eJournals Italienisch 42/83

Italienisch
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Narr Verlag Tübingen
10.2357/Ital-2020-0006
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2020
4283 Fesenmeier Föcking Krefeld Ott

Das ‘Epos’ der Cantautori – Fragen zur Periodisierung

61
2020
Ruedi Ankli
Come determinare l’inizio e la fine di un periodo musicale come quello dei cantautori? Nel jazz si parla di periodi stilistici (swing, bebop etc.) con protagonisti diventati vere autorità. Non mancano le etichette che, nella musica italiana del dopoguerra, parlano ad esempio di urlatori, di cantacronache ecc., ma con i cantautori le cose si complicano. Con la ben nota definizione die cantautore, cioè autore e interprete del proprio testo e componimento si distinguono almeno due periodi distinti: i cantautori della prima ondata intorno al 1960, a due anni dalla svolta di Domenico Modugno al festival di Sanremo con ‘Volare’. Sono i cantautori delle cosiddette «scuole» - che scuole poi non erano – die Milano, Roma o Genova, portavoci di nuovi contenuti nella forma canzone. Dal 1969 si inizia a parlare della «canzone d’autore» intesa come una canzone diversa, ovvero «canzone d’arte», ma sempre più legata all’impegno politico e sociale dei cantautori che venivano ad occupare lo spazio della musica italiana dagli anni 70 in poi: De André, Guccini, Dalla, De Gregori, Vecchioni ecc. Nell’ultimo trentennio si sono visti vari tentativi di erigere una periodizzazione della canzone d’autore. Ne abbiamo analizzato alcuni studi usciti tra il 1990 e il 2019 per giungere alla costatazione che l’epopea dei cantautori ‘storici’ con un forte legame con l’impegno politico e sociale oggi è giunta al suo termine. Considerando la canzone d’autore da un punto di vista di lunga durata, è facile constatare però una certa continuità, non solo per quanto riguarda i protagonisti – Vecchioni e altri sono ancora attivi –, ma anche rispetto ad altri che sono arrivati sulla scena successivamente ed hanno preso la leva della canzone d’autore, canzone d’arte o della canzone non commerciale tout court, come Capossela, Consoli, Brunori, Cristicchi, Testa, Brondi, Lega e altri. Il contributo intende saggiare la robustezza delle periodizzazioni, analizzandole criticamente rispetto ai criteri adottati, dal tentativo di una semplice cronologia divisa in decenni (‘nostri cantautori’ del 1990), passando per l’inserimento in un periodo di lunga durata (F. Liperi) e il tentativo di stabilire un canone con ambizioni letterarie (P. Talanca) fino al fondamentale e notevole contributo a tale riguardo di J. Tomatis con la sua recente ‘Storia culturale della canzone italiana’.
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6 0 R U E D I A N K L I Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Der Vortrag am Italientag von Konstanz am 31 Oktober 2019 ging von der Frage aus, inwiefern das Epos der Cantautori abgeschlossen oder noch offen ist Knapp 20 Jahre nach meinem ersten Versuch der Periodisierung 1 drängt sich dabei eine weitere Frage in den Vordergrund: Wie lässt sich - im Gegensatz zu leichter zu bestimmenden, ‘ersten’ Momenten - das Ende einer Epoche erkennen? Was im generationsgebundenen Mikrokosmos mit all den möglichen Übergängen und Überschneidungen ein schier unlösbares Problem ist, wirkt im Makrokosmos der Geschichte der italienischen Literatur und Musik weniger problematisch . 2 Im Folgenden möchte ich versuchen, ein wenig Licht in die Fragen zur Periodisierung der Epoche(n) der Cantautori zu bringen, welche die Fachliteratur zunehmend beschäftigen 1. Ein Aufriss über 60 Jahre Allgemein unterscheiden wir den Cantautore vom Interpreten, weil der erstere im Gegensatz zu letzterem seinen eigenen Text mit der eigenen Komposition singt Das nützt für eine Periodisierung nicht allzu viel, denn das würde zumindest zwei so heterogene Gruppen - oder ‘Generationen’ - wie jene der sechziger und jene der siebziger Jahre über den gleichen Leisten schlagen . 3 Der vermutlich im Umfeld der Plattenfirma RCA Italiana lancierte Begriff Cantautori entsteht um 1960 und betrifft zunächst eine Gruppe von Sängern wie Marisa Monti, Enrico Polito, Franco Migliacci, Edoardo Vianello, Giovanni Meccia und Gino Paoli Zu diesem Zeitpunkt wird für diese Gruppe von Sängerinnen und Sängern noch unter der Sparte musica leggera geworben . 4 In der Folge wird der Begriff vorwiegend für die als ‘Schulen’ 1 Vgl Ankli 2002, S 11-18 2 Wir kennen das Problem vom Jazz, etwa bei der Ablösung der Swing-Ära durch den Bebop Das Problem besteht an den Rändern, in der grauen Zone des Anfangs und des Übergangs einer Stilepoche Wie die Kritiker und Historiker der Cantautori machen die Jazz-Historiker den Wechsel fast ausschließlich an den Protagonisten fest 3 Die Bezeichnung ‘Generation’, wie sie etwa Antonelli 2010, S 28 verwendet, ist zu relativieren, denn Paoli ist nur gerade sechs Jahre älter als Guccini und De André 4 «Il Cantautore, una specie di ‘carro di Tespi’ della musica leggera, percorrerà le piazza d’Italia a partire dal mese di settembre .» (Tomatis 2019, S 186) DOI 10. 23 57/ Ital-2020 - 0 0 0 6 83_Italienisch_Inhalt.indb 60 19.06.20 16: 36 61 Ruedi Ankli Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung bezeichneten Gruppierungen von Cantautori in Mailand, Bologna, Rom und vor allem in Genua (Gino Paoli, Umberto Bindi, Bruno Lauzi, Sergio Endrigo, Luigi Tenco und Fabrizio De André) verwendet . 5 Die Kritiker und Historiker sind sich einig, dass die Initialzündung am populären Festival von Sanremo (Festival della canzone italiana di Sanremo) 1958 entstand, als Domenico Modugno sein Lied Nel blu, dipinto di blu (oder bekannt auch unter dem Titel Volare) selbst interpretierte, weil sich niemand fand, der das tun wollte . 6 Modugno und die bereits zitierten Genueser Cantautori brachten danach neue Inhalte in die ziemlich rhetorisch und gefällig anmutende Welt der vorherrschenden musica leggera 7 Klassische Beispiele für diese Zeit sind Il cielo in una stanza von Paoli, Via Broletto 34 von Endrigo oder Ciao amore von Tenco Gerade Tenco brachte auch ein politisches Bewusstsein in seine Lieder, was erst nach seinem Selbstmord am Festival von Sanremo 1967 so richtig wahrgenommen wurde . 8 Ab 1958 war das politisch orientierte Lied noch von anderen Protagonisten besetzt, etwa von den Cantacronache (Fausto Amodei, Ivan Della Mea, Sergio Liberovici, Michele L Straniero etc .) und Schriftstellern wie Franco Fortini oder Italo Calvino mit ihrer Forderung nach einer anderen Canzone Doch blieben diese Versuche entweder auf das politische Umfeld und/ oder literarische Kreise beschränkt und erreichten kein grösseres Publikum . 9 Ab Mitte der sechziger Jahre breitet sich neben dem Einfluss der französischen Chansonniers wie Ferré, Brassens und Brel vor allem jener von Bob Dylan in Italien aus . 10 Ab 1970 dringt ein neues Bewusstsein durch Der Journalist Enrico De Angelis schlägt am 13 Dezember 1969 in der Arena di Verona in einem Artikel mit dem Titel «Luigi Tenco: un utile ritorno» erstmals den Begriff canzone d’autore vor, in erster Linie in Bezug auf das Werk von Luigi Tenco und terminologisch in Analogie zu cinema d’autore . 11 Die Idee einer canzone diversa hatte übrigens nach den Cantacronache schon Umberto Eco 1964 in seinem Buch Apocalittici e Integrati vorgebracht . 12 5 Vgl dazu Santoro 2010, S 37-60: «L’invenzione del cantautore» und Tomatis 2019, S 172 ff mit Reproduktionen von Dokumenten 6 Es ist zu präzisieren, dass Modugno den Text gemeinsam mit Franco Migliacci schrieb 7 Vgl dazu Piazzoni 2011 und vor allem Antonelli 2010 8 Fegatelli 1982; Santoro 2010 9 Siehe dazu Cantacronache 1995; zu Calvino De Angelis 2015 10 Als typisches Beispiel möge das Debut-Album von Francesco Guccini mit dem im Zeitgeist stehenden Titel Folk Beat No 1 von 1967 gelten 11 De Angelis 2009, S 11-13 12 Eco 1964, S 239-241; der Text war schon zuvor als Vorwort zu einem Buch über die Cantacronache erschienen 83_Italienisch_Inhalt.indb 61 19.06.20 16: 36 62 Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Ruedi Ankli 1972 gründet Amilcare Rambaldi in Sanremo den Club Tenco Rambaldi war schon Mitinitiator des o .g Festival della canzone italiana di Sanremo gewesen, das 1951 erstmals stattfand In einem langen Briefwechsel mit De Angelis und dem Club Tenco von Venedig entwirft Rambaldi ein Konzept, das einen Gegenpol zu dem in seinen Augen zu nahe am Kommerz orientierten Festival von Sanremo darstellen soll 1974 kommt es zum ersten Premio Tenco, an welchem Vertreter der Cantautori der sechziger Jahre wie Gino Paoli teilnehmen, aber auch Vertreter einer neuen Welle wie Francesco Guccini oder Roberto Vecchioni . 13 Als wesentlicher Aspekt, der das Neue der Cantautori von 1960 charakterisiert hatte, blieb der subkutan vorhandene literarische Anspruch Nun aber gewann das politische und soziale Engagement der Cantautori zusehends an Gewicht, was sich vor allem durch deren Präsenz an den Festen der Kommunistischen Partei, den Feste dell’Unità, manifestierte Gleichzeitig wurden sie durch ihre Authentizität und die Abgrenzung gegenüber der kommerziell dominanten musica leggera mit dem Festival von Sanremo im Zentrum zu neuen Autoritäten Dass diese positiven Merkmale nicht ausschließlich zu verstehen waren, beweist die Aufmerksamkeit, welche der Club Tenco etwa Paolo Conte entgegen brachte, der nicht unbedingt ein Paradebeispiel für den sozial und politisch engagierten Cantautore der siebziger Jahre ist Eine neue Wende vollzieht sich 1979 mit der triumphalen Banana Republic Tour von Ron, Lucio Dalla und Francesco De Gregori, die eine lange Zeit ohne Massenkonzerte beendet und das Interesse für die Cantautori im Ausland weckt . 14 Schon seit längerer Zeit allerdings hatte die Aufmerksamkeit der Plattenfirmen das Bild des sozial und politisch engagierten Singer-Songwriters all’italiana verwässert Dies führte zu Protesten an Konzerten in der äußerst bewegten Zeit nach 1968 (man erinnert sich: rechtsextreme Attentate von Mailand und Brescia, Studentenunruhen, Attentate der Roten Brigaden und Entführung von Aldo Moro zur Zeit des historischen Kompromisses), in welcher die Cantautori zu den wenigen positiven Integrationsfiguren aufstiegen Allerdings ist nicht zu übersehen, dass bereits ab 1976 die Cantautori mit Selbstironie und Selbstkritik auf den neuen Status eines Intellektuellen in Zeiten von Chaos reagierten Bereits 1975, am Kongress des Club Tenco, hatte Guccini sein Lied L’avvelenata angekündigt, bald folgten Lolli, Vecchioni und Bennato mit selbstkritischen Liedern voller (Selbst-)Ironie . 15 13 Ghirelli 2010; Talanca 2017, S 43-49; Tomatis 2019, S 365-390 14 Der Grund des Verbots von Massenkonzerten waren Ausschreitungen zu Beginn der siebziger Jahre 15 Vgl dazu Tomatis 2019, S 497-518, und als historisches Dokument als Bestandsaufnahme der Situation Bernieri 1978, sowie Gamberutti 2002 83_Italienisch_Inhalt.indb 62 19.06.20 16: 36 6 3 Ruedi Ankli Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Die achtziger Jahre bringen unter dem Zeichen des riflusso noch eine einzige, wirkliche Wende mit dem Album Crêuza de Mä, das Fabrizio De André 1984 nach dreijähriger Zusammenarbeit mit Mauro Pagani herausgab Es ist ein Dialekt-Album, sozusagen ein gewichtiges italienisches Kapitel im Siegeszug der World Music . 16 Seither sind 36 Jahre vergangen Roberto Vecchioni, Edoardo Bennato und Gianna Nannini sind noch immer aktiv, auch Gino Paoli mit 85 Jahren; an neuen Stimmen, die nach 1990 auftreten, fehlt es nicht, von Vinicio Capossela bis Brunori Sas 2. Vorschläge zur Periodisierung Als ich Paolo Conte im Frühjahr 1989 auf seinen Bezug zu den Cantautori ansprach, meinte er, das sei «ein abgeschlossenes Epos», zu dessen Protagonisten er sich eigentlich gar nicht zählen wollte . 17 Zu diesem Zeitpunkt gab es meines Wissens noch keine ernsthaften Versuche, die immerhin seit drei Jahrzehnten andauernde Geschichte zu periodisieren Gianfranco Baldazzi, Luisella Clarotti und Alessandra Rocco teilten diese Jahre in I nostri Cantautori (1990) ganz einfach in ein Jahrzehnt pro Kapitel ein Einen ersten differenzierten Versuch machte Paolo Jachia in La storia della canzone d’autore italiana 1958-1997 (1998): 1 Modugno e le nuove proposte degli anni cinquanta (Carosone, Buscaglione, Quartetto Cetra, Cantacronache) 2 La nuova canzone d’autore e la ‘scuola di Genova’ (Paoli, Tenco, Endrigo, Bindi, Lauzi, Donaggio, Ciampi) 3 Mogol e Battisti 4 Jannacci e Gaber 5 De André e Paolo Conte 6 Guccini 7 Vecchioni 8 Dal settanta al duemila: Dalla, De Gregori, Fossati 9 L’ombra della luce: Battiato Doch kann hierbei von einer wirklichen Periodisierung noch nicht die Rede 16 Siehe dazu das Statement von David Byrne in Crêuza de Mä: 5: «Purtroppo, non ho più sentito nulla di lontanamente paragonabile a Crêuza de Mä, che infatti continuo a duplicare per un sacco di amici americani .» (11 aprile 2001) 17 Ankli 1989, S 3 Ich ging in Ankli 2002 von dieser Aussage Contes aus, um den Versuch einer Periodisierung bis 2000 zu unternehmen 83_Italienisch_Inhalt.indb 63 19.06.20 16: 36 6 4 Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Ruedi Ankli sein Die beiden ersten Kapitel stellen einen allgemeinen Konsens in der Fachliteratur dar, wobei das erste so heterogene Musiker wie Renato Carosone und die Cantacronache behandelt Kapitel 8 bezieht sich auf drei Jahrzehnte und drei Musiker Die Darstellung geht eher von wichtigen Protagonisten aus als von der Betrachtung einer Bewegung mit gemeinsamen Zielen und Interessen Diese Art der Darstellung zieht sich durch die meisten der mir vorliegenden Versuche einer Geschichte der Cantautori oder des italienischen Liedes hindurch . 18 Prägnanter ist die Darstellung von Felice Liperi: Storia della canzone italiana (1999) (wir beschränken uns auf einen Auszug aus dem umfassenden Werk): 1 Definizione e origini (Dante) 2 Dalla romanza alla canzone 3 Canti tradizionali, sociali e patriottici … 12 Gli anni 50: restaurazione e primi autori 13 La svolta del 1958: finisce il dopoguerra 14 L’avvento della canzone d’autore … 20 La nuova canzone d’autore Neu ist hier der Versuch, die Cantautori im langen Strang einer Geschichte zu betrachten, der von Dante ausgeht und bezüglich der Cantautori drei Perioden unterscheidet: Die Wende von 1958, die Genueser ‘Schule’ und die Cantautori nach Tenco 2011 erscheint das monumentale, anlässlich der 150 Jahre seit der Einigung Italiens erschienene Werk La canzone italiana 1861-2011 Storie e testi von Leonardo Colombati Im zweiten Band trägt das Kapitel III den Titel «Il periodo classico della canzone d’autore» Doch es ist kein systematischer Aufbau zu erkennen, aufgelistet wird mit einem bemerkenswerten Aufwand eine stattliche Anzahl von Musikern, auch von solchen, die mit den Cantautori nichts zu tun haben Anders stellt sich das beim Versuch von Paolo Talanca dar, der den Anspruch erhebt, einen Kanon zu erstellen: Il canone dei cantautori italiani (2017) Er schlägt eine Liste von 39 Cantautori und Cantautrici vor: 18 Jachia verwendet übrigens den Ausdruck canzone d’autore, der erst ab 1969 verwendet wird, auch auf die Zeit zuvor 83_Italienisch_Inhalt.indb 64 19.06.20 16: 36 6 5 Ruedi Ankli Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Sein Vorschlag ist der erste, der weit über die vorgängigen Versuche einer Periodisierung hinaus geht, auch wenn er nach einem theoretischen Teil wie seine Vorgänger zu einzelnen der von ihm ausgewählten Cantautori über geht, immerhin mit vertiefenden Lied-Analysen Es ist nicht möglich, hier in die leider zu wenig vertiefte Definition der Literarität der einzelnen Cantautori einzugehen Auf jeden Fall ist der Ansatz, die canzone d’autore als eigene literarische Gattung zu verstehen, sehr unterstützenswert Erstaunlich ist dennoch die Tatsache, dass ein Cantautore wie Claudio Lolli, der Mitte der siebziger Jahre mit Pavese in Verbindung gebracht wurde, ohne nähere Begründung fehlt Weitere Namen, die zumindest erörtert werden dürften, wären Ron, Pierangelo Bertoli, David Riondino oder Mimmo Locasciulli Zumindest die letzten beiden sind Cantautori, die ihren Diskurs mit viel Kohärenz und Originalität sowie - was nicht wenig ist - mit großer litera- 83_Italienisch_Inhalt.indb 65 19.06.20 16: 36 66 Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Ruedi Ankli rischer Affinität entwickelt haben . 19 Unter den Novissimi führt Talanca nur vier Namen auf In zwei vorhergehenden Publikationen widmet sich der Autor weiteren Cantautori wie Gianmaria Testa, Alessio Lega und anderen . 20 Der bisher interessanteste Vorschlag kommt jedoch von Jacopo Tomatis und seiner Storia culturale della canzone italiana (2019) Auch er thematisiert den Kanon Dazu geht er zurück auf die Gründungszeit des Club Tenco und dessen Archiv Er weist nach, dass es schon damals um einen Kanon und um ein Reglement ging In diversen Briefen zwischen Enrico De Angelis, Amilcare Rambaldi und Vertretern des schon 1967 gegründeten Club Tenco von Venedig wurde versucht, einen Kanon für diese neue kulturelle Praxis zu erstellen Dass das ganze Unterfangen nicht so einfach war, zeigen beispielsweise die Auseinandersetzungen um den Einschluss von Adriano Celentano, der schliesslich wegen seiner Nähe zum Kommerz ausgeschlossen wurde Letztendlich drehte sich im Club Tenco die Frage immer um den Ausschluss gewisser Personen, was zum Beispiel beim Festival von Sanremo nicht die Frage war, denn auch Cantautori wie Mimmo Locasciulli, Enzo Jannacci oder der Sieger von 2011, Roberto Vecchioni, waren Vertreter der Cantautori am populären Schlagerfestival . 21 Tomatis macht klar, was auch Talanca andeutete: Der Kanon entsteht durch die Akzeptanz Dante und Shakespeare gehören zum Kanon der italienischen beziehungsweise englischen Literatur, ja sie wurden sogar zu Mitgründern ihrer National-Sprache Aus dieser Sicht könnte sich der heute vorgeschlagene Kanon noch entschieden am Zahn der Zeit abwetzen Als Chronist ohne Ambitionen auf die Mitbildung eines Kanons möchte ich folgende chronologische Angelpunkte vorschlagen, die Prominenz, Akzeptanz und Literarität verbindet: 1958 Beginn einer neuen Ära mit Domenico Modugno: Nel blu, dipinto di blu 1960 ff Erste ‘Generation’ von Cantautori mit den ‘Schulen’ von Genua, Mailand, Rom und Bologna 1968 ff Zweite ‘Generation’ von Cantautori (De André, Guccini etc .) 1970 Erstes Konzeptalbum: La buona novella von De André 19 Die Publikation des Buches erfolgt unmittelbar nach der der Vergabe des Nobelpreises für Literatur an Bob Dylan 20 Talanca 2008 und Talanca 2010 21 Vgl dazu Jachia 2009 sowie die interessante Diskussion am Kongress «Cantaforum» in Breno vom 1 Oktober 2011 mit Beteiligung von Vecchioni, transkribiert in Club Tenco e dintorni 2012, S 13-42 83_Italienisch_Inhalt.indb 66 19.06.20 16: 36 67 Ruedi Ankli Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung 1972 Gründung des Club Tenco (1974 erster Premio Tenco) 1976 Krise der Cantautori und Reaktion durch Auto-Kritik und Selbst-Ironie 1979 Banana Republic Tour (Ron, Dalla, De Gregori) 1980 ff Abschwächung der Bewegung im Zeichen des riflusso 1984 Erstes Dialekt-Album: Crêuza de Mä von De André und Pagani 1990 ff Cantautori Novissimi (nach Talanca) mit an der Spitze Capossela 2015-2019 Blütezeit der Novissimi In diese letzte Periode fallen in erster Linie das epochale Werk Le canzoni della Cupa (2017) von Vinicio Capossela, eine Art Verschmelzung von Guccinis Radici (1972) und De Andrés Crêuza de Mä (1984) Wie Guccini wühlt auch Capossela in der traditionellen Kultur seiner Heimatregion Wie sich De André und Pagani für die regionalen Musiktraditionen der Welt öffneten, verbindet Capossela die musikalischen Traditionen von Kampanien und seiner Heimatstadt Calitri mit Stilen aus anderen Weltregionen wie Mexico (Calexico) und Texas (Flaco Jimenez und der Texmex) . 22 Zu erwähnen sind auch der Aufstieg von Dario Brunori (in arte Brunori Sas) zu einem immer stärker präsenten Auftritt im Stil der zweiten ‘Generation’, sowie Vasco Brondi (in arte Centrale della Luce Elettrica), welche die brisanten Themen ihrer Zeit ganz vorbildlich interpretieren Zu erwähnen wären aber unter den Vertretern der Generation der Novissimi auch Carmen Consoli, Simone Cristicchi oder Alessio Lega, sowie der leider allzu früh verstorbene Gianmaria Testa Am Premio Tenco 2019 gewann die targa für das beste Erstlingsalbum ein gewisser Filippo Uttinacci, in arte Fulminacci, ein Cantautore nach allen Regeln der Kunst: schnell, gewandt und auf moderne und zeitgenössische Art engagiert . 23 Eine neue Öffnung? 3. Bemerkungen zur canzone d’autore in der langen Zeitdauer Um den Ansatz von Talanca mit seinem Anspruch an das Autorenlied als literarische Gattung zu vertiefen, scheint es mir nötig, einen Blick auf die 22 Parallel zur CD sind auch Caposselas Roman Il paese dei coppoloni (Milano: Feltrinelli 2015) sowie der Film Nel paese dei coppoloni entstanden (DVD Milano: Feltrinelli 2016) 23 Die targhe werden - im Gegensatz zu den premi, die der Club vergibt - durch eine Journalisten-Jury ermittelt 83_Italienisch_Inhalt.indb 67 19.06.20 16: 36 6 8 Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Ruedi Ankli lange Tradition der italienischen Literatur zu werfen Liperi mit Dante und Colombati mit der Einigung Italiens als Ausgangspunkte haben das bereits versucht Man könnte aber mit guten Gründen weiter gehen und sich fragen, welche Cantautori mit einem dezidiert literarischen Hintergrund antreten So entdecken wir schon in den frühen Werken von Guccini und De André Lieder, die zumindest literarische Inspiration aufweisen . 24 Schon von der zweiten LP Due anni dopo (1969) an offenbart Guccini seine literarischen Ambitionen Die LP mit dem leicht angestaubten Titel Stanze di vita quotidiana (1974) etwa bringt sechs Lieder, die alle nach dem gleichen Muster benannt sind: Canzone delle osterie fuori porta, Canzone di … etc Schon auf seinem vielleicht wichtigsten Werk, Radici (1972) sang er im Titellied: E te li senti dentro quei legami, i riti antichi e i miti del passato e te li senti dentro come mani, ma non comprendi più il significato Guccini bezieht sich hier auf die Gebirgs- und Bauernkultur von Pàvana im toskanischen Apennin an der Grenze zur Emilia Romagna, wo er seine Kindheitsjahre von 1940-45 verbracht hatte Schon 1972 war diese Welt eigentlich untergegangen Guccini, der auch in der Tradition der tenzone mit dem frei improvisierten Erdichten von Elfsilbern in Oktaven ein Meister ist, geht an die Tradition mit dem Instrumentarium eines feinfühligen Literaten heran, wie man auch in der Canzone dei dodici mesi erkennen kann: Ben venga Maggio, ben venga la rosa, che è dei poeti il fiore mentre la canto con la mia chitarra brindo a Cenne e a Folgòre Er spielt an auf Cenne und Folgore, zwei Dichter aus dem 14 Jahrhundert Die Vorlage zu diesem Lied waren die Bodenfliesen (piastrelle) zum Thema im Dom von Parma Das metrisch perfekt strukturierte Lied geht also nicht etwa von einer bestimmten literarischen Vorlage aus, geizt dafür aber nicht mit literarischen Bezügen, etwa auf Chaucer und Eliot, und auf Poliziano Der Humanist im Umfeld von Lorenzo de’ Medici war übrigens auf seine Art und Weise mit der Volkskultur seiner Zeit vertraut, machte daraus das literarische Gedicht Ben venga maggio, das später wiederum in die Volkskultur zurück kehrte Guccinis Canzone dei dodici mesi ist weder Folk noch 24 Ich übernehme im Folgenden in sehr verkürzter Form Argumente aus Ankli 1996 und in erweiterter Form Ankli 1997 83_Italienisch_Inhalt.indb 68 19.06.20 16: 36 6 9 Ruedi Ankli Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Volksliedgut, sondern ganz einfach ein sehr poetisches Lied Gibt es einen Cantautore, dessen persönliche und künstlerische Annäherung ein neues literarisches Modell für die canzone bringt, dann ist es Guccini Unter den frühen Liedern von Fabrizio de André finden wir eine Vertonung von Cecco Angiolieris Sonett aus dem Trecento «S’i fossi foco», das der Cantautore als emblematisch für seine Situation verstand Beeinflusst von den Gedichten von François Villon schrieb er auch die Ballata degli impiccati Die meisten seiner LPs nach 1968 sind nach intensiven Lektüren De Andrés entstanden La buona novella (1970) lehnt sich an die apokryphen Evangelien an, Non al denaro non all’amore né al cielo an die Spoon River Anthology von Edgar Lee Masters, Indiani (1981) an Bury My Heart at Wounded Knee von Dee Brown De André hat außer dem gemeinsam mit Alessandro Gennari geschriebenen Roman Un destino ridicolo (1996) keine oder nur wenige literarische Texte hinterlassen Guccini hat seit 1989 hingegen viel beachtete Romane wie die Cròniche epafàniche sowie, in Zusammenarbeit mit Loriano Macchiavelli, mehrere Krimis veröffentlicht Weitere Cantautori mit schriftstellerischen Ambitionen sind auch Roberto Vecchioni und Vinicio Capossela . 25 4. Schluss Die Frage nach dem Ende oder der Kontinuität, die ich mir für den Italientag in Konstanz erneut gestellt hatte, lässt sich nicht abschließend beantworten Ich habe versucht zu zeigen, dass die Cantautori der ersten und vor allem der zweiten ‘Generation’ würdige Nachfolger gefunden haben Einige wie Paoli, Vecchioni, Bennato oder Nannini sind noch immer aktiv Geht man weniger von der Person als vom Lied selber aus, stellt man fest, dass es durchaus eine Kontinuität innerhalb der literarischen und populären Traditionen Italiens gibt . 26 Die Frage nach dem literarischen Anspruch gehört spätestens seit der Gründung des Club Tenco und den zwischen 1972 und 1974 geführten Diskussionen zum Kanon dazu . 27 Die Auseinandersetzung um den von Talanca geforderten literarischen Kanon ist meines Erachtens zu komplex und kommt auch zu verfrüht Der Club Tenco ist nach über 45 Jahren Präsenz mit der Rassegna della canzone d’autore nicht mehr die einzige Instanz der Bewahrung des Kon- 25 Erwähnenswert sind für Vecchioni Il libraio di Selinunte (Torino: Einaudi 2004) und für Capossela Non si muore tutte le mattine (Milano: Feltrinelli 2004) sowie Il paese dei coppoloni (Anm 22) 26 Zur Entstehung des italienischen Nationalliedes ist unabdingbar die Lektüre von Guichard 1999 27 Vgl dazu Club Tenco 2004 83_Italienisch_Inhalt.indb 69 19.06.20 16: 36 70 Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Ruedi Ankli zepts der canzone d’autore, wenn man die vielen Initiativen von weiteren Institutionen betrachtet, die in den letzten Jahren entstanden sind und Preise vergeben: vom Premio Recanati über den Premio Ciampi bis zum Premio Lamezia Der Club Tenco bleibt allerdings mit seiner Forderung nach einer der Kunst und der literarischen Ansprüchen verpflichteten canzone als Antithese zum kommerziellen Lied, sowie mit seiner unermüdlichen Art von Rückblick auf vergangene Epochen und der Wieder-Aufwertung von vergessenen Cantautori nach wie vor der wichtigste Bezugspunkt, ganz im Einklang mit jenem Cantautore, von dem er den Namen hat, Luigi Tenco Abstract. Come determinare l’inizio e la fine di un periodo musicale come quello dei cantautori? Nel jazz si parla di periodi stilistici (swing, bebop etc .) con protagonisti diventati vere autorità Non mancano le etichette che, nella musica italiana del dopoguerra, parlano ad esempio di urlatori, di cantacronache ecc ., ma con i cantautori le cose si complicano Con la ben nota definizione di cantautore, cioè autore e interprete del proprio testo e componimento si distinguono almeno due periodi distinti: i cantautori della prima ondata intorno al 1960, a due anni dalla svolta di Domenico Modugno al festival di Sanremo con Volare Sono i cantautori delle cosiddette «scuole» - che scuole poi non erano - di Milano, Roma o Genova, portavoci di nuovi contenuti nella forma canzone Dal 1969 si inizia a parlare della «canzone d’autore» intesa come una canzone diversa, ovvero «canzone d’arte», ma sempre più legata all’impegno politico e sociale dei cantautori che venivano ad occupare lo spazio della musica italiana dagli anni 70 in poi: De André, Guccini, Dalla, De Gregori, Vecchioni ecc Nell’ultimo trentennio si sono visti vari tentativi di erigere una periodizzazione della canzone d’autore Ne abbiamo analizzato alcuni studi usciti tra il 1990 e il 2019 per giungere alla costatazione che l’epopea dei cantautori ‘storici’ con un forte legame con l’impegno politico e sociale oggi è giunta al suo termine Considerando la canzone d’autore da un punto di vista di lunga durata, è facile constatare però una certa continuità, non solo per quanto riguarda i protagonisti - Vecchioni e altri sono ancora attivi -, ma anche rispetto ad altri che sono arrivati sulla scena successivamente ed hanno preso la leva della canzone d’autore, canzone d’arte o della canzone non commerciale tout court, come Capossela, Consoli, Brunori, Cristicchi, Testa, Brondi, Lega e altri Il contributo intende saggiare la robustezza delle periodizzazioni, analizzandole criticamente rispetto ai criteri adottati, dal tentativo di una 83_Italienisch_Inhalt.indb 70 19.06.20 16: 36 71 Ruedi Ankli Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung semplice cronologia divisa in decenni (I nostri cantautori del 1990), passando per l’inserimento in un periodo di lunga durata (F Liperi) e il tentativo di stabilire un canone con ambizioni letterarie (P Talanca) fino al fondamentale e notevole contributo a tale riguardo di J Tomatis con la sua recente Storia culturale della canzone italiana Summary. How to determine the beginning and end of a musical period like that of the cantautori? In jazz we talk about stylistic periods (swing, bebop etc .) with protagonists who have become true authorities There is no lack of labels that, in post-war Italian music, speak for example of urlatori, cantacronache etc ., but with cantautori things get complicated With the well-known definition of cantautore, i .e author and interpreter of one’s own lyrics and composition, at least two distinct periods can be distinguished: the cantautori of the first wave around 1960, two years after the turing point with Domenico Modugno’s Volare at the Sanremo festival They are the cantautori of the so-called «schools» - which they were not, actually - of Milan, Rome or Genoa, bringing new content in song form Since 1969 one began to talk about the canzone d’autore as a different song, or canzone d’arte, but increasingly linked to the political and social commitment of the cantautori who came to dominate the space of Italian music from the 1970s onwards: De André, Guccini, Dalla, De Gregori, Vecchioni etc In the last thirty years we have seen various attempts to erect a periodization of the canzone d’autore We have analyzed some studies that came out between 1990 and 2019 to arrive at the conclusion that the epic of the ‘historical’ cantautori with a strong link to political and social commitment today has come to an end Considering the canzone d’autore from a long-term point of view, however, it is easy to see a certain continuity, not only with regard to the protagonists - Vecchioni and others are still active - but also with regard to others who arrived on the scene later and took the leverage of the canzone d’autore, canzone d’arte or non-commercial canzone tout court, such as Capossela, Consoli, Brunori, Cristicchi, Testa, Brondi, Lega and others This essay aims to test the robustness of the periodizations, analyzing them critically with respect to the criteria adopted, from the attempt of a simple chronology divided into decades (I nostri cantautori of 1990), through the inclusion in a long period (F Liperi) and the attempt to establish a canon with literary ambitions (P Talanca) to the fundamental and remarkable contribution in this regard by J Tomatis with his recent Storia culturale della canzone italiana 83_Italienisch_Inhalt.indb 71 19.06.20 16: 36 72 Das ‘Epos’ der Cantautori - Fragen zur Periodisierung Ruedi Ankli Bibliographie Ankli, Ruedi: Cantautore Republic Die italienischen Rockpoeten Ihre Geschichte, ihre Texte mit über 120 Liedern italienisch/ deutsch, Basel: Lenos 1985 Ankli, Ruedi: «Un gelato al limone…», in: Basler Zeitung, «Basler Magazin», 13, 1 .4 .1989, S 1-3 Ankli, Ruedi: «Guccini e De André: continuità letteraria tra medioevo e canzone d’autore», in: Bollettino ‘900, 4-5, maggio 1996, S 19-21 Ankli, Ruedi: «Radici e continuità: La funzione medioevo nelle canzoni di Guccini, De André e Branduardi», in: Rivista Franco Italica, 12/ 1997, S 63-81 Ankli, Ruedi: «Das Autorenlied 1985-2000 Von Washington zu Ciao und Addio», in: Baasner 2002, S 11-49 Antonelli, Giuseppe: Ma cosa vuoi che sia una canzone Mezzo secolo di italiano cantato, Bologna: Il Mulino 2010 Baasner, Frank (Hrsg .): Poesia cantata II Die italienischen Cantautori zwischen Engagement und Kommerz, Tübingen: Niemeyer 2002 Baldazzi, Gianfranco/ Clarotti, Luisella/ Rocco, Alessandro: I nostri Cantautori, Bologna-Torino: Thema 1990 Bernieri, Claudio: Non sparate sul cantautore 2 volumi, Roma: Mazzotta 1978 Colombati, Leonardo (Hrsg .): La canzone italiana 1861-2011 Storie e testi, Milano: Mondadori 2011 Club Tenco (Hrsg De Angelis, Enrico und Sacchi, Sergio Secondiano): L’anima dei poeti Quando la canzone incontra la letteratura, Civitella in Val di Chiana: Zona 2004 Club Tenco e Dintorni: Canta che ti spossa La fatica di fare il cantautore, Genova: Liberodiscrivere 2012 De Angelis, Enrico: Musica sulla carta Quarant’anni di giornalismo intorno alla canzone, Civitella in Val di Chiana: Zona 2009 De Angelis, Enrico (Hrsg .): Italo Calvino e gli anni delle canzoni, Verona: Betelgeuse 2015 Eco, Umberto: Apocalittici e integrati, Milano: Bompiani 1977 (Taschenbuchausgabe); 1964 1 Gamberutti, Valdo: «La metamorfosi del cantautore: I segni di una crisi? 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