkkE vorstellen 4 03.1 NomE AkkE vorstellen, sich 2 03.1 NomE AkkE vorziehen 2 03.1 NomE AkkE wählen 1 03.1 NomE AkkE warten 2 03.1 NomE AkkE waschen 3 03.1 NomE AkkE wechseln 1 03.1 NomE AkkE wechseln 6 03.1 NomE AkkE werfen 2 03.1 NomE AkkE werfen 3 03.1 NomE AkkE wiederholen 1 03.1 NomE AkkE wiederholen 2 03.1 NomE AkkE wiederholen 3 03.1 NomE AkkE wiederholen 4 03.1 NomE AkkE wiederholen 5 03.1 NomE AkkE wiederholen 6 03.1 NomE AkkE wiegen 3 03.1 NomE AkkE wissen 1 03.1 NomE AkkE wissen 2 03.1 NomE AkkE wollen 1 03.1 NomE AkkE wollen 2 03.1 NomE AkkE wollen 4 03.1 NomE AkkE wundern 03.1 NomE AkkE wünschen 2 03.1 NomE AkkE wünschen 3 03.1 NomE AkkE wünschen, sich 2 03.1 NomE AkkE zählen 1 03.1 NomE AkkE zeichnen 2 03.1 NomE AkkE zeichnen 3 03.1 NomE AkkE zeigen 4 03.1 NomE AkkE zeigen 5 03.1 NomE AkkE zeigen 6 03.1 NomE AkkE zeigen 7 03.1 NomE AkkE zerstören 1 03.1 NomE AkkE ziehen II 4 03.1 NomE AkkE zumachen 1 03.1 NomE AkkE zumachen 2 03.1 NomE AkkE zumachen 4 03.1 NomE AkkE zusammenfassen 2 03.1 NomE AkkE zusammenlegen 1 03.1 NomE AkkE zwingen 2 03.2 NomE (AkkE) anstrengen 1 03.2 NomE (AkkE) anziehen 8 03.2 NomE (AkkE) anziehen 9 03.2 NomE (AkkE) aufräumen 1 03.2 NomE (AkkE) beruhigen 2 03.2 NomE (AkkE) brechen 6 03.2 NomE (AkkE) buchstabieren 1 03.2 NomE (AkkE) buchstabieren 2 03.2 NomE (AkkE) drehen 5 03.2 NomE (AkkE) essen 1 03.2 NomE (AkkE) fotografieren 03.2 NomE (AkkE) fressen 1 03.2 NomE (AkkE) fressen 3 03.2 NomE (AkkE) grüßen 1 03.2 NomE (AkkE) heiraten 1 03.2 NomE (AkkE) korrigieren 4 03.2 NomE (AkkE) kündigen 1 03.2 NomE (AkkE) leiten 4 03.2 NomE (AkkE) lieben 4 03.2 NomE (AkkE) markieren 3 Satzmodell-Register 957 03.2 NomE (AkkE) packen 1 03.2 NomE (AkkE) probieren 6 03.2 NomE (AkkE) putzen 1 03.2 NomE (AkkE) putzen 4 03.2 NomE (AkkE) raten 1 03.2 NomE (AkkE) rauchen 1 03.2 NomE (AkkE) rechnen 1 03.2 NomE (AkkE) sauber machen 1 03.2 NomE (AkkE) schreien 3 03.2 NomE (AkkE) spielen 3 03.2 NomE (AkkE) spülen 2 03.2 NomE (AkkE) studieren 1 03.2 NomE (AkkE) tanken 1 03.2 NomE (AkkE) tanken 3 03.2 NomE (AkkE) tanken 4 03.2 NomE (AkkE) tragen 7 03.2 NomE (AkkE) tragen 8 03.2 NomE (AkkE) träumen 1 03.2 NomE (AkkE) treiben II 5 03.2 NomE (AkkE) trinken 1 03.2 NomE (AkkE) überholen 1 03.2 NomE (AkkE) unterrichten 1 03.2 NomE (AkkE) wählen 2 04 NomE AkkE AkkE 04.1 NomE (AkkE1) AkkE2 kosten 1 04.2 NomE (AkkE1) (AkkE2) fragen 1 05 NomE AkkE GenE 05.1 NomE AkkE GenE versichern 3 06 NomE AkkE DatE 06.1 NomE AkkE DatE abnehmen 7 06.1 NomE AkkE DatE abnehmen 8 06.1 NomE AkkE DatE abnehmen 9 06.1 NomE AkkE DatE abnehmen 10 06.1 NomE AkkE DatE anbieten 1 06.1 NomE AkkE DatE anbieten 2 06.1 NomE AkkE DatE ansehen 2 06.1 NomE AkkE DatE aussprechen 2 06.1 NomE AkkE DatE bestätigen 5 06.1 NomE AkkE DatE bieten 4 06.1 NomE AkkE DatE danken 2 06.1 NomE AkkE DatE erfüllen 7 06.1 NomE AkkE DatE eröffnen 5 06.1 NomE AkkE DatE erzählen 2 06.1 NomE AkkE DatE geben 1 06.1 NomE AkkE DatE geben 2 06.1 NomE AkkE DatE geben 6 06.1 NomE AkkE DatE geben 7 06.1 NomE AkkE DatE glauben 4 06.1 NomE AkkE DatE kündigen 3 06.1 NomE AkkE DatE lassen 2 06.1 NomE AkkE DatE leihen 2 06.1 NomE AkkE DatE liefern 2 06.1 NomE AkkE DatE mitteilen 2 06.1 NomE AkkE DatE mitteilen 3 06.1 NomE AkkE DatE nehmen 3 06.1 NomE AkkE DatE nehmen 11 06.1 NomE AkkE DatE rasieren 2 06.1 NomE AkkE DatE sagen 2 06.1 NomE AkkE DatE sagen 5 06.1 NomE AkkE DatE sagen 6 06.1 NomE AkkE DatE sagen 7 06.1 NomE AkkE DatE schenken 1 06.1 NomE AkkE DatE tun 2 06.1 NomE AkkE DatE verpassen 3 06.1 NomE AkkE DatE verschreiben 3 06.1 NomE AkkE DatE verschreiben 4 06.1 NomE AkkE DatE verschreiben 5 Registerteil 958 06.1 NomE AkkE DatE wünschen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) abnehmen 11 06.2 NomE AkkE (DatE) abnehmen 12 06.2 NomE AkkE (DatE) anbieten 3 06.2 NomE AkkE (DatE) anziehen 2 06.2 NomE AkkE (DatE) aufgeben 5 06.2 NomE AkkE (DatE) aufschreiben 1 06.2 NomE AkkE (DatE) aufschreiben 3 06.2 NomE AkkE (DatE) ausziehen II 2 06.2 NomE AkkE (DatE) bekannt geben 06.2 NomE AkkE (DatE) berichten 1 06.2 NomE AkkE (DatE) bestätigen 6 06.2 NomE AkkE (DatE) beweisen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) beweisen 3 06.2 NomE AkkE (DatE) bezahlen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) bieten 1 06.2 NomE AkkE (DatE) bieten 5 06.2 NomE AkkE (DatE) bieten 6 06.2 NomE AkkE (DatE) bringen 2 06.2 NomE AkkE (DatE) empfehlen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) entwickeln 5 06.2 NomE AkkE (DatE) erklären 2 06.2 NomE AkkE (DatE) erlauben 1 06.2 NomE AkkE (DatE) erlauben 2 06.2 NomE AkkE (DatE) erzählen 3 06.2 NomE AkkE (DatE) geben 8 06.2 NomE AkkE (DatE) geben 9 06.2 NomE AkkE (DatE) geben 10 06.2 NomE AkkE (DatE) geben 11 06.2 NomE AkkE (DatE) geben 12 06.2 NomE AkkE (DatE) liefern 3 06.2 NomE AkkE (DatE) liefern 4 06.2 NomE AkkE (DatE) melden 3 06.2 NomE AkkE (DatE) mitteilen 4 06.2 NomE AkkE (DatE) nennen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) raten 2 06.2 NomE AkkE (DatE) schenken 2 06.2 NomE AkkE (DatE) setzen 2 06.2 NomE AkkE (DatE) stehlen 06.2 NomE AkkE (DatE) verbieten 1 06.2 NomE AkkE (DatE) verschreiben 1 06.2 NomE AkkE (DatE) versichern 1 06.2 NomE AkkE (DatE) versichern 4 06.2 NomE AkkE (DatE) versprechen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) vorschlagen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) vorstellen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) vorstellen 2 06.2 NomE AkkE (DatE) vorziehen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) zeigen 1 06.2 NomE AkkE (DatE) zeigen 2 06.2 NomE AkkE (DatE) zeigen 3 06.2 NomE AkkE (DatE) zeigen 8 06.3 NomE (AkkE) DatE glauben 2 06.3 NomE (AkkE) DatE kündigen 2 06.4 NomE (AkkE) (DatE) verzeihen 1 07 NomE AkkE DatE PräpE 07.1 NomE AkkE (DatE) PräpE anbieten 4 07.2 NomE (AkkE) (DatE) (PräpE) antworten 1 08 NomE AkkE DatE AdvE 08.1 NomE AkkE DatE AdvE lassen 5 08.2 NomE AkkE DatE (AdvE) geben 3 08.3 NomE AkkE (DatE) AdvE sagen 8 08.4 NomE AkkE (DatE) (AdvE) erklären 3 09 NomE AkkE DatE PrädE 09.1 NomE AkkE (DatE) PrädE verkaufen 2 Satzmodell-Register 959 10 NomE AkkE PräpE 10.1 NomE AkkE PräpE abheben 2 10.1 NomE AkkE PräpE abheben 3 10.1 NomE AkkE PräpE abmachen 1 10.1 NomE AkkE PräpE abmelden 1 10.1 NomE AkkE PräpE abmelden 2 10.1 NomE AkkE PräpE abschließen 6 10.1 NomE AkkE PräpE abstimmen 2 10.1 NomE AkkE PräpE abstimmen 3 10.1 NomE AkkE PräpE abstimmen 4 10.1 NomE AkkE PräpE analysieren 3 10.1 NomE AkkE PräpE angehen 5 10.1 NomE AkkE PräpE anmelden 1 10.1 NomE AkkE PräpE anmelden 4 10.1 NomE AkkE PräpE annehmen 10 10.1 NomE AkkE PräpE auffordern 1 10.1 NomE AkkE PräpE aufheben 6 10.1 NomE AkkE PräpE ausmachen 2 10.1 NomE AkkE PräpE ausschließen 3 10.1 NomE AkkE PräpE ausschließen 4 10.1 NomE AkkE PräpE baden 4 10.1 NomE AkkE PräpE bauen 2 10.1 NomE AkkE PräpE bedeuten 3 10.1 NomE AkkE PräpE beeinflussen 2 10.1 NomE AkkE PräpE begründen 5 10.1 NomE AkkE PräpE bekommen II 13 10.1 NomE AkkE PräpE beschließen 5 10.1 NomE AkkE PräpE bestellen 5 10.1 NomE AkkE PräpE bestimmen 6 10.1 NomE AkkE PräpE bestimmen 7 10.1 NomE AkkE PräpE bestimmen 8 10.1 NomE AkkE PräpE betrügen 2 10.1 NomE AkkE PräpE bewegen I 10.1 NomE AkkE PräpE bezahlen 3 10.1 NomE AkkE PräpE brechen 7 10.1 NomE AkkE PräpE brennen 6 10.1 NomE AkkE PräpE bringen 8 10.1 NomE AkkE PräpE bringen 9 10.1 NomE AkkE PräpE bringen 10 10.1 NomE AkkE PräpE bringen 11 10.1 NomE AkkE PräpE bringen 12 10.1 NomE AkkE PräpE denken 2 10.1 NomE AkkE PräpE drehen 6 10.1 NomE AkkE PräpE einladen 2 10.1 NomE AkkE PräpE einrichten 5 10.1 NomE AkkE PräpE einsetzen 3 10.1 NomE AkkE PräpE einsetzen 4 10.1 NomE AkkE PräpE entdecken 4 10.1 NomE AkkE PräpE entlassen 4 10.1 NomE AkkE PräpE entschuldigen 4 10.1 NomE AkkE PräpE entwickeln 6 10.1 NomE AkkE PräpE entwickeln 7 10.1 NomE AkkE PräpE entwickeln 8 10.1 NomE AkkE PräpE erfüllen 8 10.1 NomE AkkE PräpE erfüllen 9 10.1 NomE AkkE PräpE erhalten 8 10.1 NomE AkkE PräpE erkennen 4 10.1 NomE AkkE PräpE erklären 4 10.1 NomE AkkE PräpE erklären 5 10.1 NomE AkkE PräpE erwarten 4 10.1 NomE AkkE PräpE finden 6 10.1 NomE AkkE PräpE führen 12 10.1 NomE AkkE PräpE geben 15 10.1 NomE AkkE PräpE gewinnen 8 10.1 NomE AkkE PräpE gewinnen 9 10.1 NomE AkkE PräpE gewöhnen 1 10.1 NomE AkkE PräpE gewöhnen 2 10.1 NomE AkkE PräpE gründen 2 10.1 NomE AkkE PräpE grüßen 2 10.1 NomE AkkE PräpE haben 14 Registerteil 960 10.1 NomE AkkE PräpE haben 15 10.1 NomE AkkE PräpE halten 1 10.1 NomE AkkE PräpE halten 13 10.1 NomE AkkE PräpE hängen II 3 10.1 NomE AkkE PräpE heißen 4 10.1 NomE AkkE PräpE hindern 2 10.1 NomE AkkE PräpE hindern 3 10.1 NomE AkkE PräpE holen 5 10.1 NomE AkkE PräpE hören 4 10.1 NomE AkkE PräpE informieren 3 10.1 NomE AkkE PräpE informieren 4 10.1 NomE AkkE PräpE interessieren 2 10.1 NomE AkkE PräpE kennen lernen 3 10.1 NomE AkkE PräpE kochen 6 10.1 NomE AkkE PräpE kriegen 14 10.1 NomE AkkE PräpE lösen 6 10.1 NomE AkkE PräpE lösen 7 10.1 NomE AkkE PräpE lösen 8 10.1 NomE AkkE PräpE machen 13 10.1 NomE AkkE PräpE machen 14 10.1 NomE AkkE PräpE meinen 5 10.1 NomE AkkE PräpE messen 2 10.1 NomE AkkE PräpE nehmen 13 10.1 NomE AkkE PräpE nehmen 14 10.1 NomE AkkE PräpE nennen 5 10.1 NomE AkkE PräpE ordnen 4 10.1 NomE AkkE PräpE packen 6 10.1 NomE AkkE PräpE packen 7 10.1 NomE AkkE PräpE prüfen 3 10.1 NomE AkkE PräpE rechnen 4 10.1 NomE AkkE PräpE regeln 3 10.1 NomE AkkE PräpE reservieren 2 10.1 NomE AkkE PräpE rufen 5 10.1 NomE AkkE PräpE sagen 9 10.1 NomE AkkE PräpE sagen 10 10.1 NomE AkkE PräpE scheiden 1 10.1 NomE AkkE PräpE scheiden 3 10.1 NomE AkkE PräpE scheiden 4 10.1 NomE AkkE PräpE schicken 3 10.1 NomE AkkE PräpE schieben 2 10.1 NomE AkkE PräpE schieben 3 10.1 NomE AkkE PräpE schlagen II 12 10.1 NomE AkkE PräpE schlagen II 13 10.1 NomE AkkE PräpE schlagen II 14 10.1 NomE AkkE PräpE schließen 10 10.1 NomE AkkE PräpE sehen 9 10.1 NomE AkkE PräpE stecken 5 10.1 NomE AkkE PräpE stecken 6 10.1 NomE AkkE PräpE stellen 1 10.1 NomE AkkE PräpE stellen 5 10.1 NomE AkkE PräpE stellen 6 10.1 NomE AkkE PräpE teilen 2 10.1 NomE AkkE PräpE teilen 3 10.1 NomE AkkE PräpE trainieren 3 10.1 NomE AkkE PräpE treiben II 2 10.1 NomE AkkE PräpE trennen 1 10.1 NomE AkkE PräpE trennen 2 10.1 NomE AkkE PräpE trennen 4 10.1 NomE AkkE PräpE treten II 4 10.1 NomE AkkE PräpE übernehmen 5 10.1 NomE AkkE PräpE übersetzen 2 10.1 NomE AkkE PräpE unterscheiden 4 10.1 NomE AkkE PräpE untersuchen 3 10.1 NomE AkkE PräpE verändern 5 10.1 NomE AkkE PräpE verbinden 2 10.1 NomE AkkE PräpE verbinden 3 10.1 NomE AkkE PräpE verbinden 4 10.1 NomE AkkE PräpE verbinden 5 10.1 NomE AkkE PräpE verbinden 6 10.1 NomE AkkE PräpE verbinden 7 Satzmodell-Register 961 10.1 NomE AkkE PräpE verbinden 8 10.1 NomE AkkE PräpE verbringen 3 10.1 NomE AkkE PräpE vergleichen 2 10.1 NomE AkkE PräpE vergleichen 3 10.1 NomE AkkE PräpE verlieren 7 10.1 NomE AkkE PräpE vermuten 2 10.1 NomE AkkE PräpE vermuten 3 10.1 NomE AkkE PräpE verstehen 6 10.1 NomE AkkE PräpE verteilen 2 10.1 NomE AkkE PräpE verwechseln 2 10.1 NomE AkkE PräpE verwenden 2 10.1 NomE AkkE PräpE verwenden 3 10.1 NomE AkkE PräpE vorbereiten 2 10.1 NomE AkkE PräpE vorbereiten 4 10.1 NomE AkkE PräpE vorschlagen 3 10.1 NomE AkkE PräpE vorstellen, sich 3 10.1 NomE AkkE PräpE wechseln 7 10.1 NomE AkkE PräpE werfen 4 10.1 NomE AkkE PräpE zählen 4 10.1 NomE AkkE PräpE ziehen II 5 10.1 NomE AkkE PräpE zwingen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) abgeben 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) abgeben 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) abgeben 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) abgeben 7 10.2 NomE AkkE (PräpE) abmelden 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) abmelden 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) abschließen 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) abschließen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) anmachen 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) anmelden 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) anmelden 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) anmelden 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) anmelden 7 10.2 NomE AkkE (PräpE) annehmen 11 10.2 NomE AkkE (PräpE) anrufen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) anrufen 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) auffordern 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) aufmachen 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) ausgeben 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) auspacken 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) ausschließen 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) bauen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) bauen 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) beantragen 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) bedeuten 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) bedienen 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) begründen 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) behalten 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) behindern 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) bekommen II 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) bekommen II 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) bekommen II 14 10.2 NomE AkkE (PräpE) bemerken 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) beobachten 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) beschäftigen 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) beschreiben 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) bestrafen 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) betrügen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) buchen 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) einpacken 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) einrichten 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) einschalten 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) einstellen 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) einstellen 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) entlassen 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) entlassen 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) entschuldigen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) enttäuschen 10.2 NomE AkkE (PräpE) erfahren 1 Registerteil 962 10.2 NomE AkkE (PräpE) erfahren 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) erhalten 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) erhalten 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) erhalten 9 10.2 NomE AkkE (PräpE) erhöhen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) erkennen 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) ernähren 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) eröffnen 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) fordern 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) fordern 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) fordern 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) fordern 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) fordern 7 10.2 NomE AkkE (PräpE) hören 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) hören 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) kochen 7 10.2 NomE AkkE (PräpE) kriegen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) kriegen 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) kriegen 15 10.2 NomE AkkE (PräpE) loben 10.2 NomE AkkE (PräpE) markieren 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) meinen 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) meinen 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) melden 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) nehmen 15 10.2 NomE AkkE (PräpE) öffnen 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) operieren 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) ordnen 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) sagen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) scheiden 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) schließen 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) schließen 11 10.2 NomE AkkE (PräpE) schneiden 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) schreiben 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) schützen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) stellen 7 10.2 NomE AkkE (PräpE) teilen 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) teilen 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) teilen, (sich) 10.2 NomE AkkE (PräpE) trainieren 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) trainieren 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) treiben II 7 10.2 NomE AkkE (PräpE) überholen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) übernehmen 6 10.2 NomE AkkE (PräpE) übernehmen 7 10.2 NomE AkkE (PräpE) überraschen 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) überreden 10.2 NomE AkkE (PräpE) übersetzen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) umtauschen 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) umtauschen 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) umtauschen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) unterrichten 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) unterrichten 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) untersuchen 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) verlangen 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) verlangen 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) versichern 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) versichern 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) versprechen, sich 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) verteilen 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) verteilen 4 10.2 NomE AkkE (PräpE) vertreten 5 10.2 NomE AkkE (PräpE) verwechseln 1 10.2 NomE AkkE (PräpE) verwechseln 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) wechseln 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) wechseln 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) wecken 2 10.2 NomE AkkE (PräpE) wecken 3 10.2 NomE AkkE (PräpE) ziehen II 6 Satzmodell-Register 963 10.2 NomE AkkE (PräpE) ziehen II 7 10.2 NomE AkkE (PräpE) zumachen 5 10.3 NomE (AkkE) PräpE abgeben 8 10.3 NomE (AkkE) PräpE bitten 1 10.3 NomE (AkkE) PräpE bitten 2 10.3 NomE (AkkE) PräpE einladen 3 10.3 NomE (AkkE) PräpE erinnern 1 10.3 NomE (AkkE) PräpE erinnern 2 10.3 NomE (AkkE) PräpE erziehen 2 10.3 NomE (AkkE) PräpE fragen 2 10.3 NomE (AkkE) PräpE fragen 3 10.3 NomE (AkkE) PräpE hindern 4 10.3 NomE (AkkE) PräpE lernen 2 10.3 NomE (AkkE) PräpE lernen 3 10.3 NomE (AkkE) PräpE rechnen 5 10.3 NomE (AkkE) PräpE reden 6 10.3 NomE (AkkE) PräpE rufen 6 10.3 NomE (AkkE) PräpE schalten 1 10.3 NomE (AkkE) PräpE schicken 4 10.3 NomE (AkkE) PräpE schließen 12 10.3 NomE (AkkE) PräpE schreiben 7 10.3 NomE (AkkE) PräpE sprechen 10 10.3 NomE (AkkE) PräpE sprechen 9 10.3 NomE (AkkE) PräpE stören 4 10.3 NomE (AkkE) PräpE treiben II 6 10.3 NomE (AkkE) PräpE unterscheiden 5 10.3 NomE (AkkE) PräpE zwingen 4 10.4 NomE (AkkE) (PräpE) bremsen 4 10.4 NomE (AkkE) (PräpE) melden 5 10.4 NomE (AkkE) (PräpE) prüfen 4 10.4 NomE (AkkE) (PräpE) sammeln 3 10.4 NomE (AkkE) (PräpE) spielen 4 10.4 NomE (AkkE) (PräpE) stören 5 10.4 NomE (AkkE) (PräpE) überraschen 3 10.4 NomE (AkkE) (PräpE) unterschreiben 1 11 NomE AkkE PräpE PräpE 11.1 NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) einkaufen 2 11.1 NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) unterscheiden 3 11.1 NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) zusammenfassen 3 11.1 NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) zusammenlegen 2 11.2 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) anstrengen 3 11.2 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) aussuchen, (sich) 11.2 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) meinen 2 11.2 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) trennen 6 11.2 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) übersetzen 1 11.2 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) wünschen, sich 1 12 NomE AkkE PräpE AdvE 12.1 NomE AkkE PräpE (AdvE) hindern 1 12.1 NomE AkkE PräpE (AdvE) verbinden 9 12.1 NomE AkkE PräpE (AdvE) zusammenlegen 3 12.1 NomE AkkE PräpE (AdvE) zwingen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) abgeben 9 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) behindern 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) beleidigen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) bestellen 2 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) bestrafen 1 Registerteil 964 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) ehren 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) einladen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) erreichen 2 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) herstellen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) kaufen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) leihen, (sich) 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) produzieren 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) reinigen 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) retten 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) schneiden 2 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) schützen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) sichern 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) teilen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) trainieren 6 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) überzeugen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) verletzen 1 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) verletzen 5 12.2 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) wecken 1 12.3 NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) gewinnen 2 12.3 NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) nachschlagen 12.3 NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) stören 2 12.3 NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) verlieren 3 13 NomE AkkE PräpE AdvE AdvE 13.1 NomE AkkE (PräpE) (AdvE1) (AdvE2) mieten 14 NomE AkkE AdvE 14.1 NomE AkkE AdvE anfassen 4 14.1 NomE AkkE AdvE ankommen 3 14.1 NomE AkkE AdvE aufmachen 7 14.1 NomE AkkE AdvE aufmachen 8 14.1 NomE AkkE AdvE ausmachen 6 14.1 NomE AkkE AdvE backen 3 14.1 NomE AkkE AdvE begrüßen 3 14.1 NomE AkkE AdvE behandeln 2 14.1 NomE AkkE AdvE behandeln 4 14.1 NomE AkkE AdvE bekommen II 5 14.1 NomE AkkE AdvE bekommen II 15 14.1 NomE AkkE AdvE benutzen 2 14.1 NomE AkkE AdvE benutzen 3 14.1 NomE AkkE AdvE beschreiben 4 14.1 NomE AkkE AdvE bewegen II 5 14.1 NomE AkkE AdvE bitten 3 14.1 NomE AkkE AdvE braten 3 14.1 NomE AkkE AdvE brechen 8 14.1 NomE AkkE AdvE bringen 3 14.1 NomE AkkE AdvE bringen 4 14.1 NomE AkkE AdvE bringen 13 14.1 NomE AkkE AdvE bringen 14 14.1 NomE AkkE AdvE bürsten 1 14.1 NomE AkkE AdvE denken, sich 2 14.1 NomE AkkE AdvE drücken 6 14.1 NomE AkkE AdvE drücken 7 14.1 NomE AkkE AdvE drücken 8 Satzmodell-Register 965 14.1 NomE AkkE AdvE einstellen 7 14.1 NomE AkkE AdvE erhalten 10 14.1 NomE AkkE AdvE finden 7 14.1 NomE AkkE AdvE fressen 4 14.1 NomE AkkE AdvE führen 2 14.1 NomE AkkE AdvE führen 13 14.1 NomE AkkE AdvE führen 14 14.1 NomE AkkE AdvE führen 15 14.1 NomE AkkE AdvE führen 16 14.1 NomE AkkE AdvE geben 16 14.1 NomE AkkE AdvE haben 4 14.1 NomE AkkE AdvE halten 14 14.1 NomE AkkE AdvE halten 15 14.1 NomE AkkE AdvE halten 16 14.1 NomE AkkE AdvE halten 17 14.1 NomE AkkE AdvE halten 18 14.1 NomE AkkE AdvE halten 19 14.1 NomE AkkE AdvE hängen II 1 14.1 NomE AkkE AdvE hängen II 4 14.1 NomE AkkE AdvE hängen II 5 14.1 NomE AkkE AdvE hängen II 6 14.1 NomE AkkE AdvE heben 2 14.1 NomE AkkE AdvE holen 2 14.1 NomE AkkE AdvE klappen 3 14.1 NomE AkkE AdvE kleben 1 14.1 NomE AkkE AdvE klopfen 3 14.1 NomE AkkE AdvE kriegen 5 14.1 NomE AkkE AdvE kriegen 16 14.1 NomE AkkE AdvE küssen 3 14.1 NomE AkkE AdvE lassen 3 14.1 NomE AkkE AdvE lassen 6 14.1 NomE AkkE AdvE lassen 7 14.1 NomE AkkE AdvE legen 1 14.1 NomE AkkE AdvE legen 4 14.1 NomE AkkE AdvE legen 5 14.1 NomE AkkE AdvE legen 6 14.1 NomE AkkE AdvE leiten 5 14.1 NomE AkkE AdvE leiten 6 14.1 NomE AkkE AdvE lesen 6 14.1 NomE AkkE AdvE malen 5 14.1 NomE AkkE AdvE malen 6 14.1 NomE AkkE AdvE meinen 7 14.1 NomE AkkE AdvE messen 3 14.1 NomE AkkE AdvE nähen 4 14.1 NomE AkkE AdvE nehmen 4 14.1 NomE AkkE AdvE nehmen 5 14.1 NomE AkkE AdvE nehmen 16 14.1 NomE AkkE AdvE öffnen 6 14.1 NomE AkkE AdvE operieren 3 14.1 NomE AkkE AdvE ordnen 6 14.1 NomE AkkE AdvE packen 8 14.1 NomE AkkE AdvE packen 9 14.1 NomE AkkE AdvE putzen 5 14.1 NomE AkkE AdvE retten 2 14.1 NomE AkkE AdvE retten 3 14.1 NomE AkkE AdvE rufen 7 14.1 NomE AkkE AdvE rufen 8 14.1 NomE AkkE AdvE sagen 11 14.1 NomE AkkE AdvE schaffen 5 14.1 NomE AkkE AdvE schalten 3 14.1 NomE AkkE AdvE schicken 5 14.1 NomE AkkE AdvE schieben 4 14.1 NomE AkkE AdvE schlagen II 1 14.1 NomE AkkE AdvE schließen 7 14.1 NomE AkkE AdvE schließen 13 14.1 NomE AkkE AdvE schreiben 8 14.1 NomE AkkE AdvE schreien 4 14.1 NomE AkkE AdvE sehen 4 14.1 NomE AkkE AdvE setzen 1 14.1 NomE AkkE AdvE setzen 3 Registerteil 966 14.1 NomE AkkE AdvE setzen 4 14.1 NomE AkkE AdvE spülen 3 14.1 NomE AkkE AdvE spülen 4 14.1 NomE AkkE AdvE stecken 1 14.1 NomE AkkE AdvE stecken 7 14.1 NomE AkkE AdvE stellen 2 14.1 NomE AkkE AdvE stellen 8 14.1 NomE AkkE AdvE stellen 9 14.1 NomE AkkE AdvE telefonieren 2 14.1 NomE AkkE AdvE tragen 9 14.1 NomE AkkE AdvE tragen 10 14.1 NomE AkkE AdvE tragen 11 14.1 NomE AkkE AdvE treffen 5 14.1 NomE AkkE AdvE treiben II 3 14.1 NomE AkkE AdvE treiben II 8 14.1 NomE AkkE AdvE treiben II 9 14.1 NomE AkkE AdvE treiben II 10 14.1 NomE AkkE AdvE treiben II 11 14.1 NomE AkkE AdvE treiben II 12 14.1 NomE AkkE AdvE treiben II 13 14.1 NomE AkkE AdvE treten II 6 14.1 NomE AkkE AdvE treten II 7 14.1 NomE AkkE AdvE tun 3 14.1 NomE AkkE AdvE überraschen 5 14.1 NomE AkkE AdvE verbringen 1 14.1 NomE AkkE AdvE verbringen 4 14.1 NomE AkkE AdvE verbringen 5 14.1 NomE AkkE AdvE verstehen 7 14.1 NomE AkkE AdvE vertreten 6 14.1 NomE AkkE AdvE wählen 6 14.1 NomE AkkE AdvE waschen 4 14.1 NomE AkkE AdvE werfen 5 14.1 NomE AkkE AdvE werfen 6 14.1 NomE AkkE AdvE winken 2 14.1 NomE AkkE AdvE zählen 5 14.1 NomE AkkE AdvE zeichnen 5 14.1 NomE AkkE AdvE ziehen II 9 14.1 NomE AkkE AdvE ziehen II 10 14.1 NomE AkkE AdvE ziehen II 11 14.1 NomE AkkE AdvE ziehen II 12 14.1 NomE AkkE AdvE zumachen 6 14.1 NomE AkkE AdvE zusammenfassen 4 14.1 NomE AkkE AdvE zwingen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) abfahren 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) abfliegen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) abgeben 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) abheben 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) ablehnen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) abmachen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) abnehmen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) abspülen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) abspülen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) abtrocknen II 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) abwaschen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) abwaschen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) analysieren 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) anbieten 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) ändern 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) anfassen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) anfassen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) angehen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) anmachen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) annehmen 12 14.2 NomE AkkE (AdvE) annehmen 13 14.2 NomE AkkE (AdvE) anzünden 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) ärgern 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) aufheben 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) aufheben 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) aufregen 2 Satzmodell-Register 967 14.2 NomE AkkE (AdvE) aufschreiben 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) ausfüllen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) ausfüllen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) ausfüllen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) auspacken 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) ausschließen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) aussprechen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) ausziehen II 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) bauen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) bauen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) bauen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) beachten 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) beeinflussen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) behalten 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) behandeln 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) behandeln 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) bekommen II 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) bekommen II 16 14.2 NomE AkkE (AdvE) beleidigen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) bemerken 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) benutzen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) beobachten 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) berücksichtigen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) berücksichtigen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) beruhigen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) beschädigen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) besuchen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) bewegen II 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) bewegen II 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) brauchen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) brauchen 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) buchen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) bürsten 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) bürsten 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) diskutieren 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) drehen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) drucken 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) drücken 9 14.2 NomE AkkE (AdvE) einpacken 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) einrichten 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) einschalten 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) einsetzen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) einsetzen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) entdecken 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) entlassen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) erhalten 11 14.2 NomE AkkE (AdvE) erhalten 12 14.2 NomE AkkE (AdvE) erhöhen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) erhöhen 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) erhöhen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) erkennen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) erleben 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) erreichen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) erreichen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) erschrecken II 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) erwarten 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) erwarten 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) erziehen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) fahren II 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) fahren II 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) feststellen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) finden 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) frisieren 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) fühlen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) führen 17 14.2 NomE AkkE (AdvE) gebären 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) gebären 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) gebrauchen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) gebrauchen 2 Registerteil 968 14.2 NomE AkkE (AdvE) gewinnen 11 14.2 NomE AkkE (AdvE) gewinnen 12 14.2 NomE AkkE (AdvE) grüßen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) haben 16 14.2 NomE AkkE (AdvE) halten 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) halten 20 14.2 NomE AkkE (AdvE) halten 21 14.2 NomE AkkE (AdvE) heben 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) heben 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) heben 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) heizen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) holen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) holen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) kämmen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) kämmen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) kaputtmachen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) kaputtmachen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) korrigieren 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) kriegen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) kriegen 17 14.2 NomE AkkE (AdvE) küssen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) lesen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) lösen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) lösen 9 14.2 NomE AkkE (AdvE) malen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) markieren 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) messen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) nähen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) nehmen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) nehmen 17 14.2 NomE AkkE (AdvE) nehmen, (sich) 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) nützen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) ordnen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) organisieren 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) planen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) putzen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) rasieren 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) regeln 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) rufen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) rufen 9 14.2 NomE AkkE (AdvE) sagen 12 14.2 NomE AkkE (AdvE) sammeln 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) sammeln 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) sauber machen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) schieben 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) schlagen II 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) schlagen II 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) schließen 14 14.2 NomE AkkE (AdvE) schneiden 8 14.2 NomE AkkE (AdvE) schneiden 9 14.2 NomE AkkE (AdvE) schneiden 10 14.2 NomE AkkE (AdvE) schreiben 9 14.2 NomE AkkE (AdvE) senden I 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) setzen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) sichern 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) spülen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) stellen 10 14.2 NomE AkkE (AdvE) stören 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) suchen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) tanken 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) töten 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) töten 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) tragen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) tragen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) trainieren 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) transportieren 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) treffen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) treffen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) treten II 8 14.2 NomE AkkE (AdvE) trocknen II 1 Satzmodell-Register 969 14.2 NomE AkkE (AdvE) trocknen II 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) überfahren 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) übernehmen 8 14.2 NomE AkkE (AdvE) unterstützen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) unterstützen 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) verändern 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) verbessern 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) verdienen 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) vergessen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) vergrößern 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) vergrößern 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) vergrößern 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) verhindern 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) verlängern 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) verlängern 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) verlängern 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) verlängern 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) verletzen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) verlieren 9 14.2 NomE AkkE (AdvE) veröffentlichen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) veröffentlichen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) verpassen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) verpassen 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) verpassen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) verschlechtern 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) vertreten 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) verursachen 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) verwenden 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) vorziehen 3 14.2 NomE AkkE (AdvE) vorziehen 4 14.2 NomE AkkE (AdvE) vorziehen 5 14.2 NomE AkkE (AdvE) waschen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) werfen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) werfen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) werfen 8 14.2 NomE AkkE (AdvE) wiegen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) zeichnen 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) zeichnen 6 14.2 NomE AkkE (AdvE) zeichnen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) zerstören 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) ziehen II 1 14.2 NomE AkkE (AdvE) ziehen II 2 14.2 NomE AkkE (AdvE) ziehen II 13 14.2 NomE AkkE (AdvE) zumachen 7 14.2 NomE AkkE (AdvE) zusammenfassen 1 14.3 NomE (AkkE) AdvE bauen 7 14.3 NomE (AkkE) AdvE kosten 2 14.3 NomE (AkkE) AdvE passen 4 14.3 NomE (AkkE) AdvE spielen 10 14.3 NomE (AkkE) AdvE sprechen 12 14.3 NomE (AkkE) AdvE ziehen II 14 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) abwaschen 1 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) anrufen 1 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) einkaufen 1 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) heizen 4 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) parken 1 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) planen 3 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) senden II 2 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) spülen 1 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) treffen 1 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) vergrößern 6 14.4 NomE (AkkE) (AdvE) waschen 2 15 NomE AkkE AdvE AdvE 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) brennen 7 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) bringen 15 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) heben 5 Registerteil 970 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) kämmen 4 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) klopfen 4 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) lösen 10 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) schlagen II 15 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) schneiden 11 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) spülen 6 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) waschen 5 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) werfen 10 15.1 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) zwingen 6 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) abholen 1 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) abspülen 3 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) abtrocknen II 2 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) abwaschen 4 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) geben 17 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) halten 3 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) halten 22 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) handeln 3 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) heben 6 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) packen 10 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) rasieren 1 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) schneiden 12 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) schreiben 3 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) spielen 5 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) transportieren 1 15.2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) treffen 2 15.3 NomE (AkkE) (AdvE1) (AdvE2) heizen 1 16 NomE AkkE AdvE PrädE 16.1 NomE AkkE (AdvE) PrädE halten 4 16.1 NomE AkkE (AdvE) PrädE klopfen 5 17 NomE AkkE AdvE VerbE 17.1 NomE AkkE (AdvE) VerbE schicken 6 18 NomE AkkE PrädE 18.1 NomE AkkE PrädE annehmen 14 18.1 NomE AkkE PrädE ausgeben 7 18.1 NomE AkkE PrädE behandeln 6 18.1 NomE AkkE PrädE bekommen II 17 18.1 NomE AkkE PrädE benutzen 4 18.1 NomE AkkE PrädE bestätigen 7 18.1 NomE AkkE PrädE denken, sich 3 18.1 NomE AkkE PrädE drehen 7 18.1 NomE AkkE PrädE drucken 4 18.1 NomE AkkE PrädE einsetzen 6 18.1 NomE AkkE PrädE entdecken 5 18.1 NomE AkkE PrädE erfahren 5 18.1 NomE AkkE PrädE erhalten 13 18.1 NomE AkkE PrädE erkennen 5 18.1 NomE AkkE PrädE erleben 4 Satzmodell-Register 971 18.1 NomE AkkE PrädE finden 4 18.1 NomE AkkE PrädE finden 8 18.1 NomE AkkE PrädE fürchten 3 18.1 NomE AkkE PrädE halten 23 18.1 NomE AkkE PrädE handeln 4 18.1 NomE AkkE PrädE heißen 5 18.1 NomE AkkE PrädE kennen 5 18.1 NomE AkkE PrädE kennen lernen 4 18.1 NomE AkkE PrädE kriegen 18 18.1 NomE AkkE PrädE lassen 4 18.1 NomE AkkE Präd lesen 9 18.1 NomE AkkE PrädE machen 3 18.1 NomE AkkE PrädE malen 7 18.1 NomE AkkE PrädE meinen 8 18.1 NomE AkkE PrädE missverstehen 2 18.1 NomE AkkE PrädE nehmen 18 18.1 NomE AkkE PrädE nehmen 19 18.1 NomE AkkE PrädE nennen 2 18.1 NomE AkkE PrädE nennen 3 18.1 NomE AkkE PrädE nennen 6 18.1 NomE AkkE PrädE nennen 7 18.1 NomE AkkE PrädE nützen 3 18.1 NomE AkkE PrädE organisieren 5 18.1 NomE AkkE PrädE rechnen 6 18.1 NomE AkkE PrädE rufen 10 18.1 NomE AkkE PrädE schimpfen 3 18.1 NomE AkkE PrädE schreiben 10 18.1 NomE AkkE PrädE schwitzen 3 18.1 NomE AkkE PrädE sehen 10 18.1 NomE AkkE PrädE sehen 11 18.1 NomE AkkE PrädE sehen 12 18.1 NomE AkkE PrädE sprechen 13 18.1 NomE AkkE PrädE stellen 3 18.1 NomE AkkE PrädE stellen 11 18.1 NomE AkkE PrädE stellen 12 18.1 NomE AkkE PrädE tragen 12 18.1 NomE AkkE PrädE übersetzen 4 18.1 NomE AkkE PrädE verbringen 6 18.1 NomE AkkE PrädE verstehen 8 18.1 NomE AkkE PrädE verwenden 4 18.1 NomE AkkE PrädE vorstellen 5 18.1 NomE AkkE PrädE vorstellen, sich 1 18.1 NomE AkkE PrädE wählen 7 18.1 NomE AkkE PrädE zeichnen 10 18.1 NomE AkkE PrädE zeichnen 11 18.2 NomE (AkkE) PrädE stimmen 4 18.2 NomE (AkkE) PrädE überraschen 6 19 NomE AkkE VerbE 19.1 NomE (AkkE) VerbE haben 17 20 NomE GenE 20.1 NomE GenE sein 2 21 NomE DatE 21.1 NomE DatE begegnen 2 21.1 NomE DatE blühen 3 21.1 NomE DatE dienen 1 21.1 NomE DatE dienen 4 21.1 NomE DatE einfallen 1 21.1 NomE DatE entgegenfahren 21.1 NomE DatE entsprechen 1 21.1 NomE DatE entsprechen 2 21.1 NomE DatE entsprechen 3 21.1 NomE DatE fehlen 1 21.1 NomE DatE fehlen 5 21.1 NomE DatE folgen 6 21.1 NomE DatE folgen 7 21.1 NomE DatE gefallen 21.1 NomE DatE gehören 1 Registerteil 972 21.1 NomE DatE gelingen 2 21.1 NomE DatE gelten 3 21.1 NomE DatE geschehen 2 21.1 NomE DatE glauben 5 21.1 NomE DatE kommen 14 21.1 NomE DatE lachen 3 21.1 NomE DatE Leid tun 1 21.1 NomE DatE Leid tun 2 21.1 NomE DatE liegen 5 21.1 NomE DatE passen 1 21.1 NomE DatE passieren 2 21.1 NomE DatE schaden 1 21.1 NomE DatE schmecken 1 21.1 NomE DatE schmecken 4 21.1 NomE DatE sein 9 21.1 NomE DatE stellen, sich 2 21.1 NomE DatE widersprechen 1 21.1 NomE DatE widersprechen 3 21.1 NomE DatE winken 3 21.2 NomE (DatE) bleiben 7 21.2 NomE (DatE) erscheinen 3 21.2 NomE (DatE) folgen 1 21.2 NomE (DatE) stellen, sich 3 21.2 NomE (DatE) wehtun 4 21.2 NomE (DatE) widersprechen 2 21.2 NomE (DatE) zuschauen 2 22 NomE DatE PräpE 22.1 NomE DatE (PräpE) einfallen 2 22.1 NomE DatE (PräpE) gratulieren 22.2 NomE (DatE) PräpE dienen 2 22.2 NomE (DatE) PräpE fehlen 6 22.2 NomE (DatE) PräpE gehen 21 22.2 NomE (DatE) PräpE gelingen 3 22.2 NomE (DatE) PräpE helfen 3 22.2 NomE (DatE) PräpE raten 3 22.3 NomE (DatE) (PräpE) helfen 1 22.3 NomE (DatE) (PräpE) winken 4 22.3 NomE (DatE) (PräpE) zuhören 22.3 NomE (DatE) (PräpE) zuschauen 1 23 NomE DatE PräpE AdvE 23.1 NomE (DatE) PräpE AdvE bieten 2 23.2 NomE (DatE) PräpE (AdvE) bezahlen 2 24 NomE DatE AdvE 24.1 NomE DatE AdvE ausmachen 7 24.1 NomE DatE AdvE begegnen 3 24.1 NomE DatE AdvE bekommen I 24.1 NomE DatE AdvE helfen 4 24.1 NomE DatE AdvE helfen 5 24.1 NomE DatE AdvE stehen 2 24.2 NomE DatE (AdvE) begegnen 1 24.2 NomE DatE (AdvE) begegnen 4 24.2 NomE DatE (AdvE) begegnen 5 24.2 NomE DatE (AdvE) begegnen 6 24.2 NomE DatE (AdvE) folgen 4 24.2 NomE DatE (AdvE) folgen 8 24.2 NomE DatE (AdvE) raten 5 24.2 NomE DatE (AdvE) schaden 2 24.2 NomE DatE (AdvE) wehtun 2 24.3 NomE (DatE) AdvE gelten 4 24.3 NomE (DatE) AdvE passen 2 24.4 NomE (DatE) (AdvE) gelingen 1 24.4 NomE (DatE) (AdvE) stellen, sich 4 24.4 NomE (DatE) (AdvE) wehtun 3 24.4 NomE (DatE) (AdvE) winken 1 Satzmodell-Register 973 25 NomE DatE PrädE 25.1 NomE DatE PrädE vorkommen 2 25.2 NomE (DatE) PrädE dienen 3 25.2 NomE (DatE) PrädE erscheinen 1 26 NomE DatE VerbE 26.1 NomE DatE VerbE bedeuten 7 26.1 NomE DatE VerbE geben 18 26.2 NomE (DatE) VerbE helfen 6 26.2 NomE (DatE) VerbE winken 5 27 NomE PräpE 27.1 NomE PräpE abfahren 3 27.1 NomE PräpE abfahren 4 27.1 NomE PräpE abhängen 1 27.1 NomE PräpE abhängen 2 27.1 NomE PräpE abnehmen 13 27.1 NomE PräpE abschließen 7 27.1 NomE PräpE achten 1 27.1 NomE PräpE achten 4 27.1 NomE PräpE achten 5 27.1 NomE PräpE amüsieren, sich 2 27.1 NomE PräpE anfangen 4 27.1 NomE PräpE angehen 6 27.1 NomE PräpE ankommen 4 27.1 NomE PräpE anstrengen, sich 3 27.1 NomE PräpE arbeiten 4 27.1 NomE PräpE arbeiten 5 27.1 NomE PräpE arbeiten 6 27.1 NomE PräpE arbeiten 7 27.1 NomE PräpE aufpassen 1 27.1 NomE PräpE aufregen, sich 1 27.1 NomE PräpE aufstehen 3 27.1 NomE PräpE ausgehen 6 27.1 NomE PräpE ausgehen 7 27.1 NomE PräpE ausgehen 8 27.1 NomE PräpE ausgehen 9 27.1 NomE PräpE aussehen 3 27.1 NomE PräpE aus sein 4 27.1 NomE PräpE ausziehen I 2 27.1 NomE PräpE ausziehen I 3 27.1 NomE PräpE baden 5 27.1 NomE PräpE bauen 8 27.1 NomE PräpE bemühen, sich 1 27.1 NomE PräpE bemühen, sich 2 27.1 NomE PräpE bemühen, sich 3 27.1 NomE PräpE bemühen, sich 4 27.1 NomE PräpE berichten 2 27.1 NomE PräpE beschäftigen, sich 1 27.1 NomE PräpE beschäftigen, sich 2 27.1 NomE PräpE beschäftigen, sich 3 27.1 NomE PräpE beschäftigen, sich 4 27.1 NomE PräpE beschließen 1 27.1 NomE PräpE bestehen 2 27.1 NomE PräpE bestehen 4 27.1 NomE PräpE bestehen 5 27.1 NomE PräpE bewerben, sich 2 27.1 NomE PräpE bewerben, sich 3 27.1 NomE PräpE beziehen, sich 2 27.1 NomE PräpE beziehen, sich 3 27.1 NomE PräpE bleiben 8 27.1 NomE PräpE bleiben 9 27.1 NomE PräpE bluten 3 27.1 NomE PräpE brechen 9 27.1 NomE PräpE brennen 8 27.1 NomE PräpE brennen 9 27.1 NomE PräpE da sein 5 27.1 NomE PräpE denken 3 27.1 NomE PräpE denken 4 27.1 NomE PräpE denken 5 Registerteil 974 27.1 NomE PräpE drehen 8 27.1 NomE PräpE drehen 9 27.1 NomE PräpE drehen, sich 1 27.1 NomE PräpE drücken 10 27.1 NomE PräpE eignen, sich 1 27.1 NomE PräpE einsteigen 2 27.1 NomE PräpE einsteigen 3 27.1 NomE PräpE einziehen 2 27.1 NomE PräpE entscheiden 2 27.1 NomE PräpE entscheiden 4 27.1 NomE PräpE entschließen, sich 27.1 NomE PräpE entstehen 2 27.1 NomE PräpE entwickeln, sich 3 27.1 NomE PräpE erfüllen, sich 2 27.1 NomE PräpE erinnern 3 27.1 NomE PräpE erkennen 6 27.1 NomE PräpE ernähren, sich 27.1 NomE PräpE eröffnen 6 27.1 NomE PräpE existieren 3 27.1 NomE PräpE fallen 5 27.1 NomE PräpE fallen 6 27.1 NomE PräpE fallen 7 27.1 NomE PräpE fallen 8 27.1 NomE PräpE fallen 9 27.1 NomE PräpE fallen 10 27.1 NomE PräpE fallen 11 27.1 NomE PräpE finden 9 27.1 NomE PräpE fliegen 4 27.1 NomE PräpE fliegen 5 27.1 NomE PräpE fließen 2 27.1 NomE PräpE fließen 3 27.1 NomE PräpE folgen 5 27.1 NomE PräpE fragen 4 27.1 NomE PräpE fressen 5 27.1 NomE PräpE freuen, sich 1 27.1 NomE PräpE fühlen 4 27.1 NomE PräpE fühlen 5 27.1 NomE PräpE führen 3 27.1 NomE PräpE fürchten 4 27.1 NomE PräpE gehen 3 27.1 NomE PräpE gehen 22 27.1 NomE PräpE gehen 23 27.1 NomE PräpE gehen 24 27.1 NomE PräpE gehen 25 27.1 NomE PräpE gehen 26 27.1 NomE PräpE gehen 27 27.1 NomE PräpE gehen 28 27.1 NomE PräpE gehen 29 27.1 NomE PräpE gehen 30 27.1 NomE PräpE gehen 31 27.1 NomE PräpE gehen 32 27.1 NomE PräpE gehen 33 27.1 NomE PräpE gehen 34 27.1 NomE PräpE gehören 2 27.1 NomE PräpE gehören 4 27.1 NomE PräpE geschehen 3 27.1 NomE PräpE geschehen 4 27.1 NomE PräpE gewinnen 13 27.1 NomE PräpE gewöhnen, sich 1 27.1 NomE PräpE gewöhnen, sich 2 27.1 NomE PräpE glauben 3 27.1 NomE PräpE glauben 6 27.1 NomE PräpE glauben 7 27.1 NomE PräpE gründen 3 27.1 NomE PräpE halten 24 27.1 NomE PräpE halten 25 27.1 NomE PräpE halten, sich 4 27.1 NomE PräpE halten, sich 5 27.1 NomE PräpE halten, sich 6 27.1 NomE PräpE handeln 1 Satzmodell-Register 975 27.1 NomE PräpE handeln 5 27.1 NomE PräpE handeln 6 27.1 NomE PräpE handeln 7 27.1 NomE PräpE hängen I 4 27.1 NomE PräpE hängen I 5 27.1 NomE PräpE heißen 6 27.1 NomE PräpE hoffen 2 27.1 NomE PräpE hören 7 27.1 NomE PräpE hören 8 27.1 NomE PräpE hören 9 27.1 NomE PräpE informieren 2 27.1 NomE PräpE interessieren, sich 1 27.1 NomE PräpE interessieren, sich 2 27.1 NomE PräpE irren, sich 1 27.1 NomE PräpE irren, sich 2 27.1 NomE PräpE kämpfen 1 27.1 NomE PräpE kämpfen 2 27.1 NomE PräpE kämpfen 3 27.1 NomE PräpE kämpfen 4 27.1 NomE PräpE kämpfen 5 27.1 NomE PräpE kämpfen 6 27.1 NomE PräpE kämpfen 7 27.1 NomE PräpE kämpfen 8 27.1 NomE PräpE kämpfen 9 27.1 NomE PräpE kämpfen 10 27.1 NomE PräpE klagen 1 27.1 NomE PräpE klagen 2 27.1 NomE PräpE kleben 5 27.1 NomE PräpE kleben 6 27.1 NomE PräpE klingeln 4 27.1 NomE PräpE kommen 2 27.1 NomE PräpE kommen 3 27.1 NomE PräpE kommen 15 27.1 NomE PräpE kommen 16 27.1 NomE PräpE kommen 17 27.1 NomE PräpE kommen 18 27.1 NomE PräpE kommen 19 27.1 NomE PräpE kommen 20 27.1 NomE PräpE kommen 21 27.1 NomE PräpE kommen 22 27.1 NomE PräpE kommen 23 27.1 NomE PräpE kommen 24 27.1 NomE PräpE kommen 25 27.1 NomE PräpE kommen 26 27.1 NomE PräpE kommen 27 27.1 NomE PräpE kommen 28 27.1 NomE PräpE kommen 29 27.1 NomE PräpE kommen 30 27.1 NomE PräpE kommen 31 27.1 NomE PräpE konzentrieren, sich 1 27.1 NomE PräpE konzentrieren, sich 3 27.1 NomE PräpE kümmern, sich 1 27.1 NomE PräpE kümmern, sich 2 27.1 NomE PräpE lächeln 1 27.1 NomE PräpE lachen 1 27.1 NomE PräpE lassen 8 27.1 NomE PräpE laufen 9 27.1 NomE PräpE laufen 10 27.1 NomE PräpE laufen 11 27.1 NomE PräpE laufen 12 27.1 NomE PräpE leben 2 27.1 NomE PräpE leben 7 27.1 NomE PräpE leiden 1 27.1 NomE PräpE leiden 4 27.1 NomE PräpE lesen 10 27.1 NomE PräpE liegen 1 27.1 NomE PräpE liegen 6 27.1 NomE PräpE liegen 7 27.1 NomE PräpE liegen 8 27.1 NomE PräpE liegen 9 Registerteil 976 27.1 NomE PräpE liegen 10 27.1 NomE PräpE lösen, sich 1 27.1 NomE PräpE lösen, sich 5 27.1 NomE PräpE lösen, sich 6 27.1 NomE PräpE losfahren 2 27.1 NomE PräpE losfahren 3 27.1 NomE PräpE machen 15 27.1 NomE PräpE machen 16 27.1 NomE PräpE machen 17 27.1 NomE PräpE melden, sich 3 27.1 NomE PräpE nachdenken 1 27.1 NomE PräpE nachdenken 2 27.1 NomE PräpE operieren 4 27.1 NomE PräpE passen 5 27.1 NomE PräpE passen 6 27.1 NomE PräpE passieren 3 27.1 NomE PräpE passieren 4 27.1 NomE PräpE reagieren 2 27.1 NomE PräpE rechnen 2 27.1 NomE PräpE rechnen 7 27.1 NomE PräpE rechnen 8 27.1 NomE PräpE reden 7 27.1 NomE PräpE reden 8 27.1 NomE PräpE reden 9 27.1 NomE PräpE reisen 2 27.1 NomE PräpE riechen 2 27.1 NomE PräpE riechen 4 27.1 NomE PräpE rufen 11 27.1 NomE PräpE rufen 12 27.1 NomE PräpE schalten 4 27.1 NomE PräpE schalten 5 27.1 NomE PräpE schauen 3 27.1 NomE PräpE schauen 4 27.1 NomE PräpE schauen 5 27.1 NomE PräpE schauen 6 27.1 NomE PräpE scheiden 6 27.1 NomE PräpE schieben 5 27.1 NomE PräpE schimpfen 1 27.1 NomE PräpE schimpfen 2 27.1 NomE PräpE schlafen 4 27.1 NomE PräpE schlagen I 2 27.1 NomE PräpE schlagen I 3 27.1 NomE PräpE schlagen II 17 27.1 NomE PräpE schließen 15 27.1 NomE PräpE schmecken 5 27.1 NomE PräpE schmecken 6 27.1 NomE PräpE schneiden, sich 1 27.1 NomE PräpE schreiben 11 27.1 NomE PräpE schreiben 12 27.1 NomE PräpE schreien 2 27.1 NomE PräpE schreien 5 27.1 NomE PräpE schreien 6 27.1 NomE PräpE schweigen 5 27.1 NomE PräpE schweigen 6 27.1 NomE PräpE schweigen 7 27.1 NomE PräpE schwimmen 5 27.1 NomE PräpE schwitzen 4 27.1 NomE PräpE sehen 6 27.1 NomE PräpE sehen 13 27.1 NomE PräpE sein 3 27.1 NomE PräpE sein 4 27.1 NomE PräpE sein 10 27.1 NomE PräpE sein 11 27.1 NomE PräpE sein 12 27.1 NomE PräpE setzen 6 27.1 NomE PräpE setzen 7 27.1 NomE PräpE singen 5 27.1 NomE PräpE sinken 4 27.1 NomE PräpE sitzen 4 27.1 NomE PräpE sorgen 1 Satzmodell-Register 977 27.1 NomE PräpE sorgen 2 27.1 NomE PräpE sorgen 3 27.1 NomE PräpE spielen 11 27.1 NomE PräpE spielen 12 27.1 NomE PräpE spielen 13 27.1 NomE PräpE spielen 14 27.1 NomE PräpE spielen 15 27.1 NomE PräpE spielen 16 27.1 NomE PräpE spielen 17 27.1 NomE PräpE spielen 18 27.1 NomE PräpE sprechen 14 27.1 NomE PräpE sprechen 15 27.1 NomE PräpE sprechen 16 27.1 NomE PräpE sprechen 17 27.1 NomE PräpE sprechen 18 27.1 NomE PräpE sprechen 19 27.1 NomE PräpE sprechen 20 27.1 NomE PräpE sprechen 21 27.1 NomE PräpE springen 3 27.1 NomE PräpE springen 7 27.1 NomE PräpE springen 8 27.1 NomE PräpE starten 2 27.1 NomE PräpE starten 3 27.1 NomE PräpE stecken 8 27.1 NomE PräpE stecken 9 27.1 NomE PräpE stecken 10 27.1 NomE PräpE stecken 11 27.1 NomE PräpE stehen 3 27.1 NomE PräpE stehen 9 27.1 NomE PräpE stehen 10 27.1 NomE PräpE stehen 11 27.1 NomE PräpE stehen 12 27.1 NomE PräpE stehen 13 27.1 NomE PräpE stehen 14 27.1 NomE PräpE stehen 15 27.1 NomE PräpE sterben 3 27.1 NomE PräpE sterben 4 27.1 NomE PräpE stimmen 5 27.1 NomE PräpE streiten 1 27.1 NomE PräpE studieren 4 27.1 NomE PräpE stürzen 2 27.1 NomE PräpE teilnehmen 1 27.1 NomE PräpE teilnehmen 2 27.1 NomE PräpE teilnehmen 3 27.1 NomE PräpE teilnehmen 4 27.1 NomE PräpE träumen 2 27.1 NomE PräpE träumen 5 27.1 NomE PräpE trennen 3 27.1 NomE PräpE trennen, sich 1 27.1 NomE PräpE trennen, sich 2 27.1 NomE PräpE treten I 3 27.1 NomE PräpE treten I 4 27.1 NomE PräpE treten I 5 27.1 NomE PräpE trinken 3 27.1 NomE PräpE turnen 3 27.1 NomE PräpE unterscheiden, sich 2 27.1 NomE PräpE unterschreiben 3 27.1 NomE PräpE verabschieden, sich 3 27.1 NomE PräpE verabschieden, sich 4 27.1 NomE PräpE verlangen 7 27.1 NomE PräpE verlassen, sich 27.1 NomE PräpE verletzen, sich 1 27.1 NomE PräpE verlieben, sich 2 27.1 NomE PräpE verstehen, sich 2 27.1 NomE PräpE verstehen, sich 3 27.1 NomE PräpE wachsen 5 27.1 NomE PräpE wachsen 6 27.1 NomE PräpE wählen 4 27.1 NomE PräpE warten 3 27.1 NomE PräpE wechseln 8 Registerteil 978 27.1 NomE PräpE wechseln 9 27.1 NomE PräpE wechseln 10 27.1 NomE PräpE wehtun, sich 27.1 NomE PräpE weinen 2 27.1 NomE PräpE weinen 3 27.1 NomE PräpE werden 5 27.1 NomE PräpE winken 6 27.1 NomE PräpE wirken 1 27.1 NomE PräpE wissen 3 27.1 NomE PräpE wissen 4 27.1 NomE PräpE zählen 2 27.1 NomE PräpE zählen 6 27.1 NomE PräpE ziehen II 15 27.1 NomE PräpE zunehmen 4 27.1 NomE PräpE zusammenkommen 4 27.1 NomE PräpE zweifeln 27.2 NomE (PräpE) abheben 5 27.2 NomE (PräpE) abstimmen 1 27.2 NomE (PräpE) arbeiten 2 27.2 NomE (PräpE) ärgern, sich 27.2 NomE (PräpE) aufhören 1 27.2 NomE (PräpE) aufpassen 2 27.2 NomE (PräpE) aufräumen 3 27.2 NomE (PräpE) aufregen, sich 2 27.2 NomE (PräpE) aufwachen 1 27.2 NomE (PräpE) auspacken 4 27.2 NomE (PräpE) ausreichen 1 27.2 NomE (PräpE) ausruhen, (sich) 27.2 NomE (PräpE) aus sein 5 27.2 NomE (PräpE) aussteigen 2 27.2 NomE (PräpE) baden 1 27.2 NomE (PräpE) beeilen, sich 27.2 NomE (PräpE) bestimmen 10 27.2 NomE (PräpE) beten 1 27.2 NomE (PräpE) bleiben 10 27.2 NomE (PräpE) drehen, sich 2 27.2 NomE (PräpE) einfallen 5 27.2 NomE (PräpE) entscheiden, sich 1 27.2 NomE (PräpE) entstehen 3 27.2 NomE (PräpE) erholen, sich 1 27.2 NomE (PräpE) erholen, sich 2 27.2 NomE (PräpE) erschrecken I 27.2 NomE (PräpE) fliegen 6 27.2 NomE (PräpE) fliegen 7 27.2 NomE (PräpE) freuen, sich 2 27.2 NomE (PräpE) frieren 1 27.2 NomE (PräpE) fürchten, sich 27.2 NomE (PräpE) informieren, sich 27.2 NomE (PräpE) kleben 7 27.2 NomE (PräpE) leiden 2 27.2 NomE (PräpE) leiden 5 27.2 NomE (PräpE) lohnen, (sich) 27.2 NomE (PräpE) lösen, sich 7 27.2 NomE (PräpE) lösen, sich 8 27.2 NomE (PräpE) melden, sich 1 27.2 NomE (PräpE) passen 7 27.2 NomE (PräpE) passen 8 27.2 NomE (PräpE) passen 9 27.2 NomE (PräpE) prüfen 4 27.2 NomE (PräpE) putzen 6 27.2 NomE (PräpE) sauber machen 3 27.2 NomE (PräpE) schweigen 2 27.2 NomE (PräpE) schwimmen 6 27.2 NomE (PräpE) singen 6 27.2 NomE (PräpE) spielen 6 27.2 NomE (PräpE) streiken 1 27.2 NomE (PräpE) streiken 3 27.2 NomE (PräpE) stürzen 3 27.2 NomE (PräpE) trainieren 1 27.2 NomE (PräpE) turnen 1 Satzmodell-Register 979 27.2 NomE (PräpE) umsteigen 2 27.2 NomE (PräpE) verabschieden, sich 1 27.2 NomE (PräpE) verletzen, sich 2 27.2 NomE (PräpE) verlieben, sich 1 27.2 NomE (PräpE) verlieren 10 27.2 NomE (PräpE) weinen 1 27.2 NomE (PräpE) wundern, sich 27.2 NomE (PräpE) ziehen II 16 27.2 NomE (PräpE) ziehen II 17 27.2 NomE (PräpE) zurückfahren 2 27.2 NomE (PräpE) zusammenkommen 5 28 NomE PräpE PräpE 28.1 NomE PräpE1 PräpE2 kämpfen 11 28.1 NomE PräpE1 PräpE2 schließen 16 28.1 NomE PräpE1 PräpE2 streiten, (sich) 2 28.1 NomE PräpE1 PräpE2 treffen, sich 2 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) beten 3 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) bewerben, sich 4 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) bitten 4 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) erfahren 6 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) erkundigen, sich 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) sorgen 4 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) sprechen 3 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) streiten 2 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) unterhalten, sich 1 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) wenden, sich 1 28.2 NomE PräpE1 (PräpE2) zahlen 3 28.3 NomE (PräpE1) PräpE2 entwickeln, sich 4 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) beschweren, sich 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) bewerben, sich 1 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) entschuldigen, sich 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) handeln 8 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) kämpfen 12 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) kämpfen 13 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) klagen 3 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) reagieren 1 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) reagieren 3 28.4 NomE (PräpE1) (PräpE2) streiten, (sich) 1 29 NomE PräpE PräpE AdvE 29.1 NomE PräpE1 (PräpE2) (AdvE) zusammenkommen 1 29.2 NomE (PräpE1) (PräpE2) (AdvE) bedanken, sich 29.2 NomE (PräpE1) (PräpE2) (AdvE) verabreden, sich 30 NomE PräpE PräpE AdvE AdvE 30.1 NomE PräpE1 (PräpE2) (AdvE1) (AdvE2) treffen, sich 1 31 NomE PräpE AdvE 31.1 NomE PräpE AdvE bekommen II 18 31.1 NomE PräpE AdvE denken 6 31.1 NomE PräpE AdvE denken 9 31.1 NomE PräpE AdvE erhalten 14 31.1 NomE PräpE AdvE halten 5 31.1 NomE PräpE AdvE handeln 9 31.1 NomE PräpE AdvE kriegen 19 31.1 NomE PräpE AdvE rechnen 9 31.1 NomE PräpE AdvE stehen 16 31.1 NomE PräpE AdvE unterscheiden, sich 3 Registerteil 980 31.1 NomE PräpE AdvE verhalten, sich 2 31.1 NomE PräpE AdvE verstehen 4 31.1 NomE PräpE AdvE verstehen, sich 1 31.2 NomE PräpE (AdvE) abheben 6 31.2 NomE PräpE (AdvE) achten 6 31.2 NomE PräpE (AdvE) aufräumen 4 31.2 NomE PräpE (AdvE) beziehen, sich 1 31.2 NomE PräpE (AdvE) drücken 11 31.2 NomE PräpE (AdvE) fragen 5 31.2 NomE PräpE (AdvE) halten, sich 1 31.2 NomE PräpE (AdvE) kommen 32 31.2 NomE PräpE (AdvE) laufen 13 31.2 NomE PräpE (AdvE) reden 10 31.2 NomE PräpE (AdvE) sprechen 22 31.2 NomE PräpE (AdvE) telefonieren 3 31.2 NomE PräpE (AdvE) unterscheiden, sich 1 31.2 NomE PräpE (AdvE) verdienen 5 31.2 NomE PräpE (AdvE) warten 1 31.2 NomE PräpE (AdvE) wenden, sich 2 31.2 NomE PräpE (AdvE) wenden, sich 3 31.2 NomE PräpE (AdvE) werfen 11 31.2 NomE PräpE (AdvE) wirken 4 31.3 NomE (PräpE) AdvE ankommen 5 31.3 NomE (PräpE) AdvE antworten 2 31.3 NomE (PräpE) AdvE bewegen, sich 3 31.3 NomE (PräpE) AdvE nehmen 7 31.3 NomE (PräpE) AdvE starten 4 31.3 NomE (PräpE) AdvE treten I 2 31.3 NomE (PräpE) AdvE verhalten, sich 1 31.3 NomE (PräpE) AdvE warten 5 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) anfangen 5 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) aufhören 4 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) einsteigen 4 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) erholen, sich 3 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) fallen 12 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) fest halten, sich 1 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) gelten 2 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) herrschen 2 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) mitfahren 1 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) protestieren 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) sterben 1 31.4 NomE (PräpE) (AdvE) telefonieren 1 32 NomE PräpE PrädE 32.1 NomE PräpE PrädE heißen 2 32.2 NomE (PräpE) PrädE bewerben, sich 5 32.2 NomE (PräpE) PrädE wirken 5 33 NomE AdvE 33.1 NomE AdvE anfangen 2 33.1 NomE AdvE anfangen 6 33.1 NomE AdvE ankommen 6 33.1 NomE AdvE antworten 3 33.1 NomE AdvE aufhören 5 33.1 NomE AdvE aufmachen 3 33.1 NomE AdvE auf sein 2 33.1 NomE AdvE ausgehen 10 33.1 NomE AdvE ausgehen 11 33.1 NomE AdvE ausmachen 8 33.1 NomE AdvE ausmachen 9 33.1 NomE AdvE auswandern 2 33.1 NomE AdvE ausziehen I 4 33.1 NomE AdvE backen 4 33.1 NomE AdvE bedienen 6 33.1 NomE AdvE bemühen, sich 5 33.1 NomE AdvE betragen 33.1 NomE AdvE bewegen, sich 4 Satzmodell-Register 981 33.1 NomE AdvE bewegen, sich 5 33.1 NomE AdvE bewerben, sich 6 33.1 NomE AdvE bleiben 11 33.1 NomE AdvE bleiben 12 33.1 NomE AdvE bleiben 13 33.1 NomE AdvE braten 4 33.1 NomE AdvE braten 5 33.1 NomE AdvE brennen 10 33.1 NomE AdvE dauern 1 33.1 NomE AdvE denken 7 33.1 NomE AdvE denken, sich 4 33.1 NomE AdvE drehen, sich 3 33.1 NomE AdvE dürfen 2 33.1 NomE AdvE dürfen 3 33.1 NomE AdvE einfallen 6 33.1 NomE AdvE einsetzen 7 33.1 NomE AdvE einwandern 2 33.1 NomE AdvE einziehen 3 33.1 NomE AdvE einziehen 4 33.1 NomE AdvE entwickeln, sich 5 33.1 NomE AdvE erscheinen 4 33.1 NomE AdvE erscheinen 5 33.1 NomE AdvE fahren I 5 33.1 NomE AdvE fahren I 6 33.1 NomE AdvE fallen 1 33.1 NomE AdvE fallen 13 33.1 NomE AdvE fallen 14 33.1 NomE AdvE finden 10 33.1 NomE AdvE fliegen 8 33.1 NomE AdvE fliegen 9 33.1 NomE AdvE fliegen 10 33.1 NomE AdvE fliegen 11 33.1 NomE AdvE fließen 1 33.1 NomE AdvE fließen 4 33.1 NomE AdvE fließen 5 33.1 NomE AdvE fließen 6 33.1 NomE AdvE fressen 6 33.1 NomE AdvE führen 4 33.1 NomE AdvE gehen 4 33.1 NomE AdvE gehen 5 33.1 NomE AdvE gehen 6 33.1 NomE AdvE gehen 7 33.1 NomE AdvE gehen 8 33.1 NomE AdvE gehen 9 33.1 NomE AdvE gehen 10 33.1 NomE AdvE gehen 11 33.1 NomE AdvE gehen 35 33.1 NomE AdvE gehen 36 33.1 NomE AdvE gehen 37 33.1 NomE AdvE gehen 38 33.1 NomE AdvE gehen 39 33.1 NomE AdvE gehen 40 33.1 NomE AdvE gehen 41 33.1 NomE AdvE gehen 42 33.1 NomE AdvE gehen 43 33.1 NomE AdvE gehen 44 33.1 NomE AdvE gehen 45 33.1 NomE AdvE gehen 46 33.1 NomE AdvE gehen 47 33.1 NomE AdvE gehen 48 33.1 NomE AdvE gehören 5 33.1 NomE AdvE geschehen 5 33.1 NomE AdvE halten, sich 7 33.1 NomE AdvE halten, sich 8 33.1 NomE AdvE halten, sich 9 33.1 NomE AdvE halten, sich 10 33.1 NomE AdvE hängen I 1 33.1 NomE AdvE hängen I 2 33.1 NomE AdvE hängen I 6 33.1 NomE AdvE hängen I 7 Registerteil 982 33.1 NomE AdvE hängen I 8 33.1 NomE AdvE hängen I 9 33.1 NomE AdvE hängen I 10 33.1 NomE AdvE heben 7 33.1 NomE AdvE heiraten 2 33.1 NomE AdvE herrschen 1 33.1 NomE AdvE irren, sich 3 33.1 NomE AdvE klappen 1 33.1 NomE AdvE klappen 4 33.1 NomE AdvE kleben 8 33.1 NomE AdvE kleben 9 33.1 NomE AdvE klettern 2 33.1 NomE AdvE klettern 3 33.1 NomE AdvE klettern 4 33.1 NomE AdvE kochen 8 33.1 NomE AdvE kochen 9 33.1 NomE AdvE kommen 4 33.1 NomE AdvE kommen 5 33.1 NomE AdvE kommen 6 33.1 NomE AdvE kommen 7 33.1 NomE AdvE kommen 8 33.1 NomE AdvE kommen 9 33.1 NomE AdvE kommen 33 33.1 NomE AdvE kommen 34 33.1 NomE AdvE kommen 35 33.1 NomE AdvE kommen 36 33.1 NomE AdvE kommen 37 33.1 NomE AdvE können 2 33.1 NomE AdvE können 3 33.1 NomE AdvE konzentrieren, sich 4 33.1 NomE AdvE lächeln 3 33.1 NomE AdvE lachen 4 33.1 NomE AdvE landen 2 33.1 NomE AdvE laufen 14 33.1 NomE AdvE laufen 15 33.1 NomE AdvE laufen 16 33.1 NomE AdvE laufen 17 33.1 NomE AdvE laufen 18 33.1 NomE AdvE laufen 19 33.1 NomE AdvE laufen 20 33.1 NomE AdvE laufen 21 33.1 NomE AdvE laufen 22 33.1 NomE AdvE leben 3 33.1 NomE AdvE leben 10 33.1 NomE AdvE leben 11 33.1 NomE AdvE legen, sich 1 33.1 NomE AdvE legen, sich 3 33.1 NomE AdvE legen, sich 4 33.1 NomE AdvE legen, sich 5 33.1 NomE AdvE leisten 3 33.1 NomE AdvE liegen 2 33.1 NomE AdvE liegen 11 33.1 NomE AdvE liegen 12 33.1 NomE AdvE liegen 13 33.1 NomE AdvE liegen 14 33.1 NomE AdvE lösen, sich 9 33.1 NomE AdvE machen 4 33.1 NomE AdvE machen 18 33.1 NomE AdvE machen 19 33.1 NomE AdvE messen 5 33.1 NomE AdvE mögen 4 33.1 NomE AdvE mögen 5 33.1 NomE AdvE müssen 2 33.1 NomE AdvE müssen 3 33.1 NomE AdvE öffnen 3 33.1 NomE AdvE operieren 5 33.1 NomE AdvE parken 2 33.1 NomE AdvE passen 3 33.1 NomE AdvE rauchen 4 33.1 NomE AdvE reden 12 Satzmodell-Register 983 33.1 NomE AdvE regieren 4 33.1 NomE AdvE reisen 3 33.1 NomE AdvE riechen 3 33.1 NomE AdvE schalten 6 33.1 NomE AdvE schauen 1 33.1 NomE AdvE schauen 7 33.1 NomE AdvE schauen 8 33.1 NomE AdvE scheinen 3 33.1 NomE AdvE schlafen 2 33.1 NomE AdvE schlagen I 1 33.1 NomE AdvE schließen 8 33.1 NomE AdvE schmecken 2 33.1 NomE AdvE schneiden 3 33.1 NomE AdvE schneiden 13 33.1 NomE AdvE schreiben 13 33.1 NomE AdvE schwimmen 1 33.1 NomE AdvE schwimmen 7 33.1 NomE AdvE schwimmen 8 33.1 NomE AdvE sehen 7 33.1 NomE AdvE sehen 14 33.1 NomE AdvE sein 5 33.1 NomE AdvE sein 13 33.1 NomE AdvE sein 14 33.1 NomE AdvE setzen, sich 3 33.1 NomE AdvE setzen, sich 4 33.1 NomE AdvE singen 7 33.1 NomE AdvE sinken 5 33.1 NomE AdvE sitzen 1 33.1 NomE AdvE sitzen 2 33.1 NomE AdvE sitzen 5 33.1 NomE AdvE sitzen 6 33.1 NomE AdvE sitzen 7 33.1 NomE AdvE sollen 2 33.1 NomE AdvE sollen 3 33.1 NomE AdvE spielen 19 33.1 NomE AdvE springen 4 33.1 NomE AdvE springen 9 33.1 NomE AdvE springen 10 33.1 NomE AdvE springen 11 33.1 NomE AdvE springen 12 33.1 NomE AdvE springen 13 33.1 NomE AdvE starten 5 33.1 NomE AdvE starten 6 33.1 NomE AdvE stecken 2 33.1 NomE AdvE stecken 12 33.1 NomE AdvE stehen 4 33.1 NomE AdvE stehen 5 33.1 NomE AdvE stehen 17 33.1 NomE AdvE stehen 18 33.1 NomE AdvE stehen 19 33.1 NomE AdvE steigen 1 33.1 NomE AdvE steigen 4 33.1 NomE AdvE steigen 5 33.1 NomE AdvE steigen 6 33.1 NomE AdvE steigen 7 33.1 NomE AdvE stellen, sich 1 33.1 NomE AdvE stellen, sich 5 33.1 NomE AdvE stellen, sich 6 33.1 NomE AdvE stellen, sich 7 33.1 NomE AdvE stürzen 4 33.1 NomE AdvE stürzen 5 33.1 NomE AdvE telefonieren 4 33.1 NomE AdvE treiben I 1 33.1 NomE AdvE treiben I 2 33.1 NomE AdvE trennen, sich 3 33.1 NomE AdvE treten I 1 33.1 NomE AdvE treten I 6 33.1 NomE AdvE turnen 4 33.1 NomE AdvE übernachten 1 33.1 NomE AdvE verabschieden, sich 5 Registerteil 984 33.1 NomE AdvE verdienen 1 33.1 NomE AdvE verhalten, sich 3 33.1 NomE AdvE verstehen, sich 4 33.1 NomE AdvE vorkommen 4 33.1 NomE AdvE wachsen 1 33.1 NomE AdvE wachsen 8 33.1 NomE AdvE wählen 7 33.1 NomE AdvE wandern 2 33.1 NomE AdvE wandern 3 33.1 NomE AdvE weinen 4 33.1 NomE AdvE wenden, sich 4 33.1 NomE AdvE wiegen 2 33.1 NomE AdvE wiegen 4 33.1 NomE AdvE winken 7 33.1 NomE AdvE wirken 6 33.1 NomE AdvE wohnen 1 33.1 NomE AdvE wollen 5 33.1 NomE AdvE wollen 6 33.1 NomE AdvE zählen 7 33.1 NomE AdvE zählen 8 33.1 NomE AdvE zeigen 9 33.1 NomE AdvE ziehen I 1 33.1 NomE AdvE ziehen I 2 33.1 NomE AdvE ziehen I 3 33.1 NomE AdvE zumachen 3 33.1 NomE AdvE zusammenkommen 6 33.1 NomE AdvE zu sein 2 33.2 NomE (AdvE) abfahren 1 33.2 NomE (AdvE) abfliegen 1 33.2 NomE (AdvE) abfliegen 3 33.2 NomE (AdvE) abheben 7 33.2 NomE (AdvE) abnehmen 2 33.2 NomE (AdvE) abnehmen 3 33.2 NomE (AdvE) amüsieren, sich 1 33.2 NomE (AdvE) ändern, sich 3 33.2 NomE (AdvE) anfangen 3 33.2 NomE (AdvE) angehen 7 33.2 NomE (AdvE) anziehen 10 33.2 NomE (AdvE) arbeiten 8 33.2 NomE (AdvE) aufhören 2 33.2 NomE (AdvE) aufhören 3 33.2 NomE (AdvE) auf sein 3 33.2 NomE (AdvE) aufstehen 1 33.2 NomE (AdvE) aufstehen 2 33.2 NomE (AdvE) aus sein 2 33.2 NomE (AdvE) aussteigen 3 33.2 NomE (AdvE) auswandern 1 33.2 NomE (AdvE) ausziehen I 1 33.2 NomE (AdvE) backen 2 33.2 NomE (AdvE) baden 2 33.2 NomE (AdvE) beruhigen, sich 1 33.2 NomE (AdvE) bestehen 3 33.2 NomE (AdvE) bewegen, sich 6 33.2 NomE (AdvE) bleiben 2 33.2 NomE (AdvE) braten 2 33.2 NomE (AdvE) brennen 3 33.2 NomE (AdvE) brennen 11 33.2 NomE (AdvE) da sein 1 33.2 NomE (AdvE) da sein 2 33.2 NomE (AdvE) denken 8 33.2 NomE (AdvE) drehen 10 33.2 NomE (AdvE) drücken 2 33.2 NomE (AdvE) duschen, (sich) 33.2 NomE (AdvE) einschlafen 4 33.2 NomE (AdvE) einsetzen 8 33.2 NomE (AdvE) einsteigen 5 33.2 NomE (AdvE) einwandern 1 33.2 NomE (AdvE) einziehen 1 33.2 NomE (AdvE) einziehen 5 33.2 NomE (AdvE) entwickeln, sich 1 Satzmodell-Register 985 33.2 NomE (AdvE) erhöhen, sich 1 33.2 NomE (AdvE) erscheinen 6 33.2 NomE (AdvE) existieren 4 33.2 NomE (AdvE) fahren I 1 33.2 NomE (AdvE) fahren I 7 33.2 NomE (AdvE) fallen 2 33.2 NomE (AdvE) fallen 15 33.2 NomE (AdvE) fallen 16 33.2 NomE (AdvE) fallen 17 33.2 NomE (AdvE) fehlen 2 33.2 NomE (AdvE) fliegen 1 33.2 NomE (AdvE) funktionieren 1 33.2 NomE (AdvE) funktionieren 2 33.2 NomE (AdvE) funktionieren 3 33.2 NomE (AdvE) gehen 12 33.2 NomE (AdvE) gehen 13 33.2 NomE (AdvE) gehen 14 33.2 NomE (AdvE) halten 6 33.2 NomE (AdvE) halten 26 33.2 NomE (AdvE) halten, sich 2 33.2 NomE (AdvE) halten, (sich) 3 33.2 NomE (AdvE) handeln 2 33.2 NomE (AdvE) hängen I 11 33.2 NomE (AdvE) hinfahren 33.2 NomE (AdvE) hinsetzen, sich 33.2 NomE (AdvE) irren, (sich) 33.2 NomE (AdvE) kleben 2 33.2 NomE (AdvE) klettern 1 33.2 NomE (AdvE) klettern 5 33.2 NomE (AdvE) klingeln 2 33.2 NomE (AdvE) klingeln 5 33.2 NomE (AdvE) kochen 3 33.2 NomE (AdvE) kommen 10 33.2 NomE (AdvE) kommen 38 33.2 NomE (AdvE) kommen 39 33.2 NomE (AdvE) kommen 40 33.2 NomE (AdvE) kommen 41 33.2 NomE (AdvE) landen 1 33.2 NomE (AdvE) laufen 1 33.2 NomE (AdvE) laufen 2 33.2 NomE (AdvE) laufen 23 33.2 NomE (AdvE) laufen 24 33.2 NomE (AdvE) leben 12 33.2 NomE (AdvE) lösen, sich 10 33.2 NomE (AdvE) melden, sich 4 33.2 NomE (AdvE) melden, sich 5 33.2 NomE (AdvE) reden 2 33.2 NomE (AdvE) reisen 1 33.2 NomE (AdvE) scheinen 1 33.2 NomE (AdvE) schlafen 5 33.2 NomE (AdvE) schlagen II 4 33.2 NomE (AdvE) schlagen II 18 33.2 NomE (AdvE) schlagen II 19 33.2 NomE (AdvE) schließen 9 33.2 NomE (AdvE) schließen 17 33.2 NomE (AdvE) schneiden, sich 2 33.2 NomE (AdvE) schreiben 14 33.2 NomE (AdvE) schwimmen 2 33.2 NomE (AdvE) schwitzen 1 33.2 NomE (AdvE) setzen, sich 1 33.2 NomE (AdvE) sinken 1 33.2 NomE (AdvE) sinken 2 33.2 NomE (AdvE) sinken 6 33.2 NomE (AdvE) sitzen 8 33.2 NomE (AdvE) spazieren gehen 33.2 NomE (AdvE) sprechen 5 33.2 NomE (AdvE) starten 1 33.2 NomE (AdvE) starten 7 33.2 NomE (AdvE) steigen 2 33.2 NomE (AdvE) steigen 8 Registerteil 986 33.2 NomE (AdvE) stimmen 6 33.2 NomE (AdvE) stoppen 7 33.2 NomE (AdvE) stören 7 33.2 NomE (AdvE) stürzen 6 33.2 NomE (AdvE) tanzen 3 33.2 NomE (AdvE) tanzen 4 33.2 NomE (AdvE) tragen 13 33.2 NomE (AdvE) trennen, sich 4 33.2 NomE (AdvE) trocknen I 1 33.2 NomE (AdvE) umziehen I 33.2 NomE (AdvE) unterhalten, sich 2 33.2 NomE (AdvE) verabschieden, sich 6 33.2 NomE (AdvE) verändern, sich 2 33.2 NomE (AdvE) verändern, sich 3 33.2 NomE (AdvE) verbessern, sich 2 33.2 NomE (AdvE) vergrößern, sich 1 33.2 NomE (AdvE) vergrößern, sich 3 33.2 NomE (AdvE) verschlechtern, sich 2 33.2 NomE (AdvE) verspäten, sich 33.2 NomE (AdvE) vorkommen 5 33.2 NomE (AdvE) wachsen 2 33.2 NomE (AdvE) wachsen 3 33.2 NomE (AdvE) wandern 1 33.2 NomE (AdvE) wandern 4 33.2 NomE (AdvE) wandern 5 33.2 NomE (AdvE) wegfahren 1 33.2 NomE (AdvE) wegfahren 2 33.2 NomE (AdvE) zählen 3 33.2 NomE (AdvE) zählen 9 33.2 NomE (AdvE) ziehen I 18 33.2 NomE (AdvE) zumachen 8 33.2 NomE (AdvE) zunehmen 1 33.2 NomE (AdvE) zunehmen 2 33.2 NomE (AdvE) zurückfahren 1 33.2 NomE (AdvE) zurückfahren 3 33.2 NomE (AdvE) zusammenlegen 4 34 NomE AdvE AdvE 34.1 NomE AdvE1 AdvE2 laufen 3 34.1 NomE AdvE1 AdvE2 schwimmen 9 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) brauchen 3 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) fahren I 8 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) halten, sich 12 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) kommen 42 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) schlagen II 5 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) starten 8 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) treten II 3 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) verbrauchen 1 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) wiegen 5 34.2 NomE AdvE1 (AdvE2) zeigen 10 34.3 NomE (AdvE1) AdvE2 bewegen, sich 7 34.3 NomE (AdvE1) AdvE2 verdienen 6 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) abbiegen 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) atmen 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) aufmachen 9 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) aussteigen 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) einsteigen 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) entstehen 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) existieren 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) fallen 18 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) fehlen 3 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) führen 5 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) halten, sich 11 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) klopfen 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) losfahren 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) melden, sich 2 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) stattfinden 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) umsteigen 1 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) verbessern, sich 3 Satzmodell-Register 987 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) verreisen 34.4 NomE (AdvE1) (AdvE2) verschlechtern, sich 3 35 NomE AdvE PrädE 35.1 NomE AdvE PrädE bedeuten 8 35.2 NomE (AdvE) PrädE halten, sich 13 35.2 NomE (AdvE) PrädE stehen 7 36 NomE AdvE VerbE 36.1 NomE AdvE VerbE kommen 44 36.2 NomE (AdvE) VerbE fahren I 9 36.2 NomE (AdvE) VerbE gehen 16 37 NomE PrädE 37.1 NomE PrädE abgeben 10 37.1 NomE PrädE aussehen 1 37.1 NomE PrädE aussehen 2 37.1 NomE PrädE bedeuten 6 37.1 NomE PrädE bieten 7 37.1 NomE PrädE bleiben 3 37.1 NomE PrädE bleiben 4 37.1 NomE PrädE fühlen, sich 37.1 NomE PrädE funktionieren 4 37.1 NomE PrädE gehen 49 37.1 NomE PrädE gehen 50 37.1 NomE PrädE halten, sich 14 37.1 NomE PrädE handeln 10 37.1 NomE PrädE hängen I 12 37.1 NomE PrädE heißen 3 37.1 NomE PrädE heißen 7 37.1 NomE PrädE heißen 8 37.1 NomE PrädE laufen 25 37.1 NomE PrädE rechnen 10 37.1 NomE PrädE schauen 9 37.1 NomE PrädE scheinen 2 37.1 NomE PrädE sein 7 37.1 NomE PrädE sein 8 37.1 NomE PrädE sein 15 37.1 NomE PrädE sein 16 37.1 NomE PrädE spielen 22 37.1 NomE PrädE spielen 23 37.1 NomE PrädE stehen 21 37.1 NomE PrädE stellen, sich 8 37.1 NomE PrädE tun 6 37.1 NomE PrädE verhalten, sich 4 37.1 NomE PrädE vertreten 7 37.1 NomE PrädE werden 2 37.1 NomE PrädE werden 6 37.1 NomE PrädE zählen 10 38 NomE VerbE 38.1 NomE VerbE anfangen 7 38.1 NomE VerbE anstrengen, sich 2 38.1 NomE VerbE aufhören 6 38.1 NomE VerbE bleiben 5 38.1 NomE VerbE finden 11 38.1 NomE VerbE kommen 45 38.1 NomE VerbE machen 20 38.1 NomE VerbE meinen 9 38.1 NomE VerbE schauen 10 38.1 NomE VerbE schauen 11 38.1 NomE VerbE schauen 12 38.1 NomE VerbE sehen 8 38.1 NomE VerbE sehen 15 38.1 NomE VerbE sehen 16 38.1 NomE VerbE sehen 17 38.1 NomE VerbE suchen 6 38.1 NomE VerbE zuschauen 3 Registerteil 988 39 AkkE 39.1 AkkE geben, es 4 39.1 AkkE regnen, es 2 39.1 AkkE regnen, es 3 39.1 AkkE schneien, es 2 40 AkkE PräpE 40.1 AkkE PräpE geben, es 5 41 AkkE PräpE AdvE 41.1 AkkE PräpE (AdvE) geben, es 6 42 AkkE AdvE 42.1 AkkE AdvE geben, es 7 42.1 AkkE AdvE geben, es 8 42.1 AkkE AdvE ziehen, es 2 43 AkkE AdvE AdvE 43.1 AkkE AdvE1 AdvE2 geben, es 2 43.2 AkkE (AdvE1) (AdvE2) geben, es 1 44 DatE PräpE 44.1 DatE PräpE gehen, es 4 44.1 DatE PräpE sein 17 44.2 (DatE) PräpE fehlen, es 45 DatE PräpE AdvE 45.1 DatE PräpE AdvE liegen 17 46 DatE PräpE PrädE 46.1 (DatE) PräpE PrädE gehen, es 5 47 DatE AdvE 47.1 DatE AdvE gefallen, es 47.1 DatE AdvE gehen, es 1 48 DatE PrädE 48.1 DatE PrädE sein 18 48.1 DatE PrädE werden 7 49 PräpE 49.1 PräpE ankommen, es 2 49.1 PräpE aussehen, es 2 49.1 PräpE handeln, sich es 49.1 PräpE klingeln, es 2 49.1 PräpE kommen, es 1 50 PräpE AdvE 50.1 PräpE AdvE gehen, es 6 50.2 PräpE (AdvE) gehen, es 2 50.2 PräpE (AdvE) gehen, es 7 50.2 PräpE (AdvE) riechen, es 1 51 PräpE PrädE 51.1 PräpE PrädE aussehen, es 3 51.1 PräpE PrädE werden, es 1 52 PräpE VerbE 52.1 (PräpE) VerbE heißen, es 1 53 AdvE 53.1 AdvE gehen, es 8 53.1 AdvE kommen, es 2 53.1 AdvE regnen, es 4 53.1 AdvE schneien, es 3 53.1 AdvE ziehen, es 3 53.1 AdvE ziehen, es 4 53.1 AdvE ziehen, es 5 53.2 (AdvE) klingeln, es 53.2 (AdvE) klopfen, es Satzmodell-Register 989 54 AdvE AdvE 54.1 AdvE1 AdvE2 gehen, es 3 54.2 AdvE1 (AdvE2) gehen, es 9 54.3 (AdvE1) AdvE2 riechen, es 2 55 AdvE PrädE 55.1 (AdvE) PrädE aussehen, es 1 55.1 (AdvE) PrädE sein, es 1 55.1 (AdvE) PrädE sein, es 2 55.1 (AdvE) PrädE werden, es 2 55.1 (AdvE) PrädE werden, es 3 56 AdvE VerbE 56.1 AdvE VerbE dauern, es 56.1 AdvE VerbE heißen, es 2 56.2 (AdvE) VerbE anfangen, es 56.2 (AdvE) VerbE aufhören, es 56.2 (AdvE) VerbE beginnen, es 56.2 (AdvE) VerbE geben, es 9 3.2 Alternative Satzbaupläne 57 NomE AkkE AkkE DatE 57.1 NomE AkkE1/ DatE AkkE2 kosten 3 58 NomE AkkE DatE PräpE 58.1 NomE AkkE DatE/ PräpE nehmen 12 58.1 NomE AkkE DatE/ PräpE öffnen 4 58.1 NomE AkkE DatE/ PräpE sichern 4 58.1 NomE AkkE DatE/ PräpE überweisen 1 58.1 NomE AkkE DatE/ PräpE überweisen 3 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) abgeben 4 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) ausgeben 5 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) ausstellen 1 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) besorgen 1 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) bringen 6 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) liefern 5 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) melden 2 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) schreiben 2 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) vorstellen 3 58.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) zahlen 1 58.3 NomE (AkkE) (DatE/ PräpE) schreiben 5 58.4 NomE AkkE/ PräpE (DatE) erzählen 1 59 NomE AkkE DatE PräpE PräpE 59.1 NomE AkkE DatE/ PräpE1 (PräpE2) bestellen 1 60 NomE AkkE DatE PräpE AdvE 60.1 NomE AkkE DatE/ PräpE (AdvE) leihen 1 60.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) liefern 1 Registerteil 990 60.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) reservieren 1 60.2 NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) verkaufen 1 60.3 NomE AkkE/ AdvE (DatE) PräpE geben 14 60.4 NomE AkkE/ AdvE (DatE/ PräpE) bringen 7 61 NomE AkkE DatE PräpE AdvE AdvE 61.1 NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE1) (AdvE2) vermieten 62 NomE AkkE DatE AdvE 62.1 NomE AkkE (DatE/ AdvE) schicken 1 62.1 NomE AkkE (DatE/ AdvE) schicken 2 62.1 NomE AkkE (DatE/ AdvE) senden I 2 62.2 NomE AkkE DatE v AdvE danken 3 62.2 NomE AkkE DatE v AdvE senden I 1 63 NomE AkkE PräpE 63.1 NomE AkkE/ PräpE anfangen 1 63.1 NomE AkkE/ PräpE beginnen 1 63.1 NomE AkkE/ PräpE bestimmen 5 63.1 NomE AkkE/ PräpE drücken 1 63.1 NomE AkkE/ PräpE erzählen 4 63.1 NomE AkkE/ PräpE fragen, sich 63.1 NomE AkkE/ PräpE kosten 4 63.1 NomE AkkE/ PräpE laufen 8 63.1 NomE AkkE/ PräpE probieren 3 63.1 NomE AkkE/ PräpE schwimmen 4 63.1 NomE AkkE/ PräpE sparen 1 63.1 NomE AkkE/ PräpE suchen 1 63.1 NomE AkkE/ PräpE suchen 5 63.1 NomE AkkE/ PräpE trennen 5 63.1 NomE AkkE/ PräpE treten II 2 63.1 NomE AkkE/ PräpE unterscheiden 2 63.1 NomE AkkE/ PräpE verlangen 1 63.1 NomE AkkE/ PräpE verlangen 3 63.1 NomE AkkE/ PräpE verlangen 4 63.1 NomE AkkE/ PräpE verlieren 8 63.1 NomE AkkE/ PräpE versuchen 3 63.2 NomE (AkkE/ PräpE) mitfahren 2 63.3 NomE AkkE v PräpE beraten 2 63.3 NomE AkkE v PräpE gewinnen 1 63.3 NomE AkkE v PräpE hören 6 63.3 NomE AkkE v PräpE informieren 1 63.3 NomE AkkE v PräpE wählen 3 63.3 NomE AkkE v PräpE warnen 64 NomE AkkE PräpE PräpE 64.1 NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 beraten 1 64.1 NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 diskutieren 1 64.1 NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 schließen 6 65 NomE AkkE PräpE PräpE AdvE 65.1 NomE AkkE/ AdvE (PräpE1) (PräpE2) fordern 8 65.1 NomE AkkE/ AdvE (PräpE1) (PräpE2) verlangen 6 66 NomE AkkE PräpE AdvE 66.1 NomE AkkE (PräpE/ AdvE) ernähren 2 66.1 NomE AkkE (PräpE/ AdvE) verteilen 1 Satzmodell-Register 991 66.2 NomE AkkE/ AdvE PräpE reden 5 66.2 NomE AkkE/ AdvE PräpE sprechen 11 66.3 NomE AkkE/ AdvE (PräpE) abheben 1 66.3 NomE AkkE/ AdvE (PräpE) ausgeben 1 66.4 NomE AkkE/ PräpE (AdvE) erzählen 5 66.4 NomE AkkE/ PräpE (AdvE) lesen 5 66.4 NomE AkkE/ PräpE (AdvE) suchen 2 66.5 NomE (AkkE/ PräpE) (AdvE) regieren 1 66.6 NomE (AkkE/ AdvE) (PräpE) einzahlen 66.7 NomE AkkE PräpE v AdvE einpacken 3 67 NomE AkkE PräpE PrädE 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE ansehen 3 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE bestimmen 9 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE bürsten 4 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE drücken 5 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE empfehlen 2 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE erklären 6 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE frisieren 5 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE kämmen 2 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE planen 2 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE schneiden 7 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE treten II 5 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE wählen 5 67.1 NomE AkkE PräpE/ PrädE ziehen II 8 67.2 NomE (AkkE) PräpE/ PrädE zeichnen 4 67.3 NomE AkkE PräpE v PrädE gewinnen 10 68 NomE AkkE AdvE 68.1 NomE AkkE/ AdvE abwarten 1 68.1 NomE AkkE/ AdvE ausrechnen 68.1 NomE AkkE/ AdvE erreichen 4 68.1 NomE AkkE/ AdvE messen 4 68.1 NomE AkkE/ AdvE sprechen 2 68.1 NomE AkkE/ AdvE stoppen 6 68.1 NomE AkkE/ AdvE werfen 9 68.1 NomE AkkE/ AdvE zeichnen 8 68.2 NomE AkkE v AdvE ausstellen 2 68.2 NomE AkkE v AdvE lernen 4 69 NomE AkkE AdvE AdvE 69.1 NomE AkkE AdvE1/ AdvE2 lesen 8 69.1 NomE AkkE AdvE1/ AdvE2 zeichnen 9 69.2 NomE AkkE (AdvE1/ AdvE2) verteilen 5 69.3 NomE (AkkE) AdvE1/ AdvE2 kommen 13 69.4 NomE AkkE AdvE1 v AdvE2 bestellen 3 69.5 NomE (AkkE) AdvE1 v AdvE2 grüßen 4 Registerteil 992 70 NomE AkkE AdvE PrädE 70.1 NomE AkkE AdvE/ PrädE buchstabieren 3 gelten 1 70.1 NomE AkkE AdvE/ PrädE gebrauchen 3 70.1 NomE AkkE AdvE/ PrädE schlagen II 16 71 NomE GenE PräpE 71.1 NomE GenE/ PräpE erinnern, sich 71.1 NomE GenE/ PräpE freuen, sich 3 72 NomE DatE PräpE 72.1 NomE DatE/ PräpE ausreichen 2 72.1 NomE DatE/ PräpE gehören 3 72.1 NomE DatE/ PräpE klingeln 3 72.1 NomE DatE/ PräpE leben 6 72.2 NomE (DatE/ PräpE) folgen 2 72.3 NomE DatE v PräpE danken 1 73 NomE DatE PräpE PräpE 73.1 NomE (DatE/ PräpE1) (PräpE2) bleiben 1 74 NomE DatE PräpE PräpE AdvE 74.1 NomE (DatE/ PräpE1) PräpE2 (AdvE) zahlen 2 74.2 NomE (DatE/ PräpE1) (PräpE2) AdvE überweisen 2 75 NomE DatE PräpE AdvE 75.1 NomE (DatE/ PräpE) AdvE folgen 3 75.2 NomE (DatE/ PräpE) AdvE bedeuten 5 75.3 NomE DatE v PräpE (AdvE) helfen 2 76 NomE DatE PräpE PrädE 76.1 NomE (DatE/ PräpE) PrädE 77 NomE DatE AdvE 77.1 NomE DatE v AdvE nützen 2 78 NomE PräpE PräpE 78.1 NomE PräpE1 v PräpE2 reden 1 79 NomE PräpE PräpE AdvE 79.1 NomE PräpE1 (PräpE2/ AdvE) warten 4 80 NomE PräpE AdvE 80.1 NomE PräpE/ AdvE leben 8 80.1 NomE PräpE/ AdvE stimmen 2 80.2 NomE PräpE v AdvE bestehen 6 80.2 NomE PräpE v AdvE leben 9 80.2 NomE PräpE v AdvE reden 11 80.2 NomE PräpE v AdvE sparen 2 80.2 NomE PräpE v AdvE sprechen 4 80.2 NomE PräpE v AdvE wachsen 7 80.2 NomE PräpE v AdvE warten 6 80.2 NomE PräpE v AdvE wirken 2 81 NomE PräpE PrädE 81.1 NomE PräpE/ PrädE eignen, sich 2 81.1 NomE PräpE/ PrädE vorkommen 3 81.1 NomE PräpE/ PrädE werden 1 81.1 NomE PräpE/ PrädE zeichnen 12 82 NomE AdvE AdvE 82.1 NomE AdvE1/ AdvE2 bewegen, sich 8 82.1 NomE AdvE1/ AdvE2 entscheiden, sich 2 Satzmodell-Register 993 82.1 NomE AdvE1/ AdvE2 operieren 6 82.1 NomE AdvE1/ AdvE2 stehen 6 82.1 NomE AdvE1/ AdvE2 wachsen 9 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 abbiegen 2 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 ankommen 1 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 einfallen 7 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 ereignen, sich 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 eröffnen 7 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 erscheinen 2 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 essen 2 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 fallen 19 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 gehen 15 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 geschehen 6 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 kommen 43 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 laufen 4 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 liegen 3 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 liegen 4 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 öffnen 7 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 passieren 5 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 sein 6 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 sinken 7 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 sitzen 9 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 spielen 20 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 spielen 21 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 starten 9 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 vorkommen 6 82.2 NomE AdvE1 v AdvE2 wohnen 2 83 NomE AdvE PrädE 83.1 NomE AdvE/ PrädE liegen 15 83.1 NomE AdvE/ PrädE liegen 16 83.1 NomE AdvE/ PrädE sitzen 10 83.1 NomE AdvE/ PrädE stehen 20 84 AkkE AdvE AdvE 84.1 AkkE AdvE1 v AdvE2 geben, es 3 85 DatE PräpE PräpE 85.1 (DatE/ PräpE1) PräpE2 ankommen, es 1 86 DatE AdvE 86.1 DatE v AdvE wehtun, es Registerteil 994 4. Alphabetisches Verb-Register A abbiegen 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) abbiegen 2 NomE AdvE1 v AdvE2 abfahren 1 *NomE (AdvE) abfahren 2 NomE AkkE (AdvE) abfahren 3 NomE PräpE abfahren 4 NomE PräpE abfliegen 1 *NomE (AdvE) abfliegen 2 NomE AkkE (AdvE) abfliegen 3 NomE (AdvE) abgeben 1 *NomE AkkE (PräpE) abgeben 2 *NomE AkkE (AdvE) abgeben 3 NomE AkkE abgeben 4 NomE AkkE (DatE/ PräpE) abgeben 5 NomE AkkE (PräpE) abgeben 6 NomE AkkE (PräpE) abgeben 7 NomE AkkE (PräpE) abgeben 8 NomE (AkkE) PräpE abgeben 9 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) abgeben 10 NomE PrädE abhängen 1 *NomE PräpE abhängen 2 NomE PräpE abheben 1 *NomE AkkE/ AdvE (PräpE) abheben 2 NomE AkkE PräpE abheben 3 NomE AkkE PräpE abheben 4 NomE AkkE (AdvE) abheben 5 NomE (PräpE) abheben 6 NomE PräpE (AdvE) abheben 7 NomE (AdvE) abholen 1 *NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) abholen 2 NomE AkkE ablehnen 1 *NomE AkkE ablehnen 2 *NomE AkkE ablehnen 3 *NomE AkkE ablehnen 4 *NomE AkkE ablehnen 5 NomE AkkE ablehnen 6 NomE AkkE ablehnen 7 NomE AkkE (AdvE) abmachen 1 *NomE AkkE PräpE abmachen 2 *NomE AkkE (AdvE) abmelden 1 *NomE AkkE PräpE abmelden 2 NomE AkkE PräpE abmelden 3 NomE AkkE (PräpE) abmelden 4 NomE AkkE (PräpE) abnehmen 1 *NomE AkkE (AdvE) abnehmen 2 *NomE (AdvE) abnehmen 3 *NomE (AdvE) abnehmen 4 NomE abnehmen 5 NomE AkkE abnehmen 6 NomE AkkE abnehmen 7 NomE AkkE DatE abnehmen 8 NomE AkkE DatE abnehmen 9 NomE AkkE DatE abnehmen 10 NomE AkkE DatE abnehmen 11 NomE AkkE (DatE) abnehmen 12 NomE AkkE (DatE) abnehmen 13 NomE PräpE abschließen 1 *NomE AkkE abschließen 2 *NomE AkkE (PräpE) abschließen 3 *NomE AkkE (PräpE) abschließen 4 NomE AkkE abschließen 5 NomE AkkE abschließen 6 NomE AkkE PräpE abschließen 7 NomE PräpE abspülen 1 *NomE AkkE (AdvE) Alphabetisches Verb-Register 995 abspülen 2 NomE AkkE (AdvE) abspülen 3 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) abstimmen 1 *NomE (PräpE) abstimmen 2 NomE AkkE PräpE abstimmen 3 NomE AkkE PräpE abstimmen 4 NomE AkkE PräpE abtrocknen I *NomE abtrocknen II 1 *NomE AkkE (AdvE) abtrocknen II 2 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) abwarten 1 *NomE AkkE/ AdvE abwarten 2 NomE abwarten 3 NomE AkkE abwaschen 1 *NomE (AkkE) (AdvE) abwaschen 2 NomE AkkE (AdvE) abwaschen 3 NomE AkkE (AdvE) abwaschen 4 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) achten 1 *NomE PräpE achten 2 NomE AkkE achten 3 NomE AkkE achten 4 NomE PräpE achten 5 NomE PräpE achten 6 NomE PräpE (AdvE) amüsieren, sich 1 *NomE (AdvE) amüsieren, sich 2 NomE PräpE analysieren 1 *NomE AkkE (AdvE) analysieren 2 NomE AkkE analysieren 3 NomE AkkE PräpE anbieten 1 *NomE AkkE DatE anbieten 2 *NomE AkkE DatE anbieten 3 NomE AkkE (DatE) anbieten 4 NomE AkkE (DatE) PräpE anbieten 5 NomE AkkE (AdvE) ändern 1 *NomE AkkE ändern 2 NomE AkkE ändern 3 NomE AkkE ändern 4 NomE AkkE (AdvE) ändern, sich 1 *NomE ändern, sich 2 NomE ändern, sich 3 NomE (AdvE) anfangen 1 *NomE AkkE/ PräpE anfangen 2 *NomE AdvE anfangen 3 *NomE (AdvE) anfangen 4 NomE PräpE anfangen 5 NomE (PräpE) (AdvE) anfangen 6 NomE AdvE anfangen 7 NomE VerbE anfangen, es *(AdvE) VerbE anfassen 1 *NomE AkkE (AdvE) anfassen 2 NomE anfassen 3 NomE AkkE anfassen 4 NomE AkkE AdvE anfassen 5 NomE AkkE (AdvE) angehen 1 *NomE angehen 2 *NomE AkkE (AdvE) angehen 3 NomE AkkE angehen 4 NomE AkkE angehen 5 NomE AkkE PräpE angehen 6 NomE PräpE angehen 7 NomE (AdvE) anhaben 1 *NomE AkkE anhaben 2 NomE AkkE ankommen 1 *NomE AdvE1 v AdvE2 ankommen 2 NomE AkkE ankommen 3 NomE AkkE AdvE ankommen 4 NomE PräpE ankommen 5 NomE (PräpE) AdvE ankommen 6 NomE AdvE ankommen, es 1 *(DatE/ PräpE1) PräpE2 Registerteil 996 ankommen, es 2 PräpE anmachen 1 *NomE AkkE anmachen 2 NomE AkkE anmachen 3 NomE AkkE anmachen 4 NomE AkkE anmachen 5 NomE AkkE anmachen 6 NomE AkkE (PräpE) anmachen 7 NomE AkkE (AdvE) anmelden 1 *NomE AkkE PräpE anmelden 2 *NomE AkkE (PräpE) anmelden 3 NomE AkkE anmelden 4 NomE AkkE PräpE anmelden 5 NomE AkkE (PräpE) anmelden 6 NomE AkkE (PräpE) anmelden 7 NomE AkkE (PräpE) annehmen 1 *NomE AkkE annehmen 2 *NomE AkkE annehmen 3 NomE AkkE annehmen 4 NomE AkkE annehmen 5 NomE AkkE annehmen 6 NomE AkkE annehmen 7 NomE AkkE annehmen 8 NomE AkkE annehmen 9 NomE AkkE annehmen 10 NomE AkkE PräpE annehmen 11 NomE AkkE (PräpE) annehmen 12 NomE AkkE (AdvE) annehmen 13 NomE AkkE (AdvE) annehmen 14 NomE AkkE PrädE anrufen 1 *NomE (AkkE) (AdvE) anrufen 2 NomE AkkE anrufen 3 NomE AkkE (PräpE) anrufen 4 NomE AkkE (PräpE) anschaffen, (sich) *NomE AkkE anschauen *NomE AkkE anschauen, (sich) *NomE AkkE ansehen 1 *NomE AkkE ansehen 2 NomE AkkE DatE ansehen 3 NomE AkkE PräpE/ PrädE ansehen, (sich) *NomE AkkE an sein *NomE anstrengen 1 *NomE (AkkE) anstrengen 2 NomE AkkE anstrengen 3 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) anstrengen, sich 1 *NomE anstrengen, sich 2 *NomE VerbE anstrengen, sich 3 NomE PräpE antworten 1 *NomE (AkkE) (DatE) (PräpE) antworten 2 NomE (PräpE) AdvE antworten 3 NomE AdvE anziehen 1 *NomE AkkE anziehen 2 *NomE AkkE (DatE) anziehen 3 NomE anziehen 4 NomE AkkE anziehen 5 NomE AkkE anziehen 6 NomE AkkE anziehen 7 NomE AkkE anziehen 8 NomE (AkkE) anziehen 9 NomE (AkkE) anziehen 10 NomE (AdvE) anzünden 1 *NomE AkkE (AdvE) anzünden 2 NomE AkkE arbeiten 1 *NomE arbeiten 2 *NomE (PräpE) arbeiten 3 NomE AkkE arbeiten 4 NomE PräpE arbeiten 5 NomE PräpE arbeiten 6 NomE PräpE arbeiten 7 NomE PräpE Alphabetisches Verb-Register 997 arbeiten 8 NomE (AdvE) ärgern 1 *NomE AkkE ärgern 2 NomE AkkE (AdvE) ärgern, sich *NomE (PräpE) atmen 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) atmen 2 NomE atmen 3 NomE atmen 4 NomE AkkE atmen 5 NomE AkkE auffordern 1 *NomE AkkE PräpE auffordern 2 NomE AkkE (PräpE) aufgeben 1 *NomE AkkE aufgeben 2 *NomE AkkE aufgeben 3 NomE aufgeben 4 NomE AkkE aufgeben 5 NomE AkkE (DatE) aufheben 1 *NomE AkkE (AdvE) aufheben 2 *NomE AkkE (AdvE) aufheben 3 NomE AkkE aufheben 4 NomE AkkE aufheben 5 NomE AkkE aufheben 6 NomE AkkE PräpE aufhören 1 *NomE (PräpE) aufhören 2 *NomE (AdvE) aufhören 3 *NomE (AdvE) aufhören 4 NomE (PräpE) (AdvE) aufhören 5 NomE AdvE aufhören 6 NomE VerbE aufhören, es *(AdvE) VerbE aufmachen 1 *NomE AkkE aufmachen 2 *NomE AkkE aufmachen 3 *NomE AdvE aufmachen 4 NomE AkkE aufmachen 5 NomE AkkE aufmachen 6 NomE AkkE (PräpE) aufmachen 7 NomE AkkE AdvE aufmachen 8 NomE AkkE AdvE aufmachen 9 NomE (AdvE1) (AdvE2) aufpassen 1 *NomE PräpE aufpassen 2 *NomE (PräpE) aufräumen 1 *NomE (AkkE) aufräumen 2 NomE AkkE aufräumen 3 NomE (PräpE) aufräumen 4 NomE PräpE (AdvE) aufregen 1 *NomE AkkE aufregen 2 NomE AkkE (AdvE) aufregen, sich 1 *NomE PräpE aufregen, sich 2 *NomE (PräpE) aufschreiben 1 *NomE AkkE (DatE) aufschreiben 2 NomE AkkE aufschreiben 3 NomE AkkE (DatE) aufschreiben 4 NomE AkkE (AdvE) auf sein 1 *NomE auf sein 2 *NomE AdvE auf sein 3 *NomE (AdvE) auf sein 4 NomE aufstehen 1 *NomE (AdvE) aufstehen 2 *NomE (AdvE) aufstehen 3 NomE PräpE aufwachen 1 *NomE (PräpE) aufwachen 2 NomE ausfüllen 1 *NomE AkkE ausfüllen 2 NomE AkkE ausfüllen 3 NomE AkkE ausfüllen 4 NomE AkkE ausfüllen 5 NomE AkkE (AdvE) ausfüllen 6 NomE AkkE (AdvE) ausfüllen 7 NomE AkkE (AdvE) ausgeben 1 *NomE AkkE/ AdvE (PräpE) Registerteil 998 ausgeben 2 NomE AkkE ausgeben 3 NomE AkkE ausgeben 4 NomE AkkE ausgeben 5 NomE AkkE (DatE/ PräpE) ausgeben 6 NomE AkkE (PräpE) ausgeben 7 NomE AkkE PrädE ausgehen 1 *NomE ausgehen 2 *NomE ausgehen 3 NomE ausgehen 4 NomE ausgehen 5 NomE ausgehen 6 NomE PräpE ausgehen 7 NomE PräpE ausgehen 8 NomE PräpE ausgehen 9 NomE PräpE ausgehen 10 NomE AdvE ausgehen 11 NomE AdvE ausmachen 1 *NomE AkkE ausmachen 2 *NomE AkkE PräpE ausmachen 3 NomE AkkE ausmachen 4 NomE AkkE ausmachen 5 NomE AkkE ausmachen 6 NomE AkkE AdvE ausmachen 7 NomE DatE AdvE ausmachen 8 NomE AdvE ausmachen 9 NomE AdvE auspacken 1 *NomE AkkE auspacken 2 *NomE AkkE (AdvE) auspacken 3 NomE AkkE (PräpE) auspacken 4 NomE (PräpE) ausrechnen *NomE AkkE/ AdvE ausreichen 1 *NomE (PräpE) ausreichen 2 NomE DatE/ PräpE ausruhen, (sich) *NomE (PräpE) ausschalten 1 *NomE AkkE ausschalten 2 NomE AkkE ausschließen 1 *NomE AkkE ausschließen 2 NomE AkkE ausschließen 3 NomE AkkE PräpE ausschließen 4 NomE AkkE PräpE ausschließen 5 NomE AkkE (PräpE) ausschließen 6 NomE AkkE (AdvE) aussehen 1 *NomE PrädE aussehen 2 *NomE PrädE aussehen 3 NomE PräpE aussehen, es 1 *(AdvE) PrädE aussehen, es 2 PräpE aussehen, es 3 PräpE PrädE aus sein 1 *NomE aus sein 2 *NomE (AdvE) aus sein 3 NomE aus sein 4 NomE PräpE aus sein 5 NomE (PräpE) aussprechen 1 *NomE AkkE aussprechen 2 *NomE AkkE DatE aussprechen 3 *NomE AkkE (AdvE) aussteigen 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) aussteigen 2 NomE (PräpE) aussteigen 3 NomE (AdvE) ausstellen 1 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) ausstellen 2 *NomE AkkE v AdvE ausstellen 3 NomE AkkE aussuchen, (sich) *NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) auswandern 1 *NomE (AdvE) auswandern 2 NomE AdvE ausziehen I 1 *NomE (AdvE) ausziehen I 2 NomE PräpE ausziehen I 3 NomE PräpE ausziehen I 4 NomE AdvE Alphabetisches Verb-Register 999 ausziehen II 1 *NomE AkkE ausziehen II 2 *NomE AkkE (DatE) ausziehen II 3 NomE AkkE ausziehen II 4 NomE AkkE (AdvE) B backen 1 *NomE AkkE backen 2 *NomE (AdvE) backen 3 NomE AkkE AdvE backen 4 NomE AdvE baden 1 *NomE (PräpE) baden 2 *NomE (AdvE) baden 3 NomE AkkE baden 4 NomE AkkE PräpE baden 5 NomE PräpE bauen 1 *NomE AkkE (AdvE) bauen 2 NomE AkkE PräpE bauen 3 NomE AkkE (PräpE) bauen 4 NomE AkkE (PräpE) bauen 5 NomE AkkE (AdvE) bauen 6 NomE AkkE (AdvE) bauen 7 NomE (AkkE) AdvE bauen 8 NomE PräpE beachten 1 *NomE AkkE beachten 2 NomE AkkE (AdvE) beachten 3 NomE AkkE beantragen 1 *NomE AkkE (PräpE) beantragen 2 NomE AkkE bedanken, sich *NomE (PräpE1) (PräpE2) (AdvE) bedeuten 1 *NomE AkkE bedeuten 2 *NomE AkkE bedeuten 3 *NomE AkkE PräpE bedeuten 4 *NomE AkkE (PräpE) bedeuten 5 *NomE (DatE/ PräpE) AdvE bedeuten 6 *NomE PrädE bedeuten 7 NomE DatE VerbE bedeuten 8 NomE AdvE PrädE bedienen 1 *NomE AkkE bedienen 2 *NomE AkkE bedienen 3 NomE AkkE bedienen 4 NomE AkkE bedienen 5 NomE AkkE (PräpE) bedienen 6 NomE AdvE beeilen, sich *NomE (PräpE) beeinflussen 1 *NomE AkkE beeinflussen 2 NomE AkkE PräpE beeinflussen 3 NomE AkkE (AdvE) begegnen 1 *NomE DatE (AdvE) begegnen 2 NomE DatE begegnen 3 NomE DatE AdvE begegnen 4 NomE DatE (AdvE) begegnen 5 NomE DatE (AdvE) begegnen 6 NomE DatE (AdvE) beginnen 1 *NomE AkkE/ PräpE beginnen 2 *NomE AdvE beginnen 3 *NomE (AdvE) beginnen 4 NomE AkkE AdvE1 v AdvE2 beginnen 5 NomE PräpE beginnen 6 NomE PräpE (AdvE) beginnen 7 NomE AdvE beginnen 8 NomE VerbE beginnen, es *(AdvE) VerbE begründen 1 *NomE AkkE (PräpE) begründen 2 NomE AkkE begründen 3 NomE AkkE begründen 4 NomE AkkE begründen 5 NomE AkkE PräpE begrüßen 1 *NomE AkkE begrüßen 2 NomE AkkE Registerteil 1000 begrüßen 3 NomE AkkE AdvE behalten 1 *NomE AkkE behalten 2 *NomE AkkE behalten 3 NomE AkkE behalten 4 NomE AkkE behalten 5 NomE AkkE (AdvE) behalten 6 NomE AkkE (PräpE) behandeln 1 *NomE AkkE behandeln 2 *NomE AkkE AdvE behandeln 3 *NomE AkkE (AdvE) behandeln 4 NomE AkkE AdvE behandeln 5 NomE AkkE (AdvE) behandeln 6 NomE AkkE PrädE behaupten 1 *NomE AkkE behaupten 2 NomE AkkE behindern 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) behindern 2 NomE AkkE (PräpE) bekannt geben *NomE AkkE (DatE) bekommen I *NomE DatE AdvE bekommen II 1 *NomE AkkE bekommen II 2 *NomE AkkE bekommen II 3 *NomE AkkE (PräpE) bekommen II 4 *NomE AkkE (PräpE) bekommen II 5 *NomE AkkE AdvE bekommen II 6 *NomE AkkE (AdvE) bekommen II 7 NomE AkkE bekommen II 8 NomE AkkE bekommen II 9 NomE AkkE bekommen II 10 NomE AkkE bekommen II 11 NomE AkkE bekommen II 12 NomE AkkE bekommen II 13 NomE AkkE PräpE bekommen II 14 NomE AkkE (PräpE) bekommen II 15 NomE AkkE AdvE bekommen II 16 NomE AkkE (AdvE) bekommen II 17 NomE AkkE PrädE bekommen II 18 NomE PräpE AdvE beleidigen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) beleidigen 2 NomE AkkE (AdvE) bemerken 1 *NomE AkkE (AdvE) bemerken 2 NomE AkkE (PräpE) bemühen, sich 1 *NomE PräpE bemühen, sich 2 *NomE PräpE bemühen, sich 3 NomE PräpE bemühen, sich 4 NomE PräpE bemühen, sich 5 NomE AdvE benutzen 1 *NomE AkkE (AdvE) benutzen 2 NomE AkkE AdvE benutzen 3 NomE AkkE AdvE benutzen 4 NomE AkkE PrädE beobachten 1 *NomE AkkE (PräpE) beobachten 2 NomE AkkE beobachten 3 NomE AkkE (AdvE) beraten 1 *NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 beraten 2 *NomE AkkE v PräpE berichten 1 *NomE AkkE (DatE) berichten 2 *NomE PräpE berücksichtigen 1 *NomE AkkE (AdvE) berücksichtigen 2 *NomE AkkE (AdvE) beruhigen 1 *NomE AkkE (AdvE) beruhigen 2 NomE (AkkE) beruhigen, sich 1 *NomE (AdvE) beruhigen, sich 2 NomE beschädigen 1 *NomE AkkE beschädigen 2 *NomE AkkE (AdvE) beschäftigen 1 *NomE AkkE beschäftigen 2 NomE AkkE beschäftigen 3 NomE AkkE Alphabetisches Verb-Register 1001 beschäftigen 4 NomE AkkE (PräpE) beschäftigen, *NomE PräpE sich 1 beschäftigen, NomE PräpE sich 2 beschäftigen, NomE PräpE sich 3 beschäftigen, NomE PräpE sich 4 beschließen 1 *NomE PräpE beschließen 2 NomE AkkE beschließen 3 NomE AkkE beschließen 4 NomE AkkE beschließen 5 NomE AkkE PräpE beschreiben 1 *NomE AkkE beschreiben 2 NomE AkkE beschreiben 3 NomE AkkE (PräpE) beschreiben 4 NomE AkkE AdvE beschweren, sich *NomE (PräpE1) (PräpE2) besichtigen *NomE AkkE besitzen 1 *NomE AkkE besitzen 2 NomE AkkE besitzen 3 NomE AkkE besorgen 1 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) besorgen 2 NomE AkkE besorgen 3 NomE AkkE bestätigen 1 *NomE AkkE bestätigen 2 NomE AkkE bestätigen 3 NomE AkkE bestätigen 4 NomE AkkE bestätigen 5 NomE AkkE DatE bestätigen 6 NomE AkkE (DatE) bestätigen 7 NomE AkkE PrädE bestehen 1 *NomE AkkE bestehen 2 *NomE PräpE bestehen 3 *NomE (AdvE) bestehen 4 NomE PräpE bestehen 5 NomE PräpE bestehen 6 NomE PräpE v AdvE bestellen 1 *NomE AkkE DatE/ PräpE1 (PräpE2) bestellen 2 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) bestellen 3 *NomE AkkE AdvE1 v AdvE2 bestellen 4 NomE AkkE bestellen 5 NomE AkkE PräpE bestimmen 1 *NomE AkkE bestimmen 2 NomE AkkE bestimmen 3 NomE AkkE bestimmen 4 NomE AkkE bestimmen 5 NomE AkkE/ PräpE bestimmen 6 NomE AkkE PräpE bestimmen 7 NomE AkkE PräpE bestimmen 8 NomE AkkE PräpE bestimmen 9 NomE AkkE PräpE/ PrädE bestimmen 10 NomE (PräpE) bestrafen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) bestrafen 2 NomE AkkE (PräpE) besuchen 1 *NomE AkkE besuchen 2 *NomE AkkE (AdvE) besuchen 3 NomE AkkE besuchen 4 NomE AkkE besuchen 5 NomE AkkE beten 1 *NomE (PräpE) beten 2 NomE AkkE beten 3 NomE PräpE1 (PräpE2) betragen *NomE AdvE betrinken, sich *NomE betrügen 1 *NomE AkkE betrügen 2 *NomE AkkE PräpE Registerteil 1002 betrügen 3 NomE AkkE (PräpE) bewegen I *NomE AkkE PräpE bewegen II 1 *NomE AkkE (AdvE) bewegen II 2 NomE AkkE bewegen II 3 NomE AkkE bewegen II 4 NomE AkkE bewegen II 5 NomE AkkE AdvE bewegen II 6 NomE AkkE (AdvE) bewegen, sich 1 *NomE bewegen, sich 2 NomE bewegen, sich 3 NomE (PräpE) AdvE bewegen, sich 4 NomE AdvE bewegen, sich 5 NomE AdvE bewegen, sich 6 NomE (AdvE) bewegen, sich 7 NomE (AdvE1) AdvE2 bewegen, sich 8 NomE AdvE1/ AdvE2 beweisen 1 *NomE AkkE (DatE) beweisen 2 NomE AkkE beweisen 3 NomE AkkE (DatE) bewerben, sich 1 *NomE (PräpE1) (PräpE2) bewerben, sich 2 NomE PräpE bewerben, sich 3 NomE PräpE bewerben, sich 4 NomE PräpE1 (PräpE2) bewerben, sich 5 NomE (PräpE) PrädE bewerben, sich 6 NomE AdvE bezahlen 1 *NomE AkkE (DatE) bezahlen 2 *NomE (DatE) PräpE (AdvE) bezahlen 3 NomE AkkE PräpE beziehen, sich 1 *NomE PräpE (AdvE) beziehen, sich 2 NomE PräpE beziehen, sich 3 NomE PräpE bieten 1 *NomE AkkE (DatE) bieten 2 *NomE (DatE) PräpE AdvE bieten 3 NomE AkkE bieten 4 NomE AkkE DatE bieten 5 NomE AkkE (DatE) bieten 6 NomE AkkE (DatE) bieten 7 NomE PrädE bitten 1 *NomE (AkkE) PräpE bitten 2 NomE (AkkE) PräpE bitten 3 NomE AkkE AdvE bitten 4 NomE PräpE1 (PräpE2) bleiben 1 *NomE (DatE/ PräpE1) (PräpE2) bleiben 2 *NomE (AdvE) bleiben 3 *NomE PrädE bleiben 4 *NomE PrädE bleiben 5 *NomE VerbE bleiben 6 NomE bleiben 7 NomE (DatE) bleiben 8 NomE PräpE bleiben 9 NomE PräpE bleiben 10 NomE (PräpE) bleiben 11 NomE AdvE bleiben 12 NomE AdvE bleiben 13 NomE AdvE blühen 1 *NomE blühen 2 NomE blühen 3 NomE DatE bluten 1 *NomE bluten 2 NomE bluten 3 NomE PräpE braten 1 *NomE AkkE braten 2 *NomE (AdvE) braten 3 NomE AkkE AdvE braten 4 NomE AdvE braten 5 NomE AdvE brauchen 1 *NomE AkkE brauchen 2 *NomE AkkE (AdvE) Alphabetisches Verb-Register 1003 brauchen 3 *NomE AdvE1 (AdvE2) brauchen 4 NomE AkkE (AdvE) brechen 1 *NomE AkkE brechen 2 NomE AkkE brechen 3 NomE AkkE brechen 4 NomE AkkE brechen 5 NomE AkkE brechen 6 NomE (AkkE) brechen 7 NomE AkkE PräpE brechen 8 NomE AkkE AdvE brechen 9 NomE PräpE brechen, (sich) *NomE AkkE bremsen 1 *NomE bremsen 2 NomE AkkE bremsen 3 NomE AkkE bremsen 4 NomE (AkkE) (PräpE) brennen 1 *NomE brennen 2 *NomE brennen 3 *NomE (AdvE) brennen 4 NomE brennen 5 NomE brennen 6 NomE AkkE PräpE brennen 7 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) brennen 8 NomE PräpE brennen 9 NomE PräpE brennen 10 NomE AdvE brennen 11 NomE (AdvE) bringen 1 *NomE AkkE bringen 2 *NomE AkkE (DatE) bringen 3 *NomE AkkE AdvE bringen 4 *NomE AkkE AdvE bringen 5 NomE AkkE bringen 6 NomE AkkE (DatE/ PräpE) bringen 7 NomE AkkE/ AdvE (DatE/ PräpE) bringen 8 NomE AkkE PräpE bringen 9 NomE AkkE PräpE bringen 10 NomE AkkE PräpE bringen 11 NomE AkkE PräpE bringen 12 NomE AkkE PräpE bringen 13 NomE AkkE AdvE bringen 14 NomE AkkE AdvE bringen 15 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) buchen 1 *NomE AkkE (PräpE) buchen 2 NomE AkkE (AdvE) buchstabieren 1 *NomE (AkkE) buchstabieren 2 NomE (AkkE) buchstabieren 3 NomE AkkE AdvE/ PrädE bürsten 1 *NomE AkkE AdvE bürsten 2 *NomE AkkE (AdvE) bürsten 3 NomE AkkE (AdvE) bürsten 4 NomE AkkE PräpE/ PrädE D danken 1 *NomE DatE v PräpE danken 2 NomE AkkE DatE danken 3 NomE AkkE DatE v AdvE da sein 1 *NomE (AdvE) da sein 2 *NomE (AdvE) da sein 3 NomE da sein 4 NomE da sein 5 NomE PräpE dauern 1 *NomE AdvE dauern 2 NomE dauern 3 NomE AkkE dauern, es *AdvE VerbE denken 1 *NomE AkkE denken 2 *NomE AkkE PräpE Registerteil 1004 denken 3 *NomE PräpE denken 4 *NomE PräpE denken 5 *NomE PräpE denken 6 *NomE PräpE AdvE denken 7 *NomE AdvE denken 8 *NomE (AdvE) denken 9 NomE PräpE AdvE denken, sich 1 *NomE AkkE denken, sich 2 NomE AkkE AdvE denken, sich 3 NomE AkkE PrädE denken, sich 4 NomE AdvE dienen 1 *NomE DatE dienen 2 *NomE (DatE) PräpE dienen 3 *NomE (DatE) PrädE dienen 4 NomE DatE diskutieren 1 *NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 diskutieren 2 NomE AkkE (AdvE) drehen 1 *NomE AkkE (AdvE) drehen 2 NomE AkkE drehen 3 NomE AkkE drehen 4 NomE AkkE drehen 5 NomE (AkkE) drehen 6 NomE AkkE PräpE drehen 7 NomE AkkE PrädE drehen 8 NomE PräpE drehen 9 NomE PräpE drehen 10 NomE (AdvE) drehen, sich 1 *NomE PräpE drehen, sich 2 *NomE (PräpE) drehen, sich 3 NomE AdvE drucken 1 *NomE AkkE drucken 2 NomE AkkE drucken 3 NomE AkkE (AdvE) drucken 4 NomE AkkE PrädE drücken 1 *NomE AkkE/ PräpE drücken 2 *NomE (AdvE) drücken 3 NomE AkkE drücken 4 NomE AkkE drücken 5 NomE AkkE PräpE/ PrädE drücken 6 NomE AkkE AdvE drücken 7 NomE AkkE AdvE drücken 8 NomE AkkE AdvE drücken 9 NomE AkkE (AdvE) drücken 10 NomE PräpE drücken 11 NomE PräpE (AdvE) dürfen 1 *NomE AkkE dürfen 2 NomE AdvE dürfen 3 NomE AdvE duschen *NomE AkkE duschen, (sich) *NomE (AdvE) E ehren 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) ehren 2 NomE AkkE ehren 3 NomE AkkE ehren 4 NomE AkkE eignen, sich 1 *NomE PräpE eignen, sich 2 NomE PräpE/ PrädE einfallen 1 *NomE DatE einfallen 2 *NomE DatE (PräpE) einfallen 3 NomE einfallen 4 NomE einfallen 5 NomE (PräpE) einfallen 6 NomE AdvE einfallen 7 NomE AdvE1 v AdvE2 einkaufen 1 *NomE (AkkE) (AdvE) einkaufen 2 NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) Alphabetisches Verb-Register 1005 einladen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) einladen 2 NomE AkkE PräpE einladen 3 NomE (AkkE) PräpE einpacken 1 *NomE AkkE (PräpE) einpacken 2 *NomE AkkE (AdvE) einpacken 3 NomE AkkE PräpE v AdvE einrichten 1 *NomE AkkE einrichten 2 *NomE AkkE (PräpE) einrichten 3 *NomE AkkE (AdvE) einrichten 4 NomE AkkE einrichten 5 NomE AkkE PräpE einschalten 1 *NomE AkkE einschalten 2 NomE AkkE (PräpE) einschalten 3 NomE AkkE (AdvE) einschlafen 1 *NomE einschlafen 2 NomE einschlafen 3 NomE einschlafen 4 NomE (AdvE) einsetzen 1 *NomE AkkE (AdvE) einsetzen 2 NomE AkkE einsetzen 3 NomE AkkE PräpE einsetzen 4 NomE AkkE PräpE einsetzen 5 NomE AkkE (AdvE) einsetzen 6 NomE AkkE PrädE einsetzen 7 NomE AdvE einsetzen 8 NomE (AdvE) einsteigen 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) einsteigen 2 NomE PräpE einsteigen 3 NomE PräpE einsteigen 4 NomE (PräpE) (AdvE) einsteigen 5 NomE (AdvE) einstellen 1 *NomE AkkE (PräpE) einstellen 2 *NomE AkkE einstellen 3 NomE AkkE einstellen 4 NomE AkkE einstellen 5 NomE AkkE einstellen 6 NomE AkkE (PräpE) einstellen 7 NomE AkkE AdvE einwandern 1 *NomE (AdvE) einwandern 2 NomE AdvE einzahlen *NomE (AkkE/ AdvE) (PräpE) einziehen 1 *NomE (AdvE) einziehen 2 NomE PräpE einziehen 3 NomE AdvE einziehen 4 NomE AdvE einziehen 5 NomE (AdvE) empfehlen 1 *NomE AkkE (DatE) empfehlen 2 NomE AkkE PräpE/ PrädE entdecken 1 *NomE AkkE (AdvE) entdecken 2 NomE AkkE entdecken 3 NomE AkkE entdecken 4 NomE AkkE PräpE entdecken 5 NomE AkkE PrädE entgegenfahren *NomE DatE enthalten *NomE AkkE entlassen 1 *NomE AkkE (PräpE) entlassen 2 *NomE AkkE (PräpE) entlassen 3 NomE AkkE entlassen 4 NomE AkkE PräpE entlassen 5 NomE AkkE (AdvE) entscheiden 1 *NomE AkkE entscheiden 2 *NomE PräpE entscheiden 3 NomE AkkE entscheiden 4 NomE PräpE entscheiden, *NomE (PräpE) sich 1 entscheiden, NomE AdvE1/ AdvE2 sich 2 entschließen, sich NomE PräpE Registerteil 1006 entschuldigen 1 *NomE AkkE entschuldigen 2 *NomE AkkE entschuldigen 3 *NomE AkkE (PräpE) entschuldigen 4 NomE AkkE PräpE entschuldigen, *NomE (PräpE1) (PräpE2) sich entsprechen 1 *NomE DatE entsprechen 2 NomE DatE entsprechen 3 NomE DatE entstehen 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) entstehen 2 NomE PräpE entstehen 3 NomE (PräpE) enttäuschen *NomE AkkE (PräpE) entwickeln 1 *NomE AkkE entwickeln 2 NomE AkkE entwickeln 3 NomE AkkE entwickeln 4 NomE AkkE entwickeln 5 NomE AkkE (DatE) entwickeln 6 NomE AkkE PräpE entwickeln 7 NomE AkkE PräpE entwickeln 8 NomE AkkE PräpE entwickeln, sich 1 *NomE (AdvE) entwickeln, sich 2 NomE entwickeln, sich 3 NomE PräpE entwickeln, sich 4 NomE (PräpE1) PräpE2 entwickeln, sich 5 NomE AdvE ereignen, sich *NomE AdvE1 v AdvE2 erfahren 1 *NomE AkkE (PräpE) erfahren 2 NomE AkkE erfahren 3 NomE AkkE erfahren 4 NomE AkkE (PräpE) erfahren 5 NomE AkkE PrädE erfahren 6 NomE PräpE1 (PräpE2) erfinden 1 *NomE AkkE erfinden 2 NomE AkkE erfüllen 1 *NomE AkkE erfüllen 2 *NomE AkkE erfüllen 3 NomE AkkE erfüllen 4 NomE AkkE erfüllen 5 NomE AkkE erfüllen 6 NomE AkkE erfüllen 7 NomE AkkE DatE erfüllen 8 NomE AkkE PräpE erfüllen 9 NomE AkkE PräpE erfüllen, sich 1 *NomE erfüllen, sich 2 NomE PräpE erhalten 1 *NomE AkkE (PräpE) erhalten 2 *NomE AkkE (PräpE) erhalten 3 NomE AkkE erhalten 4 NomE AkkE erhalten 5 NomE AkkE erhalten 6 NomE AkkE erhalten 7 NomE AkkE erhalten 8 NomE AkkE PräpE erhalten 9 NomE AkkE (PräpE) erhalten 10 NomE AkkE AdvE erhalten 11 NomE AkkE (AdvE) erhalten 12 NomE AkkE (AdvE) erhalten 13 NomE AkkE PrädE erhalten 14 NomE PräpE AdvE erhöhen 1 *NomE AkkE (AdvE) erhöhen 2 NomE AkkE erhöhen 3 NomE AkkE (PräpE) erhöhen 4 NomE AkkE (AdvE) erhöhen 5 NomE AkkE (AdvE) erhöhen, sich 1 *NomE (AdvE) erhöhen, sich 2 NomE erholen, sich 1 *NomE (PräpE) erholen, sich 2 *NomE (PräpE) erholen, sich 3 NomE (PräpE) (AdvE) Alphabetisches Verb-Register 1007 erinnern 1 *NomE (AkkE) PräpE erinnern 2 *NomE (AkkE) PräpE erinnern 3 NomE PräpE erinnern, sich *NomE GenE/ PräpE erkälten, sich *NomE erkennen 1 *NomE AkkE erkennen 2 *NomE AkkE (PräpE) erkennen 3 *NomE AkkE (AdvE) erkennen 4 NomE AkkE PräpE erkennen 5 NomE AkkE PrädE erkennen 6 NomE PräpE erklären 1 *NomE AkkE erklären 2 *NomE AkkE (DatE) erklären 3 *NomE AkkE (DatE) (AdvE) erklären 4 NomE AkkE PräpE erklären 5 NomE AkkE PräpE erklären 6 NomE AkkE PräpE/ PrädE erkundigen, sich *NomE PräpE1 (PräpE2) erlauben 1 *NomE AkkE (DatE) erlauben 2 *NomE AkkE (DatE) erlauben, sich 1 *NomE AkkE erlauben, sich 2 NomE AkkE erleben 1 *NomE AkkE erleben 2 NomE AkkE erleben 3 NomE AkkE (AdvE) erleben 4 NomE AkkE PrädE erledigen 1 *NomE AkkE erledigen 2 NomE AkkE ernähren 1 *NomE AkkE (PräpE) ernähren 2 *NomE AkkE (PräpE/ AdvE) ernähren 3 NomE AkkE ernähren 4 NomE AkkE ernähren, sich *NomE PräpE eröffnen 1 *NomE AkkE eröffnen 2 *NomE AkkE (PräpE) eröffnen 3 NomE AkkE eröffnen 4 NomE AkkE eröffnen 5 NomE AkkE DatE eröffnen 6 NomE PräpE eröffnen 7 NomE AdvE1 v AdvE2 erreichen 1 *NomE AkkE erreichen 2 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) erreichen 3 *NomE AkkE (AdvE) erreichen 4 *NomE AkkE/ AdvE erreichen 5 NomE AkkE erreichen 6 NomE AkkE erreichen 7 NomE AkkE (AdvE) erscheinen 1 *NomE (DatE) PrädE erscheinen 2 *NomE AdvE1 v AdvE2 erscheinen 3 NomE (DatE) erscheinen 4 NomE AdvE erscheinen 5 NomE AdvE erscheinen 6 NomE (AdvE) erschrecken I *NomE (PräpE) erschrecken II 1 *NomE AkkE erschrecken II 2 NomE AkkE (AdvE) erwarten 1 *NomE AkkE erwarten 2 *NomE AkkE (AdvE) erwarten 3 NomE AkkE erwarten 4 NomE AkkE PräpE erwarten 5 NomE AkkE (AdvE) erzählen 1 *NomE AkkE/ PräpE (DatE) erzählen 2 NomE AkkE DatE erzählen 3 NomE AkkE (DatE) erzählen 4 NomE AkkE/ PräpE erzählen 5 NomE AkkE/ PräpE (AdvE) erziehen 1 *NomE AkkE (AdvE) erziehen 2 *NomE (AkkE) PräpE Registerteil 1008 essen 1 *NomE (AkkE) essen 2 NomE AdvE1 v AdvE2 existieren 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) existieren 2 NomE existieren 3 NomE PräpE existieren 4 NomE (AdvE) F fahren I 1 *NomE (AdvE) fahren I 2 NomE fahren I 3 NomE AkkE fahren I 4 NomE AkkE fahren I 5 NomE AdvE fahren I 6 NomE AdvE fahren I 7 NomE (AdvE) fahren I 8 NomE AdvE1 (AdvE2) fahren I 9 NomE (AdvE) VerbE fahren II 1 *NomE AkkE (AdvE) fahren II 2 NomE AkkE fahren II 3 NomE AkkE fahren II 4 NomE AkkE (AdvE) fallen 1 *NomE AdvE fallen 2 *NomE (AdvE) fallen 3 NomE fallen 4 NomE fallen 5 NomE PräpE fallen 6 NomE PräpE fallen 7 NomE PräpE fallen 8 NomE PräpE fallen 9 NomE PräpE fallen 10 NomE PräpE fallen 11 NomE PräpE fallen 12 NomE (PräpE) (AdvE) fallen 13 NomE AdvE fallen 14 NomE AdvE fallen 15 NomE (AdvE) fallen 16 NomE (AdvE) fallen 17 NomE (AdvE) fallen 18 NomE (AdvE1) (AdvE2) fallen 19 NomE AdvE1 v AdvE2 fehlen 1 *NomE DatE fehlen 2 *NomE (AdvE) fehlen 3 *NomE (AdvE1) (AdvE2) fehlen 4 NomE fehlen 5 NomE DatE fehlen 6 NomE (DatE) PräpE fehlen, es *(DatE) PräpE feiern 1 *NomE AkkE feiern 2 NomE feiern 3 NomE AkkE feiern 4 NomE AkkE fernsehen *NomE fest halten, sich *NomE (PräpE) (AdvE) feststellen 1 *NomE AkkE feststellen 2 *NomE AkkE feststellen 3 *NomE AkkE (AdvE) finden 1 *NomE AkkE finden 2 *NomE AkkE finden 3 *NomE AkkE (AdvE) finden 4 *NomE AkkE PrädE finden 5 NomE AkkE finden 6 NomE AkkE PräpE finden 7 NomE AkkE AdvE finden 8 NomE AkkE PrädE finden 9 NomE PräpE finden 10 NomE AdvE finden 11 NomE VerbE fliegen 1 *NomE (AdvE) fliegen 2 NomE fliegen 3 NomE AkkE Alphabetisches Verb-Register 1009 fliegen 4 NomE PräpE fliegen 5 NomE PräpE fliegen 6 NomE (PräpE) fliegen 7 NomE (PräpE) fliegen 8 NomE AdvE fliegen 9 NomE AdvE fliegen 10 NomE AdvE fliegen 11 NomE AdvE fließen 1 *NomE AdvE fließen 2 NomE PräpE fließen 3 NomE PräpE fließen 4 NomE AdvE fließen 5 NomE AdvE fließen 6 NomE AdvE folgen 1 *NomE (DatE) folgen 2 *NomE (DatE/ PräpE) folgen 3 *NomE DatE (PräpE/ AdvE) folgen 4 *NomE DatE (AdvE) folgen 5 *NomE PräpE folgen 6 NomE DatE folgen 7 NomE DatE folgen 8 NomE DatE (AdvE) fordern 1 *NomE AkkE (PräpE) fordern 2 *NomE AkkE (PräpE) fordern 3 NomE AkkE fordern 4 NomE AkkE fordern 5 NomE AkkE (PräpE) fordern 6 NomE AkkE (PräpE) fordern 7 NomE AkkE (PräpE) fordern 8 NomE AkkE/ AdvE (PräpE1) (PräpE2) fotografieren *NomE (AkkE) fragen 1 *NomE (AkkE1) (AkkE2) fragen 2 *NomE (AkkE) PräpE fragen 3 NomE (AkkE) PräpE fragen 4 NomE PräpE fragen 5 NomE PräpE (AdvE) fragen, sich *NomE AkkE/ PräpE fressen 1 *NomE (AkkE) fressen 2 NomE AkkE fressen 3 NomE (AkkE) fressen 4 NomE AkkE AdvE fressen 5 NomE PräpE fressen 6 NomE AdvE freuen *NomE AkkE freuen, sich 1 *NomE PräpE freuen, sich 2 *NomE (PräpE) freuen, sich 3 NomE GenE/ PräpE frieren *NomE (PräpE) frieren, es *- frisieren 1 *NomE AkkE frisieren 2 NomE AkkE frisieren 3 NomE AkkE frisieren 4 NomE AkkE (AdvE) frisieren 5 NomE AkkE PräpE/ PrädE frühstücken 1 *NomE frühstücken 2 NomE AkkE fühlen 1 *NomE AkkE fühlen 2 *NomE AkkE (AdvE) fühlen 3 NomE AkkE fühlen 4 NomE PräpE fühlen 5 NomE PräpE fühlen, sich *NomE PrädE führen 1 *NomE AkkE führen 2 *NomE AkkE AdvE führen 3 *NomE PräpE führen 4 *NomE AdvE führen 5 *NomE (AdvE1) (AdvE2) führen 6 NomE AkkE führen 7 NomE AkkE Registerteil 1010 führen 8 NomE AkkE führen 9 NomE AkkE führen 10 NomE AkkE führen 11 NomE AkkE führen 12 NomE AkkE PräpE führen 13 NomE AkkE AdvE führen 14 NomE AkkE AdvE führen 15 NomE AkkE AdvE führen 16 NomE AkkE AdvE führen 17 NomE AkkE (AdvE) funktionieren 1 *NomE (AdvE) funktionieren 2 NomE (AdvE) funktionieren 3 NomE (AdvE) funktionieren 4 NomE PrädE fürchten 1 *NomE AkkE fürchten 2 NomE AkkE fürchten 3 NomE AkkE PrädE fürchten 4 NomE PräpE fürchten, sich *NomE (PräpE) G gebären 1 *NomE AkkE (AdvE) gebären 2 NomE AkkE (AdvE) geben 1 *NomE AkkE DatE geben 2 *NomE AkkE DatE geben 3 *NomE AkkE DatE (AdvE) geben 4 NomE AkkE geben 5 NomE AkkE geben 6 NomE AkkE DatE geben 7 NomE AkkE DatE geben 8 NomE AkkE (DatE) geben 9 NomE AkkE (DatE) geben 10 NomE AkkE (DatE) geben 11 NomE AkkE (DatE) geben 12 NomE AkkE (DatE) geben 13 NomE AkkE (DatE) AdvE geben 14 NomE AkkE/ AdvE (DatE) PräpE geben 15 NomE AkkE PräpE geben 16 NomE AkkE AdvE geben 17 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) geben 18 NomE DatE VerbE geben, es 1 *AkkE (AdvE1) (AdvE2) geben, es 2 *AkkE AdvE1 AdvE2 geben, es 3 *AkkE (AdvE1) v (AdvE2) geben, es 4 AkkE geben, es 5 AkkE PräpE geben, es 6 AkkE PräpE (AdvE) geben, es 7 AkkE AdvE geben, es 8 AkkE AdvE geben, es 9 (AdvE) VerbE gebrauchen 1 *NomE AkkE (AdvE) gebrauchen 2 NomE AkkE (AdvE) gebrauchen 3 NomE AkkE AdvE/ PrädE gefallen *NomE DatE gefallen, es *DatE AdvE gefallen lassen, sich *NomE AkkE gehen 1 *NomE gehen 2 *NomE gehen 3 *NomE PräpE gehen 4 *NomE AdvE gehen 5 *NomE AdvE gehen 6 *NomE AdvE gehen 7 *NomE AdvE gehen 8 *NomE AdvE gehen 9 *NomE AdvE gehen 10 *NomE AdvE gehen 11 *NomE AdvE gehen 12 *NomE (AdvE) Alphabetisches Verb-Register 1011 gehen 13 *NomE (AdvE) gehen 14 *NomE (AdvE) gehen 15 *NomE AdvE1 v AdvE2 gehen 16 *NomE (AdvE) VerbE gehen 17 NomE gehen 18 NomE gehen 19 NomE gehen 20 NomE gehen 21 NomE (DatE) PräpE gehen 22 NomE PräpE gehen 23 NomE PräpE gehen 24 NomE PräpE gehen 25 NomE PräpE gehen 26 NomE PräpE gehen 27 NomE PräpE gehen 28 NomE PräpE gehen 29 NomE PräpE gehen 30 NomE PräpE gehen 31 NomE PräpE gehen 32 NomE PräpE gehen 33 NomE PräpE gehen 34 NomE PräpE gehen 35 NomE AdvE gehen 36 NomE AdvE gehen 37 NomE AdvE gehen 38 NomE AdvE gehen 39 NomE AdvE gehen 40 NomE AdvE gehen 41 NomE AdvE gehen 42 NomE AdvE gehen 43 NomE AdvE gehen 44 NomE AdvE gehen 45 NomE AdvE gehen 46 NomE AdvE gehen 47 NomE AdvE gehen 48 NomE AdvE gehen 49 NomE PrädE gehen 50 NomE PrädE gehen, es 1 *DatE AdvE gehen, es 2 *PräpE (AdvE) gehen, es 3 *AdvE1 AdvE2 gehen, es 4 DatE PräpE gehen, es 5 (DatE) PräpE PrädE gehen, es 6 PräpE AdvE gehen, es 7 PräpE (AdvE) gehen, es 8 AdvE gehen, es 9 AdvE1 (AdvE2) gehören 1 *NomE DatE gehören 2 *NomE PräpE gehören 3 NomE DatE/ PräpE gehören 4 NomE PräpE gehören 5 NomE AdvE gehören, sich *NomE gelingen 1 *NomE (DatE) (AdvE) gelingen 2 NomE DatE gelingen 3 NomE (DatE) PräpE gelten 1 *NomE (DatE/ PräpE) PrädE gelten 2 *NomE (PräpE) (AdvE) gelten 3 NomE DatE gelten 4 NomE (DatE) AdvE geschehen 1 *NomE geschehen 2 *NomE DatE geschehen 3 NomE PräpE geschehen 4 NomE PräpE geschehen 5 NomE AdvE geschehen 6 NomE AdvE1 v AdvE2 gewinnen 1 *NomE AkkE v PräpE gewinnen 2 *NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) gewinnen 3 NomE Registerteil 1012 gewinnen 4 NomE AkkE gewinnen 5 NomE AkkE gewinnen 6 NomE AkkE gewinnen 7 NomE AkkE gewinnen 8 NomE AkkE PräpE gewinnen 9 NomE AkkE PräpE gewinnen 10 NomE AkkE PräpE v PrädE gewinnen 11 NomE AkkE (AdvE) gewinnen 12 NomE AkkE (AdvE) gewinnen 13 NomE PräpE gewöhnen 1 *NomE AkkE PräpE gewöhnen 2 NomE AkkE PräpE gewöhnen, sich 1 *NomE PräpE gewöhnen, sich 2 NomE PräpE glauben 1 *NomE AkkE glauben 2 *NomE (AkkE) DatE glauben 3 *NomE PräpE glauben 4 NomE AkkE DatE glauben 5 NomE DatE glauben 6 NomE PräpE glauben 7 NomE PräpE gratulieren *NomE DatE (PräpE) gründen 1 *NomE AkkE gründen 2 NomE AkkE PräpE gründen 3 NomE PräpE grüßen 1 *NomE (AkkE) grüßen 2 *NomE AkkE PräpE grüßen 3 NomE AkkE (AdvE) grüßen 4 NomE (AkkE) AdvE1 v AdvE2 H haben 1 *NomE AkkE haben 2 *NomE AkkE haben 3 *NomE AkkE haben 4 *NomE AkkE AdvE haben 5 NomE AkkE haben 6 NomE AkkE haben 7 NomE AkkE haben 8 NomE AkkE haben 9 NomE AkkE haben 10 NomE AkkE haben 11 NomE AkkE haben 12 NomE AkkE haben 13 NomE AkkE haben 14 NomE AkkE PräpE haben 15 NomE AkkE PräpE haben 16 NomE AkkE (AdvE) haben 17 NomE (AkkE) VerbE halten 1 *NomE AkkE PräpE halten 2 *NomE AkkE (AdvE) halten 3 *NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) halten 4 *NomE AkkE (AdvE) PrädE halten 5 *NomE PräpE AdvE halten 6 *NomE (AdvE) halten 7 NomE halten 8 NomE AkkE halten 9 NomE AkkE halten 10 NomE AkkE halten 11 NomE AkkE halten 12 NomE AkkE halten 13 NomE AkkE PräpE halten 14 NomE AkkE AdvE halten 15 NomE AkkE AdvE halten 16 NomE AkkE AdvE halten 17 NomE AkkE AdvE halten 18 NomE AkkE AdvE halten 19 NomE AkkE AdvE halten 20 NomE AkkE (AdvE) Alphabetisches Verb-Register 1013 halten 21 NomE AkkE (AdvE) halten 22 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) halten 23 NomE AkkE PrädE halten 24 NomE PräpE halten 25 NomE PräpE halten 26 NomE (AdvE) halten, sich 1 *NomE PräpE (AdvE) halten, sich 2 *NomE (AdvE) halten, sich 3 NomE AkkE halten, sich 4 NomE PräpE halten, sich 5 NomE PräpE halten, sich 6 NomE PräpE halten, sich 7 NomE AdvE halten, sich 8 NomE AdvE halten, sich 9 NomE AdvE halten, sich 10 NomE AdvE halten, sich 11 NomE (AdvE1) (AdvE2) halten, sich 12 NomE AdvE1 (AdvE2) halten, sich 13 NomE (AdvE) PrädE halten, sich 14 NomE PrädE halten, (sich) 1 *NomE AkkE halten, (sich) 2 NomE AkkE halten, (sich) 3 NomE (AdvE) handeln 1 *NomE PräpE handeln 2 *NomE (AdvE) handeln 3 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) handeln 4 NomE AkkE PrädE handeln 5 NomE PräpE handeln 6 NomE PräpE handeln 7 NomE PräpE handeln 8 NomE (PräpE1) (PräpE2) handeln 9 NomE PräpE AdvE handeln 10 NomE PrädE handeln, sich es *PräpE hängen I 1 *NomE AdvE hängen I 2 *NomE AdvE hängen I 3 NomE hängen I 4 NomE PräpE hängen I 5 NomE PräpE hängen I 6 NomE AdvE hängen I 7 NomE AdvE hängen I 8 NomE AdvE hängen I 9 NomE AdvE hängen I 10 NomE AdvE hängen I 11 NomE (AdvE) hängen I 12 NomE PrädE hängen II 1 *NomE AkkE AdvE hängen II 2 NomE AkkE hängen II 3 NomE AkkE PräpE hängen II 4 NomE AkkE AdvE hängen II 5 NomE AkkE AdvE hängen II 6 NomE AkkE AdvE hassen 1 *NomE AkkE hassen 2 *NomE AkkE heben 1 *NomE AkkE (AdvE) heben 2 NomE AkkE AdvE heben 3 NomE AkkE (AdvE) heben 4 NomE AkkE (AdvE) heben 5 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) heben 6 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) heben 7 NomE AdvE heiraten 1 *NomE (AkkE) heiraten 2 NomE AdvE heißen 1 *NomE AkkE heißen 2 *NomE PräpE PrädE heißen 3 *NomE PrädE Registerteil 1014 heißen 4 NomE AkkE PräpE heißen 5 NomE AkkE PrädE heißen 6 NomE PräpE heißen 7 NomE PrädE heißen 8 NomE PrädE heißen, es 1 *(PräpE) VerbE heißen, es 2 AdvE VerbE heizen 1 *NomE (AkkE) (AdvE1) (AdvE2) heizen 2 NomE AkkE heizen 3 NomE AkkE (AdvE) heizen 4 NomE (AkkE) (AdvE) helfen 1 *NomE (DatE) (PräpE) helfen 2 *NomE DatE v PräpE (AdvE) helfen 3 NomE (DatE) PräpE helfen 4 NomE DatE AdvE helfen 5 NomE DatE AdvE helfen 6 NomE (DatE) VerbE herrschen 1 *NomE AdvE herrschen 2 NomE (PräpE) (AdvE) herstellen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) herstellen 2 NomE AkkE herstellen 3 NomE AkkE hindern 1 *NomE AkkE PräpE (AdvE) hindern 2 NomE AkkE PräpE hindern 3 NomE AkkE PräpE hindern 4 NomE (AkkE) PräpE hinfahren *NomE (AdvE) hinsetzen, sich *NomE (AdvE) hoffen 1 *NomE AkkE hoffen 2 *NomE PräpE holen 1 *NomE AkkE holen 2 *NomE AkkE AdvE holen 3 *NomE AkkE (AdvE) holen 4 NomE AkkE holen 5 NomE AkkE PräpE holen 6 NomE AkkE (AdvE) hören 1 *NomE AkkE hören 2 *NomE AkkE hören 3 *NomE AkkE (PräpE) hören 4 NomE AkkE PräpE hören 5 NomE AkkE (PräpE) hören 6 NomE AkkE v PräpE hören 7 NomE PräpE hören 8 NomE PräpE hören 9 NomE PräpE hupen *NomE husten 1 *NomE husten 2 NomE AkkE I informieren 1 *NomE AkkE v PräpE informieren 2 *NomE PräpE informieren 3 NomE AkkE PräpE informieren 4 NomE AkkE PräpE informieren, sich *NomE (PräpE) interessieren 1 *NomE AkkE interessieren 2 NomE AkkE PräpE interessieren, *NomE PräpE sich 1 interessieren, *NomE PräpE sich 2 irren, sich 1 *NomE PräpE irren, sich 2 NomE PräpE irren, sich 3 NomE AdvE irren, (sich) *NomE (AdvE) K kämmen 1 *NomE AkkE (AdvE) Alphabetisches Verb-Register 1015 kämmen 2 NomE AkkE PräpE/ PrädE kämmen 3 NomE AkkE (AdvE) kämmen 4 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) kämpfen 1 *NomE PräpE kämpfen 2 NomE PräpE kämpfen 3 NomE PräpE kämpfen 4 NomE PräpE kämpfen 5 NomE PräpE kämpfen 6 NomE PräpE kämpfen 7 NomE PräpE kämpfen 8 NomE PräpE kämpfen 9 NomE PräpE kämpfen 10 NomE PräpE kämpfen 11 NomE PräpE1 PräpE2 kämpfen 12 NomE (PräpE1) (PräpE2) kämpfen 13 NomE (PräpE1) (PräpE2) kaputtmachen 1 *NomE AkkE (AdvE) kaputtmachen 2 NomE AkkE kaputtmachen 3 NomE AkkE (AdvE) kaufen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) kaufen 2 NomE AkkE kennen 1 *NomE AkkE kennen 2 NomE AkkE kennen 3 NomE AkkE kennen 4 NomE AkkE kennen 5 NomE AkkE PrädE kennen lernen 1 *NomE AkkE kennen lernen 2 *NomE AkkE kennen lernen 3 NomE AkkE PräpE kennen lernen 4 NomE AkkE PrädE klagen 1 *NomE PräpE klagen 2 NomE PräpE klagen 3 NomE (PräpE1) (PräpE2) klappen 1 *NomE AdvE klappen 2 NomE klappen 3 NomE AkkE AdvE klappen 4 NomE AdvE kleben 1 *NomE AkkE AdvE kleben 2 *NomE (AdvE) kleben 3 NomE kleben 4 NomE AkkE kleben 5 NomE PräpE kleben 6 NomE PräpE kleben 7 NomE (PräpE) kleben 8 NomE AdvE kleben 9 NomE AdvE klettern 1 *NomE (AdvE) klettern 2 NomE AdvE klettern 3 NomE AdvE klettern 4 NomE AdvE klettern 5 NomE (AdvE) klingeln 1 *NomE klingeln 2 *NomE (AdvE) klingeln 3 NomE DatE/ PräpE klingeln 4 NomE PräpE klingeln 5 NomE (AdvE) klingeln, es 1 *(AdvE) klingeln, es 2 PräpE klopfen 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) klopfen 2 NomE klopfen 3 NomE AkkE AdvE klopfen 4 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) klopfen 5 NomE AkkE (AdvE) PrädE klopfen, es *(AdvE) kochen 1 *NomE kochen 2 *NomE AkkE Registerteil 1016 kochen 3 *NomE (AdvE) kochen 4 NomE AkkE kochen 5 NomE AkkE kochen 6 NomE AkkE PräpE kochen 7 NomE AkkE (PräpE) kochen 8 NomE AdvE kochen 9 NomE AdvE kommen 1 *NomE kommen 2 *NomE PräpE kommen 3 *NomE PräpE kommen 4 *NomE AdvE kommen 5 *NomE AdvE kommen 6 *NomE AdvE kommen 7 *NomE AdvE kommen 8 *NomE AdvE kommen 9 *NomE AdvE kommen 10 *NomE (AdvE) kommen 11 NomE kommen 12 NomE kommen 13 NomE (AkkE) AdvE1/ AdvE2 kommen 14 NomE DatE kommen 15 NomE PräpE kommen 16 NomE PräpE kommen 17 NomE PräpE kommen 18 NomE PräpE kommen 19 NomE PräpE kommen 20 NomE PräpE kommen 21 NomE PräpE kommen 22 NomE PräpE kommen 23 NomE PräpE kommen 24 NomE PräpE kommen 25 NomE PräpE kommen 26 NomE PräpE kommen 27 NomE PräpE kommen 28 NomE PräpE kommen 29 NomE PräpE kommen 30 NomE PräpE kommen 31 NomE PräpE kommen 32 NomE PräpE (AdvE) kommen 33 NomE AdvE kommen 34 NomE AdvE kommen 35 NomE AdvE kommen 36 NomE AdvE kommen 37 NomE AdvE kommen 38 NomE (AdvE) kommen 39 NomE (AdvE) kommen 40 NomE (AdvE) kommen 41 NomE (AdvE) kommen 42 NomE AdvE1 (AdvE2) kommen 43 NomE AdvE1 v AdvE2 kommen 44 NomE AdvE VerbE kommen 45 NomE VerbE kommen, es 1 *PräpE kommen, es 2 *AdvE können 1 *NomE AkkE können 2 NomE AdvE können 3 NomE AdvE konzentrieren, *NomE PräpE sich 1 konzentrieren, NomE sich 2 konzentrieren, NomE PräpE sich 3 konzentrieren, NomE AdvE sich 4 korrigieren 1 *NomE AkkE korrigieren 2 *NomE AkkE korrigieren 3 NomE AkkE korrigieren 4 NomE (AkkE) korrigieren 5 NomE AkkE (AdvE) Alphabetisches Verb-Register 1017 kosten 1 *NomE (AkkE1) AkkE2 kosten 2 *NomE (AkkE) AdvE kosten 3 NomE AkkE1/ DatE AkkE2 kosten 4 NomE AkkE/ PräpE kriegen 1 *NomE AkkE kriegen 2 *NomE AkkE kriegen 3 *NomE AkkE (PräpE) kriegen 4 *NomE AkkE (PräpE) kriegen 5 *NomE AkkE AdvE kriegen 6 *NomE AkkE (AdvE) kriegen 7 NomE AkkE kriegen 8 NomE AkkE kriegen 9 NomE AkkE kriegen 10 NomE AkkE kriegen 11 NomE AkkE kriegen 12 NomE AkkE kriegen 13 NomE AkkE kriegen 14 NomE AkkE PräpE kriegen 15 NomE AkkE (PräpE) kriegen 16 NomE AkkE AdvE kriegen 17 NomE AkkE (AdvE) kriegen 18 NomE AkkE PrädE kriegen 19 NomE PräpE AdvE kümmern, sich 1 *NomE PräpE kümmern, sich 2 NomE PräpE kündigen 1 *NomE (AkkE) kündigen 2 *NomE (AkkE) DatE kündigen 3 NomE AkkE DatE küssen 1 *NomE AkkE (AdvE) küssen 2 NomE AkkE küssen 3 NomE AkkE AdvE L lächeln 1 *NomE PräpE lächeln 2 NomE lächeln 3 NomE AdvE lachen 1 *NomE PräpE lachen 2 NomE lachen 3 NomE DatE lachen 4 NomE AdvE landen 1 *NomE (AdvE) landen 2 NomE AdvE lassen 1 *NomE AkkE lassen 2 *NomE AkkE DatE lassen 3 *NomE AkkE AdvE lassen 4 *NomE AkkE PrädE lassen 5 NomE AkkE DatE AdvE lassen 6 NomE AkkE AdvE lassen 7 NomE AkkE AdvE lassen 8 NomE PräpE laufen 1 *NomE (AdvE) laufen 2 *NomE (AdvE) laufen 3 *NomE AdvE1 AdvE2 laufen 4 *NomE AdvE1 v AdvE2 laufen 5 NomE laufen 6 NomE laufen 7 NomE AkkE laufen 8 NomE AkkE/ PräpE laufen 9 NomE PräpE laufen 10 NomE PräpE laufen 11 NomE PräpE laufen 12 NomE PräpE laufen 13 NomE PräpE (AdvE) laufen 14 NomE AdvE laufen 15 NomE AdvE laufen 16 NomE AdvE laufen 17 NomE AdvE laufen 18 NomE AdvE laufen 19 NomE AdvE laufen 20 NomE AdvE Registerteil 1018 laufen 21 NomE AdvE laufen 22 NomE AdvE laufen 23 NomE (AdvE) laufen 24 NomE (AdvE) laufen 25 NomE PrädE leben 1 *NomE leben 2 *NomE PräpE leben 3 *NomE AdvE leben 4 NomE leben 5 NomE AkkE leben 6 NomE DatE/ PräpE leben 7 NomE PräpE leben 8 NomE PräpE/ AdvE leben 9 NomE PräpE v AdvE leben 10 NomE AdvE leben 11 NomE AdvE leben 12 NomE (AdvE) legen 1 *NomE AkkE AdvE legen 2 NomE AkkE legen 3 NomE AkkE legen 4 NomE AkkE AdvE legen 5 NomE AkkE AdvE legen 6 NomE AkkE AdvE legen, sich 1 *NomE AdvE legen, sich 2 NomE legen, sich 3 NomE AdvE legen, sich 4 NomE AdvE legen, sich 5 NomE AdvE leiden 1 *NomE PräpE leiden 2 *NomE (PräpE) leiden 3 NomE AkkE leiden 4 NomE PräpE leiden 5 NomE (PräpE) Leid tun 1 *NomE DatE Leid tun 2 *NomE DatE leihen 1 *NomE AkkE DatE/ PräpE (AdvE) leihen 2 NomE AkkE DatE leihen, (sich) *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) leisten 1 *NomE AkkE leisten 2 NomE AkkE leisten 3 NomE AdvE leisten, sich 1 *NomE AkkE leisten, sich 2 NomE AkkE leisten, sich 3 NomE AkkE leiten 1 *NomE AkkE leiten 2 NomE AkkE leiten 3 NomE AkkE leiten 4 NomE (AkkE) leiten 5 NomE AkkE AdvE leiten 6 NomE AkkE AdvE lernen 1 *NomE AkkE lernen 2 NomE (AkkE) PräpE lernen 3 NomE (AkkE) PräpE lernen 4 NomE AkkE v AdvE lesen 1 *NomE AkkE lesen 2 *NomE AkkE lesen 3 NomE AkkE lesen 4 NomE AkkE lesen 5 NomE AkkE/ PräpE (AdvE) lesen 6 NomE AkkE AdvE lesen 7 NomE AkkE (AdvE) lesen 8 NomE AkkE AdvE1/ AdvE2 lesen 9 NomE AkkE PrädE lesen 10 NomE PräpE lieben 1 *NomE AkkE lieben 2 *NomE AkkE lieben 3 NomE AkkE lieben 4 NomE (AkkE) Alphabetisches Verb-Register 1019 liefern 1 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) liefern 2 NomE AkkE DatE liefern 3 NomE AkkE (DatE) liefern 4 NomE AkkE (DatE) liefern 5 NomE AkkE (DatE/ PräpE) liegen 1 *NomE PräpE liegen 2 *NomE AdvE liegen 3 *NomE AdvE1 v AdvE2 liegen 4 *NomE AdvE1 v AdvE2 liegen 5 NomE DatE liegen 6 NomE PräpE liegen 7 NomE PräpE liegen 8 NomE PräpE liegen 9 NomE PräpE liegen 10 NomE PräpE liegen 11 NomE AdvE liegen 12 NomE AdvE liegen 13 NomE AdvE liegen 14 NomE AdvE liegen 15 NomE AdvE/ PrädE liegen 16 NomE AdvE/ PrädE liegen 17 DatE PräpE AdvE loben *NomE AkkE (PräpE) lohnen, (sich) *NomE (PräpE) lösen 1 *NomE AkkE (AdvE) lösen 2 NomE AkkE lösen 3 NomE AkkE lösen 4 NomE AkkE lösen 5 NomE AkkE lösen 6 NomE AkkE PräpE lösen 7 NomE AkkE PräpE lösen 8 NomE AkkE PräpE lösen 9 NomE AkkE (AdvE) lösen 10 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) lösen, sich 1 *NomE PräpE lösen, sich 2 NomE lösen, sich 3 NomE lösen, sich 4 NomE lösen, sich 5 NomE PräpE lösen, sich 6 NomE PräpE lösen, sich 7 NomE (PräpE) lösen, sich 8 NomE (PräpE) lösen, sich 9 NomE AdvE lösen, sich 10 NomE (AdvE) losfahren 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) losfahren 2 NomE PräpE losfahren 3 NomE PräpE lügen 1 *NomE lügen 2 *NomE AkkE M machen 1 *NomE AkkE machen 2 *NomE AkkE machen 3 *NomE AkkE PrädE machen 4 *NomE AdvE machen 5 NomE AkkE machen 6 NomE AkkE machen 7 NomE AkkE machen 8 NomE AkkE machen 9 NomE AkkE machen 10 NomE AkkE machen 11 NomE AkkE machen 12 NomE AkkE machen 13 NomE AkkE PräpE machen 14 NomE AkkE PräpE machen 15 NomE PräpE machen 16 NomE PräpE machen 17 NomE PräpE machen 18 NomE AdvE Registerteil 1020 machen 19 NomE AdvE machen 20 NomE VerbE malen 1 *NomE AkkE (AdvE) malen 2 NomE malen 3 NomE AkkE malen 4 NomE AkkE malen 5 NomE AkkE AdvE malen 6 NomE AkkE AdvE malen 7 NomE AkkE PrädE markieren 1 *NomE AkkE (AdvE) markieren 2 NomE AkkE markieren 3 NomE (AkkE) markieren 4 NomE AkkE (PräpE) meinen 1 *NomE AkkE (PräpE) meinen 2 *NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) meinen 3 NomE AkkE meinen 4 NomE AkkE meinen 5 NomE AkkE PräpE meinen 6 NomE AkkE (PräpE) meinen 7 NomE AkkE AdvE meinen 8 NomE AkkE PrädE meinen 9 NomE VerbE melden 1 *NomE AkkE melden 2 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) melden 3 NomE AkkE (DatE) melden 4 NomE AkkE (PräpE) melden 5 NomE (AkkE) (PräpE) melden, sich 1 *NomE PräpE melden, sich 2 *NomE (AdvE1) (AdvE2) melden, sich 3 NomE PräpE melden, sich 4 NomE (AdvE) melden, sich 5 NomE (AdvE) merken *NomE AkkE merken, sich *NomE AkkE messen 1 *NomE AkkE (AdvE) messen 2 NomE AkkE PräpE messen 3 NomE AkkE AdvE messen 4 NomE AkkE/ AdvE messen 5 NomE AdvE mieten *NomE AkkE (PräpE) (AdvE1) (AdvE2) missverstehen 1 *NomE AkkE missverstehen 2 NomE AkkE PrädE mitfahren 1 *NomE (PräpE) (AdvE) mitfahren 2 NomE (AkkE/ PräpE) mitteilen 1 *NomE AkkE mitteilen 2 *NomE AkkE DatE mitteilen 3 NomE AkkE DatE mitteilen 4 NomE AkkE (DatE) mögen 1 *NomE AkkE mögen 2 *NomE AkkE mögen 3 NomE AkkE mögen 4 NomE AdvE mögen 5 NomE AdvE müssen 1 *NomE AkkE müssen 2 NomE AdvE müssen 3 NomE AdvE N nachdenken 1 *NomE PräpE nachdenken 2 NomE PräpE nachschlagen *NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) nähen 1 *NomE AkkE nähen 2 *NomE AkkE (AdvE) nähen 3 NomE AkkE nähen 4 NomE AkkE AdvE nehmen 1 *NomE AkkE Alphabetisches Verb-Register 1021 nehmen 2 *NomE AkkE nehmen 3 *NomE AkkE DatE nehmen 4 *NomE AkkE AdvE nehmen 5 *NomE AkkE AdvE nehmen 6 *NomE AkkE (AdvE) nehmen 7 *NomE (PräpE) AdvE nehmen 8 NomE AkkE nehmen 9 NomE AkkE nehmen 10 NomE AkkE nehmen 11 NomE AkkE DatE nehmen 12 NomE AkkE DatE/ PräpE nehmen 13 NomE AkkE PräpE nehmen 14 NomE AkkE PräpE nehmen 15 NomE AkkE (PräpE) nehmen 16 NomE AkkE AdvE nehmen 17 NomE AkkE (AdvE) nehmen 18 NomE AkkE PrädE nehmen 19 NomE AkkE PrädE nehmen, (sich) 1 *NomE AkkE nehmen, (sich) 2 *NomE AkkE nehmen, (sich) 3 *NomE AkkE (AdvE) nehmen, (sich) 4 NomE AkkE nennen 1 *NomE AkkE (DatE) nennen 2 *NomE AkkE PrädE nennen 3 *NomE AkkE PrädE nennen 4 NomE AkkE nennen 5 NomE AkkE PräpE nennen 6 NomE AkkE PrädE nennen 7 NomE AkkE PrädE nützen 1 *NomE AkkE (AdvE) nützen 2 *NomE DatE v AdvE nützen 3 NomE AkkE PrädE O öffnen 1 *NomE AkkE öffnen 2 *NomE AkkE öffnen 3 *NomE AdvE öffnen 4 NomE AkkE DatE/ PräpE öffnen 5 NomE AkkE (PräpE) öffnen 6 NomE AkkE AdvE öffnen 7 NomE AdvE1 v AdvE2 operieren 1 *NomE AkkE (PräpE) operieren 2 NomE AkkE operieren 3 NomE AkkE AdvE operieren 4 NomE PräpE operieren 5 NomE AdvE operieren 6 NomE AdvE1/ AdvE2 ordnen 1 *NomE AkkE (AdvE) ordnen 2 NomE AkkE ordnen 3 NomE AkkE ordnen 4 NomE AkkE PräpE ordnen 5 NomE AkkE ( PräpE) ordnen 6 NomE AkkE AdvE organisieren 1 *NomE AkkE (AdvE) organisieren 2 NomE AkkE organisieren 3 NomE AkkE organisieren 4 NomE AkkE organisieren 5 NomE AkkE PrädE P packen 1 *NomE (AkkE) packen 2 NomE AkkE packen 3 NomE AkkE packen 4 NomE AkkE packen 5 NomE AkkE packen 6 NomE AkkE PräpE packen 7 NomE AkkE PräpE packen 8 NomE AkkE AdvE packen 9 NomE AkkE AdvE Registerteil 1022 packen 10 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) parken 1 *NomE (AkkE) (AdvE) parken 2 NomE AdvE passen 1 *NomE DatE passen 2 *NomE (DatE) AdvE passen 3 *NomE AdvE passen 4 NomE (AkkE) AdvE passen 5 NomE PräpE passen 6 NomE PräpE passen 7 NomE (PräpE) passen 8 NomE (PräpE) passen 9 NomE (PräpE) passieren 1 *NomE passieren 2 *NomE DatE passieren 3 NomE PräpE passieren 4 NomE PräpE passieren 5 NomE AdvE1 v AdvE2 pflegen 1 *NomE AkkE pflegen 2 NomE AkkE pflegen 3 NomE AkkE pflegen 4 NomE AkkE planen 1 *NomE AkkE (AdvE) planen 2 NomE AkkE PräpE/ PrädE planen 3 NomE (AkkE) (AdvE) probieren 1 *NomE AkkE probieren 2 *NomE AkkE probieren 3 *NomE AkkE/ PräpE probieren 4 NomE AkkE probieren 5 NomE AkkE probieren 6 NomE (AkkE) produzieren 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) produzieren 2 NomE AkkE produzieren 3 NomE AkkE produzieren 4 NomE AkkE produzieren 5 NomE AkkE protestieren *NomE (PräpE) (AdvE) prüfen 1 *NomE AkkE prüfen 2 NomE AkkE prüfen 3 NomE AkkE PräpE prüfen 4 NomE (AkkE) (PräpE) putzen 1 *NomE (AkkE) putzen 2 *NomE AkkE (AdvE) putzen 3 NomE AkkE putzen 4 NomE (AkkE) putzen 5 NomE AkkE AdvE putzen 6 NomE (PräpE) R Rad fahren 1 *NomE Rad fahren 2 NomE rasieren 1 *NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) rasieren 2 NomE AkkE DatE rasieren 3 NomE AkkE (AdvE) raten 1 *NomE (AkkE) raten 2 *NomE AkkE (DatE) raten 3 *NomE (DatE) PräpE raten 4 NomE AkkE raten 5 NomE DatE (AdvE) rauchen 1 *NomE (AkkE) rauchen 2 NomE rauchen 3 NomE rauchen 4 NomE AdvE reagieren 1 *NomE (PräpE1) (PräpE2) reagieren 2 NomE PräpE reagieren 3 NomE (PräpE1) (PräpE2) realisieren 1 *NomE AkkE realisieren 2 NomE AkkE Alphabetisches Verb-Register 1023 realisieren 3 NomE AkkE rechnen 1 *NomE (AkkE) rechnen 2 *NomE PräpE rechnen 3 NomE AkkE rechnen 4 NomE AkkE PräpE rechnen 5 NomE (AkkE) PräpE rechnen 6 NomE AkkE PrädE rechnen 7 NomE PräpE rechnen 8 NomE PräpE rechnen 9 NomE PräpE AdvE rechnen 10 NomE PrädE reden 1 *NomE PräpE1 v PräpE2 reden 2 *NomE (AdvE) reden 3 NomE reden 4 NomE AkkE reden 5 NomE AkkE/ AdvE PräpE reden 6 NomE (AkkE) PräpE reden 7 NomE PräpE reden 8 NomE PräpE reden 9 NomE PräpE reden 10 NomE PräpE (AdvE) reden 11 NomE PräpE v AdvE reden 12 NomE AdvE regeln 1 *NomE AkkE (AdvE) regeln 2 NomE AkkE regeln 3 NomE AkkE PräpE regieren 1 *NomE (AkkE/ PräpE) (AdvE) regieren 2 NomE AkkE regieren 3 NomE AkkE regieren 4 NomE AdvE regnen, es 1 *- regnen, es 2 AkkE regnen, es 3 AkkE regnen, es 4 AdvE reinigen *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) reisen 1 *NomE (AdvE) reisen 2 NomE PräpE reisen 3 NomE AdvE reparieren 1 *NomE AkkE reparieren 2 NomE AkkE reparieren 3 NomE AkkE reservieren 1 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) reservieren 2 NomE AkkE PräpE retten 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) retten 2 *NomE AkkE AdvE retten 3 NomE AkkE AdvE riechen 1 *NomE AkkE riechen 2 *NomE PräpE riechen 3 *NomE AdvE riechen 4 NomE PräpE riechen, es 1 *PräpE (AdvE) riechen, es 2 *(AdvE1) AdvE2 rufen 1 *NomE rufen 2 *NomE AkkE (AdvE) rufen 3 NomE rufen 4 NomE AkkE rufen 5 NomE AkkE PräpE rufen 6 NomE (AkkE) PräpE rufen 7 NomE AkkE AdvE rufen 8 NomE AkkE AdvE rufen 9 NomE AkkE (AdvE) rufen 10 NomE AkkE PrädE rufen 11 NomE PräpE rufen 12 NomE PräpE S sagen 1 *NomE AkkE Registerteil 1024 sagen 2 *NomE AkkE DatE sagen 3 *NomE AkkE (PräpE) sagen 4 NomE AkkE sagen 5 NomE AkkE DatE sagen 6 NomE AkkE DatE sagen 7 NomE AkkE DatE sagen 8 NomE AkkE (DatE) AdvE sagen 9 NomE AkkE PräpE sagen 10 NomE AkkE PräpE sagen 11 NomE AkkE AdvE sagen 12 NomE AkkE (AdvE) sammeln 1 *NomE AkkE sammeln 2 *NomE AkkE sammeln 3 NomE (AkkE) (PräpE) sammeln 4 NomE AkkE (AdvE) sammeln 5 NomE AkkE (AdvE) sauber machen 1 *NomE (AkkE) sauber machen 2 *NomE AkkE (AdvE) sauber machen 3 NomE (PräpE) schaden 1 *NomE DatE schaden 2 *NomE DatE (AdvE) schaffen 1 *NomE AkkE schaffen 2 NomE AkkE schaffen 3 NomE AkkE schaffen 4 NomE AkkE schaffen 5 NomE AkkE AdvE schalten 1 *NomE (AkkE) PräpE schalten 2 NomE schalten 3 NomE AkkE AdvE schalten 4 NomE PräpE schalten 5 NomE PräpE schalten 6 NomE AdvE schauen 1 *NomE AdvE schauen 2 NomE AkkE schauen 3 NomE PräpE schauen 4 NomE PräpE schauen 5 NomE PräpE schauen 6 NomE PräpE schauen 7 NomE AdvE schauen 8 NomE AdvE schauen 9 NomE PrädE schauen 10 NomE VerbE schauen 11 NomE VerbE schauen 12 NomE VerbE scheiden 1 *NomE AkkE PräpE scheiden 2 NomE AkkE scheiden 3 NomE AkkE PräpE scheiden 4 NomE AkkE PräpE scheiden 5 NomE AkkE (PräpE) scheiden 6 NomE PräpE scheinen 1 *NomE (AdvE) scheinen 2 *NomE PrädE scheinen 3 NomE AdvE schenken 1 *NomE AkkE DatE schenken 2 NomE AkkE (DatE) schicken 1 *NomE AkkE (DatE/ AdvE) schicken 2 *NomE AkkE (DatE/ AdvE) schicken 3 NomE AkkE PräpE schicken 4 NomE (AkkE) PräpE schicken 5 NomE AkkE AdvE schicken 6 NomE AkkE (AdvE) VerbE schieben 1 *NomE AkkE (AdvE) schieben 2 NomE AkkE PräpE schieben 3 NomE AkkE PräpE schieben 4 NomE AkkE AdvE schieben 5 NomE PräpE schimpfen 1 *NomE PräpE schimpfen 2 *NomE PräpE Alphabetisches Verb-Register 1025 schimpfen 3 NomE AkkE PrädE schlafen 1 *NomE schlafen 2 *NomE AdvE schlafen 3 NomE schlafen 4 NomE PräpE schlafen 5 NomE (AdvE) schlagen I 1 *NomE AdvE schlagen I 2 NomE PräpE schlagen I 3 NomE PräpE schlagen II 1 *NomE AkkE AdvE schlagen II 2 *NomE AkkE (AdvE) schlagen II 3 *NomE AkkE (AdvE) schlagen II 4 *NomE (AdvE) schlagen II 5 *NomE AdvE1 (AdvE2) schlagen II 6 NomE schlagen II 7 NomE AkkE schlagen II 8 NomE AkkE schlagen II 9 NomE AkkE schlagen II 10 NomE AkkE schlagen II 11 NomE AkkE schlagen II 12 NomE AkkE PräpE schlagen II 13 NomE AkkE PräpE schlagen II 14 NomE AkkE PräpE schlagen II 15 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) schlagen II 16 NomE AkkE AdvE/ PrädE schlagen II 17 NomE PräpE schlagen II 18 NomE (AdvE) schlagen II 19 NomE (AdvE) schließen 1 *NomE AkkE schließen 2 *NomE AkkE schließen 3 *NomE AkkE schließen 4 *NomE AkkE schließen 5 *NomE AkkE (PräpE) schließen 6 *NomE AkkE/ PräpE1 PräpE2 schließen 7 *NomE AkkE AdvE schließen 8 *NomE AdvE schließen 9 *NomE (AdvE) schließen 10 NomE AkkE PräpE schließen 11 NomE AkkE (PräpE) schließen 12 NomE (AkkE) PräpE schließen 13 NomE AkkE AdvE schließen 14 NomE AkkE (AdvE) schließen 15 NomE PräpE schließen 16 NomE PräpE1 PräpE2 schließen 17 NomE (AdvE) schmecken 1 *NomE DatE schmecken 2 *NomE AdvE schmecken 3 NomE AkkE schmecken 4 NomE DatE schmecken 5 NomE PräpE schmecken 6 NomE PräpE schneiden 1 *NomE schneiden 2 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) schneiden 3 *NomE AdvE schneiden 4 NomE AkkE schneiden 5 NomE AkkE schneiden 6 NomE AkkE (PräpE) schneiden 7 NomE AkkE PräpE/ PrädE schneiden 8 NomE AkkE (AdvE) schneiden 9 NomE AkkE (AdvE) schneiden 10 NomE AkkE (AdvE) schneiden 11 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) schneiden 12 NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) schneiden 13 NomE AdvE schneiden, sich 1 *NomE PräpE schneiden, sich 2 *NomE (AdvE) schneien, es 1 *- Registerteil 1026 schneien, es 2 AkkE schneien, es 3 AdvE schreiben 1 *NomE AkkE schreiben 2 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) schreiben 3 *NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) schreiben 4 NomE schreiben 5 NomE (AkkE) (DatE/ PräpE) schreiben 6 NomE AkkE (PräpE) schreiben 7 NomE (AkkE) PräpE schreiben 8 NomE AkkE AdvE schreiben 9 NomE AkkE (AdvE) schreiben 10 NomE AkkE PrädE schreiben 11 NomE PräpE schreiben 12 NomE PräpE schreiben 13 NomE AdvE schreiben 14 NomE (AdvE) schreien 1 *NomE schreien 2 *NomE PräpE schreien 3 NomE (AkkE) schreien 4 NomE AkkE AdvE schreien 5 NomE PräpE schreien 6 NomE PräpE schützen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) schützen 2 NomE AkkE schützen 3 NomE AkkE (PräpE) schweigen 1 *NomE schweigen 2 *NomE (PräpE) schweigen 3 NomE schweigen 4 NomE schweigen 5 NomE PräpE schweigen 6 NomE PräpE schweigen 7 NomE PräpE schwimmen 1 *NomE AdvE schwimmen 2 *NomE (AdvE) schwimmen 3 NomE schwimmen 4 NomE AkkE/ PräpE schwimmen 5 NomE PräpE schwimmen 6 NomE (PräpE) schwimmen 7 NomE AdvE schwimmen 8 NomE AdvE schwimmen 9 NomE AdvE1 AdvE2 schwitzen 1 *NomE (AdvE) schwitzen 2 NomE schwitzen 3 NomE AkkE PrädE schwitzen 4 NomE PräpE sehen 1 *NomE AkkE sehen 2 *NomE AkkE sehen 3 *NomE AkkE sehen 4 *NomE AkkE AdvE sehen 5 *NomE AkkE AdvE1 v AdvE2 sehen 6 *NomE PräpE sehen 7 *NomE AdvE sehen 8 *NomE VerbE sehen 9 NomE AkkE PräpE sehen 10 NomE AkkE PrädE sehen 11 NomE AkkE PrädE sehen 12 NomE AkkE PrädE sehen 13 NomE PräpE sehen 14 NomE AdvE sehen 15 NomE VerbE sehen 16 NomE VerbE sehen 17 NomE VerbE sein 1 *NomE sein 2 *NomE GenE sein 3 *NomE PräpE sein 4 *NomE PräpE Alphabetisches Verb-Register 1027 sein 5 *NomE AdvE sein 6 *NomE AdvE1 v AdvE2 sein 7 *NomE PrädE sein 8 *NomE PrädE sein 9 NomE DatE sein 10 NomE PräpE sein 11 NomE PräpE sein 12 NomE PräpE sein 13 NomE AdvE sein 14 NomE AdvE sein 15 NomE PrädE sein 16 NomE PrädE sein 17 DatE PräpE sein 18 DatE PrädE sein, es 1 *(AdvE) PrädE sein, es 2 *(AdvE) PrädE senden I 1 *NomE AkkE DatE v AdvE senden I 2 NomE AkkE (DatE/ AdvE) senden I 3 NomE AkkE (AdvE) senden II 1 *NomE AkkE senden II 2 NomE (AkkE) (AdvE) setzen 1 *NomE AkkE AdvE setzen 2 NomE AkkE (DatE) setzen 3 NomE AkkE AdvE setzen 4 NomE AkkE AdvE setzen 5 NomE AkkE (AdvE) setzen 6 NomE PräpE setzen 7 NomE PräpE setzen, sich 1 *NomE (AdvE) setzen, sich 2 NomE setzen, sich 3 NomE AdvE setzen, sich 4 NomE AdvE sichern 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) sichern 2 NomE AkkE sichern 3 NomE AkkE sichern 4 NomE AkkE DatE/ PräpE sichern 5 NomE AkkE (AdvE) singen 1 *NomE singen 2 *NomE AkkE singen 3 NomE singen 4 NomE singen 5 NomE PräpE singen 6 NomE (PräpE) singen 7 NomE AdvE sinken 1 *NomE (AdvE) sinken 2 *NomE (AdvE) sinken 3 NomE sinken 4 NomE PräpE sinken 5 NomE AdvE sinken 6 NomE (AdvE) sinken 7 NomE AdvE1 v AdvE2 sitzen 1 *NomE AdvE sitzen 2 *NomE AdvE sitzen 3 NomE sitzen 4 NomE PräpE sitzen 5 NomE AdvE sitzen 6 NomE AdvE sitzen 7 NomE AdvE sitzen 8 NomE (AdvE) sitzen 9 NomE AdvE1 v AdvE2 sitzen 10 NomE AdvE/ PrädE sollen 1 *NomE AkkE sollen 2 NomE AdvE sollen 3 NomE AdvE sorgen 1 *NomE PräpE sorgen 2 *NomE PräpE sorgen 3 NomE PräpE sorgen 4 NomE PräpE1 (PräpE2) sparen 1 *NomE AkkE/ PräpE Registerteil 1028 sparen 2 *NomE PräpE v AdvE spazieren gehen *NomE (AdvE) spielen 1 *NomE spielen 2 *NomE AkkE spielen 3 *NomE (AkkE) spielen 4 *NomE (AkkE) (PräpE) spielen 5 *NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) spielen 6 *NomE (PräpE) spielen 7 NomE AkkE spielen 8 NomE AkkE spielen 9 NomE AkkE spielen 10 NomE (AkkE) AdvE spielen 11 NomE PräpE spielen 12 NomE PräpE spielen 13 NomE PräpE spielen 14 NomE PräpE spielen 15 NomE PräpE spielen 16 NomE PräpE spielen 17 NomE PräpE spielen 18 NomE PräpE spielen 19 NomE AdvE spielen 20 NomE AdvE1 v AdvE2 spielen 21 NomE AdvE1 v AdvE2 spielen 22 NomE PrädE spielen 23 NomE PrädE sprechen 1 *NomE AkkE sprechen 2 *NomE AkkE/ AdvE sprechen 3 *NomE PräpE1 (PräpE2) sprechen 4 *NomE PräpE v AdvE sprechen 5 *NomE (AdvE) sprechen 6 NomE AkkE sprechen 7 NomE AkkE sprechen 8 NomE AkkE sprechen 9 NomE (AkkE) PräpE sprechen 10 NomE (AkkE) PräpE sprechen 11 NomE AkkE/ AdvE PräpE sprechen 12 NomE (AkkE) AdvE sprechen 13 NomE AkkE PrädE sprechen 14 NomE PräpE sprechen 15 NomE PräpE sprechen 16 NomE PräpE sprechen 17 NomE PräpE sprechen 18 NomE PräpE sprechen 19 NomE PräpE sprechen 20 NomE PräpE sprechen 21 NomE PräpE sprechen 22 NomE PräpE (AdvE) springen 1 *NomE springen 2 *NomE AkkE springen 3 *NomE PräpE springen 4 *NomE AdvE springen 5 NomE springen 6 NomE springen 7 NomE PräpE springen 8 NomE PräpE springen 9 NomE AdvE springen 10 NomE AdvE springen 11 NomE AdvE springen 12 NomE AdvE springen 13 NomE AdvE spülen 1 *NomE (AkkE) (AdvE) spülen 2 NomE (AkkE) spülen 3 NomE AkkE AdvE spülen 4 NomE AkkE AdvE spülen 5 NomE AkkE (AdvE) spülen 6 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) starten 1 *NomE (AdvE) starten 2 NomE PräpE Alphabetisches Verb-Register 1029 starten 3 NomE PräpE starten 4 NomE (PräpE) AdvE starten 5 NomE AdvE starten 6 NomE AdvE starten 7 NomE (AdvE) starten 8 NomE AdvE1 (AdvE2) starten 9 NomE AdvE1 v AdvE2 stattfinden 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) stattfinden 2 NomE stecken 1 *NomE AkkE AdvE stecken 2 *NomE AdvE stecken 3 NomE AkkE stecken 4 NomE AkkE stecken 5 NomE AkkE PräpE stecken 6 NomE AkkE PräpE stecken 7 NomE AkkE AdvE stecken 8 NomE PräpE stecken 9 NomE PräpE stecken 10 NomE PräpE stecken 11 NomE PräpE stecken 12 NomE AdvE stehen 1 *NomE stehen 2 *NomE DatE AdvE stehen 3 *NomE PräpE stehen 4 *NomE AdvE stehen 5 *NomE AdvE stehen 6 *NomE AdvE1/ AdvE2 stehen 7 *NomE (AdvE) PrädE stehen 8 NomE stehen 9 NomE PräpE stehen 10 NomE PräpE stehen 11 NomE PräpE stehen 12 NomE PräpE stehen 13 NomE PräpE stehen 14 NomE PräpE stehen 15 NomE PräpE stehen 16 NomE PräpE AdvE stehen 17 NomE AdvE stehen 18 NomE AdvE stehen 19 NomE AdvE stehen 20 NomE AdvE/ PrädE stehen 21 NomE PrädE stehlen *NomE AkkE (DatE) steigen 1 *NomE AdvE steigen 2 *NomE (AdvE) steigen 3 NomE steigen 4 NomE AdvE steigen 5 NomE AdvE steigen 6 NomE AdvE steigen 7 NomE AdvE steigen 8 NomE (AdvE) stellen 1 *NomE AkkE PräpE stellen 2 *NomE AkkE AdvE stellen 3 *NomE AkkE PrädE stellen 4 NomE AkkE stellen 5 NomE AkkE PräpE stellen 6 NomE AkkE PräpE stellen 7 NomE AkkE (PräpE) stellen 8 NomE AkkE AdvE stellen 9 NomE AkkE AdvE stellen 10 NomE AkkE (AdvE) stellen 11 NomE AkkE PrädE stellen 12 NomE AkkE PrädE stellen, sich 1 *NomE AdvE stellen, sich 2 NomE DatE stellen, sich 3 NomE (DatE) stellen, sich 4 NomE (DatE) (AdvE) stellen, sich 5 NomE AdvE stellen, sich 6 NomE AdvE stellen, sich 7 NomE AdvE Registerteil 1030 stellen, sich 8 NomE PrädE sterben 1 *NomE (PräpE) (AdvE) sterben 2 NomE sterben 3 NomE PräpE sterben 4 NomE PräpE stimmen 1 *NomE stimmen 2 *NomE PräpE/ AdvE stimmen 3 NomE AkkE stimmen 4 NomE (AkkE) PrädE stimmen 5 NomE PräpE stimmen 6 NomE (AdvE) stoppen 1 *NomE AkkE stoppen 2 NomE stoppen 3 NomE AkkE stoppen 4 NomE AkkE stoppen 5 NomE AkkE stoppen 6 NomE AkkE/ AdvE stoppen 7 NomE (AdvE) stören 1 *NomE AkkE stören 2 *NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) stören 3 NomE AkkE stören 4 NomE (AkkE) PräpE stören 5 NomE (AkkE) (PräpE) stören 6 NomE AkkE (AdvE) stören 7 NomE (AdvE) streiken 1 *NomE (PräpE) streiken 2 NomE streiken 3 NomE (PräpE) streiten 1 *NomE PräpE streiten 2 NomE PräpE1 (PräpE2) streiten, (sich) 1 *NomE (PräpE1) (PräpE2) streiten, (sich) 2 NomE PräpE1 PräpE2 studieren 1 *NomE (AkkE) studieren 2 NomE AkkE studieren 3 NomE AkkE studieren 4 NomE PräpE stürzen 1 *NomE stürzen 2 NomE PräpE stürzen 3 NomE (PräpE) stürzen 4 NomE AdvE stürzen 5 NomE AdvE stürzen 6 NomE (AdvE) suchen 1 *NomE AkkE/ PräpE suchen 2 *NomE AkkE/ PräpE (AdvE) suchen 3 *NomE AkkE (AdvE) suchen 4 NomE AkkE suchen 5 NomE AkkE/ PräpE suchen 6 NomE VerbE T tanken 1 *NomE (AkkE) tanken 2 NomE AkkE tanken 3 NomE (AkkE) tanken 4 NomE (AkkE) tanken 5 NomE AkkE (AdvE) tanzen 1 *NomE tanzen 2 NomE AkkE tanzen 3 NomE (AdvE) tanzen 4 NomE (AdvE) teilen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) teilen 2 NomE AkkE PräpE teilen 3 NomE AkkE PräpE teilen 4 NomE AkkE (PräpE) teilen 5 NomE AkkE (PräpE) teilen, (sich) *NomE AkkE (PräpE) teilnehmen 1 *NomE PräpE teilnehmen 2 NomE PräpE Alphabetisches Verb-Register 1031 teilnehmen 3 NomE PräpE teilnehmen 4 NomE PräpE telefonieren 1 *NomE (PräpE) (AdvE) telefonieren 2 NomE AkkE AdvE telefonieren 3 NomE PräpE (AdvE) telefonieren 4 NomE AdvE töten 1 *NomE AkkE (AdvE) töten 2 NomE AkkE töten 3 NomE AkkE (AdvE) tragen 1 *NomE AkkE tragen 2 *NomE AkkE (AdvE) tragen 3 *NomE AkkE (AdvE) tragen 4 NomE AkkE tragen 5 NomE AkkE tragen 6 NomE AkkE tragen 7 NomE (AkkE) tragen 8 NomE (AkkE) tragen 9 NomE AkkE AdvE tragen 10 NomE AkkE AdvE tragen 11 NomE AkkE AdvE tragen 12 NomE AkkE PrädE tragen 13 NomE (AdvE) trainieren 1 *NomE (PräpE) trainieren 2 NomE AkkE trainieren 3 NomE AkkE PräpE trainieren 4 NomE AkkE (PräpE) trainieren 5 NomE AkkE (PräpE) trainieren 6 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) trainieren 7 NomE AkkE (AdvE) transportieren 1 *NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) transportieren 2 NomE AkkE transportieren 3 NomE AkkE (AdvE) träumen 1 *NomE (AkkE) träumen 2 *NomE PräpE träumen 3 NomE träumen 4 NomE AkkE träumen 5 NomE PräpE treffen 1 *NomE (AkkE) (AdvE) treffen 2 *NomE AkkE (AdvE1) (AdvE2) treffen 3 NomE AkkE treffen 4 NomE AkkE treffen 5 NomE AkkE AdvE treffen 6 NomE AkkE (AdvE) treffen 7 NomE AkkE (AdvE) treffen 8 NomE AdvE1 (AdvE2) treffen, sich 1 *NomE PräpE1 (PräpE2) (AdvE1) (AdvE2) treffen, sich 2 NomE PräpE1 PräpE2 treiben I 1 *NomE AdvE treiben I 2 *NomE AdvE treiben II 1 *NomE AkkE treiben II 2 *NomE AkkE PräpE treiben II 3 *NomE AkkE AdvE treiben II 4 NomE AkkE treiben II 5 NomE (AkkE) treiben II 6 NomE (AkkE) PräpE treiben II 7 NomE AkkE (PräpE) treiben II 8 NomE AkkE AdvE treiben II 9 NomE AkkE AdvE treiben II 10 NomE AkkE AdvE treiben II 11 NomE AkkE AdvE treiben II 12 NomE AkkE AdvE treiben II 13 NomE AkkE AdvE trennen 1 *NomE AkkE PräpE trennen 2 NomE AkkE PräpE trennen 3 NomE PräpE trennen 4 NomE AkkE PräpE Registerteil 1032 trennen 5 NomE AkkE/ PräpE trennen 6 NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) trennen, sich 1 *NomE PräpE trennen, sich 2 NomE PräpE trennen, sich 3 NomE AdvE trennen, sich 4 NomE (AdvE) treten I 1 *NomE AdvE treten I 2 *NomE (PräpE) AdvE treten I 3 NomE PräpE treten I 4 NomE PräpE treten I 5 NomE PräpE treten I 6 NomE AdvE treten II 1 *NomE AkkE treten II 2 *NomE AkkE/ PräpE treten II 3 *NomE AdvE1 (AdvE2) treten II 4 NomE AkkE PräpE treten II 5 NomE AkkE PräpE/ PrädE treten II 6 NomE AkkE AdvE treten II 7 NomE AkkE AdvE treten II 8 NomE AkkE (AdvE) trinken 1 *NomE (AkkE) trinken 2 NomE trinken 3 NomE PräpE trocknen I *NomE (AdvE) trocknen II 1 *NomE AkkE (AdvE) trocknen II 2 NomE AkkE trocknen II 3 NomE AkkE (AdvE) tun 1 *NomE AkkE tun 2 *NomE AkkE DatE tun 3 *NomE AkkE AdvE tun 4 NomE AkkE tun 5 NomE AkkE tun 6 NomE PrädE turnen 1 *NomE (PräpE) turnen 2 NomE AkkE turnen 3 NomE PräpE turnen 4 NomE AdvE U überfahren 1 *NomE AkkE überfahren 2 NomE AkkE überfahren 3 NomE AkkE überfahren 4 NomE AkkE (AdvE) überholen 1 *NomE (AkkE) überholen 2 NomE AkkE überholen 3 NomE AkkE (PräpE) überlegen *NomE AkkE überlegen, sich 1 *NomE AkkE überlegen, sich 2 NomE AkkE überlegen, (sich) *NomE AkkE übernachten *NomE AdvE übernehmen 1 *NomE AkkE übernehmen 2 NomE AkkE übernehmen 3 NomE AkkE übernehmen 4 NomE AkkE übernehmen 5 NomE AkkE PräpE übernehmen 6 NomE AkkE (PräpE) übernehmen 7 NomE AkkE (PräpE) übernehmen 8 NomE AkkE (AdvE) überqueren 1 *NomE AkkE überqueren 2 NomE AkkE überraschen 1 *NomE AkkE überraschen 2 *NomE AkkE überraschen 3 NomE (AkkE) (PräpE) überraschen 4 NomE AkkE (PräpE) überraschen 5 NomE AkkE AdvE überraschen 6 NomE (AkkE) PrädE überreden *NomE AkkE (PräpE) Alphabetisches Verb-Register 1033 übersetzen 1 *NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) übersetzen 2 NomE AkkE PräpE übersetzen 3 NomE AkkE (PräpE) übersetzen 4 NomE AkkE PrädE überweisen 1 *NomE AkkE DatE/ PräpE überweisen 2 *NomE (DatE/ PräpE1) (PräpE2) AdvE überweisen 3 NomE AkkE DatE/ PräpE überzeugen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) überzeugen 2 NomE umsteigen 1 *NomE (AdvE1) (AdvE2) umsteigen 2 NomE (PräpE) umtauschen 1 *NomE AkkE (PräpE) umtauschen 2 NomE AkkE (PräpE) umtauschen 3 NomE AkkE (PräpE) umziehen I *NomE (AdvE) umziehen II 1 *NomE AkkE umziehen II 2 NomE AkkE unterhalten, *NomE PräpE1 (PräpE2) sich 1 unterhalten, NomE (AdvE) sich 2 unterrichten 1 *NomE (AkkE) unterrichten 2 *NomE AkkE (PräpE) unterrichten 3 NomE AkkE (PräpE) unterscheiden 1 *NomE AkkE unterscheiden 2 *NomE AkkE/ PräpE unterscheiden 3 *NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) unterscheiden 4 NomE AkkE PräpE unterscheiden 5 NomE (AkkE) PräpE unterscheiden, *NomE PräpE (AdvE) sich 1 unterscheiden, NomE PräpE sich 2 unterscheiden, NomE PräpE AdvE sich 3 unterschreiben 1 *NomE (AkkE) (PräpE) unterschreiben 2 NomE AkkE unterschreiben 3 NomE PräpE unterstützen 1 *NomE AkkE unterstützen 2 *NomE AkkE (AdvE) unterstützen 3 NomE AkkE unterstützen 4 NomE AkkE (AdvE) untersuchen 1 *NomE AkkE untersuchen 2 *NomE AkkE untersuchen 3 NomE AkkE PräpE untersuchen 4 NomE AkkE (PräpE) V verabreden, sich *NomE (PräpE1) (PräpE2) (AdvE) verabschieden, *NomE (PräpE) sich 1 verabschieden, NomE sich 2 verabschieden, NomE PräpE sich 3 verabschieden, NomE PräpE sich 4 verabschieden, NomE AdvE sich 5 verabschieden, NomE (AdvE) sich 6 verändern 1 *NomE AkkE verändern 2 NomE AkkE verändern 3 NomE AkkE verändern 4 NomE AkkE verändern 5 NomE AkkE PräpE verändern 6 NomE AkkE (AdvE) verändern, sich 1 *NomE verändern, sich 2 NomE (AdvE) Registerteil 1034 verändern, sich 3 NomE (AdvE) verbessern 1 *NomE AkkE verbessern 2 *NomE AkkE verbessern 3 NomE AkkE verbessern 4 NomE AkkE (AdvE) verbessern, sich 1 *NomE verbessern, sich 2 NomE (AdvE) verbessern, sich 3 NomE (AdvE1) (AdvE2) verbieten 1 *NomE AkkE (DatE) verbieten 2 NomE AkkE verbieten 3 NomE AkkE verbinden 1 *NomE AkkE verbinden 2 *NomE AkkE PräpE verbinden 3 *NomE AkkE PräpE verbinden 4 NomE AkkE PräpE verbinden 5 NomE AkkE PräpE verbinden 6 NomE AkkE PräpE verbinden 7 NomE AkkE PräpE verbinden 8 NomE AkkE PräpE verbinden 9 NomE AkkE PräpE (AdvE) verbrauchen 1 *NomE AdvE1 (AdvE2) verbrauchen 2 NomE AkkE verbrauchen 3 NomE AkkE verbringen 1 *NomE AkkE AdvE verbringen 2 NomE AkkE verbringen 3 NomE AkkE PräpE verbringen 4 NomE AkkE AdvE verbringen 5 NomE AkkE AdvE verbringen 6 NomE AkkE PrädE verdienen 1 *NomE AdvE verdienen 2 NomE AkkE verdienen 3 NomE AkkE verdienen 4 NomE AkkE (AdvE) verdienen 5 NomE PräpE (AdvE) verdienen 6 NomE (AdvE1) AdvE2 vergessen 1 *NomE AkkE vergessen 2 *NomE AkkE vergessen 3 *NomE AkkE (AdvE) vergleichen 1 *NomE AkkE vergleichen 2 *NomE AkkE PräpE vergleichen 3 NomE AkkE PräpE vergrößern 1 *NomE AkkE (AdvE) vergrößern 2 *NomE AkkE (AdvE) vergrößern 3 NomE AkkE vergrößern 4 NomE AkkE vergrößern 5 NomE AkkE (AdvE) vergrößern 6 NomE (AkkE) (AdvE) vergrößern, *NomE (AdvE) sich 1 vergrößern, NomE sich 2 vergrößern, NomE (AdvE) sich 3 verhaften *NomE AkkE verhalten, sich 1 *NomE (PräpE) AdvE verhalten, sich 2 NomE PräpE AdvE verhalten, sich 3 NomE AdvE verhalten, sich 4 NomE PrädE verhindern 1 *NomE AkkE (AdvE) verhindern 2 NomE AkkE verkaufen 1 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE) verkaufen 2 NomE AkkE (DatE) PrädE verlangen 1 *NomE AkkE/ PräpE verlangen 2 *NomE AkkE (PräpE) verlangen 3 NomE AkkE/ PräpE verlangen 4 NomE AkkE/ PräpE verlangen 5 NomE AkkE (PräpE) verlangen 6 NomE AkkE/ AdvE (PräpE1) (PräpE2) verlangen 7 NomE PräpE Alphabetisches Verb-Register 1035 verlängern 1 *NomE AkkE (AdvE) verlängern 2 *NomE AkkE (AdvE) verlängern 3 NomE AkkE (AdvE) verlängern 4 NomE AkkE (AdvE) verlassen 1 *NomE AkkE verlassen 2 *NomE AkkE verlassen 3 *NomE AkkE verlassen 4 NomE AkkE verlassen 5 NomE AkkE verlassen 6 NomE AkkE verlassen 7 NomE AkkE verlassen, sich *NomE PräpE verletzen 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) verletzen 2 NomE AkkE verletzen 3 NomE AkkE verletzen 4 NomE AkkE verletzen 5 NomE AkkE (PräpE) (AdvE) verletzen 6 NomE AkkE (AdvE) verletzen, sich 1 *NomE PräpE verletzen, sich 2 *NomE (PräpE) verlieben, sich 1 *NomE (PräpE) verlieben, sich 2 NomE PräpE verlieren 1 *NomE AkkE verlieren 2 *NomE AkkE verlieren 3 *NomE (AkkE) (PräpE) (AdvE) verlieren 4 NomE AkkE verlieren 5 NomE AkkE verlieren 6 NomE AkkE verlieren 7 NomE AkkE PräpE verlieren 8 NomE AkkE/ PräpE verlieren 9 NomE AkkE (AdvE) verlieren 10 NomE (PräpE) vermieten *NomE AkkE (DatE/ PräpE) (AdvE1) (AdvE2) vermuten 1 *NomE AkkE vermuten 2 NomE AkkE PräpE vermuten 3 NomE AkkE PräpE veröffentlichen 1 *NomE AkkE (AdvE) veröffentlichen 2 NomE AkkE veröffentlichen 3 NomE AkkE (AdvE) verpassen 1 *NomE AkkE (AdvE) verpassen 2 NomE AkkE verpassen 3 NomE AkkE DatE verpassen 4 NomE AkkE (AdvE) verpassen 5 NomE AkkE (AdvE) verreisen *NomE (AdvE1) (AdvE2) verschlechtern 1 *NomE AkkE verschlechtern 2 NomE AkkE (AdvE) verschlechtern, *NomE sich 1 verschlechtern, NomE (AdvE) sich 2 verschlechtern, NomE (AdvE1) (AdvE2) sich 3 verschreiben 1 *NomE AkkE (DatE) verschreiben 2 NomE AkkE verschreiben 3 NomE AkkE DatE verschreiben 4 NomE AkkE DatE verschreiben 5 NomE AkkE DatE versichern 1 *NomE AkkE (DatE) versichern 2 *NomE AkkE (PräpE) versichern 3 NomE AkkE GenE versichern 4 NomE AkkE (DatE) versichern 5 NomE AkkE (PräpE) verspäten, sich *NomE (AdvE) versprechen 1 *NomE AkkE (DatE) versprechen 2 NomE AkkE versprechen, *NomE sich 1 versprechen, *NomE AkkE (PräpE) sich 2 Registerteil 1036 verstehen 1 *NomE AkkE verstehen 2 *NomE AkkE verstehen 3 *NomE AkkE verstehen 4 *NomE PräpE AdvE verstehen 5 NomE AkkE verstehen 6 NomE AkkE PräpE verstehen 7 NomE AkkE AdvE verstehen 8 NomE AkkE PrädE verstehen, sich 1 *NomE PräpE AdvE verstehen, sich 2 NomE PräpE verstehen, sich 3 NomE PräpE verstehen, sich 4 NomE AdvE versuchen 1 *NomE AkkE versuchen 2 *NomE AkkE versuchen 3 *NomE AkkE/ PräpE verteilen 1 *NomE AkkE (PräpE/ AdvE) verteilen 2 NomE AkkE PräpE verteilen 3 NomE AkkE (PräpE) verteilen 4 NomE AkkE (PräpE) verteilen 5 NomE AkkE (AdvE1/ AdvE2) vertreten 1 *NomE AkkE (AdvE) vertreten 2 NomE AkkE vertreten 3 NomE AkkE vertreten 4 NomE AkkE vertreten 5 NomE AkkE (PräpE) vertreten 6 NomE AkkE AdvE vertreten 7 NomE PrädE verursachen 1 *NomE AkkE verursachen 2 *NomE AkkE (AdvE) verwechseln 1 *NomE AkkE (PräpE) verwechseln 2 NomE AkkE PräpE verwechseln 3 NomE AkkE (PräpE) verwenden 1 *NomE AkkE (AdvE) verwenden 2 NomE AkkE PräpE verwenden 3 NomE AkkE PräpE verwenden 4 NomE AkkE PrädE verzeihen 1 *NomE (AkkE) (DatE) verzeihen 2 NomE AkkE verzollen *NomE AkkE vorbereiten 1 *NomE AkkE vorbereiten 2 *NomE AkkE PräpE vorbereiten 3 NomE AkkE vorbereiten 4 NomE AkkE PräpE vorhaben *NomE AkkE vorkommen 1 *NomE vorkommen 2 *NomE DatE PrädE vorkommen 3 NomE PräpE/ PrädE vorkommen 4 NomE AdvE vorkommen 5 NomE (AdvE) vorkommen 6 NomE AdvE1 v AdvE2 vorschlagen 1 *NomE AkkE (DatE) vorschlagen 2 NomE AkkE (DatE) PrädE vorschlagen 3 NomE AkkE PräpE vorstellen 1 *NomE AkkE (DatE) vorstellen 2 *NomE AkkE (DatE) vorstellen 3 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) vorstellen 4 NomE AkkE vorstellen 5 NomE AkkE PrädE vorstellen, sich 1 *NomE AkkE PrädE vorstellen, sich 2 NomE AkkE vorstellen, sich 3 NomE AkkE PräpE vorziehen 1 *NomE AkkE (DatE) vorziehen 2 NomE AkkE vorziehen 3 NomE AkkE (AdvE) vorziehen 4 NomE AkkE (AdvE) vorziehen 5 NomE AkkE (AdvE) Alphabetisches Verb-Register 1037 W wachsen 1 *NomE AdvE wachsen 2 *NomE (AdvE) wachsen 3 *NomE (AdvE) wachsen 4 NomE wachsen 5 NomE PräpE wachsen 6 NomE PräpE wachsen 7 NomE PräpE v AdvE wachsen 8 NomE AdvE wachsen 9 NomE AdvE1/ AdvE2 wählen 1 *NomE AkkE wählen 2 *NomE (AkkE) wählen 3 *NomE AkkE v PräpE wählen 4 *NomE PräpE wählen 5 NomE AkkE PräpE/ PrädE wählen 6 NomE AkkE AdvE wählen 7 NomE AkkE PrädE wandern 1 *NomE (AdvE) wandern 2 NomE AdvE wandern 3 NomE AdvE wandern 4 NomE (AdvE) wandern 5 NomE (AdvE) warnen *NomE AkkE v PräpE warten 1 *NomE PräpE (AdvE) warten 2 NomE AkkE warten 3 NomE PräpE warten 4 NomE PräpE1 (PräpE2/ AdvE) warten 5 NomE (PräpE) AdvE warten 6 NomE PräpE v AdvE waschen 1 *NomE AkkE (AdvE) waschen 2 *NomE (AkkE) (AdvE) waschen 3 NomE AkkE waschen 4 NomE AkkE AdvE waschen 5 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) wechseln 1 *NomE AkkE wechseln 2 *NomE AkkE (PräpE) wechseln 3 *NomE AkkE (PräpE) wechseln 4 NomE wechseln 5 NomE wechseln 6 NomE AkkE wechseln 7 NomE AkkE PräpE wechseln 8 NomE PräpE wechseln 9 NomE PräpE wechseln 10 NomE PräpE wecken 1 *NomE AkkE (PräpE) (AdvE) wecken 2 NomE AkkE (PräpE) wecken 3 NomE AkkE (PräpE) wegfahren 1 *NomE (AdvE) wegfahren 2 NomE (AdvE) wehtun 1 *NomE wehtun 2 *NomE DatE (AdvE) wehtun 3 *NomE (DatE) (AdvE) wehtun 4 NomE (DatE) wehtun, es *DatE v AdvE wehtun, sich *NomE PräpE weinen 1 *NomE (PräpE) weinen 2 NomE PräpE weinen 3 NomE PräpE weinen 4 NomE AdvE wenden, sich 1 *NomE PräpE1 (PräpE2) wenden, sich 2 NomE PräpE (AdvE) wenden, sich 3 NomE PräpE (AdvE) wenden, sich 4 NomE AdvE werden 1 *NomE PräpE/ PrädE werden 2 *NomE PrädE werden 3 NomE werden 4 NomE werden 5 NomE PräpE Registerteil 1038 werden 6 NomE PrädE werden 7 DatE PrädE werden, es 1 *PräpE PrädE werden, es 2 *(AdvE) PrädE werden, es 3 *(AdvE) PrädE werfen 1 *NomE AkkE (AdvE) werfen 2 NomE AkkE werfen 3 NomE AkkE werfen 4 NomE AkkE PräpE werfen 5 NomE AkkE AdvE werfen 6 NomE AkkE AdvE werfen 7 NomE AkkE (AdvE) werfen 8 NomE AkkE (AdvE) werfen 9 NomE AkkE/ AdvE werfen 10 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) werfen 11 NomE PräpE (AdvE) widersprechen 1 *NomE DatE widersprechen 2 *NomE (DatE) widersprechen 3 NomE DatE wiederholen 1 *NomE AkkE wiederholen 2 *NomE AkkE wiederholen 3 NomE AkkE wiederholen 4 NomE AkkE wiederholen 5 NomE AkkE wiederholen 6 NomE AkkE wiegen 1 *NomE AkkE (AdvE) wiegen 2 *NomE AdvE wiegen 3 NomE AkkE wiegen 4 NomE AdvE wiegen 5 NomE AdvE1 (AdvE2) winken 1 *NomE (DatE) (AdvE) winken 2 NomE AkkE AdvE winken 3 NomE DatE winken 4 NomE (DatE) (PräpE) winken 5 NomE (DatE) VerbE winken 6 NomE PräpE winken 7 NomE AdvE wirken 1 *NomE PräpE wirken 2 *NomE PräpE v AdvE wirken 3 NomE wirken 4 NomE PräpE (AdvE) wirken 5 NomE (PräpE) PrädE wirken 6 NomE AdvE wissen 1 *NomE AkkE wissen 2 NomE AkkE wissen 3 NomE PräpE wissen 4 NomE PräpE wohnen 1 *NomE AdvE wohnen 2 *NomE AdvE1 v AdvE2 wollen 1 *NomE AkkE wollen 2 *NomE AkkE wollen 3 NomE wollen 4 NomE AkkE wollen 5 NomE AdvE wollen 6 NomE AdvE wundern *NomE AkkE wundern, sich *NomE (PräpE) wünschen 1 *NomE AkkE DatE wünschen 2 NomE AkkE wünschen 3 NomE AkkE wünschen, sich 1 *NomE AkkE (PräpE1) (PräpE2) wünschen, sich 2 NomE AkkE Z zahlen 1 *NomE AkkE (DatE/ PräpE) zahlen 2 *NomE (DatE/ PräpE1) PräpE2 (AdvE) zahlen 3 NomE PräpE1 (PräpE2) Alphabetisches Verb-Register 1039 zählen 1 *NomE AkkE zählen 2 *NomE PräpE zählen 3 *NomE (AdvE) zählen 4 NomE AkkE PräpE zählen 5 NomE AkkE AdvE zählen 6 NomE PräpE zählen 7 NomE AdvE zählen 8 NomE AdvE zählen 9 NomE AdvE zählen 10 NomE PrädE zeichnen 1 *NomE AkkE (AdvE) zeichnen 2 NomE AkkE zeichnen 3 NomE AkkE zeichnen 4 NomE (AkkE) PräpE/ PrädE zeichnen 5 NomE AkkE AdvE zeichnen 6 NomE AkkE (AdvE) zeichnen 7 NomE AkkE (AdvE) zeichnen 8 NomE AkkE/ AdvE zeichnen 9 NomE AkkE AdvE1/ AdvE2 zeichnen 10 NomE AkkE PrädE zeichnen 11 NomE AkkE PrädE zeichnen 12 NomE PräpE/ PrädE zeigen 1 *NomE AkkE (DatE) zeigen 2 *NomE AkkE (DatE) zeigen 3 *NomE AkkE (DatE) zeigen 4 NomE AkkE zeigen 5 NomE AkkE zeigen 6 NomE AkkE zeigen 7 NomE AkkE zeigen 8 NomE AkkE (DatE) zeigen 9 NomE AdvE zeigen 10 NomE AdvE1 (AdvE2) zerstören 1 *NomE AkkE zerstören 2 NomE AkkE (AdvE) ziehen I 1 *NomE AdvE ziehen I 2 *NomE AdvE ziehen I 3 NomE AdvE ziehen II 1 *NomE AkkE (AdvE) ziehen II 2 *NomE AkkE (AdvE) ziehen II 3 NomE ziehen II 4 NomE AkkE ziehen II 5 NomE AkkE PräpE ziehen II 6 NomE AkkE PräpE ziehen II 7 NomE AkkE (PräpE) ziehen II 8 NomE AkkE PräpE/ PrädE ziehen II 9 NomE AkkE AdvE ziehen II 10 NomE AkkE AdvE ziehen II 11 NomE AkkE AdvE ziehen II 12 NomE AkkE AdvE ziehen II 13 NomE AkkE (AdvE) ziehen II 14 NomE (AkkE) AdvE ziehen II 15 NomE PräpE ziehen II 16 NomE (PräpE) ziehen II 17 NomE (PräpE) ziehen II 18 NomE (AdvE) ziehen, es 1 *- ziehen, es 2 AkkE AdvE ziehen, es 3 AdvE ziehen, es 4 AdvE ziehen, es 5 AdvE zuhören *NomE (DatE) (PräpE) zumachen 1 *NomE AkkE zumachen 2 *NomE AkkE zumachen 3 *NomE AdvE zumachen 4 NomE AkkE zumachen 5 NomE AkkE (PräpE) zumachen 6 NomE AkkE AdvE zumachen 7 NomE AkkE (AdvE) zumachen 8 NomE (AdvE) zunehmen 1 *NomE (AdvE) Registerteil 1040 zunehmen 2 *NomE (AdvE) zunehmen 3 NomE zunehmen 4 NomE PräpE zurückfahren 1 *NomE (AdvE) zurückfahren 2 NomE (PräpE) zurückfahren 3 NomE (AdvE) zusammenfassen 1 *NomE AkkE (AdvE) zusammenfassen 2 NomE AkkE zusammenfassen 3 NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) zusammenfassen 4 NomE AkkE AdvE zusammenkom- *NomE PräpE1 (PräpE2) men 1 (AdvE) zusammenkom- NomE men 2 zusammenkom- NomE men 3 zusammenkom- NomE PräpE men 4 zusammenkom- NomE (PräpE) men 5 zusammenkom- NomE AdvE men 6 zusammenlegen 1 *NomE AkkE zusammenlegen 2 *NomE AkkE PräpE1 (PräpE2) zusammenlegen 3 NomE AkkE PräpE (AdvE) zusammenlegen 4 NomE (AdvE) zuschauen 1 *NomE (DatE) (PräpE) zuschauen 2 NomE (DatE) zuschauen 3 NomE VerbE zu sein 1 *NomE zu sein 2 *NomE AdvE zu sein 3 NomE zweifeln *NomE PräpE zwingen 1 *NomE AkkE PräpE (AdvE) zwingen 2 NomE AkkE zwingen 3 NomE AkkE PräpE zwingen 4 NomE (AkkE) PräpE zwingen 5 NomE AkkE AdvE zwingen 6 NomE AkkE AdvE1 (AdvE2) VALBU ist ein einsprachiges Wörterbuch deutscher Verben. Es enthält eine umfassende semantische und syntaktische Beschreibung von 638 Verben mit ihrer spezifischen Umgebung, ferner Informationen zur Morphologie, Wortbildung, Passivfähigkeit, Phraseologie und Stilistik sowie zahlreiche Verwendungsbeispiele. Die Stichwortauswahl lehnt sich an den Verbbestand in der Wortschatzliste des „Zertifikats Deutsch“ (ZD) an. VALBU - was Sie alles darin finden: ■ Wörterbuchteil ■ Einleitung mit Benutzerführung und ausführlicher Erläuterung der grammatikografischen Prinzipien ■ Verbregister ■ Verzeichnis der Satzmodelle ■ Quellenverzeichnis VALBU - an wen es sich wendet: ■ Lehrkräfte und Lehrbuchautoren im Bereich Deutsch als Fremdsprache ■ Fortgeschrittene Deutschlerner ■ Sprachwissenschaftler ISBN 978-3-8233-6064-3