eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 50/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
flul
0932-6936
2941-0797
Narr Verlag Tübingen
10.2357/FLuL-2021-0009
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/31
2021
501 Gnutzmann Küster Schramm

Simon FALK: Mobile-Assisted Language Learning. Tübingen: Narr 2019, 222 Seiten [58,00 €]

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2021
Henriette Dausend
flul5010126
126 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel DOI 10.2357/ FLuL-2021-0009 50 (2021) • Heft 1 dung unterstützen und zum anderen die Aufrechterhaltung der Verbindungen zum Herkunftsland erlauben. Des Weiteren zeigt der Autor auf, wie digitale Technologien zum Spracherwerb und zur Entwicklung von literacy beitragen. Die digitalen Räume bieten Sprache und Möglichkeiten zur Sprachanwendung in bedeutungsvollen Zusammenhängen und zeigen zugleich Praktiken des translanguaging. Eine Genderperspektive bringt der Beitrag „Migrant Women, Active Citizens“ von Sheila M ACDONALD ein, der beschreibt, in welchem Ausmaß neuen Einwanderinnen (vor allem aus Osteuropa) und britischen Staatsbürger*innen gesellschaftliche Partizipation ermöglicht wird und welche Faktoren die lokale Gemeinschaftsbildung beeinflussen. Ausgehend von einer Analyse des Aufwandes, den Migrantinnen mit Familienaufgaben in das Lernen der englischen Sprache investieren können, und der Ambivalenzen und Widersprüche, die sich aus dem Einleben in eine neue (Sprach-)Gemeinschaft ergeben, weist die Autorin auf Implikationen für den Zweitsprachenunterricht hin. Sie hebt das Konzept der ‚imaginierten Zukunft‘ hervor, das sich als ebenso einflussreich für die Motivation der Sprachlerner*innen erweist wie äußere Strukturbedingungen. Anhand von Fallstudien werden die Bereiche der zunehmenden gesellschaftlichen Teilhabe der Migrant*innen illustriert. Ebenfalls eine Genderperspektive liegt dem Beitrag „Queering ESOL: Sexual Citizenship in ESOL Classrooms“ von John G RAY und Melanie C OOKE zugrunde. Die Autor*innen untersuchen die Rolle von Zweitsprachenlehrkräften als Vermittler*innen offizieller bildungspolitischer Positionen und Interventionen - im vorliegenden Fall des Equality Act von 2010, der u.a. eine Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung verbietet und damit eine thematische Erweiterung bisheriger Unterrichtsinhalte verlangt. Mit dem Konzept der sexual citizenship wird ein heteronormatives Verständnis von citizenship in Frage gestellt und für eine umfassende Reflexion von Fragen der Repräsentation, Sichtbarmachung, Anerkennung und Teilhabe - auch in Verbindung mit anderen gesellschaftlichen Dimensionen wie soziale Schicht oder ethnische Zugehörigkeit - als Ausdruck sprachlicher Sozialisation plädiert. Celia R OBERTS analysiert in ihrem Beitrag die Zusammenhänge zwischen citizenship und dem Vorhandensein einer Erwerbstätigkeit. Sie diskutiert die sprachlichen und kulturellen Anforderungen sowie die ideologischen Voraussetzungen von Bewerbungsgesprächen und mögliche Interventionen, mit denen sich gerechtere Zugangsbedingungen schaffen lassen. Ihre Fallanalysen zeigen, wie Zielvorstellungen von Diversität und Chancengleichheit Lippenbekenntnisse bleiben und bestehende Differenzen in dem Maß verstärkt werden, in dem das Bewerbungsinterview einem linguistisch-kulturellen Zugehörigkeitstest gleichkommt und zur Auslöschung (erasure) gesellschaftlicher Vielstimmigkeit beiträgt. Alles in allem ist der vorliegende Band eine Inspiration für alle, die sich mit dem Lernen und Lehren von Sprachen beschäftigen, und zugleich ein Appell, sich über direkt unterrichtsbezogene, bisweilen eher kleinteilige didaktische und methodische Fragen hinaus mit der gesellschafts- und bildungspolitischen Bedeutung des Sprachenlernens auseinanderzusetzen. Der beispielhafte Fokus auf die Situation in Großbritannien bietet vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten, die gewonnenen Einsichten auch auf andere Kontexte zu übertragen. Frankfurt/ M. B RITTA V IEBROCK Simon F ALK : Mobile-Assisted Language Learning. Tübingen: Narr 2019, 222 Seiten [58,00 €] In dem auf seiner Dissertationsstudie basierenden Werk verbindet Simon F ALK die Bereiche der Schulpädagogik und des Fremdsprachenlernens mit Aspekten des E-Learnings. Der Autor Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 127 50 (2021) • Heft 1 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0009 setzt sich sowohl mit dem Nutzungsinteresse als auch dem tatsächlichen Nutzungsverhalten ausgewählter Schüler*innen von digitalen mobilen Endgeräten auseinander und untersucht, auf welche Weise und zu welchem Zweck digitale mobile Endgeräte im Fremdsprachenunterricht genutzt werden können. Trotz dieser spezifischen Ausrichtung gelingt es F ALK die Bedeutung der digitalen Technologien im soziokulturellen und bildungspolitischen Kontext einzubetten und auf diese Weise einen mehrperspektivischen Zugang zur Thematik zu schaffen. Gerade eine solche Verbindung aus spezifisch fremdsprachendidaktischen und schulpädagogischen Fragen mit der gesellschaftlichen, sozialen und politischen Relevanz digitaler mobiler Medien lässt die Arbeit von F ALK sowohl fachübergreifend relevant als auch zu einem wichtigen Werk der fremdsprachendidaktischen Forschung bezüglich des Einsatzes digitaler mobiler Endgeräte werden. Bereits in der Einleitung seiner Arbeit wird der umfassende Ansatz von F ALK erkennbar, indem Bezüge zu relevanten gesamtgesellschaftlichen Belangen hergestellt werden, wie die zunehmende breite gesellschaftliche Nutzung mobiler digitaler Endgeräte und infolgedessen z.B. der politisch motivierte Ausbau von Breitbandanschlüssen oder der sogenannte Digitalpakt für Schulen. Die gesellschaftlichen Entwicklungen stellen für F ALK die Basis dar, um die Grundfrage seiner Arbeit zu entwickeln, „wie man einer durchaus rasanten und vier Lebensbereiche betreffenden technologischen Entwicklung begegnen sollte“ (S. 12). Während er dieser Fragestellung vertiefend nachgeht, ist es sein Anspruch, einen „reflektierten Umgang mit dieser komplexen Thematik zu wahren“ (ebd.). Denn nur eine umfassende Diskussion könne helfen, einen durch die Nutzer*innen wahrgenommenen Mehrwert sowie die tatsächliche Nutzung mobiler digitaler Endgeräte zu beschreiben. Um diese allgemeinen Annahmen näher zu untersuchen, leitet F ALK zwei Forschungsfragen her, die ihm helfen, seine Ansprüche zu konkretisieren. Er untersucht erstens, wie sich die Nutzungsabsichten und das Nutzungsverhalten von Schüler*innen zusammensetzen, und zweitens, nach welchen Kriterien die Schüler*innen Persönliche Lernumgebungen (PLU) mit digitalen mobilen Endgeräten gestalten (vgl. S. 61f.). Die zweite Forschungsfrage wird zudem in drei Unterfragen a) nach formalen und informellen Lernkontexten, b) nach der Rolle der Fremdsprache und c) nach angewandten Strategien zur Gestaltung der PLU aufgegliedert. Um Antworten auf seine Fragen zu generieren, setzt F ALK ein mixed-method Design ein. Zum einen befragt er Lernende, um zu ermitteln, a) welche Faktoren bei der Nutzung von mobilen digitalen Endgeräten durch Schüler*innen entscheidend sind und b) wie die Schüler*innen eigenständig ihre Lernumgebungen mit mobilen digitalen Endgeräten gestalten. Des Weiteren beobachtet er, wie digitale Endgeräte in einer neunten Gymnasialklasse im fremdsprachlichen Unterricht (Englisch und Französisch) tatsächlich eingesetzt werden. Insgesamt führt F ALK die/ den Leser*in sehr strukturiert durch seine Arbeit. In Kapitel 1 und 2 stellt der Autor sein Erkenntnisinteresse vor und arbeitet bereits erwähnte gesamtgesellschaftliche Bedeutungen der Nutzung mobiler digitaler Endgeräte heraus. Diese werden an verschiedensten Stellen aufgegriffen und in die Diskussion eigener Erkenntnisse und Annahmen eingebunden. In Kapitel 3 bis 5 benennt F ALK fachrelevante theoretische Hintergründe in Bezug auf seine Fragestellung. Zunächst geht er im dritten Kapitel auf die Bedeutung der Medien in der Gesellschaft ein. Es gelingt dem Autor die Nutzung von Medien im Kontext gesellschaftlicher Bezüge prägnant zu skizzieren und kontextuell in aktuelle Studien zum Nutzungsverhalten einzubetten. Im vierten Kapitel wird die Diskussion um Medien ausgeweitet und auf den Kontext der Fremdsprachendidaktik bezogen. Entlang der Konstrukte CALL und MALL werden in Bezug auf ausgewählte Studien die Möglichkeiten des Einsatzes sowie ein eventueller Mehrwert mobiler digitaler Endgeräte für das fremdsprachliche Lernen aufgezeigt. Um die etwaige Wirkung mobiler digitaler Endgeräte auf die fremdsprachliche Kompetenzentwicklung der Lernenden zu skizzieren, ergänzt der Autor lerntheoretische Annahmen und verortet sich in 128 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel DOI 10.2357/ FLuL-2021-0009 50 (2021) • Heft 1 konstruktivistischen Ansätzen. Diese diskutiert er vor dem Hintergrund seines Themas und generiert Ideen, wie diese Annahmen auf formale und informelle Lernumgebungen mit mobilen digitalen Endgeräten wirken können. Die Auswirkungen des Einsatzes der Geräte auf Lernumgebungen werden im fünften Kapitel vertieft. Es wird zunächst dargestellt, was der Autor unter Lernumgebungen versteht sowie eine Definition für PLU erarbeitet. Sodann werden Aspekte der Nutzung mobiler digitaler Endgeräte diskutiert, wie erstens die Auswirkung auf den Kontext des Lernens, zweitens die Wirkungen des Kontextes auf die Nutzung der Geräte und drittens die Chancen für selbstgesteuertes und kollaboratives Lernen. F ALK zeigt in diesem Kapitel, dass er stets versucht, möglichst praktische Bezüge für theoretische Annahmen herzustellen. Diesem praxistauglichen Anspruch folgend konkretisiert der Autor seine Überlegungen in Bezug auf mögliche Aufgabengestaltungen, indem er das SAMR-Modell heranzieht und Aufgaben- und Übungsformate skizziert. Im sechsten Kapitel leitet er aus den vorherigen theoretischen Überlegungen seine bereits erwähnten Forschungsfragen her, um daran anknüpfend, im siebten Kapitel, sein umfassendes Untersuchungsdesign zu erläutern. Der von F ALK gewählte Ansatz setzt sich aus mehreren Forschungsschritten zusammen, da die Annahmen, sprich „Innenansicht(en)“ (S. 63), von Nutzern mobiler digitaler Endgeräte mit dem tatsächlichen Nutzungsverhalten verglichen werden sollen. Der Anspruch der Arbeit liegt ferner darin, quantitative und qualitative Formen der Datenerhebung zu einem mixed-method Ansatz zu verbinden und in vier Schritten anzuwenden. So wurden die „Erwartungshaltungen“ (S. 64) von verschiedenen Akteuren (Studenten, Lehrer*innen und Lehramtsanwärter*innen) zum Nutzungsverhalten via Online-Fragebogen (Schritt 1) quantitativ erhoben, um mittels erster Einsichten in den Themenkomplex die zu verwendeten Instrumente der Hauptstudie zu schärfen. In der Hauptstudie wurde eine neunte Gymnasialklasse in den Fokus genommen, in welcher Interviews im Vorfeld mit der Lehrkraft (Schritt 2) und in der Retrospektive mit Schüler*innen (Schritt 4) geführt wurden sowie Unterricht beobachtet und die Arbeitsprodukte der Lernenden analysiert wurden (Schritt 3). Das Vorgehen bei der Transkription und der Datenauswertung mit MAXQDA werden im achten Kapitel kurz beschrieben, bevor im neunten Kapitel die Analyse dieser mit der Qualitativen Datenanalyse nach Mayring erläutert wird. Im zehnten und zentralen Kapitel werden neun Fälle dargestellt. Diese Fälle setzen sich aus Lernenden der beobachteten neunten Klasse zusammen. Je Fall werden Erkenntnisse erstens zur persönlichen Medienbiographie, zweitens zu dem beobachteten Verhalten im Unterricht (Mediennutzung und Interaktionen), drittens zu Ausschnitten aus den retrospektiven Interviews sowie viertens zu zusätzlich genannten Aspekten von Seiten der Lehrkraft zusammengeführt. Die so entstehenden Fallbilder, wie F ALK sie benennt, erlauben der/ dem Leser*in vertiefende Einblicke in das Nutzungsverhalten mobiler digitaler Endgeräte in fremdsprachlichen Unterrichtssituationen. Solche Einblicke in dieser Komplexität existieren bislang nur in Ansätzen. Auch wenn andere Forschungsarbeiten sich mit dem Einsatz digitaler Endgeräte im Fremdsprachenunterricht befassen, so erlauben die Darstellungen von F ALK einen mehrperspektivischen Zugang zu einem klar definierten Bezugsraum. Es gelingt dem Autor sowohl aufschlussreich die dargestellten Fälle zu präsentieren als auch eine fallübergreifende Diskussion zu führen. In dieser stellt er deduktiv und induktiv generierte Kategorien als zentral für seine Arbeit sowie die zukünftige Bearbeitung des Feldes vor. Dabei werden konkrete Erkenntnisse in Bezug auf erstens den Zugang und die Bewertungen von Informationen, zweitens den Vergleich zu anderen Lernmaterialien und drittens auf soziale Interaktionen sowie viertens ein Verbundenheitsgefühl zu anderen Lernenden genannt. Für die Kategorie des Zugangs und der Bewertung von Informationen konnte beispielhaft erarbeitet werden, dass es den Schüler*innen leichtfalle, Informationen mit den mobilen digitalen Endgeräten zu finden: „Außerdem kann man halt auch gleich Wörter nachschauen oder nach was suchen, halt so über den Autor oder die Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 129 50 (2021) • Heft 1 DOI 10.2357/ FLuL-2021-0010 Gegend oder so“ (Fall Martin, S. 139). Deren Auswahl und Bewertung falle ihnen jedoch zum Teil schwer. So käme es mitunter zu einer nur oberflächlichen Auseinandersetzung mit Informationen. Auch führe diese Art der Suche von Informationen meist zu einer isolierten Tätigkeit in Einzelarbeit, der man ggf. durch gezielte Partnerarbeit entgegenwirken könne. Besonders interessant für den Fremdsprachenunterricht ist zudem die Einsicht, dass einige Schüler*innen stärker den in den Schulbüchern bereit gestellten Informationen als der eigenen Recherche vertrauten. Mit einem umfassenden Vorgehen sowie detaillierten Ergebnissen überzeugt die Darstellung vollständig. Sie schließt eine erste Lücke im noch wenig erforschten Bereich des Einsatzes digitaler Endgeräte im Fremdsprachenunterricht. Vor allem die differenzierten Erkenntnisse in Bezug auf das Nutzungsverhalten durch Lernende in konkret beobachteten Situationen sowie deren persönliche Einschätzungen im Nachgang geben mehrperspektivische Einblicke, die - wie F ALK in seinem Fazit anführt - als Grundlage und Anknüpfungspunkte für weitere Forschung in diesem Bereich genutzt werden sollten. Für alle Interessierten bietet die Publikation somit einen gut erarbeiteten Zugang zum Forschungsfeld. Chemnitz H ENRIETTE D AUSEND Sabine S CHMÖLZER -E IBINGER , Muhammed A KBULUT , Bora B USHATI (Hrsg.): Mit Sprache Grenzen überwinden. Sprachenlernen und Wertebildung im Kontext von Flucht und Migration. Münster: Waxmann 2019, 242 Seiten [34,90 €] Dieser Sammelband geht auf die 20. und 21. Tagung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Graz in den Jahren 2017 und 2018 zurück. Die Titel lauteten Sprachenlehren und -lernen im Kontext von Flucht und Migration sowie Sprachliche Bildung in der Migrationsgesellschaft zwischen Wertevermittlungs- und Bildungspflicht. Entsprechend soll der Band „einen Querschnitt über Entwicklungen im Fachbereich Deutsch als Zweitsprache im Zusammenhang mit Flucht und Migration“ und „sprachenpolitische Diskurse seit der sog. ‚Flüchtlingskrise‘ aus interdisziplinärer Perspektive“ (S. 8) darstellen, wobei die dreizehn Beiträge des Bandes vier Themenschwerpunkten zugeordnet sind. Im ersten Teil stehen Bildung und Werte - Diskurskritische Perspektiven im Vordergrund. F ÜLLEKRUS und D IRIM setzen sich in ihrem Beitrag im Rahmen einer diskriminierungskritischen Analyse von Bildungsplänen der österreichischen Bundesregierung mit dem Dokument „Deutschförderklassen und Deutschförderkurs. Leitfaden für Schulleiterinnen und Schulleiter“ auseinander. In der Analyse von Benennungspraktiken als diskriminierende Akte diskutieren sie die Termini Deutsch als Zweitsprache und ‚außerordentlich‘. Die Bezeichnung von Schüler*innen als ‚außerordentlich‘ ist aktuell in Österreich die Voraussetzung für eine Teilnahme an Deutschförderung. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Deutschförderklassen als segregatives Angebot vor allem die fortwährende Monolingualität des schulischen Bildungssystems sichern, wenngleich Deutschförderung prinzipiell zu begrüßen sei (S. 25). R EITHOFER kritisiert in seinem Beitrag die Renationalisierung des politischen Diskurses durch die Österreichische Bundesregierung. Dies verdeutlicht er am Beispiel der Ablehnung des UN-Migrationspakts. Er fordert eine konsequente „Abkehr vom hegemonialen Integrations(unwilligkeits)diskurs, der abgelöst werden muss von einer inklusionsbasierten Diversitätsphilosophie“ (S. 37). B OECK - MANN widmet sich dem Konzept „europäische“ Werte und dessen schwieriger Operationalisierung. Zunächst arbeitet er Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit sowie Wertschätzung kultureller Diversität (Diversitätskompetenz) als zentrale europäische Werte heraus und