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Ortsnamenbuch des Kantons Bern. Teil 3 (L-M)

[Alter Kantonsteil]. Dokumentation und Deutung

0521
2008
978-3-7720-0089-8
978-3-7720-8245-0
A. Francke Verlag 
Thomas Franz Schneider
Erich Blatter
10.2357/9783772000898
CC BY-SA 4.0https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

Unter den Namenbuchprojekten der deutschen Schweiz nimmt das von dem Dialektologen und Volkskundler Paul Zinsli begründete ,Ortsnamenbuch des Kantons Bern' eine zentrale Stelle ein. Die Präsentation und Deutung der Orts- und Flurnamen des deutschsprachigen Teils des Kantons Bern kann sich auf eine umfangreiche Belegsammlung stützen, mit deren Erhebung noch in der ersten Hälfte des 20. Jh. begonnen worden war. Das siedlungsgeschichtlich sehr komplexe Untersuchungsgebiet umfasst voralpines und alpines Gelände sowie grosse Teile des Mittellandes und berührt im Westen die Romandie. Der lang erwartete 3. Teilband enthält die Buchstaben L-M mit rund 700 Lemmaeinträgen. Darunter finden sich z. B. die Belege und Deutungen von Langenthal, Lenk, Lyss, Marzili, Meiringen oder Murzelen. Das auf insgesamt 7 Bände angelegte Werk erschließt als wissenschaftliches Grundlagenwerk das bernische Namengut für Studierende und Fachvertreter ebenso wie für den interessierten Laien.

<?page no="1"?> Ortsnamenbuch des Kantons Bern [Alter Kantonsteil] Begründet von Paul Zinsli †, weitergeführt von Peter Glatthard IDokumentation und Deutung Dritter Teil: L-M Herausgegeben von Thomas Franz Schneider und Erich Blatter Erarbeitet vom Redaktorenteam der Forschungsstelle ‹Berner Namenbuch› Erich Blatter, Erika Derendinger, et al. unter der Leitung von Elke Hentschel A. Francke Verlag Basel und Tübingen <?page no="2"?> Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.d-nb.de abrufbar. Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und des Lotteriefonds des Kantons Bern. Prof. Dr. Paul Zinsli †, Begründer der Forschungsstelle Berner Namenbuch, und Prof. Dr. Rudolf J. Ramseyer †, langjährigem Mitarbeiter, in ehrendem Andenken gewidmet © 2008 · Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem und säurefreiem Werkdruckpapier. Internet: http: / / www.francke.de E-mail: info@francke.de Gesamtherstellung: Druckerei Schwabe AG, Muttenz (Schweiz) Printed in Switzerland ISBN 978-3-7720-8245-0 <?page no="3"?> Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Formale Darstellungsprinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX Übersichtskarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XV Gemeindeverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXIII Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXIV Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLVIII Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke . . . . . . . . . . . . LXVI Sachglossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LXXVI Abkürzungen und Signaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LXXXIII Dokumentation und Einleitung L . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407 <?page no="5"?> Vorwort Der vorliegende dritte Teilband des Ortsnamenbuchs des Kantons Bern (BENB) umfasst die Orts-, Flur-, Berg- und Flussnamen mit den Anfangsbuchstaben L und M und reicht mit über 700 Lemmata von Lahalte bis Mützlebärg. Er führt die beiden ersten, 1976 und 1987 erschienenen Teilbände I/ 1 (A, E/ Ä, F) und I/ 2 (G, H, I, J, K/ Ch) fort. Die Benutzerinnen und Benutzer mussten mit Geduld auf das Erscheinen des dritten Teilbandes warten. Der lange Entstehungszeitraum des BENB I/ 3 ist mit einer Reihe von Umstellungen und Veränderungen in der Forschungsstelle verbunden. Nach einer kontinuierlichen Verkleinerung des Redaktionsteams seit Beginn der 1990er Jahre und der Pensionierung des ehemaligen Leiters der Forschungsstelle, Prof. Dr. Peter Glatthard, im Herbst 1999 verblieben in der Namenbuchredaktion zu je 50% noch Dr. Erika Derendinger und Dr. Erich Blatter. Mit der Eingliederung der Forschungsstelle in das Institut für Germanistik der Universität Bern wurde in den späten 1990er Jahren die Fertigstellung des Berner Ortsnamenbuchs zugesichert. Damit steht das Projekt auf einem tragenden und zukunftsorientierten Fundament. Seit dem Wintersemester 2000/ 2001 leitet die Inhaberin des Lehrstuhls für Germanistische Linguistik, Prof. Dr. Elke Hentschel, als Ortsnamenbuchbeauftragte das Projekt und setzt sich seither als Schirmherrin für den Fortgang der Arbeiten an der Forschungsstelle und am Namenlexikon ein. Im August 2006 trat die langjährige Redaktorin Dr. Erika Derendinger in den Ruhestand. Ihr Nachfolger, Dr. Thomas Franz Schneider, übernahm mit seinem Eintritt in die Forschungsstelle deren interne Leitung. Gleichzeitig konnte dank einer von September 2006 bis September 2008 gesprochenen finanziellen Unterstützung durch den Schweizerischen Nationalfonds das Redaktionsteam des BENB im Hinblick auf den vierten Teilband (N, O, B/ P) personell wieder verstärkt werden. Insgesamt wirkten in der Redaktion der Forschungsstelle (Verfassen von Namenartikeln) zwischen 1986 und 2007 (zu verschiedenen Zeiten und mit verschiedenen Pensen) die folgenden Personen mit: Peter Glatthard (Leiter der Forschungsstelle seit 1978 bis zu seiner Pensionierung im Herbst 1999), Rudolf J. Ramseyer († 22.5.2007), Erich Blatter, Erika Waser, Barbara Grossenbacher Künzler, Erika Derendinger, Andreas Burri, Thomas Franz Schneider, Inga Siegfried, This Fetzer und Roland Hofer. In weiteren Funktionen (u.a. Ordnen und Digitalisieren des Namenmaterials, redaktionelle Bearbeitung der Namenartikel, Vorarbeiten zur Manuskriptherstellung) waren zwischen 1986 und 2007 im Einsatz: Thomas Hengartner, Barbara Freiburghaus und Georg Frank. Als wissenschaftliche Hilfskräfte arbeiteten an der Forschungsstelle zwischen 1986 und 2007 (mit verschiedenen Pensen und Aufgaben): Annette Amsler, Gesine Schiewer, Hans Schill, Patrick Linder, Martin Clausen, Michael Pawlus und Noëmi Wili. Das Sekretariat der Forschungsstelle betreute bis zu seiner Aufhebung per Ende September 1988 Frau Erika Schorno. Seit 1987 entstanden im Rahmen der Forschungsstelle unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Glatthard folgende namenkundlichen oder für die Toponomastik relevanten Arbeiten: - Burri, Andreas: Die Siedlungs- und Flurnamen der Gemeinde Worb. Ein Beitrag zur Namengrammatik. Diss. Bern 1993. Bern/ Stuttgart/ Wien 1995. (Sprache und Dichtung. Neue Folge 42) - Massaro, Massimiliano: Die Orts- und Flurnamen der Gemeinde Kirchlindach. Eine toponomastische Untersuchung: Dokumentation und Deutung. (Unveröffentlichte) Lizentiatsarbeit Universität Bern 1997. - Frank, Georg: «Dank dem Gewerbefleiss früherer Jahrhunderte». Die Nutzung der Wasserkraft in der bernischen Gemeinde Steffisburg vom ausgehenden 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Thun 2000. - Hofer, Roland: Die Siedlungsnamen des bernischen Napfgebiets. Ein toponomastischer Beitrag zur Siedlungsgeschichte. (Unveröffentlichte) Lizentiatsarbeit Universität Bern 2001. V <?page no="6"?> Im gleichen Zeitraum haben die Mitarbeitenden der Forschungsstelle beim Entstehen u.a. folgender Ortsmonographien und regionaler Namenbücher beratend oder als Autoren mitgewirkt: - Gertsch, Hans: Wengen. Flurnamen. Herkunft, Bedeutung, Vielfalt. Interlaken 1988. - Wyss, Peter: Brienzer Namenspiegel. Orts- und Flurnamen von Brienz. Brienz 1991. - Dorfbuch von Bleienbach. Beiträge zur Heimatkunde einer ländlichen Gemeinde. Hrsg. vom Dorfverein Bleienbach im Auftrag des Gemeinderats zum Jubiläum 800 Jahre Bleienbach 1994 unter der Schriftleitung von Valentin Binggeli. Langenthal 1994. Darin: Glatthard, Peter: Der Name Bleienbach, S. 12f. - Hasle bei Burgdorf. Ortsgeschichte. Hrsg. von der Einwohnergemeinde Hasle bei Burgdorf. Burgdorf 1995. Darin: Hengartner, Thomas: Die Orts- und Flurnamen der Gemeinde Hasle, S. 477-489. - Geschichte der Gemeinde Vechigen. Hrsg. von einem Autorenteam. Bern 1995. Darin: Lüscher, Bruno: Orts- und Flurnamen in der Gemeinde Vechigen, S. 31-87. - Flurnamen der Gemeinden Meiringen und Schattenhalb. Hrsg. Hans Dauwalder. Meiringen 1996. - Lenk. Zehn Jahre Sommer-Universität Lenk. Zehn Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Lenk und des Simmentals. Hrsg. Stiftung Kulturförderung Lenk. Wimmis 1997. Darin: Glatthard, Peter: Orts- und Flurnamen an der Lenk, S. 35-39. - Riggisberg. Aus Geschichte und Gegenwart einer ländlichen Gemeinde. Hrsg. im Auftrag des Gemeinderates zum Jubiläum 850 Jahre Riggisberg 1998. Schriftleitung: Ueli Eicher; Redaktionskommission: Annemarie Mischler [et al.]. Bern 1998. Darin: Derendinger, Erika: Die Orts- und Flurnamen der Gemeinde Riggisberg, S. 177-182. Zwischen 2003 und 2006 nahm Erich Blatter überdies die Gelegenheit zur Ausübung einer interdisziplinären Tätigkeit im Bundesamt für Landestopographie (swisstopo) wahr, indem er im (Teil-)Bereich Topographische Grundlagen als Sprachberater wirkte, dort im Rahmen eines Projekts einen Leitfaden zur Schreibweise der Lokalnamen in der deutschsprachigen Schweiz erstellte und mit der Einberufung einer eidgenössischen Nomenklaturtagung sowie verschiedenen namenkundlichen Expertentreffen den fachlichen Austausch zwischen Bund und Kantonen anregte und förderte. Die Herausgeber danken an dieser Stelle dem Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung sowie dem Lotteriefonds des Kantons Bern ffür die finanzielle Unterstützung; Prof. Dr. Peter Glatthard, Münsingen, Prof. Dr. Klaus Hölker, Hannover, Dr. Andreas Burri, Burgdorf, und Dr. Wulf Müller, Boudry, für die kritische Durchsicht des Manuskripts und die vielen wertvollen weiterführenden Deutungshinweise; allen schweizerischen Namenbuchunternehmen für ihre freundschaftliche Kooperation, ihre fachliche Beratung sowie für ihre uneigennützige Unterstützung im Bereich der Informatik; Prof. Dr. Elke Hentschel für ihre wohlwollende Förderung des Projekts; dem Verlagsleiter Dr. Gunter Narr und dem Lektor Jürgen Freudl für die Weiterführung und Betreuung der Reihe ‹Ortsnamenbuch des Kantons Bern› im Verlag A. Frankke, Basel und Tübingen; dem Amt für Geoinformation des Kantons Bern für die Kartendaten; der Druckerei Schwabe AG, Muttenz, für die Betreuung des Manuskripts und die sorgfältige Ausführung des komplexen Druckes, und insbesondere allen Mitwirkenden des BENB für ihren kompetenten und unermüdlichen Einsatz. Die Herausgeber Vorwort VI <?page no="7"?> Einleitung Das ‹Ortsnamenbuch des Kantons Bern› (BENB) ist das Lexikon der Orts- und Flurnamen des deutschsprachigen Teils des Kantons Bern. Es stützt sich auf eine umfangreiche Belegsammlung, mit deren Erhebung noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begonnen worden war, und erschliesst als wissenschaftliches Grundlagenwerk das bernische Namengut für Studierende und Fachvertreter ebenso wie für den interessierten Laien. Das siedlungsgeschichtlich komplexe Untersuchungsgebiet umfasst voralpines und alpines Gelände sowie grosse Teile des Mittellandes und geht im Westen in die Romandie über. Um dem Benutzer, der Benutzerin, den Umgang mit dem Werk zu erleichtern, werden nachfolgend die wichtigsten Darstellungsprinzipien in knapper Form übersichtlich zusammengestellt. Im Übrigen sei auch auf die grundlegende Einleitung in Band I/ 1 verwiesen. VII <?page no="9"?> Formale Darstellungsprinzipien Neuerungen in der Darstellung gegenüber den ersten beiden Teilbänden Das Darstellungskonzept des dritten Teilbandes ist grundsätzlich das gleiche wie in den ersten beiden Teilbänden. Die wenigen Neuerungen dienen der Übersichtlichkeit in der Darstellung des Namenmaterials und erleichtern so die Auffindbarkeit einzelner Belege im Namenartikel. Nummerierte Doppelansätze (z.B. Gel- I, Gel- II; vgl. BENB I/ 2, 38f.) gibt es nicht mehr, diese werden neu als Unteransätze unter ein Lemma gestellt (Näheres zu den Unteransätzen s. unter 1.3.). Um einen besseren und schnelleren Überblick über einen Namenartikel zu erhalten, sind diese Unteransätze jeweils direkt unter dem Lemma in einer Übersicht zusammengefasst (s. das Musterbeispiel unter 4.). Aufbau der Namenartikel Das Namenmaterial gliedert sich in einzelne Namenartikel. Ein Namenartikel besteht aus drei Teilen: 1. Lemma, 2. Belegteil, 3. Etymologie. 1. Lemma Das Lemma kann verschiedene Erscheinungsbilder haben: Es kommt vor als einfaches Lemma (Bsp.: Läber), als Doppelansatz (Bsp.: Läche/ Lee(n)) oder als blosser Verweis auf ein anderes Lemma (Bsp.: Munt s. Mont). Zwei Arten von Siglen sind gegebenenfalls direkt nach dem Lemma angebracht: † Nur historisch belegte Form ° Amtliche Form (Name im amtlichen Ortschaftenverzeichnis aufgeführt; s. unter 1.2.) Direkt unter dem Lemma steht gegebenenfalls eine Übersicht über die Unteransätze. 1.1. Reihenfolge der Lemmata Die Reihenfolge der Lemmata ist normalalphabetisch, wobei zu beachten ist: 1) anlautend finden sich Bunter P-, Chunter K-, Dunter T-; 2) die Vokallänge (wo notwendig durch Doppelschreibung der Vokale gekennzeichnet) hat keinen Einfluss auf die alphabetische Einreihung (Bsp.: Laach steht nach Labratoor); 3) umgelautete und nicht umgelautete Vokale werden äquivalent behandelt (a ≈ ä, o ≈ ö, u ≈ ü), wobei der nicht umgelautete Vokal vor dem umgelauteten eingereiht wird (Bsp.: Lager steht vor Läger); 4) Klammern im Lemma werden ignoriert (Bsp.: Liechter(t) † steht nach Liechterswil). 1.2. Lemma-Ansatz Die Schreibweise lehnt sich an die mundartliche Namenlautung an. Sie folgt daher wesentlich den Grundsätzen der eidgenössischen und kantonalen Vorschriften über die Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen von 1948 und 1950, wobei die lokalen bernischen Lautcharakteristika stärker berücksichtigt werden. Hat ein Namenartikel nur historische Belege, wird als Lemma eine daraus vereinheitlichte Form angesetzt. Die im Ortschaftenverzeichnis der Schweiz (OV) aufgeführten amtlichen Namen werden übernommen, in der Regel als eigenes Lemma angesetzt und mit dem Symbol ° versehen. Das Ortschaftenverzeichnis der Schweiz wird vom Bundesamt für Statistik zur Verfügung gestellt. Die unseren Angaben zugrunde liegende gedruckte Version datiert vom 11.9.2006, die laufend nachgetragene aktuelle Version kann auf der Website des Bundesamtes für Statistik (www.bfs.admin.ch/ bfs/ portal/ de/ index/ infothek/ nomenklaturen/ blank/ blank/ gem_liste/ 04.html; August 2007) eingesehen werden. IX <?page no="10"?> Formale Darstellungsprinzipien 1.3. Unteransätze Unteransätze sind Varianten des Lemma-Ansatzes. Sie können bezüglich der Schreibung gleich oder verschieden sein, die gleiche oder verschiedene Etymologien haben. Es kommen drei Arten von Unteransätzen zur Anwendung: 1) Die Unteransätze haben gleiche Schreibung (Homographie), aber verschiedene Etymologien. Sie werden durch nachgestellte Nummerierung in römischen Ziffern gekennzeichnet (Bsp.: Läb I; Läb II). 2) Die Unteransätze sind verschieden geschrieben und haben verschiedene Etymologien. Sie werden durch vorangestellte Nummerierung in arabischen Ziffern gekennzeichnet (Bsp.: 1. Muelere; 2. Muhlern; 3. von Muleren). 3) Die Unteransätze sind verschieden geschrieben, haben aber die gleiche Etymologie (keine Nummerierung; Bsp.: Läche; Lee(n)). Unteransätze können in seltenen Fällen auch weiter unterteilt werden (Bsp.: 2. Muhlern, Niedermuhlern °, Obermuhlern). 2. Belegteil Der Belegteil vereinigt zwei Arten von Belegen: im Gespräch mit ortskundigen Gewährspersonen erhobene mündliche, wiedergegeben in phonetischer Schrift (s.u. 2.7.), und, ebenfalls möglichst zeichengetreu transkribiert, handschriftliche bzw. gedruckte Belege aus historischen Quellen (s. das Quellenverzeichnis weiter unten). 2.1. Anordnung der Belege Es werden die folgenden Abschnittsbezeichnungen verwendet: «A)» eingliedrige Namen (Simplicia) «B)» zusammengesetzte Namen (Komposita) «a)» Lemma als Grundwort (GW) «aa)» in Verbindung mit Appellativen, Orts- oder Einwohnernamen «ab)» in Verbindung mit Personenbezeichnungen «ac)» in Verbindung mit lokalisierenden, qualifizierenden oder temporalen Beifügungen «ad)» in Verbindung mit Präfixen «b)» Lemma als Bestimmungswort (BW) «C)» Suffixale Ableitungen (Diminutiva, Kollektiva, Abstrakta) In einzelnen Fällen wird von dieser Gliederungsstruktur abgewichen, z.B. wenn ein kurzer Namenartikel dadurch unnötig auseinander gerissen würde. Im Abschnitt «Ba)» (Komposita mit dem Lemma als GW) wird z.T. auf eine Unterteilung in «aa), ab)», usw., verzichtet, wenn eine entsprechende Zuordnung der Belege nicht eindeutig erfolgen kann. Es steht dann nur «Ba)». Der Abschnitt «C)» (Suffixale Ableitungen) kann analog zur Gliederung unter «A)» und «B)» weiter unterteilt werden. Dabei werden die Abschnittsbezeichnungen «CA), CB), CBa), CBb)» usw. verwendet. 2.2. Reihenfolge der Belege Unter «A)»: Die Anordnung erfolgt nach Sektoren und innerhalb der jeweiligen Sektoren alphabetisch nach Gemeinden (Sektor I, Gemeinden A-Z; Sektor II, Gemeinden A-Z; Sektor III, usw.). X <?page no="11"?> Formale Darstellungsprinzipien Unter «B)»: Innerhalb der einzelnen Abschnitte - «Baa), Bab), Bac), Bad), Bb)» - sind die Belege in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Auch im inneren Anlaut ist zu beachten: b = p; ck = k; tz = z. Namen, die in mehreren Gemeinden anzutreffen sind, werden zunächst nach der Sektornummer, dann innerhalb der jeweiligen Sektoren alphabetisch nach Gemeinden sortiert. Unter «C)»: Die Suffixe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Belege, die zum gleichen Suffix gehören, werden nach den zu «A)» und «B)» angegebenen Kriterien sortiert. 2.3. Gemeindenamen und Sektoren Die Gemeindenamen werden dem amtlichen Ortschaftenverzeichnis der Schweiz (s. unter 1.2.) entnommen und abgekürzt (s. das Gemeindeverzeichnis weiter unten S. XXIII-XXXIII). Vor der Abkürzung steht die Nummer des Sektors, in dem sich die betreffende Gemeinde befindet. Das Untersuchungsgebiet wird grossräumig in fünf Sektoren aufgeteilt (vgl. auch die nachfolgenden Übersichtskarten S. XV-XXI): S ektor I Amtsbezirke Aarberg, Biel, Büren, Erlach, Nidau S ektor II Amtsbezirke Aarwangen, Burgdorf, Fraubrunnen, Trachselwald, Wangen S ektor III Amtsbezirke Bern, Konolfingen, Laupen, Schwarzenburg, Seftigen, Signau, Thun S ektor IV Amtsbezirke Frutigen, Saanen, Niedersimmental, Obersimmental S ektor V Amtsbezirke Interlaken, Oberhasli 2.4. Sachbezeichnungen und Lokalisierung Die in aller Regel bei der Belegaufnahme in den Jahren 1943-1963 erhobenen ergänzenden Angaben, Sachbezeichnung und Lokalisierung, folgen einem aktuellen mündlichen Beleg in runden Klammern (vgl. Sachglossar S. LXXVI und Abkürzungsverzeichnis S. LXXXIII). 2.5. Quellenangabe, Datierung und Lokalisierung der Belege Das BENB versteht sich als Schlüssel zur Zettelkartei der Forschungsstelle. Eine abgekürzte Quellenangabe folgt hochgestellt direkt hinter der Datierung der historischen Belege (vgl. Quellenverzeichnis S. XXXIV-XLVII). Steht keine explizite Quellenangabe, stammen die Belege aus dem Berner Urkundenbuch (FRB). Historische Belege, die bloss mit der Angabe eines Jahrhunderts datiert sind, werden bei der Aufreihung den übrigen Belegen aus dem betreffenden Jh. vorangestellt. Nicht oder nicht genau lokalisierbare Namenbelege werden durch ein Fragezeichen unmittelbar vor der Abkürzung des Gemeindenamens gekennzeichnet. Ist die Zugehörigkeit von Belegen zu einem Lemma fraglich, wird dies gekennzeichnet mit den Vermerken «(hierher? )» [gilt nur für den unmittelbar folgenden Beleg], «Hierher? : » [gilt für alle Belege des betreffenden Abschnitts]. Fragwürdige Graphien urkundlicher Belege werden mit einem Fragezeichen in eckigen Klammern markiert «[? ]». Redaktionelle Ergänzungen stehen ebenfalls in eckigen Klammern. XI <?page no="12"?> Formale Darstellungsprinzipien 2.6. Belegauswahl Wenn eine genügend lange Reihe von Belegen vorliegt, die sich in ihrer Form nicht oder nur unwesentlich unterscheiden, werden nicht alle erhobenen und auf der Forschungsstelle dokumentierten Belege, sondern nur eine repräsentative Auswahl aufgeführt. Die Auswahl wird markiert mit «(Auswahl: )» oder «(Ab hier Auswahl: )». Reine Familiennamenbzw. Personennamenbelege wurden nicht systematisch, sondern grundsätzlich nur dann aufgenommen, wenn sie Wesentliches zur Erklärung eines Toponyms beitragen können (vgl. die Artikel Marzili und Muelere). 2.7. Transkription der mündlichen Belege Die Wiedergabe der mündlichen Belege richtet sich nach dem Transkriptionssystem des SDS (vgl. Hotzenköcherle, Einführung, S. 50-73). 2.7.1. Vokalismus Qualität Neben den ‚neutralen‘ Vokalen / a/ , / e/ , / i/ , / o/ , / u/ erscheinen im Text verschiedene Sonderzeichen, die die unterschiedlichen Lautqualitäten der Vokale wiedergeben. Lautnuancen wie überoffene oder doppelt geschlossene Qualitäten ( / Ĩ/ , / Ŧ/ , / ή/ usw.) sind im Belegmaterial - mit Ausnahme der Qualitäten des e -Lautes (/ Ť/ , /  / ) - nur selten anzutreffen und daher in der folgenden Übersicht nicht berücksichtigt worden. Das doppelt geschlossene / Ť/ kommt ausnahmslos als Länge vor. Die unten aufgeführten Textbeispiele sollen die geschlossenen und offenen Qualtiäten der verschiedenen berndt. Mundarten veranschaulichen. doppelt geschlossen geschlossen neutral offen überoffen / → / / i / / ▪ / / ↓ / / ⁿ / / ▫ / / Π/ / ü / / Ϋ/ / Ρ/ / Κ / / ά / / Ǿ / / u / / Ό/ / ǿ / / ŷ / / Ύ / / ő / / e / / ů / /  / / Ť/ / Ŕ/ / Ń / / Ű / / / / ŋ/ / ö / / ũ/ / ō / / ĸ / / Ū / / ĝ/ / o / / ī/ / Ġ/ / ē / / Ĭ/ / a / / ć / XII <?page no="13"?> Formale Darstellungsprinzipien Beispiele / → / ε→ b″ ‹Scheibe›, r↓s ‹Reis› / ▪ / l▪ sm″ ‹stricken›, r▫s ‹Riese› / Π/ rΠti ‹Rüti›, εΡr ‹Scheuer› / Ϋ/ brΫ k ‹Brücke›, tsάg ‹Züge› / Ǿ / Ǿ s″ ‹raus›, mǿs ‹Maus› / Ό/ bΌrg ‹Burg›, tsΎg ‹Zug› / ő / bŔri ‹Beere› / ů / ů gg ‹Egg›, lŰr″ r ‹Lehrer› / Ť/ wŤd ‹Weide› /  / brg ‹Berg›, wg ‹Weg› / ŋ/ bōm ‹Bäume› / ũ/ bũ d″ ‹Böden›, rŪr″ ‹Röhre› / ĝ/ bĠ m ‹Baum› / ī/ bī d″ ‹Boden›, rĬt ‹rot› Erläuterungen / ę/ offenes, gegen / ī / hin verdumpftes a / / entspricht dem Normalgraphem ‹ä› / ů / entspricht nhd. ä Besondere Qualitäten / ″ / bī d″ ‹Boden› Reduktionsvokal, ‚Schwa‘, Murmellaut, näher bei e / α/ mΌttα ‹Mutte› vollklingende Endsilbe (nur auslautend im BO vorkommend) Quantität Gewöhnlich wird nur die Vokallänge bezeichnet ( ć , Ń , ⁿ , ē, ŷ usw.). Kürze eines Vokals ( đ , ň , ℓ , Ė, ǻ usw.) wird nur dann explizit angegeben, wenn das Weglassen der Bezeichnung den Namen missverständlich erscheinen liesse. 2.7.2. Konsonantismus Neben den Zeichen des Normalalphabets werden verwendet: Phonem Normalgraphem / x / ‹ch› / k / ‹gg› / kx / ‹k›, ‹ck› / ό / ‹ng› / sˇ / ‹sch› / ks/ ‹x› / ts/ ‹z›, ‹tz› XIII <?page no="14"?> Formale Darstellungsprinzipien 3. Etymologie Die Etymologie versucht eine möglichst gesicherte Deutung des Lemmas bzw. einzelner Namenbelege nach dem aktuellen Forschungsstand. Wo - meist aufgrund ungenügender Beleglage - ein eindeutiger Entscheid nicht gefällt werden kann, werden die wahrscheinlichsten Deutungsansätze präsentiert. Eine allfällige Nummerierung im Etymologieteil bezieht sich zunächst auf die entsprechenden Lemma-Unteransätze. Wo solche nicht gegeben sind, kann sie auch nur zur Abgrenzung verschiedener Deutungsansätze oder zur übersichtlicheren Gliederung einer längeren Etymologie dienen. 4. Musterartikel Ortsnamenbuch des Kantons Bern [Alter Kantonsteil], Bd. I/ 3: L-M A. Franke Verlag, Basel und Tübingen 2008 Anordnung der Belege A) eingliedrige Namen (Simplicia) B) zusammengesetzte Namen (Komposita) a) Lemma als Grundwort (GW) aa) in Verbindung mit Appellativen, Orts- oder Einwohnernamen ab) in Verbindung mit Personenbezeichnungen ac) in Verbindung mit lokalisierenden, qualifizierenden oder temporalen Beifügungen ad) in Verbindung mit Präfixen b) Lemma als Bestimmungswort (BW) C) Suffixale Ableitungen (Diminutiva, Kollektiva, Abstrakta) Der Abschnitt C) (Suffixale Ableitungen) kann analog zur Gliederung unter A) und B) weiter unterteilt werden. Dabei werden die Abschnittsbezeichnungen CA), CB), CBa), CBb) usw. verwendet. Beispielartikel Für eine ausführlichere Beschreibung zum Aufbau der Artikel s. S. IX ff. Lache Lache I; Lache II Lache I A) laxx″, i d″r (K.), in den lachen um1532 U13 I B ÜR . B) aa) an die fröschlachen 1529 U92 I Seed.; hĠrlaxx″n, hind″r (Wald) V H ASLIB .Hohfl. ab) vf scherers lachen um1532 U13 I L ENGN . ac) an der krummen lachen M.15.Jh. Ch6 IV S PIEZ Ein.; laxx ″ , di l  ŋi/ di x Ό rtsi (Heimet), im Lachen 1771 A III B OW . b) laxx ″ nek, d (K.) III B OW .; an der Lachen hoffstatt 1533 U23 I S IS . C) -ete; -i -ete : z И Lachettenn 1531 U97 III K ONOLF . -i : hirts″lxxi, i d″r (Sumpf) IV Z WEIS . Lache II B) aa) l → laxx ″ , ds/ im (Heimet), weitere Belege unter Liin III A MSOLD . I. schwzd. Lache f. ‹Pfütze (vom Regen gebildet), Pfuhl, Sumpf›, mhd. lache f. (Id. III, 1004; Lexer I, 1808). II. Schwzd. Lache n. ‹Leintuch, Laken›, mhd. lac h en n. ‹Tuch, Decke, Laken› (Id. III, 1004f.; Lexer I, 1809); s. auch Liin . Lemma Übersicht Unteransatz I Belege (Simplicia) Unteransatz II Belege Etymologie I Etymologie II Reihenfolge der Belege Unter A): Die Anordnung erfolgt nach Sektoren und innerhalb der jeweiligen Sektoren alphabetisch nach Gemeinden (Sektor I, Gemeinden A-Z; Sektor II, Gemeinden A-Z; …). Unter B): Innerhalb der einzelnen Abschnitte - Baa), Bab), Bac), Bad), Bb) - sind die Belege in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Auch im inneren Anlaut ist zu beachten: b = p; ck = k; tz = z. aktueller Beleg, Mundartlautung Belege (Komposita) Belege (mit Suffix) historischer Beleg Deutung Sachbezeichnung Sektor Gemeinde Datum Quelle XIV <?page no="15"?> WANGEN COURTELARY MOUTIER LA NEUVEVILLE BÜREN BIEL AARBERG ERLACH NIDAU N. AARWANGEN TRACHSELWALD BURGDORF FRAU- BRUNNEN LAUPEN SIGNAU KONOLFINGEN THUN BERN SEFTIGEN SCHWARZEN- BURG NIEDERSIMMENTAL SAANEN OBERSIMMENTAL FRUTIGEN INTERLAKEN OBERHASLI ÜBERSICHTSKARTEN AMTSBEZIRKE DES KANTONS BERN SEKTOR V SEKTOR IV SEKTOR III SEKTOR II SEKTOR I Canton du Jura Kanton Solothurn Canton de Fribourg Canton de Vaud Canton de Valais Kanton Luzern Kanton Uri Kanton Obwalden Kanton Nidwalden bw Kanton Luzern Kanton Aargau © 2007 Amt für Geoinformation des Kantons Bern 30 km Übersichtskarten Amtsbezirke des Kantons Bern und Einteilung in Sektoren XV <?page no="16"?> Übersichtskarten S ektor I Alfermée Tüscher- Evilard Pieterlen Meienried Scheuren Schwadernau Aegerten Worben Sutz- Lattrigen Kappelen Lyss Finsterhennen Gampelen Nidau Arch Leuzigen Dotzigen Büetigen ens Safnern Brügg Ipsach Port Bellmund Mörigen Epsach Merzligen Twann Ligerz Vinelz Ins Erlach Brüttelen Treiten Siselen Lüscherz Müntschemier Walperswil Bühl Kallnach Radelfingen Hagneck Grossaffoltern Wengi Studen Schüpfen Meikirch Aarberg Meinisberg Hermrigen Twann Gals Erlach Tschugg Busswil b. B. Diessbach b. B. Bargen Seedorf Rapperswil Lengnau Niederried b. K. Biel Oberwil b. B Büren a. d. A Rüti b. B Täuffelen SEKTOR I Orpund Tschugg J SEKTOREN © 2007 Amt für Geoinformation des Kantons Bern Amtsbezirke Aarberg, Biel, Büren, Erlach, Nidau XVI <?page no="17"?> Übersichtskarten S ektor II Farnern Attiswil Wiedlisbach Oberbipp Niederbipp Bannwil Schwarzhäusern Aarwangen Wynau Roggwil Langenthal Thunstetten Huttwil Gondiswil Auswil Madiswil Reisiswil Melchnau Untersteckholz Busswil b. M. Obersteckholz Lotzwil Bleienbach Thörigen Rütschelen Leimiswil Ursenbach Walterswil Kleindietwil Rohrbach Rohrbachgraben Dürrenroth Affoltern i. E. Sumiswald Trachselwald Lützelflüh Lützelflüh Hasle b. B. Lützelflüh Krauchthal Bäriswil Hindelbank Mötschwil Rüti b. L. Lyssach Rüdtligen- Alchenflüh Kirchberg Ersigen Oberösch Utzenstorf Aefligen Schalunen Bätterkinden Rumendingen Niederösch Alchenstorf Seeberg Hellsau Höchstetten Willadingen Hermiswil Bollodingen Bettenhausen Oberönz Koppigen Wiler b. U. Zielebach Mattstetten Urtenen Wiggiswil Ballmoos Zuzwil Jegenstorf Iffwil Scheunen Bangerten Ruppoldsried Etzelkofen Mülchi Grafenried Münchringen Kernenried Zauggenried Fraubrunnen Büren z. H. Limpach Moosseedorf Münchenbuchsee Diemerswil Deisswil b. M. Oberburg Oberburg Oberburg Burgdorf Rüegsau Wynigen Heimiswil Heimiswil Oeschenbach Wyssachen Eriswil Ochlenberg Graben Herzogenbuchsee Niederönz Wanzwil Heimenhausen Röthenbach b. H. Wangenried Inkwil Berken Wangen a. d. A. Walliswil b. W. Walliswil b. N. Wolfisberg Rumisberg SEKTOR II SEKTOREN © 2007 Amt für Geoinformation des Kantons Bern Amtsbezirke Aarwangen, Burgdorf, Fraubrunnen, Trachselwald, Wangen XVII <?page no="18"?> Übersichtskarten Golaten Gurbrü Wileroltigen Ferenbalm Mühleberg Wohlen b. B. Frauenkappelen Bern Bremgarten b. B. Köniz Oberbalm Zollikofen Ittigen Bolligen Vechigen Stettlen Ostermundigen Muri b. B. Kehrsatz Belp Wald Niedermuhlern Toffen Belpberg Gerzensee Wichtrach Tägertschi Häutligen Oberdiessbach Aeschlen Buchholterberg Bleiken b. O. Herbligen Brenzikofen Kiesen Oppligen Heimberg Steffisburg Schwendibach Homberg Unterlangenegg Horrenbach- Buchen Teuffenthal Heiligenschwendi Hilterfingen Oberhofen Fahrni Freimettigen Kaufdorf Gelterfingen Rümligen Kirchenthurnen Mühledorf Mühlethurnen Kirchdorf Jaberg Noflen Lohnstorf Burgistein Seftigen Uttigen Wahlern Albligen Guggisberg Rüschegg Rüeggisberg Riggisberg Rüti b. R. Wattenwil Thun Thierachern Uetendorf Höfen Amsoldingen Zwieselberg Pohlern Uebeschi Forst- Längenbühl Gurzelen Kienersrüti Blumenstein Rüeggisberg Allmendingen Rubigen Münsingen Trimstein Konolfingen Schlosswil Biglen Arni Landiswil Rüderswil Lauperswil Langnau i. E. Trub Trubschachen Signau Oberthal Bowil Röthenbach i. E. Wachseldorn Oberlangenegg Schangnau Eriz Horrenbach-Buchen Sigriswil Eggiwil Linden Oberhünigen Zäziwil Grosshöchstetten Mirchel Niederhünigen Walkringen Worb Kirchlindach Neuenegg Laupen Kriechenwil Münchenwiler Clavaleyres Ferenbalm SEKTOR III S ektor III SEKTOREN XVIII <?page no="19"?> Übersichtskarten Golaten Gurbrü Wileroltigen Ferenbalm Mühleberg Wohlen b. B. Frauenkappelen Bern Bremgarten b. B. Köniz Oberbalm Zollikofen Ittigen Bolligen Vechigen Stettlen Ostermundigen Muri b. B. Kehrsatz Belp Wald Niedermuhlern Toffen Belpberg Gerzensee Wichtrach Tägertschi Häutligen Oberdiessbach Aeschlen Buchholterberg Bleiken b. O. Herbligen Brenzikofen Kiesen Oppligen Heimberg Steffisburg Schwendibach Homberg Unterlangenegg Horrenbach- Buchen Teuffenthal Heiligenschwendi Hilterfingen Oberhofen Fahrni Freimettigen Kaufdorf Gelterfingen Rümligen Kirchenthurnen Mühledorf Mühlethurnen Kirchdorf Jaberg Noflen Lohnstorf Burgistein Seftigen Uttigen Wahlern Albligen Guggisberg Rüschegg Rüeggisberg Riggisberg Rüti b. R. Wattenwil Thun Thierachern Uetendorf Höfen Amsoldingen Zwieselberg Pohlern Uebeschi Forst- Längenbühl Gurzelen Kienersrüti Blumenstein Rüeggisberg Allmendingen Rubigen Münsingen Trimstein Konolfingen Schlosswil Biglen Arni Landiswil Rüderswil Lauperswil Langnau i. E. Trub Trubschachen Signau Oberthal Bowil Röthenbach i. E. Wachseldorn Oberlangenegg Schangnau Eriz Horrenbach-Buchen Sigriswil Eggiwil Linden Oberhünigen Zäziwil Grosshöchstetten Mirchel Niederhünigen Walkringen Worb Kirchlindach Neuenegg Laupen Kriechenwil Münchenwiler Clavaleyres Ferenbalm SEKTOR III © 2007 Amt für Geoinformation des Kantons Bern Amtsbezirke Bern, Konolfingen, Laupen, Schwarzenburg, Seftigen, Signau, Thun XIX <?page no="20"?> Übersichtskarten S ektor IV SEKTOR IV Gsteig Lauenen Saanen Boltigen Oberwil i. S. Därstetten Erlenbach i. S. Oberstocken Niederstocken Diemtigen Frutigen Kandersteg Kandergrund Reichenbach i. K. Aeschi b. S. Wimmis Reutigen Spiez Krattigen Zweisimmen St. Stephan Lenk Adelboden SEKTOREN © 2007 Amt für Geoinformation des Kantons Bern Amtsbezirke Frutigen, Saanen, Niedersimmental, Obersimmental XX <?page no="21"?> Übersichtskarten S ektor V Lauterbrunnen Grindelwald Innertkirchen Guttannen Gadmen Hasliberg Meiringen Brienzwiler Hofstetten b. B. Schwanden b. B. Brienzwiler Schattenhalb Brienz (BE) Iseltwald Oberried a. B. Habkern Niederried b. I. Ringgenberg Beatenberg Unterseen Interlaken Matten b. I. Matten b. I. Gsteigwiler Wilderswil Leissigen Saxeten Bönigen Lütschental Gündlischwand Brienz Därligen SEKTOR V SEKTOREN © 2007 Amt für Geoinformation des Kantons Bern Amtsbezirke Interlaken, Oberhasli XXI <?page no="23"?> Gemeindeverzeichnis Alter, deutschsprachiger Bereich des Kantons Bern) Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor A Arb . Aarberg Aarberg I A Arw . Aarwangen Aarwangen II A delb . Adelboden Frutigen IV A eflg . Aefligen Burgdorf II A eg . Aegerten Nidau I A eSchI Aeschi bei Spiez Frutigen IV A eSchl . Aeschlen bei Oberdiessbach Konolfingen III A ffolt . Affoltern im Emmental Trachselwald II A lbl . Albligen Schwarzenburg III A lchenSt . Alchenstorf Burgdorf II A llm . Allmendingen Konolfingen III A mSold . Amsoldingen Thun III A rch Arch Büren I A rnI Arni Konolfingen III A ttISw . Attiswil Wangen II A uSw . Auswil Aarwangen II b Allm . Ballmoos Fraubrunnen II b Ang . Bangerten Fraubrunnen II b Annw . Bannwil Aarwangen II b Argen Bargen Aarberg I b ärISw . Bäriswil Burgdorf II b ätterk . Bätterkinden Fraubrunnen II b eAtb . Beatenberg Interlaken V Sundl. Sundlauenen b ellm . Bellmund Nidau I b elp Belp Seftigen III b elpb . Belpberg Seftigen III b erk . Berken Wangen II b ern Bern Bern III Bümpl. Bümpliz Ndbott./ Obbott. Nieder-/ Oberbottigen b etth . Bettenhausen Wangen II b Iel Biel/ Bienne Biel I b Igl . Biglen Konolfingen III b leIenb . Bleienbach Aarwangen II b leIk . Bleiken bei Oberdiessbach Konolfingen III b lumSt . Blumenstein Thun III b oll . Bolligen Bern III Ferenbg. Ferenberg Habst. Habstetten Worbl. Worblaufen b ollod . Bollodingen Wangen II b olt . Boltigen Obersimmental IV b ön . Bönigen Interlaken V b ow . Bowil Konolfingen III XXIII <?page no="24"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor b remg . Bremgarten Bern III b renzk . Brenzikofen Konolfingen III b rIenz Brienz Interlaken V Achsalp Achsalp Giessb. Giessbach b rIenzw . Brienzwiler Interlaken V b rügg Brügg Nidau I b rütt . Brüttelen Erlach I b uchh . Buchholterberg Thun III b üet . Büetigen Büren I b ühl Bühl Nidau I b ür . Büren an der Aare Büren I b ür zH. Büren zum Hof Fraubrunnen II b urgd . Burgdorf Burgdorf II b urgISt . Burgistein Seftigen III b uSSw bB. Busswil bei Büren Büren I b uSSw bM. Busswil bei Melchnau Aarwangen II c lAV . Clavaleyres Laupen III d ärl . Därligen Interlaken V d ärSt . Därstetten Niedersimmental IV d eISSw . Deisswil bei Münchenbuchsee Fraubrunnen II d IemerSw . Diemerswil Fraubrunnen II d Iemt . Diemtigen Niedersimmental IV Bächlen Bächlen Oey Oey Schwend. Schwenden Zwischenfl. Zwischenflüh d IeSSb . Diessbach bei Büren Büren I d otz . Dotzigen Büren I d ürrenr . Dürrenroth Trachselwald II e ggIw . Eggiwil Signau III Aeschau Aeschau e pS . Epsach Nidau I e rISw . Eriswil Trachselwald II e rIz Eriz Thun III e rlAch Erlach Erlach I e rlenb . Erlenbach im Simmental Niedersimmental IV Latterb. Latterbach Ring. Ringoldingen e rS . Ersigen Burgdorf II e tzelk . Etzelkofen Fraubrunnen II Evilard s. l eub f AhrnI Fahrni Thun III f Arn . Farnern Wangen II Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXIV <?page no="25"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor f erenb . Ferenbalm Laupen III Bib. Bibern Gammen Gammen f InSterh . Finsterhennen Erlach I f orSt Forst Thun III f rAubr . Fraubrunnen Fraubrunnen II f rAuenk . Frauenkappelen Laupen III f reIm . Freimettigen Konolfingen III f rut . Frutigen Frutigen IV Achs. Achseten Innerschw. Innerschwandi g Adm . Gadmen Oberhasli V Ness. Nessental g AlS Gals Erlach I g Amp . Gampelen Erlach I g elt . Gelterfingen Seftigen III g erz . Gerzensee Seftigen III g ol . Golaten Laupen III g ond . Gondiswil Aarwangen II g rAb . Graben Wangen II g rAf . Grafenried Fraubrunnen II g rIndelw . Grindelwald Interlaken V Bach Alp Bach Bussalp Bussalp Grindel Alp Grindel Holzm. Alp Holzmatten Itramen Alp Itramen Scheidegg Alp Scheidegg Wärg. Alp Wärgistal g roSSAffolt . Grossaffoltern Aarberg I g roSShöchSt . Grosshöchstetten Konolfingen III g SteIg Gsteig bei Gstaad Saanen IV Feut. Feutersoey g SteIgw . Gsteigwiler Interlaken V g ugg . Guggisberg Schwarzenburg III g ünd . Gündlischwand Interlaken V g urbrü Gurbrü Laupen III g urz . Gurzelen Seftigen III g utbg . Gutenburg Aarwangen II g utt . Guttannen Oberhasli V h Abk . Habkern Interlaken V h Agn . Hagneck Nidau I h ASle Hasle bei Burgdorf Burgdorf II Goldb. Goldbach Gomerk. Gomerkinden Schafh. Schafhausen Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXV <?page no="26"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor h ASlIb . Hasliberg Oberhasli V Gold. Goldern Hohfl. Hohfluh Reuti Reuti h äutl . Häutligen Konolfingen III h eIl . Heiligenschwendi Thun III h eImb . Heimberg Thun III h eImenh . Heimenhausen Wangen II h eImISw . Heimiswil Burgdorf II h ellS . Hellsau Burgdorf II h erbl . Herbligen Konolfingen III h erm . Hermiswil Wangen II h ermr . Hermrigen Nidau I h erzb . Herzogenbuchsee Wangen II Obönz Oberönz h öfen Höfen Thun III h ofSt . Hofstetten bei Brienz Interlaken V h omb . Homberg Thun III h orr . Horrenbach-Buchen Thun III h uttw . Huttwil Trachselwald II I ffw . Iffwil Fraubrunnen II I nkw . Inkwil Wangen II I nnertk . Innertkirchen Oberhasli V I nS Ins Erlach I I nterl . Interlaken Interlaken V I pS . Ipsach Nidau I I Seltw . Iseltwald Interlaken V I tt . Ittigen Bern III J Ab . Jaberg Seftigen III J eg . Jegenstorf Fraubrunnen II J enS Jens Nidau I k Alln . Kallnach Aarberg I k Andergr . Kandergrund Frutigen IV k AnderSt . Kandersteg Frutigen IV k App . Kappelen Aarberg I k Aufd . Kaufdorf Seftigen III k ehrS . Kehrsatz Seftigen III k ernenr . Kernenried Burgdorf II k IenerSr . Kienersrüti Seftigen III k IeS . Kiesen Konolfingen III k Irchb . Kirchberg Burgdorf II k Irchd . Kirchdorf Seftigen III k Irchenth . Kirchenthurnen Seftigen III Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXVI <?page no="27"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor k Irchl . Kirchlindach Bern III Herrenschw. Herrenschwanden Oblind. Oberlindach k ldIetw . Kleindietwil Aarwangen II k önIz Köniz Bern III Gasel Gasel Herzw. Herzwil Liebef. Liebefeld Liebew. Liebewil Mengest. Mengestorf Mittelh. Mittelhäusern Ndscherli/ Obscherli Nieder-/ Oberscherli Ndwang./ Obwang. Nieder-/ Oberwangen Spiegel Spiegel Schliern Schliern Thörish. Thörishaus Wabern Wabern k onolf . Konolfingen Konolfingen III Gys. Gysenstein Stald. Stalden k opp . Koppigen Burgdorf II k rAtt . Krattigen Frutigen IV k rAuchth . Krauchthal Burgdorf II Hettisw. Hettiswil k rIechw . Kriechenwil Laupen III l AndISw . Landiswil Konolfingen III l ängenb . Längenbühl Thun III l Angt . Langenthal Aarwangen II l Angn . Langnau im Emmental Signau III Bär. Bärau l Au . Lauenen Saanen IV l Aup . Laupen Laupen III l AuperSw . Lauperswil Signau III l Autbr . Lauterbrunnen Interlaken V Gimm. Gimmelwald Isenfl. Isenfluh Mürr. Mürren Stech. Stechelberg Weng. Wengen l eImw . Leimiswil Aarwangen II l eISS . Leissigen Interlaken V l engn . Lengnau Büren I l enk Lenk Obersimmental IV l eub . Leubringen/ Evilard Biel I l euz . Leuzigen Büren I l Ig . Ligerz Nidau I l Imp . Limpach Fraubrunnen II l Ind . Linden Konolfingen III Aussbirrm./ Innbirrm. Ausser-/ Innerbirrmoos Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXVII <?page no="28"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor l ohnSt . Lohnstorf Seftigen III l otzw . Lotzwil Aarwangen II l üSch . Lüscherz Erlach I l ütSch . Lütschental Interlaken V l ütz . Lützelflüh Trachselwald II Grün. Grünenmatt Ram. Ramsei Ranfl. Ranflüh l ySS Lyss Aarberg I l ySSAch Lyssach Burgdorf II m Adw . Madiswil Aarwangen II m Atten Matten bei Interlaken Interlaken V m AttSt . Mattstetten Fraubrunnen II m eIenr . Meienried Büren I m eIk . Meikirch Aarberg I m eInISb . Meinisberg Büren I m eIr . Meiringen Oberhasli V Brünigen Brünigen Unterb. Unterbach m elchn . Melchnau Aarwangen II m erzl . Merzligen Nidau I m Irch . Mirchel Konolfingen III m ooSSeed . Moosseedorf Fraubrunnen II m ör . Mörigen Nidau I m ötSchw . Mötschwil Burgdorf II m ühleb . Mühleberg Laupen III Allenl. Allenlüften Gümm. Gümmenen Rossh. Rosshäusern m ühled . Mühledorf Seftigen III m ühleth . Mühlethurnen Seftigen III m ülchI Mülchi Fraubrunnen II m ünchb . Münchenbuchsee Fraubrunnen II m ünchenw . Münchenwiler Laupen III m ünchr . Münchringen Fraubrunnen II m ünS . Münsingen Konolfingen III m üntSch . Müntschemier Erlach I m urI Muri bei Bern Bern III Güml. Gümligen n eu . Neuenegg Laupen III n Id . Nidau Nidau I n IedbIpp Niederbipp Wangen II n Iedhün . Niederhünigen Konolfingen III n Iedmuhl . Niedermuhlern Seftigen III n Iedönz Niederönz Wangen II n IedöSch Niederösch Burgdorf II n IedrIed bI. Niederried bei Interlaken Interlaken V Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXVIII <?page no="29"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor n IedrIed bK. Niederried bei Kallnach Aarberg I n IedStock . Niederstocken Niedersimmental IV n ofl . Noflen Seftigen III o bbAlm Oberbalm Bern III o bbIpp Oberbipp Wangen II o bburg Oberburg Burgdorf II o bdIeSSb . Oberdiessbach Konolfingen III o bhof . Oberhofen am Thunersee Thun III o bhün . Oberhünigen Konolfingen III o blAng . Oberlangenegg Thun III o böSch Oberösch Burgdorf II o brIed Oberried am Brienzersee Interlaken V Ebl. Ebligen o bSteckh . Obersteckholz Aarwangen II o bStock . Oberstocken Niedersimmental IV o bthAl Oberthal Konolfingen III o bwIl bB. Oberwil bei Büren Büren I o bwIl iS. Oberwil im Simmental Niedersimmental IV o chl . Ochlenberg Wangen II o eSchb . Oeschenbach Aarwangen II o ppl . Oppligen Konolfingen III o rp . Orpund Nidau I Gottst. Gottstadt o Stermund . Ostermundigen Bern III p Iet . Pieterlen Büren I p ohl . Pohlern Thun III p ort Port Nidau I r Ad . Radelfingen Aarberg I Detl. Detligen Matzw. Matzwil Olt. Oltigen r App . Rapperswil Aarberg I Bittw. Bittwil Dietersw. Dieterswil Frauchw. Frauchwil Moosaffolt. Moosaffoltern Wierezw. Wierezwil Zimlisb. Zimlisberg r eIch . Reichenbach im Kandertal Frutigen IV Ausserschw. Ausserschwandi Kient. Kiental Mülenen Mülenen Scharn. Scharnachtal Wengi Wengi r eISw . Reisiswil Aarwangen II r eut . Reutigen Niedersimmental IV r Igg . Riggisberg Seftigen III Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXIX <?page no="30"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor r Ingg . Ringgenberg Interlaken V Goldsw. Goldswil r oggw . Roggwil Aarwangen II r ohrb . Rohrbach Aarwangen II r ohrbgr . Rohrbachgraben Aarwangen II r öth . Röthenbach im Emmental Signau III r öth bH. Röthenbach bei Herzogenbuchsee Wangen II r ub . Rubigen Konolfingen III Klhöchst. Kleinhöchstetten r üd . Rüderswil Signau III Ranfl. Ranflüh Zollbr. Zollbrück r üdtl . Rüdtligen-Alchenflüh Burgdorf II r üegg . Rüeggisberg Seftigen III Hinterf. Hinterfultigen Vorderf. Vorderfultigen r üegS . Rüegsau Trachselwald II r umend . Rumendingen Burgdorf II r umISb . Rumisberg Wangen II r üml . Rümligen Seftigen III r upp . Ruppoldsried Fraubrunnen II r üSch . Rüschegg Schwarzenburg III Gamb. Gambach r ütI bB. Rüti bei Büren Büren I r ütI bL. Rüti bei Lyssach Burgdorf II r ütI bR. Rüti bei Riggisberg Seftigen III r ütSch . Rütschelen Aarwangen II S AAnen Saanen Saanen IV Abl. Abländschen Gstaad Gstaad Saanenm. Saanenmöser Schönr. Schönried Turb. Turbach S Afn . Safnern Nidau I S Ax . Saxeten Interlaken V S chAl . Schalunen Fraubrunnen II S chAngn . Schangnau Signau III S chAtt . Schattenhalb Oberhasli V S cheun . Scheunen Fraubrunnen II S cheur . Scheuren Nidau I S chloSSw . Schlosswil Konolfingen III S chüpf . Schüpfen Aarberg I Allenw. Allenwil S chwAd . Schwadernau Nidau I S chwAnden bBr. Schwanden bei Brienz Interlaken V S chwArzh . Schwarzhäusern Aarwangen II S chwendIb . Schwendibach Thun III S eeb . Seeberg Wangen II Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXX <?page no="31"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor Grassw. Grasswil Riedtw. Riedtwil S eed . Seedorf Aarberg I Frienisb. Frienisberg Lobs. Lobsigen Ruchw. Ruchwil S eft . Seftigen Seftigen III S Ign . Signau Signau III Schüpb. Schüpbach S Igr . Sigriswil Thun III Gunt. Gunten Merl. Merligen S IS . Siselen Erlach I S pIez Spiez Niedersimmental IV Ein. Einigen Faul. Faulensee S teff . Steffisburg Thun III S tettl . Stettlen Bern III S t .S teph . St. Stephan Obersimmental IV Matten Matten S tud . Studen Nidau I S um . Sumiswald Trachselwald II S utz Sutz-Lattrigen Nidau I Lattr. Lattrigen t äg . Tägertschi Konolfingen III t äuff . Täuffelen Nidau I t euffenth . Teuffenthal Thun III t hIer . Thierachern Thun III t hörIg . Thörigen Wangen II t hun Thun Thun III Allm. Allmendingen Dürr. Dürrenast Goldiw. Goldiwil Gwatt Gwatt Hünib. Hünibach Scherz. Scherzligen Strätt. Strättligen t hunSt . Thunstetten Aarwangen II Bützb. Bützberg t off . Toffen Seftigen III t rAchSw . Trachselwald Trachselwald II Heimisb. Heimisbach t reIt . Treiten Erlach I t rImSt . Trimstein Konolfingen III t rub Trub Signau III t rubSch . Trubschachen Signau III t Schugg Tschugg Erlach I Mullen Mullen Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXXI <?page no="32"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor t üSch . Tüscherz-Alfermée Nidau I t wAnn Twann Nidau I u eb . Uebeschi Thun III u et . Uetendorf Thun III u ntlAng . Unterlangenegg Thun III u ntSeen Unterseen Interlaken V u ntSteckh . Untersteckholz Aarwangen II u rSenb . Ursenbach Aarwangen II u rt .-S chönb . Urtenen-Schönbühl Fraubrunnen II u tt . Uttigen Seftigen III u tztf Utzenstorf Fraubrunnen II Landsh. Landshut V ech . Vechigen Bern III Bo. Boll Dent. Dentenberg Sinn. Sinneringen Utz. Utzigen V In . Vinelz Erlach I w AchS . Wachseldorn Thun III w Ahlern Wahlern Schwarzenburg III Schwarzenb. Schwarzenburg w Ald Wald Seftigen III Englisb. Englisberg Zimm. Zimmerwald w Alkr . Walkringen Konolfingen III Big. Bigenthal w AllbIpp Walliswil bei Niederbipp Wangen II w AllwAng . Walliswil bei Wangen Wangen II w Alpw . Walperswil Nidau I w Altw . Walterswil Trachselwald II w Angen Wangen an der Aare Wangen II w Angenr . Wangenried Wangen II w Anzw . Wanzwil Wangen II w Attw . Wattenwil Seftigen III w engI Wengi Büren I w Icht . Wichtrach Konolfingen III Nd. Niederwichtrach Ob. Oberwichtrach w Iedl . Wiedlisbach Wangen II w IggISw . Wiggiswil Fraubrunnen II w Ild . Wilderswil Interlaken V Gsteig Gsteig w Iler bU. Wiler bei Utzenstorf Fraubrunnen II w Ilerolt . Wileroltigen Laupen III w IllAd . Willadingen Burgdorf II w Imm . Wimmis Niedersimmental IV Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXXII <?page no="33"?> Abkürzung Gemeinde und ausgewählte Unterabteilungen Amtsbezirk Sektor w ohlen Wohlen bei Bern Bern III Mörisw. Möriswil Murz. Murzelen Särisw. Säriswil Uettl. Uettligen w olfISb . Wolfisberg Wangen II w orb Worb Konolfingen III Engg. Enggistein Rich. Richigen Rüf. Rüfenacht Vielbr. Vielbringen w orben Worben Nidau I w ynAu Wynau Aarwangen II w ynIgen Wynigen Burgdorf II w ySS . Wyssachen Trachselwald II z Augg . Zauggenried Fraubrunnen II z äz . Zäziwil Konolfingen III z Ieleb . Zielebach Fraubrunnen II z oll . Zollikofen Bern III z uzw . Zuzwil Fraubrunnen II z weIS . Zweisimmen Obersimmental IV Blank. Blankenburg Mannr. Mannried z wIeS . Zwieselberg Thun III Gemeindeverzeichnis des Kantons Bern XXXIII <?page no="34"?> Quellenverzeichnis A) Urbare Standort, wo nicht anders vermerkt: Staatsarchiv Bern, StABE; Signatur: Amt und Nr. in runden Klammmern a) Nach Sektoren und Ämtern geordnet Sektor I: Ämter Aarberg, Biel, Büren, Erlach, Nidau Amt Aarberg U 1 Bodenzinsurbar der alten Herrschaft Aarberg um 1409 U 2 Urbarbuch aller Zinsen und Gülten, Güter, Äcker, Hölzer und Wälder, dem Kloster Frienisberg zuständig (Nr. 76) 1528 U 3 Urbar des Hauses Detligen über Grund- und Pfennigzinsen, Zehnten usw. (Nr. 56; 2 Ex.) 1531 U 4 Bodenzinsurbar Aarberg (Nr. l; 2 Ex.) 1532 U 4a Urbarbuch aller Zinsen und Gülten, Güter, Äcker, Hölzer und Wälder, dem Kloster Frienisberg zuständig (Nr. 77 und Nr. 78) 1547 U 4b Erkenntnis eines Bodenzinses zu Oltigen, Kirchgemeinde Radelfingen (Nr. 58) 1551 U 4c Bodenzinsurbar zweier Lehengüter zu Ottiswil im Gericht Grossaffoltern (Nr. 126) 1555 U 4d Bodenzinsurbar Aarberg (Nr. 2; 2 Ex.) 1581 Amt Biel U 5 Bereinigung der zinspflichtigen Häuser und Güter in Stadt und Herrschaft Biel (Biel, Bözingen, Leubringen, Orvin, Romont, Plagne, Meinisberg), zugunsten des Klosters St. Johannsen (Nr. l) 1507 U 6 Verzeichnis der durch Hugo Girard eingenommenen Zinsen und Zehnten eines Abtes von St. Johannsen (Nr. 3) 1509 U 7 Ähnliches Urbar wie das vorige aus derselben Zeit (Nr. 4) 1509 U 8 Zinsrodel, was ein Schaffner von St. Johannsen zu Biel beziehen soll (Nr. 5) 1539 U 8a Urbar der dem Gotteshaus Bellelay zuständigen Schupposen, Zinsen, Zehnten und Bodenzinsen um Biel (Nr. 8) 1553 Amt Büren U 9 Zinsbuch von St. Johannsen, die Gegend von Büren betreffend (Nr. 23) 1435ff. U 10 Zinsrodel der Schaffnerei Solothurn der Stift in Bern, die Gegend von Solothurn und Büren betreffend (Nr. 18) 1486 U 11 Urbar St. Johannsen, die Gegend von Büren betreffend (Nr. 24) 15./ 16. Jh. U 12 Zinsrodel der Stiftsschaffnerei Rüti b. Büren (Nr. 181) 1523 U 13 Urbar von Boden- und Pfennigzinsen sowie von Zinsen des Hauses Oberbüren (Nr. 17) um1532 U 14 Urbar der Herrschaft Büren (Nr. l) 1540 XXXIV <?page no="35"?> Amt Erlach U 15 Zinsbuch des Schlosses und der Herrschaft Erlach (Nr. l) 1485 U 16 Zinsbuch des Schlosses und der Herrschaft Erlach (Nr. 2) A. 16. Jh. U 17 Lehenerkenntnisse der Leute von Gals gegenüber der Abtei St. Johannsen (Nr. 71) 1509 U 18 Zinsrodel des Schlosses und der Herrschaft Erlach (Nr. 3; Eintragungen von Niklaus Manuel) 1519 U 19 Schlafrodel der Gülten und Zinsen zugehörend den Frauen des Klosters Detligen in der Vogtei und Herrschaft Erlach (Nr. 701) 1523 U 20 Bodenzinsurbar der Herrschaft Erlach (Nr. 4) um 1525 U 21 Urbar des Schlosses Erlach (Nr. 5; 2 Ex.) 1530 U 22 Urbar der zinsbaren Lehenguter zu Ins, vom Kloster St. Johannsen herrührend (Nr. 6) 1533 U 23 Urbar der zinsbaren Güter zu Siselen, Täuffelen, Epsach, Hermrigen, Bühl und Mörigen, vom Kloster St. Johannsen herrührend (Nr. 7) 1533 U 24 Urbar der zinsbaren Lehen guter des Klosters St. Johannsen zu Müntschemier, Treiten, Brüttelen, Finsterhennen (Nr. 75) 1533 Amt Nidau U 25 Zinsurbar des Priorats auf der St. Petersinsel, betreffend die Zinsen in der Grafschaft Nidau und in sämtlichen benachbarten Landschaften (Nr. 114) um 1398 U 26 Urbar zweier Bodenzinsen zu Lattrigen (Nr. 90) 1432 (Kopie nach 1700) U 27 Priorat auf der St. Petersinsel. Urbar und Rechnungsbuch betreffend Nidau, Aarberg, Biel, Tessenberg sowie die Gegenden von Wohlen, Frienisberg, Büren und Fraubrunnen (Nr. 115) 1442-1449 U 28 Priorat auf der St. Petersinsel. Urbar und Rechnungsbuch betreffend Nidau, Ipsach, Bellmund, Madretsch, Port, Merzligen, Studen, Worben, Lattrigen, Wiler, Mörigen, Jens, Epsach, Bühl und Tessenberg (Nr. 116) 1452 U 29 Priorat auf der St. Petersinsel. Urbar und Rechnungsbuch betreffend die Herrschaft Nidau und Tessenberg (Nr. 117) 1458-1478 U 30 Zins- und Zehnturbar Gottstatt (Nr. 28) 1474 U 31 Zinsrodel der Grafschaft Nidau (Nr. l; 2 Ex.) 1521 U 32 Urbar der Stiftsschaffnerei zu Nidau (Nr. 21; Einträge von Ludwig Sterner 1524 und von Hans Glaner l551) 1524; 1551 U 33 Urbar über Zinsen, die Reinhard von Wattenwyl zu Jens, Studen, Worben, Safnern, Lattrigen, Brügg, Kappelen, Hermrigen, Merzligen, Epsach, Bözingen, Mett, Rüti und Büren zustehen (Nr. 118) 1529/ 30 U 34 Dokumenten-, Bodenzins-, und Zehnturbar Gottstatt (Nr. 29) 1531 U 35 Urbar der Grafschaft Nidau (Nr. 2) 1538-1551 U 36 Rodel über die Einkünfte des Vogtes von Nidau (Nr. 3) 1538 U 37 Bodenzinsurbar Nidau (Nr. 4) 1551 Quellenverzeichnis XXXV <?page no="36"?> Sektor II: Ämter Aarwangen, Burgdorf, Fraubrunnen, Trachselwald, Wangen Amt Aarwangen U 38 Urbar der Rechte der Freiherren von Grünenberg im Amt Aarwangen (Nr. l) 1430 U 38a Urbar Langenthal, ausgestellt vom Kloster St. Urban (Staatsarchiv Luzern; Nr. 80) 1464 U 39 Rodel verschiedener Bodenzinsen zu Bleienbach, Lotzwil, Madiswil, Mättenbach, Melchnau, Reisiswil, Altbüron, Langenthal nebst dem Vogt-Roggen (Nr. 1) 1465 U 40 Rodel über die Einkünfte des Johanniterhauses Thunstetten (Nr. 221) 1485-1527 U 41 Zinsbuch der Grafschaft und des Schlosses Aarwangen (Nr. l1) 1522 U 42 Urbar über Rechtsame und Herrlichkeiten des Hauses Thunstetten (Nr. 23; 2 Ex.) 1530 U 42a Urbar Langenthal, ausgestellt vom Kloster St. Urban (Staatsarchiv Luzern; Nr. 38a) 1530 U 43 Pfrundurbare Ursenbach Urbare Hof Richisberg und Hof Hirseren 1532; 1631 1716 U 43a Urbar des Klosters St. Urban (Staatsarchiv Luzern; Nr. 14) 1562 Amt Burgdorf U 43b Zehnt- und Primizrodel der Pfrund Kirchberg (Bd. l) 1440-1466 U 43c Zinsrodel Burgdorf (Burgerarchiv Burgdorf) 1447 U 43d Zehnt- und Primizrodel der Pfrund Kirchberg (Bd. 2) 1467-1477 U 44 Urbar Thorberg-Koppigen (Nr. 26) 1470-1490 U 45 Rodel der Thorberg Zinsen zu Thun (Nr. 29) 1531 U 46 Urbar Thorberg, betreffend die Gegend zwischen Münsingen und Thun (Nr. 28) 1498 U 47 Bodenzinsurbar Thorberg (auch Urkundenregister und Rechnungsbuch; Nr. 27) 15. Jh. U 48 Urbar des Gotteshauses Thorberg (Nr. 31 und Nr. 32) 1500 U 48a Urbar über Isenschmids Gut zu Krauchthal (Nr. 321) um 1511 U 49 Urbar des Schlosses Burgdorf (Nr. l) 1526 U 50 Rodel der Zinsen des Hauses Hettiswil (Fach Mushafen) 1531 U 51 Urbar der Fraubrunnen Schaffnerei zu Burgdorf (Nr. 65) 1531 U 52 Urbar der Trub Schaffnerei zu Burgdorf (Nr. 66) 1531 U 53 Zehntrodel des Schlosses Burgdorf (Nr. 2) 1574 U 54 Dokumenten-, Dominium-, Bodenzins- und Zehnturbar von Burgdorf (Nr. 3) 1595 U 54a Pfrundurbar Kirchberg 1648 Amt Fraubrunnen U 55 Urbar der Zinsen und Gülten des Klosters Fraubrunnen (Nr. 1) 1380 U 56 Urbar des Rudolf von Ringoltingen über die Herrschaft Landshut (Nr. 32) 1437 U 56a Urkunden und Aufzeichnungen betreffend Rechte des Kapitels Burgdorf am Zehnten von Mattstetten und am Hof Scheunen (Nr. 82) 1489 (Kopie 1644); 1536; 1645 U 57 Urbar Fraubrunnen (Nr. 2) 1513 U 58 Zinsurbar des Hauses Münchenbuchsee (Nr. 52; 2 Ex.) 1529 Quellenverzeichnis XXXVI <?page no="37"?> U 59 Dominium-, Waldung-, Bodenzins- und Zehnturbar Fraubrunnen (Nr. 3; 2 Ex.) 1531 U 60 Urbar, die Gegend von Bern nach Thun und weiter aufwärts betreffend (Nr. 4) 1531 U 61 Bodenzins- und Zehnturbar Münchenbuchsee (Nr. 53) 1532 U 62 Gerechtigkeit-, Bodenzins- und Zehnturbar Landshut (Nr. 33; 2 Ex.) 1532 U 63 Zinsbuch der Herrschaft Landshut (Nr. 1091) 1532 U 63a Dominium, Waldung, Bodenzins- und Zehnturbar (Nr. 6; 2 Ex.) 1585 U 63b Urbar Amt Fraubrunnen (Nr. 18) 1751 U 63c Urbar Amt Fraubrunnen (Nr. 75) 1722-1809 Amt Trachselwald U 64 Zinsbuch des Hauses Sumiswald (Nr. 24) 1426 U 65 Urbar und Heischrodel über die Bodenzinsen und Gefälle des Frauenklosters Rüegsau (Fach Trachselwald) 1495 U 66 Rodel über die Einkünfte des St. Johannserhauses in und um Huttwil (Nr. 112) A. 16. Jh. U 67 Rodel über die dem Haus Herzogenbuchsee bzw. dem Kloster St. Peter im Schwarzwald pflichtigen Güter zu Huttwil (Nr. 111) 1510 U 68 Bodenzinsurbar der Herrschaft und des Schlosses Brandis (Nr. 16) 1526 U 69 Urbar über alle dem Haus Sumiswald zugehörigen Zinsen und Zehnten (Nr. 25) 1530 U 70 Urbar über die dem Haus und Schloss Trachselwald zugehörigen Bodenzinsen und Zehnten (Nr. l) 1531-1553 U 71 Urbar über die dem Schloss und Haus Sumiswald gehörigen Bodenzinsen und Zehnten (Nr. 26) 1539 U 72 Urbar Trachselwald (Nr. 2) 1569 Amt Wangen U 73 Zinsrodel der Herrschaft Bipp (Ämterbuch Bipp A) 1464 U 74 Zins- und Zehnturbar des Schlosses und der Herrschaft Bipp (Nr. 22) 1518 U 75 Urbar der Grafschaft Wangen, herrührend von der Propstei daselbst (Nr. 1) 1529 U 76 Urbar über die dem Schlosse Wangen zuständigen Zinsen, Zehnten, Renten, Gülten; Korn- und Heuzehnten zu Rohrbach; dazu Eintragungen betreffend Herzogenbuchsee, Wangen und Deitigen SO (Nr. 17) 1531 U 77 Urbar Herzogenbuchsee betreffend die Boden-, Pfennig- und Korngülten, die Korn- und Heuzehnten der Propstei daselbst; mit Dorfrecht von Herzogenbuchsee und Einkünfterodel betreffend Huttwil (Nr. 13; 2 Ex.) 1533 U 77a Urbar Schloss Bipp (Stadtarchiv Wiedlisbach) 1573/ 74 Quellenverzeichnis XXXVII <?page no="38"?> Sektor III: Ämter Bern, Konolfingen, Laupen, Schwarzenburg, Seftigen, Signau, Thun Amt Bern U 78 Bernisches Urbar aus dem 15. Jh. (Stadtarchiv Bern; Nr. 525) 15. Jh. U 78a Urkundenabschriften und Bodengültbrief betreffend ein Lehengut zu Rubigen (Bern Insel; Nr. 722) 1415; 1644; 1710 (Kopie 1761/ 62) U 79 Rechnungsbuch des Deutschordenhauses Bern (Bern II; Nr. 1) 1452-1457 U 80 Register der Pfennigzinsen, der Fruchtzinsen, Einkünfte und Güter des Konvents in St. Michels-Insel (Bern-Insel; Nr. 1) 1464 U 81 Heischrodel des Ammanns der Stift (Bern II; Nr. 2) 1486 U 82 Zinsbuch des Stiftsschaffners zu Thun über die Einkünfte im Oberland (Bern II; Nr. 3) 1488-1510 U 83 Schlafrodel der Stift über ihre Zinsen und Gülten im Oberland (Bern II; Nr. 4) 1491 U 84 Zinsrodel des Stiftsschaffners zu Thun (Bern II; Nr. 5) 1493 U 84a Bodenzinsurbar eines Lehengutes zu Herrenschwanden (Bern I; Nr. 76) 16. Jh. U 85 Rodel der Ablösungen von Kapitalanlagen durch die Stift Bern (Bern II; Nr. 32) 1501-1526 U 86 Zinsrodel des Stiftsschaffners zu Thun (Bern II; Nr. 6) 1507 U 87 Jahrzeitrödel der Stift (Bern II; Nr. 7) 1521 U 88 Zinsbuch der Prediger oder Dominikaner (Bern I; Nr. 66) 1521-1524 U 89 Jahrzeitrödel der Stift (Bern II; Nr.8) 1524 U90 Zinsrodel der Stiftsschaffnerei zu Thun (Bern II; Nr. 10) 1525 U 91 Zins- und Gültrodel der von Kantor Martin Läderach gestifteten Pfrund und Kaplanei (Bern II; Nr. 9) 1527 U 91a Bodenzinsurbar eines Lehengutes zu Bundkofen, Kirchgemeinde Schüpfen (Bern Insel; Nr. 64) 1528 (Kopie 1661) U 92 Bodenzins- und Zehnturbar des St. Johanniterhauses in Bern (Bern I; Nr. 42) 1529 U 93 Urbar der Zinsen und Zehnten, dem Hause Köniz zuständig (Bern III; Nr. 1) 1529 U 94 Urbar der Stiftreben zu Oberhofen, Hilterfingen und Spiez (Bern II; Nr. 11) 1530 U 95 Urbar der bisherigen Stiftsschaffnereien Thun, Niedersimmental, Rüti b. Büren, Burgdorf und Rüderswil (Bern II; Nr. 12) 1530 U 96 Bodenzinsurbar des St. Johannserhauses (Bern I; Nr. 44; 2 Ex.) 1531 U 96a Urbar des Hauses Fraubrunnen über Boden- und Pfennigzinsen, die später dem St. Johannserhause zugelegt wurden (Bern I; Nr. 64) 1531 U 97 Urbar der Einkünfte der Stift sowie ihrer sonstigen Rechtsame an Gerichten und Hölzern (Bern II; Nr. 13) 1531 U 98 Rodel der vom Hause Fraubrunnen zum St. Johannserhause gelegten Zinsen in der Gegend von Bern und im Oberland (Bern I; Nr. 63) 1532 U 98a Zins und Zehnten des Baus der Leutkirche zu Bern (Bern II; Nr. 14) 1533-1557 U 99 Urbar der ablösigen Pfennigzinsen des Mushafens (Bern IV; Nr. 21) 1534 U 100 Bodenzins- und Zehnturbar (Bern Insel; Nr. 2; 2 Ex.) 1534 U 101 Bodenzinsurbar des Mushafens (Bern IV; Nr. l und Nr. 2) 1535 U 102 Bodenzinsurbar des Mushafens (Bern IV; Konzept zu Nr. l und Nr. 2) 1535 Quellenverzeichnis XXXVIII <?page no="39"?> U 103 Urbar etlicher Grundstücke und Güter zu Ober-Ostermundigen, Kirchgemeinde Bolligen (Bern I; Nr. 36) 1537 U 104 Urbar der Renten, Gülten, Zinsen und Zehnten des Interlakenhauses in Bern (Bern I; Nr. 13) 1542 U 105 Bodenzinsurbar eines Gutes im Dorf Bümpliz (Bern I; Nr. 75) 1544 (Kopie 17. Jh.) U 105a Erkanntnis um Bodenzins einer Schuppose zu Salvisberg (Bern Insel; Nr. 501) 1548 U 106 Bodenzinsurbar eines Lehengutes zu Jegenstorf (Bern Insel; Nr. 70) 1551 U 107 Erkanntnis von Bodenzinsen zu Jetzikofen (Ausserkrankenhaus; Nr. 251) 1553 U 108 Grund- und Bodenzinsurbar über die Besitzung Linden, Kirchgemeinde Vechigen (Bern; Nr. 37) 1554 U 109 Bodenzins- und Zehnturbar Köniz (Bern III; Nr. 2; 2 Ex.) 1554 U 110 Erkanntnis eines Bodenzinses auf dem Hof im freien Luterbach, Kirchgemeinde Vechigen (Bern II; Nr. 85) 1563 U 111 Urbarbüchlein betreffend einen Bodenzins zu Urtenen (Bern Insel; Nr. 68l) 1565 U 112 Urbar über die Reben im Altenberg, dem Interlakenhaus zuständig (Bern I; Nr. 85) 1575 U 113 Urbar eines Lehengutes zu Vechigen (Bern Insel; Nr. 45) 1580-1746 U 114 Neue Verzeichnung eines Lehengutes zu Oberlindach (Bern II; Nr. 96) 1599 U 114a Verzeichnis d. Zehntäcker d. Pfrund Schüpfen U.P. B.2 88/ 1642 1642 U 115 Urbar des Grund- und Bodenzinses von Gutem zu Niederwangen in der Herrschaft Bümpliz (Bern II; Nr. 90) 1663 U 115a Bodenzinsbrief über ein Lehengut im Ratzenberg bei Zimmerwald (Bern Insel; Nr. 78) 1710 U 116 Pfrundurbar Vechigen 1745 Amt Konolfingen U 117 Urbar über Zehnten der Herren von Erlach in der Kirchhöre Grosshöchstetten (Nr. 6; dazu eine Kopie von 1670) 1544/ 45 U 118 Urbar eines Lehengutes zu Rütenen bei Zäziwil (Nr. 71) 1553 U 119 Urbar des Schultheissen Johannes Steiger (Archiv Steiger, Burgerbibliothek Bern; 2 Ex. für Münsingen und Niederwichtrach) 1559-1579 Amt Laupen U 120 Rodel und Zinsbuch des Klosters Frauenkappelen (Nr. 40) 1434; 1528 U 121 Bekanntnisbuch der Zinsen und Gülten zu Biberen (Nr. l) 1436 U 122 Zinsbuch für W. und J. von Wippingen, die Herrschaft Murten und Laupen betreffend (Nr. 2) 1501 U 123 Zinsbuch der Herrschaft Laupen (Nr. 3) 1502 U 124 Zinsbuch der Herrschaft Laupen (Nr. 4) 1529 U 125 Bodenzinsurbar Laupen (Nr. 5) 1532-1542 U 125a Urbar Buttenried des Interlakenhauses (Nr. 27) 1562 (Kopie) Quellenverzeichnis XXXIX <?page no="40"?> Amt Schwarzenburg U 126 Zinsbuch der Herrschaft Grasburg (Nr. l) 1484 U 127 Zinsrodel der Herrschaft Grasburg (Nr. 2) 1512 U 128 Urbar für das Haus Rüeggisberg über Zinsen, Gülten und Zehnten zu Guggisberg und Schwarzenburg (Nr. 28) 1533-1542 U 129 Urbar der Herrschaft Grasburg (Nr. 3; 2 Ex.) um 1533 U 129a Rodel über die Einnahmen und Ausgaben des Vogtes zu Grasburg (Nr. 4) 1534 U 130 Urbar der Herrschaft Grasburg (Nr. 5; 2 Ex.) 1591 Amt Seftigen U 131 Urbar über Einkünfte und Güter der Herrschaft Belp (Nr. 1) 1520 U 131a Urbar über Einkünfte und Güter der Herrschaft Belp (Nr. 2) 1520 U 132 Urbar für Augustin von Luternau über Einkünfte in der Herrschaft Belp (Nr. 3) 1530 U 133 Urbar des Hauses Rüeggisberg (Nr. 9 und Nr. 10) um 1533 U 134 Erkanntnis über zwei Lehengüter zu Hermiswil und Hasli, Kirchgemeinde Thurnen (Nr. 18) 1593 Amt Signau U 135 Urbar über die jährlichen Zinsen und Gülten, dem Schloss und Haus Signau zugehörig, die Junker Ludwig von Diessbach an Bern verkauft hat (Nr. l und 2; 2 Ex. und Konzept) 1530 U 136 Urbar betreffend Renten und Gülten sowie Korn- und Heuzehnten des Hauses Trub (Nr. 14; 2 Ex.) 1531 U 137 Urbar der Herrschaft Signau mit den drei Gerichten Signau, Röthenbach und Biglen (Nr. 3) 1547 U 138 Heischrodel und Rechnungsbuch betreffend das Haus Trub (Nr. 15) um1550 U 138a Signau Urbar Trub (Nr. 17) 1625 Amt Thun U 139 Zinsrodel von Thun (Nr. l; 2 Ex.) 1485 U 140 Verzeichnis einiger Güter der Stift von Bern zu Hilterfingen und Thun (Nr. 321) 1519-1523 U 141 Zinsrodel der Gemeinde Hilterfingen (Nr. 261b) 1523 U 142 Bodenzinsurbar des Interlakenhauses zu Thun (Nr. 19; 2 Ex.) um 1530 U 143 Rebenurbar von Thun, Steffisburg, Oberhofen, Ansolmingen [sic! ], Gunten und Aeschlen (Nr. 24) um 1530 U 144 Urbar der Herrschaft Thun (Nr. 3) 1531 U 145 Urbar über verliehene Güter der Erbschaft Scharnachtal zu Oberhofen und Hilterfingen (Nr. 26) 1542 U 146 Urbar der Herrschaftszinsen zu Oberhofen und Hilterfingen (Nr. 261) 1523-1578 U 147 Urbar der Stift von Bern über ihre Zehnten und Reben zu Hilterfingen und Oberhofen, nebst Gütern zu Spiez und Beatenberg (Nr. 322) 1546 U 147a Bodenzinsurbar des Interlakenhauses zu Thun (Nr. 20; 2 Ex.) 1607 Quellenverzeichnis XL <?page no="41"?> Sektor IV: Ämter Frutigen, Saanen, Niedersimmental, Obersimmental Amt Frutigen U 148 Dominium- und Bodenzinsurbar (Nr. 1 und 2) 1538 U 149 Schloss- und Pfrundurbar (Nr. 3) 1585 Amt Saanen U 152 Urbar der Landschaft Saanen (Saanen, Gsteig, Lauenen; Gemeindearchiv Saanen) 1656 U 153 Urbar der ‹Schulbüechren der Haubt Kilchöri Sanen› (Gemeindearchiv Saanen) 1681 Amt Niedersimmental U 154 Urbar des Schlosses Wimmis (Nr. l) 1543 U l54a Urbar des Schlosses Wimmis (Nr. 2; 2 Ex.) 1613 Amt Obersimmental U 155 Zinsrodel der Herrschaft Raron für das Obersimmental (Nr. 1) 1451 U 156 Zinsbuch für das Obersimmental (Nr.11) 1488 U 157 Zinsbuch für das Obersimmental (Nr. 2) 1502 U 158 Zinsbuch für das Obersimmental (Nr. 3) 1515 U 159 Zinsbuch für das Obersimmental (Nr. 6) 1548 U 160 Urbar über Zehnten, Mühlen- und Bergzinsen, Pfennigzinsen (Nr. 7) 1548 Sektor V: Ämter Interlaken, Oberhasli Amt Interlaken U 161 Bodenzinsurbar des Klosters Interlaken (Nr. 1; 2 Ex.) 1535 U 162 Bodenzinsurbar des Klosters Interlaken (Nr. 2; 2 Ex.) 1611 U 162a Rebenurbar (Nr. 3; 2 Ex.) 1622 Amt Oberhasli U 163 Pfrundurbar Meiringen (Nr. l) 1578-1726 U 164 Urbar oder ‹Underricht-Buch von dem Amt Oberhasslj› (Nr. l) 1753 U 164a Urbarien Amt Oberhasli (Nr. l) 1825 Quellenverzeichnis XLI <?page no="42"?> b) Mannlehenurbare U 165 Mannlehenurbar der Herrschaft Rümligen (Nr. 2) 1412 U 166 Mannlehenurbar Spiez (Nr. 2) 1488-1514 U 167 Oberländisches Mannlehenurbar (Nr. 1; mit Nachträgen bis 1550) 1497-1524 U 168 Oberländische Mannlehenurbare (Nr. 2 und 6) 1524-1593 U 169 Mannlehenurbar Interlaken (Nr. l; ‹Empfahenschafft-Buoch›) 1524-1580 c) Urbarähnliche Bücher U 170 Dokumentenbuch Bümpliz (Nr. C l b, 72) ab 14. Jh. U 171 Dokumentenbuch Frutigen (Nr. C 1 b, 95) 14.-18. Jh. U 172 Landbuch von Frutigen (Stadtbibliothek Thun) 1505ff. U 173 Landbuch oder Urbar der Landschaft Oberhasli (Original nicht erhalten; Vid. 1744 in Privatbesitz) 14./ 15. Jh. Quellenverzeichnis XLII <?page no="43"?> B) Urkunden, Chroniken, kirchliche Dokumente, Karten u.Ä. Standort, wo nicht anders vermerkt: Staatsarchiv Bern, StABE; Gedruckte Quellen werden mit s bezeichnet A Amtsrechnungen des Kantons Bern 16.-18. Jh. Ar Ausburger Rödel der Stadt Bern (B XIII.23, 25, 26) 1442-1469 1479-1563 ArB Ausburger Rodel der Stadt Burgdorf 1440-1520 Bod b odmer , Samuel: Marchenbuch. Bd. 1-4. Aufgenommen 1705-1710, gezeichnet 1714-1717. 1705-1710 s Bu b urkhAlter , Fritz: Die Orts- und Flurnamen der Gemeinde Belp. o.O. 1968. Dat. nach Urk. C 1 ‹Teutsch Spruch Buch› der Stadt Bern (oberes Gewölbe, Bd. A) 1411-1427 C 2 ‹Teutsch Spruch Buch› der Stadt Bern (unteres Gewölbe, Bd. B) 1417-1475 C 3 Turmbücher, Criminal Proceduren 16.-18. Jh. C 4 Chorgerichtsmanuale Oberhasli 17.-19. Jh. C 5 Chorgerichtsmanuale Gsteig bei Saanen 17.-19. Jh. C 6 Chorgerichtsmanuale Lauenen und Saanen 18. Jh. 16.-19. Jh. C 7 Chorgerichtsmanuale Meiringen 19. Jh. C 8 Chorgerichtsmanuale Bümpliz 17.-19. Jh. C 9 Chorgerichtsmanuale Erlach 17.-19. Jh. C 10 Chorgerichtsmanuale Rohrbach 17.-19. Jh s Ch l Die Berner Chronik des Valerius Anshelm. Hg. von Emil Bloesch. Bern 1884-1901. 12. Jh.-1546/ 47 s Ch 2 Thüring Frickarts Twingherrenstreit. Hg. von Gottlieb Studer. Basel 1877. 1470 s Ch 3 Johannis Gruyere narratio belli ducis Sabaudiae et Bernensium contra Friburgenses 1447/ 48. Hg. von P. Nicolaus Raedle. In: Quellen zur Schweizergeschichte. Bd. 1. Basel 1877. S. 299-318. 1447/ 48 s Ch 4 Die Berner Chronik von Conrad Justinger. Hg. von G[ottlieb] Studer. Bern 1871. 12. Jh.-1421 s Ch 5 Berner Chronik des Diebold Schilling 1468-1484. Hg. von Gustav Tobler. Bern 1897-1901. 1468-1484 s Ch 6 Elogius Kiburger: Die Stretlinger Chronik. Ein Beitrag zur Sagen- und Legendengeschichte der Schweiz aus dem XV. Jahrhundert. Hg. von Jakob Baechtold. Frauenfeld 1877. M. 15. Jh. s Ch 7 Bendicht Tschachtlan: Berner Chronik. Hg. von G[ottlieb] Studer. Basel 1877. 1424-1470 s CL Cartulaire Lausanne: Cartulaire du chapitre de Notre-Dame de Lausanne rédigé par le prévot Conon d’Estavayer, (1228-1242). Publié pour la première fois en entier, avec préface, sommaire chronologique, table alphabétique des matières, glossaire, fac-similie et la carte du diocèse de Lausanne, par la Société d’histoire de la Suisse romande. Lausanne 1851 (= Mémoires et documents publiés par la Société d’histoire de la Suisse romande, tome VI). 1228-1242 ChM Chablaix-Moos-Akten: ‹Nüwenburgisch Copÿen Verträg vnd anderer Schrifften vmb das groß Moosß, Chablaix in der Graffschafft Erlach. Das erste Volumen. A›, Kopien des 17. Jh. (B X 442) 15. Jh. (Kopien des 17. Jh.) s CP ‹Contracten Protokolle› Adelboden Teilungsauszug Adelboden 16.-18. Jh.; 1818 Quellenverzeichnis XLIII <?page no="44"?> s D d urheIm , C[arl] J[akob]: Die Ortschaften des eidgenössischen Freistaates Bern. Verzeichnis der Städte, Flecken, Pfarr- und anderen Dörfer [...] der Bevölkerung nach der letzten Zählung, der Schulkommissariats- und der Militär-Kreise. Bern 1838-1845. Bd. I: Verzeichnis nach den Amtsbezirken usw. (1838). Bd. II: Register der Ortschaften und Alpen (1838). Bd. III: Supplement (1845). 1838-1845 s F f rIedlI , Emanuel: Bärndütsch als Spiegel bernischen Volkstums. Bern 1905-1927. F1 = Bd. I: Lützelflüh (1905). F2 = Bd. II: Grindelwald (1908). F3 = Bd. III: Guggisberg (1911). F4 = Bd. IV: Ins (Seeland 1. Teil) (1914). F5 = Bd. V: Twann (Seeland 2. Teil) (1922). F6 = Bd. VI: Aarwangen (1925). F7 = Bd. VII: Saanen (1927). 1905-1927 s FRB Fontes Rerum Bernensium. Berns Geschichtsquellen. Bern 1877-1956. 3. Jh.v.Chr.-1390 s J Be J Ahn , Albert: Der Kanton Bern, deutschen Theils, antiquarisch-topographisch beschrieben, mit Aufzählung der helvetischen und römischen Alterthümer und mit Bezugnahme auf das älteste Ritter= und Kirchenwesen, auf die urkundlichen Ortsnamen und die Volkssagen. Ein Handbuch für Freunde der vaterländischen Vorzeit. Nachdruck der einzigen Auflage von 1850. Bern 1967. 1850 s J Ch J Ahn , Albert: Chronik oder geschichtliche, ortskundliche und statistische Beschreibung des Kantons Bern, alten Theils, in alphabetischer Ordnung, von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Bern/ Zürich 1857. 1857 Jv Sammlung M[oritz] Javet: Orts- und Flurnamen der Gemeinden Ober- und Untersteckholz Auszüge aus historischen Quellen, Gemeinde Lotzwil 1958; 16.-18. Jh. s K 1 Älteres und jüngeres Jahrzeitbuch von Oberbalm. AHVB 19 (1910). 1423; 1482 K 2 Jahrzeitbuch der Kirche von Scherzligen (Stadtbibliothek Thun) 15. Jh. s K 3 Das Jahrzeitbuch von Worb. AHVB 9 (1880). 1492 s K 4 Die Regesten des Frauenklosters Fraubrunnen. Bearb. von J[oseph] J[gnaz] Amiet. In: Die Regesten der Archive in der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Hg. von Theodor von Mohr. Bd. II. Chur 1854. 1246-1534 s K 5 Jahrzeitenrodel der Augustiner und Augustinerinnen von Interlaken. AHVB 7 (1871). um 1350 s K 6 Die Jahrzeitbücher von Jegistorf. AHVB 7 (1871). um 1400 s K 7 Das erste bernische Pfrundbuch. AHVB 29 (1928). nach 1545 K 8 Jahrzeitbuch des Klosters St. Urban (Staatsarchiv Luzern, Cod. 626). 1390 s K 9 Visitationsbericht des Bisthums Lausanne bernischen Anteils. AHVB 1 (1848). 1453 s K 9a Die Lausanner Kirchenvisitation von 1416/ 17. AHVB 16 (1902). 1416/ 17 K 10 Cartulaire du Prieuré de Rueggisberg (Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg i. Ue., L 390) 1392; 1425; 1487 s K 11 Das Jahrzeitenbuch von Büren a.A. AHVB 31 (1932). 1481 K 12 Jahrzeitbuch der Pfarrei Marbach (Pfarrarchiv Marbach LU). 1592-1750 s L l eu , Hans Jacob: Allgemeines, helvetisches, eydgenössisches oder schweitzerisches Lexicon. Bde. I-XX. Zürich 1747-1765. Supplement von Hans Jakob Holzhalb. Bde. I-VI. Zug 1786-1795. 1747-1795 s Le l euenberger , Johann: Chronik des Amtes Bipp. Bern 1904 (= U 77a). Dat. nach Urk. Quellenverzeichnis XLIV <?page no="45"?> s LK Landeskarte der Schweiz im Massstab 1: 25'000. Hrsg. vom Bundesamt für Landestopographie (swisstopo). Wabern-Bern. Dat. nach Blatt s M Alte Missiven. Hg. von Friedrich Emil Welti. Bern 1912. 1444-1448 s MR Mémoires et documents publiées par la Société d’histoire de la Suisse romande. Lausanne 1838ff. Première série, Tomes I-XXXIX (1838-1898). Seconde série, Tomes I-XVI (1887-1937). Troisième série, Tomes I-XVI (1941ff.). Dat. nach Urk. Mü Joh. Rud. Müller, Grundriss der Kirchhöre Nidau (StABE). Dat. nach Urk. MW Sammlung Robert Marti-Wehren: Orts- und Flurnamen der Landschaft Saanen. Auszüge aus historischen Quellen. Landschaft Saanen (StABE). (1924) 13.-18. Jh. N Nachträge zu den Fontes Rerum Bernensium bis 14. Jh. P Pläne bis 20. Jh. Pl J. U. Plüss, Grenzverlauf in der Roth von St. Urban bis Murgenthal, Karte ca. 1: 6000 (StABE AA VI, Aargau 1). 1823 s Qs Quellen zur Schweizergeschichte. Basel 1877ff. Bd. 14: Das habsburgische Urbar (1894). Bd. 15: Das Kiburger Urbar (1899). 1303-1307 1250-1256 s Qw Quellenwerk zur Entstehung der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Aarau 1933-1943. Abt. I: Urkunden. Bd. l (1933). Abt. II: Urbare und Rodel. Bd. 2: Engelberger Urbar (1943). bis 1291 bis 1400 QSa Quellen aus dem Gemeindearchiv Saanen: - Neuw Allmussen Buch der Landtschafft und Kilchöri Sanen (1662) - Spithal Buch im Dorf anno (1688) - Urbahr umb die Güllt- und Zinsbrieffen, So da Ughh. und Oberen lobl. Stadt Bern von wegen dess Amts Sanen zugehören - Spittal Buch am Gstaad (1735) - Spittalbuch im Dorf (1742) - Urbahr der Gültbrieffen einer Ehrenden Landschaft Sanen - Sondersiechen-Buch der Landschafft Sanen, angefangen in dem Jenner des 1712ten Jahrs - Vermögensverwaltungen auswärtiger Saaner (1715) - Cahier über den Wasserschaden 1778 in den Aemtern Zweysimmen und Saanen 17./ 18. Jh. 18. Jh. 18. Jh. 1789 s R 1 Die drei ältesten Bieler Stadtrechnungen. Hg. von Emil Meyer. Aarau 1937. 1390/ 91; 1399/ 1400 s R 2 Die Tellbücher der Stadt Bern aus dem Jahre 1389. Hg. von Friedrich Emil Welti. AHVB 14 (1896). 1389 s R 3 Die Stadtrechnungen von Bern aus den Jahren 1375-1384. Hg. von Friedrich Emil Welti. Bern 1896. Die Stadtrechnungen von Bern aus den Jahren 1430-1452. Hg. von Friedrich Emil Welti. Bern 1904. 1375-1384 1430-1452 Reg Region-Buch des Freystaates und Respublic Bern 1782-1784 s Rm R ebmAnn , Hans Rudolph: Ein Neuw / Lustig / Ensthafft / Poetisch Gastmal / und Gespräch zweyer Bergen / In der Löblichen Eydgnoßschafft / und im Berner Gebiet gelegen: Nemlich deß Niesens und Stockhorns / als zweyer alter Nachbawren (...) Sonneten weiß gestellt durch Den Ehrenwürdigen und Wollgelehrten Herren Hans Rudolph Rebmann, Dienern deß Worts Gottes zu Muri bey Bern. 1605 (gedruckt in Bern 1620). 1620 Quellenverzeichnis XLV <?page no="46"?> s Rq Die Rechtsquellen des Kantons Bern. Aarau 1902-2001. Erster Teil: Rq 1: Stadtrechte. Bearb. von Friedrich Emil Welti (1902-1979). Zweiter Teil: Rq 2: Obersimmental. Bearb. von Ludwig Samuel von Tscharner (1912). Rq 3: Niedersimmental. Bearb. von Ludwig Samuel von Tscharner (1914). Rq 4: Frutigen. Bearb. von Hermann Rennefahrt (1937). Rq 5: Saanen. Bearb. von Hermann Rennefahrt (1942). Rq 6: Konolfingen. Bearb. von Ernst Werder (1950). Rq 7: Laupen. Bearb. von Hermann Rennefahrt (1952). Rq 8: Interlaken und Unterseen. Bearb. von Margret Graf-Fuchs (1957). Rq 9: Oberhasli. Bearb. von Josef Brülisauer (1984). Rq 10: Emmental. Bearb. von Anne-Marie Dubler (1991). Rq 11: Burgdorf. Bearb. von Anne-Marie Dubler (1995). Rq 12: Oberaargau. Bearb. von Anne-Marie Dubler (2001). 13.-19. Jh. Ry Verzeichnis der Gehöfte von Vechigen von D. Rytz (Pfarrarchiv Vechigen) 1764 S Sammlung K[arl] L[udwig] Schmalz: Orts- und Flurnamen der Gemeinde Münchenwiler. Auszüge aus historischen Quellen, Gemeinde Münchenwiler. Auszüge aus historischen Quellen, Gemeinde Bolligen. 1940 1699; 1721; 1737; 17./ 18. Jh. Sch Thomas Schoepf, Inclitæ bernatvm vrbis cum omni ditionis suæ agro et prouincijs delineatio chorographica. 2 Bde. 1577 (StABE, DQ 725 u. 726). 1577 St Karl Stocker: Flurnamen in der Gemeinde Boltigen. 1976. 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Thun 1931. 1236-1819 V l ‹Extenta reddituum castri Vanelli et mandamenti dicti castri› (Archives Cantonales Vaudoises Lausanne; Fc2 Nr. 11 262) 1312 V 2 ‹Extenta terrarum et reddituum castri Vanelli et mandamenti dicti castri› (Archives Cantonales Vaudoises Lausanne; Fc3 Nr. 11 262) 1324 V 3 ‹Extractus extente nove de redditibus castellanie de Vanello› (Staatsarchiv Freiburg i. Ue.) 1355 V 4 ‹Extenta Vanelli› (Archives Cantonales Vaudoises Lausanne) um1360 s Wä w äber , Ad[olf]: Die Bergnamen des Berner Oberlandes vor dem XIX. Jh. Jahrbuch des S.A.C., Jg. 28 (1892/ 93), S. 235-263. Dat. nach Urk. Quellenverzeichnis XLVI <?page no="47"?> s We1 w eber , Berchtold: Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern. In ihren Grenzen vor der Eingemeindung von Bümpliz am 1. Januar 1919. Bern 1976. Dat. nach Urk. s We2 w eber , Berchtold: Strassen und ihre Namen am Beispiel der Stadt Bern. Bern 1990. 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Oft spielt in solchen Fällen Volksetymologie eine Rolle; z.B. aus älterem Ansoltingen entsteht wohl durch Anlehnung an Amsel heutiges Amsoldingen. Adjektivabstraktum Von einem Adjektiv abgeleitetes Substantiv; z.B. mit dem ahd. Suffix ⁿn , das an Adjektive tritt, werden diese zum femininen Nomen (Substantiv) und bezeichnen in Namen die Qualität einer Stelle (Sonderegger, Appenzell, § 256). Engi (zum Adj. eng) heisst demnach ein enger Durchgang oder ein irgendwie eingeschlossenes Geländestück. Affrikate Angeriebener Verschlusslaut; Verbindung von Verschluss- und Reibelaut, z.B. pf, ts, kch. affriziert Durch Anreibung veränderter Verschlusslaut. Agglutination Unter Agglutination (Verschmelzung) versteht man das falsche Übertragen des auslautenden Konsonanten des vorangehenden Wortes auf den nachfolgenden Namen: z.B. Mentel aus *im Ental. Alemannisch In sich gegliederter Dialektverband des westlichen Oberdeutschen. Es umfasst das Schwäbische, das Hochalemannische (deutsche Schweiz, südliches Elsass und Südhang des Schwarzwalds), das Niederalemannische (nördliches Elsass, Raum Basel, teilweise Baden) und das Höchstalemannische (im Bernischen vertreten durch die Dialekte des Berner Oberlandes). Alpenmundart Die im Alpenraum gesprochene Mundart. Alpinlombardisch Damit werden die norditalienischen Mundarten lombardischen Typs bezeichnet, die im Raum des südlichen Alpenhanges gesprochen werden. Allophon Auch: Phonemvariante. Konkret realisierte lautliche Variante eines Phonems (s.d.). Alteuropäische Namen Nach Hans Krahe Ortsnamen, vorwiegend Gewässernamen, die einer Sprachschicht angehören, die sich nicht aus einer indogermanischen Einzelsprache erklären lassen. Althochdeutsch Durch die Zweite Lautverschiebung aus dem Germanischen ausgegliederte früheste Stufe der deutschen Sprache vom Beginn der schriftlichen Überlieferung im 8. Jh. bis Mitte des 11. Jh. Altoberdeutsch Die ältere Sprachstufe des Oberdeutschen, also jene südliche alemannische Sprachform, die u.a. von den Walsern, aber auch teilweise im Raum der Zentralschweiz gesprochen wird. Altoberdeutsches iu Lautliche Entwicklung von altobd. iu (ausgesprochen als langes ü) im Oberdeutschen zu eu, öü + Varianten; z.B. ahd. tiuf > schwzd. (regional) tüüf, töüf/ töif u.ä. Altromanisch Altromanisch gilt als die älteste Stufe in der Entwicklung des Romanischen (s.d.). analogisch Gleichartig, ähnlich, entsprechend. Anlaut Laut am Wortanfang. Anlautverhärtung Übergang eines «weichen» Konsonanten am Wortanfang in einen «harten», z.B. b > p in Blatte > Platte. Anoikonym Eigentlich ‹Nichthausname›, Geländename, der ausdrücklich kein Siedlungsname ist. Aphärese Vorgang und Ergebnis des Wegfalls von anlautenden Vokalen, Konsonanten oder Silben, z.B. dt. Otter aus Natter, raus aus heraus. LXVI <?page no="67"?> Apokope Vorgang und Ergebnis des Wegfalls von einem oder mehreren Sprachlauten am Wortende, z.B. Eichmatt aus Eichmatten. Appellativ Gattungswort, Sachwort; Wort, das dem Normalwortschatz angehört, also nicht als (Eigen-) Name gilt, z.B. Garten (appellativisch) für ‹eingezäuntes Land in unmittelbarer Nähe eines Hofes›, aber Im Garte als Flurname für ein Heimet in Gsteigwiler. Die Grenze zwischen Appellativ und Name ist oft fliessend. appellativisch Als Sachwort (aber nicht als Name) verwendet, z.B. am langen Acher gegenüber dem FlN Langacher. Assimilation Lautangleichung; Angleichung eines Lautes an den vorangehenden oder nachfolgenden Laut (teilweise oder ganz; Vorgang und Ergebnis); z.B. Lindbach > Limpach. Auslaut Laut am Morphem- oder Wortende. Auslautverhärtung Übergang eines «weichen» Konsonanten am Wortende zu einem «harten», z.B. Ried zu Riet. Bedeutungsübertragung Durch Vergleich entstandener Übergang einer Bezeichnung in eine andere Kategorie: etwa beim Entstehen eines Flurnamens wie Chessi ‹Kessel› für eine ‹runde Bodenvertiefung›. Beiname Ein zum eigentlichen Personennamen hinzutretender charakterisierender Personenname. Berufsname Ein ursprünglich charakterisierender Beiname, der den Beruf des zu Benennenden ausdrückt, später vielfach zum Familiennamen geworden. Bestimmungswort Bei aus zwei oder mehr Wörtern zusammengesetzten Namen (Komposita) das erste Wort, z.B. Hungerim Namen Hungerhubel. Es bestimmt das Grundwort näher. Brandstetters Gesetz Phonetische Regel, nach der in verschiedenen schwzd. Mundarten in Komposita das haupttonige erste Glied oft quantitativ und qualitativ reduziert wird, z.B. Moosacher > Mosacher. (Casus) Obliquus Bezeichnung für den von Verben und Präpositionen abhängigen Fall der Nomen, also Genitiv, Dativ, Akkusativ, (Ablativ und Vokativ), nicht aber Nominativ. In den romanischen Sprachen haben sich aus dem auf den lateinischen Akkusativ zurückgehenden Obliquus die heutigen Nominativformen entwickelt. Choronyme Namen von Gebieten; Raumnamen. Deglutination (Falsche) Abtrennung des Wortanlautes, z.B. im Marbach > imM-arbach > im Arbach; Merikaegge > *Amerika-. Das umgekehrte Phänomen der Agglutination. Dehnung Längung eines Vokals oder eines Konsonanten. Deklination Flexionsweise (Beugung) v. Substantiven, Adjektiven, Artikeln, Zahlwörtern und Pronomen hinsichtlich Fall (Kasus), Geschlecht (Genus) und Zahl (Numerus). Delabialisierung S. Entrundung. Dentalkonsonant Im Bereich der Zähne gebildete Konsonanten. Dialekt Mundart. Von der Hochbzw. Schrift- oder Standardsprache abweichende regionale Sprachform. diachronisch Im vertikalen Zeitschnitt, also (sprach-) geschichtlich gesehen; im Gegensatz zu synchronisch. diatopisch Bezeichnung für landschaftlich bedingte sprachliche Unterschiede (Lokaldialekte) innerhalb eines Sprachsystems. Diminuierung Verkleinerung. Diminutiv Verkleinerungsform, z.B. Mätteli zu Matte. Diminutivsuffix Morphologisches Element, das die Verkleinerung (Diminuierung) eines Nomens signalisiert, z.B. -li, -eli, -i. Diphthong Auch Zwielaut, Doppellaut: aus zwei verschiedenen Vokalqualitäten zusammengesetzter Langvokal wie äu, au, ei, eu, üe. Diphthongierung Lautwandel, durch den einfache (lange) Vokale aufgrund allmählicher Artikulationsverschiebung zu variablen Vokalen (Diphthongen) werden; z.B. ahd. fēz > mhd. fuoz . Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXVII <?page no="68"?> Dissimilation Entgleichung, Unähnlichmachung von Lauten. Verschiedenwerden von ursprünglich gleichen Lauten; z.B. Nenzlingen > Lenzlingen. Ellipse Auslassung von Lauten, Silben und Worten, die für das Verständnis entbehrbar sind. Bei Toponymen oft Wegfall eines Namenbestandteils; z.B. Verbrennte Schleif > Verbrennte. elliptisch Mittels einer Ellipse gebildet. Entrundung Auch Delabialisierung genannt. Wandel der palatalen (d.h. am mittleren harten Gaumen mit runden Lippen gebildeten) kurzen und langen Hoch- und Mittelzungenvokale zu Lauten ohne Lippenrundung ü > i, üe > ie, ö > e usw.; z.B. Büel > Biel. Erbwort Wort, das in allen Vorstufen einer bestimmten Sprache bereits vorhanden war, im Gegensatz zu Lehn- und Fremdwörtern, die in historischer oder in neuerer Zeit aus einer andern Sprache übernommen wurden. Auch heimischer Wortschatz, Kernwortschatz, nativer Wortschatz genannt; z.B. Mann (< germ. * manēn -), stehlen (< germ. * stel-a- ), winden (< germ. * wenda- ). Ereignisname Ortsnamen, welche die Erinnerung an ein Ereignis, eine Begebenheit usw. festhalten; z.B. der Flurname Marokko (Reichenbach im Kandertal), der an Gespräche über das Auswandern erinnern soll. erschlossene Form Sprachwissenschaftlich rekonstruierte ältere Form eines Wortes oder Namens, markiert durch: *. erstarrt Erstarrt kommt im Zusammenhang mit Namen vor, deren Flexionsform erstarrt und später als Nominativ behandelt wird; z.B. erstarrter Dat. Pl. Wengen, eigentlich *in (bei) den wangen. Etymologie Lehre von der Herkunft, Grundbedeutung und (formaler und inhaltlicher) Entwicklung der Wörter (und Namen) einer Sprache sowie ihrer Verwandtschaft mit Wörtern gleichen Ursprungs in anderen Sprachen. Im Einzelfall die Zurückführung eines Wortes (oder Namens) auf ein (mit Hilfe von Lautgesetzen rekonstruiertes) Etymon. Etymon Grundbedeutung bzw. ursprüngliche Form eines Wortes. Exonym Ortsname in einer anderen als der ortsüblichen Sprache. In einer bestimmten Sprache verwendeter Name für ein topographisches Objekt, das ausserhalb des Gebiets liegt, in dem diese Sprache offiziellen Status hat; z.B. Moutier/ Münster. Faktitivum Auch Kausativum. Meist von Adjektiven abgeleitetes schwaches Verb, Bewirkungsverb; z.B. fällen ‹fallen machen›, rot > röten. Femininum Wort mit weiblichem Geschlecht. flektiert Durchgeführte Flexion, d.h. Beugung der Nomen, Artikel und Pronomen nach Geschlecht (Genus), Fall (Kasus) und Zahl (Numerus) bzw. Veränderung der Verben nach Person, Zahl (Numerus), Modus, Genus verbi und grammatischer Zeit (Tempus). Flexionsmorphem Auch Flexiv genannt. Unselbständiges Element konjugierter oder deklinierter Wörter; z.B. Personalendungen des Verbs oder Kausendungen der Substantive, Adjektive und Pronomina. Flurname Benennung einer Örtlichkeit, die keine Siedlung ist und in der Regel keine grosse räumliche Ausdehnung und einen beschränkten Geltungsbereich besitzt. Auch: Geländename; im engeren Sinne Name für landwirtschaftlich bebautes Gelände: Äcker, Felder, Wiesen, Weiden, Spezialkulturen wie Reben, Hanfgärten; im weiteren Sinne alle Namen, die im Gelände haften und nicht für bewohnte Orte stehen; z.B. Wälder, Feuchtgebiete usw. Fortis Harter Verschlusslaut, p, t, k; mit grosser Intensität gesprochener und mit gespannten Artikulationsorganen gebildeter Konsonant. Stimmlos gesprochener Konsonant. Pl. Fortes. Fortisierung Wandel eines weichen Konsonanten (Lenis) in einen harten (Fortis), z.B. d > t, g > k. Frankoprovenzalisch Die ehemals in der welschen Schweiz ausser im Nordjura gesprochenen romanischen Dialekte. Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXVIII <?page no="69"?> Fremdwort Lehnwort aus einer anderen Sprache, das in der eigenen Sprache noch als fremd empfunden wird und nicht assimiliert worden ist; z.B. Website, Computer. Frühneuhochdeutsch Entwicklungsstand der dt. Sprache ungefähr zwischen 1350 und 1650, gekennzeichnet durch eine starke dialektale Zersplitterung. Fugenelement Zwischen den beiden Teilen einer Wortzusammensetzung eingefügtes verbindendes (inzwischen funktionsloses) Element; z.B. Woche-n-ende. Gallisch Auf dem europäischen Festland in der Antike weit verbreitete Variante des Keltischen. Galloromania Jener Teil der romanischen Welt, der auf vorrömisch besiedeltem Boden entstanden ist und somit keltische Substrateinflüsse aufweist. Auf die Schweiz bezogen: Alles, was mit der römisch-keltischen Vermischung in unserem Raum zusammenhängt. Galloromanisch Die im ersten halben Jahrtausend n. Chr. in Gallien (heutiges Frankreich, Belgien und Westschweiz) gesprochene Form des Lateins. Geminate (Zweigipfliger) Doppelkonsonant, z.B. mm, nn usw.; geminierte Konsonanten werden länger oder energischer als einfache Konsonanten ausgesprochen. Genealogie Forschungsgebiet, das sich mit der Herkunft und den Verwandtschaftsverhältnissen bestimmter Personen, Familien oder Sippen, mit Ursprung, Folge und Verwandtschaft der Geschlechter befasst; auch Ahnenforschung, Familienforschung, -kunde. Genus Das grammatische Geschlecht: Maskulinum, Femininum, Neutrum. Germanisch Sprachgruppe des Indogermanischen. Zu ihr gehören neben dem Deutschen, Niederländischen, Friesischen und Englischen auch die skandinavischen Sprachen (ohne das Finnische), das Jiddische und das Afrikaans, sowie eine Reihe von verstummten Sprachen, wie z.B. das Gotische, das Burgundische, das Wandalische usw. Graphie Schreibung. Grundwort Als Grundwort bezeichnet man bei Komposita, d.h. bei zusammengesetzten Namen, die aus zwei oder mehr Wörtern bestehen, das letzte Wort, z.B. -wald in Iseltwald. Es wird durch das Bestimmungswort (s.d.) näher bestimmt. Heraldik Wappenkunde. Hiat Auch Hiatus ‹Kluft, Öffnung, Spalt›; das Aufeinanderfolgen zweier Vokale zwischen zwei Wörtern oder Silben, z.B. in mundartlich schnii-e ‹schnei-en›. In der Aussprache entsteht zwischen den beiden Vokalen ein Knacklaut, manchmal wird dieser durch einen Gleitlaut, z.B. j oder w überbrückt: schniije oder buuwe. Hiatusdiphthongierung Die beim Zusammenstoss zweier Vokale an der Morphemgrenze entstandenen Hiat führt zur Diphthongierung des ersteren; z.B. schneie für schniie, boue für buuwe. Hochalemannisch Die in der Schweiz - ausser in Basel - verbreitete Form des alemannischen Dialekts, also z.B. Berndeutsch, Solothurnisch, Zürichdeutsch usw. Höchstalemannisch Den Dialekt im südlichsten Raum des Alemannischen betreffend. Oft auch «Bergschweizerdeutsch» genannt. Hochdeutsch Als Gegensatz zur Bezeichnung niederdeutsch ein sprachgeographischer Begriff für die Dialekte, die von der 2. Lautverschiebung erfasst wurden. Daneben auch sprachsoziologisch als Bezeichnung für die normierte, überregional gültige Standardsprache. Homophonie Lexikalische Mehrdeutigkeit. Homophone (gleichklingende) Ausdrücke verfügen über identische Aussprache bei unterschiedlicher Orthographie und Bedeutung, z.B. mehr/ Meer. Hybrid In der Wortbildung zusammengesetztes oder abgeleitetes Wort, dessen Einzelelemente aus verschiedenen Sprachen stammen, z.B. Tele + vision. In der Dialektologie eine Form von hyperkorrekter Bildung, die für Gebiete mit dialektaler Mischung charakteristisch ist. Auch als Adoptiv-, Misch- oder Bastardform bezeichnet. Hydronym Gewässername. Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXIX <?page no="70"?> hyperkorrekte Form Sprachform, die im übermässigen Bemühen um Korrektheit falsch wurde und deren Existenz Hinweise auf die Aussprache ermöglicht (z.B. geschriebenes Lödi anstelle von korrektem Ledi in Gegenden, wo ö zu e entrundet wird). hypokoristisch Mit verkleinernder, affektiver (liebevoller, auch ironischer) Bedeutungskomponente versehen. Indoeuropäisch Erschlossene gemeinsame Ursprache der meisten europäischen und mehrerer asiatischer Sprachen, die um 3000 v. Chr. in der südrussischen Steppe gesprochen wurde. Die aus den Einzelsprachen rückerschlossenen Wörter und Formen sind auf die Sprachgesetze abgestützte Hypothesen. Indogermanisch S. Indoeuropäisch. Infinitiv Die unflektierte Grundform des Verbs. Inlaut Laut im Wortinnern. Intensivbildung Mittels bestimmter Ableitungsmittel gebildete Ausdrücke zur Bezeichnung der Intensivierung des im Grundverb ausgedrückten Vorgangs; z.B. wanken versus schwanken. Interferenz Vorgang und Ergebnis jeglicher Form von Beeinflussung im Kontakt von verschiedenen Sprachen. Kausativum S. Faktitivum. Klammerform Ursprünglich mehrgliedriger (überlanger) Name, der zur Erleichterung seiner Benützung durch Ausstossen eines oder mehrerer Innenglieder entlastet (synkopiert) worden ist; z.B. Vilbringenacher < *Vilbringenwegacher. Vgl. auch Ellipse. Kollektivbildung Wort, das durch eine besondere Bildungsweise oder einen Genuswechsel eine Gruppe von Dingen zusammenfasst, z.B. Gschwänd zu Schwand, Grüt zu Rüti. Kollektivsuffix Nachsilbe, die, an ein Wort angefügt, ein Substantiv in der Einzahl bildet, mit dem eine Mehrzahl gleichartiger Lebewesen oder Dinge bezeichnet wird; z.B. ahd. -ahi in *haslahi > Hasli ‹Standort von Haseln›. Komparativ Vergleichende (erste) Steigerungsstufe des Adjektivs; z.B. schneller, älter usw. Kompositum Zusammengesetztes Wort. Kompositionsfuge Nahtstelle in Zusammensetzungen, wo zwischen den beiden Teilen oft ein verbindendes (und mittlerweile funktionsloses) Element eingefügt wird; z.B. dt. Altersheim. Vgl. Fugenelement. Konsonant Geräuschlaut, Mitlaut; Nichtvokal. Kosename Auch Koseform. Familiäre, verliebte oder kameradschaftliche Abwandlung eines Namens; z.B. Köbi für Jakob, Meieli für Maria. Kulturname Ortsname, der auf die kultivierende oder zivilisatorische Tätigkeit des Menschen hinweist. Kurzname Auch Kurzform. Verkürzte Form eines Namens, z.B. Klaus zu Nikolaus. Labial Lippenlaut. Konsonant oder Halbkonsonant, der mit den Lippen ausgesprochen wird, m, b, p. Labiodental Lippenzahnlaut. Mit den Lippen und den Zähnen gebildeter Konsonant, z.B. f, v, w. Landesausbau Fortsetzung der Landnahme nach dem ersten Besiedlungsstoss, also Ausdehnung des genutzten bzw. bewohnten Gebiets in einer zweiten, dritten Phase. lautgesetzlich Einer Gesetzmässigkeit folgender Lautwandel. In abgeschwächten Sinn kann statt von Gesetzen eher von Tendenzen gesprochen werden. Lehnwortname Name, der mit Wissen von seiner Bedeutung aus einer anderen Sprache übernommen worden ist und in Lautung und Schriftbild meist an die eigene Sprache angeglichen wurde. Leitfossilien Sprachliche Relikte, Überbleibsel einer Vorsprache oder einer frühen Sprachstufe, die gewisse Rückschlüsse auf die Besiedlung oder Sprachentwicklung ziehen lassen; z.B. die Endungen -ingen, -ikon, -wil bei Namen. Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXX <?page no="71"?> Lemma Eintrag bzw. einzelnes Stichwort in einem Lexikon oder Wörterbuch; übergeordnete Wortform; z.B. M atte über Matte, Matt, Mätteli, Matter usw. Lenis Weicher Verschlusslaut, b, d, g; mit schwachem Druck und ungespannten Artikulationsorganen gebildeter Laut. Stimmhaft gesprochener Konsonant. Lenisierung Wandel eines harten Verschlusslautes (Fortis) zur Lenis, z.B. p > b. Lexem Bedeutung tragende Einheit des Wortschatzes. Liquida Bezeichnung für die Laute l und r. Auch Fliesslaute. Lokaladjektiv Adjektiv, das die Lage des spezifizierten Substantivs näher umschreibt. In Namen naturgemäss häufig: Üssere Schwand, Oberburg, Innerberg. Lokativ In einigen Sprachen (z.B. im Lat.) der grammatikalische Fall zur Bezeichnung des Ortes. Makrotoponym Raumname, Benennung einer Örtlichkeit von grösserer Ausdehnung; z.B. Seeland, Emmental. Maskulinum Wort mit männlichem Geschlecht. Metathese Lautwandel, der in der Umstellung eines Lautes oder Vertauschung von Lauten innerhalb von Wörtern besteht; z.B. im Personennamen Gerolf - Gerlof. Metaphorische Namen Namen, welche die vermeintliche oder tatsächliche Ähnlichkeit des Namenträgers mit einer Sache, Person usw. ausdrücken; z.B. Chatzegrind. Mikrotoponym Kleinraumname, z.B. Giselmad, Breiti Zälg. Mittelhochdeutsch Die dem Althochdeutschen folgende aus den Dialekten vereinheitlichte hochdeutsche Sprachstufe; ihre zeitliche Erstreckung - zwischen ca. 1150-1350 - wird unterschiedlich angegeben. Monophthong Einfacher Vokal. Monophthongierung Wandel eines Diphthongs zum Einfachlaut; ei > aa (Geiss > Gaass), uo > uu (Brueder > Bruder) usw. Morphem Kleinste bedeutungstragende Einheit der Wortbildung; z.B. Erl-en-bach. Nicht gleichzusetzen mit Silbe. Morphologie Wortbildungs- und Formenlehre. Motivation Anlass der Namengebung. Movierung Suffixableitung weiblicher Personenbezeichnungen von männlichen Bezeichnungen; z.B. schwzd. Müller zu Mülleri, schwzd. Arzt zu Ärzti. Auch: movierte Bildung. Nasal Vokal oder Konsonant, bei dessen Realisierung die Nasenhöhle mitschwingt; z.B. m, n. Naturname Im Gegensatz zum Kulturnamen Benennung einer natürlichen Gegebenheit, die nicht durch Einwirkung menschlicher Tätigkeit zustande gekommen ist. Neuhochdeutsch Entwicklungsstufe der deutschen Sprache seit ungefähr 1650. Neutrum Wort mit sächlichem Geschlecht. Oberdeutsch Geographische Bezeichnung der südlichen deutschen Mundarten. Dazu werden gezählt: Das Alemannische, Schwäbische, Bairische und Ostfränkische. oblique Form S. Casus obliquus. offene Silbe Silbe, die auf einen Vokal endet; z.B. die Silbe train tragen. Oikonym Siedlungsname. Onomastik Wissenschaft von den Namen. Namenkunde, Namenforschung. Onomastikon Namenverzeichnis. onomastisch Namenkundlich. Oronym Name von Objekten des Reliefs, d.h. Berg- und Talname. Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXXI <?page no="72"?> Ortsname Oberbegriff für alle Namen, die für bebaute Örtlichkeiten (bewohnt oder unbewohnt) stehen. Ortsnamenkunde Teildisziplin der Namenkunde, die sich mit der Erforschung, der Entstehung, Geschichte, geographischen Verbreitung, Bedeutung und Systematik von Ortsnamen beschäftigt. Palatalisierung Verschiebung der Artikulationsstelle eines Lautes vom hinteren nach vorn zum harten Gaumen (Palatum), z.B. u > ü, ou > öü. Paradigma Muster der Nominal- und Verbalflexion, Gesamtheit aller Formen als Flexionsmodell einer bestimmten Wortart. Partizip Mittelwort, bestimmte Formen des Verbums, z.B. singend (Partizip Präsens) oder gesungen (Partizip Perfekt). In Namen: Branteweidli (Lauenen). Patois In Ländern mit frz. Nationalsprache lokaler Dialekt im Gegensatz zur Hochsprache. patronymisch In der Art eines Patronyms, Vaternamens oder Namens eines Vorfahren; typisch dafür sind die mit dem Suffix -ing(en) gebildeten Namen. pejorativ Ein sprachlicher Ausdruck wird pejorativ genannt, wenn er den mit ihm bezeichneten Gegenstand oder Sachverhalt implizit abwertet. Phonem Bezeichnung für die kleinste, bedeutungslose, aber bedeutungsunterscheidende Lauteinheit einer Sprache, z.B. i und a in Wild/ Wald. Phonetik Lautlehre. Diese untersucht, wie die Sprachlaute gebildet werden. phonologisch Zur Phonologie gehörig. Die Phonologie untersucht die Funktion der Laute in einem Sprachsystem, z.B. die phonemabhängige Bedeutungsänderung in den Varianten rund, Rand, Hand. Plural Mehrzahl. Pleonasmus Auch Tautologie. «Überfülle» des sprachlichen Ausdrucks durch Häufung mehrerer bedeutungsähnlicher oder -gleicher Elemente in einer syntaktischen Konstruktion; z.B. ein weisser Schimmel, schwzd. Aawasser. Präfix Lexikalisches oder grammatikalisches Element, welches vor den Wortstamm gestellt wird, z.B. Vorsilbe entbei entwickeln, gebei gemacht. In Namen: Ghirmelli (Brienz) zum Verb mhd. hirmen ‹ruhen, rasten›. Präposition Nicht flektierende Wortart, auch Verhältniswort genannt; z.B. an, auf, bei, in, über, unter. Präpositionalfügung Bildung eines Namens mit einer Präposition; z.B. entsteht mit der Präposition ob der Name Obbüel. Primäre Siedlungs- oder Ortsnamen Benennen bewohnte Örtlichkeiten wie Städte, Dörfer, Weiler, Einzelhöfe und erwähnen den Siedler und/ oder die Siedlungseinrichtung mittels eines bestimmten Elementes, wie -dorf, -wil, -hof u.a. Primärumlaut Wandel von kurzem ahd. a zu e vor i/ j; z.B. ahd. Pl. gasti zu gesti, schwzd. Gascht zu Pl. Gescht. In den schwzd. Mundarten behält der Primärumlaut in den meisten Fällen seine Qualität. Prothese Anfügung eines etymologisch nicht begründeten Lautes am Wortanfang, z.B. im solothurnischen Ortsnamen T-scheppach. Qualität Der durch Mundstellung und Atemdruck bedingte Klangcharakter eines bestimmten Lautes. Quantität Länge oder Kürze eines Lautes. rätisch Vom Volk der Räter, das in vorchristlicher Zeit im Ostalpenraum (mit Einschluss Graubündens und des Alpenrheintals) siedelte, und dessen sprachlich-ethnische Zugehörigkeit bis heute nicht geklärt ist. Rätoromanisch Junge Bezeichnung (älter Churwelsch) für die Sprache, welche durch die römische Besetzung des Ostens der heutigen Schweiz entstanden ist, das heutige Romanische Graubündens. Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXXII <?page no="73"?> Realprobe Die Stellenbesichtigung und Überprüfung einer Namendeutung im Gelände. Auch Sachprobe. Reibelaut Laut, bei dem die Reibung des Atemstromes an einer Engstelle hörbar wird; z.B. f, s, ch. Auch Spirans oder Frikativ genannt. Reliktwort Aus einer untergegangenen Sprache stammender, in der jüngeren Sprache eines Gebietes aber erhaltener Ausdruck. Reliktname Toponym aus einer früher in der Gegend gesprochenen Sprache. Remotivierung S. Volksetymologie. Rodungsname Toponym, das aufgrund seiner Bedeutung auf die (im Bernbiet vor allem alemannische) Rodungstätigkeit hinweist; z.B. Rüti, Schwendi u.a. Romania Verbreitungsraum der romanischen Sprachen und Kulturen. Romanisch Oberbegriff für die Sprachen, die sich im Verlaufe der Zeit direkt aus dem Lateinischen entwickelt haben, z.B. Italienisch, Französisch, Spanisch usw. Romanisierung Übernahme des Lateins als Verkehrs- und Umgangssprache durch die von den Römern unterworfenen Völker und der darauf folgende Prozess der Ausgliederung der romanischen Sprachräume. Rundung Vokalischer Lautwandel, bei dem ursprünglich ungerundete Vokale durch den assimilatorischen Einfluss labialer Konsonanten gerundet (mit Lippenrundung gesprochen) werden; z.B. mhd. leffel > nhd. Löffel, Schlimpelacher > Schlümpelacher. Auch Labialisierung genannt. Schreibsprache Historische, regional gültige geschriebene Sprache, die sowohl von anderen regionalen Varianten als auch von der gleichzeitigen Mundart abweicht. Schwa-Laut Name für das Vokalzeichen des unbetonten e-Lautes. Auch Murmelvokal, Neutralvokal, Reduktionsvokal. Schweizerdeutsch Oberbegriff für alle alemannischen Dialekte, die in der deutschen Schweiz gesprochen werden. Sekundärer Siedlungs- oder Ortsname Ursprüngliche Flurnamen, die später zu Siedlungsnamen werden. Ortsnamen ohne Hinweis auf menschliche Anwesenheit, z.B. Buchrain, Lachen, Halten u.a. Sekundärumlaut Palatalisierung des kurzen a bis zu ä vor altem i/ j. Semantik Teildisziplin der Sprachwissenschaft, die sich mit Analyse und Beschreibung der Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken beschäftigt. Auch Bedeutungslehre. semantisch Auf die Bedeutung bezogen. Siedlungsname Oberbegriff für alle Namen von menschlichen Wohnstätten, also Hof, Weiler, Dorf, Stadt. Silbe Intuitiv erfasste komplexe lautliche Einheit mit null bis mehreren Konsonanten und (mindestens) einem Vokal als so genanntem Silbengipfel. Im Gegensatz zum Morphem (s.d.) ergibt sich die Silbe bei der Segmentierung der Rede, z.B. Hö-rer versus Hör-er, Brei-tenacher. Simplex Einfaches, d.h. nicht zusammengesetztes Wort als Name, z.B. Matt, Berg. Auch: einfacher Name, Simplicium. Singular Einzahlform. Spirans S. Reibelaut. Spottname Übername mit negativer Bedeutung. Sprechende Namen Namen, deren ursprüngliche Bedeutung unmittelbar verständlich ist; z.B. FN Schneider, ON Wysseflue. Auch redende oder bedeutungsvolle Namen genannt. Sprosskonsonant Konsonant, der aufgrund phonetischer Bedingungen neu entsteht und nicht etymologisch begründet ist; z.B. / ns/ > / nds/ oder / ml/ > / mbl/ . Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXXIII <?page no="74"?> Sprossvokal Auch Gleitlaut, Svarabhakti genannt; Vokal, der oft als Sprecherleichterung zwischen Liquida (Fliesslaut, Schmelzlaut) und Nasal (Nasenlaut) eingeschoben wird, z.B. Horn > Hore(n). Stamm Sinntragendes Element eines Wortes, ohne die es verändernden bzw. sinngebenden Endungen oder Vorsilben, z.B. mach-, Hauf-. Stammsilbe Die den Wortstamm bildende Silbe ohne Affixe und Flexionselemente. Staubsches Gesetz Von Friedrich Staub formuliertes Sprachgesetz, wonach die Nasale n und m vor einem Reibelaut schwinden, wobei der vorangehende Vokal entweder gedehnt oder diphthongiert wird; z.B. Zins > Ziis/ Zeis u.ä., fünf > fümf > füüf/ föif u.ä., Ranft > Rauft u.ä. stimmhaft Konsonanten, deren Aussprache durch das Vibrieren (Summen) der Stimmbänder begleitet ist, z.B. w, b. stimmlos Konsonanten, deren Aussprache nicht durch das Vibrieren der Stimmbänder begleitet ist, z.B. f, s, p. Substrat Im Rahmen von Sprachkontakt bzw. Sprachmischung sowohl die bodenständige (ursprüngliche) Sprache eines unterlegenen Volkes, die von der Sprache der Eroberer überlagert wird, als auch ihr Einfluss auf die dominierende Sprache der Eroberer. Vgl. das Gallische im Gallorömischen. Suffigierung Anfügen eines Suffixes an den Wortstamm zur Bildung von komplexen Wörtern; z.B. weiss-lich, Vererb-ung. Suffix Nachsilbe mit lexikalischer oder grammatikalischer Bedeutung, welche an einen Wortstamm angefügt wird, z.B. Matt > Mattli. Superstrat Im Rahmen von Sprachkontakt bzw. -mischung sowohl die Sprache von Eroberern als auch ihr Einfluss auf die bodenständige (ursprüngliche) Sprache, welche die Sprache der Eroberer überlagert bzw. verdrängt. Vgl. das Lateinische im Gallorömischen. synchronisch Gleichzeitig, im Gegensatz zu diachronisch. Synkope Auch Ausstossung; Wegfall eines unbetonten Vokals im Wortinnern, z.B. mhd. ambet > nhd. Amt, mhd. gesteige > schwzd. Gsteig. synonym Gleichbedeutend. syntaktisch Die Wortstellung und den Satzbau betreffend. Tautologie S. Pleonasmus. Tonsilbe Silbe, die den Hauptton trägt; betonte Silbe. Toponomastik Orts- und Flurnamenkunde. toponomastisch Die Ortsu. Flurnamenkunde betreffend. Toponym Sammelbezeichnung für Landschafts-, Siedlungs-, Gewässer- und Flurnamen. Toponymie Gesamtheit der Ortsbenennungen (in einer Region). toponymisch Mit Bezug auf ein Toponym bzw. die Toponymie. Ein Wort kann in toponymischer Verwendung als Landschafts-, Siedlungs-, Gewässer- oder Flurname gebraucht werden. Umdeutung Umdeutung eines Namens bzw. eines Namenteils, der nicht mehr erkannt und verstanden wird, in einen anderen. S. auch Volksetymologie. Umlaut Qualitative Angleichung eines Vokals der Haupttonsilbe an den Vokal der folgenden (unbetonten) Silbe aufgrund der lautlichen Umgebung; im Deutschen z.B. a > ä, o > ö, u > ü. unorganisch Nicht durch lautgesetzliche Vorgänge entstanden. Velarisierung Verschiebung der Artikulationsstelle eines Lautes zum weichen Gaumen (Velum) hin; z.B. k zu kch oder ch. Verbalabstraktum Abstraktbildung von einem Verb; z.B. mit dem Suffix ahd. ⁿ (n), das an den Stamm eines Verbs tritt, wird das Verb zum femininen Nomen und bezeichnet in Namen eine Stelle, an der etwas geschieht, z.B. Schwändi ‹Stelle, wo geschwändet, d.h. gerodet wird›. Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXXIV <?page no="75"?> Verdumpfung Vokalischer Lautwandel; z.B. (etwa in Teilen des Bernischen) die lautliche Veränderung (Hebung + Rundung) von ahd. ć (langem a) zu ē (langem o): Aabe > Oobe ‹Abend›. Verschlusslaut Laute, die beim Aufsprengen des Lippenverschlusses explosionsartig gebildet werden. Auch Okklusiv genannt. Dazu gehören u.a. (die stimmhaften) b, d, g und (die stimmlosen) p, t, k. Verschreibung Offensichtliche Falschschreibung eines Namens oder eines Wortes. Vokal Auch Selbstlaut genannt. Stimmlaut, bei dessen Verwirklichung der ausströmenden Luft kein Hemmnis (kein Verschluss und keine Reibung) entgegensteht. Vokalisierung Wandel eines Konsonanten in einen Vokal, z.B. l > u in Milch > Miuch/ Müuch. Vokalqualität Der durch die Mundstellung (Lippen, Zunge, Öffnungsgrad) bedingter Klang eines Vokals. Vokalquantität Länge, Dauer der Vokale. Volksetymologie Vorgang der Wortbildung, der auf einer inhaltlichen Umdeutung und formalen Umformung eines unbekannten (Fremd-)Wortes nach dem Vorbild eines ähnlich klingenden vertrauten Wortes mit ähnlicher Bedeutung beruht. In der Namenkunde: Volkstümliche Deutung eines Namens, welche den Namen auf ein ähnlich klingendes oder aussehendes, jedoch nicht verwandtes Wort zurückführt; z.B. wurde der heutige Berner Quartiername Marzili im 16. Jh. zu Markzili und im 19. Jh. zu Aarziele umgeformt. Auch Remotivierung, Pseudoetymologie, Fehletymologie genannt. Vordeutsch Vor der deutschen Sprache existierende Sprache in der heutigen Deutschschweiz. Dieser Sprachschicht zuzuordnende Wörter oder Namen. Vulgärlatein Unter Vulgärlatein versteht man unterschiedliche Varianten, nämlich sowohl das Sprechlatein der klassischen Epoche als auch die in nachklassischer Zeit häufiger werdenden Belege (Wandinschriften). In den einzelnen Provinzen hat das Vulgärlatein aufgrund von Sozialstruktur und Substrateinflüssen spezielle Ausprägungen erfahren. Die romanischen Sprachen leiten sich vorwiegend vom Vulgärlatein ab. Wurzel Die rekonstruierte Ausgangsform, auf die ein Wort zurückführbar ist. Ursprungskern eines Wortes, der durch die Etymologie erklärt wird. Wüstungsnamen Namen von Siedlungen, die aufgegeben. aufgehoben oder zerstört und nicht wieder aufgebaut wurden. Oft nur noch archäologisch oder toponomastisch fassbar. Zerdehnung Phänomen, bei dem ein überlanger Vokal zu einem diphthong-ähnlichen Laut gebrochen wird, z.B. im Kanton Schwyz Brood zu Broud oder See zu Seej. Zweite Lautverschiebung: Wandel der germanischen Verschlusslaute p, t, k zu ihren ahd. Entsprechungen f oder pf, s oder ts, ch oder kch. Die Zweite Lautverschiebung gliedert das Althochdeutsche aus den übrigen germanischen Dialekten aus. (Grösstenteils nach: Bauer, Namenkunde des Deutschen, S. 230-241; Brendler, Namenarten und ihre Erforschung; Bussmann, Lexikon der Sprachwissenschaft; Glück, Metzler Lexikon Sprache; NWNB 4, S. 50-58; Lewandowski, Linguistisches Wörterbuch; SONB, S. XVI-XXVII; FLNB VI, S. 417-438; Witkowski, Grundbegriffe der Namenkunde) Erklärendes Verzeichnis der Fachausdrücke LXXV <?page no="76"?> Sachglossar Allmend Schwzd. Allmänd, Allmed f. ‹Gemeindetrift, gemeinsamer Grund› bezeichnet den ungeteilten und gemeinsam genutzten Besitz des Dorfes an Weide und Wald, Wiesen, Wasser und Wegen im Gegensatz zum Privateigentum. Der Anteil daran war an das Bürgerrecht geknüpft. Allodium ‹Eigengut›; Latinisierung von ahd. all ‹völlig, ganz›, und ahd. ēt stm. ‹Besitz, Vermögen, Reichtum›. - In fränkischer Zeit verstand man unter Allod insbesondere das Familienerbgut, das sich vom Kauf- und vom Lehensgut unterschied. Der Begriff bezog sich dann zunehmend auf liegende Güter und wurde als im vollen Eigentum stehender und unbelasteter Besitz im Gegensatz zum Lehen (s.d.) gestellt. Alp Hochgelegene Bergweide meist mit Gebäuden, besonders zur Sömmerung des Viehs. Alpweide Teil einer Alp; s. Weide. Ausbürger Schwzd. Usburger. Personen, die das Burgrecht einer Stadt besassen (13.-18. Jh.), ohne dort dauerhaft zu wohnen. Bäuert f. Schwzd. Bürt/ Pürt f. bezeichnet in Teilen des schweizerischen Alpenraums (Berner Oberland, Graubünden) die bäuerlichen Güter- und Nutzungsgemeinden, eine Form von Genossenschaft. Vom 14. Jh. an regelten die Mitglieder (Bürtlüt) in Versammlungen nach dem Mehrheitsprinzip die Nutzung ihrer Allmenden, Wälder und Alpen, u.a. die Weidetermine, die Holznutzung, den Wegbau und die Bachverbauung. Eine Bäuert hatte zudem das Recht, Steuern einzuziehen. Die grossen Kirchgemeinden umfassten oft mehrere Bäuerten (z.B. Frutigen vor 1800 deren 15). Die Bäuerten überlebten als Gütergemeinden, die teils weitere Gemeindeaufgaben (wie etwa im Schulwesen) übernahmen. Berg Neben der nhd. Bedeutung ‹Berggipfel› im alpwirtschaftlichen Bereich weitgehend identisch mit Alp. - In eingeschränktem Sinn: unter der eigentlichen Alpenregion gelegene, eingehegte, oft auch gedüngte Bergwiese. Bergheimet n. S. Heimet. Bergmahd n. S. Heumahd. Boden Kleinere Ebene im sonst hügeligen oder steilen Gebiet; Wiesengrund, Bergterrasse, kleinere Hochfläche. Bodenzins Zins von Grundstücken und Gebäuden, zu unterscheiden vom Zehnten (s.d). Burgergemeinde Öffentlich-rechtliche Personalkörperschaften, deren Angehörige das gleiche Ortsbürgerrecht besitzen. Die Burgergemeinde verwaltet in der Regel einen beträchtlichen Besitz an Wald und Allmend (s.d.). Die verschiedenen Burgergemeinden weisen grosse Unterschiede hinsichtlich Organisationsgrad, Befugnissen und Tätigkeiten auf. Bürt S. Bäuert. Chartularium S. Kopialbuch. Chorgerichte Ehegerichte in der Schweiz vor der Reformation, gelegentlich Kanzleigerichte genannt, weil von Pfarrern in den Gemeinden ausgeübt. Ab 1525 spezielle Bezeichnung für Gerichte der reformierten Kirchgemeinden der Schweiz, die Ehe- und Disziplinarsachen verhandeln. Dorsualnotiz Vermerk auf der Rückseite eines gefalteten Dokuments. Emendation Zu lat. emendare ‹verbessern›. In der Quellenkritik das Erkennen und Ausscheiden bzw. Berichtigen einzelner Überlieferungsfehler. Fang m. Eingefriedetes, eingezäuntes Stück Land. Synonyme: Infang, Bifang m. Felsband S. Grasband. Felssporn Kleine, hervorstehende Felszacke. Felsstock Massig breite felsige Höhe, die sich kegelförmig erhebt. LXXVI <?page no="77"?> Fettwiese Gedüngte und damit grasreiche Wiese. Gegensatz: Magerwiese. Geländesattel Senke zwischen Höhen. Gemeinde Öffentlich-rechtliche Körperschaft, die über ein begrenztes Gebiet mit hoheitlicher Gewalt ausgestattet ist. Die politische Gemeinde ist im dreistufigen Staatsaufbau der Schweiz die bürgernächste Einheit und die unterste Stufe der öffentlichen Verwaltung (s. auch Burger-, Kirch- und Schulgemeinde). Gerichtsbarkeit, Hohe Auch Peinliche Gerichtsbarkeit genannt. Sie beinhaltet die Urteilskompetenz über Kapitalverbrechen und ist als Element der Landeshoheit dem Landesherren (Landgrafen) zustehend. Gerichtsbarkeit, Niedere Beinhaltet die Zuständigkeit in Schuldklagen und leichteren Straffällen, wie harmlosere Körperverletzungen, verbotenes Messertragen, Beleidigungen, üble Nachrede, Feilhaben verbotener Waren, verbotene Glücksspiele; meist im Besitz des Grundherrn. Giselschaft f. Persönliche Bürgschaft, der zufolge ein Gläubiger auf Kosten eines hartnäckigen Schuldners sich selber oder beauftragte ‹Gisel(fr)esser› in einem öffentlichen Gebäude (Rat- oder Wirtshaus) bis zur Begleichung der Schuld ‹einlagern›, einquartieren durfte. Grasband Schmaler, horizontal verlaufender, gelegentlich als Fusssteig dienender Absatz im Felsgebiet, zum Teil kümmerlich mit Gras bewachsen. Grat m. Langgezogene, schmale und höchste Bergkante. Gült f. Die Gült (mhd. gülte ‹Schuld, Rente, Zins›) war die im spätmittelalterlichen Europa entstandene Form des Grundpfands, bei der nicht der Schuldner persönlich, sondern ausschliesslich das belastete Grundstück haftbar ist. In der Praxis kaufte der Gläubiger vom Grundstücksinhaber eine Rente (Zins), die als Grundlast auf dessen Grundstück lag und in einem Schuldtitel, dem Gültbrief, verschrieben wurde. Noch im 19. Jh. war die Gült in der Deutschschweiz die meist verbreitete Form des privaten Bodenkredits. Gut n. Grundbesitz; Grundstück meist mit Scheune und Stall. Lokale Bedeutungsvarianten: Wiesland im Gegensatz zu Allmend, Berg oder Alp; Grund und Boden ohne Haus im Gegensatz zu Heimet; Privates Wies- oder Ackerland im Gegensatz zu Gemeinde-, Burger- oder Bäuertland. Halbpacht Form des Teilbaus. Bei der Halbpacht überlässt der Besitzer dem Pächter ein Grundstück zur Nutzung, wobei Aufwand (Unterhaltskosten und -mittel) und Ertrag zur Hälfte geteilt werden. Die Halbpacht war im Ackerbau in der Frühen Neuzeit vor allem in der Westschweiz und im Tessin verbreitet, in der Rebwirtschaft ist sie dagegen in allen grösseren Weingebieten der Schweiz zu finden. Im Mitttelalter wurde häufig auch Rodeland in dieser Pachtform vergeben, womit im Hinblick auf die Unsicherheit des zu erwartenden Ertrags eine einfache und praktikable Abgabenregelung gefunden werden konnte. Hangterrasse Schmales, horizontal verlaufendes Gelände im Hang. Heimet n. Heimwesen mit Kulturland und Wald; Besitz an Haus und Hof. Heimgut Weitgehend identisch mit Heimet (s.d.). Heimwesen S. Heimet. Heischrodel Abgabenverzeichnis, amtliche Einzugsliste. Heugut n. S. Wintergut. Heumahd n. Fläche, auf der das Gras gemäht wird, im Gegensatz zur Weide, wo man es abweiden lässt. - Besonders im Gebirge: magere, im Jahr nur einmal gemähte, nicht gedüngte Wiese an Berghängen. Heuschleif m. Baumfreie Schneise oder Weg, wo das Heu zu Tale gezogen wird. Hof Bauerngut, Bauernhof; umfasst 30-50 Jucharten Land und die zur Bewirtschaftung notwendigen Gebäulichkeiten. Hofstatt Hofstätte; Platz, auf dem ein Hof mit Garten steht; ländliches Heimwesen mit Umschwung. Hostet f. Mit Obstbäumen bestandene Wiese; Baumgarten um den Hof. Sachglossar LXXVII <?page no="78"?> Hube/ Huobe f. Nhd. Hufe. Bauernhof von einer bestimmten Grösse, der sich in der Regel auf Königsgut oder kirchlichem Grossgrundbesitz befand. Da die Hufen dank ihrer beträchtlichen Grösse geteilt werden konnten, unterschied man Vollhufen, Halbhufen und Viertelhufen; ihre Besitzer waren Vollbauern, Halbbauern und Viertelbauern. Die Teilgüter hiessen in unserer Gegend Schupposen (s.d.). Eine Huobe (40-48 Jucharten Kulturland) besteht aus drei bis vier Schupposen. Hubel m. Breit gerundete Anhöhe. Entspricht nhd. Hügel. Insertion Zu lat. insertio ‹Einfügung (in einen Text)›. Das Einfügen einer Urkunde in vollem Wortlaut in eine neue Urkunde als Form der Bestätigung; s. auch Transsumpt. Interpolation Zu lat. interpolare ‹entstellen, verfälschen›. Absichtliche, nicht kenntlich gemachte Änderung eines überlieferten Textes, meist in Form von Ergänzungen und Einfügungen. Jahrzeit n. Gestiftete, jährlich wiederkehrende Messe im Gedenken an einen Verstorbenen. Wir verwenden den Ausdruck wie im Alemannischen als Neutrum. Jahrzeitbuch Von katholischen Pfarreien und Klöstern geführte Verzeichnisse, worin die kirchlichen Feste, Feiern, Vergabungen, besonders auch die zum Gedächtnis der Verstorbenen zu lesenden Seelenmessen (Jahrzeiten, s.d.) nach der Reihenfolge des Kalenders eingetragen sind. Jucharte f. Altes Flächenmass von unterschiedlicher Grösse; ursprünglich für das Ackerland verwendet, später auch für Wald und Rebgebiet; ca. 36 Aren umfassend. Känel m. Rinnenförmige Vertiefung im Gelände. Kastlanei f. S. Vogtei. Kilchherr Pfarrer, Leutpriester. Kirchensatz m. Jus patronatus; Recht, den Pfarrer zu ernennen (einzusetzen) und die damit verbundenen Einkünfte zu beziehen. Kirchgemeinde Eine Körperschaft, deren Mitglieder über die passive Zugehörigkeit zu einer Pfarrkirche hinaus genossenschaftliche Mitbestimmungsrechte gegenüber der betreffenden Kirche in materiellen und organisatorischen Belangen besitzen. In der Regel besteht für jede Kirchgemeinde eine ordentliche Pfarrstelle. Räumlich bestehen innerhalb einer politischen Gemeinde eine bis mehrere Kirchgemeinden; umgekehrt können auch mehrere politische Gemeinden eine Kirchgemeinde bilden. Konjektur Zu lat. coniectura ‹Vermutung, Deutung›. Verbesserung des Textes an unleserlichen Stellen der handschriftlichen Überlieferung zur Herstellung eines dem Editor sinnvoll erscheinenden Wortlauts, meist gegen die Überlieferung und oft als Zusatz oder Ergänzung. Kopialbuch Ein Sammelband aus Urkundenabschriften oder -auszügen, der die Aufgabe hat, einen Überblick über beurkundete Rechtsgeschäfte zu vermitteln. Auch Kanzleibücher genannt. Der Duktus der Eintragungen ist oft flüchtiger als jener der Originale. Kuhheimet n. Kleiner Bauernhof, auf dem bloss eine oder zwei Kühe gehalten werden. Kulturland n. Landwirtschaftlich nutzbares Acker- und Wiesland. Kuppe f. Buckel, Erhöhung im Gelände. Läger n. S. Stafel. Laienzehnt Ursprünglich kirchliche Abgabe, die in die Hand von Laien geraten war. S. auch Zehnten. Land Im Allgemeinen in der Bedeutung wie nhd. als politischer bzw. geographischer Begriff, besonders das eigene Land. Im Speziellen: Gebiet, das ein politisches Ganzes mit gemeinsamen Gesetzen und Ordnungen und einer eigenen Landesobrigkeit bildet. S. auch Landbuch. Landbuch Gesetzbuch eines Landes (s.d.). Landgrafschaft Ursprünglich reichsbelehnbares Königsgut. Im späten Mittelalter freie, nur vom Königtum abhängige Territorialherrschaft. Damit verbunden war die Hohe Gerichtsbarkeit (s.d.). Sachglossar LXXVIII <?page no="79"?> Landrechte Die Landrechte gehörten zu den vielen Rechtsordnungen im territorialen Bereich, die teilweise bis ins 19. Jh. hinein galten. Im deutschsprachigen Raum bedeutete Landrecht primär die (objektive) Rechtsordnung eines Landes bzw. eines Territoriums. Wegen der variablen Rechtsterminologie im Spätmittelalter wird der Ausdruck auch gebraucht für Bündnisse, Schirm- und Schutzverträge oder Burgrechte. Überdies galt der Begriff ab dem 16. Jh. für den (subjektiven) Rechtsstatus eines in dem betreffenden Land bzw. der Landvogtei oder dem Amt vollberechtigten Niedergelassenen, ferner für das Niederlassungsrecht bzw. die Niederlassungsgebühr. Landvogt Vorsteher eines Verwaltungsgebietes mit richterlicher Befugnis, von lat. advocatus ‹der (in Streitfällen) Herbeigerufene›. Lawinenhang Baumfreier Hang, über den jeden Winter mindestens einmal eine Lawine hinunterfährt. Lehen Verleihung, Einräumung eines Gutes gegen persönliche Leistungen des Lehenempfängers zugunsten des verleihenden Herrn. Lehengut Einem Pächter gegen Zins zur Bewirtschaftung auf eine bestimmte Zeit überlassenes Heimet. Magerwiese Wiese, die nicht gedüngt wird. Gegensatz: Fettwiese (s.d.). Mahd n. S. Heumahd. Maiensäss n. S. Vorsass. Mannlehen Als Oberbegriff der vasallischen Leihe bezeichnet Mannlehen ursprünglich jedes gegen Mannschaftsleistung verliehene Lehen im Gegensatz zu den ministerialischen Dienstlehen und der bäuerlichen Leihe. Damit eng verbunden ist die Bedeutung ‹nur auf männliche Familienmitglieder vererbbares Lehen, feodum masculinum›, die aber durch die ebenfalls vorkommende Verleihung an weibliche Familienmitglieder zum Teil nur idealtypischen Charakter hat. Mannlehnbrief Urkunde über die Vergabe von Mannlehen (s.d). Mannsmahd Siehe Mannwerk. Mannwerk Auch: Mannsmahd. Ehemaliges Flächenmass unterschiedlicher Grösse (z.B. für Wiesland oft entsprechend einer Juchart), das sich nach der Arbeitsleistung eines Mannes (u.U. unter Zuhilfenahme von Zugtieren) an einem Tag je nach Bodenbeschaffenheit und Art der Arbeit (Pflügen, Umgraben, Mähen) bemisst; zugleich auch das so bemessene Lehen. Im bernischen Seeland war das Mannwerk auch ein Reblandmass. Manual Entlehnt aus lat. manualis ‹zur Hand gehörig›; fortlaufend geführtes Handbuch zur Eintragung von Rechts- und Geschäftsvorgängen. Marginal Randbemerkung auf einem Dokument. Matte f. S. Wiese. Meier Zu lat. maior ‹grösser›: Verwalter eines herrschaftlichen Gutes mit richterlichen Befugnissen als Vertreter des Grundherrn, in der Regel Bearbeiter des grössten und besten Hofes. Er bezog die Abgaben und führte sie an den Grundherrn ab. Missiv Zu lat. mittere ‹senden›; Sendschreiben; Begleitschreiben, vor allem bei verschickten Akten. Mulde Wannenförmige Vertiefung im Gelände. Natalstil Jahreswechsel nicht am 1. Januar sondern an Weihnachten. Patrozinium Schutzherrschaft des Heiligen über die ihm geweihte Kirche. Pertinenz Zu lat. pertinere ‹(von Dingen) gehören zu, Eigentum sein von jemandem›. Zugehörigkeit (z.B. Aufbewahrungsort, Bibliotheks-, Archivzugehörigkeit) einer Urkunde. Provenienz Herkunft, Ursprung (z.B. Ausstellungsort, Skriptorium einer Urkunde). Pürt f. S. Bäuert. Rebgebiet Gebiet, aus mehreren Rebstücken bestehend. Rebstück Grundstück, mit Reben bepflanzte Parzelle. Sachglossar LXXIX <?page no="80"?> Rechtsquellen Die Geschichtswissenschaft versteht unter Rechtsquellen i.d.R. die Quellen, die ihr als Grundlage zur Erforschung der Rechtsgeschichte dienen. Dazu gehören vor allem die - zumeist in Archiven aufbewahrten, z.T. in Quelleneditionen veröffentlichten - Aufzeichnungen von Rechtssätzen (Gesetzen, Rechtsbüchern), aber auch die sekundären Rechtsquellen (z.B. Chroniken). Rechtsquellen sind mehrheitlich schriftliche Aufzeichnungen des für die einzelnen Individuen wie für die Gesamtheit (Herrschaft, Staat, Stadt, Dorf) wichtigen Rechts zur Ordnung des Alltags. Regest n. Zu lat. regerere ‹eintragen, verzeichnen›; sprachlich und sachlich verwandt mit Register. Chronologisch geordnete Verzeichnisse von Urkunden unter Angabe des Ausstellungsdatums und -ortes, des Ausstellers und des Adressaten, einer kurzen Inhaltsübersicht, oft auch der Zeugen, stets auch der Fundstelle, sei es im bisherigen Schrifttum oder ungedruckt in einem Archiv. Knappe Zusammenfassung des wesentlichen Inhalts einer Urkunde oder eines Briefes. Ritz m. Einschnitt, steiler, aber begraster Abhang. Im Speziellen: Die Furchen und Grasbänder, die zwischen Felsen hinauf dem Bergkamm zulaufen und die meist nur noch von Wildheuern oder Ziegen und Schafen benutzt werden. Rodel Zu mlat. rotulus, rotula ‹(Schrift-)Rolle›. Ursprünglich gerolltes Pergament, später Liste in Heft- oder Buchform. Runse f. Tiefe Schlucht oder mit Gehölz bestandener wasserloser Einschnitt. Im Gebirge: Wildbach, Schlammlawine und das Bett, das sich diese den Hang hinunter ausgefressen haben. Schafalp Sehr hoch gelegene, steile und wilde Alp, die nur für Schafe geeignet ist. Schattstall Alpgebäude, vor allem dem Jungvieh als Unterkunft dienend, ohne Hirtenwohnung oder andere Unterkunftsmöglichkeit für das Alppersonal. Scheuer S. Scheune. Scheuergut Wiese mit Scheune, in der das Heu gelagert wird. Scheuermatt Identisch mit Scheuergut (s.d.). Scheune Ökonomiegebäude; im Berner Oberland mit Heuraum und Stall. Schlafrodel Archivexemplar eines Abgabenverzeichnisses, eigentlich ‹schlafendes› Verzeichnis. Schneefluchtweide Tiefer oder geschützt gelegene Weide, wohin man mit dem Vieh flüchtet, wenn die Alp während des Sommers vorübergehend beschneit wird. Schulgemeinde Vereinigung von Einwohnern zum Unterhalt einer Schule. Eine politische Gemeinde kann aus mehreren Schulgemeinden bestehen; umgekehrt können mehrere politische Gemeinden eine Schulgemeinde bilden. Schuppose Altes Flächenmass von 10-12 Jucharten; ungefähr der vierte Teil einer Hufe (s. Hube/ Huobe). Entspricht etwa der Grösse eines bäuerlichen Kleinbetriebs. Im alemannischen Raum entstanden die Schupposen seit Anfang 12. Jh. aus der Auflösung grösserer grundherrlicher Verwaltungseinheiten (Hufen). Sie bestanden aus Haus, Hofstätte und parzellierten Wirtschaftsflächen in der Flur sowie Nutzungsrechten. Schür f. S. Scheune. Sennhütte f. Gebäude auf der Alp, in dem die Milch verarbeitet wird. Stadtrechnung Rechnung über Ausgabe und Einnahme der Stadt, welche am Schluss des Verwaltungsjahres vom Kämmerer vorgelegt wird. Stadtrechte Die in den mittelalterlichen Städten geltenden, verbrieften Rechte, die Städte gegen das grundherrlich-agrarische Land abgrenzten und sich von Landrechten (s.d.) unterschieden. Stafel m., n. Ursprünglich eine ebene Stelle auf der Alp, wo das Vieh lagert (Läger) und gemolken wird. Heute besiedelter Alpboden: Weidegebiet mit Sennhütte, Stall, Käsespeicher. Sachglossar LXXX <?page no="81"?> Stoss m. In verschiedenen Bedeutungen: 1. Strittiges Objekt (als Grundstück, March); 2. Örtlicher Begriff: steiler Abhang, über den ein Weg empor führt (auch Stalden); 3. Alpwirtschaftlicher Begriff: ungefähre Masseinheit zur Schätzung des Weidertrages, Grösse eines Alpteils (bzw. dessen Ertrags), der zur Sömmerung einer Kuh nötig ist; Recht auf die Einheit des Alpanteils, bzw. auf die diesem Anteil entsprechenden Tiere; vgl. den Ausdruck eine Alp bestossen ‹eine Alp mit dem Vieh beziehen›. Streuegebiet Gebiet, das mit Riedgras verschiedenster Arten bewachsen ist, welches als Viehstreue im Stall verwendet, selten auch als gröbste Sorte Heu und Emd (Streuheu) verfüttert wird. Talalp Alpbetrieb in einem hochgelegenen Bergtal. Talgut Identisch mit Heimet (s.d.). Transsumpt Beglaubigung bzw. Bestätigung einer Urkunde bei (wörtlicher) Wiederholung des Inhalts in einer neuen Urkunde. S. auch Insertion. Udel, Udelbuch Zu ahd. uodal, uodil ‹Besitztum›. Bezeichnete ursprünglich den Hausbesitz als Bedingung für das städtische Bürgerrecht (Burgrecht), doch erhielt sich der Begriff nur in der Rechtssprache der deutschsprachigen Schweiz. Wer in der Stadt kein eigenes Haus besass, also Usburger (s. Ausbürger) war, musste an einem Haus in der Stadt «Uedel nehmen», d.h. sein Bürgerrecht auf ein solches Haus (resp. Anteil an demselben) als Unterpfand verschreiben lassen und davon jährlich den Udelzins bezahlen. Die Verzeichnisse der so eingeschriebenen Bürger und der von ihnen zu entrichtenden Abgaben hiessen Udelbücher. Mit der Eintragung in das städtische Udelbuch wurde das Bürgerrecht begründet, durch Streichen gelöscht. Urbar Eigentlich ‹Ertrag› (aus Ur-, Nebenform zu er- und ahd. beran ‹tragen›). Amtliches Güterverzeichnis, Verzeichnis der periodisch zu erhebenden Abgaben auf Grundstücken und Häusern, in der Regel mit Namen der abgabepflichtigen Personen und Beschreibung der Grundstücke. Urbare waren Verwaltungsschriftgut und Rechtsmittel (Rechtsquellen, s.d.) zugleich. Usburger m. S. Ausbürger. Vidimus ‹Wir haben es gesehen›. Beglaubigte Abschrift eines Aktenstücks. Vogtei Schutzherrschaft und niedere Gerichtsbarkeit, meistens mit der kirchlichen oder weltlichen Grundherrschaft verbunden. - Vogteien sind eine typische, im Spätmittelalter in Territorien von genügendem Umfang entwickelte Form territorialer Verwaltungsorganisation. Auch: Amt, Kastlanei. Vorakte Selten erhaltene, der Urkundenreinschrift vorausgehende Notizen, ihrem Ursprung nach «ein reines Hilfs- und Verlegenheitsmittel, eine Gedächtnisstütze des Schreibers» (Sonderegger, Vorakte). Obwohl für das Rechtsgeschäft ohne Belang, sind die Vorakte eine unmittelbare Vorstufe der Urkunde selbst und die Sprachform - beispielsweise der ahd. Namen - erscheint meist bedeutend originaler, der gesprochenen Sprache oder Hörform verpflichtet. Vorsass f., n. Scheune, Stall und kleine Behausung unmittelbar unterhalb der Alp, also höher als das Wintergut gelegen. Zugleich Frühlings- und Herbstweide. Das hier gewonnene Heu dient als Überbrückungsfutter bei Schnee und Kälteeinbrüchen. Identisch mit Voralp, Vorweid, Maiensäss. Wang m., n. Im alpinen Raum bezeichnet Wang begraste, oft stark geneigte Hänge, die sich zwischen Felsen hochziehen und als Weiden oder für Wildheu benutzt wurden. Im voralpinen Gebiet erfasst Wang nur leicht geneigte, freundliche Grasflächen. Als Appellativ im Bergschweizerdeutschen z.T. noch erhalten. Weide Grasfläche, die nicht gemäht wird, sondern dem Vieh zur Nahrungssuche offen steht. Weiler m. Siedlung; kleine Gruppe von Häusern. Wiese Ebene Grasfläche, besonders im Talgrund, die das Heu für den Winter liefert, daher dem Viehtrieb nicht oder nur im Herbst geöffnet wird. Wildheugebiet Hochgelegener, steiler und schwer zugänglicher Grashang in zum Teil felsigem Gebiet über den Alpweiden, wo das Wildheu gewonnen und im Winter auf verschiedene Arten zu Tal gebracht wurde. Wintergut Scheune und Stall, meist ohne Behausung, zwischen Vorsass (s.d.) und Talgut (s.d.). Von diesem aus wird auf dem Wintergut Heu, zum Teil auch Emd (Streuheu) gewonnen. Das Vieh weidet hier im Herbst und atzt während eines Teils des Winters das Heu im Stall. Sachglossar LXXXI <?page no="82"?> Winterheimet n. Ganzjährig bewirtschaftetes Heimet (s.d.) um 1000 Meter über Meer gelegen, vorwiegend mit Viehzucht und Milchwirtschaft. Im Sommer wird dort meist mehr Vieh gehalten als im Winter. Wüstung Aufgegebene oder zerstörte, nur noch archäologisch und/ oder toponymisch fassbare Siedlung. Zehnt Ursprünglich die Abgabe des zehnten Teils wirtschaftlicher Erträge und Einkünfte. Der Kirchenzehnt war eine Abgabe auf alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse innerhalb eines territorial genau umrissenen Zehntbezirks zugunsten einer zehntberechtigten Pfarrkirche (Pfarrei). Der Zehnten wurde geviertelt, ein Teil für den Bischof, ein Teil für den Pfarrklerus, ein Teil für Arme und Fremde, ein Teil für den Kirchenunterhalt. Durch Verleihung und Usurpation geriet er häufig in Laienhände (s. Laienzehnt). Im Verlauf des 19. Jh. wurden die Zehnten abgeschafft. Zug m. Steile, meist begraste Rinne, welche die Lawine den Abhang senkrecht hinab gebrochen und ausgeschürft hat. (Grösstenteils nach: Brendler, Namenarten und ihre Erforschung; DRW; DWB; HDR; HLS; Id.; Kleine Enzyklopädie; LTK; Kluge/ Seebold; Niermeyer, Mediae Latinitatis Lexicon Minus; SONB; Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen) Sachglossar LXXXII <?page no="83"?> Abkürzungen und Signaturen Die Abkürzungen stehen grundsätzlich für die Singular- und Pluralform sowie für alle übrigen Deklinationsformen ihrer Auflösung. Ausnahmen bilden jene Abkürzungen, deren spezielle Plural-Kennzeichnung sich eingebürgert hat (ff. [= folgende], Jgg. [Jahrgänge] u.a.) sowie die Abkürzungen von Begriffen, die das Element -namen enthalten (FlNN [= Flurnamen], ONN [= Ortsnamen] u.a.). Abkürzungen, die hier nicht aufgeführt sind, werden gemäss dem Wörterbuch der Abkürzungen aus der Duden-Reihe gehandhabt. a. anno A. Anfang a.a.O. am angeführten/ angegebenen Ort Abb. Abbildung Abl. Ableitung Abt. Abteilung Adj./ adj. Adjektiv/ adjektivisch Adv. Adverb/ adverbial aeurop. alteuropäisch afrz. altfranzösisch ags. angelsächsisch ahd. althochdeutsch air. altirisch Akk. Akkusativ alem. alemannisch allg. allgemein an. altnordisch Anl./ anl. Anlaut/ anlautend Anm. Anmerkung anord. altnordisch App./ app. Appellativ/ appellativisch apr. altprovenzalisch Art. Artikel as. altsächsisch Ass. Assimilation ausgest. ausgestorben Ausl./ ausl. Auslaut/ auslautend awfrk. altwestfränkisch bair. bairisch Bd./ Bde. Band/ Bände berndt. berndeutsch Bed. Bedeutung begr. begründet bes. besonders Bez. Bezeichnung Bsp. Beispiel BW Bestimmungswort bzw. beziehungsweise Dat. Dativ ders. derselbe d.h. das heisst Dim./ dim. Diminutiv/ diminutivisch Diss. Dissimilation dt. deutsch E Osten/ östlich ebd. ebenda engl. englisch Etym./ etym. Etymologie/ etymologisch evtl. eventuell Ex. Exemplar f. feminin f(f). folgend(e) FlN(N) Flurname(n) FN(N) Familienname(n) freundl. freundlich frk. fränkisch frkpr. frankoprovenzalisch frnhd. frühneuhochdeutsch frz. französisch gall. gallisch gallorom. galloromanisch Gde. Gemeinde(n) Gen. Genitiv germ. germanisch got. gotisch gr. griechisch GW Grundwort GwN(N) Gewässername(n) Gwp. Gewährsperson H. Hälfte hd. hochdeutsch Hg. Herausgeber(in) hist. historisch hl. heilig hrsg. herausgegeben i.A. im Allgemeinen id. identisch ie. indoeuropäisch idg. indogermanisch LXXXIII <?page no="84"?> Inl./ inl. Inlaut/ inlautend insbes. insbesondere intr. intransitiv it. italienisch Jb. Jahrbuch Jh. Jahrhundert Jzb. Jahrzeitbuch K. Kulturland kelt. keltisch Koord. Koordinaten Kt. Kanton Kzf. Kurzform lat. lateinisch Lehnw. Lehnwort Lit. Literatur lomb. lombardisch M. Mitte m. maskulin md. mitteldeutsch Mda(a)./ mda. Mundart(en)/ mundartlich mfrz. mittelfranzösisch mhd. mittelhochdeutsch mlat. mittellateinisch mnd. mittelniederdeutsch mnl. mittelniederländisch N Norden/ nördlich N. Nachtrag n. neutrum Nbf(f). Nebenform(en) nd. niederdeutsch NE Nordosten/ nordöstlich N.F. Neue Folge nhd. neuhochdeutsch Nom. Nominativ Nr. Nummer NW Nordwesten/ nordwestlich o.ä. oder ähnlich obd. oberdeutsch o.J. ohne Jahr[esangabe] ON(N) Ortsname(n) o.O. ohne Ort[sangabe] Pat. Patois Part. Partizip Perf. Perfekt Pl. Plural PN(N) Personenname(n) Präp. Präposition Präs. Präsens Prät. Präteritum rätorom. rätoromanisch RN(N) Rufname(n) rom., roman. romanisch röm. römisch S Süden/ südlich S. Seite s. siehe; lat. sive ‹oder› schwäb. schwäbisch schwzd. schweizerdeutsch s.d. siehe dies, siehe dort SE Südosten/ südöstlich Sep. Separatabdruck Sg. Singular SN(N) Siedlungsname(n) Sp. Spalte stf. starkes (stark gebeugtes) Feminin sth. stimmhaft stl. stimmlos stm. starkes (stark gebeugtes) Maskulin stn. starkes (stark gebeugtes) Neutrum stv. starkes Verb s.u. siehe unten Subst. Substantiv, substantiviert SW Südwesten/ südwestlich swf. schwaches (schwach gebeugtes) Feminin swm. schwaches (schwach gebeugtes) Maskulin swn. schwaches (schwach gebeugtes) Neutrum swv. schwaches Verb Syn./ syn. Synonym/ synonymisch tr. transitiv u.a. unter anderem/ -en; und andere u.ä. und ähnlich übertr. übertragen Uml./ uml. Umlaut/ umlautend ungebr. ungebräuchlich Urk./ urk. Urkunde/ urkundlich urspr. ursprünglich usw. und so weiter u.U. unter Umständen v.a. vor allem Vb. Verb versch. verschieden Verz. Verzeichnis vgl. vergleiche Abkürzungen und Signaturen LXXXIV <?page no="85"?> Vid. Vidimus vlat. vulgärlateinisch vord. vordeutsch vwdt. verwandt vz. vereinzelt W Westen/ westlich Wb. Wörterbuch weurop. westeuropäisch wgerm. westgermanisch wschwzd. westschweizerdeutsch Wz. Wurzel z.B. zum Beispiel z.T. zum Teil Zus(s). Zusammensetzung(en) zw. zwischen Geographische Abkürzungen AG Aargau AI Appenzell-Innerrhoden AR Appenzell-Ausserrhoden BE Bern BL Basel-Land BS Basel-Stadt FR Freiburg GE Genf GL Glarus GR Graubünden JU Jura LU Luzern NE Neuenburg NW Nidwalden OW Obwalden SG St. Gallen SH Schaffhausen SO Solothurn SZ Schwyz TI Tessin TG Thurgau UR Uri VD Waadt VS Wallis ZG Zug ZH Zürich BO Berner Oberland P Piemont A Österreich CH Schweiz D Deutschland F Frankreich I Italien Signaturen * erschlossene, rekonstruierte Lautform > wird zu < entstanden aus ? unsicher, fraglich † ausgestorbener, nur urkundlich belegte Name / derselbe Namenbereich erstreckt sich über mehr als ein Gemeindegebiet: louwigraben V g Adm ./ g utt ° Amtliche Form im Ortsnamenverzeichnis LXXXV Abkürzungen und Signaturen <?page no="87"?> Dokumentation und Deutung <?page no="89"?> Läber 2 1 L La- B) b) lahaut ″ (K., steile Halde) III R üti bR.; lamix ″ li, ds (Heimet, K.) III S ign .; zün Lammetten 1518 U74 , z И Lamaten 1573/ 74 U77a II A ttisw .; der lamattgraben 1533 U133 III R üegg .; lab ″ x, d ″ r ob ″ r/ uŋ ″ r (Heimet), uff den labbach 1531 U136 , an der d Ў rfferrenn Labach 1534 Uk2 , lab ″ xwaud (Wald) III L angn .; lab ″ x, d ″ r (Heimet; heute fr▪t″bax ) III L aupersw .; labrΌn″, im (2 Heimet), gutt zu ladholtz im Laabrunen 1505 U172 , im Laabrunnen 1567 U172 IV F rut .; Labrunweid 1641 Rq3 IV D iemt . Das zweifellos uneinheitliche BW unserer Namen ist wegen seiner durchgehenden Verkürzung in den Zuss. kaum durchschaubar. Eine Deutung bleibt deshalb - zumal geschlossene Belegreihen fehlen - spekulativ. Für Labrunne (IV F rut .) könnte allenfalls ein urspr. *Lad-brunnen erwogen werden (Hubschmied, Frutigen, 39; s. Lade), für Labach in III L angn . evtl. schwzd. Laach, Laag f. ‹Kerbe, Einschnitt; Grenzmarke in Holz, Stein oder Wasser› (s. Laach). Als weitere Vollformen bieten sich u.U. schwzd. Adj. lang ‹wie nhd.›, schwzd. Adj. lam ‹lahm›, von Sachen ‹welk, weich› sowie schwzd. Land n. an. [Vgl. Laburg SZ evtl. aus *Langburg, Lamoos evtl. aus *Langmoos (Weibel, Pilatus-Fräckmünd, 50)]. Läb Läb I; Läb II Läb I B) b) l  b ć rs, d ″ r (markanter Felsvorsprung), (hierher? ) l  bb  nts ″ n-/ labb  nts ″ n ů k, d (steiler Felsen, ehemalige Schafweide) V G utt . Läb II B) b) l  bxü ″ xli, ds/ ▪ m (Heimet) IV R eich .; l  bx ▪″ xl ″ r (kleine Wiese) V L autbr .Weng. I. Wohl zu schwzd. lëbe(n), mhd. lëben ‹leben› (Id. III, 969ff.; Lexer I, 1847); evtl. im Sinn von ‹in Bewegung sein›. II. Die Herkunft des Elements Läbin schwzd. Lëbchueche(n) m., mhd. lëbekuoche m. ‹Lebkuchen› (Id. III, 136ff.; Lexer I, 1846) ist umstritten: Einerseits kann eine Entlehnung aus lat. l ⁿ bum n. ‹Fladen› vorliegen, andererseits wird an ein zu Laib m. im Ablaut stehendes Wort gedacht - beide Annahmen machen Schwierigkeiten ( 24 Kluge/ Seebold, 563). - Die Namen evtl. nach der Form bzw. Struktur, nach einem Ereignis oder wegen der besonderen Fruchtbarkeit (NWNB II, 1236). Labaaje lab ć j ″ , d/ i d ″ r (steile Weide, sonnig, Ritz, Gebiet Mattegrabe) IV s aanen . Wohl zu patois b ć ja f. ‹bassin de fontaine, formé de planches› oder ‹chenal en planches qui conduit l’eau à un moulin› (Glossaire II, 206), vermutlich als Spezial-Bed. von frz. base, patois baza f. ‹pied d’un bassin, bassin› (Glossaire II, 268); vgl. La Baja ‹fontaine› (Guex, Montagne, 217) und Les Bajes im Val d’Hérens VS, ‹bassin fait de planches› (Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 47; Glossaire II, 268b); ‹Wassertränke auf Weide› oder ‹Wasserleite›. Läber A) l  b ″ r, uf ″ m (K. und Häuser), uff dem Läber 1661 A , der Läber 1728 A , auf dem Leber im Eggiwyl 1773 A , Leber (Berg mit Häusern) 1838 D , Leber (Alp) 1845 D III e ggiw .; uff der leberenn 1532 U4 , Uff der Leberen stost bisen halb uff das Erlin 1535 U101 I L yss ; l  b ″ r ″ , d (Berg, langer Grat mit Wald), wider den Leberren 1309, der berg, dem man sprichet der Leberre 1323, in loco dicto der Itenberg in pede montis dicti Leberen 1331 N , zwischent der Aru und dem Lebern 1336, usque ad sedunum et ab inde descendendo per montem dictum Leber usque Windisch 1364, 1364 Rq1 , und den Lebern uff untz in den Losensewe 1370 Rq1 , zwischent der Are und dem berge den Leberren 1389, disent dem rechten Leber, der berg, dem man spricht der L Љ ber 1439 Rq1 , an dem Leber gelegen 1460 Rq1 (Vid. 1481), des bergs, den man nempt den L ώ ber 1470 Rq1 (Vid. 1481) II n iedbipp / O bbipp / r umisb ./ w OLFisb . B) b) l  b ″ rsmát, i d ″ r (K. am Bach) II h eimenh .; Die Stapff matt stost g ώ gen l ώ berberg ann Schmalbach 1535 U101 II u rt .-S chönb .; l  b ″ rb  rg, d ″ r (Teil im Herren-Einschlag) V m eir .; zer Leberstrasse 1339, an der lebrenstrass 1474 U30 , Vf der leberstraß 1531 U97 , j Jüchartt litt am B Д ttingen weg vnd stost an die Leber straß 1531 U34 I d iessb .; uff der léber zelg stost windsh. uff die léber 1528 U2 I L yss . C) -er -er: ännet dem Leberer 1568 C3 , der Läberer, am Leberer bei Bipp 1573 A II n iedbipp / O bbipp . Möglicherweise zu versch. Etyma: 1. Die Deutung mit schwzd. Lëber(e) f. ‹Mergel, Mergelschicht, -ader im Gestein (Molasse, Sandstein)›, benannt nach der oft leberähnlichen Farbe oder der lockern, bröckligen Struktur des Organes Leber (Id. III, 975f.), kann nur dort gelten, wo diese Gesteinsarten auch zu finden sind, d.h. allenfalls für die Belege von I L yss (wo auch das Genus übereinstimmt) und III E ggiw ., wo wegen des m. Genus evtl. elliptisches Berg zu ergänzen wäre, jedoch - entgegen der Aussage des Id. - nicht für die Juraregion, wo sie kaum vorkommen. <?page no="90"?> Labratoor 4 3 2. Da der Jura als bedeutende Geländeform schon früh benannt worden sein dürfte, kommt dafür ein vorahd. Etymon in Frage, am ehesten die gut belegte idg. Wz. *klei- ‹neigen, lehnen› (vgl. ahd. (h)l ⁿ ta, nhd. Leite ‹Bergabhang›), die mit -w-Erweiterung und Pl.-Bildung auf -ar möglicherweise zu einem vorahd. *hlaiwar stn., wohl ‹Gebirge, Bergabhänge›, geführt haben könnte (SONB I, 106ff., gestützt auf Braune/ Eggers, Ahd. Grammatik). Aus lautlichen Gründen wohl kaum zu nur noch in ONN und FlNN bewahrtem schwzd. LŃw m. ‹kleiner Hügel, Anhöhe› (Id. III, 1544), ahd. (h)l Ń o/ -wes, mhd. lê/ -wes, lêwer stm. ‹Hügel› (Lexer I, 1845 u. 1895; s. Lee), da einerseits die Kürzung und Senkung des sonst erhalten gebliebenen Stammvokals Ń >  Schwierigkeiten bereitete, anderseits die Bed. ‹kleiner Hügel, Grabhügel› u.ä. für ein so grosses Gebirge wenig wahrscheinlich wäre. Denn semantisch bezeichnet der Bergname Läber im Mittelalter die ganze erste Jurakette bis Windisch, möglicherweise in einer urspr. Bed. ‹Abhang, Bergflanke› o.ä.; vgl. die angegebenen Ausdehnungen in den hist. Belegen. Für II n iedbipp / O bbipp / r umisb ./ W OLFisb . wird heute noch der Schattenhang der ersten Jurakette zw. dem Horngraben im W und Balsthal im E mit diesem Etymon benannt (vgl. auch SONB I, 106). 3. Läbersmatt in II H eimenh . könnte vom FN Leber abgeleitet sein. Dieser ist jedoch im Kt. BE nicht alt bezeugt (FNB III, 341). Labratoor labrat ē r, ds/ bim (frühere pyrotechnische Fabrik) V B rienz . Zu nhd. Laboratorium, entlehnt aus mlat. laboratorium, zu lat. labor m. ‹Anstrengung, Mühe, Arbeit›, also eigentlich ‹Werkraum›; hier mit Mittelsilbensynkope. Heute meist gekürzt zu Labor ( 24 Kluge/ Seebold, 551; Georges II, 519ff.). Laach B) b) l ć x ″ε tokx (K.) I P iet .; am Laach holtz 1573/ 74 U77a II A ttisw .; untz uff die alten L Ѕ chb А m 1357 II F raubr . Schwzd. Laach, Laag f. ‹Kerbe, Einschnitt; Grenzmarke in Holz, Stein oder Wasser›, ahd. lah stm./ lahha swf. ‹Wassergraben als Grenze›, mhd. lâche(ne) swf. ‹Einschnitt, Kerbe in den Grenzbaum od. -stein, überhaupt Grenzzeichen›. Dazu mhd. lâchboum m. ‹Grenzbaum mit Merkzeichen› (Id. III, 998; Lexer I, 1807; 24 Kluge/ Seebold, 552; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 358). Lache Lache I; Lache II Lache I A) laxx ″ , i d ″ r (K.), in den lachen um1532 U13 , 1540 U14 I B ür .; laxx ″ , uf d ″ r (K., früher sumpfig) I D iessb .; laxx ″ , bi/ i d ″ r (Wald) I I ns ; laxx ″ , ▪ d ″ r (K., früher sumpfig), zewúschend lachen die matten all 1357 (Vid. 1417), ze lachen 1474 U30 , Ze lachen, vff die lachen 1531 U34 , um1532 U13 , Jn die Lachen zem velboum 1553 U8a I L engn .; zur lachenn 1553 U8a I L engn ./ p iet .; zur lachen, zur Lachen 1432 U26 (1728 in Kopie), z И der lachen 1529 U33 I S utz ; laxx ″ (K., früher überschwemmt), zur lachen um1525 U20 I V in .; laxx ″ (Wohnquartier) III G OL .; laxx ″ (K.) III M ühLeb .; laxx ″ , a d ″ r (Quartier am See), an der lachen um1530 U142 , in der Lachen 1771 A III T hun ; laxx ″ n, an d ″ r (Heimgüter) V H asLib .Hohfl. B) aa) an die fröschlachen 1529 U92 I S eed .; h Ġ rlaxx ″ n, hind ″ r (Wald) V H asLib .Hohfl.; gr ▪ ŋl ″ x ″ , i d ″ r (3 Heimet), in der Gringlachen 1787 A , in der Grindlichen 1796 A , gr ▪ ŋl ″ x ″ waud (Wald) III W aLkr .; in der krützlachen 1474 U30 , Jn die Crützlachen 1553 U8a I L engn .; Ann mettlachenn, ann Mettlachen, die Mettlachen 1532 U62 II U tztF ; bÿ der balmoß Lachen 1531 U97 III W OhLen ; vnnder der sesßlachenn 1531 U97 III O bthaL ; (hierher? ) ob dem sch К tlachen 1470-1490 U44 II E rs . s. Locke; Seüwlachen 1631 U43 II U rsenb . ab) vf scherers lachen um1532 U13 I L engn . ac) an der krummen lachen M.15.Jh. Ch6 IV S piez Ein.; laxx ″ , di l  ŋi/ di x Ό rtsi (Heimet), im Lachen 1771 A III B Ow . b) laxx ″ nek, d (K.) III B Ow .; laxx ″ grab ″ , d ″ r (Schiffswerft) III T hun ; an der Lachen hoffstatt 1533 U23 I S is .; laxx ″ ε tadion, ds/ bim (Sportstadion) III T hun ; laxx ″ w  g (Verbindungsweg Gaicht-Wingreis) I T wann ; laxx ″ weidli, ds/ im (K.) III B Ow . C) -ete; -i -ete: z И Lachettenn 1531 U97 III K OnOLF . -i: hirts ″ l  xxi, i d ″ r (Sumpf) IV Z weis . Lache II B) aa) l → laxx ″ , ds/ im (Heimet), weitere Belege unter Liin III A msOLd . I. Schwzd. Lache f. ‹Pfütze (vom Regen gebildet), Pfuhl, Sumpf›, mhd. lache f. (Id. III, 1004; Lexer I, 1808). II. Schwzd. Lache n. ‹Leintuch, Laken›, mhd. lachen n., in Zus(s). auch lach ‹Tuch, Decke, Laken [von Leinen, Wolle, Seide, Leder]›, metaphorische Übertragung oder frühere Bleiche (Id. III, 1004f.; Lexer I, 1809); s. auch Liin. Läche/ Lee(n) Läche; Lee(n) Läche A) uff dem leche 1531 U3 I m eik .; Lechen (3 Höfe), im Lehen (Haus) 1838 D II b annw .; an den lechen 1425 K10 III <?page no="91"?> Läche/ Lee(n) 6 5 g ugg .; (hierher? ) zer lechem 1425 K10 III r üegg . oder Umgebung; l  h ″ , uf ″ m (Scheuergut und Haus) IV L enk ; l  h ″ (Heimwesen, hügelig), auf dem Lehen (2 Häuser) 1838 D IV O bwiL iS.; l  h ″ , ds (kleines Heimet) IV r eich .; vom lechen Schwartzenburg 1535 U161 V i nterL .; am lëchen 1535 U161 V s ax .; ab eim g И t heisßet am lechenn, hennßli im ried, gitt ab eim st К ck im lechen, stost einer siten an der herrenn g И t von Jnderlappen vnnd vnnden vf an die allmennd an die furtten 1493 U84 , Ab einem Stugk Jm Lechenn 1530 U95 V u nts . B) aa) das Egglechen gelegen uff den bergstetten Gimelwald und M К rn 1396 Rq8 V L autbr .Gimm./ Mürr.; érpl ″ x ″ / leh ″ , (K.), Ń rpl ″ x ″ w ć ld (Wald) IV r eich .Ausserschw.; feist ″ mb ī d ″ l  h ″ w ć ld, im (Wald) V g rindeLw .Bussalp; Flü lechen 1535 U161 V g rindeLw .; im grichtlechen 1535 U161 V L autbr .; das Heingartlechen gelegen uff den bergstetten Gimelwald und M К rn 1396 Rq8 V L autbr . Gimm./ Mürr.; von dem mad in stöcken so an das manlechen stost 1488 U156 IV s t .s teph .; s. auch Männlichen V m eir .; am Oberbacherlehen 1357 III g ugg .; uff dem portt genampt Berna Lächenn 1524-1580 U169 IV L enk ; Boden lechen 1535 U161 , im Branderenlechen 1534/ 35 A , das Branderenlechen zuo Grindelwald 1541/ 42 A V g rindeLw .; satt ″ ll  h ″ wald (Wald) III r öth .; s Ń l  h ″ n, d (Häuser, zu Korporation gehörend), s Ń l  h ″ w Č ld (Wald der Korporation Seelehen) V g rindeLw .Bussalp. ab) h  nisl  h ″ ww ć ld (Wald) V g rindeLw .Bussalp; der Kündigen lechen 1535 U161 V g rindeLw .; das Losislechen 1396 Rq8 , das M К llerslechen gelegen uff den bergstetten Gimelwald und M К rn 1396 Rq8 V L autbr . Gimm./ Mürr.; sechs sch И ppessan. Die erst ist genempt Bl И menlechen, Bl И ms Lehen, die ander ist genempt B К rkislehen 1381 I n id .; uff em port genannt bornen lechn 1497-1524 U167 IV L enk ; iii 1/ 2 kh И winterung an der Spillstatt Stoßt z И beyden sydten an der Bornen Lächen 1524-1580 U169 V g rindeLw .; das Bornslechen gelegen uff den bergstetten Gimelwald und M К rn, das B К tzerslechen 1396 Rq8 V L autbr .Gimm./ Mürr.; dietschis lehen 1493 U84 V u nts .; an wÿssinen, wissinen lechen 1535 U161 V g rindeLw . ac) Gringlechen (‹gering›; drey Tauner Gschikli) 1783 Reg III w aLkr .; vinetum nominatum das grosse Lehen, in loco dicto zem Eichholz 1318 I L ig .; von breiten lehen 1452 U79 I r ad . b) der ober lechen aker, in der nidern lechen aker 1423 UBS II n iedbipp ; ab dem lächacher 1591 U130 III a LbL .; Daniel Blancken Lechenacher 1643 UT III s teFF .; Lehenhaus (Haus) 1838 D III t OFF .; pro prato vocato lechemmath 1425 K10 III r üegg .; in der Lechmatt (Haus) 1838 D III t hier .; l  h ″ matt ″ , ▪ d ″ r, l  h ″ h ŷ s, ▪ m (Haus, K.) IV d ärst .; l  h ″ matt ″ , d (3 Heimet), Lehenmatten (Haus) 1838 D IV z weis .; ab dem lechenberg 1532 U125 III m üh - Leb .Rossh.; l  h ″ bod ″ / -böd ▪ (Weide) IV r eich .Wengi; ein stück an lechen bül stost näbensich an die wannen 1524-1580 U169 IV b OLt .; l  x ″ rein (Wald, Rain) II b annw .; l  h ″ r ▪ ts, im (steiler Wald) IV O bwiL iS.; Lehenschopf (Alp) 1845 D III e ggiw .; l  h ″ε t Ϋ kxli (Wiese) IV O bwiL iS.; der Lehenwald bei den Gmünten 1754 QSa IV s aanen ; l  h ″ w Ŕ d, ▪ d″r (Wald, Weide), l  h ″ w Ŕ dm ű d ″ r, ▪ d ″ (Heumahd) IV L enk . C) -li -li: l  h ″ li, im (Heimet, K.) IV a eschi ; l  h ″ li (Schulhaus, Scheune, Mattland), Lecheli (Haus) 1838 D IV d iemt .; l  x ″ l ▪ , im (Matte mit Scheune) IV k ratt .; l  h ″ li (Scheuermatt) IV r eich . Lee(n) A) l Ń n, ds (K., Strandwald) I g aLs ; Jm leen um1532 U13 I L euz .; l Ń n, ▪ m (K.), ab j acher am len vor1409 U1 I L yss ; l Ń n (Heimet, K., Wald), C Д ntzi am Len 1389 R2 , Lehn (Hof) 1838 D II a FFOLt .; Uff dem len 1535 U101 II b ärisw .; bÿ dem len, hinder dem Len 1531 U50 II k rauchth .; ze den Leen 1319, Lehn (Höfe) 1838 D II L ütz .; wider m К ncheringen Ein Juch: Stost an das Leen 1531 U97 II m attst .; l Ń n, im (Weiler), by dem urtybrünnen am Lenn, der Antonynenn lenn 1518 U74 , Lehn (Dörfchen) 1838 D II n iedbipp ; l Ń n, im (Heimet, K., Wald), Hensli zem len 1442-1469 Ar II r üegs .; vor an dem Len, hinder zlen 1531 U51 II r umend .; uffem Leen am weg bÿ Trachselwald 1550 Ar II t rachsw .; Lehn (Hof Hirseren) 1716 U43 II u rsenb .; l Ŕ , ds/ uf ″ m l Ŕ ob ″ (K., auf Hügel), Zum leen. der pfadacher 1531 U97 II u rt .-S chönb .; l Ń n, ▪ m (Heimet), die matte genempt das len 1520 U131 , vorderes und hinteres Lehn (2 Höfe) 1838 D , Weite im Lehn 1886 Bu III b eLp ; l Ű n (Heimet) III b Leik .; im Lehn (Hinterlehn) (Haus) 1838 D III b Ow .; l Ű n, ▪ m (Ackerland, früher Schloss-Lehen), Lehn (2 Häuser) 1838 D III b urgist .; l Ű n (Heimet), Hans Wengers len 1530 UT , im Lehn (Haus) 1838 D III F Orst ; l Ń n (Heimet), zem Lene 1356, in loco dicto am Lene 1389, im Lehn (Haus) 1838 D III g ugg .; das holtz genempt im Kellin und das holtz da bi genempt vnderm Len 1411 UT III h eiL ./ h iLt .; l ő n (Heimet), im Lehn (Haus) 1838 D III k irchd .; l Ń n (Heimet, K., Wald W Schulheim Landorf), ein acher am Leen, da der wÿer Jnnlÿt 1531 U97 , Lehn (Hof) 1838 D III k öniz ; l Ń n (Acker) iii k öniz Liebew.; l Ń n (Heimet mit K.), Lehn 1645 A , Lehn (Haus und Hof) 1838 D III L angn .; Am len 1531 U136 , im Lehn (Hof) 1838 D III L aupersw .; l Ű n, im (2 Bauernhöfe und 1 altes Häuschen), am Len 1423 K1 , im Lehn (3 Häuser) 1838 D III O bbaLm ; l Ń (Haus und Hof), im Lehn (Haus) 1838 D III p OhL .; l Ń n, ds h ▪ ŋ ″ r/ ob ″ r ″ (Heimet und K.), im Lehn 1645 A III r üd .Ranfl.; l Ń n (Land), Lehn (Hof) 1838 D III r üegg ./ r üegg .Hinterf.; l Ń n, ds/ im (Heimet mit 2 Wohnhäusern, K.), am Lehn (Haus) 1838 D III r üsch .; <?page no="92"?> Läche/ Lee(n) 8 7 l Ń n (K. und zerfallene Scheune) III r üti bR.; l Ű n, ▪ m auch: l Ű nwaud (Wald, Halde) III s teFF .; am Len 1392 UT , das nider g И t, das Len genant nid der kilchgassen gelegen 1542 UT III t hun ; l Ń n (Heimet, K., Wald), im Len 1479-1563 Ar , Lehn (Hof) 1838 D III t rub ; l Ń n, im (Abhang, 2-3 Heimet, K.), im Len 1527 UT , im Lehn (Häuser) 1838 D III u et .; l Ű n (Heimet), im Lehn (Hof) 1838 D III w attw .; l Ń n (2 Heimet mit Häusern, Halde), im Lehn (Hof), im Lehn (Haus) 1838 D III w ahLern ; l Ń n (2 Heimet und K.; Abhang, Halde), scoposa sita in rüti am len 1492 K3 , im Lehn (Hof und Häuser) 1838 D III w Orb ; l ő n (3 Häuser), ein Matten heißt der Schlatt, stoßt zur andern an Hanns Kräyenbüll am Leen, vnd hinaus auf die Allmend 1531 U97 , Lehn (Häusergruppe) 1838 D III z äz .; l Ń n, ▪ m (Scheuermattli) IV a deLb .; l Ť″ , ds (Matten), am Len/ Leen 1502 U157 , Lehn (Hof) 1838 D IV b OLt .; am leen 1497-1524 U167 IV d ärst .; l Ń , ds (Heuland) IV d iemt .; ein mad genempt daz len, daz Len 1486 U166 IV e rLenb .; l Ŕ″ , am (mehrere Heimet) IV F rut .; l Ť″ , am (Heimet), l Ť″ , uf ″ m (Matte, Heimet), von dem mos stost an sin len 1515 U158 , am Lehn (einzelne Häuser) 1838 D IV L enk ; l Ť″ , ds ob ″ r/ und ″ r (je 1 Heimwesen), am Len 1357, am Lehn (2 Häuser) (Hintereggen), am Lehn (2 Häuser) (Bunschen) 1838 D IV O bwiL iS.; l Ű (Scheuergut), under dem Lenn 1629 U152 IV s aanen ; l ő″ (Mähder mit Heuscheunen), Ein mans mad am len 1497-1524 U167 IV s t .s teph .; l Ű n (1. Heimet; 2. Ackerland), l Ű (Heimet) IV s piez ; l Ŕ″ , im (4 Heimet), von eynem gutt genant das Len, am Leen 1502 U157 , im Lehn (Hof) 1838 D IV z weis .; l Ń , ds/ im (Heimet, Wiese), auf dem, und am außern Lee (Häuser) 1838 D V b eatb .; l Ń , am (Wiese) V d ärL .; l Ŕ″ n (K.) V g adm .; l Ń n, ds (4 Heimet, K.), am Lene 1369, am Lehn (2 Häuser) 1838 D V g rindeLw .Itramen; l Ű″ n, ▪ m/ am (Wiese, Heimet, Scheuer), im Lehn (Haus) 1838 D V g utt .; l Ń , ds/ am (mehrere Wohnhäuser, Dorfteil), im zun am Leen 1524-1580 U169 , im Lehn (Häuser) 1838 D V h abk .; l Ń n, am/ Ό b ″ r ds (mehrere Heimet, K.) V h asLib . Gold./ Hohfl.; l Ń n, ds/ uf ″ m (K., Scheune) V i seLtw .; l Ű n, ę m (Dorfteil mit vielen Häusern), Heinrich am Lene ab Wengen 1347, am Lehn (12 zerstreute Häuser) 1838 D V L autbr .Weng.; bonum am Lene dictum Burgersguot situm in Sachsatton et emptum a Heinrico Possen um1350 K5 V s ax .; l Ń n, ds (Burgerland, Allmendplätze), ze Undersewen, ob den fl Д n, dz lên 1305 V u nts .; le Ř n, am (Dorfteil), am leen 1535 U161 V w iLd . B) aa) (Auswahl: ) super agrum heiset Abenlen, und lit zwischent dem Mosacher um1400 K6 II ? i FFw .; achers Leen 1533-1542 U128 III g ugg .; áft ″ rl Ń (Heimet, K., Wald), im Afftterleen der hilchori Hassli 1566 C3 , Afterlehn (Haus) 1838 D II h asLe ; Der Agersten len acher stost bisen halb an Ranb И ch weg 1535 U101 II u rt .-s chönb .; das allmisleen 1528 U2 I r app .; haubl ń (K., Wiese), (hierher? ) zem Alpenle 1343, vff dem alp len 1530 U95 I b üet .; nidtsich an das aspi len 1535 U161 V g rindeLw .;  g ″ rt ″ l Ń n (K.) III g ugg .; Eggen len 1535 U161 V L autbr .; (hierher? ) am Ort zem Eichklen 1424 Rq1 III r ad .Olt.; das erblen um1533 U129 III a LbL .; ů rbl Ń n, im (Heuland mit 1 Scheune) V b rienzw .; ű rbl Ń , ▪ m (Wiese und Haus) V d ärL .; Ń rbl Ń (Wald) V L eiss .; gr Ό″ mb ▪ r ″ l ń n, im (kleines Wohnhaus) II s um .; das halten len 1535 U161 V h abk .; has ″ l Ń , im (Heimet, K., Wald, Heimatmuseum), has ″ l Ń waud oder has ″ l Ń n ″ r, im (Wald), Hasenlen 1442-1469 Ar III t rubsch .; bim Türly am hasenn lenn, unnd gadt der züny nach biß an den hasenn grad 1531 U136 III t rub ; Das G И tt am Hase leen 1531 U136 , Ober- und Unter-Hasenlehn (4 Häuser, 2 Höfe) 1838 D III L angn .; heg ″ l ń n, ▪ m (2 Heimet, K., Wald), Hegenlehn (kleiner Hof) 1838 D II r üegs .; das Hoflên 1336 V b eatb .; Holtzachßlen 1535 U161 V g rindeLw .; xrampf ″ l ń n (Heimet und K.), Krampfenlehn (Hof) 1838 D II s um .; Legerlehn (Hof) 1838 D II L ütz .; lipp ″ l ń , im (3 Heimet, K., Wald), im Lippenlehn 1704 A , Lippenlehn (4 Häuser) 1838 D III r öth .; dem guot genant das louwilen 1535 U161 V b eatb .; l Ό paxl Ń n (zum Laubbach gehörende Schmiede mit Umschwung) III g ugg .; mal Ń , ds (K.) V b eatb .; das matten len 1535 U161 V h abk .; m  dl Ń n (Heimet, K., Wald), Madlehn (Hof) 1838 D II h asLe ; Madlehnberg (Hof) 1838 D III L aupersw .; m Ϋ l → l Ń n (Heimet), daz g И t, daz da heisset Mulilên daz da lit under J Ў lisriet 1318 III w ahLern ; nöj ▪ gl Ń n (Heimet, K., Wald), Neuegglehn (Hof) 1838 D II r üegs .; an dem ougstlenn 1531 U60 III w OhLen ; das Bach len 1535 U161 V h abk .; baxl Ń n, im (grosses Stück Land und Wald, Heuland), am Bach Leen 1524-1580 U169 , baxl Ń nw ů idl ▪ , ▪ m (kleine Weide mit Wald) V L autbr .Gimm./ Mürr.; ein guot genant Bach len 1535 U161 V r ingg .; von Belppergs len 1430 U78 III n eu .; das Berg len 1535 U161 V g rindeLw .; das betzenboden len 1535 U161 V L autbr .; pfantl Ń n, ▪ m (Hof), ab einem stuck erdterich genampt das pfanndtlächenn 1591 U130 , im Pfandlehn (Höfe), im Fantlehn/ Pfandlehn (Höfe) 1838 D III w ahLern ; znÿder f ώ ldt Stost an das bÿrchen len 1531 U59 II b ür zH.; b → s ″ l Ń , im/ ds (Buchenwäldchen) I L euz .; b ↓ s-/ b ↓″ s-/ b ↓ jisl Ń n (Heugut) V g rindeLw .Itramen; Bluome len 1535 U161 V L autbr .; b ĭ d ″ ll Ń n (Boden im Hang) V g rindeLw . Bussalp; Borbach len 1535 U161 V g rindeLw .; ein matten genant das b Ў schennleen 1544 U117 III b Ow .; das boumen len, Branderen len, das Brunn len, das Bül len 1535 U161 V g rindeLw .; bu ″ b ″ l Ű (K.), vor dem Hag deß Buebenlen, an dem Buobenlen, Buobenle um1400 K6 II J eg .; b Ό ssol ń , ▪ ds (Wiesen und Äcker), der krummacher im busileen, Jm busile 1532 U4 I n iedried bK.; Ramseren len 1535 U161 V i seLtw .; (hierher? ) Heinrich am Reitlene ab Wengen 1344 V L autbr .Weng.; das Seuw len, Stein len 1535 U161 V g rindeLw .; ε tud ″ l Ń n (kleines Heimet), im Staudenlehn 1786 C3 , bei’m Staudenlehn (Haus) 1838 D III g ugg .; ε ab ″ l Ń n (2 Heimet, K., Wald), ze Schablen 1380, ze schablen 1380 U55 , <?page no="93"?> Läche/ Lee(n) 10 9 Schabenlehn 1792 A , Ober- und Unter-Schabenlehn (2 Höfe) 1838 D II s um .; das Schlücht len 1535 U161 V g rin deLw .; Schmidhublehn 1790 A II L ütz .; Schoberren len 1388 III w attw .; Schwendi len 1535 U161 V g rindeLw .; wann ″ tall Ń (K.) II d ürrenr .; wei ″ rsl Ń n (K. mit Weiher) II s um .; das wiggen len 1535 U161 V g rindeLw .; Einenn drittentheil deß willer Lens, Einer halben k И wintrung im wyler leen 1524-1580 U169 V L autbr .Gimm.; Jm wÿnterlen I b ieL ; ein Manwerch Matten an wintterlen 1530 U42 II L Otzw .; Denne Jn der zelglen Stossent einthalb an das moß 1531 U97 III m irch . ab) (Auswahl: ) von alasers len 1430 U78 III n eu .; amm ″ lisl ń , ds (Hang) I r app .; funnff Manwerck Matte, by dem urtybrünne am Lenn, unnd anwandett der Antonynenn lenn dar uff 1518 U74 II n iedbipp ; C Д ntzi Winchler von Gigerlen 1389 R2 II ? L ütz .; hamm ″ rsl Ń (Heimet, K.), hamerlis leen gelegen in siner Speck 1493 U84 III h öFen ; heim ″ l Ń n (Heugütlein, Vorsass) V g rindeLw . Bussalp; zwuschen heingartz und losis len 1524-1580 U169 V L autbr .Gimm.; holtzachß len 1535 U161 V g rindeLw .; sin halbe leenschafft z И louperswyl genant holtzmans leen 1569 U72 III L aupersw .; je g ″ rl Ń (grosses Heimet, K.), Jeggerlen 1526 U68 , Jegerlehn (Höfe), Jegerleh- Scheuer (2 Häuser) 1838 D , j ő g ″ rl Ń wa Ǿ d (Wald bei Jegerlee), j eg ″ rl Ń w Ť d (Heimet, K.) III w aLkr .; vff Jenslys Lenn 1518 U74 II n iedbipp ; kx ↓ε l Ń n (2 Heimet, K.), am Keuschlehn (2 Häuser) 1838 D V g rindeLw .Bussalp; Koleren len 1535 U161 V g rindeLw .; daz g И t gnemt Koppenlen 1349 III s teFF .; im Krampfenlehn hinter Sumiswald 1792/ 93 C3 II s um .; von lemblis len 1430 U78 III n eu .; zweyer k Д wintrung in linslis len gelegen, Linssislen 1524-1580 U169 V L autbr .Gimm.; malmesleen stost f К rher an weg gan zimlisperg 1531 U97 I r app .; Metzinen len, m И llers len 1430 U78 III n eu .; m Ϋ ll ″ rsl Ń , ds (Grundstück, Mattland) V h abk .; Nötenleen zu Dürrenbach 16.Jh. UP III L angn .; am bechters leen zwüschendt dem holtz vnd Ch И nÿ Schl И ppen, das b ώ rchter leen lidt zwüschendt М lÿ tuschers vnd der straß 1531 U59 II L imp .; Aber einer k Д wintrung inn bischoffs len, Byschoffslen, pischofs Leen 1524-1580 U169 V L autbr .Mürr.; von Rosserren len 1430 U78 III n eu .; Salerlis len 1535 U161 V i nterL .; ein halbe Jucherten nempt Sich Sallmisleen 1531 U97 I r app .; Siberslen 1320-1491 Rq1 III s changn .; hansis Stuckis len 1492 K3 III k OnOLF .; predium dictum Schiltmanslen 1347 V m atten ; ε m ▪ dsl Ń n (Heimet, K, Wald), Schmidslehn (Hof) 1838 D II L ütz .; Im Obersteg der Schmiden leen 1497-1524 U167 IV s t .s teph .; εũ n → sl ń (K.), uss dem Schönisleen 1618 UP III a rni ; ε wartsl ń n (Wald, K.) II s eeb .; ε wartsl Ń n (Abhang, Häuschen) II w ynigen ; Schwartzina len 1535 U161 V G rindeLw .; ein g И t genempt der Tatzers lene 1396 Uk2 V L autbr .Gimm.; tr Π ttisl Ń n (2 Heimet, K., Wald), Truttlisleen, Truttlislen 1479-1563 Ar II L ütz ./ s um .; wissen len 1535 U161 V L eiss .; ze Wolfferschle 1423 UBS II n iedbipp . ac) (Auswahl: ) Vorder-Lehn (Hof) 1838 D III L aupersw .; de bonis vulgariter nominatis das groslen 1442 U27 , der herrlis acker stoßt bergshalb uff das grosß leen 1551 U32 I t äuFF .; Im grosenn lenn 1531 U96 III k öniz ; h ▪ ŋ ″ rl Ŕ n (K.), im hintern Lehn 1666 U77a II n iedbipp ; h ▪ ŋ ″ rl Ń n (kleines Heimet, K.), Hinterlehn (Haus) 1838 D , h ▪ ŋ ″ rl Ń ngrab ″ (Wohnquartier), h ▪ ŋ ″ rl Ń nw Ǿ dl ▪ (Wald) III b Ow .; hinn ″ rl Ń n, ▪ m (Ackerland) III w aLd Zimm.; das hinder len 1500 U48 III w aLkr .; h ī l Ź (Wohngebiet, Ackerland) IV s piez ; das innreleen um1533 U133 III r üegg .; das Jnnerleen 1534 U100 III w aLd Zimm. oder n iedmuhL .; Indorst len 1535 U161 V L autbr .; Im kleine lenn 1531 U96 , das ober Ried Im kleinen len 1535 U101 III k öniz ; z И sin Nidern Leen, ob an bendicht brobsts byfang, den rotenboum 1569 U72 II t rachsw .; Nieder-Lehn (Haus) 1838 D III V ech .Utz.; ī b ″ rl Ń nf  ud (Gebäude, K.) II n iedbipp ; ī b ″ rl Ń (Heimet, K., Wald), das Ober Leen an Bach 1531 U60 (N. 1573) III L angn .; Ober-Lehn (Hof) 1838 D III L aupersw .; daz Oberlen 1361 III r üd .; ī b ″ rl Ń (Heimet, K.), das ober lehen stost an das g И t das da heisset das bechly 1500 U48 , Ober-Lehn (Haus) 1838 D III w aLkr .; ī b ″ rl Ń n (K.), Vff dem balmmoß ein clein halb mad zw К schen dem oberleen vnd breitenmatten 1531 U97 III w OhLen ; ob ″ rl Ŕ n (Grundstück) III z äz .; l Ŕ″ , ″ m ī b ″ r ″ (Grundstück, Haus) IV L enk ; die weyd am Ў denn len 1531 U136 III t rub ; εũ nl Ń n (alter Name für Haus Gfeller, Utzigen; Hof) III V ech .; Schr ώ gen len 1361 I b ieL ; l Ń n, ▪ m Ό ŋ ″ r u ob ″ r (Wald) I r app .; l Ń n, ds uŋ ″ r (2 Häuser) II a FFOLt .; uŋ ″ rl Ŕ n (2 Heimet) III z äz .; l ő″ , Ό ss ″ r/ Ό f ″ m Ό ss ″ r ″ l ő″ (Mattland) IV b OLt .; Ό ss ″ rlé, ▪ m (Haus, K.) V b eatb . b) (Auswahl: ) l Ń axx ″ r, ▪ m (K.), dry Juchart genant der lee acher Stosend windshalb an herberis matten 1529 U92 I m eik .; l Ń axx ″ r (K.) II k rauchth .; am leacher 1531 U97 II m attst .; der Lehnacker 1666 U77a II n iedbipp ; l Ń naxx ″ r (K., Acker), Lienhard Zenders Lehnacher 1534 U100 (N. 1671) III k öniz Liebew.; Jm Leenacher 1531 U97 III O bthaL ; lenaxx ″ r (Heimet) III r üegg .; An den Leenachernn 1531 U97 III w Orb Rich.; l Ń naxx ″ rli (kleine Wiese) IV b OLt .; decima de Tuimot et de Lennachier 1348 N IV s aanen ; l Ń naxx ″ r, d ″ r/ am (K., Wohnhaus) V h asLib .Reuti; von dem Lenakerlin 1374 Qw V i nnertk .; l ő axx ″ rbod ″ n, d ″ r (K., Scheune) V i seLtw .; dem rein Nach hinderhin zum stein hinder der Len ώ gerdtenn 1534 U100 (N. 1537) III k irchL .; l Ń nek (Hügel) III r üd . Ranfl.; l Ń nék, d (Wohnhaus), auf der Lehnegg 1780 A III t rub ; l ▪″ nek, id (Weg und Wald) IV O bwiL iS.; l ▪″ nek (Heuland) IV z weis .; l ń nei (K.) IV b OLt .; Lehnfluh (Ruine Erlisburg) 1850 JBe II n iedbipp ; uf bösis leen fl И 1569 U72 II L ütz .; l Ń″ flu ″ (Steinbruch) IV z weis .; Lehnvorsass 1662 QSa (N. 1726) IV s aanen ; das g И t zem Lengaden 1363 V i nnertk .; l Ń ngass, d (Heimet, K., Wald) II a FFOLt .; l Ń ngass ″ , an d ″ r (Dorfstrasse) V w iLd .; l Ŕ grab ″ , d ″ r (Senke im Bubenloowald) II u rt .s chönb .; (hierher? ) l Ń ŋ-/ l Ű ŋgrab ″ (Graben, Wald) III <?page no="94"?> Läche/ Lee(n) 12 11 B Leik .; l Ń ngrab ″ (Seitengraben zum Unter-Frittenbach) III L aupersw .; l Ń ngrab ″ / -grebli (Seitenbach zum Unter- Frittenbach) III r üd .; l Ŕ″ gr  bli, ▪ nn ″ r/ Ό ss ″ r (Seitengräben der Simme) IV b OLt .; l Ŕ″ gr  bl ▪ , ids (Bach) IV O bwiL iS.; l Ń gr  bli (Bach, Graben, unterer Teil des Blattengraben) V d ärL .; das leen g И tt 1551 U32 I b eLLm .; Leengut 1645 A III t rub ; Bendichtt Zimmermans len g Д ttli 1535 U101 III w aLd Englisb.; ein pletzlj heist das Leenhaldlj 1531 U97 I r ad .; l Ń nh ć lt ″ n, d (Streugebiet) V h asLib .Gold.; l ń nh Ń rs ε wendl ″ (Weide) IV r eich . Scharn.; l Ń nherrli, ds/ im (Scheune, Matte, 2 Wohnhäuser) IV a eschi ; l Ń nheri, ds (Heimet) IV k andergr .; l ń nh ī l ″ (Wald) III u et .; ab einem anderen stuckle holtz im leennholtz 1591 U130 III g ugg .; Im Lenholtz 1531 U144 III u et .; l Ń h Ό b Ǿ , ▪ m (Kiesausbeute) I m eik .; l Ń nh Ό bu, d ″ r (Haus, K.) III k irchd .; l Ŕ nhubu (Grundstück) III z äz .; zem Lenhus 1354 V L eiss ./ i nterL .; l Ń nx  s ″ rei, d (veraltet) III t rub ; Leemann, Leeme s.d.; l Ń mat (Acker), die Leenmatten holtz vnnd veld 1530 U95 I O bwiL bB.; l Ń nmát (K.), Die nider len matten stost ann Schweighofers straß, die ober Len matten 1539 U71 , l Ń nmatt ″ (Haus unterhalb Leen) II a FFOLt .; Jn den Leenmatten 1531 U97 II a L chenst .; lemat (K., Strasse) II h eimisw .; die len matten 1470-1490 U44 II k Opp .; lématt ″ , d (K., Sandboden) II k rauchth .; l Ű mátt ″ (Ackerland) II m adw .; l Ń matt, die len matten 1529 U92 , die Lemmatten stost ann die tremel straß vnnd an deß gotzhuß g И t Jnnderlappen 1531 U60 III a eschL .; l ń nmatt ″ (K.) III b eLp ; die Ochsenweid, stost an die lantstras und an die Lematten 1526 UT III F Orst ; uff der len matte, lit z И einer siten an der widmatten, zur andern an des dorffs alment 1500 U48 III h erbL .; die Lenmatten 1364 III k irchd .; Die leen Matta 1531 U136 III L angn .; lemátt, d (Heimet, K., Lehmboden) III L ind .; daß g И tt lenmatt 1487 K10 III r üegg .; l ŕ matt ″ , i d ″ r (Haus), Leematten (Haus), Lehnmatten (Haus) 1838 D III s igr .; lémattaxx ″ r, Ό f ″ m (K., lehmig) III w aLd - Zimm.; die Lenmattan 1543 U154 IV d iemt .; l Ř mattl ▪ , ▪ m (Grundstück mit 3 Häusern) IV k ratt .; l ő″ matt ″ , i d ″ r (Wiese, Scheuer) IV O bwiL iS.; l ő″ m ć d, ds (Heuhaus, jetzt Wohnhäuser) IV s t .s teph .; auf der Lehnmatten (Hof bei Abegg), Lehnmatten (Häuser) 1838 D IV z weis .; l Ń matt ″ , d (Grundstück), l ń m  tt ″ li/ l Ń m  t ″ ll ▪ , ds (K.) V h abk .; lématt ″ / lématt ″ n, an d ″ r (Restaurant, Station), von der lematten 1535 U161 V L ütsch .; l Ń nm Ĭ s (Acker, Wiese, Wohngebäude), l Ń nm Ĭ sw  g (Feldweg) II d ür renr .; l Ń nm έ l ▪ (Mühle) I L yss ; die Matten, gen. der Lebach 1358 II L angt .; Leebach, Leebachmatten 1343 Fr6 , 1642 Jv II L Otzw .; ein aker, lit im Lebache 1343, der pfaf von rorbach hat ein matten ist gelegen ze madiswil in dem lebach 1465 U39 , zinß von einer matte In dem Leebach heist kolmars matte 1522 U41 , l Ű b ″ xmát ″ , i d ″ (Ackerland), l Ű b ″ xwáud (Wald) II m adw .; l Ŕ nbexl → / l Ń nb  xli, ds (kleiner Bach bei Leen, K.), beim Lehnbächli 1666 U77a II n iedbipp ; l Ű bax (Heimet), der lebach acher, stost an den wäg so Man gan Madißwyl gat 1530 U42 , Leebach (Haus) 1838 D II r ütsch .; l Ń nb  rg (Wald) II n iedbipp ; Lehnboden (Haus) 1838 D III L angn .; l Ń nbod ″ , d ″ r (Heimet, K.) III r üd .; l Ń nbód ″ (unterster Teil des Lehn) III u et .; l ń nbod ″ n, d ″ r/ ▪ m (Heuland, 2 Häuser, 1 Stall) V L autbr . Isenfl.; der Lenbrunnen stegen 1389-1460 Ud III ? b ern ; i Jucharten stost an rein an lenbrunnen ushin an die Ilffis, an Leenbrunnen 1569 U72 III L angn .; der lenbrunnen ein groß mad 1529 U92 III r ub .Allm.Be.; Die leenb К nden 1531 U97 III m irch .; die len bunen 1531 U60 III r ub .; l Ŕ nr Σ ti, d (K.), die Lehnrütti 1666 U77a , l Ń nr Π t → axx ″ r, d ″ r (K.), l Ń nr Π timátt ″ , i d ″ r (K.) II n iedbipp ; l Ń nrütti (K.) III w Orb ; l ń s ↓ t ″ n, an d ″ r (Vorsass) V h asLib .Reuti; l Ń n ε b ▪ ts, d ″ r s. ε b ▪ ts gleiche Gde. III k irchd .; l Ńε p ▪ ts, ▪ m xl ↓ n ″ / gross ″ (Allmendland), l ńε p ▪ tsgrab ″ , ▪ m Ό ss ″ r ″ (Graben, Bach)/ ▪ nn ″ r s. xopf ″ ŋgrab ″ gleiche Gde., l Ńε pitsbalm, Ό f d ″ r (Wald, Wildheuplangge über Fluhabsatz) V d ärL .; Der Leenstudacher 1531 U97 III w OhLen Särisw.; Der lenng bletz Stost an die stambach gassenn, zw К schenn benndict bergmanns matten vnnd der stras zum leet К rlj vß 1534 U100 III b OLL .Habst.; der Lehnwald (Wald), der Lehwald (Wald) 1838 D I r app .; l Ń nwaud, ▪ m (Wald) II r üegs .; l Ń nwaud (Wald, steil) III b eLp ; der Lehnwald (Wald) 1838 D III k irchd .; l Ń -/ l Ń nwaud, ▪ m (Wald) III L angn .; der Lehnwald (Wald) 1838 D III L aupersw .; le ″ wald (Wald) IV s t .s teph .; l ń w ć ld (Wald), Lehwald (Leewald) 1838 D V d ärL .; l Ń nw  udli (Wäldchen beim Leen) II a FFOLt .; l Ń w  udli (Wald) III L angn .; léw  l ▪ (Wald) V b eatb .; l ń w  lli (Wald beim Leen) V i seLtw .; l Ń w  g, lenweg 1534 U100 II J eg .; l Ń nw  g, d ″ r (Strasse) V u nts .; Lewweydt 1532 U43 II u rsenb .; l Ű nw ő id (Heimet, Wald) III b Leik .; l Ń nw Ŕ d, d/ i d ″ r (K.) III t rub ; l Ń n ts ŷ n, d ″ r (K.) V u nts . C) -(e)li; -er; -ti -(e)li: (hierher? ) l  li, ds s. ε t ũ kx ″ r ″ gleiche Gde. II s um .; im Lehnli (Hof) 1838 D IV d iemt .; l Ń n ″ li, ds (Wiese, Scheuergut) IV s aanen . -er: l Ń n ″ r, d ″ r (Heimet, K., Wald) II L ütz .; l Ń n ″ r/ l Ń n ″ r ε ürli (Weidestall) III L angn .; l Ń n ″ rsgrab ″ (Graben) IV r eich . -ti: l Ŕ″ nti, im (Heimet, Scheune) IV z weis . Schwzd. Rechtswort Lëhe(n)/ Lëche(n)/ L Ń n n. ‹Pacht, Lehen›; Abl. vom Vb. leihen, germ. *laihwna n., ahd. l Ń han, mhd. lêhen, lên stn. ‹geliehenes, überlassenes Gut›, mit einer alem. Nbf. mit kurzem offenem Stammvokal *lëhen, kontrahiert zu lên, denn germ. ë geht vor h (ch) durch Zusammenziehung gerne in Ń über. Die zweisilbige Form ist also die sprachhist. ältere, doch sind alle drei Lautungen im Kt. BE seit der 1. H. des 14. Jh. belegt; zudem stehen die einzelnen Formen für gleiche wie versch. Grundstücke in ders. Gde. oft nebeneinander (Id. III, 1236f.; Lexer I, 1859f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 365; 24 Kluge/ Seebold, 565; Zinsli, Flurnamenpaare, 154ff.). Der früheste Beleg für die Spirantisierung von intervokalischem -h- > -chstammt von 1381: Bl о menlechen in I N id .; intervokalischer h-Schwund dürfte in ze den leen 1319 in II L ütz . vorliegen; daneben Mulilên 1318, 1322 in III W ahLern (vgl. <?page no="95"?> Lade 14 13 dazu Sonderegger, Appenzell, § 187.1 u. 2). Als reines Längezeichen taucht -h- 1534 in III K öniz zum ersten Mal auf: Im lehn, Lehnacher; es bleibt vz. bis in die 2. H. des 17. Jh. (vgl. Sonderegger, Appenzell, § 41.2). Auffällig ist die weitgehende Erhaltung des Ausl.-n nach Vokal - der sonst aufgegeben worden war - auch im Mittelland; die Lee-Belege sind weitaus in der Minderzahl, obwohl seit 1343 zu beobachten (vgl. dazu Zinsli, Flurnamenpaare, 155f.; Sonderegger, Appenzell, § 214). Der FN Lehnherr ist in IV S piez und W imm . alt belegt (FNB III, 346). Einige der hier angeführten Belege könnten vielleicht auch zu ahd. hlŃo / -wes, mhd. lê m. ‹(Grab-)hügel› eingeordnet werden, doch ist eine Scheidung der Belege äusserst schwierig (Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 370; Lexer I, 1845); massgebend waren für uns das Genus (n. für ‹Lehen›, m. für ‹Hügel›) und die Sach-Bez. S. auch Lee und Leemann/ Leeme. Läck B) ad) gl  kx, ds (Wald) IV B OLt .; gl  kxx  nnl ″ n, bin (Salzstreustelle) V G rindeLw .; gl  kxm  d ″ r (Wildheumähder) IV S t .S teph .; gl  kxblatt ″ n (Salzleckstein für Vieh) V B rienz ; gl  kx ζ latt ″ n, di ī b ″ r/ und ″ r (Salzleckstein für Schafe) V G adm .; gl  kxpl ę tt ″ n V G utt .; gl  kxbod ″ oder l  kxbod ″ (Alpweide) IV K anderst .; gl  kx ε tein (Salzleckstein für Schafe), gl  kx ε teinhittα (SAC-Hütte) V G rindeLw . C) -ene, -i -ene: l  kx ″ n ″ n, Ό f ″ (Schafweide mit Felsen) V I n nertk . -i: l  kxi, i d/ i d ″ r (Salzstelle) IV O bwiL iS.; h ▪ rts ″ l  kxi (Kalkfels) IV S t .S teph .; l  kxi, bin d ″ r (Gemslecke), l  kxigaŋ (Gemslecke) V G utt .; l  kx ▪ , b ▪ r (Kalkfels) V O bried . Zu schwzd. Lëck m./ (n.) gebildetes Kollektivum G(e)lëck n. ‹Salz oder ein Gemisch von Salz, Kleie, Hafer usw. für das Stallvieh; Stelle auf Felsen, wo man Gemsen oder Ziegen Salz streut› (Id. III, 1245) bzw. mit ahd. ⁿ n zu schwzd. lëcke(n), mhd. lëcken ‹lecken› gebildetes Abstraktum Lëcki f. als Bez. für natürliche salzhaltige Leckstellen, die vom Gemswild aufgesucht werden, oder Stellen im alpwirtschaftlich genutzten Gebiet, wo man v.a. den Schafen und Ziegen Salz auslegt (Id. III, 1249; LUNB I/ 1, 333; URNB II, 528f.; Lexer I, 1850f.). La Côte s. Laggoot (La Côte) Lad- † B) b) an den ladiß acher 1529 U92 , ladÿß acher 1531 U60 , Ladis acher 1534 U100 III S tettL . C) -(e)ner -(e)ner: Jans Ladenners g И t 1382 IV Z weis . Beide Belege wohl zu Personen-Bez.; z.B. Ladi (mit Gen.-s) könnte sowohl PN-Kzf. sein zum seltenen Stamm *lath- ‹(ein) laden, vorladen, herausfordern› (germ. th > ahd. d), obwohl alem. nicht überliefert (Förstemann I, 1013f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 227), als auch FN (evtl. Übername), im FNB ebenfalls nicht nachgewiesen. Ladenner dürfte FN sein, obwohl im FNB heute nicht mehr belegt. Evtl. Berufs-Bez. ‹Einlader zu besonderen Anlässen› oder ‹berufsmässiger Auf- und Ablader› (Studerus, Familiennamen, 147; Id. III, 1062ff.). Lade 1. Lad(e); 2. Lade 1. Lad(e) A) lad ″ , ts Ό (Weiler), zer Ladon 1356, ze ladenn 1484 U126 , zur Laden 1489 A , Zun Ladenn 1533-1542 U128 , zu Ladenn 1577 C3 , Laden (Zehntort) 1708 A , Laden (Dörfchen) 1838 D III G ugg . B) aa) in der Zunderlade 1839 C5 IV G steig . b) lad ″ f  l, ds (K.), lad ″ flü ″ (Fels), lad ″ fors ″ ss (Vorsass), die Ladenvorsatz 1777 A , Ladenvorsass (Haus) 1838 D , lad ″ grab ″ (Graben mit Bach), lad ″ gr ć t (Bergweide), lad ″ höutsli (Wald), lad ″ bax/ -bexli (Bach), lad ″εΠ rbod ″ (Heimet), Ladenscheürboden 1773 A , lad ″ r ε x  u ″ rli (Höhle) III G ugg .; lad ″ plats, d ″ r/ bim (Stelle im Wald, wo die Holzer ihre Fahrzeuge beladen) II B urgd .; ladholts, im/ a ladholts (Bäuert), ab einem g И t, heisßet das ladholltz 1493 U84 , ladholtz 1505 U172 , 1538 U148 , Ladholz 1615/ 16 A , Ladholz (kleine Bäuert) 1838 D , ladholts ć lm ▪ , uf d ″ r/ in d ″ r (Wald und Buschwerk), ladholtsgrab ″ , im (Bach), ladholtshor ″ (Gipfel), ladholtsx Ό mα, ▪ r (Weide), ladholtsmatt ″ , in d ″ (Wiese), ladholtsw ▪ ld → , ▪ r (Gestrüpphalde) IV F rut .; an die ladweid 1531 U136 III L angn . 2. Lade A) lad ″ , d ″ r/ Ό f ″ m (2 Häuser), auf’m Laden (Häuser) 1838 D IV D iemt .; lad ″ , b ▪ m (früher Kaufladen) V G steigw . B) aa) xu ″ lad ″ (Wald) III G ugg . b) lad ″ε t Ϋ kx → (Heuland) IV D iemt .; lad ″ε opf s. ekt ▫ rli gleiche Gde. V S chatt .; lad ″ waŋgu ″ t (früher Heimet, heute überbaut), bei der Ladenwand 1742/ 43 C3 , das Ladenwandgut 1771-1779 C3 , Ladenwand-Gut 1850 JBe , Ladenwand (Landgut, 2 Gebäude) 1838 D , die Ladenwandmatt 1762 U170 III B ern ; lad ″ waŋ, d (Heimet) III B renzk . <?page no="96"?> Läder 16 15 C) -eli; -i; -ig -eli: l  d ″ li, ▪ m (Quartier) III H eimb .; l  d ″ li, ds (Heimet) IV S aanen . -i: ε pind ″ lladi (K.) V H abk . -ig: nún mans Matten zúm ladigensteg 1497-1524 U167 , ein m Ў sli zum ladigen steg um1540 U168 IV L enk . I. Schwzd. Lade(n) f. ‹Lade, Kiste› < ahd. *hlada, mhd. lade f. mit der Grund-Bed. ‹Vorrichtung zum Beladen› (Id. III, 1057; aber für BE nicht belegt; 24 Kluge/ Seebold, 553), und schwzd. lade(n) ‹eine Last aufladen›, z.B. Heu, Mist, Holz (Id. III, 1059f.) < mhd. laden stv. ‹laden, aufladen, beladen, belasten› < ahd. (h)ladan (Lexer I, 1810f.; 24 Kluge/ Seebold, 553); ‹Ort, an dem Lasten geladen oder zum Laden bereitgestellt, gelagert werden›. II. Schwzd. Lade m. ‹Balken, Brett; Verkaufsladen› < mhd. lade m. (Id. III, 1064; 24 Kluge/ Seebold, 553; Lexer I, 1810). Ladig: das Suffix -ig dient bes. in den Mdaa. zur Bildung von Adj. aus Subst. zur Bez. einer Eigenschaft, Ähnlichkeit oder für Stoff-Adj. (Henzen, Wortbildung, § 129); hier ‹aus Laden bestehend›. Läder B) b) ein bletz under dem leder acher 1519 U18 , ein Blätz unnder dem Läder acher stost an ein ortt an den Schmid von ynß 1530 U21 I g amp .; obenn ist der läderacher um1533 U133 III r üegg .; i mans mad lit oben in dem dorf heisset lederhosen hofstat 1437 U56 , ein halb mad lytt in der rossenn, heist die lederhossen hoffstatt 1532 U62 II u tztF . C) -(e)che(n); -ere -(e)che(n): ein Matten z И lëdrichen 1525 U20 I i ns ; l  d ″ r ″ xx ″ , d (K., Heimet, Wald), die Läderchen 1528 UP , Von uff und ab ii Medern, genant L ώ derchen; Ein Mattan genant die L ώ dracha, stost an die wyry; L ώ drechen B ώ rg 1531-1553 U70 , in der Läderachen 1788 C3 , 1796 C3 , vord. Lederachen (Haus und Hof), hintere Lederachen (Haus und Hof samt Gerbe), Lederachen-Neuhaus (Haus) 1838 D II t rachsw . -ere: l  d ″ r ″ , i d ″ r (Mattland) I t schugg . Namen mit schwzd. Lëder n. ‹wie nhd.› und ‹typisch für etwas Zähes›, mhd. lëder stn., ahd. lëdar, lëder, germ. *le τ ran. ‹Leder› (Id. III, 1072f.; 24 Kluge/ Seebold, 564; Sonderegger, Appenzell, § 13, bes. S. 67; Lexer I, 1854; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 364) weisen in der Regel auf das Gerbereigewerbe hin (vgl. schwzd. Lëderer m. ‹Gerber›, mhd. lëderære stm. ‹Gerber›; Id. III, 1074; Lexer I, 1854). Sie können aber auch - wie im abgegangenen, u.a. 1437 bezeugten FlN lederhosen hofstatt in II u tztF - bildlich-vergleichend auf die Grundstückform Bezug nehmen; der Anlass zur Benennung bleibt allerdings in unserem Fall unklar. Das Vorkommen von Lederhosen in Volksliedern und im - auch ausserschweizerischen - Namengut lässt auf ein vormals häufiges Auftreten dieses Kleidungsstückes schliessen (Id. II, 1694; Schwäb. Wb. IV, 1089; Keinath, Württemberg, 162 u. 183; Boesch, Kleine Schriften, 26; Buck, Flurnamenbuch, 16). Lederhose als Übername [< von der dauerhaften Beinbekleidung] s. Brechenmacher, Familiennamen II, 162. Zum undurchsichtigen GW der FlNN l  d ″ r ″ xx ″ in II t rachsw . und 1525 lëdrichen in I i ns vgl. BENB I/ 1, 4: -achen/ -echen. Die FNN Läderach bzw. Lädrach sind im Kt. BE in versch. Gde. alt bezeugt (FNB III, 317f.), der FN Leder dagegen nicht (FNB III, 342). Läfel l  fu auch l  f ″ li (K. und bewaldeter Graben) III H Orr . Etym. unklar. Läfene l  f ″ n ″ , i d ″ r (Hostet und K.), von den reben in den leffinen 1485 U15 , in den leffinen um1525 U20 , l  f ″ n ″ h ĭ l ″ (Wald) I V in . Nicht deutbar, wahrscheinlich vordt. Ein allenfalls vergleichbarer Name ist urnerisches Lefenenrüti (mit geschlossenem Stammsilben-e), zu dem das URNB II, 1216 bemerkt, dass die Bed. dunkel sei. Laffe gr ć slaffi, d/ gr ć slaff ″ , i d ″ (Bergweide) IV S aanen . Schwzd. Laffe f. ‹Schulterblatt› (Id. III, 1107); wohl Benennung nach der Form. Läg/ Lääg C) -i; -eler; -ete -i: CA) ab der Lägi, ab der Lägi by Gümmenen 1611/ 12 C3 III m ühLeb .; l  g ▪ , d/ ▪ n d ″ r (Heimet, 4 Häuser, ebenes Land), in der Lege (einige Häuser) 1845 D IV F rut .; l  gi, d (Landstreifen an der Kander mit 3 kleinen Heimet) IV r eich . CBa) b ġ lil  gi, ds (Weide) IV F rut .; p Ń t ″ r ε l  g ▪ , uf (Alpgebiet), ε t Ĩ bl  gi (bei underem Stoub) IV a deLb .; tr  g ″ rsl  gi (Pflanzland) IV r eich . CBb) l  g ▪ grat, d ″ r (Grat zw. Zallershore und Dündenhore) IV K andergr ./ k anderst .; l  gi s ↓ t ″ (adj. gebraucht; ziemlich auslaufender Hang) V g rindeLw .; l  giw ć ld (Wald) IV a deLb . -eler: k Ό k ″ l  g ″ l ″ r, d ″ r (auch kuk ″ l  g ″ li; K.) I b rügg ; Lägelersmatten 1530 U42a II L angt . -ete: w ↓ nl  g ″ t ″ (Matte, dreieckige Bachmatte) III a LbL . Adj. schwzd. läg, lääg ‹liegend, sanft geneigt, fast eben, flach›, mhd. læge ‹flach›; Gegenteil zu Adj. schwzd. stotzig (Id. III, 1166; Lexer I, 1813). Vgl. auch das als Subst. fürs Saanenland bezeugte schwzd. Läg f. ‹schiefe Ebene› (Id. III, 1166). <?page no="97"?> Läger 18 17 Schwzd. Lägi, Läägi f.: Adj.-Abstraktum auf ahd. ⁿ (n) zu schwzd. läg, lääg in den Bed. s.o.; toponomastisch meist für ebene, flache Lage bzw. für sanft ansteigende, niedrige und flache Halden verwendet (Id. III, 1167; Hubschmied, Frutigen, 39; Bratschi/ Trüb, Simmental, 188; Sonderegger, Appenzell, § 256). S. auch Läger, Lägni. Laagel A) l ć gl ″ , uf d ″ (Gebiet um l ć gl ″ hor ″ ) IV L enk . b) b) l ć gl ″ flü ″ (Felsgebiet, Geröll), l ć gl ″ hor ″ (Gipfel) IV L enk ; (hierher? ) von einer matten Nempt sich lagels matten 1521 U31 , z И logells matten 1551 U32 , Logels Matt 1792 Mü (heute Oberholz) I B eLLm .; logers matt 1425 U78 I I ps . Schwzd. L ć gel, L ē gel n., ‹längliches, im Querschnitt stark elliptisches Fass zum Wein- und Käsetransport auf Saumtieren›; hd. Lägel m.f.n. ‹Fässchen, Hohlmass› < mhd. lâgel(e), lægel(e) f., auch mhd. schon gerundet lôgel [Elsass], ahd. l ć gella f., entlehnt aus lat. lagŃna / lagoena f. ‹irdenes Gefäss zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, Flasche mit engem Hals und weitem Bauch, Weinflasche, -krug›, mit Dehnung der Stammsilbe; das n. Genus in Anlehnung an das Syn. Fass (Id. III, 1167f.; Lexer I, 1813f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 358; 24 Kluge/ Seebold, 553; Egli, Weinbau im Deutschwallis, 290); in IV L enk Pl., evtl. Formübertragung. In I B eLLm . und I I ps . (höchst wahrscheinlich identisch) könnte wegen des Gen.-s ein Familien-Übername zu L ć gel, L ē gel in Betracht gezogen werden; vgl. Lägele als Hausname in der Stadt Zürich 1796 (Id. III, 1168), mit Diss. l > r - wenn nicht Verschrieb - im Beleg von I I ps . Vgl. auch Lagel f. ‹kleine Parzelle Land, Landstreifen, Beet› (Buck, Flurnamenbuch, 152; Schwäb. Wb. IV, 920f.). Lager B) aa) arbeitslag ″ r (früher Armen- oder Knabenerziehungsanstalt der Stadt Bern; heute g Ǿ″ tsh ē f) III W Orb Engg. b) lag ″ rh ǿ s (Grube, Häuser; auch bim b ć nhof) I I ns . Nhd. Lager n., Abl. zum Vb. liegen, u.a. ‹fester Platz, Lagerstätte, Aufenthaltsort für Menschen› oder ‹Raum, in dem etwas liegt, aufbewahrt wird›. Das urspr. ostmitteldt. Wort gelangte seit dem 16. Jh. ins Nhd. (DWB VI, 63ff.); älter und schwzd. Läger (Id. III, 1169f.) s.d. - Zu Arbeitslager s. Burri, Worb, 118. Läger A) (Auswahl: ) l  g ″ r (K.) III W attw .; l  g ″ r, im (1. Weide, 2. ebene Alpstelle) IV a deLb .; l  g ″ r, uf ″ m (Alpläger) IV L enk ; l  g ″ r, ▪ m (Alpschaft) V B ön .; l  g ″ r, ds/ im (ebene Fläche, Melkplätze) V B rienz ; l  g ″ r, ds/ im (Allmend) V G utt .; l  g ″ r, ds (Hütten des Wertzisbodens; auch wertsisbode ″ l  g ″ r) V I seLtw .; l  g ″ r, im (flaches Gebiet) V L autbr .Mürr. B) aa) (Auswahl: ) allmil  g ″ r (Burgergut mit Sennhütte) V W eng .; alp → gl ″ l  g ″ r (Läger der Alp Alpbiglen) V L autbr .Isenfl.;  llg ő uwl  g ″ r (Läger, Teil des Stafels) V O bried ; firt ″ ll  g ″ r (bei Alpstafel, Firten) V L autbr . Gimm.; galml  g ″ r (Weide) IV Z weis .; g  m ε l  g ″ r (Gemsgebiet, Schafweide) IV S aanen ; grönl  g ″ r III S igr .; k Ǿ f ″ rl  g ″ r (kleine Ebene) V G utt .; k Ό ŋkl  g ″ r, im (Weide, Hütten) IV F rut .; gu ε til  g ″ r (Weide) III R üegg ./ V S ax .; h ć lt ″ l  g ″ r, ds/ im (Heimet und K.) IV B OLt .; ▪ figl  g ″ r (Alp) IV L enk ; xaub ″ rl  g ″ r (Heuland) III P OhL .; xiuxl  g ″ r (ebenes Wiesland) III B Lumst .; xr ά t ″ rr ″ l  g ″ r (Alpweide mit Alphütte) V S chatt .; l ů nd ″ rl  g ″ r (Weide) V L autbr .Mürr.; mittagl  g ″ r (Alpweide) III R üsch .; m Ρ rl  g ″ r, ds/ im (Weide) V I nnertk .; ob ″ rf  ldl  g ″ r, im (Läger oberhalb des Stafels Oberfäld) V B rienzw .; ī ks ″ l  g ″ r (Weide) V G rindeLw .; b ĝ ll  g ″ r, Ό f ″ m (Stafel) V H abk .; Bonnerenläger 1789 A IV L enk ; brüxxlil  g ″ r, uf d ″ (Alp) IV L au .; b Ό ndl  g ″ r (Teil der Bundalp) IV R eich .; r ▪ nd ″ rl  g ″ r (ebener Platz) V L autbr .Gimm.; r ī ssl  g ″ r (ebene Stelle; früher Pferde) V B rienz ; saltsl  g ″ r (Stelle, wo die Gemsen an den Steinen lecken) IV S aanen ; ε afl  g ″ r, im ford ″ r ″ / uf ″ m hind ″ r ″ (Schafläger) iii s igr .; εć f( ″ )l  g ″ r ε tekx (Bergspitzen) V g utt ./ i nnertk .; εΠ rl  g ″ r, bim (Alphütten) V G steigw .; si ŷ wl  g ″ r (früher Schweineläger, heute Heuland) V H OFst .; ε p → x ″ rl  g ″ r (Berg) IV D ärst .; ε p → h ″ rl  g ″ r, ds/ im (ehemaliger Käsespeicher) IV D iemt .; ε ti ″ r ″ l  g ″ r (K.) III W attw .; t εů nt ″ l  g ″ r (Lagerplatz für Vieh) IV A deLb .; wildl  g ″ r (Weide) V G utt . ab) ε l ″ r ε l  g ″ r, i (Acker, Wald, Hütte) IV O bwiL iS.; flöuti-/ flöüt ″ n ″ l  g ″ r (Berg), Fleütenen Läger 1721 C5 , Fleütenenlägervorsass am Tschärtschis 1662 QSa (N. 1745), jaxs l  g ″ r, ds (Weide) IV S aanen ; x Ϋ″ ntsl ″ r l  g ″ r (Berg mit 3 Alpschaften) V b ön .; l  g ″ r, uf baxs l  g ″ r (Weide) IV S aanen ; bat ε″ ll  g ″ r (Weidland) V S ax .; Ό″ l ″ l  g ″ r, uf (Weide) IV L au ; wollisl  g ″ r III B Lumst . ac) (Auswahl: ) ę ltl  g ″ r (Hütte u. Weide) III P OhL .; l  g ″ r, ▪ m ć lt ″ (Weide) IV e rLenb .; l  g ″ r, uf ″ m alt ″ (früher Melkplatz) V I nnertk .; l  g ″ r, ▪ m f Ĭ rdr ″ / ▪ m hindr ″ (Alpteile) V B ön .; hiŋ ″ rl  g ″ r (Wald, Weide) II S um .; l  g ″ r, ▪ m ▪ nn ″ r/ ▪ m Ό ss ″ r ″ n (Alpweide) V G ünd .; l  g ″ r, Ό f ″ m x ć lt ″ (beim Plani) IV s aanen ; m ▪ tt ″ ll  g ″ r, ds/ im (Mittlerer Stafel Bussalp) V G rindeLw .bussalp; l  g ″ r, Ό f ″ m ī b ″ r (Weide) IV L au .; p Űε t ″ l  g ″ r (Alpstafel) V G utt . l  g ″ r, Ό f ″ m Ό ndr ″ n (Alpweide) V G adm . b) (Auswahl: ) l  g ″ rek (Alpteil) V I seLtw .; l  g ″ rgrab ″ , d ″ r (Graben) IV R eut .; auf den Lägerhuppihubel 1795 Rq2 V H abk .; l  g ″ rhütt ″ (Hütte) III R üegg .; Lägermatten 1642 Jv II L Otzw .; l  g ″ rm  di, ds (kleine Mahd) IV L enk ; <?page no="98"?> Lagers berg 20 19 l  g ″ rm ů ttli (Weide mit Scheunen) V B rienz ; l  g ″ rbax (Bach) V G adm ./ H abk .; l  g ″ rr Ĭ th ī r ″ , ds (oder: ds r Ĭ th ī r ″ / -h ũ ri), Lägerhorn 1783 Wä V B ön .; l  g ″ r ε t Ŕ , bim (Bezirk) IV A deLb .; l  g ″ rtannα, bir (Weide und Wald) V O bried ; im Lägerweidlin 1780 C3 IV L au . C) -ere; -li -ere: l  g ″ r ″ , Ό f (Allmend, Weide von Eyen E/ W des Gandgrabens) IV d iemt . -li: CA) (Auswahl: ) l  g ″ rl ▪ (Alp) III b Lumst .; l  g ″ rli, ▪ m (Weid und Stall, ebenes Stück) IV e rLenb .; l  g ″ rli (Wald, aufgeforstet; Vorsass; Schürguet, eben) IV s aa nen ; l  g ″ rli (drei Hütten von Salibühl) V b rienz ; l  g ″ rli (Alpweide, ebener Teil) V g rindeLw .; l  g ″ rl ▪ (Alpweide, flacher Teil) V g utt .; l  g ″ rli (Alp) V h abk . cba) g  r ε t ″ l  g ″ rl ▪ , g Ό f ″ rl  g ″ rl ▪ (Weide) V G utt .; xraxx ″ w ć ldl  g ″ rli (Weide) V W iLd .; x ▪″ l  g ″ rlin ĝ lli/ n ĝ lti, ds (kleiner Nollen am Kuhweg), x Ϋŋ l  g ″ rl ▪ (Wald), l ũ→ bl  g ″ rl ▪ (Absatz im Loub) V G adm .; loubl  g ″ rli (Alpweide mit 4 Alphütten) V O bried ; l Ϋ p ″ r ε b  rgl  g ″ rl ▪ (Heuland) IV E rLenb .; br Ό xl  g ″ rl ▪ (Alp, Läger) V O b ried ; s → ll ″ rl  g ″ rl ▪ (Teil des Stafels Oberberg) V L autbr . Isenfl.; ε te → l  g ″ rli (Läger) V B ön .; t ▪″ rb  rgl  g ″ rli (Felsgebiet) V G adm .; wass ″ rl  g ″ rli IV S aanen . CBb) l  g ″ rlibr Ϋ k (hölzerne Brücke) IV L au .; l  g ″ rli ε tand (Stall) III B Lumst . Schwzd. Läger n. ‹(ebene) Lagerstelle im Alphang, auf denen das Vieh (oder das Wild) ruhen kann›, < mhd. lëger n. ‹Lager (v.a. der Tiere)› (Id. III, 1169f.; Zinsli, Grund und Grat, 329; Lexer I, 1858). Schwzd. Lägere f. ‹horizontale Schichtung› (Id. III, 1171), eigentlich Bildung mit dem Stellen bezeichnenden Suffix schwzd. -ere(n) zu einem Vb. *lägen ‹liegen, eben sein› (URNB II, 490; Sonderegger, Appenzell, §§ 249 u. 280f.). In Bergnamen nach der entsprechenden Gesteinsstruktur benannt. S. auch Läg/ Lääg. Lagers berg † uff den egcken genannt lagers berg 1497-1524 U167 , lagers berg 1524-1580 U168 IV L enk . Die hist. Formen mit Gen.-s legen Zus. mit einem FN nahe. Lager o.ä. ist in IV L enk nicht bezeugt, doch ist Lagger im VS weit verbreitet, u.a. in Chermignon S des Rawilpasses; deshalb evtl. Walliser Alpbesitz *Laggers Berg (FNB III, 320). Laggoot (La Côte) lak Ġ t, d (früherer Rebhang) I J ens ; lak Ġ t, d (Acker) IV S piez . Der FlN von I J ens gehört zu frz. côte f. ‹Wald; pente boisée, forêt de montagne, forêt en général›, im Jura k Ĕ t (Glossaire IV, 353b u. 349b; vgl. Karte von Maurice Casanova in: Lurati/ Stricker, Schwz. Wb., 183). Der FlN von IV S piez wohl zu frz. côte f. ‹Abhang; terrain en pente, flanc d’une colline› (Glossaire IV, 352b), direkt aus dem Frz. übernommen; wohl Namenübertragung in Anspielung auf La Côte zw. Morges und Nyon VD. Vgl. auch Tagmann, Miège, 10f.; Weigold, Sprachgrenze, 96ff. Lägni gl  gn ▪ , uf d ″ r (sanfter Hang S der grossen Musegg) V b rienzw . Kollektivbildung mit dem Präfix g(e)zu schwzd. Lägni f. ‹Fläche, Plateau, z.B. auf der Höhe eines Berges› (bezeugt in UR; Id. III, 1167), einer Abstraktbildung auf ahd. ⁿ (n) zu einem - allerdings nicht belegten - Vb. *lägne ‹flacher, eben werden› (URNB II, 492; Sonderegger, Appenzell, § 257). Vgl. hierzu das in OW bezeugte Vb. läge, es läget ‹das Terrain wird flacher, weniger steil›, zum Adj. schwzd. läg, lääg ‹liegend, sanft geneigt, fast eben, flach›, mhd. læge ‹flach› (Id. III, 1166; Lexer I, 1813). S. Läg/ Lääg. Lais/ Lay † in la grassa montagny a loco dicto lais inferius 1312 V1 , louwina de lay 1312 V1 , laynestere et in romaesflour 1312 V1 , curtyz supra lo. leyz 1360 V1 , IV S aanen . Die Belege sind häufig vorkommende toponomastische Zuss. von rom. illac ‹dort, dorthin› (FEW IV, 546ff.; REW, 4265): lais inferius ‹là dessous, là bas›. De lay ist patois für frz. delà ‹là-bas, de l’autre côté› (Glossaire V, 251ff.). Lälle luΘ″grab″ (am Hang des Samstuwaldes) II B urgd . Schwzd. Lälle f. ‹ausgestreckte Zunge von Tieren› (Id. III, 1258); metaphorische Form-Bez. in der Toponomastik. Laam Laam I; Laam II Laam I l ć m Ύ rs ▪ (oberer Teil des Talgrabens, mit Quelle) I B ür . Laam II l ć m ″ weidli (ausserhalb Bortweid; laut Gwp. gehörte die Weide früher einem Lahmen) V i seLtw . I. Angeblich Ort der armen Seele (frz. l’âme) von Ursula Schwab, die 1640 mit vier anderen Hexen verbrannt worden war. II. Schwzd. lam, l ć m ‹lahm, gliederschwach besonders an den Füssen›, mhd. lam ‹gliederschwach, lahm› (Id. III, 1263f.; 24 Kluge/ Seebold, 554; Lexer I, 1815). Über den Zunamen ds Lahme s. LUNB I/ 1, 587. <?page no="99"?> Lamm 22 21 Lamanze lamánts ″ , d (? ) IV G steig . Frkpr. la mandze, frz. la manche ‹Ärmel›, toponomastisch ‹längliches Grundstück in Form eines Ärmels›; erscheint im Kataster als la Manche, oft auch als la Mange; vgl. La Mandze in Ecublens, im Kataster als Es Mangez (Aebischer, Fribourg, 148; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 103). Der Typus Mange ist in der Suisse romande weit verbreitet (Wulf Müller, brieflich). Lamele lam ″ l ″ , d (Felsgrat) IV B OLt . Zu schwzd. Lammele(n) f. ‹Klinge, Messerklinge bes. am Taschenmesser›; Lehnwort aus frz. lamelle, Dim. vom lame f. ‹Klinge, dünne Platte, Streifen› < lat. lamella, Dim. zu l ć m(i)na ‹Platte, Blatt, Scheibe›; schon mhd. lâmel stnf. ‹Klinge› (Id. III, 1266; Bratschi/ Trüb, Simmental, 189; 24 Kluge/ Seebold, 555; Lexer I, 1816). Metaphorisch für langes schmales Territorium. Lamm Lamm I; Lamm II Lamm I A) lamm, di ī b ″ r/ uŋ ″ ri (Heimet), von der Lame 1363, (hierher? ) Lammhäuser (Höfe) 1838 D III S changn .; (hierher? ) die Weid in Lamp 1753/ 54 A IV A eschi ; lamm (Schlucht) IV D ärst .; lamm, im (Felskluft) IV K ratt .; lamm V B ön .; lamm, hint ″ r d ″ r (Wald, Lehmgrube) V D ärL .; lamm, d/ Ό f d ″ r (K. neben Schlucht), in der Lamme 1704-1719 C4 , Lamm 1745/ 46 A , auf der Lamm (Haus) 1838 D V G adm .; lamm, Όf d″r (Egg neben Schlucht), lamm, Όf d″r (Lawinenzug), lamm, in d″r (künstliche Gletscherschlucht; heute glétε″rεlΌxt ) V G rindeLw .Scheidegg; lamm (Geländeeinschnitt Schärtannenegg), lamm, Ό f d ″ r (Felsrunse) V G utt .; lamm, Ό f d ″ r (Häuser am Lammgraben) V H abk .; lamm (Schlucht) V I nnertk .; lamm (id. mit p ▪ gl ″ lamm gleiche Gde.) V L autbr .Weng.; lamm (Schlucht), Lamma 1332 UP V S ax .; lamm, Ό f d ″ r (Schuttkegel des Lammbachs) V S chwanden bB r . B) aa) geis ε t  ll ″ lamm (Schlucht), g Ń r ″ llamm (Schlucht) V L autbr .Gimm.; gr ć kilamm (Schlucht), gri ″ slamm (Schlucht) V G adm .; g ε t  glamm (Schlucht) V L autbr . Gimm.; hot Ύ rn ″ llamm (Lawinenzug) V G rindeLw . Scheidegg; x  i ε t ″ llamm (Graben) V I nnertk .; lö → blamm (Runse), b Ŕ rr ″ lamm ″ n, im (Weide mit Beeren) V G utt .; p ▪ gl ″ llamm (Bachgraben) V L autbr .Weng.; brandlamm, f ē rd ″ ri/ hind ″ ri (Weide), brandlammh ē r ″ n, Branderlammhorn 1760 Wä , brandlamml ▪ kx ″ n, br ů it ″ w ć ldlamm (Schlucht, Weide), ε pit ″ llamm (Lamm auf der Grimsel, wo die Staumauer steht) V G utt .; ε r  tt ″ relamm (Bachschlucht) V I nnertk .; t ĝ big ″ rlamm (Schlucht), waxtlamm (Lawinengang), waxtlammgrab ″ n (Tobel), waxtlamm ε tokx V G utt .; wend ″ llamm, uf d ″ r (Schluchtrand) V G adm . ac) lamm, di r ē t/ r ē t ″ lamm, in d ″ r (Bergheumahd; roter Felsen), w ↓ t ″ lamm (Waldbachgraben, Geröll, Weide) V G utt .; tsw ▪ε″ lamm (Wildheugebiet zw. 2 Gräben) V H OFst . b) lammek (Verbindung Chapfegg-undri Lamm; auch lammgr  tli) V B ön .; lammgrab ″ (Bachgraben) IV k ratt .; Lammergraben 1757 A , Lamgraben 1771 A IV K ratt ./ V L eiss .; lammgrab ″ n (Wildbach) V G rin deLw .Scheidegg; lammgrab ″ (Wildbach) V G steigw ./ H abk .; lammgr  tli (id. mit lammek), lammbax (Bäche) V B ön ./ B rienz / h abk ./ h OFst ./ s chwanden bB r .; lammbaxgrab ″ n (Grabeneinschnitt), lammbaxeiw ć ld (Wald) V H OFst .; l ę mmb ę xgr ę b ő n (grosser Graben) V S chwanden bBr.; lammb ů nd ″ r, lammb ů nd ″ rwaŋ (Wang) V B ön .; lammbl  ts V W iLd .; lammr ▪ s ″ t ″ n (Geröllhalden im Lammgraben/ -bach) V H OFst ./ s chwanden bb r .; lamm ε lagt Ό nn ″ l (Strassentunnel), lamm ε lagw ć ld (Wald) V G adm .; lammw ć ld V B ön .; der Lamwald, Lamholz 1760 A V L eiss . C) -elti; -ere; -i -elti: lamm ″ lti (Schlucht) V G utt . -ere: l  m ″ r ″ jox, b ▪ m (Joch beim Lämmergletscher) IV L enk . -i: CA) lamm ▪ , uf ″ m V S ax .; lamm ▪ (Weiler, Steinbruch) V S chatt . CBa) waxtlamm ▪ , uf d ″ r (Rinne) V G utt . CBb) lamm ▪ bod ″ n (Weiler) V S chatt .; bey dem hinderen Lamme Tohr 1704-1719 C4 V ? G adm .; lammiw ć ld (Wälder) V M eir ./ S chatt . Hierher? : lamm ″ , i (Wald, steile, abfallende Seite) V H abk . Lamm II B) b) (hierher? ) lammb  rg ″ r ″ , d (Vorsass), lammb  rgmatt ″ (Heimet), Lambergsmatten im Schonried 1735 QSa (N. 1753) IV S aanen ; lammw Ť d, Ό nd ″ r ▪ / ob ″ r ▪ (Weide- und Heuland), die Lammweid 1779 A IV K ratt .; lammw Ń d, in d ″ r (Alp mit Hütte), Lammweyd 1784 A , Lammweid (Berggut) 1838 D V L eiss . C) -er; -ere; -el; -li -er: lamm ″ rbod ″ , d ″ r/ im (Heimet, K.), im Lammerboden 1772 A , Lammerboden (Haus) 1838 D III r üsch .; lámm ″ r ε l Ϋũ xt, in d ″ r (Vorsass; früher Schafannahme), lamm ″ r ε l Ϋũ xtx  n ″ l (Alp, früher Holzlass) V h asLib . Reuti. <?page no="100"?> Lamparte/ Lamperte 24 23 -ere: l ę mm ″ r ″ (Acker) II w ynau . -el: l  melhüsli (kleines Haus beim Lindenschlössli) II E risw . -li: CA) l  mmlis, im (K., Scheune) IV K anderst . CBb) Reygel git von lemblis len 1430 U78 III N eu .; l  mml ▪ smat (K.), zwey meder genant lamliß matten Stosend gegen der Sonnen an den lamliß graben 1529 U92 , ii meder genant lamlismattan stost sunnenhalb an den lamlisgraben 1531 U3 I r ad .; (hierher? ) ein matten, du heisset Lembliz-mat 1329 (heute  mlismat, s. BENB I/ 1, 80) II B ang .; das mos am Lamblys oder genant Lamblysmos 1502 U157 IV s t .s teph .Matten; l  mmlisbod ″ n, im (Lichtung), l  mmlisbod ″ nek (Wald) V H asLib .Hohfl.; l  ml ▪ sbü ″ u (Wiese), lamlissbuel i mad 1528 U2 I m eik .; l  mmli ε pruŋ (K.) I B rügg . I. Schwzd. Lamm f., im BO auch Lamb f., im Haslital Lammi n. ‹vom Wasser ausgehöhlte und durchströmte Felskluft, enger Durchpass eines Baches oder Flusses, Schlucht, tiefe Runse in Gletschern›; auch ‹abschüssiger, glatter (durch Gletscherschliff polierter) Felsabhang, der in ein Gewässer abfällt› (Id. III, 1266; Zinsli, Grund und Grat, 329). Die Etym. muss als noch ungesichert betrachtet werden. Das Id. (III, 643f.) und Konrad Huber (VR VI, 237) vermuten in Lamm eine Nbf. zu schwzd. Chlamm m. ‹Felsschlucht mit Wildwasser›, nhd. Klamm f., < ahd./ mhd. klam m. ‹Krampf, Klemme; Spalte, Schlucht› zum Vb. klemmen (vgl. auch Friedli II, 15; 24 Kluge/ Seebold, 492; DWB V, 937; Schwäb. Wb. V, 442; Bayer. Wb. I, 1470; Lexer I, 1603f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 333), eine Herleitung, die zwar bedeutungsmässig, nicht aber lautlich erklärbar ist (LUNB I/ 1, 587). Demgegenüber setzt Zinsli (Grund und Grat, 100f., 285f. u. 329; Südwalser Namengut, 572, 601/ Karte 3) in Anlehnung an J.U. Hubschmied auf ein altes Lehnwort aus rom. *lamma < lat. lamina ‹dünne Metall- oder Steinplatte u.ä.›. Doch auch gegen diesen etym. Ansatz sind Bedenken in zweierlei Hinsicht anzumelden: zum einen hätte sich die Wortbedeutung von ‹Steinplatte› auf ‹Felsschlucht› ausweiten müssen und zum anderen kann lat. lamina lautlich nicht aus dem Frkpr. übernommen worden sein, da ein - nicht belegtes - *lana zu erwarten wäre (vgl. femina > fèna; Wulf Müller brieflich). Zudem legt die Verbreitung im eher E Teil des BO lombard. Herkunft nahe (vgl. Glatthard, Oberhasli, 215ff.). Möglicherweise berühren sich hier verschiedene vordt. Etyma; vgl. auch rom. lama ‹Sumpf› (RNB II, 183; REW, 4862; FEW V, 153; vgl. auch Zinsli, Südwalser Namengut, 572; LUNB I/ 1, 587; NWNB II, 1243). II. Schwzd. Lamm n., Pl. meist Lämmli mit Uml. (als FN nur in III FERENB. alt belegt; FNB III, 318), selten Lammer, Lammi, ‹wie nhd., junges Schaf, agnus› < mhd. lamp, lambes n., ahd. lamb (Id. III, 1271; 24Kluge/ Seebold, 555; Lexer I, 1816f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 359). Oft ist die Zuordnung zu I. oder II. nicht eindeutig. Dies gilt ganz besonders für das Lämmerejoch in IV LENK, wofür keine der aufgeführten Etym. richtig passen will. Lampach s. Land Lamparte/ Lamperte A) lamp ″ rt ″ / lamp ″ rt ″ r  b ″ , d (Rebgebiet), genempt in der Lamparten 1377 I e rLach ; wider Lamperten 1414 UT III t hun . B) b) vor Lampartenhuse 1308 III s teFF .; In der Ringmur beim Lampartentor, einen Garten vor dem Lanperten Tor, von dem nidergefalnem thurn bim Lamparter Thor 1511 UT , eins boumg ώ rtly vor dem Lamparter thor 1547 UT , ein boumgartlj vor Lampartherthor 1566 UT III t hun . Schwzd. Lamparte(n) Pl. ‹eine Art Trauben von säuerlichem Geschmack, bzw. die betreffenden Weinstöcke›. Die Sorte stammte wahrscheinlich aus der Lombardei (Id. III, 1277). Schwzd. Lamparter m., mhd. Lamparter ‹Lombarde, Einwohner der Lombardei, Norditaliener›. Häufig stammen Schafhirten, Geldwechsler und Steinarbeiter aus der Lombardei (Id. III, 1277; Lexer I, 1817; Socin, Mhd. Namenbuch, 555). Eine Zuordnung zum FN Lampert, < ahd. PN Lantbërht, Lantbrëcht, Lamprëcht u.ä., zu ahd. land stn. ‹Land, Gegend, Erde, Feld› und ahd. Adj. bëraht, brëht ‹glänzend, hell› scheint uns wenig wahrscheinlich (Förstemann I, 1002ff.). Vgl. hierzu: Anselm Lampartus, Burger ze Friburg 1345 (Studerus, Familiennamen, 93). Lampe lammp ″ nd ε t Ř in, am (Weidland mit Scheunen, Gebiet) V L autbr .Stech. Zum Vb. (Part. Präs.) schwzd. lampe(n) ‹(schlaff) herabhangen, von Gliedern o.ä.›, mhd. lampen ‹welk niederhängen› (Id. III, 1274; Lexer I, 1817). Also: ‹der herabhangende Stein›. Vgl. schwzd. Gelamp n. ‹etwas, das heraus- oder herunterhängt, z.B. Schleife, Kleid› (Id. III, 1274). Lämpe/ Lempe A) l ů mp ″ , uf d ″ r, selten l ű mp ″ naxx ″ r (Ackerland) I g rOss aFFOLt .; vmb l ώ mppen 1574 U53 II h eimisw . oder O b burg ; lemp ″ / lemp ▪ , im (Weide) IV r eich .; lemp ″ , im (Heimet) IV r eich .Wengi; l  mp ″ n, im (K., Heimet), im Lempen (2 Häuser) 1838 D V g rindeLw .Itramen; l  mp ″ n, d ″ r (Heimwesen, am Hang), der lemp 1535 U161 , im Lempen (3 zerstreute Häuser) 1838 D V g rindeLw . Bussalp. B) b) schoubs lempenacher 1528 U2 I g rOssaFFOLt .; (hierher? ) Am Lampennacher 1531 U97 III w aLd Zimm.; die lempenhald 1470-1490 U44 II a usw ./ L eimw .; l  mp ″ mat (K.), l  mp ″ matwáud (Wald), Lempenwald (Lämpenmattwald) 1838 D II a FFOLt .; l  mp ″ mát (2 Heimet, Stock, K., Wald), Heini von Lemppenmat 1389 R2 , Heyni z И lemppe matte 1426 U64 , Lämpenmatt 1526 UP , R И ff z И L ώ mppenn Matt 1530 U69 , Lämpenmatt 1732 A , 1771/ 72 A , Lem- <?page no="101"?> Land 26 25 penmatt 1791 C3 , Lempenmatt (Hof, 2 Häuser) 1838 D , l  mp ″ matnöih ŷ s (Heimet, K., Wald), Lempenmatt-Neuhaus (Hof) 1838 D II s um .; lemp ″ε t Ό tsgass ″ , d (Weg zum Lempe), die Lempenweid zu Faltschen 1780-1782 C3 IV r eich . C) -i; -ige(r) -i: lempi, ▪ m (K., Ferienchalet aus Scheune), l ű mpi ε t Ό tsmat ″ , ▪ d″r (Heimet, K.) IV r eich . -ige(r): l  mpig ″ , d ″ r ob ″ r (2 Wohnhäuser), l  mpig ″ , d ″ r Ό ŋ ″ r (4 Wohnhäuser), der L ώ mpiger, die Mattan enett dem bach genempt der Lempiger 1530 U69 , Ober- und Unter-Lempigen (2 Höfe) 1838 D II s um . Verschiedene Deutungsansätze sind möglich: 1. Schwzd. Lämpe(n) m. ‹Wamme, Fetthaut am Hals des Rindviehs oder an andern Teilen des tierischen Körpers›, auch ‹herabhangender Lappen, Fetzen, abgerissenes Stück von einem Ganzen› < mhd. lempe swm. ‹Stück Fleisch› (Id. III, 1275f.; Lexer I, 1878; Stalder, Idiotikon, 400), zum Vb. schwzd. lampe(n) ‹schlaff herabhangen›, mhd. lampen swv. ‹welk niederhängen› (Id. III, 1274; Lexer I, 1817). Möglicherweise Formübertragung, Lage am Abhang oder geringe, unbedeutende Parzelle. 2. Zu den FNN Lämp (Id. III, 1275 für Bern), Lemp, in mehreren Gde. im Oberaargau alt bezeugt, oder Lempen, in IV S t .s teph . alt heimisch (FNB III, 351) und laut Gwp. in IV R eich . früher ansässig, evtl. zu schwzd. Lämp m. ‹arbeitsscheuer, verschwenderischer, gleichgültiger, unüberlegt handelnder Mensch, Gimpel› (Id. III, 1275) oder zur Kzf. Lempo < PN Landbërht im Kt. FR (Studerus, Familiennamen, 94); mit dieser Kzf. könnte auch ein -ingen-Name gebildet worden sein, vgl. Belege unter C). 3. Der hist. Beleg aus III w aLd Zimm. evtl. auch zu einem ahd. PN Lampo (zum PN-Stamm *landa-; Förstemann I, 1002; Kaufmann, Ergänzungsband, 225. Vgl. auch Lampenberg im Kt. BL (Brechenmacher, Familiennamen II, 146; LSG 504). Lampere lámp ″ r ″ , d/ di h ▪ nd ″ ri (Hügel mit Weiden), lamp ″ r ″ h Ό b ″ l, uf ″ m, lamp ″ r ″ w Ŕ d ″ ni, i d hind ″ r/ i di h ▪ nd ″ r ″ (Weide, Wald), prata de Lampram 1233, in Lamperan, ab Lampran, Hadmansmade in Lampran um1320, hinder Lampran, der Buch luss uff Lampran 1357, Ein g И t Im wellenberg stosßt hinuff an die lamprand 1497-1524 U167 , aber den halben teyll der mattenn in der lamprann, die schrotz matten, in der Lampranden gelägen, hinder lamprand in dem fang 1524-1580 U169 , ein juchertten hinder lambrand in dem vang um1540 U168 , uff der weyd Lampbrandt genant 1543 U154 , hinter Lampern, auf Lampperen 1787 C3 , Hint.-Lamperen (Haus) 1838 D IV O bwiL iS. Ein Überblick über die hist. Belege zeigt eine Unsicherheit in Bezug auf die Namenschreibweise. Diese Tatsache macht eine Namendeutung schwierig und spekulativ. In der heutigen Mda.-Lautung leben die frühesten Formen (u.a. das - allerdings singuläre - 1320 in Lamperan) noch nach. Im späten 15. Jh. und im 16. Jh. erscheinen dann vollere Formen, bei denen es sich wohl um (volksetym.) Deutungsversuche der Schreiber handelt (evtl. Anlehnung an ein GW schwzd. -Brand m. ‹wie nhd.›). Die Erstbelege lassen sich kaum als ć ria-Bildungen interpretieren. Die Formen des 18. und 19. Jh. scheinen erst sekundär an den -ere-Typus angeglichen worden zu sein. Auch ein zweigliedriger ahd. PN Lamprand (Förstemann I, 1006) ist - etwa wegen des m. Geschlechts - als Deutungsgrundlage wenig wahrscheinlich. Lampi B) b) lamp ▪ saxx ″ r, Ό f ″ m ob ″ r ″ / Ό ŋ ″ r ″ (K.) I m ör .; lamp ▪ sm ě t (Acker) I w aLpw .; lamp ▪ stau (K., tiefe Mulde, Tal mit Bach), Das Lamperstal ij meder Stost an das holtz 1531 U97 III w OhLen Särisw. Aufgrund des Gen.-s und des hist. Beleges Lamperstal wohl zum sehr häufigen ahd. PN Lambert/ Lampert < Lamprëcht) und dessen Kzf. Lampi (Förstemann I, 1002ff., bes. 1005; Christen, Wohlen, 85). S. auch Lamprecht † . Laamplere l Č mpl ″ r ″ (Rebstück oberhalb Vingelz) I b ieL . Ohne urk. Belege schwer deutbar. Evtl. -ere-Bildung zum FN Lambelet, der sich 1623 in I b ieL einbürgerte (Weigold, Sprachgrenze, 67; HBLS IV, 581). Nicht völlig auszuschliessen ist ein Zusammenhang mit dem in Reconvillier alt bezeugten FN Lambelin (FNB III, 311). Wegen morphologischen Schwierigkeiten kaum zu Lamboing; vgl. 1251 Lamblingen ‹chez les descendants de Lambo (fr.) ou Lambilo (all.), dim. de Lambo› (Jaccard, Essai, 220f.; Förstemann I, 1002). Lamprecht † B) b) die matten genant lamprechtz mat 1437 U56 II u tztF ; ein Jucharten heist Lamprechts b Д lacher 1531 U97 III m ühLeb . Zum zweigliedrigen ahd. PN Lamprëht, alt und gut bezeugt in den Formen Landobërcth, Lantprëht, Lamprëht u.ä.; das 1. Glied zum Stamm germ. *landa-, ahd. lant ‹Land, Gegend; Erde, Feld›, das 2. Glied zum ahd. Adj. bëraht, brëht ‹hell, glänzend› (Förstemann I, 1002, bes. 1005; Baumgartner, Namengebung, 147). Lamprecht existiert auch als FN; er ist allerdings in BE nicht alt beheimatet (FNB III, 324; Brechenmacher, Familiennamen II, 146). Land A) l ę nd, im (K.) V s chwanden bb r .; im Land (Häuser) 1838 D II r Ohrb . <?page no="102"?> Land 28 27 B) aa) (Auswahl: ) Allmendland 1877 Jv II O b / u ntsteckh .; arm ″ land (K.) I g rOssaFFOLt .; im Aescherlandt 1637 A IV a eschi ; fu ″ t ″ rland (Mahd) V n iedried bI.; g ć rtlandmed ″ r (Sumpfgebiet) IV L enk ; Ins HassliLand da zh Ў chst man findt - im Thal die finster Aar entspringt 1620 Rm V g utt .; in Hyrlant 1265 I ? e rLach ; ii müt habere von 1/ 2 Sch И ppoß heisset Hoflant 1432 U78 I r ad . Olt.; hoflann/ -lannd (2 Bauernhöfe), im Hofland 1737 A III w ahLern ; houtsland (2 versch. Äcker), kxass ″ land (Acker) I r app .; Vff dem kilchland ein grosse Juch 1528 U2 I s chüpF .; x ▪ pf ″ ll Ě nd, am (2 Häuser, K.) V w en gen ; Jm m К liland ij mad 1531 U97 , am m К li lang 1535 U101 II e rs .; m έ l ▪ land (Acker), im nidern/ obern M К lilande 1368, im mülyland, jm m К liland 1470-1490 U44 II k ir chb .; pfarland (K.) I O rp .; pf Č rland (K.), pfr Ώ ndl ę nd (Umschwung des Pfarrhauses) II r üegs .; pfrúndland III k irchL .; r  xtsam ″ land (K.) II J eg .; im rügland im totzingerfeld gelägen 1479 K11 I b ür .; r ǿ land (kleines Heimet, oberstes in Faltschen) IV r eich .; ein Halb mad vff dem Nideren Moß gen. der R И land, an Peter winters r И land 1535 U161 V m atten ; r έ t → l ⁴ nd (K.) I r ad .; s ů i ″ b  rgland, ▪ m (K.) I m eik .; s →″ x ″ land auch s →″ x ″ w Ό dl ▪ (bis A. 19.Jh. Siechenhaus) III m üns .; ε ti ″ r ″ land (K.) I b ussw bB.; ε΄″Ό land (Wiese) I a rch ; zu Bern in Uhtlant 1353, Bernensis in Д chtland 1367, Stadt Bern in Ў chteland, Ў chtelanden, Ў chtlanden 1368 III b ern ; vffem Ў chtlantz stalden 1392 K10 III r igg .; we → dabt ǿε land (Wald), we → dland (Wiese, Weide) I b üet .; w ↓ ssland (Flugplatz) V m atten ; w ↓ sland (K.), Hasli im Wyßland proprie Meyringen 1577 Sch V m eir . ab) (Auswahl: ) ε bax ″ rsland s. hü ″ nlif  ld gleiche Gde. III m uri ; h ĭ lts ″ rland (K., Heimet), am Holltzerlannd 1502 U157 IV b OLt .; l Ŕ r ″ rland (K.) V g adm .; n → kxlous ″ s land (K., Heimet) III r ub .; baw ć rt ″ land (K.) I r app .; in Bumanlandt apud Ansoltingen 1336 III a msOLd .; b ǿ w ″ s land s. axxer gleiche Gde. V g adm .; b Ό rg ″ rland (K.) I h ermr .; r ▪ k ″ rtsland (K.), ru ″ f ″ rland (K.) I L yss . ac) (Auswahl: ) helig ″ laŋ (5 Heimet, K., Wald) s. BENB I/ 2, 225f. II a FFOLt .; h ĭ land (Heimet mit K.) I s chüpF .; n Ρ gf Ό nd ″ land, ds (Wald) V i seLtw .; ĭ b ″ rl ę ŋ/ Ό ŋ ″ rlaŋ ▪ m (2 Heimet) II a usw .; b ũ slaŋ (K.) I s eed .; im rückenden Land (Rutschgebiet) 1717 C5 IV L au .; w  ut ε land (Dorfteil, Anhöhe, Acker), im Weltschlandt bey Bützberg 1716-1718 C3 , Welschland (Dörfchen) 1838 D , Welschland 1850 JBe II t hunst . ad) (Auswahl: ) im Gläng 1573/ 74 U77a II A ttisw .; zwo Juchertt am Glennd, ein Juchertt, am Glennd, ze varnerenn, obenn ann houwenstein 1518 U74 , Zelg z И m Gl ώ ng 1573/ 74 U77a II F arn ./ r umisb .; am strak nebent dem bach so an der glende gat zuo einer siten 1437 U56 II w iLer bU.; glend, ds/ im (4 Heimet und K., Wohnhaus), das glend 1531 U144 , im G’länd (4 Häuser) 1838 D , glend, ds Ό ss ″ r (einst Weiler, heute eidg. Gebiet), im aussern G’länd (3 Güter) 1838 D , glendm ū sli (drainiertes K.) III h öFen ; kl  ŋ, ds (Heimet, K.) III w aLkr .; glend, im (mehrere Häuser), G’länd (Häuser) 1838 D IV a eschi ; daz Gelend, ein matten, genemet am Gelende 1348-1358 N , kl ű ntw Ŕ dli (Weide und Scheune) IV e rLenb .; im Gelende 1351, 1359 IV w imm .; w Ϋ e ε ts glend s. ε tr ▪ g ″ l gleiche Gde. V L eiss .; glentw ▫ dli, ds (Kühweide in der Gedi) IV k andergr . b) (Auswahl: ) lampf ī gt ″ h ī r ″ (höchste Spitze des Gsür) IV d iemt .; landfogt ″ hor ″ (Felsterrasse) IV s t .s teph .; die lantgarba gehört an die vesti 1427 U78 I a arb .; die lantgarba 1409 U1 I B ussw bB.; die Lantgarbe 1364 I i ns ; an der Landtgarben, landtgarben g И t 1529 U92 I r ad .; landtgarben g И tt 1528 U2 I s chüpF .; laŋkarb ″ waud (Wald, Teil des Buchsiwaldes) II m ünchb .; in Lantgarbe 1340 III b OLL .Habst.; laŋk ć rb ″ (Weiler in Mulde), Lantgarba 1359, Landgarben (Häuser) 1838 D III n eu .; laŋg ć rb ″ , ▪ d″r (Heimetli), in der Landgarben (Haus) 1838 D III w ahLern ; laŋk ć rb ″ , d/ ▪ d ″ r (K., Heimet, Wohnhäuser), Stossent die Lanndtgarbenn acher daran 1534 U100 , Landgarben (mehrere zerstreute Güter) 1838 D III z OLL .; laŋkr ▪ xts-/ laŋgrixtsw Ŕ d (Weide, einst Richtstätte? ) IV a deLb .; laŋkr ▪ xt ″ r ″ , ▪ d″r (Weide, Wald) IV d ärst .; landh Ĭ f, d ″ r (Laupenstr. 47) III b ern ; landhouts, ds (Wald), landhoutsw  g (Weg in Jolimont durchs Landholz) I t schugg ; landh Ρ sgart ″ n, d ″ r (Turnhalle, Rasen), landh Ρ sgass ″ n, d (Strasse) V m eir .; lanthus εΡ r IV s a anen ; landmansr ▫ n, d ″ r/ im (Heimetli) III g ugg .; lampax (K.), bim Langbach 1531 U97 , das Lambach Acherlj stost gegenn wind hinab ann das Bächlj 1599 U114 III k irchL .; lampax, i (Wiese, Scheune) IV O bwiL iS.; an den landt rüppen 1531 U59 II r üdtL .; lant ε aft, d (Weide), Landschafts-Heimwesen 1667 P IV s aanen ; die Landsimmen, die Simme, genannt Landwasser 1740/ 41 A IV Obersimmental; (Auswahl, da grösstenteils wohl noch app.) die Lanndtstraß 1530 U95 I O bwiL bB.; dye Lanndtt stras 1518 U74 II n iedbipp ; zw К schen der Landstras vnnd hanns Schmyd 1518 U74 II w iedL .; am dornacher zwo Juchartten Stost an die lantstraß 1493 U84 III a msOLd .; ein halb mannßmad stost vßhin an die lanntstr auß 1493 U84 III F Orst ; die lanndtstraß 1493 U84 III h iLt .; die lanntstraß 1493 U84 III L ängenb .; die Lanndtstraß vnnd Enenntzu an schwabs gut 1530 U95 IV r eich .; beim Landstuhl (Erdhügel, alter Versammlungs- und Gerichtsort) 1850 JBe I L euz .; z И Konelfingen by dem Landst И l 1571 Rq6 , 1630 Rq6 III k OnOLF .; land ε tu ″ u (Weiler mit Schulhaus, früher Gerichtsstuhl von Sternenberg), biss an den Landstuhl 1508 U170 (N. 16./ 17. Jh.), von dannen byß an den Landst И l 1525 Rq7 , vor dem Forst by dem Landst И l 1528 Rq7 , lanndtstuol 1554 U109 , Sedes forensis Landst И l 1577 Sch , Landstuhl 1783 A , Landstuhl (Häuser) 1838 D III n eu .; zu zolligkoffen bÿ dem Landtstuhl 1534 U100 (N. 1666), die Matten bei dem Landstuhl 1759 A III z OLL .; ein stuck weid ihm Stigelschwand stoßt unden an daß Landtwaßer 1710 CP IV a deLb .; das Lanntwaßer 1548 U160 IV b OLt .; ein höuw Hüßly stost unden an das landtwas- <?page no="103"?> Landolf 30 29 ser 1524-1580 U168 IV d iemt .; stost an das Landtwasser [Simme] 1502 U157 IV L enk ; uß dem landtwasser [Saane] 1584 Rq5 IV s aanen ; der uffgend acher stost nidsich an das landwasser, an das Lantwasser 1524-1580 U168 IV s t .s teph .; stosett einhalp an dz lant waser 1515 U158 , das landwasser by der brugg 1524-1580 U168 IV z weis .; landw ć ld, im (Wald) V s chwanden bB r .; der Landwehristutz 1794 C3 IV w imm . C) -er; -ere; -li -er: CA) l  nd ″ r, ▪ l  nd ″ r Ǿ s ″ (Wald, steil) III b eLp ; l  nd ″ r, d ″ r (Heimet, K., steil) III L andisw . CBb) l  nd ″ rek, d (K., Heimet, Enklave in Goldbach) II L ütz .; l  nd ″ rek, d (kleines Heimet, K.) III L an disw .; l  nd ″ rgrab ″ , d ″ r II s um .; l  nd ″ rm  tt ″ li (K.) II k irchb .; Länder, Länderrain (Landstücke) 1886 Bu III b eLp ; l  nd ″ rw Ǿ dl → , ds (Wäldlein bei Länderegg) III L andisw .; ĭ b ″ rlenderw  g, d ″ r ć lt (Wegstück zw. Längenschachen und Örtli) III O bhOF . -ere: CA) die Landeren an der Matte zu Bern (Schiffsplatz, Werft) 1795-1797 C3 III b ern ; land ″ r ″ (K.), der Grebacher stost vor an des spitals hoffg И t, vssen an die Landara 1527 UT III u et . CBa) hoflann ″ r ″ / -land ″ r ″ (Weide, Wald) III g ugg . -li: l  ndl ▪ , im l  ndl ▪ n ▪ d ″ (ehem. Wald; heute ▪ d ″ r seft īu ), im Ländli (jetzt die Herrschafts-Gde. von Bremgarten) 1838 D III b remg .; lendli, ds V b rienzw . Schwzd. Land n. ‹ertragfähiger Boden, Ackerland, Heuland, im Gegensatz zum unkultivierbaren Boden; weites, offenes, flaches, tiefes Land, im Gegensatz zu den Bergen, Tal, Niederung; im Allg. wie nhd. als politischer bzw. geographischer Begriff, eigenes Land› (Id. III, 1297ff.), < ahd./ mhd. lant n. Die Ausgangs-Bed. dürfte ‹freies Land›, vielleicht ‹Rodungsland, Brache› gewesen sein, aber schon früh ‹Staatsgebiet› und ‹Gegensatz zu Wasser oder zu Stadt› ( 24 Kluge/ Seebold, 555; Lexer I, 1822; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 360). Die Kollektivbildung Gländ n. ‹Gesamtheit der Landstücke› < mhd. gelende, ahd. gilenti wird wie nhd. gebraucht (Id. III, 1307; 24 Kluge/ Seebold, 341; Lexer I, 810; ; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 210). Länder Pl. im Emmental auch Bez. für ‹die Entlebucher› (Id. III, 1310; LUNB I/ 1, 591). S. auch Länti. Landerswil ° l ę n ″ rsw í u (Ortschaft), Landolswiler 1261-1263, Landolswile 1269, in Landolswile 1282, in Landolswiler 1284, von Landolswile 1327, von Landolswile, Landolzwile 1343, de landoswile um1398 U25 , z И Landiswyl, ze Landiswile, ze Landiswil 1422 Rq6 , landerßwile 1452 U79 , Landerswile 1456 Rq7 , Langerßwyl, Langerswill 1479-1563 Ar , Langerswil 1525 A , Landißwil 1529 U92 , Landerswil, Landerswyl 1530/ 31 Rq7 , landiswyll 1531 U3 , Lannderswÿl, Sedorf kilchh Ў rj 1531 U97 , zuo langerswil 1532 U125 , Langerßwil 1542 Rq7 , Langerßwyl pagus 1577 Sch , Langerswyl 1622 UP , Langersweil 1677 Rq7 , Landerswyl 1750 A , Landerswil 1787 C3 , Landerswyl (Weiler) 1838 D I r ad . Wil-Name (Wil < ahd. w ⁿ lare ‹Gehöft›, entlehnt aus vulgärlat. villaris ‹zur villa [‹Landgut›] gehörig›; vgl. auch Christen, Wohlen, 38f.) mit zweigliedrigem ahd. PN. Die hist. Formen Landollegen hier nahe, von den äusserst zahlreichen ahd. Land-Zuss. die auch schweizerisch gut bezeugte PN-Form Lanold/ Landolt der Namendeutung zugrunde zu legen. Landolt < Lantwalt zu ahd. lant stn. ‹Land, Gegend, Erde, Feld› und ahd. waltan ‹herrschen›, als PN-Endglied nomen agentis ‹der Waltende, Herrschende› (Förstemann I, 1002ff., bes. 1010; Kaufmann, Ergänzungsband, 379; Schützeichel, Ahd. Wb., 106 u. 220), mit schon ahd. regelmässigem w-Schwund z.T. mit Verdunkelung des nachfolgenden Vokals (-walt > -olt) in PNN, die auch in ONN eingingen (Sonderegger, Appenzell, § 231; Kaufmann, Ergänzungsband, 238), und mit Mittelsilbenreduktion und -erhöhung zu Landiswil; daneben entwickeln Namen auf -olt durch Diss. auch r-Formen: Landerswil (Sonderegger, Appenzell, 163). Die Velarisierung -nd- > -ngerscheint nach 1500 verschriftlicht. Im 18. Jh. wurde sie als solche erkannt und im Schriftbild restituiert, in der heutigen Mda.-Lautung dagegen über -nnzu -nlenisiert. Landiswil ° laŋ → sw ↔Ǿ (Dorf), Landoloswile 1277, iuxta Landolodwile 1278, ze Landiswil 1380, von Landiswile 1381, 1389, Landiswil, Landiswile 1389-1460 Ud , Landiswil 1413 Rq1 , die lüt ze landiswÿll 1420-1430 C2 , C Д ntzi tegken uon Landiswil 1432 U78 , Landiswil 1464 Rq1 , Landyswil 1479-1563 Ar , ze landiß will, von Langÿß-wil 1531 U51 , Langiswil 1550 A , Langiswill 1565 UP , Langiswyl pagus 1577 Sch , Langiswyl 1596-1601 C3 , 1607/ 08 A , 1611 A , 1613 UP , zu Langiswil 1707 A , Landiswyl (Gde.-Bezirk und Dörfchen) 1838 D , Landiswyl 1850 JBe , land ▪ sw →Ǿ bax, d ″ r (Bach bis Einmündung in Goldbach) III L andisw . Wil-Name mit zweigliedrigem ahd. PN; aufgrund der frühesten hist. Belege am ehesten Lantoloh, Lantaloh, Landeloh, in SG im 9. Jh. mehrfach bezeugt, mit dem BW Land- (s.d., auch Landerswil ° ) und dem GW -walah ‹der Welsche, Romane›, urspr. ‹Kelte› (vgl. Stamm der Volcae bei Caesar); im Anl. des 2. Teils von Zuss. schwindet vielfach w, oft unter Verdunkelung des folgenden Vokals, -walah > -alah, -olah; vgl. -wald > -old (Förstemann I, 1009; Kaufmann, Ergänzungsband, 380f.). Als Grundform könnte *Landolohs-w ⁿ l a ri ‹beim Gehöft des Landoloh› angesetzt werden (LSG, 505). Landolf B) b) laŋurein, d ″ r (Heimet, K.), Landolfs Häuslin (Hof Landolfrain) 1764 Ry , Landolfrain (Haus Landolfshäusli) 1838 D III V ech . <?page no="104"?> Landolt 32 31 Gemäss hist. Beleg zum auch alem. sehr häufigen ahd. PN Lantulf/ Landulf/ Landolf mit dem BW Land- (s.d.) zum germ. Stamm *landa- und dem GW -wolf zum germ. Stamm *wulfa-, der seit mindestens dem 4. Jh. in zahlreichen PNN nachzuweisen ist (Förstemann I, 1011f. u. 1639ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 225f. u. 416f.). Der FN Landolf ist in III V ech . nicht alt bezeugt (FNB III, 325). - Die aktuelle Lautung dürfte durch Endungsschwund Landolf > Landol, Velarisierung von -nd- > Langol und Vokalisierung von -l > Langu entstanden sein. Landolt † im landolt boden 1529 U93 III k öniz ; dem man sprichet Landoltzriet 1354 V L eiss . Zum gut bezeugten zweigliedrigen ahd. PN Landolt/ -old u.ä., älter Lantwald, mit den Elementen germ. *landa-, ahd. lant stn. ‹Land, Gegend, Gebiet, Erde, Feld› und germ. *wald-, ahd. waltan ‹herrschen, regieren, mächtig sein›, als PN-Endglied nomen agentis ‹der Waltende, Herrschende› (Förstemann I, 1002ff., bes. 1010; Kaufmann, Ergänzungsband, 225f. u. 379). Im Gegensatz zu anderen Kt. ist der FN Landolt in BE erst seit dem 20. Jh. bezeugt (FNB III, 315). S. auch Landerswil ° und Landorf. Landorf landorf, ▪ m ε atig ″ (Heimet, K., Wiese, gehört zum Schlossgut), landorf, ds s Ό nn ▪ g (Knaben-Schulheim mit Gutsbetrieb), Langollff, die Landtloff matte 1529 U93 , Landorf 1788 C3 , Alt-Landorf (Hof), Neu-Landorf (Armenerziehungsanstalt der Gde.) 1838 D III k öniz . Die heutige Namenform tritt urk. erstmals im späten 18. Jh. auf, wobei das 2. Namenglied wahrscheinlich umgedeutet worden ist auf das App. Dorf n., ahd. dorf stn. ‹Weiler, Dorf, Hof, Gut, Landgut, Stadtviertel› (Id. XIII, 1472ff.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 104). Die disparate Schreibweise der beiden hist. Belege aus dem 16. Jh. - sie stammen aus demselben Urbar, beziehen sich aber womöglich auf versch. Örtlichkeiten - macht eine Deutung schwierig. Nimmt man die urk. Form 1529 die Landtloff matte als Deutungsbasis, so liesse sich der Name - mit l-Metathese [-ollff > -loff] - zurückführen auf den auch im Alem. häufig bezeugten PN Lantulf/ Landulf/ Landolf (s. Landolf). Zur Metathese vgl. Sonderegger, Appenzell, § 193 und SONB I, 313. Landshut ° l ę ndsh Ό″ t (Schloss und gleichnamiges kleines Dorf), apud Landeshuotte 1253, Lantshute 1254, in castro Lantzh И t 1320, Lantzh И t 1321, von Lanzh И t 1325, ze Lantzh И t 1333, (ab hier Auswahl: ) 1367-1377, ze Lantzh И tt 1368, Denn Johans von Diesbach gen Lantzh И t 1375 R3 , Lantzhut 1389-1460 Ud , die herschaft Lantzh Д t 1418 Rq4 , herrschafft von lantzhuott 1420 C2 , die uesti ze lantzh И t 1470-1490 U44 , Landshutt 1479-1563 Ar , Jm vrber ze lanntzh И t 1531 U59 , die landßh И tt straßs, Lanndß h И tt 1532 U62 , Landtshut 1577-1580 C3 , Landsh И t arx in planicie summa 1577 Sch , Landshut (Schloss, Mühle, Öle, Säge, Pinte und 3 Häuser) 1838 D , Landshut 1850 JBe II u tztF Landsh. Kompositum aus schwzd. Land n. ‹Land, Gebiet usw.› < mhd. lant n. (s. Land), und schwzd. Huet f. ‹Obhut, Wachtposten, gedeckte Stellung, Wachtplatz› (Id. II, 1793) < mhd. huot(e) stf. ‹Schaden verhindernde Aufsicht, Bewachung, Behütung› < ahd. huota stf. ‹Wache›, Verbalabstraktum zu mhd. hüeten swv. Das Vb. gehört wohl zu einem Subst. mit der Bed. ‹Bedeckung› und damit zur gleichen Wz. wie Hut m. ( 24 Kluge/ Seebold, 429; Lexer I, 1375 u. 1394f.; Schützeichel, Ahd. Wb., 89; s. auch BENB I/ 2, 310f. Huet f.). - Die meisten mittelalterlichen Burgnamen enthalten sonst im GW der Zuss. ein Konkretum wie -fels, -eck, -stein u.ä. (Schröder, Burgennamen, 155ff.; Boxler, Burgnamengebung, 45ff.). Doch gibt es auch Parallelen von mit Abstrakta gefügten Burgennamen, wie Landeswart, rätorom. Guardaval bei Ardez im Engadin (RNB II, 359 u. 372; Boxler, Burgnamengebung, 102). Landshut findet sich auch in Niederbayern (Reitzenstein, Lexikon, 218f.) und in Mähren, Waldshut im Schwarzwald (Bach II,1, § 374, bes. S. 397). - Diese Deutung des Namens als ‹Schutz des Landes› bezeichnet eine Funktion des Schlosses und weicht damit von den sonst üblichen Charakterisierungsnamen ab (vgl. jedoch Helfensberg in Boxler, Burgnamengebung, 181). Das sprechende Wappen: in Rot silberner Eisenhut mit ebensolchem Sturmband (HBLS IV, 597) dürfte durch volksetym. Umdeutung entstanden sein. Lang/ Läng Lang; Läng/ Leng Lang A) Hierher? : laŋ, uf d ″ r (sich langziehende Erhebung zw. 2 Gräben) III E ggiw . B) b) (Auswahl: ) laŋaxx ″ r, ▪ m (K.) II B ang .; daz g И t am Langen acher, gelegen zw К schend des g И t von Wihtrach und dem Gr К ssizperg 1376 III T hun ; den langen acher 1352 V u nts . oder Umgebung; Langacher 1356 V B ön .; i mad heisset das lang egel stuck lit neben pfaffen matt 1500 U48 II A Lchenst .; zer langen egerden 1425 U78 I t äuFF .; ob der Langen Egerden 1388 II B urgd .; an einem stügklin an langenegg 1427 C1 II ? H erzb .; láŋ ″ nek (Alp), die Langenegke 1348 III B Lumst . s. auch Langenegg; de tribus secondiis an dien Rorn ob der Langeneija um1350 K5 V I nterL . oder Umgebung; zuo der langen furen 1452 U79 , zue der obren lange furen 1479 U11 I B ür .; zwischent der Langen gasson 1355, ein hofstat, gelegen ze Esche, stosset an die Langen gassen 1358 IV a eschi ; ze gruoben bi dem langen hag 1437 U56 II U tztF ; de Langenlo 1249 III ? B remg ./ J eg .; agri dicti der ufgend acher zem Langenlô 1329 V u nts . s. auch Loo; zwischent dien <?page no="105"?> Lang/ Läng 34 33 langen Lussen 1344 V W iLd .; Langenmad 1479-1563 Ar III S eFt .; daz Langmad 1360 V B ön .; ein mad litt in der langen matten im finitz 1474 U30 I D iessb .; i juchart stosset uff Heinis Stifels Langenmatt , ein stuk matten in der Langen matten 1423 UBS II n iedbipp ; denne Langemat 1350 III r igg .; pratum dictum du Langumatta um1320 IV D ärst .; an der von diessbach holtz genant die lang byrchen 1469 C2 I D iessb . oder b üet .; in loco ubi dicitur in obren Matten zem langen b В me 1328 I D iessb .; (hierher? ) peter zimmermans Lanngs b Д l matten 1531 U97 I M eik .; láŋŋ ″ mb í″ ll ▪ , i ds/ im (Heuland mit Scheune) V H OFst .; in der langen Radwendi 1486 U166 IV Z weis .; ab vnserem teil der langen reben 1482 K1 III O bbaLm ; ab dem G И tt das gelegen ist Jm Langenschachen 1435 Uk2 (Kopie 2.H.17.Jh.) III O bhOF .; de Langastein 1191, de Langinstein 1194, de Langesten 1201, de Langenstein 1234, Gr И nenberg die vest, di da heisset der Langstain 1387 II M eLchn .; silva que vocatur der Langewalt aput Luterbrunnen 1268 V L autbr .; von Langenweg 1425 U78 I J ens ; unum iuger in longa via 1412 Uk2 IV R eut .; unser wingarten ze Twanne, der da heisset der Lang-wingartu 1316 I T wann . C) -i -i: láŋ ▪ m ē s (auch rütin ″ ; Acker, Wiese) II w aLLwang . Läng/ Leng A) l  ŋ II W OLFisb .; l  ŋ, im (Heimet) III H Orr .; leŋg, a d ″ r (K.) III S igr .; leŋ, di (Heugut, Vorsass) V G rindeLw . Grindel/ Bussalp. B) ac)  b ″ l  ŋ (2 Heimet, K., Wald), vff der hochen schwand vnnd ebenn lenng 1531 U52 , vff dem ώ benl ώ ng 1574 U53 , Ebenlang (Hof) 1838 D II H asLe ;  b ″ l  ŋ, ob ″ r (Heimet, K., Wald), Aebenleng 1645 A , im Ekenläng 1784 C3 , auf dem obern/ auf dem untern Ebenläng (Höfe) 1838 D III L aupersw . b) (Auswahl: ) zem Lengenaker in dem twinge und banne ze Diesbach 1327 I D iessb .; l  ŋáxx ″ r, d ″ r (Heimet, K., Wald), Elli am Lengenacher 1389 R2 II S um .; iuxta dem Lengenacher Bieterlers 1325 III B ern ; Lengenacher ennont dem wasser 1345 IV E rLenb .; der Lengacher 1360 V L eiss ./ i nterL .; zer lengen Egerden 1425 U78 I T äuFF .; leŋ ▪  g ″ rta, di ″ (Waldzug, keine Äcker) V L autbr .Gimm.; l  ŋ ″ nék, auch laŋ ″ nék (Heimet, Anhöhe) II O eschb .; l ű ŋŋ ″ nék, Ό f d ″ r (Egg) IV D ärst .; leŋ ék, di (Geländerippe) V G adm .; l ů ŋ ″ néi seltener l ů ŋ ″ neiwaud (Wald; Nähe zur Ey) III R üsch .; l ů ŋ Ŕ x ▪ (zum Weiler Egg gehörig) III W aLd Zimm.; leŋf  ld, ds/ im (Wiese und Acker) V B rienz ; leŋifl Ό″ , di (Fluh) III G ugg .; leŋ fl Ϋũ , di (Fluh) V G rindeLw .Grindel; zen Lengenfuren 1382 I B üet .; leŋf Ό r ″ , d (Höhenzug und Seiten) IV O bstOck .; leŋ-/ l ű ŋgass ″ n (Strasse) V M eir .; leŋ gráb ″ n, d ″ r (Seitenbach) V G adm .; l  ŋgr  tli (Weide auf Grat), leŋgr ů tliwaud, d ″ r ob ″ r/ unn ″ r III R üegg .; am legen hag (2. Ex.: lengenn hag) 1531 U59 II L imp .; zum lengen hag 1498 U46 III K OnOLF .; léŋ ″ nh ć g, d ″ r (Stacheldrahtzaun auf der Mürenegg) V O bried ; i Jucharten heisset die leng halb Jucharten 1500 U48 II A Lchenst .; an den Lengen halten 1374 IV Z weis .; l ź ŋŋ ″ nh Č lt ″ n (SE vom Riesetenwald) V B rienzw .; leŋh īΌ ts (Wald und K.) III G urz .; léŋghub ″ l (Wald) III S igr .; l ů ŋh Ϋ b ″ li, ds (hügelförmiger Waldrücken) III S teFF .; leŋ ″ n j ć n, im (langer Lawinenzug) V G rindeLw .Scheidegg; leŋ ↓ε lag, d ″ r (K., Allmend) V m eir .; leŋjux ″ rt ″ (K.) III R üegg .; leŋ x Ń r, d ″ r (Alpweg-Partie) V G adm .; leŋ ″ x Ź r, im (Strassenkurve) V M atten ; leŋ ″ l ć s, d ″ r (Schneise) IV O bstOck .; vff den ij iuch bÿ hetteswil genant lengenlo 15.Jh U47 II H indeLb .; duo iugera zem Lengenlo in parrochia de Sigriswile 1317 III S igr .; under Lengenl А 1355 IV A eschi ; der uffgend Acher zem Lengenlo 1329 UP V I nterL . oder Umgebung; leŋlóuw ″ ligrab ″ , d ″ r (langer Wildwassergraben) IV K anderst .; léŋ ″ lóu ″ n ″ , ▪ d ″ r (Lawinenzug) IV E rLenb .; l ů ŋŋl ů u(w) ″ l ▪ , im (Lawinengraben) V I nnertk .; leŋm Č dw Ń d (Weide mit Wald) III H eiL .; l ů ŋm ć d, ds IV Z weis .; leŋ mad, ds (Heumahd und Wald) V G adm .; l ů ŋŋ m ć d, ds (Heuland) V L autbr .Mürr.; von dem lengen medlin 1488-1514 U166 IV S t .s teph .; prati dictam die Lengi Matta 1381 I B rütt .; d К Leng matta 1363 II E rs .; (hierher? ) l  ŋsmatt III N eu .; leŋmat (K.), die lengmatten aller nechst ob der grüne gelegenn 1487 K10 III r üegg .; leŋmát, ▪ d ″ r (Haus und K.), Lengen matton 1357 IV E rLenb .; leŋmatt ″ w Ń idl ć s (Las) IV R eut .; l ů ŋ ″ matt ″ (Allmendland) V R ingg .; leŋ-/ l  ŋm  tli, ds (Heimet und K.) III S eFt .; leŋŋm  tti/ leŋmáttl ▪ , ds (Wiesland, Weide) IV A deLb .; der lengmosacher stosset für hin an die gassen 1470-1490 U44 II K Opp .; l  ŋm ē s, ds (selten nur m ē s; früheres Moos), j jucharten enet dem lengenmoß 1487 K10 III W ahLern ; von dem lengen moss 1451 U155 IV Z weis .; leŋm Ĕ s, ds (Alpgebiet) V H abk .; leŋ ″ mm Ρ r, und ″ r d ″ r (Wohnhaus und Weg; Mauer an der Bergseite des Wegs) V G utt .; in den Lengenbach 1400 Rq1 (Vid. 1467) II L ütz .Ranfl.; l  ŋ ″ bax (Weiler) III L aupersw . s. Längenbach ° ; der von Lengbach 1353 III R ub .; lèŋ ″ mbál ″ m εī pf, d ″ r (50-60 m hoher Felsen am Faulhornweg) V G rindeLw .Bach; leŋ ″ mb Č lm (Vorsassen, Gesamt-Bez.) V H asLib .Reuti; léŋband (Felsband) V B ön .; l  ŋ ″ b  rg (Wald), der Lengemberg, dem man spricht daz Eigenholtz 1367 II E rs .; léŋ ″ b  rg, Ό f ″ m (Höhenzug), Lengenberge 1148 III n iedmuhL ./ r üegg ./ T OFF ./ W aLd ; l ű ŋ ″ b ů rg, uf ″ m (Alp), leŋ ″ b  rgh Ϋ tt ″ (Alphütte) IV R eut .; ein bislig juhart zuo dem lengen birboum 1437 U56 II U tztF ; leŋ ″ bod ″ , im (Ortschaft) III R üsch .; l ů ŋ ″ bód ″ , im (2 Heimet und 2 Wohnhäuser, K.) IV A eschi ; lèŋ ″ mb ĭ d ″ n, im (Vorsassen) V B rienz ; an legen b А m (2. Ex.: am lengen Bom) 1531 U59 II B ür zH.; einen b В ngart genemt der leng b В ngart 1405 UT IV S piez ; leŋ ″ bránd, im (2 Weiden und Wintergut) IV S t .s teph .; <?page no="106"?> Langel 36 35 leŋ br ↓ nigsfl ά ö, di (Fluh, langes Band) V M eir .; ab eim stuk heisset lengen b Д l 15.Jh. U47 I L ig .; die Egerda gelegen am lengenb Д l hinder Jtel michels acher 1447 U43c II B urgd ./ L angt .; l  ŋ ″ bü ″ u (Gde.) s. Längenbühl ° ; leŋŋ ″ r Ť im ″ , im (streifenförmige Weide zw. Wald) V G utt .; an dem andern stosst es z И dem lengen ried M.15.Jh. Ch6 IV S piez ; die Weid Lengesytten 1619/ 20 A IV L enk ; l ů ŋŋ ″ ε p ● ts, ▪ m (Weidland, zum Stafel Jochli gehörend) V L autbr .; leŋ ε tál, d ″ r (Heimet) IV E rLenb .; ein juchart by dem lengen stein neben der Meyrinen guot 1423 UBS II A ttisw .; l ů ŋ ″ε tr ů▪ x, am (Mattland) V R ingg .; léŋ ″ε tr ▪ x, am (Grundstück) V H abk .; l ů ŋ ″ ε t ŷ d ″ / l  ŋ ″ ε t Ǿ d ″ , uf d ▪ (K.; früher Borde mit Stauden) I I ns ; l ů ŋ ε t Ό ts (steiler Wald), leŋ ε tuts ε l ▫ f (Holzlaas) III W attw .; leŋ ε t Ό ts, d ″ r (sanft ansteigender Weg) V I seLtw .; l  ŋ ″ε áx ″ (Wohngebiet), das Holz Lengenschachen 1368 III O bhOF .; leŋ( ″ n) ε l ǿ x ″ n, im (Züge) V L autbr .Gimm.; leŋ ″ε w ĭ nnd, d ″ r (Wald), leŋ ″ε w ĭ nnkrab ″ , d ″ r (Graben) III S igr .; léŋ ″ ε wánnd, ▪ m (Alp, Weide) V L autbr .Mürr.; leŋ ε wendi, ds (Sammel-Bez. für Weiden hinter Kiental) IV R eich . Kient.; leŋ ε wén(d)li (K.) III R üsch .; leŋ ″ ntánn ″ n (Wald) V H asLib .; l ů ŋwaud (Wald) II W iedL .; léŋwald III S igr .; leŋ ″ w ć ld (Wald) IV D iemt .; leŋw Č ld (Wald) V G adm .; l ů ŋ ″ wáŋ, ▪ m ▪ nn ″ r ″ / Ό ss ″ r ″ (Wildheugebiet in Chratzerren) V B ön .; uff den lengen wasen 1474 U30 I S aFn .; leŋ ″ w  g, im (Heuland) IV R eut .; lèŋ ″ w Ř d, l ő ŋŋw Ť dl ▪ , ds (Weide) IV A deLb .; die reben, die man gewanlich sprichet der lenge Wingarte 1340 II S cheun .; léŋ ″ ts Ύ g, ▪ m (Wildheuplanke) IV E rLenb .; léŋ ″ ts ΐ g, im (Felswand des Mettenbergs) V G rindeLw .Scheidegg. C) -er; -i -er: l  ŋ ″ r l ć s (Wald, Weide) IV S t .s teph .; l  ŋ ″ rsmát (K.), der man spricht Lengersmatte 1372, j zilige Jucharten Stost vf die Lenngersmatt 1530 U95 I L euz .; l  ŋ ″ rm Į s, ▪ m (Ackerland) II M adw .; stempflis lenngerbletz 1534 U100 III B OLL .Habst.; lèŋ ″ rr  in, uf ″ m (Dorfteil) V G utt . -i: CA) l  ŋ ▪ , ▪ d ″ r (langgezogenes Geländestück; ehemals Reben) I B ieL ; l  ŋi (Mattland, Hofstatt) I G amp .; l  ŋ ▪ (Wiese, Acker) I W engi ; die lengÿ, die lengy 1470-1490 U44 II A Lchenst .; an der Lengy By dem Brünnen 1518 U74 II F arn .; Längi 1194 Jv II O bsteckh ./ u ntsteckh .; l  ŋi, d s. l  ŋiwáud gleiche Gde. II R Ohrb .; l  ŋi, d (3 Heimet, K., Wald), auf der Längi/ Lenge (Weiler) 1838 D II r Ohrbgr .; Die Lennginenn zw К schen der zwÿhalden vnnd sinem anndern g И t 1534 U100 III W OhLen ; Heini Hutzli het am Kastel in der Lenge 1 juch. 1348-1358 N IV E rLenb .Latterb.; Ein Juchart im lenge stost oben nider an die ώ by 1524-1580 U169 IV O bwiL iS. CBb) l  ŋiek, ▪ d ″ r (Wiesland) III S igr .; im lengi furt ein bislig juhart 1437 U56 II U tztF ; vyer Manwerck am Lengy grabenn 1518 U74 II F arn .; j man mad Jm grundt so man nempt die lengÿ matten stost furchÿn an die obristi zellgk 1531 U59 II R üdtL .; ein mad heist die Lengimatten 1531 U97 II R üdtL .Alchenfl.; Huß vnnd hoff an Cunrat k Д ntzis Lenngimatten 1531 U97 III g rOss höchst .; In sin lengi maten 1569 U72 III L angn .; Die lenngimatten 1530 U95 III R üd .; l  ŋim ē s, im (4 Heimet, K.) III W Orb ; ein Juchartten achers stoßt windtshalb an Lengibach 1573/ 74 U77a II F arn .; l  ŋ → b ć x, d ″ r (Heimet, K.; an einem Graben) III O bthaL ; l  ŋ ▪ b ć lm, di ″ (Egg von der Balm an aufwärts) V L autbr .Isenfl.; l  ŋib ά″ u, im (Wald) II R Ohrbgr .; von eyner reben genant Sprechels lengi rebenn 1519 U18 I G amp .; l  ŋiwáud, d ″ r oder d l  ŋi (Wald) II R Ohrb .; l  ŋiwáud, d ″ r (zieht sich der Länge des Hügels nach) II R Ohrbgr .; leŋiw Ŕ d, di xl ↓ nni (Weide) IV W imm .; l ů ŋi w ▫ d, di (schmale lange Weide) IV Z weis . Hierher? : eyn weyd Lengiss Ried genant 1543 U154 IV W imm . Das Adj. schwzd. lang, ahd. lang, mhd. lanc, ‹wie nhd. lang› als BW bezieht sich in Toponymen überwiegend auf die räumliche Ausdehnung, d.h. die Länge des im GW genannten Grundstücks, Waldes, Bergrückens oder Gebäudes (Id. III, 1321ff.; LUNB I/ 1, 591ff.; URNB II, 479; Lexer I, 1818; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 359). Es begegnet gelegentlich allein, wohl als elliptische Fügung, flektiert oder unflektiert; oft und zunehmend (aber nebeneinander, nicht in zeitlicher Schichtung) umgelautet zu leng im S-Teil des Kt. oder zu läng mit überoffener Lautqualität vor Nasalverbindung im Mittelland. Die Herkunft des Uml. wird versch. hergeleitet: Aus Steigerungsformen (Zinsli, Flurnamenpaare, 146ff.) oder von bereits ahd. Nbf. *lengi < *langi ‹lang› (Bach II/ 1, § 291); auf einen alten -ja-Stamm, der aber nicht sicher auszumachen ist, schliesst auch Lüssy (BSM 20, 16ff.); vgl. dazu das mhd. Adj. lenge ‹[zeitlich] lang› als Reimwort zu genge (Lexer I, 1818 u. 1880); eine Übertragung des Uml. vom häufig vorkommenden Adj.-Abstraktum Lengi f. auf das Adj. scheint wegen der geöffneten ä-Qualität ausgeschlossen, da sich die primäre e-Lautung hätte erhalten müssen (Lüssy, BSM 20, 18f.). Vgl. auch Burri, Worb, 197f. - Bei den -er-Formen dürfte es sich um Komparative handeln. Vz. kann auch ein FN namengebend gewesen sein, der FN Lang ist im Kt. BE jedoch nur in III w aLd Zimm. alt belegt (neben vz. Einbürgerungen seit 1917; FNB III, 327); der FN Läng nur in II u tztF (FNB III, 318). Langel laŋ ″ l, der/ uf ″ m (Alp, bestossen von Fortel aus), untz an die Langern 1360, Item hab ich aggek А ft die lehen an Stogken, wie die genempt sint, von Kander untz an den Langern 1360-1370, an walapp unnd stosßt hinden uff an ussern langalm, zwey Tristid und ein viertel gelegen an Walap und stost hinden uff an ussern langallen 1497-1524 U167 , Summus apex montis Langeren, Langeren vel Rockenschwart mons 1577 Sch IV b OLt . Aufgrund der hist. Formen und der Lage S des Widdergalm wohl abgeschliffene Zus. aus nicht umgelautetem Adj. lang <?page no="107"?> Langenthal 38 37 (s. Lang/ Läng) und im Simmental häufig belegtem schwzd. Galm m. ‹Gipfel, Rücken eines Berges, bes. sanft zulaufend› (Id. II, 233), ‹Name hoher Weiden› (Zinsli, Grund und Grat, 319) < vorrom., evtl. sogar voridg. *kalmis ‹hochgelegene, rückenartig gewölbte Bergweide› (Hubschmid, Alpenwörter, 11 u. 47; vgl. auch BENB I/ 2, 9f. mit weiterer Lit.). Die mda. Lautung ist evtl. auf die wohl als Sprossvokalbildung zu interpretierende hist. Form langallen zurückzuführen oder Analogiebildung zu Fortel (s. Sach-Bez.); vgl. auch -m-loses Rötigall in IV A deLb . (BENB I/ 2, 9). Längenbach ° l  ŋ ″ bax (Weiler), l  ŋ ″ bax, f ē rd ″ r (Weiler, 6 Heimet, K., Wald), l  ŋ ″ bax, hiŋ ″ r (3 Heimet, mehrere Häuser, K., Wald), l  ŋ ″ bax, ober (1 Heimet, K., Wald), in dem dorf und dorfmarch von Lengembach, ze Lengembach bi L А perswile 1367, Lengenbach 1389-1460 Ud , C И ntz Seiler von Lengenbach 1389 R2 , Jm Lengenbach, Zlengenbach 1479-1563 Ar , (ab hier Auswahl: ) Lengenbach zenden 1531-1553 U70 , Im lenngenbach 1547 U137 , Längenbach 1586 A , zu Lenngenbach 1601/ 02 C3 , im Längenbach (Weiler), zu Längenbach (Dörfchen), Längenbach- Neuhaus (Hof, auf dem Boden) 1838 D III L aupersw . l  ŋ ″ baxbod ″ , uf ″ m (Heimet, K., Wald) III L aupersw . Etym. s. Lang/ Läng und Bach. Längenbühl ° A) l ů ŋ ″ bü ″Ό (Gde.), die schúrlj matten am lengenb Д l 1493 U84 (N. von anderer Hand), wengers guot im lengenbuel 1498 U46 , an Lengenb Д l, in Lengab И l 1527 UT , stost an des spittals wald den Lenngenn b Д l 1530 U95 , (hierher? ) den Lengenbül 1531 U144 , Hans Wenger im Lenngenb Д l 1546 UT , im Langenb Д l 1556 UT , im Langenbuoll 1565 UP , am Längenbiell 1574 C3 , im Langenbühl 1680 UT , Längenbüel bey Thun 1730-1733 C3 , auss dem Längenbühl der Herrschaft Uetendorf 1740-1742 C3 , im Längenbühl 1786 C3 , Längenbühl (Gde.-Bezirk) 1838 D III L ängenb . B) Längenbühl gassen 1739 UT III T hun ; Längenbühlsee 1838 D III L ängenb .; gegen das Langenbühl thürlin 1739 UT III T hier .; l ů ŋ ″ b Ϋ″Ό wa Ό d (Thuner-Wald), im Langenbühlwald 1680 UT , im Lengenbühlwald 1731 UT III L ängenb . Sekundärer SN. Kompositum mit dem BW Adj. schwzd. lang, läng ‹wie nhd. lang› (s. Lang/ Läng) und dem im Ortsnamengut der dt. Schweiz überaus häufig vorkommenden GW schwzd. Büel u.ä. m./ (n.) ‹(kleine) Erhöhung; Hügel, Anhöhe, Hang›, mhd. bühel m., auch büel (Id. IV, 1094ff.; Lexer I, 379). Ahd. Grundform: *an demo lengin buhil ‹beim langgestreckten Hügel› (LSG, 505). Ausführliche Darstellung s. Büel. Langenegg Langenegg; Oberlangenegg ° ; Unterlangenegg ° Langenegg villa de Langenegga 1276, possessiones dictae an Langonegga 1308, die Langenegke 1348 Rq1 , an Langenegge 1371, an Langenegga, Jenni Trachsel von Langenegg 1372, Greda dicta Schertz ab Langenecka 1385, Hans swegler an der langenek 15.Jh. U47 , hab ich empfangen von einem von Langenegg 1430 R3 , die von der langeneck homberg vnd heimberg die ere f И der holtz 1485 U139 , uff der langenegk 1498 U46 , dem Hoff genempt Ätzen wÿl gelegen an der Langen Egk um1530 U142 (N. 1542), die Langenegk 1572 A , Langeneck mons, vico et monte1577 Sch , an der Langenegg 1580/ 81 C3 , Langeneck 1629 A , Horben an der Langenegg 1730 A , Zuldhalden an der Langenegg 1790 C3 III O bLang ./ u ntLang . und Umgebung. Oberlangenegg ° ĭ b ″ rlaŋ ″ nèk (Gde.), Ober-Langenegg (Gde.-Bezirk) 1838 D III O bLang . Unterlangenegg ° úŋ ″ rl ę ŋ ″ nék (Gde.), zum Bach an der underen Langenegg 1789 A , zu Aebneten Unterlangenegg 1790 C3 , zum Bach an der undern Langenegg 1791-1793 C3 , Unter- Langenegg (Gde.-Bezirk) 1838 D III U ntLang . Kompositum, bestehend aus dem BW Adj. lang (s. Lang/ Läng) und dem GW App. Egg (s. Egg(en), BENB I/ 1, 61ff.). Die ahd. Grundform wäre *(ze dero) lang ŷ n ekko ‹[Flur, Gehöft etc.] beim langgestreckten Bergrücken, bei der langgezogenen Anhöhe› o.ä. Die präpositionalen Zusätze Ober- und Unterstammen aus neuerer Zeit und bezeichnen die höhere, weiter von Thun entfernte sowie die tiefere und näher bei Thun befindliche Lage der Gde. (LSG, 665 u. 900). Langenthal ° láŋŋ ″ t ″ , láŋŋ ″ tu, auch láŋŋ ″ d č u (Stadt), Langatum 861 (in Kopie), (in) Langatun 894, villa que dicitur Langata, in Langatun 1194, Dietricus de Langata vor1203 N , Langaton 1209, apud Langatton um1213 N , villa Langatun 1228, in Langatun 1239, villa Langenthan 1243, ecclesiam Langatun 1249, districtum et bannum in villa de Langathan, des Kilchensatzes wegen ze Langatun 1249 N , plebanus de Langatvn 1251 N , in Langotum, in Langatum 1254, apud Langat И n 1256, ecclesia de Langathon, de Langathun 1257, de Langaten 1260, Rudolfus de Langaton 1267 N , in Langaton 1274, in Langental 1275, in Langatun 1276, de Langaten 1277, (ab hier Auswahl: ) ze Langeten 1317, von Langetan 1320, von Langenten 1321, de Langatton 1323, Klaus R К schilin von Langental, Pfarrkirche von Langaten 1370, R Д di R К schli von Langatton 1378, Hans Leman von Langathun 1379, von Langental 1383, Peter von Langen- <?page no="108"?> Langer 40 39 thal 1385, Langatan, Langatton, Langettan, Langotten 1389-1460 Ud , villa Langaton 1390, in villa Langathen 15.Jh., ze Langeten, Ganser von Langoten 1407 Rq1 , ze Langetten 1413 Rq1 , ze Langotan 1414 Rq1 , ze Langaten 1419 Rq1 , Rüdin meder von langentan um1426 U78 , ze langoten 1430 U38 , Langaten 1442-1469 Ar , so ze Langental durch das dorf fl К st 1444 (Meyer), Denne von Koler von Langattal, Denne aber von Koler von Langattan 1452 A , Langental 1456 Rq1 , in Langentan 1461, ze langental, ze Langaten, Thwing vnd ban z И Langatan, vff die straß die von Langatal gan 1464 U38a , ze Langental 1472 Rq1 , Langental 1479-1563 Ar , langental 1485 U40 , Langenthon 1522 U41 , stost an Langenthal hardt 1530 U42 , Langenthal pagus 1577 Sch , Langenthal (Marktflecken und Pfarramt) 1838 D II L angt . Gestützt auf die urk. Erstbelege aus dem 9. Jh., archäologische Funde (u.a. Grabhügel aus der Hallstatt- und Latènezeit in der Umgebung [Tschumi, Urgeschichte, 267ff.; Archäologisches Hinweisinventar, 1128]) sowie die Lage an der römerzeitlichen Verbindungsstrasse von Vindonissa nach Aventicum erkennen wir in Langenthal - mit Greule (Flussnamen, 128) - einen d ŷ num-Namen, in einer vorgerm. Form *Langadunum. Beim GW, dessen Endung in den frühesten hist. Erwähnungen bereits abgeschliffen resp. verstummt ist, handelt es sich um das weitverbreitete kelt. App. *d ŷ non, latinisiert d ŷ num ‹(umwallte) Burg, Festung›, zu air. dun n. ‹Burg, befestigte Stadt› (urverwandt mit germ. *t ŷ nam. ‹Zaun›, im Nordischen und Engl. mit Bed.-Entwicklung zu ‹eingehegter Platz›, ne. town ‹Stadt›), toponomastisch oft verwendet zur Bez. von befestigten Plätzen (Holder, Sprachschatz I, 1375; 24 Kluge/ Seebold, 1004; Greule, a.a.O.). Als BW ist der Flussname * Langć (oder *Langos? ) anzunehmen, zu idg. Adj. *(d)longho-s ‹lang› (Pokorny, IEW, 197; Greule, a.a.O.). - Während in Schottland im etym. verwandten Fluss Longos idg. o erhalten geblieben ist, belegt dagegen der Name * Langć einen Lautwandel von o zu a. Sich auf diesen - beinah ausschliesslich bei Flussnamen in der Schweiz vorkommenden - o/ a-Wechsel berufend, folgert Greule, derartige, sehr altertümliche Namen könnten nicht dem Kelt. zugesprochen werden, da in dieser Sprachengruppe idg. o unverändert erhalten geblieben sei. Vielmehr dürften solche Namen „einem oder mehreren alteurop. Dialekten entstammen, die vor der Ausbreitung des Kelt. von für uns einstweilen namenlosen, nicht näher definierbaren Stämmen gesprochen wurden und später im Kelt. aufgingen.“ (Greule, a.a.O.). Somit dürfte * Langć mit grosser Wahrscheinlichkeit der aeurop. Hydronymie zuzuordnen sein. Die Chronologie des Namengebungs- und Namenentwicklungsprozesses liesse sich damit folgendermassen rekonstruieren: Zuerst erfolgte die Benennung des Baches: * Langć (*Langos? ). Mit ziemlicher Sicherheit wäre demnach * Langć der vorgerm. Name der heutigen Langete. * Langć (*Langos? ) wurde dann als BW zur Bildung des SN verwendet: * Langćdŷnon , *Langod ŷ non ‹befestigte Siedlung an der * Langć ›. Nach heutigem Forschungsstand ist später der SN in der Form Langatun auf den Bach zurück übertragen worden. Ob der GwN * Langć noch weiterlebte, nachdem der SN für den Bach gebraucht wurde, ist nach Greule fraglich, aber möglich. Ebenso unklar ist, ob sich der ć -Stamm des GwN im -ader Kompositionsfuge der ahd. Form des SN - z.B. Langa-tun - widerspiegelt. Möglich wäre auch, dass der vorgerm. Name im Ahd. hinsichtlich des Vokals der Kompositionsfuge an den häufigsten Mittelsilbenokal - nämlich -a- - angeglichen wurde. Dank der Übertragung des SN auf den Bach, kam eine - offenbar auch bei anderen d ŷ num-Namen zu beobachtende (vgl. Murgenthal) - mittelalterliche Identität von Fluss- und SN zustande, die über die Formel *das wasser von Langatun (vgl. 1249 aque de Langatun [s. Langete]), dann verkürzt *(das Wasser) Langatun (vgl. 1224 das wasser Langentun [s. Langete]) erreicht wird. Nach Ausweis der Belege galt demnach spätestens seit dem 13. Jh. Langatun für das Gewässer und die Siedlung. Zur Weiterentwicklung des GwN: Nach dem Muster der schwach deklinierten Flussnamen wie z.B. Nom. Ara, Obliquus Ar ŷ n, wird zu dem aus *Langat ŷ na o.ä. entstandenen, vermeintlichen Obliquus Langatun ein uneigentlicher Nom. *Langata (s. Beleg von 1194) neu gebildet, eine Form, welche in der heutigen Mda.-Lautung Langete noch lebendig ist. Allerdings ist Letztere - ohne den Umweg über *Langata - auch als Abschwächung von Langatun denkbar. Während sich also der alte Name der Ortschaft als Gewässer- Bez. in der Form Langete bis heute halten konnte, ist der SN zum Tal-Namen „uminterpretiert“ worden (s. 1275 Langental; vgl. die Parallele Murgete/ Murgenthal). Diese, vermutlich durch Schreiber (bewusst) verursachte Umdeutung hat - so zeigt die heutige offizielle Schreibform Langenthal - die einstige mittelalterliche Identität von SN und GwN (die übrigens auch in der Form -tal existiert hat [1470-1490 den bach der da heisset der langental; s. Langete]) wieder beseitigt, wenn auch, v.a. bei der älteren Generation, die Lautung Langete für den SN noch durchaus zu hören ist (Greule, Flussnamen, 128; Greule, Kontinuität, 123; LSG, 506). S. auch Langete. Langer A) laŋ ″ r, em (Alpweide), an langer, primo ab langer 1427 U78 , an langer 1488 U156 , der Berg langer 1502 U157 , Der Berg Lannger Ligt Jm Oberried 1548 U160 , Mer vj k Д weid am berg Lannger 1548 U160 (N. 1551), Langer (Berggelände mit Sennhütten) 1845 D IV L enk . B) b) laŋ ″ rhor ″ , em (Alpweide ausserhalb Langer), an das langerhorn 1497-1524 U167 , laŋ ″ rmat ″ , uf d ″ r (Alpweide), (hierher? ) mons vocatur Langols matta 1317 N , Langerberg 1709/ 10 A , Langerberg (Bäuert) 1838 D , Langerberg (Alp) 1845 D IV L enk ; laŋ ″ rbod ″ n, uf ″ m (Boden auf Mürrenberg) V L autbr .Mürr.; laŋ ″ rsit ″ , in d ″ r (Weiler, ein paar Häuser), Jn der Lanngersÿten viij k Д vßtag vnnd herbstweid 1548 U160 , in der Langersyten 1573/ 74 A , Langerseiten (Häuser und Gelände) 1838 D IV L enk . Wohl zum nicht umgelauteten Adj. lang (s. Lang/ Läng), die Wortbildung ist jedoch schwierig zu erklären. Möglicherweise elliptische Fügung, z.B. frnhd. *Langer [Berg]; vgl. I de Grosse in I I ns oder Der Höchst als Name versch. Berggipfel der Sektoren IV und V (BENB I/ 2, 261, bes. 263f.); s. auch Lengi Egge in unmittelbarer Nachbarschaft in IV Lenk. Evtl. Zus. *Lang-G Ń r aus dem Adj. lang und dem in FlNN häu- <?page no="109"?> Langewil 42 41 figen schwzd. G Ń r(en) m./ f. ‹Winkel, spitzer Streifen Landes, dreiwinkliger Acker, Fläche mit schiefen Winkeln› u.a. < mhd. gêr(e) m. ‹Wurfspiess, keilförmiges Stück› (Id. II, 400ff.; Lexer I, 869). Weitere Zuss. s. Ger(e) in BENB I/ 2, 43f.; eine allenfalls ähnliche Bildungsweise s. Langel. Die FNN Lang oder Langer (Übernamen nach Körpermass) sind für IV L enk nicht alt bezeugt, ebensowenig Langer m. als Berufs-Bez. ‹Handlanger›, die das Schwäb. Wb. (IV, 984) noch als ausgestorben nachweist. Langete Langete (FlNN); Langete (GwN) Langete (FlNN) A) laŋ ″ t ″ , ▪ d″r (Wiese, lange Stücke), i mad litt an dryen enden eins im arlach das ander in den langeten by dem steg 1474 U30 , uff der langenthan i mad stost windshalb an die eichacher, die langenten 1528 U2 , j mad litt an drÿen ortten eins Jm morlach daß ander Jn der langentten daß dritt Jn kumblen 1531 U34 I b üet .; laŋ ″ t ″ , Ό f d ″ r (K.), ab einer matten litt uff dem langet 1474 U30 , Vff der Lanngetten Simbellen matt 1530 U95 , Vff den Lanngeten ij meder stossen oben vf die mattacher 1531 U97 , Inn mitten uff der Langeten zwey meder 1535 U101 , auf der Langeten (Haus) 1838 D I d iessb .; laŋ ″ t ″ , ▪ d″ (K., lehmiger Untergrund), herren matt gelegen uff den lengetten Stost unden An Sempöschen 1542 U104 I d Otz .; Ein halb Manwerck Jm Langett vnnder der stras, Ein Mattbletzs Jm Langett 1518 U74 II O bbipp ; laŋ ″ t ″ , d (K., Haus, als Bachname nicht mehr gebräuchlich), in der Langetten, in der Langethen, In Langethan um1530 U142 , an der Langeten (5 Häuser) 1838 D III k irchd .; laŋ ″ t ″ (K.), Die Lanngala istt ettwann vier meder gsin 1534 U100 III w Orb . B) b) (hierher? ) laŋ ″ tsaxx ″ r (K.) II r umisb ./ w OLFisb .; laŋ ″ d ε wáŋ (Heimet) II W yss . Langete (GwN) A) laŋ ″ t ″ , d (Fluss), Langatun 841-872, das wasser Langentun 1224, aqua fluminis que appellatur Langatun, aque de Langatun 1249, und des Wassers und bachs so man nempt die Langatun 1249 N , fluvius dictus Langaton 1269, der Bach Langat 1354, das Wasser gen. die Lantgatte 1357, das Wasser gen. die Langatte 1358, dez wassers, dem man spricht d К Langat 1363, die Langeten, von des bachs wegen genant die Langat, von des wasers wegen so man spricht die Langata 1377, die langata, die lanngata 1431 C2 , von des wassers wegen genemt die Langat 1444 (Meyer), des wassers wegen dem man spricht die langatta 1464 U48a II L angt . und Umgebung; ii meder ligent an der langeten ze einer siten ze der andren siten an das veldenmos 1470-1490 U44 II a usw .; laŋ ″ t ″ , d (Heimet, Bach), an der langeten 1569 U72 , Langeten (Haus) 1838 D II e risw .; laŋ ″ t ″ , d (Bach), von der obre Langett mattan 1533 U77 II h uttw .; laŋ ″ t ″ , d (Bach) II k Ldietw ./ L eimw .; an den bach der da heisset der langental, ÿ meder ligent an der langenten, an den bach der do heisset die langental 1470-1490 U44 II L eimw .; l ę ŋ ″ t ″ (Bach), die grosse Rumy genant ist vierthalbs Manwerch so zwischen langenthon und zuchlers Manwerch lytt 1530 U42 II L Otzw .; l ę ŋ ″ t ″ (Fluss) II M adw .; l ę ŋ ″ t ″ (Bach) II r Oggw .; laŋ ″ t ″ , d (Fluss), zu Lanngennthonn 1529 UP , an der Langeten (Häuser) 1838 D II r Ohrb . B) b) laŋ ″ t ″ x ũ pfli (Waldstück in der Langeten) II e risw .; laŋ ″ t ″ matt ″ , ▪ d″ (K.) II m adw .; in der Langetschwand 1778 A , Ober- und Unter- Langetschwand (Häuser) 1838 D II e risw . Aus etymologischen Gründen scheiden wir in diesem Artikel die FlNN vom gleichlautenden Oberaargauer GwN Langete. Beinah alle unsere Flur-Bez. beziehen sich auf längliche Geländeabschnitte, die (wie z.B. jene in III k irchd . und w Orb ) an einem kleineren Gewässer liegen (Langete in III k irchd . soll nach Gwp. einst auch für den Bach gebraucht worden sein), verhältnismässig eben und lehmig sind und z.T. von mehr oder weniger stark ausgebildeten Höhenzügen begrenzt werden. Diese Sachlage legt eine Namenbildung mit dem - wahrscheinlich aus dem Rom. stammenden, zur Bildung denominativer und deverbativer Femina verwendeten - Suffix schwzd. -ete(n), -et, mhd. -ete nahe, welches sich mit dem Adj. schwzd. lang ‹wie nhd.› - allenfalls auch mit dem Vb. mhd. langen ‹lang werden› - zur Bez. von etwas Länglichem verbunden haben dürfte (Id. III, 1321ff. u. 1326ff.; Lexer I, 1820f.; Burri, Worb, 202f.; Henzen, Wortbildung, § 113; Sonderegger, Appenzell, § 251). Auch wenn die Realprobe diese Deutung im Prinzip stützt, so kommt man nicht um die Frage herum, was denn bei der Namengebung konkret als lang angesehen worden ist. Die eben skizzierte Herleitung zeigt: Wir nehmen für die FlNN dt. Herkunft an. Dafür sprechen auch die relativ kleinflächigen Flurstücke und deren (teilweise recht abgelegene) Situierung in Gebieten, die wir nicht zu den frühest besiedelten zählen (vgl. Burri, Worb, 203). Im Gegensatz zu den FlNN alem.-dt. Herkunft reicht der Oberaargauer GwN Langete in vordt. Zeit hinab; er ist mit grosser Wahrscheinlichkeit der sogenannten aeurop. Hydronymie zuzurechnen. Zu dessen Etym. s. Langenthal ° . Langewil laŋ ″ w → u (4 Bauernhäuser), ab zweyen jucharten zuo langenwil um1533 U129 , stost an die zelg von lanngenwÿl, Zlanngenwÿl 1542 U128 , die zelg von Langenwÿl 1533-1542 U128 (N. 1553), Langenwyl 1724-1726 C3 , im Langiweil 1746 A , Langiwyl (viele zerstreute Häuser und Höfe mit besonderen Namen) 1838 D III w ahLern . laŋ ″ w → uf  ud ″ r (Acker- und Wiesland), laŋiw → lfl Ό″ (Fluh), laŋ ″ wilgass ″ (Gasse), laŋ ″ w → lbod ″ (2 Heimet), im Boden (zerstreute Häuser) 1838 D III w ahLern . <?page no="110"?> Längg(e) 44 43 Als BW kann der ahd. PN Lango erwogen werden, eine Kzf. zu Namen mit dem 1. Glied ahd. Adj. lang ‹wie nhd. lang›, und als GW fungiert ahd. w₧lare stmn., mhd. wîler, entlehnt aus vlat. villare ‹Gehöft, Vorwerk›, zu lat. villaris ‹zum Gehöft gehörend› bzw. das Lehnwort mhd. wîle stf. ‹Gehöft›, zu lat. villa f. ‹Landgut, Gutshof›: ‹beim Gehöft des Lango› (u.a. Förstemann I, 1012; Kaufmann, Ergänzungsband, 226: Lexer III, 886 u. 888; Sonderegger, Appenzell, § 291). Über den -wil-Typus und dessen Verbreitung vgl. Glatthard, Aare/ Saane, 315ff., bes. Karte 49, S. 321). Weil die grosse Mehrzahl der in die Zeit des alem. Siedlungsausbaus hinabreichenden Wil-Namen mit einen ahd. (flektierten) PN komponiert sind, schliessen wir als BW das Adj. lang - entgegen Id. XV, 1259 - eher aus. Der mündliche Beleg laόiw₧lflu″ zeigt Mittelsilbenerhöhung. Längg(e) A) l  ŋk ″ (Wald), Zelg vff der lengj 1528 U2 I R app .; l ů ŋk ″ , d (Wald, Wiese) II E tzeLk .; l  ŋk ″ , d (Acker), iij Juchertten achers Jn der Lenge, j Juchertten genannt den vndern Lengen (2. Ex.: die vndernn Lengen) 1531 U59 II Z augg .; die Lenncke wider linden, vff der lengke 1531 U97 , ein Juchart acher uff der lengginen 1542 U104 , ihre zwo Zellgen, die eine die lenggen 1624 S III B OLL .Ferenbg.; l  ŋk (Ackerland, steil), Lengg (2 Häuser) 1838 D III B urgist .; l  ŋk ″ (4 Einzelhöfe mit K.), an der Langgen 1770 C3 , Lenggen (8 kleine Gütchen, Haus) 1838 D III L angn .; l ů ŋk (K., Wald) III S igr .; l  ŋk ″ , d (langgezogenes K.) III V ech .; denn an Lenggon ein halb juch 1390, Jn der Lennggen holtz vnnd acher 1531 U97 , Die lennggen zw К schen cristan t Ў ssi vnnd Brenntzikhouers matten stost an talbach 1534 U100 , Die Lenggen ein mad stost ann Tallbach 1535 U101 III V ech .Sinn.; leŋk (K.), von dem mad uff der lengg, vff der lenngg 1515 U158 , Ein g И tt ann der lenng 1548 U160 (N. 1581) IV B OLt .; leŋk, d (grosses Heimet, Scheunen, K.) IV D iemt .; leŋk, an d ″ r (Heuland, Wald) V G steigw .; l ů ŋk, an d ″ r (Dorf, Gde.) IV L enk s. Lenk ° . B) ad) kl  ŋk ″ , ▪ d ″ r (K., eben), ein halb juhart achers uff den glengken, ein bislig juhart uff den glenggen 1437 U56 II U tztF ; i juchartly lit uff dem glenkin stosset an blauwensteins acher 1470-1490 U44 , uff dem glenckin 1500 U48 II K Opp .; kl  ŋk ″ n ↕ε l ć g, ▪ m (Wald) II U tztF ; gl  nkxwaud, d ″ r (Wald) II n iedönz . b) l  ŋkaxx ″ r ″ (2 Ackerstücke, E Vogelsang) I R app .; Die Zill matt lytt neben sinem lengken acher 1535 U101 III V ech .Sinn.; l  ŋk ″ gráb ″ II S cheun .; l  ŋk ″ l ũ xl ▪ s. l ũ xl ▪ gleiche Gde. III L angn .; Lengg-Maad 1745 U116 III V ech .; l ű ŋk ″ bax (in E tzeLk . genannt Mülchibach) II E tzeLk ./ s cheun .; l  ŋk ″ b ů xl → , ds (Bach, auch l ▪ ŋ ″ tubax, fliesst durch Längge) III V ech .; Die matten z И Lengken brunnen 1535 U101 II J eg .; l  ŋk ε téi, ▪ m (Acker) II M eLchn .; l  nk ″ waud (Wald, N Boll) III V ech . C) -i -i CA) l  nki II W iLLad .; i juch lit uff dem lenggy, im lenggkin, uff dem lenggÿ, jm lenggÿ, jn dem lenkin, uff dem lenking 1470-1490 U44 II K Opp .; l  ŋki, ds (Abhang S Kreuzgasse) III Z wies .; ab dem Lenggi, ab dem Lenggj 1543 U154 IV R eut . oder Umgebung. CBb) l  ŋkiaxx ″ r (K.) II W iLLad .; leŋki ε wánd, d ″ r (Alpweide), leŋki ε wàndw Č ld (Wald) V S chatt . Schwzd. Langg, Längg f. ‹Länge, nur räumlich› für ein lang gezogenes Stück Land, zum fortisierten Vb. langgen, länggen (BO) ‹sich erstrecken, reichen› (Id. III, 1326ff.); die Gemination deutet auf eine verbale Stammbildung auf germ. -jan: *langjan > lenggen, die neben der - Ń n-Bildung ahd. langŃn steht (Lüssy, BSM 20, 17), oder auf eine -j ē -Bildung zum Adj. lang/ läng, die eine Erweiterung und Zugehörigkeit ausdrückt (Boesch, BNF V, 240); vgl. auch Zinsli, Flurnamenpaare, 153); s. auch Lang/ Läng. Das (Kollektiv-) Präfix G(e)- (s. Henzen, Wortbildung, §§ 62 u. 87, 4.; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 12.3) verstärkt die Bed. - falls nicht (wie im Beleg II n iedönz ) mhd. gelenke stn. ‹Gelenk, Biegung [z.B. eines Flusses oder Tales]› als Kollektivbildung zu mhd. lanke, lanche f., ahd. (h)lanca ‹Hüfte› < germ. *hlanki ‹Biegung› zugrunde liegt ( 24 Kluge/ Seebold, 342; Lexer I, 810f., 1821; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 360; Gatschet, Lokalbenennungen, 378). Langnau im Emmental ° láŋn ī u (Dorf), de Langenowe 1246, de Langnove, Langnowe 1249, de Langnowa 1252, de Langenowa 1262, de Langen В we 1266, Langenowe 1275, Decanus in Langenowe 1275 N , de Langnowa, in Langn В we 1276, de Langen В we , Langn В we, Langenowe 1297, ze Langnowe in dem dorfe 1303-1307 Qs , von Langn В w 1337, im Witenbach ze Langenouwe 1350 N , ze Langnowe 1363, ze Langn А we 1367, von Langn А w 1370, Henman von Langn А wa 1371, ze Langn А we 1372, von Langn А w 1373, 1378, Johans von Langn А w 1379, 1380, ze Langn А w 1380, ze langnouw 1380 U55 , ze Langn А w 1389, Langnou, Langnow, Langnöw 1389-1460 Ud , ze Langn А w 1390, von den g Д tern ze dûrsrut in der parochia ze langnow gelegen 1392 Uk2 , Lanngnouw 15.Jh., von langnouw 1417 C2 , ze langnöw 1432 U78 , ze Langn А w, Langnow 1436 Rq1 , Langn Ў w 1442-1469 Ar , ze langnow, lagnow [sic! ] 1460 U78 , zu Langnow 1467 Rq1 , Langnouw, Langnow 1479-1563 Ar , Langnöw 1531 U136 , ze Langn А w 1542 U59 , Langnouw 1561 Rq6 , Langnuw 1569 C3 , Langnouw 1569 U72 , 1531 U59 (N. 1573), Langnaw 1577 Sch , Langnau (Pfarrdorf) 1838 D III L angn . B) b) Die langnouwers matt ist dru meder lytt oben an der mulj matten, die Langnouwer Sch И possen 1532 U62 II U tztF . <?page no="111"?> Lanz(e) 46 45 Urspr. FlN, der sekundär zum ON geworden ist; das GW der Zus., Au f. < mhd. ouwe, ahd. ouwa, urvwdt. mit lat. aqua, ‹Land am Wasser, Flusslandschaft, Flussinsel›, kommt schwzd. nur noch als Namenwort vor (Id. I, 5f.; 24 Kluge/ Seebold, 69; Lexer II, 192f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 456; BENB I/ 1, bes. 48f.; Waser, Entlebuch, 194; Sonderegger, Appenzell, § 66). Das BW, das Adj. lang (s. Lang/ Läng), deutet die räumliche Ausdehnung der Flusslandschaft an. Ahd. Grundform wäre *ze dëro lang ŷ n ouwa ‹bei der langgezogenen Au› (LSG, 507). Längnou s. Lengnau ° Langu s. Landolf Länti A) (Auswahl: ) l  nt ▪ , Ό f d ″ r (Ackerland, Wiese, früher Landesteg) I L euz .; l  nt ▪ , ▪ d″r (Wiese, Wald, Heimet) I t wann ; l  nti (Wohnquartier) II s chwarzh .; l  nti, d/ i d ″ r (Heimet, K.) II s eeb .Grassw.; l  nti, d (unter der Münsterplattform), an der Länd Maur 1768 C3 III b ern . B) aa) fraubr Ό nn ″ l  nt ▪ (alte Schiffländte) I t wann ; fr ₧″ n- ▪ sb  rg ″ rl  nt ▪ , b ▪ r (früher Ländte) I s utz ; xaux ē f ″ l  nti (Ländte), l Č rioul  nt ▪ (Platz und Ländte) I L ig .; mülin ″ l  nti III t hun ; pfru ″ ndl  nt ▪ (Ländte) I L ig .; an der Schiffländti (früheres Vorhandensein eines Sees im Raume Bowyl-Moos bei Signau bis zu den Hurselen-Möösern? ) 1850 JBe III z äz .; ε iflent ▪ oder lent ▪ , a d ″ r (Doppelwohnhaus, K., seit Besinnen keine Ländte mehr) IV r eich . Kient.; ε ol  nt ▪ (< *Schal-Ländte) I L ig .; Ώ nd ″ rh Ġ ltsl ů nti, b ▪ r (bei Liendliboden am Ufer Holzstapel zum Flössen und Verladen) V b rienz . ab) h ī rt ↕ nil  nt ▪ , x Ź s ″ rl  nt ▪ I L ig .; εέ ts ″ l  nt ▪ , a d ″ r (ehem. Ländte) I e rLach . ad) usl  nti (Heimet) III z äz . b) l  ntim  tt ″ li (K.) II a arw . Hierher? : l  nt ″ br έ nn ″ , d (Wiese, Acker mit vielen Quellen), z И lenttenn brünnenn, lenttenn brunenn, Aber j mann mad genannt die lenttenn brunen mattann lÿdt nebenndt dem boll z И Jegestorff, ze lenndenn brunenn, vnd zweÿ man meder z И lenttenn brünnenn, lenttenn brunenn geleggenn, i juchertten zelenttenn brunnen 1531 U59 II I FFw ./ z uzw . Länti f., eine -i-Abl. zum Vb. länte(n) ‹ans Land kommen oder bringen›, bezeichnet einen ‹offenen Landungsplatz an Fluss- oder Seeufern oder für Flössholz› (Id. III, 1308ff., 1311). Uslänti, auch Us-Geländ, steht als Ausdruck der Kanzleisprache für ‹ausserhalb der gemeinen Mark liegendes Land, zu einem Bauernhof, Grundstück gehörendes umliegendes Land› (Id. III, 1300). S. auch Land. Lantiour † lantiour 1324 ZwR IV s aanen . Lautlich wohl als lançoir zu lesen, denn in Urk. sind t und ç nicht zu unterscheiden; also patois lançoir ‹endroit d’où l’on lançait le bois dans un torrent ou dans un dévaloir (Jaccard, Essai, 221); auch Lanciau ‹dévaloir pour les troncs d’arbres, syn. de forte pente›, Abl. vom Vb. lancer mit dem Suffix -iau < lat. -atorium (Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 166). - Parallele zum schwzd. (Holz)laass. Läntulus l  nt Ǿ l Ǿ sg Ό″ t (Landgut; früher x Ǿ ts ″ g Ό″ t) III B ern . Nach dem früheren Besitzer Rupertus Scipio Lentulus (1714-1786, General in preussischen Diensten) benanntes Landgut Mon Repos (vgl. HBLS IV, 654; Weber, Stadt Bern, 147; Weber, Strassen und ihre Namen, 191f.). Länz s. Lenz/ Länz Lanz(e) A) ein lischmad genant Lanza, lanza, lantza 1535 U161 V i nterL .Matten. B) b) lantsaxx ″ r (K.) III w OhLen Murz.; (hierher? ) lentzen graben 1535 U161 , Lantzengraben 1611 U162 V i n terL ./ m atten ; lantshóg ″ r (Bort, gehörte einem Lanz) II k rauchth .; lantsmat, i d ″ r (Heimet, K., Wald) II k Ldietw .; lantsmatt (K.) II r Ohrb .; das Lantzenm Ў ßlin 1538 Rq1 III a LbL .; der Lantzenberg 1534/ 35 (Archiv Langnau) III L angn .; lants ″ br Ώ nn ″ , d ″ r (K. nahe Brunnstube), Die acher wider Lantzenbrunnen 1531 U97 III g erz .; lants ″ -/ l  ntsib Ϋ″Ǿ (Hubelquartier), Im Lantzenbüel 1765 P II h erzb . C) -ene -ene: l ě nts ″ nα, lants ″ n ″ n, ir (Wiese) V b ön .; l ě nnts ″ n ″ , l ě nnts ″ nα (K., Wiese), lants ″ n ″ w  g (Häuser, Wiese der Aare entlang) V i nterL . 1. Die meisten der Belege wohl zum PN oder FN Lanz, der v.a. im Oberaargau (II K Ldietw .; R Oggw .) alt belegt ist (FNB III, 331), entstanden aus der sehr häufigen Kzf. Lanzo eines zweigliedrigen PN mit dem 1. Glied ahd. lant stn. ‹Land, Gegend; Erde, Feld› (Förstemann I, 1004). 2. Mhd. lanze swf. ‹wie nhd. [Stichwaffe]› (Lexer I, 1833; vgl. auch 24 Kluge/ Seebold, 557) scheint schwzd. nicht volkstümlich zu sein (gemäss Id. III, 1346), vgl. aber im lants ″ (Hof in Gais AR, in: Sonderegger, Appenzell, § 305); evtl. Formübertragung für ein langes schmales Grundstück, ähnlich Ger(e) in BENB I/ 2, 43f. S. auch Lenz/ Länz. <?page no="112"?> Lanzenhäusern 48 47 Lanzenhäusern ° lants ″ hüs ″ r ″ (Weiler), de Lantzenhusern 1329, Jta, nun des Johans von Lanzenh К sern Frau, von Lantzenhusern 1340 N , Waltherus de Lantzenh К sern, Johannis de Lantzerh К sern, Henrici Vider de Lantzernh К sern 1356, R И dinus Halters de Lanczrenh К sren 1389, Lantzenh К sren 1432 U78 , zuo lantzenhüsern 1452 U79 , Lanzenhüseren 1489 A , Lantzer Hüsser 1512 U127 , z И Lanntzenh К sernn 1531 U97 , die g Д tter von Lanntzennh К ser 1533-1542 U128 , Lanndtshüseren 1554 U109 , Lantzihüsren 1560 A , ab einem acher uff der landtsenhüseren zelg 1591 U130 , Lantzenhäüseren 1708 A , Lanzenhäusern (Höfe) 1838 D III w ahLern . Zus. mit dem GW schwzd. H ŷ s in der jüngeren, aber auch schon ahd. belegten Dat. Pl.-Form mit -ir-Erweiterung [bi den] -hüseren (vgl. dazu Glatthard, Aare/ Saane, 333ff. mit Karte; Zinsli, Ortsnamen, 40ff.; BENB I/ 2, 333) und einem ahd. PN zum Stamm *landaals BW, höchst wahrscheinlich der sehr häufigen PN-Kzf. Lanzo, Kontraktion eines zweigliedrigen PN mit dem 1. Glied ahd. lantstn. ‹Land, Gegend; Erde, Feld› im Gen. der schwachen Deklination auf -en (Förstemann I, 1002ff., bes. 1004; Kaufmann, Ergänzungsband, 226). - Das gelegentliche -rim PN dürfte wohl unter Einfluss von -hüsern als Fern-Assimilation zu erklären sein. Lanzis lantsis, ir/ an (ehemals Schafberg, jetzt Kuhweide), lants ▪ sgr ● nd, d ″ r (Felskopf ob Lanzis), (hierher? ) lantlisgumme 1391 Uk2 (heute Gummi) s. BENB I/ 2, 142), in Lantzisgumen, in Lantzisgummi, von der Lantzisgumm wegen, in den Lantzisgumenbeden 1442 Rq8 , lantsisb Č nd (Fluhband ob Lanzis), lantsistsend, d (spitze Zähne im Grat) V b rienz . Hierher? : der Langsisb Д l 1367 III A msOLd . Sowohl das Gen. -s als auch die allenfalls älteste urk. Form von 1391 in V B rienz deuten auf eine Kzf. eines PN zum Stamm *landahin (Förstemann I, 1002ff.; vgl. auch LUNB I/ 1, 602f.). Falls der Beleg von III A msOLd . hierher gehört, müsste eine Velarisierung nt > ng eingetreten sein, die aber gewöhnlich erst um 1500 im Schriftbild erscheint. Länzlige l  ntslig ″ (Weiler), ze Nenzlingen 1315, ze Nentzlingen 1320, Heinricus de Nentzelingen 1323, Nentzlingen 1328, 1329, 1341, 1343, 1344, 1347, 1380, 1389-1460 Ud , vom g И t lentzlingen 1493 U84 , Lenxlingen 1516 UP , Lentzlingen 1529 UP , Lenntzlingen, z И Lennslingen 1531 U97 , Lenntzliggenn 1531 U60 , Lenntzlingen 1534 U100 , Lenssligen 1541 A , Lenslingen, Lenxlingen 1544/ 45 U117 , Lentzlingen 1577 Sch , 1589-1592 C3 , Lentzligen 1646 UT , Läntzlingen 1689 A , Lenzligen (Häuser, Dörfchen) 1838 D III g rOsshöchst ./ Z äz . Lentzligen g И tt 1646 UT III O bthaL ; jn der Lenslingenn Zelg 1544/ 45 U117 III g rOsshöchst . Ingen-Bildung mit der Koseform *Nanzilo, Nenzilo zum PN Nanzo (Förstemann I, 1149; hierzu auch Nenzlingen BL) und späterer Dissimilation von anl. n- > l- (vgl. auch Kaufmann, Ergänzungsband, 264), wie etwa auch im SG-Namen Länzlingen, das im 13. Jh. als Nenzingen bezeugt ist (Boesch, Kleine Schriften, 193). Lap- B) b) lapp ″ nm ć d, ds (Mahd) V O bried ; láp → r ▪ tsα (Gräben, Weide, steinig) IV z weis .; lápp ▪ slox auch kapp ▪ slox (Felskamin bei Schlossfluh) I t wann . Ohne hist. Belege schwer deutbar. 1. Evtl. Bez. nach einem Besitzer oder Anwohner mit Übernamen schwzd. Lappi m. ‹geistig beschränkter und darum übertrieben gutmütiger, unanstelliger, ungeschickter Mensch› < mhd. lap(p)e swm. ‹einfältiger Mensch› (Id. III, 1350f.; Lexer I, 1833); ohne hist. Belege hypothetisch, vgl. aber R И dolfus dictus Lape 1296, R И dolf Lapp 1308, meiger lap 1341, lappen haldun 1344, bi Lapenbrunnen 1365, cüntzly Lappe 1437 (Roos, Freiburger Bucht, 88 u. 159); Johannes dictus Lape 1269, Rodolfus Lapo 1269, br И dir Lape 1273, R И dolfus dictus Lâpo 1283; dominus Johannes Lapis (Socin, Mhd. Namenbuch, 150 u. 427). 2. Falls das Etymon rom. sein sollte, müsste vom gut belegten patois l ć pya ‹Felsplatte o.ä.›, allenfalls vom Pl. l ć pyè, zu lat. lapis (FEW V, 169f.) ausgegangen werden, abgeleitet von *láppida, dessen -ppunklar ist, sich evtl. durch Kreuzung mit den frkpr. und südfrz. Vertretern des Syn. *klappa erklärt (FEW V, 171b; Wulf Müller brieflich). Läär B) b) der l ώ r acher 1531 U96 III k irchL .Herrenschw. C) -i -i: (hierher? ) l Ń ril ć ss (in der Längenweide, heute überwachsen) IV w imm .; l  ri ε t Ό tsli, ds (K.) V g rindeLw . Bussalp. Wohl zu schwzd. l Ŀ r, l Ń r ‹wie nhd., leer, blätterlos, bloss, nutzlos›, ahd. l ć ri, mhd. lær(e) (Id. III, 1363f.; Lexer I, 1834f., 24 Kluge/ Seebold, 564), bzw. zur Abstraktbildung dazu auf ahd. ⁿ (n) als Eigenschafts-Bez. (Henzen, Wortbildung, § 110.a). S. auch Leer. Lärch(e)/ Lerch(e) A) l Ű rx ″ , ▪ d ″ r (K.) I g rOssaFFOLt .; lerx ″ , d ″ r (K., Hubel, kein Wald), uff dem Lercher, vff dem lercher 1518 U74 , der Lerchen 1666 U77a , auf dem Lerchen 1797 A II O bbipp ; lerx, d ″ r (K.) II w angenr .; einsÿt ist die Liechtennstalgassen, anndersÿt miner herrnn holtz die Lerchen 1534 U100 III b OLL .Habst.; l Ń rx ″ , b ▪ d ″ l Ń rx ″ ob ″ (Wald) III k öniz ; die lerchenn stost hinderhin an dorffgra- <?page no="113"?> Lärch(e)/ Lerch(e) 50 49 benn um1533 U133 , Jn der lerchenn stost vor an dorfbach 1534 U100 III L Ohnst .; am lerch 1430 U78 III m ühLeb . Rossh.; l ő″ rx ″ , bin d ″ (Orts-Bez. auf dem Langer) IV L enk ; von dem gutt zem Lerch 1502 U157 , von dem g И tt zem lerch 1515 U158 IV s t .s teph .; l Ű rx, d ″ r/ im (3 Heimet), bei’m Lerch (Häusergruppe im Dorf) 1838 D , l  rx ″ , uf d ″ (Waldpartie) IV z weis .; l  rx, d ″ r/ b ▪ m (Lärche an der Aare) V g utt .; l Ń rx ″ n, i (Lärchenwald) V i seLtw . B) ac) lerx, d ″ r alt (Weidegebiet, Betelried) IV z weis .; lerx, b ▪ m h ć ltig ″ (Wald, Chandergrundallmi) IV k andergr .; l  rx, bim h Ű j ″ n (hochgewachsene Lärche bei Chuenzentennli) V g utt . b) ein Juchart genant der Oberlerchacher, funff Jucharten der Niderlerchen acher 1529 U92 , der ober lerchacher 1531 U3 I r ad .; l ű rxaxx ″ r, d ″ r (K.) I r app .; Ein Juchertt, vff dem Lercher, stost vff bendichtt kentzings Lerchenn acher 1518 U74 II O bbipp ; der Lerchenacher 1675 S III b OLL .Habst.; l ű rx ″ n ę xx ″ r (Acker) III L Ohnst .; zwo Juchartten achers bÿ der Lerchenn Eÿch 1573/ 74 U77a II a ttisw .; lérx ″ f  ud (Quartier) II h erzb .; l ű rx ″ f  ud (Acker, Wiese) II O bsteckh ./ u ntsteckh .; l  rx ″ f  ld (K.), Lerchen veld um1530 U142 , auf dem Lerchenfeld 1789 A , Lerchenfeld (2 Häuser) 1838 D III F ahrni ; lerx ″ f  ud (Wiese) III k riechw .; lerx ″ f  ud (Heimet) III w OhLen Murz.; g И t vff dem berge z И Л tendorff, genant das Lerchenfeld 1455 UT III u et .; l Ű rx-/ li ″ rxflu ″ (Vehsattel-Schafsattel beim Heueggli) IV z weis .; l ű rxg ć rt ″ n, ▪ m oder l ű rx ″ mbl  ts, ▪ m (oben auf dem Sytibärg-Hasleregg) V b ön .; Der kurtzb Д l. zw К schen der Lerhalldenn vnnd der zelg 1531 U97 I r ad .; l Ű rxh ć ltα (Halde, früher mit Lärchen) V L autbr .Weng.; l Ű rx ″ h Ĭ f, d ″ r (Hof, neuer Name; offenbar viele Lerchen) I t wann ; l Ń rx ″ h ē f (Haus) III k OnOLF .; l Ź rx ″ h Ό b Ό (Acker, Wiese; FN Lerch) III F e renb .; lerx-/ lerh Π sli, im (Haus), im Lerchhäusli (Haus) 1838 D II r üegs .; lerxhüsli (kleines Heimet) II s um .; lerxhüsi (Haus; FN Lerch) III w icht .Ob.; Das Stadell mettli stost ann lerchen mattenn 1535 U101 II O bburg ; lerxmát (Heimet, K.), Lerchmatt (Haus) 1838 D , l Ű rxmatm ū sli, ▪ m (Moos, Lische) III t hier .; l Ń rx ″ b  rg (K.), am lerchenberg Stost ane das holtz 1521 U31 , am Lörchenberg 1537 U35 I b rügg ; l ń rx ″ b  rg, ▪ m (K.), i Juchart am lerchenberg, Ine der kürtzi 1521 U31 , Jm lerchemberg 1529 U33 I J ens ; l Ű rx ″ b  rg, ▪ m f ī rd ″ r/ m ▪ tl ″ r/ h ▪ ŋ ″ r (Wald), nebenn dem Lerchiberg 1530 U95 , der Lerchenberg (Wald) 1838 D I L euz .; lérx ″ b  rg, ▪ m (Wiesland), j acher nempt sich der lerchen berg litt vor dem Einig von möringen um1531 U34 , Jm Lerchenberg 1533 U23 I m ör .; l ů rx ″ b Ű rg (Wiese), Jm Litschibodenn Stost einthalb an Lerchennberg 1531 U97 , im lerchennberg 1532 U4 I r ad .; der lerchenberg 1528 U2 I s eed .; lerx ″ b ″ rg (Heimet, K., Wald), uffem Lerchenberg 1708-1739 A , Lerchenberg (Haus, zum obern Waltrigenhof gehörend) 1838 D II d ürrenr .; der vorder Lerkemberg 1367, Am vssern Zelglj ein jucharten stost g ώ gen bisen an lerchen berg 1535 U101 II e rs .; l ű rx ″ b  rg (Acker) II i FFw .; l ů rx ″ b  rg s. ε w  ŋihöutsli gleiche Gde. II k rauchth .; uff dem lerchenn berg 1531 U76 II r Ohrbgr .; lérx ″ b  rgaxx ″ r, Ό f ″ m (K., Höhenzug) II s eed .; lérx ″ b ″ rg (Heimet, K.), Lerchenberg (Hof) 1838 D II s um .; l ű rx ″ b  rg (Wald, Wiese), Stost z И einer sitten an den lerchenberg anderthalb wider pfisters grundt 1531 U59 II z augg .; lérx ″ b  rg, ▪ m lérx ″ b  rg ī b ″ (Wald, K.), der Lerchenberg (Buchenwald) 1838 D II z uzw .; l Ź rx ″ b  rg (Acker), Am Lerchennberg 1531 U97 (N. 1555), der lerchenberg 1532 U125 III m ühLeb .; lerx ″ b  rg (K.), am Lerchennberg 1530 U95 , 1531 U97 , am Lerchenberg 1531 U144 , Lerchenberg (Haus) 1838 D III w icht .; l ű rx ″ mbl  ts, ▪ m oder l ű rxg ć rt ″ n, ▪ m (auf Sytibärg-Hasleregg) V b ön .; l ů rx ″ b ĭ d ″ (Acker, grosses Heimet unterhalb Lerchenbühl) II b urgd .; lerx ″ b ī d ″ , d ″ r (K., 3 Häuser), der Lerchenboden 1666 U77a II O bbipp ; l ů rx ″ bód ″ (Heimet) II u rsenb .; im Lerchenboden (Haus) 1838 D II w y nigen ; l ů rx ″ b ī d ″ (K.) III r ümL .; lerxb ū d ″ , d (Gebiet NE von Dünde-Mittelberg) IV r eich .; l Ű rxbr Ϋ gg (Brücke), l Ű rxbrunn ″ / l Ŕ rxbr Ϋ nn ″ l ▪ (Quelle; Weide, Wald) IV z weis .; lerx ″ b Κ″ u, ▪ m (Schulheim, Quartier) II b urgd .; ein Juchartten uff dem lerchenbüell 1530 U42 II L Otzw .; ein stuck heist der lerchenb И l halder 1497-1524 U167 IV b OLt .; Neben der Lerchenstuden 1531 U97 (N. 1555) III ? m ühLeb .; l  rxtann ″ (Stelle im Wald mit Lärche) II w OLFisb .; lerch ″ waud, im I L engn .; l Ű rx ″ w ů udl ▪ , im I s eed .; l Ń rxw λ i (Wäldchen) V s chatt .; l ů rxw Ť d, l Ń rx-/ l ń rx ″ w Ť dl ▪ (Weide) IV a deLb .; l Ű rx ″ w Ť d auch b Ό ŋ ″ rt ″ w Ŕ d (SE-Hang, N von Hinderrüti) IV b OLt .; l ű rx/ lí ″ rxw ő id IV g steig ; l Ń rxw ť d, i d ″ r oder li ″ rxw Ť d (Weide über Bleiken), li ″ rxw Ť dwald (Wald) IV L enk ; l ű rxw Ť d (Vorsass mit Lärchen) IV s aanen . C) -eli; -i -eli: lerx ″ li (Weide, Lärchbestände) IV s aanen . -i: im Lerchi (Haus) 1838 D III u et .; l ń rxi (Heimet, Scheune, K.), im Lerchi (Haus) 1838 D , l Ń rxi ε p ▪ ts ″ , d (Stall, Weide, Wald), lérxiw  ldli (Wald) IV d iemt .; l Ń rxi, ▪ m (Mattland) IV e rLenb .; l Ń rxi IV k andergr .; l Ń rx ▪ (Lärchenwald oberhalb Gasternholz), l Ń rx ▪ waŋ, d ″ r (Wang, Lärchenwald bei der Gfelalp) IV k anderst . Für die Herleitung bieten sich drei Möglichkeiten an, wobei wohl die Mehrzahl unserer Namen im voralpinen und alpinen Raum mit dem Baumnamen in Beziehung zu setzen ist. Doch verunmöglichen u.a. heutige Lautgleichheit, Nicht-Bezeichnung der überoffenen e-Qualität in den urk. Belegen, inzwischen erfolgte Landschaftsveränderungen oder ungenaue bzw. fehlende Sach-Bezeichnung eine klare Ausscheidung der Fälle. Wir vereinen deshalb sämtliche Namen unter diesem Lemmaansatz. 1. Zur (Nadel-)Baum-Bez. schwzd. Lärch(en) f., im Bernischen mit den - ein- und zweisilbigen, kurzen und gedehnten sowie „gebrochenen“ - Lautvarianten Lä(ä)rch(e), Le(e)rch(e), Lierch(e) u.ä. ‹Lärche, larix decidua›, mhd. lerche, larche f., ahd. lerihha, Lehnwort lat. larix, das unbekannter Herkunft ist, <?page no="114"?> Laarhuus 52 51 aber wahrscheinlich seinerseits aus einer Sprache vorroman. (gall.? ) Alpenbewohner entlehnt wurde (Id. III, 1380; 24 Kluge/ Seebold, 558; Lexer I, 1834; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 370; SDS I, 31). Die Lärche, urspr. ein Alpenbaum, wurde auch in tieferen Regionen angepflanzt und verwilderte dann. Gestützt auf urk. Belege konnte seine Verbreitung am Oberrhein schon im 14./ 15. Jh. nachgewiesen werden (Marzell, Pflanzennamen II, 1176f.; Bosshard, Mundartnamen, 27 (Karte), 37 u. 127; Roos, Freiburger Bucht, 215). 2. Zum Singvogel schwzd. Lerche(n) f. ‹Lerche, alauda›, mhd. lêrche, lêwer(i)ch u.ä. stf., ahd. l Ń rih(ha) u.a. stf. ‹Lerche› (Id. III, 1380; 24 Kluge/ Seebold, 570; Lexer I, 1883; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., a.a.O.). Als Simplex ist Lerche ‹alauda› als FlN nicht denkbar, sondern nur als BW in Komposita. 3. Der FN Lerch ist im Kt. BE in den Gde. II O eschb ., r üegs ., s um ., w angenr ., w iedL . und w ynigen alt bezeugt (FNB III, 355). Laarhuus l Č rh ſ spl  ts (Weide), l Č rh ſ swald (Wald) IV e rLenb . Ohne hist. Formen schwer zu deuten. In Frage kommen schwzd. gl ć rig ‹glänzend, hellfarbig, bunt, grell› oder das dazugehörige Vb. gl ć rren ‹glänzen›, auch ‹starren, glotzen› < mhd. glarren swv. (Id. II, 639f.; DWB IV/ I/ 4, 7658; Lexer I, 1028) mit Anl.- Schwund. - Vgl. auch Lärbode < glaren boden 1604, wo anl. gbereits im 17. Jh. verschwindet (LUNB I/ 1, 603). ‹Glänzendes, in die Augen springendes oder an aussichtsreicher Stelle stehendes Haus›? Vielleicht auch zu einem nicht mehr eruierbaren PN; vgl. z.B. L ć ri, schwzd. Kzf. des PN Hilarius (Id. III, 1365 u. II, 640 u. bes. 1153 mit vielen Bsp. für Schwund der 1. Silbe in fremdsprachigen Namen). Laariou l ć riou, l Č rioul ů nt ▪ (Rebe, Dorfpartie, Ländte), es larruz 1494 Wg , es laruz 1572 Wg , es laireux 1602 Wg , au lieu des Larrus 1673 Wg I L ig . Wulf Müller (brieflich) vermutet im 2. Namenglied die Abl. ē su > frz. -eux [wofür auch altes -u (-uz) in den hist. Belegen spreche] und stellt den Namen zu mfrz. glaire, lat. glarea ‹Kies› (FEW IV, 149b). Das anl. Graphem lsei dann vereinfachte Notierung für ly-; vgl. hierzu FR lyér ″ ‹gravier sur le bord d’un ruisseau›, das auch anderswo in der welschen Schweiz belegt ist; davon ē su-Abl. > -ou im frz.-sprachigen Berner Jura. Die urk. Endsilbe -uz bzw. -us in larruz/ Larrus wäre als -u auszusprechen; das -s ist ein graphischer Rest von -eux. Dies stehe jedoch im Widerspruch zur Präp. es ‹in den› [< in illos], der allg. Pl.-Form der Suisse romande für aux; man würde dann eine Graphie -ou oder -ouz erwarten, d.h. eine frz. Graphie es müsste eine frz. Graphie -ou/ -ouz nach sich ziehen. - Würde man allerdings urk. -uz als frz. ü lesen, dürfte man nicht von ē su ausgehen, sondern evtl. von ŷ tu. Weigold bringt die Örtlichkeit in Zusammenhang mit dem Neuenstadter FlN Larrus, der - wie jener von I L ig . - eine Uferpartie bezeichnet (Weigold, Sprachgrenze, 142). Larite lar ▪ t ″ (Vorsass) IV s aanen . Ohne hist. Belege entzieht sich dieser Name einer zuverlässigen Deutung. Die Gwp. suggeriert ein frz. la rite, angeblich eine romanisierte Lautung aus - entrundetem - schwzd. Rüti f. ‹Rodung; von Holzwuchs, Buschwerk gereinigtes, urbar gemachtes Stück Land› mit Art.-Agglutination; über die einst auch ins W BO reichende Entrundung s. Glatthard, Oberhasli, 51ff. Erwogen werden könnte allenfalls eine Herleitung aus frkpr. arèta (mit agglutiniertem Art.), lat. dialektal *aresta, lat. class. arista ‹arête›, speziell ‹arête de montagne aux pentes abruptes; crête de montagnes›, [‹(Berg-/ Felsen-)Grat, Kamm, Kante, Schneide›]. Unser Name fände dann in den FlNN La Ritte und Aux Rittes im Pays d’Enhaut - mda. la r ℓ t ″ - seine Parallelen, in denen r ⁿ ta [mit langem ⁿ ! ] - als deglutinierte Form von arête - vorliegen dürfte. Das durchwegs kurze i der aktuellen Mda.- Lautungen könnte evtl. Spiegel der in Saanen auftretenden extremen Vokalkürzungen sein (Wulf Müller, brieflich; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 250; SDS I, 107). Als weniger wahrscheinlich gilt ein Zusammenhang mit Patois r ⁿ ta, einer Nbf. zu rièta ‹Gasse› [Dim. von rue], nachgewiesen u.a. in Rossinière/ Pays d’Enhaut als ryèta ‹ruelle› (Wulf Müller, brieflich; vgl. das Lemma Ruette, auch Riette f. ‹ruelle; petit chemin› in Pierrehumbert, Neuchâtelois, 543, mit weiteren urk. Quellen; des Weiteren Ritta f. in Bridel, Glossaire, 334; Jaccard, Essai, 388; Aebischer, Fribourg, 188; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 250). Laritsch lárit ε , im (K., Mattland), von eyner matten Im laretsch, von eyner matten lytt Im holtz genampt laretscht 1519 U18 , Einem acher gelegen Im larresch, Ab der holtzmatten stost hinden in larretsch, Einer Matten Im laretsch genant holtzmatten oder walenmatten, Der langen Matten by dem larresch gelegen um1525 U20 , hinder dem Laretsch ob schochliß mattan, im Larettsch 1530 U21 , Laritsch 1895 Z I t schugg . Wohl zum Worttypus larix, patois l ć rz ″ ‹Lärche›, frz. mélèse (Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 184; Jaccard, Essai, 224). Urspr. ein Gebirgsbaum, ist die Lärche heute im ganzen Kt. BE heimisch (Bosshard, Mundartnamen, 37ff. u. Karte 3, S. 27). Auszugehen ist von *lar-acea (zum Suffix vgl. Kleiber, Lehnmorphem ‹etsch›, 611-630). Zu larix existiert das im Tessin, der W-Schweiz und im BO verbreitete res ⁿ na laricina < altrom. *laredz ₧ na ‹[für therapeutische Zwecke verwendetes] Lärchenharz›, Abl. vom lomb. und frkpr. Adj. laricinu ‹lärchen› zum Baumnamen lat./ gallorom. larix/ -icem, der in it. larice, frkpr. larze weiter lebt und als ahd. *larihha in die dt. Sprache entlehnt worden ist, mhd. larche/ lerche, nhd. Lärche f. (Jud, Sprachgeschichte, 346ff.). - Parallele Lautungen sind im Rätorom. weit verbreitet, meist Abl. von lat. laric(e)tum ‹Ort, wo Lärchen wachsen, Lärchenwald› zu lat. larix/ -icem ‹Lärche›, entlehnt aus einer vorrom. Alpensprache (RNB II, 185f.; REW, 4914 u. 4916; FEW V, 193f; Guex, Montagne, 18; zur Entwicklung von -ct- > -tεs. Stricker, Grabs, 227). <?page no="115"?> Laas(s) 54 53 S. auch Lärche(e)/ Lerch(e) und Lörtsch. Evtl. auch zu larriz, larris ‹pente› (Bossard/ Chavan, Lieuxdits, 22). Laas(s) A) l ć ss, d ″ r (Wald) III F reim .; l ć s (Landstück, welches für den Heuschub [Heulawine] benützt wird) III L angn .; l ć ss, d ″ r (Wald), under dem laß um1530 U142 III O b diessb .; auf dem Laas (Häuser) 1838 D III R igg .; l ć ss, d ″ r/ im (Heimet, K., Wald), auf dem Lass 1781 A , Laas (Haus) 1838 D III r öth .; auf dem Laas (mehrere Höfe) 1838 D III R üegg .; l ć s, im uŋ ″ r/ ob ″ r (2 Heimet, K., Weide) III r üti bR.; uff dem Laass bey Signauw 1712 A , Laas (Haus) 1838 D III s ign .; l ć s, im oder xats ″ lox (steiler Wald) IV O bwiL iS.; im las 1488 U156 , ab dem Lass 1502 U157 , von dem lass 1515 U158 , auf dem Laas (abgelegenes Haus) 1845 D IV s t .s teph .; l ć″ s, d ″ r (Weide, Schatthüttli), l ć s, d ″ r (Allmend) IV z weis .; l ć ss s. h ī l Č s gleiche Gde. V b rienz ; l ć s, d ″ r (Heugut, Vorsass), stost an lass, ein medli genant der läss 1535 U161 V g rindeLw . Grindel; l ć ss, d ″ r/ Ό f ″ m (Teil der Gummenalp, Alphütte) V h asLib .Reuti. B) aa) Č smattil ć s, d ″ r/ ▪ m (S von Asmatti) IV d iemt .; faubaxl ć s, im (waldloser Streifen neben Wasserfall) IV O bstOck .; flü ″ b  rgl ć s, ▪ m (Holzschleife) IV d ärst .; daz matt, dem man spricht Fr Д genlas 1355 IV a eschi ; f Ώ gs εΫ pf ″ l ć s, ▪ m (Rinne) IV e rLenb .; ge →ε t ″ l → l Ĭ s, s (felsige Stufen, Terrassen, Holzlaas) II w OLFisb .; km Ř n ″ lil ć s, d ″ r (Holzlaas bei Heimet Gmeine und K. Gmeineli) IV d iemt .; gr ī ssw Ń idl ć s, d ″ r (Laas) IV r eut .; grü ″ l ć s, ▪ m (Holzschleife) IV d ärst .; gru ″ b ″ l ć s IV s t .s teph .; gr Ώ″ bil ć s, d ″ r/ ▪ m (ehem. Holzlaas) IV d iemt .; h ▫ mx Ό″ w ▫ dl ć s (Laas) IV z weis .; holtsl ć ss (Graben) III L angn .; xalxof ″ l ć s, d ″ r/ ▪ m (Laas bei Kalkvorsprung, mit Kalkofen) IV d iemt .; leŋmatt ″ w Ń idl ć s (Laas) IV r eut .; l Ń ril ć ss IV w imm .; m ć rxl ć s, ▪ m (Lichtung) IV e rLenb .; pflantsh Ϋ tt ″ l ć ss (Holzschleif) IV b OLt .; br Ń itmatt ″ w Ń idl ć s, d ″ r (Laas) IV r eut .; br ▪ t ε″ l ē s, ds/ ▪ m (K.; wenn der Glütschebach kaum Wasser führte, wurde Wasser aus der Aare zugeführt, reguliert mittels einer Pritsche) III u tt .; br Ϋ nndl ▪ l ć ss (Wald) III p OhL .; br Ϋ n ″ lil ć s (Quelle und Holzlaas) IV s t .s teph .; r  x ″ε t ő tl ć s, ▪ m (Lichtung) IV e rLenb .; l ć s, ▪ m ris ▪ g ″ (Holzlaas), r ▪ s ″ t ″ l Č s, d ″ r (K.), ab dem rysennden Las 1543 U154 , das Risernlass 1543 UP IV r eut .; r ē t ″ h  rdl ć s (Laas) IV z weis .; ruttil ć s (Wald, Weide) IV s t .s teph .; s ń gru ″ b ″ l ć s, ▪ m (Laas, evtl. ehemals See) IV d iemt .; s Ŕ il ″ l ć sw Ŕ d, ▪ m (Wald, Weide) IV d ärst .; ε pr Ό ŋflu ″ lass auch: b ▪ r ε pr Ό ŋflu ″ ob ″ (Lauenenzug) III p OhL .; ε tapfl ć s (Holzlaas) IV b OLt .; ε t ▫ε lagl ć s (steiler Weidzug im Wald, steinig) IV z weis .; ε tukx → sw Ń idl ć s (Laas) IV r eut .; so Ǿ x  l ″ -/ s Ρ x  l ″ l ć ss (Holzschneise) IV b OLt .; s Ώ ltsil ć s, ▪ m (Wald) IV d ärst .; tr ũ glil ć ss, d ″ r auch: i d ″ tr ũ gl ″ n ″ (Holzschleifschneise) IV b OLt .; tüt ε il ć s (Wald), Dütschilaas und rothe Holen 1784 A III r üsch .; w ▫ h ″ l ε üpf ″ l ć s, d ″ r (Schneise) IV z weis . ab) fr Ό t ε is l ć s (Graben) IV z weis .; t ε axtl ″ r ε l ć s (Holzlaas) IV s t .s teph . ac) ij gartten Jm Ablas, einer matten litt bÿ dem ablaß 1531 U34 I b ieL ; abloss (oberhalb Sandeggen; Fabrikkanal) II k irchb .; Ablassmatten 1530 U42 II L angt .; l ć s, der f ↓ε t ″ r (Laas), l ć s, d ″ r gross (ausgeholzter Zug in Wald und Weide) IV z weis .; l ć ss, h ō″ j ″ (Wald, früher Holzlaas) IV b OLt .; l ć s, b ▪ m höj ″ (Rinne) IV e rLenb .; h ī l ć s, uf ″ m (Weide, Berg), von dem holas 1502 U157 , von dem holass 1515 U158 IV z weis .; h ī l Č s, im (Bergwald, steil) V b rienz ; l ć s, d ″ r xr Ό tig (Laas, ob dem Dörfli) IV z weis .; l ć s, d ″ r x Ό rts (Holzlaas) IV r eut .; leŋ ″ l ć s, d ″ r/ ▪ m (Schneise, Streif im Wald), leŋ ″ l ć ssgrab ″ , im (Graben) IV O bstOck .; l ć s, d ″ r l ű ŋ (Holzlaas) IV r eut .; l  ŋ ″ r l ć s (Wald, Weide) IV S t .s teph .; breitlass, d ″ r/ ▪ m (Heuland, aufgeforstet) IV O bstOck .; l ć s, d ″ r ε t Ń nig/ ε t ő inig/ ε t ▫ nig (Las, Gebrauch des Adj. schwankend) IV z weis .; ε wartsl ć s (Holzlaas) IV b OLt .; ε wartslassgrab ″ (Graben) IV O bstOck .; l ć s, b ▪ m w ↔ t ″ (breite Holzschleifrinne) IV e rLenb . b) Der laßacher 1534 U100 III O bdiessb .; l ć sék, i d ″ r (Wald), l Č sek, ob ″ ri (Waldabteil), l ć sekgrab ″ , an die Lasslegj 1538 UT III r öth .; l ć ssgr  bli, ds (Seitengraben der Simme), l ć sm  d ″ r (Weide) IV s t .s teph .; l ć smatt ″ , id (Heimwesen) IV O bwiL iS.; l ij sb  rg (Ackerland) III b urgist .; l ć spl  ts ″ , id (Bäuertland) IV O bwiL iS.; lasbod ″ , d ″ r (Wald, Holzschneise), l ć sbod ″ (Wiesen) III s teFF .; l ć ssw  g, d ″ r (Weg nach Laass), an Laeßweg um1530 U142 , Am laßweg 1534 U100 III O bdiessb .; l Ě ssw  g III w attw .; die Lassweid hinder Thurnen 1750 A , die Lassweyd 1760 C3 III k irchd .; l ć sw Ŕ d, di ob ″ ri, lasw Ń dl ″ ni, d (3 Weiden) III r üti bR.; l ć sw Ŕ d, d/ i d ″ r (Sennhütte, Vorweide, Wald) IV d iemt . C) -li -li: l ŕ assl ▪ , ds (Heimet) IV s aanen ; l  ssli, ds (Wald, K., Bach) V m eir .; h  rdl Ŕ″ sli, ds (Laas) IV z weis .; l  ssliw ć ld, d ″ r (Wald) IV d iemt . Hierher? : las ▪ h Ϋ tt ″ auch uf ″ m l ć s ▪ (Hütte? ) IV r eut .; l ć s ″ r, uf ″ m (Heimet) IV a deLb .; las ″ b  rg, Ό f ″ m (Ackerland) IV e rLenb .; las ″ b  rg, ob ″ r/ Ό nd ″ r (Alp, Weide) IV s t .s teph . Zu schwzd. L ć s(s) m./ n., in regional z.T. versch. Bed.; im Bernischen u.a.: ‹Nackte, gerade hinunterführende Rinne an einem Bergabhang›, ‹Spalte, Riss, der z.B. in Folge von Regenwetter an einem Abhang entsteht›, auch Dim. ‹Holzgleite, Holzglitsche, d.h. glatte Rinne in steilen Wäldern und Weiden, durch welche man Holzstämme, Wildheu usw. zu Tal gleiten lässt›, <?page no="116"?> Läschelet 56 55 daneben auch ‹Damm, Unterbau zu beiden Seiten eines Baches als Unterlage für eine Brücke, einen Steg›, zum Vb. schwzd. l ć ssen - mhd. l â zen - im Sinne von ‹hinunterlassen›, auch ‹aus-, durchlassen›, mhd. l â z n. ‹das Loslassen, Fahrenlassen› (Id. III, 1388f.; Lexer I, 1843f.). Die in den Sektoren I und II auftretenden Ablass-Namen gehören zu schwzd. Ablaas(s) m. ‹Ort oder Vorrichtung zum Ablassen von Flüssigkeit›, speziell ‹Schleuse bei einem Teich (bes. oberhalb eines Sägewerkes, einer Mühle, für das nicht zum Betrieb nötige Wasser›, mhd. abel â z m. Verbalabstraktum zu abl ć ssen ‹ablaufen lassen› (Id. III, 1389f.; FLNB V, 11; 24 Kluge/ Seebold, 7; Lexer I, 9). Hierzu auch schwzd. Los ‹an der Seite eines Kanals angebrachter Auslauf› (Id. III, 1436). Läschelet l ε″ l ″ taxx ″ r, im (gutes K.), Leschlet 1806 P , Lätscheletacker 1895 Z I g aLs . Wahrscheinlich zu nfrz. Dim. échelette f. ‹kleine Leiter› zu échelle f., in einigen FlNN der Romandie ‹forte pente, munie d’échelles; dans le vignoble en terrasse escalier où échelle›; aus lat. scala, im Patois lautgesetzlich mit Affrikata -tch- (z.B. éz étchil in Reconvilier BE) oder -ts- und oft mit falschen Trennungen, hier Agglutination des Art. (Glossaire VI, 65ff.; FEW XI, 263ff.; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 25; Jaccard, Essai, 153; Wulf Müller, brieflich). - Ungeklärt bleibt die Senkung frz. é > schwzd. ä. Läsi l  si ε tekx, d (versch. Felsstöcke) V m eir . Laut Gwp. wohl nach der Form zu mda. Läsi n. ‹Teil des Kuhmagens, der im Kt. BE wegen seiner vielen Falten so genannte Blättermagen oder ,Psalter‘ der Wiederkäuer› (Stalder, Idiotikon, 403; vgl. auch Id. III, 1420 Lësi II; Ritschard, Bödellitüütsch, 142). Zur Benennung des Blättermagens andernorts vgl. auch Manigfalt, ’s Tüfels Namebüechli (Id. I, 819). Lässer † irß vatterß sälige g И tt genempt Burky lässerß g И tt 1530 U21 I G amp . Der FN Lässer, heute im Kt. BE heimatberechtigt in III B uchh ., ist urspr. Beiname, entstanden aus schwzd. Lässer m., mhd. lâ κ er, læ κ er m. im Sinn von ‹Aderlasser› (Id. III, 1413; Socin, Mhd. Namenbuch, 520f.; Lexer I, 1844). Läster l ε t ″ r, ds (Teil des Oberbärgli, durchzogen von Felsköpfen), l ε t ″ rflu ″ , d/ uf d ″ r (Fluh), l ε t ″ rwéŋ, i d ″ IV k anderst . Deverbative -er-Abl. von schwzd. läste(n)/ leste(n) ‹belasten, beschweren›; diese Abl. dienen zur personifizierenden Bez. von Sachen, die als handelnde Kräfte vorgestellt wurden: ein Landschaftsteil, der belastet und beschwert bei der Besteigung (Id. III, 1464; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 28, bes. S. 100; Henzen, Wortbildung, §§ 98f.). Lateral † der Collateralgraben oberhalb der Zylbruck (Grenzflur des Amts Erlach) 1771 A I g aLs / g amp . Wohl blosses App. und kein Name; zum Adj. lateral ‹seitlich, die Seite betreffend›, entlehnt aus lat. later ć lis, einer Abl. von lat. latus ‹Seite›, bzw. dem Adj. kollateral aus mlat. collater ć lis, fachspr. ‹seitlich [angeordnet]› ( 24 Kluge/ Seebold, 517 u. 559). Laterne A) lat  rn ″ , i d ″ r (3 Heimet, K., Wald), Laternen (4 Häuser) 1838 D II t rachsw .; lat  rn ″ (1 kleines Heimet mit Umschwung), Laterne 1886 Bu (Weggabelung, wo schon früh eine Laterne/ Lampe brannte) III b eLp . B) b) lat  rn ″ grab ″ (Seitengraben), im Laternengraben 1736 A , lat  rn ″ bax, Laternen-Bach, im vordern (Haus und Hof)/ im mittlern (Haus)/ im hintern (Haus) 1838 D II t rachsw . C) -li -li: lat  rnli, ▪ m (auch Schlössli oder Zwänggringli genannt, kleines Haus an der Rossgass) II e risw . Schwzd. Laterne(n) f. < mhd. latërn(e) f., entlehnt aus lat. laterna ‹wie nhd.›, evtl. Standort einer Laterne, auch übertragen auf Gegenstände, durch die man leicht hindurchsieht wie durch eine Laterne, bes. auf ein baufälliges Haus mit grossen Schäden an Dach und Wänden (Id. III, 1484f., in BE allerdings in dieser Bed. nicht bezeugt; Lexer I, 1839; 24 Kluge/ Seebold, 559). Latreije A) látreij″ , d ″ r (Sömmerung), Latrion 1342, die alpe, der man sprichet Latrian 1350, an Latrian 1438 Rq1 , von des bergs Latria 1506 Rq4 , deß ersten funff k Д berg an Latreÿen, zwei k К berg an Lattreÿen, ein k Д berg an lattreÿ 1523 U141 , Gl Д tsch, Egkberg und die flu auff Burg Latreyen 1620 Rm , Latreyen (Alp) 1845 D IV a eschi . B) b) látreij ″ f  ld (Weide), Latreyenfirst (zw. Suld- und Kienthal) 1779 Wä , látr ő ij ″ gr ć t (Grat), látreij ″ bax (Bach und Tal zw. Schwalmere und Pochtenfall) IV a eschi ; Latreybergli (Alp) 1845 D IV L enk ; Latreyen-Renggli (Alp) 1845 D IV r eich .; látr ő ij ″ε p ▪ ts (Bergspitze) IV r eich .; Latreyen-Urschel (Alp) 1845 D IV a eschi . Wohl zu patois atré f., la Tré, l’atré, es Atreys u.ä. ‹alentours d’un bâtiment›, im Kt. VD sehr häufig in Zuss. mit bon-/ mal-, gedeutet als substantiviertes Part. Perf. attrait des afrz. Vb. attraire, zu trahere ‹anziehen› (Glossaire II, 98f.; FEW XXV, 742f. u. 1378a); afrz. atrait ‹Vorrat, Ausstattung› (REW, 770); Atrey/ La Trey/ Latry u.ä. ‹alentours d’un bâtiment, d’un chalet dans les régions de pâturages› (Bossard/ Chavan, Lieux-dits, <?page no="117"?> Latt(e) 58 57 239). Das hist. Final-n könnte eingedeutschte Pl.-Endung sein. Hubschmied (Frutigen, 20) stellt den FlN zu altrom. *latteria, it. latteria, frz. laiterie ‹Alp, auf der Milch verarbeitet wird›, was als Abl. von patois lasé, lasi ‹Milch› (FEW V, 113b) lautlich ausgeschlossen ist (Wulf Müller, brieflich). Lätsch A) l  t ε″ n, b ▪ (Stelle, wo das Gestein gefaltet ist) V L autbr . Isenfl. B) a) hagl  t ε (Alphütte, Weide und Wald) V H abk . b) l  t ε bir ″ , d (Felszacken) IV K anderst . Schwzd. Lätsch m., Pl. in BE Lätsche(n), ‹Schleife, Schlinge›, Lehnwort (evtl. aus dem Alpinlomb.; vgl. it. laccio) < lat. laqueus ‹Schlinge› (Id. III, 1530f.; REW, 4909; RNB II, 184); vor t ε tritt in vielen schwzd. Mdaa. Sekundär-Uml. auf (vgl. z.B. Fäschen I, Id. I, 1097). - Namenauslösend mögen v.a. geschwungene Felsformationen oder ringförmige Landstreifen um eine Anhöhe herum gewesen sein (Stricker, Grabs, 168). Lätt A) l  tt, im (Heimet und K.; heute u ″ ler ε axx ″ r) III R ub . B) b) (Auswahl: ) l  ttaxx ″ r (K.) II F arn .; l  taxx ″ r (K.; früher Lehmausbeutung) III G OL .; l  tg  ssli/ l  k  ssli V B rienz ; l  tgru ″ b ″ (K.), l  ttgru ″ b ″ h Ĭ f (Heimet; früher Lehmausbeutung) I B üet .; l  tgrü ″ bl ″ r (K.) II J eg .; l  tgru ″ b ″ / l  kru ″ b ″ (Wald; ehemals Lehmausbeutung) II K ernenr .; l  krü ″ bli (K.) II S cheun .; l  tgr Ό″ b ″ (K.) III K öniz ; l  th ī l ″ (Hohlweg) II B urgd .; das Läthölzlein 1838 D III M üns .; l  tth ũǾ tsli (Wäldchen) III T äg .; l  tth Ό b Ό (3 Heimet), auf dem Lätthubel 1712 A III M irch .; l  tthus (Heimet), Lätthaus (Haus) 1838 D II W y nigen ; l  ttlox (Lehmgrube) I K aLLn .; l  ttloxr Π tin ″ (K. und Lehmgrube) II W angenr .; l  tl ī x V L autbr .Weng.; l  tmatt ″ (Wiese) III K öniz . C) -er; -ere; -i -er: l  tt ″ r ε m ć ttl ▪ (Heimet) IV O bwiL iS. -ere: CA) l  tt ″ r ″ (Heimet und K.), auf der Lätteren (Haus) 1838 D III E ggiw .; l  tt ″ r ″ (K.; id. mit leimgru ″ b ″ ) III M ühLeb .; l  tt ″ r ″ (Weiler), Lätteren (2 Häuser) 1838 D III R üsch .; l  tt ″ r ″ (Quartier) III S teFF .; Lettern 1838 D III U ntLang .; l  tt ″ r ″ (Bauernhäuser), Lettern (2 Häuser) 1845 D III W ahLern ; l  tt ″ r ″ (Quartier und Lehmgrube), Lätteren (3 Heimatlein) 1845 D III Z OLL . CBb) l  tt ″ r ″ höltsli (Wald; Teilgebiet des m ▪″ε″ r ″ höltsli) III R igg . -i: l  tti I R app . s. Lätti ° ; l  tti (Haus und K. bei Lehmgrube) I S chüpF .; l  tti II L angt .; l  tti (K.) III W OhLen . Schwzd. Lëtt, Lëtte(n) m./ (n.) ‹fette Tonerde, tonartiger Mergel; gemeiner, für Töpferarbeit untauglicher Ton; Strassenkot, Schlamm›, mhd. lette swm., ahd. letto m. < *ladjon zur idg. Wz. *lat- ‹feucht, nass› (Id. III, 1488f.; 24 Kluge/ Seebold, 571; Lexer I, 1890; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 371; Sonderegger, Appenzell, § 8, bes. S. 32) weist in FlNN auf lehmhaltigen Boden hin, meist verbunden mit altem Riedland. - Lätter dürfte in der Schweiz nicht nachgewiesener, wohl aus Gewerbe- und Berufs-Bez. stammender FN sein. Lättere gehört zu den alten Örtlichkeitsnamen mit dem Lehnsuffix schwzd. -ere < lat. -āria für das Vorkommen einer Sache (Henzen, Wortbildung, § 101; Bach II/ 1, § 225.a). Lätti f. ist entweder eines jener vom Subst. abgeleiteten -i-Feminina, die neben dem Hauptwort (hier Lätt m.) stehen, aber kollektive Bed. annehmen (Szadrowsky, BSG 18, § 8.2), oder Kzf., in der virtuell eine Verbal-Abl. übersprungen wird, ähnlich Öli < Ölmühle u.ä. (Henzen, Wortbildung, § 110, bes. S. 173). S. auch Leim(en). Latt(e) A) latt ″ , → d ″ (Wald) III O bdiessb .; lattα, d oder l  tt ″λ i, b ▪ m (Pfad vom Sack auf den Hubel) V b ön . B) aa) ε porlátt ″ (altes Haus mit Geissweide) III w ahLern ; w  tt ″ rlatt ″ , uf d ″ r (Berggipfel) IV a eschi / r eich .Kient. b) látaxx ″ r ″ (Ackerstücke), i Juchart am lattacher 1521 U31 , iij Jucharttenn am obenn latten acker 1529 U33 , j Juchartten an lattacher 1530 U33 I e ps .; der latacher 1529 U92 , der lattacher lÿtt zwuschendt petter ÿsers eigen vnnd christann wernlis eigen 1531 U60 III s tettL .; l ę tt ę xx ″ r (Wald, Schleif) V i nnertk .; l ę tt ″ n ů k, ▪ d″r ī b ″ r ″ / Ό nd ″ r ″ (Wald) III w attw .; látt ″ gri ″ n, ▪ m (K.) I s chwad .; látthag, im (Zaun) V b rienzw .; latthag (Wohnhäuser) V m eir .; i Juchart by dem lattboum, Im ladtboum 1521 U31 I e ps .; l ě tw λ▪ (Stück des Gde.- Waldes) V L autbr .Weng. C) -i; -li -i: lattib ī d ″ n (Heugut) V g rindeLw .Bussalp. -li: l  tt ″λ i, b ▪ m oder lattα, d (Pfad vom Sack auf den Hubel) V b ön . Schwzd. Latt(en) f. ‹hochaufgeschossener, sehr dünner Baum mit wenig Ästen› oder ‹vierkantige oder auch nur an einer Seite abgeflachte, seltener ganz runde Holzstange zu verschiedenem Gebrauch› (Id. III, 1482ff.), < mhd. lat(t)e swf. < ahd. latto m./ latta/ lazza f. ( 24 Kluge/ Seebold, 559; Lexer I, 1839; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 362). Diese Bed. zeigt Vermischung mit ahd. -lota ‹Schössling, Zweig›, obd. Lote f. ‹Schössling›, zum Vb. germ. *leud-a- , ahd. liotan ‹wachsen, sprossen›, evtl. auch im Zusammenhang stehend mit einer zu nhd. Laub n. <?page no="118"?> Latterbach 60 59 gehörenden nominalen Grundlage idg. *(e)leu- ‹Zweig, Sprössling› ( 24 Kluge/ Seebold, 579; DWB VI, 279f. u. 1204). Vgl. auch: ‹Wald, der Lattenholz abgibt› (Sonderegger, Alpstein, 76). Evtl. beziehen sich die FlNN z.T. auf einfache (Weg-) Sperren oder durch Latten eingezäunte Grundstücke. Wätterlatte ‹schmales Gesimse oberhalb des Fensters zum Abhalten von Regen und Schnee› und ‹Name eines Höhenzuges, nach dessen Aussehen auf das Wetter geschlossen wird und der die Gewitter ablenken soll› (Id. III, 1484, für III G ugg .). Latterbach ° lát ″ rbax (Dorf), von Laterbach 1322, ze Laterbach 1348-1358 N , von Latterbach 1352, ob Latterbach 1357, 1360-1368 N , das dorf Laterbach 1396/ 97 Rq3 , М lli de laterbach 1425 K10 , Hannß Krantz von latterbach 1488-1514 U166 , ein halb Juchart ob laterbach 1497-1524 U167 , ob latterbach 1539 U168 , an den Laterbach 1543 U154 , zu Laderbach 1564 UT , Latterbach 1567/ 68 A , Laterbach pagus ad sinistram Simnae partem 1577 Sch , z И Laterbach 1654 UT , zu Laterbach Kirchöri Diemtigen 1738/ 39 C3 , die beürth Latterbach 1756 Rq3 , Laterbach 1786 C3 , Latterbach (Dorf von 31 Wohnhäusern und 1 Schulhaus) 1838 D , ób ″ rlat ″ rbax, ▪ m (Dorfteil), lát ″ rbax, ▪ m Ό ss ″ r (Dorf), Ausser-Latterbach (zerstreut liegende Häuser) 1838 D , lát ″ rbaxflu ″ (Fluh) IV e rLenb . Beim BW ist am ehesten zu denken an schwzd. Latt(en) f. [s. das vorige Lemma Latt(e)]. Sich auf diesen - vom Namengebungsmotiv her einleuchtenden - Hintergrund abstützend, deutet bereits die ältere Forschung unseren ON als ‹der mit Gesträuch umgebene Bach› (Gatschet, Ortsetym. Forschungen, 39; Studer, Ortsnamen, 149). Was die Morphologie anbelangt, so ist wohl von einer denominativen -er-Bildung auszugehen. Dieses -er-Suffix (< ahd. ć ri) wird u.a. gerne für m. Stellen-Bez. verwendet, die ausdrücken, dass an einem Ort etwas (in grosser Menge) vorhanden ist (Sonderegger, Appenzell, § 279). Vgl. den im Kt. AR auftretenden Lattebach ‹durch Latten eingedämmter Bach› (Sonderegger, Appenzell, § 1) und die in GR alt bezeugte Personen-Bez. Latter ‹wer Holzlatten herstellt› (RNB III, 736). Lattere B) b) latt ″ r ″ mátt/ -matt ″ , ▪ d″r oder m ē sbl  ts ″ (K.), 1 mansmad genempt lattermatt 1425 U78 , zwey mans meder graß, genant die lattermatt 1521 U31 , Ein Mattenn genempt latter matten 1529 U33 , Jörg wellti ab der Latter matten 1551 U37 I h ermr ./ m erzL .; vffem latteren berg, am Latteren berg 1533 U22 I ? i ns . Im Geländestück in den Gde. I h erm ./ m erzL . könnte man gestützt auf die hist. Belege an den aus der Berufs-Bez. entstandenen FN Latter m. ‹wer mit Latten arbeitet, wer Holzlatten herstellt, Zimmermann› denken, eine er-Abl. zu schwzd. Latt(en) f. ‹hochaufgeschossener, sehr dünner Baum mit wenig Ästen› oder ‹vierkantige oder auch nur an einer Seite abgeflachte, seltener ganz runde Holzstange zu verschiedenem Gebrauch› (Id. III, 1482ff.; Henzen, Wortbildung, § 98; RNB III, 736). Das FNB führt diesen Namen zwar nicht auf, aber im SWdt. Raum kommt er heute noch vor (Brechenmacher, Familiennamen II, 155). Im Schwäb. dagegen scheint der FN Latter(er) m. ausgestorben zu sein (Schwäb. Wb. IV, 1016f.). Die heutige Mda.- Lautung liesse sich allenfalls als Angleichung des -er-Ausl. an das weitverbreitete denominative f. Lehnsuffix schwzd. -ere(n) erklären, welches sich auf Personen und Sachen beziehen kann, einerseits den Besitz oder Wohnort von Personen oder Familien bezeichnend, andererseits den räumlichen Bereich anzeigend, wo die betreffende Sache von Natur aus (in grosser Menge) vorkommt (Sonderegger, Appenzell, § 249). Bei so grossem zeitlichem Abstand zw. dem letzten hist. Beleg und der Gegenwart könnte auch an eine Neubildung mit bedeutungsgleichem -ere(n) gedacht werden. Rom. Herleitung, d.h. ein Bezug zu dem in der Galloromania nicht vertretenen mlat. later ć ria ‹Ziegelbrennerei, -hütte› (REW, 4924) ist abwegig, zumal lat. later m. ‹Backstein› bloss in zwei gelehrten Abl. bezeugt ist (FEW V, 197a; Wulf Müller, brieflich). Vgl. Latt(e). Lätti ° l  tti, ▪ d″r (3 Häuser; Lehmgrube in der Nähe), l  ttib ▪ ts (K.) I R app . Etym. s. Lätt. Lattigen ° l ę ttig ″ (Weiler), von dem selben g И t hin unz an das Lappingen M.15.Jh. Ch6 , Lappigen 1653 C3 , im Lattigen 1766/ 67 A , im Lattigen (einzelne Häuser) 1838 D , l ę tti-/ l ę ttigm ę tt ″ (Wiesland), (hierher? ) in der Loppigmatten unver Spietz 1587 C3 , in der Latigmatten 1624-1627 C3 , l ę ttipl  ts ″ (Ackerland, Pflanzungen) IV s piez . Höchst wahrscheinlich - relativ spät belegte - primäre -ingen- Bildung mit einem ahd. PN. Aufgrund der frühesten hist. Belege Lappingen kommt Lap(p)o, Lap(p)e in Frage, entweder als PN- Kzf. (Socin, Mhd. Namenbuch, 150), oder als Übername (Socin, Mhd. Namenbuch, 427). Nicht erklärbar ist der Wechsel vom Labial -p(p)zum Dental -t(t)-; dies gilt auch umgekehrt. Sollte es sich bei den Formen mit -p(p)um eine Falschlesung handeln und deshalb ahd. *Lat(t)o als expressive Nbf. von *Latho, *Lado Ausgangspunkt der Deutung sein (Kaufmann, Ergänzungsband, 227)? Lattrigen ° A) látr ▪ g ″ (Ortschaft), apud Lattringun 1270, villa de Lateringuen 1289, de Lateringen 1291, de Latringen 1303, dorfmarch von Latringen 1362, in Lateringen 1365, Latringen 1370, Niclis Heinis von Lattringen 1373, Reynaldus de Latteringen 1375, ze Latringen 1377, Hanessen seligen von Latringen 1390, apud latrenge 1398 U25 , Latringen 15.Jh. UP , die guetter gelegn ze lattringen 1419 C1 , <?page no="119"?> Laupen 62 61 ze Lattringen 1425 U78 , Z И Latringenn, wald von latringen Sunnenhalb 1521 U31 , Latringen vicus ad eandem oram eiusdem Lacus 1577 Sch , Lattrigen 1589-1592 C3 , Lattringen 1605 Rq7 , 1625 UP , Lattrigen (Dorf) 1838 D I s utz Lattr. B) b) l ě tr ▪ g ″ nein ▪ g, ▪ m (Wald), Lattrigen-Einung (mit Beschwerden beladene Staats-Waldung) 1838 D I s utz - Lattr.; Lattringer matta 1355 I b ühL / w aLpw .; an thurs egklis Lattringers matten 1531 U97 I d iessb . Wohl primäre -ingen-Bildung, mda. gekürzt auf -igen, mit zweigliedrigem ahd. PN; möglich wäre der zwar seltene und alem. sonst nicht belegte PN Lathar, Lather zum germ. Stamm *lath, ahd. ladon ‹einladen, vorladen, zum Kampf herausfordern›, mit Ausl.-Verhärtung des -d vor anl. h- (Förstemann I, 1013; Kaufmann, Ergänzungsband, 227; LSG, 862). Lätz B) a) habl  ts, d ″ r (ebene Terrasse in N-Hang) III M ühLeb . s. BENB I/ 2, 174. b) auf den Letzen Ackern/ Lezen-Achern 1838 D IV G steig ; l  ts ″ naxx ″ r, am (steile Weide mit Scheune, Wald) V B rienz ; im Letzen Fang auf den Mösseren 1656 U152 (Eintrag von 1642), in den Lätzen Fängen ob dem Kesslersfang 1662 QSa (N. 1691), l  tsgü ″ tli (Heimet) IV S aanen ; l  ts ″ h  ŋ ε t, im (Weide), der läze Hengst 1845 D III R üsch .; l  tsm Ě dgrab ″ (Graben) III S igr .; l  ts ″ matt ″ (Heimet und K.) IV D iemt .; l  ts m Ĭ rg ″ , d ″ r (Abhang) III O bhOF .; l  ts ″ b  rg III T hun ; l  tsi ε→ b ″ IV B OLt .; l  ts ″ s  giss ″ , di (Heuland) V S ax .; l  ts ″ s → t ″ , a d ″ r (Heimet und K.), an der Lätzenseiten (Haus) 1838 D IV D iemt .; l  ts ″ n s ↓ t ″ n, in d ″ r (Felsplatte) V G utt .; l  ts ″ toss ″ , am (Weide) IV L au .; der Letze Wald 1656 U152 (Eintrag von 1654), im Lätzen Wald 1681 U153 (Eintrag von 1663), der Letze Wald 1688 QSa (N. 1726), am Lätzen Wald 1688 QSa (N. 1740) IV S aanen ; l  tswaŋ (Schafweide) IV O bwiL iS.; l  tswaŋ (Alpweide, Schmalseite des Schiltgrates) V G rindeLw .; l  ts ″ w Ŕ d (Heuland) IV D iemt .; die Letze Weid 1656 U152 , das Lätz Weydli 1738 QSa (Eintrag von 1670) IV G steig ; in der Letzen Weid 1735 QSa (Eintrag von 1698), die Letze Weid 1712 QSa (N. 1732), Lezeweid 1845 D IV S aanen ; l  tsi wolf  k (Streuegebiet) IV L au . Schwzd. lëtz ‹verkehrt, widrig, ungünstig, link› (Id. III, 1549ff.), mhd. lëtze, lëz ‹verkehrt, unrichtig, minderwertig, schlecht› (Lexer I, 1890f.), bezieht sich in Namen meist auf die sonnenabgewandte Lage, Rückseite, auch beispielsweise auf die Steilheit des bezeichneten Ortes. Laubbach ° l Ό páx (Weiler), L В pbach 1076 (evtl. Fälschung M.12. Jh.), L А ppach 1356, im louppach 1484 U126 , an Loubach, Jn loubach 1533-1542 U128 , im Loubach 1570 C3 , im Laubbach 1663 A , im Laupbach 1718 A , 1784 C3 , Laubbach (zerstreutes Dörfchen mit 4 Mühlen) 1838 D , loupáx (Bach), l Ό paxl Ń n (meist nur l Ό pax; zum Laubbach gehörende Schmiede mit Umschwung), L А pachmatta 1389, louppachmatten 1591 U130 III g ugg . Etym. s. Loub. Lauberhorn s. Loub Lauenen bei Gstaad ° A) louw ″ n ″ , d/ louw ″ n ″ dörfli, ds (Gde., Dorf und Tal), Louwinen, Lauwinen 1556 Rq2 , Löüwynen 1572 A , Louwynen 1573 A , Lawinam, Lowina 1577 Sch , Louwinen 1628 Rq2 , 1656 U152 (Eintrag von 1629), Louwenen 1633 C5 , Lauwenen 1646 C5 , Lauwinen 1660 C5 , Louwinen, Louwnen 1665 Rq2 , Lowinen 1656 U152 (N. 1671), Lawenen 1672 C5 , Louwinen 1681 U153 (Eintrag von 1673), Lauwinen 1686 U173 (Vid. 1744), Lovina 1698 C5 , Louwina 1699 C5 , Louwenen 1700 Rq2 , 1656 U152 (N. 1715), in der Lauenen (Pfarrort mit der Kirche, dem Pfarrhaus und einigen Häusern) 1838 D IV L au . B) b) louw ″ n ″ h ē r ″ , ds/ Ό f ″ m (Gipfel mit Wildheumähdern), Lauenhorn 1760 Wä , Lauenenhorn 1845 D IV L au ./ s a anen ; louw ″ n ″ s →″ , d ″ r/ am (See hinten im Lauenental) IV L au . Zum App. schwzd. Lauwene(n)/ Lauwele(n) f. ‹Erd-, Schneerutsch oder -sturz› usw. (s. Louene/ Loui); häufiger Name von ganzen Bergseiten, Abhängen, Orten, wo Bergstürze stattgefunden haben oder welche Lawinen ausgesetzt sind. Ahd. lewina, Lehnw. aus mlat. *l ć b ⁿ na > lav ⁿ na, rätorom. lavin(n)a, zu lat. l ć b ⁿ ‹gleiten, rutschen› (Id. III, 1539ff.; Zinsli, Grund und Grat, 329f.; 24 Kluge/ Seebold, 562; FEW V, 101; LSG, 508; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 371). Die Form Lau(w)enen ist sowohl alter Sg. als auch Dat. Pl. zu Lau(w)i (LUNB I/ 1, 607). S. auch Louene/ Loui. Lauerhaus s. Gaffertschingge (BENB I/ 2, 4f.) Laupen ° A) l īǾ p ″ (Dorf, Gde.), actum Logis castello 1014/ 15 N , Actum Logis 1029 N , Hupoldus de Loupin 1122-1132 N , de L В pa 1133, de Loyes um1166, 1173, dominus Oudalricus Lopensis 1175, de Lopis 1223, de Loupen, castrum L В pen 1253, apud Loupun, Lopen 1255, apud Lopis 1263, castrum Laupun 1264, datum Lopon 1268, prope Loipon 1269, de L В phen, de Loupen 1275, Loes et Grasemborg, Loyes et Grassemborg 1283 MR , Datum apud Lopun 1288 Qw , castrum de Loyes 1291, de Laupon <?page no="120"?> Lauperswil 64 63 1294, Loupon 1294 Rq7 , apud Loupon, ze L В ppon, de L В pon 1295, apud Lauppon 1296, datum Louppon, de Louppen 1301, castrum de L В ppen 1302, de Loyes 1307, L В ppen, L В ppon 1308, Loupen, L А ppon 1309/ 10 Rq7 , de L Ў upon, Loupon 1312, de Loyes 1312 N , L А pen 1313 Rq7 , de Loijes 1314, die stat von Louppon 1324, de Luppon 1328, von Loupen 1333, de L В ppen 1335, ze L А ppen an der stat 1353, in der Dicki ze Louppen 1356, in L А ppon, ze Lopen in der stat, ze Lopen under der b К rg 1357, von dem hus von Lopen 1358, nach Loyes 1363, die brugg ze Louppen 1365, L А ppon, Johannes de Loyes 1368, ze L А pen, von L А y 1369, Laupen 1370, de L А ppen 1372, castrum de L А ppon 1372, gen L А pon uff die burg z И dem sod 1375 R3 , (ab hier Auswahl: ) L А ppon 1380, Laupen 1387, L Ў ppen, Louppen 1389-1460 Ud , castro de L А ppis 1390, bartholomeo b К tschelbach uogt zu loppen, die burg löppen 1430 U78 , zu L В ppen 1437/ 38 R3 , Volrichen von Loupen 1463 Rq1 , Vlrich von Louppen 1465 Rq1 , Geörg von Lauppen 1483 Rq4 , Loupen 1554 U109 , Louppen 1574 C3 , Louppen oppidulum ad dextram Sensae fluvii ripam situm 1577 Sch , Loupun 1580, Laupen (Städtchen, Amtsbezirk) 1838 D III L aup . bonum de Loupon situm in territorio de J Ў lis-Rieth 1323, possessionem dictam in vulgari daz g И t von L В pen sitam in villa de J Ў linsriet 1328 III w ahLern . Hierher? (nicht lokalisierbar): eina unser hofstat gnemt L А ppen in dem gerichte von N К wen Statt 1380, gelegen zwischent Jennis g И te von Los, Johannis de L А ges, Jannin de Loyes 1380, 1383, 1388. B) b) (hierher? ) l īu p ″ naxx ″ r (K.) II M OOsseed .; Laupen- Allment (Häuser und Bleiche) 1838 D , lóup ″ nou (Ackerland, Wiesland), lóup ″ houts (Wald), lóup ″ m Ϋ li (Quartier, früher Mühle), bei der Laupen-Mühle (2 Häuser) 1838 D III L aup .; lóup ″ε tr ć ss, (Auswahl: ) die L А ppenstrasse 1373, Loupen strass 1492 Rq7 III b ern Bümpl.; die Loupen straß 1531 U97 III b ern Ndbott.; die Loupenn straß 1531 U97 III b ern ; die Loupenn straß 1534 U100 III b ern Ndbott./ Obbott.; Lauppen straass 1688 P III k ö niz ; (hierher? ) l īu p ″ wa Ό d (Wald) II M OOsseed .; im Louppenwald 1559 A , in der Louben (ein Wald, wo? ), im Louppenwald 1567 A III L aup .; l В per-wege 1274 III k öniz . Abl. von schwzd. Laub n. ‹wie nhd., Laub von Holzpflanzen› (Id. III, 954ff.), < mhd. loup stn., ahd. loub stn., zu germ. *lauba ‹Blatt, Laubzweig›, hier mit -j ē -Suffix als *loubj ē f., wohl ‹aus belaubten Zweigen errichtete Hütte(n)›, da dieses Suffix zur Erweiterung von Stoffwörtern und zur Bez. von aus diesem Stoff errichteten Bauten diente (Boesch, Kleine Schriften, 112f., bes. 114; Lexer I, 1970f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 385; LSG, 510f.). - Ahd. *loubj ē wurde früh ins Gallorom. entlehnt und wurde frkpr. zu louya, loyes u.ä., vgl. den alten, urspr. ON Loyes für Laupen (Übersetzungsnamenpaar). Die Lautung der ältesten hist. Belege logis ist lautgesetzliche frkpr. Form auf -i nach Palatal; g vor i ist eine rom. Graphie für -y-; -s kann hier nur Pl.-s sein, ‹Laubhütten, Gartenlauben› (Wulf Müller, brieflich). Alle drei Formen unserer Belegreihe gehen also auf dieselbe Grundlage zurück. S. auch Loupper. Lauperswil ° A) l Ό p ″ r ε w ↓ u (Dorf, Gde.), Loperswile 1275, 1277, in Lauperswile 1284, in L В perswile 1294, Herr Heymo, l К priester zu L А perswile 1318 N , ze L В pperswile 1338, von L В pperswile 1341, ze L В perswile 1346, Loperswil 1353, in der kilch Ў ri von L А perswile 1367, Heinrich von L А perswil 1369, L А perswile 1378 R3 , Louperswil, Loupperswil, L Ў perswil, L Ў perswile, L Ў pperswil, L Ў pperswile 1389-1460 Ud , in der parrochie ze L А pperswile 1389 R2 , L Ў pperswil, Louperswil, Loupperswil 1442-1469 Ar , L А pperswil 1456 Rq1 , Loperswil 1464 Rq1 , Louperswyl, Loupperswill 1479-1563 Ar , in l А perzwiler kilcheri 1501-1526 U85 , Loupperßwyl, Louperßwyl 1524 Rq4 , (ab hier Auswahl: ) Loubers wyl 1531-1553 U70 , zuo Lupperswil 1533 UP , Louberß wÿll 1542 U59 , Louperswyl 1569 U72 , Loupperswyl pagus mediocris ad sinistram fere ripam Emmae in acclivi situs 1577 Sch , Lauberswyl 1580/ 81 C3 , Loubertswyl 1589-1591 A , Lauperswyl (Pfarrdorf), ob dem Dorf Lauperswyl (mehrere Höfe) 1838 D III L au persw . B) b) oberer und unterer Lauperswyl-Schachen (Häuser) 1838 D III L aupersw .; äußerer Lauperswyl-Viertel (Gem.-Bezirk) 1838 D III L angn .; innerer Lauperswyl- Viertel (Gem.-Bezirk) 1838 D III t rub . Zus. des GW -wil (vgl. dazu Zinsli, Ortsnamen, 43ff.) mit dem Gen. eines nicht eindeutig bestimmbaren zweigliedrigen ahd. PN. Da loub in den bernischen Mdaa. verbreitet als Lautform von lieb ‹wie nhd. lieb, geliebt› auftritt (Id. III, 958f. laub), könnte ein PN zu diesem Stamm, germ. *leuba- - mit ablautender Nbf. *laub- - in Frage kommen (Förstemann I, 1014; Kaufmann, Ergänzungsband, 227; 24 Kluge/ Seebold, 574), evtl. *Loubhar, vgl. Laubhariswile o.J. zu Lauperschwil, Weiler bei Bäretswil im Zürcher Oberland (Meyer, Ortsnamen, 162), Loubwar (Förstemann I, 1014; vgl. Laupersdorf, SONB I, 436ff.), Liupheri, 829, oder Liubwar, 819 in SG bezeugt (Förstemann I, 1026 u. 1029). - Die heutige mda. Monophthongierung ou > Ύ erscheint bereits 1533 verschriftlicht. - S. auch LSG, 511. Lauter s. Luter Lauterbach ° l ΄ t ″ rbax, d ″ r/ im (Weiler, Bach, Enklave), in dem Luterbach 1378, 1381, luterbach 1432 U78 , 1460 U78 , Luterbach 1531 U97 , 1571 UP , Lutterbach 1626 UP , Lauterbach 1787 C3 , Lauterbach (mehrere Häuser) 1838 D II L ütz . Etym. s. Luter. <?page no="121"?> Ledi 66 65 Lauterbrunnen ° l ΅ t ″ rbr Ό nn ″ n (Dorf, Gde.), in Claro-fonte 1240, in Liuterbrunnon 1253, aput Luterbrunnen 1268, ze Murne und ze Luterbrunnen um1340 N , in Luterbrunnen 1346 K5 , von/ ze Luterbrunnen 1359, 1367, 1373, ze Luderbrunnen 1373 UT , ze Luterbrunnen 1398 Rq1 , Luterbrunnen 1433 R3 , von lutterbrunnon 1488 U82 , Jn luterbrunnen, Jm/ vonn/ in luterbrunn 1493 U84 , vsß lutterbrunnen 1501-1526 U85 , luterbrunnen, Lutterbrunenn, Lutterbrunen, Luttherbrunnen, Lutherbrunnen 1524-1580 U169 , Luterbrunne 1535 U161 , Lutterbrunnen 1574 C3 , Luterbrunn 1577 Sch , im Lutherbrunen 1583 C3 , im Lutterbrunnen 1587 C3 , zu Lutter Brunen 1589-1592 C3 , Luterbrunnen 1620 Rm , Lauterbrunnen (Kirch-Gde.) 1838 D V L autbr . l ǿ t ″ rbr Ώ nn ″ t ć l (Tal), per vallem Luterbrunnen 1257, in valle Luterbrunnen 1283 V L autbr . Urspr. FlN, der sekundär zum ON wurde, bestehend aus dem BW Adj. schwzd. l ŷ ter ‹hell, klar, durchsichtig, rein› von Flüssigkeiten (Id. III, 1513ff.), mhd. lûter < ahd. (h)l ŷ t(t)ar (Lexer I, 1996; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 390; 24 Kluge/ Seebold, 562; Sonderegger, Appenzell, § 48), und dem GW schwzd. Brunne(n) m. ‹(aus dem Boden sprudelnde) Quelle, oft in einer ausgegrabenen, auch eingefassten Vertiefung; wie nhd.›, mhd. brunne swm. ‹Quell, Brunnen› < ahd. brunno (Id. V, 653ff.; Lexer I, 366; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 80f.; 24 Kluge/ Seebold, 155; LSG, 512). Bemerkenswert ist die genaue lat. Übersetzung in der Schenkungs-Urk. an die Propstei Interlaken von 1240. Lauwent/ Läwent † B) b) i mad heisset der lauwentacher lit by dem esttürly, j mad heisset der läwentacher 1470-1490 U44 , i mad heisset der läwent acker, lit bim estturli 1500 U48 II a Lchenst . Evtl. Part. zu mhd. lâwen sw. Vb. intrans. ‹lau sein oder werden›, zum Adj. schwzd. lä(u)w, mhd. lâ/ -wes ‹lauwarm, lind, mild, schlaff, mürbe, weich›, ahd. (h)l ć o, mit landschaftlich versch. Lautvarianten; der Uml. erklärt sich daraus, dass neben dem -aauch ein -ja-Stamm existiert (Id. III, 1538; Lexer I, 1805 u. 1841; DWB VI, 285f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 361); die Benennung könnte sich auf das Klima oder auf die Bodenbeschaffenheit des Ackers beziehen. Lavey A) láf ő i, im/ am und ″ r ″ (Alp), láfei, d ″ r ī b ″ r/ am ī b ″ r ″ (W- Hang unter dem Laveygrat), mons Laveyia 1357, Im Obersibental Inderthalb dem Schlegelholtz an Bergen nemlich an lafeye 1465 Uk2 , ab dem berg ab [B? ]lauey um1427 U78 , an bergen, nemlich an Lafeye 1465 Rq1 , an lafföy 1488 U156 , an bergen, nemlich an lafey um1488 U166 , an lafey 1488-1514 U166 , dem berg Lafey 1502 Rq1 (in Kopie), der Berg laffeig 1502 U157 , der berg laffeig 1515 U158 , Derselb Berg Laueÿ gh Ў rtt f К r sich selbs gan Frutingenn 1548 U160 , ein zimliche anzahl bergs an Lauey 1606 Rq2 , 1694 Rq2 , 1700 Rq2 , Laffey 1750 A , Lavoy 1838 D , Lafayen, Lavei 1845 D IV L enk . B) b) Laveyalp 1606 Rq4 (N. 1783), láf ő igr Č t, uf ″ m (Grat), láf ő ib  rg (Alphütte), Lafeyberg 1709/ 10 A , der Laffeyberg im Obersimmenthal 1750 A , im Laffey Bergli 1751/ 52 A , Laveyberg oder Alp 1845 D IV a deLb ./ L enk . Zu lat. lapis, rom. lapida, patois l ć va ‹pierre plate›, mit spirantisiertem -p- > -v- und dem Kollektivsuffix - Ń tum > -ey (FEW V, 170a u. 171a), vgl. de laveto 1198 etc. für Lavey-Village VD bei St. Maurice (Jaccard, Essai, 226f.; Mottaz, Dictionnaire II, 128; Etym. von Ernest Muret); l ć va f. ‹rocher uni, poli, sans aspérités› ist auch für Salvan VS belegt, und lè l ć vè f. Pl. ‹les couches de pierre dans une carrière› für Sassel VD als wertvolle Relikte (Wulf Müller, brieflich; vgl. auch Bridel, Glossaire, 221; Pierrehumbert, Neuchâtelois, 323; LSG, 513). Lee A) l Ű , Ό f ″ m (K., Hügel bildend) I r üti bB.; ime Lêwe 1278, ein holtz, heisset der Lêe 1349 III k irchL . B) b) l Ź baxx ″ r (Ackerland) II b Leienb .; (hierher? ) lebaxx ″ r (Quartier) III t äg .; Stost an weg einer anndersÿt an rufli wilers lewacher 1531 U97 III V ech . Schwzd. L Ń w m. ‹kleiner Hügel, Anhöhe›, mhd. lê/ -wes stm., ahd. hl Ń o, got. hlaiv zu lat. clivus ‹Abhang, Steigung, Hügel, Anhöhe› (Id. III, 1544; Lexer I, 1845; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 370); intervokalisch kann w > b werden, auch wenn der verursachende Auslaut. später apokopiert wurde; vgl. ahd. hr Ń o m./ n. ‹Leichnam, Grab›, mhd. wohl *ze dem rêwe, mda. Reeb AI, und analog ahd. s Ń o ‹See›, mhd. *ze dem sêwe, mda. Seeb ZH (Id. VII, 1479ff., bes. 1480f.; Sonderegger, Appenzell, § 232.3). Das Etymon begegnet meist nur noch in FlNN, wo es sich stark mit Läche/ Lee(n) mischt (s.d.); einige der dort angeführten Belege könnten auch hierzu gehören. S. auch Löiere. Lee(n) s. Läche/ Lee(n) Ledi A) ledi, a d ″ r (Wald) III B Lumst .; vmb acher vff der Ledj 1531 U97 (1441 in Kopie) III F rauenk .; l ů di, l ů di, i d ″ r ī b ″ r ″ / Ό ŋ ″ r ″ (einige Heimet), gnempt uff der Ledi 1441 Rq7 , deß uff zum Eckdorn uffem Ledi 1492 Rq7 , dz holtz genant die Ledi 1526 Rq7 , an das holtz die Ledj genempt 1531 U97 , uf der Lede 1616 A , Ledj 1677 Rq7 , die Lede 1780 C3 , auf der Ledi (13 Häuser, 1 Schule) 1838 D III M ühLeb .; led ▪ , ▪ d″r (Heimet, K.), ledi (grosse Wiese), Johanses an der Ledi 1380, in der Ledi (Häuser) 1838 D IV F rut .; l ů di, an d ″ r, Ulli Huswirt an der Ledi 1487 Rq5 , an der Ledi 1656 U152 (Eintrag von 1615), <?page no="122"?> Ledig 68 67 1636 C5 , an der Ledi 1681 U153 (N. 1688), Mühlischüpfen an der Ledi 1712 QSa (N. 1751), an der Ledi (Häuser) 1838 D IV G steig ; ledi, i d ″ r (Weide) IV K anderst .; ledi, d (Vorsass), Lädi 1312 MW , Ledi 1708 C6 , in der Ledi (Häuser) 1838 D IV L au .; led ▪ , uf d ″ r (kleines Heimet) IV R eich .; quatuor setondia an der ledi 1412 Uk2 IV R eut .; ledi (Grundstück an der Saane) IV S aanen ; ledi, d (Scheuer, Weide), uff der Ledy, an der Ledy 1502 U157 , in der Ledi (Hof) 1838 D IV Z weis .; l ů d ▪ (Weideland in Dorfnähe; Häuser und Scheunen im Schiltwald), in der Ledi (2 Häuser) 1838 D V L autbr .Weng.; ledi, ds (kleine Weide) V S chatt . B) aa) zu Brüschenledi 1656 U152 (Eintrag von 1651), Tungellädi 1927 F7 (id. mit ledi, d) IV L au . b) led ▪ gass ″ IV R eich .; uf dem Ledymad 1502 U157 IV B OLt .; led ▪ mattα (Heuland) V L autbr .Gimm.; l ů dibaxt ″ l ″ IV L au .; lédibr Ϋ k IV Z weis .; ledi ε l ć g (Wald) III B Lumst .; lédit Ϋ rli IV Z weis .; Lediwald 1838 D IV R eich .; lediww Č ld (Wald) V S chatt .; lediw  g, im, lediw  gpl  ts (Pflanzland) V O bried ; led ▪ w ő id (Weideland mit Scheuern) V L autbr .Weng. Schwzd. Ledi f. ‹Ort, wo man Lasten für Mann oder Pferd aufnimmt; Platz bei der Heuhütte, wo Heulasten aufgeladen werden›, mhd. lede f. ‹Ladung; Lastschiff› (Id. III, 1074ff.; Lexer I, 1852) ist Verbalabstraktum auf ahd. ⁿ n zu schwzd. lade(n), mhd. laden ‹laden› (Id. III, 1059f.). Die Grund-Bed. ist ‹Ladeplatz› (Sonderegger, Appenzell, § 257, bes. S. 499). Ledig † i m Д sßli zum ledige St ώ g 1497-1524 U167 IV L enk . Adj. schwzd. ledig, hier - in der Verbindung mit schwzd. Stëg m. ‹(kleine) Brücke›, auch ‹Fuss- und Fahrweg› (Id. X, 1487ff.) - wohl in der Bed. ‹unbenutzt, wüst› oder ‹unbedeckt›, mhd. lëdec, lëdic ‹ledig, frei, unbehindert allg.›, evtl. auch ‹frei von Lasten, von Gütern› u.ä. (Id. III, 1076ff., bes. 1078; Lexer I, 1852; 24 Kluge/ Seebold, 564; DWB VI, 497ff., bes. 503). Legi Legi; Blegi Legi A) von der Egg, biß z И der lege, allß daß die Lachen Jnhallten 1530 U69 II s um .; Jtem debrato dicto legi 1464 U38a II ? u ntsteckh .; l ů gi (Weg) II u rsenb .; l ů gi (Gang, Teilstück zuoberst in der Sommerstallweide) III L angn .; des march anfacht an der Legi 1538 UT III r öth .; bÿ der legi uf der gassen um1533 U133 III r üegg .; z И eim th К rli genempt das stos t К rli legi 1547 U137 III s ign .; leg ▪ , uf d ″ r (Wald) III s igr .; byß an die legy 1531 U136 III t rub ; legi, b ▪ r (Abschrankung, Grenzbestimmung gegen Gde. Frutigen), in der Lege (einige Häuser in Spissen) 1845 D IV a deLb ./ F rut .; l ů gi, d (Gebiet SE Gand, sanfter Hang) IV r eich .; l ů gi, d (Einsattelung) IV s aanen ; l ů gi, b ▪ n d ″ r (Übergang von Chüewang nach Alpiglen) V b ön .; legi, d/ b ▪ r (Übergang von Brendlinen nach Halswald) V g rindeLw .Scheidegg; leg ″ ni, d/ leg ″ n ″ , in d ″ (Weidland, Felsbänder, quer liegend) V i seLtw .; legi (Tor, Durchgang fürs Vieh) s. ε t Č ndleg ▪ gleiche Gde. V L autbr .Isenfl. B) aa) álpleg ▪ , ▪ n d ″ r (Wintergut, Heuland, Weide) IV F rut .; hab ″ r ″ l ű g ▪ , d (Wald) III s igr ./ V b eatb .; h ū ilegi, d (Weide beim Ablitzi) V s ax .; hornl ů gi II F arn .; h Ό tt ″ l ů gi (Weglein in der Hutte) III h öFen ; x ī r ″ legi (Wiese mit Scheune) V n iedried bI.; x Π″ l ů gi (steiler Weg in Hötschigen) III k OnOLF .; an die Lasslegj 1538 UT III r öth .; b ▪ rl ▪ l ů gi (Wald beim Birlihof) I b ussw bB.; r ĭ slegi, in d ″ r (saures Weidland) V L eiss .; r ĭ slegi, d (Teil des Nesslerwaldes) V s ax .; an die vordern Sattell lege 1531 U136 III t rub ; im geren an der Sattellegi 1534 U169 V L autbr .Gimm.; ε átt ″ leg → , d (Haus, zur vordern Habchegg gehörend; Schattseite) III a rni ; ε▪ ŋ ″ lég → , d (Bergseite) III L ind .; ε iŋ ″ legi, i d ″ r (K., Heimet, Wald), ε iŋ ″ legi, di uss ″ ri (K., Heimet), ε iŋ ″ legi, die ford ″ r/ mittl ″ r/ uŋ ″ ri (jeweils K., Heimet, Wald), durch das wysbächli uf an die schindellegi 1547 U137 , Schindellegi 1785 A , 1792/ 93 C3 , Schindellegi (4 Häuser) 1838 D , ε iŋ ″ llegiwaud (Wald) III r öth .; ε t Č ld ″ l  gi, d (Bergübergang) IV g steig ; ε t Č ndleg ▪ , b ▪ r (Tor, Durchgang fürs Vieh) V L autbr .Isenfl.; ε ti ″ r ″ legi (Alpweide) III r üsch .; ε t ▪ g ″ llegi, d (ehem. Pass nach Stigelberg) IV L au .; an der Schmittenn fl И , unnd gadt allem bach nach untzitt an die Stoß lege, unnd den schindell graben uff an die schosß lege 1531 U136 III L angn .; am stein bÿ der weidmat legj 1531 U97 (N. 1548) III w aLd Englisb. ab) kxobislegi (Alpteil) IV k anderst . ac) m ● tl ″ε t ″ nlegi, ▪ n d ″ r (Allmendland, Weidweg) V d ärL .; mitt ″ llégi, d/ uf d ″ r (Grat, natürliche Einbuchtung im Schiltgrat), m ▪ tt ″ llégih ▪ ttα (Hütte) V g rindeLw .; nöileg ▪ (Heimet), in der zelg gegen boumgarten die nüwe legi um1533 U133 , nöileg ▪ grab ″ (Bächlein) III r üegg .; Bruni Legi (Grenzort oder March Amt Interlaken/ Amt Frutigen) 1757 A , braune Lege 1784 A IV F rut ./ V i n terL . b) der legiacher um1533 U133 III r üegg .Hinterf.; leg →h ūǾ tsl → , ds (Wald) III w aLkr .; lég ▪ b ▪ f ▪ t (Waldlichtung) III k öniz ; légi ε t Ό ts, d ″ r (bei Legi) V g rindeLw .Scheidegg; legiw  udl ▪ (Wald, daneben eine Legi) III h Orr . Hierher? : Der legacher. ein g И te Juchrten. zw К schen schindler vnnd hanns michell. stost an kilchweg 1531 U97 , Der leg acher 1535 U101 III k öniz Mengest.; legaxx ″ r (K. mitten im Hausmattacker) III r üegg .; leg ε peri (Legi) V b eatb . <?page no="123"?> Leich 70 69 C) -eli -eli: lég ″λ i, b ▪ m (Durchgang in Zaun) V g rindeLw .; l Ŕ dleg ″ li (Durchgang durch Zaun), l Ŕ dleg ″ lis → t ″ III L angn .; ε pix ″ rlég ″ li s. t εΌ k ″ w ć ld gleiche Gde. IV d iemt . Blegi A) plegi, Ό f d ″ r (K.), Plägi Matten 1792, 1809 (Joh. Rud. Müller, Grundriss der Kirchhöre Nidau) I p Ort ; pl ů gi, d (Wiese, Scheuergut) IV s aanen . B) b) bl ů gimátt (Wasser-Matte) II m eLchn .; bleg ▪ mátt, ▪ d″r (Acker), jn der Blegi, jn der plegi 1464 U38a II u ntsteckh .; pl ů gibod ″ , pl ů giw Ť dli (Wiese, Bauplätze), pl ő g ▪ w Ť dl ▪ (abhaldiges Weidlein), pl  g ″ li IV s aanen . Schwzd. Legi f., Verbalabstraktum mit dem Suffix ahd. ⁿ (n) zum Vb. schwzd. lege(n), mhd. legen, ahd. leg(g)en, lecchen u.ä., germ. *lag-eja- ‹legen›, in versch. Bed.: 1. ‹Mit verschiebbaren Stangen verschliessbarer Durchgang in einem Weidezaun, einer Hecke oder Mauer; primitive Verzäunung an Viehweiden, die zeitweise weggenommen wird, um den „Winterweg“ offen zu halten; Zaunübergang aus treppenartig übereinander angebrachten Latten›; 2. ‹Ort, wo etwas abgelegt, abgelagert wird; Lagerplatz [bes. von Holz, Dünger usw.]›; vgl. die FlNN Schindellegi ‹Lagerplatz für Dachschindeln› (Id. III, 1196ff.; Lexer I, 1857f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 365; 24 Kluge/ Seebold, 565; Zinsli, Südwalser Namengut, 573; Boesch, Kleine Schriften, 47; LUNB I/ 1, 615). Die meisten unserer Belege beziehen sich auf Stellen bei Zaundurchgängen. Schwzd. Gatter, Türli, Hurd und Stapfi dienen z.T. demselben Zweck, sind aber anders konstruiert (vgl. Zihlmann, Wigger, 248). Das heute app. unbekannte Wort Legi scheint im Schwzd. nicht selten mit Ledi f. (s.d.) zu wechseln und teilweise mit diesem syn. zu sein (URNB II, 533; FLNB V, 322f.). Die Präfixbildung schwzd. Blegi (< Be-legi [ahd. bi-, mhd. be- ‹um, herum›]) f. in der obigen Bed. 1. Leggiswil lekiswíu (Heimet), h ● ŋ ″ rlekisw í u (Heimet), (hierher? ) in Loygeswile 1264, in Leukeswile 1279, ze L Ў giswil 1380, ze loegiswil 1380 U55 , Hensli Jungherr von L А iggiswile 1389 R2 , Brechershusen, R Д denspach vnd L Ў ggiswÿl, Steffan z И loggiswil 15.Jh. U47 , daß B И ch holtz Litt vnden an hüselis g И tt, Zur ander sitten an Lergÿß zwil g Д tternn 1531 U51 , Hans Jost z И leggiswÿl 1574 U53 , Legiswyl 1577 Sch , (hierher? ) Liggisswyl 1617-1622 C3 , Ober- und Unter-Leggiswyl (Hof und Häuser) 1838 D , l ů k ▪ swi Ό h Ŭ xi (Ackerland, Anhöhe ob Leggiswil) II w ynigen . Die Wortbildung des kleinen Weilers spricht für eine -wil- Prägung mit einem genitivischen ahd. PN. Hubschmied (Burgdorf, 720) vermutet im BW den ahd. PN Leitg Ń r. Diese Herleitung steht allerdings in Widerspruch zu der urk. Belegreihe, die - falls sie sich wirklich auf unseren Namen Leggiswil bezieht - bis M. des 16. Jh. Schreibvarianten ausweist, die wohl durchwegs mhd. öu o.ä. repräsentieren dürften (vgl. Boesch, Urkundensprache, 117). Die heutige wohl vereinfachte e-Lautung in Leggiswil wäre demzufolge sekundär; sie bleibt aber lautgesetzlich schwer erklärbar. Sie könnte evtl. zustande gekommen sein durch spätere Monophthongierung zu -ö- und anschliessende - allerdings in diesem Gebiet nicht regulär nachgewiesene - Entrundung zu -e-. Als PN anzusetzen wäre allenfalls ein Liutgaer, Luitger, Liutgis o.ä., mit Ass. von tg > gg (vgl. Sonderegger, Appenzell, § 168), zum germ. Stamm *leudi- ‹Mensch, Volk, Leute› (Förstemann I, 1030ff., bes. 1040f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 232). Evtl. in Frage käme aber auch eine Form ahd. Liubger o.ä., zur germ. Grundlage *leu υ a ‹lieb, geliebt›, mit Ass. von b > g (Förstemann I, 1018ff., bes. 1024; Kaufmann, Ergänzungsband, 229). Bei diesen Formen des 1. Namengliedes, die auf ahd. -iuvor Dental/ Labial bzw. Guttural fussen (germ. -eu- > ahd. -iu- ), müsste demnach das von Hotzenköcherle (Dialektstrukturen, 231-248) beschriebene altobd. Phänomen -öüals Sonderentwicklung neben ahd. -iuangesetzt werden. Primär zu erwarten wäre mda. - Κ - (vgl. URNB III, 403). Die Schreibung -ggin Leggiswil erklärt sich - wie oben gezeigt - als Assimilationsprodukt aus t oder b und g. Lehmann s. Leemann/ Leeme Lei s. Leim Leich B) b) leixbax, im (K., Heimet), Laichbach/ Leichbach (Hof) 1838 D III w Orb ; Leichehubel (Häuser) 1838 D III k ehrs .; leichmad 1535 U161 V i nterL . 1. Das BW der drei - vielleicht unterschiedlich motivierten - Namen liesse sich zunächst evtl. zurückführen auf schwzd. Leich m., spmhd. leich stm. (mit unklarer Herkunft) im Sinne von ‹Rogen der Fische, Fischlaich›, nhd. Laich m. [n.] (Id. III, 1009f.; 24 Kluge/ Seebold, 554). Dieser Interpretation mag zwar für den Leichbach in III w Orb semantisch eine gewisse Wahrscheinlichkeit beigemessen werden, doch lässt sich das Benennungsmotiv im übrigen süddt. Raum in den überaus zahlreichen für fliessende Gewässer stehenden Eigennamen - im Gegensatz zu FlNN-Bildungen - nicht finden (Burri, Worb, 211; vgl. Keinath, Württemberg, 79; Buck, Flurnamenbuch, 152; Ochs, Badisches Wb. III, 354; Schwäb. Wb. IV, 928, wo die Zuordnung der FlNN zum Etymon jedoch sehr zurückhaltend erfolgt). 2. Erwägen könnte man - allerdings auch hier nicht ohne Bedenken - einen Anschluss an schwzd. Leich m. ‹gewohnter Gang/ Weg, Reihe, Turnus usw.›, mhd. leich, ahd. leih stm. ‹Melodie, Gesang› bzw. schwzd. Vb. leiche(n) ‹den gewohnten Gang nehmen, Umgang haben; täuschen, betrügen usw.›, mhd. leichen swv. ‹hüpfen, aufsteigen; im Einverständnis sein; foppen, betrügen›, dessen im idg. *leigenthaltene Grund-Bed. ‹hüpfen, springen› sich gegebenenfalls auf fliessende Gewässer übertragen liesse (Id. III, 1009f. u. 1011f.; Lexer I, 1862f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 367; 24 Kluge/ Seebold, 567; Burri, Worb, 211f.). <?page no="124"?> Leid 72 71 Leid B) b) l Ť d ″ grab ″ (Lawinenrunse auf der Alp Riidige) IV b OLt .; l Ŕ d ″ gráb ″ (tiefer Einschnitt, Wald- und Grasbörter) IV e rLenb .; l Ŕ dleg ″ li (Durchgang durch einen Zaun), l Ť dleg ″ lisit ″ III L angn .; l ť d ″ m ć d, ▪ m (zur Leidenweide gehörig), l ő id ″ m  d ″ r, ▪ d″ (Aufforstung) IV L enk ; l Ť dm ć d (schlechtes Mahd) IV s t .s teph .; l  id medli, ds (Alpweide) V g adm .; leid ″ε wánd, ▪ m (Lawinenzug, Gestrüpp), léid ″ε wandbax (bewaldeter Graben) V b ön .; l  id ε wennd ″λ▪ , im (früher Weide, heute Wald) V i nnertk .; l ő it ū r ″ , l ő itörrn ″ n, i (Wald und Felsen, ‹Türme›) V g steigw .; l Ŕ id ″ waŋ (steiles Waldgebiet) IV F rut .; von dem leyden wanch 1488 U156 , von eynem mad genant der Leydenwang 1502 U157 , Jtem petter hellen sol von dem leidenwang 1515 U158 IV s t .s teph .; l  id ″ w  rxt ″ g, im (Viehweide) V g utt .; l Ť di w Ť d, di (eingeschlossener Heufang und Weide mit Hüttli, sehr sumpfiges, mit Waldbändeln besetztes Gebiet) IV b OLt .; l Ť d ″ w Ŕ d, in d ″ r (Weide), l Ť d ″ w Ť dm ů d ″ r, di (nasses Gelände, Mahd), l Ť d ″ w Ť dli, im, l ť d ″ w Ť dlim ć d (schattiger Streuebezirk, schlechtes Futter), l Ť d ″ w Ť dw ć ld (Wald) IV L enk ; l Ť di w Ť d (mageres Land, Mahd) IV s t .s teph .; leide weid, ▪ n d ″ r, selten: di leid weid (Streuemahd) V g rindeLw .; l  id w  idli, ds/ l  id ″ w  idli, im (Heuland, Streue; schattig) V g utt . C) -ere(n); -i; -li -ere(n): leid ″ rr ″ n, d/ in d ″ r (K., eben, sonnig) V m eir . -i: l ▪ d ▪ b īΌ x, Ό f ″ m ī b ″ r ″ / Ό nd ″ r ″ (Heimet), am Leidenwanch 1351, 1366, auf dem Leidibank (Hof) 1838 D , im Leidibank (Höfe) 1838 D III w attw .; l ő id ▪ t ŕ il, im (Bergmahd) V O bried . -li: l  ide λ i, ds (K., Scheune) V g adm . Adj. schwzd. leid ‹missgestaltet, hässlich (Aussehen), widrig, misslich (Wetter), holperig, kotig, schauerlich, gefährlich (Wege), schlecht, gering› [Syn. Adj. schwzd. wüest], mhd. leit ‹betrübend, böse, widerwärtig, unlieb, verhasst› [Gegensatz zu Adj. mhd. liep], ahd. leid (Id. III, 1079ff.; Lexer I, 1871f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 366; RNB II, 451), davon abgeleitet das Abstraktum auf ahd. ⁿ (n), schwzd. Leidi f. für eine Stelle mit den oben angeführten Eigenschaften (Henzen, Wortbildung, § 110). Leidorf † Zelg wider Leidorff 1535 U101 , der Leidorffacher Lit einthalb an hanns Lotzen, anndersÿt an der kilchen vnd kilchh Ў rj holtz. gheissen der Leidorff, Der Leidorfacher, Der groß Leidorffacher, Der clein leidorfacher 1531 U97 , der leyderfach acher 1553 U107 III k irchL . Im heute abgegangenen FlN steckt evtl. der zweigliedrige, häufig bezeugte ahd. PN Leidolf, Leitolf u.ä., zum Stamm germ. *lai τ a-, Adj. ahd. leid ‹betrübend, widerwärtig, feindlich› - vielleicht mit kriegerischer Sonder-Bed. ‹feindselig, kampfbereit› - oder zu ahd. leitjan ‹leiten› (Förstemann I, 998ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 225). Vermutlich ist im 2. PN-Glied schon früh, d.h. vor der ersten urk. Erwähnung, ein Lautwandel von l > r [-olf > -orf] eingetreten, am ehesten zu verstehen als Diss. oder bewirkt durch die - volksetym. motivierte - Angleichung an das App. Dorf n., ahd. dorf stn. ‹Weiler, Dorf, Hof, Gut, Landgut, Stadtviertel› (Id. XIII, 1472ff.; Sonderegger, Appenzell, § 190). Würde man von einem urspr. GW Dorf ausgehen, so käme allenfalls als BW eine PN-Kzf. Leid- (ahd.), Leido, zu ahd. leid, mhd. leit ‹das Betrübende› in Frage, ahd. belegt z.B. in Leiderat (Sonderegger, Appenzell, § 249, bes. S. 480). Allerdings fehlen in der Fuge Spuren der zu erwartenden Gen.-Form. Leidrich lé → dr ▪ x, d ″ r (Heugut, Vorsass), Deß g И tz ist drisig k Д winterung Stosend Jnnen an wernhers bach, vssen an die leidrich fl И , obsich an die alp an egritz, niden an Martj huginers m Д limatten 1535 U161 V g rindeLw .; (hierher? ) l Ř dr ▪ x, d ″ r/ ▪ m (früher Weide, jetzt aufgeforstet) V L autbr .Isenfl.; léidrix, d ″ r (steile Stelle im Wald) V m atten . Schwzd. Leiderich m., im BO ‹roher, ungesitteter Bursche› (Id. III, 1085); personifizierende Abl. zum Adj. schwzd. leid ‹missgestaltet, widrig› usw. (Id. III, 1079ff.; s. Leid), gebildet mit dem Suffix -(e)rich, das personifizierende Maskulin-Bez. aus Feminina und allg. Subst. ableitet, wohl in Anlehnung an den PN-Typus Dietrich u.ä., vgl. Wüterich zu Wut, Fähnrich zu Fahne usw. (Henzen, Wortbildung, § 106); hier übertragen auf schlechte, schwer zu bebauende, gefährlich steile Geländestücke. Zum Beleg in V L autbr .Isenfl.: Das Lauterbrunnental monophthongiert zwar nicht, hat aber gemäss SDS (I, 111) abweichende Lautung Ń i . Leiere A) l ŕ i ″ r ″ , Ό f d l ŕ i ″ r ″ Ǿ s ″ (Dorfteil von Schüpfen), Die obre Byntz matten vnd die vndre sind ij mad stost ann die lewera, Die Leweren stost an die renn gassen, Am allmisperg Vff der lewern, Der lewer acher 1528 U2 , uff der Leweren 1642 UP , auf der Leyeren zu Schüpfen 1783 A , auf der Leyern zu Schüpfen 1789 A , Leyeren (Weiler) 1838 D I s chüpF . Die hist. Belegreihe suggeriert zunächst einen Anschluss an schwzd. L Ń were(n) f., eine Bildung mit dem Stellen bezeichnenden f. Suffix ahd. -arra, schwzd. -ere(n), zu mhd. lê, -wes stm., ahd. (h)l Ń o stm. ‹(Grab-, Erd-)Hügel; hochliegender freier Platz›, Pl. l Ń wir oder l Ń w ć ri ‹Aufschüttung, Aufhäufung, hügelartiger Aufwurf als Grenzzeichen› (Id. III, 1544; Sonderegger, Appenzell, § 249; URNB II, 248; SONB I, 107; Bach II/ 1, § 288; Lexer I, 1845; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 370). Der heute kaum mehr lebendige, aber verschiedentlich in FlNN verfestigte Ausdruck wird [oder wurde] etwa noch geringschätzig <?page no="125"?> Leim 74 73 für ein Gut verwendet, das - im Vergleich mit der Ebene - einen Hügel bildet (Zinsli, Grund und Grat, 40). Vom Sachlichen her sind allerdings gegen diese Herleitung Vorbehalte anzumelden: Die durch eine Gwp. bestätigte Realprobe ergibt nämlich, dass die Leiere im flachen Dorfteil von Schüpfen liegt und keine wahrnehmbare Erhebung darstellt. Lautlich würde man - gestützt auf die bis ins 17. Jh. reichenden urk. Formen - die Mda.-Lautungen Lewere, Lebere und, mit Rundung und Gleitlaut, Löijere o.ä. erwarten. Die zuletzt genannte aktuelle Ausspracheform Löijere finden wir denn auch in einem - K. auf einer Anhöhe bezeichnenden - FlN in I L yss , dessen hist. Belege mit jenen von Schüpfen weitgehend id. sind (s. Löie). Für das Seeland wäre eine Entrundung zu Leijere nicht auszuschliessen. Leijis A) leijis, d ″ r (Heimet, K., Wald), Leijisbärg (unterhalb des Gutes Leijis) 1905 F1 II L ütz .; leijis, d ″ r/ im (Heimet, K., Wald) II t rub . C) -li -li: (hierher? ) lei ″ sli/ lei ″ ssli, im (kleines Heimet, K.) III e ggiw . Friedli (I, 11) nennt den Namen zusammen mit einer Gruppe nach FNN benannter Güter; ein entsprechender FN findet sich jedoch nicht. Am ehesten zum PN Leies, einer Kzf. von Elias, die durch Hiatusdiphthongierung (i vor a) entstanden ist: Elias > Lias > Liis (Friedli, III, 284) > Leijis/ Leies > Leis, was auch für AP in alttestamentlichen hebräischen PNN gut belegt ist (Id. III, 950 u. 1420; Sonderegger, Appenzell, §§ 79 u. 99); fürs Emmental vgl. Jeremias > Mias > Meijes/ Meijis > Meis(s) in Gotthelfs „Bauernspiegel“ (Schweingruber, Gotthelf, 28f.). Leim Leim/ Lei(n)/ Leem; Leime(n) Leim/ Lei(n)/ Leem A) lein, uf ″ m (K.), ein Juchart genant Im leim der trülacher, Im leim um1525 U20 I g amp .; leim (K.), Der Lein 1531 U97 I r ad .; lein, ▪ m (K., Terrasse vor dem Anstieg zum Nollen) II h asLe ; l ő in s. l ő ingrab ″ gleiche Gde. II H eimisw .; der Leim 1531 U97 III k öniz ; Der Lein 1531 U97 k OnOLF .Gys.; am Lein stossennt vnnden vnd einer sÿt an des kilchhern h Ў ltzli 1531 U97 III m üns .; leim, d ″ r (K., lehmig), Der acher am Lein 1531 U97 III w OhLen Särisw.; lein, d ″ r (Burgerland, Magerwiese) V i seLtw .; quondam am Lein 1377, ab einem g И t heisßet am leÿn, vff an wengen 1493 U84 V L autbr .; l Ń in, im l Ń in inh ▪ (Wiese mit Scheune) V n iedried bI. B) ac) r Ĭ t ″ leim, d ″ r/ r Ĭ tleim, ▪ m (K., Lehmboden), im rote Lein 1925 F6 , r ē t ″ leimaxx ″ r (K.) II L Otzw . b) (Auswahl: ) ein acher nempt sich der leinacher 1532 U4 I a arb .; l ű→ naxx ″ r (K., Lehmboden), der leinacher um1532 U13 I a rch ; von dem Leym acher 1530 U21 I g aLs ; leinaxx ″ r (K.) I g amp .; Der Leinacher 1530 U95 I L euz .; l ů imaxx ″ r (K.) I L üsch .; Der leinacher zw К schen finitzer vnnd dem zelghag 1531 U97 I r ad .; leimacher 1528 U2 I s eed .Lobs.; leinaxxer (K.), von dem leim acher 1485 U15 I t schugg ; l ű inaxx ″ r (K.) I t wann ; Der Leim acher stost windshalb an das moß grabnen 1535 U101 II e rs .; ii Juch ob dem dorff heisset der leim acher 1500 U48 II k rauchth .; l Ń maxx ″ r (K.) II m ötschw .; das leim acherlÿ stost einer sitten an die sant gr И ben zellg 1532 U61 II m ünchb .; der Leimacher 1619 UP II r üegs .; léinaxx ″ r (K., Heimet, Wohnhäuser), am leinacher 1422 Uk2 II s eeb .; am leim acher stost an deß dorffs weid 1531-1553 U70 II t rachsw .; l ů→ m ę xx ″ r, im (K.) II z ie - Leb .; der leim acher 1520 U131 III b eLp ; der acher geheissen der Leimacher 1351 III b OLL .Ferenbg.; der Leimacher 1531 U97 III k öniz ; l → naxx ″ r (K.), Am leimacher 1534 U100 III k OnOLF .Gys.; l Ű m ę xx ″ r (Acker, auch xrüts/ xats ″ r ″ ), der leymacher stost an waldtwäg um1533 U133 , Zimmermans Leymacherweidlj 1686 UT III L Ohnst .; ein Juchart acher uff dem Ebnit genant der leimacher 1542 U104 III m irch .; Leimacker (Häuser), Leinacker (Haus und Bauerngut) 1838 D III m üns .; der leimacher 1532-1542 U125 III n eu .; l Ń maxx ″ r (K.) III r igg .; der leimacher um1533 U133 III r üegg .; ab dem leimacher z И schmidenhus 1533-1542 U128 III r üsch .; vonn siner matten der Leimacher genant 1534 U99 III u eb .; an dem Leimacher 1351 III w attw .; léimaxx ″ r (K., lehmig), Jm Leimacher 1531 U97 III w OhLen Mörisw.; henßlj tomans Leinacher 1531 U97 III w OhLen Särisw.; l ● maxx ″ rli, ds (K.), ab dem Leymacher 1502 U157 IV b OLt .; der Leimacher 1382 IV k ratt .; an den leinacher um1540 U168 IV s t .s teph .; der leym acher 1394 Uk2 V L eiss .; l Ű m ů k (Wald) III w attw .; an der leimgassen iii stückli stossent vor an crützbuel um1533 U133 III r igg .; leingrab ″ (2 Häuser); Leimgraben (Haus), Lehmgraben (3 Häuser) 1838 D II h eimisw .; leimgraben 1423 C1 V i nterL .; l Ŕ mgr  bl ▪ (Graben, lehmig) III s igr .; leimgru ″ b ″ waud (Wald) I b eLLm .; zwo Jucharten, genannt die Leÿmgr И benn 1533 U24 I F insterh .; leigru ″ b ″ (Lehmgrubenäcker) I h ermr .; die leimgruben bim wolfenbaum (1648) 1914 F4 I i ns / g amp ./ t schugg ; l ŕ imgru ″ b ″ , i d ″ r (K., etwas nass; keine Grube mehr) I m erzL .; leymgruoben 1528 U2 I s chüpF .; Ein cleins st К gkli heist die leingr И ben 1531 U97 II a Lchenst .; le → mgr Ǿ″ b ″ (K., lehmiger Boden, früher Ziegelhütte) II a ttisw .; l ↓ mgr Ό″ b ″ (K.), Z И der leim gr И ben, Der leim gr И ben acher 1532 U62 II b ätterk .; das löly neben der leimgruoben 1470-1490 U44 II e rs .; Zelg jm Schnartz der leymgr И ben acher 1535 U101 II h indeLb .; zellg wider z И tzwil der lein gr И ben acher 1513 U57 II i FFw .; uff der leimgr И ben 1470-1490 U44 II k Opp .; zellg wider den wildisperg der lein gr И bacher 1513 U57 , Vff der zellgk wider den wildysperg, der leym gr И ben acher, <?page no="126"?> Leim 76 75 das leim gr И b acherlÿ, Ein Bletzlÿ Jn den lein gr И ben studen 1531 U59 II L imp .; uff der leingruoben zwischen Olther und Horn macher 1423 UBS II n iedbipp ; zur Leim gr И benn, Nabenn dem weg, der Inn den Schlünd gatt 1518 U74 II O bbipp ; dorn acher, stost an Andres grädels leymgr И ben und an die Mittliste zellg, vier Juchartten genant der leymgr И bacher 1530 U42 II r Ohrb .; l ő ingr Ό″ b ″ , i d ″ r l ő ingr Ό″ b ″ hiŋ ″ r (K., Heimet) II s um .; Am weg gan Mattstetten der leim gr И ben acher 1535 U101 II u rt .- S chönb .; l  mgru ″ b ″ n ↔ε l ć g (Wald und Rütenen) II u tztF ; bei der Leimgrube 1573/ 74 U77a II w OLFisb .; ein Jucherten. Stost einthalb an die Leimgr И ben 1531 U97 III h erbL .; leim gr И benn 1531 U96 III k irchL .Herrenschw.; leimgru ″ b ″ naxx ″ r (K.), Wÿther der Leimgr И ben Acher 1599 U114 III k irchL .; l ↓ mgr Ǿ″ b ″ , d (K., Weiler, oberhalb früherer Kiesgrube) III k OnOLF .; leimgru ″ b ″ (Acker, lehmig), auf der Leimgrube (Haus) 1838 D III m ühLeb .; Leingruben (Gruppe von 6 Häusern) 1838 D III m üns .; l ő→ mgr Ύ″ b ″ , seltener: l ↓ mgr Ύ″ b ″ (K., Haus), bÿ der Leÿm gr И benn 1530 U132 , Lehmgrube (Hof) 1838 D III m uri - Güml.; Vf der leimgr И benn 1531 U97 III O stermund .; ist ein weid und lit in der alment heist zuo der leimgruoben und lit allenthalben zwüschen des dorffs steffisburg allment 1498 U46 III s teFF .; andersÿt an der gassen die leimgr И ben 1531 U97 III V ech .Rad.; Zur leim gr И ben 1535 U101 III w Orb ; l ů imgr Ό″ b ″ , bin d ″ r (Weidschleif, keine Lehmgrube) V b rienzw .; l  iŋgr Ϋŋ b ″ ŋgr  bli (kleiner Graben bei Lehmgrube) V g utt .; l Ű m-/ l ▫ mh Ό b Ό (K.) III w attw .; l Ű mlöx ″ r, ▪ d″ (Wald, lehmiges Gebiet) I b argen ; léimat, d (Heimet, Schmiede, Privathäuser; lehmiger Boden), in der Leymatt 1777 A , 1784 C3 , leimathüsli (kleines Heimet), Leimatt (mehrere Häuser) 1838 D II e risw .; die hushoffstatt die stosset hinden an die liematten 1470-1490 U44 II s eeb .Grassw.; die Leimmatten stost vnnden an halbach, oberthalb an rolis schwelimatten 1531 U97 III k öniz ; léibax (Bach zw. Rüti und Oberwil; Lehmboden) I O bwiL bB./ r üti bb.; l Ń mb ″ x, d ″ r (Heimet, K.) III e ggiw .; l Ń mb ″ x (K., Heimet, Wald), Lehmbach (Haus) 1838 D , l Ń mb ″ xwe → dl ▪ s. b Π″Ό xe Ό″ we → d gleiche Gde. III L angn .; l Ŕ imbax (Bach, Schutt-Schiefer), Leimbach 1505 Rq4 , ist durch ein ruch Wätter der Leymbach usbrochen und in das Dorf glüffen 1505ff. U172 IV F rut .; l Ř mbax (Bach, Lehmboden), l Ť mbaxw Č ld, im (Wald) V h abk .; leimb  xxli (kleiner Bach) V b rienz ; l Ř imb  xxl ▪ (kleiner Bach) V L autbr .; l ▪ mb  rg ″ t ″ , uf d ″ r (ansteigendes Land mit Wald, schwerer gelber Boden), Die zellg bim wÿer 1/ 2 Jüchertten genantt gmein bertten, 1/ 2 Jüchertten bim leimbertt, 1/ 2 Jüchertten vff dem ein b ώ rtten, 1/ 2 Jüchertten vff der leimbertten, i1/ 2 Jüchertten genantt leinbertten, die Leimbergeten 1532 U61 , Leimberg 1748 A II m ünchb ./ III K irchL .; leinbód ″ , d ″ r ford ″ r/ h ▪ ŋ ″ r (K., Heimet, Wald), auf dem Leimboden 1703 A II t rachsw .; limbod ″ s. f ć rnlibod ″ gleiche Gde., l ▪ mbod ″ grebli (Seitengraben) III t rub ; l  imb ī d ″ n (Talebene am Ausgang des Gentales) V i nnertk .; leinp Ĕ rt, am (K.) II h asLe ; In leyn brüchell grabenn da ein brünly Ensprungen Ist 1530 U135 III s ign .; l Ť mbr Ύ x (Rutschgebiet mit Stauden) III w attw .; l Ť imb Π″ l, d ″ r/ uf ″ m (Heimet mit Mattland), l Ť mb Π″ l, ▪ nn ″ r (Scheune, K.), l Ť mb Π″ l, Ό ss ″ r (Gut mit Heimet), am Leimbühl 1582/ 83 A , Leimbühl (Hof) 1838 D IV b OLt .; leimb έ ts ″ , d (Käserei) II r üegs .; By der leim studen ein iucharten stost an die loupen straß 1535 U101 III b ern Bümpl.; dz leim st К k (zw. Zielebach und Gerlafingen) 1470-1490 U44 II z ieLeb .; l Ń m-/ l ▫ m ε tuts (Wald) III w attw .; leim ε t Ό ts (Wegsteigung) IV s aanen ; Jm leimzelglj 1531 U97 , im leimzelgli 1534 U100 III z äz . Hierher? : l  imm ″ g ″ r (Aufstieg zur Gaulihütte) V i n nertk .; léi ″ bax (altes Haus) II t rachsw . Leime(n) A) (Auswahl: ) uff den leymen 1521 U31 I e ps .; le → m ″ , d (K., 3-4 Gebäude, nahe der Leimgruebe), ann der Leimmenn 1518 U74 II a ttisw .; le → m ″ , d (K., Lehmboden), Im gerytt, obenn ann hanns C И nrats Leymmenn 1518 U74 II r umisb .; l Ŕ imm ″ , uf d ″ r (Heimet, 4-5 Wohnhäuser), an der Leymen 1624 A , Leimen (Haus) 1838 D III e ggiw .; l Ŕ m ″ , uf d ″ r (Heimet), auf der Leimen (Höfe) 1838 D III k öniz Schliern; in der Leimen (Häuser) 1838 D III k öniz Ndwang./ Obwang.; l Ť mm ″ , d (K., Heimet), vff Leimenn, Stost z И einer sitten an die gÿbell weid 1531 U51 III L andisw .; uff der Leimen 1701 A , auf der Leimen (Heimwesen) 1838 D III b igL .; l Ŕ mm ″ , uf d ″ r (K., Heimet, Wald, Nagelfluh, trocken), zu Leinen 1766 A , zu Lienen 1780 C3 , auf der Leimen (Leinen) (1 Heimwesen), Leimen (Heimwesen) 1838 D III L angn .; l Ť m ″ (4 Heimet), in der Leimen (Haus) 1838 D III O bbaLm ; l Ť im ″ (K.) III O bdiessb .; l Ť im ″ , ▪ r III S igr .; l ő im ″ (Strassenzug), An der leymen zwo j К charten vnden ab dem leymen acher 1535 U101 (N. 1539), auf der Leimen (Häusergruppe) 1838 D III z äz .; ze Leimen 1369 IV F rut .; l Ŕ mm ″ , uf (Heimet mit Umschwung), von einem st К k landeß genempt uff dem leimen 15.Jh. U47 IV k ratt .; die leimen 1535 U161 IV L eiss .; l Ń imα, d/ l Ń im ″ n, an d ″ r (Heuland) V g steigw .; zum leimen 1535 U161 V i nterL . B) ab) Boenkers rûty, zwischen Kieners Ebbtschi mos und Froeiwinen Leimen 1423 UBS , Inn fr Ў wynennleymenn 1518 U74 II a ttisw . ac) leim ″ , Ό ŋ ″ r ▪ (Dorfteil, ca. 10 Häuser), vff den leymen 1533 U23 I t äuFF . b) leim ″ naxx ″ r ″ , ī b ″ r ▪ / Ό ŋ ″ r ▪ (K.), vff den Leymenn genant der leÿmenacker 1533 U23 I t äuFF .; leim ″ naxx ″ r (Feld), Der Leimenacher 1531 U97 III g rOsshöchst .; Der leimennacher Lit einsÿt an der thunstraß 1534 U100 III O b diessb .; ein halb Juchart by dem Sein Stost uffhin an die leimen acher 1529 U92 III w icht .Nd.; l Ń imm ″ flu ″ (Wald, <?page no="127"?> Leim 78 77 kleine Felsen) V g steigw .; l ▫ m ″ grab ″ III O bbaLm ; daz Leimen holtz 1423 UBS II a ttisw .; l Ŕ imm ″ ri ″ d, im (K., 2 Heimet), Jnn Leumen ried 1535 U101 , Leimenried (2 Häuser) 1838 D III s eFt .; dz leimen stuk (zw. Zielebach und Gerlafingen) 1470-1490 U44 II z ieLeb .; die leymmen Zellg 1533 U23 I t äuFF . C) -ener; -er; -ere; -erli; -e(r)t; -i; -ig; -is -ener: l ń im ″ n ″ r, d ″ r (K.), ein halb mad genant der leiminer 1535 U161 V i nterL ./ u nts . -er: CA) i mad heist der leimer 1532 U4 I b ussw bB.; leim ″ r, am (K., ehemals Lehmgrube), ein stückli am leimer 1540 U14 I d Otz .; l Ŕ im ″ r, uf ″ m (Heimet) IV a deLb . CBb) Der leymer acher 1528 U2 I s chüpF .; der Leÿmer acher 1532 U62 II m ünchb .; ein iucharten heisset Leimers acher 1353 V u nts .; an der leymer gassen 1529 U93 III k öniz ; hinder des müllers spicher ein halb mad heist die leimermatten, bim leimerboum um1533 U133 III r üegg .; im leimer ried under den eichen 1498 U46 , 1500 U48 III s eFt .; Lienhard Zenders Leimerstÿg 1534 U100 (Nachtr. 1671) III k öniz Liebew. -ere: CA) l ő im ″ r ″ (K., früher überflutet, heute Zuckerrüben) I a arb .; leim ″ r ″ (K.) I b eLLm .; vff der leÿmeren 1533 U22 I i ns ; l ő im ″ r ″ , i d ″ r (K.), i madt In heintzis mettetlin Ine der leymeren 1521 U31 I J ens ; leim ″ r ″ (K.), in der Leimeren 1522 A I L yss ; l ů im ″ r ″ (Ackerland) I m eik .; le → m ″ r ″ (K., eben, lehmig), under der leimren 1474 U30 , vnder der leimeren um1531 U34 I O rp .; leim ″ r ″ (Wohngebiet), Jn der leimeren um1531 U34 I p iet .; bendict gleyen acher lit under der leimren, i juchert uff die munten stost uff die leimren 1474 U30 , ein Juchartten ackers gelegen vnder leymeren genempt der anwander 1529/ 30 U33 I s aFn .; l ő→ m ″ r ″ (K.), uff der leymeren 1528 U2 I s chüpF .; leim ″ r ″ (Wald) I V in .; leim ″ r ″ (Weg nach Schnabel/ Nüechtere) II a FFOLt .; l ő im ″ r ″ (K.) II n iedösch ; leim ″ r ″ (kleiner Bezirk), Leimern (3 Häuser und Heimwesen) 1838 D II O bburg ; l ő im ″ r ″ (Land), Leimern 1885 P II w iedL .; leim ″ r ″ (Heimet), in der Leimeren (Haus) 1838 D II w ynigen ; l ő im ″ r ″ , ▪ d″r (Häuser und Land), Jn der leymerron 1389-1460 Ud , vom g И t jn der leimerrin 15.Jh. U47 , Jn der leimoren 1488 U82 (N. 1500), in der leimeren 1498 U46 , in der Leimern (Häuser) 1838 D III b Lumst .; leim ″ r ″ (K.), Vnnder der Leimeren 1534 U100 III b OLL . Habst.; l Ū→ m ″ r ″ (K.) III F erenb .; l ů im ″ r ″ (Heimet), leimeren 1531 U96 III k irchL .Herrenschw.; l Ŕ m ″ r ″ (mehrere Häuser und Wiese), pars dicta Leimerra 1324, Leimern (Heimwesen) 1838 D III k öniz Obwang.; Jn der Leymeren 1479-1563 Ar , in der Leimeren (Gut) 1838 D III L ängenb .; leim ″ r ″ (Acker, Wiese), in der Leimeren (2 Häuser) 1838 D III m ühLeb .; leim ″ r ″ (Heimet) III m ühLed .; leim ″ r ″ (K.), in der leimeren 1532-1542 U125 III n eu .; Jn der leimerenn 1534 U100 III O bdiessb .; In der leimere 1547 U137 III O bthaL ; l Ŕ m ″ r ″ (Heimet mit K.), Leimeren (Haus) 1838 D III r üd .; ze Leymerron by dem b В me 1312 III r üegg .; l Ŕ m ″ r ″ , i d ″ r (Heimet, Weide, Wald), der bifang uff der leimeren um1533 U129 III r üsch .; l Ŕ m ″ r ″ (Ackerland) III s igr .; an Leimerron 1308, uff der Leimeren um1530 U142 III s teFF .; l Ŕ m ″ r ″ (Abhang mit Wald) III u ntLang .; leim ″ r ″ (Dorfteil), pro duabus posis terre quarum una est sita ander lemeron, unam posam cum dimidia sitam amder leymerren, pro campo sito an der lymerren 1425 K10 , Leimern (Teil des Dorfes Schwarzenburg) 1845 D III w ahLern Schwarzenb.; l Ŕ m ″ r ″ (Acker), der wolfacher Stost einersÿt an die Leimeren 1531 U97 III w aLd Englisb.; l Ŕ m ″ r ″ (Heimet, K.) III w aLd Zimm.; l Ť m ″ r ″ (kleines Heimet, K. bei Kiesgrube), an der halten zer Leimerron 1329, obere und untere Leimeren (Häuser mit Land) 1838 D III w aLkr .; Jn der Leimeren 1530 U95 , In der Leimeren 1531 U144 III w icht .Nd.; le → m ″ r ″ (K., nicht lehmig), An der Leimeren 1531 U97 III w OhLen Uettl.; l Ŕ im ″ r ″ (Kuhalp, lehmig), ein Juchartt an der leymern 1497-1524 U167 IV b OLt .; l Ř m ″ r ″ (Mattli und Scheune), ein matten gelegen zwüschen fluen genampt die Leimmeren 1543 U154 IV d iemt .; l Ŕ m ″ r ″ , a d ″ r (K., 4 Häuser), an Leymerron 1357, Leimeren (Häuser) 1838 D IV e rLenb .; l Ŕ m ″ r ″ (Heimet, lehmiger Boden) IV F rut .; l ▫ m ″ r ″ (Alpteil, sumpfig, lehmig) IV k anderst .; l Ŕ m ″ r ″ (Wald, Spiggengrund) IV r eich .Kient.; l ŕ im ″ r ″ (Vorsass, lehmiger Boden) IV s aanen ; l ů im ″ r ″ (Wohngebiet, Acker-, Wiesland), stost an die Leimeren 1488-1514 U166 IV s piez ; l ▫ m ″ r ″ , uf d ″ r (Häuschen) IV Z weis .; l Ŕ m ″ r ″ (Weide), in der Leimern 1838 D V b eatb .; von der leimoren 1488-1510 U82 V i n nertk .; leim ″ rrα (Weidland, Harzisboden, Lehmboden) V i seLtw .; leimm ″ r ″ n (Wohnhäuser, K.), Jst die eine Zum oberen Huß vnnd die andere die Leÿmera genant 1578 U163 V m eir .; leim ″ rrα oder leim ″ rr ″ n (Wiese), die Leimern (Haus) 1838 D V n iedried bI. CBac) an den gemeinen Leimeren, am gemeinen Leimer 1530 U95 I d Otz .; Die ober leimera zw К schenn hanns k Ў li vnnd hanns w ώ bers Lanndtgarbenn grunnd 1532 U4 I n iedried bK.; an Entzen oberen leimeren 1529 U92 , ii juchertten genant die obry leimeren stost wintzhalb an den brunnenwäg 1531 U3 I r ad . CBb) l ő im ″ r ″ naxx ″ r (statt Lyss-Strasse-Allmend) I a arb .; Jnn dem Leÿmeren acher, stoßt windtshalb an die Hole gassen 1573/ 74 U77a II w iedL .; der Leimerenacher gegen Uetendorf 1739 A III u et .; Ab Hus hof im afftterdorff, Stost hinderhin an die leimerenn gassenn 1533-1542 U128 III w ahLern Schwarzenb.; l Ŕ m ″ r ″ grab ″ (Graben, Rutschgebiet) III s igr .; l Ŕ m ″ r ″ grab ″ (Graben) IV r eich .Kient.; leim ″ r ″ gr  bl → (Graben) IV Z weis .; l Ŕ m ″ r ″ h Ό buhouts (Wald) III w aLd Englisb.; an der leymeren mad 1531 U96 III w OhLen Uettl.; l ŋΌ m ″ r ″ b  rg (Matten, Acker), ein Acher am leimeren berg z И fünff messen, am leimerberg um1525 U20 I i ns ; l ▫ m ″ r ″ bod ″ , hinn ″ r ″ / ford ″ r ″ (Wald, Arbeiterhüttli) III r üti bR.; <?page no="128"?> Leimiswil 80 79 leim ″ r ″ε tr Ļ sli (Weg) I V in .; l Ŕ m ″ r ″ w Č ld (Wald) IV a eschi ; l Ř mm ″ r ″ wald V L eiss .; die Leimerenzelg 1522 Rq7 III n eu . -erli: Am rippenrenn das Leimerlj 1531 U97 I d Otz .; leim ″ rli (K.), das leimerli 1532 U4 I n iedried bK.; l Ť mm ″ rli (kleines Heimet, K.), Leimerli (Haus) 1838 D III s eFt .; leimm ″ rl ▪ (Wiese und Wald) V h OFst .; l Ń im ″ rl ▪ (K. in Ringgenberg und Haus in Goldswil) V r ingg .; l ů im ″ rl ▪ (Weidland), im Leimerli 1695/ 96 A , Leimerli (einzelnes Haus) 1838 D V s chatt . -e(r)t: gléim ″ t, d ″ r (Acker) II a usw .; im Gleimert 1777-1779 C3 , im Glimmet 1784 C3 , Gleimert (Hof) 1838 D II r Ohrb . -i: CA) Jnn der Leimmy 1518 U74 II r umisb .; die leÿmÿ lit ze einer siten an der stifft von bern 1498 U46 , die Leymi 1500 U48 III h erbL .; leimi/ l Ŕ imi, ds/ im (K., Wald), Jm leimi 1531 U97 III w Orb ; ein matten gelegen an leimi 1523 U172 IV F rut .; Leymi in der burd z И Gr И ben wald gelägen 1534 U99 IV z weis .; l Ŕ mi, d (Grundstück) V L eiss . CBb) l Ń mmigrab ″ (Bach) V L eiss .; die leymi zelg 1521 U31 I E ps . -ig: die Steina zem Leimigen Stalden, aber Л llin uon Eschlon vmb 1 dristal am Leimigen Stalden 1454 UT IV d iemt . -is: im Leimisacher (Haus) 1838 D III w ahLern ; R Д di Kappellers von Leimisperg 1389 R2 , dry groß Juchertten uff dem leymisperg 1531 U76 II r Ohrb ./ u rsenb .; leimisw í u (Dorf, Gde.) II L eimw . s. Leimiswil ° . Schwzd. Leim, Lein, Lei, unter schriftsprachlichem Einfluss auch schon L Ń m m. ‹Lehm›, mhd. leim(e) stswm., ahd. leim(o) stswm. ‹Lehm›, aus wgerm. *laima/ ē n ‹Lehm›, aussergerm. zu vergleichen mit lat. l ⁿ mus m. ‹Schlamm›, zu einer Wz. idg. *lei- ‹streichen, schmieren›. Mit Leim wird im Unterschied zu schwzd. Lätt m. (s.d.) oft der wertvollere, auch für Töpferarbeiten geeignete Lehm bezeichnet. Die meisten unserer Namen bezeugen die - einstige oder heutige - Bodenbeschaffenheit; für den Ackerbau ist lehmiger Boden, der in heissen Jahren rasch austrocknet und in regenreichen sehr feucht wird, nachteilig (Id. III, 1267; Lexer I, 1867f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 367; 24 Kluge/ Seebold, 568; Keinath, Württemberg, 37; vgl. auch SDS VI, 74). Zu den wichtigsten Weiterbildungen: Leime(n) f.: < ahd. *leimin, ein zum Feminimum erstarrter lokativischer Dat. Sg. von ahd. leimo (Sonderegger, Appenzell, § 51.2; SLA 2, 82). Leimer m.: Hier wohl zumeist Abl. mit dem Suffix ahd. -ari, schwzd. -er. In ahd. Zeit bildete man damit gerne Ortsbewohnernamen; daneben erscheint -er in m. Stellen-Bez. (Sonderegger, § 275; Burri, Worb, 100). Der FN Leimer ist im Kt. BE nicht alt bezeugt (FNB III, 348). Leimere(n) f.: < ahd. *leimarr ŷ n (Dat. Sg.), eine mit dem Kollektivsuffix ahd. -arra, < lat. ć ria, mda. - ″ r ″ erweiterte Form zu ahd. leimo ‹stark versumpfter, lehmiger Ort, Stelle, wo Lehm in grosser Menge vorkommt›, auch ‹Lehmgrube› (SLA 2, 81; Id. III, 1268). Leimi n./ f.: Entweder ein mit der - nicht bloss Baum- und sonstige Pflanzennamen modifizierenden - Abl.-Silbe ahd. -ahi gebildetes Kollektivum zum Subst. ahd. leim(o) (< *leimahi) ‹Ort, wo viel Lehm vorkommt› (Burri, Worb, 212f.; Sonderegger, Appenzell, § 247) oder aber eine Abstraktbildung zum - fürs Bernische allerdings nicht bezeugten - Vb. schwzd. leime bzw. leine ‹Lehm graben, stechen› zum Subst. Leim, Lein u.ä. m. ‹Lehm› (NWNB II, 1269; Sonderegger, Appenzell, § 257). Unsere Leimi-Namen weisen sowohl f. wie n. Geschlecht auf. Das Neutrum ist wohl sekundär: Man empfand den Namen als eine Dim.-Bildung mit dem Suffix -i (vgl. NWNB II, 1269). Nicht auszuschliessen ist bei einigen Namen ein Anschluss an mhd. lîn stm. ‹Flachs, Lein(-wand)› (Lexer I, 1923; vgl. Liin) oder, wie im Falle der Zus(s). mit Leinis-, die Zurückführung auf einen ahd. PN. Leimiswil ° leimiswíu (Dorf, Gde.), in Leimolteswilare 816-837, in Leimolteswillaro marcho 886, in Lemolzwile 1287, Confratres de Lemolzwile um1300 N , zwô buwet Hêini von Leymoswîle 1322, ze Lemoswille, ze Lemoswill 1414 Rq1 , uff dem zechenden L Ў ymiswile 1464 Rq1 (1417 in Kopie), Leimiswyl (zerstreutes Dorf) 1838 D , Leimiswyl 1850 JBe II L eimw . W₧lari -Bildung mit dem ahd. PN *Leimolt (Förstemann I, 1018; zum Stamm germ. *laima- ‹Lehm, Ton›). Der PN-Stamm bezieht sich wohl auf die für das Siedlungsgelände der betr. Sippe kennzeichnende Bodenart. Leimolteswilare ‹Hofsiedlung des Leimolt› (Kaufmann, Ergänzungsband, 224; LSG, 521). S. auch Leem. Lein s. Leim Leinischbärg léini ε b  rg, ▪ m (K.; früher léidi ε b  rg); Jm Leidÿsperg 1531 U59 II k ernenr . Aufgrund der hist. Lautung Leidÿs- (mit Gen.-s) wohl Zus. des GW mit ahd. PN zum Stamm *laitha- ‹Leid›, evtl. mit kriegerischer Sonder-Bed. ‹feindselig, kampfbereit›; evtl. auch ‹leiten›. Als zweigliedrige Vollform käme etwa häufig belegtes Leidulf, Leidolf in Frage, mit Reduktion und Erhöhung des 2. Namengliedes zu -is- und Palatalisierung s > ε (Förstemann I, 998ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 225; Sonderegger, Appenzell, § 249, bes. S. 480); entsprechende FNN sind im Kt. BE nicht belegt. Leis(e) s. Linse Leische A) vff der Leischenn 1531 U97 , an der Leischenn 1534 U100 , uff der Leyschen 1585/ 86 C3 III B ern Ndbott./ Obbott.; An der leischi, ann der Leischj, Ann der leischeren, Ann der leischen 1535 U101 , Leÿschen 1535 U101 (N. 1543), <?page no="129"?> Leissigen 82 81 in der Leischen (3 Häuser) 1845 D III U eb .; l Ťεε″ , a d ″ r (Dorfteil, leicht ansteigend), Leischen (Teil des Dorfes) 1845 D IV F rut .; l Ŕ i ε″ , an d ″ r (ansteigendes K. und Haus) V B ön . B) b) an Leischen acher, an die Leischacher 1531 U97 , der Leischacher 1534 U100 , Der Leischacher 1535 U101 III B ern Ndbott./ Obbott.; l Ŕεε″ gàss ″ (Weg) IV F rut .; die Leischmatten 1531 U97 III B ern Ndbott./ Obbott.; l Ŕεε″ br Ώ n ″ , b ▪ m IV F rut . C) -er; -li -er: l Ťε″ rsbod ″ IV R eich .Wengi; Jn lenschers boden 1570 U172 , in Leÿschers bodenn 1574 U172 , in Lyschers Boden 1741/ 42 A IVA eschi / F rut . -li: l ő→εε″ lli, ▪ m (2 Häuser) V S chatt . Der meist für ansteigendes K. im VS W der Rhone, bei den SW-Walsern, im W BO und Aareraum vorkommende FlN kann vorläufig nicht sicher gedeutet werden, ist jedoch wohl nicht rom. Herkunft. Zinsli (Südwalser Namengut, 45 u. 573f.) erwägt das in den Alpentälern altbodenständige schwzd. Leise(n) f. ‹Wagenbreite, rechtlich festgelegte Wegbreite zum Durchpass eines Wagens›, mhd. leis, leise f. ‹Spur, Geleise› (Id. III, 1420f.; Lexer I, 1869f.). Die semantische Verbindung ist jedoch nicht durchsichtig; ebenso ist der für das VS stimmige palatalisierte ε -Laut für die bernischen Namenbelege nicht erklärbar. - Eine vage Möglichkeit böte vielleicht noch die Anknüpfung an das schwzd. Vb. leische(n) ‹schleppen› (Id. III, 1458 für die SW dt. Schweiz). Leischer dürfte ein FN sein (Herkunftsname zu Leische IV F rut .). Für die Belege aus III B ern Ndbott./ Obbott. vgl. auch Leist. Leissigen ° A) lőissig″ , älter: lŔssig″ (Dorf), (Auswahl: ) B. de Lenxingin 1242, Berctoldus de Lexingen 1260, 1261, curatus de Lensengue 1285, de Lenxingen 1290, Heinricus de Lengsingen 1303, Lenxingen 1305 UP , Lengsingen 1325, l Ж te und g И t von Lengsingen 1335 Rq1 , Wernheri de Lenxingen 1339, in der Kilcheri Lengsingen 1341 UP , ze Tedlingen in der parrochi ze Lenxingen 1360, die von Lenxingen 1364, Mannlehen von Lensingen 1365, Berchtold von Lengsingen 1367-1371, die Kirche von Lenxingen 1368, Berchtolt von Lenxsingen 1371, Berchtold von Lengxingen 1374, Lenxingen in Losner bist И me, Lengzingen 1380, Lengsingen 1382, Leuxingen 1386, Lengsingen, Lengxingen 1389-1460 Ud , lenxingen 1394 Uk2 , Lenxingen 1395 Uk2 , Lensingen 1416/ 17 K9a , ze Lenxingen 1422 UT , die m К lin z И löyxingen, der zehend z И löixingen 1429 U78 , Ruf von Lengsingen 1446 Rq4 , Leuxingen M.15.Jh. Ch6 , Lenxingen 1453 K9 , z И Leuxingen 1480 UT , jn der kilch Ў ri von Lenxssingen 1488-1514 U166 (Eintrag von 1483), Jn der kilchh Ў rj Lenxingenn 1530 U95 (Eintrag von 1487), mattyss von Lengsyngen, Ein mattstuck in der kilch Ў ri von lenxssingen 1488-1514 U166 , z И lenxingen 1488-1510 U82 , lengxsinge 1491 U83 , von lenxingen 1493 U84 , Lenzigen 1516-1520 UP , Cristan Dietrich z И Lennxingen 1524-1580 U169 , Lenxingen 1528 A , Lenzingen 1531/ 32 A , Mathys von Lengsingen 1534 UT , Lensingen 1535 U161 , Lenxingen nach1545 K7 , Lennxingen 1570 C3 , z И Lengsingen, z И Lengsigenn, von Lensingen 1524-1580 U169 , Melchior Zumbach z И L ώ nntzingen in der herrschafft Inderlappen 1572 UT , Leyslingen 1577 Sch , Löysingen 1622 A , Läyssigen 1622 A , Länsingen 1676 A , Lensingen 1729 A , Leyssingen 1732/ 33 C3 , Lässigen 1734/ 35 A , das Baad Leensigen 1784 A , Lensingen 1789 A , Lensigen 1794 C3 , zu Leensigen 1797 A , Leißigen (Pfarrdorf) 1838 D V L eiss . B) b) l Ń ssiggr Č t, d ″ r (Geröll und Fels) V L eiss .; l Ř ssigb  rgli, ▪ m (Alpweide) V d ärL .; l Ń ssigb  rgli, im (Alp mit 2 Hütten), Läyssingberge 1592-1604 Rm , Verner der Kratzren grath in zaal die L ώ yssing Berg und Sachsenthal der Rinderberg in Saxeten 1620 Rm , Leißigberg (Alp) 1845 D V L eiss .; leissigb  rgli (Alp) IV k ratt .; Leißigen-Bad (Herrschaftsgebäude mit Bad, Wirtschaft und Gipsmühle) 1838 D V L eiss . C) -er -er: (hierher? ) ab eim stuck, heist der Lensinger 1543 U154 IV r eut . In die frühe alem. Siedlungszeit reichende -ingen-Fügung mit einem - nicht ganz leicht zu bestimmenden - ahd. PN. Das in der Ersterwähnung von 1242 auftretende, sich bis ins 16. Jh. mehr oder weniger kontinuierlich durchziehende x-Graphem in Lenxingin steht bes. im Obd. häufig für inl. und ausl. / gs/ (Moser, Frnhd. Grammatik, § 44). Damit fügt sich diese Schreibvariante harmonisch in die früheste Belegreihe ein und wir können für die Deutung von einem mittelalterlichen *Lengsingen o.ä. ausgehen. Interpretiert man den Stammsilbenvokal als Primär-Uml., so käme allenfalls als Ausgangsform ein (noch unumgelautetes) ahd. *Lantgisingun ‹bei den Leuten des Lantg ⁿ s› - mit den Elementen germ. *landa- ‹Land› und *g ⁿ s- [aufzufassen u.a. als verkürzte Gestalt des PN-Stammes *g ⁿ sil- (< *g ⁿ sala, *g ⁿ sila ‹Spross, Schössling, usw.›)] - in Frage, mit versch. (frühen) Ass.- und Kontraktionserscheinungen [so etwa -tg- > -gin *Lantgis- > *Langis-] (Förstemann I, 642, 647 u. 1002f., bes. 1007; Kaufmann, Ergänzungsband, 149f. u. 255f.; J.U. Hubschmied brieflich 1.2.1942). Zur lautlichen Entwicklung von *Langis-ingun zu *Lengesingen > Lengsingen s. LSG, 521. Die für die weiteren Lautentwicklungen massgebliche Basisform Lengsingen zeigt im 14. Jh. noch Dreierkonsonanz. Der mittlere Konsonant -gmuss dann ausgefallen sein: 1416/ 17 Lensingen. Damit - mit Nasal vor Spirans - war die lautliche Bedingung für die Wirkung des „Staubschen Gesetzes“ gegeben: Die erstmals im 16. Jh. auftretenden urk. Formen mit Nasalschwund und Diphthongierung in der Stammsilbe bilden denn auch - zusammen mit der monophthongischen Variante [z.B. 1784 Leesingen] - die Grundlage der heutigen Mda.- Lautungen. <?page no="130"?> Leist 84 83 Leist A) vor dem Leisten 1790 A II O bbipp . B) aa) s Ό mm ″ rle →ε t, d ″ r (Gebäude, abgebrochen) III B ern . b) (hierher? ) an der Leist gassan, In der leÿst gassan, die Leist mattan 1530 U132 III B ern Ndbott./ Obbott. 1. Schwzd. Leist, Leiste(n) m. ‹wie nhd. Schuhleisten›, mhd. leist m. ‹Weg, Spur; Form, Leisten des Schuhmachers›, aussergerm. evtl. zu vergleichen mit lat. l ⁿ ra f. ‹Furche› (Id. III, 1469; 24 Kluge/ Seebold, 569; Lexer I, 1870) - wohl auch hier übertragen auf einen schmalen, leistenartigen Grat (vgl. Müller, Namenbuch, 115), kaum auf das Nutzungsrecht eines Schuhmachers zu beziehen (vgl. dazu Keinath, Württemberg, 102). 2. Schwzd. Leist m. ‹von Zeit zu Zeit sich versammelnde zwanglose Gesellschaft, auch das Gesellschaftslokal› (Id. III, 1469f.). - Das Gebäude in Bern, Standort Laupenstrasse 5, wurde 1797-1799 erstellt als Sommerhaus des Sommerleists, eines exklusiven burgerlichen Vereins; abgebrochen 1918 (Weber, Stadt Bern, 230). Für die Belege aus III B ern Ndbott./ Obbott. vgl. auch Leische. Leit- A) Hierher? : ager a dem Leyt um1320, ein g И tt unnder leytta z И linlacha 1524-1580 U169 IV ? d ärst ./ w imm . B) b) vff der nidern zelg Jm nidern Krommett gelegen, lytt bisenn halb am Schachen, stost g ώ gen Sonnen an leitt graben 1532 U62 , der leÿdgrabenn 1532 U63 (N. 1568) II b ät terk .; an leitt graben 1535 U101 , an leitgraben 1542 U104 II e rs .; an den leÿtgraben, der leidgraben, lit in der muttetzin und stosset an den leytgraben 1470-1490 U44 , by dem cäppellin unn gat der leid grab dar durch, im alt widen z И einer siten neben dem leit graben 1500 U48 II k irchb .; in der rÿstmatten uff der oesch und zuo der andren siten uff den leitgraben, in der rischmatten am leit graben 1470-1490 U44 II k Opp .; ze nideroesch stosset an den leit graben der in die lonmatten gad 1470-1490 U44 II n iedösch ; leid graben 1531 U59 II r üdtL .; bi dem leit graben 1437 U56 , unter alltwÿden Д ber dem mittlisten leidgraben 1513 U57 , vber den leitt graben, der hinder leitt graben, der hinderst leidt grabenn, am mittlisten leitt graben, am Nuwen leitt graben 1532 U62 II u tztF ; in wasser matten, stost g ώ gen bisen an leitt graben 1532 U62 II w iLer bU.; Leitbrünnen (Haus) 1838 D , leippr Ϋ nn ″ wáud (Wald), Leitbrünnenwald (Wald) 1838 D III k öniz . C) -er; -i -er: (hierher? ) l ŕ it ″ r, d ″ r (Wald) III s igr . -i: CA) l Ť ti (waldfreie Stelle) IV s t .s teph .; l  it → , Ό f d ″ r (Weg, Scheune) V g adm .; l  iti, ds/ im (Alp) V h asLib . CBa) wasserl ő iti εī pf, d ″ r (Alpteil von Schreckfeld) V g rindeLw .; nemus Winterleite 1278 III k irchL . oder Umgebung. CBb) leitigrab ″ , d ″ r (Graben, mündet in den Lombach) V u nts .; l Ŕ tibax, d ″ r (Bach im Gasterntal) IV k anderst .; l  it →ε tekx, d (Berg, Grenze zw. Behlisalp und Mägisalp) V h asLib . Schwzd. leite(n) ‹wie nhd.› (doch selten, dafür meist füeren), und als Verbalabstraktum auf ahd. ⁿ (n) dazu Leiti f. ‹Wasserleitung, Wassergraben, Runse, Weg› (vgl. Henzen, Wortbildung, § 110.b; Sonderegger, Appenzell, § 257); mhd. leiten swv. ‹leiten, führen› und leite f. ‹Leitung, Führung›, ahd. leiten, leit ē n, Kausativ zu germ. *lei τ -a- ‹(weg)gehen›, also eigentlich ‹gehen machen›, und leit ⁿ (Id. III, 1491ff. u. 1494ff.; Lexer I, 1872ff.; 24 Kluge/ Seebold, 569; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 368). - Bez. für Örtlichkeiten, wo etwas geleitet, in eine bestimmte Richtung gelenkt wird (vgl. URNB II, 539f.) und zur Bez. für Bewässerungsbäche (Grossenbacher Künzler, Wasseramt, 130f.). Einige dieser FlNN können evtl. auch mit dem schwzd. Adj. leid ‹missgestaltet, widrig› u.ä. - mit Ausl.-Verhärtung d > t - gedeutet werden, s. auch Leid. Leitere A) l Ŕ t ″ r ″ (Übergang) III r üegg .; l Ŕ t ″ r ″ , Ό f (Pass) IV d ärst .; l Ŕ t ″ r ″ , d (2 Scheuermatten), l Ŕ t ″ r ″ , ob d ″ r (Waldstücke), ob den Leitern (Wald) 1838 D IV r eich .; leit( ″ )r ″ n, ▪ r (2 künstliche Holzleitern zum Überqueren) V b rienz ; l  it ″ r ″ n, b ▪ n (mehrere Stellen, eher App.), l ő itr ″ n, b ▪ n (E-Hang Engelhörner) V i nnertk .; l Ŕ t ″ rr ″ n, b ▪ r (Teilstück eines Alpweges mit Leitern im Weg) V L autbr .Isenfl.; leit ″ r ″ n, b ▪ (Holzleitern und Eisennägel am Hüttenweg zur Dossenhütte) V s chatt . B) aa) g  isl  itr ″ n, in (sehr steiles Gebiet, früher Ziegenweide) V g utt .; ab Trachsels gutt ob der wasserleittern 1502 U157 IV L enk . b) von dem Leytteracher 1502 U157 IV b OLt .; die leiter fluo 1535 U161 V g ünd .; l Ř t ″ r ″ gr Ż tli (Aufstieg zum Gspaltenhorn, Grat) IV r eich .; l Ř it ″ r ″ ngr  tli, uf ″ m (Stein, wenig Gras, genug für Gemsen) V L autbr .Gimm.; l Ř it ″ rhor ″ n, uf ″ m (Berggipfel) V g ünd ./ L autbr .Weng.; l Ŕ t ″ r ″ pass (Pass zw. Gantrisch und Nünenen), l Ŕ t ″ r ″ bod ″ (Geröll N Leiterenpass) III r üegg .; l Ŕ t ″ r ″ w  ldli (Wald) IV d ärst .; l Ŕ t ″ rweŋ (Schafberg und Heumahd) IV r eich . Kient.; l Ř t ″ rwaŋl ▪ , im (Matte und Scheune) IV k ratt .; l Ŕ t ″ r ″ w Ń d ″ ni oder l Ŕ t ″ r ″ w Ń d ″ n ″ , i d ″ (Holzleitern führen über die Fluh auf die Weide) IV O bwiL iS. C) -i; -li -i: CA) l Ŕ t ″ ri, ds/ im (Allmendland), von dem gutt genant das Leitry 1502 U157 IV b OLt .; uff dem gutt Leytry sind zwo <?page no="131"?> Lendesboum 86 85 gutt Jucherten, dess g И tz Leytrj genant, ist sächss man meder 1543 U154 IV ? d ärst ./ w imm .; l Ŕ t ″ ri, ds (Scheune, K., Magerwiese; steiler Weg in Stufen), l Ŕ t ″ ri, ds ford ″ r/ h ▪ nd ″ r (K., Scheunen) IV d iemt .; l Ŕ t ″ ri, ▪ m (Wald und Busch) IV e rLenb .; l Ń t ″ r ▪ , ds (Wiese, Scheuer) IV O b wiL iS. CBa) g  isl  itri, ds (enges, buschiges Gebiet; steil) V g utt .; b  rl Ŕ t ″ ri, ds („Ritz-Heuplätz“, steile Halde) IV B OLt . CBb) l Ŕ t( ″ )rigrab ″ (Bach), l Ŕ t ″ riw ć ld (Korporationswald Eschi), der Leitriwald (Wald) 1838 D IV b OLt .; l ť t ″ riw č ld (Wald) IV e rLenb . -li: CA) l Ť t ″ rli, uf ″ m (höchster Punkt hinter Mülkerplatte, Felskopf; Endpunkt Sesselbahn) IV L enk ; l  it ″ rl ▪ , bim (Aufstieg durch Felsen; früher Leiter, heute Treppe) V i nnertk . CBa) Strubel mit dem Kindbettihorn, dem Hühnerleiterli (alter Name für Steghorn), Ammertengrat und -horn (1760) 1892/ 93 Wä IV a deLb . CBb) léit ″ rl ▪ matt (Acker) II m eLchn . Schwzd. Leitere(n) f. ‹wie nhd., Leiter›, Pl. im BO Leiteri, Leitri, Dim. Leiterli; ahd. (h)leitar(a), mhd. leiter(e), Instrumentalbildung zu idg. *klei- ‹lehnen›, ‹die Angelehnte› (Id. III, 1497ff.; 24 Kluge/ Seebold, 569; Lexer I, 1874; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 368). - Als FlN Bez. schwieriger Durchgänge im Gebirge, die mit Hilfe leiterähnlicher Gebilde erleichtert wurden, steiler Geländestellen mit Steighilfen, von durch Leitern gebildeten Bach- oder Runsenübergängen; Namen von Geländestellen, bei denen die frühere wirkliche Leiter später durch Verbesserung des Weges überflüssig wurde, auch leiterähnliche Geländeformen und Fluhabsätze. Vgl. auch LUNB I/ 1, 621; URNB II, 542. Leem s. Leim Leemann/ Leeme A) stost ein thalb vff die gassann, so vff Leman gadt, zur ander sitten an t ώ gglerß hoffstat 1531 U51 III L andisw . B) b) l Ń m ″ naxx ″ r (K.) II e rs .; l Ń m ″ naxx ″ r (K., einstiger Besitzer hiess Lehmann) II m ötschw .; l Ű mannsf  ud oder l  ŋaxx ″ r (Acker N Zahnberg) I r app .; possessio que dicitur Leimansguet 1267, terra que dicitur Lenmansg И t in banno Kuniz 1275 III k öniz ; von Lemans matten lit ouch jn der Rumi 1464 U38a II L angt .; von einer matten spricht man lenmans matt, Lemans matten, lenen matten 1464 U38a II ? O bsteckh .; l Ń mannsm ć d (Riedland) IV g steig ; l Ń m ″ b ▪ tsl → (Acker) II k rauchth .; l ń m ″ rein (kleine Erhöhung) II e rs .; l Ń m ″ s w Ť dl → (K., Weide) III s chLOssw . C) -li -li: l Ń m ″ li (Heimet) III h Orr .; l Ń m ″ li (Wohnhaus, Scheuer im Diessbachgraben) III O bdiessb . Zum - über das ganze dt. Sprachgebiet verbreiteten und im Bernbiet vielerorts alt beheimateten - FN Leemann/ Lehmann, < App. schwzd. Lëche(n)mann, L Ń (n)mann u.ä. ‹Lehenmann, Pächter (eines Bauerngutes)›, < mhd. lêhenman, lênman stm. ‹Lehnsmann, Inhaber eines Lehengutes›, zu mhd. lê(he)n stn. ‹geliehenes Gut, Lehn›, aus germ. *laihwnan. ‹überlassenes Gut› (Id. IV, 266f.; Lexer I, 1859ff.; 24 Kluge/ Seebold, 565; FNB III, 343 u. 345). Der Lehmann hat sein Gut nicht als freien vererbbaren Besitz, sondern als persönliches Lehen des Grundherrn, an den es im Todesfall wieder zurückgeht. Hinweis auf den Übergang vom freien Bauern zum Pächter und abhängigen Landarbeiter (RNB III, 677; Studerus, Familiennamen, 147f.). Nicht ganz auszuschliessen ist in einigen Fällen die Herleitung aus mhd. lêman ‹der an einem Lee wohnt›, zu mhd. lê stn. ‹Hügel› (Lexer I, 1845). Leeme bzw. Leemeli: Reiner PN als ON (vgl. Sonderegger, Appenzell, § 6). S. auch Läche/ Lee(n) und Lee. Lempe s. Lämpe/ Lempe Lendel ő nd ″ rl  g ″ r, ds (Weide, Winteregg) V L autbr .Mürr. l ů nd ″ n ″ r, d ″ r (steiler Hang, Alpgebiet, Egg) V g rin deLw . Ohne hist. Belege schwer zuzuordnen, evtl. nicht zusammengehörig. Möglich sind: 1. Schwzd. Länder m. als Ziegen-Bez. im Kt. BE (Id. III, 1310), für beide Belegorte des Sektors V ist die -e-Qualität regulär. Lendener könnte evtl. denominative -er-Abl. sein als Bez. für Orte, an denen etwas in grosser Menge vorhanden ist, ‹Ziegenweide› (vgl. Chalberer ‹Kälberweide›; Sonderegger, Appenzell, § 279.1), in unserem Beleg mit Diss. des ersten -r- > -n- (Sonderegger, Appenzell, § 201.1). 2. Evtl. FN, der jedoch für die beiden Belegorte nicht nachweisbar ist. Lendesboum † zen Lenmisb Ў men 1344, z И dem Lendesb В me 1351 III w attw . Als uneinheitlicher Einzelbeleg schwer deutbar. Die Zus. mit -baum suggeriert einen Baumnamen: evtl. mhd. lendboum stm. ‹Lentiscus›, zu lat. lentus ‹zäh, klebrig›, Mastixbaum, dessen Harz in der Medizin und zum Färben verwendet wird (Lexer I, 1878; Georges II, 615); der Ausl. -es bleibt im Baumnamen unerklärbar. - Allenfalls könnte an den Gen. eines PN oder FN gedacht werden. S. aber auch Lienboum. <?page no="132"?> Leene 88 87 Leene A) im moß die lene genempt Stost einthalb an die allmennd, anndersÿt an bach, vnnd an zeda matten 1531 U97 III b ern Ndbott. B) b) Das ander Stück litt wider Böttigen zuo der Löttschen, wintzhalb an das Löli, bisenhalb uff der Lenenacher um1400 K6 I b üet .; erstlich Loupingeren g И tt, vnnd darnach Lenen g И tt genempt, Ein mans Mad Jm Br Д ll genannt Lena mattenn 1533 U23 I m ör .; l ń n ″ trog, bim (Land, einst mit Trog) V s ax . Schwzd. Lëne(n) f. (m.) ‹Lehne, Geländer, Schranke, z.B. auf einer Bank oder Treppe, an einer Brücke›, auch ‹Empore›, mhd. lëne, lin(e) stf., ahd. (h)lëna swf., (h)lina stswf. (Id. III, 1283; Lexer I, 1880; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 369 u. 376; 24 Kluge/ Seebold, 565). In Namen gebraucht für ‹Abhang› oder ‹schwach ansteigendes Gelände›; vgl. Adj. schwzd. ablën ‹abfallend, geneigt, von der Lage eines Ortes› (Id. III, 1283; Bach II/ 1, § 290; Keinath, Württemberg, 54; DWB VI, 547; Sonderegger, Appenzell, § 85, bes. S. 245). Da in den urk. Belegen die Lautung nicht eindeutig erkannt werden kann, ist bei einigen Namen ein Anschluss an den f. PN schwzd. Leene, Leeni nicht auszuschliessen (s. Leeni). Leng s. Lang/ Läng Lengelbärg léŋ ″ lb  rg, ▪ m (K.), in Lengelberg 3 juch. 1360-1368 N , dry Jucharten im lengelberg, jm Lengelberg 1488-1514 U166 , jm Lengelberg (1510 in Kopie: Lengenberg) 1502 U166 , an den Lengellberg 1543 U154 , léŋ ″ lb  rgli, ▪ m (Weide und Heulager) IV E rLenb . Die Herleitung dieses Namens bietet Schwierigkeiten. Mit einiger Wahrscheinlichkeit steckt im BW eine Form des Adj. schwzd. lang, läng ‹wie nhd. lang› - räumlich im Sinne von ‹langgestreckt› aufzufassen - mit der im S des Bernbiets geschlossenen ő -Lautung (s. Lang/ Läng). Von der Wortbildung her wäre zunächst zu denken an eine -el-Abl. Derivative aus Adj. mit dem Suffix germ. -(i)l ē n, nhd. -el sind möglich und etwa in FlNN wie Rötel, R ŷ chel, letzterer zum Adj. schwzd. r ŷ ch ‹rau› - hier die Eigenart des Bodens bezeichnend - bezeugt (Gubler, Liquid- und Nasalsuffixe, 108ff., bes. 118f.; 24 Kluge/ Seebold, 238, mit dem Hinweis, Adj.-Bildungen, die auf idg. *-lozurückgingen, seien nicht mehr produktiv und ohne konkrete Bsp. im Nhd.). Zu ONN-Bildungen Langel/ Lengel s. Förstemann II/ 2, 23ff. Der relativ späte, nur in Kopie vorliegende urk. Beleg von 1530 - Lengenberg - steht singulär da, und darf wohl nicht übergewichtet werden; wären Lengen-Formen schon früher belegt oder gar primär, so könnte man allenfalls an einen durch Fern-Ass. entstandenen Lautwandel von n > l denken, eine Entwicklung, die etwa im Appenzellerland verschiedentlich bezeugt ist: 1437 Langenowe u.ä., mit n > l und Verkürzung von -ouwa > Langelen; oder das Nebeneinander von mda. Wachtenegg und Wachtelegg (Sonderegger, Appenzell, § 216). Würde man bei unserem Namen von einer urspr. Lengen-Form ausgehen, wäre doch zu fragen, wieso ein derart durchsichtiges App. wie Adj. leng durch Ass. abgeändert werden sollte/ konnte. Der FN Leng(e)ler, zum FlN Längele [= ‹langes schmales Landstück›], ist in der Schweiz nicht bezeugt (Brechenmacher, Familiennamen II, 174). Lengnau ° l  ŋnou (Dorf und Gde.), in Lengenach 983-1002, de Lengawo 1181/ 82, Longieuva 1228, de Longa-aqua 1260, in Lengowa 1262, de Longa-aqua 1285, in Lengowa 1295, in Leng В we 1298, plebanus in Leinggowa, in Longa-aqua 1300, de Leng В wa 1315, Lengn В wa 1345, von Leng В we 1346, ecclesia de Longa-aqua 1348, de Lengowe 1350, in der mark ze Lengn А w 1357, in territorio ville de Lengowa 1361, Leng А wa, Lengow 1364, Gerung Hanas von Längnau 1367, Grotschetz von Legnow 1368, Longa aqua 1369, in der dorffmage des dorfes von Leng А wa, ze Lengowe, in twinge und banne dez dorfes von Lengn А we 1373, Longa aqua 1374, ze Lengnow 1375, Längnau, Longa aqua 1377, Longa aqua 1378, Langn А wa in dominio de B К rren, Lengen А wa, Lengnow, Lengn А w, Lengnuwa, Lengove, Leng А ve, Leng А w, Leng А we, Leyng А we, Longa aqua 1380-1390, Lengnouw, Lengnow, Lengnöw 1389-1460 Ud , von Lengnow, den k К nge von Leng В we 1390/ 91 R1 , die d Ў rffer Lengn А we 1393 Rq1 , ecclesiam parrochialem de Longa aqua 1416/ 17 K9a , des dorfes von lengoew 1421 C1 , uon dem bachofen von lengöw nebent dem mülin bach 1429 U78 , Indem dorff vnd dorffmarch z И Lengöw Twing vnd bann allen um1430 U78 , de len gowa, in lengowa, de longa aqua, in lengnow 1435 U9 , Lengnow 1442-1469 Ar , Longaaqua alias Lengo 1453 K9 , Lengnau, Lengnow 1460 Rq1 (Vid. 1481), zu L ώ ngnouw 1516 Rq1 , Cunin schaffer von Lengneuw 1530 U95 , Lengnow um1531 U34 , Lengmouw 1564 UP , Lengnaw 1577 Sch , Längnouw 1593 UP , Längnauw 1728-1730 C3 , Lengnau (Pfarrdorf und Grenzbüro) 1838 D I L engn . l  ŋnou m Ĕ s (Acker), l  ŋnouwàud (Wald), Leng А wers Acker 1390 I L engn . BW Adj. schwzd. lang, läng ‹wie nhd. lang›, räumlich im Sinne von ‹langgestreckt› aufzufassen (s. Lang/ Läng): ‹bei der langen Au, am langgezogenen Gelände am Wasser›. Als GW erscheint im ältesten - allerdings singulären und evtl. bloss als Schreibform zu interpretierenden - urk. Beleg das heute als App. weitgehend ausgestorbene Aa(ch) f. ‹Wasserlauf›, zu ahd. aha f. ‹Wasser, Fluss, Bach, Strömung›, mhd. ahe f., germ. *ahw ē f. ‹Wasserlauf›, auch in lat. aqua ‹Wasser› (Id. I, 63; 24 Kluge/ Seebold, 12; BENB I/ 1, 4; Lexer I, 28; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 17). Stützt man sich ab auf die Erstbelege und die zahlreichen aqua-Formen, so könnte die Ortschaft früher Lengenach ‹am langen Bach› geheissen haben. Später <?page no="133"?> Lensch- 90 89 wäre das GW ausgewechselt worden mit dem mit aqua nah verwandten - heute auf die gehobene, dichterische Sprache beschränkten - ahd. ouwa resp. auwia stf. ‹Land am Wasser, von Wasser umflutetes Land, wo Wasser vorbeifliesst›, in frmhd. Zeit mit Bed.-Verlagerung vorwiegend auf ‹wasserreiches Wiesland, (Halb-) Insel, Aue›, aus germ. *agwij ē f. ‹die zum Wasser Gehörige›. Sowohl Ach(e) wie Au erscheinen im Dt. und ausserhalb häufig in GwNN und FlNN für gewässernahe Landstücke (Id. I, 5f.; 24 Kluge/ Seebold, 69; Sonderegger, Appenzell, § 66; BENB I/ 1, 49; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 456). Neben Lengnau steht heute frz. Longeau (= Entlehnungspaar), eine offenbar nach der Schriftsprache zurechtgemachte, auf der Patoislautung Lodjew u.ä. fussende Form (in Prêles; Sammlung Muret; zit. nach Besse, Namenpaare), 1228 Longieuva, latinisiert u.a. 1260 Longa-aqua (HBLS IV, 652f.; Bruckner, Ortsnamenkunde, 66; Besse, Namenpaare, 176; Jaccard, Essai, 238; LSG, 511). Leeni A) (hierher? ) l Ń n ″ , a d ″ r (Grundstück) III K ehrs .; l Ń ni, im s. b ć b ″ l Ń n ▪ gleiche Gde. IV a deLb .; l Ń nis, uf (K., Halde) V g adm . B) a) b ć b ″ l Ń n ▪ / -l ▪″ ni, ds (Weide) IV a deLb . b) l Ń nishus, im (2 Heimet, K.) III r üsch .; (hierher? ) l Ń n ″ kxan ć l (Drainagekanal) III k ehrs .; l Ń nismatt ″ (Heimet) IV z weis .Mannr.; l Ń n → mat ″ n, Ό f d ″ r (Scheune mit Stück Land) V L autbr .; l Ń″ ni ε l Ό″ pf, im (Vorsass zu Gwiggi) V h asLib .Reuti; l Ń nisw Ŕ d IV r eich .Wengi. Zu schwzd. L Ń ne, L Ń ni f., Kzf. zum f. PN Magdalena oder Helene (Id. III, 1283). Für das in NW elliptisch gebrauchte Leenis wird auch eine einfache Abl. zu einem mit Leen [s. Läche/ Lee(n)] gebildeten Hofnamen erwogen (NWNB II, 1264). Die FNN Lehn bzw. Lehni sind im Kt. BE nicht alt bezeugt. Lenk ° l ů ŋk, ann d ″ r (Dorf, Gde.), an der Leng in der indron parrochya von Zweinsimnon 1370, an der Leng, an der Lengg 1389-1460 Ud , Jenni an der lengg 1427 U78 , an der Lenngg 1465 Rq1 , an der Lenck 1473 Rq1 , das gericht an der lenck, in g И ten brunnen 1473 Uk2 , An der lenngg, An der lenck 1497-1524 U167 , die ab der Lengg 1505 U172 , an der Längg, an der Lenck, an der Lengk 1517 Rq2 , an der Lenngk 1522 UP , an der lengg 1527 U91 , an der Leng 1533 Rq2 , An der Lengck, an der Lenck, an der Längg, gelägen an der Länngg, An der lengg, An der lenng, An der legg, an der lenngk 1524-1580 U169 , An der Lenck nach1545 K7 , An der lenngk 1548 U160 , Ander L ώ nngg 1548 U160 (N. 1564), Ann der Lenck pagus magnus 1577 Sch , ab der Längg der Tschachtlany Zweisimlenn 1577-1580 C3 , ab der Lengg 1587-1589 C3 , an der Lengg 1604 Rq5 , Lengg 1606 Rq2 , Ann der Lenngk, kilchörj Lenngg 1548 U160 (N. 1611), in der Lengg 1613-1617 C3 , ab der Längckh 1622-1624 C3 , an der Längg, an der Lenck, Lengg 1694 Rq2 , an der Längg, an der Lenck, Lengg 1700 Rq2 , von der Lengg 1718-1722 C3 , ab der Lengg 1738/ 39 C3 , von der Lengg 1774 UT , das Gericht Lenk im Oberamt Zweysimmen 1783 Rq4 , von der Lengg 1784/ 85 C3 , Lenk (Pfarrdorf) 1838 D IV L enk . an Lengkbach 1548 U160 (N. 1567) IV L enk . Nach heutiger Auffassung zum Adj. lang/ läng (Id. III, 1321ff.; s. Lang/ Läng); das schwzd. App. Langg/ Längg f. hat die Spezial-Bed. ‹nur räumliche Länge›, im Gegensatz zur häufigeren Abl. Längi auf ahd. ⁿ (n) (Id. III, 1326 u.a. für das BO); formal ist es eine -j ē -Bildung, die etwas Erweitertes und Zugehöriges benennt (B. Boesch, in: BNF 5, 240 mit Anm. 35), oder die ausdrückt, wo in ausgedehnter Weise vorhanden ist, was das GW besagt, also Länge (Rutishauser, Bezirk Winterthur, 196). Längg tritt als FlN auch in Gebieten auf, wo - wie in der heutigen Lenker Mda. - keine Ausl.-Verhärtung ŋ > ŋk mehr vorkommt (Boesch, a.a.O.); es gibt dazu im Kt. BE weitere fortisierte FlNN (s. Lang/ Läng; Zinsli, Flurnamenpaare, 153, mit zusätzlicher Lit.). Für wenig wahrscheinlich halten wir dagegen Gatschets Deutung von Lenk als ‹Biegung des Flusses oder des Tales›, zu ahd. hlinkan, mhd. lenken ‹biegen› (Gatschet, Lokalbenennungen, 378), Lenk als ‹auf der linken Seite liegendes Geländestück› zu mhd. linc, lënc ‹links›, ahd. lenka f. ‹linke Hand› (URNB II, 546), sowie Lenk als Zusammenziehung von Längegg (LSG, 523), da in unserem umfangreichen urk. Material seit 1370 nicht ein einziger Beleg auch nur Reste einer Zusammensetzung mit -egg enthält; ein so durchsichtiges Kompositum müsste ja doch irgendwo erhalten geblieben sein. Lenmisboum † s. Lendesboum † Lensch- † B) b) (hierher? , s. auch Löitsche) Lentsch Akeren 1816 P I D iessb .; et pro bono dicto Lenschenr К thi 1299, in Lenschenr К te ze Madstetten um1350 N , das holtz Lentschen Rüthj, an die Lentzerütte 1534 U100 (N. 1607) II M attst .; der Lentschen Rüthj acher 1534 U100 (N. 1607) II B ärisw . Nicht gedeutet. Evtl. vordt. Ursprungs (kaum zu den nur ostschweizerisch belegten Läntsch m. ‹aufgelockerte Stelle im Stein- oder Lehmboden einer Tenne› und L Ń ntsche(n) m. im Sinn von ‹breites, grosses Stück Land› [Id. III, 1345]); der offenbar späte, epenthetische Dental wie in mda. Möntsch < mhd. mensch(e). Auch ein Anschluss an Lenz/ Länz (mit -z > -(t)sch) könnte in Frage kommen. Lentsch- † s. Lensch- † Lentulus s. Läntulus <?page no="134"?> Lenz/ Länz 92 91 Lenz/ Länz A) l  nts (heute nicht mehr bekannt) I H ermr . B) b) (hierher? ) lentzen graben 1535 U161 , Lantzengraben 1611 U162 V I nterL ./ m atten ; l ź nts ″ h ĭ l ″ (K., teilweise überbaut), die Lanzenhohlen, Lenzenhohlen (Wald) 1838 D II M OOsseed .; lents ″ matt ″ (K.) IV R eich . C) -i; -li -i: lentsi, im (Heumahd) IV A deLb . -li: lentsli, ds (Scheune und K.), lentslir Ŕ n, d ″ r (Weg) IV A eschi . PN Lenz, Kzf. zu Laurentius [urspr. wohl ‹der aus der Stadt Laurentum Stammende›], Lorenz oder zu Leonhard [Leonhard > Leonz 1. entweder durch Übernahme des lat. PN Leontius (oder sich stark an diesen anlehnend) oder 2. als Kzf. eines zweigliedrigen germ. PN mit dem 1. Element * lŃw- , * leonzu ahd. le(w)o stm. ‹Löwe› und dem 2. Element germ. *har φ u- ‹stark, tapfer, kühn›], aber keinesfalls zum - in der Mda. nicht verankerten - App. Lenz m. ‹Frühling› (Id. III, 1346; RNB III, 89ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 173f. u. 234f.). S. auch Lanze(n). Leer A) l Ń r ″ , d (K.) III w aLkr . B) b) l Ń rou, d (Herrschaftssitz am See), Leeran (Ufer unterhalb Höhlen) 1815-1817 P , Leerau (Landsitz) 1838 D V b eatb . C) -i -i: Hierher? : l Ű ri, d/ am (Weide, Acker, Häuser, Scheunen) V b rienz .; l Ń ril ć ss (in der Längenweide, heute überwachsen) IV w imm . Wahrscheinlich zu schwzd. L Ń were(n), L Ń bere(n) f. (Id. III, 1544), mhd. l ê wer m. (Lexer I, 1895), ahd. (h)l Ń o ‹Grabhügel, künstlicher Erdhügel›, urspr. n., wovon noch die Nbf. l Ń wir n. Pl. [Lokativ] ‹bei den Grabhügeln› zeugt (Braune/ Eggers, Ahd. Grammatik, § 204, Anm. 4; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 370), mit intervokalischem -w-Schwund (Sonderegger, Appenzell, § 231.2). Stein- oder bronzezeitliche Funde sind bezeugt für III W aLkr ., IV W imm . und V B eatb . (Archäologisches Hinweisinventar 1167, 1207, 1208). Vgl. Kirchleerau AG und Moosleerau AG (Zehnder, Gemeindenamen, 227ff. u. 277ff.; LSG, 482f. u. 614). S. auch Läär. Lerber B) b) Lerberhübeli 1850 JBe , heute εũ nb  rg (Landgut Laubeggstrasse) III b ern ; l  rb ″ r-/ l Ń b ″ rmát [sic! ] (Heimet, K., heute Standort eines Gymnasiums), Lerbermatt (Haus) 1838 D III k öniz . Grundstücke, die nach dem Berner Patrizier Geschlecht von Lerber benannt sind; dieses nannte sich zuerst Leerow (1248 Lerowe); man vermutet, die Familie sei aus dem Kt. AG Mosleerau oder Kirchleerau im 16. Jh. nach Bern gezogen und habe sich vom Geschlecht Lerwer von Solothurn abgezweigt (Ramseyer, unveröffentlichte Daten; HBLS IV, 498 u. 659ff.; Burgerbuch 1970, 291ff.; FNB VI, 129). Entwicklung der FN-Schreibweise demnach: Leerauer > Lerower > Lerwer > Lerber. Lerch(e) s. Lärch(e)/ Lerch(e) Lerchenfeld ° lerx ″ f  ud (Quartier), ze lerchenvelt nach1316 N , de Lerchenvelt 1319, 1323, de Lerchenfelt 1333, ager situs under Lêrchenfelt 1336, Johanses genemet von Lerchenfeld, gesessen zu Uetendorf 1337, g И t vff dem berge z И Л tendorff, genant das Lerchenfeld 1455 UT , ein g И t genempt das Lerchenfeld, dem man spricht der Oberberg, in dem twing vnd bann ze Д ttendorf, in der parrochie von Ansoltingen 1478 UT III t hun . Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird angenommen, dass Lerchenfeld im Mittelalter und in heutiger Zeit zwei versch. Fluren bezeichnet hat bzw. bezeichnet. Gestützt auf seine Aussprache könnte der heutige Quartiername mit dem Vogel-App. schwzd. Lerche f. ‹Lerche, alauda›, mhd. lêrche, lêwer(i)ch u.ä. stf., ahd. l Ń rih(ha) u.a. stf. ‹Lerche› gefügt sein, denn in III t hun hört man für den Baumnamen deutlich überoffene  -Qualität. Ob auch das mittelalterliche Lerchenfeld mit dem einstigen Vorkommen des Singvogels in Verbindung gebracht werden darf, muss wegen fehlender Namenkontinuität und mehrdeutiger urk. Schreibweise offenbleiben. Auch eine Realprobe hilft wegen der ungenauen Lokalisierung des urspr. Lerchenfeld nicht weiter (Id. III, 1380; 24 Kluge/ Seebold, 570; Lexer I, 1883 u. 1895; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 370; ausführlicher Kommentar zur hist. Entwicklung und Namengebung s. Keller, Thun, 116f. u. 157). S. auch Lärch(e)/ Lerch(e). Leerer l Ű r ″ rh ǿ sw  g (jetzt t ε am ″ r ↕ w  g) II H asLe ; l Ű r ″ rland (K.) V G adm . Schwzd. L Ń rer m., mhd. lêrære, -er ‹Lehrer› (Id. III, 1369; Lexer I, 1883); Wohnhaus oder Pflanzland des jeweiligen Lehrers. Lertsch s. Lörtsch Leschi † B) b) die Leschis matta 1353, die Leschis matta in der Dorfmarch zu Almendingen 1354, gem. zu Thun von der Leschismatte zu Almendingen 1356, ein matten genemmet Lêschis matta 1372 III a LLm .Th./ t hun Strätt. <?page no="135"?> Leuwer 94 93 FN, vgl.: Jenni Leschi 1402 Rq9 ; weitere Belege in Ramseyer, unveröffentlichte Daten. Lesii les ⁿ , d (Alp, nicht lokalisierbar, Name nicht mehr bekannt) IV G steig . Falls geographisch möglich evtl. Übertragung des Alpnamens La Laissy im Weiler L’Etivaz (Gde. Château-d’Oex) jenseits des Witteberghorns; gemäss Aufnahmezettel des Glossaire scheint Lessi der dt. Name von L’Etivaz zu sein (Wulf Müller, brieflich), evtl. der des ganzen Tales (vgl. Jaccard, Essai, 220, wo anhand von FlNN urspr. schwzd. Herkunft auf Beziehungen zu Bewohnern des „andern Abhangs“ hingewiesen wird - dieser müsste das Saanenland sein). - Etym. zu lat.-rom. aest ⁿ vus ‹sommerlich›, schon lat. auch als Subst. ‹Sommerweide› (REW, 248; FEW I, 46f.); alem. -sberuht auf der lokalen Mda. des Pays d’Enhaut, in der -stzur Spirans wurde; die rom. Endung entfiel durch dt. Erstbetonung (Glatthard, Aare/ Saane, 163f.). Letti letti, in d ″ r (Alpteil, Melkplatz) V G rindeLw . Laut Gwp. Abl. zu frz. lait m. ‹Milch›, was aber aus lautlichen und morphologischen Gründen kaum denkbar ist. Letze A) (hierher? ) lets ″ , uf ″ m (bewaldete Kuppe) IV R eich . B) b) lets ″ -/ l ů ts ″ x  l ▪ , ▪ m (Wald) IV R eich .; (hierher? ) l ů tt ε per ″ / l ů t ε ber ″ (Felspartie, Alpen Alpiglen; Viehsperre) V b ön . C) -i -i: daz letzÿ stückÿ 1531 U59 II Z uzw . Zu schwzd. letze(n) ‹hemmen, aufhalten, hindern›, mhd. letzen (Id. III, 1556f.; Lexer I, 1891) - in Letze ist ein m. GW (z.B. -hubel, -wald) ausgefallen; Letziist Verbalabstraktum auf ahd. ⁿ( n) in der Bed. ‹Hinderung, Hemmung›, v.a. auch ‹Grenzbefestigung, Schutzwehr›, dann ‹Grenze (eines Dorf-, Stadt-, Landgebiets)› überhaupt (Id. III, 1558ff.). Die l ů tt ε p ″ r ″ ‹Letzsperre› wäre demnach - pleonastisch - eine ‹Hemmsperre›, lautlich mit Assimilation. Leu s. Löi Leubringen ° l ũ▪ br ▪ ŋ ″ (Dorf, Gde.), nemus magnum inter Leimringgen et Friderichswart et Bogsingen 1284 N , alz von B Ў xingen har in und die ussir Suzse zuhet unze ze vorderost sêwes, und alz sich uf zuhet d К slihte engegen L В meringen 1300, ze L Ў maringen 1305, in dem thwinge und banne dez dorfes ze L А emringen 1387, loemringen 1474 U30 , L Ў wmeringen 1507 U5 , L ώ mringen um1531 U34 , z И L Ў uwringen Jn der Kilchörj Jlfingen, von Leÿmeringen 1538 U36 , L Ў ubringen 1539 U8 , zu L Ў uwbringen 1551 Rq1 , Laubringen 1679 A , Läübringen 1785/ 86 C3 , Leubringen (Dorf) 1838 D I L eub . Eine -ingen-Bildung mit zweigliedrigem ahd. PN mit dem 2. Namenglied ahd. m ć ri ‹berühmt›, zum germ. Stamm *m ć ru- (Förstemann I, 1099ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 250f.). Das 1. Namenglied ist nicht eindeutig bestimmbar, evtl. kommt Leutmar/ Leudomar zum Stamm *leudi- ‹Volk, Leute› mit assimilatorischem Dentalschwund in Frage (Förstemann I, 1045; Kaufmann, Ergänzungsband, 232); alem. müsste hier -iuauftreten, doch ist vz. -eu/ eoin SG belegt (Förstemann I, 1030ff.); aus lautlichen Gründen eher weniger Leobmar zum Stamm *leuba- ‹lieb› mit assimiliertem -b- (Förstemann I, 1027; Kaufmann, Ergänzungsband, 229); die Lautung Leÿmeringen von 1538 und evtl. auch schon der Erstbeleg zeigen Entrundung der Bielerseegegend (Baumgartner, Berner Seeland, § 60). - Durch Synkope entstand aus -maringen schon früh -mringen, wonach sich der labiale Nasal m vor r lautgesetzlich zum labialen Verschlusslaut b gewandelt hat: Lдmaringen > Lжemringen > Leubringen. Vgl. dazu Vilmaringen > Vilmringen > Vielbringen II K irchb . und III W Orb (benb i/ 1, 134f.; Glatthard, Aare/ Saane, 196f.). - Der Doppelname Evilard/ Leubringen wurde in seltener Art mit 2 versch. Namentypen, rom. villare und alem. -ingen, und wohl auch 2 versch. ahd. PNN gebildet. Zum frz. Evilard s. LSG, 343. Leutzenbach † leutzenbach 1535 U161 V G rindeLw . Als Einzelbeleg schwer zu deuten. Vielleicht zu schwzd. lauzen ‹aufflammen, emporlodern› < germ. *lougazjan, mit lautgesetzlich erhalten gebliebenem [hier wohl palatalisiertem] Diphthong und g-Schwund vor z/ s (Id. III, 1549 für die Innerschweiz; zum g-Schwund s. Jost Winteler, in: PBB 14, 455ff. [mit Parallel- Bsp. ahd./ mhd. langez(in/ e) > lanzig > ahd. lenzo > mhd. lenze ‹Lenz›]; zur Palatalisierung in V g rindeLw . s. SDS I, 121-126); vgl. dazu auch mhd. lohezen als Intensivbildung zu lougen, lohen ‹flammen, flammend leuchten›; mhd. leuz swm. ‹Licht›, zum idg. Stamm *leuk- ‹leuchten› (Lexer I, 1893, 1952 u. 1969; 24 Kluge/ Seebold, 574). Benennungsmotiv könnte die Farbe des Baches oder der Steine darin sein; vgl. auch URNB II, 528. - Evtl. aber auch zu Löitsche (s.d.). Leuwer B) b) l ű uw ″ rsb ▫″ l, im (kleines Heimet, K.), l ű uw ″ rsb ▫″ lw ć ld (Wald) V m eir . Aufgrund des Gen.-s möglicherweise zum FN oder der Berufs- Bez. Leuwer/ Lewer < mhd. lôher/ lôwer/ louwer/ lôer stm. ‹Gerber, Lohgerber›, die vom Arbeitsmittel des Handwerkers, der Gerberlohe, motiviert ist, gebildet als denominative Abl. vom Subst. mhd. lô/ lôe/ lohe, ahd. l ē stm. ‹Gerberlohe› mit dem Lehnsuffix mhd. -ære > -ere > -er < lat. ć rius (Brechenmacher, <?page no="136"?> Leuzigen 96 95 Familiennamen II, 181f.; Lexer I, 1946 u. 1972; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 382; DWB VI, 1131; Nölle-Hornkamp, Mittelalterliches Handwerk, 450); es ist jedoch nicht gesichert, dass diese mhd. Berufs-Bez. hier auch mda. heimisch war, die Entrundung des Diphthongs wäre jedoch regulär (SDS I, 120ff.). Leuzigen ° l ū its → g ″ (Dorf), Nantwigo et H К gone de L В gesingen 1182/ 83, Kunza de L Ў xingen 1231 N , prior de L Ў xingen 1234/ 35 US , apud L В xingen 1235/ 36, de L И xingen 1268, de Loexigen 1270, de Leuxingen 1273, in Luxingen 1275, de Loxingen 1278, ze L Ў ichsingen 1294, ze L Ў chsingen 1296, de L Ў xingen 1299, de Lussinguen, Lussinguem 1301, von L В xingen 1309, ze L Ў xingen vnder der linden bi dem capellin 1320-1491 Rq1 , de bonis ejus sitis ze Troien que colunt C. de Leuxingen et Wernherus zem Esche 1322 K5 , ze L Ў xingen 1336, ze L Ў gzsingen 1343, ze L Ў uxingen 1347, in L Ў nchessingen 1350, ze L А xingen 1353, ze L А gxingen 1355, ze L А xingen 1356, in der dorfmarch ze L ЎК xingen 1362, ze L Ў xingen 1365, ze L Ў gsingen, Johans Hornblas von Leuzingen, in der Dorfmarch von Leuzigen, ze L Ў xingen 1368, in der b К rge ze L Ў xingen 1370, Dorf und Twing zu Löuxingen, vor der Allmend des Dorfes Löuxingen 1372, ze L Ў xingen 1373, L Ў gsingen 1379, ze L Ў gssingen 1380, von C Д ntzin dem m К ller von L Ў gxingen 1380 R3 , ze loegsingen 1380 U55 , gelegen ze L Ў ixingen bi dem bache 1384, de L Ў xingen 1385, 1389, L Ў gsingen, L Ў ixingen, L Ў xingen 1389-1460 Ud , de L Ў yxingen 1390, L Ў xingen 15.Jh. U47 , Loixingen 1409 Rq1 (Vid. 1485), von dem zechenden wegen ze loeixingen 1416 C1 , Des ersten z И Lögxingen Twing vnd ban, 1 acher z И löxingen um1430 U78 , die Steingruben ze lögxinen nach1430 U78 , Lexingen, L Ў nxingen, L Ў xingen 1442-1469 Ar , ze L Ў xingen 1464 Rq1 , Löxingen 1470-1490 U44 , L Ў uxingen 1479-1563 Ar , zu loeuxingen 1486 U10 , Löuxingen, Löugsingen um1520 UP , L Ў uxingenn 1530 U95 , Löüxingen 1539 Rq1 , Denne primitz ze Arch und Louxingen jedes huß ein garben nach1545 K7 , Leuxingen zwüschen Bürenn unnd Solothurn 1576 C3 , Leuxingen pagus filialis ad dextram fere ripam Arolae iuxta viam a Büren ad Salodurum ferentem positus 1577 Sch , Loüxingen 1583 C3 , Leitzigen 1587-1589 C3 , Löützigen 1613-1617 C3 , Konrad Keiser von Löüxingen 1637 Rq1 , Leuzigen (Dorf) 1838 D , l ŋ its → g ″ waud (Wald) I L euz . Zahlreiche archäologische Funde aus der Hallstatt- und der Römerzeit deuten auf eine ansehnliche vordt. Niederlassung mit langer Siedlungskontinuität hin (Archäologisches Hinweisinventar, 1126; Tschumi, Urgeschichte, 273ff.). Beim heutigen Namen handelt es sich um eine in die frühe alem. Besiedlungszeit reichende -ingen-Fügung mit einem schwer bestimmbaren zweigliedrigen PN. Die meisten hist. Schreibvarianten des Stammsilbenvokals dürften mhd. öu (Uml. von mhd. ou) u.ä. repräsentieren. Die x-Graphie ist sekundär und abzuleiten aus der Silbe -gesder beinah phonetisch notierten Ersterwähnung L и gesingen; bes. im Obd. steht x häufig für inl. und ausl. gs, cks und vor allem chs (Boesch, Urkundensprache, § 17; Moser, Frnhd. Grammatik, § 44). Zugrunde liegt dem PN evtl. der germ. Wortstamm *leuh- (zur idg. Wz. *leuk- ‹leuchten, licht›), welcher mit dem kelt. Stamm *louco-/ *leuco- ‹leuchtend, glänzend, weiss› urvwdt. ist (Holder, Sprachschatz II, 195 u. 295; Förstemann I, 1030; Kaufmann, Ergänzungsband, 231; wobei die lautliche Weiterentwicklung von *leuhinfolge Brechung wahrscheinlich zu -eo- > -io- > -iehätte führen müssen) oder allenfalls auch *laub-, germ. *lauba als Nbf. zu germ. *leuba ‹lieb› (Förstemann I, 1014; Kaufmann, Ergänzungsband, 227). Das 2. - im 12. Jh. bereits stark abgeschliffene - PN-Glied lässt sich kaum mehr rekonstruieren. Nähme man die häufig bezeugte ahd. Kzf. Giso an, so liesse sich damit u.U. der Uml. der Stammsilbe erklären: *Loubgiso > *Löubgiso (Förstemann I, 644; Kaufmann, Ergänzungsband, 148). Offen blieben allerdings phonomorphologische Fragen. Das LSG (532) erwägt eine Herleitung in Form einer -ingen- Bildung mit dem zweigliedrigen ahd. PN Liutgis, Leutgis (Förstemann I, 1041). Da keine der dargestellten etym. Versuche richtig zu befriedigen mag, stellt sich die - allerdings gewagte - Frage, ob es sich bei Leuzigen urspr. nicht um einen mit dem aus dem Germ. entlehnten rom. Suffix -ingos gebildeten vordt. ON handeln könnte, der früh - ca. im 7. Jh. - germanisiert worden wäre. Leweren s. Leiere Leymboum † s. Lienboum Leytel † leytel 1312 ZwR , 1355 ZwR (auf Alp Chüetungel gelegen) IV L au ./ s aanen . Die dürftige Quellenlage macht eine verlässliche Herleitung schwierig. Immerhin: Die Lage und die sprachliche Form dieses abgegangenen Namens sprechen für eine nichtdt., vermutlich rom. Herkunft. Bossard/ Chavan (Lieux-dits, 51) deuten die laut- und formgleichen Laytel/ Leytel in der frz.-sprachigen Schweiz als Dim.-Abl. zu lat. lacus ‹petit étang, petit lac›, ein App., welches urspr. die gewöhnliche Bez. war für jede trogartige Vertiefung; daraus ‹Trog, Kufe›, sowie ‹See› (FEW V, 125ff.). Das im Kt. FR bei Attalens liegende und Sumpfgebiet bezeichnende Leythel scheint etym. ebenfalls hierher zu gehören: Laytel wäre Dim. zu der seit dem 13. Jh. nachgewiesenen alt-freiburgischen Dialektform layt für frz. lac (Jaccard, Essai, 246). Liib- B) b) ein körst dinckel uff Libishalten 1423 K1 , vff Libishalten 1482 K1 III O bbaLm ; l ▫ b ″ ts-/ l ▫ b ″ rtsmát (K.), Lÿppertzmat 1534 U100 (N. 1607), Lypertss matten 1535 U101 II B ärisw .; dz holtz genemmet der Lybenb Д l 1388, Libib Д l 1531 U97 , Jm Lubjb Д l 1599 U114 III K irchL .; das libennried um1533 U133 III T OFF . <?page no="137"?> Lieb 98 97 Mit ahd. PNN zum Stamm * lⁿba - [germ. *lib-aem./ n. ‹Leben› > ahd. l ⁿ b, l ⁿ p(h) u.ä.] gebildete Namen. Hierzu auch die Kzf. L ⁿ bo (Förstemann I, 1054ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 235; 24 Kluge/ Seebold, 566). Im zweigliedrigen PN in Libe(r)tsmatt kann als bestimmender Teil auch leuba-, altobd. liuba [germ. Adj. *leuba- ‹lieb› > ahd. liob, liub u.ä.] (z.B. Leupard; Förstemann I, 1025), oder leudi- [germ. *leudim. ‹dingberechtigtes Mitglied des Volksverbandes›, Pl. ‹Volk›, auch in wgerm. leudes ‹Leute› > ahd. liut(i) m./ n./ f. > mhd. liute] (z.B. Leudoberct/ Liutbert u.ä.; Förstemann I, 1036f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 232f.; 24 Kluge/ Seebold, 572) stecken. Evtl. zu dem damit gebildeten FN Lyb u.ä., obwohl im Kt. BE nicht bezeugt (vgl. Studerus, Familiennamen, 55). S. auch Lieb. In Zuss. wie Lybenbкel , Libibкl , libennried ist zu vermuten, dass das BW auf den Stamm leibazurückgeht [germ. *leiba f. ‹Rest, Überbleibsel, Erbhinterlassenschaft› > ahd. leiba f. > mhd. leibe f.] (Schützeichel, Ahd. Wb., 168; Lexer I, 1862; Förstemann II/ 2, 63ff.) Libige l → b → g ″ , a (Wald und Weide), Lybigen (Alp) 1845 D IV K andergr ./ K anderst . Ingen-Bildung, entweder mit der ahd. PN-Kzf. Libo zum Stamm germ. * lⁿba - ‹Leib›, in SG seit 787 mehrfach belegt (Förstemann I, 1054), oder mit Liebo zum Stamm germ. *leuba- ‹lieb›, seit 809 in SG in versch. Lautungen mehrfach bezeugt (Förstemann I, 1020); für mda. -i- < -iebzw. -ivgl. Zinsli, Hohliebi, 256, Anm. 6 und insbes. Boesch, Kleine Schriften, 345, bes. Anm. 27. Vgl. auch Hubschmied, Frutigen, 29; Glatthard, Aare/ Saane, 317. Liich B) b) l ↓ x-/ l ↓ xtlöi (Stelle, wo der Leichenzug auf dem Weg zum Friedhof anhält) II T rachsw .; l ↓ xlöi (2 Lokalitäten), Der Lych Löüw, bey der Lych Löüw, Petter Gfellers Lych Löüwi 1736 S , den Weg von der Leichläüw weg hinab bis zum Haus in der Stegmatt 1810 S , Leichläüw-Ackere 1822 S III g rOsshöchst .; l ↓ xlöi, d ″ r, by der Lychleüwe oder Lengfeld 1659/ 60 S , l ↓ xlöiaxx ″ r, Leichleuwaker 1829 S , Leichläuwaker 1887 S , l ⁿ xl ũiε t ů i (behauener Granitblock) III K OnOLF .; l ↓ xlöi III M üns .; l ↓ xlöi, b ▪ d ″ r (2 Lokalitäten), l ↓ xlöi ε tei III O bthaL .; lichmoß um1530 U142 III W attw .; l ↓ xbr ▪ tt ″ r ″ (Weide), l ∟ xbr ▪ tt ″ r ″ fl ђ″ (Flühe) V B ön .; l ↓ xbritt ″ r, inn (Felsen) V G utt .; ennunt der Lichstrasse 1332 III O stermund . Zu schwzd. L ⁿ ch, L ⁿ cht f. ‹Leiche; Leichenbegräbnis, -zug›, mhd. lîch f. (Id. III, 1013ff.; Lexer I, 1896f.). L ⁿ chlöi ‹Ort, an dem früher die Leichenzüge ein Unser Vater lang gerastet haben› (Id. XI, 849). Die L ⁿ chlöi-Namen (vgl. Schmalz, Lychleu, 1ff.) finden eine Parallele im urnerischen Lichkirmi (URNB II, 221f.); s. auch Löi und Löiji. - Lichbritter(e) wohl nicht nach dem Brauch, Totenbretter als Denkmal aufzustellen (s. HDA VIII, 1056ff. unter Totenbrett), sondern eher nach der Form. Licke l ↔ kx ″ , ▪ n d ″ r/ uf d ″ r, likxα, d (Heumahd, Hang), l ↔ kx ″ m-/ l → kx ″ b  rgl ▪ (Bergli), l ● kx ″ w Ŕ id (Weide) IV F rut . Obwohl früher die Entrundungsgrenze im BO weiter westlich verlaufen haben muss (Glatthard, Oberhasli, 51ff.), dürfte Frutigen selbst nie entrundet haben (vgl. SDS I, 51); deshalb stellen wir den Namen nicht zu schwzd. Lucke(n), Lücke(n), Licke(n) f. (s. Lücke). Auch ein Anschluss ans Vb. mhd. licken, lichen ‹durchseigen› (Faktitivum zu lëchen ‹austrocknen, vor Trockenheit Ritze bekommen und Flüssigkeit durchlassen›) ist wenig wahrscheinlich (Lexer I, 1849 u. 1899; vgl. hierzu Id. III, 1249f.: licke(n) und Licki). Somit bleibt der Name vorerst ungedeutet. Lidi † an das lidimos um1533 U133 III R üegg .Vorderf. Als hist. Einzelbeleg ohne aktuelle Parallelen schwer zu deuten. Falls die Graphie zum Nennwert zu nehmen ist, vielleicht zur Kzf. Liuto (in SG seit 759 vielfach belegt) - zu einem ahd. PN des Stammes germ. *leudi- ‹Leute, populus› - welche mit entrundetem Stammvokal und evtl. Mittelsilbenerhöhung -i- < -enzu *Lidi wurde. Die zweigliedrigen Bildungen dieses Stammes wurden von den Kzf. sehr früh verdrängt (Förstemann I, 1030ff., bes. 1032; Bach I/ 1, § 97). Vgl. für die alte Entrundung des Schwarzenburgerlandes nahe der Sprachgrenze die FNN Hensli Litprand 1473 und Hentz Lidy, Tauers [Tafers] 1447 (Studerus, Familiennamen, 72f.). Lieb Lieb I; Lieb II Lieb I B) b) li ″ bék (Villa mit Schweinemästerei und Scheune; ungebräuchlich) II W iggisw .; li ″ bék (Quartier, urspr. Landhaus aus dem 18. Jh.), Liebeck, Liebegg (Landgut, 1 Gebäude) 1838 D III B ern ; li ″ bfr ĭ u ″ br ί nn ″ (Quellgebiet) I P iet .; Liebstatt (Wald) 1838 D II H eimisw . C) (Hauptakzent, wo nicht anders angegeben, auf -íe-) -i/ -e: CBac) (Auswahl: ) h ī li ″ b → (3 Häuser auf Anhöhe) I L euz .; holi ″ b ″ (K., kaum merkbarer Vorsprung am Hang) II B ang .; h ī li ″ bi (2 Lokalitäten; ein Name heute nicht mehr gebräuchlich) II K rauchth .; holi ″ bi (steil abfallendes Buschwäldchen) II L Otzw ./ R ütsch .; h ī li ″ b → (K. an hohem Hügel) II O bbipp ; h ī li ″ b ″ , ▪ d″r h ī li ″ b ▪ (Heimet, K.), die Holiebe, an der Holÿebÿ 1520 U131 , Die hochliebin 1535 U101 , Hohliebe 1850 JBe III B eLp ; h ī l ▪″ bi (ehemaliges Landhaus und nördlichste der 6 Bastionen im heutigen Gebiet Grosse Schanze/ Sidlerstrasse 5), die Holieben 1388, in dem hus hochenlieben 1481 Ch5 , die Hocheliebe, die Hollybi 1637/ 38 UP III B ern ; pro quatuor posis silue vocatis hach liebi 1425 K10 <?page no="138"?> Liebefeld 100 99 III ? G ugg .; vff der hochliebe 1531 U97 III K irchL .; holi ″ bi, uff der holÿebe 1529 U93 , uff hochliebÿ 1554 U109 , Hochliebe (Hohliebe) (Landsitz, zu den Spiegelgütern gehörig) 1838 D III k öniz ; holi ″ bi (Wald bei Homattli) III L angn ./ T rub ; h ī l ▪″ b ▪ (hochgelegenes, leicht ansteigendes K.), de Holiebon 1316, daz g И t von Hochlieben 1322, d К Hochlieba 1331, Holieben 1434 Rq7 III M üh - Leb .; hóli ″ bi (Wohngebiet, an aussichtsreichem Hangvorsprung), ann der hochliebe um1533 U133 , Hohliebe (1 Haus) 1838 D III M ühLeth .; holi ″ b ▪ (Heimet, K.), die holieba nach1430 U78 , von der holieben 1434 U120 , Holiebe (Haus) 1838 D III N eu .; holi ″ bi (Steilhang), Hohliebe (einzelne Häuser) 1838 D III O bdiessb .; h ī li ″ b ▪ (aussichtsreicher Bergkopf) III R üti bR./ W attw .; hol ▪″ bi (ebenes Gelände), die Hochliebe 1764 C3 III T hun ; hol ▪″ b ▪ (terrassenförmige Lichtung in steilem Waldhang) III T OFF .; h ī li ″ b → (Hangterrasse), die hochliebe 1531 U97 , auff der Hohenliebe 1722-1724 C3 III V ech . Sinn.; holi ″ b → (Heimet, auf Anhöhe), auf der Hohliebi 1759 A , auf der Hohliebe (Haus) 1838 D III W ahLern ; vff der z ώ llgk genannt Holiebÿ 1530 U132 III W aLkr . Big.; hol ▪″ b ″ (sanfte Hangstufe), auf der Holiebe 1741 C3 , auf der Hohlieben (7 Häuser) 1838 D IV A deLb .; h ī li ″ bi (K., Scheune, Hangvorsprung in ansteigendem Bergrücken) IV D iemt .; h ī l ▪″ bi (Häuser am Abhang, sumpfig), cristan tentzers holieben am b Д ll 1515 U158 , Hohliebe 1838 D IV L enk ; holi ″ bi (2 Scheunen auf leichter Geländewelle) IV Z weis .; holi ″ bi, ds (an scharfer Egg) V H abk .; h ī li ″ b ″ (steile Berggegend) V H OFst .; h ē li ″ b ▪ (steiler S-Hang) V L ütsch .; holi ″ b ▪ (einige Häuser, etwas erhöht) V R ingg .; Der Hochliebe acher 1531 U97 III M ühLeb .; der Hoch Liebe acher 1535 U101 III t rimst .; hòl ▪″ b ″ nék (kleine Egg) V H OFst .; holi ″ b → houts (Wald) III W ahLern ; h ī li ″ b → lox, h ī li ″ b → rein II K rauchth .; h ē li ″ b ▪ w ć ld (Wald, Alpweide), h ē li ″ b ▪ w  g (Weg) V L ütsch .; h ī l ▪″ biw Ŕ dli (Sumpfgebiet) IV L enk ; uff der hocheliebezellg 1591 U130 III W ahLern . CBb) lí ″ bif  ud III K öniz Liebef. s. Liebefeld ° ; Liebifels 1756 L , Burg Liebefels 1850 JBe II K rauchth . s. Liecht. Lieb II B) b) l ▪″ b ▪ f Ό r ″ (K.) I M eik .; an die liebiß halden 1542 U104 III w aLd .Zimm.; l ▪″ mb ″ rg (2 Heimet, K. und Wald), Kristan de LiebZimmenberch um1300 N , ze Liebenberg 1330, von Liebenberg 1414 Rq1 , auf dem Lienberg 1756/ 57 C3 , Liebenberg, Liemberg (Weiler) 1838 D II R Ohrbgr .; li ″ bib  rg (Heimet), zwischen dem Liebenberg 1365, Liebiberg (Haus) 1838 D III B OLL .Ferenb.; am liebeberg 1500 U48 III ? L ind .; Lienbergmatt 1806 P II K Ldietw .; l ▪″ mb ″ rgwaud (Wald), Liembergwald (Tannwald) 1838 D II K Ldietw ./ R Ohrbgr .; an Liebisch brunnen 1531 U97 , Am Liebis brunn acher 1535 U101 , das liebst brunnacherlj 1553 U107 , der Libischbrunnen bletz 1531 U97 III K irchL .; Liebisbühl (Hof) 1845 D III B Lumst .; li ″ bi ε t Ť (Felskopf) IV K anderst .; l ▪″ bisd ī rf I B ühL ; liebestorffzelg 1528 U2 I H ermr . C) -eli -eli: l ▪″ b ″ li (kleines Heimet und K.; heute ε waŋék) III E ggiw . I. Schwzd. lieb, mhd. liep, liup, ahd. liob, lieb, liub ‹lieb, angenehm, erfreulich›, zu idg. *leubh- ‹begehren, verlangen› (Id. III, 984ff.; Lexer I, 1910f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 378; 24 Kluge/ Seebold, 574). - Zur f. ⁿ (n)-Abl. in Holiebi (und der vermutlich älteren Form Holiebe) vgl. Zinsli, Hohliebi, 255ff., bes. 258: Der mit dem Adj. schwzd. h ē ch, h ĸ ch, mhd. h ē (ch) zusammengesetzte Name bedeutet ‹schön, angenehm gelegene An- oder Berghöhe› und ist - als lebendiges Wort M. des 20. Jh. im VS gerade noch fassbar - typisch für die westl. dt. Schweiz (Zinsli, Ortsnamen, 84f. u. Tafel X; Lexer I, 1312f.; Id. II, 972ff.). II. Zu ahd. PNN, deren Grundlage ‹lieb, angenehm, erfreulich› (s. Lieb I) in äusserst zahlreichen Bildungen bezeugt ist, u.a. auch in der Kzf. Liebo seit 809 in SG (Förstemann I, 1018ff., bes. 1020). Die Kzf. Liebi (Id. III, 992) und Liebel (Id. III, 989) sind wohl Abl. vom zur Zeit des Pietismus aufgekommenen Taufnamen Gottlieb. Liebefeld ° lí ″ bif  ud (Quartier), auff dem Liebefeldt 1732/ 33 C3 , auf dem Liebenfeld 1740-1742 C3 , Liebenfeld 1747 A , Liebefeld (Höfe und Färberei) 1838 D III K öniz Liebef. Liebefeld ist das Feld unter der Holiebi (s. unter Lieb I; vgl. Zinsli, Hohliebi, 257, Anm. 8; Hubschmied, Frutigen, 38). Liebewil ° l ▪″ biw ↕ u (Dorf), in Libenwile 1274, Liebenwyl 1309 N , von Liebenwile 1315, Uolrich von Liebenwile 1332, Henricus de Libenwile 1356, Johannes von Libenwile 1372, 1373, Libenwile 1375 R3 , Johans von Lybenwile 1380, Libenwille 1389-1460 Ud , ze Libenwile 1390, ze libenwil 1434 U120 , von libenwil 1452 U79 , Libenwyl, Liebenwyl, Lybenwyl 1479-1563 Ar , zu Liebenwil 1482 K1 , liebenwill 1486 U81 , Lieben will 1529 U93 , Libenwill 1531 U96 , Libemwÿl, z И Libennwÿl 1531 U97 , Liebenwyl 1535 U101 , (ab hier Auswahl: ) Liebenwyl pagus 1577 Sch , Liebeweil 1752 C3 , Liebenwyl (Dorf) 1838 D , Liebenwÿl Feld 1534 U100 (N. 1671), Liebewylwald (Buch-, Tannwald) 1838 D III K öniz . Eine -w ⁿ l ć ri-Bildung mit dem bereits 822 in SG bezeugten ahd. PN Liebo, zum Stamm Leuba-, altobd. Liuba, germ. Adj. *leuba- ‹lieb, geliebt› > ahd. liob, liub u.ä. > mhd. liep (Förstemann I, 1018ff., bes. 1020; Kaufmann, Ergänzungsband, 229ff.; 24 Kluge/ Seebold, 574; s. auch Lieb); mit weiterer Differenzierung s. Zinsli, Hohliebi, 256, Anm. 6. - Zum Stamm L ⁿ ba- (ahd. PN Libo) s. Löffler, Weilerorte, 132f. - Aktuelle Mda.-Lautung mit Mittelsilbenerhöhung. S. auch Liib-. <?page no="139"?> Lien 102 101 Liecht B) ac) Im byweg fur das Holiecht 1524-1593 U168 IV F rut .; h ē li ″ xt, im (Fluh, Aussichtspunkt) V B rienzw .; h Ĭ li ″ xt (Felsen; auch mittag ε t  in) V G adm . b) Jm Mooß zu Stad gel ώ gen, Liechtnouwers matten genempt 1573/ 74 U77a II W iedL .; Peter uffem Liechtenfels 1389 R2 , wider liechtenfels 15.Jh. U47 , vom berg liechtenfels 1500 U48 , Liechtenvels 1527 UP , 1547 UP , Liebifels 1756 L , Burg Liebefels 1850 JBe II K rauchth .; lì ″ xtgu ″ tbaxb  rg (K.) II S um .; li ″ xtgu ″ t, im ford ″ r/ hiŋ ″ r (2 Heimet, K. und Wald), im Liechtgut 1635-1638 C3 , im vordern (2 Höfe, 2 Häuser)/ hintern (1 Hof, 2 Häuser) Lichtgut 1838 D , li ″ xtgu ″ tgrab ″ (auch li ″ xtgu ″ t ″ r), li ″ xtgu ″ thaul ″ (Heimet, K. und Wald), li ″ xtgu ″ tbax (Bach, K. und Wald), im vordern/ mittlern/ hintern Lichtgutbach (3 Häuser) 1838 D , li ″ xtgu ″ tb  rg (Scheune und K.), li ″ xtgu ″ t εΚ r (Heimet, K. und Wald), Lichtgutwald 1838 D , li ″ xtgu ″ tweid ″ (Scheune und K.) II T rachsw .; li ″ xku ″ t/ li ″ xtgu ″ t (2 Heimet und K.), Liechtg И t 1547 U137 , im Liechtgut 1706 A , Lichtgut (4 Güter) 1838 D , li ″ xku ″ krab ″ (Graben), im Liechtgutgraben 1799 C3 , Lichtgutgraben 1838 D III S ign .; Liechthofstatt (Gütchen) 1838 D II S eeb .Riedtw.; Jm Liechtenn stal 1531 U97 , Jm liechtenstal 1534 U100 , Petter Bert z И Liechtstall 1544 UT , Im Liechtenstall 1735 S , Am Liechtennstalacher 1534 U100 , Liechtenstahlaker 1766 S , die Liechtennstalgassen 1534 U100 III B OLL .Habst. C) -li; -i -li: li ″ xt ″ li (2 versch. Lokalitäten, Heimet und Scheuergut) IV S aanen . -i: von dem st К ki reben genant daz Liechti 1362 III B ern ; (hierher? ) l ▫″ xt ″ n ″ n, in d ″ r (2 Heimet und K.) V M eir .; by liechtiß matten 1547 U4a I S eed .; li ″ xtimatt ″ III M ühLeb .; einen bomgarten ist geheissen Liechtisrösch M.15.Jh. Ch6 IV S piez ; (hierher? ) ab einem guot genempt der liechtiner 1538 U148 IV F rut . Zum Adj. schwzd. liecht ‹hell›, mhd. lieht ‹licht, hell, glänzend›, ahd. lioht, leoht (Id. III, 1055; Lexer I, 1906; 24 Kluge/ Seebold, 574; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 379), für Landstücke, die einst mit Wald bedeckt waren und später gelichtet, gerodet wurden. Zum Namen in II k rauchth . vgl. Schweingruber, Krauchthal, 42. Möglich ist bei einigen Namen - etwa bei Zuss. mit -guet - eine Herleitung aus schwzd. Liecht n. ‹wie nhd. Licht›, mhd. lieht n. ‹Licht, Leuchten, Helle, Glanz› (Id. III, 1050ff.; Lexer I, 1906). Bezieht sich in FlNN zumeist auf Abgaben an das ewige Licht in der Kirche oder auf solche an ein Licht in einer Armenstube, die aus gewissen Gütern fallen (Buck, Flurnamenbuch, 163). Schwzd. Ho(ch)liecht n. ‹Helle über dem Horizont, Höhe des Himmels›, meint in geographischen Namen ‹Bergkamm, -grat; Horizont, Gesichtskreis›. Damit wird jene Zone benannt, welche von unten gesehen oben auf einem Grat bzw. Bergrücken den Horizont begrenzt (Id. III, 1053f.; Zinsli, Grund und Grat, 324; Zinsli, Ortsnamen, 53ff., mit Karte; NWNB II, 1272). Der FN Liechti ist im Kt. BE weithin - so v.a. im Emmental - alt bezeugt (FNB III, 367); er soll auf den Wohnstättenamen - das Adj.-Abstraktum - Liechti f. ‹gerodete Stelle, gerodetes Waldstück› zurückgehen (Brechenmacher, Familiennamen II, 188; Zürcher Familiennamen, 114), wozu der schwzd. Pl. -in ″ / - ″ n ″ verbreitet ist (Marti, Berndt.-Grammatik, 90). Nicht ganz ausgeschlossen ist ahd. PN-Element zum Stamm Leuht- oder allenfalls auch zu L ⁿ hta- (s. Liechterswil). Liechterswil l ⁿ″ xt ″ rsw ↕Ǿ (Heimet und K.), l ⁿ″ xt ″ rsw ↓Ǿ , s ▪ nn ″ r ″ (2 Heimet und K.)/ im ī b ″ r ″ (Heimet und K.)/ im uss ″ r ″ (2 Heimet und K.), in Liechterswile 1345 N , Liechterswill 16.Jh. UP , Liechterswil 1529 UP , Im liechtterswyl 1547 U137 , Liechterswyl 1704 A , Liechtersweyl 1770 A , Lichterswyl (Häuser) 1838 D , das Liechterswÿl feld 1544/ 45 U117 , gegenn dem Liechtters wyl velld 1547 U137 , l ℅″ xt ″ rsw ↓Ǿ m Ĕ s (K.), l ℅″ xt ″ rsw ↓Ǿ b  rg (Wald) III B Ow . Eine -w ⁿ l ć ri-Bildung mit einem zweigliedrigen ahd. PN, in dessen BW der Stamm Leuht- (zum Adj. germ. *leuhta- > ahd. lioht, leoht ‹strahlend, hell›), allenfalls auch L ⁿ hta- (zum Adj. ahd. l ⁿ hti, lieht ‹leicht›) stecken dürfte (Förstemann I, 1051 u. 1056f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 233 u. 236; 24 Kluge/ Seebold, 567). Liechter(t) † an Liechters moß, an Liechterts moß 1531 U97 III B ern . Zus. mit einem zweigliedrigen ahd. PN zum Stamm Leuht- [evtl. L ⁿ hta-] als BW. S. Liechterswil. Lied A) l ▫″ d, ds/ Ό f ″ m (Heimgüter; jünger für n ▪Ǿ wbr ▪ xli) V H as - Lib .Hohfl. B) aa) ć b ″ l ▫″ d, ds/ ▪ m (Heimet und K.; seltener auch ć b ″ l ▫″ di) IV A deLb . Schwzd. Lied ‹wie nhd. Lied›, mhd. liet n., ahd. liod, lioth, aus germ. *leudan. ‹Liedstrophe›, Pl. ‹Lied› (Id. III, 1095; 24 Kluge/ Seebold, 575; Lexer I, 1913f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 378; vgl. auch Zinsli, Flurnamen und Volksleben, 38). - Der Name in V h asLib . rührt angeblich daher, dass die Leute an jener Stelle immer dasselbe Lied sangen. Liem s. Lieb u. Lien Lien B) b) Jacki graff lienacher 1524-1593 U168 IV R eich .; l ▪ n ů k (K. im Wald), l ▪″ n ů kr ę b ″ (Wald und Bach), l ▪″ n ů kw ęΌ d, Lieneggwald (Wald) 1838 D , l ▪″ n ů kw  g III W attw .; <?page no="140"?> Lienboum 104 103 l ▪″ nék (Wald), Lieneggwald (Wald) 1838 D IV O bwiL iS.; stost an die Lÿengassen 1531 U97 III K OnOLF .; Ein mattan zliemoß 1530 U132 III B ern Obbott.; im Lienbul 1502 U157 , am liennb Д ll 1515 U158 IV B OLt .; l ▪″ nt Ό (2 Heimet), Lienthal (Hof) 1838 D , l ▪″ nt Ό w Ŕ d (Heimet), Lienthalweid (Hof) 1838 D III R üegg . C) -le(n) -le(n): l Ā″ ndl ″ nb ĭ d ″ n, im (Wald) V B rienz . Schwzd. Liele(n) mit Dissimilation zu Liene(n) f., in V B rienz Lienle(n) ‹Gemeine Waldrebe, Clematis vitalba› (Id. III, 1260; im BO Lienle(n) sonst ‹Lycopodium clavatum, Gemeiner Bärlapp, Kolbenmoos, Drudenfuss› u.ä., vgl. Durheim, Pflanzen- Idiotikon, 48), mhd. liel(e) f. ‹vitis alba›, ahd. liola (Lexer I, 1910; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 379). Vgl. auch Diss. zu schwzd. Niele(n) f. (Id. IV, 715). Lienboum züm Lynachboüm 1518 U74 II r umisb .; Der Leym boum acher 1535 U101 II U rt .-S chönb .; liembo ▪ n (Scheune und K.), zem Linb А n 1363 V I nnertk . Die Zuss. mit -baum suggerieren einen Baumnamen, am ehesten wohl schwzd. L ⁿ nboum ‹Ahornblättriger Massholder, Acer platanoides›, ‹Hagebuche, Carpinus› oder ‹Eibe, Taxus baccata› (Id. IV, 1241); ahd. l ⁿ n-/ l ⁿ mboum, lintboum, mhd. lîn-/ lîmboum, nhd. Lenne, Lehne, Löne f., Leinbaum ‹Spitzahorn› ( 24 Kluge/ Seebold, 566; DWB VI, 547, 698, 751f.; Brandstetter, Bäume und Sträuche, 16f.; Lexer I,1922; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 376); schwzd. Lien ‹Spitzahorn, Acer platanoides› (Id. III, 1285, für GL), auch [tautologisch] Lein-Are(n) (Id. I, 386 u. 161), Leinahre, Leinbaum (Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 3), in der Brienzerseeregion L ⁿ nahore(n) (Bosshard, Mundartnamen, 158). - Acer platanoides blüht zur Zeit der Leinblüte, ist aber mit Lein nicht verwandt (Schwäb. Wb. IV, 1154). Assimiliertes n > m tritt auf im Beleg von II U rt .-S chönb . und evtl. in der aktuellen Lautung von V I nnertk . (s. auch unten). Schwer erklärbar bleibt das Infix -achim Beleg von II r umisb .; evtl. könnte es mit -a(h)re in Zusammenhang stehen. Leymboum ist wohl eher Verschrieb als bereits nhd. Diphthongierung. Zur Lautung -boin für -boum s. Zinsli, Lienboin, 313ff. [wo Lienals schwzd. Liene f. ‹Waldrebe› gedeutet wird: ‹von der Schlingpflanze umsponnener Baum›], und Glatthard, Oberhasli, 231ff. mit Karte. S. auch Lien. Lienhard Lienhard; Lienz; Lieni Lienhard B) b) li ″ nhartsmatt ″ (Wiese) IV k anderst . Lienz B) b) lì ″ ntsh Ώ b ″ l, uf ″ m, lì ″ ntswéid, in d ″ r (Heimet und K.) V G rindeLw .Bussalp. C) -er -er: l ▪″ nts ″ r, d ″ r (Haus), Lienzerhaus (Hof) 1838 D , l ″ nts ″ rwéidli (kleines Heimet und K.) II S um . Lieni l ▪″ ni (Heimet), Lieni (Haus) 1838 D II U rsenb .; li ″ ni (Heimet und K.) II W yss .; Lienihaus (Haus) 1838 D III T rub ; im Lieneloch 1792/ 93 C3 , Lieniloch (Haus) 1838 D II E risw .; Lieniberg (2 kleine Heimet) 1838 D III B igL .; Lienis Rütti 1522 U41 II A arw . oder Umgebung. Zum PN Lienhard oder zu den davon abgeleiteten Kurzbzw. Koseformen Lieni, Lienz (Id. III, 1286; Förstemann I, 1052ff.), oder zum FN Lienhardt, in IV F rut . alt belegt (FNB III, 369). Evtl. Lieni als Abl. mit dem Suffix ahd. -ahi > mhd. -ach/ -ech/ ich > mda. reduziert zu -i, das in Zuss. mit Baum- und Pflanzennamen Standortkollektiva bildet und häufiges Vorkommen bezeichnet (Sonderegger, Appenzell, § 247; Henzen, Wortbildung, § 88.3; Bach II/ 1, §§ 193 u. 194.1.a). S. auch Lien. Lieni s. Lienhard Lienz s. Lienhard Liessbach † Jm Ließbach ij meder, j mad heist der nider ließbach 1530 U95 , i mad Im Ließbach Lyth zwüschen dem Gyresperg unnd Bützberg 1595 U54 II H erzb ./ T hörig . Der heute ausgestorbene Bachname bleibt vorläufig ungedeutet. Eine Anlehnung an schwzd. L ⁿ sch, Liesch n., L ⁿ sche(n), Liesche(n) f. ‹geringeres, gröberes, auf nassem Boden wachsenden Gras, als Futter für Pferde und Schafe, bes. bei Futtermangel benützt; langes, über Felsabsätze herunter hängendes Gras›, und im Speziellen mit den - auch im Bernbiet bezeugten - Bed. ‹Riedgras, Segge›, ‹(Knopf-)Binse›, ‹Schilfrohr› u.ä., mhd. liesche, ahd. lisca, lesc (Lexer I, 1913; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 371 u. 379) - beide vermutlich f. Geschlechts - darf, auch wenn Id. (IV, 952) einen heute allerdings nicht mehr eruierbaren bernischen Liesbach unter den mit einem Pflanzennamen zusammengesetzten Bach-Namen aufführt, kaum erwogen werden, da diphthongische Formen (Liesch u.ä.) für den Kt. BE nicht belegt sind (Id. III, 1459) und auch in unserem unter Lisch(e) [s.d.] zusammengetragenen Namenmaterial nur ausnahmsweise (vgl. 1312 Liescherron III r üegg .) auftreten. Liffenstein † von liffenstein 1428 U78 , ze lÿffennstein einthalb am wald 1531 U97 I R ad .Olt. Nicht deutbarer Einzelbeleg. Liftsteine l ▪ ft ε t  inα (Steine versch. Grösse neben dem Weg) V B rienzw . <?page no="141"?> Lim(m)i 106 105 Zum Vb. schwzd. lüfte(n) bzw. - mit Endrundung - lifte(n), mhd. lüften swv. im Sinn von ‹(auf-)heben, in die Luft heben› (Id. III, 1161; Lexer I, 1978; Ritschard, Bödellitüütsch, 149: Syn. lüpfe(n)). - Nach der Gwp. sollen früher an dieser Stelle Steine als sportliche Betätigung aufgehoben worden sein. Ligerz ° A) l ▪ g ″ rts (Dorf, Gde.), Ulrricus de Lieresse 1178 N , Volmarus de Liegerche 1218, Folmarus de Ligerce 1228, dominus Volmarus de Lierzi 1229, dominus Volmarus de Ligerce 1229/ 30, Volmarus de Liegerzo 1230, Volmarus de Ligerzo 1231, et a furno subtus Lieresie 1234/ 35, Folmari de Ligirzo 1235, Volmarus de Ligerzo milites 1236, et vineam meam sitam sub castro Ligerte 1236/ 37, Wolmarus de Lieressin 1237 N , Volmarus de Ligerze um1238, Volmaro de Ligerzo 1242, Ligerc 1250-1256, Henricus de Lierece milites 1258, nobilis dominus de Ligersha, Datum et actum in Ligersso, a munitione que dicitur Ligerza 1262, dominus Nicolaus de Ligerzo 1276, prope Liresce 1277 (1303 in Kopie), domini Henrici domini de Ligerze 1279, Henricus de Liguerzo 1289, Johannes de Licherze 1304, (ab hier Auswahl: ) Katherine de Ligertz 1318, Johannem de Ligretz, Johannes de Ligritz 1319, dominus de Lyrezi 1322, einer von Ligertz 1336, in dem banne v. Ligerze 1353, confin de Glerescez 1354, sito in confinio de Lieresse 1360, Martenyer de Lyrasce 1361, in dem twinge und banne von Lygertz 1367, monsi Ulri de Liegresce, die l К te ze Ligeritz 1371, fils de Nico de Lirasse, les seigneurs de Gleresse 1373, z И Liegrietz 1374, im Twing Ligerz 1377, Ligritz 1539 A , zu Ligertz 1538 U36 (N. 1551), Ligerz 1838 D I L ig . B) b) l ▪ g ″ rtshö λ tsli (Wald), Ligerz-Pfrundwäldchen (Wald) 1838 D , l ▪ g ″ rtsl  nt ▪ I T wann ; l ▪ g ″ rtsmatt ″ (K.) I G aLs . Der ON Ligerz, frz. Gléresse, frkpr. patois y ″ r ů s, ist nach heutiger Auffassung (aufgrund der ältesten hist. Belege, entgegen der auf Hubschmied fussenden Deutung von Besse, Namenpaare, 181f., 607, 739 u. 782; Weigold, Sprachgrenze, 37ff.; Zinsli, Suffixlandschaft, 589ff.; Glatthard, Aare/ Saane, 146f. u. 206) rom. Ursprungs, wie schon Jaccard (Essai, 190) erkannt hat: Abl. - mit dem Suffix -esse < lat. ⁿ cia - von lat. glarea ‹Kies› (REW, 3779; FEW IV, 149), also ‹Ufer mit Kiesboden› (LSG, 535); lautlich mit frkpr. Palatalisierung von gl- > ly- [patois > y], die seit dem 10. Jh. belegt ist [vgl. lyér ″ ‹Kies am Flussufer› in Greyerz FR, auch anderswo gut belegt]; im Dt. erfolgte schriftliche Vereinfachung zu l-, da hier kein palatales lj als Phonem existiert (Wulf Müller, brieflich); die im Mhd. entstandenen dt. Schreibungen mit -gstehen zunächst für den Laut -j-, wie in mittelalterlichen Urkunden häufig (Boesch, Urkundensprache, § 35), mit der Zeit setzte sich -gauch in der Aussprache durch. - Der Ausl. auf -z [ts] deutet sich bereits 1218 in Ligerche an, wo -cheine Graphie für -tsist, auf der Basis der Entsprechung patois -ts- = frz. -ch- [ ε ]; 1229 Lierzi ist noch rom. -s-Lautung, die Graphie -zstammt aber wohl aus dem Dt. (Wulf Müller, brieflich). S. auch Laariou. Lignolle l ▪ gno λ″ n, d ″ r Π ss ″ r/ ind ″ r (Berg; Ausflugsziel der Älpler, man lag dort) V H asLib . Kompositum mit dem BW schwzd. Vb. lig(g)e(n) ‹wie nhd. liegen›, mhd. ligen, licken, ahd. lig(g)en, lig(g)an, aus germ. *leg-ja- ‹liegen› (Id. III, 1240ff.; 24 Kluge/ Seebold, 575; Lexer I, 1915; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 373) und dem GW schwzd. Nolle(n) m./ (f.) ‹etwas knollig Hervorragendes›, als FlN verwendet zur Bez. von Berggipfeln, rundlichen Erhebungen und (Fels-)Vorsprüngen, < ahd. hnollo, hnol, nol m. ‹Spitze, Hügel, Berg› (Id. IV, 716; Zinsli, Grund und Grat, 331; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 443). - Vergleichbare - d.h. mit demselben BW gebildete - Namen gibt es u.a. in den Kt. UR (Ligegg; URNB I, 880) und GR (Liggboda, Ligsteina; RNB II, 452). S. auch Nolle(n). Lilache s. Liin Lilie l ▪ l →″ bod ″ (Weide) IV Z weis . BW schwzd. Lilie(n) m./ f., mhd. lilje, gilge u.ä. m./ f., ahd. lilia f., lilio m. ‹Lilie›, entlehnt aus lat. lilia, dem Pl. von lat. lilium, dieses aus einer Substratsprache (Id. III, 1260; 24 Kluge/ Seebold, 576; Lexer I, 1016 u. 1921; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 376). Lilie wird im Simmental gebraucht für das Bergbzw. Alpenveilchen [viola montana] oder das Spornveilchen [viola calcarata] (Bratschi/ Trüb, Simmental, 193; Durheim, Pflanzen- Idiotikon, 90; Marzell, Pflanzennamen IV, 1161f.). S. auch Bode(n). Liime l ↓ m ″ w  gl → , auch l → m ″ pf ć d (Weg am See) I L ig . Schwzd. L ⁿ me(n) f. ‹Schiffleine›, mhd. l ⁿ ne f. ‹Seil, Leine›, ahd. l ⁿ na f., aus germ. *leinj ē n f. ‹Leine›. Herkunftsbildung zu Lein ‹die aus Flachs Bestehende› (Id. III, 1269; Lexer I, 1926; 24 Kluge/ Seebold, 569; zum Übergang von inl. -n- > -mvgl. Baumgartner, Berner Seeland, § 148, Anm. 1). - Uferweg, von dem aus die Schiffe mit Seilen nachgezogen wurden (Näheres hierzu s. Friedli V, 27f.). Lim(m)i A) l ▪ m ▪ / l ▪ mm ▪ , d (Waldlücke, früher Holzschleif) V B rienzw . B) aa) g  lm ″ rl ▪ mi (Einsattelung) V G utt .; g  r ε t ″λ▪ mi (Übergang; heute g  r ε t ″λ ikx ″ ) V B rienz ; garw ↓ dil ▪ mm ▪ , di gr ē ss (oder Ρ ss ″ r)/ xl ↓ n (oder ind ″ r) (Übergänge), <?page no="142"?> Limpach 108 107 matt ″ n λ▪ mmi (Schlucht) V G utt .; m ę tt ″λ▪ m ▪ (Übergang) V G utt ./ I nnertk .; m ▪ ttagl ▪ mmi/ -l ▪ mi (Bergeinschnitt) V I nnertk .; ε t  inl ▪ mi/ ε t  i λ▪ mi (Übergang), ε t  inl ▪ miglet ε″ r (Gletscher), s Ǿε t ″ nl ▪ mi/ s Ǿε t ″λ▪ mi (Übergang) V G adm .; η↓″ xt ″ rl ● m → / -l ● mm ▪ (Übergang) V G adm ./ G utt .; ti ″ rb  rgl ▪ m → (Übergang, auch x Ń l ″ nlikx ″ n), tr → fdl ▪ mi, di Ό nd ″ r (Übergang) V G adm .; w  tt ″ rl ▪ m → (Lücke im Grat) V I nnertk .; w ↓ ss ″ nbaxl ▪ mm ▪ V G utt . b) l ▪ mi ε t ī kx (Felsgipfel) V G adm . C) -elti -elti: l ▪ mm ″ lti (Übergang) V G utt .; m Ώ rw ″ t ″ε t ī kxl ● mm ″λ i (Übergang) V G adm .; w → ss ″ nbaxl ▪ mm ″ tli V G utt . Schwzd. Lummi, Lümmi, Limmi f. ‹Einschnitt, Kerbe, Einsattlung an einem Felsrücken, einer Bergkette; Pass zwischen Felszacken› und ‹kesselförmige Vertiefung oder eine kleine Ebene zwischen den mit Gras bewachsenen Bergen; Einsenkung des Bodens, Schlucht, Talmulde; Einbiegung in einer Fläche›, verbreitet im Berg-Schwzd. vom VS und BO über das Entlebuch bis ins Glarnerland, ist etym. nicht geklärt (Id. III, 1270; URNB II, 552; vielleicht im Ablaut zu dem allerdings ebenfalls nicht durchsichtigen Lamm u.ä. f. ‹abschüssiger Felsabhang, Schlucht›; Zinsli, Grund und Grat, 330f., nach brieflicher Mitteilung von J.U. Hubschmied evtl. Kreuzung von rom. lumbus ‹Lende› und alem. lentin f. ‹Lende› > alem. *lumbin f. > lummi, lümmi, limmi). Limpach ° A) l ▪ mp ″ x (Dorf, Gde.), in Limpach 1275 N , 1276, in Linbach 1290, villa dicta Limpach 1321, Limpach 1353, ze Limppach 1367, ze L К npach 1368, C Д ntzin Brugger von Limpach 1373, ze lympach 1380 U55 , (ab hier Auswahl: ) Limpach, Lympach, Limppach 1389-1460 Ud , Lindpach, Limpach 1479-1563 Ar , lit im twing von limpach 1500 U48 , Limpach, wider lÿmpach, g ώ gen Limbach, g ώ gen Lindbach 1531 U59 , Limpach 1577 Sch , zu Lindbach 1761-1764 C3 , Limpach 1838 D II L imp . B) b) l ▪ mp ″ xaxx ″ r (K.) II M üLchi ; Limpachgraben 1675 Rq1 , Limpach-Moos 1505 Rq1 II L imp .; an die limpach straß 1531 U59 , an den lÿmpach w ώ g, lÿpach w ώ g 1531 U59 II B ür zH. Limpach < *Lindbach (Hubschmied, Burgdorf, 713; LSG, 537), s. Linde u. Bach; urspr. ‹Bach, der zwischen Linden durchfliesst›; lautlich entstanden aus ahd. lintabah, mhd. linte-/ lindebach durch Schwund des dentalen Verschlusslautes d und Ass. des dentalen Nasals n > m unter Einwirkung des nachfolgenden labialen b bei gleichzeitiger Verhärtung b > p; vgl. Grumpach < Grundbach (Bach) III E ggiw . - Für das BW könnte auch an das Adj. schwzd. lind ‹weich, locker› gedacht werden, s. Lind. Der wohl primäre GwN wurde sekundär auf die Ortschaft übertragen, die am damit bezeichneten Bach liegt; eine Parallele dazu ist möglicherweise Lyss ° (s.d.). Linlinisaxx ″ r (Heimet u. K.), Lytt Jnn lynnys acher, an lynyß acher 1518 U74 , der Linisacker 1666 Le , Leimisacher, Leinisacher 1780-1782 C3 , im Leimisaker 1797 A , Lynisacker (2 Häuser) 1838 D II n iedbipp . Die Wortkomposition - mit Gen.-s in der Fuge - spricht für eine Bildung mit einem PN als BW. In Frage käme allenfalls eine Dim.-Form zum Stamm *lin-, zu ahd. l ⁿ n ‹Flachs; leinenes Gewand› (Förstemann I, 1057; Kaufmann, Ergänzungsband, 236; 24 Kluge/ Seebold, 568f.; s. auch Liin). Nicht völlig auszuschliessen ist Lini u.ä. zum - für das Bernbiet allerdings nicht belegten - f. PN L ⁿ na (Id. III, 1285). Liin B) b) lilaxx ″ , ds/ im (Heimet u. K.), zem Linlachen 1349, Jm Lÿlacher 1530 U95 , Im lilacher 1531 U144 , im Leinlachen 1791 A , im Linlachen (Gut) 1838 D III A msOLd .; lilaxx ″ III K ies .; ein g И tt unnder leytta z И linlacha 1524-1593 U168 IV ? D ärst .; lilaxx ″ matt ″ (K.) IV E rLenb . Mit mhd. lîn m. ‹Lein(-wand), Flachs› und mhd. lach(en) n. ‹Tuch, Decke, Laken› zusammengesetztes schwzd. L ⁿ lache(n) f./ n. ‹Lein-, Bettuch›, mhd. lînlach(en), lîlach(en) n. (Id. III, 1004f.; Lexer I, 1928) erscheint in Namen wohl aufgrund der Form des bezeichneten Grundstückes. Lind A) l ▪ ŋ, ▪ m (K.) II M eLchn . B) b) l ▪ ndi x  l ″ , di (Mulde) IV L enk ; l ▪ ŋimatt ″ (K., überbaut) I T schugg ; l ▪ nn ▪ matt (K.) III w aLd Zimm.; l ▪ ndimattα (K.) V G ünd . C) -i -i: Jn der Lindi 1534 U100 III W icht .Ob.; l ▪ ndi, d (Häuser und Wald), im Lindi (Häuser) 1838 D V G steigw . Adj. schwzd. lind ‹weich; locker, vom Regen durchfeuchtet (vom Erdboden)›, mhd. linde ‹lind, weich, sanft, zart, milde›, ahd. lindi, aus wgerm. *len τ ja- ‹geschmeidig, weich›; aussergerm. vergleichbar ist lat. lentus ‹biegsam, zäh, langsam› (Id. III, 1315ff.; Lexer I, 1924; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 377; 24 Kluge/ Seebold, 576). - Lindi f. ist eine Adj.-Abstraktbildung auf ahd. ⁿ (n) in der Bed. ‹Weichheit; (durch Regen) aufgeweichte Stelle› (Id. III, 1318; Schwäb. Wb. IV, 1252; Sonderegger, Appenzell, § 256). Die unter Bb) und C) aufgeführten Belege sind allenfalls auch schwzd. Linde(n) f. (s. Linde) zuzuordnen. Lindach A) Lindach 1850 JBe II H indeLb .; l ▪ ŋ ″ x (Dorf, Gde.) s. Kirchlindach ° III k irchL . <?page no="143"?> Linde 110 109 B) a) n ▪ d ″ rl ▪ ŋ ″ x (Dorf) s. Niederlindach; ob ″ rl ▪ ŋ ″ x (Dorf) s. Oberlindach ° ; de Brucklindach 1577 Sch , in Stegelindacho 1281 (beide Namen id. mit Niderlindach; s.d.) III K irchL . b) lindach acher 1532 U61 , Lindachfelder 1850 JBe II H in deLb .; in der lindach matten 1500 U48 II K rauchth .; lÿnach weg, lindach weg, linach weg, linnach w ώ g 1532 U61 II M ünchb . Etym. s. Kirchlindach ° (BENB I/ 2, 460). Lindach in II h indeLb . vgl. Hubschmied, Burgdorf, 714f.: [fundus] *Lentini ć cus soll der Sage nach der Name einer Stadt gewesen sein (Jahn, Bern, 413); das vormals Lindachgüter (HBLS IV, 224) und heute Lindrein (s. Linde) genannte Gebiet birgt römisches Mauerwerk (Tschumi, Urgeschichte, 238; Archäologisches Hinweisinventar, 1147). Im BW von 1500 lindach (matten) II k rauchth . wird ein PN vermutet (Schweingruber, Krauchthal, 72), doch käme allenfalls auch eine Kollektivbildung *lintahi > *lindach ‹Standort von Lindenbäumen› in Frage (Sonderegger, Appenzell, § 247; Waser, Entlebuch, 204). Nicht ausgeschlossen ist, dass es sich um den gleichen Namen handelt wie in II h indeLb . Linde l ▪ nd ″ : I-V; l ▪ ŋ ″ : I-III; l ▪ nd ″ n: V; l ▪ nn ″ : III A) (Auswahl: ) clewÿ swab bÿ der linden 15.Jh. U47 , Nebenn der Lindenn 1530 U95 I L euz .; zer Linden 1442-1469 Ar I R app .; l ▪ ŋ ″ (Wegstelle), by der linden 1470-1490 U44 II K Opp .; l ▪ ŋ ″ (Weiler), (hierher? ) under den Linden 1414 Rq1 II L eimw ./ O chL .; Claus z И der Lindon 1345 II U ntsteckh .; l ▪ ŋ ″ , bir/ i d ″ r (Dorfzentrum), Linden (2 Häuser) 1838 D III E riz ; litt ob der linden 1493 U84 III H iLt .; vnder den linden 1320-1491 Rq1 III K OnOLF .; l ▪ ŋ ″ , d (Heimet und K.), ze Lindon 1381 III L andisw .; l ▪ ŋ ″ (Dorf, Gde.) III L ind . s. Linden ° ; an Lindon 1309, Linden (zerstreute Berghäuser) 1838 D III O bLang .; daz g И t an Linden, in der parrochi von Stefensburg 1342 III S teFF .; zer Lindon 1329 III W aLkr .; ze Linden 1337, bei der Linden (Haus) 1838 D III W Orb ; ze Zollikofen under der linden 1409 Rq6 , Lindenheimwesen (3 Häuser) 1845 D III Z OLL .; nid der linden 1394 UT IV A eschi ; l ▪ nd ″ (Weg, Platz), anntoni zer linden 1493 U84 IV R eich .; Peter zer linden, Jenni zer linden 1427 U78 , unter der Linden (Haus im Dorf) 1838 D IV Z weis .; l ▪ nd ″ n (Häuser und K.), von der matten zer Linden 1374 Qw V I nnertk . B) aa) berg, heist Villdris Linden 1493 UT IV D iemt .; Kilchlinden 1566 A II T rachsw .; s Ϋ d ″ r ″ l ● ŋ ″ (7 Heimet und K.) III O bLang .; d →″ b Όε paxl ● ŋ ″ (Heimet und K.) III E ggiw . ac) Vorlinden 1645 A III L angn .; by der grossen linden 1474 U30 I O rp .; h ī l ● nd ″ (Wirtschaft) III H öFen ; by der nidern linden 1533 U77 II H uttw .; l ▪ ŋ ″ , ob ″ r/ Ό ŋ ″ r (Heimet und K., Wald), Д lli Tanner von Linden 1389 R2 II S um .; l ▪ ŋ ″ , b ▪ d ″ dr ő i (Quartier) II L angt .; Ό ŋ ″ rl ▪ ŋ ″ (Heimet), Ober- und Unter-Linden (2 Häuser) 1838 D II E risw . b) (Auswahl: ) l ▪ ŋaxx ″ r (K.), am gstein der lindenacher, der lind acher 1528 U2 I S chüpF .; l ▪ ŋ ″ nek ″ (K.) II U tztF ; l ▪ ŋ ″ f  ud (Dorfteil), vff dem Lindifeld 1530 U95 II B Lei enb .; l ▪ ŋ ″ gr  bli (Bach) III e riz ; l ▪ ŋg Ώ mm ″ , ī b ″ r/ Ό ŋ ″ r (Heimet und K., Wald), Lingummen 1753 A III L angn .; l ▪ ŋ ″ houts (Weiler) II L eimw . s. Lindenholz ° ; l ▪ ŋ ″ h Ό b ″ l (K.; früher Galgen) IV D ärst .; die Lindenmatte zu Wile 1407 UT III S chLOssw .; l ▪ mp ″ x/ -pax, d ″ r (Bach, links zur Emme), von dem Limpach 1356 Rq6 , 1366, ze betterkingen nebend dem lindbach 1437 U56 , umb den Limpach 1458 Rq1 I R app ./ W engi / II B ätterk ./ L imp ./ M üLchi / R upp .; l ▪ mp ″ x (Dorf, Gde.) II L imp . s. Limpach ° ; l ▪ mpax, d ″ r (Bach; Heimet und Wald in III O bLang .), Lindtbach 16.Jh. UP III O bLang ./ W achs .; l ▪ nn ″ bax, d ″ r (Bach; Häuser in III R üsch .), Coecus fluvius 1076 (evtl. Fälschung aus dem 12. Jh.), dem lindennbach Nach Jn das rot wasser 1533-1542 U128 III R üsch ./ W ahLern ; l ▪ mp ″ x, d ″ r (kanalisierter Bach), l ▪ mpax (Heimet und K. in III U tt .), den limpach ab 1531 U144 , im Lindbach 1697 A III K ienersr ./ K irchd ./ N OFL ./ U et ./ U tt .; l ▪ nd ″ mbax (Bach) V B ön .; im Lintberg 1357 I L engn .; l ▪ nd ″ plet ε (Wildheustellen) IV B OLt .; l ▪ ŋ ″ bü ″Ǿ (K.; Aussichtspunkt) III W aLkr .; l ▪ ŋ ″ rein (K.), im lindenrein 1528 U2 II H indeLb .; l ● nd ″ε l Ό pf (K.) V I seLtw .; liŋ ″ε waŋ (Heimet) II S um .; nebent der linden sträsß 1500 U48 II K rauchth .; l ▪ ŋ ″ t Ǿ , ds (Tal), jm lindental 15.Jh. U47 , rivus e valle Tiliae 1577 Sch II K rauchth ./ III V ech .; l ▪ ŋ ″ t Ǿ (Dorf) III V ech . s. Lindenthal bei Boll ° ; l ▪ ŋ ″ t Ǿ bax/ -bexxl → (Bach, auch l  ŋk ″ b ″ x/ -b  xxli), Confluentia Worbulae et rivuli Lindenthalensis 1577 Sch III V ech .; lind ″ toss ″ , d ″ r (Heuland) IV K andergr .; l ▪ nd ″ waud (Wald) IV n iedstOck .; gat der Lindiweg dar К ber, zw К schenn dem vllj weg vnnd dem Lindenn weg 1530 U95 I L euz .; l ▪ nd ″ w Ŕ dli (aufgeforstete Weide) V b eatb .; an der linden wyß 1529 U92 , zw К schen der lindi wÿsen 1531 U97 II B OLL .Habst. C) -ele; -er; -(e)li; -i -ele: l ▪ nd ″λ″ n, b ▪ r/ b ▪ n d ″ r (alter Versammlungsort mit Linde) V B rienz . -er: (Auswahl: ) CA) anderthalb Juchart der linder 1529 U92 III K OnOLF .; beyr Linder 1766 A III O bdiess . CBa) h ī l ● ŋ ″ r (K.) I L euz . CBb) l ▪ nd ″ rgu ″ t (Heimet und K.) I I ns ; lindersgut 1492 K3 III W Orb ; l ▪ nd ″ r ε h ŷ s, Lindershaus (1 Hof) 1845 D III S changn .; lind ″ rsmattli (Scheuergut) IV R eich .; l ▪ nd ″ r ε b ī d ″ , uf (Alpweide) IV G steig ; l ▪ nnd ″ rw Ŕ idl ▪ (Scheuergut) V L autbr . <?page no="144"?> Linden 112 111 -(e)li: (Auswahl: ) l ▪ ndli (Aussichtspunkt) III S teFF .; l ▪ nd ″λ i (Heimet und K.) V M eir .; g Ό m → l ▪ ŋl → (Aussichtspunkt) III V ech .; l ▪ ŋlisbax, d ″ r (Bach) I A rch / R üti bB. -i: (Auswahl: ) CA) l ▪ ndi (Heumahd) IV K andergr .; l ▪ nd → (Heimet), im linde 1535 U161 , im Lindi (Häuser) 1838 D V L ütsch .; l ▪ nndi, linden 1535 U161 V M atten . CBa) l ▪ ndi, ob ″ r/ Ό nd ″ r (Wald und Bergmähder), Lindiwald (Wald) 1838 D V B rienz / O bried ; montem dictum Snyllindy 1348 N IV ? Z weis . CBb) uff dem Lindi velldt 1595 U54 II H erzb .; Jm Lindj b К el 1535 U101 III U eb . Schwzd. Linde(n), mhd. linde f., ahd. linta f., aus germ. *len τ j ē (n) f. ‹Linde, Lindenbaum› (Id. III, 1319f.; 24 Kluge/ Seebold, 576f.; Lexer I, 1924; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 378). Die Linde wurde oft auf Dorf- und Stadtplätzen, in Kloster- und Schlosshöfen und als Einzelbaum auf weitschauenden Höhen angepflanzt. Sie war ein bevorzugter Baum, dem man hohe Verehrung zollte und dem im Volksglauben viel Mythologisches anhaftete. Vielerorts wurde unter Linden die Geselligkeit - so v.a. der Tanz - gepflegt, es fanden Versammlungen statt oder es wurde Gericht gehalten. Auch Wirtshausname (Id. III, 1319; HDA V, 1306ff.). Namentlich in einigen Zuss. mit bestimmendem Lind(en)mag auch das Adj. schwzd. lind ‹weich; locker, vom Regen durchfeuchtet (vom Erdboden)› stecken. Dies gilt im Besondern für die Lindi-Formen (s. Lind). Der FN Linder - eigentlich ein Herkunftsbzw. Wohnstättenname auf -er - ist im Kt. BE weitherum und alt bezeugt (FNB III, 372). Linden ° l ▪ ŋ ″ , d/ ds (Dorf, Gde.), ze Linden 1354, 1371, 1377, ze Lindon 1384, (ab hier Auswahl: ) ze Linden 15.Jh. UP , an Linden 1467 UT , Linden (Weiler, mit der Schule des Kurzenberges) 1838 D III L ind . Ahd. Dat. Sg. *ze der lint ŷ n ‹bei der Linde› oder Pl. *ze den lint ē n ‹bei den Linden› (LSG, 537). S. Linde. Lindenholz ° l ▪ ŋ ″ houts (Weiler), im lindenholtz 1470-1490 U44 , an die Matten Im lindenholtz 1530 U42 , usem Lindenhollz 1638 UP , im Lindenholz 1786/ 87 C3 , Lindenholz (Mühle und Höfe) 1838 D II L eimw . Etym. s. Linde und Holz (BENB I/ 2, 283ff.). Lind[ensis] † Alpibus | ex stipe | reg[io] Lind[ensis] 1.-4.Jh. HM III t hun .Allm. Die Inschrift auf dem 1926 im gallorömischen Tempelbezirk von Thun-Allmendingen gefundenen Weihaltar ist etwa mit ‹Den Alpengottheiten, aus einer Stiftung, die Regio Lindensis› zu übersetzen (Howald/ Meyer, Röm. Schweiz, 234; Walser, Röm. Inschriften II, 124; Archäologischer Führer der Schweiz, 27; Staehelin, Schweiz, 144f.). Staehelin deutet Reg[io] Lind[ensis] als ‹Bewohner der Seegegend›, bezogen auf den Thunersee, zu kelt. *lindo-n ‹See, (stehendes) Gewässer›, air. lind (u-Stamm) n. ‹Flüssigkeit, Trank›, lind (s-Stamm) f. ‹Wasser, Teich, See› (Holder, Sprachschatz II, 228f.; Pokorny, IEW I, 675), wozu auch der Flussname Linth zu stellen ist (Greule, Flussnamen, 133f.). Die genaue Bedeutung des Begriffs regio an dieser Stelle (Stammesverband, Kultverband, Verwaltungseinheit) ist noch nicht geklärt. Vgl. auch den Namen der röm. Garnisonsstadt Lindum, heute Lincoln, in Mittelengland, der auf das gleiche kelt. Etymon zurückgeführt wird (Pauly/ Wissowa XIII/ 1, 713; Pauly, Neu VII, 240ff.). Lindental bei Boll ° l ▪ ŋ ″ t Ǿ , ds (Dorf), in der dorfmarch ze Linden in der parochie von Vechingen 1352, Linden 1389-1460 Ud , z И linden 15.Jh. U47 , und den dorflüten gemeinlich von linden 1417 C1 , an die zelg von linden 1500 U48 , wider linden 1531 U97 , Zelg g ώ gen Linden 1535 U101 , z И Linden 1554 U108 , Lindenthal 1577 Sch , Lindenthal (Dorfschaft von 12 Häusern) 1838 D III V ech . Gestützt auf die urk. Belege hiess das Dorf urspr. Linden. Die Ortschaft weist heute noch einen mächtigen Lindenbestand auf. Das gesamte Tal wurde dann nach der Hauptsiedlung benannt, und im 16. Jh. erweiterte man den Dorfnamen seinerseits mit -tal, um die Siedlung von anderen gleichen Namens zu unterscheiden (vgl. Geschichte der Gemeinde Vechigen, 40ff.). S. Linde. Line B) ac) l ▪ n ″ , f ī rd ″ r/ h ▪ ŋ ″ r/ m ▪ tl ″ r (je 1 Heimet), an die hindre Lynen 1539 U72 , Linen 1783 C3 , in der Leinen (Häuser), Vorder-Lihnen (2 Liegenschaften mit 3 Wohnhäusern), Hinter-Lihnen (5 Liegenschaften) 1838 D III L angn . b) Lihnenhohlen (Gütchen) 1838 D , l ▪ n ″ n ũ→ h ǿ s (Heimet; oder h ▪ ŋ ″ r l ▪ n ″ l ▪ ) III L angn .; Quintus usque ad Lynebirgam 1076 (evtl. Fälschung aus dem 12.Jh.) III G ugg .; l ▪ n ″ bod ″ (Alp), ir g И tt genempt die lina 1488 U156 , ab dem mad genampt Lyna, uff der Lynen 1502 U157 , ir g И tt genamptt die lina vnnd vang 1515 U158 IV B OLt . C) -li -li: l ▪ n ″ l ▪ (kleines Wohnhaus, K. und Wald), l ▪ n ″ l ▪ , h ▪ ŋ ″ r (Heimet, oder l ▪ n ″ n ũ→ h ǿ s) III L angn . Evtl. zu schwzd. Lëne(n) f. (m.) - mit belegten i-Formen -, mhd. lëne, neben lin(e) f., ahd. (h)lëna, (h)lina f. ‹Lehne› (Id. III, 1283; Lexer I, 1880, 1926; Graff, Ahd. Wortschatz IV, 1095; DWB VI, 546f.). In Toponymen auch im Sinne von ‹Abhang› verwendet (Bach II/ 1, § 290; Sonderegger, Appenzell, § 85, bes. S. 245; Schwäb. Wb. IV, 1174). Bei mhd. linebërge f. beachte man die Bed. ‹Zinne› (Lexer I, 1926). S. auch Leene. <?page no="145"?> Linse 114 113 Linge s. Linie Lingg A) l▪ ŋ k, ds (2 Heimet und K.), im Lingg (Häuser) 1838 D , im/ auf dem Lingg (2 Häuser) 1845 D III L ind .; ein juchart gnemt Lingge 1357 IV E rLenb . C) -li -li: l ▪ ŋkli (Heimet) III L ind . Ellipse mit dem Adj. schwzd. lingg ‹link; verkehrt, rückwärts liegend› [Syn. lätz s.d.], mhd. linc, lenc ‹link; linkisch, unwissend›, ahd. lenca ‹linke Hand; ungeschickt› (Id. III, 1340f.; Lexer I, 1924; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 369; 24 Kluge/ Seebold, 577; vgl. auch URNB II, 556 und Schwäb. Wb. IV, 1250f., hier zahlreich in FlNN bezeugt). Ebenfalls in Frage kommt - v.a. für den Erlenbacher Beleg - ein in SG schon E. 8. Jh. belegter PN ahd. Linco, Linko, der versch. hergeleitet wird (Förstemann I, 1057; Kaufmann, Ergänzungsband, 237; Socin, Mhd. Namenbuch, 188 u. 223; Sonderegger, Appenzell, §§ 19 u. 66); geht man von einer Bildung mit lingg aus, so wäre Link - mit (an die Hochsprache angelehnter? ) expressiver Verschärfung von ng > nk (velarer Nasal > velare Affrikate) - als Übername zu deuten im Sinne von ‹der Linkshänder›, ‹wer alles link [d.h. verkehrt] anfasst› (RNB III, 820; Studerus, Familiennamen, 162). Der FN Lingg ist in LU, nicht aber in BE alt nachgewiesen (FNB III, 373). Lingital l ▪ ŋit ć l, ob ″ rs/ und ″ rs auch ob ″ r-/ und ″ rl ▪ ŋitáu, im (Alpen), des Bergs Lingenthalls […] Vonn vnd abe einem berg Alpp. oder weid gnempt das Lingenthell, ob Stocken 1531 U144 (N. 1563), Lindenthalberg (Alp) 1845 D , l ▪ ŋitáubax (Bach) IV n iedstOck . Im BW dieses Kompositums steckt wohl eine ahd. PN-Kzf. Lingo, zum Vb. mhd. gelingen, ahd. gilingan, als Simplex evtl. in mhd. lingen ‹vorwärtskommen› (Förstemann I, 1060; Kaufmann, Ergänzungsband, 237; Socin, Mhd. Namenbuch, 150 u. 428; 24 Kluge/ Seebold, 342), mit Hebung von e > i in der Fuge. Da IV n iedstOck . nicht im eigentlichen Velarisierungsgebiet liegt, ist eine Ausgangsform *Lindeher auszuschliessen; der Beleg von 1845 ist als Schreiberdeutung aufzufassen. Zum GW s. Tal. Linie A) l ▪ nj ″ n, Ό f d ″ r (Rollbahn, auf der früher Eisblöcke transportiert wurden) V G rindeLw . B) aa) b Ό rg ″ rl ▪ ŋ ″ (Weg zw. Privat- und Burgerwald) II U tztF ; a Ό t ▪ ε i ″ sl → ni ″ (Kleinkaliberstand und K.) II B ät terk . ac) l  ŋi l ▪ ŋ ″ (sehr schmales, langes Waldstück, March) III K öniz Obwang. Schwzd. Linne(n), Linge(n) u.ä. f. (Linie ist nicht recht mda.) ‹Linie›, auch ‹Zeile, Reihe, z.B. von Pflanzungen›, mhd. linie, linig(e) f. ‹Linie›, ahd. linna f., entlehnt aus lat. l ⁿ nea, eigentlich ‹Leine, Schnur›, also ‹gerade wie eine ausgespannte Schnur›, zu lat. l ⁿ num n. ‹Faden, Schnur, [eigentlich Flachs]› (Id. III, 1285; Lexer I, 1927; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 377; 24 Kluge/ Seebold, 577). Linse B) b) Der Linßacher ein Juchrten 1531 U97 I S chüpF .; leisaxx ″ r (K.), ii juch heisset der linsacher, stosset an dietrichs linsacher, zw К schen dietrichs linsachern 1470-1490 U44 , zwuschen dietrichs linß ώ kern 1500 U48 II H eLLs .; leissaxx ″ r (Wald und K.), Stosset an den linß acher 1500 U48 II K rauchth .; j Man mad Jm Linßacher 1531 U52 II O bburg ; ein Juchart heißt der linßacher, lytt Neben kopffs linßacher 1530 U42 II R ütsch .; der Linßacher stost an die stras die von Bützberg gan Buchse gatt 1530 U42 II T hunst .; stost an den linss acher 1498 U46 III B uchh .; Am linsacher 1531 U97 III M irch .; (hierher? ) lé → sh ī uts (K., lehmig, am Waldrand) II b ang .; leissmatt (K.), der alt linsi jn der grossen matten jj manwerch stost har ab uff den Schwartzenbach 1464 U38a , Linsismatt/ Lisematt 1876 Jv II U ntsteckh . C) -ere; -i; -(l)er; -lere -ere: CA) vnden an lÿsera um1532 U13 I ? B ür .; leis ″ r ″ , i d ″ r (Wald) I L engn .; leis ″ r ″ , d/ i d ″ r (K.) I S aFn .; l ő is ″ r ″ , i d ″ r (K., überbaut) III K ehrs . CBb) leis ″ r ″ naxx ″ r (K.) I G rOssaFFOLt .; leis ″ r ″ h ũǾ tsli I S aFn . -i: ein g И te b К nden heist das Linsiacherli 1531 U97 , das linsacherlj 1531 U97 (N. 1549) III H äutL .; der Linsiacher 1531 U97 , Der linsiacher ist zwo Satelen 1535 U101 III K öniz Mengest.; leis → -/ l  is → h ĭ l ″ oder leis → -/ l  is → r Ř n (K.), l ů is → h ī utsaxx ″ r (K.) I R app .; zweyer k Д wintrung in linsis len, am Linssislen 1524-1580 U169 V L autbr . Gimm.; linsi 1464 U38a , Linsismatt/ Lisematt 1876 Jv s. leissmatt II U ntsteckh .; ze Linsibôm 1348-1358 N IV ? D ärst ./ ? D iemt .; leis → br Ώ nn ″ (K.) I R app . -(l)er: CA) leisl ″ r/ l ů is ″ l ″ r, d ″ r (Bach), am Linsler, uff dem Linsler, Ein stúckly ze Linslerenn, ein halb Jucherden zu lyßlerenn 1518 U74 , ein Bündstatt z И Lÿgßleren 1573/ 74 U77a , am Lygßleren 1574 Le , der Lyßler 1666 Le , am Lÿgßleren acher […] lÿdt windtshalb an Lÿgßleren graben 1573/ 74 U77a II O bbipp / r umisb . CBb) leis ″ raxx ″ r (K.), das linserlin i juch 1532 U4 I L yss ; leis ″ rmatt ″ (K.) I G rOssaFFOLt . <?page no="146"?> Linter 116 115 -lere: l Ť sl ″ r ″ , in d ″ r (K.), in Linsinerron 1312, die Lysinara, an die lÿseren, Lÿsera um1530 U142 , die Linseren 1780/ 81 A III O bhOF ./ S igr . Schwzd. Linse(n), L ⁿ se(n), Leis f., Linsi, L ⁿ si, Leisi n. ‹Linse, ervum lens›, mhd. lins(e) f., ahd. linsa, lins( ⁿ ), linsin, entlehnt aus einer unbekannten Sprache, der ebenfalls lat. l Ń ns (-ntis) entstammt (Id. III, 1343f.; Lexer I, 1928; 24 Kluge/ Seebold, 577; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 377). Dient insbes. auch zur Bez. von etwas Kleinem. Für Namen wie Linsacher u.ä. könnte u.U. ein ahd. PN Linso o.ä. erwogen werden (vgl. Roos, Freiburger Bucht, 238; Buck, Flurnamenbuch, 164; RNB III, 692). Zu Linse(n) usw. gehören wahrscheinlich auch die FNN Linsi - allerdings nur im Kt. ZH heimatberechtigt und alt belegt - (FNB III, 374; Zürcher Familiennamen, 114 [Übername für den Linsenbauer]; Weibel, Schwyz, 101 u. 164), Leisi - bernisch alt bezeugt in II a ttisw . und II u ntsteckh . (FNB III, 349) - sowie Leiser, im Bernbiet alt belegt für I g rOssaFFOLt ., I s eed . und III g OL . (FNB III, 349); zur Herleitung vgl. aber auch Id. III, 1420f. Eine Anknüpfung an schwzd. Flinse(n), Fl ⁿ se(n) f. ‹anbrechender Erdschlipf, mit Geröll und Schutt bedeckte Blösse an einer Berghalde, lockeres, verwittertes Schiefergestein› < mhd. vlins m. ‹Steinplatte, Kiesel, harter Stein, Fels› (s. Liis) - es wäre Deglutination aus *uf flinsvorauszusetzen - käme allenfalls für Linsi- ? IV d ärst ./ ? d iemt . in Frage und - mit n-Schwund und Ersatzdehnung nach Staub - für Leis(e)ler in II O bbipp / r umisb . (vgl. Arnet, Stadt St. Gallen, 241f.; Lexer III, 405). S. auch Lise/ Lisi. Linter A) l ▪ nt ″ r, ▪ m/ a (Streusiedlung, Bäuert), Linther (Häuser) 1838 D , Linter (Alp) 1845 D IV F rut . B) b) l ▪ nt ″ rflu ″ (Fluh), l ▪ nt ″ rgrab ″ (Bach) IV F rut .; l ▪ nt ″ rh ī r ″ (Gipfel) IV D iemt ./ F rut .; l ▪ nt ″ rb  rgli, Linterberglein (Alp) 1845 D IV F rut . Im Gegensatz zu Hubschmied (Frutigen, 21), der postuliert, den schmalen Spiss hätte man in rom. Zeit wegen seiner ins Tal vorstossenden Form als „Schwelle“ bezeichnet - mit einer Entsprechung von lat. l ⁿ mit ć ris m. ‹Schwelle› (REW, 5051) -, nehmen wir dt. Ursprung an, nämlich eine deverbative -er-Bildung zu schwzd. linde(n), im BO linte(n), im Sinn von ‹aufweichen; weich werden (vom Erdboden)›, mhd. linden ‹lind, weich machen›, was sachlich gut zur dortigen flyschhaltigen Bodenbeschaffenheit passen würde (Id. III, 1317f.; Lexer I, 1925). Lipp B) b) lipp ″ l ń , im (3 Heimet und K., Wald), im Lippenlehn 1704 A , 1734 A , Lippenlehn (4 Häuser) 1838 D III R öth . C) -er -er: Lipperloh Holz 1717 Jv II L Otzw . Kzf. Lipp zum PN Philipp, gr. philippos ‹Pferdefreund› (Id. III, 1351; Sonderegger, Appenzell, § 18; RNB III, 291ff.). Lipper ist eine patronymische -er-Bildung zu Lipp in der Bed. ‹Nachkomme eines Lipp, Philipp› (Sonderegger, Appenzell, § 278, bes. S. 540). Während der FN Lipp im Kt. BE nicht als alt einheimisch nachgewiesen ist, findet sich Lips seit dem 19. Jh. in I m einisb . (FNB III, 375). Liire A) l ↓ r ″ , i d ″ r (Heimet und K., Wald), Lyren (Haus und Heimwesen) 1838 D II O bburg . B) b) l ↓ r → h Ό bu (Wiese) I O bwiL bB.; l ↓ r ″ b  rg (Wald) II O bburg . C) -er -er: l ↓ r ″ rm  tt ″ li (K.) I G rOssaFFOLt . Schwzd. L ⁿ re(n) f. ‹wie nhd. Leier als Musikinstrument verschiedener Art›; im Mittelalter verstand man unter Leier die mit einer Kurbel angetriebene Drehleier; von dieser wurde die Bed. auf andere Musikinstrumente und auf Geräte mit Drehvorrichtungen - u.a. ‹Kurbel, Butterfass› - übertragen, < mhd. lîre, ahd. l ⁿ ra f., entlehnt aus lat. lyra (Id. III, 1369f.; 24 Kluge/ Seebold, 568; Lexer I, 1935; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 379). Das Namenmotiv lässt sich nicht genau fassen: Im Bair. erscheint mhd. lîre als Übertragung auf einen mit einer Kurbel betriebenen Brunnen und im BO bezeichnete man mit diesem Wort eine in der Wand oder im Dach angebrachte drehbare Lüftvorrichtung. Vielleicht bestand eine ähnliche Vorrichtung auch bei Bauernhäusern im Unterland (Hubschmied, Burgdorf, 728; Müller, Namenbuch, 182; Bayer. Wb. I, 1500). Der Name könnte u.U. ebenfalls ein Drehkreuz oder eine Drehtrommel als Acker- oder Weidtor bezeichnet haben (TGNB I/ 1, 830); vgl. Vb. schwzd. l ⁿ re(n) im BO ‹drehen, winden, wickeln› (Id. III, 1370f.). Der seit dem 14. Jh. bekannte Urner FN Lyrer, Lirer - zu schwzd. L ⁿ rer m. ‹Leirer, Lauten- oder Harfenspieler› - ist im Kt. BE nicht alt heimatberechtigt (Id. III, 1371; FNB III, 406; HBLS IV, 781). Liis B) b) (hierher? ) l ↓ ss ″ mátt (K., Abhang zw. Wäldern) III Z wies .; l ↓ splatt ″ (schieferplattenartige Geröllhalde) IV L au . Möglicherweise schwzd. Flinse(n), Fl ⁿ se(n) f. ‹anbrechender Erdschlipf; mit Geröll und Schutt bedeckte Blösse an einer Berghalde; lockeres, verwittertes Schiefergestein›, ahd. flins m., mhd. vlins m. ‹Steinplatte, Kiesel, harter Stein, Fels› (Id. I, 1204; Zinsli, Grund und Grat, 318; Hubschmied, Frutigen, 35; Lexer III, 405; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 164; vgl. auch Id. I, 1224: Fl ⁿ sch), mit Deglutination aus *ûf flins- und n-Schwund mit Ersatzdehnung nach Staub (s. dazu Sonderegger, Appenzell, §§ 215 u. 241, wo u.a. auch ein abgegangenes Lissli aus mhd. vlinslîn ‹kleiner Fels› erklärt wird). S. ebenfalls Flis - Flisch (BENB I/ 1, 148). <?page no="147"?> Lisch(e) 118 117 Lischl ▪ε pummli/ -punnli, ds (Vorsass unter der Schüpfe) IV S aanen . Die auf der LK 1246 als Lischpungli eingetragene Flur ist wegen fehlenden hist. Belegen und widersprüchlicher Lautung im 2. Namenglied nicht deutbar. Es scheint auch keine rom. Struktur vorzuliegen (freundl. Mitteilung von Wulf Müller vom 23.6.2005). Lisch(e) A) (Auswahl: ) von ihren Reben gen. Lyschen 1357, terre vineate dicta Luchaney es Steffinoz 1388, ein stuki reben […] klos, dz sich nempt Luschan 1389, dz dritt st К k heisset l К tschan bunt 15.Jh. U47 I L ig .; l ▪εε″ (Wiese) II E tzeLk .; l ▪εε , ▪ d″r (K., Wald), in der Lisch (Haus) 1845 D II M eLchn .; die L К schenn 1531 U97 III K irchL .; l ▪εε″ (K.), Lischen (Höfe) 1838 D III W attw .; l ▪εε″ , i d ″ r/ Ό f d ″ r (2 Lokalitäten), Inn der lischen 1505 U172 , abe eÿnem sÿnem gutt in der lischen 1575 U172 , an der Leischen 1793 A , Lischen (3 Höfe) 1838 D IV A deLb .; l ▪ε α, d/ l ▪ε″ n, uf d ″ r (Heimet), in der Lischen (Häuser) 1838 D V L ütsch .; nidtsich an die Lischenn 1578 U163 V M eir . B) a) III: 4; IV: 9; V: 12 aa) (Auswahl: ) x Ű rli ε″ n (K.) V B rienz ; m ē sl ▪εε″ (K.) IV D iemt .; ε tokxli εε″ (Waldteil) III A msOLd . ab) stost an die sogenante Schreiber-Lischen 1753 U164 V M eir .; w ↓ d ″ rli ε″ n (K.) V B rienz . ac) (Auswahl: ) ze vorlischen 1529 U92 , Die vorder Lischen 1531 U97 , Die vorder lischenn 1534 U100 III W Oh - Len ; gr Ĭ ssi l ▪εε″ , di (2 Lokalitäten) IV S aanen ; Die hinder Lischenn 1531 U97 III W OhLen ; teif ″λ i ε″ n (Heimet und K.) V B rienz . b) I: 4; II: 6; III: 24; IV: 18; V: 21 (Auswahl: ) l ▪ε axx ″ r (K.), an Niclaus Rentschen Lischacher 1534 U100 (N. 1671) III K öniz Liebew.; l έ t ε″ fl ђ″ n ″ , Ό f ″ n (Wald über den Flühen) V D ärL .; l ▪εε g  ssli (Heimet), im Lischgässli (2 Häuser) 1838 D III W ahLern ; area dicta vulgo Lischkorbs 1320 III H iLt .; Eins Mans mad der lutschmederen 1524-1580 U169 IV L enk ; die Lischmeder 1532 Rq8 , uff den lischmedern 1535 U161 V I nterL .; l ▪εε m Ě d (2 Häuser), Lischmaad (Haus) 1838 D V L autbr .; die Lischmeder uff dem obern Feld 1532/ 33 A V W iLd .Gsteig; li ε″ m  tt ″ li (K.) I S is .; l ▪ε matt ″ (K.) II s chwarzh .; oben an kistlers lischmatten 1500 U48 , michel stugkis L К schmatten 1531 U97 , in der Luschmatt 1631 A III M üns .; in den lischmatten 1542 U104 III m uri ; die lüschmattenn um1533 U133 III T OFF .; l ▪εε matt (K.), die L К schmatten 1531 U97 , lytt zw К schen der grossen glisch matten und der grossen louwinen 1535 U101 , Lischmatten 1745 U116 III V ech .; l ●ε″ m  ti, ▪ m (Magerwiese, Moos, heute drainiert) IV F rut .; l Π t ε″ mata (2 Grundstücke, 2 Scheunen), die lütschen matten 1535 U161 V L eiss .; ein Lischmatten 1530 U95 V u nts .; das lischmos 1493 U84 , das lischmoß 1531 U144 III F Orst ; l Π t ε″ b ĭ d ″ / l έ t ε″ b ī d ″ , d ″ r/ ▪ m (Heimet, K.), Jm Litschibodenn 1531 U97 , an litschenbodenn 1532 U4 , Lütschenboden (1 Hof) 1845 D , im grossen l К tschiboden, am cleinen l К tschiboden 1531 U97 (N. 1560) I R ad .; l ▪ε bod ″ (Alp), Lischboden (Alp) 1845 D III R üsch .; l ▪ε böd ″ , Ό f d ″ IV E rLenb .; l ●ε bòd ″ n (K.; früher feucht) V H OFst .; Bim Lischbrunnen 1534 U100 (N. 1671) III K öniz Liebew.; lit ε gib ŷ rg, d (Felsgebiet), Litschenburg (Siegfried-Blatt 392) V I seLtw .; l Ϋ t ε″ s ǿ l, d ″ r (früher Sumpf, jetzt Wohnhaus), Litschisuld (Siegfried-Blatt 395) IV R eich .; l Ϋ t ε″ t ć u, in Lüttschental 1520 UT III H Omb .; l ▪ t ε″ ntal/ -télti, ds (Stafel der Axalp), l ▪ t ε″ ntalb  rg, im (Alpteil von Lütschental) V B rienz ; l ▪ε ts ŷ n, d ″ r (K.), Jm witen zun ein St К ck Stost obsich an lich zun 1535 U161 V u nts . C) -ach; -er; -ere; -erli; -i; -ig; -len; -li -ach: l Ϋεε″ x, d ″ r/ ▪ m (K.; früher Sumpf) I I ns , bim luschach, Im lüschach um1525 U20 , Im Lüttschach, Im Luschach, vffem Lüttschbach 1530 U21 , vffem Lüttschach, Jm Lütschach 1533 U22 , Jm Lüschach 1533 U24 , das Lüschach 1537 F , Jm Lÿchach 1534 U100 (N. 1667), (hierher? ) Das Lüschig 1786 S , im Lüschach 1895 Z I B rütt ./ i ns / T reit . -er: CA) l ▪εε″ r (Heuland) IV D iemt .; l ▪εε″ r (Heuland) V L autbr .Mürr. CBb) daß lischer acherli 1487 K10 III R üegg .; an l Д schers graben 1542 U104 III B OLL .; l ▪εε″ rh ŷ s (Scheune) V L trb . Weng. -ere: (Auswahl: ) CA) die lyscherrenn 1529 U33 I J ens ; l ά t ε″ r ″ , d/ i d ″ r (2 Heimet, K.) III B igL .; l ▪ε″ r ″ (K.), die Lischera 1534 U100 III B urgist .; die Lischeren (Alp) 1710 A III G ugg .; l ▪εε″ r ″ (Heimet), apud Liescherron 1312, z lüscherenn um1533 U133 , Lischern (Hof) 1838 D III R üegg .; in der Litschere oder sog. Clösterli 1767 C3 III W ahLern ; l ▪ε n ″ r ″ , i d ″ r (Streueblätz, heute verrutscht) IV L enk ; l ▪ε″ r ″ (Weide und Wald), in Lischerrun um1320, und die matton an der Lischerron 1357 IV O bwiL iS.; l ▪εε″ r ″ (Wiesen), ze lischeren 1488 U156 , zu Lischeren 1502 U157 IV Z weis .; in Lutscherren 1364 V D ärL ./ L eiss .; durch alle L К tscherron 1409 Rq8 , L К ttscheren 1529 Rq8 , in der Lütscheren 1554/ 55 A V D ärL .; li ε″ r ″ , d (Grundstück) V H abk .; l έ t ε″ rr ″ , η / lüt ε″ r ″ n, ann d ″ r (K., Wiese), in Lyzherrun, locus qui dicitur Lizherra 1264, piscine nostre dicte in der Lizcherron 1314, piscina, sita in loco dicto Luzscherron 1323, in der Lütscheren 1789 C3 V I nterL .; lüt ε″ rr ″ , d (Wald und kleiner Landstreifen) V M atten . <?page no="148"?> Lise/ Lisi 120 119 CBac) Die vordere lischeren 1529 U92 , ze vorlischern, z И vor L К scheren, an der vorder lischern 1531 U96 , in hinderen lischeren 1529 U92 , z И hinder L К scheren 1531 U97 III W OhLen Uettl.; l ▪εε″ r ″ , di ob ″ ri (Heimet)/ di Ό nn ″ ri (2 Heimet), in der Lischern 1790 C3 , in der untern und obern Lischeren (zerstreute Häuser und Höfe) 1838 D III W ahLern . CBb) l εε″ r ″ mátt (K.) III W OhLen ; Lischeren Mööser 1827 Rq7 , Lischerenmoos (Wald) 1838 D III K riechw .; l ▪εε″ r ″ br Ϋ k (Brücke), an die Brügg z И lischerren 1548 U160 (N. 1562) IV Z weis .; li ε″ r ″ wald (Wald und Allmendteil) IV O bwiL iS. -erli: (Auswahl: ) l ▪εε″ rli (Weide), Lischerlivorsass 1789 A , Lischerli (Alp) 1845 D III G ugg .; l ▪εε″ rli (Wiese) V R ingg . -i: ca) l Ϋ t ε i, ds (Heimet), das Lütschi (Haus) 1838 D II W yss .; l ▫ε▪ , ▪ m (K.), Lischi (Haus) 1845 D III B Lumst .; li ε→ , ds (Wald) III H erbL .; im lutschi 1591 U130 III R üsch . cbb) l Ϋε i-/ l Ϋεε▪ axx ″ r, uf ″ / uf ″ m (Acker) I B rütt .; die Lütschiflün 1537/ 38 A V ? M atten ; l ● t ε if Ώ ri, d/ l ▪ t ε ifur ″ n, uf ″ n (4 Heimet und K.), auf der Lütschifuhren (2 Häuser) 1838 D V G rindeLw .Wärg.; uff der Lütschifuren 1535 U161 V M atten ; l έεε igrab ″ , d ″ r (Kanal) I B rütt .; l ▪ε▪ grab ″ (Bach) III B Lumst .; l Ϋε▪ mátt ″ , i d ″ (Moos, Acker), l Ϋε im Į s, ids (Burgerland) I B rütt .; der lutschisb Д l acher vnnd matten 1493 U84 (N.), der L К tschis b Д l acher vnnd mattenn 1530 U95 III L ängenb .; der Lütschisbülacher 1531 U144 III A msOLd .; l έ t ε ir Ϋ pp (aufgeschwemmtes Land) V G ünd .; l έ t ε isand, uf ″ m (Delta der Lütschine) V B ön .; l ▪ε▪ w  g (Weg) III B Lumst . -ig: l ▪εε ig m ć d (K.), d ″ r l ▪εε→ g ε t Ό ts (Vorsass), l ▪εε igw ▫ d/ d → l ▪ε→ g → w ▫ d (Wintergut) IV Z weis . -len: min acher ze Lutschlengnadon 1320 III B eLp oder Umgebung. -li: li εε li (Heuland) V G utt .; m ī sli εε li (K.) V B rienzw . Schwzd. L ⁿ sch, Liesch n., L ⁿ sche(n), Lische(n), Liesche(n) f. ‹geringeres, gröberes, auf nassem Boden wachsendes Gras, als Futter für Pferde und Schafe, bes. bei Futtermangel benützt; langes, über Felsabsätze herunter hängendes Gras; Riedgras, zu Streue und zur Füllung von Betten verwendet› und - in diesen spezielleren Bed. im Bernischen belegt - ‹Riedgras, Segge›, ‹(Knopf-)Binse› und ‹Schilfrohr›; daneben gilt das Wort auch für mit solchen Pflanzen bestandene, sumpfige Grundstücke und Moorgebiete (Id. III, 1459), < mhd. liesche f.(? ), ahd. lisca f., wohl entlehnt aus mlat. lisca, dessen Herkunft aber nicht klar ist [möglicherweise ist die Entlehnung in umgekehrter Richtung verlaufen] ( 24 Kluge/ Seebold, 575; Lexer I, 1913; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 379). In den Sektoren I und III sowie im Raum Bödeli am obern Thunersee und vz. andernorts urk. tritt Rundung von i > ü vor ε auf; Rundung vor Dental ist für BE ab 1301 belegt (Boesch, Urkundensprache, 89; vgl. Baumgartner, Berner Seeland, § 61; SDS I, 163f.). Das Graphem y scheint v.a. der Qualität von lang î zu gelten (Boesch, Urkundensprache, 90); auch vz. urk. -uhat z.T. graphemische Gründe, ü bleibt von allen Uml. am häufigsten unbezeichnet; zudem unterbleibt er obd. in vielen Fällen lautgesetzlich (Boesch, Urkundensprache, 94). Etwa gleichzeitig erscheint z.T. Affrizierung von sch > tsch, in I R ad . schon vor der Rundung (vgl. Sonderegger, Appenzell, § 160; LUNB I/ 1, 647). Bildungen auf -ach und -i sind Standortkollektiva aus dem Pflanzennamen und dem Suffix ahd. -ahi, mhd. -ech, -ich, mda. zu -i reduziert (Sonderegger, Appenzell, § 247), und in einem Fall Weiterbildung als singularische Stellen-Bez. auf -ing (Sonderegger, Appenzell, § 260.3; Bach II/ 1, § 203a.1c.*a). Abl. mit dem Lehnsuffix lat. ć ria, ahd. -arra, mda. -ere bezeichnen als Kollektivbildung Stellen, wo die Pflanze in grossen Mengen wächst (Sonderegger, Appenzell, § 249): ‹Stück (nasses) Land; Ort wo Lische(n) wachsen› (Id. III, 1459). Lischerli: -li-Dim. zur er-Abl. Bei der glisch matten 1535 in III V ech . handelt es sich vermutlich um einen Verschrieb, denn ein mit germ. *gapräfigiertes *glisch dürfte kaum in Frage kommen. Nicht auszuschliessen ist die Zugehörigkeit einzelner FlNN (die jedoch nicht heraussortiert werden können) zu (sw. flektierenden) PNN-Kzf. bzw. FNN auf das -z-Suffix, alem. als Quetsch- und evtl. Dim.-Form (Sonderegger, Appenzell, §§ 286f.); z.B. Lütsch(i) zur sehr häufigen PN-Kzf. Liuzo des Stammes germ. *leudi-, ahd. liut ‹Mensch, Volk, Leute› oder - evtl. für die -u-Graphien - eine entsprechende Kzf. des Stammes germ. *hlu τ a- ‹laut, hörbar, berühmt› (Förstemann I, 850 u. 1033f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 189ff.; Brechenmacher, Familiennamen II, 219); vgl. Hensli Lütschi 1437, Willi Luthschi 1388, Richard Lutschi 1413 (Studerus, Familiennamen, 54). Die FNN Lischer (FNB III, 376) und Lüscher (FNB III, 359) sind von L ⁿ sch usw. abgeleitet (Socin, Mhd. Namenbuch, 383; Brechenmacher, Familiennamen II, 218). Lise/ Lisi A) l → s ▪ s, ds (Heimet und K.) IV R eich . B) b) lis ″ faŋ IV G steig ; l ∟ s ▪ hans ▪ sfád V B rienzw .; lisih ŷ s (Haus) II E risw .; l → s → hús (kleines Heimet und K.; auch grab ″ hüsli), Lisihaus (Haus) 1838 D II O bburg ; lisibu ″ xα, d (steiler Weg) V L autbr .Isenfl.; (hierher? ) l ↓″ s ″ nbsetsi, uf d ″ r (K.) V S chwanden bB r .; lisi ε t Ό ts (Steilweg) II E risw . C) -li -li: lis ″ l ▪ sbrunn ″ s. Lissetsbrunne I B ieL ; l → s ″ li, ds IV G steig ; l → s ″ li, ds (Heimet), lisettli (Heimet) IV S aa nen . Bildungen mit dem f. Taufnamen Lise, Lisi u.ä., Kzf. zu Elisabeth, der auch anderswo in Toponymen Eingang gefunden hat (Id. III, 1423; NWNB I, 1994; Müller, Namenbuch, 68; Zihlmann, Wigger, 255). Meist hat die Gwp. bereits eine Namendeutung mit Lise, Lisi suggeriert, so speziell auch für den <?page no="149"?> Liiste 122 121 Namen aus V s chwanden bb r . In Lisettli steckt die frz. Dim.- Form Lisette. Liise s. Linse Lisme C) -er; -ere; -i -er: Lismerhäuslein (Haus) 1838 D II H uttw .; l ▪ sm ″ rhütt ″ III S igr . -ere: l ▪ sm ″ r ″ (kleines Heimet) III W ahLern . -i: l ▪ sm ▪ (Heimet), im Lismi (Haus) 1845 D IV A deLb . Schwzd. Lismer m. ‹einer, der sich mit Stricken abgibt, Stricker›, hier zur Berufs-Bez. verwendetes nomen agentis zum Vb. schwzd. lisme(n), mhd. lismen swv. ‹stricken›, offenbar zu lesen gehörend, da anord. lesa ‹herstellen bunter Gewänder› bedeutet (Id. III, 1425; Lexer I, 1936; 24 Kluge/ Seebold, 578). Lismer als einstiger Familienbeiname ist heute kaum mehr erhalten. - Die ein Besitzverhältnis ausdrückenden Bildungen Lismere und Lismi gehören zum Nomen agentis: Dabei ist Lismere wohl eine ć ria-Erweiterung (vgl. u.a. Sonderegger, Appenzell, § 281), während in Lismi - unter Beibehaltung des natürlichen Geschlechts - die Endsilbe -er durch das Dim.-Suffix -i ersetzt worden ist, zu vergleichen etwa mit Mülli zum FN Müller oder Wäbi zum FN Wäber (Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, §§ 36.5 u. 37); der Form nach könnte aber auch ein m. Nomen agentis auf -i vorliegen (Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 26). Lis(s) A) l ▪ ss, an d ″ r (2 Heimet und K.) V H asLib . B) b) (hierher? ) Der lysacher ii Juch 1547 U137 III Z äz .; Michell Siber z И Lyssegkg 1535 U101 II E rs .; von dem lisbach 1484 U126 III W ahLern ; hinder dem Lisb Д le 1345 N II B urgd . C) -ere; -i -ere: l ▪ s ″ r ″ (Heimetli) III W ahLern . -i: l ▪ s ▪ b Ϋ″ u/ l → s → b Ϋ″ l, ds, ▪ m ī b ″ r ″ / unt ″ r ″ (K.) III R igg .; l ▪ sibü ″ u, d ″ r (Heimet und K.), am lysibüell 1591 U130 , im Lysenbühl 1685 A , Leisebühl 1772 A , Lysibühl 1778 A , Lysibühl, Lisibühl (Haus) 1838 D III R üsch .; l ▪ s ▪ b  rg (waldige Höhe) III w aLd Zimm. Die hier aufgeführten Namen gehören wohl kaum zusammen; sie lassen zudem sich nirgends ohne grössere Vorbehalte anschliessen. Namentlich die offene Qualität des Stammvokals - ▪ -, die mit derjenigen unserer Lemmata Linse, Liis und Lise/ Lisi nicht in Einklang gebracht werden kann, macht Schwierigkeiten. Einzig die nur hist. belegten Propria unter B), bei denen die Stammqualität aus den Graphien nicht ersichtlich ist, könnten bei unserem Linse angeschlossen werden (vgl. dazu Brandstetter, Ortsnamenkunde, 270f.). Auffällig ist, dass sämtliche Namen unter C) im voralpinen Raum W der Aare (Schwarzenburgerland) zu lokalisieren sind; deutet man deren Stammsilbenqualität als monophthongische Lautungen aus -ei- (s. Leis(e)), an die zumindest gedacht werden könnte, so wäre allerdings in der mda. Aussprache Länge zu erwarten. Lisser B) b) ii mad heisset lysser matten, neben der lisseren matten 1500 U48 II K rauchth .; Lyssersboden, iij Jücherten im lÿsers boden 1532 U61 II M ünchb .; Der Lÿssersboumacher 1534 U100 I S eed .Lobs.; l ▪ ss ″ tsbrunn ″ (auch lis ″ l ▪ sbrunn ″ ), la fontaine du pré Lisset ou Lisbrunne, la Fontaine Liset, Liß Brunnen, Lises brun, Liserbrunnen 1656 Wy I B ieL . Wohl zum FN Lysser, im Kt. BE alt bezeugt in I w engi und in II a ttisw . (FNB III, 406), bzw. Lisser, heute nur noch im Kt. SO heimatberechtigt (FNB III, 377). - Wyss (Bieler Fluren, 53) führt Lissetsbrunne auf den FN Lisser (ein Johann Lisser war 1390 Bürgermeister von Biel) zurück, der mit einem Rudolfus Lisser 1295 auch für III b ern nachgewiesen ist (FRB III, 262 u. 604). Der bei Wyss (a.a.O.) erwähnte Name Lissers Halde 1485 fehlt in unserem Material. - Die lautliche Entwicklung Lissers- > Lissetsist in sich widersprüchlich: Einerseits, wohl aus sprachökonomischen Gründen, r-Schwund, zum andern, konträr dazu, Antritt von unorganischem t; gestützt auf den Beleg von 1656 Lisset könnte es sich evtl. auch um eine alte phonetische Umsetzung von Lisser handeln (freundl. Mitteilung Wulf Müller). Lisset s. Lisser Liiste A) l ↓ε t ″ n ″ , ▪ d″ (Wildheuplanke, eingefasst von parallel verlaufenden Gräben; Pl.) IV E rLenb .; l →ε ti (wohl Pl.), l →ε t ″ , i d ″ (terrassierte Weide) IV S aanen . B) b) l ↓ε t ″ naxx ″ r (K.) I E ps .; l →ε t ″ gr ć t IV S aanen . Am ehesten zu schwzd. L ⁿ st, L ⁿ ste(n) f. ‹wie nhd. (Holz-)Leiste, Streifen, Rest (von Tuch, Garn); Weiche, Bauchwand, Zwerchfell›; auch Syn. für L ⁿ schen (s. Lisch(e)) ‹kriechende Hauhechel (Ononis repens) und dornige Hauhechel (Ononis spinosa)› (Id. III, 1473 u. 1459; Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 55; vgl. auch Studer, Ortsnamen, 151), mhd. lîste f. ‹bandförmiger Streifen, Leiste, Saum u.a.›, ahd. l ⁿ sta f., aus germ. *leist ē f. ‹Leiste› (Lexer I, 1937; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 380; 24 Kluge/ Seebold, 569). Friedli (VII, 317) bringt das Wort auch mit gekürztem Stammvokal: L → steli. Nicht in Betracht ziehen wir - aus lautlichen wie namengeographischen Gründen - schwzd. List m. ‹wie nhd. List› (Id. III, 1473) sowie den zu diesem gehörigen, im Bernbiet aber nicht alteinheimischen FN List (FNB III, 377; vgl. auch Sonderegger, Appenzell, §§ 18 u. 143.) <?page no="150"?> Liter 124 123 Liter t ī p Ǿ l → t ″ r (K., flaschenförmig) III A rni . Zu nhd. Liter n./ m., mit dem Hohlmass entlehnt im 19. Jh. aus frz. litre m., das über mlat. litra f. aus gr. litra f. ‹Pfund› stammt ( 24 Kluge/ Seebold, 578); das Id. (III, 1528) verzeichnet das Wort nur in der gerundeten Form Lütter m. bzw. Lüttere(n) f. ‹Liter, als Mass›. Die Flur erhielt den Namen nach ihrer Form. Litsch(e) s. Lisch(e) Litte A) l ▪ tt ″ , uf d ″ r (Heimet), auf der Litten (Haus) 1838 D IV L enk . B) a) Hierher? : ein mad matten heysßt Im lolitt 1551 U32 I B eLLm . b) l ▪ ttéi, am (Wald), l ▪ ttéibl  ts, Ό f ″ m (K. und Wald) IV E rLenb .; von Litschatten 1445 Rq8 V ? L ütsch .; uff dem Lidtwäg 1502 U157 IV B OLt . Zu mhd. lîte f. ‹Bergabhang, Halde, Höhe, Absenkung, Tal›, ahd. (h)l ⁿ ta f., aus germ. *hleid ē f. ‹Abhang› (Graff, Ahd. Sprachschatz IV, 1096; Lexer I, 1939; Kluge/ Seebold, 569; DWB VI, 727f.; Sonderegger, Appenzell, § 43). Entgegen der Annahme von Boesch (Kleine Schriften, 306, Anm. 31), scheint sich das Wort auch in der zentralen und westlichen Deutschschweiz als Name verfestigt zu haben (vgl. hierzu NWNB I, 705 u. II, 1313; LSG, 538: Littau LU), allerdings wäre im Bernischen gekürztes mhd. -îeher mit neutraler bis geschlossener Qualität zu erwarten (s. u.a. SDS I, 105 u. II, 77). Für die von Buck (Flurnamenbuch, 162) postulierte Nbf. Litt u.ä. von schwzd. Lëtt m. ‹Tonerde, Lehm u.ä.› (Id. III, 1488f.) finden wir sprachlich und sachlich keine Anknüpfungspunkte. Littewil ° l ▪ tt → w →Ǿ (Dorf), (Auswahl: ) in dem dorf und dorfmarch von Littenwile 1347, (hierher? ) Jacob von L К tenwile 1369, 1380, C Д ntzi von L К tenwile 1387, 1388, Littenwile in der parrochie von Vechingen 1389, L К tenwil, L К ttenwill 1389-1460 Ud , (hierher? ) ze l К tenwil 15.Jh. U47 , littenwiler 1452-1457 U79 , littenwyl, Littenwil 1479-1563 Ar , Lüttenwil 1577 Sch , Littenwyl 1592-1595 C3 , 1624 UP , Littewyl (Dörfchen von 6 Häusern mit 1 Schule) 1838 D III V ech . W ⁿ l ć ri-Bildung mit einer PN-Kzf., die von den ersten Belegen des 14. Jh. an bis ins 16. Jh. sowohl mit -i- und -ü-Lautung auftritt. Ein originaler PN-Stamm *litlässt sich nicht finden, der es erlauben würde, mit Rundung von -i- > -üzu rechnen, was zur heutigen Mda. von III V ech . besser passen würde; in Frage kommen deshalb Liudo, Liuto, Liutho, Liutto, evtl. Liutine, Liutini, die alle in SG seit dem 8. Jh. vielfach belegt sind, zu germ. *leudi-, ahd. liut ‹Mensch, Volk, Leute› (Förstemann I, 1030ff., wo sich unter den einzelnen Vollformen auch -i-Lautungen finden; Kaufmann, Ergänzungsband, 232f.; Studerus, Familiennamen, 72f.; vgl. auch Lidi † ). Die -i-Lautung wäre demnach wohl mit der bereits mhd. Entrundung zu erklären, die am häufigsten von ü > i auftritt, die im Bair. schon vor 1300 bezeugt ist und sich in weiten Gebieten des Obd. findet (PMS, Mhd. Grammatik, § 22.b), und die im Kt. BE einst das Seeland und Sensegebiet erreichte, heute aber auf dem Rückzug ist (Glatthard, Oberhasli, 51f. u. 140ff.; vgl. auch Geschichte der Gemeinde Vechigen, 42f.; Kuhn, Worblental, 61). Littisbach l ▪ tt ″ s-/ l ▪ tt → sbax (Weiler), ze Litenspach um1320, villam de Littolspach 1356, ze Littolsbach 1367, L К telspach 1389-1460 Ud , ze l К tolspach, l К ttolspach 1427 U78 , zu litesbach 1488 U156 , in der geb К rd lidißbach, in der pürd vonn Littestbach, z И Littißbach 1524-1593 U168 , Lytißbach pagus ad sinistram ripam rivi eiusdem nominis situs 1577 Sch , Littisbach 17.Jh. UP , 1604/ 05 A , 1783/ 84 C3 , 1791 A , Littisbach (Dörfchen) 1838 D IV B OLt . SN mit dem GW -bach und wahrscheinlich einem zweigliedrigen ahd. PN. Der Bachname, der offenbar auf die Siedlung übertragen worden ist, muss mindestens 1577 noch erhalten gewesen sein [vgl. den Schöpfius-Beleg], heute Ruersgrabe. - Im BW dürfte aufgrund der ältesten Belege der sehr häufige, auch in SG früh belegte PN Luitold, Luitolt stecken, zu den Stämmen germ. *leudi-, ahd. liut ‹Mensch, Volk, Leute› und germ. *valt ‹walten›, evtl. Liutulf, Litulf < Leudulf mit germ. *vulf ‹Wolf› (Förstemann I, 1048ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 232f.); wobei sich für die -i-Lautung des Stammvokals -üim heute nicht entrundenden IV B OLt . dasselbe Problem stellt wie in Littewil ° , s.d. Litzi A) l ▪ ts → , d (3 Lokalitäten, steil, schattig), an der Litzi (Hof) 1838 D IV D iemt .; l ▪ tsi, ▪ d ″ r (Weide, schattig) IV E r - Lenb .; l ▪ tsi, ▪ n d ″ r (Heumahd) IV F rut .; l ▪ tsi, d (Streuegebiet, Wald, schattseitig), in der Litzi 1665 C5 IV G steig ; l ▪ tsi, d (6 Lokalitäten, steil, schattig), auf der Litzi 1838 D IV S aanen ; l ▪ tsi, ds (Weide, schattseitig) IV S t .S teph .; l ▪ tsi, i d ″ r (2 Scheuern und K.), Ein mosßli In der litze 1497-1524 U167 , in der Litzi 1524 UP , ein moßli Lyt In der Litzi 1524-1593 U168 , (hierher? ) in Litzist 17.Jh. UP IV Z weis . B) b) an der Litzihallden 1531 U97 , Vnnder der Litzihalldenn 1534 U100 , die zelg vor der litzi halten 1535 U101 , Litzj Halden 1745 U116 III V ech .Sinn.; l ▪ tsim Č d, l ▪ tsimedli (Wildheuberge) IV L enk ; l ▪ tsi εī pf (Wald) IV n iedstOck .; l ▪ tsiw Ŕ dli (2 Lokalitäten, schattseitig) IV L enk . Schwzd. Litzi f. ‹Schattenhang, Schatten-, Nordseite eines Berges oder Hügels, Stück Land in einer abschüssigen Ecke› (Id. <?page no="151"?> Loo 126 125 III, 1566f.) ist Abstraktbildung zum Vb. schwzd. litze(n) ‹falten, stülpen, umbiegen, umlegen› (Id. III, 1564f.), mhd. litzen (DWB VI, 1073; vgl. auch Zinsli, Grund und Grat, 330; Zinsli, Südwalser Namengut, 575). Loo A) (Auswahl: ) locus, qui dicitur zeme Lô 1225-1229, loco, qui vulgo dicitur Lo 1228, 1229, 1230, das Land Jm Loo 1238 F4 I G amp .; ager dictus under dem Lo 1303, lignum dictum daz Lo 1326 I S eed .Lobs.; an das holtz heisset das loch 1470-1490 U44 II A Lchenst .; das loe 1437 U56 II B ätterk .; daz Lo 1367 II E rs .; l Ū n (Wald; angrenzend an Loon Gde. II Z augg .) II G raF .; an dz lo 1470-1490 U44 II n iedösch ; l Ĭ n, ▪ m (Wald), Jenni von Lo 1345, bim Lon 1532 U62 II U tztF ; l Ū , uf ″ m (K.), l Ū , ds (Heimet), Löh (Haus) 1838 D II W yss .; l Ĭ n (Wald), wider das Lo, an das loo 1531 U59 , (hierher? ) das lor, So an dero von graffen Ried lor stost 1531 U59 , (hierher? ) j Juchertten Nebent dem Laÿ Jncher Stost bysen halb an den hag, wintzhalb an die Nüwen Mattenn 1531 U59 II z augg .; von dem guot das sich nempt das ober lö 1452 U79 III G urbrü / F erenb .; zem L А 1354 III F ahrni ; l Ĭ n (Heimet und Lohngut), im Lohn Guth 1780-1783 C3 III K ehrs .; das lo, hinder dem lo 1498 U46 III K OnOLF .; l Ĭ (Wald), im L А 1509 Rq7 III M ühLeb .; l Ġ x, l Ġ (3 Heimet, K., Wald), im Lo 1707 A , Loon (3 Häuser) 1838 D III R öth .; under dem lo 1498 U46 III T äg .; l Ū , ds (Heimet, K.), uffem L А 1357, an daz Lo 1381, im Löh (Haus) 1838 D IV D iemt .; das Löö in der bürdt Gügispärg 1585 UP IV E rLenb .; das Loo 1505 U172 IV K anderst .; l Ū n, ds (Heimet) IV Z weis .; l Ġ x/ l Ġ xwald (Halde, Wald) V H abk . B) aa) (Auswahl: ) a ε bil Ĭ n, ▪ m (K.), under dem aspi lo 1437 U57 II U tztF ; uff der Goucherlon 1554 U109 III B ern Obbott.; ze dem guggilo, im guggiloe 1437 U56 II U tztF ; das Hirsenlô 1346 II I FFw .; das holtzspiesslo 1528 U2 I S eed .; Vor dem m К ten lon 1535 U101 III M üns .; daz berlô 1351 III K irchL .; Zbirchilo 1531 U97 III B OLL . Habst.; b Ό″ b ″ l Ĭ (Buchenwald), das B И benlo 1531 U97 II U rt .-s chönb .; ε leipfli (K.), hinder dem sleipfilo, uff dem sleipfello, vnder dem sleiffilo, im schleippffenlo 1470-1490 U44 II K Opp .; dz steinlon 15.Jh. U47 II n iedösch ; das winkel lo 1470-1490 U44 II A Lchenst ./ K Opp ./ n iedösch ; das holtz genempt wolfslon 1531 U97 III S tettL . ab) (Auswahl: ) abil Ĭ , in dem Abenlo 1423 UBS , Im abylo 1518 U74 II n iedbipp / O bbipp ; am atzolo, am matzelo, zum atzilo, in matzenlo 1437 U56 II U tztF ; gets ▪ l Ĭ n, d ″ r (K.), Jm getzelo 1518 U74 II O bbipp ; ze Guntzenlo 1361, das guntzilo 1528 U2 I W engi ; bÿ dem habcherrÿs lo 1470-1490 U44 II K Opp .; bÿ dem kemplislo, vff dem kempflislo, vff dem kemlislo 1470-1490 U44 II K Opp .; pfaff ″ l Ĭ (Ackerland), an das pfaffen lo 1531 U59 II M ünchr .; uff bulwers lo 1474 U30 I O bwiL bB.; der bündyßlo acher, Bundÿß lo acher 1531 U59 II B ür zH.; Jm richertslo, zw К schenn dem richertslo holtz 1531 U97 III M uri Kräyigen; uff St К ris Lo um1430 U78 IV R eich . Scharn./ Kient.; des wolfs lö 1415 C1 III V ech .Dent. ac) (Auswahl: ) das vorder lo 1528 U2 I S eed .Lobs.; l Ĭ , im f ī rd ″ r ″ (K.), vor dem lo, hinder dem lo 1470-1490 U44 II R umend .; (hierher? ) vor der [vorder? ] L Ў 1531 U97 III W OhLen ; am Hängelo 1529 U93 III K öniz ; heilig ″ l Ĭ (K.), daz Heilgalo 1363, Das heilig lo 1447 U43c II M adw .; Das hinderlo 1534 U100 I S eed .Lobs.; laŋ ″ l Į , ds (K.), lengenlo 15.Jh. U47 , vor dem langen lo 1528 U2 II H indeLb .; zem Lengenlo 1317 III S igr .; das langen lo 1498 U46 III T äg .; Im langenlo 1432 U78 III W OhLen Uettl.; under Lengenl А 1355 IV A eschi ; zem Langenlô 1329, 1351, 1357 V u nts .; l Π t ″ rsl Į , ▪ m (K.), an dem lutterß lon, lütterß lon 1531 U59 II Z uzw .; b Ŭ sl Ĭ n, b Ŭ sl Ĭ ngr Ό″ b ″ (Kiesgrube), im bösen lo 1452 U79 III M üns .; besil Ĭ (Wald), Z И B Ў sen loo 1529 U92 III B OLL .Habst.; br ů itsl Į n (Heimet), vom briett lonn 1526 U49 II W ynigen . Hierher? : by dem holltz vocatam drüslod, under dem driflo 1436 U121 , hinder dem trißlo, hinder dem trislo 1532 U125 III F erenb .Bib. ac) I: 14; II: 30; III: 25; IV: 10; V: 4 (Auswahl: ) by dem loacher 1479 U11 I B ür .; hensi cristans lo acher 1470-1490 U44 II A Lchenst .; der lo acher 1470-1490 U44 II n iedösch ; l Ū axx ″ r (K.) II R ütsch .; l Ĭ nax ″ r (K.), der Lo acher, der Loch acher U59 II Z augg .; Der Lo Д w acherr 1535 U101 III t rimst .; der lang lo acker 1492 K3 III W Orb ; l Ū axx ″ r, d ″ r (Heimet, K.), l Ū gr  bli (Graben bei l Ū ) IV D iemt .; l Ū haul ″ (Heimet) II H ei misw .; ein eichholtz heist das lo holtz 1498 U46 III T äg .; das lomade 1400 Uk2 V L ütsch .; l Į matt (K.), Р lj Suters lon matten 1528 U2 I R app .Dietersw.; die lonmatten 1470-1490 U44 II K Opp ./ n iedösch / R umend .; uff der lon matten 1498 U46 III H erbL .; l Ū matt ″ (Heimet, K.) IV D iemt .; l ĭ b  rg (Haus, K.), (hierher? ) L А wenberg 1363, Lohberg (Haus) 1838 D II E rs .; Loohschwand (Haus) 1838 D III R öth .; l Įε t ″ rf/ l Į n ε t Ĭ rf (Gde. s. Lohnstorf ° ); (hierher? ) daz holtz, daz man nemmet den Lochwalt 1339 II T rachsw .; (hierher? ) l Ġ xwald, auch l Ġ x (Halde, Wald) V H abk .; an den lo weg 1470-1490 U44 II A L chenst .; Looweydt 1532 U43 II U rsenb .; l Į w Ŕ dli (Weide am Wald) IV F rut . C) -ere; -li -ere: d Lööleren (Weinberg) 1820 F4 I G amp . -li: CA) (Auswahl: ) l Ū l ▪ (Wald), das loeli 1479 U11 I B ür .; das Löli um1400 K6 I ? B üet .; das löly, dz lölÿ 1470-1490 U44 II E rs ./ H eLLs ./ K irchb .; l Ū l ▪ (Quartier, K.), duo loca que vulgo dicuntur L Ў lü 1274 II H erzb .; vnder dem l Ў lin 1464 U38a II L angt .; zw К schen dem h Ў ltzlj dem <?page no="152"?> Lob 128 127 L Ў lj 1534 U100 II M ünchr .; mit dem loelin 1437 U56 II W iLer bU.; vor dem L Ў lÿ 1531 U59 II Z augg .; l Ū l ▪ , ▪ m (K.), im löli 1493 U84 III H iLt .; enzw К schent dem L Ў lin 1357 III W ahLern Schwarzenb.; underm L Ў lin 1357 IV O bwiL iS.; l Ń l ″ ni, d/ l Ń l ″ n ″ n, in d ″ (Pl.; K., Wald), in den sogenannten Heyden oder Lehlenen 1704-1719 C4 V M eir . CBaa) (Auswahl: ) das finitz l Ў li 1529 U92 , an der kilchenn L Ў lj, ze Benge l Ў li 1529 U92 III W OhLen Uettl.; das birchen l Ў lÿ, birch l Ў lÿ 1531 U59 II B ür zH.; hinder dem reiff l Ў ly 1498 U46 III K OnOLF . CBab) an hapers lölÿ, an dz habbers lolÿ 1470-1490 U44 , an das haber l Ў li 1500 U48 II A Lchenst .; vor des wyllers löly 1521 U31 I B rügg . CBac) (Auswahl: ) Hinder dem cleinen l Ў lÿ 1531 U97 III g rOsshöchst .; uff das langen löli 1528 U2 I R app .; m ▪ tt ″ l Ū l ▪ (Wald zw. 2 Wäldern) I D iessb .; das ober und das nider loli 1538 U141 III B ern ; uff dem breiten l Ў lin 1529 U92 III W OhLen Uettl. CBb) (Auswahl: ) der löliacher 1528 U2 I B üet .; der lelÿ acher um1532 U14 , der leliacher 1540 U14 I B ür .; l ĸ liax ″ r (K.) II Z augg .; der L Ў lliß acher 1520 U131 III B eLp ; das l Ў lj geßlin 1528 U2 I R app .Dietersw.; löllen gutt 1436 U121 III F erenb .; ab l Ў linen g Д tlin 1432 U78 I G rOssaFFOLt .; die lölÿ matt 1470-1490 U44 II A Lchenst ./ H öchst ./ K Opp .; in der loely matten 1498 U46 III B renzk .; die L Ў lÿ matten 1527 U95 IV D ärst .; zum l Ў lj b Ў umlj 1533-1542 U128 III W ahLern Schwarzenb.; xl ↓ nl Ū l ▪ sb  rg (Wald), uff dem lölysperg 1529 U93 III K öniz ; bim L Ў lÿ brünnen 1533 U24 I B rütt .; Lölizelg 1530 U42 II L angt . Hierher? : der Löligbach 1524 UP IV Z weis . Schwzd. L ē m./ n., Dim. L ĸ li n. ‹Wald, Wäldchen›, nur noch als ON und FlN, bes. für Waldparzellen (Id. III, 951), < mhd. lô stm. ‹zur Lohegewinnung angelegtes Gehölz› (Lexer I, 1946; Lohe = Gerbemittel aus abgelöster Baumrinde), und lô(ch), -hes stm./ n. ‹Gebüsch, Wald, Gehölz› (Lexer I, 1949), < ahd. l ē h stm. ‹Hain, Busch, Wald› (Schützeichel, Ahd. Wb., 116) < germ. *lauham. ‹Hain, Lichtung›, vwdt. mit lat. l ŷ cus ‹Lichtung, gelichteter Wald, Hain› < idg. *loukom. ( 24 Kluge/ Seebold, 581). In I B ür . M. 16. Jh. auch entrundet ö > e (Baumgartner, Berner Seeland, 66f.). L ē n mit Final-n entstand über den Dat. Pl. ahd. l ē hun, l ē hen, der später auch als Nom. galt (vgl. auch Zinsli, Sammlung, 209f.; URNB II, 588; SONB I, 440ff.; LSG, 540f.). Da ahd. -h im Ausl. nach Vokal teils geschwunden, teils auch erhalten ist (Braune/ Eggers, Ahd. Grammatik, § 151), kann sich in ONN und FlNN Zusammenfall mit Loch n. ‹Loch, Vertiefung› ergeben; s. Loch. Wegen des Gen.-s nicht auszuschliessen ist die Zugehörigkeit von Chlinlölisbärg III K öniz u.a. zu einem heute nicht mehr belegten FN-Übernamen, der seinerseits wohl wieder von Löli ‹Wäldchen› (evtl. Lage der Wohnstätte) abgeleitet sein könnte; vgl. Heintz Lдli, Besingen [Bösingen FR] 1388 (Studerus, Familiennamen, 171; s. auch Socin, Mhd. Namenbuch, 151 u. 632). Löö ist wohl Nbf. - evtl. analogisch mit Uml. gebildeter Pl. - zu Loo (Id. III, 951; vgl. Hubschmied, Burgdorf, 738; Dittli, Zug, 329; Zihlmann, Gettnau, 101ff.). Löö s. Loo Lob l Į bh ĵ r ″ n, ds (5 Felsgipfel, in L autbr .Isenfl. trotzdem als Sg. gebraucht), Lobhorn oder Schnabel 1785 Wä , Lobhorn 1845 D V L autbr .Isenfl.; lóbh ũ rn ″ r, alte Form -h Ķ r ″ n (Felshörner), l Ģ bhòr ″ n, ds chl → n (dreiseitige Felspyramide) V S ax . Wegen fehlenden alten hist. Belegen und uneinheitlicher Vokalqualität und -quantität der Namenstammsilbe nicht sicher deutbar. Ausschliessen darf man aus lautlichen und sachlichen Gründen die von Studer (Ortsnamen, 156) postulierte Gleichsetzung mit Laui- oder Lawinenhörner und Gatschets (Ortsetym. Forschungen, 279) Rückführung des Namens auf schwzd. L ē b n. ‹Feudalabgabe von einem Landgut im Fall einer Handänderung mit Ausnahme der Erbschaft in gerader Linie› (Id. III, 993). Da der Bergname in unmittelbarer Nähe der Monophthongierungsgrenze liegt, kann ein Bezug zu schwzd. Laub, mda. Loub (s.d.) oder zum - im Ablautverhältnis zu lieb stehenden - Adj. schwzd. laub, lūb, lob ‹lieb, geliebt› nicht völlig ausgeschlossen werden (Id. III, 958; vgl. das wurzelverwandte erlauben, mhd. erlouben in 24 Kluge/ Seebold, 255). Lobsigen ° l ĭ bs → g ″ (Dorf, Viertels-Gde.), de Lobesinges 1173-1180, de Lobesingen 1214, de Lobsingen 1259, de Lobsingin 1270, de Lopsingen, in Lobsingen 1273, И lricus de Lobesingen 1284, de Lobesingen 1297, de L И bsingen 1317, de L В psengen 1320, 1321, von Lupsingen 1353, ze Lobsingen 1373, 1375, 1376, 1378, 1380, 1382, 1390, von Loubsingen 1388, Lobsingen, Lopsingen 1389-1460 Ud , Lobsingen 15.Jh. UP , cze Lopsingen, uon lobsingen um1409 U1 , ze lopsingen 1421 C1 , ze Lopsingen, von Lobsingen 1427 U78 , loppsingen 1452 U79 , Henman von Lopsingen 1464 Rq1 , Lopsingen 1479-1563 Ar , 1492 UP , gan Lopsingen 1531 U97 , lopsingenn 1532 U4 , Lobsingen 1532 A , z И Lopsingen 1534 U100 , nach1545 K7 , Lopsingen 1577 Sch , zu Lopsingen 1577 C3 , Lopsigenn 1579 C3 , Lobsingen, Lobsigen (Dorf) 1838 D , Lopsigen 1850 JBe I S eed .Lobs. an Lopsingen pfad 1531 U97 , am lopsingenpfad 1532 U4 I R ad ./ A arb .; l ĭ bs → g ″ s Ń (Seelein), Umbe den se, der da lit zwischent Lobsingen und Sedorf 1304 I S eed .; am Lopsingen weg 1531 U97 I R ad . Eine -ingen-Bildung zu einer ahd. PN-Kzf. mit Lobals 1. Glied [vgl. Lobo, für SG 826 belegt (Förstemann I, 1061)] und entweder dem ahd. -s-Suffix oder allenfalls lenisiertem -(i)z(o) zur Kzf.-Bildung mit kosendem Sinn (Bach I/ 1, §§ 99 u. 100; Socin, Mhd. Namenbuch, 47); also *Lobiso oder *Lobizo, die <?page no="153"?> Loch 130 129 jedoch nicht überliefert sind. Der Ausl.-Vokal -o schwand wohl im Hiat der Zus. mit -ingen; Abschwächung von ahd. i > e in Mittelsilbenstellung (Sonderegger, Appenzell, § 107). Vgl. auch Oettli, Ortsnamen, 15; Christen, Wohlen, 20f.; Lobsing, Lobesingen in Förstemann II, 116. Loch 1. Loch/ Luch; 2. Loche 1. Loch/ Luch A) (Auswahl: ) (hierher? ) l ī x, im (K., Mulde), im Looch 1228 F , ze Loche 1357 I B rütt ./ i ns ; das Elly im Loch inne 1357 I L engn .; l ī x, ▪ m (Heimet, K., Wald), im Loch 1389 R2 II A FFOLt .; der scherer von Loch 1389 R2 II L ütz .; l ī x (3 Heimet, K., Wald), vom Loch 1495 U65 II R üegs .; ze Loch 1371 II W angenr .; l ī x (K., Scheune), ager im Loche apud Ansoltingen 1336 III A msOLd .; in zelga nuncupata zem loch 1436 U121 III F erenb .; das guot im loch 1498 U46 III H Omb .; Im loch 1430 U78 III M ühLeb .; in Loch 1318 III O bhOF .; ze loch 1427 Uk2 III R igg .; l ī x (Heimet, K., Wald), im Loche 1363 III S changn .; im Loch 1479-1563 Ar III T rub ; Im Loch 1502 U157 IV B OLt .; pratum daz Loch 1310 IV D iemt .; von dem Sch К rgüt im loch 1427 U78 IV Z weis .; im Loch 1360 V G rindeLw . Itramen; ager im Loche 1335 V G ünd .; pratum im Loche 1326 V M atten . B) aa) (Auswahl: ) in dachsslöchern 1528 U2 I S eeb .; eŋ ▪ l ī x, ds hinn ″ r/ f ī rd ″ r (2 Höfe), Engelloch 1466 UT , von Einem g И t genant zenggelloch 1542 U104 III w aLd Zimm.; von den güttern entbregelloch 1492 K3 III W Orb ; Jm vogelloch 1531 U97 III B ern Ndbott.; im vollloch 1498 U46 III K OnOLF .; in Vonloch 1359 IV A eschi ; zuo den fuchsloechren 1470-1490 U44 II H eLLs .; vf dem Fuchsenn Loch 1539 U97 III K öniz ; jn g И gen loch 1464 U38a II W ynau ; hás ″ l ī x, aselot 1312 ZwR , Anselot 1312 MW , Aseloc, Anseloque 1324 MW IV S aanen ; hèid ″ l Į x (Höhle rechts am Gletscher), Heidenloch 1850 JBe V G rindeLw .; b  r ″ l ĭ x (K.), Berloch 1556 A II E risw .; Bergknappenloch (alte Mine) 1850 JBe III T hun Strätt.; r  bl ĭ x (Schlucht der Emme) III E ggiw ./ S changn ./ H abk .; r ↔ ff ″ l ī x (Heimet, K., Wald), zu Rifenloch 1360 II R üegs .; sch И ppissen loch 1500 U48 II K rauchth .; Im under Schwaderloch graben 1531 U136 III T rub ; ε w  ŋil ī x (kleines Heimet), schwendy loch 1500 U48 II K rauchth .; under dem doggelis loch um1530 U142 III M üns .; t Ǿ b ″ l ī x (Schlucht) I B ieL . ab) (Auswahl: ) gerhardß loch 1500 U48 II K rauchth .; gr Ń tisl ĭ x (Heimet), Inn gredenn Loch 1518 U74 II F arn .; in Hansenloch um1530 U142 III F Orst ; m ć rtisl Ĭ x (ältere Bez. für das Loch am Eiger; auch hèiterl Į x) V G rindeLw .; bantsil ĭ x (Heimet), under baltzen loch, bantzen loch 1500 U48 II K rauchth .; S. Battenloch vel hüle 1577 Sch (Beatushöhle) V B eatb .; in plöuwers loch um1533 U133 III R üegg .; Jnn Bollers Loch 1518 U74 II F arn .; (hierher? ) in Bümyßloch, Bümÿßloch, Bumÿßloch 1531 U59 II B ür zH.; s Č n ″ r ε l ī x (Alp, Weide), Rinderweid an Sanners Loch 1497-1524 U167 IV S aanen / Z weis .; εǾ b ć bisl ĭ x, b ▪ m (Stelle am Ufer des Thunersees), Schuh Babis Loch 1771 P III S igr .Merl.; tuggliß loch 15.Jh. U47 , tuglis loch 1500 U48 II K rauchth .; uff Zängers Loch 1543 U154 IV D ärst . ac) (Auswahl: ) Jm oberloch, Jm vnnderm Loch 1531 U97 II H indeLb . b) (Auswahl: ) der lochacher 1528 U2 I B üet ./ M eik ./ R app .; loch achren 1488 U156 IV S t .S teph .; Lochachre 1305 V L ütsch .; apud Lochsegke 1347, 1360, 1380, ze Lochsegg 1390 III B eLp ; die Lochfl И 1486 Rq1 IV L enk ; der loch grabenn 1530 U33 I E ps .; (hierher? ) Lockhoffstatt 1436 U121 III F erenb .; ann das lochholtzs, Lochh Ў ltzly 1518 U74 II A ttisw .; l ġ xmad, auch l Ώ xmad, d (Bergheu) V H asLib .; Lochmatta 1436 U121 III F erenb .; pratum dictum Lochmatta 1331 III S eFt .; die Lochmatten 1348, 1357 IV D iemt .; l ī xs → t ″ (Heimet), vff die Lochsitten 1320-1491 Rq1 III S changn .; in Lochwang 1518 Rq1 IV L enk . C) -el; -er/ -ere; -ete; -i; -li; -ti; Locher FN; Lochme/ Lochmann FN -el: der luchel acher, das luchell acherly, das luchell acherlÿ 1531 U59 II L imp .; Die Luchellmattenn 1531 U97 , Die Luchel matten 1535 U101 II M üLchi . -er/ -ere: CA) l Ώ xx ″ r ″ (Heimet; mehrere Löcher), zenn Luchrenn, Jnn denn Luchrenn, wyder die Lucher 1518 U74 , Jnn den Luchern, Jnn den Locheren 1573/ 74 U77a , in der Lochern (Hof), Lucheren (Haus) 1838 D II r umisb .; l ũ xx ″ r, ▪ d″ (Wald) IV E rLenb .; l Ϋ xx ″ r, d/ l ũ xx ″ r ″ , ▪ d″ IV G steig ; von einem gutt genant die Lucher 1502 U157 IV Z weis .; l ▪ xr ″ n, ▪ (Alp) V G rindeLw .; l Ό x ″ r (Haus, K.) V H asLib . Reuti; l ▪ xx ″ r (Weide) V L ütsch .; l ī xx ″ rr ″ n (Sumpf, K.) V M eir . CBa) (hierher? ) d ● rrslixxr ″ n (Heugüter), de Dürsluchern 1275 V G rindeLw .Grindel.; l Ό xx ″ r ″ , d Ό nd ″ ri/ ob ″ ri (Gestrüpp und Weide; riesige Löcher und Spalten) IV B OLt . CBb) in der lücher mattan z И Messen 1531 U59 II E t zeLk . -ete: l ī x ″ t ″ (K.), gan Lochettenn 1531 U97 III K OnOLF . -i: (Auswahl: ) l ī xi (Weiler), Lochi 1728-1730 C3 III W Orb ; l ī x ▪ (Heimet) IV F rut . -li: CA) (Auswahl: ) l ū xli (Häuser), im Löchli 1782 C3 II S um .; an das lüchli 1554 U109 III K öniz ; l Ό xli, ▪ m (Wohngebiet und K.), Jm Luchi 1531 U97 III M üns .; luxli, ds (Heimet, K.), neben dem luchli 1532 U125 III N eu .; l Ό xxli (Güter), <?page no="154"?> Loch 132 131 ab dem Luchlin 1502 U157 IV B OLt .; l Ό xl ▪ , im (Wiese und Wald) V S chwanden bBr. CBa) (Auswahl: ) a ε pil ū xli (Heimet; heute neu Aspiwaldheim) II L ütz .; ε t  kx ″ gr ć tl ū xli (Häuser), im Steckengratlöchlein 1767 A III L angn .; wild l ū xxli (Bergwald) IV S aanen . CBb) (Auswahl: ) das Lööchlibaad 1762 A III L andisw .; vff dem Luchljgraben, Die Luchli mattenn 1530 U95 I L euz . -ti: ab einem stuck erdterich genant das luchti sampt der schür daruff 1591 U130 III R üsch . Locher FN CA) l ī x ″ r (Heimet) III K OnOLF .; ze Locher 1336 III M ühLeb .Rossh.; campum locher 1312 ZwR IV S aanen . Hierher? : l ī xits (K., nach Gde.-Rat l ī x ″ rts) III B OLL . CBb) in dem Locher aker 1371 III U et .; an den Lochers Graben 1502 U157 IV Z weis .; dirl ī x ″ rh ī r ″ V L autbr . Stech.; l ī x ″ rhub ″ l (Hubel) V I seLtw .; l ī x ″ r( s )h ΅ s (2 Heimet), Locherhaus (Haus und Hof) 1838 D II R üegs .; Lochershaus (Haus) 1838 D III S ign .; l ī x ″ r ε matt (K.) II F raubr .; l ī x ″ rsmátt ″ (früher Heuland, heute bewaldet) V L autbr .Weng.; (hierher? ) L Ў cherssbach 1360, Löchersbach 15.Jh. UP IV Z weis .; l ī x ″ rb ī d ″ n (Heimet) V G rindeLw .Holzm.; by locherlis brunnen um1525 U20 , by Lochers prunnen 1533 U24 I B rütt .; von der Lochersitten 1502 U157 IV Z weis .; l ī x ″ r ε weid (Weide u. Haus) IV D ärst . Lochme/ Lochmann FN CBb) l ī xm ″ sbü ″ u (Häuser), Lochmansb Д l 1344, Lochmasb Д l, Lochmansb Д l, Lochmannsbühl 1345, Lochmansbuel 1350 K5 , Lochmansbül 1360, 1389, z И lochmanßb Д l 15.Jh. U47 , Lochmansb Д l 1488 U166 (N. 1491), lochmansbuel 1498 U46 , von lochmasbvel, lochmans b Д ell, vom g И t lochmanß buell 1531 U45 , Lochmansbül 1575 A , Lochmannsbühl (Häuser) 1838 D III B Lumst . 2. Loche A) l ī x ″ , ▪ d″r (Ackerland) II M adw .; l ī xxα, d/ l ī x ″ n, ▪ n d ″ r (K., Scheune) V I seLtw . B) b) l ī x ″ l Ŭ l/ l ī k ī l Ŭ li (K.), bim lochen tall thurlÿ, im Holltz heist lochen tall Holtzlÿ 1532 U61 II M ünchb ./ D iemersw .; der loechenberg 1528 U2 I S eed .; l ĭ x ″ b  rg (K.), vff dem Lochennberg 1531 U97 , Der gros (clein) Lochennbergacher 1531 U97 , l ī x ″ b  rgwáud (Wald mit vielen Dachs- und Fuchslöchern) III H äutL ./ K OnOLF .; l ĭ x ″ b  rg (Heimet, Wald auf Anhöhe), silva quae dicitur Lochenberg 1577 Sch , Lochenberg (Haus und kleines Gütchen) 1838 D , l ĭ x ″ b  rgli (Heimet, K.,Wald im Loch) III K OnOLF .; der Lochenberg 1583 C3 III M üns .; l ĭ x ″ b  rg (Wald), an den lochenberg 1498 U46 , Lochenberg (Haus) 1838 D III T äg .; an den Lochennrein 1547 U137 III R öth . 1. Schwzd. Loch, Luch n., Pl. Löcher, Lücher, Dim. Löchli, in FlNN auch Lochi, Löchi, oder Luchli, Lüchli; mhd. loch stn., ahd. loh stn. ‹Loch, Öffnung, Höhle› zu ahd. l ŷ hhan ‹schliessen›, germ. *luka- ‹Schluss, Verschluss›; Luch, Luchli sind ältere Formen noch ohne Brechung (Id. III, 1016ff.; 24 Kluge/ Seebold, 579; Schützeichel, Ahd. Wb., 116 u. 118; Lexer I, 1949). Bed. ‹wie nhd., Öffnung, enger Durchgang, Vertiefung im Erdboden, Lücke zwischen zwei Bergen, Senkung im Horizont, Höhle, Schlucht›. Als FlN bes. für Einzelhöfe in Bodenvertiefungen (Id. III, 1016ff.; vgl. LUNB I/ 1, 630f.; URNB II, 558; Zinsli, Grund und Grat, 330). - Die Lautungen auf u/ ü sind hist. älter; der Stammvokal germ. u wurde unter dem Einfluss des a gesenkt (Brechung); in der dazugehörigen Pl.-Nbf. *luhhir sowie im Dim. auf ⁿ n verhinderte nachfolgendes i zunächst die Senkung; spätahd. wurde u > ü palatalisiert, im Spätmittelalter wurde die Opposition u/ ü : o/ ö durch innerparadigmatischen Ausgleich eliminiert (Braune/ Eggers, Ahd. Grammatik, § 34 mit Anm. 1 u. 197; s. auch Kully, Moos, 310; vgl. auch Moos). Wegen der lautlichen Nähe zu mhd. lôch ‹Gebüsch, Wald, Gehölz›, zu schwzd. Lauch, Louch ‹Übergang, Lücke› bzw. ‹Bez. verschiedener Lauchgewächse› und zu schwzd. L ć ch(en), L ē ch(en) ‹Kerbe, Grenzzeichen› kommen in Einzelfällen auch diese Etyma als Deutungsmöglichkeit in Frage (s. Loo, Louch u. Laach). Suffixe: Mit dem Suffix schwzd. -el, ahd. -al/ -alo, -il/ -ilo, werden Stellen-Bez. gebildet, die eine Zugehörigkeit zu etwas ausdrücken, etwa ‹Ort mit Löchern› (Sonderegger, Appenzell, § 270.a). Die mit dem Lehnsuffix schwzd. -ere aus lat. ć ria, ahd. -arra, gebildeten f. Kollektiv-Bez. für Orte, an denen etwas in grosser Menge vorkommt, sind nicht eindeutig abgrenzbar gegen alte Dat.-Pl.-Formen auf -ir (Sonderegger, Appenzell, § 249, bes. Anm. 2). Mit dem Suffix schwzd. -et(e), ahd. ć t(a), werden - denominativ oder deverbativ - FlNN gebildet, die eine gewisse Menge oder das Ergebnis einer Tätigkeit bezeichnet (Sonderegger, Appenzell, § 251). Bildungen auf -i können, entsprechend den häufigeren auf -li, Dim. sein oder - ohne ältere urk. Formen schwer erkennbar - verkürzte Kollektiv-Bez. auf ahd. -ahi, schwzd. -i. Luchti ist evtl. Dim. eines Verbalabstraktums auf das Suffix ahd. -ida, schwzd. -t, zum Vb. ahd. l ŷ hhan ‹schliessen›, mit der Bed. ‹Ort, wo man schliesst, Gatter› (vgl. Luchte, Dorfteil von Wolfhalden AR, in Sonderegger, Appenzell, § 252, bes. S. 487). Der FN Locher (FNB III, 379), gebildet mit dem Suffix -er, ahd. -ari, war urspr. Bewohnername der zahlreichen mit Loch bezeichneten Höfe in Bodenvertiefungen; später ging der FN wieder auf Örtlichkeiten über (Id. III, 1020f.; Sonderegger, Appenzell, §§ 275 u. 278). Zum FN Lochmann vgl. FNB (III, 379) und LUNB (I/ 1, 636). 2. Loche ist nicht sicher deutbar. Aufgrund des aktuell kurzen, offenen Stammvokals gehört der Name wohl ebenfalls zu ahd. loh, loch ‹Loch›; es kann sich z.T. um eine deverbative -n-Abl. zum Vb. loche(n) als Bez. für den Ort des Geschehens handeln (Sonderegger, Appenzell, § 261; M. Szadrowsky, in: BSG 12, § 29, bes. S. 143f.), evtl. z.T. auch um eine Dat. Pl.-Form *lohhun > loche(n) > Loche. <?page no="155"?> Löffel 134 133 Locke B) a) εέ ttl ī kx ″ , ▪ d ″ r, selten ▪ m (K.), das hoeltzly genant der schuetlach, nid dem schuttelaken, zuo dem schütlikon 1437 U56 , dz höltzlij gnant der schütlach, ob dem schütlachen, schütlachren 1470-1490 U44 , uff den (ob dem) schutlachen 1500 U48 , Jm schittloch 1531 U97 , bÿ Schutenlogken um1532 U13 , in Schuttluckenn, z И Schuttlugken, das schuttlucken h Ў ltzlj, Das Schutt Lucken h Ў ltzlin 1532 U61 , bÿm schüttlucken höltzlÿ 1532 U63 , Jm schütlockenn Hölzlj 1532 U63 (N. 1591), in Schüdluken 1724 A , Schudluken 1734 A , Schüdlüken 1779 A , Schüdloken 1790 A II U tztF . Die Lage der Flur (ehemals Wald) - einerseits an der Gde.- Grenze sowohl gegen II E rs . wie gegen II K irchb ., anderseits am Oberholzbach - lässt für das GW trotz m. Genus in den ältesten hist. Belegen sowie kurzem Stammvokal unserer aktuellen Lautung zwei Deutungsansätze zu: 1. Schwzd. L ć ch(en), L ē ch(en) m./ f./ n. ‹an Bäumen, Steinen oder auf dem Boden eingehauenes Grenzzeichen, der so behauene Grenzbaum selber, Grenzhecke, Grenzgraben, Grenze überhaupt›, ahd. l ć h stm. ‹Grenzzeichen›, mhd. lâche(ne) f. ‹Einschnitt, Kerbe in den Grenzbaum oder -stein, Grenzzeichen, Grenze› (Id. III, 998ff.; Lexer I, 1807f.; DWB VI, 14; 6 Schützeichel, Ahd. Wb., 203); zur Lautentwicklung s.o., evtl. Kürzung des Stammvokals unter Einfluss der Affrikate. 2. Ahd. lahha (bei Notker laccha) f., mhd. lache f. ‹Lache, Pfütze, kleines stehendes oder auch fliessendes Gewässer› (Lexer I, 1808; DWB VI, 13f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 358). Zu den affrizierten Formen vgl. auch schwzd. Loke, L ē ke(n) f. ‹Güllen, bes. um die Alphütten, Lache von dickflüssigem Kot, Abtritt› (Stalder, Idiotikon, 422; Id. III, 1232; s. Looggler). In einer allfälligen Bed. ‹Wassergraben als Grenze› könnten sich die beiden Etyma vermischt haben. S. auch Lache. Lood A) l ē d, ds (Haus) III A eschL .; l ē d, uf ″ m (3 Heimet), auf dem Loth 1771/ 72 C3 , im obern und untern Lod (3 Häuser) 1838 D III F ahrni ; l ē d, Ό f ″ m (Haus, K.), auf dem Loth (Hof) 1838 D IV E rLenb .; l ē d, ds (2 Heimet), im Lod (Häuser) 1838 D V B eatb . B) a) g Ό mp ″ rl ē d (Scheune, Matte) IV A eschi ; pr ●m ″ l ē dforsessli (Wald, früher Vorsass), primalot 1324, 1360 ZwR , am Brimenlod 1656 U152 (Eintrag von 1651), Brimelod 1738 QSa (Eintrag von 1651) IV S aanen . b) l ē dhüsi, ds (Haus) III A eschL . Da alle Belege aus dem südlichen Kt.-Teil stammen, vielleicht zu L ē t, L ē d n. ‹Gewicht›, dann ‹kleine, ein Lot fassende Papiertüte›, später verallgemeinert ‹dreieckige Tüte jeder Grösse›; der Ausdruck ist im ganzen BO verbreitet (Id. III, 1500): es könnte sich um zur Zeit der Namengebung dreieckige Grundstücke handeln. Zugehörigkeit zum aus dem Fränk. stammenden Rechtsausdruck ahd. al(l) ē d n. ‹vollfreies (ganz eigenes) Eigentum›, aus ahd. al(l) ‹ganz, vollständig› und ahd. ē t stm./ stn. ‹Reichtum, Besitz› (Hubschmied, Thun, 183), ist eher fraglich. Der Ausdruck ist auch in alem. und bair. Rechtstexten in der nd.-fränk. Form mit -d-Ausl., meist aber latinisiert überliefert (mlat. alodis, seit dem 11. Jh. allodium). Da bereits alle unsere hist. Belege ohne a-Anl. auftreten, müsste diese Form - vielleicht durch eine falsche Abtrennung - schon sehr früh entstanden sein ( 1 Schützeichel, Ahd. Wb., 3f., 145; DWB I, 238; REW, 376a; Niermeyer, Mediae Latinitatis Lexicon Minus, 36ff.; vgl. auch Glossaire I, 291; FEW XV, 17f.). Lödö löd Ō , im (Wald), löd Ō grab ″ (Seitental zum Diessbach), im Lödo (Löudo) 1838 D III A eschL . Als Einzelbeleg ohne alte Formen wohl nicht zu deuten. Der Akzent auf der 2. Silbe bereitet Schwierigkeiten und könnte auf frz. Herkunft hinweisen: aus geografischen wie auch lautlichen Gründen kommt aber etwa patois douai/ -ei ‹geführter Wasserlauf, Kanal, Reservoir, Quelle› (Glossaire V, 886ff.), vgl. dazu Le Day Orbefall und Weiler bei Vallorbe VD; Gorges du Day VS (Jaccard, Essai, 130; s. auch Bossard/ Chavan, Lieuxdits, 44) nicht in Frage (Wulf Müller, brieflich). Evtl. zu einem ahd. PN oder daraus entstandenen FN - vgl. dazu u.a. Hensli Löden 1475 in FR (Studerus, Familiennamen, 54). Löffel A) im Löffel (Haus) 1838 D II H asLe ; l ū ff Ό , ▪ m (kleines Heimet), Löffel (Haus und kleines Heimwesen) 1838 D III L angn . B) ab) xri ε t ″ l ū ff Ό (K.) I M ör . b) l ū ff Ό axx ″ r (K.) I T äuFF .; Löffelhaus (Gütchen) 1838 D II S eeb .; l ū ff Ό h ĭ f, ▪ m ī b ″ r ″ / Ό ŋ ″ r ″ (2 Heimet), Löffelhoof 1722 A , 1742 A , 1790 A , auf dem Löffelhof 1785 C3 , Löffelhof (Hof mit 2 Gebäuden) 1838 D II B ätterk .; leff ″ lh Ġ r ″ n (Gipfel) V G utt .; das l Ў ffelkar 1493 U84 , das L Ў ffelkhar 1530 U95 V D ärL .; löff ″ lmatt ″ (Ackerland) I M üntsch .; uff loeffelsmatten 1528 U2 I S eed .; l ū ff Ό r  b ″ (Mattland) I G amp . C) -li -li: l ū ff ″ li (Haus) II O bburg . Schwzd. Löffel m. ‹wie nhd. Ess- oder Schöpfgerät›, mhd. leffel, ahd. leffil, lepfil (Id. III, 1152ff.; 24 Kluge/ Seebold, 580; LUNB I/ 1, 637; FLNB V, 330f.; Lexer I, 1856; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 364); als ON und FlN wegen formaler Ähnlichkeit (Hohlform) im Gelände, oder Besitz einer Familie Löffel; in II H asLe , O bburg und im Seeland vor 1800 bezeugt (FNB III, 380f.). <?page no="156"?> Lofner 136 135 Lofner l ī fn ″ r (Heimet, Schiessstand), Lofner (Häusergruppe in der Riedern) 1838 D IV S piez . Familienbzw. Herkunftsname; vgl. Annthonj Lofner 1548, bezeugt in IV b OLt . (Ramseyer, unveröffentlichte Daten). Loge l ī g ″ hó Ό ts, Ό f ″ m (K.) I S utz Lattr.; (hierher? ) in der Logennen 1318 ? BO. Aufgrund der wenigen Belege schwer zu deuten.Vgl. jedoch Loge f. ‹Hinterhalt› zu mhd. lâge stf. ‹lauerndes Liegen, Hinterhalt, Nachstellung› (DWB VI, 1127; Lexer I, 1812). Loggl ī k ▪ sl Į , ▪ ds (Acker, ehemals Sumpf namens m Ώ rt ″ wei ″ r), am ruggislo, Jm roggislo 1530 U95 , der Rockißlo acher 1531 U59 I O bwiL bB. Da alle hist. Formen r-Anl. aufweisen, ist für die mda. Lautung eine Fern-Assimilation des anlautenden Liquids an den zweiten wahrscheinlich. Für die Deutung dürfte wegen des Gen.-s und der späten hist. Belege ein FN in Frage kommen: Roggen ist für Murten, Roggo für Düdingen und Freiburg alt bezeugt (FNB IV, 412); vgl. Hentz Rocko 1419, Bendicht Roggo 1615 u.a. (Studerus, Familiennamen, 33), entstanden aus der PN-Kzf. Rocco, Roggo (Förstemann I, 880; Kaufmann, Ergänzungsband, 199f.). - Für das GW s. Loo. Loggel l ĭ k ″ lm ē s (Moosgebiet) V G rindeLw . Vielleicht zum mda. Vb. loggellen ‹wackeln›, ev. im Sinn von ‹wackelnder, schwankender Moosboden› (vgl. Brawand, Grindelwald Dytsch, 63; Id. III, 1232). Zur Kompositionsweise mit Verbalstamm ohne Infinitivendung -en als BW s. Henzen, Wortbildung, § 36; Sonderegger, Appenzell, § 296; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 55.6. Vgl. auch Looggler gleiche Gde. Lööggis l Ŏ k ▪ s, ▪ m (Wiese), an die L Ў gis 1525 U95 IV D ärst . Der Genuswechsel von hist. f. zu aktuell m. sowie allenfalls Gen.-s könnten auf elliptische Bildungen (-matte, -acher o.ä.) mit einem PN hindeuten, dessen 2. Namenglied sehr häufig vorkommendes -g ⁿ s zum Primärstamm germ. *g ⁿ sa- ‹Spross› sein dürfte, in Zus. mit einem stark abgeschliffenen 1. Glied wie vielleicht Lon-, Leubi-, Lobegis o.ä. (Förstemann I, 642f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 147f.); oder evtl. eine Kzf. auf -i. Vgl. aber auch schwzd. L ē ggis m., scherzhafte Massangabe ‹fast nichts›, evtl. für ein minderwertiges Grundstück (Id. III, 1232; für den Kt. BE allerdings nicht bezeugt, auch der Uml. wäre unregelmässig). Vgl. auch Looggler. Looggler l Į kl ″ rgrab ″ n (Graben, beginnt am Tschuggen) V G rin deLw . Wohl zu mhd. lâ, lâgken oder lô, lôgen f. ‹Lache, Sumpfwiese, sumpfige Stelle im Boden› (Lexer I, 1805; DWB VI, 13f. u. 1128); schwzd. Loke, L ē ke(n) f. ‹Gülle, bes. um die Alphütten, Lache von dickflüssigem Kot, Abtritt› (Stalder, Idiotikon, 422; Id. III, 1232; s. auch Locke); evtl. denominative -ler-Abl. als Stellen-Bez., die ausdrückt, dass dort etwas in grosser Menge vorhanden ist (Bach II/ 1, § 221; Sonderegger, Appenzell, § 279.1). - Das FNB weist keinen FN nach, von dem der FlN abgeleitet sein könnte. Vgl. auch Loggel in V G rindeLw . Loh(n) s. Loo Lohner s. Loner Lohnstorf ° A) l Įε t ″ rf/ l Į n ε t Ĭ rf (Dorf, Gde.), Lonestrof 1148, von (ze) Lonsdorf 1345, von Lonstorf 1350, 1354, ze Lonsdorf 1354, 1380, von Lonstorf 1385, Lonstorf 1389-1460 Ud , Lanstorff 1425 K10 , Lonstorff 1442-1469 Ar , Hensli Kolis von Lantstorf (nach Abschr. aus 16. Jh.) 1459 Rq1 , 1479-1563 Ar , Anstorff [Verschrieb? ] 1479-1563 Ar , Lonstorf 1487 K10 , z И lonstorff um1532 U13 , lonstorff um1533 U133 , z И lonstorff 1534 U100 , Lonstorf 1566 UP , Lostorff 1569 UP , zu Lonntstorff 1577 C3 , Lonßdorf 1577 Sch , Lohnstorff 1686 A , in der Lohostorffer zeendmarch 1686 UT , Lohnstorf (Dorf) 1838 D III L Ohnst . B) b) l Į n ε t Ĭ rfbr ί k (Ackergrube, Brücke nach Lohnstorf) III B urgist . Am ehesten zu deuten als Bildung mit dem aus ONN erschlossenen ahd. PN *Lono, in latinisierter Form Launus, zum germ. Stamm *launan. ‹Lohn› > got. laun, ahd./ mhd. l ē n stmn. (Förstemann I, 1016; Kaufmann, Ergänzungsband, 228; 24 Kluge/ Seebold, 581) im BW und ahd. dorf, thorf, mhd. dorf n. ‹Weiler, Dorf, Hof, Gut, Landgut› im GW (Id. XIII, 1472ff.). S. auch LSG, 541. Löi(e) Löi; Löie Löi A) l ũ i, d ″ r ī b ″ r/ Ό ŋ ″ r/ f ī rd ″ r/ h ▪ ŋ ″ r (4 Heimet), (hierher? ) im Bl А 1363, ab dem g И te in dem Bl А 1381, die zwen h Ў fe im Sch Ў ng Ў u, der ein genant In der Lowen 1470 Rq1 , Leu- Häuser (3 Häuser und Höfe) 1838 D III S changn .; l Ό w, d ″ r (auffälliger Felskopf am Grat zw. Ammertenpass und Frühstücksplatz) IV A deLb . <?page no="157"?> Löigene 138 137 B) aa) l ⁿ x(t)l ũi s. Liich. b) l ũ→ áxx ″ r (K.) I W engi ; l ū igrab ″ (Seitengraben rechts zur Emme, daran liegen alle Leu-Heimet) III S changn .; l ũi mátt, l ũi mattgráb ″ , l ũi m  ttli (Äcker), Leumatt (2 Häuser) 1838 D III L Ohnst .; l ũi mátt (Ackerland) III R ümL .; l ū ibax (Bach im Frieswilgraben), im Leubach (Haus), Leubachhöhle (Felsenwohnung) 1838 D III W OhLen Murz.; l ū ibaŋkx (Haus und K. auf der Eichmatt) III T hun ; l ● ubu ″ x ″ , Ό f (Weiden im Wald, Stelle am Weg, wo ausgeruht wurde) V W iLd .; l έ ww ε t ů t/ l Ρε t ő t, d, l Ρε t ő tt ″ , uf d ″ (Ruheplatz, Wald, Halde), l Ρε t ő tt ″ l ī x (Waldloch) IV Z weis .; l ũi w Ř dli (Heimet, K., Wald) III S changn . C) -i -i: l ũi ji, ▪ m (Heimet) III S changn . Löie A) l ū i ″ , d ″ r/ am (Weg), uff Löüwen by Wynigen 1629/ 30 C3 II b urgd . B) b) der L Ў wenacher 1526 UT , der L Ў uwen acher 1530 UT III F Orst ; (hierher? ) der Lewen acher 1535 U101 III W icht .Nd.; l ū i ″ grab ″ (Waldgraben) II B urgd .; an den L ЎД wengraben 1573/ 74 U77a II W iedL .; l ū i ″ grab ″ (Heimet), Leuengraben (Haus) 1838 D III B uchh .; l ū i ″ grab ″ (Wald, Graben) III W aLkr .; mi ▪Ό xl ū i ″ grab ″ s. ha ε pugrab ″ gleiche Gde. III E ggiw .; Leowenhofstat [sic] in villa de Metto 1306 I B ieL ; l ū i ″ h ū utsli (Wald) I J ens ; l ū i ″ h ū utsli (Wald, oft nur Weg nach Kaltacker) II B urgd .; l ū i ″ h ū utsli (kleines Wäldchen, gehörte zum Rest. Löwen, Kerzers) III G OL .; das Löwenmad 1526 UT , L Ў uwen mad 1530 UT , Leüwen mad 1647 UT III F Orst ; von l Ў wenmatt 1432 U78 I S eed .; l ū i ″ mátt ″ (K., Wohnhäuser in der Nähe des Gasthofs Löwen, das K. gehört aber dem Gasthof Bären) III M üns .; l ū i ″ mösli (auch m ū sli) II B urgd .; l ū i ″ bax (Bach, auch h ū t ε ig ″ bax) III K OnOLF .; de Lownberch 1257, ze L Ў wemberg 1369, L Ў uwenb ώ rg 1574 U53 , Lewenberg, in monte der Lewen vocato 1577 Sch , uffem Löüwenberg Inn der kilchöri wyningen 1595 U54 II B urgd .; l ū i ″ b  rg (Wald, Aussichtspunkt), mons dictus L В wemberg 1318 III K auFd .; l ū i ″ b  rg (2 Heimet, K., Wald), das Gut zu L Ў wenberg 1388, in l А wenberg 1425 K10 , Jm löwenberg 1487 K10 , uf dem löuwennberg, der loeuwennberg um1533 U133 , Jm Löüwenbärg, an den löüwbërg 1593 U134 , Leuenberg (Hof) 1838 D III R üegg ./ R ümL .; l ū i ″ b  rg ″ rs, i ds (Heimwesen) II O bsteckh ./ U ntsteckh .; l ū ij ″ b Π″ u (Wald) III L aup .; auf dem Löüenbül 1633 UP III U et .; l ū i ″ r ▫ n (Heimet), Leuenrain 1838 D III W attw .; Leuenstaldenweid 1769/ 70 A IV W imm .; l ū ij ″ε t ź i (Steinblock im Krosweg) I T wann ; Zum L Ў uwenstein 1535 U101 III U eb . C) -li -li: l ũi″ l ▪ , ds (Heuland) III P OhL . Die Trennung der Namenbelege in Löi und Löie erfolgte grundsätzlich nach lautlichen Kriterien. Bedeutungsmässig greifen die hier dargestellten Toponyme ineinander über. Als Etymologien sind in Betracht zu ziehen: 1. Schwzd. l Κ w(w)en , leu(j)en ‹ausruhen›, bes. während und nach der Arbeit oder unterwegs; Lüwi, Leui f. ‹Rast, Ruheplatz› (Id. III, 1545); die Zusammensetzungen mit L ⁿ ch- ‹Sarghalt beim Totenzug› s. Liich. 2. Schwzd. Löi m. ‹Löwe›, ahd. leo, lewo m., mhd. leu, lew(e) m.; das Tier ist bekannt aus der Heraldik, von Wirtshausschildern, als Tierkreis-Kalenderzeichen, aus der Kirche als Symbol des Evangelisten Markus (Lexer I, 1882 u. 1893f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 371; Id. III, 950f.; 24 Kluge/ Seebold, 583). Einige der unter Löie aufgeführten Belege beziehen sich denn auch auf ein zum Gasthof Löwen gehöriges Grundstück oder Gebäude (zum Gasthausnamen vgl. LUNB I/ 1, 622); in der Zus. mit -berg(er) Besitz einer Familie Leuenberger (im Kt. BE weit verbreitet, FNB III, 358f.; HBLS IV, 665). Zu II B urgd . s. Hubschmied, Burgdorf, 737. 3. Besitz einer Familie Leu (im BE Mittelland weit verbreitet; FNB III, 357; HBLS IV, 663f.). Vgl. auch Löiji. Löiere A) l ū i ″ r ″ (K.), ane der leuw ώ renn 1521 U31 , z И m lewern 1529 U33 , z И Loweren 1537 U35 I B rügg ; l ū ij ″ r ″ , Ό f d ″ r (Heimet, Häuser, K.), Vff der Leuweren 1531 U97 , uf der leuwerenn 1532 U4 , auf der Löüweren 1710 A , Leueren (9 Häuser) 1838 D I L yss ; l ū i ″ r ″ (K.), Vf der L Ў ubre 1534 U100 , uff der Leüweren 1629 UP , ab der Löüweren 1638-1641 C3 , Leueren (Haus) 1838 D III w icht .Nd./ Ob. B) b) der L Ў uwern acker 1553 U8a I S utz ; der Leüwer acher 1531 U51 II n iedösch ; Leuerenfeld 1850 JBe I L yss . Schwzd. L Ń were(n), L Ń bere(n), gerundet L ĸ were(n) f., nur noch in ONN und FlNN; ahd. (h)l Ń o stm. ‹Grabhügel› < got. hlaiv ‹Grab›, mit dem Lehnsuffix lat. ć ria, ahd. -arra, schwzd. -ere(n), welches das f. Genus bewirkt und ausdrückt, dass das Genannte in grosser Zahl vorkommt (Sonderegger, Appenzell, § 249; Bach II/ 1, § 225); mhd. lêwer stm. ‹Hügel› (Id. III, 1544; Schützeichel, Ahd. Wb., 110; Lexer I, 1895; TGNB I/ 2, 819). - In I B rügg , I L yss , I S utz und III W icht . sind neolithische, bronze-, hallstatt- und latènezeitliche Gräberfunde belegt (Archäologisches Hinweisinventar 1126, 1145 u. 1146). S. auch Lee. Löigene löig ″ n ″ , d (Sg.; Bach) I L engn ./ P iet .; löig ″ n ″ ,  n ″ t ″ r (Acker jenseits des Baches), die Loiginen (Feld) 1357, und stosset uf die L А genne 1381, stost hiefürher uff die <?page no="158"?> Löiji 140 139 loegenen, enenthalb der loegnen 1474 U30 , enenthalb der l Ў genen, stost wider Sünnen vff die l Ў ÿginen 1531 U34 , lit bisenhalb vff der leugnen um1532 U13 , stoßt bÿsennhalb vff die L Ў uginen 1553 U8a , zer L Ў gnen br К gg 1370 I L engn . Flussname, wohl gebildet aus gall. leuk ć - ‹glänzend weiss›, als Farbe des Wassers (FEW V, 262f.; Holder, Sprachschatz II, 195); da intervokalisches -kvor -a gallorom. palatalisiert wird und frkpr. ganz schwindet, könnte es nicht als -gins Alem. übernommen worden sein; man kann deshalb nur von geminiertem *leucca ausgehen. Nicht völlig geklärt ist die heutige Qualität des Stammvokals; immerhin entsprechen die urk. Belege auf -oeder rom. Form, die Grundlage der Entlehnung sein müsste (s. Leuk in LSG, 531; Hubschmied, VR 3 (1938), 87). Zum Suffix -na, das zur Abl. von Feminina sehr häufig vorkommt, s. Krahe, Flussnamen, 63. Löiji A) löiji, Ό f d ″ r (Wegstelle, Kreuzung, höchster Punkt) I J ens / K aLLn ./ N iedried bK.; löiji, Ό f d ″ r (K., Weide) III B Lumst .; löiji (bei Alpfluh) III B Ow .; l ū iji (Wegstelle) IV B OLt .; l ΡΫ▪ (ebene Weide, Wald) IV O bwiL iS.; l Π wi (Bergweide) IV S aanen ; die Leüwi (Grenzpunkt zw. den Ämtern Interlaken/ Oberhasli) 1757 A V B rienzw .; l ▪Ǿ wi, Ό f d ″ r (Rastplatz hinter der Egg), l ▪Ǿ wi, Ό nd ″ r d ″ r (zw. Ober Läger und Alpiglen) V G rindeLw .; l Ρ w ▪ , Ό f d ″ r (Haus, ehemals Rastplatz) V G ünd .; l ΫΠ wwi (K., Scheune) V H abk .; l Ρ wi (auch εū pfli) V I seLtw .; l ▪ uww ▪ , Ό f d ″ r (Wegstelle) V L autbr .; l ΫΠ w ▪ (K., Wald) V L autbr .Isenfl.; lüuwi oder l → uwi, bir (Raststelle am Weg oberhalb des Dorfes) V n iedried bI.; liww ▪ , bir obr ″ (häufiger ▪ m blatt ″ x Ń r; Wegkehre mit Ruheplatz), liww ▪ , bir Ό ndr ″ (Wegkehre mit Ruheplatz) V O bried . B) aa) geissl Ρ wi (Ruheplatz, Ziegenhütte) V B ön .; lind ″ x  nn ″ ll ▪ ww → oder ε p ↓ x ″ rrall ▪ ww → (Ruheplatz) V O b ried ; grossott ″ lüiji, ott ″ lüij ″ b ć d (Bad, kleine Weide), Ottenliwi 1684 A III G ugg .; r ↓ tiw ć ldl → wwi (Ruheplatz), ros ″ ng ć rt ″ l → wwi/ -l ő uwi (Ruheplatz) V O bried ; rossl ŋ iji (Ruheplatz für die Zugpferde) I B ieL ; ε t Ŕ löuw ▪ , b ▪ r (Rastplatz) V L autbr .Isenfl. ab) Burckharts l К wj 1533-1542 U128 III G ugg ./ W ah - Lern / R üsch . ad) gl ▪Π wwi oder gl ▪Π wwih Ό b ″ l (Ruheort mit Schutzdach; Wald; Abzweigung) V B rienz . b) l ▪Ǿ wi ć rv ″ n, b ▪ r (Rastplatz, Arve steht nicht mehr) V G rindeLw .; l Ρ wigrab ″ n (Graben, mündet in die Schwarze Lütschine) V G ünd .; l ▪ uwwigr ī ts ″ n (Rastplatz) V G rindeLw .; l ▪ w ▪ höltsl ″ n ″ n, b ▪ (Wegstück mit l ▪ w ▪ b  ŋkxl ▪ , häufiger vor ″ m w ć ld) V L ütsch .; ob der l К wimatten 1534 U100 III B urgist .; liwwiband, ds (Felsband) V O bried ; löijiblats (Waldhöhe, Raststelle für Marktgänger) I I ns ; lüwisitz V R ingg . s. aŋkx ″ f  ss ▪ g gleiche Gde. (BENB I/ 1, 120); uff dem luwenstein, im lümistein [? ] 1532 U4 I K aLLn .; l ▪Ϋ wwi ε t ů in (Ruheplatz, grosser Stein) V L ütsch .; l Ϋ ui ε t Ό″ l (Heimet an der früheren Kirchstrasse der Leute von Habkern, mit Bank zum Ausruhen) V u nts .; lüui ε üpf ″ (ehem. Schärmschüpfe) IV S aanen ; l ū jitu (Weg), daß L Ў ywenn tall 1518 U74 II n iedbipp . C) -li -li: l Ϋ w ″ li, ds, l Ϋ w ″ lixraxx ″ (Heimet) IV G steig . Schwzd. L Κ wi, L Κ i, Leui f. ‹Rast, Ruheplatz›, Verbalabstraktum auf ahd. ⁿ (n) zum schwzd. Vb. l Κ w(w)en, löije(n) usw. ‹ausruhen›, bes. während und nach der Arbeit oder unterwegs (Id. III, 1545f.). S. auch Löi(e). Löim B) b) l ѓ imb ″ rg, d ″ r h ▪ ŋ ″ r/ ob ″ r/ Ό ŋ ″ r (Heimet), Hanns Summer vff dem Loimensperg, Ülly Welchly vff dem Leumensperg, Hanns Büll vff dem Lümensperg 1440-1520 ArB , im Lümsperg 1796 C3 , Leumberg (Weiler) 1838 D II W ynigen ; l ū imb ″ rgek II H eimisw ./ W ynigen . Die hist. Formen mit dem in der aktuellen Mda.-Lautung seit dem 19. Jh. geschwundenen Gen.-s deuten auf eine Zus. mit einem ahd. PN als BW und -berg als GW hin. Der PN ist bereits im 15. Jh. so stark abgeschliffen, dass eine Rekonstruktion schwierig ist; in Frage kämen Leobman, Liubman, in SG a. 904 bezeugt, zum Stamm germ. *leuba- ‹lieb› (Förstemann I, 1026) und Liudman zum Stamm germ. *leudi- ‹Mensch, Volk, Leute› (Förstemann I, 1045), beide mit Ass. des Verschlusslautes. Löischelts löi ε″ lts/ löi ε uts, d ″ r (Acker- und Sumpfland), Im louscheltz um1525 U20 , Jm lo Ф schels, das leÿschell, Jm Lo Д schels, der lenng loÿschells, der grosß lo Ф schellsacker 1533 U22 I I ns ; z И laußeletz krütz um1525 U20 I G amp . Urspr. rom. Name, möglicherweise zu gallorom. *lacuscellus ‹Tümpel, kleiner See›, das frz. Namen wie Luissel, Luissalet zugrunde liegt (Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 52). Im Final-z lebt ein altrom. Kasussuffix weiter, das sich bei der Übernahme durch die Alemannen nach Liquid zur Affrikate verhärtet hat (Zinsli, Erlach, 80f.; Zinsli, Suffixlandschaft, 581-595; zu den rom. Final-s-Namen vgl. Glatthard, Aare/ Saane, 201ff., bes. 208). Löise B) b) l Ŧ s ″ grab ″ , d ″ r (1 Heimet, K., Wald; Graben) III w icht .Nd.; löishóuts, ▪ m (Wald) II H eimisw .; vor der l Ў usen huß 1542 U104 III B OLL .; l Ŧ s ″ b  rg, d ″ r (Wald, Kuppe), im L Ў semberg 1329 III W Orb ; Jm L Ў usenberg <?page no="159"?> Lombach 142 141 1531 U97 , am L Ў usennberg, l Ў usennberg acher 1534 U100 , lousenberg 1542 U104 , Lenge Löüsenberger acher, Löüsenberg acher 1534 U100 (N. 1669) III W aLkr ./ w Orb . C) -li -li: löisl ▪ (Acker) I L engn . Sämtliche Schreibvarianten der hist. Belege dürften den umgelauteten Diphthong mhd. -öubezeichnen (Boesch, Urkundensprache, 117); aktuelles - Ŧ wäre demnach die dazugehörige monophthongierte Lautung. Damit liessen sich die Namen evtl. anschliessen an schwzd. Leis, Leis(s)e(n), Läuse(n), Leisi n./ f. (m.) (neben G(e)leis, G(e)läus, G(e)läuse(n) n.(m./ f.)) ‹Geleise; Wagenbreite; rechtlich festgelegte Wegbreite zum Durchpass eines Wagens›, ahd. -leisa f., mhd. leis(e) f. (daneben selteneres geleis f.) ‹Spur, Geleis›, aussergerm. vergleichbar mit lat. l ⁿ ra f. ‹Furche› und nhd. Leist(en) m. < germ. *laistam. ‹Fuss, Spur› (Id. III, 1420f.; 24 Kluge/ Seebold, 342 u. 569; Lexer I, 1869f. u. 1870; Burri, Worb, 215). Zur lautlichen Entwicklung: mhd. leise > (mit der im Alem. seit Anfang des 13. Jh. nachgewiesenen Rundung) *löise, *löuse u.ä. > (und der oben erwähnten, etwa für III w Orb dokumentierten Monophthongierung) l Ŧ s ″ (PMS, Mhd. Grammatik, § 48; Moser, Frnhd. Grammatik, I/ 1, § 66.4; SDS VI, 72). Das eigentliche Namenmotiv bleibt verdunkelt; möglicherweise verwendete man die Bez. für Fluren, welche nur zu gewissen Zeiten mit Wagen befahren werden durften oder für Landstreifen, die wie ein Geleise aussahen. Diese Bed. werden jedenfalls auch andernorts in versch. Toponymen vermutet (Id. III, 1420; Müller, Flurnamen, 191; Richter, Wyhlen und Grenzach, 86 u. 222f.; Burri, Worb, 215ff.). - S. auch Leische. Nicht völlig ausgeschlossen ist eine Herleitung vom FN Leus, alt bezeugt im Kt. BE in III a eschL . und III O bdiessb . (FNB III, 360). - Für den l Ŧ s ″ grab ″ in II w icht . erwägt Hubschmied (Burgdorf, 738) - allerdings mit deutlich geäussertem Vorbehalt - mda. leuse f. ‹die gekrümmte Aussenstütze für die Leitern des Wagens›, wobei die Flur nach der Form benannt worden wäre. Doch das im Id. (III, 1046f.) unter schwzd. L Κ chse(n) f./ (m.) aufgeführte schwzd. Läuse(n), Leuse(n) f./ (m.) scheint insgesamt wenig gesichert und im bernischen Raum unbekannt; evtl. ist es sogar dem in der westlichen Deutschschweiz ebenfalls nicht geläufigen schwzd. Lünse(n), Leuse(n), Löise(n) f. ‹Achsnagel; das Stütz- oder Verbindungsscheit zwischen Wagenleiter und Achsenende› zuzuordnen (Id. III, 1344). Lünse(n) u.ä. f. selbst stammt aber urspr. aus dem Nd. und erscheint weiter südlich erst im Spätmittelalter als luns(e) f. ‹Achsnagel›. Das späte Auftreten steht im Widerspruch zu unseren frühen hist. Belegen, sodass dieses Etymon hier mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann (Burri, Worb, 215ff.). Löitsche A) die löutschenn i mad 1532 U4 I B argen ; löit ε″ (K.), ein jucherten z И dien L Ў schen 1343, Das ander Stück litt zuo der Löttschen um1400 K6 , i juchert heist in der loetschen 1474 U30 , i juchart stost an die löuttschen 1528 U2 , j Jüchartt litt vff den l Ў üttschen um1531 U34 I B üet .; vff der/ zur L Ў utschen 1531 U97 , uf der löutschenn 1532 U4 I B ussw bB.; L Ў uttschen ist anderthalbe Jucharte 1535 U101 I D iessb .; l ū it ε″ (Heimet, K., Ammerswil), l ū it ε″ , ▪ d″r l ū it ε″ n ▪ d ″ (Wiese, K. N des Schwarzbaches, Ottiswil) I G rOssaFFOLt .; l ū it ε″ (Acker) II W ynau ; l ū it ε″ (Heimet, K.), vff der L Ў utschenn 1531 U97 , ann der L Ў uttschen 1535 U101 , auf der Leutschen 1749 A , auf der Leütsch 1777 P , Leutschen (2 Güter) 1838 D III K irchL . Hierher? : zem L Ў schen 1357, am löutschi 1540 U14 , zum L Ў uschlen 1553 U8a I L engn . B) ac) die krummen leutschen, Der krumml Ў utsch 1531 U97 I B ussw bB.; l ū→ t ε″ , l  ŋ → (K.) I B üet .; Vf der lenngen l Ў utschen ein cleine Juch 1531 U97 I B ussw bB. b) Der L Ў utschacher 1531 U97 , der löutschacher 1532 U4 I B ussw bB.; (hierher? ) Lentsch Akeren 1816 P I D iessb .; Leutschacker 1876 Jv II O bsteckh ./ U ntsteckh .; an der loeuttschägerdten 1528 U2 I G rOssaFFOLt .; Die L Ў utschen ώ gerden 1531 U97 , l ū▪ t ε″ w ę ud (Wald) III K irchL . C) -ere -ere: Leutscheren (3 Häuser) 1838 D III B igL . Alle Belege bezeichnen Kulturland. Für die Deutung kommt gall. *leukos ‹weiss› kaum in Frage (vgl. Boesch, Kleine Schriften, 285f.), und wohl ebensowenig der sehr häufige ahd. PN Liuzo (Förstemann I, 1033f.; vgl. Krieger, Baden II, 62), da das Etymon in unseren Belegen hauptsächlich als Simplex erscheint. Es bleibt schwzd. (alem.) Läutsche(n) f. ‹weggelaufene Hündin›, auch als FlN; Abl. zum Vb. schwzd. läutsche(n) ‹ziellos, müssig umherstreichen, -vagieren› (Id. III, 1535 mit Verweis auf das zahlreiche Vorkommen von Hund (evtl. in pejorativer Bed. oder Orte, wo sich Hunde herumtrieben? ) in ONN und FlNN, s. Id. II, 1429 mit Bsp.; BENB I/ 2, 317 (Hund); Boesch, Kleine Schriften, 286; Benninger, Seebach, 78; LUNB I/ 1, 623; URNB II, 543). S. auch Lusch † und Lutsche. Loom l Ĭ m, ▪ n d ″ r (Wald), l Ĭ mflu ″ (Fluh), l Ĭ ml ī x (Loch im Gebiet der Lohm) III S igr . (Hierher? ) zen L Ў m ein juch. 1390 III V ech .Sinn. Vorläufig nicht zu deuten. Lombach A) alp l ĭ mbax (Alp), Lombach (Alp) 1845 D V H abk .; lombax, d ″ r (Wildbach von der Alp Lombach) medietatem possessionis dicte an der R К ti in L В nbach site 1320, trans torrentem L В nbach 1324, zwischent der Ara und dem L В mbache 1333, an dem berg, der da heisset der L А nbach 1361, der L А nbach 1363, die Gerichte zu Lombach 1365, enont dem L А nbache an der R К ti 1373, <?page no="160"?> Lone 144 143 ze L А mbach, enent dem L А nbach 1373, Emptio homagiorum trans L А mbach Waltheri Warnagels, zu dien gerichten der hofstetten bi dem L А mbach 1385, Heini Braband am Lonbach 1515 Rq2 , an den Loumbach 1524-1580 U169 , an den Loumbach 1529 Rq2 , Lumbach (Alp) 1529 A , Lombach (Alp) 1532/ 33 A , Loumbach 1533/ 34 A , lombach, allpp Lombach, ennet dem Lombach, lumbach 1535 U161 , Lombach 1540 Rq2 , Mons Lombach, Fons Lombach rivuli 1577 Sch , der Loumbach 1590/ 91 A , Loumbach 1611 U162 , der Lonbach 1711/ 12 A , die Kohlersfluh am Lombach 1741 A , Lumbach 1796 C3 , Lombach 1779 A V H abk ./ I nterL ./ u nts . B) ac) l ĭ mbax,  n ″ t ″ m (kleines Heimet und Weideland, jenseits des Baches) V u nts . b) lombaxhöji (Wasserscheide Emme-Lombach), l į mbaxbr ί k, d, lómbax ε pits (Alpgebiet der Alp Lombach) V H abk .; lómbaxts ŷ n, d ″ r (versch. Heimet und K., früher wohl eingezäunt), 1/ 2 küe winthrung z И winnther trenncki genemt das Loumbach zünli, ein g И tt genempt der l Ў mbach z И n, aber Ein Jucherttenn Landtz genempt daß Lombach zünly 1524-1580 U169 V u nts .; vom lombach zun 1535 U161 , Lombachzaun (Haus mit Land) 1838 D , lombaxs ŷ nw Ű g (Strasse) V u nts . Mit grosser Wahrscheinlichkeit zu schwzd. Lauwene(n) u.ä. f. (s. Louene/ Loui), mit sukzessiver Verkürzung und Assimilation des urspr. zweisilbigen BW zur Eingliedrigkeit: *Louwenbach > Lounbach > Loumbach > Lombach. Die frühen Graphien и und ж dürften mhd. ou repräsentieren (Boesch, Urkundensprache, § 17). Der Bach wird bei Unwetter Geröll und Erdmassen mit sich gerissen haben. Interessanterweise findet sich im N benachbarten Luzernbiet (Koord. 636-637/ 196) ein im 16. Jh. als Louwenbach bezeugtes Gewässer, von dem u.a. der heutige Talname mda. Lombach (abgeschwächt und verhärtet Lompech) stammt (LUNB I/ 1, 608ff.). Auch bei diesem Namen sind die hist. Erstbelege bereits um eine Silbe verkürzt: z.B. 1361 Lжmbach (LUNB I/ 1, 608). Trotz dieser auffälligen Parallele zum bernischen Namen stellt sich die Frage, wieso ein derart durchsichtiges App. so früh lautlich abgewandelt worden ist. Gegenseitige Beeinflussung dürfte doch eher unwahrscheinlich sein. Das einst in der Stadt Bern ansässige patrizische Geschlecht Lombach ist heute ausgestorben (HBLS IV, 707). Lone † Die Lone im moß ist drü meder 1535 U101 III B ern Ndbott. Als hist. Einzelbeleg nicht deutbar. Loner l ī n ″ r, im (Felsmassiv), l ī n ″ r, d ″ r (Berg), l ī n ″ r, d ″ r gross/ xl ⁿ (2 Berggipfel), Loner mons 1577 Sch , Lohner (Berg) 1845 D IV A deLb ./ K anderst . Die Herleitung von schwzd. Lauwelen, Lauwenen f. ‹etwas in die Tiefe Gleitendes, Stürzendes› (Id. III, 1539) < ahd. low ⁿ n f. u.a. (aus dem Rom. entlehnt) über die konstruierte alem. Form *lawner, deren Stammvokal zuerst zu ē (*lawner > l ē ner) monophthongiert und dann gekürzt worden sei (Hubschmied, Frutigen, 21, fussend auf Gatschet, Lokalbenennungen, 385), bleibt hypothetisch. Doch ist der Talkessel am Fuss des Lohnermassivs auf der Adelbodner Seite berüchtigt für seine Lawinen, so dass die Hypothese auch durch die Realprobe gestützt würde. S. auch Louene/ Loui. Loni loni, ds (Heimet), im Lonien 1787 A , im Lonja (Lonien) (Haus) 1838 D , Lonje 1884 TA (Nachträge bis 1929), im Lonje, Loni 1911 F3 , loni ε ür (K., nicht gebräuchlich, gehört zum Loni), Lonjeschür 1884 TA (Nachträge bis 1929) III G ugg . Vielleicht zur Kzf. des PN Apollonia (die Heilige Apollonia war als Helferin gegen Zahnschmerzen sehr populär), oder zum PN Leonie (Imfeld, Obwaldner Mundartwörterbuch, 236; Aschwanden, Urner Mundartwörterbuch, 285). Der FN Apolloni ist in der Gde. nicht belegt. Lonter l ī nt ″ r ε w ĭ nd (Wald), im lanterschwandt 1524-1580 U169 , Lanterschwand (Haus) 1838 D III S igr . Zum PN Lanthar/ Lantar, Lanther/ Lanter u.ä., der in vielen Varianten seit der M. des 8. Jh. im Alem. überaus häufig belegt ist (Förstemann I, 1008). Die Verdumpfung beider Namenteile in der aktuellen Lautung stimmt überein mit SDS I, 67-69 für das mittlere rechte Thunerseeufer! Lontschene l ī nt ε″ n ″ (K.), l ī nt ε″ n ″ w  g (Strasse) III A LLm .Th. Aufgrund der völlig fehlenden hist. Belege kaum zu deuten. Hubschmied (Thun, 177) führt das Etymon auf ein rom. Substrat *ont ε i, ontsi < lat. uncia ‹Unze, auch als Flächenmass, Zwölftel einer Jucharte, in rom. Frühzeit zur Sondernutzung zugeteiltes Landstück› zurück. Gemäss Mitteilung des Romanisten Wulf Müller ist jedoch uncia weder Flächenmass, noch ergibt -cein -t ε - (vgl. auch FEW XIV, 27). Lopi l ī p ▪ , ▪ m, Pl. ▪ n d ″ lóp ″ n ″ (Magerwiese, Bergli) IV F rut . Möglicherweise zu schwzd. L ē ben f. (auch fortisiert -p-) ‹Kuh, Rufname, Lockruf für Kühe›, Dim. L ē bi n. ‹Tannzapfen als Kinderspielzeug-Kuh› (Id. III, 996), Loepeli n., Pl. Loepeni ‹Kosename für Kuh› (Bratschi/ Trüb, Simmental, 195); venetoillyrisches Reliktwort, das wie andere Haustier-Bez. in Rodungsnamen erscheint (Sonderegger, Appenzell, § 47.7); mit gekürztem Stammvokal (wie auch bei Lobenalp in LUNB I/ 1, 629f.). <?page no="161"?> Loor(e)/ Löör(e) 146 145 Allenfalls könnte auch ein PN zum Stamm germ. *loba-, ahd. lop ‹Lob›, auch hier mit expressiver Inlaut-Verschärfung, erwogen werden, die Kzf. Lobo ist a. 826 in SG bezeugt (Förstemann I, 1061f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 238). Lör- † hinder dem nider l Ў rgin, nebent dem l Ў rti 1437 U56 , am/ bim/ Jm l Ў rttlin, Der L Ў rtlis acher, Der l Ў rlis acher, Jm lörtlj, vff der gmein l Ў rtlin 1532 U62 II U tztF / W iLer bU. Der uneinheitlichen Belege wegen kaum deutbar; die beiden Gen.-s könnten auf einen PN oder FN hindeuten, der jedoch nicht zu eruieren ist. Evtl. zu die lörren 1470-1490 in II U tztF gehörend, s. Loor(e)/ Löör(e); untypische Dim.-Formen oder davon abgeleiteter Besitzer- oder Bewohnername. Loor(e)/ Löör(e) Loor(e); Löör; Lööre Loor(e) A) (hierher? ) das lor So an dero von graffen Ried lor stost 1531 U59 II G raF ./ Z augg .; Lohr (vor 1800 eine Häusergruppe auf dem Breitenrain) 1976 We1 III B ern ; an der Lohr 1645 A III L angn .; (hierher? ) an das lor ist ein holtz 1532 U125 III M ühLeb .; (hierher? ) bim lor um1530 U142 (vgl. by der lörmatten 1533 U133 gleiche Gde.) III R igg . B) b) l Ĭ rb ī n ″ , in d ″ r (steile Bergwiese) V R ingg .; Lorenmatt 1631 U43 II K Ldietw .; (hierher? ) ab eynem gutt genant lors acher 1502 U157 IV S t .S teph .Matten. Löör A) l Ū r, Ό f d ″ r (Heimet, K.), die L Ў r 1534 U100 I S eed .; l Ū r, d ″ r (m ů ss ″ r ε l Ū r; K.) II E tzeLk .; die lör 1528 U2 , die Lör bei Ortschwaben 1732/ 33 C3 I M eik ./ III K irchL .; Jm L Ў r 1531 U97 III H äutL .; an miner herrnn holtz das L Ў r, miner herrnn h Ў ltzer die l Ў r 1534 U100 III K irchL .Herrenschw.; l Ū r, Ό f d ″ r (K., Hügel W Oberscherli) III K öniz ; Zum L Ў r 1535 U101 III U eb .; l Ū r, d (Heimet, K.), die löv [lör? ] zwüschen herischwand und uetlingen 1470 C2 , zw К schen dem holtz heist die L Ў r, vor der L Ў r 1531 U97 , 1534 U100 , in der Löhr 3 tauwnerheüser 1677 Rq7 , in der Löhr 1745 A , im Löhrhöltzli 1751 A , in der Löhr (Bauernhof) 1838 D III W OhLen . B) ac) uŋ ″ rl Ū r (K.), under Lorn 1275, Die zelg genant vnder Lo, zvnder l Ў ren, Die zellg vnder l Ў , ze vnder l Ў r 1532 U61 , in der Loor bey Obrist Frisching 1767/ 68 C3 II M ünchb . b) l Ū raxx ″ r (K.) I G rOssaFFOLt .; l Ū raxx ″ r (K.) I M eik .; l Ū raxx ″ r (K., Wiese), loeracher, uff dem löracher 1528 U2 I S eed .; l Ū raxx ″ r (K.), Der L Ў racher, Der annder L Ў racher, Der gros L Ў racher vnnd hans hodels l Ў racher 1531 U97 III H äutL .; l Ū raxx ″ r (K.) II H eimenh .; l Ū raxx ″ r (Acker), der l Ў r acher stost an die lor 1531 U96 III K irchL .; l Ū raxx ″ r (K.) III R iggisb .; löracherzelg 1528 U2 I G rOssaFFOLt .; l Ū reix ″ n ↓ε lag (Wald) III W OhLen ; l Ū rf Ǿ d (K.), Löhrfeld (Haus auf dem Felde) 1838 D II R öth bH.; l Ū rf  u, ds (K.) III W OhLen ; die lörgassen 1528 u2 I G rOssaF - FOLt .; Löhrhöltzli 1745 A , 1751 A III W OhLen ; Rüfennachts L Ў rmattenn 1559-1579 U119 III M üns .; l Ū rmatt (K.), by der lörmatten um1533 U133 III R iggisb .; l Ū rmatt (Wiese) II R öth bH.; l Ū rmatt ″ (K.) III W OhLen ; l Ū rm ē s (Wald mit Sumpf) I M eik .; l Ū rm ū sl ▪ (Moos) III W OhLen ; L Ў rbrunnen 1559-1579 U119 III M üns .; l Ū rwaud (Wald) II H eimenh ./ II R öth bH./ III W OhLen . C) -ete; -i -ete: Jn der L Ў ureten 1531 U97 III W OhLen . -i: in der l Ў rrÿ 1470-1490 U44 II L eimw .; l Ū ri, bim uss ″ r ″ / ind ″ r ″ (Weg um Felskopf) IV L enk ; ts Ό b ″ l Ū ri, ds (K., auch ts Ό b ″ l Ū li) I B rügg ; l Ū rif  ud (K.), l Ū rigrab ″ (Graben mit Wasser nur bei Niederschlag), l Ū ribax (Bach) I G rOssaFFOLt . Lööre A) l Ū r ″ , d (Wiesland, überbaut), in den L Ў rren 1370, Ine den l Ў rern, ob der l Ў rrern 1521 U31 , Jn den lörren 1529 U33 , Jn der l Ў ren alp 1531 U34 , bÿ den Lörenn 1533 U132 , in der loren 1537 U35 , In der Lören 1551 U37 , in den Löhren 1746 A , Löhren (Bauernhof) 1838 D I B ieL ; l Ū r ″ , d (Gut, s. l Ū r ″ ts  ugl ▪ gleiche Gde.), Ine den l Ў rerenn 1521 U31 , In den Lören 1551 U37 I O rp .; l Ū r ″ , d (K.) II M adw .; Jnn denn L Ў rrenn 1518 U74 , Jnn den lören, in den Lören 1573/ 74 U77a II r umisb .; die lörren neben dem alten holtz von coppingen z Д der andren siten 1470-1490 U44 II U tztF oder Z ieLeb .? ; an die l Ў renn 1531 U96 III K irchL . Herrenschw.; l Ū r ″ (K.), die Löürenen, der Löürenen Acher 1593 U134 III R ümL .; pratum dictum et situm zu den L Ў rn 1303, zen L Ў ren/ L Ў rren 1401 UT III T hun ; Inn der L Ў ren 1535 U101 III V ech . B) b) l Ū r ″ h Ό bu (Anhöhe, K.) III R ümL .; an Lörren brunnen 1573/ 74 U77a II r umisb .; an dem löurinstutz 1532 U4 I L yss die Löhrenzelg, das Löhrenzelgli 1794 C3 , Löhrenzelgli (Bauernwohnung) 1838 D I B ieL ; l Ū r ″ ts  ugl → (K. zum Heimet l Ū r ″ ), Löhrenzelgli 1838 D I O rp . Schwzd. L ē re(n) f. ‹Haufen zusammengelesener Steine, z.B. auf der Alp, mit Steinen erfülltes oder verschüttetes Gelände, steiniges Land› bezeichnet als FlN häufig Wald (Id. III, 1374). Loore(n) oder Lööre(n) ( > vorrom. *láwara, *láwira ‹Steinplatte, Steinhaufe›; Stricker, Wartau, 217) ist um die Jahrhundertwende des 19./ 20. Jh. W der Reuss noch App. für steinige, <?page no="162"?> Lorenz 148 147 geröllhaltige Örtlichkeiten und als FlN vielfach anzutreffen (Boesch, Kleine Schriften, 161 u. 211); es gehörte zum Lehnwortschatz der Alemannen (Zinsli, Grund und Grat, 330; Kully, Nuglar-St. Pantaleon, 48; vgl. auch URNB II, 590; RNB II, 454; TGNB I/ 2, 846f.). Lorenz A) l ī r  nts, im (K.) I T wann ; l ī rents, im/ uf ″ m (Alpteil zu Mettlen) V G rindeLw . B) b) l ī r ů ndsáxx ″ r (K.; id. l ī r  nts) I T wann ; l Ĭ r ″ tsmatt ″ (Heimet, ehemaliger Besitzer Lorenz Oehrli), Lorezmatten 1842 C6 , Lorenzmatten (Haus und Scheuer oben an der Zünenweid) 1845 D IV L au .; Lorenzberglein, Lorenz Gandersberglein (Alp) 1845 D IV S aanen . Zum PN Lorenz < Laurenz nach dem Hl. Laurentius (Id. III, 1365f.), urspr. wohl ‹Einwohner von Laurentum in Latium›. Der Name wude von den Christen neu motiviert als Abl. von lat. laurum ‹Lorbeerkranz› > ‹der mit Lorbeer bekränzte›. Laurentius starb als Märtyrer und war im Mittelalter einer der am meisten gefeierten Heiligen der christlichen Liturgie (RNB III, 90f.). Laurentius ist Patron der Armen, Bibliothekare, Köhler, Bäcker, Köche und Glasbläser; er wird angerufen bei Verbrennungen und Hexenschuss (LTK VI, 688). Evtl. zum daraus entstandenen FN; vgl. hierzu u.a. Lorentz, der weibel, Coppingen 1470/ 90 (Ramseyer, unveröffentlichte Daten). Loori (Lory) B) b) l Į ri h ▪ ttli, ds (Schermhütte, Stiftung Lory) V G rin deLw .Scheidegg; l Ĕ ri ε p ▪ táu (Spital, Stiftung Lory) III B ern . Die beiden Gebäude erhielten den Namen von ihrem Stifter Carl Ludwig Lory (1838-1909), der sich als Handelsmann ein grosses Vermögen erworben und dieses testamentarisch mehreren Spitälern und Anstalten vermacht hatte (Weber, Stadt Bern, 152; Weber, Strassen und ihre Namen, 196; HBLS IV, 713). Der FN Lory (früher auch Lohry) - eigentlich eine Kurz- oder Koseform von Lorenz (< Laurentius) - ist im Kt. BE in III k OnOLF . alt bezeugt (FNB III, 389; RNB III, 89ff.). Lorraine A) lór Ń n ″ , d (Pflanzblätz unter dem Dorf) I F insterh .; l ĭ r Ń n ″ , d/ i d ″ r (einzelnes Haus) I T schugg ; l ĭ r Ű n ″ (Dorfteil zw. Bätterkinden und Kräiligen) II B ätterk .; l ĭ r Ű n ″ (einige Heimet, Brauereidepot) II B urgd .; l ĭ r Ń n ″ , d/ i d ″ r (Quartier, Kiesboden) II H erzb .; l ĭ r Ű n ″ (Fabrik) II K irchb .; l ĭ r Ű n ″ (Wohngebiet, Vorort von Wynigen) II W ynigen ; lór Ń n ″ , d (Stadtquartier), Lorraine (Landgut, 3 Gebäude) 1838 D III B ern ; l ĭ r Ű n ″ , d/ ▪ r (Häuser) III M üns .; l ĭ r Ű n ″ (Gehöft an der Thunstrasse) III U et . B) b) im Loraine-Gutt 1736-1738 C3 , Lorainewäldchen 1850 JBe III B ern . Der heutige Stadtberner Quartiername Lorraine geht vermutlich zurück auf die gleichlautende Bez. eines Herrensitzes: Letzteren soll der in frz. Diensten stehende Infanteriehauptmann Joh. Steiger seit dem Kauf des Kleinen Wylerguts 1637 - wahrscheinlich nach der Landschaft Lorraine (Lothringen) - benannt haben (Weber, Stadt Bern, 151, allerdings ohne explizite Herkunftserwähnung). Die Lorraine entwickelte sich im 19. Jh. zu einem Arbeiterviertel minderen Rufs, was die (scherzhaften) Übertragungen auf andere Industrie- und Arbeiterquartiere im Kanton initiiert haben mag (vgl. u.a. Hubschmied, Burgdorf, 728). - Lorraine nannten sich Abkömmlinge aus dem Hause Guise und Lothringen (LTK VI, 1055f.). Vor 1800 hiess eine Häusergruppe auf dem Breitenrain in Bern Lohr (Weber, Stadt Bern, 150; s. auch Loor(e)/ Löör(e)). Der verschiedenenorts auftauchende volksetym. Deutungsversuch, wonach die dem Breitenrain benachbarte Lorraine ihren Namen der bdt. Wendung I dr Lohr äne zu verdanken hätte (u.a. GLS III, 185), ist aus lautlichen Gründen abzulehnen. Frühestens seit dem 18. Jh. tritt der Name auch in der Westschweiz mehrfach auf (freundliche Mitteilung von Wulf Müller). Hierzu gehört u.a. das freiburgische La Lorène (Rueyres- Treyfayes), dessen (moderne) Benennung ebenfalls mit dem Berner Quartiernamen in Zusammenhang gebracht wird (Aebischer, Fribourg, 144). Der Name Lorraine findet sich ebenfalls in Übersee (USA, Kanada). Lörtsch A) (Hierher? ) l ĸ rt ε , im (Wald) II M eLchn .; dez berges an Lertschen und an Steinalpen, an Lertschon, an dem berg Lertschun 1341, ze der alpen der Lertschen, zwischent dien bergen Latrion und Lertschen 1342, den berg halben, dem man da sprichet Lerscha 1350 IV A eschi . B) b) Jacob Lörtsch, der jünger, vnd Jost Dubj, verkaufen Lörtschen aker 1672 UT II U tt .; an l Ў rtschen Matten von lotzwyl 1530 U42 II R ütsch . C) -er; -ere -er: l Ū rt ε″ réi, d (Ackerland) III B urgist .; l Ū rt ε″ rw Ť d (K.) IV R eich . -ere: Hierher? : Lörtscheren (3 Häuser) 1838 D III B urgist .; Lörtscheren 1845 D IV D iemt .; l Ū rt ε″ r ″ , d (Scheune, Weide) IV Z weis . Schwzd. L Ń rtsch, L ĸ rtsch m. ‹Harz aus der Lärchenrinde›, aus it. larice ‹Lärche› (Id. III, 1387 für BE); Hubschmied (Frutigen, 20f.) rechnet mit direkter Entlehnung; aus frkpr. larz ″ konnte die Lautung -t ε jedoch nicht entstehen (Mitteilung Wulf Müller). - Die Rundung e > ö tritt unter Einfluss von r ein (vgl. Id. III, 1380f., Anm. zu L Ń rch; PMS, Mhd. Grammatik, § 22.a; Sonderegger, Appenzell, § 81.1.b). <?page no="163"?> Loos 150 149 Der FN Lörtscher, wohl Nomen agentis zu schwzd. lörtsche(n) ‹Lärchenharz sammeln› (Id. III, 1387 für BE; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 28.a), ist alt belegt in IV D iemt ., O bwiL iS., S piez und W imm . (Fnb iii, 382). Mit dem Suffix -ere < lat. ć ria gebildete denominative Abl. bezeichnen Orte, wo die betreffende Sache in grosser Menge vorkommt (Sonderegger, Appenzell, § 249; Bach II/ 1, § 225; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, 103f.). S. auch Lärch(e)/ Lerch(e) und Laritsch. Loos Loos I; Loos II Loos I A) auf dem Loos 1838 D I d iessb .; l ē s, ds (K.) III K ies .; l Ĭ s, uf ″ m (vom Allmendland getrennte Stücke) III S igr .; l Ġ s, ds (Heimet, K., Wald, Weide), Loos (Hof) 1838 D III T rub ; l Ĕ″ s, ds/ Ό f ″ m (3 Heimet, Mattland), (hierher? ) ab dem Luss 1502 U157 , bendicht bûrgis zins genamptt der luss 1515 U158 , auf dem Loos (Haus) 1838 D IV B OLt .; l Ū s ″ , in d ″ (Bäuert) IV L enk ; l ē s, uf ″ m (Heimwesen) IV O bwiL iS.; l ē s, d ″ r/ Ό f ″ m (Scheuergut, 2 Heimet), auf dem Loos (Häuser) 1838 D IV S t .S teph .; l Ĭ s, d ″ r (Heimet) IV Z weis .; l Ĩ s, ds/ am (2 Scheunen, K.) V H abk . B) aa) von der Grefi loß, grefti los 1427 U78 IV Z weis .; ζ r ▪ t ε″ l ē s, ds/ im (s. Laas(s)); ε t í″ r ″ l ē s, uf ″ m (K.; durfte von Besitzern eines Stieres genutzt werden) III K ies .; d ί r ″ l Ĭ s, ds/ d ″ r (Heimet, K.; lange Zeit kein Wasser) IV B OLt .; héuwl Ń ss ″ r (Wildheumähder) V G rindeLw . ab) octava pars laci de Gertzense, dicta Smaltzlosa 1333 III G erz . ac) hind ″ rl Ĕ s, ▪ (Wiese, Scheune) IV O bwiL iS.; uff den hochen loß 1500 U48 III W aLkr .; xurts ″ l Ĕ s/ xürts ″ l ē s, im (Heimet) IV S t .S teph .; leŋ l ē″ s (Wald) III S igr . b) ann des p(re)dicanten weid genampt losey 1524-1580 U169 IV O bwiL iS.; los-/ l ē s ű k, i d ″ r (Heu- und Weidland) IV A deLb .; l ē s  k, d (Weide, Grat) IV L au .; l Ĕ sgr  bli, auch m ί ligr  bli (Seitengraben der Simme; fliesst bei Mühle durch) IV S t .S teph .; l Ĭ s ĭ u ″ , l Ĭ sh ĭ u ″ li (Heimet, K., Wald), Loohhalden (Haus) 1838 D III R öth .; losm ć d, im (Wiesen) IV R eich .Kient.; l ē sm ē s (Wiese) IV Z weis .; l ē sm ū sli, ds (eher: m ŋ sli, älter: m ί sli; Heimet, K.) IV S t .S teph .; l ē splatt ″ , bei der Loßblatten 1675 Rq4 , die Loosblatte 1791-1793 C3 , die Loosblatten (Wald) 1838/ 1845 D , in der Losblatten (Haus) 1845 D , im Loosblattenwald 1779 A IV R eich .Kient.; l ē sb ī d ″ (Boden im Bergwald) II r umisb .; Losburg 1389-1460 Ud III ? L ind .; l Ĭ sw Ŕ d, ▪ d″r (Weide) IV L enk ; losw Ŕ d (Weiden) IV R eich .Kient.; l ē sw Ŕ d (Weide) IV Z weis . C) -ere; -i; -li -ere: In loßneren Ryed 1551 U32 I M erzL . -i: l ī s ▪ sék (Egg, grösstenteils bewaldet; Schermhütte), l Ĭ si ε gr  bli auch l Ĭ si ε grab ″ (Seitengraben der Lütschine) V L autbr .; losis len, losyß len 1524-1580 U169 V L autbr .Gimm.; das Losislechen 1396 Rq8 V L autbr . Gimm./ Mürr. Hierher? : satt ″ l ū s → gr Č b ″ , d ″ r (Graben; sattelförmiges Gelände, Aussprache aber: sate-lösi-grabe), zer Sattell Ў sse 1518 U74 II F arn . -li: l Ū sli, ds/ ▪ m (Schürgut) IV S t .S teph .; das Lössligut 1783 C3 IV Z weis .; Loslishaus (Haus) 1838 D II E risw .; l Ĭ slis pf Č d (Felsband am Mettenberg; PN Loosli) V G rindeLw .Scheidegg. Loos II B) a) (Hierher? ) der Erlossen acher 1531 U59 II I FFw .; Ń rl ″ ss ″ / Ń rliss ″ , i d ″ r (Heimet) III g rOsshöchst .; die Erlosa 1412 U165 IV D ärst ./ O bwiL sS. (s. alle BENB I/ 1, 89f.); gá ε tlos ″ , d (Felsmassiv) IV S aanen (s. BENB I/ 2, 32); grundlíss ″ , kr Ό ŋliss ″ oder -less ″ , d/ ▪ d ″ r (Heimet), zw К schen der grùndlosen 1535 U101 III B Ow ./ Z äz . (s. BENB I/ 2, 123); h ű r ″ l ē s ″ , ds (Schachenwald, an Gewässer stossend; einst herrenloses Geländestück, das dann einer Korporation zugewiesen wurde) II R üegs .; zbodennlosenn ein clein juch 1533 U133 III T OFF .; (hierher? ) rüwl → -/ r ΠǾ wl → s ″ , d ″ r/ am (Alp), an r К wloßen 1427 U78 , Der berg an R К wlosenn 1548 U160 IV S t .S teph .; an der wislesen (oder wislosen) 1479 U11 I B ür .; Jn der wÿßen losen, die wÿsen losen 15.Jh. U47 I L ig .; die Wißlosen, an die wißlosen um1530 U142 III K ies . I. Die Mehrzahl unserer Belege stellen wir zu schwzd. L ē s, Pl. L ĸ s(s)er n. im allg. ‹wie nhd.›, hier im Speziellen ‹der einem durch das Los zufallende Anteil an Holz, Gemeindeland› (Id. III, 1426f.), ahd. (h)l ē z m./ n., aus germ. *hlautim. ‹Losung, Los›; das ahd. Wort ist ein a-Stamm und teilweise ein Neutrum; dieses hat sich im Dt. dann durchgesetzt ( 24 Kluge/ Seebold, 582; Id. III, 1427; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 387). In FlNN bezeichnet das Wort Parzellen, die einst im Besitz der Gde. oder einer Korporation waren und durch Verlosung der Nutzungsberechtigung nach und nach ganz an Einzelpersonen übergegangen sind (FLNB V, 331). Im Ablautverhältnis dazu steht ahd. (h)luz m., schwzd. Luss m./ f., s. Lus. - Kriterium für die Zuweisung der Belege unter die entsprechenden Lemmata bildeten die aktuelle Mda.-Lautung und die Morphologie. Der FN Loosli ist im Kt. BE in II e risw ., s um . und w yss . alt bezeugt (FNB III, 386). II. Bildungen mit dem zum Suffix gewordenen Adj. schwzd. l ē s ‹lose, frei› u.ä., ahd./ mhd. l ē s, benennen die Abwesenheit der durch das BW bezeichneten Sache (Id. III, 1427f.; 24 Kluge/ Seebold, 582; URNB II, 593f.; Lexer I, 1956; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 384): - Schwzd. Ērlose(n), Ērlese(n), Ērlisse(n) f. s. Id. III, 1436 u. BENB I/ 1, 90. - Gastlose s. BENB I/ 2, 32. - Schwzd. Adj. grundl ē s ‹ohne erreichbaren Boden, von tiefen Stellen im Fluss, im Sumpf›, hierzu Grundl ē si f. ‹Abgrund, eine fast bodenlose Tiefe, die alles gleichsam verschlingt, z.B. im Wasser› (Id. III, 1429; BENB I/ 2, 123). - Adj. schwzd. w ⁿ sl ē s <?page no="164"?> Lösch 152 151 ‹der Führung, Besorgung entbehrend, unberaten, hilflos, verlassen›, mhd. wîs(e)lôs ‹ohne Führer, nicht geleitet oder gelenkt, irre gehend, hilflos, verlassen, verwaist› u.ä. (Id. III, 1435f.; Lexer III, 940). - Nicht völlig von der Hand zu weisen ist bei einigen Namen ein Anschluss an das unter Loos I genannte Etymon. Lösch A) z И der l Ў sch 1553 U8a I P iet .; (hierher? , vgl. BENB I/ 1, 148f.) uff l Ў sch, In der Atz weyd 1497-1524 U167 IV L enk . B) b) lö ε gat ″ r (K.) I P iet .; an l Ў sch brúnnen 1535 U101 III K öniz Liebew.; (hierher? ) der lenngacher stosßt unden uff an die l Ў sst studen (evtl. l Ў sß studen) 1497-1524 U167 , ann die l Ў sch studenn, annderthalb ann goltbachs mattenn 1527 U169 IV D ärst ./ O bwiL iS. Wohl zu versch. Etyma: Evtl. zum Vb. schwzd. lösche(n) ‹wie nhd.› (Id. III, 1460) oder zu Lösch, Löss n., im BO ‹Loch, wodurch man das Heu vom obern Boden in den Stall herab lässt› (Id. III, 1460). Das Adj. schwzd. lösch ‹locker›, vom Boden (Id. III, 1460; Schwäb. Wb. IV, 1292f.), ist für BE nicht bezeugt, ebensowenig der FN Lösch, Loesch. Der Beleg von IV L enk dürfte deglutinierte Form von uf Flösch sein (s. BENB I/ 1, 148f.: aktuelle Belege hierzu auch in IV D ärst ./ O bwiL iS.). Looscht l Ġ scht, üb ″ r d (Felsen und Reben) I T üsch . Als Einzelbeleg ohne hist. Formen nicht zu deuten. Lose A) los ″ , d (Vorsass) IV S aanen . B) b) l ī s ″ nek, i d ″ r (ca. 10 Heimet auf Egg), an Loseneg 1483 U166 , an loseneg 1488-1514 U166 , Ober- und Unterlosenegg (5 Häuser) 1838 D , l ī s ″ nekw Ř d, i d ″ r (Scheune, K.), l ĭ s ″ nek, d/ uf d ″ r (K., Hauptteil auf Erizboden), an der Losenegg 1568 C3 , in der Losaneg 1624-1627 C3 , an der Losenegg 1700 A III E riz / O bLang .; (hierher? ) die losanmatt in der kilchhori balm 1532 U125 III F erenb .; Loosewald 1909/ 10 P IV S aanen . Am ehesten zu schwzd. L ē s, L ē se(n) u.ä., n./ f., Pl. L ē se(n) ‹unverschnittenes Schwein, Mutterschwein›, mhd. lôse swf. ‹porca›, spätahd. l ē sa ‹Zuchtsau› (Id. III, 1425f.; Lexer I, 1957; Sonderegger, Appenzell, § 45; DWB VI, 1186). Ein Zusammenhang mit Loos II (s.d.) kann nicht ausgeschlossen werden. Der FN Losenegger ist in III b uchh . und s ign . alt bezeugt (FNB III, 389). Lööse s. Löise Lössi l ū ssish ŷ s, ds (2 bis 3 Heimet, K.), Lössishaus (Haus) 1838 D III R üsch . Der FN Lössi ist im Kt. BE belegt für III g ugg . und III r üsch . (FNB III, 382). Lot † uff dem lotten rein 1542 U104 III M uri . Wohl zu einem PN bzw. einem davon abgeleiteten FN. Die Kzf. Lotto, entweder zum Stamm germ. *hl ǻ þa- (romanisiert *hl ē da-) ‹hörbar, laut›, auch ‹berühmt›, oder evtl. zum Stamm germ. *lauda- ‹beschaffen› (vgl. mhd. lôte ‹beschaffen›), ist seit a. 771 mehrfach in SG bezeugt (Förstemann I, 849; Kaufmann, Ergänzungsband, 189f. u. 227; Lexer I, 1962). - Entsprechende FNN sind im FNB nicht belegt, vgl. aber Petrus Loden de Sanon 1402, Niquillinus Lott 1428, Velti Lot 1476 (Studerus, Familiennamen, 54; vgl. auch Schwäb. Wb. IV, 1303; Brechenmacher, Familiennamen II, 208). Lötsch(e) A) nebent des phaffen acker von Mett dem man spricht L Ў tsch 1370 I B ieL ; l ũtε , a/ uf ″ m, l Ū t ε″ , d (Ackerland), (hierher? ) vor den l Ў rtschen 1521 U31 , vor den l Ў tschenn, L Ў ttschen, l Ў schen 1533 U23 I S is . B) b) l Ļ t ε″ glet ε″ r, d ″ r IV k anderst .; (hierher? ) l ū t ε m ć d, uf ″ m (2 Grundstücke), l Ŭ tsm ć d, ds und ″ r, selten l Ū tsm ć d (id. K. und Wald am Bach) V H abk .; l ū t ε″ bax, d ″ r (kleiner Seitenbach der Worble) III B ern / b OLL ./ O s termund . s. Lutsche; l Ŭ t ε b  rg, d ″ r (Berg, über den der Lötschenpass geht), montem Loetscher 1577 Sch , uff dem Lötschenberg 1622/ 23 A , Lötschberg 1760 Wä , l ū t ε″ pass, d ″ r, Lötschenpass 1544 Wä IV K anderst . C) -er -er: vnnder L Ў tschers cappelj 1531 U97 III O stermund .; l Ō″ t ε″ rm ć d (Magerwiese, Heuland) IV S t .S teph .; lötschers mettelin 1537 U35 , И lli bürcki von Lotschers mättli 1551 U37 , l Ў tschers m ώ ttetlin 1521 U31 I B ieL ; i mans mad heist das lötzschers bechly lit an der nidren zelg 1498 U46 , an l Ў tschers bechly, das l Ў tzscherß bechly, an logscherß bechly 1500 U48 III G urz .; ein g И tt genantt das l Ў tschersb ώ chlÿ 1564 U160 IV B OLt .; l ŋ″ t ε″ rwald (Wald) IV S t .S teph . Die Belege von IV K anderst . beziehen sich auf den Walliser Namen Lötsch(en), der zurzeit trotz versch. Ansätze noch ungedeutet ist; andere auf den FN Lötscher, der aus dem Lötschental VS stammt und heute in BE gemäss FNB (III, 382) nicht mehr belegt ist, der im Zuge der Walserwanderungen jedoch ins BO <?page no="165"?> Lou 154 153 gelangte, vgl.: „wir, Ch И nrad, Otto, Heinrich, Cristan, Johans und Peter Lötscherre, seshaft uf Planalpa“ 1306 (FRB IV, 269), „min l К te, die genemmet sind die L д tscher, und gesessen sint ze Gimelwalt, ze M К rren, ze Luterbrunnen, ze Trachsell В winen, ze Sichell В winen, ze Amerton, und wa si sint in der parrochia von Steige gesessen“ 1346 (FRB VII, 218) sowie „Petter Lötscher von Schongnow [Schangnau? ]“ E. 15. Jh. (LUNB I/ 2, 639). Für die andern Belege ist die Zugehörigkeit zu diesem Etymon fraglich. In V H abk . erscheint auch nicht palatalisiertes -tsstatt -t ε -, der Name könnte deshalb - mit Gen.-s - einen PN oder einen, nicht nachweisbaren, FN enthalten; ohne urk. Formen ist die urspr. Lautung jedoch nicht zu ermitteln. Für die Seeländer Belege käme wegen der disparaten Überlieferung evtl. auch Anschluss an Lösch oder Lörtsch in Frage (s.d.). Lotterii l ī tt ″ r ↓ , d (Waldparzelle mit etwas Wiesland; ehemaliger Wagenabstellplatz der Korber) IV D iemt . Das aus dem rom. entlehnte Suffix mhd. -îe dient urspr. zur Bildung von denominativen Abstrakta (oft mit tadelndem, abschätzigem Sinn), seltener Kollektiva; es wird aber auch für Abl. von Verben verwendet (Henzen, Wortbildung, § 118; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 51; Sonderegger, Appenzell, § 258). Die von der Gwp. angegebene Sach-Bez. des FlN legt zunächst eine Abl. von schwzd. Lotter m. ‹meist derbes Scheltwort, nachlässiger, liederlicher, schlechter Mensch› nahe (Id. III, 1503), mhd. lotter m. ‹Taugenichts, Schelm, Gaukler, Possenreisser› (Lexer I, 1962). Ebenfalls möglich wäre aber eine Abl. vom Vb. schwzd. lottere(n) ‹wackeln, klappern›, auch ‹von Holzgeräten, die aus den Fugen gehen wollen, baufälligen Gebäuden›, spez. fürs BO bezeugt in der Bed. ‹sich im Zustand des Zerfalls befinden, abgenutzt sein› (Id. III, 1503; vgl. hierzu mhd. lot(t)er ‹locker› (Lexer I, 1962)). Im Namen würde damit auf etwas Unfestes, Lockeres, Zerfallendes hingewiesen (s. URNB II, 594). Als Benennungsmotiv ist für unseren Namen auch eine wortspielerische Verwendung der Bed. ‹Glücksspiel› möglich. Lotz(e) B) b) under dem Lotzenbrunnen um1530 U142 , bim Lotzenn brunnenn 1531 U97 , Bim Lotzenbrunnen 1559-1579 U119 III M üns .; an der lotzen zelg 1553 U107 III K irchL . Die beiden Namen lassen sich etym. nicht eindeutig zuweisen. Zu erwägen wäre allenfalls eine Rückführung auf das Vb. schwzd. lotze(n) ‹wackeln, klappern›, fürs Bernische bezeugt in der Bed. ‹sich im Zustand des Zerfalls befinden, abgenutzt sein›, wobei das BW Lotzenhier als abgeschwächtes Part. Präs. aufgefasst werden könnte (Id. III, 1568; vgl. Lotterii). Ebenfalls in Frage käme der schwache Gen. eines ahd. PN Lotzo o.ä. (s. Lotzwil ° ). Der FN Lotz ist im Kt. BE nicht alt nachgewiesen (FNB III, 390). Ob sich die zwei abgegangenen Namen evtl. an schwzd. lotze(n) ‹(auf-)lauern, speziell vom Jäger› anschliessen lassen (s. Lotzi), bleibt fraglich. Immerhin scheint man - nach Gotthelf - des Nachts Kiltern beim Brunnen aufgelauert zu haben. Lotzi l ī tsi, ds (Heimet, erhöht; Ort, wo man früher den Füchsen auflauerte), auf’m Lotzi (Haus) 1838 D IV S aanen . Die Flur im Simmental gehört zum in jener Gegend gut belegten Subst. schwzd. Lotzi f. ‹Hinterhalt, Ort der Lauer› (Id. III, 1569), einem Verbalabstraktum auf ahd. ⁿ (n) zu schwzd. lotze(n) ‹(auf-)lauern, speziell vom Jäger›, Intensivum zu mhd. lû κ en ‹verborgen liegen, sich versteckt halten, lauern› (Id. III, 1568f.; Lexer I, 2000). Lotzwil ° l ĭ tsb Ό (Gde. und Dorf), Lotswilr 1139 (wohl Fälschung aus dem 15.Jh.), (ad ecclesiam) Locewillare 1194, Eberhardus de Lotzwilare vor1203, de Locewile 1220, de Lozewiler 1259, de Lozwilr 1269, in Lozwiler 1270, apud Lozwile 1272, ze Lozwil 1293, R И (dolfus) de Lozwile, Lozwil um1300 N , agrum situm in terminis agrorum de Langaten et de Schorren et de Lozwile um1300 K8 , in Lotzwile 1306, ze Lotzwil 1354, 1363, Lotzwile 1366, 1377, ecclesia Lotzwilr 1379, Lotswilr 15.Jh., Lotzwil 1419 Rq3 , vor1464 K8 , ze lotzwil 1465 U39 , z И Lotzwil 1508 Rq4 , z И Lotzwyl 1522 U41 , Lotzwyl 1530 U42 , z И Lotzwil 1531 U52 , z И Lotzwyl 1556 Rq4 , 1599 Rq4 , Lotzwyl 1577 C3 , 1577 Sch , 1583 C3 , Lotzwyll 1621 UP , Lotzweil 1725-1728 C3 , Lotzweil, Lozweyl 1755 Rq4 , Lotzwyl (Lotzweil) (Pfarrdorf) 1838 D II L Otzw . W ⁿ l ć ri-Bildung mit einem - nicht mit letzter Sicherheit bestimmbaren - ahd. PN. Bereits die frühesten urk. Belege legen eine Affrikata / ts/ in der Stammsilbe nahe. Als PN in Frage käme allenfalls ein Lotzo u.ä. (Socin, Mhd. Namenbuch, 151) bzw. Lozi; letzteren stellt Förstemann (I, 1051f.) zweifelnd zum germ. Stamm *leu κ- (vgl. auch Förstemann II/ 2, 140). Kaufmann (Ergänzungsband, 233f.) geht denn auch - berichtigend - von einem germ. *hleutaus und zieht die Zuordnung von Lozin Zweifel. - Als germ. Stämme könnten deshalb eher *hl ǻτ a- (romanisiert *hl ē da-) oder *laudain Erwägung gezogen werden (Förstemann I, 848ff. u. 1014; Kaufmann, Ergänzungsband, 189f. u. 227); indes, eine klare Zuweisung scheint kaum möglich, und die ON-Formen von Lotzwil bleiben für Kaufmann „beachtenswert“ (Ergänzungsband, 190). Das LSG (545) nimmt eine Komposition mit dem ahd. PN Luzo, Luozo zum Stamm *hl ē daan und stützt sich dabei vermutlich auf Kaufmanns Lauterklärung (Ergänzungsband, 190), wonach in ahd. Gebiet „verirrte“ romanisierte Bildungen mit ī über ē zu -uodiphthongiert werden. Vgl. auch den Solothurner Gemeindenamen Lostorf (SONB I, 449ff., bes. 451). Lou l īǾ m  u, im (Kiesgrube und Strassenübergang von Junkholz nach Heiligenland) II A FFOLt . Zu schwzd. Lau(w)-Mëlw n. ‹Gerberlohe (aus zerriebener Tann- oder Eichenrinde), die nach der Verwendung getrocknet und als <?page no="166"?> Loub 156 155 Brennmaterial verwendet oder auf Gartenwege gestreut wird› (Id. IV, 220), mhd. lô-mël n. ‹Gerberlohe› (Lexer I, 1953). S. auch schwzd. Low, Lau u.ä., m./ n. ‹Gerberlohe›, auch ‹der scharfe, gerbsäurehaltige Saft im grünen (bes. Eichen-) Holz› (Id. III, 1544f.), nhd. Lohe f. ‹Gerbemittel›, urspr. eigentlich ‹abgelöste Baumrinde› zu einem mit Laub verwandten Wort für ‹abreissen, abschälen› ( 24 Kluge/ Seebold, 581 u. 560). Zum GW s. Mäl. Loub A) l Ġ b, im (Wald und Weide; steil) IV A deLb .; l Ġ b, ▪ m (Weide) IV F rut .; l Ġ b (Felsschopf; steil) IV O b wiL iS.; l ŋ ub (bei Rossbüelen), löub, im (bei Stafelhalte) V B rienz ; λũ ib (Waldgebiet; früher Ziegenweide) V G adm .; l ŋ ib (Gebiet bei Laublamm; Heidelbeeren) V G utt .; l ĝǾ b/ löüb (Gebüschwald auf Waldgrenze) V H OFst .; l ī ib (Alp; viel Laubgestäude) V I nnertk .; l ē b (Weidland) V L eiss . (Hierher? , vgl. Rotloub gleiche Gde.): in der zelg underm louw 1532 U4 I H ermr . B) aa) ů rb ″ tl Ġ b (Schaf- und Ziegenalp; Alpenerlen), mons dictus Erbatl В b um1320 IV B OLt .; erb ″ tl Ĩ b/ ů rb ″ tl Ύ b, ds xl ⁿ / ob ″ r/ und ″ r (Alp, Bärg), am Erbetlob 1360, im Erbitl А b, stosset an das Erbetl А b 1360-1368 (Hand B), ů rb ″ tl Ύ bgr ć t, ů rb ″ tl Ύ bs ő″ li IV Z weis .; haŋ ▪ l Ģ b, ▪ m (langer, steiler Abhang mit Heidelbeerkraut; Geissberg), hold ″ rl Ġ b, im (Gestrüpp, wilder Holder) IV A deLb .; múrw ″ ll ũi b/ mürw ″ nl ũi (i)b (Streueland, Gestrüpp) V G utt .; b  r ″ l Ģ b, ▪ m (Gebiet auf der Alp Hindersilleren) IV A deLb .; b  r ″ loub, ▪ m (Heumahd) IV F rut .; ε w → l ǿ b, im (Laubwald) IV Z weis . ac) h ī l Ģ b, ds/ am (Hang mit Stauden) III S changn .; holóub/ h ī l Ģ b (Weidland, Felsen) V H abk .; ob ″ rl Ύ b (Heubezirk, Wildheu am W-Abhang des Oberlaubhorns) IV L enk ; im Breitenloub 1482 UP IV ? L enk ; r Ĭ tl īu b (-h ũu tsli ist nicht gebräuchlich; Burgerwald; ehemaliger Eichenwald), das Rot-l В p 1321 I B uet .; vor dem Rotten low 1521 U31 I E ps .; r Ġ tl ĭǾ b, ▪ m (Heimet, K.), r Ĭ tl ĭ ub (Buchen- und Tannenwald), vor dem rotten low 1521 U31 , vor dem Rotten loub 1551 U32 I H ermr .; an daz Rotl В p 1346 I M ör . oder Umgebung; r ī tl ī ubaxx ″ r ″ (K.; in der Nähe Buchenwald), r ī tloub ő k ″ (häufiger nur ▪ m ű k ″ ; K.), r ī tloubgr ć b ″ (Graben) I E ps .; r Ĭ tl īu bgr ć b ″ , ▪ m (Graben) I H ermr . ad) gl  ib, ds (Lawinenhang), gl  ib, ds (Streueland; Alpenerlen, Sträucher) V G adm .; gl  ib, im (Wald) V H asLib .; gl  ib/ glöib, im (Laubwald und Gestrüpp) V I nnertk .; θ leib, im/ ds (Hang; Bergerlen) V M eir . b) (Auswahl: ) (hierher? ) von der l Ў bachen 1495 U65 II L ütz .; Ein Sateli ob dem loubacher 1531 U97 , Lauwacher, Laubacher 1735 S III B OLL .Ferenbg.; der Loubacher, der hinder louwacher 1531 U97 , zweiloubacherli 1534 U100 III K OnOLF .Gys.; l ŋ ibalp V I nnertk .; loubek, d (Wald) II L ütz .; l ĭ ubek (altes, abgerissenes Herrenhaus) III B ern ; l Ġ ub ű k, d/ Ό f d ″ r (Gesamt-Bez. für den E-Teil der Laubeggallmi, W der Simme; Standort der Burg Laubegg jedoch E der Simme), (Auswahl: ) gen Lovbegge 1333 N , ob L А begga, L А begge 1348-1358 N (Hand A), L А becka, Loubegga 1356, L А beg 1368, L В begg 1386 Rq2 , Laubegg (Zollstatt) 1838 D , l Ύ beggli, Laubeggli (Hof) 1838 D , l Ύ begglis ć gi, bir (früher Sägerei), l Ģ bekallmi (Weide), l Ġ bekf ć l (Wasserfall) IV B OLt .; l ΐ beggrind (Flue) IV Z weis .; l Ġ bekmatt ″ , Ό f d ″ r (Heimet, Mattland), Laubeggmatten (Hof) 1838 D , von Lobegges stalden 1377 IV B OLt .; an den loubeggbach 1497-1524 U167 , in loubegg bach 1524-1580 U169 IV B OLt ./ Z weis .; (hierher? ) lubiqua, loubica 1312 ZwR , lubica, lubiqca (Grundstück; genannt Laubegg; aktuell nicht belegt) 1324 ZwR IV S aanen ; l ũi bfád (Gestrüpp, Sträucher) V G utt .; loubsflu ″ (Fels, Fluhbänder) V O bried ; lúpgr  bl ▪ (Wasserlauf) V L autbr .Weng.; l ĝ▪ bg Ώ mm (ehemaliger Alpstafel) V I nnertk .; an der loub hallttenn 1531 U136 III L angn .; l ĝ bh ũΠ m Č d (Laubgesträuch in der Weide) IV A eschi ; l Į bh ĵ r ″ n V L autbr .Isenfl./ S ax . s. Lob; l ĭǾ bh Ϋ li (Hohlweg) II B urgd .; l ũi bx  l ″ n (Rinne) V G adm .; l ũi bx  l ″ n, d ▪ m ▪ ttl ▪ε t/ Ρ ssri ε t/ ● nd ″ r ε t ″ n V G utt .; lóubxratt ″ (heute: rüt ″ n ″ weid; einzelnes Haus), Laubkratten (Haus) 1838 D III Z äz .; l Ĭ bxr Ό m ″ (Ackerland; umgeben von Wald) III R ümL .; l Ļ→ blamm, in d ″ r (Runse) V G utt .; λũ ibl  g ″ rli V G adm .; loubl  g ″ rl ▪ (häufiger nur l  g ″ rl ▪ ; Alpweide mit 4 Hütten) V O bried ; l Ģ bm ć d IV L enk ; loubm ć d (Wildheumähder) IV S aanen ; das Loubmedly 1502 U157 IV S t .S teph .; l ĝ upm  d ″ r, loubm Ĕ s (moosige Wiese), im loupmos 1532 U125 III M ühLeb .; uff dem loupmos 1532 U125 III N eu .; loupáx (Bach), loup ″ xgrab ″ (2 Heimet) III G ugg .; l Ό páx (Weiler) s. Laubbach ° ; l Ό bbax (Bach) IV L enk ; l ũ iipax (Bach) V G utt .; λū ipand (Felsband) V G adm .; l Ġ -/ loup ″ rg, Ό f ″ m (Heusiedlung), loup ″ rgaxx ″ r, daß loüperg acherlÿ (Doppel: louperg acherlÿ), das Loüber acherlÿ, louper acher, die Loübergassen 1532 U61 II M ünchb .; l Ĕ bp Ň rgl ▪ , im (Privatalp) IV A deLb .; loup  rgli/ l Ύ p  rgli, ds ob ″ r ″ / und ″ r ″ IV L enk ; Jm l Ў uprenn, löupre, loupre 1529 U93 , Jm Loupringen 1554 U109 III K öniz ; λũi br  in, d ″ r ī b ″ r/ Ό nd ″ r (Wald), l ŋ ibr ↓ s, ds/ im (Laubwald, Rutschgebiet) V G adm .; l ĝ▪ b ε t ĝ kx (Bergstock), l ĝ▪ b ε w ě nd (Heustadel auf Waldwiese) V I nnertk .; l Ύ bt εΌ k, d ″ r (Fels mit Laubgesträuch) IV K andergr .; l ŋ ibw ć ld, d ″ r ▪ nd ″ r/ Ρ ss ″ r (Wald), l ū ibwaŋ, d ″ r (Halde) V G adm .; l ū→ bwaŋ, im (Buchenwald) V H asLib .; l Ġ bw Ŕ d, ▪ d″r (Weide mit Laubbäumen) IV E rLenb .; l Ō ubw  gli (Wegstück durch Stauden) V B rienz . C) -er (Pl.); -erli; -er (FN Lauber); -ere; -i; -isch; -li -er (Pl.): <?page no="167"?> Loube 158 157 CA) l Ŏ b ″ r, d/ l Ļ b ″ r ″ , i d ″ (Ritzheu, Felsköpfe, Teil der Nüwenbergalp) IV B OLt .; l Ŏ b ″ r ″ , i d ″ (Heumahd) IV K anderst .; l Ū b ″ r ″ , i d ″ (Heumahd) IV R eich .Kient.; l ά b ″ r ″ , i d ″ (Heumähder, fast Wildheu) IV R eich .Wengi; l ά b ″ r, d/ l ά b ″ r ″ , i d ″ (Hang) IV S t .S teph .; l ѓ ib ″ r ″ , ▪ (Bergmähder und Wald) V B ön .; leibri, d/ léibr ▪ n ″ n, i (Alpteil bei Alpigle) V G rindeLw .Scheidegg; l Ń ibr ▪ (Hang; früher Laubsammelgebiet) V L autbr .Stech. CBb) l ѓ ib ″ rgrab ″ (Graben), l ū ib ″ rb ū d ″ lli (zw. Löibergrind und Riseta), l ū ib ″ rr ● s ″ tα (steil, brüchig; vom Louchermüürli abwärts), l ū ib ″ r εĭ pf (oberhalb vom Löiberbödelli), l ū ib ″ rd ĭ ss ″ n, d ″ r (E vom Löibergrind), löib ″ rwald (Wald) V B ön . -erli: l ī ub ″ rli (kleines Haus, K.) V I seLtw .; l ū üb ″ rli (früher kleines Wiesland und evtl. Ort zur Laubgewinnung) V B rienzw . -er (FN Lauber): Loubers mad 1531 U144 , Laubersmatt (Gut) 1838 D III A msOLd .; Stost an Р llj renntschen Loubersmatten 1531 U97 III B ern ; (hierher? ) loub ″ r-/ l ѓŷ b ″ rb ů d ″ (n) (Pl.) (einzelne Böden am Hang des Lauberhorns; Alpweide) V L autbr .Wengen; l ī ib ″ r-/ löub ″ rh Ĭ r ″ n (Gipfel), Lauberhorn 1777 Wä V G rindeLw . Wärg/ L autbr .Wengen. Hierher? : l Ŧ b ″ r, d/ uf d ″ r (Grat) IV n iedstOck .; l ū ib ″ r, d ″ r/ Ό f ″ m (Bergspitze) V H asLib . -ere: CA) loup ″ r ″ , ▪ d″r (Höfe), (hierher? ) Lopringen 1280 Qw , Lauberen 17.Jh. UP , Lauperen 1741 A , 1838 D II M eLchn .; an die Luterenn eichen vor der Louberenn, Jn die Louweren 1531 U97 III B ern ; (hierher? ) l ŋ b ″ r ″ / l ŋ b ″ rα, d (Felsnase, Grind) III G ugg . láöub ů rrèn, id/ in d ″ r (Wiesland und Wald) V H OFst .; l Ģ ub ″ rrα/ l Ġ b ″ rr ″ n, ▪ n d ″ r (Laubholz für Streue) V L autbr .Isenfl.; löub ″ r ů n, d/ in d ″ r (oberster Dorfteil des Oberdorfs) V S chwanden bBr. CBa) axx ″ rl ▪ l ēŷ b ″ rr ″ n/ -l ēŷ b ″ rrα (junger Wald), fli ″ l ″loub ″ rrα (Wald), gr ⁿ tloub ″ rrα (Wald zw. See und Strasse; Fabrik-Areal), boumg ć rt ″ loub ″ rrα (kleiner, alter Wald), ri ″ d ″ n-/ ri ″ d ″ rlouberrα (Sträucher und kleines Waldstück), tálaxx ″ rloub ″ rrα (Bergmahd, früher Wald), w ŕ idl ī ub ″ rrα (Wald) V O bried . CBb) lóup ″ r ″ lox (Wald), loup ″ r ″ wéid (Acker) II M eLchn . -i: CA) loupi, ″ m (Heumahd) IV L au .; l ġ upi, im (Wald) IV S aanen . CB) die loubimattenn 1531 U97 III b OLL .Ferenb.; die Laubimatten 1531 U97 III K öniz ; loupi εΫ pfi, d (Felsschöpfe, Wald) IV L au .; Vf dem loubistalldenn, an das Loubistallden t К rlj 1534 U100 III O bdiessb . -isch: Inn der löbische Zellg 1531 U144 (Eintrag von 1591) IV E rLenb . -li: Der L Ў ublis acher, der Leuwlisacher 1531 U97 , Der L Ў ublis acher 1535 U101 III B ern Ndbott. Schwzd. Laub n., Pl. Läuber ‹Blatt der Laubbäume›, kollektiv ‹wie nhd., Laub von Holzpflanzen›, ahd. loub, mhd. loup n., Pl. loup/ löuber (Id. III, 954ff.; Lexer I, 1970f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 385), mda. Loub, Löiber. - Löibere f. Sg. ist Vorkommens- und Mengen-Bez., gebildet mit dem Suffix lat. ć ria > ahd. -ar(r)a, mda. -ere (Bach II/ 1, § 225; Szadrowsky, lat. -āria, 31ff.; Henzen, Wortbildung, § 101; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, 103f.; Sonderegger, Appenzell, § 249), z.T. mit Verhärtung b > p. - Loubi < *loubahi ist Standortkollektiv, gebildet aus Pflanzenname und Suffix ahd. -ahi > schwzd. -i (Bach II/ 1, § 193; Henzen, Wortbildung, § 88.3; Sonderegger, Appenzell, § 247). - Zur Abl. mit dem Suffix -isch, das das Charakteristische ausdrückt, s. Henzen, Wortbildung, § 132. Namen mit Loub bezeichnen Standorte von Laubgehölzen, auch im Alpenraum über der Baumgrenze, wo sich der Name meist auf die Grünerle (Alnetum/ Alnus viridis oder Betula viridis) bezieht, mda. (Berg-)Drōsle(n)/ Trōsle(n), eine Pionierpflanze auf Rohböden, an Steilhängen und in Lawinenrunsen, auch für Wildbach- und Lawinenverbauungen angepflanzt. - Gefallenes, getrocknetes Laub wurde als Streue und Füllung für Bettzeug gesammelt (Id. XIV, 1319f. Tr ē s; Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 16; Hegg, Pflanzenwelt, 84; LUNB I/ 1, 604; URNB II, 504). Der FN Lauber, eine -er-Bildung zu Laub oder zum Vb. laube(n) ‹Laub sammeln›, ist alt einheimisch in IV A deLb . und IV F rut . (FNB III, 335); die FN Läubli und Laub sind für BE nicht belegt (FNB III, 319, 335). Für die Deutung des Bergnamens Lauberhorn kommt wohl am ehesten der FN Lauber (evtl. Grundbesitz) in Frage. S. auch Loube, Laupen ° . Loube B) aa) b ć dl ī ub ″ s. ε p ▪ tsl ī ub ″ gleiche Gde., in О nser obren stat ir brotlouben 1413 Rq1 , ε p ▪ tsl ī ub ″ (id. mit b ć dl ī ub ″ ; kein eigentlicher Weg, spitzte sich dort aber zu, deshalb auch im ε p ▪ ts) III B ern . ab) fagant ″ l īǾ b ″ (eingesenkter Waldweg) III R ub .; g  rb ″ rl ī ub ″ (Gasse), Gerwernlaube 1803 We2 III B ern ; εΫ ts ″ loubα (Schützenhaus, Strandbad) V I seLtw .; εΫ ts ″ nl Ġ ub ″ / -l ĝ ubα, ob d ″ r (Wiese, Schützenstand) V W iLd . ac) von der vordren louben 1474 UT III T hun ; under der Roten Lowben 1382 I B üet .; l ĭǾ b ″ , di s Α nn ▪ gi (Haus, K.) III S teFF . b) loub ″ nék, d (Hügelzug, Weiden und unproduktives Land) V B eatb .; Im Loübenn kennell, Jm Loübenkenel 1518 U74 II A ttisw .; xr Ě ml ĝ b ″ w  g (Holzerweg) III W attw .; Loubenweÿdt, Löubenweÿd 1554 U109 III K öniz Obwang. C) -li -li: CA) (hierher? ) im L Ў uplin 1339 III K öniz ; l ŋ ibl ▪ , ▪ m (Häuser mit Vorlauben zw. Kirche und Kreuzplatz) III L aup .; l ŋ ibl ▪ , ▪ m (Weide, Wald, 2 Hütten) IV L enk . <?page no="168"?> Loubsch 160 159 CB) löibl ε öpf, uf d ″ (Felsen, Wald und Stauden) IV L enk . Schwzd. Laube(n) f., Dim. Läub(e)li ‹leicht und luftig gebauter, meist nach einer oder mehreren Seiten offener, auf der andern mit Brettern eingewandeter Raum, als selbständiges Gebäude oder an ein Gebäude angebaut; hölzerne Galerie an einer oder mehreren Seiten des Hauses; in Häusern und Marktstrassen eingelassene Bogengänge› (Id. III, 962ff.), ahd. louba, mhd. loube f. ‹Laube, bedeckte Halle, Vorhalle; Waldlichtung› (Lexer I, 1964; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 385), aus vordt. laub-j ē n f. ‹Laubwerk› zu dem Wort Laub (s. Loub). Gemeint ist zunächst also ein Schutzdach aus Laub, dann versch. leichte Vorbauten u.ä., die Schutz vor der Witterung bieten können. Schliesslich für ‹Vorhalle, Galerie› ( 24 Kluge/ Seebold, 560). In der Toponomastik oft metaphorisch verwendet, so etwa für balkonähnliche Geländestellen. Zu den einzelnen Namen in der Stadt Bern vgl. Weber, Stadt Bern, und Weber, Strassen und ihre Namen. Loubsch l ī ub ε áxx ″ r (K.), eine Wiese im Läubschenmoos, Tütschmannsgut genannt 1411 U77a , Im loübschenn Moß, ann das Loupschenn Moß, am loubschenn Moß, vnnder dem loüpschenn Moß, Jm loupschenn Moß, Jm Loüpschy Moß, das loupschy Mos 1518 U74 , zw Ў ÿen Manwerchen das Loubschenmooß genempt 1573/ 74 U77a , im Leütschimoos 1792 A , Leubschimoos 1885 P II W iedL .; l ŭ→ b ε→ b ĭ d ″ n, d ″ r (Ahornwald), Jm loubschj boden 1578 U163 V M eir . Möglicherweise zu versch. Etyma. Im FlN von II W iedL . steckt evtl. eine mit dem Suffix -(t)schi (s.u.) - dessen Herkunft nicht restlos geklärt ist - gebildete PN-Kzf. zum Stamm germ. *lauba-, Ablaut-Nbf. zu germ. *leuba- ‹lieb› (Kaufmann, Ergänzungsband, 227); laub ‹lieb› ist in BE Oberaargau bezeugt (Id. III, 958f.); in SG findet sich kein Namenbeleg mit dem seltenen Stamm (Förstemann I, 1014), zur Bildungsweise vgl. jedoch Büöbschi (Sonderegger, Appenzell, § 287; s. auch Bach I/ 1, §§ 100f.); mit Dat.-Pl.-Endungen -en in den urk. Formen. Für V M eir . könnte an eine Dim.-Form Löibschi ‹kleines Laubwäldchen› zu Loub (s.d.) gedacht werden; -(t)schi, Suffix zur Abl. von Dim. oder Übernamen ist bes. im BO fruchtbar (Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, 124ff.); damit gebildete Dim. sind heute laut SDS III, 149 aber nur für das mittlere BO - jedoch für das gesamte Ober-VS - nachgewiesen; vgl. auch Laubschi als Dim. zu Laube(n) f. in Bosco Gurin TI (Id. III, 962). Louch Louch I; Louch II; C) -er; -ere; -i; -li Louch I B) aa) ampeiss ″ loux (Übergang in Felspartie; Fussweg), h ů id ″ l īu x (Übergang in Felspartie) II F arn .; h īǾ tsl īu x (Einschnitt über den Fluhgrat), h Π″ n ″ rw ↓ loux, d (kleine Schlucht) II r umisb .; xa Ǿ xof ″ l īu x (Übergang) II F arn .; mittagl īǾ x (Einschnitt über den Fluhgrat) II r umisb .; b  rla Ǿ x, d/ i d ″ r (Wald) II W OLFisb .; sö ▪ l īu x (Felsübergang) II F arn .; wass ″ rloux, d (kleine Schlucht mit Wasserlauf) II r umisb . ac)  ŋiloux (Übergang), breitil ī ux (Übergang) II F arn .; r ē ti l īǾ x (Einschnitt über den Fluhgrat) II r umisb . Louch II B) aa) die knoblocheren matte um1525 U20 I I ns . b) l ĝ ix-/ l ѓ ixm ē s, ds (Sumpfgebiet mit Lauchgewächs) V G rindeLw .; l ū→ xm ē s, ds/ im V G rindeLw .Wärg.; l ĝ uxb ć x, uf ″ m (Alpweide mit wildem Lauch) IV G steig ; l ΐ xbod ″ (Teil der Schwefelbergweide) III R üsch .; louxbod ″ , d ″ r (Schafweide mit wildem Lauch) IV L au .; l ġ uxb ī d ″ , d ″ r (Weide u.a. mit Lauch) IV S aanen ; l ĭ→ xb ▫″ l, d ″ r ĭ b ″ r/ Ό nd ″ r (3. bzw. 1. Stafel der Alp Scheidegg), an louchb Д l 1535 U161 V G rindeLw .Scheidegg; l ġ uxrits, d ″ r (Alpweide mit wildem Lauch) IV G steig ; l Ό x-/ l ġ uxrits, d ″ r (Weide; viel Lauch) IV S aanen . C) -er; -ere; -i; -li -er: CBb) lúx ″ rflu ″ (kleine Flühe; Alpweide) V L autbr . Weng.; bis an Louchers grabenn 1548 U160 IV B OLt .; lóux ″ rhor ″ n (Berggipfel), Laucherhorn 1783 Wä , Laucherhorn (Berg) 1845 D V G ünd . CC) l ū ix ″ rl ▪ , ds/ im (Alpweide mit schnittlauchartigem Gras) V G utt .; l ī üx ″ rl ▪ , im (Alp mit Hütte; wilder Knoblauch) V I nnertk . -ere: CA) der loúcheren nach 1542 U104 , Lolchern (Haus) 1838 D III V ech .; l Ύ x ″ r ″ , di ī b ″ r → / Ό ŋ ″ r → (Heimet, K.), uf der Louchern 1479-1563 Ar , an die loucheren 1492 K3 , an die l Ў cheren 1531 U52 , an die loucheren 1551 U52 , auf Loheren 1761-1764 C3 , Lucheren 1770 A , auf der Laucheren, Locheren 1790 C3 , Ober- und Nieder-Locheren, Laucheren (Hof) 1838 D III W aLkr .Big.; vff den locheren 1425 U78 , im Berg lócheren 1497-1524 U167 , Ab dem berg mittsampt der Loucherenn 1548 U160 IV B OLt .; l Ģ x ″ r ″ , ▪ d″r ob ″ r ″ / Ό f d ″ r Ό nd ″ r ″ (Wildheuritz), im L А cherron 1357 IV D ärst .; l ġ ux ″ r ″ , id (Rutschgebiet, früher Wald), l Ġ h ″ r ″ s. l Ĕ uh ″ r ″ grab ″ gleiche Gde. IV O bwiL iS.; l Ύ x ″ r ″ (Sömmerung unter der Burglifluh) IV R eich .Kient.; l Ύ xn ″ r ″ / l ġ uxn ″ r ″ , d (Vorsass), in dr Louchere, nigrum funtem juxta la Luchere 1312 MW , Louchera, loucheros 1324 MW , die Laucheren 1759 A IV S aanen ; l Ĭ h ″ r ″ / l Ĭ x ″ r ″ , i d ″ r (Gebiet im Bergwald), in der Löucheren ze Stogke 15.Jh. UP , von dem höuwberg an Gamerschal genant Loucheren 1502 U157 IV Z weis .; l Ġ x ″ r ″ , d (Stafel), Laucheren (Alp) 1845 D V B eatb .; l ĭ ux ″ rrα, d/ l ĭ ux ″ rr ″ , ▪ n d ″ r (Gratpar- <?page no="169"?> Louene/ Loui 162 161 tie) V B ön .; lóux ″ rrα/ lóux ″ rr ″ n, in d (Stafel) V G ünd .; l Ĩ ix ″ rr ″ n (Weg) V H asLib .Hohfl.; lúx ″ rrα (Weidland) V L autbr .Weng. CBb) l Ύ x ″ r ″ flu ″ (Fluh) IV R eich .Kient.; l Ĕ uh ″ r ″ grab ″ , i/ im, auch l Ό x ″ r ″ grab ″ IV O bwiL iS.; loh ″ r ″ grab ″ (Graben) IV Z weis .; l ī ux ″ r ″ h ī r ″ , ds (Berggipfel) V B ön .; l Ġ h ″ r ″ h Ϋ rl ▪ (Gipfel) IV D ärst .; l īǾ x ″ r ″ n ū→ h ΅ s, ds, früher pr ū ntsh ǿ s, ds (Heimet, K.) III W aLkr .; loh ″ r ″ r ▫ (Weide, Wald) IV Z weis .; l Ġ x ″ r ″ε öpf ″ , ▪ d″ IV D ärst .; l īǾ x ″ r ″ wa Ǿ d, d ″ r (vorwiegend Tannenwald), l īǾ x ″ r ″ w Ť d, d, auch l Ύ x ″ r ″ w Ť d (Heimet, K.; im Wald) III W aLkr .; l Ġ h ″ r ″ -/ l Ġ x ″ r ″ w Ŕ d IV D ärst . -i: l ī ux ▪ s. b Ώ kl ″ r ″ gleiche Gde. I B ühL . -li: l Ģ xli, ds/ uf ″ m (Heimwesen), am Lauchli (Haus) 1838 D V H abk . Die lautgleichen Toponyme sind auf versch. Etyma zurückzuführen. Nicht überall ist jedoch eine sichere Zuordnung möglich. I. Schwzd. Lauch, Louch f.: 1) Besonders im Voralpengebiet ‹Name von Bergübergängen, meist durch die Lücke eines Felsgrates›; 2) ‹Wellenförmiges Terrain im Gebirge›, zu ahd. l ŷ hhan ‹(ein-)schliessen›, wurzelverwandt mit Loch n. (< mhd. loch ‹Loch, Öffnung, Höhle›, aus germ. *lukan. ‹Schluss, Verschluss›, Abstraktum zum Vb. germ. *l ŷ k-a- ‹verschliessen›) und Lücke f. (< mhd. lücke, lucke, aus vordt. *lukj ē (n)) (Id. III, 1006; 24 Kluge/ Seebold, 579 u. 583; Lexer I, 1974; Zinsli, Grund und Grat, 329; s. auch Loch). II. Schwzd. Lauch m. ‹Name verschiedener Lauchgewächse›: 1) ‹mit dem Zusatz wild, die in den Alpen wild wachsende Abart des Schnittlauchs, allium schoenoprasum ssp. sibiricum (Bergschnittlauch)›; 2) ‹der gemeine Lauch, allium porrum›, u.a.m. (Id. III, 1006ff.; Marzell, Pflanzennamen I, 209; Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 7), ahd. louh, mhd. louch, aus germ. *laukam. ‹Lauch›, evtl. zu idg. *al- ‹wachsen› ( 24 Kluge/ Seebold, 560; Lexer I, 1966; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 386f.). Die Mehrzahl der mit dem Stellen bezeichnenden Suffix lat. ć ria ahd. -arra > schwzd. -ere(n) gebildeten Louchere(n)- Namen dürfte auf das Vorkommen des Bergschnittlauchs in dieser Gegend hinweisen (vgl. Sonderegger, Appenzell, § 249; NWNB II, 1256f.). Loudi loudi, im (Heimet), Laudi (Haus) 1838 D III R öth . Evtl. zu schwzd. Laudi m. ‹verächtliche oder ärgerliche Bezeichnung eines dummen Menschen, Tölpels›, auch ‹lockerer Geselle› (Id. III, 1071). Das Wort scheint ausschliesslich im Bernischen bezeugt zu sein; hier scherzhaft verwendet für den Grundstückbesitzer. Louene/ Loui Louene; Louele; Loui Eine klare Zuordnung der Belege unter die versch. Unteransätze Louene und Loui war nicht immer möglich. Primär gilt die aktuelle Lautung. Überschneidungen sind deshalb unvermeidlich. Louene A) (Auswahl: ) Louwinenn 1531 U97 III B ern ; zer Lewinon 1353 III B OLL .Ferenbg.; loüwine 1531 U96 iii ? g eLt .; lou ″ n ″ (K.), auf der Lauenen 1775 A , auf der Lauenen (Haus) 1838 D III G ugg .; ein hofstat zw К schent C И nrat Zimberman und der L А winon 1384, an die lowinen 1485 U139 (N.), an die louwen 1493 U84 III H iLt .; lou ″ n ″ (Heimet, K.), du g Д ter an der L В winon 1302, ein g И t, geheisen die L А wina 1364, in der Lauenen (Haus) 1838 D III K irchd .; In der l А wina 1531 U136 III L angn .; louwinen um1530 U142 III L ind .Aussbirrm.; louwinen 1531 U97 III M uri ; molendinum situm an der Lowinon 1330, an der Lowinen 1346 UT III O bhOF .; l ġ u ″ n ″ , ▪ d″r (Ackerland, 2 Häuser), in L В winon, in Lowinon 1312, in der Lauenen (1 Haus) 1845 D III S igr .; lou ″ n ″ (ehem. Weiler, heute Quartier), an der Lowinun 1346, an der Lauinun 1347, an der L А winon 1358 III T hun ; louwinenn 1533 U133 III T OFF .; l īΌ″ n ″ (Heimet), hinder der L Ў winen 1344, Lauenen (Häuser) 1838 D , in der Lauenen (Höfe), auf der Lauenen (1 Haus) 1845 D III W attw .; l ĝ uw ″ n ″ , in d ″ r/ in d ″ (Alp) IV A deLb .; lou ″ n ″ (kleine Sömmerung), uff der L А winon 1359 IV A eschi ; lou ″ n ″ , d/ i d ″ (Steilhang, Lawinenzug), in der Lowynen, zu den Lownnen 1502 U157 IV B OLt .; lóu ″ n ″ , ▪ d″r (Weide) IV D ärst .; l ī u ″ n ″ (Heimet, Scheune, K.), z И r Lo И wynen 1534 UT , Lauenen (Hof) 1838 D IV D iemt .; lóu ″ n ″ , ▪ d″r (Lawinenzug), an L А winon 1360-1368 IV E rLenb .; lou ″ n ″ (fast ebenes, steiniges Gelände), an der L В winen 1379 UT , Lauenen (Weide und Berg) 1838 D IV F rut .; lowine 1505 U172 IV K andergr .; lou ″ n ″ , in d ″ (Wintergüter), in der L Ў winen 1360, Lauenen (Berggelände mit Häusern) 1838 D , in den Lauenen (Weidgelände mit Wohnungen) 1845 D IV L enk ; lou ″ ni/ lou ″ n ″ , d (Wald und Weide) IV O bwiL iS.; louw ″ n ″ / l ī uw ″ nα, d/ i d ″ r (Wald), löuwinen 1524-1580 U169 , an der Lauenen 1838 D IV R eich .; l ĝ u ″ n ″ (Weide und Wegstück; Steinlawinen), Louwina 1312 MW , lowina de lay, louwina de say, in la Stertilouvina, louwina, subtus les louwines, steti louwina 1312 ZwR IV S aa nen ; lou ″ n ″ , i d ″ (Vorsassen), In l Ў winen 1497-1524 U167 IV S t .S teph .; Louwÿnen 1531 U144 IV R eut .; lóu ″ n ″ (Schattstall), L В wynen 1502 U157 IV Z weis .; lou ″ n ″ , i d ″ r (2 Heimet), zer Lowinun 1352, an der Lauenen (Häuser) 1838 D V B eatb .; l ĭ u ″ n ″ , Ό f d ″ r (äusserster Teil der Allmi; 1566 grosser Erdrutsch), an l Ў winen 1493 U84 V B ön .; loüw ″ n ″ n (Wies- und Ackerland; Überschüttung des Lammbachs) V B rienz ; lauww ″ n ″ n s. lauww ″ ll  gleiche Gde. V B rienzw .; l ĭ uw ″ n ″ n, Ό f d ″ r (Lawinengebiet), l ġǾ w ″ n ″ n, uf (überwachsenes Weidland), louw ″ n ″ n s. h ģ pfl ġ uw ″ n ″ n gleiche Gde. V G adm .; l īǾ win ″ n, Ό f d ″ r/ l īǾ w ▪ nα, d (Weidgebiet) V G rindeLw .Bussalp; l ġ uw ▪ nα/ l ġ u ″ n ″ n, uf d ″ r (Heugüter), auf der Lauen (2 Häuser) 1838 D V G rindeLw .Grindel; l ī uwin ″ n, an d ″ r (Heimet, K.), an der Lauenen (2 Häuser) 1838 D V G rindeLw .Itramen; l īǾ w ▪ nα, d/ l īǾ win ″ n, in d ″ r (Alpgebiet) V G rin - <?page no="170"?> Louene/ Loui 164 163 deLw .Wärg.; l ġǾ w ″ n ″ n, d/ uf d ″ r (Weide, Lawinenzug) V G utt .; l Ĕ u ″ n ″ , uf d ″ r (Grundstück) V H abk .; l ġǾ w ″ n ″ n,  n ″ t d ″ r (Wiesland) V H asLib .Hohfl.; l ĭǾ w ″ n ″ n, d/ Ό f d ″ r (K. mit Scheune, Wildbach) V H asLib .Reuti; lóuw ″ n ″ n (Wiesland mit Scheune und Obstbäumen) V H OFst .; l ġ uw ″ n ″ n (Vorsass), von der gadenstad ze L Ў winen 1374 Qw V I nnertk .; lou ″ nα, d/ in d ″ r (Scheunen, K.), Heinrich an der L В winen 1349, die L А winun 1357 V I seLtw .; löu Ό″ nα (Scheune und Wald; Lawinenzug), l ѓ u Ό″ n ″ n, Ό f d ″ r (Scheune und Wiese) V L autbr .; in der Lowinon 1307 V L eiss .; lóu ″ nα, uf/ lóu ″ n ″ n, uf d ″ r (2 Heimet, Wiesen) V L ütsch .; l īǾ w ″ n ″ n, d/ in d ″ r (Vorsass, K.; Aufschüttung unterhalb Louwizug), der Haußenbach-oder sogenante Lauwina 1578-1672 U163 (Vid. 1726), Lauenen (Häuser) 1838 D V M eir .; lou ″ n ″ , d (Pl.) (Dorfteile, Wiesen) V O bried ; disenthalb der l Ў winen 1493 U84 V R ingg .; lóu ″ n ″ (Land), Ch И nrat zer L Ў winen 1349 V S ax .; louw ″ n ″ n, d/ uf d ″ r (Heimet) V S chatt .; louw ″ n ″ n (Wiesen und Äcker, urspr. Schuttland), l ġ uww ″ n ″ n s. ● rt ε″ l ů n gleiche Gde. V S chwan den bB r .; zer Lowinon 1305, die straß К ber den L Ў winer 1515 Rq2 V u nts . B) aa) (Auswahl: ) pulvermans louwinen genant achern louwinen 1537 U169 IV D iemt .; Ammerten-Lowinen 1606 Rq2 IV L enk ; ék ″ lou ″ n ″ , ▪ d″r (Lawinenzug) IV D ärst .;  lou ″ nα (Geröllhalde) V B ön .;  ll ī uwin ″ n (Weiler), Ellouwinen 1535 U161 V G rindeLw .;  ll ĝŷ w ″ n ″ n (Vorsass) V I nnertk .; ε lou ″ nα (Wiese und Äcker) V O bried ; f ćλ ou ″ nα, d/ in d ″ r (Lawinenzug, Wildheugebiet, Schleif) V I seLtw .; f Č rl ĝ uw ″ nα (mehrere Grundstücke, Wiesen und Scheunen) V O bried ; fl Ź slou ″ n ″ , ▪ d″r IV O bwi - L iS.; flü ″ l ġ uwin ″ / -l ī uinα, di ī b ″ ri (Weide) III S igr .; ein mad vff Galml В winen 1454 UT IV D iemt .; galtenn lowinen 1523 U141 III H iLt .; an Gampl А winon 1374 IV Z weis .; Gantlauenen 1850 JBe IV D iemt .; gantl ĝ u ″ n ″ (Alp, Terrasse mit steiniger Lehne), In Gamplowinen 1497-1524 U167 IV S t .S teph .; gànts ″λĭ uwin ″ n V G rin deLw .Scheidegg; géisholtslouw ″ n ″ n, in d ″ r (Graben) V S chatt .; g ▪″ ss ″λ o Ό″ n ″ n (Staub- und Grundlawine) V L autbr . Stech.; g ▪″ ss ″ llo Ό″ n ″ n (Gebiet hinter Biglenalp; steile Felsen) V L autbr .Weng.; θ r ↓ slou ″ nα (Lawinenzug), a Grislowinun usque ad Holunzaisa 1239 V I seLtw .; grundl ī uw ″ n ″ n, in (auch gr Ώ ndl ĭ uwi, in d ″ r; 2 Scheunen, 1 Weidhaus), Grünlouwinen 1558 UP V G adm .; dez g И tes gnemt Gr И nl А wina 1367 V M eir .; handeklóuw ″ n ″ n, uf d ″ r (Weide) V G utt .; in Heinl А winon 1389 IV B OLt .; h ů ŋslóu ″ nα (Lawinenzug) V B ön .; h ő uwm ć dl ĝ u ″ nα (Lawinenzug) V n iedried bI.; h ģ pfl ġ uw ″ n ″ n (Häusergruppe), Hopffenlawina 1577 Sch V G adm .; h ĭ rlou ″ n ″ , ▪ d″r (Heimet), d Ж Horl А wi 1352 Rq1 IV F rut .; h ī r ″ tsl ĝǾ″ nα, d (Lawinenzug) V H abk .; hundslou ″ n ″ (Heumähder) IV R eich .Wengi; x ę mml ġŷ w ″ n ▪ (kleine Felsabstürze, Legföhren) V I nnertk .; x ī llóuin ″ , inn d ″ r (Graben) III S igr .; xörbl ▪ slóu ″ n ″ , ▪ d″r (Lawinenzug) IV D ärst .; xr  y ″ rlou ″ nα V B ön .; an die Oberweng und Krutlowinen 1396 UT IV D iemt .; Krütz louwinen 1535 U161 V R ingg .; x Ǿ″ lóu ″ n ″ (Grat; auch xu ″ lou ▪ grat) III P OhL .; von dem marchl В wynenn 1502 U157 IV S t .S teph .; med ″ rl ĝ uw ″ n ″ n, uf d ″ r (Weide) V G utt .; m ΄ rl īΆ″ n ″ m ź d ″ r (Mähder im Lawinenhang) IV S t .S teph .; néss ″ llou ″ nα (Wald mit einzelnen Zügen) V B ön .; Į rtl īǾ″ n ″ w ć ŋ, im/ d ″ r (Steinhalde, jährlicher Lawinenniedergang) V L autbr .Gimm.; parlóu ″ n ″ , ▪ (Weide und Lawinenzüge) IV E rLenb .; b  ndlouw ″ nα, obri/ Ό ndri (früher 1 Grundstück, heute durch die Bahn geteilt) V n iedried bI.; b  rl ŋ uw ″ n ″ n, in d ″ r (alter Holzschleif, Wald), berlouwinen 1535 U161 V B rienz ; pfáŋlou ″ n ″ , ▪ n d ″ r (Lawinenzug) V B ön .; b ▪ rxlóu ″ n ″ (3 Heimet), ein gut an Birchlowinen an Vermil 1464 Rq1 IV S t .S teph .; bl ● ndlou ″ n ″ , i/ i d ″ r (sehr steile Weide, Wald) IV O bwiL iS.; bólou ″ n ″ (auch bólouigrab ″ n; Graben, Lawinenzug) V O bried ; bokxbaxl ġ uw ″ n ″ , in d ″ r (Viehweide) V G utt .; brunndl ġ uw ů nα (auch im br Ό ndl ĝ uwi, Lawinenzug) V O bried ; br ΅ε tlou ″ nα (Lawinenzug) V B ön .; b Ό rgl ĭ u ″ n ″ n (Weiler) V G rindeLw . s. Burglauenen ° ; ramslou ″ n ″ (Alp; Endstation der Sesselbahn), Ramß louwinen 1524-1580 U169 IV R eich . Kient.; r ć slouw ″ n ″ , ▪ d″r (Weide), ransl А wina 1515 U158 IV L enk ; r ● nd ″ rl ģ u ″ nα, d (Lawinenzug) V H abk .; r ▪ slóu ″ n ″ , i d ″ r (Wald) IV n iedstOck .; r ● s → louw ″ nα (Graben) V G steigw .; r Ĕ rbaxlóu ″ n ″ , ▪ d″r (Lawinenzug) IV E rLenb .; roslou ″ ni, d (grosses Gebiet, Sömmerung und Kühweiden) IV K andergr .; s ć gl ġ u ″ n ″ (auch sagl ġ ui, in d ″ r; Gebiet) III S igr .; sattulou ″ n ″ (Wald) III G ugg .; s ▪ xx ″ lóu ″ nα (hinterste Siedlung im Talgrund; Lawine mit sichelförmigem Zug), Sykellowinen 1305 UP , an Sichellowinon 1305 V L autbr .Stech.; s ↨ llóuw ″ n ▪ , i d ″ (Geröll) IV A deLb .; s ● lb ″ rlou ″ nα (Lawinenzug von der Silberlücke hinunter) V L autbr .Stech.; s ί i-/ sö í lou ″ n ″ , ▪ d″r (Lawinenzug) IV E rLenb .; ε t  i lĝŷ w ″ n ″ n (Schafweide, häufig Steinrutsche) V I nnertk .; sunk-/ sund-/ suŋklou ″ n ″ V B eatb . s. Sundlauenen ° ; surlou ″ n ″ (Alp) III P OhL .; εć flóu ″ n ″ , ▪ d″r (Alp, Wald und Ritz) IV D ärst .; ε láttlou ″ nα (ganz steiles Weidland zw. Wäldern) V L eiss .; an Schlirl А win А n, Schlierlouwi 1382 V G adm .; ε l ĭ sl į uwinα (Lawinenzug und Bach) V G rin deLw .; ε n ▪″ rlöu ″ nα (Scheunen) V L autbr .Weng.; ε▪ ss ″ ll ĭ uwinα (Lawinenzug), ε▪ ss ″ ll ī uwin ″ ngrab ″ n V G rindeLw .Wärg.; Schwallouwinen 1535 U161 V L ütsch .; ε w Ń nt ″ lóu ″ n ″ , ▪ (Lauenenzug im Grat) V D ärL .; Schwiblouwinen 1535 U161 V G ünd .; t ī ldisl ĭ uwin ″ n, in d ″ r (Heumähder) V G rindeLw .Grindel; tr ę ks ″ lou ″ nα (Sommersiedlung), ze Trachssell В winen 1346 V L autbr .Stech.; d ΄ pl ī uinα (unter Felsvorsprung), an die Tuplouwinen 1398 Rq2 V G rindeLw .; wáŋl ģ uw ″ n ″ n (Lawinenzug) V G adm .; w  ks ″ ll į uinα (Lawinenzug), w  t ″ rl ī uwinα (NW-Wand des Wetterhorns, Lawinenzug) V G rindeLw .; ts í g ″ rlou ″ nα, in d ″ r (Weidland) V S ax .; Zubi louwinen 1535 U161 V B eatb .; ts Ό glóu ″ n ″ , ▪ d″r (Lawinenzug) IV D ärst . <?page no="171"?> Louene/ Loui 166 165 ab) an Haslers L Ў uwinon 1361-1369 (Kopie um1467), pfáff ″ lóu ″ n ″ , ▪ d″r gros ″ / xl ▪ n ″ (Lawinenzug) IV E r - Lenb .; ε its ″λĭ uwinα, an d ″ r (K.) V G rindeLw .Bussalp. ac) (Auswahl: ) die finster L Ў uwinen 1524-1580 U169 IV R eich .; lou ″ n ″ , di ″ fordr ▪ s. lou ″ n ″ gleiche Gde. V O b ried ; hinderlouwinenn 1531 U97 III M uri ; hind ″ rlóu ″ n ″ , i d ″ r (Heimet) IV R eut .; lou ″ n ″ , di ″ h ▪ ndr ▪ s. lou ″ n ″ gleiche Gde. V O bried ; hol ĭ u ″ n ″ , i d/ i d ″ r (steiles Waldgebiet) V L eiss .; hólou ″ n ″ n, uf d ″ r (Bergmahd, Grabenzug) V R ingg .; louw ″ n ″ , inn ″ ri (Wiese und Acker) IV R eich . Wengi; l īǾ″ nα, xr Ό mm ▪ , xrummilóu ″ n ″ n ε leif (Holzschleif; Lawinenverbauungen) V M atten ; lóu ″ n ″ , ▪ d″r léŋ ″ (Lawinenzug) IV E rLenb .; l ű ŋ ″ louw ″ n ″ , ▪ n d ″ r/ in di (Sammelname: Weidbezirk, Wald), Lengen Louwinen 1665 Rq2 , längen Lauwenen 1723 C5 , léŋ ″ louw ″ n ″ grab ″ (Graben) IV L au .; lóu ″ n ″ , leŋi (Lauenenzug) IV R eut .; ze N К wl А winôn 1382 V G adm .; lou ″ n ″ , i d ″ ob ″ r ″ / i d ″ r ob ″ r ″ (grosse Weide) IV K andergr .; die blinden löuwinen 1524-1580 U169 IV Z weis .; i bergmad am fermel, genannt breytl Ў winen 1497-1524 U167 IV L enk ; Rohtlouwj 1553 U173 (Vid. 1744) V G utt .; l ĝ uw ″ n ″ , di s Ό n ▪ gi (Bezirks-Bäuert, sonnig), sunnigi Lauwene 1714 C5 IV L au .; l ĝ u ″ nα, d εⁿ″ ssi (westlichster Lawinenzug), die Schiessendon l А winon 1363 V H abk .; ε máll ī uwin ″ w Č ld, i (meist nur i ε máll ī uwin ″ n, Wald), ε mál ī uwinα, di ● nd ″ r (Lawinenzug) V G rindeLw .Scheidegg; t  g ″ rlou( ″ )n ″ (K. mit Scheune), teger louwinen 1535 U161 V R ingg .; lou ″ n ″ , i d ″ n und ″ r ″ / i d ″ r und ″ r ″ (Heimet, Mattland) IV K andergr .; lou ″ n ″ , Ό ss ″ ri (Wiese und Acker) IV R eich .Wengi; w ↓ tlou ″ n ″ , ▪ m (Lawinenzug) V D ärL .; louw ″ n ″ , di w ↓ ssi (Louigraben) IV K anderst . b) (Auswahl: ) lóu ″ n ″ naxx ″ r V S ax .; l ġǾ w ″ n ″ n  xx ″ r, uf ″ n (K., Wald) V H asLib .Hohfl.; Lauwenenvorsass 1656 U152 (N. 1702) IV G steig ; lóu ″ n ″ grab ″ (Lawinenzug) III P OhL .; (hierher? ) Louwenhalen 17.Jh. UP IV L enk ; lóu ″ n ″ houts (Wald) III K irchd .; louw ″ n ″ nho ε tetl ▪ (Tunneleingang) V O bried ; louw ″ n ″ nh Ώ b ″ l (Hügel im Wald) V I nnertk .; l ġ uw ″ n ″ màtt ″ (Vorsass), Louwenenmaten 1656 U152 (N. 1665) IV G steig ; lou ″ n ″ m  d ″ r (Bergheumahd) IV S t .S teph .; l ġ u ″ n ″ b  xxli (kleiner Bach) IV G steig ; l ĭ u ″ n ″ bode (K., grosser Boden) IV D iemt .; bÿ der louwinen brugk um1532 U13 I L engn .; lou ″ n ″ r Ŕ (steiler Rain) III S igr .; (hierher? ) bim Louwen t К rlj 1531 U97 I D iessb .; l į u ″ n ″ w Č ld (Wald ob der Louena) V I seLtw .; lou ″ n ″ w  ldli (Wald) IV E rLenb .; lóu ″ n ″ w Ŕ id (Weide, Lawinenzug) IV F rut . C) -er -er: CA) am louwiner, louwinera 1535 U161 V R ingg .; lou ″ n ″ r (versch. Heimet, K.) V I nterL . od. u nts . CBa) s ć gislóu ″ n ″ r (kleiner Lawinenzug mit Bach) V M atten . CBb) lou ″ n ″ rsm ć d, im (Wiese, moosig) III S igr . Louele A) l ĭ u ″ l ″ (Waldkuppe, id. mit Fuchsehoger) II B urgd .; ob der löwenlen gen nider huttwil A.16.Jh. U66 II H uttw .; l ĭ u ″ l ″ , ▪ d ″ r (früher bekannter Rutschhang) II L ütz .; l ĭ u ″ l ″ (Wald mit Halde; steil), Lauelen (Hof) 1838 D II S um .; l īǾ″ l ″ (Heimet, K.), in der Lauelen 1739 A , Lauelen (Heimat) 1838 D III B igL .; l īǾ″ l ″ (Heimet, K. am Wald; sehr steil), (Auswahl: ) zer Lewinon, in der dorfmarck von Syneringen dera man spricht die L А wina 1353, in dem holtz gnempt Lowina, under der L А winon 1359 III V ech .; Louwelen 1620 Rm IV K anderst . B) a) xuts ″ l ī u ″ l ″ , i d ″ r (Wald, Erdrutsche) II M attst . b) lóu ″ l ″ nax ″ r (Heimet, K., Wiese), Lauelenacker (Haus) 1838 D III K öniz ; l īu″ l ″ hö Ǿ tsl ▪ (Waldparzelle), Lauelen Hölzli 1817/ 18 P , l īu″ l ″ b ē rt (Rain) III O bbaLm ; lóu ″ l ″ m Ĭ s (oben Rutschgebiet, unten Moos) III N eu .; Lauwelen-Rein (s. Breitacker) 1735 S III B OLL .Ferenbg.; l īǾ″ l ″ wa Ǿ d (Wald; sehr steil und rutschig) III V ech .; lòu ″ l ″ wéid (Wiese und Weide; steil) III M ühLeb . Loui A) lóui (auch lou ″ li; Heimet, K., Wald), Laui (Haus) 1838 D III E ggiw .; loui (Erdrutsch) III L angn .; loui (Heimet, K., Wald), in der Laui 1793 A , Laui (Haus) 1838 D , Laui (2 Häuser) 1845 D III R öth .; l ī u ▪ s. ε tr ΅ b ″ r ″ gleiche Gde. III T rubsch .; louwi (auch néss ″ lloui/ -lou ″ n ″ ; Wald, mit einzelnen Zügen) V B ön . B) aa) (Auswahl: ) ę x ″ l ġ uwi (Schuttkegel, Lawinengraben) V I nnertk .; f ć rlouwi (K.), die g Ѕ denstat an der F Ѕ rl А winôn 1382 V G adm .; flü ″ l ġ u ▪ , ▪ d″r (Alphütte) III S igr .; θ ad ″ l ĭ uwi, ▪ n d ″ r (kleiner Boden im Felsgebiet), θ àd ″ lòuw → ék, di f Ġ rd ″ r/ h ▪ nd ″ r (Felsgrat), gàd ″ l ĭǾ w → s Ň (kleiner See) V G adm .; gólp ″ rl ĝ uwi (Lawinenzug) V G utt .; grásloui ε l Ŕ if, ▪ m (Holzschleife) V W iLd .; gr Α ndl ĭ uwi, in d ″ r/ grundl ī uw ″ n ″ n, in (2 Scheunen, Weidhaus) V G adm .; haglouwigrab ″ n (Lawinenzug) V B rienz ; h űǾ wl ģ uwwi (Heuland, Lawinenzug) V G utt .; h ġ pfl ĝŷ wi (Lawinenzug) V I nnertk .; h Ġ rl ī uwi (Alp) V G adm .; h Ό ndl ġŷ w ▪ (2 Lawinen) V I nnertk .; die Inglauwj 1410 U173 (Vid. 1744) V G adm .; i Ǿ kxl ĝ uwi (K., häufig Bachüberschwemmungen) V G adm .; xü ″ louigrab ″ (Wildbach) V B eatb .; m ę llóuw ▪ / máll ē w ▪ (Weidland) V G utt .; néss ″ lloui/ -lou ″ n ″ s. louwi gleiche Gde. V B ön .; b  ntslóuwi (Wiese), Bentzlouwj 1553 U173 (Vid. 1744) V G utt .; b  rlouiw ć ld, ▪ m (Wald), von der stat du da heiset Berlowin 1304 V D ärL .; b ▪ rxl ĭ uwi, an (Alp, Hang), an Birchlouwi 1722-1724 A V G adm .; blinndlouw ▪ , in d ″ r (Wiese), Blindlauwi 1704-1719 C4 V G utt .; bólouigrab ″ / b Ġ louwigrab ″ n (Graben, Lawinenzug), brundloui/ <?page no="172"?> Louene/ Loui 168 167 brunndl ĭ uw ů nα (Lawinenzug) V O bried ; bu ″ b ″ l ĭ ui, i d ″ r (Wald und Fluh, Graben), von der Krutingen Egg die richte biß an B И ben L И win 1320-1491 Rq1 III S changn .; r ć slouwigrab ″ (Graben) IV L enk ; r ↔ nd ″ rl ģ uwi (Scheunen, Heuland) V G adm .; (hierher? ) r → sl ĭ u, ī b ″ r/ Ό ŋ ″ r (Teile der Rislaualp), Risslaue 1707 A III L angn .; r ĭ slòuwi (Flugplatz) V M eir .; r Ό mpfl ġŷ wi, in d ″ r (Lawinenzug) V I nnertk .; r ē s ″ nlouwi, ▪ m (Talboden, Hotel, Wald; benannt nach der Rosenhorn-Lawine) V S chatt . s. Rosenlaui ° ; sagl ġ ui (auch s ć gl ġ u ″ n ″ , in d ″ r; Gebiet) III S igr .; ε pr  itl ġ uwi (Heuland, Schuttkegel) V G adm .; ε t  inl ĝ uw ▪ h Ġ r ″ (Steinlawine, Rüfe) V G utt .; ε t ▪″ rl ī uwi (Scheune, K.), ε aft ″λġ uwi (Gesamt-Bez. für Waldboden, Hubel, Alp) V G adm .; ε al ĝ uwib  rg, im (früherer Schafberg), ε al ġǾ wib  rg, d ″ r ind ″ r/ Ρ ss ″ r/ ob ″ r/ und ″ r (früherer Schafberg) V G utt .; an Schlierlouwi 1382 V G adm .; k ε its-/ ε itslouwi (Lawinenhang) V G utt .; tr ī gl ġ uwi, in d ″ r (Lawinenzug) V G adm .; w  tt ″ rl ī ui ε n Ń (Schneefeld unten an der Wetterhornwand), w  tt ″ rl ĭ uwiw ć ŋ, d ″ r (Hang) V G rindeLw . ac) (Auswahl: ) h → ŋ ″ rl Ě ui (4 Heimet) III B uchh .; h ī lóuigrab ″ (Graben) III S igr .; breitlou ″ , Ώ nd ″ r (auch breitlou ″ n ″ n; Alpweide) V G steigw .; r Ġ dl ĝ uwi, uf d ″ r/ in d ″ r (Allmend; Röte von eisenhaltigem Fels), r Ġ dl ĝ uwi, di ob ″ r/ und ″ r (Alp), r ēω l ĝ uwibáx, ròdlo Ά wiw Č ld (Wald) V G utt .; εć rfl ġ uwi-/ ε arpflouigrab ″ n, im (Graben) V O bried ; ε m ⁴ ll ġ uwi, Ό nd( ″ )ri (schmaler Lawinenzug) V I nnertk .; t  iffl ġ uwwi, in d ″ r (Lawinenzug), d К teille der alpen an Enzelon, Töufflowinen und Boumgarten 1322 V G adm . b) (Wald) IV K andergr .; l ĭǾ wigad ″ , d ″ r (Grundstück, K.), louwi gaden 1535 U161 V H abk .; louigrab ″ (Seitengraben zum Steinengraben, id. mit höltsligrab ″ ) III R öth .; L Ў úwi graben 1535 U101 III w aLd Englisb.; louigrat (Grat) III R üsch .; l ī uihóuts (Wald; Erdrutsche), Lauwe Holtz 1669 U100 III W Orb ; l ĭǾ w → hiri, ds (Lawinenzüge) V S chatt .; lou Ό▪ horr ″ n (Gipfel) V L autbr .Stech.; an l Ў wimat 1497-1524 U167 IV E rLenb .; loüwimát ″ n, in d ″ r (gutes Wiesland, Häuser und Scheunen), Lauimatten (2 Häuser) 1838 D V B rienz ; l ĝ uwibax (Talbach), Lowibach 1656 U152 (N. 1674) IV L au .; ló Ǿ ib ▪ ts (Kunstwiese) III L angn .; lóuibod ″ (Hütte und Weide) III B Lumst .; l ī uibod ″ (K.) III R öth .; l ĝǾ wib Ġ rt (Bachbord, Risete, Wald) V H asLib .Hohfl.; lou(w)ibr ί kli (3 kleine Brücken über den Louigrabe) IV R eich .; l ī uwirein V G rin deLw .Bach; loui ε tad ″ l (Grundstück mit Scheune) V H abk .; l ġ uwi ε t ć f ″ l, im (Weide) V G utt .; loui ε al ″ auch louwigrab ″ n/ louigrab ″ε al ″ ältere Benennung x  ll ″ ngrab ″ V O bried ; l ī uwi ε↓ rli (Heimet, K.) V G rindeLw .Wärg.; l īǾ it ē r (Stadtgebiet), bey dem Lauwithor 1623 UP III T hun ; l īǾ wisw Č ld (Wald), Vorder- und Hinter-Lauewald 1838 D V M eir .; l ġ uits Ό g, ▪ m (Weide, Vorweide), Lauizug (1 Weidgemach) 1845 D IV S t .S teph . C) -eler; -ete; -e(l)tli; -li -eler: b Ā″ lsl ŕ uww ″ l ″ r, im (grosser Bachgraben) V I n nertk . -ete: uff der lauwaten ii meder lit neben gislerin matt 1528 U2 I B üet . -etli/ -eltli: l ĭ u ″ tli (Weide, K., Ferienheim) III R üsch .; Louweltly 1502 U157 IV B OLt . -li: Ca) (a uswahL : ) l ĭ u ″ li (Heimet, K., s. auch m Ό k ″ mát gleiche Gde.) II S um .; lóui/ lou ″ li, im (Heimet, K. und Wald; steil), Laueli (Haus) 1838 D III E ggiw .; l īΌ″ li (Wohngebiet, K.; steil) III O bhOF .; lóu ″ li (Heimet, K, Wald, früheres Rutschgebiet) III R üti bR.; lou ″ li (2 Heimet) III S eFt .; lou ″ li (Dorfteil, Rain mit Rutschungen) III W ahLern ; l ĭ u ″ l ▪ , ▪ m (Weide; steil), loubinenn 1531 U97 , Loúwinen 1535 U101 III w aLd Englisb.; louw ″ l ▪ , im (Privatalp) IV A deLb .; lóu ″ li, ▪ m (K. und Haus, früheres Erdrutschgebiet) IV E rLenb .; lóu ″ l ▪ , ▪ m (Weide, Bergli) IV F rut .; louw ″ li (Heuland und Scheuer) IV K an dergr .; l Ό w ″ li (waldiges Rutschgebiet) IV L au .; l ĭ u ″ li (Weide, Wald; steil) IV O bwiL iS.; lou ″ l ▪ / low ″ li (kleines Mattland) IV R eich .; l ŋ w ″ li (Wald, Weide, Mahd) IV S aanen ; löuw ″λ i, am (Weide, Haus und Scheune; Überschüttung des Baches) V B rienz ; lóuww ″λ↨ , am (Wiesland mit Scheune) V B rienzw .; l ĭ uw ″λ i, am (1 Heimet, K.) V G rindeLw .Itramen; l ī u ″λ i (Pflanzblätze und Ackerland am Louenenbach), l  uww ″λ i, ▪ m (Wohngebäude, K.), l ůǾ w ″λ i, uf ″ m (Häuser, K., Wald) V H asLib . Hohfl.; l ĭ uw ″λ i (Scheune, Weidland, Wald; Lawinenzug) V M eir .; lóu ″λ▪ , Ό f ″ m (1 Scheune mit kleinem Landstück) V L autbr .; löu ″λ▪ V L autbr .Stech.; louw ″λ▪ , im (Wiese und Wald; steinig) V S chatt . CBaa) h  rdlo Ǿ w ″λ i (Streueland), h űǾ wl ģǾ w ″λ i (Heuland, Schuttkegel) V G utt .; x ђ″ lou ″λ▪ , ▪ m (Wiese, Wald) V B ön .; r ▪ nd ″ rlóu ″ li, ▪ m (Rinder- und Schafalp) IV D ärst . CBac) (Auswahl: ) l ĝ u ″λ i, ds xl ↓ n (Lawinenzug) V H abk .; l ů ŋŋl ů uw ″λ▪ (Lawinengraben) V I nnertk .; leŋl ī w ″ ligrab ″ (langer Wildwassergraben) IV K anderst .; uff dem breitten loyelin 1531 U96 III W OhLen Uettl. CBb) (Auswahl: ) l įǾ″ ligráb ″ (Waldgraben) III H eimb .; lou ″ ligrab ″ (Graben, Wald, K., Rutschgebiet, früher Lawinen) III S teFF .; laú ″ ligrab ″ III H iLt .; l ѓ w ″ lixraxx ″ , löu ″ lim ć d, im (Bergheu) IV S aanen ; louw ″ l ▪ matt ″ (Heuland) IV K andergr .; lou ″ libax (Bach von Sandfluh her in den Thunersee durch Breite) III H iLt . Schwzd. Lauwele(n), Lauwene(n), Lauele(n), Lauene(n), Laui u.ä. f. in der Bed. von ‹Erdrutsch›, sonst allgemeiner ‹etwas (über einen Abhang) in die Tiefe Gleitendes, Stürzendes, von Massen von Erde, Schnee, Eis, Steinen usw., Erd-, Schneerutsch, -sturz, bes. im Bergland und Hochgebirge› und topografisch häufig von Orten, wo Bergstürze stattgefunden haben oder welche Lawinen ausgesetzt sind, von Rinnen und Schuttkegeln <?page no="173"?> Louige 170 169 (Id. III, 1539ff.; zur Verbreitung der versch. Lautungen s. SDS VI, 52), ahd. *lawwina, lewin(n)a, low ⁿ n f. ‹Sturzbach, Lawine›, früh entlehnt ins Obd. durch rom. Vermittlung im Alpengebiet, aus mlat. *l ć b ⁿ na ‹Erdsturz› > lav ⁿ na, rätoroman. lavin(n)a, Abl. von Vb. lat. l ć b ⁿ ‹gleiten, rutschen› ( 24 Kluge/ Seebold, 562; Graff, Ahd. Sprachschatz II, 297; REW, 4807; FEW V, 101; Zinsli, Grund und Grat, 329f.; Sonderegger, Appenzell, § 10.4). Laui im Speziellen erklärt sich als zur (vermeintlichen) Pl.- Form Lauwene(n), Lauene(n) u.ä. nach Analogie der fem. i-Abstrakta (Höchene zu Höchi) falsch rückgebildeter Sg. (Burri, Worb, 227; FLNB V, 319; LUNB I/ 1, 607). Der FN Lauener ist in IV k ratt ., V L autbr . und IV L eiss . alt beheimatet (FNB III, 336). S. auch Lauenen bei Gstaad ° und Sundlauenen ° . Louf(e) 1. Louf; 2. Loufe 1. Louf A) louf (Holz- und Heuschleif) V O bried ; l ĭ uf, im (Bergmahd) V R ingg . B) aa) ć rloüf urspr. im alt ″ (n) ć rloüf (Acker und Wiese) V B rienz ; ć rlöüf, in/ im ć lt (heute Wiesland) V B rienzw .; k ε téil ī uf, d ″ r ī b ″ r/ Ό nd ″ r (Heutransportschleif) V B ön .; hás ″ l īǾ f, d ″ r/ im (Hohlweg, Schlucht), has ″ loufr  b ″ , ▪ d″ (Reben) I E rLach ; hás ″ l īǾ f, d ″ r/ b ▪ m (Hasengebiet N Niederhölzli) I G aLs ; brunnlouf III S igr .; r ī sl īΌ f, d ″ r/ ▪ m (Wiese; z.T. überbaut) V M atten ; rósl ĝ uf, Ό f ″ m (Wiese, K.) V W iLd .; sim ″ l Ύ f, bim alt ″ (alter Simme-Lauf) IV L enk ; t →″ rl Ġ fhorn (Felsgipfel; Gemswechsel) IV D iemt .; Zulaufgerbe (Haus und kleines Heimwesen) 1838 D III L angn .; ts Ό″ louf, d ″ r (Häuser, K.) III T rubsch . b) l ĩ fb į d ″ , d ″ r ob ″ r/ und ″ r (2 grasige Hänge am Weg zur Alp Entschlige) IV A deLb .; l Ġ fb ū dn ″ , uf d ″ / in d ″ (Felsgebiet beim Laufbodenhorn), l Ģ fbod ″ hor ″ , uf ″ m (Berggipfel), Laufbodenhorn 1760 Wä IV L enk ; zuo louffsteinen 1535 U161 V I nterL . 2. Loufe A) l Ġ f ″ , im (Heimet, K. in Hueb), Louffenn 1479-1563 Ar , im Louffen 1500 U48 , Laufen (Häuser) 1838 D II K rauchth .; an L Ў ufa 1531 U97 , Laufe 1796/ 97 S , Lauffen (Haus) 1838 D III B OLL .; in den Läüffen 1796 C3 , Lauffen (Häuser) 1838 D III G ugg . B) aa) w Ĭ rbl Ġ f ″ (grosser Weiler) III I tt . s. Worblaufen ° . b) l Ġ ff ″ gráb ″ (Wald, Bach), l Ġ ff ″ mat (K.) II K rauchth .; l ĝ f ″ bedli (Haus, K.), Lauffenbad (Bad) 1838 D , l ĝ f ″ bedligrab ″ (Graben) III B OLL .; am Schlegel by louffenbrugk 1530 U42 II L Otzw .; l Ġ ff ″ε tald ″ (kürzlich abgegrabener Hohlweg hinter Loufe), l Ġ f ″ waud (Wald), Lauffenwäldlein (Wald) 1838 D II K rauchth . C) -er; -i -er: l ΐ f ″ r ε -/ l Ġ ff ″ r ε alm ″ tli, Ό f ″ m (Wald, Gand, Bachtal) IV F rut . -i: l ά f → s, d ″ r (K. am Bach; Riemenform), l ά fisb  rg, d ″ r (Wald, Anhöhe) III B Ow .; fórl ī uffi (Teil der Allmend) V S ax . 1. Schwzd. Lauf m. ‹wie nhd. Lauf, etwa von Wasser; Ort des Laufens, wo etwas in Bewegung ist; Durchgang für das Wild; Pferderennbahn u.ä.› (Id. III, 1111ff.) zum Vb. schwzd. laufe(n), im Allg. ‹gehen›, aber auch ‹wie nhd.› (Id. III, 1120ff.). Ahd. (h)louf, mhd. louf m. (Lexer I, 1966f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 386). 2. Schwzd. Laufe(n) m. ‹sich ergiessende Wassermassen, Wasserfall, Bachstrudel, Sturzbach, Stromschnelle›, oft übertragen auf Örtlichkeiten, die an einem Laufen gelegen sind (Id. III, 1141f.). Der FN Läuffer, urspr. Berufsbezeichnung < mhd. loufære, löufære ‹laufender Bote, Eilbote, bes. Einbringer der Forderungen eines Klosters› (Lexer I, 1967; Brechenmacher, Familiennamen II, 157; Studerus, Familiennamen, 147) ist in BE nur für II Z augg . alt belegt (FNB III, 319), der FN Laufer, evtl. Herkunfts- oder Wohnstättenname zu Laufe(n), seit 1924 in II W yss . (FNB III, 337). Das Gen.-s in Loufis deutet am ehesten auf einen Übernamen hin, gebildet als deverbatives Nomen agentis zu laufe(n) mit dem Suffix ahd. ⁿ( n) (Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 26; Sonderegger, Appenzell, § 254; Bach I/ 1, § 97). Louge † B) b) Jm Loug Acher, an die Loug Mattann 1531 U59 II G raF . ; uffen dem g И te von Leugenmat, uffen dem g И t von L В genmat, von dem g И te von L В gemat 1335 III ? t hun . C) -(i)nen -(i)nen: in den loúginen 1535 U101 , in der Laugnen (Gasse des Dorfes) 1838 D I D iessb . Wohl zu schwzd. Lauge(n) f. ‹wie nhd., ätzende Flüssigkeit zum Färben oder Gerben, Aschenlauge für Bad und Wäsche›, ahd. louga, mhd. loug(e) f.; mhd. löugen ‹Wäsche laugen› (Id. III, 1172; Lexer I, 1969; DWB VI, 338ff.; 24 Kluge/ Seebold, 561; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 386). - Evtl. Waschplatz; der toponomastische Zusammenhang könnte auch über das Vorkommen von zur Laugenbereitung dienenden Pflanzen oder über die Verwendung der Asche nach Abgiessen der Lauge als Düngemittel entstanden sein. Louige B) ac) Ό ŋ ″ rloúig ″ (Heimet, K.; Erdlawinen und -rutsche), under Loúwigen 1535 U101 , Vnder Louwigen am Holtz 1669 U100 , Unterlauigen (Hof) 1838 D III W Orb . <?page no="174"?> Louper 172 171 Die eher ungünstige Lage der Flur sowie die erst spät einsetzenden hist. Belege lassen kaum an einen mit einem ahd. RN gebildeten -ingen-Namen denken, obwohl sich hiefür in Lauo theoretisch eine passende Form anbieten würde (Förstemann I, 1017; Kaufmann, Ergänzungsband, 229; nach Burri, Worb, 437). Dennoch halten wir mit Burri (Worb, 437f.) (Under-)Louige für eine echte, d.h. urspr. -ingen-Prägung mit dem App. schwzd. Laui u.ä. f. ‹Erdrutsch› als Grundlage, womit sich die Bed. ‹bei den Leuten am Erdrutsch› ergäbe (Id. III, 1539ff.; Bach II/ 1, § 211; Näheres zur Etym. s. Louene/ Loui). Diese Herleitung wird nicht zuletzt durch die Tatsache erhärtet, dass sich Laui noch in anderen Namen der Gegend zu verfestigen vermochte. Gestützt auf die lange Aktivphase des -ingen-Suffixes dürfte die Entstehung von Louige nicht mehr in die frühmittelalterliche Landnahmezeit hinab reichen. Schwzd. under ist hier wohl urspr. Präp. im räumlichen Sinn mit der Bed. ‹unterhalb›, ahd. untar, undar, mhd. under (Id. I, 324; 24 Kluge/ Seebold, 944; Lexer II, 1777ff.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 674). Loupach s. Laubbach ° Loupen s. Laupen ° Louper B) b) Louppers matten 1590 UT III F Orst ; Loupermatten, Louperßmatten um1530 U142 III W attw .; l Ĩ p ″ rb Ĩ m (K.), zum löubberboum 1498 U46 , zum l А ubler b А m 1500 U48 , Lauperbaum (Haus) 1838 D III G urz .; vff Louppers Rútty 1518 U74 , vff Loúbersrüthj, vff Loúbertts Rütj 1573/ 74 U77a II r umisb . Wohl zum FN Lauper, der die Herkunft ‹aus Laupen› bezeichnet (s. Laupen ° ); im Gürbetal zwar nicht alt einheimisch, sondern für I S chüpF ., I S eed . und III W OhLen vor 1800 bezeugt (FNB III, 337), oder zum FN Lauber, obwohl nur in IV A deLb . und IV F rut . alt einheimisch (FNB III, 335). S. auch Loub. Loüwri † loüwrihalten 1591 U130 III G ugg . Als Einzelbeleg ohne Kenntnis der Lautqualität nicht zu deuten. Loyes s. Laupen ° Luch s. Loch Luchs A) Vier Mederen Madtland, der Luchs genant 1659 U100 III K irchd . B) b) die Luchzegerdon 1309, die Luchsgerden 1309 UP V W iLd .; l Ό xsmat (Heimet, K.), In der luchsmatten 1547 U137 , in der Luchsmatten 1559 A [evtl. auch III T rub ], Luchsmatt (zerstreute Häuser mit 1 Öle und 1 Säge) 1838 D , l Ό xsmáttli, im (1. kleines Heimet mit unbewohntem Haus; 2. Heimet, K., Wald), l Ό xsmatb  rg, Ό f ″ m (Heimet, K., Wald), l Ό xsmat s ć gi (Sägerei) III E ggiw .; Die Luchß Mattan 1530 U135 III S ign .; luxsmat, i d ″ r f ē rd ″ r ″ / h ▪ ŋ ″ r ″ (Heimet, K., Wald, Weide), vord. Luchsmatt (Hof), hint. Luchsmatt (Hof) 1838 D III T rub ; lúks ″ matt ″ (Grundstücke, ebenes Land) V H abk .; lugs ″ w ć ld (Wald; id. mit luxsli) IV R eich . C) -ene; -er; -li -ene: l Ό ks ″ nα, d/ l Ό ks ″ n ″ , ▪ n d ″ r (K. und Wald; einer Überlieferung zufolge sollen dort Luchse gewesen sein) V H abk . -er: l Ό ks ″ rli, ds/ l Ό ks ″ rl ″ ni, d (K.) V M eir . -li: luxsli s. lugs ″ w ć ld gleiche Gde. IV R eich . Schwzd. Luchs m., ‹Felis Lynx, wie nhd.›, Raubkatzenart, die bei uns ausgerottet wurde, aber seit einigen Jahrzehnten wieder heimisch geworden ist; ahd./ mhd. luhs, aus westgerm. *luhsum. ‹Luchs›, vermutlich nach den bei diesem Nachttier auffällig leuchtenden Augen benannt, deshalb zu idg. *leuk- ‹leuchten› (Id. III, 1046; 24 Kluge/ Seebold, 583; Lexer I, 1983; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 388f.; URNB II, 595). Der FN Luchs ist gesamtschweizerisch einzig in V g adm . alt bezeugt (FNB III, 391). Lücke A) bei der Lücke 1666 U77a II n iedbipp ; ab einer weydt genant d’ lücken 1591 U130 III W ahLern ; l → kx ″ n, d/ in d ″ r (Felsentor; künstlich herausgesprengter Übergang), likx ″ n, ″ s. alpl ▪ kx ″ n, d gleiche Gde. V B rienz ; l ● kx ″ n, b ▪ r (Waldlücke) V G rindeLw .; l ▪ kx ″ n (Wiese mit Scheune) V n iedried bI.; l Ϋ kxα, d/ in d ″ r (Land) V R ingg . B) aa) alpl ▪ kx ″ n, d (Hinterburggebiet) V B rienz ;  llk ő uwl í kxα/  ll θ eulükx ″ , seltener  llkeugr ć t (Passübergang über den Grat) V O bried ; f ΐ rk ″ ll Ϋ kx ″ oder f ΐ rk ″ xlak(x) (Übergang) V B ön .; gamx ▪ l Ϋ kx ″ (Übergang) IV R eich .Kient.; g ě mxil ▪ kxα (Gletscherübergang) V L autbr .Stech.; g Ű lt ″ -/ k  lt ″ l Ϋ kx ″ (früher begangener Gletscherpass ins VS; heute Col de Brotset) IV L au .; g  r ε t ″ l ▪ kx ″ n (Übergang) V B rienz ; g  r ε tell ▪ kx ″ n (Einschnitt im Gärscht) V B rienzw .; kol ″ tl Ϋ kx ″ naxx ″ r (K.) I B rügg ; gr Č tl ▪ kxα (Gratübergang) V G rindeLw .Itramen; gr Č tl ▪ kxα (Lücke im Männlichengrat) V L autbr . Weng.; (Hierher? ) die Haberenlucken 1779 A , unter der Haberenlucken 1795 Rq8 V B eatb .; Bÿ der hardl К ckenn 1531 U97 III V ech .Dent.; h ▪ rs ″ r ″ l Ϋ kx ″ , ▪ d″r (Waldlichtung) III A msOLd .; h ũ rl ″ n ″ lükx ″ , i d ″ r (Holzschleif) <?page no="176"?> Lud-/ Lüd- 174 173 IV R eut .; x  l ″ nl Ϋ kx ″ (Einsenkung, Übergang) III S igr .; x Ń l ″ nl ▪ kx ″ n (von S her; von N her: ti ″ rb  rgl ● m → ; Übergang) V G adm .; xri ″ gsl Ϋ kx ″ , ann kriegs lúckenn 1535 U101 , Kriegslücke 1850 JBe III R ub .; xrinn ″ l ▪ kxα (Übergang, K.) V L autbr .Mürr.; l Ό ftlükx ″ (Geländeeinschnitt) III L angn .; m  rbiglükx ″ / m  rb ″ klukx ″ (Übergang zw. Hockenhorn und Sackhorn) IV K anderst .; b  xlil ▪ kx ″ n, ob ″ ri/ unnd ″ ri V G utt .; b  xxl ▪ l ▪ kx ″ n, d ▪ ĝ b ″ r (Durchgang) V I nnertk .; p ŕ nndl ▪ l ● kx ″ n, d, b ŕ nndl ▪ l ● kx ″ n, in d ″ r (Durchgang) V B rienzw .; ζ éŋ ″ l-/ péŋ ″ ll ▪ kx ″ n (Waldöffnung mit Weg), pfáff ″λ kxα (Übergang, Tor; waldig) V G rindeLw .; p í″ t ″λΫ kxα (Pass, kleiner Bergpfad) V L autbr .Isenfl.; b ●″ t ″λ ikxα/ ζ●″ t ″λΫ kxα (Pass) V L autbr .Stech.; brandlammlikx ″ n V G utt .; bri ″ f ″λ● kx ″ n (Übergang im Grat, S von Briefenhiri) V B rienz ; r ŋ itigl Ϋ kx ″ (Sattel) IV n iedstOck .; sát ″λ↨ kxen (Durchgang zw. 2 Felsen) V B rienzw .; ε w ć rtsh ī r ″λ▪ kx ″ n (= grosse Krinne; kleine Krinne: kein Name bekannt) V B rienz ; s Ń″ l Ϋ kx ″ (Wasserscheide auf dem Jaunpass) IV B OLt .; s ▪ lb ″ rl ▪ kx ″ n/ -l ▪ kxα, ▪ n d ″ r (Eintiefung im Grat) V L autbr .Stech.; sílb ″ rlìkxα V L autbr .Weng.; ε t ē sl έ kx ″ II K rauchth .; t ů nnbaxl Ϋ kx ″ / t ů mmpaxlukx ″ , ▪ d″r (Übergang zw. Sackhorn und Elwertätsch) IV K anderst .; t ▫″ rb  rgl ▪ kx ″ n (Übergang von Zwischenbergen zur Tierberglihütte) V G adm .; tr ◦″ pt ″ s Ű″ l ▪ kx ″ n (Übergang), tsíŋŋk ″ rl ▪ kx ″ (Übergang) V G utt .; walaupl ђ kx ″ IV O b stOck .; w Č ldl ▪ kxα (Lichtung) V G rindeLw .; w  t ″ rl ▪ kxα/ l ▪ kx ″ n (Übergang ins Lötschental), w  tt ″ rlikx ″ ngl ź ts ε″ r V L autbr .Stech.; w ▪ nt ″ rl Ϋ kx ″ (Wald, Einschnitt) III L ind ./ O bdiessb .; w ▪ nt ″ rl Ϋ kx ″ (Wald, Waldeingang) III W attw .; w ● nt ″ rl ▪ kx ″ n (2 Vorsass) V H asLib .Reuti; wint ″ rlükxα (Einschnitt im Grat zw. kleinem und grossem Rugen) V M atten ; w ▪ nt ″ rl Ϋ kxα (Wiese, K.) V W iLd .; wishor ″ lükx ″ (Lücke beim Weisshorn) IV L enk ; tsánlükx ″ (Einschnitt) IV S aanen . ab) f ű l ″ mb  rgl ▪ kx ″ n (Gratlücke, Übergang) V G utt .; j Ģ d ″ rlìkxα (Weganfang des Almisweg) V G rindeLw .; m ů s ε igs l ● kx ″ n (K., Wald, Heimet) V H asLib .Hohfl.; sìm ″ s l ● kx ″ n (Waldschneise im Hang) V H asLib . ac) ű ŋ ″λ▪ kx ″ n (Lücke im Grat) V I nnertk .; ű ŋ ″λ▪ kx ″ n (Übergang, Einschnitt) V S chatt .; lükx ″ , di b ε issni (sumpfiger Durchgang) IV B OLt .; líkxα, ε n ń wigi (Passübergang; nie schneefrei) V L autbr .Gimm. b) l Ϋ kx ″ naxx ″ r (K.) I T wann ; l Ϋ kx ″ naxx ″ r (K.) II M ünchr .; l Ϋ kx ″ naxx ″ r (K.) II n iedösch ; under dem l Д ck acher 1542 U104 III B OLL .Ferenbg.; l έ kxhal ″ (K. zw. 2 Wäldern) III M uri ; l Ϋ kxhout ″ r ″ (K., Waldlücke, s. Holder, BENB I/ 2, 280), l Ϋ kxhóuts (Wald) III R ub .; l έ kxm  tt ″ li (Mattland) II K ernenr . C) -ete; -li -ete: l έ kx ″ t ″ , d I I ns . -li: weidl Ϋ kxli (Wald) I S chüpF . Schwzd. Lucke(n), Lücke(n), entrundet Licke(n) f. ‹Lücke, Loch; durch Stangen oder Gatter verschliessbare Öffnung in Hecken, Zäunen oder Mauern als Durchfahrt auf Viehweiden› [Syn. Ledi f., s.d.]; bes. im alpinen Gebiet ‹Einsenkung, Einsattelung oder Lücke in Bergzügen, die als Übergänge benützt werden› (Id. III, 1255f.; Zinsli, Grund und Grat, 107, 330; NWNB II, 1321ff.; über die Verteilung von Uml. bzw. Nicht-Uml. von mhd. u im Schwzd. s. SDS I, 54); mhd. lücke, lucke f. ‹Loch, Lücke›, ahd. lucka, luc(c)a f. ‹Öffnung›, aus vordt. *lukj ē (n), verwandt mit Loch ( 24 Kluge/ Seebold, 583; Lexer I, 1975; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 389). Schwzd. Winterlücke(n) f. - bei uns in einigen Namen verfestigt - bezeichnet ‹Zaunlücken, die nach Flurrechten im Winter für die so genannten Winterwege offen stehen mussten› (Id. III, 1256). Lud-/ Lüd- 1. Lud- (PN); 2. Lud-/ Lüd- (FN/ PN) (Luder/ Lüder; Ludi/ Lüdi) 1. Lud- (PN) A) l Ώ dwig, d ″ r/ im (Alpgebiet) V G utt . B) b) l Ό d ″ nm ć d, und ″ r (überwaldetes Grundstück; einstiger Besitzer Ludi Wenger) V G rindeLw .Bussalp; Jm Ludental 1531 U97 III B OLL . C) -li -li: (hierher? ) Am Ludlj 1535 U101 III S eFt . 2. Lud-/ Lüd- (FN/ PN) Luder/ Lüder A) l Ό d ″ r, d ″ r/ im (Heimet, K., Wald) II R Ohrbgr . B) b) lud ″ rflu ″ (Fluh; neuere Lautung für früheres lu ″ d ″ rflu ″ ) III B OLL . C) -ere -ere: l Ό d ″ r ″ , d (Heimet), auf der Ludern (Haus) 1838 D III E ggiw . Ludi/ Lüdi B) b) l Ϋ diaxx ″ r (K.) II h asLe ; l Ό dis h ŷ s s. Trachselmatte gleiche Gde. IV Z weis .; an Lüdiß matt um1531 U34 I S aFn .; l Ό dismatt ″ (Wiese und Scheune) IV Z weis .Blank.; das Ludimos 1353 III U eb .; l Ώ dib  rg, d ″ r (Heimet, K., Wald), Ludiberg (Haus) 1838 D II T rachsw .; l Ό dis plét ε″ m ć d IV S t .S teph .; z И ludis brunnen um1525 U20 , z И Ludiß brunen 1530 U21 , Ludis prünnen 1533 U22 I I ns ; der Ludißbuell 1534 U99 III U eb .; l Ό dis r ▪ ts (Wildheumahd) IV L au .; l Ό dis ε t Ό ts (Weide, Wald) IV Z weis .; ludisw Ť dli, ″ m (Weide, Wiese) IV L enk . <?page no="177"?> Lüdere 176 175 1. und 2. greifen ineinander. 1. Zum PN Ludwig u. dessen Kzf. schwzd. Ludi (Id. III, 1102f.; LUNB I/ 1, 640f.). Der Name lässt sich letztlich zurückführen auf einen germ. PN-Stamm *hl ǻτ a- (mit grammatischem Wechsel auch *hl ǻ da-; bei Förstemann zu unrecht in der romanisierten Form *hl ē da-), zur Grundlage germ. Adj. *hluda ‹gehört, hörbar›, dann ebenfalls ‹berühmt› (Förstemann I, 848ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 189f.; vgl. 24 Kluge/ Seebold, 561 unter laut); ein hierzu gehörender ahd. PN Ludo tritt in SG bereits a. 842 urk. auf (Förstemann I, 849). 2. Zu den FNN Luder (im Kt. BE vor 1800 nachgewiesen in II a eFLg ., b ürz h., h öchst . und I s eed .), Ludi (im Kt. BE alt belegt in IV L enk und V m eir . (FNB III, 393)), Lüdi (II a Lchenst ., h eimisw ., k irchb ., r Oggw ., w iLLad ., w ynigen und iii b OLL .) und Lüdy (II k irchb .) (FNB III, 393-395). Luder ist nach Brechenmacher (Familiennamen II, 213) in alter Zeit ein häufiger Vorname, in dem der umgelautete Vollname Liuthari zum Stamm germ. *leudi- ‹Mensch, Volk, Leute› (Förstemann I, 1030ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 232f.; Studerus, Familiennamen, 72f.) und Lothar zusammenfliessen und evtl. zu mhd. luoderære m. ‹Schlemmer, Weichling› assoziert wird. S. auch Lüdere. Das ältere Luederflue in III B OLL . wohl zu schwzd. Lueder n. ‹Aas, Tierkadaver›, auch ‹Lockspeise›, z.B. für Füchse; mhd. luoder stn. ‹Lockspeise› (Id. III, 1104f.; Lexer I, 1985f.; 24 Kluge/ Seebold, 584); evtl. ‹Fluh, von der Tiere abstürzen und tot aufgefunden werden›, oder ‹Ort, wo Lockspeise ausgelegt wurde›; es kann auch an das Vb. der schwzd. Jägersprache luedere(n) gedacht werden, mhd. luodern swv. ‹Falken mit dem Lueder abrichten› (Id. III, 1105f.; Lexer I, 1186); evtl. ‹Fluh, wo Falknerei betrieben wurde›; in der Zus. mit dem GW Flue ergäbe sich damit eine Parallele zum mehrfach vorkommenden FlN Falkeflue (BENB I/ 2, 108f.). Die vereinzelte Lautung Luderflue - wohl als Anlehnung an den FN Luder gedacht, der jedoch in III B OLL . nicht alt belegt ist (FNB III, 393), - dürfte euphemistisch sein. Vgl. jedoch die vielen Cheib-Namen (BENB I/ 2, 438f.; Id. III, 100ff.). Lüdere A) l Ϋ d ″ r ″ , Ό f d ″ r (Heimet, K., Wald), auf der Ludern (Haus) 1838 D II L ütz .; l έ d ″ r ″ , di hiŋ ″ ri (Weide, K.)/ f Ĭ rd ″ r (Weide und Wald), von der Allpp luder, Luder 1530 U69 , Lüdern (2 Weiden mit Winterwohnung) 1838 D , Lüdern (Alp) 1845 D II S um . B) b) l Ϋ d ″ r ″ naup (Alp) II S um .; l Ϋ d ″ r ″ náup (Alpgebiet), l Ϋ d ″ r ″ gr ć t (Weide) III L angn . Da keine frühen urk. Belege bestehen, wohl den Besitzernamen enthaltende Stellen-Bez. auf -ere (Sonderegger, Appenzell, § 281; Bach II/ 1, §§ 224.1.b u. 225.b) zum FN Lüdi, der im Einzugsbereich unserer Namen in II H eimisw . und II W ynigen alt belegt ist (FNB III, 394). S. auch Lud-/ Lüd-. Lüderenalp s. Lüdere Ludnig l Ό dn ▪ g/ l Ό dnuŋ/ l Ό rrn ▪ g, d ″ r (Alp), die ludung, zigerberg ann Ludneren 1524-1580 U169 , an Ludnung, zigerberg am ludnund, an Lüdnung, an Ludnüg, an ludnüng um1540 U168 , (hierher? ) der Berg Ludlen 1660/ 61 A , Ludnung (Alp) 1845 D IV a deLb . l Ό rrn ▪ gékα (Alpecke) IV A deLb . Der Name bleibt vorläufig ungedeutet. Die Lage der Alp Richtung VS schliesst eine frkp. Grundlage zwar nicht aus, doch lässt sich der Name an kein rom. Etymon überzeugend anschliessen. Auch die Herleitung Hubschmieds (Frutigen, 8, 25 u. 56) wird als zu konstruiert und fantastisch eingestuft; überdies fehlt sein postulierter Ansatz im FEW (freundliche Mitteilung von Wulf Müller, 15.2.2006). Ludnung gilt bei den Einheimischen als nicht bodenständige Schreibform. Gemäss Erstbeleg liegt urspr. fem. Geschlecht vor; später scheint - wohl in Anlehnung an Berg - Genuswechsel eingetreten zu sein. Ludnung s. Ludnig Ludwig s. Lud-/ Lüd- Lueder s. Lud-/ Lüd- Lueg A) l Ό″ g (Denkmal, Aussichtspunkt) II A FFOLt .; l Ύ″ g, d/ i d ″ r (Heimet) II H asLe ; l Ώ″ g, d/ Ό f d ″ r (Heimet, K.; Aussichtspunkt), Jnder L И g 1531 U52 , 1574 U53 II H eimisw .; l Ό″ g, d/ Ό f d ″ r (Heimet, K.), an der L И ga 1374, (hierher? ) von dem berg l И g, den g Д teren uff l И g 15.Jh. U47 , an die l И g 1530 U95 , an die L И g 1531 U52 , Jn der L И g 1531 U51 , in der Lug 1798/ 99 C3 , Lueg (Bauernhof) 1838 D II O bburg ; vó der l Д g 1495 U65 II R üegs .; l Ό″ g (Weiler) III F ahrni s. Lueg (Fahrni) ° ; l ά ög ″ n, uf (Aussichtspunkt), luogen 1535 U161 V G rindeLw .; l Ϋ″ g ″ n/ l ά″ g ″ n, b ▪ r (Aussichtspunkt) V I nnertk .; l Ό″ gα, uf d/ l Ό″ g ″ n, uf d ″ r (Heuland; Aussichtspunkt), uff luogen 1535 U161 V L ütsch .; l ΫĠ g ″ n, uf (Bäuert, 4 Heimet; schöne Aussicht), L И gen nach1545 K7 , ze Lugen 1559 UP , Uf Luogen 1577 Sch , vff l И gen E.16.Jh. U163 , auf dem Lugen 1785 C3 , Lugen (Häuser) 1838 D V S chatt . B) a) possessiones in Niderl И ga 1276 III ? L angn .; Ώ b ″ rl Ϋũ g ″ n, Ό f (Vermessungspunkt, alte Hochwacht), uff der Überl И gen 1674-1681 Rq2 V S chatt .; w ↕ b ″ ll Ϋŋ g/ w ↓ b ″ nlu ″ g/ -lü ″ g, uf ″ m (Wildheu und Streuegebiet; Aussichtspunkt) V G utt . b) lu ″ gaxx ″ r (K.), L Д gacher, L И gacher 1735 S III B OLL .; (hierher? ) der Lug acker 1357 III S igr .; l έŦ g ″ nh īε t ″ t <?page no="178"?> Luft 178 177 (2 Heimet) V S chatt .; l έũ g ″ nh Α blα, d (Alpgebiet, Hubel) V G rindeLw .Scheidegg; von L И gennakken 1363 V H abk ./ I nterL .; l Ϋō g ″ nbrux (Felsrutschseite) V S chatt .; an die l И g Straß 1531 U52 II H asLe ; lu ″ g ε tr ē ss (Schreinerei mit 2 Wohnhäusern an der Luegstrasse), lu ″ gwáud (Wald) II A FFOLt .; lu ″ gw  udli, ▪ m (Wald) II H asLe ; l Ώ″ gwaud (Wald bei der Lueg) II H eimisw .; l Α″ gwáud (Wald in der Nähe der Lueg) II W ynigen ; der Lugen- oder Luogenwald 1611 U162 V u nts .; l έ ög ″ wweid, d/ in d ″ r (Vorsass und Teil der Alp Grindel) V G rindeLw .grindel. C) -er(e); -et(en); -i; -le; -li -er(e): CA) Jn der lugeren 1531 U97 , l И geren 1544/ 45 U117 , 1547 U137 III g rOsshöchst .; lú ″ g ″ r ″ (Heimet), Luegern (Haus) 1838 D III Z äz .; l Ώ″ g ″ r, d ″ r (Heimet) V B rienzw .; l ά″ g ″ rli/ l Ŧ″ g ″ rli, ds/ im (Alp; schöner Aussichtspunkt) V G adm . CBb) l Ώ egergráb ″ n, i/ im, auch l Ώ″ g ″ rbax (Schneeschmelzgraben, Lawinen) V B rienzw .; das Lügern Horn 1757 A V G rindeLw . -et(en): vor der luogeten, luogertacher 1528 U2 I S eed . -i: CA) lu ″ gi (in Isenfluh gibt es 8 versch. lu ″ g ″ n ▪ , die jeweils nach ihren Eigentümern benannt sind) V L autbr . Isenfl. CBa) póul ″ lu ″ gi s. lu ″ gi gleiche Gde. V L autbr .Isenfl. CBb) l Ό″ gig  ssli (kleine Strasse) III U et .; l Ό″ gibod ″ε t ő (Granit-Findling) V H abk .; lu ″ gibr Ϋ kli, ds (Aussichtspunkt, Wirtschaft), l Ώ″ giwald, d ″ r (Burgerwald; Aussichtspunkt) V u nts .; lú ″ giw Ń idl ▪ (nicht gebräuchlich) V L autbr .Isenfl. -le: CA) l Ύ″ gl ″ , d/ uf (Kuhalp, Sennerei) IV B OLt .; lú ″ gl ″ , in d ″ / uf d ″ (nicht mehr bekannt) IV G steig ; l Ό″ gl ″ , d (Streue) IV S aanen ; l Ό″ gl ″ (Schafberg, felsiger Grat), von l Д glen 1488 U156 , von Lüglen 1502 U157 IV S t .S teph .; lú ″ gl ″ , ▪ / uf (Berg mit guter Aussicht), l Ό″ gl ″ , d (Alpweide, bei der Rütti) IV Z weis . CBb) l Ό″ gl ″ bod ″ (Alpweide) IV Z weis .; von dem Lügelritz 1502 U157 IV S t .S teph . -li: l Ό″ gli, uf (höherer Alpteil mit Schermen) IV A deLb .; lú ″ gli, d s. lú ″ gl ″ gleiche Gde. IV G steig ; l Ό″ gli, d s. l Ό″ gl ″ gleiche Gde. IV Z weis . FlNN für erhöhte, aussichtsreiche Punkte oder ehemalige Hochwachten zum Vb. schwzd. luege(n) ‹schauen›, mhd. luogen ‹aufmerksam aus dem Versteck sehen, schauen› (Id. III, 1221ff.; Lexer I, 1987). Das Subst. Lueg ist in den BE-Belegen f., nicht m. - anders als im Mhd. und übrigen Schwzd. (Id. III, 1220f.). Nicht ganz auszuschliessen ist wohl auch mhd. luoc, -ges n. ‹Lagerhöhle, Schlupfwinkel, Versteck des Wildes› (Lexer I, 1985). Luegere(n) f. ist gebildet mit dem Lehnsuffix lat. ć ria, ahd. -arra, schwzd. -ere (Id. III, 1230; Sonderegger, Appenzell, § 249; Henzen, Wortbildung, § 225), das Orte bezeichnet, wo etwas vorhanden ist, hier Aussicht oder evtl. Wildverstecke (vgl. die Verwendung des Namens für Gräben! ). Evtl. auch zum Pflanzennamen (Weg-) Luegere(n) f. ‹Wegwarte, Cichorium Intybus› (Id. III, 1229; Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 23). Luegete(n) f. ist Bildung zum Vb. luege(n) mit dem Suffix schwzd. -ete < ahd. ć t( a ) für Orte, wo man etwas vermehrt, immer wieder tut (Id. III, 1230; Sonderegger, Appenzell, § 251; Henzen, Wortbildung, § 113). Luegi n. ‹Ort des Sehens, mit schöner Aussicht›, in der Jägersprache ‹vorteilhafter Standort› (Id. III, 1230, Bed. 3), ist wohl Verbalabstraktum auf ahd. ⁿ( n), schwzd. -i, für Orte, wo etwas getan wird (Sonderegger, Appenzell, § 257). Luegle(n) f. ist Stellen-Bez. mit dem Suffix schwzd. -(e)le, ahd. -ala/ -ila/ -ula, entweder als denominative Weiterbildung zu Lueg(en) oder als deverbative Abl. zu luege(n) (Sonderegger, Appenzell, § 271). Vgl. auch LUNB I/ 1, 641ff.; NWNB II, 1325f.; URNB II, 613f.; Zinsli, Lügen und Läuse, 95-116. Lueg (Fahrni) ° A) lu ″ g (Weiler auf Anhöhe), И lrich von L И g nach1316 N , in villa dicta ze L И ga 1330, sin g И t gelegen ze L И go 1339, ze L И ge 1367, dorf und dorfmarch von L И ge, B К ri ab L И ge, Welti von L И ge 1373, unser hus und hofstat gelegen ze L И g 1381, ze L И g 1390, an der Zelg von L И g 1390 UT , Johans von L И g, Hensli von L И g 1394 UT , der berg luog, an die alment gan luog 1498 U46 , Vollÿ Eÿman vom berg l Д g 1531 U45 , uff Lugg 1531 U144 (N. 1580), Lug 1583 A , 1584 UP , 1591 A , 1613 UP , 1626 A , 1629 A , 1688 A , 1736 C3 , Lueg (Dörfchen) 1838 D III F ahrni . B) b) lu ″ gholts (3 Heimet), Luegholz, Lugholz (4 Häuser) 1838 D , lu ″ ghúb ″ l (3 Heimet auf kleiner Anhöhe), lu ″ gm ē s (K., Heimet), lú ″ gmösli (Heimet), lu ″ gwald, beim Lugwald, Luegwald (Haus) 1838 D , lu ″ gw ő id (K.) III F ahrni . Etym. s. Lueg. Luft Luft; Lüfte Luft B) a) b → sl Ό ft, im (2 Wohnhäuser, K.; gegen N offen), Vord. und Hinter Bysluft (Häuser) 1838 D III W Orb ; bisl Ό ft, d ″ r (einzelnes Haus) III Z äz .; zu dem guldinen luft M.15. Jh. Ch6 III T hun Strätt. b) l Ό fth έ t ″ , d (Haus, windig) II O bburg ; l Ό ftlükx ″ (Geländeeinschnitt) III L angn .; l Ώ ftr Ū r ″ (Einschnitt, sehr windig) II O chL .; l Ώ ftr Ū r ″ (Waldeinschnitt, windig) II S eeb .; l Ό ft εΡ r (spasshafte Bez. für eine Scheune, in der es gespenstisch ist) II K rauchth . <?page no="179"?> Lug 180 179 Lüfte B) a) a Ό″ l έ ft ″ (K., windig) I M ör .; au ″ l έ ft ″ s. jub ″ lei gleiche Gde. II L ütz .; au ″ l Ϋ ft ″ (Anhöhe, windig), zun Allen Lüfften 1643 A , Allenlüfften 1680 Rq7 , Allen- Lüfften 1681 Rq7 , Allenl Д fften 1685 Rq7 , zu allen Lüfften 1733/ 34 C3 , Allenlüfften 1742 Rq7 , 1777 Rq7 , Allenlüften (5 Häuser mit Wirtshaus) 1838 D , àu ″ l έ ft ″ wàud (Wald), Allenlüfften buchwalld 1742 Rq7 , Allenlüftenwald 1838 D III M ühLeb .; a Ǿ″ l Ϋ ft ″ , uf (Übergang Äugi-Schönbrunnen) III V ech .; all ″ nl ▪ ft ″ n (Wald; auch wimpiks ″ n/ windbiks ″ n) V G adm .; ε all ″ rsl Ϋ ft ″ (Feld) III B ern . C) -ere; -li -ere: l έ ft ″ r ″ , ▪ d″r (Villenquartier), Lüfteren (kleines Heimat) 1838 D III Z OLL . -li: l Ϋ ft ″ li, ds (Taunerhaus, früher Orgelbauwerkstätte) III T rubsch . Schwzd. Luft m. (in neuerer Zeit auch f., allerdings in anderer Bed.) ‹wie nhd.›, allg. ‹bewegte Luft, Luftzug, -strömung, Wind›, ahd. luft, mhd. luft m./ f., Pl. lufte, lüfte, aus germ. *luftu- ‹Luft› mit unklarer Herkunft (Id. III, 1157ff.; Lexer I, 1977; 24 Kluge/ Seebold, 584; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 387f.). In unseren Namen meist für dem Wind ausgesetzte Örtlichkeiten. Für Allenlüften s. BENB I/ 1, 17: All- I; für Bysluft s. Burri, Worb, 297. Lug B) b) der Lugiacher Stost einthalb an Lugibach. vnnd anndersÿt an krepsen Lugiacher 1531 U97 III w aLd Zimm.; l Ό gigrab ″ (Wald-, Büschelgraben) I G rOssaFFOLt .; uff dem lugigraben 1591 U130 III R üsch .; l Ό gigr  bli III W ah - Lern ; l Ό g → gr ć b ″ (Graben; nur bei Regenwetter Wasser führend) IV L au .; l Ώ gigr  bli, ds (oben: ds l ć ssgr  bli; Seitengraben der Simme; nur zeitweise Wasser führend) IV S t .S teph .; ein alt Manwerch heißt das l И gin Metlin 1530 U42 II K Ldietw .; uff der Lugimatten in der hagstelli 1538 Rq1 , die lugimatten 1591 U130 III A LbL .; Die lugi matten ist ein g И tt mad 1535 U101 III K öniz Gasel; hinder dem lugimos 1533 U133 III R üegg .; Der lugibachacher 1530 U95 I O bwiL bB.; an das l И gin bächlin 1530 U42 II K Ldietw .; l Ό g ″ bax, d ″ r (3 Heimet und Käserei, Krämerhaus), K Д ntzis ze L К gibach in Hornbach 1380, C И ntz von Lugibach 1389 R2 , zu Lugibach 1528 A , Der Lampartter z И Lugebach 1530 U69 , zu Lugibach 1595 UP , Lugebach 1791 A , Lugenbach 1792/ 93 C3 , l Ό g ″ baxmátt ″ (5 Häuser, davon 1 Heimet, K. und Wald), Lugenbachmatte (2 Höfe) 1838 D II S um .; l Ώ g → bexl → , ds (Heimet, K., kleines Wasser), im Lugibächli 1788-1795 C3 , Lugibächli (Heimatlein) 1838 D III B igL .; l Ώ g ″ b ″ x, d ″ r (Heimet, K., Bächlein), Lugibach 1389-1460 Ud , 1479-1563 ArB , im hinderen Lugibach zu Aeschouw 1609 UP , im Lugibach 1631 A , 1691 A , Lugibach (Hof) 1838 D III E g giw .; Lugibach 1531 U97 , im Lugibach (1 Haus) 1845 D , l Ώ g ▪ baxm ũ sl ▪ , ▪ m (drainiertes K.) III w aLd Zimm.; an den lugibach 1538 U148 IV A deLb .; l Ό gib  x, d (kleine Bäche) IV K anderst .; von dem g И tt am lugj bach 1515 U158 IV L enk ; l Ό gibexli (Bächlein; Grenze zw. Kien und Ausserschwandi; zeitweise trocken) IV R eich .; l Ώ gibax, d ″ r (Bach; nur zeitweise Wasser führend) V G rindeLw .; l Ώ gibax, d ″ r (Bach) V H asLib .; l Ώ gib  xli, ds (Bach; nur bei Schneeschmelze Wasser führend) V I seLtw .; l Ό g ▪ bax, d ″ r (Wildbach) V S chatt .; l Ό gibod ″ , im (Lischenmahd, Moosboden) V H abk .; (hierher? ) an Lugbrunnen 1381 IV E rLenb .; l Ό gibrunn ″ , d ″ r (kleiner Bach; Überfallquelle) IV G steig ; in L И genbrunnen 1363 V H abk ./ i nterL .; von dem Spißbach uff biß an Lugenbrunnen 1515 Rq8 V u nts .; der Trat am Lugib Д l 1389 R2 , C И ntz git von lugenb Д l vi ß zins 1426 U64 , am Lugib Д l, Lugennb Д l, lugeb Д l 1530 U69 , der Lugibül 1534 A II S um .; bim lugibuell 1532 U62 II U tztF ; l Ό gibü ″ l ″ (K.; wird verdrängt durch Falkehus) III B eLp ; lug ▪ bü ″ uwe ▪ dl ▪ (1 Heimet mit K. am Hang) III L angn .; der d К rrenb Д l Stost an L Д gib Д l 1531 U97 III w aLd Zimm.; l Ό gibü ″ lmatt ″ (Scheuermatte) IV R eich .; l Ώ g →ε latt ds/ d ″ r (4 Heimet, K., Ausblick nach Schlatt; hiess früher - wohl volksetym. - Lueg in Schlatt), im Lugischlat 1623 A , l Ό g →ε latth Ό b Ǿ s. h Ό b Ǿ gleiche Gde. III L ind .; l Ώ gi ε tein, d ″ r (grosser Stein; nach der Sage vom Follenküher sind angeblich 3 Finger [Schwur] im Stein zu sehen) V B rienz ; l Ώ gi ε tein, d ″ r (Stein, am Lugibächli) V I seLtw .; einen acher, dem man spricht am Lugist И l 1360-1363 III B uchh .; l Ώ giw  g (Wald) III R üsch . C) -er(e) -er(e): l ī kn ″ r/ lukn ″ r, d ″ r (Wald mit Platz), Lugner Hölzli (Wassergraben) 1817/ 18 P III O bbaLm ; l Ό kn ″ r ″ / l Ό gn ″ r ″ d/ i d ″ r (Acker) III K riechw . Die meisten unserer Toponyme stellen sich zum Adj. ahd. lug ⁿ n ‹lügnerisch› oder Subst. schwzd. Lugi f., Pl. Luge(n), sonst Lugine(n)/ Lugene(n) ‹Lüge, Unwahrheit›, ahd. lug ⁿ (n), mhd. luge/ lüge, daneben ahd. lugin(a), mhd. lügen(e)/ lugen(e) (Id. III, 1219; Graff, Ahd. Wortschatz II, 136; Lexer I, 1978; 24 Kluge/ Seebold, 584). Zu einzelnen Benennungsmotiven (in Auswahl): Lugibäche sind Wasserläufe, die gleichsam lügen, indem sie eigentlich Wasser versprechen, aber sehr unregelmässig - oder nur zu einer bestimmten Zeit - Wasser führen, sonst aber bei eingetrocknetem Bett ein Gewässer bloss vortäuschen (Id. IV, 954; LUNB I/ 1, 642). Einige Namen - wie etwa Lugiacher, Lugimatte, Lugigrabe oder Lugistei - bezeichnen Örtlichkeiten, die an einem Lugibach liegen. Mit Lugibode oder Lugimoos oder gegebenenfalls auch Lugischlatt wird (trügerisches) sumpfiges Gelände bezeichnet, auf dem man plötzlich einsinken kann. Lugibrunne ist eine Quelle, die nur im Frühling sprudelt und in älterer Zeit als Naturwunder galt. Bei einigen Namen ist der „lügnerische“ oder trügerische Zusammenhang nicht geklärt. <?page no="180"?> Lumpe 182 181 Lugibüel: Urspr. handelt es sich um eine Herkunfts.-Bez., die früh zum FN wurde. Einige unserer Namenprägungen - wie Lugibüelmatte in IV r eich . oder Lugibüele in III b eLp - enthalten denn auch den im Kt. BE verschiedenenorts alt-einheimischen FN Luginbühl (FNB III, 399), in anderen - z.B. 1522 bim lugibuell in II u tztF - liegen urspr. FlNN vor. Die etym. Zuweisung bietet allerdings Schwierigkeiten: vom Lautlichen her wäre zwar ein Anschluss an schwzd. Lugi ‹Lüge› denkbar, zumal sämtliche hist. Belege - inklusive der frühesten - die heutige Mda.-Aussprache widerspiegeln. Und auch das Namengebungsmotiv „trügerisch“ ist mit Büel nicht völlig von der Hand zu weisen, könnte es sich doch z.B. um Hügel handeln, die im Frühjahr mehr Ertrag versprechen, als sie dann halten. Verschiedentlich könnten zudem Klammerformen erwogen werden, wie z.B. *Lugi(bach)büel. Indes, von der Sache her naheliegend wäre vielmehr ein urspr. *luog ⁿ (n)buhil, also ein ‹Ort, von dem man ausschauen (schwzd. luege(n)) kann›. Allerdings ist nun weder in der heutigen Mda.- Lautung noch in der schriftlichen Überlieferung der zu erwartende Dipththong -uevorhanden. Will man trotzdem an dieser Herleitung festhalten, müsste man von einer sehr frühen - umdeutenden - Anlehnung an Lugi oder von einer lautlichen Umformung ausgehen: monophthongierende Kürzung von -ue- > -u- (verschiedentlich zu beobachten im bestimmenden Element von Namenkomposita, z.B. in *Fruoto-ingun > Frutigen) oder Erleichterung der Aussprache (*Luegibüel > Lugibüel; Zinsli, Lügen und Läuse, 95-116). Obwohl sich also Lugibüel nur unter Vorbehalt an schwzd. Lugi ‹Lüge› anknüpfen lässt, sei auf drei - ebenfalls Hügel bezeichnende - rätorom. Namen in GR hingewiesen, die zur Grundlage rom. *menti ē nia ‹Lüge› gestellt werden (RNB II, 203f.; REW, 5509). Vgl. Lueg. Lugg B) b) vor lugeneich 1529 U92 , vor Luggen eich 1531 U97 , vor luggeneich 1531 U3 , der lucken eichacher 1529 U92 , der luckeneychacher 1531 U3 I S eed .; Die Luckhalldenn, Die Luckhalldenn studenn 1531 U97 III M uri . C) -i; -li -i: l Ǿ k →εń u, ▪ m (1 Heimet mit Umschwung), im lugisschel, im lugiser 1474 U30 , im lügi schell, Jm l И gischell 1531 U34 , Luggenscheel (einzelnes Haus) 1838 D I O rp .; zu Luggistein 1629/ 30 C3 III ? L aupersw . -li: l Ǿ kl ▪ (1 kleines Heimet am steilen Hang, von Wald umgeben), im Luggli (Haus) 1838 D III W OhLen Mörisw. Hierher? : l Σ kisw  d (Heuland) V D ärL . Schwzd. Adj. lugg u.a. ‹locker, lose, nicht fest› von der Bodenbeschaffenheit (z.B. Sand-, Kies-, Kalkboden), ‹nicht dicht, schwach› [evtl. von der Belaubung]. Mhd. lücke, Nbf. lugg(e) ‹locker› (Id. III, 1232ff.; Lexer I, 1975; URNB II, 168f.). Die Abl. unter C) und möglicherweise Luggeneich (s. BENB I/ 1, 69) z.T. auch zu PNN-Kzf., evtl. zu Lukas oder Luise (Id. III, 1236); s. auch Luggin, L р ggi (Socin, Mhd. Namenbuch, 59). Luggischeel enthält wohl im BW eine PN-Kzf. (s.o.), das GW soll laut Gwp. zu schwzd. Schëll m. gehören, ahd. scëlo, mhd. schël(e) ‹Zuchthengst›; vz. in FlNN (Id. VIII, 556f.; Lexer II, 691; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 537; DWB I, 1544 „Beschäler“). Vgl. aber auch mhd. schël stm. ‹Schelm, Betrüger› und mhd. schël Adj. ‹laut tönend› (Lexer II, 689f.). Der FN Schell ist in III U et . alt einheimisch, für I O rp . jedoch nicht belegt (FNB V, 51; vgl. Sonderegger, Appenzell, § 13, bes. S. 63). Zinsli (Lügen und Läuse, 102, Anm. 47) hält das Ganze eher für eine verdunkelte vordt. Fügung. Wulf Müller (briefliche Mitteilung) schliesst rom. Herkunft des Wortstammes jedoch aus lautlichen wie geografischen Gründen eher aus, wobei -issel rom. Dim.-Suffix sein könnte. Luijeli l Ǿ j ″ li, ds/ uf ″ m (Schürguet) IV S aanen . Wohl zum Besitzernamen Louis; vgl. Schangli, Scharlotti und zahlreiche weitere Namenbildungen dieser Art für Heimet in ders. Gemeinde. Lummischt A) l Ώ mm ▪ε t/ l Ώ mm ▪ε d, Ό f ″ m (K., kleiner Hügel), ein jucharten akkers gelegen uff dem Lumbest 1390, uff dem lommeß (lommest? ), lommest, lommesch (lomesth? ) 1525 U20 , Lumist (Schlossgut) 1757 A I E rLach / V in . B) b) l Ό mmi ε thald ″ (K.), l Ό mmi ε thald ″ w  g, lummi ε t ε tr ē s (breiter Weg), l Ό mmi ε tw  g (Weg) I E rLach . Hierher? : an Lumesm К sli 1357 I L engn . Die heutige Mda.-Lautung l Ώ mm ▪ε t scheint die assimilierte Form der urk. Ersterwähnung (Lumbest > Lummest) von 1390 fortzusetzen, wobei zusätzlich in der 2. Silbe e zu i gehoben wurde. Herkunft und Wortbildung des - evtl. auf romanischer Grundlage gewachsenen - Namens bleiben vorläufig ungeklärt. Lumpe B) b) lump ″ naxx ″ r (K.) I E rLach ; l Ώ mp ″ gr  bl ▪ , ds (Bächlein) III E riz . C) -er; -ere -er: l Ό mp ″ r s. ho ε b ″ xre → n gleiche Gde. III W aLkr .; l Ό mp ″ rh ŋΌ tsl ▪ Wald) II Z ieLeb . -ere: l Ό mp ″ r ″ (Heimet, K.) III A LbL .; lumper ″ (n), d (Bauernhaus, jetzt Waldheim; Wald), lump ″ r ″ hóltswald (früher ε lamp ″ r ″ (n); Waldeck) III W ahLern . Schwzd. Lumpe(n) m. ‹wie nhd., Lappen, kleines Stück Zeug›, mhd. lumpe swm. ‹Lumpen, Fetzen›, vwdt. mit lampen ‹schlaff herunterhängen›; andern Subst. vorangestellt als Ausdruck von Missachtung oder Verwünschung (Id. III, 1278f.; Lexer I, 1982; <?page no="181"?> Lung(e) 184 183 24 Kluge/ Seebold, 584); abwertender Hinweis auf die Kleinheit oder schlechte Qualität eines Grundstücks. Im 17. Jh. durch Bed.-Übertragung davon abgeleitet Lump m., ‹zerlumpter, in abgerissener Kleidung einhergehender, armseliger Mensch› (DWB VI, 1292; 24 Kluge/ Seebold, 584), schwzd. ‹liederlicher Mensch, bes. der durch Nachlässigkeit sein Vermögen verloren hat, Betrüger› u.ä. (Id. III, 1278); wohl Besitz oder Wohnstätte von Menschen, die von der Umgebung als Lumpen bezeichnet wurden; z.T. auch Aufenthaltsplatz von fahrendem Volk, so laut Gwp. in II Z ieLeb . - Denominative Stellen-Bez., gebildet mit dem Suffix -er bzw. -ere (Sonderegger, Appenzell, §§ 279 u. 281). Lung(e) B) b) l Ό ŋgr ć t, ī b ″ r/ Ό ŋ ″ r (Alpgebiete; früher Waldgebiet), Longrat (Alp) 1845 D , l Ό ŋgr ć tgad ″ (Weide), l Ό ŋgr ć tgrab ″ , ▪ m (Grenzgraben), l Ό ŋgr ć t εΡ r (Gebäude) III L angn . C) -eli; -ere; -i -eli: l Ό ŋ ″λ▪ , ds/ uf ″ m (Häuser) V L autbr .Mürr. -ere: l Ό ŋ ″ r ″ , i d/ i d ″ r (Weide; Wald) IV n iedstOck .; l Ό ŋ ″ r ″ nékl ▪ (Wasserscheide), l Ό ŋ ″ r ″ waud (Wald) IV O bstOck .; l Ό ŋŋ ″ r ″ , d/ i d ″ r (Weide; länglich) IV S aa nen . -i: l Ώ ŋŋimatα, d (Heimetli, Scheune, Land), Lungimatten (Haus) 1838 D V L autbr .Weng. Wohl zu versch. Etyma. In Frage kommen: 1. Schwzd. Lung m. (Lautung für BE) ‹Achsnagel, Pflock›, ahd. lun, auch ‹Pflock, Querbalken, Riegel›, mhd. lun f., mit vielen Nbf.; das m. Genus wohl unter dem Einfluss von Nagel, mhd. lunnagel stm.; zweisilbige Formen (schon mhd. luner) sind Weiterbildungen auf -er, -en (Id. III, 1296; Lexer I, 1982 u. 1984; 24 Kluge/ Seebold, 585); das Benennungsmotiv könnten evtl. Zäune aus (achsnagelförmig krummen) Pflöcken sein, vgl. das Auftreten des FlN v.a. in Weidegebieten. 2. Schwzd. urspr. Lungge(n), vielerorts Lunge(n), in BE Lungi f. ‹wie nhd. Lunge›, mhd. lunge, lungene, ahd. lung ć , lungina; Lung(g)ere(n) ist Analogiebildung nach dem oft formelhaft allitterierend damit verbundenen Lebere(n) (Id. III, 1342; Lexer I, 1983; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 389; 24 Kluge/ Seebold, 585; Sonderegger, Appenzell, § 170; NWNB II, 1326ff.; URNB II, 615). 3. Evtl. Bez. nach dem Vorkommen von gegen Lungenleiden verwendeten Heilpflanzen, deren Namen als 1. Glied schwzd. Lung(g)e(n) enthalten (Id. III, 900), z.B. Lungenmoos (BE) oder Lungenkraut (BO) ‹Cetraria islandica, Isländisch Moos› (Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 21); Lungenwürz (BE) ‹Meum athamanticum, auch Bärenwurz› (Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 51); Lungenblume ‹Pulmonaria officinalis› (Durheim, Pflanzen- Idiotikon, 67) und viele andere; mhd. lungenkrût stn., lungenwurz, lunchwurz stf. (Lexer I, 1984). - Zur Namenbildung wäre in diesem Fall nur das BW verwendet worden. - Die Formen mit dem Lehnsuffix schwzd. -ere, lat. ć ria, ahd. -arra bezeichnen in diesem Fall Orte, an denen die Pflanze in grosser Menge vorkommt (Sonderegger, Appenzell, § 249). Lunggl Ό ŋkis, d ″ r (Stelle im heg ″ waud) III T rubsch . Als Einzelbeleg ohne urk. Formen nicht definitiv deutbar. Am ehesten wohl elliptische Gen.-Bildung zu einem Besitzernamen; der Art. bezieht sich auf das unterdrückte GW, hier möglicherweise -wald (Bach II/ 2, §§ 626f.). Als BW kommt eine Kzf. zu einem zweigliedrigen PN mit 1. Glied Lungar-, zu ahd. lungar ‹schnell›, in Frage - bair. belegt, jedoch nicht in SG (vgl. aber Socin, Mhd. Namenbuch, 222) - z.B. evtl. *Lunko, mit expressiver Verschärfung < *Lungo (Förstemann I, 1064f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 240), bzw. hier als Koseform auf alem. -i < ahd. ⁿ n, mit st. Gen.-s und ohne Umlaut (Sonderegger, Appenzell, § 254). Lünisch † Jn das L К nisch bechlj 1563 U110 III V ech . Wohl zu Adj. schwzd. l ŷ nisch, l Κ nisch, l ŷ nig ‹launenhaft, launisch; veränderlich, unzuverlässig›, zum Vb. schwzd. l ŷ ne(n) ‹sich ändern, wechseln›, mhd. lûnen ‹sich wechselnd gestalten› bzw. Subst. schwzd. L ŷ (n) m./ (f.) ‹Laune, wechselnde Gemütsstimmung› oder - allerdings im Kt. BE nicht bezeugt - ‹die gekräuselten Wellen beim Anzug des Westwindes›, mhd. lûne f. ‹Mond, Mondphase; Veränderlichkeit; wechselnde Gemütsstimmung›, entlehnt aus lat. l ŷ na ‹Mond› (Id. III, 1295f.; Lexer I, 1983; 24 Kluge/ Seebold, 561). Die „Launenhaftigkeit“ des Baches würde sich demnach auf die unregelmässige Wasserführung beziehen, eine personifizierende Übertragung, die bereits in mhd. Zeit belegt ist: lûne der wa κκ er und der wilden mer (Lexer I, 1983). Nicht völlig von der Hand zu weisen ist eine Bildung mit einem ahd. PN, evtl. Luni, zum nicht eindeutig zuweisbaren Stamm *lun-, mit ähnlicher lautl. Entwicklung wie in Lünschberg ° (s.d.). Lünschberg ° B) b) l Ϋ n ε b ″ rg (Weiler), der hof ze Otripach gelegen in dem kilchspel von L К nisberg 1375, in der parrochie ze L К nisperg 1389 R2 , L К nisperg 1389-1460 Ud , Lünisperg 1574 U53 , Lünisberg 1577 Sch , vff dem L Ў ndtschberg 1628 C3 , Lünisperg 1664 A , zu Lünsberg 1784 C3 , ab dem Lünsperg 1788 C3 , Lünsperg (Dörfchen) 1838 D , Lünisperg (alter Name für Lünsperg) 1845 D II u rsenb .; l Ϋε nb ″ rg-/ l Ϋ nt ε b ″ rgwaud (id. mit ober Lünisbergweidwald) II O eschb .; l Ϋ n ε b ″ rgweid (Ackerland), l ί nt ε b ″ rgweidwáud II O chL ./ U rsenb . Die Namenbildung spricht am ehesten für einen ahd. PN im Gen. als BW. In Frage käme evtl. Luni, zum nicht eindeutig zuweisbaren Stamm *lun- (Förstemann I, 1064; Kaufmann, Ergänzungsband, 240). Während sich die Namenform Lünisberg noch bis in unsere Zeit - vor allem auf Karten und Plänen - halten konnte, ist in der Mda. die dentale Spirans in der Stellung vor b zu ε gerundet (palatalisiert) und teilweise unter Einschub des Übergangslautes -taffriziert worden (vgl. BSG 14, § 126). <?page no="182"?> Luuri 186 185 Lüntsche lit in der Lunetschon 1361 I B ür .; l Ϋ nt ε″ , uŋ ″ r d ″ r (Acker; flach), (hierher? ) Jn der limnitsch (? ) um1532 U13 I M einisb . Die beiden auf der gemeinsamen Gemeindegrenze liegenden Namen bleiben vorläufig ungedeutet. Zu Lüntsche: Zählt man den einzigen - allerdings fragwürdigen - hist. Beleg zu diesem FlN, so könnte es sich beim heutigen Stammsilbenvokal -üum gerundetes urspr. -ihandeln (SDS I, 163f.). Doch weder mit dieser - vermeintlich primären - i- Form, noch mit der aktuellen dialektalen ü-Lautung lässt sich ein überzeugender etym. Anschluss finden. Luntscherei † den Acker am Luntscherÿ 1337, Luntschereÿ Aker 1652 (Abschrift 18.Jh.; Oberhofen Dokumentenbuch) III ? O b hOF . oder h iLt . Der abgegangene FlN bleibt vorläufig - der unklaren Wortbildung und der dürftigen urk. Belegreihe wegen - ungedeutet. Lunzi l Ώ nts ▪ , Ό f ″ m (Heimet), auf dem Leonzi (2 Häuser) 1838 D II G Ond . Schwzd. Lunz(i), Lonzi u.a., Kzf. zum PN Leonz < Leontius. Dieser unter den ersten Christen sehr häufige Name ist eine Abl. von lat. leo ‹Löwe›. Mit Anlehnung an das Vb. schwzd. lunze(n) ‹halb schlafend herumliegen, faulenzen, herumschlendern› kann Lunzi, wie etwa Joggi, auch als Neckname für einen närrischen, etwas liederlichen oder trägen Menschen verwendet werden (Id. III, 1347; RNB III, 91; LUNB I/ 1, 643f.). Lupl Ό psαg Č rt ″ , im (1 Haus, Ackerland; steil) III S igr . Ohne hist. Belege kaum deutbar. Evtl. zur PN-Kzf. ahd. Lupo zum Stamm germ. *leuba- ‹lieb›, in SG 820 belegt (Förstemann I, 1020); auch mit dieser Annahme ist der Dental -sschwer zu erklären: er findet sich jedoch in den urk. Formen von Lupsingen BL, das mda. auch Lupsebärg heisst (LSG, 552); vgl. dazu evtl. den latinisierten PN Lubus, SG 820 (Förstemann, a.a.O.). Der Fugenvokal dürfte Pl.-Endung sein; evtl. Familienübername - Lupshalte UR (URNB II, 161) hat andere Etym. Lupp- † stosst an die Luppen 1543 U154 ; Jn den Luppach, dem Luppach Nach 1530 U95 , stosst an die Luppachen 1543 U154 , das Wäbelmad an der Luppachen 1633 UP III a msOLd ./ IV n ied ./ O bstOck . GwN für einen Bachlauf, der entweder - evtl. wegen der Kander-Korrektur - nicht mehr existiert oder umbenannt worden ist. Da die Region um Amsoldingen uraltes Siedlungsgebiet ist, mit zahlreichen archäologischen Funden seit der Bronze- und sogar Steinzeit (Archäologisches Hinweisinventar, 1207), dürfte sicher die Wz. Lupangesetzt werden, deren Etym. zwar nicht bekannt ist, die aber in vielen GwNN in ganz Mittel- und Südeuropa vorkommt (Krahe, Flussnamen, 99f.). Dass der Name unverschoben erscheint, deutet darauf hin, dass er von den Alemannen spät übernommen wurde, als die - sehr frühe - p- > pf-Verschiebung schon nicht mehr wirksam war. Boesch (Zürich- und Walensee, 241f.) zeigt zudem am Bsp. der siedlungsgeschichtlich vergleichbar durchmischten Linthebene, dass die ahd. Lautverschiebung dort öfters ganz oder teilweise unterblieben ist. - Der dort (S. 251) besprochene GwN urk. Luppmen, mda. Luggme hat offenbar andere Herkunft als unser Bsp., s. auch Greule, Flussnamen, 135f. - Zur unterbliebenen p-Verschiebung vgl. Glatthard, Aare/ Saane, 81 u. 97ff. Für die Wortbildung ist wohl von Luppen f. als Grundform auszugehen; in Zuss. erscheinen das urspr. selbständige Wort ahd. -aha f., mda. -ach(e) ‹Wasser, Fluss›, verw. mit lat. aqua, - mit dem eher grössere Wasserläufe bezeichnet wurden, was darauf hindeuten könnte, dass der Fluss einst bedeutungsvoll war - und -bach (Sonderegger, Appenzell, § 246); beide Zusätze verdeutlichen den GwN pleonastisch, evtl. weil er bereits nicht mehr als solcher erkannt wurde; auffällig ist, dass beide GW nebeneinander vorkommen. Der Ansatz eines alten Wasserwortes als Etymon ergibt eine Parallele zu Amlete (s. Nachtrag zu BENB I/ 1, 27), wo möglicherweise ebenfalls ein aeurop. Hydronym einen heute eher unbedeutenden Bach bezeichnet. In einem so alt belegten Siedlungsraum scheint uns das gerechtfertigt. Eine weitere Deutungsmöglichkeit von Luppals monophthongiertes Loubist - aus zeitlichen Gründen und weil das Simplex nicht mehr GwN an sich wäre - weniger wahrscheinlich. Lüper l Ϋ p ″ r ε b  rg, ▪ m (Heumahd), l Ϋ p ″ r ε b  rgl  g ″ rli, ▪ m (Heuland), l Ϋ p ″ r ε b  rgw ć ld (Wald) IV E rLenb . Mit palatalisiertem Gen. -s > ε zu einem PN (Besitzernamen), am ehesten Liupert, der in SG seit 782 mehrfach und in versch. Graphie belegt ist. Zum Stamm germ. *leudi-, ahd. liut ‹Volk, Leute›, in Zus. mit germ. *berhta-, ahd. beraht ‹hell, glänzend›, mit h-Schwund durch die dreifache Konsonanz > -bert. Die Wortfuge -tbist schon ahd. fast ausschliesslich assimiliert > bp, p (Förstemann I, 1037 u. 277ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 232f. u. 59), mit Schwund oder eher Ass. des dentalen Verschlusslautes -t als Erleichterung der Dreierkonsonanz (Sonderegger, Appenzell, § 154, Anm. 2). Der PN ist nicht als FN belegt; vgl. aber auch Chonradus dictus Liubere, C И nrat der L ú ber 1257 als Übername (Socin, Mhd. Namenbuch, 428). Luuri l ǿ ribód ″ (Teil des Waldes Fluegbrunner) III B OLL . Ohne urk. Belege schwer zu deuten; am ehesten Verbalabstraktum auf ahd. ⁿ (n) zu schwzd. l ŷ re(n), mhd. lûren ‹lauern, scharf auf etwas sehen› (Id. III, 1376f.; Lexer I, 1990; 24 Kluge/ Seebold, 560; Sonderegger, Appenzell, § 257), oder allenfalls deglutinierter FN Flury (FNB III, 208); vgl. hierzu a. 1465 Han. Fluro in Langnau oder Trubschachen (Ramseyer, unveröffentlichte Daten). <?page no="183"?> Lürlet 188 187 Lürlet † die strass lit zwüschen kraetzers knaben und l Д rlet, i mansmad stost an die güntschen l Д rlet 1474 U30 I L engn . Als hist. Einzelbeleg schwer deutbar; evtl. zu schwzd. Lürle(n) f. ‹Heidelerche, Alauda arborea›, benannt nach ihrem Gesang (Id. III, 1379), vgl. mhd. lîrî ‹Naturlaut der Lerche› (Lexer I, 1935); mit dem Suffix schwzd. -et(e), ahd. ē d(i), ē t(i), mit welchem dauerndes oder periodisch wiederkehrendes Tun ausgedrückt wird und auch zur Bez. von Orten des Geschehens verwendet werden kann (M. Szadrowsky, in: BSG 18, § 31; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 49). Nicht auszuschliessen ist Anschluss an einen - allerdings nicht mehr eruierbaren - PN oder FN. - Gemäss Wulf Müller (briefliche Mitteilung) kaum rom. Stamm. Lurrnig s. Ludnig Lürtschete l Ϋ rt ε″ t ″ , d (K. in Mulde; drainiert) III B Ow . Wohl zum Vb. schwzd. lürtsche(n) ‹schlürfend gehen›, lautmalerisch für das Geräusch beim Durchwaten des Wassers (Id. III, 1388 für das obere Emmental), mit dem Suffix schwzd. -ete, ahd. ć ta, hier wohl deverbativ für Handlungen von einer gewissen Dauer oder Wiederholung (Sonderegger, Appenzell, § 251.1.b; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 48); Gelände, in dem man vor der Drainierung lürtsche(n) musste. Luryl † uf Luryl 1543 U154 IV R eut . Als Einzelbeleg nicht deutbar. Lus Unter diesem Lemma vereinigen wir die Lautungen Luuss, Luus, Luss, Lus und die entsprechenden umgelauteten Formen. A) l ά ss, Ό f d ″ r (Ackerland) III B urgist .; l Ϋ ss (K.) III G eLt .; (von dem guot das sich nempt) die luss 1452 U79 III K ehrs .; uff den Lüssen um1530 U142 , Der Luß 1534 U100 III K irchd .; die luß z И lonstorff gelegen um1532 U13 III L Ohnst .; im Luss (Häuser) 1838 D III R üd .; in der lüssen 1533 U133 III R üegg .; l Ϋ ss, d (K.), uff den lussen 1498 U46 , 1500 U48 , Vff der lussen 1535 U101 III S eFt .; l Ό ss, i d ″ r, z И den Lussen 1336, by der Luss 1636 UP III T hun ; am kilch w ώ g am Thürly, genant am luß 1531 U136 , Laus (Haus), im Luss (Haus) 1838 D III T rub ; guott imn geilbach gelägen genempt der luss 1538 U148 IV A deLb .; l Ό ss, d ″ r/ Ό f ″ m auch l ĝ ss (Heimet, Scheune, K.), am Luss 1348-1358 N , an die Luss, am Luss 1486 U166 , am luss 1488-1514 U166 IV D iemt . oder e rLenb .; l Ύ s, d ″ r/ im, im Lus (Haus) 1838 D IV G steig ; l Ύ s, im (Grundstück mit Scheune), von den l К ssen um1427 U78 , Im lusß 1497-1524 U167 , uff dem Luss, von den Lüssen 1502 U157 , im lüss 1524-1580 U169 , von den lüssen 1535 U161 , im Luss (1 Haus) 1845 D IV L enk ; l Ό ss ″ , d (Heimet), Ein weidly genampt der Luß um1540 U168 IV R eich .; l Ύ s/ l Ĭ s, d ″ r (Heimet), l Ύ ss, Ό f ″ m (l Ύ ssg Ό″ t), auf dem Luss 1662 QSa (N. 1693), auf dem Lus 1681 U153 (N. 1758), 1712 U153 (N. 1758), auf dem Luus 1838 D IV s aanen ; Luss/ Lus (Haus untenher der Kirche) 1838 D IV S aanen Abl.; l Ϋ ss, d/ l Ϋ ss ″ , uf d ″ (Pl.) (Weide, Wintergut, Wald), von eim mad uff dem lus 1488 U156 , von den zwöyen Lüssen, uff den Lüssenn 1502 U157 , uff den linsen 1524-1580 U169 , luissen um1540 U168 , auf den Lüssen 1794 C3 IV S t .S teph .; l Ό″ s/ l Ό s, im (Scheune), daz Mos am Lusse 1374, von dem gutt genant der Luss, am Luss 1502 U157 , den Luß am bunschenried 1524-1580 U169 , der luß um1540 U168 IV Z weis .; l ǿ ss ″ n s. l Ό ssi gleiche Gde. V L autbr .Gimm.; l Ύ s, d ″ r/ am auch l Ĩ s, ″ (kleines Vorsass) V G rindeLw .Bussalp; l Ύ s, d ″ r/ am (Heimet, K.) V G rindeLw .Itramen; l Ύ s/ l Ĩ s, am (Grundstück), l Ύ s, d ″ r (2 landwirtsch. Grundstücke) V H abk .; l Ό s/ l Ĩ s, d ″ r/ uf ″ m (Scheunen, K.) V I seLtw .; l Ύ s/ l Ĩ s, d ″ r/ uf ″ m (Stück Land, mehrere Häuser), auf dem Lus (Haus und Güter) 1838 D V L autbr .Mürr.; l Ώ″ s, am (Weideland; früher Scheune, heute Häuser), l Ό ss ″ n, a (Weide, Mattland), dun Lus ze ober Wenggwalt 1344 V L autbr .Weng.; l Ύ s, d ″ r/ am (Heimet) V L ütsch .; Cunrat an Lussen 1349 V S ax .; ager an dem Luze 1310, pratum supra et infra Luz, dictum in Schibon-slage 1314, ein acker genant der Lusse 1363 V W iLd . B) aa) von der fr В wen luss 1502 U157 , von der fr А wen lus 1515 U158 IV Z weis .; an holtzluß 1493 U84 (N.), holtz luß 1525 U90 , holtzluß 1530 U95 V ? W iLd .; am Imbtsluss 1356 IV B OLt .; ein acherst К k Kamenluss 1385 V W iLd .; der Melb А m luss 1357 IV D ärst .; die mosslus 1535 U161 V M atten ; von dem Bachluss 1502 U157 IV Z weis .; von Blanchenluss 1502 U157 IV S t .S teph .; boulus (Vorsass) V O bried ; den b И chlus 1524-1580 U169 , den b И ch luß um1540 U168 IV O bwiL iS.; der B Д l lusse 1363 V G rin deLw .; an Ranfft luss 1535 U161 V B eatb .; der rick luss 1392 Uk2 V G rindeLw .; rinnl К ß, (/ r К ml К ß? ) matten 1531 U97 III W OhLen ; rú ″ dl Ό s, Ό f (Weide) IV F rut .; ab dem stein lus 1488 U156 , 1502 U157 , von dem steinluss 1515 U158 IV B OLt . ab) ein g И t genannt der heintzigenn lus 1548 U160 , an B К rgis lus 1548 U160 IV L enk ; von eynem gutt genant Reimisluss 1502 U157 , stost an schinttells lus 1524-1580 U169 IV Z weis .; von der wirttelus 1502 U157 IV S t .S teph . ac) von den fordren lussen 1488 U156 , von den vordren Lüssenn 1502 U157 IV S t .S teph .; guot genant der frÿ luss 1535 U161 V L autbr .; vf der hindern Lusß 1531 U97 , hindere lusß 1542 U104 III B OLL .Habst.; von dem gutt genant der kurtzluss 1502 U157 IV Z weis .; zwischent dien langen Lussen 1344 V W iLd .; Der nider Luß 1534 U100 <?page no="184"?> Lus 190 189 III L Ohnst .; einem gut genant der nider luß 1530 U95 (Eintrag von 1527) IV D iemt .; der Ober Luß 1534 U100 III L Ohnst .; obere Luss (mehrere Häuser) 1838 D IV D iemt .; l Ώ ss ″ , ī b ″ ri (Heimet, K.) IV R eich .; von den obren Lüssenn 1502 U157 IV S t .s teph .; Rotluss 1535 U161 V I nterL .; am Rotenlusse 1305, 1352 V u nts .; den smalen Luz 1309, der schmale Luss 1309 UP V W iLd .; von dem dürren Luss 1502 U157 IV B OLt .; vom dürren luss 1535 U161 , vom Tweren luss 1535 U161 V L autbr .; das moß genant der uffgend lusß 1488-1514 U166 , der Uffgend Luss 1502 U166 IV E rLenb .; untere Luss (mehrere Häuser) 1838 D iV d iemt .; l Ώ ss ″ , Ό nd ″ ri (Wohnhaus, Stall, K.) IV R eich .; daz g И t, genemt der Usser L К ss 1359 V B eatb . b) lüs-/ l Ρ saxx ″ r, uf ″ (Acker) I F insterh .; der Luß acher 1531 U59 II Z augg .; l ά sek, d (kleines Alpteil) V G rin deLw .Scheidegg; l ŷ sflu ″ , d (Fluh) IV Z weis .; l Ύ sg ć rt ″ n, d ″ r (Pflanzgarten) V L autbr .Mürr.; Lussgässli 1636 UP III T hun ; Läusengraben (Haus)1838 D III W icht .Nd.; l Ύ sgr  bli (Graben) IV D iemt .; lüs ″ h Ϋ b ″ l ▪ (Wald) III W attw .; l ǿ sh έ b ″ l (Heumähder), l · sh Ό b ″ l ε l ſ″ xt (Schlucht, Louizug) V I seLtw .; l ǿ sh ▪ b ″ l, d (Bodenerhebungen) V L autbr .Stech.; l ǿ sh ▪ bl ″ n, in (Wegstelle, Rutschgebiet) V L autbr .Mürr.; l ſ sh Ϋ t ″ , di ob ″ ri (Hütte und Weide) II S um .; lushütt ″ , d ob ″ r (Alpbetrieb, Wirtschaft)/ di m ▪ ttl ″ ri (Wohnhaus, Stall, Weide)/ di Ό n ″ ri (Stall, Weide), luß hütte 1531 U136 , Lüshitten mons 1577 Sch , lushütt ″ naup, d (Alp, schliesst obere, mittlere und untere Lushütte ein), Laushüttenalp 1796 A , Laushütten (Alp) 1838 D , lushütt ″ hog ″ r s. lushütt ″ staŋ gleiche Gde., lushütt ″ staŋ, d ″ r oder lushütt ″ hog ″ r (Hügel mit Schwingplatz) III T rub ; boulusm ů dl ▪ (Mahd, Heuland) V O bried ; Luß matten 1539 U71 II D ürrenr .; lusmatten 1552 U52 II H as - Le Gomerk.; lußmatten 1531 U97 II M üLchi ; lüß mattenn, obre luß matten, Nidre luß matten 1531 U96 III G eLt .; Lüsßmattann 1530 U132 III M uri Güml.; an den lußbach 1548 U160 (N. 1564) IV Z weis .; l ǿ sb  rg, d ″ r (Reben), der L К seberg 1376, ein stück reben sind drü mannwerch gelegen am lusberg 1481 (StA Bern Amt Nidau, Urbar Nr. 38), vff dem Lußberg 1553 U8a I B ieL ; lüs ″ b  rg (Acker, Wiese), de lusemberg, zem lüsemberg, den lusemberg 1436 U121 , lüsenberg, lüsenbergacher 1532 U125 III F e renb .; der Lüssenberg 1757/ 58 A IV S t .s teph .; lußb А m acherlÿ 1531 U59 II G raF .; under dem lusbül hin 1420 C1 II U tztF ; l → sb έ u/ l Π sb Ϋ″ u (Häuser), N ώ benn dem lusb Д l 1518 U74 , ein Hofstettlj uff Lußb Д l 1573/ 74 U77a , auf dem Leüsbühl 1792 A , Läusbühl (Häuser) 1838 D , Läusbühl 1885 P II W iedL .; an lußb Д l, lussbül 1493 U84 , lußbul 1523 U141 , Lußb Д l 1530 U95 , Lussbül, Lußb Д l 1531 U144 , luosbül 1546 U147 III H iLt .; lußbül um1530 U142 , am lousbuell, ann Loußb Д ll (/ Lonßb Д ll? ) 1533 U133 III K irchenth . oder M ühLeth .; lußb Д l 1529 U92 III K öniz Schliern; Lußb Д ll 1531 U60 III K öniz ; lußb Д l 1542 U104 III M uri ; l Ρ sbü ″ u/ l Π ssb Ϋ″ u, d ″ r/ uf ″ m (kleine Matte, alter Name), die riedere in dem Luzb Д le 1348 III O bbaLm ; l ǿ sbu, d ″ r (K.) III R ub .; neben dem lußbuel, an den usser luß buell 1535 U101 III t rimst .; l ΅ sbü ″ u, uf ″ m (Weide) III S igr .; peter grûßis lusbülach, Der niderlusbülach 1547 U137 III Z äz .; l ſ sbü ″ l, Ό f ″ m (Heulager), l ſ sbü ″ lm ć d, ▪ m (Heulager) IV E rLenb .; Leüsbüelhubel 1784 A IV K ratt ./ V L eiss .; lússb ђ″ l ″ , id/ i d ″ (zerklüfteter steiler Wald) IV O bwiL iS.; l ΄ sbü ″ l, d ″ r (Weide) IV R eich .; l Ǿ sbü ″ l, d ″ r (Weide) IV R eich .Kient.; l ǿ sb Π″ lti, uf ″ m (kleine Egg im Wald) IV S t .S teph .; lußb Д ll acher 1531 U60 III R ub .; l Ύ srüt ε″ , d (kleines Heimet) IV G steig ; l Β sw Č ld/ l Ġ sw ć ld, d ″ r (Wald) V I seLtw .; l ŷ swáldli, ds (Wald) IV G steig ; l ĝ ss ″ w Ŕ d, d (Weide) IV D iemt .; im Luzweidli 1790/ 91 C3 IV F rut .; l ǿ sw Ś dl ▪ , ▪ m/ ▪ ds (Weideland mit 1 Scheune), im Luzweidle 1790/ 91 C3 IV K ratt .; l Ό ss ″ ww ŕ idli (kleine Weide) V L autbr .Gimm.; xr ę pf ″ l Ώ sw Ŕ id (Heuland) V L autbr .Weng. C) -er; -ere; -ete; -i; -li -er: uff der lusser 1529 U92 , vff der lusserr 1531 U60 , Lußeracher 1675 S , Lusserhalldenn, Lussermatten 1534 U100 III B OLL .; l ǿ s ″ rgrab ″ , d ″ r (Graben) III R üsch .; l ǿ s ″ r/ lus ″ r, d ″ r (Berg), l Ǿ s ″ r, d ″ r (Fläche auf der Entschligenalp), l ΅ s ″ rekα, l ΅ s ″ rbl Ť khα/ l Ǿ s ″ rbl Ŕ kxα (Gelände beim Luser) IV A deLb . -ere: l Ό ts ″ r ″ (Wald, 2 Heimet, 2 Häuser), vf der Lusserenn 1534 U100 , Vff der Luseren 1559-1579 U119 , uff der Lußeren 1675 S , l Ό ts ″ r ″ nax ″ r, d ″ r (K.), l Ό ts ″ r ″ bax (Bach) III B OLL .; l Ǿ s ″ rrα, d (Weideland), an Luserren 1381 V L autbr .Isenfl. -ete: die lussete fl И 1531 U136 III T rub . -i: CA) l Ό si, ds/ im (Heimet, K., Wohnhaus), im Lusi (Lust) (Häuser) 1838 D III R üd .; l Ό ssi s. l Ό ss ▪ w Ń d ″ ni gleiche Gde. IV O bwiL iS.; l Ό ssi, in d ″ r/ l Ό ss ″ n, ir (Land) V L autbr .Gimm. CBb) l Ώ ss → m ć d, ds (steiles Wildheubord; Übergang), l Ό ss → m  t ″ ll ▪ (Mätteli mit Laubbäumen) V L autbr . Weng.; l Ǿ sib ђ″ u, ds (K.) III H erbL .; am lusib Д l 1541 U128 III W ahLern Schwarzenb.; der Lüssybül um1540 U168 IV R eich .; l Ώ ssiwald/ l Ό ssiw ć ld, i/ im (steiler Wald), l Ό ss ▪ w Ń d ″ ni/ lúss ▪ w Ŕ d ″ n ″ , id/ ▪ d ″ (Weiden, Wald), Lussi- Weydli 1785 C3 IV O bwiL iS. -li: CA) l Ϋ ssli (Heimwesen, K.) III T hun ; l Ϋ ssli, ds/ ▪ m (kleine Wiese) IV B OLt .; l Ό ssli, ds (Heimet, Scheune, K.), im Lüssli (Hof) 1838 D IV D iemt .; l ά sli, ds (Scheuergut) IV G steig ; l Ό ssli, ▪ m (Grundstück) IV L enk ; l Ϋ ssli, im, l Ϋ ssl ″ ni, d/ l Ϋ ssl ″ n ″ , in d ″ (Schür), zu den Lusslynen 1502 U157 IV Z weis .; l Ό ssli, am (Heimwesen), am Lussli (Haus) 1838 D V H abk .; l Ό ssli/ l Ύ ssl ▪ , ds (Land) V L autbr .Mürr.; l ΐ sl ▪ , ds (Heuland) V L ütsch . CBb) l Ό ssligrab ″ n (Bach) V H abk .; l Ό sslimedli, ″ m IV L enk ; l Ό sslir Ń i, d ″ r V H abk . <?page no="185"?> Lus 192 191 Die hier vereinigten Namen sind versch. Ursprungs. Grundsätzlich bieten sich folgende Herleitungen an: 1. Schwzd. Luss m., regional - mit reduziertem ss - auch Lus, ‹durch das Los bestimmter Anteil an Grund und Boden; Flächenmass für einen Drittel Juchart Wiesland› (im Ablaut zu nhd. Los n. [welches Luss im Schwzd. fast ganz verdrängt hat und wohl auch n. Luss-Formen bewirkt hat (vgl. LUNB I/ 1, 644f.)], ahd. hlu κ , mhd. lu κ , κκ es m. ‹durch das Los zugefallener (Land-)Teil› (Id. III, 1455; Lexer I, 1999; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 392). 2. Schwzd. L ŷ ss f. ‹Lauer, speziell auf Hasen›, mhd. lû κ (e) f. ‹Versteck, Lauer› bzw. Vb. schwzd. l ŷ sse(n), Dim. l Κ ss(e) le(n) ‹lauern›, mhd. lû κ en ‹verborgen liegen, sich versteckt halten, lauern›, ahd. l ŷκŃ n ‹verborgen sein› (Id. III, 1455; Lexer I, 2000; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 392; 24 Kluge/ Seebold, 560). Zur Laussjagd wurden die Wechsel des Niederwilds mit Netzen (Laussgarn) versperrt, in denen sich die Tiere verfingen und so von dem auf Lauer liegenden Jäger leichter erbeutet werden konnten (Boesch, Kleine Schriften, 51; Bayer. Wb. I, 1512). Hierzu - als m. Abl. auf ⁿ( n) - der in BE allerdings nicht bezeugte FN Lussi/ Lussy (NWNB II, 1330; FNB III, 402). 3. Schwzd. L ŷ s f., Pl. L Κ s (in W Mdaa. in Zuss. zweisilbiger Pl. L Κ se(n)): 1) ‹wie nhd. Laus; das am Körper und an Pflanzen lebende Ungeziefer›; 2) ‹kugelige oder den Läusen ähnliche Pflanzenteile, die in grösserer Menge beisammen stehen, worunter a) die Samenkerne der Weissdorn-, Johannis-, Himbeeren usw. und b) die Blüten und Früchte des Sauerampfers, rumex acetosa›; ahd./ mhd. l ŷ s f., aus germ. *l ŷ sf., einer s-Erweiterung zu einem Stamm *luw- (Id. III, 1450ff.; Lexer I, 1990; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 390; 24 Kluge/ Seebold, 561) bzw. Vb. schwzd. l ŷ se(n) ‹Läuse fangen›. Die Laus - als früher recht gefürchtetes Ungeziefer, zu dessen Bannung mancherlei Brauchtum ausgeübt wurde - mag im Bernerraum in der Tat vereinzelt namengebend wirksam gewesen sein; bei einigen Örtlichkeiten weisen denn auch Gewährspersonen - allerdings des öftern mehr ihrer Fantasie denn den realen Gegebenheiten folgend - auf einen solchen (vermeintlichen) Zusammenhang hin: so sollen etwa beim Lüsebärg in III F erenb . die Franzosen an der Sonne Läuse gefangen haben oder das Wasser im Luusergrabe in III r üsch . tue zeitweise „bös“ wie ein L ŷ ser ‹Lausbube›. Solche Erklärungsversuche - sie stehen stellvertretend für zahlreiche andere - verdeutlichen die Tendenz, heute undurchsichtige, nicht mehr verstandene Lus(s)-Namen volksetym. mit der Laus zu verbinden, womit u.U. gleichzeitig das bezeichnete Geländestück eine pejorative Bewertung erfährt (z.B. abseitige Lage, minderwertiger Boden u.a.m.). Damit zeichnet sich ab: Viele unserer Namen lassen sich heute nicht mehr eindeutig einem der drei genannten Bed.-Kreise zuweisen. Die Formen gehen stark durcheinander, weil im Verlaufe der Zeit u.a. (qualitative oder quantitative) lautliche Entwicklungen, schwankendes oder wechselndes grammatikalisches Geschlecht und/ oder - wie gezeigt - (volks-)etym. Umdeutungen das urspr. Benennungsmotiv verdeckt haben oder weil - oft mit den erwähnten Umständen unmittelbar zusammenhängend - inkonsequente oder widersprüchliche Aussprachen und Schreibungen sowie homonyme Formen (gleichklingende „Wurzelelemente“) vorliegen. Erschwerend kommt hinzu, dass Realproben in den meisten Fällen unergiebig bleiben und auch die Sachbezeichnungen nur selten den Weg zu einer verlässlichen Deutung ebnen. Der Vielzahl unserer Belege wegen kann an dieser Stelle keine eingehende (oder gar abschliessende) Diskussion der einzelnen, beinah von Fall zu Fall variierenden Lus(s)-Namenprägungen geführt werden. Stellvertretend sei hiefür auf den Aufsatz von Paul Zinsli verwiesen (Lügen und Läuse, 105ff.), in dem die Probleme der Zuordnung umsichtig und erhellend angegangen werden. Übereinstimmend mit Zinsli, weisen auch wir eine Grosszahl der bernischen Lus(s)-Toponyme aus sprachlichen und sachlichen Gründen dem unter 1. dargestellten schwzd. Luss m. ‹durch das Los bestimmter Anteil an Grund und Boden› u.a. zu. Die meisten Simplicia-Bildungen dieses Namentypus sind im alpinen Bernerraum verbreitet. Exemplarisch veranschaulicht: d ″ r l Ύ s heisst ein Stück Land in V L trb .Mürr.; die offene u-Qualiät spricht gegen eine Herleitung aus nhd. Laus; die wegweisende Lautung für den einstigen Sinn der zweifelhaften Benennung findet sich im zugehörigen Dim. ds l Ό ssli: < urspr. l Ό ss wurde gedehnt (Dehnung alter Kürze vor Reibefortis im einsilbigen Wort) zu l Ύ ss, mit nachfolgender Lenisierung des Ausl. zu l Ύ s. Diesen alten Sinn dürften die meisten Lus(s)- Prägungen sowie die (wohl jüngeren, auch als Sg. gebrauchten, in den urk. nur ausnahmsweise Uml. enthaltenden) pluralischen Lüss, Lüsse(n) gehabt haben. Dieselbe Herkunft darf wohl auch in vielen der - uneinheitlich ausgesprochenen - Komposita auf -hubel, -bärg und -büel vermutet werden, Namen, welche in dieser Vielzahl als Nutzbodenbestimmungen für die Bed. ‹Losanteil an Boden› zu zeugen scheinen. Zum selben Etymon könnten u.U. auch gezählt werden: 1. Fem. Formen (z.B. d l Ό ss ″ IV r eich .; die luss 1452 III k ehrs .), zu deuten evtl. als elliptische Bildungen: *Luss(matt) [falls nicht doch zu 2.]; 2. Dim.-Formen Lussli, Lüssli u.ä., welche - als wohl jüngere Prägungen - die fortschreitende Aufteilung des Bodens und - im Morphologischen - die Vorliebe für Dim.-Bildungen der BO-Mdaa. spiegeln (vgl. LUNB I/ 1, 644f.; URNB II, 616ff.); 3. Lussi f. (V Ltrb.Gimm.), entweder als fem. Movierung oder urspr. Pl., der sekundär zum fem. Sg. geworden ist (URNB II, 618f.). Die Zuteilung vor allem der Abl. auf -er und -ere(n) bleibt fragwürdig. Beide Bildungen mischen sich gelegentlich (z.B. III b OLL .: 1529 der lusser und 1534 vf der Lusserenn). Für -er bieten sich folgende Deutungsmöglichkeiten an: Neben der Abl. von ahd./ mhd. l ŷ s ‹Laus› evtl. zu schwzd. Gel ŷ sser, Gl Κ ssler u.ä. m., ‹einer, der auflauert, der aufhorcht und verbotener Weise nach etwas sieht›, mhd. lû κ er m. ‹der heimlich dem Wilde auflauert› (Id. III, 1456; Lexer I, 2000; von Gwp. suggeriert für IV a deLb .; vgl. auch Sonderegger, Appenzell, § 279, bes. S. 544). Nicht auszuschliessen ist - der versch. hergeleitete - FN Lusser ‹wer einen Luss (< mhd. lu κ ), d.h. durchs Los zugefallenen Landteil baut› (URNB II, 616) oder als Übername zu mhd. lû κ en ‹dem Wild von einem Versteck (Hinterhalt) aus nachstellen; verbotene Jägerei treiben› (Brechenmacher, Familiennamen II, 218 u. 158). Für -ere(n) käme allenfalls in Frage schwzd. Lüsere(n) ‹Sauerampfer, rumex acetosa› (Id. III, 1455). In unserem Material finden wir auch affrizierte Lautungen l Ό ts ″ r ″ (III b OLL .). Bei -ete könnte u.U. gedacht werden an schwzd. L ŷ sete(n) f. ‹Arbeit, die viel Mühe und Arbeit, bes. Anstrengung der Augen kostet, aber wenig Gewinn abwirft› (Id. III, 1454). <?page no="186"?> Lust 194 193 Zu -i: Schwzd. Lusi, Lussi u.ä. f./ n./ (m.) in den Bed. ‹Unruhe, Unordnung, Durcheinander› (Id. III, 1456f.) ist in BE nicht bezeugt, wird aber in GR für zahlreiche Namen erwogen (RNB II, 455). Schwzd. Lusi n. ‹sorgloses Weib›, ist nur für SZ nachgewiesen (Id. III, 1457). S. auch Los. Lusch † luschbach 1533 U133 , Luschbach, an Lustbach 1534 U100 III B urgist ./ L Ohnst ./ M ühLeth . Evtl. Lus (s.d.) mit Palatalisierung von -s > ε vor b (vgl. die vielen Lus-Namen in III b urgist ./ L Ohnst ./ m ühLeth .; Sonderegger, Appenzell, § 158.2.b). - Vgl. aber auch mhd. lusch stm. ‹Versteck›, zum Vb. luschen, loschen ‹versteckt, verborgen sein› (Lexer I, 1990 u. 1957). Lüsch(e) s. Lisch(e) Lüscherz ° A) lü ε″ rds (Ortschaft, Gde.; frz. Locras, Locra), sitam aput Luschiers 1271, in villam de Lusserat 1277, villa que appellatur Luscrat 1288, L К scheretz, L К straz, L К schretz, im Bezirk von L К schratz 1357, Jenni Bertschis von Luscherintz 1390, Hentzi Vischer von L Ж schrecz 1450 Rq1 , Lüschertz 1485 Rq1 , Z И lüschretz, von luscherts 1519 U18 , L Ж scherts 1525 Rq1 , Lüscherts, lüschertz, Luscherts, luschertz um1525 U20 , Lüschertzs, Lyschertz, Luscherts 1530 U21 , Lütscherts 1533 U22 , Lütschers 1533 U24 , Lüschertz 1577 Sch , Lüscherz (Dorf) 1838 D , Lüscherz 1895 Z I L üsch . B) b) l Ϋε″ rtsaxx ″ r I S is .; l Ϋε″ rts ć um ″ (K.) I T reit .; l Ϋε″ rds íε lag (Acker) I F insterh .; l έε″ rtsi ε lag (Acker) I T reit .; l Ϋε″ rtsm ē s (Moosgebiet) I L üsch .; lü εε″ rts ε tr ē ss (Landstrasse nach Lüscherz) I V in .; vff der Lüttschers (? ) Zellg 1533 U22 I I ns . Das späte Einsetzen der urk. Belegreihe im 13. Jh. verhindert ein gesichertes Erhellen der Herkunft und Bed. dieses Namens. Wir führen hier drei Deutungsversuche vor: 1. Stadelmann (Berner Ortsnamen, 239ff.) vermutet eine Herleitung vom gr. PN Lysicrates, in einer vlat. Lautung *L ǻ sicrates > *Lüscrats > (mit r-Metathese) Lüscherz. Lüscherz ginge damit zurück auf eine - in der W-Schweiz nicht selten vorkommende - suffixlose Bildung mit einem PN und wäre so ein Hinweis auf den einstigen römischen Villenbesitzer. 2. Zinsli (Erlach, 72) erwägt denselben PN Lysicrates, bezeichnet ihn allerdings - zu Recht - als „lat.-gr.“. Daneben denkt Zinsli aber auch an eine Abl. von einem römischen PN Luscius mit dem lat. Suffix ć riciu oder evtl. ć r ℓ u (> *Luscariciu oder *Luscariu), das dann noch mit dem Dim.-Suffix -atum erweitert worden wäre. - Glatthard (Aare/ Saane, 147) verzichtet - wohl nicht zuletzt aus dem eingangs erwähnten Grund - auf eine Deutung und hält einzig fest, die dt. Lautform scheine die ältere rom. Form bewahrt zu haben (vgl. LSG, 553). 3. Da seit dem 6. Jh. in N-Frankreich in der roman. Bevölkerung germ. PNN ausgesprochen häufig sind (vgl. LSG, 892: Tüscherz), schlägt Wulf Müller (brieflich am 15.6.2006) als Ausgangspunkt einen zweigliedrigen (romanisierten) ahd. PN *Ladal-hari, Lal-hari o.ä. vor, das 1. Glied evtl. zum mit -l- Suffix erweiterten Stamm germ. *lath- ‹einladen, berufen, zum Kampf herausfordern›, ahd. lad ē n ‹einladen, vorladen› (Förstemann I, 1013f. und 987ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 227; 24 Kluge/ Seebold, 553) und das (überaus häufige) Zweitglied zu germ. *h đ rja-, ahd. h ő ri m./ n. ‹Kriegshaufe, Heer› (Förstemann I, 760ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 174ff.; 24 Kluge/ Seebold, 399). Ausgangspunkt für den Nachvollzug der Lautentwicklung bildet die heutige frz. Form Locras: Der Stammvokal -oliesse sich erklären aus frühmittelalterlich -al- > -au-, monophthongiert in der frz. Hochsprache zu [o], Patois [ü] (vgl. Chaumont/ Chumont; Daucher/ Tüscherz); dem Patois-Laut entspräche demnach der Tonvokal -üin Lüscherz, eine Lautübernahme, die für jene Bielerseegegend einen zu erwartenden hochmittelalterlichen Germansierungsprozess bedingen würde. In den romanisierten Formen wird -hari offenbar (mittels Lautersatz) häufig zu -kar- (LSG, 892: Tüscherz); mit k vor a wäre die Voraussetzung für dt. sch in Lüscherz geschaffen. (Die frz. Form Locras setzt dann auf der Stufe -karnoch eine Metathese zu -kravoraus.) Unerklärt bleibt bei dieser Herleitung die affrizierte Namenendung (Anschluss an die seeländischen -erz-Benennungen? ; vgl. Zinsli, Suffixlandschaft, 581ff). Lust B) b) l Όε tg ć rt ″ (Wald, id. mit Bouley-Hölzli) III M ün chenw .; l Όε th Ό b ″ l (Hügel mit Promenadenweg) V L autbr .; ů nts ″λΏε thub ″ l (Erhöhung, Aussichtspunkt) V I nnertk .; l Ώε th Ρ si, b ▪ m (ehemaliger Pavillon am See) V B ön .; l Όε tb Ϋ″ l (Felskopf und kleine Hütte) V u nts . C) -i; -ig -i: l Όε ti (Heimet) IV S t .S teph . -ig: l Όε tig ″ n gr ▪ nd, d ″ r/ uf ″ m (Felsband) V I seLtw . Schwzd. Lust m., jünger f., ahd. und mhd. lust m./ f. ‹Wohlgefallen, Freude, Vergnügen› (Id. III, 1474f.; Lexer I, 1991; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 390). Schwzd. lustig, Adj. auf -ig < ahd. -ag/ -ig zum Subst. Lust, toponymisch ‹von örtlicher, landschaftlicher Schönheit und Annehmlichkeit, reizend gelegen› (Id. III, 1478; Henzen, Wortbildung, § 129), mhd. lustec, lustic ‹Wohlgefallen erregend, anmutig, lieblich, angenehm› (Lexer I, 1992). Der Hofname Lusti könnte auch mit dem PN Lusto bzw. Lusti zum gesicherten Stamm germ. *lustu-/ *lusti- ‹Lust› gebildet worden sein (Förstemann I, 1066; Kaufmann, Ergänzungsband, 240f.), da -i-Abl. < ahd. -ahi eher bei Baum- und Pflanzennamen auftreten als bei andern Subst. (Sonderegger, Appenzell, § 247; vgl. auch LUNB I/ 1, 645f.; TGNB I/ 2, 848f.). <?page no="187"?> Lut- 196 195 Lut- B) b) das luten lo 1535 U101 III W icht .Nd.; lut ″ mátt (Heimet), Luttenmatt, Lutten matt 1531 U97 , Lutte matt 1553 U118 , (wohl hierher? ) in der Lautermatt 1775 A , Lautenmatt (Haus) 1838 D III Z äz . C) -ig -ig: Das luttig m Ў ßli stosßt an den lúttigenbrunen 1497-1524 U167 IV S t .S teph . Zum PN Luto, Lutto zum Stamm germ. *hlu τ a-,*hludamit kurzem oder langem Stammvokal, ahd. (h)l ŷ t, mhd. lût ‹gehört, hörbar, laut, berühmt›, in SG seit 779 vielfach bezeugt (Förstemann I, 849; Kaufmann, Ergänzungsband, 189ff.; Dittli, Zug, 281). Evtl. Weiterbildung des PN Lutto mit dem Suffix ahd. -ing, z.T. schon altdt. > -ig, mit dem einerseits die Zugehörigkeit von Personen zu Personen - etwa der Familienmitglieder zum Namensträger - ausgedrückt wird, anderseits die Zugehörigkeit von Sachen zu Personen, womit Stellen-Bez. gebildet werden (Bach II/ 1, §§ 196 u. 199.2; vgl. auch M. Szadrowsky, in: PBB 50, 83f.); hier vielleicht ‹das Mösli und der Brunnen der Leute des Lutto›. Lüt- 1. Lüt; 2. Lüti, Lütiwil; 3. Lütold 1. Lüt B) a) ann der grundlüten allmend 1534 U169 V I nnertk .; marckstein uff der höchi ob der saltzlüten tal 1471 C2 IV F rut . oder R eich . b) (hierher? ) Im lütt acher 1518 U74 , an Luthacher, Lutakker 1573/ 74 U77a II A ttisw .; l ↓ t ″ mb Č lm, Ό f d ″ r (Wald), uffen L К tten balm 1368 V H asLib .Reuti; l ₧ t ″ n ″ mbort (Heumähder) V L ütsch .; l Π t ″ r ▫ ndli, ds (Heuland) IV Z weis .; l Π t ε tud ″ , d (2 Heimet, K.) III K irchd .; neben l К tenwilenen hofstat zwischent r К ters vnd l К tenwilenen g И t 1470-1490 U44 II K irchb . C) -iger -iger: l ↕ t ▪ g ″ r, d ″ r/ im (Vorsass) V B rienz . 2. Lüti A) in der lüthj 1668 UT III T hun ; l Π tti, ▪ m (Heimet) IV A deLb .; l ђ ti, ▪ m (Weide; früher Schmelzofen) IV F rut . B) b) lütish ĝ u ″ / -huu ″ , uf d ″ r (Heimet; steil) III E g giw .; Lütis Klebenhof 17.Jh. UP II A arw .; L К tj matten 1535 U101 II E rs .; l Π tism  tli, ds (K.) III U tt .; l К tischb Д l 1533-1542 U128 , l К tisb Д l 1533-1542 U128 (N. 1551), lütispüell 1591 U130 III R üsch .; der ober lütisreinacher 1533 U133 III R üegg .; l Ϋ t →ε waŋwáud, d ″ r oder l Ϋ ti ε waŋ, d ″ r (Wald) III B Ow ./ Z äz .; l Ϋ t → w  g (Weg) I R ad .; ein wald heist Jn l Д tiswingkel vor1464 U38a II L angt . Lütiwil l Π t → w ↔Ǿ (Weiler mit 5 Heimet), L К tenwil 1442-1469 Ar , von lutiswil 1452 U79 , L К twyl 1479-1563 Ar , lutewil, neben den g Д ttern von Lutiwil 1500 U48 , lutiß wil 1531 U60 , Lütenwyl 1577 Sch , Lüthenwyl 1611/ 12 C3 , Lüttiwyl 1618 UP , Lüterswyl 1637 Rq1 , Lüthiwyl 1646 A , 1664 A , Lüthiwyl 1730 A , Lüthiwyl, Leüthiwyl 1788-1795 C3 , Lüderswyl 1798/ 99 C3 , Lüthiwyl (Häusergruppe) 1838 D III a rni . 3. Lütold l ↓ t ″ ltsf ę d, d ″ r (Heuzug) V I nnertk . 1. Zu schwzd. L Κ t koll. Pl. ‹Volk, viele Menschen›, mhd. liut (Id. III, 1518f.; Lexer I, 1942f.) wohl nur die Zuss. unter B)a: Grundlüt sind die Talbewohner (gemäss Id. II, 772, Bed. 3), Salzlüt wohl Pl. zu Salzmann (Id. IV, 277) oder Salzherr (Id. II, 1542f.) ‹von der Obrigkeit eingesetzter Salzauswäger, -händler›, vgl. Gesellschaft der Salzleute in ZH (Id. VII, 880f.). 2. Die übrigen Belege zu PN des Stammes germ. *leudi-, ahd. liut ‹Mensch, Volk, Leute›. Die ahd. Kzf. Liuto ist in versch. Graphien seit a. 759 vielfach in SG belegt (Förstemann I, 1032; Kaufmann, Ergänzungsband, 232f.); sie erscheint in den Zuss. meist im Gen. der swm. Deklination auf -en (PMS, Mhd. Grammatik, §§ 129 u. 133). Hierzu wohl auch die Wil-Prägung Lütiwil. Die alem. Kzf. Lüti zu einem zweigliedrigen PN dieses Stammes ist zum FN - meist in der Graphie Lüthi - geworden, der in BE sehr weit verbreitet ist, v.a. im Emmental (FNB III, 396); zum Dim.-Suffix ahd. ⁿ( n), obd./ mda. -i s. Henzen, Wortbildung, § 90; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 36; zur Abl. mit -i(n)g s. Lut-. 3. Ebenso wurde der PN Lütold, eine Zus. des Stammes *leudimit *-vald > -olt ‹walten› (Förstemann I, 1048 und 1496f.) zum FN; in der schriftdeutschen Schreibung Leuthold ist er in V I nnertk . und andernorts im Haslital alt beheimatet (FNB III, 361; s. auch Brechenmacher, Familiennamen II, 219 u. 181; Studerus, Familiennamen, 72f.). Luter B) ac) l ſ t ″ r, d ″ r ob ″ r/ unn ″ r (2 Alphütten, Weide) III R üsch . b) l Ρ t ″ r ć rglet ε″ r V G utt .; l ά t ″ r ć rh ĭ r ″ n, ds (Berggipfel), Lauteraarhorn 1760 Wä V G rindeLw ./ G utt .; l Ρ t ″ r ć rh ĭ r ″ n, ds xl ↓ n (Berggipfel) V G utt .; l Ρ t ″ r ć rj Į x, ds, auch l Ρ t ″ r Č rsàtt ″ l, d ″ r (Übergang, Einsattelung im Grat) V G rindeLw ./ G utt .; dero von Luternouw g И tt 1535 U101 III B eLp ; an die Luterenn eichen 1531 U97 III B ern ; z Д der balme Luterfl И 1408 Rq8 V L autbr .; l Ρ t ″ r gaŋ, d ″ r/ l Ρ t ″ r ″ n gaŋ, bim (Durchgang) V G adm .; l Ǿ t ″ rhöutsl ▪ , ds (früher Walderhebung, heute abgeholzt) I b ieL ; l ΅ t ů rr ▪ xr ● nn ″ n, in di ″ (Einschnitt) V B rienzw .; <?page no="188"?> Lutsche 198 197 l Π t ″ rsl Į (K.), lutterß lon (2. Ex.: lütterß lon), lutterßlon 1531 U59 II Z uzw .; die lutermatten 1470-1490 U44 , die luter matten 1500 U48 II W iLLad .; l Ǿ t ″ rmátt, i d ″ r (Heimetli), die lutermattenn 1533-1542 U128 , ab einem gut genant die cluslutermatten 1591 U130 in der Lautermatt (Häuser) 1838 D , l Ǿ t ″ rmattw ▫ dli (Heimetli) III G ugg .; l Ό t ″ r ε mat, di Ό n ″ ri (Heimet, K., Wald, Weide)/ di ob ″ r (Alpbetrieb, K.), In der Allpp Genant lüterß matt 1531 U136 , lutt ″ r ε mathütt ″ , d (Alpbetrieb) III T rub ; l Ǿ t ″ rm Ĭ s, das lutermos, by dem luter mos, vor dem lutermos 1470-1490 U44 , luter moß 1500 U48 II K Opp ./ W iLLad .; l Ǿ t ″ rm Ĕ s, ds (Heimet, K., Wald), Jm Luters moß 1531 U97 , Lautermoos (Haus) 1838 D , an Luterbach 1531 U97 II K rauchth .; l ΄ t ″ rbax (Weiler) II L ütz . s. Lauterbach ° ; l ΄ t ″ rbax, d ″ r, auch l ΄ t ″ rbaxgrab ″ oder grab ″ (Bach, Seitengraben zur Emme), im Luterbach zer Tannen 1369, zer Tannon im Lutterbach 1389 R2 , Lütterbach, lutterbach 1531 U52 , Luterbach 1534 U100 , luterbach 1535 U101 II O bburg ; luterbach, Luterbach 1533-1542 U128 III G ugg .; l Ǿ t ″ rbax (Talschaft), in Luterbach 1258, Luterbach 1267, Jenni v. Luterbach 1363, im Luterbach 1369, 1372, vier sch И possen und g И te gelegen in dem Luterbach 1381, Luterbach 1434 Rq7 , im lutterbach 1452 U79 , Lutterbach, Luterbach 1479-1563 Ar , Luterbach 1535 U101 , luterbach 1531 U97 (N. 1543), Luterbach 1563 U110 , Luterbach 1569 U72 , Luterbach 1577 Sch , Lauterbach (Dörfchen von 6 Häusern) 1838 D III V ech .; In der pursami luterbach 1529 U92 IV E rLenb .Latterb.; l Ǿ t ″ rbax (Bach) IV R eich .; l ǿ t ″ rbax (Bach), l ΄ t ″ rbax, ▪ m l ΄ t ″ rbax ▪ nhi (Gebiet SE vom Dorfzentrum) V L autbr .; frÿ [darüber von anderer Hand: Obern] luterbach 1531 U97 II O bburg ; Im fry lutter bach 1531 U70 II T rachsw .; (vier Schupp. zu) Vriluterbach 1349 N , Der fry Luterbach ist ein eigner hoff 1535 U101 , an den obernn Luterbach 1531 U97 , im Oberen Lutterbach 1557 UT III V ech .; z И Luterbachs huß 1534 U100 (N. 1566) III O bbaLm ; l ſ t ″ rbexli (Bach) I W Orben ; l Π t ″ r ″ n blat ″ n, in (Felspartie) V G utt .; l Ρ t ″ rr ″ m blatt ″ n, Ό f d ″ r (Felskopf) V I n nertk .; an murris Lutersbodenacher 1531 U97 III B ern ; lut ″ rbrúnn ″ (Quelle und Bach), uff den luterbrunnen 1470-1490 U44 , an luter brunn 1500 U48 II K Opp ./ W iL - Lad .; l Ρ t ″ r br Ό nn ″ n, d ″ r (klare Quelle) V G rindeLw .; der Tschingelgrat mit dem Tschingelspitz heisst Lauterbrunner Eiger ca.1785 Wä V L autbr .Stech.; l ǿ t ″ rbr Ό nn ″ V L autbr . s. Lauterbrunnen ° ; l · t ″ rsb ●″ l, bim/ uf ″ m (früher Pflanzland; bühlförmig) V B rienzw .; biß in die Lutren B Ж ttinen in dem wiger zu Fulembach 1470 Rq1 (Vid. 1481) II B ipp ; l ǿ t ″ r ε epfen, di ″ / inn (Felsen) V L autbr .Gimm.; l Ρ t ″ rr ″ n ε l Ρ x ″ n, i V S chatt .; l Κ t ″ r s Ń l ▪ , ds/ l Κ t ″ r ″ n s Ń wl ▪ , bim (Bodenmulde mit klarem Wasser) V I nnertk .; lut ″ r ε taud ″ , d ″ r ▪ nn ″ r/ Ό ss ″ r (je: 1 Heimet, K., Wald, Weide) III S changn .; auf dem Lauterstalden 1779 A III ? S changn .; l Ǿ t ″ r ε táud ″ grab ″ (Seitengraben der Emme) III S changn .; l Κ t ″ rr ″ ε tr ű uw ″ rr ″ n, ▪ n d ″ r (Wald) V I nnertk .; lut ″ rtal (Tälchen), Im lutertal 1542 U104 , im Luterthal 1601/ 02 C3 , Luttertal 1796/ 97 S , Lauterthal (Hof) 1838 D III B OLL .; lut ″ r tr ▪ tt, d ″ r (Einschnitt, Übergang) IV Z weis .; l Ǿ t ″ r ε w  ŋi, Ό f (Alp), Lauterwangen 1779 A , l Ǿ t ″ r ε w  ŋiék (Egg) III S changn .; Enend der Lutter wasser 1497-1524 U167 , z И dem luttern wasser 1515 U158 , an das lutter wasser 1524-1580 U169 , luter waßer 1548 U160 IV L enk . C) -e(n); -i; -inge -e(n): Jnn den L И theren , in der Luthern 1573/ 74 U77a II A ttisw .; In der luttren 1531 U76 II R Ohrb .; l Π t ″ r ″ s. l ђ ti gleiche Gde. IV F rut .; lút ″ r ″ , di (nicht besteigbare Flühe) IV O bwiL iS. -i: l Π t ″ r ▪ , ε t Ŕ nig ▪ l Π t ″ r ▪ (= bleikxαtsuŋŋα) IV A deLb . -inge: Lutteringen 1577 C3 III G erz . Schwzd. Adj. l ŷ ter, im E BO auch palatalisiert l Κ ter ‹hell, klar, durchsichtig, rein, ungetrübt› vom Wasser; in BE ‹offen, nicht eingeschlagen› von Grundstücken; im BO ‹freiliegend, schwindlig› von Stellen im Gebirge, wo der Blick ungehindert in die Ferne und in die Tiefe geht (Id. III, 1513ff.). Das vereinzelt vorkommende Fugen-s oder, palatalisiert, -š, kann in Zuss. mit einem n. Subst. allenfalls als stn. Nom. gedeutet werden, vgl. Lutersarni LU (LUNB I/ 1, 647), was eher ungewöhnlich ist. Mit f. oder m. GW müsste jedoch an einen PN gedacht werden, etwa Liuther(e), -i, in SG seit 787 vielfach belegt, zu den Stämmen germ. *leudi-, ahd. liut ‹Mensch, Volk, Leute› und germ. *harja-, ahd. hari ‹Heer, Volk› (Förstemann I, 1043f. u. 760ff.); die Kürzung des langen Stammvokals -iuvor Explosivfortis und vor der Folgesilbe -er tritt schon im Mhd. ein (PMS, Mhd. Grammatik, § 23.b; Sonderegger, Appenzell, § 86.h). Allfälliger Uml. bleibt in der spätmhd. Schreibung häufig unbezeichnet (Boesch, Urkundensprache, § 12; Sonderegger, Appenzell, § 61; Kaufmann, Ergänzungsband, 232; Studerus, Familiennamen, 72f.), vgl. aber lüterß matt 1531 in III T rub . - Als FN ist der Name in BE nicht heimisch. Das seit 1429 in Bern eingeburgerte, heute ausgestorbene Ministerialengeschlecht der von Luternau (HBLS IV, 739f.; Burgerbuch 1970, 311; Weber, Strassen und ihre Namen, 197) stammt urspr. aus dem Tal der Luthern LU (s. LSG, 556). Lüter s. Luter Lüti s. Lüt- Lutsche l Ό t ″ , d/ a d ″ r auch l ũ t ε ebax, d ″ r (Seitenbach der Worble), die Lutsche 1336 (evtl. 1436), in die Gl Ж tsch vnd als [an? ] die L Ж tsche 1436 Rq1 , in der lutschinen 1516 S , das <?page no="189"?> Lütschental 200 199 Siechenhauß Lütschen, Die Lütschen bym Rothhauß 1735 S III b ern / O stermund ./ b OLL . Der lautlich uneinheitlichen urk. Formen wegen kommen zwei (hypothetische) Deutungsmöglichkeiten in Frage: 1. Zu Lisch(e) ‹Riedgras usw.› mit affriziertem Dental und gerundetem i; s. auch Lisch(e). Die Qualität des aktuellen Stammvokals u ist jedoch nicht erklärbar, während für die entsprechenden hist. Lautungen gilt, dass der Uml. in der Graphie sehr oft unbezeichnet bleibt (Boesch, Urkundensprache, § 12). 2. Die Lautung Lutsche könnte auch auf Lutsch f. als Syn. zu Läutsch(e) m./ f. und Lusch f. ‹Hündin, Dirne usw.› weisen (Id. III, 1533ff. mit Hinweis auf die versch. Varianten in md. Mdaa.; Schwäb. Wb. IV, 1347; DWB VI, 850), als GwN evtl. im übertragenen Sinn für einen unsteten Bachlauf; vgl. auch Löitsche. S. auch Lötsch und Lisch(e). Lütsch(e) s. Lisch(e) Lütschental ° lΫtε″ -/ l ▪ t ε▪ t ć l, ▪ m (Gde., Talabschnitt), in Liscinthal 1238, vallis, que dicitur Lischental 1242, in Lyzental 1275, ze Lutzschental, Lutschental 1303-1307 Qs , ze Lyzental, de Luchuntal 1305, ze Lutzschental, Lutschental 1309, von Luschental 1322, ze Litschental 1346, von L Ж tschental 1349 Rq1 , ze L К tschental 1356, ze L К tzental 1363, ze L К tschental 1367, 1368, 1378, Heinrich Schilling von L К tschental 1382, in lutschental 1524-1580 U169 , Jm lúttschi tall 1525 U90 , Cristan glatthart Jm L К tschenntal 1530 U95 , lüttschental 1535 U161 , in Lütschental nach1545 K7 , uss dem Lüschenthal 1589-1592 C3 , das Leutschenthal 1717 A , auss dem Lütschentahl 1736-1738 C3 , Lütschentahl (zerstreute Gde. und Schulkreis) 1838 D V L ütsch . Die Gde. Lütschental - ohne eigentlichen Dorfkern - liegt am Ufer der Schwarzen Lütschine; der ON kann deshalb vom GwN Lütschine abgeleitet worden sein (s.d.). Auch hier lautet der Stammvokal der ältesten urk. Belege bis gegen E. des 13. Jh. i; die Formen Liscinthal 1238 und vallis, que dicitur Lischental 1242 legen aber auch die Möglichkeit einer direkten Herleitung von Lisch(e)/ Litsche, Lüsch(e)/ Lütsch(e) ‹geringeres, gröberes, auf nassem Boden wachsendes Gras, Riedgras› nahe, einem Etymon, das im weiteren Gebiet des Bödeli zw. Thuner- und Brienzersee häufig in FlNN auch ohne direkte Nachbarschaft zur Lütschine vorkommt. Diese Möglichkeit wird gestützt durch die Tatsache, dass der Name weitab vom Fluss zweimal als FlN auftritt: l Ϋ t ε″ t ć u in III H Omb . bei Thun und - gerade knapp ausserhalb der Rundungsgrenze i > ü (SDS I, 163) - l ▪ t ε″ ntal, -télti an der Axalp in V B rienz . Auffällig ist die frühe Rundung i > ü vor Dental bereits im 14. Jh.; diese ist jedoch belegt (Boesch, Urkundensprache, § 8; z.B. Urk. 49 von 1301 aus FRB IV, 55f.; die u.a. Thun betrifft). S. auch Lisch(e). Lütschine Lütschine (GwN); Lütschine (FlNN) Lütschine (GwN) A) l έ t ε inα, d (Fluss ab Zweilütschinen) V B ön ./ G steigw .; l ● t ε▪ nα s. ε w ć rtsi l Ϋ t ε▪ nα gleiche Gde. V L ütsch .; l ђ t ε″ n ″ , d V M atten ; l Ϋ t ε▪ nα/ l ђ t ε″ n ″ V W iLd .; fluvius qui dicitur Lischina 1252, aqua, que dicitur Lyzhena 1257, L К tschinen 1356, die L К tschinin 1363, die L К tschinon 1364, gelegen ietwederhalb der L К tschinen 1367, 1369, an die lutschinen (Kopie: lütschinen), die Lütschinen 1535 U161 V g rindeLw ./ b ön . (Hierher? ) die Lütschen 1792 A V L autbr . B) aa) ε m ć dr ▪ l ▪ t ε inα (Flusslauf zw. Schiirboden und der Einmündung der Sefinenlütschine; danach weisse Lütschine) V L autbr .Stech.; s ŕ fil  t ε″ nα (Fluss im Sefinental) V L autbr .Gimm./ Stech.; t ε▪ ŋŋ ″λ▪ t ε▪ nα (Flusslauf vom Tschingelgletscher bis Schiirboden) V L autbr .Stech. ac) l ● t ε inα, di ε w ć rts (Talfluss vom obern Grindelwaldgletscher her bis V G ünd .), die schwartz lütschinen 1535 U161 V G rindeLw .; l Ϋ t ε▪ n ″ , di ″ ε wártsi V G ünd .; l Ϋ t ε▪ nα, ε w ć rtsi V L ütsch .; l ▪ t ε inα, d ▪ w ▫ ss (Seitenbach der schwarzen Lütschine vom untern Grindelwaldgletscher her), Wisslütschinen, wÿss lütschinen 1535 U161 V g rindeLw .Wärg.; l έ t ε inα/ l έ t ε▪ n ″ , w í ssi (Flusslauf von der Einmündung der Sefilitschena bis Zweilütschinen) V L autbr .Stech. bis V G ünd . Lütschine (FlNN) A) l ● t ε inα, d/ l ● t ε in ″ n, uf d ″ r (Heugut, Lische, Streue) V G rindeLw .Scheidegg. B) ac) l Ϋ t ε″ n ″ ,  n ″ t d ″ r (Dorfteil NW der Lütschine), l έ t ε▪ n ″ , an d ″ r auch  nn ″ t d ″ r l έ t ε▪ n ″ (Gebiet jenseits der Lütschine) V B ön .; tswéil Ϋ t ε▪ n ″ n (Weiler, Station) s. Zweilütschinen ° ; l í t ε▪ n ″ n, tsw ▪ ss ″ (Heugut zw. schwarzer und weisser Lütschine) V G rindeLw .Grindel; l ● t ε▪ n ″ n, tsw ▪ε″ (Gebiet zw. 2 Armen der Lütschine) V L ütsch . b) l έ t ε″ fl ђ″ n ″ , Ό f ″ n (Wald über den Flühen), die lütschinen fluo 1535 U161 , die Lütschiflün 1537/ 38 A V d ärL .; lütschig grund 1400 Uk2 , an lütschinen grund 1535 U161 V G rindeLw .; l ђ t ε″ n ″ brük (Brücke mit Haltestelle), lüt ε in ″ ts ŷ n, d ″ r ind ″ r/ Ό ss ″ r (Ackerland, Wiese, Burgerland) V B ön . Der Name des weitverzweigten Flusssystems der Lütschine ist in der bisherigen Forschung (v.a. Hubschmied, VR 3/ 3, 89; Zinsli, Berner Oberland, 337; vgl. auch Lütschental BE in LSG, 556f.) auf idg. *leuk-, kelt. leucos, leuca ‹weiss, hell, glänzend› zurückgeführt worden, unter Annahme von Grundformen wie <?page no="190"?> Luweng 202 201 *Leuk ć oder *Leucina ‹die Weisse, Helle, Glänzende›. Diese Deutung bereitet jedoch lautgeschichtliche Probleme sowohl beim Stammvokal wie beim Konsonanten -c-. Unsere ältesten Belege zeigen den Stammvokal i, die Rundung > ü tritt um die M. des 14. Jh. auf, und gleichzeitig die Affrizierung des dentalen Reibelautes sch > tsch. Da diese lautliche Entwicklung derjenigen von schwzd. Lische/ Litsche, Lüsche/ Lütsche ‹geringeres, gröberes, auf nassem Boden wachsendes Gras, Riedgras› usw. [s. Lisch(e)] entspricht - gerade auch in der Gegend rund um Interlaken, wo die Lütschine in den Brienzersee mündet, - könnten evtl. der GwN und die dazugehörigen FlNN auf dieses alem. Etymon zurück geführt werden, da ja Flüsse eher vom Unterlauf her benannt werden. Der älteste urk. Beleg Lischina wäre in diesem Fall möglicherweise eine Zus. *Lischen-aha aus ahd. lisca, mhd. liesche f. (auch liesch n.; Lexer I, 1913; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 379), im Pl. und mit mda. Mittelsilbenerhöhung des schwachtonigen e in der Kompositionsfuge, und ahd. -aha f. ‹Wasser›, das mit der Zeit zur Abl.-Silbe -ach oder -a verkürzt wurde (Sonderegger, Appenzell, § 246). Vgl. dazu evtl. Lishinacu (Graff, Ahd. Sprachschatz II, 281). - Der untere Teil der Lütschine befindet sich im Rundungsgebiet i > ü (SDS I, 163); die Rundung ist seit dem 14. Jh. belegt (Boesch, Urkundensprache, § 8). Selbst wenn viele der grossen Flüsse im BO vordt. Namen aufweisen, finden sich doch auch Parallel-Bsp. auf Pflanzennamen: z.B. die Chiene ‹Waldföhre› (BENB I/ 2, 450f.) oder der Filderich ‹Weide› (BENB I/ 1, 137f.). S. auch Lisch(e) und Lütschental ° . Lutz/ Lütz B) a) die dorn mattan am kremluz 1531 U59 II L imp . b) unnder dem lutzenn grad, dem zun nach uff lutzen grad 1531 U136 III L angn ./ t rub ; L К tzenhalten 1359 IV A eschi ; l Ό ts ″ mát, i d ″ r (K., Wohngebiet, Friedhof) I B rügg ; die L К tzmatten 1378 III O bdiessb .; der Tieracher Stost an lutstorffs matten 1542 U104 III B OLL .; l Ό tsiw → h ″ l, d ″ r (Burgerland), pratum ze Lutzenwinchel 1353, ze L К tzenwinchel 1354, ein matten genant L К tzelwinkel 1363, ze L К tzenwinkel 1373, vom M К lyholtz uber biß gan L К tzellwinckell 1515 Rq8 , z И Lutzen winckell 1524-1580 U169 , an lutzÿ winckel, Lutzenwinckel 1535 U161 , zuo Lutzenwinckel 1611 U162 , gegen Luciwinkel 1774 Rq8 V u nts . C) -ere; -i -ere: l Ό ts ″ r ″ (Wald, 2 Heimet, 2 Häuser) III B OLL . s. Lus. -i: lutsi, ▪ m (K.) I D Otz .; luts ▪ , ″ s. uf ″ m ε t ę nd gleiche Gde. V G utt .; l Π tsim ć d (grosses Heimet), die Lützimad 1598 A , das Lützimad 1620 A , Lutzimaad 1663 A , am Lucimaad 1737 A , im Lützimad 1788 A , Ober- und Unter-Lutzimaad (Luzimaad) (5 Heimwesen und Häuser) 1845 D III B uchh .; l Ώ tsiw ₧ l auch n Ώ tsiw ₧ l (2 Häuser, K.), Luziwyl (einzelnes Haus mit Grundstücken) 1838 D IV E rLenb . Wohl zumeist Zuss. oder Abl., welche entweder die PN-Kzf. Lutz m. < Ludwig enthalten (Id. III, 1569 für BE), ahd. Lutzo, gebildet mit -z-Suffix zum Stamm germ. *hluda-, ahd. hl ŷ t ‹laut, berühmt› (Förstemann I, 850; Sonderegger, Appenzell, § 286), oder die Kzf. Lütz, ahd. Liuzo, mit -z-Suffix zum Stamm germ. *leudi-, ahd. liut ‹Mensch, Volk, Leute› (Förstemann I, 1033f.), oder evtl. auch den aus dem PN entstandenen FN Lutz, seit 1559 Burgergeschlecht der Stadt Bern (Burgerbuch 1970, 314f.; vgl. auch Brechenmacher, Familiennamen II, 220; Studerus, Familiennamen, 54; Socin, Mhd. Namenbuch, 152). Die FlNN Lutsi (analogische Bildung) und Lützimaad dürften auf die PN-Kzf. eines der beiden Stämme mit dem alem. Dim.- Suffix -i < ahd./ mhd. -î(n) zurückgehen, mit und ohne Uml. u > ü (Sonderegger, Appenzell, § 254); Zuss. ohne Gen.-Endung sind seltener, vgl. aber Simmitobel AI (a.a.O., S. 490). Die Abl. mit dem Lehnsuffix -ere, ahd. -ar(r)a < lat. ć ria mit PN/ FN bezeichnet den Wohnsitz oder Besitz der Namenträger (Sonderegger, Appenzell, § 249). - Der FN Lutstorf ist in der Stadt Bern seit 1446 belegt (FNB III, 404; Burgerbuch 1970, 313f.). Lützelflüh ° l Ϋ tsu-/ l Ϋ ts ″ flü ″ (Dorf), de L Д zelenwlo 1250, in Lutzelflu, in Lutzelnfluo 1275, Decanus in L К tzelnfluo 1275 N , de Lucilvl И 1280, in Luzelenvl И 1283, in L Д zlenvlua 1291, in Lucenfl И 1293, in Lutzelfl И 1310, Hr. И lr., techan zu L К tzlenfl И 1318 N , in Luzelnfl И , in Luzelnfl И h, in Luzlenfl И 1319, in Luzelfl И 1322, von Luzlonfl И 1324, von Luzzelfl И 1325, in Lutzelfl И , in Lutzelenfl И 1327, ze Lutzlonfl И 1328, ze L К tzelfl И 1367-1378, zu L К tzlenfl И 1368-1378, ze L К tzelnfl И 1378, von L К tzelfl И 1380-1389, ze Litzelfl И 1382, L К tzelflu 1389-1469 Ud , in der parrochie ze L К tzelfl И 1389 R2 , L И tzelfl И h 15.Jh., L К tzelflu 1442-1469 Ar , 1479-1563 Ar , Dorffmarch Lützelfl Д 1526 U68 , L К tzellfl Д 1531 U97 , Lützelflie, Litzelflie 1577 Sch , Lützelflüh (Pfarrdorf) 1838 D , lütsuflü ″ε áx ″ , ▪ m (einige Häuser, K.) II L ütz . Aus einem FlN entstandener sekundärer SN; Zus. mit dem Adj. schwzd. und mhd. lützel, ahd. luz(z)il ‹klein, gering› (Id. III, 1570f.; Lexer I, 1999; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 392; 24 Kluge/ Seebold, 586) und schwzd. Flue(h) f., Pl. Flüe, mhd. vluo, flue stf., Pl. flüe, ahd. fluoh ‹Felsabsturz, hervorstehende und jäh abfallende Felswand› (Id. I, 1184ff.; Lexer III, 420; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 166; 24 Kluge/ Seebold, 305). Die sw. Dat.-Endung -(e)n aus der zunächst singularischen FlN-Fügung *bî der lützel(e)n fluo ist in den urk. Belegen bis gegen E. des 14. Jh. zu erkennen; der Pl. -flüe erscheint seit 1526. Die ‹kleine Fluh›, die dem Ort den Namen gegeben hat, heisst so im Gegensatz zu der grossen bei Burgdorf (Id. I, 1571; LSG, 557). Luweng luw ű ŋ (Wald), Lovens 1305 Wg , Lauwain 1879 Wg , Luvin 1895 Z , Louvin 1937 TA I L ig . Nach Weigold (Sprachgrenze, 143) und Wulf Müller (brieflich, 8.3.2006) am ehesten zum Adj. rom. l ǻ p ⁿ nus ‹zum Wolf gehö- <?page no="191"?> Lyss 204 203 rig› (< l ŷ pus + ⁿ nu), afrz./ mfrz. louvin ‹ qui appartient au loup; horrible, menaçant› (FEW V, 456; REW, 5170 u. 5173). Der Wolf ist in FlNN der Suisse Romande gut vertreten. Das Fehlen des Art. (a lovin) sowie die grosse Ausdehnung des Waldes über drei Gde. könnten für das Frühmittelalter sprechen. Im lautähnlichen freiburgischen Weiler Lovens/ Loving, patois l ī v ů (12. Jh. Louens, 1254 Loveins, 1578 Louens, 1755 Lauvain; Belege nach Stadelmann, Etudes, 81) wird ein ahd. PN Lobo u.ä. vermutet, zum Stamm *l Ė ba-, germ. *lu υ a- ‹Lob› (Stadelmann, Etudes, 8; Jaccard, Essai, 242; Förstemann I, 1061f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 238; Glatthard, Aare/ Saane, 164). Bei unserem - eine Waldpartie bezeichnenden - FlN ist allerdings eine -ingen-Fügung mit einem PN höchst unwahrscheinlich. Luzilinstetten † s. Kleinhöchstetten ° Lynachboüm † s. Lienboum Lyss ° A) l ↓ ss (Dorf, Gde.), in villa que dicitur Lissa 1009, Immone de Lisso um1131 (wohl spätere Fälschung), Alior de Lisas, Alioz de Lixa, Algoldus de Lissa, Rudolfus de Lissa 1146 N , Algoldus, miles de Lixi 1152 N , Uldricus de Lixi 1161 N , Aliolz de Lixa/ Lixi 1178 N , 1182 N , Immo de Lisso 1185, Petrus de Lisso 1187, Ulricus de Lixi 1195 N , ecclesia de Liso um1238, Ubi terminant bona nostra circa Lis um1238(? ) US , in/ de Lise 1246, in Lisson, apud Lissen 1256, in villa de Lisso 1264, apud Lisse 1267, de superiori Lisse, in Liss 1275, in villa Lison 1279, ecclesia in Lisa 1282, Burchardo dicto Moser de Lisse 1287, (ab hier Auswahl: ) des dorfphes von Lisen 1327, ze Lysse, Ober Lysse 1336, in Lis 1349, Ecclesia Oberlys, Inferior Lys 1353, die m К li ze Lisse 1367, der nidern kilchen ze Lysse 1371, zu Oberlisse 1378, in decanatu Lis 1379, Liß 1389-1460 Ud , z И Liß um1409 U1 , ze Liß, in der ow von lis 1427 U78 , Liß 1442-1469 Ar , Lins, Lis, Lys 1479-1563 Ar , z И lÿß 1501-1526 U85 , Liß 1535 U101 , Lyss 1577 Sch , Leyss 1667 A , 1755 C3 , Lyss (Pfarrdorf) 1838 D I L yss . B) b) l ↓ ssaxx ″ r (K.) I R app .; zw К schen der Lÿßgassenn 1531 U97 , l ↓ ssh Ϋ b ″ li (Anhöhe) I S chüpF .; l ↓ ssmatt (K.) I B ussw bB.; l ↓ ssmatt (K.) I S chüpF .; l ↓ ssbax (Niederwald am Lyssbach) I B ussw bB.; l ↓ ssbax (Bach), Lissa fluit 1275, abhin vff die lyß 1528 U2 , zw К schenn Junckher vnnd dem Lÿßbach 1531 U97 , fons est rivuli Lysensis 1577 Sch I B ussw bB./ G rOssaFFOLt ./ L yss / S chüpF .; l ↓ ssbaxt ć u I L yss ; beir Lyssbrück (Taglöhnerhaus) 1838 D I S chüpF .; vor dem Lÿßwald, Der Lißwaldacher 1531 U97 I B ussw bB.; im lysswald 1532 U4 , der Leysswald 1662 A I L yss . Der Name wurde von Gatschet (Ortsetymolog. Forschungen, 283) zu ahd. lisca f. ‹Rietgras› gestellt, von Buck (Flurnamenbuch, 162) - zwar ohne eigenen Deutungsvorschlag, aber mit zweifellos richtiger Intention - als vordt. erkannt. Gribi (Lyss, 9) bringt eine letztlich auf J.U. Hubschmied beruhende Deutung als kelt. *lessa ‹Stall, kleine Hütte›. Doch scheint auch diese Interpretation wenig wahrscheinlich. Grundlage der Namengebung dürfte der allerdings erst später schriftlich belegte GwN sein, der schliesslich auf die Siedlung übertragen wurde. Anzusetzen wäre eine ie. Wurzel *l e i- ‹giessen, fliessen, tröpfeln›, *l e i- ‹schleimig, glitschig› oder *lei- ‹biegen› (Pokorny, IEW, 664, 662, 309, 669), erweitert um ein Dentalsuffix (Krahe, Flussnamen, 64f.; Greule, Flussnamen, 225ff.), in unseren Belegen realisiert als -ss- oder -x-. Der GwN wäre so in aeurop. Bezüge einzuordnen (vgl. dazu Udolph, Gewässernamen Polens, 113ff., bes. 116f., wo mit diesem Stamm gebildete GwNN Europas besprochen werden; s. noch Kettner, Flussnamen, 174f., der für urspr. *L ⁿ sa eine Deutung auf dt. Sprachgrundlage zumindest in Erwägung zieht). S. auch LSG, 558f. Die Endung -i der Lectio difficilior Lixi (1152 u.ö.) könnte aber nach Wulf Müller (brieflich am 27.9.2007) auch darauf hinweisen, dass -xkeine reine Schreibvariante zu -ssdarstellt. Da [a] nach Palatalgruppe [ks] im Frkpr. regelmässig zu [i] würde, könnte -xhier phonetisch als [ks] gelesen werden. Zum Vergleich bietet sich der GwN Lüssel [l Ϋ ssl ″ ] an, im Laufental rechts zur Birs, unter dessen historischen Belegen, gewöhnlich lússel (1408), lußel (1417) o.ä., sich auch zwei abweichende Schreibungen luchsel (1418) und Lúhsel (1540) finden. Kully (Lützel und Lüssel, passim) deutet den Namen, gestützt auf diese beiden Belege, als vordeutsch und führt ihn auf ie. *leuk- ‹leuchten; Licht› (Pokorny, IEW, 687-690) zurück. Die Vokalqualität (durchgehende i-Schreibung der frühen Belege) erlaubt jedoch nicht, dieselbe Wz. auch für Lyss anzusetzen, so dass man auch hier eine Verbindung zu den oben genannten Wurzeln ie. *l e i-, ergänzt mit einer Gutturalerweiterung, suchen wird. Vgl. dazu auch Lyssach °. Lyssach ° A) l ↓ ss ″ x (Dorf, Gde.), in Lihsacho 894, apud Lissacho 1255, apud Lissache 1275, villa dicta Lissach 1315, von Lissach 1343, zu Lisach 1360, ze Lissach 1369, 1371, 1376, ze lissach 1380 U55 , (ze) Lissach 1380, 1387, 1389-1460 Ud , Huglin von lissach 1426 U78 , z И Lissach, Hügli von lissach nach1430 U78 , dry schuopossen zu Lissach 1437 K4 , lissach 1452 U79 , Ze Lissach 1466 UT , von lisach 1526 U49 , Lÿsach 1531 U50 , an die landtstraß gan lÿsach 1531 U52 , Lÿssach 1531 U59 , Lyssach 1577 Sch , im dorff zu Lyßach 1579 Rq1 , Leyssach 1794/ 95 C3 , Lyßach (Dorf) 1838 D , Lyssach 1850 JBe II L yssach . B) b) l ↓ ss ″ xaxx ″ r II R üti bL.; l ↕ ss ″ xh ũ utsl ▪ (Wald) II L ys sach ; ann die lissach mattann 1531 U59 II R üdtL .; l ↓ ss ″ xm Ĭ s (nasses Land), Lyssach-Moos (Häuser) 1845 D II L yssach ; l ↓ ss ″ xbax, l ↕ ss ″ xtèilbax (Abschnittsnamen desselben Baches) II B urgd .; l → ss ″ x ε áxx ″ (Quartier), <?page no="192"?> Lyssach 206 205 in Lyssachschachen (Häuser) 1838 D II L yssach ; (hierher? ) von der Rütte Jm lÿseschachenn 1532 U63 (N. o.J.), dÿe gmein von lÿseschachen Eender Emen 1532 U63 (N. 1553), Jm lischachen Ender Emen 1532 U63 (N. 1564), Jm lÿse schachenn 1532 U63 (N. 1591) II U tztF . Ohne den ältesten Beleg von 894 würde die wahrscheinlichste Herleitung wie folgt lauten: Urspr. Name für ein Landgut, gebildet aus dem PN des ersten Besitzers - wohl lat. Lissius - und dem gallorom. Adj.-Suffix ć kos/ ć cum, das eine Besitzzugehörigkeit ausdrückt und sich durch die ahd. Lautverschiebung zu -ach weiterentwickelt hat; als lat. Grundform des heutigen ON wäre *(praedium) Lissi ć cum ‹Landgut des Lissius› anzusetzen (Aebischer, Noms de lieu en -acum, 35; Glatthard, Aare/ Saane, 296ff.; LSG, 559). Da aber der Erstbeleg ein h vor dem s zeigt, könnte unter Einbezug des oben zu Lyss (s.d.) Gesagten, auch ein vord. GwN, ergänzt um das Bachnamensuffix -ach, in Betracht gezogen werden, der dann auf die Siedlung übertragen worden wäre. <?page no="193"?> 208 207 M Macher B) a) Rächemacherblätz (K.) 1856 Jv II O BSTECKH ./ U NT - STECKH .; εΌmaxx″rmatt, Όf d″r (K.), εΑ″maxx″rmatt″ (Wohngebiet) I P ORT ; εΌ″maxx″rgr▪ŋ, d″r II O BBURG ; εΌ″maxx″r, d″r (steile, steinige Geröllhalde mit Wald) V B ÖN .; t▪εεmaxx″r nnib▪ts oder t▪εεmaxx″r (K.; benannt nach der Besitzerin) II K RAUCHTH .; t▪εεmaxx″rmtt″li (K.) II O BBURG ; t▪εεmaxx″rmtt″li (K.) II U NTSTECKH .; ts→tmaxx″r, d″r (Heimet; benannt nach dem Übernamen des Bauern, der früher Uhren reparierte) II H UTTW . C) -li -li: hΌ″tmaxx″rliaxx″r (K.) III L ANGN . Schwzd. Macher m. (in Verbindung mit Sachwörtern) ‹Hersteller (der mit dem BW genannten Sache)›, nomen agentis zum Vb. schwzd. mache(n) < ahd. mahhēn, mhd. machen, in der Bed. wie nhd. (Id. IV, 20ff.; 24 Kluge/ Seebold, 587; Lexer I, 2001ff.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 395). - Stellen-Bez. nach Berufs- oder Übernamen eines einstigen Besitzers. Die FNN Hutmacher und Schuhmacher sind im Kt. BE in III K O - NOLF . und L ANGN . bzw. G UGG . und IV B OLT . alt bezeugt (FNB III, 144 u. V, 116). Mad A) (Auswahl: ) mćd, ds, das mad 1531 U97 I R AD .; mćd, ds (Häuser), im Maad (Häuser) 1838 D II H ASLE ; j Mann mad zun den medrenn 1531 U59 II I FFW .; die meder um1530 U142 III K IRCHENTH .; med″r, d (K.) III R ÜML .; md″r″, xauxmd″r″ , in den Mädern 1850 JBe III Z WIES .; mćd, ds (Heimet), stost nitsich an die meder 1524-1580 U168 , Maad (Hof) 1838 D IV D IEMT .; md″r, d (Heu- und Streuemähder) IV L AU .; mad, ds (Heuland) V B RIENZ ; můd″r, uf d″r (elliptisch für můd″rlĝwwi) V G UTT .; mad, ds (steiniger Grashang) V I NNERTK .; mćd (K.), das Maad auf dem Stattfeld 1765 A V U NTS . B) aa) (Auswahl: ) Мlÿ kolers allmend mad 1531 U60 III W ICHT .; ambiss″mad, ds (K.) V I NNERTK .; ćmsligmad, ▪n d″r (Teil der Alp) V H ASLIB .; ćrεmćd, ▪m (Heimet) IV F RUT .; von dem Eggmad 1502 U157 IV S T .S TEPH .; ellmćd, ds (Heimet) IV A ESCHI ; daz Erlimad 1375 IV L ENK ; εmćd (K. mit Scheunen), das eschs mad 1493 U84 V L AUTBR .; am Ezgenmad 1367 UT , das gИt an Etzgenmad 1367 IV D IEMT .; die finel meder 1535 U161 V L AUTBR .; ab den flumedren 1502 U157 IV S T .S TEPH .; die frЎschmeder 1531 U97 (N. 1555) III M ÜHLEB .; füchsenn mad 1531 U52 II O BBURG ; das gennßen mad 1493 U84 IV R EICH .; g↓s″lmćd, im (Heuland), An Gislenmad 1378 IV E RLENB .; an Glissen Mad 1380 IV W IMM .; die hasenn meder 1534 U100 III L OHNST .; in den HЎКwmedren 1454 UT IV D IEMT .; das mad am Holtzmad 1360-1368 N IV E RLENB .; das klostermad 1493 U84 IV F RUT .; uff dem Ledymad 1502 U157 IV B OLT .; ein mad heist das mannsmad 1531 U97 I R AD .; das ballmad 1543 U154 IV R EUT .; ein mad die bergmeder um1532 U13 I ? A RCH ; Im bett mad um1530 U142 III O BDIESSB .; blatmćd (Heimet), Blattmad 1535 U161 V G RINDELW .; bramćd, im (Wald), im Brantmaad 1656 U152 (N. 1672) IV S AANEN ; von den brunn medren 1488 U156 IV S T .S TEPH .Matten; sargmad 1515 U158 IV Z WEIS .; SlКsselmad 1483 U166 , die Schlüsselmeder um1532 U13 IV E RLENB .; uff den Spiegelmedern 1535 U161 V I NTERL .; von stutz mad 1488 U156 IV Z WEIS .; tann″mćd (Bergheimet) V O BRIED ; dl″mćd (Heuland) IV K ANDERGR .; tεuk″mćd, im (Bergmahd) V R INGG .; wⁿx″lmćd (Wiese) V B RIENZ ; jn winckels mad 1531 U97 III K IRCHL .; das zagellmad 1502 U157 , das zagelmad 1515 U158 IV S T .S TEPH .Matten; das Zilmad 1527 UT III U ET . ab) (Auswahl: ) Jn gerttz mad 1518 U74 II W IEDL .; Hadmansmade um1320 IV O BWIL iS.; prato dicto Yschersmadd um1350 K5 V I NTERL .; Loubers mad 1531 U144 III A MSOLD .; mőij″rsmĬd (Dörfchen) III S IGR . s. Meiersmaad °; die Ўstermeder 1360-1368 N , die Ўst meder 1486 U166 IV Z WEIS .; j mad Jn blindmans medren 1409 U1 I L YSS ; bosßen mad 1493 U84 III A MSOLD .; von bürginen mad 1488 U156 IV S T .S TEPH .; an tennhardts mad 1497-1524 U167 IV E RLENB .; prato dicto Weitzlismad 1322 K5 , pratum in der Oeiia dictum Wetzlismad 1346 K5 V I NTERL . ac) (Auswahl: ) Clewj martis vnd Michel kКngs gemeinen medernn 1528 U2 I R APP .; vom hangenden mad 1493 U84 III H ÖFEN ; hīmćd III T HUN s. BENB I/ 2, 262; hīmČd (Bergkuppe) III B LUMST .; hĖmćd, uf ds (Alp) IV O BWIL iS.; hĥmćd, uf″m (Bärgli), am homad 1502 U157 IV Z WEIS .; ho″mđd, ds (Kuhweide) V B RIENZ ; hĸmćd, uf ds (Bort) V H ABK .; hĢm¯d (Felskopf, Weide) V H ASLIB .; homćd (Alpweide) V I NNERTK .; hĠmľd, uf″m (Einzugsgebiet des Lammbachs; Gratgebiet) V S CHWANDEN bB R .; ein matten heist die nüwe mad 1482 K1 II B ÄTTERK .; īb″rmad, ds (Dorfteil von Gadmen), Obermaad/ Obermatt (Wirtshaus und Höfe bei Gadmen) 1838 D V G ADM .; an dem witen Made 1309, 1310 V W ILD . b) med″ralp, Όf d″r, auch: ▪n d″r med″r (Privatalp), můd″ralpb▪glα (Alpweide) V L AUTBR .Isenfl.; madũili, ds (Heuland) IV D IEMT .; műd″rek (Wiese und Streueland) V G UTT .; mČdfΌr″n , ▪n d″r (ziemlich steiler Hang mit Wildheu bei Madboden) V L AUTBR .Stech.; mćkΫ″tli, ds (Scheuergut; anderer Name für d″ r hĭs″trůg″r) IV <?page no="194"?> Madretsch 210 209 S T .S TEPH .; mdlń (Heimet, K., Wald), Madlehn (Hof), Madlehnberg (Hof) 1838 D II H ASLE ; med″rxragen, im (Wiese, früher Sumpf) V B RIENZ ; mňd″rlīuw″n″n, uf d″r (Weide) V G UTT .; ob der madsmatte um1525 U20 I I NS ; md″rsmětt (Wiese) III G URBRÜ ; mňd″rbrgli (Schafberg ob Heimritz) IV K ANDERST .; kmimmůdriwλi, ▪m (kleiner Wald in der Gmeinmedri) V H ASLIB .; Madbletz 1538 U36 I B IEL / N ID .; med″rblts (K.) V M EIR .; mČdbod″n (Heuland, Bergheu) V L AUTBR .Stech.; med″rbĬrt (K.) V M EIR .; mđdtεtad″l (Scheune) V H ABK .; agro an dien Matton dicto Madstukli um1350 K5 V I NTERL . oder Umgebung; mćdεlü″xt, ▪n d″r (grasbewachsene Schluecht bei Madfuren) V L AUTBR .Stech.; méd″rwćld (Wald) V L AUTBR .Isenfl.; mćdwŤd (Weide) IV L ENK ; med″rwŤdi (2 Sennhütten, Schattstall, Weide, Wald) IV D IEMT .; Madweydly 1540 U169 IV L ENK . (Hierher? : ) md″matt″ IV A ESCHI . C) -li; Mäder (FN) -li: (Auswahl: ) vom kaltbach medly 1488 U156 , 1502 U157 IV Z WEIS .; von dem lengen medlin 1488 U156 , das Loubmedly 1502 U157 IV S T .S TEPH .; von dem Bruchmedlin 1502 U157 IV B OLT .; das Schwenders medlj 1526 UT III F ORST . Mäder (FN): (Auswahl: ) medersacher 1531 U97 I S EED .; md″rsforεt (Wald), Madersforst 1613 Rq7 , Mäders forst, ein hof 1677 Rq7 III M ÜHLEB .; Medirsgut 1257 II L ÜTZ .; des Meders halde 1361 I T ÜSCH . Schwzd. Mad, Mćd n., Pl. Mäder ‹Boden, wo das Gras gemäht und gedörrt wird, im Gegensatz zur Weide, wo man es abweiden lässt; magere, im Jahr nur einmal gemähte, nicht gedüngte Wiese an Bergabhängen (Wildheustelle)›; im Bernischen auch altes Wiesen-Flächenmass, ungefähr einer für Ackerland gebräuchlichen Jucharte entsprechend, mhd. mât n./ f. ‹das Mähen, die Heuernte; das Gemähte oder zu Mähende›, etym. verwandt mit schwzd. mäije(n), nhd. mähen, und Matte(n) nhd. ‹Wiese› (Id. IV, 71ff.; Lexer I, 2060). Das urspr. kurze ahd. đ vor Lenis ist oft sekundär gedehnt worden; im östlichen BO ist diese Kürze noch erhalten (SDS II, 49 u.a.). Wie unsere Zusammenstellung belegt, häufen sich die Mad- Namen - es sind in unserer Sammlung insgesamt über 1000 - v.a. im voralpinen und alpinen Gebiet. - In Bergregionen wird Mad noch app. verwendet; hier steht es somit der Namenbildung noch jederzeit zur Verfügung. Der FN Mäder bzw. Mader, urspr. Berufs-Bez., mhd. mâdære, mâder, mæder m. ‹Mäher›, ist im Kt. BE in versch. Gde. alt bezeugt (FNB IV, 12f.; Lexer I, 2064; RNB III, 685f.). Das Id. (IV, 75, 84) erklärt den FN Mäder als Kzf. des Heiligen Medardus, der von den Bauern für gutes Heuwetter aufgerufen wird und dessen Gedächtnistag auf den 8. Juni fällt (HDA VI, 63f.). Madiswil ° A) madisw↔u (Dorf und Gde.), villa, que dicitur Madalestwilare 795, in Madaleswilare 886, predium Madelswile 1173 US , 1173 N , (ab hier Auswahl: ) De Madilswilare 1184-1190 Qw , Madelswile 1185, Madiswilare 1194, apud Madelswilre 1201, Madelswile 1221, predium Maldeswile, Maldesswile 1223 N , Madelswile 1230 N , possessiones in Madolwile 1236 N , Madelswiler 1261-1263, Madelswiler 1264 Qs , apud Madolsiwile 1270, de Madoltswile 1275, de Madolzwile 1295, Madelswile, Madoswile um1300 N , von Madiswîle 1322, von Madelswîle, ze Madolswîle 1324, ze Madelswile 1331, 1332, ze Madoswile 1333, ze Madolswile 1341, ze Madaswile 1348, Madelswil 1353, von Madiswile 1358, ze Madeswile 1363, Jenni BrКgger von Medelswile 1370, ze Madiswile 1383, Madolswil 1385, von Madiswil 1390, ze madiswile 1415 C1 , ze Madiswiler 1456 Rq1 , Madißwyl 1522 U41 , Madiswyl 1577 Sch , Madiswyl (Pfarrdorf) 1838 D II M AD . B) b) der madißwiler acher 1531 U59 II A EFLG .; madisw→umŪsli (feuchte Talmulde des Rossbachs) II G UTBG . Zinsli (Sammlung, 200) erwägt urspr. *Madalwaltes-wⁿlćri, eine Gen.-Bildung mit dem zweigliedrigen ahd. PN Madalolt < *Madalwalt (Förstemann I, 1115), der auch dem zürcherischen Madetswil zugrunde liegt (Förstemann II/ 2, 246f.; Sonderegger, Appenzell, §§ 231.1 u. 6.1.b; LSG, 559). Die Entwicklung führt über ahd. w-Schwund im Anl. [-walt > -olt] zu *Madalolteswⁿlćri, mit Abschwächung über *Madaletswⁿlćri > Madalestwilare (Metathese ts > st) > Madaleswilare > Madelswile zur heutigen Form. Über die Mittelsilbe -isals Rest eines ehemaligen vollständigeren Namenteils s. SONB I, 40. Madiswil bildet Teil einer -wil-Namenschicht (Huttwil, Kleindietwil, Leimiswil, Lotzwil u.a.), deren Ausformung in die Zeit des alem. Landesausbaus zurückreicht (Glatthard, Aare/ Saane, 315-326; SONB I, 60-63). Madretsch ° A) mádretε (früher Dorf und Gde., heute Quartier von Biel), ze Maderechz um1300 N , iuxta villam Mardrez 1304, Gerhard dit de Madrechz 1321 N , de Maderechz 1322, 1323, villa de Madrez 1341, in confinio ville de Madresch 1347, von Madretz 1349, (ab hier Auswahl: ) zu Madretsch 1353, von madrest 1422 C1 , Madrettsch um1531 U34 , zИ Madaretsch 1538-1551 U35 , madratsch 1540 U14 , Madtretsch 1577 Sch , Madretsch (kleines Dorf mit Schule, Mühle und Säge) 1838 D I B IEL . B) b) madretεbann (Wald) I S AFN . Lat.-rom. Name mit dt. Erstsilbenbetonung. - Zugrunde liegt lat. martur (für gr. mártyr ‹Märtyrer›) mit dem Suffix evtl. -etum, in der Bed. ‹Friedhof›, und zwar urspr. wohl ein in der der Nähe eines Märtyrergrabes angelegter (FEW VI/ 1, 394ff., bes. 396; Glättli, Kirchliche Toponomastik, 13-79; Bruckner, Ortsnamenkunde, 67). Wulf Müller (brieflich) gibt allerdings zu bedenken, dass beim oben postulierten Wortbildungsmor- <?page no="195"?> Madretsch 212 211 phem -etum im 9./ 10. Jh. eine Diphthongierung von -et zu -eit zu erwarten wäre, und auch Suffixe wie -acia oder -acca mit resultierendem Zischlaut aus -cseien hypothetisch (vgl. hierzu: Kleiber, Lehnmorphem -etš ). Die heutige Mda.-Lautung ist durch Dissimilation (-rtr- > -tr-) entstanden; vgl. Mardrez 1304 > Madrechz 1321. Zu den mit unserem Etymon gebildeten, in der welschen Schweiz und in Frankreich häufig auftretenden Toponymen s. u.a. Dauzat/ Rostaing, Dictionnaire, 439; Jaccard, Essai, 262f.; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 228; Aebischer, Fribourg, 149f.; Roth, Murtenbiet, 51. Mäfi mfi (Heimet bei Eggle) III B UCHH . Der heute kaum oder überhaupt nicht mehr bekannte FlN bleibt wegen fehlenden urk. Zeugnissen vorläufig ungedeutet. Ein Zusammenhang mit dem in III H ÖFEN alt bezeugten - allerdings unumgelauteten - FN Maffli kann nicht erhärtet werden (FNB IV, 17; vgl. PN-Kzf. Maffo in Förstemann I, 1067). Mager A) mag″r″, ds/ im (elliptisch für ds magere Wäsemli) III B LUMST . B) b) mag″rgu″t, ds (Wiese mit Scheune; früher Magerwiesen) IV D IEMT .; mag″rbćd, ds (Bad; K. und Weiden), Magerbad (Haus und Vorsass) 1838 D III R ÜSCH .; uff Magerenbüel 1681 U153 (1656) IV S AANEN . Adj. schwzd. mager, Bed. i.a. wie nhd. In Toponymen übertragen für magere, ungedüngte, wenig ertragreiche Böden (Id. IV, 102f.), ahd. magar, mhd. mager, aus germ. *magra- ‹mager› ( 24 Kluge/ Seebold, 588; Lexer I, 2007; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 399). Das Magerbad N von Schwarzenbühl ° (III R ÜSCH .) stellt sich - des wohl weniger mineralhaltigen Wassers wegen - in Kontrast zu den 4 in der Nähe liegenden feisten (d.h. ‹fetten›) Bädern (Friedli III, 48). Mägert mg″rtsmatt″ (Scheuermatt) IV R EICH . Zum FN Mägert, der in IV R EICH . alt belegt ist (FNB IV, 14). Mäggissere mkiss″r″, a (Alp), mkiss″r″nèk (Egg) IV F RUT .; mkiss″r″-/ mékiss″rhįr″ (Berggipfel), Megißerhorn 1845 D IV D IEMT ./ F RUT . Benennung der Alp nach dem einstigen Besitzer: vermutlich -ćria-Bildung mit dem ahd. PN Mahtgⁿs (Förstemann I, 1083; Hubschmied, Frutigen, 51; speziell zur Wortbildung: Sonderegger, Appenzell, § 249, bes. S. 478ff.). Magglingen ° A) mákl▪ŋŋ″ (Dorf), Macalingen 1305, mont de Macolin 1335 N , in Macoleyn 1342 (in Kopie), (ab hier Auswahl: ) ze maglingen 15.Jh. U47 , zИ Magglingen 1472 Rq1 , zИ maglingen 1531 U34 , zИ Magklingen um1532 U13 , zuo macklingen 1540 U14 , Maglingen 1586/ 87 C3 , Magglingen (kleines Dorf) 1838 D I L EUB . B) mákl▪ŋŋ″, h▪ŋŋ″r (auch: hǾsmatt″; K.), Magglingen (2 Landgütchen auf Twannseite) 1838 D , mákl▪ŋŋ″màtt″ (K.), mákl▪ŋŋ″wg (einstiger durch Wald führender Verbindungsweg nach Magglingen) I T WANN . Trotz altbelegter Zweisprachigkeit ist nach derzeitigem Forschungsstand von einem urspr. gallorom., aber nach germ. Muster gebildeten, Namen auszugehen. Magglingen gehört zu einer Gruppe von räumlich nahe beieinanderliegenden Siedlungen, deren Namen die häufige romanisierte Lehnbildung germ. PN + Suffix -ingēs < -ingun zeigen, vgl. Orvin (866 Ulvinc, dt. Exonym Ilfingen; LSG, 687) und Lamboing (1235 Lamboens, dt. Exonym Lamlingen; LSG, 503f.), weiter auch Evilars/ Leubringen und Bözingen/ Boujean. Man nimmt an, dass diese ins 7. Jh. zu datierenden rom. Namen im 9./ 10. Jh. germanisiert wurden (Wulf Müller brieflich; vgl. Gamillscheg, Romania Germanica III, 11ff. u. 71ff.). Für die Deutung auszugehen ist also von frz. Macolin. Zum ahd. PN-Stamm *mđgao.ä., hier wohl Kzf. Macco bzw. mit l-Suffix Macculo o.ä., vgl. Förstemann (I, 1067ff.), Kaufmann (Ergänzungsband, 241ff.). Glatthard (Aare/ Saane, 197) ging dagegen von einer romanisierten, urspr. dt. -ingen-Bildung aus. Mägisalp ° mgisalp (Alp und Bäuert-Gde.), an Megis alpe 1372, Mägisalp 1845 D V H ASLIB .; mgisalpwàld (Wald) V H ASLIB .Gold. Benennung der Alp nach dem einstigen Besitzer: umgelautete Gen.-Fügung eines ahd. PN zum Stamm *mđga-, *mđgi-; vgl. hierzu ein in SG 879 urk. bezeugter PN Megi (Förstemann I, 1067ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 241ff.). Magistall mág▪εtau/ mág▪εtall, ▪m (Weide), an dass magenstal 1531 U144 , ab dem gutt Zmagistall genempt, stosst an das Magistal, ab dem gut zu magistall, ab dem maggistal 1543 U154 , z’ Maxistal, Magnistal 1543 UP , Magistallweid 1845 D IV R EUT . Das aus den hist. Belegen hervorgehende n. Genus lässt im GW eher schwzd. Tal n. ‹wie nhd.› (Id. XII, 1303ff.) vermuten und kaum - wie dies die heutige Mda.-Lautung suggeriert - schwzd. Stall, Stćl m. in älterer Bed. ‹Stelle, Standort, Wohnstelle, Siedlung› (Id. XI, 4f. u. 13f.). Beim BW denkt man wohl am ehesten an einen im Gen. gefügten ahd. PN zum Stamm *mđga-, *mđgi- (Förstemann I, 1067ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 241ff.). <?page no="196"?> Mäl 214 213 Mägli † Anderthalbe Juchartten Mώglis acher genempt 1573/ 74 U77a II F ARN . Zu dem in II O BBIPP alt beheimateten FN Mägli (FNB IV, 14). Magsbrunnen † by magsbrunnen i juch zwüschenn der stras von murtenn gan bielnn 1532 U4 I K ALLN . Im BW am ehesten zu erwägen ist der Gen. eines ahd. PN zum Stamme *mđga-, *mđgi- (Förstemann I, 1067ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 241ff.), der sich mit schwzd. Brunne(n) m. ‹Brunnen; ungefasste oder gefasste Quelle, Abfluss einer Quelle, Bach› (Id. V, 653ff.) verbindet. Der FN Maag ist im Kt. BE nicht alt bezeugt (FNB IV, 9). Magstu s. Matte Maguun mag΅n, ds (Haus, K. und Wald; in einem weiten Bergkessel gelegen), ab sim gИt im hinder ober siberslen […] ist gschlagen uf den Maggun, ist ietzt gesetzt uf den M[e? ]ggun/ Magun 1592 K12 , Magun 1891 TA (N. 1929) III S CHANGN . Etym. undurchsichtiges Toponym. - Die Zweitsilbenbetonung der aktuellen Mda.-Lautung könnte allenfalls auf rom., jedenfalls vordt. Ursprung hindeuten, was aber von der Lage her eher unwahrscheinlich ist. Mähren s. Märe Maiji s. Maria Mäitresse mitréss″/ můitrűss″ (Rebpartie), une vigne moistereße 1437 Wg , de uigne Moiteresse 1670 Wg , les quatre vignes sous Moiteresses 1756 Wg I L IG . Spät eingedeutschter Name. - Frz. vigne moiteresse oder kurz moiteresse f., früher auch méteresse ‹obligation de rendre la moitié des fruits d’une vigne, de la récolte d’un champ›; entspricht dem schwzd. Halbrëbe(n) f. ‹gegen die Hälfte des Ertrages einem Bauern zur Bearbeitung übergebene Reben› (Weigold, Sprachgrenze, 128; Pierrehumbert, Neuchâtelois, 372; Id. VI, 44). Määjere mij″r″, d (K.) III M ÜNCHENW . Falls bei diesem nur aktuell bezeugten Namen nicht Eindeutschung eines frz. Toponyms oder FN vorliegt, kommt am ehesten eine von der Berufs-Bez. schwzd. Mäjer m. ‹Mäher› (Id. III, 136) bzw. dem dazugehörigen Beinamen abgeleitete Movierung auf -ere(n) mit besitzanzeigender Funktion in Frage (Sonderegger, Appenzell, § 281). Nicht auszuschliessen ist auch eine elliptische Bildung aus *d mij″r″ matt″ o.ä. Majoor majĢrε-/ majĢrsek″ (Walddurchgang) IV S AANEN Saanenm. Ereignisname. - Schwzd. Major m. ‹militär. Dienstgrad› (Id. IV, 136; 24 Kluge/ Seebold, 591). - Nach der Gwp. sollen an dieser kurvigen Stelle während des Aktivdienstes 3 Majore beim Skifahren zusammengestossen und gestürzt sein. Maal B) a) r→ttmćl, ds (rückenförmige Alp in steiler Hanglage), das under Ritmal 1656 U152 (1644), uff dem obren Ritmahl 1681 U153 (1648), auff dem underen Ritmahlberg 1688 QSa (N. 1701), auf dem underen Rittmahl 1662 QSa (N. 1709), Rittmahl 1735 QSa (1709), Rittmal (Alp) 1845 D IV S AANEN ; dŋkxmēlaxx″r II M ÜNCHB . b) Hierher? : maλġǾw▪/ máλĝǾw▪ (Weidland), máλĝǾw▪gràb″n, máλĝǾw▪bàx, máλĝǾw▪εtin (grosser Felsblock) V G UTT . C) -er -er: mću″rs, ▪m (ford″r″) (Wald), mal″rsbrΌnn″ (oberhalb Westerflue) I P IET .; Jm malerts 1530 U95 , mćǾ″rsaxx″r, d″r (sanft ansteigendes K.), Mahlersacker 1876 TA (N. 1938) I R ÜTI bB. Schwzd. Mćl n. ‹Zeichen, Merkmal›, ahd./ mhd. mâl stn. ‹(Grenz-)Zeichen, Fleck, Markierung, Zeitpunkt› (Id. IV, 143ff.; Lexer I, 2014f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 396). Schwzd. Dänkmćl n. ‹wie nhd.›: bei den meisten Belegen aus unserem - diesbezüglich ohnehin nicht vollständigen - Material handelt es sich um Objektbezeichnungen und nicht um Toponyme. Auf deren Darstellung wird deshalb verzichtet. Der auf die Berufs-Bez. schwzd. Mćler m. ‹pictor› (Id. IV, 153; Brechenmacher, Familiennamen II, 229; RNB III, 753) zurückgehende FN Maler bzw. Mahler ist im Kt. BE nicht alt beheimatet (FNB IV, 20 u. 25). Mäl B) aa) līǾmǾ, ▪m (Kiesgrube und Strassenübergang) II A FFOLT . (s. Lou); Habermehlhäusli (Gütchen) 1838 D II S EEB . b) (hierher? ) der Mellacher 1529 U92 , der mell acher 1531 U97 I S EED .; mlaxx″r (Heimet), Mellacker (Heimwesen) 1838 D II W YSS .; In der luttren ab dem Mώlbach 1531 U76 II R OHRB .; mlbxxli, ds (Grenzbach mit Tuffgestein) V B RIENZ / I SELTW .; der mellbАm acher 1531 U59 II A EFLG .; zuo dem melboum 1437 U56 , Die melboum matten 1532 U62 II B ÄTTERK .; züm Melboüm 1518 U74 II R UMISB .; Der melboumacher 1533-1542 U128 III G UGG .; <?page no="197"?> Mäl 216 215 Mehlbaumen (einige zerstreut liegende Häuser) 1838 D III H ILT .; mŰlbĠm″ (Wald), die heg ze mälboumen 1435 UT (Kopie 17.Jh.), Mählbaumen 1780/ 81 A , můlbĠm″grab″/ -grbli (Bachgraben) III O BHOF .; můlbĠm″ (2 Heimet), an melboumen 1472 C2 III S IGR .; mlbīΌmtslg (Wiesland) III T HUN ; mlbĠm, ▪m (Heimet), bona sita zem MelbВme 1344, matten genant der melboum 1538 U148 , Mehlbaum (1 Haus) 1845 D IV A ESCHI ; der MelbАm luss 1357 IV D ÄRST .; mlbĠm, ▪m (Heimet), das melboКmli 1574 U172 IV F RUT .; mlbīimgrab″n, d″r (Graben), zum Mehlbaum (Haus) 1838 D V G RINDELW .Itramen; mlbīumεlő→f (Holzschleif) V G STEIGW .; melbĠm/ -bĝum, ds (einige Häuser) V L EISS .; der Mώllwώn acher 1531 U76 II R OHRB . Hierher? : mlbisék (aussichtsreiche Egg) V O BRIED . C) -er -er: hab″rmu″r, d″r (Heimet und K.) II S UM . Schwzd. Mël(w) n., im Bernischen zumeist Mäl bzw. Määl ‹(Getreide-)Mehl›, übertragen auch ‹Staub, mehlartig zerbröckelte Erde› (Id. IV, 217f.), mhd. mël, mëlwes n. ‹Mehl›, auch ‹Staub, Erde, Kehricht›, ahd. mël(o), aus germ. *melwa n. ‹Mehl› (Lexer I, 2091f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 407) zu einer Wz. *mel- ‹zerreiben, mahlen› ( 24 Kluge/ Seebold, 609). Die Mehrzahl unserer Komposita bezieht sich auf den Pflanzennamen schwzd. Mälwboum m. ‹Viburnum lantana, Sorbus aria›, evtl. nach der weissfilzigen, wie mit Mehl bestäubten Blattunterseite (Id. IV, 1242 u. 1469f.; Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 26 u. 89; Brandstetter, Bäume und Sträuche, 71; Marzell, Pflanzennamen IV, 402ff.; Bosshard, Mundartnamen, 88 u. 327ff.). MШlbach † (II R OHRB .): es ist kaum zu entscheiden, ob die Namengebung die Eigenart des Wassers anvisiert - etwa im Sinne von ‹an Sand oder körnigem Gestein reicher Bach› (Namenparallele u.a. in: Hammer, St.-Galler Rheintal, 49) -, oder ob hier eine Klammerform zu *Mälboumbach vorliegt (wie z.B. in: Müller, Flurnamen, 116). Nicht auszuschliessen ist bei einigen Namen (z.B. mellacher † I S EED .) agglutiniertes -mder vorangehenden Präp. im. In diesem Falle s. Stichwortansätze Elle bzw. Ellen (BENB I/ 1, 76). hab″rmu″r (II S UM .): schwzd. Habermëlwer m. ‹wer Hafergrütze bereitet bzw. feil trägt›. Örtlichkeitsnamen können auf die Tatsache hinweisen, dass früher Obrigkeit oder Gde. den Armen Hafermehl verteilte (Id. IV, 219). Weitherum bekannte Hafermühle im Nachbardorf Lützelflüh. Vgl. auch Mälbe. Mälbe A) mǾb″, d (Quartier), am Melben 1573/ 74 U77a II R UMISB . B) b) mǾbaxx″r (K.), am Melbacher 1518 U74 , 1573/ 74 U77a II R UMISB .; stosset uff den melben acher 1470-1490 U44 II S EEB .Grassw.; mǾb″re→n, d″r (K.), Melbenrein 1788 A II R UMISB . C) -ler -ler: der Melberer, der Melbaler um1525 U20 I V IN .; mub″l″r (schlecht bewirtschaftetes K.), bim melbeler 1532 U61 II B ANG . Zum Pflanzennamen schwzd. Mëlwele(n), Mëlbele(n), Mëlbe(n) f. ‹Melde, Ackermelde› Chenopodium rubrum bzw. Atriplex hortensis oder Atriplex patula und ‹Mehlbeerbaum› (Id. IV, 222f.), als Ableitung zu schwzd. Mëlw n. ‹(Getreide-)Mehl›, übertragen auch ‹Staub, mehlartig zerbröckelte Erde› (Id. IV, 217f.; s. Mäl). Der sachliche Bezug liegt in den weissbestäubten, gleichsam mit Mehl überzogenen Blättern der in Frage kommenden Pflanzen. Nicht auszuschliessen ist bei einigen Mälbe-Namen ein zu -b″ abgeschwächtes Mëlw-Baum oder eine Verkürzung des in weiten Teilen der Dt.-Schweiz für den Mehlbeerbaum gebräuchlichen Mëlw-Beri (Bosshard, Mundartnamen, 327ff.; Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 14 u. 22; Gubler, Liquid- und Nasalsuffixe, 151: Städele < Stadelbire). Vgl. auch Mäl. Mälche A) můlx″n, in d″r (Alpweide; früher Melkstelle) V H AS - LIB . B) b) mlx″nék (Melkplatz) V G UTT .; mlx-/ mǾxplats, d″r (K., heute Quartier) II B URGD .; mǾxplats (Melkplatz) III B ELP ; auf dem Melchplatz 1738/ 39 C3 , Melchplatz auf der Allment 1767/ 68 C3 III B ERN ; muxplats, ▪m (Siedlung; früher Melkplatz) III M ÜNS .; mǾxplats (K.; früher Weide, wo gemolken wurde) III W ICHT .Nd.; mlxplats (Stafel) V B EATB .; mlxblats (Wald; früher Ziegenmelkstelle) V B RIENZ ; mlxplats, uf″m (früher Melkplatz) V B RIENZW .; mlxplats, Όf″m (kleiner Platz; früher Melkstelle) V D ÄRL .; mlxplats (einstige Viehmelkstelle) V G UTT .; mlxplats (ehemals Weidland) V M EIR .; mlxplats (Wald) V N IEDRIED bI.; mlxplats (einstiger Melkplatz) V O BRIED .; rūnimlxplats, Όf″m (früher Ziegenmelkplatz) V R INGG .; muxbīd″ (K.) III L ANGN .; můlxbīd″ (Läger) IV B OLT .; můlxbīd″n (Melkplatz) V B RIENZ ; mlxbed″n (Alp mit Melkstelle) V G ADM .; mlxbīd″n (früher Weide mit Melkstelle) V L AUTBR . Stech.; mux″bΫ″Ǿ (Bauernbetrieb, Quartier) III B ERN / M URI s. Melchenbühl °; mlxεtapf″n, b▪n d″r (Allmend) V G UTT .; die Melchstatt 1774 Rq8 V U NTS .; mlxεtatt, Όf d″r (einstiger Melkplatz) V L AUTBR .Weng.; mlxεtatt, Όf d″r (Wiese; früher Melkstelle) V W ILD .; mlxεtŤnα (ehemals Melkplatz) IV A DELB .; mlxεtin″n, b▪n (Alp mit ehemaligem Melkplatz), mlxεtin, b▪m (Stein neben Melkplatz) V G ADM .; mlxεtin″n, b▪n (Melkplatz) V I NNERTK .; mlxεtu″l, d″r (Bergspitze in Form eines umgekehrten Melkstuhls) V L AUTBR .Stech. C) -er(e); -i; -ter -er(e): Melckerenforsas im Mossfang 1712 QSa (N. 1715) IV S AANEN ; mux″rhīg″r II W OLFISB .; mux″rhΫb″li <?page no="198"?> Malz 218 217 (früherer Melkstand) II R UMISB .; mΌx″rshŷs, ds (Heimet), Melchershaus (Heimwesen), Melchershütte (Haus) 1838 D II E RISW ./ W YSS .; mux″rplats (Teil der Allmend) II W OLFISB .; mux″rwéid (Heimet), Melchersweid (Heimwesen) 1838 D II W YSS .; (hierher? ) die zwo Melcherri 1451 UT IV ? D IEMT . -i: dz mad in Melchinon an Kiley 1449 UT IV D IEMT .; mlx→ (Weidland) IV Z WEIS . -ter: mlxt″r″nek (Weide) V R INGG .; m▪uxmuxt″rli (id. mit lŋmćdwéid) III H EIL . Vb. schwzd. mëlche(n), mhd. mëlchen, mëlken ‹(das Vieh) melken›, ‹Milch geben, an Milchertrag zunehmen›, ahd. mëlcan, aus germ. *melk-a ‹melken› (Id. IV, 195f.; 24 Kluge/ Seebold, 612; Lexer I, 2092; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 407) bzw. Adj. schwzd. mëlch, mhd. mëlch, mëlk ‹milchgebend; Milch erzeugend, den Milchertrag fördernd (von Viehfutter)›, auch ‹günstig (vom Gedeihen milchreicher Futterkräuter), reichlich fliessend, ertragreich (an Heu), nützlich›, ahd. mëlc (Id. IV, 193f.; 24 Kluge/ Seebold, 612; Lexer I, 2092; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 407). - Die meisten unserer Namen bezeichnen Stellen, wo man (auf den Alpen) im Freien zu melken pflegt(e) oder wo die Milchleistung förderndes Gras wächst bzw. wuchs. Mälcher: schwzd. Mëlcher, Mëler m. ‹Melker, Kuhhirt›, mhd. mëlcher, mëlker (Id. IV, 197; Lexer I, 2093). Die (über-)offene e-Lautung unserer Mda.-Belege schliesst eine Zuweisung zum PN Melchior eher aus (vgl. Melch/ Melk). Mälchi: Verbalabstraktum schwzd. Mëlchi f. ‹Arbeit des Melkens›, auch ‹Ertrag eines einmaligen Melkvorgangs›, hier wohl ‹Ort, wo man melkt und/ oder den Milchertrag misst› (Id. IV, 197; Namenparallele: RNB II, 459). Mälchter(e): schwzd. Mëlchtere(n) f. ‹hölzernes, langrundes Gefäss für Flüssigkeiten›, oft Dim. als ‹Melkeimer› (Id. IV, 210f.), übertragen auf Geländeform. Male- Male I; Male II Male I B) b) mal″gssli (Weg) I B ÜET .; mal″hŷsbrünn″li/ -br▪nn″li/ -brunn″ (Quelle im Malewald; beidseitig 2 Eselstritte im Felsen, deshalb auch esǾfΌ″sstrapp″brίnn″li) I T ÜSCH .; mal″wald, älter mal″wagwald (Wald), [dt. Namenüberlieferung: ] Malwag 1578 Wy , Malewag 1661 Wy , Mahlenwag 1768 Wy , Malenwag 1780 Wy , Mahlenwagwald 1816 Wy , Mahlenwald 1818 Wy , Mahlenwaagwald 1838 D , [frz. Namenüberlieferung: ] Malawaux 1529 Wy , Maluaulx 1551 Wy , Mallevauld 1579 Wy , Maluaulx 1657 Wy , Malvaux 1775 Wy , Malaval 1805 Wy , Malavaux 1817 Wy , Maleveaux 1819 Wy I B IEL . Male II im Malenried 1663 U115 III B ERN Bümpl. Eine klare etym. Abgrenzung der Namen ist schwierig. I. Male(wag)wald: Wulf Müller (bieflich) hält den Namen für romanisch mit verschiedener deutscher Anpassung. Ausgehend von der frz. Grundform 1529 Malawaux liesse sich der komponierte Name damit zurückführen auf rom. male (bzw. fem. mala), frkpr./ frz. mal ‹schlecht› und rom. vallis f., frkpr./ frz. val ‹Tal› (REW, 5257 u. 9134), also etwa im Sinne von ‹schlechtes, unwirtliches, gefährliches, schwieriges oder böses Tal›. Rom. mala, male, mau findet zur Bildung von ONN häufig Anwendung (Bossard/ Chavan, 36; FEW VI/ 1, 123f.). - Nähme man dagegen die dt. Namensform 1578 Malwag als primär an, so käme als BW schwzd. Mćl n. ‹Zeichen, Merkmal›, mhd. mâl stn. ‹(Grenz-)Zeichen, Fleck, Markierung, Zeitpunkt› (Id. IV, 143ff.; Lexer I, 2014f.) in Frage und als GW schwzd. Wćg m./ f., mhd. wâc m., wâge f. ‹bewegtes, wogendes Wasser: Strömung, Flut, Fluss, Wasser überhaupt› (Id. XV, 662ff.; Lexer III, 623), hier also etwa im Sinne von ‹Grenzgewässer›. Die frz. Namensform wäre in diesem Falle eine lautliche Adaption der dt. (vgl. hierzu: Wyss, Bieler Fluren, 53ff.). II. Am ehesten zu einem ahd. bezeugten PN Malo (Förstemann I, 1086 u. II/ 2, 192f.), falls anl. mnicht einfach auf Agglutination des Nasals der Präp. im beruht; vgl. dazu: Jm allenried 1534 U100 III K ÖNIZ (BENB I/ 1, 17; Al(l)-). Maler s. Maal Malieri mal●″r▪, ▪m, (Pl.) mal●″r″n▪, d (Heimet und Mahdgebiet, Wildheuhang) IV A DELB . Nach Hubschmied (Frutigen, 21) rom. Namenkompositum aus lat. mala ‹schlecht› und lat. ćrea f. (afrz. aire) ‹Fläche, freier Platz, Tenne› (REW, 5257 u. 626; FEW I, 133ff.). Gemäss Hubschmied hätten die Alemannen das in rom. Toponymen häufig vorkommende Flurnamen-GW in der altfrkpr. Form *-Ńri (s. Glossaire I, 228f.) übernommen und ihren Neutren auf -ⁿ(n) angeschlossen, wobei sie zudem das -Ńzu -iabzw. -iediphthongierten (Hubschmied, a.a.O; Braune/ Eggers, Ahd. Grammatik, 35f.): rom. *mal(a)Ńri ‹schlechter Platz› > alem. *Malieri. - Wulf Müller (brieflich) erachtet diese Herleitung u.a. wegen des heute nicht f. Namengenus als unwahrscheinlich, schliesst jedoch späteren rom. Einfluss aus dem Wallis nicht aus. Zu bedenken gilt es bei der Hubschmiedschen Deutung ferner, ob Adelboden in der Zeit der ahd. Diphthongierung (ca. 8./ 9. Jh.) schon alemannisiert war. Malz der Maltzacker 1529 U33 I J ENS ; mautsgrbl▪ (Bach, in Thunersee fliessend) III H ILT . Wohl zum Adj. schwzd. malz ‹faulig, verdorben, in Folge von Feuchtigkeit, bes. von Früchten› (Id. IV, 223f.), Nbf. zu mhd. malâtzic ‹krank, aussätzig› (Id. IV, 166; Lexer I, 2016; vgl. hierzu die Malzgasse BS), oder zu mhd. malz ‹weich, sanft, schlaff, kraftlos› (Lexer I, 2021), bezogen auf aufgeweichten, sumpfigen Boden. Die FNN Malz, Malzach und Malzacher sind im Kt. BE nicht alt bezeugt (FNB IV, 27). <?page no="199"?> Mamishaus 220 219 Mamishaus ° mamishŷs (Weiler), Mammishauss 1764 A , Mamishaus 1780 A , zu Mamishaus (3 Höfe mit 1 Schmiede) 1838 D III W AHLERN . Hŷs-Bildung; als 1. Kompositionsglied vermutlich ein verkürzter - urspr. zweigliedriger - ahd. PN, dessen bestimmender Teil den Stamm *mamenthalten könnte (Förstemann I, 1088 u. II/ 2, 196; Kaufmann, Ergänzungsband, 246). Vgl. auch Mammiszelg †. Mammecht mamm″xt, ds/ ▪m (K.) II W OLFISB . Diese vermutlich stark abgeschliffene Namenform kann ohne hist. Belege vorläufig nicht gedeutet werden. Mammiszelg † ein bislig juhart an mammis zelg 1437 U56 II U TZTF . Etym. s. Mamishaus °. Mäns. Men- Maan/ Mond B) ac) halbmĬnd (Felsstück mit entsprechender Form) V G RINDELW .Scheidegg; halbmēnd, d″r (halbmondförmiger Wildheubezirk) V L AUTBR .Isenfl. b) mćmm▪lx, d″r (Alpweide) V G ÜND .; mćmm▪lx″r (Alpweide mit Vertiefung; id. mit mćmm▪lxblts) V L AUTBR . Isenfl.; mam▪uxlīx, ds (einige hundert Meter lange Höhle unter Fels) III S IGR .; męmilxlīx (Höhle) IV K ANDERGR .; męmilxlīx (Höhle) IV K ANDERST .; mamilxlīx (Höhle) IV O BWIL iS.; mamilxlīx (Höhle) V B ÖN .; mćmm▪lxlīx, ds (Bodenaushöhlung) V B RIENZ ; mam▪lxslīx (Höhle in Felswand) V B RIENZW .; mćm▪lxlīx (Felshöhle) V I N - NERTK .; (hierher? : ) ćm▪Ǿxbax, d″r (Bach; unterer Teil der Rotilauch) II R UMISB .; mćmm▪lxblts (kleine Alpweide mit Bodenaushöhlung; auch mćmm▪lx″r) V L AUTBR . Isenfl.; màm▪lxsbr●d, ds (kleiner Wildheuplatz) V B RI - ENZW .; mćs↓″t″n (vom aufgehenden Mond beschienene Bergflanke mit Schafweide) V I NNERTK . Schwzd. Mćn, Mēn u.ä. m. ‹Mond›, ahd. mćno, mhd. mân(e) m./ f. ‹Mond› (Id. IV, 234ff.; 24 Kluge/ Seebold, 628f.; Lexer I, 2026; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 399f.). Schwzd. Mćnmilch f. ‹Berg-, Mondmilch, weissliche, schaumartige Masse in den Klüften der Kalkalpen, Galaktit› war ein altes Heilmittel für Mensch und Vieh. Sie wurde dem Einfluss des Mondes zugeschrieben; naiverweise glaubte man auch, sie werde aus dem Mond gemolken (HDA VI, 538f. u. 3, 256f.; Id. IV, 203; LUNB I/ 2, 679). Määndig s. Men- Mänebode mn″bod″, d″r/ ▪m (2 Heimet, ob dem Beret gelegen; schöner Boden), Mennenboden (Hof) 1838 D IV B OLT . Wegen fehlender bzw. widersprüchlicher urk. Formen (gemäss der lokalen FlNN-Sammlung von Karl Stocker (1976 St ) wird das Heimet in früheren Dokumenten Benenboden genannt), lässt sich der Name vorläufig nicht sicher deuten. Mange męŋ″/ męŋi (Dorfteil) II R OGGW . Schwzd. Mange(n), Mangi f. ‹Maschine, Walze zum Glätten von Weberwaren, auch das sie enthaltende Gebäude›, mhd. mange f. ‹Kriegsmaschine zum Schleudern von Steinen›, dann ‹Glättrolle, -walze›, entlehnt aus mlat. manganum n., manga (u.ä.), dieses wiederum aus gr. mánganon n. ‹Wurfmaschine› (Id. IV, 328; Lexer I, 2029; 24 Kluge/ Seebold, 595). Mangel s. Mangold Mangold maŋolts-/ maŋ″lsgú″t (Heimet, Vorsass), das hindere Mangelsgut 1688 QSa (1611), auf dem Mangoldsgut 1656 U152 (N. 1731), Mangelsgut (Häuser) 1838 D , maŋ″lsgú″tfīrεůs IV S AANEN ; (wohl nicht hierher) manlehen ze mangoltzbДl nach1316 N III H OMB .; maŋ″lsrí″d (mageres Wiesland mit Stall und Scheune) V D ÄRL . Zu dem in SG bereits im 8. Jh. urk. belegten - dem Stamm *managzugehörigen - ahd. m. PN Mangold (Förstemann I, 1092f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 247f.; Id. IV, 328f.), zu ahd. manag ‹manch, viel› (RNB III, 214f.). - Der gleichlautende FN ist im Kt. BE nicht alt bezeugt (FNB IV, 30). Der Beleg aus III H OMB . ist zu den bereits unter dem Stichwortansatz Angis-/ Angels- (BENB I/ 1, 33) aufgeführten zu stellen, der Beleg aus V D ÄRL . zu dem ebendort genannten aus der Nachbar-Gde. V L EISS . Es dürfte agglutiniertes - wohl von der Präp. im herrührendes - m vorliegen. Zur Etym. s.d. Mani/ Mäni A) mani, d″r/ ▪m (Heimet) III R ÜD . B) b) Manihaus (1 Haus) 1838 D II D ÜRRENR .; man→shǿs, ds (Heimet) III W ALKR .; mn▪hǿs, ds (Haus im Dorf), mn▪mattα (K.), Manny matten 1524-1580 U168 IV F RUT .; męnismattli (K.) IV D IEMT . Der FN Mani ist v.a. im Simmental und in der Landschaft Frutigen verbreitet (HBLS V, 16) und dementsprechend alt beheimatet in III Z WIES . und IV D IEMT . (FNB IV, 30). Mäni wohl affektivische Uml.-Form. - Vgl. hierzu auch die zu den PNN Manuel und Hermann gehörenden Kosebzw. Dim.-Lautungen im Schwzd. (Id. IV, 295) sowie den Stichwortansatz Mann. <?page no="200"?> Mann 222 221 Mann A) męnn″n, b▪ (Wegmarkierung in Form von 3 Steinhaufen) V I NNERTK . B) a) (Auswahl: ) zwКschen steffan peters achermanns matten 1531 U97 I R AD .; axx″rmćεtΫkxl▪ (Heu- und Ackerland) V L AUTBR .Isenfl.; axx″rmanshŷs (ältestes Haus in Mürren; frühere Flur-Bez. axx″rmć) V L AUTBR .Mürr.; al″mansmdl▪ (K.) IV Z WEIS .; eŋ″lmashΡs (Vorsassen mit Scheunen) V M EIR .; der vώlldÿmanns acher 1531 U51 II R UMEND .; einem Rebstück, gen. Fulschman 1358 I T ÜSCH .; Jenni uffem Geisman 1389 R2 II K RAUCHTH .; götεm″sri″d (Häusergruppe mit Heimet), gotschmannsried 1467 C2 III A LBL .; grant-/ grampmć, d″r (Magerweide, Rutschgebiet), dictum Grantmon 1331 IV F RUT .; an growenmansacher 1474 U30 , an grauen mans Jssel 1531 U34 I S CHEUR ./ S CHWAD .; gròsm″sgrínd (Felsklotz) V O BRIED ; hęrtmannsaxx″r (K.) V L AUTBR .; hartmannsw↓l/ hćrmiswⁿl (Weide) IV B OLT .; Heilmansacher 1547 UP II K RAUCHTH ./ B OLL .; heintsmannsmatt″ (Wiese mit Scheune) IV Z WEIS .; Der heittmanß acher 1535 U101 III W OHLEN ; hermannsbrΌnn″, b▪m (Quelle) I L YSS ; vnderm Hugman 1554 U109 III K ÖNIZ ; hИttman acher 1531 U59 II G RAF .; xadl″m″, im (3 Heimet), im Kadelmann 1728 A III E GGIW .; Chelimannes 1250-1256 II H EIMISW .; x▪ux″mćwaud (Wald) II H ERZB .; xīufm″nsgćrt″n (kleiner Garten) V I SELTW .; xratsm″, d″r īb″r/ Όŋ″r (2 Heimet), ab dem Kratzmann 1771 A III L ANDISW .; landmansr▫n, d″r (Heimet) III G UGG .; līxm″sbђ″u (Häuser und Land), von LochmannsbДl 1345 III B LUMST .; mosimćkxanćl (Kanal) I I NS ; ībmannsré▪n (Wald) III O BDIESSB .; ópm″r↕″d (2 Wohnhäuser, 2 Scheunen, gutes Mattland), Obmannsried (Bauerngütchen) 1838 D V L EISS .; scoposa dicta Ofemans-scoposa 1317 III H ÄUTL .; baxm″, d″r (K.) III B IGL .; brgmaswťd (Weide mit Scheune) IV Z WEIS .; die pfeydmanß meder 1529 U33 I B RÜGG ; In blindmans ridern 1427 U78 I L YSS ; brxmćsgΏ″t (Scheuergut) IV L ENK ; Brotmans Matten um1525 U20 I I NS ; bΫ″um″εwáŋ (Heimet, K. und Wald) III R ÖTH .; zu Buwmannshuß 1534 U100 III W ALD Zimm.; roelmanssacher 1528 U2 I M EIK .; rΑmpfmćsflú″ (von Felsband umgebene runde Kuppe) IV R EICH .; rКtimanns bÿfanng 1533-1542 U128 III G UGG .; an schiffmans matten 1500 U48 III T HUN ; predium dictum Schiltmanslen 1347 V M ATTEN ; εwárts″mmaεtèin (grosser Felsblock) V S CHWANDEN bB R .; oben an Schwendenmanina 1527 UT III U ET .; von einer mattenn heist der Seeman 1493 U84 IV S PIEZ ; der Spillmannsboden 1485 UP IV R EICH .; εtŘimasèk (Wildheugebiet) V S AX .; hinder Steinmanshuss 1361-1369 N (um1467 in Kopie) IV E RLENB .; Trutmans bach 1538 Rq1 III A LBL .; TКtschmans gИt 1376 II W IEDL .; wei″rmćshſs (grosses Bauernhaus; seit E. 17. Jh. mit Restaurant), by Wyermanshauss 1561 U170 III B ERN Bümpl.; by den wilden mannen 1591 U130 III A LBL .; An willdenmansacher 1533-1542 U128 III G UGG .; w▪ld″ mć, Όf″m/ am (Alp), Hauptwildenmann 1577 MW IV S AANEN ; w↔ssmasflù″ (Fluh und Weide) IV F RUT .; witten manes huß 1488-1514 U82 III R IGG . b) der Mansacker 1390 I L ENGN .; (hierher? ) manǾaxx″r (K.) II G RAF .; mánn″flù″ (Fluh) III G UGG .; von Mannshauss 1734 A II E RISW .; manshŷs (Heimet), Claus z mans huß 1530 U69 , Der hoff Z manß huß 1539 U71 , Die zwen höf zИ Manshus 1569 U72 , Mannshaus (Heimwesen) 1838 D , manshuswéid (Heimet) II W YSS .; ze Manshusen 1360 III G ERZ .; von einer matten genant manslen 1528 U2 I G ROSSAFFOLT .; an das manlechen 1488 U156 IV S T .S TEPH .; malŃ, ds (K.) V B EATB .; ein mad heist das mannsmad 1531 U97 I R AD .; pratum in volgari zwei mannes mat 1335 III K IES .; Mansmatt um1350 K5 V I NTERL .; man″bxxl▪ (Graben), stost an den Manebach 1435 UT , Manebach 1542 U145 III O BHOF .; mànn″nbČlm (K.), Mannembalm 1362, Mannenbalm 1577 Sch , Mannenbalm (Gehöft) 1850 JBe V M EIR .; vor Mannenbergs schКre 1345 N II B URGD .; Mannenbergs byvange 1382 II H EIMISW .; mann″brg (2 Heimet, K. und Wald), uffem Mannenbärg 1682 A , Mannenberg (Weide mit gleichnamigem Hof im Dorfviertel) 1850 JBe II R ÜEGS .; mann″brg, d″r (Wald), den Mannenberg 1376 R3 , under dem Manenberg 1529 U92 III B OLL .; mannbergs Mattenn 1530 U95 III R ÜD .; von mannenbergz gИt 1460 U78 III T RUB ; man″brg (Heimet, Burgruine), versus Mamerberg 1270 N , de Mannenberc 1275, in castro de Mannenberg 1304, (ab hier Auswahl: ) die burk zu Mannenberch 1348 Rq1 , ze Obern mannberg 1427 U78 , von dem hoff mannenberg 1502 U157 , man″mbrggr▪nd (Fluh), man″mbrgwćld (Wald), Mannenbergwald (Waldung) 1838 D IV Z WEIS .; mànn″nbĭd″n, d″r (K.) V M EIR .; mIJnn″bΏ″x (Wald), das mannen bИch, ann die manenbИchen acher 1531 U59 II I FFW ./ S CHEUN .; die Mannen bИch eggerden 1531 U59 II Z UZW .; der MannenbКell 1535 U101 III K AUFD .; męnn″bάu, s (K.), Der mabКel acher 1535 U101 III W OH - LEN ; mann″ri″d, ds (Heimet, K.), Jm manenried, Jm obernn mannried 1531 U97 , Mannenried 1554 U109 , Hof Mannenried 1850 JBe III B ERN ; mann″ri″d, ▪m (Dorfteil von Muri), Mannenried (Landstück) 1850 JBe III M URI ; marí″d (Dorf) IV Z WEIS . s. Mannried °; mann″wg, d″r V B RIENZW .; mann″w↔u (K.) I N IEDRIED bK.; mann″w↔u (K.), Manenwyl 1631 A , Manniwyl 1795 C3 , Manuwyl (Dorfteil) 1838 D , Mannewil 1895 Z , mánn″w→uàxx″r (K.) III G OL . C) -(d)ler; -(d)li/ -(dl)eni (Pl.); -el; -(t)schi -(d)ler: hćrmandl″r, d″r (Berghang) V G UTT .; drⁿ-/ drΡmnnl″r/ -mnndl″r, d″r (Berggipfel) IV A DELB ./ D IEMT ./ F RUT . -(d)li/ -(dl)eni (Pl.): CA) man″l▪, ds (Heimet, K.) III R ÜSCH .; manndl▪/ <?page no="201"?> Mann 224 223 mnndl▪, b▪m (Steinmann; Koord. 667/ 166), mnndl▪, b▪m (Steinmännchen, Koord. 667/ 168) V G UTT .; manndl▪, ds (höchster Punkt des Gummenhubels) V H ASLIB .; mnndl″n▪, mndl″n″n, b▪n (Felszacken) V L AUTBR . Isenfl.; mnndl″n″n, b▪n (Schutzhütte in Nähe von Steinmännchen) V L ÜTSCH . CBa) ędΌmnnl▪ (Wald; auch εtkxhīuts″r), den Wald Adelmenli 1194 Qw , vnd den wald, der do heisst Adelmanningen, et silvam que vocatur Adelmänly, Adelmenli 1224 (15.Jh. in Kopien), Adelmännli-Wald 1850 JBe II L ANGT ./ R OGGW .; g↓g″rr″manndl▪ (Figur in der Fluh, auch g↓g″rr″n) V I NNERTK .; hćrd″rmanndl▪, ds (Gesichtsbildung im Fels) V U NTS .; bǿmanndl▪, ds (Wald und Weide) IV A DELB .; sĭǾs-/ sĮsmnnd″n▪, d (kleine Steinspitzen, Jägerstelle) V L AUTBR .Mürr.; εtinmanndl▪, b▪m (Wegmarkierung) V G ADM . CBb) mnnl▪sék (Egg) V G UTT ./ I NNTERTK .; můnnliflu″ (Berggipfel), Mannliflu 1784 A IV D IEMT ./ F RUT .; mnl″n″rⁿs (Geländestelle unterhalb Chegel) V B ÖN . -el: mnd″lgrab″, d″r (Graben) V B ÖN . -(t)schi: (hierher? ) Mäntschihüser (2 Heimwesen; Name nicht mehr gebräuchlich) 1958 Jv II U NTSTECKH . Zu schwzd. Mć(n) m. ‹Mann, Mensch, Untertan, Vasall›, ahd./ mhd. man m., aus germ. manēnm. ‹Mann, Mensch› (Id. IV, 239ff.; 24 Kluge/ Seebold, 596; Lexer I, 2021ff.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 397) oder einem darauf beruhenden ahd. PN Manno u.ä. (Förstemann I, 1090 u. II/ 2, 198ff.) bzw. einem bereits in mhd. Zeit bezeugten FN Man (Socin, Mhd. Namenbuch, 429), der im Kt. BE in versch. Gde. als Mann alt beheimatet ist (FNB IV, 30). In Toponymen steht Mć, Dim. Mann(d)li u.ä. oft für sogenannte Stei(n)mann(d)li, d.h. pyramidenförmig aufgeschichtete Steinhaufen, die im Gebirge Bergpfade markieren, einen Gipfelpunkt kennzeichnen oder metaphorisch für Felsblöcke und eigentliche Berge verwendet werden (Id. IV, 243 u. 280; Zinsli, Grund und Grat, 331). Als Glied von Komposita erscheint das in der Mda. vielfach zu -m″ abgeschwächte Mann in PNN und in FNN, die häufig auf den früheren An- oder Bewohner einer Lokalität Bezug nehmen (Id. IV, 240). Männlichen mnnl▪x″n/ mnnl″x″n, d″r/ Όf″m (Berggipfel mit Alp; Koord. 638/ 163, Punkt 2342.6), von dem berge und horne genempt Menlicha 1398 Rq8 , Mänlichen (Berg und Alp) 1845 D , Männlichenalp 1850 JBe V G RINDELW .Itramen/ L AUTBR .Weng./ L ÜTSCH .; mnnl″x″n, d″r/ Όf″m (Berggrat und Gebirgshang; Koord. 653/ 172) V M EIR . Urspr. Alpname, der auf den Gipfel übertragen worden ist. Zu erwägen wäre (so erstmals Gatschet, Ortsetym. Forschungen, 21) schwzd. Mann(s)lehe(n), -lŃn, -lëhe(n), -lëche(n) n. ‹nur im Mannesstamm vererbliches Lehen, feodum masculinum›, mhd. manlê(he)n stn. (Id. III, 1238; Lexer I, 2033; so auch Zinsli, Flurnamenpaare, 157), später im Volksmund bedeutungsmässig und lautlich wohl angelehnt an Adj. schwzd. mannli(ch) ‹mannhaft, tapfer› bzw. an umgelautetes nhd. männlich, mhd. man-, menlich (Id. IV, 292; Lexer I, 2033). S. auch Läche/ Lee(n). Mannried ° A) marí″d (Dorf), apud Manriet 1325, von Manriet 1346, apud Manried 1357, ze Mannried 1360 N , Peter Hasler von Manried 1374, Mannried 15.Jh. UP , ze mannerid, mannenried, mannried 1427 U78 , Mannried 1451 U155 , zИ Mannried 1486 U166 , (ab hier Auswahl: ) Manriedt 1497-1524 U167 , Manryed 1524 UP , Mannried 1548 U160 , Marriedt 1577 Sch , z’Mariedt 1592-1595 C3 , Maried 1641/ 42 A , zu Maried 1721 A , Mannried 1783 C3 , Mannried (Dorf) 1838 D IV Z WEIS . B) b) mari″dallm▪ (Weide, Allmend), marí″dflu″ (Felswand), marí″dgrab″ (wasserführender Graben), marí″dbax (Bach), marí″dwald (Wald), Jn der mannried zelg 1548 U160 IV Z WEIS . Ried-Typus mit dem sehr häufigen ahd. PN Manno o.ä. (in SG in der Graphie Mano seit a. 799 mehrfach bezeugt) als bestimmendem Glied (Förstemann I, 1090 u. II/ 2, 198ff.). Vgl. Mann. Manschurei manεǾréi, ▪ d″r (K., ehemals Niederwald) I BusswbB. Ereignisname nach der im NE-Teil Chinas gelegenen Mandschurei. Die Benennung soll während des russisch-japanischen Krieges erfolgt sein, als man auf dem Grundstück Rodungsarbeiten ausführte. Vgl. die Parallele im Kt. TG, wo sich das Namengebungsmotiv wohl gestützt auf die abgelegene Lage auf der Hochebene ergab (TGNB I/ 2, 863). Mantel mant″lflΠ″ (Felspartien im Waldhang) III W AHLERN . Felsgebiet benannt nach Form oder (Schutz-)Funktion; zu schwzd. Mantel m. ‹wie nhd.›, speziell auch ‹Schutzvorrichtung an Gebäuden› oder ‹diejenige Wand einer Burg, welche zugleich Ringmauer und Mauer des Hauses ist›, mhd. mantel, mandel, ahd. mantal, entlehnt aus lat. mantellum, mantŃlum n. ‹Hülle, Decke› (Id. IV, 340ff.; 24 Kluge/ Seebold, 597; Lexer I, 2038; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 400). Vgl. Mantli. Mantli manntli (Hof), Mantle (Haus) 1838 D II E RISW . Ohne alte hist. Belege schwer deutbar. Lautlich böte sich das im Bernischen belegte schwzd. Mantle, Mantli n. ‹weite Jacke der Frauen, die auf dem Lande allmählich die alte Tracht verdrängt› <?page no="202"?> March 226 225 an (Id. IV, 343), zu lat.-rom. mantellum ‹Hülle, Decke› (REW, 5326), frz. mantelet. Vgl. Mantel. Mäntschele s. Möntsche Manuel mánΌŃlwg, d″r (Weg) I E RLACH . Benannt nach dem in Erlach als Landvogt tätig gewesenen Berner Maler, Dichter, Staatsmann und Reformator Niklaus Manuel, genannt Deutsch (um 1484-1530; Wagner, Niklaus Manuel Deutsch, 17). Vgl. auch Manuelgut und Manuelhaus zum in III B ERN alt bezeugten FN Manuel (Weber, Stadt Bern, 155f.; HBLS V, 17f.). Mänzflue mntsflú″ (Fluh), Mensflueh 1927 F IV G STEIG . Der heute nach Auskunft einer Gwp. im Volksmund nicht mehr bekannte Name lässt sich ohne älteres hist. Belegmaterial und wegen widersprüchlicher konsonantischer Lautung in der Wortfuge (Spirans versus Affrikata) kaum zuverlässig deuten. - Vgl. u.U. die Stichwortansätze Mänziwil oder - falls von einer Agglutination auszugehen wäre - Änz-/ Enz- (BENB I/ 1, 88f.). Mänziwil mnts→w↔u (Weiler), (Auswahl: ) Иlrich von Mentzenwyll 1360, Mentzenwil 1375 R3 , der hoff ze Mentzenwil, 2 hЎff ze Mentzenwyl 1473 Rq6 , Mentzenwil 1479-1563 Ar , mentzenwil 1531 U97 , Mentzwyl villa 1577 Sch , Mänziweil 1758/ 59 C3 , Mänzenweil der Herrschafft Worb 1770/ 71 C3 , Menziweil (Hof und 2 Häuser) 1838 D III V ECH . mnts→w→uék (Aussichtspunkt mit Wirtshaus) III V ECH . Wil-Prägung mit einem gekürzten - aus versch. obd. ONN erschlossenen - ahd. PN *Menzo (Kaufmann, Ergänzungsband, 248), wobei die Zuweisung zu einem germ. Stamm mehrdeutig bleibt (vgl. RNB III, 215; Förstemann I, 1071ff. *magan-, 1092f. *manag- und 1093f. *mand-; Socin, Mhd. Namenbuch, 152). - Der in *Menzo enthaltene Primär-Uml. ahd./ mhd. -őwird mda. vor Nasalverbindung zu -gesenkt (vgl. u.a. SDS I, 35ff.). - Der FN Menzi ist im Kt. BE nicht alt bezeugt (FNB IV, 92). - Vgl. auch Menziken AG (Zehnder, Gemeindenamen, 269) und Menzingen ZG (Dittli, Zuger Ortsnamen III, 292f.) sowie LSG, 588f. Mars. March Märb B) b) mrbék (wilde, rauhe Gebirgsgegend) IV K ANDERST . C) -ene; -ig -ene: mrb″n″ (Alpteil) IV A DELB . -ig: mrb▪glükx″/ -lukx″, mrb″lukx″ (Übergang) IV K ANDERST . Adj. schwzd. marw, mćr ‹mürbe, weich› (Id. IV, 429), ahd. marawi, maro ‹zart›, mhd. mar, -wes ‹reif, mürbe, zart, gebrechlich› (Graff, Ahd. Sprachschatz II, 831f.; Lexer I, 2041), im Ablautverhältnis zu mhd. mürwe, mür(e) ‹mürb›, ahd. muruwi ( 24 Kluge/ Seebold, 638; Lexer I, 2255; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 427). Unsere Belege - wie auch die Bed. von schwzd. murw, mürb u.ä. (Id. IV, 429f.) - lassen vermuten, dass ahd. marawi ebenfalls die verwitterte oder morsche Eigenschaft des Gesteins bezeichnen konnte, in ähnlichem Sinne etwa wie schwzd. fŷl (vgl. BENB I/ 1, 174f.; Hubschmied, Frutigen, 40). Bezüglich der Namen der beiden durch den Übergang der Märbiglücke verbundenen Felsgebiete Märbegg BE und Märwig VS (vgl. LK) muss vorerst offen bleiben, ob es sich um Mda.-Erweiterung des Adj. mit dem Suffix ahd. -ⁿg (Sonderegger, Appenzell, § 253) oder um abgeschwächtes -egg handelt. Eine mit -ⁿn (statt -i) umgestaltete Pl.-Form zu ahd. marawi sieht Hubschmied (a.a.O.) in Märbene f.; so nennt man im Kandertal den Alpenwegerich, Plantago alpina (vgl. Lauber, Frutigdeutsch, 44). March A) ab einem stuck erdterich genant die march 1591 130 III G UGG .; marx, d (Häusergruppe mit K.), an der March (einige geringere Höfe) 1838 D III L ANGN ./ L AUPERSW .; auf der March (1 Haus) 1845 D III S CHANGN .; mĚrx, in d″r (Weide) IV A DELB .; mćrx, ▪m (K. mit Gebäuden), ze March 1382 IV K RATT .; dz Tristet, das man nemet du March 1352 IV S T .S TEPH .; mćrx, d (Heugut) V G RINDELW .; und einen vierdenteil des stafels geneimpt ze Margk 1386 V G STEIGW .; mćrx, d (Scheuergut) V H ABK .; ein gИt genant die march 1524-1593 U168 V I SELTW .; an der alpe marche 1391 Uk2 V L AUTBR .; in der Marchen 1535 U161 V R INGG . B) aa) In der gotshus march 1547 U137 III R ÖTH .; hīltsmćrxbćlm (Wald) V G STEIGW .; hīltsmćrx, an d″r (gerodetes Grundstück), hĭltsmćrxεtŭkx (schmales Waldstück und K.) V H ABK .; situm prope setondium dictum Sleifers holzmarch 1314 V W ILD .; die Stouffen march 1538 UT III R ÖTH .; funff Jucharten genant der Zilmarch acher 1529 U92 , der zylmarchacher 1531 U3 I M EIK . ab) die Alp Schörgetzmarch 1531 U144 III E RIZ . ac) mćrx, ob″r▪/ Όnd″r▪ (2 Scheunen) V I SELTW .; Die vndermarch, ein Juchrten 1531 U97 I R AD . b) maraxx″r (K.) III N IEDMUHL .; marcktt ώgerdten acher 1535 U101 III W ORB Rüf.; marxék (grenzbildende Weide) III T RUB ; mćrxůkli (Heimet), mćrxůklibrђk (Brücke) IV A DELB .; mćrxek V B ÖN .; mćrxék (grenzbildende Egg) V B RIENZ ; (hierher? ) mćrx▪g, b▪n d″r (Grenze) V D ÄRL .; mćrxek (Grat, Wasserscheide) V L AUTBR . <?page no="203"?> March 228 227 Isenfl.; marxekwćld (Wald) V L AUTBR .; markĭf″l, ds (Alp), markĭf″l, ds īb″r/ Όnd″r (Alpweiden), eines halben ziger berg an Marchgoffel 1376, an Margkofel 1438 Rq1 , das Margoffel 1786 C3 , inner/ ausser Margofel (Alp) 1845 D IV R EICH .Kient.; mćrxgrab″ I W ALPW .; ob dem alten marchgraben 1577 Sch II G OND .; marxgrab″ (Weide) III B LUMST .; marxgrab″ (grenzbildender Graben im Wald) III G UGG .; marxgrbli (Känel) III O BHOF .; marxgrab″ (Grenzgraben) III R ÖTH .; marxgrebli (Graben mit Bach) III S IGN .; mćrxgrab″ (Heimet, Graben), Marchgraben (Haus) 1838 D IV A DELB ./ F RUT .; marxgrćb″ (Graben, bildet Gde.-Grenze) IV L AU ./ S AANEN / Z WEIS .; marxgrbli IV W IMM .; mćrxgrab″/ grbli, Der Güppisbach so auch Marchgraben heisset 1782-1784 Reg V D ÄRL ./ L EISS .; Marchgraben 1850 JBe V G RINDELW .; marxgrab″ (Grenzgraben) V I NTERL ./ M ATTEN ; mćrxgrab″n V I NTERL ./ R INGG .; mĚrxgręb″n (Waldgraben im Hang) V L AUTBR .Stech.; mćrxgrab″n V W ILD .; mćrxhēf II A ARW .; mćrxlćs, ▪m (Lichtung) IV E RLENB .; ab der Marchlen 1531 U97 (N. 1604) III K O - NOLF .; von dem marchlВwynenn 1502 U157 IV S T .S TEPH .; mćrxsmàtt″ (K. und Scheune) IV G STEIG ; marxmĔs, ▪m (K., Heimet und Wald) III S CHANGN .; Jm marpach 1531 U97 I M EIK .; enont Marpach 1336, ennunt dem Marpach 1349, enent dem margbach 1412 U165 , marpach zellg 1493 U84 III A MSOLD .; ze Marbach, das gКt zem Marpach 1360, untz an den Martpach 1390, marbach 1424 C1 , Marchbach 1698 UT III B ELP / B ELPB ./ G ERZ .; mćrb″x (4 von Graben durchtrennte Heimet), Marpach 1259, ze Marpach 1378, Margbach 1471 UP , Marchbach 1491 UP (17.Jh. in Kopie), Marpach 1711 A , Marpach (5 zerstreute Häuser und Höfe) 1845 D III B UCHH .; in Marpach 1531 U144 III E RIZ ; an margbach, der Margbach, Marchbach acher 1531 U96 III G ELT .; mćrb″x, d″r (Weide), mćrb″xwaud III H ORR .; Marbachs gИt 1569 U72 III L AUPERSW .; Marpach (zerstreute Häuser) 1838 D O BDIESSB .; Kienerbächli oder Marchbach 1780/ 81 A III O BHOF .; Marpach um1550 U138 III T RUB ; dem marpach nach 1531 U97 , Margpach 1535 U101 III W ALD Englisb.; marpach acher 1531 U97 III W ALD Zimm.; mćrxbax, Όf″m (mehrere Heimet und Bach) IV F RUT .; rivus qui nominatur Marbach 1252 V G RINDELW .; mćrxbax (Bach) V I SELTW .; untz an den Marpach 1351, von dem Margbach 1411 Rq8 , Marchbach 1529 Rq8 V N IEDRIED bI./ R INGG .; march bЎmlis acher 1532 62a II M ÜNCHB .; mćrxbīd″n (Alpteil) V B RIENZ ; ein stuck erdterich z marchbuchen genampt 1591 U130 III W AHLERN ; mćrxεleif/ -εleifl▪ (Graben, Rinne) V O BRIED ; das guot zuo marchenstalden 1498 U46 III T EUFFENTH .; mĚrxεtei, b▪m w↓ss″ (Acker; vormals weisser Markstein), an den ghouwnen sinwelen marchstein 1546 Rq1 I L ENGN ./ P IET .; mćrεtőiaxx″r I T SCHUGG ; mćrxεtei, b▪m hĻx″ (Waldstelle) II B URGD .; mćrxεtei, b▪m hĻx″ (Anhöhe) II R OGGW .; Der margstein acher 1532 U62 II U TZTF ; Bim marckstein 1531 U97 III B OLL .; marxεtŤ, ▪m (2 Scheuermatten) IV A ESCHI ; march Turly 1531 U136 III L ANGN .; marxwg (Weg durch Auwald) III B ELP ; marxwg (Grenzweg) I R ÜTI bB.; marxwŔd (Lischengebiet auf Kt.-Grenze) III S CHANGN .; marxtsan, d″r (Bergspitze) IV S AANEN ; marxtsǿn, d″r (Heimet und Wald), zum Marchzun 1645 A , hinter/ vorder Marchzaun (2 Güter) 1838 D , marxtsǿnhΫsli (Heimet) III T RUB / T RUBSCH . C) -(e)li; -elti; -er(in); -i; -ler -(e)li: CA) marxli (Heimet), im Marchli (Haus) 1838 D III G UGG .; mrx″l→ (K. und Wald) III K ONOLF .; mćrxli, (Pl.) mćrxl″n″, in d″ (steinige Alpweide) IV S AANEN ; mrxli (neben Grenze liegendes Grundstück) V H ABK . CBb) mćrxlimćd IV L AU . -elti: von dem Gratmarchelttin 1502 U157 , zins von dem grattmarchelttin 1515 U158 IV L ENK . -er(in): die marcherin 15.Jh. U47 , von der obren nКwen matten geheissen oder die marcherrin dise matte kumpt vns an von jennÿ marcher vnd elizabeth sin hus fröw um1480 U44 II K OPP . -i: Ein stuck acher, Im Marchyschwand 1518 U74 II R UMISB . -ler: mćrxl″r (Wiese) III L ANGN . Schwzd. March f./ n. ‹Zeichen, speziell Grenzzeichen; (Flur- oder Landes-)Grenze; abgegrenztes Gebiet, besonders einer Mark- oder Dorfgenossenschaft, Grenzland› (Id. IV, 388f.), in Namen zumeist bezogen auf einen Grenzverlauf oder Örtlichkeiten in Grenzgebieten, mhd. mark(e), marc(h) f., ahd. marca, mar(c)ha f. u.ä. ‹Grenze›, aus germ. *mark(ē) f. ‹Grenzgebiet› (Lexer I, 2048; 24 Kluge/ Seebold, 599; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 402). - Zum Schwund der velaren Spirans ch nach Liquid, etwa im verschiedenenorts auftretenden Namen-Kompositum Marbach, s. u.a. Gröger, Kompositionsfuge, 198ff. - Der FN Marbach ist im Kt. BE alt belegt für III W ICHT .Ob. Ausführlich zu Marbach s. LUNB I/ 2, 651ff. Formal und z.T. auch inhaltlich könnten einige Namen zwar ebenfalls auf das alte Wort für ‹(Streit-)Ross, Pferd›, mhd. marc, march stm./ n. zurückgehen, doch ist in unseren Mdaa. nur mehr das Fem. Märe(n) ‹Stute, Schindmähre› (älter Märch, < ahd. mer(i)ha f., mhd. merhe ‹Stute›; vgl. Stichwortansatz Märe) gängig (Id. IV, 394; Sonderegger, Appenzell, § 175). Marggofel IV R EICH .Kient.: GW schwzd. Gufel m./ n. ‹geschützter Platz unter einem überhängenden Felsen (Menschen und Tieren als Lagerstätte dienend), Höhle in einem Felsen, der Felsen selbst› (Id. II, 132; Zopfi, Namen, 26f.; Zinsli, Grund und Grat, 322), entlehnt aus rom. *cubulum ‹Lagerstätte des Viehs› (zu lat. cubćre ‹liegen›), rätorom. cúvel ‹Höhle›, it. cóvolo, toponomastisch verbreitet im E Oberitalien, GR und als Kofel, Gufel u.ä. in der dt. Schweiz (im Bernischen fehlt Gufel), schliesslich als Kofel in Bayern, Tirol und Kärnten (REW, 2355a; Scheuermeier, Höhle, 94-105; RNB II, 119f.; Hubschmied, Frutigen, 21f.). Bei dieser Herleitung aus dem Rom. bietet allerdings der Umstand Schwierigkeiten, dass *cubulum in der frkpr. Nachbarschaft nicht nachzuleben scheint. Die Vokalqualität -oin Marggofel liesse sich, falls man nicht, <?page no="204"?> Maree 230 229 wie Hubschmied (Frutigen, 22), direkte Entlehnung aus rom. *cóvolo annehmen will, mit der allg. offeneren Aussprache der u-Laute im westlichen BO erklären (s. SDS I, 50). Vgl. auch Gufer (BENB I/ 2, 133f.). Märchlige A) mrxlig″ (Heimet und K.), mrxlig″, ford″r/ h▪ŋ″r (2 Gruppen von zusammen 4 Heimet und K.), in villa Alwandingen et Merchelingen 1256, Merchlingen 1324, ir gИt ze Mêrchlingen 1328, Merchlingen 1360, 1362, 1374, 1389-1460 Ud , 1392 UT , ein gДtli ze Merchlingen 1423 UT , mercklingen 1452 U79 , (ab hier Auswahl: ) wider mώrchlingen 1531 U97 , villa Merchlingen 1577 Sch , Märchlingen 1613-1617 C3 , 1733/ 34 C3 , Märchligen (4 kleine Güter) 1838 D III R UB . B) b) mrxlig″naxx″r (K.), der Merchlingen acher 1529 U92 , der merchlingen acher 1531 U60 III R UB .; mrxlig″nou (unter Naturschutz gestelltes Augebiet) III M URI ; die matton, gelegen in Belpmatton, dera man sprichet Merchlingers matte 1350 III B ELP ; mrxlig″mēs (auch d ou; sumpfiges Schilfgebiet) III R UB .; mrxlig″wudli (seltener báŋ″rsbΫ″uwudli; Wald) III M URI . Die geographische Lage sowie das hist. Belegmaterial sprechen für eine Bildung mit dem patronymikalischen Suffix -ingen zum PN ahd. Marchilo o.ä. zum Stamm germ. *marham. (bzw. *marhⁿf.) oder germ. *markof. (Förstemann I, 1095; Kaufmann, Ergänzungsband, 248f.). Das in der Erweiterung -iloenthaltene -ibewirkte Umlaut. Marder mČrd″rgΫ″tli (K.) IV L AU .; mćrd″rbax (mehrere Häuser und K.), im Marderbach (Häuser) 1838 D V I SELTW .; Hans von Marderberg 1389 R2 , Marderberg 1479-1563 Ar , Ober und nider marder bώrg 1531-1553 U70 III T RACHSW . Zum Tiernamen schwzd. Marder m. ‹wie nhd.›, im BO auch Name von Ziegen von der Farbe des Marders (Id. IV, 395), mhd. marder, ahd. mardar, wobei ausl. -r auf einer Erweiterung beruht; unerweitert ahd. mard ( 24 Kluge/ Seebold, 598; Lexer I, 2044f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 401). Auch ausserschweiz. zahlreich in Toponymen belegt (vgl. u.a. Schwäb. Wb. IV, 1465f.). Der FN Marder ist im Kt. BE nicht alt bezeugt (FNB IV, 37). Märe A) mr″, d/ Όf (Felsgrind und Alp) III G UGG ./ IV O BWIL iS.; merα, d (Höhe im Grat; Sage vom Mera-Gitzi), Mähre 1790 Wä III S IGR .; gelegen under der meren 1524-1580 U169 , unnder der Merenn, gelegen under der meren um1540 U169 IV R EICH .; mr″n, d/ Όf d″r (Felskopf; geschweifter Rücken wie Rossmähne) V G ADM ./ I NNERTK .; mr″n, ▪n d″r (Alpheuplatz, unterhalb Märenhoren) V G UTT .; mr″n, Όf d″r (bewaldete Alp) V H ASLIB .Hohfl.; mrα, d (Pferdealp) V L AUTBR .Isenfl.; můrα, Όf d″r (Weidland, Alp) V L EISS . B) aa) aupigl″-/ alpigl″mr″ (Bergkamm in der Stockhornkette) III R ÜSCH ./ IV O BWIL iS. b) Mährenfluh 1716 Wä III S IGR .; ein weid under Tschingell stost unnden uff an die merenflИ/ märenflИ 1524-1580 U169 IV R EICH .Kient.; Mährengrind 1870 TA (N. bis 1936) V H ABK .; mr″nhĠr″n, ds (Berggipfel), Mährenhorn 1845 D V G ADM ./ G UTT ./ I NNERTK .; mr″nhĠr″ngrćd, d″r V G ADM .; Peter Gombach von der meren matten um1427 U78 IV L ENK ; mr″tsΫgl▪ (Alpweide) V L AUTBR .Isenfl. Die ausschliesslich im (vor-)alpinen Raum vorkommenden Namen sind wohl verschiedenen - und z.T. unsicheren - Ursprungs. Zu erwägen ist zunächst bei einigen Gelände-Bez. eine Herleitung aus schwzd. Märe(n), MĿre(n) f. (älter Märch) ‹Stute, bes. wenn sie ein Füllen geworfen hat; sonst allg. von alten mageren Stuten oder Pferden überhaupt›, auch ‹Schindmähre› u.ä., ahd. mer(i)ha f., mhd. merhe f. aus germ. *marhⁿ/ jēf. ‹Stute›, movierte Form zu germ. *marham. ‹Pferd› (Id. IV, 394; 24 Kluge/ Seebold, 590; Lexer I, 2111; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 409). Stutenweideplätze sind z.B. bezeugt für die Örtlichkeiten in III G UGG . und R ÜSCH ./ IV O BWIL iS. (Friedli III, 150). Anderswo erinnern Namen daran, dass ausgediente Pferde zu Tode gestürzt wurden (Zimmermann, Vispertal, 91). In andere etym. Zusammenhänge stellt Hubschmied (Thun, 173) die häufigen, mit schwzd. Märe ‹Stute› lautidentischen, Bergnamen: < spätgall. *marhja, *morhja, älter *morgć ‹Grenze› (urvwdt. mit ahd. marc(h)a, schwzd. March ‹Grenze, Grenzland, abgegrenzter Landteil usw.›), dann ‹Steinwall, Hang mit Steingeröll›. Märe hätte demnach urspr. nicht den Berggipfel bzw. den Bergkamm bezeichnet, sondern den Steilhang, der die Alp begrenzte, wobei Gipfel und Grate an sich oft Grenzen bilden. (Kritisches zum gall. Ansatz *morgć ‹Grenze› s. u.a. NWNB II, 1526; zur Diskussion der versch. etym. Herleitungsmöglichkeiten bzw. den Berührungen der Bed. ‹Sumpf› und ‹Grenze› s. Morges in LSG, 616, mit entsprechender Lit.). Vgl. auch Meri, Merch. Maree marń, ds (K.), Au Préz de l’Etang 1739 S III M ÜN - CHENW . Wohl eingedeutschtes frz. marais m. ‹Sumpf, Morast, Moor, Gemüseland›, afrz./ mfrz. maresc m. ‹terrain pénétré par des eaux qui n’ont pas d’écoulement›, < frk. marisk ‹Sumpf› (REW, 5360a; FEW XVI, 519ff.; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 74). Zur Verwandtschaft von frz. marais s. ausführlicher Marischpu. Mareieli s. Maria <?page no="205"?> Marfel 232 231 Marfel Marfel I; Marfel II Marfel I B) b) Marffoltsmatten 1532 U43 II U RSENB .; marf″lεtad″l, ▪m (K.) V H ASLIB .Gold. Marfel II C) -ere; -ete -ere: die Marfflara ist anderthalb Juchart acher 1542 U104 III B OLL .Ferenbg. -ete: genent die Marfflaten bym alten eychstock 1577 Sch II G OND . Die hier vereinigten Toponyme lassen sich kaum ein und demselben Etymon zuordnen. I. Marffoltsmatten † II U RSENB . - u.U. auch marf″lεtad″l V H ASLIB .Gold. - am ehesten zu einem ahd. PN Marcholt (Förstemann I, 1097 u. 1105) mit lautlicher Entwicklung wie in Marfeldingen ° bzw. zum PN Marfel, metathetisch < ahd. PN Marolf (Socin, Mhd. Namenbuch, 152; Förstemann I, 1106); der FN Marolf ist alt bezeugt in I E RLACH , F INSTERH . und W ALPW . (FNB IV, 43). Zum Wechsel -ch- > -fs. Jucharte/ Juferte (BENB I/ 2, 379ff.). II. Für die übrigen Namen ist zu denken an schwzd. Marfel, Marbel m. ‹Marmor›, mhd. marwel, marmel m., entlehnt aus lat. marmor n., dieses aus gr. mármaros [urspr. ‹Stein, Felsblock›] (Id. IV, 399 u. 387; Lexer I, 2051; 24 Kluge/ Seebold, 600); s. auch Marmel. Für das Bernische bezeugt ist zudem - evtl. als Spottname verwendetes - schwzd. Marfel m. ‹Winterschlaf, bes. der Murmeltiere› (Id. IV, 399f.; Greyerz/ Bietenhard, Berndt. Wb., 203). Marfeldingen ° mćrfud▪ŋ″ (Dorf), Marcholtingen 1280, de Marcholtingen, in villa de Marcheltingen 1317, Marcholtingen 1352, 1373, Marfeltingen 1389-1460 Ud , ze Marveltingen 1432 Rq7 , ze marfeltingen, marcholtingen 1434 U120 , gan Marolfingen 1455 UT , Marveltingen, Marfeldingen 1479-1563 Ar , Marvertingen 1489 Rq7 , gan marfaltingen 1529 U124 , wider marfeltingen, zИ marfelttingen 1531 U97 , zuo der müli marfaltingen 1532 U125 , Marveltingen 1571 A , Marfolltinngen 1576 C3 , Marffeldingen 1577 Sch , Marfeldingen 1599 UP , gmeind Marfeldingen 1665 Rq7 , Marfeldingen (Dörfchen von 7 Häusern) 1838 D III M ÜHLEB . mćrfud▪ŋ″nou (K.), mČrfud▪ŋ″nòumátt (K.), márfud▪ŋ″bàx (Bach) III M ÜHLEB . Eine -ingen-Prägung mit dem ahd. PN Marcholt (Förstemann I, 1097 u. II/ 2, 231; zur unsicheren germ. PN-Stamm-Zuweisung s. Kaufmann, Ergänzungband, 248f.). Die heutige Mda.-Lautung - resultierend aus einem Übergang von Marcholtingen > Marfeltingen u.ä. - scheint sich bereits im 14. Jh. herausbzw. herangebildet zu haben; dabei ist zu denken an einen im Wschwzd. belegten Wandel der velaren Spirans -chzum labiodentalen Reibelaut -f- (wie beispielsweise in schwzd. stürchle(n): stürfle(n); Id. XI, 1471 u. 1475) oder aber an einen sprunghaften Wechsel (< Ablenkung? ; URNB II, 719) zum PN Marfel, metathetisch < ahd. PN Marolf (vgl. hierzu unseren hist. Beleg von 1455; Socin, Mhd. Namenbuch, 152; Förstemann I, 1106); der FN Marolf ist alt bezeugt in I E RLACH , F INSTERH . und W ALPW . (FNB IV, 43). S. auch Marfel. Ausschliessen möchten wir die u.a. im HBLS (V, 24 u. VII, 540) geäusserte (reichlich fantasievolle) Annahme, Marfeldingen sei komponiert aus schwzd. March f./ n. ‹Zeichen, speziell Grenzzeichen; (Flur- oder Landes-)Grenze; abgegrenztes Gebiet, besonders einer Mark- oder Dorfgenossenschaft, Grenzland› (Id. IV, 388f.) und Oltingen, der Ursprungsform des heutigen - Marfeldingen unmittelbar benachbarten - Weilers Wileroltigen. Margel A) mĚrgΌ, d″r (K.), von der Matten genant z marglen 1529 U92 , Am argell 1531 U97 I R AD .; Im margell 1521 U31 , Jm margeltz um1531 U34 I S AFN .; mćrgu, d″r (K.), vom margel 1491 U82 , vom gДt margel 1491 U83 , das margell 1493 U84 , mittsampt dem argell 1530 U95 (1493), das margell 1530 U95 , das Margel 1531 U144 III A MSOLD .; mćrgΌ (Feld), margell 1531 U97 III B ERN ; mćrgΌ, d″r (Wald und K.), Im Margel 1529 U92 , Jm Margell 1531 U60 III K ÖNIZ ; mćrgǾ, d″r (Heimet und K.), Margel (Haus und Bauerngut) 1838 D III N IEDHÜN .; mćrgǾ, d″r (2 kleine Heimet), Jm argel 1534 U100 III O BDIESSB .; mĬrgu, d″r (K. an Abhang) III S IGR .; ćrg″l, ▪m (Heimet), das gutt Margell 1543 U154 , am Margel 1787 C3 , 1795 C3 , Argel (Haus) 1838 D IV D ÄRST .; męrg″l (Scheuergut) IV O BWIL iS.; an margell 1524-1580 U168 IV R EICH .; marg″l, d″r (sumpfiges K. und Wald) V B RIENZ ; zuo Margel 1535 U161 V L EISS .; mćrg″l, d″r (Weide und Scheuergut) V R INGG . B) b) mćrg″laxx″r (K.), Der margellacher, Das argellacherlj 1531 U97 I A ARB ./ R AD .; der ergkelacher 1531 U97 III G ERZ .; Margel Acher 1751 P III N IEDHÜN .; der Margelacher um1530 U142 III O BDIESSB .; zwКschen den ergkelachern, Der margellacher 1531 U97 , Der ober ergkelacher, Der vnnder erckelacher 1534 U100 , margel acher 1685 U113 , Mergel-Acker 1745 U116 , Margel Acher 1746 U113 III V ECH .; mrgΌaxx″r (K.; Koord. 596/ 202) III W OHLEN Uettl.; ergΌaxx″r (K., ehemalige Lehmgrube; Koord. 592/ 205), Der erggellacher 1531 U97 III W OHLEN Särisw.; margen acker 1492 K3 , zwКschenn dem margel acher 1535 U101 III W ORB Rüf.; Ehrgelacher 1314 UP V ? W ILD .; die mergelgruoben 1470-1490 U44 , die mergel grИben 1500 U48 II A LCHENST .; unden an der marglen grИben 1533 U77 II H UTTW .; màrgǾhól″ (Heimet mit Bodenvertiefung) III O BDIESSB .; das margelhöltzlin 1528 U2 I G ROSSAFFOLT .; marguhöutsli, ds (Wald) III A ESCHL .; Hans martis mergenlen 1528 U2 , hans martis mώrgenn Leen 1531 U97 I R APP .; im margell mad 1529 U92 III K ÖNIZ ; Ergelmatten um1530 U142 III G ERZ .; <?page no="206"?> Maria 234 233 márg″lmΫsli, ds (sumpfiges Gelände) IV O BWIL iS.; Im Ergelboden, Im Argelboden um1530 U142 III O BDIESSB .; mćrg″lwald (Wald) I A ARB .; marguwaud (Gde.-Wald) III O BDIESSB .; mĬrguwudl▪ (stark aufgeforsteter Wald) III S IGR .; mćrg″lwćld (Wald) V B RIENZ ; mćrg″lwćld (Wald an Berghang) V R INGG .; Märgelweid 1878 TA (Nachträge bis 1927) IV R EICH . C) -e; -ere; -ete; -li -e: mrg″l″, ▪ d″r (K.), ein Maten genampt die Märgellen 1595 U54 II A LCH ./ W YNIGEN ; mrg″l″bĭd″ (Wald), mrg″l″réin (bewaldeter Rain) II B ANNW .; mŃrg″l″, ▪ d″r (Quartier), mŰrg″l″pērt (N-Hang; nasser Boden), Märgelen brunnen 1379 II B URGD .; mrg″l″, ▪ d″r (K.), inn der mergelen 1531 U59 II L YSSACH ; mrg″l″, d (K.; auch mrg″l″naxx″r) II N IEDÖSCH . -ere: lit by der margerlerin, in der Marglerren 1500 U48 II K RAUCHTH . -ete: mćrgl″t″, d (K., enger Graben), mČrgl″t″bèxli II E RISW . -li: mrg″li/ mrk″li, ds (Heimet), Märgeli (Hof) 1838 D II S UM .; mrg″li (Heimet mit lehmigem Boden), im Märgeli (Haus) 1838 D , mrg″lilóx (K.) II W YNIGEN ; mćrg″li, ▪m (einige Heimet und Weidland), Margeli (3 Gebäude) 1838 D , mćrg″librük (gedeckte Holzbrücke) IV A DELB .; mćrg″li, ▪m (Wald und Quelle) IV F RUT .; marg″li, ▪m (Gelände mit Lehmgewinnung), an margell, im margell, an margel 1524-1593 U168 IV R EICH .; mćrg″λi (K., Tuffboden), zuo Margel 1535 U161 V L EISS . Schwzd. Märgel, MŃrgel, Margel u.ä. (Id. IV, 403), in unseren Namen hist. auch mit n. Geschlecht, nhd. Mergel m. ‹kalkhaltiger Ton, Gemenge von Lehm und kohlesaurem Kalk›, als Lehnwort beruhend auf altgall. *margć ‹Mergel› bzw. dessen Nbf. *margilć (zu erschliessen aus mlat. margila), spätahd. mergil, mhd. mergel m. ( 24 Kluge/ Seebold, 614; REW, 5351 u. 5354; FEW VI/ 1, 320ff. u. 330ff.; Burri, Worb, 232f.; Lexer I, 2110; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 408). Nach Plinius (Naturalis historia 17, 42) war die Düngung mit Mergel bereits den Kelten bekannt. Dieses den Ertrag des Bodens steigernde Verfahren findet noch in der Neuzeit Anwendung (vgl. Vb. schwzd. märgle(n) ‹mit Mergel düngen›; Id. IV, 403). Das unumgelautete, weithin im schwzd. Raum vorkommende Margel führt Hubschmied (Burgdorf, 724 u. Frutigen, 9) lautlich zurück auf ein altalem. *margala - Nbf. zu dem mlat. margila -, während er (a.a.O.) die Mda.-Form Märgel erklärt als Kreuzung von *mergila (< *margila) und *margala. Trotz der Existenz des Suffixablautes germ. -ila-, -ala-, -ulawerden allerdings bezüglich dieser Herleitung Bedenken angemeldet (A. Greule, in: ZDL 63 (1996), Heft 3, 359). Märgel s. Margel Maarggere s. Marx Marggerung márk″rΌŋ/ mČrgrΌŋ, im (Rebbezirk), ein stuki reben nempt sich Margrun reben 1389, ein Halb mannwerck reben gelegen im margerung 1466 Wg , im margaron 1500 Wg , Margueron 1895 Z I L IG . Zum FN Margueron, alt bezeugt in den Kt. FR, GE und VD (FNB IV, 39; HBLS V, 25), beruhend auf einem f. RN: Jehan Cruat et Margueron mariés 1538 (nach Weigold, Sprachgrenze, 68f.). Ältere Belege sowie Angaben zur Herkunft und Wortbildung s. Aebischer, Noms de famille, 48. Marggofel s. March Margguun mark΅ngrab″, d″r (Graben) III E GGIW . Ohne hist. Belege vorläufig nicht deutbar. Die Zweitsilbenbetonung liesse an sich auf ein rom. Etymon schliessen; doch Sache (kleines Bachstück) und Lage (inneres Emmental) sprechen eher dagegen. Trotzdem wohl nicht-dt. Name. Margret † santt Margretten 1522 A I K APP .; untz fЖr sant Margrethen 1409 Rq1 (Vid. 1481) II ? H EIMISW .; lit neben der kilchen und sant margreten matten 1498 U46 , sant Margreten matten 1500 U48 III G URZ .; Santt Margrettenn Matte 1529 U93 , Sannt Margretten matten 1554 U109 III K ÖNIZ . PN MargarŃta, MargrŃt, zu gr. margarites ‹Perle›. Die heilige Margareta ist eine der Nothelferinnen, Patronin der Hirten und der gebärenden Frauen (Id. IV, 402; RNB III, 387ff.). In FlNN evtl. Hinweis auf den Besitz eines Margaretenaltars oder auf eine verschwundene Margaretenkapelle. St. Margareta erscheint als Schutzheilige der Kirche von II H EIMISW . (Leuenberger, Heimiswil, 103). Maria (St.) Marie/ Maria; Mareieli; Maiji (St.) Marie/ Maria ab sanct marien acher 1521 U31 I B RÜGG ; nebent Maris gИt 1343 I B ÜR .; Dedicacio cappelle sancte Marie 1423 K1 III O BBALM ; ager juxta fontem qui dicitur sancte Marie 1277 II L ANGT .; mariabrΣnn″bàx (Bach) III G UR - BRÜ ; marí″r ̦ts (Abhang) IV G STEIG . Mareieli marŕi″l▪, uf″m (Heugebiet) IV O BWIL iS. Maiji maijisgü″tli (Scheuergut; nach früherer Besitzerin Marie benannt) IV S AANEN ; maijiblts (Wildheugebiet) IV B OLT . <?page no="207"?> Maria 236 235 Zum f. PN Maria oder Marie - mit versch. Aussprache- und Betonungsverhältnissen -, aus hebräisch Mirjam mit ungewisser Bed., auch die Gottesmutter (heilige Jungfrau) bezeichnend und als solche verschiedentlich Kirchenpatronin (Id. IV, 354ff.; RNB III, 264). Ebenfalls in Pflanzennamen, z.B. Mareielibaum ‹Prunus armeniaca› (Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 66). So soll nach Gwp. Mareielihaar in IV O BWIL iS. ‹feines Gras› bedeuten. Marion máriõŋ/ mČr▪Όŋ (Rebgebiet), marion um1400 Wg , zИ marion 1500 Wg , la vigne marion 1555 Wg , Marions 1684 Wg I L IG . Bildung nach dem f. Vornamen Marion (dt. Entsprechung zu Maria; Weigold, Sprachgrenze, 69) oder dem FN Marion, welcher allerdings nur in den Kt. FR und VD alt nachgewiesen ist (HBLS V, 28; FNB IV, 41; Studerus, Familiennamen, 55). Marischpu maríεpu, ds (Staugebiet mit hohem Grundwasserstand; schlechte Wiesen, Schilfland) III G OL . Dieser - nach Wulf Müller (brieflich) - rätselhafte, phonetisch einen jungen Eindruck hinterlassende Name ist ohne hist. Belege kaum deutbar. Von der Topographie und der Lage nahe der Sprachgrenze her evtl. zu afrz. maresc n./ m., frz. marais m. ‹Moor, Morast, Sumpf›; entlehnt aus germ. *mariska ‹zum Meer gehörig›, awfrk. marisk ‹Sumpfland›, in merowingischen und karolingischen Dokumenten mariscus; nhd. Marsch f. ‹Niederung› und Morast m., beide seit dem 17. Jh. aus dem Nd. bzw. Ndl. (Bloch/ von Wartburg, Dictionnaire étymologique, 390; FEW XVI, 519ff.; REW, 5360a.; 24 Kluge/ Seebold, 601 u. 631). Vgl. den doppelsprachigen FlN au Marais/ Moos in III C LAV ., mit der alem. Übersetzung Moos für ‹Sumpf› (Glatthard, Aare/ Saane, 191) und evtl. den seit 1479 bezeugten FlN Marischat in Kerzers FR (laut Glatthard, Aare/ Saane, 67 sowie Roth, Murtenbiet, 40 u. 50). Undurchsichtig bleibt der wohl stark abgeschliffene zweite Wortteil, der sowohl Ableitungs-Silbe wie Morphem einer Zusammensetzung sein könnte und den Auslaut -k assimilatorisch aufgesogen haben dürfte. Märit A) mrit, d″r/ Όf″m (Teil des Städtchens) I E RLACH . B) aa) ze Bern in dem Anchenmerit 1361, Angkmerit, Angkmartkt 1389-1460 Ud , ab dem hus am ancken marckt 1486 U81 , fle→εmrit, f↓mrit, d″r/ Όf″m (Platz mit Viehmarkt) II B URGD .; am vechmerckt 1510 U67 II H UTTW .; Der Femerit 1389-1340 Ud , hīltsmrit, Holtzmarkt 1479-1563 Ar , xsmrit III B ERN ; am kornmergt 1361 I B ÜR .; in der alten statt, am korn merit 1492 UT , ze Thune im Rindermergt 1367, im rindermerit 1431 UT , am rinder merit 1498 U46 III T HUN ; rīk″mr▪t (K.) III W ATTW .; rīsmrit, Όf″m I A ARB .; rīssmrit, oben an dem Rossmergte 1372, am Roßmerchtt 1520 U131 III B ERN ; rĝsmrt/ -mr″t (Wohngebiet), auff dem Rossmärith 1704-1719 C4 V M EIR .; am schwinen märckt 1534 U99 , w↓b″rmrit, huss und hoffstatt am zibelmarckt 1527 U91 III B ERN . ac) aǾt mrit (ältester Stadtteil, Quartier), et veteris fori, quod vulgo dicitur Alte-merit 1322, loco antiqui fori nuncupato juxta domum 1383 II B URGD .; freij″ mrit, ▪m (K.), i juchert lit am fryenmerckt 1474 U30 I M EINISB . b) markx(d)gass (die von der Hochsprache beeinflusste Lautung verdrängte älteres, heimisches mritgass), sitam Berno in vico fori 1301, an der merit-gassen 1311, an der Mergtgassen 1364, Meritgassa 1389 R2 III B ERN ; mritgass III T HUN ; mritgrab″ (bewaldeter Graben oberhalb Märitmatte; hier sollen Händler im Herbst Vieh gekauft haben) III R ÜTI bR.; et subtus forum, vulgariter under dem Merithuse 1347 I E RLACH ; mritlīub″ (Marktplatz) II B URGD .; mritmatt″ (heute bewaldet) s. mritgrab″ gleiche Gde. III R ÜTI bR.; auf den Märitmatten 1785-1796 C3 , auf der Märitmatten (Hof) 1838 D III W AHLERN ; Märit Mattli 1712 CP IV A DELB .; die Märitmatten 1657 Rq3 IV E RLENB .; mr▪tmatt″ (Marktplatz) IV F RUT .; mr″tmtt″li (ehemaliger Marktplatz) IV G STEIG ; mr″tmatt″ (früher Marktplatz) IV S AANEN ; mrtmattα (Fettwiese; einstige Stelle des Zweilütschiner Marktes) V G ÜND .; Marktplätze u.a. in II B URGD ., L ANGT .; III B ELP , W AHLERN ; IV F RUT ., R EICH ., S AANEN , Z WEIS .; V B RIENZ , I NTERL ., M EIR .; vnntz an den mώritt stÿg 1530 U95 III A MSOLD .; den Meritt Stig uff 1531 U144 III ? H ILT .; mritεtrēss (einstiger Weg auf den Langenthaler Markt) II W ALLWANG .; mώritt straß 1531 U97 III V ECH .; mritwgl▪ (alter Marktweg von N IEDÖSCH nach B URGD .) II E RS ./ K IRCHB ./ O BÖSCH ; stost ann denn Merrytt weg, Mώrritt weg 1518 U74 II F ARN ./ R UMISB .; under dem Mώrit weg 1529 U92 , am mώrit wώg 1531 U97 III W OHLEN . Schwzd. Märet, Märit, Märt, Märcht u.ä. m. (in BE auch n.) ‹Markt, Marktplatz, Geschäft auf dem Markte›, entlehnt aus lat. mercćtus m. ‹Kauf, Markt› > ahd. mërkćt, mërchćt, mhd. mark(e)t, mërket m.; daneben die spätlat. Variante marcćtus m. > ahd. marcćt, mhd. mark(e)t m., nhd. Markt m. (Id. IV, 409ff.; 24 Kluge/ Seebold, 600; Lexer I, 2049; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 409; über einzelne Lautungen und deren Verbreitung s. u.a. SDS V, 209 u. Glatthard, Oberhasli, 49ff.). Maritz/ Moritz A) mīrits, ▪m (Heimet; benannt nach früherem Besitzer) IV Z WEIS . B) b) már→ts″gràb″ (Wald; auch már→tsligràb″) III W OHLEN Murz.; mīritsgrab″ (Graben) IV L ENK ; Sannt Mauritzenn gut, Sant mauritzenn gДtlj 1533-1542 U128 III <?page no="208"?> Marteli 238 237 G UGG .; den graben nid Maritzmatten 1361 I W ENGI ; mīrits-/ maritsbΫts″, d (Gebäude und K. mit Bodenvertiefung) IV S T .S TEPH .; maritsri″d (K.), ein juchart im maritzried 1532 U125 III N EU .; morits″ri″d, ▪m (Waldgebiet) IV R EICH . C) -li -li: mar→tsli, ds (K.), im Maritzli 1895 Z I T SCHUGG ; már→tsligràb″ (Wald; auch már→ts″gràb″) III W OHLEN - Murz. Zum PN Moritz oder Maritz, Kzf. von Mauritius, zu lat. maurus ‹Afrikaner›. Der heilige Mauritius war nach der Überlieferung Anführer der christlichen Thebäischen Legion, die bei Agaunum im VS - heute St. Maurice - den Märtyrertod erlitt. Weitverbreiteter Heiligenname und Schutzpatron versch. Kirchen (Id. IV, 362; RNB III, 392ff.), so einer zur Mauritiusabtei Rüeggisberg gehörenden Mauritiuskapelle in III G UGG ., deren Fundamente auf dem Kirchenplatz ausgegraben wurden (Friedli III, 624; Moser, Patrozinien, 34 u. 208). Alt bezeugt sind im Kt. BE die FNN Maritz in II B URGD . und Moritz in IV K RATT . (FNB IV, 41 u. 145). Für Maritzegrabe (III W OHLEN Murz.) könnte u.U. auch der Blumenname schwzd. Marizⁿsli ‹narcissus pseudonarcissus› (Id. IV, 358; Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 53) erwogen werden, mit Akzentverschiebung auf das erste -i- und anschliessender Synkope des zweiten -i- (Christen, Wohlen, 105). Marize marits″, d (K. am S Dorfrand), Au Marechat devant Bouley 1721 S III M ÜNCHENW . Eingedeutschter Name. Wenn Marize ursprünglich ist, kann von einem in Toponymen weithin vorkommenden Typ frkpr. marèts″ o.ä. ‹feuchte Wiese› ausgegangen werden (Wulf Müller, brieflich; FEW XVI, 519ff., bes. 520a; REW, 5360a; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 73; Jaccard, Essai, 258f.). S. auch Marischpu. Markt s. Märit Marle mćrl″b″rg (2 Heimet), mćrl″b″rgεΚr (Heimet), mćrl″b″rgwŔdli (kleines Heimet) III R ÜD . Im 1. Glied dieses -berg-Namens dürfte ein ahd. Rufname oder evtl. ein FN stecken, der aber ohne hist. Belege kaum zuverlässig zu erschliessen ist. Zu erwägen wäre allenfalls auch schwzd. Arle f. ‹Legföhre, Alpenkiefer› mit agglutiniertem m einer vorangehenden Präp. im, am o.ä. (vgl. BENB I/ 1, 41; Id. I, 421 u. 450), doch scheint im Emmental das Vorkommen dieses Baumnamens nicht nachgewiesen zu sein (SDS VI, 128; Id. I, 450). Marmel/ Marmor mármērbrΎx, d″r (Geländestelle neben dem Ende des Unteren Gletschers) V G RINDELW .; mČrmorsćg″n, d (ehemals Marmorsägerei; heute Holzsägerei) V G ADM .; mćrm″lεΫpf″, d/ bi d″r (Felsgebiet) IV G STEIG ; Bim marmelstein 1531 U97 III K IRCHL . Schwzd. Marmel m. ‹Marmor(-block), etwas Marmorähnliches›, mhd. marmel m., ahd. marmul, murmul m. ‹Marmor›, entlehnt aus gleichbedeutend lat. marmor n., dieses aus gr. mármaros, urspr. ‹Stein, Felsblock›; die heutige Form durch eine Relatinisierung im 16. Jh. (Id. IV, 418; 24 Kluge/ Seebold, 600; REW, 5368; Lexer I, 2051; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 402 u. 427). Vgl. die bedeutungsgleichen schwzd. Marbel m. und Marfel m. (Id. IV, 387 u. 399). S. auch Marfel. Marmet B) b) gegen marmets Hoffstetten 1524-1593 U168 IV D IEMT .; mćrm″tsbaxtal″ (steiniges, von Bachüberschwemmungen gefährdetes Gebiet) IV L ENK ; marmetz weid 1524-1593 U168 IV Z WEIS .Mannr. C) -i -i: mćrm▪, ds (Heimet), Marmi (Haus) 1838 D IV S AA - NEN Abl. Zum FN Marmet, im Kt. BE alt belegt für IV E RLENB ., F RUT ., L AU . und L ENK (FNB IV, 42). Maarmi s. Marmet Marmor s. Marmel/ Marmor Marokko marókxo, ds (dem Gand abgerungenes Ackerland) IV R EICH . Ereignisname; angeblich während Urbarisierungsarbeiten entstanden, als man vom Auswandern nach Marokko sprach. Marschried s. Schried Märt s. Märit Marteli mart″li, ▪m (Heimet) III E RIZ ; mćrt″li (K.) III L IND .; mćrt″li, ds (Scheuermatt) IV R EICH . Diminuierte Form des aus der Bibel übernommenen, urspr. hebräischen f. Taufnamens Martha (Id. IV, 425). Der Vorname scheint auf dt. Gebiet erst seit dem 16. Jh. (nach der Reformation) weite Verbreitung gewonnen und erst im 19. Jh. volkstümlich geworden zu sein (Seibicke, Vornamenbuch III, 242). Nicht auszuschliessen ist eine Zuordnung zu Marti(n). <?page no="209"?> Martig 240 239 Martig mćrtigshŤm″t (Heimet) IV Z WEIS .; mČrtigεtΌkx (K.) IV B OLT . Zum FN Martig, der in den Simmentaler Gde. IV B OLT ., S T .S TEPH . und Z WEIS . alt bezeugt ist (FNB IV, 47). Marti(n) St. Martin; Marti/ Martin St. Martin B) b) sant martis acher 1528 U2 I S EED .; sant martis acher um1480-1490 U44 II A LCHENST .; ab S. martins acher 1569 U72 II T RACHSW .; sant Martis acher 1500 U48 III M ÜNS .; Sant Martis guot 1423 UBS , ann sanntt Marttys gИtt 1518 U74 II N IEDBIPP ; Sant Martis gИt 1529 U92 , sant Martiß gИtt 1531 U60 III K ONOLF .; Sannt Martins guetli 1533 U133 III R ÜEGG .; Sannt martis huß vnd hofstatt 1493 U84 III A MSOLD .; Sant Martis Matt 1530 U42 II L OTZW .; vff Sanntt Marttys Mattenn 1518 U74 II N IED - BIPP ; santt martis brunnen 1485 U15 , Sant martins brunnen 1519 U18 , by S. Martis brunnen, Sant Martis brünnli um1525 U20 I G AMP . Marti/ Martin A) mćrtis (Weideland mit Scheune; Sage spricht von einer Martinskapelle) V B RIENZ . B) ab) bn▪mćrti (K.) II W OLFISB . b) Martis acher 1528 U2 I R APP .; der Martini acher um1525 U20 I V IN .; martisaxx″r (2 Heimet), Martis aker 1423 UBS , Martis acher 1470 Rq7 (Vid. 1481), marthis acher 1518 U74 , Martinsacker (Hof) 1838 D II N IEDBIPP ; Martisach 1547 U137 III Z ÄZ .; mćrtisék (Weiler), (Auswahl: ) Martissegg 1389-1460 Ud , Martisegg (Gde.-Bezirk; 2 Häuser) 1838 D , mČrtisekgràb″ (Heimet), Martisegg- Graben (5 Häuser) 1838 D , mČrtisekxnΌbu (Heimet) III R ÖTH .; mćrt″faŋ, d″r (Fang) IV G STEIG ; apud Martinsgêren 1339 I D IESSB .; an Martis graben 1554 U170 III B ERN Bümpl.; martisgrab″ (Waldgraben mit Bächlein) III F RAUENK .; martisgráb″ (Weide), Martisgraben (Haus) 1845 D , martisgrbli, ds ob″r/ Όnn″r (Weide) III G UGG .; mćrti(n)sgrab″ (Graben) IV A DELB .; Martigut (Haus) 1838 D III R ÜEGG .; ein weid genant Martis halda 1542 U104 III V ECH .; litt z martiß halldenn 1531 U96 III W OHLEN Uettl.; Martishäuser (2 Häuser) 1845 D II H UTTW .; Martis-hofstat 1296 V M EIR .; martishĠri (Wiese) V S CHATT .; Marttiß HДblj 1574 U53 , Martishub (Hof) 1838 D II H EIMISW .; MartishИba 1368, martys hИb 1495 U65 , Martiß hИb 1531 U52 II R ÜEGS .; martihŷs (Haus) V L AUTBR .Gimm.; mćrtislēx (Loch in Felswand, durch welches im Januar und November die Sonne auf die Kirche scheint; auch hèit″rlĔx), Martisloch (ältere Bez. für Heiterloch am Eiger) 1850 JBe V G RINDELW .; mćrtismátt (K.) I B ÜHL ; mart▪smátt (Heimet), in martismatt 1528 U2 , Martismatt (einige Häuser) 1838 D I G ROSSAFFOLT .; martismátt″n (Wiese) IV Z WEIS .Mannr.; martimur″ III B OW .; Martisbach 1715 CP IV A DELB .; mČrtisbxli (Graben) V G RINDELW .Bussalp; mćrtisbrg (Schafweide), Martisberg 1441 ZwR IV G STEIG / S AANEN ; měrt▪nsbīd″ (K., Schlossgut) III R ÜML .; Martins brunnen 1534 U100 (N. 1543) III B URGIST .; mártinsbrùnn″ (Stelle im Wald; früher wohl Quelle) V M ATTEN ; Martinsrain (Häuser) 1838 D III B ERN ; stoßt an martin[a? ] Ryed 1551 U32 I T ÄUFF .; mćrt″εleipf (Waldweg für Holztransporte), Martis schleiff um1525 U20 I G AMP .; an martinß stalden 1488-1514 U166 IV A ESCHI ; mćrtisdrΌkx (Wegstelle), Martinsdruck 1850 JBe V G RINDELW .; mČrt▪swaud (Wald) III K EHRS .; martiswćld (Wald) IV R EICH .; mČrtiswàŋ (Wang) V L AUTBR .Gimm.; mćrtiswőid (Abhang) III K EHRS .; Martinsweid 1953 MW IV L AU .; Jn martis wiler 1531 U97 III B OLL .Ferenbg.; ein matten […] Martiszil 1336 II B ALLM .; mćrtistsŷn, am (Heimet) V D ÄRL . C) -ene -ene: mart″n″, d (Bergheimet oberhalb Martisgrabe), in der Martenen (Haus und Vorsass) 1838 D , Maartena 1911 F III G UGG . PN Marti < Martin, zu lat. martinus ‹der Kriegerische›, eine Ableitung zum Namen des röm. Kriegsgottes Mars (Id. IV, 426ff.; RNB III, 389ff.). Der heilige Martin tritt als Schutzpatron zahlreicher Kirchen auf. Im Kt. BE ist Marti auch ein sehr häufiger, alt eingebürgerter FN (FNB IV, 45ff.). Die Form Martini (alter, aus dem Lat. stammender Gen. martini dies; z.T. auch Marti) dürfte sich auf den Martinstag (11. November) beziehen, der nicht nur kirchlicher Feiertag, sondern auch einer der bedeutsamsten und mit vielen Bauernregeln bedachten Termine des ländlichen Lebens war: er bezeichnete das Ende des landwirtschaftlichen Arbeitsjahres und des Pachtjahres, an dem die Zinsen zu entrichten waren, und war ein wichtiger Markttermin (Id. IV, 427f.; vgl. auch HDA V, 1708ff., bes. 1711f.; ASV I/ 2, Karten 119-142). Benennungsmotiv könnte etwa der von einem so benannten Grundstück als Martinizins vorgesehene Ertrag sein, oder die Tatsache, dass ein Acker immer als letzter im Monat im Jahr um Martini bearbeitet wurde. - Löcher oder Lücken in den Bergen werden nach Martini benannt, wenn zum Zeitpunkt um den 11.11. die Sonne durchscheint. Zu Martisdruck in V G RINDELW . berichtet die Sage, dass hier der hl. Martin den Eiger westwärts gedrückt und mit seinem Stock ein Loch in den Berg gebohrt habe, durch welches noch heute die Sonne scheint (JBe). Nicht auszuschliessen ist bei einigen Namen eine Zuordnung zu Marteli (s.d.). Marx B) b) die Marx almend 1533 U22 , marksmatt″ (K.), ob der Marxmatten, Jnn der Marcks Mattenn 1533 U22 , Marx <?page no="210"?> Mäscher/ Mescher 242 241 Matten 1534 U100 (N. 1667), die Marxmatten 1707 A I I NS ; mćrksmatt″ (Scheuergut) IV G STEIG ; an Margs bach, am selben Marxbach 1533 U22 I I NS ; Marxweid im Kalberhöni 1681 U152 (1656), Marcksweid 1662 QSa (N. 1750) IV S AANEN . C) -ere; -i -ere: margs″r″, ▪ d″r (K.) I R ÜTI bB.; mćrk″r″, d (Fänge) IV S AANEN . -i: mrksi, uf″m (Heimet) IV F RUT .Achs. Schwzd. Marx < PN Markus (Id. IV, 407; RNB III, 328). - Der FN Marx ist im Kt. BE nirgends alt bezeugt (FNB IV, 51); er soll jedoch (gemäss der Sammlung Marti-Wehren, vgl. MW im Quellenverz.) im Saanenland in frühen Rödeln auftreten. Die angeblich nach dem Besitzer benannte Flur Maarggere in IV S AANEN ist zu verstehen als movierte und den Besitz angebende Bildung auf -erin, -ere(n) u.ä., abgeleitet vom PN (Bach II/ 1, § 224; Sonderegger, Appenzell, § 281). Märxi ist eine diminuierte Form. Märxi s. Marx März B) b) ein Juchart genant der Mertz acher 1529 U92 , i juchertten genant der mertzacher 1531 U3 I R AD .; Anderthalb Juchart genant Mertzen acher 1542 U104 III M URI ; můrts″nůkα (Heimet; nach Gwp. wachsen nur dort Märzenglocken) IV A DELB .; von mertzennhallden 1532 U4 I A ARB .; mrts″xΌmmli (nasse Weide; Felssturz) IV B OLT . C) -li(n)g -li(n)g: můrtslig, am (Wiesland am Abhang; der Sonne ausgesetzt und deshalb schon im Märzen grün) V I N - NERTK .; von Mertzlings gИt 1430 U78 III M ÜHLEB . Verschiedene Deutungsmöglichkeiten: 1. Zu schwzd. März, Merze(n) m. ‹Monatsname›, < ahd. marzeo, merzo > mhd. merz(e), entlehnt aus lat. mćrtius (mŃnsis) ‹der nach dem Kriegsgott Mars benannte Monat›, im römischen Kalender der erste Monat des Jahres (Id. IV, 431f.; DWB VI, 1690f.; FEW VI/ 1, 393; Lexer I, 2120; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 410). Der März galt auch als Abgabe- oder Zinstermin, in den Kt. TG und ZG ist er als Name für Ochsen belegt (Id. IV, 431f.; TGNB I/ 2, 878). In ONN u.a. im Schwäb. häufig auftretend (Schwäb. Wb. IV, 1504ff.). 2. Zum PN Merz (Socin, Mhd. Namenbuch, 429; RNB III, 828; HBLS V, 86), als FN im Kt. BE seit dem 19. Jh. in versch. Gde. alt eingebürgert (FNB IV, 97). Über die Vokalqualität und -quantität s. BSG 10, § 26 u. 14, § 71. Die offene e-Qualität in der Gde. Boltigen ist wohl durch die hd. Lautung beeinflusst. Zum Suffix -ing (mit Erweiterung -ling) in singularischen Stellen-Bez. s. Sonderegger, Appenzell, § 260, bes. S. 506f. Schwzd. Merzling m. ‹im März geborenes Ferkel› ist für unsere Namen wohl kaum zu erwägen (Id. IV, 432). Marzili A) martsíli (an der Aare gelegenes Quartier der Stadt Bern; früher Flösserplatz), P. Marsili 1295, ad viam per quam itur Marsili […] et hactenus ad molendinum Marsili 1323, ze Marsili 1349, von der matten ze Marsile 1377 R3 , DИ walke ze Marsili 1380, reben ze Marsili 1383, Ze Marsile 1389 R2 , gen Marsilien 1480 Ch5 , hinab gan marsilj 1531 U97 , gegen marsili 1534 U100 , Marckzilli 1572 C3 , zu Markzili 1574 C3 , Marsillien 1583 C3 , im Aarziele (16 Häuser) 1838 D , am Aarziele-Rain (10 Häuser) 1838 D III B ERN . B) b) stosset uf Marsilestrass 1390, von Marsiletor 1375 R3 , bi Marsilitore 1389, 1390, halb deß Marcillythors 1653 Rq1 III B ERN . Zum PN Marsilius, der am Mittel- und Niederrhein alter Taufname ist. 1270 ist ein Conr. filius Marsilii in Mainz belegt, 1297 aber auch ein Chunrat Marsilius zu Freiberg in Sachsen (Brechenmacher, Familiennamen II, 236). Der Name eines Marsili gerufenen Mannes in Bern (Beleg von 1295) wurde wohl auf eine Mühle in seinem Besitz, später auf das Quartier übertragen und ist ein Beispiel eines PN, der nicht zum BW einer Namenskomposition, sondern allein zum FlN wurde. Die Affrizierung Marsili > Marzili setzt in der Schrift im 16. Jh. ein. Worauf der Lautwandel beruht bzw. ob er dem Schriftbild folgt, ist nicht eindeutig festzustellen. Umformungen zu Markzili (16. Jh.) und Aarziele (19. Jh.) zeugen von frühen Versuchen, einen nicht mehr verständlichen Namen zu deuten. Ältere Deutungsversuche sprechen auch von einer angeblichen, dem heiligen Marcellus geweihten Kapelle (Jahn, Chronik, 35; Studer, Ortsnamen, 165), von der jedoch jede Spur fehlt. Versuchsweise wurde der Name auch in Zusammenhang gebracht mit der frz. Stadt Marseille (u.a. Weber, Stadt Bern, 158; zu Marseille s. Dauzat/ Rostaing, Dictionnaire, 438). Marzoli martsólisflΫö (Flühe oberhalb Häälmad) V G UTT . Ereignisname zum in der Schweiz nicht alt bezeugten FN Marzoli (FNB IV, 52). Ein gleichnamiger Polier hat während des Baus der Grimselstrasse von 1891 bis 1894 an dieser Stelle Sprengungen vorgenommen (vgl. Tageszeitung ‹Der Bund›, Bern 23.11.1985). Mäscher/ Mescher B) ac) mε″r/ meε″r, ▪m īb″r″/ Όnd″r″ (Alp) III S IGR . b) méε″rèkα (Heuland) IV A DELB .; mε″r-/ meε″rgr▪nd (bewaldeter Hügel) III S IGR . <?page no="211"?> Mäscher/ Mescher 244 243 Vermutlich zu schwzd. Maser m., im BO Mäser, Mäscher bzw. Mescher ‹knorriger Auswuchs, bes. an Ahorn-, Kirsch- und Nussbäumen, der zu Drechslerarbeiten verwendet wird; maserige Stelle im Holz›; auch ‹in seiner Entwicklung gestörtes, verkümmertes, verkrüppeltes Wesen, zunächst von Bäumen, dann auch von Tieren und Menschen› (Id. IV, 444f.; Bratschi/ Trüb, Simmental, 204), mhd. maser m. ‹Maser, knorriger Auswuchs am Ahorn und anderen Bäumen›, ahd. masar m., mit ungeklärter Herkunft des Wortes (Lexer I, 2057; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 403; 24 Kluge/ Seebold, 602 unter Maser). Unsere Namen dürften sich auf das einstige Vorkommen von verkrüppelten Bäumen beziehen, oder das Auswuchsartige könnte entsprechende Geländeformen in metaphorischer Weise erfassen (vgl. Hubschmied, Thun, 191). Mäss 1. Mäss f.; 2. Mä(ä)ss n. 1. Mäss f. B) a) die frümäsflüe 1591 U130 III G UGG .; der frДmeß gartten 1525 U90 , der frДmesß garten 1530 U95 V U NTS .; stost an der frДmesß gut, das FrДmesß gut 1533-1542 U128 III G UGG .; der frümäß huß 1530 U21 I E RLACH ; by der frДmeß hus 1533 U129 III G UGG .; Frühmessmatt 1562 U43a II L ANGT .; der FrДmesß bÿfanng 1533-1542 U128 III G UGG . 2. Mä(ä)ss n. B) aa) w ̦ŋkxΌmsék″ (Stelle, an der Gde.-Grenzen zusammentreffen) II R EISW .; w↓x″lms, ds (winkelförmiger Wald) V G ADM .; winckelmess 1535 U161 V M ATTEN . b) Messacher 1493 UT III T HUN ; msjux″rt″ (K.), meß Juchart 1521 U31 , die mess Juchartten 1529 U33 I B RÜGG ; Die mώß Jucharten 1531 U97 I R AD .; an der mäß Juchartten 1530 U42 II T HUNST .; mssxn″l (bewaldete Weide) V O BRIED ; mssbīd″, ▪m (K.) I T WANN ; die mesßrКti 1531 U97 III S CHLOSSW .; msweŋ″n, in (Weide, auf der die Milchmengen der Kühe gemessen wurden), msweŋxl″n (Runse), msweŋnóll″n (Felskopf) V G UTT . 1. Schwzd. Mëss f. ‹Messe im kirchlichen Sinn›, mhd. mësse stf., ahd. missa stf. ‹(Messe als) Gottesdienst›, daraus ‹kirchliches Fest, Jahrmarkt›, entlehnt aus spätlat. (4. Jh.) missa gleicher Bed. (Id. IV, 448f.; Lexer I, 2121f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 416; 24 Kluge/ Seebold, 614; Schwäb. Wb. IV, 1802 mit zahlreichen FlNN-Belegen; Keinath, Württemberg, 144). Bei unseren Namen handelt es sich zumeist um ehemalige Flurstücke, deren Erträge oder Abgaben für den die Frühmesse lesenden Geistlichen bestimmt waren (vgl. hierzu schwzd. Früemësser m. ‹Priester, der die Frühmesse liest› und Früemëss- Pfruend f. ‹Pfründe eines Frühmessers, Kaplans› (Id. IV, 450 u. V, 1289)). Erläuterungen zu den hist. Belegen in III G UGG . s. Friedli III, 616. Vgl. auch Früe (BENB I/ 1, 170). 2. Das Vb. schwzd. mësse(n) ‹das Mass bestimmen, aus-, zumessen›, mhd. mëκκen ‹messen, ab-, ausmessen› (Id. IV, 456f.; Lexer I, 2129f.; DWB VI, 2115ff.) erscheint in unseren Namen als BW schwzd. Mëss, im Kt. BE auch Mëës n. (Id. IV, 450ff.) und bezeichnet in Alpgebieten ‹Stellen, wo man früher den Milchertrag gemessen, d.h. in der Regel dreimal aufs Mass gemolken hat› (Id. IV, 456f.; URNB II, 792) oder aber Flurstücke, deren Umfang durch Masse bestimmt wurden (Keinath, Württemberg, 61; zu Winkelmëss n., welches u.a. auch ‹Winkelform› bedeuten kann, und Mëssjuchert(en) s. Id. IV, 456 bzw. Id. III, 9). Es ist nicht auszuschliessen, dass einige der hier versammelten Belege zu 1. Mäss f. gehören. Mässer mss″rihüsi, ds (Wohnhaus) II W YSS . Wohl nach einer Besitzerin benannt, da von der Wortbildung her Abl. mit dem Suffix ahd. -in, schwzd. -i, das zur Bildung von Feminina von m. Berufs-Bez. und Titeln dient, auf dem Land oft auch für die Gattin oder Witwe verwendet wird (Henzen, Wortbildung, § 95; Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, § 30). - Abl. entweder zum FN Messer, der in BE im Fraubrunnenamt (Sektor II) in versch. Gde. alt bezeugt ist, nicht jedoch in II W YSS . (FNB IV, 98), oder zur dem FN zugrunde liegenden Amts-Bez. Mësser m. † ‹wer misst; ehemals vereidigter obrigkeitlicher Beamter, der das richtige Mass verkaufter Waren (wie Salz, Getreide, Wein, Holz, Tuch) kontrollierte; auf Schiessplätzen Beobachter am Ziel› (Schwäb. Wb. IV, 1632; DWB VI, 2123; Id. IV, 458 nur für Tuch). Mässerli mss″rl▪, Όf″m (Wiese) V W ILD .; mss″rl▪sbrgl▪, ▪m (Weide) IV F RUT . Zum FN Messerli, der im Kt. BE alt eingebürgert und weit verbreitet ist (FNB IV, 99). Mässli B) b) msslisék (Egg) V G ADM .; msslisr ̦″d (Weide und Wald, mässig steil), ab dem gИt mώtzliß Riedt genant 1543 U154 IV O BWIL iS. Der hist. Beleg von 1543 IV O BWIL iS. deutet hin auf den f. PN Mätz, Dim. Mätzli, einer mit dem ahd. Suffix -za gebildeten Koseform zu Mechtild < Machthild (Id. IV, 611f.; Bach I/ 1, §§ 100ff.). Dieser häufige PN wurde mit der Zeit zur Bez. für eine f. Person überhaupt, später mit der verächtlichen Neben- Bed. der Leichtfertigkeit (Lexer I, 2126f.). - Über die Lautentwicklung von der Affrikata -zzur (Doppel-)Spirans -sss. u.a. Burri, Worb, 423 u. Sonderegger, Appenzell, § 286. Die Zuordnung der Mässlisegg in V G ADM . unter dieses Etymon bleibt ohne hist. Belege fraglich. Vgl. auch Matze und Metz. <?page no="212"?> Matte 246 245 Massolter A) massout″r″ (K.) I S AFN .; zuo den messholtren 1474 U30 I S CHWAD .; ein acker genempt zur Maßholtern 1553 U8a I S UTZ Lattr.; bÿ der massoltern 1529 U33 I W ORBEN ; ZИr masholternn 1534 U100 III K IRCHD .; ze massholltternn 1533 U133 III T OFF .; ZИ masßholternn 1531 U97 , 1534 U100 III V ECH .; mćssīltrα/ massoltr″n, ▪n d″r (Waldpartie mit Weg) V G ÜND . B) b) der massolter acker 1551 U32 I W ORBEN ; masßholter acher 1534 U100 III K IRCHD .; Massoltereck (2 zerstreute Häuser) 1838 D V S T .S TEPH .; zum Massolternstock, an den Massolternstogk um1350 I ? P IET ./ S AFN . Schwzd. Massholder m., -ere f. ‹Feldahorn, Acer campestre›, mit eingeschobenem / h/ und damit formeller Anlehnung an mda. Holder ‹Holunder›, heute noch als Appellativ in Teilen des schwzd. Dialektgebietes lebendig, ahd. mazzoltar, mazzaltra, mhd. mazalter, mazolter (Id. II, 1187; DWB XII, 1741; Lexer I, 2064; Marzell, Pflanzennamen I, 66; Durheim, Pflanzen- Idiotikon, 3; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 404). Jacob Grimms These (Deutsche Grammatik, 1826: 332 u. 530, 1878: 315 u. 516f.), dass sich hinter der Endung -tra germ. *-trewa ‹Baum› verstecke, ist bereits von Sievers (Nominalsuffix tra, 519-538), Wilmanns (Deutsche Grammatik II, § 219.2) und Kluge (Nominale Stammbildungslehre, § 93-96) widerlegt worden (EWA I, 61). Für die Etym. ist auszugehen von germ. *mat-l-tra (Kluge, Urgermanisch, 142, Anm. 2; Schröder, Feldahorn, 9-12), zu deuten als Bildung von germ. *mat- ‹fette, triefende Speise›, aus idg. *mad- ‹nass, triefend, vollsaftig, fett› (Pokorny, IEW, 694 f.), mit einem Instrumentalsuffix germ. *-l-tra (Schneider, Baum- und Strauchbezeichnungen). Die jungen Blätter des Feldahorns wurden nach einer Art Sauerkrautgärung gegessen; Belege für das Sammeln und Einsäuern von Baumlaub sind noch aus jüngster Zeit anzuführen (Brockmann-Jerosch, Surampfele, 9, 12-17, 22, 24f.; Marzell, Pflanzennamen III, 1506). Vgl. BENB I/ 2, 279ff. Holder und BENB I/ 1, 10 Affolter. Mast Mast I; Mast II Mast I g▪tt″rmaεt (K. mit Hochspannungsleitung) I B ÜHL . Mast II B) b) der mast acher 1531 U96 III G ELT .; maεtwŔd, d▪ ob″r/ Όŋ″r (Alpbetrieb; Scheuergut) III S CHANGN .; maεtwŤdli (gutes Weidli unter dem Ahorni) IV Z WEIS . C) -i -i: můεti, ▪n d″r (Wiesland und Wald), můεtiwŤdl▪ (kleine Weide mit 2 Scheunen) V L AUTBR .Weng. I. Zu nhd. Mast m., mda. Maste m., ahd./ mhd. mast, germ. *mastam. ‹(Segel-)Stange›. Den obd. Mdaa. ist dieses Wort urspr. fremd; es ist aus der modernen Sprache der Technik übernommen worden ( 24 Kluge/ Seebold, 603; Lexer I, 2058f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 403). II. Zu ahd. und mhd. mast f. (m./ n.) ‹Futter, Mästung›, auch ‹befruchtetes, fruchtbares Land›, aus wgerm. *mastē- ‹Mast›, nhd. Mast f. ‹Fütterung› (Lexer I, 2058; 24 Kluge/ Seebold, 603; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 403). Es erscheint schwzd. in Zuss. wie Mastschwⁿn, Mastsŷw; ansonsten gilt in Teilen des Schwzd. Mastig f. ‹Mästung› bzw. Adj. mastig ‹das Fettwerden, Wachstum in hohem Masse fördernd, sehr nahrhaft› und ‹sehr fett, vollsaftig, (zu) üppig und rasch gewachsen von Menschen, Tieren und bes. Pflanzen› (Id. IV, 510). Die Ableitung Mesti f. ist wohl Verbalabstraktum zu schwzd. mästen ‹wie nhd.›, vgl. schwzd. Mesti, Mästi f. ‹Mast, von Schweinen usf.›, allerdings im Id. (IV, 510) für BE nicht bezeugt. Ein FN Mast ist im Kt. BE in III A LBL ., G UGG . und W AHLERN alt bezeugt (FNB IV, 55). Matiis A) mat↓s, im (Heimet) II R OHRBGR .; mat↓s, d″r/ im (waldiges, felsiges Gebiet) IV L AU .; mat↓s″n, b▪m (Haus; heute εtΌts, uf″m) V G RINDELW .Bussalp; mat↓s″n, d″r (Schreckfeld) V G RINDELW .Grindel. B) b) mathis acher 1470-1490 U44 II K OPP .; der mathisen gueter um1533 U129 III A LBL .; mattiß Holltz, Jm mattiß boden 1532 U61a II M ÜNCHB .; der Mattis bodenacker, an heinj Müllers Mattisboden Matten 1534 U100 (N. 1666) III Z OLL .; Mathis bЎumacher 1529 U92 I R AD .; mat↓s″rőin (Wald) I B IEL . C) -lere -lere: mat↓sl″r″, d (Kühweide auf Schlafegg) IV K AN - DERGR . Zum PN Mattⁿs (< Matthias, einer lautlichen Variante zu Matthaeus) bzw. dem hiervon abgeleiteten FN Mathys/ Matthys, der im Kt. BE in über 20 Gde. alt bezeugt ist (Id. IV, 553; FNB IV, 57 u. 61; RNB III, 311ff.; Brechenmacher, Familienn. II, 240). Matte Sg. matt″, mat, Sektor V: matt″n; Pl. matt″, matti, Sektor V: matt″n A) I: 3; II: 38; III: 43; IV: 16; V: 22 (Auswahl: ) matt″, ▪ d″ (K.), an der Matten 1330 II A USW .; matt″ (Scheuergut), Jenni an der Matton 1389 R2 II L ÜTZ .; Johannes von Maton 1368 III A MSOLD .; matt″ (Quartier an der Aare), area sita Berno in Prato 1327, ze Berne an der Matten 1353, bi der mЖli an der Matten 1360 III B ERN ; zwo jucherten zer Matten 1385 III H ILT .; matt″, daz gИt an der matten 1390 III O BBALM ; an der Matton 1356 III T RUB ; matt″ (Scheuergut), ze Matten 1358 IV B OLT .; an der Mattun um1320 IV D ÄRST .; an der Matton 1361-1369 N (um1467 in Kopie) IV E RLENB .; <?page no="213"?> Matte 248 247 matt″ (Dorf, Bäuert) IV S T .S TEPH .Matten s. Matten (St. Stephan) °; matt″, d (Heimet), an der Matton 1325 IV Z WEIS .; matt″ (K.), daz gИt an der Matten 1367 V B EATB .; mattα, in d″r matt″n (Heugut, Vorsass), Buri in der Matten 1349 V G RINDELW .; matt″, ▪n d″r (K.), Wernher a der Matten 1349 V H ABK .; mattα, Uolrich Rufiner an der Matten 1349 V I SELTW .; matt″ (Dorf, Gde.) V M ATTEN s. Matten bei Interlaken °. B) aa) I: 966; II: 1215; III: 1624; IV: 315; V: 53 (Auswahl: ) daz Achermat 1360-1368 N IV Z WEIS .; kx″matt (Weiler), de Aechenmat 1344, in Eckenmat 1356 III W AHLERN ; die Ougstmatten 1377 V H ABK .; das Eggmat 1360-1368 N IV Z WEIS .; eixmatt″, ▪ d″ (K.), die Eychmatten 1380 II G RAF .; an der Eichmatten 1390 III V ECH .; in der Embtmatten 1381 III L ANDISW .; an der ώschmatten 1378 III O BDIESSB .; an der Eselmatten 1384 III T HUN ; fromata 1312 ZwR IV S AANEN ; Fuchsmatt 1372 II L ANGT .; die Furtmatta 1371 II B URGD .; an Colatten matten 1372 III B ERN ; grębmat (K.), die Grabmatt 1388 III B URGIST .; zw. der GКrmatton 1398 UT IV S T .S TEPH .; in der Hoffmatten 1360 IV S PIEZ ; an der Hubelmatten 1379 III H ILT .; HКselmatte ze Symnegg 1367 IV B OLT .; ze Kerrenmatt 1387 II H INDELB .; an Kratzmatten 1393 UT III T HUN ; der Kritzelmatton 1367 II B ÄTTERK .; lmp″mat (2 Heimet), Heini von Lemppenmat 1389 R2 II S UM .; auf der Leugenmat 1335 UT III T HUN ; an Lintmatten 1389 III O BLANG .; die Lochmatten 1348-1358 N IV D IEMT .; LАpachmatta 1389 III G UGG .; auf den Moosmatten 1378 II B ETTH .; die MКnchsmatten 1386 I L EUB .; dК ЎnzКlmatta 1344 N II W YNIGEN ; brmatt″, d (K.), in der Bermatten 1386 II H INDELB .; brΫkmatt″, i d″r (K.), die BrКggmatta 1382 III U ET .; pu″xmat (Wiese), in der BИchmatten 1379 III K ÖNIZ ; die burg matten 1352 N III T OFF .; am Regen mat 1356 IV S PIEZ ; r→″pmat, d (Heimet), die Riettmatten 1372 III E GGIW .; riethmat 1360 ZwR IV S AANEN ; r↓ff″mat (Dorf) III G UGG . s. Riffenmatt °; rērmat (K.), die rormatta 1352 N III T OFF .; in der RКtimatton 1367 II E RS .; die Stadtmatte 1389 I A RCH ; Steinmat 1370 IV L ENK ; εtökxmat (K.), die Stokmatta 1352 N III T OFF .; Stollenmatta 1378 III B ELP ; die StИlmatten 1361-1369 N (um1467 in Kopie) IV E RLENB .; die Schachenmatten 1388 II B URGD .; die SlКssel matte 1360-1368 N IV E RLENB .; εwŋ▪mat (5 Heimet), ze Swendimat 1376 III B OW .; die tantzmatten 1370 I B IEL ; die Wiiermatta 1384 II W YNIGEN ; die Wilermatten 1382 IV K RATT .; an Winkel mat 1374 V B RIENZ ; der Wirte matten 1390 I R AD .; die Wormatten 1370 III U ET .; die wИri mat um1340 N , die WДri matt 1373 III T HUN Goldiw.; daz Zangelmat 1360-1368 N IV Z WEIS . ab) I: 240; II: 230; III: 184; IV: 134; V: 9 (Auswahl: ) Glogners matten 1388 III B ERN ; GrИsers matte 1380 I I NS ; her″mat, d (3 Heimet), ChИnradus Hirsis de Herenmat 1389 III G UGG .; die Hormans matten 1368 III O BBALM ; Cristans matte 1389 III S TETTL .; Kullenmat 1360-1368 N IV E RLENB .; lŋ″rsmat (K.), Lengersmatte 1372 I L EUZ .; vocatur Langolsmatta 1317 N IV L ENK ; die LКtzmatten 1378 III O BDIESSB .; von dem Phaffenmat 1378 III ? O BDIESSB .; Burgers matten 1380 II S CHAL .; Rebers matta 1386 II W YNIGEN ; Schillings matta 1399 UT III T HUN ; des suters matta 1352 N III T OFF . ac) I: 214; II: 311; III: 337; IV: 60; V: 25 (Auswahl: ) versus le endremat 1312 ZwR IV S AANEN ; an Fulmat 1360-1368 N IV E RLENB .; cer gemeinon matton 1297 I S AFN .; bi der grossen matten 1344 III B OLL .; die Hangendi Matta 1380 I I NS ; vffen HВnmatt 1356 UT III T HUN ; dК ingevangen mattК 1335 I B IEL ; ze langen matten 1352 N III T OFF .; dК Leng matta 1363 II E RS .; in dien nidren matten 1334 II S EEB .Riedtw.; pratum dictum Nidermatt 1342 IV F RUT .; ChИnrat an der Nidron-matten 1344 V G RINDELW .; loco dicto obermatten um1398 U25 I H ERM .; ober″ matt″, ▪ d″r (Scheuergut), in Obermatten 1360-1368 N IV E RLENB .; brŤdmat (Heimet), die breitmatta 1352 N III T OFF .; ze Swartzenmatt 1356 IV B OLT .; dicitur Tieffimatte 1380 I I NS ; in den Undermatten 1389 III W ALKR .; Όss″rmat (K.), in der usren matten 1312 III R ÜEGG .; die WДsti Matte 1387 I B IEL . ad) Das dorff eneth Matt gelegen 1480 U173 (1744 in Kopie) V G ADM . b) I: 24; II: 54; III: 59; IV: 31; V: 30; (Teils mit unklarer Zuweisung) (Auswahl: ) mataxx″r, d″r, an dem Matachre 1305 V U NTS .; am Mattenvelde 1317 III S TEFF .; matεtǾ (K.) II O BBURG ; mágεtǾ, ▪m (Heimet), vom matzstall 1426 U64 , vom mat stall 1530 U6 II S UM .; matεtǾ (Scheuergut), im Mattstal 1500 U48 III B LEIK .; matεtau (K. und Heimet), Mattstahl 1534 U100 (N. 1671) III K ÖNIZ Liebew.; Jm obernn/ nidernn mattstal 1531 U97 III K ONOLF .Gys.; ein gut heisst Mattstal 1531 U144 III O BDIESSB .; matεtǾ (Heimet) III O BTHAL ; mattεtu, ▪m (Heimet), vff dem oberen mattstal 1492 K3 , Mattstall 1646 UT III W ORB ; matεtett″ (Dorf, Gde.) II M ATTST . s. Mattstetten °. C) -li; -i; -etli; -er; -ere I II III IV V -li: Mätt(e)li 25 75 135 30 66 Matt(e)li 0 6 35 75 3 -i: Mätti/ Matti 0 0 3 22 2 -etli: Mattetli/ Mättetli 14 8 13 2 1 -er: Matter FN 1 1 1 1 0 -ere: Mattere 0 1 3 2 0 Schwzd. Matt, Matte(n) f. ‹ebene Grasfläche, Wiese, besonders im Talgrund, die das Heu für den Winter liefert, daher dem Viehtrieb nicht (oder nur im Herbst) geöffnet wird; im Flachland Wiese überhaupt› (Id. IV, 548), beruhend auf ahd. *mata, mhd. mat(t)e f. ‹Wiese›, aus wgerm. *madwē f. ‹Wiese (zum <?page no="214"?> Mätte 250 249 Mähen)›. Das Wort ist eine Instrumental-Abl. zum schwzd. Vb. mäije(n) ‹mähen›, verwandt mit schwzd. Mad n. ‹Gemähtes› und geht zurück auf eine idg. Wz. *ma-/ mŃ- ‹mähen›. Grund- Bed. ist ‹Wiese, die gemäht wird›, gegenüber der Wiese, die nur abgeweidet wird ( 24 Kluge/ Seebold, 605; Lexer I, 2060). Das noch heute im SW des dt. Sprachraums namenbildende App. Matte war früher im Gesamt-Schwzd. gebräuchlich, wurde dann aber in der E Schweiz durch Wiese verdrängt (vgl. u.a. SDS VI, 93). Wie die Verteilung unserer insgesamt rund 7000 Belege zeigt, häuft sich der alteinheimische Matte-Typus in den Sektoren I bis III, steigt aber auch hinauf ins alpine Gebiet. Zum FN Matter vgl. FNB IV, 59. Zu Mattstall: Der Name findet sich in einem mittelbernischen Streifen zw. III T HUN und III B ERN . Das Id. sieht einen Zusammenhang mit schwzd. Matt, Matte(n) f. und schwzd. Stall, Stćl m. wie nhd. ‹Gebäude für Vieh und Heu› (Id. XI, 14 u. IV, 549), wobei das GW bei uns lautlich abgeschwächt, der Liquid vokalisiert worden ist. Im Gegensatz hierzu stellt Förstemann den elsässischen Örtlichkeitsnamen Mattstall, Mattesstall 1129 zu einem zum Stamm *mathagehörenden RN (Förstemann II/ 2, 243). Für einen kritischen Kommentar zu diesen Deutungen s. Burri, Worb, 235f. sowie den Stichwortansatz Stall. Mätte Mätte; Mättme Mätte B) b) mtt″naxx″r (K.), Mättenacker (Haus) 1838 D II T RACHSW .; mtt″fud (Heimet), an Mettenveld 1354, Mettenweld 1398 UT , vff dem mettenn veld 1530 U95 , Mettenveld um1530 U142 III S TEFF .; der Metten furt acher um1530 U142 , Der mettenfurtt acher 1535 U101 III O PPL .; můtt″grab″ (Graben, bewaldet) III O BHOF ./ S IGR .; mtt″hēf, ▪m (mehrere Heimet), Vorder-/ Hinder- Mättenhof (Höfe) 1838 D II R ÜEGS .; mtt″hīlts (Wald), mtt″hīltsaxx″r (K.) I A ARB .; mtt″houts (Wald), mtt″hūutsli, vor dem etten holtz, das mettenholtz 1521 U31 I W ALP .; Jenni ze Mettenholtz 1349, Mettenholtz 1535 U161 V H ABK .; mtt″bęx (Weiler) II M ADW . s. Mättenbach °; der Mettenbach 1529 U92 , der mettenbach 1531 U60 III A ESCHL .; mtt″bax (Seitengraben zur Emme; Heimet) III E GGIW .; mttibax, In Mättennbach, lit uf dem mätennbach um1533 U133 , an mώttennbach 1534 U100 III R ÜEGG .; mtt″brgaxx″r I A ARB .; mtt″b″rg (Heimet), Mättenberg 1791 A , Mättenberg (2 Heimwesen) 1838 D II E RISW ./ W YSS .; mtt″b″rg (Dorfteil und K.), Mättenberg (kleines Tal mit 8 Wohngebäuden) 1838 D II T HÖRIG .; an dem Mettemberge 1339 II T RACHSW .; mtt″brg (Heimet), Mättenberg 1716 U43 II U RSENB .; uf dem Mettenberg 1352, an mώttennberg 1531 U97 III K Ö - NIZ ; mtt″brg (2 Heimet), mtt″b″rg, īb″r (2 Heimet, SE vom Mättebärg), Mettenberg 16.Jh. UP , Mättenberg 1645 A , Mättenbergfeld (Hof) 1838 D , das Mättennberg holtz 1547 U137 , mtt″brgwaud (Wald), an Mätten bärg weyd 1531 U136 III L ANGN .; mtt″brg (Felsband), Mettenberg 1845 D IV D IEMT ./ O BWIL iS.; mtt″mbrg (Weiler; Koord. 646/ 163), mtt″mbrg (Pkt. 3104.3 am Fuss des Schreckhorns; Koord. 649/ 162), terram cum monte qui dicitur Mettenberch 1246, Mettenberg 1534/ 35 A , mettenberg 1535 U161 , ad ultimum pedem montis altissimi Mettelberg vocati, Mettelberg vel der Mettler vocatus 1577 Sch , der Mättenberg 1757 A , Mettenberg 1779 A , Mettenberg (Häusergruppe) 1838 D , mtt″mbrgsćgi V G RINDELW .Grindel; mtt″nbrg, uf″m h▪nd″r″n/ ford″r″n (Weide) V L AUTBR .Isenfl.; das Mettenbirche 1342 III Z OLL .; Jm mώttennbrunnen 1534 U100 III W ICHT .Nd./ Ob.; mtt″bΠ″u/ -bΫ″l, ▪m (mehrere Heimet), bonum dictum EttenbДl 1337, MettenbДl 1389-1460 Ud , am mettenbül 1493 U84 , mettennbДl 1530 U95 , ob dem Mettenbül 1531 U144 , gan mettenbКel 1535 U101 , im Mettenbühl (Gut) 1838 D III H ÖFEN / U EB .; mtt″nbάrgl″ (Heuland) V G STEIGW .; Mätterein (Hof) 1764 Ry III V ECH .; Jm mettetal 1531 U97 , Jm mώttental 1534 U100 III B OLL .Habst.; in dem Mettintale 1269, Mettental 1379, in dem mettental 1422 C1 III K ÖNIZ ; mώttenweg 1531 U97 (N. 1543) III V ECH .Utz.; mttiw↓u (Weiler) III R ÜEGG . s. Mättiwil °. C) -ele -ele: mt″l″, Όf d″r (Wald) IV B OLT .; mtt″l″, ▪ d″r (Weide), mtt″l″grab″ (Unterlauf des Amerzengrabens) IV O BWIL iS. Mättme B) b) im mettmanacher 1500 U48 II K RAUCHTH .; Metmenacher 1389-1460 Ud , Mettmanacher 15.Jh. U47 , mettmenacher 1479-1563 Ar , lit zum hof mettmenacher, das gИt von mettmanacher 1500 U48 , wider mώttmenacher 1531 U97 , Metmanacher 1587 A , im Metmenacher 1745 A , im Mättmenacher 1748 A III W ALKR .; můt″nek, Όf d″r (bewaldete Egg), an die Metmenegg 1435 Uk2 (2.H.17.Jh. in Kopie), bis an mettmenck 1472 C2 III O BHOF ./ S IGR .; mpm″nek (Heimet) IV O BWIL iS.; mtme▪, ▪m (Heimet), in dem metmeyg, zuo den metmeygen, in mettmengen 1437 U56 , Jm mettmey 1532 U56 , Mettmey (Haus und Hof) 1838 D II U TZTF ; můpm″εt↓g (Heimet), ze Mentmenstig 1314, sechs Jucharten ackers und mad genantt mettmans stig 1524-1580 U169 III S IGR .; (hierher? ) mättwenacher, Mett wan weg acher, der vnder Mώttwen acher, an den metan wώg 1531 U59 II Z AUGG . C) -er -er: mpm″rhőltsl▪/ mttm″rhöltsl▪ (K.) V B RIENZW . Zum Adj. ahd. mëtemo ‹mittler(er)› (Lage), im Schwzd. als mëttme(n)- oder mëtte(n)nur noch in Namen (Id. IV, 555; Sonderegger, Appenzell, § 14.3; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 411; Graff, Ahd. Sprachschatz II, 672). Zu Mättmei II U TZTF ‹die mittlere Ey› vgl. Hubschmied, Burgdorf, 734. S. auch die Stichwortansätze Att-/ Ätt- (BENB I/ 1, 47) und Mettle. <?page no="215"?> Matten 252 251 Matten bei Interlaken ° matt″ (Dorf, Gde.), ecclesia sancte Marie virginis inter lacus Madon vulgariter nominata 1133, ecclesia inter lacus, Matton vulgariter nominata 1220, de Maton 1230, de prato 1244, (ab hier Auswahl: ) de Maten 1268, ze Matten 1300, von der Matten 1308, Heinrich von Matten 1345, vor der statt, dem man sprichet uf den Matten 1354, von Matten 1445 Rq8 , zwКschen den gДttern Jacki gerings von mattenn 1493 U84 , säßhafftig ze Matten, zИ maton 1524-1580 U169 , Matten pagus valde magnus inter Gsteig et Interlacum 1577 Sch , Matten (grosses Dorf und Schulkreis) 1838 D V M ATTEN . matt″wald (nur gebraucht als Abgrenzung zum Interlakner-Wald) V M ATTEN . Urspr. FlN, beruhend auf einem ahd. lokativischen Dat. Sg. *(ze dëro) mattun ‹bei der Matte, Mähwiese› bzw. ahd. Dat. Pl. *ze den maton (LSG, 578). Genaueres zur Etym. s. Matte. Zur Namenentwicklung vgl. auch HBLS V, 50. Matten (St. Stephan) ° matt″, ar (Dorf, Bäuert), Andermaton 1276, parochie Sti. Stephani […] Petrus ab der Matten 1317 N , Иly Gerung an der Matten, 5 juch. gel. an der Matten 1488-1514 U166 (1380), mit den dЎrffern Andermatten 1391 Rq3 , ze Matton 1398 UT , (ab hier Auswahl: ) an der maten 1488 U156 , Lÿt der bКrd an der mattenn 1548 U160 , Ann der Matten vel zuor Matten vicus 1577 Sch , Matten im obern Sibenthall 1608-1611 C3 , Matten (Dorf) 1838 D IV S T .S TEPH . Matten. von dem mattenbüll 1502 U157 , die Mattenpürt 1726- 1729 C3 IV S T .S TEPH .Matten. Urspr. FlN. Zur Etym. s. Matte u. Matten bei Interlaken °. Mättenbach ° mt″bęx (Weiler), in Mettenbach 1287, Güter zu Mettenbach 1287 Qw , Mettenbach 1309 N , In Mettenbach 1363, in Mettenbach 1377, (ab hier Auswahl: ) mettenbach 1465 U39 , ze Mettenbach 1522 U41 , Mettenbach 1576 C3 , Mätenbach 1783 C3 , Mättenbach (Dörfchen) 1838 D II M ADW . mt″bęxbůxl▪ (Bach) II M ADW . Etym. s. Mätte. Matter s. Matte Matterne mat″rn″bod″, uf″m (Heuland), ab dem Grossenacher, nidt matterren Boden […] Henßly Matters Tochter 1502 U157 , mat″rn″mČd (K.) IV L ENK . Am ehesten, mit evtl. als Pl. zu verstehender -n-Erweiterung (vgl. Matti C), zum FN Matter (s. Matte), der im Kt. BE in V H ABK . und I P IET . alt bezeugt ist (FNB IV, 59). Matti B) b) mattisforε″s (Vorsass) IV S AANEN ; das Mattihaus bei Gimmelwald 1798 A V L AUTBR .; mattis md″r (Bergweide) IV S AANEN ; mattisεtΫkx (Heimet) IV Z WEIS .; mattiswŤd, ▪n d″r, mattiswŤdmćd IV L ENK ; mattiswŤd (Scheuer), mattiswŤdli (Wald) IV Z WEIS . C) -ne -ne: matn″wŤdl″ni, d (Streuefang; nach Gwp. bedeutet d matnα ‹ die Angehörigen der Familie Matti›) V G STEIG . Zum FN Matti, der in den Simmentaler Gde. IV B OLT ., G STEIG , O BWIL iS., S T .S TEPH ., S AANEN und Z WEIS . alt bezeugt ist (FNB IV, 61). Eine eindeutige Zuweisung des FN Matti zu den PNN Matthäus bzw. Matthias bleibt unsicher (Id. IV, 552). Siehe deshalb auch den Stichwortansatz Matiis. Mättiwil mtiw↓u (Dorf), in villa Mettenwilere 1148, C. von Mettenwile 1281/ 82, in dem Bodme ze Mettenwile 1312, Mettenwile 1340, Mettenwil 1389-1460 Ud , Mettenwilem 1425 K10 , Mettenwil 1479-1563 Ar , Mättenwyl 1487 K10 , Mettenwil um1530 U142 , mättenwÿl 1533 U133 , Mättenwyl 1565 Rq1 , Mώttenwyl pagus 1577 Sch , Mättiwyl 1638-1641 C3 , 1780 A , Mättiwyl (Dörfchen) 1838 D III R ÜEGG . Im BW am ehesten ein ahd. PN mit den Stamm *mđtha- - u.a. in SG a. 788 als Mato bezeugt -, wobei der alte ahd. Gen. Sg. auf -in Umlaut bewirkt hätte: *Mattinwⁿlere (Förstemann I, 1108ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 253f.). Hingewiesen sei auf die heute abgegangene Örtlichkeit Metveiler in Frankreich (Gde. Rédange, Moselle, Fontoy), die zurückgeführt wird auf *Metten-wⁿlćri zum PN MŃdo, Metto, wobei man ein aus der Galloromania häufig belegtes Namenwort mŃd- (dann ohne die im Ahd. durchgesetzte Diphthongierung des insgesamt seltenen germ. -e- > -ie-, von der das Westfrk. möglicherweise nicht mehr betroffen wurde) an ahd. mieta ‹Lohn› angeschlossen hat (Pitz, Siedlungsnamen I, 356; Kaufmann, Ergänzungsband, 257). Mättme s. Mätte Mattstetten ° A) mattεtett″ (Dorf, Gde.), ChАno de Mahtstetten 1201, Petro de Mattstetin 1231, Uol. de Matstetin 1241, H. villicus de Matstetten 1257, Henr. de Matstete 1258, (ab hier Auswahl: ) dominus Hermannus de Madstette milites <?page no="216"?> Mauri 254 253 1266, Hermannus de Matstettin/ Mahtsteitin 1275, Mattstetten 1296 Rq1 , Uolrich von Mattstetten 1315, Petrus de Madstetten 1328, dorf und dorfmarch von Mattestetten 1329, Mattstetten 1333, Johans von Matstetten 1343 Rq1 , Peter von Madstetten 1344, im harde ze Madstetten um1350 N , dorf ze Matstetten 1353, zu Mattstetten 1372, von Matstetten 1379, ze matstetten 1380 U55 , ze Mattstetten 1389 R2 , Mattstetten 1452 U79 , zИ mattstettenn 1531 U97 , gan Mattstetten 1535 U101 , Matstetten pagus 1577 Sch , Mattstetten (Dorf) 1838 D II M ATTST . B) b) mattεtůtt″brg, d″r īb″r/ Όŋ″r (Wald) II M ATTST .; mattεtett″tΫrli (Wald) III B OLL . Der Name gehört zu einem weitverbreiteten, bis in die erste alem. Landesausbauzeit (ca. spätes 6. und 7./ 8. Jh.) zurückreichenden ONN-Typ, bestehend aus schwzd. Stat(t) f. ‹Ort, Stelle, Stätte, Platz in der Landschaft›, mit (erstarrtem Dat. Pl.) -stetten, aus ahd. und mhd. stat f. - Als Bestimmungswörter sind in den Komposita grundsätzlich PNN und App. möglich (vgl. Bach II/ 1, § 343 u. II/ 2, § 595; Id. XI, 1675ff. u. Anm. 1712 mit Namen; Grossenbacher Künzler, Wasseramt, 432f.). Im BW könnte zunächst ein zum Stamm *mđthagehörender ahd. RN stecken, wobei aber erstaunt, dass sich der zu erwartende Gen. Sg. im PN auch in den frühesten urk. Belegen graphematisch nicht (mehr? ) zu erkennen gibt (Förstemann II/ 2, 243 u. I, 1108ff., mit in SG a. 788 und 806 bezeugtem Mato resp. Mado; vgl. auch Boesch, Kleine Schriften, 84 unter dem Stamm *MAD). Als BW nicht auszuschliessen ist aber auch schwzd. Matt, Matte(n) f. ‹ebene Grasfläche, Wiese› (s. Matte). S. auch LSG, 578f. Mätz s. Metz Matze B) b) máts″nŹrl▪, ds (K.), das matzen erlin ist ongevar vi jucharten, das matzenerli 1528 U2 I R APP .; am atzolo, am matzelo 1437 U56 II U TZTF s. atz/ ätz (BENB I/ 1, 48); Matzenmoss 1537 UP IV D IEMT .; mats″ri″d (Dorf) III B ERN Bümpl. s. Matzenried °; an die juchartten heist matzenried 1493 U84 , matzennried 1530 U95 V D ÄRL . Falls nicht Agglutination vorliegt - wie in atzolo/ matzelo II U TZTF -, ergeben sich für das BW grundsätzlich zwei Herleitungsmöglichkeiten: Zum einen wäre zu denken an die bergschwzd. Geräte-Bez. Matze(n) f. ‹Holzkeule, Steinhammer›, einem Lehnwort aus rom. *mattea ‹Keule›, das gleichbedeutend auch im it. mazza vorkommt. In diesem Fall würde das App. als FlN Geländeformen bezeichen, die an eine Keule erinnern (Id. IV, 610f.; REW, 5425). - Zum andern erwägen wir für Matzeentweder einen ahd. PN Mazzo (Förstemann I, 1119) oder allenfalls den jüngeren PN Matz, Kzf. zu Matthias (Id. IV, 610; Schwäb. Wb. IV, 1528 mit zahlreichen FlNN). S. auch atz/ ätz (BENB I/ 1, 48), Matzenried °, Matzwil ° und Metz. Matzenried ° mats″ri″d (Dorf), Mechina de M[e? ]zenriez 1278, Uolrico de Matzenrieth 1304, Heinrici de Matzenriet 1318, uffen dem acher von Matzenriet 1349, dorf und dorfmarch von Matzenried 1357, von Matzenriede 1367, (ab hier Auswahl: ) Chuno von Matzenreit 1375 R3 , von Matzenriet 1381, Matzenried 1389-1460 Ud , ze matzenried 1434 U120 , Ab simem gИt zИ matzenried um1532 U13 , Matzenriedtt 1535 U101 , Matzenried 1577 Sch , Mantzenried 1635-1683 C3 , Mazenried (kleines Dorf) 1838 D III B ERN Bümpl. ann der Matzenried gassann 1530 U132 , von matzennried gИt 1531 U97 , męts″rí″dwaud (Wald) III B ERN Bümpl. Ried-Name mit dem ahd. PN Mazzo als BW (Förstemann I, 1119 u. II/ 2, 225; in SG a. 769 bezeugt als Matzo); s. auch Matzingen (TGNB I/ 2, 871) und Matzendorf (SONB I, 464ff.; LSG, 579). Vgl. auch die Stichwortansätze Matze, Matzwil ° und Metz. Matzwil ° mętswiu (Weiler), allodii dicti Mazwile 1275, Matzswile 1285, gen Matzwile 1425 C1 , Matzenwil, Matzenwill 1479-1563 Ar , Matzwil 1528/ 29 UP , Matzwyl 1549 A , der Hof Matzwyl 1622 UP , Matzweil 1677 Rq7 , Mazwil (Dörfchen) 1838 D I R AD .Matzw. mętswiufud (K.) I R AD .Matzw. Wⁿlćri-Prägung mit dem ahd. PN Mazzo (Förstemann I, 1119 u. II/ 2, 225). Vgl. auch Matze, Matzenried ° und Metz. Maulx † des maulx 1437 ZwR IV S AANEN . Der isolierte, in keinem Kontext stehende hist. Beleg ist vielleicht eine Bildung zu dem seit dem 10. Jh. nachgewiesenen Subst. rom. mal ‹tort, dommage; ce qui est contraire à la loi morale› (FEW VI/ 1, 123ff., bes. 125; Wulf Müller, brieflich); vgl. Adj. rom. male, frz. mal ‹schlecht› (REW, 5257). Mauri mauriweg, d″r (4. Kl.Strasse, „Römerweg“), (hierher? ) Super pratis et mareschiis dictis dou Chablais […] salvis et exceptis prato dicto de Maioria et pratis aliis debitis 1336 Rq1 , von der Bruch biß an der gepavieten Müntz, und bisen halb als hin ab zЖcht von der MЖntz an dem ende genant MАx, und von dem ende genempt MАx biß an der MЖntz von Gampelen 1456 Rq1 , moß genampt Tschablais zwЖschen dem MЎnr 1470 Rq1 , le Marest outre le Mur 1470 ChM (Kopie 17. Jh.), des Mauers (bekannt unter dem Namen Heidenweg, auch unter denen des Hochgemäuers, des Molls oder des Mauers) 1850 JBe , Mauriweg 1879-1939 TA , der Mauriweeg, das Mauri, das Maur 1914 F4 , Mauriweg 2001 LK I NS . Mдnr in der dt. Urkunde von 1470 ist als Mдur zu lesen, Mжx im Beleg von 1456 als Mжr. Es liegt Verlesung von u zu n, bzw. von <?page no="217"?> Mauri 256 255 r zu x vor. Der Name ist sicher roman. Ursprungs, wobei die aktuelle mundartliche Lautung einen Anschluss an lat. murus, frz. mur, schwzdt. Muur ‹Mauer› unwahrscheinlich macht. Wenn Maioria in der lat. Urkunde von 1336 tatsächlich zu dem hier behandelten Namen gehört, der entsprechende räumliche Bezug zumindest ist gegeben, wäre eine Herleitung aus lat. majoria ‹feudum majoris, Meierhof; Meieramt› (Du Cange V, 185f.; FEW VI/ 1, 57; Niermeyer, Mediae Latinitatis Lexicon Minus, 822; Novum Glossarium Mediae Latnintatis, M-N, 58) denkbar. Die genaue lautliche Entwicklung muss dabei vorläufig offen bleiben. Weder die noch unpublizierten Belege des Glossaire (Wulf Müller, brieflich), noch Pierrehumbert (Neuchâtelois, 341 maire, 356 mayorie) helfen hier weiter. Mauritz s. Maritz/ Moritz Mauss ° A) męuss (Dorf, Gde.-Viertel), villam MИns 1284, decima de Muns prope Guminon 1309, et villam de Montz 1319, in tota villa de Monz 1334, gelegen ze Munss 1350, dorf und dorfmarch von Muns 1355, Henrici de Montz 1370 N , Mons, Mans, Muns, Munß 1389-1460 Ud , CИno uon Mons 1430 U78 , ze muns 1434 U120 , (ab hier Auswahl: ) Die zinse ze Gummynen vnd ze Muns 1448 U78 , Mons 1467 Rq1 , an der haldenn von munss 1502 U123 , munss 1532 U125 , Muns 1566 A , Mous 1577 Sch , zu Mouss 1597 A , Muss 1627-1629 C3 , zu Mauss 1733/ 34 C3 , Maus (Dorf von 15 Häusern) 1838 D III M ÜHLEB . B) b) an der munsshalden 1532 U125 , an die munßhalden 1531 U97 (N. 1555), mausholts (Heimet, Wald), von munss holtz 1532 U25 , Mauß holtz 1631 Rq7 , Mausholz (5 zerstreute Häuser) 1838 D , auf dem Mausshubel 1736 A III M ÜHLEB . Von der älteren Forschung zu lat. mons ‹Berg› gestellt (u.a. Jahn, Bern, 430), wonach der Name auf einen eingedeutschten Nom. Sg. *muns mit Nasalschwund vor Spirans und anschliessender Diphthongierung zurückzuführen wäre. Während das Namenmotiv nicht ganz von der Hand zu weisen ist, so erweckt diese Herleitung doch Bedenken: Zum einen ist anzunehmen, dass unserem Mauss nicht ein Nom. Sg. zugrunde liegt, denn die rom. Idiome scheinen nur die aus dem Akk. Sg. übernommene Lautung Mont- ( > alem. *Muntmit -t-Verschiebung > *Munz- > und, mit Verschlusslösung von -nz zu -ns, *Muns-) zu kennen (s. BENB I/ 1, 159f.: Fous). Zum andern macht die heutige - vielleicht aus der Schreibung übernommene? - Mundart-Lautung -au- Schwierigkeiten; zu erwarten wäre eher die in den hist. Belegen von 1577 und 1597 suggerierte Lautung -ou- (vgl. z.B. schwzd. Chunst m. ‹Kochherd› > schwzd. z.T. Choust, Id. III, 367ff.). Memehŷs, ds (Heimet), mehusaxx″r (K.) III K ÖNIZ ; mŃr▪″d, ds īb″r″/ uŋ″r″ (Heimet), Mairied (Mayried), G’meinried (Häuser) 1838 D III K ÖNIZ .Gasel; můr▪″d, ds (K. N des Herrenhölzli und SE von Herzwil) III K ÖNIZ .Herzw.; mer▪″d, ds (Heimet im Wangental), stost ann das gmein Ried 1535 U101 , Vnder dem gmeinen Ried 1534 U100 (N. 1671), Mairied (Mayried) 1838 D III K ÖNIZ .Liebew.; můr▪″d, ▪m (K.), Stost an das gemeind ried, Lit an dem gemeinen ried 1531 U97 , Mehried 1871 SA III W ALD - Zimm. Schwzd. G(e)mei(nd)-Hŷs bzw. -Ried ‹einer (Bürger-)Gemeinde gehöriges Haus bzw. Ried› bzw. Adj. schwzd. g(e)mein ‹allgemein, gemeinsam› (Id. VI, 1736 u. IV, 301ff.) mit Schwund des Präfixes ge- (Sonderegger, Appenzell, § 118: *gimeindlⁿn > 1453 die Mendly) und Monophthongierung ei > e (SDS I, 109); in FlNN auch anderswo in der Schweiz bezeugt. Interessant ist die Tatsache, dass sich diese abgeschliffene Form an versch. Orten lautidentisch entwickeln konnte. S. auch Gemein(d) (BENB I/ 2, 39f.). Mebrysß † Denne ein Juchartten genant Mebrÿsß acker 1533 U23 I S IS . Unklarer Einzelbeleg ohne Parallelen. Allenfalls Agglutinationsform im Abriss, vielleicht in Bezug auf die Geländeformation, zum Verbum schwzd. abrⁿssen ‹abreissen› (Id. VI, 1349). Vgl. den Einzelbeleg von 1556 aus der Solothurner Gde. Nuglar-St. Pantaleon Jtem 1/ 2 Juch. in der Abryssy (SONB, unveröffentlichte Daten). Mechlistall můxliεtall, d″r Όnd″riεt/ m▪ttl▪εt/ ob″riεt (Sennhütten, Schattställe, Weide und Wald), můxliεtallsŃli (Bergsee), hant 18 tristi am Mechtlistal 1348-1358 N , Mechtlisstal 1366, an und uff der alpp Mechtlistal jn Nidersibental, uff der alp mechtlistal, deß bergß mechtlistal 1488-1514 U166 , Mechlintstal 1620 Rm , der Berg Mächlistahl 1750/ 51 A , Mächtlistall 1782 A , Unter-/ Ober-Mechlistal (Alp) 1845 D IV D IEMT . Die ältesten urk. Erwähnungen legen für das BW eine diminuierte Kzf. zum häufig belegten, im Mittelalter äusserst beliebten f. PN Mehthilt nahe, wobei die heutige Lautung durch Konsonantenerleichterung (evtl. Mechtli > Mechli) entstanden sein könnte (Förstemann I, 1083f.; Socin, Mhd. Namenbuch, 60; Baumgartner, Namengebung, 181). Da die Örtlichkeiten in einem sich nach unten talförmig öffnenden Gebirgskessel liegen, ist für das urspr. GW vielleicht eher schwzd. Tal n./ (m.) ‹wie nhd.›, als schwzd. Stall m. in seiner älteren Bed. ‹Stelle, Standort, Wohnstelle, Siedlung› (Id. XI, 4f. u. 13f.) anzunehmen. Mechte můxt″r▪″d, im fīrd″r″/ h▪nd″r″ (Ackerland) IV S PIEZ . Ried-Name mit einem evtl. zum Stamm *mahti- ‹Macht› gehörenden ahd. PN (vgl. die Mecht-Formen in Förstemann I, <?page no="218"?> Mei(en) 258 257 1082ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 244; zum Ried-Typus s. Glatthard, Aare/ Saane, 339ff.). Ohne hist. Belege lässt sich das BW jedoch nicht sicher eruieren. Megetschi † von eynem mad gelägen in megetschin, im megetschin 1502 U157 , in megetschin 1515 U158 IV S T .S TEPH . Bei diesem abgegangenen - vielleicht agglutinierten - FlN ist an nichtdt. Herkunft zu denken (wobei allerdings in dieser Gegend kein rom. Substrat nachweisbar zu sein scheint (Wulf Müller, brieflich)). Zu erwägen ist allenfalls auch ein Dim. zu einem nicht mehr zu eruierenden BW mit dem bes. im BO heute noch produktiven Suffix -tschi (Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, 124f.). Meiel(e) s. Mei(en) Meieli mőij″lisálp (früher Bauernhöfe, heute Ferienheim; war nie Alp; früher gü″tli), mőij″lisalpwg, d″r (Weg von Finel nach Meielisalp) V L EISS . Dim.-Form zum f. PN Maria (Id. IV, 354ff.). Nach der Gwp. handelt es sich um einen jungen Namen. - Vgl. Maria. Mei(en) A) mei, d″r/ ▪m (K.), Mai-Heimwesen (Heimwesen) 1838 D II R OHRBGR .; die vetterling ze Thun verkouffend ze Meyen 1413 UT , lit an Meyen 1505 UT III T HUN . B) b) meij″naxx″r (K.), meij″naxx″rwudli (Wald) I B ELLM .; meyacher 1528 U2 I G ROSSAFFOLT .; meij″nxx″r, i d″ (überbautes K.) I P ORT ; meiaxx″r, d″r (K.) I R APP . Dietersw.; Der meÿacher 1531 U97 I S CHÜPF .; meiaxx″r (K.) II B LEIENB .; mei-/ meij″naxx″r (Haus) II L ÜTZ .; meiaxx″r (Wohnquartier) II M ELCHN .; meiaxx″r, d″r (K.) II M ÖTSCHW .; meiaxx″r (Heimet), im Mayacker 1776 A , Mayacker (Hof) 1838 D II S UM .; meiaxx″r (K.) III K IRCHL .; meiaxx″r (K.) III R UB .; meiaxx″r (Heimet) III V ECH .; der Meÿacher 1531 U97 , meyacher 1553 U118 III Z ÄZ .; am meyenacher 1502 U157 IV B OLT .; meiaxx″r, ▪m (K.) IV D ÄRST .; meig″(r)t″ (Wald) I R AD .; meij″nek″ id. mit xĻliek″ I S IS .; meij″fall (Weide mit Sennhütten und Schattställen; Wasserfall über einem Fluhschopf), an Meyenval 1360-1368 N , am Berg Meyenfall 1620/ 21 A , meij″fallsŃli (Bergsee in Kessel) IV D IEMT .; meij″fud, ▪m (K. und Wohnquartier) II B URGD .; an Meÿen geisental um1530 U142 III T HUN Goldiw.; meigu″t, ds III K ÖNIZ ; zwüschenn meyen guetrenn 1533 U133 III T OFF .; mőigü″tli, ds IV S AANEN ; meihēf (Siedlung) II U TZTF ; Von Meyen hofstatt 1427 U78 IV B OLT .; meij″hīǾts, ds (K.), oben an dz Meÿen holtz 1531 U52 II B URGD .; meij″hīǾts, ds II R ÜTI bL.; můij″höutsliwg, am II F RAUBR .; meij″höutsli (Wald; einst wohl meij″blü″mlihöutsli) II K RAUCHTH .; meij″höutsli (Wald) II R ÜDTL .; meij″hũri (Felszacke) IV W IMM .; meij″hΌbu (Wald) II O BBIPP ; vor meyen huß 1500 U48 II K IRCHB .; an das Meyen Crütz 1554 U170 , das Meÿencrütz 1554 U109 III B ERN Bümpl./ F RAUENK .; die Maimatt 1666 U77a II S CHWARZH .; meij″mēs, ▪m (Wald, Moor; auch dumēs, ▪m), Mayenmoos (Hof, Stadtlehen) 1838 D II B URGD .; meij″mēs, ds (K.), meimēswaud II R ÜTI bL.; meib″x (3 Heimet), von der meÿern bώchenn 1530 U69 , Meybach 1577 Sch , zu Maibach/ Meybach 1729-1732 A , Meybachmatte 1771/ 72 A , Maybach (Weiler), oberer Maybachhof (2 Häuser), unterer Maybachhof (5 Häuser) 1838 D II D ÜRRENR .; meibax″r, d″r (Heimet), meibax″rwaud II D ÜRRENR ./ W YSS .; Stost an denn Meyenn Berg 1518 U74 II O BBIPP ; Meyenbärg 1588 A II T RACHSW .; Meienberg 1885 U77a II W IEDL .; mőij″brgli, ds (Alp) IV G STEIG / S AANEN ; mőij″(m)brg, d″r (Alp), ij khДberg Jn meiennberg 1548 U160 , Meyenberg/ Mayenberg 1709-1801 A IV Z WEIS .; in meÿ biele 15.Jh. U47 I L IG .; meij″bod″ (Weidland) IV Z WEIS .; meij″bu″x″ (hohe, alte Buche) III F RAUENK .; Jm meÿen rauft 1531 U97 , Jm meÿennraufft 1534 U100 , an Meyen ranfft 1535 U101 (N. 1539) III Z ÄZ .; stossend an Meyen reben 1515 UT III T HUN ; meij″rein, d″r (Hügel), Jm meÿen Reÿn 1573/ 74 U77a II R UMISB .; meij″ri″d (Dorf, Gde.) I M EIENR . s. Meienried °; das meyen Riedly 1531 U59 II R APP .Bittw.; den halbteil der weid heist meÿennried 1533-1542 U128 III G UGG .; Mairied (Hof) 1838 D III K ÖNIZ s. Me-; meij″ri″d (K.), Meyenried (dörflj von tauwner heüslinen) 1677 Rq7 , im Meienried (3 Häuser) 1838 D III M ÜHLEB .; meij″ri″d, ▪m (Heimet), Apud meyenried 1417-1428 K10 , meyennried 1547 U137 , Meyenriedt 1692 A III R ÖTH .; Jnn Meÿen RДthj 1573/ 74 U77a II R UMISB .; vff der Meyen Ruty 1532 U62 II ? W ILER bU.; Mayschüpfenalp 1778 A IV B OLT .; dere meyen stockacher 1553 U107 III K IRCHL .; meij″tćǾ, ds (K.; talförmiges Gelände), Mayenthal (3 Häuser mit Erdreich) 1838 D III R UB .; In vermel genannt meytellers matt 1497-1524 U167 , Meitalers mattenn, in meiteller matten 1524-1580 U168 IV S T .S TEPH .; Im Meyttenlin 1518 U40 II A TTISW .; meij″t▪l▪, an d″r (Scheuergut) V L AUTBR . Weng.; meij″nwand (Waldgebiet) V L EISS .; meitsug, ▪m (Wald), stoßend ann das meÿs=Zelg, Meyzelg 1608 Rq7 , meitsugxx″r III F ERENB .Bib.; meitsǺn, d″r (Heuland), meitsǺnhΌb″l (Hubel im Wald), meitsǺwćld (Wald) V G STEIGW .; meij″tsŷ″n (Scheuergut) V L AUTBR .Weng. C) -el; -ele; -eli -el: CA) mőij″l, uf/ d″r ob″r (Alp mit Sennhütten), super saxum de Meyon, via de meyon 1312 V1 , in montis de Meyon 1324 V2 , mons de meyon 1360 V4 , auf dem Berg Meyel 1681 U153 (1650) IV S AANEN . <?page no="219"?> Mei(en) 260 259 CBb) mőij″lůk (Übergang gegen den Pantel; Grat), mőij″lgrćt, d″r (auch Gummgrat), mőij″lsgrund, im (Sammelname für Vorsassen und Fänge), in Meyelsgrund 1681 U153 (N. 1688), 1688 QSa (N. 1691), Meyelsgrund 1738 QSa (1730), 1656 U152 (N. 1733), im Mäyelsgrund 1787/ 88 C3 , mőij″lsgrΌndfŋ (Sammelname für Weiden und Heufänge), mőij″lsgrΌndgssli (Bergweg), mőij″lsgrΌndbax (Talbach aus Meielsgrund), mőij″lhŋri, ds (Bergspitze; auf Gsteigerseite w→tt″brghŋri), mőij″lxl″, d (Geländeeinschnitt im Witteberg), mőij″-/ mi″brgli (ehemals Weide mit Holzerhütte), Meyelberg 1665 Rq5 , uf Meyel(berg) 1662 QSa (N. 1674), auf Meyelberg 1747 A , Mayelberg (Alp) 1845 D , Meielsee 1896 (SA) IV S AANEN . -ele: můij″l″, ▪ d″r (K. mit Wald, sanfter Hang, sonnig), an hanns Müllers Meÿell Aker 1534 U100 (N. 1666), meij″l″waud, ▪m (Wald) III Z OLL . -eli: mőij″li, im (Alpweide), mőij″li, ds und″r (Weide), mőij″liwćld (Wald unterhalb Meiel) IV S AANEN . (hierher? : ) de Meyonfet, Mayenchet 1312 V1 , joria sita subtus meyonset 1360 V4 IV S AANEN . 1. Die Mehrzahl der Belege stellt sich zu schwzd. Mei, Meie(n) m. ‹Monatsname Mai, Maibaum, Blumen(strauss)›, mhd. mei(g) e m., entlehnt aus lat. Mćius, das nach dem Jupiter Maius, dem Wachstum bringenden Gott, benannt ist (Id. IV, 1ff.; 24 Kluge/ Seebold, 591; Lexer I, 2072). Die Bed. dieses Monats für den Menschen und das Wachstum in der Natur kommt in zahlreichen Bauernregeln, Volksbräuchen und Terminen zum Ausdruck. In FlNN kann das Wort u.a. sonnige, früh grünende oder ab Mai genutzte Landstücke bezeichnen (vgl. Roos, Freiburger Bucht, 464; URNB II, 783f.; LUNB I/ 2, 665f.). Vgl. hierzu schwzd. Maiensäss ‹Bergweide im untern Revier, wo das Vieh im Frühling weidet, bevor das obere Revier bezogen werden kann, und im Spätsommer, nachdem jenes verlassen werden musste›, Syn. Vorsäss, Voralp (Id. I, 195; Id. IV, 3, mit dem Hinweis, dass in OW mit Maien die Güter der Mittelhöhen bezeichnet werden). Bei unseren ältesten Meiel-Belegen aus in Lat. abgefassten Urk. handelt es sich wohl um - mit romanisierten Endungen -on versehene - Formen zu schwzd. Mei, Meie(n) m. für Alpweiden, die im Mai bestossen werden. Allerdings gilt es einschränkend anzumerken, dass die Alp Meiel in IV S AANEN auf 1900 Meter über Meer liegt. Dasselbe Etymon erscheint auch in der Romandie (als einheimische Abl. von lat. maius), um 1250 erstmals bezeugt als PN (Petrus dol Mayench), dann als App. mlat. maeyns, mayens und schliesslich in Toponymen Mayen o.ä. für versch. Weiler, Alpen oder Berge, in der mit schwzd. Maiensäss id. Bed. ‹pâturage ou pré d’altitude moyenne (entre la plaine et les alpages) où les troupeaux séjournent au printemps (en mai) et en automne et sur lesquels ont été édifiés des bâtiments rudimentaires› (FEW VI/ 1, 61ff., bes. 64b; DSR, 504f.; Bulletin du Glossaire des patois de la Suisse romande (1908), 27ff.; Jaccard, Essai, 268; Guex, Montagne, 21; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 243; Wulf Müller, brieflich). Die unter „(hierher? )“ aufgeführten hist. Formen lassen sich in Verbindung bringen mit Örtlichkeitsnamen im Welschland wie Mayenzet oder Mayentzet ‹diminutif de mayen›, frkpr. mayentsź u.ä. (Jaccard, Essai, 268; Bulletin du Glossaire des patois de la Suisse romande (1908), 27ff.); vgl. auch der im VS alt bezeugte FN Mayenzet (FNB IV, 67). Weil die Gde. Saanen nicht im hiatusdiphthongierenden Gebiet liegt, darf eine metaphorische Verwendung von schwzd. Mijel, Miel bzw. Meiel m. ‹grosses, weites Trinkglas, Pokal, Humpen› nicht erwogen werden. Evtl. könnte aber an eine direkte Übernahme von mayen gedacht werden, mit Suffixveränderung bzw. Dissimilation -n > -l (P. Glatthard, brieflich). 2. Zu erwägen sind auch Bildungen mit einem ahd. PN zum Stamm *mag- (vgl. die in SG im 8. Jh. bezeugten Formen Maje, Maio, Meio u.ä.; Socin, Mhd. Namenb., 152, 195; Förstemann I, 1067f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 242) oder mit den im Bernischen alterwähnten FN Mai/ May (II R OHRB . u. R OHRBGR .) u. Maibach (II D ÜRRENR .), vgl. FNB IV, 20f. u. 67. 3. In einzelnen Fällen ist nicht auszuschliessen, dass einige unserer Mei(en)-Namen aus urspr. anders lautenden Bildungen umgeformt worden sind, z.B. Agglutinations-, Assimilationsund/ oder Umdeutungsformen (vgl. hierzu u.a. Hammer, St.-Galler Rheintal, 129: Maienhalden < 1345 ze Sant Marien halden; Müller, Namenbuch, 69: Meiland < *Gmeinland; Sonderegger, Appenzell, §§ 78f.: Maienweid < *Marienwerd; TGNB I/ 2, 873: Meiebärg < *ze dem marienbërg > maienbërg, Dim. Meie zum PN Maria, Id. IV, 354ff.). Meienried ° A) meij″rí″d (Dorf, Gde.), usque Meinrieth 1255, apud Meienriet 1268, von Mêienriet 1353, von Meiienriet 1359, ze Meiienreit 1374, zИ meyenried 1430 U78 , zuo meyenried 1474 U30 , Meyenried um1520 UP , (ab hier Auswahl: ) Meyenriedt vicus 1577 Sch , Meienried (Dorf) 1838 D I M EIENR . B) b) mőij″rí″dlīx, ds (seltener ds līx; sumpfige Bodensenke) I M EIENR ./ S AFN .; meij″ri″dwǾdl▪ I S TUD . Etym. s. Mei(en). Hier wohl am ehesten eine Bildung mit einem ahd. PN zum Stamm *mag- (vgl. die in SG im 8. Jh. bezeugten Formen Maje, Maio, Meio u.ä.; Socin, Mhd. Namenbuch, 152 u. 195; Förstemann I, 1067f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 242). Meier A) meij″r, d″r/ ▪m (kleines Heimet) II S UM .; Meyer (Haus) 1838 D III G ROSSHÖCHST . B) aa) x▪uxmeij″r (K.; gehört zu Eichigut) III R UB . b) fürherr vff den meÿer Acher 1599 U114 III K IRCHL .; mij″rsgad″n (Vorsass) V H ASLIB .; ein acher in meygers halden 1474 U30 , an Meÿers halden um1531 U34 I <?page no="220"?> Meigge 262 261 O RP .; Meyers halden 1529 U92 , Meÿershalldenn 1531 U97 , meyershaldenn 1531 U3 I S EED .; meyer hoff 1533 U77 II H UTTW .; meij″rhēf, d″r (Heimet) II W ANGENR .; mů→j″rεhĬfεtat/ mů→j″rshĭεtat (Vorsass) V B RIENZ ; das meÿer hЎltzlj 1573/ 74 U77a II A TTISW .; das Meiershäuslein (1 Häuschen im Dorf) 1845 D II B ÄTTERK .; meij″rh↓sli, ds (Heimet und K.) V G RINDELW .Scheidegg; mőij″rsmĬd (Dörfchen) III S IGR . s. Meiersmaad °; Meiersmatt 1531 U97 II R UPP .; můij″rsmatt″ (Acker) III H EIL .; meij″rmatt″ (Heimet im Talgrund) IV K ANDERGR .; Meyerberg (Haus) 1838 D II K IRCHD .; meij″rsbīd″n (bewaldetes, felsiges Bödeli) V L AUTBR .Gimm.; mij″rsb▫″l, ds (K.) V H ASLIB .Gold.; můij″rεΚrli (id. mit můij″rsmatt″) III H EIL .; můij″rεwánd (Alpweide), můij″rεwandxl″n (Runse) V G UTT .; můij″rsεtūkxl▪ (Hofstatt) I R APP .; me→j″rswe→d (Wald), die Meiers[m? ]eid 1666 Le(U77a) II N IEDBIPP . C) -ere; -li -ere: meij″r″, d (Weide bei Lengschwendi) IV R EICH . Kient. -li: meij″rli, ds (Heimet; auch weij″rli, ds) III F AHRNI ; méij″rlimattli, ds (Scheuergut) IV A ESCHI ; műij″rl▪εlŔif (Holzschleif) V L AUTBR .Weng. Schwzd. Meier m. ‹grundherrlicher Beamter, der die Aufsicht über die Bewirtung der Hofgüter führt und im Namen des Grundherrn die polizeiliche und richterliche Gewalt über die Hofleute ausübt; Pächter; Bauer› (Id. IV, 11ff.), zu mhd. mei- (g)er, ahd. meior, meiur, meiger ‹Oberaufseher, Bewirtschafter, Pächter eines Guts›, entlehnt aus lat. mćiēr, dieses verkürzt aus mćiēr domŷs ‹Vorsteher der Dienerschaft eines Hauses› ( 24 Kluge/ Seebold, 610; Lexer I, 2074f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 405). Der FN Meier/ Meyer ist im Kt. BE in zahlreichen Gde. alt bezeugt (FNB IV, 75 u. 105; zur Herkunft s. RNB III, 668f. u. Brechenmacher, Familiennamen II, 249). Meierisli A) mů▪″risl▪ (Wald) III W ATTW .; meij″r→sl▪ (Bergmahd mit vielen Blumen) V R INGG . B) b) můij″risl▪gręb″ (blumenreicher Graben, der in die Gürbe mündet), můij″risl▪brΎx (Geröllhalde) III R ÜTI bR./ W ATTW .; meij″r→sl▪wldl▪ (kleiner Wald) V R INGG . C) -ler -ler: meij″r→sl″r (Waldrand; Aussichtspunkt) III L ANG . Zum Pflanzennamen schwzd. Meie(n)rⁿsli, Dim. zu mhd. meienrîs n. ‹im Maienschmucke prangendes, blühendes Reis› (Id. VI, 1331; Lexer I, 2073; Marzell, Pflanzennamen I, 1126). Damit wird im Bernischen u.a. das Maiglöcklein (convallaria majalis) oder das Wintergrün (pyrola) bezeichnet (Durheim, Pflanzen- Idiotikon, 25 u. 67). Meiersmaad ° mőij″rsmĬd, ds (kleines Dorf), Stoßt an Meÿers Mattenn um1530 U143 (N. 1563), Meÿersmaad 1622 U162a , im Meyersmad 1786 C3 , Meyersmaad (Häuser) 1838 D III S IGR . mőij″rsmĬdgrab″ (kleiner Graben) III S IGR . Etym. s. Meier. - Frühe Umdeutung des GW von schwzd. Matt(en) f. zu schwzd. Mad n. Zur auffälligen, aber belegten Verdumpfung ć > ē vgl. SDS I, 65-69. Meiet mei″tsaxx″r (Scheuergut) V O BRIED . Im BW ein wohl nicht mehr eruierbarer PN oder FN im Gen. S. auch Meijud. Meigge mŤk″, d/ ir, Pl. mŤki, d/ i d″ (Weide, Heuland) IV K AN - DERST .; mŤk″, d/ i d″r (Weide mit Sennhütte), uff der meiggenn 1502 U157 , vff der meiggenn, von sinem teil der meigen 1515 U158 , mŤk″mćd (Heumahd), mŤk″md″r IV Z WEIS . Zu unseren - ausschliesslich im höchstalemannischen Raum auftretenden - Toponymen gesellen sich im südlich angrenzenden Deutschwallis zahlreiche Namenparallelen. Davon aktuell bezeugt sind u.a. folgende Simplicia mit deren abgeleiteten Formen (Oberwalliser NB, unveröffentlichte Daten): Meigge/ Meigga/ Meiggu (Eischoll, Münster, Oberems, Oberwald), Meiggere/ Meiggera/ Meiggeru (Binn, Eggerberg, Grengiols, Lax, Randa, Saas-Almagell, St. Niklaus, Unterbäch, Visperterminen, Zermatt), Meiggeri/ Meiggerri (Biel, Ried-Brig), Meiggerli (Saas-Balen, Unterbäch, Visperterminen) und Meiggerne (Naters). Diese breite Namensstreuung im Oberwallis weist auf ein einst dort gebräuchliches (Lehn-)Appellativ hin. Am wahrscheinlichsten scheint ein Bezug zum mlat. medietaria ‹Halbpachthof; befristete Pacht für die Hälfte der Ernte› (Niermeyer, Mediae Latinitatis Lexicon Minus, 869). Die Halbpacht (frz. métayage, it. mezzadria) ist die häufigste Form des Teilbaus. Der Pächter bewirtschaftet dabei ein Landstück gegen die Entrichtung des halben Ertrags an den Verpächter. Der Verpächter übernimmt dagegen die Ausstattungskosten, bezuschusst die Erntekosten und stellt das Saatgut. Im MA wurde häufig auch Rodeland in Teilpacht bewirtschaftet. Während die Halbpacht zunächst in Süd-, West- und Mitteleuropa im Wein- und Getreidebau weit verbreitet war, wurde sie im deutschsprachigen Raum seit dem 14. Jh. zunehmend durch die Fixpacht verdrängt (vgl. Lexikon des Mittelalters VIII, 530). Für das Oberwallis ist die Halbpacht noch zu Beginn des 20. Jh. als häufigste Form der Lehenvergabe von Weide-, Acker- und Rebland belegt (vgl. Stebler, Vispertaler Sonnenberge, 112). Bereits im 9. Jh. ist das Adj. mlat. medietarius geläufig, das meist in der subst. Form das Rechtsverhältnis der Halbteilwirtschaft oder die ihm unterworfenen Personen benennt. Seit dem 11. Jh. ist das Subst. medietaria f. belegt. Dieses bezeichnet sowohl das bewirtschaftete Landstück als auch das Pachtverhältnis selbst. Im Mlat. sind mehrere Nebenformen für dieses Subst. bekannt. Sie reichen von mediateria, mediatura u.ä. bis <?page no="221"?> Meigge 264 263 zu kontrahierten Formen wie z.B. meiteria, meiatra, meiaria, megeira/ megeria (Stotz, Handbuch, I/ 3, § 18.4; Novum Glossarium Mediae Latinitatis, 324). Stotz (a.a.O.) weist auf die aussergewöhnliche Formenvielfalt des Wortes im mittelalterlichen Latein hin und führt sie auf die grosse praktische Bedeutung dieses schwierig auszusprechenden Wortes zurück. Parallel dazu findet sich auch in den rom. Mundarten eine entsprechende Vielzahl von lautlichen Varianten (s. FEW VI/ 1, 624f.) Vgl. auch die frz. Toponyme La Métairie und Les Métairies, die u.a. auch in den Départements Ain und Doubs belegt sind und zu afr. moitoierie ‹Halbpacht› gestellt werden (FEW VI/ 1, 611; Longnon, Noms de lieu de la France, 593). Wenn Meiggera/ Meigge im Fall unserer Belege ein Lehnwort ist, so ist von einer altfrkpr. Grundform auszugehen. Wie oben gezeigt, liegen bereits im Mlat. eine Vielzahl von Lautformen vor. Für die Walliser rom. Mundarten ist analog zur Entwicklung von lat. medietas ‹Mitte, Hälfte› zu den frkpr. Varianten maita, meta, maitsa (vgl. GPSR, Tableaux Phonétiques, 223; das Oberwalliser NB verzeichnet mehrere hist. meita-Belege im W Oberwallis) eine lautliche Entwicklung von mlat. medietaria oder meiteria zu altfrkpr. *meitera zu erwarten. Die frühesten Belege für diesen Flurnamen aus dem Oberwallis stammen vom Beginn des 14. Jh. (Oberwalliser NB, unveröffentlichte Daten), so z.B. a. 1309 communem talliam siue sturam [...] de prato cui dicitur dv meggerra oder 1303 an der meiggerun. Auffällig ist, geht man von einem altfrkpr. Vorbild *meitera aus, die Verschiebung von -eitzu -eigg-. Eine parallele Entwicklung ist jedoch im SDS (III, 156) für die Walliser Mundart für einzelne Diminutive beschrieben. So wird Blattji zu Blaggje, Meitji zu Meiggji und Portje zu Porggji (freundl. Hinweis P. Glatthard). Ebenso wird im SDS (IV, 146) für das Goms die Pl.-Form Meiggji angegeben. Das Id. (IV, 77) belegt Maigg(j)e für das Lötschental und für Tersnaus und Vals im Kt. GR. Da die Velarisierung von -tzu -ggbei den Ostwalsern, nicht aber bei den Südwalsern nachgewiesen werden kann, handelt es sich um eine alte Lautentwicklung vor Ende des 13. Jh. (P. Glatthard brieflich), die auch die Entwicklung des frkpr. Lehnworts *meitera zu meiggera erklären kann. Während die Mehrzahl der historischen und aktuellen Simplexbelege eine deklinierte Form von me(i)ggera wiedergeben, findet sich bereits 1306 in Raron Jn biech an dien meycun Salteri und 1337 in Gampel Jn territorio de Jolzana Jn der meycon (Oberwalliser NB, unveröffentl. Daten). Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine frühe kontrahierte Variante eines urspr. Dat. Pl. *meycerrun. So ist für Ulrichen zur aktuellen Lautung inne Meigge eine historische Entsprechung uff meycgerren (1379) belegt. Auffällig ist die lokale Beschränkung dieser (kontrahierten) Formen auf zwei Gebiete zwischen Ulrichen, Münster und Oberwald, zum anderen zwischen Oberems, Gampel und Raron, was die Annahme einer lokalen Variante des oben beschriebenen App. nahe legt. Möglicherweise hat von dort aus die kontrahierte Wortform über den Lötschenpass ins westliche BO ausgestrahlt, wobei hier nicht ein Walliser-Berner Oberländer- Parallelismus vorläge, sondern der von Glatthard (Oberhasli, 134 u. 137) beschriebene Chiasmus zwischen dem oberen deutschen Wallis und dem westlichem Berner Oberland. Inwiefern die Bedeutung von Meiggera/ Meigge ‹Halbpacht, bzw. das Land, welches in Halpacht vergeben wird› nach dem Ausfall des ursprünglichen Lehnappellativs eine Bedeutungsveränderung erfahren hat, kann an dieser Stelle aufgrund der Beleglage nicht mehr geklärt werden. Meijud mőjudεwĭnd (Haus und Ackerland) III S IGR . Einzelbeleg ohne Parallele. Schwand-Name mit vorläufig nicht zu deutendem BW. - S. auch Meiet. Meikirch ° mex●ux″ (Dorf u. Gde.), villa, que dicitur MВnchilcha 1208 (evtl. spätere Fälschung), de MЎchilchun 1263, 1266, 1268, 1275, in MЎchilch 1275, de MЎnkilch 1276, von MЎkilchen 1277, (ab hier Auswahl: ) de MЎnchilchun 1286, Mekilch 1353, MЎnkilchen 1368-1378, monkilchen 1432 C3 , Meekilchen, MЎnkilch, MЎckilchen 1479-1563 Ar , zИ MЎkilchen 1521 Rq1 , zu Meßkilchen 1528 Rq7 , gan mökilchen 1528 U2 , wider mekilchenn 1534 U100 , Mekhilchen 1557 Rq1 , parochia Mekilch 1577 Sch , zИ Meerkilchenn 1595 Uk2 , Mehrkilchen 1619 A , Meekillchen 1638-1641 C3 , Mehekilchen 1673 A , gegen Meekilchen 1534 U100 (N. 1674), Mehkilchen 1709 A , Maykirch (Pfarrdorf) 1838 D , Meykirch 1850 JBe I M EIK . zwКschen MЎkilchen holtz 1547 U4a , mex▪uxwaud I M EIK . Im GW steckt schwzd. Chilche(n) f. ‹Kirche›, in der altalem. Nbf. ahd. chil(i)cha, mhd. kilche (Id. III, 229; vgl. Chilch-/ Chirch-, BENB I/ 2, 452ff.). Die Deutung des BW bietet Schwierigkeiten. In den frühesten hist. Belegen überwiegen zunächst v.a. zwei Formen: eine ältere Moekilche oder Moenkilch, die bis A. des 16. Jh. gebraucht worden ist, dann eine jüngere, entrundete Mekilch (in versch. Varianten), die ab Mitte des 14. Jh. auftritt. Beide Formen wurden etwa 200 Jahre nebeneinander gebraucht (über die einstige Entrundung auf dem Frienisbergplateau s. Brambieli (< -büel) in: Christen, Wohlen, 82). Gegen die Vermutung, das BW enthalte das App. Mönch ‹Klosterbrunder› (vgl. LSG, 583), mhd. münich, mlat. moenicus und sei deshalb mit dem Mönchskloster Frienisberg in Beziehung zu bringen, das dort früh bedeutende Güter und eine den Mönchen gehörende Kirche besessen habe, stehen lautliche Bedenken: In unserem obd.-alem. Gebiet müsste man in frühester Zeit die Ausgangslautung Münche erwarten (wie z.B. in Münchenbuchsee) und nicht die vom md. Raum ausgegangene, vor Nasal gesenkte Mönch-Form. Nicht zuletzt dieser Widersprüchlichkeiten wegen muss die Deutung des BW vorläufig offen gelassen werden. Evtl. handelt es sich um einen PN zum fast nur obd. belegten Stamm *muni-, zu dem auch Mon(i)-Lautungen belegt sind (Förstemann I, 1136f.); vgl. йlli Mönli 1513 (Studerus, Familiennamen, 47 u. 80). Zum mit PN und Chilche gebildeten ON Starrkirch s. SONB I, 627ff. Die hist. Belegreihe zeigt, dass urspr. -öim Verlaufe der Zeit zu -eentrundet worden ist. Damit ergab sich im 14. Jh. die Form Mekilch, die praktisch der heutigen Mda.-Lautung entspricht. Anhand der jüngeren urk. Belegreihe lässt sich ablesen, wie das BW nun in versch. Weise volksetym. Umdeutungen erfuhr. Auf diese Weise entstand anfangs des 19. Jh. - wohl in Anlehnung den den Wonnemonat Mai - die heutige Schreibform Meikirch. <?page no="222"?> Meiringen 266 265 Meinetschen meinetε″n, uf (Heumähder; viel altes Geröll am Boden), meinetε″mband, ds (steiler Wald), meinetε″εleif (Wildbach-Lawinenzug), meinetε″wćld (Teil des Spitzwald) V I SELTW . Ohne hist. Belege und als unklare Zusammensetzung schwer zu deuten. Möglicherweise steckt im GW agglutiniertes schwzd. Etzi, Aetzi f. ‹Weide, insbes. als Massbezeichnung ein Stück Weide, das in einem Tag abgeätzt werden kann›, mhd. etze stf. ‹Weideplatz› (Id. I, 629; Lexer I, 714), mit belegbarem Wechsel von z/ tz zu tsch (vgl. etsch-/ ätschin BENB I/ 1, 101f.). Als BW kommt evtl. das schwzd. Adj. g(e)mein ‹gemeinsam, allgemein› in Frage, mhd. ge-meine, ge-mein, u.a. in der Bed. ‹gemeinsam, mehreren gehörig› (Id. IV, 299ff.; Lexer I, 839ff.; vgl. auch Gemein(d) in BENB I/ 2, 39f.). Dass das Präfix ge- < ahd. ganicht nur in der Regel zu gsynkopiert wird, sondern zuweilen aktuell oder urk. auch ganz schwinden kann (Sonderegger, Appenzell, § 118), zeigen folgende FlNN-Parallelen aus unserem Bestand: mŃn″wŋ″ (Alpgebiet), gemein wängen 1779 A III S CHANGN .; gméin″t″ (K.), die menetta 1531 U59 II Z AUGG . Als Deutung kommt also evtl. ‹Weideplatz, der mehreren gehört, von mehreren genutzt wird› in Frage. S. auch Me-. Meinhartsperg † s. Einisberg Meinisberg ° meinisbrg, älter: meiniεbrg, frz. Montménil (Dorf, Gde.), Uolricus Meinosberg 1312, Uolricus Meinolsperg 1320, utpote illis de Meynesberg 1332, 1336, in dem twinge und banne ze Meinolsperg 1336 N , Menesperg dz dorff um1350, Meinsperg 1353, Peter Meinolsberg 1360, in dem twing und banne des selben dorfes ze Menisberg 1361, ob Menisberg 1370, Menesperg daz dorff 1373, in twing und banne ze Meinesperg, die da buwent LАpscherra von Meynesperg 1384, Niggli CИntz uon menisberg um1430 U78 , in meinisperg 1435 U9 , von meinsperg 1474 U30 , Meinisperg 1486 Rq1 , Meinspärg um1520 UP , Meÿnigsperg, Meÿnisperg um1531 U34 , Menisperg 1575 C3 , Meinisberg 1577 Sch , Meinisberg (Dorf) 1838 D I M EINISB . Aufgrund der ältesten urk. Belege dürfte dem BW unseres ON ein ahd. PN Meinold zugrunde liegen, entstanden aus älterem, in SG seit a. 831 bzw. 860 bezeugtem Maganolt, Meginolt (Förstemann I, 1071ff., bes. 1080; Kaufmann, Ergänzungsband, 243f.), mit alem. g-Schwund in der Verbindung -egi- (vgl. Dittli, Zug, 281, Meinischwanden) und Reduktion von -oltes > -is/ -es (Sonderegger, Appenzell, § 6.b; z.B. Landisberg < *Landoltesberg; vgl. auch SONB I, 40). Wulf Müller (brieflich) geht von der Annahme aus, es könnte sich urspr. um einen rom. FlN aus dem 6. Jh. handeln, welcher dann von den Alemannen ca. im 8./ 9. Jh. übernommen worden wäre. Die heutige frz. Form Montménil sei wegen des -iin -ménil phonetisch jung und gehe vermutlich zurück auf älteres *Montmenol (vgl. Meinolim Beleg von 1320). Der phonetische Weg dieses morphologisch typisch romanischen Namens ins Deutsche lasse sich allerdings nicht mehr rekonstruieren (s. auch LSG, 584). Vgl. auch Einisberg (BENB I/ 1, 74; der in FRB II, 537 mit II H ASLE und O BBURG usw. genannte urk. Beleg Meinhartsperg 1261-1263 bezieht sich hierauf, nicht auf I M EINISB .). Meiniswil ° mů▪niswiu (Weiler), Ze Oeniswile in dem dorve 1331, in dien dЎrfern ze Oeniswile 1339, der hof In möniswil, Henni Im möniswil um1426 U78 , oeniswil, usserm moeniswil 1430 U38 , Heini Im möniswil um1433 U78 , ze Ўnißwil 1432 Rq1 (Vid. 1447), MЎniswil 1464 U38a , Menißwyl 1522 U41 , Meiniswyl vicus 1577 Sch , Meiniswyl 17. Jh. UP , Meiniswyl (mehrere Höfe) 1838 D II A ARW . mů▪niswiuhΌbΌ (Anhöhe) II A ARW . Agglutinierte -wil-Bildung mit einem ahd. PN On-/ Önzum Stamm germ. *aunim ersten Namenglied (Förstemann I, 207ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 46). Zur Reduktion des zweiten Gliedes - am ehesten -oldes > -is/ -es - vgl. Sonderegger, Appenzell, § 6.b und SONB I, 40. - Lautlich findet sich neben der Agglutination des maus einer Präp. auch Entrundung von ö > e und eine Art „Diphthongierung“ von e > ei (in unseren Belegen erstmals bei Schöpf (1577) ablesbar). Ausserkantonale Namenparallelen, die auf denselben PN- Stamm zurückgehen, sind Önsingen SO (SONB I, 547ff.; LSG, 680) und Aawangen TG (TGNB I/ 1, 176). Vgl. auch de inferiore Onoltzwil 1187 für das heutige Niederdorf BL (Ramseier, Flurnamen der Gemeinde Niederdorf; auch Socin, Mhd. Namenbuch, 258). Ferner: Onesheim 12. Jh., Önesheim 1347 zu Ensheim D (Kaufmann, Ergänzungsband, 46); Oehningen (Bezirk Konstanz) < Oningas (Förstemann II/ 1, 270). Meiringen ° meir▪ŋ″n (Dorf, Gde.), Petrus de Megeringen 1.H. 13.Jh., ecclesiam nostram Magiringen 1234, ecclesiam Meieringin, ecclesiam in Moieringen 1248, de Maigeringin 1269, in territorio Meieringen 1272, in territorio Meyerringen 1273, (ab hier Auswahl: ) sitis im Meyringen am Stalden 1296, Burchardes wirtin von Meyringen 1304, agrum meum situm in Meieringen 1325, Burkart von Meiieringen 1333, ze Meiringen 1342, in der kilchЎri von Meieringen 1347, ze Meyringen 1363, die von Meÿringen 1372 U173 (Vid. 1744), ze Meigringen in dem dorf 1372, zu Meiringen 1375, ze Meigriien in dem dАrfe, Ueli von Beiringen 1377, ze Meigringen in dem dorff 1395 UT , Der von meyringen 1500 U82 , primam parochiam Meyringen 1577 Sch , Jm dorff Meÿringen 1578 U163 , Möüringen 1629-1631 C4 , 1642-1644 A , das Berghaus zu Meyringen 1755 U164a , Meiringen (Pfarrdorf) 1838 D V M EIR . <?page no="223"?> Meiringen 268 267 Die erst im 13. Jh. einsetzenden hist. Belege dieser (wohl frühen alem.) -ingen-Bildung lassen eine völlig gesicherte Herleitung des BW nicht zu. Zu denken wäre allenfalls an den ahd. PN Megiher zum Stamm *mag- (Förstemann I, 1069; Kaufmann, Ergänzungsband, 243; LSG, 585): ‹bei den (Gefolgs-) Leuten, der Sippe des Megiher›. Das -gin den beiden ältesten Urk. (Megeringen, Magiringen) lässt sich in der alem. Schreibtradition als [j] interpretieren (Boesch, Urkundensprache, 106f.; PMS, Mhd. Grammatik, § 79. Zur Kontraktion von -egizu -eis. Dittli, Zug, 198 u. PMS, Mhd. Grammatik, § 69. Zu ahd. -agi- > -eivgl. Sonderegger, Appenzell, § 4). Als weniger wahrscheinlich - weil ohne entsprechende Parallele - gilt eine Bildung mit dem Gattungswort schwzd. Meier m. ‹grundherrlicher Beamter usw.› (s.d.). Meis Meis I; Meis II Meis I B) ad) kmŤs (Dorfteil), im Gemeis ein mansmat 1344, in dem Gemeise 1351, Gmeis (Höfe und Häuser) 1838 D III W ATTW .; kmŤs, Όf (Dörflein), Gmeiss 1529 UP , oben Im groß gmeiß gelegen 1542 U104 , Gmeiss 1629/ 30 C3 , Gemeis, Gmeiss 1644 A , Gmeiss 1770 A , Gmeins 1781 A , Gmeiss bey Grosshöchstetten 1787 C3 , Gmeiss (Dörfchen mit Schulhaus) 1838 D III M IRCH .; kmis, ds/ Όf″m (3 Grundstücke), kmis, ds (Scheuergut), ufem Gemeisse 1378 V H ASLIB .Hohfl./ Reuti. b) Gmeisgässlein 1838 D III W ATTW .; kmŤsmĬs (drainiertes K.) III M IRCH .; kmŤsbęx, Gmeisbrück 1838 D III W ATTW .; kmŤswaǾd/ -wudl▪ (Wald) III M IRCH . C) -li -li: kmisli, ▪m (3 Heimet; Wasserwendi) V H ASLIB . Meis II meisxlausmtt″li (Wiese) I G ROSSAFFOLT . I. Mit dem Kollektivsuffix gegebildeter Name zu schwzd. Meis(s) m. ‹Einschlag der Axt in einem Baum, den man fällen will [BO], Einschnitt in Holz, Holzschlag›, mhd. meiκ stm. ‹Einschnitt, Holzschlag, Holzabtrieb›, ahd. meizzo, meizo ‹Holzschlag› (Id. IV, 465; Lexer I, 2090; Bach II/ 2, § 622; Schwäb. Wb. IV, 1582; Roos, Freiburger Bucht, 465; 24 Kluge/ Seebold, 611 unter dem Stichwortansatz Meissel, als Instrumentalbildung zum Vb. germ. *mait-a- ‹schneiden, hauen›, ahd. maizan, mhd. meizen). Wir verstehen die Mehrzahl der Namen als Rodungs-Bezeichnungen, welche auf das Fällen von Bäumen hinweisen. II. Meis(s) ist im Kt. BE Koseform zum PN Jeremias (Id. IV, 465; Schweingruber, Gotthelf, 29). Chlaus ist Kzf. des PN Nikolaus (Id. III, 587ff.). In der Zus. handelt es sich wohl nicht um einen Doppelnamen, sondern um eine genealogische Fügung; das Mätteli gehört(e) Chlaus, dem Sohn des Meiss. Meise A) mŤs″, i d″r (3 Heimet) IV F RUT . B) b) mŔs″nek, d/ Όf d″r (Alpweide, Grat) III E GGIW ./ S CHANGN .; die Meÿsen gassen 1554 U109 III W AHLERN ; Heinrich im Meisenbache, uff dem gИte im Meisenbache, das si buwent ze Burgdorf 1346, gИt im Meisembach 1364 II B URGD .; ze Meizenried 1356 IV S PIEZ ; Oben an Jacob büelers Meÿsen schwennde um1530 U143 (N. 1563), Meÿsischwendi 1622 U162a III S IGR . C) -i -i: CA) meisi, ds/ ▪m (Vorsass), das Meÿsÿ 1535 U161 V G RIN - DELW .Grindel. CBb) mis→fl▫″li, ds (kleine Fluh im Wald), Meisiflühli (Häuser) 1838 D , misibīd″n, d″r auch: isibīd″n, im (vgl. Eisi- (BENB I/ 1, 74)), im Meisiboden 1719-1744 C4 , Meisiboden (Häuser) 1838 D , misi-/ isibīd″wćld V G ADM .Ness.; misibort, ds (Vorsass, steiler kleiner Hang) V G UTT .; möis▪rein, d″r (im Höchwald-Gebiet) II D ÜRRENR . Es sind verschiedene etym. Zuordnungen möglich: 1. Zu schwzd. Meis(s)e(n) f., Meisi n. BE ‹Name des Vogels, zumeist die Finkenmeise, Parus maj.; auch die kleine Kohlmeise, Blaumeise›, ahd. meisa, mhd. meise, aus germ. *maisēn f. ‹Meise›, mit unklarer Herkunft (Id. IV, 465ff.; 24 Kluge/ Seebold, 611; Lexer I, 2083; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 405f.). Zur gerundeten Form Möisi in II D ÜRRENR . vgl. BSG 14, 69. - Über das Vorkommen von Vogelherden im Zusammenhang mit der Zucht von Jagdvögeln s. LUNB I/ 2, 667, basierend auf Brandstetter, Menzberg, 163-179. 2. Zu einem PN Meizzo, Kzf. zu PN wie Meizolt oder Meizolf, zum Stamm ahd. meizan ‹(be)hauen, scharf abschneiden› (Förstemann I, 1085; Kaufmann, Ergänzungsband, 245; Socin, Mhd. Namenbuch, 153, 521: H. dictus Meize de Ceringen 1245; über den Zusammenhang mit nhd. Meissel m. s. 24 Kluge/ Seebold, 611). Nach Id. IV, 466 ist der FN Meis in der Stadt Zürich seit dem 13. Jh. bezeugt. Die FN Meise und Meiss sind im Kt. BE nicht alt nachgewiesen (FNB IV, 84; zur Herkunft s. Brechenmacher, Familiennamen II, 251f.). - Zu den urk. Belegen in II B URGD . vgl. den im Kt. LU seit dem 14. Jh. belegten Herkunfts- und FN Meisenbach, übertragen vom gleichlautenden Hofnamen (LUNB I/ 2, 667). 3. Ein Zusammenhang mit der Rodungs-Bez. schwzd. Meis(s) m. ‹Einschnitt in Holz; Holzspälte› in den schwach flektierten BW ist wohl auszuschliessen; zudem scheint Meis(s) fast nur als Simplex oder GW vorzukommen (Roos, Freiburger Bucht, 465; s. Meis). Zum Meisiboden/ Eisiboden in V G ADM . vgl. BENB I/ 1, 74. Meister A) anwandet uff Meister um1525 U20 I G AMP . <?page no="224"?> Melch/ Melk 270 269 B) ab) von Sinnenn Müntzmeysters gИtt 1530 U21 I L ÜSCH .; an Bärtschina meisterß acher 1530 U21 I G AMP .; des brunmeisters acher 1388 III B ERN ; an Burgermeisters matten 1500 U48 II K RAUCHTH .; εΌ″lmŤεt″rε, d (Heimet; heute auch tseŋ″rε) IV A ESCHI ; εΌ″lmŤεt″rεblts (Bäuertland an der Simme), εu″lmŤεt″rplats (Wiese), trΫllmεt″rwg IV Z WEIS .; waxmŤεt″rgass (Strasse) IV F RUT .; Werkmeister-Mätteli (heute Zehendermätteli) 1850 JBe III B ERN ; was″meiεt″rbrΫk s. waudűkbrΫk gleiche Gde. II B URGD .; wgmεt″rhΠsli, ds IV Z WEIS .; Inn zunftmeysters holtzs 1518 U74 , bÿ Zunfftmeÿsters holtz 1573/ 74 U77a II O BBIPP / W IEDL . b) von Meisters Acker 1464 U38a II R OGGW .; stossen vff die meister gassen 1531 U59 II A EFLG .; in den Allttenn Rödlenn Meysters gИtt 1530 U21 I B RÜTT .; Nempt sich meisters gИt 1521 U31 II A EFLG . C) -ei; -li -ei: ŋ″meiεt″rei (Heimet), Engemeistergut 1850 JBe III B ERN ; bŷmŤεt″ri, d (Vorsass) IV S AANEN . -li: εΌmŔεt″rli (Haus im Obern Pfaffenmoos) III E G - GIW . Schwzd. Meister m., ‹im Allg. wie im Nhd.›, mhd. meister stm., ahd. meistar, germ. *maistr(o), Lehnwort aus lat. magister ‹Meister, Vorstand, Anführer› (Id. IV, 511ff.; Lexer I, 2085; 24 Kluge/ Seebold, 611; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 406). Der FN Meister ist im Kt. BE alt bezeugt in den Gde. I G AMP ., P ORT , II S UM . sowie Renan BE (FNB IV, 85). Zum vieldeutigen Berufsnamen Meister s. Brechenmacher, Familiennamen II, 252. Vgl. weiter: TGNB (I/ 2, 856f.: 914 Meistareshusa, Erstbeleg zum ON Maischhausen), Zehnder (Gemeindenamen, 265: 1173 Meistervanc, früheste Erwähnung zum ON Meisterschwanden) oder Socin (Mhd. Namenbuch, 486: u.a. ca. 1300 Cunradus Meister). Meiten(d) † La Marechez du Meytend 1721 S , La Branche du Meiten 1737 S (Waldstück von Craux) III M ÜNCHENW . Evtl. zu frkpr. mitan, mètan ‹Mitte› (Pierrehumbert, Neuchâtelois, 371; Wulf Müller, brieflich; vgl. auch FEW XIII, 92, mit dem Beleg 1395 meytand aus Neuveville). Meitli 1. Meitli (PN? ); 2. Meitli 1. Meitli (PN? ) m▫tl→s-/ m▪tl→sr→″d (Heimet), ab dem guot zuo laden genant moeutlis ried 1533 U129 , Ab dem meittelisried, Jn der dorfmarch Zun Ladenn 1533-1542 U128 , ab einem stuck erdterich genant meitlinsrindt 1591 U130 , Meitlisried 1773 A , Meitlisried (Mitlisried) (Haus) 1838 D , Mittlisried 1911 F3 III G UGG . 2. Meitli mőitliwĬg (urspr. Badeplatz für Mädchen in der Langete) II L ANGT . 1. Die Belege verbieten eine Zuweisung zur Superlativform mittlist ‹mittelst›. Für den Versuch, Mitlisried analog zu Almisried (s. BENB I/ 1, 20) in der gleichen Gde. als Bildung mit einem PN aufzufassen, bietet Förstemann keine rechte Handhabe, so dass wohl am ehesten mit einem mhd. Übernamen aus einem App. zu rechnen ist. Der Namentyp PN + Ried ‹Rodung des xy› gehört der späteren Landesausbauphase an und zeigt eine charakteristische Häufung in der Region zwischen Aare und Saane (Glatthard, Aare/ Saane, 339-348). 2. Schwzd. Meitli n., dazu als wirkliche Diminution die Formen Meiteli, Meiti, Meitelti, im Allg. dem nhd. ‹Mädchen› entsprechend. Im Kt. BE und in der W-Schweiz ist Meitschi der allg. Ausdruck und bezeichnet ein Mädchen überhaupt, Meitli (wenigstens in BE Simmental) die ledige Tochter, in Städten auch eine Magd (Id. IV, 76ff.). Über die Spezial-Bed., die in BE nebeneinander stehen, vgl. auch BSG 14 (1922), 49, 58, 60, 92 u. 169, oder Hodler, Wortbildung und Wortbedeutung, 113. Namenbildungen mit Meitli siehe auch RNB II, 459: Meitlastutz, Meitlitobel. - S. auch das Folgende, Meitschi †. Meitschi † ein Juchart genant der Meichi brunn acher, von dem acher bÿ Mitschis brunnen 1529 U92 , j juchertten genant der meichy brun acher, von dem acker bÿ mitschÿßbrunnen 1531 U3 , Ein Jucharttenn bÿ Meitschisbrünnen 1595 Uk2 , Ein Jucharten bej Meitschis brünnen 1534 U100 (N. 1680) I M EIK . Evtl. zu schwzd. Meitschi ‹Mädchen, Jungfrau› (Id. IV, 76ff. Maid; s. auch Meitli). Das Gen.-s könnte sich aus einem Familien-Übernamen erklären (vgl. URNB II, 790f.: Meitschligen, wobei Meitschlig ein Übername für eine bestimmte Sippe gewesen sein mag). Die Schreibung ch im Beleg Meichi von 1529 wäre als Versuch zu werten, die Affrikata [tε] wiederzugeben (vgl. Boesch, Urkundensprache, § 26: ch für mhd. [z]). Die Schreibung Mitschiskönnte als Hörform oder als auf monophthongierte Lautung zurückgehend interpretiert werden. Melch/ Melk A) meǾkx″r, d″r (K.) III L ANDISW .; melkxs, ds (Scheuermatte; id. mit melkx▪) IV R EICH .; můλkx, Όf″m (Weidland mit Bodenerhebung) V L AUTBR .Weng. B) b) am Melchenbärg 1531 U144 (N. 1580) III R ÖTH .; an Mellchers boden 1537 UT III ? H OMB .; mux″bΫ″Ǿ, ds (Quartier) III M URI Güml. s. Melchenbühl °; meλkx″wŕid (mit Wald durchsetzte Weide) V L AUTBR . C) -eli; -i -eli: melkx″l▪ (Scheuergut) IV S AANEN . -i: melkx▪, ds (Scheuermatte, auch ds melkxs) IV R EICH .; melxital, ds (Alpteil) IV W IMM . <?page no="225"?> Melch/ Melk 272 271 Zum m. PN Melchior (zu hebräisch ‹König des Lichtes›, einer der hl. Drei Könige), schwzd. Melcher, Melker, bernisch als KF Melch, Melk, Menk u.ä., in ds Melks als Familienübername (Id. IV, 198; RNB III, 319 u. 321f.). Einen Zusammenhang mit dem Vb. schwzd. mëlche(n) ‹melken› schliessen wir bei den hier versammelten Namen eher aus (s. Mälche). Melchenbühl ° mux″bΫ″Ǿ (Quartier), mux″bΠ″, d″r fĬrd″r/ h▪nd″r (Quartier), mux″bΣ″Ǿ, d″r inn″r (Bauernbetrieb), an MalchenbДl, vor dem MelchenbДl 1542 U104 , Melchenbühl (Landgut, 2 Gebäude), Vorder-/ Hinter-Melchenbühl (Höfe) 1838 D , Melchenbühl 1850 JBe III B ERN / M URI Güml. Obwohl man früher auf dem kleinen Hügel frei weidende Kühe gemolken haben will (Weber, Strassen und ihre Namen, 204), stellen wir den Namen doch eher zum PN schwzd. Melchior, Melcher, Melch u.ä. (Id. IV, 198) mit späterer lautlicher (und volksetym.) Angleichung an schwzd. mëlche(n) ‹(dasVieh) melken› (Id. IV, 195f.). Vgl. die ebenfalls mit PN gefügten Melchenheimat und Melchenweid in AI (Sonderegger, Appenzell, § 13, bes. S. 64). - S. auch Melch/ Melk. Melchnau ° mǾxnou (Dorf und Gde.), Melchenouue 1099, apud Melchinove 1194, [? Melcenui] 1209, in villa Melchnowe 1246, in Melchenowe 1279, apud Melchnowa 1284, in Melkenowe, Melkenowa, Melchonowo um1300 N , in villa dicta Melchnowe 1316, ze Melkenowe 1334, der mКller von MelchnАw 1389 R2 , ze MelchnАw 1409 Rq1 , ze melchnöw nach1430 U78 , zu Melchnouw 1456 Rq1 , melchnöw, melchnow 1465 U39 , (ab hier Auswahl: ) Mώlchnouw 1556 Rq1 , Melchnaw pagus 1577 Sch , Melchnau (Pfarrdorf) 1838 D II M ELCHN . mǾxbax, mǾxnoubax (auch dorfbax; durchfliesst Melchnau) II M ELCHN . Die Namenmorphologie der ältesten urk. Belege lässt als BW dieses urspr. FlN am ehesten an einen - allerdings nicht bezeugten - PN *Melcho denken (vgl. Förstemann II/ 2, 263ff., bes. 265) oder allenfalls an den PN schwzd. Melchior, Melcher, Melch u.ä. (Id. IV, 198; s. Melch/ Melk). Für den ahd. PN würde der schwache Gen. auf -en sprechen. Die Angleichung ans Vb. schwzd. mëlche(n) ‹(dasVieh) melken› ist für die frühen Belege hier weniger wahrscheinlich (s. Mälche). Meley Meleis Wald 1801 (Kataster Worb) III W ORB Rich. Zum seit Beginn des 19. Jh. in III W ORB belegten FN Meley (Burri, Worb, 237). Das 1626 in der Stadt Bern eingebürgerte Geschlecht stammt aus IV S AANEN , urspr. wohl aus Rougemont VD (HBLS V, 72f.; FNB IV, 86f.). Melispach † der Stocker bletz stost an Melispach 1535 U101 III W ORB Rich. Im BW des mit schwzd. Bach m. ‹Bach› zusammengesetzten Namens könnte ein kaum mehr zu eruierender, am ehesten mit Mal(l)-, Malwu.ä. anlautender RN stecken (Förstemann I, 1086f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 245f.; Burri, Worb, 237f.). Das Gewässer wäre dann nach seinem Besitzer oder einem Anstösser benannt. Fraglich ist ein Zusammenhang mit dem in ders. Gde. abgegangenen Meleiswald zum erst seit 1626 belegten FN Meley (s.d.). Melk s. Melch/ Melk Mell- B) b) mellaxx″r, Όf″m (K.), Mellacker (Häuser) 1838 D , Mellacker (Haus) 1845 D V B EATB . C) -i -i: meui, ds (Heimet), Melli (Heimwesen) 1838 D II W YSS .; meui/ melli, ▪m (einige Heimwesen), im Melli (4 Häuser) 1838 D III T HUN Goldiw. Am ehesten zu einem ahd. PN Mello, z.B. zum Stamm germ. *malv-, wobei die Kzf. Mello offenbar auch zu den Stämmen *madal- oder *mathalgehören kann (Förstemann I, 1086 u. 1111ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 245f. u. 254; Boesch, Kleine Schriften, 84); vgl. Mellikon AG und Melligen AG (Zehnder, Gemeindenamen, 267f.; LSG, 586f.). Melli in III T HUN Goldiw. stellt Hubschmied (Thun, 185) ebenfalls zum ahd. PN (Dim.) Mello. Nicht ausgeschlossen ist bei den Belegen aus V B EATB . eine Zuordnung zu schwzd. Mëlw n. ‹Mehl›; s. Mäl. Melze můlts″bũd″li, ds/ ▪m (Heimet, steil und sehr coupiert) IV D IEMT . Nach der Gwp. soll dort eine Bierbrauerei gestanden haben. Die topographische Situation (Heimet in steilem, von Gräben durchzogenem Gelände) spricht allerdings eher gegen eine solche Sachlage; dennoch wird der FlN in Zusammenhang gebracht mit dem Vb. mältse ‹Herrichten von Malz›, welches im Id. zwar nicht belegt, aber lautlich möglich ist. Vgl. Schwäb. Wb. IV, 1431 u. DWB VI, 1516: malze(n), mälze(n) ‹Malz machen›, mhd. malzen, melzen swv. und malzer, melzer stm. (Lexer I, 2021). - Mhd. kurzes e versch. Herkunft ist in der engeren oder weiteren Region um IV D IEMT . oft erhalten geblieben, während es im W-Schwzd. zu  gesenkt wurde (SDS I, 25-37). Der FN Melzer ist weder im Kt. BE noch in der übrigen Schweiz alt belegt (FNB IV, 87). <?page no="226"?> Meenige 274 273 Men- B) b) der menacher 1531 U97 , Am Men acher 1535 U101 III W ALD Englisb.; menaxx″r (K., steiler N-Hang), menaxx″rhals (K.) V G UTT .; neben der menn gassen 1470-1490 U44 , stosset an die menn gassen 1500 U48 , die Mingassen 1535 U101 II E RS .; die menngaßen um1533 U133 III R ÜEGG .; mennh▪tt, d″r/ Όf″m (ehemals Rastplatz) V H ASLIB .Hohfl.; mndig (Waldweg), mndigwg II D ÜR - RENR .; zwey stuckly achers am mentag 1500 U48 , Stosend an die bДnd genant der Mentag 1542 U104 III V ECH .; lit vor dem menwäg 1521 U31 , vor dem mЎnnweg, vnderm MЎnweg 1533 U23 I H ERMR .; i jucherten by dem mennweg 1532 U4 , Nennwegzelg 1876 TA I B ÜHL ; via dicitur der Menewech 1278 N I T WANN ; Vf dem menweg 1531 U97 , Stost an den Menn weg, Ein Juchart uff dem Minweg, Minnweg, der Mennweg acher 1542 U104 III B OLL .Ferenbg.; ager qui dicitur under dem menwege 1282, area under dem Menwege 1319, (hierher? ) 1 stuck reben am Nunweg 1503 UT , ob dem Mennweg, an Mennweg um1530 U142 III S TEFF .; můnnwg (früher Saumweg) V B RIENZW .; mennwg (Fussweg am Hang) V I NNERTK . C) -i -i: pro prato vocato ab mennymath 1425 K10 (vgl. die menngassen um1533 U133 gleiche Gde.) III R ÜEGG . (CBa? , hierher? : ) drÿ juch: an der Achßmeni, Jn der Achßmënj, der Achßmi Acher um1530 U142 , Der achsmiacher 1534 U100 III O PPL ./ W ICHT . Schwzd. Vb. menne(n) in den Bed. ‹das Zugvieh antreiben und lenken, mit Zugvieh fahren (in den Gebirgsgegenden bes. vom Fahren mit dem Schlitten; schwere Fuhrmannsarbeit tun)› und bildlich ‹mühsam schleppen, herumziehen›, zu ahd. menan, mennan (< *manjan) ‹führen, treiben, vorwärts treiben›, mhd. menen, mennen swv. ‹vorwärts treiben und führen (besonders das Zug- oder Reittier mit dem Gart), auf dem Wagen führen› (Id. IV, 296f.; Lexer I, 2099f.; Graff, Ahd. Sprachschatz II, 771; DWB VI, 1464f. mähnen), bzw. schwzd. Menni, MŃni f. in den Bed. ‹Gespann, Fuhrwerk mit Zugtieren›, ‹einzelnes Zugtier›, ‹Platz, Stelle, wo eine Last auf das Fuhrwerk geladen werden kann›, zu mhd. mene, menî stf. ‹Fuhre, Fuhrwerk, Gespann, Frondienst mit Fuhrwerk› (Id. IV, 298f.; Lexer I, 2098f.). Schwzd. Männtag m. ‹einen Tag dauernde Fronarbeit mit dem Gespann; bestimmtes Landmass, eig. was an einem Tag gepflügt werden kann›, < mhd. mentac, -tage stswm. ‹Viertel einer huobe›, eig. ‹so viel in einem Tag mit dem Zugvieh geackert werden kann› (Id. XII, 933; Lexer I, 2105f.). Schwzd. Mennwëg m. (mda. Verwendung als App. nur noch in einem eingeschränkten Gebiet, weiterhin aber als Namen), mhd. menwëc stm. ‹Weg, auf dem das Zugvieh getrieben wird, Triftweg, Feldfahrweg› (Id. XV, 835; Lexer I, 2106; Sonderegger, Appenzell, § 8, bes. S. 36). Es ist nicht auszuschliessen, dass vereinzelt Namen mit schwzd. g(e)mein ‹allgemein, gemeinsam› in Zusammenhang stehen, vgl. Gemein(d) (BENB I/ 2, 39f.). Meenes. Gemein(d) Meneli mőn″li, ds/ ▪m (Heimet) IV A ESCHI . Ohne hist. Belege schwer deutbar. Die im Grundbuch eingetragene Namenform Meinisheimwesen liesse im BW einen PN oder FN im Gen. vermuten (vgl. hierzu die Stichwortansätze Menisried †, Meinisberg ° und Meiniswil °). Der FN Meinen ist in IV S PIEZ alt eingebürgert (FNB IV, 84). Zur auffälligen Monophthongierung von ei s. SDS I, 109-112. Ferner wäre auf den Weiler MŔntel hinzuweisen, der mit unserem Namen in Zusammenhang gebracht werden könnte (s. BENB I/ 1, 81 unter Emdthal). Mengestorf ° mŋ▪εtorf (Dorf), Cuono von Mengistorf 1271, frater C. de Mengistorf 1275, videlicet in Menguistorf duas scoposas 1278, ze Mengistorf ein hИbe 1315, zИ Mengestorf 1318 N , Petere von Mengisdorf 1324, zwo schИpossen gelegen ze Mengisdorf 1346, an dem leiienzehenden von Mengistorf 1349, in der dorfmarch ze Mengisdorf 1357, in der Dorfmarch von Meingisdorf 1359, ze Mengisdorf 1375, Дllinus Hans de Mengistorf 1379, des lengen Suters de Mengistorf 1385, ze Mengistorf 1388, Mengistorf(f) 1389-1460 Ud , Mengistorff, Mengystorff 1479-1563 Ar , zИ menngistorff 1531 U97 , Vor dem Berg wider Mengistorff 1535 U101 , Mengißtorff 1558 Rq7 , Mengisdorf 1577 Sch , von Mengistorff 1534 U100 (N. 1671), Mengistorf (Dorf) 1838 D III K ÖNIZ Mengest. das Mengistorffholtz 1534 U100 (N. 1671), mŋ▪εtorfbax, mŋ▪εtorfbrg (bewaldete Erhebung) III K ÖNIZ Mengest. (Klammerform? , hierher? : ) gat dadennen an menngi wäg 1531 U97 III K ÖNIZ Ndscherli/ Obscherli. Als erstes Kompositionsglied dürfte ein urspr. mehrgliedriger ahd. PN in Frage kommen: 1. Evtl. Managold/ Manigold, nach Förstemann (I, 1092f. u. II/ 2, 200f.) zum Stamm *manag-, ahd. manag ‹manch, viel› mit den Entwicklungsstufen *Manigoldsdorf > *Menigoldsdorf > *Menigolsdorf > *Menigisdorf > *Mengisdorf (vgl. als Parallelen: 1225 Sоmoldswalt, 1290 Suomelswalt, 1315 Sumiswald oder Dietisberg aus Dietharsperch, Ottisberg aus Otharsperg). - S. auch Mangold. 2. Evtl. zum Stamm *magan-: vgl. die Formen Maginzoz, Megengoz, Mengoz (Förstemann I, 1075); auch Bach (I/ 1, § 222) führt den PN Menges zurück auf die altdt. Vollform Megingoz. Der FN Mengis ist in den Kt. AG, LU und VS, nicht aber in BE alt beheimatet. Dagegen findet sich in III W ILEROLT . der alt bezeugte FN Mengi (FNB IV, 89). Meenige B) ac) mŰnig″, Όf, ford″r/ h▪nd″r (grosse Alp), montem qui dicitur Menigun cum silvis, et pascuis 1233, Ab einem <?page no="227"?> Meenige 276 275 berg genannt vorder meningen 1530 U95 (1487), am fordern bärg Manigen, ab dem gutt Menigen 1543 U154 , Menigen 1644/ 45 A , Mänig (Alp) 1845 D IV D IEMT . b) mŹnigrćt (Grat; kann vom Vieh begangen werden), mŹnigrΌnd (Talgrund des Menigbaches), ligt in meniggrund 1524-1593 U168 , ein gutt Schwannd genant im mänigrund 1543 U154 , der Meniggrund 1787 C3 , aus dem Meniggrund 1793 A , Mäniggrund am Rain (Haus), Mäniggrund auf der Blatten (Haus) 1838 D , mŹnigbax (oberster Teil des Narrenbaches), stost nidsich ann den menig spicher 1524-1593 U168 , mŹnigwćld (grosses Gebiet umfassend), Mänigwald 1592-1604 Wä IV D IEMT . Deutung unsicher. Die ältere Forschung führt den Namen zurück auf rom. maneria ‹Hofstatt› (Gatschet, Lokalbenennungen, 379; Studer, Ortsnamen, 161), eine Herleitung, die wir u.a. aus lautlichen wie morphologischen Gründen für unmöglich halten. - Gestützt auf die frühesten urk. Belege und die heutige Mda.-Lautung könnte man u.U. eine Bildung mit dem patronymikalischen Suffix -ingen (hier gekürzt zu -ig) zum Stamm *manna-, mit Kzf. wie Manni, Menni, Manno, Menno, erwägen (Förstemann I, 1090; Kaufmann, Ergänzungsband, 246f.; vgl. hierzu die ONN Menningen (Bezirk Messkirch), Menning (Bezirksamt Ingolstadt) und Menningen (Landkreis Trier) in Förstemann II/ 2, 198). Ungeklärt bleibt der in der heutigen Sprechform durchwegs gelängte Stammvokal (evtl. < expressive Vokaldehnung? ; s. Kaufmann, Ergänzungsband, 242). Diese Länge - und Bedenken in Bezug auf das Benennungsmotiv - verhindern wohl auch eine Zuordnung unseres Namens zu schwzd. Menning f. ‹Fuhre, Fuhrleistung›, zum schwzd. Vb. menne(n) ‹das Zugvieh antreiben und lenken, mit Zugvieh fahren, mühsam schleppen, herumziehen› (Id. IV, 296ff., bes. 299; s. Men-). Menisried † B) b) (hierher? ) menßried, wiler am Brünig 1524-1593 U169 V B RIENZW .; in silva dicta ob dem Menisriet, infra castrum RotenvlИ 1324, das gИt am Meinesriede 1351, ein mat ze Menisried 1360, im Mώnisried 1533 Rq8 , ze Manissried 1535 U161 , Menisried 1850 JBe , heute wohl id. mit: ri″d, ▪m (ob″r″n/ Όnd″r″n) (Weide) V W ILD . Wohl zu einer PN-Kzf. Mendes Stammes *magan-, *megin- ‹Kraft, Stärke›, der unter rom. Einfluss gerne zu Menkontrahiert wurde (Förstemann I, 1071ff., auch viele Mein-Formen; Kaufmann, Ergänzungsband, 243); der st. Gen. auf -s deutet auf eine alem. Kzf. Meni mit dem Suffix ahd. -ⁿn, mda. -i (Sonderegger, Appenzell, § 254.1.a). Die vorübergehende Senkung des Stammvokals zu ä oder a M. 16. Jh. könnte andeuten, dass der FlN zu der Zeit evtl. auf den FN Mani bezogen wurde, der zwar heute im BO nur für IV D IEMT . und III Z WIES . alt bezeugt ist (FNB IV, 30). - S. auch Meinisberg °. Mentel s. Emdthal Mentellen † Der mentellen acher ein Jucharten 1535 U101 III R UB . Der nicht genau lokalisierbare, heute abgegangene FlN bleibt schwer deutbar. Evtl. handelt es sich um eine Zus. mit dem GW schwzd. Telle(n) f. ‹Niederung, kleine Tiefe in einer Fläche› (nur noch in ONN und FlNN; Id. XII, 1337ff. u. 1339f.). Als BW kommt entweder ein PN in Frage (s. Menisried †), oder Gmein(d) mit G-Schwund (vgl. BENB I/ 2, 39f.; Sonderegger, Appenzell, § 118.1; s. auch Meinetschen); zur Monophthongierung von ei > Ń in III R UB . s. SDS I, 109-112. - Vgl. die aktuellen FlNN i d″r gmŔn″ (Heimet) oder allenfalls meij″tćǾ (K., talförmiges Gelände, s. Mei(en)) in III R UB . Mentschele s. Möntsche Menzingen † i juch wider mentzingen 1498 U46 III G ROSSHÖCHST . Falls nicht Verschrieb für urk. Nenzlingen (s. Länzlige, gleiche Gde.) evtl. -ingen-Prägung mit einem ahd. PN Maginzo, Meginzo, Koseform mit z-Suffix und alem. g-Schwund zum PN-Stamm *magan- (Förstemann I, 1071f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 243f.). Vgl. Dittli, Zug, 198, u. LSG, 588. Meer B) aa) ↓εmŃr, ds īb″r/ Όnd″r (oberer, unterer Teil des Unteren Grindelwaldgletschers) V G RINDELW . b) im Meerhafen 1795 A , Meerhafen (Heimet) 1838 D II S UM . Schwzd. Mer, MŃr n., in der Bed. ‹wie nhd.›, < mhd. mer, ahd. mer(i), älter mari m./ n., ein Wort, das, allerdings mit unverbindlicher Annahme, zu idg. *mer- ‹glänzen› (‹das Glänzende›) gestellt wird (Id. IV, 374; 24 Kluge/ Seebold, 608f.; Lexer I, 2106f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 408). Zu Iischmeer in V G RINDELW . s. Friedli II, 53f., 56, 60 u. 481. Meerhafen in II S UM . ist wohl neuerer Spottname mit dem schriftsprachlichen Hafen ‹portus›, das einheimisches, heute nicht mehr bekanntes Länti ersetzt (vgl. BENB I/ 2, 176f. Hafen). Vgl. hierzu auch Meerhafa, ein Hausname in Chur (RNB II, 458). Meratzried † git von eyner Nuwen riedt uff den Schleiffen nempt sich meratz riedt 1519 U18 , Einem Ried uff den Schleiffen genempt Meratzried um1525 U20 , meratz Ried 1530 U21 I L ÜSCH . Benannt wird das heute nicht mehr bekannte Ried ‹Rodung› wohl durch den in Bassecourt, Courroux und Les Enfers JU verbreiteten und alt beheimateten FN Mérat (FNB IV, 92; Zinsli, Suffixlandschaft, 587). <?page no="228"?> Mertel 278 277 Merch- † Denne bim rormoß ij Juchrten genempt das merchibИch 1531 U97 , Jm wasen boden, ratwendet oben an das Merchen bИch 1534 U100 (N. 1607) II U RT .-S CHÖNB . Als BW zu diesem n. (kollektiven) Buech-Namen ‹Buchengehölz› (s.d.) ist evtl. zu denken an schwzd. Märch, Märe(n) bzw. MĿre(n) f. ‹Stute›, allg. ‹von alten, mageren Stuten oder Pferden›, ‹Schindmähre› (Id. IV, 394f.), eine Herleitung allerdings, die in Bezug auf das Benennungsmotiv kaum zu überzeugen vermag; s. Märe. Lautlich und semantisch käme wohl auch ein ahd. PN in Frage; s. Märchlige. Mere(n) s. Märe Mergel s. Margel Meri můri, d; můr″, ▪ d″ (mehrere kleine Heimet im Talgrund). Es werden unterschieden: můri, d▪ fērd″ri (Häuser), můri, ▪nn″ri (flaches K. an der Bahnlinie; auch: můri, ▪r), můri, Όss″ri (Gebiet zw. Strasse, Bahn und Kander), Ein weyd im Meron, stost Innen an die kander 1524-1580 U169 , in den Meeren (Häuser) 1838 D , můriwćld, d″r (früher sumpfig), můriwŤdli, ds (zw. Meri und Waldegg) IV K ANDERST . Die versch. Heimet befinden sich in einer (früher sumpfigen) Anschwemmungsebene, am linken Kanderufer, unter dem Niveau des Flusslaufs. Hubschmied (Frutigen, 40) führt den Namen zurück auf ahd. mari, meri ‹Sumpf›, nhd. Meer (Graff, Ahd. Sprachschatz II, 819f.), < idg. *mor- ‹stehendes Gewässer› (Krahe, Flussnamen, 47; weitere Bezüge s. DWB VI, 1838ff.). Unser Name würde demnach soviel wie ‹in den Sümpfen› bedeuten. - S. auch Märe. Merikaegge mérikxaek″, d″r (K.); id. mit amerikxaek″ (BENB I/ 1, 27) III U ET . Deglutinierte Form von Amerika (BENB I/ 1, 27). Gemäss Gwp. handelt es sich um verpfändetes Kulturland, aus dessen Erlös man seinerzeit armen Auswanderern die Überfahrt nach Amerika ermöglichte. Merle A) mŃrl″n, d/ ▪n d″r (Felsmulde) V G ADM .; mŰrl″n, ▪n (welliges Felsengelände; Sammelname für Chalte Cheer, Undere Grätlicheer, Sideler Cheer und Ober Grätlicheer), mŰrli, d (Kuhweide), ob dem Spittel in die Merlen, in den Merlen, Sie kamen in die Merlj 1429 U173 (Vid. 1744) V G UTT .; mŰrl″n, ▪n (alter Viehweg), Stost user an Merly, stost ußher an merli 1524-1580 U169 V I NNERTK . B) b) (hierher? : ) merl″naxx″r (K.) III C LAV .; můrlisbrg, d″r (Teil der Allmi) V B ÖN . Auffallend ist zunächst das dreifache Auftreten unseres - auch vom Romanisten als „rätselhaft“ eingestuften - Namens im E BO (Wulf Müller, brieflich). Dass es sich überall um Agglutinationserscheinungen handelt (< *Im Erlen) scheint unwahrscheinlich, zumal sämtliche älteren Formen durchwegs anlaut. Mzeigen. Alle Namen bezeichnen Stellen oberhalb von 1800 m. Auch diese Tatsache spricht eher gegen eine Etym. aus dem Baumnamen. Schwzd. Merle(n) f. ‹Schwarzdrossel, Amsel›, ahd. mërla, mhd. mërl(e), entlehnt aus lat. merula über vulgärlat. *merla/ frz. merle (Lexer I, 2114; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 409; 24 Kluge/ Seebold, 614; REW, 5534; FEW VI/ 2, 35ff.), scheint einzig für das solothurnische Niederamt um Olten bezeugt zu sein (Id. IV, 417) und das Verbreitungsgebiet der Form Märla für die Kohlamsel (Turdus merula L.) lässt sich offenbar nicht eindeutig nachweisen (SLA 1, 83). Aus semantischen Gründen bleibt auch die Erklärungsmöglichkeit mit dem Vogelnamen für die hochgelegenen Örtlichkeiten im alpinen Bereich fragwürdig. Selbst wenn man die heutige e-Lautung als entrundete Form von urspr. -öauffasst, bietet sich zur Deutung kein dt. Etymon an. Für den Merlenacher in III C LAV . wäre nebst frz. merle m. ‹versch. Drosselarten› vielleicht auch an den FN Merle zu denken, welcher im Kt. VD für Noville und Rennaz alt bezeugt ist (FNB IV, 95). Merligen ° A) mŰrlig″, ds (Dorf), Burchardo de Merlingen 1280/ 81, Johanni dicto de Merlingun 1284, (ab hier Auswahl: ) Heinrico dicto de Merlingen 1316, sito in Merligen, sitis in Merlingen 1320, die lКtte von Merlingen 1343, herr RИf v. Merlingen 1354, RИdolfus de Merlingen 1377, Peter von Merlingen 1389, die dorfmengi von merlingen 1418 C1 , vff hansen im bach zИ merlingen 1501-1526 U85 , Hans Dietrich zИ Meerlingen 1524-1580 U169 , MЎrlingen 1577 Sch , Merligen (Dorf) 1838 D III S IGR .Merl. B) b) merl▪ksek, Όf (Alpweide) III S IGR .Merl.; můrl▪gbīd″, ▪m (2 Heimet; früher Eigentum von Leuten aus Merligen), můrligrŔn (Mahd) IV K RATT . Eine -ingen-Bildung mit dem ahd. PN *Merilo, älter *Marilo, Koseform mit Primär-Uml. zum Stamm *mari- (Hubschmied, Thun, 181; Kaufmann, Ergänzungsband, 251). Über mit dem -ilo-Dim.-Suffix gebildete ONN am Thunersee s. auch Glatthard, Aare/ Saane, 312. Zu Merligen als bernisches ,Schilda‘ s. Id. IV, 417. Mertel mŰrtǾaxx″r, d″r/ ▪m (K., trockener Boden) II I NKW . Ohne hist. Belege etym. nicht eindeutig zuweisbar. <?page no="229"?> Mertel 280 279 1. Evtl. zu mhd. mêr-teil stn. ‹der grössere Teil› (Lexer I, 2118 u. 2108; Id. XII, 1469 (3.b) u. 1524ff.); Namenmotiv: ‹das grössere Stück eines geteilten Ackers›. Die Lautung schwzd. mŃr (mit -r) für AG (Id. IV, 362f.) gilt evtl. auch im Oberaargau. Für -teil > -tel s. Viertel (Id. XII, 1483). Vgl. auch Grossteil und Kleinteil als Teile der Kirch-Gde. Giswil OW (Müller, Namenbuch, 228 u. Flurnamen, 168). 2. Nicht völlig auszuschliessen ist eine Zuordnung zu schwzd. Mettel m. ‹gemeiner Regenwurm›, ‹Wurm überhaupt› (lokal auch ‹Engerling›), mit der im Bernischen bezeugten dissimilierten Lautung Mertel (Id. IV, 555). Der Name würde dann entweder auf das gehäufte Vorkommen des Regenwurms oder allenfalls auf die schmale, langgezogene Form des Landstücks hindeuten. Vgl. hierzu auch Zihlmann, Wigger, 267. Merz s. März Merzligen ° mŃrtsl▪g″ (Dorf und Gde.), (hierher? ) Mercin scopose 1250-1256 (Abschrift 1415-1420), (ab hier Auswahl: ) una scoposa sita apud Merzelingen 1278, ac Uolrico de Merzlingen 1301, ChИno de Merzlingen 1324, im Dorfe Mertzlingen 1354, zu Jerzelingen 1366, den zehenden von Mertzlingen 1372, den zehnten des Bannes des Dorfes Mertzlingen 1374, ville de Mertzlingen 1382, apud merchelinge/ merzelinge um1398 U25 , CИni schnider von mertzlingen 1425 U78 , ze mertzellinguen 1452 U28 , ZИ Mertzlingenn 1521 U31 , Mertzlingen pagus 1577 Sch , Mertzlingen 1625 UP , Merzligen (kleines Dorf) 1838 D I M ERZL . Der Erstbeleg Mercin findet sich in einer Abschrift aus dem 15. Jh.; es ist sehr ungewiss, ob es sich dabei tatsächlich um eine roman. Form handelt, denn andere in diesem Urk.-Abschnitt erwähnte Namen - wie etwa Ligerc - erscheinen in der dt. Lautung. Zudem ist fraglich, ob sich Mercin wirklich auf das heutige Merzligen bezieht. Gestützt auf diese Tatsachen muss für eine Deutung von Merzelingen ausgegangen werden; wir betrachten diese Form als eine -ingen-Bildung mit einem umgelauteten PN ahd. Marzilo o.ä. als BW, zu germ. *marthu- (Kaufmann, Ergänzungsband, 250; 24 Kluge/ Seebold, 598). Das im Landkreis Freising (Oberbayern) gelegene, nicht umgelautete Marzling (< 804: Marcilinga) führt Kaufmann (Ergänzungsband, 250) auf Mard-szurück, wobei er auch eine Grundlage lat. Marcellus nicht ausschliesst (a.a.O.). Im Gegensatz zur oben aufgeführten Herleitung nimmt das LSG (591) den ältesten urk. Beleg Mercin zum Nennwert und deutet ihn als eine urspr. lat. Bildung aus dem PN Mercius und dem lat. ON-Suffix -anum für Zuss. mit dem Namen des ersten Besitzers: *(praedium / fundum) Mercianum ‹Landgut des Mercius›, lautlich mit regulärer frkpr. Reduktion der Lautgruppe -tian > -tsin/ -dsin seit dem 6. Jh. Gemäss LSG (a.a.O.) hätten die Alemannen den Namen mit der Übernahme analog der eigenen Bildungsweise auf -(l)ingen umgestaltet. Mescher s. Mäscher/ Mescher Me(e)si mősi-/ mŔsimatt″, ▪ d″r (nasse, sumpfige Wiese im Längwald; Rodung), in der Mesi 1666 U77a II N IEDBIPP . Evtl. entrundete Lautung vom Dim. Mö(ö)si, zu schwzd. Mēs ‹Moor, feuchtes, sumpfiges Land, Sumpf› (Id. IV, 469f.). Die alte Mda. am Jurafuss nahm einst an der Entrundung teil (Baumgartner, Berner Seeland, 60ff.; Glatthard, Oberhasli, 51ff.). Die Flur liegt übrigens NW eines Mösli. Der urk. Beleg von 1666 wäre als elliptische Form aufzufassen. - S. auch Moos. Messerli s. Mässerli Mesti s. Mast II Metsch A) metε″, ▪m (K.) IV E RLENB .; můtε, Όf″m (Alp), (Auswahl: ) am Etsche 1352 Rq4 , auf dem berg Metsch 1606 Rq2 , der Elseggen und Metsch 1620 Rm , Metsch (Alp) 1845 D IV F RUT .; metε, am (Weiler), Ein mad unden am Etsch 1497-1524 U167 , von dem gutt an metsch 1502 U157 , am metsch 1515 U158 , stost unden zИchen ann metsch 1540 U168 , Stost obsich an mentsch 1548 U160 , am Etschs 1558 UP , Metsch 1787/ 88 A , Metsch (zerstreute Häuser) 1838 D IV L ENK . B) b) můtεek″, Όf d″r (Egg), m▪tεgrbli, ds (Seitengraben zur Entschlige) IV F RUT .; metεgrab″, metεhor″ (Berggipfel), metεhor″mćd (Wildheugebiet) IV L ENK ; metεxΌmi (muldenförmige Weide) IV F RUT .; metεmćd (Wildheugelände), metεbrg (grosse Alp), Metschberg (Alp) 1838 D IV L ENK ; můtεbΫtεi (Alpteil von Metsch) IV F RUT .; metεεtand, Όf″m (Aussichtspunkt oben auf dem Metschberg), Metsch mons 1577 Sch IV A DELB ./ L ENK ; metεwald (Wald- und Weidebezirk), Metschwald (zerstreute Häuser) 1838 D , metεwaldwŔd, im Metschweidli (Alp) 1710/ 11 A , metεwint″rgu″t (Heugut) IV L ENK . Hierher? : Metschwyl pagus 1577 Sch , Metschwyl (Dörfchen) 1838 D IV O BWIL iS. C) Hierher? : vor dem Haltj Mettschelon j iucharten, der mettschelon 1528 U2 I S EED .Baggwil. Die Deutung der Namen ist ungesichert. Es kommen versch. Herleitungsmöglichkeiten in Frage: 1. Hubschmied (Frutigen, 22) erwägt eine etym. Rückführung auf altrom. *medž m. (< in medio stabulo) oder *medž f. (in media alpe), entsprechend den deutschschwz. Namen Mittelstafel, Mittelberg, Mettenberg, zu rom. medius ‹in der Mitte befindlich› (REW, 5462). Während Wulf Müller diese Herleitung aus lautlichen Gründen in Zweifel zieht (im Patois wäre myè zu erwarten; brieflich, mit Hinweis auf FEW VI/ 1, 619a), führt das FEW <?page no="230"?> Mettle 282 281 (VI/ 1, 631 82 ) die beiden Namen Metschberg und Metschhorn unter rom. medius ausdrücklich auf. Vgl. die Namenparallele in Bosco-Gurin: ▪n můtεu (Zinsli, Südwalser Namengut, 576 u. 129; mit der Hubschmiedschen Etym.). 2. Betrachtet man den frühesten urk. Beleg von 1352 als lautliche Basis des heutigen Metsch, so könnte es sich hierbei um eine agglutinierte Form handeln, der allenfalls der ahd. PN Atzo, Etzo mit der (vergröbernden) Kzf. auf -tsch zugrunde liegt oder u.U. das Vb. schwzd. ätze(n)/ etze(n) ‹(eine Wiese) abweiden (lassen)›, mhd. atzen, etzen, oder dessen Abstraktum schwzd. Etzi f. ‹Weide; Grasfütterung›, beide mit dem Wechsel von z zu tsch (BENB I/ 1, 101f.: etsch-/ ätsch-; Id. I, 626ff.; Lexer I, 104). Das von Durheim aufgeführte Dörfchen Metschwyl (O BWIL iS.) scheint abgegangen zu sein. Vermutlich hatte es Durheim von Schöpf (1577) übernommen (vgl. hierzu BENB I/ 1, 102: 1484 Etschbach † IV Niedersimmental). Vgl. auch Netsch, Nettstall. Mett ° A) můt, patois mđtε, frz. Mâche (ehemalige Gde. und Pfarrdorf; seit 1919 in Biel eingemeindet), (Auswahl: ) Metten 1101-1103 US , Metin 1103, Meten 1147 US , 1154 US , Uldrico monacho de Maches um1161 N , Maches 1228, in parrochia de Maches 1255/ 56, curiam dictam Meton 1279, situm in medio villarum Bochsingen et Metthen, in banno dicte ville Metthen 1281, in banno ville Meten 1284 N , curatus de Por et pro Maches 1285, vicarii in Mettho 1293, unam scoposam in Metten 1302, in villa de Metto, ecclesiam de Metten 1306, curati prefate ecclesie in Metton 1327, ad dotem ecclesie de Masches 1329, situm in confinio de Meto 1341, situm in villa de Meton 1348, in der dorfmarchen von Metton 1357, ob dem dorfe ze Mette 1361, in dem twing und bann ze Mettun 1364, inter medium villarum de Metten 1365, Mett 1370, de Maches 1416/ 17 K9 , zИ mett 1435 U78 , ecclam parlem de Mettz 1453 K9 , moß von Mett 1472 Rq1 , gan Mett 1521 U31 , Meth 1538 UP , Jm BrДl hinder Meth 1553 U8a , Mett 1577 Sch , Met 1582/ 83 C3 , Mett (Pfarrdorf mit 1 Schule und 1 Mühle) 1838 D I B IEL . B) b) můtfud, uf dem mettvelld 1551 U37 I B IEL ; stost an den metgraben 1479 U11 I B ÜR .; můtmĬs oder můtmũsl▪ I B IEL / B RÜGG ; Mett-Schlössli (Landsitz und Mühle) 1838 D I B IEL ; stoßt an mett weg 1529 U33 I B RÜGG ; vff den Metten Wäg 1530 U132 (N. 1533), Jn der mett Zelg um1531 U34 I B IEL . Gemäss Besse (Namenpaare, 193) zu einem (nicht belegten! ) GwN *Madina/ *Matina zur idg. Wz. *mad- ‹nass› (Pokorny, IEW, 694; Krahe, Flussnamen, 100), mit der dt. Entwicklung *Madina > (d > t, 8. Jh.) Matina > (Primär-Uml. a > e) Metin(e). Die Herleitung von Besse wird von Wulf Müller (brieflich) abgelehnt mit der Begründung, -dn-/ -tnkönne nicht rom. -chergeben. Ebenfalls ausser Betracht fällt das von Jaccard (Essai, 248) in Erwägung gezogene (bereits von Besse (a.a.O.) angezweifelte) lat. mŃta ‹Säule, Heuschober, -haufen› u.ä. (REW, 5548), dessen Patoisformen in der Suisse romande maya, may▪, m◦ya u.ä. lauten (FEW VI/ 2, 52ff.). Mett liegt in alt besiedeltem Gebiet und scheint ein wichtiges röm. Zentrum an der Strasse von Petinesca (Studen) nach Pierre Pertuis oder Salodurum (Solothurn) gewesen zu sein (Archäologisches Hinweisinventar, 1126; HBLS V, 90). Auf Siedlungskontinuität deutet u.a. hin, dass in Mett offenbar ohne baulichen Unterbruch ein spätantikes Mausoleum in eine frühe Kirche eingebaut worden ist (Archäologie der Schweiz VI, 151). Wulf Müller (a.a.O.) geht deshalb in einer ersten, noch unausgereiften Hypothese von einem urspr. lat.-rom. - von Maîche (Département Doubs) nicht zu trennenden und evtl. auf *Mattica zurückgehenden - Namen aus, der wegen seiner überregionalen Ausstrahlung den Alemannen möglicherweise bereits vor ihrer Einwanderung ins Seeland (ca. 8./ 9. Jh.) zu Ohren gekommen sein könnte. Eine solche Fernaufnahme würde zumindest den Primärumlaut der dt. Form Mett erklären; doch bleiben bei der Übernahme des rom. Namens ins Deutsche andere lautliche und morphologische Probleme ungelöst. Vgl. auch Bach, Mattium: Der bei Tacitus überlieferte Name Mattium wird hier u.a. als latinisierte Wiedergabe eines germ. *Maτ-(i)τiom ‹Feldflur, Ackerland› gedeutet, bestehend aus einer lokalen Kollektivbildung auf -iτia und dem Element maτa ‹Land, das abgemäht wird oder werden kann, Mahdland›. Metten † s. Mätte Mettle A) můtl″ (Quartier), under der metlenn 1521 U31 , In der mettlen 1530 U132 (N. 1533) I B IEL ; můtl″ (K.) I G ROSS - AFFOLT .; můtl″ (K.) I L EUZ .; můtl″ (K.), die mettlen 1528 U2 I S CHÜPF .; in der Mettlen 1732/ 33 C3 II A ARW .; metl″ (K.) II D EISSW .; můtl″ (K.), jn der mettlen 1532 U62 , Mettlen (Haus mit Stock) 1838 D II D IEMERSW .; metl″ (K.), neben den mettlen 1531 U97 , Jn der metlenn, An mettlenn 1534 U100 II H INDELB .; metl″ (K.), (Auswahl: ) Jnn Metlen, Inn denn Metlenn 1518 U74 II O BBIPP ; můtl″ (Weide) II S UM .; die mettlen 1470-1490 U44 II W ILLAD .; můtl″ (K.), Mettlen (Bauernhof) 1838 D II W YNAU ; metl″ (Weide) II W YSS .; metl″ (K.) II Z UZW .; metl″ (K.) III B ELPB .; die mettlen um1530 U142 , Metlen 1647 UT III F ORST ; metl″ (Heimet) III H ORR .; Hinder der metlenn 1534 U100 III K IRCHD .; metl″ (K.) III K ONOLF .; metl″ (Heimet), Mettlen (Heimwesen) 1838 D III L ANGN .; metl″ (2 Heimet), an der Mettlen 1429 UT III L IND .; metl″, ▪ d″r (Quartier), (Auswahl: ) ein mad genant die Mettlen 1542 U104 , Mettlen (grosser Landsitz) 1838 D III M URI ; metl″, Όf d″r (Heimet), Mettlen (Haus) 1838 D III R ÖTH .; metl″ (Heimet) III S IGN .; metl″, ▪ d″r (Weide, Wald) III S IGR .; metl″, ▪ d″r (K.), Mettlen 1845 D III T RUB ; metl″ (K.) III W ALKR .; můtl″ III W ATTW . s. Mettlen °; <?page no="231"?> Mettle 284 283 Jn der mettlen 1530 U97 , gatt an die mettlen 1531 U60 III W ICHT .Nd./ Ob.; wider mettlen 1531 U97 III W OHLEN ; ZИ metlenn 1534 U100 III W ORB ; von dem gutt litt an den mettlen 1502 U157 IV B OLT .; můtl″, ▪ d″r (Weide) IV D ÄRST .; můtl″ (Heimet) IV D IEMT .; mtl″, d/ ▪n d″r/ Όf d″r (Scheuergut), in der Mettlen (Haus) 1838 D IV G STEIG ; mtl″ (versch. Heimet), an der Mettlen 1656 U152 (1629), in der Mettlen (Häuser) 1838 D , 1845 D IV S AANEN ; lit an den mettlen 1488 U156 IV Z WEIS .; metli, d oder metl″n, ▪m (mehrere Heimet), in der Mettlen (Haus) 1838 D V G ADM .; metlα, in d″r metl″n (Alphütte und Alpläger) V G RINDELW .Itramen/ Wärg.; metlα (Heuland), daz gИt an Metlon 1340, in der Mettlen (Haus) 1845 D V G STEIGW .; mtl″n (Heimet) V G UTT .; můtlα, d/ můtl″, an d″r (Burgerparzellen; 2 versch. Lokalitäten) V H ABK .; metlα (Weidland) V I SELTW .; metlα/ metl″n, uf (Heuland) V L AUTBR .Isenfl.; metlα (Stafel) V L AUTBR .Weng.; die Mettlen (Bauerngut) 1838 D V L EISS .; metlα, d (aufgeforstete Weide) V M ATTEN ; metl″n, d (Alp) V M EIR .; metl″n (Stafel) V S CHATT .; metl″ s. waldmetlα gleiche Gde. V W ILD . B) aa) stost an die eymetlen 1569 U72 III L ANGN .; ze federmetlenn 1518 U74 II F ARN .; gŔssmetl″ (K.) III R UB .; hormetl″, i d″r (Alpweide) III S IGR .; xamm″rεhusmetl″ (Heimet; auch εtŰn″rli genannt) III L ANGN .; Beren mettla um1530 U142 III S TEFF .; birmettlen um1530 U142 III K IRCHD .; die Rossmettla 1535 U161 V M ATTEN ; waldmetlα V W ILD . ab) die reimismettlen 1531 U97 III K ONOLF .Gys. ac) metl″, di h▪ŋ″riεt (Heimet, K.) III T RUB ; innere Mettlen (Landsitz mit 2 Gebäuden) 1838 D III B ERN ; das Klein Metle 1512 UT III S TEFF .; die lenngemettlenn um1533 U133 III T OFF .; Jn den nidern mettlen 1531 U97 , 1534 U100 , metl″, d▪ ob″ri/ uŋ″ri (K.), die obre mettla 1528 U2 , Jn obernn mettlenn 1531 U97 , Jn den obernn mettlenn 1534 U100 II H INDELB .; obere/ untere Mettlen (Höfe) 1838 D IV D IEMT .; mtl″, ob″ri/ Όnd″ri (Vorsass) IV S AANEN ; metl″n, ▪n d″r ob″r″ (Alpweide) V S CHATT .; metl″, Όf ford″r/ m▪ttl″r (Heimet, K.) III T RUB ; barmůtl″ (5 Heimet), ze Barametlon 1394 UT III S CHWENDIB .; rĬtmůtl″, d (K.), gan rotmettlen 1534 U100 III B URGIST .; trītmetl″, die rotmettlen 1532 U125 III M ÜHLEB .; sǾrmétl″, Όf d″r (Heimet), uff der Surmettlen 1627 A , Saurmettlen 1728 A , 1737 A , sǾrmetl″flue, sǾrmetl″lox (steiler Einschnitt) III E GGIW .; Vorder-/ Hinter-Mettlen (2 Häuser) 1838 D III T RUB . b) vff den mettel acher 1528 U2 I S CHÜPF .; Der mettlen acher 1531 U97 II H INDELB .; am mettelaker 1437 U56 , am mettel acher, ann Mettlachen 1532 U62 II U TZTF ; metΌaxx″r (K.), der mettelacher 1470-1490 U44 , der mettel acker 1500 U48 II W ILLAD .; der Mettell Acher 1599 U114 III K IRCHL .; Der hinder mettelacher 1531 U97 , Der mettlen acher 1531 U97 III W OHLEN ; metlaxx″r, am (K.), der Mêttelacher 1371, Mettlacher 1535 U161 V D ÄRL .; terra dicta Mettelacher 1338, mettel acher 1535 U16 , der Mettelacher 16. Jh. UP V M ATTEN ; můtl″naΌp, Mettlen (Alp) 1845 D III T RUB ; můtl″fud (Heimet) II D IEMERSW .; uff dem Mettelgraben um1525 U20 I I NS ; metl″grćb″ (Wald mit Einschnitt) II W YNAU ; metl″grab″ III L IND .; metl″grab″ (Bach) III S IGR .; metl″ngrab″n, ds V G ADM .; Mettlen- Gut 1850 JBe III M URI ; Mettlenhof (kleines Gütchen) 1838 D III T RUB ; metl″hũǾtsli III K ONOLF .; mettl″hūutsli III M URI ; můtl″hΌb″l (Alphubel) IV A DELB .; die mettell mattan 1531 U59 II E TZELK .; Mettlen mattan 1531 U59 II Z UZW .; die mettelmatten 1498 U46 III B LUMST .; metumat (K.), die Mettelmatten 1599 U114 III K IRCHL .; metlimēs (Moosland) III A MSOLD .; metl″mĬs (K.) III L IND .; mettelbach 1532 U61 II D IEMERSW .; metl″npćn, d″r (Alpteil) V G RINDELW .; Mettelbώrg 1574 U53 , im Mettlenberg 1780 C3 , im Metlenberg 1798/ 99 C3 , Mettlenberg (Haus und Hof) 1845 D II H ASLE ; metl″mbrg (Genossenschaftsalp) V G ADM .; sampt dem m(e)ttlenbodli 1546 U169 IV D IEMT .; metl″pĬrt (K.) III L ANGN .; metl″bΡndli II O BBIPP ; metl″rein II W YNAU ; metl″εlat, d″r (Weide) III T RUB ; metl″εp▪ts (K.) III L ANGN .; (hierher? ) metεtΌǾ″, d″r (K.) III K ONOLF .; metl″εtg, d″r (Brücke) V G ADM .; můtl″εtinek (felsige Egg) V I NNERTK .; můtl″εwand, ▪m (Alpgebiet) V G RINDELW .; metl″εwaŋ, d″r (Alpbetrieb) III T RUB ; zmettell talacherlÿ 1530 U132 III W ALKR .; metl″ntēr (kleine Alpweide) V S CHATT .; metl″waud III W OHLEN ; metl″wćld, d″r ford″r/ h▪nd″r V S CHATT .; metliwg V L EISS .; můtl″wŔd IV D IEMT . C) -er; -et(e) -er: ein mad Im Mettler genant 1542 U104 , mettler mattenn 1531 U60 III B OLL .; Mettlerweid 1459 ZwR IV S AANEN . Hierher? : der metteller ein jucharttenn um1533 U133 III L OHNST . -et(e): metl″t, d (K.), zИ der metteltten, zИ den mettellttenn, Jm mettellt grabenn 1533 U22 , metl″tεrax″ (eingeschnittener Bachlauf) I I NS ; zem metteten 1436 U121 III F ERENB .; (hierher? ) dry Juchartenn heissent metlettenn 1553 U107 III K IRCHL .; metl″t″, ▪ d″r (2 Heimet), in der Metleten 1781-1783 C3 , Mettleten (2 Höfe) 1838 D III R ÜEGG .; gelegen in der Mettelten 1542 U104 III W ALD - Englisb. Lautung und Bedeutung des weitverbreiteten Namens scheinen noch nicht abschliessend geklärt zu sein (NWNB II, 1497; LUNB I/ 2, 669). Schwzd. Mettle(n) f., Dim. Mettli, ‹kleineres, urbar gemachtes, auf zwei oder drei Seiten von Wald umgebenes und darum meist schattiges, feuchtes und wenig ertragfähiges Stück Land› (Id. IV, 558) ist app. noch bezeugt als ‹länglicher Landstrich zwischen Wäldern, vorwiegend auf Alpen und Allmenden› (Müller, Namenbuch, 145f.). Das Subst. stellt sich zum Adj. < mhd. mittel, < ahd. mittil ‹in der Mitte befindlich› < germ. *medlija- ‹mittel› und - ohne j und mit vollstufigem Suffix - ahd. mëtal ‹in der Mitte befindlich, mittlerer› (Lexer <?page no="232"?> Metzger 286 285 I, 2186; Schützeichel, Ahd. Wb., 130; 24 Kluge/ Seebold, 625). Damit ist Mettle(n) entweder substantiviertes Adj. oder eine elliptische Namengebung (Burri, Worb, 238). Zur Diskussion der Stammvokalqualität s. u.a. Sonderegger, Appenzell, § 13.2 u. TGNB I/ 2, 881. Für die überoffene -Lautung im Saanenland s. SDS I, 15. Der spezifisch schweizerische FN Mettler ist im Kt. BE in III B LUMENST ., O BBALM und Z WIES . sowie in IV O BSTOCK . alt beheimatet (FNB IV, 101; Brechenmacher, Familienn. II, 263). S. auch Mätte. Mettlen ° A) můtl″ (Dorf und Gde.-Abt.), ein mansmat in Metlon 1344, an dem Metlen gelegen, in dem Metlon 1351, in der Nider Metlon 1366, In Mώttlen vicus 1577 Sch , Mettlen 1794 C3 , Mettlen (Dörfchen) 1838 D III W ATTW . B) b) můtl▪ůk″ (Dorfteil), můtl▪gęss″ (Dorfteil), Mettlengass (Höfe) 1838 D , můtl▪matt″ (K.), můtl▪bax, můtl▪bīd″ (K.), Mettlen-Drittel (Gde.-Bezirk) 1838 D , Mettlenthürli (Häuser) 1838 D , můtl▪wůi″r (Dorfteil; künstlicher Weiher) III W ATTW . Etym. s. Mettle. Metz A) ab Einem mad Mattlandt die Metzen genampt 1613 154a IV O BWIL iS. B) aa) hīlimts (Fussgänger-Querverbindung zw. Stadtkirche und Berntorplatz), (Auswahl: ) am gesslin zer Holon Metzon 1358 UdT III T HUN s. Holemätz (BENB I/ 2, 281). b) an Metzenacher 1648 UT III F AHRNI ; Mätzenecken (2 Höfe), an Metzenegg (Häuser) 1838 D IV A DELB .; Ab Sinem Mad genamptt die Metzenn Ey 1543 U154 (N. 1574) IV O BWIL iS.; in metzengraben 1484 U126 III ? G UGG .; ein weid heist kmetzihalta, ob der kmetzennhalltenn 1487 K10 , ein cleins pletzli änet der gassen heist das mätzennhüsli um1533 U133 III R ÜEGG .; uon Metzinen len 1430 U78 III N EU .; dry meder genant die Metzen matten 1529 U92 , metzenmattan 1531 U3 I R AD .; an der/ neben der metzmatten 1470-1490 U44 , an der metz matten 1500 U48 II A LCHENST .; zИ Metzen boum, ein bletz bi Metzen boum um1525 U20 I G AMP .; lit am metz brunnen 1470-1490 U44 , lit am metsch brunen 1500 U48 II A LCHENST .; im metzenried 1528 U2 I S EED .Lobs. C) -i; -li -i: mts▪, ds (Streuegebiet) IV S AANEN Schönr. -li: CA) metsl▪/ mtsl▪, ▪m (Weide), abe siner weÿd an metzli glegen 1505ff. U172 (N. 1574), die Mezliweid 1784 A IV F RUT . CBa) lit under metzlis acher 1474 U30 I L ENGN .; auf der Mätzlihaulen 1791 A II R UMISB . Zu schwzd. Mätz, Pl. Mätze(n), Dim. Mätzli f., mhd. Metze, Metza, urspr. Koseform zum verbreiteten zweigliedrigen f. PN Machthild, Mechthild (evtl. auch zum PN Metzina), zu den germ. Stämmen *mahti-, ahd. maht ‹Macht, Gewalt› und *hildi-, ahd. hiltja ‹Kampf› (Id. IV, 611f.; Lexer I, 2126f.; Socin, Mhd. Namenbuch, 60; Förstemann I, 818 u. 1082; Kaufmann, Ergänzungsband, 185 u. 244f.; RNB III, 188 u. 214; Studerus, Familiennamen, 46). Der PN ist zur Bed. ‹Mädchen› verallgemeinert worden und konnte dann absinken zum pejorativen ‹Dirne› ( 24 Kluge/ Seebold, 617). Vgl. hierzu den, im Kt. BE allerdings nicht alt eingesessenen, FN Metz, welcher ebenfalls auf Mechthild zurückgeht, aber auch erklärt werden kann als Berufsübername zu mhd. metz(e) n. ‹Messer› (für den Messerschmied) oder als Berufsname zu mhd. metze n. ‹kleineres Trocken-/ Flüssigkeitsmass, Metze› (für den Hersteller oder Benutzer) (Lexer I, 2127; TGNB I/ 2, 882; FNB IV, 102). Der FN Mätzener bzw. Metzener ist im Kt. BE in den Gde. V M EIR . und S CHATT . alt bezeugt (FNB IV, 16 u. 102). S. auch Mässli. Metzger A) metsg″r, d″r (Heimet) II W YSS . B) b) by dem metziger gesselin 1452 U79 (1971 umbenannt in Rathausgasse) III B ERN ; metsg″rhΠsi, ds (Heimet) III O BTHAL ; metsg″rhΠsi, ds (mehrere Heimet) III W ALKR .; metzgers matt 1437 U56 II U TZTF ; műtsg″rmat (Wohngebiet), heist des metzsgers matt 1529 U75 II W ANGEN ; metsg″rrein (Weide) II M ÜNCHB .; metsg″rrüti (K.) III B OLL . C) -ere -ere: metsg″r″ (Zunfthaus), Vincentz Pastor, husswirt zun Metzgeren 1641 UT III B ERN ; metsg″r″ (Zunfthaus), zu Metzgeren 1587 A III T HUN . Schwzd. Metzger m. ‹Fleischer, Schlächter›, mhd. metzjære, metzjer, metziger stm. ‹Metzger, Fleischer› (Id. IV, 627; Lexer I, 2127; 24 Kluge/ Seebold, 617). Im ländlichen Gebiet wohl zumeist Grundbesitz eines nebenamtlichen Metzgers, der den Bauern im Winter das Vieh schlachtet. Der FN Metzger ist im Kt. BE nicht alt bezeugt (FNB IV, 102). Nach Id. (a.a.O.) spielten die Zünfte der Metzger in den sagenhaft-geschichtlichen Überlieferungen mehrerer Schweizerstädte eine grosse Rolle; vgl. hierzu die Belege unter C) und Weber, Stadt Bern, 164. Meuli s. Möili <?page no="233"?> Meyli 288 287 Meyli † der winckel by dem Meylis tДrli 1529 U92 , der winckel bÿ dem meÿlis turlÿ 1531 U60 III I TT . Eine Deutung gestützt auf die beiden einzigen Belege aus dem 16. Jh. bleibt hypothetisch. Falls es sich nicht um eine Agglutinationsform (< *im eÿlis tкrli) handelt, so suggeriert die Gen.-Konstruktion für das BW am ehesten den - allerdings im Kt. BE nicht alt einheimischen - FN Meili, zum ahd. PN Magilo (umgelautet Megilo), Mailo, in SG a. 825 bezeugt, Kzf. eines zweigliedrigen PN zum Stamm germ. *mag- oder *magan-, ahd. magan ‹Kraft, Stärke› (Förstemann I, 1067ff.; Kaufmann, Ergänzungsband, 243f.; Brechenmacher, Familiennamen II, 250; Gottschald, Namenkunde, 336; RNB III, 213f.; FNB IV, 83). - Vgl. auch Möili. Nicht völlig auszuschliessen ist auch die Dim.-Form Meieli zum f. PN Maria. Meynet † prati siti in territorio de Brittellon inter pratum dicti Meynet 1346 N I B RÜTT . Unklare Herkunft. Vgl. den FN Meynet, welcher allerdings nur im VS alt belegt ist (FNB IV, 110). Michel 1. Michel; 2. michel 1. Michel A) m▪xΌ (Haus) II U RSENB .; mix″l, Όf″m (Grundstück) IV L ENK . B) b) m▪xΌsfērεt (3 Heimet), Michels forst, ein hof 1677 Rq7 , im Michelsforst 1838 D III M ÜHLEB .; an sant Michels gИt von zeyningen 1500 U48 III B RENZK .; Michelshäusli (Haus) 1838 D II E RISW .; sant Micheles gИtili 1275 II M ÜNCHB .; m▪xΌhΠsl▪ (Gehöft) II K OPP .; m▪xΌshǿs, Michelshaus (1 Hof) 1845 D III S CHANGN .; Inn der Mychel Matt, zwuschenn der Mychel Matt, Jnn der Mychelmatt 1518 U74 , die Michelsmatt 1574 U77a , Jn der kleinnen Mychels Matt 1518 U74 II W IEDL .; mix″ls blts (Wildheugebiet; ein Mann namens Michel wurde dort durch Steinschlag getötet) V B RIENZW .; m▪x″lsbód″ I B IEL ; m▪xubΫ″u, uf″m (K.) III S IGR .; sant Michels wingart M.15.Jh. Ch6 IV S PIEZ Ein. C) -i -i: CA) m▪x″li, s (Heimet) s. auch rossxnΌbu gleiche Gde. II W YSS .; m▪x″li (Vorsass; 2 Lokalitäten) IV S AANEN . CBa) w▪slim▪x″li (Heimet) s. auch m▪x″li gleiche Gde. II W YSS . CBb) vonn Mychly Matt Reynn 1518 U74 II W IEDL .; gelegen ze Michelliz tКrli 1350, ob Michellis tКrli 1356, MichelistКrli 1389-1460 Ud III B ERN ; m▪x″l▪wŤd V G RIN - DELW .Bussalp. Hierher? : an Michlina 1535 U161 V R INGG . 2. michel B) b) Jnn Mychlen Matt 1518 U74 , Jnn der/ an der Michlen Matt 1573/ 74 U77a II W IEDL .; bÿ hans guggers michlenn mattann 1531 U59 II Z UZW .; m▪xubrg, d″r (K.; Anhöhe) II H UTTW . 1. Die meisten dieser Namen gehören zu schwzd. Michael, Michel ‹Heiligen- und Taufname›. Der Name stammt aus dem Hebräischen und bedeutet ‹Wer ist wie Gott? ›. - In den Gen.- Formen Michaelis, MichŃli(s) ‹Gedenk- und Kalendertag› (29. September) ist er als Markt- und Zinstermin zu Ende des Sommerhalbjahres im Volks- und Rechtsleben (vgl. den sog. ‹Loostag›) von grosser Bed.: Michael ist der Name des Erzengels, der den Teufel aus dem Himmel geworfen hat. Häufig übernimmt er das Patrozinium bei Friedhofskapellen. Er ist auch bevorzugter Burg- und Stadtheiliger, v.a. Patron der Kirche von Einigen, vgl. die Belege von III B RENZK . und IV S PIEZ Ein. (Id. IV, 59ff.; Moser, Patrozinien, 45; Schwäb. Wb. IV, 1653ff.; RNB III, 325ff.; TGNB I/ 2, 884; ASV I/ 2, 118ff.; HDA VI, 232ff.). Zur bereits früh nachgewiesenen Lautumstellung von Michel > Michli vgl. Waser, Entlebuch, 297 u. 307f. - Zum Michelistörli in III B ERN s. Weber, Stadt Bern, 165. Der FN Michel ist im Kt. BE in sehr vielen Gde. alt bezeugt (FNB IV, 112). 2. Die beiden ersten Belege beziehen sich auf eine Matte, die per Grösse und Lokalisierung nicht mit den unter 1. Michel B) aufgezählten Belegen aus der gleichen Gde. gleichzusetzen ist. Der Quellenkontext und die Flexionsform legen bei den oben aufgeführten Toponymen eine Zuordnung zu ahd. mihhil, mhd. michel ‹gross› nahe. Das Adj. war einst in allen germ. Sprachen verbreitet. So wird es auch in unseren schwzd. Mdaa. lebendig gewesen sein; allerdings verzeichnet das Id. keinen Beleg für sein einstiges Vorkommen. Im Schwäb. tritt das Adj. nach dem 15. Jh. nicht mehr auf, lebt jedoch noch in zahlreichen ONN weiter (Schwäb. Wb. IV, 1655f.; Lexer I, 2132; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 413; DWB VI, 2169; Förstemann II/ 2, 286ff. mit einer Fülle von ONN-Bsp.; ferner: Zinsli, Südwalser Namengut, 240 u. 245). Miesch A) prati enunt der Mieschon apud Ansoltingen 1336, an der miesch 1531 U144 III A MSOLD .; m▪eε (K.), an die miesch 1493 U84 , an der miesch 1535 U95 III L ÄNGENB ./ U EB . B) b) Im Mieschacher um1525 U20 , stost windtshalben an die Mieschacheren 1534 U100 (N. 1667) I L ÜSCH ./ V IN .; m→″εůk (Heuland) II R UMISB .; mi″εflu″ (Fluh) IV E R - LENB .; m▪″εflΌ″ (Felskopf, Fluh mit Moos bedeckt) IV S T .S TEPH ./ Z WEIS .; mi″εhalt″ (schattiges Heimet) III H EIL .; mi″εhog″r (Magerwiese) I S CHÜPF .; an das mieschhornn, miesthorn 1497-1524 U167 IV S T .S TEPH .; m▪″εhΌbΌ (Wald) I S EED .; Mieschhüsi (Haus) 1838 D III <?page no="234"?> Milch 290 289 B IGL .; mi″εmatt″, ▪ d″r (K.; auch Längimatte genannt), an die Mieschmatten um1525 U20 , stost an die vndere Mieschmatten, die Mieschmatten 1534 U100 (N. 1667) I L ÜSCH .; ein halb Juchart Im Mießbach um1525 U20 I V IN .; ieεb″rg (Wald) II A LCHENST . s. Iesch- (BENB I/ 2, 339f.); mi″εp▪nt″ (Haus, früher Wirtschaft) II R EISW .; mi″εbód″ (Gde.-Land) II S UM .; mí″εbīd″ (Teilstück der Allmend), zИ dem Miessboden 1531 U144 , Mischboden 1780/ 81 A III O BHOF .; under dem mieschbül 1493 U84 III A MSOLD .; mi″εrein, am (moosiges Land) III R ÜML .; mi″εsit″ (steile Wiese) III L ANGN .; mi″εwŤd (Weide) IV R EICH .Kient.; mi″εtsugli (K.) I V IN . C) -er (FN); -ere; -i; -ig -er (FN): m▪″εerεhŷs (Heimet), Mieschershaus (2 Häuser) 1838 D II T RACHSW .; m▪″ε″rhǿs auch: m▪″ε″rhΫt″ (Haus) III H EIMB .; zwКschen miescherß matten 15.Jh. U47 III T HUN ; m▪″ε″rbrg (Heimet) II T RACHSW . -ere: CA) mi″ε″r″ (häufiger: br″bax), ab einem stuck erdterich acherlandts genannt miescheren 1591 U130 III G UGG .; m→″ε″r″ (K.) III H OMB .; mi″ε″r″, Όf d″r (Weide) IV O B - WIL iS.; m▪″ε″r″ (2 Häuser, K.), mieschara um1530 U142 , Miescheren (Haus) 1838 D III R IGG . CBb) m▪″ε″r″hũltsl▪ (Wald) III R IGG . -i: m▪″εi, ds (Wald; alter Bergsturz) IV B OLT .; Mieschiwäldlein (Wald) 1838 D IV G STEIG ; m▪″ε▪, ▪m (Weide und Wald), mieschi 1535 U161 V W ILD . -ig: in dem Miesigen brunnen 1407 (Engelberger Urk.) V S CHWANDEN bB R .; daz gИt in der mieschigen Swendi 1321 V L AUTBR . Schwzd. Mies, Miesch n./ m. ‹Moos, am Boden und an Bäumen; bisweilen auch von einzelnen Flechtenarten› (Id. IV, 467f.), ahd. mios, mhd. mies m./ n. ‹Moos›, zu lat. muscus. Steht im Ablautverhältnis zu Moos und ist mit diesem bedeutungsgleich. In den obd. Mdaa. noch in Geltung, im Oberelsass auch in der Bed. ‹Sumpfgegend› (DWB VI, 2175; Lexer I, 2133f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 416; 24 Kluge/ Seebold, 630). Die Benennung von moosigen Stellen mag u.a. damit zusammenhängen, dass Moos zum Verstopfen von Fugen verwendet und auch als Streue für das Vieh gebraucht wurde (FLNB V, 356). Vgl. auch das Vb. schwzd. miese(n), miesche(n) in den Bed. ‹moosig werden, vom Land›, ‹im Walde Moos sammeln› oder ‹entmoosen› (Id. IV, 469) - wozu wohl der FN Miescher gehört, welcher im Kt. BE in den Gde. II A ARW ., L ÜTZ ., S UM . und III W ALKR . alt bezeugt ist (FNB IV, 115; Brechenmacher, Familiennamen II, 267) - und das Adj. schwzd. miesig, mieschig ‹bemoost, moosig› (Id. IV, 469). S. auch Moos. Milch B) aa) xsm▪uxgrbli (Bach im Moos), xsm▪uxbrΫkli (Brücke) III E RIZ ; xŃsm▪lxbrΫk, b▪r (Brücke über die Kander, welche man früher überquerte, um Käse, Milch etc. zu holen; K.) IV K ANDERST .; xŔ″s-/ xŔsm▪lxr▫ (magere Weide) IV Z WEIS .; x▫″sm▪lxεtΫkxli (Haus und K.) IV S T .S TEPH .; mćmm▪lx/ męmilx s. Maan/ Mond. b) m▪lxgssl▪ (Privatweg) II K IRCHB .; m▪uxgssl▪ (Weg zur Käserei) II L YSSACH ; m▪uxgrebli (Seitengraben) III T RUB ; m▪lxxl″, d (,Allmi‘, wo die Milch gemessen wird), von dem fang in milchkellen 1502 U157 , von dem vang in milchkellenn 1515 U158 , Milchkählen (Wald) 1838 D IV Z WEIS .; m▪Όxlũ▪″grab″ s. haεpugrab″ gleiche Gde. III E GGIW .; m▪lxmlxt″rli/ m▪ΌxmΌxt″rli (gebräuchlicher Name für Längmaadweid) III H EIL .; m▪uxmat (Heimet), an der millch matte 1531 U136 , Milchmatt (Gütchen) 1838 D , m▪uxmathüsli (Wohnhaus), m▪upax (Alpbetrieb), m▪upax, ford″r/ h▪ŋ″r (Heimet), uff dem millch bach 1531 U136 , im Milchbach 1639 A , Milchbach 1645 A , im Milpach 1778 A , Millbach (Alp) 1845 D , m▪Ǿpaxaup oder xΫ″j″rm▪Ǿpax (Alp), m▪upaxsattuεtću (Weide mit Sommerstall), m▪Ǿpaxεwŋ″li (Stall) III T RUB ; milxbax, milxbaxlĬx V G RINDELW .; m▪lxbxl▪ (Seitenbächlein des Glütschbaches) IV R EUT .; milxpfćd, ds (Wildheugebiet) V S AX .; milxbed″ll▪ (Quelle des Milchbach) V L AUTBR . Gimm.; milxbrunn″ (kleiner, weiss schäumender Bach) IV G STEIG ; 1/ 2 dez holtzes zu MilchenbИch 1387 II ? F RAUBR .; m▪Όxwg III L ANGN .; m▪Όxwgl▪ (früher Weide, auf der die Bauern die Kühe gemolken haben) III W ATTW . C) -er; -li -er: hgs″mm▪lx″r, d″r (Heumahd; nach Sage: verhextes Kraut), mćmm▪lx″r (Alpweide; id. mit mćmm▪lxblts s. Maan/ Mond) V L AUTBR .Isenfl.; m▪lx″rgssli, ▪m (Gasse, in der 2 Küher die Milch ausgemessen haben) V W ILD . -li: miuxl▪ (Alpweide) III R ÜSCH . Schwzd. Milch f. in der Bed. ‹wie nhd.›, mit unbest. Art. oder Zahlwort u.a. auch (in BE Simmental) ‹die Gesamtheit der Käse, die während des Sommers auf einer Alp gemacht werden›, ahd. miluh, milih, mhd. milch, milich stf., aus germ. *melukf. ‹Milch› (Id. IV, 198ff.; 24 Kluge/ Seebold, 619; Lexer I, 2136; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 414). Namengebend wird in einigen Fällen - wie etwa bei den Milchbächen - die (z.T. von Kalkresten herrührende) milchig-weissliche Farbe des Wassers gewesen sein, während die BW anderer Namen Stellen bezeichnen, wo Milch aufbewahrt und transportiert wird oder wo bes. milchfördernder, saftiger Graswuchs auftritt (vgl. Müller, Flurnamen III, 182). Schwzd. Chäs-Milch f. ist die ‹milchige Flüssigkeit, welche im Käsekessel nach der Käsebereitung zurückbleibt, aus der dann noch ,Vorbruchanken‘ und ,Zieger‘ gemacht wird› (Id. IV, 202). Mit Milchbrunnen m. konnte u.a. eine ‹ausgegrabene Wassergrube in einem Milchkeller, zur Aufbewahrung der Milch im Sommer› bezeichnet werden (DWB IV, 2191). Schwzd. Milcher m., ist Abl. zu Milch (Id. IV, 198) oder mëlchen/ milchen (Id. IV, 195), also ‹Melker›, ‹Senn, Hirte›, auch speziell ‹Milchverkäufer, der die Milch dem Kunden zum Haus bringt› (Id. IV, 206; Brechenmacher, Familiennamen II, 268); Syn. Chüejer (Id. III, 97). <?page no="235"?> Milch 292 291 Volksglaube: Aus dem Milch- oder Pfingstbrunnen bringt der Storch die kleinen Kinder (Bach II/ 1, § 401); Hexen konnten den Kühen die Milch entziehen (Id. IV, 200) etc. Zur Mondmilch s. Maan/ Mond. Milke m▪ukx″, di ob″ri/ Όnn″ri (Bergheimet, Weiden), in der Mäüken 1759 C3 , Milken (Mülke) (Vorsass mit Hütte) 1838 D , Mülken (Vorsass, Knabenhütten) 1845 D III G UGG .; m▪ukx″ (Heimet), an der Milka (Hof) 1838 D III W AHLERN s. auch Milken °. Etym. s. Milken °. Weiter s. auch Milch, Molchen. Milken ° A) m▪lkx″, ds (Weiler, Käserei), Johans von Milchon 1338, Hensli von milchen, ZИ Milkon, Heini von milkon 1432 U78 , ze milken 1484 U126 , ze Milker, Milken 1511 A , der zins zuo milcker 1512 U127 , Milcken 1521 A , ab hus hoff und geuteren zuo milcken um1533 U129 , vnden an vrfer ze milcken 1533-1542 U128 (N. 1546), an der Milken 1789/ 90 C3 , zu Milken (Dörfchen) 1838 D III W AHLERN . B) aa) in der wiennbachenn milckenn 1591 U130 III W AH - LERN . b) von milckers halten um1533 U129 , m▪ukx″houts (Wald), lit under milkersholtz 1484 U126 , im Milkenholtz 1790 C3 , m▪ukx″εürli/ m▪lkx″εΚrli (Heimet), Milkenwald (Wald) 1838 D III W AHLERN . Der Weiler Milken liegt in der Nähe der Sprachgrenze im relativ spät besiedelten Schwarzenburgerland. Ca. 7 km südlich liegen die zwei Vorsässe Obere Milke III G UGG . und Untere Milke III G UGG . (s. Milke). Laut Gwp. bezeichnet Milken nicht nur den Weiler, sondern auch die Käserei und gemäss Friedli (III, 198) wurde auf der Milkenvorsass in III G UGG . Molkenkäse hergestellt. Diese Aussagen und die begrenzte geographische Verbreitung der Namen lassen vermuten, dass Milke(n) eine lokale, mittlerweile ausgestorbene Bezeichnung für ‹Käserei› ist. Die schwzd. Dialekte kennen viele versch. Namen für die syn. gebrauchten Wörter Käserei und Milchsammelstelle (SDS VIII, 46), neben den üblichen wie Chäsi, Molkerei oder Hütte auch Milchi (bezeugt für AG) und Molki (bezeugt für Meiringen BE). Auszugehen wäre hierbei von schwzd. Milch f. ‹wie nhd.›, bes. aber ohne best. Artikel oder Zahlwort ‹die Gesamtheit der Käse, die während des Sommers auf einer Alp gemacht werden›, belegt für das nahe Freiburg und auch für das Simmental. Synonym sind Mulche(n), Mulchi, Milche (Id. IV, 198ff. u. 207ff.); zu Letzterem, Milche, vgl. einen Beleg aus den 1830er Jahren: „Im Kanton Freiburg werden jährlich 500 Milchen, jede zu 80 Zentnern, verfertigt“ (Id. IV, 200). Die Bezeichnung für das Produkt wurde später auch auf dessen Herstellungs- oder Lagerungsort übertragen. Milchon in unserem ersten Beleg von 1338 kann als Dat. von Milche gedeutet werden. Die Schreibung mit -kkönnte man als Anlehnung an schwzd. Molke f. ‹das Gemolkene, Gesamtertrag an Milch› (Id. IV, 212) oder an schwzd. Milke f. ‹Brustdrüse mit Milch genährter Tiere› (Id. IV, 206) erklären. Es ist aber auch an eine von der nahen Sprachgrenze beeinflusste schwarzenburgische oder senslerdeutsche Sonderform zu denken. Milz m▪ltsbrandwg III K IES . Hierher? : m▪ltsiε″ wćld (Wald) IV K ANDERGR . Milzbrandweg: Zu schwzd. Milz(i)-Brand ‹Milzbrand, Krankheit des Viehs› (Id. V, 680 u. Id. IV, 224). In dieser Gegend muss zu einer Zeit die Viehseuche bes. stark gewütet haben. Milzische Wald: Das BW Milzisch ist evtl. Adj. mit dem Suffix ahd. -isc, nhd. -isch; diese bezeichnen zunächst die Herkunft, aber auch das Charakteristische, meist mit abschätzigem Sinn (Henzen, Wortbildung, § 132); in der Zus. mit Milz als Fluch- und Scheltwort (Id. IV, 224, Bed. 3 u. 4) evtl. abwertende Bez. in Bezug auf den Besitzer des Waldes oder für den Wald selber; vgl. dazu Milzi als Benennung für Menschen mit zweifelhaften Eigenschaften oder s Milzis als Familienübername (Zihlmann, Pfaffnau, 315). Das Adj. könnte aber auch von einem Pflanzennamen mit dem BW Milzabgeleitet sein, die toponymische Verwendung evtl. einen Fundort dieser Pflanzen bezeichnen; vgl. schwzd. Milzfarren ‹Asplenium Ceterach› oder Kleines Milzkraut ‹Asplenium Ruta muraria, Mauerraute› (Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 13f.; Marzell, Pflanzennamen I, 486). Der Hirschzungenfarn ‹Scolopendrium officinale› enthält zwar das BW Milz nicht, wurde aber in der Volksheilkunde als Milz- Heilmittel verwendet (Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 76; Id. IV, 224; DWB VI, 2221). Mimos(el) † [in mimos] 1312 ZwR , mimosel 1324 ZwR IV S AANEN . Angeblich FlN zw. Lauenen und Brüscheledi; als Einzelbeleg nicht zu deuten. Min- B) b) m▪naxr▪, ds (K. und Seeufer), m▪naxr▪grab″n (Graben), m▪naxr▪grab″n, d″r ▪nn″r/ uss″r, m▪naxr▪wćld (Wald) V O BRIED ; stost bisenhalb an mins gИt 1532 U62 II M ÜNCHB .; et fenagio de minenbuch, item ze minenbuech 1436 U121 , zwo juchart genant minnenbuochacher 1532 U125 III F ERENB .; Stost hinderhin uff das gmein ried, das man nempt MinenbДl 1529 U92 , vff daß gmeind ried daß man nempt mÿnen bДll 1531 U60 III B OLL .Habst. Die unter diesem Ansatz vereinten, grösstenteils undurchsichtigen BW unserer Namenkomposita sind zweifellos versch. Ursprungs. Zur Diskussion stehen: 1. Possessiv-Pron. schwzd. mⁿn ‹mein›, mhd. mîn, aus germ. *mⁿna- (Id. IV, 314f.; 24 Kluge/ Seebold, 610; Lexer I, 2143). Hierzu ein Vb. schwzd. mⁿnen ‹sich als Eigentum aneignen (urspr. ‹zum Meinigen machen›)›, mhd. mînen ‹etwas sich als <?page no="236"?> Minute 294 293 Eigentum zueignen, innehaben› (Id. IV, 315; Lexer I, 2143) bzw. das bedeutungsgleiche und für BE bezeugte Vb. schwzd. mⁿnige(n) (Id. IV, 315). 2. Subst. mhd. minne f. ‹Erinnerung, Geschenk, Freundschaft, Liebe›, in der Rechtssprache ‹das Freiwillige, Gütliche leisten, Vergleich gegenüber rechtlichem Zwang›, eine Bed., welche sich in der Schweiz erhalten hat (DWB VI, 2238ff.; Lexer I, 2144ff.); vgl. Adj. schwzd. ver-minnig ‹gütlich›, Vb. mhd. verminnen ‹in Minne schlichten› (Id. IV, 315; Lexer I, 2150). - Die Zus. minnebuoch n. steht im Mhd. für das biblische ,Hohelied‘ (Lexer I, 2150f.). 3. Adv. min als kurze Form zu minder ‹minor, minus; weniger, geringer, klein, mager, schlecht› (s.d.) hat bereits ahd. seine Komparativendung eingebüsst, lebt noch mhd., ist aber schon in den ersten Zeiten des Nhd. verschwunden (DWB VI, 2222; Lexer I, 2142). Hierzu gehört evtl. Minachri in V O BRIED : „Von der Örtlichkeit her gesehen könnte der merkwürdige Name von einem im Vergleich mit den Dorfäckern Oberrieds wenig ertragreichen, minderen Acker herkommen“ (Wyss, Brienzer Namenspiegel, 30). 4. Ein ahd. PN, u.a. Mini, Minno, zum vieldeutigen germ. Stamm *min- (Förstemann I, 1125f.; Kaufmann, Ergänzungsband, 259). Dazu vielleicht die Belege aus III B OLL .Habst. Minds. Münd/ Gemünd Minder minder; Minder FN minder B) b) stosst an die mindrenn Simen 1488 U156 , stosst an die mindren Simen 1502 U157 IV Z WEIS . C) -i -i: m▪ŋ″ri, d (steiles Heimet mit schlechtem Land), Heini von Mindern 1389 R2 , mingeren zenden 1574 U53 , Ab Einer Matten genempt die Mingern 1595 U54 , in der Mingeri (Häuser) 1838 D II W YNIGEN . Minder FN lit ze einer siten an mindrers halden 1470-1490 U44 II R UMEND .; m▪nd″rmtt″li (Waldwiese im Köniztal) III K ÖNIZ . Zu schwzd. minder, ungefähr ‹wie nhd.›: 1. Adj. ‹räumlich kleiner; kleiner an Zahl, Betrag; (moralisch und ökonomisch) geringer; unbedeutender, wertloser, schlechter›, oft den Komparativbegriff abstreifend. 2. Als Komp. des quantitativen ‹wenig› und als Adv. für ‹weniger›, < mhd. minre, minner, ahd. minniro, < germ. *minnizēn ‹weniger› (Id. IV, 320f.; Lexer I, 2152; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 415), aussergerm. u.a. zu vergleichen mit lat. minor in gleicher Bed. ( 24 Kluge/ Seebold, 621; RNB II, 205). Das inl. -dhat sich erst nhd. als Gleitlaut zw. n und r eingestellt und ist später auf den Superlativ mindest übertragen worden ( 24 Kluge/ Seebold, 621). Vgl. auch das in BE bezeugte Vb. schwzd. mindere(n) ‹mindern›, intr. ‹abnehmen, an Zahl oder Menge›, mhd. minnern, minren, Syn. schwⁿne(n) (Id. IV, 321; Lexer I, 2153). Der FN Minder ist im Kt. BE in zahlreichen Gde. alt nachgewiesen (FNB IV, 118; nach Brechenmacher, Familiennamen II, 270, < mhd. minder ‹klein, gering; jünger›). Mingel m▪ŋΌdsmĬs, ds (K.; id. mit ▪ŋΌdsmĬs), im ingelsmos 1528 U2 I B ARGEN . Agglutinierte Form zum PN Ingolt < Inguald, einer Zus. des germ. Stammesnamens *ingvimit *vald- ‹regieren› (Förstemann I, 959ff., bes. 964; Kaufmann, Ergänzungsband, 216), bzw. zum davon herstammenden, in BE weit verbreiteten FN Ingold (FNB III, 153). S. Ingel- (BENB I/ 2, 345). Minhole mínhol″, ▪ d″r (Acker vor dem Wald, Halde) I B RÜTT .; Münchholen (Waldung) 1838 D I I NS . Zum GW s. BENB I/ 2, 188ff. (Halde) u. 274ff., bes. 276 (Hole). Da in jener Gegend einst entrundet worden ist (vgl. BSG 14, 66f.), könnte im BW abgeschliffenes schwzd. Münch m. vorliegen (s. Münch/ Mönch). Diese Annahme wird zusätzlich durch den angeführten hist. Beleg, allerdings aus der Nachbargemeinde I I NS , gestützt. S. auch Min- und Münch/ Mönch. Mins(ch)- † vinea sita apud Vinguolz, dicta cem Minsellere 1289 I B IEL / V IN .; j Jüchartt nempt sich der minscheller, iij Jüchertten Jm Jnscheller, ij Jüchartt Jm minschen acher 1531 U34 I ? O RP ./ S AFN .; Ab minschellis matt litt Jn den Riedern zИ Schwadernow 1531 U34 I S CHWAD . Wahrscheinlich Agglutinationsformen zu Insel, vgl. ▪sΌ (K.) in I O RP ., →sΌ (K.) in I S CHWAD ., ▪sl″r″ (auch r▪sl″r″ < ▪r ▪sl″r″) in I G ALS / G AMP ./ I NS (BENB I/ 2, 348ff.); wohl mit dem Abl.- Suffix lat. -ćria, ahd. -arra, schwzd. -ere, das den räumlichen Geltungsbereich des Subst. bezeichnet (Sonderegger, Appenzell, § 249), bzw. ahd. -ćri, schwzd. -er/ -ler für denominative m. Stellen-Bez. (Sonderegger, Appenzell, § 279). Minty † ou Minty 1312 V1 IV S AANEN . Als Einzelbeleg ohne Parallele und ohne Sach-Bez. nicht deutbar. Minute tsx″m▪n↓t″ll″r, d″r (Wegstelle; Tafel mit Angabe der Wanderzeit) V G RINDELW .Bach/ Bussalp. <?page no="237"?> Minute 296 295 Zu schwzd. Minut(en) f. ‹wie nhd.›, mhd. minûte f., entlehnt aus spätlat. minŷta, zu lat. minŷtus ‹vermindert, ganz klein›, dem Part. Perf. Passiv von lat. minuere ‹kleiner machen›, zu lat. minus ‹weniger› (Id. IV, 316; Lexer I, 2158; 24 Kluge/ Seebold, 622), und schwzd. zäche u.ä. ‹zehn›, mhd. zehen, zên, ahd. zëhan, aus germ. *tehun ‹zehn› ( 24 Kluge/ Seebold, 1005; Lexer III, 1042f.; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 755). Minzlimee m▪ntsl→mŃ, ds (3 kleine Heimet, K.), VI Jucherttenn genannt Mittzliß medacher 1530 U132 , Der mintzlimedacher 1531 U97 , m▪ntsl→mŃwaǾd, d″r III W ALKR . Aufgrund des ältesten urk. Beleges lässt sich das BW evtl. in Verbindung bringen mit dem im ganzen Kt. BE in ONN sehr häufigen Superlativ mittlist zu mittel (vgl. die mitlest zelg a. 1500 in III W ALKR .), der auch als FN belegt ist (vgl. H. Mitelest a. 1300; Socin, Mhd. Namenbuch, 384). - Die im Superlativ unerwartete Affrizierung von t(t) > t(t)z steht wohl in Analogie zum schwzd. Adv. mitts/ mitz ‹mitten›, mhd. mittes, mittez, mitz (Id. IV, 563f.; Lexer I, 2191). Der Einschub des unorganischen n vor Affrikate ist nicht erklärbar (zur unorganischen Doppelschreibung bei t in mhd. mëtemo > mittel s. Sonderegger, Appenzell, § 152.2; zum n-Einschub, meist vor Spirans [s], ebd., § 222.1). - Nicht ganz auszuschliessen ist ein Zusammenhang mit dem seit dem 14. Jh. in III W ALKR . hist. mehrfach belegten Metmenacher u.ä. (s. Mätte, Mättme); in diesem Fall würde das heutige BW - im Sinne einer pleonastischen Bildung - abgegangenes ahd. mëtemo ‹mittler(er)› verdeutlichen. - S. auch Mitt. Mirchel ° A) m▫rxΌ (Dorf und Gde.), ze Mirchlon 1320, in villa et territorio de Mircheln 1325, drithalb schИppossen ligent ze Mircheln 1343, unam et dimidiam scoposam sitam in Mirchheln um1350 K5 (1343), denne ze Mircheln, anderthalb schИpossen buwet CИnzo von Mirchheln 1374, uf dem gИte ze Mircheln 1382, ze Mirchel 1388, Mirchel, Mircheln, Mirchlon 1389-1460 Ud , ein acher ze mirchlen 15.Jh. U47 , gütter ze mirchel 1429 U78 , Mirchel 1442-1469 Ar , (ab hier Auswahl: ) Mirgelen, Myrglen, Mirchelen 1529 UP , Vff der zelg wider das Mirchel vßhin 1531 U60 , zИ mКrchlenn 1531 U97 , MКrchlen 1542 Rq6 , Mürchlen 1544 U117 , die von Mirchel 1572 Rq6 , Merchlen pagus 1577 Sch , Mirchel 1621 UP , 1770 A , Mirchel (Gde.- Bezirk und Dorf) 1838 D III M IRCH .; In der Zelg wider den Mirchel, die gДter vor dem Irchel 1529 U92 , stost an die gДtter vor dem irchel 1531 U60 III K ONOLF ./ M IRCH . B) b) m▫rxǾmĬs, ds (drainiertes K.; früher Hofmatte) III M IRCH .; m▫rxǾmųsl→, ds (drainiertes K.) III N IEDHÜN .; m▫rxǾbrg, d″r (Höhenzug, K.), der berg, vnden an wÿssen bergacher 1531 U97 III M IRCH . Mit der erst im 14. Jh. einsetzenden hist. Belegreihe lässt sich der Name vorläufig nicht befriedigend erklären. Das anlautende Mscheint ursprünglich und nicht erst sekundär durch Agglutination einer Präp. (< *am/ im Irchel o.ä.) entstanden zu sein. Vielleicht ist eine elliptische Bildung mit einem ahd. PN *Mirkil- (l-Erweiterung zur Wz. *mirk-/ *mirkja- ‹finster, Dunkelheit›, vgl. Förstemann II/ 2, 300; Kaufmann, Ergänzungsband, 259) zu postulieren. Das LSG (598; mit Besprechung früherer Deutungsversuche) erwägt, bezogen auf den Mirchelberg und wohl unter dem Eindruck der Schweizer Patoisformen merahllo, mőráxλo, mirćxλo (FEW VI/ 2, 147), eine alte dt. Lehnprägung aus lat. mⁿrćculum > frz. mirail in der Bed. ‹Spiegel, Aussichtspunkt› (vgl. Vincent, Toponymie, 198 u. 205; FEW VI/ 2, 151; Hinweis Wulf Müller, brieflich). Neben sprachhistorischen und -geographischen Bedenken hegen wir jedoch auch Zweifel in Bezug auf das Benennungsmotiv, denn der SN dürfte älter sein als der Name des rund 100 Meter höheren, auch nach der Beleglage wohl sekundär nach dem Ort benannten Mirchelberg. J.U. Hubschmied (brieflich an Paul Oettli, 11.8.1944) erklärte Mirchel als Agglutinations-Form mit der Präp. am und brachte den Namen in Zusammenhang mit dem urspr. gleichlautenden zürcherischen Bergnamen Irchel (1259 mons Mirchiln); beide führte er zurück auf ahd. *Irchilun, dissimiliert aus *Irchinun, *Erchunun = kelt. *erkunon- ‹Eichen-(oder Tannen-)wald› (zu idg. *perku- ‹Eiche›, wozu lat. quercus ‹Eiche›, ital.-trent. porca ‹Föhre›, ahd. forha ‹Föhre›, kelt. Hercynia silva ‹das deutsche Mittelgebirge›; Pokorny, IEW, 822; Lambert, Langue gauloise, 37), eine Deutung, an welche sich Oettli (Ortsnamen, 71) anlehnt. Vgl. weiter die Deutung Holders von kelt. Ercun-ia, Ar-cun-ia ‹sehr hoch, Erhebung› (Holder, Sprachschatz I, 1458-1463 u. 184f.). Eine direkte Beziehung bzw. etym. Verwandtschaft zw. den topographisch deutlich verschiedenen bernischen und zürcherischen Örtlichkeiten bleibt jedoch sehr fragwürdig. Mirgg s. Murg(g)/ Mürg(g) Miriou miriġΌ (K., schöne Aussicht), Au Miroir 1721 S , Miriou 1940 S III M ÜNCHENW . Zu rom. mⁿrćre ‹schauen›, frz. mirer ‹spiegeln›, dazu Abl. frkpr. miriau, afrz. mirail ‹miroir, endroit d’où l’on a une belle vue, endroit d’où l’on regarde› (REW, 5603; Bossard/ Chavan, Lieux-dits, 30; Jaccard, Essai, 276; Dauzat/ Rostaing, Dictionnaire, 458). - Nach Wulf Müller (brieflich) wohl direkt aus der frz. Hochsprache übernommen oder, wegen des zweiten i, Mischung aus Frz. (miroir) und Patois (m″ryć). S. auch Spiegel. Mirrenm●rr″nek, auch mΠrr″n (Weide), mΠrr″nbax s. xrumm″mbax gleiche Gde. V O BRIED . Ohne historische Belege nicht sicher zu deuten. Am ehesten zu einem App. M(ü)üre(n) m. ‹angeschwemmte Steinhaufen›, wie es in Wassen UR belegt ist (Zinsli, Grund und Grat, 331; vgl. auch RNB II, 461). Zinsli sieht darin eine Mischform von schwzd. Muure(n) f. ‹Mauer›, Muer m., f., n. ‹Morast› (Id. IV, <?page no="238"?> Mistel 298 297 386) und schwzd. Müere(n) f. ‹herabgeschwemmtes Gestein›, letzteres auf der Grundlage von gall. *morgć ‹Grenze›, dann ‹Steinhaufen, Erdwall›, möglicherweise aber auch einfach zu voridg. *murr- ‹Geröll, Hügel› (Zinsli, Berner Oberland, 336) bzw. zu vorrom. *murrŃna ‹vorspringender Berggipfel› (Hubschmid, Alpenwörter, 14). Zu diesem Etymon vielleicht auch der FlN m↓r″n in V L AUTBR .Stech. Vgl. Muur/ Müür und Mürren. Die parallele Verwendung des Namens mΠrr″n, unter dem in Schangnau die ganze Alp bekannt ist und nach dem der in Oberried xrumm″mbax genannte mΠrr″nbax benannt ist, und der entrundeten Namensform m●rr″nek in Oberried illustrieren die hier verlaufende Grenze des Entrundungsgebiets im Berner Oberland. Die geminierte Form beruht vermutlich auf der verbreiteten r- Gemination in der Gegend um Oberried (SDS II, 153). Vgl. Mürren, Muer und Murg. Mische/ Mischlere s. Mistel Mischel m▪εΌεtud″ (Acker), Mistelstuden 1870-1939 TA III M ÜH - LEB . Ohne Abstützung auf frühe hist. Belege bleibt die etym. Zuweisung unsicher. Der Name ist am ehesten zu schwzd. Mischel m. ‹Mischgetreide› (Id. IV, 504) zu stellen, anderweitig im dt. Sprachraum auch ‹Abholz verschiedener Baumarten› (Schwäb. Wb. IV, 1683) oder (allerdings unsicher) ‹Büschel, Krone eines Baumes› (DWB VI, 2248f.), Abl. zum Vb. mhd. mischen ‹mischen, mengen›, ahd. miscen, misken, miscan u.ä., entlehnt aus lat. miscŃre ‹mischen› (Lexer I, 2160; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 416; 24 Kluge/ Seebold, 623). Diese Herleitung wird untermauert durch die Angaben der Gwp., wonach man auf diesem Acker zu Futterzwecken versch. Getreidesorten sät(e). Bei der Form Mistelstuden des Topographischen Atlasses (TA) handelt es sich wohl um volksetym. Umdeutung bzw. Anlehnung an den Pflanzennamen schwzd. Mistel f. (s.d.). Misiiti m→s↓ti, ds (Heugut) V G RINDELW .Bach. Bildung mit dem GW schwzd. Sⁿte(n), Site(n) f., Pl. im BO Sⁿti, Siti ‹Seite im engern Sinne›, in Toponymen speziell ‹(steiler) Abhang eines Berges, Talseite›, auch nur ‹steile Grashalde, abhängige Seite eines Grundstücks›, ahd. sⁿt(t)a, mhd. sîte f., aus germ. *seidēn f. ‹Flanke, Seite› (Id. VII, 1448ff.; Zinsli, Grund und Grat, 338; Lexer II, 942; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 528; 24 Kluge/ Seebold, 839) und als BW evtl. schwzd. ⁿ(n) ‹hinein› (Id. I, 291ff.). Zur Morphologie solcher Namenbildungen, die zumeist Eintiefungen bezeichnen, s. BENB I/ 2, 344. Anlautendes Mkönnte aus einer vorangehenden Präp. agglutiniert sein. Die Gwp. gibt an, das Heugut blicke in eine andere Richtung als der Gesamthang; die Partikel ⁿ(n) dürfte in unserem Namen demnach ‹einwärts› bedeuten und auf die Anders-Gerichtetheit der Flur hinweisen. Misple(n) s. Näsple Misslisbode m▪sslisbīd″, d″r/ Όf″m (Heimwesen), Misslisboden (Hof) 1838 D IV B OLT . Evtl. Familienübername mit Gen.-s zum Adj. schwzd. (g’)mislich ‹bequem, dienlich› (Id. IV, 467 für das BO) oder anderer FN; vgl. Waltherus Mieslin 1255 (Socin, Mhd. Namenbuch, 153). Der PN Missel ist Kurzform zu Hieronymus, vgl. 1626 Michel Missel zu Reutlingen oder 1762 Anna Misslin in GR (Brechenmacher, Familiennamen II, 271; RNB III, 380). Der FN Mis(s)lin ist im Kt. BE nicht alt eingesessen (FNB IV, 122). Mist B) b) míεtek (Weidland mit kleinem Graben, durch den man Mist hinunterlassen kann) V S AX .; miεtgabl″n, d/ Όf d″r (2 gabelförmige Eggen) V B RIENZ . C) -ene -ene: m▪εt″nα, d od. m▪εt″n″n, Όf d″r (Übergang Äälouena-Chratzerren; man klettert Όb″r d m▪εt″nα) V B ÖN . Schwzd. Mist m. ‹fester Stalldünger; in Fäulnis übergegangene Stoffe, Unrat›, mhd./ ahd. mist stmn. ‹Kot, Dünger, Misthaufen, -grube, Unrat, Schmutz›, aus germ. *mihstum. ‹Mist, Gülle› (Id. IV, 538ff.; Lexer I, 2176; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 418; 24 Kluge/ Seebold, 624). In Toponymen zahlreich belegt (vgl. u.a. Schwäb. Wb. IV, 1691ff.): In OW warf man den Dünger durch die Mistchälen hinunter (Müller, Flurnamen III, 144). Der Mistbach in Dägerlen ZH erhielt seinen Namen wegen seines Ablaufs aus einem trüben, fauligen Sumpfwassertümpel (Rutishauser, Bezirk Winterthur, 119f.). Zu Mistena: < ahd. mistunna, mistina u.ä. ‹Misthaufen› (Graff, Ahd. Sprachschatz II, 883; 24 Kluge/ Seebold, 624), nach Angaben der Gwp. hier im Spez. ‹alles, was die Lawine an Erde, Steinen, Holz mitgeschleppt und hier liegengelassen hat›. Mistel 1. Mistel/ Mistle; 2. Mische-/ Mischlere 1. Mistel/ Mistle B) b) Jn mistellgraben 1534/ 35 Uk2 III L ANGN .; m▪εtl″b″rg (Weiler, inkl. Mistelhof), Heinricus de Mistelberg colit 1321, Winterseye von Mistelberg 1389 R2 , Hans Ißely zu Mistelberg 1440-1520 ArB , Mistelbώrg 1574 U53 , Mistelberg 1577 Sch , Mischelberg 1638-1641 C3 , Mischleberg 1785 C3 , Mistelberg (Weiler) 1838 D II W YNIGEN ; m▪εt″bΫ″u, ▪m (Heimet), Buri von MistelbДl 1389 R2 , MistelbДl 1479-1563 Ar , uf dem Mistelbül 1528 A , vff dem vordern MistellbДl 1530 U69 , zu Müstelbüel 1552 A , an das vorder mistelbül gИt, an das hinder und vorder mistelbül 1569 U72 , zu Mistelbühl 1574 C3 , Mistelbühl (Hof und 2 Häuser) 1838 D , m▪εt″bΫ″uwaud, d″r, Im holtz zИ Mistell bДll 1531-1553 U70 II T RACHSW . <?page no="239"?> Mistel 300 299 C) -ere; -i -ere: m▪εtl″r″ (Heimet), (hierher? ) CИno de Mistlerron 1274, zu Mistleren 1619 UP , Mistleren (Haus) 1838 D II H EIMISW .; der mistleren guot uff dem buel um1533 U129 III W AHLERN . -i: (hierher? ) ab einem stuck erdterich weydt und holtz genant mistlisgrabenn 1591 U130 III G UGG . 2. Mische-/ Mischlere B) b) m▪εε″brΌnn″ (Heimet), zИ Mistelberg flИ Brunnen 1595 U54 , Mistelbrunnen 1879 TA , m▪εε″brΌnn″lox (Wald und Graben) II W YNIGEN . C) -ere -ere: ab arbore quadam dicta mislere 1278 N I T WANN ; m▪εεl″r″ (Heimet), Ulli de Mistlerron 1390, Mistlern 1452-1457 U79 , an Mistlers gДtter 1538 Rq1 , Mischlern (Haus) 1838 D III A LBL .; m▪εl″r″ (Gehöft), Mischlern (Hof) 1838 D , mistleren mat um1533 U133 , m▪εl″r″waud, Mischlerenwald 1838 D , mistleren weid um1533 U133 III R ÜEGG . 1. Zu schwzd. Mistel, Mistele(n), Mistle(n) u.ä. m./ f. ‹viscum album›, mhd. mistel, ahd. mistil, aus germ. *mistilē f. ‹Mistel› (Id. IV, 540f.; Lexer I, 2177; Starck/ Wells, Ahd. Glossenwb., 418; 24 Kluge/ Seebold, 624; Durheim, Pflanzen-Idiotikon, 90; Marzell, Pflanzennamen IV, 1197ff.). Die Mistel ist auch im Volksglauben und -brauch von Bedeutung (HDA VI, 381-393). Über die Vermischung von Mistel und Mispel s. DWB VI, 2258 u. 2269. Schwzd. Mistler (für BE belegt) m. ‹Misteldrossel, Turdus visc.› s. Id. IV, 541. 2. Bei den separat aufgeführten Mische-/ Mischlere-Namen dürfte es sich durchwegs um abgeschliffene Mistel-Formen handeln, wie die urk. Belege beweisen: Mischebrunne (II W YNI - GEN ) grenzt an Mistleberg (in ders. Gde.); das Heimet Mischlere (III A LBL .) ist dem freiburgischen Weiler Mischleren (1306 de Mistelerron; Gapany, Überstorf, 92) benachbart. Der FN Mischler ist alt bezeugt in den Gde. III G UGG ., III R ÜEGG ., III R ÜSCH . und III W AHLERN (FNB IV, 121), der FN Misteli in II A EFLG . und L YSSACH . (FNB IV, 122). S. auch Näsple und Mischel. Mitholz ° m▪tholts (Dorf, Gde.-Abt.), zИ mitemholtz 1505 U172 , zИ mitte holz 1574 U172 , zu Mittenholz 1615/ 16 A , 1679/ 80 A , zu Mitt im Holtz 1697 A , die Bäurt Mittholz 1783 Rq4 , Mitholz (Dorfschaft oder Bäuert) 1838 D IV K ANDERGR . m▪tholtsallmi (bewaldete Allmend), die Mittholzweid 1777 A IV K ANDERGR . Etym. s. Mitt. Mitsch s. Mutsch/ Mütsch Mitser s. Mitt Mitt 1. mitt(e); 2. mitter; 3. mittel; 4. mittler; 5. mittlist; 6. mitz; 7. Mitti 1. mitt(e) A) der mitten ii juch, im miten abhin iii juch um1533 U133 III R ÜEGG .; mitt″n, d″r (Grat) V G RINDELW . B) b) im mittennacher um1533 U133 III R ÜEGG .; midékl″, Όf (Heuland) V G STEIGW .; mitt″ngrab″nallm▪ (K.) V I N - TERL .; m▪tt″grΏnd, ▪m (Haus und K.), Huß unnd Hoff zИ mittem grund 1524-1580 U168 , von dem GИtt zИ Mittem grundt 1543 U154 IV D IEMT .; an das mittennholtz 1534 U100 III O BBALM ; mitholts (Dorf) IV K ANDERGR . s. Mitholz °; m▪tt″lŪli (Wald) I D IESSB .; m●tt″bax, d″r (Berg), am Mittenbach(berg) 1656 U152 (1641), am Berg Mittenbach 1681 U153 (1656), Mitenbach 1665 Rq5 , Mittenbach(berg) 1735 QSa (1709), Mittenbach (Alp) 1845 D IV S AANEN ; im mittenberg 1500 U48 II K RAUCHTH .; m▪tt″bΠ″u, ▪m (Heimet), zmitte bДll 1531 U136 III T RUB ; scoposa sita apud Mittenschorron 1277 III T HUN ; m▪tt″wćld, ▪m (Stafel zw. 2 Waldzungen) IV A DELB .; mitt″wg (K.) IV R EUT .; m▪twΌx″ (Heimet), in der Mitwochen 1795 A , Mitwoch (Haus) 1838 D III R ÜSCH .; m▪dwΌx″lox (Heimet; auch: hiŋ″r εtΌts), Mitwochloch (Haus) 1838 D II W YSS . 2. mitter ab der mitterhaltten 1502 U157 IV S T .S TEPH .; mitt″rnaxthŷs, ds (Heimet), mitt″rnaxtmatt″, d (K.) IV S AANEN . 3. mittel B) b) der Mittell acher 1531 U59 II B ÜR zH.; m▪ttuaxx″r, ▪ (K.) II W ILLAD .; mittuaupigl″ (Weide) III R ÜSCH .; m▪tt″lćrni, ▪m (Alp) V H ASLIB .; m▪tt″lek (bewaldeter Grat) IV Z WEIS .; m▪tt″lek (Felsgrat) V G ADM .; m▪tt″llek, in d″r (Heumahd), m→tt″lek, di grēss V G UTT .; m▪tt″lek (Egg) V I NNERTK .; m▪tt″leka (Heuland) V L AUTBR . Gimm.; m▪ttǾfǾd (K.) I G ROSSAFFOLT .; m▪ttΌfud (K.) I S AFN .; m▪ttufud II W ILER bU.; m▪ttΌfud (K.) II Z AUGG .; m▪ttΌfud III F RAUENK .; m▪ttufu I F INSTERH .; m▪ttΌfu II R ÜDTL .; m▪tt″lflu″ (Fluh) IV E RLENB .; mitt″lgart″n/ grtli (Heimet) V B RIENZW .; m▪tt″lgssli (Haus), m▪tt″lk▪f″r, m▪tt″lk▪f″rxrxx″ IV S AANEN ; m▪tt″lg▪pf″l, d″r IV L ENK ; m▪tt″lgrab″ IV B OLT .; m▪tt″lgrbli V R INGG .; m▪ttugri″n (K.) I L YSS ; (Auswahl: ) der Mittel Grotze 1360-1368 N , zИ Mittel Grotzen 1361-1369 N (um1467 in Kopie) IV E RLENB .; m▪tt″lgrΌpp″n (mehrere Berggipfel) V S CHATT .; m▪tt″lgr↓tsi, ds (Heumahd zw. 2 Gräben) V G UTT .; mitt″lhćg (bewaldete Weide) V B EATB .; m▪ttuhćrdwaud II L ANGT .; m▪ttΌhćrd (Wald) II T HUNST .; m▪ttuhouts, ▪m (Quartier) II H ERZB .; m▪ttuhouts (Wald) II K OPP .; m▪tt″lhĠr″n (Berggipfel) V G RINDELW ./ I NNERTK .; m▪tt″lhΫrli, ds IV S AANEN ; m▪tuhΣs″r″ (Dorf) <?page no="240"?> Mitt 302 301 K ÖNIZ Mittelh. s. Mittelhäusern °; m▪tt″lhΫtt″ (Alphütte) IV A DELB .; m▪tt″lxnΌb″l (Felsvorsprung) IV K ANDERST .; Mittelkofen proximé adiacens villa nouiter constructa 1577 Sch (N.) III Z OLL .; m▪tt″llxr↓ts (Zusammenfluss der beiden Eggigräben, ein Kreuz bildend) V L AUTBR .Weng.; m▪tt″llg″r IV G STEIG ; m▪tt″llg″r (mittlerer Stafel) V G RINDELW .Bussalp; m▪tt″llegi (Einbuchtung im Schiltgrat) V G RINDELW .; m▪tt″lmćd, m▪tt″lmatt″n IV Z WEIS .; m▪tt″lmattα (2 Heimet), auf der Mittelmatten (Häuser) 1838 D V G RINDELW .Bach; Jm mittell moß 1530 U95 III H ÖFEN ; m▪tt″lmΡr (Mauer, welche Ober- und Unterläger scheidet) V G RINDELW .; zun Mittlen Balmen 1620 Rm IV R EICH .; m▪ttubrg (Wald) II B ÄRISW .; m▪ttubrg (bewaldete Weide) III K AUFD .; das Mittelberg (Alp) 1845 D , m▪ttubrg, ▪m grĬss″ (Alp), der grosse Mittelberg (Alp) 1845 D , m▪ttubrgl▪, ds xl↓n (Alpweid) III S IGR .; m▪tt″lbrg (Vorsass) IV A ESCHI ; m▪tt″lbrg, Όf″m (Alp) IV D ÄRST .; m▪tt″lbrg, d″r fĬrd″r/ mΫnsig″r, m▪tt″lbrg xΌmmli (Alp) IV D IEMT .; m▪tt″lbrg, ůkmitt″lbrg, tΫnd″m▪tt″lbrg (Alp) IV R EICH .Kient.; m▪tt″lbrg IV O BWIL iS.; m▪tt″lbrg, m▪tt″lbrgli IV S AANEN ; in Mitlenberg A.17.Jh. U173 (Vid. 1744) V G ADM .; m▪tt″lbrgli, ▪m V G UTT .; m▪tt″lbrg (2 Alphütten) V L AUTBR .Mürr.; m▪tt″lbrg (Alp) V S AX .; m▪tt″lbũd″ (Weide) IV S AA - NEN ; vom mitel bort 1488 U156 IV L ENK ; Mittelbühl (Gut) 1838 D III T RUB ; m▪tt″lbΡrt (Unter-Abt. der Gde.), m▪tt″lpΠrtallmi, Mittelste Bäuert-Allmend 1845 D , m▪tt″lpΠrtsćgi V H ABK .; m▪tt″lr▪k, d″r (Wildheuflanke) V L AUTBR .Stech.; m▪ttǾrΠtin″ (Waldteil) II L OTZW .; m▪tt″lεnⁿdα, d (Grat) IV K ANDERST .; mitt″lεöpf″ (Waldstreifen, Felsband) V H ABK .; m▪tt″lεΠrli IV G STEIG ; mitt″lε▫″rli (Heugut) V G RINDELW .Bussalp; m▪tt″lεwand (Heimet), Mittelschwand (Bauernhof) 1838 D IV A DELB .; m▪tt″lεwand (Alp) IV D ÄRST .; ZИ mittell schwartzen eck 1530 U69 , Mittelschwarzenegg 1794 A II T RACHSW .; m▪tt″lεp→ts (Bergspitze) V S CHATT .; m▪tt″lεtćld″ (Alpgebiet) IV A DELB .; m▪ttl″nt▪l→, an d″r (Heuland) V L AUTBR .Gimm./ Mürr.; m▪ttudērf (Dorfquartier) I K ALLN .; m▪ttudērf (Mitte des Dorfes) II L YSSACH ; m▪ttΌdĬrf III B OLL .; m▪tt″ltoss″, d″r (Bergweide) IV L AU .; mitt″ltεǾk″, d (Egg) IV K ANDERST .; m▪tt″lwg, am V W ILD .; mitt″lwćld IV L ENK ; m▪tt″lwćld V G RINDELW . Wärg.; m▪tt″lwćld, ▪m V L AUTBR .; m▪tt″lwaŋ, ▪m (Heumahd) V L AUTBR .Mürr.; m▪ttuweid III N EU .; m▪tt″lwŔd, ▪ d″r (Weide) IV D ÄRST .; mitt″lwŔd V G STEIG ; m▪tt″lwŃid V G ÜND .; die mittel zellg 1531 U60 III F REIM . 4. mittler A) m▪ttl″r (Wald) II G OND . B) b) m▪ttl″ri ei (K.), litt Jn der mittlen Eÿ 1531 U34 I S AFN .; m▪ttl