Italienisch
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Fesenmeier Föcking Krefeld OttGründung des Italienzentrums der Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Christine Ott
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152 Mitteilungen Italianistentag 2020 Zur Teilnahme am Deutschen Italianistentag in München vom 5.-7. März 2020 lädt der Deutsche Italianistenverband - Fachverband Italienisch in Wissenschaft und Unterricht e.V. herzlich ein. Das Rahmenthema lautet: «Movimenti - Bewegungen». Für die Plenarvorträge konnten Prof. Marco Santagata (Università degli Studi di Pisa), Prof. Donatella Troncarelli (Università per Stranieri di Siena) und Prof. Mari D’Agostino (Università degli Studi di Palermo) gewonnen werden. Im Rahmenprogramm sind eine Autorenlesung mit Igiaba Scego sowie eine Fotoausstellung zum Thema Scrittori italiani del Novecento vorgesehen. Im Verlauf der Tagung wird auch der Nachwuchspreis des DIV für hervorragende Qualifikationsschriften aus der Italianistik überreicht. Anmeldung und Information unter: https: / / www.italianistentag2020. italianistik.uni-muenchen.de/ index.html (Red.) Gründung des Italienzentrums der Goethe-Universität Frankfurt am Main Am 11.12.2019 fand die feierliche Eröffnung des Italienzentrums der Goethe-Universität Frankfurt statt. Im Vorfeld hatte das gemeinsame wissenschaftliche Interesse an der Geschichte und Politik sowie Kunst und Literatur Italiens verschiedene Professorinnen und Professoren- aus der Geschichtswissenschaft, der Italianistik, der Kunstgeschichte, Kirchengeschichte und Politikwissenschaft zusammengeführt. Das Ziel des Forschungszentrums ist es, die bestehenden oder geplanten Aktivitäten durch eine bessere Vernetzung zu fördern, die Sichtbarkeit dieser Forschungen nach innen und außen zu erhöhen und interdisziplinäre Verbundforschungsprojekte anzustoßen. Schon jetzt wird an der Goethe-Universität in mehreren großen Drittmittelprojekten zur Geschichte und Kultur Italiens geforscht; der in der Italianistik angesiedelte binationale Masterstudiengang Italienstudien eröffnet den Studierenden die Chance, einen Double degree-Abschluss an der Goethe- Universität und der Università Ca‘ Foscari Venezia zu erwerben. Das Italienzentrum wird ab dem Sommersemester 2020 regelmäßig Vorträge italienischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Goethe-Universität organisieren. Zusätzlich befinden sich Konferenzen sowie fächerübergreifende Lehrveranstaltungen zur italienischen Geschichte und Kultur in Planung. DOI 10. 23 57/ Ital-2019 - 0 0 3 9 DOI 10. 23 57/ Ital-2019 - 0 0 3 8 Italienisch_82.indb 152 20.01.20 15: 36 153 Mitteilungen Die Veranstaltung am 11. Dezember eröffnete der Vizepräsident der Goethe-Universität, Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz. In seiner Rede würdigte er die Initiative mit einem Verweis auf die Bedeutung Italiens für Deutschland und Frankfurt und wies gleichzeitig auf die Initiative des Europasommers der Universität hin, der im kommenden Jahr die deutsch-italienische Partnerschaft und die Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt und Mailand ins Zentrum rücken wird. Auch der italienische Generalkonsul Andrea Esteban Samà strich die große Bedeutung des neu gegründeten Zentrums für die Förderung und Bereicherung gemeinsamer Vorhaben heraus und sicherte dem Italienzentrum die volle Unterstützung und Kooperation des Generalkonsulats bei seinen Tätigkeiten und Initiativen zu. Dieses Zentrum werde einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Italien und Deutschland noch weiter zu vertiefen. Die Vorsitzende der Deutsch-Italienischen Vereinigung e.V. Frankfurt, PD Dr. Caroline Lüderssen, sagte dem Zentrum ihrerseits die Unterstützung ihrer Institution und der Frankfurter Stiftung für deutschitalienische Studien/ Italienstiftung zu und betonte die Bedeutung des neuen Zentrums in einer internationalen Stadt wie Frankfurt für den deutsch-italienischen Dialog im europäischen Kontext. Als Sprecher des Zentrums stellte Prof. Dr. Christoph Cornelißen sodann die Grundzüge des Italienzentrums vor und kündigte die nächsten Vorhaben an, die ab dem Sommersemester 2020 eine regelmäßige Präsenz des Zentrums erreichen sollten. Dabei ist zum einen eine enge Kooperation mit der Universitätsleitung vorgesehen, zum anderen mit Partnern in der Region sowie im Ausland. Als Festredner konnten die Sprecher des Zentrums, Prof. Dr. Christoph Cornelißen und Prof. Dr. Christine Ott, den weltweit renommierten Historiker Carlo Ginzburg gewinnen. Prof. Ginzburg, der an der Universität Bologna, der University of California, Los Angeles und der Scuola Normale Superiore di Pisa lehrte, gilt als Begründer der Mikrogeschichte. Sein 1976 erstmals erschienenes Buch Der Käse und die Würmer hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. Es wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und dieses Jahr beim Adelphi-Verlag neu aufgelegt. Zu Beginn des kommenden Jahres wird auch die deutsche Neuauflage beim Berliner Wagenbach- Verlag erscheinen. In einer berührenden Rede erinnerte Ginzburg an den Beginn und die ursprünglichen Motivationen der Mikrogeschichte. Er reflektierte über die methodischen Herausforderungen und autobiographischen Implikationen seines Ansatzes. Zuletzt erinnerte er an seinen Vater, Leone Ginzburg, der als Jude und Kommunist inhaftiert und 1944 von der SS in Rom ermordet wurde. Sein Vater starb als Europäer, so Ginzburg, denn seine Botschaft an die jüngeren Generationen lautete, kurz vor seinem Tod: Italienisch_82.indb 153 20.01.20 15: 36 15 4 Mitteilungen «Wehe uns, wenn wir morgen unser Leid nicht vergessen können, wehe, wenn wir unsere Verurteilung auf das ganze deutsche Volk beziehen. Wir müssen zwischen dem Volk und den Nazis unterscheiden. Wenn wir das nicht tun können, wird all unser Leid umsonst gewesen sein.» An die 200 Besucher waren gekommen, um Ginzburgs Rede und der Eröffnung des Italienzentrums beizuwohnen. Sie spendeten Ginzburg minutenlangen Applaus. Es folgte eine lebhafte Diskussion mit Prof. Dr. Martin Baumeister, dem Leiter des Deutschen Historischen Instituts Rom, Dr. Massimo Rospocher vom Italienisch-deutschen Historischen Institut Trient, Prof. Dr. Hans Aurenhammer (Goethe-Universität) sowie den Sprechern des Zentrums. Für das kommende Halbjahr plant das Italienzentrum unter anderem eine Vortragsreihe zum Thema «Krise in Italien? Krise in Europa! » und eine große internationale Michelangelo-Tagung. Die Ziele des Frankfurter Instituts für Italienstudien sind die folgenden: • Aktivitäten in Forschung und Lehre an der Goethe Universität mit dem Schwerpunkt Italien bündeln • Planung und Durchführung fächerübergreifender Lehrveranstaltungen • Ringvorlesungen zu Schwerpunkthemen der italienischen Geschichte und Kultur • Kooperation mit italienischen Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstituten • Förderung des Austauschs von Gastprofessuren/ Gastwissenschaftlern • Förderung des Austauschs von Nachwuchswissenschaftler/ innen • Aufbau gemeinsamer Promotionsverfahren (Cotutelle) • Gezielte Förderung bzw. Betreuung von Erasmusstudierenden • Entwicklung von bilateral oder multilateral zusammengesetzten Forschungsverbünden -- Aufbau von Netzwerken -- Durchführung von Anbahnungsseminaren -- Einladung an junge Gastwissenschaftler/ innen • Erarbeitung gemeinsamer Förderanträge mit italienischen Partnern Am Arbeitskreis «Italienstudien» sind bisher beteiligt: Prof. Dr. Christoph Cornelißen (Geschichte), Prof. Dr. Christine Ott (Romanistik), Prof. Dr. Hans Aurenhammer (Kunstgeschichte), Dr. Marco Cavarzere (Geschichte), Prof. Dr. Birgit Emich (Geschichte), Prof. Dr. Claudius Wagemann (Politik- Italienisch_82.indb 154 20.01.20 15: 36 155 Mitteilungen wissenschaft), Prof. Dr. Vinzenz Hedinger (Filmwissenschaft), Prof. Dr Cecilia Poletto (Romanistik), PD Dr. Magnus Ressel (Geschichte), Dr. Lena Schönwälder (Romanistik), Dr. Philip Stockbrugger (Romanistik), Prof. Dr. Jacopo Torregrossa (Romanistik). Der Arbeitskreis kooperiert mit dem Arbeitskreis Italien der Universität Mainz. Alle Beteiligten haben einen ausgeprägten italienspezifischen Forschungsschwerpunkt und gute persönliche und institutionelle Kontakte zu italienischen Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie zu den deutschen Auslandsinstituten in Rom, Venedig, Trient und Florenz. Zum Teil kooperieren die Wissenschaftler/ innen bereits inneruniversitär in verschiedenen Kontexten. Ziel des Italienzentrums ist es, die bestehenden Aktivitäten durch eine bessere Vernetzung weiter zu fördern, die Sichtbarkeit dieser Forschungen nach innen und außen zu erhöhen und interdisziplinäre Verbundforschungsprojekte anzustoßen. Der Arbeitskreis ist offen für weitere Mitglieder aus der Universität. Christine Ott Eingegangene Bücher Berra, Donata: Maddalena. Gedichte Italienisch und deutsch. Ausgewählt und übersetzt von Christoph Ferber. Nachwort von Pietro De Marchi. Zürich: Limmat Verlag 2019. Föcking, Marc/ Kuhn, Barbara (Hrsg.): Das Gesetz der Serie. Konzeptionen und Praktiken des Seriellen in der italienischen Literatur, Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2019 (Studia Romanica, Band 217). Meda Riquier, Giovanni/ Viola Usselmann/ Christiane Liermann Traniello: Enrico Mylius 1769-1854. Una biografia. Heinrich Mylius 1769-1854. Eine Biographie. Loveno di Menaggio: Villa Vigoni Editore 2019. Poetry Vicenza 2019. Festival di poesia contemporanea e musica. A cura di Marco Fazzini. Pisa: Edizioni ETS 2019. La traduzione: «il lavoro più grato». Carteggio Pintor - Traverso (1939-1943). Presentazione e cura di Mariagrazia Farina. Prefazione di Ursula Vogt. Fano (PU): Metauro Edizioni 2018 (=Studi, 37). Austauschzeitschriften Babylonia. Rivista per l’insegnamento e l’apprendimento delle lingue. Fondazione Lingue e Culture, Comano. Nr. 2/ 2019: Recherche-action. Fremdsprachenlernen für alle. Beiträge aus der internationalen ADLES_Tagung 2018 in Lausanne. Bibliographische Informationen zur neuesten Geschichte Italiens, begründet von Jens Petersen. / Informazioni bibliografiche sulla storia contemporanea italiana, fondate da Jens Petersen. Deutsches Historisches Institut in Rom/ Arbeitsgemeinschaft für die neueste Geschichte Italiens, Nr. 159/ März 2019. Studi Italici LXIX. Associazione di Studi Italiani in Giappone. Università di Osaka. Italienisch_82.indb 155 20.01.20 15: 36