eBooks

Aspekte der Informationsentwicklung im Erzähltext

2008
978-3-8233-7395-7
Gunter Narr Verlag 
Katrin Götz-Votteler

Schlagen sich die Vermittlung und das Voranschreiten von Inhalten in einem Text in bestimmten sprachlichen Mustern nieder? Zur Beanwortun dieser Frage werden in Textabschnitten aus der Erzählliteratur drei linguistische Ebenen der Informationsentwicklung identifiziert und deren sprachliche Umsetzungen mit Hilfe von Ansätzen aus Textlinguistik, Pragmatik, semantik, Syntax und Psycholinguistik beschrieben und analysiert. auf dieser Basis werden die Ergebnisse der unterschiedlichen Textabschnitte miteinander verglichen, um festzustellen, welche Art von sprachlicher Realisation text- oder autorenspezifisch ist und welche Realisationen als prinzipielle sprachliche Muster der Informationsentwicklung in Erzähltexten angesehen werden können. die durch die analysen gewonnenen Ergebnisse lassen unterschiedliche Anwendungen zu: Die Beleuchtung der Resultate vor dem Hintergrund linguistischer Theorien erlaubt einerseits eine Bewertung dieser Theorien, anderseits lassen sich auf der Basis theoretischer Überlegungen Rückschlüsse auf die Eigenschaften der einzelnen Textabschnitte ziehen. das umfangreiche Analysematerial dient weiterhin einer textgrammatischen Beschreibung der Textsorte Erzählliteratur im Spezifischen und des Englischen im allgemeinen. darüber hinaus kann das Wissen um das Zusammengehen bestimmter linguistischer Eigenschaften für die Klassifikation von Textsorten genutzt werden, wie sie beispielsweise für eine automatische textsortenzuordnung oder auch für die automatische Sprachproduktion hilfreich ist.

Katrin Götz-Votteler Aspekte der Informationsentwicklung im Erzähltext Götz-Votteler Aspekte der Informationsentwicklung im Erzähltext 505 Gunter Narr Verlag Tübingen Schlagen sich die Vermittlung und das Voranschreiten von Inhalten in einem Text in bestimmten sprach lichen Mustern nieder? Zur Beantwortung dieser Frage werden in Textabschnitten aus der Erzählliteratur drei linguistische Ebenen der Informationsentwicklung identifiziert und deren sprachliche Umsetzungen mit Hilfe von Ansätzen aus Textlinguistik, Pragmatik, Semantik, Syntax und Psycholinguistik beschrieben und analysiert. Auf dieser Basis werden die Ergebnisse der unterschiedlichen Textabschnitte miteinander verglichen, um festzustellen, welche Art von sprachlicher Realisation text- oder autorenspezifisch ist und welche Realisationen als prinzipielle sprachliche Muster der Informationsentwicklung in Erzähltexten angesehen werden können. Die durch die Analysen gewonnenen Ergebnisse lassen unterschiedliche Anwendungen zu: Die Beleuchtung der Resultate vor dem Hintergrund linguistischer Theorien erlaubt einerseits eine Bewertung dieser Theorien, andererseits lassen sich auf der Basis theoretischer Überlegungen Rückschlüsse auf die Eigenschaften der einzelnen Textabschnitte ziehen. Das umfangreiche Analysematerial dient weiterhin einer textgrammatischen Beschreibung der Textsorte Erzählliteratur im Spezifischen und des Englischen im Allgemeinen. Darüber hinaus kann das Wissen um das Zusammengehen bestimmter linguistischer Eigenschaften für die Klassifikation von Textsorten genutzt werden, wie sie beispielsweise für eine automatische Textsortenzuordnung oder auch für die automatische Sprachproduktion hilfreich ist. ISBN 978-3-8233-6395-8 044308 TBL 505 - Götz-Votteler 19.06.2008 12: 06 Uhr Seite 1 (PANTONE 279 C Auszug) User: Steffen Hack l www.fotosatz-hack.de Aspekte der Informationsentwicklung im Erzähltext Tübinger Beiträge zur Linguistik herausgegeben von Gunter Narr 505 T B L Aspekte der Informationsentwicklung im Erzähltext Gunter Narr Verlag Tübingen Katrin Götz-Votteler © 2008 · Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung VV außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Werkdruckpapier. Internet: http: / / www.narr.de E-Mail: info@narr.de Druck und Bindung: Laupp & Göbel, Nehren Printed in Germany ISSN 0564-7959 ISBN 978-3-8233-6395-8 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http: / / dnb.d-nb.de> abrufbar. 5 I. Einleitung ..................................................................................................... 9 II. Textentitäten ................................................................................................ 11 II.1 Theoretische Grundlagen .......................................................................... 11 II.1.1 Das mentale Modell ...............................................................................................11 II.1.2 Textentitäten ..........................................................................................................16 II.2 Textanalyse ................................................................................................................19 II.2.1 Einführung .............................................................................................................19 II.2.2 Anzahl und Status der Textentitäten......................................................................19 II.2.2.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................19 II.2.2.2 Textanalyse........................................................................................................20 II.2.2.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................22 II.2.3 Inhaltliche Beschreibung von Textentitäten ..........................................................23 II.2.3.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................23 II.2.3.2 Textanalyse........................................................................................................25 II.2.3.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................29 II.2.4 Gegebene Textentitäten .........................................................................................31 II.2.4.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................31 II.2.4.2 Textanalyse........................................................................................................31 II.2.4.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................39 II.2.5 Sprachliche Realisierung und Präsentation von neuen Entitäten ..........................40 II.2.5.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................40 II.2.5.2 Textanalyse........................................................................................................40 II.2.5.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................45 II.2.6 Wiederaufnehmende bzw. einführende Phrasen: Funktionen im Syntagma .........46 II.2.6.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................46 II.2.6.2 Textanalyse........................................................................................................47 II.2.6.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................51 II.2.7 Syntaktische Beschaffenheit von aufnehmenden Phrasen.....................................51 II.2.7.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ...................................................51 II.2.7.2 Textanalyse........................................................................................................52 II.2.7.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................54 II.2.8 Nachfolgende Verweise auf Textentitäten ............................................................54 II.2.8.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................54 II.2.8.2 Textanalyse........................................................................................................54 II.2.8.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................61 II.2.9 Verteilung von Textentitäten .................................................................................61 II.2.9.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................61 II.2.9.2 Textanalyse........................................................................................................62 II.2.9.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................64 II.3 Abschließende Zusammenfassung und Diskussion .....................................64 III. Informationsstrukturierung auf c lause -Ebene ................................ 68 III.1 Theoretische Grundlagen .................................................................................... 68 III.1.1 Grundgedanke und Terminologie des Modells .....................................................68 III.1.2 Binarität von Informationsstruktur ........................................................................68 III.1.3 Stellung im Satz .....................................................................................................69 III.1.4 Syntaktische Funktion ...........................................................................................70 Inhaltsverzeichnis 6 III.1.5 Bekanntheitsgrad ...................................................................................................71 III.1.6 Inhaltlich-pragmatischer Status .............................................................................72 III.1.7 Prosodie .................................................................................................................74 III.1.8 Psycholinguistische Dimension.............................................................................75 III.1.8.1 Informationsstruktur und mentale Repräsentationen ........................................75 III.1.8.2 Informationsstruktur in Relation zu figure − ground ........................................77 III.1.9 Thematische Progression.......................................................................................78 III.1.10 Markiertheit vs. Unmarkiertheit ............................................................................79 III.2 Textanalyse .................................................................................................................80 III.2.1 Beschreibung der Methodik ..................................................................................80 III.2.2 Subjekte als Anfangselemente...............................................................................83 III.2.2.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................83 III.2.2.2 Textanalyse........................................................................................................83 III.2.2.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................84 III.2.3 Getrennte Realisierung von Anfangselement und Subjekt....................................85 III.2.3.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................85 III.2.3.2 Textanalyse........................................................................................................85 III.2.3.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................93 III.2.4 Verhältnis zwischen gegebenen und neuen Subjekten ..........................................94 III.2.4.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................94 III.2.4.2 Textanalyse........................................................................................................96 III.2.4.3 Zusammenfassung und Diskussion ...................................................................96 III.2.5 Neue Subjekte: Position in der Informationseinheit..............................................97 III.2.5.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ....................................................97 III.2.5.2 Textanalyse........................................................................................................97 III.2.5.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................102 III.2.6 Neue Subjekte: Formale Realisierung .................................................................103 III.2.6.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................103 III.2.6.2 Textanalyse......................................................................................................103 III.2.6.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................106 III.2.7 Thematische Progression.....................................................................................106 III.2.7.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................106 III.2.7.2 Textanalyse......................................................................................................107 III.2.7.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................114 III.2.8 Thematische Progression in subordinate clauses................................................115 III.2.8.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................115 III.2.8.2 Textanalyse......................................................................................................115 III.2.8.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................119 III.2.9 Leere Subjekte .....................................................................................................119 III.2.9.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................119 III.2.9.2 Textanalyse......................................................................................................120 III.2.9.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................123 III.2.10 Kataphorische Referenz.......................................................................................123 III.2.10.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..............................................123 III.2.10.2 Textanalyse .................................................................................................124 III.2.10.3 Zusammenfassung und Diskussion .............................................................128 III.2.11 Unspezifische Referenz .......................................................................................129 III.2.11.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..............................................129 III.2.11.2 Textanalyse .................................................................................................129 III.2.11.3 Zusammenfassung und Diskussion .............................................................135 III.2.12 Textreferenz und Deixis ......................................................................................135 III.2.12.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..............................................135 III.2.12.2 Textanalyse .................................................................................................136 7 III.2.12.3 Zusammenfassung und Diskussion .............................................................140 III.3 Abschließende Zusammenfassung und Diskussion .... .....................................141 III.3.1 Identifizierung .....................................................................................................141 III.3.2 Informationsstrukturierung und Schwierigkeitgrad eines Texts .........................146 III.3.3 Weitere Bemerkungen .........................................................................................147 IV. Syntaktische Aspekte der Informationsstrukturierung ............... 148 IV.1 Theoretische Grundlegungen .............................................................................148 IV.1.1 Hinführung ..........................................................................................................148 IV.1.2 Beschreibung des Subjekts: Semantische Komponenten ....................................149 IV.1.3 Die grammatischen Kategorien Numerus und Person.........................................150 IV.1.4 Semantische Kategorien ......................................................................................151 IV.1.5 Verbabhängige Semantik des Subjekts................................................................151 IV.1.5.1 Verbspezifische oder frame-spezifische Rollen ..............................................152 IV.1.5.2 Rolleninventare mit einer begrenzten Anzahl von Kategorien .......................153 IV.1.5.2.1 Probleme bei der Anwendung von Rolleninventaren: Rollenkategorien ..154 IV.1.5.2.2 Probleme bei der Anwendung von Rolleninventaren: Verben ..................155 IV.1.5.2.3 Psychologische Stellung des Subjekts .......................................................160 IV.1.5.3 Rollenmodelle mit übergeordneten Rollen......................................................162 IV.1.6 Finite und infinite Verben ...................................................................................164 IV.2 Textanalyse ............................................................................................................. 168 IV.2.1 Beschreibung des Ansatzes .................................................................................168 IV.2.2 Belebte Subjekte ..................................................................................................171 IV.2.2.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................171 IV.2.2.2 Textanalyse......................................................................................................171 IV.2.2.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................173 IV.2.3 Unbelebte Subjekte..............................................................................................174 IV.2.3.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................174 IV.2.3.2 Textanalyse......................................................................................................174 IV.2.3.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................176 IV.2.4 Unbelebte Subjekte mit Konzeptverweis ............................................................176 IV.2.4.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................176 IV.2.4.2 Textanalyse......................................................................................................176 IV.2.4.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................181 IV.2.5 Unbelebte Subjekte mit supralexikalischem Verweis .........................................181 IV.2.5.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................181 IV.2.5.2 Textanalyse......................................................................................................181 IV.2.5.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................184 IV.2.6 Die grammatischen Kategorien Numerus und Person.........................................184 IV.2.6.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................184 IV.2.6.2 Textanalyse......................................................................................................185 IV.2.6.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................193 IV.2.7 Actor vs. undergoer .............................................................................................194 IV.2.7.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................194 IV.2.7.2 Textanalyse......................................................................................................195 IV.2.7.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................196 IV.2.8 Passivkonstruktionen ...........................................................................................197 IV.2.8.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................197 IV.2.8.2 Textanalyse......................................................................................................197 IV.2.8.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................205 8 IV.2.9 Nonfinite verbs: Auftreten und formale Aspekte.................................................206 IV.2.9.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..................................................206 IV.2.9.2 Textanalyse......................................................................................................206 IV.2.9.3 Zusammenfassung und Diskussion .................................................................208 IV.2.10 Funktionen und Position von nonfinite clauses ...................................................209 IV.2.10.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..............................................209 IV.2.10.2 Textanalyse .................................................................................................209 IV.2.10.3 Zusammenfassung und Diskussion .............................................................216 IV.2.11 Nonfinite clauses mit Subjekt ..............................................................................217 IV.2.11.1 Beschreibung des Untersuchungsparameters ..............................................217 IV.2.11.2 Textanalyse .................................................................................................217 IV.2.11.3 Zusammenfassung und Diskussion .............................................................223 IV.3 Abschließende Zusammenfassung und Diskussion ...............................224 V. Schluss ............................................................................................................... 226 V.1 Zusammenfassung und Bewertung ................................................................. 226 V.2 Abschließende Bemerkungen . ........................................................................... 231 VI. Anhang .................................................................................................................233 VI.1 Anhang zu Kapitel II: Textentitäten ................ ................................................... 233 VI.1.1 Erläuterung der Markierung ................................................................................233 VI.1.2 Beispielmarkierung bei J ANE A USTEN : Pride and Prejudice, Kapitel 28............236 VI.1.3 Anhang zu den Ergebnissen der Textanalysen von Kapitel II.............................239 VI.1.3.1 Übersicht über die Entitäten der einzelnen Abschnitte ...................................239 VI.1.3.2 Status von Textentitäten ..................................................................................242 VI.1.3.3 Inhaltliche Kategorisierung von Textentitäten ................................................246 VI.1.3.4 Wiederaufnahme gegebener Entitäten.............................................................250 VI.1.3.5 Einführung neuer Entitäten ............................................................................252 VI.1.3.6 Verteilung von Textentitäten...........................................................................263 VI.2 Anhang zu Kapitel III: Informationsstrukturierung ........................................273 VI.2.1 Erläuterung der Markierung ................................................................................273 VI.2.1.1 Verfahren.........................................................................................................273 VI.2.1.2 Besondere Fälle ...............................................................................................275 VI.2.2 Beispielmarkierung bei H ERMAN M ELVILLE : Moby Dick, Beginn Ka VI.3 Anhang zu Kapitel IV: Syntaktische Aspekte der Informationsstrukturierung 285 pitel 3 ......281 VI.3.1 Erläuterung der Markierung ................................................................................285 VI.3.1.1 Subjekte ...........................................................................................................285 VI.3.1.2 Verben .............................................................................................................287 VI.3.2 Beispielmarkierung bei R AYMOND C HANDLER : The Lady in the Lake, Beginn Kapitel 1 ..............................................................291 VII. Bibliografie ........ ....................................................................................................... 296 VII.1 Primärliteratur..........................................................................................................296 VII.2 Sekundärliteratur......................................................................................................296 VII.3 Internetseiten ...........................................................................................................304 9 Eine Besonderheit der menschlichen Sprache ist es, eine unbegrenzte Vielfalt von Inhalten thematisieren zu können. Dies manifestiert sich darin, dass uns eine schier unbegrenzte Anzahl von Texten zur Verfügung steht, die unter anderem als Sachbücher, Romane, Internetblogs, Pressemitteilungen, in Magazinen, Tageszeitungen oder Werbebroschüren veröffentlicht werden. Die Inhaltsvermittlung, die in diesen Texten stattfindet, kann dabei als Produkt eines dynamischen Prozesses beschrieben werden: Ein Text beginnt gewissermaßen mit einem „Ausgangskapital“ an Informationen und endet mit einem informatorischen „Endprodukt“. Dabei wird das Endprodukt sukzessive aus dem Ausgangskapital entwickelt, so dass von einer Informationsentwicklung, die innerhalb des Texts voranschreitet, gesprochen werden kann. In einem Text werden Informationen durch die Verwendung von Sprache vermittelt. Es ergibt sich daher die Fragestellung, ob sich Informationsentwicklung, also das Voranschreiten einer inhaltlichen Darstellung, in bestimmten sprachlichen Mustern niederschlägt − dies soll im vorliegenden Buch näher untersucht werden. Zu diesem Zweck werden drei Ebenen der Informationsentwicklung identifiziert, deren sprachliche Umsetzungen analysiert werden. Auf einer ersten Ebene wird davon ausgegangen, dass sich der Inhalt eines Texts aus diversen Einzelkomponenten zusammensetzt. Die Analyse der sprachlichen Realisierung dieser sogenannten Textentitäten stellt den Gegenstand von Kapitel II dar. Sprachliche Darstellung verläuft notwendigerweise linear, d.h. die Beschreibung der Relationen, in denen Textentitäten zueinander stehen, findet auf einer linearen Ebene von Sätzen statt. Auf Satzebene kann Informationsentwicklung mit Hilfe informationsstruktureller Ansätze beschrieben werden. Kapitel III widmet sich daher der Analyse informationsstruktureller Aspekte in ausgewählten Textabschnitten. Die informationsstrukturellen Elemente topic und focus finden schließlich auf syntaktischer Ebene ihre prototypische Realisation in den Kategorien Subjekt und Verb. In Kapitel IV werden daher - wiederum in ausgewählten Passagen - diese syntaktischen Elemente einer genaueren Betrachtung unterzogen. Für diese drei Ebenen gilt, dass das Augenmerk auf die sprachliche Umsetzung gerichtet ist. Ziel der Analyse ist es somit zu beleuchten, ob auf den einzelnen Ebenen bestimmte sprachliche Strukturen aufgedeckt werden können, von denen angenommen werden kann, dass sie (eventuell prinzipielle) sprachliche Muster der Informationsentwicklung darstellen. Da davon ausgegangen wird, dass jede Textsorte spezifische Strukturen der Informationsentwicklung aufweist, stammen die für die Analyse herangezogenen Textabschnitte der Vergleichbarkeit wegen aus einem Genre. Für die hier vorliegende Analyse wird auf das Genre der Erzählliteratur zurückgegriffen; dieses Genre bietet sich insofern an, als hier aufgrund der Entfaltung einer Handlung eine nachvollziehbare Weiterentwicklung von Inhalten stattfindet. Alle Textausschnitte sind in englischer Sprache geschrieben und wurden von Muttersprachlern des Englischen verfasst. Die Passagen sollten sich also einerseits dazu eignen, sprachliche Musterhaftigkeit innerhalb der Informationsentwicklung nachzuvollziehen. Auf der anderen Seite ist es denkbar, dass literarische Texte durch ihren (teilweise erhobenen) künstleri- 10 schen Anspruch die Norm eventuell überschreiten; eine Betrachtung von Ausschnitten aus diversen erzählliterarischen Texten soll es daher ermöglichen zu bestimmen, welche sprachlichen Verwendungen vergleichbare Ergebnisse erzielen und bei welchen Mustern sich Unterschiede ergeben. Die vorliegende Arbeit begreift sich primär als linguistisch ausgerichtete Analyse, d.h. die Deskription und der Vergleich bestimmter im Text festgestellter sprachlicher Phänomene dienen als grundlegender Untersuchungsgegenstand. Für diesen Zweck wird auf diverse linguistische Ansätze zurückgegriffen, die sich unter anderem den Bereichen der Textlinguistik, Semantik, Syntax und Pragmatik zuordnen lassen und die, da englischsprachige Texte untersucht werden, größtenteils der angloamerikanischen Linguistik entstammen. Die durch die Analysen gewonnenen Ergebnisse können als Beitrag zu unterschiedlichen (Teil)disziplinen gesehen werden: Zum einen liefert die Untersuchung neue empirische Daten, die zur Deskription von englischsprachigen Erzähltexten einerseits und zur Evaluierung bestimmter theoretischer Modelle andererseits verwendet werden können. Zum zweiten können die sich herauskristallisierenden Similaritäten zwischen den Texten als distinktive Eigenschaften der Informationsentwicklung in Erzähltexten betrachtet werden; dort, wo sich Unterschiede zwischen den Textpassagen ergeben, kann dies der Beschreibung des spezifischen Stils eines Autors dienen. Weiterhin werden die Ergebnisse zu psycholinguistischen Modellen und Erkenntnissen in Bezug gesetzt, mit dem Ziel, auf diese Weise die Implikationen der Ergebnisse für die Textrezeption zu eruieren. Noch ein Hinweis in formaler Sache: Die für die Analysen verwendeten Textausschnitte stammen aus insgesamt 13 Primärtexten. Diese Ausschnitte wurden für die Analysen mit computerlesbaren Angaben versehen (siehe Erläuterung der Markierungen im Anhang dieser Arbeit). Da die im Text zitierten Beispiele diese Angaben beinhalten, verweisen die Referenzangaben auf die markierten Textabschnitte und nicht auf die in Buchform publizierten Ausgaben. Für die Drucklegung der Arbeit wurden exemplarische Ausschnitte im Anhang belassen; auf den Abdruck sämtlicher markierter Textabschnitte wurde jedoch verzichtet. Die genauen Seitenzahlen der ausgewählten Passagen sind in der Bibliografie dieser Arbeit angegeben; weiterhin sind alle Textabschnitte im Anhang der Dissertation Aspekte der Informationsentwicklung im Erzähltext, eingereicht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg von Katrin Götz-Votteler, vollständig abgedruckt. Referenzen können daher über die Angabe der Seitenzahlen in der Bibliografie bzw. im Manuskript der Dissertation überprüft werden. Wie jede Arbeit wäre auch diese nicht ohne die Hilfe anderer entstanden: Ich möchte mich daher an dieser Stelle herzlich bei meinem Doktorvater Prof. Dr. Thomas Herbst bedanken, auf dessen fortwährende Unterstützung und konstruktive Kritik ich mich immer verlassen konnte, sowie bei Kerstin Popp, Nina Heidemann und Christian Hauf für ihr geduldiges und sorgfältiges Korrekturlesen. 11 Eine Eigenschaft von Texten ist es, ein Thema (oder mehrere Themen) zu behandeln und somit einen „kommunikativen Hauptgegenstand“ (B RINKER 2001: 55) zu besitzen. 1 So kann ein Roman beispielsweise einen Abschnitt im Leben einer Figur beschreiben, ein Zeitungsartikel ein bestimmtes politisches Ereignis schildern oder eine wissenschaftliche Abhandlung die Ergebnisse eines Forschungsprojekts darstellen. Dabei addieren sich unterschiedliche einzelne Komponenten zur inhaltlichen Gesamtheit des Themas. Beim Beispiel des Romans treten neben dem Protagonisten weitere Figuren auf, mit denen der Protagonist in Beziehung steht, aber auch bestimmte Gegenstände, Gebäude und Orte stellen Einzelkomponenten des globalen Themas (global discourse topic) dar. In einem kohärenten Text stehen diese einzelnen Inhaltskomponenten in einem sinnvollen Zusammenhang zueinander. Dieser Zusammenhang kann sich durch semantische Beziehungen zwischen den Lexemen eines Texts ergeben 2 , aber auch durch Integration der Textinhalte in das bestehende Hintergrundwissen oder durch die sinnstiftende Interpretation des Gelesenen durch den Rezipienten. Als Resultat dieser Prozesse ergibt sich ein sogenanntes „mentales Modell“, das als netzwerkartige Struktur, in der die einzelnen Inhaltskomponenten zueinander in Beziehung gesetzt werden, beschrieben werden kann: „According to current theories of language comprehension, text comprehension can be viewed as the construction of a mental representation of the events described in the text“ (Z WAAN / R ADVANSKY / W HITTEN 2002: 35). Die Beschreibung des Integrationsprozesses einzelner inhaltlicher Komponenten zu einem komplexen mentalen Modell kann als ein zentraler Gegenstand der neueren psycholinguistischen Forschung gesehen werden. Dabei ist J OHNSON -L AIRD als einer der ersten, die mit diesem Ansatz arbeiteten, zu nennen: In seinem ersten umfassenden Artikel zu diesem Thema unterscheidet J OHNSON -L AIRD zwischen propositions, propositional representations und mental models als Bausteine zum Textverstehen ( J OHNSON -L AIRD 1980 ) . 3 Die ersten beiden Termini definieren sich dabei wie folgt: 1 Der Begriff „Thema“ (theme) bezeichnet in der Sprachwissenschaft unterschiedliche Phänomene. So wird er zum einen für den (Erzähl-, Dokumentations-, Forschungs-)Gegenstand eines Texts verwendet, zum anderen aber auch für den informatorischen Ausgangspunkt innerhalb der Informationsstruktur eines Satzes. In der vorliegenden Arbeit wird ersteres Konzept als „Thema“ bezeichnet, zweiteres - in Ermangelung eines allgemein gebräuchlichen deutschen Terminus’ - mit topic. Zur Diskussion des Begriffs siehe z.B. S CHRÖDER (2003: Kap. 2.4) sowie Kapitel III.1. 2 Vgl. beispielsweise das Konzept der lexical cohesion von H ALLIDAY / H ASAN (1976: Kap. 6). 3 Die Entwicklung dieser Theorie ist vor allem als Gegenmodell zum Verstehensansatz der semantischen Dekomposition der 1960er und 1970er zu sehen. Etwa zeitgleich mit der Entwicklung von mentalen Modellen in der Psycholinguistik wurden auch in der Forschung zur Künstlichen Intelligenz Theorien zur Speicherung von Hintergrundwissen entwickelt. Diesen Theorien ist gemein, dass sie von einem Netzwerk verflochtener Strukturen ausgehen, in dem Wissens- 12 (...) a proposition can be treated as a function from the set of possible worlds onto the set of truth values. (…) A mental representation of a proposition, however, can be thought of as a function which takes a state of affairs (perceived, remembered, or imaginal) as an argument, and whose body is capable of returning a truth value. (J OHN- SON -L AIRD 1980: 96) Formell dargestellt wird eine propositional representation durch eine Reihe von Symbolen in einer mentalen Sprache, bei der eine arbiträre Syntax und ein der natürlichen Sprache ähnliches Lexikon angenommen werden (1980: 108). Diese deskriptive Darstellung eines Sachverhalts dient als Basis für die Konstruktion eines mental models. Dieses ist durch folgende Eigenschaften charakterisiert: Ein mentales Modell repräsentiert den Stand eines durch Propositionen beschriebenen Sachverhalts; daher ist es analog zur rezipierten Information strukturiert (1980: 98). Daneben ist es mehrdimensional, d.h. es kann von verschiedenen Seiten aus betrachtet werden, wodurch neue Rückschlüsse gewonnen werden können. Dies ist insofern notwendig, als sprachlicher Ausdruck oft vage bleibt und Aussagen vor dem Hintergrund des bereits geschaffenen mentalen Modells evaluiert werden müssen (1980: 108). Darüber hinaus besteht bei mentalen Modellen die Möglichkeit, allgemeines Hintergrundwissen in die Darstellung einzubeziehen (1980: 104). Für die Rezeption von Sprache hat dies folgende Implikationen: Ein erstes Verstehen erfolgt anhand des Erschaffens von propositionalen Repräsentationen. Für gewisse Rezeptionszwecke ist dies ausreichend; ist jedoch ein tiefergehendes Verständnis erforderlich, so wird ein mentales Modell angelegt. Dies führt zum einen dazu, dass ein solcher Rezeptionsprozess mehr Zeit in Anspruch nimmt, als dies bei Belassen von propositionalen Repräsentationen der Fall ist. Als Folge dieser vertieften Verarbeitung fällt zum zweiten die Erinnerung an mentale Modelle leichter als an propositionale Repräsentationen. Die dritte Implikation betrifft die Form der Erinnerung: (...) a propositional representation is directly obtained from discourse: if it is recalled, then there should be a good chance that the original sentences on which it is based should be recalled verbatim; whereas a mental model, though relatively easy to recall, contains no direct information about the sentences on which it is based; even if it is recalled, there is no guarantee that they will be recalled verbatim. (J OHNSON -L AIRD 1980: 106) Das mentale Modell eines Texts basiert also auf der Summe der im Text enthaltenen Propositionen. Insofern dient es einerseits als Bezugswelt, anhand derer der Wahrheitsgehalt einer Proposition evaluiert wird (1980: 98); andererseits stellt es den Kontext dar, der für das Verständnis einer Aussage relevant ist: „(...) the real context of an utterance consists of the mental models of the current conversation that the speaker and listener maintain“ (1980: 106). Dabei ist es möglich, dass die mentalen Modelle von Sprecher und Hörer differieren: „The individual hearer’s model of the discourse can differ from the speaker’s, and there is no suggestion that the text is, in any sense, the model“ (B ROWN / Y ULE 1983: 254). einheiten knotenartig abgespeichert sind. Je nach Art des Wissens werden dabei unterschiedliche Strukturen angenommen, beispielsweise frames (M INSKY 1974), scripts (S CHANK / A BEL- SON 1977), schemas (R UMELHART / O RTONY 1977) oder scenarios (S ANFORD / G ARROD 1981). Ein mit dem von J OHNSON -L AIRD vergleichbares Modell ist das situation model von VAN D IJK und K INTSCH (1983). 13 Das Interpretieren bzw. Verstehen eines Texts ist also gleichzusetzen mit der Integration von neuer Information in das mentale Modell. Wie dies vonstatten geht, kann auf unterschiedliche Weise beschrieben werden; im Folgenden werden verschiedene Beschreibungsmodelle dazu vorgestellt: In ihrem structure building framework vergleicht G ERNSBACHER das Erstellen einer mentalen Repräsentation mit dem Erstellen einer Pappmachéskulptur: „Each piece of incoming information can be mapped onto a developing structure, so that each new piece of information augments the developing structure“ (G ERNSBACHER / R OBERTSON 1992: 369). Die grundlegenden Baueinheiten stellen dabei Gedächtniszellen (memory cells) dar, die durch hereinkommende Informationen aktiviert werden (G ERNSBACHER 1990: 221). Das Erschaffen der mentalen Struktur benötigt drei Schritte: Das Erstellen eines Fundaments, das Aufbauen von Strukturen auf einem Fundament und die Stimulation von Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Gedächtniszellen. Das Fundament für eine mentale Struktur wird durch die Gedächtniszellen der erstgenannten Einheit (also des ersten Worts, des ersten Satzes) gelegt. Dieser Prozess stellt einen vergleichsweise arbeitsintensiven Vorgang dar; dies führt allerdings auch dazu, dass die im Fundament abgespeicherte Information besonders gut zugänglich ist (G ERNSBACHER 1990: 222f.). Auf diesen Fundamenten werden mentale Strukturen errichtet. Ist eine neu hinzukommende Information einer bereits gespeicherten ähnlich, d.h. ist sie mit jener kohärent, so werden die mit ihr verbundenen Gedächtniszellen auf den bereits bestehenden abgelegt. Ist dies nicht der Fall, so wird für die Information eine neue Substruktur angelegt. Analog zum Erstellen eines Fundaments gilt hier, dass das Modellieren einer neuen Substruktur arbeitsintensiver ist als das Anfügen an bereits bestehende Strukturen (G ERNSBACHER 1990: 221ff.). Allerdings ist es bei der Rezeption eines Texts nicht immer möglich, die gegebenen Informationen unmittelbar einer Struktur zuzuordnen. Für diese Fälle geht K INTSCH von zwei Prozessen aus, die für das Erstellen eines Situationsmodells wesentlich sind: Konstruktion und Integration (construction - integration model). In einem ersten Schritt werden mentale Repräsentationen der beschriebenen Propositionen konstruiert, die allerdings noch ungeordnet sind und sich bei zweideutiger Lesbarkeit auch noch widersprechen können (K INTSCH 1998: 94). Erst im zweiten Schritt werden die in der Konstruktionsphase erschaffenen Repräsentationen auf ihre gegenseitige Vereinbarkeit überprüft und zu einem stabilen Netzwerk integriert (1998: 95, 98). Dabei kann es notwendig sein, dass zu denen in der textbase enthaltenen Informationen Wissen aus dem Hintergrundwissen oder den Erfahrungen des Lesers hinzugefügt wird, um ein kohärentes Situationsmodell zu erhalten (1998: 103). Kann also neue Information eindeutig zugeordnet werden, so kann der Integrationsprozess stattfinden. So lange dies jedoch nicht der Fall ist, muss die mentale Repräsentation zunächst zusammenhangslos gespeichert werden, bis eine Verknüpfung möglich ist, oder durch eigenständige Erklärungsversuche in eine Struktur integriert werden: „In cases where updating a situation model is difficult, readers may make a ‘mental note’ that a problem has occurred and continue reading, or they may explain the problem in pragmatic terms“ ( VAN O OSTENDORP / O TERO / C AMPANA- RIO 2002: 60). 14 Wie bereits angedeutet, können die inhaltlichen Komponenten eines Texts unterschiedlicher semantischer Natur sein, also beispielsweise auf Personen, Gegenstände oder Örtlichkeiten verweisen. Dieser Tatsache trägt das event-indexing model Rechnung. Es geht davon aus, dass in einem narrativen Text Ereignisse (events) die zentralen Bausteine darstellen: „(...) events form the building blocks of situation models (...)“ (Z WAAN / R ADVANSKY / W HITTEN 2002: 47). Jedes Ereignis nimmt dabei zu fünf Dimensionen Bezug; diese sind Zeit (time), Raum (space), Personen (entity), kausale Zusammenhänge (causation) und intentionale Zusammenhänge (intentionality), wobei den ersten drei grundlegende Funktion zukommt (G RAESSER / P OMEROY / C RAIG 2002: 36, 40, 49). Ein spezifisches Ereignis situiert sich innerhalb dieser fünf Dimensionen; seine spezifische Situation wird durch einen Index markiert. Neue Information, die mit der Rezeption eines neuen Ereignisses auftritt, wird daraufhin überprüft, ob sich die Indizes der neuen Information und der bereits abgespeicherten Information entsprechen. Dabei gilt: „In theory, the reader’s default assumption is that each incoming event is connected on all five dimensions to the events that are currently in (long-term) working memory“ (Z WAAN / R ADVANSKY / W HITTEN 2002: 40). Ist dies der Fall, lassen sich zwischen neuer und gegebener Information Verbindungen herstellen. Falls die Dimensionen eines Ereignisses nicht mit denen des vorherigen übereinstimmen, kommt es zu einer Diskontinuität innerhalb des Situationsmodells, und es wird ein neuer Index angelegt (G RAESSER / P OMEROY / C RAIG 2002: 36). Dies wird auf personaler und gegenständlicher Ebene durch die Erwähnung einer neuen Person bzw. eines neuen Objekts bedingt, auf zeitlicher und räumlicher Ebene durch einen Zeitsprung bzw. Ortswechsel und auf kausaler und intentionaler Ebene bei einer Abfolge sich nicht bedingender Ereignisse (M AGLIANO / Z WAAN / G RAESSER 1999: 222ff.). Dabei lässt sich feststellen: „If a focal sentence is discontinuous on any dimension with respect to the prior situational context, the processing time slows down compared to when it is continuous“ (M AGLIANO / Z WAAN / G RAESSER 1999: 225). Wird die Kontinuität auf mehreren Ebenen gebrochen, so kann - analog zu G ERNSBACHERS structure-building framework - davon ausgegangen werden, dass ein neues Situationsmodell angelegt wird. Hierbei kann es notwendig werden, dass sich der Leser den Zusammenhang zwischen altem und neuem Situationsmodell mit Hilfe seines Hintergrundwissens erklärt (M AGLIANO / Z WAAN / G RAESSER 1999: 226). Von Informationen, die in unterschiedlichen Submodellen abgespeichert sind, kann angenommen werden, dass sie in dem im Langzeitgedächtnis abgespeicherten Situationsmodell nur wenig Verbindung miteinander aufweisen. Je mehr gemeinsame Indizes zwei oder mehr story events dagegen aufweisen, desto stärker ist ihre Verknüpfung (M AGLIANO / Z WAAN / G RAESSER 1999: 228). Die Integration von neuer Information erfolgt über die Anknüpfung an bereits bestehende Strukturen. Dazu müssen diese für den kognitiven Arbeitsprozess zur Verfügung stehen. Der mentale Status und Bekanntheitsgrad von Strukturen kann über deren Identifizierbarkeit (identifiability) und Aktivierungsgrad (activation) beschrieben werden. Identifiability bezieht sich dabei auf das Wissen (knowledge) des Rezipienten, activation auf das Bewusstsein (consciousness; L AMBRECHT 1994: 89). Für identifizierbare Referenten gilt: „(...) an identifiable referent is one for which a shared representation already exists in the speaker’s and the hearer’s mind 15 at the time of utterance, while an unidentifiable referent is one for which a representation exists only in the speaker’s mind“ (L AMBRECHT 1994: 77f.). Auf grammatischer Ebene wird diese Unterscheidung meist durch den Gebrauch des bestimmten oder unbestimmten Artikels ausgedrückt. 4 Auch wenn ein Referent prinzipiell identifizierbar ist, ist dessen mentale Repräsentation doch nicht stets aktiviert. Insofern bezeichnet activation den momentanen Bewusstseinszustand einer Repräsentation. C HAFE geht von drei Aktivitätszuständen aus: active, semi-active (accessible) und inactive (1987: 25ff.): „An active item is one that is currently lit up, a concept in a person’s focus of consciousness“ (C HAFE 1987: 25f.). Ein als aktiv angenommener Referent zeichnet sich formal dadurch aus, dass kein prosodischer Fokus auf ihm liegt und dass er durch ein Pronomen bezeichnet werden könnte (L AMBRECHT 1994: 96). Ein Referent hingegen, von dem angenommen wird, dass er im Bewusstsein des Rezipienten momentan nicht aktiv ist, trägt prosodischen Fokus und wird durch lexikalische Morpheme bezeichnet. Aufgrund der Notwendigkeit des Erschaffens einer neuen Substruktur lässt sich daher feststellen: „Creating and interpreting a new discourse representation of a referent requires a greater mental effort on the part of the speaker and the hearer than keeping an already established referent in a state of activeness“ (L AMBRECHT 1994: 96f.). Ein Referent, der sich durch den Status accessible auszeichnet, erfährt bei C HAFE folgende Definition: „A semi-active concept is one that is in a person’s peripheral consciousness, a concept of which a person has a background awareness, but which is not directly focussed on“ (1987: 25). Dies kann dadurch zustande kommen, dass der Referent kurze Zeit vorher aktiviert worden ist, Teil eines übergeordneten Schemas oder extralinguistisch präsent ist. Dementsprechend unterscheidet L AM- BRECHT textually accessible, inferentially accessible und situationally accessible (1994: 100). Wie die vorangehenden Ausführungen verdeutlichen, können für die Zusammenführung von Informationen verschiedene Quellen notwendig sein. Das von VAN DEN B ROEK ET AL . entwickelte Landscape Model of Reading geht beispielsweise von vier verschiedenen Aktivierungsquellen für Information aus: Zu nennen ist hier zum einen die Textpassage, die sich im gegenwärtigen Interpretationsprozess befindet (dem gegenwärtigen Lesezyklus - reading cycle), zum zweiten der unmittelbar vorangehende Lesezyklus, zum dritten frühere Lesezyklen und zum vierten das Hintergrundwissen des Lesers ( VAN DEN B ROEK / Y OUNG / T ZENG / L INDERHOLM 1999: 73; ähnlich K INTSCH 1998: 224ff.). Für eine Platzierung neuer Information innerhalb des mentalen Modells, die zu einer kohärenten Weiterentwicklung desselben führt, ist ein Zugriff auf all diese Quellen notwendig. Pragmatische Ansätze zur Textrezeption betonen, dass sich der Sinn eines Texts nur subjektiv erschließen und daher von Leser zu Leser variieren kann. Dies wird von psycholinguistischer Seite bestätigt. Dabei können unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen: Zum einen differiert das Hintergrundwissen von Individuum zu Individuum. Das bedeutet, dass die Gedächtniszellen und die Schemata, die im 4 Da jedoch die Unterscheidung bestimmter - unbestimmter Artikel binär ist, bei den Attributen identifizierbar oder nicht-identifizierbar aber von einer Gradienz auszugehen ist, kann keine völlige Übereinstimmung der Kategorien bestimmter Artikel - identifizierbar und unbestimmter Artikel - nicht-identifizierbar angesetzt werden (L AMBRECHT 1994: 79ff.). 16 Langzeitgedächtnis abgespeichert sind, verschieden sind. Damit ist eine der vier im Landscape Model of Reading angenommenen Aktivierungsquellen notwendigerweise individuell geprägt (vgl. VAN DEN B ROEK / Y OUNG / T ZENG / L INDERHOLM 1999: 90). Ein zweites Kriterium betrifft den Anspruch an die Kohärenz des mentalen Modells. Je nach Leseaufgabe werden unterschiedliche mentale Repräsentationen verlangt. Für das Korrekturlesen eines Texts genügt beispielsweise das Erstellen einer Textbasis (textbase); für das Lernen und Verstehen eines neuen Sachverhalts ist dagegen eine Verknüpfung mit im Langzeitgedächtnis abgespeichertem Wissen unerlässlich ( VAN DEN B ROEK / Y OUNG / T ZENG / L INDERHOLM 1999: 91). Schließlich ergaben psycholinguistische Experimente, dass die Kapazität der am Textverstehensprozess beteiligten Gedächtnisbereiche individuell differiert (S INGER / A NDRUSIAK / R EISDORF / B LACK 1992; B UDD / W HITNEY / T URLEY 1995; R OSEN / E NGLE 1998). So lässt die Kapazität des einen Arbeitsgedächtnisses mehr Speichereinheiten für einen längeren Zeitraum zu als ein anderes. Dies bedeutet, dass der eine Leser die benötigten Informationen noch aus dem Arbeitsgedächtnis beziehen kann, während ein anderer dafür auf das Langzeitgedächtnis zurückgreifen muss. Da letzteres eine größere mentale Anstrengung darstellt, sind hier sowohl längere Lesezeiten als auch ein eventuelles Auslassen solcher Prozessschritte zu erwarten. Mentale Modelle stellen also die letzte Stufe des Interpretationsprozesses bei der Textrezeption dar. Sie bestehen nicht nur aus Propositionen und einer Repräsentation des linguistischen Materials, sondern auch aus Verknüpfungen mit dem allgemeinen Wissen des Lesers. Die letztendliche Textrepräsentation geht also weit über die sprachliche Darstellung hinaus; dennoch kommt dem linguistischen Ausdruck die Schlüsselrolle zu: „(...) linguistic expressions are instructions to update the current mental representation, that is based on previous discourse, background knowledge and inferencing“ (S ANDERS / S POOREN 2001: 3). Werden die Erkenntnisse der in II.1.1 beschriebenen theoretischen Modelle zusammengefasst, so kann Folgendes festgehalten werden: Das Gesamtprodukt eines gelesenen Texts lässt sich als mentales Modell oder Situationsmodell beschreiben. Die einzelnen inhaltlichen Bestandteile des Texts bilden dabei Substrukturen des Situationsmodells. Das Ziel bei der Erfassung neuer Information besteht darin, diese in vorhandene Substrukturen zu integrieren. Ist dies nicht möglich, muss entweder eine neue Substruktur aufgebaut oder der Prozess der Integration so lange zurückgehalten werden, bis zusätzliches Wissen die Zugehörigkeit der Information klärt. Durch eine inhaltliche oder dimensionale Verbindung zweier Substrukturen kommt es zur Verknüpfung derselben, so dass sich das mentale Modell im Laufe der fortschreitenden Rezeption zunehmend vernetzt. Diese Verknüpfungen sind wiederum für gegenseitige Stimulierung (enhancement) von Strukturen verantwortlich. 5 Die folgende Analyse soll sich den einzelnen inhaltlichen Komponenten, die Teil eines mentalen Modells darstellen, näher widmen. Diese Komponenten können als incoming information definiert werden, die aufgrund der Rezeption von sprachli- 5 Zu enhancement siehe G ERNSBACHER (1990: 221). 17 chem Material aktiviert wurde und in das mentale Modell zu integrieren ist. Unter dem Gesichtspunkt der Informationsvermittlung können dabei unterschiedliche Typen von incoming information unterschieden werden: Linguistische Ausdrücke können sich zum einen auf einen Referenten beziehen oder Teil einer Prädikation darstellen. Zum zweiten können sich diese Referenten im Status ihrer Aktivierung unterscheiden: So kann häufig auf einen spezifischen Referenten verwiesen werden, so dass seine Repräsentation aktiviert oder zugänglich ist, zum anderen kann ein Referent einmal genannt werden, ohne dass im weiteren Verlauf des Texts auf ihn Bezug genommen wird. Für die vorliegende Untersuchung soll das Augenmerk auf diejenigen linguistischen Ausdrücke gerichtet werden, die mindestens zwei Mal auf einen spezifischen Referenten verweisen, so dass zumindest eine zweimalige Aktivierung stattfindet. Diese Referenten sollen im Folgenden als „Textentitäten“ bezeichnet werden. 6 Wird das Konzept der Textentitäten zu den im vorangehenden Kapitel beschriebenen Ansätzen in Beziehung gesetzt, so können folgende Aussagen getroffen werden: Textentitäten können als Substrukturen des mentalen Modells bezeichnet werden, die durch referenzidentische Verweise aktiviert werden. Nach dem ersten Verweis auf eine Textentität kann diese als identifizierbar und textuell zugänglich angesehen werden. Textentitäten können verschiedenen inhaltlichen Kategorien entstammen, also beispielsweise auf eine Person, ein Gebäude oder eine Pflanze verweisen. Über Bezug zur gleichen Dimension (vgl. event-indexing model), gleichzeitige Aktiviertheit oder das Nennen von Relationen (anchoring; z.B. a guy I work with, P RINCE 1981: 236) können Textentitäten miteinander verknüpft werden. Menschen nehmen ihre Umwelt im Allgemeinen als Ansammlung von Menschen und Objekten wahr, denen Zustände und Aktionen zugeschrieben werden (E NGEL- KAMP / Z IMMER 1983: 10). Insofern kann davon ausgegangen werden, dass Textentitäten im mentalen Modell vor allem als nominale Entitäten repräsentiert werden, denen dann Prädikationen zugeschrieben sind: We assume that in general, the knowledge structure is constructed in such a way as to produce nominal concepts as units which are defined and modified by predicative concepts. The decisive factor is that nominal concepts are seen as the point of reference for the predicative concepts. The predicative concepts (states, events and actions) are related to nominal ones. They are, to a certain extent, the attributes of the nominal concepts. (E NGELKAMP / Z IMMER 1983: 9) Als Entitäten eines Texts kommen daher in erster Linie all diejenigen Referenten in Frage, auf die mit einer Nominalphrase verwiesen werden kann. Dabei können die referentiellen Verweise durch unterschiedliche sprachliche Realisierungen stattfin- 6 Prinzipiell könnte jeder Referent einer nominalen Einheit als Textentität angesehen und untersucht werden. Eine Einbeziehung der Referenten, auf die nur ein Verweis vorliegt, würde jedoch zu einer unüberschaubaren Fülle des Analysematerials führen. Deswegen wird hier die Aufmerksamkeit auf Referenten mit zwei und mehr Verweisen gerichtet. Einen ähnlichen Ansatz wie den der Textentitäten stellt das von A GRICOLA entwickelte Konzept der Textaktanten dar, wobei diese diejenigen Einheiten darstellen, „von denen ‚die Rede’ ist, um deretwillen er [der Text] produziert worden ist.“ Sie lassen sich feststellen, „weil sie durch Sememe ausgedrückt sind, die Glieder von einigen wenigen, im wesentlichen durchgängigen Isotopieketten sind, deren Semem-Gliederzahl mit deutlichem Abstand vor den übrigen Ketten oder Paaren rangiert“ (1977: 16). 18 den, nämlich durch common nouns, proper nouns oder Pronomen, vereinzelt auch durch Adverben (vgl. last week - then, this building - there). 7 Aus dieser Beschreibung folgt, dass auf eine Textentität mit Hilfe von Wortformen verwiesen wird und ihr Prädikationen zugeordnet werden. Folgende kurze Textpassage soll zur Illustrierung dienen: [1] Harry Potter was a highly unusual boy in many ways. For one thing, he hated the summer holidays more than any other time of year. For another, he really wanted to do his homework but was forced to do it in secret, in the dead of night. And he also happened to be a wizard. (R OWLING 1999: 7) Die Tabelle zeigt in der linken Spalte die Wortformen, die auf die Textentität Harry Potter verweisen, in der rechten Spalte die dazugehörigen Prädikationen. Verweis auf Entität Prädikation Harry Potter was a highly unusual boy in many ways he hated the summer holidays more than any other time of year he really wanted to do his homework but was forced to do it in secret, in the dead of night his [homework] he happened to be a wizard Für die Analyse wurden in fünf Textabschnitten zunächst alle Textentitäten identifiziert und wie im folgenden Beispiel markiert. 8 [2] “Have you [E1] [E2] split up now? ” “Are you [E3] being funny? ” People quite often thought Marcus [E3] was being funny when he [E3] wasn’t. He [E3] couldn’t understand it. Asking his [E3] mum [E1] whether she [E1] ’d split up with Roger [E2] was a perfectly sensible question, he [E3] thought: they [E1] [E2] ’d had a big row [E4], then they [E1] [E2] ’d gone off into the kitchen to talk quietly, and after a little while they [E1] [E2] ’d come out looking serious, and Roger [E2] had come over to him [E3], shaken his [E3] hand and wished him [E3] luck at his [E3] new school [E5], and then he [E2] ’d gone. (H ORNBY , Z.1-7) Im Anschluss daran wurden die Textentitäten der fünf Textabschnitte unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert und die Ergebnisse miteinander verglichen. 7 Pronomen mit Textreferenz werden dabei ausgeschlossen, da hier der Referent nicht auf ein singuläres Konzept, sondern vielmehr auf eine Zusammenfassung unterschiedlicher Referenten und Prädikationen verweist. 8 Für eine ausführliche Erläuterung der Markierung siehe VI.1.1. 19 Die vorliegende Analyse basiert auf der Annahme, dass Textentitäten zentrale Bausteine des mentalen Modells darstellen. Für fünf Textabschnitte wurden daher diejenigen Entitäten, auf die mindestens zwei referenzidentische Verweise vorliegen, identifiziert. Diese werden im Folgenden anhand von acht Beschreibungsparametern untersucht und die sich daraus ergebenden Implikationen für die Informationsentwicklung diskutiert. Als Gegenstand der Analyse dienen Texte aus dem Genre der Erzählliteratur. Bei der Auswahl der Texte wurde darauf geachtet, dass diese einem relativ breiten Spektrum innerhalb der Gattung der Erzählliteratur zuzuordnen sind. So stammen sie aus verschiedenen Epochen, zielen auf ein unterschiedlich anzusetzendes Lesepublikum und variieren in ihrem Anspruch. Auf diese Weise soll überprüft werden, ob diese Faktoren in divergierenden Mustern innerhalb der Informationsstruktur resultieren. Folgende Tabelle sortiert die ausgewählten Abschnitte nach Entstehungszeit, Zielpublikum und anzunehmendem Anspruch. 9 Jahr der Veröffentlichung Zielpublikum Anspruch / Schwierigkeitsgrad Pride and Prejudice (J ANE A USTEN ) 1813 Erwachsene mittel - hoch A Portrait of the Artist as a Young Man (J AMES J OYCE ) 1916 Erwachsene hoch To the Lighthouse (V IRGINIA W OOLF ) 1927 Erwachsene hoch About a Boy (N ICK H ORNBY ) 1998 Erwachsene leicht - mittel Harry Potter and the Prisoner of Azkaban (J OANNE K. R OWLING ) 1999 Kinder, Jugendliche, Erwachsene leicht Die Länge der Textausschnitte begründet sich auf inhaltlich in sich abgeschlossene Passagen; dies können Einzelkapitel sein (Textausschnitte aus Pride and Prejudice und About a Boy), bei langen Kapiteln Sinnabschnitte innerhalb dieser Kapitel (Textausschnitte aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban, A Portrait of the Artist as a Young Man und To the Lighthouse). Es soll an dieser Stelle explizit darauf hingewiesen werden, dass die Analyse keinerlei Bewertung der Einzeltexte darstellt. Die Untersuchung der Texte dient ausschließlich der Anwendung theoretischer Überlegungen und dem damit verbundenen Gewinn neuer linguistischer Erkenntnisse. Jeder Text weist eine gewisse Anzahl von Textentitäten auf; diese Anzahl variiert bei den einzelnen Textabschnitten. Dies liegt zum einen natürlich an der unterschiedlichen Länge der Abschnitte, zum anderen beinhalten die einzelnen Passagen 9 Aussagen über anzusetzendes Zielpublikum und Anspruch können nur genereller Art sein und aus heutiger Sicht geschehen. 20 aber auch vergleichsweise mehr oder weniger Textentitäten. Die jeweilige Anzahl der Entitäten kann dann zwischen den einzelnen Textabschnitten verglichen werden, wenn sie zur Anzahl der Wörter der Textpassage in Beziehung gesetzt und somit das Verhältnis von Wörtern pro Entität ermittelt wird. Die Textentitäten selber unterscheiden sich darin, wie häufig auf sie verwiesen wird und wie zentral ihre Rolle innerhalb einer Passage erscheint: „As a rule, the more important an entity is, the more predicates are stored with it“ (E NGELKAMP / Z IMMER 1983: 12). Deshalb werden im Anschluss an den Vergleich der Anzahl von Textentitäten diese nach Häufigkeit der Verweise sortiert und Implikationen dieser Sortierung diskutiert. Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl der Textentitäten in den fünf Textausschnitten und setzt sie zu der Anzahl der Wörter pro Text in Beziehung. A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Anzahl Wörter 1453 2710 1954 3145 2184 Anzahl Entitäten (gegeben / neu) 33 (17 / 16) 58 (0 / 58) 62 (8 / 54) 94 (22 / 72) 66 (0 / 66) Verhältnis Wörter - Textentitäten 44,03 46,72 31,52 33,46 33,09 Verhältnis Wörter - neue Textentitäten 90,81 46,72 36,19 43,68 33,09 Verhältnis zwischen Anzahl von Textentitäten und Wörtern pro Textausschnitt. Die Verhältniswerte sind dabei insofern nur Näherungswerte, als auf eine Entität sowohl mit Ausdrücken verwiesen werden kann, die aus einem, als auch mit Ausdrücken, die aus mehreren Wörtern bestehen (vgl. she, Hermione, him vs. Harry Potter, the house). Dennoch liefert dieser Wert eine erste Orientierung: Je kleiner die errechnete Zahl ausfällt, desto weniger Wörter kommen auf eine Textentität und desto dichter ist somit das Auftreten von Entitäten. Je größer die Zahl, desto mehr Wörter treten pro Textentität auf, so dass weniger Entitäten pro Textmaterial zu finden sind. Wie die Werte in obiger Tabelle zeigen, bewegen sich die fünf Textabschnitte beim Verhältnis von Wörtern zu Entitäten zwischen Werten von rund 32 (A Portrait of the Artist as a Young Man) und 47 (About a Boy). Somit scheint einer Textentität ein gewisser lexikalischer Durchschnittsrahmen zuzustehen und eine gewisse Entitätsdichte nicht überschritten zu werden. Dabei handeln die Passagen mit niedrigeren Werten von vergleichsweise mehr Inhalten (A Portrait of the Artist as a Young Man, Harry Potter and the Prisoner of Azkaban, To the Lighthouse) als Passagen mit höheren Werten (Pride and Prejudice, About a Boy). Bei dem Verhältnis zwischen Wörtern und Gesamtzahl der Textentitäten lässt sich keine signifikante Korrelation zwischen den Ergebnissen und dem angenommene Schwierigkeitsgrad der Passagen erkennen: So erzielt der Ausschnitt aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban einen ähnlichen Wert wie der aus To the Lighthouse. Dies ändert sich jedoch, wenn nur neue Entitäten, also Entitäten, die im bisherigen Verlauf des Romans noch nicht erwähnt wurden, zu der Anzahl der Wörter in Bezug gesetzt werden. Hier zeigt sich, dass die beiden als anspruchsvoll eingestuften Abschnitte aus To the Lighthouse und A Portrait of the Artist as a Young 21 Man geringere lexikalische Spannen erzielen als die anderen drei Passagen und damit vergleichsweise mehr neue Entitäten präsentieren. Wie aus der Tabelle ersichtlich, weisen alle Passagen eine beträchtliche Anzahl Entitäten auf. Allerdings unterscheiden sich diese Entitäten in dem Status, den sie für den Abschnitt einnehmen. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass eine Entitität umso wichtiger ist, je öfter auf sie verwiesen wird. Deshalb werden im Folgenden die Entitäten nach der Anzahl ihrer Verweise sortiert. Um die Ergebnisse für die verschiedenen Textabschnitte miteinander vergleichen zu können, wird eine mittlere Textlänge von 2000 Wörtern angenommen und die Länge der jeweiligen Passage dazu in Bezug gesetzt. Der sich daraus ergebende Faktor wird mit den Resultaten der Textentitäten multipliziert, so dass diese Zahlen direkt, d.h. ohne eine Verfälschung durch unterschiedliche Textlängen, miteinander verglichen werden können. Die Ergebnisse der Auswertung können der Tabelle in Anhang VI.1.3.2 entnommen werden. Dabei lässt die Verteilung der Entitäten in den fünf Textabschnitten einige generelle Aussagen zu: In allen Passagen treten im oberen Bereich ab 60 Vergleichspunkten ein bis drei Entitäten auf, wobei eine Entität einen sehr hohen Wert erzielt. Diese Entitäten beziehen sich immer auf Figuren, die − inhaltlich gesehen − diejenigen Figuren des jeweiligen Abschnitts darstellen, die einen zentralen Bezugspunkt oder wichtigen Handlungsgegenstand bilden. Aufgrund der Protagonistenrolle dieser Entitäten kann hier von „Protagonalentitäten“ gesprochen werden. Im Bereich zwischen 40 und 59 Punkten folgen Entitäten, die sich ebenfalls ausnahmslos auf Figuren beziehen. Die relative Höhe der Vergleichswerte weist auch diesen Entitäten eine wichtige Rolle zu; sie können daher als „Hauptentitäten“ bezeichnet werden. Wird die Anzahl der Hauptentitäten zu den Protagonalentitäten addiert, so zeigt sich, dass die Textabschnitte mit zwei bis vier eine überschaubare Anzahl von Textentitäten in diesen oberen Bereichen aufweisen. Die zentrale Rolle von personalen Entitäten bestätigt sich dadurch, dass sich bis zum Vergleichswert von 10 die Entitäten überwiegend auf Figuren beziehen. Nur the Parsonage, the garden und Rosings (Pride and Prejudice) und Roger’s pizza (About a Boy) verweisen auf nichtpersonale Entitäten. Der Textabschnitt aus A Portrait of the Artist as a Young Man unterscheidet sich in diesem Bereich insofern von den anderen vier Passagen, als bis zu einem Vergleichswert von 16 nur die Hauptbzw. Protagonalentitäten Uncle Charles und Stephen auftreten, so dass hier eine deutliche Trennung zwischen diesen beiden zentralen Figuren und vielen weiteren, untergeordneten Entitäten zu erkennen ist. Zeichnen sich die bisherigen Entitäten durch ihren überwiegend personalen Bezug aus, ändert sich dieses Bild im untersten Bereich, der die Entitäten mit Vergleichswerten bis 9 listet: Hier finden sich - semantisch gesehen - diverse Arten von Entitäten, von Figuren (Jane, Imogen, the Swiss girl) über Örtlichkeiten (London, the castle, the dining-room), Gegenständen (Uncle Charles’ pipe, magazine, teacup) bis hin zu Aktivitäten (the journey, Elizabeth’s visit, Stephen’s run). Daneben fällt die Menge derartiger „Nebenentitäten“ ins Auge: Während in den oberen Bereichen eine gewisse Anzahl von Entitäten nicht überschritten zu werden scheint, scheint es im unteren Bereich keine erkennbare Beschränkung zu geben. Wird eine Textentität als eine Substruktur im mentalen Modell verstanden, so lassen obige Ergebnisse folgende Rückschlüsse zu: Der Verweis auf eine Entität 22 bewirkt die Aktivierung derselben; die häufige Nennung einer Entität führt daher zu ihrer (fast) durchgängigen Aktivierung. Je seltener dagegen auf eine Entität verwiesen wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht durchgängig aktiviert und damit im Bewusstsein des Lesers weniger präsent ist. Derartige Entitäten tragen zur Ausgestaltung des Textgeschehens bei, stellen aber im Gegensatz zu Haupt- und Protagonalentitäten keinen Bezugspunkt oder Eckpfeiler der Handlung dar. Einige der Nebeneinheiten weisen sehr geringe Vergleichswerte auf, so dass hier davon ausgegangen werden kann, dass diese nur einen marginalen Anteil an der Informationsvermittlung in diesem Textabschnitt besitzen. Da das Erstellen eines Fundaments aufwändig ist, „lohnt“ sich dieses vor allem dann, wenn die Struktur anschließend ausgestaltet oder vernetzt wird. Anderenfalls wird eine Basis angelegt, mit der keine Attribute verknüpft werden oder die in keinem Bezug zu anderen Strukturen steht. Wird daher der mentale Aufwand in Betracht gezogen, liegt die Hypothese nahe, dass Verweise auf Konzepte, die innerhalb eines Sinnabschnitts nur marginal ausgestaltet werden, vor allem der Reaktivierung bereits bekannter Strukturen dienen dürften oder dass diese Strukturen bereits auf andere Weise zugänglich (accessible) sind. Dieser Aspekt leitet zur Frage der semantischen Beschaffenheit und Gegebenheit von Textentitäten über, die in den folgenden beiden Kapiteln betrachtet werden soll. Das Aktivieren einer Substruktur wird als leistungsintensiver mentaler Prozess beschrieben. Je mehr Strukturen zu aktivieren sind, desto stärker wird also das Gedächtnis beansprucht. Diese Annahme hat zur Folge, dass eine hohe Entitätendichte eine stärkere Interpretationsarbeit erfordert als eine niedrige. Wird die jeweilige Anzahl von Textentitäten zur Textlänge in Beziehung gesetzt, so zeigt sich, dass die Vergleichswerte der hier untersuchten Textabschnitte eine relativ geringe Spanne aufweisen, so dass die fünf Passagen in ihrer Entitätendichten nicht allzu sehr voneinander abweichen. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass Referenten, auf die nur einmal verwiesen wird, in die Zählung nicht aufgenommen wurden, so dass hier größere Unterschiede zwischen den Textabschnitten möglich sind. In den als anspruchsvoller eingestuften Abschnitten werden vergleichsweise mehr neue Entitäten eingeführt; möglicherweise liegt hier eine Korrelation zum angenommenen Schwierigkeitsgrad der Passagen vor. Der Status einer Entität innerhalb der Informationsvermittlung lässt sich durch die Anzahl der Verweise auf eine Entität bestimmen. Dabei liefern die fünf Textabschnitte ein relativ homogenes Bild: In allen Passagen erzielt eine Entität einen sehr hohen Vergleichswert, daneben treten eine Handvoll weiterer Entitäten mit recht hohen Vergleichswerten auf. All diese Entitäten verweisen auf Figuren, so dass zumindest für Textabschnitte aus dem Genre der Erzählliteratur gilt, dass Figuren als die zentralen Textgegenstände gesehen werden können. Für andere Textgattungen, wie beispielsweise für wissenschaftliche Berichte, mag dies dagegen auch für nichtpersonale Entitäten gelten. Neben dem eben skizzierten inhaltlichen Status kann die Anzahl der Verweise Aufschluss über den Status einer Entität im mentalen Modell geben. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Anzahl der Verweise auf eine Textentität Konsequenzen für deren Bewusstseinsstatus innerhalb des Modells hat. Wird häufig auf 23 eine Textentität zurückgegriffen, bleibt sie in aktiviertem Zustand; wird eine Entität hingegen aktiviert, ohne dass weitere Referenzen oder Spezifikationen folgen, sinkt sie auf die Aktivitätsstufe accessible oder sogar inactive zurück. Für Protagonalentitäten und auch für Hauptentitäten gilt daher wohl, dass sich deren mentalen Strukturen in (fast) ständiger Aktivierung befinden. Dagegen fallen Entitäten, auf die seltener verwiesen wird, nach einer Zeit der Nichterwähnung im Bewusstseinsstatus zurück. Aus diesen Überlegungen resultiert die Frage, welche Faktoren dazu führen, dass eine mentale Struktur in aktiviertem Zustand bleibt: Zum einen mag die Anzahl von Erwähnungen darüber entscheiden, ob eine Struktur über einen längeren Zeitraum aktiv gehalten wird. So wäre zu überprüfen, ob eine gewisse absolute Anzahl von Verweisen, beispielsweise zehn, zwanzig oder mehr, bewirkt, dass eine Entität als wichtig erkannt und deshalb über längere Zeit aktiviert gehalten wird, auch wenn keine weiteren Referenzen erfolgen. Zum anderen spielt eine Rolle, wie groß der Abstand ist, mit dem auf eine Entität verwiesen wird. Wird also beispielsweise eine Entität über eine gewisse Anzahl von clauses hinweg nicht erwähnt, fällt sie in ihrem Bewusstseinsstatus zurück. Möglicherweise spielen dabei die beiden Faktoren zusammen: So kann eine Entität, auf die im Verlauf eines Texts bereits sehr häufig verwiesen wurde, auch bei Nichterwähnung über einen längeren Zeitpunkt aktiviert bleiben. 10 Auf der anderen Seite stellt vielleicht auch die zwar nicht häufige, aber regelmäßige Erwähnung einer Entität deren Aktivierung sicher. 11 Welche Höhe der Verweisanzahl bzw. welche Distanz der Referenzen über die Aktiviertheit von Entitäten entscheidet, könnte anhand von psycholinguistischen Untersuchungen geklärt werden. Im obigen Kapitel wurde bereits die Frage angedeutet, welche Zugänglichkeit (accessibility) Textentitäten aufweisen, bei denen nur vereinzelte Verweise in einem Sinnabschnitt auftreten. Als ein möglicher Aspekt wurde dabei die inhaltliche Beschaffenheit der Textentitäten genannt. Die Betrachtung des Inhalts einer Textentität kann unter mehreren Gesichtspunkten stattfinden: Zum einen kann eine inhaltliche Kategorisierung über eine semantische Beschreibung vorgenommen werden. Dies kann mit unterschiedlichen semantischen Ansätzen geschehen; zu nennen wären hier beispielsweise die strukturelle Semantik, die Prototypensemantik oder frame semantics. 12 Für die nachfolgende Analyse bietet sich vor allem ein Ansatz an, mit Hilfe dessen Entitäten in ihrer sprachlichen Relation zueinander beschrieben werden können. Dies lässt die Prototypensemantik als nur bedingt geeignet erscheinen, da sie vor allem den psychologi- 10 So wird beispielsweise im Abschnitt aus Pride and Prejudice auf die Figur Mr Darcy mit dem Pronomen him verwiesen, obwohl der letzte Verweis auf diese Entität zwei Kapitel zurückliegt. Siehe auch II.2.4. 11 Alle hier angestellten Überlegungen gehen davon aus, dass ein Text am Stück gelesen wird. Selbstverständlich kann eine Leseunterbrechung dazu führen, dass mentale Strukturen nicht mehr aktiviert sind. 12 Zur strukturellen Semantik vgl. beispielsweise C RUSE (1986), zur Prototypensemantik siehe u.a. R OSCH et al. (1976), R OSCH (1978), T AYLOR (2003: Kap. 3-4), zu frame semantics vgl. P ETRUCK (1996). 24 schen Zusammenhang zwischen Form und Bedeutung des sprachlichen Zeichens thematisiert. Bei einer strukturellen Analyse können dagegen mit Hilfe semantischer Komponenten die semantischen Relationen zwischen einzelnen Entitäten und damit ihre Zugehörigkeit zu Wortfeldern oder semantischen Kategorien bestimmt werden. Das Valenzwörterbuch deutscher Verben verwendet beispielsweise zur Bedeutungsbeschreibung der Verbergänzungen vier Oberkategorien (Lebewesen, Konkretum, Sachverhalt, Abstraktum) und die folgenden generellen Kategorien: Person, Tier, Pflanze, konkretes Objekt, Körperteil, geografischer Ort, Räumlichkeit, Substanz, abstraktes Objekt, Institution, sprachlicher Ausdruck, geistiges Produkt, Eigenschaft und Zustand (VALBU 2004: 89f.). Die hier vorgenommene Analyse wird - soweit möglich - diesen Kategorien folgen. Mit Hilfe der frame semantics können Entitäten über semantische Rollen zueinander in Beziehung gesetzt werden. Ein semantischer Rahmen (frame) kann als das prototypische Schema einer mit einem Lexem beschriebenen Situation gesehen werden: „A FRAME is any system of concepts related in such a way that to understand any one concept it is necessary to understand the entire system“ (P ETRUCK 1996: 1). So nennt FrameNet beispielsweise für die lexikalische Einheit journey u.a. die folgenden frame elements: area, goal, path, source und traveler. 13 Diese semantischen Rollen können dabei als Bedeutungsbestandteil der lexikalischen Einheit angesehen werden. Textentitäten können aber nicht nur semantisch miteinander verknüpft sein, sondern auch über das Hintergrundwissen des Sprachbenutzers. Dieses Hintergrundwissen ist dabei ein heterogener und gleichzeitig individueller Faktor: So kann davon ausgegangen werden, dass alle Menschen eine Art sozial-generisches Hintergrundwissen teilen, das sich aus der biologischen und sozialen Beschaffenheit des Menschen ableitet. Dazu können beispielsweise grundlegende Emotionen (z.B. Angst, Liebe, Freude), Bedürfnisse (z.B. Hunger, Durst, Müdigkeit) und Aktionen (z.B. Essen, Schlafen, sich Bewegen), aber auch verwandtschaftliche und soziale Beziehungen (Vater, Mutter, Kind, Partner) gezählt werden. Daneben lässt sich ein kulturell geprägtes Hintergrundwissen ansetzen, das all denjenigen Personen zugänglich ist, die in einem vergleichbaren Kulturkreis leben, und das Bereiche wie Wohnkultur, Esskultur, Traditionen, typische Lebensstationen, Freizeitverhalten oder Wissen über die Gesellschaftsgeschichte umfasst. Dieses kulturelle Hintergrundwissen bezieht sich dabei auf bestimmte Einheiten, die von einem übergeordneten Kulturkreis wie beispielsweise der europäisch-westlichen Gesellschaft, über Nationen, Regionen, Gesellschaftsschichten bis hin zu Vereinskulturen, Berufssparten, peer groups oder Familien reichen. Darüber hinaus besitzt jedes Individuum ein spezifisches Wissen, das sich auf persönliche Erfahrungen bezieht und das nur für diesen Menschen in dieser Form besteht. Aufgrund dieser Heterogenität können Aussagen über das Hintergrundwissen immer nur genereller Art sein. Dennoch spielt dieses Wissen für die Erschaffung eines mentalen Modells eine zentrale Rolle: Durch die Vernetztheit von Wissenseinheiten im Hintergrundwissen des Lesers können Textentitäten, die keinen seman- 13 Vgl. http: / / framenet.icsi.berkeley.edu. Ähnlich auch L AKOFFS Konzeption des source-path-goal schema (1990: 275). 25 tischen Zusammenhang aufweisen, dennoch in eine inhaltliche Beziehung zueinander gebracht werden. Die netzwerkartige Abspeicherung von Wissen führt dazu, dass die Aktivierung einer Struktur die latente Aktivierung der benachbarten Strukturen bewirkt (spreading activation): Spreading activation is the process by which one concept facilitates the recall of another, associated concept (…). It involves the following assumptions: (i) that human long-term memory can reasonably be viewed as a network of concepts, with each concept occupying a specific and stable position relative to other concepts; (ii) that the activation level of each concept is at least partially - and automatically - a function of the activation of its neighbors in the net. (D EANE 1992: 34) Die Tabelle in Anhang VI.1.3.3 zeigt die inhaltliche Klassifikation der Textentitäten der fünf ausgewählten Passagen. Die Kategorien der Klassifikation basieren dabei auf dem Versuch, Gruppierungen unter den Textentitäten zu finden, wobei diese Gruppierungen teilweise semantisch, teilweise extralinguistisch bedingt sind. Als erstes Ergebnis der Kategorisierung kann festgehalten werden, dass sich bei der Betrachtung der Textentitäten fünf übergeordnete Bereiche herauskristallisieren: Diese sind mit den Bezeichnungen „Person“, „Körperteil / Kleidung“, „Geografischer Ort / Ortschaft“, „Gebäude / Räumlichkeit / Mobiliar“ und „Tier / Pflanze / Garten / Natur / Landschaft“ versehen. Im Folgenden soll zunächst auf die Problematik der Klassifikation von Textentitäten nach bestimmten Wissenstypen eingegangen werden, ehe dann die Ergebnisse der Klassifikation detaillierter diskutiert werden. Abschließend wird der heterogene Bereich der „weiteren Themengebiete“ näher beleuchtet. Einleitend wurde zwischen semantischem Wissen und Hintergrundwissen unterschieden. Eine Betrachtung der fünf Hauptkategorien, die für die Textentitäten identifiziert wurden, zeigt, dass es nicht möglich ist, strikt zwischen diesen beiden Typen von Wissen zu trennen. Die einzigen Bereiche, in denen die Klassifikation unproblematisch zu sein scheint, sind einerseits „Person“ und „Tier / Pflanze“, andererseits „Geografischer Ort“; erstere können als Hyperonyme bzw. semantische Kategorien bezeichnet werden, letztere stellen Teil eines geografischen Hintergrundwissens dar. Schon schwieriger erscheint die Zuordnung der Gruppe „Körperteil / Kleidung“. Resultiert die Erkenntnis, dass face, fingers, hands, eyes sowie shawl und dresses miteinander verknüpft zu sein scheinen, aus den semantischen Wortfeldern body parts bzw. clothes oder aus dem sozial-biologischem Wissen, dass Menschen Gesichter, Hände und Augen haben und sich unter anderem mit Kleidern und Schals bedecken? Anders formuliert: Besteht der Zusammenhang zwischen diesen Textentitäten aufgrund der semantischen Relation der Lexeme, mit denen sie bezeichnet werden, oder aufgrund der Konzeptionen, die damit verbunden sind? Dieselbe Frage gilt für das Verhältnis zwischen Gebäuden und Teilen von Gebäuden bzw. Einrichtungsgegenständen sowie für das Verhältnis zwischen Begrifflichkeiten aus Fauna und naturbelassener bzw. kultivierter Flora. Die Art der Verknüpfung zwischen Textentitäten zu bestimmen scheint daher nicht immer eindeutig möglich zu 26 sein. Dies muss einerseits zwangsläufig zu einer gewissen Unschärfe in der Klassifikation führen, andererseits ist dies aber auch als Hinweis darauf zu werten, dass die Trennung zwischen linguistischem und extralinguistischem Wissen zwar für manche Zwecke sinnvoll, letzten Endes aber eine künstliche ist. . Den fünf Textabschnitten ist gemein, dass die Kategorie Person jeweils die meisten Textentitäten verzeichnet. Diese Tatsache ist zum einen auf das ausgewählte Genre der Erzählliteratur zurückzuführen, bei dem davon ausgegangen werden kann, dass hier vor allem Ereignisse um Figuren wiedergegeben werden. Zum anderen lässt sie sich aber auch in der Erkenntnis begründen, dass der Bezug auf Personen von primärer Relevanz für den Menschen ist, d.h. dass Ereignisse in erster Linie in Bezug zu einer Person erfasst werden: „(...) humans are what we talk about“ (B ROWN 1983: 324). Dies wird auch dadurch erkennbar, dass die Summen der Verweise auf personale Textentitäten deutlich höher sind als die Summen der Verweise auf alle anderen Arten von Textentitäten, wie folgende Übersicht zeigt. 14 Dabei lässt sich keine eindeutige Korrelation zwischen Höhe an Verweisen auf nichtpersonale Textentitäten und Schwierigkeitsgrad eines Textabschnitts feststellen: Zwar ist möglicherweise eine Tendenz erkennbar, denn die beiden als einfacher eingestuften Passagen aus About a Boy und Harry Potter and the Prisoner of Azkaban weisen eine relativ große Spanne zwischen personalen und nichtpersonalen Textentitäten auf und die beiden als schwieriger eingeschätzten Ausschnitte aus Pride and Prejudice und A Portrait of the Artist as a Young Man eine geringere Spanne. Allerdings passt der große Abstand zwischen personalen und nicht-personalen Verweisen im Ausschnitt aus To the Lighthouse nicht in dieses Bild. A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Summe personaler Entitäten 269 482 280 624 472 Summe nichtpersonaler Entitäten 93 134 120 225 91 Vergleich zwischen der Anzahl von Verweisen auf personale und nicht-personale Textentitäten in den fünf Textausschnitten. Der Großteil der personalen Textentitäten bezieht sich auf spezifische Charaktere der Romanhandlung, auf die mit einem Eigennamen verwiesen wird. Die Anzahl der Figuren, die mit einem generischen Lexem bezeichnet werden (z.B. children, the servant, friends) ist geringer. Dabei kann festgestellt werden, dass bis auf die Ausnahmen the class und the knight (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban) diese Art von Entitätsbezeichnung nur wenige Verweise erhält; ab einer gewissen Anzahl von Nennungen wird Referenz auf die Entität üblicherweise mit dem Eigennamen hergestellt. Nicht verwunderlich erscheint weiterhin die Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit der personalen Entitäten auf eine einzelne Figur und nicht auf Figurengruppen verweist. In der Kategorie der Körperteile bzw. Kleidung finden sich nicht in allen Passagen Vertreter. Dies mag einerseits auf spezifische Textinhalte zurückzuführen sein, andererseits aber auch stilistische Vorlieben einzelner Autoren widerspiegeln: So ist 14 Verweise auf Körperteile wurden ebenfalls der Gruppe der personalen Entitäten hinzugerechnet. 27 denkbar, dass die Tatsache, dass die Passage aus A Portrait of the Artist as a Young Man immerhin neun derartige Textentitäten beinhaltet, auf eine bestimmte Darstellungsweise von Situationen hinweist. Die Bereiche „Geografischer Ort / Ortschaft“, „Gebäude / Räumlichkeit / Mobiliar“ und „Tier / Pflanze / Garten / Natur / Landschaft“ haben gemein, dass sich die überwiegende Mehrheit der in ihnen verzeichneten Textentitäten daher ableiten, dass die Romanhandlung an einem Schauplatz situiert ist. Dieser kann reale geografische Örtlichkeiten zum Bezug haben (London, Blackrock, the Dublin mountains), aber natürlich können auch Zimmer (the dining-room, the parlour’s furniture), Gebäude (the Parsonage, Rosings, the castle), Gärten (the garden, the garden gate), Landschaften mit Pflanzen (the hedge), Tiere (the mare, the cows) sowie vom Menschen erschaffene Infrastruktur (the road) Teil eines Schauplatzes sein. Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl der Verweise auf Textentitäten in diesen Kategorien. Dabei lässt sich erkennen, dass die hier vorliegenden Passagen unterschiedlich stark auf den Schauplatz Bezug nehmen: Während beispielsweise der Textabschnitt aus Pride and Prejudice relativ viele derartige Verweise aufweist, ist deren Anzahl in dem Ausschnitt aus About a Boy vergleichsweise niedrig. Dennoch lässt sich feststellen, dass der Bezug auf das Setting eine wichtige Rolle einnimmt: So stellen die beiden Bereiche „Gebäude / Räumlichkeit / Mobiliar“ und „Tier / Pflanze / Garten / Natur / Landschaft“ neben der Kategorie der Personen die einzigen Bereiche dar, die in allen fünf Textabschnitten Vertreter finden. A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Summe personaler Entitäten 269 482 280 624 472 Summe schauplatzbezogener Entitäten 74 18 51 76 38 Andere 19 116 69 149 53 Vergleich zwischen der Anzahl von Verweisen auf personale, schauplatzbezogene und andere Textentitäten in den fünf Textausschnitten. Die Entitäten, die in den Bereichen „Gebäude / Räumlichkeit / Mobiliar“ und „Tier / Pflanze / Garten / Natur / Landschaft“ zu finden sind, sind größtenteils über Hintergrundwissen miteinander verknüpft. So bringt es die Kenntnis des mit dem Lexem castle verbundenen Konzepts mit sich, dass derartige Gebäude Türme (North Tower), Säle (Great Hall), Treppen (staircase), Treppenabsätze (landing) und gegebenenfalls Falltüren (trapdoor) besitzen (vgl. Harry Potter and the Prisoner of Azkaban). Ebenso gilt, dass für einen Leser, der mit der Anlage von Gärten und Parks vertraut ist, Entitäten wie schöne Aussichten (views), Gartentürchen (garden gate), Zäune (pales) und Hecken (hedge) höchstwahrscheinlich mit seinem Hintergrundwissen vereinbar sind (vgl. Pride and Prejudice). Dabei kann davon ausgegangen werden, dass die Aktivierung einer Entität wie garden oder castle die latente Aktivierung damit abgespeicherter Konzepte nach sich zieht, so dass die Integration und Interpretation von Konzepten wie den oben aufgeführten erleichtert wird. Diese Kenntnisse können als Bestandteil eines westlich-europäischen Kulturwissens und somit für die meisten Leser als gegeben angesehen werden; dies bestätigt sich dadurch, dass auf den Großteil dieser Entitäten mit dem bestimmten Artikel 28 verwiesen wird. 15 Dagegen gilt für die dem Bereich „Geografischer Ort / Ortschaft“ zugeordneten Entitäten, dass hier zumeist ein spezifisches Geografiewissen erforderlich ist, um die Verknüpfung dieser Entitäten zu erkennen. Dabei lassen sich zwei Möglichkeiten der Verarbeitung geografischer Verweise unterscheiden: Ist dem Leser der genannte Ort bekannt, kann die bereits existierende mentale Struktur für das Textverstehen aktiviert und Verweise können unmittelbar integriert werden. Ist der Rezipient mit der geografischen Entität nicht vertraut, so kann er sein individuelles Grundschema von entsprechenden geografischen Gegebenheiten (z.B. Dörfer, Städte, Landschaften) nutzen, um Aussagen über die Entität dieser Struktur zuzuordnen (vgl. the park - Blackrock). Als gegeben präsentierte Bestandteile müssen dann über Inferenzziehung zugeordnet werden, ehe sie in die Struktur integriert werden können. Dies stellt im Vergleich zur Zuordnung zum Hintergrundwissen einen arbeitsintensiveren Vorgang dar. . Die Entitäten, die unter der Überschrift „weitere Themengebiete“ gelistet sind, sind als textpassagenspezifisch anzusehen, so dass diese Bereiche nicht in mehreren Textausschnitten auftreten. Innerhalb der einzelnen Passagen finden sich jedoch Textentitäten, die einen gemeinsamen inhaltlichen Nenner aufweisen und somit einander zugeordnet werden können. Dabei darf nicht übersehen werden, dass in den bereits besprochenen Kategorien teilweise ebenfalls Entitäten auftreten, die mit einem der Themengebiete zusammenhängen (vgl. school - timetables, Hermione’s timetable, books, aber auch the class und the classroom). Auch hier gilt, dass Verknüpfungen über Hintergrundwissen oder semantische Vernetzungen möglich sind. Eine primäre Vernetzung über das Hintergrundwissen lässt sich beispielsweise für die Bereiche leisure time oder the Count of Monte Christo feststellen. So verweisen die Entitäten, die im Bereich leisure time zusammengefasst wurden, auf Möglichkeiten der modernen Freizeitgestaltung. Dabei gilt jedoch zumindest für einige dieser Entitäten wie Nirvana, Snoop Doggy Dogg, Home Alone 2 und Honey, I blew up the kids, dass sie relativ stark an eine spezifische Kultur sowie Zeitperiode und damit an ein individuelles Hintergrundwissen gebunden sind. Das Gleiche lässt sich für die Textentitäten, die dem Roman The Count of Monte Christo zuzuordnen sind, feststellen: Derjenige Leser, der den Roman kennt, kann die bestehende Struktur aktivieren und die entsprechenden Entitäten integrieren. Ist dies nicht der Fall, muss einerseits eine neue Substruktur angelegt werden, andererseits stellen die Bestandteile neue Information dar und können erst nach Inferenzziehungen dem Fundament zugeordnet werden. Eine zweite Art der Verknüpfung besteht in semantischen Relationen zwischen Textentitäten. So kann knife als Hyponym zu weapon angesehen werden. Daneben können Entitäten Bestandteile des gleichen semantischen frames darstellen: Für den semantischen Rahmen visit listet FrameNet die Rahmenelemente goal, theme, cotheme, depictive, goal conditions, manner, means, mode of transportation, path, period of iterations, source und time. 16 Damit lassen sich carriage als mode of transportation und journey als path klassifizieren. 15 Mehr dazu siehe in Kapitel II.2.5. 16 http: / / framenet.icsi.berkeley.edu. 29 Semantische Verknüpftheit und realweltliche Verbindung stellen zwei Quellen der Vernetzung von Textentitäten dar. Daneben trägt aber auch die sprachliche Präsentation zu deren Vernetzung bei: Bei einer Phrase wie Will’s friend John’s house (About a Boy), in der sowohl John als auch John’s house zum ersten Mal erwähnt werden, wird John in Relation zu Will und das Haus in Relation zu John eingeführt. Insofern kann hier davon ausgegangen werden, dass John mit Will und das spezifische Haus mit John verknüpft sind. Ähnliches gilt für a crooked sort of cross, a bowler hat, the sun und an acorn (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban): Diese beschreiben Formen, die beim Teesatzlesen erkennbar sind; auch hier wird durch die Nennung der Entitäten im selben Kontext eine Verbindung hergestellt, auch wenn zwischen diesen Entitäten kein semantischer oder realweltlicher Zusammenhang vorliegt. Weiterhin entstammen Textentitäten zwar stellenweise der fiktionalen Welt, lassen sich aber dennoch in bestehende Strukturen integrieren: So ist beispielsweise Unfogging the Future das Unterrichtsbuch zu dem Schulfach Divination. Sowohl Schulfach als auch Buch sind fiktional; allerdings beziehen sich diese beiden Konzepte wieder auf ein als bekannt vorauszusetzendes Wissen über die Organisation von Schulunterricht, bei dem die Existenz von Schulfächern und Schulbüchern als allgemein üblich gelten kann. Insofern können die Textentitäten Unfogging the Future und Divination in die Wissensstruktur Schule eingebunden werden. Weiterhin bleibt festzuhalten, dass die Anzahl der nicht über Hintergrundwissen oder semantische Relationen vernetzten Textentitäten in den fünf Passagen wesentlich geringer ist als die Anzahl derjeniger Textentitäten, die als miteinander in Verbindung stehend klassifiziert werden können. Damit beantwortet sich auch die im vorangehenden Kapitel aufgeworfene Frage nach der Zugänglichkeit von Nebenentitäten: Die überwiegende Mehrzahl davon ist inhaltlich mit anderen Entitäten verbunden und darüber zugänglich. Dazu kommt, dass hier Konzepte, auf die nur einmal verwiesen wird, nicht gelistet sind; auch diese können zusätzliche Kohärenz zwischen Entitäten bewirken. Vorangehende Analyse hatte zur Aufgabe, die inhaltlichen Beziehungen zwischen Textentitäten näher zu beleuchten. Dabei kann prinzipiell zwischen Verknüpfungen auf der Basis gegebenen Hintergrundwissens und lexikosemantischen Beziehungen unterschieden werden, wobei hier nicht immer eine strikte Trennung vorgenommen werden kann. Die Kategorisierung der Textentitäten in einzelne inhaltliche Bereiche zeigt, dass zwei Arten von Kategorien identifiziert werden können: zum einen solche, die sich in allen fünf Textabschnitten finden, zum anderen solche, die textpassagenspezifisch auftreten. Derjenige Bereich, der zweifellos als zentral angesehen werden kann, ist der der Personen. Personale Textentitäten treten in allen fünf Textabschnitten mehrfach auf, die Anzahl der Verweise auf diese Entitäten übertrifft dabei die Anzahl der Verweise auf nichtpersonale Entitäten. Daneben finden sich ebenfalls in allen fünf Textabschnitten Entitäten, deren Auftreten sich auf die Verankerung der Handlung in einem Setting zurückführen lässt. Dies betrifft Entitäten, die sich auf einen geografischen Ort beziehen, Entitäten, die auf ein Gebäude oder dessen Inneres verweisen, sowie Entitäten, die im weitesten Sinne mit Natur und Landschaft in Verbindung stehen. Während davon ausgegangen werden kann, dass Wissensstrukturen über Gebäude, Gärten und Landschaften 30 bei der überwiegenden Mehrzahl der Leser vorhanden sind, beziehen sich geografische Entitäten auf genauere Kenntnisse. Für den Fall, dass diese nicht vorhanden sind, müssen über Inferenzziehungen, Rückgriffe auf gegebene, passende Wissensstrukturen und Zuordnung von Prädikationen die Entitäten zueinander in Beziehung gesetzt werden. Damit können personale Entitäten und Entitäten, die auf den Schauplatz verweisen, als diejenigen beiden Kategorien angesehen werden, denen eine zentrale Stellung bei der Informationsvermittlung im Erzähltext zukommt. Das in der Einleitung vorgestellte event-indexing model geht davon aus, dass in einem narrativen Text vor allem den Dimensionen Zeit (time), Raum (space) und Personen (entity) grundlegende Funktion zukommt. Für die Dimensionen Raum und Personen reflektiert sich dies also auf der Ebene der Textentitäten. Für die Dimension Zeit kann dies nicht festgestellt werden, hier greifen wohl andere textuelle Mittel wie beispielsweise die Finitheit von Verben. 17 Neben den Kategorien, die in allen Textabschnitten auftreten, finden sich auch textpassagenspezifische Bereiche, die sich primär aus der Handlung der einzelnen Abschnitte ergeben. Auch hier gilt, dass zusammenhängende Bereiche erkennbar sind. Die überwiegende Mehrzahl der Textentitäten ist somit in bestehende Netzwerke integrierbar. Bei semantischen Relationen wie beispielsweise der Hyponymie ist davon auszugehen, dass das erste Ko-Hyponym das Schema des Hyperonyms aktiviert, in das sich im weiteren Verlauf des Texts weitere zugehörige Hyponyme integrieren lassen. Bei realweltlich miteinander in Verbindung stehenden Konzepten bewirkt die Aktivierung des einen Konzepts die latente Aktivierung der benachbarten Strukturen. Dadurch wird eine Integrierung bislang ungenannter Konzepte vereinfacht. Besteht zwischen einzelnen Textentitäten desselben Kontexts hingegen keine semantische Verwandtschaft bzw. kein realweltlicher Zusammenhang, so müssen Entitäten separat aktiviert und gegebenenfalls neue Verknüpfungen zwischen ihnen erstellt werden. Insofern sollten Texte, bei denen viele Entitäten in Verbindung zueinander stehen und sich vergleichsweise wenig Kategorien zuordnen lassen, die in dieser Hinsicht geringste mentale Anstrengung verlangen und als hoch kohärent erscheinen. Die Textanalyse ergab, dass bei den vorliegenden Passagen der Ausschnitt aus To the Lighthouse den höchsten Anteil an nicht semantisch oder realweltlich miteinander verknüpften Entitäten aufweist; möglicherweise zeichnet sich hier ein Zusammenhang zwischen diesem Parameter und empfundenem Schwierigkeitsgrad ab. Neben der Integrierung von Entitäten in bestehende Netzwerke werden neue Verbindungen durch die sprachliche Präsentation geschaffen. Es zeigt sich daher zum einen, dass Textentitäten auf verschiedenen Ebenen miteinander verknüpft sein können; dies hat zum anderen zur Folge, dass das Netzwerk des mentalen Modells sehr engmaschig sein kann. Faktoren wie Häufigkeit der Nennung von Verbindungen oder Stärke der Verknüpftheit in den bestehenden Wissensstrukturen mögen darüber entscheiden, inwieweit ein Leser bestimmte Verknüpfungen als relevant oder irrelevant erachtet und inwieweit als Folge dessen die Nennung einer Entität zur Stimulierung einer anderen führt oder nicht. 17 Zur Finitheit siehe Kapitel IV.1.6. 31 Nicht nur die semantische oder inhaltliche Verwandtschaft von Textentitäten ist von Relevanz für deren Aktivierung und Identifizierung, auch die Frage, ob ein Konzept im vorangehenden Text bereits angetroffen wurde oder nicht, spielt eine Rolle: Wurde ein Konzept bereits an früherer Stelle erwähnt, so wurde im Textmodell dafür bereits eine mentale Struktur angelegt. Damit ist das Konzept identifizierbar und muss bei einer Wiederaufnahme nur reaktiviert werden: „Recent linguistic material is the most accessible source of information (...)“ (A RIEL 1988: 68). Für bislang nicht erwähnte Textentitäten muss hingegen erst ein neues Fundament erschaffen werden. Auch wenn dabei auf allgemeines Hintergrundwissen des Lesers zurückgegriffen werden kann, gilt nach A RIEL (1988: 83): „(First retrieval) referential acts which refer the addressee to her / his general knowledge, are more costly in terms of processing (...).“ Je öfter Konzepte daher auf im mentalen Modell bereits angelegte Strukturen verweisen, desto schneller lässt sich die Information integrieren; je mehr im Text noch nicht erwähnte Konzepte auftreten, desto größere Arbeitsleistung ist erforderlich. Bei der Frage, welchen Identifizierbarkeits- und Aktivitätsstatus die Textentitäten eines Abschnitts einnehmen können, spielt dessen Situierung innerhalb eines Romans natürlich eine entscheidende Rolle. Die Textentitäten des ersten Kapitels eines Romans sind zwangsläufig neu; höchstens durch den Titel kann eine Entität, wie etwa der Protagonist, bereits angesprochen sein. Eine Passage, die dem fortlaufenden Text entnommen ist, wird dagegen auch auf Textentitäten, die schon an früherer Stelle eingeführt wurden, zurückgreifen. Die hier analysierten Textausschnitte stammen sowohl vom Anfang als auch aus der Romanmitte: Von About a Boy und To the Lighthouse wurden jeweils der Romanbeginn gewählt, von Pride and Prejudice, Harry Potter and the Prisoner of Azkaban und von A Portrait of the Artist as a Young Man mittlere Passagen. Das folgende Kapitel konzentriert sich daher auf die Textausschnitte aus der Romanmitte. Dabei wird untersucht, in welchem Verhältnis die Anzahl von bereits im vorangegangenen Romanverlauf aufgetretenen Entitäten zu der in der Passage neu eingeführten Entitäten steht. Anschließend wird die sprachliche Realisierung der erstmaligen Nennung von bekannten Entitäten in den Passagen betrachtet, um zu überprüfen, welche Arten der Zugänglichkeit hier angesetzt werden. Bei der Betrachtung der Textentitäten in Hinblick auf ihren Status der Gegebenheit sind verschiedene Aspekte von Relevanz: Der erste betrifft die Anzahl der bekannten im Verhältnis zur Anzahl der unbekannten Entitäten. Dabei gilt: Je mehr neue Entitäten in einem Textabschnitt auftreten, desto mehr neue Inhalte werden in der Passage vermittelt und desto stärker muss das mentale Modell der Textrepräsentation ausgebaut werden. Der Vergleich der drei Textabschnitte zeigt, dass die Passage aus Pride and Prejudice nur geringfügig mehr bekannte als unbekannte Entitäten aufweist; von insgesamt 33 identifizierten Entitäten ist gut die Hälfte gegeben, so dass sich bekannte und unbekannte Entitäten in der Ausgestaltung und Spezifizierung von Textinhalten etwa die Waage halten. 32 Im Vergleich dazu finden sich im Ausschnitt aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban deutlich mehr neue als gegebene Entitäten: Hier beträgt das Verhältnis von gegebenen zu neuen Entitäten 22 zu 72. Dies lässt erkennen, dass - auch wenn für die Fortgestaltung der Handlung an gegebene Entitäten angeknüpft wird - der Fokus stärker auf der Einführung neuer Referenten liegt. Dies gilt in einem noch verstärktem Maße für den Ausschnitt aus A Portrait of the Artist as a Young Man: Hier ist die Anzahl der gegebenen Entitäten im Vergleich zu der der neu eingeführten Entitäten noch geringer; auf acht gegebene Entitäten kommen 54 neue. Damit tritt die überwiegende Mehrheit der Entitäten in dieser Passage zum ersten Mal auf, so dass eine inhaltliche Neuentwicklung festgestellt werden kann. Dies bedeutet auch, dass in der mentalen Textrepräsentation verhältnismäßig viele neue Substrukturen angelegt werden müssen, so dass sich die Textrezeption in dieser Hinsicht anspruchsvoll gestaltet. gegeben neu A USTEN Elizabeth the journey 17 : 16 Jane the pales Sir William the laurel hedge Maria the door the Parsonage the gate Rosings Mr Collins’ civility Rosings park the parlour Miss de Bourgh the parlour’s furniture Mrs Jenkinson the cultivation of the garden Lady Catherine views the garden her ladyship’s carriage the road her ladyship’s carriages Mr Collins the evening Charlotte Elizabeth’s room the carriage the dining-room Elizabeth’s visit a sight Mr Darcy J OYCE Uncle Charles tobacco a translation of the C. of M. C. 8 : 54 Mr Dedalus morning smoke the Count of Monte Cristo God outhouse Stephen’s mind Stephen the garden island cave Stephen’s house every morning Mercedes Stephen’s hands Uncle Charles’ hat Mercedes’ image Stephen’s heart Uncle Charles’ pipe a house Clongowes Blackrock adventures Carysfort Avenue Aubrey the family a gang handfuls of grapes and sawdust forays three of four apples a battle the park rocks Mike Flynn the milkman Stephen’s run the milk-car Mike Flynn’s hands Carrickmines comments the cows Mike Flynn’s face grass Mike Flynn’s fingers the mare 33 Mike Flynn’s eyes autumn the road cowyard the Dublin mountains the evening milk Irish politics the servant Munster foreknowledge family legends change words Stephen’s soul the world children R OWLING Harry breakfast Prof. Tr.’s eyes 22 : 72 Ron a swooning fit Prof. Tr.’s shawl Hermione third year timetables Prof. Tr.’s hands the Great Hall the Slytherin table Harry’s table Malfoy they the Sight Slytherin nine o’clock books the Dementors Muggle Studies witches and wizards Gryffindor Arithmancy the future George a dead polecat Parvati Fred people silence Mr Weasley North Tower Lavender Azkaban a landing a teapot Hermione’s timetable this way the shelf of tea-cups Prof. McGonagall the painting the dreaded thing Divination grass a teacup Hagrid the pony dregs the staff table subjects of paintings tea the castle the knight Unfogging the Future Hogwarts suit of armour one blue teacup Neville the sword blue-patterned teacups Dean the blade Harry’s cup Seamus women in crinolines Ron’s cup a staircase Harry’s copy the class Ron’s copy the classroom a crooked sort of cross a landing the sun the ceiling a blob a trapdoor a bowler hat Prof Trelawney an acorn a ladder gold armchairs a thing pouffes an animal a dim light everyone fire an armchair perfume the Grim Prof. Tr.’s voice the left Übersicht über gegebene und neue Entitäten in den Textausschnitten aus Romanmitte. Die Entitäten sind dabei nach der Reihenfolge ihres Auftretens geordnet. Die Zahlen unter den Autorennamen geben das Verhältnis von gegebenen zu neuen Entitäten wieder. 34 Nach A RIEL gilt für die Zugänglichkeit von Referenten (2001: 33): The distance between a previous mention of the same referent and the current mention is an obvious measure of an accessibility distinction. The larger the distance separating different mentions of the same mental entity, the lower the degree of accessibility with which the mental representation is entertained. But distance is not necessarily measured by words. Paragraphs and episode boundaries create a distance, despite linear continuity (…). 18 Die Passagen aus der Romanmitte stellen entweder Kapitel oder Kapitelanfänge dar. Mit Beginn eines neuen Kapitels wird der folgende Text als neuer Sinnabschnitt gekennzeichnet, so dass hier von einer Episodengrenze (episode boundary) gesprochen werden kann, die die Zugänglichkeit der vorher genannten Entitäten unterbricht. 19 Jede Textentität muss, wenn sie wieder aufgegriffen wird, mit einer sprachlichen Realisierung benannt werden. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie beispielsweise Pronomina, Verwendung der konzeptspezifischen Bezeichnung oder Nennung eines Synonyms. 20 Die Art und Weise der Realisierung weist dabei auf die angenommene Zugänglichkeit der Entität hin. A RIEL nimmt drei prinzipielle Zugänglichkeitskategorien an: low accessibility, mid accessibility und high accessibility (vgl. A RIEL 1988). Die Kategorie bestimmt sich dabei danach, aus welcher Quelle die Textentität aktiviert werden kann (salience), ob beispielsweise aus Langzeit- oder Arbeitsgedächtnis, und inwieweit das Aufnahmelexem mit dem Referenten übereinstimmt (unity) (vgl. A RIEL 2000: 6). Entitäten mit low accessibility zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich nicht im Arbeitsgedächtnis befinden. Je weniger zugänglich eine solche Entität ist, desto mehr lexikalische Information ist vonnöten, um die Entität zu identifizieren: „In order to be effective, the marker has to be a good search guide, even if it takes time and effort to process the long expression“ (A RIEL 1988: 82). Eigennamen und spezifische Beschreibung erfüllen dieses Kriterium (A RIEL 1988: 73). Entitäten, die sich im Kurzzeitgedächtnis befinden, wird high accessibility zugeschrieben. Verweise darauf nehmen meist die Form von Personalpronomina oder einer Ellipse an. Zwischen low und high accessibility liegt schließlich die mid accessibility, für die A RIEL das Beispiel der deiktischen Referenz durch Demonstrativpronomina angibt (A RIEL 1988: 76). Durchgeführte Textanalysen lassen A RIEL folgende Realisierungsmöglichkeiten für Anaphora listen: 21 18 Als weitere Faktoren, die die Zugänglichkeit von gegebenen Entitäten beeinflussen, nennt A RIEL distance between antecedent and anaphor; number of competitors for the role of antecedent; importance of topicality in antecedent assignments; role of frames in identifying antecedents (1988: 65). 19 „An episode is defined conceptually as a semantic unit in discourse organization consisting of a set of related propositions governed by a macroproposition of paragraph level theme. (…) Episode boundaries represent major breaks, or attention shifts, in the flow of information in discourse. In typical narrative discourse, major changes in time, place, or characters correspond to episode boundaries (…), though they do not themselves represent such boundaries” (T OMLIN 1987: 460). 20 Vgl. auch B RINKER (2001: 27-40). 21 Für die Auswertung der Textanalysen siehe beispielsweise A RIEL (1988) und A RIEL (1990). Die Sortierung erstreckt sich von der höchsten zur niedrigsten Zugänglichkeit. 35 The accessibility marking scale: zero < reflexives < poor agreement markers < rich agreement markers < reduced/ cliticized pronouns < unstressed pronouns < stressed pronouns < stressed pronouns + gesture < proximal demonstrative (+NP) < distal demonstrative (+NP) < proximal demonstrative (+NP) + modifier < distal demonstrative (+NP) + modifier < first name < last name < short definite description < long definite description < full name < full name + modifier. (A RIEL 2000: 6) Wie folgender Tabelle entnommen werden kann, können bei den drei hier untersuchten Textabschnitten unterschiedliche Formen der Wiederaufnahme unterschieden werden. Dabei wird aus Gründen der stärkeren Differenzierung zwischen personalen und nichtpersonalen Entitäten unterschieden. 22 A USTEN J OYCE R OWLING Personale Entitäten Aufnahme durch Eigennamen 3 2 9 Aufnahme in Relation zu anderer Entität 4 1 1 Aufnahme durch Pronomen 3 0 2 Nichtpersonale Entitäten Aufnahme durch Eigennamen 2 2 6 Aufnahme durch NP mit spezifischer Referenz 5 3 4 Übersicht über sprachliche Realisationen der Wiederaufnahmen von gegebenen Entitäten. Für personale Textentitäten können in den drei Textabschnitten drei verschiedene Typen der sprachlichen Wiederaufnahme identifiziert werden: Nennung des Eigennamens, Aufnahme in Relation zu einer anderen Entität und durch Pronomen. Bei der Aufnahme durch den Eigennamen wird eindeutige Referenz auf eine spezifische Entität hergestellt; somit kann einerseits davon ausgegangen werden, dass die Entität unzweifelhaft identifiziert werden kann, andererseits deutet - nach obiger Skala - die Verwendung des Eigennamens auf eine als niedrig eingestufte Zugänglichkeit hin. Für den Textabschnitt aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban kann festgestellt werden, dass auf personale Entitäten, die sowohl mit ihrem Vorals auch Nachnamen bekannt sind, teilweise nur mit dem Vornamen, teilweise mit Vor- und Nachnamen verwiesen wird. Die Nennung von Vornamen weist insofern auf Vertrautheit mit einer Person bzw. Figur hin, als offensichtlich die Nennung des Vornamens als für die Identifizierung ausreichend erachtet wird. Somit kann davon ausgegangen werden, dass sich der Bezug auf die Entitäten Harry, Ron und Hermione mit ihren Vornamen von ihrem Protagonistenstatus ableitet; dies gilt ebenfalls für die Figur Hagrid. Auf der anderen Seite weist die Nennung von sowohl Vorals auch Nachnamen darauf hin, dass für die Identifizierung der Figur mehr Information als nur der Vorname vonnöten ist. Dies trifft wohl auf die Entitäten Dean Thomas und Seamus Finnigan zu, die mit zwei und fünf Verweisen in der Textpassage zu den Nebenentitäten gezählt werden können. Dagegen gilt für die Entitäten George und Malfoy, dass sie mit 13 und 15 Verweisen innerhalb der Textpassage einen wichtigeren Status einnehmen. Interessanterweise wird bei der erstmaligen Nennung der Entität Malfoy im Roman mit dem Nachnamen auf sie verwiesen, auf die Entität George 22 Eine Liste mit allen sprachlichen Realisierungen der Wiederaufnahme findet sich in Anhang VI.1.3.4. 36 dagegen mit dem Vornamen (vgl. Beispiele [1] und [2]), bei der Wiederaufnahme dieser Entitäten in der vorliegenden Passage wird aber der vollständige Name verwendet (vgl. Beispiele [3] und [4]): [1] “Well, look who it is,” said Malfoy in his usual lazy drawl, pulling open the compartment door. “Potty and the Weasel.” (R OWLING 1999: 63) [2] Harry now turned to his present and unwrapped it. Inside was what looked like a miniature glass spinning top. There was another note from Ron beneath it. Harry - this is a Pocket Sneakoscope. If there’s someone untrustworthy around, it’s supposed to light up and spin. Bill says it’s rubbish sold for wizard tourists and isn’t reliable, because it kept lighting up at dinner last night. But he didn’t realize Fred and George had put beetles in his soup. (R OWLING 1999: 13) [3] When Harry, Ron, and Hermione entered the Great Hall for breakfast the next day, the first thing they saw was Draco Malfoy, who seemed to be entertaining a large group of Slytherins with a very funny story. (R OWLING , Z.1-3) [4] Harry dropped into a seat at the Gryffindor table, next to George Weasley. (R OW- LING , Z.8) Über den Grund der Angabe von Vor- und Nachnamen dieser beiden Entitäten im vorliegenden Textabschnitt kann nur spekuliert werden: Möglicherweise wurde es innerhalb des spezifischen Kontexts, in dem vergleichsweise viele Figuren auftreten, für nötig erachtet, unzweifelhafte Referenz herzustellen. Andererseits ist es auch denkbar, dass die Nennung des vollen Namens stilistische Gründe hat. Die zweite Möglichkeit der Wiederaufnahme einer personalen Entität besteht darin, auf sie in Relation zu einer anderen Entität zu verweisen. Letztere kann dabei personal oder nichtpersonal sein: So wird in Beispiel [5] die aufzunehmende Entität Mr Dedalus durch die Nominalphrase his nephew zu Uncle Charles in Beziehung gesetzt, in Beispiel [6] wird durch Dad eine Relation zwischen George und Mr Weasley ausgedrückt. Its inhabitants (Beispiel [7]) stellt schließlich eine Verbindung zwischen der nichtpersonalen Entität Rosings und den entsprechenden Figuren her. [5] Uncle Charles smoked such black twist that at last his nephew suggested to him to enjoy his morning smoke in a little outhouse at the end of the garden. (J OYCE , Z.1- 2) [6] “Forget it, Harry,” said George bracingly. “Dad had to go out to Azkaban one time, remember, Fred? ” (R OWLING , Z.17-18) [7] The palings of Rosings Park was their boundary on one side. Elizabeth smiled at the recollection of all that she had heard of its inhabitants. (A USTEN , Z.5-6) Im Gegensatz zur Nennung des Eigennamens ist diese Form der Wiederaufnahme komplexer: Während durch den Eigennamen auf einen spezifischen Referenten Bezug genommen wird, verweisen Nominalphrasen wie in den Beispielen [5] und [7] auf zwei Entitäten: Das determinierende Element stellt Referenz auf die Entität her, zu der die zweite Entität in Relation gesetzt wird (vgl. his nephew, its inhabitants), in ihrer Gesamtheit verweist die Phrase dann auf eine andere Entität. Zur erfolgreichen Identifizierung muss dabei zusätzlich die Relation richtig zugeordnet werden. Die aufzunehmende Entität wird somit in Verbindung mit einer anderen Entität durch deren Verknüpfung (anchoring) aktiviert, so dass sie aus deren Perpektive benannt wird. Dabei zeigt sich, dass in allen der sechs vorliegenden Fällen die perspektivegebende Entität in der unmittelbaren sprachlichen Umgebung auftritt, so 37 dass diese Entität eine hohe Zugänglichkeit aufweist. Aufgrund der Kenntnis der Relation und der daraus resultierenden Verknüpfung der beiden beteiligten Entitäten kann bereits durch die Aktivierung der perspektivegebenden Entität im sprachlichen Kontext eine latente Aktivierung benachbarter Entitäten stattgefunden haben (spreading activation). Dieses Phänomen muss sich allerdings nicht nur auf perspektivegebende Entitäten beschränken. So wird beispielsweise kurz vor Wiederaufnahme der Entität Professor McGonagall die Entität Hermione’s timetable thematisiert (vgl. Beispiel [9]). Diese beiden Entitäten traten dabei bereits im vorangehenden Kapitel zusammen auf (Beispiel [8]): [8] “Are you sure you feel all right, Potter? ” Professor McGonagall said sharply. “Yes,” said Harry. “Very well. Kindly wait outside while I have a quick word with Miss Granger about her course timetable, then we can go down to the feast together.” (R OWLING 1999: 70-71) [9] “Hermione,” said Ron, frowning as he looked over her shoulder, “they’ve messed up your timetable. Look - they’ve got you down for about ten subjects a day. There isn’t enough time.” “I’ll manage. I’ve fixed it all with Professor McGonagall.” (R OWLING , Z.27-29) Es kann daher vermutet werden, dass die beiden Entitäten in der mentalen Textrepräsentation miteinander verknüpft sind. Insofern mag die Aktivierung von Hermione’s timetable bereits die latente Aktivierung von Professor McGonagall nach sich ziehen. Schließlich können personale Entitäten auch durch Personalpronomen wieder aufgenommen werden. Personalpronomen werden als high accessibility markers angesehen, wobei nach A RIEL (1988: 83) gilt: „(…) only entities which are easily and uniquely determined can be retrieved using a High Accessibility marker.“ In den untersuchten Textabschnitten erscheint die Aufnahme durch Personalpronomen daher insofern ungewöhnlich, als durch den Beginn eines neuen Kapitels eine Episodengrenze signalisiert wird, die die Zugänglichkeit zu den vorangehend aktivierten Entitäten unterbricht. [10] Every object in the next day’s journey was new and interesting to Elizabeth; and her spirits were in a state for enjoyment; for she had seen her sister looking so well as to banish all fear for her health, and the prospect of her northern tour was a constant source of delight. When they [Elizabeth] [Sir William] [Maria] left the high-road for the lane to Hunsford, every eye was in search of the Parsonage, and every turning expected to bring it in view. (A USTEN , Z.1-5) [11] George looked up in time to see Malfoy pretending to faint with terror again. “That little git,” he said calmly. “He wasn’t so cocky last night when the Dementors were down at our [George] [Fred] end of the train. Came running into our compartment, didn’t he, Fred? ” (R OWLING , Z.11-13) [12] “I like her appearance,” said Elizabeth, struck with other ideas. “She looks sickly and cross. - Yes, she will do for him [Mr Darcy] very well. She will make him a very proper wife.” (A USTEN , Z.80-81) [13] “Many witches and wizards, talented though they are in the area of loud bangs and smells and sudden disappearings, are yet unable to penetrate the veiled mysteries of the future,” Professor Trelawney went on, her enormous, gleaming eyes moving 38 from face to nervous face. “It is a Gift granted to few. You, boy,” she said suddenly to Neville, who almost toppled off his pouffe. “Is your grandmother well? ” (R OW- LING , Z. 131-134) Die in den Textabschnitten vorliegenden Fälle fördern drei Erkenntnisse über Gebrauchsbedingungen pronominaler Wiederaufnahme zu Tage: In den Beispielen [10] und [11] ist je ein Referent des pluralischen Pronomens im vorangehenden Kontext gegeben. Die übrigen Referenten des pluralischen Bezugs müssen dagegen über Inferenz erschlossen werden. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass in der mentalen Textrepräsentation die zu inferierenden Entitäten miteinander verknüpft sind. So ist beispielsweise die Figur Fred im vorangehenden Verlauf des Romans Harry Potter and the Prisoner of Azkaban immer im Zusammenhang mit dem Zwillingsbruder George aufgetreten, so dass diese beiden mentalen Strukturen eng miteinander vernetzt sein dürften. Da die Entität George kurz vorher genannt wird, ist eine latente Aktivierung der Nachbarstruktur Fred anzunehmen. Ähnliches gilt auch für they in Beispiel [10]: Nachdem der Leser in den vorangehenden Kapiteln darüber informiert wurde, dass die Figuren Elizabeth, Sir William und Maria zusammen auf die Reise gehen, kann aufgrund dieses Wissens die pluralische Referenz interpretiert werden. Die pronominale Aufnahme in Beispiel [12] verweist auf ein anderes Phänomen: Die Entität Mr Darcy tritt weder in dem ausgewählten noch in dem diesem vorangehenden Kapitel auf, so dass dem Pronomen keine intratextuelle, anaphorische Referenz zugesprochen werden kann. Dennoch wird der Bezug darauf mit him hergestellt und damit eine Identifizierung für möglich gehalten. Insofern wird für diese Entität eine permanente Aktiviertheit angesetzt, die wohl daraus resultiert, dass Mr Darcy neben Elizabeth ein global discourse topic des Romans darstellt. 23 Der letzte Fall (Beispiel [13]) kann schließlich als ein innerhalb der Textwelt deiktischer Gebrauch des Personalpronomens klassifiziert werden. Der Referent dieses Pronomens wird nachfolgend genannt, so dass auf endophorischer Referenzebene das Pronomen kataphorischen Charakter besitzt. 24 Nach der Besprechung der Aufnahme von personalen Entitäten soll nun die Wiederaufnahme von nicht-personalen Entitäten näher untersucht werden. Hier können zwei Typen der Aufnahme unterschieden werden: zum einen auch hier die Aufnahme durch den Eigennamen (vgl. Beispiele [14] und [15]) sowie die Aufnahme durch eine Nominalphrase mit spezifischer Referenz (vgl. Beispiele [16] bis [18]). Die spezifische Referenz kann dabei durch den bestimmten Artikel (Beispiel [16]), einen possessive determiner (Beispiel [17]) oder einen Genitiv (Beispiel [18]) hergestellt werden. In letzteren beiden Fällen wird die Entität wiederum zu einer anderen in Relation gesetzt. [14] The coming of September did not trouble him this year for he was not to be sent back to Clongowes. (J OYCE , Z.82-83) [15] “Dad had to go out to Azkaban one time, remember, Fred? ” (R OWLING , Z.18) 23 Vgl. A RIEL (2001: 34): „For instance, pronouns (high accessibility markers) can sometimes (over 25% in my data…), refer to mental entities last mentioned in a previous rather than a current paragraph (…). The reason is that these distant references are mostly references to the global discourse topic (92%).” 24 Zum deiktischen Gebrauch von Pronomen siehe auch III.2.12. 39 [16] At length the Parsonage was discernible. The garden sloping to the road, the house standing in it, the green pales and the laurel hedge, everything declared that they were arriving. (A USTEN , Z.7-9) [17] Hermione was examining her new timetable. (R OWLING , Z.25) [18] But when autumn came the cows were driven home from the grass: and the first sight of the filthy cowyard at Stradbrook with its foul green puddles and clots of liquid dung and steaming bran troughs, sickened Stephen’s heart. (J OYCE , Z.78-80) Dabei lässt sich feststellen, dass die Art der Aufnahme derjenigen Benennung entspricht, die an früherer Stelle für diesen Referenten verwendet wurde, d.h. eine Entität, auf die bereits mit Eigennamen verwiesen wurde, wird auch mit Eigennamen aufgegriffen (also Azkaban, und nicht the wizard prison), und eine mit einem common noun bezeichnete Entität mit dem Lexem, das in Kombination mit einem Determinativum eindeutige Referenz zulässt (also the Parsonage, und nicht etwa the building where the parson lived). Abgesehen von zwei Ausnahmen (the house in Carysfort Avenue, her new timetable) bestehen die Nominalphrasen, mit denen die Entität wiederaufgenommen wird, nur aus (gegebenenfalls Determinativum und) einem head; weitere Angaben in Form von Modifikationen treten nicht auf. Damit dient die Phrase zunächst nur der Aktivierung, ohne dass darin zusätzlich der Entität zuzuordnende Information gegeben würde. 25 Die vorangehende Analyse hatte zum einen zur Aufgabe, das Verhältnis zwischen gegebenen und neuen Entitäten zu beleuchten und die Wiederaufnahme von gegebenen Entitäten zu untersuchen. Dabei zeigte sich, dass in den drei Textabschnitten aus der Romanmitte das Verhältnis zwischen gegebenen und neuen Entitäten unterschiedlich ausfällt: Finden sich in der Passage aus Pride and Prejudice etwa gleich viele neue wie gegebene Entitäten, fällt in den Ausschnitten aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban und A Portrait of the Artist as a Young Man das Verhältnis sehr viel deutlicher zugunsten der neuen Entitäten aus. Je mehr neue Entitäten in einer Passage auftreten, desto stärker werden neue Inhalte thematisiert. Insofern kann bei den letztgenannten Passagen von einer intensiveren Weiterentwicklung der Handlung ausgegangen werden. Die Betrachtung der sprachlichen Realisierungen der ersten Wiederaufnahme der gegebenen Entitäten zeigte, dass hier unterschiedliche Formen zu identifizieren sind. Die Art der Realisierung kann dabei Rückschlüsse auf die angenomme Zugänglichkeit des Referenten zulassen; aufschlussreich ist hier vor allem, dass auf einige Entitäten trotz Episodengrenze mit Pronomina verwiesen wird und damit eine hohe Zugänglichkeit angesetzt wird. Die Textanalyse zeigte hier, dass dies entweder aufgrund von spreading activation oder aufgrund des Status einer Entität als global discourse topic möglich ist. Interessanterweise trat die Aufnahme durch Pronomen nur bei personalen Entitäten auf; möglicherweise behalten nichtpersonale Entitäten nach einer Episodengrenze nicht den gleichen Status der Zugänglichkeit. 25 Zur Modifizierung in Nominalphrasen siehe auch II.2.7. 40 Neue Entitäten bestimmen sich dadurch, dass sie im vorangehenden Romanverlauf noch nicht aufgetreten sind. Dennoch können auch neue Entitäten semantisch oder über Hintergrundwissen mit einer gegebenen Entität verbunden sein. Prinzipielle Aussagen über eine Interpretation neuer Entitäten mit Hilfe vorhandener Wissensstrukturen sind aufgrund der individuellen Natur von Hintergrundwissen nur bedingt möglich. Deshalb sollen im Folgenden neue Textentitäten bei ihrer erstmaligen Einführung auf ihre sprachliche Form näher untersucht werden, um auf diese Weise festzustellen, wie diese Entitäten präsentiert werden. Bei der Betrachtung der sprachlichen Form des ersten Verweises auf eine Entität muss zunächst zwischen zwei Typen von Nominalphrasen unterschieden werden: zum einen zwischen Nominalphrasen mit einem proper noun als head und zum anderen zwischen Nominalphrasen mit einem common noun als head. Bei Nominalphrasen mit common nouns als head geben in erster Linie die vorangestellten Artikel Auskunft über die angenommene Zugänglichkeit der Entität. Dabei gilt: „The definite article the is used to mark the phrase it introduces as definite, ie as referring to something which can be identified uniquely in the contextual or general knowledge shared by speaker and hearer“ (CGEL 1985: 265). Für den unbestimmten Artikel lässt sich dagegen feststellen: (…) a/ an X will be used where the reference of X is not uniquely identifiable in the shared knowledge of speaker and hearer. Hence a/ an is typically used when the referent has not been mentioned before, and is assumed to be unfamiliar to the speaker or hearer: (…). (CGEL 1985: 272) Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die sprachliche Realisierung neu eingeführter Entitäten. 26 A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Anzahl aller Entitäten 33 58 62 94 66 Anzahl der neuen Entitäten 16 58 54 72 66 Unspezifische Referenz 3 9,09% 18,75% 32 55,17% 55,17% 21 33,87% 38,89% 37 39,36% 51,39% 22 33,33% 33,33% NP ohne Artikel 0 11 10 11 10 NP mit unbestimmtem Artikel 3 8 10 24 7 NP mit numeral determiner oder quantifier 0 10 1 1 1 NP mit indefinite pronoun / wh-pronoun 0 3/ 0 0 1/ 0 2/ 2 26 Eine Tabelle, die alle neuen Entitäten und die sprachliche Realisierung ihrer ersten Erwähnung listet, befindet sich in Anhang VI.1.3.5. 41 Spezifische Referenz 13 39,39% 81,25% 26 44,83% 44,83% 33 53,23% 61,11% 35 37,23% 48,61% 44 66,66% 66,66% NP mit proper noun 0 8 5 4 3 NP mit bestimmtem Artikel 8 5 20 17 18 NP mit possessive determiner oder ’s-genitive 5 8 8 7 11 NP mit demonstrative determiner 0 2 0 2 3 NP mit personal pronoun / Vokativ 0 3/ 0 0 2/ 2 8/ 0 AdvP 0 0 0 1 1 Überblick über die verschiedenen sprachlichen Realisierungen neu eingeführter Entitäten. Bei den aufgeführten Prozentzahlen bezieht sich die erste auf die Gesamtzahl aller Entitäten, die zweite auf die Anzahl der neu eingeführten Entitäten. Der Tabelle kann zunächst entnommen werden, dass mit unterschiedlichen sprachlichen Realisationen auf neue Entitäten verwiesen wird. Dabei kann zwischen Realisierungen, die in unspezifischer Referenz, und Realisierungen, die in spezifischer Referenz resultieren, differenziert werden. Im Folgenden wird zunächst auf Nominalphrasen mit unspezifischer Referenz und deren Realisierungen eingegangen. Die Nichtrealisierung eines Artikels kann vor allem zwei Gründe haben: Zum einen kann es sich bei dem Nomen im head um ein uncountable noun handeln (vgl. Beispiele [1] und [2]), zum anderen kann das Nomen im Plural stehen, so dass die Nichtrealisierung des Artikels dem unbestimmten Artikel im Singular entspricht (vgl. Beispiele [3] und [4]). Auch bei der Verwendung eines numeral determiner bzw. quantifier wird auf keinen spezifischen Referenten, sondern vielmehr auf eine Anzahl einer Referentengruppe verwiesen (vgl. Beispiele [5] und [6]). [1] And didn’t he order one with pepperoni on it? (H ORNBY , Z.22) [2] But when autumn came the cows were driven home form the grass: (...). (J OYCE , Z.78-79) [3] At least twenty small, circular tables were crammed inside it, all surrounded by chintz armchairs and fat little pouffes. (R OWLING , Z.105-106) [4] Since he belonged, even at the age of six, to that great clan which cannot keep this feeling separate from that, but must let future prospects, with their joys and sorrows, cloud what is actually at hand, (…). (W OOLF , Z.5-6) [5] John and Christine had two children (…). (H ORNBY , Z.121-122) [6] They’d just ordered three pizzas when the argument started, and they hadn’t arrived yet. (H ORNBY , Z.19-20) Ebenfalls der Gruppe der unspezifischen Referenz sind Nominalphrasen zuzuordnen, die einen unbestimmten Artikel als Determinativum aufweisen, wobei auch determiner wie any, every, another oder such der Gruppe der unbestimmten Artikeln zugerechnet werden (vgl. Beispiele [7] bis [10]), oder deren head durch ein Indefinitpronomen oder wh-Pronomen realisiert ist (vgl. Beispiele [11] bis [13]). 42 [7] Mr. Collins and Charlotte appeared at the door, and the carriage stopped at a small gate, which led by a short gravel walk to the house, amidst the nods and smiles of the whole party. (A USTEN , Z.9-10) [8] Uncle Charles smoked such black twist that at last his nephew suggested to him to enjoy his morning smoke in a little outhouse at the end of the garden. (J OYCE , Z.1- 2) [9] He was wearing his long moleskin overcoat and was absent-mindedly swinging a dead polecat from one enormous hand. (R OWLING , Z.40-41) [10] They talked such nonsense. (W OOLF , Z.114) [11] You’d think that if you’d peed with someone you ought to keep in touch with them somehow. (H ORNBY , Z.17-18) [12] “But everyone knows that,” said Hermione in a loud whisper. (R OWLING , Z.191) [13] They knew what he liked best - to be for ever walking up and down, up and down, with Mr. Ramsay, and saying (…) who had buried his light temporarily at Bristol or Bedford, but was bound to be heard of later when his Prolegomena, (…), to some branch of mathematics or philosophy saw the light of day. (W OOLF , Z.84-90) Im Gegensatz dazu verweisen die folgenden Realisierungen auf einen spezifischen Referenten: Nominalphrasen mit einem proper noun oder einem Personalpronomen als head (vgl. Beispiele [14] bis [18]), Nominalphrasen mit einem bestimmten Artikel, einem demonstrative determiner, possessive determiner oder Genitiv in Determinativfunktion (vgl. Beispiele [19] bis [24]) sowie Vokative (vgl. Beispiel [25]). 27 Die Einführung einer Entität durch eine Nominalphrase mit einem proper noun als head unterscheidet sich insofern von einer Nominalphrase mit einem common noun als head, als ein common noun mehr semantische Informationen liefert als ein proper noun. So deutet der Name Will Freeman (Beispiel [14]) zwar darauf hin, dass der entsprechende Referent männlich ist, darüber hinaus werden aber keine weiteren Attribute vermittelt. Eine generische Bezeichnung wie boy oder man lässt dagegen immerhin noch Rückschlüsse über Alter des Referenten zu. Dennoch werden in den fünf Textabschnitten immerhin 20 Entitäten durch Nominalphrasen mit proper noun als head eingeführt. [14] How cool was Will Freeman? (H ORNBY , Z.82) [15] Right now he was listening to Nirvana and Snoop Doggy Dogg, and you couldn’t have found too much that sounded like them in 1933. (H ORNBY , Z.111-112) [16] On week days he did messages between the house in Carysfort Avenue and those shops in the main street of the town with which the family dealt. (J OYCE , Z. 16-18) [17] “Have you split up now? ”(H ORNBY , Z.1) [18] “But you’ll have to be up with the lark,” she added. (W OOLF , Z.1-2) [19] The garden sloping to the road, the house standing in it, the green pales and the laurel hedge, everything declared that they were arriving. (A USTEN , Z.7-9) [20] The evening was spent chiefly in talking over Hertfordshire news, and telling again what had been already written; (…). (A USTEN , Z.58) [21] Since he belonged, even at the age of six, to that great clan which cannot keep this feeling separate from that, but must let future prospects, with their joys and sorrows, cloud what is actually at hand, since to such people (…). (W OOLF , Z. 5-7) [22] (…); while the sun poured into those attics, which a plank alone separated from each other so that every footstep could be plainly heard and the Swiss girl sobbing 27 Vokativ wird hier als funktionale Kategorie begriffen und nicht als grammatischer Fall (vgl. H ERBST 2005: 13). 43 for her father who was dying of cancer in a valley of the Grisons, (…). (W OOLF , Z.106-109) [23] (…) Elizabeth, in the solitude of her chamber, had to meditate upon Charlotte’s degree of contentment, to understand her address in guiding, and composure in bearing with her husband, and to acknowledge that it was all done very well. (A US- TEN , Z.59-61) [24] (…) Stephen often glanced with mistrust at his trainer’s flabby stubble-covered face, as it bent over the long stained fingers through which he rolled his cigarette, and with pity at the mild lustreless blue eyes which would look up suddenly from the task and gaze vaguely into the blue distance while the long swollen fingers ceased their rolling and grains and fibres of tobacco fell back into the pouch. (J OYCE , Z.33-36) [25] “By the way, my dear,” she shot suddenly at Parvati Patil, “beware a red-haired man.” (R OWLING , Z.139-140) Schließlich können auch Adverben auf eine spezifische Entität verweisen: [26] “It looks like a Grim if you do this,” he said, with his eyes almost shut, “but it looks more like a donkey from here,” he said, leaning to the left. (R OWLING , Z.223-224) [27] “Yes, of course, if it’s fine tomorrow,” said Mrs Ramsay. (W OOLF , Z.1) Wie der Tabelle zu Beginn dieser Analyse - vielleicht überraschenderweise - entnommen werden kann, werden bei drei von fünf Textabschnitten neue Entitäten überwiegend durch Nominalphrasen mit spezifischer Referenz eingeführt (Pride and Prejudice, A Portrait of the Artist as a Young Man, To the Lighthouse), bei den Abschnitten aus About a Boy und Harry Potter and the Prisoner of Azkaban lässt sich eine knappe Mehrheit von Nominalphrasen mit unspezifischer Referenz feststellen. Damit wird in allen fünf Textabschnitten eine nicht unerhebliche Menge an vorher noch nicht genannten Entitäten als gegeben präsentiert. Dies führt zur Frage nach der Zugänglichkeit derartiger Entitäten. Zugänglichkeit kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Anwesenheit einer Entität über Inferenzziehung mit Hilfe von schematischem Wissen bzw. Hintergrundwissen hergeleitet werden kann. So kann im Beispiel [28] erschlossen werden, dass sich die bislang ungenannten Entitäten the green pales und the laurel hedge auf die gegebene Entität the garden zurückführen lassen, ebenso wie die Anwesenheit einer Tür (the door) mit dem Allgemeinwissen über die Bauweise von Häusern (the Parsonage) in Einklang steht. Ähnliches gilt für Beispiel [29]: Der Leser, der den Ort Blackrock nicht kennt, kann über schematische Kenntnisse des Aufbaus von Ortschaften zu dem Schluss kommen, dass es in Blackrock eine Straße namens Carysfort Avenue sowie einen Park (the park where...) gibt. [28] At length the Parsonage was discernible. The garden sloping to the road, the house standing in it, the green pales and the laurel hedge, everything declared that they were arriving. Mr. Collins and Charlotte appeared at the door, and the carriage stopped at a small gate, which led by a short gravel walk to the house, amidst the nods and smiles of the whole party. (A USTEN , Z.7-10) [29] During the first part of the summer in Blackrock uncle Charles was Stephen’s constant companion. Uncle Charles was a hale old man with a well tanned skin, rugged features and white side whiskers. On week days he did messages between the house in Carysfort Avenue and those shops in the main street of the town with which the family dealt. (…) 44 When the order list had been booked the two would go on to the park where an old friend of Stephen’s father, Mike Flynn, would be found seated on a bench, waiting for them. (J OYCE , Z.15-25) Wie diese Beispiele zeigen, mögen derartige Zuordnungen in einem unterschiedlich hohen Anspruch an die Interpretationsarbeit resultieren: Während die Integrierung von the door voraussichtlich unmittelbar vonstatten gehen kann, mag die Erkenntnis, dass Blackrock einen Park besitzt, mehr Interpretationsarbeit erfordern. Dies gilt wohl in noch verstärktem Maße für Beispiel [30]: Hier sind die Referenten the wonderful island cave, Marseille, sunny trellises und Mercedes ebenfalls als gegeben präsentiert; der Leser, der den Roman The Count of Monte Cristo nicht kennt, kann nur über Inferenzziehungen zu dem Schluss kommen, dass diese Entitäten Bestandteile der Romanhandlung darstellen. [30] His evenings were his own; and he pored over a ragged translation of The Count of Monte Cristo. The figure of that dark avenger stood forth in his mind for whatever he had heard or divined in childhood of the strange and terrible. At night he built up on the parlour table an image of the wonderful island cave out of transfers and paper flowers and coloured tissue paper and strips of the silver and golden paper in which chocolate is wrapped. When he had broken up this scenery, weary of its tinsel, there would come to his mind the bright picture of Marseille, of sunny trellises, and of Mercedes. (J OYCE , Z.55-60) Neben Inferenzziehungen können auch die sprachliche Umgebung und somit semantische Beziehungen die Integration von Entitäten ermöglichen bzw. erleichtern. Durch Nennung von Hyperonymen kann die semantische Kategorie einer Entität vorgegeben werden (vgl. Beispiele [31] und [32]), ebenso entsteht Kohärenz durch die Verwendung von Synonymen (vgl. Beispiel [33]). [31] Sixty years ago, all the things Will relied on to get him through the day simply didn’t exist: there was no daytime TV, there were no videos, there were no glossy magazines and therefore no questionnaires and, though there were probably record shops, the kind of music he listened to hadn’t even been invented yet. (Right now he was listening to Nirvana and Snoop Doggy Dogg, and you couldn’t have found too much that sounded like them in 1933.) (H ORNBY , Z.108-112) [32] The second sort was messier, and there were more people and places in it: his mother’s boyfriends and his dad’s girlfriends; flats and houses; Cambridge and London. (H ORNBY , Z.56-58) [33] Since he belonged, even at the age of six, to that great clan which cannot keep this feeling separate from that, but must let future prospects, with their joys and sorrows, cloud what is actually at hand, since to such people even in earliest childhood any turn in the wheel of sensation has the power to crystallise and transfix the moment upon which its gloom or radiance rests, James Ramsay, sitting on the floor cutting out pictures from the illustrated catalogue of the Army and Navy Stores, endowed the picture of a refrigerator, as his mother spoke, with heavenly bliss. (W OOLF , Z.5-10) Für eine Reihe von als gegeben präsentierten Entitäten gilt aber auch, dass der Kontext keine Vernetzungsmöglichkeiten anbietet. In diesen Fällen wird eine Entität, die für den Leser weder gegeben noch anderweitig zugänglich ist, dennoch als solche präsentiert. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der Perspektivegebung zu sehen, da dies meist solche Entitäten betrifft, die aus Sicht einer bestimmten Figur 45 oder innerhalb einer bestimmten Situation als gegeben zu interpretieren sind. Für das Personalpronomen gilt beispielsweise nach der Longman Grammar of Spoken and Written English: „In the novel, the inherent definiteness of personal pronouns means that people and entities are presented as if familiar, even though they have not been introduced, and the reader is forced to be instantly involved in the fictional world“ (1999: 331). Bei den Beispielen [34] und [35] wird jedoch die zweite Referenz auf die jeweilige Entität mit einer Nominalphrase, deren head als ein proper bzw. common noun realisiert ist, vorgenommen. Insofern werden mit der zweiten Referenz gewisse Informationen über die Entität vermittelt. 28 [34] “Have you split up now? ” “Are you being funny? ” People quite often thought Marcus was being funny when he wasn’t. (H ORNBY , Z.1-3) [35] “Yes, of course, if it’s fine tomorrow,” said Mrs Ramsay. “But you’ll have to be up with the lark,” she added. To her son these words conveyed an extraordinary joy, as if it were settled, the expedition were bound to take place, and the wonder to which he had looked forward, for years and years it seemed, was, after a night’s darkness and a day’s sail, within touch. (W OOLF , Z.1-5) [36] “But it may be fine - I expect it will be fine,” said Mrs. Ramsay, making some little twist of the reddish brown stocking she was knitting, impatiently. If she finished it to-night, if they did go to the Lighthouse after all, it was to be given to the Lighthouse keeper for his little boy, who was threatened with a tuberculous hip; (…). (W OOLF , Z.29-32) [37] His mum was sad, he knew that - he cried a lot now, more than she did before they moved to London - but he had no idea whether that was anything to do with boyfriends. (H ORNBY , Z.43-44) Die vorangehende Analyse befasste sich mit der sprachlichen Realisierung und Präsentation von neuen Entitäten. Dabei konnte festgestellt werden, dass eine Reihe von sprachlichen Realisierungen dazu benutzt wird, Referenten einzuführen. Möglicherweise überraschend erscheint dabei das Ergebnis, dass bei zwischen rund 45 und 81 Prozent der Fälle Nominalphrasen mit spezifischer Referenz vorliegen. Damit werden diese Entitäten, obwohl sie im bisherigen Verlauf des Romans noch nicht genannt wurden, als gegeben präsentiert. Wie die Textanalyse zeigte, können einige dieser Entitäten als zugänglich betrachtet werden: Dies kann aufgrund von Integration in Hintergrund- oder schematisches Wissen oder aufgrund der sprachlichen Umgebung möglich sein. Für andere Entitäten gilt jedoch, dass diese aus dem Kontext nicht ableitbar sind; die Präsentation als gegebene Entität kann in diesen Fällen der Perspektivierung dienen. Da der Integrationsaufwand für derartige Entitäten individuell differerieren kann, kann an dieser Stelle keine generelle Aussage über die Art der Zugänglichkeit dieser Entitäten getroffen werden. 28 Es ist denkbar, dass bestimmte Angaben zu einer Entität benötigt werden, um eine gewisse „Informationsbefriedigung“ zu erlangen, d.h. solange auf eine personale Entität nur mit Pronomen verwiesen wird, ohne dass beispielsweise durch eine Namensangabe oder generische Bezeichnung gewisse Grundinformationen vermittelt werden, erhält das Pronomen bis zur Nennung dieser Informationen möglicherweise kataphorischen Charakter. 46 Die Gegebenheit derartiger Entitäten muss also interpretiert werden, sie erfordern somit zusätzliche Interpretationsarbeit. Die Textabschnitte differieren in den Anteilen, die als gegeben präsentierte Entitäten erzielen, und es zeigt sich, dass diejenigen Passagen, die als schwieriger eingestuft wurden (Pride and Prejudice, A Portrait of the Artist as a Young Man, To the Lighthouse), höhere Prozentwerte bei diesen Entitäten aufweisen als diejenigen Passagen, die als leichter eingestuft wurden (About a Boy, Harry Potter and the Prisoner of Azkaban). Eventuell liegt hier eine Korrelation zwischen diesem Parameter und dem angenommenen Schwierigkeitsgrad vor. Nach der Betrachtung der sprachlichen Realisierung soll im Folgenden die syntaktische Funktion von Phrasen, die Entitäten wiederaufnehmen oder neu einführen, näher beleuchtet werden. Dabei sind zwei grundlegende Funktionen möglich: Eine Phrase kann zum einen als eigenständige Phrase, Teil einer koordinierten Phrase oder als Ergänzung einer Präpositionalphrase Satzgliedstatus in einer clause einnehmen. 29 [1] [Uncle Charles] smoked [such black twist] that at last [his nephew] suggested to him to enjoy [his morning smoke] [in a little outhouse at the end of the garden]. (J OYCE , Z.1-2) [2] [The garden] sloping to the road, the house standing in it, the green pales and the laurel hedge, everything declared that they were arriving. (A USTEN , Z.7-9) [3] When [Harry, Ron, and Hermione] entered [the Great Hall] for breakfast the next day, the first thing they saw was [Draco Malfoy, who seemed to be entertaining a large group of Slytherins with a very funny story]. (R OWLING , Z.1-3) [4] Just then, [Hagrid] entered the Great Hall. (R OWLING , Z.40) [5] [Mr. Collins and Charlotte] appeared at [the door], and [the carriage] stopped [at a small gate, which led by a short gravel walk to the house], amidst the nods and smiles of the whole party. (A USTEN , Z.9-10) Daneben kann eine Phrase auch in Phrasenfunktion auftreten, d.h. in Abhängigkeit zu einem Nomen stehen und somit als Determinativum oder Bestandteil einer Modifikation fungieren: [6] [The palings of Rosings Park] was their boundary on one side. (A USTEN , Z.5-6) [7] [During the first part of the summer in Blackrock] uncle Charles was [Stephen’s constant companion]. (J OYCE , Z.15) [8] [The journey through the castle to North Tower] was a long one. (R OWLING , Z.53) Die folgende Analyse soll untersuchen, ob bei Phrasen, die Entitäten wiederaufnehmen oder neu einführen, bevorzugte syntaktische Funktionen zu identifizieren sind. Im Anschluss daran wird auf Ebene der Satzglieder überprüft, ob sich innerhalb der clause Tendenzen abzeichnen, an welcher Position derartige Phrasen auftreten. 29 Die überwiegende Mehrheit von Phrasen, die eine Entität wiederaufnehmen oder neu einführen, besteht aus Nominalphrasen; nur vereinzelt treten auch Adverbphrasen auf. 47 Die folgende Tabelle gibt einen Überblick darüber, wie viele der wiederaufnehmenden bzw. einführenden Phrasen Satzgliedstatus oder Phrasenfunktion einnehmen: A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Satzglied (gegeben / neu) 26 (13 / 13) 49 (0 / 49) 46 (7 / 39) 76 (16 / 60) 60 (0 / 60) Phrasenfunktion (gegeben / neu) 7 (4 / 3) 9 (0 / 9) 16 (1 / 15) 18 (6 / 12) 6 (0 / 6) Überblick über den syntaktischen Status von wiederaufnehmenden bzw. einführenden Phrasen. Die Tabelle zeigt in allen fünf Textabschnitten eine klare Tendenz dazu, dass wiederaufnehmende bzw. einführende Nominalphrasen vor allem Satzglied-, und nicht Phrasenfunktion einnehmen. Dies mag seine Ursache im informatorischen Status der Phrasenfunktionen Determination und Modifikation haben: Die Aufgabe des Determinativums besteht in der Herstellung von Referenz, die der Modifikation in der Spezifikation des head: „Now the modifiers (...) specify further properties of the class from which the referents are drawn“ (H UDDLESTON 1984: 256). Somit kann für Determinativum und Modifikation eine gewisse informatorische Unterordnung unter das head angesetzt werden; dieses nimmt dagegen eine informatorische Schlüsselrolle innerhalb der Phrase ein. Dies mag dazu führen, dass determinierenden oder modifizierenden Phrasen möglicherweise nicht dieselbe Aufmerksamkeit zukommt wie Phrasen, die Satzgliedstatus einnehmen. Befindet sich daher eine Phrase, die eine Textentität aufgreift, in der Position der Modifikation, so mag es geschehen, dass sie zwar als semantische Spezifikation des head rezipiert, der eigenständige informatorische Stellenwert jedoch als gering eingeschätzt wird. Dies geschah beispielsweise bei einer Übersetzung des Romans Pride and Prejudice, in der der erste Satz des untersuchten Textausschnitts wie folgt wiedergegeben wird: [9] Every object in the next day’s journey was new and interesting to Elizabeth; and her spirits were in a state for enjoyment; for she had seen her sister looking so well as to banish all fear for her health, and the prospect of her northern tour was a constant source of delight. (A USTEN , Z.1-3) [10] Alle Erlebnisse des nächsten Tages waren neu und anregend für Elisabeth, und sie freute sich von ganzem Herzen. (A USTEN / R AUCHENBERGER 1985: 168) Hier wurde die Postmodifikation des ersten Subjekts offensichtlich als informatorisch nebensächlich erachtet und daher nur unvollständig übersetzt. Damit trifft der deutsche Leser jedoch nicht auf die Entität the journey / die Reise. Dies macht sich dann bemerkbar, wenn Entitäten als gegeben eingeführt werden, die zu the journey in inhaltlicher Relation stehen. [11] When they left the high-road for the lane to Hunsford, every eye was in search of the Parsonage, and every turning expected to bring it in view. (A USTEN Z. 4-5) [12] Als sie die Landstraße verließen und in den Weg nach Hunsford einbogen, hielt jedes Auge Ausschau nach dem Pastorat; bei jeder Biegung erwartete man, es zu erblicken. (A USTEN / R AUCHENBERGER 1985: 168) Für den Leser des Originals sind die neuen Entitäten the high-road, the lane to Hunsford und every turning über die erwähnte Textentität journey zugänglich; bei die Landstraße, der Weg nach Hunsford und jeder Biegung ist dies in der vorlie- 48 genden Fassung nicht möglich. Hier muss der Leser durch eigenständige Inferenzziehung erschließen, dass sich die Figuren auf der Reise befinden. Es kann daher die Überlegung formuliert werden, dass Phrasen, die in Abhängigkeit zu einer anderen Phrase stehen, möglicherweise einen nebengeordneten informatorischen Stellenwert einnehmen. Dies wird bestätigt durch die Tatsache, dass die überwiegende Mehrzahl der aufnehmenden bzw. einführenden Phrasen Satzgliedstatus einnimmt und somit in prominenter syntaktischer Funktion auftritt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es auch auf der Ebene der Satzglieder bevorzugte Positionen zur Einführung bzw. Wiederaufnahme von Entitäten gibt. Wie in Kapitel III ausführlich dargelegt werden wird, spielen innerhalb einer Informationseinheit zwei Elemente eine herausragende Rolle: topic und focus. Das topic entspricht dabei in den meisten Fällen dem Subjekt; 30 im Falle des focus gilt, dass das Element mit dem höchsten informatorischen Stellenwert üblicherweise prosodischen focus trägt sowie in Endposition auftritt. Da das Kriterium des prosodischen focus bei geschriebenen Texten keine zuverlässige Identifikationsmöglichkeit darstellt, wird in der Analyse das Augenmerk auf die Endposition gerichtet; diese soll hier als letztes Element einer clause definiert werden. Im Folgenden werden daher einführende bzw. wiederaufnehmende Nominalphrasen auf die zwei Aspekte der syntaktischen Funktion des Subjekts und der Position des letzten Elements in der clause überprüft. Dabei scheint die Hypothese nahe zu liegen, dass der informatorische Status einer Entität innerhalb eines Sinnabschnitts Konsequenzen für die Präsentation hat: Je bedeutsamer eine Entität für eine Episode ist, desto prominenter sollte die syntaktische Position der Einführung sein. Im Folgenden sollen deshalb diejenigen Entitäten, für die in Kapitel II.2.2 aufgrund der Anzahl der Verweise eine wichtige Rolle innerhalb der Passage identifiziert werden konnte, daraufhin untersucht werden, in welcher syntaktischen Funktion bzw. Position die wiederaufnehmende bzw. einführende Phrase auftritt. Dabei werden alle Entitäten bis zu einem Vergleichswert von 10 berücksichtigt. A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Satzglied Subjekt 5 5 3 4 4 Endposition 2 3 1 1 0 Andere 0 0 0 3 6 Phrasenglied Subjekt 1 1 0 0 0 Endposition 2 0 1 0 0 Andere 0 0 0 0 0 Überblick über die syntaktische Funktion bzw. Position wiederaufnehmender bzw. einführender Phrasen innerhalb der clause. Die Ergebnisse der Auswertung bestätigen obige Hypothese: In der Tat kommt auf Satzgliedebene den Positionen des Subjekts sowie des letzten Elements in der clause für einführende bzw. aufnehmende Entitäten besondere Bedeutung zu. Die Beispiele [13] und [14] illustrieren erstere, die Beispiele [15] und [16] zweitere Realisierung. 30 Vgl. III.2.2 und III.2.3. 49 [13] John and Christine had two children - the second had been born the previous week, and Will had been summoned to look at it - and their place was, Will couldn’t help thinking, a disgrace. (H ORNBY , Z. 121-123) [14] When the order list had been booked the two would go on to the park where an old friend of Stephen’s father, Mike Flynn, would be found seated on a bench, waiting for them. (J OYCE , Z.24-25) [15] The palings of Rosings Park was their boundary on one side. Elizabeth smiled at the recollection of all that she had heard of its inhabitants. (A USTEN , Z.5-6) [16] “What about his pizza? ” (H ORNBY , Z.19) Auch zumindest zwei der drei in dem Textabschnitt aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban als „Andere“ bezeichneten Vorkommen können als in prominenter Position bezeichnet werden (vgl. Beispiele [17] und [18]): [17] “You, boy,” she said suddenly to Neville, who almost toppled off his pouffe. “Is your grandmother well? ” (R OWLING , Z.133-134) [18] There were no doors off this landing, but Ron nudged Harry and pointed at the ceiling, where there was a circular trapdoor with a brass plaque on it. “‘Sibyll Trelawney, Divination teacher,’” Harry read. (R OWLING , Z.99) Die hohe Anzahl von sechs „anderen“ Realisationen beim Textabschnitt aus To the Lighthouse resultiert daraus, dass hier eine Phrase auf sechs bislang ungenannte Entitäten referiert (vgl. Beispiel [19]). Diese Phrase hat zwar Satzgliedstatus, nimmt aber keine prominente syntaktische Funktion ein. Allerdings besitzt dieses Pronomen kataphorische Referenz, so dass dadurch die nachfolgenden Referenten besondere Aufmerksamkeit erfahren. 31 [19] Yes, he did say disagreeable things, Mrs. Ramsay admitted; it was odious of him to rub this in, and make James still more disappointed; but at the same time, she would not let them laugh at him. (W OOLF , Z.45-47) Es kann daher festgestellt werden, dass bei Textentitäten mit einem Vergleichswert über 10 einführende bzw. aufnehmende Phrasen mit Satzgliedstatus fast ausschließlich prominente Positionen innerhalb der Informationseinheit einnehmen. Dabei scheint dem Subjekt eine bevorzugte Rolle zuzukommen; dies gilt auch für die Textabschnitte aus About a Boy und To the Lighthouse, in denen - aufgrund der Tatsache, dass diese Passagen Romananfänge darstellen - alle Entitäten neu sind. Dies mag insofern überraschend erscheinen, als in der theoretischen Literatur üblicherweise eine Korrelation zwischen Subjektposition und gegebener Information beschrieben wird. Möglicherweise scheint diese Korrelation um den Status einer Entität innerhalb eines Sinnabschnitts erweitert werden zu müssen. Der Vollständigkeit halber sind in obiger Tabelle auch diejenigen Phrasen gelistet, die Phrasenfunktion einnehmen, also in Abhängigkeit zu einem nominalen head stehen. Auch hier scheint sich die Tendenz zu bestätigen, dass derartige Phrasen innerhalb von Subjekten oder letzten Elementen auftreten. [20] [Will’s friend John’s house] was full of it. (H ORNBY , Z.121) [21] During the first part of the summer in Blackrock uncle Charles was [Stephen’s constant companion]. (J OYCE , Z.15) 31 Vgl. III.2.10. 50 Die für die Tabelle untersuchten Phrasen beziehen sich auf Entitäten, die beim informatorischen Status einen Vergleichswert von mindestens 10 einnehmen. Für Entitäten mit niedrigeren Vergleichswerten, denen somit ein eher nebensächlicher Stellenwert in der Passage zukommt, scheint die für obige Phrasen festgestellte Verteilung nicht im gleichen Maße zu gelten; hier finden sich Verweise auf neue Entitäten auch in mittiger Position innerhalb der clause: [22] While the men were milking the boys would take turns in riding the tractable mare round the field. (J OYCE , Z.77-78) [23] Collect a teacup from the shelf, come to me, and I will fill it. (R OWLING , Z.154- 155) [24] Dad had to go out to Azkaban one time, remember, Fred? (R OWLING , Z.18) [25] (…) James Ramsay, sitting on the floor cutting out pictures from the illustrated catalogue of the Army and Navy Stores, endowed the picture of a refrigerator, as his mother spoke, with heavenly bliss. (W OOLF , Z.8-10) Dabei ergibt sich ein theoretisches Problem: Die Tatsache, dass Nominalphrasen zum Teil lange Postmodifikationen nach sich ziehen können, kann dazu führen, dass im letzten syntaktischen Element einer clause sowohl das head der Phrase als auch Elemente innerhalb der Postmodifikation auf neue bzw. wiederaufzunehmende Entitäten verweisen (vgl. Beispiel [26]). Daneben ist es auch möglich, dass ein Element einerseits das Objekt zum regierenden Verb darstellt und somit Mittelposition einnimmt, andererseits aber auch das Subjekt einer nonfinite clause darstellt (vgl. Beispiel [27]; auch Beispiel [19]). Weiterhin kann eine Nominalphrase zwar Bestandteil des letzten Elements sein, da dieses Element jedoch - wie in Beispiel [28] - koordiniert ist, folgen noch weitere syntaktische Einheiten. [26] Aubrey and Stephen had a common milkman and often they drove out in the milkcar to [Carrickmines where the cows were at grass]. (J OYCE , Z.76-77) [27] Every object in the next day’s journey was new and interesting to Elizabeth; and her spirits were in a state for enjoyment; for she had seen [her sister looking so well as to banish all fear for her health], and the prospect of her northern tour was a constant source of delight. (A USTEN , Z.1-3) [28] On week days he did messages between the house in [Carysfort Avenue and those shops in the main street of the town with which the family dealt]. (J OYCE , Z.16-18) Die Frage, die sich hier stellt, betrifft - neben der Schwierigkeit der Klassifikation derartiger Elemente innerhalb der obigen Kategorien - vor allem den Status dieser Elemente innerhalb der Informationseinheit: Wenn - wie die theoretische Literatur annimmt - Subjekt und letztem Element in der clause besonderer informatorischer Status zukommt, 32 welcher informatorische Stellenwert kann dann für die unterstrichenen Elemente in den Beispielen [26] bis [28] angenommen werden? Eine Beantwortung dieser Frage kann nur als Hypothese formuliert werden: So mag weniger die Endposition in der clause als vielmehr das letzte Element der Verbergänzungsstruktur eine informatorisch entscheidende Rolle spielen. Insofern könnte Carrickmines in Beispiel [26] als prominent rezipiert werden, da es die letzte Ergänzung zum Verb drive out darstellt. Da das Verbinventar somit vervollständigt ist, ist es denkbar, dass für den Fall, dass die Postmodifikation als clause realisiert wird, diese als neue Informationseinheit rezipiert wird. In where the cows were at 32 Siehe III.1.4. 51 grass würden also the cows und grass wieder Schlüsselpositionen einnehmen. Elemente wie her sister oder them (Beispiele [27] und [19]) wären demnach - aus syntaktischer Sicht - informatorisch weniger prominent, da nach ihnen noch weitere Verbergänzungen folgen. Psycholinguistische Tests könnten diese Hypothese überprüfen. In der vorangehenden Analyse wurden Phrasen, die Entitäten entweder wiederaufnehmen oder neu einführen, auf ihre Funktion im Syntagma untersucht. Dabei zeigte sich, dass eine klare Tendenz dazu besteht, dass derartige Phrasen Satzgliedstatus einnehmen. Dies führt zu der Überlegung, dass Phrasen, die in Abhängigkeit zu einem nominalen head stehen, einen informatorisch geringeren Stellenwert einnehmen. Weiterhin wurde überprüft, ob sich auf clause-Ebene bevorzugte Positionen für die Wiederaufnahme bzw. Neueinführung von Entitäten mit vergleichsweise hohem informatorischem Stellenwert innerhalb einer Passage identifizieren lassen. Wie aufgrund informationsstruktureller Modelle zu erwarten, nehmen das Subjekt sowie das letzte Element der clause hier eine vorrangige Stellung ein. Möglicherweise überraschend erscheint die Tatsache, dass dem Subjekt auch in den Romananfängen, bei denen alle Entitäten neu sind, eine noch wichtigere Rolle als der Endposition zuzukommen scheint, obwohl diese Position üblicherweise mit gegebener Information belegt wird. Möglicherweise kann hier konstatiert werden, dass Entitäten, die aufgrund der Anzahl ihrer Verweise einen hohen informatorischen Stellenwert innerhalb einer Passage einnehmen, auch bei ihrer Einführung eine Tendenz dazu zeigen, topikalisiert zu werden. Die bevorzugten Positionen Subjekt und Endstellung spiegeln sich auch bei Phrasen wider, deren übergeordnetes Syntagma wiederum in einer Phrase besteht. Lassen sich also für Entitäten mit hohem informatorischem Stellenwert durchaus klare Tendenzen erkennen, kann dies für Nebenentitäten nicht mit der gleichen Eindeutigkeit festgestellt werden. Dabei ergibt sich bei diesen Entitäten zunehmend die Schwierigkeit, dass aufgrund von komplexen syntaktischen Konstruktionen die Zuweisung von Subjekt und Endposition relativiert wird. Dies zieht die Frage nach sich, welchen informatorischen Stellenwert diese Entitäten in psycholinguistischer Hinsicht einnehmen. Nach der Betrachtung der übergeordneten syntaktischen Funktion von aufnehmenden bzw. einführenden Phrasen soll in diesem Kapitel die syntaktische Komplexität dieser Phrasen untersucht werden. Aufnehmende bzw. einführende Phrasen werden in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle als Nominalphrasen realisiert; diese können entweder mit oder ohne Modifikation auftreten: Nominalphrasen ohne Modifikation stellen in erster Linie Referenz her. 33 Nominalphrasen, die modifizierende Elemente enthalten, bringen zusätzliche Aussagen über den Referenten zum Aus- 33 Nicht alle Nominalphrasen stellen Referenz her (z.B. she is a good girl). Diese stellen aber nicht Gegenstand der hier vorliegenden Untersuchung dar. 52 druck; neben der Herstellung der Referenz sind somit weitere Informationen dem Referenten zuzuordnen. Die hier untersuchten Nominalphrasen stellen die erste Referenz nach einer Episodengrenze bzw. die erste Referenz überhaupt her, so dass der Referent zunächst aktiviert werden muss. Während also eine unmodifizierte Nominalphrase nur die Aktivierung der Entität bedingt, erfordert eine modifizierte Nominalphrase zusätzlich Integration von Informationen. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass eine modifizierte Nominalphrase stärkeren interpretatorischen Aufwand nach sich zieht. Bei der syntaktischen Komplexität der einführenden bzw. wiederaufnehmenden Nominalphrasen können zwei prinzipielle Unterscheidungen getroffen werden: Entweder besteht eine Nominalphrase aus (gegebenenfalls Determinativum und) dem head (vgl. Beispiele [1] bis [5]), 34 oder es sind noch zusätzliche Modifikationen enthalten (vgl. Beispiele [6] bis [10]). [1] Just then, Hagrid entered the Great Hall. (R OWLING , Z.40) [2] The coming of September did not trouble him this year for he was not to be sent back to Clongowes. (J OYCE , Z.82-83) [3] And didn’t he order one with pepperoni on it? (H ORNBY , Z.22) [4] They were then, with no other delay than his pointing out the neatness of the entrance, taken into the house; and as soon as they were in the parlour, he welcomed them a second time with ostentatious formality to his humble abode, and punctually repeated all his wife’s offers of refreshment. (A USTEN , Z.15-18) [5] If she finished it to-night, if they did go to the Lighthouse after all, it was to be given to the Lighthouse keeper for his little boy, (…). (W OOLF , Z.30-31) [6] Mr. Collins and Charlotte appeared at the door, and the carriage stopped at a small gate, which led by a short gravel walk to the house, amidst the nods and smiles of the whole party. (A USTEN , Z.9-10) [7] Outside Blackrock, on the road that led to the mountains, stood a small whitewashed house in the garden of which grew many rosebushes: and in this house, he told himself, another Mercedes lived. (J OYCE , Z.61-62) [8] Pieces of brightly coloured plastic were strewn all over the floor, videotapes lay out of their cases near the TV set, the white throw over the sofa looked as if it had been used as a piece of gigantic toilet paper, although Will preferred to think that the stains were chocolate ... (H ORNBY , Z.123-126) [9] “There’s - got - to - be - a - short-cut,” Ron panted, as they climbed their seventh long staircase and emerged on an unfamiliar landing, where there was nothing but a large painting of a bare stretch of grass hanging on the stone wall. (R OWLING , Z.55- 57) [10] (…) while the sun poured into those attics, which a plank alone separated from each other so that every footstep could be plainly heard and the Swiss girl sobbing for her father who was dying of cancer in a valley of the Grisons, (…). (W OOLF , Z.106- 109) Wie einleitend beschrieben, besteht der Unterschied zwischen Nominalphrasen mit oder ohne Modifikation darin, dass bei einer Nominalphrase mit Modifikation zu- 34 Die Frage, ob eine Nominalphrase die Funktion des Determinativums aufweist, hängt u.a. von der Klasse des Nomens im head ab. Insofern lässt die An- oder Abwesenheit eines Determinativums keine Rückschlüsse auf die Art der Präsentation zu. 53 sätzlich zur Identifizierung und Aktivierung des Referenten noch eine Prädikation zu verarbeiten ist. Dabei zeigt sich allerdings, dass nicht alle Elemente, die nach einem Phrasenmodell wie beispielsweise dem der Comprehensive Grammar of the English Language (1985: 60-67) als Modifikationen zu klassifizieren sind, ausschließlich prädikativ fungieren. Vielmehr können vor allem Postmodifikationen auch zur spezifischen Identifizierung eines Referenten beitragen: [11] On week days he did messages between the house in Carysfort Avenue and those shops in the main street of the town with which the family dealt. (J OYCE , Z. 16-18) [12] Words which he did not understand he said over and over to himself till he had learnt them by heart: and through them he had glimpses of the real world about them. (J OYCE , Z.50-52) [13] Will wondered sometimes - not very often, because historical speculation wasn’t something he indulged in very often - how people like him would have survived sixty years ago. (H ORNBY , Z.103-104) [14] Christine came in holding the new baby while John was in the kitchen making him a cup of tea. (H ORNBY , Z.128-129) Dabei kann jedoch die Grenze zwischen denjenigen Modifikationen, die eine Prädikation zum Referenten beinhalten, und denjenigen Modifikationen, die den Verweis auf eine Referentengruppe beschränken, nicht eindeutig gezogen werden. So könnte in Beispiel [11] die Postmodifikation in Carysfort Avenue einerseits nur zusätzliche Information über das Haus mitteilen, andererseits könnte diese Präpositionalphrase der spezifischen Identifizierung dieses Gebäudes dienen. Angesichts dieser Gradienz ist die Unterscheidung zwischen prädizierendmodifizierten und spezifizierend-modifizierten Nominalphrasen kaum zu treffen. Im Folgenden werden daher einführende bzw. wiederaufnehmende Nominalphrasen rein syntaktisch analysiert, d.h. eine Phrase wie a cup of tea wird ebenso als postmodifiziert beschrieben wie Draco Malfoy, who seemed to be entertaining a large group of Slytherins with a very funny story. 35 A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Gesamtzahl Entitäten 33 58 62 94 66 ohne Modifikation 26 78,79% 42 72,41% 33 53,23% 61 64,89% 40 60,61% (dtv.) + head 26 42 33 61 40 mit Modifikation 7 21,21% 16 27,59% 29 46,77% 33 35,11% 26 39,39% (dtv.) + premod. + head 4 5 10 20 5 (dtv.) + head + postmod. 2 7 9 10 15 (dtv.) + premod. + head + postmod. 1 4 10 3 6 Übersicht über die syntaktische Struktur der einführenden und aufnehmenden Nominalphrasen. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die jeweilige Gesamtzahl der Entitäten. Wie die Übersicht zeigt, lässt sich trotz des eng gefassten Verständnisses von unmodifizierten Nominalphrasen feststellen, dass aufnehmende bzw. einführende Nominalphrasen mehrheitlich keine modifizierenden Elemente aufweisen: In allen fünf Textabschnitten erzielen unmodifizierte Nominalphrasen Prozentsätze über 50 35 Sort of wie in this sort of thing wurde als Prämodifikation zum folgenden Nomen und nicht als Nominalphrase mit sort als head und of thing als Postmodifikation analysiert. 54 Prozent, d.h. über die Hälfte aller aufnehmenden bzw. einführenden Phrasen besteht nur aus (gegebenenfalls Determinativum) und head. Dabei kann festgestellt werden, dass die beiden Abschnitte, die die höchsten Prozentsätze an modifizierten Nominalphrasen aufweisen, als anspruchsvoll eingeschätzt wurden (The Portrait of the Artist as a Young Man, To the Lighthouse), allerdings gefolgt von der als leicht eingestuften Passage aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban. Eine Korrelation zum Schwierigkeitsgrad mag daher in gewissem, aber nicht absolutem Maße vorliegen. Bei den einzelnen Modifikationstypen ergibt sich kein einheitliches Bild: Während in den Abschnitten aus Pride and Prejudice und Harry Potter and the Prisoner of Azkaban Prämodifikation dominiert, zeichnet sich bei den Ausschnitten aus About a Boy und To the Lighthouse eine Tendenz zu postmodifizierten Nominalphrasen ab. Die Passage aus A Portrait of the Artist as a Young Man weist schließlich ähnlich viele Fälle an prämodifizierten, postmodifizierten sowie an der sicherlich komplexesten Form der prä- und postmodifizierten Nominalphrasen auf. Möglicherweise müssten größere Textmengen untersucht werden, um hier generelle Tendenzen feststellen zu können. Bei der syntaktischen Struktur der einführenden bzw. wiederaufnehmenden Nominalphrasen konnte eine Tendenz dazu festgestellt werden, dass diese Phrasen vor allem unmodifiziert auftreten. Dies mag damit zusammenhängen, dass modifizierte Nominalphrasen insofern interpretatorisch anspruchsvoller sind, als zusätzlich zur Aktivierung der Entität auch die Zuordnung der in der Modifikation enthaltenen Informationen erfolgen muss. Dies gilt sowohl für prädizierende als auch spezifizierende Modifikationen, also Modifikationen, die zusätzliche Information beinhalten, und Modifikationen, die zur Identifizierung beitragen. Die beiden als schwierig klassifizierten Ausschnitte aus A Portrait of the Artist as a Young Man und aus To the Lighthouse nehmen die beiden höchsten Anteile an modifizierten Phrasen ein; eventuell besteht hier eine Korrelation zwischen diesem Parameter und dem empfundenen Schwierigkeitsgrad. Nachdem sich die bisherigen Analysen auf die jeweils erste Phrase, mit der auf eine Entität verwiesen wird, konzentrierten, sollen im Folgenden ausgewählte Entitäten daraufhin untersucht werden, mit welchen sprachlichen Realisationen im Verlauf der Passage auf sie verwiesen wird. Dabei ist zu überprüfen, welche sprachlichen Variationen bei Verweisen auf dieselbe Entität auftreten und ob sich bestimmte sprachliche Realisationen als bevorzugt herauskristallisieren. Weiterhin werden die ersten drei Referenzen auf eine Entität näher betrachtet, um festzustellen, auf welche Weise die Wiederaufnahme bzw. Neueinführung einer Entität stattfindet. Für die hier vorgenommene Analyse wurden 16 Entitäten daraufhin untersucht, mit welchen sprachlichen Realisierungen im Verlauf eines Textabschnitts auf sie verwiesen wird. Nachfolgende Übersicht listet alle sprachlichen Formen mit Referenz auf die in der ersten Zeile genannte Entität; diese sind nach Frequenz geordnet. In 55 der zweiten Zeile geben die in Kursivdruck gesetzten Phrasen die ersten drei sprachlichen Ausdrücke wieder, mit denen nach Kapitelbeginn auf die Entität verwiesen wird. Wie die Überblickstabelle zeigt, wird teilweise eine Vielzahl sprachlicher Realisationen verwendet. So verweisen beispielsweise auf die Entität Charlotte die Phrasen Charlotte, my dear Charlotte, his wife, her friend, my dear und Mrs Collins, sie ist Bestandteil der Pluralreferenz the whole party und the ladies sowie Referenz zahlreicher Pronomen wie she, her, we, us, they, them, their, the others, both oder each other. Vor allem die personalen Entitäten unterscheiden sich darin, ob auf sie am häufigsten mit einem Pronomen oder mit einem lexikalischen Ausdruck verwiesen wird. Ersteres gilt beispielsweise für Marcus, the knight oder Mr Tansley, zweiteres für Charlotte, Imogen und Ron. Dies lässt Rückschlüsse auf den angenommenen Status dieser Entitäten zu: Wird vor allem mit Pronomen auf eine Entität verwiesen, wird in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle die Identifizierbarkeit dieses Pronomens und damit die Aktiviertheit der Entität vorausgesetzt. Die Tatsache, dass unterschiedliche sprachliche Realisationen dazu verwendet werden, um auf eine Textentität zu verweisen, zieht die Frage nach sich, ob bestimmte sprachliche Bezeichnungen anderen zur Benennung von Entitäten vorgezogen werden. Ein Blick auf die Versprachlichung von personalen Textentitäten zeigt, dass der lexikalische Ausdruck mit der höchsten Frequenz - mit einer Ausnahme - im Eigennamen der Figuren besteht. Die Ausnahme betrifft die Figur the knight, bei der diese Phrase die häufigste lexikalische Bezeichnung darstellt. Dabei gilt jedoch, dass der Name, Sir Cadogan, erst am Ende der Episode mit dieser Figur bekannt wird; bei weiteren Begegnungen wird dann mit Sir Cadogan, und nicht mehr mit the knight, auf die Entität verwiesen. Es kann somit festgestellt werden, dass proper nouns bei der Bezeichnung von personalen Textentitäten eine vorrangige Stellung einnehmen. 36 Bei den nichtpersonalen Entitäten ist die Lage nicht ganz so eindeutig. So wird beispielsweise die Entität, die in der Tabelle als the row bezeichnet wird, mit der Phrase a big row eingeführt; im Anschluss daran wird hingegen mit the (whole) argument darauf verwiesen: [1] (…) they’d had a big row, (…).(H ORNBY , Z.4-5) They’d just ordered three pizzas when the argument started, and they hadn’t arrived yet. (H ORNBY , Z.19-20) He’d heard more or less the whole argument, and he hadn’t understood a word of it; there seemed to be a piece missing somewhere. (H ORNBY , Z.30-31) Ähnlich bei Beispiel [2]: Hier treten zwar mit park und practice rekurrente Lexeme auf, dennoch werden variierte Phrasen dazu verwendet, Referenz auf dieselbe Entität herzustellen. 36 Zur Neueinführung und Wiederaufnahme von Referenten mit Personenbezug im Genre des Zeitungsberichts siehe S CHRÖDER (2003: 133-139). Charlotte (A) [gegeben] Sir William (A) [gegeben] the Parsonage (A) [gegeben] the garden (A) [gegeben] Ron (R) [gegeben] Divination (R) [gegeben] Marcus (H) [neu] Imogen (H) [neu] Charlotte / each other / Mrs Collins they / their / they the Parsonage / it / the Parsonage the garden / it / everything Ron / they / they Divination / three classes / three classes you / Marcus / he two children / the second / it Charlotte [13] they [6] the house [5] the garden [4] Ron [29] Divination [6] he [31] Imogen [3] her [5] them [4] it [4] his garden [3] they [18] three classes [2] his [16] his wife [2] their [2] in [2] which [2] their [7] this field [1] they [10] the (new / sodding) baby [2] she [2] Sir William [2] the Parsonage [2] it [1] we [7] this subject [1] you [9] two children [1] us [2] here [1] he [5] you (generic) [8] a baby [1] their [2] the whole party [2] his humble abode [1] everything [1] them [4] Marcus [8] this [1] her friend [1] the others [1] his house [1] you [4] we [6] she [1] them [1] each other [1] throughout [1] you (Pl.) [4] I [4] it [1] the ladies [1] him [1] home [1] his [4] their [2] the second [1] I [3] him [2] my dear Charlotte [1] the whole house [1] me [2] both [1] we [1] everything [1] us [1] me [1] they [1] these [1] them [1] my dear [1] that [1] both [1] dear friends [1] the three of them [1] Mrs Collins [1] each other [1] my comrade-inarms [1] themselves [1] the whole party [1] good sirs [1] the others [1] who [1] mine [1] my [1] my dear [1] him [1] our [1] 5 6 the row (H) [neu] Rose (W) [neu] Blackrock (J) [neu] Stephen’s run (J) [neu] the knight (R) [neu] Mr Tansley (W) [neu] Mr Ramsay (W) [neu] James (W) [neu] a big row / the argument / the whole argument them / they / Rose Blackrock / the town / home Stephen’s run round the park / the morning practice / the practice in the park a short, squat knight / his / his the atheist Tansley / his / he his father / his father / him you / her son / he they [13] Blackrock [2] he [10] he [16] his [11] his [9] the (whole) argument [2] them (all) [9] the town [1] Stephen’s run round the park [1] his [9] him [10] Mr Ramsay [6] James [5] a big row [1] their [6] home [1] his [9] them [4] he [5] it [1] one (generic) [3] homeward [1] the morning practice [1] the (little) knight [7] he [3] them [4] Rose [2] him [5] Charles Tansley [4] her husband [3] their [2] the children [2] the practice in the park [1] you [4] they [2] they [3] my [3] Mr Tansley [2] his father [2] his (own) children [2] me [1] our (generic) [2] his son [1] her daughters, Prue, Nancy, Rose [1] himself [1] the atheist Tansley [1] him [1] him [2] themselves [1] our [1] both [1] they [2] the others [1] Sir Cadogan [1] that wretched atheist [1] you [1] who [1] James Ramsay [1] a short squat knight [1] both [1] her son [1] the eight sons and daughters of Mr and Mrs R. [1] I [1] her children [1] you [1] the eight sons of Mr and Mrs R. [1] himself [1] Tansley [1] Übersicht über die sprachlichen Realisierungen mit Referenz auf eine bestimmte Entität. Die fettgedruckte Nominalphrase bezeichnet die Entität, die Angabe in Klammern verweist auf den Textabschnitt (A = A USTEN , H = H ORNBY , J = J OYCE , R = R OWLING , W = W OOLF ); Entitäten, die im Verlauf des Romans schon aufgetreten sind, sind mit [gegeben] bezeichnet, Entitäten, die erst in diesem Kapitel eingeführt werden, mit [neu]. Die kursivgesetzten Phrasen stellen die ersten drei Verweise auf die Entität dar, die folgende Liste nennt alle sprachlichen Realisationen. Diese sind nach Frequenz geordnet; die Angaben in eckigen Klammern geben die Häufigkeit der Verweise an. 5 7 58 [2] Then would begin Stephen’s run round the park. (J OYCE , Z.25-26) When the morning practice was over the trainer would make his comments and sometimes illustrate them by shuffling along for a yard or so comically in an old pair of blue canvas shoes. (J OYCE , Z. 28-30) The practice in the park came to an end when Mike Flynn went into hospital. (J OY- CE , Z.83) Insofern differiert bei diesen Beispielen der zweite sprachliche Verweis vom ersten. Dies mag in erster Linie auf stilistische Gründe zurückzuführen sein, um Wortwiederholungen zu vermeiden. Nach A RIEL (2000: 6) bestimmt sich die Zugänglichkeit eines Referenten neben der Quelle der Aktivierung (salience) auch durch die Übereinstimmung zwischen Aufnahmelexem und Referenten (unity). Diese wird somit in obigen Fällen durch die sprachliche Variation durchbrochen. Allerdings wird durch den bestimmten Artikel signalisiert, dass die Entität als gegeben erachtet wird; insofern muss das semantische Wissen, dass row und argument synonym verwendet werden können und dass run ein Hyponym zu practice ist, eingesetzt werden, um die Phrasen interpretieren und zuordnen zu können. Ähnliches gilt auch für die Entitäten the Parsonage (the house / his humble abode), Blackrock (the town / home) und Divination (three classes / this field / this subject). Selbstverständlich treten aber auch nichtpersonale Entitäten auf, für deren Bezeichnung eine lexikalische Bezeichnung bevorzugt wird, wie im Folgenden bei the garden: [3] The garden sloping to the road, the house standing in it, the green pales and the laurel hedge, everything declared that they were arriving. (A USTEN , Z. 7-9) (…) Mr.Collins invited them to take a stroll in the garden, which was large and well laid out, and to the cultivation of which he attended himself. (A USTEN , Z.27-29) To work in his garden was one of his most respectable pleasures; (…). (A USTEN , Z.29-30) Here, leading the way through every walk and cross walk, and scarcely allowing them an interval to utter the praises he asked for, every view was pointed out with a minuteness which left beauty entirely behind. (A USTEN , Z.31-33) But of all the views which his garden, (…), none were to be compared with the prospect of Rosings, (…). (A USTEN , Z.34-35) From his garden, Mr. Collins would have led them round his two meadows, but the ladies, not having shoes to encounter the remains of a white frost, turned back; (…). (A USTEN , Z. 38-39) (…) it was two ladies stopping in a low phaeton at the garden gate. (A USTEN , Z.71- 72) “I expected at least that the pigs were got into the garden, and here is nothing but Lady Catherine and her daughter! ” (A USTEN , Z.73-74) Auch bei pluralischer Referenz herrscht zwischen Aufnahmelexem und Referent keine Übereinstimmung (unity) in einem Eins-zu-Eins-Verhältnis. Die Beispiele [4] bis [6] geben Nominalphrasen im Plural wieder; in eckigen Klammern werden dabei die Referenten, auf die sich die Phrasen beziehen, aufgeführt: [4] But it was not that they [Rose] [Prue] [Nancy] [Andrew] [Jasper] [Roger] [? ? ? ] minded, the children [Rose] [Prue] [Nancy] [Andrew] [Jasper] [Roger] [? ? ? ] said. (W OOLF , Z.94) [5] Mr. Collins no sooner saw the two girls than he began to congratulate them on their good fortune, which Charlotte explained by letting them know that the whole party 59 [Elizabeth] [Sir William] [Maria] [Mr Collins] [Charlotte] was asked to dine at Rosings the next day. (A USTEN , Z.86-88) [6] If she finished it to-night, if they [James] [Mrs Ramsay] [? ? ? ] did go to the Lighthouse after all, it was to be given to the Lighthouse keeper for his little boy, (…). (W OOLF , Z. 30-31) Wie die Übersichten zu Rose und Sir William zeigen, treten einige Entitäten in den untersuchten Abschnitten überwiegend als Bestandteil pluralischer Referenz auf. Bei diesen Verweisen stellt sich die Frage, ob die Identifizierung immer erfolgreich gelingen kann. Denn gerade bei pluralischen Personalpronomen ist der exakte Kreis der Referenten oft nicht eindeutig bestimmbar. So kann im Beispiel [6] davon ausgegangen werden, dass they die Entitäten James und Mrs Ramsay umfasst; wer darüber hinaus zum Leuchtturm fahren wird, kann nur Gegenstand einer Spekulation sein. Insofern mag gelten: „(...) ambigious pronouns only instigate a rather shallow solution (...)“ (G ARROD / F REUDENTHAL / B OYLE 1994: 63). Es ist daher denkbar, dass bei sprachlichen Bezeichnungen wie they, everybody, the group oder the party, die relativ wenig semantische Informationen über die Referenten liefern, nur eine oberflächliche Identifizierung der Referenten stattfindet. Abschließend sollen die ersten drei Verweise auf eine Entität näher betrachtet werden; diese sind in der Überblickstabelle in der zweiten Zeile in Kursivdruck zu finden. Dabei zeigt sich, dass in elf Fällen der erste Verweis in einer Singularreferenz durch eine Nominalphrase mit einem lexikalischen head besteht; dies bedeutet, dass im Fall der gegebenen Entitäten eine eindeutige Identifizierung möglich ist, im Fall der neuen Entitäten werden durch den ersten Verweis bestimmte semantische Informationen vermittelt. Weiterhin findet sich zwei Mal ein als in der fiktiven Situation deiktisch zu interpretierendes you (Marcus, James); hier findet jedoch beide Male die nächste Referenz auf die Entität bereits im darauffolgenden Satz statt, diesmal mit den lexikalischen Nominalphrasen Marcus bzw. her son, so dass auch hier bestimmte Informationen über die Entitäten nachgeliefert werden. Auch bei Imogen wird die Entität nach der einführenden Pluralreferenz two children das nächste Mal mit the second aufgegriffen, so dass auch hier mit dem zweiten Verweis Singularreferenz stattfindet und bestimmte Informationen vermittelt werden. Bei der Mehrzahl der hier untersuchten Auswahl an Entitäten erfolgt also spätestens mit dem zweiten Verweis die Referenz im Singular und mit einer sprachlichen Realisierung, die bestimmte semantische Informationen beinhaltet. Dagegen ist Sir William bei den ersten drei Verweisen nur Bestandteil einer Pluralreferenz mit Personalpronomen (they / their / they), so dass die sprachliche Form nur die Information erhält, dass hier ein Verweis auf eine Entitätengruppe stattfindet. Wer Teil dieser Entitätengruppe ist, muss über Textwissen interpretiert werden. Stellt dies zwar eine höhere Anforderung an die Interpretationsleistung, ist die Identifizierung von Sir William jedoch möglich, da diese Entität gegeben ist. Anders bei Rose, die in der Tabelle exemplarisch für die Figuren der Kinder James, Prue, Nancy, Rose, Andrew, Jasper, Roger und Cam im Textabschnitt aus To the Lighthouse gelistet ist. Die Präsentation dieser Entitäten weicht von der anderer personaler Entitäten ab (vgl. Beispiel [7]): Bei der Figur James sind zwar, wie oben dargestellt, mit dem zweiten sprachlichen Verweis bestimmte Informationen gegeben. Bei dem nachfolgenden Verweis his children (Z.20) kann James als Bestandteil dieser Gruppe identifiziert werden, die weiteren Referenten sowie deren Anzahl 60 bleiben jedoch unklar. His own children und who (Z.25) beziehen sich dann nochmals auf diese Gruppe; her daughters (Z.41-42) auf einen Teil davon. Im nächsten Absatz treten die Personalpronomen them und they auf, deren Referenten im Anschluss mit Namen spezifiziert werden (Z.46-50). Dabei kann jedoch durch den textuellen Abstand zwischen den Verweisen his (own) children und her daughters einerseits und them, they und Rose, Prue, Andrew, Jasper, Roger und Nancy andererseits die Referenzidentität dieser Entitäten durch die sprachliche Präsentation nicht als eindeutig interpretierbar angesehen werden. Auch mit dem nächsten Verweis her daughters (Z.60) wird die Referenzidentität zwischen der Gruppenbezeichnung und den mittlerweile bekannten Figuren nicht verdeutlicht. Dies geschieht erst im wiederum nächsten Absatz durch die Formulierung her daughters, Prue, Nancy, Rose (Z.69). Per Inferenz kann nun geschlossen werden, dass Andrew, Jasper und Roger die Söhne von Mr und Mrs Ramsay und Brüder der Figur James sind. In den Zeilen 103-104 findet sich schließlich der Verweis the eight sons and daughters of Mr and Mrs Ramsay; der aufmerksame Leser wird allerdings bemerken, dass er bislang nur sieben Figuren, die dieser Beschreibung entsprechen, kennt und dass somit innerhalb der Referentengruppe noch eine Leerstelle existiert. Tatsächlich tritt das achte Kind, Cam, erst im vierten Kapitel des Romans als einzelne Figur auf. [7] Such were the extremes of emotion that Mr. Ramsay excited in his children’s breasts by his mere presence; (…). (W OOLF , Z.19-20) He (…) never altered a disagreeable word to suit the pleasure or convenience of any mortal being, least of all of his own children, who (…) should be aware from childhood that (…). (W OOLF , Z. 23-26) (…) she asked, addressing herself particularly to her daughters. (W OOLF , Z.41-42) (…) it was odious of him to rub this in, and make James still more disappointed; but at the same time, she would not let them laugh at him. “The atheist,” they called him; “the little atheist.” Rose mocked him; Prue mocked him; Andrew, Jasper, Roger mocked him; even old Badger without a tooth in his head had bit him, for being (as Nancy put it) the hundred and tenth young man to chase them all the way up to the Hebrides when it was ever so much nicer to be alone. (W OOLF , Z.46-51) (…) which an old woman could take from a young man without loss of dignity, and woe betide the girl - pray Heaven it was none of her daughters! - who did not feel the worth of it, and all that it implied, to the marrow of her bones! (W OOLF , Z. 59- 61) She was now formidable to behold, and it was only in silence, looking up from their plates, after she had spoken so severely about Charles Tansley, that her daughters, Prue, Nancy, Rose - could sport with infidel ideas which they had brewed for themselves of a life different from hers; (…).(W OOLF , Z.67-70) Disappearing as stealthily as stags from the dinner-table directly the meal was over, the eight sons and daughters of Mr. and Mrs. Ramsay sought their bedrooms, their fastness in a house where there was no other privacy to debate anything, everything; (…). (W OOLF , Z.103-106) And, turning to walk back the other way, up the drive, Mr Bankes was alive to things which would not have struck him had not those sandhills revealed to him the body of his friendship lying with the red on its lips laid up in peat—for instance, Cam, the little girl, Ramsay’s youngest daughter. (W OOLF , Z.19-20, 23-26, 41-42, 46-51, 59, 61, 67-70, 103-196; W OOLF 1939/ 1992: 22) 61 Wie diese Darstellung der Verweise auf die Figuren der Kinder zeigt, kann die Identifizierung bzw. Herstellung der eindeutigen Referenz auf diese Entitäten teilweise erst spät stattfinden. Diese Art der nachfolgenden Aufnahme stellt sicherlich die Ausnahme dar und ist als stilistisches Mittel der Autorin anzusehen; durch die Schwierigkeit der Identifizierung liegt hier ein hoher Interpretationsanspruch vor. Bei der Betrachtung der Verweisketten ausgewählter Entitäten ergab sich, dass in der Mehrzahl bereits mit dem ersten, spätestens aber mit dem zweiten Verweis sowohl Referenz hergestellt wird als auch bestimmte Informationen vermittelt werden. Die sprachliche Form der ersten Referenz kann dabei von Nennung des Eigennamens über Nominalphrasen mit common nouns bis hin zu Pronomen reichen. Dies widerspricht der Auffassung T SCHAUDER s über die Einführung von personalen Textentitäten: „Jedem bekanten [sic] Eigennamen (...) muß seine Bekanntmachung, d.h. seine textologische Einführung vorausgehen, die - klammern wir die Möglichkeit deiktischer Einführung zunächst aus - an die absolute Spitze des Substitutionsstrangs allerdings gar keinen Eigennamen, sondern einen Gattungsnamen treten lässt“ (1989: 17). Wie die Beispiele dieses sowie der vorangehenden Kapitel zeigen, ist es aber selbst bei der Erstnennung einer Figur in einem Roman nicht unüblich, diese mit dem Eigennamen einzuführen. G ARROD et al. weisen dabei auf folgenden Zusammenhang hin: „(...) characters introduced by proper name as opposed to definite description are very likely to be treated as topic characters for that stretch of text (...)“ (G ARROD / F REUDENTHAL / B OYLE 1994: 40). Die Analyse der sprachlichen Realisierungen der nachfolgenden Nennungen einer Entität erfolgte zunächst unter der Fragestellung, ob bestimmte lexikalische Formen zur Bezeichnung von Entitäten bevorzugt werden. Dabei zeigte sich für personale Textentitäten, dass hier der Eigenname eine besondere Stellung einnimmt. Bei den nichtpersonalen Entitäten konnte dies nicht mit derselben Eindeutigkeit festgestellt werden; hier scheint stärkere Variation der Lexeme aufzutreten, was unter Umständen stilistische Gründe hat. Im Falle einer sprachlichen Variation kann vermutet werden, dass aufgrund der mangelnden Übereinstimmung zwischen den verschiedenen Verweisen auf einen Referenten zusätzliche Interpretationsarbeit zu leisten ist. Weiterhin wurde auf pluralische Verweise, die bestimmte Einzelentitäten beinhalten, eingegangen. Dabei entwickelte sich die Fragestellung, ob mit Pluralreferenzen, insbesondere solchen, die als vergleichsweise unbestimmt erscheinen, die einzelnen Entitäten im gleichen Maße identifiziert und aktiviert werden, wie dies bei Singularreferenz geschehen würde. Diese Fragestellung kann hier nicht beantwortet werden, psycholinguistische Tests könnten hierüber aber Aufschluss geben. Für die Erstellung des mentalen Modells spielt nicht nur die Frage, welche Entitäten in einem Textabschnitt auftreten, eine Rolle, sondern auch, wie diese Entitäten über den Abschnitt distribuiert sind: Erst durch die Analyse der Verteilung wird erkennbar, welche und wie viele Entitäten gleichzeitig aktiviert sind und welche dadurch im mentalen Modell miteinander verknüpft werden. Die Betrachtung, an welchen 62 Stellen im Text Entitäten eingeführt und wiederaufgenommen werden, kann daher Aufschluss über inhaltliche Muster geben. Für die folgende Analyse wurden die fünf Textabschnitte in Sinneinheiten untergliedert und eine Übersicht erstellt, welche Entitäten in welchen Sinneinheiten genannt werden. Diese Sinneinheiten orientieren sich dabei in erster Linie an den im Text gegebenen Absätzen; längere Dialogen wurden für den Fall, dass unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte erkennbar waren, ebenfalls in Sinneinheiten untergliedert. Die für diese Analyse relevante Übersicht befindet sich in Anhang VI.1.3.6. Ihr kann entnommen werden, welche Entitäten in welcher Sinneinheit auftreten und über welche Dauer auf sie verwiesen wird. Die Auswertung dieser Übersicht liefert folgende Ergebnisse: Den vier Abschnitten aus Pride and Prejudice, About a Boy, Harry Potter and the Prisoner of Azkaban und To the Lighthouse ist gemein, dass auf einige, wenige Entitäten von Anfang an (fast) durchgängig über den gesamten Abschnitt hinweg verwiesen wird. In der Passage aus Pride and Prejudice gilt dies für Elizabeth, in About a Boy für Mum und Marcus im ersten Kapitel und Will im zweiten Kapitel, in Harry Potter and the Prisoner of Azkaban für Harry, Ron und in etwas geringerem Maße Hermione und in der Passage aus To the Lighthouse für Mrs Ramsay. Diese stellen die in Kapitel II.2.2 als Protagonalentitäten bezeichneten Entitäten dar; sie sind über den ganzen Abschnitt hinweg aktiviert, so dass alle anderen Entitäten mit ihnen verknüpft werden. Damit stehen von Anfang an alle anderen Entitäten mit diesen Bezugsentitäten in Verbindung. Eine gewisse Ausnahme stellt der Textabschnitt aus A Portrait as the Artist as a Young Man dar: Hier ist die erste Entität, die aufgegriffen wird, Uncle Charles; diese tritt bis Absatz Sechs kontinuierlich auf, danach allerdings nicht mehr. Dagegen wird in Absatz Drei Stephen aufgenommen; diese Entität stellt dann die Bezugsentität bis zum Ende des Abschnitts dar. Es kann somit für diese Passage ein Wechsel in der Bezugsentität bzw. eine verzögerte Wiederaufnahme der Protagonalentität festgestellt werden. Neben diesen Bezugsentitäten treten in allen Abschnitten Entitäten auf, auf die nur in einem Absatz verwiesen wird. Dabei ist insbesondere die Passage aus To the Lighthouse zu nennen, bei der sich die Mehrzahl der Entitäten nur innerhalb eines Absatzes findet. Weiterhin werden einige Entitäten hin und wieder aktiviert, so dass zwar nicht in jeder Sinneinheit, aber in zumindest mehr als einer auf sie verwiesen wird. Dies ist vor allem bei der Passage aus Pride and Prejudice sowie in den Absätzen Zwölf bis 24 des Ausschnitts aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban festzustellen. Anhand der Distribution und der Dauer der Aktiviertheit der Textentitäten lässt sich die inhaltliche Entwicklung der Textabschnitte verfolgen. So kann beispielsweise für die längste hier untersuchte Passage, die Passage aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban, anhand der Grafik eine inhaltliche Dreigliederung nachvollzogen werden: In den ersten fünf Absätzen findet die Einführung einer Reihe von Entitäten statt; einige davon werden im Absatz Fünf wieder aufgegriffen; danach treten aber - neben den Bezugsentitäten Harry, Ron und Hermione - nur Divination 63 und North Tower noch einmal auf. Insofern ist der Großteil der Inhalte der Absätze Eins bis Fünf abgeschlossen, und es findet eine inhaltliche Verlagerung statt. Der zweite inhaltliche Abschnitt lässt sich für die Absätze Sechs bis Elf identifizieren. Auch hier gilt, dass neue Entitäten eingeführt werden, von denen einige über mehr als einen Absatz aktiviert sind. Über Absatz Elf hinaus werden jedoch wiederum nur drei, nämlich staircase, the class und the classroom, nochmals aufgegriffen; alle anderen beschränken sich auf die vorangehenden Absätze. Es kann also zwischen den Absätzen Fünf und Sechs sowie Elf und Zwölf eine Verlagerung der Handlung festgestellt werden, und es kommt somit - um in den Worten des eventindexing model zu sprechen - zu einer Diskontinuität im Situationsmodell. Dabei kann für North Tower, Divination, staircase, the class und the classroom Überleitungsfunktion angenommen werden, da sie neben den Bezugsentitäten die einzigen Entitäten sind, die in zwei (oder drei) inhaltlichen Abschnitten auftreten. Ein inhaltlicher Abschnitt bestimmt sich also dadurch, dass die überwiegende Mehrzahl der Textentitäten nach einem bestimmten Punkt im Text nicht mehr aufgegriffen wird. Je öfter allerdings innerhalb dieses Abschnitts auf einzelne Entitäten immer wieder verwiesen wird, desto stärker werden diese miteinander verknüpft und desto kohärenter wird der Text. So kann beispielsweise für den Ausschnitt aus Pride and Prejudice festgestellt werden, dass hier die Mehrzahl der Entitäten in mehr als einem Absatz aufgegriffen wird; für die Passage aus A Portrait of the Artist as a Young Man gilt, dass nach der relativ isolierten Behandlung der meisten Entitäten in einem Absatz in den Absätzen Elf und Zwölf noch einmal eine geballte Aufnahme einiger dieser Entitäten stattfindet, so dass hier von einer Zusammenführung bislang unverknüpfter Entitäten gesprochen werden kann. Bei allen Textabschnitten lässt sich erkennen, dass Entitäten blockartig pro Absatz aufgenommen werden. Dabei unterscheiden sich die Passagen allerdings darin, auf welche Weise die Gesamtzahl der Entitäten verteilt werden. So kann für den Ausschnitt aus Pride and Prejudice festgestellt werden, dass der Großteil der Entitäten in den ersten drei Absätzen aktiviert wird und diese dann nach und nach wieder aufgegriffen werden; auch in dem Abschnitt aus To the Lighthouse werden fast die Hälfte der identifizierten Entitäten in den ersten drei Absätzen eingeführt. Dagegen sind die 29 Entitäten des ersten Kapitels aus About a Boy relativ gleichmäßig über 13 Sinneinheiten distribuiert. Dabei muss bei den Passagen aus Romanmitte auch die Distribution der neuen Entitäten in Betracht gezogen werden. Für die Passage aus Pride and Prejudice ist erkennbar, dass zwar die erste Entität the next day’s journey unbekannt ist, darauf aber bis Anfang des dritten Absatzes zwölf gegebene Entitäten folgen. Die über die verbleibenden Sinneinheiten verteilten Entitäten sind - bis auf fünf - hingegen noch nicht aufgetreten, so dass hier fast von einer Zweiteilung des Abschnitts in gegebene und neue Inhalte gesprochen werden kann. Ähnliches gilt für die Passage aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban: Zwar ist hier die Distribution gegeben - neu nicht ganz so deutlich, aber auch hier finden sich die bekannten Entitäten vor allem in den ersten sechs Sinneinheiten, im weiteren Verlauf treten nur noch drei gegebene Entitäten auf. Die Passage aus A Portrait of the Artist weist schließlich nur acht gegebene Entitäten insgesamt auf; davon finden sich auch hier sechs in den ersten drei Absätzen. Es lässt sich also die Tendenz feststellen, dass bekannte Enti- 64 täten vor allem zu Beginn eines Abschnitts aktiviert werden; darauf folgend werden vor allem neue Inhalte eingeführt. Bei der Verteilung der Textentitäten innerhalb der Passagen sind diverse inhaltliche Muster erkennbar. So wird mit den einzelnen Absätzen eine gewisse Anzahl von Entitäten blockartig eingeführt. Diese Entitäten können entweder auf einen Absatz beschränkt bleiben oder im späteren Verlauf des Texts wieder aufgegriffen werden. Dabei zeigt sich, dass in allen fünf Textabschnitten mindestens eine Entität dauerhaft aktiviert ist. Diese konstante Aktivierung bewirkt, dass diese Bezugsentität mit allen anderen Textentitäten vernetzt ist. Je mehr Entitäten dabei weiterhin aktiviert sind, desto mehr Verknüpfungspunkte ergeben sich zwischen den einzelnen Entitäten. Diejenigen Entitäten, die nur in einer Sinneinheit auftreten, konstituieren deren spezifischen Inhalt. Die fortwährende Aktivierung einzelner Entitäten wie der Protagonalentitäten ermöglicht die Bezugnahme der spezifischen Inhalte zu diesen Referenten. Auf diese Weise findet eine Weiterentwicklung der Handlung statt, bei der wechselnde Entitäten mit konstanten Entitäten verknüpft werden. Wird der Großteil der Entitäten eines Abschnitts im nächsten nicht mehr aufgenommen, so ergibt sich eine Verlagerung des Inhalts (topic shift). Wie bei dem Ausschnitt aus Harry Potter and the Prisoner of Azkaban festgestellt werden konnte, können dabei neben den Bezugsentitäten sogenannte Übergangsentitäten auftreten. Findet jedoch wie beispielsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Kapitel aus About a Boy ein vollständiger Wechsel aller Entitäten statt, so dass es zu keiner Verbindung kommen kann, kann von einem Bruch in der Handlung ausgegangen werden (major topic shift). Dabei scheint ein Bruch in der Handlung einen arbeitszeitintensiveren Prozess nach sich zu ziehen als eine geringfügige Verlagerung der Handlung (minor topic shift; L ORCH / L ORCH / M ATTHEWS 1985). Die Distribution der Entitäten über einen Abschnitt kann prinzipiell auf zwei Weisen erfolgen: Entweder werden zu Beginn einer Passage die (Mehrzahl der) Entitäten aufgenommen und im Anschluss daran wird nach und nach auf sie verwiesen, oder die Aufnahme der Entitäten wird gleichmäßig über die Absätze verteilt. In den fünf untersuchten Textpassagen konnte beispielsweise für den Abschnitt aus Pride and Prejudice eher erstere Verteilung festgestellt werden, im ersten Kapitel aus About a Boy eher zweitere. Für die Textpassagen aus der Romanmitte konnte weiterhin die Tendenz festgestellt werden, dass gegebene Entitäten vor allem zu Beginn eines Abschnitts wiederaufgenommen werden; im späteren Verlauf des Abschnitts wurden gegebene Entitäten nur noch vereinzelt wiederaufgenommen. Die vorangehende Analyse beschäftigte sich mit textuellen Elementen, auf die mindestens zwei referenzidentische Verweise vorliegen; diese Elemente wurden als Textentitäten bezeichnet. Textentitäten stellen Konstituenten des übergreifenden Themas und damit Bausteine des Inhalts eines Texts dar. Die Präsentation der Textentitäten trägt daher entscheidend dazu bei, inwieweit ein Text als kohärente Sinneinheit empfunden wird: 65 There is, however, another system of coherence that interweaves throughout thematic structure but is rather distinct functionally and syntactically. This is the system of tracking and identifying the participants in the story, the ones most likely to surface out as subjects and objects of clauses. We shall call it the system of topic maintenance or topic continuity. While human discourse may have loftier, more abstract themes, we would consider it as being prototypically about the fate, affairs, doings, trials and tribulations of individual - most commonly nominal - topics. Potentially, all nominal arguments in propositions are topics in this sense. (G IVÓN 1984: 137) Das vorangehende Kapitel widmete sich diversen Aspekten der Präsentation von Textentitäten; einige davon sollen im Folgenden noch einmal aufgegriffen und zusammengefasst werden. Jeder Textabschnitt konstituiert sich aus einer bestimmten Anzahl von Textentitäten, von denen einige bekannt, einige, und zwar in vier von fünf Fällen deutlich mehr als die Hälfte, unbekannt sind. Dabei zeigte sich, dass ein Großteil davon inhaltlich miteinander verbunden ist. Diese inhaltliche Verbindung geht über die Vernetzung der Entitäten innerhalb der Handlung hinaus und kann einerseits semantischer Art sein: So ließen sich beispielsweise einige Entitäten der semantischen Kategorie „Person“ zuordnen. Andererseits können Konzepte auch über schematisches Hintergrund- oder Weltwissen zueinander in Beziehung stehen. Für Entitäten der semantischen Kategorie „Person“ konnte eine besondere Rolle festgestellt werden: Die Mehrzahl der Verweise bezieht sich auf personale Entitäten; daneben werden in allen fünf Textabschnitten die sogenannten Haupt- und Protagonalentitäten durch personale Entitäten realisiert. Dabei zeigte sich, dass die Textabschnitte in der Regel eine Protagonalentität aufweisen, die über (fast) die gesamte Passage aktiviert ist, so dass alle anderen Entitäten zu ihr in Bezug gesetzt werden. Ein zweiter Komplex der Analyse widmete sich der sprachlichen Realisierung der Verweise auf Entitäten. Dabei wurde das Augenmerk zunächst auf die erste Nennung bzw. die Wiederaufnahme einer Entität nach Kapitelbeginn gelegt. Die Untersuchungen ergaben - wie zu erwarten - eine Vielzahl von Realisationen; dabei erschien es bei den gegebenen Entitäten als bemerkenswert, dass trotz der durch das neue Kapitel bewirkten Episodengrenze auf manche personale, und nur auf personale, Entitäten auch mit Pronomen verwiesen wird. Bei den neuen Entitäten konnte festgestellt werden, dass rund die Hälfte - trotz der Tatsache, dass die Entität im bisherigen Verlauf des Texts noch nicht genannt wurde - als gegeben präsentiert wird. Dies mag zum einen damit zusammenhängen, dass diese Entitäten über andere Entitäten im Text als zugänglich gewähnt werden, zum anderen kann diese Art der Präsentation auch dazu dienen, eine bestimmte Perspektive vorzugeben. Hinsichtlich der syntaktischen Aspekte von Textentitäten zeigte sich, dass die Mehrzahl der Phrasen, die der Einführung bzw. Wiederaufnahme einer Entität dienen, Satzgliedstatus innerhalb einer clause einnimmt und nicht in Abhängigkeit zu einem nominalen head steht. Dies lässt den hypothetischen Schluss zu, dass Phrasen in Satzgliedfunktion als informatorisch prominenter wahrgenommen werden als Phrasen, die als Determinativum oder Modifikation innerhalb einer Phrase fungieren. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass die Mehrzahl der einführenden bzw. aufnehmenden Nominalphrasen unmodifiziert ist. Auf diese Weise die- 66 nen diese Phrasen lediglich der Aktivierung einer Entität; die als zusätzliche Interpretationsarbeit einzustufende Zuordnung der Informationen der Modifikation muss daher nur in der Minderzahl der Fälle vorgenommen werden. Die Präsentation von Textentitäten und die Realisierung der sprachlichen Verweise darauf kann also unterschiedliche Form annehmen. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass bestimmte Arten der Präsentation bzw. der Realisierung einen stärkeren Interpretationsaufwand erfordern als andere. Die folgende Tabelle listet in der linken Spalte diejenigen Aspekte, bei denen ein geringer Interpretationsaufwand, in der rechten diejenigen, bei denen ein hoher Aufwand zu vermuten ist. geringer Interpretationsaufwand hoher Interpretationsaufwand wenige gleichzeitig aktivierte TE viele gleichzeitig aktivierte TE Aktivierung gegebener TE Aktivierung neuer TE Identifizierung der aufzugreifenden TE eindeutig möglich Identifizierung der aufzugreifenden TE nicht eindeutig möglich neue TE sind über gegebene TE zugänglich neue TE sind nicht über gegebene TE zugänglich Aufgreifen gegebener TE mit bekannter Bezeichnung Aufgreifen gegebener TE mit unbekannter Bezeichnung TE stehen in erkennbarer inhaltlicher Verbindung zueinander TE stehen nicht in erkennbarer inhaltlicher Verbindung zueinander Beibehaltung der Aktivierung einer TE TE muss bei neuerlichem Verweis neu aktiviert werden seltener Zugriff auf Hintergrundwissen häufiger Zugriff auf Hintergrundwissen TE haben Satzgliedstatus TE erfüllen Phrasenfunktion aufgreifende Phrasen sind nicht modifiziert aufgreifende Phrasen sind modifiziert Übersicht über verschiedene Arten der Präsentation von Textentitäten (TE). Die fünf Textabschnitte, die den Gegenstand der Analyse darstellten, wurden hinsichtlich der Heterogenität ihres anzunehmenden Zielpublikums und damit ihres Schwierigkeitsgrads ausgewählt, um auf diese Weise eventuelle Korrelationen zwischen den einzelnen Untersuchungsparametern und dem Anspruch eines Texts aufzudecken. Die vorangehenden Betrachtungen ließen dabei in manchen Fällen Korrelationen vermuten; so zum Beispiel bei der relativen Anzahl neuer Entitäten, bei der inhaltlichen Verknüpftheit der Textentitäten oder der Modifiziertheit von aufnehmenden bzw. einführenden Nominalphrasen. Es muss jedoch festgestellt werden, dass diese Korrelationen eher in der Tendenz auftraten und nicht bei allen Parametern ein Eins-zu-Eins-Verhältnis zwischen Art der Präsentation und angenommenem Schwierigkeitsgrad der Textabschnitte erkennbar war. Wie bei jeder Analyse konnten auch bei der vorangehenden nur ausgewählte Aspekte betrachtet werden. So wurde beispielsweise nur sporadisch auf Verknüpfungen eingegangen, die durch die syntaktische Anordnung zweier oder mehrerer Entitäten entsteht. Denn es kann davon ausgegangen werden, dass Entitäten, die Teil derselben Phrase oder derselben clause darstellen und somit ein Verhältnis von Re- 67 ferent und dazugehöriger Prädikation bilden, im mentalen Modell in Verbindung zueinander gesetzt werden. Damit eröffnet sich noch eine weitere Dimension der Vernetztheit und somit einer Quelle latenter Aktivierung. In diesem Zusammenhang erscheint vor allem die Frage interessant, durch welche Konstellationen und Auftretenshäufigkeiten vom Leser als relevant eingeschätzte Verbindungen entstehen. Allein diese Überlegungen und die Ergebnisse der vorangehenden Analysen lassen erahnen, welche Komplexität mentale Modelle und darin operierende Mechanismen erreichen können. Die Strukturen, die sich durch die Präsentation von Textentitäten ergeben, können sich - wie gesehen - von Sätzen über Absätze, Sinnabschnitte, Kapitel bis hin zur Gesamtheit eines Romans erstrecken, so dass hier gewissermaßen von Makrostrukturen gesprochen werden kann. Die folgenden beiden Kapitel sollen sich nun stärker mit Mikrostrukturen beschäftigen, d.h. mit Aspekten der Informationsentwicklung auf Satzbzw. clause-Ebene. 68 Das vorliegende Kapitel widmet sich den Möglichkeiten der Strukturierung textlicher Inhalte auf clause-Ebene. Das damit verbundene Konzept der Informationsstruktur geht bis auf A RISTOTELES zurück; 37 die für die heutige Konzeption der Textstrukturierung wesentlichen Betrachtungen lassen sich in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Laufe der Zeit wurden unterschiedliche inhaltliche Ausprägungen des Konzepts und unterschiedliche Schwerpunkte bei der Bestimmung der Informationselemente entwickelt; im Folgenden soll daher ein kurzer Überblick über verschiedene Aspekte des Modells gegeben werden. Die Tatsache, dass Linguisten unterschiedlicher Schulen sich seit langer Zeit mit dem Konzept der Informationsstruktur auseinandersetzen, führt zu einer Verwendung verschiedener Definitionsapparate und damit verbundener Termini. Der allen Ansätzen zu Grunde liegende Gedanke besteht darin, dass Informationseinheiten - meist auf clause-Ebene - angenommen werden, die sich in Elemente mit unterschiedlichem informatorischem Status gliedern lassen. Das erste Element wird u.a. als Thema, theme, foundation, topic oder given bezeichnet, das zweite als Rhema, rheme, comment, focus oder new. Das Thema (topic etc.) kann dabei − allgemein formuliert − als Ausgangspunkt der Informationseinheit beschrieben werden, das Rhema (comment etc.) als Aussage über das erste Element. Alle weiteren spezifischen Merkmale der Elemente werden im Folgenden ausgeführt. Die meisten Ansätze zur Informationsstruktur gehen von einer binären Verteilung der Informationselemente aus. Nur wenige Ansätze nehmen neben dem Ausgangselement und dem Aussageelement noch eine dritte Komponente an. Innerhalb seines Modells der kommunikativen Dynamik (communicative dynamism) spricht beispielsweise F IRBAS von einem Übergangselement (transitional element) zwischen Thema und Rhema. Als transitional elements werden dabei Einheiten bezeichnet, die einen höheren Grad an kommunikativer Dynamik besitzen als das Thema, also stärker zur Kommunikationsentwicklung des Satzes beitragen (F IRBAS 1987: 138), und zum Abschluss der Informationseinheit hinleiten. Diese Rolle wird laut F IRBAS vor allem von der Verbphrase erfüllt (1992: 69ff.). Weiterhin unterscheidet die Cambridge Grammar of the English Language neben topic und focus einen focus-frame (2002: 1370f.). Dabei gilt: 37 Zur Beschreibung der Unterscheidung zwischen ónoma und rh ma in der klassischen griechischen Linguistik siehe R OBINS (1967: 26-28, 33). 69 The phonological prominence given to the focus accords it prominence in the message: it is presented as the most informative element in the clause, with the focus-frame backgrounded. The focus typically represents addressee-new information, and the focusframe addressee-old information. ( CG 2002: 1370) Die Unterscheidung eines dritten Elements in der Informationseinheit ergibt sich primär aus der spezifischen inhaltlichen Ausrichtung des jeweiligen Ansatzes: So bewirkt die prosodische Herangehensweise der Cambridge Grammar an das Konzept der Informationsstruktur, dass neben dem Ausgangselement und dem Träger des prosodischen Nukleus ein weiterer Bestandteil identifiziert werden muss. Ebenso verlangt die Konzeption von einem gradiellen Ansteigen des kommunikativen Status’ ein Zwischenelement zwischen den Endpunkten der Skala. Ansätze zur Informationsstruktur, die eine weniger spezifische Ausrichtung verfolgen, nehmen dagegen nur eine binäre Struktur an. Allen Ansätzen ist gemein, dass sie davon ausgehen, dass in der unmarkierten Version der Informationsstruktur das thematische Element zu Beginn der Informationseinheit steht. Zu einem definitorischen Kriterium bzw. zu einem internalen Merkmal des ersten Elements wird diese Eigenschaft bei B ROWN und Y ULE und bei H ALLIDAY erhoben. Diese Ansätze trennen zwischen thematischer Struktur mit theme und rheme einerseits und informatorischer Struktur mit given und new andererseits. B ROWN und Y ULE definieren theme und rheme als left-most constituent of the sentence bzw. everything else that follows in the sentence (1983: 126). Bei H ALLIDAY gilt für das theme: „The Theme is the element which serves as the point of departure of the message; it is that with which the clause is concerned“ (1994 2 : 37). Die Stellung des theme in der clause ist dabei nicht Definitionskriterium, sondern die in der englischen Sprache festgeschriebene Realisierung: „First position in the clause is not what defines the Theme; it is the means whereby the function of Theme is realized, in the grammar of English“ (1994 2 : 39). Rheme hingegen wird beschrieben als „remainder of the message, the part in which the Theme is developed“ (1994 2 : 37). Diese Beschreibung des theme führt dazu, dass dieses durch unterschiedliche Satzglieder realisiert werden kann. In den folgenden Beispielsätzen ist daher in [1] das Subjekt the duke das theme, in [2] die Adverbiale once upon a time. [1] The duke has given my aunt that teapot. [2] Once upon a time there were three bears. (H ALLIDAY 1994 2 : 38f.) Da sich theme aber an sich nicht über Position, sondern über inhaltliche Kriterien definiert, lässt H ALLIDAY auch multiple themes zu, wenn der eigentliche Gegenstand der Aussage nicht an erster Stelle steht. So kann z.B. in [3] Oh, soldier, soldier, won’t you marry me. folgende Klassifikation angesetzt werden (H ALLIDAY 1994 2 : 56): oh soldier, soldier won’t you marry me continuative vocative finite topical textual interpersonal experiential Theme Rheme 70 Diese Bestimmung unterschiedlicher Arten von themes führt allerdings dazu, dass sich das Kriterium Inhalt für die Definition des Themas kaum mehr ansetzen lässt. So können bei obigem Beispiel Zweifel gehegt werden, ob sich das continuative textual theme „Oh“ tatsächlich noch mit der Beschreibung von theme als „that with which the clause is concerned“ vereinbaren lässt. Es scheint vielmehr, als ob die Konstrukte textual und interpersonal theme der Tatsache abhelfen sollen, dass das eigentliche Thema (topical theme), so wie es definiert ist, sich nicht prinzipiell mit einer Positionsaussage belegen lässt. Andere Ansätze trennen hier begrifflich etwas schärfer; so bemerkt beispielsweise M AURANEN : [the topic] can be preceded by fronted material which serves a function other than expressing topic. This fronted element has been characterised for English as performing a framing function (D AVIES 1988) (…). (M AURANEN 1993: 100) Es lässt sich daher festhalten, dass es zwar eine prinzipielle Korrelation zwischen der Dimension Position und der Dimension Inhalt zu geben scheint; definitorisch lassen sie sich jedoch nicht verknüpfen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass nicht eine Kategorie left-most element benannt werden kann, womit die erste Phrase eines Satzes gemeint ist. Es kann vielmehr durchaus sinnvoll sein, diese Kategorie bei der Untersuchung der Informationsstruktur eines Texts heranzuziehen, da auch Elemente, die zwar keine thematische, aber eine rahmengebende Funktion einnehmen, für die Informationsentwicklung eine Rolle spielen. Bereits im Jahre 1868 konstatierte der französische Philologe H ENRI W EIL , der sich mit Wortfolge und Aussprache der antiken Sprachen beschäftigte: On rend l’ordre de ses idées par l’ordre des mots. (...) Le sujet n’était originairement que le point de départ d’une action sensible que sert de modèle à la construction de la phrase; nos langues tendent à faire du sujet le point de départ de la pensée même. (W EIL 1869: 31) Hier wird also eine Korrelation zwischen dem syntaktischen Subjekt und dem Ausgangspunkt der Informationsstruktur festgestellt. In der neueren Forschung zur Informationsstruktur besteht Einigkeit, dass das Konzept der Informationsstruktur kein ausschließlich sprachliches Phänomen ist. 38 Dennoch wird allgemein auf einen Zusammenhang zwischen syntaktischer Realisierung und Einzelelementen der Informationsstruktur hingewiesen. Dieser könnte sich daraus ableiten, dass in der kindlichen Sprachentwicklung zunächst die Herausbildung einer thematischen Struktur erfolgt, bevor dieser in einem späteren Schritt die syntaktischen Kategorien Subjekt und Prädikat zugeordnet werden: The (...) discussion of H’s data shows that the primordial syntactic structure H had at the two-word stage was the topic-comment construction, which carried over into the three-or-more-word stage. Then at the three-or-more-word stage, word order began to be fixed, thereby bringing about the opposition between the V-O construction and the S- V construction, and finally the S-V-O construction. Such syntactic development again 38 Vgl. auch Ausführungen zum inhaltlichen sowie psychologischen Status von topic und focus (III.1.6 und III.1.8). 71 supports Gruber’s view that ‘the topic-comment relation is the precursor of the subjectpredicate relation.’ (J ENG 1982: 433, Zitat von G RUBER 1971) Für das Ausgangselement ist daher allgemein akzeptiert: „In the declarative, the subject is the unmarked theme“ (H ALLIDAY 1967: 213). Manche Ansätze gehen noch weiter und beschreiben das grammatische Subjekt als die unausweichliche Realisierung des Ausgangselements: „Topics are necessarily grammatical subjects (...)“, auch wenn der Umkehrschluss nicht zulässig ist: „(...) grammatical subjects are not necessarily topics“ (L AMBRECHT 1994: 118). 39 Wenn also das Ausgangselement seine syntaktische Realisierung im Subjekt findet, wird das Aussageelement syntaktisch durch das Prädikat ausgedrückt, also durch die Verbphrase mit der von ihr abhängigen Ergänzungen. Auch wenn die Informationsstruktur Entsprechungen auf der syntaktischen Ebene besitzt bzw. sich die syntaktische Struktur möglicherweise ontogenetisch aus der Informationsstruktur entwickelt, so muss dennoch darauf hingewiesen werden, dass es sich bei Subjekt und Thema (topic etc.) sowie Prädikat und Rhema (focus etc.) innerhalb der linguistischen Beschreibung um unterschiedliche Größen handelt, von denen allgemein angenommen wird, dass sie in einem Korrelationsverhältnis, nicht aber in einem definitorischen Verhältnis zueinander stehen. Der inhaltliche Status einer Informationseinheit hängt eng damit zusammen, ob deren Inhalt dem Rezipienten bekannt ist oder nicht. Für A MMANN gilt beispielsweise: „Das Thema muss dem Angeredeten gegeben sein, sonst hat die Äußerung für ihn keine Beziehung“ (1920: 13). Eine systematische Unterscheidung zwischen dem Kriterium des inhaltlichen Status’ der Informationseinheiten und dem Kriterium ihres Bekanntheitsgrads wird von D ANEŠ getroffen: Im Grunde genommen sollte man zwei verschiedene Aspekte der Satzperspektive (oder „Mitteilungsperspektive“) unterscheiden: der erste betrifft die Distinktion „Thema“ (d.h. worüber gesprochen wird) - „Rhema“ (was über das Thema ausgesagt wird), der zweite wieder die Distinktion „Bekanntes“ - „Neues“. (D ANEŠ 1976: 34) Er fügt jedoch hinzu: „Da aber beide Aspekte in den meisten Fällen (und/ oder zum größten Teil) sich decken, können wir in unseren Ausführungen auf den Unterschied verzichten“ (1976: 34). Auch H ALLIDAY grenzt die informationsstrukturelle Struktur mit given und new von der thematischen Struktur mit theme und rheme ab. Die Bekanntheit des given rekrutiert sich dabei entweder anaphorisch aus dem linguistischen Kontext oder durch die Gegebenheit im extralinguistischen Kontext. Jede Äußerung, die den Anspruch erhebt, informativ zu sein, muss ein unbekanntes Element, das die Informationsentwicklung vorantreibt, beinhalten: „An utterance thus counts as informative only if some aspect of it is not an accepted part of the PUD [Pragmatic Universe of Discourse], i.e. not presumed to be known to both speaker and hearer“ (V AN V ALIN 1993: 24). Dagegen muss nicht jede Äußerung ein gegebenes Element beinhalten; 39 Siehe auch E NGELKAMP / Z IMMER (1983: 45ff.). 72 Textanfänge präsentieren beispielsweise ausschließlich neue Information (H ALLI- DAY 1967: 209). Auch wenn theme und rheme auf der einen und given und new auf der anderen Seite nicht identisch sind, so sieht H ALLIDAY dennoch eine enge Verbindung zwischen ihnen: There is a close semantic relationship between information structure and thematic structure (…). Other things being equal, a speaker will choose the Theme from within what is Given and locate the focus, the climax of the New, somewhere within the Rheme. (H ALLIDAY 1994 2 : 278) Damit stellt das given die unmarkierte Realisation des theme dar, und das given steht vor dem new (H ALLIDAY 1967: 211f.). Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts unterscheidet VON DER G ABELENTZ die Termini „psychologisches Subjekt“ und „psychologisches Prädikat“ und weist ihnen bestimmte inhaltliche Funktionen im Satz zu: Was bestimmt mich, erst diesen aufzustellen, dann den, dann jenen? Offenbar ist es dies, dass ich erst dasjenige nenne, was mein Denken anregt, worüber ich nachdenke, mein p s yc h ol o gi s c h e s S u bj e ct , und dann das, was ich darüber denke, mein p s yc h o lo gi s c h e s P r ä di c a t , und dann wo nöthig wieder Beides zum Gegenstande weiteren Denkens und Redens mache. ( VON DER G ABELENTZ 1891: 353f.) Die Informationsstruktur kann also als Reflektion der gedanklichen Abfolge beim Sprecher gesehen werden. Auch VON DER G ABELENTZ betont, dass das psychologische Subjekt mit dem grammatischen Subjekt zusammenfallen kann, aber nicht muss (1891: 354). 40 Zu diesem Schluss kommt auch A MMANN , dem die Termini „Thema“ und „Rhema“ zu verdanken sind: In einer Mitteilung wie ‚Herr N. N. ist erkrankt’ erkennen wir leicht das grammatische Subjekt als dasjenige Element, das dem Hörer schon bekannt ist, das grammatische Prädikat als das, was dem Hörer noch unbekannt war und ihm durch die Mitteilung zur Kenntnis gebracht wird; das Subjekt ist ‚alt’, das Prädikat ‚neu’; oder mit andern Worten: das Subjekt ist das dem Sprechenden und dem Hörer gemeinsam Gegebene, das Prädikat das, was der Sprechende dem Hörer zu geben hat. Daß psychologisches und grammatisches Subjekt, psychologisches und grammatisches Prädikat nicht immer zusammenfallen, ist unwesentlich; worauf es allein ankommt, ist, dass der Begriff der Mitteilung an sich schon auf etwas hindeutet, wovon die Rede ist (Subjekt), und auf etwas, was davon gesagt wird (Prädikat) - auf Gegenstand und Inhalt der Mitteilung. (...) Auf einen früher von mir eingeführten Ausdruck zurückgreifend, werde ich den Gegenstand der Mitteilung im Folgenden gelegentlich auch als ‚Thema’ bezeichnen; das Neue, das was ich dem Hörer über das Thema zu sagen habe, könnte man entsprechen mit den (scheinbaren) Reimwort ‚Rhema’ belegen. (A MMANN 1928: 2f.) A MMANN geht sogar noch weiter und verbindet mit dem Begriff des Themas auch den Gegenstand des Interesses der Mitteilung: 40 Zusätzlich zum psychologischen und grammatischen Subjekt unterscheidet VON DER G ABE- LENTZ noch das logische Subjekt. Dabei handelt es sich um den Handlungsträger eines Aktionsvorgangs (vgl. VON DER G ABELENTZ 1891: 431ff.) 73 Dieses [das Motiv des Sprechens] liegt vielmehr in dem In t e r e s s e , das ich beim Hörer für das Thema voraussetze, und in meinem Willen, dieses Interesse zu befriedigen. (...) Wir können nun [für den Thema-Begriff] statt: eindeutig bestimmte Beziehung des Gegenstandes auch sagen: eindeutig bestimmte Richtung des Interesses. (A MMANN 1920: 13) 41 Diese Art von Ansatz zeugt von einer gewissen pragmatischen Ausrichtung, da hier der Status der Mitteilung innerhalb der Kommunikationssituation von Interesse ist: Die Mitteilung steht in Beziehung zu Sprecher und Hörer und trägt durch ihren Inhalt zu einer Veränderung der Kommunikationssituation bei. Viele Ansätze zur Informationsstruktur im 20. Jahrhundert lassen diese Prägung erkennen. So wird das Ausgangselement beispielsweise definiert als „the element about which something is stated“ (M ATHESIUS 1975: 81), „worüber gesprochen wird“ (D ANEŠ 1976: 34), „what the clause is about“ (CG 2002: 1370) oder - etwas ausführlicher - als „the topic of a proposition if in a given situation the proposition is construed as being about this referent [of the topic expression], i.e. as expressing information which is relevant to and which increases the addressee’s knowledge of this referent“ (L AM- BRECHT 1994: 131). Das Rhema wird spezifiziert als „what is stated about the (...) theme“ (M ATHESIUS 1975: 81), „was über das Thema ausgesagt wird“(D ANEŠ 1976: 34) oder „[t]he semantic component of a pragmatically structured proposition whereby the assertion differs from the presupposition“ (L AMBRECHT 1994: 213). Explizit legt das Konzept der kommunikativen Dynamik von F IRBAS seinen Schwerpunkt auf den inhaltlichen Status der Informationseinheiten. Dabei definiert sich das Thema durch den geringsten Grad an kommunikativer Dynamik: „This means that the information conveyed by the theme contributes least to the further development of the communication within the sentence“ (F IRBAS 1987: 138). Damit wird das Thema zur „foundation“ innerhalb der Informationseinheit (1987: 139). Neben der foundation (oder theme) besteht die Informationseinheit aus dem core (oder non-theme). Das non-theme beinhaltet dabei folgende Elemente: „(i) transitional elements and (ii) the elements that develop the communication beyond the transitional elements and eventually complete it“ (F IRBAS 1992: 71). Die unter (ii) angeführten Elemente konstituieren das Rhema. Es lässt sich daher im linearen Verlauf des Satzes eine kontinuierliche Steigerung des kommunikativen Dynamismus’ beobachten. Linguisten pragmatischer Ausrichtung richten ihr Augenmerk aber nicht nur auf den Informationsbeitrag der Elemente, sondern auch auf deren Stellenwert innerhalb der Interaktion zwischen den Gesprächspartnern: „(...) information-packaging in natural language reflects the sender’s hypotheses about the receiver’s assumptions and beliefs and strategies“ (P RINCE 1981: 224). Insofern stellt das Ausgangselement nicht nur ein mitteilungsinhärentes Konzept dar, sondern definiert sich auch in Relation zu den Gesprächsteilnehmern: (...) the speaker, in creating the sentence, tailors the form of the sentence to allow the hearer to create the proper context for interpretation with minimal processing effort. For his part, the hearer assumes that the sentence will be tailored in just this way, and so takes the first proposition that comes to mind as the one the speaker intended to com- 41 Sollte einer Äußerung solch ein kontextabhängiges, interessengerichtetes Thema fehlen, wie z.B. in der Dichtung, so befindet sich diese Äußerung - nach A MMANN - außerhalb des Rahmens der Mitteilung (vgl. A MMANN 1920: 15). 74 municate, and the first associated set of contextual assumptions that come to his mind as the intended background assumptions. (V AN V ALIN / L APOLLA 1997: 199) Pragmatisch gesehen wird also das zu Beginn präsentierte Element vom Rezipienten als die gegebene Präsupposition und als Aussagegegenstand, die folgende Aussage als die neue, wissenserweiternde Information interpretiert. Dies gilt unabhängig davon, ob der tatsächliche Wissensstand des Rezipienten diesen pragmatischen Annahmen entspricht oder nicht. Schon W EIL erkennt einen Zusammenhang zwischen dem inhaltlichen Status einer Informationseinheit und seiner prosodischen Realisierung: „Ce que les syllabes sont au mot, les mots eux-mêmes le sont à la phrase, et l’accent oratoire marque l’unité de la pensée, comme l’accent tonique marque celle de l’idée“ (W EIL / B ENLOEW 1855: 3). Die Betonung in einer Äußerung liegt also auf der pensée, auf dem Gedanken, der zu etwas geäußert wird. Eine systematische Untersuchung der Satzintonation in verschiedenen Sprachen wird von D ANEŠ vorgenommen. Für das Englische kommt er dabei zu folgendem Ergebnis: „(…) in English it is (…) the suprasegmental phonological structure that signals the ‘functional perspective of utterance’, i.e., the points of highest communicative dynamism“ (1967: 509). Damit ist im Englischen die neue Information primär durch den Fokus der Intonation gekennzeichnet, im Gegensatz beispielsweise zum Tschechischen, wo dies vor allem durch die Wortstellung im Satz erreicht wird. Diese Ansicht teilen auch neuere Grammatiken des Englischen wie die Comprehensive Grammar of the English Language oder die Cambridge Grammar of the English Language, die das zweite Element der Informationsstruktur primär prosodisch definieren: „The focus of a clause (or portion of a clause) is the constituent bearing the strongest, or ‘nuclear’, stress (...)“ (CG 2002: 1370). 42 Dies lässt sich damit begründen, dass im Englischen die Wortfolge im Satz relativ unflexibel ist, so dass Abweichungen von der unmarkierten Informationsstruktur auf der syntaktischen Ebene nur durch einige wenige Konstruktionen vorgenommen werden können. Daher spielt die prosodische Markierung eine umso wichtigere Rolle bei der Kennzeichnung und Erkennung des focus. R OCHEMONT und C ULICOVER stellen für den Satz John likes Mary folgende Möglichkeiten der Verteilung des prosodischen Fokus fest (der prosodische Fokus wird durch Kapitälchen symbolisiert): [1] J OHN likes Mary. [2] John LIKES Mary. [3] John likes M ARY . [4] J OHN likes M ARY . und kommen zu folgendem Ergebnis: (…) although [the alternatives] are truth-conditionally equivalent, each of these sentences implies something different concerning the point of information in the sentence that is deemed most valuable or relevant from the speaker’s point of view. We will say 42 Für die Comprehensive Grammar of the English Language vgl. CGEL (1985: 1361ff.). 75 that each position of an accent (…) identifies a focus. (R OCHEMONT / C ULICOVER 1990: 17f.) Für den Sprecher ist daher die prosodische Markierung ein zuverlässiges Mittel, die Informationseinheit der Aussage zu markieren; der Hörer kann somit in der betonten Einheit das Aussageelement erkennen. Insofern spielt im Englischen die prosodische Markierung eine wichtige Rolle für die Verständigung über den Status von Informationsinhalten. Die Forschung über Informationsstruktur ist in den letzten Jahren zunehmend von psycholinguistischen Überlegungen geprägt worden. Die Struktur von Informationseinheiten kann dabei als bestimmender Faktor für den Integrationsprozess von Inhalten in das mentale Netzwerk gesehen werden. Understanding (…) means that the hearer must locate in his knowledge structure those individual concepts to which something is predicated, and integrate the predicates into his conceptual knowledge. (…) To understand an utterance, then, the hearer must identify or arrange the individual concepts to which predicates are being communicated, and turn the predicates into components of the relevant concepts. He must recognize which of the individual concepts are already represented in his memory and locate these; he must recognize which concepts are new to him and represent these for the first time; and he must find out which individual concepts are thematized and are in the focus of attention. (E NGELKAMP / Z IMMER 1983: 33f.) Im Folgenden werden zwei Ausrichtungen psycholinguistischer Überlegungen zur Informationsstruktur vorgestellt: Überlegungen zum Stellenwert von Informationsstruktur für die Integration neuer Informationen in das mentale Netzwerk sowie Überlegungen zur Korrelation mit dem Modell figure − ground. Wie obiges Zitat verdeutlicht, hat die Informationsstruktur Auswirkungen auf die Aktivierung des mentalen Modells. So fungiert die pragmatische Annahme, dass das Ausgangselement bekannt und damit identifizierbar ist, als Hinweis zur Lokalisierung des darin beinhalteten Konzepts. Die im Aussageelement beschriebene Information wird dann zum Teil der mentalen Struktur des thematischen Konzepts. L AMBRECHT geht von einer prinzipiellen Korrelation zwischen den psycholinguistischen Größen identifiability und activation einerseits und den informationsstrukturellen Elementen andererseits aus: 43 We must conclude that the syntactic structure of sentences and the assumed discourse representations of referents correlate with each other and that this correlation is determined by an independent factor. I will argue that this independent factor is the TOPIC and FOCUS structure of the proposition in which the referent is an argument. (L AM- BRECHT 1994: 114) 43 Die folgenden Ausführungen beziehen sich vor allem auf L AMBRECHT (1994). Siehe aber auch E NGELKAMP / Z IMMER (1983) oder P RINCE (1981). Zu identifiability und activation siehe auch II.1.1. 76 In der Definition der Termini topic und focus folgt L AMBRECHT pragmatischen Ansätzen (siehe oben), erweitert sie aber um die Rolle der mentalen Repräsentation des Referenten. Ein Referent, dem die Funktion topic zugewiesen werden kann, zeichnet sich durch ein gewisses Maß an Aktiviertheit aus. Wird von einer Skala der Aktiviertheit ausgegangen (active → accessible → unused → brand-new anchored → brand-new unanchored), so sind Referenten, die sich durch den Status active oder accessible auszeichnen, ohne Probleme als topic rezipierbar. Die Interpretation eines aktiven Referenten erfordert dabei die niedrigste mentale Leistung, während für accessible gilt: In the case of accessible topic referents, the mental effort necessary to interpret the proposition which expresses the new information about the topic must be performed simultaneously with another processing task, the task of remembering, inferring, or otherwise determining the referent of the topic expression. (L AMBRECHT 1994: 166) Ein bislang ungenutzter Referent, der zwar einerseits identifizierbar, andererseits jedoch nicht aktiviert oder zugänglich ist, stellt einen Grenzfall dar: The acceptability of sentences containing topic expressions with unused referents varies widely with the language, the type of discourse, and the speech situation. The cognitive effort required in this case is of relative “high cost” because, in addition to processing propositional information about some topic, the interpreter must determine the referent of the topic itself, which was not previously made available in the discourse. (L AM- BRECHT 1994: 166) Für Referenten mit dem Status brand-new gilt nach L AMBRECHT , dass sie als topic nicht akzeptabel sind. Ein solcher Satz führt vielmehr dazu, dass der Rezipient die Interpretation des Satzes zurückstellen muss, bis die Identität des topic geklärt ist, da hier zum Zeitpunkt der Rezeption keine mentale Repräsentation aktiviert werden kann, die dann durch die Prädikation erweitert wird (1994: 166). Neben dem topic enthält jede Informationseinheit einen focus: [Focus is] the element of information whereby the presupposition and the assertion DIF- FER from each other. The focus is that portion of a proposition which cannot be taken for granted at the time of speech. It is the UNPREDICTABLE or pragmatically NON - RECOVERABLE element in an utterance. (L AMBRECHT 1994: 207) Zwischen topic und focus eine pragmatische Beziehung anzusetzen heißt, dass new für die Kategorie focus nicht bedeuten muss, dass der Rezipient noch nie von der im focus stehenden Proposition gehört hat. Es bedeutet vielmehr, dass für den Rezipienten nicht vorhersehbar ist, dass diese Proposition dem Referenten des topic zuzuordnen ist. Damit spielen die Kategorien identifiability und activation für die Bestimmung des focus keine Rolle: „Not knowing which referent fits a given argument position in an open proposition is an entirely different mental state from not being familiar with the referent or from not thinking of it“ (L AMBRECHT 1994: 261). Einen weiteren Aspekt nennt D EANE : Ihm zufolge kann die Aktivierung von Konzepten bei der Informationsverarbeitung auf zwei Arten geschehen: entweder durch spreading activation oder durch cognitive focus (1992: 34f.). Bei spreading activation ist davon auszugehen, dass ein aktiviertes Konzept die Aktivierung von im Netzwerk benachbarten Konzepten bewirkt, so dass diese im Folgenden leichter 77 zugänglich sind. 44 Cognitive focus kann als Zentrum der Aufmerksamkeit beschrieben werden, für welches gilt: „Focus of attention tends to be attracted to the new, the different, and the unfamiliar since these are most likely to require extensive processing“ (D EANE 1992: 35). Damit ergibt sich eine natürliche Korrelation zwischen dem kognitiven Aufmerksamkeitsstatus und der linguistischen Einheit der Informationsstruktur: A topical concept may be analyzed as a concept whose salience is due to spreading activation. A focal concept may be analyzed as a concept whose salience is due not to spreading activation but to the assignment of cognitive focus. Finally, a concept’s potential to function as topic or focus arguably reflects underlying cognitive properties. Strong potential topics should be entrenched and conceptually central; natural information foci should represent highly relevant information which would not ordinarily achieve salience through spreading activation. (D EANE 1992: 37) − −− − Eine andere psycholinguistische Herangehensweise an Informationsstruktur besteht darin, die ursprünglich von der Gestaltpsychologie entwickelten Konzepte figure und ground zu Hilfe zu nehmen. Die Unterscheidung zwischen figure und ground wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem dänischen Psychologen R UBIN getroffen und mit dem bekannten Vasen-Profil-Beispiel illustriert: R UBIN stellte fest, dass Testpersonen zunächst nur eine Vase erkennen; erst nach längerer Betrachtung oder Hilfestellung werden dann die beiden menschlichen Profile wahrgenommen. Er kam daher zu dem Schluss, dass das menschliche Sehen darauf ausgerichtet ist, Objekte (figure) vor einem Hintergrund (ground) wahrzunehmen. Diese können dabei auf folgende Weise beschrieben werden: The ground (...) is generally localized behind the figure, is less structured or differentiated, less penetrating, less independent, less meaningful, and in a sense, less “real” and lively than the figure. The figure has “thing”-character and the ground “stuff”-character, a thing being considered as stuff plus form (…). (H ARTMANN 1935: 26) Neben dieser Objekthaftigkeit lässt sich bei der Perzeption einer figure auch eine andere Bewusstseinseinstellung bemerken: In Relation to the Ground, the Figure Is More Impressive and More Dominant [sic]. Everything about the figure is remembered better, and the figure brings forth more associations than the ground. (R UBIN 1964: 199) Die Unterscheidung figure − ground kann auch auf sprachliche Strukturen angewandt werden. Gemeinhin wird dem grammatischen Subjekt figure-Charakter und dem Objekt ground-Charakter zugesprochen; der Referent, der sich in Subjektsposition befindet, wird also als konkrete, im Vordergrund der Aufmerksamkeit stehende Einheit wahrgenommen, während das grammatische Objekt als Teil des zum Subjekt gehörenden Hintergrunds rezipiert wird: „[I]n a simple transitive clause the 44 Vgl. L AMBRECHTS Konzeption der inferential accessibility (siehe II.1.1). Ähnlich beispielsweise auch F ERSTL / F LORES D ’A RCAIS (1999: 207): „Wird ein Wort aktiviert, dann überträgt es automatisch auch Aktivation zu assoziativ verwandten Wörtern.“ Dies gilt nach Erkenntnissen der Psycholinguistik sowohl auf der lexikalischen als auch auf der konzeptionellen Ebene. Zu spreading activation siehe auch II.2.3. 78 subject corresponds to the figure, the object to the ground, and the verb expresses the relationship between figure and ground“ (U NGERER / S CHMID 1996: 172). 45 Das Konzept lässt sich aber nicht nur auf grammatisches Subjekt und Objekt, sondern auch auf informationsstrukturelle Elemente übertragen: In simple sentences (...), FIGURE is expressed as topic and GROUND as part of a comment. Hence, there is a diagrammatic correspondence between topic/ comment and FIG- URE / GROUND cognition. (H IRAGA 1994: 12) Das Ausgangselement nimmt als dasjeniges Element, dem in der Aussage ein bestimmtes Prädikat zugeordnet wird, in der Aufmerksamkeit des Rezipienten eine zentrale Rolle ein, während ground spezifiziert, welche Attribute der figure zuzuschreiben sind: (…) the concept to which something is predicated usually receives a central role. Thus the thematized concept is a figure which stands out against the background of the concepts that are predicated to it. (E NGELKAMP / Z IMMER 1983: 25) Werden die aus der Gestaltpsychologie stammenden Merkmale der figure auf das Konzept des Ausgangselements angewandt, so kann der im Ausgangselement befindliche Referent als ein für den Rezipienten abgrenzbares und bedeutsames Element beschrieben werden, das leicht identifiziert werden kann. Dies stimmt mit der Beschreibung der Ansätze, die das Ausgangselement aus der Perspektive mentaler Repräsentationen darstellen, überein. Auch die oben zitierte Einschätzung, dass eine figure besser erinnert wird und Assoziationen damit verbunden werden, geht mit den Eigenschaften high salience und inferential accessibility einher. 46 Ähnlich verhält es sich mit dem Zusammenhang von ground und dem Aussageelement. Die Annahme, dass ground im Allgemeinen weniger spezifisch wahrgenommen wird als figure, korreliert mit der Feststellung, dass die Information des zweiten Elements als Aussage über das Ausgangselement fungiert. Dadurch wird diese Information nicht als eigenständig wahrgenommen, sondern nur in Bezug auf das Ausgangselement. Bereits W EIL weist darauf hin, dass der Gedankenfluss im Text nach verschiedenen Mustern entwickelt werden kann: Nous croyons pourtant qu’il y en a deux types assez prononcés pour qu’on puisse les distinguer avec précision. Si la notion initiale se rapporte à la notion de la phrase précédente, la marche des deux phrases est en quelque sorte parallèle; si elle se rapporte au but de la phrase précédente, il y a progression dans la marche du discours. (W EIL 1869: 37) Die thematische Progression wurde vor allem im 20. Jahrhundert innerhalb der Prager Schule entwickelt. So identifiziert M ATHESIUS eine objective order, in der sich 45 Für eine ausführliche Diskussion siehe L ANGACKER (1999). L ANGACKER nennt die hier als figure und ground bezeichneten Konzepte trajector und landmark. 46 Diese prominente Stellung des Themas bzw. topic führt dazu, dass hier teilweise in der Literatur von „focus of attention“ gesprochen wird (vgl. E NGELKAMP / Z IMMER 1983). Dies darf jedoch nicht mit der Bezeichnung focus für den Aussageteil einer Informationseinheit verwechselt werden. 79 textliche Inhalte voneinander ableiten lassen. Diese besteht darin, dass sich das Ausgangselement aus dem Aussageelement des vorangehenden Satzes rekrutieren lässt und zu Beginn der Informationseinheit steht. Eine Umkehrung dieser Reihenfolge ist beispielsweise auf eine emotionale Darstellungsweise zurückzuführen und wird als subjective order bezeichnet (1975: 83). E SSER weist darauf hin, dass dieser Fall vor allem in der gesprochenen Sprache auftritt (1979: 48). Systematisch wurde die thematische Progression (TP) von D ANEŠ untersucht: „By this term we mean the choice and ordering of utterance themes, their mutual concatenation and hierarchy, as well as their relationship to the hyperthemes of the superior text units (such as the paragraph, chapter, …), to the whole text, and to the situation“ (D ANEŠ 1974: 114). Dabei geht er von drei Haupttypen der thematischen Progression aus: der einfachen linearen thematischen Progression (simple linear TP), der thematischen Progression mit einem durchlaufenden Thema (TP with a continuous / constant theme) und der thematischen Progression mit abgeleiteten Themen (TP with derived themes; 1974: 118f. / 1976: 34ff.). Bei der einfachen linearen thematischen Progression wird das Rhema des vorangehenden Satzes als Thema des anschließenden Satzes aufgenommen. D ANEŠ bezeichnet sie als „the most elementary, basic TP“ (1974: 118). Bei der thematischen Progression mit durchlaufendem Thema wird das Thema nachfolgender Äußerungen nicht gewechselt. Hier ist zu beachten, dass das durchlaufende Thema lediglich referenzidentisch ist, also nicht immer mit derselben Form bezeichnet werden muss. Die thematische Progression mit abgeleiteten Themen zeichnet sich durch ein übergeordnetes, sogenanntes „Hyperthema“ (hypertheme) aus, das die einzelnen Themata eines Textabschnitts miteinander verbindet. Diese drei Grundtypen der thematischen Progression können in einem Textabschnitt miteinander kombiniert werden. E SSER spezifiziert die Gründe, die für die Wahl des Anfangselements ausschlaggebend sein können. Neben den Parametern „gegeben“ und „neu“ führt er weitere Faktoren für die semantische Einengung des Ausgangselements an: Zum einen werden Referenten menschlicher Natur denen tierischer und gegenständlicher Natur vorgezogen (E SSER 1984: 15 / L YONS 1977: 511). Zum zweiten weisen verschiedene semantische Rollen unterschiedlichen Gegebenheitscharakter auf: So ist die Anwesenheit eines agent meist selbstverständlicher als die eines beneficiary, patient oder einer location. Deshalb eignen sich diese Rollen in dieser Reihenfolge als thematisches Konzept. Dies gilt allerdings nur bei einer jeweiligen Gegebenheit der Argumente (E SSER 1984: 15f. / C HAFE 1970: 217). Schließlich kann auch der Wunsch nach einer bestimmten Perspektivegebung die Wahl des Ausgangselements bestimmen (E SSER 1984: 18 / K UNO 1976: 173). Die bisherigen Ausführungen machen deutlich, dass es für die Realisierung der informationsstrukturellen Elemente unmarkierte und markierte Varianten gibt. Die jeweils maximal unmarkierte Verbindung für Ausgangselement bzw. Aussageelement besteht in den folgenden Merkmalen: 80 Ausgangselement Aussageelement Stellung erstes Element im Satz nach dem Ausgangselement Bekannheitsgrad gegeben neu inhaltlicher Status Gegenstand der Aussage Aussage über den Gegenstand Prosodie kein Intonationsfokus trägt Intonationsfokus Maximal unmarkierte Realisation einer Informationseinheit. Diese Realisierung ist zwar nicht obligatorisch, eine Abweichung von diesem Schema bewirkt aber eine Markierung des entsprechenden Elements (marked variant; H ALLIDAY 1994 2 : 278ff.). Gründe hierfür können in dem Wunsch des Sprechers liegen, ein Element der Informationseinheit besonders zu betonen. Die vorangehenden Ausführungen zeigten, dass das Konzept der Informationsstruktur zwar weit verbreitet und genutzt ist, aber auch, dass hier je nach Ausrichtung des Ansatzes unterschiedliche Termini gebraucht werden. Im Folgenden wird für das erste Element der Terminus topic verwendet, und zwar zum einen aus dem Grund, dass sich dieser Begriff in den letzten Jahren in der (englischsprachigen) pragmatischen Beschreibung von Informationsstruktur durchgesetzt zu haben scheint, und zum anderen, da der Begriff Thema mittlerweile mit sehr unterschiedlichen Definitionen besetzt ist. In Analogie zur Mehrzahl der Beschreibungsansätze wird das zweite Element focus genannt werden. Für die Informationsentwicklung im Text besitzen topic und focus unterschiedliche Relevanz: Im topic wird der Gegenstand genannt, von dem die Informationseinheit handelt; im focus wird eine pragmatisch unvorhersehbare Aussage darüber gegeben. Das darauffolgende topic bestimmt, welche Richtung die Informationsentwicklung einschlägt, der dazugehörige focus liefert die für den Produzenten wesentlich erscheinende Aussage dazu, das nächste topic nimmt einen weiteren Aspekt auf etc. Im focus wird die für den Rezipienten wesentliche, neue Information gegeben; vor allem hier wird also die inhaltliche Progression vorangetrieben. Durch die Wahl des topic wird allerdings bestimmt, auf welchen Referenten sich die nachfolgenden Inhalte beziehen. Insofern wird durch die Wahl des topic die Richtung der Informationsentwicklung eines Texts festgelegt. Dem topic kommt daher bei der Strukturierung der Informationsentwicklung eine besondere Rolle zu: Die niedrige Informationsbelastung des T macht es zu einem wichtigen Aufbaumittel. In dieser Hinsicht kann jeder Text (und seine globalen Unterteilungen, Abschnitte) als eine Sequenz von Themen betrachtet werden. Die eigentliche thematische Struktur des Textes besteht dann in der Verkettung und Konnexität der Themen, in ihrer Wechselbeziehung und Hierarchie, in deren Beziehungen zu den Textabschnitten und zum Textganzen sowie zur Situation. (D ANEŠ 1976: 35) Die „thematische Struktur“, wie D ANEŠ sie nennt, ergibt sich also aus der Beziehung der topics zum (vorangehenden) Text, kurz aus der thematischen Progression, und bildet damit das Grundgerüst der Informationsentwicklung im Text: „Thematic progression might be viewed as the skeleton of the plot“ (D ANEŠ 1974: 114). 81 Die Tatsache, dass die Wahl des topic die weitere Richtung der Informationsentwicklung bestimmt, führt noch zu einer weiteren Erkenntnis. Das topic einer clause steht in Verbindung zum vorangehenden Text. In diesem Text hat sich bis zum Zeitpunkt der Auswahl des aktuellen topic eine bestimmte Menge an Information angesammelt. Wird mit S INCLAIR davon ausgegangen, dass eine clause den aktuellen Stand eines Texts widerspiegelt (S INCLAIR 1992), so reflektiert das topic der aktuellen clause den Stand der thematischen Progression des Texts, denn es ergibt sich einerseits aus den vorangegangenen Inhalten und weist gleichzeitig den zukünftigen eine Richtung zu: „(...) they [the choices of theme] must form the basis not only for the current utterance but also in some way for those that follow later“ (M AURANEN 1993: 102). Wenn ein Text durch die Art und Weise, wie seine Informationen präsentiert werden, Erwartungen darauf generiert, was als nächstes kommt, so erfüllt das topic eines Satzes einerseits die Erwartungen, die durch den vorangehende Text geschaffen werden, andererseits projiziert es selbst wiederum Erwartungen auf den nachfolgenden Text. Damit kann die Art und Weise der thematischen Progression eines Texts zu dessen Kohärenz beitragen. Es lässt sich daher erkennen, dass dem topic bei der Informationsentwicklung eines Texts ein besonderer Stellenwert zukommt. Deswegen wird sich die folgende Textanalyse auf die Untersuchung dieses Elements der Informationsstruktur konzentrieren. Wird das topic als Aussagegegenstand, d.h. als das, wovon eine clause handelt, begriffen, so ergibt sich daraus allerdings das Problem, dass die Antwort auf die Frage „What is the clause about? “ nur durch subjektive Interpretation gegeben werden kann. Die Cambridge Grammar merkt daher an: „(...) it is notoriously difficult to provide criteria that enable one to identify clause-topics in English in a rigorous and convincing way (…)“ (CG 2002: 1371). Dieses Problem soll im Folgenden näher betrachtet werden. Es wurde bereits festgestellt, dass die Dimensionen Position und syntaktische Realisierung zwar eine Korrelation mit den informationsstrukturellen Einheiten aufweisen; als alleingültige Definitionskriterien können diese jedoch nicht angesehen werden. Anders verhält es sich mit der prosodischen Markierung: Hier ist davon auszugehen, dass das Element im focus immer prosodischen Akzent erfährt. Da in der vorliegenden Analyse jedoch ausschließlich mit schriftlichen Texten gearbeitet wird, kann dieses Merkmal nicht eingesetzt werden. T OMLIN (1986: 41ff.) beschreibt drei Methoden zur Identifizierung thematischer Information. Die erste besteht in einem Experiment, bei dem räumliche Anordnung das Zentrum der Aufmerksamkeit und damit die Bestimmung von thematischen Einheiten beeinflussen soll. Diese Methode kann aber nur auf die Sprachproduktion, nicht aber auf die Sprachrezeption angewendet werden. Die zweite Möglichkeit sieht vor, sämtliche Referenten eines Texts nach deren Bezug zum übergeordneten thematischen Ziel des Texts hierarchisch zu ordnen. Beim dritten Verfahren, das T OMLIN vorschlägt, werden ebenfalls sämtliche Referenten eines Texts aufgelistet und dann aufgrund ihrer Häufigkeit geordnet. Die Referenten mit der höchsten Frequenz stellen dann die für den Text zentralen Themata dar. Die letzten beiden Methoden wurden im vorangehenden Kapitel eingesetzt, um Status und inhaltliche Beschaffenheit von Textentitäten zu eruieren. In diesem Zusammenhang sind diese 82 Verfahren berechtigt und aufschlussreich; für die Analyse der Informationsentwicklung innerhalb einer clause sind sie jedoch nur begrenzt von Nutzen. So klar und einleuchtend die Konzeption des topic zu sein scheint, so schwierig ist es offensichtlich, dieses nach objektiven Maßstäben zu bestimmen. Deshalb wird für die nachstehende Textanalyse folgendes Verfahren angewandt: Aufgrund der prinzipiellen Korrelation von syntaktischer und positionaler Realisierung und dem Element topic werden bei der Analyse zunächst sowohl diejenigen Elemente, die zu Beginn einer clause stehen, als auch die Subjekte markiert. Dies geschieht durch die Kennzeichnung [S] für das Subjekt und [LM] für das erste Element im Satz (leftmost element). In denjenigen Fällen, in denen diese beiden Dimensionen zusammenfallen, kann von einer eindeutigen Topikalität des Elements ausgegangen werden. Die Fälle, in denen Subjekt und Anfangselement durch zwei Elemente realisiert sind, werden separat betrachtet. Daneben werden die Subjekte als prototypische Realisierungen des topic dahingehend untersucht, ob sie in dieser sprachlichen Form bereits bekannt sind (gegeben [g]) oder unbekannt (neu [n]). Im Falle der Bekanntheit wird weiterhin markiert, an welcher Stelle dieser Referent zum letzten Mal genannt wurde. Die Markierung [g2S] bedeutet beispielsweise, dass dieses Subjekt gegeben ist und als Subjekt zwei clauses vorher zum letzten Mal verwendet wurde, die Markierung [g1F], dass das Subjekt in der vorangehenden clause im focus genannt wurde. Neben bekannten und unbekannten Subjekten treten auch leere, kataphorische, deiktische, unspezifische oder textreferentielle Subjekte auf; diese sind ebenfalls entsprechend gekennzeichnet. Bei Imperativen besteht im Englischen keine strukturelle Notwendigkeit, das Subjekt zu nennen. Dennoch ist es in der Äußerung impliziert; insofern wurde es in diesen Fällen als [Simplied] angegeben. Ein vorangestellter Vokativ wurde als [voc] markiert. Weiterhin wurde bei Subjekten und Anfangselementen, die in subordinate clauses auftreten, die Funktion der subordinate clause angegeben (also z.B. [S postmod ]). 47 Die hier untersuchten Textabschnitte entstammen dem Genre der Erzählliteratur, und auch hier wurde versucht, durch eine möglichst heterogene Auswahl breitgefächerte Ergebnisse zu erhalten. Die Passagen umfassen jeweils rund 4000 Wörter und entstammen den folgenden Werken: The House at Pooh Corner (A. A. M ILNE ), To the Lighthouse (V IRGINIA W OOLF ), Moby Dick (H ERMAN M ELVILLE ), Night Train (M ARTIN A MIS ) sowie dem Lukas-Evangelium. Folgende Angaben können über die Texte gemacht werden: Jahr der Veröffentlichung Zielpublikum angenommener Schwierigkeitsgrad Lukas-Evangelium 1611 Erwachsene hoch Moby Dick (H ERMAN M ELVILLE ) 1851 Erwachsene hoch The House at Pooh Corner (A. A. M ILNE ) 1926 Kinder leicht To the Lighthouse (V IRGINIA W OOLF ) 1927 Erwachsene hoch Night Train (M ARTIN A MIS ) 1997 Erwachsene leicht mittel 47 Für eine ausführliche Erläuterung der Markierung siehe VI.2.1. 83 Im Folgenden soll die Markierung der Texte anhand einzelner Untersuchungsparameter ausgewertet und besprochen werden. Dabei ist zu beachten, dass alle noch so absolut erscheinenden Prozentzahlen nur Näherungswerte darstellen und damit nur hinweisenden Charakter haben können. 48 Das topic einer Informationseinheit scheint eine prinzipielle Korrelation positioneller und satzfunktionaler Art zu besitzen, also zumeist als erstes Element bzw. als Subjekt realisiert zu sein. Daraus können zwei Schlussfolgerungen gezogen werden: Zum einen ist es naheliegend, dass Anfangselement und Subjekt oft zusammenfallen sollten. Zum anderen ist es wahrscheinlich, dass ein Element, das sowohl in Anfangsposition steht als auch die Funktion des Subjekts erfüllt, das topic der Informationseinheit darstellt und als solches identifiziert wird. Um diese Annahmen zu überprüfen, werden im Folgenden diejenigen Elemente gezählt, die sowohl als [LM] als auch als [S] markiert wurden. Folgende Tabelle zeigt die Anzahl der Subjekte, die zu Beginn einer Informationseinheit stehen, sowie ihren Anteil an der Gesamtzahl der Subjekte: 49 A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Subjekte gesamt 577 597 460 717 458 Subjekte ohne Imp. 564 546 442 699 454 [LM] [S] Anteil an [S] 316 79,8% 215 67,4% 169 62,59% 276 56,56% 175 73,22% [LM adjunct ] [S adjunct ] Anteil an [S adjunct ] 31 100% 33 94,29% 22 88% 47 95,92% 44 83,02% [LM postmod ] [S postmod ] Anteil an [S postmod ] 29 61,7% 74 86,05% 42 71,19% 17 54,84% 43 57,33% [LM compl ] [S compl ] Anteil an [S compl ] 42 75% 48 84,21% 32 68,09% 55 59,14% 47 81,03% [LM LM ] [S LM ] Anteil an [S LM ] 8 72,73% 37 100% 15 100% 25 92,59% 11 84,62% [LM compar ] [S compar ] Anteil an [S compar ] 8 100% 0 5 71,43% 5 100% 3 100% [LM postponed ] [S postponed ] Anteil an [S postponed ] 0 von 1 5 100% 4 100% 0 4 100% [LM S ] [S S ] Anteil an [S S ] 0 von 2 0 1 100% 0 0 / 3 [LM adjcompl ] [S adjcompl ] Anteil an [S adjcompl ] 1 50% 0 1 100% 2 100% 3 100% [LM] [S advcompl ] Anteil an [S advcompl ] 0 0 1 100% 0 0 48 Ein vergleichbarer Ansatz liegt der Untersuchung von C HERYL B ROWN (1983) zu topic continuity in written English narrative zu Grunde. Die dort verwendete Methodologie unterscheidet sich jedoch teilweise stark von der hier angewandten. 49 Bei der Gesamtzahl der Subjekte wurden die impliziten Subjekte der Imperative ausgeklammert, da hier kein realisiertes topic vorliegt. 84 [LM] [S premod ] Anteil an [S premod ] 0 0 0 0 von 1 0 gesamt [LM [S Anteil an [S gesamtohneImp ] 435 77,13% 410 75,09% 292 66,06% 427 61,09% 330 72,68% Übersicht über den Anteil von Subjekten zu Beginn einer Informationseinheit. In den Fällen, in denen alle Subjekte eines bestimmten Typus’ von subordinate clause nicht zu Beginn einer Informationseinheit realisiert sind, ist dies dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtzahl dieser Subjekte angegeben wird (vgl. S postponed , S s und S premod : 0 von 1). Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Anzahl des jeweiligen Subjekttypus’. Für alle fünf Textabschnittte lässt sich feststellen, dass in der Mehrzahl der Fälle das Subjekt zu Beginn der clause auftritt (siehe letzte Zeile). Dies gilt sowohl für Subjekte einer main clause ([LM] [S]) als auch für Subjekte von subordinate clauses, wobei für letztere festzustellen ist, dass für verschiedene Typen von subordinate clauses unterschiedliche Tendenzen festgestellt werden können: So werden beispielsweise bei clauses, die als freie Angabe fungieren, in allen fünf Passagen recht hohe Werte erzielt, so dass hier in den meisten Fällen das Subjekt an erster Position realisiert ist ([LM adjunct ] [S adjunct ]). In postmodifizierenden clauses sind die Prozentwerte dagegen durchgehend niedriger, so dass hier öfter gilt, dass das erste Element der clause und das Subjekt nicht identisch sind ([LM postmod ] [S postmod ]). Prinzipiell kann allerdings festgestellt werden, dass bei subordinate clauses eher höhere Werte erzielt werden als bei main clauses; damit zeigt sich eine Tendenz, dass in subordinate clauses noch stärker als in main clauses das erste Element in der Informationseinheit durch das Subjekt realisiert wird bzw. dass das Subjekt zumeist als erstes Element genannt wird. Weiterhin lässt sich feststellen, dass der angenommene Anspruch eines Textabschnitts und das hier untersuchte Parameter in keinem direkten Zusammenhang zu stehen scheinen: Sowohl der Text mit dem niedrigsten Gesamtanteil, der Abschnitt aus The House at Pooh Corner als auch der mit dem höchsten Anteil, die Passage aus Night Train, wurden als leichte oder mittelschwere Texte klassifiziert (siehe letzte Zeile). Für alle fünf Passagen gilt jedoch, dass eine nicht zu vernachlässigende Anzahl der Subjekte nicht zu Beginn der clause steht. Diese Fälle sollen in den folgenden Kapiteln besprochen werden. Obige Ergebnisse lassen eine prinzipielle Korrelation zwischen Position und Funktion in der clause erkennen. Da beide Merkmale als typische Realisationen des topic angesehen werden, bestätigt sich, dass die prototypische Realisation des topic in einem Zusammenfall von Anfangselement und Subjekt zu bestehen scheint. Dies gilt sowohl für main clauses als auch für subordinate clauses, wobei bei letzteren eine noch stärkere Tendenz des Zusammenfalls von Subjekt und Anfangselement festgestellt werden kann. Für die Interpretation der Informationseinheit bedeutet dies, dass in diesen Fällen das Anfangselement als eindeutiges topic identifiziert werden sollte; dadurch sollte die Interpretation dieser Informationseinheiten in dieser Hinsicht problemlos und ohne Verzögerung erfolgen können. Im Umkehrschluss könnte gefolgert werden, dass in Fällen, bei denen Subjekt und Anfangselement nicht zusammenfallen, die 85 Identifizierung des topic erschwert ist. Dieser Schluss kann durch die hier vorliegenden Ergebnisse nicht bestätigt werden, da die errechneten Prozentzahlen keine direkte Korrelation zum angenommenen Schwierigkeitsgrad der Textabschnitte aufweisen. Deswegen soll im Folgenden detaillierter auf derartige Fälle und ihre informationsstrukturellen Implikationen eingegangen werden. In der Mehrzahl werden Anfangselement und Subjekt als dasselbe Element realisiert. Dennoch fallen bei rund 25 bis 40 Prozent der Informationseinheiten Subjekt und Anfangselement nicht zusammen und entsprechen damit nicht der als prototypisch angesehenen Realisierung des topic. Folgende Untersuchung beleuchtet diese Fälle näher und klassifiziert sie dabei nach unterschiedlichen Gruppen. ede. Der Textabschnitt aus The House at Pooh Corner weist den geringsten Anteil an der Kombination [LM] [S] auf. Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass diese Passage häufig Dialogstruktur aufweist. Die direkten Reden dieses Texts werden oft mit einem „said Pooh (Tigger, Piglet etc.)“ für den Redner spezifiziert. Damit wird das Anfangselement durch das Verb realisiert, auf das dann das Subjekt folgt. Das Englische kennt zwei Möglichkeiten der Rednerspezifikation nach der direkten Rede: zum einen die gerade vorgestellte Verb-Subjekt-Abfolge, zum anderen die Subjekt-Verb-Abfolge (“Is that you, Piglet? ” he said; M ILNE , Z.5). Laut der Comprehensive Grammar of the English Language gilt dabei: Inversion is most common when the verb is said, the subject is not a pronoun, and the reporting clause is medial (...). It is unusual and archaic, however, when the subject of the reporting clause is a pronoun, even when the verb is said (eg: said he). (CGEL 1985: 1022). In den untersuchten Textabschnitten treten insgesamt 186 Fälle auf, in denen die Rednerspezifikation nach der direkten Rede erfolgt, die meisten davon befinden sich im Textabschnitt aus The House at Pooh Corner. Die syntaktische Umsetzung verteilt sich dabei wie folgt: A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Verb des Sagens + Pronomen (z.B. said he) 0 0 10 0 0 Name / lexikalische Phrase + Verb des Sagens (z.B. her husband said) 0 0 0 0 6 Verb des Sagens + Name / lexikalische Phrase (z.B. said Pooh) 1 0 6 110 10 Pronomen + Verb des Sagens (z.B. she said) 6 0 3 13 21 Übersicht über verschiedene Realisationen der Rednerspezifikation. 86 Diese Ergebnisse unterstützen die Aussagen der Comprehensive Grammar of the English Language: Inversion scheint in der Tat besonders häufig zu sein, wenn das Subjekt durch einen Namen oder eine lexikalische Phrase realisiert wird; bei einem pronominalen Subjekt tritt sie nur selten auf. Die Einschätzung, dass diese syntaktische Anordnung archaisch sei, kann insofern bestätigt werden, als alle Fälle dieser Art dem Textabschnitt aus Moby Dick, und damit einem Roman aus dem Jahre 1851 entstammen. Die Distribution der syntaktischen Umsetzung kann mit Hilfe informationsstruktureller Gesichtspunkte begründet werden. Bei einer Inversion befindet sich das Subjekt in der Position des focus, und damit in der Position der neuen Information. Dies ist immer dann von Vorteil, wenn aufgrund des Kontexts nicht eindeutig erkennbar ist, welche Figur spricht, so dass sie mit Namen angegeben wird. In diesem Fall ist die Information, wem die Äußerung zuzuordnen ist, unbekannt, die Position des focus entspricht damit dem Status der Information. Diese These wird dadurch unterstützt, dass die überwiegende Mehrzahl der Sprecherangaben bei Inversion aus einer Namensnennung, und nicht aus einem Pronomen besteht. Daher scheint die Namensnennung immer dann angebracht, wenn anderenfalls über die Identität des Sprechers Unklarheit herrschen könnte. Ist hingegen eine klare Referenzbestimmung möglich, kann entweder ein Pronomen auftreten oder die Sprecherspezifikation ganz entfallen. Letztere Möglichkeit tritt oft in kurzen Dialogen zwischen zwei Figuren auf, bei denen sich die Sprecherabfolge erschließen lässt. Die Tatsache, dass bei den meisten Sprecherangaben Namen verwendet werden, lässt darauf schließen, dass Sprecher vor allem dann angegeben werden, wenn ihre Identität aus dem Kontext nicht ableitbar ist. Informationsstrukturelle Überlegungen können auch eine Erklärung für die Seltenheit der beiden Varianten Verb des Sagens + Pronomen (said he) und Name / lexikalische Phrase + Verb des Sagens (her husband said) liefern. Die Verwendung eines Pronomens deutet darauf hin, dass der Referent identifiziert werden kann und somit den Status von bekannter Information einnimmt. Bei einer Inversion wie said he wird aber bekannte Information in die Position des focus, und damit der neuen Information gebracht. Damit widersprechen sich hier informationsstrukturelle Position und lexikalische Form. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass acht der zehn Fälle für Inversion bei pronominaler Sprecherangabe durch said I realisiert sind. Das Pronomen der ersten Person Singular stellt insofern eine Ausnahme zu oben Gesagten dar, als bei einem Ich-Erzähler dies die übliche Referenz auf die Figur darstellt und nur ein möglicher Referent dafür in Frage kommt. Insofern kann in diesem Fall das Pronomen durchaus auch dann verwendet werden, wenn die Identität des Sprechers zweifelhaft ist und die Information damit unbekannt. Realisierungen wie said I können daher - vom informationsstrukturellen Standpunkt aus gesehen - dieselbe Funktion erfüllen wie Sprecherangaben mit Namensnennung. Bei einer Realisierung wie her husband said gilt dagegen, dass hier die Form der Subjektrealisierung auf unbekannte Information hindeutet, die Position hingegen auf bekannte Information. Auch hier findet sich also ein Widerspruch zwischen Position und lexikalischer Form. Ebenso wie Sprecherangaben wie said he nur in dem Textabschnitt aus Moby Dick auftreten, tritt die Kombination Name / lexikalische 87 Phrase + Verb des Sagens nur in dem Kapitel aus To the Lighthouse auf. Insofern kann hier eine gewisse idiolektale Tendenz vermutet werden. Der Ort des Auftretens einer Inversion ist nach der Comprehensive Grammar of the English Language üblicherweise medial, also zwischen zwei Teilen einer direkten Rede. Eine Analyse der Inversionen des Typs Verb des Sagens + Name / lexikalische Phrase unter diesem Gesichtspunkt ergibt folgendes Ergebnis: Von den 127 Vertretern treten 67 in Endposition auf, wobei Fälle, in denen auf said X ein Punkt folgt, danach jedoch ein neuer Satz der direkten Rede auftritt, nicht berücksichtigt wurden. Dies entspricht etwas mehr als der Hälfte, so dass das hier vorliegende Textmaterial die Einschätzung der Comprehensive Grammar of the English Language nicht bestätigt. Schließlich werden 25 der insgesamt 137 Fälle von Inversion der Sprecherangabe durch andere Verben als said realisiert (z.B. explained Tigger, squeaked Piglet, shouted I). Wie in der Comprehensive Grammar of the English Language beschrieben, tritt also bei den meisten Inversionen in der Tat das Verb said auf. Die Comprehensive Grammar of the English Language und die Cambridge Grammar of the English Language stimmen bei der syntaktischen Beschreibung einer Konstruktion mit existential there darin überein, dass there als grammatisches und die Nominalphrase nach dem Verb als eigentliches Subjekt (notional subject / displaced subject) angesehen wird (CGEL 1985: 1403; CG 2002: 1391). Insofern befindet sich das eigentliche Subjekt (notional subject) in der Position des focus; bei der Markierung wurde daher there als Anfangselement gekennzeichnet und das eigentliche Subjekt als [S notional ], so dass [LM] und [S] nicht zusammenfallen. [1] There [LM] was a hole or slit [S notional ] in the middle of this mat, as you see the same in South American ponchos. (M ELVILLE , Z.262-263) [2] There [LM] was a fat fall moon [S notional ] reflecting the sun on to my back. (A MIS , Z.160) Diese Variante sollte sich vor allem dann anbieten, wenn sich das Subjekt auf einen unbekannten Referenten bezieht und damit neue Information beinhaltet. Eine Analyse der notional subjects lässt folgende Klassifikation zu: 50 A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Information im focus neu 8 13 11 3 4 Indefinitpronomen / unspezifische NP 1 0 0 2 1 Information im focus gegeben 1 0 1 2 2 Bestandteil einer Redewendung 0 0 1 0 0 Übersicht über informatorischen Status der notional subjects. In den clauses, die mit existential there eingeleitet werden, zeigt sich, dass die überwiegende Mehrzahl der notional subjects unbekannt ist und damit auf keinen gegebenen Referenten verweist. Auch Indefinitpronomen zeichnen sich prinzipiell se- 50 Fälle, in denen there als Ortsadverbiale zu interpretieren ist (vgl. there he stood in the parlour of a poky little house (....); W OOLF , Z.257) wurden hier nicht berücksichtigt. 88 mantisch dadurch aus, dass durch sie keine spezifische Referenz hergestellt wird. 51 Weiterhin zeigt ein Blick auf die gegebenen Subjekte, dass drei über einen längeren Zeitraum (zwei Mal [morethan20], ein Mal [g16S]) nicht erwähnt wurden. Insofern gilt für all diese clauses, dass Konstruktionen mit existential there in der Tat vor allem dann verwendet zu werden scheinen, wenn der Referent des notional subject sich nicht unmittelbar und eindeutig aus dem näheren Kontext bestimmen lässt. Für diese Art von Subjekten ist daher die Position des focus diejenige, die ihrem informatorischen Status entspricht. Aber auch der Inhalt der in diesen Konstruktionen vermittelten Information lässt eine Verlagerung des Subjekts in den focus wünschenswert erscheinen. In den meisten Fällen ist das Verb dieser clauses durch eine Form von be realisiert (37 von 43 Verben). Auch die anderen auftretenden Verben vermitteln zumeist die Information der Anwesenheit, zusammen mit einer Art von Bewegungsbeschreibung: [3] And there appeared an angel unto him from heaven, strengthening him. (L UKE , Z.99-100) [4] And there followed him a great company of people, and of women, which also bewailed and lamented him. (L UKE , Z.171-172) [5] Be that how it may, there stands the vast arched bone of the whale’s jaw, so wide, a coach might almost drive beneath it. (M ELVILLE , Z.48-51) [6] But I soon found that there came such a draught of cold air over me from under the sill of the window, that this plan would never do at all, especially as another current from the rickety door met the one from the window, and both together formed a series of small whirlwinds in the immediate vicinity of the spot where I had thought to spend the night. (M ELVILLE , Z.164-168) [7] Pooh was sitting in his house one day, counting his pots of honey, when there came a knock on the door. (M ILNE , Z.256-257) Insofern wird in Konstruktionen mit existential there vor allem - wie der Name schon sagt - die Existenz eines bestimmten Referenten zum Ausdruck gebracht. Die wichtigste Information in diesem Zusammenhang ist dabei, wer oder was existiert; auch deshalb entspricht die Position des focus dem Status der Information, die mit der Nennung der Entität in Subjektfunktion ausgedrückt wird. . 52 Eine andere Variante der Trennung von erstem Element im Satz und Subjekt stellt die Voranstellung einer optionalen Adverbiale vor das Subjekt dar. Optionale Adverbialen zeichnen sich im Englischen prinzipiell dadurch aus, dass sie unterschiedliche Positionen innerhalb der clause einnehmen können, nämlich Anfangs-, Mittel- oder Endposition. 53 Inhaltlich gesehen gilt laut der Comprehensive Grammar of the English Language für Adverbialen in Anfangsposition: „With respect to grammatical functions (...), I [initial position of adverbials] is associated with those adverbials that can readily constitute the ground, theme (…) of ‘scene-setting’ for what follows“ (1985: 491). Dabei ist zu beachten, dass theme in der Terminologie der Comprehensive Grammar of the English Language rein positionalen Charakter hat. 51 Vgl. CGEL (1985: 376). 52 Der Terminus Adverbiale bezieht sich auf optional adverbials (CGEL 1985: 51f.) und wird somit gleichbedeutend mit dem Terminus adjunct verwendet. Da im Folgenden auf Aussagen der CGEL zurückgegriffen wird, wird hier der Terminus dieser Grammatik verwendet. 53 Vgl. CG (2002: 779ff.). 89 Eine Adverbiale in Anfangsposition wird also als inhaltlich rahmengebendes Element beschrieben. 54 Die folgende Tabelle stellt den Versuch dar, die in den Textabschnitten auftretenden Adverbialen, die Subjekten vorangehen, inhaltlich zu klassifizieren und formal zu beschreiben, um somit die Aussage der Comprehensive Grammar of the English Language überprüfen zu können: inhaltliche Beschreibung formale Realisierung Beispiel Zeitangabe Adverb Then the crime-lab techs would get her prints (…) (A MIS , Z.203-204) subordinate clause When he came back he said firmly (…). (M ILNE , Z.96) nonfinite clause (…) and having said thus, he gave up the ghost. (L UKE , Z.198) Nominalphrase This evening I meet with Paulie No. (A MIS , Z.71) Präpositionalphrase After that, Sal said (…). (M ELVILLE , Z.237) Ortsangabe Präpositionalphrase On one side stood a long, low, shelf-like table (…). (M ELVILLE , Z.46) Adverb Within are shabby shelves (…). (M ELVILLE , Z.51) Nominalphrase And all over the country women detectives continue to do outstanding work, celebrated work. (A MIS , Z.209-210) Beschreibung äußerer Gegebenheiten Präpositionalphrase (…) in the unequal cross-lights (…), it was only by diligent study and (…) that (…). (M ELVILLE , Z.4-5) nähere Beschreibung des Subjekts Präpositionalphrase Apart from the habit of exaggeration which (…), and from the implication (…), she could not bear incivility to her guests, (…). (W OOLF , Z.62-65) nonfinite clause And being in an agony he prayed more earnestly: (…). (L UKE , Z.100) Adverbphrase Way ahead of her time, she had the look now associated with highly politicized feminists. (A MIS , Z.29-30) Relativierung / Verstärkung der Prädikation Adverb (…) and perhaps we may become jolly good bedfellows after all (…). (M ELVILLE , Z.177- 178) Naturally, the nuclear arrangement, the nuclear machine, was strictly men only. (A MIS , Z.223- 224) if-clause If I tell you, ye will not believe: (…). (L UKE , Z.131-132) nonfinite clause To be sure they all sleep together in one apartment. (M ELVILLE , Z.138-139) 54 Vgl. beispielsweise auch M AURANEN (1993: 100): „Finnish and English appear to share a preference for a topic-type nominal entity before a finite verb in declarative sentences. This is more commonly realised by the grammatical subject in English than it is in Finnish. In both languages, this element can be preceded by fronted material which serves a function other than expressing topic. This fronted element has been characterised for English as performing a framing function (…).” 90 nähere Beschreibung der Prädikation Adverb Thus it is written (…). (L UKE , Z.277) Präpositionalphrase With desire I have desired to eat this passover with you (…). (L UKE , Z.58) Nominalphrase The more I pondered over this harpooneer, the more I abominated the thought of sleeping with him. (M ELVILLE , Z.141-142) nonfinite clause And beginning at Moses and all the prophets, he expounded unto them in all the scriptures (…). (L UKE , Z.250-251) Begründung der Prädikation subordinate clause And as they were afraid, and bowed down their faces to the earth, they said unto them, (…). (L UKE , Z.218-219) Präpositionalphrase (…) and from his fine stature, I thought he must be one of those tall mountaineers from the Alleganian Ridge in Virginia. (M ELVILLE , Z.122-123) nonfinite clause being, (…), for some reason a huge favorite with them, they raised a cry of Bulkington! Bulkington! (M ELVILLE , Z.126-127) Widerspruch zur Prädikation subordinate clause For, though they had reached the town now (…), still he went on talking, (…). (W OOLF , Z.227-229) metasprachliche Beschreibung der Prädikation Präpositionalphrase In other words, he wanted me to go (...). (A MIS , Z.104-105) Voranstellung einer anderen Entität als das Subjekt Präpositionalphrase With this once long lance, now wildly elbowed, fifty years ago did Nathan Swain kill fifteen whales between a sunrise and a sunset. (M EL- VILLE , Z.36-37) Verknüpfung von clauses Adverb Besides, it was getting late (…) (M ELVILLE , Z.144) Wie die inhaltliche Auflistung zeigt, kann für einige Adverbialen, beispielsweise Zeit- oder Ortsangaben, sicherlich rahmengebender Charakter angesetzt werden. Für andere kann dies allerdings nur eingeschränkt gelten: So kann etwa für die Funktion der Verknüpfung von clauses, der Voranstellung einer anderen Entität oder auch der Spezifizierung der Prädikation nur bedingt die Umschreibung scenesetting gebraucht werden. Diese Feststellung führt zu zwei Fragen: Sollte das vorangestellte Element nicht immer rahmengebende Funktion einnehmen, ergibt sich prinzipiell die Möglichkeit der Konkurrenz zwischen Anfangselement und grammatikalischem Subjekt um den Status des topic. Dies leitet zur zweiten Frage über, ob in diesen Fällen eine eindeutige Entscheidung, welches Element das topic darstellt, getroffen werden kann und wenn ja, aufgrund welcher Faktoren. In diesem Zusammenhang muss zunächst die unterschiedliche formale Realisierung der Adverbialen diskutiert werden. Die hier aufgelisteten Adverbialen sind entweder als Phrasen (Nominal-, Adverb- oder Präpositionalphrase) oder als subordinate clauses realisiert. Adverbialen, die als finite clauses realisiert sind, besitzen eigene Anfangselemente und Subjekte; so wird in Beispiel [8] das Anfangselement der zweiten clause durch just as he was getting to the interesting part mit he als An- 91 fangselement und Subjekt, in Beispiel [9] durch die if-clause mit I als Anfangselement und Subjekt realisiert: 55 [8] Pooh got out of bed, and began to explain what a looking-glass was, but just as he [LM LM ] [S LM ] was getting to the interesting part [LM], Tigger [S] said: (…) (M ILNE , Z.48-49) [9] If I [LM LM ] [S LM ] tell you [LM], ye [S] will not believe: (…). (L UKE , Z.131-132) Auf der einen Seite sind die vorangehenden clauses durch die Konjunktionen just as und if insofern als untergeordnet gekennzeichnet, als diese Konjunktionen erkennen lassen, dass eine zeitliche Angabe bzw. Bedingungen zur Aussage der main clause genannt werden. Die vorangehende Adverbiale erfüllt also eine rahmengebende Funktion. Auf der anderen Seite bildet die Adverbiale zwar das Anfangselement zur main clause, stellt jedoch aufgrund ihrer clause-Struktur eine eigene Informationseinheit dar. Damit sind hier zwei Subjekte vorhanden (he - Tigger; I - ye); Beispiel [9] zeigt dabei, dass sich das Subjekt der main clause auch aus dem focus der vorangehenden subordinate clause ableiten kann, so dass in diesem Fall von einer einfachen linearen Progression auszugehen ist. Aufgrund der Tatsache, dass mit zwei clauses zwei Informationseinheiten vorliegen, können die zwei Subjekte also als zwei unterschiedliche und eigenständige topics angesehen werden. Sind Adverbialen hingegen als Phrasen realisiert, stellen Adverbiale und Subjekt Satzglieder derselben clause, und damit derselben Informationseinheit dar. Durch die Voranstellung der Adverbiale vor das Subjekt übernimmt die Adverbiale die Position des Anfangselements und damit ein Merkmal des topic. Ausgehend von dieser Überlegung kann geltend gemacht werden, dass eine Konkurrenz zwischen Anfangselement und Subjekt um den Status des topic immer dann auftreten könnte, wenn durch die beiden Satzglieder unterschiedliche Entitäten bezeichnet werden. Mithilfe der Klassifikation obiger Tabelle können in diesem Zusammenhang folgende Aussagen getroffen werden: Dienen Adverbialen der Verknüpfung von clauses oder stellen sie einen metasprachlichen Kommentar dar, so verweist der Inhalt der Adverbialen nicht auf spezifische Entitäten. Dadurch ist die Information dieser Art von Adverbialen für den Status des topic ungeeignet, und es kann davon ausgegangen werden, dass der Referent des Subjekts das topic bildet. Beschreibt die Adverbiale das Subjekt näher, so wird durch ihren Inhalt eine Aussage über das Subjekt getroffen (vgl. Way ahead of her time, she had the look now associated with highly politicized feminists; A MIS , Z.29-30). Insofern verweist das Subjekt auf eine bestimmte Entität, die Adverbiale kann als Spezifizierung des Referenten angesehen werden. Insofern stellt der Referent des Subjekts auch hier das topic dar. Ähnliches gilt für eine Spezifizierung der Aktion, die durch das Verb beschrieben wird: Da davon auszugehen ist, dass das Subjekt die Aktion ausführt bzw. erlebt, wird durch die Spezifikation des Verbs die Art und Weise der Handlung des Subjekts bestimmt. Es kann daher angenommen werden, dass hier die Adverbiale Teil der Prädikation zum Subjekt darstellt. Das Gleiche lässt sich auch für eine Relativierung bzw. Verstärkung der Prädikation feststellen. 55 Konjunktionen werden nicht als Anfangselemente gewertet (vgl. VI.2.1.1). 92 Bei einer Zeit- oder Ortsangabe und bei der Beschreibung äußerer Gegebenheiten kann es dagegen sein, dass Adverbiale und Subjekt auf unterschiedliche Entitäten Bezug nehmen. Es lässt sich daher kaum entscheiden, ob bei einer clause wie on one side stood a long, low, shelf-like table (...) thematisiert wird, wie die Seite des Raums eingerichtet ist oder wo sich der Tisch befindet. Das Gleiche gilt auch für die oben beschriebenen Klassifikationen Begründung der Prädikation und Widerspruch zur Prädikation, wenn die Adverbialen durch eine Phrase realisiert sind. Obige Feststellung, dass für die Realisierung einer Adverbiale verschiedene Positionen innerhalb der clause zur Verfügung stehen, führt zu der Schlussfolgerung, dass die Voranstellung einer Adverbiale, die auf eine andere Entität als das Subjekt verweist, dazu dienen kann, ihr topikalen Charakter zu verleihen. Folgende Beispiele mögen als Illustrierung dienen: [10] His voice at once announced that he was a Southerner, and from his fine stature, I thought he must be one of those tall mountaineers from the Alleganian Ridge in Virginia. (M ELVILLE , Z.121-123) [11] And about this harponeer, whom I have not yet seen, you persist in telling me the most mystifying and exasperating stories, (…) (M ELVILLE , Z.207-208) [12] With this once long lance, now wildly elbowed, fifty years ago did Nathan Swain kill fifteen whales between a sunrise and a sunset. (M ELVILLE , Z.36-37) Bei diesen Beispielen kann nicht definitiv entschieden werden, ob die Referenten der Adverbiale oder die Referenten des Subjekts Gegenstand der Aussage bilden. Insofern kann auch nicht uneingeschränkt gelten, dass das grammatische Subjekt das topic bildet und die Adverbiale nur rahmengebende Funktion besitzt. Vielmehr zeigt ein Blick auf den Kontext dieser clauses, dass alle Referenten der Adverbialen obiger Beispielsätze entweder in topic- oder focus-Position der vorhergehenden clauses auftreten, die letzte Nennung der Subjektreferenten jedoch weiter zurückliegt: [10’] His voice at once announced that he was a Southerner, and from his fine stature, I thought he must be one of those tall mountaineers from the Alleganian Ridge in Virginia. (M ELVILLE , Z.121-123) [11’] I come to your house and want a bed; you tell me you can only give me half a one; that the other half belongs to a certain harpooneer. And about this harpooneer, whom I have not yet seen, you persist in telling me the most mystifying and exasperating stories, (…). (M ELVILLE , Z. 207-208) [12’] Mixed with these were rusty old whaling lances and harpoons all broken and deformed. Some were storied weapons. With this once long lance, now wildly elbowed, fifty years ago did Nathan Swain kill fifteen whales between a sunrise and a sunset. (M ELVILLE , Z. 36-37) Dies bedeutet, dass die Referenten der Adverbialen zum Zeitpunkt ihrer Rezeption aktiviert sind und sich daher als topic eignen. Auch im Hinblick auf eine thematische Progression bieten sich Entitäten der vorangehenden clause als topic eher an als Entitäten weiter zurückliegender clauses. Weiterhin wird in den Beispielen [11] und [12] das head der Nominalphrase durch eine relative bzw. participle clause postmodifiziert, so dass die darin enthaltene Information die im head bezeichneten Referenten spezifiziert und damit eine Aussage über sie trifft. Das head einer Phrase ähnelt daher dem topic einer Informationseinheit. 93 Diese Merkmale deuten darauf hin, dass zumindest in den vorliegenden Beispielen die Elemente in den Adverbialen topikale Eigenschaften besitzen. Der Aussage von M AURANEN , dass dem vorangestellten Element prinzipiell Rahmenfunktion und dem grammatikalischen Subjekt prinzipiell topic-Funktion zugesprochen werden kann, muss daher zumindest teilweise widersprochen werden. Lässt sich dies für Adverbialen feststellen, so gilt es sicherlich in verstärktem Maße für andere funktionale Satzelemente, die in der kanonischen Struktur der declarative clause auf das Verb folgen. Durch die Variierung der kanonischen Struktur zieht der Referent des vorangestellten Elements Aufmerksamkeit auf sich. Eine Topikalisierung scheint daher wahrscheinlich. 56 [13] But them you look right through. (A MIS , Z.151-152) [14] And certain of them which were with us went to the sepulchre, and found it even so as the women had said: but him they saw not. (L UKE , Z.246-248) Bei der Voranstellung von Satzgliedern stellen Relativsätze, bei denen das Relativpronomen die Funktion des Objekts einnimmt, einen Sonderfall dar. Auch hier nimmt das Objekt die Position vor dem Subjekt ein. [15] (…) while the sun poured into those attics, [which Objekt ] [a plank alone Subjekt ] separated from each other (…). (W OOLF , Z.125-126) [16] These are the words [which Objekt ] [I Subjekt ] spake unto you (…). (L UKE , Z.273) [17] But the more Tigger put his nose into this and his paw into that, the more things he found [which Objekt ] [Tiggers Subjekt ] didn’t like. (M ILNE , Z.228-229) Relativsätze bilden in der Regel eine Postmodifikation zu einer Nominalphrase; dabei ist innerhalb der Phrasenstruktur das head der Nominalphrase das inhaltlich zentrale Element. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass dieser Referent auch das topic der Postmodifikation darstellt. Insofern ist der Grund für die Verlagerung des topic von Subjekt auf das Anfangselement (hier Objekt) in der übergeordneten Phrasenstruktur verankert. Es gilt sicherlich, dass zwischen den Elementen Subjekt, Anfangselement und topic eine prinzipielle Korrelation besteht. Dennoch treten Fälle auf, in denen Anfangselement und Subjekt getrennt voneinander realisiert werden. Dabei muss differenziert werden: Wie gezeigt werden konnte, gilt bei einer Inversion der Sprecherangabe zur direkten Rede, dass der Referent des Subjekts in vielen Fällen den Status von unbekannter Information einnimmt. Insofern spiegelt die Inversion hier die informatorischen Gegebenheiten wider. Ähnliches gilt für die notional subjects einer Konstruktion mit existential there. Auch hier brachte die Textanalyse zum Vorschein, dass die Mehrzahl dieser Subjekte im nahen Kontext nicht auftrat und damit die Identifizierung möglicherweise nicht unmittelbar vonstatten gehen kann. Daher entspricht auch hier der informatorische Status des Subjekts der Positition des focus. Etwas komplexer gestaltete sich die Analyse bei der Voranstellung anderer Satzglieder vor das Subjekt, so dass sich zwei Elemente vor dem Verb befinden. In den Fällen, in denen die beiden Satzglieder auf unterschiedliche Entitäten verweisen, besteht die Möglichkeit, dass das Anfangselement topikale Merkmale aufweist. 56 Zu preposing vgl. beispielsweise CG (2002: 1381ff.). 94 Hier stellt sich nun folgende Frage: Wenn einem Anfangselement Eigenschaften des topic zugeordnet werden können, wird dann dem Subjekt dieser Status entzogen oder weist der Rezipient sowohl dem Anfangselement als auch dem Subjekt die Funktion des topic zu? Ansätze zur Informationsstrukturierung sehen durchgängig das grammatische Subjekt als prototypische Realisierung des topic, einige Ansätze sehen es gar als prinzipielle Realisierung. Dies hat natürlich einen Grund: Ein Subjekt stellt insofern immer einen Aussagegegenstand dar, als ihm der in der Prädikation beschriebene Vorgang, Prozess oder Status zuzuordnen ist. Diese Überlegung zieht jedoch als Konsequenz nach sich, dass bei einer Konstruktion, bei der dem Anfangselement topikale Eigenschaften zugewiesen werden können, zwei topikale Elemente aufzutreten scheinen. Bei obigem Beispiel [12] würde dies etwa bedeuten, dass this lance und Nathan Swain beide den Status des topic innehaben: [12] With this once long lance, now wildly elbowed, fifty years ago did Nathan Swain kill fifteen whales between a sunrise and a sunset. (M ELVILLE , Z.36-37) Wird für die beiden Elemente topikaler Status angenommen, so lassen sich ihnen folgende Aussagen zuordnen: topic Aussage this lance once long now wildly elbowed used to kill fifteen whales between a sunset and a sunrise Nathan Swain killed fifteen whales between a sunset and a sunrise with that lance Dies würde bedeuten, dass beide Referenten, this lance und Nathan Swain, einen ähnlichen mentalen Status einnehmen: Beide ließen sich als highly salient beschreiben und hätten spreading activation zur Folge. Diese Hypothese sollte sich durch psycholinguistische Experimente untersuchen lassen: Falls hier in der Tat zwei Elementen die informatorische Funktion topic zugewiesen wird, sollte dies bei beiden zu einer ähnlichen Art der Zugänglichkeit und Identifizierbarkeit führen. Eventuell mag dies auch zu einer Verlängerung der Interpretationszeit führen. Der wissenschaftlichen Literatur zufolge ist die Information im topic typischerweise gegeben. Das heißt, dass der Referent bzw. das Konzept, auf den bzw. das im topic verwiesen wird, einerseits aktiviert oder zugänglich und andererseits identifizierbar ist. Bereits im Text genannte Referenten wurden als gegeben [g] markiert. Neben diesen gegebenen Referenten treten nach L AMBRECHT und C HAFE unbenutzte (unused), nicht aktive (inactive) oder völlig unbekannte (brand-new) Einheiten auf. Diesen Fällen ist gemein, dass diese Referenten noch nicht im Text auftraten. Alle Referenten in Subjektposition, auf die diese Beschreibung zutrifft, wurden als neu [n] gekennzeichnet. Zwischen diesen beiden Polen befinden sich diejenigen Referenten, die entweder über die Kommunikationssituation (situationally accessible) oder über die Erschließung durch Inferenz (inferentially accessible) zugänglich sind. Da in einem fiktionalen Text ein Verweis auf die imaginative Situation ebenfalls durch Auswertung des sprachlichen Materials erschlossen werden muss, können beide Fälle ähnlich 95 behandelt werden. Durch Inferenz erschließbare Referenten können nicht mit völlig unbekannten Referenten gleichgesetzt werden; folgende Beispiele sollen dies illustrieren: [1] (…) I made no more ado, but jumped out of my pantaloons and boots, and then blowing out the light tumbled into bed, and commended myself to the care of heaven. Whether that mattress was stuffed with corn-cobs or broken crockery, there is no telling, but I rolled about a good deal, and could not sleep for a long time. (M EL- VILLE , Z.275-278) [2] And ye shall say unto the goodman of the house, The Master saith unto thee, Where is the guestchamber, where I shall eat the passover with my disciples? (L UKE , Z.52- 54) [3] (…) for it is toward evening, and the day is far spent. (L UKE , Z.254) [4] A tramping of sea boots was heard in the entry; the door was flung open, and in rolled a wild set of mariners enough. (M ELVILLE , Z.99-100) Bei diesen Beispielen kann davon ausgegangen werden, dass im Weltwissen bzw. semantischen Wissen des Lesers verankert ist, dass Matratzen Bestandteile von Betten sind, Wirtshäuser Gästezimmer besitzen, der Abend eine Tageszeit und eine Tür Teil eines Eingangs ist. Insofern stellen diese Referenten keine völlig unbekannten Entitäten dar, sondern lassen sich durch Inferenz von einem vorgenannten Konzept ableiten bzw. sind durch spreading activation latent aktiviert. Der Unterschied zu bereits erwähnten Referenten besteht allerdings darin, dass der Referent in dieser sprachlichen Form noch nicht genannt wurde, so dass keine textuelle Zugänglichkeit besteht. Vielmehr muss der Leser hier für die Interpretation des sprachlichen Zeichens sein Hintergrundwissen heranziehen. Dieser Prozess ist mental aufwändiger als der Rückgriff auf gegebenes Textmaterial. 57 Die Grenzen zwischen Zugänglichkeit durch Inferenz und Unbekanntheit sind allerdings fließend. Was für den einen Leser aufgrund seines Weltwissens zugänglich ist, ist für einen anderen Leser nicht ableitbar. Dies lässt sich an folgendem Beispiel demonstrieren: [5] (…) who had buried his light temporarily at Bristol or Bedford, but was bound to be heard of later when his Prolegomena, of which Mr. Tansley had the first pages in proof with him if Mr. Ramsay would like to see them, to some branch of mathematics or philosophy saw the light of day. (W OOLF , Z.103-107) Zwar bezieht sich der gesamte Kontext dieser Passage auf akademische Themen, für einen Leser, dem dieser Bereich fremd ist, ist der Begriff Prolegomena jedoch möglicherweise nicht daraus ableitbar und repräsentiert damit eine neue Textentität. Hier wird deutlich, dass das Hintergrundwissen des Lesers eine entscheidende Rolle dabei spielt, welche Art von mentalen Prozessen bei der Rezeption eines Texts zum Einsatz kommt. Insofern ist auch die Aussage von L AMBRECHT , dass Referenten mit dem Status brand-new als inakzeptabel für die Position des topic anzusehen sind („clearly unnacceptable“; 1994: 166), zu relativieren. Denn die Frage, ob ein Referent diesen Status besitzt, hängt nur zum Teil vom Text ab. Über die Beschaffenheit des Hintergrundwissens einer Leserschaft können nur vage Vermutungen angestellt werden. Insofern ist die Entscheidung, welche Entität 57 Siehe A RIEL (1988: 83); vgl. auch II.2.4. 96 als inferierbar anzusehen ist und welche nicht, nur subjektiv zu treffen. Daneben sind auch ableitbare Referenten im bisherigen Text noch nicht aufgetreten. Deswegen wurden bei der Markierung der Texte auch Referenten, die über Hintergrundwissen von einer anderen Entität ableitbar sind, mit der Markierung [n] versehen. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung von gegebenen und unbekannten Referenten in Subjektposition in den fünf Textausschnitten: 58 A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 gegeben 473 77,29% 520 81,63% 365 76,68% 675 88,58% 420 75,68% neu 61 9,97% 82 12,87% 65 13,66% 25 3,28% 83 14,95% Übersicht über gegebene und unbekannte Subjekte. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl der Referenten. Die Differenz der Prozentzahlen zu 100 Prozent ergibt sich dadurch, dass unspezifische, leere, kataphorische sowie deiktische Subjekte weder als gegeben noch als neu gekennzeichnet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die überwiegende Mehrzahl der Subjekte gegeben ist. Dabei bewegen sich die Anteile an gegebenen Subjekten in einem ähnlichen Rahmen, wobei der Textabschnitt aus To the Lighthouse den niedrigsten Prozentsatz, der aus The House at Pooh Corner den höchsten Prozentsatz an gegebenen Subjekten aufweist. Alle Texte weisen bislang unbekannte Subjekte auf; dabei bewegen sich die Anteile zwischen rund drei und fünfzehn Prozent. Den niedrigsten Proporz nimmt die Passage aus The House at Pooh Corner ein, gefolgt von der Passage aus Night Train, den höchsten der Abschnitt aus To the Lighthouse. Bei den hier untersuchten Passagen stellen diejenigen aus To the Lighthouse und Night Train Romananfänge dar. Es könnte vermutet werden, dass Textpassagen zu Romanbeginn einen höheren Anteil an unbekannten Referenten in Subjektposition aufweisen als Abschnitte aus der Romanmitte. Die Analyse zeigt, dass diese Hypothese durch die Ergebnisse nicht bestätigt wird: Die Passagen aus dem Lukas- Evangelium und aus Moby Dick erzielen höhere Werte als der Ausschnitt aus Night Train. Insofern scheint keine prinzipielle Korrelation zwischen Textposition und Anteil der neuen Subjekte zu bestehen. Vielmehr scheint ein Zusammenhang zum angenommenen Schwierigkeitsgrad des Texts zu bestehen. Die Texte bestätigen die Korrelation zwischen gegebener Information und Subjekt: Die überwiegende Mehrzahl der Subjekte, d.h. rund drei Viertel und mehr, verweist auf Referenten, die dem Leser bekannt sind. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass bei der Informationsvermittlung die bevorzugte Vorgehensweise darin 58 Aufgrund der Tatsache, dass bei pluralischen Subjekten, bei denen die einzelnen Referenten bekannt sind, die letzten Nennungen der Referenten einzeln aufgelistet wurde (siehe Erläuterung der Markierung in VI.2.1), ist die Zahl der markierten Referenten höher als die der syntaktischen Kategorie der Subjekte. Im Folgenden wird die Zahl der markierten Referenten zu Grunde gelegt. 97 besteht, ein bereits aus dem Textfluss bekanntes Element zu topikalisieren, um dann neue, inhaltsweiterführende Information daran anzuknüpfen. Aus psycholinguistischer Sicht bedeutet dies, dass die überwiegende Mehrzahl der Subjekte entweder aktiviert oder über das Textmaterial zugänglich ist, so dass die Identifizierung ohne Schwierigkeiten erfolgen kann. In den Fällen jedoch, in denen ein Subjekt neu und damit unbekannt ist, erhöht sich die mentale Arbeitsleistung: Nach dem erfolglosen Versuch der Identifizierung des Referenten innerhalb des Textmodells muss zunächst eine neue Struktur geschaffen werden, ehe die dazugehörige Prädikation zugewiesen werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass dieser arbeitsintensive Prozess bei einem vergleichsweise geringen Anteil der Subjekte erfordert wird. Im vorangehenden Abschnitt wurde darauf hingewiesen, dass Subjekte mit unbekanntem Referenten einen zusätzlichen mentalen Arbeitsschritt bei der Verarbeitung erfordern. In diesem Kapitel soll daher untersucht werden, ob bei diesen Subjekten bestimmte Muster hinsichtlich ihrer Position und Realisierung in der Informationseinheit erkennbar sind. Dabei sind zwei grundlegende Konstellationen möglich: Neue Subjekte können durch bestimmte syntaktische Konstruktionen in den focus verschoben werden, um so dem Status der neuen Information zu entsprechen; daneben ist auch denkbar, dass derartige Subjekte durch Positionierung zu Beginn einer Informationseinheit als eindeutiges topic markiert werden. Folgende Tabelle beinhaltet eine Übersicht der neuen Subjekte, sortiert nach der Position und dem syntaktischen Kontext ihres Auftretens. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 neu 61 82 65 25 83 11 1,8% 18,03% 16 2,51% 19,51% 23 4,83% 35,38% 8 1,05% 32% 12 2,16% 14,29% existential there 9 12 12 3 5 Inversion 2 4 10 4 5 Ellipse 0 0 1 0 1 Frage nach C S 0 0 0 1 1 34 5,55% 55,74% 40 6,28% 48,78% 21 4,41% 30,31% 13 1,71% 52% 27 4,86% 30,14% [LM] [S] [n] 32 38 17 13 25 [LM LM ] [S LM ] [n LM ] 1 2 3 0 2 [LM S ] [S S ] [n S ] 0 0 1 0 0 [LM with ] [S with ] [n with ] 1 0 0 0 0 98 8 1,31% 13,11% 2 0,32% 2,44% 5 1,05% 7,69% 1 0,13% 4% 7 1,26% 8,43% [LM postmod ] [S postmod ] [n postmod ] 4 1 0 0 2 [LM adjunct ] [S adjunct ] [n adjunct ] 2 1 3 1 5 [LM compar ] [S compar ] [n compar ] 2 0 2 0 0 4 0,65% 6,56% 12 1,88% 14,63% 9 1,89% 13,85% 1 0,13% 4% 22 3,96% 26,19% nachgestelltes Subjekt 0 3 1 0 2 Verbergänzung 4 9 8 1 20 4 0,65% 6,56% 12 1,88% 14,63% 7 1,47% 10,77% 2 0,26% 8% 15 2,7% 18,86% Angabe als LM 1 7 7 1 6 Postmodifikation 2 1 0 0 6 Frage 0 2 0 1 3 existential there 0 2 0 0 0 Verbergänzung 1 0 0 0 0 Überblick über Position und syntaktischen Kontext unbekannter Referenten in Subjektfunktion. Die erste Prozentzahl bezieht sich auf die Gesamtzahl der Referenten, die zweite auf die Anzahl der unbekannten Referenten in Subjektfunktion. Die kanonische Variante einer Informationseinheit besteht in der Abfolge gegebene Information - neue Information. Die in obiger Tabelle als gekennzeichnete Gruppe listet diejenigen Realisationen, bei denen das Subjekt durch eine bestimmte syntaktische Konstruktion in die Position des focus verschoben wird, und somit in diejenige Position, die dem Status von neuer Information entspricht. Dies beinhaltet Konstruktionen mit existential there (vgl. Beispiele [1] und [2]), Inversionen (vgl. Beispiele [3] und [4]), elliptische clauses (vgl. Beispiele [5] und [6]) sowie Fragen nach dem subject complement (im Sinne der Comprehensive Grammar of the English Language; vgl. Beispiele [7] und [8]). [1] When you’re bringing news of the kind I was bringing there are physical ramifications. (A MIS , Z.251-252) [2] (…) for there shall be great distress in the land, and wrath upon this people. (L UKE , Z.18-19) [3] On one side stood a long, low, shelf-like table covered with cracked glass cases, filled with dusty rarities gathered from this wide world’s remotest nooks. (M EL- VILLE , Z.46-47) [4] Abominable are the tumblers into which he pours his poison. (M ELVILLE , Z.55) [5] But though the other boarders kept coming in by ones, twos, and threes, and going to bed, yet no sign of my harpooneer. (M ELVILLE , Z.179-180) [6] For the great plateful of blue water was before her; the hoary Lighthouse, distant, austere, in the midst; and on the right, as far as the eye could see, fading and falling, in soft low pleats, the green sand dunes with the wild flowing grasses on them, which always seemed to be running away into some moon country, uninhabited of men. (W OOLF , Z.233-237) [7] Holding her black parasol very erect, and moving with an indescribable air of expectation, as if she were going to meet some one round the corner, she told the story; an affair at Oxford with some girl; an early marriage; poverty; going to India; translating a little poetry “very beautifully, I believe,” being willing to teach the 99 boys Persian or Hindustanee, but what really was the use of that? (W OOLF , Z.177- 181) [8] “A little patch I was keeping for my birthday,” he said; “but, after all, what are birthdays? ” (M ILNE , Z.137-138) Wie obige Tabelle erkennen lässt, fallen zwischen rund 14 Prozent (To the Lighthouse) und 35 Prozent (Moby Dick) der Subjekte in Gruppe , so dass für rund ein Sechstel bis ein Drittel der Subjekte gilt, dass, auch wenn das Subjekt als typische Realisation des topic auf einen unbekannten Referenten verweist, dieses Element doch an der für neue Information üblichen Position auftritt. Ein besonderer Stellenwert kommt dabei der Konstruktion mit existential there zu: Sie scheint für eine derartige Reorganisation einer Informationseinheit bevorzugt verwendet zu werden. Im Gegensatz dazu befinden sich die Subjekte, die in Kategorie aufgeführt sind, nicht nur zu Beginn einer Informationseinheit, sondern sie stellen auch das erste Element eines Satzes dar. Dies betrifft Elemente, die die Kombination [LM] [S] in einer main clause (vgl. Beispiele [9] und [10]) oder in einer subordinate clause, die das left-most element einer main clause darstellt, aufweisen (vgl. Beispiele [11] bis [13]). Weiterhin ist dies der Fall bei elliptischen Sätzen, die nur aus einer clause bestehen, die in einem vollständigen Satz als subordinate einzustufen wäre (Beispiel [14]). [9] I am a police. (A MIS , Z.1) [10] The opposite wall of this entry was hung all over with a heathenish array of monstrous clubs and spears. (M ELVILLE , Z.29) [11] And [when the hour was come], he sat down, and the twelve apostles with him. (L UKE , Z.56-57) [12] [Since Mr. Paunceforte had been there, three years before], all the pictures were like that, she said, green and grey, with lemon-coloured sailing-boats, and pink women on the beach. (W OOLF , Z.244-245) [13] But [what most puzzled and confounded you] was a long, limber, portentous, black mass of something hovering in the centre of the picture over three blue, dim, perpendicular lines floating in a nameless yeast. (M ELVILLE , Z.12-14) [14] In the bathroom I applied makeup. Like someone doing a chore. Wiping down a counter. With my mouth meanly clenched. (A MIS , Z.127-128) Während vorangestellte subordinate clauses mit den Kombinationen [LM] [S] [n] nur vereinzelt auftreten und somit keine signifikante Rolle spielen, weist die Kategorie der Elemente, die sowohl in der ersten Position als auch als Subjekt einer main clause realisiert sind, von allen in der Tabelle gelisteten Realisationsmöglichkeiten die meisten Vertreter auf. Das bedeutet, dass die meisten unbekannten Subjekte in der ersten Position einer main clause auftreten. Dadurch, dass in diesen Fällen das Subjekt als erstes Element realisiert ist, kann angenommen werden, dass der entsprechende Referent als eindeutiges topic identifiziert werden kann, so dass es hier zu keiner Konkurrenz zwischen zwei Elementen um den Status des topic kommt. Durch die Belegung des topic mit einem unbekannten Referenten und durch die damit verbundene Abweichung vom kanonischen Schema kann von einer markierten Variante ausgegangen werden, so dass dem Referenten besondere Aufmerksamkeit zukommt. 100 Auch die in Gruppe gelisteten Realisationen zeichnen sich dadurch aus, dass erstes Element einer clause und Subjekt zusammenfallen. Allerdings nehmen diese Elemente im Vergleich zu Gruppe insofern eine weniger prominente Stellung ein, als sie nicht das erste Element im Satz darstellen, sondern vielmehr Postmodikationen (Beispiel [15]), nachgestellte freie Angaben (vgl. Beispiele [16] und [17]) oder comparative clauses (Beispiel [18]) realisieren. [15] (…) in the hope that thus she would cease to be [a private woman [whose charity was half a sop to her own indignation, half a relief to her own curiosity]], and become what with her untrained mind she greatly admired, an investigator, elucidating the social problem. (W OOLF , Z.147-150) [16] But Tigger said nothing [because his mouth was full of haycorns....] (M ILNE , Z.90- 91) [17] For, though they had reached the town now and were in the main street, [with carts grinding past on the cobbles], still he went on talking, about settlements, and teaching, and working men, and helping our own class, and lectures, till she gathered that he had got back entire self-confidence, (…). (W OOLF , Z.227-230) [18] (…) for sailors no more sleep two in a bed at sea, [than bachelor kings do ashore]. (M ELVILLE , Z.137-138) Auch wenn diese neuen Subjekte nicht an erster Position im Satz stehen, so stehen sie doch an erster Position in einer subordinate clause. Wie die Zahlen allerdings zeigen, tritt diese Kategorie von neuen Subjekten seltener auf als neue Subjekte im focus oder am Satzanfang. Die beiden in Gruppe zusammengefassten Realisationen, nachgestelltes Subjekt und Verbergänzung, nehmen insofern eine Zwischenstellung ein, als die unbekannten Referenten hier einerseits das Subjekt in einer zu einem anticipatory it nachgestellten clause (vgl. Beispiele [19] und [20]) bzw. das Subjekt eines clausal complement (vgl. Beispiele [21] bis [23]) darstellen, diese clause sich aber andererseits im focus einer übergeordneten clause befindet. [19] But could it be possible [that any sober harpooneer would get into a door mat, and parade the streets of any Christian town in that sort of guise]? (M ELVILLE , Z.263- 265) [20] To her son these words conveyed an extraordinary joy, as if it were settled [the expedition were bound to take place, and the wonder to which he had looked forward, for years and years it seemed, was, after a night’s darkness and a day’s sail, within touch]. (W OOLF , Z.3-6) [21] And when ye shall see [Jerusalem compassed with armies], then know that the desolation thereof is nigh. (L UKE , Z.10-12) [22] I’ve seen [beat cops burst out laughing in the face of some poor little schnook whose wife just walked under a Mack truck]. (A MIS , Z.231-233) [23] You shuddered as you gazed, and wondered [what monstrous cannibal and savage could ever have gone a death-harvesting with such a hacking, horrifying implement]. (M ELVILLE , Z.32-34) Konstruktionen mit anticipatory it verlagern üblicherweise ein clausal subject in Endposition; der kataphorische Verweis des anticipatory it bedingt dabei besondere Aufmerksamkeit auf das fokale Element. 59 Insofern entsprechen hier die Stellung nach dem Verb der main clause sowie die fokussierende Funktion des kataphori- 59 Zu kataphorischer Referenz und anticipatory it siehe auch III.2.10. 101 schen Pronomens dem Informationsstatus des unbekannten Referenten. Diese Art des unbekannten Subjekts tritt in den fünf untersuchten Textabschnitten nur vereinzelt auf. Bei subordinate clauses, die als nach dem Verb auftretende Ergänzung fungieren, befindet sich der neue Referent einerseits in der Position des focus der übergeordneten clause, andererseits wird durch die diesem Element folgende Information eine Prädikation dazu gegeben. Auf diese Weise vereint eine derartige Ergänzung sowohl Eigenschaften des focus als auch eines topic: Das Element vervollständigt die Prädikation des linksstehenden Verbs; daneben bildet es das Subjekt zum nachfolgenden Verb. In diesem Zusammenhang ergibt sich die Frage, ob zwischen Elementen wie Jerusalem (Beispiel [21]) und beat cops (Beispiel [22]) einerseits und what monstrous cannibal and savage (Beispiel [23]) andererseits ein Unterschied besteht: In ersteren beiden Fällen könnten Jerusalem bzw. beat cops auch allein, d.h. ohne weitere nonfinite clause, dem Verb folgen und somit ein ausschließlich fokales Element darstellen. Desweiteren können diese beiden Elemente als Subjekte von entsprechenden Passivsätzen auftreten (Jerusalem is seen compassed with armies, beat cops have been seen burst out laughing), so dass Subjekt und Prädikation der nonfinite clauses voneinander getrennt werden können. Dies gilt nicht für die Konstruktion in Beispiel [23]: Hier stellt die gesamte finite clause die Verbergänzung dar; ein Valenzpattern, in dem nur die Nominalphrase auf das Verb folgt, ist nicht möglich (vgl. *I wondered the monstrous cannibal and savage). Es kann daher darüber spekuliert werden, ob bei der Rezeption des Verbs wonder bereits eine finite clause als Ergänzung erwartet wird und ob sich daraus ein Unterschied im Status der Subjekte der subordinate clauses in [21], [22] und [23] ergibt: Möglicherweise resultiert die Tatsache, dass bei Verben wie wonder, say oder know die Kenntnis des Verbpatterns bzw. die Anwesenheit einer Konjunktion eine nachfolgende clause und damit eine neue Informationseinheit impliziert, darin, dass auch die Anwesenheit eines Subjekts bzw. eines topic erwartet wird. Somit würde hier dem Subjekt von vorneherein stärker topikaler Status zugesprochen werden. Auf der anderen Seite ist vorstellbar, dass in Sätzen wie [21] und [22] den auf das Verb folgenden Elementen stärker fokale Eigenschaften zugewiesen werden. Ob dem so ist und ob dies in unterschiedlichen Interpretationsprozessen resultiert, müsste durch detailliertere Untersuchungen geklärt werden. Wie obige Tabelle zeigt, differieren die fünf Passagen in der Anzahl unbekannter Referenten, die als Subjekt zu verbabhängigen subordinate clauses agieren. Dabei weist der Ausschnitt aus The House at Pooh Corner nur ein derartiges Subjekt, die Passage aus Night Train vier, die aus Moby Dick acht, der Abschnitt aus dem Lukas-Evangelium zehn und das Kapitel aus To the Lighthouse 20 Vertreter auf. Diese Verteilung scheint der Einschätzung des Schwierigkeitsgrads der Textausschnitte zu entsprechen. Möglicherweise führt die Tatsache, dass derartige Elemente Eigenschaften von topic und focus miteinander vereinen, zu einer erhöhten Interpretationsanforderung. Schließlich sind in Gruppe all diejenigen Fälle zusammengefasst, bei denen der unbekannte Referent in Subjektfunktion weder zu Beginn einer Informationseinheit ([LM]) noch im focus, d.h. nach dem Verb einer Informationseinheit, auftritt. Dies liegt dann vor, wenn das left-most element durch eine freie Angabe reali- 102 siert wird (Beispiele [24] und [25]), wenn Relativpronomen und Subjekt einer Postmodifikation nicht zusammenfallen bzw. bei zero-relative clauses (Beispiele [26] und [27]), 60 bei Fragen (Beispiel [28]) und vereinzelt bei Konstruktionen mit existential there oder bei Verbergänzungen (Beispiele [29] und [30]). [24] And after a little while another saw him, and said, Thou art also of them. (L UKE , Z.119) [25] At one end a ruminating tar was still further adorning it with his jack-knife, stooping over and diligently working away at the space between his legs. (M ELVILLE , Z. 74-75) [26] (...) while the sun poured into those attics, which a plank alone separated from each other so that every footstep could be plainly heard and the Swiss girl sobbing for her father who was dying of cancer in a valley of the Grisons, (…). (W OOLF , Z.125- 128) [27] (…) he smoked the cheapest tobacco; shag; the same the old men did in the quays. (W OOLF , Z.217-218) [28] “Do Tiggers like honey? ” (M ILNE , Z.37-38) [29] But there shall not an hair of your head perish. (L UKE , Z.9-10) [30] “Compared to what you guys give me to read,” pronounced Detective Sergeant Henrik Overmars, brandishing my report at the whole squad, “this is fucking oratory.” (A MIS , Z.55-56) Damit sind diese Elemente weder prominent zu Beginn eines Satzes oder einer clause realisiert noch befinden sie sich in der für unbekannte Information typischen Position des focus. Wie obige Übersicht zeigt, scheint auch hier eine Korrelation zwischen der Anzahl dieser Elemente und dem angenommenen Schwierigkeitsgrad zu bestehen: Wieder weisen die beiden als einfach eingeschätzten Abschnitte aus The House at Pooh Corner und Night Train die geringsten Prozentzahlen auf, und wieder erzielen die Passagen aus dem Lukas-Evangelium und To the Lighthouse die höchsten Werte. Die vorangehende Analyse widmete sich unbekannten Referenten in Subjektfunktion unter Berücksichtigung ihrer Position in der Informationseinheit. Dabei wurden die Subjekte in fünf Gruppen klassifiziert: In Gruppe wurden diejenigen neuen Subjekte zusammengefasst, bei denen durch bestimmte syntaktische Konstruktionen das Subjekt in den focus und damit in die für neue Information typische Position verlagert wird. Zwischen rund 14 und 35 Prozent der neuen Subjekte ließen sich dieser Kategorie zuordnen. Diejenigen neuen Subjekte, die das erste Element eines Satzes darstellen, bildeten Gruppe , diejenigen, die als das erste Element einer (nachfolgenden) clause realisiert sind, Gruppe . Dabei zeigte sich für alle fünf Textabschnitte, dass neue Subjekte häufig zu Beginn von main clauses auftreten; in den verschiedenen Arten von subordinate clauses finden sich deutlich weniger Vertreter. Dies mag zum einen darauf zurückzuführen sein, dass die Textabschnitte mehr main clauses als subordinate clauses aufweisen und die geringe Anzahl von neuen Subjekten in subordinate clauses lediglich dazu in Relation steht. Möglicherweise lässt sich hier aber auch die Hypothese formulieren, dass Subjekte von subordinate clauses, die auf 60 Zur Markierung von zero-relative clauses siehe VI.2.1.2. 103 eine main clause folgen, weniger salient sind als Subjekte von main clauses und sich deshalb weniger für die Einführung unbekannter Referenten in Subjektposition eignen. In Gruppe wurden diejenigen neuen Subjekte zusammengefasst, die sowohl topikale als auch fokale Eigenschaften aufweisen. Dabei gilt insbesondere für Elemente, die zusammen mit einer nonfinite clause oder innerhalb einer subordinate clause als Verbergänzung fungieren, dass zur Verarbeitung des Gesamtsatzes das Element einerseits der vorangehenden Prädikation zuzuordnen ist, andererseits zum topic der nachfolgenden Prädikation erhoben werden muss. Dass dies in einem erhöhten Interpretationsanspruch resultieren mag, ist möglicherweise daran ersichtlich, dass eine Korrelation zwischen der Anzahl derartiger Konstruktionen und dem Schwierigkeitsgrad eines Textabschnitts zu bestehen scheint. Das Gleiche gilt für Gruppe , in der sich diejenigen neuen Subjekte befinden, die weder das Anfangselement einer Informationseinheit noch Teil des focus bilden und die somit keine prominente Position im Gefüge einnehmen. Auch hier weisen die als anspruchsvoll eingestuften Textabschnitte die höchsten Prozentwerte auf. Ein zweiter Aspekt, der im Zusammenhang mit neuen Subjekten untersucht werden soll, betrifft ihre formale Realisierung: Die Tatsache, dass die Referenten dieser Subjekte bislang noch nicht genannt wurden, lässt vermuten, dass sich dies in der Form des Subjekts niederschlägt. Die folgende Analyse ist als komplementär zu der Betrachtung der Einführung neuer Entitäten zu sehen. 61 Auch hier wurden Referenten, die im bisherigen Verlauf des Texts noch nicht aufgetreten waren, auf ihre Versprachlichung, und dabei vor allem auf den Parameter der bestimmten vs. unbestimmten Referenz untersucht. Die Betrachtung neuer Subjekte unterscheidet sich allerdings in zwei Punkten von der Betrachtung neuer Entitäten: Zum einen treten neue Entitäten nicht notwendigerweise in Subjektposition auf, und zum anderen wurden Entitäten in die hier vorliegende Untersuchung erst ab zwei Referenzen einbezogen, während die Subjekte unabhängig vom Status des Referenten gekennzeichnet wurden. Die hier vorliegende Analyse soll deshalb die Betrachtung der Entitäten vervollständigen und überprüfen, ob sich die dort festgestellten Ergebnisse mit anderen Textabschnitten bestätigen. Die sprachliche Realisierung eines neuen Subjekts kann unterschiedliche Arten von Informationen vermitteln. So geben einige Wortformen Auskunft darüber, dass auf keinen spezifischen Referenten verwiesen wird und somit zunächst keine Identifizierung einer Entität vorgenommen werden kann. Zu diesen Wortformen zählen Interrogativpronomen sowie Relativpronomen mit unbekanntem Bezug (vgl. Beispiele [1] bis [6]); aber auch Indefinitpronomen oder numerals, die verwendet werden, um einen unbekannten Referenten zu bezeichnen, können zu dieser Gruppe hinzugerechnet werden (vgl. Beispiele [7] und [8]). 61 Vgl. II.2.5. 104 [1] “Who is it? ” (M ILNE , Z.26) [2] “What happens when the Heffalump comes? ” (M ILNE , Z.358) [3] And there was also a strife among them, which of them should be accounted the greatest. (L UKE , Z.69-71) [4] (…) and saying who had won this, who had won that, who was a “first rate man” at Latin verses, who was “brilliant but I think fundamentally unsound,” who was undoubtedly the “ablest fellow in Balliol,” who had buried his light temporarily at Bristol or Bedford, (…). (W OOLF , Z.101-104) [5] Crossing this dusky entry, and on through yon low-arched way - cut through what in old times must have been a great central chimney with fire-places all round (…). (M ELVILLE , Z.41-42) [6] “But to-night he went out a-peddling, you see, and I don’t see what on airth keeps him so late, unless, may be, he can’t sell his head.” (M ELVILLE , Z.185-187) [7] And after a little while another saw him, and said, Thou art also of them. (L UKE , Z.119) [8] At last some four or five of us were summoned to our meal in an adjoining room. (M ELVILLE , Z.77) Neben dieser Gruppe können unbekannte Referenten aber auch mit einem lexikalischen Ausdruck bezeichnet werden. Auf diese Weise wird mehr semantische Information über den Referenten gegeben; im Gegensatz zu obigen Beispielen erhält der Rezipient hier neben der Information, dass ein Referent existiert, eine weiterführende inhaltliche Angabe. [9] Now when the centurion saw what was done, he glorified God, saying, Certainly this was a righteous man. (L UKE , Z.198-200) [10] A tramping of sea boots was heard in the entry, the door was flung open, and in rolled a wild set of mariners enough. (M ELVILLE , Z.99-100) [11] “But,” said his father (…). (W OOLF , Z.20) [12] The Rockwell’s residence is in the northwestern suburbs, out to Blackthorn: (…). (A MIS , Z. 239) [13] Abominable are the tumblers into which he pours his poison. (M ELVILLE , Z.55) [14] (…) since to such people even in earliest childhood any turn in the wheel of sensation has the power to crystallise and transfix the moment upon which its gloom or radiance rests, James Ramsay, sitting on the floor cutting out pictures from the illustrated catalogue of the Army and Navy Stores, endowed the picture of a refrigerator as his mother spoke with heavenly bliss. (W OOLF , Z.8-12) Im Gegensatz zu den beiden vorangehenden Kategorien verweist die Wortform des Personalpronomens weder auf einen unbekannten oder unbestimmten Referenten, wie beispielsweise ein wh-Pronomen, noch wird über die Wortform semantische Information über den Referenten vermittelt. Personalpronomen verweisen vielmehr üblicherweise auf einen eindeutig bestimmbaren Referenten: „Personal pronouns are function words which make it possible to refer succinctly to the speaker/ writer, the addressee, and identifiable things or persons other than the speaker/ writer and the addressee“ (LGSWE 1999: 328). [15] I am a police. (A MIS , Z.1) [16] “But you’ll have to be up with the lark,” she added. (W OOLF , Z.1-2) [17] (…); then heard her come out; shut a door; say they must keep the windows open (…). (W OOLF , Z.260-261) 105 [18] But before all these, they shall lay their hands on you and persecute you, delivering you up to the synagogues, and into prisons, being brought before kings and rulers for my name’s sake. (L UKE , Z.3-5) [19] Yes, he did say disagreeable things, Mrs. Ramsay admitted; it was odious of him to rub this in, and make James still more disappointed; but at the same time, she would not let them laugh at him. (W OOLF , Z.55-57) Die Beispiele zeigen, dass zwischen zwei Arten von Personalpronomen in Subjektfunktion unterschieden werden muss: Auf der einen Seite finden sich Personalpronomen der ersten und zweiten Person (Beispiele [15] und [16]), also Pronomen, die auf in der beschriebenen Kommunikationssituation anwesende Personen hinweisen. Beide treten am unmittelbaren Romanbeginn auf, so dass sich die Tatsache ihrer Existenz auf einen Anfang medias in res zurückführen lässt. Andere Personalpronomen beziehen sich auf die dritte Person Plural und bezeichnen damit mehrere unbekannte personale Entitäten außerhalb der momentanen Kommunikationssituation. Im Gegensatz zum generic they, das verwendet wird, um auf nicht näher definierbare Gruppen hinzuweisen, 62 beziehen sich bei den vorliegenden Beispielen they bzw. them auf spezifische personale Entitäten der Textwelt. In den Beispielen [17] und [18] werden die Referenten im weiteren Verlauf des Texts nicht näher bestimmt, so dass die Kenntnis dieser Referenten keine wichtige Rolle zu spielen scheint; in Beispiel [19] stellt jedoch them die Erstnennung diverser, später näher erläuterter Textentitäten dar. 63 Wie folgende Tabelle zeigt, stellt die lexikalische Phrase mit Abstand die häufigste Realisierung von unbekannten Subjekten dar; lediglich der Abschnitt aus The House at Pooh Corner weist einen vergleichsweise hohen Anteil an der Kategorie der wh-Pronomen, Indefinitpronomen und numerals auf. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 neu 61 82 65 25 83 wh-Pronomen / Indefinitpronomen / numerals 1 0,16% 1,64% 6 0,94% 7,32% 5 1,05% 7,69% 10 1,31% 40% 9 1,62% 10,84% Personalpronomen 2 0,33% 3,28% 5 0,78% 6,1% 0 0 5 0,9% 6,02% lexikalischer Ausdruck 58 9,48% 95,08% 71 11,15% 86,59% 60 12,61% 92,31% 15 1,97% 60% 70 12,61% 84,34% Übersicht über sprachliche Realisierungen von neuen Subjekten. Die ersten Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl der Referenten, die zweiten auf die Anzahl der unbekannten Referenten von Subjekten. Damit gilt, dass Subjekte, die auf unbekannte Referenten verweisen, in der Mehrzahl der Fälle Wortformen aufweisen, die einerseits auf konkrete Referenten verweisen und andererseits lexikalische Information vermitteln. Dagegen spielen Personalpronomen eine nur untergeordnete Rolle; lediglich die als anspruchsvoll eingestuften Textabschnitte aus dem Lukas-Evangelium und To the Lighthouse weisen 62 Vgl. III.2.10. 63 Vgl. Kapitel II.2.8. 106 hier mit je fünf Vertretern eine gewisse Anzahl auf; hier mögen stilistische Gründe bzw. bestimmte Sprachgebrauchsmuster eine Rolle spielen. Unbekanntes Subjekt ist nicht gleich unbekanntem Subjekt. So kann bei Interrogativpronomen, Indefinitpronomen und Nominalphrasen, deren head durch ein numeral realisiert ist, durch die Wortform darauf geschlossen werden, dass die genaue Identität des Referenten in der momentanen Kommunikationssituation entweder nicht bekannt oder nebensächlich ist. Dadurch ist hier keine genaue Identifizierung des Referenten möglich und nötig. Andere unbekannte Subjekte verweisen auf konkrete Referenten. Dabei nimmt die sprachliche Realisierung durch eine lexikalische Phrase einen überwiegenden Anteil ein, so dass hier durch die lexikalische Information der Phrase bereits Merkmale des unbekannten Referenten mitgeteilt werden. Im Gegensatz dazu wird bei Personalpronomen zwar die Information gegeben, dass eine bestimmte Entität existiert, weitere Angaben sind dem Pronomen jedoch nicht zu entnehmen. Die Tatsache, dass diese Art der Realisierung nur selten auftritt, deutet darauf hin, dass diese Art von Minimalinformation in den meisten Fällen als nicht ausreichend für ein unbekanntes Subjekt angesehen wird. All diesen Subjekten ist jedoch gemein, dass hier für die Position des topic kein gegebener, sondern ein neuer Referent gewählt wird, was zu einer Mehrarbeit bei der mentalen Verarbeitung solcher Informationseinheiten führt. Der Grund für diese Abweichung von der kanonischen Struktur kann darin liegen, bestimmte Effekte bei der Inhaltsvermittlung zu erzielen. Die fünf hier untersuchten Textabschnitte differieren hinsichtlich ihrer unbekannten Subjekte voneinander: Zum einen unterscheiden sie sich in ihrer absoluten Anzahl: So sind bei der Passage aus The House at Pooh Corner deutlich weniger unbekannte Subjekte anzutreffen als bei den anderen Texten. Aber auch hinsichtlich der Realisierung weist dieser Text ein anderes Verteilungsmuster auf: Während in den Textabschnitten aus To the Lighthouse, Moby Dick, Night Train und aus dem Lukasevangelium teilweise weit über 80 Prozent der unbekannten Subjekte durch lexikalische Phrasen realisiert ist, nimmt diese Kategorie bei The House at Pooh Corner einen geringeren Anteil ein. Hier erzielt die Gruppe der wh-Pronomen, Indefinitpronomen und numerals einen vergleichsweise hohen Wert und damit eine Art von Realisierung, bei der keine genauere Identifizierung nötig wird. Insofern stellt dieser Text in dieser Hinsicht niedrigere Anforderungen an die mentale Verarbeitung der neuen Subjekte als die übrigen Abschnitte, so dass hier eine Korrelation zum Schwierigkeitsgrad möglich ist. Die gegebenen Subjekte wurden daraufhin markiert, an welcher Stelle der Referent zum letzten Mal genannt wurde. Folgende Möglichkeiten können dabei auftreten: Ein Subjekt kann sich auf ein vorhergehendes Subjekt [S], auf ein Element eines vorangehenden focus [F] oder auf ein Anfangselement [LM], falls dieses vom Subjekt abweicht, beziehen. Weiterhin kann der Referent eines Subjekts auf einen vorangehenden Vokativ [voc] oder auf eine Textpassage [text] verweisen. 107 Neben der Position in der Informationseinheit wurde weiterhin markiert, vor wie vielen clauses der Referent das letzte Mal genannt wurde. Im Falle von [g3S] fand beispielsweise die letzte Nennung des Referenten vor drei clauses in Subjektposition statt. In den Fällen, in denen die letzte Nennung des Referenten mehr als zwanzig Informationseinheiten zurückliegt, wurde die Position nicht angeben, sondern nur mit der Angabe [morethan20] versehen. Mit diesen Markierungen lässt sich die thematische Progression für die einzelnen Subjekte zurückverfolgen. Das von D ANEŠ entwickelte Konzept der thematischen Progression kennt zwei zentrale Variationsmöglichkeiten: Entweder leitet sich die gegebene Information aus dem topic eines vorhergehenden Satzes ab und damit typischerweise aus dem Subjekt (thematische Progression mit durchlaufendem Thema) oder aus der Information, die im vorangehenden focus steht (einfache lineare thematische Progression). D ANEŠ beschreibt dabei die einfache lineare thematische Progression als „most elementary, basic TP“ (1974: 118). Auch psycholinguistisch betrachtet scheint dies das bevorzugte Progressionsschema zu sein: So weisen Y EKOVICH , W ALKER und B LACKMAN im Zusammenhang mit einer Untersuchung zur Satzintegration im Englischen auf folgende Ergebnisse hin: „(...) integrating two sentences is simplified when the common information across the pair is introduced as new (focal) and then repeated as old (presupposed)“ (1979: 546). Die Auswertung der Markierungen in der folgenden Textanalyse soll dazu dienen nachzuprüfen, ob sich tatsächlich bevorzugte Schemata innerhalb der thematischen Progression ergeben, und wenn ja, welche. Eine Auswertung der gegebenen Subjekte nach der Position der herzuleitenden Information ergibt folgende Ergebnisse: A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 gegeben 473 520 365 675 420 gesamt given S 319 52,12% 67,44% 259 40,66% 49,81% 215 45,17% 58,9% 507 66,54% 75,11% 248 44,68% 59,05% gesamt given F 100 16,34% 21,14% 213 33,44% 40,96% 114 23,95% 31,23% 109 14,3% 16,15% 125 22,52% 29,76% gmorethan20 29 4,74% 6,13% 20 3,14% 3,85% 8 1,68% 2,19% 16 2,1% 2,37% 19 3,42% 4,52% gesamt given LM 7 1,14% 1,48% 6 0,94% 1,15% 4 0,84% 1,09% 1 0,13% 0,15% 10 1,8% 2,38% gesamt given voc 6 0,98% 1,27% 9 1,41% 1,73% 8 1,68% 2,19% 12 1,57% 1,78% 0 given text 12 1,96% 2,54% 8 1,26% 1,54% 16 3,36% 4,38% 24 3,15% 3,56% 12 2,16% 2,86% gbefore 0 2 0,31% 0,38% 0 5 0,66% 0,74% 0 108 gtitle 0 0 0 1 0,13% 0,15% 0 Überblick über die Positionen herzuleitender Information. Die erste Prozentzahl bezieht sich auf die Gesamtzahl der Referenten, die zweite auf die Anzahl der gegebenen Referenten. Für alle Textabschnitte lässt sich feststellen, dass sich die meisten Subjekte von einem vorangehenden Subjekt herleiten. Damit bestätigt sich die Aussage D ANEŠ ’, dass die lineare Progression die elementarste Art der thematischen Progression darstellt, nicht: Der Verweis auf ein Element eines vorangehenden focus’ rangiert bei allen Passagen auf Platz Zwei. Allerdings lassen sich hier Unterschiede zwischen den Abschnitten feststellen: Während bei dem Textabschnitt aus dem Lukasevangelium die Anteile von Herleitung aus dem Subjekt und aus dem focus nicht weit auseinanderliegen, gilt für die Passage aus The House at Pooh Corner, dass rund drei Viertel der gegebenen Subjekte auf ein vorangehendes Subjekt verweisen, während sich nur etwa 16 Prozent aus einem vorangehenden focus herleiten. Hier scheinen unterschiedliche Muster der thematischen Progression bevorzugt zu werden; eine detaillierte Aufschlüsselung soll deswegen mehr Einsicht verleihen: A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF gegebene Referenten 473 520 365 675 420 g1S 176 37,21% 145 27,88% 92 25,21% 242 35,85% 102 24,29% g2S 62 13,11% 62 11,92% 63 17,26% 96 14,22% 56 13,33% g3S 28 5,92% 25 4,81% 19 5,21% 60 8,89% 27 6,43% g4S 17 3,59% 9 1,73% 12 3,29% 29 4,3% 16 3,81% g5S 9 1,9% 5 0,96% 11 3,01% 22 3,26% 8 1,9% g6S 5 1,06% 4 0,77% 6 1,64% 15 2,22% 16 3,81% g7S 7 1,48% 3 0,58% 1 0,27% 6 0,89% 9 2,14% g8S 2 0,42% 0 4 1,1% 12 1,78% 2 0,48% g9S 1 0,21% 2 0,38% 2 0,55% 4 0,59% 2 0,48% g10S 1 0,21% 0 0 5 0,74% 4 0,95% g11S 5 1,06% 2 0,38% 2 0,55% 3 0,44% 1 0,24% g12S 0 0 2 0,55% 1 0,15% 0 g13S 1 0,21% 0 1 0,27% 1 0,15% 2 0,48% g14S 1 0,21% 1 0,19% 0 2 0,3% 2 0,48% g15S 0 1 0,19% 0 4 0,59% 0 109 g16S 1 0,21% 0 0 0 0 g17S 1 0,21% 1 0,19% 0 1 0,15% 0 g18S 1 0,21% 0 0 3 0,44% 1 0,24% g19S 1 0,21% 1 0,19% 0 0 0 g20S 0 1 0,19% 0 1 0,15% 0 g1F 67 14,16% 160 30,77% 71 19,45% 48 7,11% 86 20,48% g2F 11 2,33% 23 4,42% 16 4,38% 28 4,15% 8 1,9% g3F 6 1,27% 7 1,35% 8 2,19% 9 1,33% 15 3,57% g4F 3 0,63% 9 1,73% 5 1,37% 4 0,59% 1 0,24% g5F 5 1,06% 3 0,58% 5 1,37% 6 0,89% 1 0,24% g6F 4 0,85% 2 0,38% 3 0,82% 5 0,74% 1 0,24% g7F 1 0,21% 2 0,38% 3 0,82% 2 0,3% 2 0,48% g8F 1 0,21% 3 0,58% 1 0,27% 1 0,15% 1 0,24% g9F 1 0,21% 0 1 0,27% 4 0,59% 6 1,43% g10F 1 0,21% 0 0 1 0,15% 2 0,48% g11F 0 1 0,19% 0 0 2 0,48% g12F 0 0 0 0 0 g13F 0 0 0 0 1 0,24% g14F 0 0 1 0,27% 0 0 g15F 0 0 0 0 0 g16F 0 1 0,19% 0 0 0 g17F 0 1 0,19% 0 1 0,15% 0 g18F 0 0 0 0 0 g19F 0 0 0 0 0 g20F 0 1 0,19% 0 0 0 gmorethan20 29 6,13% 20 3,85% 8 2,19% 16 2,37% 24 5,71% g0M 4 0,85% 0 2 0,55% 1 0,15% 5 1,19% 110 g1LM 1 0,21% 6 1,15% 1 0,27% 0 4 0,95% g2LM 1 0,21% 0 0 0 0 g3LM 1 0,21% 0 0 0 1 0,24% g4LM 0 0 1 0,27% 0 0 g0voc 2 0,42% 7 1,35% 4 1,1% 2 0,3% 0 g1voc 2 0,42% 1 0,19% 1 0,27% 1 0,15% 0 g2voc 1 0,21% 1 0,19% 1 0,27% 3 0,44% 0 g3voc 1 0,21% 0 0 2 0,3% 0 g4voc 0 0 0 2 0,3% 0 g5voc 0 0 2 0,55% 1 0,15% 0 g9voc 0 0 0 1 0,15% 0 gbefore 0 2 0,38% 0 5 0,74% 0 gtitle 0 0 0 1 0,15% 0 Genaue Angaben der letzten Nennung des in einem Subjekt genannten Referenten. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Anzahl der gegebenen Subjekte. Die Aufschlüsselung zeigt, dass bei den Textausschnitten aus The House at Pooh Corner, To the Lighthouse, Moby Dick und Night Train die meisten Referenten aus dem vorangehenden Subjekt [g1S] hergeleitet werden. Beim Lukasevangelium nimmt die Kategorie [g1F] zwar einen höheren Wert ein, aber auch hier ist der Prozentsatz von [g1S] mit den anderen Texten vergleichbar. Insofern scheint im Erzähltext die Progression mit durchlaufendem Thema eine bevorzugte Art der thematischen Progression darzustellen. Die Verwendungshäufigkeit der einfachen linearen Progression lässt sich an der Zeile [g1F] ablesen: Beim Lukasevangelium stellt [g1F] die häufigste Art der Herleitung dar, bei den Abschnitten aus To the Lighthouse, Moby Dick und Night Train die zweithäufigste. Während allerdings die Passagen aus To the Lighthouse und Moby Dick hier bis auf rund vier bis sechs Prozent an die Werte der Herleitung aus dem vorangehenden Subjekt herankommen, ist beim Textausschnitt aus Night Train der Abstand zwischen [g1S] und [g1F] mit über 20 Prozentpunkten erheblich höher. Der Ausschnitt aus The House at Pooh Corner scheint sich vor allem auf die Herleitung von einem vorangehenden Subjekt zu konzentrieren: Hier erzielen die Kategorien [g2S] und [g3S] höhere Werte als [g1F]. Damit lässt sich festhalten, dass diejenigen Textpassagen, die als schwieriger eingestuft wurden, häufiger auf die einfache lineare Progression zurückgreifen als die als leichter angenommenen Passagen. Die Markierung [g1F] umfasst auch Subjekte von Relativsätzen und participle clauses bzw. adjektivischen Konstruktionen, wenn sie Postmodifikationen innerhalb 111 der Nominalphrase darstellen. 64 Daher soll im Folgenden überprüft werden, ob der hohe Anteil von [g1F] im Lukasevangelium auf diese Art von subordinate clauses zurückgeführt werden kann. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF gegebene Referenten 473 520 365 675 420 g1F 67 160 71 48 86 g1F postmod 25 5,29% 37,31% 67 12,88% 41,88% 39 10,68% 54,93% 13 1,93% 27,08% 39 9,29% 45,35% Anteile von Relativsätzen, participle clauses sowie Adjektivkonstruktionen. Die erste Prozentzahl bezieht sich auf die Anzahl der gegebenen Referenten, die zweite auf die Gesamtzahl von [g1F]. Wie der Tabelle entnommen werden kann, scheint hier eine Korrelation zwischen Schwierigkeitsgrad eines Textabschnitts und Anzahl von [g1F postmod ] zu bestehen: Die als leichter eingestuften Passagen aus Night Train und The House at Pooh Corner weisen sowohl prozentual als auch absolut niedrigere Zahlen auf. Dabei befinden sich im Lukasevangelium zwar deutlich die meisten derartigen Postmodifikationen, im Anteil an den gegebenen Referenten unterscheidet sich dieser Ausschnitt jedoch nicht signifikant von denen aus Moby Dick und To the Lighthouse; anteilig an der Gesamtzahl von [g1F] erzielt diese Passage sogar geringere Werte als die beiden anderen Textausschnitte. Insofern scheinen in diesem Abschnitt die Anteile an postmodifizierenden clauses den allgemeinen Tendenzen zu entsprechen. Ein weiterer Aspekt der thematischen Progression besteht in der Spanne, die zwischen dem aktuellen Subjekt und der letzten Nennung des Referenten liegt. Je größer diese Spanne ist, desto mehr Entitäten werden in der Zwischenzeit aktiviert und desto wahrscheinlicher ist, dass der Referent in seiner Aktivitätsstufe zurückfällt. Als Ergebnis einer psycholinguistischen Studie weisen L E N Y ET AL . darauf hin, dass die Entfernung einer relevanten Information deren Zugänglichkeit beeinflusst: „(...) it appears that decay of meaning accessibility was consistently observed during comprehension of 20 word sentences and over a remoteness of 10 words“ (L E N Y / A CHOUR / C ARFANTAN / V ERSTIGGEL 1983: 116). 65 Wird davon ausgegangen, dass zehn Wörter in etwa zwei bis drei clauses bilden, so würde das bedeuten, dass eine Entfernung von mehr als drei clauses zu einer Rückstufung in der Aktiviertheit einer Entität führt. Die detaillierte Aufschlüsselung der thematischen Progression zeigt deutlich, dass bei allen Texten mit wachsender Referenzspanne die Anzahl der Treffer zurückgeht: Schon zwischen [g1S] und [g2S] besteht eine beträchtliche Verringerung des Anteils; diese setzt sich bis [g6S] fort, bis dann nur noch geringe Werte erreicht werden. Ähnliches gilt für die Ableitung aus dem focus, allerdings geschieht hier der Abfall noch schneller: Bereits bei [g3F] sind ähnliche Werte wie bei [g6S] erreicht; je größer die Spanne wird, desto seltener finden sich überhaupt Vertreter in den Kategorien. Die Tatsache, dass die Anteile derjeniger Subjekte, die sich auf das Subjekt bzw. den focus des vorherigen Satzes beziehen, deutlich höher sind als der Bezug auf weiter zurückliegende Sätze, legt den Schluss nahe, dass im Großteil der Fälle Information satzweise entwickelt wird. 64 Vgl. Erläuterung der Markierung im Anhang (VI.2.1.2). 65 Vgl. auch E NGELKAMP / Z IMMER (1983: 20). 112 Die in der Tabelle aufgelisteten Ergebnisse scheinen somit diese These von L E N Y ET AL . einerseits zu bestätigen, andererseits zu widerlegen. Denn in der Tat bezieht sich eine überwiegende Mehrzahl der Subjekte auf nahe Informationseinheiten. Folgende Übersicht zeigt, dass sich die Anteile der Subjekte, deren Referenten innerhalb einer Spanne von 5 auftreten, auf einem ähnlichen, hohen Niveau bewegen: A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 gegebene Referenten 473 520 365 675 420 Referenten mit Spanne 5 397 64,87% 83,93% 460 72,21% 88,46% 314 65,97% 86,03% 556 72,97% 82,37% 329 59,28% 78,33% Gesamtzahl von Subjekten, deren Referenten zum letzten Mal in den vorangegangenen fünf clauses genannt wurden. Die erste Prozentzahl bezieht sich auf die Gesamtzahl der Referenten, die zweite auf die Anzahl der gegebenen Referenten. Auf der anderen Seite ist es aber offensichtlich möglich, Referenten zum topic zu erheben, die in den letzten fünf Informationseinheiten nicht erwähnt wurden und damit schwerer zugänglich sind. Diese Anteile machen immerhin zwischen rund 11 und 21 Prozent aus. Hier muss wahrscheinlich davon ausgegangen werden, dass diese Referenten aus dem Langzeitgedächtnis abgerufen werden. Nach der psycholinguistischen Literatur zur Identifizierung von Textentitäten ist davon auszugehen, dass Entitäten, die aus dem Langzeitgedächtnis abgerufen werden, mit Wortformen, die einem low accessibility marker entsprechen, bezeichnet werden. 66 Umso erstaunlicher ist, dass in allen fünf untersuchten Texten auch bei einer höheren Spanne als 5 Pronomen auftreten: A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF g6S 4 3 4 7 13 g7S 2 2 1 1 3 g8S 1 4 2 2 g9S 1 1 2 1 g10S 2 g11S 5 1 1 g12S g13S 0 g14S 1 1 1 g15S 1 g16S g17S g18S 1 g19S 1 g20S g6F 2 1 1 2 g7F 1 2 1 1 g8F 1 1 1 g9F g10F 1 g11F 66 Vgl. Kapitel II.2.4. 113 g12F g13F 1 g14-20F gmorethan20 5 3 2 1 5 Anzahl von Referenten, auf die in Form eines Pronomens verwiesen wird und bei denen die Letztnennung des Referenten weiter als fünf clauses zurückliegt. Bei Subjekten, die auf eine Referentengruppe verweisen (pluralische Referenz), wurden die Referenten einzeln gezählt. Bei einer Spanne von 6 und 7 treten in allen Texten Pronomen auf, wenn sich der Referent von einem Subjekt ableitet, und in vier von fünf Texten, wenn sich der Referent aus einem focus ableitet. Ebenso weisen vier von fünf Texte Pronomen als Subjekte auf, wenn der Referent sich auf ein Subjekt von einer Spanne von 8 oder 9 bezieht. Diese Distanzen scheinen also für die Verwendung von Pronomen noch akzeptabel zu sein. Aber auch darüber hinaus treten vereinzelt Pronomen als Subjektrealisierungen auf. Eine nähere Betrachtung dieser Fälle zeigt, dass hier vier Verwendungsweisen unterschieden werden können: Zum einen treten Pronomen mit größeren Referenzspannen dann auf, wenn das Pronomen auf den Ich-Erzähler verweist. Hier stellt das Pronomen I die einzige Möglichkeit dar, den Referenten zu nennen; lexikalische Phrasen kommen hierfür nicht in Frage. [1] I [g11S] badged my way through the tunnel of uniforms around the front door, making the landlady as my best witness or last-to-see. (A MIS , Z.159-160) [2] I [g18S] worked one hundred murders. (A MIS , Z.48-49) [3] Upon entering the place I [gmorethan20] found a number of young seamen gathered about a table (…). (M ELVILLE , Z.60-61) Weiterhin gibt es Fälle, in denen ein pluralisches Pronomen auf Entitäten verweist, von denen eine oder mehr eine weitere Referenzspanne besitzen, mindestens eine aber eine nähere. Möglicherweise ist hier mit der näheren Entität die Information abgespeichert, dass sich diese Figur mit anderen Figuren in der Gruppe befindet, so dass die Identifizierung der mit der pluralischen Referenz bezeichneten Entitäten über dieses Wissen erfolgen kann. 67 [4] “Tiggers always eat thistles, so that was why we [g3S/ g6S/ g10F] came to see you, Eeyore.” (M ILNE , Z.127-128) [5] If she finished it to-night, if they [g1S/ g14S] did go to the Lighthouse after all, it was to be given to the Lighthouse keeper for his little boy, who was threatened with a tuberculous hip; (…). (W OOLF , Z.37-39) [6] But her grandmother’s friends, she said, glancing discreetly as they [g1S/ gmorethan20] passed, took the greatest pains; (…). (W OOLF , Z.246-247) Daneben treten in der Textpassage aus dem Lukasevangelium drei Subjekte auf, bei denen das Pronomen durch eine Postmodifikation spezifiziert und damit identifizierbar wird. Da sich das Vorkommen dieser Art von Realisierung auf diesen Text beschränkt, mag es sich hier um einen archaischen Sprachgebrauch handeln. [7] When they which were about him [g7S] saw what would follow, they said unto him, Lord, shall we smite with the sword? (L UKE , Z.107-109) [8] For I say unto you, that this that is written [gmorethan20] must yet be accomplished in me, (…). (L UKE , Z.90-91) 67 Zu pluralischer Referenz siehe auch II.2.4 und II.2.8. 114 [9] And certain of them which were with us [gmorethan20] went to the sepulchre, and found it even so as the women had said: but him they saw not. (L UKE , Z.246-248) Neben diesen drei Verwendungsweisen finden sich aber auch Fälle von pronominaler Realisierung von Subjekten mit weiter Referenzspanne, die sich nicht von der Verwendung üblicher pronominaler Referenz zu unterscheiden scheinen; d.h. hier wird durch ein Pronomen auf eine gegebene Entität verwiesen, auch wenn diese im unmittelbar vorangehenden Text nicht erwähnt wurde. [10] But you [g11S] ’re going to have to take me by the scene. (A MIS , Z.126) [11] (…) but I [g14S] am among you as he that serveth. (L UKE , Z.76-77) [12] “But he [gmorethan20] ’ll say something else,” said Piglet. (M ILNE , Z.391) [13] He [gmorethan20] had not chased them, she said. (W OOLF , Z.75) Für diese Fälle wird offensichtlich angenommen, dass die Entität, obwohl sie im unmittelbaren Kontext nicht auftritt, dennoch so präsent ist - sei es, weil es sich um eine Hauptfigur oder um eine wichtige Figur in der momentanen Szene handelt -, dass die Identifizierung gelingt. Sollte dies nicht so sein, kann die Verwendung des Pronomens auch in der Erzielung bestimmter stilistischer Effekte begründet sein. Neben Herleitung aus einem Subjekt oder focus ist auch der Rückbezug auf ein Anfangselement, einen Vokativ oder eine Passage im Text möglich. Die Überblickstabelle über die genaue Angabe der letzten Nennung eines Referenten zeigt, dass diese Kategorien vergleichsweise selten auftreten: Der Bezug auf Anfangselemente scheint eine eher untypische Realisierung darzustellen; dies unterstützt die Annahme, dass Anfangselemente, die getrennt vom Subjekt realisiert werden, gemeinhin keinen topikalischen Status einnehmen. Vokative spielen immer dann eine Rolle, wenn der Text dialogische Strukturen aufweist. Textreferenz lässt sich schließlich etwas öfter feststellen; eine ausführliche Beschreibung von Textreferenz soll daher gesondert stattfinden. 68 Die Analyse zur thematischen Progression zeigt, dass der Herleitung aus der vorangehenden Informationseinheit ein besonderer Stellenwert zuzukommen scheint; dabei liegt bei vier von fünf Texten eine erkennbare Präferenz auf [g1S]. Dieses Ergebnis lässt folgende Hypothese zu: Das topic eines Satzes zeichnet sich dadurch aus, dass es als distinktive und prominente figure wahrgenommen wird. Da das topic meist mit dem Subjekt korreliert, gilt dies in diesen Fällen auch für das Subjekt. Ein Referent mit dem Status topic / Subjekt wird daher bei der Erfassung als prominentes Element wahrgenommen; im focus auftretende Entitäten bleiben dagegen unschärfer. Ist also ein Subjekt mit einem vorangehenden Subjekt referenzidentisch, so trifft der Rezipient auf ein topic, das diesen mentalen Status bereits innehat. Auf diese Weise kann die im focus enthaltene Information zugeordnet werden, ohne dass weitere mentale Arbeitsschritte vorgenommen werden müssen. Befindet sich hingegen ein Referent im focus, so findet erst eine Transferierung aus dem Hintergrund der Wahrnehmung (ground) in den Status der figure statt. Diese These wird unterstützt durch das Resultat, dass die Anzahl derjeniger Subjekte, die auf ein weiter entferntes Subjekt verweisen, größer ist als die Anzahl der- 68 Vgl. III.2.12. 115 jeniger, die sich aus einem weiter entfernten focus ableiten. Offensichtlich ist der mentale Status des Subjekts bzw. topic so prominent, dass ein Bezug darauf größere Textspannen zulässt; bei Elementen, die zum letzten Mal in einem focus genannt wurden, scheint dagegen der mentale Status weniger differenziert zu sein, so dass ein Wiederaufgreifen in Subjektsposition seltener auftritt. Neben dem mentalen Status der Einheiten topic und focus spielt für die Erhebung eines Referenten zum Subjekt auch die Art der Informationsentwicklung eine Rolle. Wird davon ausgegangen, dass neue Inhalte vor allem die Position des focus einnehmen, so bedeutet ein Bezug des Subjekts auf einen vorangehenden focus tendenziell die Aufnahme und Weiterführung einer neu eingebrachten Information. Der Bezug auf ein vorangehendes Subjekt führt hingegen dazu, dass ein bereits bestehendes topic beibehalten wird und weitere Prädikationen hinzugefügt werden. Je zentraler dabei eine Figur bzw. ein Textgegenstand für die Erzählung ist, desto öfter wird sie als topic erscheinen: „As a rule, the more important an entity is, the more predicates are stored with it“ (E NGELKAMP / Z IMMER 1983: 12). Die vorangehende Analyse hatte allgemeine Tendenzen in der thematischen Progression zum Gegenstand. Im nächsten Kapitel soll untersucht werden, ob sich für subordinate clauses andere Muster als die oben festgestellten abzeichnen. Als syntaktische Realisierung einer Informationseinheit wurde die clause angesetzt; main clauses und subordinate clauses wurden dabei als gleichberechtigt angesehen. In der Markierung wurden subordinate clauses allerdings auf ihre Funktion im Syntagma hin gekennzeichnet; auf diese Weise können diese gesondert betrachtet werden. 69 Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die Verteilung von Subjekten in subordinate clauses gegeben. Im Anschluss daran werden für die häufigsten Typen von Subjekten in subordinate clauses die thematischen Progressionsmuster ermittelt, um auf diese Weise festzustellen, ob sich bei subordinate clauses spezifische Progressionsmuster identifizieren lassen. Nachfolgende Tabelle listet die Subjekte der fünf Textabschnitte und klassifiziert sie anhand ihres syntaktischen Kontexts. Wie der Übersicht zu entnehmen ist, stammt in allen fünf Textabschnitten die Mehrzahl der Subjekte aus main clauses ([S]). Die Prozentsätze bewegen sich dabei zwischen rund 52 und 69 Prozent, wobei die als leichter eingestuften Passagen aus The House at Pooh Corner und Night Train die höchsten Anteile erzielen. Bei den subordinate clauses differieren die Passagen darin, welcher Typus von subordinate clause am häufigsten auftritt: Während in den Abschnitten aus dem Lukasevangelium, aus Moby Dick und aus To the Lighthouse postmodifizierende subordinate clauses die höchsten Anteile erteilen ([S postmod ]), nehmen diese in den Passagen aus The House at Pooh Corner und Night Train den zweiten Platz ein. In diesen beiden Textausschnitten fungieren die meisten subordinate clauses als Verbergänzung ([S compl ]). Auch hier scheinen die Ergebnisse mit der Einschätzung des 69 Siehe VI.2.1. 116 Schwierigkeitsgrads zu korrelieren: Postmodifizierende clauses treten in den als leichter eingestuften Abschnitten seltener auf als in den anspruchsvolleren Passagen. Subordinate clauses, die als freie Angaben fungieren, wurden auf zweierlei Weise markiert: als [LM], wenn die subordinate clause das Anfangselement zu einer main clause darstellt, und als [adjunct], wenn die subordinate clause auf die main clause folgt. Dabei zeigt sich, dass - mit Ausnahme des Lukasevangeliums, in dem die beiden Typen die gleiche Anzahl erzielen - nachgestellte freie Angaben häufiger auftreten als vorangestellte. Andere Arten von subordinate clauses, wie beispielsweise in Subjektfunktion ([S S ]), als Adjektivergänzung ([S adjcompl ]) oder als comparative clause ([S compar ]) treten nur vereinzelt auf. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Subjekte gesamt 577 597 460 717 458 [S] 396 68,63% 319 53,43% 270 58,7% 488 68,06% 239 52,18% [S notional ] 9 1,56% 9 1,51% 12 2,61% 3 0,42% 3 0,44% [Simplied] 13 2,25% 51 8,54% 18 3,91% 18 2,52% 4 0,87% [S postmod ] 48 8,32% 86 14,41% 59 12,83% 31 4,32% 75 16,38% [S compl ] 56 9,71% 57 9,55% 47 10,22% 93 12,97% 58 12,66% [S adjunct ] 31 5,37% 35 5,86% 25 5,43% 49 6,83% 53 11,57% [S LM ] 11 1,91% 35 5,86% 15 3,26% 27 3,77% 13 2,84% [S S ] 2 0,35% 0 1 0,22% 0 3 0,44% [S adjcompl ] 2 0,35% 0 1 0,22% 2 0,28% 3 0,44% [S advcompl ] 0 0 1 0,22% 0 0 [S compar ] 8 1,39% 0 7 1,52% 5 0,7% 3 0,44% [S postponed ] 1 0,17% 5 0,84% 4 0,87% 0 4 0,87% [S premod ] 0 0 0 1 0,14% 0 Übersicht über die Verteilung der Subjekte in verschiedenen clause-Typen. Die Prozentwerte beziehen sich auf die Gesamtzahl der Subjekte. Die bislang beschriebenen Ergebnisse lassen in erster Linie Rückschlüsse auf die syntaktische Komplexität und Organisation von Sätzen zu. Für den Aspekt der Informationsentwicklung soll im Folgenden von Interesse sein, ob die Herleitung von Subjektreferenten innerhalb von subordinate clauses eigene Muster aufweist. Dies soll für diejenigen subordinate clauses untersucht werden, die aufgrund ihrer Trefferanzahl eine gewisse Relevanz innerhalb der Textabschnitte einnehmen: subordinate clauses als freie Angaben, Postmodifikationen und Verbergänzungen. 117 Unten stehende Tabelle zeigt die Verteilung der thematischen Progressionsmuster für die einzelnen Typen von subordinate clauses. Dabei lassen sich folgende Feststellungen treffen: Freie Angaben entsprechen den im vorangehenden Kapitel beschriebenen Tendenzen insofern, als sich auch hier eine Präferenz für die thematische Progression mit durchlaufendem Thema ([g1S]) abzeichnet. Damit wird bevorzugt der gleiche Referent für das Subjekt der vorangehenden main clause und für das Subjekt der als freie Angabe fungierenden subordinate clause gewählt. Dies scheint sowohl bei nachgestellten Angaben ([adjunct]; vgl. Beispiel [1]) als auch bei vorangestellten Angaben ([LM]; vgl. Beispiel [2]) zuzutreffen, wobei bei letzteren die teilweise nur geringen Trefferzahlen keine generalisierenden Aussagen zulassen. [1] Pooh was thoughtful [when he heard this adjunct ], and then he murmured to himself: (…). (M ILNE , Z.188-189) [2] And he said unto them, [When I sent you without purse, and scrip, and shoes LM ], lacked ye any thing? (L UKE , Z.86-87) Bei postmodifizierenden subordinate clauses erzielt dagegen die Markierung [g1F] die höchsten Vertreterzahlen. Dies bedeutet, dass sich in der Mehrzahl der Fälle die Prädikation der Postmodifikation auf den Referenten der Nominalphrase bezieht (vgl. Beispiele [3] und [4]). Daneben ist es aber auch möglich, dass der Referent der Nominalphrase in der Postmodifikation eine andere syntaktische Funktion als die des Subjekts einnimmt; in Beispiel [5] ist dies die Funktion des direkten Objekts. Auch in diesen Fällen bezieht sich das Subjekt der Postmodifikation zumeist auf das Subjekt der vorangehenden Informationseinheit ([g1S]); daneben kommt in den Abschnitten aus dem Lukasevangelium und To the Lighthouse dem Progressionsmuster [g2F] bzw. neuen Subjekten eine gewisse Bedeutung zu. [3] If she finished it to-night, if they did go to the Lighthouse after all, it was to be given to the Lighthouse keeper for [his little boy, [who was threatened with a tuberculous hip]]; (…). (W OOLF , Z.37-39) [4] It was now about nine o’clock, and the room seeming almost supernaturally quiet after these orgies, I began to congratulate myself upon [a little plan [that had occurred to me just previous to the entrance of the seamen]]. (M ELVILLE , Z.129-131) [5] I say all this because I am part of [the story [I am going to tell]], and I feel the need to give some idea of where I’m coming from. (A MIS , Z.65-67) Auch bei subordinate clauses, die als Verbergänzung fungieren, spielt die thematische Progression mit durchlaufendem Thema die wichtigste Rolle. Hier ist allerdings auch zu vermerken, dass im Vergleich zu den anderen Typen von subordinate clauses neue Subjekte vergleichsweise viele Vertreter finden. Dies liegt sicherlich in der Position dieser Art von subordinate clauses begründet: Als Verbergänzung stellen sie Teil der Prädikation einer übergeordneten clause und somit des focus dieser Informationseinheit dar. Insofern entspricht diese Position dem informatorischen Status eines unbekannten Referenten; dennoch bleibt festzuhalten, dass im weiteren Verlauf des Satzes der unbekannte Referent zum topic des clausal complement erhoben werden muss. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF adju LM postm compl adju LM postm compl adju LM postm compl adju LM postm compl adju LM postm compl g1S 12 2 9 9 16 11 6 13 6 2 7 9 21 13 8 31 17 5 8 8 g2S 6 1 2 9 4 4 1 6 4 1 3 8 8 4 6 10 8 2 6 g3S 2 2 3 3 2 1 3 1 1 9 2 2 3 4 g4S 1 1 2 2 5 1 6 1 2 g5S 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 g6S 4 2 3 2 g7S 3 1 1 1 1 g8S 1 1 1 1 g10S 1 g11S 1 1 1 g14S 1 1 g15S 2 g17S 1 g1F 3 15 3 4 9 67 5 3 3 39 3 4 1 12 7 5 39 5 g2F 1 2 1 1 7 2 2 2 6 4 1 1 g3F 2 1 2 2 g4F 2 1 3 1 g5F 1 1 1 2 2 1 1 g6F 1 1 1 g7F 1 1 1 g8F 1 1 g9F 1 1 1 g10F 1 1 2 g11F 1 1 g14F 1 g0voc 1 g1voc 1 1 g1LM 1 1 2 1 1 g2LM 1 gmorethan20 1 1 1 2 1 2 1 1 1 4 2 3 unspez 2 4 11 1 1 2 4 3 1 6 2 2 5 3 1 4 5 neu 2 2 6 6 2 2 2 9 3 3 1 9 2 1 2 6 7 10 18 kataph 1 1 1 1 2 2 1 prop 1 1 5 1 1 3 1 1 1 4 gtext 1 1 1 2 1 1 1 1 5 gbefore 1 Übersicht über die thematische Progression innerhalb von subordinate clauses. Es sind nur diejenigen Verweise gelistet, die in den Passagen auftreten. 119 Ein Blick auf die absoluten Zahlen neuer Subjekte in Verbergänzungen zeigt, dass hier eine Korrelation zum Schwierigkeitsgrad vorzuliegen scheint: Am wenigsten derartige Subjekte weist die Passage aus The House at Pooh Corner auf, gefolgt von Night Train, die Abschnitte aus Moby Dick und dem Lukasevangelium erzielen die nächsthöheren Trefferzahlen, und die meisten derartigen Subjekte weist schließlich das Kapitel aus To the Lighthouse auf. [6] I now took the measure of the bench, and found that it [S compl ] was a foot too short; but that could be mended with a chair. (M ELVILLE , Z.160-161) [7] I want you [S compl ] to ride a note for me. (A MIS , Z.102-103) Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass in allen fünf Textabschnitten die Mehrzahl der Subjekte in main clauses realisiert ist. Dabei scheinen die als schwieriger eingestuften Passagen einen höheren Anteil an Subjekten in subordinate clauses, und somit an subordinate clauses generell, aufzuweisen als die als leichter eingestuften Abschnitte. Die häufigsten drei Typen von subordinate clauses sind: subordinate clauses als freie Angabe, als Postmodifikation und als Verbergänzung, wobei die letzteren beiden Typen höhere Prozentwerte erzielten als die freien Angaben. Das vorangehende Kapitel diente weiterhin dazu zu überprüfen, ob sich bei den verschiedenen Typen von subordinate clause spezifische thematische Progressionsmuster abzeichnen. Dabei ergab sich, dass freie Angaben dem im vorangehenden Kapitel festgestellten Trend zur thematischen Progression mit durchlaufendem Thema folgen; d.h. sie verweisen in der Mehrzahl der Fälle auf den Referenten des vorangehenden Subjekts. Postmodifikationen beziehen sich dagegen in der Mehrzahl der Fälle auf den Referenten, auf den durch die Nominalphrase verwiesen wird; dieser Referent stellt somit das topic der postmodifying clause dar. Bei subordinate clauses, die als Verbergänzung fungieren, lässt sich schließlich feststellen, dass hier vergleichsweise viele unbekannte Referenten in Subjektfunktion auftreten. Dies lässt sich mit der Position dieses Referenten in der übergeordneten main clause begründen: Der unbekannte Referent folgt auf das Verb der main clause und befindet sich somit im focus der übergeordneten clause. Bislang wurden diejenigen Fälle betrachtet, in denen sich ein Subjekt auf eine spezifische Entität oder auf eine Gruppe von spezifischen Entitäten bezieht. Daneben wurden aber in den Textabschnitten weitere Möglichkeiten der Subjektrealisierung markiert: leere Subjekte, Subjekte mit kataphorischer Referenz, Subjekte mit unspezifischer Referenz sowie Subjekte mit Textreferenz oder deiktischer Referenz. Aus informationsstruktureller Sicht stellen sich bei diesen Subjekten zwei Fragen: Zum einen ist zu diskutieren, ob clauses mit derartigen Subjekten ein topic besitzen. Zum anderen ist zu bewerten, ob diese Subjekte Auswirkungen auf die Gewichtung der informationsstrukturellen Elemente einer clause haben. In den folgenden Unterkapiteln sollen diese „besonderen“ Subjekte vorgestellt und kurz auf ihre sprachliche Realisierung untersucht werden, ehe dann obige Fragen beantwortet werden sollen. 120 „One corollary of [the fact that the subject is an obligatory element] is that English has dummy subjects, as in It is raining or It is time to go home, where it satisfies the syntactic need for a subject but has no identifiable meaning“ (CG 2002: 238f.). Das prop ’it’ ist in diesem Fall eine strukturelle Notwendigkeit, die sich aus der obligatorischen Struktur finiter Aussagesätze im Englischen ergibt. Bei der Markierung der Texte wurden jedoch nicht nur das Personalpronomen it, sondern auch Fälle, in denen that die Funktion eines dummy subject übernimmt, als [prop] markiert. Die Longman Grammar of Spoken and Written English bezeichnet Konstruktionen mit that + be +, wie that’s a good idea, als lexical bundles und definiert diese wie folgt: „(...) lexical bundles are simply sequences of word forms that commonly go together in natural discourse“ (1999: 990). Die quantitative Analyse zeigt, dass als [prop] markierte Subjekte in allen fünf Texten zu einem ähnlichen Prozentsatz auftreten. Dabei nimmt diese Art von Subjekten einen relativ geringen Anteil ein; ein Unterschied zwischen als leichter oder anspruchsvoller eingeschätzten Texten scheint nicht zu bestehen. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 [prop] 20 3,27% 13 2,04% 12 2,52% 11 1,44% 14 2,52% Anzahl von leeren Subjekten in den fünf Textabschnitten. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl der Referenten. Die Cambridge Grammar nennt für it folgende besondere Gebrauchsmöglichkeiten („special uses of it“; 2002: 1481ff.): extrapositional and impersonal it (vgl. Beispiele [1] und [2]), 70 the it-cleft construction (vgl. Beispiele [3] und [4]), weather, time, place, condition (vgl. Beispiele [5] und [6]), it as subject with other predicative NPs (vgl. Beispiele [7] und [8]) und it in idioms (vgl. Beispiele [9] und [10]). [1] Ten or twelve years back, during the arms buildup toward the end of Reagan’s first term, when the nuclear thing was on everyone’s mind, it seemed to me that the ultimate homicide was coming and one day I’d get the dispatcher’s call alerting me to five billion dead: „All of them, except you and me.“ (A MIS , Z.215-219) [2] But it seems your baby girl took her own life, sir. (A MIS , Z.271) [3] It was Mary Magdalene and Joanna, and Mary the mother of James, and other women that were with them, which told these things unto the apostles. (L UKE , Z.223-225) [4] But we trusted that it had been he which should have redeemed Israel: (…). (L UKE , Z.241-242) [5] But it may be fine - I expect it will be fine. (W OOLF , Z.35) [6] “Well,” said Pooh, “it’s the middle of the night, which is a good time for going to sleep.” (M ILNE , Z.36-37) [7] “Just as you please; I’m sorry I can’t spare ye a tablecloth for a mattress, and it’s a plaguy rough board here” - feeling of the knots and notches. (M ELVILLE , Z.149- 150) [8] So it must be a very bad Accident. (M ILNE , Z.332-333) 70 Das in der Cambridge Grammar als extrapositional it beschriebene Pronomen umfasst den kataphorischen Gebrauch von it; dieser wird im nächsten Unterkapitel näher betrachtet. Hier wird deshalb nur das impersonal it näher beleuchtet. 121 [9] And then it’s a wrap. (A MIS , Z.72) [10] How goes it with you, Colonel Tom? (A MIS , Z.306) Darüber hinaus gibt es aber weitere Kontexte, in denen it keine spezifische Referenzziehung zulässt und deshalb als prop ’it’ markiert wurde. So lässt sich eine Reihe von clauses identifizieren, in denen it als Subjekt fungiert und in denen die Prädikation aus einer Form von be und der Nennung einer Person oder Figur besteht: [11] “It’s Piglet! ” (M ILNE , Z.337) [12] The phone rang. It was Johnny Mac, a.k.a. Detective Sergeant John Macatitch. (A MIS , Z.98) [13] On the other hand, maybe it’s me: Maybe I am just another fuckoff. (A MIS , Z.207- 208) Desweiteren treten Fälle auf, in denen it durch Nominalphrasen mit einer sehr allgemeinen Bedeutung wie the thing, the action, the situation, the event oder the problem ersetzt werden könnte. In diesen Fällen ist die Grenze zur Textreferenz fließend, da it etwas zusammenzufassen scheint, das sich aus dem bisher Gesagten erschließen lässt oder das im folgenden Text erläutert wird. Im Gegensatz zur Textreferenz wird hier jedoch nicht auf einen spezifischen Inhalt des textuellen Kontexts Bezug genommen, der Bezug bleibt - wenn er denn überhaupt hergestellt wird - sehr vage. [14] That was what it was. (M ILNE , Z.357) [15] I don’t know how it is but people like to be private when they are sleeping. (M EL- VILLE , Z.133-134) [16] This is as bad as it gets. (A MIS , Z.117-118) In den fünf Textabschnitten verteilen sich diese sieben Gebrauchsmöglichkeiten wie folgt: A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF leere Subjekte 20 13 12 11 14 impersonal it 2 0 1 0 2 it-cleft construction 0 3 0 1 1 Wetter, Zeitangabe 2 3 6 2 7 it + predicative NP 0 0 2 1 1 it in Redewendungen 2 0 0 0 0 it + Personennennung 3 1 0 2 1 Grenze zu Textreferenz 11 6 3 5 2 Kontexte von leeren Subjekten in den fünf Textabschnitten. Werden diese Gebrauchsmöglichkeiten auf den Status des topic und ihre Auswirkungen auf die Informationsstruktur betrachtet, so lässt sich Folgendes festhalten: In allen Fällen kann it als semantisch leer und referenzlos bzw. -schwach angesehen werden. Insofern liegt in clauses mit prop ’it’ kein topic im eigentlichen Sinne vor. Für Konsequenzen für die Informationsstruktur muss jedoch differenziert werden: Die Cambridge Grammar sieht bei einer Konstruktion mit impersonal it nur die subordinate clause als inhaltstragend an: „(...) the content clause represents the sole argument of the matrix clause“ (2002: 960). Folgender Satz samt Parallelkonstruktion wird als Beispiel gegeben: [17] It appeared / seemed that he was trying to hide his true identity. Apparently / Seemingly he was trying to hide his true identity. (CG 2002: 960) 122 Während also bei der Parallelkonstruktion zwei inhaltliche Elemente vor dem Verb auftreten, nämlich die modifizierende Adverbiale und das spezifische Subjekt, verweist bei einer Konstruktion mit impersonal it das Subjekt auf keinen bestimmten Referenten, die Modalität wird durch das Verb ausgedrückt. Dadurch verlagert sich die propositionelle Information hinter das Verb und damit in die Position des focus. Auch wenn das it also an sich semantisch leer ist, ziehen Konstruktionen mit impersonal it dennoch informationsstrukturelle Konsequenzen nach sich. Die Textanalyse zeigt, dass comment clauses wie it seemed oder it seems aber nicht nur zu Beginn eines Satzes auftreten, sondern auch ein- oder nachgeschoben werden. Damit wird die vorangehende Aussage im Nachhinein modifiziert; das it verweist dabei auf die Aussage, und übernimmt gewisse textreferentielle Eigenschaften: [18] (...) the wonder to which he had looked forward, for years and years, it seemed, was, after a night’s darkness and a day’s sail, within touch. (W OOLF , Z. 4-6) [19] Insoluble questions they were, it seemed to her, standing there, holding James by the hand. (W OOLF , Z.151-152) Die nächste Verwendungsmöglichkeit des prop ’it’, die it-cleft construction, kann dazu verwendet werden, die Informationsstruktur einer clause umzustrukturieren, um einem Element besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen: „Both cleft types [it-cleft and wh-cleft] (...) are used to bring particular elements into additional focus, which may be contrastive“ (LGSWE 1999: 959). Insofern kann diese Konstruktion dazu genutzt werden, den informatorischen Status bestimmter Elemente zu unterstreichen. Der Gebrauch von it als Subjekt bei Aussagen über das Wetter und bei Zeit-, Tages- und Datumsangaben leitet sich aus der strukturellen Notwendigkeit der Anwesenheit eines Subjekts bei Aussagesätzen im Englischen ab. Zu diesen Konstruktionen gibt es keine wirkliche idiomatische Alternative, so dass hier keinerlei Veränderungen der, und damit Auswirkungen auf die Informationsstruktur möglich sind. Ähnliches gilt auch für Redewendungen, in denen it als Subjekt auftritt. Dagegen ist bei clauses mit it + predicative NP eine Parallelkonstruktion möglich: Das head der prädikativen Nominalphrase kann zum Subjekt erhoben werden. Das prämodifizierende Adjektiv wird dann prädikativ gebraucht. [20] It’s a wonderful view. - The view is wonderful. (CG 2002: 1483) Wie die Möglichkeit der Parallelkonstruktion zeigt, scheint das it hier - im Gegensatz zu Äußerungen über Wetter, Zeit oder Datum - nicht aufgrund einer syntaktischen Notwendigkeit aufzutreten. Ähnlich wie beim Gebrauch des impersonal it in Konstruktionen wie it seems zieht die Verwendung des it aber informationsstrukturelle Konsequenzen nach sich: Durch die Besetzung der Subjektposition mit einem semantisch leeren Pronomen befindet sich sämtliche lexikalische Information in der Position des focus. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn die im head der Nominalphrase beschriebene Entität neue Information darstellt. Gleiches gilt für it bei Personennennungen: dadurch, dass mit prop ’it’ kein wirkliches topic vorhanden ist und auch die Verbrealisierung durch be als semantisch schwach beschrieben werden kann, findet die Informationsvermittlung in derartigen Informationseinheiten fast ausschließlich im focus statt. Mögliche Parallelkonstruktionen wären entweder informatorisch komplexer (z.B. bei [11]: I have fallen on 123 Piglet! ) oder würden den Referenten in topicstatt focus-Position platzieren (z.B. bei [12]: The phone rang. Johnny Mac was on the line.) Der letzte Fall betrifft schließlich prop ’it’ an der Grenze zur Textreferenz. Die unscharfe Referenz des Personalpronomens in diesem Gebrauch rückt diese Verwendung des prop ’it’ in die Nähe der unspezifischen Referenz. Insofern kann festgestellt werden, dass die in der Prädikation erfolgende Aussage nicht eindeutig einem Referenten, sondern nur allgemein den beschriebenen Umständen zugeordnet werden kann. Ein derartiger Gebrauch von prop ’it’ bedingt daher in erster Linie die Frage nach der Identifizierung des topic. Die Beschreibung in den Grammatiken sowie die Textanalyse lassen verschiedene Möglichkeiten der Verwendung von leeren Subjekten erkennen. Für die informationsstrukturelle Betrachtung spielen aber vor allem zwei Unterscheidungen eine Rolle: Zum einen kann das Vorkommen des leeren Subjekts durch die syntaktische Notwendigkeit der Anwesenheit eines Subjekts im Aussagesatz bedingt sein, wie dies beispielsweise bei Angaben über das Wetter der Fall ist. Da es zu dieser Art von Konstruktion keine wirkliche idiomatische Alternative gibt, ist sie aus informationsstruktureller Sicht von geringem Interesse. Auf der anderen Seite stehen diejenigen Konstruktionen, bei denen der Gebrauch von it in der Subjektposition eine Verlagerung von Information in den focus bewirkt: Dies ist der Fall bei stances wie it seems, bei prämodifizierten Nominalphrasen in prädikativer Stellung und bei Verwendungen von it zur Personennennung. Allen clauses, bei denen ein leeres Pronomen in der Position des Subjekts steht, ist gemein, dass bei Rezeption des Subjekts noch nicht identifiziert werden kann, wovon die Informationseinheit handeln wird. Insofern kann das it hier kaum als topic einer Informationseinheit bezeichnet werden; Art und Inhalt der Aussage werden allein durch die Information im focus bestimmt. Das Verb von Konstruktionen mit leerem Subjekt besteht in den meisten Fällen aus einer Form von be und ist damit selbst lexikalisch vergleichsweise schwach. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass die postverbalen Elemente des focus in diesen Konstruktionen besonderes Informationsgewicht einnehmen. Ein kataphorisches Pronomen verweist auf einen spezifischen Referenten oder eine Sektion Text, die sich im nachfolgenden Text befindet. 71 Der Referent eines derartigen Pronomens kann daher bei der Erfassung nicht identifiziert werden; durch die pronominale Ankündigung erhält er aber besondere Aufmerksamkeit: Cataphoric devices signal to readers that the concept mentioned in or after the cataphor (…) will become important or be mentioned again at a later point in the text. The cognitive role that cataphoric devices play during the reading process can be understood in terms of readers’ attention allocation. (…) concepts that occur in or immediately after cataphors will be highly activated. (G ADDY / VAN DEN B ROEK / S UNG 2001: 99) 71 Zu kataphorischer Referenz vgl. H ALLIDAY / H ASAN (1976: 56f.), CGEL (1985: 351ff.), CG (2002: 1477ff.). Die Cambridge Grammar bezeichnet kataphorische Referenz als anticipatory anaphora. 124 Die quantitative Auswertung zeigt, dass kataphorische Subjekte, ähnlich wie leere Subjekte, einen vergleichsweise geringen Anteil an der Gesamtzahl der Subjekte einnehmen. Zwar deutet sich eine unterschiedliche Häufigkeit zwischen den einzelnen Texten an, um dieser prinzipielle Bedeutung beimessen zu können, sind jedoch die Gesamtzahlen zu niedrig. Die als kataphorisch markierten Subjekte werden durch unterschiedliche Pronomen realisiert: durch anticipatory it, Personalpronomen, Demonstrativpronomen oder wh-Pronomen bzw. clauses mit einem wh-Subjekt, und auch Imperative können kataphorisch auf einen nachfolgenden Referenten verweisen. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 kataphorische Subjekte 9 1,47% 7 1,1% 8 1,68% 20 2,62% 17 3,06% it 4 4 5 6 9 Personalpronomen 1 0 0 6 6 Demonstrativpronomen 2 2 0 2 0 wh-Pronomen / -clause 2 1 1 1 2 Imperativ 0 0 2 5 0 Übersicht über kataphorische Subjekte. Die Prozentzahlen geben den Anteil an der Gesamtzahl der Referenten wieder. Von den 68 als kataphorisch markierten Subjekten werden 28 durch ein anticipatory ’it’ realisiert; damit stellt diese Art von Pronomen den häufigsten Typus eines kataphorischen Subjekts in den fünf Textabschnitten dar. Anticipatory ’it’ lässt sich insofern mit prop ’it’ vergleichen, als beide als syntaktische Realisierung des Subjektslots fungieren, keine eigenständige Bedeutung besitzen, und bei beiden Konstruktionen sich die lexikalische Information im focus befindet. 72 Während jedoch beim prop ’it’ ein semantisch leeres Subjekt den Informationsgehalt einer Aussage auf den focus konzentriert, wird bei einer Konstruktion mit anticipatory ’it’ das Subjekt in den focus verschoben. Die folgenden Beispiele werden mit einer möglichen Parallelkonstruktion aufgeführt. [1] It is the best way to write poetry, letting things come. (M ILNE , Z.198) Letting things come is the best way to write poetry. [2] But it’s always useful to know where a friend-and-relation is (…). (M ILNE , Z.279- 280) But to know where a friend-and-relation is is always useful. [3] Yes, he did say disagreeable things, Mrs. Ramsay admitted; it was odious of him to rub this in, and make James still more disappointed; (…). (W OOLF , Z.55-57) (…) to rub this in and make James still more disappointed was odious of him; (…). [4] It flattered him; snubbed as he had been, it soothed him that Mrs. Ramsay should tell him this. (W OOLF , Z.183-184) That Mrs. Ramsay should tell him this flattered him, soothed him. [5] (…) it was only by diligent study and a series of systematic visits to it, and careful inquiry of the neighbors, that you could any way arrive at an understanding of its purpose. (M ELVILLE , Z.4-6) 72 Zu anticipatory ’it’ vgl. CGEL (1985: 1224; 1391f.) oder CG (2002: 1403ff.). 125 (…) that you could any way arrive at an understanding of its purpose was only by diligent study and a series of systematic visits to it. [6] Then halfway through it hits them what they are doing and you can tell they’re close to losing it. (A MIS , Z.230-231) Then halfway through what they are doing hits them (…). Die Cambridge Grammar nennt als Realisierungsmöglichkeiten des verschobenen Subjekts subordinate clauses, gerund participials und Nominalphrasen (2002: 1403ff.). Folgende Tabelle zeigt die syntaktische Form der verschobenen Subjekte in den fünf Textabschnitten; dabei lassen die - zugegebenermaßen geringen - Anzahlen eine gewisse Präferenz für that-clauses und to-infinitive clauses erkennen. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF (that)-clause 0 4 4 0 3 to-infinitive clause 2 0 1 3 4 participle clauses 0 0 0 2 0 wh-clause 1 0 0 0 0 nächster Satz 1 0 0 0 1 if-clause 0 0 0 1 0 Übersicht über die syntaktische Realisierung der verschobenen Subjekte von anticipatory ’it’- Konstruktionen. Eine subordinate clause stellt eine eigenständige Informationseinheit mit topic und focus dar. Bei einer subordinate clause in Subjektposition muss daher zunächst diese Informationseinheit verarbeitet werden, ehe dieser Information eine Prädikation zugeordnet werden kann. Durch eine Konstruktion mit anticipatory ’it’ wird ein derartiges Subjekt in Endposition verlagert, so dass die Prädikation der main clause vor der Rezeption des komplexen Subjekts bekannt ist. Das kataphorische Pronomen weist dabei der nachgestellten Information zusätzliche Aufmerksamkeit zu. Es bestätigt sich daher die Einschätzung der Cambridge Grammar: Extraposition places the subordinate clause in a position where it is easier to process than when it is in subject position. In particular, extraposition makes it possible to have multiple embedding of a type that is not permitted in the basic construction (…). (CG 2002: 1405f.) Die Formulierung „permitted“ erscheint dabei für eine deskriptive Grammatik etwas unglücklich. Vielmehr kann informationsstrukturell argumentiert werden, dass complex subordinate clauses einen so hohen Informationsgehalt besitzen, dass dieser in Subjektposition, also noch vor Kenntnis des Verbs der main clause, schwer zu verarbeiten ist. Dies bestätigt sich dadurch, dass subordinate clauses in präverbaler Subjektfunktion nur vereinzelt auftreten (vgl. Beispiele [7] und [8]): 73 A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF subordinate clauses als Subjekt 2 0 1 0 3 Anzahl von subordinate clauses, die als Subjekt einer übergeordneten clause fungieren. 73 Komplexe Nominalphrasen mit einer subordinate clauses als Postmodifikation treten jedoch häufiger in Subjektposition auf (z.B. But, behold, the hand of him that betrayeth me is with me on the table. L UKE , Z.65-66). Dies scheint darauf hinzuweisen, dass subordinate clauses, die in Abhängigkeit zu einem Nomen stehen, möglicherweise einen anderen informatorischen Stellenwert einnehmen als subordinate clauses, die als Satzglied fungieren. Siehe auch II.2.6. 126 [7] What I am setting out here is an account of the worst case I have ever handled. (A MIS , Z.7-8) [8] What he would have liked, she supposed, would have been to say how he had gone not to the circus but to Ibsen with the Ramsays. (W OOLF , Z.225-226) In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle besitzen Personalpronomen anaphorische Referenz. Streng genommen ist dies auch bei den meisten der hier aufgeführten Beispielen der Fall, wurden doch die Referenten im vorangehenden Text bereits einmal erwähnt. An der spezifischen Textstelle ist jedoch bei Nennung des Pronomens oder des Imperativs nicht eindeutig, auf welchen Referenten sich diese beziehen, da entweder mehrere Referenten dafür in Frage kommen oder der entsprechende Referent über eine längere Textspanne hinweg nicht erwähnt wurde. Daher wird erst durch die Nennung des Namens der Figur eindeutig bestimmt, welchem Referenten die Aussage über das Personalpronomen zugeordnet werden muss. Das Gleiche gilt für einen Imperativ, bei dem erst durch anschließende Namennennung deutlich wird, an wen sich die Anweisung richtet. [9] Do you like it, Piglet? (M ILNE , Z.194) [10] “Come in, Christopher Robin,” he said. (M ILNE , Z.6) [11] “Depend upon it, landlord, that harponeer is a dangerous man.” (M ELVILLE , Z.230) [12] “I knew there was something,” said Pooh (…). (M ILNE , Z.126-127) [13] “But it may be fine - I expect it will be fine,” said Mrs. Ramsay (…). (W OOLF , Z.35-36) [14] How would you like that? she asked, addressing herself particularly to her daughters. (W OOLF , Z.49-50) [15] When he heard this, Pooh said (…). (M ILNE , Z.101) [16] He had followed her into the drawing-room, that young man they laughed at; (…). (W OOLF , Z.152-154) [17] They had all gone - the children; Minta Doyle and Paul Rayley; Augustus Carmichael; her husband - they had all gone. (W OOLF , Z.155-157) [18] Sometimes, of course, they crack up laughing - I mean the supposedly bereaved. (A MIS , Z.236) In allen Fällen wird der Referent des Personalpronomens im nachfolgenden Text mit Namen oder einer lexikalischen Bezeichnung genannt. Ein Kontext, bei dem diese Art von Referenz vorrangig aufzutreten scheint, stellt dabei die direkte Rede dar (vgl. Beispiele [9] bis [14]). Dies lässt sich damit begründen, dass direkte Reden oft situationsgebundene Dialoge wiedergeben, bei denen das Pronomen als innerhalb der Textwelt deiktisch zu sehen ist. Da dieser situationale Kontext im Text jedoch versprachlicht wird, kann dem textweltlich deiktischen Pronomen textuell gesehen kataphorischer Charakter zugesprochen werden. Beispiele [15] bis [18] stammen hingegen aus nichtdialogischem Text. In Beispiel [15] befindet sich das Personalpronomen in einer vorangestellten subordinate clause, 74 also im Anfangselement [LM], und ist mit dem Subjekt der main clause referenzidentisch. Damit verweist das kataphorische Pronomen auf das topic der main clause und bewirkt eine Steigerung der Aufmerksamkeit darauf. 74 Vgl. CG (2002: 1477f.). 127 Beispiele [16] bis [18] stellen Fälle von right dislocation dar, d.h. hier wird das eigentliche Subjekt an die clause angefügt. 75 Die Cambridge Grammar sieht folgende pragmatische Funktion dieser Konstruktion: Here, I utter a pronoun and then realise it may not be clear what the pronoun is being used to refer to. I then add this information in clause-final position, as a sort of ‘afterthought’. (CG 2002: 1411) Dieses in der Longman Grammar of Spoken and Written English als noun phrase tags bezeichnete Phänomen erzielt nach Korpusanalysen folgende Verteilung: Both types of dislocation [prefaces and noun phrase tags] occur over 200 times per million in conversation and occasionally in fictional dialogue, but very rarely in written prose. (LGSWE 1999: 957) Die Beschreibungen der beiden Grammatiken deuten auf einen konversationellen Gebrauch, sei er monologisch oder dialogisch, hin. Dies wird durch den Kontext der Beispiele bestätigt: Alle drei Beispiele stammen aus einer Textpassage, in denen der Leser Einblick in die Gedanken einer Figur erhält. Insofern mag die nachgeschobene Nennung der Referenzentität dazu dienen, den monologischen Gedankenverlauf der Figuren zu imitieren. Die Nachbildung konversationeller Sprachmuster kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei den vorliegenden Texten um fiktionelle Prosa handelt, die die in der Cambridge Grammar beschriebene pragmatische Funktion nicht benötigt. Insofern mag hier - neben dem Effekt des konversationellen Charakters - auch die durch diese Anordnung erzeugte informationsstrukturelle Konsequenz eine Rolle spielen: Die Steigerung der Aufmerksamkeit auf den nachfolgenden Referenten durch das kataphorische Pronomen sowie die dadurch hervorgerufene Endposition des Konzeptlexems bewirkt eine verstärkte Fokussierung auf den spezifischen Referenten. Dabei ist jedoch - im Gegensatz zu den meisten Fällen von anticipatory it - die syntaktische Realisierung der Elemente nicht der Grund für die Verschiebung in Endposition: Die nachgestellten Referenten sind als Nominalphrasen realisiert. Auch Demonstrativpronomen können kataphorische Referenz besitzen. Die Comprehensive Grammar of the English Language verweist dabei auf folgende Verteilung (1985: 375): „The ‘near’ demonstratives this/ these can have both anaphoric and cataphoric reference, while the ‘distant’ demonstratives that/ those can have only anaphoric reference.“ 76 [19] “That’s funny,” thought Pooh. “I said ‘Ow! ’ without really oo’ing.” (M ILNE , Z.326) [20] And then I shall say - and this is a very good idea, Piglet, which I’ve just thought of - I shall say: ‘It’s a trap for a Heffalump which I’ve made, and I’m waiting for the Heffalump to fall in.’ (M ILNE , Z.392-395) [21] These are the words which I spake unto you, while I was yet with you, that all things must be fulfilled, which were written in the law of Moses, and in the prophets, and in the psalms, concerning me. (L UKE , Z.273-275) [22] What I am setting out here is an account of the worst case I have ever handled. (…) But for Detective Mike Hoolihan this was the worst case. (A MIS , Z.7-11) 75 Zu right dislocation vgl. beispielsweise CG (2002: 1411f.). 76 Siehe ähnlich auch LGSWE (1999: 348). 128 [23] This is how you do it. You kind of wheel around slowly into the scene. Periphery first. Body last. (A MIS , Z.183-184) Die Beispiele bestätigen, dass meist das Pronomen this auftritt, einmal in der pluralischen Form these; das erste Beispiel zeigt allerdings, dass auch that als kataphorisches Pronomen fungieren kann. Die Referenten, auf die die kataphorischen Demonstrativpronomen verweisen, stellen bei den in der Textanalyse gefundenen Treffern keine nominalen Entitäten, sondern Sachverhalte dar. Insofern kann kataphorischen Demonstrativpronomen die Funktion von Textreferenz zugeschrieben werden. . Eine letzte Möglichkeit der kataphorischen Referenz stellt die Verwendung des Pronomens what bzw. ein mit what eingeleiteter pseudo-cleft sentence dar (Beispiele [24] und [25] bzw. Beispiele [26] bis [29]). 77 [24] For suddenly he remembered how he and Piglet had once made a Pooh Trap for Heffalumps, and he guessed what had happened. He and Piglet had fallen into a Heffalump Trap for Poohs! (M ILNE , Z.354-357) [25] When they which were about him saw what would follow, they said unto him, Lord, shall we smite with the sword? (L UKE , Z.107-109) [26] When they talked about something interesting, people, music, history, anything, even said it was a fine evening so why not sit out of doors, then what they complained of about Charles Tansley was that until he had turned the whole thing round and made it somehow reflect himself and disparage them - he was not satisfied. (W OOLF , Z.114-119) [27] But what most puzzled and confounded you was a long, limber, portentous, black mass of something hovering in the centre of the picture over three blue, dim, perpendicular lines floating in a nameless yeast. (M ELVILLE , Z.12-14) [28] What I am setting out here is an account of the worst case I have ever handled. (A MIS , Z.7-8) [29] But what I really wanted was the streets. (A MIS , Z.20) Das Pronomen what ersetzt die formalere Konstruktion that which, 78 d.h. es vereint das pronominale head einer Nominalphrase und das einleitende Relativpronomen der Postmodifikation. Das head-Element besitzt Referenz, die in den vorliegenden Beispielen kataphorisch ist. Wie bei der it-cleft-construction besteht die Funktion von pseudo-cleft sentences in der Hervorhebung bestimmter Elemente im Satz. Auf diese Weise wird wie beim anticipatory ’it’ ein Element, das in einer Parallelkonstruktion die Position des Subjekts einnehmen könnte, durch die pseudo-cleft-Konstruktion in den focus verschoben und durch die kataphorische Referenz des einleitenden Elements zusätzlich betont. Allen syntaktischen Konstruktionen mit kataphorischer Referenz in Subjektfunktion ist gemein, dass die Referenz des topic der Informationseinheit zum Zeitpunkt der Rezeption nicht eindeutig ist. Damit muss mit der Zuordnung der Prädikation so lange gewartet werden, bis der durch das Pronomen geschaffene Platzhalter durch 77 Zu cleft sentences vgl. beispielsweise CG (2002: 1414ff.). Zum anaphorischen Gebrauch von what siehe Ausführungen unter Textreferenz (III.2.12). 78 Vgl. CGEL (1985: 1056ff.). 129 das Wissen um den Referenten gefüllt werden kann. Dies hat zur Folge, dass der Leser auf die Nennung des Referenten mental wartet; dadurch erhält dieser, wenn er genannt wird, erhöhte Aufmerksamkeit. Dieses Warten auf einen spezifischen Referenten, der sich dem Pronomen zuordnen lässt, kann dazu führen, dass aufgrund der Prominenz dieses einen Referenten andere Entitäten im selben Kontext in den Hintergrund treten: Enhancement mechanisms elevate the degree of accessibility of memory nodes, suppression mechanisms reduce it. Enhanced entities “overshadow” and suppress the activation of other discourse entities (…). One example of an enhanced entity is a “cataphoric” NP. (…) Translated into accessibility terminology, “cataphorically” marked discourse entities become relatively more salient antecedents, because they occupy a privileged position among mental representation. (A RIEL 2001: 47) Die überwiegende Mehrheit der Subjekte bezieht sich auf einen bestimmten oder eine Gruppe bestimmter Referenten, d.h. es ist möglich, die Subjektreferenz einem spezifischen (Kreis von) Referenten zuzuordnen oder - im Falle eines neuen Subjekts - eine Repräsentation von einem spezifischen (Kreis von) Referenten anzulegen. Dagegen zeichnen sich Subjekte, die als unspezifisch markiert wurden, dadurch aus, dass auf keine bestimmte, im Textmodell identifizierbare Entität verwiesen wird. Damit weisen Informationseinheiten mit einem unspezifischen Subjekt zwar ein referentielles topic auf, die Prädikation ist jedoch nicht einer bestimmten Textentität zuzuordnen. Vielmehr gilt die Prädikation für einen größeren Referentenbereich, dessen Mitglieder nicht exakt bestimmbar sind. Bei der Bestimmung von unspezifischer Referenz gibt es eindeutige und weniger eindeutige Fälle: Klar unspezifisch sind beispielsweise Indefinitpronomen oder generic one, von einer Gradienz kann bei pluralischer Referenz gesprochen werden, bei der die Entscheidung, wann ein pluralisches Subjekt noch auf eine eingrenzbare Referentengruppe verweist und ab wann damit eine unbestimmte Menge bezeichnet wird, fließend ist. Indefinitpronomen und generic one wurden daher bei der Textmarkierung immer als unspezifisch markiert. Bei folgenden Realisationen wurde dagegen zwischen spezifischer und unspezifischer Referenz unterschieden: bei den Personalpronomen I, you, we und they, bei Imperativen und bei Nominalphrasen. Bei letzteren wurde dabei nach der Richtlinie verfahren, dass Nominalphrasen, deren head durch ein Nomen wie thing oder stuff realisiert ist, als unspezifisch klassifiziert wurden; ebenso verweisen Phrasen, die einen generischen Bezug (people, an animal, women) herstellen, im Allgemeinen nicht auf einen bestimmten Referenten, sondern auf das Denotatum. Alle anderen Nominalphrasen wurden als Vertreter spezifischer Referenz angesehen. Die Auswertung zeigt, dass unspezifische Subjekte einen etwas höheren Anteil als kataphorische und leere Subjekte einnehmen; dabei sind leichte Unterschiede zwischen den Texten festzustellen. Auch die Einzelzählung der verschiedenen Realisationsmöglichkeiten unspezifischer Subjekte bringt zum Vorschein, dass die Texte hier voneinander differieren. 130 A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 unspez. Subjekte 49 8,01% 14 2,2% 25 5,25% 30 3,94% 21 3,78% you 24 0 15 14 1 one 0 0 0 0 6 we 0 0 0 4 0 they 0 4 1 1 0 I 4 0 0 0 0 Indefinitpron. / num. 14 / 0 2 / 0 0 / 1 7 / 0 4 / 0 Nominalphrase 5 5 5 3 7 Imperativ 2 3 3 1 3 Übersicht über Subjekte mit unspezifischen Referenten. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl der Refererenten. Per en. In der absoluten Mehrzahl der Fälle verweisen Personalpronomen auf spezifische Referenten. Dennoch können diese Wortformen auch dazu gebraucht werden, Aussagen zu machen, die über einen bestimmten Referentenkreis hinaus gültig sind. In den fünf Textabschnitten wurde dies für I, you, we, they und one festgestellt. Im Folgenden wird zunächst auf you and one, dann auf we und they und abschließend auf I eingegangen. Die Cambridge Grammar of the English Language beschreibt den unspezifischen Gebrauch von you als die weniger formale Variante von one (2002: 1467), die Longman Grammar of Spoken and Written Grammar weist darauf hin, dass one fast ausschließlich im geschriebenen Register auftritt und hier im Gegensatz zu you, we und they keine persönliche Referenz mitschwingt (1999: 331). You kann je nach Kontext zweideutig sein kann, also entweder als allgemeine oder spezifische Anrede interpretiert werden. Daher gilt nach der Cambridge Grammar of the English Language: „The connection between the two uses of you is that what holds for people in general will characteristically hold for you personally“ (2002: 1468). Im Erzähltext ergibt sich aus diesem Merkmal von you eine weitere Konsequenz: Durch dieses Pronomen kann nicht nur eine spezifische Figur angesprochen oder eine allgemeingültige Aussage getroffen werden, hier ist auch eine indirekte Ansprache des Lesers möglich; dies kann vor allem bei einem Ich-Erzähler der Fall sein, so dass der Gebrauch von unspezifischem you einen Dialog zwischen Erzähler und Leser vermuten lässt. Die folgenden Beispiele sind nach einer möglichen Gradienz der Interpretation sortiert: Beispiele [1] und [2] stellen einen Grenzfall zwischen figurenspezifischer und allgemeiner Referenz dar, in Beispielen [3] bis [6] bleibt you eher unspezifisch, während sich bei Beispielen [7] bis [10] auch der Leser angesprochen fühlen könnte. [1] For how would you like to be shut up for a whole month at a time, and possibly more in stormy weather, upon a rock the size of a tennis lawn? she would ask; (…); if you were married, not to see your wife (…). (W OOLF , Z.42-45) [2] “Because when you say ‘Ho-ho! ’ twice, in a gloating sort of way, and the other person only hums, you suddenly find, just as you begin to say it the third time that - that - well, you find -” (M ILNE , Z.378-380) [3] It goes on the table and you put things on it. (M ILNE , Z.56) [4] And I saw what you seldom see in the griefstruck. (A MIS , Z.307-308) 131 [5] But it’s always useful to know where a friend-and-relation is, whether you want him or whether you don’t. (M ILNE , Z.279-281) [6] No man prefers to sleep two in a bed. In fact, you would a good deal rather not sleep with your own brother. (M ELVILLE , Z.132-133) [7] There was a hole or slit in the middle of this mat, as you see the same in South American ponchos. (M ELVILLE , Z.262-263) [8] Anyone can become a police - Jews, blacks, Asians, women - and once you’re there you’re a member of a race called police, which is obliged to hate every other race. (A MIS , Z.81-83) [9] This is how you do it. You kind of wheel around slowly into the scene. (A MIS , Z.183-184) [10] She’d done it with a towel turbaned around her head, like you do to dry your hair. (A MIS , Z.192-193) Die Tatsache, dass das unspezifische you für ein allgemeines Subjekt steht, führt dazu, dass es auch die erste Person Singular einschließt. So kann eine Aussage durch Verwendung des generalisierenden Pronomens umfassendere Gültigkeit erlangen, auch wenn sie inhaltlich primär für den Sprecher oder Ich-Erzähler gilt; in den folgenden Beispielen soll dies durch die beigefügten Parallelkonstruktionen verdeutlicht werden. [11] Entering that gable-ended Spouter-Inn, you found yourself in a wide, low, straggling entry with old-fashioned wainscots, (…). (M ELVILLE , Z.1-2) Entering that gable-ended Spouter-Inn, I found myself in a wide, low, straggling entry with old-fashioned wainscots, (…). [12] On one side hung a very large oil-painting so thoroughly besmoked, and every way defaced, that in the unequal cross-lights by which you viewed it, it was only by diligent study and a series of systematic visits to it, and careful inquiry of the neighbors, that you could any way arrive at an understanding of its purpose. (M EL- VILLE , Z.3-6) On one side hung a very large oil-painting so thoroughly besmoked, and every way defaced, that in the unequal cross-lights by which I viewed it, it was only by diligent study and a series of systematic visits to it, and careful inquiry of the neighbors, that I could any way arrive at an understanding of its purpose. [13] I wonder how you stop - (M ILNE , Z.322-323) I wonder how I stop - [14] It isn’t a growl, and it isn’t a purr, and it isn’t a bark, and it isn’t the noise youmake-before-beginning-a-piece-of-poetry, but it’s a noise of some kind, made by a strange animal. (M ILNE , Z.13-15) (…) and it isn’t the noise I-make-before-beginning-a-piece-of-poetry, (…). Schließlich kann auch in Redewendungen ein verallgemeinerndes Subjekt durch you realisiert sein: [15] There you are! (M ILNE , Z.332) Generic one tritt nur in dem Textabschnitt aus To the Lighthouse auf. Dabei stammen alle Vertreter aus Passagen direkter oder indirekter Rede. [16] Was that what one said? (W OOLF , Z.251) [17] So she added, rather differently, one must take them whatever comforts one can. (W OOLF , Z.50-51) [18] And he would go to the picture galleries they said and he would ask one, did one like his tie? God knows, said Rose, one did not. (W OOLF , Z.119-121) 132 Dies steht in gewisser Weise zu der Feststellung der Longman Grammar of Spoken and Written English, dass generic one nur im geschriebenen Register auftritt, im Widerspruch, sollen diese Passagen doch gesprochene Sprache abbilden. Die Cambridge Grammar weist jedoch auf folgenden Zusammenhang hin: There are speakers, however, who in certain contexts use one instead of I to refer to themselves: (...). This usage is associated with upper-class BrE - and is regarded by many other speakers as pretentious. (CG 2002: 427) You tritt als unspezifisches Subjekt in den fünf untersuchten Texten absolut gesehen am häufigsten auf; dabei wird es allerdings in dem Abschnitt aus dem Lukasevangelium nicht und in der Passage aus To the Lighthouse nur einmal verwendet. In den Passagen aus The House at Pooh Corner, Moby Dick und Night Train finden sich dagegen einige Vertreter dieser Verwendungsweise des Pronomens. Dies mag zum einen mit der Tatsache zusammenhängen, dass mit dieser Wortform ein vergleichsweise breites Spektrum an Referenzen möglich ist. Wenn you tatsächlich die weniger formale Variante von one darstellt, so deutet dies zum anderen darauf hin, dass der Sprachgebrauch dieser drei Textabschnitte in dieser Hinsicht informellerer Natur ist. Dagegen ist der Ausschnitt aus To the Lighthouse der einzige, in dem one überhaupt auftritt und dieses öfter als das unspezifische you gebraucht wird. Dies mag als Hinweis auf den formaleren Charakter dieses Textabschnitts gelten. Auch das Personalpronomen we kann entweder für eine spezifische Referentengruppe oder für allgemein gültige Aussagen gebraucht werden: In den folgenden Beispielen beschränkt sich we nicht auf anwesende Figuren, sondern bezieht sich auch auf Referenten darüber hinaus und erlangt somit unspezifischen Charakter. Ähnlich wie das verallgemeinernde you auch die erste Person einschließen kann, muss beim unspezifischen we der Addressat (inklusive Leser) nicht ausgeschlossen sein (vgl. Beispiel [19]). Einen Sonderfall stellt das auktoriale we dar (vgl. Beispiel [21]), bei dem die Pluralreferenz einerseits dazu dienen kann, den Leser einzubeziehen, andererseits, das Personalpronomen I zu vermeiden. 79 [19] A trifling matter, and fussy of me, but we all have our little ways. (M ILNE , Z.166) [20] (…) and he looked up at the ceiling with his head on one side, and made exploring noises with his tongue, and considering noises, and what-have-we-got-here noises ... (M ILNE , Z.62-63) [21] Pooh (who wasn’t going to be there, but we find we can’t do without him): (…). (M ILNE , Z.430-431) Das von der Cambridge Grammar als „institutional and non-referential“ bezeichnete they (2002: 1471) stellt eine weitere Möglichkeit dar, auf unbekannte oder nicht anwesende Personen zu verweisen. Die Bezeichnung institutional they beschreibt den Verweis auf übergeordnete Institutionen oder Autoritäten; als non-referential they kann sich dieses Pronomen aber auch auf unspezifische Personengruppen beziehen. Aufgrund der Vagheit der Referenz ist die Grenze zwischen institutional und non-referential they dabei fließend. [22] For, behold, the days are coming, in the which they shall say, Blessed are the barren, and the wombs that never bare, and the paps which never gave suck. Then shall they begin to say to the mountains, Fall on us; and to the hills, Cover us. For if they do these things in a green tree, what shall be done in the dry? (L UKE , Z.174-178) 79 Vgl. CG (2002: 1467), LGWSE (1999: 330). 133 Vertreter von unspezifischem they treten in dem Ausschnitt aus dem Lukasevangelium vier Mal, in der Passage aus Moby Dick ein Mal und in den anderen Passagen nicht auf. Dies mag den Schluss zulassen, dass in der Erzählliteratur üblicherweise andere Formen der unspezifischen Referenz bzw. andere syntaktische Strukturen wie Passivkonstruktionen bevorzugt werden. 80 Schließlich wurden in der Passage aus Night Train vier Vorkommen von I als unspezifisch klassifiziert, da das Pronomen in diesem Kontext Bestandteil einer allgemein gültigen Aussage darstellt: [23] Among ourselves, we would never say I am a policeman or I am a policewoman or I am a police officer. (A MIS , Z.2-4) Die Bezeichnung „Indefinitpronomen“ weist bereits auf unspezifische Referenz hin; ein derartiges Pronomen bezeichnet also nur in Ausnahmefällen einen bestimmten Referenten: „The indefinite pronouns refer to entitites which the speaker/ writer cannot or does not want to specify more exactly“ (LGSWE 1999: 351). Eine vergleichbare Beschreibung lässt sich auch für unspezifische Nominalphrasen geben; weiterhin wurden Nominalphrasen, die einen generischen Bezug herstellen, ebenfalls als unspezifisch klassifiziert. In diese Gruppe kann auch das einzige Beispiel, in dem ein numeral das head einer Nominalphrase darstellt, aufgenommen werden: [24] Anyone can become a police - Jews, blacks, Asians, women - and once you’re there you’re a member of a race called police, which is obliged to hate every other race. (A MIS , Z.81-83) [25] Women really don’t figure that much, except as victims, and among the bereaved, of course, and as witnesses. (A MIS , Z.214-215) [26] Some say you can’t top the adrenalin (and the dirty cash) of Narcotics, and all agree that Kidnapping is a million laughs (…), and Sex Offenses has its followers, and Vice has its votaries, and Intelligence means what it says (…), but everyone is quietly aware that Homicide is the daddy. (A MIS , Z.37-43) [27] It seemed to her such nonsense - inventing differences, when people, Heaven knows, were different enough without that. (W OOLF , Z.135-137) [28] And he took it down, and wrapped it in linen, and laid it in a sepulchre that was hewn in stone, wherin never man before was laid. (L UKE , Z.207-208) [29] “Ow! ” squeaked something. (M ILNE , Z.325) [30] And all the good things which an animal likes Have the wrong sort of swallow or two many spikes. (M ILNE , Z.182-183) [31] No man prefers to sleep two in a bed. (M ELVILLE , Z.132) [32] (…) and it would not do to be sellin’ human heads about the streets when folks is goin’ to churches. (M ELVILLE , Z.222-223) [33] (…) finally for an attitude towards herself which no woman could fail to feel or to find agreeable, something trustful, childlike, reverential; which an old woman could take from a young man without loss of dignity, and woe betide the girl pray Heaven it was none of her daughters! who did not feel the worth of it, and all that it implied, to the marrow of her bones! (W OOLF , Z.69-74) [34] There’s plenty room for two to kick about in that bed; it’s an almighty big bed that. (M ELVILLE , Z.233-235) 80 “Clauses with institutional or non-referential they as subject are generally pragmatically equivalent to short passives (i.e. those without a by phrase): (…)” (CG 2002: 1472). 134 Die Longman Grammer of Spoken and Written English stellt fest, dass Indefinitpronomen im Genre der fiktionalen Literatur, wie auch in der Konversation, vergleichsweise häufig auftreten - im Gegensatz zum Genre der Nachrichten und der akademischen Prosa: „News and academic prose far more frequently opt for a more precise expression, consisting of a determiner plus noun“ (1999: 353). Dies impliziert, dass in den Genres der fiktionalen Literatur und Konversation stärker unspezifische Sprache benutzt wird. Bei den untersuchten Texten ist die Auftretenshäufigkeit und Verteilung dieser Art von Subjekten unterschiedlich. Während beispielsweise der Ausschnitt aus Night Train 14 unspezifische Indefinitpronomen aufweist, treten in der Passage aus Moby Dick gar keine auf. Das Argument aus der Longman Grammar aufgreifend könnte dies bedeuten, dass in der Passage aus Moby Dick unpräzise Sprache eher vermieden wird, während sich hingegen der Ausschnitt aus Night Train stärker an der Sprache der Konversation orientiert. Teilweise werden Indefinitpronomen oder unspezifische Nominalphrasen durch Postmodifikationen näher bestimmt: [35] When somebody close to the murder police starts crafting overtime for the murder police, then special rules apply. (A MIS , Z.156-158) [36] I thought then that here was somebody who had a real talent for happiness. (A MIS , Z.179-180) [37] (…) he was coming to see himself and everything he had ever known gone crooked a little. (W OOLF , Z.254-255) [38] I thought it might be a good idea to do something null and soothing like maybe get to some bills. (A MIS , Z.315-317) [39] (…); and, lo, nothing worthy of death is done unto him. (L UKE , Z.157) [40] And he was reckoned among the transgressors: for the things concerning me have and end. (L UKE , Z.92-93) Dadurch wird der völlig unspezifische Charakter des Indefinitpronomens eingeschränkt: Zwar wird auf keine konkrete Entität verwiesen, aber der Referenzbereich des Pronomens wird verkleinert. Insofern nähern sich diese (Pro)Nominalphrasen an spezifische Referenz an. Weiterhin treten Fälle auf, in denen die Form des Subjekts zwar auf einen bestimmten Referenten hindeutet, aber aufgrund der Formelhaftigkeit des Syntagmas angenommen werden kann, dass auf keine konkrete Entität verwiesen wird. [41] Lord save me, thinks I, that must be the harpooneer, the infernal head-peddler. (M ELVILLE , Z.281-282) [42] God knows, said Rose, one did not. (W OOLF , Z.120-121) [43] The devil fetch that harpooneer, thought I, (…). (M ELVILLE , Z.169) [44] (…); and on the right, as far as the eye could see, fading and falling, in soft low pleats, the green sand dunes with the wild flowing grasses on them, which always seemed to be running away into some moon country, uninhabited of men. (W OOLF , Z.234-237) Schließlich kann auch der Fall auftreten, dass sich ein Imperativ auf keine bestimmte Figur im Text bezieht. Da sich ein Imperativ immer an die zweite Person richtet, gilt hier wie beim unspezifischen you, dass ein breites Spektrum an Referenten mit einem derartigen Imperativ angesprochen werden kann. So kann auf eine nicht näher bestimmte Figur der Textwelt verwiesen werden (Beispiel [45]), auf einen all- 135 gemeinen Referenten (Beispiele [46] und [47]), der Imperativ kann Teil eines formelhaften Ausdrucks darstellen (Beispiele [48] und [49]), sich an den Leser richten (Beispiel [50]) oder an den Erzähler selbst (Beispiel [51]). [45] “Come in.” (M ILNE , Z.258) [46] Fill to this mark, and your charge is but a penny; (…). (M ELVILLE , Z.58) [47] Spot the difference. (A MIS , Z.200) [48] (…) and woe betide the girl - pray Heaven it was none of her daughters! (W OOLF , Z.71-72) [49] And, behold, there was a man named Joseph, a counsellor; (…). (L UKE , Z.203-204) [50] Say what you like about this news, but it’s the truth. (A MIS , Z.253-254) [51] But stop; does it not bear a faint resemblance to a gigantic fish? (M ELVILLE , Z.22) Unspezifische Subjekte ähneln neuen Subjekten darin, dass keine gegebene Entität zum Subjekt erhoben wird, sondern der Referent unbekannt ist. Während jedoch neue Subjekte auf eine spezifische Entität der Textwelt verweisen, besteht das wesentliche Merkmal eines unspezifischen Subjekts darin, dass dieses Subjekt keine bestimmte Referenz auf eine Figur innerhalb der Erzählung zulässt. Dadurch bezieht sich auch die im focus enthaltene Information nicht auf einen bestimmten Charakter. Bei einigen unspezifischen Subjekten, wie bei Indefinitpronomen oder unspezifischen Nominalphrasen, deutet bereits die Wortform darauf hin, dass das Subjekt auf keinen bestimmten Referenten verweist. Damit wird bereits mit der Wortform die Information vermittelt, dass kein spezifischer Bezug herzustellen ist bzw. hergestellt werden kann, so dass eine Identifizierung einer bestimmten Entität weder möglich noch nötig ist. Unspezifische Personalpronomen beinhalten diese Art von Information jedoch nicht, so dass hier die unbestimmte Referenz erst aus dem Kontext zu interpretieren ist. Unspezifische Subjekte führen zu einer gewissen Unschärfe im sprachlichen Ausdruck. Dieses Phänomen ist vor allem aus der Konversation bekannt. Die hier untersuchten Texte differieren in ihrer Menge an unspezifischen Subjekten, so dass hier möglicherweise Tendenzen zu präziserer oder unpräziserer Ausdrucksweise bzw. zur Vermeidung von oder Annäherung an konversationellen Sprachgebrauch erkennbar sind. H ALLIDAY und H ASAN machen darauf aufmerksam, dass es neben der Referenz auf einzelne Personen oder Objekte auch Fälle geben kann, in denen die Pronomen it, this und that auf ein identifizierbares Stück Text verweisen („identifiable portion of text“; 1976: 52f.). 81 Diese Eigenschaft bleibt jedoch nicht nur diesen drei Pronomen vorbehalten: In den fünf Textabschnitten wurden auch andere pronominale Formen sowie Nominalphrasen als textreferentiell beschrieben. Textreferenz nimmt für die 81 H ALLIDAY und H ASAN unterscheiden dabei zwischen extended reference und text reference, also zwischen dem Bezug auf ein syntaktisch komplexeres Phänomen und dem Bezug auf eine Sektion Text. Ausgehend von dieser Konzeption wurden all die Fälle, bei denen sich ein Lexem auf mehr als nur einen individuellen Referenten bezieht als [gtext] markiert. Da die Unterscheidung zwischen extended reference und text reference in der Praxis oftmals nicht sauber zu treffen ist, wurde auf diese Differenzierung verzichtet. 136 Betrachtung der Informationsstruktur insofern eine Sonderstellung ein, als sich das topic auch hier nicht auf einen einzelnen, spezifischen Referenten bezieht, sondern Sachverhalte zusammenfasst. 82 Deiktische Mittel dienen dazu, auf etwas im Kontext zu verweisen; dabei wird im Allgemeinen zwischen personaler, räumlicher, temporaler, sozialer und textueller Deixis unterschieden. 83 Personale, räumliche und temporale Deixis können als grundlegende Orientierungspfeiler gesehen werden, deren deiktisches Zentrum prototypischerweise durch die Parameter ich, jetzt und hier (Ich-Jetzt-Hier-Origo, vgl. B ÜHLER 1965: 102) gebildet wird. Unter sozialer Deixis werden sprachliche Mittel verstanden, deren Verwendung hinweisenden Charakter auf den sozialen Status der Kommunikationspartner hat. Textuelle Deixis verweist schließlich auf Sektionen des vorangehenden oder nachfolgenden Texts und kann mit Textreferenz gleichgesetzt werden. 84 Die Existenz der Kategorie [deixis] mag bei einer Untersuchung der Referenztypen in Erzähltexten insofern ungewöhnlich erscheinen, als hier sprachliche Zeichen üblicherweise nicht auf den extralinguistischen Kontext verweisen, sondern der Referent aus dem sprachlichen Kontext eruierbar ist. Vereinzelt liegen in den fünf untersuchten Textpassagen jedoch Fälle vor, in denen ein Subjekt nicht auf einen intratextuellen Referenten verweist, sondern vielmehr auf einen Referenten des fiktiven Kontexts der Erzählung. Textreferenz nimmt bei den fünf untersuchten Texten einen Anteil ein, der mit dem leerer und kataphorischer Subjekte vergleichbar ist. Bei folgenden Realisationen wurden in den fünf Textabschnitten textreferentielle Ausdrücke gekennzeichnet: this, that und it (vgl. Beispiele [1] bis [3]), these oder those (vgl. Beispiele [4] und [5]), Personalpronomen (vgl. Beispiel [6]), which und what (vgl. Beispiele [7] bis [8]), Indefinitpronomen (vgl. Beispiel [9]) sowie Nominalphrasen (vgl. Beispiele [10] bis [13]). Dabei zeigt sich, dass die Pronomen it, this und that die häufigsten Fälle von Textreferenz darstellen. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 637 476 762 555 textreferentielle Subjekte 12 1,96% 8 1,26% 16 3,36% 24 3,15% 12 2,16% this, that, it 11 1 8 17 9 these, those 0 1 0 0 1 Personalpronomen 0 0 0 0 1 which, what 0 1 0 4 0 Indefinitpronomen 0 0 0 1 0 Nominalphrase 1 5 8 2 1 Singularreferenz 11 2 15 24 9 Pluralreferenz 1 6 1 0 3 Übersicht über sprachliche Realisierungen von Textreferenz. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl der Referenten. 82 Kataphorische Textreferenz wurde bereits im Unterkapitel „Kataphorische Referenz“ (III.2.10) abgehandelt. Insofern wird hier nur anaphorische Textreferenz betrachtet. 83 Siehe beispielsweise B UBLITZ (2001: Kap. 11). 84 Zu Deixis siehe L EVINSON (1983: 54-96). 137 [1] And truly the Son of man goeth, as it was determined: (…). (L UKE , Z.66-67) [2] In other words, he wanted me to go tell somebody that somebody close had died. That somebody they loved had died: This was already clear, from his voice. (A MIS , Z.104-106) [3] I now took the measure of the bench, and found that it was a foot too short; but that could be mended with a chair. (M ELVILLE , Z.160-161) [4] Nation shall rise against nation, and kingdom against kingdom: And great earthquakes shall be in divers places, and famines, and pestilences; and fearful sights and great signs shall there be from heaven. But before all these, they shall lay their hands on you, and persecute you, delivering you up to the synagogues, and into prisons, being brought before kings and rulers for my name’s sake. (…) For these be the days of vengeance, (…). (L UKE , Z.1-16) [5] He could never “return hospitality” (those were his parched stiff words) at college. (W OOLF , Z.215-216) [6] The real differences (…) are enough, quite enough. She had in mind at the moment, rich and poor, high and low; (…); but more profoundly, she ruminated the other problem, of rich and poor, and the things she saw with her own eyes, weekly, daily, here or in London, when she visited this widow, or that struggling wife in person with a bag on her arm, (…) Insoluble questions they were, it seemed to her (…). (W OOLF , Z.137-151) [7] Pooh and Piglet came up and hugged Christopher Robin, and explained what had been happening. (M ILNE , Z.207-208) [8] Which explains why he always lived at Kanga’s house afterwards (…). (M ILNE , Z.246) [9] Pooh explained to Eeyore that Tigger was a great friend of Christopher Robin’s, who had come to stay in the Forest, and Piglet explained to Tigger that he mustn’t mind what Eeyore said because he was always gloomy; and Eeyore explained to Piglet that, on the contrary, he was feeling particularly cheerful this morning; and Tigger explained to anybody who was listening that he hadn’t had any breakfast yet. “I knew there was something,” said Pooh. (M ILNE , Z.121-127) [10] Concerning Jesus of Nazareth, which was a prophet mighty in deed and word before God and all the people: And how the chief priests and our rulers delivered him to be condemned to death, and have crucified him. But we trusted that it had been he which should have redeemed Israel: and beside all this, today is the third day since these things were done. (L UKE , Z.238-243) [11] Such unaccountable masses of shades and shadows, that at first you almost thought some ambitious young artist, in the time of the New England hags, had endeavored to delineate chaos bewitched. But by dint of much and earnest contemplation, (…), you at last come to the conclusion that such an idea, however wild, might not be altogether unwarranted. (M ELVILLE , Z.6-11) [12] -It’s the Black Sea in a midnight gale. -It’s the unnatural combat of the four primal elements. -It’s a blasted heath. -It’s a Hyperborean winter scene. -It’s the breaking-up of the ice-bound stream of Time. But at last all these fancies yielded to that one portentous something in the picture’s midst. (M ELVILLE , Z.18-21) [13] I now took the measure of the bench, and found that it was a foot too short; but that could be mended with a chair. But it was a foot too narrow, and the other bench in the room was about four inches higher than the planed one - so there was no yoking them. I then placed the first bench lengthwise along the only clear space against the wall, leaving a little interval between, for my back to settle down in. But I soon found that there came such a draught of cold air over me from under the sill of the window, that this plan would never do at all, (…). (M ELVILLE , Z.160-166) 138 Diese Realisationen unterscheiden sich in zwei Punkten voneinander: Zum einen darin, ob auf den im vorangehenden Kontext beschriebenen Sachverhalt im Singular verwiesen wird (vgl. etwa Beispiele [1], [8] oder [11]) oder ob dieser Sachverhalt mit Hilfe von Pluralreferenz als aus mehr als nur einer Einheit bestehend dargestellt wird (vgl. etwa Beispiele [4], [6] oder [10]). Dabei zeigt sich, dass mit Ausnahme der Passage aus dem Lukas-Evangelium Singularformen bei der Textreferenz überwiegen. Zum zweiten besitzen bestimmte Wortformen nur referentielle Funktion und verweisen damit ausschließlich auf eine vorherige Sektion Text; dies gilt für Pronomen und Nominalphrasen mit einem unspezischen Nomen als head (vgl. Beispiel [1] bis [10]). Bei anderen Nominalphrasen verfügt das Nomen im head jedoch über eine eigene semantische Bedeutung (vgl. Beispiele [11] bis [13]): Diese Nominalphrasen nehmen kein bereits aufgetretenes Lexem auf, sondern fassen die vorangehenden Aussagen unter einem neuen Begriff zusammen. 85 Auf diese Weise wird der Inhalt der Textpassage mit einem semantischen Attribut spezifiziert, so dass diese Nominalphrasen eine Doppelfunktion - Textreferenz und Attribution - einnehmen. Andere Nominalphrasen beinhalten einen metasprachlichen Verweis, d.h. hier wird durch die Nominalphrase auf das linguistische Phänomen der sprachlichen Äußerung Bezug genommen. [14] “Yes, of course, if it’s fine tomorrow,” said Mrs Ramsay. “But you’ll have to be up with the lark,” she added. To her son these words conveyed an extraordinary joy, as if it were settled the expedition were bound to take place, and the wonder to which he had looked forward, for years and years it seemed, was, after a night’s darkness and a day’s sail, within touch. (W OOLF , Z.1-6) [15] This account cleared up the otherwise unaccountable mystery and showed that the landlord, after all, had had no idea of fooling me (…). (M ELVILLE , Z.226-227) [16] These papers and transcripts were put together piecemeal over a period of four weeks. (A MIS , Z.84) Für viele der Nominalphrasen mit Textreferenz gilt, dass sie nicht mit dem bestimmten Artikel, sondern mit einem demonstrative oder auch possessive determiner, wenn der Verweis in einer Passage aus Perspektive der ersten Person auftritt, stehen. Damit scheinen determiner mit hoher Referenzkraft für die Determination textreferentieller Nominalphrasen bevorzugt zu werden. Textreferenz findet in den fünf Textabschnitten einige Vertreter. Dagegen treten Verweise, die sich deiktisch auf einen Situationskontext beziehen, nur vereinzelt auf. Dabei wird nur das Pronomen this verwendet. A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF deiktische Subjekte 0 1 1 1 0 Vorkommen von Subjekten mit deiktischer Referenz. Wie bereits oben angedeutet, stellt die Markierung von deiktischen Verweisen in Erzähltexten einen gewissen Widerspruch dar. Bei den folgenden Beispielen ist jedoch der Verweis durch this nur dadurch interpretierbar, dass er als Referenz auf ein Objekt bzw. Ereignisse innerhalb der durch die vorangehende Beschreibung kreierten imaginativen Situation gedeutet wird. 85 Vgl. die Konzeption der discourse abstractions der Comprehensive Grammar of the English Language (1985: 1465). 139 [17] Tigger had been bouncing in front of them all this time, turning round every now and then to ask, “Is this the way? ” (M ILNE , Z.200-201) [18] Of things not properly belonging to the room, there was a hammock (…); also a large seaman’s bag, (…). Likewise, there was a parcel of outlandish bone fish hooks on the shelf over the fire-place, and a tall harpoon standing at the head of the bed. But what is this on the chest? (M ELVILLE , Z.254-259) [19] (…) but this is your hour, and the power of darkness. (L UKE , Z.114) Zwar wird bei Beispiel [18] im anschließenden Text das fragliche Objekt näher beschrieben, so dass ein gewisser kataphorischer Charakter des Pronomens festgestellt werden kann. Im Gegensatz zu anderen Demonstrativpronomen mit kataphorischer Funktion handelt es sich bei dem Referenten dieses Pronomens jedoch um einen konkreten unbekannten Gegenstand, auf den das Pronomen erstmalig verweist. Damit liegt hier Zeigefunktion vor. Derartige Fälle, in denen ein Demonstrativpronomen deiktisch gebraucht wird, ohne dass der Referent im bisherigen Text genannt ist, stellen die Ausnahme dar. Dagegen treten aber einige Fälle auf, in denen der durch das Pronomen bezeichnete Referent zwar bekannt ist, so dass die Voraussetzung für intratextuelle Referenz gegeben ist, das Pronomen jedoch in direkter oder indirekter Rede auftritt und damit innerhalb der (in)direkten Rede einen deiktischen Verweis auf die Textwelt darstellt. [20] “Compared to what you guys give me to read,” pronounced Detective Sergeant Henrik Overmars, brandishing my report at the whole squad, “this is fucking oratory.” (A MIS , Z.55-56) [21] And a superscription also was written over him in letters of Greek, and Latin, and Hebrew, THIS IS THE KING OF THE JEWS. (L UKE , Z.187-188) [22] Now when the centurion saw what was done, he glorified God, saying, Certainly this was a righteous man. (L UKE , Z.198-200) [23] Presently a rioting noise was heard without. Starting up, the landlord cried, “That’s the Grampus’s crew.” (M ELVILLE , Z.96-97) [24] At last I slid off into a light doze, (…), when I heard a heavy footfall in the passage, and saw a glimmer of light come into the room from under the door. Lord save me, thinks I, that must be the harpooneer, the infernal head-peddler. (M ELVILLE , Z.278-282) [25] “Hallo, Piglet. This is Tigger.” (M ILNE , Z.82) [26] “Are these really thistles? ” he whispered. (M ILNE , Z.140) [27] That was the view (...) that her husband loved. (W OOLF , Z.238-239) Da hier der spezifische Referent im linguistischen Kontext auftritt, wurden diese Pronomen nicht als deiktisch markiert. Dennoch lässt sich hier eine Gradienz zwischen textreferentieller und deiktischer Referenz ansetzen. Die Cambridge Grammar of the English Language weist auf die enge Verbindung zwischen anaphorischer und deiktischer Referenz hin und schreibt: „The two [deictic and anaphoric] uses of that are clearly related, and it is plausible to regard the anaphoric use as derivative from the deictic and in fact it retains some residual deictic meaning“ (2002: 1455). Dies gilt sicherlich auch für andere deiktischen Pronomen als that. Diese Aussage bezieht sich auf Äußerungen in einem realen Kontext. Der in einem Erzähltext beschriebene Kontext ist für den Leser jedoch imaginativ, d.h. die Beschreibung des Kontexts kann eine Vorstellung der spezifischen Situation her- 140 vorrufen, die einerseits visuell (und möglicherweise auch durch andere Sinneswahrnehmungen ausgestaltet) sein kann, die andererseits jedoch nur ein mentales Konstrukt des Lesers darstellt. Aus rezeptionspsychologischer Sicht wäre interessant zu ermitteln, wie stark sich die Wahrnehmung realer Kontexte und die Vorstellung imaginativer Kontexte unterscheiden. Für den Fall, dass die Beschreibung einer imaginativen Situation zu einer mentalen Vorstellung führt, die mit der Wahrnehmung eines realen Kontexts vergleichbar ist, würden Demonstrativpronomen wie in den Beispielen [20] bis [27] eventuell nicht nur intratextuell, sondern auch deiktisch, also auf den imaginativen Kontext verweisend interpretiert werden. Bei clauses, deren Subjekte textuelle oder deiktische Referenz besitzen, kann davon ausgegangen werden, dass sie ein topic im eigentlichen Sinne besitzen, da die Wortform des Subjekts die Herstellung von Referenz zulässt. Derartige Subjekte unterscheiden sich daher nur in der Natur des Referenten von der Mehrzahl der Subjekte: Bei Textreferenz wird nicht auf eine spezifische Entität, sondern auf einen Sachverhalt verwiesen, bei Deixis auf einen Referenten, der anhand der imaginativen Kommunikationssituation inferiert werden muss. Textreferentielle Verweise können vorangehende Sachverhalte oder Äußerungen in einer Singularreferenz zusammenfassen oder diese pluralisch aufnehmen. Dabei scheint der Singularreferenz (mit Ausnahme des Lukas-Evangeliums) der Vorzug gegeben zu werden. Weiterhin unterscheiden sich die Subjekte darin, ob die Wortformen nur referentielle Funktion besitzen oder darüber hinaus den Textreferenten mit einem lexikalischen Ausdruck beschreiben. Auch hier scheint sich eine Tendenz abzuzeichnen: Die Mehrzahl der textreferentiellen Verweise beschränkt sich auf die Verweisfunktion. Über eine Erklärung dieser Befunde kann nur gemutmaßt werden: Sowohl der pluralische Verweis als auch die Verwendung eines lexikalischen Ausdrucks verlangen nach einer genaueren Auflösung der Referenz, eine Referenz mit beispielsweise it, this oder that kann dagegen pauschaler eingesetzt werden. Insofern ist die Präferenz dieser drei Pronomen möglicherweise auf eine dem Wesen der Textreferenz entgegenkommenden Unschärfe zurückzuführen. Wie die Textanalyse zeigte, sind rein deiktische Verweise auf den imaginativen Kontext der Textwelt nur selten anzutreffen. Dagegen tritt öfter der Fall auf, dass in der direkten oder indirekten Rede Pronomen auftreten, mit denen eine Figur deiktisch auf den fiktiven Kontext verweist, deren Referenten aber textuell gegeben sind. Für diese Pronomen wurde eine mögliche Gradienz zwischen deiktischer und intratextueller Referenz festgestellt. Für die informationsstrukturelle Bedeutung deiktischer Subjekte spielen vor allem Überlegungen zur Identifizierung des Referenten eine Rolle. Die Referenten rein deiktischer Pronomen können nur über eine Interpretion des imaginativen Kontexts identifiziert werden. Dies setzt voraus, dass ein derartiger Kontext überhaupt erschaffen wird. Dabei spielen zwei Aspekte eine Rolle: Zum einen stellt sich die Frage, ob ein imaginativer Kontext automatisch bei der Rezeption einer situativen Beschreibung erstellt wird oder ob dies erst bei einer Notwendigkeit wie der Interpretation eines deiktischen Pronomens geschieht. So impliziert der deiktische Verweis in Beispiel [17], dass die Figurengruppe auf eine Weggabelung oder andere örtliche Begebenheiten, die die Frage Is this the way? zulassen, trifft. Für eine stimmige Interpretation des Pronomens müsste daher die Vorstellung der fiktiven Situation um diese örtliche Komponente erweitert werden. Falls dem so ist, müsste 141 sich dieser zusätzliche mentale Arbeitsprozess in der Interpretationsgeschwindigkeit zeigen. Falls während der Rezeption automatisch eine Vorstellung des fiktiven Kontexts konstruiert wird, könnte dies dazu führen, dass Demonstrativpronomen, die sowohl deiktischen als auch textreferentiellen Charakter besitzen, besonders gut identifiziert werden können. Auch diese Hypothese müsste durch psycholinguistische Experimente untersucht werden. . Für die Verarbeitung einer Informationseinheit scheinen vier Prozesse wesentlich: Zum einen muss das topic der Einheit identifiziert werden, zum zweiten die Entität, auf die das topic verweist; drittens muss diese Entität topikalisiert und ihr in einem vierten Schritt die im focus enthaltene Information zugeordnet werden. Maximale Identifizierbarkeit des topic ist dann gegeben, wenn sich das topikalisierte Element in Anfangsposition einerseits und in Subjektfunktion andererseits befindet. Maximale Identifizierbarkeit der topikalisierten Entität setzt weiterhin voraus, dass diese aktiviert ist, und Topikalisierung stellt dann einen minimalen Arbeitsprozess dar, wenn die Entität bereits topikalisiert ist. Aus diesen Überlegungen folgt, dass die geringste Arbeitsleistung dann benötigt wird, wenn ein topic die Markierung [LM] [S] [g1S] aufweist. Der Textanalyse zur thematischen Progression war zu entnehmen, dass der Anteil der Subjekte mit zunehmender Entfernungsspanne zur letzten Erwähnung der Entität abnimmt: So werden bei [g3S] noch ein Maximalwert von 8,89% und ein Minimalwert von 4,81% erreicht, bei [g4S] sinken diese Werte bereits auf 4,3% bzw. 1,73%. Bei einem Rückgriff auf Information in einem vorangehenden focus lässt sich der Rückgang noch früher konstatieren: Bei [g2F] schwanken die Anteile schon nur noch zwischen 4,42% und 1,9%, bei [g3F] zwischen 3,57% und 1,27%. Diese Werte lassen erkennen, dass die unmittelbar vorangehenden clauses als bevorzugte Quelle für Referenten in Subjektposition dienen. Dies hat möglicherweise zum Hintergrund, dass Referenten aus dieser Umgebung noch aktiviert und somit sofort zu identifizieren sind. Zwischen [g3S] und [g5S] bzw. zwischen [g2F] und [g3F] scheint dagegen eine Art Grenze zu verlaufen: Verweise auf Referenten ab dieser Spanne finden seltener statt. Dies mag wiederum damit zusammenhängen, dass Entitäten ab dieser Entfernung nur mehr zugänglich sein mögen, und die Aktivierung derartiger Entitäten einen höheren Aufwand benötigt. Folgende Tabelle zeigt den Anteil derjeniger Subjekte, die als Anfangselement realisiert sind sowie geringe Referenzspannen besitzen und die somit eindeutig als topic identifizierbar sein sowie auf noch aktivierte Referenten verweisen sollten. Die Ergebnisse der letzten Zeile stellen die Summe derartiger Subjekte dar. Wie die Ergebnisse zeigen, erfüllen rund 40 bis 50 Prozent der Subjekte in den fünf Textabschnitten diese Voraussetzungen, so dass in etwa jedes zweite Subjekt die oben formulierte Beschreibung zum Minimalaufwand der Verarbeitung eines topic erfüllt. 142 A MIS L UKE M ELVILLE M ILNE W OOLF Referenten gesamt 612 634 476 762 555 [LM] [S] [g1S] 142 23,2% 103 16,25% 56 11,76% 153 20,08% 72 12,97% [LM] [S] [g2S] 49 8,01% 39 6,15% 44 9,24% 67 8,79% 37 6,67% [LM] [S] [g3S] 23 3,76% 20 3,15% 12 2,52% 32 4,2% 20 3,6% [LM] [S] [g4S] 14 2,29% 8 1,26% 9 1,89% 14 1,84% 12 2,16% [LM] [S] [g1F] 59 9,64% 130 20,5% 63 13,24% 38 4,99% 76 13,69% [LM] [S] [g2F] 10 1,63% 17 2,68% 7 1,47% 20 2,62% 5 0,9% [LM] [S] [g3F] 5 0,82% 5 0,79% 5 1,05% 4 0,52% 13 2,34% Gesamt [g1-4S] + [g1-3F] 302 49,35% 322 50,79% 196 41,18% 328 43,04% 235 42,34% Übersicht über Subjekte, die als Anfangselement realisiert sind sowie geringe Referenzspannen aufweisen. Die Prozentzahlen drücken den Anteil an der Gesamtzahl der Referenten aus. Diese Subjekte stehen an einem Ende der Skala der Identifizierbarkeit; am anderen Ende befinden sich dagegen Subjekte, deren Referenten nicht identifiziert werden können. Dies ist der Fall bei neuen, kataphorischen und leeren Subjekten: Neue Subjekte stellen den ersten Verweis auf bisher unbekannte Entitäten dar, die Identität von kataphorischen Subjekten kann erst beim Weiterlesen im Text geklärt werden, und semantisch leere Subjekte verweisen auf keine konkrete Entität, so dass hier im strengen Sinne kein topic vorliegt. Leere Subjekte unterscheiden sich also insofern von den ersten beiden Typen, als sie keine eigenständige Information beinhalten, die verarbeitet werden müsste. Neue und kataphorische Subjekte besitzen dagegen Referenz auf eine spezifische Entität, die erst erfolgreich hergestellt werden muss, ehe die Information im focus sinnvoll zugeordnet werden kann. Im Fall von neuen Subjekten muss daher erst eine neue mentale Repräsentation erstellt werden, bei kataphorischen Subjekten muss mit der Zuordnung der Information so lange gewartet werden, bis der nachfolgende Text eine Identifizierung des Referenten zulässt. Beide Male sind also zusätzliche Interpretationsschritte für die Bestimmung des Subjekts vonnöten, ehe eine Informationseinheit verarbeitet werden kann. Neben diesen beiden Polen der unmittelbaren Identifizierbarkeit einerseits und der nicht-möglichen Identifizierung andererseits befindet sich ein Spektrum von weiteren Realisationsmöglichkeiten von Informationseinheiten, deren Konsequenzen für die Verarbeitung hier noch einmal kurz zusammengefasst werden sollen. Zum einen verweisen Subjekte auf Referenten, die zwar bekannt sind, aber nicht mehr aktiviert sein dürften. Derartige Referenten müssen daher zunächst im bisherigen Textmodell identifiziert und aktiviert werden, ehe er topikalisiert werden kann. Zum zweiten ist es möglich, dass Subjekt und Anfangselement durch zwei verschiedene Elemente realisiert sind. Dies kann der Fall sein bei bestimmten Arten von clauses, wie bei Fragen, Relativsätzen oder Imperativen, bei denen aus syntak- 143 tischen Gründen das Subjekt nicht an erster Stelle steht, bei Konstruktionen wie said xxx oder mit existential there, die eine Umgruppierung der informationsstrukturellen Elemente bedingen, oder bei Voranstellung einer Adverbiale. Dabei kann vermutet werden, dass die Art der Konstruktion Auswirkungen auf die Identifizierbarkeit des topic hat: So wird beispielsweise bei Konstruktionen mit existential there das Subjekt in eine finale, und damit betonte Position gestellt, so dass die Identifizierung des topic eindeutig erfolgen sollte; bei Inversionen sowie vorangestellten Adverbialen könnte es dagegen zu einer Konkurrenz zweier Elemente um den Status des topic kommen. Weiterhin können unspezifische sowie deiktische Verweise auf ungenannte Entitäten des fiktiven Situationskontexts nicht über das bislang erstellte Textmodell interpretiert werden. Bei ersteren ist eine genaue Identifizierung weder möglich noch nötig, bei zweiteren erfolgt die Identifizierung möglicherweise über die mentale Vorstellung des beschriebenen Kontexts. Die Form eines linguistischen Zeichens kann für die Interpretation zweifachen Hinweischarakter besitzen: Zum einen kann sie Aufschluss über den vorausgesetzten Aktivierungsgrad einer Entität geben. So wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass Personalpronomen auf aktivierte Referenten verweisen, während auf nicht aktivierte Entitäten mit einem lexikalischen Ausdruck verwiesen wird. Die Analyse zeigte zwar, dass in den untersuchten Texten Ausnahmen zu dieser Regel zu finden sind; so treten Personalpronomen auch bei größeren Referenzspannen auf. Dieser Befund stellt die prinzipielle Gültigkeit der Annahme jedoch nicht in Frage; in den meisten Fällen ist vielmehr eine Aktiviertheit des Referenten trotz großer Entfernungsspanne anzunehmen. Daneben gibt die lexikalische Form Aufschluss über die angenommene Identifizierbarkeit einer Entität. So präsentieren Nominalphrasen mit bestimmter Referenz Entitäten als identifizierbar. Derartige Phrasen verweisen auf bereits bekannte Entitäten, können aber auch der Einführung von bislang unbekannten Entitäten dienen. In letzterem Fall kann die Existenz der entsprechenden Entitäten als vom Kontext ableitbar vorausgesetzt werden; daneben kann dadurch aber auch ein bestimmter literarischer Effekt erzielt werden: Der Leser wird in eine Position versetzt, in der ihm internes Wissen über Vorgänge in der Erzählwelt zugeschrieben wird. Weiterhin dienen Nominalphrasen mit unbestimmter Referenz als Hinweis darauf, dass die Entität nicht als identifizierbar vorausgesetzt wird. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung des unbestimmten Artikels oder durch den Gebrauch eines Indefinitpronomens geschehen. Nicht immer lässt sich jedoch die Identifizierbarkeit einer Entität über die Wortform bestimmen. So können beispielsweise die Pronomen you, we oder they sowohl spezifischen als auch generellen Bezug besitzen; auch Nominalphrasen, die mit einem Possessivpronomen determiniert werden, können sowohl auf gegebene wie neue Entitäten verweisen. Hier kann nur der Kontext bzw. das bestehende Textmodell über die Identifizierbarkeit des Referenten Aufschluss geben. Es wird allgemein angenommen, dass bei der Rezeption eines Texts ein mentales Modell angelegt wird. Dieses mentale Modell dient dabei als Identifikationskontext, d.h. zur Identifizierung spezifischer Entitäten wird in erster Linie das bestehende 144 Modell herangezogen. Die folgenden Ausführungen sollen Betrachtungen dazu anstellen, ob die in der Textanalyse gewonnenen Ergebnisse Rückschlüsse auf die Beschaffenheit des Identifikationskontexts zulassen. Diese Betrachtungen sind dabei als Hypothesen zu verstehen, die sich einerseits aus den vorliegenden Ergebnissen ableiten lassen, andererseits aber einer detaillierten Überprüfung bedürfen. In fiktionaler Literatur finden sich typischerweise Beschreibungen, die dazu dienen, eine bestimmte Vorstellung des Schauplatzes, der Figuren und Gegenstände zu kreieren. Diese Vorstellung differiert dabei wohl von Leser zu Leser, scheint aber üblicherweise visuell geprägt zu sein. Es liegt nun nahe, diese visuelle Vorstellung mit dem Identifikationskontext gleichzusetzen: Ein referentieller Verweis auf eine bestimmte Figur würde dann auf die Figur in der mentalen Vorstellung verweisen und entspräche damit in gewissem Maße extralinguistischer Referenz. So wäre der fiktive Kontext innerhalb einer Erzählung mit dem reellen Situationskontext einer Äußerung vergleichbar. Folgende Hypothese kann in diesem Zusammenhang aufgestellt werden: Wenn der Identifikationskontext für die Rezeption schriftlicher Texte dem für die Rezeption mündlicher Äußerungen ähnelt, so müssten alle Entitäten, die Bestandteil des momentan beschriebenen Kontexts darstellen, auch Teil der visuellen Vorstellung sein. Damit wären alle Verweise auf Elemente dieses Kontexts unmittelbar auflösbar. Dazu gehören beispielsweise deiktische Referenz und Referenz auf inferentiell ableitbare Entitäten sowie Verweise auf Entitäten, die bereits an früherer Stelle als Bestandteile des spezifischen Kontexts eingeführt wurden. Die Ergebnisse, die im Rahmen der hier durchgeführten Untersuchung erzielt wurden, können diese Hypothese nicht stützen. Bei allen Texten liegt der Anteil der gegebenen Subjekte, die sich auf einen Referenten innerhalb einer Spanne von 5 beziehen, zwischen 80 und 90 Prozent. Auf der anderen Seite ist der Anteil an rein deiktischer Referenz vernachlässigbar, und Subjekte mit einer hohen Referenzspanne treten in allen Texten nur vereinzelt auf. Die Ergebnisse der Textanalyse lassen daher einen Schwerpunkt von Referenz auf den unmittelbaren linguistischen Kontext erkennen; Parameter, die die Hypothese der Referenz auf einen visuell imaginierten, fiktionalen Kontext unterstützen würden, sind in ihren Anteilen dagegen gering. 86 Insofern legen die hier vorliegenden Ergebnisse die Vermutung nahe, dass der Identifikationskontext vor allem sprachlich geprägt ist und mit der Vorstellung des Schauplatzes nicht unbedingt übereinstimmt. Diese Vermutung wird noch durch zwei weitere Ergebnisse unterstützt: Zum einen nimmt die Anzahl der Subjekte mit großer Referenzspanne schneller ab, wenn der Referent zuletzt in einem focus erwähnt wurde, als wenn er zuletzt als Subjekt realisiert wurde. Zum anderen zeigten die Analysen zur sprachlichen Form des Verweises auf Textentitäten, dass in den meisten Fällen entweder mit einem Pronomen oder mit einem bestimmten Lexem, sehr viel seltener aber mit Synonymen o.Ä. auf den Referenten verwiesen wird. 87 Diese beiden Aspekte - Stellung innerhalb der Informationseinheit und lexikalische Form - sind primär sprachlicher Natur, so dass 86 Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass die hier zitierten Ergebnisse nur für die Subjekte der Texte gelten, so dass sie keine allgemein gültigen Aussagen zulassen. Dennoch kann angenommen werden, dass die Eigenschaften der Subjekte prinzipielle Rückschlüsse zulassen. 87 Vgl. II.2.8. 145 sprachliche Eigenschaften bestimmende Größen für die Identifizierung zu sein scheinen. Diese Resultate scheinen darauf hinzudeuten, dass bei der Identifizierung von Referenten primär auf das linguistische Material zurückgegriffen wird. Das schließt aber natürlich nicht aus, dass im Bedarfsfall eine mentale Visualisierung ebenfalls herangezogen wird. Folgende Textpassage mag hier als Illustrierung dienen: [1] So they [Tigger/ Pooh/ Piglet/ Christopher Robin] went into Kanga’s house, and when Roo had said, “Hallo, Pooh,” and “Hallo, Piglet” once, and “Hallo, Tigger” twice, because he had never said it before and it sounded funny, they told Kanga what they wanted, and Kanga said very kindly, “Well, look in my cupboard, Tigger dear, and see what you’d like.” Because she knew at once that, however big Tigger seemed to be, he wanted as much kindness as Roo. “Shall I look, too? ” said Pooh, who was beginning to feel a little eleven o’clockish. And he found a small tin of condensed milk, and something seemed to tell him that Tiggers didn’t like this, so he took it into a corner by itself, and went with it to see that nobody interrupted it. But the more Tigger put his nose into this and his paw into that, the more things he found which Tiggers didn’t like. And when he had found everything in the cupboard, and couldn’t eat any of it, he said to Kanga, “What happens now? ” But Kanga and Christopher Robin and Piglet [g2F/ gmorethan20/ gmorethan20S] were all standing round Roo, watching him have his Extract of Malt. (M ILNE , Z.217-232) Die Angabe hinter dem dritten unterstrichenen Subjekt beschreibt die Referenzspanne für die entsprechenden Entitäten. Dabei wird deutlich, dass Christopher Robin und Piglet eine hohe Referenzspanne aufweisen, so dass diese Entitäten nicht mehr aktiviert sein dürften. Allerdings ändert sich der Schauplatz dieses Textabschnitts nicht. Dies könnte zur Folge haben, dass trotz der hohen Referenzspanne die Anwesenheit der Figuren Christopher Robin und Piglet vergegenwärtigt ist, so dass die Aktivierung insofern schneller vonstatten gehen könnte als bei einem Schauplatzwechsel. Daneben kann ein pluralisches Pronomen auf eine Entitätengruppe verweisen, von denen eine oder mehrere Entitäten seit längerem nicht erwähnt wurde(n), mindestens eine aber eine nahe Referenzspanne aufweist. Auch hier ist möglich, dass in der Vorstellung der fiktiven Situation die Figuren als Gruppe gespeichert sind. Ein Verweis auf eine Entität der Gruppe würde dann die Aktivierung der übrigen Figuren erleichtern. Ähnliches gilt für einen längeren Dialog, bei denen die jeweiligen Sprecher nicht explizit durch ein said Pooh, I, you o.Ä. genannt werden. Dadurch wird die Figur eventuell über einen längeren Abschnitt nicht erwähnt. Eine Visualisierung des Kontexts könnte aber trotzdem dazu führen, dass die jeweilige Äußerung der entsprechenden Figur zugeordnet wird. Ob in diesen Fällen die mentale Vorstellung bei der Identifizierung und Aktivierung von Entitäten tatsächlich hilfreich ist, könnte durch psycholinguistische Experimente überprüft werden. Es kann daher die Feststellung getroffen werden, dass die Ergebnisse der Textanalyse darauf hindeuten, dass für die Identifizierung in erster Linie auf sprachliches Material zurückgegriffen wird. Es ist aber darüber hinaus denkbar, dass bei Konstellationen, die eine Identifizierung auf rein sprachlicher Basis erschweren, die mentale Vorstellung der Erzählsituation herangezogen wird. Eventuell bedeutet dies einen zusätzlichen Interpretationsschritt. 146 Zu Beginn der Textanalyse wurde versucht, den Grad des Anspruchs der jeweiligen Texte zu beschreiben. Dabei wurden die Textausschnitte aus dem Lukas- Evangelium, aus Moby Dick und aus To the Lighthouse als Texte hohen Anspruchs eingeschätzt, der aus The House at Pooh Corner als leicht und der aus Night Train als leicht bis mittelschwer. Im Folgenden soll nun untersucht werden, ob die in diesem Kapitel betrachteten Parameter für den angenommenen Schwierigkeitsgrad eines Texts eine Rolle spielen können. Dazu muss zunächst geklärt werden, was in diesem Zusammenhang unter schwierig verstanden wird: Es wird davon ausgegangen, dass ein Text dann als leicht empfunden wird, wenn die dort vermittelte Information rasch verarbeitet werden kann. Dies bedeutet, dass Entitäten sofort und eindeutig identifiziert werden können und damit die ihnen zugeschriebene Information problemlos zugeordnet werden kann. Schwierig bedeutet auf der anderen Seite, dass zusätzliche Arbeitsschritte vonnöten sind, um zu einer Interpretation zu gelangen. Die Betrachtung der Ergebnisse der einzelnen Analysen legt für einige Parameter die Annahme nahe, dass sie keine Rolle für den empfundenen Schwierigkeitsgrad eines Texts spielen. So waren die Anteile der Aspekte [given LM], [given voc], [given text], [given morethan20] und der Sonderrealisationen [prop], [kataphorisch], [text], [unspezifisch] und [deixis] zu gering, als dass ihnen Relevanz zugeschrieben werden könnte. Daneben scheint auch die Kombination von [LM] [S] allein in keinem direkten Zusammenhang mit dem Anspruch zu stehen, wies doch ausgerechnet der als leicht eingestufte Textausschnitt aus The House at Pooh Corner den geringsten Prozentsatz an diesem Merkmal auf. Wird die Kombination [LM] [S] allerdings mit der Komponente [g1S] versehen, so zeigte sich, dass die beiden als leicht eingestuften Passagen aus Night Train und aus The House at Pooh Corner den höchsten bzw. zweithöchsten Wert an der Kombination [LM] [S] [g1S] aufweisen. 88 Bei diesen Texten wird daher am häufigsten nur eine minimale Arbeitsleistung für die Verarbeitung des topic benötigt. Möglicherweise kann dieser Wert daher als Indikator für den empfundenen Schwierigkeitsgrad gesehen werden. Auch die Parameter der Bekanntheit bzw. Unbekanntheit der Subjekte spiegeln die Einschätzung des Schwierigkeitsgrads wider: So wies der Textausschnitt aus The House at Pooh Corner einen höheren Anteil an gegebenen Subjekten auf als die anderen vier Passagen; ebenso war der Prozentsatz der neuen Subjekte in The House at Pooh Corner deutlich niedriger als in den anderen Texten. Die Unterschiede zwischen den Abschnitten aus To the Lighthouse, Moby Dick, Night Train und aus dem Lukasevangelium waren dabei geringfügiger; möglicherweise handelt es sich daher um ein Merkmal der unterschiedlichen Gattungen Kinder- und Erwachsenenliteratur. Unterschiede zwischen den fünf Passagen zeigten sich auch beim Parameter [gegeben Spanne 5]; die Werte schwankten hier um rund 14 Prozent. Allerdings scheint hier keine Korrelation mit dem eingeschätzten Schwierigkeitsgrad vorzuliegen. Betrachtet man jedoch zusätzlich, ob sich diese Subjekte auf Referenten, die zuletzt als Subjekt oder als Teil der fokalen Information genannt wurden, beziehen, so scheint ein Zusammenhang feststellbar: Die Abschnitte aus The House at Pooh 88 Vgl. auch Tabelle in III.3.1. 147 Corner und Night Train wiesen den höchsten Anteil an Subjekten, deren Referenten zum letzten Mal ebenfalls in Subjektfunktion auftraten, auf. Umgekehrt bezogen sich im Lukasevangelium am häufigsten Subjekte auf fokale Elemente, gefolgt von den Abschnitten aus To the Lighthouse und Moby Dick. Die Tatsache, dass die Parameter [LM] [S] [g1S], gegebene vs. neue Information und Subjektsvs. focus-Verweis mit der Schwierigkeitseinschätzung korrelieren, kann Zufall sein. Allerdings ziehen diese Merkmale tatsächlich Konsequenzen für die Verarbeitung von Informationseinheiten nach sich: Wie bereits erläutert, ermöglicht die Kombination [LM] [S] [g1S] eine unmittelbare Verarbeitung der Informationseinheit. Weiterhin können neue Subjekte nicht innerhalb des bisherigen Textmodells identifiziert werden, sondern verlangen zunächst die Erstellung einer neuen mentalen Struktur. Damit wird ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich. Und schließlich wurde eine Entität, die zuletzt in Subjektsposition auftrat, bereits topikalisiert. Nimmt hingegen ein Referent, der zuletzt Teil der Information des focus bildete, Subjektposition ein, so muss die Topikalisierung erst noch erfolgen. Die Parameter gegebene vs. neue Information und Subjektsvs. focus-Verweis haben also Auswirkungen auf die notwendige Interpretationsleistung. Dabei weist der Ausschnitt aus The House at Pooh Corner bei beiden Aspekten den höchsten Anteil an derjenigen Konstellation auf, die die wenigsten Arbeitsschritte erfordert. Da oben der Schwierigkeitsgrad eines Texts mit der Menge der nötigen Arbeitsleistung gleichgesetzt wurde, scheint der Schluss möglich, dass diese Merkmale des Textabschnitts zu der empfundenen Einfachkeit des Texts beitragen. Auf der anderen Seite besitzen mit den Passagen aus To the Lighthouse und aus dem Lukasevangelium zwei Passagen den höchsten Anteil an der arbeitsintensiveren Variante, denen auch ein hoher Anspruch zugeschrieben wurde. Aufgrund theoretischer Überlegungen wurde die clause-Ebene für die Bestimmung von Informationseinheiten herangezogen, wobei sowohl subordinate clauses und main clauses als Informationseinheiten angesehen wurden. In der Markierung wurde dabei zwischen Subjekten und Anfangselementen von subordinate und main clauses unterschieden; allerdings lieferte die hier unternommene Analyse keine Rückschlüsse, ob diese unterschiedlichen Arten von clauses eventuell auch Unterschiede im Status der informationsstrukturellen Elemente hervorrufen. Denkbar wäre beispielsweise, dass die Rezeption eines Subjekts immer die gleiche Aktivierung einer Entität hervorruft, egal ob diese Entität Subjekt einer subordinate clause oder einer main clause ist; es kann jedoch auch sein, dass das Subjekt einer main clause eine stärkere Aktivierung erfährt als das Subjekt einer subordinate clause. Dabei könnte auch ausschlaggebend sein, ob eine subordinate clause ein eigenes Satzglied darstellt oder in Abhängigkeit zu einem Nomen steht. Antworten auf diese Fragen können letzlich nur durch differenzierte psycholinguistische Experimente geklärt werden. 148 Im vorangehenden Kapitel wurden für eine Informationseinheit die Bestandteile topic und focus identifiziert und die topics der Beispieltexte näher untersucht. Das folgende Kapitel widmet sich nun der syntaktischen Umsetzung von topic und focus. Auf syntaktischer Ebene spiegelt sich die Zweiteilung in topic und focus in der Unterteilung der clause in subject und predicate wider. Diese Unterscheidung wurde bereits in der traditionellen Grammatikschreibung vorgenommen, ist aber auch Bestandteil von Beschreibungsansätzen wie der B LOOMFIELD schen immediate constituent analysis, C HOMSKY s transformational grammar oder heutiger Syntaxbeschreibung. 89 Während über die prinzipielle Zweiteilung in subject und predicate und auch in Fragen der Terminologie weitgehend Übereinstimmung herrscht, differieren die Ansätze bei der Frage, welche Elemente Teil des predicate bilden. So bezieht beispielsweise L YONS nur verbabhängige Elemente ein: 90 It is a fundamental principle of traditional grammar, and also of much modern syntactic theory, that every simple, declarative sentence consists of two obligatory major constituents, a subject and a predicate; and that it may contain, in addition, one or more adjuncts. (…) We will say that the subject and predicate together form the nucleus of the sentence. The subject and the predicate are therefore nuclear, and adjuncts extranuclear, constituents. (L YONS 1968: 334) Für die Comprehensive Grammar of the English Language stellen dagegen auch Adverbialen, die in der Beschreibung dieser Grammatik sowohl obligatorisch als auch optional sein können, Bestandteil des predicate dar: Simple sentences are traditionally divided into two major parts, a SUBJECT and a PREDI- CATE . This means that in terms of clause elements (…), the subject (S) is distinguished from the other elements (V and combinations of O, C, and A) which follow it (…). (CGEL 1985: 78f.) Unumstritten sind allerdings die Kernrealisationen von subject und predicate: Dies ist im ersten Fall eine Nominalphrase, im zweiten Fall eine Verbalphrase, von der - je nach Valenz - weitere Elemente abhängen können: „The head of a clause (the predicate) is realised by a VP, and the head of a VP (the predicator) is realised by a verb“ (CG 2002: 50). 91 Zwischen subject und predicate auf der einen Seite und topic und focus auf der anderen wird eine Korrelation angenommen: „In English and the familiar languages of Europe, topics are usually also subjects and comments are predicates (…)“ (L YONS 1968: 335). Damit können Elemente mit Subjektsfunk- 89 Vgl. beispielsweise M ATTHEWS (1981: 97ff.), L YONS (1968: 210; 334ff.), A ARTS / A ARTS (1988: 127; 136), CGEL (1985: 78f.), CG (2005: 13; 63), LGSWE (1999: 122) oder VDE (2004: xxv). 90 Vgl. auch VDE (2004: xxv). 91 In der Terminologie der Cambridge Grammar of the English Language entspricht die Bezeichnung verb phrase der predication in der Comprehensive Grammar of the English Language. 149 tion und Verbalphrasen als prototypische syntaktische Realisationen von topic und focus angesehen werden. 92 Im Folgenden sollen daher Subjekt und Verb näher untersucht werden, um Einblicke in diese Ebene der Informationsentwicklung zu erhalten. Zu diesem Zweck wird zunächst beleuchtet, wie diese beiden Elemente beschrieben werden können, um zu einer sinnvollen Aussage für das Untersuchungsziel dieser Arbeit zu gelangen. Die nachfolgende Darstellung beginnt dabei mit Merkmalen, die sich primär aus der Semantik des Subjekts ergeben (semantische Komponenten) und geht dann zu Aspekten über, die aus dem Zusammenspiel von Subjekt und Verb resultieren (Numerus, Person, semantische Kategorien sowie semantische Rollen). Abschließend wird betrachtet, welche Konsequenzen die formale Unterscheidung von Verben in finite und infinite Formen für die Beschreibung der Informationsentwicklung haben kann. Die semantische Komponentenanalyse kann dazu verwendet werden, ein Subjekt mit den inhärenten Merkmalen des Subjektfunktion einnehmenden Nomens zu beschreiben. So lässt sich beispielsweise das Subjekt the girl des Satzes [1] The girl ate the cake. mit den semantischen Komponenten +human, +female und -adult bestimmen. 93 Die semantische Komponentenanalyse ist in der Theorie nicht unumstritten und mit konzeptuellen Problemen behaftet. 94 Dennoch können mit dieser Methodik Bedeutungsmerkmale, die aus bestimmten Gründen als relevant erachtet werden, erfasst werden. Für die vorliegende Analyse spielen dabei folgende Überlegungen eine Rolle: In der psycholinguistischen Forschung wurde bereits früh das Augenmerk auf die psychologische Stellung des Subjekts gelegt und die Frage aufgeworfen, welche semantischen Merkmale einer Entität zu deren Subjektivierung führen. So wurden bereits in den 1960er und 1970er Jahren Studien zur Kindersprache durchgeführt, die zeigten, dass vor allem belebte Referenten in Subjektposition aufzutreten scheinen, während unbelebte Entitäten in Objektposition enkodiert werden. 95 Dieser Befund scheint, wenngleich in modifizierter Form, auch für die Erwachsenensprache zu gelten. So ergab eine Korpusanalyse schwedischer nichtfiktionaler Texte, dass belebte Entitäten vor allem in der Position des transitiven Subjekts oder des indirekten Objekts auftraten, wobei im Zweifelsfalle die weniger belebte Entität in Objektsfunktion erschien (D AHL / F RAURUD 1996: 52; 54). 96 Als sprachübergreifendes 92 Vgl. auch Ergebnisse der Textanalysen in III.2.2. 93 Zur semantischen Komponentenanalyse siehe z.B. L EECH (1981: 89-122), K ASTOVSKY (1982: 80-121), P ALMER (1981: 85-91), L YONS (1977: 317-335). Zur Beschreibung aus Sicht der generativen Semantik siehe z.B. K ATZ (1972: 34-47). 94 Vgl. beispielsweise P ALMER (1981: 91): „Componential analysis appears, at first sight, to be an attractive way of handling semantic relations. But it raises far too many difficulties to be at all workable.” Zu Kritik an der Komponentenanalyse siehe auch L YONS (1977: 317-334); als Reaktion darauf L EECH (1981: 117-122). 95 Vgl. B LOOM (1970), S CHLESINGER (1968) und B OWERMAN (1973). 96 Transitives Subjekt bedeutet dabei, dass in der clause ein Subjekt und ein direktes Objekt auftreten. D AHL und F RAUD weisen allerdings darauf hin, dass eine gewisse Sprachspezifik, im vorliegenden Fall für das Schwedische, nicht auszuschließen ist (1996: 52). 150 Merkmal stellt C ROFT fest (2001: 159): „A arguments [subjects of transitive verbs] are generally human or animate and P arguments [objects of transitive verbs] are generally inanimate or at least nonhuman, and topicality is associated with empathy on the hierarchy of animacy.“ O SGOOD und B OCK ziehen neben der Belebtheit (vividness) auch die Natürlichkeit (naturalness) und die Sprechermotivation (motivation-of-speaker) als Faktoren für die Subjektivierung einer Nominalphrase in Betracht. Die drei Parameter definieren sich dabei wie folgt: [Naturalness] refers to the inherent salience of the meaning components as wholes, and the principle is that the natural order of constituents will correspond to that most frequently experienced in prelinguistic, perception-based comprehending. (…) [Vividness] refers to the inherent salience of the semantic features of the meaning components to be expressed (i.e., their affective intensity, as in the vampire vs. the man) (…). [Motivation-of-Speaker] refers to the salience attributed by the speaker to the meaning components as wholes (…). (O SGOOD / B OCK 1977: 90) Alle drei Prinzipien, naturalness, vividness und motivation-of-speaker, begünstigen die Subjektivierung einer Nominalphrase. Während vividness als nomeninhärentes Merkmal klassifiziert werden kann, betrifft naturalness die Art und Weise, wie die Umwelt wahrgenommen wird. Die natürliche Art der Wahrnehmung scheint dabei darin zu bestehen, Menschen und Objekte als sich in einem Zustand oder einer Aktion befindlich zu verstehen: „We perceive the world around us as though it consisted of people and objects, that is, entities, and states which characterize these entities, and also changes in states which the entities undergo or trigger off“ (E NGEL- KAMP / Z IMMER 1983: 10). Diese Art der Wahrnehmung scheint sich bereits früh zu manifestieren; so zeigten Studien mit Babys im Alter von 22 Wochen, dass bereits diese Kinder konkreten und vor allem belebten Entitäten Aufmerksamkeit schenkten (S RIDHAR 1989: 211). Dies lässt Menschen und Objekte als besonders wahrscheinliche Gegenstände der Wahrnehmung und somit als geeignete Referenten für die Subjektfunktion erscheinen, wobei auch Tiere und Pflanzen in diese Beschreibung einbezogen werden können. Auf die semantische Komponentenanalyse übertragen bedeutet dies, dass psycholinguistisch natürliche bzw. psychologisch naheliegende Subjekte vor allem mit den Merkmalen +animate, +human und +concrete beschrieben werden können. Das von O SGOOD und B OCK als dritter Parameter aufgeführte Merkmal Motivationof-speaker betrifft den Stellenwert, den ein Sprecher einer Entität im spezifischen Aktionsprozess zuweist. O SGOOD und B OCK (1977: 90) nennen hier als motivierende Faktoren beispielsweise Interesse (interest), Betroffenheit (concern) oder Involviertheit (ego-involvement). E RTEL weist darauf hin, dass die Wahl eines Subjekts durch relative (räumliche oder emotionale) Nähe zum Sprecher bestimmt wird (E R- TEL 1977). Für die formale Realisierung des Subjekts ergibt sich daher folgende mögliche Hierarchie: Local person > Pronoun 3rd > Proper Noun 3rd > Human 3rd > Animate 3rd > Inanimate 3rd (A ISSEN 1999: 674) 97 97 Unter local person werden die erste und die zweite Person verstanden. Diese Hierarchie stellt eine Variante der Hierarchy of Features and Ergativity von M ICHAEL S ILVERSTEIN dar (S IL- 151 Als Konsequenz daraus schließt A ISSEN : „(...) note that the maximally unmarked clause is one in which the subject is a local person and the object is 3rd person; the maximally marked clause is one in which the subject is 3rd person and the object is a local person“ (A ISSEN 1999: 675). Dieses Kriterium zur Wahl des Subjekts lässt sich nicht durch semantische Komponenten des nominalen Referenten, sondern durch die grammatischen Kategorien Numerus und Person beschreiben. Um zu überprüfen, ob obige Hierarchie einen Einfluss auf die Realisation von Subjekten im Erzähltext besitzt, bietet es sich daher an, neben den oben genannten semantischen Komponenten auch diese beiden grammatischen Kategorien in die Betrachtung einzuschließen. Das Valenzwörterbuch deutscher Verben verwendet zur Beschreibung der Verbergänzungen neben einer verbspezifischen Rollenklassifikation (siehe unten) eine kategoriale Bestimmung, die angibt, „auf welche Kategorien von Dingen in der Welt des Sprechers die Ausdrücke referieren“ (VALBU 2004: 89). Diese Kategorien umfassen beispielsweise Konzepte wie Person, Tier, Pflanze, konkretes Objekt, abstraktes Objekt oder Naturkraft, 98 wobei diese als Bündel diverser semantischer Komponenten gesehen und verwendet werden können. So wird beispielsweise die Nominativergänzung der ersten Bedeutung von sich verletzen beschrieben als „dasjenige, das eine Verletzung durch etwas erleidet: Person/ Tier“ (VALBU 2004: 790). Semantische Kategorien können daher neben semantischen Komponenten zur weiteren Beschreibung von syntaktischen Elementen genutzt werden. Allerdings wird im Valenzwörterbuch deutscher Verben explizit darauf hingewiesen, dass [d]iese Bestimmungen (...) nicht so zu verstehen [sind], dass den Wörtern, die an diesen Stellen eingesetzt werden können, diese Kategorien als inhärente Merkmale zukommen. Es wird damit behauptet, dass ein Sprecher, der diese Verbvariante korrekt verwendet, die Belegung der NomE als einen Ausdruck interpretiert wissen will, der auf eine Person oder ein Gremium oder eine Institution referiert. (VALBU 2002: 62) Damit können semantische Kategorien als Schnittstelle zwischen subjektinhärenter und verbspezifischer Semantik gesehen werden, denn neben ihrer Funktion als semantische Merkmalsbündel lässt sich mit ihnen auch beschreiben, auf welche semantischen Kategorien Verbergänzungen häufig verweisen. Neben die Bedeutung, die sich aus den inhärenten Merkmalen des Subjektreferenten ergibt, tritt die Bedeutung, die der Referent in dem durch das Verb beschriebenen Vorgang erhält. Diese verbabhängige Bedeutung des Subjekts wird gemeinhin mit semantischen Rollen beschrieben, die auch als thematische Rollen, theta-roles oder deep cases bezeichnet werden. VERSTEIN 1976). S ILVERSTEIN nimmt dabei eine Korrelation zwischen formaler Realisierung und semantischer Rolle an, d.h. Realisierungen am oberen Ende der Skala treten in der unmarkierten Variante als agent auf, Realisierungen am unteren Ende der Skala typischerweise als patient (1976: 123). 98 Für eine Listung der wichtigsten Kategorien siehe VALBU (2004: 89f.). 152 Das Konzept der semantischen Rollen geht zurück auf C HARLES F ILLMORE , der den Ansatz der semantic deep cases als Reaktion auf die Transformationsgrammatik entwickelte (F ILLMORE 1968). Während die Transformationsgrammatik von einer syntaktischen Tiefenstruktur ausgeht, postuliert F ILLMORE eine semantische Tiefenstruktur, die der syntaktischen Realisierung zu Grunde liegt. Diese semantische Tiefenstruktur spiegelt dabei die Rollen der am durch das Verb beschriebenen Vorgang beteiligten Entitäten wider; als mögliche Rollen nennt F ILLMORE agentive, instrumental, dative, factitive, locative und objective (F ILLMORE 1968: 25). Die Beschreibung von Verbargumenten mit semantischen Rollen wurde seitdem von verschiedenen linguistischen Ansätzen und Richtungen aufgegriffen. Semantische Rollen finden sich beispielsweise als theta roles in Government & Binding, zur Beschreibung von qualitativer Valenz in der Valenztheorie, als psychologische Kategorien in der kognitiven Grammatik und Psycholinguistik, aber auch in allgemeinen Grammatiken zur Sprachbeschreibung. 99 Diese Ansätze unterscheiden sich dabei einerseits in der Funktion, die semantischen Rollen zugeschrieben werden; so stellen beispielsweise Bezeichnungen wie agent oder patient in der Kognitiven Grammatik ontologische Kategorien dar, während in valenztheoretischen Ansätzen semantische Rollen als Abstraktion von elementaren semantischen Einheiten, die als Produkt der semantischen Komponenten des Verbs zu verstehen sind, gesehen werden können. 100 Als Konsequenz dessen differieren die verschiedenen Ansätze andererseits auch in der Anzahl der Rollen und damit in der Spezifik derselben. Dabei befinden sich am einen Ende der Skala Modelle, die nur zwei oder drei Grundrollen annehmen, am anderen Ende diejenigen Ansätze, die jedem Verb ein spezifisches Rolleninventar zuweisen. Für die Betrachtung der Informationsentwicklung eines Texts nehmen die durch die Verben ausgedrückten Prozesse eine wichtige Position ein. Insofern stellt auch das Konzept der semantischen Rollen ein prinzipiell wertvolles Analyseinstrumentarium dar. Die folgenden Ausführungen sollen daher intensiver beleuchten, welche Ausrichtung des Rollenmodells für die vorliegende Untersuchung geeignet bzw. anwendbar ist. Eine verbspezifische Beschreibung des Rolleninventars ist immer dann angemessen, wenn dieses Verfahren zur Definition der Verbsemantik beitragen kann. Dies ist vor allem im lexikografischen Zusammenhang der Fall. So verwenden beispielsweise die beiden Valenzwörterbucher VALBU (Valenzwörterbuch deutscher Verben) und VDE (Valency Dictionary of English) verbspezifische Beschreibungen zur semantischen Bestimmung der Verbergänzungen. 101 Ebenfalls aus der lexikografischen Beschreibung stammt der Ansatz, Verben, die demselben semantischen Rahmen (frame) zugeordnet werden können, dieselben 99 Zu semantischen Rollen in der generativen Grammatik siehe z.B. H AEGEMAN (1991) oder C HOMSKY (1993: Kap. 2.2 und 2.6); für die Valenztheorie siehe beispielsweise A LLERTON (1982) sowie G ÖTZ -V OTTELER (2007); zur Bedeutung von semantischen Rollen in der Kognitiven Grammatik und Psycholinguistik vgl. z.B. L ANGACKER (1999), D IRVEN / V ERSPOOR (2004: 77-86), F ERSTL / F LORES D ’A RCAIS (1999: 217ff.), und für die traditionellen Grammatiken siehe CGEL (1985: 740-754), CG (2002: 230-235), LGSWE (1999: 123-133). 100 Für das ontologische Verständnis von Rollen siehe z.B. L ANGACKER (1999: 24), für eine Erläuterung von semantischen Rollen in der Valenztheorie siehe H ELBIG (1992: Kap.1). 101 Vgl. VALBU (2004: 62) und VDE (2004: xxviii-xxx). 153 semantischen Rahmenelemente (frame elements) zuzuweisen. So werden beispielsweise in FrameNet die Verben buy, lease, purchase und rent dem gemeinsamen semantischen Rahmen Commerce_buy zugeschrieben; damit besitzen diese Verben auch dieselben frame elements, wie z.B. buyer, goods, money, recipient, seller. 102 Auch L EVIN geht von der Annahme aus, dass die Semantik von Verben deren syntaktisches Verhalten bestimmt; insofern kommt sie nach einer Analyse der syntaktischen Eigenschaften von Verben zu insgesamt 49 semantischen Verbkategorien mit diversen Unterkategorien (L EVIN 1993). Die Argumente der Verben werden dabei für diese Unterkategorien spezifisch beschrieben. Diese Verbklassen werden ebenfalls als Ausgangsbasis für lexikografische Arbeiten wie beispielsweise Verb- Net genutzt. Der Vorteil einer verb- oder frame-spezifischen Verwendung von semantischen Rollen liegt darin, dass damit eine exakte Beschreibung der Verbargumente vorgenommen werden kann. Allerdings lassen diese spezifischen Rollen keine verallgemeinernden Aussagen zu, wie sie für die vorliegende Untersuchung benötigt werden. Dies ist möglich mit Ansätzen, die semantische Rollen zur theoretischen Beschreibung der semantischen Ebene von clauses heranziehen und dadurch eine wesentlich geringere Anzahl von semantischen Rollen erzielen. Bei diesen Modellen dient ein festes Inventar zur Beschreibung der Rollen grundlegender semantischer Verbkategorien. So geht beispielsweise F ILLMORE zunächst von sechs Kasus aus, wobei er hinzufügt: „Additional cases will surely be needed“ (1968: 25). Auch die neueren Grammatiken des Englischen orientieren sich an einer begrenzten Anzahl von semantischen Rollen: So listet beispielsweise die Cambridge Grammar 13 grundlegende Rollen (causer, agent, instrument, patient, experiencer, stimulus, theme, path, source, goal, location, recipient und beneficiary; CG 2002: 230ff.), die Longman Grammar of Spoken and Written English nennt als mögliche Rollen für das Subjekt agent, instrument, recipient, positioner, affected (mit identified und characterized), local, temporal oder eventive (LGSWE 1999: 123ff.). Wie diese Auflistungen zeigen, bestehen zwischen den einzelnen Ansätzen sowohl Überschneidungen als auch Unterschiede im Rolleninventar, und zwar in inhaltlicher sowie numerischer Hinsicht. Diese Diskrepanzen in Festlegung und Begrenzung eines generalisierten Rolleninventars stellen sicherlich eine Schwachstelle derartiger Modelle dar: Unübersehbar sind die großen Unsicherheiten in der Zahl und in der Abgrenzung der einzelnen Kauss [sic]. Es ist nicht zufällig, daß die Liste der vorgeschlagenen Kasusrollen fortlaufend modifiziert worden ist und wird, daß auch Fragen der Zahl und Abgrenzung der Kasus in der linguistischen Literatur häufig diskutiert werden, ohne daß sie bisher endgültig geklärt worden wären. (H ELBIG 1992: 24f.) Für die hier anzustellende Analyse bedeutet dies, dass Modelle mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von Rollen, wie beispielsweise im F ILLMORE schen Grundmodell, für eine semantische Bestimmung von Subjekten den Nachteil haben, dass die Kategorien zwangsläufig relativ grob angelegt sein müssen. Hier stellt sich 102 Diese frame elements werden dabei in core (buyer, goods) und non-core elements (z.B. money, place, recipient, purpose) eingeteilt. Alle Angaben von http: / / framenet.icsi.berkeley.edu/ . 154 die Frage, ob derartige Kategorien zu inhaltlich aussagekräftigen Ergebnissen führen. Für eine Untersuchung, wie sie hier vorgenommen werden soll, scheinen daher differenziertere Modelle, wie beispielsweise das der Cambridge Grammar oder das der Longman Grammar of Spoken and Written English, besser geeignet. Diese scheinen zwei Vorteile für eine Subjektsanalyse zu vereinen: Zum einen lassen die übergreifenden Rollenkategorien generalisierbare Aussagen, die Aufschluss über die allgemeine semantische Natur von Subjekten geben können, zu. Zum anderen stellt eine gewisse Differenziertheit des Modells sicher, dass die Unterschiede zwischen diversen Aktionsarten auch wirklich erfasst werden. In der Theorie erscheinen derartige Rolleninventare daher als ein geeignetes Instrumentarium für die hier vorzunehmende Analyse. Bei der Anwendung eines solchen Modells ergeben sich jedoch unweigerlich Probleme, die im Folgenden näher dargestellt werden sollen. Dazu wird vor allem das Rolleninventar der Cambridge Grammar herangezogen; die getroffenen Aussagen gelten jedoch für alle derartigen Modelle. Auch wenn die einzelnen Rollen in ihren Definitionen meist klar beschrieben werden, so kann doch nicht in allen Fällen eine zweifelsfreie Zuweisung einer Rolle getroffen werden. 103 So wird beispielsweise die Rolle experiencer in der Cambridge Grammar definiert als „the internal state of some animate or animate-like being which is characteristically not under its immediate control“ und mit den Bereichen „emotion, perception, and cognition“ umrissen (2002: 232). Trotz dieser Definition ist die Grenze zu anderen Kategorien manchmal nicht scharf zu ziehen: [1] “But then,” thought Alice, “shall I NEVER get any older than I am now? That’ll be a comfort, one way - never to be an old woman - but then - always to have lessons to learn! Oh, I shouldn’t like THAT! ” “Oh, you foolish Alice! ” she answered herself. (C ARROLL , Z.78-82) [2] “How queer it seems,” Alice said to herself, “to be going messages for a rabbit! ” (C ARROLL , Z.27-28) Im ersten Beispiel findet offensichtlich ein kognitiver Prozess in Form eines inneren Monologs statt, so dass Alice und she wohl dem Beschreibungsprofil eines experiencer entsprechen. Im zweiten Beispiel lässt hingegen das Verb said vermuten, dass eine verbale Äußerung getätigt wird, die nicht mehr nur dem „internal state“ des Subjekts zugeschrieben werden kann, so dass eher das Profil der Rolle agent zuzutreffen scheint. Die Zuordnung zweier unterschiedlicher Rollen suggeriert hier aber einen Unterschied zwischen den Vorgängen thought, answered herself und said to herself, der in dieser Klarheit nicht vorliegt. Ein ähnlicher Fall tritt bei den Perzeptionsverben see und hear sowie look und listen auf; erstere beschreiben eine ungerichtete Wahrnehmung, während zweitere auf einen aktiven Wahrnehmungsprozess hinweisen. Insofern vereinen look und listen sowohl Komponenten eines agent, nämliche die aktive Tätigkeit, als auch eines experiencer, nämlich die auditive Wahrnehmung, so dass auch hier eine eindeutige Kategorisierung schwer zu treffen ist. 104 103 Siehe dazu auch D OWTY (1991: 553ff.). 104 Zur Beschreibung der Unterschiede zwischen look und listen sowie see und hear siehe auch F ILLMORE (1968: 31). 155 Auf der anderen Seite gibt es Rollen, die in ihrer Definition so umfassend sind, dass eine Vielzahl von Handlungsabläufen einer Rollenbezeichnung zugeordnet werden können. So wird beispielsweise die Rolle theme in der Cambridge Grammar wie folgt beschrieben: The most central case concerns movement and location in space (…). Many expressions (…) have senses in the field of time as well as space, and we will thus allow for temporal as well as spatial themes. Also analogous to movement and location in space are transfer and possession (…). By further extension it applies to entities that change or have properties (…). (CG 2002: 232) In den folgenden Beispielen lassen sich alle unterstrichenen Nominalphrasen mit dieser Definition vereinbaren: In [3] wird die Anwesenheit an einem Ort beschrieben, in [4] die Verankerung in Zeit und Raum, in [5] eine räumliche Veränderung, in [6] eine Zustandsveränderung, in [7] das Ergebnis einer Zustandsveränderung und in [8] eine prinzipielle Eigenschaft. [3] (...) the old gentleman (…) stood most amiably beaming at the ten commandments (…). (D ICKENS , Z.219-221) [4] When I used to read fairy-tales, I fancied that kind of thing never happened, and now here I am in the middle of one! (C ARROLL , Z.71-73) [5] (...) it was just possible it had fallen into a cucumber-frame, or something of the sort. (C ARROLL , Z.103-105) [6] (...) she went on growing, and growing (…). (C ARROLL , Z.54-55) [7] Aren’t you drenched to the skin? (W OOLF , Z.131-132) [8] (...) just shows you how conservative and blinkered academics are (…). (L ODGE , Z.309) Zwar können all diese Verben auf die semantische Abstraktion „Beschreibung einer statischen Betrachtung“ reduziert werden, es stellt sich jedoch die Frage, ob ein derart reduzierter gemeinsamer Nenner für die semantische Beschreibung tatsächlich noch aufschlussreich ist. Die Kategorisierung semantischer Rollen stellt somit ein Problemfeld für deren Anwendung dar. Eine zweite Schwierigkeit kann sich aber auch aus der semantischen Natur des Verbs ergeben. Oft ermöglicht die Semantik der Verben eine relativ eindeutige Zuordnung zu den gängigen Rollen eines Rolleninventars, in einigen Fällen ist die Klassifikation jedoch problematisch, wie im Folgenden dargelegt werden wird. Bei einigen Verben scheint keine eindeutige Zuordnung des Subjektarguments zu einer bestimmten Rolle möglich. So ließe sich darüber streiten, ob im folgenden Beispiel mit appeared eine prinzipielle Eigenschaft des Subjekts beschrieben wird (theme) oder ob he nicht den stimulus für eine optische Wahrnehmung darstellt. [1] (…) he appeared the image of stark and uncompromising severity, (…). (W OOLF , Z.18) Daneben finden sich Verben, deren Semantik keine Rolle der gängigen Rolleninventare für das Subjektargument geeignet erscheinen lässt. So haben die Verben find, drop, lose, meet, get hold of oder encounter in den folgenden Beispielen ge- 156 meinsam, dass keine willentliche Aktion, sondern vielmehr ein zufälliges Ereignis beschrieben wird. [2] By this time she had found her way into a tidy little room with a table in the window, and on it (…) a fan and two or three pairs of tiny white kid gloves: (…). (C ARROLL , Z.35-36) [3] Where CAN I have dropped them, I wonder? (C ARROLL , Z.5-6) [4] It was the White Rabbit, trotting slowly back again, and looking anxiously about as it went, as if it had lost something; (…). (C ARROLL , Z.1-3) [5] She went in without knocking, and hurried upstairs, in great fear lest she should meet the real Mary Ann, (…). (C ARROLL , Z.24-25) [6] She did not get hold of anything, (…). (C ARROLL , Z.102) [7] On the stairs I encountered Wemmick, (…). (D ICKENS , Z.115) Daher sind die Rollen agent und causer nicht angemessen, da diese Rollen nach einer Intention verlangen, ebensowenig experiencer, da keinerlei mentale Vorgänge stattfinden, und auch in das breite Spektrum der Rolle theme fügen sich diese Verben nicht ein, da es sich hier nicht um eine äußerliche Beschreibung handelt. Andere Kategorien wie beneficiary, patient oder recipient scheinen ebenfalls nicht für die Beschreibung der semantischen Rolle des Subjektarguments geeignet. Da es sich um zufällige Ereignisse handelt, könnte argumentiert werden, dass eine weitere Rolle des „happenee“ in das Rolleninventar aufzunehmen sei. 105 Je mehr Kategorien jedoch zur Verfügung stehen, desto häufiger wird es zu Gradienzfällen zwischen zwei Kategorien kommen; man denke beispielsweise an einen Satz wie We were looking for it for two hours, until we finally found it, wo der Vorgang des Findens zwar zufällig geschieht, ihm jedoch ein aktiver, willentlich vorgenommener Suchvorgang vorausgeht, so dass eine Gradienz zwischen agent und happenee anzusetzen wäre. Während also eine relativ kleine Anzahl von Rollen dazu führt, dass das Rolleninventar nicht für alle Verben ausreicht, ergeben sich bei einer Erweiterung des Rolleninventars Grenzfälle oder doppelte Zugehörigkeiten, was dem Ziel der klaren Beschreibung entgegentritt. Für dieses Dilemma scheint es keine praktikable Lösung zu geben. Eine Funktion, die der Verwendung von Rollenbeschreibungen gemeinhin zugewiesen wird, besteht darin, die Perspektive, aus der ein Aktionsvorgang dargestellt wird, beschreiben zu können. Dies wird meist mit Beispielen wie [8] John opened the door with the key. [9] The key opened the door. [10] The door opened. illustriert, in denen John als agent, the key als instrument und the door als patient klassifiziert werden können (F ILLMORE 1968: 25; 27). Schwieriger gestaltet sich die Rollenzuweisung allerdings, wenn nicht nur die prototypische Verbbedeutung in Betracht gezogen, sondern eine darüber hinausgehende Interpretation der in der clause gegebenen Information angestellt wird. 105 Vgl. beispielsweise D IRVEN / V ERSPOOR , die ein happening schema als eines von sieben grundlegenden event schemas annehmen, wobei sie der betroffenen Entität jedoch die Rolle patient zuweisen (2004: 80). 157 [11] (…) they went down the road to the fishing village (…). (W OOLF , Z.206) [12] (…) if they did go to the Lighthouse after all (…). (W OOLF , Z.44) [13] They had all gone (…). (W OOLF , Z.180) In allen drei Fällen kann die Bedeutung von go mit einer allgemeinen Definition wie „move to a particular place in a particular direction“ (VDE) beschrieben werden. Dies würde für alle Subjekte in der gleichen Rolle resultieren (in der Cambridge Grammar die Rolle theme). Es kann jedoch argumentiert werden, dass go in Beispiel [11] vor allem den Bewegungsvorgang beschreibt (ein mögliches Synonym wäre walk), in [12] die willentliche Aktion des Ortswechsels zum Ausdruck bringt (mögliches Synonym travel) und in [13] das Ergebnis einer Ortsveränderung (mögliches Synonym disappeared). Für eine treffende Beschreibung der Perspektive kann es daher als angemessen angesehen werden, verschiedene semantische Rollen für die Subjektargumente anzunehmen: Das Subjekt in [11] ließe sich wohl am besten mit der in manchen Inventaren bestehenden Rolle mover beschreiben, 106 die Intention in [12] mag die Rolle agent rechtfertigen, und [13] entspricht der Aktionsdarstellung eines theme. Während die genaue Bestimmung der Perspektive also eine Differenzierung der semantischen Rollen auch von lexical units wünschenswert erscheinen lässt, verdeutlicht obige Argumentation jedoch, dass hier eine subjektive Einschätzung nicht vermeidbar ist. Dies mag für die Einzelbeschreibung irrelevant sein, lässt das Rolleninventar aber als Methode, um zu generalisierbaren Aussagen für eine größere Menge Text zu gelangen, nur bedingt brauchbar erscheinen. Die Zuweisung von Rollen findet mithilfe des Wissens, welche extralinguistischen Vorgänge mit welchen linguistischen Bezeichnungen, d.h. Verben, beschrieben werden, statt. Da aber nicht nur tatsächlich stattfindende Ereignisse, sondern auch deren Nichtexistenz oder Hypothesen darüber versprachlicht werden, werden Verben nicht nur affirmativ, sondern auch verneint oder modifiziert gebraucht: [14] “Then I’ll go round and get in at the window.” “THAT you won’t” thought Alice (…). (C ARROLL , Z.97-99) [15] As for pulling me out of the window, I only wish they COULD! (C ARROLL , Z.125- 126) [16] You’d better not do that again (…). (C ARROLL , Z.177-178) [17] (…) you ought to tell me who YOU are, first (…). (C ARROLL , Z.279-280) [18] I didn’t tell him that I had used that passage (…). (L ODGE , Z.67-68) [19] Had there been an axe handy (…) James would have seized it. (W OOLF , Z.25-27) Derartige Verbphrasen führen zu der paradoxen Situation, dass sich die Rollenbestimmung von der Beschreibung eines Vorgangs ableitet, der zum Zeitpunkt der Äußerung nicht stattfindet. Wird das Rolleninventar eines Verbs als dessen linguistische Eigenschaft verstanden, haben Negation und Modifikation keinen Einfluss auf die Bestimmung der Rolle. 107 Diese Konzeption resultiert jedoch in einer Verringerung des psycholinguistischen Erklärungspotentials semantischer Rollen. Werden Rollen hingegen als Charakterisierungen der extralinguistischen Handlungsträ- 106 Vgl. L ANGACKER (1999: 29): „Unlike a patient (...), a mover changes position with respect to its surroundings.” 107 So beispielsweise bei F ILLMORE (1968), der das Rolleninventar als case frames der Verben formuliert. 158 ger und damit als psychologische Kategorien gesehen, 108 sollte die Nichtrealisierung eines Vorgangs nicht in der gleichen Rollenbezeichnung resultieren können wie dessen Realisierung. Verbmodifikation kann darüber hinaus die Bedeutung des Vollverbs von einer momentanen Aktion zu typischen Tätigkeit des Subjektarguments verändern: [20] He couldn’t play cricket. (W OOLF , Z.116-117) [21] And he would go to picture galleries they said, and he would ask one, did one like his tie? (W OOLF , Z.141-143) Die Bedeutungen der Vollverben play, go und ask lassen die Rollenbestimmungen agent zu. Dennoch wird die Bedeutung dieser Beispielsätze durch die Modalverben dergestalt modifiziert, dass hier eine prinzipielle Eigenschaft der Subjektreferenten beschrieben wird. Diese Art der Prädikation verlangt aber nach der Rolle theme. Eine solche Modifikation der Verbbedeutung kann aber auch ohne den Gebrauch eines Modalverbs erzielt werden: [22] Indeed, she had the whole of the other sex under her protection; for reasons she could not explain, for their chivalry and valour, for the fact that they negotiated treaties, ruled India, controlled finance; (…). (W OOLF , Z.81-84) [23] They talked such nonsense. (W OOLF , Z.157) [24] “The atheist,” they called him; “the little atheist.” Rose mocked him; Prue mocked him; Andrew, Jasper, Roger mocked him (…). (W OOLF , Z.70-72) Auch hier sind es nicht momentane Aktionen, sondern habituelle Eigenschaften der Subjektreferenten, die mit der Verbphrase zum Ausdruck gebracht werden. Für eine korrekte Beschreibung der Bedeutung des Subjektarguments in diesen Beispielsätzen wäre also wiederum die Rolle theme angebracht. Die Problematik, die sich für die Rollenzuweisung in den Beispielsätzen [14-19] ergab, lässt sich lösen, wenn das Rolleninventar als inhärente, äußerungsunabhängige Eigenschaft des Verbs verstanden wird. Dennoch treten Verwendungen auf (Beispiele [20-24]), sowohl in Form von modifizierten als auch unmodifizierten Verbphrasen, in denen die vom aktuellen Kontext unabhängige Anwendung des Rolleninventars nicht zur richtigen Rollenbestimmung zu führen scheint. Dieser Widerspruch macht eine Anwendung der semantischen Rollen am geschriebenen Text nahezu unmöglich. Einen weiteren diskussionswürdigen Fall stellt die Parataxe von zwei oder mehr Verben dar. Dadurch kann es dazu kommen, dass Argumente verschiedener Verben durch ein formales Element realisiert werden, so dass eine Ergänzung nicht nur eine, sondern mehrere semantische Rollen erfüllt. [25] Punctual to my appointment, I rang at the Castle gate on the Monday morning, and was received by Wemmick himself (…). (D ICKENS , Z.171-172) → agent / patient [26] Very soon the Rabbit noticed Alice (…) and called out to her in an angry tone, (…). (C ARROLL , Z.12-13) → experiencer / agent 108 Vgl. beispielsweise C ROFT (1994: 99): “Thematic roles are commonly thought to refer to objective semantic properties of participants in events. We have argued here that in fact they are associated with a cognitive construal of self-contained events extracted from a causal network.” 159 [27] (…) a large caterpillar, that was sitting on the top with its arms folded, quietly smoking a long hookah, and taking not the smallest notice of her or of anything else. (C ARROLL , Z.240-242) → theme / agent / experiencer [28] (...) Mrs Wemmick no longer unwound Wemmick’s arm (…), but sat in a highbacked chair against the wall (…). (D ICKENS , Z.240-242) → agent / theme Hier werden einem Subjekt verschiedene Aktionsarten zugeordnet, so dass nach der Rollenbestimmung durch das erste Verb eine erneute Rollenzuweisung durch das zweite Verb stattzufinden hat. Im Zusammenhang mit Studien zu embedded relative clauses kommen K ING und J UST zu dem Schluss, dass dies in einem höheren Interpretationsanspruch resultiert: „(...) the assignment of two different roles to a single syntactic constituent also taxes working memory capacity“ (1991: 581). Der von K ING und J UST zitierte Beispielsatz The reporter that the senator attacked admitted the error bedingt dabei die Rollen agent und patient und somit zwei komplementäre semantische Rollen. Eine derartige Rollenzuweisung, agent und patient, findet sich bei den obigen Sätzen im Beispiel [25]; insofern sollte hier die Zuweisung dieser beiden Kategorien zu einer erhöhten Beanspruchung des Arbeitsgedächtnisses führen. Bei den Beispielen [26] bis [28] sind the Rabbit die Rollen experiencer und agent zuzuordnen, that (the Caterpillar) die Rollen theme, agent und experiencer und Mrs Wemmick die Rollen agent und theme. Bei diesen Beispielen stellt sich nun die Frage, ob diese Subjektrollen ebenfalls so psychologisch grundlegend unterschiedliche Kategorien darstellen, dass dies Auswirkungen auf den Interpretationsanspruch nach sich zieht. Möglicherweise führt aber auch die Etablierung einer etwas höheren Anzahl von Rollen dazu, dass diese Differenzierung keine Entsprechung in psychologischen Kategorien findet. Damit hätten Kategorien wie experiencer oder theme der Rolle agent gegenüber einen anderen Status als die Kategorie patient. Psycholinguistische Test könnten hierüber Aufschluss geben. Vor allem in Textpassagen dialogischen Charakters treten oft phraseologische Versatzstücke wie you know, I think, I suppose, I’m afraid auf. Die semantische Natur der Verben würde hier die Rolle des experiencer nahelegen. Diese Phraseologismen werden jedoch kaum mehr in ihrer ursprünglichen Bedeutung, sondern vor allem in phatischer Funktion gebraucht, so dass eine Bestimmung mit experiencer fraglich erscheint. Phraseologische Subjekte finden jedoch in den gängigen Rolleninventaren keine Berücksichtigung. 109 Metaphorische Verwendung von Verben liegt beispielsweise bei den folgenden Sätzen vor: [29] (…) her eye fell upon a little bottle (…). (C ARROLL , Z.38) [30] (…) when his Prolegomena, (…), to some branch of mathematics or philosophy saw the light of day (…). (W OOLF , Z.124-127) 109 Der Textabschnitt aus Alice in Wonderland erzielt Sprachspiele, indem derartige phatische Phraseologismen wörtlich interpretiert werden und somit einem phraseologischen Subjekt, das an sich keine spezifische Rolle innehat, eine bestimmte Rolle zugewiesen wird: “Oh, I’m not particular as to size,” Alice hastily replied; “only one doesn’t like changing so often, you know.” “I DON’T know,” said the Caterpillar. (C ARROLL , Z.343-346) 160 In einem nichtübertragenen Sinn würden die Subjekte der beiden Verben fall und see wohl mit den Rollen theme und experiencer belegt werden. Jedoch ist die Bedeutung der Verben hier metaphorisch zu sehen, was sich aus der Kombination des Verbs mit einem spezifischen Argument ergibt. So ließe sich her eye fell upon a little bottle mit she saw a little bottle umschreiben, his Prolegomena saw the light of day mit his Prolegomena were published. Dadurch ergeben sich nicht nur andere Rollen für die Subjekte (experiencer im ersten Fall und patient im zweiten Fall), sondern zumindest im ersten Beispiel auch ein anderes Subjekt: Statt dem Subjekt her eye wird dem Subjekt she eine Prädikation zugeordnet. Der metaphorische Gebrauch von Verben lässt daher keine Rollenbestimmung der Argumente mithilfe der Grundbedeutung der Verben zu. Da für die hier vorliegende Untersuchung vor allem die Subjektergänzung von Interesse ist, soll im Folgenden die psycholinguistische Stellung des Subjekts noch einmal im Zusammenhang mit semantischen Rollen näher betrachtet werden. Zu diesem Zweck wird exemplarisch das Verb fly herangezogen. 110 Die folgenden Beispielsätze zeigen Verwendungsweisen des Verbs fly, wobei den Argumenten unterschiedliche semantische Rollen zugewiesen werden können. Diese semantischen Rollen werden zunächst verbspezifisch bezeichnet und finden sich unterhalb des Beispiels: 111 [1] Stan flew helicopters in Vietnam. LDOCE → pilot / machine [2] Under the Brabazon recommendations, the aircraft would have six to eight piston or reciprocating engines, possibly replaced by gas turbine engines if available, and a pressurized cabin, and be capable of flying 5,000 miles non-stop at 275 miles per hour. BNC → machine / distance [3] British Airways flies passengers to over 150 destinations around the world and has a cashhandling requirement at each of its airports. NET → airline / passenger / destination [4] The couple flew British Airways. VDE → passenger / airline [5] His company flew him to Rio to attend the conference. LDOCE → institution / passenger / destination [6] While supplies are flying in from all over the world, making sure that everybody over such a large area receives them is another matter. NET → goods / destination / source Diese Beispiele zeigen unterschiedliche verbspezifische Rollen in Subjektposition: pilot, machine, airline, passenger, institution und goods. Um Kategorien eines festen Rolleninventars für die Beschreibung von fly nutzen zu können, bestünde nun der nächste Schritt darin, den verbspezifischen Argumentbeschreibungen semantische Rollen zuzuordnen, wie z.B. pilot - agent, passenger - patient. Allerdings scheint die syntaktische Anordnung einer clause zu beeinflussen, in welcher Rolle 110 Für eine ausführliche Darlegung der Argumentation siehe G ÖTZ -V OTTELER (2007). 111 Die Beispielsätze stammen aus LDOCE (Longman Dictionary of Contemporary English, 2003), VDE (A Valency Dictionary of English 2004), BNC (British National Corpus) und aus dem Internet (NET). 161 ein spezifisches Argument interpretiert wird. Dies wird vor allem an den Beispielsätzen deutlich, bei denen dieselbe verbspezifische Rolle in unterschiedlichen syntaktischen Funktionen realisiert wird: In den Beispielen [3] und [4] finden sich die verbspezifischen Argumente airline und passenger zum einen in Subjekt-, zum anderen in Objektposition. Diese Anordnung scheint dafür verantwortlich zu sein, dass in Beispiel [3] British Airways stärker als agierende Entität interpretiert wird als passengers, während dies in Beispiel [4] für the couple gilt. Daraus ergibt sich die These, dass die Entität, die als Subjekt einer clause realisiert wird, als diejenige Entität interpretiert wird, die in der spezifischen Situation die handelnde Entität darstellt. Dieser Befund entspricht der Feststellung, dass Entitäten, die als agentiv angesehen werden, prinzipiell vor weniger agentiven Entitäten enkodiert werden: Nominals denoting figures of state and sources of actions consistently precede those denoting grounds and recipients, except in presentative contexts. They are also chosen as perspectives. (S RIDHAR 1988: 82) Dies gilt nicht nur für belebte Entitäten. Zwar besteht prinzipiell eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass belebte Entitäten als agentiv interpretiert werden, wie Beispiele [2], [3], [5] und [6] zeigen, können aber auch unbelebte Entitäten als dasjenige Element präsentiert werden, dem die durch das Verb beschriebene Aktion zugeschrieben werden kann: 112 The subject is the “ultimate cause” in that by making a participant a subject, the speaker has chosen - to the extent allowed by the grammar of his or her language - to represent the participant as not significantly acting under control of someone of something else. In the case of human agency, this normally implies that the subject is controlling the action himself/ herself; however, lesser degrees of control are not incompatible with being assigned to subject position (…). (C ROFT 1994: 95) Diese Feststellung gilt für clauses, deren Verb eine aktive Form aufweist. In Passivkonstruktionen weist hingegen die Verbform dem Element in Subjektposition eine passive Rolle, also die des patient, zu und impliziert das Vorhandensein einer weiteren, aktiveren Entität. 113 Es lässt sich daher feststellen, dass semantische Rollen nicht unabhängig von der syntaktischen Anordnung betrachtet werden können. Anderenfalls müssten für alle Beispielsätze, in denen unterschiedliche Argumente in Subjektposition auftreten, unterschiedliche lexikalische Einheiten angenommen werden. So wären beispielsweise zwei verschiedene lexikalische Einheiten, fly 1 und fly 2 , für die Sätze British Airways flies 1 passengers und the couple flew 2 British Airways anzusetzen, damit im ersteren Fall British Airways als agent und im zweiteren Fall the couple als agent bezeichnet werden können. Dies hätte jedoch zur Folge, dass Verbbedeutungen so weit unterklassifiziert würden, bis der Entität in Subjektposition eine agentive 112 Daraus ergibt sich als Konsequenz, dass auch bei sogenannten ergativen Verben die Entität in Subjektposition als agent präsentiert wird und nicht, wie häufig beschrieben, einen patient mit aktiver Verbform darstellt; vgl. G ÖTZ -V OTTELER (2007). 113 Siehe R ICKHEIT / S ICHELSCHMIDT (2007: 178): “(…) people did indeed infer an agent when reading short passives.” Dies gilt sicherlich vor allem für Kontexte, in denen das Vorhandensein eines agent Sinn ergibt; bei Sätzen wie She was killed in the accident findet die Inferenz eines agent möglicherweise nicht oder zu einem geringeren Grade statt. 162 Rolle zugewiesen werden kann. Dies würde ein semantisches Rollenmodell mit einer festen Anzahl von Rollen ad absurdum führen. Vorangehende Ausführungen machen deutlich, dass eine stimmige Rollenzuweisung nur dann stattfinden kann, wenn Verb samt Subjekt im textuellen Zusammenhang betrachtet werden. Dies bedeutet, dass die Bedeutung der Verben nicht als isolierte Größe angenommen werden kann, sondern dass diese Resultat der Interpretation durch den Leser ist. Dadurch kann aber eine Rollenzuweisung nicht in dem Grade objektiv erfolgen, wie es für eine linguistische Untersuchung wie die hier vorliegende wünschenswert und erforderlich wäre. Während also ein Modell mit einem festen Rolleninventar zur Veranschaulichung bestimmter theoretischer Konstrukte geeignet sein kann, zeigt die praktische Anwendung am Text, dass ein derartiges Modell zur Bestimmung der Subjektsemantik zu viele Unschärfen nach sich zieht, als dass generalisierbare Ergebnisse tatsächlich aussagekräftig wären. Damit erscheinen auch semantische Verbklassifikationen nur bedingt praktikabel. Bei der Beschreibung verbabhängiger Semantik müssen daher zwei grundlegende Unterscheidungen getroffen werden. Zum einen kann eine Anzahl von Elementen, die bei dem durch das Verb beschriebenen Vorgang beteiligt sind, identifiziert und charakterisiert werden; im Falle von fly wären dies beispielsweise die Rollen pilot, passenger oder destination. Auf der Ebene der Syntax spiegelt sich dieses Rolleninventar in den möglichen Valenzpatterns des Verbs wider. Auf der anderen Seite steht die syntaktische Anordnung einer Situationsbeschreibung in der clause. Hier führten obige Überlegungen zu dem Ergebnis, dass für das Subjektelement zwei grundlegende semantische Rollen unterschieden werden können: Für den Fall, dass das Verb im aktiven Modus steht, kann dem Subjekt handelnder Charakter zugeschrieben werden, für den Fall, dass das Verb in passivem Modus gebraucht wird, hat das Subjekt den Charakter eines patient. Damit lassen sich für das Subjekt zwei prinzipielle Rollen feststellen: agent und patient, diese hängen vom Genus Verbi ab. Diese Schlussfolgerung geht einher mit Rollenmodellen, die zwei übergeordnete Rollen annehmen. Diese Modelle sollen im nächsten Punkt näher betrachtet werden. Rollenmodelle mit übergeordneten Rollen gehen im Allgemeinen von einer Entität, die handelt, und einer Entität, an der eine Handlung vollzogen wird, aus. So sprechen beispielsweise L ANGACKER von agent und patient (1999: 24), D OWTY von proto-agent und proto-patient (1991: 572) und VAN V ALIN und L APOLLA von actor und undergoer (1997: 141). Um eine Verwechslung mit spezifischeren Rolleninventaren, die ebenfalls oft die Termini agent und patient verwenden, zu vermeiden, wird hier der Terminologie von VAN V ALIN und R APOLLA gefolgt. Die zwei Kategorien actor und undergoer können semantisch definiert werden. D OWTY beschreibt beispielsweise die Kriterien für seine Protorollen in einer Liste von Merkmalen: 163 Contributing properties fort the Agent Proto-Role: a. volitional involvement in the event or state b. sent[i]ence 114 (and/ or perception) c. causing an event or change of state in another participant d. movement (relative to the position of another participant) (e. exists independently of the event named by the verb) Contributing properties fort the Patient Proto-Role: a. undergoes change of state b. incremental theme c. causally affected by another participant d. stationary relative to movement of another participant (e. does not exist independently of the event, or not at all) (D OWTY 1991: 572) Einen etwas anderen Ansatz verfolgen V AN V ALIN und R APOLLA , wenn sie semantische Rollen eines festen Rolleninventars zu den Makrorollen actor und undergoer zusammenfassen: Accordingly, in an active sentence in English, the actor is the subject, which, with a certain kind of verb would be an AGENT , and with another kind of verb would be an EX- PERIENCER , and with yet another kind of verb would be a POSSESSOR , and so on. Similarly, the undergoer is the direct object in English, which would be a PATIENT with a verb like kill, but a THEME with put, a RECIPIENT with present (…) as so on. ( VAN V ALIN / R APOLLA 1997: 141) Daneben können diese Rollen auch als psychologische Kategorien begriffen werden. So spricht L ANGACKER von conceptual archetypes, die in zwei role archetypes resultieren (L ANGACKER 1999: 24). Auch C ROFT geht von zwei grundlegenden Kategorien aus, die aus dem Basisschema eines kausativen Ereignisses resultieren: 115 We have hypothesized that the ICM [idealized cognitive model] of a verb represents an event conceptualized as self-contained, i.e. isolated from the causal network. That is to say, the event denoted by a verb is constructed to have an “ultimate cause” and a “final result”. The starting point and endpoint of the segment of a causal chain denoted by a verb are the subject and object of the verb respectively, at least for the causative event view described above. Thus, the “ultimate cause” and “final result” are associated with the subject and object. (C ROFT 1994: 93) Diese Auffassung wird unterstützt von entwicklungspsychologischen Untersuchungsergebnissen. So zeigten L ESLIE und K EEBLE (1987), dass bereits Babys im Alter von 27 Wochen das Prinzip der Kausalität verstehen. Sie folgern daraus die Hypothese, dass mit zunehmendem Alter und damit mit zunehmender Abstraktionsfähigkeit das Verständnis von Kausalität in kausalen Rollen resultiert (1987: 285). Andere Experimente lassen den Schluss zu, dass bei Kindern eine starke Tendenz zu bestehen scheint, agentive Entitäten in Subjektposition zu platzieren. 116 Dies legt 114 Hier liegt wohl ein Tippfehler vor; statt sentence ist vermutlich sentience gemeint (vgl. auch B ARKER / D OWTY 1993: 53). 115 Für ein nicht-kausatives Ereignis, das folglich durch ein intransitives Verb beschrieben wird, nimmt C ROFT noch eine dritte Rolle an („S = ’subject’ of intransitive verbs“; C ROFT 2001: 134). 116 Vgl. O SGOOD / B OCK (1977: 96). B ROOKS und T OMASELLO gehen allerdings davon aus, dass die Tendenz kleiner Kinder (d.h. im Alter zwischen 32 und 37 Monaten) zu aktiven Konstruktionen sich damit erklären lässt, dass die Ansprache von Erwachsenen an Kinder im Englischen 164 eine spezifische Wahrnehmung der Umwelt nahe, die mit dem Prinzip der naturalness von O SGOOD und B OCK erfasst werden kann. 117 Daneben resultiert die Auffassung von übergeordneten Rollen als psychologische Kategorien in der Annahme, dass diese nicht sprachspezifisch, sondern vielmehr weitgehend universell gelten. C ROFT spricht beispielsweise von „accusative languages“ und „ergative languages“ (2001: 137), wobei sich accusative languages dadurch auszeichnen, dass die Rollen A und S (A = „subject“ of transitive verbs; S = „subject“ of intransitive verbs) auf dieselbe syntaktische Weise realisiert werden, während ergative languages S und P (P = „object“ of transitive verbs; C ROFT 2001: 134) syntaktisch vereinen. 118 Trotz dieser Unterscheidung in zwei Sprachtypen werden die Rollen A, S und P für alle Sprachen identifiziert. Allen Ansätzen, die von übergeordneten Rollen ausgehen, ist die Annahme einer Korrelation zwischen semantischen Rollen und syntaktischer Realisierung gemein, wobei für das Englische folgende Relation festgestellt wird: „(...) in an active construction, the generalized AGENT -type role is subject and the generalized PATIENT type role is object, while in a passive construction the generalized PATIENT -type role is subject and the generalized AGENT -type role is object of the preposition by“ ( VAN V ALIN / R APOLLA 1997: 141). 119 Daneben weisen A RCE -A RENALES , A XELROD und F OX auf eine weitere Konstruktionsmöglichkeit hin, die sie als middle diathesis bezeichnen: „(...) the middle diathesis merely indicates that an active subject is affected by the action“ (1994: 15). Dieser Fall liegt im Englischen bei der get-Konstruktion vor, wie in I got dressed. A RCE -A RENALES et al. gehen dabei davon aus, dass auch in der get-Konstruktion eine Agentivität des Subjektreferenten festgestellt werden kann. 120 Die bislang besprochenen Informationen, die aus dem Zusammenspiel zwischen Subjekt und Verb gewonnen werden können, wurden anhand finiter Verbphrasen exemplifiziert. Der letzte Punkt dieser einleitenden theoretischen Betrachtungen soll nun die formale Einteilung von Verbphrasen in finit und infinit zum Gegenstand vor allem aus Aktivkonstruktionen zu bestehen scheint: „(...) the main reason for the relative paucity of full passive utterances in the language of young English-speaking children is that they have very few kinds of the learning experiences with which we provided them in the current experiment. It is certainly not the case that taking a discourse perspective on an event opposite to the one that they are used to (i.e., from the perspective of the patient rather then the agent) presents them with any serious difficulties.” (B ROOKS / T OMASELLO 1999: 93) 117 Vgl. IV.2.2. 118 Diese Rollen werden dabei, trotz ihrer syntaktischen Bezeichnung, semantisch interpretiert: „That is, the terms A, S, and P must be interpreted SEMANTICALLY . A, S, and P each stand for a polysemous category made up of a cluster of semantic PARTICIPANT ROLES found in oneparticipant situations (S) and two-participant situations (A, P). (…) A and P are in fact mnemonic for agent and patient respectively. However, other participant roles are not so easily identified across languages. That is, the terms A, S, and P hide a substantial degree of language variation in the assignment of semantic participant roles to syntactic roles.” (C ROFT 2001: 136) 119 Vgl. auch L ANGACKER (1999: 25), D OWTY (1991: 576). 120 A RCE -A RENALES , A XELROD und F OX weisen jedoch darauf hin, dass Veränderungen im Sprachgebrauch festzustellen sind, die die get-Konstruktion als Alternative zum Passiv erscheinen lassen: „Since get-constructions seem to be expanding in their range of uses, (...) it is possible that we are witnessing a change in the structure of get-“passives”, perhaps partly on analogy with be-passives; (…).” (1994: 13) 165 haben und klären, welche Aufschlüsse aus diesem Aspekt für die Informationsentwicklung gewonnen werden können. Für die hier vorliegende Analyse ist dabei vor allem die Frage relevant, ob sich bei der Rezeption finiter Verben gegenüber der Rezeption infiniter Verben Unterschiede für die Informationsentwicklung ergeben. Finite Verbformen können im Englischen für die grammatischen Kategorien tense, mood, number und person markiert sein, finite Verbphrasen darüber hinaus für voice und aspect. Verbphrasen, die durch eine infinite Verbform realisiert sind, lassen eine Interpretation der voice zu, jedoch nicht der anderen fünf Kategorien. Es könnte daher argumentiert werden, dass finite Verbformen im Gegensatz zu infiniten mehr, und zwar bestimmte Inhalte transportieren. Diese Aussage muss jedoch relativiert werden: Zum einen gilt für das Englische, dass das heutige Flexionssystem so stark reduziert ist, dass nicht alle finiten Verbformen alle grammatischen Kategorien aufweisen: So sind beispielsweise im simple present tense Numerus und Person nur für die dritte Person Singular markiert, die übrigen Verbformen für die erste und zweite Person Singular und Plural sowie für die dritte Person Plural unterscheiden sich dagegen nicht vom Infinitiv. Somit sind oben genannte grammatische Kategorien bei diesen Formen nicht markiert. Daneben ist es nicht möglich, einer bestimmten Flexion einen spezifischen Inhalt in einer Eins-zu-Eins-Korrelation zuzuweisen. So kann beispielsweise ein für das present tense markiertes Verb sich auf die present time beziehen, es kann sich aber auch um eine Verwendung als sogenanntes historic present, timetable future oder als habitual present tense handeln, so dass sich ein Tempus auf unterschiedliche Zeitpunkte oder -spannen beziehen kann. 121 Die grammatische Kategorie Tempus alleine ist somit inhaltlich nur bedingt aussagekräftig und bedarf einer Interpretation des Kontexts. Wenn sich daher finite und infinite Verben formal nur in manchen Fällen unterscheiden, müssen andere Kriterien gelten, um die Unterscheidung zwischen finiten und infiniten Verben zu rechtfertigen. Ein möglicher Aspekt besteht darin, dass finiteness selbst eine bestimmte Bedeutung trägt. So geht beispielsweise K LEIN davon aus, dass die Bedeutung von finiteness darin liegt, dass eine gültige Aussage über etwas gemacht wird (assertion) und die Zeitspanne, für die die Aussage gilt, angegeben wird (topic time; K LEIN 1998): In einem Satz wie The book was on the table gibt was neben der lexikalischen Information von be Auskunft darüber, dass die Bedeutung von be für die Beschreibung der spezifischen Situation gilt und dass die Prädikation für die Vergangenheit zutrifft (K LEIN 1998: 227). Weiterhin unterscheiden sich finite und infinite Verben voneinander darin, dass zu einem finiten Verb ein spezifisches Subjekt existiert: „(...) the function of finiteness lies mainly in relating a propositional content to a topic“ (D IMROTH / L ASSER 2002: 648). [1] “Aren’t you drenched to the skin? ” she had said. (W OOLF , Z.131-132) [2] I wondered how I had appeared to him. (L ODGE , Z.9-10) [3] Punctual to my appointment I rang at the Castle gate on the Monday morning, and was received by Wemmick himself (…). (D ICKENS , Z.171-172) Dagegen gilt für clauses mit nicht-finiten Verben, dass sie ein eigenes Subjekt aufweisen können (Beispiel [4]), aber nicht müssen (Beispiele [5] und [6]): „Most non- 121 Zu present tense siehe beispielsweise CGEL (1985: Kap. 4.3-4.10). 166 finite clauses have no subject, but the interpretation requires that we find an ‘understood subject’: characteristically, the VP represents a semantic predicate and we need to find the argument that it is predicated of“ (CG 2002: 1193). 122 [4] We went in, [Wemmick leaving his fishing-rod in the porch], and looked all round. (D ICKENS , Z.190-191) [5] Ralph offered drinks and I accepted a small sherry, [saying that then I would have to be off]. (L ODGE , Z.228-229) [6] He pushed his chair back [to get a locked drawer open]. (C HANDLER , Z.216) Die Formulierung „we need to find the argument“ macht deutlich, dass die Zuordnung eines nicht-finiten Verbs zu einem geeigneten Subjekt einen eigenständigen Interpretationsprozess erfordert. Da aufgrund der fehlenden grammatischen Markierung des infiniten Verbs keine grammatischen Ausschlusskriterien für mögliche Subjekte vorliegen, kommen als understood subject alle vorangehenden nominal gebrauchten Entitäten in Frage. Dies kann wie im folgenden Beispiel dazu führen, dass mehrere Entitäten als mögliches Subjekt zur Verfügung stehen: [7] Well, to be strictly truthful (and why not, since this is for no one’s eyes but mine) I saw him through the plate glass windows, [striding up the steps to the entrance], as I came out of the Ladies, (…). (L ODGE , Z.2-4) Als Subjekt für die nonfinite clause striding up the steps to the entrance stehen die nominalen Entitäten I, the plate glass windows und him zur Auswahl. Die Position dieser clause bietet keinen Hinweis darauf, welche Entität dafür in Frage kommt, könnte an dieser Stelle doch über jede der drei Entitäten Information in Form einer ing-clause gegeben werden: [7a] I saw him through the plate glass windows, scanning the room for my lunch date. [7b] I saw him through the plate glass windows separating the entrance area from the staircase. [7c] I saw him through the plate glass windows, striding up the steps to the entrance. Die Entscheidung, him als dasjenige Element zu interpretieren, dem die Prädikation striding up the steps to the entrance zuzuordnen ist, basiert daher auf der semantischen Auslegung der clause. Das implizierte Subjekt zu einem infiniten Verb zu eruieren, kann daher zusätzliche Interpretationsarbeit hervorrufen. 123 Ein letzter Punkt, der hier behandelt werden soll, betrifft die syntaktischen Strukturen, in denen finite und infinite Verben auftreten. Finite Verbformen können sowohl das Verb einer main clause als auch einer finite subordinate clause darstellen. Für infinite Verben gilt dagegen: „The absence of a finite verb is itself an indicator of subordination, since nonfinite and verbless clauses are necessarily subordinate“ (CGEL 1985: 1006). Die Absolutheit dieser Aussage muss zwar etwas einge- 122 Der Terminus „Subjekt“ ist in diesem Zusammenhang insofern etwas unscharf, als eines der Definitionskriterien für Subjekte in der Kongruenz mit dem Verb liegt. Da infinite Verben per definitionem keine Inflektionsendungen für Numerus und Person aufweisen, wäre es exakter von „demjenigen Element, das den Wahrnehmungsgegenstand zu der durch das infinite Verb ausgedrückten Prädikation darstellt“ zu sprechen. Der Einfachheit halber wird hier zwar weiterhin auch bei infiniten Verben von Subjekt gesprochen, die konzeptuelle Problematik dieses Terminus soll dadurch jedoch nicht ausgeblendet werden. 123 Vgl. CGEL (1985: 995): (…) how the advantage of compactness must be balanced against the danger of ambiguity; for the absence of a subject leaves doubt as to which nearby nominal element is notionally the subject.” 167 schränkt werden, treten doch beispielsweise in der Wiedergabe gesprochener Sprache oder in Überschriften zu Zeitungsartikeln auch nicht-untergeordnete nonfinite clauses auf, in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle kann dieser Einschätzung jedoch zugestimmt werden. Damit sind nonfinite clauses üblicherweise Bestandteil von complex sentences und damit von syntaktischen Strukturen, die in der Regel schwieriger zu verarbeiten sind als simple sentences. Dies kann im Einzelfall unterschiedliche Ursachen haben, was im Folgenden exemplarisch erläutert werden soll. Studien zur kindlichen Rezeption von embedded relative clauses zeigten, dass eine derartige syntaktische Struktur zu einer Verlangsamung im Rezeptionsprozess führt, da durch die relative clause die Struktur der main clause unterbrochen wird (B OOTH / M AC W HINNEY / H ARASAKI 2000: 997; S LOBIN / W ELSH 1973). Dabei spielt zusätzlich eine Rolle, ob das Subjekt des Relativsatzes mit dem Subjekt der main clause referenzidentisch ist oder ob das Subjekt der main clause als Objekt im Relativsatz fungiert: „(...) it is more difficult to assign a second, conflicting thematic role to the head of the object relative clause because the two different thematic structures also end up competing for maintenance activation“ (K ING / J UST 1991: 599). B ATES , D EVESCOVI und D’A MICO (1999: 110) sehen dabei die Möglichkeit, dass für Sprecher von schwach flektierten Sprachen dieser Typ syntaktischer Konstruktion schwieriger zu verarbeiten ist als für Sprecher stark flektierter Sprache: „We may speculate that the costs of centre embedding are lower in a richly inflected language because listeners can sometimes rely on „local“ solutions to agent interpretation, while English listeners have to keep the topology of the sentence in mind in order to reach an interpretation.“ Bei der Untersuchung der Entwicklung von complex sentences im kindlichen Spracherwerb stellte D IESSEL fest, dass die Komplexität von syntaktischen Strukturen und die damit verbundene Anforderung an den Verarbeitungsprozess ausschlaggebend dafür ist, wann ein bestimmtes Satzmuster zum ersten Mal in der kindlichen Sprache auftritt. So werden beispielsweise adverbial clauses, die auf die matrix clause folgen, früher produziert als adverbial clauses, die der matrix clause vorangehen, da letztere Struktur höhere Anforderungen an das Arbeitsgedächtnis stellt: The two latter constructions [final adverbial clauses and coordinate clauses] can be processed successively, i.e. one clause at a time; however, since initial adverbial clauses organize the whole sentence at the beginning of the composite structure, main and adverbial clauses have to be kept together in working memory until the whole sentence is constructed (or parsed). (D IESSEL 2002: 259) Dabei konnte D IESSEL zeigen, dass einfachere syntaktische Strukturen wie but- oder so-clauses selbst dann früher produziert werden, wenn sie in der sprachlichen Umgebung des Kindes seltener auftreten als komplexere Strukturen wie if- oder whenclauses, die aufgrund ihrer Position zu Satzbeginn wiederum schwieriger zu verarbeiten sind (D IESSEL 2004: 178). Die Gründe für einen erhöhten Anspruch an die Interpretationsleistung mögen daher im Einzelnen unterschiedlich sein, sie lassen sich jedoch auf einen gemeinsamen Nenner reduzieren: complex sentences stellen eine höhere Anforderung an das (Arbeits-)gedächtnis als simple oder compound sentences, da bei complex sentences mehr Information gleichzeitig aktiviert sein und verarbeitet werden muss, als 168 dies bei anderen Satztypen der Fall ist. 124 Wie beschrieben zeigt sich dies in der kindlichen Sprachentwicklung beispielsweise in der Chronologie des Erwerbs bestimmter syntaktischer Strukturen, beim erwachsenen Sprecher im Aktiviertheitsgrad des Gedächtnisses: So konnte gezeigt werden, dass komplexere Sätze mehr Gehirnaktivität im neuralen Gewebe hervorrufen als einfachere Sätze (J UST / C AR- PENTER / K ELLER / E DDY / T HULBORN 1996). Infinite Verbformen scheinen sowohl im Erstals auch im Zweitspracherwerb eher produziert zu werden als finite (D IMROTH / L ASSER 2002: 647). Dies mag damit zusammenhängen, dass eine finite Verbform neben der lexikalischen Bedeutung des Verbs noch zusätzliche Bedeutungskomponenten beinhaltet. Dadurch ist sie inhaltlich komplexer und somit in der Produktion anspruchsvoller. Dies mag als Erklärung dafür dienen, dass complex sentences mit nonfinite clauses früher von Kindern erzeugt werden als complex sentences mit finite subordinate clauses (D IES- SEL 2004: 178). 125 In einer nonfinite clause werden also die Bedeutungsbestandteile, die das Verb einer finite clause zusätzlich beinhaltet, nicht expliziert, sondern müssen durch Interpretationsarbeit eruiert werden: Because nonfinite clauses lack tense markers and modal auxiliaries and frequently lack a subject and a subordinating conjunction, they are valuable as a means of syntactic compression. Certain kinds of nonfinite clause are particularly favoured in written prose, where the writer has the leisure to revise for compactness. We recover meanings associated with tense, aspect, and mood from the sentential context. (CGEL 1985: 995) Der Aspekt der finiteness birgt also unterschiedliche Aspekte, die im Zusammenhang mit Strukturen der Informationsentwicklung stehen: Im Gegensatz zu finite clauses können nonfinite clauses auch ohne Subjekt auftreten und damit keine syntaktische Realisation des topic aufweisen. Darüber hinaus bieten finite Verben mit topic time und assertion Inhalte, die das infinite Verb nicht aufweist. Schließlich treten nonfinite clauses üblicherweise in Subordination auf, so dass sie Bestandteil von complex sentences darstellen. In den vorangehende Ausführungen wurden Ansätze zur Beschreibung der syntaktischen Realisationen von topic und focus, Subjekt und Verb, vorgestellt und diskutiert. Aufgabe des folgenden Abschnitts soll es nun sein, die Relevanz und Anwendbarkeit der einzelnen Ansätze für die hier vorzunehmende Analyse zu prüfen. Die Untersuchungsparameter müssen dabei drei Kriterien erfüllen: Zum einen sollen die Parameter eine eindeutige, objektive und nachvollziehbare Bestimmung zulassen. Zum zweiten sollen sie generalisierbare Ergebnisse liefern, die Vergleiche zwischen den Texten ermöglichen. Und zum dritten sollen die Parameter für das 124 In der Frage, welcher Teil des Gedächtnisses bei der Verarbeitung von complex sentences beansprucht wird, herrscht Uneinigkeit. Zur Auswahl stehen dabei Arbeitsgedächtnis, verschiedene Teile des Arbeitsgedächtnisses oder das Kurzzeitgedächtnis. Für einen Überblick über die verschiedenen Ansätze siehe B OOTH / M AC W HINNEY / H ARASASKI (2000: 982f.). 125 Zwar führt D IESSEL zur Erklärung an, dass complex sentences mit finite clauses möglicherweise komplexer sind und deshalb später produziert werden (2004: 179), der Autorin der vorliegenden Arbeit erscheint jedoch die Komplexität der Verbphrase das einleuchtendere Kriterium zu sein. 169 Ziel der Untersuchung, Strukturen der Informationsentwicklung im Erzähltext aufzuzeigen, aufschlussreich sein. Für die Beschreibung des Subjekts können Parameter aufgestellt werden, die sich aus der Semantik bzw. Realisation des Subjekts ergeben: semantische Komponenten, die grammatischen Kategorien Numerus und Person und semantische Kategorien. Daneben ergibt sich die Bedeutung einer Entität aber auch aus seiner semantischen Rolle in dem durch das Verb beschriebenen Vorgang. Das Verb selbst kann schließlich auf das Merkmal der finiteness hin klassifiziert werden. Die Kategorien Numerus und Person erscheinen problemlos: Sie sind einerseits eindeutig bestimmbar, andererseits geben sie Aufschluss über die Nähe des Subjekts zum Sprecher (motivation-of-speaker) und besitzen somit Relevanz für das Untersuchungsziel. Für semantische Komponenten und semantische Kategorien gilt gleichermaßen, dass die verwendeten Konzepte möglichst universell sein sollten, um Vergleichbarkeit zu ermöglichen und Relevanz zu gewährleisten. Daneben sollten sie, zwar nicht unbedingt binär, aber eindeutig abgrenzbar sein, da Gradienzen und dadurch bedingte subjektive Entscheidungen die Ergebnisse verfälschen könnten. Ein Konzept, das diese Kriterien erfüllt, ist das semantische Merkmal ±animate; dieses Merkmal ist weitgehend binär und damit universell anwendbar, die Entscheidung der Bestimmung ist meist unproblematisch. 126 Semantische Komponenten und Kategorien geben Aufschluss über die semantische Natur des Subjekts und sind somit von unmittelbarer Relevanz für die Untersuchung. Bei semantischen Rollenmodellen kann zwischen frame- und verbspezifischen Ansätzen, Ansätzen mit einer festen Anzahl von Rollen und Ansätzen mit zwei übergeordneten Rollen unterschieden werden. Frame- und verbspezifische Modelle besitzen für die hier vorgenommene Untersuchung den Nachteil, dass Generalisierungen kaum zu treffen sind und damit eine Vergleichbarkeit der Texte erschwert wird. Dies ist möglich bei Modellen mit einem festen Rolleninventar, da hier nur wenige Kategorien verwendet werden, deren Auftretenshäufigkeit dann verglichen werden kann. Allerdings ergeben sich bei der Anwendung derartiger Rollenmodelle am authentischen Text eine nicht geringe Anzahl von Zweifel- und Problemfällen, so dass eine objektive Bestimmung nicht mehr gewährleistet werden kann und die Ergebnisse daher nur von bedingtem Nutzen sind. Insofern bietet sich für die Bestimmung von verbabhängiger Semantik vor allem ein Modell mit zwei übergeordneten Rollen an. Dies birgt mehrere Vorteile: Die Unterscheidung zwischen actor und undergoer scheint einerseits psycholinguistische Relevanz zu besitzen. Zum anderen ist hier die Bestimmung eindeutig zu treffen: In Analogie zu VAN V ALIN und R APOLLA wird davon ausgegangen, dass das Subjekt eines Verbs im aktiven Modus als actor interpretiert werden kann; steht das Verb im passiven Modus, wird für das Subjekt hingegen die Rolle undergoer angenommen. Im Falle einer get-Konstruktion wird diese separat markiert und betrachtet. Schließlich wurden in den vorangehenden Ausführungen die Finitheit von Verben und ihre Konsequenzen für die Informationsentwicklung näher betrachtet. Clauses, deren Verb durch eine infinite Verbform realisiert wird, stellen insofern 126 Eventuelle Problemfälle wie Komazustände, Scheintote und intelligente Roboter treten nur vereinzelt auf; auch hier können jedoch im Einzelfall begründete Entscheidungen getroffen werden, so dass die Anwendbarkeit des Kriteriums gewährleistet ist. Zur Bewertung anderer semantischer Komponenten und Kategorien siehe VI.3.1.1. 170 eine Ausnahme dar, als hier nicht notwendigerweise ein eigenes Subjekt gegeben sein muss. Insofern wird in dieser Konstruktion von der kanonischen Struktur subject - predicate abgewichen. Dadurch gilt für nonfinite clauses ohne eigenes Subjekt, dass das Subjekt, dem die Prädikation zuzuordnen ist, erst durch semantisch plausible Annahmen eruiert werden muss. Nach K LEIN (1998) beinhaltet eine finite Verbphrase neben den einzelnen grammatischen Kategorien eine Aussage über topic time und assertion. Diese Information fehlt somit der infiniten Verbphrase. Als Folge davon ist die Feststellung dieser Inhalte - in welchem zeitlichen Zusammenhang die Prädikation zu sehen ist und zu welchem Grad sie zutrifft - ebenfalls vom Leser durch eigenständige Interpretation zu leisten. Schließlich stellen nonfinite clauses naturgemäß Bestandteile von complex sentences dar und sind somit Teil einer syntaktischen Struktur, die tendenziell einen höheren Interpretationsaufwand erfordert als simple oder compound sentences. Dabei trägt die Position von subordinate clauses möglicherweise zum Grad der Komplexität eines Satzes bei. Eine exemplarische Betrachtung von nonfinite clauses kann daher Einblicke in die Organisation von complex sentences geben. Wie in den vorangehenden Analysen entstammen die fünf untersuchten Textabschnitte dem Genre der Erzählliteratur und reflektieren eine möglichst große Bandbreite an anzusetzendem Zielpublikum und Anspruch. Die Passagen stammen aus Alice’s Adventures in Wonderland (L EWIS C ARROLL ), The Lady in the Lake (R AY- MOND C HANDLER ), Great Expectations (C HARLES D ICKENS ), Thinks (D AVID L ODGE ) und To the Lighthouse (V IRGINIA W OOLF ). Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Entstehungsdatum, anzunehmendes Zielpublikum und eingeschätzten Anspruch der Textabschnitte: Jahr der Veröffentlichung Zielpublikum Anspruch / Schwierigkeitsgrad Great Expectations (C HARLES D ICKENS ) 1861 Erwachsene hoch Alice in Wonderland (L EWIS C ARROLL ) 1865 Kinder / Erwachsene 127 leicht mittel To the Lighthouse (V IRGINIA W OOLF ) 1927 Erwachsene hoch The Lady in the Lake (R AYMOND C HANDLER ) 1943 Erwachsene leicht Thinks (D AVID L ODGE ) 2001 Erwachsene gehoben 127 Die Leserschaft von Alice in Wonderland umfasst neben Kindern auch Erwachsene; insofern kann dieser Text nicht als reines Kinderbuch klassifiziert werden. Dennoch ist davon auszugehen, dass dieser Titel auch als Kinderbuch rezepiert wird. Zur Zusammensetzung der Leserschaft von Alice’s Adventures in Wonderland und Through the Looking Glass siehe K REUTZER (1984: 12ff.). 171 Die Wahrnehmung einer Situation oder eines Prozesses scheint sich in der syntaktischen Realisierung einer clause widerzuspiegeln, wobei sich der zentrale Gegenstand der Wahrnehmung typischerweise in Subjektposition befindet. Insofern sollte die semantische Natur des Subjekts Aufschluss über die Beschaffenheit des zentralen Wahrnehmungsgegenstands geben können. Nach psychologischen Erkenntnissen ist die menschliche Wahrnehmung dadurch bestimmt, konkrete, und dabei vor allem belebte Entitäten in ihren Aktionsprozessen zu verfolgen. Deshalb wurden die Subjekte der fünf zu untersuchenden Texte mit dem semantischen Merkmal ±animate versehen. Auf diese Weise kann in der folgenden Analyse zunächst der Stellenwert von belebten Entitäten in Subjektposition eruiert werden. In einem weiteren Schritt werden dann die belebten Entitäten in semantische Kategorien wie Menschen, Tiere oder Pflanzen klassifiziert, um auf diese Weise eine noch konkretere Bestimmung zuzulassen. Folgende Tabelle zeigt die Gesamtzahl der Subjekte pro Text und den jeweiligen Anteil der belebten und unbelebten Subjekte: C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Subjekte finit 540 580 430 418 400 Subjekte infinit 32 33 46 46 53 Subjekte gesamt 572 613 476 464 453 belebt in Prozenten 452 79,02% 467 76,18% 358 75,21% 302 65,09% 335 73,95% unbelebt in Prozenten 120 20,98% 146 23,82% 118 24,79% 162 34,91% 118 26,05% Übersicht über die Anzahl belebter und unbelebter Subjekte. Die Prozentzahl gibt den Anteil an der Gesamtzahl der Subjekte wieder. Diese Ergebnisse lassen erkennen, dass in den untersuchten Texten eine eindeutige Tendenz zu belebten Subjekten besteht: In allen Texten nimmt der Prozentsatz der belebten Subjekte einen Wert weit oberhalb der 50%-Marke ein. Dabei bewegen sich die Textausschnitte von L EWIS C ARROLL , R AYMOND C HANDLER , C HARLES D ICKENS und V IRGINIA W OOLF auf einem sehr ähnlichen Niveau: Der Anteil an belebten Subjekten beträgt zwischen rund 74 und 79 Prozent. Lediglich die Passage aus Thinks weist mit rund 65 Prozent einen vergleichsweise niedrigen Prozentsatz auf. Diese Verteilung steht nur geringfügig in Korrelation zum angenommenen Schwierigkeitsgrad der Texte: So weisen die als relativ einfach eingestuften Passagen aus Alice in Wonderland und The Lady in the Lake zwar die höchsten Anteile an belebten Subjekten auf, der Abstand zu den Textabschnitten aus Great Expectations und To the Lighthouse ist aber zu gering, um hier eine Signifikanz zu vermuten. Das semantische Merkmal +animate kann unterschiedliche Arten von Entitäten umfassen. Die folgende Auflistung beinhaltet eine Untergliederung der belebten Subjekte in semantische Kategorien; dabei erweisen sich die Kategorien Personen, Körperteile, Tiere, Pflanzen und Wesen als praktikabel. Die ersten vier Kategorien sind selbsterklärend; unter Wesen werden Entitäten zusammengefasst, die weder auf eine Person, ein realweltliches Tier noch auf eine Pflanze verweisen, denen aber 172 dennoch die Eigenschaft +animate zuzuweisen ist. Dies betrifft beispielsweise Fabelwesen wie die Queen of Hearts in Alice in Wonderland, aber auch spirituelle Wesen wie God. Im Falle des Textausschnitts aus Alice in Wonderland kann bei Pronomen nicht immer unterschieden werden, ob sich diese auf ein Tier oder auf eine Person beziehen; daher wurden diese als unspezifisch klassifiziert. „Pluralisch belebt“ beschreibt die Tatsache, dass ein Pluralpronomen sowohl auf eine Person als auch auf ein Tier verweist. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Subjekte gesamt 572 613 476 464 453 belebte Subjekte 452 467 358 302 335 Personen in Prozenten 282 49,3% 62,39% 447 72,92% 95,72% 351 73,74% 98,04% 296 63,79% 98,01% 317 69,98% 94,63% Körperteile in Prozenten 32 5,59% 7,08% 18 2,94% 3,85% 6 1,26% 1,68% 5 1,08% 1,66% 9 1,99% 2,69% Tiere in Prozenten 130 22,73% 28,76% 0 0 0 4 0,88% 1,19% Pflanzen in Prozenten 4 0,7% 0,88% 1 0,16% 0,21% 0 0 3 0,66% 0,9% Wesen in Prozenten 1 0,17% 0,22% 1 0,16% 0,21% 1 0,21% 0,28% 1 0,22% 0,33% 1 0,22% 0,3% unspezifisch in Prozenten 2 0,35% 0,44% 0 0 0 0 pluralisch belebt in Prozenten 1 0,17% 0,22% 0 0 0 1 0,22% 0,3% Semantische Kategorien der belebten Subjekte. Der erste Prozentwert drückt den Anteil an der Gesamtzahl der Subjekte aus, der zweite den Anteil an der Zahl der belebten Subjekte. Die Auswertung zeigt, dass die Textausschnitte aus The Lady in the Lake, Great Expectations, Thinks und To the Lighthouse vergleichbare Ergebnisse erzielen, während der Abschnitt aus Alice in Wonderland eine gewisse Ausnahme darstellt. Deswegen sollen im Folgenden zunächst die erstgenannten vier Abschnitte besprochen werden, ehe das Augenmerk dann Alice in Wonderland zugewandt wird. Die vier erstgenannten Textabschnitte haben gemein, dass die weit überwiegende Mehrzahl der belebten Subjekte auf Personen verweist: Die Anteile bewegen sich zwischen rund 95 und 98 Prozent. Damit stellt der Verweis auf Personen die wichtigste Klasse von Subjektreferenten dar; auch in Bezug auf die Gesamtzahl der Subjekte lässt sich erkennen, dass menschliche Subjekte die größte Gruppe an Subjekttypen darstellen. Der zweite Bereich, der in allen vier Ausschnitten eine Rolle spielt, ist der der Körperteile. Dieser Kategorie lassen sich in allen Texten Subjekte zuordnen; die häufigsten Lexeme stellen dabei eye (13 Belege), arm (11 Belege) und voice (8 Belege) dar. 173 [1] His hands clasped themselves over his capacious paunch, his eyes blinked, (…). (W OOLF , Z.196-197) [2] Her dark hair was parted and fell in loose but not unstudied waves. (C HANDLER , Z.26-27) [3] She was dressed in a bright red topcoat, her blonde hair was long and loose under a mohair knitted cap, her cheeks glowed rosily, and her sickle lips opened on perfect teeth smiling broadly in recognition. (L ODGE , Z.130-133) [4] He might think my brain was softening, or something of the kind. (D ICKENS , Z.259- 260) [5] His eyes were stone gray with flecks of cold light in them. (C HANDLER , Z.89-90) [6] (…) and on the right, as far as the eye could see, fading and falling, in soft low pleats, the green sand dunes with the wild flowing grasses on them, (…). (W OOLF , Z.277-279) Auch wenn die Kategorie der Körperteile quantitativ weit unter der der Personen bleibt, zeigt die Tatsache, dass dieser Bereich in allen fünf Textabschnitten auftritt, dass Körperteile durchaus einen Stellenwert als Gegenstand der Wahrnehmung einzunehmen scheinen. Dagegen treten die anderen Klassifikationen, Tiere, Pflanzen und Wesen, nur vereinzelt auf und scheinen somit als Fokus der Perspektive nur eine geringe Rolle zu spielen. Der Textabschnitt aus Alice in Wonderland unterscheidet sich insofern von den übrigen Passagen, als hier die Kategorie der Tiere einen signifikant höheren Wert einnimmt. Dies liegt im fantastischen Inhalt des Romans begründet, in dem Tiere die gleichen Verhaltensweisen wie Menschen übernehmen: Sie sprechen, handeln intentional, tragen Kleidungsstücke, etc. Insofern kann festgestellt werden, dass diese Tiere nicht realweltlichen Tieren, sondern vielmehr realweltlichen Menschen entsprechen, so dass hier die Kategorien Tiere und Menschen miteinander verschmelzen. Werden daher die Anteile der Tiere, der unspezifischen belebten Subjekte und der pluralischen Referenz zu dem der Personen hinzuaddiert, so ergibt sich ein Wert von 91,81 Prozent. Dieser Prozentsatz ähnelt den Anteilen, die die Kategorie Personen in den übrigen vier Textabschnitten erzielt. Belebten Referenten kommt ein besonderer Status unter den Subjekten zu: Zwischen rund zwei Dritteln und drei Viertel aller Subjekte in den fünf untersuchten Textabschnitten lassen sich mit diesem Merkmal beschreiben. Innerhalb der belebten Subjekte verweisen wiederum in allen fünf Textabschnitten über 90 Prozent der belebten Referenten auf eine Person, bzw. im Falle von Alice in Wonderland auf Wesen mit menschlichen Eigenschaften. Einleitend wurde darauf verwiesen, dass der zentrale Wahrnehmungsgegenstand mit der Position des Subjekts korreliert. Die Ergebnisse bestätigen daher Aussagen, nach denen belebten Entitäten ein besonderer Status in der Wahrnehmung zukommt. Diese Feststellung lässt aber auch den Umkehrschluss zu: Mit der häufigen Erhebung von belebten Referenten in Subjektposition werden diese als zentrale Wahrnehmungsgegenstände für die beschriebenen Situationen enkodiert. Insofern wird hier eine bestimmte Perspektive vorgegeben: In order to understand the role of animacy in discourse, however, it may be most profitable to focus on what has in the literature been variously referred to as ‘perspective’, ‘empathy’ and ‘point of view’. (…) We tend to think of the world as organized around animate beings which perceive and act upon their inanimate environment. Correspond- 174 ingly, the world as depicted or narrated in a discourse tends to be seen from the point of view of animates. (D AHL / F RAURUD 1996: 60) Was hier allgemein für belebte Referenten beschrieben wird, lässt sich für die untersuchten Texte für personale Referenten spezifizieren: Die dargelegten Ereignisse werden zu einem mehrheitlichen Prozentsatz aus der Perspektive von menschlichen Entitäten geschildert. Tiere, Pflanzen und andere Wesen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Augenmerk verdient die Tatsache, dass Körperteile einen zwar vergleichsweise geringen, aber in allen fünf Texten anzutreffenden Anteil ausmachen. Körperteile scheinen somit öfter als Tiere, Pflanzen oder andere Wesen in den Mittelpunkt der Wahrnehmung zu rücken. Auch dies lässt sich mit einer Konzentration auf den Menschen als Mittelpunkt der Empathie erklären. Die Ergebnisse der fünf Texte sind relativ vergleichbar. Somit scheint das Parameter ‚belebt’ nicht mit dem empfundenen Anspruchsgrad eines Texts zu korrelieren; es lässt sich vielmehr feststellen, dass die als schwierig eingestuften Textabschnitte aus To the Lighthouse und Great Expectations nicht die niedrigsten Anteile erzielen. Die Auswertung macht aber auch deutlich, dass zwischen rund 21 und 35 Prozent der Subjekte unbelebt sind. Diese Kategorie soll im nächsten Abschnitt näher betrachtet werden. In der Kategorie unbelebte Subjekte befinden sich all diejenigen Subjekte, die nicht mit dem Merkmal ‚belebt’ gekennzeichnet wurden. In diesem Abschnitt soll zunächst dargelegt werden, welche Arten von Subjekten sich hinter dem Merkmal ‚unbelebt’ verbergen. Zwischen rund 21 und 35 Prozent der Subjekte weisen das Merkmal ‚unbelebt’ auf. Damit entsprechen etwa ein Viertel bis ein Drittel der Subjekte nicht der als typisch festgestellten Realisierung durch eine Nominalphrase, bei der das head mit dem semantischen Merkmal ‚belebt’ beschrieben werden kann. Die unbelebten Subjekte können in drei Subkategorien eingeteilt werden: konzeptuale, supralexikalische und textorganisatorische Subjekte. Dabei differieren unbelebte Subjekte insofern von belebten Subjekten, als sie nicht unterschiedlichen semantischen Bereichen zugeordnet werden können, sondern vielmehr verschiedene textuelle Funktionen einnehmen. Konzeptuale Subjekte bestimmen sich dadurch, dass sie auf ein mentales Konzept verweisen. Ein derartiges Subjekt kann dabei spezifische Referenz besitzen; dies gilt für Nominalphrasen, die ein inhaltstragendes Lexem oder ein auf ein inhaltstragendes Lexem referierendes Pronomen aufweisen, für notional subjects in existential there-Konstruktionen und für wh-Pronomen, die nach einem zwar unbekannten, aber dennoch spezifischen Referenten fragen. Daneben haben Nominalphrasen, deren head durch ein Indefinitprononem oder Lexem wie stuff, thing realisiert ist, unspezifische Referenz. Die folgenden Subjektarten zeichnen sich dadurch aus, dass sie supralexikalische Referenz besitzen: Bei der Textreferenz wird dabei vorangehend Beschriebenes auf 175 ein Pronomen reduziert, bei der Realisierung des Subjekts durch eine clause wird der durch die clause beschriebene Sachverhalt mit einer Prädikation versehen; Gleiches gilt für Konstruktionen mit anticipatory it, nur dass hier die clause auf die Prädikation folgt. Für konzeptuale sowie supralexikalische Subjekte gilt, dass der Referent des Subjekts als Gegenstand der Wahrnehmung angesehen werden kann. Dies trifft auf die zwei verbleibenden Subjekttypen nicht zu. Leere Subjekte besitzen keinen oder nur sehr schwachen Referenzbezug, erfüllen aber die grammatische Notwendigkeit des Subjekts im Aussagesatz. Insofern ist ihre Verwendung Konsequenz bestimmter syntaktischer Konventionen der englischen Sprache. Ähnliches lässt sich für das it in einer cleft-Konstruktion feststellen: Auch hier ist das it inhaltsleer und fungiert als Platzhalter. Diese beiden Subjekttypen stellen daher das Resultat sprachlicher Regeln bzw. textueller Organisation dar und stehen somit in gewisser Konkurrenz zu Subjekten, die den Wahrnehmungsgegenstand enkodieren. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Subjekte gesamt 572 613 476 464 453 inanimate 120 146 118 162 118 konzeptuale Subjekte in Prozenten 83 128 14,51% 69,17% 117 19,09% 80,14% 86 18,07% 72,88% 126 27,16% 77,78% 80 17,66% 67,8% spezifische Referenz 69 104 81 123 74 Inhaltslexem / pers. ref. 45 88 71 114 65 notional subjects 14 13 10 9 5 wh-Pronomen 10 3 0 0 4 unspezifische Referenz 14 13 5 3 6 supralexikalische Subj. in Prozenten 27 4,72% 22,5% 25 4,08% 17,12% 26 5,46% 22,03% 30 6,47% 18,52% 19 4,19% 16,1% Textreferenz / Deixis 129 21 21 11 21 6 clause 1 1 4 4 4 anticipatory it 5 3 11 5 9 textorg. Subjekte in Prozenten 11 1,92% 9,17% 4 0,65% 2,74% 6 1,26% 5,08% 6 1,29% 3,7% 19 4,19% 16,1% leere Subjekte 10 4 6 3 18 cleft-Konstruktion 1 0 0 3 1 Klassifikation unbelebter Subjekte. Die erste Prozentzahl drückt den Anteil an der Gesamtzahl der Subjekte aus, die zweite den Anteil an der Zahl der unbelebten Subjekte. Wie der Tabelle entnommen werden kann, nehmen konzeptuale Subjekte den höchsten Anteil der unbelebten Subjekte ein, supralexikalische Referenz findet sich wesentlich seltener, und empty sowie cleft it nehmen nur einen geringen Prozentsatz ein. Damit machen wahrnehmungsgegenständliche Subjekte die überwiegende Mehrzahl der unbelebten Subjekte aus. 128 Da die Referenten eines pluralischen Subjekts sowohl belebt als auch unbelebt sind, erscheint hier ein Zähler mehr. 129 Da die Unterscheidung zwischen Textreferenz und deiktischem Verweis im schriftlichen Text nicht eindeutig zu treffen ist (vgl. III.2.12), werden diese beiden Funktionen hier zusammengefasst. 176 Zwar nehmen Lexeme, denen das Attribut ‚belebt’ zugewiesen werden kann, in allen fünf Texten den überwiegenden Anteil der Subjekte ein, dennoch sind in allen Passagen mindestens 21 Prozent der Subjekte als unbelebt zu beschreiben. Während es bei den belebten Subjekten möglich ist, diese semantischen Kategorien zuzuordnen, stellen die unbelebten Subjekte eine heterogenere Gruppe dar. Für die Charakterisierung dieser Gruppe ist das Merkmal ‚unbelebt’ insofern unzureichend, als sich hier nicht nur Lexeme befinden, deren Bedeutung als Verweis auf ein spezifisches mentales Konzept mit dem Merkmal ‚unbelebt’ beschrieben werden kann. Vielmehr treten auch supralexikalische Referenz sowie Realisierungen auf, denen textgrammatische oder textstrukturierende Funktion zugeschrieben werden kann. Allen fünf Textabschnitten ist gemein, dass konzeptuale Subjekte den höchsten Anteil einnehmen, gefolgt von supralexikalischer Referenz, während Subjekte ohne Referenten nur einen geringen Prozentsatz darstellen. Bei den ersteren beiden Gruppierungen kann davon ausgegangen werden, dass der Referent des Subjekts den Wahrnehmungsgegenstand darstellt; auf diese beiden Typen soll daher im Folgenden näher eingegangen werden. Unter unbelebten Subjekten mit Konzeptverweis werden Wortformen verstanden, die auf eine konzeptionelle Bedeutung verweisen. Dies kann durch den Gebrauch eines inhaltstragenden Lexems wie beispielsweise door, house oder solution geschehen, aber auch Personal- oder Relativpronomen können Referenz auf entsprechende Nominalphrasen herstellen. Indefinitpronomen besitzen zwar unspezifische Referenz, werden aber ebenfalls mit einer bestimmten konzeptionellen Bedeutung gebraucht. 130 Schließlich fragen wh-Pronomen wie what oder which nach einem spezifischen Referenten. Im Folgenden werden zunächst Nominalphrasen mit spezifischer Referenz näher thematisiert, um festzustellen, ob hier eine semantische Klassifikation in die Merkmale ‚konkret’ und ‚abstrakt’ möglich ist. Anschließend werden Nominalphrasen mit unspezifischer Referenz betrachtet. Die perzeptionspsychologische Literatur geht davon aus, dass sich belebte Entitäten einerseits und konkrete Entitäten andererseits für die Rolle des Wahrnehmungsgegenstands besonders eignen. Da das Merkmal ‚belebt’ bei den hier untersuchten Subjekten nicht auftritt, soll im Folgenden auf das Merkmal der Konkretheit eingegangen werden. Unter diesem Merkmal werden Entitäten verstanden, die sinnlich wahrnehmbar sind. 131 Diese können gegenständlich sein, wie in den Beispielen [1] bis [6], oder nichtgegenständlich, wie in den Beispielen [7] bis [9]. [1] The Treloar Building was, and is, on Olive Street, near Sixth, on the west side. (C HANDLER , Z.1-2) 130 Zu unspezifischer Referenz siehe auch III.2.11. 131 Vgl. die Definition des DUDEN von konkret: „1a) als etw. sinnlich, anschaulich Gegebenes erfahrbar“ (DUDEN 2003). 177 [2] Half an hour and three or four cigarettes later a door opened behind Miss Fromsett’s desk and two men came out backwards laughing. (C HANDLER , Z.66-67) [3] When his body was found, many miles from the scene of his death, and so horribly disfigured that he was only recognizable by the contents of his pockets, notes were still legible, folded in a case he carried. (D ICKENS , Z.28-31) [4] Our yard is rather small for the size of the house, but it serves its purpose. (L ODGE , Z.141-142) [5] (...) while the sun poured into those attics, which a plank alone separated from each other (...). (W OOLF , Z.148-149) [6] Mind that loose slate - Oh, it’s coming down! (C ARROLL , Z.135-136) [7] “It’s due west,” said the atheist Tansley, holding his bony fingers spread so that the wind blew through them, (...). (W OOLF , Z.63-65) [8] A smile crossed his face then, and he turned his eyes on me with a trustful look, as if he were confident that I had seen some small redeeming touch in him, even so long ago as when I was a little child. (D ICKENS , Z.291-294) [9] As dusk turned to darkness outside, Carrie drew the heavy velour curtains and pressed a button at the side of the hearth to ignite the simulated-coal gas fire (...). (L ODGE , Z.189-191) Daneben finden sich in den untersuchten Texten aber auch Subjekte, die auf ein abstraktes Konzept verweisen, d.h. auf ein Konzept, das nicht sinnlich wahrgenommen werden kann. Das Merkmal ‚abstrakt’ steht somit in Opposition zum Merkmal ‚konkret’. [10] Time passed and silence descended on the scene. (C HANDLER , Z.57-58) [11] Consciousness is simply the medium in which one lives, and has a sense of personal identity. (L ODGE , Z.23-24) [12] It was the sole resource, for he told me that the case must be over in five minutes when the witness was there, and that no power on earth could prevent its going against us. (D ICKENS , Z.9-12) [13] Alice noticed with some surprise that the pebbles were all turning into little cakes as they lay on the floor, and a bright idea came into her head. (C ARROLL , Z.180- 182) [14] To her son these words conveyed an extraordinary joy, as if it were settled, the expedition were bound to take place, and the wonder to which he had looked forward, for years and years it seemed, was, after a night’s darkness and a day’s sail, within touch. (W OOLF , Z.3-6) Während die Merkmale ‚belebt’ und ‚unbelebt’ als weitgehend nomeninhärent angesehen werden können, treten bei der Bestimmung eines Subjekts nach ‚konkret’ und ‚abstrakt’ Fälle auf, bei denen der Kontext die Bestimmung entscheidet: So kann sich eine Nominalphrase wie her money auf gegenständliche Münzen oder Geldscheine beziehen; genauso kann sie jedoch wie in Beispiel [15] das eher abstrakte Phänomen von finanziellem Besitztum beschreiben. Ähnlich verhält es sich mit Beispiel [16]: Das Lexem novel kann auf ein dinghaftes Buch verweisen, kann aber auch wie im Beispiel eine bestimmte Literaturgattung bezeichnen, was wiederum als abstraktere Bedeutungskonzeption zu sehen ist. [15] And her money certainly never does me any good, if that’s what you are thinking. (C HANDLER , Z.344-345) [16] In that sense novels could be called thought experiments. (L ODGE , Z.25-26) Daneben gibt es Nominalphrasen, die trotz Singularreferenz auf ein pluralisches Phänomen verweisen. So bestehen the Gillerlain Company (Beispiel [17]) und the 178 Prescott Hotel in San Bernardino (Beispiel [18]) sicherlich aus konkreten Elementen wie einem Gebäude, Mobiliar oder Angestellten. Die Nominalphrasen fassen diese Elemente jedoch zusammen, so dass diese Reduktion von mehreren Entitäten auf eine einzige Größe nach Abstraktion verlangt. Die Subjekte in Beispielen [19] und [20], their behaviour und English life, subsumieren dagegen keine gegenständlichen Entitäten, sondern vielmehr verschiedene Aktionsarten; auch dies verlangt nach einer Unterordnung der einzelnen Aktionen unter ein abstrahiertes Konzept. [17] The Gillerlain Company was on the seventh floor, in front, behind swinging double plate glass doors bound in platinum. (C HANDLER , Z.5-8) [18] Then the Prescott Hotel in San Bernardino got in touch with me and said a Packard Clipper registered to Crystal Grace Kingsley at my address was unclaimed in their garage and what about it. (C HANDLER , Z.249-251) [19] The ‘proof’ of the experiment is if their behaviour seems interesting, plausible, revealing about human nature. (L ODGE , Z.28-29) [20] She is one of those impressive American women who seem to know how English life should be lived rather better than we do - and she has the means to set an exacting standard in practice. (L ODGE , Z.159-162) Konkrete Entitäten können zudem mit einer Bezeichnung versehen werden, die ihren Stellenwert in einem größeren Zusammenhang verdeutlicht. So kann in Beispiel [21] die Aktion, eine Türklinke zu bewegen und die Tür zu drücken, durchaus als konkret gesehen werden; die Bezeichnung dieser Aktion als attempt bewertet diese Tätigkeit jedoch nach ihrer Rolle bei der Erfüllung eines bestimmten Zwecks. Ebenso weist das Lexem reaction einer bestimmten Verhaltensweise ihren Platz in einem Aktionsgefüge zu (Beispiel [22]). [21] Presently the Rabbit came up to the door, and tried to open it; but, as the door opened inwards, and Alice’s elbow was pressed hard against it, that attempt proved a failure. (C ARROLL , Z.94-96) [22] His reaction to Martin’s death, when the subject came up in the course of lunch, was like having a bowl of icy water dashed in one’s face. (L ODGE , Z.45-47) Weiterhin können Lexeme metaphorisch gebraucht werden, so dass nicht von einer Referenz auf ein konkretes Objekt ausgegangen werden kann: [23] The cream of the crop seemed to be something very small and simple in a squat amber bottle. (C HANDLER , Z.15-16) [24] One drop of that in the hollow of your throat and the matched pink pearls started falling on you like summer rain. (C HANDLER , Z.18-20) [25] But the picture looked all right so far, you understand? (C HANDLER , Z.246-247) Schließlich kann der Gebrauch einer indefiniten Nominalphrase dazu führen, dass nicht auf einen spezifischen Referenten, sondern auf einen prototypischen Vertreter des Denotatums verwiesen wird. Da ein Prototyp als mentales Konstrukt gesehen werden kann, ist auch hier die Grenze zwischen der Referenz auf eine konkrete oder eine abstrakte Entität nicht eindeutig. [26] The private office was everything a private office should be. (C HANDLER , Z.122- 123) Die Beispiele [15] bis [26] zeigen, dass unbelebte Subjekte, die in einem Kontext auf konkrete Entitäten verweisen, sich in einem anderen Kontext auf ein abstrahiertes Konzept beziehen können. Das semantische Merkmal ±konkret kann somit nicht 179 als nomeninhärent angesehen werden, sondern bestimmt sich je nach Verwendung des Wortes im Kontext. Die Bestimmung der unbelebten Subjekte nach diesem Merkmal erscheint daher zu wenig objektivierbar, als dass sie verlässliche Ergebnisse für die fünf Textabschnitte liefern könnte. Für unbelebte Subjekte kann somit eine Skala skizziert werden, die von konkreten Subjekten wie the door über „entkonkretisierte“ Subjekte wie the cream of the crop zu abstrakten Subjekten wie no power on earth reicht. Wenn nach Annahme der Perzeptionspsychologie konkrete Entitäten eher dafür geeignet sind, den Gegenstand der Wahrnehmung darzustellen, als nichtkonkrete, so stellt sich für die mittlere Gruppe der entkonkretisierten Subjekte die Frage, welchen Stellenwert diese einnehmen: Gleichen sie konkreten Subjekten, da sich das sprachliche Zeichen auch auf konkrete Konzepte beziehen kann, oder eher abstrakten Subjekten, da es sich hier um nicht sinnlich wahrnehmbare Entitäten handelt? Die Beantwortung dieser Frage kann sicherlich nicht eindeutig erfolgen, es gilt wohl vielmehr, dass nichtkonkrete Konzepte, die in einer Sprachgemeinschaft gängig oder wichtig sind (z.B. time, money, problem, business), auch als Wahrnehmungsgegenstände geläufig sein mögen. Dies trifft aber nicht nur auf Sprechergemeinschaften, sondern auch auf individuelle Leser zu: So findet sich beispielsweise in dem Textabschnitt aus Thinks sechs Mal das Konzept consciousness in Subjektposition und neun Mal die Referenz auf ein Computerprogramm namens Voicemaster. Für einen Leser, der sich selbst bereits mit dem Wesen des menschlichen Geistes beschäftigt hat, mag consciousness einen geläufigen Wahrnehmungsgegenstand darstellen; möglicherweise hat dieser Leser jedoch weniger Erfahrungen mit Computersoftware. Für einen eher technisch interessierten Leser mag dagegen das Gegenteil gelten. Statt der Differenzierung zwischen ‚konkret’ und ‚abstrakt’ ist es daher wohl zutreffender, von ‚vertraut’ oder ‚begreifbar’ vs. ‚unvertraut’ oder ‚schwer begreifbar’ zu sprechen. Dabei mag insofern ein Zusammenhang zu den Merkmalen ‚konkret’ und ‚abstrakt’ bestehen, als sinnlich wahrnehmbare Entitäten zum einen oft vertrauter und zum anderen in ihrem Wesen leichter erfassbar sind. Für die Rezeption eines Texts gilt dann, je mehr für einen Leser unvertraute Konzepte auftreten, desto anspruchsvoller mag es sich gestalten, diese Konzepte zum Wahrnehmungsgegenstand zu erheben. Darüber, bei welchen dies der Fall ist und welcher Text dadurch als schwierig empfunden wird, kann an dieser Stelle nur spekuliert werden. Bei den folgenden zwei Textbeispielen kann vermutet werden, dass die nichtkonkreten Konzepte in Beispiel [27] vertraut sind, während diejenigen in Beispiel [28] zumindest für einige Leser als Gegenstand der Wahrnehmung ungewohnt erscheinen. [27] Time passed and silence descended on the scene. (...) The minutes went by on tiptoe, with their fingers to their lips. (C HANDLER , Z.57-62) [28] Since he belonged, even at the age of six, to that great clan which cannot keep this feeling separate from that, but must let future prospects, with their joys and sorrows, cloud what is actually at hand, since to such people even in earliest childhood any turn in the wheel of sensation has the power to crystallise and transfix the moment upon which its gloom or radiance rests, James Ramsay, sitting on the floor cutting out pictures from the illustrated catalogue of the Army and Navy stores, endowed the picture of a refrigerator, as his mother spoke, with heavenly bliss. (W OOLF , Z.6-14) 180 Abschließend soll hier noch ein Blick auf die Unterkategorie der notional subjects von there-Konstruktionen geworfen werden. Die Auswertung dieser Subjekte zeigt, dass in allen fünf Textabschnitten die überwiegende Mehrzahl der notional subjects unbelebt ist, so dass hier möglicherweise eine semantische Präferenz vorliegt. Über eine Erklärung dieses Phänomens kann nur gemutmaßt werden: Die Prädikation einer there-Konstruktion besteht darin, die Existenz einer Entität zum Ausdruck zu bringen. Insofern eignet sich diese Konstruktion beispielsweise zur Einführung einer neuen Entität. Möglicherweise werden nun belebte Entitäten im Erzähltext meist auf andere Weise eingeführt, möglicherweise werden aber auch belebte Entitäten üblicherweise mit stärker inhaltstragenden Prädikationen versehen. In den obigen Beispielen und der Tabelle wurden bislang nur Nominalphrasen mit spezifischer Referenz berücksichtigt. Allerdings treten in allen Textabschnitten auch Nominalphrasen mit unspezifischer Referenz auf: 132 [29] I pushed the bell at the side of the door and heard it ring inside not very far off and waited and nothing happened. (C HANDLER , Z.428-430) [30] I said that was usually the case in spa towns, where everything was built for rental. (L ODGE , Z.138-140) [31] Under the influence of that extraordinary emotion which had been growing all the walk, had begun in the garden when he had wanted to take her bag, had increased in the town when he had wanted to tell her everything about himself, he was coming to see himself, and everything he had ever known gone crooked a little. (W OOLF , Z.298-303) [32] But, nothing could unsay the fact that he had returned, and was there in presence of the Judge and Jury. (D ICKENS , Z.306-308) [33] (…) all I know is, something comes at me like a Jack-in-the-box, and up I goes like a sky-rocket! (C ARROLL , Z.161-163) [34] “What CAN all that green stuff be? ” said Alice. (C ARROLL , Z.391) Diese Art von Subjekten unterscheidet sich insofern von den vorangehend behandelten, als hier außer der Bestimmung ‚unbelebt’ keine weitere semantische Differenzierung möglich ist, so dass diese Nominalphrasen einen Verweis auf eine größere Anzahl von Referenten zulassen. Subjekte mit unspezifischer Referenz nehmen einen vergleichsweise geringen Anteil ein: Der Anteil von unbelebten Subjekten mit unspezifischer Referenz nimmt maximal 2,4 Prozent an der Gesamtzahl der Subjekte ein (Ausschnitt aus Alice in Wonderland). 133 Zur Erklärung dieses Sachverhalts mag die Feststellung dienen, dass Indefinitpronomen vor allem ein Merkmal der gesprochenen Sprache darstellen. 134 Die hier vorliegenden Texte nähern sich daher in dieser Hinsicht der gesprochenen Sprache nur wenig an. Weiterhin kann vermutet werden, dass über den Wahrnehmungsgegenstand üblicherweise mehr bekannt ist als nur die Tatsache seiner Unbelebtheit, so dass ein spezifischer Referent dem typischen Wahrnehmungsprozess eher entspricht. Insofern ist der Anteil von unbelebten Subjekten mit spezifischer Referenz vergleichsweise hoch: In den fünf Textabschnitten erreichen diese Subjekte einen 132 Zu unspezifischer Referenz siehe auch III.2.11. 133 Ein ähnliches Bild ergibt sich übrigens auch bei den belebten Subjekten: Hier rangiert die Anzahl von Indefinitpronomen zwischen zwei und sechs Treffern pro Text. 134 Vgl. III.2.11. 181 Anteil zwischen rund 12 (C ARROLL ) und 27 Prozent (L ODGE ) an der Gesamtzahl der Subjekte. Nominalphrasen mit Konzeptverweis stellen die größte Gruppe innerhalb der unbelebten Subjekte dar. Perzeptionspsychologische Erkenntnisse legen die weitere Spezifizierung von unbelebten Subjekten anhand des Merkmals ±konkret nahe; dabei zeigte sich, dass diese Bestimmung - im Gegensatz zu dem Merkmal ±belebt - nicht als nomeninhärent angesehen werden kann: Lexeme, die sich in einem Kontext auf eine konkrete Entität beziehen, können in einem anderen Kontext auf abstrahierte Konzeptionen verweisen. Insofern ist es möglicherweise sinnvoller, statt der Opposition konkret-abstrakt die Bezeichnungen vertraut-unvertraut als relevante Beschreibungsmerkmale heranzuziehen. Denn ob nichtkonkrete Entitäten in Subjektsposition einen höheren Anspruch an die Interpretationsleistung stellen, mag damit zusammenhängen, wie geläufig dem Leser ein bestimmtes Konzept ist. Die Mehrheit der unbelebten Subjekte besitzt spezifische Referenz, so dass meist eine bestimmte Entität identifiziert werden kann und über das Merkmal ‚unbelebt’ hinaus weitere semantische Informationen über den Subjektreferenten erschlossen werden können. Die Tatsache, dass unspezifische Verweise vergleichsweise selten auftreten, mag damit zusammenhängen, dass vor allem solche Entitäten als Gegenstand der Wahrnehmung enkodiert werden, über die mehr als nur das Merkmal ‚unbelebt’ bekannt ist. Die im vorangehenden Abschnitt behandelten Subjekte zeichneten sich durch den Verweis auf ein Konzept aus. Dies unterscheidet sie von den hier behandelten Subjekten, die aufgrund ihrer supralexikalischen Referenz auf eine Proposition verweisen und damit einen komplexeren Gegenstand der Wahrnehmung darstellen. Im Folgenden wird zunächst auf textreferentielle Subjekte und dann auf Subjekte, die durch eine clause realisiert sind, eingegangen. 135 Im Vergleich zu den unbelebten Subjekten mit Konzeptverweis spielen Subjekte mit supralexikalischer Referenz eine eher untergeordnete Rolle: Ihr Anteil an den unbelebten Subjekten liegt zwischen rund 16 und 23 Prozent, an der Gesamtzahl der Subjekte zwischen rund vier und sechs Prozent. Von den Subjekten mit supralexikalischem Verweis erzielen Subjekte mit Textreferenz - bis auf den Textabschnitt aus To the Lighthouse - die höchsten Anteile. Durch eine Nominalphrase mit textreferentieller Funktion wird ein Sachverhalt, dessen Erläuterung mehrere Referenz- und Prädikationsakte umfassen kann, in einem Referenten zusammengefasst. Dies lässt einen mental aufwändigen Arbeitsprozess vermuten. Bei der Verteilung von Textreferenz auf die fünf Textpassagen scheint allerdings der anzunehmende Schwierigkeitsgrad der Texte keine bzw. eine eventuelle Erwartungen umkehrende Rolle zu spielen: Die Texte aus Alice in Won- 135 Zu formalen Realisierungsmöglichkeiten von Textreferenz siehe III.2.12. 182 derland und The Lady in the Lake, die als einfacher zu rezipieren eingeschätzt wurden, weisen die meisten Vertreter von Subjekten mit Textreferenz auf. 136 C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Subjekte gesamt 572 613 476 464 453 unbelebte Subj. 120 146 118 162 118 supralexikalische Subjekte 27 4,9% 23,33% 25 4,08% 17,12% 26 5,46% 22,03% 30 6,47% 18,52% 19 4,19% 16,10% Textreferenz / Deixis in Prozenten 21 3,67% 17,5% 21 3,43% 14,38% 11 2,31% 9,32% 21 4,53% 12,96% 6 1,32% 5,08% clause in Prozenten 1 0,17% 0,83% 1 0,16% 0,68% 4 0,84% 3,39% 4 0,86% 2,47% 4 0,88% 3,39% anticipatory it in Prozenten 5 0,87% 4,16% 3 0,49% 2,05% 11 2,31% 9,32% 5 1,08% 3,09% 9 1,99% 7,63% Verteilung der Subjekte mit suprelexikalischer Referenz. Die erste Prozentzahl gibt den Anteil an der Gesamtzahl der Subjekte an, die zweite an der Zahl der unbelebten Subjekte. Ein Blick auf die textuelle Umgebung zeigt, dass Textreferenz auch in dialogischem Kontext auftritt. So stehen in dem Textabschnitt aus Alice in Wonderland 15 von 21 textreferentiellen Nominalphrasen in direkter oder indirekter Rede, in der Passage aus The Lady in the Lake 18 von 21, bei Great Expectations 5 von 11, in Thinks 11 von 21 und in dem Anfangskapitel von To the Lighthouse 3 von 6. Textreferenz scheint somit in der Textsorte Konversation eine gewisse Auftretenshäufigkeit zu besitzen. Es lässt sich somit festhalten, dass Textreferenz auch in vergleichsweise einfachen Texten sowie bei der Wiedergabe gesprochener Sprache auftritt. Diese Ergebnisse implizieren, dass die Reduktion von Sachverhalten auf eine Nominalphrase, wie sie bei der Textreferenz geschieht, als textuelles Merkmal nicht nur bestimmten, interpretatorisch anspruchsvollen Textsorten vorbehalten ist. Der nächste Typus Subjekt, die Realisierung des Subjekts durch eine vor dem Verb stehende clause, findet sich in den untersuchten Textabschnitten nur vereinzelt: Hier besitzen die Textausschnitte aus Alice in Wonderland und The Lady in the Lake jeweils einen Vertreter, während die anderen drei Passagen je vier derartige Subjekte aufweisen. Es scheint sich daher die Aussage der Cambridge Grammar zu bestätigen: „Subordinate clauses can also function as subject (...); such subjects are, however, non-prototypical (...)“ (CG 2002: 236). Bei diesen 14 Subjekten können zwei Arten unterschieden werden. Sechs von ihnen werden durch nonfinite clauses realisiert: [1] She could not follow the ugly academic jargon, that rattled itself off so glibly, but said to herself that she saw now why going to the circus had knocked him off his perch, poor little man, and why he came out, instantly, with all that about his father and mother and brothers and sisters, and she would see to it that they didn’t laugh at him any more; (…). (W OOLF , Z.260-264) 136 Dieses Ergebnis spiegelt sich auch bei den fünf Textabschnitten, die in Kapitel III zur Informationsstrukturierung untersucht wurden, wider: Auch hier weist die einem Kinderbuch entstammende Passage aus Winnie-the-Pooh die meisten textreferentiellen Subjekte auf (vgl. III.2.12). 183 [2] And anyway, knowing that you did everything possible to avoid being bereaved doesn’t seem to alleviate the pain when it happens. (L ODGE , Z.277-279) [3] Went into Cheltenham today for a little shopping therapy, though heaven knows just getting away from the campus for a few hours is therapeutic enough. (L ODGE , Z.94-96) [4] Carrie said Nicholas Beck helped her to acquire the choicest pieces of furniture, driving round the local countryside to auctions and antique shops being his favourite occupation. (L ODGE , Z.164-166) [5] I was not related to the outlaw, or connected with him by any recognizable tie; he had put his hand to no writing or settlement in my favour before his apprehension, and to do so now would be idle. (D ICKENS , Z.20-22) [6] “I’m afraid I can’t put it more clearly,” Alice replied very politely, “for I can’t understand it myself to begin with; and being so many different sizes in a day is very confusing.” (C ARROLL , Z.261-263) Die verbleibenden Subjekte werden von finite clauses realisiert, wobei hier - mit Ausnahme eines Zitats in Subjektposition - vor allem nominal relative clauses auftreten. Andere Arten von nominal clauses, wie beispielsweise that-clauses oder whinterrogative clauses, 137 treten in den hier untersuchten Textabschnitten nicht auf. [7] What he said was true. (W OOLF , Z.32-33) [8] What I think of, Wemmick, is the poor owner of the property. (D ICKENS , Z.136- 137) [9] If what you are thinking about happened around that time, the case would have been settled by now. (C HANDLER , Z.314-316) Die Realisierung eines Subjekts durch eine clause ähnelt der Textreferenz insofern, als auch hier kein Konzeptverweis, sondern die Referenz auf einen Sachverhalt mit einer Prädikation versehen wird. Während jedoch bei der Textreferenz der Sachverhalt im vorangehenden Text beschrieben und dann durch eine Singularreferenz aufgegriffen wird, wird er beim clausal subject erst im Subjekt spezifiziert. Insofern handelt es sich um eine pragmatisch unvorhersehbare Aussage, die damit den Status neuer Information einnimmt. Somit stellt ein clausal subject einerseits ein neues Subjekt dar, andererseits muss einem Sachverhalt eine Prädikation zugeordnet werden. Beide Eigenschaften entsprechen nicht der prototypischen Realisierung eines Subjekts, treten aber einzeln durchaus in einem gewissen Maße auf. 138 Möglicherweise führt allerdings die Kombination dieser beiden Eigenschaften dazu, dass ein derartiges Subjekt hohe Anforderungen an die Interpretation stellt, was die geringe Auftretenshäufigkeit dieses Subjektstypus in den untersuchten Texten erklären könnte. Der pragmatische Status dieser Subjekte verlangt also nach einer Verlagerung in den focus einer Informationseinheit; und tatsächlich treten in allen fünf Textabschnitten mehr clausal subjects auf, die durch ein anticipatory it hinter die Prädikation verlagert werden. Ein Subjekt, das als finite clause realisiert ist, besitzt selbst ebenfalls ein Subjekt mit einer ihm zugeordneten Prädikation. Hier stellt sich die Frage, ob das Subjekt einer untergeordneten clause den gleichen oder einen anderen psychologischen Status als das Subjekt einer übergeordneten bzw. parataktischen clause einnimmt. So mag es einerseits denkbar sein, dass das Subjekt einer main clause als besonders 137 Vgl. beispielsweise CGEL (1985: 1049f.), die diese Typen von subordinate clauses ebenfalls als mögliche Realisierung des Subjekts nennen. 138 Vgl. die Untersuchungen zu neuen Subjekten und zur Textreferenz (III.2.4 und III.2.12). 184 zentraler Gegenstand der Wahrnehmung rezipiert wird, andererseits aber auch, dass beide Subjekte den gleichen Stellenwert einnehmen. Auf diesen Aspekt soll im Kapitel zu Subjekten von nonfinite clauses detaillierter eingegangen werden. 139 Textreferenz und die Realisierung eines Subjekts durch eine clause haben gemein, dass beide Subjekttypen nicht auf ein singuläres Konzept, sondern auf einen Sachverhalt verweisen. Dies lässt für den Interpretationsprozess den Schluss zu, dass ein Sachverhalt zu einem Informationsbündel zusammengefasst werden kann, dem dann eine Prädikation zugeordnet wird. Diese Informationsbündel müssen dabei von einer gewissen abstrakten, da mental konstruierten Natur sein. Textreferenz weist in allen fünf Textausschnitten mehrere Vertreter auf, wobei gerade die als einfach eingeschätzten Passagen vergleichsweise viele derartige Subjekte verzeichnen. Dies legt den Schluss nahe, dass die Interpretation von Textreferenz bereits in jungen Jahren erlernt wird. Clausal subjects weichen dagegen nicht nur in der Art ihres Referenten vom prototypischen Subjekt ab, sondern auch durch die Tatsache, dass sie pragmatisch neue Information beinhalten. Dies mag der Grund dafür sein, das diese Subjekte relativ selten auftreten, wobei hier die als anspruchsvoller anzusehenden Passagen etwas mehr Vertreter aufweisen. Möglicherweise kann hier eine Korrelation zwischen Häufigkeit von clausal subjects und empfundenem Schwierigkeitsgrad angesetzt werden. Zur Überprüfung dieser Hypothese müssten allerdings größere Textmengen herangezogen werden. Neben der semantischen Beschaffenheit scheint auch räumliche oder emotionale Nähe Einfluss darauf zu haben, ob ein Sprecher eine Entität als zentralen Gegenstand wahrnimmt (motivation-of-speaker): Je näher eine Entität einem Sprecher ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie als Gegenstand der Wahrnehmung fungiert. Nähe lässt sich grammatisch gesehen über die Kategorien Person und Numerus bestimmen: Die erste Person Singular („ich“) kann dabei als deiktisches Zentrum angesehen werden. 140 Die erste Person Plural sowie die zweite Person Singular und Plural verweisen auf Entitäten, die im Wahrnehmungsbereich anwesend sind, so dass auch hier von einer relativen Nähe zum Sprecher ausgegangen werden kann. Die dritte Person Singular und Plural enkodieren hingegen Entitäten, die keinen Teil der aktuellen Kommunikationssituation darstellen. A ISSEN formuliert daher im Zusammenhang mit der Optimality Theory folgende Hierarchie der formalen Realisierung von Subjekten, wobei weiter links stehende Realisierungen unmarkiertere Varianten als weiter rechts stehende darstellen: Local person > Pronoun 3rd > Proper Noun 3rd > Human 3rd > Animate 3rd > Inanimate 3rd (A ISSEN 1999: 674) Die folgende Auswertung soll untersuchen, ob sich diese Hierarchie in den fünf ausgewählten Textpassagen widerspiegelt. Zu diesem Zweck wurden alle finiten 139 Vgl. IV.2.11. 140 Vgl. das B ÜHLER sche Konzept der „Ich-Jetzt-Hier-Origo“ (B ÜHLER 1965: 102). 185 Verben daraufhin markiert, welche Person und Numerus das ihnen zugeordnete Subjekt aufweist. Die Analyse beginnt mit einer Beschreibung der quantitativen Verteilung, ehe dann auf die oben genannten Realisierungen im Einzelnen eingegangen wird. Bei den fünf Textabschnitten muss zunächst zwischen Texten, die aus der Perspektive eines Ich-Erzählers geschrieben sind und die damit den häufigen Bezug auf die erste Person vermuten lassen, und Texten mit einem auktorialen oder personalen Erzähler und somit stärkerem Gebrauch der dritten Person unterschieden werden. Die Textausschnitte aus The Lady in the Lake, Great Expectations und Thinks entsprechen ersterer, die aus Alice in Wonderland und To the Lighthouse zweiterer Kategorie. Im Folgenden wird zunächst auf die Textpassagen mit einem Ich-Erzähler eingegangen. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Verben ges. 141 754 771 630 605 619 finite Verben 624 676 480 452 451 1sg in Prozenten 108 14,32% 17,31% 181 23,48% 26,78% 119 18,89% 24,79% 123 20,33% 27,21% 3 0,48% 0,66% 2sg in Prozenten 42 5,57% 6,73% 43 5,58% 6,36% 24 3,81% 5% 29 4,79% 6,42% 4 0,65% 0,9% 3sg in Prozenten 412 54,64% 66,03% 384 49,81% 56,8% 269 42,7% 56,04% 232 39,35% 51,33% 349 56,38% 77,38% 1pl in Prozenten 1 0,13% 0,16% 9 1,17% 1,33% 26 4,13% 5,42% 23 3,8% 5,09% 0 2pl in Prozenten 2 0,27% 0,32% 0 1 0,16% 0,21% 0 1 0,16% 0,22% 3pl in Prozenten 29 3,85% 4,65% 49 6,36% 7,25% 34 5,4% 7,08% 44 7,27% 9,73% 91 14,7% 20,18% Imperativ in Prozenten 30 3,98% 4,81% 10 1,3% 1,48% 7 1,11% 1,46% 1 0,16% 0,22% 3 0,48% 0,66% Verteilung der Kategorien Numerus und Person. Die erste Prozentzahl gibt den Anteil an der Gesamtzahl der Verben, die zweite an der Anzahl der finiten Verben wieder. Wie die Frequenzangaben zeigen, erzielen die drei Abschnitte von R AYMOND C HANDLER , C HARLES D ICKENS und D AVID L ODGE in fast allen Bereichen vergleichbare Ergebnisse. Trotz der Ich-Erzählsituation nimmt die dritte Person Singular den höchsten Anteil ein, d.h. über die Hälfte aller finiten Verben bezieht sich auf eine nicht an der aktuellen Kommunikation teilnehmende Entität. Die erste Person Singular belegt mit rund einem Viertel der Treffer den zweiten Rang. Bei beiden 141 Die grammatischen Kategorien Numerus und Person wurden anhand der Verbform markiert. Da in den Texten im Allgemeinen aufgrund von Verbparataxe und Imperativen mehr Verben als realisierte Subjekte auftreten, ist die hier gelistete Gesamtzahl höher als bei einer Zählung der realisierten Subjekte. 186 Kategorien, dritter wie erster Person Singular, schwanken die Werte der einzelnen Passagen nur um wenige Prozentpunkte, so dass hier von homogenen Ergebnissen gesprochen werden kann. Die Anteile von Verweisen auf die dritte Person Plural entsprechen in etwa den Werten für die zweite Person Singular. Überraschend für Textpassagen mit einem Ich-Erzähler mag die Tatsache erscheinen, dass die erste Person Plural vergleichsweise selten auftritt. Die zweite Person Plural scheint schließlich so gut wie keine Rolle zu spielen. Für diese Ergebnisse gilt die Einschränkung, dass sich der spezifische Inhalt einer Textpassage sicherlich in den Resultaten für die Kategorien Person und Numerus widerspiegelt. Dennoch scheinen sich gewisse Tendenzen abzuzeichnen: Auch bei einem Ich-Erzähler wird eine nicht an der aktuellen Kommunikation teilnehmende Entität am häufigsten als Gegenstand der Wahrnehmung enkodiert. Der Verweis auf die zweite Person spielt dagegen in allen drei Textpassagen eine nur untergeordnete Rolle. Der Textausschnitt aus Alice in Wonderland ist aus einer personalen Erzählsituation geschrieben, die Passage aus To the Lighthouse arbeitet mit inneren Monologen, wobei auf die Figur, die die jeweilige Perspektive einnimmt, mit der dritten Person verwiesen wird. Die Ergebnisse dieser beiden Abschnitte sind heterogener als die Ergebnisse der Passagen mit Ich-Erzähler, jedoch kann auch hier für beide Passagen festgestellt werden, dass die Kategorie der dritten Person Singular am häufigsten auftritt. Dabei liegen die Resultate erwartungsgemäß höher als bei den Abschnitten mit Ich-Erzähler. Zwar erreicht die erste Person Singular bei der Passage aus Alice in Wonderland nicht die Höhe der Werte der Abschnitte mit Ich-Erzähler, doch auch hier nimmt diese Kategorie den zweithöchsten Anteil ein. Dies lässt sich auf die zahlreichen Dialoge sowie inneren Monologe in dieser Passage zurückführen. Eben diese Tatsache mag auch dafür verantwortlich sein, dass dieser Ausschnitt die höchsten Werte bei der zweiten Person Singular (inklusive Imperative) aufweist. Die Passage aus To the Lighthouse weist neben dem höchsten Prozentsatz an der dritten Person Singular auch einen relativ hohen Anteil an Referenzen auf die dritte Person Plural auf. Damit nehmen die dritte Person Singular und Plural zusammengenommen rund 98 Prozent der finiten Verben ein. Die restlichen Verweise spielen somit kaum eine Rolle, auch die in Alice aus Wonderland vergleichsweise starke Kategorie der ersten Person Singular tritt aufgrund der Seltenheit von direkter Rede kaum auf. Dies mag durchaus als stilistisches Merkmal dieses Ausschnitts gelten. Für alle fünf Textabschnitte kann festgestellt werden, dass - mit der Ausnahme der dritten Person Plural in der Passage aus To the Lighthouse - pluralische Subjekte nur selten auftreten. Hier spielt zwar sicherlich der spezifische Inhalt der Texte eine Rolle, dennoch scheint eine Tendenz dazu zu bestehen, einzelne Entitäten als Gegenstand der Wahrnehmung zu präsentieren. . Die ersten beiden Ränge der A ISSEN schen Hierarchieskala werden durch die Realisierungen local person und pronoun 3rd eingenommen. Local person umfasst die erste und zweite Person Singular sowie Plural und somit den Verweis auf Entitäten, die an der Kommunikationssituation beteiligt sind. Drücken diese Realisationen von Numerus und Person die größtmögliche Nähe zum Sprecher aus, beziehen sich dagegen Pronomen in der dritten Person auf Entitäten, die nicht an der momentanen 187 Kommunikationssituation beteiligt sind. Pronomen weisen aber insofern auf eine relative Nähe hin, als mit diesen Wortformen üblicherweise auf Entitäten, die aus der aktuellen Kommunikationssituation heraus identifiziert werden können, verwiesen wird. Es scheint somit, als könnte die Kategorie Pronoun 3rd als unmittelbarer Hinweis auf die Nähe des Subjekts zum Sprecher dienen. Die Textanalyse zeigt jedoch, dass diese Kategorie recht heterogen ist, so dass zunächst differenziert werden muss: Während beispielsweise Personalpronomen wie he oder she personale Referenz im Sinne von H ALLIDAY und H ASAN (1976: 43ff.) besitzen, kann it als leeres Subjekt oder als anticipatory it fungieren; in diesen Fällen weist it sicherlich nicht auf eine relative Nähe zum Sprecher hin. Auch Indefinit- und Fragepronomen eignen sich nicht, um für dieses Parameter herangezogen zu werden. In Sätzen wie [1] Nobody came in or went out. (C HANDLER , Z.58) [2] What was wrong with him then? (W OOLF , Z.244) kann wohl nicht davon die Rede sein, dass sich nobody oder what auf eine vertraute Entität bezieht. Es gilt daher: Pronomen der dritten Person, die Rückschlüsse für das Parameter der Nähe zulassen, umfassen Personalpronomen und Demonstrativpronomen mit personaler Referenz, sowie Pronomen mit Textreferenz und Relativpronomen, da in diesen Fällen die Verwendung des Pronomens textuelle Nähe voraussetzt. Aus der Zählung ausgeschlossen werden dagegen leere Subjekte wie prop it und cleft it, weiterhin anticipatory it, Indefinitpronomen und wh-Pronomen in Fragefunktion. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Verben gesamt 754 771 630 605 619 local person 183 24,27% 243 31,52% 177 28,1% 176 29,09% 11 1,78% 3sg: NP mit pronom. head 247 260 153 134 268 für Parameter der Nähe relevant 213 238 125 113 224 prop 10 4 6 3 18 cleft 1 0 0 3 1 anticipatory 5 3 11 5 9 indefinite 6 11 8 9 7 wh 12 3 3 1 9 relative 7 7 15 21 25 text / deixis 21 21 10 21 5 personal / demonstrative 185 210 100 71 194 3pl: NP mit pronom. head 18 23 17 16,5 142 63 Summe pronoun 3rd 231 30,64% 261 33,85% 142 22,54% 129,5 21,4% 287 46,37% Local person (inklusive Imperative) sowie verschiedene Realisationen von Subjekten der dritten Person. Die Prozentzahlen geben den Anteil an der Gesamtzahl der Verben wieder. 142 Die halbe Zahl ergibt sich daraus, dass ein Subjekt aus zwei Nominalphrasen besteht, von denen eine pronominaler, eine lexikalischer Natur ist. 188 Die Auswertungen zu local person und pronoun 3rd ergeben, dass in den hier untersuchten Passagen die Realisierung durch eine local person nicht uneingeschränkt an erster Stelle steht. Werden die Ergebnisse von Kategorien der local person, also {1sg}, {2sg}, {imp}, {1pl} und {2pl}, addiert, so werden Anteile zwischen rund 2 (To the Lighthouse) und 32 Prozent (The Lady in the Lake) erzielt. Wie die Zeile „Summe pronoun 3rd“ der Tabelle zeigt, überwiegt in den Textabschnitten ohne Ich-Erzähler (Alice in Wonderland und To the Lighthouse) die Realisierung durch ein Pronomen der dritten Person. Bei den Passagen mit Ich-Erzähler fällt das Ergebnis erwartungsgemäß nicht ganz so eindeutig aus; dennoch weist auch hier der Ausschnitt aus The Lady in the Lake mehr Belege bei pronoun 3rd als bei local person auf, bei den Passagen aus Great Expectations und Thinks sind mehr Belege für die local person zu finden. Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die local person nicht die dominierende Rolle zu spielen scheint, die ihr in der Hierarchieskala zugestanden wird. 143 . Die weiteren Realisierungsmöglichkeiten der A ISSEN schen Hierarchie beziehen sich auf Nominalphrasen mit einem lexikalischen head. Deswegen soll im Folgenden zunächst auf Unterschiede zwischen pronominaler und lexikalischer Realisation der dritten Person eingegangen werden. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Verben ges. 754 771 630 605 619 3sg 412 54,64% 384 49,81% 269 42,7% 232 38,35% 349 56,38% 3sg: NP mit pronom. head (davon Parat.) 247 (33) 32,76% 59,95% 260 (37) 33,72% 67,71% 153 (11) 24,29% 56,88% 134 (10) 22,15% 57,76% 268 (31) 43,3% 76,79% 3sg: NP mit lexikal. head (davon Parat.) 164 (12) 21,75% 39,8% 123 (20) 15,95% 32,03% 112 (14) 17,77% 41,64% 93 (7) 15,37% 40,09% 76 (6) 12,28% 21,78% 3sg: clause 1 0,13% 0,24% 1 0,13% 0,26% 4 0,63% 1,49% 2 0,33% 0,86% 4 0,65% 1,15% ohne formales Subjekt 0 0 0 3 0,5% 1,29% 1 0,16% 0,29% 143 Bei der detaillierten Betrachtung der verschiedenen Pronominalfunktionen in der dritten Person Singular fällt ins Auge, dass die Anzahl der Relativpronomen den angenommenen Schwierigkeitsgrad der Texte widerzuspiegeln scheint. Da Relativpronomen üblicherweise Postmodifikationen zu Nominalphrasen einleiten, lässt sich hier möglicherweise der Schluss ziehen, dass Nominalphrasen mit komplexen Postmodifikationen ein Merkmal anspruchsvollerer Texte darstellen. Zu syntaktischer Komplexität und ihrer Korrelation mit dem Schwierigkeitsgrad siehe auch IV.2.9. 189 3pl 29 3,85% 49 6,36% 34 5,4% 44 7,27% 91 14,7% 3pl: NP mit pronom. head (davon Parat.) 18 2,39% 62,07% 23 2,98% 46,94% 17 (1) 2,7% 50% 16,5 144 2,72% 37,5% 63 10,18% 69,23% 3pl: NP mit lexikal. head (davon Parat.) 11 1,46% 37,93% 26 3,37% 53,06% 17 (1) 2,7% 50% 27,5 4,55% 62,5% 28 4,52% 30,77% Pronominale vs. lexikalische Realisation von Subjekten der dritten Person. Die erste Prozentzahl gibt den Anteil an der Gesamtzahl der Verben wieder, die zweite an der Anzahl von 3sg bzw. 3pl. Für die Markierung {3sg} ergibt sich, dass in allen fünf Textabschnitten die Mehrzahl der Subjekte durch eine Nominalphrase mit pronominalem head realisiert wird. Dies entspricht der Angabe der Longman Grammar of Spoken and Written English, nach der das Verhältnis von pronominalen zu lexikalischen Subjekten in der fiktionalen Literatur zugunsten ersterer Kategorie ausfällt (LGSWE 1999: 236). [3] She’s getting reckless, Carrie might easily have intercepted that glance, fortunately she was gossiping with Lady Viv at the time... (L ODGE , Z.329-321) [4] “Yes, of course, if it’s fine tomorrow,” said Mrs Ramsay. (W OOLF , Z.1-2) [5] That’s the difference between the property and the owner, don’t you see? (D ICK- ENS , Z.144-145) [6] I put this down on my side of the desk and he was handing me a large and very clear snapshot on glazed paper which showed a man and a woman sitting on the sand under a beach umbrella. (C HANDLER , Z.223-225) [7] (…) all I know is, something comes at me like a Jack-in-the-box, and up I goes like a sky-rocket! (C ARROLL , Z.161-163) Für den Plural gilt diese Aussage jedoch nicht mit der gleichen Pauschalität: Hier unterscheiden sich die Texte darin, ob eine Nominalphrase mit pronominalem oder lexikalischem head die Mehrzahl der Vertreter ausmacht. Auffällig ist dabei, dass bei den drei Abschnitten mit Ich-Erzähler die Nominalphrasen mit lexikalischem head die Hälfte oder mehr als die Hälfte der Subjekte der dritten Person Plural darstellt, während dies bei den beiden anderen Passagen durch Nominalphrasen mit pronominalem head geschieht. Dies mag eventuell damit zusammenhängen, dass in den Abschnitten mit Ich-Erzähler ein größerer Teil der pronominalen Subjekte durch Pronomen der ersten Person Plural realisiert sind. Weiterhin ist aus der Tabelle ersichtlich, dass mit Ausnahme des Textabschnitts aus Great Expectations bei Subjekten mit pronominalem head öfter Verbparataxe auftritt als bei Subjekten mit lexikalischem head. Ob dies eine allgemeine Tendenz im geschriebenen Text widerspiegelt, müsste anhand größerer Textmengen überprüft werden; über eine vorläufige Erklärung dieses Befunds kann daher hier nur spekuliert werden: Pronomen verweisen üblicherweise auf aktivierte Entitäten. Der Zuordnung von Prädikationen zu dieser Entität muss daher keine Aktivierung der Entität vorausgehen. Die lexikalische Realisation eines head deutet dagegen darauf hin, dass mit der Aktivierung eine Identifizierung einherzugehen hat. Insofern sollte im Falle eines lexikalischen head die Identifizierung und Aktivierung einer Entität zusammen mit der zweifachen Zuordnung einer Prädikation einen höheren Interpretationsaufwand erfordern als die zweifache Zuordnung einer Prädikation zu einer bereits aktivierten Entität wie im Falle des pronominalen head. 144 Hier handelt es sich um eine Mischreferenz von pronominalem und lexikalischem head. 190 Auf den Positionen drei und vier der A ISSEN schen Hierarchieskala befinden sich die Realisation durch einen Eigennamen (vgl. Beispiele [8] bis [10]), und die Realisation durch ein Lexem mit dem semantischen Merkmal +human (vgl. Beispiele [11] und [12]). 145 [8] Miss Fromsett gave me a sweet sad smile and I gave it back to her in the form of an obscene leer. (C HANDLER , Z.79-80) [9] Mrs Wemmick, more heedful of the future, put her white gloves in her pocket and assumed her green. (D ICKENS , Z.232-233) [10] When Emily was out of the room for a while, Carrie told me that she was her daughter by her first husband, from whom she is divorced. (L ODGE , Z.185-187) [11] That discreet damsel was attired as usual, except that she was now engaged in substituting for her green kid gloves, a pair of white. (D ICKENS , Z.201-202) [12] My father is a chemist, Mrs. Ramsay. (W OOLF , Z.250-251) Die folgende Tabelle zeigt Anzahl sowie Anteil der Vertreter dieser beiden Kategorien. Dabei wurden bei der Bestimmung des Merkmals +human nur diejenigen Nominalphrasen berücksichtigt, deren head durch ein common, nicht durch ein proper noun realisiert ist, um Doppelzählungen zu vermeiden. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Verben gesamt 754 771 630 605 619 3sg: NP mit lexikal. head 164 123 112 93 76 3pl: NP mit lexikal. head 11 26 17 27,5 28 3sg: proper noun (davon inanimate) in Prozenten 59 7,82% 35,98% 34 (8) 4,41% 27,64% 42 6,67% 37,5% 38 (2) 6,28% 40,86% 33 5,33% 43,42% 3sg: +human in Prozenten 59 7,82% 35,98% 35 4,54% 28,46% 34 5,4% 30,36% 3 0,5% 3,22% 15 2,42% 19,74% 3pl: proper noun in Prozenten 0,5 146 0,07% 4,55% 0 0 3 0,5% 10,91% 2 0,32% 7,14% 3pl: +human in Prozenten 6 0,8% 54,55% 10 1,3% 38,46% 4 0,63% 23,53% 14 2,31% 50,91% 16 2,58% 57,14% Verteilung von proper noun 3rd und human 3rd. Die erste Prozentzahl zeigt den Anteil an der Gesamtzahl der Verben, die zweite an der Anzahl von„3sg: NP mit lexikalischem head“ bzw. „3pl: NP mit lexikalischem head“. Werden die Kategorien proper noun und +human zunächst im Singular betrachtet, so lässt sich Folgendes feststellen: In den Textausschnitten aus Alice in Wonderland, Great Expectations, Thinks und To the Lighthouse werden jeweils mindestens genauso viele oder mehr Subjekte der dritten Person Singular durch einen Eigennamen wie bzw. als durch ein common noun realisiert. Dabei sind die Abstände jedoch teilweise nur gering. Die Passage aus The Lady in the Lake weist dagegen eine 145 In Analogie zur Bestimmung des Merkmals ±animate wurden Körperteile als +human angesehen. Da in dem Textabschnitt aus Alice in Wonderland Tiere dieselben Eigenschaften und Verhaltensweisen zeigen wie Menschen, wurden sie ebenfalls als +human bestimmt (vgl. IV.2.2). 146 Hier handelt es sich um eine Mischreferenz aus proper noun und human common noun. 191 umgekehrte Verteilung auf. Hier werden geringfügig mehr Subjekte der dritten Person Singular durch ein common als durch ein proper noun realisiert. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen daher eine Tendenz in Richtung der Hierarchieskala, eine eindeutige Aussage lassen sie jedoch nicht zu. Kann also für die dritte Person Singular zumindest eine Präferenz für das proper noun festgestellt werden, so gilt für die dritte Person Plural das Gegenteil: Hier sind in allen fünf Textabschnitten mehr Vertreter von common nouns mit dem Merkmal +human als proper nouns zu finden. Dabei spielt letztere Kategorie nur eine untergeordnete Rolle; die Passagen aus The Lady in the Lake und Great Expectations weisen keine derartigen Subjekte auf, die anderen drei Ausschnitte nur vereinzelt. Die Kategorie der common nouns findet dagegen in allen Textabschnitten mehrere Vertreter. Die überwiegende Mehrzahl der Subjekte, die durch ein proper noun realisiert sind, ist belebt. In den Textausschnitten aus The Lady in the Lake und Thinks treten aber auch Subjekte auf, bei denen unbelebte Entitäten mit Eigennamen in Subjektposition stehen. Wie die Zeile „proper noun 3sg: “ in der Sektion INANIMATE der untenstehenden Tabelle zeigt, findet sich diese Kombination von proper noun und +inanimate in Subjektposition jedoch nur vergleichsweise selten. [13] The Treloar Building was, and is, on Olive Street, near Sixth, on the west side. (C HANDLER , Z.1-2) [14] The Gillerlain Company was on the seventh floor, in front, behind swinging double plate glass doors bound in platinum. (C HANDLER , Z.6-8) [15] Altair Street lay on the edge of the V forming the inner end of a deep canyon. (C HANDLER , Z.408-409) [16] Pittville is a delightful garden-city estate of fine houses and elegant terraces, set in landscaped parkland surmounted by a vast neoclassical spa. (L ODGE , Z.150-152) . Diese Beispiele leiten zu den letzten beiden Kategorien der Hierarchieanordnung über: Die vorletzte Position der Skala wird durch belebte Subjekte eingenommen, was unbelebte Subjekte zur unwahrscheinlichsten Option bzw. zur markiertesten Variante für die Auswahl des Subjekts werden lässt. Unten stehende Tabelle stellt eine Gesamtübersicht über alle relevanten Typen belebter und unbelebter Subjekte in der dritten Person dar. Die jeweils letzten Zeilen der Sektionen animate und inanimate bringen zum Ausdruck, welchen Anteil die Subjekte der jeweiligen Kategorie einnehmen. Dabei lässt sich feststellen, dass die Textausschnitte aus Alice in Wonderland, The Lady in the Lake, Great Expectations und To the Lighthouse erwartungsgemäß insgesamt mehr belebte als unbelebte Subjekte aufweisen. Überraschenderweise finden sich jedoch im Textabschnitt aus Thinks knapp mehr unbelebte als belebte Subjekte in der dritten Person. Dies lässt sich durch den Inhalt des Kapitels erklären, das stellenweise fachliche Auseinandersetzungen mit abstrakten Themen zum Gegenstand hat. Wenn allerdings derartige Abschnitte in einem erzählliterarischen Text dazu führen, dass die Dominanz belebter Entitäten für Subjekte der dritten Person nicht mehr gilt, so muss dies in verstärktem Maße für Texte anderer Gattungen zutreffen. Textsorten wie Nachrichten, Fachliteratur oder Berichte werden daher wahrscheinlich eine ähnlich starke oder sogar stärkere Rolle von unbelebten Subjekten aufweisen. 192 C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF GESAMT VERBEN 3sg + 3pl 441 433 303 276 440 ANIMATE NP mit lexikal. head 128,5 73 80 56,5 67 proper noun 3sg 59 26 42 36 33 proper noun 3pl 0,5 0 0 3 2 common noun 3 sg +human 59 35 34 3 15 common noun 3pl +human 6 10 4 13,5 16 common noun 3sg +animate -human 3 2 0 1 1 common noun 3pl +animate -human 1 0 0 0 0 NP mit pronom. head 194 216 118 79,5 270 pronoun 3sg 182 198 106 64 212 pronoun 3pl 12 18 12 15,5 58 Summe 322,5 289 198 136 337 in Prozenten 42,77% 73,13% 37,48% 66,74% 31,43% 65,35% 22,48% 49,28% 55,44% 76,59% INANIMATE NP mit lexikal. head 46,5 76 49 64 37 proper noun 3sg 0 8 0 2 0 common noun 3sg 43 52 36 51 27 common noun 3pl 3,5 16 13 11 10 NP mit pronom. head 71 67 52 71 61 pronoun 3sg 65 62 47 70 56 pronoun 3pl 6 5 5 1 5 clause 1 1 4 2 4 ohne formales Subjekt 0 0 0 3 1 Summe 118,5 144 105 140 103 in Prozenten 15,72% 26,87% 18,68% 33,26% 16,67% 34,65% 23,14% 50,72% 16,64% 23,41% Übersicht über Subjekte der dritten Person. Die erste Prozentzahl gibt den Anteil an der Gesamtzahl der Verben, die zweite an der Summe von 3sg und 3pl wieder. Ein Blick auf die einzelnen Kategorien zeigt sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den Texten auf. So treten in allen Passagen mehr belebte als 193 unbelebte Pronomen auf. Dies lässt sich damit erklären, dass Pronomen im Allgemeinen auf eine gegebene Entität verweisen. Wie die Analyse zu Textentitäten zeigte, werden die meisten Verweise auf Figuren, und damit auf belebte Entitäten vorgenommen. 147 Damit finden Verweise auf gegebene Entitäten mehrheitlich auf belebte Entitäten statt, womit die größere Auftretenshäufigkeit belebter Pronomen erklärt werden kann. Bei den Nominalphrasen mit lexikalischem head muss dagegen differenziert werden: Während sich bei den Textausschnitten aus Alice in Wonderland, Great Expectations und To the Lighthouse mehr belebte als unbelebte Entitäten finden, übertrifft in den Textausschnitten aus The Lady in the Lake und Thinks die Anzahl der unbelebten Subjekte die der belebten. Eine generelle Aussage für einzelne Subjekttypen lässt sich daher nur für Pronomen treffen. Die Betrachtung der letzten beiden Kategorien der für die Hierarchieskala relevanten Daten ergibt folgenden Befund: Da die Subjekttypen proper noun und +human ja bereits ihren Platz in der Rangordnung besitzen, sind für die fünfte Kategorie die Zeilen „ANIMATE common noun 3sg +animate -human“ und „ANI- MATE common noun 3pl +animate -human“ relevant. Hier zeigt sich, dass die fünf Textausschnitte kaum Subjekte aufweisen, die sich mit diesen Merkmalen beschreiben lassen. Dagegen treten Nominalphrasen, deren head auf eine unbelebte Entität verweist, deutlich häufiger auf (Zeilen „INANIMATE common noun 3sg“ und „IN- ANIMATE common noun 3pl“). Mit der Ausnahme des Textabschnitts aus Alice in Wonderland gilt sogar, dass, selbst wenn die Subjekte, die auf eine menschliche Entität verweisen (Zeilen „ANIMATE common noun 3sg +human“ und „ANIMATE common noun 3pl +human“), zu den belebten Subjekten hinzugerechnet werden, die Anzahl der unbelebten Subjekte immer noch höher ist. Die Einschätzung von A IS- SEN , dass unbelebte Entitäten in der dritten Person die markierteste und damit unwahrscheinlichste Realisationsform des Subjekts darstellen, wird daher durch die Textanalyse nicht bestätigt. Vorangehende Analyse hatte zur Aufgabe, die Rolle der grammatischen Kategorien Numerus und Person für die Beschreibung von Subjekten zu beleuchten. Dabei können folgende Ergebnisse festgehalten werden: In den fünf hier untersuchten Textabschnitten verweist die Mehrzahl der finiten Verben auf die dritte Person Singular. Dies gilt auch für Passagen mit einem Ich- Erzähler. Damit bezieht sich die Mehrzahl der Subjekte finiter Verben auf eine an der momentanen Kommunikationssituation nicht beteiligte Entität. Dies widerspricht der Einschätzung von A ISSEN , dass Subjekte, die auf die erste oder zweite Person verweisen, die unmarkierteste Subjektrealisation darstellen. Dieses Resultat kann wohl als Konsequenz der Textsorte gesehen werden. In einem Roman mit personalem oder auktorialem Erzähler tritt der Bezug auf die erste und zweite Person vorrangig im Dialog auf. Die starke Rolle der dritten Person erklärt sich daher aus der Tatsache, dass die meisten Romane, zumindest die hier ausgewerteten, zu einem guten Teil aus nicht-dialogischem Fließtext bestehen. Wird die Romanhandlung aus Perspektive eines Ich-Erzählers dargestellt, so findet sich auch im Fließtext Bezug auf die erste Person. Jede Schilderung über Aktionen und 147 Vgl. II.2.3. 194 Zustände anderer Entitäten verlangt jedoch ebenfalls nach der dritten Person, so dass dieser Kategorie auch hier eine wichtige Funktion zukommt. Die Einbeziehung der Kategorie Numerus förderte zutage, dass für Singular und Plural gesonderte Aussagen getroffen werden müssen. Prinzipiell lässt sich feststellen, dass pluralische Subjekte seltener auftreten als Subjekte mit Bezug auf einzelne Entitäten. Aber auch bei der Realisation pluralischer Subjekte zeigte sich, dass Feststellungen, die für den Singular getroffen werden können, auf den Plural nicht pauschal übertragen werden können. So werden beispielsweise in allen fünf Passagen die Mehrzahl der Subjekte der dritten Person Singular durch ein Pronomen realisiert; im Plural ergeben sich hier jedoch Unterschiede zwischen den Textausschnitten. Weiterhin scheint bei der Realisation durch eine Nominalphrase mit lexikalischem head im Singular eine Präferenz für das proper noun zu bestehen, während hier im Plural in allen fünf Textabschnitten das common noun überwiegt. Doch nicht nur die unterschiedlichen Ausprägungen der Kategorie Numerus scheinen Auswirkungen auf die diversen Realisationsformen zu haben, auch die einzelnen Realisationsformen zeigen offensichtlich unterschiedliche semantische Präferenzen. So beziehen sich Pronomen in allen fünf Textabschnitten mehrheitlich auf belebte Entitäten, während Nominalphrasen mit lexikalischem head diese Tendenz nicht mit der gleichen Eindeutigkeit erkennen lassen. Dabei kann prinzipiell angemerkt werden, dass die Rolle unbelebter Entitäten in Subjektposition nicht zu unterschätzen ist. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass in einigen Bereichen durchaus klare Tendenzen festzustellen sind, in anderen dies jedoch schwieriger ist. Insofern ist eine Pauschalisierung, wie sie beispielsweise durch die A ISSEN sche Hierarchieanordnung getroffen wird, für die Beschreibung des konkreten Texts nur bedingt brauchbar. Denn Parameter wie Person, Numerus oder Belebtheit scheinen einerseits sowohl textsortenspezifisch als auch inhaltlich gebunden zu sein oder aber auch Konsequenzen individueller stilistischer Vorlieben auszudrücken; andererseits scheint es aber auch Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Beschreibungsparametern zu geben. Um ein Subjekt semantisch näher zu bestimmen, kann neben der nomeninhärenten Semantik auch die Rolle des Subjekts in dem vom Verb beschriebenen Prozess beleuchtet werden. Dafür eignet sich das Konzept der semantischen Rollen. Wie in IV.1.5 ausführlich beschrieben, kommt für die hier vorgenommene Untersuchung aus theoretischen sowie praktischen Gründen nur ein Modell mit übergeordneten Rollen in Frage. Diese übergeordneten Rollen werden hier als actor und undergoer bezeichnet und bestimmen sich durch das Genus Verbi: Durch Verben in der active voice wird dem Subjekt die Rolle actor zugeschrieben, durch Verben in der passive voice die Rolle undergoer. Dabei ist zu beachten, dass der Terminus actor hier nicht mit der Kategorie agent gleichzusetzen ist und einen potentiell belebten, intentional und sichtbar handelnden Charakter beschreibt, sondern vielmehr einen Teilnehmer, dem der durch das Verb beschriebene Vorgang, Prozess oder Zustand zugeschrieben werden kann. 195 Psycholinguistische Überlegungen und Studien sprechen dafür, dass dem actor eine vorrangige Rolle bei der Wahrnehmung zukommt, da vor allem solche Entitäten zum Gegenstand der Wahrnehmung erhoben zu werden scheinen, denen eine Vorgangs-, Prozess- oder Zustandsbeschreibung zugewiesen werden kann: „If no other factors are involved, the agent rather than the patient should be focused in actional propositions, and this means thematized and subjectivized as well“ (E NGEL- KAMP / Z IMMER 1983: 46). Die nachfolgende Analyse soll daher zunächst überprüfen, ob sich dieser hohe Stellenwert in den Ergebnissen der Textauswertung abzeichnet. Folgende Tabelle zeigt Anzahl und Anteil der finiten Verben, die im aktiven oder passiven Genus Verbi stehen. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Verben gesamt 754 771 630 605 619 finite Verben 624 676 480 452 451 active in Prozenten 613 81,3% 98,24% 654 84,82% 96,75% 439 69,68% 91,46% 431 71,24% 95,35% 438 70,76% 97,12% be-passive in Prozenten 10 1,33% 1,6% 19 2,46% 2,81% 40 6,35% 8,33% 21 3,47% 4,65% 13 2,1% 2,88% get-passive in Prozenten 1 0,13% 0,16% 3 0,39% 0,44% 1 0,16% 0,21% 0 0 Verteilung der Genus Verbi Aktiv und Passiv bei finiten Verben. Die erste Prozentzahl gibt den Anteil an der Gesamtzahl der Verben, die zweite an der Anzahl der finiten Verben wieder. Es zeigt sich, dass in allen fünf Textabschnitten eine klare Mehrheit der Verben in der active voice auftritt, so dass für rund 91 bis 98 Prozent der Subjekte die übergeordnete semantische Rolle actor festgesetzt werden kann. Somit ergibt sich eine enge Korrelation zwischen der Rolle actor und der syntaktischen Position des Subjekts. Für die Longman Grammar of Spoken and Written English erklärt sich dies wie folgt: „Presenting actions in relation to agents is a natural consequence of the focus on human beings in these registers [conversation and fiction]“ (LGSWE 1999: 940). Die Höhe der Ergebnisse und die mit rund sieben Prozentpunkten vergleichsweise geringe Spanne zwischen den einzelnen Werten zeigt die Dominanz der Rolle actor. Auch die Tatsache, dass keine Relation zwischen angenommenem Anspruch des Texts und der Auftretenshäufigkeit von Aktivbzw. Passivkonstruktionen zu herrschen scheint, unterstreicht, dass der hohe Stellenwert der Rolle actor als universell angesehen werden kann. In insgesamt neun Fällen fungieren Subjekte sowohl als Subjekt eines Verbs in der active voice als auch eines Verbs in der passive voice: [1] She went in without knocking, and hurried upstairs, in great fear lest she should meet the real Mary Ann, and be turned out of the house before she had found the fan and gloves. (C ARROLL , Z.24-26) 196 [2] “It was much pleasanter at home,” thought poor Alice, “when one wasn’t always growing larger and smaller, and being ordered about by mice and rabbits.” (C AR- ROLL , Z.66-68) [3] It was in the middle at eye height, had a lot of space to itself, and was labelled “Gillerlain Regal, The Champagne of Perfumes”. (C HANDLER , Z.16-18) [4] It’s quite large, but undeveloped and won’t be developed now for some time, of course. (C HANDLER , Z.204-205) [5] That she drank herself over the edge and is holed up in some private sanatorium taking a cure. (C HANDLER , Z.325-326) [6] Punctual to my appointment, I rang at the Castle gate on the Monday morning, and was received by Wemmick himself: (…). (D ICKENS , Z.171-172) [7] Among the wretched creatures before him whom he must single out for special address, was one who almost from his infancy had been an offender against the laws; who, after repeated imprisonments and punishments, had been at length sentenced to exile for a term of years; and who, under circumstances of great violence and daring had made his escape and been re-sentenced to exile for life. (D ICKENS , Z.328-332) [8] (…) when she admonished them so very severely about that wretched atheist who had chased them - or, speaking accurately, been invited to stay with them - in the Isle of Skye. (W OOLF , Z.108-110) [9] (…) who had buried his light temporarily at Bristol or Bedford, but was bound to be heard of later when his Prolegomena, of which Mr. Tansley had the first pages in proof with him if Mr. Ramsay would like to see them, to some branch of mathematics or philosophy saw the light of day. (W OOLF , Z.123-127) Eine derartige Parataxe von Verben mit verschiedenen Genus Verbi hat zur Folge, dass einer Entität, die formal als ein Element realisiert wird, zwei unterschiedliche Rollen zukommen. K ING und J UST weisen darauf hin, dass die Zuweisung zweier Rollen zu einer syntaktischen Einheit Kapazitäten des Arbeitsgedächtnisses in Anspruch nimmt (1991: 581); somit werden hier höhere Anforderungen an den Interpretationsprozess gestellt. Mit neun Fällen tritt eine derartige doppelte Rollenzuweisung nur vereinzelt auf; bis auf den Textabschnitt aus Thinks sind alle Textabschnitte dabei recht gleichmäßig vertreten, so dass hier keine Korrelation zwischen als anspruchsvoll empfundenen Texten und Auftretenshäufigkeit dieser Konstruktion zu bestehen scheint. Die Auswertung hinsichtlich des Genus Verbi ergibt, dass die überwiegende Mehrheit der finiten Verben in der active voice steht. Dies unterstreicht den hohen Stellenwert der Rolle actor und lässt die Schlussfolgerung zu, dass zumeist Entitäten, denen eine Vorgangs-, Prozess- oder Zustandsbeschreibung zugeordnet werden kann, den Gegenstand der Wahrnehmung darstellen. Neben der Zuweisung von einer Rolle zu einem formalen Element tritt auch der Fall auf, dass ein formales Element zwei unterschiedliche Rollen einnimmt, was voraussichtlich zu einem erhöhten Anspruch an die Interpretationsleistung führt. Mit neun derartigen Anordnungen findet diese Möglichkeit in den untersuchten Textabschnitten jedoch nur eine Handvoll Vertreter. Die active voice scheint somit das unmarkierte Genus Verbi der finiten Verben im Erzähltext zu sein. Im Folgenden soll nun das Passiv als die seltener auftretende, und damit markierte Variante näher untersucht werden, um auf diese Weise eventuelle Faktoren für die Wahl dieses Genus’ Verbi zu beschreiben. 197 Passivkonstruktionen nehmen Anteile zwischen rund 1,5 und 8,5 Prozent ein, wobei der höchste Wert in dem Textabschnitt aus Great Expectations erzielt wird. 148 Die Longman Grammar of Spoken and Written English nennt zwei Hauptfunktionen des Passivs: cohesion and contextual fit through ordering of information omission of information (especially short passive) weight management (especially long passive). (LGSWE 1999: 935) Die Grammar of Present Day English fügt als weitere Funktion hinzu: (...) passive sentences differ from active sentences not only in their form, but also as regards their content. They present an action from a quite different viewpoint. In the passive sentence, the speaker chooses for the subject and starting-point of the sentence the person (or thing) that is affected by the action, or the person (or thing) that benefits from it or receives something. (U NGERER / M EIER / S CHÄFER / L ECHLER 1984: 47) Im Folgenden werden passive clauses auf unterschiedliche Parameter untersucht, um zu klären, ob zwischen der Wahl der passive voice und bestimmten Faktoren eine Korrelation besteht. Dabei werden zunächst die Subjekte von passive clauses näher betrachtet, im Anschluss daran werden die unterschiedlichen Realisierungsmöglichkeiten short vs. long passive abgehandelt, daraufhin werden Konstruktionen mit long passive auf ihre informationsstrukturelle Gewichtung untersucht, ehe dann auf eine mögliche Relation zwischen Passiv und lexikalischen Assoziationen überprüft wird. Abschließend wird auf die Realisationsform des get-passive eingegangen. Unten stehende Tabelle gibt einen Überblick über verschiedene Faktoren, die zur Beschreibung von Subjekten in Passivkonstruktionen in Betracht kommen können. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF finite Verben 624 676 480 452 451 gesamt Passiv 11 22 41 21 13 1sg 1 1 1 4 0 1pl 1 0 2 0 0 2sg 0 0 0 0 1 3sg 7 19 29 11 10 3pl 2 2 9 6 2 NP mit pronom. head 8 13 29 10 9 NP mit lexikal. head 3 9 12 11 4 +animate 7 10 23 8 8 -animate 4 12 18 13 5 Beschreibung von Subjekten zu Verben im Passiv (sowohl beals auch get-passive). 148 Für eine Frequenzangabe der Passivkonstruktion in unterschiedlichen Textsorten siehe LGSWE (1999: 476), wo jedoch leider für die Erzählliteratur keine Prozentangabe bzw. Angabe der absoluten Zahlen gemacht wird. 198 Die Betrachtung von Numerus und Person zeigt, dass analog zu den Ergebnissen in Kapitel IV.2.6 auch hier die dritte Person Singular den höchsten Anteil an den Subjekten einnimmt, während erste und zweite Person nur vereinzelt bei Textausschnitten mit Ich-Erzähler im Passiv auftreten. Damit scheint vor allem denjenigen Entitäten, die nicht an der momentanen Kommunikationssituation beteiligt sind, die Rolle undergoer zugeschrieben zu werden. Weiterhin lassen die Zahlen eine Tendenz dazu erkennen, dass Subjekte von Passivkonstruktionen durch Nominalphrasen mit pronominalem head realisiert werden. Dies lässt sich möglicherweise mit dem Informationsstatus dieser Entitäten erklären: Referenz durch Pronomen deutet darauf hin, dass die Entität, auf die verwiesen wird, aktiviert und somit gegeben ist. Somit mag die Passivierung der Beibehaltung einer gegebenen Entität dienen. Für das semantische Merkmal der Belebtheit ergibt sich für alle Textabschnitte, dass das Verhältnis zwischen belebten und unbelebten Subjekten relativ ausgeglichen ist; teilweise finden sich sogar mehr unbelebte als belebte Subjekte im Passiv. Insofern scheint bei Passivkonstruktionen eine stärkere Tendenz dazu zu bestehen, unbelebte Entitäten in die Subjektposition zu erheben. Dies mag sich perzeptionspsychologisch damit erklären lassen, dass unbelebte Entitäten häufiger als undergoer einer Aktion interpretiert werden. Vereinzelt treten bei den unbelebten Subjekten in Passivkonstruktionen auch Subjekte mit textreferentieller Funktion auf. Ein möglicher Grund dafür kann in der Präferenz einer unpersönlichen Konstruktion in einem spezifischen Kontext liegen. [1] I’d nearly forgotten that I’ve got to grow up again! Let me see - how IS it to be managed? (C ARROLL , Z.227-229) [2] “That is not said right,” said the caterpillar. (C ARROLL , Z.336) [3] “Not to say an unfeeling thing,” said I, “he cannot do better than go.” “I am afraid that must be admitted,” said Herbert: (…). (D ICKENS , Z.101-104) [4] “I haven’t hired you yet,” he said, “but if I do, the job is absolutely confidential. No talking it over with your cop friends. Is that understood? ” (C HANDLER , Z.165-168) . Passivkonstruktionen können entweder mit oder ohne by-agent, in dem auf den actor verwiesen wird, auftreten. Dies wird im Allgemeinen als long (Beispiele [5] bis [7]) bzw. short passive (Beispiele [8] bis [10]) bezeichnet. 149 [5] “It was much pleasanter at home,” thought poor Alice, “when one wasn’t always growing larger and smaller, and being ordered about by mice and rabbits.” (C AR- ROLL , Z.66-68) [6] It happened on two or three occasions in my presence, that his desperate reputation was alluded to by one or other of the people in attendance on him. (D ICKENS , Z.290-291) [7] The numerous paintings on the wall, mostly American primitives and minor French impressionists, were however collected by Carrie herself. (L ODGE , Z.166-167) [8] He had been asked. (W OOLF , Z.91) [9] “Has she ever been fingerprinted? ” (C HANDLER , Z.299) [10] Breakfast had been ordered at a pleasant little tavern, a mile or so away upon the rising ground beyond the Green, and there was a bagatelle board in the room, in 149 Zu long vs. short passive siehe beispielsweise LGSWE (1999: 940-943) oder CG (2002: 678- 679; 1444-1446). 199 case we should desire to unbend our minds after the solemnity. (D ICKENS , Z.237- 239) Die Auswertung der Passivkonstruktionen in den fünf untersuchten Texten zeigt, dass der by-agent in allen Passagen nur vereinzelt auftritt. Es gilt daher: „Short passives are predominant in all syntactic positions“ (LGSWE 1999: 937). C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF short passive 10 21 38 17 12 long passive 1 1 3 4 1 Als Konsequenz der Abwesenheit des by-agent beim short passive gelangt die Longman Grammar of Spoken and Written English zu folgender Aussage: The short dynamic passive makes it possible to eliminate the participant that would have been expressed in the subject of the corresponding active construction, i.e. normally the agent. As the agent is most typically human, it is no doubt correct to describe the short dynamic passive as impersonal. (LGSWE 1999: 943) Wird „impersonal“ verstanden als „ohne Angabe eines menschlichen actor“, so mag diese Schlussfolgerung stimmig erscheinen. Jedoch muss das Fehlen der Angabe des actor nicht bedeuten, dass das Subjekt einer clause mit short passive auf eine unbelebte Entität verweist oder textorganisatorische Funktion erfüllt. Folgende Übersicht und die Beispiele [5], [8], [9], [11] und [12] zeigen, dass auch im short passive belebte und menschliche Subjekte auftreten. Das heißt, dass derartige clauses eine belebte Entität als Wahrnehmungsgegenstand präsentieren; Konstruktionen mit short passive als unpersönlich (impersonal) zu bezeichen, erscheint daher etwas voreilig. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF animate subject davon human 7 7 10 10 23 23 8 8 8 8 inanimate subject 4 12 18 13 5 Dennoch gilt für das short passive sicherlich, dass sich durch die Nichtnennung des actor die Perspektive auf den undergoer als wichtigsten und einzigen Wahrnehmungsgegenstand konzentriert und damit das Passiv die von der Grammar of Present-Day English genannte Funktion des Perspektivewechsels erfüllt. Eine Zwischenstellung zwischen long und short passives kann Passivkonstruktionen eingeräumt werden, bei denen zwar keine by-, aber eine with-Präpositionalphrase dem Verb folgt. Diese bringt zwar - semantisch gesehen - keinen agent im engeren Sinne, also einen intentional handelnden Verursacher der Handlung, zum Ausdruck, kann aber ebenfalls den Grund für den in der Verbphrase beschriebenen Prozess angeben: 150 [11] I was suddenly filled with regret and remorse at the thought of all the neglected opportunities for touching each other, lost now for ever. (L ODGE , Z.221-222) 150 Bei den Beispielen [13] und [14] ist auch eine Alternativanalyse als Partizipialadjektiv mit Postmodifikation denkbar; die Grenze zwischen den beiden Analysemöglichkeiten ist hier fließend. In Analogie zu Beispielen wie [11] und [12] und aufgrund der nicht möglichen Anwendbarkeit von Adjektivkriterien wie Steigerung oder Prämodifikation durch very wird hier jedoch von einem stative passive ausgegangen. Zur Unterscheidung zwischen verbal und adjectival passives und zu dynamic vs. stative passive siehe CG (2002: 1436ff.). 200 [12] I had no claim, and I finally resolved, and ever afterwards abided by the resolution, that my heart should never be sickened with the hopeless task of attempting to establish one. (D ICKENS , Z.22-25) [13] A crimson bougainvillea was rusting against the front wall and the flat stones of the front walk were edged with Korean moss. (C HANDLER , Z.423-425) [14] The vast flapping sheet flattened itself out, and each shove of the brush revealed fresh legs, hoops, horses, glistening reds and blues, beautifully smooth, until half the wall was covered with the advertisement of a circus; a hundred horsemen, twenty performing seals, lions, tigers.... (W OOLF , Z.228-232) Eine Funktion des Passivs wird im Allgemeinen darin gesehen, die Beibehaltung der Informationsprogression von gegebener zu neuer Information zu ermöglichen. In dieser Hinsicht ist vor allem das long passive interessant, da hier zwei Verbergänzungen anwesend sind, die beide in Subjektposition auftreten könnten. Für die Cambridge Grammar gilt in diesem Zusammenhang: „The felicity of a long passive requires that the subject not represent information that is newer in the discourse that the NP governed by the word by in the internalised complement“ (CG 2002: 1444). In den folgenden Beispielen sind alle Vorkommen von long passives gelistet. Sie sind dabei geordnet nach der Belebtheit der Subjekte, beginnend mit belebten Subjekten und endend mit unbelebten. [15] There was nothing very surprising in that; but again, I was rather surprised, when he said, as if he were animated by a brilliant idea: (…). (D ICKENS , Z.186-188) [16] I was struck by the phrase: (…). (L ODGE , Z.288) [17] There indeed, only a few paces off, stood one of them, in Panama hat and yellow boots, seriously, softly, absorbedly, for all that he was watched by ten little boys, with an air of profound contentment on his round red face gazing, (…). (W OOLF , Z.284-286) [18] Punctual to my appointment, I rang at the Castle gate on the Monday morning, and was received by Wemmick himself: (…). (D ICKENS , Z.171-172) [19] “It was much pleasanter at home,” thought poor Alice, “when one wasn’t always growing larger and smaller, and being ordered about by mice and rabbits.” (C AR- ROLL , Z.66-68) [20] But it would be a hugely expensive and time-consuming project, and what use would it be - a robot whose cognitive functions could be drastically disturbed by random events - just like a human being? (L ODGE , Z.256-259) [21] It happened on two or three occasions in my presence, that his desperate reputation was alluded to by one or other of the people in attendance on him. (D ICKENS , Z.290-291) [22] Needless to say all these nicknames, like those on the computers in the Holt Belling building, were assigned by Ralph. (L ODGE , Z.200-201) [23] The numerous paintings on the wall, mostly American primitives and minor French impressionists, were however collected by Carrie herself. (L ODGE , Z.166-167) Die Beispiele [15] bis [18] entsprechen dem typischen Aufbau einer Informationseinheit: In den Beispielen [15] und [16] verweist das Subjekt auf eine bekannte und belebte Entität, die Entität in der by-phrase ist hingegen neu und unbelebt. In Beispiel [17] sind beide Entitäten, he und ten little boys, belebt; die Entität in Subjektposition ist dabei bekannt, die im by-agent neu, so dass hier ebenfalls der Informationsstatus mit der syntaktischen Anordnung korreliert. Auch in Beispiel [18] sind beide Entitäten belebt; dabei sind beide gegeben, so dass dieses Merkmal beide En- 201 titäten für die Position des Subjekts in Frage kommen ließe. Allerdings ist I bereits Subjekt der beigeordneten clause (I rang at the castle gate on the Monday morning), so dass die Passivkonstruktion in der zweiten clause der Beibehaltung des Subjekts dient. Beispiel [19] kann als Grenzfall angesehen werden. Beide Entitäten sind belebt, wobei jedoch das Pronomen one unspezifische Referenz besitzt, während die Nominalphrase mice and rabbits auf bereits bekannte Entitäten referiert. Wird one jedoch mit Bezug auf Alice interpretiert, so verweist dieses Pronomen auf die in der vorangehenden clause genannte Entität, die einen hohen Aktiviertheitsgrad besitzt. Sind in Beispiel [19] beide Entitäten belebt, so sind in Beispiel [20] beide unbelebt. Zwar sind cognitive functions bislang ungenannt, das Relativpronomen whose verbindet sie jedoch mit einer gegebenen Entität, so dass auch hier eine Progression von zumindest einer bekannten Entität zuordnungsbarer Information zu neuer Information festzustellen ist. Dieses Muster der thematischen Progression gilt auch für Beispiel [21]. Hier tritt allerdings die Besonderheit auf, dass das Subjekt unbelebt ist, während die im by-agent genannten Entitäten belebt sind, so dass der informatorische Status hier offensichtlich eine stärkere Gewichtung für die Enkodierung des Subjekts übernimmt als das Merkmal der Belebtheit. Die letzten beiden Beispiele [22] und [23] scheinen insofern den oben dargelegten Prinzipien zu widersprechen, als die im by-agent genannte Entitäten belebt sind und sich auf Protagonisten des Romans beziehen, so dass hier von einem hohen Aktiviertheitsgrad der Entitäten ausgegangen werden kann. Bei Beispiel [22] liegt allerdings die letzte Nennung der Entität Ralph länger zurück als die Thematisierung der nicknames, so dass hier die Spanne zur letzten Nennung ausschlaggebend für die Enkodierung des Subjekts zu sein scheint. Im letzten Beispiel ist der Referent in Subjektposition nicht nur unbelebt, sondern auch neu, während hingegen Carrie belebt und gegeben ist. Dieses Beispiel entspricht daher nicht der oben zitierten Darstellung der Cambridge Grammar, nachdem die Entität in Subjektposition mindestens so bekannt sein muss wie die Entität im by-agent. Wenn also trotz dieses informatorischen Status’ die Entität Carrie nicht zum topic erhoben wird, so mag es möglicherweise wünschenswert sein, dass diese Entität im focus genannt wird. Die Betrachtung des Textzusammenhangs macht deutlich, dass Carrie herself in Kontrast zur Figur Nicholas Beck erwähnt wird; die Hervorhebung dieses Kontrasts wird durch die Endstellung innerhalb der clause begünstigt. [23’] The house is beautifully decorated and furnished in appropriate style, right down to the repro brass taps in the downstairs cloakroom and the Early Victorian rocking horse in the family room. Carrie said Nicholas Beck helped her to acquire the choicest pieces of furniture, driving round the local countryside to auctions and antique shops being his favourite occupation. The numerous paintings on the wall, mostly American primitives and minor French impressionists, were however collected by Carrie herself. (L ODGE , Z.162-167) Die von der Longman Grammar of Spoken and Written English genannte Funktion des weight management kommt ebenfalls vor allem beim long passive zum Tragen: „There is a clear tendency for the subject to be shorter than the agent phrase in long passives“ (LGSWE 1999: 940). Die Beispiele [15] bis [19] bestätigen diese Aussage; hier wird das Subjekt jeweils durch ein Pronomen, der in der by-phrase genannte agent hingegen durch eine Nominalphrase mit lexikalischem head realisiert. 202 Auch Beispiel [21] entspricht dieser Einschätzung: Die Nominalphrase im by-agent ist durch die Postmodifikation länger als die Nominalphrase in Subjektposition. In Beispiel [20] besitzen die beiden Entitäten in etwa dieselbe Gewichtung, während in den Beispielen [22] und [23] bei den Nominalphrasen in Subjektposition mehr Phrasenfunktionen realisiert sind als im by-agent. Insofern gilt obige Feststellung nicht für alle Beispiele, die darin formulierte Tendenz ist jedoch auch hier zu erkennen. „In addition to register, lexical factors are strongly related to the choice between active and passive forms“ (LGSWE 1999: 477). Zur Illustration dieser Aussage listet die Longman Grammar diejenigen Verben, die in den vier Textsorten Konversation, Erzählliteratur, Nachrichten und akademische Prosa am häufigsten in der passive voice auftreten (1999: 478f.). Folgende Tabelle zeigt alle Verben, die sich in den fünf untersuchten Textpassagen in Passivkonstruktionen finden. Diejenigen Verben, die in der Longman Grammar bei der Textsorte Erzählliteratur als häufig im Passiv verwendete Verben genannt sind, sind fett gedruckt. 1x address (C H ) decorate (L) find (D) proscribe (D) strengthen (D) admit (D) derive (L) fingerprint (C H ) range (D) strike (L) allude (D) design (C H ) fringe (W) receive (D) support (D) alter (get; C) develop (C H ) furnish (L) rediscover (L) threaten (W) animate (D) disturb (L) get on (D) refuse (D) tickle (C H ) ask (W) do (D) give (W) regard (D) top (C H ) assign (L) doom (D) hole up (C H ) search (get; CH) turn into (L) blackmail (C H ) drench (W) invite (W) seat (D) turn out (C) bring (D) dress (L) label (C H ) see (C) understand (C H ) call down (C H ) edge (C H ) live (L) settle (C H ) watch (W) collect (L) exact (D) manage (C) sicken (D) widen (D) confront (D) explain (L) marry (get; D) snub (W) contradict (C) extinguish (W) mix up (get; CH) solve (L) cover (W) file (C H ) park (L) spread out (C H ) cut (W) fill (L) part (C H ) still (D) 2x arrest (C H / get; C H ) dismiss (D / D) know (D / L) press (C / C) re-sentence (D / D) call (L / L ) hear (W / W) make (D / D) put (D / D) save (D / D) change (C / C) introduce (L / L) order (C / D) remove (D / D) take (D / W) commit (D / D ) 3x build (C H / C H / L) say (C / D / D) Einmal, zweimal und dreimal im Passiv auftretende Verben. C steht für C ARROLL , C H für C HAND- LER , D für D ICKENS , L für L ODGE , W für W OOLF . Der Zusatz get weist auf ein get-passive hin. Wie die Tabelle zeigt, treten 16 der Verben zweimal auf, die Verben build und say werden drei Mal im Passiv verwendet. Sechs dieser Verben werden auch von der Longman Grammar of Spoken and Written English als häufig passivierte Verben gelistet: call, know, make, put, say und take. Sechs weitere Verben sind fett gedruckt, d.h. sechs Verben, die von der Longman Grammar genannt werden, werden in den fünf Texten einmal im Passiv gebraucht. 13 der von der Longman Grammar genannten Verben, und damit genau die Hälfte, treten hier nicht auf. 203 Diese Ergebnisse lassen keine generelle Aussage zu, es muss vielmehr eine differenzierte Betrachtung stattfinden: 13 der 18 Verben, die häufiger als einmal gezählt werden, werden jeweils nur von einem Autor verwendet. Dieser Befund relativiert den Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Korrelation zwischen Lexikalität und Genus Verbi insofern, als die Wiederholung zum einen als Stilmittel verwendet werden kann (Beispiele [24] und [25]) und zum anderen sich das gehäufte Auftreten eines Verbs aus dem spezifischen Inhalt einer Textpassage ableiten mag (Beispiele [26] und [27]). [24] But yours cannot be dismissed; indeed, my dear dear Handel, it must not be dismissed. (D ICKENS , Z.64-65) [25] The late Compeyson having been beforehand with him in intelligence of his return, and being so determined to bring him to book, I do not think he could have been saved. Whereas, the portable property certainly could have been saved. (D ICKENS , Z.141-144) [26] HE was taken to the Police Court next day, and would have been immediately committed for trial, but that it was necessary to send down for an old officer of the prison-ship from which he had once escaped, to speak to his identity. (D ICKENS , Z.1-4) He was committed to take his trial at the next Sessions, which would come on in a month. (D ICKENS , Z.40-41) [27] Among the wretched creatures before him whom he must single out for special address, was one who almost from his infancy had been an offender against the laws; who, after repeated imprisonments and punishments, had been at length sentenced to exile for a term of years; and who, under circumstances of great violence and daring had made his escape and been re-sentenced to exile for life. (D ICKENS , Z.328-332) Dies lässt nur sechs Verben übrig, die in zwei verschiedenen Texten im Passiv gebraucht werden: build, know, order, say, take und turn. Know, say und take werden auch in der Longman Grammar als häufig mit dem Passiv assoziiert genannt; hier stellt sich allerdings die Frage, ob diese drei Verben nicht prinzipiell so oft auftreten, dass das Vorkommen dieser Verben auch im Passiv ein Produkt der statistischen Wahrscheinlichkeit ist. Denn es gilt für alle fett markierten Verben, dass sie im Longman Dictionary of Contemporary English (2005) sowohl im gesprochenen als auch im geschriebenen Register mit der höchsten Frequenzangabe versehen sind. Insofern ist es möglicherweise weniger die Lexikalität der spezifischen Verben als vielmehr ihre schiere Vorkommenshäufigkeit, die hier hohe Trefferzahlen erzielen lässt. Aufgrund dieser Überlegungen scheint es mit dem vorliegenden Textmaterial nicht möglich, eine Korrelation zwischen Lexikalität und Passivierung von Verben zu bestätigen. Dies mag sich natürlich einerseits auf die vergleichsweise geringe Textmenge, die hier zu Grunde liegt, zurückführen lassen. Andererseits mag es aber auch am Genre liegen, dass hier nur ein geringer Grad an Übereinstimmung festzustellen ist: Fiktionale Texte sind aufgrund ihrer inhaltlichen Bandbreite sprachlich heterogener als Textsorten wie Nachrichten, die wiederkehrende Inhalte besitzen, oder auch akademische Texte, die einen vergleichsweise hohen Grad an formelhafter Sprache aufweisen. Insofern mag die für Nachrichten oder akademische Texte sicherlich korrekte Aussage über die Korrelation zwischen Lexikalität und Passivierung für die fiktionale Literatur nur mit Einschränkung gelten. 204 The get passive is extremely rare (...). Get occurs only in conversation, except for an occasional example in colloquial fiction. Even in conversation, the get passive accounts for only about 0.1% of all verbs, and so is even less common than be passives. (LGSWE 1999: 476) Diese Einschätzung der Longman Grammar of Spoken and Written English wird durch die Textanalyse bestätigt: Fälle von get-passive treten in nur drei der fünf Textabschnitte auf, und auch hier nur vereinzelt. Die Prozentzahlen liegen dabei in etwa bei den von der Longman Grammar für die Textsorte Konversation festgestellten Werten: C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Verben gesamt 754 771 630 605 619 finite Verben 624 676 480 452 451 be-passive in Prozenten 10 1,33% 1,6% 19 2,46% 2,81% 40 6,35% 8,33% 21 3,47% 4,65% 13 2,1% 2,88% get-passive in Prozenten 1 0,13% 0,16% 3 0,39% 0,44% 1 0,16% 0,21% 0 0 Verteilung des be- und get-passive auf die fünf Textabschnitte. Die erste Prozentzahl bezieht sich auf den Anteil an der Gesamtzahl der Verben, die zweite auf den Anteil an den finiten Verben. Die folgenden Beispiele zeigen alle Fälle einer get-Konstruktion: [1] “Not QUITE right, I’m afraid,” said Alice, timidly; “some of the words have got altered.” (C ARROLL , Z.337-338) [2] I’d be out of here in a hurry if my wife got mixed up with the police. (C HANDLER , Z.287-288) [3] If she got arrested, she would get searched. (C HANDLER , Z.309-310) [4] And the clergyman came to so gloomy a pause upon it, that I had doubts for the moment whether we should get completely married that day. (D ICKENS , Z.227-229) Vier der fünf Vertreter entstammen einer dialogischen Textpassage, so dass obige Einschätzung der Longman Grammar of Spoken and Written English, nach der getpassives vor allem in umgangssprachlicher fiktionaler Literatur (colloquial fiction) auftreten, zutrifft. Die einzige Verbphrase mit get, die nicht einem Dialog entstammt, findet sich mit get married im letzten Beispiel. Diese Kombination stellt nach den Erkenntnissen der Longman Grammar mit mehr als 20 Treffern pro einer Million Wörter den häufigsten Fall des get-passive dar (1999: 481), so dass hier von einer lexikalisierten Verbphrase ausgegangen werden kann. Die übrigen Verben, die zusammen mit get verwendet werden, lauten alter, mix up, arrest und search. Diese können als dynamic verbs beschrieben werden, so dass sich die Feststellung der Cambridge Grammar bestätigt: „Get-passives are found only with dynamic verbs“ (2002: 1442). Nach der theoretischen Literatur wird das get-passive meist als neuere Entwicklung des Englischen gesehen: „The get passive is clearly a recent innovation in English (...)“ (LGSWE 1999: 477). Diese Einschätzung kann insofern nicht geteilt werden, als die Texte, die Vertreter von get-passive aufweisen, aus den Jahren 1861 (Great Expectations), 1865 (Alice in Wonderland) und 1943 (The Lady in the Lake) 205 stammen und damit darauf hindeuten, dass das get-passive schon seit längerer Zeit Teil des Sprachgebrauchs darstellt. Die vorangehende Analyse hatte zum Ziel, verschiedene Faktoren, die die Wahl der markierten Variante passive voice begünstigen könnten, zu beleuchten. Dabei können folgende Resultate zusammengefasst werden: Ein Vergleich der Beschaffenheit der Subjekte in passive clauses mit der Beschaffenheit der Subjekte aller finiten Verben ergab vor allem einen Unterschied beim Merkmal ‚Belebtheit’: Subjekte in passive clauses scheinen öfter unbelebt zu sein, als das für die Gesamtheit der finiten Verben gilt. Dies mag mit der mit Passivkonstruktionen verbundenen Rolle des undergoer zusammenhängen: Unbelebte Entitäten werden möglicherweise vor allem als undergoer wahrgenommen. Bei der grammatischen Kategorie der Person ließ sich die Tendenz feststellen, dass auf Subjekte von Passivkonstruktionen vor allem in der dritten Person verwiesen wird; die erste und zweite Person spielt hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Hier kann vermutet werden, dass die erste und zweite Person als an der Kommunikationssituation anwesende Entitäten vor allem als actor wahrgenommen werden. Die Betrachtung der beiden Realisationsmöglichkeiten des Passivs, short passive und long passive, zeigte, dass das short passive öfter auftritt. Trotz seiner quantitativ schwächeren Stellung gibt aber vor allem das long passive, bei dem beide für die Subjektposition in Frage kommenden Entitäten anwesend sind, Aufschluss über mögliche semantische oder informationsstrukturelle Gründe für die Passivierung einer clause. Die Analyse der Beispiele ergab, dass für die Zuweisung der Entitäten zu den Positionen Subjekt und by-agent ein Zusammenspiel der Parameter Belebtheit und informatorischer Status ausschlaggebend zu sein scheint. Auch zeigte die Gewichtung der Nominalphrasen, dass sich beim long passive die von der Longman Grammar of Spoken and Written English beschriebene Tendenz, die längere Nominalphrase in die Position des by-agent zu stellen, bestätigt. Weiterhin wurde eine eventuelle Korrelation zwischen Lexikalität der Verben und Passivierung der clause untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass nur wenige passivierte Verben von mehr als einem Autoren verwendet werden. Für die Verben, die von der Longman Grammar als häufig im Passiv auftretend beschrieben werden, gilt, dass diese zu den frequentesten der englischen Sprache gehören. Insofern muss in Betracht gezogen werden, dass die hier zu beobachtenden Auftretenshäufigkeiten weniger mit der passive voice als vielmehr mit der allgemeinen Frequenz eines Verbs zu erklären sind. Für die Hälfte der Verben, die in der Longman Grammar als häufig in der Erzählliteratur passiviert gelistet sind, finden sich in den vorliegenden Textausschnitten kein Vertreter. Abschließend wurden die Vorkommen von get-passive in den fünf Textabschnitten näher untersucht. Hierbei zeigte sich, dass das get-passive in den vorliegenden Abschnitten nur eine marginale Rolle spielt. Es tritt vor allem in dialogischen Passagen auf, so dass sich bestätigt, dass diese Konstruktion als Merkmal der gesprochenen Sprache verwendet wird. Die Textabschnitte, in denen Vertreter von getpassive gefunden wurden, sind teilweise schon älteren Datums, so dass diese Konstruktion schon länger Teil des Sprachgebrauchs zu sein scheint. Dies soll allerdings nicht bestreiten, dass in der gesprochenen Sprache eine Frequenzsteigerung und auch ein Gebrauchswandel der get-Konstruktion festgestellt werden kann. 206 Neben den grammatischen Kategorien Numerus, Person und Genus Verbi wurden die Verben der fünf untersuchten Textabschnitte auch auf Finitheit markiert. Für das Englische lässt sich dabei feststellen: „Nonfinite clauses are distinguished from finites largely but not wholly by the inflectional form of the verb“ (CG 2002: 1173). Als infinite Verbformen für das Englische gelten die ing-Form, der Infinitiv und die ed-Form. 151 In der theoretischen Hinführung zu Kapitel IV wurde festgestellt, dass sich finite und nicht-finite Verben in viererlei Hinsicht unterscheiden können: Zum einen postuliert K LEIN (1998) für finite Verben die Bedeutungsmerkmale assertion und topic time. Zum zweiten ist in finite clauses ein spezifisches Subjekt vorhanden; dies kann bei nonfinite clauses der Fall sein, muss aber nicht. Drittens führen nonfinite clauses vielmehr oftmals zu einer Informationsverdichtung, da durch den potenziellen Wegfall des Subjekts und des finiten Hilfsverbs die Informationseinheit um gegebene oder inferierbare Information reduziert wird. Für verkürzte Relativsätze wurde beispielsweise festgestellt: „There is a good deal of evidence from psycholinguistic experiments indicating that relative pronouns facilitate sentence parsing in speech perception“ (S LOBIN 1986: 277). Schließlich stellen nonfinite clauses üblicherweise Bestandteile von complex sentences dar, finite clauses können als main clause, matrix clause und subordinate clause fungieren. Im Folgenden wird zunächst die Relation von finiten zu nicht-finiten Verben in den fünf Textabschnitten betrachtet; anschließend werden formale Aspekte der nicht-finiten Verbformen untersucht. In allen fünf Textabschnitten ist die überwiegende Mehrzahl der Verbphrasen finit; die Prozentsätze bewegen sich zwischen rund 73 und 88 Prozent. Dies ergibt für nicht-finite Verbformen Anteile zwischen rund 27 und zwölf Prozent. Dabei lässt sich erkennen, dass in allen fünf Textabschnitten die ing-Form und der Infinitiv höhere Anteile einnehmen, während die ed-Form die geringste Rolle spielt. Dies mag damit zusammenhängen, dass die ed-Form als passive Verbform zu sehen ist: „The verbs in ed-clauses correspond directly to the passive in finite clauses“ (LGSWE 1999: 631). Bei den finiten Verben wurde bereits festgestellt, dass passive Verbformen nur einen geringen Anteil einnehmen. Die folgende Tabelle zeigt Anzahl und Verteilung von finiten und infiniten Verben: 151 Die ing-Form kann im Englischen sowohl in der Funktion des Partizip Präsens als auch in adjektivischer oder nominaler Position auftreten. Dies führt in den meisten Grammatiken dazu, dass der ing-Form verschiedene Wortklassenkategorien zugewiesen werden. Zur Abgrenzung der Wortklassen siehe beispielsweise LGSWE (1999: 66-69), CG (2002: 1187), CGEL (1985: 413ff.; 1290ff.). Für eine Diskussion der Terminologie der ing-Form vor allem unter Berücksichtigung der Lernergrammatiken siehe H ERBST (2005: 20-23). Hier wird aus Gründen der Einfachheit der Terminus ing-Form verwendet. Die ing-Form wurde nur dann markiert, wenn sie in verbaler Funktion, d.h. als Verb einer nonfinite clause, auftritt. Zur genauen Erläuterung der Markierung siehe VI.3.1.2. 207 C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Verben gesamt 754 771 630 605 619 finite Verben 624 82,76% 676 87,68% 480 76,19% 452 74,71% 451 72,86% infinit 130 17,24% 95 12,32% 150 23,81% 153 25,29% 168 27,14% ing 58 7,69% 44,61% 28 3,63% 29,47% 70 11,11% 46,66% 72 11,9% 47,06% 85 13,73% 50,6% inf 66 8,75% 50,77% 57 7,39% 60% 70 11,11% 46,66% 54 8,93% 35,29% 69 11,15% 41,07% ed 6 0,8% 4,62% 10 1,3% 10,53% 10 1,59% 6,67% 27 4,46% 17,65% 14 2,26% 8,33% Verteilung der finiten und infiniten Verben. Die einfachen Prozentangaben beziehen sich auf den Anteil an der Gesamtzahl der Verben, bei zwei Angaben gibt der zweite Wert den Anteil an den infiniten Verben wieder. Die einleitend genannten Merkmale von nicht-finiten Verben bzw. clauses können dazu führen, dass die Rezeption einer nonfinite clause höhere Ansprüche an die Interpretationsarbeit stellt als die einer finite clause. Insofern kann vermutet werden, dass der Anteil an nicht-finiten Konstruktionen in Korrelation mit dem empfundenen Schwierigkeitsgrad eines Texts steht. Die Prozentsätze an infiniten Verben scheinen diese Hypothese zu reflektieren. So weisen die als leichter eingestuften Passagen aus Alice in Wonderland und The Lady in the Lake geringere Anteile an nonfinite clauses auf als die anspruchsvoller eingeschätzten Ausschnitte aus Great Expectations, Thinks und To the Lighthouse. Ing-clauses und infinitive-clauses können im aktiven oder passiven Genus Verbi realisiert sein (doing vs. being done; to do vs. to be done) und die Verbphrase kann Gleichzeitigkeit oder Vorzeitigkeit ausdrücken (doing vs. having done; to do vs. to have done). Infinitive-clauses können weiterhin im Aspekt variieren (to do vs. to be doing). 152 Ed-clauses variieren nicht in der Verbform. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF ing-Form 58 28 70 72 85 active − passive 55 − 3 28 − 0 66 − 4 71 − 1 83 − 2 present − past 58 − 0 28 − 0 66 − 4 71 − 1 85 − 0 infinitives 66 57 70 54 69 active − passive 63 − 3 57 − 0 65 − 5 52 − 2 68 − 1 present − past 66 − 0 57 − 0 70 − 0 54 − 0 68 − 1 simple − cont. 65 − 1 57 − 0 70 − 0 54 − 0 67 − 2 Unterschiedliche formale Realisierungen der ing-Form und der Infinitive. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der ing-Formen und der Infinitive im aktiven Genus Verbi auftritt und Gleichzeitigkeit ausdrückt; 152 Ob ein Infinitiv als to-infinitive oder bare infinitive realisiert wird, bedingt keinen Bedeutungsunterschied, sondern hängt von der Funktion der infinitive clause ab. 208 ebenso treten bei den infinitive clauses nur drei Fälle einer continuous form auf. Damit stellen periphrastische Verbformen in nonfinite clauses die Ausnahme dar. Bei den finiten Verben wurde festgestellt, dass passive Verbformen nur einen geringen Anteil, durchschnittlich etwa fünf Prozent, der finiten Verben einnehmen. Für die infiniten Formen gilt: Werden die passiven Formen infiniter Verben, also ed-Formen und die passiven Realisierungen von ing-Form und Infinitiv, addiert, so werden Anteile zwischen rund 9 und 20 Prozent an der Gesamtzahl der infiniten Verbformen erzielt. Damit nimmt das passive Genus Verbi zwar auch bei den infiniten Verben einen deutlich geringeren Prozentsatz ein als das aktive Genus Verbi, allerdings bewegt sich die absolute Anzahl der finiten und infiniten Passivformen bei den einzelnen Textausschnitten in einem ähnlichen Rahmen; teilweise finden sich sogar mehr infinite Verben im passiven Genus Verbi als finite (Textausschnitte aus Alice in Wonderland, Thinks und To the Lighthouse). Es scheint sich daher eine Tendenz dazu zu zeigen, dass infinite Verbformen eher im passiven Genus Verbi auftreten als finite. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Verben gesamt 754 771 630 605 619 Verben finit 624 676 480 452 451 Verben infinit 130 95 150 153 168 finites Passiv 11 1,46% 1,76% 22 2,85% 3,25% 41 6,51% 8,54% 21 3,47% 4,65% 13 2,1% 2,88% Summe infinites Passiv 12 1,59% 9,23% 10 1,3% 10,53% 19 3,02% 12,67% 30 4,96% 19,61% 17 2,75% 10,12% Finites Passiv und infinite Verbformen in der passive voice. Die erste Prozentzahl bezieht sich auf die Gesamtzahl der Verben, die zweite auf den Anteil an den infiniten bzw. finiten Verben. Bis zu 27 Prozent der identifizierten Verben werden durch nicht-finite Verbformen realisiert. Die eingangs beschriebenen Eigenschaften von nonfinite clauses legen nahe, dass das Auftreten von nonfinite clauses zu einem erhöhten Interpretationsanspruch führt; tatsächlich weisen die als anspruchsvoller eingeschätzten Texte höhere Anteile von infiniten Verben auf. Das Merkmal der hohen Informationsdichte ist vor allem als typisches Merkmal von akademischer Literatur und Nachrichtensprache anzusehen; wie die in den fünf Textabschnitten gefundenen Vertreter zeigen, sind informationsverdichtende Strukturen zwar auch in der fiktionalen Literatur zu finden, jedoch wohl in geringerem Maße. Allerdings ist auffällig, dass sich in dem Textabschnitt aus Thinks mit Abstand die meisten ed-Formen finden; es kann spekuliert werden, dass dies mit der akademischen Vergangenheit von D AVID L ODGE zusammenhängt, so dass dadurch möglicherweise diese Textsortenkonvention der akademischen Literatur in den fiktionalen Texten dieses Autors Einzug hielt. Für die formale Realisierung konnte festgestellt werden, dass periphrastische Verbphrasen nur vereinzelt auftreten. Weiterhin zeigte der Vergleich zwischen finitem und infinitem Passiv, dass bei infiniten Verben eine stärkere Tendenz zum Passiv besteht als bei finiten Verben. 209 Bei Studien zur Entwicklung von komplexen Sätzen bei Kindern wurde festgestellt, dass die Position einer subordinate clause zum Grad der Komplexität eines Satzes beizutragen scheint: So kommt beispielsweise D IESSEL zu dem Ergebnis, dass adverbial clauses am Satzende früher von Kindern produziert werden als adverbial clauses am Satzanfang, da bei ersteren matrix clause und adverbial clause nacheinander verarbeitet werden können, während der Inhalt von adverbial clauses am Satzanfang so lange aktiviert bleibt, bis auch die matrix clause verarbeitet ist (2002: 259; 2004: 177). Die Position von nonfinite clauses hängt unter anderem von ihrer Funktion im übergeordneten Satzgefüge ab. Daher werden in der folgenden Analyse zunächst die Funktionen von nonfinite clauses identifiziert, ehe dann ihre Position im Satzgefüge untersucht wird, um auf diese Weise Rückschlüsse auf den Komplexitätsgrad von Sätzen ziehen zu können. Für nonfinite clauses lassen sich folgende syntaktische Funktionen feststellen. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF infinite Verben 130 95 150 153 168 ing-Form 58 28 70 72 85 adjunct (davon nach Funktionswort) 23 (4) 17,69% 39,66% 12 (5) 12,63% 42,86% 37 (6) 24,67% 52,86% 26 (3) 16,99% 36,11% 45 (2) 26,79%% 52,94% clause element / verb valency complement 18 13,85% 31,03% 10 10,53% 37,71% 9 6% 12,86% 24 15,69% 33,33% 12 7,14% 14,18% adjective / noun dependency 7 5,34% 12,07% 1 1,05% 3,57% 17 11,33% 24,29% 9 5,88% 12,5% 5 2,98% 5,88% shortened relative clause 6 4,62% 10,34% 3 3,16% 10,71% 6 4% 8,57% 9 5,88% 12,5% 12 7,14% 14,18% Teil einer thereconstruction / anticipatory it 1 0,77% 1,72% 0 1 0,67% 1,43% 0 1 0,6% 1,18% ohne Unterordnung 3 2,31% 5,17% 2 2,11% 7,14% 0 4 2,61% 5,56% 10 5,95% 11,76% infinitives 66 57 70 54 69 adjunct 10 7,69% 15,15% 8 8,42% 14,04% 9 6% 12,86% 14 7,84% 25,93% 6 3,57% 8,7% clause element / verb valency complement 30 23,08% 45,45% 28 29,47% 49,12% 29 19,33% 41,43% 22 14,38% 40,74% 42 25% 60,87% adjective / noun dependency 22 16,92% 33,33% 15 15,79% 26,32% 18 12% 25,71% 12 9,22% 30,95% 15 8,93% 21,74% 210 postponed subject oder object / thereconstruction 2 / 1 2,31% 4,55% 4 4,21% 7,02% 12 8% 17,14% 3 / 1 2,61% 7,41% 5 2,98% 7,25% ohne Unterordnung 1 0,77% 1,52% 2 2,11% 3,51% 2 1,33% 2,86% 2 1,31% 3,7% 1 0,6% 1,45% ed-Form 6 10 10 27 14 adjunct 4 3,08% 66,7% 3 3,16% 30% 6 4% 60% 10 6,54% 37,04% 1 0,6% 7,14% clause element / verb valency complement 1 0,77% 16,67% 1 1,05% 10% 1 0,67% 10% 3 1,96% 11,11% 5 2,98% 35,71% shortened relative clause 0 5 5,26% 50% 2 1,33% 20% 13 8,5% 48,15% 6 3,57% 42,86% there-construction 1 0,77% 16,67% 1 1,05% 10% 0 1 0,65% 3,7% 0 ohne Unterordnung 0 0 1 0,67% 10% 0 2 1,19% 14,29% Funktionen von ing-clauses, infinitive clauses und ed-clauses. Die erste Prozentzahl gibt den Anteil an der Gesamtzahl der infiniten Verbformen wieder, die zweite an den Verben der jeweiligen infiniten Form. Wie der Tabelle entnommen werden kann, treten nonfinite clauses vor allem in folgenden Funktionen auf: als freie Angabe, als Ergänzung der Verbvalenz, in Dependenz zu einem Nomen oder Adjektiv, 153 als verkürzter Relativsatz, als notional subject einer there-Konstruktion oder als postponed subject eines anticipatory it. Daneben treten nonfinite clauses auch als nicht untergeordnete Einheiten auf. Dabei gilt für ing-clauses, dass diese am häufigsten als freie Angabe fungieren, infinitive clauses dagegen als Valenzergänzung zum Verb. Bei den ed-clauses lässt sich für die Passagen von L EWIS C ARROLL und C HARLES D ICKENS eine Präferenz der freien Angabe erkennen, bei den Passagen von R AYMOND C HANDLER , D AVID L ODGE und V IRGINIA W OOLF finden sich die meisten ed-clauses in der Funktion der Postmodifikation. Eine Betrachtung der nicht-untergeordneten nonfinite clauses ergibt, dass alle in dialogischer oder monologischer Umgebung oder bei der Wiedergabe indirekter Rede auftreten. Somit scheinen nicht-untergeordnete nonfinite clauses als Merkmal der gesprochenen Sprache eingesetzt zu werden. [1] “Why not leave that an open question? ” I said. (C HANDLER , Z.155) [2] Provided by contract, you know; don’t be afraid of it! (D ICKENS , Z.245-246) Im Folgenden soll auf die positionale Realisierung der nonfinite clauses näher eingegangen werden. Dabei werden die vier Funktionen herangezogen, auf die sich quantitativ die meisten nonfinite clauses verteilen: freie Angabe, Ergänzung zur Verbvalenz, Nominalbzw. Adjektivdependenz und verkürzter Relativsatz. 153 Verbvalenz und Adjektivbzw. Nominaldependenz werden prinzipiell als das gleiche Phänomen angesehen; die unterschiedlichen Termini Valenz und Dependenz werden nur der leichteren Unterscheidung wegen gebraucht. Im Unterschied zur Verbvalenz sind die Ergänzungen bei der Adjektivbzw. Nominaldependenz größtenteils optional. 211 Nonfinite clauses in der Funktion der freien Angabe können zu Beginn (Beispiele [3] bis [5]), in der Mitte (Beispiele [6] bis [8]) oder am Ende (Beispiele [9] bis [11]) eines Satzes auftreten. [3] [His partner having prepared me for that], I was less surprised than he thought. (D ICKENS , Z.45-46) [4] [Hardly knowing what she did], she picked up a little bit of stick, and held it out to the puppy; (…). (C ARROLL , Z.208-209) [5] [Disappearing as stealthily as stags from the dinner-table directly the meal was over], the eight sons and daughters of Mr. and Mrs. Ramsay sought their bedrooms, their fastness in a house where there was no other privacy to debate anything, everything; (…). (W OOLF , Z.145-147) [6] There was something charmingly cordial and engaging in the manner in which [after saying “Now, Handel,” as if it were the grave beginning of a portentous business exordium], he had suddenly given up tone, stretched out his honest hand, and spoken like a schoolboy. (D ICKENS , Z.74-77) [7] I was thinking to myself, how agreeable this is, what a nice time I’m having, but there’s one thing missing someone to share it with, or report it to; and as I had that thought, [gazing abstractedly into the window of a health-food shop], [and feeling a cold qualm of incipient depression], who should emerge from the shop, heralded by the ping of an antique doorbell, but Carrie herself, like the answer to a prayer. (L ODGE , Z.125-130) [8] She was now formidable to behold, and it was only in silence, [looking up from their plates], after she had spoken so severely about Charles Tansley, that her daughters - Prue, Nancy, Rose could sport with infidel ideas which they had brewed for themselves of a life different from hers; (…). (W OOLF , Z.97-101) [9] There’s some quite interesting stuff about William Morris and the Arts and Crafts movement in the museum, and I bought a few art nouveau posters in the shop [to brighten up my living room]. (L ODGE , Z.114-116) [10] “I’m fascinated,” he said, [glancing back at Miss Fromsett]. (C HANDLER , Z.100- 101) [11] She initialed three letters rapidly, [to keep from throwing her pen set at me]. (C HANDLER , Z.51-52) In einigen Fällen treten nonfinite clauses in der Funktion einer Angabe zwar nicht am Ende des Satzes auf, jedoch am Ende der ersten von zwei coordinated main clauses (Beispiel [12]), am Ende der ersten von zwei koordinierten Verbphrasen (Beispiel [13]) oder als eine von mehreren koordinierten freien Angaben (Beispiel [14]). [12] They were taking them up now [to give to the government], and a hatless pale man with a face like a building superintendent was watching the work and looking as if it was breaking his heart. (C HANDLER , Z.3-5) [13] I’d been in Cheltenham only once before, a few years ago, [to do a reading at the Literary Festival], and was hardly there long enough to acquire much sense of the place. (L ODGE , Z. 97-98) [14] She stretched herself up on tiptoe, and peeped over the edge of the mushroom, and her eyes immediately met those of a large caterpillar, that was sitting on the top with its arms folded, [quietly smoking a long hookah], [and taking not the smallest notice of her or of anything else]. (C ARROLL , Z.239-242) Obwohl diese Angaben im Satz mittig positioniert sind, so können sie doch als am Ende einer (koordinierten) Einheit stehend klassifiziert werden. Insofern wurden 212 derartige Angaben zur Kategorie Endposition hinzugefügt. Bei vergleichbaren Fällen wurde für freie Angaben zu Beginn einer koordinierten Einheit genauso verfahren. Für die in den fünf untersuchten Textabschnitten als Angaben identifizierten nonfinite clauses lässt sich somit folgende Verteilung feststellen: C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF freie Angabe 37 23 52 50 52 Anfang 4 10,81% 2 8,7% 13 23,08% 4 8% 7 13,46% Mitte 2 5,41% 0 10 19,23% 8 16% 22 42,31% Ende 31 83,78% 21 91,3% 29 55,77% 38 76% 23 44,23% Positionale Verteilung von nonfinite clauses in der Funktion der freien Angabe. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Anzahl von nonfinite clauses in dieser Funktion. Wie die Angaben zeigen, weisen die fünf Textabschnitte unterschiedliche Muster bei der positionalen Verteilung von nonfinite clauses als freie Angaben auf. Im Abschnitt aus The Lady in the Lake finden sich fast alle clausal adjuncts am Ende der syntaktischen Einheit; in einem ebenfalls hohen Maße gilt dies auch für die Passagen aus Alice in Wonderland und Thinks. Der Textausschnitt aus Great Expectations weist etwa die Hälfte der Angaben in Endposition auf; bei dem Kapitel aus To the Lighthouse treten schließlich beinahe ebenso viele Angaben in Mittelwie in Endposition auf. Ausgehend von obiger Annahme, dass subordinate clauses in Anfangs- und Mittelposition den Komplexitätsgrad eines Satzes insofern erhöhen, als sie das Arbeitsgedächtnis stärker in Anspruch nehmen, lässt sich mit Blick auf die Verteilung in den fünf Textabschnitten feststellen, dass die Anteile an clauses in Endposition in Korrelation zum empfundenen Schwierigkeitsgrad des Texts zu stehen scheinen. Bei den als schwierig oder schwieriger eingeschätzten Passagen finden sich mehr clausal adjuncts zu Beginn und in der Mitte als bei den als einfacher eingestuften. Dabei ist es auch aufschlussreich, einen Blick auf die absoluten Zahlen zu werfen: So befinden sich beispielsweise in dem Ausschnitt aus To the Lighthouse fast genauso viele Angaben in Mittelposition wie der Ausschnitt aus The Lady in the Lake insgesamt aufweist. Auch dies mag zum Komplexitätsgrad des Textabschnitts beitragen. Neben freien Angaben können nonfinite clauses auch als Valenzergänzung fungieren und damit Teil eines Valenzpatterns darstellen. Ein Unterschied zwischen diesen beiden Funktionen liegt darin, dass eine nonfinite clause als Valenzergänzung Teil eines Sprachgebrauchs darstellt, der als solcher bekannt sein dürfte. 154 Somit stellt eine derartige nonfinite clause prinzipiell Teil einer dem Sprachverwender geläufigen Konstruktion dar, so dass die Interpretation durch Einordnung des Patterns in das bekannte Muster erfolgen kann. Die Realisierung der Valenzergänzung durch eine nonfinite clause dürfte dazu führen, dass die valenzbedingte Konstruktion an Komplexität gewinnt. Ein Blick auf die absoluten Zahlen von nonfinite clauses in diesen beiden Funktionen zeigt, dass die freie Angabe öfter auftritt als die Valenzergänzung und dass die höchste Anzahl von nonfinite clauses als Valenzergänzung in der Passage aus To the Lighthouse auftritt. Aufgrund dieses Zahlenmaterials kann spekuliert wer- 154 Zur Frage von storage of syntactic pattern vs. storage of lexical pattern siehe H ERBST (2007). 213 den, dass sich komplexe syntaktische Strukturen, wie sie sich aus einer nonfinite clause als Valenzergänzung ergeben, als interpretatorisch anspruchsvoller gestalten als die Interpretation einer freien Angabe, auch wenn diese anhand der syntaktischen Konstruktion nicht vorhersehbar ist. Eine nonfinite clause als Valenzergänzung kann vor dem regierenden Verb, als erste oder als zweite Ergänzung nach dem Verb auftreten. Auch hier gilt, ähnlich wie bei den oben besprochenen freien Angaben, dass koordinierte Ergänzungen einer Position zugewiesen werden (vgl. Beispiel [16]). C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Valenzergänzungen 49 39 39 49 59 Subjekt 1 2,04% 0 1 2,56% 4 8,16% 1 1,69% 1. Ergänzung nach dem Verb 28 57,14% 23 58,97% 13 33,33% 23 46,94% 24 40,68% 2. Ergänzung nach dem Verb 20 40,82% 16 41,03% 25 64,1% 21 42,86% 34 57,63% split subject 0 0 0 1 2,04% 0 Positionale Verteilung von nonfinite clauses als Valenzergänzungen. Die Prozentwerte drücken den Anteil an der Anzahl von nonfinite clauses in dieser Funktion aus. Nonfinite clauses in Subjektposition sind nur vereinzelt zu finden und spielen somit nur eine marginale Rolle. Postverbale Valenzergänzungen in Form von nonfinite clauses stellen in der Regel die letzte Valenzergänzung dar; insofern gibt obige Verteilung Aufschluss darüber, in welchen Textabschnitten mehr Verben mit nur einer postverbalen Ergänzung und in welchen Ausschnitten mehr Verben mit zwei postverbalen Ergänzungen auftreten. Wie die Tabelle zeigt, weisen die Passagen aus Alice in Wonderland, The Lady in the Lake und Thinks mehr Verben mit einer postverbalen Ergänzung auf, die Passagen aus Great Expectations und To the Lighthouse mehr Verben mit zwei nachfolgenden Ergänzungen. Fungiert die nonfinite clause als erste Ergänzung, so bezieht sich die Prädikation auf das Subjekt des regierenden Verbs (Beispiele [15] bis [17]. Stellt die clause hingegen die zweite Ergänzung dar, so befindet sich in der ersten Ergänzung zumeist eine Entität, der die Prädikation zuzuordnen ist (Beispiele [18] bis [20]). 155 [15] He promised [to look up the passage for me]. (L ODGE , Z.289-290) [16] “And as for your being too tough for me,” I said, “most of the clients start out either [by weeping down my shirt or bawling me out to show who’s boss].” (C HAN- DLER , Z.178-180) [17] We shall lose a fine opportunity if I put off [going to Cairo], and I am very much afraid I must go, Handel, when you most need me. (D ICKENS , Z.47-49) [18] I do hope it’ll make me [grow large again], for really I’m quite tired of being such a tiny little thing! (C ARROLL , Z.44-45) [19] (…); but at the same time, she would not let them [laugh at him]. (W OOLF , Z.69- 70) 155 Vereinzelt bezieht sich auch bei der nonfinite clause als zweite Ergänzung eine ing-clause auf das Subjekt des regierenden Verbs, vgl.: It was a cold day, but dry and sunny, and I spent an enjoyable hour or so [strolling along the Promenade], [browsing in Waterstone’s], [buying a blouse in Laura Ashley and a pair of trousers in Country Casuals], [having a light lunch in a cafe served by waitresses in old-fashioned uniforms with little white aprons] (L ODGE , Z.105- 108). Neben diesem Beispiel tritt dieser Fall noch drei Mal auf. 214 [20] At the end of today’s workshop I distributed copies of the Encyclopaedia Britannica’s article on bats to the students and told them [to write a short piece on “What is it Like to be a Bat? ’ in the style of a well-known modern novelist, for next Tuesday’s seminar]. (L ODGE , Z.51-54) Damit resultiert die Realisation einer nonfinite clause als erste oder zweite Ergänzung in erster Linie im Bezug zu verschiedenen Subjekten. Wie im nächsten Kapitel dargelegt werden wird, zieht eine Konstruktion, bei der die nonfinite clause ein eigenes Subjekt aufweist, voraussichtlich einen komplexeren Interpretationsprozess nach sich. Je öfter daher Verben mit zwei Ergänzungen auftreten, von denen die zweite eine nonfinite clause ist, desto tendenziell höher ist der Interpretationsaufwand. Insofern besteht möglicherweise auch hier ein Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass der Textabschnitt aus To the Lighthouse die meisten derartigen Konstruktionen aufweist, und der Einschätzung seines Schwierigkeitsgrads. Die nächsten beiden Funktionen von nonfinite clauses, Adjektiv- und Nominaldependenz sowie verkürzte Relativsätze, können zusammen abgehandelt werden. Diese Typen von nonfinite clauses haben gemein, dass sie phrasenintern auftreten. Auch hier kann überprüft werden, ob es für adjektivbzw. nominaldependente nonfinite clauses sowie verkürzte Relativsätze bevorzugte Positionen im Satz gibt. Folgende Möglichkeiten können dabei auftreten: Adjektivbzw. nominaldependente nonfinite clauses sowie verkürzte Relativsätze können sich am Ende einer main clause oder einer koordinierten Verbphrase befinden. [21] He’s a big man with soft silvery hair and a cute little mouth [made to kiss babies with]. (C HANDLER , Z.104-106) [22] But, he was ever ready [to listen to me], and it became the first duty of my life to say to him, and read to him, what I knew he ought to hear. (D ICKENS , Z.269-271) [23] I briefly explored a long, two-storied shopping mall [discreetly hidden in a parallel street], but quickly retreated from its airless atmosphere and tinkling muzak. (L ODGE , Z.108-110) Sie können weiterhin gegen Ende einer main clause oder einer koordinierten Verbphrase auftreten, aber noch weitere subordinate clauses nach sich ziehen. [24] So she swallowed one of the cakes, and was delighted [to find [that she began shrinking directly]]. (C ARROLL , Z.186-187) [25] When we had fortified ourselves with the rum-and-milk and biscuits, and were going out for the walk with that training preparation on us, I was considerably surprised [to see Wemmick [take up a fishing-rod, and put it over his shoulder]]. (D ICKENS , Z.177-179) [26] (…); even old Badger without a tooth in his head had bit him, for being (as Nancy put it) the hundred and tenth young man [to chase them all the way up to the Hebrides [when it was ever so much nicer to be alone]]. (W OOLF , Z.72-75) Somit haben die vorangehenden Beispielsätze [21] bis [26] gemein, dass die nonfinite clauses Bestandteil des letzten Elements einer matrix clause sind. In den folgenden Beispielsätzen folgen dagegen auf die nonfinite clause noch weitere Elemente der matrix clause, so dass die clause Teil eines mittigen Elements ist. [27] She was a good deal frightened by this very sudden change, but she felt that there was no time [to be lost], as she was shrinking rapidly; (…). (C ARROLL , Z.379-381) 215 [28] (…) while the sun poured into those attics, which a plank alone separated from each other so that every footstep could be plainly heard and the Swiss girl sobbing for her father who was dying of cancer in a valley of the Grisons, and lit up bats, flannels, straw hats, ink-pots, paint-pots, beetles, and the skulls of small birds, while it drew from the long frilled strips of seaweed [pinned to the wall] a smell of salt and weeds, which was in the towels too, gritty with sand from bathing. (W OOLF , Z. 148-154) [29] I walked back along the Promenade, past the splendid Regency facade of the Municipal Building, past the Italianate Neptune fountain [foaming and glistening in the sun], past the Imperial Gardens, past the Queen’s Hotel, serene, white and majestic like a pre-war Cunarder at its moorings, to Montpellier Street, which Caroline Messenger had recommended to me, and which indeed proved to be charming, its boutiques, specialist shops and galleries snugly housed in a well-preserved Georgian thoroughfare. (L ODGE , Z.117-122) Nonfinite clauses können aber auch vor dem regierenden Verb auftreten. Dies ist der Fall bei nonfinite clauses innerhalb von Phrasen in Subjektfunktion (Beispiele [30] und [31]), von Phrasen, die als Apposition zu einem Subjekt fungieren (Beispiele [32] und [33]), oder bei nonfinite clauses, die Bestandteil einer vorangestellten Angabe darstellen (Beispiele [34] und [35]). [30] (…); then Alice, [thinking it was very like having a game of play with a cart-horse, and expecting every moment to be trampled under its feet], ran round the thistle again; (…). (C ARROLL , Z.214-216) [31] When he said, “Who giveth this woman to be married to this man? ” the old gentlemen, [not in the least knowing what point of the ceremony we had arrived at], stood most amiably beaming at the ten commandments. (D ICKENS , Z.218-221) [32] [Strife, divisions, difference of opinion, prejudices [twisted into the very fibre of being]], oh, that they should begin so early, Mrs. Ramsay deplored. (W OOLF , Z.155-156) [33] [The wheelbarrow, the lawnmower, the sound of poplar trees, leaves [whitening before rain], rooks [cawing], brooms [knocking], dresses [rustling]] - all these were so coloured and distinguished in his mind that he had already his private code, (…). (W OOLF , Z.14-17) [34] Being far too ill [to remain in the common prison], he was removed, after the first day or so, into the infirmary. (D ICKENS , Z.272-273) [35] As soon as she was small enough [to get through the door], she ran out of the house, and found quite a crowd of little animals and birds waiting outside. (C AR- ROLL , Z.187-189) Wie die Auswertung zeigt, stimmen die Textabschnitte aus Alice in Wonderland, The Lady in the Lake, Great Expectations und Thinks darin überein, dass adjektivbzw. nominaldependente nonfinite clauses sowie verkürzte Relativsätze am häufigsten im letzten Element der matrix clause auftreten. Damit gilt auch für diese Funktion von nonfinite clauses, dass die Endposition die bevorzugte Stellung im Satz ist. Dagegen tritt diese Art von nonfinite clauses in der Mitte und zu Beginn einer matrix clause wesentlich seltener auf. Auch hier ist auffällig, dass der Textabschnitt aus To the Lighthouse Trefferquoten erzielt, bei denen nonfinite clauses in Anfangs- und Mittelposition einen mindestens ebenso hohen Anteil einnehmen wie nonfinite clauses in Endposition. Wird analog zu obigen Betrachtungen angenommen, dass auch bei dieser Art von nonfinite clauses die anfängliche und mittige Position in der matrix clause einen höheren Grad an Komplexität bewirkt, so liegt auch hier wieder 216 die Vermutung einer Korrelation zwischen Anzahl der Treffer und Anspruchsgrad nahe. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Adj. / Nom. depend. + verkürzter Rel.satz. 34 24 43 43 38 Anfang 5 14,71% 4 16,67% 5 11,63% 4 9,3% 12 31,58% in NP als Subjekt (davon Apposition) 2 3 2 3 10 (5) in vorangestellter Angabe 3 1 3 1 2 Mitte 0 1 4,17% 4 9,3% 8 18,6% 13 34,21% Ende 29 85,29% 18 75% 34 79,07% 31 72,09% 13 34,21% Ende main clause / koordinierte VP 24 16 25 27 12 mit abhängigen subordinate clauses 5 2 9 4 1 in unabhängiger nonfinite clause 0 1 4,17% 0 0 0 Positionale Verteilung von nonfinite clauses als Dependenzergänzungen bzw. verkürzte Relativsätze. Die Prozentwerte drücken den Anteil an der Anzahl von nonfinite clauses in dieser Funktion aus. In der vorangehenden Analyse wurden zunächst die Funktionen von nonfinite clauses identifiziert. Anschließend wurden nonfinite clauses in den Funktionen als freie Angabe, als Valenzergänzung, in Nominalbzw. Adjektivdependenz oder als verkürzte Postmodifikationen auf ihre positionale Realisierung untersucht. Dabei lassen sich folgende Ergebnisse festhalten: Bei all diesen Funktionen ist die eindeutige Tendenz erkennbar, dass sich die meisten nonfinite clauses in Endposition befinden. Auf diese Weise folgen auf diese clauses keine weiteren, von der matrix clause abhängigen Elemente, so dass die nonfinite clause im Anschluss an die matrix clause interpretiert werden kann. Damit lässt sich die Endposition als bevorzugte Position identifizieren; weitergehend kann vermutet werden, dass dies nicht nur für nonfinite clauses, sondern für subordinate clauses allgemein gilt. Daneben scheinen die unterschiedlichen Ergebnisse für die fünf untersuchten Textabschnitte mit dem eingeschätzten Schwierigkeitsgrad der Passagen korrelieren. So erzielte der als am anspruchsvollsten eingestufte Abschnitt aus To the Lighthouse in allen Fällen diejenigen Ergebnisse, die einen höheren syntaktischen Komplexitätsgrad vermuten lassen: Dieser Ausschnitt ist der einzige, bei dem sich weniger als die Hälfte der nonfinite clauses als freie Angaben in Endposition befinden; weiterhin weist diese Passage die meisten clauses als zweite Valenzergänzung auf, was in der Mehrzahl der Fälle zu divergierenden Subjekten für regierendes Verb und nichtfinites Verb führt; und auch bei den nonfinite clauses in Adjektiv- 217 bzw. Nominaldependenz sowie als verkürzte Relativsätze finden sich in diesem Abschnitt mehr Vertreter in Anfangs- und Mittelposition als in Endposition. Die Prädikation einer nonfinite clause kann sich auf das Subjekt der übergeordneten main clause beziehen oder aber allgemein gültig sein und somit keiner spezifischen Entität zugeordnet sein. Daneben gibt es aber auch Fälle, in denen das Subjekt einer nonfinite clause von dem der übergeordneten clause abweicht. Derartige Subjekte wurden in den fünf untersuchten Texten gesondert markiert: [1] The clerk and clergyman [S ing ] then appearing {verb: ing}, we were ranged in order at those fatal rails. (D ICKENS , Z.209-210) Im Folgenden soll zunächst untersucht werden, wie viele nonfinite clauses ein eigenes Subjekt aufweisen. Im Anschluss daran werden diese Subjekte nach ihren syntaktischen Funktionen klassifiziert und ihre Verteilung festgestellt. Weiterhin wird auf den psychologischen Stellenwert dieses Typus’ Subjekt eingegangen, bevor abschließend der formale Aspekt der Entfernung zwischen Subjekt und Verb einer nonfinite clause genauer beleuchtet wird. Folgender Tabelle kann entnommen werden, wie hoch der Anteil der Subjekte von nonfinite clauses an der Gesamtzahl der Subjekte ist und wie viel Prozent der nichtfiniten Verben ein eigenes Subjekt aufweisen. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Subjekte gesamt 572 613 476 464 453 Subjekte finit 540 580 430 418 400 S infinit 32 33 46 46 53 Anteil S infinit davon [S ing ] davon [S inf ] davon [S ed ] 5,59% 2,45% 2,1% 1,05% 5,38% 0,82% 3,1% 1,47% 9,66% 4,41% 4,41% 0,84% 9,91% 4,31% 1,51% 4,09% 11,7% 5,3% 4,42% 2,21% ing-clause 58 28 70 72 85 [S ing ] 14 24,14% 5 17,86% 21 30% 20 27,78% 24 156 28,24% infinitive-clause 66 57 70 54 69 [S inf ] 12 18,18% 19 33,33% 21 30% 7 12,96% 20 28,99% ed-clause 6 10 10 27 14 [S ed ] 6 100% 9 90% 4 40% 19 70,37% 10 71,43% Verteilung der Subjekte von nonfinite clauses. Die Prozentzahlen in der Zeile „Anteil S infinit“ geben den Anteil an der Gesamtzahl der Subjekte wieder, die Prozentzahlen bei den einzelnen Subjektarten geben Auskunft darüber, wie viel Prozent des jeweiligen infiniten clause-Typs ein eigenes Subjekt aufweisen. 156 In einem Fall stellt ein Element sowohl das Subjekt zu einer nichtfiniten ing-clause als auch zu einer nichtfiniten ed-clause dar. Dieses Subjekt wurde daher hier zweimal gelistet. Dadurch tritt auch in den folgenden Tabellen ein infinites Subjekt mehr auf. 218 Bis auf die Ausnahme des Textabschnitts von R AYMOND C HANDLER treten die meisten nicht-finiten Subjekte in einer ing-clause auf. Dagegen nehmen Subjekte von ed-clauses, wieder mit einer Ausnahme (Thinks), den geringsten Anteil ein. Dies entspricht der Verteilungskurve der nicht-finiten Verben, nach der ing-Formen insgesamt am häufigsten und ed-Formen am seltensten auftreten. Weiterhin lässt sich feststellen, dass Subjekte von nonfinite clauses maximal einen Anteil von rund zwölf Prozent an der Gesamtzahl einnehmen (To the Lighthouse). Die untere Hälfte der Tabelle gibt Aufschluss darüber, wie viele nonfinite clauses ein Subjekt aufweisen, das nicht mit dem Subjekt der main clause referenzidentisch ist: Bei Subjekten von ing-clauses weisen zwischen rund 18 und 30 Prozent der clauses ein eigenes Subjekt auf, Subjekte von infinitive-clauses erreichen Werte zwischen rund 13 und 33 Prozent. Dabei ist keine klare Tendenz erkennbar; teilweise weisen prozentual deutlich mehr infinitive-clauses als ing-clauses ein Subjekt auf (The Lady in the Lake), teilweise deutlich weniger (Thinks). Für beide Typen dieser nonfinite clauses gilt jedoch, dass sich die Mehrzahl auf das Subjekt der übergeordneten main clause oder auf kein spezifisches Subjekt bezieht und somit kein eigenes Subjekt besitzt. Ed-clauses weisen in allen fünf Textabschnitten anteilsmäßig am öftesten ein eigenes Subjekt auf. So lässt sich beispielsweise in dem Abschnitt aus Alice in Wonderland für alle sechs ed-clauses ein anderes Subjekt als das der main clause identifizieren, in der Passage aus Thinks weisen mehr ed-clauses ein Subjekt auf als infinitive-clauses, obwohl der Abschnitt insgesamt mehr infinitive-clauses als edclauses beinhaltet. Damit beziehen sich ed-clauses am seltensten auf das Subjekt der übergeordneten main clause, in vier von fünf Textabschnitten sogar in weniger als der Hälfte der Fälle. Im vorangehenden Kapitel wurden unterschiedliche Funktionen von nonfinite clauses festgestellt. Dementsprechend können auch Entitäten, die als Subjekte in nonfinite clauses fungieren, in unterschiedlichen syntaktischen Umgebungen auftreten: Nicht-finite Verben und die Entität, der sie zugeordnet sind, können zum einen Bestandteil eines Valenzpatterns darstellen (Beispiele [2] und [3]). Weiterhin kann die nonfinite clause als Postmodifikation innerhalb einer Nominalphrase fungieren, wie in den Beispielen [4] und [5]. [2] Apart from the habit of exaggeration which they had from her, and from the implication (which was true) that she asked too many people [S inf ] to stay {verb: inf}, and had to lodge some in the town, (…). (W OOLF , Z.76-79) [3] One side will make you [S inf ] grow {verb: inf} taller, and the other side will make you [S inf ] grow {verb: inf} shorter. (C ARROLL , Z.366-367) [4] Then the Prescott Hotel in San Bernardino got in touch with me and said a Packard Clipper [S ed ] registered {verb: ed} to Crystal Grace Kingsley at my address was unclaimed in their garage and what about it. (C HANDLER , Z. 249-251) [5] Miss Fromsett’s elegant hand moved over her papers and the muted peep of the kitten at the PBX was audible at moments, and the little click of the plugs [S ing ] going {verb: ing} in and out. (C HANDLER , Z.58-60) Auch in den Beispielen [6] bis [9] folgt das nicht-finite Verb auf das als Referenzsubjekt fungierende Nomen. Hier fungiert die nonfinite clause jedoch nicht als Postmodifikation zu einem nominalen head; vielmehr stellen infinites Subjekt und nonfinite clause Teil einer Präpositionalergänzung dar, die durch die Valenz des 219 Verbs der main clause erforderlich ist oder in Nominaldependenz steht. Ein Subjekt einer derartigen nonfinite clause kann auch im Genitiv oder als Possessivpronomen realisiert sein (Beispiele [7] bis [9]); die Comprehensive Grammar of the English Language bezeichnet dies als die seltenere Variante (CGEL 1985: 1269). 157 Dies scheint den Befunden der Textanalyse zunächst zu widersprechen, sind doch hier sechs von acht derartigen Subjekten als Genitiv realisiert. Da jedoch wiederum sieben der acht Belege aus Alice in Wonderland und Great Expectations, und somit aus Texten des 19. Jahrhunderts stammen, liegt hier möglicherweise ein veralteter Sprachgebrauch vor. Dies gilt eventuell generell für diesen Typ des infiniten Subjekts. [6] I sort of resent the idea of science [S ing ] poking {verb: ing} its nose into this business, my business. (L ODGE , Z.33-34) [7] Alice felt a little irritated at the Caterpillar’s [S ing ] making {verb: ing} such VERY short remarks, and she drew herself up and said, very gravely, (…). (C ARROLL , Z.276-278) [8] What do you think of my [S ing ] meaning {verb: ing} to take a holiday on Monday, Mr Pip? (D ICKENS , Z.150-151) [9] Of course there can be no objection to your [S ing ] being {verb: ing} sorry for him, and I’d put down a five-pound note myself to get him out of it. (D ICKENS , Z.138- 140) Auch nonfinite clauses, die als freie Angabe fungieren, können eigene Subjekte aufweisen: [10] She was sitting very still, with her hands [S ed ] clasped {verb: ed} on her desk, staring into space. (C HANDLER , Z.401-402) [11] One of them is ‘science’, which invariably appears on the screen of my computer as ‘scince’, with a reproachful red wiggly line [S ed ] drawn {verb: ed} under it by the automatic spell-checker. (L ODGE , Z.39-41) [12] His partner [S ing ] having prepared {verb: ing} me for that, I was less surprised than he thought. (D ICKENS , Z.45-46) Als weitere Kategorie werden notional subjects von there-Konstruktionen, auf die eine nonfinite clause folgt, angesehen. Diese unterscheiden sich insofern von nominalen heads zu Postmodifikationen, als die nonfinite clause - wie in der kanonischen Parallelkonstruktion ersichtlich - Teil des Verbs darstellt (vgl. a book ought to be written about me, no time is to be lost). Durch die Umstellung der syntaktischen Elemente bei der there-Konstruktion wird die periphrastische Konstruktion durch die Nominalphrase unterbrochen; dennoch zeigt ein Paraphrasierungstest, dass die nonfinite clause nicht als Postmodifikation zur Nominalphrase zu interpretieren ist (vgl. *there was no time that should be lost). [13] There ought to be a book [S ed ] written {verb: ed} about me, that there ought! (C AR- ROLL , Z.73-74) [14] She was a good deal frightened by this very sudden change, but she felt that there was no time [S inf ] to be lost {verb: inf}, as she was shrinking rapidly; (…). (C AR- ROLL , Z.379-381) Vereinzelt treten auch Subjekte in nicht-untergeordneten nonfinite clauses auf: 157 Siehe auch CGEL (1985: 1063f.). 220 [15] (…) to see the same dreary waves breaking week after week, and then a dreadful storm [S ing ] coming {verb: ing}, and the windows [S ed ] covered {verb: ed} with spray, and birds [S ed ] dashed {verb: ed} against the lamp, and the whole place [S ing ] rocking {verb: ing}, and not be able to put your nose out of doors for fear of being swept into the sea? (W OOLF , Z.55-59) Es lassen sich also sechs verschiedene syntaktische Umgebungen für Subjekte von nonfinite clauses identifizieren: als Teil eines Valenzpatterns, als nominales head zu einer Postmodifikation, als Teil einer Präpositionalergänzung, in einer freien Angabe, als notional subject einer there-Konstruktion und als Subjekt einer nicht untergeordneten nonfinite clause. Die folgende Übersicht zeigt die Verteilung der jeweiligen Subjekttypen auf diese Funktionen; die jeweils höchste Trefferanzahl pro Text ist grau unterlegt: C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF Subjekte gesamt 572 613 476 464 453 Subjekte finit 540 580 430 418 400 Subjekte infinit 32 33 46 46 53 {verb: ing} 58 28 70 72 85 [S ing ] 14 5 21 20 24 Valenzergänzung 6 1 1 7 7 head zu Postmodifikation 4 3 3 8 9 innerhalb PP-Ergänzung 2 0 5 1 0 in freier Angabe 1 1 11 3 6 there-construction 1 0 1 0 0 nicht untergeordnet 0 0 0 1 2 {verb: inf} 66 57 70 54 69 [S inf ] 12 19 21 7 20 Valenzergänzung 11 12 15 6 18 head zu Postmodifikation 0 6 5 0 2 innerhalb PP-Ergänzung 0 0 0 0 0 in freier Angabe 0 0 1 0 0 there-construction 1 0 0 1 0 nicht untergeordnet 0 1 0 0 0 {verb: ed} 6 10 10 27 14 [S ed ] 6 9 4 19 10 Valenzergänzung 1 1 1 1 4 head zu Postmodifikation 0 5 2 12 4 innerhalb PP-Ergänzung 0 0 0 0 0 in freier Angabe 4 2 1 4 0 there-construction 1 1 0 2 0 nicht untergeordnet 0 0 0 0 2 gesamt [S infinit ] 32 33 46 46 53 Valenzergänzung 18 14 17 14 29 head zu Postmodifikation 4 14 10 20 15 innerhalb PP-Ergänzung 2 0 5 1 0 in freier Angabe 5 3 13 7 6 there-construction 3 1 1 3 0 nicht untergeordnet 0 1 0 1 4 Funktionen von Subjekten von nonfinite clauses. Die jeweils höchste Trefferanzahl pro Text ist grau unterlegt. 221 Wie die Angaben von Abschnitt zeigen, weisen vor allem nonfinite clauses, die als Teil eines Valenzpatterns oder als Postmodifikation fungieren, eigene Subjekte auf. Dabei tritt ersterer Kontext vor allem bei infinitive-clauses auf: In allen fünf Textabschnitten dienen Subjekte von infinitive-clauses mehrheitlich als Teil eines Valenzpatterns (vgl. Block ). Dagegen treten Subjekte zu ed-clauses vor allem bei postmodifizierenden clauses auf (vgl. Block ). Subjekte zu ing-clauses scheinen keine funktionale Präferenz zu zeigen: Hier ist bei den fünf untersuchten Textabschnitten kein eindeutiges Muster bei der Verteilung der Subjekte auf die verschiedenen syntaktischen Kontexte festzustellen (vgl. Block ). Wie bereits zu Beginn dieses Kapitels festgestellt wurde, sind diejenigen Entitäten, die als Subjekte zu nonfinite clauses markiert wurden, nicht referenzidentisch mit dem Subjekt der übergeordneten main clause. Dies bedeutet, dass die Prädikation der nonfinite clause einer anderen Entität zuzuordnen ist als die Prädikation der finite clause. Aus diesem Sachverhalt ergeben sich zwei Fragestellungen: Die erste betrifft den psychologischen Status des Subjekts der nonfinite clause. Das Subjekt der finite clause und das Subjekt der nonfinite clause unterscheiden sich darin, dass das Subjekt der finite clause eine prominente Position im Satz einnimmt, die auf die Funktion dieser Entität als topic hinweist, während sich das Subjekt zu einer nonfinite clause oft innerhalb des focus befindet; diese Satzstellung deutet nicht darauf hin, dass diese Entität Gegenstand einer Prädikation darstellen könnte. Es stellt sich daher die Frage, ob beide Entitäten denselben Aktivierungsgrad erreichen oder ob das Subjekt einer main clause aufgrund seiner Position einen anderen psychologischen Stellenwert einnimmt als das Subjekt einer nonfinite clause. Als Konsequenz dieser Überlegung ergibt sich die zweite Frage nach dem Anspruch an die Interpretationsarbeit, die die Rezeption einer nonfinite clause mit eigenem Subjekt mit sich bringt. Da die Stellung des Subjekts einer nonfinite clause innerhalb der übergeordneten main clause keinen Hinweis auf dessen Funktion als Aussagegegenstand liefert, wird erst durch die nonfinite clause deutlich, dass der Entität eine Prädikation zuzuordnen ist. Der Zuordnung der Prädikation muss daher erst die Topikalisierung der zugehörigen Entität vorausgehen. Weiterhin ist es möglich, dass Konstruktionen, die aus einem transitiven Verb und einem nichtfiniten Subjekt mit nonfinite clause bestehen, zunächst syntaktisch misinterpretiert werden. 158 So ist es bei den Beispielen [16] und [17] denkbar, dass her head bzw. my wife erst als einzelnes Objekt zu found bzw. had got interpretiert werden, ehe klar wird, dass diese das Subjekt einer nonfinite clause darstellen und die gesamte Einheit als Objekt zu verstehen ist. Eine derartige anfängliche Missinterpretation führt dazu, dass die syntaktische Einheit reinterpretiert werden muss. [16] (…) before she had drunk half the bottle, she found [her head pressing against the ceiling], and had to stoop to save her neck from being broken. (C ARROLL , Z.47-49) [17] I feel he would have been tickled pink to stick it into me and break it off that he had got [my wife to run away with him and leave me flat]. (C HANDLER , Z.272-274) Dazu kommt, dass her head und my wife in ihrer Eigenschaft als Teil des direkten Objekts die semantische Rolle des undergoer einnehmen, in ihrer Eigenschaft als Subjekt der nonfinite clause jedoch die Rolle des actor. Insofern muss hier eine 158 Dieses Phänomen wird im Allgemein als garden-path-sentences bezeichnet. Zu garden-pathsentences siehe beispielsweise F RAZIER / R AYNER (1982). 222 doppelte Rollenzuordnung stattfinden, was ebenfalls erhöhte Kapazitäten des Arbeitsgedächtnisses beansprucht (K ING / J UST 1991: 581). Die vorangehenden Ausführungen machen deutlich, dass die Anwesenheit von nicht-finiten Subjekten zu einem Mehranspruch im Interpretationsprozess führen kann. Diese Hypothese findet Unterstützung in der Tatsache, dass der als schwierig eingestufte Textabschnitt aus To the Lighthouse mit rund 12 Prozent den höchsten Anteil an Subjekten zu nonfinite clauses aufweist, während in den als einfacher eingeschätzten Passagen aus Alice in Wonderland und The Lady in the Lake nur je rund fünf bzw. sechs Prozent derartiger Subjekte auszumachen sind. Nachdem die Stellung im Satz in den meisten Fällen nicht zur Identifizierung eines Subjekts einer nonfinite clause beiträgt, rücken andere Faktoren für diese Aufgabe in den Blickpunkt. Einer davon ist die Nähe zwischen nicht-finitem Verb und der Nominalphrase, die das dazugehörige Subjekt darstellt. 159 Wie folgende Übersicht zeigt, befindet sich ein Großteil der Nominalphrasen, die als Subjekt zu einer nonfinite clause fungieren, direkt vor dem Verb. C ARROLL C HANDLER D ICKENS L ODGE W OOLF infinite Subjekte 32 33 46 46 53 direkt vor Verb 28 32 39 35 47 nicht direkt vor Verb ed inf ing 4 1 1 2 1 1 0 0 7 1 5 1 11 4 0 7 7 1 3 3 Position von Subjekten zu Verben in nonfinite clauses. Subjekt und nicht-finites Verb werden also nur selten voneinander getrennt, wobei das trennende Element oft nur in einer kurzen Adverbiale besteht: [18] (…) when she visited this widow, or that struggling wife in person with a bag on her arm, and a note-book and pencil with which she wrote down in columns [S ed ] carefully ruled {verb: ed} for the purpose wages and spendings, employment and unemployment, (…). (W OOLF , Z.169-172) [19] (…) Montpellier Street, which Caroline Messenger had recommended to me, and which indeed proved to be charming, its boutiques, specialist shops and galleries [S ed ] snugly housed {verb: ed} in a well-preserved Georgian thoroughfare. (L ODGE , Z.119-122) Nur vereinzelt tritt zwischen das Subjekt und das Verb einer nonfinite clause ein längeres Element, das nicht Bestandteil der nicht-finiten Prädikation darstellt: [20] “My dear fellow,” said Herbert, “let the near prospect of our separation [S inf ] - for, it is very near - be {verb: inf} my justification for troubling you about yourself.” (D ICKENS , Z.60-62) [21] She drew her foot as far down the chimney as she could, and waited till she heard a little animal [S ing ] (she couldn’t guess of what sort it was) scratching and scrambling {verb: ing} about in the chimney close above her: (…). (C ARROLL , Z.147-150) Es lässt sich daher feststellen, dass eine Trennung von Subjekt und Verb einer nonfinite clause eher die Ausnahme darstellt, so dass in den meisten Fällen die vor dem 159 Weitere Faktoren wären beispielsweise semantische Kompatibilität, inhaltliche Wahrscheinlichkeit etc. 223 Verb befindliche Nominalphrase als Subjekt identifiziert werden kann. Damit kann für die Identifizierung des Subjekts einer nonfinite clause die Strategie der lokalen Zuordnung genutzt werden (strategy of local attachment; B OOTH / M AC W HINNEY / H ARASAKI 2000: 998). Subjekte von nonfinite clauses nehmen insgesamt einen eher geringen Anteil an der Gesamtzahl der Subjekte ein: Die Prozentsätze bei den fünf untersuchten Texten bewegen sich zwischen rund fünf und zwölf Prozent, wobei die als leichter eingeschätzten Textabschnitte aus Alice in Wonderland und The Lady in the Lake die geringsten Anteile aufweisen und die als schwierig eingestufte Passage aus To the Lighthouse den höchsten Wert erzielt. Am tendenziell häufigsten finden sich dabei Subjekte von ing-clauses, am tendenziell seltensten Subjekte von ed-clauses, was mit der Auftretenshäufigkeit dieser Typen von nonfinite clauses Hand in Hand geht. Bei der Frage, wie viele nonfinite clauses ein eigenes Subjekt aufweisen, muss zwischen den einzelnen Realisationsformen unterschieden werden. Für ing- und infinitive-clauses gilt, dass die Mehrzahl dieser clauses kein eigenes Subjekt besitzt; bei ed-clauses ist jedoch die Tendenz erkennbar, dass die Prädikationen dieser clauses einem anderen Referenten als dem des Subjekts der main clause zuzuordnen sind. Analog zu den syntaktischen Funktionen von nonfinite clauses finden sich auch deren Subjekte in unterschiedlichen syntaktischen Kontexten wieder, am öftesten dabei innerhalb eines Valenzpatterns oder als eine durch eine nonfinite clause postmodifizierte Nominalphrase. Auch hier gelten für die einzelnen clause types unterschiedliche Aussagen: Subjekte von infinitive-clauses treten zumeist in Valenzpatterns auf, Subjekte von ed-clauses tendenziell als head zu Postmodifikationen. Die Anwesenheit von Entitäten, die als Subjekte von nonfinite clauses fungieren, führt voraussichtlich zu einem erhöhten Interpretationsanspruch. Dies mag einerseits in der Satzstellung begründet liegen, die zunächst keine Rückschlüsse auf die Funktion der Entität als Wahrnehmungsgegenstand zulässt. Andererseits können derartige Konstruktionen zu garden-path sentences führen, und schließlich ist es möglich, dass bei einem Subjekt einer nonfinite clause eine doppelte Rollenzuweisung stattzufinden hat. Unterscheiden sich also Subjekte von nonfinite clauses von Subjekten von finite clauses in der Prominenz ihrer Position im Gesamtsatz, so ähneln sie ihnen darin, dass auch Subjekte von nonfinite clauses in der Mehrzahl der Fälle direkt vor der Verbphrase stehen. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Nähe einer Entität zum nicht-finiten Verb als Hinweis zur Identifizierung des Subjekts dient. 224 In den vorangehenden Ausführungen wurden die prototypischen syntaktischen Realisationen von topic und focus, Subjekt und Verb, einer genaueren Analyse unterzogen. Dabei zeigte sich, dass sich bei der Beschreibung der Subjekte viele Gemeinsamkeiten zwischen den fünf untersuchten Textabschnitten feststellen lassen. So nehmen in allen fünf Textabschnitten belebte Subjekte eine prominente Stellung ein: Sie stellen jeweils weit mehr als die Hälfte der Subjekte. Die semantische Subklassifikation ergab, dass durchschnittlich über 90 Prozent der belebten Subjekte auf Personen oder Lebewesen mit humanoiden Eigenschaften verweisen. Ein geringerer, aber dennoch zwischen rund einem Viertel und einem Drittel liegender Anteil der Subjekte ist mit dem Merkmal ‚unbelebt’ zu beschreiben. Dabei stimmen die Textabschnitte darin überein, dass sich die meisten dieser Subjekte auf Entitäten beziehen und Subjekte textorganisatorischer Natur einen geringeren Anteil einnehmen. Die überwiegende Mehrzahl von unbelebten Subjekten bezieht sich weiterhin auf spezifische Entitäten; unspezifische Referenz wie in Form von Indefinitpronomen ist nur selten anzutreffen. Neben der semantischen Beschaffenheit der Subjekte wurde durch die Angabe von Numerus und Person auch die psychologische Nähe zum Enkodierenden untersucht. Dabei zeigte sich unter anderem, dass in den fünf erzählliterarischen Texten die Mehrzahl der Subjekte auf eine Entität der dritten Person Singular verweist; dies gilt auch für Texte mit Ich-Erzähler. Weiterhin ergab sich, dass der Anteil von Subjekten im Singular durchgängig höher ist als der von pluralischen Subjekten, so dass Subjekte häufiger auf einzelne Entitäten verweisen als auf Gruppen. Als letzter Beschreibungsparameter des Subjekts kann die Auswertung nach den semantischen Rollen actor und undergoer gesehen werden. In vielleicht überraschender Deutlichkeit kann hier eine textabschnittübergreifende Dominanz der Rolle actor festgestellt werden, die durchschnittlich Werte über 90 Prozent erreicht. Damit wird in den meisten Fällen eine Entität, der eine Vorgangs-, Prozess- oder Zustandsbeschreibung zugeschrieben werden kann, in die syntaktische Funktion des Subjekts erhoben. Die Rolle des undergoer kann als unkanonische Realisation angesehen werden; dabei sind Subjekte mit der Rolle undergoer prozentual häufiger unbelebt, so dass hier die semantische Natur mit der Wahrnehmung der semantischen Rolle zu korrelieren scheint. Die Auswahl der fünf Textausschnitte hatte zum Ziel, ein möglichst breites Spektrum an anzunehmendem Zielpublikum und Anspruch abzudecken. Die Analysen zur Beschreibung des Subjekts mit den Parametern der semantischen Beschaffenheit, der psychologischen Nähe und der semantischen Rolle zeigen, dass die Passagen trotz ihrer Unterschiedlichkeit ein hohes Maß an Übereinstimmung aufweisen. Es kann daher vermutet werden, dass die Ergebnisse, wie sie hier für exemplarische Textabschnitte vorliegen, allgemeine Strukturen von Texten widerspiegeln. Auf der anderen Seite kann geschlossen werden, dass linguistische Merkmale, die einen Text anspruchsvoll werden lassen, nicht in der Beschaffenheit der Subjekte liegen. Damit scheint für den einzuschätzenden Schwierigkeitsgrad eines Textabschnitts vor allem syntaktische Komplexität eine Rolle zu spielen. Denn bei der Betrachtung der Verben ergab sich, dass diejenigen Passagen, die als anspruchsvoller eingestuft wurden, andere Tendenzen zeigten als die einfacheren Textabschnitte. So weisen 225 die Passagen aus Great Expectations, Thinks und To the Lighthouse mehr infinite Verben auf als die Vergleichsabschnitte aus Alice in Wonderland und The Lady in the Lake und damit mehr Verbphrasen, die Bestandteil einer nonfinite clause darstellen. Weiterhin erzielen die ersteren drei Passagen mehr Treffer bei nonfinite clauses, die ein eigenes, nicht mit dem Subjekt der main clause übereinstimmendes Subjekt besitzen. Bei der Position der nonfinite clauses konnte schließlich festgestellt werden, dass sich im Textabschnitt aus To the Lighthouse bei allen Realisationen von nonfinite clauses jeweils die meisten clauses in Nicht-Endposition finden. Bei den Auswertungen zeigte sich auch, dass der Textabschnitt aus Thinks in manchen Punkten von den Ergebnissen der anderen vier Passagen abweicht. So findet sich in diesem Textabschnitt der höchste Prozentsatz an unbelebten Subjekten, von denen anteilig besonders viele einen Wahrnehmungsgegenstand, und kein textorganisatorisches Subjekt, darstellen. Somit fungieren in diesem Textabschnitt unbelebte Entitäten häufiger als Gegenstand einer Prädikation als in den anderen Passagen. Im Bereich der Verben gilt, dass dieser Ausschnitt die meisten Verben in der ed-Form aufweist und somit einer passiven Verbform, die vor allem zur Informationsverdichtung dient. Diese Ergebnisse rücken den Textabschnitt aus Thinks in die Nähe von akademischen Texten; möglicherweise reflektiert sich hier die akademische Vergangenheit von D AVID L ODGE . Für die in diesem Kapitel vorgenommenen Analysen gilt, dass aufgrund ihrer Exemplarität alle Befunde als Tendenzen und alle Interpretationen als Hypothesen zu verstehen sind. Dabei konnte auf einige, jedoch nicht alle Aspekte eingegangen werden; eine Spezifizierung der hier erbrachten Beschreibungen durch die Auswertung weiterer Parameter oder die Untersuchung von Zusammenhängen wäre denkbar. So weisen beispielsweise E NGELKAMP und Z IMMER darauf hin, dass neben der Belebtheit auch der Parameter der Größe einer Entität zu ihrer Subjekttauglichkeit beiträgt: Evidently, when objects are placed next to each other, “smallness” determines figure formation, while “largeness” determines the background, or the reference system. Thus it is not only the feature ± living or ± moving which evidently plays a decisive role in the thematization of objects, but also their size, at least in the context of spatial relations. (E NGELKAMP / Z IMMER 1983: 48f.) Daneben könnten die Ergebnisse, die im vorangehenden Kapitel für die thematische Progression festgehalten wurden, in Zusammenhang mit der Beschaffenheit von Subjekten gesetzt werden, um auf diese Weise mögliche Korrelationen zu entdecken. Die vorliegende Arbeit hat jedoch nun ihr Ende erreicht; zwar ist es dadurch nicht mehr möglich, weitere Untersuchungen vorzunehmen, eine Zusammenschau der bisherigen Kapitel soll jedoch in der folgenden Übersicht erfolgen. 226 Auf den vorangehend rund 250 Seiten wurden zahlreiche Analysen zum Thema Informationsentwicklung im Erzähltext durchgeführt. Diese Analysen förderten viele detaillierte Einzelergebnisse zu Tage, Aufgabe dieses Schlusskapitels soll es daher sein, die Resultate noch einmal in Erinnerung zu rufen und vor der zu Grunde liegenden Fragestellung zu beleuchten. Zu diesem Zweck werden im Folgenden zunächst die Ergebnisse schlaglichtartig in Tabellenform zusammengefasst; eine vollständige Wiedergabe, Problematisierungen, Unterschiede zwischen den einzelnen Texten sowie komplexere Zusammenhänge können bei den einzelnen Kapiteln nachgelesen werden. Textentitäten Anzahl und Status der Textentitäten Je nach Länge des Textabschnitts weisen die fünf Textabschnitte eine unterschiedliche Anzahl von Textentitäten und somit eine unterschiedliche Entitätendichte auf. Die Entitäten unterscheiden sich darin, wie oft auf sie verwiesen wird; dabei konnte für alle Passagen eine Handvoll sogenannter Protagonal- und Hauptentitäten identifiziert werden, begleitet von einer weit höheren Anzahl sogenannter Nebenentitäten. Inhaltliche Beschreibung von Textentitäten Eine Klassifikation der Textentitäten nach semantisch-inhaltlichen Gesichtspunkten ergab, dass alle Textabschnitte einerseits personale Entitäten und andererseits Entitäten, die mit der Einbettung der Handlung in einen Schauplatz verbunden sind, aufweisen. Daneben finden sich Entitäten, die sich auf textpassagenspezifische Inhalte zurückführen lassen. Dabei zeigte sich, dass ein Großteil dieser Entitäten über semantische Relationen oder Hintergrundwissen miteinander verknüpft ist. Gegebene Textentitäten Die drei Textabschnitte aus der Romanmitte differieren darin, wie viele neue Entitäten im Vergleich zu gegebenen Entitäten auftreten, und insofern darin, in welchem Maße neue Inhalte thematisiert werden. Bei der sprachlichen Realisierung der Wiederaufnahme von gegebenen Entitäten ließen sich unterschiedliche Formen identifizieren, die Rückschlüsse auf die angenommene Zugänglichkeit der Referenten zulassen. Diese Zugänglichkeit scheint dabei von diversen Faktoren wie Status der Entität einerseits und inhaltlicher Einbettung andererseits beeinflusst zu werden. Sprachliche Realisierung und Präsentation von neuen Entitäten Auch für die sprachliche Realisierung und Präsentation von neuen Entitäten konnten unterschiedliche Formen identifiziert werden. Dabei zeigte sich, dass ein Großteil der neuen Entitäten mit bestimmter Referenz eingeführt wird, so dass hier eine Identifizierbarkeit angenommen wird. Dies kann sich entweder auf Zugänglichkeit aufgrund des sprachlichen Kontexts oder auch auf bestimmte erwünschte stilistische Effekte zurückführen lassen. Wiederaufnehmende bzw. einführende Phrasen: Funktionen im Syntagma Nominalphrasen, die der Erstnennung einer Entität in einem Sinnabschnitt dienen, treten mehrheitlich in der syntaktischen Funktion eines Satzglieds auf; Fälle, in denen solche Nominalphrasen phraseninterne Funktion übernehmen, sind deutlich seltener. Innerhalb der clause treten derartige Nominalphrasen bevorzugt in Subjektfunktion oder Endposition auf, wobei der Subjektfunktion eine wichtigere Rolle zuzukommen scheint. 227 Syntaktische Beschaffenheit von aufnehmenden Phrasen Einführende bzw. aufnehmende Nominalphrasen scheinen eine Tendenz zu zeigen, unmodifiziert aufzutreten. Bei modifizierten Nominalphrasen ließ sich beim Vergleich der fünf Textabschnitte keine Präferenz für ein bestimmtes Modifikationsmuster feststellen; es fanden sich sowohl prämodifizierte, postmodifizierte sowie prä- und postmodifizierte Nominalphrasen, wobei die Anzahl der modifizierten Nominalphrasen in einer Passage mit dem eingeschätzten Schwierigkeitsgrad zu korrespondieren scheint. Nachfolgende Verweise auf Textentitäten Bei der Betrachtung nachfolgender Verweise zeigte sich, dass zumeist mit dem ersten oder zweiten Verweis eine eindeutige Identifizierung möglich ist bzw. im Falle von neuen Entitäten mit dem ersten oder zweiten Verweis bestimmte Informationen über den Referenten gegeben werden. Weiterhin ergab sich, dass zumindest für personale Entitäten ein basic level term in Form des Eigennamens angesetzt werden kann; dies gilt nicht im gleichen Maße für nicht-personale Entitäten. Verteilung von Textentitäten Die abschließende Analyse der Verteilung von Textentitäten über einen Sinnabschnitt ergab zwei grundlegende Verteilungsmuster: Zum einen kann die Wiederaufnahme von Textentitäten blockartig, also gleichzeitig geschehen, zum anderen nachfolgend. Üblicherweise ist dabei eine Entität über den gesamten Abschnitt aktiviert und bildet somit den Bezugspunkt der Handlung; die anderen Entitäten, auf die nur über eine kürzere Spanne verwiesen wird, konstituieren dagegen die spezifischen Inhalte einer Passage. Informationsstrukturierung auf clause-Ebene Subjekte als Anfangselemente Das topic einer Informationseinheit wird üblicherweise in Korrelation zur Anfangsposition und zur syntaktischen Funktion des Subjekts gesehen. In der Tat ist die Mehrzahl der Subjekte in Anfangsposition realisiert, so dass davon ausgegangen werden kann, dass diese Elemente als eindeutige topics einer Informationseinheit identifiziert werden können. Getrennte Realisierung von Anfangselement und Subjekt Für die getrennte Realisierung von Anfangselement und Subjekt können unterschiedliche Konstellationen verantwortlich sein. So werden bei Konstruktionen mit existential there oder said xxx die Subjekte in die Position des focus verlagert; doch auch hier kann von einer Topikalität der Subjekte ausgegangen werden. Bei der Voranstellung einer Adverbiale oder eines anderen Satzglieds kann dagegen der Fall vorliegen, dass hier ein anderes Element als das Subjekt topikalisiert wird. Verhältnis zwischen gegebenen und neuen Subjekten Subjekte sind überwiegend gegeben, d.h. die Referenten, auf die mit diesem syntaktischen Element verwiesen wird, sind im vorangehenden Text bereits genannt. Damit bestätigt sich, dass eine Informationseinheit in den meisten Fällen von gegebener zu neuer Information voranschreitet. Neue Subjekte: Position in der Informationseinheit Neue Subjekte können entweder zu Beginn einer Informationseinheit, in End- oder Mittelposition auftreten. Die Analyse zeigte, dass neue Subjekte tendenziell das erste Element nicht nur einer clause, sondern eines Satzes darstellen und somit in prominenter Position auftreten. Bei den Realisationen der anderen Positionen differierten die Textabschnitte voneinander, wobei hier eine Korrelation zum Schwierigkeitsgrad zu bestehen scheint. Neue Subjekte: Formale Realisierung Die formale Realisierung kann Rückschlüsse auf die angenommene Identifizierbarkeit zulassen. Dabei kann zum einen zwischen spezifischer und unspezifischer Referenz unterschieden werden: Bei letzterer wird zumeist anhand der Wortform deutlich, dass die Notwendigkeit einer genauen Identifizierung nicht gegeben ist. Bei Verweisen 228 auf einen spezifischen Referenten zeigte die Analyse, dass lexikalische Phrasen bevorzugt auftreten. Thematische Progression Die Untersuchungen zur thematischen Progression ergaben, dass - entgegen einiger theoretischer Meinungen - der Herleitung aus dem vorangehenden Subjekt (thematische Progression mit durchlaufendem Thema) eine wichtigere Rolle als der einfachen linearen Progression zukommt; auch bei größeren Referenzspannen ergab sich eine Präferenz für Referenten eines vorangehenden Subjekts gegenüber Referenten aus einem vorangehenden focus. Die überwiegende Mehrzahl der gegebenen Subjektreferenten bezieht sich auf Entitäten, die in den letzten fünf clauses genannt wurden; weitere Referenzspannen traten aber ebenfalls in allen Textabschnitten auf. Thematische Progression in subordinate clauses Eine Betrachtung der thematischen Progression innerhalb von bestimmten Typen von subordinate clauses ließ unterschiedliche Muster erkennen. Subordinate clauses, die als freie Angabe fungieren, entsprechen der allgemeinen Tendenz bei der thematischen Progression, d.h. hier leiten sich die Subjekte zumeist vom vorangehenden Subjekt ab. Bei postmodifizierenden subordinate clauses beziehen sich die Subjekte in der Mehrzahl auf das head der vorangehenden Nominalphrase, und schließlich weisen subordinate clauses, die als Verbergänzung fungieren, vergleichsweise viele unbekannte Subjekte auf. Leere Subjekte Das Auftreten von leeren Subjekten kann in zwei Kategorien klassifiziert werden: Zum einen tritt empty it in bestimmten idiomatischen Wendungen auf, wie beispielsweise bei Angaben über Wetter und Uhrzeit. Zum anderen kann eine clause durch den Gebrauch von empty it in Subjektposition eine informationsstrukturelle Umgewichtung erfahren. Dies liegt beispielsweise bei Konstruktionen mit it seems, bei prämodifizierten Nominalphrasen in prädikativer Stellung und bei der Verwendung von it zur Personennennung vor. In allen Fällen kann davon ausgegangen werden, dass bei derartigen Konstruktionen kein topic im eigentlichen Sinne vorliegt, so dass sich die informationstragenden Elemente auf den focus beschränken. Kataphorische Referenz Subjekte mit kataphorischer Referenz nehmen - wie auch leere Subjekte und Subjekte mit Textreferenz - einen vergleichsweise geringen Anteil ein. Im Gegensatz zu leeren Subjekten kann hier zwar von einem topic gesprochen werden, allerdings kann die Identifizierung des Referenten erst verzögert stattfinden. Kataphorische Referenz kann durch unterschiedliche Wortformen erzielt werden, dabei nimmt das anticipatory it eine vorrangige Stellung ein. Unspezifische Referenz In allen Texten treten Subjekte auf, die sich auf keine spezifische Entität beziehen, sondern bei denen die Referenz vage gehalten wird; dabei unterscheiden sich die Passagen in der Anzahl derartiger Subjekte. Auch wenn hier durchaus ein topic im eigentlichen Sinne besteht, so lässt sich dennoch festhalten, dass die Regelerscheinung darin besteht, dass die Prädikation einer clause einer (oder einer Gruppe von) bestimmten Entität(en) zuzuordnen ist. Textreferenz und Deixis Subjekte mit textueller oder deiktischer Referenz sind vor allem hinsichtlich der Identifizierung ihrer Referenten interessant. Die Analyse zu textreferentiellen Subjekten zeigte, dass hier vor allem die Pronomen it, this und that und damit vergleichsweise unscharfe referentielle Ausdrücke verwendet werden. Insofern ist es hier - ähnlich wie bei der unspezifischen Referenz - möglich, dass oft nur eine oberflächliche Identifizierung stattfindet. Zur Identifizierung von Verweisen, die sich deiktisch auf die imaginative Kommunikationssituation beziehen, kann dagegen nicht auf sprachliche Information zurückgegriffen werden. Rein deiktische Verweise treten nur vereinzelt auf. 229 Syntaktische Aspekte der Informationsstrukturierung Belebte Subjekte Die Auswertung der semantischen Kennzeichnung der Subjekte ergab, dass belebten Referenten allgemein, und Referenten mit menschlichen Eigenschaften im Besonderen, ein besonderer Status zugewiesen werden kann. Somit werden Erzähltexte überwiegend aus einer anthropozentrischen Perspektive geschildert. Unbelebte Subjekte Subjekte mit dem semantischen Merkmal ‚unbelebt’ umfassen eine heterogene Gruppe. Die Mehrzahl kann dabei semantisch als unbelebte Subjekte mit Konzeptverweis beschrieben werden, d.h. hier wird auf ein Denotat mit einer bestimmten konzeptionellen Bedeutung verwiesen. Daneben treten aber auch Subjekte mit supralexikalischem Verweis sowie Subjekte mit textgrammatischer oder textstrukturierender Funktion auf. Unbelebte Subjekte mit Konzeptverweis Eine genauere Betrachtung der unbelebten Subjekte mit Konzeptverweis förderte zu Tage, dass im Gegensatz zu den Merkmalen ‚belebt / unbelebt’ die Merkmale ‚konkret / abstrakt’ nicht als nomeninhärent, sondern als kontextabhängig zu beschreiben sind. Die perzeptionspsychologische Relevanz der Merkmale ‚konkret / abstrakt’ erscheint somit als möglicherweise überschätzt; eine gewichtigere Rolle mag hingegen die Vertrautheit des Rezipienten mit einem bestimmten thematischen Gegenstand einnehmen. Unbelebte Subjekte mit supralexikalischem Verweis Unbelebte Subjekte mit supralexikalischem Verweis lassen sich aufgrund der Natur ihres Referenten nicht mit einer semantischen Beschreibung belegen. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass sowohl textreferentielle Subjekte als auch clausal subjects einen gewissen Abstraktionsprozess voraussetzen, da hier komplexere Sachverhalte zu einem Informationsbündel zusammengefasst werden müssen, ehe eine Prädikation zugeordnet werden kann. Die grammatischen Kategorien Numerus und Person Die Mehrzahl der Subjekte in den fünf Textabschnitten steht im Singular, pluralische Verweise treten in allen fünf Textabschnitten deutlich seltener auf. Eine besondere Rolle kommt dabei der dritten Person Singular zu; dies gilt auch für Textabschnitte mit einem Ich- Erzähler. Der Numerus eines Subjekts scheint Auswirkungen auf die bevorzugte sprachliche Realisation zu haben: Präferenzen für bestimmte sprachliche Realisationen, die sich in den fünf Passagen für den Singular ergaben, konnten teilweise im Plural nicht festgestellt werden und umgekehrt. Actor vs. undergoer Die übergeordneten semantischen Rollen actor und undergoer wurden über die Markierung des Genus Verbi bestimmt. Dabei zeigte sich, dass die Rolle actor weitaus häufiger auftritt als die Rolle undergoer; damit stellen zumeist Entitäten, denen eine Art von Vorgangs-, Prozess- oder Zustandsbeschreibung zugeordnet werden kann, den Ausgangspunkt einer Informationseinheit dar. Passivkonstruktionen Bei Passivkonstruktionen scheint eine stärkere Tendenz zu unbelebten Subjekten vorzuliegen, als dies für die Gesamtheit der finiten Verben gilt. Auch bei der Kategorie Person scheint sich eine besondere Präferenz abzuzeichnen: Hier treten - noch stärker als bei der Gesamtheit der finiten Verben - vor allem Subjekte in der dritten Person auf. Die Motivation für die passive Realisierung einer clause scheint schließlich sowohl von informationsstrukturellen Gesichtspunkten als auch vom Parameter der Belebtheit bestimmt zu sein. Das get-passive tritt in den fünf Textabschnitten nur vereinzelt auf, so dass hier - wenn überhaupt - nur vage Tendenzen festgestellt werden konnten. Nonfinite verbs: Auftreten und formale Aspekte Der Anteil der finiten Verben ist in allen fünf Textabschnitten erheblich höher als der Anteil der infiniten Verben; dabei scheint sich eine Korrelation zum eingeschätzten Schwierigkeitsgrad der Passagen zu 230 ergeben. In formaler Hinsicht zeigte sich, dass periphrastische Formen bei infiniten Verben nur selten auftreten; weiterhin scheint bei infiniten Verben eine stärkere Tendenz zum Passiv zu bestehen als bei finiten Verben. Funktionen und Position von nonfinite clauses Nonfinite clauses treten in unterschiedlichen syntaktischen Funktionen auf. Dabei fungieren ing-clauses am häufigsten als freie Angabe und infinitive clauses als Valenzergänzung zum Verb; für ed-clauses ließ sich keine eindeutige Tendenz feststellen. Die meisten nonfinite clauses treten in Endposition auf, so dass in diesen Fällen die nonfinite clause im Anschluss an die matrix clause verarbeitet werden kann. Die syntaktisch komplexeren Realisationsmöglichkeiten, Anfangs- und Mittelposition, finden sich dagegen seltener, wobei hier ein Unterschied zwischen anspruchsvolleren und weniger anspruchsvollen Passagen zu bestehen scheint. Nonfinite clauses mit Subjekt Die Prädikationen von nonfinite clauses können sich entweder auf das Subjekt der übergeordneten main clause beziehen oder aber ein eigenes Subjekt aufweisen. Dabei zeigte sich, dass sich ing-clauses und infinitive clauses in der Mehrzahl der Fälle auf das übergeordnete Subjekt beziehen, während ed-clauses zumeist ein eigenes Subjekt aufweisen. Eigene Subjekte finden sich vor allem in den syntaktischen Funktionen Valenzpattern und Postmodifikation, wobei auch hier bei den verschiedenen Typen von nonfinite clauses unterschiedliche Tendenzen festgestellt werden konnten. Für alle oben beschriebenen Parameter wurde ihre Auftretenshäufigkeit in den fünf Textabschnitten ermittelt. Dabei zeigte sich, dass trotz der Unterschiedlichkeit der ausgewählten Passagen oft sehr ähnliche Ergebnisse erzielt wurden: So kann eine sprachliche Realisierung durchgängig selten auftreten wie beispielsweise kataphorische Referenz, leere Subjekte oder unspezifische Referenz, andere Versprachlichungen erzielten dagegen in allen untersuchten Ausschnitten Werte weit über der 50-Prozent-Marke; in diesen Fällen kann eine Abweichung als unkanonische oder markierte Variante bezeichnet werden (z.B. Subjekt als Anfangselement, belebte Subjekte, finite Verben, gegebene Subjekte oder Subjekt in der Rolle actor). Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass - auch wenn verschiedene Texte verschiedene Inhalte für verschiedene Leserkreise präsentieren - das verwendete Sprachmaterial auf ähnliche Weise eingesetzt wird. Dies zeigt, dass es bestimmte Wahrscheinlichkeiten gibt, wie Inhalte versprachlicht werden, so dass für die Informationsentwicklung in den untersuchten Texten in der Tat eine gewisse Musterhaftigkeit postuliert werden kann. Allerdings förderten die Analysen auch Abweichungen zwischen den Passagen zu Tage. So konnten bei einem Parameter drei oder vier Textausschnitte mehrheitlich eine Realisationsform bevorzugen, während ein oder zwei Passagen in den Trefferquoten differierten. In diesen Fällen kann eine Realisationsform als präferiert angenommen werden, ohne dass diese als kanonische Variante anzusehen ist. Schließlich konnten für die Enkodierung eines Parameters auch mehrere gleichberechtigte Realisierungen bestehen. Diese „Ausreißer“ stellen in keinster Weise Fehlschläge für das Untersuchungsziel dar. Sie weisen vielmehr auf zwei Aspekte hin: Zum einen verdeutlichen sie, dass für bestimmte Aspekte der Präsentation von Inhalten keine dominierende sprachliche Form existiert, sondern vielmehr echte sprachliche Varianz herrscht. Zum anderen können sie Rückschlüsse auf Eigenschaften eines bestimmten Texts zulassen: Die Abweichung von präferierten Versprachlichungen oder die Bevorzu- 231 gung einer bestimmten Realisationsform kann als Stilmittel eingesetzt werden. Weiterhin kann eine andere Art von Ergebnis auch darauf hindeuten, dass ein Text in seiner sprachlichen Komplexität von anderen Texten differiert und dadurch gegebenenfalls als einfacher oder schwieriger empfunden wird. Zusammenfassend kann also festgestellt werden, dass die Analyse der Parameter zwei Arten von Ergebnissen liefert: Auf der einen Seite wird die sprachliche Realisationsform mit ihren Konsequenzen für die Präsentation von Inhalten detailliert beschrieben, auf der anderen wird eine quantitative Auswertung dargelegt. Diese Resultate sind in mehrerlei Hinsicht von Interesse: Durch die Fülle der deskriptiven Daten steht umfangreiches Material für eine textgrammatische Beschreibung der Textsorte Erzählliteratur im Spezifischen und des Englischen im Allgemeinen zur Verfügung. Dieses Wissen um das Zusammengehen von bestimmten linguistischen Eigenschaften kann beispielsweise für eine Stilanalyse von Texten, aber auch für die automatische Klassifikation von Textsorten sowie für die automatische Sprachproduktion genutzt werden. Weiterhin wurden die Ergebnisse vor dem Hintergrund linguistischer Theorien beleuchtet. Dies erlaubte einerseits eine Bewertung dieser Theorien, andererseits konnten auf der Basis theoretischer Überlegungen Rückschlüsse auf die Eigenschaften der einzelnen Textabschnitte gewonnen werden; ein besonderes Augenmerk lag dabei auf psycholinguistischen Konsequenzen sprachlicher Darstellung. Die Textanalysen wurden an je fünf Textabschnitten unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads durchgeführt. Dabei wurden für die drei Untersuchungsebenen jeweils verschiedene Passagen herangezogen; lediglich das erste Kapitel aus To the Lighthouse stellte Gegenstand aller Analysen dar. Die Entscheidung für diese Abweichung basierte auf zwei Beweggründen: Während zum einen durch die Auswahl je vier verschiedener Ausschnitte pro Analyseebene eine gewissen Bandbreite an Textausschnitten für die Gesamtanalyse geschaffen werden sollte, sollte eine Passage auf allen drei Untersuchungsebenen beschrieben werden, um so ein Gesamtbild dieser Passage zu erhalten. Zum anderen übte dieser Textabschnitt auf die Autorin eine besondere sprachliche Faszinationskraft aus, so dass an diesem Abschnitt festgehalten wurde. Der zweite Beweggrund ist selbstverständlich als Ausdruck subjektiver Einschätzung zu verstehen. Dennoch lässt sich hinterfragen, welche Eigenschaft eines Texts dazu führt, dass er auf bestimmte Leser eine derartige Wirkung ausübt. Eine prosaische Antwort auf diese Frage würde lauten: weil er anders ist als andere Texte. In diesem Sinne würde das erste Kapitel aus To the Lighthouse seine Faszinationskraft dadurch erfahren, dass es in sprachlicher Hinsicht andere Muster aufweist, als dies in der Mehrheit der Fälle üblich ist. Werden die Resultate der Analysen für den Ausschnitt aus To the Lighthouse noch einmal rückblickend betrachtet, so zeigt sich, dass diese Passage immer dann ähnliche Ergebnisse wie die anderen Textabschnitte erzielt, wenn grundlegende Aspekte der Informationsentwicklung betroffen sind: Dies gilt beispielsweise für den hohen Stellenwert von belebten Subjekten und der semantischen Rolle actor, aber auch für die prominente positionale Realisierung des Subjektreferenten. Die Parameter, bei denen das Kapitel aus To the Lighthouse, teilweise zusammen mit den anderen als anspruchsvoll eingestuften Passagen, hohe Werte erzielte, betreffen vor 232 allem zwei Bereiche: einerseits den der syntaktischen Komplexität (z.B. subordinate clauses), andererseits den des hohen interpretatorischen Anspruchs aufgrund der Notwendigkeit zusätzlicher Interpretationsschritte (neue Textentitäten, unbekannte Referenten in Subjektposition). Nun mag dieser Befund etwas zu nüchtern erscheinen, um die Faszinationskraft des Textabschnitts zu erklären. Es scheint sich aber doch abzuzeichnen, dass ein Textabschnitt wie der aus To the Lighthouse, der gemeinhin als anspruchsvoll, sprachlich ungewöhnlich oder literarisch hochstehend eingeschätzt wird, bei einigen Aspekten andere Ergebnisse erzielt als Textausschnitte aus der Kinderbuchliteratur oder Erwachsenenbelletristik. Selbstverständlich stellen sprachliche Strukturen, wie sie hier untersucht wurden, nur eine von vielen Eigenschaften eines Texts dar: Das Wesen eines Texts konstituiert sich darüber hinaus natürlich auch durch Wortwahl, Wortkombinationen, Perspektivegebung, Inhalt, intertextuelle Bezüge und viele weitere Aspekte. Insofern sind die hier analysierten sprachlichen Strukturen nur als ein Puzzleteil im Gesamtbild zu verstehen; nichtsdestotrotz ist dieses Puzzleteil ein notwendiger Bestandteil des Gesamten. In der Statistik gilt das bonmot: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Die Statistiken, die der hier vorliegenden Analyse zu Grunde liegen, wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt; die daraus resultierenden Ergebnisse dienten als Grundlage linguistischer Deskription und nicht der Untermauerung bereits vorformulierter Thesen. Insofern kann hier nur der fromme Wunsch geäußert werden, dass dieses bonmot auf die vorliegende Analyse nicht zutrifft. Dennoch gilt, dass sich die errechneten Zahlen aus der Art der Markierung und damit aus den zu Grunde gelegten Modellen ergeben. Wie den Ausführungen zur Erläuterung der Markierungen entnommen werden kann, ergeben sich bei der Anwendung theoretisch basierter Ansätze am authentischen sprachlichen Material einige Grenz- und Problemfälle. Auch wenn versucht wurde, die zu Grunde liegenden Modelle einerseits konsequent und andererseits flexibel und somit dem authentischen Material angemessen anzuwenden, so bedingten diese Grenz- und Problemfälle dennoch Entscheidungen, die die Ergebnisse in die eine oder andere Richtung beeinflussen konnten. Insofern zeigte sich, dass zwischen theoretischen linguistischen Ansätzen und der Beschreibung dessen, was in authentischer Sprache tatsächlich auftritt, eine nicht unerhebliche Lücke klafft: Die Komplexität „echter“ Sprache geht über das, womit linguistische Ansätze exemplifiziert werden, weit hinaus. Die Ansätze können daher zwar Einsichten formulieren, können aber keinesfalls den Anspruch erheben, die sprachliche Wirklichkeit zu beschreiben. Diese Arbeit soll daher mit der sich durch die Analysen geformten, durchaus subjektiven Einschätzung beschlossen werden, dass die eigentliche Herausforderung linguistischer Forschung nicht in der Formulierung grundlegender Regeln, Prozesse oder Prinzipien aufgrund von theoretischen Erkenntnissen liegt, sondern in dem Versuch, authentische Sprache so zu beschreiben, dass dadurch mögliche Tendenzen, Präferenzen und - daraus abgeleitet - zu Grunde liegende Strukturen aufgedeckt werden. 233 Die fünf untersuchten Textabschnitten wurden auf ihre Textentitäten markiert; diese definieren sich dadurch, dass mindestens zwei Verweise auf einen spezifischen Referenten in der Textpassage vorliegen und der Referent dadurch mindestens zweimal aktiviert wird bzw. eine gewisse Spanne der Aktiviertheit aufweist. Dabei wurden alle Verweise auf einen Referenten erfasst. Diese nehmen überwiegend die Form einer Nominalphrase, vereinzelt auch einer Adverbphrase (vgl. the left - here) an. In den Fällen, in denen eine Prädikation eine ähnliche Bedeutung hat wie eine Nominalphrase (vgl. a swooning fit - he fainted), wurde auf eine Markierung der Prädikation verzichtet. Ebenso sind Nominalphrasen, die keine Referenz aufweisen (vgl. she is a good girl), von der Analyse ausgeschlossen. [1] When Harry [E1], Ron [E2], and Hermione [E3] entered the Great Hall [E4] for breakfast [E5] the next day, the first thing they [E1] [E2] [E3] saw was Draco Malfoy [E6], who [E6] seemed to be entertaining a large group of Slytherins [E7] with a very funny story. As they [E1] [E2] [E3] passed, Malfoy [E6] did a ridiculous impression of a swooning fit [E8] and there was a roar of laughter. (R OWLING , Z.1-4) [2] EVERY object in the next day’s journey [E1] was new and interesting to Elizabeth [E2]; and her [E2] spirits were in a state for enjoyment; for she [E2] had seen her [E2] sister [E3] looking so well as to banish all fear for her [E3] health, and the prospect of her [E2] northern tour was a constant source of delight. When they [E2] [E4] [E5] left the high-road for the lane to Hunsford, every eye was in search of the Parsonage [E6], and every turning expected to bring it [E6] in view. The palings of Rosings [E7] Park [E8] was their [E2] [E4] [E5] boundary on one side. Elizabeth [E2] smiled at the recollection of all that she [E2] had heard of its [E7] inhabitants [E9] [E10] [E11]. (A USTEN , Z.1-6) Referenten, auf die in einer Passage nur einmal verwiesen wird, wie etwa her northern tour oder Hunsford in Beispiel [2], wurden nicht markiert, da ihre Erfassung die Menge des Analysematerials um ein Vielfaches erhöht hätte. Dabei gilt, dass derartige Referenten selbstverständlich an anderen Stellen des Romans eine zentrale Rolle spielen können. Die vorliegende Analyse ist in dieser Hinsicht nur als exemplarisch zu verstehen. Neben Referenten, auf die nur ein Verweis vorliegt, wurden auch folgende Fälle von der Zählung ausgeschlossen: [3] The giant, spectral dog that haunts churchyards! (R OWLING , Z.212) [4] But of all the views which his garden, or which the country, or the kingdom could boast, none were to be compared with the prospect of Rosings, afforded by an opening in the trees that bordered the park nearly opposite the front of his house. (A USTEN , Z.34-36) [5] On week days he did messages between the house in Carysfort Avenue and those shops in the main street of the town with which the family dealt. (J OYCE , Z.16-18) Hier können zwar formal zwei Referenzen festgestellt werden: diejenige, die durch die Kombination von Determinativum und head der Nominalphrase (the dog, the trees) hergestellt wird, und diejenige, die sich durch das Relativpronomen (who, 234 which) ergibt. Dennoch kann argumentiert werden, dass sich die spezifische Referenz, also die eindeutige Bestimmung der Entität erst durch das Zusammenspiel von Determinativum, head und Postmodifikation ergibt; erst durch die defining relative clause wird erkenntlich, auf welche Person oder Figur bzw. auf welches Objekt oder Konzept die Gesamtphrase verweist. Insofern werden Textentitäten erst dann in die Zählung aufgenommen, wenn auf die Entität von zwei unterschiedlichen Phrasen, und somit von zwei unterschiedlichen Satzelementen aus verwiesen wird. Eine Ausnahme besteht dann, wenn der Relativsatz eindeutig als non-defining relative clause erkennbar ist, wie beispielsweise in Beispiel [1] (Draco Malfoy, who...). Weiterhin wurden nur explizite Nennungen erfasst; das implizite Vorhandensein eines Referenten in einem anderen, wie beispielsweise Körperteile bei einer Person oder Räumlichkeiten bei einem Gebäude wurde nicht mit Querverweisen versehen. So wurden bei den folgenden Beispielen bei der Nennung von hand ebensowenig die Entität Mike Flynn angegeben wie bei the dining-room das zugehörige Gebäude the Parsonage. [6] Mike Flynn [E20] would stand at the gate near the railway station, watch in hand [E22], while Stephen [E12] ran round the track in the style Mike Flynn [E20] favoured, his [E12] head high lifted, his [E12] knees well lifted and his [E12] hands [E18] held straight down by his [E12] sides. (J OYCE , Z.26-28) [7] “Oh, my [E5] dear Eliza [E2]! pray make haste and come into the dining-room [E31], for there is such a sight [E32] to be seen! ” (A USTEN , Z.68-69) Zwar ist es sehr wahrscheinlich, dass die übergeordneten Entitäten bei der Rezeption der Bestandteile (zumindest latent) aktiviert werden, allerdings kann die Entscheidung, wann eine Entität als schematischer Bestandteil einer anderen zu sehen ist, nur subjektiv getroffen werden. So sind obige Beispiele wahrscheinlich relativ unumstritten, schwieriger erscheint allerdings die Frage, ob eine Entität wie the carriage als Bestandteil der Besitzerin Lady Catherine zu klassifizieren ist, da bei Adligen des 19. Jahrhunderts davon ausgegangen werden kann, dass sie Kutschen besitzen, oder ob ein Referent wie the tramtrack zur Aktivierung von Blackrock führt, da Straßenbahnschienen üblicherweise innerorts zu finden sind. Aufgrund dieser Unschärfe in der Bestimmung erscheint daher die Markierung von Querverweisen für die vorliegende Analyse als ungeeignet. 160 Bei der Mehrzahl der Fälle besteht die Referenz auf eine Textentität aus einem spezifischen Lexem; so kann beispielsweise auf die Entität Harry Potter eindeutig durch Harry, he oder his verwiesen werden. Die Fälle, in denen ein unspezifischer Verweis eine spezifische Textentität einschließt, wurden mit „a“ markiert: [8] So, she [E2] added, rather differently, one [E2a] must take them whatever comforts one [E2a] can. (W OOLF , Z.42) Bei pluralischer Referenz können prinzipiell drei Gruppen unterschieden werden: Zum einen können bei einer Pluralreferenz die einzelnen Referenten eindeutig bestimmbar sein bzw. die Existenz bestimmter Referenten wird durch die Phrase bekannt gegeben: 160 Dies soll aber nicht heißen, dass die Angabe von Querverweisen in anderen Zusammenhängen, wie beispielsweise bei der automatischen Spracherzeugung und -verarbeitung, nicht von großem Interesse wäre. 235 [9] Mr. Collins and Charlotte were both standing at the gate in conversation with the ladies; and Sir William, to Elizabeth’s high diversion, was stationed in the doorway, in earnest contemplation of the greatness before him, and constantly bowing whenever Miss De Bourgh looked that way. At length there was nothing more to be said; the ladies drove on, and the others [Mr Collins] [Charlotte] [Sir William] returned into the house. Mr. Collins no sooner saw the two girls [Elizabeth] [Maria] than he began to congratulate them [Elizabeth] [Maria] on their [Elizabeth] [Maria] good fortune, which Charlotte explained by letting them [Elizabeth] [Maria] know that the whole party [Mr Collins] [Charlotte] [Sir William] [Elizabeth] [Maria] was asked to dine at Rosings the next day. (A USTEN , Z.82-88) [10] John and Christine had two children [child1] [child2] - the second [child2] had been born the previous week, and Will had been summoned to look at it [child2] - and their place was, Will couldn’t help thinking, a disgrace. (H ORNBY , Z.121-123) In diesen Fällen wurden die einzelnen Entitäten, die in der pluralischen Referenz beinhaltet sind, markiert. Daneben können lexikalische Ausdrücke auf Gruppen von Referenten verweisen, wobei die genaue Anzahl und Identität dieser Gruppenmitglieder jedoch nicht bekannt oder inferierbar, und damit nicht vorhersehbar ist. Der Verweis auf ein Mitglied ähnelt daher der Einführung bzw. Aufnahme eines neuen bzw. anderen Referenten. Derartige Ausdrücke mit unspezifischer pluralischer Referenz wurden daher als eigene Entität klassifiziert, einzelne dieser Gruppe zugehöriger Referenten wurden als eigenständige Entitäten angesehen. So sind im folgenden Beispiel the class, Ron, Harry und Neville als unterschiedliche Entitäten markiert. [11] Silently the class [E43] took their [E43] teacups back to Professor Trelawney, packed away their [E43] books, and closed their [E43] bags. Even Ron [E2] was avoiding Harry [E1] ’s eyes. “Until we [E43] meet again,” said Professor Trelawney faintly, “fair fortune be yours [E43]. Oh, and dear [E64]” - she pointed at Neville [E64] - “you [E64] ’ll be late next time, so mind you [E64] work extra-hard to catch up.” (R OWLING , Z.292- 232) Schließlich bestehen manche Referenten aus einzelnen Bestandteilen (siehe oben). So weisen Personen Körperteile, Gebäude Zimmer und Zimmer Einrichtungsgegenstände auf, so dass auch hier gewissermaßen von einer pluralischen Referenz gesprochen werden könnte. Die Einzelkomponenten sind dabei mit der übergeordneten Einheit inhaltlich über schematisches Wissen oder Weltwissen miteinander verbunden und erhalten dadurch eine gewisse Zugänglichkeit. Wie bei den Ausdrücken mit unspezifischer pluralischer Referenz wurde auch hier darauf verzichtet, bei Nennung des Oberbegriffs die Bestandteile zu listen. Für die Untersuchung der Verteilung der Textentitäten wurden die Passagen in einzelne Sinnabschnitte untergliedert. Diese sind als {1}, {2}, {3} etc. zu Beginn dieser Sinnabschnitte markiert. 236 {1} EVERY object in the next day’s journey [E1] was new and interesting to Elizabeth [E2]; and her [E2] spirits were in a state for enjoyment; for she [E2] had seen her [E2] sister [E3] looking so well as to banish all fear for her [E3] health, and the prospect of her [E2] northern tour was a constant source of delight. {2} When they [E2] [E4] [E5] left the high-road for the lane to Hunsford, every eye was in search of the Parsonage [E6], and every turning expected to bring it [E6] in view. The palings of Rosings [E7] Park [E8] was their [E2] [E4] [E5] boundary on one side. Elizabeth [E2] smiled at the recollection of all that she [E2] had heard of its [E7] inhabitants [E9] [E10] [E11]. {3} At length the Parsonage [E6] was discernible. The garden [E12] sloping to the road [E13], the house [E6] standing in it [E12], the green pales [E14] and the laurel hedge [E15], everything [E6] [E12] [E14] [E15] declared that they [E2] [E4] [E5] were arriving. Mr. Collins [E16] and Charlotte [E17] appeared at the door [E18], and the carriage [E19] stopped at a small gate [E20], which [E20] led by a short gravel walk to the house [E6], amidst the nods and smiles of the whole party [E2] [E4] [E5]. In a moment they [E2] [E4] [E5] were all out of the chaise [E19], rejoicing at the sight of each other [E2] [E4] [E5] [E16] [E17]. Mrs. Collins [E17] welcomed her [E17] friend [E2] with the liveliest pleasure, and Elizabeth [E2] was more and more satisfied with coming, when she [E2] found herself [E2] so affectionately received. She [E2] saw instantly that her [E2] cousin’s [E16] manners were not altered by his [E16] marriage; his [E16] formal civility [E21] was just what it [E21] had been, and he [E16] detained her [E2] some minutes at the gate [E20] to hear and satisfy his [E16] enquiries after all her [E2] family [E3]. They [E2] [E4] [E5] were then, with no other delay than his [E16] pointing out the neatness of the entrance, taken into the house [E6]; and as soon as they [E2] [E4] [E5] were in the parlour [E22], he [E16] welcomed them [E2] [E4] [E5] a second time with ostentatious formality to his [E16] humble abode [E6], and punctually repeated all his [E16] wife’s [E17] offers of refreshment. {4} Elizabeth [E2] was prepared to see him [E16] in his [E16] glory; and she [E2] could not help fancying that in displaying the good proportion of the room [E22], its [E22] aspect and its [E22] furniture [E23], he [E16] addressed himself [E16] particularly to her [E2], as if wishing to make her [E2] feel what she [E2] had lost in refusing him [E16]. But though every thing [E22] [E23] seemed neat and comfortable, she [E2] was not able to gratify him [E16] by any sigh of repentance; and rather looked with wonder at her [E2] friend [E17] that she [E17] could have so cheerful an air, with such a companion. When Mr. Collins [E16] said any thing of which his [E16] wife [E17] might reasonably be ashamed, which certainly was not unseldom, she [E2] involuntarily turned her [E2] eye on Charlotte [E17]. Once or twice she [E2] could discern a faint blush; but in general Charlotte [E17] wisely did not hear. After sitting long enough to admire every article of furniture [E23] in the room [E22], from the sideboard to the fender, to give an account of their journey [E1], and of all that had happened in London, Mr. Collins [E16] invited them [E2] [E4] [E5] to take a stroll in the garden [E12], which [E12] was large and well laid out, and to the cultivation of which [E12] [E24] he [E16] attended himself [E16]. To work in his [E16] [E24] garden [E12] was one of his [E16] most respectable pleasures; and Elizabeth [E2] admired the command of countenance with which Charlotte [E17] talked of the healthfulness of the exercise [E24], and owned she [E17] encouraged it [E24] as much as possible. Here [E12], leading the way through every walk and cross walk, and scarcely allowing them [E2] [E4] [E5] an interval to utter the praises he [E16] asked for, every view [E25] was pointed out with a minuteness which left beauty entirely behind. He [E16] could number the fields in every direction, and could tell how many trees there were in the most distant clump. But of all the views [E25] which his [E16] garden [E12], or which the country, or the kingdom could boast, none [E25] were to be compared with the prospect of Rosings [E7], afforded by an opening in the trees that bordered the park [E8] nearly opposite the front of his [E16] house [E6]. It [E7] was a handsome modern building, well situated on rising ground. {5} From his [E16] garden [E12], Mr. Collins [E16] would have led them [E2] [E4] [E5] [E17] round his [E16] two meadows, but the ladies [E2] [E5] [E17], not having shoes to encounter the remains of a white frost, turned back; and while Sir William [E4] accompanied him [E16], Charlotte [E17] took her [E17] sister [E5] and friend [E2] over the house [E6], extremely well pleased, probably, to have the opportunity of shewing it [E6] without her [E17] husband’s [E16] help. It 237 [E6] was rather small, but well built and convenient; and everything was fitted up and arranged with a neatness and consistency of which Elizabeth [E2] gave Charlotte [E17] all the credit. When Mr. Collins [E16] could be forgotten, there was really a great air of comfort throughout [E6], and by Charlotte [E17] ’s evident enjoyment of it [E6], Elizabeth [E2] supposed he [E16] must be often forgotten. She [E2] had already learnt that Lady Catherine [E11] was still in the country. It was spoken of again while they [E2] [E4] [E5] [E16] [E17] were at dinner, when Mr. Collins [E16] joining in, observed, {6} “Yes, Miss Elizabeth [E2], you [E2] will have the honour of seeing Lady Catherine de Bourgh [E11] on the ensuing Sunday at church, and I [E16] need not say you [E2] will be delighted with her [E11]. She [E11] is all affability and condescension, and I [E16] doubt not but you [E2] will be honoured with some portion of her [E11] notice when service is over. I [E16] have scarcely any hesitation in saying that she [E11] will include you [E2] and my [E16] sister Maria [E5] in every invitation with which she [E11] honours us [E16] [E17] during your [E2] stay [E26] here. Her [E11] behaviour to my [E16] dear Charlotte [E17] is charming. We [E16] [E17] dine at Rosings [E7] twice every week, and are never allowed to walk home [E6]. Her ladyship’s [E11] carriage [E27] is regularly ordered for us [E16] [E17]. I [E16] should say, one [E27] of her ladyship’s [E11] carriages [E28], for she [E11] has several [E28].” “Lady Catherine [E11] is a very respectable, sensible woman indeed,” added Charlotte [E17], “and a most attentive neighbour.” “Very true, my [E16] dear [E17], that is exactly what I [E16] say. She [E11] is the sort of woman whom one [E16a] cannot regard with too much deference.” {7} The evening [E29] was spent chiefly in talking over Hertfordshire news, and telling again what had been already written; and when it [E29] closed, Elizabeth [E2], in the solitude of her [E2] chamber [E30], had to meditate upon Charlotte’s [E17] degree of contentment, to understand her [E17] address in guiding, and composure in bearing with her [E17] husband [E16], and to acknowledge that it was all done very well. She [E2] had also to anticipate how her [E2] visit [E26] would pass, the quiet tenor of their [E2] [E17] usual employments, the vexatious interruptions of Mr. Collins [E16], and the gaieties of their [E2] [E4] [E5] [E16] [E17] intercourse with Rosings [E7]. A lively imagination soon settled it all. {8} About the middle of the next day, as she [E2] was in her [E2] room [E30] getting ready for a walk, a sudden noise below seemed to speak the whole house [E6] in confusion; and after listening a moment, she [E2] heard somebody running up stairs in a violent hurry, and calling loudly after her [E2]. She [E2] opened the door, and met Maria [E5] in the landing place, who [E5], breathless with agitation, cried out, {9} “Oh, my [E5] dear Eliza [E2]! pray make haste and come into the dining-room [E31], for there is such a sight [E32] to be seen! I [E5] will not tell you [E2] what it [E32] is. Make haste, and come down this moment.” Elizabeth [E2] asked questions in vain; Maria [E5] would tell her [E2] nothing more, and down they [E2] [E5] ran into the dining-room [E31], which [E31] fronted the lane [E13], in quest of this wonder [E32]; it [E32] was two ladies [E9] [E10] stopping in a low phaeton at the garden [E12] gate [E20]. “And is this all? ” cried Elizabeth [E2]. “I [E2] expected at least that the pigs were got into the garden [E12], and here is nothing but Lady Catherine [E11] and her [E11] daughter [E9]! ” “La! my dear [E2],” said Maria [E5] quite shocked at the mistake, “it is not Lady Catherine [E11]. The old lady is Mrs. Jenkinson [E10], who [E10] lives with them [E9] [E11]. The other is Miss De Bourgh [E9]. Only look at her [E9]. She [E9] is quite a little creature. Who would have thought she [E9] could be so thin and small! ” “She [E9] is abominably rude to keep Charlotte [E17] out of doors in all this wind. Why does she [E9] not come in [E6]? ” “Oh! Charlotte [E17] says, she [E9] hardly ever does. It is the greatest of favours when Miss De Bourgh [E9] comes in [E6].” “I [E2] like her [E9] appearance,” said Elizabeth [E2], struck with other ideas. “She [E9] looks sickly and cross. - Yes, she [E9] will do for him [E33] very well. She [E9] will make him [E33] a very proper wife.” {10} Mr. Collins [E16] and Charlotte [E17] were both [E16] [E17] standing at the gate [E20] in conversation with the ladies [E9] [E10]; and Sir William [E4], to Elizabeth’s [E2] high diversion, 238 was stationed in the doorway [E18], in earnest contemplation of the greatness before him [E4], and constantly bowing whenever Miss De Bourgh [E9] looked that way. {11} At length there was nothing more to be said; the ladies [E9] [E10] drove on, and the others [E4] [E16] [E17] returned into the house [E6]. Mr. Collins [E16] no sooner saw the two girls [E2] [E5] than he [E16] began to congratulate them [E2] [E5] on their [E2] [E5] good fortune, which Charlotte [E17] explained by letting them [E2] [E5] know that the whole party [E2] [E4] [E5] [E16] [E17] was asked to dine at Rosings [E7] the next day. VI VI VI VI.1.3 .1.3 .1.3 .1.3 Anhang zu den Anhang zu den Anhang zu den Anhang zu den Ergebnisse Ergebnisse Ergebnisse Ergebnissen nn n der Textanalysen von Kapitel II der Textanalysen von Kapitel II der Textanalysen von Kapitel II der Textanalysen von Kapitel II VI.1.3.1 VI.1.3.1 VI.1.3.1 VI.1.3.1 Übersicht über die Entitäten der einzelnen Abschnitte Übersicht über die Entitäten der einzelnen Abschnitte Übersicht über die Entitäten der einzelnen Abschnitte Übersicht über die Entitäten der einzelnen Abschnitte A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF E1 the journey 2 Mum 59+1 Uncle Charles 55 Harry 127 tomorrow 2 E1 E2 Elizabeth 77 Roger 25 tobacco 4 Ron 100 Mrs Ramsay 89+2 E2 E3 Jane 3 Marcus 92+8 Stephen’s father 16 Hermione 80 James 34 E3 E4 Sir William 19 the row 4 morning smoke 2 the Great Hall 4 the great clan 2 E4 E5 Maria 29 Marcus’ school 3 outhouse 7 breakfast 2 future prospects 2 E5 E6 the Parsonage 19 someone 2 the garden 2 Malfoy 15 wheel of sensation 2 E6 E7 Rosings 7 Roger’s pizza 14 God 2 Slytherin 5 picture of a refrigerator 3 E7 E8 Rosings park 2 Mum’s pizza 9 every morning 2 a swooning fit 2 the wheelbarrow 2 E8 E9 Miss de Bourgh 19 Marcus’ pizza 9 Uncle Charles’ hat 2 the Dementors 7 the lawnmower 2 E9 E10 Mrs Jenkinson 6 pepperoni 3 Uncle Charles’ pipe 2 Gryffindor 2 the sound of poplar trees 2 E10 E11 Lady Catherine 18 homework 3 Blackrock 5 George 13 leaves 2 E11 E12 the garden 12 fruit 2 Stephen 127 third years’ timetables 2 rooks 2 E12 E13 the road 2 Mum’s boyfriends 7 Stephen’s house 3 the Slytherin table 2 brooms 2 E13 E14 the pales 2 another boyfriend 3 Carysfort Avenue 3 Fred 12 dresses 2 E14 E15 the laurel hedge 2 London 6 the family 2 Mr Weasley 4 Mr Ramsay 34+2 E15 E16 Mr Collins 57+1 someone 2 grapes and sawdust 5 Azkaban 3 the drawing-room window 3 E16 E17 Charlotte 38 Andrew 2 three or four apples 5 Hermione’s timetable 4 an axe, a poker, or any weapon 2 E17 E18 the door 2 first sort of life 4 Stephen’s hands 2 they 2 his children 3 E18 E19 the carriage 2 second sort of life 4 the park 4 Prof McGonagall 2 a knife 2 E19 E20 the gate 5 Marcus’ dad 2 Mike Flynn 15 nine o’clock 3 stocking 3 E20 E21 Mr C.’s civility 3 Cambridge 3 Stephen’s run 3 Divination 10 Lighthouse 6 E21 E22 the parlour 6 Home Alone… 3 Mike Flynn’s hands 2 Muggle Studies 3 Lighthouse keeper 7 E22 E23 the parlour’s furniture 3 Honey 3 comments 2 Arithmancy 3 Lighthouse keeper’s boy 2 E23 E24 the cultivation of the garden 4 their neighbourhood 2 Mike Flynn’s face 4 Hagrid 8 magazines 2 E24 E25 views in the garden 3 changes 2 Mike Flynn’s fingers 4 a dead polecat 2 tobacco 2 E25 E26 Elizabeth’s visit 2 Cambridge pizzas 3 Mike Flynn’s eyes 2 the staff table 2 whatever 2 E26 23 9 E27 her ladyship’s carriage 2 soaps 3 the road 2 people 2 lamp 2 E27 E28 her ladyship’s carriages 2 trouble in soaps 2 the Dublin mountains 2 North Tower 5 you 6 E28 E29 the evening 2 fish 3 Irish politics 2 the castle 2 your children 4 E29 E30 Elizabeth’s room 2 Will 134+ 12 Munster 2 Hogwarts 2 her daughters 2 E30 E31 the dining-room 3 haircut 2 family legends 2 a landing 2 Tansley 51 E31 E32 a sight 4 40 000 pounds a year 3 words 4 this way 2 Tansley’s fingers 2 E32 E33 Mr Darcy 2 a goatee 2 the world 5 the painting 4 the wind 2 E33 E34 questionnaires 3 a translation of The Count of M. C. 2 grass 6 Rose 37+3 E34 E35 the magazine 3 the Count of Monte Cristo 2 the pony 3 Prue 36+3 E35 E36 similar magazines 4 his mind 3 subjects of paintings 4 Nancy 37+3 E36 E37 people like him 4 island cave 3 the knight 43 Andrew 26+3 E37 E38 sixty years ago 4 Mercedes 7 suit of armour 2 Jasper 25+3 E38 E39 a father 2 Mercedes’ image 12 the sword 7 Roger 25+3 E39 E40 Nirvana 2 a house 3 the blade 2 Badger 6 E40 E41 Snoop Doggy Dogg 2 adventures 2 women in crinolines 2 the implication that... 2 E41 E42 books 2 Aubrey 9 a staircase 3 people 3 E42 E43 Will’s life 2+1 a gang 8 the class 49 young men 3 E43 E44 clutter 4 forays 2 classroom 5 the whole of the other sex 4 E44 E45 John 39 a battle 3 a landing 3 chivalry 2 E45 E46 John’s house 2 rocks 2 the ceiling 3 India 2 E46 E47 Christine 41 the milkman 3 trapdoor 3 finance 2 E47 E48 Barney 15 the milk-car 3 Prof. Trelawney 98 an attitude 4 E48 E49 Imogen 11 Carrickmines 2 ladder 2 women 4 E49 E50 videotapes 2 the cows 6 armchairs 2 something in this of the essence of beauty 2 E50 E51 the white throw over the sofa 2 grass 2 pouffes 2 the dinner-table 2 E51 E52 a cup of tea 2 mare 2 dim light 2 Mrs Ramsay’s eyes 2 E52 E53 something 3 autumn 2 fire 5 someone 2 E53 2 40 E54 this sort of thing 2 cowyard 3 perfume 2 Prolegomena 2 E54 E55 children 4 Stephen’s heart 3 Prof. Trelawney’s voice 4 the first pages 2 E55 E56 friends 3 the evening milk 2 Prof. Trelawney’s eyes 6 something interesting 3 E56 E57 Jessica 14 Clongowes 3 Prof. Trelawney’s shawl 2 Cam 4 E57 E58 clubbing 2 the servant 2 Prof. Trelawney’s hands 2 the sun 2 E58 E59 foreknowledge 2 Harry’s table 3 the attics 3 E59 E60 change 2 the Sight 2 the Swiss girl 2 E60 E61 Stephen’s soul 2 books 2 her father 2 E61 E62 children 2 witches and wizards 2 a smell 2 E62 E63 the future 5 nonsense 2 E63 E64 Neville 27 the Italian house 2 E64 E65 Parvati 5 the daughters 2 E65 E66 silence 2 rich and poor 2 E66 E67 Lavender 13 E67 E68 teapot 3 E68 E69 the shelf of teacups 3 E69 E70 dread 2 E70 E71 teacup 7 E71 E72 dregs 3 E72 E73 tea 2 E73 E74 Unfogging the Future 2 E74 E75 one blue teacup 3 E75 E76 blue-patterned teacups 2 E76 E77 Harry’s cup 13 E77 E78 Ron’s cup 3 E78 E79 Ron’s copy 2 E79 E80 Harry’s copy 2 E80 E81 a crooked sort of cross 2 E81 E82 the sun 2 E82 E83 a blob 3 E83 E84 a bowler hat 2 E84 E85 an acorn 2 E85 2 41 E86 gold 2 E86 E87 a thing 4 E87 E88 an animal 2 E88 E89 everyone 3 E89 E90 an armchair 3 E90 E91 the Grim 7 E91 E92 Dean 2 E92 E93 Seamus 5 E93 E94 the left 2 E94 362 616 400 849 563 Übersicht über die Entitäten der einzelnen Abschnitte mit Anzahl der Verweise darauf. Generische Verweise, die eine bestimmte Entität einschließen, wurden mit + x angegeben. VI.1.3.2 VI.1.3.2 VI.1.3.2 VI.1.3.2 Status von Texte Status von Texte Status von Texte Status von Textentitäten ntitäten ntitäten ntitäten A USTEN (1,38) H ORNBY (0,74) J OYCE (1,02) R OWLING (0,64) W OOLF (0,92) Vergleichswert 80 + Elizabeth 77 / 106 Will 146 / 108 Stephen 127 / 130 Harry 127 / 81 Mrs Ramsay 91 / 84 Mr Collins 58 / 80 Vergleichswert 60 - 79 Marcus 100 / 74 Ron 100 / 64 Trelawney 98 / 63 Vergleichswert 40 - 59 Charlotte 38 / 52 Mum 60 / 44 Uncle Charles 55 / 56 Hermione 80 / 51 Tansley 51 / 47 Maria 29 / 40 Vergleichswert 20 - 39 Sir William 19 / 26 Christine 41 / 30 the class 49 / 31 Rose 40 / 37 Miss de Bourgh 19 / 26 John 39 / 29 the knight 43 / 28 Nancy 39 / 36 the Parsonage 19 / 26 Prue 39 / 36 Lady Catherine 18 / 25 Mr Ramsay 36 / 33 James 34 / 31 Andrew 29 / 27 2 42 Roger 28 / 26 Jasper 28 / 26 Vergleichswert 10 - 19 the garden 12 / 17 Roger 25 / 19 Stephen’s father 16 / 16 Neville 27 / 17 Rosings 7 / 10 Barney 15 / 11 Mike Flynn 15 / 15 Malfoy 15 / 10 Roger’s pizza 14 / 10 Mercedes’ image 12 / 12 Jessica 14 / 10 Vergleichswert - 9 Mrs Jenkinson 6 / 8 Imogen 11 / 8 Aubrey Mills 9 / 9 George 13 / 8 the Lighthouse keeper 7 / 6 the parlour 6 / 8 Mum’s pizza 9 / 7 a gang 8 / 8 Lavender 13 / 8 the Lighthouse 6 / 6 the gate 5 / 7 Marcus’ pizza 9 / 7 outhouse 7 / 7 Harry’s cup 13 / 8 you 6 / 6 a sight 4 / 6 Mum’s boyfriends 7 / 5 Mercedes 7 / 7 Fred 12 / 8 Badger 6 / 6 the garden cultivation 4 / 6 London 6 / 4 the cows 6 / 6 Divination 10 / 6 women 4 / 4 Jane 3 / 4 people like him 4 / 3 Blackrock 5 / 5 Hagrid 8 / 5 your children 4 / 4 the parlour’s furniture 3 / 4 the row 4 / 3 grapes and sawdust 5 / 5 the Dementors 7 / 4 the other sex 4 / 4 views 3 / 4 first sort of life 4 / 3 three or four apples 5 / 5 sword 7 / 4 Cam 4 / 4 the dining-room 3 / 4 second sort of life 4 / 3 the real world 5 / 5 a teacup 7 / 4 picture of a refrigerator 3 / 3 the journey 2 / 3 magazines 4 / 3 tobacco 4 / 4 the Grim 7 / 4 the dr.-room window 3 / 3 Rosings park 2 / 3 sixty years ago 4 / 3 the park 4 / 4 grass 6 / 4 his children 3 / 3 the road 2 / 3 clutter 4 / 3 Mike Flynn’s face 4 / 4 Prof. Tr.’s eyes 6 / 4 the stocking 3 / 3 the pales 2 / 3 children 4 / 3 Mike Flynn’s fingers 4 / 4 Slytherin 5 / 3 people 3 / 3 the hedge 2 / 3 Marcus’ school 3 / 2 words 4 / 4 North Tower 5 / 3 young men 3 / 3 the door 2 / 3 pepperoni 3 / 2 Stephen’s house 3 / 3 the classroom 5 / 3 an attitude 3 / 3 the carriage 2 / 3 homework 3 / 2 Carysfort Avenue 3 / 3 fire 5 / 3 something interesting 3 / 3 his civility 2 / 3 another boyfriend 3 / 2 Stephen’s run 3 / 3 the future 5 / 3 the attics 3 / 3 her ladyship’s carriage 2 / 3 Cambridge 3 / 2 Stephen’s mind 3 / 3 Parvati 5 / 3 tomorrow 2 / 2 her ladyship’s carriages 2 / 3 Home Alone 2 3 / 2 the island cave 3 / 3 Seamus 5 / 3 the clan 2 / 2 the evening 2 / 3 Honey I blew up … 3 / 2 a house 3 / 3 the Great Hall 4 / 3 future prospects 2 / 2 Elizabeth’s room 2 / 3 Cambridge pizzas 3 / 2 a battle 3 / 3 Mr Weasley 4 / 3 the wheel of sensation 2 / 2 Elizabeth’s visit 2 / 3 soaps 3 / 2 the milkman 3 / 3 Hermione’s timetable 4 / 3 the wheelbarrow 2 / 2 Mr Darcy 2 / 3 fish 3 / 2 the milk-car 3 / 3 the painting 4 / 3 the lawnmower 2 / 2 40 000 pounds a year 3 / 2 cowyard 3 / 3 subjects of paintings 4 / 3 sound of poplar trees 2 / 2 questionnaires 3 / 2 Stephen’s heart 3 / 3 Prof. Tr.’s voice 4 / 3 leaves 2 / 2 the magazine 3 / 2 Clongowes 3 / 3 a thing 4 / 3 rooks 2 / 2 2 4 3 Will’s life 3 / 2 morning smoke 2 / 2 Azkaban 3 / 2 brooms 2 / 2 something 3 / 2 the garden 2 / 2 nine o’clock 3 / 2 dresses 2 / 2 friends 3 / 2 God 2 / 2 Arithmancy 3 / 2 axe, poker, weapon 2 / 2 someone 2 / 1 every morning 2 / 2 Muggle Studies 3 / 2 a knife 2 / 2 fruit 2 / 1 Uncle Charles’ hat 2 / 2 the pony 3 / 2 the L. keeper’s boy 2 / 2 someone 2 / 1 Uncle Charles’ pipe 2 / 2 a staircase 3 / 2 magazines 2 / 2 Andrew 2 / 1 the family 2 / 2 a landing 3 / 2 tobacco 2 / 2 Marcus’ dad 2 / 1 Stephen’s hands 2 / 2 the ceiling 3 / 2 whatever 2 / 2 their neighbourhood 2 / 1 Mike Flynn’s hands 2 / 2 a trapdoor 3 / 2 the lamp 2 / 2 changes 2 / 1 comments 2 / 2 Harry’s table 3 / 2 her daughters 2 / 2 trouble in soaps 2 / 1 Mike Flynn’s eyes 2 / 2 a teapot 3 / 2 Tansley’s fingers 2 / 2 a haircut 2 / 1 the road 2 / 2 the shelf of teacups 3 / 2 the wind 2 / 2 a goatee 2 / 1 the Dublin mountains 2 / 2 dregs 3 / 2 the implication that 2 / 2 a father 2 / 1 Irish politics 2 / 2 one of the blue cups 3 / 2 chivalry 2 / 2 Nirvana 2 / 1 Munster 2 / 2 Ron’s cup 3 / 2 India 2 / 2 Snoop Doggy Dogg 2 / 1 family legends 2 / 2 a blob 3 / 2 finance 2 / 2 books 2 / 1 a translation of the Count 2 / 2 everyone 3 / 2 sth. of the essence of beauty 2 / 2 John’s house 2 / 1 the Count of Monte Cr. 2 / 2 an armchair 3 / 2 the dinner-table 2 / 2 videotapes 2 / 1 adventures 2 / 2 breakfast 2 / 1 Mrs Ramsay’s eyes 2 / 2 the white throw 2 / 1 forays 2 / 2 a swooning fit 2 / 1 someone 2 / 2 a cup of tea 2 / 1 rocks 2 / 2 Gryffindor 2 / 1 Prolegomena 2 / 2 this sort of thing 2 / 1 Carrickmines 2 / 2 third year timetables 2 / 1 the first pages 2 / 2 clubbing 2 / 1 grass 2 / 2 the Slytherin table 2 / 1 the sun 2 / 2 the mare 2 / 2 they 2 / 1 the Swiss girl 2 / 2 autumn 2 / 2 Prof. McGonagall 2 / 1 her father 2 / 2 the evening milk 2 / 2 a dead polecat 2 / 1 a smell 2 / 2 the servant 2 / 2 the staff table 2 / 1 nonsense 2 / 2 foreknowledge 2 / 2 people 2 / 1 Italian house 2 / 2 change 2 / 2 the castle 2 / 1 daughters 2 / 2 Stephen’s soul 2 / 2 Hogwarts 2 / 1 rich and poor 2 / 2 the children 2 / 2 a landing 2 / 1 this way 2 / 1 a suit of armour 2 / 1 the blade 2 / 1 women in crinolines 2 / 1 a ladder 2 / 1 2 44 armchairs 2 / 1 pouffes 2 / 1 dim light 2 / 1 perfume 2 / 1 Prof. Tr.’s shawl 2 / 1 Prof. Tr.’s hands 2 / 1 the Sight 2 / 1 books 2 / 1 witches and wizards 2 / 1 silence 2 / 1 dreaded thing 2 / 1 tea 2 / 1 Unfogging the future 2 / 1 blue teacups 2 / 1 Ron’s copy 2 / 1 Harry’s copy 2 / 1 a crooked cross 2 / 1 the sun 2 / 1 a bowler hat 2 / 1 an acorn 2 / 1 gold 2 / 1 an animal 2 / 1 Dean Thomas 2 / 1 the left 2 / 1 Textentitäten der fünf Textabschnitte samt Anzahl ihrer Verweise. Generische Verweise, die eine spezifische Entität einschließen, wurden eingerechnet. In der jeweils linken Spalte ist die Bezeichnung der Entität zu finden, die erste Zahl in der rechten Spalte nennt die Anzahl der Verweise auf die Entität, während die zweite Zahl den Vergleichswert für eine Textlänge von 2000 Wörtern darstellt. Die Entitäten wurden nach Häufigkeit sortiert, wobei der in der Tabelle verwendete Schritt von 20 bzw. 10 willkürlich gewählt ist und lediglich einer besseren Übersicht dient. Die Vergleichswerte wurden gerundet. 2 45 VI.1.3. VI.1.3. VI.1.3. VI.1.3.3 33 3 Inhaltliche Kategorisierung Inhaltliche Kategorisierung Inhaltliche Kategorisierung Inhaltliche Kategorisierung von Textentitäten von Textentitäten von Textentitäten von Textentitäten Person A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Elizabeth (77) Will (146) Stephen (127) Harry (127) Mrs Ramsay (91) Mr Collins (58) Marcus (100) Uncle Charles (55) Ron (100) Mr Tansley (51) Charlotte (38) Mum (60) Stephen’s father (16) Prof Trelawney (98) Rose (40) Maria (29) Christine (41) Mike Flynn (15) Hermione (80) Nancy (40) Sir William (19) John (39) Mercedes’ image (12) the class (49) Prue (39) Miss de Bourgh (19) Roger (25) Aubrey (9) the knight (43) Mr Ramsay (36) Lady Catherine (18) Barney (15) a gang (8) Neville (27) James (34) Mrs Jenkinson (6) Jessica (14) Mercedes (7) Malfoy (15) Andrew (29) Jane (3) Imogen (11) the milkman (3) George (13) Roger (28) Mr Darcy (2) Mum’s boyfriends (7) the servant (2) Lavender (13) Jasper (28) people like him (4) the family (2) Fred (12) the Lighthouse keeper (7) children (4) children (2) Hagrid (8) you (6) another boyfriend (3) Parvati (5) your children (4) friends (3) Seamus (5) the other sex (4) Marcus’ dad (2) Mr Weasley (4) women (4) someone (2) everyone (3) Cam (4) someone (2) they (2) his children (3) a father (2) Prof McGonagall (2) people (3) Andrew (2) people (2) young men (3) women in crinolines (2) the clan (2) Dean (2) her daughters (2) the Swiss girl (2) her father (2) daughters (2) someone (2) Lighthouse keeper’s boy (2) Körperteil / Kleidung A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF Mike Flynn’s face (4) Prof Trelawney’s eyes (6) Mrs Ramsay’s eyes (2) Mike Flynn’s fingers (4) Prof Trelawney’s voice (4) dresses (2) Stephen’s heart (3) Prof Trelawney’s shawl (2) Tansley’s fingers (2) 2 46 Stephen’s mind (3) Prof Trelawney’s hands (2) Uncle Charles’ hat (2) Mike Flynn’s eyes (2) Stephen’s hands (2) Mike Flynn’s hands (2) Stephen’s soul (2) Geografischer Ort / Ortschaft A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF London (6) Blackrock (5) Azkaban (3) India (2) Cambridge (3) Carysfort Avenue (3) Hogwarts (2) their neighbourhood (2) Clongowes (3) the Dublin mountains (2) Carrickmines (2) Gebäude / Räumlichkeit / Mobiliar A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF the Parsonage (19) John’s house (2) a house (3) North Tower (5) the Lighthouse (6) Rosings (7) the throw over the sofa (2) cowyard (3) the classroom (5) the drawing-room window (3) the parlour (6) Stephen’s house (3) fire (5) the attics (3) the parlour’s furniture (3) the Great Hall (4) the lamp (2) the dining-room (3) the painting (4) brooms (2) the door (2) a staircase (3) the dinner-table (2) Elizabeth’s room (2) a landing (3) the ceiling (3) a trapdoor (3) Harry’s table (3) the shelf of teacups (3) an armchair (3) the Slytherin table (2) the staff table (2) the castle (2) a landing (2) a ladder (2) armchairs (2) pouffes (2) 2 4 7 Tier / Pflanze / Garten / Natur / Landschaft A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF the garden (12) a fish (3) the outhouse (7) grass (6) Badger (6) the gate (5) the cows (6) the pony (3) the wheelbarrow (2) the cultivation of the garden (4) the park (4) a polecat (2) the lawnmower (2) views (3) the garden (2) an animal (2) the sound of poplar trees (2) Rosings park (2) the mare (2) leaves (2) the pales (2) the road (2) rooks (2) the road (2) rocks (2) the sun (2) the hedge (2) grass (2) Weitere Themengebiete A USTEN H ORNBY J OYCE R OWLING W OOLF visiting someone pizza the Count of Monte Christo school weapons the journey (2) Roger’s pizza (14) the island cave (3) Hermione’s timetable (4) axe, poker, weapon (2) Elizabeth’s visit (2) Mum’s pizza (9) Count of Monte Christo (2) third years timetables (2) a knife (2) the carriage (2) Marcus’ pizza (9) a translation (2) Arithmancy (3) academic paper her ladyship’s carriages (2) pepperoni (3) adventures (2) Muggle Studies (3) Prolegomena (2) her ladyship’s carriage (2) pizzas in Cambridge (3) smoking books (2) the first pages (2) leisure time tobacco (4) Harry’s copy (2) magazines (4) morning smoke (2) Ron’s copy (2) questionnaires (3) Uncle Charles’ pipe (2) [the classroom] the magazine (3) milk [the class] Home Alone 2 (3) the milk-car (3) [Divination] Honey, I blew up the kids (3) the evening milk (2) [Unfogging the Future] soaps (3) [the milkman] drinking tea books (2) [cows] Harry’s cup (13) Nirvana (2) [the cowyard] a teacup (7) Snoop Doggy Dogg (2) fighting teapot (3) videotapes (2) a battle (3) dregs (3) clubbing (2) forays (2) a blue cup (3) school Ron’s cup (3) Marcus’ school (3) blue-patterned teacups (2) homework (3) tea (2) 2 4 8 life a knight’s gear first sort of life (4) the sword (7) the second sort of life (4) a suit of armour (2) Will’s life (3) the blade (2) magical creatures the Dementors (7) the Grim (7) subjects of paintings (4) witches and wizards (2) divination Divination (10) the future (5) the Sight (2) Unfogging the Future (2) a sight (4) the row (4) grapes and sawdust (5) Slytherin (5) an attitude (4) the evening (2) sixty years ago (4) three or four apples (5) a thing (4) picture of a refrigerator (3) Mr Collins’ civility (3) clutter (4) the world (5) nine o’clock (3) a stocking (3) 40 000 pounds (3) words (4) a blob (3) something interesting (3) something (3) Stephen’s run (3) breakfast (2) tomorrow (2) fruit (2) every morning (2) a swooning fit (2) future prospects (2) changes (2) God (2) Gryffindor (2) the wheel of sensation (2) trouble in soaps (2) comments (2) this way (2) magazines (2) a haircut (2) Irish politics(2) dim light (2) tobacco (2) goatee (2) Munster (2) perfume (2) whatever (2) a cup of tea (2) family legends (2) silence (2) implication (2) this sort of thing (2) autumn (2) dreaded thing (2) the wind (2) foreknowledge (2) a crooked cross (2) chivalry (2) change (2) the sun (2) finance (2) a bowler hat (2) sth of the essence of beauty (2) an acorn (2) a smell (2) gold (2) nonsense (2) the left (2) Italian house (2) rich and poor (2) Übersicht über inhaltliche Kategorien der Textentitäten. Die Zahl in Klammern gibt die Anzahl der Verweise auf die jeweilige Entität im Textabschnitt an. 2 49 VI.1.3.4 VI.1.3.4 VI.1.3.4 VI.1.3.4 Wiederaufnahme gegebener Entitäten Wiederaufnahme gegebener Entitäten Wiederaufnahme gegebener Entitäten Wiederaufnahme gegebener Entitäten Personale Entitäten A USTEN J OYCE R OWLING Aufnahme durch Eigennamen Aufnahme durch Eigennamen Aufnahme durch Eigennamen Elizabeth every object in the next day’s journey was new and interesting to Elizabeth [PG] Uncle Charles Uncle Charles smoked such black twist that (…) [SG] Harry when Harry, Ron, and Hermione entered the Great Hall for breakfast (…) [SG] Mr Collins Mr Collins and Charlotte appeared at the door [SG] Stephen uncle Charles was Stephen’s constant companion [PG] Ron when Harry, Ron, and Hermione entered the Great Hall for breakfast (…) [SG] Charlotte Mr Collins and Charlotte appeared at the door [SG] Hermione when Harry, Ron, and Hermione entered the Great Hall for breakfast (…) [SG] Malfoy the first thing they saw was Draco Malfoy, who seemed to be entertaining a large group of Slytherins with a very funny story [SG] George Harry dropped into a seat at the Gryffindor table, next to George Weasley [SG] Prof McGonagall I’ve fixed it all with Professor McGonagall [SG] Hagrid Hagrid entered the Great Hall [SG] Dean „(…)? “ said Dean Thomas at once [SG] Seamus Seamus Finnigan was tilting his head from side to side [SG] Aufnahme in Relation zu anderer Entität Aufnahme in Relation zu anderer Entität Aufnahme in Relation zu anderer Entität Jane for she had seen her sister looking so well as to banish all fear for her health [SG] Mr Dedalus Uncle Charles smoked such black twist that at last his nephew suggested to him to (…) [SG] Mr Weasley Dad had to go out to Azkaban one time [SG] Miss de Bourgh Elizabeth smiled at the recollection of all that she had heard of its inhabitants [SG] Mrs Jenkinson Elizabeth smiled at the recollection of all that she had heard of its inhabitants [SG] 2 50 Lady Catherine Elizabeth smiled at the recollection of all that she had heard of its inhabitants [SG] Aufnahme durch Pronomen Aufnahme durch Pronomen Aufnahme durch Pronomen Sir William when they left the high-road for the lane to Hunsford [SG] Fred when the Dementors were down at our end of the train [PG] Maria when they left the high-road for the lane to Hunsford [SG] Neville „You, boy,“ she said suddenly to Neville, who almost toppled off his pouffe [SG] Mr Darcy Yes, she will do for him very well. [SG] Nicht-personale Entitäten A USTEN J OYCE R OWLING Aufnahme durch Eigennamen Aufnahme durch Eigennamen Aufnahme durch Eigennamen Rosings the palings of Rosings Park was their boundary on one side [PG] God It’s like gunpowder, by God [SG] the Great Hall when Harry, Ron, and Hermione entered the Great Hall for breakfast (…) [SG] Rosings park the palings of Rosings Park was their boundary on one side [PG] Clongowes he was not to be sent back to Clongowes [SG] Slytherin Draco Malfoy, who seemed to be entertaining a large group of Slytherins with a very funny story [PG] Gryffindor Harry dropped into a seat at the Gryffindor table [PG] Azkaban Dad had to go out to Azkaban one time [SG] Divination Nine o’clock. Divination. [SG] Hogwarts two years at Hogwarts hadn’t taught them everything about the castle [PG] Aufnahme durch NP mit spezifischer Referenz Aufnahme durch NP mit spezifischer Referenz Aufnahme durch NP mit spezifischer Referenz the Parsonage every eye was in search of the Parsonage [PG] Stephen’s house he did messages between the house in Carysfort Avenue and those shops (…) [SG] Dementors The Dementors are coming, Potter! [SG] the garden the garden sloping to the road [SG] Stephen’s hands he would seize a handful of (…) and thrust them generously into his grandnephew’s hand (…) [SG] the staff table „All righ’? ” he said eagerly, pausing on the way to the staff table [PG] 2 51 the road the garden sloping to the road [SG] Stephen’s heart the first sight of the filthy cowyard at Stradbrook (…), sickened Stephen’s heart [SG] Hermione’s timetable Hermione was examining her new timetable [SG] the carriage the carriage stopped at a small gate [SG] the castle the journey through the castle to North Tower was a long one [PG] Elizabeth’s visit she will include you (...) in every invitation with which she honours us during your stay here [SG] Übersicht über die sprachliche Realisierung der ersten Wiederaufnahme nach Kapitelbeginn von gegebenen Entitäten. In der linken Spalte wird dabei das Konzept genannt, in der rechten Spalte die sprachliche Realisation. Es wird die gesamte clause, innerhalb derer die betreffende Entität auftritt, wiedergegeben. [SG] verweist darauf, dass dass die Nominalphrase im unmittelbar übergeordneten Syntagma Satzgliedstatus einnimmt, [PG], dass die Phrase im unmittelbar übergeordneten Syntagma einen Bestandteil einer übergeordneten Phrase darstellt. VI.1.3.5 VI.1.3.5 VI.1.3.5 VI.1.3.5 Einführung neuer Entitäten Einführung neuer Entitäten Einführung neuer Entitäten Einführung neuer Entitäten Nominalphrase mit proper noun A USTEN H ORNBY J OYCE Andrew `No. Only Andrew.’ [SG] Blackrock during the first part of the summer in Blackrock uncle Charles was (…) [PG] London before they moved to London [SG] Carysfort Avenue he did messages between the house in Carysfort Avenue and those shops (…) [PG] Cambridge there were more people and places in it: (…); Cambridge and London. [SG] the Dublin mountains either they went to the left towards the Dublin mountains [SG] Will How cool was Will Freeman? [SG] the Count of Monte Cristo he pored over a ragged translation of The Count of Monte Cristo [PG] Nirvana he was listening to Nirvana and Snoop Doggy Dogg [SG] Mercedes there would come to his mind the bright picture of (…) Mercedes. [PG] Snoop Doggy Dogg he was listening to Nirvana and Snoop Doggy Dogg [SG] Carrickmines they drove out in the milk-car to Carrickmines where the cows were at grass [SG] Christine John and Christine had two children [SG] Jessica when Will had been going out with Jessica [SG] 2 52 Nominalphrase mit common noun NP ohne Artikel NP ohne Artikel NP ohne Artikel pepperoni And didn’t he order one with pepperoni on it? [PG] grapes and sawdust he would seize a handful of grapes and sawdust or three or four American apples [PG] questionnaires lying about yourself in questionnaires was utterly wrong [SG] Mike Flynn’s hands Mike Flynn would stand at the gate near the railway station, watch in hand [SG] similar magazines he (…) put it on to a pile of similar magazines that he kept in the bathroom [PG] words words which he did not understand he said over and over to himself [SG] people like him how people like him would have survived sixty years ago [SG] grass where the cows were at grass [SG] books which would have left books [SG] children the noise of children at play annoyed him [PG] videotapes videotapes lay out of their cases near the TV set [SG] autumn when autumn came the cows were driven home from the grass [SG] children it was bad enough that they had children in the first place [SG] adventures in his imagination he lived through a long train of adventures [PG] homework you could hear the important bits: (…), homework, fruit [SG] Irish politics his elders spoke constantly of the subjects nearer their hearts, of Irish politics, (…) [SG] fruit you could hear the important bits: (…), homework, fruit [SG] Munster his elders spoke constantly of the subjects nearer their hearts, (…) , of Munster (…) [SG] trouble because soaps were full of trouble [PG] forays the gang made forays into the gardens of old maids [SG] clubbing four of them used to go clubbing [SG] NP mit unbestimmtem Artikel NP mit unbestimmtem Artikel NP mit unbestimmtem Artikel the gate the carriage stopped at a small gate, which led by a short gravel walk (…) [SG] the row they’d had a big row [SG] tobacco Uncle Charles smoked such black twist that (…) [SG] views in the garden every view was pointed out [SG] another boyfriend have you got another boyfriend? [SG] outhouse his nephew suggested to him to enjoy his morning smoke in a little outhouse at the end of the garden [SG] 2 53 a sight there is such a sight to be seen! [SG] haircut he had spent more than twenty pounds on a haircut [SG] every morning every morning, therefore, uncle Charles repaired to his outhouse [SG] a father no adult could have had a father who had made his money in quite the same way [SG] Mike Flynn where an old friend of Stephen’s father, Mike Flynn, would be found seated on a bench [SG] Will’s life you didn’t have to have a life of your own any more [SG] a translation he pored over a ragged translation of The Count of Monte Cristo [SG] a cup of tea John was in the kitchen making him a cup of tea [SG] a house on the road that (…) stood a small whitewashed house in the garden of which grew many rosebushes [SG] clutter there was less clutter this way [SG] Aubrey he became the ally of a boy named Aubrey Mills [PG] a goatee he had both grown a goatee (…) and shaved it off again [SG] a gang he (…) founded with him a gang of adventurers in the avenue [SG] the milkman Aubrey and Stephen had a common milkman [SG] a battle the gang (…) fought a battle on the shaggy weed-grown rocks [SG] NP mit bestimmtem Artikel NP mit bestimmtem Artikel NP mit bestimmtem Artikel the pales the garden sloping to the road, (…), the green pales (…), everything declared that (…) [SG] changes they’d had lots of talks about London, and the changes that were happening to them [SG] the garden his nephew suggested to him to enjoy his morning smoke in a little outhouse at the end of the garden [PG] the laurel hedge the garden sloping to the road, (…), (…) the laurel hedge, everything declared that (…) [SG] Cambridge pizzas they’re better than the ones we had in Cambridge [PG] the family he did messages between the house (…) and those shops (…) with which the family dealt [SG] the door Mr. Collins and Charlotte appeared at the door [SG] soaps he didn’t want to watch any of the soaps [PG] the park the two would go on to the park where an old friend of Stephen ‘s father, Mike Flynn, would be found seated on a bench, waiting for them [SG] the parlour as soon as they were in the parlour [SG] the magazine he closed the magazine [SG] Mike Flynn’s fingers as it bent over the long stained fingers through which he rolled his cigarette [SG] the cultivation of the garden the garden, (…) to the cultivation of which he attended himself [SG] the white throw over the sofa the white throw over the sofa looked as if it had been used as a piece of gigantic toilet paper [SG] Mike Flynn’s eyes and with pity at the mild lustreless blue eyes which would look up suddenly from the task (…) while the long swollen fingers ceased their rolling 2 54 (…) [SG] the evening the evening was spent chiefly in talking over Hertfordshire news [SG] the road often ten or twelve miles of the road were covered [PG] the diningroom come into the dining-room [SG] the world and through them he had glimpses of the real world about them [PG] island cave he built up on the parlour table an image of the wonderful island cave [PG] rocks the gang (…) fought a battle on the shaggy weed-grown rocks [SG] the milk-car often they drove out in the milk-car to Carrickmines [SG] cows Carrickmines where the cows were at grass [SG] mare the boys would take turns in riding the tractable mare round the field [SG] cowyard and the first sight of the filthy cowyard at Stradbrook with its foul green puddles and clots of liquid dung and steaming bran troughs, sickened Stephen’s heart [PG] the evening milk Stephen sometimes went round with the car which delivered the evening milk [SG] the servant he waited (…) to see how the servant would hold the jug [SG] foreknowledge but the same foreknowledge which had sickened his heart and made his legs sag suddenly as he raced round the park (…) dissipated any vision of the future [SG] change he had felt the slight change in his house [SG] Mercedes’ image there would come to his mind the bright picture of Marseille, of sunny trellises, and of Mercedes [SG] 2 55 family legends his elders spoke constantly of the subjects nearer their hearts, (…) of the legends of their own family (…) [SG] NP mit possessive determiner / s’-genitive NP mit possessive determiner / ’s-genitive NP mit possessive determiner / ’s-genitive the journey every object in the next day’s journey was new and interesting to Elizabeth [PG] Marcus’ school Roger had (…) wished him luck at his new school [PG] Uncle Charles’ pipe (…) the brim of his tall hat and the bowl of his pipe were just visible (…) [PG] Mr Collins civility his formal civility was just what it had been [SG] Roger’s pizza What about his pizza? [SG] Stephen’s run then would begin Stephen’s run round the park [SG] the parlour’s furniture (…) fancying that in displaying the good proportion of the room, its aspect and its furniture [SG] Mum’s boyfriends when his mum and her boyfriends argued (…) [SG] comments (…) the trainer would make his comments [SG] her ladyship’s carriage her ladyship’s carriage is regularly ordered for us [SG] Dad his mum and dad had split up [SG] Mike Flynn’s face Stephen often glanced (…) at his trainer’s flabby stubble-covered face [SG] her ladyship’s carriages I should say, one of her ladyship’s carriages, for she has several [PG] their neighbourhood they’d (…) wandered around their new neighbourhood [SG] Stephen’s soul the ambition which he felt astir at times in the darkness of his soul sought no outlet [PG] Elizabeth’s room Elizabeth, in the solitude of her chamber, had to meditate (…) [PG] John’s house Will’s friend John’s house was full of it [SG] morning smoke his nephew suggested to him to enjoy his morning smoke in a little outhouse (…) [SG] John Will’s friend John’s house was full of it [PG] Uncle Charles’ hat before he had (…) brushed and put on his tall hat [SG] friends by encouraging their friends to do the same [SG] Stephen’s mind the figure of that dark avenger stood forth in his mind for whatever (…) [SG] NP mit numeral determiner / quantifier NP mit numeral determiner / quantifier NP mit numeral determiner / quantifier Mum’s pizza they’d just ordered three pizzas [SG] American apples he would seize a handful of grapes and sawdust or three or four American apples [SG] Marcus’ pizza they’d just ordered three pizzas [SG] first sort of life you’ve had two different sorts of life [SG] second sort of life you’ve had two different sorts of life [SG] 2 56 Home Alone 2 he had been to see two films with his mum, Home Alone 2, (…) [SG] Honey, I Blew Up the Kid he had been to see two films with his mum, (…) Honey, I Blew Up the Kid, [SG] 40 000 pounds he earned more than forty thousand pounds a year [PG] sixty years ago how people like him would have survived sixty years ago [SG] Barney John and Christine had two children [SG] Imogen John and Christine had two children [SG] NP mit demonstrative determiner NP mit demonstrative determiner NP mit demonstrative determiner fish they watched a nature programme about this sort of fish thing that lived right down the bottom of caves and couldn’t see anything [PG] this sort of thing he wouldn’t have to talk about this sort of thing [SG] Nominalphrase mit Personalpronomen Mum Have you split up now? [SG] Roger Have you split up now? [SG] Marcus Are you being funny? [SG] Nominalphrase mit Indefinitpronomen someone if you’d peed with someone [SG] someone she would meet someone [SG] something he knew there was something [SG] 2 57 Nominalphrase mit proper noun R OWLING 161 W OOLF Muggle Studies and underneath, nine o’clock, Muggle Studies [SG] Mrs Ramsay “Yes, of course, if it's fine tomorrow,” said Mrs Ramsay [SG] Arithmancy underneath that, Arithmancy, nine o’clock [SG] Badger even old Badger without a tooth in his head had bit him [SG] North Tower Divination’s at the top of North Tower [PG] India they negotiated treaties, ruled India [SG] Prof. Trelawney Sibyll Trelawney, Divination teacher [SG] Nominalphrase mit common noun NP ohne Artikel NP ohne Artikel breakfast when Harry, Ron, and Hermione entered the Great Hall for breakfast the next day [SG] future prospects (…) that great clan which (…) must let future prospects, with their joys and sorrows, cloud what is actually at hand [SG] third years’ timetables ”New third-year timetables,“ said George (…) [SG] leaves (…), leaves whitening before rain, rooks cawing, (…) all these were so coloured and distinguished in his mind [SG] nine o’clock Nine o’clock. Divination [SG] rooks (…), rooks cawing, brooms knocking, dresses rustling all these were so coloured and distinguished in his mind [SG] people people headed off towards their first lesson [SG] brooms (…) brooms knocking, dresses rustling all these were so coloured and distinguished in his mind [SG] women in crinolines they saw him reappear in front of an alarmed group of women in crinolines, whose picture hung (…) [PG] dresses (…), dresses rustling all these were so coloured and distinguished in his mind [SG] armchairs at least twenty small, circular tables were crammed inside it, all surrounded by chintz armchairs and fat little pouffes [SG] young men she could not bear incivility to her guests, to young men in particular [PG] pouffes at least twenty small, circular tables were crammed inside it, all surrounded by chintz armchairs and fat little pouffes [SG] rich and poor she had in mind at the moment, rich and poor, high and low [SG] books books can take you only so far in this field [SG] the dinner-table they sat at table beneath their mother’s eyes [SG] Unfogging the Future you will interpret the patterns using pages five and six of Unfogging the Future [PG] magazines it was to be given to the Lighthouse keeper (…) together with a pile of old magazines, and some tobacco [PG] gold A windfall, unexpected gold. [SG] finance they negotiated treaties, ruled India, controlled finance [SG] 161 Da es sich bei Harry Potter and the Prisoner of Azkaban um den dritten Band einer Fortsetzungsreihe handelt, sind die Entitäten the class, Parvati und Lavender dem Leser in Band I und II bereits begegnet. In Band III findet allerdings die Erstnennung in diesem Kapitel statt, so dass diese Entitäten hier bei den neuen Entitäten gelistet werden. 2 58 grass there was nothing but a large painting of a bare stretch of grass hanging on the stone wall [PG] NP mit unbestimmtem Artikel NP mit unbestimmtem Artikel a dead polecat he was (…) absent-mindedly swinging a dead polecat from one enormous hand [SG] an axe, a poker, or any weapon had there been an axe handy, a poker, or any weapon that would have gashed a hole in his father’s breast and killed him (…) [SG] a landing they climbed their seventh long staircase and emerged on an unfamiliar landing [SG] a knife standing, as now, lean as a knife [PG] the painting there was nothing but a large painting of a bare stretch of grass hanging on the stone wall [PG] an attitude finally for an attitude towards herself which no woman could fail to feel or to find agreeable [SG] the pony a fat, dapple-grey pony had just ambled onto the grass [SG] a smell while it drew from the long frilled strips of seaweed pinned to the wall a smell of salt and weeds, which was in the towels too [SG] the knight a short, squat knight in a suit of armour had clanked into the picture after his pony [SG] nonsense they talked such nonsense [SG] suit of armour a short, squat knight in a suit of armour had clanked into the picture after his pony [PG] tobacco it was to be given to the Lighthouse keeper (…) together with a pile of old magazines, and some tobacco [SG] a staircase an alarmed group of women in crinolines, whose picture hung on the wall of a narrow spiral staircase [PG] women finally for an attitude towards herself which no woman could fail to feel or to find agreeable [SG] a landing they climbed the last few steps and emerged onto a tiny landing, where (…) [SG] trapdoor there was a circular trapdoor with a brass plaque on it [SG] ladder a silvery ladder descended right at Harry’s feet [SG] dim light everything was lit with a dim, crimson light [SG] perfume the fire (…) was giving off a heavy, sickly sort of perfume [SG] Prof. Trelawney’s voice a voice came suddenly out of the shadows [SG] Prof. Trelawney’s shawl she was draped in a gauzy spangled shawl [SG] silence a very tense silence followed this pronouncement [SG] teacup collect a teacup from the shelf [SG] a crooked sort of cross you’ve got a crooked sort of cross... [SG] a blob there’s a blob a bit like a bowler hat [SG] bowler hat there’s a blob a bit like a bowler hat [PG] an acorn this way it looks more like an acorn.... [SG] 2 59 a thing and there's a thing, here,” he turned the cup again, “that looks like an animal... [SG] an animal “and there’s a thing, here,“ he turned the cup again, “that looks like an animal... [SG] an armchair Prof Trelawney sank into a vacant armchair [SG] a swooning fit Malfoy did a ridiculous impression of a swooning fit [PG] NP mit bestimmtem Artikel NP mit bestimmtem Artikel the Slytherin table Ron, sitting down on George’s other side and glaring over at the Slytherin table [SG] wheel of sensation since to such people even in earliest childhood any turn in the wheel of sensation has the power to crystallise (…) [PG] subjects of paintings Harry was used to the subjects of Hogwarts paintings moving around (…) [SG] picture of a refrigerator James Ramsay, (…), endowed the picture of a refrigerator, as his mother spoke, with heavenly bliss [SG] the blade the blade sank deeply into the grass [SG] the wheelbarrow the wheelbarrow, the lawnmower, (…) - all these were so coloured and distinguished in his mind [SG] the class they heard the murmur of voices above them [SG] the lawnmower the wheelbarrow, the lawnmower, (…) - all these were so coloured and distinguished in his mind [SG] the ceiling Ron nudged Harry and pointed at the ceiling, where (…) [SG] the sound of poplar trees the wheelbarrow, the lawnmower, the sound of poplar trees, (…) all these were so coloured and distinguished in his mind [SG] classroom they (…) knew they had reached the classroom [SG] the drawing-room window stopping in front of the drawing-room window [SG] fire the fire that was burning under the crowded mantelpiece was giving off a heavy, sickly sort of perfume [SG] stocking said Mrs. Ramsay, making some little twist of the reddish brown stocking she was knitting [SG] Harry’s table Harry, Ron, and Hermione sat themselves around the same round table [SG] Lighthouse if they did go to the Lighthouse after all [SG] the Sight if you do not have the Sight [SG] Lighthouse keeper it was to be given to the Lighthouse keeper for his little boy, who was threatened with a tuberculous hip [SG] the future many witches and wizards, (…), are yet unable to penetrate the veiled mysteries of the future [PG] lamp who must be bored to death sitting all day with nothing to do but polish the lamp [SG] teapot if you could pass me the largest silver teapot [SG] the wind “It’s due west,“ said the atheist Tansley, holding his bony fingers spread so that the wind blew through them [SG] the shelf of teacups Lavender (…) took an enormous teapot from the shelf [SG] the implication that... Apart from (…) from the implication (which was true) that she asked too many people to stay, and had to lodge some in the town [SG] dregs drink until only the dregs remain [SG] the whole of the other sex she had the whole of the other sex under her protection [SG] 2 60 tea wait for the last of the tea to drain away [PG] the first pages when his Prolegomena, of which Mr. Tansley had the first pages in proof with him (…), to some branch of mathematics (…) [SG] blue-patterned teacups would you be so kind as to select one of the blue patterned ones? [PG] the sun while the sun poured into those attics [SG] the sun there’s a thing that could be the sun [SG] the Swiss girl so that every footstep could be plainly heard and the Swiss girl sobbing (…) [SG] the Grim you have the Grim [SG] Tansley “It’s due west,“ said the atheist Tansley [SG] Cam the eight sons and daughters of Mr. and Mrs. Ramsay sought their bedrooms [SG] NP mit possessive determiner / ’s-genitive NP mit possessive determiner / ’s-genitive the sword the little knight tugged his sword out of its scabbard [SG] Mr Ramsay “But,“ said his father [SG] Prof. Trelawney’s eyes her large glasses magnified her eyes to several times their natural size [SG] his children such were the extremes of emotion that Mr. Ramsay excited in his children’s breasts by his mere presence [PG] Prof. Trelawney’s hands her arms and hands were encrusted with bangles and rings [SG] Lighthouse keeper’s boy it was to be given to the Lighthouse keeper for his little boy, who was threatened with a tuberculous hip [SG] Harry’s cup when Harry and Ron had had their teacups filled [SG] your children not to know how your children were [SG] Ron’s cup when Harry and Ron had had their teacups filled [SG] her daughters (…) she asked, addressing herself particularly to her daughters [SG] Ron’s copy they both opened their books at pages five and six [SG] Tansley’s fingers “It’s due west,“ said the atheist Tansley, holding his bony fingers spread so that the wind blew through them [SG] Harry’s copy they both opened their books at pages five and six [SG] Mrs Ramsay’s eyes they sat at table beneath their mother’s eyes [SG] Prolegomena when his Prolegomena, (…), to some branch of mathematics or philosophy saw the light of day [SG] her father and the Swiss girl sobbing for her father who was dying of cancer in a valley of the Grisons [SG] the daughters Italian house, whose daughters, scattered about English drawing-rooms in the nineteenth century, had lisped so charmingly, had stormed so wildly [SG] chivalry she had the whole of the other sex under her; (…) for their chivalry and valour [SG] NP mit demonstrative determiner NP mit demonstrative determiner dread incidentally, that thing you are dreading - it will happen on Friday the sixteenth of October [SG] the great clan Since he belonged, even at the age of six, to that great clan which (…) [SG] 2 61 this way “I think it’s this way,” said Hermione [SG] the attics while the sun poured into those attics, which a plank alone separated from each other [SG] the Italian house had she not in her veins the blood of that very noble, if slightly mythical, Italian house [PG] NP mit numeral determiner / quantifier NP mit numeral determiner / quantifier witches and wizards Many witches and wizards, (…), are yet unable to penetrate the veiled mysteries of the future [SG] people the implication (which was true) that she asked too many people to stay, and had to lodge some in the town [SG] Nominalphrase mit Personalpronomen / Vokativ they they’ve messed up your timetable [SG] James but you’ll have to be up with the lark [SG] Parvati By the way, my dear,“ she shot suddenly at Parvati Patil, „beware a red-haired man.” [SG] you how would you like to be shut up for a whole month (…) [SG] Lavender „I wonder, dear,“ she said to Lavender Brown, (…) [SG] Rose she would not let them laugh at him [SG] blue teacup would you be so kind as to select one of the blue patterned ones [SG] Prue she would not let them laugh at him [SG] Nancy she would not let them laugh at him [SG] Andrew she would not let them laugh at him [SG] Jasper she would not let them laugh at him [SG] Roger she would not let them laugh at him [SG] Nominalphrase mit Indefinitpronomen / wh-Pronomen everyone but everyone knows that [SG] whatever whatever she could find lying about, not really wanted, but only littering the room [SG] something in this of the essence of beauty to them all there was something in this of the essence of beauty [SG] something interesting when they talked about something interesting [SG] someone who had buried his light temporarily at Bristol or Bedford [SG] Andere the left it looks more like a donkey from here [SG] tomorrow if it’s fine tomorrow [SG] Übersicht über die sprachlichen Realisierungen der Einführung neuer Entitäten. In der linken Spalte wird dabei das Konzept genannt, in der rechten Spalte die sprachliche Realisation. Es wird die gesamte clause, innerhalb derer die betreffende Entität auftritt, wiedergegeben. [SG] verweist darauf, dass dass die Nominalphrase im unmittelbar übergeordneten Syntagma Satzgliedstatus einnimmt, [PG], dass die Phrase im unmittelbar übergeordneten Syntagma einen Bestandteil einer übergeordneten Phrase darstellt. 2 62 VI.1.3. VI.1.3. VI.1.3. VI.1.3.6 66 6 Verteilung von Textent Verteilung von Textent Verteilung von Textent Verteilung von Textentitäten itäten itäten itäten A USTEN Entitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 the journey Elizabeth Jane Sir William Maria the Parsonage Rosings Rosings park Miss de Bourgh Mrs Jenkinson Lady Catherine the garden the road the pales the laurel hedge Mr Collins Charlotte the door the carriage the gate Mr Collins civility the parlour the parlour’s furniture cultivation of garden views in the garden Elizabeth’s visit her ladyship’s carriage her ladyship’s carriage the evening Elizabeth’s room the dining-room a sight Mr Darcy 2 63 H ORNBY Entitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Mum Roger Marcus the row Marcus’ school someone Roger’s pizza Mum’s pizza Marcus’ pizza pepperoni Mum’s boyfriends homework fruit another boyfriend London someone Andrew first sort of life second sort of life Dad Cambridge Home Alone… Honey their neighbourhood changes Cambridge pizzas soaps trouble fish 2 64 Entitäten 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Will haircut 40 000 pounds a goatee questionnaires the magazine similar magazines people like him sixty years ago a father Nirvana Snoop Doggy Dogg books Will’s life clutter John John’s house Christine Barney Imogen videotapes the throw over the sofa a cup of tea something this sort of thing children friends Jessica clubbing 2 65 J OYCE Entitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Uncle Charles tobacco Mr Dedalus the morning smoke outhouse the garden God every morning Uncle Charles’s hat Uncle Charles’ pipe Blackrock Stephen Stephen’s house Carysfort Avenue the family grapes and sawdust apples Stephen’s hands the park Mike Flynn Stephen’s run Mike Flynn’s hands comments Mike Flynn’s face Mike Flynn’s fingers Mike Flynn’s eyes the road the Dublin mountains Irish politics Munster family legends words the world the book 2 66 Entitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Count of Monte Cristo Stephen`s mind island cave Mercedes’ image Mercedes a house adventures Aubrey a gang forays a battle rocks the milkman the milk-car Carrickmines cows grass mare autumn cowyard Stephen’s heart the evening milk Clongowes the servant foreknowledge change Stephen’s soul children 2 67 R OWLING Entitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Harry Ron Hermione the Great Hall breakfast Malfoy Slytherin a swooning fit the Dementors Gryffindor George third years’ timetables the Slytherin table Fred Mr Weasley Azkaban Hermione’s timetable they Prof. McGonagall nine o’clock Divination Muggle Studies Arithmancy Hagrid a dead polecat the staff table people North Tower the castle Hogwarts a landing this way the painting 2 68 Entitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 grass the pony subjects of paintings the knight suit of armour the sword the blade women in crinolines a staircase the class the classroom Entitäten 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Harry Ron Hermione Divination a staircase the class classroom a landing the ceiling trapdoor Prof. Trelawney ladder armchairs pouffes dim light fire perfume Prof. Trelawney’s voice Prof. Trelawney’s eyes Prof. Tr.’s shawl Prof. Tr.’s hands Harry’s table the Sight 2 69 Entitäten 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 books witches and wizards the future Neville Parvati silence Lavender teapot the shelf of teacups dread teacup dregs tea Unfogging the Future a blue cup blue-patterned teacups Harry’s cup Ron’s cup Ron’s copy Harry’s copy a crooked sort of cross the sun a blob a bowler hat an acorn gold a thing an animal everyone an armchair the Grim Dean Seamus the left 2 70 W OOLF Entitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 tomorrow Mrs Ramsay James the great clan future prospects wheel of sensation picture of a refrigerator the wheelbarrow the lawnmower the sound of poplar trees leaves rooks brooms dresses Mr Ramsay drawing-room window any weapon his children a knife stocking Lighthouse Lighthouse keeper Lighthouse keeper’s boy magazines tobacco whatever lamp you your children her daughters Tansley Tansley’s fingers the wind Rose Prue 2 71 Entitäten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Nancy Andrew Jasper Roger Badger the implication that... people young men the other sex chivalry India finance an attitude the girl something of...beauty the dinner-table Mrs Ramsay’s eyes someone Prolegomena the first pages something interesting Cam the sun the attics the Swiss girl her father a smell nonsense the Italian house the daughters rich and poor Übersicht über die Verteilung von Textentitäten in den fünf Textabschnitten. Schwarze Markierung bedeutet, dass in dieser Sequenz auf die Einheit verwiesen wird, graue Markierung, dass die Einheit nicht genannt wird, aber im späteren Verlauf des Texts wieder aufgegriffen wird. Die beiden dunkelgrauen Markierungen bei his children und her daughters im Abschnitt aus To the Lighthouse bedeuten, dass ab diesem Zeitpunkt diese beiden Referentengruppen als referenzidentisch mit den Figuren James, Rose, Prue, Nancy, Andrew, Jasper und Roger identifiziert werden können. Gegebene Entitäten wurden mit einem Rahmen versehen. 2 72 273 Als Untersuchungseinheit wurde die clause herangezogen, da diese als die grundlegende syntaktische Realisierung von Informationseinheiten angesehen werden kann: „Atomic text spans are basically clauses“ (K NOTT / O BERLANDER / O’D ONNEL / M ELLISH 2001: 183). 162 Dies führt dazu, dass in einem Satz mehrere Informationseinheiten identifiziert werden können. So können beispielsweise die beiden Informationseinheiten Peter is on holiday und Mary has stayed here auf unterschiedliche Weise miteinander verknüpft sein: [1] Peter is on holiday. Mary has stayed here. [2] Peter is on holiday and Mary has stayed here. [3] Peter is on holiday, but Mary has stayed here. [4] Peter is on holiday, although Mary has stayed here. Während im ersten Beispielsatz eine Informationseinheit pro Satz auftritt, sind in den Sätzen [2] bis [4] zwei Informationseinheiten innerhalb eines Satzes zusammengefasst. Die Annahme, dass der Informationsgehalt in den vier Realisierungen - abgesehen von den in den Konjunktionen ausgedrückten Inhalten - derselbe ist, führt zu der Erkenntnis, dass die clause-Grenze, und nicht die Satzgrenze die Entsprechung für die Grenze von Informationseinheiten darstellt. Wie Beispielsätze [3] und [4] zeigen, kann dabei auch zwischen coordinated oder subordinated clauses keine prinzipielle Unterscheidung getroffen werden: Abgesehen von der Bedeutung der jeweiligen Konjunktionen ist der Informationsgehalt dieser Sätze identisch. Subordinate clauses können sich aber in ihrem inhaltlichen Bezug unterscheiden. So erfüllt im obigen Beispiel 4 die subordinate clause die Funktion einer freien Angabe, und damit eines Elements auf Satzgliedebene, während beispielsweise die subordinate clause in [5] Can you see the boy who is standing over there? als Postmodifikation innerhalb der Nominalphrase anzusehen ist. V ERHAGEN führt in diesem Zusammenhang an, dass konzeptuelle Abhängigkeit zwischen zwei clauses, wie dies beispielsweise bei restriktiven Relativsätzen der Fall ist, dazu führt, dass diese beiden clauses nicht als einzelne Diskurselemente angesehen werden können: „(...) a relationship of conceptual dependence between syntactically related clauses is a sufficient condition preventing them from constituting separate discourse segments“ (2001: 343). Werden derartige syntaktische Gefüge jedoch unter dem Gesichtspunkt des Informationsgehalts betrachtet, so lassen sich in den Beispielsätzen [4] und [5] folgende Propositionen identifizieren: [4’] [BE (PETER / HOLIDAY] + [STAY (MARY / HERE] [5’] [SEE (YOU / BOY)] + [STAND (BOY / OVER THERE)] Insofern stehen Status der konzeptuellen Dependenz und Informationsgehalt eines Satzes in keiner direkten Abhängigkeit zueinander. Deshalb wurden bei der Textanalyse alle Arten von subordinate clauses als Informationseinheiten berücksich- 162 Dabei wurde zwischen finiten und infiniten clauses in dieser Hinsicht nicht unterschieden. 274 tigt. Allerdings wurde bei subordinate clauses die jeweilige syntaktische Funktion mit angegeben, um auf dieses Weise zu einer exakteren Markierung zu gelangen (siehe unten). 163 Bei den fünf Textabschnitten wurden die Anfangselemente und die Subjekte der clauses markiert: das Anfangselement durch Kursivdruck und den Vermerk [LM] für left-most element, das Subjekt durch Fettdruck und den Vermerk [S]. Für den Fall, dass Anfangselement und Subjekt in einer Phrase zusammenfallen, wurde diese entsprechend doppelt markiert: [6] Upon entering the place [LM] I [S] found a number of young seamen gathered about a table, examining by a dim light divers specimens of skrimshander. (M EL- VILLE , Z.60-61) [7] Winnie-the-Pooh [LM] [S] woke up suddenly in the middle of the night and listened. (M ILNE , Z.1) Falls eine clause durch eine Konjunktion mit der vorangehenden clause verknüpft wurde, wurde das erste Element nach der Konjunktion als [LM] bezeichnet; 164 ebenso wurden discourse marker wie well aufgrund ihres interjektionistischen Charakters nicht als Anfangselement klassifiziert. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch die Markierung von then, das im Falle der Realisation einer Adverbiale gegebenenfalls als Anfangselement, im Falle eine correlative conjunction nicht als solches klassifiziert wurde. 165 Weiterhin wurden die Subjekte als prototypische Realisierungen des topic dahingehend markiert, ob die Referenten bereits bekannt sind (gegeben [g]) oder im bisherigen Text noch nicht auftraten (neu [n]) sind. Wenn der Referent bekannt bzw. ableitbar ist, wurde weiterhin angegeben, an welcher Stelle dieser Referent zum letzten Mal auftrat. So bedeutet die Markierung [g2S] beispielsweise, dass dieses Subjekt gegeben ist und zum letzten Mal in der vorletzten Informationseinheit als Subjekt verwendet wurde, die Markierung [g1F], dass der Referent im vorangehenden focus zu finden ist. 166 163 Dabei wurde aber jeweils nur die unmittelbare Abhängigkeit angegeben, d.h. eine subordinate clause, die beispielsweise als Postmodifikation innerhalb einer Angabe fungiert, wurde nur als Postmodifikation markiert. Eine Angabe aller Abhängigkeiten wäre zum einen für die vorliegende Untersuchung nur bedingt relevant gewesen und hätte zum anderen eine Unübersichtlichkeit der Markierung zur Folge gehabt. 164 Es besteht allerdings eine Gradienz zwischen Konjunktionen und freien Angaben. So wurde beispielsweise in Sätzen wie When he awoke in the morning, the first thing he saw was Tigger (...). (M ILNE , Z.43-44) when als Konjunktion klassifiziert (cf. CGEL 1985: 998), wohingegen z.B. where in I wonder where it is (M ILNE , Z.306) als Proform für eine freie Angabe und damit als Anfangselement der subordinate clause markiert wurde. 165 Zu correlative conjunctions siehe CGEL (1985: 642ff.). 166 Dabei ist zu beachten, dass als Grundlage der Zählung nicht die dazwischenliegenden clauses herangezogen wurden, sondern die markierten Stellen, also Subjekte oder Anfangselemente. In den meisten Fällen stimmen Anzahl der Subjekte bzw. Anfangselemente mit der Anzahl der clauses überein, eine Verschiebung ergibt sich jedoch beispielsweise durch nicht-markierte elliptische clauses. 275 Wie oben beschrieben, wird die clause als Grundlage für die Bestimmung von Informationseinheiten angesetzt, wobei sowohl main als auch subordinate clauses als Realisierungen von Informationseinheiten angesehen werden. Um jedoch eventuelle Unterschiede zwischen main clauses und verschiedenen Arten von subordinate clauses sowie die Struktur komplexer syntaktischer Gebilde nachvollziehen zu können, wird bei subordinate clauses deren syntaktische Funktion gekennzeichnet. Dabei treten folgende Markierungen auf: Subordinate clauses können als freie Angabe fungieren. Diese Funktion wird immer dann angesetzt, wenn eine subordinate clause nicht in Abhängigkeit zu einem Verb steht, durch eine subordinating conjunction eingeleitet wird oder wenn eine nonfinite clause in Funktion einer freien Angabe auftritt. 167 [1] I did the work as best I could until I [LM adjunct ] [S adjunct ] [g1S adjunct ] entered my own end-zone and couldn’t do it anymore. (A MIS , Z.57-58) [2] The liquor soon mounted into their heads, as it [LM adjunct ] [S adjunct ] [g1S adjunct ] generally does even with the arrantest topers newly landed from sea, and they began capering about most obstreperously. (M ELVILLE , Z.110-112) [3] But beginning to feel very cold now, half undressed as I was, and remembering what the landlord said about the harpooneer’s not coming home at all that night, it [LM adjunct ] [S adjunct ] [prop adjunct ] being so very late, I made no more ado, but jumped out of my pantaloons and boots, and then blowing out the light tumbled into bed, and commended myself to the care of heaven. (M ELVILLE , Z.272-276) Für den Fall, dass eine subordinate clause in der Funktion einer Angabe das Anfangselement einer main clause darstellt, wurden deren Elemente mit der Markierung LM versehen, um auf diese Weise nachvollziehen zu können, ob freie Angaben eher in voran- oder nachgestellter Position innerhalb der main clause auftreten. [4] When he came back he said firmly: “Tiggers don’t like haycorns.” [4’] When he [LM LM ] [S LM ] [g1S LM ] came back [LM] he [S] [g1S] said firmly: “Tiggers don’t like haycorns.” (M ILNE , Z.96-97) Auch Subjekte können die Form von subordinate clauses annehmen; diese wurden entsprechend markiert: [5] What I am setting out here is an account of the worst case I have ever handled. [5’] What [LM S ] I [S S ] [g1S S ] am setting out here [LM] [S] [kataph] is an account of the worst case I have ever handled. (A MIS , Z.7-8) Weiterhin können subordinate clauses Ergänzungen zu einem Verb darstellen. Diese wurden dann markiert, wenn die subordinate clause ein eigenes Subjekt aufweist. 168 167 Als subordinating conjunctions werden alle Konjunktionen außer and, or und but angesehen (vgl. CGEL 1985: 927f.). Für den Fall, dass ein Satz mit einer subordinating conjunction an den vorangehenden Satz anschließt, wird dieser Satz nicht als subordinate clause und damit als freie Angabe zum vorangehenden Satz begriffen, da aufgrund der Interpunktion von einer neuen Informationseinheit ausgegangen wird. 168 Eine Ausnahme wird bei der Konstruktion let’s do something gemacht: Konsequenterweise müsste hier sowohl das implizite Subjekt des Imperativs sowie die Referenz auf us (’s) als Subjekt zu do something markiert werden. Da jedoch implizites Subjekt und Subjekt der subordinate 276 [6] “Worraworraworraworraworra,” said Whatever-it-was, and Pooh found that he [LM compl ] [S compl ] [g1S compl ] wasn’t asleep after all. (M ILNE , Z.10-11) [7] “But it may be fine - I expect it [LM compl ] [S compl ] [prop compl ] will be fine,” said Mrs. Ramsay, making some little twist of the reddish brown stocking she was knitting, impatiently. (W OOLF , Z.35-37) [8] And then shall they see the Son of man [LM compl ] [S compl ] [g1F compl ] coming in a cloud with power and great glory. (L UKE , Z.24-25) Auch bei Verb-Adjektiv-Kombinationen, bei denen das Adjektiv eine Ergänzung nach sich zieht, wird die Ergänzung entsprechend markiert: [9] “I’m sorry I [LM adjcompl ] [S adjcompl ] [g1S adjcompl ] can’t spare ye a tablecloth for a mattress, and it’s a plaguy rough board here (…).” (M ELVILLE , Z.149-150) [10] Frankly, I was surprised that he [LM adjcompl ] [S adjcompl ] [g2F adjcompl ] was up and around. (A MIS , Z.293-294) Bei subordinate clauses, die auf ein nominales head folgen, ist die Unterscheidung zwischen abhängiger Ergänzung und freier Angabe oft nicht eindeutig zu treffen. Insofern wurden alle derartigen subordinate clauses mit postmod versehen. [11] Here we hate pretty well everybody who [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] ’s non- Irish. (A MIS , Z.80-81) Einen besonderen Fall stellen dabei nonfinite clauses in Postmodifikation und zerorelative clauses dar. Bei einem zero-relative clause tritt kein Relativpronomen auf. Dennoch ist eine Parallelkonstruktion, in der das Relativpronomen realisiert ist, denkbar, wie die folgenden Beispielsätze zeigen: [12] What I am setting out here is an account of the worst case I have ever handled. (A MIS , Z.7-8) [12’] What I am setting out here is an account of the worst case which I have ever handled. [12’] lässt sich auf folgende Weise markieren: [12’’] What I am setting out here is an account of the worst case which [LM] I [S] have ever handled. Anfangselement und Subjekt sind also getrennt realisiert. Bei einer Nichtrealisierung des Relativpronomens ändert sich an der prinzipiellen Struktur der Informationeinheit nichts: Nach wie vor stellt die Postmodifikation I have ever handled eine Spezifikation von case dar. Insofern wurden zero-relative clauses analog zu Relativsätzen mit Relativpronomen analysiert. Im vorliegenden Fall lautet die Markierung entsprechend: [12’’’] What I am setting out here is an account of the worst case [LM postmod ] I [S postmod ] have ever handled. Einen ähnlichen Fall stellen participle clauses dar. So kann eine participle clause wie clause üblicherweise referenzidentisch sind und let’s als „invariant pragmatic particle introducing independent clauses“ (LGSWE 1999: 1117) gesehen werden kann, wird hier nur eine Subjektreferenz angegeben. Bei Kombinationen von let mit anderen Referenten (z.B. let him ...) werden dagegen implizites und untergeordnetes Subjekt markiert. 277 [13] And that harpoon - so like a corkscrew now - was flung in Javan seas, and run away with by a whale, years afterward slain off the Cape of Blanco. (M ELVILLE , Z.37-39) als verkürzte Form von [13’] And that harpoon - so like a corkscrew now - was flung in Javan seas, and run away with by a whale, which was years afterward slain off the Cape of Blanco. angesehen werden. 169 Insofern kann auch hier bei der Markierung entsprechend verfahren werden: [13’’] And that harpoon - so like a corkscrew now - was flung in Javan seas, and run away with by a whale, [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] years afterward slain off the Cape of Blanco. Analog wurde mit Postmodifikationen in Form von verbless clauses mit Adjektivergänzung verfahren: [14] (…) a smell of salt and weeds, which was in the towels too, [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] gritty with sand from bathing (…). (W OOLF , Z.130-131) Schließlich können subordinate clauses Teil eines Komparativs darstellen (Beispiel [15]) oder Teil einer Konstruktion mit with + NP + nonfinite verb (Beispiel [16]). [15] The next moment the day became very bothering indeed, because Pooh was so busy not looking where he was going that he [LM compar ] [S compar ] [g1S compar ] stepped on a piece of the Forest which had been left out by mistake; (…). (M ILNE , Z.319-321) [16] Downtown, at CID, with its three thousand [LM with ] [S with ] [n with ] sworn, there are many departments and sub-departments, sections and units, whose names are always changing: Organized Crime, Major Crimes, Crimes Against Persons, Sex Offenses, Auto Theft, Check and Fraud, Special Investigations, Asset Forfeiture, Intelligence, Narcotics, Kidnapping, Burglary, Robbery - and Homicide. (A MIS , Z.12-15) Vorangehende Ausführungen beschrieben diejenigen Syntagmen, bei denen clauses als untergeordnet gekennzeichnet wurden. Bei folgenden Fällen wird hingegen keine Unterordnung markiert: Bei Punkten, Strichpunkten und Doppelpunkten wird eine Grenze zwischen Informationseinheiten angenommen; ebenso werden Einschübe in Klammern oder Gedankenstrichen aufgrund ihrer interpunktuellen Abtrennung als unabhängige Informationseinheiten angesehen (Beispiele [17] und [18]). Bei der Wiedergabe einer direkten Rede wird auch ein Komma zwischen Verb des Sagens und Äußerung als Grenze betrachtet (Beispiel [19]). Weiterhin wird it seems als Einschub klassifiziert und nicht als übergeordnetes Syntagma zu einer abhängigen clause (Beispiel [20]). Ebenso gilt, dass bei einer nachgestellten Sprecherangabe die vorangehende Informationseinheit nicht als complement gekennzeichnet wird (Beispiel [21]). [17] Some say you can’t top the adrenalin (and the dirty cash) of Narcotics, and all agree that Kidnapping is a million laughs (if murder in America is largely black on black, 169 In den Fällen, in denen die participle clause dasselbe Subjekt besitzt wie die superordinate clause, wurde die Partizipialkonstruktion als freie Angabe klassifiziert und nicht separat markiert (vgl. James Ramsay, sitting on the floor cutting out pictures from the illustrated catalogue of the Army and Navy Stores, endowed the picture of a refrigerator as his mother spoke with heavenly bliss; W OOLF , Z.10-12) 278 then kidnapping is largely gang on gang), and Sex Offenses has its followers, and Vice has its votaries, and Intelligence means what it says (Intelligence runs deep, and brings in the deep-sea malefactors), but everyone is quietly aware that Homicide is the daddy. (A MIS , Z. 37-43) [18] (…) finally for an attitude towards herself which no woman could fail to feel or to find agreeable, something trustful, childlike, reverential; which an old woman could take from a young man without loss of dignity, and woe betide the girl - pray Heaven it was none of her daughters! - who did not feel the worth of it, and all that implied, to the marrow of her bones! (W OOLF , Z.69-74) [19] And he said unto them, Behold, when ye are entered into the city, there shall a man meet you, bearing a pitcher of water; (...). (L UKE , Z.50-51) [20] In a few minutes, however, he was missed by his shipmates, and being, it seems, for some reason a huge favorite with them, they raised a cry of Bulkington! Bulkington! where’s Bulkington? and darted out of the house in pursuit of him. (M EL- VILLE , Z.125-128) [21] He had not chased them, she said. (W OOLF , Z.75) Neben bekannten und unbekannten Subjekten treten auch solche auf, die durch ein leeres Subjekt, durch kataphorische, unspezifische, deiktische oder textreferentielle Pronomina o.Ä. realisiert sind; diese sind entsprechend gekennzeichnet. [22] (…) it [LM] [S] [prop] ’s the middle of the night (…). (M ILNE , Z.36) [23] Then he got out of bed, (…) to see if anybody [LM] [S] [unspez] was trying to get into his honey-cupboard, (…). (M ILNE , Z.1-3) Dabei werden für existential there und anticipatory it folgende Regelungen getroffen: Bei Konstruktionen mit existential there gehen Grammatiken wie die Comprehensive Grammar of the English Language oder die Cambridge Grammar von einem grammatical subject bzw. dummy there und einem notional bzw. displaced subject aus (CGEL 1985: 1402ff., CG 2002: 1391ff.). Dabei weisen beide Grammatiken there pronominalen Status zu. In Abweichung davon wird allerdings bei der hier angewandten Markierung there nicht als Subjekt, sondern lediglich als leftmost element markiert; die Kennzeichnung [S] wird der nachgestellten Nominalphrase zugewiesen: [24] There [LM there ] was a fat fall moon [S notional ] [n notional ] reflecting the sun on to my back. (A MIS , Z.160) [25] There [LM there ] are lots of noises [S notional ] [n notional ] in the Forest, but this is a different one. (M ILNE , Z.12-13) Dies begründet sich darin, dass die nachgestellte Nominalphrase, und nicht there, den concord mit dem Verb bestimmt und damit ein entscheidendes Kriterium des Subjekts erfüllt (vgl. Beispiel [25]). Dagegen wurde it mit kataphorischer Referenz auf eine nachgestellte clause (anticipatory it) als Subjekt gekennzeichnet, da it einerseits sowohl mit dem Numerus des Verbs in Einklang steht und auch die formale Realisierung durch ein Personalpronomen einer typischen Realisierung des Subjekts entspricht. Die nachgestellte clause wurde nicht gesondert markiert, um eine (die Statistiken verzerrende) Doppelung der Markierung [S] zu vermeiden. Nur in den Fällen, bei denen es sich bei der nachgestellten clause um eine finite clause mit eigenem Subjekt handelt, wurde 279 bei der Markierung dieser clause das Subskript postponed angebracht, um die syntaktische Abhängigkeit zu verdeutlichen. [26] It [LM] [S] [kataph] is the best way to write poetry, letting things come. (M ILNE , Z.198) [27] It flattered him; snubbed as he had been [LM], it [S] [kataph] soothed him that Mrs. Ramsay [LM postponed ] [S postponed ] [g4S postponed ] should tell him this. (W OOLF , Z.183-184) Wie oben beschrieben, werden die Referenten der Subjekte daraufhin markiert, wann sie zum letzten Mal genannt wurden. Dabei nehmen pluralische Subjekte insofern eine Sonderstellung ein, als pluralische Referenz auf eine Gruppe von Individuen, von denen alle bekannt sind, verweisen kann oder aber auf eine Gruppe, über deren Teilnehmer keine weiteren Informationen gegeben werden. [28] But Kanga and Christopher Robin and Piglet [LM] [S] [g2F/ gmorethan20/ gmorethan20] were all standing round Roo, watching him have his Extract of Malt. (M ILNE , Z.231-232) [29] A tramping of sea boots was heard in the entry; the door was flung open, and in [LM] rolled a wild set of mariners enough [S] [n]. (M ELVILLE , Z.99-100) Diese Unterscheidung ist insofern relevant, als der Verweis auf eine Entitätengruppe, deren Mitglieder bekannt sind, zu deren Aktivierung führt, wohingegen bei unspezifischer Pluralreferenz die Identifizierung einzelner Teilnehmer nicht oder nur oberflächlich vonstatten geht. 170 Insofern werden - wie an obigen Beispielen erkennbar - bei pluralischer Referenz, bei der die einzelnen Bestandteile bekannt sind, die Einzelreferenzen gelistet, bei unspezifischer Pluralreferenz wird die Gruppe hingegen als eine Entität betrachtet und somit nur mit einem Verweis versehen. Bei Imperativen besteht im Englischen keine strukturelle Notwendigkeit, das Subjekt zu nennen. Dennoch ist es in der Äußerung impliziert. Insofern wurde es in diesen Fällen als [Simplied] angegeben. [30] All right; take [LM] [Simplied: g2S] a seat. (M ELVILLE , Z.71) In Abschnitten direkter Rede können Vokative auftreten, die dann für die hier vorliegende Analyse relevant sind, wenn der Vokativ für die Zählung des letzten Verweises auf eine Figur eine Rolle spielt. 171 In den Fällen, in denen ein Vokativ einer clause vorangestellt und für die Zählung relevant ist, wurde dieser als [voc] markiert. [31] “Oh, Piglet [voc], how brave and clever [LM] you [S] [g1S] [g0voc] are! ” (M ILNE , Z.431-432) Auf diese Weise kann bei der Zählung des letzten Verweises auf die in der Subjektsposition verwiesene Entität der Vokativ einbezogen werden. Steht der Vokativ hinter den topikalischen Elementen, so wurde er als Teil des focus angesehen. 170 Siehe auch II.2.8. 171 Vokativ wird hier als funktionale Kategorie begriffen und nicht als grammatischer Fall (vgl. H ERBST 2005: 13). 280 Texte, die informellen Sprachgebrauch wiedergeben, können elliptische clauses aufweisen. Für die Markierung ist dabei zu unterscheiden, ob die Ellipse topikale oder fokale Elemente betrifft. So kann beispielsweise im folgenden Beispiel von einer Ellipse des topikalen Elements ausgegangen werden: [32] (…) she told the story; an affair at Oxford with some girl; an early marriage; poverty; going to India; translating a little poetry (…). (W OOLF , Z.179-180) Eine nicht-elliptische Version des unterstrichenen Satzteils könnte lauten: [32’] he had an affair at Oxford with some girl, which resulted in an early marriage; this led to poverty, so he decided on going to India, where he dedicated himself to translating a little poetry (…). Da diese Subjekte allerdings im tatsächlichen Satz nicht realisiert sind und über ihre genaue Beschaffenheit nur gemutmaßt werden kann, ist es zwecklos, hier ein elliptisches topic zu markieren. Ähnliches gilt für die Bestimmung der Anfangselemente: Da zumindest die ersten drei elliptischen clauses nur aus jeweils einer Phrase bestehen, ist die Markierung eines Anfangselements kaum sinnvoll. Aufgrund dieser Überlegungen wird bei clauses mit topikaler Ellipse auf eine Markierung verzichtet. Neben topikaler Ellipse kann aber auch eine Ellipse von fokalen Elementen, v.a. des Verbs, festgestellt werden: [33] You through? (A MIS , Z.169) statt [33’] Are you through? Da hier mit dem Subjekt ein eindeutiges topikales Element vorhanden ist, kann eine Markierung vorgenommen werden: [33’’] You [LM] [S] [g2S] through? 281 The Spouter-Inn Entering that gable-ended Spouter-Inn [LM], you [S] [unspez] found yourself in a wide, low, straggling entry with old-fashioned wainscots [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ], reminding one of the bulwarks of some condemned old craft. On one side [LM] hung a very large oil-painting [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] so thoroughly besmoked, and every way defaced [S] [n], that in the unequal cross-lights by which [LM postmod ] you [S postmod ] [unspez postmod ] viewed it [LM compar ], it [S compar ] [kataph compar ] was only by diligent study and a series of systematic visits to it, and careful inquiry of the neighbors, that you [LM postponed ] [S postponed ] [unspez postponed ] could any way arrive at an understanding of its purpose. Such unaccountable masses of shades and shadows, that at first [LM compar ] you [S compar ] [unspez compar ] almost thought some ambitious young artist [LM compl ] [S compl ] [n compl ], in the time of the New England hags, had endeavored to delineate chaos bewitched. But by dint of much and earnest contemplation, and oft-repeated ponderings, and especially by throwing open the little window towards the back of the entry [LM], you [S] [unspez] at last come to the conclusion that such an idea [LM compl ] [S compl ] [gtext compl ], however wild, might not be altogether unwarranted. But what [LM S ] [S S ] [n S ] most puzzled and confounded you [LM] [S] [kataph] was a long, limber, portentous, black mass of something [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] hovering in the centre of the picture over three blue, dim, perpendicular lines [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] floating in a nameless yeast. A boggy, soggy, squitchy picture truly, enough to drive a nervous man distracted. Yet was [LM] there a sort of indefinite, half-attained, unimaginable sublimity [S notional ] [n notional ] about it that [LM postmod ] [S postmod ] [g1S postmod ] fairly froze you to it, till you [LM adjunct ] [S adjunct ] [unspez adjunct ] involuntarily took an oath with yourself to find out what [LM compl ] that marvellous painting [S compl ] [g2F compl ] meant. Ever and anon [LM] a bright, but, alas, deceptive idea [S] [n] would dart you through. -It [LM] [S] [g2S] ’s the Black Sea in a midnight gale. -It [LM] [S] [g1S] ’s the unnatural combat of the four primal elements. -It [LM] [S] [g1S] ’s a blasted heath. -It [LM] [S] [g1S] ’s a Hyperborean winter scene. -It [LM] [S] [g1S] ’s the breaking-up of the icebound stream of Time. But at last [LM] all these fancies [S] [g1F/ g2F/ g3F/ g4F/ g5F] yielded to that one portentous something in the picture’s midst. That once found out [LM], and all the rest [S] [n] were plain. But stop [LM] [Simplied: unspez]; does [LM] it [S] [g3F] not bear a faint resemblance to a gigantic fish? even the great leviathan himself? In fact [LM], the artist’s design [S] [gtext] seemed this: a final theory of my own, [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] partly based upon the aggregated opinions of many aged persons with whom [LM postmod ] I [S postmod ] [g1S postmod ] conversed upon the subject. The picture [LM] [S] [g7F] represents a Cape-Horner in a great hurricane; the half-foundered ship [LM] [S] [n] weltering there with its three dismantled masts alone visible; and an exasperated whale [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ], purposing to spring clean over the craft [LM] [S] [n], is in the enormous act of impaling himself upon the three mast-heads. The opposite wall of this entry [LM] [S] [n] was hung all over with a heathenish array of monstrous clubs and spears. Some [LM] [S] [g1F] were thickly set with glittering teeth resembling ivory saws; others [LM] [S] [g2F] were tufted with knots of human hair; and one [LM] [S] [g3F] was sickle-shaped, with a vast handle [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] sweeping round like the segment [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] made in the new-mown grass by a long-armed mower. You [LM] [S] [unspez] shuddered as you [LM adjunct ] [S adjunct ] [unspez adjunct ] gazed, and wondered what monstrous cannibal and savage [LM compl ] [S compl ] [n compl ] could ever have gone a deathharvesting with such a hacking, horrifying implement. Mixed with these [LM] were rusty old whaling lances and harpoons [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] all broken and deformed [S] [n/ n]. Some [LM] [S] [g1S] were storied weapons. With this once long lance, [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] now wildly elbowed [LM], fifty years ago did Nathan Swain [S] [n] kill fifteen whales between a sunrise and a sunset. And that harpoon [LM] [S] [g3S] --so like a corkscrew now--was flung in Javan seas, and run away with by a whale, [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] years afterward slain off the Cape of Blanco. The original iron [LM] [S] [g2S] entered nigh the tail, and, like a 282 restless needle [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] sojourning in the body of a man, travelled full forty feet, and at last was found imbedded in the hump. Crossing this dusky entry, and on through yon low-arched way - [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] cut through what [LM compl ] [S compl ] [n compl ] in old times must have been a great central chimney with fire-places all round [LM] --you [S] [unspez] enter the public room. A still duskier place [LM] is this [S] [g1F], with such low ponderous beams above, and such old wrinkled planks beneath, that you [LM compar ] [S compar ] [unspez compar ] would almost fancy you [LM compl ] [S compl ] [unspez compl ] trod some old craft’s cockpits, especially of such a howling night, when this corneranchored old ark [LM adjunct ] [S adjunct ] [g1F adjunct ] rocked so furiously. On one side [LM] stood a long, low, shelf-like table [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] covered with cracked glass cases, filled with dusty rarities [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] gathered from this wide world’s remotest nooks [S] [n]. Projecting from the further angle of the room [LM] stands a dark-looking den [S] [n] - the bar - a rude attempt at a right whale’s head. Be [LM] [Simplied: kataph] that how [LM compl ] it [S compl ] [g1Simplied compl ] may [LM], there stands the vast arched bone of the whale’s jaw [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ], so wide, a coach [LM compar ] [S compar ] [n compar ] might almost drive beneath it [S notional ] [n notional ]. Within [LM] are shabby shelves, [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] ranged round with old decanters, bottles, flasks [S] [n]; and in those jaws of swift destruction [LM], like another cursed Jonah (by which name [LM postmod ] indeed they [S postmod ] [unspez postmod ] called him), bustles a little withered old man [S] [n], who [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ], for their money, dearly sells the sailors deliriums and death. Abominable [LM] are the tumblers into which [LM postmod ] he [S postmod ] [g1S postmod ] pours his poison [S] [n]. Though true cylinders without-within [LM], the villanous green goggling glasses [S] [g1S] deceitfully tapered downwards to a cheating bottom. Parallel meridians [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] rudely pecked into the glass [LM] [S] [n], surround these footpads’ goblets. Fill [LM] [Simplied: unspez] to this mark, and your charge [LM] [S] [n] is but a penny; to this a penny more; and so on to the full glass --the Cape Horn measure, which [LM postmod ] you [S postmod ] [unspez postmod ] may gulp down for a shilling. Upon entering the place [LM] I [S] [gmorethan20] found a number of young seamen [LM compl ] [S compl ] [n compl ] gathered about a table, examining by a dim light divers specimens of skrimshander. I [LM] [S] [g2S] sought the landlord, and telling him I [LM compl ] [S compl ] [g1S compl ] desired to be accommodated with a room, received for answer that his house [LM] [S] [gmorethan20] was full -not a bed [LM] [S] [n] unoccupied. “But avast [LM] [Simplied: g3S]”, he [LM] [S] [g3S] added, tapping his forehead, “you [S] [g2S] hain’t no objections to sharin’ a harpooneer’s blanket, have [LM] ye [S] [g1S]? I [LM] [S] [g3S] s’pose you [LM compl ] [S compl ] [g2S compl ] are goin’ a whalin’, so you [LM adjunct ] [S adjunct ] [g1S adjunct ] ’d better get used to that sort of thing.” I [LM] [S] [g1S] told him that I [LM compl ] [S compl ] [g1S compl ] never liked to sleep two in a bed; that if I [LM LM ] [S LM ] [g1S LM ] should ever do so [LM compl ], it [S compl ] [gtext compl ] would depend upon who [LM compl ] the harpooneer [S compl ] [g9F compl ] might be, and that if he (the landlord) [LM LM ] [S LM ] [g5F LM ] really had no other place for me, and the harpooneer [LM LM ] [S LM ] [g2S LM ] was not decidedly objectionable [LM compl ], why, rather than wander further about a strange town on so bitter a night, I [S compl ] [g2F compl ] would put up with the half of any decent man’s blanket. “I [LM] [S] [g3S] thought so. All right; take [LM] [Simplied: g2S] a seat. Supper? --you [LM] [S] [g1S] want supper? Supper [LM] [S] [g1F] ’ll be ready directly.” I [LM] [S] [g2S] sat down on an old wooden settle, [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] carved all over like a bench on the Battery. At one end [LM] a ruminating tar [S] [n] was still further adorning it with his jack-knife, stooping over and diligently working away at the space between his legs. He [LM] [S] [g1S] was trying his hand at a ship under full sail, but he [LM] [S] [g1S] didn’t make much headway, I [LM] [S] [g5S] thought. At last [LM] some four or five of us [S] [n] were summoned to our meal in an adjoining room. It [LM] [S] [g1F] was cold as Iceland --no fire at all --the landlord [LM] [S] [g12S] said he [LM compl ] [S compl ] [g1S compl ] couldn’t afford it. Nothing but two dismal tallow candles, each [LM] [S] [g1F] in a winding sheet. We [LM] [S] [g5S] were fain to button up our monkey jackets, and hold to our lips cups of scalding tea with our half frozen fingers. But the fare [LM] [S] [g6F] was of the most substantial kind --not only meat and potatoes, but dumplings; good heavens! dumplings 283 for supper! One young fellow in a green box-coat [LM] [S] [n], addressed himself to these dumplings in a most direful manner. “My boy [voc]”, said [LM] the landlord [S] [g5S], “you [LM] [S] [g1voc] ’ll have the nightmare to a dead sartainty”. “Landlord [voc]”, I [LM] [S] [g5S] whispered, “that [LM] [S] [g2S] aint the harpooneer, is it? ” “Oh, no”, said [LM] he [S] [g2voc], looking a sort of diabolically funny, “the harpooneer [LM] [S] [g2F] is a dark complexioned chap. He [LM] [S] [g1S] never eats dumplings, he [LM] [S] [g1S] don’t - he [LM] [S] [g1S] eats nothing but steaks, and likes ’em rare.” “The devil [LM] he [S] [g1S] does”, says [LM] I [S] [g8S]. “Where [LM] is that harpooneer [S] [g2S]? Is [LM] he [g1S] here? ” “He [LM] [S] [g1S] ’ll be here afore long”, was [LM] the answer [S] [gtext]. I [LM] [S] [g5S] could not help it, but I [LM] [S] [g1S] began to feel suspicious of this ‘dark complexioned’ harpooneer. At any rate [LM], I [S] [g1S] made up my mind that if it [LM LM ] [S LM ] [kataph LM ] so turned out that we [LM postponed ] [S postponed ] [g2S/ g3F postponed ] should sleep together [LM compl ], he [S compl ] [g1S compl ] must undress and get into bed before I [LM adjunct ] [S adjunct ] [g2S adjunct ] did. Supper [LM] [S] [gmorethan20] over [LM], the company [S] [gmorethan20] went back to the bar-room, when, knowing not what else to do with myself [LM adjunct ], I [S adjunct ] [g1S adjunct ] resolved to spend the rest of the evening as a looker on. Presently [LM] a rioting noise [S] [n] was heard without. Starting up [LM], the landlord [S] [g12S] cried, “That [LM] [S] [g2S] ’s the Grampus’s crew. I [LM] [S] [g2S] seed her [LM compl ] [S compl ] [g1F compl ] reported in the offing this morning; a three years’ voyage, and a full ship. Hurrah, boys [voc]; now [LM] we [S] [g2S/ g0voc] ’ll have the latest news from the Feegees.” A tramping of sea boots [LM] [S] [n] was heard in the entry; the door [LM] [S] [n] was flung open, and in [LM] rolled a wild set of mariners enough [S] [n]. Enveloped in their shaggy watch coats, and with their heads [LM LM ] [S LM ] [g1F LM ] muffled in woollen comforters, [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] all bedarned and ragged, and their beards [LM LM ] [S LM ] [g1F LM ] stiff with icicles [LM], they [S] [g1S] seemed an eruption of bears from Labrador. They [LM] [S] [g1S] had just landed from their boat, and this [LM] [S] [g7S] was the first house [LM postmod ] they [S postmod ] [g2S postmod ] entered. No wonder, then, that they [LM postponed ] [S postponed ] [g1S postponed ] made a straight wake for the whale’s mouth --the bar --when the wrinkled little old Jonah [LM adjunct ] [S adjunct ] [gmorethan20 adjunct ], there officiating, soon poured them out brimmers all round. One [LM] [S] [g1F] complained of a bad cold in his head, upon which [LM adjunct ] Jonah [S adjunct ] [g2S adjunct ] mixed him a pitch-like potion of gin and molasses, which [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] he [LM] [S] [g2S] swore was a sovereign cure for all colds and catarrhs whatsoever [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ], never mind of how long standing, or whether caught off the coast of Labrador, or on the weather side of an ice-island. The liquor [LM] [S] [n] soon mounted into their heads, as it [LM adjunct ] [S adjunct ] [g1S adjunct ] generally does even with the arrantest topers [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] newly landed from sea, and they [LM] [S] [g3F] began capering about most obstreperously. I [LM] [S] [gmorethan20] observed, however, that one of them [LM compl ] [S compl ] [g2S compl ] held somewhat aloof, and though he [LM LM ] [S LM ] [g1S LM ] seemed desirous not to spoil the hilarity of his shipmates by his own sober face [LM], yet upon the whole he [S] [g1S] refrained from making as much noise as the rest. This man [LM] [S] [g1S] interested me at once; and since the sea-gods [LM LM ] [S LM ] [n LM ] had ordained that he [LM compl ] [S compl ] [g2S compl ] should soon become my shipmate (though but a sleeping-partner one, so far as this narrative [LM adjunct ] [S adjunct ] [gtext adjunct ] is concerned) [LM], I [S] [g2F] will here venture upon a little description of him. He [LM] [S] [g1F] stood full six feet in height, with noble shoulders, and a chest like a coffer-dam. I [LM] [S] [g2S] have seldom seen such brawn in a man. His face [LM] [S] [g2S] was deeply brown and burnt, making his white teeth dazzling by the contrast; while in the deep shadows of his eyes [LM] floated some reminiscences that [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] did not seem to give him much joy [S] [n]. His voice [LM] [S] [n] at once announced that he [LM compl ] [S compl ] [g1S compl ] was a Southerner, and from his fine stature [LM], I [S] [g6S] thought he [LM compl ] [S compl ] [g1LM compl ] must be one of those tall mountaineers from the Alleganian Ridge in Virginia. When the revelry of his companions [LM LM ] [S LM ] [gtext LM ] had mounted to its height [LM], this man [S] [g1S] slipped away unobserved, and I [LM] [S] [g4S] saw no more of him till he [LM adjunct ] [S adjunct ] 284 [g2S adjunct ] became my comrade on the sea. In a few minutes [LM], however, he [S] [g1S] was missed by his shipmates, and being, it [LM] [S] [prop] seems, for some reason a huge favorite with them [LM], they [S] [g0LM] raised a cry of Bulkington! Bulkington! [voc] where [LM] ’s Bulkington [S] [g0voc]? and darted out of the house in pursuit of him. It [LM] [S] [prop] was now about nine o’clock, and the room [LM LM ] [S LM ] [gmorethan20 LM ] seeming almost supernaturally quiet after these orgies [LM], I [S] [g7F] began to congratulate myself upon a little plan that [LM postmod ] [S postmod ] [g1F postmod ] had occurred to me just previous to the entrance of the seamen. No man [LM] [S] [unspez] prefers to sleep two in a bed. In fact [LM], you [S] [unspez] would a good deal rather not sleep with your own brother. I [LM] [S] [g3F] don’t know how [LM compl ] it [S compl ] [prop compl ] is, but people [LM] [S] [unspez] like to be private when they [LM adjunct ] [S adjunct ] [g1S adjunct ] are sleeping. And when it [LM LM ] [S LM ] [prop LM ] comes to sleeping with an unknown stranger, in a strange inn, in a strange town, and that stranger [LM LM ] [S LM ] [g1F LM ] a harpooneer [LM], then your objections [S] [gtext] indefinitely multiply. Nor was [LM] there any earthly reason [S notional ] [n notional ] why [LM postmod ] I [S postmod ] [g8S postmod ] as a sailor should sleep two in a bed, more than anybody else; for sailors [LM] [S] [g1F] no more sleep two in a bed at sea, than bachelor kings [LM compar ] [S compar ] [n compar ] do ashore. To be sure [LM] they [S] [g2S] all sleep together in one apartment, but you [LM] [S] [unspez] have your own hammock, and cover yourself with your own blanket, and sleep in your own skin. The more [LM] I [S] [g5S] pondered over this harpooneer, the more [LM] I [S] [g1S] abominated the thought of sleeping with him. It [LM] [S] [kataph] was fair to presume that being a harpooneer [LM compl ], his linen or woollen [S compl ] [n compl ], as the case [LM adjunct ] [S adjunct ] [n adjunct ] might be, would not be of the tidiest, certainly none of the finest. I [LM] [S] [g4S] began to twitch all over. Besides [LM], it [S] [prop] was getting late, and my decent harpooneer [LM] [S] [g4S] ought to be home and going bedwards. Suppose [LM] [Simplied: unspez] now, he [LM] [S] [g2S] should tumble in upon me at midnight --how [LM] could I [S] [g1F] tell from what vile hole [LM compl ] he [S compl ] [g2S compl ] had been coming? 285 Das Subjekt einer finiten clause wurde als [S] markiert: [1] A neat little blonde [S] sat off in a far corner at a small PBX, behind a railing and well out of harm’s way. (C HANDLER , Z.21-22) [2] He [S] had broken two ribs, they [S] had wounded one of his lungs, and he [S] breathed with great pain and difficulty, which [S] increased daily. (D ICKENS , Z.265- 267) Bezieht sich die Prädikation einer nonfinite clause auf dasselbe Subjekt wie die Prädikation der übergeordneten main clause oder auf keine spezifische Entität, so wurde keine zusätzliche Markierung angebracht. [3] That was the view, she [S] said, stopping, growing greyer-eyed, that her husband loved. (W OOLF , Z.281-282) [4] We shall lose a fine opportunity if I [S] put off going to Cairo. (D ICKENS , Z.47-48) [5] I [S] imparted to Mr Jaggers my design of keeping him in ignorance of the fate of his wealth. (D ICKENS , Z.13-14) [6] It’s hard to see what it’s for, in evolutionary terms (L ODGE , Z.267-268) In manchen Fällen bezieht sich die Prädikation einer nonfinite clause jedoch auf einen anderen Referenten als den des Subjekts der übergeordneten main clause; dann wurde diese Entität entsprechend markiert: [7] His partner [S ing ] having prepared {verb: ing} me for that, I was less surprised than he thought. (D ICKENS , Z.45-46) [8] In the short half block [S ed ] ended {verb: ed} by the iron fence were only two houses, on opposite sides of the street and almost directly across from each other. (C HANDLER , Z.417-418) [9] Alice heard it [S inf ] say {verb: inf} to itself (…). (C ARROLL , Z.96-97) [10] Alice felt a little irritated at the Caterpillar’s [S ing ] making {verb: ing} such very short remarks (…). (C ARROLL , Z.276-277) Sollten sich unterschiedliche nonfinite clauses auf dieselbe Entität beziehen, wurde das Subjekt nach der übergeordneten infiniten Verbform markiert: [11] The late Compeyson [S ing ] having been {verb: ing} beforehand with him in intelligence of his return, and being {verb: ing} so determined to bring {verb: inf} him to book, I do not think he could have been saved. (D ICKENS , Z.141-143) Daneben nehmen manche Subjekte bestimmte Sonderfunktionen ein, die ebenfalls in die Markierung aufgenommen wurden. Dies betrifft empty subjects (Beispiel [12]), anticipatory it (Beispiel [13]), cleft it (Beispiel [14]), notional subjects (Beispiel [15]) 172 oder Subjekte mit Textreferenz (Beispiel [16]). [12] “Yes, of course, if it [S prop ] ’s fine tomorrow,” said Mrs Ramsay. (W OOLF , Z.1-2) 172 Zur Entscheidung, das notional subject und nicht there als Subjekt zu markieren, siehe auch VI.2.1.2. 286 [13] “It [S anticip ] is very difficult to see Mr. Kingsley without an appointment [post].” (C HANDLER , Z.34) [14] Alice knew it [S cleft ] was the Rabbit coming to look for her, (…). (C ARROLL , Z.89- 90) [15] There’s some quite interesting stuff about William Morris and the Arts and Crafts movement [S notional ] in the museum, and I bought a few art nouveau posters in the shop to brighten up my living room. (L ODGE , Z.114-116) [16] “He’s doing it up exquisitely. Very elegant of course, but not really convenient for modern family life. Lots of stairs, no garages, no gardens to speak of.” I said that [S text ] was usually the case in spa towns, where everything was built for rental. (L ODGE , Z.137-140) Wie in Kapitel IV.1.2 dargelegt, können semantische Komponenten dafür verwendet werden, subjektinhärente Bedeutungsmerkmale zu erfassen. Als Komponenten, die dabei für die Beschaffenheit des Subjekts relevant erscheinen, wurden ±animate, ±human und ±concrete identifiziert. Diese Merkmale scheinen auf den ersten Blick eindeutig bestimmbar zu sein. Die Anwendung am konkreten Text ergibt jedoch Probleme bei der Zuordnung. Ist beispielsweise God eine belebte oder unbelebte Entität? Hair ist als Teil der Körpers physiologisch wohl als belebt anzusehen, entspricht das allerdings der menschlichen Wahrnehmung? Wie ist consciousness zu klassifizieren? Die Anwendung der Komponente ±animate verlangt daher nach grundsätzlichen Entscheidungen; bei der Markierung der Textabschnitte wird dabei wie folgt verfahren: Körperteile wie eyes, arm, hair sowie Bestandteile von Pflanzen wie branches oder leaves werden aufgrund ihrer biologischen Beschaffenheit prinzipiell als +animate eingestuft. Schon schwieriger erscheint die Klassifikation von Resultaten physischer Aktion wie beispielsweise breath, voice, red spots (on the cheek). Hier ist es notwendig, Entscheidungen im Einzelfall zu treffen: So wird beispielsweise voice wie in a voice said als belebt eingestuft, da voice hier als Pars pro Toto für den Sprecher angesehen werden kann; Ähnliches gilt für bark wie in a little sharp bark just over her head made her look up in a great hurry. Breath wie in as if a breath would blow them over oder red spots wie in a couple of red spots burned in her cheeks wurden dagegen als unbelebt klassifiziert, da hier keine biologische Belebtheit besteht; allerdings muss in diesen Fällen die Grenze zwischen Belebtheit und Unbelebtheit als fließend angesehen werden. Derartige Problemfälle zeigen, dass selbst ein quasi-binäres Merkmal wie ±animate zu Grenzfällen bei der Klassifikation führen kann. Dennoch ist in der Mehrzahl der Fälle eine eindeutige Entscheidung möglich. Dagegen führt die Klassifikation von ±abstract zu systematischen Problemen: Diese liegen darin begründet, dass viele Lexeme als polysem einzustufen sind, wobei sich die lexikalischen Einheiten sowohl auf konkrete als auch auf abstrakte Konzepte beziehen können. So können Lexeme wie model, manner, job oder price sowohl auf die konkrete Umsetzung wie auch auf das Abstraktum verweisen. Eine kontextunabhängige, objektivierte Abgrenzung erscheint daher schwierig. 173 Ähnliches gilt für ±human. Dieses Merkmal scheint zunächst unmittelbar anwendbar. Aber auch hier gilt die Frage, ob Lexeme wie hair, nails oder teeth als 173 Vgl. IV.2.4. 287 +human oder -human einzustufen sind. Sicherlich stellen sie Bestandteile des menschlichen Körpers dar, ob sie aber einzeln genommen auch als menschlich zu klassifizieren sind, ist zweifelhaft: Schließlich scheint das Merkmal +human die Fähigkeit zu freien Willensentscheidungen, zum intentionalen Denken oder zum Sprechen zu implizieren. Dies führt in einem fantastischen Roman wie Alice in Wonderland zu weiteren Problemen: Hier trifft der Leser auf sprechende Raupen, intentional denkende Kaninchen und Spielkarten mit freier Willensentscheidung. Rechtfertigt dies, diese als +human einzustufen, da sie typisch menschliche Verhaltensmuster aufweisen, oder sind sie -human, obwohl sie prototypische Merkmale der Menschlichkeit besitzen? Die systematische, automatisierte Bestimmung von Subjekten mit semantischen Komponenten ist daher nur begrenzt anwendbar. Damit eignet sich der Ansatz nur teilweise, um generalisierbare Strukturen für die Informationsentwicklung aufzudecken. Bei der vorliegenden Analyse werden die Subjekte daher zunächst nur nach dem Merkmal ±animate markiert, da dieses Merkmal in der Mehrzahl der Fälle systematisch anwendbar ist; in der Auswertung der semantischen Beschaffenheit der Subjekte wird dann eine differenziertere inhaltliche Betrachtung vorgenommen. Die in den Texten auftretenden Verben wurden zunächst danach markiert, ob sie finit oder infinit gebraucht werden. Die finiten Verben werden nach Person, Numerus und Genus Verbi gekennzeichnet. Die Verben eines Satzes wie [1] Alice guessed in a moment that it was looking for the fan and the pair of white kid gloves (…). (C ARROLL , Z.6-7) werden dementsprechend markiert als [1’] Alice guessed {verb: fin} {3sg: act} in a moment that it was looking {verb: fin} {3sg: act} for the fan and the pair of white kid gloves (…). Für die Markierung des Numerus wird dabei die grammatische Realisierung zu Grunde gelegt. So wird bei einer clause wie [2] (…) for the next moment a shower of little pebbles came rattling in {verb: fin} {3sg: act} at the window (…). (C ARROLL , Z.175-176) trotz der semantischen Pluralität von a shower of little pebbles die Singularrealisation des head dieser Phrase als bestimmend angesehen. Auch in der Kategorie der Person kann es bei dem Pronomen you in der Bedeutung ‚one’ zu einer Divergenz zwischen grammatischer Realisierung und Semantik kommen: Die grammatische Realisierung besteht hier in der 2. Person, die Bedeutung ‚one’ bezieht sich allerdings auf die 3. Person. Auch hier wurde zunächst die grammatische Realisierung als bestimmend angesehen; eine Diskussion dieser Fälle befindet sich in der Textanalyse. Die Kennzeichnung des Genus Verbi resultiert in der Markierung {act} bzw. {pass}, bei einem get-passive in der Markierung {get}. Beim Genus Verbi können sich Grenzfälle bei Konstruktionen wie be engaged, be attired, be related, be connected, be used oder be offended ergeben: Diese Konstruktionen können formal so- 288 wohl als Passiv als auch als be + adjektivisch gebrauchtes past participle klassifiziert werden. Allerdings ist das Subjekt dieser Verben nicht als undergoer eines kausativen Vorgangs zu sehen; es ergibt sich vielmehr eine Parallele zu subject + verb + subject complement-Konstruktionen, wobei das past participle die Funktion subject complement einnimmt. 174 Diese Konstruktionen werden immer dann als aktiv klassifiziert, wenn die Interpretation des Satzes keine passive Rolle für das Subjekt zulässt und in einem einschlägigen Wörterbuch wie beispielsweise dem Longman Dictionary of Contemporary English (2005) das past participle unter der Wortklasse Adjektiv geführt ist. Bei koordinierten Verbphrasen werden beide Verbphrasen als finite Verben markiert: [3] Alice turned {verb: fin} {3sg: act} and came back {verb: fin} {3sg: act} again. (C AR- ROLL , Z.287-288) Einen Problemfall stellen komplexe Verbphrasen, auch catenative verbs genannt, dar. Diese liegen dann vor, wenn zwei oder mehr Vollverben aneinander gereiht werden. In der Grammatikbeschreibung sind prinzipiell zwei Ansätze, mit derartigen Konstruktionen umzugehen, erkennbar. Zum einen können diese als eine syntaktische Einheit, zum anderen als finites Verb, auf das eine Ergänzung in Form einer infiniten Verbform folgt, angesehen werden. Ersterer Ansatz liegt zum Beispiel der Darstellung von P ALMER zu Grunde: (...) these complex phrases are grammatical units of a kind that other sequences involving verb forms are not. They are merely one step further in terms of freedom of association from the verb phrases involving first the primary auxiliaries and then the modals. (…) there is a much tighter syntactic and semantic relationship between the catenative and its following verb; (…). This suggests that the catenatives share some grammatical characteristics with the auxiliary verbs (…), and justifies talking about ‘complex phrases’ as distinct from sequences of verb phrases in successive clauses. (P ALMER 1988: 172f.) Als Beispiel für eine katenative Verbphrase nennt P ALMER I got him to persuade her to ask him to change his mind (1988: 172). In der Darstellung der Cambridge Grammar reicht die Konzeption der katenativen Verben von auxiliaries wie in she may like it bis zu Konstruktionen wie She intends to try to persuade him to help her redecorate the flat (2002: 1177). Eine engere Begrifflichkeit wird dagegen von der Comprehensive Grammar of the English Language vertreten: Dabei zeichnen sich katenative Verben meist dadurch aus, dass sie im Falle einer Passivierung das aktive Genus Verbi beibehalten (vgl. Sam appeared / came / seemed to realize the importance of the problem - The importance of the problem appeared / came / seemed to be realized by Sam) und dass die nichtfinite Verbform nicht als Ergänzung zu einem transitiven Verb angesehen werden kann (vgl. John appeared to attack the burglar - *John appeared an attack no the burglar; CGEL 1985: 146). Valenztheoretische Ansätze sehen die infinite Verbform als Valenzergänzung zum ersten Vollverb (vgl. VDE 2004), so dass die Konzeption der Katenativa hier keine Rolle spielt. 174 Nach der Analyse der Comprehensive Grammar of the English Language (1985). 289 Diese unterschiedlichen Ansätze spiegeln verschiedene syntaktische Konzeptionen wider, die alle unter bestimmten Gesichtspunkten ihre Berechtigung haben. Für den Umgang mit derartigen Konstruktionen in der vorliegenden Analyse sollen folgende Überlegungen ausschlaggebend sein: Die Wortklasse der Verben kann als eine Skala begriffen werden, an deren einem Ende die Modalverben und an deren anderem Ende die Vollverben stehen. In der Prädikation zu einem Wahrnehmungsgegenstand nehmen diese beiden Verbtypen unterschiedliche Funktionen ein: Während die Vollverben einen Prozess, Vorgang oder Zustand beschreiben, informieren die Modalverben über den Wahrheitswert (truth value) dieser Beschreibung. So bringt may in Beispiel [4] eine Möglichkeit, must in Beispiel [5] eine Notwendigkeit zum Ausdruck, während hear und go den Inhalt der Proposition bestimmen. [4] He may have heard my name. (C HANDLER , Z.39) [5] “We shall lose a fine opportunity if I put off going to Cairo, and I am very much afraid I must go, Handel, when you most need me.” (D ICKENS , Z.47-49) Diese Überlegungen können nun auch bei Grenzfällen wie komplexen Verbphrasen angewandt werden. In den Beispielen [6] und [7] werden durch die Konstruktionen want to make und tried to open jeweils zwei Vorgänge, die dem actor zugeschrieben werden können, zum Ausdruck gebracht: zum einen der mentale Vorgang des Wollens und zum anderen die Aktion des Kreierens bzw. zum einen der Prozess des Versuchens und zum anderen die Aktion des Öffnens. [6] “But if you want to make a robot that really feels grief...” (L ODGE , Z.252-253) [7] Presently the Rabbit came up to the door, and tried to open it; but, as the door opened inwards, and Alice’s elbow was pressed hard against it, that attempt proved a failure. (C ARROLL , Z.94-96) Auf der anderen Seite werden in den folgenden Beispielen durch seemed to und used to keine Prozesse oder Zustände, sondern - ähnlich wie bei den Modalverben - Angaben zur Gültigkeit der im Vollverb gegebenen Beschreibung zum Ausdruck gebracht. [8] On tiers and steps and islands and promontories of shining mirror-glass it seemed to contain every fancy bottle and box that had ever been designed. (C HANDLER , Z.10- 11) [9] “Well I used to play when I was young,” he admitted, (…). (L ODGE , Z.210-211) Auf der Basis dieser Überlegungen werden aneinander gereihte Verben immer dann als zwei Verben markiert, wenn beide Verben einen eigenen Prozess oder Zustand zum Ausdruck bringen. Dies gilt beispielsweise für Kombinationen wie want to do, try to do, begin doing, ask to do oder fail to do. Dagegen werden Kombinationen wie is to do, seem to do, used to do, go on doing oder need to do aufgrund des modalen Charakters des ersten Verbs als eine Verbphrase angesehen. Neben den finiten Verbformen werden auch nichtfinite Verben markiert. So ist die ing-Form als {verb: ing} gekennzeichnet, das past participle als {verb: ed} und der Infinitiv als {verb: inf}. Wird eine Partizipialform adjektivisch, also attributiv (a whispered word) oder prädikativ gebraucht, wird sie nicht als Verb markiert (siehe oben). 290 Partizipialformen besitzen nicht nur eine fließende Grenze zu Adjektiven, sondern auch zu nominalem Gebrauch, wie in den folgenden Beispielen: [10] “Crying is a puzzler.” (L ODGE , Z.286-287) [11] “You like going,” said Carrie, hitting him lightly on the shoulder. (L ODGE , Z.208- 209) [12] He poured himself another drink to help him with his worrying. (C HANDLER , Z.318) [13] She waited for some time without hearing anything more: at last came a rumbling of little cartwheels, and the sound of a good many voice all talking together: (…). (C ARROLL , Z.128-130) Bei den untersuchten Textabschnitten werden ing-Formen nur dann als {verb: ing} markiert, wenn sie verbal gebraucht werden, also beispielsweise Ergänzungen nach sich ziehen oder in der passive voice stehen. Stellt die ing-Form das head einer Nominalphrase dar wie in den obigen Beispielen, wird sie nicht als Verb markiert. Eine Ausnahme besteht dann, wenn in der determinativen Phrasenfunktion das Subjekt der Verbaktion genannt wird und das Verb Ergänzungen nach sich zieht, so dass clause-Struktur vorliegt: 175 [14] (…) the Caterpillar’s making such very short remarks (…). (C ARROLL , Z.277) [15] (…) the clergyman’s being unintentionally scandalized (…). (D ICKENS , Z.217) [16] (…) your being sorry for him (…). (D ICKENS , Z.139) Stellt ein Verb Bestandteil eines Idioms dar oder besitzt es interjektionistischen Charakter, wird es nicht markiert: [17] Thank you, thank you very much. (D ICKENS , Z.132) [18] Pray, what is the reason of that? (C ARROLL , Z.318) [19] (…) pray Heaven it was none of her daughters! (W OOLF , Z.87-88) [20] Come, my head’s free at last! (C ARROLL , Z.385) [21] Say it might occupy you (including breakfast on the walk) from eight to twelve. (D ICKENS , Z.162-163) [22] Well, I think we might almost throw the shoplifting angle out of this for the time being (…). (C HANDLER , Z.308-309) 175 Vgl. CGEL (1985: 1063): „If the -ing clause has a subject, the item realizing the subject may be in the genitive case or otherwise in the objective case (for pronouns having a distinctive objective case) of common case (for all other noun phrases). In general, the genitive is preferred if the item is a pronoun, the noun phrase has personal reference, and the style is formal (...).” 291 1 The Treloar Building [S] [inanimate] was {verb: fin} {3sg: act}, and is {verb: fin} {3sg: act}, on Olive Street, near Sixth, on the west side. The sidewalk in front of it [S] [inanimate] had been built {verb: fin} {3sg: pass} of black and white rubber blocks. They [S] [animate] were taking {verb: fin} {3pl: act} them up now to give {verb: inf} to the government, and a hatless pale man with a face like a building superintendent [S] [animate] was watching {verb: fin} {3sg: act} the work and looking {verb: fin} {3sg: act} as if it [S text ] [inanimate] was breaking {verb: fin} {3sg: act} his heart. I [S] [animate] went {verb: fin} {1sg: act} past him through an arcade of specialty shops into a vast black and gold lobby. The Gillerlain Company [S] [inanimate] was {verb: fin} {3sg: act} on the seventh floor, in front, behind swinging double plate glass doors bound in platinum. Their reception room [S] [inanimate] had {verb: fin} {3sg: act} Chinese rugs, dull silver walls, angular but elaborate furniture, sharp shiny bits of abstract sculpture on pedestals and a tall display in a triangular showcase in the corner. On tiers and steps and islands and promontories of shining mirror-glass it [S] [inanimate] seemed to contain {verb: fin} {3sg: act} every fancy bottle and box that [S] [inanimate] had ever been designed {verb: fin} {3pl: pass}. There were {verb: fin} {3pl: act} creams and powders and soaps and toilet waters for every season and every occasion [S notional ] [inanimate]. There were {verb: fin} {3pl: act} perfumes in tall thin bottles that [S] [inanimate] looked {verb: fin} {3pl: act} as if a breath [S] [inanimate] would blow {verb: fin} {3sg: act} them over and perfumes in little pastel phials [S ed ] [inanimate] tied {verb: ed} with ducky satin bows, like the little girls at a dancing class [S notional ] [inanimate]. The cream of the crop [S] [inanimate] seemed to be {verb: fin} {3sg: act} something very small and simple in a squat amber bottle. It [S] [inanimate] was {verb: fin} {3sg: act} in the middle at eye height, had {verb: fin} {3sg: act} a lot of space to itself, and was labelled {verb: fin} {3sg: pass} “Gillerlain Regal, The Champagne of Perfumes”. It [S] [inanimate] was {verb: fin} {3sg: act} definitely the stuff to get {verb: inf}. One drop of that in the hollow of your throat and the matched pink pearls [S] [inanimate] started {verb: fin} {3pl: act} falling {verb: ing} on you like summer rain. A neat little blonde [S] [animate] sat {verb: fin} {3sg: act} off in a far corner at a small PBX, behind a railing and well out of harm’s way. At a flat desk in line with the doors was {verb: fin} {3sg: act} a tall, lean, darkhaired lovely whose name [S] [inanimate], according to the tilted embossed plaque on her desk, was {verb: fin} {3sg: act} Miss Adrienne Fromsett [S] [animate]. She [S] [animate] wore {verb: fin} {3sg: act} a steel gray business suit and under the jacket a dark blue shirt and a man’s tie of lighter shade. The edges of the folded handkerchief in the breast pocket [S] [inanimate] looked {verb: fin} {3pl: act} sharp enough to slice {verb: inf} bread. She [S] [animate] wore {verb: fin} {3sg: act} a linked bracelet and no other jewelry. Her dark hair [S] [animate] was parted {verb: fin} {3sg: pass} and fell {verb: fin} {3sg: act} in loose but not unstudied waves. She [S] [animate] had {verb: fin} {3sg: act} a smooth ivory skin and rather severe eyebrows and large dark eyes that [S] [animate] looked {verb: fin} {3pl: act} as if they [S] [animate] might warm up {verb: fin} {3pl: act} at the right time and in the right place. I [S] [animate] put {verb: fin} {1sg: act} my plain card, the one without the tommy gun in the corner, on her desk and asked {verb: fin} {1sg: act} to see {verb: inf} Mr. Derace Kingsley. She [S] [animate] looked {verb: fin} {3sg: act} at the card and said {verb: fin} {3sg: act}: “Have {verb: fin} {2sg: act} you [S] [animate] an appointment? ” “No appointment.” “It [S anticip ] [inanimate] is {verb: fin} {3sg: act} very difficult to see Mr. Kingsley without an appointment [post].” That [S text ] [inanimate] wasn’t {verb: fin} {3sg: act} anything I [S] [animate] could argue {verb: fin} {1sg: act} about. “What is {verb: fin} {3sg: act} the nature of your business [S] [inanimate], Mr. Marlowe? ” “Personal.” “I [S] [animate] see {verb: fin} {1sg: act}. Does Mr. Kingsley [S] [animate] know {verb: fin} {3sg: act} you, Mr. Marlowe? ” 292 “I [S] [animate] don’t think {verb: fin} {1sg: act} so. He [S] [animate] may have heard {verb: fin} {3sg: act} my name. You [S] [animate] might say {verb: fin} {2sg: act} I [S] [animate] ’m {verb: fin} {1sg: act} from Lieutenant M’Gee.” “And does Mr. Kingsley [S] [animate] know {verb: fin} {3sg: act} Lieutenant M’Gee? ” She [S] [animate] put {verb: fin} {3sg: act} my card beside a pile of freshly typed letterheads. She [S] [animate] leaned {verb: fin} {3sg: act} back and put {verb: fin} {3sg: act} one arm on the desk and tapped {verb: fin} {3sg: act} lightly with a small gold pencil. I [S] [animate] grinned {verb: fin} {1sg: act} at her. The little blonde at the PBX [S] [animate] cocked {verb: fin} {3sg: act} a shell-like ear and smiled {verb: fin} {3sg: act} a small fluffy smile. She [S] [animate] looked {verb: fin} {3sg: act} playful and eager, but not quite sure of herself, like a new kitten in a house where they [S] [animate] don’t care {verb: fin} {3pl: act} much about kittens. “I [S] [animate] ’m hoping {verb: fin} {1sg: act} he [S] [animate] does {verb: fin} {3sg: act},” I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act}. “But maybe the best way to find out {verb: inf} [S] [inanimate] is {verb: fin} {3sg: act} to ask {verb: inf} him.” She [S] [animate] initialed {verb: fin} {3sg: act} three letters rapidly, to keep {verb: inf} from throwing {verb: ing} her pen set at me. She [S] [animate] spoke {verb: fin} {3sg: act} again without looking up {verb: ing}. “Mr. Kingsley [S] [animate] is {verb: fin} {3sg: act} in conference. I [S] [animate] ’ll send {verb: fin} {1sg: act} your card in when I [S] [animate] have {verb: fin} {1sg: act} an opportunity.” I [S] [animate] thanked {verb: fin} {1sg: act} her and went {verb: fin} {1sg: act} and sat {verb: fin} {1sg: act} in a chromium and leather chair that [S] [inanimate] was {verb: fin} {3sg: act} a lot more comfortable than it [S] [inanimate] looked {verb: fin} {3sg: act}. Time [S] [inanimate] passed {verb: fin} {3sg: act} and silence [S] [inanimate] descended {verb: fin} {3sg: act} on the scene. Nobody [S] [animate] came in {verb: fin} {3sg: act} or went out {verb: fin} {3sg: act}. Miss Fromsett’s elegant hand [S] [animate] moved {verb: fin} {3sg: act} over her papers and the muted peep of the kitten at the PBX [S] [inanimate] was {verb: fin} {3sg: act} audible at moments, and the little click of the plugs [S ing ] [inanimate] going {verb: ing} in and out. I [S] [animate] lit {verb: fin} {1sg: act} a cigarette and dragged {verb: fin} {1sg: act} a smoking stand beside the chair. The minutes [S] [inanimate] went {verb: fin} {3pl: act} by on tiptoe, with their fingers to their lips. I [S] [animate] looked {verb: fin} {1sg: act} the place over. You [S] [animate] can’t tell {verb: fin} {2sg: act} anything about an outfit like that. They [S] [animate] might be making {verb: fin} {3pl: act} millions, and they [S] [animate] might have {verb: fin} {3pl: act} the sheriff in the back room, with his chair [S ed ] [inanimate] tilted {verb: ed} against the safe. Half an hour and three or four cigarettes later a door [S] [inanimate] opened {verb: fin} {3sg: act} behind Miss Fromsett’s desk and two men [S] [animate] came out {verb: fin} {3pl: act} backwards laughing {verb: ing}. A third man [S] [animate] held {verb: fin} {3sg: act} the door for them and helped {verb: fin} {3sg: act} them [S inf ] [animate] laugh {verb: inf}. They all [S] [animate] shook {verb: fin} {3pl: act} hands heartily and the two men [S] [animate] went {verb: fin} {3pl: act} across the office and out. The third man [S] [animate] dropped {verb: fin} {3sg: act} the grin off his face and looked {verb: fin} {3sg: act} as if he [S] [animate] had never grinned {verb: fin} {3sg: act} in his life. He [S] [animate] was {verb: fin} {3sg: act} a tall bird in a gray suit and he [S] [animate] didn’t want {verb: fin} {3sg: act} any nonsense. “Any calls? ” he [S] [animate] asked {verb: fin} {3sg: act} in a sharp bossy voice. Miss Fromsett [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act} softly: “A Mr. Marlowe [S inf ] [animate] to see {verb: inf} you. From Lieutenant M’Gee. His business [S] [inanimate] is {verb: fin} {3sg: act} personal.” “Never heard {verb: fin} {1sg: act} of him,” the tall man [S] [animate] barked {verb: fin} {3sg: act}. He [S] [animate] took {verb: fin} {3sg: act} my card, didn’t even glance {verb: fin} {3sg: act} at me, and went back {verb: fin} {3sg: act} into his office. His door [S] [inanimate] closed {verb: fin} {3sg: act} on the pneumatic closer and made {verb: fin} {3sg: act} a sound like “phooey.” Miss Fromsett [S] [animate] gave {verb: fin} {3sg: act} me a sweet sad smile and I [S] [animate] gave {verb: fin} {1sg: act} it back to her in the form of an obscene leer. I [S] [animate] ate {verb: fin} {1sg: act} another cigarette and more time [S] [inanimate] staggered by {verb: fin} {3sg: act}. I [S] [animate] was getting {verb: fin} {1sg: act} to be {verb: inf} very fond of the Gillerlain Company. 293 Ten minutes later the same door [S] [inanimate] opened {verb: fin} {3sg: act} again and the big shot [S] [animate] came out {verb: fin} {3sg: act} with his hat on and sneered {verb: fin} {3sg: act} that he [S] [animate] was going to get {verb: fin} {3sg: act} a hair-cut. He [S] [animate] started off {verb: fin} {3sg: act} across the Chinese rug in a swinging athletic stride, made {verb: fin} {3sg: act} about half the distance to the door and then did {verb: fin} {3sg: act} a sharp cutback and came over {verb: fin} {3sg: act} to where I [S] [animate] was sitting {verb: fin} {1sg: act}. “You [S] [animate] want {verb: fin} {2sg: act} to see {verb: inf} me? ” he [S] [animate] barked {verb: fin} {3sg: act}. He [S] [animate] was {verb: fin} {3sg: act} about six feet two and not much of it soft. His eyes [S] [animate] were {verb: fin} {3pl: act} stone gray with flecks of cold light in them. He [S] [animate] filled {verb: fin} {3sg: act} a large size in smooth gray flannel with a narrow chalk stripe, and filled {verb: fin} {3sg: act} it elegantly. His manner [S] [inanimate] said {verb: fin} {3sg: act} he [S] [animate] was {verb: fin} {3sg: act} very tough to get along with {verb: inf}. I [S] [animate] stood {verb: fin} {1sg: act} up. “If you [S] [animate] ’re {verb: fin} {2sg: act} Mr. Derace Kingsley.” “Who the hell did you [S] [animate] think {verb: fin} {2sg: act} I [S] [animate] was {verb: fin} {1sg: act}? ” I [S] [animate] let {verb: fin} {1sg: act} him [S inf ] [animate] have {verb: inf} that trick and gave {verb: fin} {1sg: act} him my other card, the one with the business on it. He [S] [animate] clamped {verb: fin} {3sg: act} it in his paw and scowled {verb: fin} {3sg: act} down at it. “Who’s {verb: fin} {3sg: act} M’Gee [S] [animate]? ” he [S] [animate] snapped {verb: fin} {3sg: act}. “He [S] [animate] ’s {verb: fin} {3sg: act} just a fellow I [S] [animate] know {verb: fin} {1sg: act}.” “I [S] [animate] ’m {verb: fin} {1sg: act} fascinated,” he [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act}, glancing back {verb: ing} at Miss Fromsett. She [S] [animate] liked {verb: fin} {3sg: act} it. She [S] [animate] liked {verb: fin} {3sg: act} it very much. “Anything else you [S] [animate] would care {verb: fin} {2sg: act} to let {verb: inf} drop {verb: inf} about him? ” “Well, they [S] [animate] call {verb: fin} {3pl: act} him Violets M’Gee,” I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act}. “On account of he [S] [animate] chews {verb: fin} {3sg: act} little throat pastilles that [S] [inanimate] smell {verb: fin} {3pl: act} of violets. He [S] [animate] ’s {verb: fin} {3sg: act} a big man with soft silvery hair and a cute little mouth [S ed ] [animate] made {verb: ed} to kiss {verb: inf} babies with. When last seen {verb: ed} he [S] [animate] was wearing {verb: fin} {3sg: act} a neat blue suit, wide-toed brown shoes, gray homburg hat, and he [S] [animate] was smoking {verb: fin} {3sg: act} opium in a short briar pipe.” “I [S] [animate] don’t like {verb: fin} {1sg: act} your manner,” Kingsley [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act} in a voice you [S] [animate] could have cracked {verb: fin} {2sg: act} a Brazil nut on. “That [S text ] [inanimate] ’s {verb: fin} {3sg: act} all right,” I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act}. “I [S] [animate] ’m not selling {verb: fin} {1sg: act} it.” He [S] [animate] reared back {verb: fin} {3sg: act} as if I [S] [animate] had hung {verb: fin} {1sg: act} a week-old mackerel under his nose. After a moment he [S] [animate] turned {verb: fin} {3sg: act} his back on me and said {verb: fin} {3sg: act} over his shoulder: “I [S] [animate] ’ll give {verb: fin} {1sg: act} you exactly three minutes. God [S] [animate] knows {verb: fin} {3sg: act} why.” He [S] [animate] burned {verb: fin} {3sg: act} the carpet back past Miss Fromsett’s desk to his door, yanked {verb: fin} {3sg: act} it open and let {verb: fin} {3sg: act} it [S inf ] [inanimate] swing {verb: inf} to in my face. Miss Fromsett [S] [animate] liked {verb: fin} {3sg: act} that too, but I [S] [animate] thought {verb: fin} {1sg: act} there was {verb: fin} {3sg: act} a little sly laughter [S notional ] [inanimate] behind her eyes now. 2 The private office [S] [inanimate] was {verb: fin} {3sg: act} everything a private office [S] [inanimate] should be {verb: fin} {3sg: act}. It [S] [inanimate] was {verb: fin} {3sg: act} long and dim and quiet and air-conditioned and its windows [S] [inanimate] were {verb: fin} {3pl: act} shut and its gray venetian blinds [S] [inanimate] half-closed to keep out {verb: inf} the July glare. Gray 294 drapes [S] [inanimate] matched {verb: fin} {3pl: act} the gray carpeting. There was {verb: fin} {3sg: act} a large black and silver safe in the corner and a low row of low filing cases that [S] [inanimate] exactly matched {verb: fin} {3pl: act} it [S notional ] [inanimate]. On the wall there was {verb: fin} {3sg: act} a huge tinted photograph of an elderly party with a chiselled beak and whiskers and a wing collar [S notional ] [inanimate]. The Adam’s apple that [S] [animate] edged {verb: fin} {3sg: act} through his wing collar [S] [animate] looked {verb: fin} {3sg: act} harder than most people’s chins. The plate underneath the photograph [S] [inanimate] read {verb: fin} {3sg: act}: “Mr. Matthew Gillerlain 1860-1934”. Derace Kingsley [S] [animate] marched {verb: fin} {3sg: act} briskly behind about eight hundred dollars’ worth of executive desk and planted {verb: fin} {3sg: act} his backside in a tall leather chair. He [S] [animate] reached {verb: fin} {3sg: act} himself a panatela out of a copper and mahogany box and trimmed {verb: fin} {3sg: act} it and lit {verb: fin} {3sg: act} it with a fat copper desk lighter. He [S] [animate] took {verb: fin} {3sg: act} his time about it. It [S prop ] [inanimate] didn’t matter {verb: fin} {3sg: act} about my time. When he [S] [animate] had finished {verb: fin} {3sg: act} this, he [S] [animate] leaned {verb: fin} {3sg: act} back and blew {verb: fin} {3sg: act} a little smoke and said {verb: fin} {3sg: act}: “I [S] [animate] ’m {verb: fin} {1sg: act} a business man. I [S] [animate] don’t fool {verb: fin} {1sg: act} around. You [S] [animate] ’re {verb: fin} {2sg: act} a licensed detective your card [S] [inanimate] says {verb: fin} {3sg: act}. Show {verb: fin} {imp: act} me something [S inf ] [inanimate] to prove {verb: inf} it.” I [S] [animate] got {verb: fin} {1sg: act} my wallet out and handed {verb: fin} {1sg: act} him things [S inf ] [inanimate] to prove {verb: inf} it. He [S] [animate] looked {verb: fin} {3sg: act} at them and threw {verb: fin} {3sg: act} them back across the desk. The celluloid holder with the photostat license in it [S] [inanimate] fell {verb: fin} {3sg: act} to the floor. He [S] [animate] didn’t bother {verb: fin} {3sg: act} to apologize {verb: inf} . “I [S] [animate] don’t know {verb: fin} {1sg: act} M’Gee,” he [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act}. “I [S] [animate] know {verb: fin} {1sg: act} Sheriff Petersen. I [S] [animate] asked {verb: fin} {1sg: act} for the name of a reliable man [S inf ] [animate] to do {verb: inf} a job. I [S] [animate] suppose {verb: fin} {1sg: act} you [S] [animate] are {verb: fin} {2sg: act} the man.” “M’Gee [S] [animate] is {verb: fin} {3sg: act} in the Hollywood sub-station of the sheriff’s office,” I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act}. “You [S] [animate] can check {verb: fin} {2sg: act} on that.” “Not necessary. I [S] [animate] guess {verb: fin} {1sg: act} you [S] [animate] might do {verb: fin} {2sg: act}, but don’t get {verb: fin} {imp: act} flip with me. And remember {verb: fin} {imp: act} when I [S] [animate] hire {verb: fin} {1sg: act} a man he [S] [animate] ’s {verb: fin} {3sg: act} my man. He [S] [animate] does {verb: fin} {3sg: act} exactly what I [S] [animate] tell {verb: fin} {1sg: act} him and he [S] [animate] keeps {verb: fin} {3sg: act} his mouth shut. Or he [S] [animate] goes {verb: fin} {3sg: act} out fast. Is {verb: fin} {3sg: act} that [S text ] [inanimate] clear? I [S] [animate] hope {verb: fin} {1sg: act} I [S] [animate] ’m {verb: fin} {1sg: act} not too tough for you.” “Why not leave {verb: inf} that an open question? ” I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act}. He [S] [animate] frowned {verb: fin} {3sg: act}. He [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act} sharply: “What do you [S] [animate] charge {verb: fin} {2sg: act}? ” “Twenty-five a day and expenses. Eight cents a mile for my car.” “Absurd,” he [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act}. “Far too much. Fifteen a day flat. That [S text ] [inanimate] ’s {verb: fin} {3sg: act} plenty. I [S] [animate] ’ll pay {verb: fin} {1sg: act} the mileage, within reason, the way things [S] [inanimate] are {verb: fin} {3pl: act} now. But no joyriding.” I [S] [animate] blew {verb: fin} {1sg: act} a little gray cloud of cigarette smoke and fanned {verb: fin} {1sg: act} it with my hand. I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act} nothing. He [S] [animate] seemed {verb: fin} {3sg: act} a little surprised that I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act} nothing. He [S] [animate] leaned {verb: fin} {3sg: act} over the-desk and pointed {verb: fin} {3sg: act} with his cigar. “I [S] [animate] haven’t hired {verb: fin} {1sg: act} you yet,” he [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act}, “but if I [S] [animate] do {verb: fin} {1sg: act}, the job [S] [inanimate] is 295 {verb: fin} {3sg: act} absolutely confidential. No talking {verb: ing} it over with your cop friends. Is that [S text ] [inanimate] understood {verb: fin} {3sg: pass}? ” “Just what [S ed ] [inanimate] do you [S] [animate] want {verb: fin} {2sg: act} done {verb: ed}, Mr. Kingsley? ” “What do you [S] [animate] care {verb: fin} {2sg: act}? You [S] [animate] do {verb: fin} {2sg: act} all kinds of detective work, don’t {verb: fin} {2sg: act} you [S] [animate]? ” “Not all kinds. Only the fairly honest kinds.” He [S] [animate] stared {verb: fin} {3sg: act} at me level-eyed, his jaws tight. His gray eyes [S] [animate] had {verb: fin} {3pl: act} an opaque look. “For one thing I [S] [animate] don’t do {verb: fin} {1sg: act} divorce business,” I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act}. “And I [S] [animate] get {verb: fin} {1sg: act} a hundred down as a retainer - from strangers.” “Well, well,” he [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act}, in a voice suddenly soft. “Well, well.” “And as for your [S ing ] [animate] being {verb: ing} too tough for me,” I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act}, “most of the clients [S] [animate] start out {verb: fin} {3pl: act} either by weeping {verb: ing} down my shirt or bawling {verb: ing} me out to show {verb: inf} who [S] [animate] ’s {verb: fin} {3sg: act} boss. But usually they [S] [animate] end up {verb: fin} {3pl: act} very reasonable - if they [S] [animate] ’re {verb: fin} {3pl: act} still alive.” “Well, well,” he [S] [animate] said {verb: fin} {3sg: act} again, in the same soft voice, and went on staring {verb: fin} {3sg: act} at me. “Do you [S] [animate] lose {verb: fin} {2sg: act} very many of them? ” he [S] [animate] asked {verb: fin} {3sg: act}. “Not if they [S] [animate] treat {verb: fin} {3pl: act} me right,” I [S] [animate] said {verb: fin} {1sg: act}. 296 Amis, Martin (1997): Night Train, London: Jonathan Cape, S. 1-16 Austen, Jane / Donald Gray (ed.) (1813/ 2001 3 ): Pride and Prejudice, New York / London: W. W. Norton & Company, Vol. II, Ch. V Austen, Jane / Margarete Rauchenberger (Übers.) (1985): Stolz und Vorurteil, Baden-Baden: Insel Verlag Carroll, Lewis / Donald J. Gray (ed.) (1865/ 1992 2 ): Alice in Wonderland, New York / London: W. W. Norton & Company, S. 27-42 Chandler, Raymond (1943/ 1995): The Lady in the Lake. In: MacShane, Frank (ed.): Chandler. Later Novels & Other Writings, New York: The Library of America, S. 3-14 Dickens, Charles / Edgar Rosenberg (ed.) (1861/ 1999): Great Expectations, New York / London: W. W. Norton & Company, S. 333-340 Hornby, Nick (1998): About a Boy, London: Victor Gollancz, S. 9-18 Joyce, James / R. Brandon Kershner (ed.) (1916/ 1993): A Portrait of the Artist as a Young Man, Boston / New York: Bedford Books of St. Martin’s Press, S. 63-67 Lodge, David (2001): Thinks…, London: Secker & Warburg, S. 61-72 Lukasevangelium 21/ 10-24 Melville, Herman / Harrison Hayford / Hershel Parker / G. Thomas Tanselle (eds.) (1851/ 1988): Moby Dick, Evanston / Chicago: Northwestern Library and The Newberry Library, S. 12-21 Milne, Alan A. (1926/ 1987): The House at Pooh Corner, London: Methuen, S. 18- 45 Rowling, Joanne K. (1999): Harry Potter and the Prisoner of Azkaban, London: Bloomsbury, S. 75-83 Woolf, Virginia / Susan Dick (ed.) (1939/ 1992): To the Lighthouse, Oxford / Cambridge (Mass.): Blackwell Publishers, S. 7-16 Aarts, Flor / Jan Aarts (1988): English Syntactic Structures, New York / London / Toronto / Sydney / Tokyo / Singapore: Prentice Hall Agricola, Erhard (1977): “Text - Textaktanten - Informationskern”. In: Daneš, František / Dieter Viehweger: Probleme der Textgrammatik II, Berlin: Akademie-Verlag: 11-32 Aissen, Judith (1999): “Markedness and subject choice in optimality theory”. In: Natural Language and Linguistic Theory 17: 673-711 Aitchison, Jean (1994 2 ): Words in the Mind, Oxford / Cambridge (Mass.): Blackwell Allerton, David J. (1982): Valency and the English Verb, London / New York / Paris / San Diego / San Francisco / S-o Paulo / Sydney / Tokyo / Toronto: Academic Press Ammann, Hermann (1920): Vom doppelten Sinn der sprachlichen Formen, Heidelberg: Carl Winters Universitätsbuchhandlung 297 —(1928): Die menschliche Rede - II. Teil: Der Satz, Lahr i. B.: Verlag Moritz Schauenburg Arce-Arenales, Manuel / Melissa Axelrod / Barbara A. Fox (1994): “Active voice and middle diathesis”. In: Fox, Barbara A. / Paul J. Hopper: Voice - Form and Function, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 1-21 Ariel, Mira (1988): “Referring and accessibility”. In: Journal of Linguistics 24 (1): 65-87 —(1990): Accessing Noun Phrase Antecedents, London / New York: Routledge —(2000): “The development of person agreement markers: From pronouns to higher accessibility markers”. In: Barlow, Michael / Suzanne Kemmer: Usagebased Models of Language. Stanford: CSLI: 197-260 http: / / www.tau.ac.il/ humanities/ lingui/ downloads/ ariel/ thedevelopment2000.doc (26.08.2004) —(2001): “Accessibility theory: An overview”. In: Sanders, Ted / Joost Schilperood / Wilbert Spooren: Text Representation: Linguistic and Psycholinguistic Aspects, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 29-87 Barker, Chris / David Dowty (1993): “Non-verbal thematic proto-roles”. In: Proceedings of NELS 23, 1, Amherst: GSLA: 49-62 Bates, Elizabeth / Antonella Devescovi / Simona D’Amico (1999): “Processing complex sentences: A cross-linguistic study”. In: Language and Cognitive Processes 14 (1): 69-123 Biber, Douglas / Stig Johansson / Geoffrey Leech / Susan Conrad / Edward Finegan (1999): Longman Grammar of Spoken and Written English, Harlow: Longman (= LGSWE) Bloom, Lois (1970): Language Development: Form and Function in Emerging Grammars, Cambridge (Mass.): MIT Press Booth, James R. / Brian MacWhinney / Yasuaki Harasaki (2000): “Developmental differences in visual and auditory processing of complex sentences”. In: Child Development 71: 981-1003 Bowerman, Melissa (1973): Early Syntactic Development, Cambridge: Cambridge University Press Brinker, Klaus (2001 5 ): Linguistische Textanalyse, Berlin: Erich Schmidt Verlag van den Broek, Paul / Michael Young / Yuhtsuen Tzeng / Tracy Linderholm (1999): “The landscape model of reading: Inferences and the on-line construction of a memory representation”. In: van Oostendorp, Herre / Susan R. Goldman: The Construction of Mental Representations during Reading, Mahwah (New Jersey): Erlbaum: 71-98 Brooks, Patricia J. / Michael Tomasello (1999): “Learning the English passive construction”. In: Fox, Barbara A. / Dan Jurafsky / Laura A. Michaelis: Cognition and Function in Language, Stanford: CSLI Publications: 84-98 Brown, Cheryl (1983): “Topic continuity in written English narrative”. In: Givón, Talmy: Topic Continuity in Discourse, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 313-341 Brown, Gillian / George Yule (1983): Discourse Analysis, Cambridge: Cambridge University Press Bublitz, Wolfram (2001): Englische Pragmatik, Berlin: Erich Schmidt Verlag 298 Budd, Desiree / Paul Whitney / Kandi Jo Turley (1995): “Individual differences in working memory strategies for reading expository text”. In: Memory & Cognition 23 (6): 735-746 Bühler, Karl (1965 2 ): Sprachtheorie. Die Darstellungsformen der Sprache, Stuttgart: Gustav Fischer Chafe, Wallace (1970): Meaning and the Structure of Language, Chicago: University of Chicago Press —(1987): “Cognitive constraints on information flow”. In: Tomlin, Russel S.: Coherence and Grounding in Discourse, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 21-51 Chomsky, Noam (1993): Lectures on Government and Binding, Berlin / New York: Mouton de Gruyter Croft, William (1994): “Voice: Beyond control and affectedness”. In: Fox, Barbara / Paul J. Hopper: Voice - Form and Function, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 89-117. —(2001): Radical Construction Grammar, Oxford / New York: Oxford University Press Cruse, Alan D. (1986): Lexical Semantics, Cambridge / New York / Melbourne: Cambridge University Press Dahl, Östen / Kari Fraurud (1996): “Animacy in grammar and discourse”. In: Fretheim, Thorstein / Jeanette K. Gundel: Reference and Referent Accessibility, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 47-64 Daneš, František (1967): “Order of elements and sentence intonation”. In: To Honor Roman Jakobson I, The Hague / Paris: Mouton: 499-512 —(1974): “FSP and the text organization”. In: Daneš, František: Papers on Functional Sentence Perspective, The Hague / Paris: Mouton: 106-128 —(1976): “Zur semantischen und thematischen Struktur des Kommunikats”. In: Daneš, František / Dieter Viehweger: Probleme der Textgrammatik, Berlin: Akademie-Verlag: 29-40 Davies, Florence (1988): “Reading between the lines: Thematic choice as a device for presenting writer viewpoint in academic discourse”. In: The ESPecialist 9/ 1 (2): 173-200 Deane, Paul D. (1992): Grammar in Mind and Brain, Berlin / New York: Mouton de Gruyter Diessel, Holger (2002): The Development of Complex-Sentence Constructions in English, Leipzig: Habilitationsschrift (CD-ROM) —(2004): The Acquisition of Complex Sentences, Cambridge / New York / Melbourne / Madrid / Cape Town: Cambridge University Press van Dijk, Teun A. / Walter Kintsch (1983): Strategies of Discourse Comprehension, Orlando / Sand Diego / New York / London / Toronto / Montreal / Sydney / Tokyo: Academic Press, Inc. Dimroth, Christine / Ingeborg Lasser (2002): “Finite options: How L1 and L2 learners cope with the acquisition of finiteness”. In: Linguistics 40 (4): 647-651 Dirven, René / Marjolijn Verspoor (2004 2 ): Cognitive Exploration of Language and Linguistics, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company Dowty, David (1991): “Thematic proto-roles and argument selection”. In: Language 67 (3): 547-619 299 Engelkamp, Johannes / Hubert D. Zimmer (1983): Dynamic Aspects of Language Processing, Berlin / Heidelberg / New York / Tokyo: Springer Verlag Ertel, Suitbert (1977): “Where do the subjects of sentences come from? ” In: Rosenberg, Sheldon: Sentence Production - Developments in Research and Theory, Hillsdale: Lawrence Erlbaum Associates, Publishers: 147-167 Esser, Jürgen (1979): Englische Prosodie, Tübingen: Gunter Narr Verlag —(1984): Untersuchungen zum gesprochenen Englisch, Tübingen: Gunter Narr Verlag Ferstl, Evelyn / Giovanni Flores d’Arcais (1999): “Das Lesen von Wörtern und Sätzen”. In: Friederici, Angela D.: Sprachrezeption, Göttingen / Bern / Toronto / Seattle: Hogrefe: 203-242 Fillmore, Charles (1968): “The case for case”. In: Bach, Emmon / Robert T. Harms: Universals in Linguistic Theory, New York: Holt, Rinehart and Winston: 1-88 Firbas, Jan (1987): “On the delimination of the theme in functional sentence perspective”. In: Dirven, René / Vilém Fried: Functionalism in Linguistics, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 137-156 —(1992): Functional Sentence Perspective in Written and Spoken Communication, Cambridge / New York / Oakleigh: Cambridge University Press Frazier, Lyn / Keith Rayner (1982): “Making and correcting errors during sentence comprehension: Eye movements in the analysis of structurally ambiguous sentences”. In: Cognitive Psychology 14: 178-210 von der Gabelentz, Georg (1891): Die Sprachwissenschaft, Leipzig: T.O. Weigel Nachfolger Gaddy, Michelle L. / Paul van den Broek / Yung-Chi Sung (2001): “The influence of text cues on the allocation of attention during reading”. In: Sanders, Ted / Joost Schilperood / Wilbert Spooren: Text Representation: Linguistic and Psycholinguistic aspects, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 89-110 Garrod, Simon / Daniel Freudenthal / Elizabeth Boyle (1994): “The role of different types of anaphor in the on-line resolution of sentences in a discourse”. In: Journal of Memory and Language 33, 39-68 Gernsbacher, Morton Ann (1990): Language Comprehension as Structure Building, Hillsdale / Hove / London: Lawrence Erlbaum Associates, Publishers Gernsbacher, Morton Ann / Rachel R.W. Robertson (1992): “Knowledge activation versus sentence mapping when representing fictional characters’ emotional states”. In: Language and Cognitive Processes, 7 (3/ 4): 353-371 Givón, Talmy (1984): Syntax - A Functional-typological Introduction I, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company Götz-Votteler, Katrin (2007): “Describing semantic valency”. In: Herbst, Thomas / Katrin Götz-Votteler: Valency - Theoretical, Descriptive and Cognitive Issues, Berlin / New York: Mouton de Gruyter: 37-49 Graesser, Art / Victoria Pomeroy / Scotty Craig (2002): “Psychological and computational research on theme comprehension”. In: Louwerse, Max / Willi van Peer: Thematics- Interdisciplinary Studies, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 19-34 300 Gruber, Jeffrey S. (1971): “Topicalization in child language”. In: Bar-Adon, Aaron / Werner F. Leopold: Child Language: A Book of Readings, New Jersey: Prentice- Hall: 364-382 Haegeman, Liliane M. (1991): Introduction to Government and Binding Theory, Oxford / Cambridge (Mass.): Blackwell Halliday, M.A.K. (1967): “Notes on transitivity and theme in English”. In: Journal of Linguistics 3: 199-244 —(1994 2 ): An Introduction to Functional Grammar, London / Melbourne / Auckland: Edward Arnold Halliday, M.A.K. / Ruqaiya Hasan (1976): Cohesion in English, London: Longman Hartmann, George W. (1935): Gestalt Psychology, New York: The Ronald Press Company Helbig, Gerhard (1992): Probleme der Valenz- und Kasustheorie, Tübingen: Max Niemeyer Verlag Herbst, Thomas / David Heath / Ian F. Roe / Dieter Götz (2004): A Valency Dictionary of English, Berlin / New York: Mouton de Gruyter (= VDE) Herbst, Thomas (2005): “Englische Grammatik ist nicht so kompliziert: Pro Minimalismus, Lücke und Polysemie - Kontra Prototypik und Semantik in grammatischer Terminologie”. In: Herbst, Thomas: Linguistische Dimensionen des Fremdsprachenunterrichts, Würzburg: Königshausen und Neumann: 11-28 —(2007): “Valency complements or valency patterns? ”. In: Herbst, Thomas / Katrin Götz-Votteler: Valency - Theoretical, Descriptive and Cognitive Issues, Berlin / New York: Mouton de Gruyter: 15-35 Hiraga, Masako K. (1994): “Diagrams and metaphors: Iconic aspects in language”. In: Journal of Pragmatics 22 (Sonderausgabe Hiraga, Masako K. / Joanna Radwanska-Williams: Metaphor and Iconicity): 5-21 Huddleston, Rodney (1984): Introduction to the Grammar of English, Cambridge: Cambridge University Press Huddleston, Rodney / Geoffrey K. Pullum (2002): The Cambridge Grammar of the English Language, Cambridge: Cambridge University Press (= CG) Jeng, Heng-Hsiung (1982): “The development of topic and subject in Chinese and English”. In: Lee, Ik-Hwan: Linguistics in the Morning Calm - Selected Papers from SICOL-1981, Seoul: Hanshin Publishing Company: 413-437 Johnson-Laird, Philip N. (1980): “Mental models in cognitive science”. In: Cognitive Science 4: 71-115 Just, Marcel Adam / Patricia A. Carpenter / Timothy A. Keller / William F. Eddy / Keith R. Thulborn (1996): “Brain activation modulated by sentence comprehension”. In: Science 274: 114-116. Kastovsky, Dieter (1982): Wortbildung und Semantik, Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel GmbH, Bern / München: Francke Verlag Katz, Jerrold J. (1972): Semantic Theory, New York / Evanston / San Francisco / London: Harper & Row, Publishers King, Jonathan / Marcel Adam Just (1991): “Individual differences in syntactic processing: The role of working memory”. In: Journal of Memory and Language 30: 580-602 Kintsch, Walter (1998): Comprehension, Cambridge / New York / Melbourne: Cambridge University Press 301 Klein, Wolfgang (1998): “Assertion and finiteness”, in: Dittmar, Norbert / Zvi Penner: Issues in the Theory of Language Acquisition, Bern: Peter Lang: 225-245 Knott, Alistair / Jon Oberlander / Michael O’Donnel / Chris Mellish (2001): “Beyond elaboration: The interaction of relations and focus in coherent text”. In: Sanders, Ted / Joost Schilperood / Wilbert Spooren: Text Representation: Linguistic and Psycholinguistic aspects, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 181-196 Kreutzer, Eberhard (1984): Lewis Carroll “Alice in Wonderland”, München: Wilhelm Fink Verlag Kunkel-Razum, Kathrin / Werner Scholze-Stubenrecht / Matthias Wermke (2003): DUDEN Deutsches Universalwörterbuch, Mannheim / Leipzig / Wien / Zürich (= DUDEN) Kuno, Susumu (1976): “Three perspectives in the functional approach to syntax”. In: Matejka, Ladislav: Sound, Sign and Meaning: Quinquagenary of the Prague Linguistic Circle, Ann Arbor: Department of Slavic Languages and Literatures: 119-190 Lakoff, George (1990): Women, Fire, and Dangerous Things, Chicago / London: The University of Chicago Press Lambrecht, Knud (1994): Information Structure and Sentence Form, Cambridge / New York / Oakleigh: Cambridge University Press Langacker, Ronald W. (1999): Grammar and Conceptualization, Berlin / New York: Mouton de Gruyter Leech, Geoffrey (1981 2 ): Semantics, Harmondsworth: Penguin Leslie, Alan M. / Stephanie Keeble (1987): “Do six-month-old infants perceive causality? ”. In: Cognition 25: 265-288 Levin, Beth (1993): English Verb Classes and Alternations, Chicago / London: The University of Chicago Press Levinson, Stephen C. (1983): Pragmatics, Cambridge: Cambridge University Press Lorch, Robert F. / Elizabeth Pugzles Lorch / Patricia D. Matthews (1985): “On-line processing of the topic structure of a text”. In: Journal of Memory and Language, 24 (3): 350-362. Lyons, John (1968): Introduction to Theoretical Linguistics, Cambridge / London / New York: Cambridge University Press —(1977): Semantics, Cambridge: Cambridge University Press Magliano, Joseph P. / Rolf A. Zwaan / Art Graesser (1999): “The role of situational continuity in narrative understanding”. In: van Oostendorp, Herre / Susan R. Goldman: The Construction of Mental Representations during Reading, Mahwah (New Jersey): Erlbaum: 219-245 Mathesius, Vilém (1975): A Functional Analysis of Present Day English on a General Linguistic Basis, The Hague / Paris: Mouton Matthews, Peter H. (1981): Syntax, Cambridge / New York / Melbourne: Cambridge University Press Mauranen, Anna (1993): “Theme and prospection in written discourse”. In: Baker, Mona / Gill Franco / Elena Tognini-Bonelli: Text and Technology, Philadelphia / Amsterdam: John Benjamins Publishing Company: 95-114 302 Minsky, Marvin (1974): “A framework for representing knowledge”. MIT-AI Laboratory Memo 306, http: / / web.media.mit.edu/ ~minsky/ papers/ Frames/ frames.html (27.05.04) Le Ny, Jean Francois / Lhacène Achour / Maryvonne Carfantan / Jean-Claude Verstiggel (1983): “Elective decay of meaning in working memory and the process of discourse comprehension.” In: Rickheit, Gert / Michael Bock: Psycholinguistic Studies in Language Processing, Berlin / New York: Walter de Gruyter: 101- 118 van Oostendorp, Herre / José Otero / Juan Miguel Campanario (2002): “Conditions of updating during reading”. In: Louwerse, Max / Willie van Peer: Thematics, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 55-76 Osgood, Charles E. / J. Kathryn Bock (1977): “Salience and sentencing: Some production principles”. In: Rosenberg, Sheldon: Sentence Production - Developments in Research and Theory, Hillsdale: Lawrence Erlbaum Associates, Publishers: 89-140 Palmer, Frank R. (1981 2 ): Semantics, Cambridge / London / New York / Melbourne: Cambridge University Press —(1988 2 ): The English Verb, London / New York: Longman Petruck, Miriam R. L. (1996): “Frame semantics”. In: Verschueren, Jef / Jan-Ola Östman / Jan Blommaert / Chris Bulcaen: Handbook of Pragmatics 1996, Philadelphia: John Benjamins: 1-13 Prince, Ellen F. (1981): “Toward a taxonomy of given - new information”, in: Cole, Peter: Radical Pragmatics, New York / London / Toronto / Sydney / San Francisco: Academic Press: 223-255 Quirk, Randolph / Sidney Greenbaum / Geoffrey Leech / Jan Svartvik (1985): A Comprehensive Grammar of the English Language, London / New York: Longman (= CGEL) Rickheit, Gert / Lorenz Sichelschmidt (2007): “Valency and cognition - A notion in transition”. In: Herbst, Thomas / Katrin Götz-Votteler: Valency - Theoretical, Descriptive and Cognitive Issues, Berlin / New York: Mouton de Gruyter: 163- 182 Robins, Robert H. (1967): A Short History of Linguistics, London: Longmans, Green and Co. Rochemont, Michael S. / Peter W. Culicover (1990): English Focus Constructions and the Theory of Grammar, Cambridge / New York / Port Chester / Melbourne / Sydney: Cambridge University Press Rosch, Eleanor / Carolyn B. Mervis / Wayne D. Gray / David M. Johnson / Penny Boyes-Braem (1976): “Basic objects in natural categories”. In: Cognitive Psychology 8: 382-439 Rosch, Eleanor (1978): “Principles of categorization”. In: Rosch, Eleanor / Barbara B. Lloyd: Cognition and Categorization, Hillsdale (New Jersey): Lawrence Erlbaum Associates, Publishers: 27-48 Rosen, Virginia M. / Randall W. Engle (1998): “Working memory capacity and suppression. In: Journal of Memory and Language 39: 418-436 Rubin, Edgar (1964): “Figure and ground”, in: Beardslee, David C. / Michael Wertheimer: Readings in Perception, Princeton (New Jersey) / Toronto / London / New York: D. van Notrand Company, Inc.: 194-203 303 Rumelhart, David E. / Andrew Ortony (1977): “The representation of knowledge in memory”. In: Anderson, Richard C. / Rand A. Spiro / William E. Montague: Schooling and the Acquisition of Knowledge, Hillsdale (New Jersey): Lawrence Erlbaum Associates, Publishers: 99-135 Sanders, Ted / Wilbert Spooren (2001): “Text representation as an interface between language and its users”. In: Sanders, Ted / Joost Schilperood / Wilbert Spooren: Text Representation: Linguistic and Psycholinguistic aspects, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 1-26 Sanford, Anthony J. / Simon C. Garrod (1981): Understanding Written Language, Chichester: Wiley Schank, Roger / Robert Abelson (1977): Scripts, Plans, Goals and Understanding, Hillsdale (New Jersey): Lawrence Erlbaum Associates, Publishers Schlesinger, Izchak M. (1968): Sentence Structure and the Reading Process, The Hague: Mouton Schröder, Thomas (2003): Die Handlungsstruktur von Texten, Tübingen: Gunter Narr Verlag Schumacher, Helmut / Jacqueline Kubczak / Renate Schmidt / Vera de Ruiter (2004): VALBU - Valenzwörterbuch deutscher Verben, Tübingen: Gunter Narr Verlag Silverstein, Michael (1976): “Hierarchy of Features and Ergativity”. In: Dixon, Robert M. W.: Grammatical Categories in Australian Languages, Canberra: Australian Institute of Aboriginal Studies: 112-171 Sinclair, John (1992): “Trust the text”. In: Davies, Martin / Louise Ravelli: Advances in Systemic Linguistics: Recent Theory and Practice, London: Frances Pinter: 5-19 Singer, Murray / Peter Andrusiak / Paul Reisdorf / Nancy L. Black (1992): “Individual differences in bridging inference processes”. In: Memory & Cognition 20 (5): 539-548 Slobin, Dan Isaac (1986): “The acquisition and use of relative clauses in Turkic and Indo-European languages”. In: Slobin, Dan Isaac / Karl Zimmer: Studies in Turkish Linguistics, Amsterdam: Benjamins: 273-294 Slobin, Dan Isaac / Charles A. Welsh (1973): “Elicited imitation as a research tool in developmental psycholinguistics”. In: Ferguson, Charles A. / Dan Isaac Slobin: Studies of Child Language Development, New York / Chicago / San Francisco / Atlanta / Dallas / Montreal / Toronto / London / Sydney: Holt, Rinehart and Winston, Inc.: 485-497 Sridhar, Shikaripur N. (1988): Cognition and Sentence Production - A Crosslinguistic Study, New York / Berlin / Heidelberg / London / Paris / Tokyo: Springer-Verlag —(1989): “Cognitive structures in language production”. In: MacWhinney, Brian / Elizabeth Bates: The Crosslinguistic Study of Sentence Processing, Cambridge / New York / Port Chester / Melbourne / Sydney: Cambridge University Press: 209-224 Summers, Della (2005): Longman Dictionary of Contemporary English, Harlow: Longman (= LDOCE) Taylor, John R. (2003 3 ): Linguistic Categorization, Oxford: Clarendon Press 304 Tomlin, Russell S. (1986): Basic Word Order - Functional Principles, London / Sydney / Wolfeboro: Croom Helm —(1987): “Linguistic reflections of cognitive events”. In: Tomlin, Russell S.: Coherence and Grounding in Discourse, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 455-479 Tschauder, Gerhard (1989): Textverbindungen, Bochum: Brockmeyer Ungerer, Friedrich / Gerhard E. H. Meier / Klaus Schäfer / Shirley B. Lechner (1984): A Grammar of Present-Day English, Stuttgart / Düsseldorf / Berlin / Leipzig: Ernst Klett Ungerer, Friedrich / Hans-Jörg Schmid (1996): An Introduction to Cognitive Linguistics, London / New York: Longman Van Valin, Robert D. Jr. (1993): “A synopsis of role and reference grammar”. In: Van Valin, Robert D. Jr.: Advances in Role and Reference Grammar, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 1-164 Van Valin, Robert D. Jr. / Randy J. Lapolla (1997): Syntax - Structure, Meaning, and Function, Cambridge / New York / Oakleigh: Cambridge University Press Verhagen, Arie (2001): “Subordination and discourse segmentation revisited, or: Why matrix clauses may be more dependent than complements”. In: Sanders, Ted / Joost Schilperood / Wilbert Spooren: Text Representation: Linguistic and Psycholinguistic aspects, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 337-357 Weil, Henri (1869): De l’Ordre de Mots dans les Langues Anciennes Comparées aux Langues Modernes, Paris: Librairie A. Franck Weil, Henri / Louis Benloew (1855): L’Accentuation Latine, Berlin: Ferdinand Dümmler et C e Yekovich, Frank R. / Carol H. Walker / Harold S. Blackman (1979): “The role of presupposed and focal information in integrating sentences”. In: Journal of Verbal Learning and Verbal Behavior 18: 535-548 Zwaan, Rolf A. / Gabriel A. Radvansky / Shannon N. Whitten (2002): “Situation models and themes”. In: Louwerse, Max / Willie van Peer: Thematics, Amsterdam / Philadelphia: John Benjamins Publishing Company: 35-53 http: / / framenet.icsi.berkeley.edu/ (letzter Zugriff 13.09.2006) Katrin Götz-Votteler Aspekte der Informationsentwicklung im Erzähltext Götz-Votteler Aspekte der Informationsentwicklung im Erzähltext 505 Gunter Narr Verlag Tübingen Schlagen sich die Vermittlung und das Voranschreiten von Inhalten in einem Text in bestimmten sprach lichen Mustern nieder? Zur Beantwortung dieser Frage werden in Textabschnitten aus der Erzählliteratur drei linguistische Ebenen der Informationsentwicklung identifiziert und deren sprachliche Umsetzungen mit Hilfe von Ansätzen aus Textlinguistik, Pragmatik, Semantik, Syntax und Psycholinguistik beschrieben und analysiert. Auf dieser Basis werden die Ergebnisse der unterschiedlichen Textabschnitte miteinander verglichen, um festzustellen, welche Art von sprachlicher Realisation text- oder autorenspezifisch ist und welche Realisationen als prinzipielle sprachliche Muster der Informationsentwicklung in Erzähltexten angesehen werden können. Die durch die Analysen gewonnenen Ergebnisse lassen unterschiedliche Anwendungen zu: Die Beleuchtung der Resultate vor dem Hintergrund linguistischer Theorien erlaubt einerseits eine Bewertung dieser Theorien, andererseits lassen sich auf der Basis theoretischer Überlegungen Rückschlüsse auf die Eigenschaften der einzelnen Textabschnitte ziehen. Das umfangreiche Analysematerial dient weiterhin einer textgrammatischen Beschreibung der Textsorte Erzählliteratur im Spezifischen und des Englischen im Allgemeinen. Darüber hinaus kann das Wissen um das Zusammengehen bestimmter linguistischer Eigenschaften für die Klassifikation von Textsorten genutzt werden, wie sie beispielsweise für eine automatische Textsortenzuordnung oder auch für die automatische Sprachproduktion hilfreich ist. ISBN 978-3-8233-6395-8 044308 TBL 505 - Götz-Votteler 19.06.2008 12: 06 Uhr Seite 1 (PANTONE 279 C Auszug) User: Steffen Hack l www.fotosatz-hack.de