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WIR in Deutschland

2021
978-3-8233-9515-7
Gunter Narr Verlag 
Jörg Roche

Neben dem Erwerb von Grundkenntnissen in der deutschen Sprache, der als Grundbedingung für die Orientierung in der fremden Kultur und als wichtiges Mittel der Verständigung in Bezug auf lebensnotwendige Erfordernisse des Alltags gilt, sind auch Kenntnisse der gesellschaftlichen und politischen Spielregeln und Normen unabdingbar für eine nachhaltige Integration und für die Teilhabe an der Gesellschaft. Mit dem Projekt "Lernen - Lehren - Helfen" unterstützt das Institut für Deutsch als Fremdsprache der LMU gemeinsam mit dem Bayrischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration Ehrenamtliche, die Asylbewerber:innen auf diesem schwierigen Weg begleiten. Aus dem Projekt ging auch das vorliegende Buch hervor, dessen Ziel es ist, zivilgesellschaftliche Prinzipien auf verständliche Weise zu erklären und die Nutzerinnen und Nutzer zu eigenen kleinen Recherchen anzuregen. Es umfasst leicht einsetzbare Materialien für die Orientierung von Asylbewerberinnen und -bewerbern in der zivilgesellschaftlichen Ordnung in Deutschland sowie Hinweise und Tipps zur Vermittlung der Inhalte für Helferinnen und Helfer.

W I r In DeUTSChLAnD Lernen ZUSAMMen LeBen Lernen - Lehren heLfen WIr in Deutschland - Zusammen Leben Lernen Materialien zur Orientierung in der deutschen Zivilgesellschaft Herausgeber: Prof. Dr. Jörg Roche Die Entwicklung von „WIR in Deutschland - Zusammen Leben Lernen“ wurde wie das gesamte Projekt „Lernen - Lehren - Helfen“ aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration gefördert. Erklärung der Symbole Tafel: Hinweise zum Kapitel für Helfer Fahne: Projekt/ Rallye-Aufgabe Info-Hinweis: Interessantes zum Thema Info 5 Vorwort Kultur Gesundheit Liebe und Beziehungen Politik Verwaltung Medien Grundgesetz Grundrechte Zusammenleben Soziale Interaktion Impressum Inhalt 6 8 20 38 52 70 82 102 124 144 166 182 6 WIR in Deutschland Ziel und Zweck Das Erlernen der deutschen Sprache ist nach Meinung aller relevanten Bildungsstudien das zentrale Instrument für gelingende Integration, Bildungserfolg sowie berufliche Karrieren und damit Grundvorrausetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Ebenso wichtig, und untrennbar mit der Sprache verbunden, sind jedoch die rechtsstaatlichen Prinzipien, gesellschaftlichen Spielregeln und Erwartungen einer Gesellschaft. Die Integration von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern ist nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung ein prägendes Thema, sondern auch entscheidend für eine gemeinsame zivilgesellschaftliche Ordnung. Asylbewerberinnen und Asylbewerber finden sich häufig in einem Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Erwartungen der Menschen und Institutionen in Deutschland, ihren eigenen Erfahrungen und den Erwartungen an ihr neues Lebensumfeld wieder, die es behutsam aneinander anzunähern gilt. Ihnen fehlt es meist an Vertrautheit mit den gesellschaftlichen Spielregeln und den bildungspolitischen Erfordernissen der Aufnahmegesellschaft. So treffen viele unausgesprochene, oft unreflektierte Erwartungen aufeinander, die zu Missverständnissen, Ressentiments, Konflikten und Ablehnung führen können. An genau dieser Stelle setzt das Projekt „Lernen - Lehren - Helfen“ des Instituts für Deutsch als Fremdsprache der LMU München an. Das Projekt unterstützt gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration Ehrenamtliche, die Asylbewerberinnen und Asylbewerber auf diesem oft schwierigen Weg mit hohem persönlichen Einsatz begleiten und den Erwerb und die Vermittlung kommunikativer Grundlagen zur erfolgreichen Bewältigung lebensnotwendiger Bereiche oft erst ermöglichen. „Lernen - Lehren - Helfen“ versteht sich als ein Informations-, Orientierungs- und Unterstützungsangebot, nicht als eine Normierungsvorgabe. Zugewanderte sollten schließlich auch ein Recht darauf haben zu erfahren, wie ihre neue Umgebung funktioniert, wo sie wichtige Ressourcen finden und an welchen Stellen sie sich selbst einbringen können. Daher behandelt auch dieses Buch lebenswichtige Themen zur Kultur, der Gesundheit, zu Beziehungen, zum Rechtsstaat und seinen Organen, seinem Demokratieverständnis und seiner praktischen Umsetzung, zu Medien, dem Zusammenleben und der sozialen Interaktion und zur Berufsausbildung und -ausübung. Die Darstellung der Themen erfolgt dabei nicht nur sprachlich-formal, sondern auch funktional-kommunikativ: beim Arzt, bei der Behörde, im Verkehr, im Umgang miteinander, in der Anspruchshaltung etc. Zum Lernkonzept Die stark bebilderten Handlungsfelder mit relevantem Wortschatz zu Beginn jeder Lerneinheit, situativ eingebettete Redemittel und abwechslungsreiche Übungen bieten eine vertiefte sprachliche und zivilgesellschaftliche Orientierung für das Leben und Miteinander in Deutschland auf den Sprachniveaus A2-B1. Durch den Fokus auf konkrete, kompakte und praktikable Handlungsfelder und kleine Szenarien ist das Konzept stärker als andere interkulturell ausgerichtet. Der Schwerpunkt der Materialien liegt auf der Präsentation von Wortschatz, Redemitteln und Inhalten. Auf die Erklärung von grammatischen Strukturen wird hier verzichtet. Der Band versteht sich nicht als Sprachkurs. Die Auswahl der Situationen und Redemittel berücksichtigt bewusst Unterschiede zwischen kulturellen und gesellschaftlichen Aspekten in den Herkunftsländern der Geflüchteten und der freiheitlich demokratischen Grundordnung in Deutschland. Er spricht neuralgische Themen offen an, weil diese oft eine große Wirkung im gesellschaftlichen Miteinander entfalten. Einige Themen, Abbildungen und Informationen können daher für manche Nutzerin oder manchen Nutzer provokant wirken. Zahlreiche Rückmeldungen aus der Praxis zeigen jedoch, dass die explizite Benennung und Darstellung polarisierender Inhalte gewünscht sind und die Grundlage für Diskussionen und einen Austausch auf Augenhöhe bieten können. Zudem gibt es eine Reihe von gesellschaftlichen und rechtlichen Tabubereichen, deren Grenzen jede und jeder kennen muss. Vorwort 7 Regeln und Grenzen, die nicht verhandelbar sind (zum Beispiel im Bereich der Gleichberechtigung, der Unversehrtheit von Geist und Körper, der sexuellen Selbstbestimmung und der Religionsfreiheit). Zum Einsatz des Leitfadens Zu Beginn jedes Kapitels finden sich Hintergrundinformationen zu sprachlichen und kulturellen Besonderheiten und Vermittlungshinweise. Diese umfassen Hinweise zum Einsatz des Materials sowie Vorschläge und Linktipps zu weiteren Übungen für die Feinabstimmung bei den individuellen Anforderungen und für die Vertiefung des Themas. Produktionsorientierte Aufgaben am Ende eines Handlungsfelds können leicht als örtliche Erkundungen und lebensrelevante Recherchen gestaltet werden. Ansonsten gilt: möglichst viel und natürlich miteinander kommunizieren. Genau wie im richtigen Leben auch. Als Ergänzung zu diesem Leitfaden finden sich viele weitere Übungen und Erklärungen in der Lern- und Orientierungsapp „WIR in Deutschland 2.0“, die kostenlos für alle Android und iOS-Geräte aus den gängigen Appstores heruntergeladen werden kann. In den Vermittlungshinweisen der einzelnen Kapitel werden die jeweils relevanten Stellen in der App genannt, sodass die App-Inhalte beispielsweise als Vertiefung oder für schnelle Lernerinnen und Lerner zur Binnendifferenzierung eingesetzt werden können. Folgender Kurzlink führt direkt zur App: https: / / qrco.de/ bbe22s Für Beginner und lernungewohnte Lernerinnen und Lerner empfehlen wir zudem den „Ersthelfer-Leitfaden“ für Ehrenamtliche ab dem Sprachniveau A1, der 2017 im Narr Francke Attempto Verlag in Tübingen erschienen ist. Der Leitfaden arbeitet mit denselben Prinzipien wie dieses Buch und kann unter der ISBN 978-3-8233-8172-3 als Printversion im Buchhandel bestellt werden. Auf https: / / www. lernen-lehren-helfen.de finden Sie weitere Informationen und eine PDF-Version des Leitfadens zum Download. Passend zum „Ersthelfer-Leitfaden“ begleitet die App „NAVI-D Deutsch für den Alltag“ ihre Nutzerinnen und Nutzer durch die zehn Kapitel des Leitfadens und prüft das neu erworbene Wissen anhand von abwechslungsreichen Übungen. Dieser Kurzlink führt direkt zur kostenlosen App: https: / / qrco.de/ bbduOa Das Autoren-, Herausgeber- und Verlagsteam wünscht gutes Gelingen und nachhaltigen Erfolg all denen, die sich auf den hier präsentierten pragmatischen Ansatz einlassen. 17: 28 100% 17: 28 100% Individualität und Entwicklungsförderung Kulturelle Bildung Feiertage und Traditionen Besondere Feste Gleichberechtigung Feiertage und Traditionen Besondere Feste Gleichberechtigung 8 Kultur 9 Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Freizeitangebote, Vereine, Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern, Feste und Traditionen Hintergrundinformationen In diesem Kapitel sollen Geflüchtete und Zuwanderer über verschiedene relevante Aspekte des kulturellen Lebens in Deutschland informiert werden. Dazu zählt: • was Hobbys sind und welche Hobbys man haben kann • welche Freizeitmöglichkeiten es für Kinder und Jugendliche gibt, um diese Hobbys auszuüben • was ein Verein ist • wissen, dass Frauen und Männer in Deutschland gleichberechtigt sind und es keine vorgegebenen geschlechtsspezifischen Rollen und Aufgaben gibt • welche Feste es in Deutschland gibt und wie Traditionen wie Geburtstage und Hochzeiten in Deutschland ablaufen. Insbesondere das Thema Freizeitgestaltung ist für die Zielgruppe der Geflüchteten und Zuwanderer von Interesse. So kann beispielsweise durch eine Mitgliedschaft in einem Sportverein infolge des Kontakts mit deutschen Muttersprachlern nicht nur ein sprachlicher, sondern vor allem auch ein persönlicher Austausch erfolgen. Die Kenntnis von gesellschaftlich etablierten Abläufen bestimmter Traditionen wie Geburtstagen und Hochzeiten trägt zur Integration in die Zivilgesellschaft bei, etwa, wenn Geflüchtete und Zuwanderer bei deutschen Freunden eingeladen sind. Essentiell ist das Vermitteln der rechtlichen und sozialen Gleichheit der Geschlechter. Vermittlungshinweise Zu Beginn des Kapitels wird mit der Wortschatzübersicht das wichtigste Vokabular zu den behandelten Themen Hobbys, Gleichberechtigung und Feiertage und Traditionen vermittelt. Es ist hilfreich, zunächst anhand dieser Wörter festzustellen, mit welchen Themen die Lernerinnen und Lerner schon vertraut sind und wo sie noch keine Vorkenntnisse haben. Während der Bearbeitung der Inhalte sollten kulturelle Unterschiede berücksichtigt und dementsprechend bei Themen wie z.B. Gleichberechtigung besonders betont werden, dass gewisse kulturelle Gegebenheiten aus anderen Ländern in Deutschland mitunter gesellschaftlich nicht akzeptiert sind. Dies betrifft insbesondere das Themengebiet rund um die Gleichstellung von Mann und Frau. Hier muss deutlich herausgearbeitet werden, dass beide Geschlechter in Deutschland dieselben Rechte, aber auch dieselben Pflichten haben. Es sollte jedoch nicht nur darum gehen, zu vermitteln, was erlaubt ist und was nicht. Auch die Erläuterung der Hintergründe ist wichtig. Denn nur so verstehen die Lerner, warum bestimmte Dinge nicht möglich sind (z.B. aufgrund von Gesetzen und den Grundrechten). Bei der Behandlung der Feste und Traditionen in Deutschland empfiehlt es sich, anschauliches Lernmaterial zur Verfügung zu stellen. Falls möglich, bietet sich auch der Besuch eines Festes wie einer Maibaumaufstellung an. Auf diese Weise können die Lerner Kultur hautnah erleben. Der Rahmen einer Exkursion schafft sowohl eine emotionale Bindung zum Thema als auch reales Erleben des behandelten Gegenstands und Möglichkeiten zu Gespräch und Austausch. Einen weiteren potenziellen Anknüpfungspunkt stellt ein Unterrichtsgespräch zur Umsetzung von Traditionen wie Geburtstags- und Hochzeitsfeiern in den jeweiligen Herkunftsländern oder die Nachfrage nach den ersten Erfahrungen diesbezüglich in Deutschland dar. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Fortgeschrittene Lerner können neben den im Buch behandelten Themen je nach Lerntempo auch die Inhalte erarbeiten, die zusätzlich digital in der Lern-App WIR in Deutschland 2.0 zur Verfügung stehen: • Reisen und andere Kulturen • Kulturelles Leben in Deutschland • Bildung für Erwachsene • Kirchliche Feiertage in Deutschland • Weltliche Feiertage in Deutschland • Volksfeste Des Weiteren können weiter fortgeschrittene Lerner nach vorzeitigem Abschluss des eigentlichen Lerninhalts auch etwas über ein traditionelles Fest aus ihrem Heimatland schreiben oder über einen Verein, bei dem sie Mitglied sind, berichten. Die Ergebnisse können dann am Ende der Sitzung in der Gruppe vorgestellt werden. 9 Kultur 10 der Süden der Freizeitpark der Norden die Schaukel / schaukeln der Verein / die Vereine die Wippe / wippen der Spielplatz die Ausstellung das Klettergerüst / klettern die Rutsche / rutschen die Umwelt das Volksfest Verein Gemeinsam für die Umwelt e.V. Individualität und Entwicklungsförderung Wortschatz 11 das Jugendzentrum In einem Jugendzentrum treffen sich Jugendliche in ihrer Freizeit. Sie spielen dort zusammen Spiele, machen Musik oder Party. die Tradition Es gibt Sachen, die man in einem Land oder in einer Kultur schon vor vielen Jahren gemacht hat und heute immer noch macht. Das heißt Tradition. Die Weihnachts-Feier von Christen, der Geburtstags-Kuchen von Geburtstags-Kindern oder das weiße Hochzeits-Kleid bei einer Hochzeit repräsentieren Traditionen. der Pfadfi nder Pfadfinder sind Kinder oder Jugendliche, die in einer Pfadfinder-Gruppe sind. Sie gehen zusammen zelten und verbringen viel Zeit in der Natur. 11 Kultur 12 In der Freizeit kann man viele Hobbys machen. Hobbys sind zum Beispiel: • Sport (Radfahren, Fußball, Basketball) • Musik (Chor, Klavier, Gitarre, Saxofon) • Tanzen • Zeit mit Freunden (Kino, Disco, Freizeitpark, Ausstellung, Restaurant) • zu Hause entspannen Jeder soll genug Freizeit haben. Viele Menschen sind in einem Verein. Zum Beispiel für: • Tanzen • Umweltschutz • Musik • Sport Öffentliche Sportplätze und Spielplätze können alle nutzen. In einem Verein können alle Menschen Mitglied werden. Keine Rolle spielen: • Alter • Geschlecht • Herkunft • Hautfarbe • Religion • sexuelle Orientierung Für Kinder gibt es besondere Freizeitangebote. Es gibt: • Spielplätze für kleine Kinder (Rutsche, Wippe, Schaukel und Klettergerüst) • betreute Jugendzentren für Jugendliche (Tanzabende, Spielenachmittage und Gruppenausflüge) Es gibt für Kinder und Jugendliche unterschiedliche Angebote. Dabei kommt es auf das Alter an: • Pfadfinder • kirchliche Gruppen • Sportvereine • Musikvereine Vereine Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche Vereine haben Regeln und Gesetze und man muss einen Mitgliedsbeitrag bezahlen. Man kann dort gut andere Menschen treffen und neue Freunde finden. Freizeit und Hobbys Info Arbeit ist Freizeit. Freizeit gibt es nur am Freitag. Vor allem kleine Kinder können auf Spielplätzen spielen. Für ein Hobby muss man Mitglied in einem Verein sein. Richtig Falsch 13 13 Kultur Freizeit und Hobbys: Was ist richtig? Übungen 14 Frauen und Männer haben in Deutschland die gleichen Rechte und Pflichten. Sie sind gleichberechtigt. Männer und Frauen können zum Beispiel beide diese Sachen machen: • Autos reparieren • Schränke aufbauen • Kochen • Backen • Wohnung putzen Sie müssen im Alltag nicht in getrennten Räumen sein. Frauen und Männer essen gemeinsam, arbeiten zusammen und machen Hobbys zusammen. Das ist auch bei Kindern und Jugendlichen so. Mädchen können mit ihren Freundinnen ins Kino gehen, aber auch mit Jungen. Getrennt sind Frauen und Männer nur bei wenigen Sachen wie Toiletten und Umkleiden. Frauen und Männer können auch ohne ihren Partner etwas machen und andere Leute treffen. In der Schule lernen Mädchen und Jungen im gleichen Klassenzimmer. Sie haben oft auch gemeinsam Sportunterricht. Beim Schwimmunterricht müssen alle Schülerinnen und Schüler mitmachen. Gleichberechtigung Ja Nein Können auch Männer einen Kuchen backen? Müssen Mädchen und Jungen im Klassenzimmer getrennt sein? Müssen in Deutschland Frauen allein die Hausarbeit machen? Können Männer und Frauen zusammen joggen? 1 2 3 4 15 15 Kultur Gleichberechtigung im Alltag: Ordnen Sie zu und wählen Sie die richtige Antwort aus. Übungen 1 16 die Laterne das Fahrgeschäft das Kostüm der Straßenumzug das Karussell das Geburtstagskind der Geburtstagskuchen der Junggeselle das Brautpaar das Rathaus das Geschirr der Kindergeburtstag das Brautpaar der Bräutigam die Braut Feste und Traditionen Wortschatz Traditionen im Alltag: Geburtstag Bei einem Geburtstag gibt es in Deutschland diese Traditionen: • Geburtstagslied singen • Geschenke machen • Geburtstagskuchen backen Erwachsene gehen an ihrem Geburtstag oft mit ihren Freunden essen oder trinken oder machen eine Feier zu Hause. Für Kinder planen Eltern oft Kindergeburtstage. Dann werden die Freunde vom Kind eingeladen. Auf einem Kindergeburtstag gibt es viele Spiele. Berichten Sie: Welche Feste und Traditionen gibt es bei Ihnen? Erzählen Sie davon in der Klasse! 17 Deutschland hat Traditionen. Sie sind viele hundert Jahre alt. Oft gibt es diese Traditionen auch in anderen Ländern. • Fasching: Viele Menschen haben Kostüme an. Sie machen bei Straßenumzügen und Festen mit. Fasching ist fast immer im Februar. In manchen Bundesländern sagt man auch Karneval oder Fastnacht dazu. • Tanz in den Mai: Am 30. April feiert man den Beginn von der warmen Jahreszeit. Dann wird ein Maibaum aufgestellt. In manchen Orten wird das auch erst am 1. Mai gemacht. • Sankt-Martins-Tag: Am 11. November gibt es am Abend Straßenumzüge. Vor allem Kinder laufen mit Laternen durch ihren Ort und singen Lieder. • Nikolaustag: Am 6. Dezember bekommen vor allem Kinder von Menschen in Nikolauskostümen Geschenke. 17 Kultur Feste in Deutschland Bei Hochzeiten gibt es in Deutschland diese Traditionen: • Große Feier mit allen Verwandten und Freunden vom Brautpaar • Polterabend: Einige Tage vor der Hochzeit kommen alle Freunde und Verwandte zum Haus von der Braut und bringen altes Geschirr mit. Das werfen sie dann vor dem Haus auf den Boden. Das soll dem Ehepaar Glück bringen. Danach essen und trinken alle zusammen. • Junggesellenabschiede: Einige Wochen vor der Hochzeit trifft die Braut ihre Freundinnen und der Bräutigam seine Freunde an einem Tag. Meistens tragen alle in der Gruppe die gleiche Kleidung. Die Freunde planen die Junggesellenabschiede. Bei der standesamtlichen Trauung geht das Brautpaar ins Rathaus. Dort unterschreibt man in einem Buch. Dann ist man verheiratet. Auch eine religiöse Hochzeit ist möglich. Sie ist aber keine Pflicht. Rechtlich verheiratet ist man nur mit der standesamtlichen Heirat. Info 18 Die Heirat ist der Prozess, durch den man verheiratet wird. Durch eine Heirat werden eine Frau und ein Mann zu Ehefrau und Ehemann. Dazu sagt man auch: Die Trauung, die Eheschließung oder die Vermählung. Die Hochzeit beschreibt die Feier, die mit der Heirat verbunden sind. Das kann eine religiöse Feier oder eine private Feier ohne Religion sein. Man kann heiraten, ohne eine Hochzeit zu feiern (im Standesamt). Man kann aber keine Hochzeit feiern, ohne zu heiraten. Traditionen im Alltag: Hochzeit 19 Hochzeitsfeier Polterabend Junggesellinnenabschied standesamtliche Trauung religiöse Hochzeit 19 Kultur Wie läuft eine typische Hochzeit in Deutschland ab? Vanessa und Erik wollen diesen Sommer heiraten. Was werden die beiden bis zum Hochzeitstag erleben? Sortieren Sie! Übungen Arztbesuch Notfall Krankenversicherung Prävention Notfall Krankenversicherung Gesundheit 20 21 Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Arztbesuch, Prävention, Notfall, Krankenversicherung Hintergrundinformationen In diesem Kapitel werden die wichtigsten Punkte rund um das Thema Gesundheit in Deutschland dargestellt. Die Lernerinnen und Lerner erfahren: • was rezeptpflichtige und rezeptfreie Medikamente sind • was Impfungen sind und wogegen sie helfen • was meldepflichtige Krankheiten sind • warum Vorsorgeuntersuchungen wichtig sind und welche Vorsorgeuntersuchungen es gibt • was bei Unfällen und gesundheitlichen Notfällen zu tun ist • wann man in die Notaufnahme und wann zum Hausarzt oder Facharzt geht • was eine Krankenversicherung ist und welche Arten von Krankenversicherungen es gibt. Vermittlungshinweise Gesundheit geht uns alle an. Deswegen ist es wichtig zu wissen, was im Krankheitsfall zu tun ist. Das vorliegende Kapitel informiert daher auf breiter Basis und zeigt nicht nur auf, was bei dem Kauf von Medikamenten zu beachten ist, sondern auch, warum Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen essenzielle Präventivmaßnahmen sind. Die Sachkunde über das richtige Vorgehen in Notlagen und welche Anlaufstellen in der jeweiligen Situation die richtige sind, befähigt die Lerner nicht nur zur Selbstständigkeit, sondern spart im Ernstfall auch wichtige Zeit. Hierzu eignet sich zum Beispiel ein Rollenspiel. Die Kursteilnehmer können eine Notsituation simulieren und müssen dann auf Basis ihres zuvor neu erworbenen Wissens spontan richtig reagieren. Durch das konkrete Handeln wird das Neugelernte nachhaltig verinnerlicht. Generell müssen Geflüchtete und Zuwanderer hinreichend über die Möglichkeiten des deutschen Gesundheitssystems aufgeklärt werden, damit ihnen bei Bedarf schnell geholfen werden kann. Denn gerade in Ländern mit einer strukturell weniger ausgebauten Gesundheitspolitik gehen viele Menschen nur selten zum Arzt, sei es aus falscher Scheu vor Untersuchungen, aus Angst vor den Kosten oder wegen mangelnder Kenntnis über die Möglichkeiten medizinischer Verfahren. Hier gilt es, nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass in Deutschland alle Bürgerinnen und Bürger durch die Krankenversicherung ein Recht auf medizinische Behandlung haben und sie bei medizinischen Notwendigkeiten keinen enormen finanziellen Belastungen ausgesetzt sind. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Fortgeschrittene Lerner können neben den im Buch behandelten Themen je nach Lerntempo auch die Inhalte erarbeiten, die zusätzlich digital in der Lern-App WIR in Deutschland 2.0 zur Verfügung stehen: • Schweigepflicht • Recht auf zweite Meinung • Sexualkunde in der Schule • Stationäre Behandlung • Krankenhausaufenthalt • Ärztliche Aufklärung vor einer OP • Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht • Seelische Gesundheit • Depression • Psychologe und Psychiater Neben weiteren Inhalten bietet WIR 2.0 auch selbstständig durchführbare Übungen, die den Grundsätzen des handlungsorientierten und autonomen Lernens folgen. Auf diese Weise wird nicht nur Blended Learning ermöglicht, sondern auch die Medienkompetenz geschult. Zusätzlich kann die Lehrkraft thematisch relevante, authentische Informationsbroschüren, zum Beispiel von lokalen Gesundheitsämtern und Arztpraxen, mit in den Unterricht bringen und bei Bedarf an die Lernerinnen und Lerner austeilen, die bereits mit der Bearbeitung der Aufgaben fertig sind. Diese können dann die weiterführenden Aspekte herausarbeiten und am Ende im Klassenverband vorstellen. Auch das Thema Organspende kann auf diese Weise thematisiert werden. 21 Gesundheit die Verschreibungspfl icht Für manche Medikamente braucht man ein Rezept vom Arzt. Ohne Rezept kann man diese Medikamente nicht kaufen. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig. das Antibiotikum Das Antibiotikum ist ein sehr starkes Medikament. Man bekommt es vom Arzt, wenn man eine Krankheit mit Bakterien hat. 22 die Apotheke der Patient das Rezept der Hustensaft der Arzt die Operation Arztbesuch Wortschatz das Antidepressivum Das Antidepressivum ist ein Medikament gegen die Depression. Menschen, die eine Depression haben, brauchen manchmal dieses Medikament. Nur ein Experte kann entscheiden, wann der Patient ein Antidepressivum braucht. Antidepressiva sind verschreibungspflichtig. das Insulin Das Insulin ist ein Medikament, das den Blut-Zucker senkt. Menschen die zum Beispiel eine Krankheit haben, wie Diabetes (Zucker-Krankheit) bekommen Insulin. sich schämen Manchmal können Menschen private Sachen nicht sagen. Sie werden rot im Gesicht oder haben Angst, dass eine andere Person das hört oder lacht. Das heißt „Scham“ oder „sich schämen“. das Betäubungsmittel Das Betäubungsmittel ist ein sehr starkes Medikament. Wenn man starke Schmerzen hat oder bei Zahn- Behandlungen und Operationen bekommen Patienten dieses Medikament vom Arzt. Dann spüren sie keine Schmerzen oder schlafen bei der Behandlung. Nur der Arzt darf ein Betäubungsmittel geben. 23 23 Gesundheit Apothekerin: Guten Tag, was kann ich für Sie tun? Kunde: Hallo, ich habe Husten und Halsschmerzen. Ich brauche ein Antibiotikum. Apothekerin: Ohne Rezept dürfen wir kein Antibiotikum geben. Apothekerin: Antibiotika sind sehr starke Medikamente. Nur der Arzt kann entscheiden, wann man ein Antibiotikum braucht. Deshalb sind Antibiotika rezeptpflichtig. Gehen Sie am besten zum Arzt. Er sagt Ihnen dann, welches Medikament Sie brauchen. Kunde: Ok, das mache ich. Ist das bei Hustentabletten auch so? Kunde: Aber warum? Sehen Sie nicht? Es geht mir nicht gut. Apothekerin: Haben Sie ein Rezept vom Arzt? Kunde: Nein, ich war noch nicht beim Arzt. Ich habe aber starke Schmerzen. Ich brauche ein Antibiotikum. Apothekerin: Nein. Für Hustentabletten brauchen Sie kein Rezept. 24 Wenn man krank ist, braucht man Medikamente. Medikamente bekommt man in Apotheken. Es gibt rezeptfreie und rezeptpflichtige Medikamente. Bei leichten Krankheiten wie Erkältung oder Schnupfen kann man rezeptfreie Medikamente kaufen. Zum Beispiel: • Halstabletten • Hustensaft • Schmerztabletten • Allergietabletten Es gibt aber auch rezeptpflichtige Medikamente. Starke Medikamente sind verschreibungspflichtig. Antibiotika sind sehr starke Medikamente. Nur der Arzt darf entscheiden, wann ein Patient welches Medikament braucht. Kinder brauchen zum Beispiel andere Medikamente als Erwachsene. Deshalb dürfen Kinder nur Medikamente für Kinder bekommen. Die Rezeptpflicht Verschreibungspflichtige Medikamente Ich bin krank. Ich möchte ein Antibiotikum kaufen. Ich habe aber kein Rezept. Bekomme ich das Antibiotikum ohne Rezept? Brauche ich für jedes Medikament in der Apotheke ein Rezept? Ich habe Halsschmerzen und möchte Halstabletten kaufen. Brauche ich dafür ein Rezept? Mein Kind ist krank. Es braucht ein Medikament. Darf ich ihm mein Medikament geben? Ja Nein Rezeptpflicht: Was ist richtig? Wählen Sie aus. 25 25 Gesundheit Übungen die Masern Die Masern sind eine Kinder- Krankheit. Man bekommt rote Flecken auf der Haut und im Mund. Man hat auch Fieber und Schmerzen. die Windpocken Die Windpocken sind eine Kinder-Krankheit. Man bekommt Bläschen auf der Haut, die sehr jucken. Man hat auch Fieber. die Tollwut Die Tollwut ist eine Virus-Krankheit. Menschen, die keine Schutz- Impfung haben, können sich bei Tieren anstecken. Viele Menschen stecken sich bei Hunden an. Kranke Hunde sind oft aggressiv und haben weißen Schaum im Mund. Wenn sie Menschen beißen, bekommen Menschen auch Tollwut. 26 Prävention die Ansteckung die Untersuchung die Impfung AIDS / HIV die Hygiene Wortschatz Was sind Impfungen? Mit Impfungen schützt man sich vor ansteckenden Krankheiten. Ärzte empfehlen deshalb Impfungen für Kinder. So schützt man sie vor Kinderkrankheiten wie zum Beispiel Masern oder Windpocken. In Deutschland gibt es eine Impfpflicht für Masern. Alle Kinder müssen gegen Masern geimpft werden, bevor sie in den Kindergarten oder in die Schule gehen. Auch Erwachsene können Schutz-Impfungen wie zum Beispiel eine Grippe-Impfung bekommen. Sie sind aber freiwillig: Jeder kann selbst entscheiden. Meldepflichtige Krankheiten Viele ansteckende Infektionskrankheiten sind meldepflichtig. Wenn ein Patient so eine Krankheit hat, muss der Arzt sie beim Gesundheitsamt melden. Nur so werden andere Menschen auch nicht krank. Meldepflichtige Krankheiten sind zum Beispiel: Vorsorge-Untersuchungen Was ist eine Vorsorge-Untersuchung? Menschen gehen zum Arzt, wenn sie krank sind. Manchmal sind Menschen krank, fühlen sich aber nicht schlecht. Deshalb sollte man regelmäßig zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. So kann man Krankheiten früher erkennen und behandeln. Das heißt Vorsorge-Untersuchung. Wichtige Vorsorge-Untersuchungen sind zum Beispiel: • Zahnvorsorge: Für alle • Gebärmutterhalskrebs: Für Frauen ab 20 • Brustkrebs: Für Frauen ab 50 • Prostatakrebs: Für Männer ab 45 • Darmkrebsvorsorge: Für Männer und Frauen ab 50 • Allgemeiner Check-Up: Für Männer und Frauen ab 35 • COVID-19 • Masern • Windpocken • AIDS (HIV) • Tollwut Wenn ein Kind eine ansteckende Krankheit hat, darf es nicht in die Kinderkrippe, in den Kindergarten oder in die Schule gehen. Wenn ein Erwachsener diese Krankheiten hat, darf er nicht in die Arbeit gehen. Dann muss man dem Kindergarten, der Schule oder dem Arbeitgeber Bescheid geben. 27 27 Gesundheit Impfungen: Wählen Sie die richtige Antwort aus. Mit einer Impfung kann man sich vor ansteckenden Krankheiten schützen. Man muss alle Impfungen bekommen. In Deutschland müssen alle Kinder gegen Masern geimpft werden. Nur Kinder dürfen sich impfen lassen. Richtig Falsch Vorsorge-Untersuchungen: Was ist richtig? Wählen Sie aus. Ich gehe nur zum Arzt, wenn ich krank bin. Ich habe keine Zahnschmerzen. Ich gehe aber auch dann zum Zahnarzt und lasse meine Zähne untersuchen. Ich bin 50 Jahre alt und gesund. Ich gehe aber auch dann zum Arzt und lasse mich allgemein untersuchen. Richtig Falsch Gesundheit Übungen 28 Sie haben sich mit dem Corona-Virus angesteckt und haben COVID-19. Der Arzt muss das beim melden. Ein Hund hat Sie gebissen. Sie haben bekommen. Die Ärztin muss diese Krankheit beim Gesundheitsamt melden. Ihr Kind hat Masern. Es in den Kindergarten gehen. Meldepflichtige Krankheiten: Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. Welche Krankheiten sind meldepflichtig? Wählen Sie aus. Bäcker Grippe kann Gesundheitsamt Schnupfen darf nicht Jobcenter Tollwut muss Grippe COVID-19 Windpocken AIDS (HIV) Masern Erkältung Tollwut Schnupfen 29 29 Gesundheit Übungen Wann ruft man die Nummer 112 an? Wenn jemand einen Unfall hat und verletzt ist, braucht er sofort Hilfe. Auch wenn jemand schwer krank wird, braucht er sofort einen Arzt. Dann muss man die Nummer 112 anrufen. Das ist die Notrufnummer für die schnelle Hilfe. Die Nummer 112 ist auch für die Feuerwehr, wenn es ein Feuer gibt. Am Telefon muss man diese Informationen sagen: • Wo ist der Notfall? (Adresse) • Was ist passiert? • Wie viele Kranke oder Verletzte? • Welche Verletzungen? • Wer ruft an? (Name) Der Rettungswagen oder die Feuerwehr kommt dann sehr schnell und hilft der kranken oder verletzten Person. Wenn es eine Straftat oder eine gefährliche Situation gibt, ruft man die Polizei an. Die Nummer für die Polizei ist 110. 30 der Rettungswagen der Unfall die Verletzung der Notfall der Notruf die Feuerwehr Notfall Wortschatz Es gibt einen Unfall. Jemand ist verletzt. Sie rufen an. Wenn man sofort medizinische Hilfe braucht, ruft man an. Sie sehen eine Schlägerei. Sie wollen die Polizei anrufen. Sie wählen . Wenn man verletzt ist und 112 anruft, kommt . Notfall: Was ist richtig? Ergänzen Sie. einen Freund 110 110 die Polizei den Hausarzt 112 117 der Hausarzt 112 115 155 ein Krankenwagen Notruf: Es gibt einen Unfall. Sie rufen 112 an. Welche Informationen müssen Sie sagen? Adresse Hobbys Unfall / Krankheit Ihr Alter Verletzte Herkunftsland Hautfarbe Geld 31 31 Gesundheit Übungen Redemittel Notaufnahme • Ich hatte einen Unfall… • Ich bin ausgerutscht (hingefallen,…). • Ich kann meinen Fuß (mein Bein, meinen Arm, meinen Kopf,…) nicht bewegen. • Ich habe mich verletzt (geschnitten,…). • Ich habe sehr starke Schmerzen (Brustschmerzen, Bauchschmerzen,…). Arztpraxis • Ich kann seit einiger Zeit nicht mehr gut lesen. Ich hätte gerne einen Termin beim Augenarzt. • Ich fühle mich immer sehr müde und habe Schlafprobleme. Könnten Sie mir einen Termin geben? • Mein Kind ist krank und hat Fieber. Ich hätte gerne einen Termin für mein Kind. Notaufnahme oder Praxis oder Bereitschaftsdienst? Sehr kranke Menschen oder Menschen mit schweren Verletzungen müssen in die Notaufnahme gehen. Dafür braucht man keinen Termin. Sie werden dort sofort behandelt. Die Notaufnahme ist aber nur für Notfälle. Wie zum Beispiel: • Atemnot (Wenn man keine Luft holen kann) • Starke Brustschmerzen • Gebrochene Knochen (Nach einem Unfall) Wenn es kein Notfall ist, geht man zum Hausarzt oder zu Fachärzten wie zum Beispiel: • Frauenarzt • Augenarzt • Hautarzt Man macht dafür oft einen Termin. An Wochenenden und Feiertagen haben Hausärzte und Fachärzte geschlossen. Wenn man aber schnell einen Arzt braucht und nicht warten kann, ruft man die Nummer 116 117 an. Das ist die Nummer vom ärztlichen Bereitschaftsdienst. Man kann dort immer anrufen. 32 Sie hatten einen Autounfall und haben Ihr Bein gebrochen. Wohin gehen Sie? Sie haben leichte Augenschmerzen. Wo gehen Sie hin? Sie sind schwanger und haben leichte Schmerzen. Es ist aber Sonntag. Wo rufen Sie an? Sie sind krank und haben ein wenig Fieber. Wo gehen Sie hin? Augenarzt Hausarzt Bereitschaftsdienst Notaufnahme 33 33 Gesundheit Notfall oder Praxis: Was ist richtig? Wählen Sie aus. Übungen Wenn man krank ist und zum Arzt geht, kostet das Geld. Nicht jeder hat immer genug Geld. Dafür gibt es in Deutschland die Krankenversicherung. Die Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht. Man muss monatlich Geld an die Krankenkasse zahlen. So kann man immer zum Arzt gehen. Die Krankenkasse zahlt dann die Kosten. Krankenversicherungen: GKV und PKV Es gibt zwei Versicherungen: • Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) • Die private Krankenversicherung (PKV) Die gesetzliche Krankenversicherung ist Pflicht für: • Angestellte • Auszubildende und Studenten • Arbeitslose • Familienangehörige von Angestellten Die private Krankenversicherung ist möglich für: • Freiberufler • Selbstständige • Beamte Diese Berufsgruppen können aber auch freiwillig eine gesetzliche Krankenversicherung haben. Was ist eine Krankenversicherung? 34 die Brille die Krankenkasse die Impfung die Krankenversicherung die Untersuchung die Kontaktlinse Krankenversicherung Wortschatz Krankenversicherung: Wählen Sie die richtige Antwort aus und ordnen Sie zu! Krankenversicherung: Für wen ist die gesetzliche Krankenversicherung Pflicht? Kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Ist die Krankenversicherung in Deutschland Pflicht? Muss jeder monatlich Geld an die Krankenkasse zahlen? Gibt es nur die gesetzliche Krankenkasse? Kann man sich auch privat versichern lassen? Ja Nein Angestellte Freiberufler Auszubildende Beamte Arbeitslose Selbstständige 35 35 Gesundheit Übungen Gesetzliche Krankenversicherung: • Wer viel verdient, zahlt monatlich mehr Geld. Wer wenig verdient, zahlt weniger Geld an die Krankenkasse. • Alle Menschen werden gleich behandelt. Es ist egal, wie viel Geld man bezahlt. • Familienmitglieder (Ehepartner und Kinder bis 25) sind kostenlos mitversichert. • Der Arzt, zu dem man geht, muss ein Kassenarzt sein. Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und private Krankenversicherung (PKV) - Was ist der Unterschied? Private Krankenversicherung: • Es ist egal, wie viel Geld man verdient. Es gibt viele Tarife. Man kann selbst einen Tarif auswählen. • Es gibt kurze Wartezeiten, schnelle Termine. • Man bekommt ein Einzelzimmer im Krankenhaus. • Man kann den Arzt selbst wählen. • Nur Selbstständige, Beamte, Studenten oder Angestelllte mit hohem Einkommen können Mitglied in der PKV werden. Zahlt die gesetzliche Krankenkasse alles? Bei der gesetzlichen Krankenversicherung zahlt die Krankenkasse oft zum Beispiel diese Sachen: • Untersuchungen • Standard-Impfungen • Termine bei Kassenärzten • Im Krankenhaus: Man muss selbst 10 Euro pro Tag bezahlen und man teilt das Zimmer mit anderen Patienten • Verschreibungspflichtige Medikamente: Man muss zwischen 5 bis 10 Euro bezahlen. • Vorsorgeuntersuchungen ab einem bestimmten Alter • Notwendige Hilfsmittel: Zum Beispiel Hörgeräte • Zahnbehandlungen • Psychotherapie • Krankengeld: Wenn man angestellt ist und länger als 6 Wochen krank ist, zahlt die Krankenkasse bis zu 90 % des Netto-Gehalts für eine bestimmte Zeit Was zahlt die gesetzliche Krankenkasse nicht? Diese Sachen zum Beispiel zahlt die gesetzliche Krankenkasse nicht: • Schönheits-Operationen • Neue Zähne und Zahnreinigung • Einbettzimmer im Krankenhaus • Medikamente, die man ohne Rezept bekommen kann • Brillen und Kontaktlinsen: Die GKV zahlt die Kosten einer Brille nur bei Kindern und schwer kranken Menschen Manchmal zahlen Krankenkassen 1 oder 2 Mal im Jahr etwas Geld für eine Zahnreinigung (Zuzahlung). Man kann aber für viele Sachen auch eine extra Versicherung machen (Zusatzversicherung). Dann kann die Krankenkasse alles bezahlen oder nur einen Teil davon. Das ist auch bei der privaten Krankenversicherung so. 36 Wir sind gesetzlich versichert. Mein Kind ist krank. Die Krankenkasse die Untersuchung bei einem Kassenarzt. Ich habe Zahnschmerzen. Mein Zahn muss raus. Die Krankenkasse die Kosten. Ich brauche einen neuen Zahn. Die Krankenkasse die Kosten. Was zahlt die Krankenkasse? Ergänzen Sie die Lücken. zahlt übernimmt zahlt zahlt nicht übernimmt nicht übernimmt nicht Ich bin erwachsen und brauche eine Brille. Ich muss sie bezahlen. Ich habe vom Arzt ein Rezept für ein verschreibungspflichtiges Medikament bekommen. Ich muss zahlen. nichts nicht selbst 5-10 € selbst 37 37 Gesundheit Übungen Was darf man? Beziehungsprobleme Beziehungsprobleme 38 Liebe und Beziehungen 39 39 Liebe und Beziehungen Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Erlaubte und nicht erlaubte Aspekte beim Thema Liebe und Beziehungen, Beziehungsprobleme Hintergrundinformationen In diesem Kapitel wird das Thema Liebe und Beziehungen aufgegriffen. Es zeigt auf: • ob man heiraten muss • was Eheschließung bedeutet • ob Beziehungen unter Jugendlichen erlaubt sind • ob man Liebe in der Öffentlichkeit zeigen darf • wie man Probleme in einer Beziehung löst • wie eine Paartherapie helfen kann • wie man mit einer Trennung umgeht Vermittlungshinweise Liebe ist ein sensibles Thema, ganz gleich, welcher Kultur man angehört. Vielen Menschen fällt es schwer, darüber zu sprechen. Daher ist es von großer Wichtigkeit, diesen Komplex behutsam im Unterricht zu behandeln. Generell muss man sich als Lehrkraft bereits vorab auf angeregte Diskussionen in der Gruppe einstellen, da die Ansichten, was geht und was nicht geht, je nach Herkunft zum Teil stark divergieren. Als Einstieg bietet es sich an, schematische Darstellungen verschiedener Beziehungsarten wie heterosexuelle, homosexuelle und polygame Beziehungen zu zeigen und dazu ein Kursgespräch zu initiieren. So kann die Lehrkraft frühzeitig erkennen, welche Ansichten zu Beziehungen in ihrem Kurs vertreten sind und gegebenenfalls den Kursfortgang anpassen. Das Thema Eheschließung ist geradezu prädestiniert für einen kulturübergreifenden Vergleich. Es ist sicherlich für alle interessant, von den verschiedenen Riten und Traditionen der einzelnen vertretenen Kulturen im Kurs zu erfahren und sie mit der jeweils eigenen in Relation zu setzen. Dadurch wird nicht nur das Sprechen in der Zweitsprache Deutsch geübt, sondern auch Offenheit gegenüber Fremdem vermittelt. Beim Aufgreifen des Umgangs mit Beziehungsproblemen ist unbedingt auf eine gewaltfreie Konfliktlösung hinzuweisen und zu unterstreichen, dass andernfalls eine Gefängnisstrafe droht. Als Hinführung zu diesem nicht minder schwer zugänglichem Lerninhalt lässt sich beispielsweise zunächst in die Runde fragen, welche Probleme typisch in einer Beziehung für die Teilnehmer sind. So wird ihnen ermöglicht, einerseits frei im Kurs zu sprechen, andererseits aber auch nur so viel von sich preiszugeben, wie sie möchten. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Fortgeschrittenere Lerner können neben den im Buch behandelten Themen je nach Lerntempo auch die Inhalte erarbeiten, die zusätzlich digital in der Lern-App WIR in Deutschland 2.0 zur Verfügung stehen: • Was bedeutet „Geschlechtsverkehr“? • Körperliche Selbstbestimmung der Frau • Was ist Verhütung? • Welche Verhütungsmittel gibt es? • Das Verbot von weiblicher Beschneidung Neben weiteren Inhalten bietet WIR 2.0 auch selbstständig durchführbare Übungen, die den Grundsätzen des handlungsorientierten und autonomen Lernens folgen. Auf diese Weise wird nicht nur Blended Learning ermöglicht, sondern auch die Medienkompetenz geschult. 40 die Beziehung 2 Menschen, die sich lieben, sind oft in einer Beziehung. Sie sehen sich sehr oft oder wohnen zusammen, gehen zusammen essen und trinken, machen Urlaub zusammen. Sie zeigen Liebe: Sie küssen sich oder haben Sex. Das ist eine romantische Beziehung. Was darf man? die Eheschließung die Abhängigkeit der Vertrag das Einverständnis die Öffentlichkeit die Umarmung / umarmen Wortschatz Matthias: Trinken wir ein Glas Rotwein, Schatz? Heute ist ein besonderer Tag. Lena: Ja, gerne. Matthias: Ja, es ist unser Jahrestag. Lena: Heute sind es drei Jahre geworden. Barmann: Sehr schön! Die Hochzeit ist bestimmt bald, oder? Barmann: Oh, ok. Warum nicht? Barmann: Das verstehe ich. Dann hier, bitteschön! Ihr Wein! Alles Gute! Barmann: Oh, wie schön! Wie lange sind Sie denn schon zusammen? Matthias: Für mich und meine Freundin ein Glas Rotwein bitte! Barmann: Sehr gerne. Feiern Sie etwas? Lena: Nein, wir wollen nicht heiraten. Matthias: Liebe ist für uns kein Vertrag. Wir brauchen keine Unterschrift für unsere Liebe. Lena: Viele Menschen heiraten und das ist auch schön. Aber wir möchten das nicht. Matthias: Vielen Dank! Lena: Danke sehr! 41 41 Liebe und Beziehungen Muss man heiraten? Eheschließung In Deutschland muss man nicht heiraten. Das gilt für alle, für Frauen und für Männer. Jeder Mensch kann das selbst entscheiden. Man darf eine Liebesbeziehung haben oder zusammenwohnen. Dafür muss man nicht verheiratet sein. Viele Paare möchten aber auch heiraten. Es gibt gesetzliche Regeln: • Man muss mindestens 18 Jahre alt sein. • Nicht heiraten dürfen: Verwandte wie zum Bei- spiel Geschwister, Kinder und ihre Eltern, Großel- tern und ihre Enkelkinder. Dürfen Jugendliche einen Partner haben? Darf man sich öffentlich küssen? In Deutschland haben viele Jugendliche eine Liebesbeziehung. Es gibt aber Regeln: • Kinder unter 14 Jahren dürfen keinen Sex haben. Sex mit Kindern unter 14 Jahren ist verboten. Man bekommt dann eine Strafe. • Jugendliche ab 14 Jahren dürfen mit ihren Partnern Sex haben, wenn beide es wollen. • Bei Abhängigkeit: Lehrer dürfen keine sexuelle Beziehung mit ihren Schülern haben. Chefs dürfen keine sexuelle Beziehung mit ihren Angestellten haben, wenn sie unter 18 sind. In Deutschland darf man in der Öffentlichkeit Liebe zeigen. Paare: • Küssen sich oft zur Begrüßung oder zum Abschied auf den Mund. • Halten Händchen. • Umarmen sich. Das alles ist ein Zeichen von Liebe und ist erlaubt. Auch Freunde und Bekannte umarmen sich oft zur Begrüßung oder zum Abschied. Das machen Frauen und Männer. 42 In Deutschland heiraten. Sie möchten eine Liebesbeziehung haben. Dafür heiraten. Sie möchten mit Ihrem Partner zusammenwohnen. Sie möchten aber nicht heiraten. Das . kann man muss man erlaubt muss man ist okay darf man nicht muss man nicht ist nicht okay Sie sind 15 Jahre alt und verliebt. Sie möchten sofort heiraten. Das ist . nicht erlaubt mit Einverständnis der Eltern erlaubt 43 43 Liebe und Beziehungen Übungen Eheschließung: Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. Partnerübung: Sind die Regeln in Ihrem Herkunftsland anders? Berichten Sie ihrem Partner / ihrer Partnerin. Welche Dinge sind gleich? Welche Dinge sind verschieden? Liebe und Beziehungen Übungen Mit einem 17-Jährigen Mit einer 16-Jährigen Mit ihrem Lehrer Mit einem 20-Jährigen Mit einem 12-Jährigen Mit ihrem Opa Mit einer 15-Jährigen Mit ihrem Ausbilder Jugendliche Beziehungen: Mit wem darf ein 16-jähriges Mädchen Sex haben? Wählen Sie die richtigen Antworten aus! Jugendliche Beziehungen: Was ist erlaubt? Wählen Sie aus. Eine 15-Jährige hat einen 17-jährigen festen Freund. Ein 24-Jähriger hat mit einer 13-Jährigen Sex. Eine Lehrerin darf mit ihrem Schüler Sex haben. Ein 17-jähriger Junge hat eine Beziehung mit einem 16-jährigen Jungen. Erlaubt Nicht erlaubt 44 Liebe in der Öffentlichkeit: Was ist richtig? Wählen Sie aus. Jeder darf in der Öffentlichkeit Händchen halten. Ein Mann und eine Frau küssen sich im Bus. Das ist verboten Sie treffen einen Freund auf der Straße. Sie dürfen ihn umarmen. Richtig Falsch 45 45 Liebe und Beziehungen Übungen Machen Sie eine Liste auf einem Blatt Papier. Schreiben Sie dort auf: Überschrift: Liebe und Beziehungen in Deutschland Machen Sie zwei Spalten: 1. Das habe ich neu gelernt: 2. Das habe ich schon gewusst: Schreiben Sie Dinge zu 1. und zu 2., die für Sie passen. Im Anschluss können Sie mit dem Lehrer oder der Lehrerin in der Klasse darüber sprechen. 46 Beziehungsprobleme die Paartherapie die Trennung die Ehe der Psychologe der Ex-Partner Wortschatz die Belästigung Wenn man eine Person immer anruft, sie verfolgt oder ihr schreibt und diese Person das aber nicht möchte, ist das eine Belästigung. Wenn man eine Person belästigt, macht man sich strafbar. die Eifersucht Wenn man eine Person liebt, möchte man immer mit dieser Person zusammen sein. Man möchte sich nicht trennen. Wenn diese Person aber eine andere Person liebt, fühlt man sich nicht gut. Man mag diese neue Person nicht. Man wird eifersüchtig. der Experte Ein Experte oder eine Expertin ist eine Person, die über ein bestimmtes Thema sehr viel weiß. Zum Beispiel: Ärzte wissen sehr viel über Medizin und Krankheiten, Rechts-Anwälte wissen viel über Gesetze, Kinder-Erzieher wissen viel über Kinder und Erziehung. Wie löst man Probleme in einer Beziehung? Paartherapie: Wo bekomme ich Hilfe bei Problemen? Bei großen Beziehungsproblemen können Paare zu einem Experten gehen. Die meisten Psychologen bieten Paartherapien an. In einer Paartherapie hilft der Psychologe Menschen. So können sie eine gemeinsame Lösung finden. Psychologen zeigen Menschen, warum sie Probleme haben. Sie machen Vorschläge für eine Lösung. Oft kann man Probleme nicht sofort lösen. Dann braucht man eine längere Therapie. Viele Paare gehen eine Zeit lang regelmäßig zum Psychologen. In Beziehungen oder Ehen gibt es manchmal Probleme. Gründe dafür sind zum Beispiel: • Alltagsstress • Geld-Probleme • Kinder • Arbeit Trennung Manchmal kann man Probleme in einer Beziehung nicht lösen. Dann muss man sich trennen. Trennungen sind nicht immer einfach. Man muss diese Probleme lösen, wenn man zusammenbleiben will. Wichtig ist, dass man dabei respektvoll ist. Man darf die andere Person nicht beleidigen oder schlagen. Das ist verboten und strafbar. So löst man Probleme richtig: • Ruhig miteinander reden • Nicht anschreien • Zuhören Nur so kann man verstehen, was die Person denkt und fühlt. Danach kann man seine eigene Meinung sagen und eine gemeinsame Lösung suchen. Es ist schwierig, wenn nur ein Partner die Trennung möchte. Das ist für den anderen Partner sehr schwer. Er muss aber diese Entscheidung trotzdem akzeptieren und respektieren. Er sollte diesen Partner dann in Ruhe lassen. Man sollte nach einer Trennung den Partner nicht immer anrufen, ihm folgen oder belästigen. Man kann dann eine Strafe bekommen. Nach der Trennung können beide Partner das tun, was sie wollen. Niemand darf sich in das neue Leben vom Ex-Partner einmischen. Auch nach einer Scheidung darf man nur noch für gemeinsame Kinder entscheiden, aber nicht für den Ex-Mann oder für die Ex-Frau. 47 47 Liebe und Beziehungen Liebe und Beziehungen Übungen Beziehungsprobleme: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Wie kann man Beziehungsprobleme lösen? Wählen Sie aus. Sie haben ein Problem mit Ihrem Partner. Sie sollten das Problem direkt ansprechen und mit Worten lösen. Sie sind ein Mann und Sie streiten mit Ihrer Frau. Dürfen Sie Ihre Frau schlagen? Sie sind eine Frau und Sie streiten mit Ihrem Mann. Dürfen Sie ihn schlagen? Richtig Falsch Ja Nein Manchmal Ja Nein Manchmal Ja Nein Manchmal miteinander reden schlagen anschreien ignorieren zuhören Fragen stellen Hilfe beim Experten holen Sex mit anderen haben 48 Sie sind verheiratet und haben Probleme mit Ihrem Mann. Sie können diese Probleme nicht allein lösen und brauchen Hilfe. kann Ihnen helfen. Eine Psychologin kann bei Beziehungsproblemen helfen. Sie kann zum Beispiel . Bei einer Paartherapie kann man . Sie können Ihre Probleme nicht sofort lösen. Sie möchten aber zusammenbleiben. Deswegen . Ein Polizist Vorschläge machen Probleme lösen streiten Sie weiter Eine Psychologin Menschen anschreien streiten trennen Sie sich Eine Krankenschwester nichts sagen den Partner verletzen machen Sie eine Paartherapie Paartherapie: Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. 49 49 Liebe und Beziehungen Übungen Trennung: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Liebe und Beziehungen Übungen Sie und Ihre Partnerin haben sich getrennt. Ihre Ex-Partnerin hat einen neuen Partner. Sie sind eifersüchtig. Deswegen dürfen Sie Ihre Ex-Partnerin verfolgen. Sie und Ihr Mann haben sich getrennt. Sie sehen Ihren Ex-Mann mit einer anderen Frau zusammen. Deswegen dürfen Sie ihn beschimpfen. Sie und Ihre Frau haben sich scheiden lassen. Sie dürfen beide selbst entscheiden, wie Sie leben möchten. Ihre Ex-Frau hat einen neuen Mann kennengelernt und möchte ihn heiraten. Das müssen Sie akzeptieren. Richtig Falsch 50 Meine Frau ist tot. Wir heiraten bald. Ich habe keine Partnerin. 2 3 4 5 6 7 1 51 51 Liebe und Beziehungen Amir Justus Saida Justus Rabia Amir Justus Maria Saida Maria Amir Justus Maria Amir Yara Justus Halim Rabia Was dürfen Frauen und Männer? Was dürfen Frauen und Männer nicht? Ehepartner schlagen Chef sein Auto fahren Kinder schlagen Kinder erziehen kochen Fußball spielen Amir (30) Rabia (13) Saida (18) Justus (25) ledig verheiratet alleinerziehend geschieden verwitwet alleinstehend unverheiratet verliebt verlobt Halim (15) Yara (50) Maria (25) Welche Wörter passen? Ordnen Sie zu. Übungen Dürfen diese Personen in Deutschland heiraten? Schreiben Sie ja oder nein. Politische Parteien Öffentliche Ordnung Zuwanderung Politische Teilhabe Zuwanderung Öffentliche Ordnung Politische Teilhabe Politik 52 Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Politische Parteien, Politische Teilhabe, Öffentliche Ordnung, Zuwanderung Hintergrundinformationen Dieses Kapitel bringt den Lernerinnen und Lernern das Wichtigste zum Thema Politik näher. Sie erfahren: • was eine politische Partei ist • welche Parteien in Deutschland zu den großen Parteien gehören • ob Parteien verboten werden können • welche Regeln es bei einer Wahl gibt • wie eine Wahl abläuft • was die Polizei macht • wie die Polizei hilft • wie das Asylverfahren in Deutschland abläuft, wer zuständig ist und was ein Aufenthaltsstatus ist. Vermittlungshinweise Wissen über das politische System in Deutschland ist essentiell, um sich im Alltag zurechtzufinden. Für Geflüchtete aus restriktiven Gesellschaften sind die Freiheiten, die sie in Deutschland haben, oft ganz neue Herausforderungen, mit denen umzugehen man erst lernen muss. Daher ist es von besonderer Bedeutung, alle relevanten Informationen möglichst anschaulich zu vermitteln. Auf diese Weise können die Teilnehmer so umfassend wie möglich über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt werden. Anhand von Wahlplakaten verschiedener Parteien kann gezeigt werden, dass jeder Mensch in Deutschland denken und sagen kann, was er möchte, und gleichzeitig auf die wichtigsten Parteien Deutschlands hinweisen. Hierbei gilt es, unbedingt neutral zu bleiben, ungeachtet der eigenen politischen Einstellung. Mit authentischen Materialien wie Wahlzetteln können die Lernerinnen und Lerner direkt zu den Abläufen von Wahlen gelenkt werden. Es empfiehlt sich abzuwägen, wie sehr man ins Detail gehen kann, ohne die Teilnehmer mit der Fülle an Regeln und Spezifika zu überfordern. Zum Abschluss dieses Themenkomplexes kann ganz im Sinne der Handlungsorientierung eine Kurswahl abgehalten werden, bei der am Ende ein Kurssprecher/ eine Sprecherin von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewählt wird. Auch auf möglichen Kontakt mit der deutschen Polizei müssen die Teilnehmer vorbereitet werden. Es muss klar gemacht werden, dass sich jeder bei Notfällen an die Polizei wenden kann, ohne negative Folgen befürchten zu müssen. Die weit verbreitete Scheu, mit Polizeiangehörigen zu kommunizieren, gilt es abzubauen. Vielmehr soll sie dem Bewusstsein weichen, dass niemandem etwas passieren kann, wenn man keine Straftat begangen hat. Auch deswegen ist es wichtig, genau aufzuzeigen, welche Aufgaben die Polizei in Deutschland hat, was sie darf und was sie nicht darf. Zum Ablauf des Asylverfahrens und über den Aufenthaltsstatus weiß ein Großteil der Lernerinnern und Lerner bereits aus eigener Erfahrung etwas zu berichten. Es lohnt sich, diese Eindrücke in den Unterricht miteinzubeziehen und als Basis für weiterführende Erläuterungen zu nutzen. Durch ein von der Lehrkraft aus diesem Sprechanlass initiiertes Unterrichtsgespräch kann zudem auch die mündliche Kompetenz gefördert werden. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Fortgeschrittenere Lerner können neben den im Buch behandelten Themen je nach Lerntempo auch die Inhalte erarbeiten, die zusätzlich digital in der Lern-App WIR in Deutschland 2.0 zur Verfügung stehen: • Bundeswehr • Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst • Warum verlassen Menschen ihre Heimat? • Aufenthaltsstatus • Welche Aufenthaltstitel gibt es? • Die deutsche Staatsbürgerschaft bei Kindern • Regeln für die Einbürgerung • Pflichten als Asylsuchende: Erste Schritte • Pflichten als Asylsuchende: Was sind Residenzpflicht und Wohnsitzauflage? • Rechte als Asyl-Suchende: Alltag und Bildung für Kinder • Rechte als Asyl-Suchende: Bildung für Erwachsene und Arbeit Empfehlenswert sind darüber hinaus die Materialien der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) zu verschiedenen Themen wie Demokratie in Deutschland oder politische Parteien und Grafiken zu Grundgesetz, Grundrechten und vielem mehr, die unter folgendem Link erreicht werden können: https: / / www.bpb.de/ politik/ 53 53 Politik 54 Die Sonne hat viel Energie. Wenn man aus dieser Energie elektrischen Strom macht, heißt das Solar-Energie. Die Solar-Energie ist umweltfreundlich. Politische Parteien die Atom-Kraft die Abgase die Kohle die Solar-Energie das Bundesverfassungsgericht Wortschatz Was ist eine politische Partei? Leute haben unterschiedliche Meinungen. Leute mit der gleichen politischen Meinung können zusammenkommen. Sie können eine politische Partei gründen und bei der Politik mitmachen. Das können alle Menschen machen. Das steht in Artikel 21(1) im Grundgesetz. Das kurze Wort für politische Partei ist: Partei. Eine Partei hat gemeinsame Ziele. Die Menschen von einer Partei arbeiten gemeinsam an einer Sache. Die Politiker versuchen, die Meinungen von der Partei zu erklären und für die Menschen zu sprechen. Wenn viele Menschen eine Partei wählen, dann kann die Partei viel in der Politik entscheiden. Viele Politiker gehören zu einer Partei. 55 55 Politik Große Parteien in Deutschland CDU: CDU heißt „Christlich Demokratische Union“. Die CDU gehört zu den großen Parteien in Deutschland. Christliche Gedanken sind für die Partei wichtig. Die CDU ist offen für alle Menschen in Deutschland. Die CDU ist für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Das heißt: Alle Menschen in Deutschland sollen frei leben. Alle Menschen sollen gerecht behandelt werden. Solidarität bedeutet: Menschen helfen anderen Menschen, wenn sie Hilfe brauchen. Die CDU hat einen Partner: Die CSU. Die beiden Parteien sind immer zusammen im Bundestag. CDU und CSU heißen zusammen: Die Union. Die CDU gibt es nicht in Bayern - dort gibt es nur die CSU. CSU: CSU heißt „Christlich Soziale Union“. Die CSU gibt es nur in Bayern. Christliche Gedanken sind für die Partei wichtig. Die CSU unterstützt den Föderalismus. Föderalismus heißt: nicht alle Gesetze werden im Bundestag gemacht. Manche Dinge können die Bundesländer selbst entscheiden. Die CSU ist für den Sozialstaat. Sozialstaat heißt: Deutschland hilft zum Beispiel armen oder kranken Menschen. Die CSU hat einen Partner: Die CDU. Die beiden Parteien sind immer zusammen im Bundestag. CSU und CDU heißen zusammen: Die Union. SPD: SPD: SPD heißt „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“. Die SPD gehört zu den großen Parteien in Deutschland. Die SPD will mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Alle Menschen sollen genug Geld zum Leben haben. Frauen sollen genauso viel Geld bekommen wie Männer. Die SPD will: Reiche Menschen sollen mehr Geld an den Staat geben. So kann der Staat armen Menschen besser helfen. Arme Menschen sollen die gleichen Rechte und Chancen haben wie reiche Menschen. FDP: FDP heißt „Freie Demokratische Partei“. Die FDP will mehr Freiheit für Menschen und für Firmen. Firmen sollen Hilfe bekommen. So sollen die Firmen erfolgreich sein. Die FDP will: Der Staat soll nicht so wichtig im Leben von den Menschen sein. Der Staat soll nur Gesetze machen, wenn es nicht anders geht. Die Politik der FDP heißt aus diesem Grund auch: “liberal“. 56 Bündnis 90 / Die Grünen: Für die Partei ist besonders der Umwelt-Schutz wichtig. Die Partei will den Schutz von Pflanzen, Tieren, der Landschaft und dem Klima. Deshalb heißt die Partei: „Die Grünen“. Die Grünen wollen Umwelt-Schutz, Frieden und gleiche Rechte für Frauen. Strom soll nicht mehr aus Kohle und Atomkraft kommen. Strom soll von Wind-Kraft, Solar-Energie und Wasser- Kraft kommen. Autos sollen keine Abgase mehr machen. Autos sollen mit Strom fahren und es soll mehr Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel geben. Die Linke: Die Linke ist gegen Armut und will mehr Gerechtigkeit. Sie will: Alle Menschen mit Arbeit sollen mindestens 12 Euro in einer Stunde bekommen. Menschen ohne Arbeit und Rentner sollen auch mehr Geld haben. Frieden ist für die Linke besonders wichtig. Deutsche Firmen sollen keine Waffen mehr ins Ausland verkaufen. Die Linke will: Alle Kinder sollen gute Chancen in der Schule haben. Kinder von armen Eltern sollen Unterstützung bekommen. Alle Kinder sollen Hilfe bei den Hausaufgaben bekommen. Die Freien Wähler: Die Partei will, dass Politik mehr in den Städten und Landkreisen passiert. Entscheidungen sollen weniger in Berlin oder den Hauptstädten der Bundesländer gemacht werden. Städte und Dörfer sollen mehr selbst bestimmen. Deswegen möchte die Partei zum Beispiel mehr Volksentscheide. Dabei stimmen die Menschen direkt über ein Thema ab. Die Freien Wähler wollen Zuwanderung nach Deutschland. Menschen, die eine anerkannte Berufsausbildung oder ein Studium haben, sollen leichter nach Deutschland kommen können. Traditionen und die Rechte der einzelnen Menschen sind für die Partei wichtig. AFD: AFD heißt „Alternative für Deutschland.“ Die Partei sagt: Wir wollen die Politik anders machen. Wir wollen die Politik nicht so machen, wie die anderen Parteien. Die AFD ist gegen den Euro. Die AFD sagt: Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Die AFD will keine Minarette in Deutschland haben. Die AFD will weniger Asyl- Anträge in Deutschland. Die Grenzen sollen immer kontrolliert werden. So sollen weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Die AFD will Atom-Kraft in Deutschland. Für die AFD ist eine Familie immer: Mutter, Vater und Kinder. Die Ehe soll nur für Mann und Frau sein. Die Ehe soll es nicht für zwei Männer oder zwei Frauen geben. Große Parteien in Deutschland Was ist eine politische Partei? Wählen Sie die richtigen Antworten aus! 57 57 Politik Übungen In einer Partei treffen sich Leute mit der gleichen politischen Meinung. Nur reiche Menschen können eine Partei gründen.“ ersetzen. Unterschiedliche Parteien haben unterschiedliche Meinungen. Eine Partei kann in Deutschland nur verboten werden, wenn sie gegen die Verfassung verstößt. Richtig Falsch Politik Übungen Es gibt noch mehr Parteien in Deutschland. Gehen Sie auf: www.bpb.de/ politik/ grundfragen/ parteien-in-deutschland/ kleinparteien Dort finden Sie Informationen zu diesen Parteien. Suchen Sie sich eine Partei aus, die Sie interessant finden. Wie heißt die Partei? Was will die Partei? Machen Sie sich Notizen und stellen Sie die Ergebnisse später in der Klasse vor! 58 Politik in Deutschland: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus! CDU und CSU sind Partner und arbeiten zusammen. Gemeinsam heißen sie auch . CDU und CSU wollen: Alle Menschen sollen in Deutschland leben. Die Bundesländer sollen . selbst entscheiden können. Die SPD gehört zu den Parteien in Deutschland. Die SPD will mehr in Deutschland. Frauen sollen Rechte wie Männer haben. Die Partei Bündnis 90/ Die Grünen will Tiere, Pflanzen und das schützen. Die Partei will: Strom soll nicht mehr aus Kohle und kommen. Strom soll zum Beispiel aus Wind-Kraft und kommen. Union großen Tiere Wasser-Kraft Kohle Paar kleinen frei die gleichen viel wenig weniger Klima Atom-Kraft Haus Geld Gerechtigkeit 59 59 Politik Parteien in Deutschland: Finden Sie die richtigen Wörter und ergänzen Sie den Text. Übungen 60 Kandidaten sind Bewerber. Kandidaten wollen etwas haben. Es ist aber nicht genug für alle da. Kandidaten bewerben sich und sagen: Ich will das haben oder ich will das machen. Das heißt auch: kandidieren. Politiker können zum Beispiel kandidieren und sagen: Ich will Bundeskanzler sein. Wenn mehrere Leute sagen: Ich will Bundeskanzler sein, sind diese Leute Kandidaten. Aber: Nur einer kann gewinnen und Bundeskanzler sein. Das ist der Ort, wo ich wählen kann. Wenn ich wählen darf, bekomme ich einen Brief vom Wahl-Amt. Das heißt Wahl-Benachrichtigung. In dem Brief steht: Wo soll ich wählen? Wo ist mein Wahl-Lokal? Das Wahl-Lokal kann in einer Schule, dem Rathaus oder einem anderen großen Haus sein. Ich kann auch mit einem Brief wählen. Das heißt: Brief-Wahl. Der Stimm-Zettel ist wichtig für eine Wahl. Auf dem Stimm-Zettel stehen alle Kandidaten. Ich kann dort auswählen: Wer bekommt meine Stimme? Für wen stimme ich? Wen wähle ich? Auf dem Stimm-Zettel kreuze ich meine Auswahl an. Politische Teilhabe Das Wahl-Lokal der Stimm-Zettel Die Kandidaten die Brief-Wahl Wortschatz Wenn ich keine Zeit habe oder krank bin, dann kann ich meine Stimme auch mit einem Brief abgeben. Das heißt: Ich kann Brief-Wahl machen. In meiner Wahl-Benachrichtigung finde ich ein Formular. Das Formular kann ich ausfüllen und an das Wahl- Amt schicken. Das Wahl-Amt schickt mir den Stimm-Zettel. Ich kann den Stimm-Zettel ausfüllen und an das Wahl-Amt schicken. Dann habe ich auch gewählt. 61 61 Politik Welche Regeln gibt es für eine Wahl? Wer darf in Deutschland wählen? Wahlen in Deutschland sind immer: • allgemein • unmittelbar • frei • gleich • geheim Das heißt: • Alle Bürger ab 18 Jahren dürfen wählen. • Ich wähle die Kandidaten selbst. • Ich darf die Partei wählen, die ich will. • Meine Stimme zählt wie alle anderen. • Niemand weiß, was ich wähle. Wo ist die Wahl? 1. In einem Bundesland 2. In einer Kommune (Stadt/ Gemeinde) Was wähle ich? 1. Bürgermeister 2. Landrat 3. Stadtrat / Gemeinderat 4. Kreisrat -> Immer für meine nahe Umgebung Wer darf wählen? 1. Deutsche Staatsbürger ab 18, die im Wahlkreis wohnen 2. EU-Bürger, die im Wahlkreis wohnen Wo ist die Wahl? 1. In einem Bundesland Was wähle ich? 1. Landrat -> Immer für meine nahe Umgebung Wer darf wählen? 1. Deutsche Staatsbürger ab 18, die im Wahlkreis wohnen Wo ist die Wahl? 1. Überall in Deutschland Was wähle ich? 1. Bundestag -> Immer für meine nahe Umgebung Wer darf wählen? 1. Deutsche Staatsbürger ab 18, in ganz Deutschland Immer: Alle deutschen Staatsbürger ab 18 Jahren Kommunalwahlen Landtagswahlen Bundestagswahlen 62 Ablauf einer Wahl Wo kann ich wählen? 1. Der deutsche Staat weiß: Wer lebt wo in Deutschland? Das sagt er dem Wahl-Amt. Alle Städte haben ein Wahl-Amt. Das Wahl-Amt weiß: Wer darf in meiner Nähe wählen? Das Wahl-Amt schreibt dann einen Brief an die Leute, die wählen dürfen. Der Brief heißt: Wahl-Benachrichtigung. 2. Ich bekomme eine Wahl-Benachrichtigung. In der Wahl-Benachrichtigung steht: • Was ist das für eine Wahl? • Welche Kandidaten gibt es? • Wann ist die Wahl? • Wo kann ich wählen? • Will ich Brief-Wahl machen? 3. Ich entscheide: Will ich Brief-Wahl machen? Will ich in das Wahl-Lokal gehen? Wen will ich wählen? Das kreuze ich auf dem Stimm-Zettel an. 4. Wer hat gewonnen? Alle Stimmen zählen. Wer mehr Stimmen hat, hat die Mehrheit. Die Mehrheit gewinnt die Wahl. Das Wahlamt zurück schicken beantragen Brief-Wahl • Stimm-Zettel zu Hause ausfüllen • Alles mit der Post verschicken Wahl im Wahl-Lokal • Wahl-Benachrichtigung mitnehmen • Im Wahl-Lokal wählen • Was für eine Wahl? • Welche Kandidaten? • Wann ist die Wahl? • Wo ist mein Wahllokal? • Brief-Wahl? 1. Die Wahl-Benachrichtigung 2. der Staat alle Menschen in Deutschland alle deutschen Staatsbürger EU-Bürger in Bayern Kinder sonst niemand deutsche Staatsbürger in Bayern ab 18 der Ehemann deutsche Staatsbürger ab 18 man selbst Bei der Bundestags-Wahl dürfen wählen. Bei der Landtags-Wahl in Bayern dürfen wählen. Bei einer Kommunal-Wahl in Bayern dürfen deutsche Staatsbürger ab 18 in Bayern und , wählen. Will ich Brief-Wahl machen? Wer gewinnt die Wahl? Wen will ich wählen? Das Wahl-Amt schickt die Wahl-Benachrichtigung. 63 63 Politik Übungen Wahlen in Deutschland: Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. Wählen: Was kommt zuerst? Sortieren Sie! In Deutschland entscheidet , wen man wählt. 64 Öffentliche Ordnung Was macht die Polizei? Die Polizei hilft mir? Die Polizei kümmert sich um die Sicherheit in Deutschland. Die Polizei hat verschiedene Aufgaben: • Menschen vor Gefahren schützen • Prävention: Hilfe, bevor ein Verbrechen passiert • Kriminalität und Verbrechen bekämpfen • Hilfe für Opfer von Verbrechen • Beweise finden und sichern • Sicherheit im Straßen-Verkehr • Erste-Hilfe bei Unfällen Wenn ich Hilfe von der Polizei brauche, wähle ich 110. Die Polizei ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. So kann sie ihre Aufgaben gut machen, z.B.: • Bundespolizei (Schutz von den Grenzen) • Länderpolizei (in den Bundesländern) • Polizei in den Städten Die Polizei schützt die Menschen. Wenn ich in Gefahr bin, kann ich die Polizei anrufen. Wenn mich jemand geschlagen hat, kann ich die Polizei rufen. Wenn ich ein Verbrechen sehe, kann ich die Polizei rufen. Die Polizei muss mir helfen. Für die Polizei ist egal: • Bin ich Flüchtling? • Welche Hautfarbe habe ich? • Woher komme ich? • Welche Religion habe ich? Die Polizei hilft Opfern von Verbrechen. Opfer sind Menschen, denen etwas Schlimmes passiert ist. Ich kann dann die Polizei anrufen. Das ist nicht schlecht für meinen Asyl-Antrag. Die Polizei kümmert sich nicht um meinen Asyl-Antrag. Die Polizei muss sich auch an Gesetze halten. Die Polizei kann nicht einfach das machen, was die Polizei will. Info Die Polizei schützt alle Menschen vor Gefahren. Die Polizei hilft bei Unfällen. Die Polizei kann machen, was sie will. Ich bin in Gefahr. Dann kann ich die Polizei anrufen. Jemand auf der Straße ist in Gefahr. Ich sehe das. Ich kann die Polizei anrufen. Ich bin Asyl-Bewerber und sehe ein Verbrechen. Ich möchte helfen und die Polizei anrufen. Das ist nicht schlecht für meinen Asyl-Antrag. Richtig Falsch 65 65 Politik Übungen Öffentliche Ordnung in Deutschland: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus! 66 Zuwanderung das BAMF die Duldung das Asyl die Abschiebung die Frist / befristet Wortschatz Ein Übersetzer ist eine Person, die Texte von einer Sprache in eine andere Sprache überträgt. Ein Dolmetscher übersetzt alles, was gesprochen wird, in eine andere Sprache. Viele Menschen, die neu in Deutschland sind, können noch nicht so gut Deutsch sprechen. Sie brauchen oft einen Dolmetscher oder Übersetzer als Hilfe bei Behörden. Die Frist ist ein festes Datum. Wenn es eine Frist gibt, muss man alles bis zu diesem Datum machen. Bei einer Anhörung sagen Menschen alles, was sie sagen wollen oder müssen und eine zuständige Person wie zum Beispiel ein Beamter, Polizist oder Richter hört zu. Wenn man zum Beispiel Asyl beantragt, wird man zu einer Anhörung eingeladen. Dort muss man sagen, warum man in Deutschland leben will. scan Informationen zur Antragsstellung Informationen zur Anhörung Informationen zum Asylverfahren Wie scannt man den QR-Code? Einen QR-Code können Sie einfach mit Ihrem Handy scannen. Bei neuen Modellen: Kamera einschalten und nach dem QR-Code Symbol suchen. Auf das Symbol klicken und den Code mit der Kamera scannen. Ältere Modelle brauchen dazu eine App aus dem Appstore. Suchen Sie dort nach QR- Code Scanner. 67 67 Politik Das Asyl-Verfahren und der Aufenthalts-Status Wenn jemand aus einem bestimmten Grund (Verfolgung oder Krieg) aus seiner Heimat in ein anderes Land flieht, muss er einen Asyl-Antrag stellen. Diese Sachen passieren dann: • Wenn man nach Deutschland kommt, muss man sich bei einer BAMF-Behörde melden. • Man bekommt vom BAMF einen Termin für die Anhörung. Bei der Anhörung muss man sagen: Warum bin ich geflüchtet? Man muss alles sagen: Was ist im Heimat-Land passiert? Wie war die Reise nach Deutschland? Warum möchte ich in Deutschland bleiben? Übersetzer helfen dabei. • Das BAMF schaut: Hat die Person ein Recht auf Asyl? Dabei spielen das Aufenthalts-Gesetz und das Asyl-Gesetz eine Rolle. • Wenn die Person ein Recht auf Asyl hat, bekommt sie eine befristete Aufenthalts-Erlaubnis. Wenn der Antrag abgelehnt wird, muss die Person das Land verlassen. • Wenn die Person das Land nicht sofort verlassen kann, kann man eine Duldung bekommen: Man muss dann immer noch ausreisen, aber wird nicht sofort abgeschoben. • Alle Menschen, die keine Aufenthalts-Erlaubnis oder keine Duldung haben, müssen ausreisen. Wenn sie das nicht freiwillig machen, werden sie abgeschoben. • Nachdem das Asyl-Verfahren fertig ist, ist für den Aufenthalts-Titel nicht mehr das BAMF zuständig. Dann muss man zu der Ausländer- Behörde in seinem Bundesland gehen. Politik Übungen Sie möchten einen Asyl-Antrag stellen. Wo müssen Sie hin? Sie müssen zu einer Anhörung gehen. Sie können aber kein Deutsch sprechen. Wer kann Ihnen helfen? Ihr Asyl-Antrag wurde abgelehnt. Was müssen Sie machen? Ihr Asyl-Antrag wurde abgelehnt. Sie haben eine Duldung bekommen. Was heißt das? Richtig Falsch Ausländer-Behörde BAMF Standesamt ein Übersetzer ein Lehrer ein Polizist Was spielt keine Rolle bei der Entscheidung im Asylverfahren? die Flucht-Gründe das Gesetz die Hautfarbe in Deutschland bleiben zurück in die Heimat nichts Abschiebung keine Abschiebung Urlaub 68 Asyl-Verfahren: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus! Freiwillige Rückkehr in das Heimatland Hilfe und kostenlose Beratung finden Sie beispielsweise bei der Refugee Law Clinic Munich in München: http: / / rlcm.de. Info 69 69 Politik Wenn Ihr Asyl-Antrag abgelehnt wird, können Sie dagegen klagen. Das bedeutet: Sie können vor ein deutsches Gericht gehen. Dort sagen Sie: Ich bin mit der Entscheidung des BAMF nicht einverstanden. Am besten sprechen Sie mit einem Anwalt oder einer Anwältin und Ihren Helferinnen und Helfern darüber. WICHTIG IST: Es gibt eine Frist von 2 Wochen! Nach dieser Frist können Sie nicht mehr vor Gericht gehen! Die Frist beginnt an dem Tag, an dem der Asyl-Antrag abgelehnt wird. Es gibt auch Angebote und Beratung für Menschen, die zurück in ihr Heimatland gehen möchten und nicht in Deutschland bleiben wollen. Dafür kann man zum Beispiel Geld für die Reise, für die medizinische Versorgung und für einen neuen Start im Heimatland beantragen. Es gibt mehrere Beratungsstellen und Programme, die dabei helfen können: Das BAMF bietet beispielsweise Beratung und Hilfe im REAG/ GARP-Programm an: www.bamf.de/ DE/ Themen/ Rueckkehr/ rueckkehr-node Auf der Internet-Seite des Bayerischen Innen-Ministeriums findet man eine Liste der Beratungs-Angebote für ganz Bayern: www.stmi.bayern.de/ mui/ asylsozialpolitik/ rueckkehrberatung Das Projekt „Coming Home“ in München hilft zum Beispiel auch bei einer beruflichen Qualifizierung für das Heimatland. Außerdem kann man auch Hilfe nach der Ausreise bekommen: www.muenchen.de/ rathaus/ Stadtverwaltung/ Sozialreferat/ Wohnungsamt/ rueckkehrhilfen/ EU_projekt_Coming_Home Welche Möglichkeiten habe ich, wenn der Asyl-Antrag abgelehnt wurde? Kostenlose Informationen zum Thema Rückkehr ins Heimatland: BAMF - Rückkehrhotline Frankenstraße 210 90461 Nürnberg Telefon: +49 911 943-0 Telefax: +49 911 943-1000 Info 70 Verwaltung Mitwirkungsprinzip Mitwirkungsprinzip Verwaltung Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Behörden in Deutschland, Mitwirkungsprinzip Hintergrundinformationen Dieses Kapitel erläutert verschiedene Aspekte des Verwaltungsapparats in Deutschland. Dazu zählt: • was die wichtigsten Behörden in Deutschland sind • was ein Antrag ist und wer über Anträge entscheidet • was die wichtigsten Unterlagen für Behördengänge sind • wie man einen Antrag ausfüllt • was man mit Dokumenten macht • was eine Frist ist. Vermittlungshinweise Schon vielen deutschen Muttersprachlern fällt es oftmals nicht leicht, sich im Dschungel aus Behörden, Richtlinien und Verwaltungsebenen zurechtzufinden und den Überblick zu behalten. Für Lernerinnen und Lerner des Deutschen ist dies eine ungleich schwierigere Herausforderung. Daher ist es ratsam, den Themenkomplex so weit wie möglich zu entzerren und möglichst kleinschrittig vorzugehen. Einen potenziellen Unterrichtseinstieg stellt ein Unterrichtsgespräch zu verschiedenen Problemlagen aus dem Alltag der Lernerinnen und Lerner dar, die die Lehrkraft an der Tafel notiert. Anschließend wird nach den jeweils zuständigen Anlaufstellen gesucht. Hierfür kann die Lehrkraft eine Auswahl an Informationsbroschüren verschiedener Institutionen und Einrichtungen mitbringen, die nun wie bei einem Memory-Spiel dem jeweiligen Problem zugeordnet werden sollen. Durch das aktive Beteiligen der Lernerinnen und Lerner am Lösungsprozess wird nachhaltiges, handlungsorientiertes Lernen ermöglicht. Auch beim Thema Anträge empfiehlt es sich, originales Material zur Veranschaulichung zu präsentieren. Situativ eingebettet, zum Beispiel in ein Szenario, in dem ein Ehepaar einen Antrag auf Kindergeld stellen möchte, kann der Ablauf von der Antragsstellung bis hin zur Bewilligung möglichst realistisch nachgestellt werden und der Kurs einen Antrag exemplarisch bearbeiten. Auf diese Weise lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die gängigen auszufüllenden Felder kennen und haben am Ende der Unterrichtseinheit eine Vorlage für zukünftige Anträge. Welche Unterlagen für eine Antragsstellung benötigt werden, kann dabei ebenfalls thematisiert werden. Unbedingt hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit von Fristen und die Folgen, wenn man diese verstreichen lässt. Hierfür eignen sich insbesondere Übungen zu Schreiben von Behörden und Ämtern, in denen eine konkrete Abgabefrist für Unterlagen genannt wird und die Lernerinnen und Lerner darauf bezogen aus einer Auswahl an Antwortmöglichkeiten den richtigen Einreichungstermin herausfinden sollen. Beispiele hierfür finden Sie am Ende des vorliegenden Kapitels. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Teilnehmern/ Teilnehmerinnen, die mit der Bearbeitung der regulären Aufgaben bereits frühzeitig fertig sind, kann ein weiteres Arbeitsblatt ausgeteilt werden, das sich mit der richtigen Einsortierung von Unterlagen in Ordner auseinandersetzt. Hierfür werden zunächst verschiedene Sortierkategorien wie Anträge und Rechnungen genannt, denen dann verschiedene Begriffe und/ oder Bilder zugeordnet werden müssen. Am Ende werden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt. Sieger ist derjenige oder diejenige mit den meisten richtigen Zuordnungen. 71 71 Verwaltung Ahmed: Hallo John, wie geht es dir? John: Hallo Achmed, mir geht es ok. Ich bin seit 2 Monaten in Deutschland. Alles ist so schwer. Was mache ich, wenn ich keine Arbeit habe? Ahmed: Dann musst du zum Arbeitsamt gehen. Das Arbeitsamt hilft dir eine neue Arbeit zu finden und kann dir Geld geben. Ahmed: Bei der Familienkasse. Auch dort bekommst du Hilfe. Ahmed: Ja, das stimmt. John: Ich verstehe. Meine Frau bekommt bald ein Baby. Wo bekommen wir Kindergeld? John: Behörden in Deutschland sind sehr wichtig. Behörden in Deutschland 72 Der Staat unterstützt die Menschen in Deutschland. Damit der Staat allen helfen kann, hat der Staat die Verwaltung. Dort arbeiten viele Menschen in einer Behörde. Die Behörden machen viele unterschiedliche Dinge: Jobcenter: Hilfe bei der Arbeitssuche, Arbeitslosengeld für Menschen ohne Arbeit Landratsamt: Hilfe für Menschen in einem Landkreis Bürgerbüro: Hilfe für Menschen in einer Stadt Finanzamt: An das Finanzamt zahlen die Bürger ihre Steuern. Familienkasse: Hilfe für Familien (zum Beispiel Kindergeld) Standesamt: Hier kann man heiraten. Ausländerbehörde: Hilfe für Ausländer (zum Beispiel) Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Hilfe für Flüchtlinge, die neu in Deutschland sind Verwaltung Welche Behörden sind für mich wichtig? Wo muss ich hin, wenn …? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Richtig Falsch 73 Das Jobcenter hilft, eine neue Arbeit zu finden. Arbeitslosengeld bekomme ich vom Finanzamt. Im Standesamt kann man heiraten. Das Kindergeld bekommt man vom Finanzamt. 73 Verwaltung Übungen Wer entscheidet über meinen Antrag? 74 Für viele Dinge braucht man einen Antrag. Wenn man dabei Hilfe braucht, kann man zu einer Behörde gehen. Mit einem Antrag sagt man dem Staat formell, dass man etwas haben will. Zum Beispiel gibt es einen Antrag auf Kindergeld. Mit dem Antrag weiß der Staat: Ich habe ein Kind und möchte Kindergeld haben. Anträge sind meistens aus Papier und müssen unterschrieben werden. Die Mitarbeiter der Behörde bearbeiten den Antrag. Sie entscheiden nicht über den Antrag. Das Gesetz entscheidet. Egal sind: die Herkunft die Religion die Hautfarbe die sexuelle Orientierung Kinder dürfen keine Anträge stellen. Das machen die Eltern. Die Behörden in Deutschland sprechen Deutsch. Alle Anträge sind in deutscher Sprache. Manche Menschen sprechen aber noch nicht so gut Deutsch. Dann kann man einen Freund oder eine Freundin als Übersetzer mitnehmen. Eine Rolle spielen können: Das Alter Familienstand Geld Wer entscheidet über meinen Antrag? Markieren Sie die richtige Antwort. Ich möchte etwas vom Staat. Dann muss ich … Was kann bei einem bei dem Antrag eine Rolle spielen? Richtig Falsch die Bürgermeisterin fragen. einen Antrag ausfüllen. auf Facebook posten. Mein Alter Meine Hautfarbe Meine Religion In welcher Sprache darf mein Antrag sein? Arabisch Deutsch Türkisch 75 Der Imam Die Mitarbeiterin Das Gesetz Der Pfarrer Die Bundeskanzlerin Die Polizei Anträge: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. 75 Verwaltung Übungen 76 Mitwirkungsprinzip Wortschatz Was sind die wichtigsten Unterlagen für Behörden? die Steueridentifikations-Nummer der Aufenthaltstitel der Personalausweis die Urkunde Damit die Behörde helfen kann, braucht sie Unterlagen. • Personal-Ausweis: Alle deutschen Staatsbürger haben einen Personal-Ausweis. Auf dem Personal-Ausweis sind der Vorname, Nachname, Wohn-Ort und ein Foto. Mit einem Personal- Ausweis weiß die Behörde, wer eine Person ist • Aufenthalts-Titel: Anerkannte Flüchtlinge bekommen einen Aufenthalts-Titel. • Steueridentifikations-Nummer: Jeder deutsche Staatsbürger hat eine Steueridentifikations-Nummer. Die Steueridentifikations-Nummer sagt dem Finanz-Amt, wer Steuern bezahlt. Auch Ausländer bekommen eine Steueridentifikations-Nummer, wenn sie in Deutschland arbeiten. das Dokument der Ordner die Unterschrift die Steuern die deutsche Staatsbürgerschaft Wichtige Unterlagen für Behörden: Was passt zusammen? Ordnen Sie zu. der Personal-Ausweis die Steueridentifikations-Nummer der Aufenthalts-Titel die Geburts-Urkunde 1 2 3 4 77 77 Verwaltung Übungen Mark: Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Kind, Emine! Mark: Der Staat hilft dir dabei mit dem Kindergeld. Mark: Es ist aber ganz einfach. Alle Informationen stehen in deinem Aufenthaltstitel. Zuerst wollen sie deinen Vornamen und deinen Nachnamen wissen Mark: Genau. Jetzt dein Geburtsdatum. Das ist der Tag, an dem du geboren wurdest. Mark: Der Geburtsort ist der Ort, wo du geboren wurdest. Mark: Dann bist du Türkin und schreibst dort „Türkisch“. Mark: Ganz einfach, wir füllen einen Antrag aus. Schau mal hier: Emine: Vielen Dank, Mark! Ich freue mich sehr. Hoffentlich kann ich mir das alles leisten. Ein Kind braucht Essen, Kleidung und Spielsachen. Emine: Das sieht aber schwierig aus. Emine: Also Nachname Kartal und Vorname Ermine, oder? Emine: Das ist der 21. Mai 1990. Emine: Das war in Mersin. Was schreibe ich bei Staatsangehörigkeit? Ich habe einen türkischen Pass. Emine: Aber wie bekommen ich das Kindergeld? Wie fülle ich einen Antrag aus? Falls Sie keine Staatsangehörigkeit besitzen müssen Sie sagen, in welchem Land sie geboren wurden, und ihren Aufenthaltstitel beilegen. Mehr Infos zum Kindergeld: www.arbeitsagentur.de/ familie-und-kinder/ kindergeld-ausland Info 78 Was mache ich mit Dokumenten, die ich bekommen habe? Unterlagen von Behörden sind wichtige Dokumente. Man darf sie nicht verlieren oder kaputt machen. Ordner können bei der Ordnung helfen. Alle Dokumente zu einem Thema müssen in einen Ordner. Mit der Unterschrift zeige ich: Ich weiß, was im Dokument steht. Ich verstehe alles. Ich sage die Wahrheit. Was ist eine Frist? Fristen bei Behörden Murat: Hallo Aische, ich möchte Hartz IV beantragen. Ich habe einen Brief vom Arbeitsamt bekommen. Da steht etwas von einer Frist. Was ist das? Ich zeig es dir mal. Murat: Ach, vielen Dank. Jetzt habe ich es verstanden. Ich werde die Unterlagen gleich suchen. Ayse: Da steht, du musst noch weitere Unterlagen dahin schicken. Heute ist der 20. Juli. Bis zum 1. August muss das Arbeitsamt alle Unterlagen von dir haben. Das ist die Frist. Wenn du die Sachen zu spät schickst, kannst du Probleme bekommen. Für viele Unterlagen von Behörden gibt es eine Frist. Die Frist ist ein Termin in der Zukunft. Bis dann muss etwas gemacht sein. Zum Beispiel: Eine Behörde möchte Unterlagen bis zum 1. August. Dann müssen die Unterlagen auch bis zum 1. August bei der Behörde sein. 79 79 Verwaltung Verwaltung Übungen 80 Unterlagen und Dokumente: Was passt in die Lücken? Ergänzen Sie den Text. wichtige Dokumente wichtige Dokumente eine Lüge Mäppchen verstehe alles Notizzettel Notizzettel eine Geschichte Ordner verstehe nichts wichtige Karten wichtige Karten die Wahrheit Heft verstehe ein bisschen können bei der Ordnung helfen. Alle Dokumente zu einem Thema müssen dort hinein. Mit der Unterschrift zeige ich: Ich weiß, was im Dokument steht. Ich . Unterlagen von Behörden sind Man darf sie nicht verlieren oder kaputt machen. Unterlagen von Behörden sind Man darf sie nicht verlieren oder kaputt machen. Wenn ich ein Dokument unterschreibe, sage ich . 81 81 Verwaltung Fristen bei Behörden: Wählen Sie die richtige Antwort aus. Übungen Ja, die Unterlagen waren am 1.8. bei der Post. Nein, das ist zu spät. Ja, zwei Tage zu spät sind ok Die Frist spielt keine Rolle. Seine Geburtsurkunde Seinen Personalausweis Die Geburtsurkunden seiner Kinder Die Reisepässe seiner Kinder Die Frist endet am … 17.07.2021 01.08.2021 01.01.2022 08.01.2021 Herr Sener bringt die Unterlagen am 01.08.2021 zur Post. Sie kommen am 03.08.2021 bei der Bundesagentur für Arbeit an. Ist das innerhalb der Frist? Welche Unterlagen muss Herr Sener nachreichen? Medien und Mediennutzung Soziale Medien und Internet Möglichkeiten und Grenzen der Medienfreiheit Möglichkeiten und Grenzen 82 Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Medienvielfalt, Möglichkeiten und Grenzen der Medienfreiheit, Soziale Medien und Internet Hintergrundinformationen In diesem Kapitel erhalten Geflüchtete und Zuwanderer alle wichtigen Informationen zum Themenkomplex Medien, Medienvielfalt und Medienkonsum. Sie lernen: • wie man sich mit Hilfe von Medien informieren kann • was staatliche und private Medien sind • was Pressefreiheit bedeutet • wann Medien verboten werden können • welche Chancen, aber auch Gefahren soziale Medien bieten • wie man sich im Internet vor Gefahren schützt. Vermittlungshinweise Medien sind aus unserem Alltag längst nicht mehr wegzudenken. Doch nicht jeder/ jede Zugewanderte und Geflüchtete ist damit so vertraut, wie es notwendig wäre. Und noch weniger sind sich der Fallstricke, gerade auch im Internet, bewusst. Hier gilt es, explizit auf mögliche Gefahrenquellen hinzuweisen und die Lernerinnen und Lerner zu einem vorsichtigen Umgang mit Medien zu befähigen. Als Hinführung zum Thema bietet sich ein Unterrichtsgespräch in Verbindung mit einer kleinen Umfrage darüber an, wie die Lernerinnen und Lerner Nachrichten konsumieren. Darauf aufbauend stellt die Lehrkraft die in Deutschland meistgenutzten Medien (Zeitung, Radio, Fernsehen, Internet) vor und weist auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin. Explizit behandelt werden sollte der Rundfunkbeitrag, da das System des deutschen Rundfunksystems aus staatlichen und privaten Medien mitunter stark von dem in anderen Ländern abweicht. Gleiches gilt für die Pressefreiheit, deren Freiheiten und Grenzen anhand verschiedener Beispiele herausgearbeitet werden können. Einige finden sich im vorliegenden Kapitel. Zur Einführung der sozialen Medien lässt sich abermals ein Unterrichtsgespräch initiieren, um zu erfahren, welche Plattformen unter den Lernerinnen und Lernern verbreitet sind. Sie können über ihre Erfahrungen damit berichten, wodurch gleichzeitig die mündliche Kompetenz geschult wird. Im Anschluss daran wählt die Lehrkraft exemplarisch eine App aus und erarbeitet anhand dieser mit dem Kurs die Vor- und Nachteile von sozialen Medien, die sie an der Tafel notiert. Gerade für die im Kapitel behandelten potenziellen Gefahrenquellen in sozialen Medien müssen die Kursteilnehmer sensibilisiert werden, denn bekanntlich reicht oftmals schon ein falscher Klick, um größeren Schaden anzurichten. Zur Sicherstellung des neu erworbenen Wissens können dann die entsprechenden Übungen dazu bearbeitet werden. Analog dazu kann auch das Thema Sicherheit im Internet aufgegriffen werden, zum Beispiel durch das Präsentieren einer Webseite eines Online- Händlers. Hier gilt es, insbesondere auf gefälschte E-Mails hinzuweisen und darzustellen, wie man diese von echten E-Mails unterscheiden kann. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Fortgeschrittene Lerner können neben den im Buch behandelten Themen je nach Lerntempo auch die Inhalte erarbeiten, die zusätzlich digital in der Lern-App WIR in Deutschland 2.0 zur Verfügung stehen: • Was sind Massenmedien? • Kann ich alltägliche Dinge auch online machen? • Einkaufen im Internet • Banken und Behörden im Internet Neben weiteren Inhalten bietet WIR 2.0 auch selbstständig durchführbare Übungen, die den Grundsätzen des handlungsorientierten und autonomen Lernens folgen. Auf diese Weise wird nicht nur Blended Learning ermöglicht, sondern auch die Medienkompetenz geschult. Zusätzlich können bereits fertige Kursteilnehmer einen kleinen Text über ihre Lieblingsserie oder ihren Lieblingsfilm schreiben und erläutern, was ihnen daran gefällt. Dies schult sowohl die Schreibkompetenz als auch die Ausdrucksfähigkeit. Als weitere mögliche Zusatzaufgabe bietet es sich an, mehrere Auszüge aus echten und gefälschten Spam E-Mails vorzulegen. Damit sind beispielsweise E- Mails von unbekannten Absendern gemeint, die unter einem Vorwand um Kontaktaufnahme oder gar persönliche Daten bitten. Die Lernerinnen und Lerner können auf diese Weise trainieren, wie man echte Nachrichten von Spam E- Mails unterscheidet. Die Ergebnisse werden am Ende der Unterrichtseinheit vorgestellt. 83 83 Medien das Publikum im Internet surfen der Radiosender die Unterhaltung / unterhalten der Artikel das Tablet der Fernsehsender der Prominente / die Prominente die Werbung Medienvielfalt Wortschatz 84 das Unternehmen: Ein Unternehmen ist eine Firma. Es gibt unterschiedliche Unternehmen, die unterschiedliche Sachen machen. Zum Beispiel: Eine Bank ist ein Unternehmen, das mit Geld arbeitet. BMW ist ein Unternehmen, das Autos herstellt. Milka ist ein Unternehmen, das Schokolade macht. Medien als Informationsquelle 85 In Deutschland gibt es Informationsfreiheit. Alle Menschen können lesen, sehen und hören, was sie möchten. Man kann: • Zeitung lesen • Radio hören • Fernsehen • Mit Computer, Handy oder Tablet im Internet surfen Viele Medien wollen mit Nachrichten informieren. Oft haben sie auch Artikel oder Sendungen zu verschiedenen Themen über Wissen (zum Beispiel Geschichte und Natur). Manche Medien wollen aber auch unterhalten. Sie veröffentlichen zum Beispiel Artikel über Prominente oder zeigen Filme und Shows. Es gibt staatliche und private Medien. Für die staatlichen Medien müssen alle Bürger monatlich Geld zahlen. Diese Kosten heißen „Rundfunkbeitrag“. Das muss man auch machen, wenn man keinen Fernseher oder kein Radio hat. Staatliche Medien sind zum Beispiel Fernsehsender wie „Das Erste“ und „ZDF“ und die Radiosender vom „Bayerischen Rundfunk“. Sie müssen: • Die Bürger informieren. • Sendungen zu Wissen (zum Beispiel Geschichte und Natur) zeigen. Die meisten Medien in Deutschland sind privat. Private Fernsehsender sind zum Beispiel „RTL“, „Sat.1“ und „ProSieben“. Private Medien gehören einem Unternehmen und bekommen kein Geld von den Bürgern. Deshalb haben sie mehr Werbung und verdienen Geld damit. 85 Medien Staatliche und private Medien Informieren durch Medien: Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. Medien Übungen Ich kann alles lesen, was ich interessant finde. Das ist . Durch Medien lernen die Menschen aus der Welt. Medien können informieren und . Informationsfreiheit Altes kochen Meinungsfreiheit Neues lesen Redefreiheit nichts unterhalten Partnerübung: Welche Medien nutzen Sie? Reden Sie mit Ihrem Nachbarn oder Ihrer Nachbarin. Welche Medien nutzt du? Welche Medien nutzen Sie? Vielleicht helfen Ihnen diese Fragen: Liest du gerne Artikel? Surfst du im Internet? Hörst du Radio? Liest du eine Zeitung? Wo informierst du dich? Benutzt du ein Handy? 86 Staatliche und private Medien: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Richtig Falsch In Deutschland sind nur Medien vom Staat erlaubt. In Deutschland müssen alle Menschen Geld für die staatlichen Medien bezahlen. In Deutschland gibt es staatliche und private Zeitungen. Private Medien bekommen kein Geld von den Bürgern. 87 87 Medien Übungen der Jugendschutz die Adresse die Bearbeitung / bearbeiten die Journalistin die Daten die Absicht die Diskussion / diskutieren die Presse die Jugend Möglichkeiten und Grenzen der Medienfreiheit Wortschatz Bayerische Staatskanzlei Franz-Josef-Strauß-Ring 1 80539 München 88 das Persönlichkeitsrecht: Persönlichkeitsrecht bedeutet: Ich kann entscheiden, was von mir gezeigt wird (zum Beispiel Bilder und etwas, das ich gesagt habe). Niemand darf zum Beispiel Fotos von mir zeigen, wenn ich das nicht möchte. Niemand darf mich beleidigen. Niemand darf meine Daten veröffentlichen, wenn ich das nicht will. 89 der Datenschutz: Man darf die persönlichen Daten von anderen wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummer nicht nutzen. Jeder Mensch kann selbst entscheiden, welche Informationen er geben möchte. Niemand darf diese Informationen ohne Zustimmung nutzen. Dafür gibt es den Datenschutz. Wer sich nicht daran hält, macht sich strafbar. die Beleidigung / beleidigen: Wenn man schlechte und böse Sachen zu einer Person sagt, ist das eine Beleidigung. Die andere Person fühlt sich dann schlecht und ist emotional verletzt. die Aussage: Wenn man zu einem bestimmten Thema seine Meinung sagt, ist das eine Aussage. die Kritik / kritisieren: Wenn man etwas nicht gut findet und seine Meinung sagt, heißt das Kritik. 89 Medien Was ist Pressefreiheit und wann können Medien verboten werden? immer immer nicht manchmal aber nur manchmal , wenn sie sich an die Gesetze halten In Deutschland kann die Regierung entscheiden, was eine Zeitung berichtet. Pressefreiheit: Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. In Deutschland können Zeitungen über alles schreiben, was sie wollen. Das dürfen sie . In Deutschland sind alle Medien frei. Sie können über alles berichten, was sie wollen. Das ist Pressefreiheit. Sie müssen sich dabei aber an die Gesetze halten. Das müssen Medien zum Beispiel beachten: • Jugendschutz • Persönlichkeitsrechte • Bei politischen Wahlen neutral bleiben • Niemanden bevorzugen • Nicht lügen Medien sollen die Menschen informieren. Kritik an der Politik und Diskussionen sind erlaubt. Journalisten von Zeitungen und Fernsehsendern dürfen auch Material wie Fotos und Videos bearbeiten. Die originale Situation oder Aussage von einer Person dürfen sie aber nicht verändern. 90 Medien Übungen die Kollegen das wollen Alle nur im Internet wegen der Pressefreiheit erlaubt anders unterschiedlich gleich der Chef das erlaubt Nur private nicht wegen dem Persönlichkeitsrecht okay sie die originale Situation oder Aussage nicht verändern Manche nur einmal wegen den Gesetzen verboten Bei Wahlen muss ein Fernsehsender alle Parteien . behandeln. Pressefreiheit: Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. Journalisten dürfen Fotos und Videos nur dann bearbeiten, wenn . Medien dürfen Entscheidungen von Politikern kritisieren. Ich möchte nicht fotografiert und gefilmt werden. Deshalb dürfen Medien mich in ihren Berichten zeigen. Ein Fernsehsender erzählt Lügen über jemanden. Das ist . 91 91 Medien Übungen der Click das Profil die Anfrage die Fälschung die Privatsphäre der Absender die E-Mail-Werbung der Link die Voreinstellungen Soziale Medien und Internet Wortschatz 92 das/ der Virus / die Viren: Manchmal bekommen Computer Viren. Das sind Programme, die den Computer kaputtmachen können. Dafür gibt es den Virus- Scanner. Der Virus-Scanner sucht nach diesen Viren und entfernt sie. Er schützt den Computer. 93 der Betrug: Wenn man mit Absicht etwas Falsches sagt, schreibt oder macht ist das ein Betrug. die Belästigung / belästigen: Wenn man eine Person nicht in Ruhe lässt und sie zum Beispiel immer anruft, anfasst oder sie verfolgt und ihr schreibt, ist das eine Belästigung, wenn diese Person das alles nicht möchte. Wer eine Person belästigt, macht sich strafbar. die Bedrohung / bedrohen Wenn man einer Person sagt, dass man ihr etwas Schlechtes antun wird, ist das eine Bedrohung. die Charts: Es gibt immer wieder eine Liste mit Musik-Titeln, die von 1-100 nach Beliebtheit nummeriert sind. Das beste Lied ist die Nummer 1. Man sagt zu dieser Liste „Charts“. 93 Medien Chancen von sozialen Medien Mit sozialen Medien kann man mit anderen Menschen Kontakt haben. Soziale Medien sind zum Beispiel: • Facebook • WhatsApp • Instagram • TikTok • YouTube • Twitter Viele Leute nutzen soziale Medien. Deswegen ist es wichtig, dass man ihre Chancen und Gefahren kennt. Mit sozialen Medien kann ich zum Beispiel: • Mit Menschen auf der ganzen Welt reden • Mich über Sachen informieren, die ich interessant finde • Meine Bilder und meine Videos aus meinem Leben zeigen • Texte schreiben • Geburtstagsfeier planen • Spiele spielen • Hilfe finden Man kann zu allem seine Meinung schreiben. Wie im Alltag darf man aber auch im Internet nicht lügen oder andere schlecht machen. Wenn man im Internet Lügen erzählt, kann man eine Strafe bekommen. Fremde Bilder und Videos darf man teilen, aber nicht selbst hochladen. 94 Wofür kann ich soziale Medien benutzen? Markieren Sie die richtigen Antworten. 95 mit Freunden schreiben meine Texte teilen fremde Videos online stellen Musik herunterladen andere beleidigen meine Bilder zeigen Party planen um Hilfe bitten 95 Medien Übungen Nutzen Sie soziale Medien? Wenn ja, dann schauen Sie doch einmal in Ihre Einstellungen. Ist alles so eingestellt, wie Sie es wollen? Müssen Sie etwas umstellen? Berichten Sie danach im Kurs: War es einfach, alle Informationen zu bekommen, die Sie wollten? War alles eingestellt, wie es sein soll? Gefahren von sozialen Medien Wenn man soziale Medien nutzt, muss man einige Sachen beachten. Privatsphäre und Datenschutz: • Genau schauen, welchen Internetseiten man die eigenen Daten gibt (Schutz vor E-Mail- Werbung und Online-Betrug) • Nur so viele persönliche Informationen angeben wie nötig • Nur Anfragen von bekannten Personen annehmen • Eigenes Profil auf „privat“ stellen (nur Leute aus der Kontaktliste können die eigenen Beiträge sehen) Cyber-Mobbing: Man darf keinen Menschen im Internet schlecht machen oder dort Lügen erzählen. Wenn man jemanden online beleidigt, belästigt oder bedroht, nennt man das Cyber-Mobbing. Wenn jemand keinen Kontakt möchte, muss man das akzeptieren. Für Cyber-Mobbing kann man eine Strafe bekommen. 96 Fake-Accounts: Fake-Accounts sind Personen, die so tun, als sind sie jemand anderes. Sie schreiben falsche Nachrichten. Das nennt man Fake-News. Mit den Lügen wollen die Leute die Meinung von Menschen verändern. Das passiert vor allem bei Wahlen oft. Deshalb muss man immer schauen, wer die Nachricht schreibt. Medien Übungen Richtig Falsch Man muss aufpassen, wo man persönliche Daten eingibt. Sonst können sie leicht von Betrügern gestohlen werden. Man sollte so viele persönliche Informationen wie möglich im Internet angeben. Im Internet sollte ich meine Privatsphäre schützen. Deshalb stelle ich mein Profil auf öffentlich. In sozialen Medien ist alles richtig, was Menschen dort schreiben. Ich habe ein Problem mit einer Person. Deswegen kann ich ihn oder sie im Internet beleidigen. Jemand schreibt mir oft Nachrichten. Ich will das aber nicht. Die Person kann dafür eine Strafe bekommen. 1 2 3 4 5 6 97 97 Medien Gefahren von sozialen Medien: Ordnen Sie zu und wählen Sie die richtige Antwort aus. Übungen 1 Worauf muss man im Internet besonders achten? Bei manchen Sachen muss man im Internet besonders aufpassen: Schutz im Internet Allgemein sollte man im Internet diese Sachen beachten: Privatsphäre und Datenschutz: Name, Adresse, Telefonnummer und Bankdaten nur dann schreiben, wenn es unbedingt sein muss. (Schutz vor E-Mail-Werbung und Online-Betrug) Keine Sachen von unbekannten Absendern und auch keine Werbung anklicken. Bei E-Mails: Links zu Banken und Online-Shops selbst eingeben und nicht einfach anklicken oder kopieren (Schutz vor Online-Betrug) Manchmal ist man nicht sicher, von wem eine Nachricht ist. Dann ist es besser, zuerst bei der Person nachzufragen und sie zum Beispiel kurz anzurufen. Auch so schützt man sich vor Betrug im Internet. Schutz im Internet ist wichtig. Die meisten Menschen haben deshalb einen Virenscanner auf ihrem Computer oder Handy. Dieser warnt und schützt vor vielen Gefahren aus dem Internet. Info 98 Keine privaten Daten eingeben, wenn man in einem öffentlichen WLAN ist. Anmeldung bei Internetseiten: Voreinstellungen überprüfen und alles ganz genau lesen. (Schutz vor E-Mail-Werbung) Downloads: Nur legale Downloads sind erlaubt. Wenn man etwas kostenlos herunterlädt, das normal Geld kostet, ist es ein illegaler Download. Das ist zum Beispiel bei aktueller Musik und Filmen aus den Charts so. Illegale Downloads sind verboten. Für illegale Downloads bekommt man eine Strafe. Gefälschte Internetseiten und E-Mails: Mit gefälschten Internetseiten und E-Mails wollen Betrüger persönliche Daten bekommen. Oft haben diese Fälschungen sprachliche Fehler. Echte Banken und Online-Shops sprechen ihre Kunden zum Beispiel mit Namen an. Niemals fragen echte Banken und Online-Shops in E-Mails nach Bankdaten. Richtig Falsch Ich gebe allen Menschen aus dem Internet meine Telefonnummer, die danach fragen. In einer E-Mail werde ich nach meinen Bankdaten gefragt. Deswegen schicke ich meine Bankdaten. Wenn man nicht aufpasst, wo man seine Daten eingibt, können sie gestohlen werden. Wenn ich einen neuen Kinofilm kostenlos herunterlade, kann ich eine Strafe bekommen. 1 2 3 4 Wichtiges im Internet: Ordnen Sie zu und wählen Sie die richtige Antwort aus. 99 99 Medien Übungen Informieren durch Medien: Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. Medien Übungen Privatsphäre und Datenschutz sind im Internet genauso wie im Alltag. Ich möchte nach Anmeldungen bei Internetseiten keine Werbung an meine E-Mail-Adresse bekommen. Deshalb . Ich habe von einer unbekannten Person einen Link bekommen. Ich kenne die Person nicht. Deswegen klicke ich den Link .. Ich möchte das aktuelle Album von meinem Lieblingssänger downloaden, aber nichts bezahlen. Das ist . Meine Bank hat mir eine E-Mail geschrieben. Ich soll auf einen Link klicken und dort meine Anmeldedaten ändern. Zur Sicherheit . unwichtig akzeptiere ich alle Voreinstellungen sofort nicht an verboten klicke ich auf den Link wichtig mache ich nichts sofort an erlaubt gebe ich die Internetadresse selbst ein egal passe ich bei den Voreinstellungen genau auf an okay, weil er genug Geld hat. mache ich nichts 100 Was weiß ich? Formuliere deine Antworten. Was habe ich Neues gelernt? Was finde ich interessant? Was ist wichtig für mich? Das ist nicht wichtig für mich. Damit will ich mich noch beschäftigen. Bei einer echten E-Mail wird man immer mit angesprochen. Bei E-Mails überprüfe ich immer die Adresse vom . So schütze ich mich vor Online-Betrug. vollständigem Namen Betreff dem Vornamen Empfänger keinem Namen Absender Ich habe … 101 101 Medien Übungen 102 Staatliche Souveränität Sozialstaatlichkeit Rechtsstaatlichkeit Rechtsstaatlichkeit Bundesstaatlichkeit Bundesstaatlichkeit Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Staatliche Souveränität, Rechtsstaatlichkeit, Bundesstaatlichkeit, Sozialstaatlichkeit Hintergrundinformationen Im folgenden Kapitel werden die wichtigsten Aspekte des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland behandelt. Zentrale Fragestellungen sind: • Was bedeutet Volkssouveränität? • Wer wählt die Regierung? • Kann ich mich auf die Gesetze verlassen? • Muss jeder die Gesetze befolgen? • Ist die Scharia in Deutschland gültig? • Warum sind die Gewalten in Deutschland geteilt? • Wer ist wofür zuständig? • Wie kümmert sich der Staat um mich? • Warum muss ich Steuern bezahlen? Vermittlungshinweise Das Wissen über Freiheiten, Rechte und Pflichten ist essenziell, um sich in Deutschland zurechtzufinden. Weisen Sie direkt zu Beginn des Themenkomplexes nachdrücklich darauf hin, dass die Regierung vom Volk gewählt wird und jeder selbst entscheiden kann, wen man wählen möchte. Da dies nicht in allen Ländern der Welt so ist, sollte unbedingt erläutert werden, dass Volkssouveränität ein hohes Gut ist, das es zu schützen gilt. Auch die Gleichwertigkeit aller Wählerstimmen muss herausgearbeitet werden. Hierfür können beispielsweise Darstellungen von Personen verschiedener Kategorien wie alt/ jung, arm/ reich und christlich/ muslimisch gezeigt und gefragt werden, wessen Stimme bei Wahlen am meisten zählt. Wenn sich dann zeigt, dass die Stimmen aller Personen gleich viel wert sind, stellt sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Erkenntnisgewinn ein. Zur Darstellung des Ablaufs einer Wahl eignen sich schematische Grafiken. Zum Abschluss der Unterrichtseinheit kann ein Kursprecher oder eine Kurssprecherin gewählt werden. Auf ähnliche Weise kann die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz vermittelt werden. Zeigen Sie auf, dass sich jeder, inklusive der Staatsgewalt aus Legislative, Exekutive und Judikative, an die Gesetze zu halten hat, Bestechungen nicht erlaubt sind und jeder das Recht auf Hilfe durch einen Anwalt hat. Die Übungen im Kapitel zu diesem Themenkomplex behandeln exemplarisch verschiedene Bereiche aus dem Alltag, in denen die Gleichheit von Personen vermeintlich unterschiedlichen gesellschaftlichen Rangs vor dem Gesetz herausgestellt wird. In Deutschland kann jeder die Religion ausüben, die er möchte. Staat und Religion sind aber voneinander getrennt. Stellen Sie dies heraus und betonen Sie, dass die Scharia in Deutschland nicht gültig ist und es weder Folter noch Todesstrafe gibt. Religiöse Instanzen sind kein Teil der Rechtssprechung, Recht wird nur in geordneten Verfahren vor einem Gericht gesprochen. Beim komplexen System der Bundesstaatlichkeit ist es ratsam, Schritt für Schritt vorzugehen, um die Unterschiede zwischen Bund und Bundesländern herauszustellen. Gut lässt sich dies am Beispiel des Bildungssystems zeigen, das zwar in jedem Bundesland seine eigenen Ausführungen hat, sich aber auch an die Gesetzgebung des Bundes halten muss. Zur Bedeutung von Stadt- und Gemeinderäten bietet es sich an, ein Unterrichtsgespräch darüber zu initiieren, wer den Müll bei den Lernerinnen und Lernern abholt, wer ihre Kinder betreut oder auch, woher sie ihren Strom und ihr Wasser bekommen. Daran anknüpfend können dann die Mechanismen und die Organisation von Kommunen vorgestellt werden. Beim Thema Steuern empfiehlt es sich, hervorzuheben, dass diese für Dinge des Gemeinwohls wie Straßen, Schulen und Krankenhäuser verwendet werden und somit alle Menschen etwas davon haben. Wenn man krank ist oder einen Unfall hat, wird niemand allein gelassen, jeder und jede hat einen Anspruch auf Hilfe. Arbeiten Sie heraus, dass es für viele Problemlagen des Lebens staatliche Hilfen gibt (Krankheit, Unfall, Pflegebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit, Rente), aber auch jede/ r zum Gemeinwohl beitragen soll, soweit er/ sie das kann. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Empfehlenswert sind die Materialien der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB), die unter folgendem Link erreicht werden können: https: / / www.bpb.de/ politik/ 103 103 Grundgesetz die Bundeskanzlerin Staatliche Souveränität Wortschatz der Bundestag Der Bundestag entscheidet über die Gesetze in ganz Deutschland. Im Bundestag sitzen gewählte Menschen, die für das Volk sprechen und wichtige Entscheidungen treffen. die Partei Eine Partei ist eine politische Gruppe von Menschen mit gleicher Meinung. Menschen, die gleiche Interessen und Ziele haben, können eine Partei gründen. Die politischen Parteien vertreten die verschiedenen Interessen und Meinungen des Volkes. In Wahlen können die Menschen Parteien ihre Stimme geben, die sie gut finden. die Demokratie Die Demokratie ist eine Form, wie ein Staat organisiert ist und regiert wird. In einer Demokratie haben alle Menschen die gleichen Rechte und Pflichten. Alle Menschen dürfen ihre Meinung sagen. 104 die Staatsbürgerschaft Was bedeutet Volkssouveränität? Wer wählt die Regierung? der Vertreter Vertreter sind Personen, die für viele andere Leute sprechen. Vertreter in politischen Parteien vertreten die Meinungen und Interessen der Menschen und besprechen diese im Bundestag. die Republik Die Republik ist eine Staatsform. In einer Republik wählt das Volk oder das Parlament den Präsidenten. Das heißt, es gibt keinen König und die Macht geht vom Volk aus. Nach dem Grundgesetz ist die Bundesrepublik Deutschland eine Republik. In einer Republik geht die Macht vom Volk aus. Das nennt man auch Volkssouveränität. Bei Bundestagswahlen wählt das Volk Vertreter aus verschiedenen Parteien, das heißt Demokratie. Die Vertreter sagen, was die Bürger möchten. Es gibt unterschiedliche Parteien mit verschiedenen Meinungen. Jeder Bürger, der mindestens 18 Jahre alt ist, darf wählen. Es ist egal, welche Religion oder Hautfarbe man hat, ob man ein Mann oder eine Frau ist oder welche sexuelle Orientierung man hat. Es ist nur wichtig, dass man die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Jede Stimme zählt gleich viel. Man kann jeden deutschen Staatsbürger wählen, der mindestens 18 Jahre alt ist. Wahlen sind immer geheim. Bei einer Wahl entscheidet immer die Mehrheit der Stimmen. Die Bundestagswahl findet alle vier Jahre statt. Der gewählte Bundestag trifft dann Entscheidungen und macht Gesetze im Namen des Volkes. Der Bundestag wählt auch den Bundeskanzler, der die Bundesregierung zusammenstellt. 105 105 Grundgesetz Macht in Deutschland: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Grundgesetz Übungen Was bedeutet „Volkssouveränität“? Wer bestimmt die Zusammensetzung des Deutschen Bundestags? Ich habe eine Partei gewählt. Sie hat aber nicht gewonnen. Muss ich die neue Regierung akzeptieren? Wer darf in Deutschland wählen? Wer bestimmt das Ergebnis einer Wahl? Richtig Falsch Das Volk entscheidet. Der Bundeskanzler herrscht über das Volk. Das Volk kann nichts entscheiden. Das Volk. Der Bundeskanzler / die Bundeskanzlerin. Die Bundeswehr. Nur, wenn die Regierung mir Geld gibt. Nein, muss ich nicht. Ja, die Mehrheit zählt. Alle Bürger können wählen. Alle Bürger über 18 Jahre. Nur reiche Bürger dürfen wählen. Die Bundesregierung. Die Bundeswehr. Die Mehrheit von den Wählerstimmen. 106 die Anklage die Richterin der Beweis das Urteil die Gesetzgebung das Parlament Rechtsstaatlichkeit Wortschatz der Verteidiger Wenn man angeklagt wird, muss man vor Gericht sprechen. Dann braucht man einen Anwalt, der für den Angeklagten spricht. In Strafsachen nennt man den Anwalt „Verteidiger“. Man kann selbst einen Verteidiger finden. Wenn man nicht genug Geld für einen Verteidiger hat, bekommt man einen Pflichtverteidiger vom Gericht. der Bundesrat Deutschland hat 16 Bundesländer. Im Bundesrat sind Politiker aus diesen Bundesländern. Sie vertreten ihre Bundesländer und treffen Entscheidungen über ganz Deutschland. 107 107 Grundgesetz der Gemeinderat In einer Gemeinde müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Die Bürger wählen deshalb einen Gemeinderat. Dieser Gemeinderat trifft dann Entscheidungen im Namen der Bürger und Bürgerinnen. der Widerspruch Wenn man ein Gerichtsurteil bekommt und damit nicht einverstanden ist, kann man dagegen etwas tun. Das nennt man Widerspruch. Mit einem Widerspruch sagt man: Ich bin mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Bitte überprüfen Sie es nochmal. das Schwarzfahren Wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte, muss man eine Fahrkarte kaufen. Wenn man ohne Fahrkarte fährt, heißt das Schwarzfahren. Schwarzfahren ist verboten. Wenn man kontrolliert wird und keine Fahrkarte hat, muss man eine Geldstrafe bezahlen. die Unabhängigkeit Wenn man frei ist und freie Entscheidungen treffen kann, ist man unabhängig. Die Gerichte in Deutschland sind zum Beispiel unabhängig. Keine Person oder Institution hat Einfluss darauf, wie das Gericht entscheidet. Wortschatz 108 Kann ich mich auf die Gesetze verlassen? Die Gesetze in Deutschland sind für alle Menschen. Jeder muss sich an die Gesetze halten. Jeder wird auch von den Gesetzen geschützt. Wenn mich zum Beispiel jemand verletzt, bekommt die Person eine Strafe. Wenn ich jemanden verletze, bekomme auch ich eine Strafe. Ohne Beweise kann man niemanden anklagen. Lügen ist vor Gericht verboten. Wenn man lügt, bekommt man eine Strafe.Wenn man vor Gericht steht und kein Geld für einen Verteidiger hat, bekommt man einen Pflichtverteidiger vom Staat. Wenn man mit dem Urteil nicht einverstanden ist, kann man Widerspruch einlegen. Dann kann das Gericht alles nochmal überprüfen. In Deutschland gibt es keine Todesstrafe und auch keine Körperstrafen. Ist die Scharia in Deutschland gültig? Deutschland ist ein Rechtsstaat. In Deutschland gelten nur Gesetze, die der Staat macht. Religiöse Richter gibt es nicht, auch nicht die Scharia. Körperstrafen und die Todesstrafe sind gegen die Menschenrechte. Diese Strafen werden in Deutschland nicht angewendet. Gesetze kann nur der Staat machen. Das passiert durch demokratische Entscheidungen. Religion und Staat sind in Deutschland getrennt. Warum sind die Gewalten in Deutschland geteilt? Die Staatsgewalt ist in Deutschland geteilt. So hat niemand die Macht allein. Es gibt drei Gewalten: die legislative Gewalt, die exekutive Gewalt und die judikative Gewalt. Die Gesetzgebung nennt man Legislative. In Deutschland machen das der Bundestag, der Bundesrat, die Länderparlamente und die Stadt- und Gemeinderäte. Das Volk wählt alle bis auf den Bundesrat. Der Bundesrat besteht aus Vertretern der Bundesländer. Die Exekutive schaut, dass sich alle an die Gesetze halten. Das ist die Aufgabe der Bundesregierung. Im Alltag schauen zum Beispiel die Polizei und die Behörden darauf, dass jeder die Gesetze einhält. Die Judikative spricht Recht. Dafür sind in Deutschland die staatlichen Gerichte zuständig. Sie sind immer unabhängig. Alle drei Gewalten kontrollieren sich gegenseitig. So hat niemand zu viel Macht. 109 109 Grundgesetz Auseinandersetzungen: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Wenn ich jemanden angreife, … Ich darf meine Ehefrau schlagen, wenn Sie etwas tut, das mir nicht gefällt. Wenn mich jemand angreift, … Ich darf meine Schwester schlagen, wenn Sie etwas tut, das mir nicht gefällt. Richtig Falsch bekomme ich Respekt. kann ich eine Strafe bekommen. passiert nichts. Wenn es zu Hause passiert, ist das erlaubt. Das ist verboten und wird bestraft. Es kommt auf den Grund an. kann ich die Person anzeigen. kann ich nichts machen. darf ich mich rächen. Ja, in der Familie ist das in Ordnung. Nein, das ist verboten! Es kommt auf den Grund an. Grundgesetz 110 Übungen Ich muss als Angeklagter vor Gericht aussagen und habe kein Geld für einen Verteidiger. Bekomme ich einen Anwalt? Wenn mich jemand angreift, … Nein, ich muss alleine aussagen. Nur, wenn ein Anwalt Zeit hat. Ja, einen Pflichtverteidiger. kann ich die Person anzeigen. kann ich nichts machen. darf ich mich rächen. Muss jeder die Gesetze befolgen? Nour: Michi, warum trägt die Frau eine Augenbinde? Das verstehe ich nicht. Michi: Die Frau heißt Justitia und steht für das Recht. Sie trägt eine Augenbinde, weil alle Menschen für sie gleich sind. Nour: Wie gleich? Nour: Und wenn jemand arm ist und kein Geld hat? Nour: Das finde ich gut! Michi: Das Aussehen, die Herkunft oder der Beruf sind ihr nicht wichtig. Vor dem Gericht wird jeder gleichbehandelt. Michi: Auch das ist egal. Es spielt vor Gericht keine Rolle, ob jemand arm oder reich ist. Das gilt auch bei Behörden. 111 111 Grundgesetz Übungen Regeln und Gesetze: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Ich bin auf dem Arbeitsamt und brauche dringend einen Termin. Was ist richtig? Eine Ärztin, ein Politiker und eine Hausmeisterin sind mit dem Auto zu schnell gefahren. Wer muss eine Strafe bezahlen? Ein Arzt, eine Politikerin und ein Hausmeister sind mit dem Auto zu schnell gefahren. Wer muss eine Strafe bezahlen? Eine deutsche Frau, ein Mann aus dem Irak und eine syrische Frau waren ohne Fahrschein in der U-Bahn. Wer muss eine Strafe zahlen? Richtig Falsch Ich besteche einen Beamten. Ich dränge mich vor. Ich muss warten, bis ich an der Reihe bin. Die Hausmeisterin. Die Ärztin. Alle. Nur der Hausmeister. Alle. Die Politikerin. Die Frauen. Der Mann. Alle drei. Grundgesetz 112 Übungen Was ist erlaubt? Markieren Sie die richtigen Antworten. Grundgesetz 113 Ich darf Polizisten beleidigen. Ich darf in Notlagen die Polizei rufen. Ich darf mich vor Gericht verteidigen. Gerichtsurteile sind verbindlich. Frauen und Männer haben die gleichen Rechte. Ich darf einen Richter bestechen. Polizisten dürfen mich beleidigen. Ich darf eine Polizistin beleidigen. Die Polizei muss Nothilfe leisten. 113 Grundgesetz Übungen Was ist erlaubt? Finden Sie die richtige Antwort und ergänzen Sie den Text. Jemand hat mein Handy gestohlen. Ich darf . Islamische Friedensrichter stehen über den Gesetzen des deutschen Staats. Ehescheidung ist in Deutschland Wenn man in Deutschland nicht nach den Regeln von der Scharia lebt, dann . Ich bin homosexuell. In Deutschland . ihn bei der Polizei anzeigen nicht keine Straftat komme ich dafür ins Gefängnis ihn schlagen immer eine Straftat bekommt man nur eine Strafe, wenn man Muslim ist bekommt man eine Strafe bekommt man keine Strafe ist das legal einen Friedensrichter rufen nur bei Diebstahl nur eine Straftat, wenn es die Frau will bekomme ich dafür die Prügelstrafe Grundgesetz 114 Übungen Die drei Gewalten: Was passt zusammen? Verbinden Sie! die Ausführung von den Gesetzen die Gesetzgebung die Rechtsprechung 1 2 3 115 115 Grundgesetz Übungen die Energieversorgung die Verwaltung Bundesstaatlichkeit Wortschatz die Müllabfuhr die Steuergelder der Bürgermeister Der Bürgermeister ist der Chef einer Gemeinde. Er leitet den Gemeinderat und trifft Entscheidungen über die Gemeinde. Er nimmt auch an vielen Veranstaltungen in der Gemeinde teil. die Gemeinde Eine Gemeinde ist ein Ort, an dem viele Menschen leben. Gemeinden haben einen eigenen Gemeinderat, der viele Entscheidungen über die Gemeinde trifft. der Bund Der Bund ist ganz Deutschland. der Föderalismus Wenn ein Land aus mehreren Teilstaaten besteht und diese Teilstaaten einen Gesamtstaat bilden, heißt das Föderalismus. Deutschland hat 16 Bundesländer. Sie bilden zusammen den Bund. Deutschland ist also föderal aufgebaut. 116 Wer ist wofür zuständig? 117 Deutschland hat drei Ebenen: den Bund, die Bundesländer und die Gemeinden. Bundestag und Bundesrat entscheiden über die Bundesgesetze. Sie gelten für ganz Deutschland. Bundestag und Bundesrat bestimmen über Finanzen, soziale Sicherung oder auch die Förderung der deutschen Wirtschaft. Sie sind auch für die Verteidigung von Deutschland zuständig. Dafür gibt es die Bundeswehr. Deutschland ist ein föderaler Bundesstaat. Er besteht aus 16 Bundesländern. Sie müssen sich alle an die Gesetze des Bundes halten. Die Bundesländer haben aber auch ihre eigene Regierung und ihre eigenen Gesetze, vor allem in den Bereichen Bildung, Forschung und Wissenschaft. Ein Bundesland verteilt Steuergelder an seine Gemeinden, kümmert sich um den öffentlichen Verkehr und fördert die regionale Wirtschaft. Jedes Bundesland hat auch eine eigene Polizei. Jedes Bundesland hat viele Gemeinden und Städte. Diese nennt man auch Kommunen. Ein Gemeinderat oder Stadtrat trifft viele wichtige Entscheidungen für seine Bürger. Zu seinen Aufgabenbereichen zählen zum Beispiel die Kinderbetreuung, das Schulangebot, der Verkehr, die Müllabfuhr und die Energieversorgung vor Ort. Ein Bürgermeister leitet die Verwaltung einer Gemeinde oder Stadt. 117 Grundgesetz Bundesstaat: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Grundgesetz Richtig Falsch Die Polizei ist für die Landesverteidigung zuständig. In Deutschland gibt es kein einheitliches Schulsystem. Bayern hat mehr Rechte als andere Bundesländer, weil es die größte Fläche hat. Eine Gemeinde kann mitentscheiden, wie oft ein Bus in ihrem Ort hält. Übungen 118 die Arbeitgeberin die Schwarzarbeit das Gehalt Sozialstaatlichkeit Wortschatz der Arbeitnehmer die Behörde der Arbeitslose die Freiheitsstrafe 119 119 Grundgesetz die Krankenversicherung der Unfall die Versicherung Wenn man zum Beispiel krank ist oder wenn etwas kaputt geht, kann man von einer Versicherung eine finanzielle Zahlung bekommen. Menschen, die versichert sind, zahlen dafür monatlich Beiträge. Wenn dann etwas kaputt geht oder man ärztlich behandelt wird, bekommt man von der Versicherung Geld als Unterstützung. die Würde Alle Menschen sind frei und gleich viel wert. Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Kein Mensch darf den Körper oder die Psyche eines anderen Menschen verletzen. Das ist Würde. die Pfl ege Menschen, die älteren Menschen beruflich im Alltag helfen, nennt man Pflegekräfte. Sie arbeiten in der Pflege. die Sozialleistung Wenn der Staat armen Menschen finanziell hilft und sie unterstützt, nennt man diese Hilfe „Sozialleistung“. Wortschatz 120 Wie kümmert sich der Staat um mich? Deutschland ist ein Sozialstaat. Die Sozialversicherung sorgt für soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. In der Sozialversicherung gibt es: • Die gesetzliche Krankenversicherung • Die Unfallversicherung • Die Pflegeversicherung • Die Arbeitslosenversicherung • Die Rentenversicherung Wenn man krank ist, einen Unfall hat oder Pflege braucht, kann jeder Hilfe bekommen. Wenn man arbeitslos ist und kein Geld hat, hat jeder das Recht auf Unterstützung durch den Staat. So können Menschen ihre Würde behalten. Dieses Geld soll man für genug Essen, Kleidung und eine Wohnung ausgeben. Ältere Menschen, die nicht mehr arbeiten, bekommen auch regelmäßig Geld vom Staat. Dieses Geld ist abhängig von ihrem alten Gehalt. Das nennt man Rente. Jeder Arbeitnehmer in Deutschland gibt für die sozialen Leistungen einen Teil des eigenen Gehalts an den Staat. Was man verdient, bestimmt wie viel man geben muss. Es ist Pflicht, dass man ihn zahlt. Daher nennt man die Sozialversicherung auch Pflichtversicherung. Auch der Arbeitgeber muss diesen Anteil zahlen. Nur so funktioniert das deutsche Sozialsystem. Um Sozialleistungen zu bekommen, muss man bei der zuständigen Behörde einen Antrag stellen. Sie überprüft: Kann ich Sozialleistungen bekommen? 121 121 Grundgesetz Grundgesetz Sozialleistungen: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Ich suche Arbeit und habe kein Geld. Wie kann mir der Sozialstaat helfen, bis ich eine Arbeitsstelle gefunden habe? Hat jeder das Recht auf medizinische Versorgung? Ich möchte Sozialleistungen bekommen. Was muss ich machen? Ich bin neu in Deutschland und krank. Werde ich behandelt, wenn ich zum Arzt gehe? Richtig Falsch Ich kann einen Kredit aufnehmen. Ich kann Arbeitslosengeld beantragen. Er kann mir nicht helfen. Ja. Nein. Nur reiche Menschen. Es ist abhängig von meinem Wohnort. Nichts, ich bekomme automatisch Geld. Ich muss einen Antrag stellen. Ja. Nein. Nur, wenn ich genug Geld habe. Übungen 122 Warum muss ich Steuern bezahlen? Beraterin: In Deutschland müssen alle Bürgerinnen und Bürger Steuern bezahlen. Mit diesen Steuern unterstützt der Staat Menschen, die Unterstützung brauchen, und baut zum Beispiel Straßen, Schulen und Krankenhäuser. Mann: Eine Frage habe ich noch. Warum muss ich so viel Steuern zahlen? Beraterin: Ja, hier müssen alle mithelfen und zusammenarbeiten. Damit der Staat seinen Bürgern helfen kann, braucht er auch ihre Hilfe. Deswegen ist auch Schwarzarbeit verboten. Schwarzarbeit bedeutet, dass ein Arbeitgeber keine Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlt. Ohne diese Beiträge funktioniert das gesamte Sozialsystem nicht. Für Schwarzarbeit kann man eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe bekommen. Mann: Deutschland hilft uns mit diesen Steuern also? Mann: Vielen Dank für die Informationen. Sie haben mir sehr weitergeholfen, jetzt habe ich alles verstanden. 123 123 Grundgesetz 124 Selbstbestimmung Menschenwürde Gleichheit Leben und Unversehrtheit Glaubens- und Gewissensfreiheit Menschenwürde Gleichheit Leben und Unversehrtheit Glaubens- und Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Menschenwürde, Leben und Unversehrtheit, Selbstbestimmung, Gleichheit, Glaubens- und Gewissensfreiheit Hintergrundinformationen In diesem Kapitel dreht sich alles um die Grundrechte in Deutschland. Dazu gehört: • dass alle Menschen Würde haben und gleich viel wert sind • dass man Konflikte gewaltfrei löst • dass jeder selbst über sein Leben entscheiden kann • dass man keinen Sex haben muss • dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind • dass man seine Religion frei wählen kann. Vermittlungshinweise In diesem Kapitel soll deutlich werden, dass jeder Mensch gleich viel wert ist und respektiert werden muss, ganz egal, wie alt er ist, welches Geschlecht er hat, welche Hautfarbe er hat, woher er kommt, welche Religion er hat oder wen er liebt. Zur Veranschaulichung kann die Lehrkraft Bilder verschiedener Personen zeigen und, basierend auf den Übungen im Kapitel, im Rahmen eines Unterrichtsgesprächs die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fragen, was sie glauben, welche der abgebildeten Personen am meisten Wert haben. Als Erkenntnis soll am Ende dieser Unterrichtseinheit stehen, dass alle gleich viel Würde besitzen, diese durch den Staat und seine Gesetze geschützt ist und alle Menschen vor dem Gesetz gleichbehandelt werden. Eine gute Auswahl an Bildern finden Sie beispielsweise im Bildband zu den Grundrechten „Freiheit - Teilhabe - Toleranz“ der GFFB gGmbH (2019). Online unter: https: / / www.gffb.de/ presse-und-medien/ publikationen/ grundrechte/ Zur Einführung in das Thema Konfliktlösung bietet sich ein Unterrichtsgespräch an, in dem die Lernerinnen und Lerner mit einer Konfliktsituation konfrontiert werden, zum Beispiel im Straßenverkehr wie im Text des Kapitels. Zunächst wird nur die erste Hälfte des Textes gezeigt, der Konflikt ist noch offen. Die Schüler werden nach ihrer favorisierten Lösungsstrategie gefragt. Die Lehrkraft notiert diese zunächst kommentarlos an der Tafel und fragt im Anschluss daran im Plenum, welche Lösungsmöglichkeit die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für am geeignetsten halten. Dadurch wird nicht nur die mündliche Kompetenz geschult, sondern auch das Ausdrücken eigener Meinungen. Anschließend wird der zweite Teil des Textes präsentiert. Es ist wichtig, die Lernerinnen und Lerner für gewaltfreie Konfliktlösungen zu sensibilisieren. Das Thema Selbstbestimmung lässt sich anschaulich durch das Präsentieren verschiedener Personengruppen einführen. Die Bandbreite der Bilder sollte dabei möglichst groß sein, von Mittdreißigern in Alltagskleidung über Senioren bis hin zu Rockern, Hip-Hoppern und Hippies, von der traditionellen Familie bis hin zur Regenbogenfamilie. Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer sollen einen Überblick über die gesellschaftliche Vielfalt Deutschlands bekommen, sie verinnerlichen und lernen, auch das Lebensbild, das ihnen persönlich vielleicht nicht zusagt, zu akzeptieren und zu respektieren. Analog dazu kann auch die religiöse Vielfalt behandelt und anhand der im Kapitel enthaltenen Kurzinterviews aufgegriffen werden. An dieser Stelle ist es essenziell zu betonen, dass alle Religionen samt Atheismus gleichberechtigt nebeneinanderstehen und gleichermaßen Respekt verdienen. Beim sensiblen Bereich der sexuellen Selbstbestimmung ist es ratsam, behutsam, aber bestimmt vorzugehen, sodass am Ende jeder Lernerin und jedem Lerner klar ist, dass sexueller Kontakt nur mit gegenseitigem Konsens akzeptabel ist. Unterstützend wirken können hier Broschüren entsprechender Beratungsstellen wie pro familia. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Fortgeschrittene Lerner können neben den im Buch behandelten Themen je nach Lerntempo auch die Inhalte erarbeiten, die zusätzlich digital in der Lern-App WIR in Deutschland 2.0 zur Verfügung stehen: • Was bedeutet Meinungsfreiheit? • Was sind Demonstrationen? • Was ist Privatsphäre? • Wie geht man mit persönlichen Daten um? • Ehe und Familie • Was muss man bei einer Eheschließung beachten? • Was bedeutet Adoption und wie läuft sie ab? • Was sind Pflegekinder und was muss man beachten, wenn man ein Pflegekind aufnehmen möchte? 125 125 Grundrechte der Konflikt Menschenwürde Wortschatz die Behinderung der Wert der Streit die Seele Jeder Mensch hat einen Körper und eine Seele. Man kann den Körper sehen und anfassen. Die Seele kann man aber nicht sehen. Sie ist ein Teil von uns. Die Seele fühlt und denkt. Die Seele ist unser Charakter und unsere Gedanken. In vielen Kulturen und Religionen gibt es die Meinung, dass die Seele nicht sterben kann. die Psyche Wie wir uns verhalten, also z.B. wie wir sprechen und denken oder wie wir etwas machen, hängt von unserer Psyche ab. Wenn wir körperlich gesund sind, geht es uns gut und wir können z.B. gehen, laufen, arbeiten oder Sport machen. Wenn wir psychisch gesund sind, fühlen wir uns gut. Wir sind glücklich und zufrieden. Wenn unsere Psyche aber krank ist, sind wir sehr traurig oder haben z.B. Depressionen. 126 die Beleidigung Wenn man schlechte Wörter zu einer Person oder über eine Person sagt, ist das eine Beleidigung. die Unantastbarkeit Manches darf man nicht anfassen und man darf nichts verletzen. Die Menschenwürde ist z.B. unantastbar. Niemand darf die Würde eines Menschen verletzen. Was ist Würde? die Würde/ Menschenwürde: Die Würde ist jedem Menschen angeboren. Alle Menschen sind frei und gleich viel wert. Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Alle Menschen haben einen Körper und eine Psyche. Kein Mensch darf den Körper oder die Seele eines anderen Menschen verletzen oder zerstören. Die Freiheiten anderer Menschen muss man respektieren. Diese Regel steht im Grundgesetz. Alle müssen sich daran halten. Der Staat schützt die Würde der Menschen. 127 127 Grundrechte Grundrechte Kann man Würde verlieren? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Richtig Falsch Auch arme Menschen haben Würde. Kranke Menschen haben keine Würde. Alle Menschen mit einer Behinderung haben Würde. Die Würde von Kindern muss immer geschützt werden. Die Polizei darf mir meine Würde nehmen. Der Staat schützt meine Würde. 128 Übungen Menschenwürde: Was passt in die Lücken? Ergänzen Sie den Text. „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ (Art 1 GG) Was passt dazu? Wählen Sie aus. Dinge können einen Wert haben. Sie können aber auch ohne Wert sein. Dazu sagt man auch: „Etwas ist wertlos“. Bei Menschen ist das . Menschen haben immer einen Wert. Dazu sagt man auch: „Menschen haben . Jeder Mensch ist wertvoll. Kranke Menschen, Menschen ohne Arbeit und Kinder haben auch Würde. darf die Würde von einem Menschen angreifen. Die Würde ist unantastbar. anders Die Polizei Niemand Der Staat genauso Würde Jemanden schlagen Lästern Gewalt gegen Kinder Niemanden diskriminieren Einander respektieren Auslachen Anderen helfen Miteinander reden 129 129 Grundrechte Übungen Autofahrer 1: Erst jetzt? Du fährst nicht nur wie eine Schnecke, wahrscheinlich siehst du auch schlecht! Wie hast du nur deinen Führerschein bekommen? Autofahrer 2: Jetzt hör mal zu, wenn du mich weiterhin so beschimpfst… Beifahrerin: Komm, fahr weiter. Er möchte dich doch nur ärgern. Wenn daraus eine Schlägerei entsteht, dann kommt die Polizei und du bekommst eine Strafe, das weißt du. Autofahrer 2: Ja, ich weiß. Der Mann hat Probleme. Wegen ihm möchte ich mich nicht strafbar machen. Komm, fahren wir weiter. Autofahrer 1: …dann was? Schlägst du mich? Komm schlag mich doch, wenn du kannst! Leben und Unversehrtheit Wie löse ich Konflikte? Autofahrer 2: Was hast du für ein Problem? Es ist doch erst jetzt grün geworden! Autofahrer 1: Hey, jetzt fahr doch endlich weiter! Ich kann hier nicht stundenlang auf dich warten! 130 Was darf ich, was darf ich nicht? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Welcher Satz passt zu welchem Bild? Ordnen Sie zu und wählen Sie die richtige Antwort aus. Wenn ich mich mit einer Person streite, darf ich … Richtig Falsch sie schlagen. mit ihr sprechen. sie verletzen. Richtig Falsch Gewalt ist eine Straftat. Diskutieren ist verboten Keine Waffen in einem Streit benutzen. Kinder darf man schlagen. Es gibt immer eine friedliche Lösung. 1 2 3 4 5 131 131 Grundrechte Übungen die Erlaubnis die Liebe Selbstbestimmung Wortschatz das Geschlecht der Kuss die Homosexualität Wenn eine Frau eine Frau liebt und ein Mann einen Mann, ist das Homosexualität. die Diskriminierung Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Wenn jemand z.B. wegen seiner Nationalität, Hautfarbe oder seines Geschlechts anders oder schlechter behandelt wird, heißt das Diskriminierung. die Alleinstehende Wenn eine Person alleine lebt und keinen Partner hat, ist sie alleinstehend. die Transsexualität Wenn ein Mann sich wie eine Frau fühlt und eine Frau sich wie ein Mann, kann man das Geschlecht ändern. Das nennt man Transsexualität. 132 Identität In Deutschland kann jeder selbst über sein Leben bestimmen. Das heißt: Ich kann entscheiden! Welchen Beruf möchte ich haben? Möchte ich heiraten und Kinder bekommen? Möchte ich alleine leben oder zusammen mit anderen Menschen? Mit wem möchte ich zusammen sein? Welche Kleidung gefällt mir? Was mache ich gerne in meiner Freizeit? Möchte ich eine Religion haben? Ich kann also bestimmen, was mit meinem Körper und mit meinem Leben passiert. Manche Menschen merken mit der Zeit: „Ich fühle nicht wohl mit meinem Geschlecht.“ Das bedeutet: Eine Frau kann sich wie ein Mann fühlen. Ein Mann kann sich wie eine Frau fühlen. Das nennt man „Transsexualität“. In Deutschland kann man sein Geschlecht durch eine Operation wechseln. Mann: Schatz, ich habe dich vermisst. Mann: Willst du nicht noch mit mir schlafen? Frau: Nein, heute nicht. Ich bin echt sehr müde. Frau: Ich habe dich auch vermisst. Ich bin aber sehr müde und möchte jetzt schlafen. Was mache ich, wenn ich keinen Sex haben möchte? 133 133 Grundrechte Identität Paul: Hallo Nora, wie geht es dir? Nora: Klar, Was ist los? Nora: Oh wie schön! Das ist doch kein Problem! Ein guter Freund von mir auch. Kenne ich den Mann? Nora: Ja, du darfst dein Leben selbst bestimmen. Du darfst lieben, wen du möchtest. Du darfst auch mit dem Menschen leben, mit dem du möchtest. Das gilt ja für viele Bereiche im Leben. Man darf zum Beispiel ein Kopftuch tragen, wenn man will. Man muss nicht heiraten und man muss keinen Sex haben, wenn man nicht will. Man darf als Frau eine Frau lieben. Und du darfst als Mann auch einen Mann lieben. Vieles davon steht bei den Grundrechten im Grundgesetz! Paul: Mir geht es in letzter Zeit nicht so gut. Kann ich dir etwas erzählen? Paul: Ich habe mich in einen Mann verliebt. Ich glaube ich bin schwul. Paul: Es freut mich, dass du so reagierst. Nein, du kennst ihn noch nicht. Er kommt aus dem Iran und heißt Aria. Aber kann ich in Deutschland überhaupt mit einem Mann zusammen sein? Paul: Ah, das wusste ich gar nicht. Danke! Nora: Hey Paul! Mir geht es gut, danke! Dir auch? 134 Was ist erlaubt? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Ja Nein Sie sind als Frau geboren. Sie fühlen sich aber wie ein Mann. Dürfen Sie Ihr Geschlecht ändern? Sie sind ein Mann. Sie fühlen sich aber wie eine Frau. Dürfen Sie Ihr Geschlecht ändern? Ich bin ein Mann und liebe einen Mann. Ist das erlaubt? Ich bin eine Frau und liebe eine Frau. Ist das erlaubt? Ich bin eine Frau und will mit meinem Freund zusammen wohnen. Wir wollen aber nicht heiraten. Ist das erlaubt? 135 135 Grundrechte Übungen Grundrechte Übungen Selbstbestimmung: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Sie sind verheiratet. Müssen Sie immer mit Ihrem Mann oder mit Ihrer Frau Sex haben? Sie sind auf einer Party. Jemand möchte Sie küssen. Sie möchten es aber nicht und sagen „nein“. Er küsst sie aber trotzdem. Ihr Partner möchte mit Ihnen schlafen. Sie möchten aber keinen Sex. Was machen Sie? Richtig Falsch Ja Nein Nur, wenn es der Mann will. Er darf das. Ich kann nichts machen. Ich rufe die Polizei. Ich sage „nein“. Ich sage „ja“. Ich schlafe mit ihm. Mein Körper: Was passt in die Lücken? Ergänzen Sie den Text. In Deutschland darf ich über meinen Körper bestimmen. Niemand darf mich ohne Erlaubnis oder mit den Händen . In der Ehe ich keinen Sex haben. nicht selbst muss ansprechen selbst küssen soll anfassen darf 136 der Anwalt die Straftat die Hautfarbe Gleichheit Wortschatz die Aggression Manchmal ärgern sich Menschen über verschiedene Dinge und zeigen das auch. Sie schreien z.B. Menschen an und reagieren böse. Das heißt Aggression. die Belästigung Wenn eine Person versucht mit einer anderen Person zu reden, sie anzurufen oder sie anzufassen, ohne dass diese Person das möchte, heißt das Belästigung. der Dolmetscher Ein Dolmetscher kann zwei oder mehrere Sprachen sehr gut sprechen. Wenn jemand eine Sprache nicht gut verstehen und sprechen kann, hilft der Dolmetscher. Er übersetzt von einer Sprache in die andere Sprache. 137 137 Grundrechte Werden einige Personen vom Staat bevorzugt? Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich: Egal ob Mann oder Frau, reich oder arm, alt oder jung. Jeder hat das Recht auf Gleichbehandlung. Niemand darf anders behandelt werden, nur weil er aus einem anderen Land kommt oder eine andere Religion hat. Es ist egal welche Hautfarbe man hat oder wen man liebt. Niemand darf besser oder schlechter behandelt werden, weil man zu einer bestimmten Familie gehört. Grundrechte Übungen Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Sie und Ihr Kollege müssen vor Gericht aussagen. Ihr Kollege kann gut Deutsch sprechen. Sie können es aber nicht so gut. Was passiert? Wer darf in Deutschland Urteile aussprechen? Der Richter muss eine Entscheidung treffen. Spielt seine Religion dabei eine Rolle? Richtig Falsch Sie bekommen keine Hilfe. Sie bekommen einen Dolmetscher. Sie müssen schnell Deutsch lernen. Jeder Islamische Friedensrichter Staatliche Richter Ja Nein Nur, wenn er Christ ist. 138 Sie sitzen im Bus. Ihre Fahrkarte ist gültig. Wann muss Sie der Fahrer trotzdem nicht mitnehmen? Markieren Sie die richtigen Antworten. 139 Sie sind betrunken. Sie haben bunte Kleidung. Sie hören laut Musik. Sie sind Muslim. Sie sind alt. Sie sind Christ. Sie sind aggressiv. Sie belästigen andere. 139 Grundrechte Übungen die Scharia der Glaube Glaubens- und Gewissensfreiheit Wortschatz der Atheismus Wenn man nicht an Gott glaubt, heißt das Atheismus. Menschen, die nicht an einen Gott glauben, heißen Atheisten. die Wiedergeburt In einigen Religionen wird geglaubt, dass der Körper stirbt, aber die Seele weiterlebt. Man glaubt daran, dass man nach dem Tod in einem anderen Körper wieder auf die Welt kommt. Das heißt Wiedergeburt. das Gewissen Wenn man weiß, was richtig und falsch ist, nennt man das Gewissen. Wer ein schlechtes Gewissen hat, weiß, dass er etwas falsch gemacht hat. 140 Darf ich meine Religion selbst bestimmen? Reporter: Hallo und herzlich willkommen zu unserer Umfrage zum Thema Religion. In Deutschland herrscht Religionsfreiheit. Das bedeutet: Jeder darf seine Religion selbst aussuchen. Man muss aber keine Religion haben. Es gibt zum Beispiel auch Menschen, die nicht an einen Gott glauben. Diese Menschen nennt man Atheisten. Wir hören jetzt verschiedene Leute. Sie glauben alle an unterschiedliche Dinge: Lenie: Ich möchte darüber nicht mit anderen reden. Für mich ist das sehr privat. Frank: Ich bin Buddhist. Ich glaube an die Wiedergeburt. Amrita: Ich glaube an viele Götter. Ich bin Hinduistin. Oliver: Ich bin aus der Kirche ausgetreten, glaube aber trotzdem an Gott. Wolfgang: Ich glaube nicht an Gott und auch nicht an Religionen. Ich bin Atheist. Taifun: Ich bin Muslim und glaube an Allah. Marcel: Ich bin Jude. Monica: Ich glaube auch an Gott. Ich bin evangelisch. 141 141 Grundrechte Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. In Deutschland muss jeder … In Deutschland darf man … In Deutschland soll jeder … In Deutschland kann man ... Richtig Falsch an Gott glauben. das gleiche glauben. andere Religionen respektieren. die Religion wählen. die Scharia anwenden. Religionen diskriminieren. eine Religion haben. seinen Glauben aufgeben. selbst entscheiden. auch keine Religion haben. Menschen zum Glauben zwingen. nicht aus der Kirche austreten. Grundrechte Übungen 142 Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. Taifun ist Moslem. Er möchte gerne Buddhist werden. Das ist in Deutschland . Jiri ist Katholik. Er will aus der Kirche austreten. Das ist in Deutschland . Frank ist Buddhist. Er möchte andere über seinen Glauben informieren. In Deutschland geht das . Wolfgang ist Atheist. Er mag Religionen nicht. Er muss aber . erlaubt erlaubt nicht in die Kirche gehen nicht erlaubt nicht erlaubt immer Respekt haben unmöglich unmöglich , wenn es beide wollen. beten 143 143 Grundrechte Übungen 144 Formen des Zusammenlebens Kinder Senioren Wohnen Kinder Senioren Wohnen 145 145 Zusammenleben Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Formen des Zusammenlebens, Kinder, Senioren, Wohnen Hintergrundinformationen Dieses Kapitel behandelt das Thema Zusammenleben in Deutschland. Zugewanderte und Geflüchtete lernen: • welche Wohnsituationen es gibt • welche Familienkonstellationen es gibt • welche Pflichten man gegenüber seinen Kindern hat • warum Förderung für Kinder wichtig ist • dass Söhne und Töchter gleich sind • dass Gewalt gegen Kinder strafbar ist • was Sorgerecht ist • wie Senioren in Deutschland leben • wie man eine Wohnung bekommt • welche Kosten es neben der Miete gibt Vermittlungshinweise In Deutschland sind viele Formen des Zusammenlebens möglich. Zeigen Sie auf, dass es genauso normal ist, allein zu leben, wie eine Familie zu haben. Weisen Sie darauf hin, dass man auch als Paar oder Familie zusammenleben kann, wenn man nicht verheiratet ist. Präsentieren Sie zudem die Vorteile von Wohngemeinschaften wie Geldersparnis und Geselligkeit, da dies gerade für die Zielgruppe eine potenzielle Wohnform nach einem bewilligten Asylantrag darstellt. Die Vielfalt der Familienformen in Deutschland lässt sich am besten mit Bildern der verschiedenen Konstellationen vermitteln. Beim je nach Herkunftskultur mitunter sensiblen Thema Homosexualität sollte auf jeden Fall behandelt werden, dass Ehen gleichgeschlechtlicher Paare seit Oktober 2017 in Deutschland möglich sind und diese auch das Recht auf Adoption eines Kindes einschließen. An dieser Stelle gilt es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aufzuzeigen, dass sie auch Lebensformen, die sie möglicherweise persönlich nicht unterstützen, respektieren müssen und jede und jeder in Deutschland leben kann, wie sie oder er möchte. Initiieren Sie ein Unterrichtsgespräch darüber, was Kinder ihrer Meinung nach brauchen und was nicht, was Eltern dürfen und was nicht. Die Ergebnisse werden gruppiert an der Tafel notiert und anschließend besprochen. Auch hier ist es grundlegend, die Gleichheit der Geschlechter herauszustellen und dies anhand von Beispielen zu veranschaulichen (zum Beispiel Bilder von Mädchen, die mit Autos spielen oder Jungen, die zum Tanzkurs gehen). Zu betonen ist darüber hinaus, dass Gewalt gegen Kinder niemals akzeptabel ist und strafrechtlich verfolgt werden kann. Beim Einführen des Begriffs „Sorgerecht“ sollte darauf hingewiesen werden, dass nur bei zum Zeitpunkt der Geburt verheirateten Paaren beide Eltern automatisch das gemeinsame Sorgerecht innehaben, bei unverheirateten Eltern jedoch zunächst nur die Mutter. Zur Einführung in das Themengebiet „Senioren“ bietet es sich an, auf die Kurzinterviews des Kapitels zurückzugreifen und darauf aufbauend auf die verschiedenen Lebensmöglichkeiten von älteren Menschen in Deutschland einzugehen. Machen Sie deutlich, dass auch ältere Menschen das Recht haben, selbstbestimmt zu leben, und es bei Bedarf verschiedene Einrichtung zur Pflege und Versorgung gibt. Erklären Sie, dass die Wohnungssuche gerade in größeren Städten oftmals ein längerfristiges Unterfangen sein kann und es für Personen mit wenig Geld staatliche Hilfen in Form des sozialen Wohnbaus gibt. Bringen Sie authentische Wohnungsanzeigen und Inserate mit in den Unterricht und veranschaulichen Sie, worauf es bei der Wohnungsgesuche ankommt. Sensibilisieren Sie die Lernerinnen und Lerner dafür, dass nicht nur die Mietkosten, sondern auch eine Vielzahl an Nebenkosten auf sie zukommen. Diese können gemeinsam in einem Unterrichtsgespräch erarbeitet werden. Zu den Themen Hausordnung, Putzplan und Mülltrennung empfiehlt es sich abermals, authentische Materialien, zum Beispiel von einer Hausverwaltung oder lokalen Institutionen, einzusetzen. Regen Sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu an, auch ihre eigenen Hausordnungen mitzubringen. Diese können dann im Kurs besprochen und miteinander verglichen werden. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Fortgeschrittene Lerner können neben den im Buch behandelten Themen je nach Lerntempo auch die Inhalte erarbeiten, die zusätzlich digital in der Lern-App WIR in Deutschland 2.0 zur Verfügung stehen: • Wer darf heiraten? • Bekomme ich schnell eine Wohnung? 146 die Alleinerziehende Eine Alleinerziehende oder ein Alleinerziehender sind Menschen, die ihre Kinder alleine erziehen. Das machen sie, weil sie von ihrem Partner oder ihrer Partnerin getrennt sind oder weil ihr Partner oder ihre Partnerin bereits tot ist. der Single-Haushalt In einem Single-Haushalt lebt nur eine Person. die Regenbogenfamilie Wenn zwei Männer oder zwei Frauen miteinander verheiratet sind und ein Kind haben, nennt man das Regenbogenfamilie. die Wohngemeinschaft In einer Wohngemeinschaft oder WG leben mehrere Menschen zusammen, die nicht miteinander verwandt sind. Sie können Freunde sein, müssen aber nicht. Oft leben Menschen gemeinsam in einer Wohngemeinschaft, weil sie sich keine eigene Wohnung leisten können oder Geld sparen wollen. die Erlaubnis der Mitbewohner Formen des Zusammenlebens Wortschatz Wer wohnt mit wem zusammen? In Deutschland darf jeder selber entscheiden, wie er leben möchte. Man kann zum Beispiel: • eine Familie gründen • alleine leben • Kinder bekommen • mit einem Mann oder mit einer Frau leben • heiraten oder nur zusammenwohnen • sich trennen oder sich scheiden lassen • eine WG gründen Alles ist möglich, wenn man mindestens 18 Jahre alt ist und solange man andere Menschen nicht verletzt und die Gesetze befolgt. Kinder wohnen in der Regel mit ihren Eltern zusammen, bis sie 18 Jahre alt sind. Vorher können sie nur mit Erlaubnis der Eltern oder des Gerichts ausziehen. Es gibt verschiedene Familienformen in Deutschland: • Die klassische Familienform mit Mutter, Vater und Kind. • Alleinerziehende Mütter und Väter, die sich alleine um die Kinder kümmern. • Singles, die alleine leben. • Partner, die zusammenleben, aber nicht verheiratet sind. • Homosexuelle Ehen oder Regenbogenfamilien. Jeder kann in Deutschland so leben, wie er möchte. Info 147 In Deutschland kann man eine Wohnung auch mit Menschen teilen, die nicht zur Familie gehören. Das nennt man „Wohngemeinschaft“ oder kurz „WG“. Wenn die Wohnung teuer ist oder wenn man für die Miete nicht genug Geld hat, kann man sich Mitbewohner suchen. Jeder bekommt dann ein Zimmer und zahlt dafür. Gemeinsame Räume wie Küche und Bad werden geteilt und von allen Bewohnern geputzt. In Deutschland leben viele Menschen in Wohngemeinschaften, vor allem Studenten. 147 Zusammenleben Zusammenleben Übungen zahlt jeder Miete. bezahlt eine Person alles. teilt man die Wohnung. muss jeder putzen. leben nur Familien-Mitglieder. teilt man sich die Kosten. hat jeder ein Zimmer. putzt nur eine Person. darf man nicht leben. leben oft Studenten. kann man Geld sparen. leben mehrere Menschen. In einer Wohngemeinschaft … 148 Wer darf zusammenleben? Markieren Sie die richtigen Antworten. Wohngemeinschaften: Was ist richtig? Wählen Sie die richtigen Antworten aus. eine Frau und eine Frau Eltern und ihre Kinder ein Mann und eine Frau ein Mann und ein Mann eine 13-Jährige und ihre Freundin eine Frau und ein Mann Wer lebt in einem Single-Haushalt? Was sehen Sie auf dem Bild? Sie sind verheiratet, aber nicht glücklich. Dürfen Sie sich trennen und mit Ihrem Kind leben? Sie sind 20 Jahre alt und haben einen Partner. Sie möchten zusammenwohnen, aber noch nicht heiraten. Dürfen Sie das? Falsch Eine Person. Eine Familie. Ein Ehepaar. Einen alleinerziehenden Vater. Ein Ehepaar. Eine alleinerziehende Mutter. Nur, wenn man Geld bezahlt. Nein. Ja. Ja. Nein. Nur, wenn die Eltern ok sagen. Richtig 149 149 Zusammenleben Familienformen in Deutschland: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Übungen 150 das Sorgerecht Das Sorgerecht ist das Recht der Eltern. Nur sie dürfen Entscheidungen über ihr Kind treffen. Wenn sie ihr Kind schlecht behandeln, können sie dieses Recht auch verlieren. Dann übernimmt das Jugendamt die Verantwortung für das Kind. die Nahrung die Kleidung die Gewalt das Kinderzimmer die Puppe Kinder Wortschatz 151 die Droge Drogen sind Gifte, die eine Person für eine kurze Zeit sehr glücklich machen, aber sehr schlecht und ungesund für den Körper sind. Sie machen auch sehr schnell abhängig. Menschen, die abhängig von Drogen sind, geben ihr ganzes Geld dafür aus. Auch Familie und Freunde sind ihnen dann nicht mehr wichtig. die Förderung Als Förderung bezeichnet man Hilfe und Unterstützung für Personen und Organisationen. Eltern können zum Beispiel ihre Kinder fördern, indem sie mit ihnen spielen. Dabei können die Kinder neue Sachen lernen. das Jugendamt Das Jugendamt ist eine Behörde, die Kindern hilft, wenn sie Probleme in ihrer Familie haben. Wenn z.B. die Gesundheit der Kinder bedroht ist, kann das Jugendamt sie aus der Familie nehmen. Sie sind dann geschützt. Das Jugendamt bietet auch Beratungen für Eltern an, die Probleme mit ihren Kindern haben. das Ballett Das Ballett ist eine klassische Form des Tanzes. Man tanzt vor allem zu klassischer Musik und trägt dazu besondere Kostüme. 151 Zusammenleben Jedes Kind hat ein Recht auf Leben, Nahrung, Kleidung, Schulbildung und Freizeit. Eltern müssen diese Rechte schützen. Sie müssen sich um ihre Kinder kümmern. Kinder sollen gesund und glücklich leben können. Sie sollen ein Zimmer, genug Essen und saubere Kleidung haben. Eltern oder andere Menschen dürfen Kinder nicht schlagen oder verletzen. Eltern müssen sich um ihre Kinder sorgen und ihre Rechte schützen, bis sie 18 Jahre alt sind. Eltern müssen ihre Kinder fördern. Kinder sollen lernen, selbstständig zu sein. Eltern müssen sie dabei unterstützen. Das schafft man am besten, wenn man Zeit mit Kindern verbringt, mit ihnen spielt und ihnen beim Lernen hilft. Hilfe bedeutet aber nicht, dass Eltern alles für ihre Kinder machen sollen. Eltern sollen Kindern Möglichkeiten bieten, in denen sie ihre eigenen Erfahrungen machen und daraus lernen können. In Deutschland darf man Kinder nicht schlagen. Wer seine Kinder schlägt, macht sich strafbar. Natürlich machen Kinder manchmal Probleme. Man darf das Problem aber nicht lösen, indem man das Kind schlägt. Wenn jemand sieht oder hört, dass jemand ein Kind schlägt, muss er sofort die Polizei rufen. Die Polizei informiert dann das Jugendamt. Das Jugendamt prüft: Wird das Kind immer geschlagen? Geht es dem Kind gut? Ist das Kind gesund und glücklich? Im schlimmsten Fall kann das Jugendamt das Kind wegnehmen. Info In Deutschland ist jeder vor dem Gesetz gleich. Männer und Frauen haben die gleichen Rechte. Das gilt auch für Kinder. Deshalb sollen Söhne und Töchter gleich behandelt werden. Das heißt: Wenn ein Junge mit seinen Freunden spielen darf, darf ein Mädchen das auch. Wenn ein Mädchen Ballett lernt, darf ein Junge auch zum Ballettkurs gehen. Wenn ein Junge mit Autos spielen kann, darf ein Mädchen das auch. Alle Kinder sollen die gleichen Rechte haben. 152 Welche Pflichten habe ich meinen Kindern gegenüber? Sie haben eine 4 Jahre alte Tochter. Sie möchten, dass sie sozialer wird und Freunde findet. Wie helfen Sie ihr am besten? Ich mache nichts. Ich kaufe einen Fernseher. Ich suche einen Kindergarten. 153 153 Zusammenleben Welche Rechte haben Kinder? Markieren Sie die richtigen Antworten. Übungen Recht auf Kleidung Recht auf Nahrung Recht auf Schläge Recht auf Gewalt Recht auf Schulbildung Recht auf Gesundheit Recht auf Alkohol Recht auf ein Zimmer Förderung von Kindern: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Ihr Sohn möchte Fußball spielen. Wie helfen Sie ihm am besten? Ich suche einen Sportverein. Ich mache nichts. Ich kaufe ein Computerspiel. Richtig Falsch Sie sind im Supermarkt. Ihre Tochter schreit und weint. Sie dürfen sie schlagen Ihr Sohn hat etwas kaputt gemacht. Sie dürfen ihn schlagen. Ihre Kinder streiten. Sie dürfen sie schlagen. Wenn Sie ihr Kind schlagen, kommen die Polizei und das Jugendamt. 1 2 3 4 Zusammenleben Übungen 154 Gewalt bei Kindern: Was passt zu welchem Bild? Ordnen Sie zu und wählen Sie die richtige Antwort aus. Förderung von Kindern: Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. 155 Nadine: Juhuu! Endlich Wochenende! Alex: Ja, endlich. Nadine: Was machst du am Wochenende? Hast du einen Plan? Alex: Ich bin am Wochenende bei meinem Vater. Wir wollen ins Kino gehen. Nadine: Ach so, sind deine Eltern geschieden? Nadine: Ah, schön. Du kannst also auch bei deinem Vater wohnen? Alex: Ja. Es ist aber ok. Ich fahre an den Wochenenden zu meinem Vater und verbringe Zeit mit ihm. Es ist ganz lustig. Mein Vater kann nicht so gut kochen. Deshalb bestellen wir meistens etwas Leckeres. Das mag ich. Alex: Ja, meine Eltern haben das gemeinsame Sorgerecht. Unter der Woche wohne ich mit meiner Mutter zusammen. Und an Wochenenden bin ich bei meinem Vater. „Das Sorgerecht“ ist das Recht, minderjährige Kinder zu erziehen. Wer das Sorgerecht hat, kann entscheiden: Wo wohnt das Kind? In welchen Kindergarten oder in welche Schule geht das Kind? Er passt auf das Kind auf und sorgt dafür, dass es dem Kind gut geht. Verheiratete Eltern bekommen in der Regel das gemeinsame Sorgerecht. Das bedeutet: Beide Elternteile haben das Recht, das Kind zu erziehen. Das gilt auch, wenn sie geschieden oder getrennt sind. Bei unverheirateten Eltern bekommt die Mutter erst einmal das alleinige Sorgerecht. Wenn es beide Eltern wollen, können aber auch unverheiratete Eltern das gemeinsame Sorgerecht bekommen. Info 155 Zusammenleben Was ist Sorgerecht? Zusammenleben Übungen Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. 156 Wer trifft Entscheidungen über das Kind bei einem gemeinsamen Sorgerecht? Wer bekommt zuerst das Sorgerecht, wenn die Eltern nicht verheiratet sind? Können auch unverheiratete Eltern das gemeinsame Sorgerecht haben? Die Mutter. Der Vater. Beide Eltern. Der Vater. Die Mutter. Das Jugendamt. Ja, das geht. Nein, das geht nicht. Nur, wenn sie dem Jugendamt Geld geben. der Senior Senior oder Seniorin ist ein anderes Wort für einen alten Menschen. das Altenheim In einem Altenheim können alte Menschen leben, wenn sie sich selbst oder ihre Familie sie nicht mehr alleine versorgen können. Man muss einen monatlichen Beitrag für einen Platz im Altenheim bezahlen. die Rentnerin Rentnerin oder Rentner ist ein Wort für einen Menschen, der nicht mehr arbeitet, da er zu alt zum Arbeiten ist. Er bekommt dann Rente zum Leben. 157 157 Zusammenleben die Pfl ege Menschen, die in Altenheimen arbeiten und älteren Menschen dort helfen, nennt man Pflegekräfte. Sie arbeiten in der Pflege und kümmern sich um die Bewohner. Senioren Wortschatz Wie leben Senioren in Deutschland? 158 Für ältere Menschen in Deutschland ist die Autonomie sehr wichtig. Das heißt: Sie möchten selbstständig und unabhängig sein. Es gibt viele Senioren, die freiwillig in Altenheimen leben. Sie möchten nicht, dass ihre Kinder sich um sie kümmern müssen. Außerdem sind sie in Altenheimen nicht alleine. Sie finden dort Freunde und nehmen an sozialen Aktivitäten teil. Es gibt aber auch Senioren, die Pflege brauchen. Diese Menschen leben in Altenpflegeheimen, wo sie professionelle Hilfe bekommen. Manche Senioren brauchen Pflege, möchten aber nicht in einem Altenpflegeheim wohnen. Für sie gibt es eine andere Möglichkeit: Betreutes Wohnen. Diese Senioren leben dann in ihrer eigenen Wohnung, bekommen aber regelmäßig Hilfe von einem Pflegedienst. Ulrike, 68: „Ich wohne in einem Altenheim. Es ist sehr schön dort. Ich habe viele Freunde und wir verbringen viel Zeit zusammen. Meine Kinder besuchen mich auch oft.“ Aruba, 74 Tisha, 71: „Mein Mann und ich wohnen alleine, aber unser Sohn wohnt nur zwei Straßen entfernt von uns. Wir passen auf unseren Enkel auf, wenn mein Sohn und seine Frau zum Beispiel einen Termin haben oder lange arbeiten müssen. Unser Sohn fährt uns auch mal zum Arzt, wenn wir einen Arzttermin haben. Das ist ganz praktisch.“ Jürgen, 72: „Ich wohne alleine. Meine Frau ist vor 5 Jahren gestorben. Seitdem möchte meine Tochter unbedingt, dass ich zu ihr ziehe und mit ihr und ihrer Familie wohne. Das möchte ich aber nicht. Natürlich freue ich mich gerne, wenn sie zu Besuch kommt, aber ich wohne gerne alleine.“ Walter, 69 Susanne, 67: „Ich und meine Frau sind Rentner. Wir reisen sehr oft. Es ist schön, die Welt zu sehen und neue Länder und Menschen kennenzulernen.“ Info Welche Wohnmöglichkeiten gibt es für Senioren? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Welche Wohnmöglichkeiten gibt es für Senioren? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Richtig Falsch Senioren dürfen nicht in Altenheimen wohnen. Senioren können in Altenpflegeheime gehen. Betreutes Wohnen gibt es nicht für Senioren. Senioren müssen nicht mit ihren Kindern leben. 159 Haustiere Menschen Büchern Aktivitäten Streit Sport schreiben helfen In Deutschland leben viele Senioren in Altenheimen, weil sie dort im gleichen Alter kennenlernen können. Sie finden neue Freunde und nehmen an sozialen teil. Sie sind dort nicht allein. Sie spielen zusammen, machen oder sehen fern. Wenn sie Pflege brauchen, gibt es dort auch Altenpfleger und Altenpflegerinnen, die ihnen . 159 Zusammenleben Übungen der Vermieter Wenn man für eine Wohnung Miete zahlt, lebt man in einer Wohnung, die einer anderen Person gehört. Diese Person heißt Vermieter. die Wohnungs-Besichtigung Wenn man sich auf eine Wohnung bewirbt, kann man vom Vermieter der Wohnung eine Einladung bekommen. Man kann sich dann die Wohnung anschauen. Das heißt Wohnungsbesichtigung. Nach der Wohnungsbesichtigung entscheidet der Vermieter, wer die Wohnung bekommt. 160 Wohnen Wortschatz das Gehalt die Mülltrennung der Familien-Stand Der Familienstand gibt an, ob man ledig, verheiratet, geschieden oder verwitwet ist. die Wohnungs-Anzeige Wenn man eine Wohnung braucht, kann man im Internet oder in Zeitungen danach suchen. Leute, die eine Wohnung anbieten, veröffentlichen dort ihre Angebote als Wohnungsanzeigen. Man kann ihnen dann schreiben, wenn man Interesse an der Wohnung hat. die Sozial-Wohnung Wenn man arbeitslos ist und kein Geld hat, kann man vom Staat eine günstige Wohnung bekommen. Diese Wohnung heißt Sozialwohnung. Info die Wohn-Berechtigung Wenn man arbeitslos ist und kein Geld hat, kann man vom Staat eine Wohnung bekommen. Dafür braucht man eine schriftliche Erlaubnis vom Wohnungsamt. Das heißt Wohnberechtigung. 161 Wie bekommt man eine Wohnung? Gibt es günstige Wohnungen? Wenn man in Deutschland leben möchte, braucht man eine Wohnung. Es kann aber lange dauern, bis man eine Wohnung findet. Man muss täglich in Zeitungen oder im Internet nach Wohnungen suchen. Wenn man eine gute Wohnung findet, schreibt man dem Vermieter eine Bewerbung. In der Bewerbung steht: Wer möchte in die Wohnung einziehen? Wie ist der Name, was ist der Beruf, der Familienstand? Hat man Haustiere? Wie viel Geld verdient man? Diese Informationen braucht der Vermieter, damit er eine Entscheidung treffen kann. Er schaut: Ist die Wohnung groß genug für diese Familie? Verdient der Mieter genug Geld? Hat er eine feste Arbeit? Kann er die Wohnung bezahlen? Es gibt Menschen, die sich keine normale Wohnung leisten können. Der Staat hilft diesen Menschen. Er baut günstige Wohnungen für Menschen, die … • arm sind oder sehr wenig Geld haben, • ihre Kinder allein erziehen, • eine Behinderung haben, • alt sind. Dieses Konzept nennt man „sozialer Wohnbau“. Damit man so eine Sozialwohnung bekommt, muss man aber zuerst einen Antrag auf Wohnberechtigung stellen. Das heißt, das Wohnungsamt überprüft: Wie viel Geld verdienen diese Personen? Wenn man feststellt, dass diese Menschen sehr wenig Geld haben, bekommen sie einen Wohnberechtigungsschein. Auf diesem Schein steht zum Beispiel, wie groß die Wohnung sein darf. Mit diesem Berechtigungsschein können sie dann eine günstige Sozialwohnung bekommen. 161 Zusammenleben Zusammenleben Übungen 1 2 3 4 Sie haben eine schöne Wohnung gefunden. Was machen Sie? Ordnen Sie zu. 162 Wer kann eine Sozialwohnung bekommen? Markieren Sie die richtigen Antworten. Sie bewerben sich. Sie besichtigen die Wohnung. Sie schreiben eine E-Mail. Sie rufen an. Info Abkürzungen: KM: Kaltmiete WM: Warmmiete NK: Nebenkosten MM: Monatsmieten Wenn man eine Wohnung mieten möchte, sucht man passende Wohnungsanzeigen. In einer Wohnungsanzeige stehen meistens die wichtigsten Informationen, wie zum Beispiel: • Größe, Zimmeranzahl • Kaltmiete, Warmmiete • Nebenkosten • Kaution • Lage Die Kaltmiete ist nicht die Gesamtmiete. Zur Kaltmiete kommen Nebenkosten sowie Stromkosten hinzu. In den Nebenkosten sind zum Beispiel Wasser und Warmwasser, Heizkosten, Gebäude- und Gartenpflege sowie Müllentsorgung enthalten. Diese Kosten nennt man auch Betriebskosten. Die Gesamtmiete besteht aus der Kaltmiete und den Nebenkosten. Die Gesamtmiete muss man monatlich an den Vermieter bezahlen. Stromkosten sowie andere Rechnungen wie zum Beispiel Internet werden getrennt gezahlt. Wenn man in eine neue Wohnung einzieht, muss man eine Kaution bezahlen. Die Kaution ist eine Sicherheit für den Vermieter. Wenn der Mieter die Miete nicht bezahlt oder die Wohnung kaputt macht, kann der Vermieter dieses Geld verwenden. Meistens möchten Vermieter 2-3 Monatsmieten Kaution haben. Das heißt: Man zahlt am Anfang insgesamt 2-3 Kaltmieten für die Kaution. Wenn man regelmäßig seine Miete zahlt und die Wohnung auch nicht kaputt macht, bekommt man die Kaution beim Auszug wieder zurück. 163 Was muss ich außer der Miete noch alles bezahlen? 163 Zusammenleben Zusammenleben Übungen Was ist richtig? Ergänzen Sie den Text. Heizung Fernseher Radio Lebensmittel Wasser Strom Müllentsorgung Gebäudepflege 164 700 Euro 950 Euro eine Monatsmiete drei Monatsmieten eine Gesamtmiete 850 Euro 1100 Euro 150 Euro 2850 Euro Sie haben eine Wohnung gefunden. Die Kaltmiete kostet 700 Euro. Die Nebenkosten betragen 150 Euro. Die Warmmiete ist hoch. Sie haben eine Anzeige gefunden. Sie müssen Kaution bezahlen. Sie haben eine Anzeige gefunden. Sie müssen Kaution bezahlen Was gehört zu den Nebenkosten? Wählen Sie die richtigen Antworten aus. 1 2 3 4 Nebenkosten KM WM NK M Monatsmieten Kaltmiete Warmmiete Info Wohnungs-Anzeigen finden Sie in Zeitungen, Gemeindeblättern und im Internet. In Zeitungen finden Sie die Wohnungsanzeigen oft im hinteren Teil. Dort steht dann „Anzeigen“, „Wohnungsanzeigen“ oder „Inserate“. Dort gibt es in vielen Fällen aber keine Bilder von der Wohnung. In der Zeitung steht aber eine kurze Beschreibung von der Wohnung. Man muss sich zuerst bei der Vermieterin oder dem Vermieter melden. Im Internet gibt es auch viele Wohnungs-Anzeigen. Dort gibt es oft viele Bilder von der Wohnung und mehr Informationen als in den Zeitungen. Solche Wohnungs-Anzeigen finden Sie zum Beispiel bei: www.immobilienscout24.de www.immowelt.de www.immonet.de 165 165 Zusammenleben Was passt zusammen? Ordnen Sie zu. Übungen 166 Umgangsformen 167 Zum Kapitel Thematische Schwerpunkte Umgangsformen Hintergrundinformationen In diesem Kapitel geht es um die in Deutschland gängigen Umgangsformen. Die Lerner erfahren: • wann man siezt und wann man duzt • welche Konventionen es bei Besuchen gibt • was es bei Terminen zu beachten gilt • was Flirten ist und was nicht • was in Deutschland am Esstisch üblich ist und was nicht • dass Unterhaltungen in Deutschland oftmals sehr direkt sind. Vermittlungshinweise Umgangsformen sind von Kulturkreis zu Kulturkreis unterschiedlich. Daher ist es für die Zielgruppe der Geflüchteten und Zuwanderer wichtig, die in Deutschland üblichen Umgangsformen zu kennen, um sich im Alltag zurechtfinden und angemessen verhalten zu können. Duzen und Siezen ist eine Eigenheit der deutschen Sprache, die in vielen anderen Sprachen schlichtweg nicht existiert. Daher ist es wichtig, die Lernerinnen und Lerner insbesondere dafür zu sensibilisieren. Der Übersichtstext im Kapitel kann dabei helfen. Betonen Sie, dass vor allem Personen wie Vorgesetzte, aber auch Respektspersonen wie Lehrerinnen, Lehrer, Ärztinnen und Ärzte sowie allgemein unbekannte Personen gesiezt werden. Ein zusätzlicher Hinweis auf Besonderheiten im Umgang von Jugendlichen und jungen Erwachsenen untereinander ist gleichermaßen ratsam. Auch die Verwendung des „Hamburger Sie“, also Sie und Vorname, sollte behandelt werden, ebenso wie die üblichen Anredeformen in Helferkreisen. Das neu erworbene Wissen kann abschließend mit der Übung zum Thema im Kapitel überprüft werden. Eine weitere Möglichkeit sind kleine szenische Darstellungen, in denen die Lehrkraft in verschiedene Rollen schlüpft und die Lernerinnen und Lerner sich entscheiden müssen, ob sie die jeweils verkörperte Person duzen oder siezen. Unbedingt thematisiert werden muss die Notwendigkeit von Pünktlichkeit bei Terminen bei Ärzten, Behörden und der Arbeitsstelle. Zur Veranschaulichung bietet es sich an, ein Notizbuch mitzubringen und den Kursteilnehmern zu zeigen, wie man Termine richtig einträgt und welche Informationen hierfür relevant sind. Auch das Ausprobieren einer Fahrplan-App beziehungsweise das Lesen eines Fahrplans im Rahmen des Unterrichts ist in diesem Zusammenhang sinnvoll. So lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was zu tun ist, wenn man herausfinden will, wann man zu Hause losgehen muss, um pünktlich an einem bestimmten Ort zu sein. Flirten ist ein sensibles Thema und stark kulturell geprägt. Dementsprechend behutsam muss bei der Behandlung im Unterricht vorgegangen werden. Insbesondere gilt es nachhaltig darauf hinzuweisen, dass Annäherungsversuche jeglicher Art umgehend zu unterlassen sind, wenn das Gegenüber in Ruhe gelassen werden möchte. Kulturell geprägt sind auch die Essensgewohnheiten. Hier bietet sich ein Vergleich verschiedener Herkunftsländer in einem Unterrichtsgespräch an. Verschiedene Aspekte können stichpunktartig in Tabellenform an der Tafel notiert und es kann dann geschaut werden, in welchem Land diese akzeptabel sind und in welchem nicht. Vor allem zwei Punkte sollten an dieser Stelle erwähnt werden: In Deutschland isst man leise und es ist nicht notwendig, aus Höflichkeit etwas auf dem Teller übrig zu lassen. Unterhaltungen sind in Deutschland oft sehr direkt. Unterstreichen können Sie dies zum Beispiel durch kleine Rollenspiele. Damit verdeutlichen Sie, dass es in Ordnung ist, wenn man zügig zum Punkt kommt und sagt, was man möchte, dabei aber natürlich auch Höflichkeitsregeln beachten muss. Betonen Sie, dass Small Talk über Alltagsthemen bei der geschäftlichen und behördlichen Kommunikation eher unüblich ist. Hinweise zu Binnendifferenzierung: Fortgeschrittenere Lerner können neben den im Buch behandelten Themen je nach Lerntempo auch die Inhalte erarbeiten, die zusätzlich digital in der Lern-App WIR in Deutschland 2.0 zur Verfügung stehen: • Freunden Geld leihen • Soziales Engagement: Was sind Vereine? • Soziales Engagement: Was ist ein Ehrenamt? 167 Soziale Interaktion 168 Umgangsformen Wortschatz der / die Vorgesetzte der Besuch die Pünktlichkeit der Zeit-Punkt Ein Zeitpunkt ist ein ganz bestimmter Moment, an dem etwas passiert. Wenn man z.B. einen Termin hat oder etwas mit einem Freund machen möchte, macht man gemeinsam einen Zeitpunkt aus. die Bekannte Ein Bekannter oder eine Bekannte ist eine Person, die man kennt, aber mit der man nicht eng befreundet ist. die Anmeldung Wenn man Freunde und Familie besuchen will, sollte man zuerst fragen, ob sie Zeit haben. Man meldet sich bei ihnen für einen Besuch an und wartet dann ihre Antwort ab. Auch bei Terminen z.B. beim Arzt oder bei einer Behörde muss man sich vorher anmelden. die Respekts-Person Eine Respektsperson ist eine Person, vor der man Respekt haben muss. Das sind zum Beispiel Polizisten, Ärzte und Feuerwehrleute, aber auch Arbeitgeber. 169 die Verabredung Eine Verabredung ist ein fest ausgemachtes Treffen mit Freunden. Eine Verabredung kann romantisch sein, muss sie aber nicht. Auch mit Kollegen kann man sich zum Beispiel verabreden. die Gastgeberin Eine Gastgeberin ist eine Person, die zu einer Feier bei sich zu Hause einlädt und alles selbst organisiert. die Beziehung Wenn man mit jemandem fest zusammen ist, nennt man das Beziehung. Man macht dann keine romantischen Treffen mehr mit anderen Personen aus. die Anrede Die Art und Weise, wie man jemanden anspricht, nennt man Anrede. Wenn man jemanden noch nicht kennt, spricht man die Person mit „Sie“ an. Das macht man auch bei dem Chef. Wenn man mit jemandem befreundet ist, kann man die Person auch mit „Du“ ansprechen. 169 Soziale Interaktion Info Jüngere Menschen in Deutschland halten sich manchmal nicht an die Anredeformen. Das passiert meistens, wenn sie ungefähr im gleichen Alter sind. Viele junge Menschen duzen sich dann von Anfang an. Sie wollen meistens aber nicht unhöflich sein. Sie haben trotzdem Respekt. 170 Die Umgangsformen unterscheiden sich zwischen vielen Ländern. Manchmal ist etwas in dem einen Land ganz normal, aber in einem anderen Land unhöflich. Oft fragt man sich in einem neuen Land: „Wie muss ich mich verhalten? “. In diesem Kapitel lernen Sie die wichtigsten Umgangsformen in Deutschland kennen. Zum Beispiel lernen Sie die Antwort auf die Frage: „Wann kann ich jemanden duzen? “, oder: „Wie komme ich pünktlich zu Terminen? “. Was sind Umgangsformen? Die Anredeformen In Deutschland gibt es unterschiedliche Anredeformen. Man kann „Du“ zu einer Person sagen. Das nennt man „duzen“. Man kann auch „Sie“ zu einer Person sagen. Das heißt „siezen“. Wann sagen Sie „Du“ und wann sagen Sie „Sie“? „Du“ ist die Anredeform für Freunde, Familie, gute Bekannte und Kinder. Diese Personen können Sie duzen. „Sie“ ist die Anredeform für Fremde ab ungefähr 16 Jahren, für Vorgesetzte und Respektspersonen. Bei offiziellen Gesprächen oder Briefen verwendet man auch „Sie“. Fremde Personen denken oft: „Das ist unhöflich! “, wenn man sie sofort duzt. Durch das „Sie“ zeigt man Respekt. Man kann vom „Sie“ zum „Du“ wechseln. Das passiert oft unter Arbeitskollegen. Wenn man eine Person länger kennt, kann man die Anredeform auch wechseln. Das sollte aber immer die ältere Person vorschlagen. Richtig Falsch Sie wollen diesen Fremden nach der Uhrzeit fragen. Sie siezen ihn. Sie begrüßen den Sohn Ihrer Nachbarn. Sie siezen ihn. Sie kennen Ihre Nachbarin schon eine Weile. Sie wollen Sie duzen. Sie können ihr das „Du“ vorschlagen. Sie sind 20 Jahre alt. Leute in Ihrem Alter duzen Sie einfach. Meistens ist das ok. 171 Welche Personen sollten Sie zuerst siezen? Markieren Sie die richtigen Antworten. Sie oder Du? Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. 171 Soziale Interaktion Übungen Verspätung Info 172 In Deutschland meldet man sich normalerweise vor einem Besuch. Das bedeutet: Bevor ich jemanden zu Hause besuche, sage ich der Person Bescheid. Ich melde mich an. Ich frage: „Hast du gerade Zeit? Ist es ok, dass ich komme? “ Man kann die Person dazu anrufen. Man kann auch eine SMS oder eine Nachricht schreiben. Man kann sich auch persönlich verabreden, wenn man sich trifft. Man vereinbart einen Zeitpunkt: „Wann soll ich zu dir kommen? “ Wenn der Zeitpunkt nicht passt, sagt man: „Ich habe leider keine Zeit.“ Das ist nicht unhöflich gemeint. Man kann dann einen anderen Zeitpunkt finden. Auch bei Verwandten oder Freunden meldet man in Deutschland normalerweise einen Besuch an. In Deutschland werden oft Termine gemacht: Beim Arzt, bei der Arbeit, auf Behörden oder auch privat bei Verabredungen oder Besuchen. Es ist wichtig, dass man pünktlich bei diesen Terminen ist. Das bedeutet: Ich bin zur vereinbarten Uhrzeit am vereinbarten Ort. Es ist nicht üblich, dass man zu spät kommt. Oft bekommt Besuch in Deutschland Omar: Hallo Kai! Wir haben uns ja heute für 17: 00 Uhr verabredet. Kai: Hallo Omar, was ist los? Kai: Ja genau, ich bin gerade auf dem Weg nach Hause. Kai: Das ist kein Problem. Dann ruhe ich mich noch etwas aus. Bis gleich! Omar: Ich verspäte mich leider um eine halbe Stunde. Ich habe gerade den Bus verpasst. Tut mir leid. Omar: Ok, dann bis bald! man Probleme, wenn man zu einem Termin nicht pünktlich kommt. Deswegen ist es wichtig, dass man sich Termine gut merkt und sich informiert: • „Wie komme ich zu dem vereinbarten Treffpunkt? “, • „Wie lange dauert der Weg zum Treffpunkt? “, • „Wann muss ich losgehen? “. 173 Eine Uhrzeit und einen Tag für den Besuch vereinbaren. Pünktlich zum Besuch kommen. Den Termin aufschreiben. Anrufen oder schreiben: „Hast du heute Zeit? “ anmelden normal nicht machen Zeitpunkt Tieren eine Uhr Freunden Besuch keine Zeit nicht normal In Deutschland soll man normalerweise einen Besuch . Das macht man auch bei Familie und . Manchmal sagen die Leute: „Ich habe leider . Das ist . Man findet dann einen anderen . 173 Soziale Interaktion Übungen Wie meldet man einen Besuch an? Bringen Sie die Schritte in die richtige Reihenfolge! Was passt in die Lücken? Ergänzen Sie den Text. Soziale Interaktion Übungen Falsch Richtig 174 Was ist richtig? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Sie kommen sicher zu spät zu einem Besuch. Was machen Sie? Sie haben eine Verabredung. Sie sind aber leider krank geworden. Können Sie die Verabredung absagen? Sie wollen um 16: 30 am Odeonsplatz sein. Wann müssen Sie in Freimann losfahren? Sie haben eine Stunde Verspätung. Sie rufen die Gastgeber an und entschuldigen sich. Wenn sie ankommen sind die Gastgeber … Nichts. Ich gehe wieder nach Hause. Ich sage Bescheid. Ja. Nein. Nur mit Attest. Um 15: 59 Uhr. Um 16: 23 Uhr. Um 16: 19 Uhr. fröhlich. wütend. nicht zu Hause. 175 Wie lange dauert die Fahrt von Freimann zum Odeonsplatz? Sie haben um 13: 50 Uhr einen Termin an der Poccistraße. Sie müssen dorthin 5 Minuten laufen. Wann starten Sie in Pasing? Um 13: 00 Uhr treffen Sie sich mit einer Freundin auf dem Marienplatz. Wann müssen Sie spätestens an der Machtlfinger Straße losfahren? 15 Minuten. 11 Minuten. 8 Minuten. Um 13: 18 Uhr. Um 13: 29 Uhr. Um 13: 25 Uhr Um 12: 22 Uhr. Um 12: 52 Uhr. Um 12: 42 Uhr. 175 Soziale Interaktion Übungen 176 Flirten Verhalten beim Essen Flirten ist eine Annäherung zwischen zwei Personen. Wer mit einer Person flirtet, will mehr Kontakt herstellen und möchte mehr als Freundschaft. Durch Blicke, die Stimme und Bewegungen zeigt man der anderen Person, dass man sie sympathisch findet. Man zeigt auch, dass man sich vielleicht einen Kuss und eine romantische Beziehung vorstellen kann. Nicht immer möchten beide Personen flirten. Dann muss man die andere Person in Ruhe lassen. Wenn sich eine Frau und ein Mann alleine treffen, heißt das nicht immer, dass die beiden miteinander flirten. Arbeitskollegen oder Freunde treffen sich auch oft nur zu zweit. Wenn eine Arbeitskollegin oder ein Kollege Sie nach der Arbeit fragt: „Wollen wir noch etwas trinken gehen? “ ist es nicht immer ein Flirt. Frauen und Männer können auch nur Freunde sein, ohne zu flirten. Die Ernährung in Deutschland ist vielfältig. Es gibt viele Angebote aus der Region oder aus dem Ausland. Das Verhalten am Esstisch ist aber nicht überall gleich. In Deutschland sind manche Dinge ok, die in anderen Ländern nicht ok sind. 1. Man darf ein Taschentuch benutzen. Es ist nicht unhöflich, wenn ich leise am Esstisch ein Taschentuch benutze. Ich kann aufstehen und weit weg vom Tisch schnäuzen. Ich kann aber auch sitzen bleiben und mich leise dort schnäuzen. 2. Essen darf man mit der linken Hand berühren. Die linke Hand gilt in Deutschland nicht als unrein. Deswegen kann ich Essen auch mit der linken Hand anfassen. 3. Ich esse mein Essen leise. In Deutschland ist es nicht üblich, dass man beim Essen Geräusche macht. Wenn das Essen lecker ist, sage ich: „Das schmeckt sehr gut! “. Ich gebe aber sonst keine Geräusche von mir. Das Essen kaue ich mit geschlossenem Mund. 4. Ich muss kein Essen übrig lassen. Wenn es mir gut schmeckt, kann ich das ganze Essen auf meinem Teller aufessen. Das bedeutet nicht, dass ich noch Hunger habe. Wenn ich noch mehr essen möchte, frage ich danach. Was ist richtig? Wählen Sie aus. Was passt zusammen? Ordnen Sie zu. Richtig Falsch Wenn man mit einer Person flirtet, dann will man mehr als Freundschaft. Die andere Person will nicht mit mir flirten. Ich lasse Sie in Ruhe. Arbeitskollegen oder Freunde können sich verabreden, ohne zu flirten. Durch Blicke und Bewegungen kann ich oft erkennen, ob jemand mit mir flirtet. 1 2 3 4 Beim Flirten zeigt man: Ich kann mir eine romantische Beziehung vorstellen. Männer und Frauen können auch nur Freunde sein. Personen in einer festen Beziehung treffen sich auch alleine mit Freunden. Jemand will nicht mit mir flirten: Ich lasse die Person in Ruhe. 177 177 Soziale Interaktion Übungen Soziale Interaktion Übungen Was ist ok? Wählen Sie die richtige Antwort aus. Falsch Richtig 178 Ich kann Essen mit der linken und der rechten Hand anfassen. Ich kaue mit geschlossenem Mund. Was machen Sie, wenn Ihnen das Essen schmeckt? Darf ich am Esstisch ein Taschentuch benutzen? Nein, das ist verboten. Ja, das ist erlaubt. Das gilt nur für Pizza. Ja, immer. Nur, wenn es mir nicht schmeckt. Nein, nie. Ich esse laut. Ich sage gar nichts. Ich sage: „Es ist sehr lecker! “. Nein, das ist unhöflich. Ja, aber leise. Ja, aber nur im Krankenhaus. Falsch Richtig 179 Ich darf meinen Teller nicht leer essen. Das ist unhöflich. Sie haben für eine deutsche Freundin Pilze gekocht. Sie sagt: „Ich esse leider keine Pilze.“ Ich muss immer alles auf meinem Teller essen. Ein Freund kocht für mich. Das Essen ist sehr lecker. Darf ich nach mehr Essen fragen? Ja, immer. Das gilt nur im Restaurant. Nein, das ist ok. Sie findet Ihr Essen schlecht. Sie beleidigt das Essen. Sie isst nie Pilze. Ja, das muss ich. Nein, das muss ich nicht. Nur im Restaurant. Nein, das ist unhöflich. Ja, das ist kein Problem. Nein, das ist eine Beleidigung. 179 Soziale Interaktion Übungen Dinge ansprechen Info Unterhaltungen sind in Deutschland oft sehr direkt. Das bedeutet: Man spricht ein Thema sehr schnell an. In anderen Kulturen ist es üblich, dass man zuerst über einfache Themen spricht: Zum Beispiel über die Familie oder das Wetter. Vor allem bei der Arbeit und bei der offiziellen Kommunikation ist das in Deutschland nicht üblich. Man sagt direkt, was man will und wartet auf eine Antwort. Die Antwort ist dann meistens auch direkt. 180 Frau Lendl: Guten Tag Herr Ramos, schön Sie kennenzulernen! Herr Ramos: Ähh, danke, danke. Das Wetter ist heute ja auch sehr schön! Geht es Ihrer Familie auch gut? Herr Ramos: Ok, ja. Das können wir machen … Wie groß ist die Wohnung? Frau Lendl: Danke, gut. Ich habe in der Mappe die Informationen über die Wohnung, die Sie sich ansehen möchten. Frau Lendl: Meiner Familie? Ja, alles ok. Danke. Wollen wir uns nun die Unterlagen ansehen? . Herr Ramos: Hallo Frau Lendl, danke gleichfalls! Wie geht es Ihnen? Direkt sein: Was passt in die Lücken? Ergänzen Sie den Text. 181 das direkt normalerweise normalerweise nicht immer der Arbeit Freunden schwer die nicht direkt wenige alle unter schnell groß wenige über langsam viele die eine Auf Wohnungssuche Hier sind die Informationen die Wohnung, Sie ansehen möchten. Gespräche führen In Deutschland spricht man Dinge oft an. Das bedeutet: Man spricht ein Thema an. Wie ist die Wohnung? Wie Zimmer hat sie und gibt es Badewanne? Bei offiziellen Unterhaltungen fragt man nach der Familie. Das gilt auch bei . 181 Soziale Interaktion Übungen 182 Bildquellen: shutterstock.com; Cover: r.classen/ Shutterstock. com, didesign021/ Shutterstock.com, Maridav/ Shutterstock.com | Seite 9: aelitta/ Shutterstock.com, Andrey_Popov/ Shutterstock. com, Romolo Tavani/ Shutterstock.com | S-F/ Shutterstock.com, alfpoint/ Shutterstock.com | Seite 10: Anton_Ivanov/ Shutterstock. com, Artisticco/ Shutterstock.com, Yoshi0511/ Shutterstock.com, languste/ Shutterstock.com, Bobrik74/ Shutterstock.com, notkoo/ Shutterstock.com, Man as Thep/ Shutterstock.com, Korbut Ivetta/ Shutterstock.com, Footoo/ Shutterstock.com, photka/ Shutterstock.com | Seite 11: DisobeyArt/ Shutterstock.com, Mascha Tace/ / Shutterstock.com, Annasunny24/ Shutterstock.com, eldar nurcovic/ Shutterstock.com, Monkey Business Images/ Shutterstock.com, Monkey Business Images/ Shutterstock.com | Seite 13: , ESB Professional/ Shutterstock.com, Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock.com, YUCALORA/ Shutterstock.com, Juice Flair/ 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Dan Race/ Shutterstock.com, Lorelyn Medina/ Shutterstock. com, Victoria Antonova/ Shutterstock.com | Seite 27: Dmitry Naumov/ Shutterstock.com, michaeljung/ Shutterstock.com, Elle Aon/ Shutterstock.com, ffikretow/ Shutterstock.com | Seite 28: Volodymyr Maksymchuk/ Shutterstock.com, MAGNIFIER/ Shutterstock.com, Dan Race/ Shutterstock.com, Africa Studio/ Shutterstock.com, Kseniia Konovalova/ Shutterstock.com, Icon Bestiary/ Shutterstock.com, Inspiring/ Shutterstock.com | Seite 29: angellodeco/ Shutterstock.com, Taras Verkhovynets/ Shutterstock.com, ann131313.s/ Shutterstock.com | Seite 30: Photographee.eu/ Shutterstock.com, Halfpoint/ Shutterstock.com, Fox Design/ Shutterstock.com, Iconic Bestiary/ Shutterstock.com, Creative Stall/ Shutterstock.com, VVVDALLAS/ Shutterstock.com, muchomoros/ Shutterstock.com | Seite 31: Kzenon/ Shutterstock.com, Creative Stall/ Shutterstock.com, Evellean/ Shutterstock.com, Pradeep LERnEn - LEHREn - HELfEn WIR in Deutschland - Zusammen Leben Lernen Materialien zur Orientierung in der deutschen Zivilgesellschaft Impressum Projekt Lernen - Lehren - Helfen Institut für Deutsch als Fremdsprache Ludwig-Maximilians-Universität München Schönfeldstraße 13a D - 80539 München Tel. 089 2180-72480 Fax 089 2180-72498 www.lernen-lehren-helfen.de Herausgeber: Prof. Dr. Jörg Roche Konzeption: Jörg Roche, Gamze Hürmen, Patrick Zahn unter Mitarbeit von Florian Bogon Koordination: Patrick Zahn Ausarbeitung und Redaktion: Patrick Zahn, Gamze Hürmen unter Mitarbeit von Florian Bogon und Patrick Schmidt Gestaltung: Schinagl Graphic-Design | www.schinagl-design.de Beratung: Mit dankenswerter Unterstützung der Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung und verschiedener Helferkreise in Bayern 183 ThomasThundiyil/ Shutterstock.com | Seite 32: Ralf Liebhold/ Shutterstock.com | SchottiU/ Shutterstock.com | Seite 33: Andrey_Popov/ Shutterstock.com, 4 PM production/ Shutterstock. com, Blue Planet Studio/ Shutterstock.com | Seite 34: SkyPics 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43: KirylV/ Shutterstock.com, pink panda/ Shutterstock. com, Dean Drobot/ Shutterstock.com, tynyuk/ Shutterstock.com | Seite 44: Sata Production/ Shutterstock.com, Potstock/ Shutterstock.com, Monkey Business Images/ Shutterstock.com | Sata Production/ Shutterstock.com, Olesia Bilkei/ Shutterstock.com | Seite 45: bodiaphvideo/ Shutterstock.com, Dusan Petkovic/ Shutterstock.com, Antonio Guillem/ Shutterstock.com | Seite 46: HDesert/ Shutterstock.com, Motortion Films/ Shutterstock.com | Syda Productions/ Shutterstock.com, Wassana Pananpute/ Shutterstock.com, jiris/ Shutterstock.com, arallax Production/ Shutterstock.com, oneinchpunch/ Shutterstock.com, aslysun/ Shutterstock.com | Seite 47: Kaspars Grinvalds/ Shutterstock.com, Photographee.eu/ Shutterstock.com, Wassana Pananpute/ Shutterstock.com | Seite 48: Peter Polak/ Shutterstock.com, Lolostock/ Shutterstock.com | Sergey Peterman/ Shutterstock.com | Seite 49: Motortion Films/ Shutterstock.com, Photographee.eu/ Shutterstock.com | Seite 50 jiris/ Shutterstock.com, oneinchpunch/ Shutterstock.com, eelnosiva/ Shutterstock.com, Just dance/ Shutterstock.com | Seite 52, Cineberg/ Shutterstock.com, roibu/ Shutterstock.com, Hieronymus Ukkel/ Shutterstock.com | Seita/ Shutterstock.com | Seite 54: Dziobek/ Shutterstock.com, iurii/ Shutterstock.com, Diyana Dimitrova/ Shutterstock.com, nitpicker/ Shutterstock.com, Cineberg/ Shutterstock.com | Seite 55: CDU, CSU, SPD, FDP | Seite 56: BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, FREIE WÄHLER, DIE LINKE, AfD, Sin yong Chai/ Shutterstock.com | Seite 57: Markus Mainka/ Shutterstock.com, CDU, SPD, BÜND- NIS 90 / DIE GRÜNEN, Jax10289/ Shutterstock.com, FDP, CSU, AfD, DIE LINKE | Seite 58: Cineberg/ Shutterstock.com, Rawpixel. com, / Shutterstock.com, 360b/ Shutterstock.com | Sin yong Chai/ Shutterstock.com | Seite 59: CDU, CSU, SPD, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN | Seite 60: aurielaki/ Shutterstock.com, FooTToo/ Shutterstock.com, Fabian Strauch/ Shutterstock.com, Chess Ocampo/ Shutterstock.com | Seite 61: I’m friday/ Shutterstock. com | Seite 62: aurielaki/ Shutterstock.com, Fabian Strauch/ Shutterstock.com, Pictrider/ Shutterstock.com | Seite 63 Kittyfly/ Shutterstock.com | Shirmanov aleksey/ Shutterstock.com, michal812/ Shutterstock.com, Ingo Menhard/ Shutterstock.com, Pictrider/ Shutterstock.com, Nobelus/ Shutterstock.com | Seite 64: Matthias Wehnert/ Shutterstock.com, Fiona Schweizer Tobias Arhelger/ Shutterstock.com | Seite 65: Rainer Fuhrmann/ Shutterstock.com, frantic00/ Shutterstock.com, Footoo/ Shutterstock. com, Jaromir Chalabala/ Shutterstock.com, Robert Kneschke/ Shutterstock.com, WAYHOME Studio/ Shutterstock.com | S.66 Palatine Stock/ Shutterstock.com, nitpicker/ Shutterstock.com, Bartolomiej Pietrzyk/ Shutterstock.com, Brian A Jackson/ Shutterstock.com, Robert Kneschke/ Shutterstock.com, Rvector/ Shutterstock.com | Seite 67: Palatine Stock/ Shutterstock.com | Seite 68: nitpicker/ Shutterstock.com, Breitformat/ Shutterstock.com, aldorado/ Shutterstock.com, Palatine Stock/ 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Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.dnb.de abrufbar. © 2021 · Förderung von Deutsch als Wissenschaftssprache e.V. Postfach 22 11 22 · 80501 München Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro-verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany ISBN 978-3-8233-8515-8 1. Auflage München, Juni 2021 Shutterstock.com, Africa Studios/ Shutterstock.com, Jeny Che/ Shutterstock.com | Seite 177: Lightfield Studios/ Shutterstock. com, Kzenon/ Shutterstock.com, GaudiLab/ Shutterstock.com, fizkes/ Shutterstock.com, Dean Drobot/ Shutterstock.com, Kzenon/ Shutterstock.com, Lightfield Studios/ Shutterstock.com, fizkes/ Shutterstock.com | Seite 178: DisobeyArtShutterstock. com | Stock-Asso/ Shutterstock.com, fizkes/ Shutterstock.com, Andrey_Popov/ Shutterstock.com | Seite 179: Dmitry Maltsev/ Shutterstock.com, Zurijeta/ Shutterstock.com, A. Zhuravleva/ Shutterstock.com, hlphoto/ Shutterstock.com | Seite 180: Monkey Business Images/ Shutterstock.com, AYA images/ Shutterstock.com ISBN 978-3-8233-8515-8 Lernen - Lehren heLfen WIr in Deutschland - Zusammen Leben Lernen Materialien zur Orientierung in der deutschen Zivilgesellschaft Neben dem Erwerb von Grundkenntnissen in der deutschen Sprache, der als Grundbedingung für die Orientierung in der fremden Kultur und als wichtiges Mittel der Verständigung in Bezug auf lebensnotwendige Erfordernisse des Alltags gilt, sind auch Kenntnisse der gesellschaftlichen und politischen Spielregeln und Normen unabdingbar für eine nachhaltige Integration und für die Teilhabe an der Gesellschaft. Mit dem Projekt „Lernen-Lehren Helfen“ unterstützt das Institut für Deutsch als Fremdsprache der LMU gemeinsam mit dem Bayrischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration Ehrenamtliche, die Asylbewerberinnen und Asylbewerber auf diesem schwierigen Weg begleiten. Aus dem Projekt ging auch das vorliegende Buch hervor, dessen Ziel es ist, zivilgesellschaftliche Prinzipien auf verständliche Weise zu erklären und die Nutzerinnen und Nutzer zu eigenen kleinen Recherchen anzuregen. Es umfasst leicht einsetzbare Materialien für die Orientierung von Asylbewerberinnen und -bewerbern in der zivilgesellschaftlichen Ordnung in Deutschland sowie Hinweise und Tipps zur Vermittlung der Inhalte für Helferinnen und Helfer. Zum Lernkonzept • 10 Kapitel zu wichtigen Themen, die das Zurechtfinden in der deutschen Zivilgesellschaft erleichtern • stark bebilderte Handlungsfelder • relevanter Wortschatz mit Glossar • situativ eingebettete Redemittel • abwechslungsreiche Verstehensübungen • Infoboxen mit zusätzlichen Hinweisen und Tipps • Vermittlungshinweise für Helferinnen und Helfer zu Beginn jedes Kapitels • Hinweise zur Binnendifferenzierung