Glamping in Deutschland
Angebot und Nachfrage eines naturtouristischen Konzepts
0808
2022
978-3-7398-8211-6
978-3-7398-3211-1
UVK Verlag
Sven Groß
Jana Culemann
Juliane Rebbe
10.24053/9783739882116
Luxus naturnah!
Natur pur erleben und auf keine Annehmlichkeit verzichten - genau das bietet Glamping. Die luxuriöse Variante des Campings begeistert immer mehr Menschen. Sven Groß, Jana Culemann und Juliane Rebbe erläutern wichtige Grundlagen und definieren den Begriff (Deep-nature-)Glamping zum ersten Mal in deutscher Sprache. In der Folge legen sie den aktuellen Forschungsstand dar und zeichnen Angebot und Nachfrage des naturtouristischen Konzepts nach. Darauf aufbauend stellen sie eine Untersuchung vor, die die Nachfrage nach einer Unterform des Glampings - dem
Deep-nature-Glamping - unter die Lupe nimmt.
Das Buch richtet sich an Studium und Wissenschaft. Es ist zudem für die Campingwirtschaft sowie die Camping- und Tourismuspraxis eine spannende Lektüre.
<?page no="0"?> Sven Groß / Jana Culemann / Juliane Rebbe Glamping in Deutschland Angebot und Nachfrage eines naturtouristischen Konzepts <?page no="1"?> Glamping in Deutschland <?page no="2"?> Prof. Dr. Sven Groß Groß lehrt Management von Verkehrsträgern an der Hochschule Harz in Wernige‐ rode. Seit 2007 ist er Mitglied im New Zealand Tourism Research Institute (NZTRI) mit Sitz in Auckland, Neu‐ seeland. Jana Culemann studierte Tourism and Destination Management an der Hochschule Harz und setzte sich im Zuge ihrer Abschlussarbeit vertiefend mit dem Thema Glamping auseinander. Juliane Rebbe studiert und forscht an der Hochschule Harz und arbeitet neben ihrem Studium als Werkstu‐ dentin im Destinationsmarketing. <?page no="3"?> Sven Groß / Jana Culemann / Juliane Rebbe Glamping in Deutschland Angebot und Nachfrage eines naturtouristischen Konzepts UVK Verlag · München <?page no="4"?> DOI: https: / / doi.org/ 10.24053/ 9783739882116 © UVK Verlag 2022 ‒ ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Ver‐ vielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Fehler können dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autor: in‐ nen oder Herausgeber: innen übernehmen deshalb eine Gewährleistung für die Korrektheit des Inhaltes und haften nicht für fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diese Publikation enthält gegebenenfalls Links zu externen Inhalten Dritter, auf die weder Verlag noch Autor: innen oder Herausgeber: innen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind stets die jeweiligen Anbieter oder Betreibenden der Seiten verantwortlich. Internet: www.narr.de eMail: info@narr.de CPI books GmbH, Leck ISBN 978-3-7398-3211-1 (Print) ISBN 978-3-7398-8211-6 (ePDF) ISBN 978-3-7398-0607-5 (ePub) Einbandmotiv: © paulprescott72 · iStock Autorenportrait Sven Groß: © Hochschule Harz Autorenportrait Jana Culemann: © privat Autorenportrait Juliane Rebbe: © Teresa Münzberg Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: / / dnb.dnb.de abrufbar. www.fsc.org MIX Papier aus verantwortungsvollen Quellen FSC ® C083411 ® www.fsc.org MIX Papier aus verantwortungsvollen Quellen FSC ® C083411 ® <?page no="5"?> 9 11 1 12 2 17 2.1 17 2.2 20 2.3 26 2.4 29 3 31 4 35 4.1 35 4.2 36 4.3 37 4.3.1 38 4.3.2 43 4.3.3 47 4.3.4 51 4.4 60 4.5 64 5 66 5.1 66 5.2 69 5.3 72 5.4 73 5.5 74 Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Teil A | Angebot- und Nachfrage-Übersicht im Glamping . . . . . . . . . . . . Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Definition relevanter Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Definition von Glamping . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rechtliche Grundlagen für Camping- und Glampingplätze Verbraucher- und Unternehmensverbände . . . . . . . . . . . . . Forschungsstand zum Glamping . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angebotsseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glampingangebote in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glampingunterkunftsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unterkunftsformen im Detail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glampingkuppeln und Zelte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cottages und Hütten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wohnwagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weitere ungewöhnliche Glampingunterkünfte . . . . . . . . . . Anbieterformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hersteller von Glampingunterkünften . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachfrageseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bedeutung des Campingtourismus in Europa . . . . . . . . . . . Bedeutung des Campingtourismus in Deutschland . . . . . . Profil von Luxusreisenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Suchanfrage ‚Glamping‘ bei Google . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interesse und Kenntnis von Glamping . . . . . . . . . . . . . . . . . <?page no="6"?> 5.6 76 5.7 78 85 6 86 6.1 86 6.2 89 6.3 89 6.4 90 6.5 90 7 92 7.1 92 7.2 93 7.3 93 7.4 96 8 100 8.1 100 8.2 102 8.3 105 8.4 108 8.5 110 8.6 113 9 117 10 121 123 Push- und Pull-Faktoren der Nachfrage . . . . . . . . . . . . . . . . Nachhaltigkeit beim Glamping - Widerspruch oder umsetzbar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Teil B | Untersuchung zum (Deep-nature-)Glamping in Deutschland . . Methodik der eigenen Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundgesamtheit, Stichprobenziehung und Quotierungsmerkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fragebogenaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Probanden und Probandenauswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pretest und Erhebungszeitraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datenaufbereitung und Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Theoretische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Persönlichkeit in der Marktforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . Definition von Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anfänge des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit . . Aktueller Stand des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnisdarstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reiseverhalten der Befragten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kenntnis von und Verbindungen mit dem Begriff ‚Glamping‘ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interesse an einem (Deep-nature-)Glamping-Konzept . . . . Reiseverhaltensmerkmale für (potenziellen) Glampingurlaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausgestaltung eines Deep-nature-Glamping-Konzepts aus Sicht der Befragten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Limitierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Teil C | Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Inhalt <?page no="7"?> 11 124 127 144 149 Fazit und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anhang | Fragebogen Deep-nature-Glamping . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Inhalt <?page no="9"?> Vorwort Zum Thema Glamping sind wir über ein studentisches Projekt im Sommer‐ semester 2021 im Rahmen des Masterstudienganges „Tourism and Destina‐ tion Management“ an der Hochschule Harz gekommen. Ein Kooperations‐ partner hat um die Bearbeitung dieses Themas gebeten, was wir gerne umgesetzt haben. Die im Rahmen des sog. Destinationsprojektes erhobenen Daten sind in die vorliegende Veröffentlichung eingeflossen - und zwar im zweiten Teil. Im ersten Teil wird Grundwissen rund um das Thema Glamping vermittelt. Wie bei jeder Buchpublikation haben wir auch bei dieser Veröffentlichung Unterstützung von verschiedener Seite erhalten, die nicht alle einzeln genannt werden können. Daher gilt allen Unterstützern aus der Freizeit- und Tourismuswirtschaft, von Consultants, Organisationen, Vereinen und Verbänden, Forschungseinrichtungen und Hochschulen unser Dank für ihre Informationen, Tipps und Anregungen. Ein besonderer Dank geht an Larissa Dyrbus, die im Rahmen des Studie‐ rendenprojektes mitgearbeitet hat, und an Herrn Tobias Lange (M.A.), der bei der umfangreichen Datenauswertung der offenen Fragen, bei Recher‐ chen für einzelne Kapitel sowie bei der grafischen Umsetzung der ein oder anderen Abbildung und Tabelle beteiligt war. Außerdem ein herzliches Dan‐ keschön an Sarah Schreckenbach, die bei der Erstellung der Verzeichnisse und der formalen Gestaltung geholfen hat. Herrn Rainer Berger vom UVK Verlag danken wir für die abermalige verlegerische Betreuung - seine angenehme und hilfreiche Unterstützung erleichterte auch die Erstellung dieser Publikation. Auch sei dem Institut für Tourismusforschung (ITF) der Hochschule Harz gedankt, das mithilfe seiner finanziellen Unterstützung diese Publikation ermöglicht hat. Ferner sei darauf hingewiesen, dass alle Informationen in dieser Veröf‐ fentlichung dem Stand der Technik und der Wissenschaft entsprechend und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt wurden. Dennoch kann keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität sowie Exaktheit und daher auch keine Haftung für die Inhalte übernommen werden, unabhängig davon, zu welchem Zweck sie verwendet werden. <?page no="10"?> Das Buch richtet sich insbesondere an Studierende und Wissenschaftler in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, aber auch an Personen aus den Geo- und Planungswissenschaften, der Psychologie sowie den Wirtschafts‐ wissenschaften usw. Es ist zudem für Vertreter der Tourismus- und Cam‐ pingwirtschaft von Interesse. Wernigerode, im Juli 2022 Sven Groß, Jana Culemann und Juliane Rebbe Genderhinweis Aus Gründer der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwen‐ dung der Sprachformen männlich, weiblich und divers verzichtet. Alle Personenbezeichnungen in diesem Werk gelten für alle Geschlechter gleichermaßen. 10 Vorwort <?page no="11"?> Teil A | Angebot- und Nachfrage-Übersicht im Glamping <?page no="12"?> 1 Einleitung Die weltweite Tourismuswirtschaft erfährt zunehmend eine Untergliede‐ rung, d. h., es entstehen Angebote für spezifische Interessensgruppen und neue Tourismusformen. Eine bedeutende Veränderung sind die schnell wachsenden Sektoren des Naturtourismus (nature-based tourism, NBT) und Abenteuertourismus - in den westlichen Industriestaaten ist die Entwicklung hin zu noch mehr naturbasierten Aktivitäten während der Covid-19-Pandemie zu beobachten, da Reisende Abstände zu anderen Rei‐ senden, Natur und Erholung im Freien bevorzugen (mussten bzw. müssen) (vgl. Cater, 2006, S. 317ff.; Craig, 2021; Williams & Soutar, 2009, S. 413ff.). Zum einen spiegeln sich hierin gesamtgesellschaftliche Megatrends und Subtrends wider, wie bspw. in den sozialen Trends die Werte und Lifestyles. Hierzu zählen u. a. eine Individualisierung und ein Wunsch nach einzig‐ artigen, personalisierten und authentischen Erfahrungen. Zum anderen sind Touristen immer mehr daran interessiert, unberührte, einzigartige und weniger bekannte Ziele zu erkunden: „Today’s tourist is money rich/ time poor, individualistic, seeking unique, personal‐ ized and authentic experiences. Tourists are increasingly interested in participating in NBT activities as it helps them understand themselves better, achieve a sense of transformation and identity. Moreover, there is an increasing environmental awareness among them. […] [T]ourists are now interested in discovering and exploring untouched, unique and lesser-known destinations.“ (Elmahdy et al., 2017, S. 6ff.) Zu dieser Entwicklung passt die Bedeutung der Freizeitaktivität (der Deut‐ schen), sich in der Natur aufzuhalten und die Nachfrageentwicklung im Camping, die eine der am häufigsten genutzten Urlaubsaktivitäten im Freien ist. Im Jahr 2021 gibt mehr als jeder zweite Deutsche bei der „Tourismus‐ analyse“ an, sich regelmäßig (wenigstens einmal pro Woche) in der Natur aufzuhalten (vgl. Abb. 1). Im Ranking der Freizeitaktivitäten, die am meisten Spaß machen, liegt „Sich in der Natur aufhalten“ auf Platz 3 (nach „Zeit mit dem Partner verbringen“ und „Sex“). Und auch bei der Frage, welche Aktivität die Bürger in Zukunft gerne häufiger ausüben möchten, landet diese Beschäftigung weit vorn (vgl. Stiftung für Zukunftsfragen, 2021). <?page no="13"?> 1 Naturnaher Tourismus ist ein weit gefasster, umfassender Begriff, der alle Formen des Tourismus einschließt, bei denen die Natur oder die freie Natur die Hauptattraktion oder das Umfeld ist (vgl. Coghlan & Buckley, 2012). Ähnlich wird Naturtourismus als „eine Form des Reisens in naturnahe Gebiete verstanden, bei der das Erleben von Natur und Naturphänomenen im Vordergrund steht und die Hauptmotivation für den Besuch dieser Gebiete darstellt“ (Strasdas, 2001, S. 6; ähnlich auch Lumma & Groß, 2010, S. 116; Sand, 2018). 2 „Naturtourismus bietet Natur - zumindest als Kulisse - für eine Vielzahl touristischer, insbesondere auch sportlicher Aktivitäten, z. B. Tauchen, Klettern, Luftsport, Survival, Expeditions- und Abenteuertourismus.“ (BFN, 2009) 9% 10% 6% 21% 12% 25% 17% Seltener Mehrmals im Jahr Wenigstens einmal im Monat Mehrmals im Monat Wenigstens einmal die Woche Mehrmals die Woche Täglich Abb. 1: Bedeutung der Freizeitaktivität „Sich in der Natur aufhalten“ Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen, 2021. Abb. 1: Bedeutung der Freizeitaktivität „Sich in der Natur aufhalten“ | Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen, 2021. Aufgrund der Naturnähe kann Camping dem Naturtourismus bzw. natur‐ nahen Tourismus 1 zugeordnet werden. Camping wird als sog. Soft Adventure aber auch dem Abenteuertourismus zugeordnet und dieser wiederum wird (teilweise) dem Naturtourismus 2 zugeordnet (vgl. ATTA, 2010, S. 2; ATTA, 2013, S. 3; Gross, Sand & Berger, 2022; Schneider & Vogt, 2012, S. 708; O’Neill et al., 2010, S. 143). Innerhalb der Campingbranche ist in den letzten Jahren mehr und mehr eine Ausdifferenzierung zu verzeichnen - es gibt von einfachen Stellplätzen für Reisemobile bis hin zu Campingplätzen für mehrere Tausend Nutzer mit bspw. Animation, Pools, Sportplätzen und Wasserparks (z. B. Camping Adriatic als eine Marke der Valamar-Gruppe mit 15 Campinganlagen in Kroatien) eine breite Palette an Angeboten. Diese Entwicklung ist eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach komfortablen Aufenthalten in einer natürlichen Umgebung und auf den Wunsch, Zeit in gepflegten und gleichzeitig technologisch fortschrittlichen Orten zu verbringen (vgl. Cvelić-Bonifačić, Milohnić & Cerović, 2017, S. 102). 13 1 Einleitung <?page no="14"?> 3 Nicht zu verwechseln mit dem Begriff ‚Glamping‘: „Another new trend called Gamping has emerged in the camping sector, which is similar to the AirBnB concept. The name ‚gamping‘ is composed of two words: garden & camping. The idea is to camp directly in individuals’ garden.“ (Andrey et al., 2014, S. 4f.) 4 Erste Wohnwagen werden der Kultur der Hethiter in Kleinasien (ca. 1.500 Jahre v. Chr.) zugerechnet. Aber auch während der Chin-Dynastie in China (221 v.Chr.) soll es bereits Reisewagen gegeben haben. Sowohl in Aufzeichnungen aus dem römischen Reiseverkehr als auch im Mittelalter werden in mehreren historischen Quellen verschiedene Formen von Reisewagen erwähnt (vgl. Groß, 2017, S. 339f.; Hierhammer, 1996, S. 84f.; Widmann, 2006, S. 43). 5 Der Begriff des Marktes umfasst je nach Betrachtung einen konkreten „Ort, wo sich Anbieter und Nachfrager treffen, um Güter zu (ver)kaufen. Beispiele sind der Wochen‐ markt, Versteigerungen oder Messen und Ausstellungen, so z. B. die ITB-Internationale Tourismusbörse in Berlin, ein abstrakter Ort, eine gedankliche Konstruktion, bei der man sich vorstellt, alle Anbieter und Nachfrager einer Region (Ort oder Land) und/ oder eines Zeitraumes träfen […] unabhängig von Orts-, Zeit-, Informations-, Transport- oder anderen Problemen zusammen.“ (Freyer, 2015, S. 374) Eine dieser Ausdifferenzierungen ist das sog. Glamping 3 , was eine Wort‐ neuschöpfung aus den beiden Wörtern „Glamour“ (oder „Glamorous“) und „Camping“ ist - weitere Informationen finden sich im nachfolgenden Kapitel zu den Grundlagen. Auch wenn der konzeptionelle Startpunkt von luxuriösen, transportablen Unterkünften im (Hoch-)Mittelalter gesehen wird (z. B. im Osmanischen Reich und der Mongolei sowie den Stammes- und Kriegszügen dieser Zeit), wird der Beginn des „modernen“ Glampings im 20. Jahrhundert in luxuriösen Zelten bei Safaris in Afrika gesehen (vgl. Boscoboinik & Bourquard, 2012, S. 157f.; Brooker & Joppe, 2013, S. 4; Filipe, Amaral Santos & Barbossa, 2018, S. 113; Licul, Hrgovic & Cvelić Bonifačić, 2018, S. 626; Eremić, 2021, S. 63; Walter, Comino & Reimann, 2019, S. 314). 4 „This new form of accommodation started in Africa, and quickly spread to other countries in Asia, Oceania, North and South America, Middle East, and in recent years also strongly in Europe.“ (Boscoboinik & Bourquard, 2012, S. 158) Hiermit verbunden haben sich eine Vielzahl an Websites (z. B. glampingeuropa.de, glampings.de, yourglamping.com), Newsletter, Fachpu‐ blikationen, Publikationen (z. B. Alan Rogers „Introduction to Glamping Guide“ und „Glamping with Mary Jane: Glamour+Camping“ von MaryJane Butters), Zeitschriften (z. B. „International Glamping Business“) und Artikel in Fachzeitschriften etabliert. Inhaltlich orientieren sich die nachfolgenden Ausführungen zum Glam‐ ping und seinen Besonderheiten am System der touristischen Leistungen, um einen theoretischen Rahmen zu haben. Im Mittelpunkt steht dabei der Markt. Auf einem Markt 5 14 1 Einleitung <?page no="15"?> „nehmen Wirtschaftssubjekte (Anbieter und Nachfrager) miteinander Kontakt auf, um ihre Transaktionspläne (entweder Tausch oder Produktion) oder ihr Informations‐ bedürfnis zu verwirklichen. Getauscht werden sollen dabei Güter, Dienstleistungen und/ oder (Eigentums-)Rechte. Zu den Anbietern zählen auf den (Absatz-)Märkten die Produzenten und/ oder Eigentümer von Produkten bzw. Dienstleistungen (Unterneh‐ mer), zu den Nachfragern die Konsumenten bzw. Verbraucher (Haushalte).“ (Freyer, 2015, S. 375) Abb. 2: Das System der touristischen Leistungen Quelle: vgl. Freyer, 2015, S. 57. Volkswirtschaftlicher Bereich Umfeld Institutionen und Verbände Markt für touristische Leistungen Nachfrage Konsumenten Touristen Angebot Produzenten Tourismusindustrie Unternehmenspolitik von Tourismusbetrieben Betriebswirtschaftlicher Bereich Unternehmensstrategien Kennzahlen Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsstand Definition/ Abgrenzung Arten Entwicklung & Geschichte Politische Rahmenbedingungen des Staates und anderer Träger Abb. 2: Das System der touristischen Leistungen | Quelle: vgl. Freyer, 2015, S. 57. Wichtige Betrachtungsebenen im Rahmen einer Marktanalyse sind die Marktabgrenzung, die Marktstruktur und das Marktvolumen, wobei die Marktabgrenzung am Anfang aller (Markt-)Überlegungen steht. Eine Markt‐ abgrenzung geschieht v. a. nach räumlichen, zeitlichen, produktspezifischen und soziodemographischen Aspekten - in vorliegender Publikation insbe‐ sondere bezüglich der angebotenen Tourismusleistungen (z. B. Ausgestal‐ tung der Unterkunftsformen). Die Marktstruktur wird v. a. durch die am Markt auftretenden Anbieter und Nachfrager betrachtet. Das Marktvolumen lässt sich hinsichtlich des Umfangs der am jeweiligen Markt gehandelten Leistungen umschreiben. Geeignete Größen zur Bestimmung des Gesamt‐ marktes sind z. B. die in der Markttheorie üblichen Größen für das Markt‐ volumen nach Umsatz und Beschäftigten (vgl. Freyer, 2015, S. 378ff.). Hierfür konnten jedoch nur vergleichsweise wenig Daten gefunden werden. 15 1 Einleitung <?page no="16"?> Neben der reinen Marktbetrachtung ist auch eine Betrachtung der volks‐ wirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge notwendig, da der Markt die Schnittstelle dieser zwei Bereiche darstellt. Daher werden in vorliegender Publikation auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und die verschiedenen Institutionen und Akteure, die auf die Betriebe einwirken, be‐ handelt. Um diese Betrachtungen durchführen zu können, ist die Schaffung von wissenschaftlichen Grundlagen entscheidend. Eine Betrachtung der geschichtlichen Entwicklung kann außerdem wichtig sein. Die Ergebnisse dieser Grundlagenarbeit spiegeln sich in den Grundlagen und im aktuellen Forschungsstand wider. 16 1 Einleitung <?page no="17"?> 2 Grundlagen Da sich der Begriff ‚Glamping‘ aus zwei Begriffen zusammensetzt und so eine luxuriöse Art zu campen darstellt (vgl. Fernandes et al., 2021, S. 211), die den Komfort eines Hotels oder ähnlicher Unterkunftsformen mit dem privilegierten Kontakt zur Natur verbindet, werden neben ‚Glamour‘ die Begriffe ‚Camping‘ und ‚Luxus‘ erläutert. 2.1 Definition relevanter Begriffe a) Glamour Unter dem englischen Begriff ‚Glamour‘ ist in der deutschen Übersetzung ‚Glanz‘ zu verstehen. „As a word, glamour carries talismanic qualities. It has a sparkle and glow about it that enhance the people, objects, and places to which it is attached. Yet, the despite ubiquity of the term, glamour is notoriously difficult to define. Everyone has an idea of what they think it means but few know where it comes from and why it is so tantalizing to so many. […] Glamour is often presented as a quality mainly attaching to women.“ (Gundle, 2008, S. 2f.) b) Luxus Auch eine Definition von Luxus ist aufgrund der Vielfalt an Definitionen, der Subjektivität und Situationsabhängigkeit sowie den individuellen Be‐ dürfnissen und Erfahrungen der Verbraucher schwierig (vgl. Hennigs et al., 2015, S. 922). Hinzu kommt, dass es kulturelle Unterschiede gibt und sich der Begriff über Jahrhunderte hinweg verändert hat. In einigen Ländern, wie z. B. Russland, ist Luxus eher durch äußere Attribute definiert, während in anderen Ländern, u. a. Deutschland, Luxus eher zurückhaltend nach außen gezeigt wird (vgl. Krause 2019, S. 244; Steinecke, 2019, S. 12). <?page no="18"?> „Zum einen sind die Vorstellungen von Luxus subjektiv und relativ. Sie basieren vor allem auf den finanziellen Möglichkeiten der Nachfrager sowie ihren persönlichen Ansprüchen und Erfahrungen. […] Zum anderen ist der Luxusbegriff zeitgebunden und wandelbar. Was früher einmal als luxuriös und exklusiv betrachtet wurde, ist inzwischen alltäglich und ubiquitär. In den Palast-Hotels des 19. und frühen 20. Jahrhunderts galten z. B. elektrische Beleuchtung, fließend warmes Wasser in den Badezimmern, Zentralheizung und Telefone noch als besonderer Komfort. Gegenwärtig gehören Toiletten und Dusche, Flat Screen-TV und WLAN selbst in Zwei- und Drei-Sterne-Hotels zur Standardausstattung.“ (Steinecke, 2019, S. 12) Das Konzept des Luxus wird in der wissenschaftlichen Literatur häufig mit Qualität (z. B. Antonioli Corigliano & Bricchi, 2019, S. 156; Husic & Cicic, 2009), Prestige (z. B. Vigneron & Johnson, 2004), Eleganz (z. B. Antonioli Corigliano & Bricchi, 2019, S. 156), Exklusivität (z. B. Berthon et al., 2009; Antonioli Corigliano & Bricchi, 2019, S. 156), Preiswertigkeit (z. B. Truong et al., 2009), individueller (z. B. Tynan et al., 2010) und sozialer Sinnhaftigkeit (z. B. Berthon et al., 2009; Kapferer & Bastien, 2009) verbunden. Diese und weitere Merkmale von Luxusprodukten bzw. -dienstleistungen sind in der nachfolgenden Abbildung zusammenfassend dargestellt. Abb. 3: Merkmale von Luxusprodukten bzw. -dienstleistungen Quelle: vgl. Steinecke, 2019, S. 13. Merkmale von Luxusprodukten/ -dienstleistungen Hohes Preisniveau Extravaganz/ Exzess/ Eleganz Produktphilosophie/ Markencharakter Innovation/ Leadership Eliten/ Prominente als Kunden Professionelles Management Limitierung des Angebots/ Exklusivität Storytelling ( Brand Heritage/ Mythen) Statussymbol/ Zusatznutzen/ Prestige Hochwertige Qualität (Material, Design, Service) Individuelle Sinnhaftigkeit Soziale Sinnhaftigkeit Abb. 3: Merkmale von Luxusprodukten bzw. -dienstleistungen | Quelle: vgl. Steinecke, 2019, S. 13. 18 2 Grundlagen <?page no="19"?> 6 Es wird auch als Überbegriff camping & outdoor hospitality eingeführt (vgl. Brooker & Joppe, 2013, S. 2). Es gibt aber auch vereinfachte Sichtweisen, wie das „Wörterbuch der Soziologie“ zeigt: „Konsum oder Aufwand, der - nach kulturell wandelbaren und histor. wie regional spezifischen Normvorstellungen - das sozial Not‐ wendige und Übliche übersteigt.“ (Hillmann, 2007, S. 515) Es kann hierbei zwischen „quantitativen“ (das Mehr als das Notwendige) und „qualitativen“ Formen des Luxus (Verfeinerung des Notwendigen, z. B. Seide statt Leinen) unterschieden werden. „Beide Varianten ‚sind in Wirklichkeit meist vereinigt‘, letztere aber gewinnt […] in hoch entwickelten Zivilisationen, zumal in der ‚westlichen‘, tendenziell die Oberhand. Was verbindet beide Luxusarten? Da drängt sich […] das ‚knappe Gut‘ auf, wobei ‚Gut‘ hier ganz allgemein, nicht nur im wirtschaftswissenschaftlichen und nicht nur materiellen Sinn zu verstehen ist. Luxus wäre dann schlicht ein Synonym für knappes Gut.“ (Spode, 2019, S. 59) Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Luxus als Überfluss eines knappen Gutes verstanden wird und in einer modernen Definition meist immateriell ist, auch wenn sich die Definition dessen, was knapp ist, stetig verändert. „Das moderne Verständnis von Luxus baut auf sechs wesentlichen Pfei‐ lern auf. Zu diesen gehören Raum, Zeit, […] personifizierte Servicekonzepte, Sicherheit (allem voran Schutz vor Verletzung der Privatsphäre und Daten‐ sicherheit), Gesundheit und Exklusivität.“ (Aeberhard, 2019, S. 231, siehe hierzu auch Correia et al., 2020, S. 953; Ruetz & Aeberhard, 2018, S. 138ff.) c) Camping Zum Begriff Camping gibt es unterschiedliche Definitionsansätze, da mit dem Begriff in den verschiedenen Regionen der Welt andere Inhalte verbun‐ den werden (vgl. Brooker & Joppe, 2013, S. 2). 6 Im deutschsprachigen Raum wird unter Camping folgendes verstanden: „Ein zum Zweck der Erholung überwiegend im Freien ausgeführtes Leben (Urlaub und Naherholung) mit zeitweiligem Aufenthalt in einer transportablen Unterkunft (Zelt, Wohnwagen, Caravan, Wohn-/ Reisemobil, Motorcaravan, Mobilheim, Wohncontainer).“ (Rast & Datzer, 2006, S. 9) 19 2.1 Definition relevanter Begriffe <?page no="20"?> 7 Weitere Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum lauten wie folgt: Camping ist „ein zum Zweck der Erholung im Freien geführtes Leben (Urlaub und Naherholung) mit zeitweiligem Aufenthalt in einer transportablen Unterkunft (Zelt, Wohnwagen, Reise‐ mobil)“ (DFV, 1985, S. 1). „Camping oder Campingtourismus umfasst im Allgemeinen den Aufenthalt in Zelten, Wohnwagen oder Reisemobilen zum Zweck der Freizeitbzw. Urlaubsgestaltung.“ (Luft, 2007, S. 36) Camping wird betrachtet als „die hausun‐ gebundene, mobile Form des Freizeitwohnens in selbst mitgeführten Unterkünften. Camping wird in der Regel auf dafür eingerichteten und mit einer gewissen Sanitär- und Versorgungsinfrastruktur ausgestatteten Plätzen ausgeübt, wobei als Unterkünfte Zelte, Wohnwagen als Anhänger oder mit eigenem Antrieb dienen können“ (Leser, 2014, S. 141). Ähnlich wird es auch in anderen Quellen definiert 7 , wobei das Dauercam‐ ping nicht zum Camping im eigentlichen Sinne gehört und z. T. (mehr oder weniger fest installierte) Unterkünfte ausgeschlossen werden: „Camping ist die hausungebundene, mobile Form des Freizeitwohnens in selbst mitgeführten Unterkünften. Camping wird in der Regel auf dafür eingerichteten und mit einer gewissen Sanitär- und Versorgungsinfrastruktur ausgestatteten Camping‐ plätzen ausgeübt, wobei als Unterkünfte Zelte, Wohnwagen als Anhänger oder mit eigenem Antrieb (Wohnmobil) dienen können.“ (Widmann, 2021, S. 161f.) Camping(-tourismus) wird in Bezug auf die Art der mitgeführten Unterkunft nach Zelt, Reise-/ Wohnmobil und Wohnwagen unterschieden, wobei als Überbegriff für Wohnmobile (auch Reisemobile genannt) und Wohnwagen (auch Caravans genannt) der Begriff ‚Caravaning‘ genutzt wird (vgl. Abb. 4). Allen Ansätzen gemein ist, dass Camping eine Form der Freizeitgestal‐ tung im Freien ist, die z. T. Aktivität und z. T. Unterkunft darstellt. Darüber hinaus herrscht weitgehende Einigkeit, dass das Dauercamping nicht zum Camping im engeren Sinne zählt und es neben dem (Zelt-)Camping weitere Formen der Unterkunft gibt. Letztere umfassen v. a. Wohnmobile und Wohnwagen (vgl. Brooker & Joppe, 2013, S. 1f.; Widmann, 2021, S. 162). 2.2 Definition von Glamping Aufbauend auf den zuvor dargestellten Begriffsabgrenzungen gibt es meh‐ rere Definitionsansätze von Glamping - als alternative Bezeichnungen werden u. a. auch die Begriffe ‚Boutique-Camping‘, ‚Luxuscamping‘, ‚Kom‐ fortcamping‘ und ‚Nobelcamping‘ genutzt. In der akademischen Literatur 20 2 Grundlagen <?page no="21"?> Abb. 4: Abgrenzung von Camping Quelle: Widmann, 2006, S. 42. Camping Touristisches Camping Dauercamping Teilmobiles Freizeitwohnen Zelt Wohnmobil Wohnwagen Camping Caravaning Unterscheidung nach Art des Bindungsverhältnisses Unterscheidung nach Art der mitgeführten Unterkunft Abb. 4: Abgrenzung von Camping | Quelle: Widmann, 2006, S. 42. lassen sich die nachfolgenden Ansätze finden - daneben gibt es Definitionen in Wörterbüchern („Dictionary“), die vollständigkeitshalber in nachfolgen‐ der Tabelle mitangeführt werden. Autor Definition Keywords Ahn & Lee, 2015, S. 12 perfekte Kombination von Natur und Luxus, aber auch Kritik, da die authen‐ tischen Werte des traditionellen Cam‐ pings abgeschwächt werden - Kombination von Natur und Luxus - Abschwächung der au‐ thentischen Werte des traditionellen Campings Adamovich et al., 2021, S. 1438 Glamping ist Aktivität im Freien, die direkten Zugang zur Natur bietet und den Aufenthalt in einzigartigen, vor‐ bereiteten Unterkünften ermöglicht, zu denen Zeltkonstruktionen wie Zelte, Jurten und Nichtzeltkonstruk‐ tionen wie Geodome, Schäferhütten und Baumhäuser gehören können. Glamping bietet mehr Komfort, Aus‐ stattung und Annehmlichkeiten als traditionelles Camping und die Mög‐ lichkeit zusätzlicher Dienstleistungen und Aktivitäten, um das Gesamterleb‐ nis der Gäste zu verbessern. Glamping bietet Privatsphäre und erfüllt das Be‐ dürfnis, dem Alltag zu entfliehen. - Freizeitaktivitäten in der und direkter Zugang zur Natur - einzigartige, vorberei‐ tete Unterkünfte - mehr Komfort, Ausstat‐ tung und Annehmlich‐ keiten als beim traditio‐ nellen Camping - Möglichkeit zusätzli‐ cher Dienstleistungen und Aktivitäten - Privatsphäre - Flucht aus Alltag 21 2.2 Definition von Glamping <?page no="22"?> Autor Definition Keywords Brochado & Pereira, 2017, S. 77 Übergangsform zwischen Outdoor- und Indoorgastgewerbe, bei der Un‐ ternehmer Innovationen durch die Kombination von komfortablen Un‐ terkünften mit Outdoorerlebnissen geschaffen haben - Übergangsform zwi‐ schen Outdoor- und In‐ doorgastgewerbe - Kombination von kom‐ fortabler Unterkunft mit Outdoorerlebnissen Walter, Co‐ mino & Reimann, 2019, S. 313 Glamping besteht aus besonders lu‐ xuriösen oder zumindest innovativen Mietunterkünften auf Campingplät‐ zen, häufig gepaart mit einem gehobe‐ nen Service und eingebettet in ein an‐ sprechendes Ambiente; es geht somit um ein Natur- und Campingerlebnis bei gleichzeitigem Luxus und Komfort - besonders luxuriöse oder innovative Unter‐ künfte auf Camping‐ plätzen - gehobener Service und ansprechendes Ambi‐ ente - Natur- und Campinger‐ lebnis bei gleichzeitigem Luxus und Komfort Nichtwissenschaftliche Definitionen und Definitionen studentischer Ausarbeitungen Andrey et al., 2014, S. 5 Glamping ist neuer Trend im Out‐ doortourismus, der Luxus und Natur, Komfort und Respekt für die Umwelt verbindet und Exklusivität und Ein‐ zigartigkeit bietet, indem es eine Un‐ terkunft „außerhalb der Norm“ bietet, sowohl wörtlich als auch im übertra‐ genen Sinne - Verbindung von Luxus und Natur, Komfort und Respekt für Umwelt - Exklusivität - Einzigartigkeit - Unterkunft „außerhalb der Norm“ Cambridge Dictionary, 2021 Art des Campings, die komfortabler und luxuriöser ist als traditionelles Camping - komfortabler und luxu‐ riöser als traditionelles Camping Miguel & Henriques, 2016, zitiert nach Fern‐ andes et al., 2021, S. 212 drei Säulen einer Definition: - Beherbergungsform, die auf Cam‐ ping basiert und mit Luxus und Komfort verbunden ist - Veränderung der traditionellen Wahrnehmung, die eine Erfahrung für den Ort und die Bedingungen, die zur Verfügung gestellt werden, schafft - einzigartiges Erlebnis durch an‐ dere Art des Campings, das Natur und Komfort eines personalisier‐ ten Beherbergungsangebotes ver‐ bindet - auf Camping basierende Beherbergungsform - Luxus und Komfort - einzigartiges Erlebnis - verbindet Natur und Komfort eines persona‐ lisierten Beherbergung‐ sangebots - veränderte traditionelle Wahrnehmung 22 2 Grundlagen <?page no="23"?> Autor Definition Keywords Oxford Dictionary, 2021 Art von Camping, bei der Zelte und andere Arten von Unterkünften, Aus‐ stattung usw. verwendet werden, die komfortabler und teurer sind als die, die üblicherweise für das Zelten ver‐ wendet werden - komfortablere Zelte und andere Unterkünfte - höherwertige Ausstat‐ tung als beim Camping Leci Saká‐ čová, 2013, S. 25 Glamping ist luxuriöses Camping in außergewöhnlicher natürlicher Um‐ gebung. Es zeichnet sich durch Kom‐ fort und hochwertige Dienstleistun‐ gen aus, zu denen Möglichkeit gehört, viele abenteuerliche Aktivitäten aus‐ zuprobieren, leckeres Essen zu essen und köstliche Getränke zu genießen. Es ist eine Möglichkeit, auf umwelt‐ freundliche Weise dem Alltag zu ent‐ fliehen und zu entspannen. - Luxuscamping - außergewöhnliche na‐ türliche Umgebung - Komfort und hochwer‐ tige Dienstleistungen - abenteuerliche Aktivitä‐ ten - köstliche Speisen/ Ge‐ tränke - Flucht vor dem Alltag und Entspannung - umweltfreundlich Tabelle 1: Definitionen von Glamping im Überblick. Neben den Definitionsansätzen lassen sich Assoziationen mit dem Begriff ‚Glamping‘ in der Literatur finden. Glamping wird hierbei eher mit ver‐ steckten Orten, anderen kultureller Gegebenheiten („Settings“) und weit entfernten Zielen assoziiert, und zwar mit traditionelleren Glampingange‐ boten (z. B. in der afrikanischen Wüste oder in Savannengebieten). „It seems that glamour and luxury will work better when combined with an exclusive and quite different location.“ (Filipe et al., 2018, S. 116) Zusammenfassend zeigt sich, dass es die eine Definition von Glamping nicht gibt und zukünftig auch schwerlich geben wird. Trotzdem ist es wichtig, sich mit den Definitionsansätzen auseinanderzusetzen und eine Abgrenzung für die eigene Untersuchung zugrunde zu legen. In der vorliegenden Publikation wird im empirischen Teil das sog. Deep-nature-Glamping als Unterform des Glampings in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt. Hierfür konnten von den Autoren keine Definitionen gefunden werden. Folglich wird anlehnend an ein vorhandenes Angebot in den USA und aufbauend auf den vorherigen Ausführungen eine Definition abgeleitet. Beim Konzept von Tentrr Signature können Nutzer alleinstehende Zelte auf Privatgrundstücken in den USA mieten. Dieses auch als 23 2.2 Definition von Glamping <?page no="24"?> „Airbnb des Campings“ bezeichnete Konzept bietet im Jahr 2022 mehr als 1.000 „Tentrr-Campsites“ an und hat nach Unternehmensangaben mehr als 15.000 zufriedene Nutzer (vgl. Talty, 2019; Tentrr, 2022). Die Aufgaben zwischen Tentrr und dem sog. „Camp-Keeper“ sind wie folgt aufgeteilt: Tentrr stellt das Zelt bereit, liefert und baut es auf. Neben der Bereitstel‐ lung der Buchungsplattform wird u. a. das Marketing (z. B. Aufnahme professioneller Fotos, Zusammenarbeit mit über 30 Buchungsplattformen, Hilfe bei der Erstellung des Grundstücksprofils), ein 24/ 7-Support und eine Versicherung angeboten. Der Camp-Keeper muss dagegen die Pflege des Kalenders übernehmen und das Grundstück für mindestens 80 Nächte bereitstellen, Reservierungen bestätigen bzw. ablehnen, das Grundstück für die Ankunft der Gäste vorbereiten, die Kontrolle des Grundstücks nach dem Check-out der Gäste, den Abbau und die Lagerung des Zelts am Ende der Saison sowie den Zeltaufbau zu Saisonbeginn übernehmen (vgl. Groß & Sand, 2022, S. 78f.; Tentrr, 2022). Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale für die Grundstücke sind in den USA nachfolgend aufgelistet (vgl. Groß & Sand, 2022, S. 78f.; Tentrr, 2022): ● mindestens 2 Hektar groß, am besten 4 Hektar, ● Gewährleistung der Privatsphäre (private Lage, nicht einzusehen von Häusern oder Straßen, kein Straßenlärm, generell keine Störungen), ● natürliche Besonderheiten (z. B. Teich, Fluss, Aussicht, abgeschiedene Wiese, Wälder), ● Erreichbarkeit innerhalb von 2 Stunden von einem (größeren) Stadtge‐ biet aus, ● Möglichkeit, Wasser bereitzustellen und nachzufüllen. ● Neben einem Zelt auf einer Plattform sollte ein Bett, Nachtschränke, Stühle, Feuerstelle, Picknicktisch, Zustellzelt, Tentrr-Toilette, Heizung, Solardusche, Wassercontainer, Mülleimer und Feuerlöscher zur Verfü‐ gung stehen. Die abgeleitete Definition des Deep-nature-Glamping lautet wie folgt: Es wird eine Unterkunft (z. B. Zelt) in der abgelegenen Natur gemietet und vor Ort gibt es keine anderen Gäste, so dass Campingund/ oder Glampingplätze ausgeschossen sind. Die Unterkunft ist beheizt und steht auf einer Holz‐ plattform. Die Ausstattung besteht v. a. aus Betten und Nachttischen sowie einer Kochmöglichkeit (z. B. in Form eines Römerofens). Zusätzlich ist auf dem Grundstück eine Feuerstelle, Müllentsorgungsmöglichkeiten, ein Was‐ sertank, eine Solardusche und eine Campingtoilette mit Toilettenbeuteln 24 2 Grundlagen <?page no="25"?> vorhanden. Weitere Serviceleistungen, wie Bettwäsche, Geschirr, Frühstück und Sportgeräte können je nach Unterkunft dazu gebucht werden. Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Angebote. Sawday’s Canopy & Stars ist z. B. in acht Ländern (Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen, Spanien, Portugal und Schweden) aktiv und bietet ver‐ schiedenste Unterkunftsformen an (vgl. Sawday’s Canopy & Stars Ltd.). In der Schweiz gibt es das Angebot Million Stars Hotel, bei dem mehr als 50 Übernachtungsmöglichkeiten von der Schweiz Tourismus, der nationalen Marketing- und Verkaufsorganisation der Schweiz, angeboten werden. Je nach Höhenlage und „Outdoorcharakter“ sind die Million-Stars-Übernach‐ tungsangebote nur in den Sommermonaten oder auch im Winter, Frühling und Herbst buchbar (vgl. Hirschi, 2021). In Deutschland gibt es bspw. die Firma sleeperoo GmbH, die als Fallstudie genauer dargestellt wird. Fallstudie | sleeperoo Im Jahr 2017 wurde die sleeperoo GmbH von Karen Löhnert gegründet. Nach einer Testphase ging das Unternehmen im Mai 2018 in Betrieb (vgl. sleeperoo GmbH, 2022a). Setting Es kann sowohl draußen in der Natur übernachtet werden, bspw. am See, in den Bergen oder auf Feld und Wiese, aber auch im Schlosspark Oranienburg, Museumshöfen oder an Deck des Museumsschiffs Rostock (vgl. sleeperoo GmbH, 2022b). Zudem werden Indoorübernachtungen, überwiegend mit kulturellem Bezug, angeboten. Hierzu gibt es z. B. Angebote für Übernachtungen in Museen, Kletterparks, Thermen und in der Europapassage Hamburg (vgl. sleeperoo GmbH, 2022c). Dieses Glamping-Konzept beruht entsprechend nicht auf der Annahme, dass Glamping zwangsläufig in einer naturnahen Umgebung stattfinden muss, sondern dass es auf eine besondere Umgebung ankommt. Unterkunftsform, Ausstattung und Serviceleistungen Übernachtet wird im sog. Schlaf-Cube bzw. Sleep Cube. Dabei handelt es sich um einen zeltähnlichen Würfel im innovativen und futuristischen Design. Der Cube ist ca. 12 m 3 groß, besteht aus wetterfestem Material und verfügt über Panoramafenster auf jeder Seite des Würfels (inkl. Dach zur Sternbeobachtung). Die Kunden liegen auf einer 1,60 m breiten und 2 m langen Matratze, die Platz für zwei Erwachsene (bzw. 25 2.2 Definition von Glamping <?page no="26"?> 8 Das nicht durchgehende Anbieten von weniger als drei Stellplätzen ist meist problemlos und ohne Registrierung als Campingplatz möglich, solange der Grund nicht in einem Schutzgebiet liegt (vgl. Pitchup Ltd., 2022). zusätzlich für ein kleines Kind) bietet. An Ausstattung sind Bettzeug, eine Sojaölkernmatratze, stromsparende LED-Beleuchtung, ein Schrank mit abschließbarem Fach, Schuhfach und Ablagefläche sowie einige Snacks in Bioqualität vorhanden. Sanitäranlagen werden nicht direkt von sleeperoo zur Verfügung gestellt, sind jedoch i. d. R. in einer Entfer‐ nung von 100 bis 500 Metern zum Cube zu finden (vgl. sleeperoo GmbH, 2022d). Auch weitere Serviceleistungen werden von sleeperoo nicht in das Angebot integriert. Beim Aufenthalt stehen außerdem Privatsphäre der Gäste und weitere Aktivitäten in der Umgebung im Vordergrund. Ersteres wird gewährleistet, indem die Cubes in einem separaten Be‐ reich aufgestellt werden, die lediglich für die Gäste zugänglich sind (vgl. sleeperoo GmbH, 2022e). Über Aktivitäten in der Umgebung wird beim jeweiligen Übernachtungsangebot auf der Website informiert. Zielgruppe Die Kommunikation der Angebote richtet sich v. a. an Paare („Entspan‐ nung & Romantik“), an Freunde („sleeperoo4friends“) und an Personen, die mit ihren Haustieren verreisen möchten („sleeperoo4pets“). In der Kommunikation und der Vermarktung werden v. a. die Aspekte Entspannung, Natur und Kultur hervorgehoben. Sleeperoo vermarktet dabei ausschließlich eigene Erlebnisangebote (vgl. sleeperoo GmbH, 2022 f). 2.3 Rechtliche Grundlagen für Camping- und Glampingplätze Die rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorgaben an Campingplätze 8 - und damit auch an Glampingplätze - sind in den meisten deutschen Bun‐ desländern in der jeweiligen Camping- und Wochenendplatzverordnung (z. B. in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt die „CWVO - Verord‐ nung über Campingplätze und Wochenendplätze“ oder in Niedersachsen die „CPl-Woch-VO - Verordnung über Campingplätze, Wochenendplätze 26 2 Grundlagen <?page no="27"?> 9 Vor dem Einreichen eines Bauantrages kann es sinnvoll sein, mit dem Bauamt abzu‐ klären, ob die avisierte Fläche nicht im Außenbereich bzw. in einem Schutzgebiet (z. B. Landschaftsschutzgebiet) liegt. Es kann auch sinnvoll sein, dass zunächst eine Bauvoranfrage gestellt wird, da diese einerseits einzelne Fragen vor Einreichung eines Bauantrages verbindlich klären kann und andererseits kostengünstiger als der Bauantrag selbst ist (vgl. Landkreis Harz, 2022). und Wochenendhäuser“) festgelegt, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausfallen. Sie definieren alle nötigen Grundlagen und Vor‐ aussetzungen, welche ein derartiger Platz erfüllen muss. Dazu zählen u. a. die Gestaltung der Platzordnung, der Zufahrtsstraße, des Geländes, der sanitären Anlagen und der Beleuchtung, die Versorgung mit Trinkwasser, Frisch- und Abwasseranschlüsse, die notwendige Beschilderung, die zu ergreifenden Brandschutzmaßnahmen, die Entsorgung von Abwasser und Abfällen, das Vorgehen bei Verstößen gegen die Platzordnung sowie die Gestaltung von Einrichtungen wie Waschräumen, Toiletten- und Duschräu‐ men. Für die Eröffnung eines Campingplatzes sind verschiedene rechtliche Pflichten zu beachten, wovon ausgewählte Themen nachfolgend kurz dar‐ gestellt werden. In Deutschland sind Camping-/ Glampingplätze rechtlich gesehen „bauliche Anlagen“, „die der Genehmigung durch die zuständigen Behörden bedürfen. Erste Anlaufstelle ist die zuständige Kommune. Denn nur eine genehmigte Anlage bietet Rechts- und Investitionssicherheit. Als erster Schritt wären die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen gem. § 29 BauGB zu klären. […] Die Anlage erfordert aufgrund ihres Charakters (Camping) und der Erschließung eine bauplanungsrechtliche Absicherung als Sondergebiet Camping gem. § 10 BauNVO. In diesem Fall wäre dem Planerfordernis durch Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes abzuhelfen, sofern nicht schon ein entsprechender Bebauungsplan existiert. Eine Genehmigung wäre dann auf Grundlage des § 30 BauGB und nach den herrschenden landesrechtlichen Vorschriften (Bauordnungsrecht und ggfs. entsprechende Verord‐ nungen hierzu) bei der zuständigen Baugenehmigungsbehörde zu beantragen.“ 9 (DTV, 2021, S. 25) Darüber hinaus sind bspw. eine Gewerbeanmeldung und damit ein Ge‐ werbeschein nötig: Ein Campingplatz ist ein stehendes Gewerbe (Titel II GewO), dessen Eröffnung bei der Behörde gemeldet werden muss (§ 14 Abs. 1 GewO). Das Gewerbeamt informiert üblicherweise im Anschluss weitere Behörden, wie etwa das Finanzamt, das Amtsgericht (v. a. Han‐ 27 2.3 Rechtliche Grundlagen für Camping- und Glampingplätze <?page no="28"?> delsgerichtseintrag, der von der gewählten Gewerbeform abhängig ist), die Berufsgenossenschaft sowie die Industrie- und Handelskammer (IHK) über die Anmeldung. Im Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) ist festgelegt, dass die IHKs die Interessen der ihnen zugehörigen Gewerbetreibenden ihres Bezirkes vertreten und die gewerbliche Wirtschaft fördern (§ 1 Abs. 1 IHKG). Cam‐ pingplatzbetreiber sind, sofern zur Gewerbesteuer veranlagt, verpflichtet, Mitglied der örtlichen Industrie- und Handelskammer zu werden (§ 2 Abs. 1 IHKG). Sofern auf einem Camping-/ Glampingplatz Mitarbeiter beschäftigt werden sollen, wird eine Betriebsnummer benötigt, damit die Mitarbeiter bei der Kranken-, Renten- und Sozialversicherung angemeldet werden können. Als Arbeitgeber muss bei der Bundesagentur für Arbeit elektronisch eine Betriebsnummer beantragt werden (§ 18i Abs. 1 SGB IV). Die gewerblichen Berufsgenossenschaften sind für die Unfallversicherungen von Unterneh‐ men sowie deren Mitarbeiter zuständig (§ 114 Abs. 1, § 121 Abs. 1 SGB 7). Bei Campingplätzen ist die zuständige Behörde die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Neben den angeführten Behörden gibt es weitere wichtige Stellen. Dazu zählen v. a. das Gesundheitsamt und die Gewerbeaufsicht sowie die da‐ mit verbundenen Vorschriften für den Umwelt-, Arbeits- und Verbraucher‐ schutz. Beide fallen in den Zuständigkeitsbereich der Länder, weshalb sich ihre Kompetenzen je nach Region unterscheiden (§ 139b Abs. 1 GewO; § 54 Abs. 1 IfSG). Das Gesundheitsamt, welches für die hygienische Über‐ wachung des Camping-/ Glampingplatzes zuständig ist (§ 2 IfSG), ist v. a. bei einem Angebot von Restaurants, Supermärkten oder Schwimmbecken wichtig (§ 37 Abs. 3, § 43 Abs. 1-5 IfSG). Auch die Abwasserbeseitigung un‐ terliegt der infektionshygienischen Überwachung der zuständigen Behörde (§ 41 Abs. 1 IfSG). Das Ordnungsamt (kann unterschiedliche Namen tragen) ist mit vielfäl‐ tigen Aufgaben betraut und wird z. B. (meist) benötigt, wenn für das Ausschenken von Alkohol eine Erlaubnis eingeholt werden möchte (§ 1 und 2 Abs. 1-2 GastG). Als Unterstützung für Konzeption, Planung, Umbau, Erweiterung, Lei‐ tung, Betrieb usw. eines Glampingangebots gibt es spezialisierte Unterneh‐ men, wie z. B. Glamping Advisors, Outstanding - the new way of camping und WYRD Gastro GmbH. Von diesen Unternehmen werden verschiedene Beratungsleistungen, Machbarkeitsstudien und Businesspläne, Marketing‐ strategien und -instrumente, Vorabstudien usw. angeboten, die je nach 28 2 Grundlagen <?page no="29"?> finanziellen Rahmen, Vorkenntnissen usw. in Anspruch genommen werden können. 2.4 Verbraucher- und Unternehmensverbände Der Deutsche Camping-Club e. V. (DCC) mit Sitz in München hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1948 zu einem der größten Campingfachverbände für Caravan-, Motorcaravan- und Zelttouristen in Deutschland entwickelt. Mit dem Ziel, die Campingbewegung in Deutschland und Europa zu för‐ dern, ist der Verein ein Zusammenschluss von Campern, deren Aufgabe die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber Behörden und Verbänden darstellt. Den Handlungsschwerpunkt der Campingorganisation bildet die touristische Beratung sowie Kauf- und Rechtsberatung (vgl. DCC e. V., 2022). Der im Jahre 1903 gegründete Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V. (ADAC) mit Sitz in München ist europaweit der größte und weltweit der drittgrößte Automobilclub. Als einer der bekanntesten Verbraucherver‐ bände ist er auf die Wahrnehmung und Förderung der Interessen des Kraftfahrtwesens, des Motorsports und des Tourismus bedacht. Der ADAC hat bspw. die ADAC-Klassifikation (Inspektion von 5.500 Campingplätzen in Europa und Vergabe von Sternen) entwickelt und gibt den „ADAC Camping‐ führer“ mit den Printausgaben Nord- und Südeuropa heraus (beigelegt ist die ADAC Campcard). Letzterer ist digital verfügbar in der ADAC Camping- und Stellplatzführer App (vgl. ADAC e. V., 2022a; ADAC e. V., 2022b). Im Jahre 2017 wurde PiNCAMP als Campingportal vom ADAC gegrün‐ det, wobei der offizielle Launch des Portals im November 2018 erfolgte. Campinginteressierte können bei PiNCAMP online Informationen über 10.000 Campingplätze einholen und auch Reservierungen tätigen. Mehr als 2.000 Plätze in verschiedenen Ländern Europas können direkt gebucht werden und Mitte 2022 lassen sich über 280 Glampingangebote in mehreren europäischen Ländern finden (vgl. ADAC, 2022b). Der im Jahre 2000 gegründete Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e. V. (BVCD) mit Sitz in Berlin gilt als Dachverband für Campingunternehmen in Deutschland. Sein Ziel ist die Interessenvertretung von elf Campingverbänden aller Bundesländer, so dass mehr als 1.200 Cam‐ pingplätze, auch Glampinganbieter, in Deutschland gegenüber Behörden, Verbänden und anderen Institutionen vertreten werden. Weitere Ziele sind bspw. der Einsatz für fachliche, bildungspolitische und wirtschaftliche 29 2.4 Verbraucher- und Unternehmensverbände <?page no="30"?> Belange. Des Weiteren betreut, informiert und berät er seine Mitglieder in allen Fragen, die im Zusammenhang mit dem Campingwesen stehen. Letztlich wird die Etablierung des Campingtourismus als hochwertige Form der Urlaubs- und Freizeitgestaltung genannt. Handlungsschwerpunkte bil‐ den die Lobbyarbeit, die Qualitätssicherung und -förderung sowie das Marketing. Eine Vielzahl von Kooperationspartnern, wie der Deutscher Tourismusverband e. V. (DTV), der Caravaning Industrie Verband e. V. (CIVD) oder der Deutscher Caravaning Handels-Verband e. V. (DCHV), unterstützen den Bundesverband bei seinen Aktivitäten (vgl. BVCD, 2022). Auf europäischer Ebene ist v. a. die European Federation of Campingsite Organisations and Holiday Park Associations (EFCO&HPA) zu nennen, der im Jahr 2022 Mitglieder in 23 europäischen Ländern hat. Sie ist die Interessenvertretung der Campingunternehmer in Europa, soweit sie mit ihren nationalen Verbänden im europäischen Verband organisiert sind. Das Ziel der EFCO&HPA ist es, sich für die Interessen der Industrie durch Ver‐ tretung bei den europäischen Behörden (Rat, Kommission und Parlament) einzusetzen und sicherzugehen, dass die Interessen des Sektors bei wichti‐ gen europäischen Entscheidungsprozessen verstanden und berücksichtigt werden (vgl. EFCO&HPA, 2022). Die Fédération Internationale de Camping et de Caravaning (F.I.C.C.) ist die einzige weltweite Organisation, die sich ausschließlich dem Camping und Caravaning widmet und die Interessen aller Camper weltweit wahren will. Beispielsweise vertritt der Verband über seine technischen Kommis‐ sionen Camping und Caravaning bei den nationalen und internationalen Ämtern und Behörden. Die Vereinigung wurde im Jahre 1933 gegründet und vertritt 77 Mitgliedclubs und -verbände in 39 Ländern. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass die F.I.C.C. einen Weltkongress veranstaltet, und zwar mit unterschiedlicher thematischer Ausrichtung (im Jahr 2022: „Die Auswirkun‐ gen der Digitalisierung und die Nachhaltigkeit auf den Campingtourismus“, vgl. F.I.C.C., 2022). 30 2 Grundlagen <?page no="31"?> 10 Es wird hierzu folgendes konstatiert: „First, previous research has generally centered on overall glamping experiences, service quality, and adoption of glamping services.“ (Lu et al., 2021) 3 Forschungsstand zum Glamping Auch wenn immer wieder eine geringe Auseinandersetzung mit dem Cam‐ ping und Glamping in der wissenschaftlichen Literatur konstatiert wird (vgl. z. B. Fernandes et al., 2021, S. 211; Fettner, 2016, S. 325; Lee et al., 2019, S. 89; Lu et al., 2021; Rogerson & Rogerson, 2020, S. 349), werden doch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung neben den begrifflichen Grundlagen zumindest u. a. folgende Themen bearbeitet. Es werden bspw. Unterschiede zwischen Glamping und Camping (vgl. Adamovich et al. 2021, S. 1434; Boscoboinik & Bourquard, 2012, S. 157; Brochado & Brochado, 2019; Brochado & Pereira, 2017, S. 78; Ahn & Lee, 2013, S. 13f.; Filipe et al., 2018, S. 116) herausgearbeitet, die Motivationen und Charakteristika von sog. Glampern untersucht (vgl. Brochado & Pereira, 2017, S. 81; Cvelić-Bonifačić et al., 2017, S. 102; Filipe et al., 2018, S. 113ff.) sowie die Wahrnehmung und Bewertung der Servicequalität 10 durch die Kunden (vgl. Brochado & Brochado, 2019; Brochado & Pereira, 2017) analy‐ siert. Die Sicht der Glampingnachfrager wird vertiefend betrachtet, indem bspw. Hemmnisse der Campingbzw. v. a. Glampingnutzung (vgl. Filipe et al., 2018, S. 116ff.) und psychologische Fragen, wie Pull- und Push-Faktoren (vgl. Craig, 2021; Leci Sakáčová, 2013, S. 57; Menshikov et al., 2020) oder die Glampingentscheidung beeinflussende Faktoren (z. B. Lee et al., 2019) betrachtet werden. Darüber hinaus werden auch spezielle Fragen, wie z. B. die Bedeutung der Nähe zur Natur und der Umgebung der Unterkunft auf den emotionalen Wert der Kunden und die Auswirkungen auf die Mund-zu-Mund-Kommuni‐ kation („Word-of-mouth“) analysiert (vgl. Lu et al., 2021). Auf Anbieterseite werden bspw. Merkmale von Glampingunterkünften (vgl. Licul et al., 2018, S. 630f.) und die Verknüpfung von Glamping mit aktuellen Trends, wie die Covid-19-Pandemie (vgl. Craig, 2021; Craig & Karabas, 2021; Sommer, 2020) und Nachhaltigkeit (vgl. Budiasa, Suparta & Nurjaya, 2019; Fernandes et al., 2021) untersucht. <?page no="32"?> Hierbei werden sowohl qualitative (z. B. Leitfadeninterviews, Fokus‐ gruppen, Netnographie) als auch quantitative Forschungsansätze (z. B. schriftliche und Onlinebefragungen, persönliche Befragung von Camping‐ platzbetreibern und Ausrüstungsherstellern, „Choice Experiments“) und Mixed-Methods-Ansätze auf Anbieter- und Nachfragerseite durchgeführt. Somit zeigt sich, dass mit dem Aufkommen dieser neuen Tourismusform das wissenschaftliche Interesse geweckt wurde, es aber auch noch erhebliche Lücken gibt (vgl. Lu et al., 2021) - „The emergence of glamping [has created] an area in need of academic research.“ (Brooke & Joppe, 2013, S. 5) Ausgewählte Ergebnisse, die für die eigenen (Forschungs-)Schwerpunkte der vorliegenden Publikation eine besondere Bedeutung haben, werden nachfolgend kurz dargestellt. Glamping wird eher wie ein Hotel mit vorhandener Infrastruktur anstatt als „echtes Camping“ beschrieben (vgl. Adamovich et al., 2021, S. 1437; Filipe et al., 2018, S. 114) und mit Serviceleistungen verbunden, die von einem komfortablen Bett und Mahlzeiten über eine eigene Dusche, Radio und TV oder (elektrische) Heizung bis hin zu einem Reiseleiter und gewaschener Wäsche reichen können (vgl. Boscoboinik & Bourquard, 2012, S. 158). „[T]raditional camping involves a stage of bringing and setting up own tent, whereas glamping suggests that the accommodation is ‚already there‘, hence, pre-erected in case of canvas structure or pre-set in case of non-canvas structure.“ (Adamovich et al., 2021, S. 1437) Mit Camping wird ein „echtes Abenteuer in der Natur“ verbunden und mit Glamping ein Aufenthalt in der Natur mit weniger Härte (vgl. Ahn & Lee, 2013, S. 15). Es werden somit die unterschiedlichen Beziehungen zur Natur aufgezeigt - während Camper die Natur als „Interagierende“ („nature as an interactors“) erleben, sind Glamper (eher) „Zuschauende“ („nature as a spectator“) (vgl. Ahn & Lee, 2013, S. 13). Es wird in diesem Zusammenhang von einem Kontinuum gesprochen (vgl. Abb. 5): „First, campers and glampers are not two distinct groups, but rather, consist of outdoorsy holiday makers occupying a continuum from extreme bush craft enthusiasts to extravagant glampers.“ (Ahn & Lee, 2013, S. 13) 32 3 Forschungsstand zum Glamping <?page no="33"?> Abb. 5: Kontinuum von Camping und Glamping Quelle: vgl. Ahn & Lee, 2013, S. 14; Sommer 2020, S. 15 Authentizität Erweiterte Perspektive und Selbstachtung Kontinuum Camping Glamping Natur interaktiv erleben Natur als Zuschauer erleben Luxus Flucht ins „echte“ Abenteuer Flucht ins „imaginäre“ Abenteuer Selbstentfaltung • Autonomie • Herausforderung • Sozialer Kontakt • Stressabbau Simplizität • Entspannung • Einfachheit • Freiheit • Verbindung mit der Natur Exklusivität • Besondere Lage • Außergewöhnliche Unterkunft • Hoher Standard und Service Reiz • Der Natur nahe sein • Komfort • Nettes Ambiente • Spannende Aktivitäten Abb. 5: Kontinuum von Camping und Glamping | Quelle: vgl. Ahn & Lee, 2013, S. 14; Sommer 2020, S. 15. Ergebnisse zu den Charakteristika von Glampingreisenden zeigen, dass es sich eher um jüngere und höher ausgebildete Nachfrager handelt, die am häufigsten fest angestellt sind und über ein überdurchschnittliches Einkom‐ men verfügen (vgl. Cvelić-Bonifačić et al., 2017, S. 107). Darüber hinaus wird in mehreren Studien gezeigt, dass mit Glampingangeboten höhere Belegungsraten, höhere Einnahmen und neue Kundengruppen erschlossen werden können (vgl. Brochada & Pereira, 2017, S. 77; Cvelić-Bonifačić et al., 2017, S. 101). Als wichtige Dimensionen für die Servicequalität im Glampingtourismus werden folgende identifiziert: Dies sind zunächst die materiellen Kompo‐ nenten des Glampings wie Komfort und Privatsphäre, moderne Ausstattung und Sauberkeit der Einrichtungen. Weitere wichtige Aspekte betreffen das Personal, die Naturerlebnisse, das (lokale, biologische und frische) Essen sowie die Möglichkeit, verschiedene Aktivitäten zu erlernen und zu erleben (vgl. Brochado & Pereira, 2017, S. 77ff.; ähnlich auch Vrtodušić Hrgoić et al., 2019, S. 780f.). Die Bedeutung des Preises hat auch beim Glamping einen Einfluss auf die Entscheidung. Darüber hinaus zeigt sich, dass Sauberkeit, Überfüllung/ Be‐ lastung und Sicherheit signifikante Faktoren sind, die die Wahrscheinlich‐ keit erhöhen können, dass sich Nachfrager für einen Glampingaufenthalt entscheiden. Wenn sich die Bedingungen für diese Merkmale verbessern, 33 3 Forschungsstand zum Glamping <?page no="34"?> werden die Personen eher an Glampingaktivitäten teilnehmen (vgl. Lee et al., 2019, S. 91). Ein weiteres Ergebnis bezieht sich auf die ursprüngliche Umwelt („ori‐ ginal ecology“, einschließlich Authentizität, Landschaft und natürlicher Lebensstil) und Umgebung der Unterkunft (einschließlich Zimmer und öffentlicher Raum). Sie können den emotionalen Wert der Kunden (u. a. Ent‐ spannung, Vergnügen und soziale Bindungen) beeinflussen, was sich wie‐ derum auf die Mund-zu-Mund-Kommunikation („Word-of-mouth (WOM)“) auswirken kann (vgl. Lu et al., 2021). 34 3 Forschungsstand zum Glamping <?page no="35"?> 4 Angebotsseite Im Folgenden wird zunächst aufgezeigt, dass es Glampingangebote (fast) überall in Europa gibt. Daran schließt sich eine detaillierte Darstellung der verschiedenen Glampingunterkunftsformen an, die in Deutschland am verbreitetsten sind. Letztlich wird auf die unterschiedlichen Anbieterformen und Hersteller von Glampingunterkünften eingegangen. 4.1 Glampingangebote in Europa Es gibt bereits in vielen europäischen Ländern Glampingangebote. Dies deutet darauf hin, dass Glamping kein vorübergehender Trend ist, sondern sich europaweit etabliert hat. 0% 5% 10% 15% 20% 25% Montenegro Schweiz Russland Deutschland Schweden Irland Kroatien Slowenien Griechenland Portugal Frankreich Italien Spanien UK glampinghub.com glamping.com Abb. 6: Glamping-Angebote von zwei wichtigen Online-Vermittlern im Vergleich (in Prozent) Quelle: vgl. Glamping Hub Inc., 2022a; Glamping.com, 2022. Abb. 6: Glampingangebote von zwei wichtigen Onlinevermittlern im Vergleich (in Prozent) | Quelle: vgl. Glamping Hub Inc., 2022a; Glamping.com, 2022. Eine Analyse der Websites glampinghub.com und glamping.com ergibt folgende Glampingangebote in der EU: Während beim ersten Anbieter die Top 5 an Angeboten im Vereinigten Königreich sowie in Spanien, Italien, Frankreich und Portugal zu finden sind, finden sie sich bei glamping.com <?page no="36"?> v. a. in Italien, Portugal, Slowenien, Spanien und im Vereinigten Königreich (vgl. Abb. 6). Zum Zeitpunkt der Analyse (Mitte 2022) verfügte diese Website jedoch über eine geringere Anzahl von Angeboten in der EU (108) als glampinghub.com (3.056). 4.2 Glampingunterkunftsformen Die Ansichten, welche Unterkunftsformen als Glampingunterkünfte ein‐ geschätzt werden (können), gehen weit auseinander. Strukturierungsvor‐ schläge lassen sich in der wissenschaftlichen Literatur daher mehrere finden. Ausgehend von der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs ‚Glamping‘ als ‚glamouröses Campen‘ argumentiert ein Teil der Anbieter und vorhandenen Studien, dass nur Unterkünfte „unter Planen“ als Glampingunterkünfte bezeichnet werden können. Ein anderer Teil betont hingegen, dass zu den Glampingunterkünften auch semipermanente und permanente Strukturen gehören, die nicht aus Planen bestehen (vgl. Adamovich et al., 2021, S. 1438). Darüber hinaus wird zwischen trockenen Unterkünften und solchen mit sanitären Einrichtungen unterschieden. Während es einige Glampingpuris‐ ten ablehnen, trockene Unterkünfte zum Glamping zu zählen, zählen andere sie zum Glamping hinzu, sofern sie eine individuelle Sanitärnutzung außer‐ halb des Glampingobjektes beinhalten (vgl. Walter, Comino & Reimann, 2019, S. 314f.). Weitere Untersuchungen unterscheiden zwischen Baumhäusern, Bunga‐ lows, Wohnwagen, Hütten, schwimmenden Häusern, voll ausgestatteten (Safari-)Zelten, voll ausgestatteten Mobilheimen, ungewöhnlichen Unter‐ kunftsarten (Fässer, Holzzelte, Zirkuswagen, Geodome usw.) und anderen Unterkunftsarten (vgl. Vrtodušić Hrgović et al., 2018, S. 131f.) sowie in drei Kategorien: Glampingunterkünfte können in die Kategorien vorübergehend (oder nicht dauerhaft), semipermanent, d. h. bei Bedarf um den Standort herum beweglich, und dauerhaft im Falle von Blockhütten und Baumhäu‐ sern usw. eingeteilt werden (vgl. Adamovich et al., 2021, S. 1437). Eine Unterteilung des Beratungsunternehmens Glamping Advisors geht von zwölf gängigen Typen aus: Rundzelt, Safarizelte, Tipi, Jürten, Domes, Schäferwagen, Glamping Pods, Baumhäuser, winziges Haus, Hütten/ Lod‐ ges, Wohnwagen/ Wohnmobile sowie Alternativen (vgl. Glamping Advisors, 2022). 36 4 Angebotsseite <?page no="37"?> Ein letzter (gefundener) Ansatz unterscheidet folgende Unterkunftsfor‐ men (vgl. Petrusa & Vlahov, 2019, S. 837): 1. Glampingkuppeln und Zelte (Glockenzelte, Jurten, Safarizelte, Tipis, Hybridzelte); 2. Cottages und Hütten (Holzhütten, Hütten); 3. Wohnwagen; 4. weitere ungewöhnliche Glampingunterkünfte (Waggons, Wasser- oder Unterwassereinrichtungen, Iglus usw.). Die Frage, ob Wohnwagen und Reisemobile zu den Glampingunterkünften gezählt werden, wird unterschiedlich beantwortet. In einigen Studien (vgl. Adamovich, 2021, S. 1437; Hrgović et al., 2018) wird festgehalten, dass we‐ nige Nachfrager, Campingplatzbetreiber und Ausrüstungshersteller Wohn‐ wagen und Wohnmobile als Glampingunterkünfte bezeichnen. Andererseits werden in der wissenschaftlichen Literatur auch zwei verschiedene Gruppen von Glampern auf der Grundlage ihrer Unterkunftswahl identifiziert (vgl. Sakáčová, 2013, S. 68ff.): Resort-Glamper und Caravan-/ Wohnwagen-Glam‐ per. Letztere nehmen ihr Zuhause mit, wo immer sie ihren Urlaub verbringen wollen, während Resort-Glamper in Unterkünften auf festen Glampingplät‐ zen wohnen. 4.3 Unterkunftsformen im Detail Nachfolgend werden ausgewählte Unterkunftsformen beschrieben, die in Deutschland als Glampingmöglichkeiten angeboten werden. Dafür wur‐ den sechs Portale (Booking.com, Glampings.de, Glamping.info, Naturhäus‐ chen.de, Jochen Schweizer, Glamping Hub) untersucht, die sich entweder auf das Thema Glamping spezialisiert haben oder Unterkunftsportale sind, welche eine Kategorie oder Filtermöglichkeit speziell für Glampingangebote haben. Die folgenden näher erläuterten Unterkunftsformen wurden entspre‐ chend des zuletzt genannten Strukturierungsansatzes (vgl. Petrusa & Vla‐ hov, 2019, S. 837) ausgewählt und wurden auf mindestens drei der sechs betrachteten Portale dargestellt. In diesem Zusammenhang soll der Begriff ‚Tiny House‘ eingeführt wer‐ den. Er kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt ‚winziges Haus‘. Alternativ zu Tiny House wird in Deutschland vereinzelt auch Tiny Haus 37 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="38"?> oder Mikrohaus genutzt. Tiny Houses sind keine eigene Unterkunftsform, sondern ein Überbegriff für verschiedene Unterkunftsformen, wie z. B. Bau- und Zirkuswagen, Igluhuts, Container, Mobilheime oder auch Holzhütten (vgl. Airbnb Ireland UC, 2022). Sie können stationär, teilmobil oder stra‐ ßenzugelassen mobil sein. Gemeinsam haben sie, wie ihr Name sagt, eine geringe Größe (Nutzfläche zwischen ca. 15 bis ca. 45 m 2 ) (vgl. Bundesverband Mikrohaus 2021, S. 4). Abb. 7: Tiny House | Quelle: Pixabay. 4.3.1 Glampingkuppeln und Zelte In dieser Kategorie wird auf Glamping-/ Luxuszelte, Jurten, Lodge-/ Safari‐ zelte und Tipis eingegangen. a) Glampingzelt Als Glamping- oder Luxuszelt werden in Deutschland meist Zelte aus Baumwolle bezeichnet, die, fertig aufgebaut, auf einer Holzplattform stehen. Diese können verschiedene Formen und Größen haben. Am häufigsten sind Glockenzelte zu finden, in denen zwei bis fünf Personen Platz finden. Die Deckenhöhe eignet sich im Regelfall zum Stehen. Ebenso wie die 38 4 Angebotsseite <?page no="39"?> Abb. 8: Glamping-Zelt | Quelle: Pixabay. Zeltform variiert auch die Ausstattung. Grundsätzlich sind Betten und ein Stromanschluss sowie Möglichkeiten zur Temperierung vorhanden. Häufig gibt es auch Möbel wie z. B. Nachttische und Lagermöglichkeiten für Kleidung. Zudem sind Glampingzelte teilweise mit einer Kühlbox oder einer kleinen Küche ausgestattet. Es gibt jedoch keinen Wasseranschluss und somit auch keine Sanitäranlagen innerhalb des Zeltes. Obwohl neben einem Ventilator häufig auch eine Heizmöglichkeit zur Ausstattung gehört, werden die Glampingzelte oft nur saisonal in den wärmeren Monaten (Mai bis September) vermietet (vgl. Camping.info GmbH, 2022a; Jochen Schweizer GmbH, 2022). b) Jurte Eine Jurte ist die traditionelle Behausung der mongolischen und kirgisischen Nomaden. Diese Art von Zelt besteht aus einem Holzrahmen, welcher sich aus mehreren Scherengittern zusammensetzt, die zu einer Kreisform zusammengestellt werden. Auch die Tür und der Boden sind aus Holz. In der Mitte einer mongolischen Jurte befinden sich zwei Holzpfosten, auf denen ein runder Dachkranz aufliegt. Diese können bis zu drei Meter hoch sein. Eine kirgisische Jurte ist hingegen meist selbsttragend. Diese 39 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="40"?> Konstruktion wird zunächst mit einem hellen Baumwolltuch und danach mit mehreren Schichten Wollfilz abgedeckt. Die letzte Schicht besteht meist aus imprägniertem Segeltuch (vgl. OEKOFACTA GmbH, 2022). Aufgrund der Dämmung und des Wetterschutzes können die meisten Jurten ganzjäh‐ rig genutzt werden. Jurten, die dem Glamping dienen, sind zwar mit Blick auf das Grundgerüst den traditionellen Jurten nachempfunden, allerdings sind sie anders ausgestattet. Sie sind meist als ein Schlaf- und Wohnraum konzipiert. Deshalb finden sich Betten, Sitz- und Lagermöglichkeiten sowie Teppiche in einer Glampingjurte, aber kein Herd, der traditionell im Zen‐ trum der Jurte steht. Das Loch für das Ofenrohr, das sich üblicherweise in der Mitte der Decke befindet und bei schlechtem Wetter mit einer Plane überspannt wird, wird teilweise durch eine kleine Glaskuppel ersetzt (vgl. Booking.com B.V., 2022). Abb. 9: Jurte | Quelle: Pixabay. 40 4 Angebotsseite <?page no="41"?> 11 Es lassen sich auch Unterscheidungsansätze von Lodgezelt und Safarizelt anhand ihrer Ausstattung finden. So wird das Lodgezelt z. T. als eine weiterentwickelte (vgl. Suncamp holidays Deutschland, 2020), luxuriösere Variante des Safarizelts bezeichnet. Alternativ wird es dadurch unterschieden, dass ein Safarizelt im Gegensatz zum Lodgezelt keinen Sanitärbereich besitzt (vgl. Ardata VOF, 2022). Dem steht jedoch die Tatsache gegenüber, dass auch einige Safarizelte mit Sanitärbereich angeboten werden (vgl. Tendi, 2022; RentaTent, 2022). c) Lodge- und Safarizelt Die Begriffe ‚Lodgezelt‘ und ‚Safarizelt‘ (auch ‚Zeltlodge‘, ‚Safarilodge‘, ‚Safari-Lodge-Zelt‘) werden in Deutschland größtenteils synonym verwen‐ det. 11 Beide Begriffe beschreiben ein aus Holz und Segeltuch bestehendes permanentes Zelt, welches auf einer Holzplattform steht. Diese Zelte sind meist für drei bis sechs Personen ausgelegt und somit geräumiger als ein zum „normalen“ Camping verwendetes Zelt. Zusätzlicher Platz entsteht dadurch, dass die Zeltwände nicht schräg, sondern vertikal verlaufen und somit ein aufrechtes Stehen ermöglichen. Lodge-/ Safarizelte sind mit Betten und Küche im Innenraum ausgestattet. Der Außenbereich besteht aus einer Terrasse mit Vordach (vgl. Bookign.com B.V., 2022; Camping.info GmbH, 2022a). Abb. 10: Lodgezelt | Quelle: iStock. 41 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="42"?> d) Tipi Diese Unterkunftsform ist den traditionellen Zelten einiger indigener Völker nachempfunden. Die kegelförmigen Zelte bestehen aus einer Plane aus fes‐ tem wasserabweisendem Stoff, z. B. imprägniertem Baumwollstoff, welcher von Holzstangen getragen wird. Diese bilden oben eine Krone, wodurch bei Regen Wasser in ein Tipi hineinlaufen kann. Dieses tropft jedoch nur in der Mitte herunter und läuft an den seitlichen Stangen herab. Meist werden die Gäste im Vorhinein darauf hingewiesen, so dass diese sich und ihr Gepäck bei Regenwetter aus diesen Bereichen fernhalten können. Selten lassen sich Tipis mit Regenhauben finden, welche über der Krone aufgespannt werden und dieses Problem vermeiden. In der Mitte von Tipis befindet sich grundsätzlich eine offene Feuerstelle. Der durch das darin entzündete Feuer entstehende Rauch zieht durch Rauchklappen ab. Der Boden von Tipis ist in den meisten Fällen mit Holzhackschnitzeln ausgelegt, es gibt jedoch auch Varianten mit blankem Erdboden. Oft besteht der Untergrund an den Schlafstellen jedoch aus Holzbrettern, um vor Feuchtigkeit von unten zu schützen. Alternativ werden manchmal Tipis mit Holzbetten und Matratzen angeboten. Bettwäsche, Schlafsäcke o. Ä. müssen meist selbst mitgebracht werden. Häufig gibt es in Tipis Strom und Beleuchtung, manchmal auch eine kleine Küche. Tipis werden grundsätzlich nicht mit einem Wasseranschluss ausgestattet, so dass Gemeinschaftssanitäranlagen genutzt werden müssen. Es gibt kleinere Tipis, in welchen vier bis acht Personen Platz finden, und größere Gruppen‐ tipis für 12 bis 15 Gäste. Ein gängiges Angebot ist eine größere Anzahl von Tipis in Form eines Tipidorfs. Diese werden sowohl für Familien als auch für größere Gruppen, wie z. B. Kindergeburtstage, Klassenfahrten oder Betriebsausflüge, angeboten (vgl. Booking.com B.V., 2022; Camping.info GmbH, 2022a). 42 4 Angebotsseite <?page no="43"?> Abb. 11: Tipis | Quelle: Pixabay. 4.3.2 Cottages und Hütten Im Nachfolgenden wird auf Ferienhäuser und Bungalows ebenso eingegan‐ gen wie auf (Holz-)Hütten und Mobilheime. Die ersten beiden Unterkunfts‐ formen zählen nicht immer zum Glamping hinzu, werden in Deutschland aber immer wieder unter dem Begriff ‚Glamping‘, v. a. auf Campingplätzen und in Ferienparks, vermarktet. Daher wird auch hierauf kurz eingegangen. a) Ferienhaus Ferienhäuser sind Häuser, die für den Urlaub vorgesehen sind. Sie sind voll ausgestattet, oft etwas luxuriöser als Bungalows. Im Gegensatz zu diesen, können Ferienhäuser mehrstöckig sein. Ferienhäuser auf Campingplätzen und in Ferienparks werden häufig unter der Kategorie Glamping angeboten. Auffallend ist, dass sie häufig in Holzoptik gestaltet sind. Ferienhäuser gibt es in unterschiedlichen Formen, die sich regional unterscheiden können. Meist bieten sie Platz für vier bis acht Gäste. Ein Vorteil, der sich aus der Lage des Ferienhauses auf einem Campingplatz oder Ferienpark ergibt, ist, dass 43 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="44"?> Gäste dessen Freizeitinfrastruktur mitnutzen können (vgl. Camping.info GmbH, 2022a; rebel consult, 2022). Abb. 12: Ferienhaus | Quelle: iStock. b) Bungalow Als Bungalow werden eingeschossige Ferienhäuser bezeichnet (vgl. MS media systems GmbH, o. J.). Im Gegensatz zu Mobilheimen sind sie nicht darauf ausgelegt, transportabel zu sein. Oft sind sie für zwei bis fünf Perso‐ nen ausgelegt. Bungalows werden auf Campingplätzen und in Ferienparks unter dem Stichwort ‚Glamping‘ angeboten. Sie sind mit den grundlegenden Einrichtungen, wie Schlafbereich, Küche, Bad, Strom- und Wasseranschluss ausgestattet, jedoch meist nicht besonders luxuriös. Der Glamour-Aspekt liegt darin, eine bereits fertige, feste Behausung auf einem Campingplatz zu haben, im Gegensatz zu den für Camping üblichen Unterkunftsformen (vgl. Camping.info GmbH, 2022a). 44 4 Angebotsseite <?page no="45"?> Abb. 13: Bungalow | Quelle: iStock. c) (Holz-)Hütte Hütten auf Campingplätzen oder in Ferienparks werden z. T. als Glampin‐ gangebote aufgeführt. Diese sind fast immer aus Holz gebaut und für zwei bis vier Personen ausgelegt. Im Gegensatz zu Ferienhäusern und Bungalows umfassen sie meist nur einen Raum und haben keinen Wasseranschluss und somit auch keine Sanitäranlagen - ein Stromausschluss ist dagegen meist vorhanden. Eine Küche ist normalerweise ebenfalls nicht vorhanden, teilweise jedoch ein Kühlschrank. Stattdessen ist die Nutzung der Gemein‐ schaftssanitäranlagen und -küchen vorgesehen. Die Grundausstattung be‐ steht aus Betten, Sitz- und Verstaumöglichkeiten und einer Heizung. Oft gehört auch eine Terrasse zum Angebot einer Hütte dazu (vgl. Camping.info GmbH, 2022a; rebel consult, 2022). 45 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="46"?> Abb. 14: Hütte | Quelle: Pixabay. d) Mobilheim Ein Mobilheim ist eine transportable Unterkunft, welche mindestens eine Achse besitzt, um am Standort, wie einem Campingplatz, bewegt zu werden. Im Gegensatz zu einem Wohnwagen hat es jedoch keine Straßenzulassung (vgl. immowelt Hamburg GmbH, o. J.; Reis, 2018). Die meist einstöckigen Mobilheime sind für drei bis sechs Personen ausgelegt und haben meist eine dazugehörige Veranda. Mobilheime sind nicht zwangsläufig winterfest, aber durch eine verbesserte Dämmung ist dies immer häufiger möglich. Im Camping- und Glampingbereich wird der Begriff ‚(mobiles) Chalet‘ häufig als Synonym für Mobilheim genutzt. Eine Unterart des Mobilheims, welche häufig unter dem Begriff ‚Glamping‘ auf Campingplätzen zu finden ist, ist die sog. Woodlodge oder Campinglodge. Aus Holz gefertigt mit einem Rundbogendach zeichnet sie sich durch ein besonders rustikales Aussehen aus (vgl. Booking.com B.V., 2022; rebel consult, 2022). 46 4 Angebotsseite <?page no="47"?> Abb. 15: Mobilheim | Quelle: Shutterstock. 4.3.3 Wohnwagen Nachfolgend geht es um Mietwohn-, Schäfer-, Zirkus- und Bauwagen, auch wenn v. a. erstere Wagen nicht immer zum Glampingangebot hinzugezählt werden. a) Mietwohnwagen Ein Wohnwagen, auch Caravan genannt, ist ein Wohnanhänger, der von ei‐ nem Kraftfahrzeug gezogen werden kann. Im Gegensatz zu einem Wohnmo‐ bil hat er keinen eigenen Antrieb (vgl. Groß 2017, S. 338f.). Ob Wohnwagen als Camping- oder Glampingunterkunft angeboten werden, hängt davon ab, wie sie genutzt werden. So werden Wohnwagen als Glampingunterkunft (eher) vermittelt, wenn sie bereits an einem festen Platz, d. h. Campingund/ oder Glampingplatz, stehen und dort vermietet werden. Es ist nicht vorgesehen, dass sie vom Gast bewegt werden. Die Ausstattung unterschei‐ det sich, jedoch sind meist sowohl Schlaf-, Wohn-, Koch- und Sanitärbereich vorhanden als auch ein bereits aufgebautes Vorzelt im Angebot enthalten (vgl. Booking.com B.V., 2022; Camping.info GmbH, 2022a). 47 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="48"?> Abb. 16: Wohnwagen mit Vorzelt | Quelle: Pixabay. b) Schäferwagen Schäferwagen, auch Schäferkarren genannt, dienten ursprünglich als dau‐ erhafte und transportable Unterkunft für Hirten, um auch in der Nacht in der Nähe ihrer Herde bleiben zu können. Sie waren jedoch nicht nur zum Schlafen gedacht, sondern fungierten auch als Wetterschutz, Küche, Esszimmer, Wohn- und Lagerraum (vgl. Reinhardt, 1996, S. 25f.). Traditionell sind diese Wagen aus Holz gefertigt mit einer Achse, Deichsel und Rädern aus Metall. Ein weiteres markantes Merkmal ist das Rundbogendach. Da der Boden der Schäferwagen aufgrund der Räder etwas erhöht ist, sind oft hölzerne Stufen angebaut, um das Innere (leichter) zu erreichen. Tageslicht gelangt durch kleine Fenster an Rück- und Seitenwänden ins Innere (vgl. Holzbau Pletz Florian, 2022a; Schreinerei Martin Engelhardt, 2022; Müller Schäfer- und Zirkuswagenbau, 2022). Moderne Schäferwagen, die für das Glamping genutzt werden, bieten meist Platz für bis zu fünf Personen. Auch die Ausstattung ist unterschiedlich: Von traditionellen Schäferwagen, die nur mit Bett, Sitzbänken und Ofen ausgestattet sind, bis hin zu voll ausgestatteten Wagen mit bspw. Küche und Camping-WC werden verschie‐ dene Abstufungen angeboten. Schäferwagen finden sich in Deutschland weniger auf Campingplätzen, sondern eher auf Ferien- oder Gutshöfen (vgl. Booking.com B.V., 2022; Camping.info GmbH, 2022a). 48 4 Angebotsseite <?page no="49"?> Abb. 17: Schäferkarren | Quelle: Pixabay. c) Zirkuswagen Bei einem Zirkuswagen (oder Schaustellerwagen) handelt es sich um einen meist hölzernen Wohnwagen, der aus einem Anhängerfahrgestell besteht, auf das eine Kabine aufgebaut wird. Im Vergleich zum Schäferwagen ist er größer und schwerer und steht auf zwei Achsen mit vier Rädern. Je nach Fertigungsspezifikationen ist es möglich, für einen Zirkuswagen eine Stra‐ ßenzulassung zu erhalten und ihn somit als Anhänger im Straßenverkehr zu ziehen. Gemeinsam mit dem Schäferwagen hat der Zirkuswagen das typische Bogendach und eine kleine Treppe, um zum etwas erhöht liegenden Eingang zu gelangen. Die Tür kann sich entweder auf der langen oder auf der kürzeren Seite des Wagens befinden. Befindet sie sich auf der kürzeren Seite, kann der Eingangsbereich zu einer kleinen Veranda ausgebaut werden. Eine spezielle Bauweise ist der Zirkuswagen mit Oberlicht, auch Oberlichtwagen genannt. Dieser hat im Dach beidseitig Oberlichter eingearbeitet, was für mehr Tageslicht, eine höhere Decke und bessere Lüftungsmöglichkeiten sorgt. Die standardmäßig verbaute Heizung ermöglicht eine ganzjährige 49 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="50"?> Nutzung (vgl. Booking.com B.B., 2022; Camping.info GmbH, 2022a; Holzbau Pletz Florian, 2022b; Vital Camp GmbH, 2022). Abb. 18: Zirkusbzw. Oberlichtwagen | Quelle: iStock. d) Bauwagen Bauwagen sind Anhänger mit meist einer Achse und können eine Stra‐ ßenzulassung haben. Sie können sowohl aus Holz als auch aus Metall hergestellt sein (vgl. Schöne Bauwagen, 2022). Bauwagen wurden ursprüng‐ lich von Bau- und Waldarbeitern als mobiler Aufenthaltsraum genutzt. Es werden jedoch nicht nur ursprüngliche Wagen zu Glampingunterkünften umfunktioniert, sondern sie werden auch für diesen Zweck neu gebaut (vgl. Booking.com B.V., 2022; Holzbau Pletz Florian, 2022c). 50 4 Angebotsseite <?page no="51"?> Abb. 19: Bauwagen | Quelle: Adobe Stock. 4.3.4 Weitere ungewöhnliche Glampingunterkünfte Abschließend werden weitere ungewöhnliche Glampingunterkünfte vorge‐ stellt, wozu z. B. Baumhäuser und -betten, Fässer, Iglus, Pods und Outdoor‐ betten gehören. a) Pod Ein Pod wird als spezielle Unterart der Lodge oder teilweise auch der Hütte bezeichnet. Er zeichnet sich v. a. durch seine markante halbovale Form mit bis zum Boden reichendem Runddach und vergleichsmäßig eher kleiner Wohnfläche aus. Pods sind typischerweise aus Holz gefertigt und bieten Platz für zwei bis vier Personen (vgl. NAWALO GmbH, 2022a). Sie besitzen oft eine kleine Terrasse vor dem Eingang und sind neben Betten meist auch mit einer kleinen Küche, Bad und Sitzbereich ausgestattet. Tageslicht fällt durch die verglaste Tür und ein bis zwei kleine Fenster in der Rückwand des Pods ins Innere. Da die Pods beheizt sind, ist eine Nutzung auch im Winter möglich (vgl. Camping.info GmbH, 2022a; rebel consult, 2022). 51 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="52"?> Abb. 20: Pod | Quelle: Pixabay. b) (Schlaf-/ Camping-)Fass Bei den sog. Schlaf- oder Campingfässern handelt es sich meist um ausge‐ baute Weinfässer für zwei bis vier Personen, selten um Bier- oder Ginfässer. Diese stehen nicht nur auf Camping-/ Glampingplätzen, sondern auch in Weinbergen, wobei neben der Übernachtung regionaler Wein genossen werden kann. Aufbau und Ausstattung sind hierbei ähnlich: Das hölzerne Fass ist auf die Seite gedreht und auf ein Untergestell gelegt, so dass die ursprüngliche Deckel- oder Bodenseite den Eingang darstellt. Um es vor der Witterung zu schützen, ist die obere Hälfte des Fasses häufig mit einem Dach bedeckt. Tageslicht fällt durch Fenster in und/ oder neben der Vordertür und ein weiteres Fenster auf der Rückseite. Im hinteren Teil des Fasses ist meist ein erhöhter Schlafbereich, welcher durch Vorhänge vom vorderen Bereich abgetrennt ist. Im vorderen Bereich befinden sich links und rechts jeweils eine Sitzbank, welche bei Bedarf zu weiteren Schlafgelegenheiten umfunktioniert werden können. Meist befindet sich vor der Eingangstür noch ein kleiner verandaartiger Sitzbereich. Die Fässer sind größtenteils mit einer Heizung ausgestattet und somit ganzjährig nutzbar (vgl. Booking.com B.V., 2022; Camping.info GmbH, 2022a; rebel consult, 2022). 52 4 Angebotsseite <?page no="53"?> Abb. 21: Campingfass | Quelle: Pixabay. c) Baumhaus Baumhäuser sind Konstruktionen aus leichten Materialien, meist aus Holz, welche sich erhöht in einer natürlichen Umgebung befinden. Häufig sind sie auf Stelzen in der Nähe von Bäumen, z. B. auf einer Wiese, am Wald‐ rand oder auch direkt im Wald zu finden. Gelegentlich sind Baumhäuser tatsächlich auf Bäumen oder um sie herum gebaut, so dass der Baum einen Teil der Architektur des Hauses darstellt. Baumhäuser können sich in verschiedenen Höhen befinden, von kaum mehr als einem Meter über dem Boden bis hoch in den Baumkronen. Zugang zu einem Baumhaus ist über hölzerne Treppen zu erlangen. Baumhäuser gibt es in verschiedenen Größen, Formen und Ausstattungen, wobei sie meist für zwei bis sechs Gäste konzipiert sind. Grundlegend sind mindestens Stromanschluss und Betten vorhanden. Ein Wasseranschluss ist nicht immer gegeben, wobei in diesen Fällen manchmal Komposttoiletten vorhanden sind. Es gibt jedoch auch Varianten mit fließend Wasser, welche mit Küche, Dusche und Toilette ausgestattet sind. Neben Einzelangeboten finden sich auch Baumhäuser in Form von Baumhaushotels. Die Anbieter haben sich in diesen Fällen 53 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="54"?> auf diese Unterkunftsart spezialisiert und bieten mehrere Baumhäuser an - teilweise sind sie mit Stegen verbunden (vgl. baumraum, 2022; Jochen Schweizer GmbH, 2022; rebel consult, 2022). Abb. 22: Baumhaus | Quelle: Pixabay. d) Baumzelt Baumzelte, teilweise auch Schwebezelte genannt, können als eine Mischung aus Zelt und Hängematte beschrieben werden, wobei eine Zeltplane vor Regen schützen kann. Sie bestehen aus einer meist dreieckigen Grundfläche aus robustem Material, an welchem ein Moskitonetz befestigt ist. 54 4 Angebotsseite <?page no="55"?> Abb. 23: Baumzelt | Quelle: Shutterstock. Die Zeltwände werden mit Aluminiumstangen hochgehalten, so dass auf‐ rechtes Sitzen ermöglicht wird. Jede Ecke der Grundfläche wird mit einem Gurt an jeweils einem Baum festgemacht, so dass das Zelt ein bis zwei Meter über dem Boden hängt. Somit können Baumzelte auch dort aufgebaut werden, wo der Untergrund für ein herkömmliches Zelt ungeeignet ist. Allerdings ist man dafür auf Bäume im richtigen Winkel und Abstand angewiesen. Je nach Modell passen eine bis sechs Personen hinein. Die Zelte haben oft mehrere Öffnungen, so dass der Einstieg sowohl von unten als auch von der Seite möglich ist. Bei gutem Wetter kann die Regenplane abgenommen werden und nur unter dem Moskitonetz geschlafen werden, so dass die Sterne beobachtet werden können (vgl. Tentsile, 2022). Gepäck muss entweder reduziert oder anderweitig verstaut werden. Teilweise werden abschließbare Kisten zur Verfügung gestellt, in denen das Gepäck untergebracht werden kann (vgl. Baumhaushotel Sollingen, 2022). Da Baumzelte nicht beheizbar sind, werden Übernachtungen oft nur in den wärmeren Monaten angeboten (vgl. booking.com B.V., 2022; Jochen Schweizer GmbH, 2022). Gelegentlich stehen jedoch spezielle Winterschlaf‐ säcke zur Verfügung, die eine Übernachtung bei kälteren Temperaturen ermöglichen (vgl. abenteuerreich Erlebnistouren, 2022). 55 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="56"?> e) Outdoorbett Outdoorbetten sind für eine bis zwei Personen ausgelegt und können ver‐ schiedene Formen annehmen. Vom „Bett im Kornfeld“, welches wortwört‐ lich ein klassisches Bett ist, das in einem Feld steht (vgl. Booking.com, 2022), bis hin zu speziell konzipierten Konstruktionen wie etwa das „Bett to go“, welches mit seinen Rädern mobil ist (vgl. WERKHAUS Design + Produktion GmbH, 2022). Die meisten Outdoorbetten haben gemein, dass sie aus einem kastenförmigen Grundteil bestehen, in das eine Matratze hineingelegt wird. Dieses ist oben offen und kann mithilfe eines Faltdachs vor Wettereinflüssen geschützt werden. Um das Naturerlebnis auch bei schlechtem Wetter zu ermöglichen, besitzt die Plane des Faltdachs meist einen durchsichtigen Einsatz, so dass wie durch ein Fenster hinausgeschaut werden kann. Da Outdoorbetten ausschließlich zur Übernachtung dienen, sind sie stets in der Nähe von Sanitäranlagen und meist auch von Gastronomiemöglichkeiten zu finden (vgl. Booking.com B.V., 2022). Eine in Deutschland häufig angebotene Form der Outdoorbetten sind die sog. Schlafstrandkörbe. Diese sind an den Küsten der Nord- und Ostsee zu finden und in ihrem Design den typischer‐ weise an den Stränden zu findenden Strandkörben nachempfunden (vgl. Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH, 2022). Abb. 24: Schlafstrandkorb | Quelle: Pixabay. 56 4 Angebotsseite <?page no="57"?> f) Igluhut Während in anderen Ländern, wie bspw. Norwegen, das Glampen in Glas- oder Eishoteliglus möglich ist, sind in Deutschland hauptsächlich hölzerne Iglus, sog. Igluhuts („hut“ = Englisch für Hütte) verbreitet. Diese Hütten befinden sich meist auf Camping-/ Glampingplätzen und haben eine recht‐ eckige Grundfläche, auf deren Seiten jeweils Halbkreise aufgesetzt sind. Sie sind mit einer Schindeltechnik gebaut und besitzen ein gewölbtes Tonnen‐ dach. Das Innere bietet Platz für zwei bis vier Personen und ist grundsätzlich mit Betten und Küche ausgestattet. Außen ist größtenteils eine Terrasse vorhanden. Es gibt auch größere Varianten, die zusätzlich mit Dusche und WC ausgestattet sind (vgl. Booking.com B.V., 2022; Camping.info GmbH, 2022a; Iglu Camp Service GmbH, 2022). Abb. 25: Igluhut | Quelle: Iglu Camp Service GmbH. g) Sonstige Glampingangebote Um einen Eindruck über die Vielfalt von Glampingunterkünften zu geben, erfolgt abschließend eine tabellarische Auflistung sonstiger Unterkunftsfor‐ men (vgl. Tab. 2). Diese wurden während der Recherchen zum Glamping auf den genannten Portalen gefunden, sie sollen jedoch aus Kapazitätsgründen nicht näher betrachtet werden. 57 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="58"?> Unter‐ kunftsform Kurzdefinition Betonröhre Betonröhren, welche zu einer Unterkunft umfunktioniert werden und in ihrem Aussehen Schlaffässern gleichen. Bienenwagen Bienenwagen werden zum Lagern mehrerer Bienenstöcke ge‐ nutzt. Ähnlich wie Zirkus- oder Bauwagen werden sie zu Unterkünften umfunktioniert. Bubble-Zelt Ein Zelt, dessen Form sich, wie der Name schon sagt, an einer (Seifen-)Blase orientiert. Es ist meist vollständig oder größten‐ teils durchsichtig und ermöglicht somit einen unverstellten Blick auf die Umgebung. Container Ein Frachtcontainer, der zu einer Wohneinheit umfunktioniert wird. Sie werden häufig unter dem Begriff ‚Tiny House‘ angeführt. Dachzelt Dieses Zelt wird auf dem Dach eines Autos transportiert und für die Übernachtung aufgeschlagen. Domzelt Ähnlich dem Bubble-Zelt hat auch das Domzelt eine halbrunde Form. Jedoch besteht die Oberfläche aus mehreren kleinen Dreiecken und ist nur teilweise oder gar nicht durchsichtig. Hausboot Ein Boot, welches zum Wohnen genutzt wird. Es ist, wie ein (Ferien-)Haus, vollständig ausgestattet und besitzt einen Motor zur Fortbewegung. Mietwohnmobil Wenn auch seltener als Mietwohnwagen werden teilweise auch Mietwohnmobile als Glampinunterkünfte auf Portalen angeboten. Der Gast darf jedoch im Normalfall nicht mit ihnen herumfahren. schwimmendes Haus Ein schwimmendes Haus befindet sich, ähnlich wie ein Haus‐ boot, auf dem Wasser, ist jedoch im Gegensatz zu diesem nicht motorisiert und somit stationär ausgelegt. Zelt Ein gewöhnliches Zelt, wie es zum „normalen“ Camping genutzt wird. Wird dieses gestellt und muss nicht aufgebaut werden, wird es von manchen Anbietern zum Glamping gerechnet. Zelt-Cube Zelte in Würfelform, die durch große Fenster an jeder Seite und der Decke einen Panoramablick auf die Umgebung ermöglicht. Ein bekannter Anbieter ist sleeperoo (siehe Kapitel 2.2). Tabelle 2: Sonstige Glampingangebote im Kurzüberblick | Quelle: eig. Zusammenstellung in Anl. an Booking.com B.V., 2022; Camping.info GmbH, 2022a; Glamping Hub Inc., 2022; Hausboot-Bau, 2022; Jochen Schweizer GmbH, 2022; Natuurhuisje B.V., 2022; rebel consult, 2022. 58 4 Angebotsseite <?page no="59"?> Orientierung auf dem Glampingmarkt bietet bspw. die Plattform glam‐ ping-inspektor, die nachfolgend als Fallstudie vorgestellt wird. Fallstudie | glamping-inspektor Glamping-inspektor ist ein in Hamburg ansässiges Unternehmen, das von Thomas Reimann gegründet wurde. In seiner ehemaligen Position als Pressesprecher der Vacanselect Reisen begleitete er die Entwicklung des Glampingtrends. Mit der Etablierung von Glamping auf dem euro‐ päischen und weltweiten Markt gingen jedoch die Vorstellungen dazu, was Glamping ausmacht, auseinander. Das Ziel des glamping-inspektors ist es, „echte Glamping-Spots“ zu identifizieren und herauszustellen, was ein Glampingerlebnis ausmacht (vgl. glamping-inspektor, 2016a). Das Glamping-Siegel Um aufzuzeigen, welche Angebote auf dem Markt zum Glamping zählen und wo Kunden entsprechend Glamping erwarten können, prüft das Team die verschiedenen Angebote. Hierbei stehen unter‐ schiedliche Bewertungskriterien im Mittelpunkt, die kumuliert den sog. „Glamping-Faktor“ des jeweiligen Angebotes ausmachen. Je höher der Glamping-Faktor dabei ist, desto mehr Glamping kann ein Gast erwarten (vgl. glamping-inspektor, 2016a). Zum Kriterienkatalog von glamping-inspektor gehören bspw. die Erreichbarkeit des Geländes, Privatsphäre, geräumige Unterkunft, komfortable Ausstattung, Vorhan‐ densein von Sanitäranlagen, Qualität von Serviceleistungen und ku‐ linarischem Angebot, naturreiche Umgebung und Freizeitaktivitäten sowie das generelle Preis-Leistungs-Verhältnis. Zudem werden Betriebe auf nachhaltige Bewirtschaftung geprüft und analysiert, für welche Zielgruppen sich das Angebot besonders gut eignet (z. B. Familien oder Paare). Zur Bewertung werden entsprechende Maßstäbe, etwa zu Qua‐ dratmetern der Unterkunft/ Kopf, festgelegt (vgl. glamping-inspektor, 2016a; glamping-inspektor, 2016b). Auf der Website sind zertifizierte Glampingangebote in acht Ländern, darunter Österreich, die Schweiz, Kroatien und Italien, zu finden. In Deutschland wurden bisher sechs Angebote geprüft und zertifiziert. Zu‐ dem sind die Top 3 der beliebtesten Unterkünfte sowie der Unterkünfte mit dem höchsten Glamping-Faktor auf der Website aufgeführt (vgl. glamping-inspektor, 2016c). 59 4.3 Unterkunftsformen im Detail <?page no="60"?> 4.4 Anbieterformen Es lassen sich eine Vielzahl von Anbietern finden, die Glamping entweder selbst anbieten oder Glampingangebote vermitteln. Zu ersteren Unterneh‐ men zählen die gewerblichen Anbieter auf Camping-/ Glampingplätzen selbst, aber auch private Angebote, Angebote von öffentlichen Einrichtun‐ gen (z. B. Nationalparkverwaltungen) und Eventdienstleistern, die Glampin‐ gangebote auf Festivals, Hochzeiten, Firmenevents, Messen, als Incentive und bei weiteren Veranstaltungen anbieten bzw. bei der Planung und Organisation unterstützen. Diese Glampingbesucher bekommen voraufgebaute Zelte (mit Matrat‐ zen, Feldbetten oder Betten mit Matratze) zur Verfügung gestellt, die z. B. bei Festivals teilweise in abgetrennten Bereichen liegen. Darüber hinaus gibt es - je nach Wunsch und Zahlungsbereitschaft - weitere Ausstattungsoptionen, wie z. B. Bettzeug (Kissen, Decken, Bezüge und Laken), Nachttisch, Akkulampe, Mehrfachsteckdose, Garderobenset mit Kleiderständer, Hängeschrank, Kleiderbügeln und Tischspiegel, Strom, Kühlschränke und/ oder fließendes Wasser. Als Beispiele können die Un‐ ternehmen eps international GmbH, Domo Camp c/ o Hejmo GmbH, Great British Glamping (siehe www.greatbritishglamping.com/ us/ ), My Molo GmbH (siehe mymolo.de/ festivals/ ), SMI Unterkunftslösungen GmbH (siehe smi.gmbh/ glamping/ ) genannt werden. Das Unternehmen eps bietet etwa Glamping für Festivals wie „Rock am Ring“ und „Open Air Frauen‐ feld“ an (vgl. eps international GmbH, 2022). Nachfolgend wird Domo Camp als Fallstudie herausgegriffen. Fallstudie | Domo Camp Domo Camp ist ein Angebot der in Hamburg ansässigen hejmo GmbH. Das Unternehmen bietet insbesondere die Vermietung von Zeltunter‐ künften sowie die Konzeption, Planung und Umsetzung von Campauf‐ bauten für Veranstaltungen und Festivalsan. Dabei gehören das „Hurri‐ cane Festival“, das „Deichbrand Festival“ oder „Wacken Open Air“ zu den bekannten Festivals in Deutschland, dessen Planung sich Domo Camp angenommen hat (vgl. Hejmo GmbH 2022a). 60 4 Angebotsseite <?page no="61"?> Unterkunftsform, Ausstattung und Serviceleistungen Für Veranstalter gebotene Services sind dabei die Vermietung von Zelten, logistische Aspekte, Auf- und Abbau des Camps sowie ein Re‐ zeptionsdienst als Ansprechpartner für Gäste bei Ankunft und Abreise. Je nach Level an Komfort und Luxus stehen drei verschiedene Zelttypen zwischen 12,6 m 2 und 24 m 2 sowie diverse Ausstattungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das Zubehör ist dabei in zwei verschiedene Varianten geteilt (vgl. Hejmo GmbH 2022b): ● Variante „Standard“, wahlweise mit Feldbetten oder Betten in der Größe 80 x 200 cm inkl. Bettdecke und Kopfkissen, Nachttisch, Akkulampe sowie Mehrfachsteckdosen mit Anbindung an das be‐ stehende Stromnetz und ● Variante „Komfort“ mit Betten in der Größe 80 x 200 cm, vollstän‐ digem Bettzeug inkl. Bezügen, Nachttisch, Akkulampe, Mehrfach‐ steckdose, Garderobe und weiteren Sitzgelegenheiten. Zusätzlich kann weiteres Campingmobiliar, wie z. B. Hängematten, portable Saunen, mobile Whirlpools, ökologische Sanitäranlagen sowie mobile Küchen und nachhaltiges Catering zur Verfügung gestellt wer‐ den. Somit wird nicht nur für einen komfortablen Aufenthalt in einer sog. Unterkunft „unter Planen“ (vgl. Kapitel 4.2) gesorgt, sondern auch für bestmögliche Entspannung und qualitativ hochwertige Serviceleis‐ tungen. Die Zelte gehören zudem zu den sog. trockenen Unterkünften, bei denen Sanitäranlagen außerhalb der Glampingunterkunft liegen. Setting und Zielgruppe Das Setting dieses Glampingkonzeptes für Veranstaltungen und Festi‐ vals ist dabei nicht zwangsläufig mit einer naturnahen Umgebung und einer außergewöhnlichen Aussicht verbunden. Hier steht vielmehr der Besuch der Veranstaltung im Vordergrund als die Erholung in der Natur. Glampingunterkünfte sorgen jedoch dafür, dass Besucher von Veranstaltungen nicht auf ein gewisses Maß an Komfort und Luxus ver‐ zichten müssen. Komfort und Luxus stehen bei einem solchen Konzept dementsprechend im Vordergrund. Auch der Aspekt der Privatsphäre wird hierbei vernachlässigt. Während der Covid-19-Pandemie und dem damit einhergehenden Ausbleiben von Großveranstaltungen und Festivals hat Domo Camp 61 4.4 Anbieterformen <?page no="62"?> 12 Workation (auch Workcation) setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „work“ (für Arbeit) und „vacation“ (für Urlaub) zusammen. Hierunter kann Folgendes verstanden werden: „Workcation is a hybrid form of tourism when tourists travel for either leisure or dual (business and leisure) motive and due to the modern technology, they perform both work and leisure activities away from home.“ (Pecsek, 2018, S. 5) Darüber hinaus gibt es auch den Begriff ‚Coworkation‘, der durch eine soziale Komponente im Wortteil „Co“ (für Mit-) geprägt ist. Beim Coworkation geht es um den Communitygedanken, d. h., mit anderen Personen zusammenzuarbeiten und neue Kontakte zu knüpfen (vgl. Wolf, 2016, S. 18). sein ursprüngliches Festivalkonzept ausgeweitet und neu konzipiert. Glamping wird als „die perfekte Antwort auf die Abstandsgebote und Hygienevorschriften“ (Hejmo GmbH, 2022c) erkannt. Auf Sylt, in Harlesiel, Losheim und Salema schlägt Domo Camp temporär über die Sommersaison die Zelte auf. Die Glampingunterkünfte sind v. a. in naturnahen Umgebungen (z. B. am See, auf dem Bauernhof oder direkt am Meer) zu finden und werden v. a. für Familienurlaube, Yoga-Retreats Surf- und Foodcamps angeboten. Zudem können die Camps im Rahmen von Incentives und Workations von Unternehmen gebucht werden. Hierbei wird der Aufenthalt in der Natur als ideale Möglichkeit kommuniziert, sich inspirieren zu lassen, Freiraum für kreative Gedanken zu schaffen und der digitalen Welt des Büroalltags zu entkommen. Wellnessanwendungen werden in Form von mobilen Saunen, Hot Tubs und Yogastunden sowie weitere Aktivitäten (z. B. Radfahren und Kayaking) angeboten (vgl. Hejmo GmbH, 2022d). Glampingplätze finden sich bspw. in Deutschland in allen Bundeslän‐ dern, wie Suchanfragen bei den nachfolgend genannten Vermittlungs‐ plattformen ergeben haben. Vermittler sind Internetplattformen, wie ca‐ nopyandstars.co.uk, glampinghub.com, glamping.info, glampingeuropa.de, glampings.de, yourglamping.com, aber auch weltweit agierende Vermitt‐ lungsplattformen wie airbnb und booking.com haben Glampingunterkünfte im Programm. Glampingmöglichkeiten finden sich jedoch nicht nur auf eigens aus‐ gewiesenen Camping- oder Glampingplätzen, sondern auch auf Cam‐ ping-/ Glampingflächen bei Workation 12 -Anbietern, wie bei COCONAT im brandenburgischen Klein Glien in der Nähe von Bad Belzig. Hierbei steht die Abkürzung für Gemeinschaft und konzentriertes Arbeiten in der Natur 62 4 Angebotsseite <?page no="63"?> (COmmunity and COncentrated work in NATure). Neben Zimmern im Haupthaus gibt es hier auch die Möglichkeit, in vorbereiteten Glampingzel‐ ten zu übernachten (vgl. Dietrich & Kokosnuss OHG, 2022). Darüber hinaus gibt es Onlinereservierungsplattformen, sog. Activity Booking Engines, für Erlebnisse, Freizeitaktivitäten, Touren und Guides sowie Glampingangebote. Derartige Anbieter gibt es mindestens seit 2007. Rezgo aus Kanada und Rezdy aus Australien sind heute die Weltmarktführer in diesem touristischen Vertriebssegment, konnten bislang aber in Europa kaum Fuß fassen und ließen in Mitteleuropa eigene Anbieter für den digitalen Erlebnisvertrieb entstehen, bei denen sich v. a. das Münchner Un‐ ternehmen Regiondo als Marktführer etablierte und an dem sich inzwischen Investoren von Jochen Schweizer bis zur SAT1-Prosieben-Gruppe beteiligt haben (vgl. Wagner et al., 2019, S. 14f.). Auf den Activity Booking Engines werden meist keine eigenen Produkte vermarktet. Vielmehr geht es um eine Weitervermarktung von verschiede‐ nen Produkten von Drittanbietern. Durch die einheitliche und gemeinsame Vermarktung erreichen die einzelnen (Klein-)Anbieter eine größere Reich‐ weite, bezahlen hierfür aber eine Provision an die Agentur. Die Anbieter übernehmen dabei die Rolle der „Lieferanten“ und die Erlebnisvertriebsplatt‐ formen und Erlebnisvermittler sind die „großen“ Vertriebsagenturen, die diese vermarkten, ähnlich wie Online Tour Operators (vgl. Wagner et al., 2019, S. 14f.). Wagner et al. (2019) prägen daher den Begriff der „Online Activity Agencies“. Ein Beispiel ist das Unternehmen mydays. Fallstudie | mydays Das Unternehmen wurde 2003 als Onlineanbieter für Erlebnisse ge‐ gründet. Im Oktober 2017 wurden mydays und Jochen Schweizer, die beiden führenden Brands auf dem Erlebnismarkt, unter dem Dach der JSMD Group vereint. Die gemeinsame Gruppe ist seitdem ihrerseits Mitglied der ProsiebenSat.1 Media SE. Mit ca. 14.000 Erlebnissen an über 20.000 Standorten schafft mydays Inspirationen für unvergessliche Erinnerungen (vgl. mydays, 2022). Als einer der größten Vermittler von Glampingunterkünften bietet Glam‐ ping Hub mehr als 30.000 Unterkünfte in über 110 Ländern an. Um die Suche nach einer bevorzugten Unterkunft zu erleichtern, klassifiziert Glamping Hub die Unterkunftseinrichtungen in 27 Gruppen. Bei Glamping Hub lassen 63 4.4 Anbieterformen <?page no="64"?> sich auch Angebote in der Nähe von Festivals finden, wie bspw. für „After Burning Man“ oder „Coachella“ (vgl. Glamping Hub Inc., 2022b). Ein weiterer wichtiger Anbieter von Glamping ist Selectcamp, das seit 2018 das exklusive Campingprodukt und die exklusive Marke der franzö‐ sischen Vacanceselect-Gruppe ist. Selectcamp ist seit 1992 Spezialist für Luxuscampingurlaub, und zwar auf Campingplätzen in Italien, Frankreich, Kroatien, Spanien und Österreich (vgl. Vacanceselect International AG, 2022). 4.5 Hersteller von Glampingunterkünften Für die Produktion der Unterkunftsstätten lassen sich spezialisierte Unter‐ nehmen ebenso finden wie Unternehmen, die in verschiedenen Segmenten des Campingtourismus aktiv sind. Diese Unternehmen sind sowohl in Deutschland als auch im Ausland ansässig, wie die Unternehmen Schall Camping GmbH aus Merzenich/ Deutschland, YAKONE Glamping aus Groß Kreutz/ Deutschland, Glampingwelt GmbH aus Wien/ Österreich, BDiR aus Shenzhen/ China und Luxotent aus Chengdu/ China bspw. aufzeigen. Ein bekanntes Unternehmen ist YALA | luxury canvas lodges (Marke von LuxeTenten B.V.) aus den Niederlanden, was nachfolgend als Fallstudie vorgestellt wird. Fallstudie | YALA luxury canvas lodges von LuxeTenten B.V. Das niederländische Unternehmen YALA bezeichnet sich als europäi‐ schen Marktführer in der Herstellung, Konzeption und im Design von luxuriösen Canvas-Lodges. Seit 2009 arbeitete das Unternehmen an knapp 8.000 Projekten in mehr als 50 Ländern in Europa, Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien (vgl. YALA, 2022a; YALA, 2022b). Über die Herstellung einzelner Unterkünfte hinaus nimmt sich YALA auch der Konzeption und Umgestaltung ganzer Anlagen und Glampingresorts an (vgl. YALA, 2022c). Unterkunftsform, Ausstattung und Serviceleistungen Der Fokus der Herstellung liegt auf Safarizelten und -lodges. Dabei stehen zwölf Modelle zur Verfügung, die sich hinsichtlich ihrer Größe und Gestaltung voneinander unterscheiden. Die kleinste Variante „Comet“ 64 4 Angebotsseite <?page no="65"?> 13 Hierbei handelt es sich um kleine innovative Ferienhäuser, die als Troll (Hexenhäus‐ chen) oder BUGGS (mit rundem Halbtonnendach) bezeichnet werden und in verschie‐ denen Varianten zu bekommen sind (vgl. NAWALO GmbH, 2022b). verfügt über eine Gesamtfläche von 29,8 m² und ist mit einer Veranda, einer Küche und zwei bis fünf Betten im Schlafbereich ausgestattet. Wahlweise kann ein Badezimmer hinzugefügt werden (vgl. YALA, 2022d). Die größte Unterkunft „Supernova“ verfügt über eine Gesamtfläche von 183,6 m². Die Stellfläche beträgt 650 m². Ausgestattet ist die Glampingunterkunft mit einer Veranda, drei Schlafbereichen für bis zu sechs Gäste, einem Badezimmer sowie optional einer Küche (vgl. YALA, 2022e). Zusätzlich werden Aufmachungen für Veranstaltungen geboten, in der bspw. Bars oder Sitzlounges platziert werden können (vgl. YALA, 2022f). Den Unter‐ künften kann verschiedenes Interieur hinzugefügt werden. Dazu zählen z. B. Einzel, -Doppel- und Hochbetten, Regale, Küchen- und Gartenmöbel sowie Küchenzeilen (vgl. YALA, 2022 g). Die Badezimmer bestehen aus Dusche, WC und Waschbecken. Zudem werden Heizlösungen und Strom‐ vorrichtungen geboten (vgl. YALA, 2022b). Für die Produktion der Zelte und Lodges sowie der Innenausstattung werden hochwertige, langlebige und wetterbeständige Materialien, vorrangig Holz, Stahl und Segeltuch, verwendet (vgl. YALA, 2022c). Nicht nur YALA, sondern „auch andere Hersteller von Camping-Mietobjekten verzeichnen eine rasant stei‐ gende Nachfrage nach Glamping-Objekten. So entfachte der im schleswig-holstei‐ nischen Ellerhoop ansässige Glamping-Spezialist NATURWAGEN & LODGES in den letzten Jahren einen wahren Glamping-Boom im deutschsprachigen Camping‐ markt und versorgt mittlerweile mehr als 80 Campingareale und Freizeitparks in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit urigen Glamping-Pods, romanti‐ schen Zirkus- und Schäferwagen sowie originellen Troll- und BUGG-Hütten. 13 In enger Zusammenarbeit mit Vacanceselect-Gründer und Glamping-Pionier Loek van de Loo entwickelte der italienische Hersteller Crippa-Concept zahlreiche […] Glamping-Objekte von der luxuriösen Lodgesuite mit freistehender Badewanne bis zur zweistöckigen Airlodge, die mit einem Skyroof versehen einen ungehinderten Blick in die Sterne bietet. Mehrere Tausend Glamping-Objekte entstammen dieser Zusammenarbeit.“ (Walter, Comino & Reimann, 2019, S. 323) 65 4.5 Hersteller von Glampingunterkünften <?page no="66"?> 14 Das Eurostat unterscheidet zwischen drei Beherbergungsbetrieben: Hotels und ähnli‐ che Unterkünfte, wie Appartement- und Apartment-Hotels, Motels; Ferien- und andere Kurzzeitunterkünfte, wie Ferienhäuser/ -wohnungen, Bungalows, Jugendherbergen und Berghütten sowie Campingplätze, Wohnmobilstellplätze und Wohnwagenparks (vgl. Eurostat, 2022b). 5 Nachfrageseite Bevor auf die bekannten Informationen zu Glampingreisenden an sich eingegangen wird, werden ausgewählte Daten zur Campingnachfrage in Europa und Deutschland sowie zu Luxusreisenden vorgestellt. 5.1 Bedeutung des Campingtourismus in Europa Im Jahr 2019 konnten auf den ca. 23.400 Campingplätzen in den 27 Mitglieds‐ ländern der Europäischen Union (EU) mehr als 362 Mio. Übernachtungen verzeichnet werden (ca. 420 Mio. Übernachtungen inkl. Großbritannien, welches bekanntlich zum 31. Januar 2020 die EU verlassen hat). Die über‐ wiegende Mehrheit der Campingplätze befand sich in ländlichen Gebieten (68 %) oder in Städten und Vororten (26 %), während 6 % der Campingplätze in Städten gelegen waren. Nahezu drei Viertel dieser Campingplätze (73 %) befanden sich in nur fünf EU-Mitgliedstaaten: in Frankreich (34 %), Deutsch‐ land (13 %), den Niederlanden (11 %), Italien (10 %) und Spanien (5 %). Keinen einzigen Campingplatz gibt es laut Eurostat (2021a) hingegen auf Malta. In den Jahren zuvor ist eine stetige positive Entwicklung bei den Übernachtungen auf den Campingplätzen in Europa zu beobachten (vgl. Abb. 7 und Eurostat, 2020; Eurostat, 2021a). Der Rückgang der Übernach‐ tungen auf EU-Campingplätzen war im Jahr 2021 geringer als in den beiden anderen Segmenten der europäischen Beherbergungsbetriebe 14 , so dass die Campingplätze am wenigsten von der Covid-19-Pandemie betroffen waren (vgl. Eurostat, 2022a). Von den rund 362 Mio. Übernachtungen im Jahr 2019 entfallen mit 78 % mehr als drei Viertel auf dieselben fünf Länder, die den Großteil der Campingplätze beheimaten. Auch hierbei entfällt der größte Anteil auf Frankreich (36 %), gefolgt von Italien (15 %), Spanien (11 %), Deutschland (10 %) sowie den Niederlanden (6 %). <?page no="67"?> 313.353.287318.030.739 303.953.187308.617.082312.395.925 321.864.644327.268.605 345.775.574 353.463.113 362.003.091 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Abb. 26: Anzahl der Übernachtungen auf Campingplätzen in der Europäischen Union (27 Ländern, ohne Großbritannien) Quelle: Eurostat, 2021a. Abb. 26: Anzahl der Übernachtungen auf Campingplätzen in der Europäischen Union (27 Länder, ohne Großbritannien) | Quelle: Eurostat, 2021a. Frankreich (33 %), Deutschland (14 %), Italien (11 %) und Spanien (11 %) zeich‐ nen auch für einen Großteil der über 78 Mio. Ankünfte auf Campingplätzen im Jahr 2019 verantwortlich. Die Top 5 wird in dieser Kategorie jedoch nicht von den Niederlanden (5 %), sondern von Schweden (8 %) komplettiert. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn die durchschnittliche Aufenthaltsdauer be‐ trachtet wird. Für die 27 EU-Länder liegt diese bei 4,6 Übernachtungen. Wie in Abb. 7 dargestellt, ist die durchschnittliche Anzahl an Übernachtungen in Dänemark, Kroatien und Bulgarien am höchsten, gefolgt von Italien und Luxemburg. In Deutschland betrug die Dauer eines Campingaufenthaltes im Jahr 2019 durchschnittlich 3,2 und in Schweden im Schnitt 2,8 Nächte. Mit durchschnittlich 1,5 Übernachtungen verbringen Campende in Lettland durchschnittlich am wenigsten Zeit auf Campingplätzen. 67 5.1 Bedeutung des Campingtourismus in Europa <?page no="68"?> 15 Gemäß einer weiteren Untersuchung zu den Kosten in EU-Ländern schlägt eine Übernachtung auf einem Campingplatz im Jahr 2019 für zwei Personen inkl. Stellplatz, Strom und Ortstaxe im Durchschnitt mit 22,88 € zu Buche. Am wenigsten kostet ein Aufenthalt in Rumänien, am meisten in Italien. In Deutschland müssen Campende im Schnitt 23,83 € bezahlen. Europaweit betrachtet ist Camping in Weißrussland mit 11,29 € am günstigsten und mit 36,34 € in der Schweiz am teuersten (vgl. Camping.info GmbH, 2019). 4,0 4,0 4,4 4,4 4,9 5,0 5,1 5,7 6,3 6,4 6,5 8,1 Portugal Österreich Irland Griechenland Spanien Frankreich Niederlande Luxemburg Italien Bulgarien Kroatien Dänemark Abb. 27: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf Campingplätzen in der Europäischen Union (27 Länder, dargestellt Dauer >= 4,0 Nächte) Abb. 27: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf Campingplätzen in der Europäischen Union (27 Länder, dargestellt Dauer ≥ 4,0 Nächte) | Quelle: Eurostat, 2021a; Eurostat 2022c. Aus einem Preisvergleich von PiNCAMP 15 aus dem Jahr 2019 geht hervor, dass Camping europaweit in der Schweiz durchschnittlich am meisten kostet, knapp gefolgt von Italien und Kroatien (vgl. Abb. 9). Die Preise auf deutschen Campingplätzen liegen hiernach am unteren Ende der einbe‐ zogenen Länder. Diese Vergleichspreise beinhalten die Kostenpositionen Übernachtung für zwei Erwachsene und ein Kind inkl. Stellplatz sowie Strom (5 kWh), Warmduschen und die Kurtaxe. Im Rahmen des Preisver‐ gleichs wurden über 5.500 Campingplätze ausgewertet, wobei ausschließlich Campingplätze einbezogen wurden, die nach ADAC-Klassifikation mindes‐ tens drei Sterne sowie wenigstens 50 touristische Standplätze besitzen. Des Weiteren wurden nur Länder mit 75 oder mehr Campingplätzen (ab drei Sternen) berücksichtigt (vgl. Reimann, 2021). 68 5 Nachfrageseite <?page no="69"?> 16 Seit Januar 2012 gibt es in der amtlichen Statistik in Deutschland eine neue Abschneidegrenze: „Die Grundgesamtheit der Monatserhebung im Tourismus sind alle Beherbergungsbetriebe (Beherbergungsstätten und Campingplätze sowie entsprechende fachliche Betriebsteile) mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten bzw. Stellplätzen.“ (Statistisches Bundesamt, 2021, S. 4) Dies bedeutet, dass kleinere Campingplätze mit Urlaubscamping (und weniger als zehn Standplätzen) sowie reine Dauercampingplätze in der amtlichen Statistik nicht erfasst werden. 17 Nach dem Statistischen Bundesamt entspricht jeder Standplatz vier Schlafgelegenhei‐ ten. 34,35 € 35,43 € 39,58 € 42,88 € 43,00 € 44,16 € 45,50 € 47,23 € 50,82 € 54,30 € 54,63 € Abb. 28: Kosten für eine Übernachtung für zwei Erwachsene und ein Kind inklusive Stellplatz, Strom und Kurtaxe in ausgewählten Ländern Europas Quelle: Reimann, 2021. Abb. 28: Kosten für eine Übernachtung für zwei Erwachsene und ein Kind inkl. Stellplatz, Strom und Kurtaxe in ausgewählten Ländern Europas | Quelle: Reimann, 2021. 5.2 Bedeutung des Campingtourismus in Deutschland 16 Die amtliche Beherbergungsstatistik weist für das Jahr 2021 insgesamt 3.097 Campingplätze mit Urlaubscamping (auch Touristikcamping) aus, auf denen ein maximales Angebot von 923.024 Schlafgelegenheiten (bzw. maximales Angebot an Standplätzen: 230.756 17 ) zur Verfügung steht. Die meisten Campingplätze finden sich in Bayern (482), Niedersachsen (402) und Baden-Württemberg (374) (vgl. Abb. 10). 69 5.2 Bedeutung des Campingtourismus in Deutschland <?page no="70"?> 3 7 9 32 80 89 108 181 216 235 274 276 326 374 405 482 Bremen Hamburg Berlin Saarland Sachsen-Anhalt Thüringen Sachsen Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Hessen Schleswig-Holstein Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Niedersachsen Bayern Abb. 29: Anzahl der Campingplätze in Deutschland je Bundesland Quelle: Statistisches Bundesamt, 2022. Abb. 29: Anzahl der Campingplätze in Deutschland je Bundesland | Quelle: Statistisches Bundesamt, 2022. Während es im Jahr 2020 mehr als 9,7 Mio. Ankünfte und ca. 33,95 Mio. Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen gab, waren es 2021 über 9,12 Mio. Ankünfte und knapp 32,97 Mio. Übernachtungen. Der Großteil der Übernachtungen fiel dabei im Jahr 2021 auf inländische Gäste (95,02 %) und ca. jede 20. Übernachtung (4,98 %) wurde von ausländischen Gästen unternommen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug über alle Gäste im Jahr 2020 ca. 3,5 Tage und im Jahr 2021 ca. 3,6 Tage. Während inländische Gäste 2021 ca. 3,7 Tage auf den deutschen Campingplätzen blieben, verweilten ausländische Gäste mit ca. 2,6 Tagen etwas mehr als einen Tag kürzer. Der Anteil des Campingtourismus an allen statistisch erfassten Übernachtungen in der amtlichen Beherbergungsstatistik hat sich von 7,2 % im Jahr 2019 auf 11,2 % im Jahr 2020 erhöht und ist im Jahr 2021 auf ca. 10,6 % gesunken (vgl. Statistisches Bundesamt, 2022). Auf der Nachfrageseite ist eine Untererfassung des Campingtourismus seitens der amtlichen Statistik gegeben, da einerseits nicht alle Nachfrage‐ segmente statistisch erfasst werden (z. B. Dauercamping, Tagesreisen, Reise‐ mobilstellplätze ohne Basisinfrastruktur) und andererseits auch Lücken bei der angebotsseitigen Erhebung gegeben sind. Eine Studie aus dem Jahr 2021 kommt daher zu folgenden Ergebnissen: 70 5 Nachfrageseite <?page no="71"?> 18 Darüber hinaus sei eine Studie der FH Westküste erwähnt, die Erkenntnisse über die Campingreisetätigkeit und das Campinginteresse der Deutschen in Zeiten der Covid-19-Pandemie gewinnt. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Unterscheidung der „Neu-Camper“, die erstmals in der Pandemie Campingreisen unternommen haben, von den „Alt-Campern“ mit Campingerfahrung schon aus der Zeit vor der Pandemie (vgl. Eisenstein & Krüger, 2022, S. 3). „In Deutschland ist insgesamt pro Jahr von rund 126,3 Mio. Übernachtun‐ gen/ Aufenthaltstagen durch Campingtouristen auszugehen. Diese können nach Segmenten wie folgt untergliedert werden: ● 15,0 Mio. Tagesreisen mit dem Reisemobil, ● 15,0 Mio. Übernachtungen durch Reisemobilisten auf und außerhalb von Reisemobilstellplätzen, ● 48,6 Mio. Übernachtungen durch Touristikcamper auf Campingplätzen sowie ● 47,7 Mio. Aufenthaltstage auf den Dauerstandplätzen der Camping‐ plätze (davon knapp 95 % durch die Dauercamperfamilie und gut 5 % durch Verwandten- und Bekanntenbesuche).“ (dwif, 2021, S. 28) Diese Studie des dwif zeigt den Wirtschaftsfaktor Campingtourismus in Deutschland auf und beziffert die Umsätze, Einkommenseffekte, Beschäfti‐ gungsäquivalente und Steuereffekte durch den Campingtourismus. 18 Über alle Zielgruppen an Campingtouristen (Touristik- und Dauercamper, Ver‐ wandten-/ Bekanntenbesucher auf Dauerstandplätzen, Reisemobilisten auf und außerhalb von Reisemobilstellplätzen [Übernachtungs- und Tagesrei‐ sen] hinweg werden pro Person und Tag ca. 35,70 € ausgegeben. Touristik‐ camper geben auf Campingplätzen pro Person und Tag mit 47,10 € im Zielgebiet deutlich mehr aus als die Dauercamper (pro Person und Tag 19,60 € im Zielgebiet), wenn sie zur Dauercamperfamilie gehören (inkl. jährliche Gebühren für den Dauerstandplatz) (vgl. dwif, 2021, S. 30ff.). „Durch die gesamte campingspezifische Nachfrage über alle Segmente werden in Deutschland Bruttoumsätze in einer Größenordnung von rund 14.071,3 Mio. € generiert. Enthalten sind hierin die ● in den Zielgebieten getätigten Ausgaben der Camper in Höhe von 4.514,3 Mio. €, ● die anzusetzenden Fahrtkosten für den Transfer zwischen Quell- und Zielgebiet und während des Aufenthaltes vor Ort in Höhe von 4.137,0 Mio. € sowie 71 5.2 Bedeutung des Campingtourismus in Deutschland <?page no="72"?> ● die Investitionen in die Campingausrüstung (Fahrzeug, Campingaus‐ stattung, Sonderzubehör) in Höhe von 5.420,0 Mio. €.“ (dwif, 2021, S. 65) 5.3 Profil von Luxusreisenden Bei den Luxusreisenden werden verschiedene Teilzielgruppen unterschieden. Neben den „Ultra High Net Worth Individuals“ (mehr als 30 Mio. US-Dollar Vermögen), den „Very High Net Worth Individuals“ (zwischen 5 und 30 Mio. US-Dollar Vermögen) und den „High Net Worth Individuals“ (zwischen 1 und 5 Mio. US-Dollar Vermögen) gibt es noch die Gruppe der wohlhabenden Rei‐ senden („Mass Affluents“, zwischen 150.000 und 1 Mio. US-Dollar Vermögen) (vgl. Frank, 2009, S. 15, zitiert nach Steinecke, 2019, S. 54). Bei den „High Net Worth Individuals“ (und den noch reicheren Personen) finden Reisen auf einem durchgängig hohen Niveau statt: „Sie nutzen nur die Premiumklassen der Fluggesellschaften, übernachten in Fünf-Sterne-Hotels, kaufen in Luxuskaufhäusern, Boutiquen und Antiquitätenge‐ schäften ein, bevorzugen private Transfers und Führungen, besuchen exklusive Sportbzw. Kulturveranstaltungen und gehen in Gourmetrestaurants essen.“ (Steinecke, 2019, S. 56) Die Gruppe der wohlhabenden Reisenden („Mass Affluents“) legt dagegen „z.B. viel Wert auf komfortable Unterkünfte und außergewöhnliche Aktivi‐ täten (Besuch von Festivals etc.).“ (Steinecke, 2019, S. 56) Bei der Altersstruktur der Luxusreisenden fällt auf, dass sie v. a. durch die Generation der „Babyboomer“ (v. a. den Geburtenjahrgängen von 1956 bis 1965 zugeordnet) geprägt ist. Es wird jedoch prognostiziert, dass jüngere Altersgruppen im Luxustourismus, wie die Generation Y (v. a. den Gebur‐ tenjahrgängen von 1981 bis 1995 zugeordnet) und Generation Z (v. a. den Geburtenjahrgängen ab 1996 zugeordnet), an Bedeutung gewinnen werden (vgl. Klafke, 2014, S. 12; Steinecke, 2019, S. 56). Sie interessieren „sich mehr für klassische Sommerurlaube, romantische Getaways und auch Mehr-Generationen-Reisen mit Großeltern, Eltern und (eigenen) Kindern. Außerdem sind bei diesen Nachfragern auch neue Werthaltungen zu beobachten - z. B. ein wachsendes Umweltbewusstsein sowie ein größeres Engagement in lokalen sowie sozialen Belangen.“ (Steinecke, 2019, S. 56) 72 5 Nachfrageseite <?page no="73"?> Für Glampingangebote scheinen hiernach v. a. die jüngeren (wohlhabenden) Generationen in Frage zu kommen bzw. generell die wohlhabenden Reisen‐ den. Die (sehr) reichen Nachfrager werden mit einem Glamping-Angebot (eher) nicht angesprochen. 5.4 Suchanfrage ‚Glamping‘ bei Google Mit dem Glampingtrend erreicht die Campingwirtschaft neue Zielgruppen, die für „normale“ Campingangebote bislang nicht empfänglich waren. Menschen, denen die Vorstellung einer Übernachtung auf einer Isomatte im wackeligen Zelt, verbunden mit dem nächtlichen Besuch einer Gemein‐ schaftstoilette, Unbehagen bereitet, sind eher bereit, es mit der glamourösen Form des Campings zu versuchen (vgl. Walter, Comino & Reimann, 2019, S. 315). Ein erster Hinweis auf das Interesse am Glamping (in Deutschland) kann über die Popularität des Wortes ‚Glamping‘ als Suchbegriff bei Google aufgezeigt werden. Die folgende Abbildung stellt das Interesse am Begriff ‚Glamping‘ zwischen Mai 2008 und Februar 2022 als Indexwert dar. Ein Index von 100 symbolisiert das größte Interesse am Suchbegriff im betrachteten Zeitraum sowie der betrachteten Region, der Wert 0 ein geringes Interesse oder fehlende Daten (vgl. Rogers, 2016). Den Daten ist zu entnehmen, dass der Begriff ‚Glamping‘ erstmals im Mai 2008 merklich gesucht wurde. Seit diesem Zeitpunkt steigt das Interesse an diesem Suchbegriff an, wobei es zu saisonalen Schwankungen kommt. Es ist festzustellen, dass Glamping in erster Linie in den Sommermonaten Gegenstand einer Google-Suche ist. Das größte Interesse zeigte sich im August 2021. Im Vergleich der Bundesländer ist herauszustellen, dass der Be‐ griff ‚Glamping‘ v. a. im Saarland sowie in Bayern und Baden-Württemberg gesucht wird. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt hingegen spielt er eine untergeordnete Rolle. Weltweit wird verstärkt in Slowenien, Irland und dem Vereinigten Königreich nach Glamping gegoogelt. Deutschland liegt in diesem Vergleich auf Platz 28 (vgl. Google, 2022). 73 5.4 Suchanfrage ‚Glamping‘ bei Google <?page no="74"?> 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 2008-07 2009-01 2009-07 2010-01 2010-07 2011-01 2011-07 2012-01 2012-07 2013-01 2013-07 2014-01 2014-07 2015-01 2015-07 2016-01 2016-07 2017-01 2017-07 2018-01 2018-07 2019-01 2019-07 2020-01 2020-07 2021-01 2021-07 2022-01 Abb. 30: Interesse am Begriff Glamping bei Google (Deutschland Mai 2008 bis Februar 2022) Quelle: Google, 2022. Abb. 30: Interesse am Begriff ‚Glamping‘ bei Google (Deutschland, Mai 2008 bis Fe‐ bruar 2022) | Quelle: Google, 2022. 5.5 Interesse und Kenntnis von Glamping Im Jahr 2017 lag in Deutschland die Zahl derjenigen, die schon einmal „geglampt“ haben, bei 4 %. Knapp ein Drittel (32 %) hatte damals bereits vom Begriff ‚Glamping‘ gehört. Mit sechs von zehn Befragten (60 %) wusste der Großteil jedoch (noch) nicht, was unter Glamping zu verstehen ist (vgl. Abb. 12). 4% 32% 60% 3% Ja, schon davon gehört und auch ausprobiert Ja, aber noch nicht ausprobiert Nein Weiß nicht/ Keine Angabe Abb. 31: Bekanntheit des Begriffes Glamping (2017) Quelle: vgl. YouGov, 2017, zitiert nach Inhofen, 2017 (n = 1.003). Abb. 31: Bekanntheit des Begriffs ‚Glamping‘ (2017) | Quelle: vgl. YouGov, 2017, zitiert nach Inhofen, 2017 (n = 1.003). 74 5 Nachfrageseite <?page no="75"?> Fast die Hälfte der Befragten (44 %) glaubt, dass Glamping etwas für sie sein könnte (vgl. Abb. 13). Etwas mehr (48 %) hat nach dieser Untersuchung kein Interesse, Glamping auszuprobieren. Während bei den 30bis 39-Jährigen (51 %) ein besonders hohes Interesse besteht, sind Befragte über 60 Jahre (37 %) weniger interessiert. Frauen zeigen sich (49 %) mehr interessiert als Männer (39 %) (vgl. Inhofen, 2017). Abb. 32: Interesse am Glamping (2017) Quelle: vgl. YouGov, 2017, zitiert nach Inhofen, 2017 (n = 1.003). 12% 32% 24% 24% 8% Ja, auf jeden Fall Eher ja Eher nein Nein, auf keinen Fall Weiß nicht/ Keine Angabe Abb. 32: Interesse am Glamping (2017) | Quelle: vgl. YouGov, 2017, zitiert nach Inhofen, 2017 (n = 1.003). Eine Untersuchung auf 19 kroatischen Campingplätzen im Jahr 2015 mit Befragten (n = 472) aus 18 Ländern (36 % aus Deutschland und 15 % aus Österreich) gibt Hinweise zu den Charakteristika von Glampingreisenden. 80 % der Befragten verbrachten ihren Urlaub in Vier-Sterne-Unterkünf‐ ten/ Mobilheimen oder beim Glamping mit einer Fläche von mehr als 32 m 2 . Wie bereits dargestellt (vgl. Kapitel 3 zum Forschungsstand), zeigen Ergeb‐ nisse zu den Charakteristika von Glampingreisenden, dass es sich eher um jüngere und höher ausgebildete Nachfrager handelt, die am häufigsten fest angestellt sind und über ein überdurchschnittliches Einkommen verfügen. In genannter Studie gehören 17 % der Befragten der Altersgruppe 18-35 Jahre an und 34 % sind zwischen 36 und 45 Jahre alt. 26 % sind älter als 46 Jahre und zu den restlichen Befragten wird keine Auskunft gegeben. 48 % der Glampinggäste haben einen Hochschulabschluss und viele sind fest angestellt. 40 % der befragten Glampingreisenden haben ein Einkommen zwischen 3.000 und 5.000 € pro Monat und 22 % ein Einkommen über 5.000 € pro Monat. Die restlichen Befragten (ca. 39 %) haben ein Einkommen von unter 3.000 € (vgl. Cvelić-Bonifačić et al., 2017, S. 106ff.). In Deutschland lag 75 5.5 Interesse und Kenntnis von Glamping <?page no="76"?> das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen im Jahr 2015 bei 3.218 € (vgl. Destatis, 2022). Die Befragten reisen meist mit der Familie (78,8 %), 13,9 % mit dem Partner und 22,8 % mit Freunden. Ältere Reisende sind häufiger mit ihren Familien unterwegs als jüngere Reisende. Junge Erwachsene (18-35 Jahre) sind die Altersgruppe mit dem höchsten Anteil an Reisenden, die mit Freunden unterwegs sind. Die durchschnittlichen Kosten für einen Urlaub in einer Glampingunterkunft auf den untersuchten kroatischen Campingplätzen liegen bei 2.700 €. Davon entfallen 1.300 € auf die Unter‐ kunftskosten, 795 € auf Essen und Trinken (F&B) und Shopping sowie 370 € auf Sport, Dienstleistungen und Ausflüge (vgl. Cvelić-Bonifačić et al., 2017, S. 106ff.). Interessant ist noch zu erwähnen, dass die meisten Befragten zukünftig wieder ein Glampingangebot in Anspruch nehmen möchten. Von den jüngsten Befragten werden 66 % wieder glampen und 24 % wissen es noch nicht genau. Befragte mittleren Alters und ältere Personen finden Glamping noch attraktiver. Mehr als sieben von zehn Befragten (71,9 %) wollen wieder glampen. Dieses Ergebnis ist für Glampinganbieter von Bedeutung, da die Befragten diese neue Unterkunftsart angenommen haben und einen derartigen Aufenthalt wiederholen möchten, auch wenn einige zum ersten Mal glampen (vgl. ders., S. 110.). Der unmittelbare Kontakt mit der Natur ist für die Glampingnutzer offenbar die wichtigste Motivation für einen Glampingurlaub, wodurch sich diese Art der Unterbringung deutlich von anderen Luxusunterkünf‐ ten, wie Luxusresorts oder -Hotels, unterscheidet. Der Komfort und die Privatsphäre sowie die (möglichen) anders gearteten Erfahrungen werden als weitere wichtige Beweggründe für Glampingaufenthalte angesehen. Glamping wird darüber hinaus stark mit versteckten Orten, unterschied‐ lichen kulturellen Umgebungen und weit entfernten Zielen in Verbindung gebracht. Es scheint, dass Glamour und Luxus besser funktionieren, wenn sie mit einem exklusiven und einzigartigen Ort kombiniert werden (vgl. Filipe et al., 2018, S. 118). 5.6 Push- und Pull-Faktoren der Nachfrage Es gibt zwei grundlegende Faktoren zur Erklärung der Reisemotivation in der touristischen Literatur, wobei zwischen einem Push-Effekt (auch 76 5 Nachfrageseite <?page no="77"?> „Weg-von-Reisen“) und einem Pull-Effekt (auch „Hin-zu-Reisen“) unter‐ schieden wird (vgl. Freyer, 2015, S. 82f.; Page, 2019, S. 86). „Beim ‚Weg-von‘-Reisen wird vor allem die Fluchtbewegung des Reisens betont - die Suche nach der Gegenwelt. Urlaub wird als Ausgleich zum Alltag, angesehen.“ (Freyer, 2015, S. 82) Beim „Hin-zu-Reisen“ gibt es Anziehungspunkte, wie die ursprünglichen und abgeleiteten Angebotsfaktoren oder „Bindungen“ an Orte und Regio‐ nen, die bspw. persönlich oder beruflich entstanden sind. Push-Faktoren für Glamper sind die Bedürfnisse nach Flucht, Ruhe und Entspannung an einem friedlichen Ort, nach persönlichem Wohlbefinden, Neugier, Abenteuer und sozialer Interaktion, wie z. B. Zeit mit der Familie oder mit Freunden zu verbringen (vgl. Brooker & Joppe, 2013, S. 3; Leci Sakáčová, 2013, S. 51ff.; Sommer, 2020, S. 14). Sie wollen dem Alltag entfliehen und haben auch ein starkes Bedürfnis nach Privatsphäre (vgl. Petrusa & Vlahov, 2019, S. 838f). Als wichtiger Pull-Faktor wird der Wunsch der Glamper gesehen, die Natur zu erleben und schöne Orte zu sehen (vgl. Leci Sakáčová, 2013, S. 55; Sommer, 2020, S. 14). Die Austauschmöglichkeiten der Glamper sind vielfältig, wie die nachfolgende Fallstudie zeigt. Fallstudie | Glampingcommunity Die unterschiedlichen Social-Media-Plattformen bieten die Möglichkeit, sich über Gruppen zum Glamping auszutauschen. Sowohl Privatrei‐ sende als auch Hersteller von Glampingausrüstung und Betreiber von Glampingplätzen aus der ganzen Welt sind hier zu finden. Facebook Das Thema Glamping ist auf Facebook v. a. in internationalen Grup‐ pen mit teilweise bis zu mehreren Tausend Mitgliedern vertreten. In Deutschland wird sich bspw. in den Gruppen „GLAMPING … Wellness- und Luxuscamping“ und „Glamping.info-Community“ zum Thema aus‐ getauscht. Hier stellen sich Glampingplätze aus Deutschland vor, Glam‐ pingreisende teilen ihre privaten Tipps für den nächsten Glampingur‐ laub und der ein oder andere Nutzer fragt nach expliziten Empfehlungen für den Glampingurlaub (vgl. Camping.info GmbH 2022b; Windrath 2022). 77 5.6 Push- und Pull-Faktoren der Nachfrage <?page no="78"?> LinkedIn Auf LinkedIn tauscht sich insbesondere die Angebotsseite der Glam‐ pingbranche aus, bspw. Inhaber von Glampingresorts oder Hersteller von Glampingunterkünften und -Ausrüstung. Themen sind dabei aktu‐ elle Trends im Glamping-, Natur- und Outdoortourismus, innovative Ideen in der Branche sowie das Netzwerken mit potenziellen Partnern (vgl. LinkedIn Corporation, 2022). Instagram Auch wenn Instagram nicht die klassische Möglichkeit bietet, zu einer Gruppe zusammenzukommen und sich zum Thema Glamping auszu‐ tauschen, können Nutzer das Thema über verschiedene sog. Hashtags verfolgen oder ihre eigenen Erfahrungen darüber teilen. Zum #glamping gibt es (Mitte 2022) bspw. mehr als 3,6 Mio. Beiträge, zum #glampinglife über 350.000 und zum #glampingdeutschland mehr als 200 Beiträge. Geteilt werden Beiträge von Privatreisenden und sog. Influencern zu ihren Glampingurlauben und Lieblingsspots. Außerdem sind Personen aktiv, die ihre eigene Glampingunterkunft ausgebaut haben und Tipps und Tricks rund um mobile Eigenheime teilen, oder Unternehmen, wie bspw. Vermittler von Glampingunterkünften, Glampingplätzen oder Hersteller von Glampingausrüstung, die ihr Angebot vermarkten (vgl. Instagram from Meta, 2022a; Instagram from Meta, 2022b; Instagram from Meta 2022c). Von einer deutschen Privatnutzerin wurde im Frühjahr 2022 außerdem die „Glamping.challenge“ auf Instagram ins Leben gerufen. Glampin‐ ginteressierte können das Profil „Glamping.challenge“ in ihren eigenen Posts verlinken, so dass diese Posts auf dem Glamping-Profil weiter geteilt werden können. Auf diese Weise sollen sich Glamper zusammen‐ finden und in den Austausch über Themen rund ums Thema Glamping treten (vgl. glamping.challenge, 2022). 5.7 Nachhaltigkeit beim Glamping - Widerspruch oder umsetzbar? Aufgrund der luxuriösen Ausrichtung des (Camping-)Aufenthaltes stellt sich die Frage, ob Glamping mit Nachhaltigkeit vereinbar ist bzw. sein 78 5 Nachfrageseite <?page no="79"?> 19 Es finden sich verschiedene Ansätze zur Nachhaltigkeit und zum nachhaltigen Tou‐ rismus. Ebenso sind die drei Begriffe ‚Effizienz‘, ‚Suffizienz‘ und ‚Konsistenz‘ von Bedeutung, die im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Entwicklung wichtig sind (vgl. Strasdas, 2017, S. 13ff.). kann. Campingbzw. Glampingaktivitäten finden überwiegend in der Natur statt und stellen somit einen Eingriff in die vorherrschenden Ökosysteme dar. Gleichzeitig stellen die Natur und Naturerlebnisse wichtige Motive für den Camping-/ Glampingtourismus dar. Durch die bewusste Auseinander‐ setzung mit der Natur und die Wertschätzung dieser ist davon auszugehen, dass Camping-/ Glampingtouristen grundsätzlich auf diese achten und diese erhalten wollen. In diesem Zusammenhang sind auch die anfallenden Treibhausgasemis‐ sionen wichtig zu betrachten, die je nach Übernachtungsform unterschied‐ lich anfallen. Während auf eine Hotelübernachtung im Sommerhalbjahr rund 17,2 kg CO 2 und im Winterhalbjahr ca. 24 kg CO 2 anfallen, sind es in einem Wohnmobil zwischen rund 1,5 kg CO 2 pro Person (sommerliche Stellplatzübernachtung im Wohnmobil) und ca. 8,8 kg CO 2 pro Person (Stellplatzübernachtung im Winter) (vgl. Bleher, 2013, S. 9f.). In einem Zelt sollen dagegen pro Person und Übernachtung ca. 2 kg CO 2 anfallen (vgl. COMPASS GmbH, 2022, S. 1). Aufgrund der luxuriöseren Ausstattung beim Glamping werden (meist) mehr Treibhausgasemissionen anfallen. Genaue Daten konnten hierzu jedoch nicht gefunden werden, so dass diese Forschungslücke kurzfristig geschlossen werden sollte. Das Thema Nachhaltigkeit ist aber letztendlich ambivalent zu betrachten. Definitionen des Begriffs ‚Nachhaltigkeit‘ gibt es verschiedene, die in ihren grundlegenden Aussagen jedoch meist übereinstimmen (vgl. Strasdas 2017, S. 13ff.). 19 Ein in Deutschland weit verbreiteter Ansatz definiert Nachhaltigkeit wie folgt: „Nachhaltigkeit ist die Konzeption einer dauerhaften zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz. Diese drei Säulen der Nachhaltigkeit stehen miteinander in Wechselwirkung und bedürfen langfristig einer ausgewogenen Koordination.“ (Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“ des Deutschen Bundestages, 1998, zitiert nach Strasdas, 2017, S. 13) Auf den Tourismus übertragen und vom Dreisäulenansatz zum Dreiklang oder Dreieck weiterentwickelt (vgl. Abb. 14) ist Nachhaltigkeit im Tourismus 79 5.7 Nachhaltigkeit beim Glamping - Widerspruch oder umsetzbar? <?page no="80"?> „vorranging langfristig und zukunftsorientiert, sie betrachtet die Auswirkungen auf die ‚zukünftigen Generationen‘ und berücksichtigt neben der Umweltverantwort‐ lichkeit auch verstärkt die Sozialverträglichkeit sowie die wirtschaftliche Ergiebig‐ keit des Tourismus (‚Tourismuspolitischer Dreiklang‘) zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozio-Kultur.“ (Freyer, 2015, S. 614f.) Abb. 33: Dreiklang der Nachhaltigkeit Quelle: Freyer, 2015, S. 485. Ökonomische Nachhaltigkeit • Wirtschaftliche Erträge, „gerechte“ Verteilung • Förderung von kleinen und mittleren Betrieben • Qualitatives Wachstum • Ausgewogene Beschäftigungsstruktur • Keine touristische Monokultur Ökologische Nachhaltigkeit • Erhalt der natürlichen Umwelt und der Kulturlandschaft • Ressourcenschonung • Abfallvermeidung • Festlegen von Belastungsgrenzen Soziokulturelle Nachhaltigkeit • Verträglichkeit mit Sitte, Moral und Tradition der einheimischen Bevölkerung • Schutz des kulturellen Erbes • Verträglichkeit mit der Sozialkultur • Partizipation der Bevölkerung Tourismuspolitischer Dreiklang der Nachhaltigkeit Abb. 33: Dreiklang der Nachhaltigkeit | Quelle: Freyer, 2015, S. 485. Verschiedene Studien zeigen, dass es sich noch um eine vergleichsweise kleine Anzahl an nachhaltig Reisenden (in Deutschland) handelt und die Lücke zwischen nachhaltiger Einstellung und nachhaltigem Verhalten bei Urlaubsreisen noch vergleichsweise groß ist. So stellt u. a. die Forschungs‐ gemeinschaft Urlaub und Reisen im Rahmen der „Reiseanalyse 2020“ für 2019 folgendes fest: „Zwar hat eine Mehrheit von 61 % der Urlauber eine positive Einstellung zu nachhal‐ tigen Urlaubsreisen, aber nur sehr wenige verhalten sich im Urlaub besonders nach‐ haltig, indem sie etwa zertifizierte Unterkünfte wählen oder ihren CO 2 -Verbrauch kompensieren. Gegenüber 2018 ist die positive Einstellung noch einmal gestiegen, während beim Verhalten nur sehr wenig Bewegung zu verzeichnen ist. Zu einigen Zielen wird allerdings schon nachhaltiger gereist: Bei 19 % der Reisen nach Norwe‐ 80 5 Nachfrageseite <?page no="81"?> 20 Ähnliche Ergebnisse lassen sich auch in anderen Studien finden, z. B. Kreilkamp et al., 2017, S. 18ff. und Schmücker et al., 2019, S. 7ff. gen, Schweden und Finnland wurde eine Unterkunft mit Nachhaltigkeitszertifikat gebucht und bei 11 % dieser Reisen CO 2 kompensiert. Auch vor Ort versuchen die Urlauber durchaus nachhaltig korrekt zu sein. Dabei liegen Verhaltensweisen vorn, die einem leichtfallen und gut zum Urlaubserlebnis passen oder die aus dem Alltag erlernt sind.“ 20 (FUR, 2020, S. 6 und vgl. Abb. 15) Abb. 34: Nutzung von nachhaltigen Möglichkeiten bzw. Angeboten bei Haupturlaubsreisen 2019 Quelle: FUR, 2020, S. 6. 11% 16% 16% 17% 19% 20% 20% 24% 25% 36% Bio-Lebensmittel Außerhalb der Hauptsaison reisen Unterkunft mit lokalem Betreiber Nahe gelegenes Reiseziel wählen Überfüllte Orte meiden Vor Ort Bus und Bahn nutzen Lokale Kultur und Traditionen kennenlernen Regionale Produkte & Souvenirs kaufen Auf Müllvermeidung achten Vor Ort vor allem zu Fuß gehen oder Fahrradfahren Nachhaltiges Verhalten bei Urlaubsreisen 2019 Nachhaltig noch in BU aufnehmen, im MS Abb. 34: Nutzung von nachhaltigen Möglichkeiten bzw. Angeboten bei Haupturlaubsreisen 2019 | Quelle: FUR, 2020, S. 6. Eine wesentliche Herausforderung besteht daher darin, die Aspekte der Nachhaltigkeit bei Glampingangeboten zu berücksichtigen. „Zunächst, weil wie beim Camping auch die Natur die primäre Grundlage eines jeden Glamping-Angebots ist und der Schutz von Natur und Umwelt daher eine Pflicht‐ aufgabe ist. Denn nur ein sozial und ökologisch bewusster Luxustourismus wird langfristig Erfolg haben und von der Kundschaft sowie seinem gesellschaftlichen Umfeld akzeptiert werden. Dies liegt unter anderem daran, dass Luxustourismus und in diesem Falle Glamping eine gut ausgebildete Klientel mit höherem Einkommen 81 5.7 Nachhaltigkeit beim Glamping - Widerspruch oder umsetzbar? <?page no="82"?> anspricht, welches überdurchschnittlichen Wert auf nachhaltigen Konsum legt und bereit ist, dafür deutlich mehr Geld auszugeben als der Bevölkerungsdurchschnitt.“ (Walter, Comino & Reimann, 2019, S. 316) Für die Campingbzw. Glampinganbieter empfiehlt sich die Zusammenar‐ beit mit passenden Verbänden und Unternehmen sowie die Orientierung an einschlägigen Nachhaltigkeitsauszeichnungen. Beispiele sind die ECO‐ CAMPING Service GmbH aus Deutschland oder Green Key der Horesta (Arbeitgeber-/ Berufsverband für das Gaststätten-, Hotel- und Tourismusge‐ werbe) aus Dänemark, wobei Letztere im Jahr 2022 in mehreren dutzenden Ländern aktiv ist (vgl. HORESTA, o. J.). ECOCAMPING ist eine Initiative für ökologisches Campen in Europa, wobei die Campingplätze auf ihrem Weg zu mehr Umwelt- und Naturschutz beraten werden. Sie wird getragen von Umweltorganisationen und Cam‐ pingverbänden. Es gibt eine Reihe von Kriterien, deren Erfüllung durch ECOCAMPING-Auditoren überprüft wird. Unternehmen, die sie erfüllen, werden ausgezeichnet (siehe Übersicht auf www.ecocamping.de). Sie sind zudem in allen wesentlichen Campingführern und Portalen, wie z. B. ADAC, BVCD, DCC, Campanio oder camping.info, gekennzeichnet (vgl. ECOCAM‐ PING Service GmbH, 2022a; Reimann, 2018, S. 2). Die Managementkriterien sind: ● Ernennung einer oder eines ECOCAMPING-Beauftragten, ● Vor-Ort-Check von Umwelt- und Naturschutz durch ECOCAM‐ PING-Berater, ● Unterzeichnung des ECOCAMPING-Leitbilds durch die Geschäftsfüh‐ rung, ● Erstellung eines Maßnahmenplans zu den Zielen des Leitbilds mit mindestens zehn Verbesserungen für die folgenden drei Jahre, ● Dokumentation des Jahresverbrauchs an Strom, Heizenergie, Wasser sowie der Menge an Restabfall während der letzten drei Jahre inkl. CO 2 -Bilanzierung, ● Information von Gästen, Mitarbeitern, Partnern und der Öffentlichkeit über ECOCAMPING und die damit verbundenen eigenen Ziele und Aktivitäten. Im Jahr 2022 gibt es mehr als 200 Campingplätze, die alle die ECOCAM‐ PING-Auszeichnung erreicht haben und im ECOCAMPING-Netzwerk zu‐ sammenarbeiten. Erste Glampinganbieter in Deutschland (Eurocamping 82 5 Nachfrageseite <?page no="83"?> Zedano: Glampingangebot mit Safarizelten), Italien, Österreich, Slowenien, Kroatien und Luxemburg sind bereits ebenfalls von ECOCAMPING oder mit dem EU-Ecolabel zertifiziert (vgl. Ecocamping Service GmbH, 2022b). Darüber hinaus gibt es erste Ansätze einer Zertifizierung mit dem Namen „Glamping Stars“. Hiermit beschäftigt sich der ECOCAMPING e. V. seit dem Jahr 2016, wobei anhand eines selbst entwickelten Kriterienkatalogs (mit mehr als 50 Kriterien in sieben Kategorien) in einer Testphase im Jahr 2016 drei Campingplätze bzw. Glampinganbieter zertifiziert wurden - die Auszeichnung fand auf der CMT („Caravan, Motor und Touristik“) 2017 in Stuttgart statt. Das Glamping-Village Orlando in Chianti, das Glampingresort Tenuta delle Ripalte auf Elba und der Ferienpark Natterer See in Tirol waren die ersten Anbieter, die die Auszeichnung „Glamping Stars“ erhalten haben. Nach der Pilotphase 2016 wird von ECOCAMPING der Kriterienkatalog weiterentwickelt. Eine Fortführung der Kampagne mit der Möglichkeit weiterer Auszeichnungen ist in den kommenden Jahren geplant (vgl. Pfrommer, 2022). Darüber hinaus hat ECOCAMPING bspw. ein „Leitfaden Elektromobilität für Campingplätze“ veröffentlicht, eine Onlinefachtagung „Elektromobili‐ tät“ zusammen mit dem Landesverband der Campingwirtschaft in Bayern e. V. (LCB e. V.) veranstaltet und arbeitet beim Projekt „Klimafreundlich Campen im Land Brandenburg“ mit (vgl. LCB e. V. & ECOCAMPING Service GmbH, 2021; Pfrommer, 2020, S. 1). Das Zertifizierungsprogramm „Green Key“ hat das Ziel einer Sensibili‐ sierung von Eigentümern, Mitarbeitern und Gästen für Nachhaltigkeitsa‐ spekte. Mit dieser Zertifizierung verpflichten sich die Unternehmen, dass ihr Betrieb die Kriterien der Foundation for Environmental Education (FEE) einhält. Sie steht für das Versprechen eines Betriebs an seine Gäste, dass sie mit ihrer Entscheidung für einen Aufenthalt in einem solchen Betrieb einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Sowohl Freizeitparks, Konferenzzentren und Restaurants als auch Campingplätze, Ferienparks oder weitere Beherbergungsbetriebe (z. B. Hotels und Hostels) haben eine Green-Key-Zertifizierung. In Deutschland konnte die Zertifizierung bei Ferienparks von Ladal und Center Parks gefunden werden (wie z. B. Landal Salztal Paradies, Landal Winterberg, Center Parcs Park Hochsauerland und Center Parcs Park Nordseeküste). Internationale Glampingangebote (z. B. Larkhill Tips&Yurts in Carmarthenshire/ Wales und Top of the Woods Eco Luxury Camping and Glamping in Pembrokeshire/ Wales) wurden bereits 83 5.7 Nachhaltigkeit beim Glamping - Widerspruch oder umsetzbar? <?page no="84"?> mit diesem Zertifizierungsprogramm ausgezeichnet (vgl. Bolding Thomsen, 2022; FEE, 2022). Wesentliche Themen, auf welche ein nachhaltiger Glampinganbieter eingehen sollte, sind v. a. die folgenden: naturverträgliche Gestaltung und Pflege des Areals, Energieeffizienz und Schonung natürlicher Ressourcen (wie z. B. bei der Stromerzeugung, beim Ab- und Frischwasser, bei den Materialen, z. B. für Glampingunterkünfte), Abfallvermeidung und sachge‐ rechte Entsorgung, umweltfreundliche An- und Abreise sowie Mobilität vor Ort (z. B. durch den Einsatz von Fahrrädern, für Gäste und Mitarbeiter, und Fahrzeugen mit alternativen Antriebsarten, Kooperation mit lokalen und regionalen Verkehrsunternehmen), ökologische Reinigung (z. B. um‐ weltfreundliche Reinigungsmittel), Nutzung regionaler Produkte und/ oder von Bio-Produkten sowie ggf. eine Zertifizierung. In den sozialen Bereichen sollten sich nachhaltige Glampinganbieter u. a. um die Barrierefreiheit, faire Entlohnung und Einbindung der Mitarbeiter, den Gesundheitsschutz, die Sicherheit und regionale Kooperationen bemühen (vgl. Walter, Comino & Reimann, 2019, S. 316). Als Beispiel für einen nachhaltigen Glampinganbie‐ ter wird in der folgenden Fallstudie auf Domo Camp näher eingegangen. Fallstudie | Glamping und Nachhaltigkeit bei Domo Camp Beim Anbieter Domo Camp wird ein wichtiges Augenmerk auf die Nachhaltigkeit gelegt. Unter dem Slogan „Nachhaltige Glamping-Er‐ lebnisse mit Domo Camp“ wird das Angebot auf der eigenen Web‐ site vermarktet. Dabei setzt das Unternehmen bei der Konstruktion der Zelte auf die Verwendung langlebiger Stoffe und das Recycling von aussortierten Bestandteilen. Zudem wird bei der Ausstattung der Camps auf nachhaltig und fair produzierte Ware geachtet. Es wird ein Zero-Waste-Konzept kommuniziert, das das bestehende Angebot in puncto Nachhaltigkeit durch CO 2 -Controlling verbessert. Hierzu zählt auch die Ausstattung der Camps mit Solarpanels, die ein autarkes Energiekonzept gewährleisten. Zusätzlich kommen Komposttoiletten zum Einsatz, es wird eine Beratung für möglichst nachhaltiges Abwas‐ sermanagement, Dusch- und Frischwasservorrichtungen geboten und darüber hinaus auf regionale und ökologisch nachhaltige Küche gesetzt (vgl. Hejmo GmbH, 2022e). 84 5 Nachfrageseite <?page no="85"?> Teil B | Untersuchung zum (Deep-nature-)Glamping in Deutschland Nachdem ein Grundwissen zum Glamping (u. a. Entwicklung, Definitionen und Forschungsstand) und zum Glampingmarkt in den vorangegangenen Kapiteln vermittelt wurde, erfolgt nachfolgend anhand einer eigenen Pri‐ märerhebung die Darstellung von Forschungsergebnissen zum (Deep-na‐ ture-)Glamping in Deutschland. <?page no="86"?> 6 Methodik der eigenen Untersuchung Es werden zunächst die Zielsetzung und methodischen Grundlagen der durchgeführten Onlinebefragung dargestellt. Darauf aufbauend werden ausgewählte Ergebnisse präsentiert. In der eigenen Erhebung werden als Zielsetzungen v. a. Folgendes untersucht: ● Untersuchung der Bekanntheit von Glamping und Assoziationen mit Glamping, ● Analyse von soziodemographischen und reisebezogenen Merkmalen, die das Interesse am (Deep-nature-)Glamping beeinflussen, ● Untersuchung ausgewählter psychologischer Merkmale, die das Inter‐ esse an einem Deep-nature-Glamping-Konzept beeinflussen. Hierbei sollen Unterschiede zwischen Glampinginteressierten und Nichtinte‐ ressierten identifiziert werden, ● Gewinnung von Erkenntnissen über Wünsche und Bedürfnisse der Glampinginteressierten sowie Wissen für die zielgruppenspezifische Vermarktung der Angebote. 6.1 Grundgesamtheit, Stichprobenziehung und Quotierungsmerkmale Die Datenerhebung fand mithilfe einer Onlinebefragung von 501 Personen ab 18 Jahren statt. Zur Grundgesamtheit werden deutschsprachige, in Privathaushalten lebende Internetnutzer zwischen 18 und 69 Jahren gezählt, die innerhalb der letzten fünf Jahre seit der Befragung eine Urlaubsreise mit mindestens drei Übernachtungen durchgeführt haben - aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde der Zeitraum bewusst auf fünf Jahre festgelegt, damit auch Personen einbezogen werden, die in den Jahren 2020 und/ oder 2021 nicht gereist sind bzw. nicht reisen konnten. Im Jahr 2020 nutzten laut ARD/ ZDF-Onlinestudie 94 % der deutschspra‐ chigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren (66,4 Mio.) das Internet zumindest gelegentlich, der überwiegende Teil sogar täglich (72 %) (vgl. Beisch & Schäfer, 2020, S. 436f.). Laut der „Reiseanalyse“ haben im Jahr 2019 ca. 55,2 Mio. Deutsche eine Urlaubsreise mit fünf Tagen und mehr unternommen <?page no="87"?> (Urlaubsreiseintensität: 78 %) und ca. 35,8 Mio. eine Kurzurlaubsreise mit zwei bis vier Tagen Dauer. Im Jahr 2020 fanden ca. 50,5 Mio. Urlaubsreisen (Urlaubsreiseintensität: 63 %) und ca. 37 Mio. Kurzurlaubsreisen statt (vgl. FUR, 2020, S. 2; FUR, 2021, S. 4). Die Stichprobe ist - unter den, bei den Limitierungen beschriebenen Einschränkungen einer quotierten Onlinestichprobe - repräsentativ (Kon‐ fidenzniveau: 95 %, Fehlerspanne: 4 %) für die deutschen Internetnutzer, die innerhalb der letzten fünf Jahre eine Urlaubsreise mit mindestens drei Über‐ nachtungen durchgeführt haben. Als Quotierungsmerkmale wurden Alter, Geschlecht und Herkunft nach Bundesland gewählt (vgl. Freyer & Groß, 2006, S. 63ff.). Die Quotierung erfolgte durch den Online-Panel-Dienstleister respondi AG anhand der Merkmale der deutschen Bevölkerung (vgl. Tab. 3). Merkmal Merkmal Herkunft Soll Ist Herkunft Soll Ist Baden- Württemberg 13,4 % 13,8 % Sachsen-Anhalt 2,4 % 2,4 % Bayern 15,8 % 16,2 % Schleswig- Holstein 3,4 % 3,4 % Berlin 4,4 % 4,4 % Thüringen 2,4 % 2,4 % Brandenburg 2,8 % 2,8 % Alter Soll Ist Bremen 0,8 % 0,6 % 18-29 Jahre 20,0 % 20,0 % Hamburg 2,2 % 2,2 % 30-39 Jahre 19,0 % 19,0 % Hessen 7,6 % 7,8 % 40-49 Jahre 18,0 % 18,0 % Mecklenburg- Vorpommern 1,8 % 1,8 % 50-59 Jahre 24,0 % 24,0 % Niedersachsen 9,4 % 9,8 % 60-69 Jahre 19,0 % 19,2 % Nordrhein- Westfalen 21,6 % 22,4 % Geschlecht Soll Ist Rheinland-Pfalz 4,8 % 4,8 % weiblich 50,4 % 50,3 % Saarland 1,0 % 0,8 % männlich 49,3 % 49,5 % Sachsen 4,6 % 4,6 % Tabelle 3: Quotierungsmerkmale | Quelle: eigene Erhebung; Eurostat, 2021b (n = 501). 87 6.1 Grundgesamtheit, Stichprobenziehung und Quotierungsmerkmale <?page no="88"?> Als weiteres soziodemographisches Merkmal für die Stichprobenbe‐ schreibung kann das Haushaltsnettoeinkommen herangezogen werden (vgl. Tab. 4). Haushaltsnet‐ toeinkommen in Prozent Haushaltsnet‐ toeinkommen in Prozent unter 1.300 € 8,2 3.600 bis 4.999 € 22,4 1.300 bis 2.599 € 27,5 5.000 € und mehr 19,2 2.600 bis 3.599 € 22,8 Tabelle 4: Weitere Stichprobenbeschreibung anhand des Haushaltsnettoeinkommens | Quelle: eigene Erhebung (n = 501). Bei einer derartigen Quotenstichprobe wird versucht, eine Repräsentati‐ vität herzustellen, indem die Stichprobe so konstruiert wird, dass sie be‐ kannte Merkmalsverteilungen in der Grundgesamtheit korrekt abbildet. Die grundlegende Annahme ist, dass eine Stichprobe, die bekannte Merk‐ malsverteilungen im korrekten Verhältnis wiedergibt, auch für unbekannte Merkmalsverteilungen repräsentativ sein sollte. Diese Annahme ist in der wissenschaftlichen Diskussion umstritten (vgl. Jacobsen & Richter, 2019, S. 204). Da nur Personen mit Internetzugang an der Befragung teilnehmen konnten und hiervon wiederum nur Personen, die Mitglieder des Panels sind, könnten bestimmte Einkommensschichten, Berufsgruppen o. Ä. über- oder unterrepräsentiert sein. Als wesentliches Argument für die Repräsen‐ tativität und Anwendbarkeit solcher Stichproben wird angeführt, dass sie sich in der Praxis vielfach bewiesen haben und wirtschaftlicher und schneller als Zufallsauswahlen sind (vgl. Meier & Hansen, 2014, S. 197ff.). Im vorliegenden Fall musste auf eine quotierte Stichprobe zurückgegriffen werden, da kein vollständiges Verzeichnis der Grundgesamtheit existiert, welches für die Realisation einer echten repräsentativen Zufallsauswahl zur Verfügung gestanden hätte. Weitere Nachteile solcher quotierten Auswahlen sind in der Literatur be‐ schrieben, wie etwa der Effekt der Selbstselektion bei der Zusammenstellung des Panels und der Paneleffekt. Durch die Selbstselektion der angeschriebe‐ nen Befragten ist „kein repräsentatives Bild der Internetnutzer und noch viel weniger der Bevölkerung gegeben.“ (vgl. Fischer, 2005, S. 26) Zudem ist zu beobachten, dass die bei Onlinepanels für diverse Studien zur Verfügung 88 6 Methodik der eigenen Untersuchung <?page no="89"?> stehenden Probanden (Panelisten) ihr Verhalten durch die wiederholten Befragungen ändern (der sog. Paneleffekt). Jede zusätzliche Befragung führt zu einer Professionalisierung der Panelisten, was wiederum einen negativen Einfluss auf die Datenqualität haben kann - so kann etwa das Verhalten in einer Interviewsituation erheblich vom Verhalten Erstbefragter abweichen (vgl. Schnell, Hill & Esser, 2013, S. 233). Die Interpretation der Ergebnisse hat unter Berücksichtigung der benannten Einschränkungen zu erfolgen. 6.2 Fragebogenaufbau Der Fragebogen setzt sich aus 23 Fragen zusammen, wobei 13 Fragen an alle Befragte und zehn weitere Fragen an Glampinginteressierte gestellt wurden (vgl. Anhang). Probanden, die kein Interesse am vorgestellten Konzept ha‐ ben, wurden für die darauffolgenden Fragen zum Konzept ausgeschlossen. Die ersten vier Fragen dienen dem Screening, um die Quotierungs‐ merkmale der Befragungsteilnehmer erfüllen zu können. Im zweiten Teil der Befragung geht es um das allgemeine Reiseverhalten, Erfahrungen, Verbindungen und das Interesse an Camping und/ oder Glamping sowie Hemmnisse gegenüber dem Camping. Daraufhin erfolgt die Vorstellung eines Glampingkonzepts, welches in den USA von der Firma Tentrr ange‐ boten wird. Im Hauptteil der Befragung geht es um das Interesse und die Einstellung der Probanden gegenüber diesem Konzept, die bevorzugten Ausstattungsmerkmale, die Ausgabebereitschaft, Motivation, Aktivitäten usw. Der letzte Teil beschäftigt sich mit den Persönlichkeitsmerkmalen der Befragten sowie mit einem weiteren soziodemographischen Merkmal (Haushaltsnettoeinkommen pro Monat). 6.3 Probanden und Probandenauswahl Die Erhebung wurde an die respondi AG vergeben, die für die Erstellung des filtergeführten Onlinefragebogens, der auch via Smartphone beantwortet werden konnte (Device Agnostic), die Rekrutierung der Probanden, die Durchführung der Datenerhebung, das Hosting des Fragebogens und der Daten während der gesamten Laufzeit der Erhebung sowie für die Datenlie‐ ferung (Rohdaten im SPSS-kompatiblen SAV-Format) verantwortlich war. 89 6.2 Fragebogenaufbau <?page no="90"?> Nach dem Datencheck wurde zum Start des Full-Launches gemäß der Verteilung aus dem Quotenplan eine Zufallsstichprobe aus dem deutschen Panel der respondi AG gezogen, in dem sich Mitte 2021 ca. 100.000 Personen befanden. Aus dieser wurden sukzessive Probanden eingeladen. Als diese aufgebraucht war, wurde erneut eine Stichprobe gemäß des Quotenstands (Verteilung anhand zu diesem Zeitpunkt noch fehlender Merkmalskombi‐ nationen) gezogen und aus dieser rekrutiert. Insgesamt wurden 2.600 Ein‐ ladungs-E-Mails verschickt - wie viele Einladungen pro Stichprobe im Ein‐ zelnen verschickt wurden bzw. welcher Anteil jeweils beantwortet wurde, wurde durch den Auftragnehmer nicht dokumentiert, da dieser Wunsch seitens des Projektleiters nicht rechtzeitig zum Projektstart kommuniziert wurde. 6.4 Pretest und Erhebungszeitraum Vor der eigentlichen Untersuchung wurde ein Pretest mit drei Personen durchgeführt. Der Fragebogen wurde auf Verständlichkeit, Durchführbar‐ keit und in Anspruch nehmende Zeitdauer getestet. Darüber hinaus wurde von Seiten des beauftragten Marktforschungsunternehmens zunächst ein Soft-Launch mit zwölf Befragten durchgeführt. Im Nachgang wurden die eingesetzten Materialien jeweils überarbeitet, so wurde z. B. ein Filter eingebaut, um Personen, die kein Interesse am Glampingkonzept haben, von Fragen zu diesem auszuschließen. Der Erhebungszeitraum lag im Juni und Juli 2021 - der Soft-Launch fand am 25. Juni und die Haupterhebung vom 29. Juni bis 5. Juli statt. Der Median der Bearbeitungsdauer des Fragebogens lag bei ca. 8 Minuten. 6.5 Datenaufbereitung und Auswertung Die Datenanalyse wurde mithilfe der Software SPSS (Version 28) durchge‐ führt. Zunächst wurden alle Fragen auf Fehler bei den Antworten der Probanden hin überprüft und die offenen Fragen klassiert. Neben einfachen Häufigkeitsdarstellungen werden Mittelwerte und die jeweiligen Standard‐ abweichungen (SD, statistisches Maß für die Streuung eines Merkmals um das Zentrum einer Verteilung) sowie Chi-Quadrat-Tests genutzt. Beim Chi-Quadrat-Test auf stochastische Unabhängigkeit werden zwei Merkmale 90 6 Methodik der eigenen Untersuchung <?page no="91"?> (wie etwa die Zugehörigkeit zu einer Alterskohorte und das Interesse am vorgestellten Glampingkonzept) auf ihre stochastische Unabhängigkeit geprüft. Hierzu werden die real beobachteten Häufigkeiten mit den zu erwartenden Häufigkeiten bei völliger Unabhängigkeit der Merkmale ver‐ glichen (vgl. Bühl, 2014, S. 306ff.). 91 6.5 Datenaufbereitung und Auswertung <?page no="92"?> 7 Theoretische Grundlagen In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen zur Persönlichkeits‐ forschung behandelt, da dies einen Bestandteil der Primärerhebung darstellt. Dabei wird zunächst auf die Bedeutung der Ergründung der Persönlichkeit für die Marktforschung eingegangen, woran sich eine Definition des Begriffs ‚Persönlichkeit‘ anschließt. Letztlich werden die Anfänge sowie der heutige Stand des der Arbeit zugrunde liegenden Fünf-Faktoren-Modells der Per‐ sönlichkeit thematisiert. 7.1 Persönlichkeit in der Marktforschung Die Bestimmung von Persönlichkeitsmerkmalen verschiedener Kunden‐ gruppen hat in der Marktforschung in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen (vgl. Kwon & Park, 2016, S. 24; Rammstedt et al., 2012, S. 6). Persönlichkeitsmerkmale können dafür genutzt werden, Kundengruppen zu segmentieren und anhand dessen die eigene Zielgruppe zu identifizieren. Außerdem kann die Kenntnis über die Persönlichkeitsmerkmale der eige‐ nen Kundengruppe der Positionierung am Markt sowie der individuellen Ausrichtung von Marketing- und Kommunikationsstrategien dienen (vgl. Mowen, 2000, S. 3). Studien konnten z. B. Zusammenhänge von Persön‐ lichkeitsmerkmalen und bevorzugter Marketingansprache, Kommunikation sowie Kundenzufriedenheit und -bindung belegen (vgl. Kwon & Park, 2016, S. 24). In der Tourismusforschung konnten bspw. Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und der Reiseart, Reisemotiven sowie bevorzugten Aktivitäten im Urlaub festgestellt werden (vgl. Alves et al., 2020, S. 7ff.; Frew & Shaw, 2000; Hoxter & Lester, 1988; Kwon & Park, 2016, S. 29, Kvasova, 2015, S. 115; Schneider & Vogt, 2012, S. 714f.). Beiträge zu den Persönlichkeitsmerkmalen von Glampingreisenden konnten hingegen nicht gefunden werden. Als Begründung kann angeführt werden, dass Glampingreisen und -reisende ein verhältnismäßig junges Forschungsfeld sind und der Fokus bislang auf anderen Themen lag (vgl. Adamovich et al., 2021, S. 1432; Boscoboinik & Bourquard, 2012, S. 162; Brochado & Pereira, 2017, S. 77; Filipe et al., 2018, S. 113 und Kapitel 3). <?page no="93"?> 7.2 Definition von Persönlichkeit Die Persönlichkeit wird als die Gesamtheit aller Eigenschaften, Dispositio‐ nen, Merkmale oder Verhaltensmuster einer Person beschrieben, die über eine bestimmte Zeit und verschiedene Situationen hinweg gleichbleiben und i. d. R. widerspruchsfrei sind. Die Kenntnis über die Persönlichkeit liefert Erklärungen, warum sich verschiedene Menschen in denselben Situationen unterschiedlich verhalten. Diese Erklärungen ermöglichen es, zukünftiges Verhalten von Personen vorherzusagen (vgl. Mc Crae & Costa, 1999, S. 140; Mowen, 2000, S. 2; Raab, Unger & Unger, 2010, S. 149; Trommsdorff, 1998, S. 197). Um herauszufinden, welche Persönlichkeitsmerkmale charakteristisch für Glampingreisende und -interessierte sind, wird das „Five-Factor Model of Personality“ von McCrae & Costa (1985) genutzt. Das Modell hat sich als Ansatz zur Erforschung der Persönlichkeit in unterschiedlichen Lebensbe‐ reichen etabliert (vgl. Furnham, 1996, S. 303; Rammstedt et al., 2012, S. 7) und vereint mehrere Ansätze der Persönlichkeitsforschung, wie nachstehend erläutert wird (vgl. Amelang & Bartussek, 1997, S. 360ff.; Dehne & Schupp, 2007, S. 9). Die Bestimmung von Persönlichkeitsmerkmalen kann u. a. der Vorher‐ sage von Verhalten dienen, sofern es sich um zeitlich stabil bleibende Per‐ sönlichkeitsmerkmale handelt. Während es persönliche Eigenschaften gibt, die z. B. vom kulturellen und sozialen Umfeld beeinflusst werden und sich bspw. bei einem Wohnortwechsel ändern können, sind die ausgewählten „Big-5“ nachweisbar konstante Persönlichkeitsmerkmale (vgl. McCrae & Costa, 1999, S. 144). 7.3 Anfänge des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit beschreibt die fundamenta‐ len Eigenschaftsdimensionen, die dem menschlichen Verhalten zugrunde liegen (vgl. Furnham, 1996, S. 303), und geht im Wesentlichen auf die 93 7.2 Definition von Persönlichkeit <?page no="94"?> 21 Das Ziel einer Eigenschaftstheorie ist, „die Individualität einer Person durch die Betrachtung vieler unterschiedlicher Eigenschaften“ zu erfassen (Asendorpf, 2019, S. 17). Eine Eigenschaftstheorie legt dementsprechend alle wichtigen Eigenschaften und ihre Verknüpfungen untereinander dar und gibt zusätzlich an, wie diese gemessen werden können. Außerdem gibt eine Eigenschaftstheorie Aufschluss darüber, welche Eigenschaften zu welchen Handlungen führen (vgl. Scheffer & Heckhausen, 2018, S. 51). Eigenschaftstheorien 21 von den beiden Autoren Eyseneck und Cattell zurück (vgl. Amelang & Bartussek, 1997, S. 361f.; Dehne & Schupp, 2007, S. 9). Persönlichkeit wird nach ersterem Autor definiert als: „the more or less stable and enduring organization of a person’s character, tempe‐ rament, intellect, and physique, which determines his unique adjustment to the environment.“ (Eyseneck, 1970, S. 2) Charakter wird hierbei auch als Wille beschrieben und als Antrieb des Ver‐ haltens bezeichnet, Temperament als dauerhafte Emotionen und Intellekt als die Intelligenz einer Person benannt. Eigenschaften werden als eine stabile, konsistente und sich wiederholende Reihe von Verhaltensweisen verstanden (vgl. ders., S. 9). In dieser Theorie werden die drei Eigenschaftsdimensionen Introversion - Extraversion, Neurotizismus und Psychotizismus begründet, die bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Die Unterschiede in den Ausprägungen der Dimensionen seien durch genetisch bedingte Einflüsse zu erklären (vgl. Pervin, 1993, S. 310ff.). Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass Persönlichkeitsmerkmale in einer bestimmten Rangfolge angeordnet und miteinander verknüpft sind (vgl. Eyseneck, 1970, S. 13f.). Modellhaft wird der Aufbau der Persönlichkeit in vier Stufen dargestellt (vgl. Abb. 16). Die unterste Ebene stellt die spezifischen Reaktionen dar. Es handelt sich hierbei um Verhalten in einer bestimmten Situation, das einmalig beobachtet wird. Wird dieses Verhalten in ähnlichen Situationen häufiger beobachtet, zählt dieses zur zweiten Ebene, der habituellen Re‐ aktion. Diese gewohnheitsmäßigen Verhaltensweisen werden aufgrund von Interkorrelationen in einer dritten Ebene zu Eigenschaften („traits“) organisiert. Letztendlich werden diese Eigenschaften den Typen bzw. Ei‐ genschaftsdimensionen Extraversion, Neurotizismus und Psychotizismus zugeordnet (vgl. Eyseneck, 1970, S. 13f.). Die folgende Abbildung zeigt den hierarchischen Aufbau anhand des Beispiels der Eigenschaftsdimension Extraversion. 94 7 Theoretische Grundlagen <?page no="95"?> 22 Beim lexikalischen Ansatz werden Wörterbücher einer Sprache nach persönlichkeits‐ beschreibenden Wörtern gefiltert und mittels faktorenanalytischer Untersuchungen auf wenige, voneinander unabhängige Faktoren komprimiert (vgl. Dehne & Schupp, 2007, S. 8f.). Extraversion Soziabilität Impulsivität Aktivität Lebhaftigkeit Reizbarkeit Ebene des Typus Ebene der Eigenschaften Ebene der habituellen Reaktion Ebene der spezifischen Reaktion H.R.1 H.R.2 H.R.3 H.R.4 H.R.n H.R.n-1 S.R.1 S.R.2 S.R.3 S.R.4 S.R.n-1 S.R.n Abb. 35: Hierarchisches Modell der Persönlichkeit nach Eyseneck | Quelle: Angleitner & Riemann, 2005 | S. 98. Der zweite Ansatz nutzt für die Entwicklung einer Theorie den lexikali‐ schen Ansatz 22 mit dem Ziel, die wichtigsten Eigenschaftsdimensionen der Persönlichkeit herauszufiltern. Cattell unterscheidet dabei Fähigkeits-, Temperament- und dynamische Eigenschaften, aus denen sich die Persön‐ lichkeit zusammensetzt (vgl. Angleitner & Riemann, 2005, S. 95). Durch weiterführende empirische Tests, wie Verhaltensbeobachtung und Befra‐ gung, wurden zwölf grundlegende Dimensionen zur Beschreibung der Persönlichkeit herausgearbeitet (vgl. Amelang & Bartussek, 1997, S. 53f.). Die unterschiedlichen Ausprägungen der Dimensionen werden sowohl in genetischen Einflüssen als auch durch das Lernen im frühen Kindesalter begründet gesehen (vgl. Pervin, 1993, S. 328). Auch dieser Ansatz geht von der Annahme aus, dass die Persönlich‐ keitsmerkmale in einer bestimmten Rangfolge angeordnet und miteinan‐ der verknüpft sind. In den 1950er- und 1960er-Jahren beschäftigen sich auch Tupes und Christal mit den Ansätzen von Eyseneck und Cattell. Sie konnten die Vielzahl an Eigenschaftsdimensionen dieser Ansätze mithilfe von faktorenanalytischen Untersuchungen auf die fünf beständigen Eigen‐ schaftsdimensionen Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit reduzieren. Weitere Beiträge der 95 7.3 Anfänge des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit <?page no="96"?> folgenden Jahrzehnte konnten den Ansatz der fünf Dimensionen als funda‐ mentale Eigenschaften von Menschen nicht nur für die englische Sprache, sondern auch für weitere Sprachräume, wie z. B. Deutschland, belegen (vgl. Angleitner & Riemann, 2005, S. 100; Rammstedt et al., 2012, S. 7). 7.4 Aktueller Stand des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit In den letzten Jahren haben McCrae und Costa (1985; 1999) mit ihren Arbeiten die Forschung zum Thema Persönlichkeit geprägt (vgl. Furnham, 1996, S. 303) und den Aufbau der Persönlichkeit anhand des Fünf-Fakto‐ ren-Modells der Persönlichkeit erläutert. Ihr Modell vereint, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist, die verschiedenen Forschungsansätze zur Persönlichkeit und stellt das vielseitige Konstrukt der Persönlichkeit zusammengefasst in einem Ansatz dar (vgl. Dehne & Schupp, 2007, S. 9). Dynamische Prozesse Dynamische Prozesse Dynamische Prozesse Dynamische Prozesse Dynamische Prozesse Biologischer Bias Wesentliche Persönlichkeitsmerkmale Neurotizismus, Extrovertiertheit, Offenheit, Anpassungsfähigkeit, Gewissenhaftigkeit Objektive Biographie Emotionale Reaktion, Änderung in der Lebensmitte: Verhalten Externe Einflüsse Kulturelle Normen, Lebensereignisse: Verhalten Eigene Wahrnehmung Selbstbildnis, Persönliche Mythen Charakteristische Anpassung Kulturell-bedingte Phänomene Persönliche Bestrebungen, Haltungen Abb. 36: Das Persönlichkeitssystem der Fünf-Faktoren-Theorie | Quelle: McCrae & Costa, 1999, S. 142. 96 7 Theoretische Grundlagen <?page no="97"?> Auch dieser Ansatz greift die hierarchische Anordnung des Persönlich‐ keitssystems auf, das aus verschiedenen, zusammenhängenden und sich verändernden Prozessen besteht (vgl. McCrae & Costa, 1999, S. 142f.). Die fünf Dimensionen Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit werden als Basic Tendencies, also grundlegende Eigenschaften bzw. Neigungen, in das Modell integriert. McCrae & Costa (vgl. 1999, S. 142) gehen davon aus, dass diese Basic Tenden‐ cies biologischer Natur sind. Durch kulturelle Einflüsse sowie persönliche Ziele und Einstellungen wird die zweite Ebene Characteristic Adaptations begründet, die auch als Persönlichkeitsentwicklung bezeichnet wird. Durch sie wird die Anpassung von Individuen an das soziale Umfeld ermöglicht. Die Objective Biography ist das Ergebnis dieser Persönlichkeitsentwicklung und wird durch externe, situationale Einflüsse verändert. Sie ist deshalb beobachtbar und steht unmittelbar hinter dem Verhalten von Menschen. Auf unterster Ebene steht das Self-Concept als die eigene Wahrnehmung über die eigenen Eigenschaften. Sie kann z. B. durch das Reflektieren des eigenen Verhaltens erlangt werden. Nach McCrae & Costa (vgl. 1999, S. 144) unterscheiden sich die Charac‐ teristic Adaptations in verschiedenen Kulturen oder von Familie zu Familie. Darüber hinaus können sie sich im Laufe des Lebens verändern, da sie die Anpassung an die soziale Umgebung ermöglichen. Die fünf grundlegenden Persönlichkeitsmerkmale finden sich jedoch konsistent in verschiedenen Kulturen und Familien wieder und bleiben über alle Lebensphasen hinweg konstant. Die Ausprägungen und Facetten der Dimensionen werden in der nachfolgenden Tabelle aufgezeigt. Eigenschaftsdimension Ausprägung und Facetten Neurotizismus emotionale Instabilität (Personen sind ängstlich, sorgen‐ schwer, verspüren übermäßig schnell Ärger, depressiv), keine Kontrolle über Emotionen, niedriges Selbstbewusst‐ sein, pessimistische Grundeinstellung (vgl. McCrae & Costa, 1999, S. 143; Dehne & Schupp, 2007, S. 10) Extraversion offenes und herzliches Verhalten gegenüber Mitmenschen, gerne umgeben von Menschen, viele Freundschaften, Enga‐ gement in Vereinen, durchsetzungsfähig, Bedürfnis, ständig beschäftigt zu sein, Verlangen Neues/ Aufregendes zu erle‐ ben, fahren häufig in den Urlaub (vgl. Costa & McCrae, 1999, S. 143; Dehne & Schupp, 2007, S. 11) 97 7.4 Aktueller Stand des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit <?page no="98"?> Eigenschaftsdimension Ausprägung und Facetten Offenheit für Er‐ fahrung fantasievoll, innere Gefühlszustände von Bedeutung, offen dafür, Neues zu erleben und andere Sichtweisen aufzuneh‐ men, hohes Bedürfnis nach Abwechslung, haben viele Hob‐ bys und reisen häufig (vgl. Costa & McCrae, 1999, S. 143; Dehne & Schupp, 2007, S. 12) Verträglichkeit offenherzig, rücksichtsvoll, einfühlsam, hilfsbereit, gehen Diskussionen und Konflikten aus dem Weg, vergeben schnell, kompromissbereit (vgl. Costa & McCrae, 1999, S. 143; Dehne & Schupp, 2007, S. 12f.) Gewissenhaftig‐ keit pflichtbewusst, diszipliniert, zielstrebig, leistungsorientiert, bevorzugen Ordnung und Struktur, Tendenz, langfristige Pläne zu machen und sich stets daran zu orientieren (vgl. Costa & McCrae, 1999, S. 143; Dehne & Schupp, 2007, S. 13) Tabelle 5: Beschreibung der Eigenschaftsdimensionen des Fünf-Faktoren-Modells der Per‐ sönlichkeit | Quelle: Costa & McCrae, 1999; Dehne & Schupp, 2007. Zur Erfassung der Ausprägung dieser Dimensionen wurde erstmals ein Fragebogen mit 180 Items erstellt, bekannt als „NEO Personality Inventory Revised“ (vgl. Costa & McCrae, 1985). Dieser Umfang wird von den meisten Forschenden für eine Befragung als zu umfassend erachtet. Aus diesem Grund beschäftigten sich weitere Forschende mit der Entwicklung eines kürzeren Fragebogens, der den Gütekriterien Reliabilität, Validität, Gültig‐ keit und Messgenauigkeit gerecht wird (vgl. Rammstedt et al., 2012, S. 6ff.). Es existieren derzeit dahingehend geprüfte Fragebögen mit z. B. 60 Items (NEO-Fünf-Faktoren Inventar von Costa & McCrae, 1989), 44 Items (Big Five-Inventory (BFI) von John, Donahue & Kentle, 1991; John, Naumann & Soto, 2008) oder 30 Items (NEO FFI-30 von Körner et al., 2008) (vgl. Körner et al., 2008, S. 241; Rammstedt et al., 2012, S. 6ff.). Mit dem Ziel, ein Messinstrument zur Verfügung zu stellen, das eine ökonomische und effiziente Messung der fünf Hauptdimensionen der Per‐ sönlichkeit (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Ver‐ träglichkeit und Gewissenhaftigkeit) erlaubt, wurde auch ein Fragebogen mit zehn Items entwickelt (vgl. Rammstedt et al., 2012, S. 30). Dabei erfassen zwei Items jeweils eine Dimension, wovon ein Item immer negativ und eines positiv gepolt ist (vgl. Rammstedt et al., 2012, S. 6ff.). Die Items, 98 7 Theoretische Grundlagen <?page no="99"?> die die jeweilige Dimension beschreiben, lassen sich der folgenden Tabelle entnehmen. Eigenschaftsdimension Item Neurotizismus Ich bin entspannt, lasse mich durch Stress nicht aus der Ruhe bringen. Ich werde leicht nervös und unsicher. Extraversion Ich bin eher zurückhaltend, reserviert. Ich gehe aus mir heraus, bin gesellig. Offenheit für Erfahrung Ich habe nur wenig künstlerisches Interesse. Ich habe eine aktive Vorstellungskraft, bin fantasie‐ voll. Verträglichkeit Ich schenke anderen leicht Vertrauen, glaube an das Gute im Menschen. Ich neige dazu, andere zu kritisieren. Gewissenhaftigkeit Ich bin bequem, neige zur Faulheit. Ich erledige Aufgaben gründlich. Tabelle 6: Items des Big-Five-Inventory-10 | Quelle: Rammstedt et al., 2012, S. 30ff. Diese zehn Items werden zur Erfassung der Persönlichkeitsmerkmale von Glampingreisenden in die eigene Onlinebefragung integriert. Die Befragten haben ihre Zustimmung zu den Aussagen mithilfe einer Fünferskala von „trifft überhaupt nicht zu“ bis „trifft voll und ganz zu“ ausgedrückt. 99 7.4 Aktueller Stand des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit <?page no="100"?> 8 Ergebnisdarstellung Nachfolgend werden zunächst die Ergebnisse zum Reiseverhalten der Be‐ fragten dargestellt, wobei der Fokus auf den bevorzugten Unterkünften und den Erfahrungen mit und Hemmnissen gegenüber dem Camping liegt. Darauffolgend wird auf die Bekanntheit des Begriffs ‚Glamping‘ und die Assoziationen der Befragten dazu eingegangen. Schließlich werden das Interesse an einem Deep-nature-Glamping-Konzept und die Spezifikationen eines solchen Angebots aus Sicht der Befragten erläutert. 8.1 Reiseverhalten der Befragten Die bevorzugte Unterkunft für Urlaubsreisen (mit mindestens drei Über‐ nachtungen) ist von zwei von drei Probanden (67,1 %) ein Hotel (vgl. Tab. 7). Knapp die Hälfte (51,5 %) nennen Ferienwohnungen oder Ferienhäuser als bevorzugte Unterkunft. Campingtypische Unterkünfte werden im Vergleich dazu weniger häufig präferiert. Etwas mehr als jeder zehnte Befragte (11,4 %) gibt als bevorzugte Unterkunft die Übernachtung in einem Wohnwagen oder Wohnmobil an. Einen Urlaub mit mindestens drei Übernachtungen in einem Zelt zu verbringen, ist für 6 % der Probanden die bevorzugte Unterkunftsart. Unterkunft in Prozent Hotel 67,1 Ferienwohnung/ Ferienhaus 51,5 Pension 20,8 Airbnb 15,6 Wohnwagen/ Wohnmobil 11,4 Gasthof 10,0 Hostel 6,4 Zelt 6,0 Jugendherberge 3,8 Sonstiges 3,4 Tabelle 7: Bevorzugte Unterkünfte für Urlaubsreise (mindestens drei Übernachtungen; Mehrfachnennung möglich) | Quelle: eigene Erhebung (n = 987 Nennungen). <?page no="101"?> Die Mehrheit der Befragten (58,7 %) hat bereits mindestens einmal einen Campingurlaub (drei Übernachtungen und mehr) durchgeführt (vgl. Abb. 18). Die meistgenutzte Unterkunft ist dabei das Zelt: Sechs von zehn campingerfahrenen Befragten (60,1 %) haben gezeltet. Darüber hinaus geben jeweils knapp ein Viertel der campingerfahrenen Befragten an, ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen genutzt zu haben, und zwar etwa gleich häufig in einem eigenen (26,6 %) oder angemieteten Fahrzeug (27,6 %). Vier von zehn Befragten geben demgegenüber an, noch nie einen Campingurlaub mit mindestens drei Übernachtungen durchgeführt zu haben. Der Großteil dieser Personen hat auch kein Interesse an dieser Urlaubsform (63,2 %). Etwas mehr als jeder dritte Befragte ohne Camping‐ erfahrung (36,8 %) hat jedoch grundsätzlich Interesse am Campingurlaub (vgl. Abb. 18). 58,7% 41,3% Ja Nein 36,8% 63,2% habe Interesse habe kein Interesse 9,5% 26,6% 27,6% 60,1% anders mit einem eigenen Wohnmobil/ Wohnwagen mit einem gemieteten Wohnwagen/ Wohnmobil mit einem Zelt Abb. 37: Erfahrungen mit Campingurlauben (mind. 3 Übernachtungen; Mehrfachnennung möglich) Quelle: eigene Erhebung (n = 571 Nennungen). Abb. 37: Erfahrungen mit Campingurlauben (mindestens drei Übernachtungen; Mehrfach‐ nennung möglich) | Quelle: eigene Erhebung (n = 571 Nennungen). Vor allem den fehlenden Komfort, die (fehlende) Sauberkeit, Hygiene und/ oder Sanitäreinrichtungen sowie die Wetterabhängigkeit identifizieren die Befragten als Hemmnisse gegenüber einem Campingurlaub - unabhängig davon, ob sie campingerfahren oder campingunerfahren sind (vgl. Abb. 19). Bei den campingunerfahrenen Probanden liegt der fehlende Komfort deut‐ lich auf dem ersten Platz. Bei den campingerfahrenen Befragungsteilneh‐ mern sind die beiden stärksten Hemmnisse ungefähr mit 39,5 % und 38,3 % gleich auf. Die weiteren Hemmnisse haben eine geringere Bedeutung. Vor allem bei den campingunerfahrenen Probanden fällt auf, dass fast jeder Zehnte (9,2 %) eine generelle Abneigung hat. Zudem werden von diesen Personen 101 8.1 Reiseverhalten der Befragten <?page no="102"?> die benötigte Ausrüstung, eine Abneigung gegenüber Campingplätzen und die für sie nicht eintretende Erholung als Hemmnisse genannt - von den campingerfahrenen Befragten wird dies nicht genannt. Abb. 38: Hemmnisse gegenüber Camping von Campingerfahrenen und Campingunerfahrenen Quelle: eigene Erhebung (n = 354 Nennungen). Weitere Nennungen Campingunerfahren Campingerfahren Generelle Abneigung 9,2% - Benötigte Ausrüstung 6,6% - Abneigung gegenüber Campingplätzen 5,1% - Keine Erholung 4,1% - Fehlende Erfahrungen 2,6% - Covid-19/ Corona - 2,5% Qualität des Angebotes - 1,2% 7,4% 6,2% 4,9% 4,9% 9,9% 11,1% 12,3% 11,1% 16,0% 38,3% 39,5% 1,5% 2,0% 5,6% 6,1% 7,1% 7,7% 7,7% 13,3% 18,4% 28,6% 48,5% Angst Schlechte Erfahrungen Infrastruktur, u.a. überfüllte Plätze Finanzielle Aspekte Tiere Persönliche Umstände/ Beeinträchtigungen Fehlende Privatsphäre/ andere Camper Fehlender Service Wetterabhängigkeit Sauberkeit/ Hygiene/ Sanitäreinrichtungen Fehlender Komfort Campingunerfahren Campingerfahren Abb. 38: Hemmnisse gegenüber Camping von Campingerfahrenen und Campingunerfah‐ renen | Quelle: eigene Erhebung (n = 354 Nennungen). 8.2 Kenntnis von und Verbindungen mit dem Begriff ‚Glamping‘ Der Begriff ‚Glamping‘ ist dem Großteil der Befragten unbekannt. Mehr als die Hälfte (55,5 %) gibt an, dass sie noch nicht davon gehört haben (vgl. Tab. 8; in der bereits genannten Untersuchung aus dem Jahr 2017 waren es 60 %, vgl. Kapitel 5.5). Die übrigen Befragten haben bereits von diesem Begriff 102 8 Ergebnisdarstellung <?page no="103"?> gehört. Etwas mehr als jeder Fünfte (21,6 %) hat den Begriff zumindest bereits einmal gehört und 6,6 % geben an, genau zu wissen, was Glamping ist. Die restlichen Befragten haben den Begriff bereits einmal gehört und können sich auch etwas darunter vorstellen (16,4 %). Kenntnis des Begriffs ‚Glamping‘ in Prozent Ja, davon gehört. 21,6 % Ja, davon gehört und kann mir etwas darunter vorstellen. 16,4 % Ja, ich weiß genau, was das ist. 6,6 % Nein. 55,5 % Tabelle 8: Kenntnis des Begriffs ‚Glamping‘ | Quelle: eigene Erhebung (n = 501). Es wird vermutet, dass campingerfahrene Probanden eher den Begriff ‚Glamping‘ schon einmal gehört haben als campingunerfahrene Befragte. Ein Chi-Quadrat-Test auf stochastische Unabhängigkeit zeigt auf, dass das Ergebnis mit p < .001 signifikant ist, d. h., es ist davon auszugehen, dass die beiden Eigenschaften „Campingerfahrung“ und „Bekanntheit des Begriffs ‚Glamping‘“ nicht stochastisch unabhängig voneinander sind. Ein Zusammenhang zwischen der Campingerfahrung und der Bekanntheit des Glampings darf daher vermutet werden und wird in Tab. 9 veranschaulicht (χ 2 (3, N = 501) = 22,231, p < .001, Cramér’s V: 0,211). Diejenigen Befragten, die bereits mindestens einmal einen Campingur‐ laub durchgeführt haben, haben von dem Begriff ‚Glamping‘ eher schon einmal etwas gehört (24 % versus 17,0 %), haben ihn gehört und können sich etwas vorstellen (19,6 % versus 11,5 %) oder haben den Begriff gehört und wissen genau, was es ist (8,6 % versus 3,5 %), als die Personen, die noch keinen Campingurlaub durchgeführt haben. 103 8.2 Kenntnis von und Verbindungen mit dem Begriff ‚Glamping‘ <?page no="104"?> Ja, davon gehört. Ja, davon ge‐ hört und kann mir et‐ was darunter vorstellen. Ja, ich weiß genau, was das ist. Nein. Camping nicht durch‐ geführt 17,0 % 11,5 % 3,5 % 68,0 % Camping durchgeführt 24,6 % 19,6 % 8,6 % 47,2 % Tabelle 9: Bekanntheit des Begriffs ‚Glamping‘ und Campingerfahrung | Quelle: eigene Erhebung (n = 501). In Anlehnung an eine Studie, die u. a. die Verwendung von verschiedenen Begriffen in Definitionen von Glamping untersucht hat (vgl. Leci Sakáčová, 2013, S. 23), werden 16 Begriffe in die eigene Untersuchung einbezogen. Die Befragten haben jeweils ein Ranking von maximal fünf Begriffen erstellt, die sie mit dem Glamping verbinden. Bei der Auswertung werden je nach Rang eine bestimmte Punktzahl vergeben. Für den Rang 1 gibt es fünf Punkte, für den Rang 2 gibt es vier Punkte, für den Rang 3 gibt es drei Punkte, für den Rang 4 gibt es zwei Punkte und für den Rang 5 gibt es einen Punkt. Wenn der jeweilige Begriff nicht gerankt wird, erhält er null Punkte. Die jeweiligen Punktwerte werden zusammengerechnet und in ein Ranking gebracht (vgl. Abb. 20). Es zeigt sich, dass für die Probanden die Natur die häufigste Assoziation mit dem Begriff ‚Glamping‘ darstellt, gefolgt von einer Flucht aus dem Alltag und einer Erholung bzw. einem Wohlbefinden. Luxus verbinden zwar auch relativ viele Probanden (11,4 %) mit dem Glamping, sie vergeben hierfür jedoch in ihren Rankings meist untere Plätze, so dass diese Assoziation Platz 4 erreicht. Auf dem fünften Platz positioniert sich das Begriffspaar „Aktiv/ Abenteuer“. Interessant ist zu erwähnen, dass zwar einerseits ver‐ gleichsweise häufig „niedrigere Preise als im Hotel“ (Platz 6) angegeben wird, aber andererseits „hochpreisig“ direkt dahinter auf Platz 7 folgt. Am wenigsten verbinden die Probanden eine hohe Servicequalität (Platz 14), gutes Essen und Trinken (Platz 15) sowie die Verbindung von Menschen (Platz 16) mit dem Glamping. 104 8 Ergebnisdarstellung <?page no="105"?> Abb. 39: Ranking der mit dem Glamping verbundenen Begriffe Quelle: eigene Erhebung (n = 501). 132 219 280 315 317 370 374 394 400 404 529 560 566 640 717 1010 Menschen verbinden Gutes Essen und Trinken Hohe Servicequalität Bedürfnis, sich von anderen zu unterscheiden Familie Privatsphäre Unvergessliche Erfahrung Ländlicher Tourismus Umweltfreundlich Hochpreisig Niedrigere Preise als Hotel Abenteuer Luxus Erholung/ Wohlbefinden Flucht aus dem Alltag Natur Abb. 39: Ranking der mit dem Glamping verbundenen Begriffe | Quelle: eigene Erhebung (n = 501). 8.3 Interesse an einem (Deep-nature-)Glamping-Konzept Im Rahmen der Studie wird ein konkretes Glampingkonzept vertiefend un‐ tersucht. Hierfür wurde in der Onlinebefragung das Konzept in Anlehnung an die eigene Definition von Deep-nature-Glamping - aufbauend auf dem Angebot des US-amerikanischen Unternehmens Tentrr (vgl. Kapitel 2.2) - wie folgt vorgestellt: „Man mietet ein Zelt in der abgelegenen Natur. Es gibt dort also keine anderen Gäste. Das Zelt ist beheizt und steht auf einer Holzplattform. Die Ausstattung besteht aus Betten und Nachttischen. Zusätzlich ist auf dem Grundstück eine Feuerstelle, Müllentsorgungsmöglichkeiten, ein Wassertank, eine Solardusche und eine Campingtoilette mit Toilettenbeuteln vorhanden. Zusätzliche Ausstattungen, wie z. B. Bettwäsche, Geschirr, Frühstück und Sportgeräte können je nach Unterkunft individuell dazu gebucht werden.“ Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52,7 %) ordnet dieses Konzept in die Kategorie Glamping ein und demgegenüber ordnen 13 % dieses Konzept nicht dem Glamping zu (vgl. Tab. 10). Auffällig ist, dass knapp ein Drittel 105 8.3 Interesse an einem (Deep-nature-)Glamping-Konzept <?page no="106"?> der Befragten (34,3 %) eine neutrale Stellung bezieht, so dass ein Mittelwert von 2,46 (sd: 0,984) zu beobachten ist. Aussage in Prozent stimme voll und ganz zu 17,4 % stimme eher zu 35,3 % neutral 34,3 % stimme nicht zu 10,2 % stimme überhaupt nicht zu 2,8 % Tabelle 10: Zuordnung des beschriebenen Konzepts zum Glamping Quelle: eigene Erhe‐ bung (n = 501). Fast die Hälfte der Befragten (45,3 %) können sich vorstellen, einen wie im Konzept beschriebenen Urlaub durchzuführen (vgl. Tab. 11). Etwas mehr als ein Drittel (34,4 %) ist einem solchen Urlaub jedoch negativ gegenüber eingestellt. Eine von fünf Personen (20,4 %) ist sich unsicher, ob sie einen derartigen Urlaub durchführen würde. Aussage in Prozent stimme voll und ganz zu 14,4 % stimme eher zu 30,9 % neutral 20,4 % stimme nicht zu 14,0 % stimme überhaupt nicht zu 20,4 % Tabelle 11: Interesse am beschriebenen Glampingkonzept | Quelle: eigene Erhebung (n = 501). Alternativ zu den im Deep-nature-Glamping-Konzept vorgesehenen Zelten finden auch Tiny Houses Anklang - für knapp einen von drei Befragten (34,6 %) wäre dies die noch attraktivere Unterkunftsart. Containerhäuser (8,2 %), Wohnmobile (11,1 %) und Wohnwagen (3,2 %) werden für einen solchen Glampingurlaub vergleichsweise selten in Betracht gezogen. 106 8 Ergebnisdarstellung <?page no="107"?> Es ist zu erwarten, dass sich Befragte, die bereits mindestens einmal einen Campingurlaub durchgeführt haben, eher vorstellen können, einen im Konzept beschriebenen Urlaub durchzuführen, als Probanden, die noch keine Campingerfahrung haben. Ein Chi-Quadrat-Test auf stochastische Unabhängigkeit für die beiden Variablen „Interesse am beschriebenen Konzept“ und „Campingerfahrung“ führt zu einem signifikanten Ergebnis (χ 2 (4, N = 501) = 54,169, p < .001, Cramér’s V: 0,329, vgl. Tab. 12). Auch bei den Campingunerfahrenen scheint ein derartiges Angebot auf Interesse zu stoßen (Top 2: 29,5 %), wobei die wenigsten „voll und ganz“ zustimmen (8,0 %). stimme voll und ganz zu stimme eher zu neutral stimme nicht zu stimme überhaupt nicht zu camping‐ unerfahren 8,0 % 21,5 % 21,0 % 14,5 % 35,0 % campinger‐ fahren 18,6 % 37,2 % 19,9 % 13,6 % 10,6 % Tabelle 12: Interesse am beschriebenen Glampingkonzept und Campingerfahrung | Quelle: eigene Erhebung (n = 501). Aufgrund von Ergebnissen aus anderen Studien ist bekannt, dass v. a. bei jüngeren Personen Interesse an Camping- und Glampingurlauben besteht (vgl. Cvelić-Bonifačić et al., 2017, S. 107). Bei einer Gästebefragung an der Adriaküste (74 % der Gäste kamen aus Deutschland, 14 % aus Österreich und die restlichen Gäste aus den Niederlanden, Kroatien, Slowenien und Italien) kam u. a. heraus, dass Glamping besonders von der Altersgruppe der 36bis 45-Jährigen genutzt wird (vgl. Milohnić et al., 2019, S. 267). Daher ist zu erwarten, dass Altersunterschiede beim Interesse am (Deep-nature-)Glam‐ ping-Urlaub zu beobachten sind. Der Chi-Quadrat-Test auf stochastische Unabhängigkeit für die beiden Variablen „Alter“ und „Interesse am beschrie‐ benen Konzept“ führt zu einem signifikanten Ergebnis (χ 2 (16, N = 501) = 64,764, p < .001, Cramér’s V: 0,180, vgl. Tab. 13). Die Altersgruppen 18 bis 29 Jahre (Top 2: 66,0 %) und 30 bis 39 Jahre (Top 2: 61,1 %) sind besonders interessiert, danach nimmt das Interesse mit zunehmendem Alter ab. 107 8.3 Interesse an einem (Deep-nature-)Glamping-Konzept <?page no="108"?> stimme voll und ganz zu stimme eher zu neutral stimme nicht zu stimme überhaupt nicht zu 18-29 Jahre 22,0 % 34,0 % 26,0 % 11,0 % 7,0 % 30-39 Jahre 15,8 % 45,3 % 16,8 % 10,5 % 11,6 % 40-49 Jahre 14,4 % 31,1 % 26,7 % 8,9 % 18,9 % 50-59 Jahre 10,8 % 25,0 % 16,7 % 23,3 % 24,2 % 60-69 Jahre 9,4 % 20,8 % 16,7 % 13,5 % 39,6 % Tabelle 13: Interesse an Glampingurlaub und Altersgruppen | Quelle: eigene Erhebung (n = 501). 8.4 Reiseverhaltensmerkmale für (potenziellen) Glampingurlaub Diejenigen, die sich einen derartigen Glampingurlaub vorstellen können, wurden nach ihren Gründen, ihrer Ausgabebereitschaft, ihrer maximalen Übernachtungsanzahl und ihrer potenziellen Reisebegleitung gefragt. Aus Sicht der interessierten Befragten sprechen insbesondere „Entspan‐ nung/ Kraft tanken“ (45,7 %), „Erleben unberührter Natur“ (42,5 %) und „Flucht aus dem Alltag“ (41,3 %) für einen solchen Glampingurlaub, wobei diese Gründe nahezu gleich wichtig sind (vgl. Tab. 14). Mit etwas Abstand (ca. 10-15 Prozentpunkte) folgen das „Interesse, die Naturlandschaft kennenzulernen“ und „Zeit mit der Familie/ Freunden zu verbringen“, die wiederum ungefähr gleichauf liegen. Die weiteren Gründe folgen wiederum mit einem Abstand von 10 bis 15 Prozentpunkten. Der Grund „etwas für die Gesundheit tun“ liegt mit weitem Abstand hinter den anderen Gründen. Gründe in Prozent Entspannung/ Kraft tanken 45,7 Erleben unberührter Natur 42,5 Flucht aus dem Alltag 41,3 108 8 Ergebnisdarstellung <?page no="109"?> Gründe in Prozent Interesse, die Naturlandschaft kennenzulernen 30,5 Zeit mit Familie/ Freunden verbringen 28,7 um Outdooraktivitäten durchzuführen 18,5 spektakuläre Naturattraktionen erleben 16,1 um meinen Kindern die Natur näherzubringen 15,0 Selbstfindung 13,8 etwas für die Gesundheit tun 5,6 Sonstiges 4,1 Tabelle 14: Gründe für die Durchführung eines Glampingurlaubs (maximal drei Nennun‐ gen) | Quelle: eigene Erhebung (n = 341). Die Probanden können sich größtenteils vorstellen, dass sie zwischen drei und sieben Übernachtungen (78,0 %) für einen wie im Konzept beschriebenen Glam‐ pingurlaub einsetzen - drei Übernachtungen (18,2 %), fünf Übernachtungen (29,1 %) und sieben Übernachtungen (14,7 %) werden am häufigsten genannt. Für ca. jeden zehnten Befragten (9,4 %) kommen bis zu zwei Übernachtungen in Frage und für ca. jeden achten Befragten (12,6 %) acht und mehr Übernachtun‐ gen. Aus diesen Angaben ergibt sich ein Glampingurlaub mit durchschnittlich 5,8 Nächten (bereinigter Mittelwert: 5,8, sd 4,075). Der Großteil der Befragten ist bereit, zwischen 21 und 60 € pro Person und Übernachtung für einen derartigen Glampingurlaub auszugeben (vgl. Tab. 15). Etwas mehr als ein Viertel der Probanden (27,3 %) ist bereit, mehr auszugeben. Fast jeder achte Befragte (12,0 %) ist bereit, bis zu 20 € pro Nacht und Person auszugeben. Durchschnittlich sind die Probanden bereit, ca. 52 € (sd: 31,696; bereinigter Mittelwert) pro Person und Übernachtung auszugeben. 109 8.4 Reiseverhaltensmerkmale für (potenziellen) Glampingurlaub <?page no="110"?> Ausgaben pro Übernachtung/ Person in Prozent bis 20 € 12,0 21 bis 40 € 31,4 41 bis 60 € 29,3 61 bis 80 € 12,6 81 bis 100 € 6,2 mehr als 100 € 8,5 Tabelle 15: Potenzielle Ausgaben (pro Übernachtung und Person) für einen Glampingur‐ laub wie im Konzept beschrieben | Quelle: eigene Erhebung (n = 341). Als potenzielle Reisebegleitung kommt für den Großteil der Befragten der Partner in Frage (65,1 %). Aber auch als Familie (44,9 %) oder als Freundesgruppe (36,1 %) ist ein solcher Urlaub für vergleichsweise viele Probanden denkbar. Eher weniger Befragte können sich einen derartigen Glampingurlaub allein (15,5 %) oder als Verein (2,1 %) vorstellen. 8.5 Ausgestaltung eines Deep-nature-Glamping-Konzepts aus Sicht der Befragten In Deutschland gibt es im Vergleich zu den USA weniger Naturflächen fernab der Zivilisation. Daher ist eine wichtige Fragestellung der Unter‐ suchung, welches Maß an Abgeschiedenheit sich deutsche Befragte wün‐ schen (vgl. Abb. 21). Hierbei fällt auf, dass sich die meisten Probanden wünschen, dass kein Verkehrslärm zu hören ist (Mittelwert: 1,56, sd: 0,840 bzw. Top-2-Zustimmung: 86,8 %). Außerdem sollten einerseits keine Straßen und Häuser mehr zu sehen sein (Top 2: 71,0 %), andererseits aber der nächste Ort fußläufig erreichbar sein (Top 2: 67,7 %), wobei wenige Probanden der abgefragten Aussage voll und ganz zustimmen. Kulturangebote und Restaurants zu erreichen, ist einem Teil der Probanden (44 %) wichtig, einem anderen, kleineren Teil jedoch nicht (23,2 %). Ein Drittel (32,8 %) steht dieser Frage neutral gegenüber. Zudem ist auffällig, dass ca. vier von zehn Befragten (38,4 %), ein der‐ artiges Glampingangebot nicht auf einem Camping- oder Glampingplatz 110 8 Ergebnisdarstellung <?page no="111"?> erwarten und sich weitere vier von zehn Probanden (38,7 %) dieser Frage gegenüber neutral verhalten. Abb. 40: Wünsche zur Abgeschiedenheit eines (deep-nature) Glamping-Angebotes Quelle: eigene Erhebung (n = 341). Ø = 1,56 Ø =2,10 Ø =2,18 Ø =2,35 Ø =2,72 Ø =3,03 Ø =3,24 5,0% 10,3% 12,9% 19,1% 22,6% 31,4% 61,9% 17,9% 22,0% 31,1% 40,8% 45,2% 39,6% 24,9% 38,7% 30,2% 32,8% 28,2% 24,3% 18,5% 9,7% 24,9% 29,6% 17,9% 10,6% 7,0% 8,5% 2,6% 13,5% 7,9% 5,3% 1,5% 0,9% 2,1% 0,9% 0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0% Auf Camping/ Glamping- Platz sein Mit Auto schwer zu erreichen Restaurant/ Kulturangebote zu erreichen Abgelegen in Natur Ort fußläufig erreichbar Keine Straßen/ Häuser zu sehen Kein Verkehrslärm zu hören stimme voll und ganz zu stimme eher zu neutral stimme nicht zu stimme überhaupt nicht zu Abb. 40: Wünsche zur Abgeschiedenheit eines (Deep-nature-)Glamping-Angebots | Quelle: eigene Erhebung (n = 341). Bei der Nachfrage, ob den Befragten die Abgeschiedenheit oder der Luxus wichtig ist, kam folgendes heraus: Von zehn möglichen Punkten wurden im Durchschnitt 5,91 für die Abgeschiedenheit vergeben und 4,09 für den Luxus. Demnach ist die Abgeschiedenheit für die Befragten wichtiger als der luxuriöse Aspekt. Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale für ein Glampingangebot wie im Konzept beschrieben sind eine Toilette, Müllentsorgung sowie Dusch- und Kochmöglichkeiten (vgl. Abb. 22). Weitere überdurchschnittlich wichtige Ausstattungsmerkmale sind ein Insektenschutz, eine Feuerstelle und das Vorhandensein von Betten. Die Möglichkeit, einen Kühlschrank zu nutzen, Lebensmittelvorräte vor Ort zu haben, Geschirr und Elektrizität zu nutzen, wird von relativ vielen Befragten als unterdurchschnittlich wichtig angese‐ hen. Am unwichtigsten werden inkludierte Mahlzeiten, Sportgeräte (z. B. Kanus und Fahrräder), ein Handyempfang, eine Heizung und Bettwäsche empfunden. 111 8.5 Ausgestaltung eines Deep-nature-Glamping-Konzepts aus Sicht der Befragten <?page no="112"?> Abb. 41: Wichtigkeit von Ausstattungsmerkmalen bei einem (deep-nature) Glamping-Urlaub Mittelwert Toilette 1,63 1,72 Müllentsorgung Duschmöglichkeit 1,82 1,92 Kochmöglichkeit Insektenschutz 1,96 2,0 Bett Feuerstelle 2,0 2,30 Durchschnitt insgesamt Kühlschrank 2,34 2,37 Lebensmittelvorräte Geschirr 2,39 2,45 Elektrizität Bettwäsche 2,60 2,68 Heizung Handyempfang 2,83 2,88 Sportgeräte (z.B. Kanus, Fahrräder) Mahlzeiten inklusive 3,22 Abb. 41: Wichtigkeit von Ausstattungsmerkmalen bei einem (Deep-nature-)Glamping-Ur‐ laub | Quelle: eigene Erhebung (n = 341). Da bei einer hohen Abgeschiedenheit eines Deep-nature-Glamping-Ange‐ bots die Erschließung mit bspw. Wasser und Elektrizität Schwierigkeiten birgt, wurden die Befragungsteilnehmer auch zu ihrer Bereitschaft befragt, mobile Sanitäranlagen (z. B. Solarduschen oder Komposttoiletten) zu nutzen. Die Bereitschaft, derartige Sanitäranlagen zu nutzen, ist relativ hoch (vgl. Tab. 16) - zwei von drei Probanden (66,3 %) würden diese benutzen, fast ein Viertel (23,8 %) sogar ohne Bedenken. Jeder siebte Befragte (13,2 %) gibt an, dass ein derartiges Sanitärangebot nicht gerne genutzt werden würde. Nur ein kleiner Teil (1,5 %) würden sie unter gar keinen Umständen benutzen. Nutzung mobiler Sanitäranlagen in Prozent würde ich ohne Bedenken nutzen 23,8 würde ich benutzen 42,5 neutral 19,1 würde ich nicht gerne benutzen 13,2 würde ich unter keinen Umständen nutzen 1,5 Tabelle 16: Nutzung von mobilen Sanitäranlagen (z. B. Solarduschen und Komposttoilette) | Quelle: eigene Erhebung (n = 341). 112 8 Ergebnisdarstellung <?page no="113"?> Um herauszufinden, welche Aktivitäten Personen in einem Deep-na‐ ture-Glamping-Urlaub durchführen möchten, wurden 14 naturbezogene Aktivitäten - in Anlehnung an den Naturerlebnis-Monitor Deutschland (vgl. Rein & Schuler 2019, S. 25) - zur Auswahl gestellt. Hierbei fällt auf, dass das Interesse für Wandern (59,2 %), Baden (47,5 %), Sterne- (37,5 %) und Tierbeobachtung (34,3 %) am höchsten ist (vgl. Abb. 23). Während am Radfahren und Kanu-/ Kajakfahren knapp ein Viertel der Befragten Interesse hat, sind es am Angeln und Stand-up-Paddling knapp jeder Zehnte. Auf das geringste Interesse stoßen die Aktivitäten Jagen, Reiten, Nordic Walking, Klettern und Waldlauf/ Joggen, die allesamt unter 8 % Interessensbekundungen auf sich vereinen. 1,2% 5,0% 6,2% 6,5% 6,5% 7,3% 9,4% 10,6% 23,5% 27,3% 34,3% 37,5% 47,5% 59,2% Jagen Reiten Nordic Walking Klettern Mountainbiking Waldlauf/ Joggen Stand-Up-Paddeling Angeln Kanu-/ Kajakfahren Radfahren Tierbeobachtung Sternebeobachtung Baden Wandern Abb. 42: Interesse an Aktivitäten in einem (deep-nature) Glamping-Urlaub (max. 3 Nennungen) Quelle: eigene Erhebung (n = 341). Abb. 42: Interesse an Aktivitäten in einem (Deep-nature-)Glamping-Urlaub (maximal drei Nennungen) | Quelle: eigene Erhebung (n = 341). 8.6 Persönlichkeit Wie bereits im Kapitel 7 erläutert, werden zehn Items zur Erfassung der Persönlichkeitsmerkmale in die eigene Onlinebefragung integriert (vgl. Tab. 17). Die Glampinginteressierten beschreiben sich v. a. mit einer aktiven Vorstellungskraft, d. h. als fantasievolle Menschen. Als weitere wichtige Persönlichkeitsmerkmale schätzen sie sich als gesellig ein, mit einem Glau‐ ben an das Gute im Menschen, und sie schenken anderen Menschen leicht 113 8.6 Persönlichkeit <?page no="114"?> Vertrauen. Letztlich beschreiben sie sich als entspannte, durch Stress nicht aus der Ruhe zu bringende Personen - diese Persönlichkeitsmerkmale haben aber bereits weniger als die Hälfte der Befragten als voll und ganz zutreffend oder eher zutreffend bewertet. Eigen‐ schafts- Dimen‐ sion Item Durch‐ schnitt (Glam‐ ping-Inter‐ essierte) Top2-Box (Glam‐ ping-In‐ teres‐ sierte) Durch‐ schnitt (Nicht- Interes‐ sierte) Top2-Box (Nicht- Interes‐ sierte) Neuroti‐ zismus Ich bin entspannt, lasse mich durch Stress nicht aus der Ruhe bringen. 2,76 45,0 % 2,80 42,4 % Ich werde leicht ner‐ vös und unsicher 3,19 28,6 % 3,33 26,2 % Extraver‐ sion Ich bin eher zurück‐ haltend, reserviert. 2,98 35,3 % 2,89 37,1 % Ich gehe aus mir her‐ aus, bin gesellig. 2,56 49,5 % 2,77 39,5 % Offenheit für Erfah‐ rung Ich habe nur wenig künstlerisches Inter‐ esse. 3,15 33,1 % 2,75 46,5 % Ich habe eine aktive Vorstellungskraft, bin fantasievoll. 2,26 64,7 % 2,57 52,3 % Verträg‐ lichkeit Ich schenke ande‐ ren leicht Vertrauen, glaube an das Gute im Menschen. 2,69 50,2 % 2,97 36,6 % Ich neige dazu, an‐ dere zu kritisieren. 3,25 23,7 % 3,19 20,9 % Gewis‐ senhaf‐ tigkeit Ich bin bequem, neige zur Faulheit Ich erledige Aufga‐ ben gründlich 3,14 1,99 30,7 % 76,9 % 3,21 1,88 29,7 % 86,0 % Tabelle 17: Bewertung der abgefragten Persönlichkeitsmerkmale | Quelle: eigene Erhe‐ bung (n = 501, Legende: 1 = trifft voll und ganz zu, 2 = trifft eher zu, 3 = weder noch, 4 = trifft eher nicht zu, 5 = trifft überhaupt nicht zu). 114 8 Ergebnisdarstellung <?page no="115"?> Als weiteres wichtiges Persönlichkeitsmerkmal schreiben sich die Proban‐ den zu, dass sie Aufgaben gründlich erledigen. Hierbei fällt auf, dass die Glampinginteressierten etwas seltener ihre Zustimmung zu diesem Merk‐ mal geben als die Gesamtstichprobe. Wie in Tab. 17 zu erkennen ist, stimmt ein Anteil von 64,7 % der Glampinginteressierten der Aussage zu, eine aktive Vorstellungskraft zu haben und fantasievoll zu sein. Bei den denjenigen, die kein Interesse am Glamping haben, liegt der Anteil dagegen bei knapp der Hälfte (52,7 %). Diese Items werden, wie in Kapitel 7 beschrieben, dem Persönlichkeitsmerkmal Offenheit für Erfahrung zugeordnet. Ein Vergleich mit weiteren Studien zu Persönlichkeitsmerkmalen zeigt, dass Menschen mit der Merkmalsau‐ sprägung Offenheit für Erfahrung an Unterhaltung und dem Nachtleben interessiert sind. Dazu gehören bspw. Tanzveranstaltungen, Livemusik in Bars sowie der Besuch von Theatern und die Teilnahme an weiteren kulturellen Veranstaltungen (vgl. Alves et al., 2020, S. 9). Auch Strandbe‐ suche oder die Nutzung von Schwimmbädern sind für Personen mit der Merkmalsausprägung Offenheit für Erfahrung von Interesse. Hinzu kommt das Interesse an Museumsbesuchen und dem Aufenthalt in der Natur (vgl. ders., S. 10). Generell ist das Interesse von Personen mit den Merkmalsausprägungen Offenheit für Erfahrung und Gewissenhaftigkeit an kulturellen und histori‐ schen Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen sowie an Naturerlebnissen hervorzuheben (vgl. Alves et al., 2020, S. 10). Für Letzteres sprechen auch die unter Tab. 14 angeführten Gründe für die Durchführung eines Glamping‐ urlaubs. Weiterhin ist hervorzuheben, dass Personen mit der Merkmalsau‐ sprägung Gewissenhaftigkeit weniger an Abenteueraktivitäten und solchen Aktivitäten, die mit Risiken in Verbindung gebracht werden, interessiert sind (vgl. ders., 2020, S. 9). Hierzu haben 76,9 % der Glampinginteressierten angegeben, Aufgaben gründlich zu erledigen. Bei den Nicht-Interessierten liegt der Anteil jedoch bei 86,0 %. Dieses Item wird dem Persönlichkeitsmerk‐ mal Gewissenhaftigkeit zugeordnet (vgl. Kapitel 7). Der Vergleich der beiden Studien deutet darauf hin, dass Glampinginteressierte abenteuerlustiger und risikofreudiger sind als Nicht-Glampinginteressierte. Eine weitere Studie, die die Persönlichkeitsmerkmale und die Affinität zu technologiebasierten Produkten betrachtet, hat ergeben, dass sich Per‐ sonen mit der Merkmalsausprägung Gewissenhaftigkeit im Umgang mit technologiebasierten Produkten sicher fühlen und es ihnen vergleichsweise leichtfällt, solche Produkte sinnvoll und effektiv einzusetzen (vgl. Bahl 115 8.6 Persönlichkeit <?page no="116"?> & Baalbaki-Yassine, 2019, S. 10). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei Glampern um technikaffine Personen handelt, die sich darauf verstehen, technologiebasierte Produkte mit Leichtigkeit sinnvoll und effektiv einzusetzen, sowie Freude am Umgang mit Technik verspüren. Diese Informationen können bspw. hilfreich sein, um Glampingangebote zielgruppenspezifisch zu gestalten, zu kommunizieren und zu vermarkten. 116 8 Ergebnisdarstellung <?page no="117"?> 9 Diskussion In der vorliegenden Studie werden neben den Campingerfahrungen die Bekanntheit und Assoziationen mit dem Glamping untersucht. Den Schwer‐ punkt stellen jedoch die Erwartungen und Haltungen von deutschen Probanden gegenüber dem Deep-nature-Glamping dar. Um die eigenen Ergebnisse besser einordnen zu können, werden diese mit den vorhandenen Ergebnissen aus der wissenschaftlichen Literatur zum Camping-, Glamping- und Abenteuertourismus - soweit vorhanden - verglichen. Anhand von 34 Quellen (wissenschaftliche Literatur, Websiten von An‐ bietern von Glamping, Artikel und Onlinedefinitionen) wurde in einer Studie untersucht, welche Begriffe in Definitionen zum Glamping am häufigsten verwendet werden (vgl. Abb. 24). Der am häufigsten genannte Begriff war hierbei „Luxus“, gefolgt von „Natur“, „hoher Servicequalität“, „umweltfreundlich“ und „Flucht aus dem Alltag“ (vgl. Leci Sakáčová, 2013, S. 23). Aus Sicht der befragten Probanden der eigenen Erhebung ist die „Natur“ die häufigste Assoziation mit dem Begriff ‚Glamping‘, gefolgt von einer „Flucht aus dem Alltag“ und einer „Erholung bzw. einem Wohlbefin‐ den“. „Luxus“ verbinden zwar relativ viele Probanden mit dem Glamping, diese Assoziation erreicht jedoch „nur“ Platz 4. Die Ansicht der befragten Probanden unterscheidet sich damit von den Ergebnissen der einbezogenen Begriffsdefinitionen, aber bestätigt die Ergebnisse zur Motivation für einen Glampingurlaub (vgl. Filipe et al., 2018, S. 118): Hiernach ist der unmittelbare Kontakt mit der Natur für die Glampingnutzer die wichtigste Motivation für einen Glampingurlaub. <?page no="118"?> Abb. 43: Häufigkeit der Nennungen von Begriffen in Definitionen von Glamping Quelle: vgl. Leci Sakáčová , 2013, S. 23. 1 445 8910 10 13 13 14 14 18 22 2931 Niedrigere Preise als Hotel Ländlicher Tourismus Hochpreisig Privatsphäre Bedürfnis, sich von anderen zu unterscheiden Familie Menschen verbinden Unvergessliche Erfahrung Gutes Essen und Trinken Erholung/ Wohlbefinden Aktiv/ Abenteuer Flucht aus dem Alltag Umweltfreundlich Hohe Servicequalität Natur Luxus Abb. 43: Häufigkeit der Nennungen von Begriffen in Definitionen von Glamping | Quelle: vgl. Leci Sakáčová, 2013, S. 23. Die vorliegende Untersuchung gibt insbesondere einen Einblick in das Inter‐ esse an einem Deep-nature-Glamping-Konzept. Fast die Hälfte der Befragten (45,3 %) können sich vorstellen, einen wie im Konzept beschriebenen Urlaub durchzuführen. Etwas mehr als ein Drittel (34,4 %) ist einem solchen Urlaub gegenüber jedoch negativ eingestellt - dies deckt sich ungefähr mit dem Anteil der Probanden, die noch keinen Campingurlaub durchgeführt (41,3 %) und auch kein Interesse an Campingurlauben haben (zwei von drei Personen ohne Campingerfahrung). Eine von fünf Personen (20,4 %) ist sich unsicher, ob sie einen derartigen Urlaub durchführen würde. Bei diesen Personen wird es auf die Ausgestaltung des Angebots, den genauen Preis des Angebots usw. ankommen. Diejenigen Befragten, die bereits mindestens einmal einen Campingur‐ laub durchgeführt haben, haben vom Begriff ‚Glamping‘ eher schon einmal etwas gehört und können sich hierunter eher etwas vorstellen als Perso‐ nen, die noch keinen Campingurlaub durchgeführt haben. Daher werden potenzielle Gäste für ein Deep-nature-Angebot eher bei Personen mit Campingerfahrung zu finden sein. Diese Studie untermauert die Erkenntnis, dass eher jüngere Nachfrager Interesse am Glamping haben (vgl. Cvelić-Bonifačić et al., 2017, S. 107). Auch in der wissenschaftlichen Literatur zum Abenteuertourismus wird 118 9 Diskussion <?page no="119"?> aufgezeigt, dass die Abenteuertouristen häufig jünger sind, obwohl die Beteiligung einer älteren Gruppe, der „Babyboomer“, zunimmt (vgl. ATTA, 2010, 2013; Patterson & Pan, 2007). Vor allem bei harten Abenteuern ist die Zahl der jungen Reisenden deutlich höher (vgl. Gross, Sand & Berger, 2022; Schneider & Vogt, 2012). Die in anderen Studien erwähnte Feststellung, dass Nachfrager von Glampingreisen über ein überdurchschnittliches Einkommen verfügen (vgl. Cvelić-Bonifačić et al., 2017, S. 107), kann mit den vorliegenden Daten für das Interesse am Deep-nature-Glamping nicht bestätigt werden. Es konnte auch kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und dem Interesse am beschriebenen Glampingkonzept nachgewiesen werden. Das Deep-nature-Glamping kann als eine Form des (naturbasierten) Abenteu‐ ertourismus angesehen werden. Die Erkenntnis, dass Hard-adventure-Ak‐ tivitäten v. a. von Männern durchgeführt werden und Frauen sich etwas mehr zu sanften Abenteuern hingezogen fühlen, kann beim untersuchten Glampingkonzept nicht bestätigt werden (vgl. ATTA, 2010, 2013; Gross, Sand & Berger, 2022; McComb & Beckmann, 2019; Sung, 2004; Viren et al., 2017). Die Anzahl von durchschnittlich 5,8 Übernachtungen, die Befragte in der vorliegenden Studie für einen Deep-nature-Glamping-Urlaub aufwenden würden, unterscheidet sich von den durchschnittlich zehn Übernachtun‐ gen, die Touristen laut einer Studie an der Adriaküste beim Glamping verbrachten (vgl. Cvelić-Bonifačić, Milohnić & Cerović, 2017, S. 110). Dies könnte durch das geringere Luxus- und Servicelevel eines Deep-na‐ ture-Glamping-Urlaubs im Gegensatz zu einem „normalen“ Glampingurlaub bedingt sein. Andererseits scheint ein derartiges Angebot zu einer höheren, überdurchschnittlichen Aufenthaltsdauer zu führen als beim Touristikcam‐ ping. Während bei Letzterem auf deutschen Campingplätzen im Jahr 2021 durchschnittlich 3,6 Tage (Inländer: 3,7 Tage; Ausländer: 2,6 Tage) verzeich‐ net wurden, geben die Befragten am häufigsten eine Aufenthaltsdauer von fünf Übernachtungen an (29,1 %) und auch die durchschnittlich in Frage kommende Aufenthaltsdauer liegt mit 5,8 Tage höher als beim Touristik‐ camping (vgl. Statistisches Bundesamt, 2022). Auch scheinen die Befragten für ein derartiges Angebot bereit zu sein, mehr finanzielle Mittel aufzuwenden als beim Touristikcamping. Die Aus‐ gaben der Touristikcamper liegen auf deutschen Campingplätzen pro Person und Tag bei 47,10 €, wobei 18 € für die Unterkunft an sich ausgegeben werden (vgl. dwif, 2021, S. 30f.). Für das abgefragte Deep-nature-Angebot 119 9 Diskussion <?page no="120"?> sind die Probanden bereit, v. a. zwischen 21 und 40 € (31,4 %) bzw. 41 und 60 € (29,3 %) auszugeben (durchschnittlich 52 €). Die im Konzept beschriebene abgelegene Lage in der Natur und die Alleinnutzung ohne andere Gäste scheint einen Anteil an der höheren Ausgabebereitschaft zu haben. Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale für ein Deep-nature-Glam‐ ping-Angebot sind eine Toilette, Müllentsorgung sowie Dusch- und Koch‐ möglichkeiten. Weitere überdurchschnittlich wichtige Ausstattungsmerk‐ male sind ein Insektenschutz, eine Feuerstelle und das Vorhandensein von Betten. Die Möglichkeit, einen Kühlschrank zu nutzen, Lebensmittelvorräte vor Ort zu haben, Geschirr und Elektrizität zu nutzen, wird von relativ vielen Befragten als unterdurchschnittlich wichtig angesehen. Am unwichtigsten werden inkludierte Mahlzeiten, Sportgeräte (z. B. Kanus und Fahrräder), ein Handyempfang, eine Heizung und Bettwäsche empfunden. Diese Ergebnisse entsprechen weitgehend den bekannten Untersuchun‐ gen zum „klassischen“ Glamping. Bei Letzterem sind die materiellen Kompo‐ nenten wie Komfort und Privatsphäre, moderne Ausstattung und Sauberkeit der Einrichtungen wichtig. Weitere wichtige Aspekte betreffen das Personal, die Naturerlebnisse, das (lokale, biologische und frische) Essen sowie die Möglichkeit, verschiedene Aktivitäten zu erlernen und erleben (vgl. Bro‐ chado & Pereira, 2017, S. 77ff.; ähnlich auch Vrtodušić Hrgović et al., 2019, S. 780f.). Das Essen und die Möglichkeit der Sportgerätenutzung werden von den Deep-nature-Interessierten als weniger bedeutsam eingeschätzt. Während diese Studie erste Einblicke zum Glamping in Deutschland gibt und ein Profil der Glampinginteressierten erstellt, kann es interessant sein, diese Ergebnisse mit anderen Ländern auf der Welt zu vergleichen. Diese Vergleiche können helfen, die Glampingreisenden und -interessierten im Allgemeinen und in verschiedenen Regionen und Segmenten besser zu verstehen. 120 9 Diskussion <?page no="121"?> 10 Limitierungen Limitierungen, die sich aus Onlinebefragungen ergeben, sind z. B. die mangelnde Erreichbarkeit bestimmter Zielgruppen, die fehlende Möglich‐ keit für Rückfragen seitens der Teilnehmer, eine geringere Nachvollzieh‐ barkeit und Kontrolle des Befragungsprozesses und der Kontextsituation des Teilnehmers, eine geringere Überprüfbarkeit der Teilnehmeridentität, das Auftreten von professionellen Befragten, Technikwiderstände bei den Teilnehmern, Bedenken bezüglich Anonymität und Datenschutz und das Fehlen nonverbaler Aufzeichnungen (vgl. Theobald, 2017, S. 24f.). Eine grundsätzliche Limitierung bei einer Quotenstichprobe, wie in der vorliegenden Untersuchung genutzt, ist die bereits erwähnte Repräsentati‐ vität. Diese wird, ebenso wie weitere Nachteile quotenbasierter Auswahlen, bereits in Kapitel 6.1 beschrieben (vgl. Greene, 2018; Veal, 2017). Zudem wurde bei der Quotierung der Stichprobe die Merkmalverteilung von Gesamtdeutschland genutzt, da keine Daten über die spezifische Grund‐ gesamtheit vorlagen. Auch konnte die Größe der Grundgesamtheit nur schätzungsweise bestimmt werden. Des Weiteren wurden nur deutsche Bewohner befragt, obwohl für ein Glampingangebot in Deutschland auch ausländische Touristen eine potenzielle Zielgruppe darstellen. Für die charakterliche Einschätzung der Befragten wurden das Big-Five-Inventory-10 (BFI-10) herangezogen. Dieser Fragebogen erfasst die fünf Dimensionen der Persönlichkeit anhand von jeweils zwei Items pro Dimension, wobei ein Item negativ und eines positiv gepolt ist (vgl. Rammstedt et al., 2012, S. 8). Das Problem von Skalen mit wenigen Items ist, dass sie möglicherweise weniger aussagekräftig bei der Vorhersage von Verhalten sind als Skalen mit mehreren Items (vgl. Burisch, 1997, S. 314). Mehrere Studien von Rammstedt et al. (vgl. 2012, S. 21) zur Überprüfung des Big-Five-Inventory-10 konnten jedoch belegen, dass die Skalen eine reliable und valide Messung der Big Five ermöglichen. „Bei einem Vergleich mit einem längeren Instrument zur Erfassung der Big Five, dem NEO-PI-R, zeigten sich hohe Korrelationen zwischen dem BFI-10 und den korrespondierenden Skalen und Facetten des NEO-PI-R und niedrige Korrelationen zwischen den nicht-korrespondierenden.“ (Rammstedt et al., 2012, S. 21) <?page no="122"?> Darüber hinaus wird häufig Kritik am Fünf-Faktoren-Modell der Persön‐ lichkeit geäußert. Es wird kritisiert, dass die allgemein gefassten Persön‐ lichkeitsmerkmale nicht ausreichend aussagekräftig sind, um das Verhalten von Menschen für bestimmte Situationen vorherzusagen. Persönlichkeits‐ merkmale außerhalb der Big Five könnten ggf. zusätzliche Varianz in den Ergebnissen erklären und somit zum besseren Verständnis von Verhalten beitragen (vgl. Harris & Lee, 2004, S. 55). 122 10 Limitierungen <?page no="123"?> Teil C | Zusammenfassung Abschließend werden im Rahmen einer Zusammenfassung die wichtigsten Erkenntnisse von Teil A und Teil B dargestellt sowie ein kurzer Ausblick gegeben. <?page no="124"?> 11 Fazit und Ausblick Es konnte aufgezeigt werden, dass sich Glamping sowohl auf der Angebotsals auch auf der Nachfrageseite in Europa und damit auch in Deutschland als Urlaubsform im Naturtourismus bzw. Abenteuertourismus etabliert hat. Glamping findet nicht nur in der Tourismuswirtschaft, sondern auch in der touristischen Forschung mehr und mehr Beachtung. Es lassen sich jedoch weniger deutschsprachige wissenschaftliche Veröffentlichungen finden als englischsprachige Veröffentlichungen. Mit vorliegender Publikation soll diese Lücke (ein wenig) geschlossen werden, indem sowohl der aktuelle Stand der Diskussion (z. B. zur Definition und Abgrenzung, zu den behandel‐ ten Themen, zur nachhaltigen Ausrichtung), die rechtlichen Grundlagen, die Entwicklung des Glampings als auch Informationen zu den verschiedenen Anbietern und Anforderungen, Hindernissen, Push- und Pull-Faktoren usw. der Nachfrager aufgezeigt werden. Darüber hinaus werden Ergebnisse einer eigenen Onlinebefragung zum Glamping und insbesondere zu einer Unterform des Glamping, dem Deep-nature-Glamping, präsentiert. Die vorliegenden Ergebnisse dieser eigenen empirischen Untersuchung zeigen u. a., dass der Begriff ‚Glamping‘ in Deutschland noch relativ unbekannt ist: Mehr als die Hälfte der Befragten haben noch nichts von diesem Begriff gehört. Ein ähnlich hoher Anteil der Befragten ordnet das beschriebene (Deep-Nature-)Glamping in die Kategorie Glamping ein und fast die Hälfte der Befragten kann sich vorstellen, einen wie im Konzept beschriebenen Urlaub zu unternehmen. Etwas mehr als ein Drittel ist einem solchen Urlaub gegenüber jedoch negativ eingestellt. Eine von fünf Personen ist sich unsicher, ob sie einen derartigen Urlaub durchführen würde. Bei diesen Personen wird es auf die Ausgestaltung des Angebotes, den genauen Preis des Angebotes usw. ankommen. Die Untersuchung hat ergeben, dass sich Befragte, die bereits mindestens einmal einen Campingurlaub durchgeführt haben, eher vorstellen können, einen im Konzept beschriebenen Urlaub durchzuführen als Probanden, die noch keine Campingerfahrung haben. Aber auch bei den Campingunerfah‐ renen stößt ein derartiges Angebot bei fast jedem dritten Befragten auf Interesse. <?page no="125"?> Die Probanden können sich größtenteils vorstellen, dass sie zwischen drei und sieben Übernachtungen für einen Deep-nature-Glamping-Urlaub einsetzen. Durchschnittich sind die Probanden bereit, ca. 52 € pro Person und Übernachtung auszugeben. Als potenzielle Reisebegleitung kommt für den Großteil der Befragten der Partner in Frage. Aber auch als Familie oder als Freundesgruppe ist ein solcher Urlaub für vergleichsweise viele Probanden denkbar. Die meisten Probanden wünschen sich, dass bei der Ausgestaltung eines Deep-nature-Glamping-Angebots kein Verkehrslärm zu hören ist. Außer‐ dem sollten einerseits keine Straßen und Häuser mehr zu sehen sein, andererseits wird erwartet, dass der nächste Ort fußläufig erreichbar ist. Bei einer Gegenüberstellung von Luxus und Abgeschiedenheit zeigt sich, dass die Abgeschiedenheit für die Befragten wichtiger als der luxuriöse Aspekt ist. Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale für ein Glampingangebot wie im Konzept beschrieben sind eine Toilette, Müllentsorgung sowie Dusch- und Kochmöglichkeiten. Die Bereitschaft, mobile Sanitäranlagen (z. B. Solarduschen oder Komposttoiletten) zu nutzen, ist relativ hoch - zwei von drei Probanden würden diese benutzen, fast ein Viertel ohne Bedenken. Aus Sicht der interessierten Befragten sprechen insbesondere „Entspan‐ nung/ Kraft tanken“, „Erleben unberührter Natur“ und „Flucht aus dem Alltag“ für einen (Deep-nature-)Glamping-Urlaub. Die Erwartungshaltungen und Wünsche der Befragten gegenüber einem Deep-nature-Glamping-Urlaub können bei der Ausgestaltung eines entspre‐ chenden Angebots für den deutschen Markt berücksichtigt werden, u. a. bei Überlegungen zu Standort, Ausstattungselementen und Preis. Zudem sollte in der Kommunikation bedacht werden, dass der Begriff noch nicht bei allen bekannt und somit ein Deep-nature-Glamping-Angebot beratungsintensiv ist. Die Ergebnisse können dazu beitragen, differenziertere Marketingmaß‐ nahmen zu entwickeln. Beispielmaßnahmen reichen von Mikroabenteuern von wenigen Stunden oder Tagen bis hin zu einer längeren Auszeit („Sab‐ batical“), um sich selbst und die Umgebung in der Nähe und Ferne innerhalb Deutschlands besser kennenzulernen. Destination-Management-Organisa‐ tionen (DMOs) können dies bei der Produktentwicklung und beim Marke‐ ting berücksichtigen. Die eigene Erhebung dient als Anwendungsfall und konzentriert sich ausschließlich auf deutsche Befragte. Dies erschwert die Übertragung der 125 11 Fazit und Ausblick <?page no="126"?> Ergebnisse auf andere Länder mit anderen kulturellen Merkmalen. Die Ergebnisse sollten im Zusammenhang mit der hohen Reiseerfahrung der Deutschen verstanden werden (vgl. Lohmann et al., 2020). Interkulturelle Aspekte sollten in zukünftigen Untersuchungen berücksichtigt werden, da das Ausmaß, in dem Touristen an bestimmte Arten oder Niveaus von Risiken, infrastrukturellen Gegebenheiten usw. aus ihrem Heimatland gewöhnt sind, höchstwahrscheinlich eine Rolle bei ihrer Wahrnehmung, Einstellung oder ihrem Verhalten gegenüber diesen (Angebots-)Merkmalen spielt. Für zukünftige Forschungsprojekte wird daher empfohlen, eine größere Stichprobe anzustreben und Probanden aus verschiedenen Ländern einzubeziehen, um belastbarere Aussagen zur Verallgemeinerbarkeit treffen zu können. 126 11 Fazit und Ausblick <?page no="127"?> Literaturverzeichnis Hinweis: Alle im Buch verwendeten Links waren zum Zeitpunkt der Veröf‐ fentlichung aktiv. abenteuerreich Erlebnistouren (Hg.) (2022): Schlafen im Baumzelt. Download von www.abenteuerreich.de/ tour/ schlafen-im-baumzelt/ am 23.04.2022. ADAC - Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V. (2022a): Die Geschichte des ADAC. 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Gesetzestexte BauGB - Baugesetzbuch BauNVO - Baunutzungsverordnung IfSG - Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz) IHKG - Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handels‐ kammern GastG - Gaststättengesetz GewO - Gewerbeordnung SGB IV - Sozialgesetzbuch, Viertes Buch 143 Literaturverzeichnis <?page no="144"?> Anhang | Fragebogen Deep-nature-Glamping 1) Haben Sie in den letzten fünf Jahren mindestens eine Urlaubsreise (mind. 3 Übernachtungen) gemacht? ● Ja, innerhalb Deutschlands ● Ja, außerhalb Deutschlands ● Ja, sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutschlands ● Nein 2) Wie alt sind Sie? 3) Welchem Geschlecht fühlen Sie sich zugehörig? ● Männlich ● Weiblich ● Divers 4) In welchem Bundesland leben Sie? Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen, Nicht in Deutschland 5) Wie reisen Sie am häufigsten in den inländischen Urlaub (mind. 3 Übernachtungen) an? (max. 3 Nennungen) Auto, Wohnmobil, Bahn, Bus, Fahrrad, Flugzeug, Sonstiges 6) Welche Arten von Unterkünften bevorzugen Sie für Ihre Urlaubs‐ reise (mind. 3 Übernachtungen)? (max. 3 Nennungen) Wohnwagen/ Wohnmobil, Zelt, Gasthof, Hotel, Ferienwohnung/ Ferienhaus, Pensionen, Hostel, Jugendherberge, AirBnB, Couchsurfing, Sonstiges 7) Waren Sie schon einmal im Campingurlaub (mind. 3 Übernach‐ tungen)? ● Ja mit einem eigenen Wohnwagen/ Wohnmobil ● Ja, mit einem gemieteten Wohnwagen/ Wohnmobil ● Ja, mit einem Zelt ● Ja, anders <?page no="145"?> ● Nein, aber ich habe Interesse ● Nein und auch kein Interesse 8) a) Welche Hemmnisse haben Sie gegenüber Camping? (max. 3 Nen‐ nungen) b) Haben Sie trotzdem Hemmnisse gegenüber Camping? (max. 3 Nennungen) ● Ja, ich habe folgende Hemmnisse (max. 3 Nennungen) ● Nein 9) Haben Sie schon einmal etwas von Glamping gehört oder können sich etwas unter dem Begriff vorstellen? ● Ja, davon gehört ● Ja, davon gehört und kann mir etwas darunter vorstellen ● Ja, ich weiß genau, was das ist ● Nein 10) Was verbinden Sie mit Glamping? (Auswahl der Top 5 in eine Rangliste bringen) Natur, Luxus, Hohe Servicequalität, Aktiv/ Abenteuer, Erholung/ Wohlbefin‐ den, Flucht aus dem Alltag, Bedürfnis, sich von anderen zu unterscheiden, Privatsphäre, Ländlicher Tourismus, Umweltfreundlich, Menschen verbin‐ den, Unvergessliche Erfahrung, Familie, niedrigerer Preis als Hotel, gutes Essen und Trinken, hochpreisig Erklärung des Konzeptes An dieser Stelle möchten wir kurz vorstellen, wie deep-nature Glamping aktuell in Amerika angeboten wird: Man mietet ein Zelt in der abgelegenen Natur. Es gibt dort also keine anderen Gäste. Das Zelt ist beheizt und steht auf einer Holzplattform. Die Ausstattung besteht aus Betten und Nachttischen. Zusätzlich ist auf dem Grundstück eine Feuerstelle, Müllentsorgungsmöglichkeiten, ein Was‐ sertank, eine Solardusche und eine Campingtoilette mit Toilettenbeuteln vorhanden. Zusätzliche Ausstattungen, wie zum Beispiel Bettwäsche, Ge‐ schirr, Frühstück und Sportgeräte können je nach Unterkunft individuell dazu gebucht werden. 145 Anhang | Fragebogen Deep-nature-Glamping <?page no="146"?> 11) Inwiefern würden Sie folgenden Aussagen zustimmen: Ich würde dieses Urlaubskonzept in die Kategorie Glamping einordnen. ● stimme voll und ganz zu ● stimme eher zu ● neutral ● stimme nicht zu ● stimme überhaupt nicht zu Ich kann mir vorstellen, einen wie im Konzept beschriebenen Urlaub zu machen ● stimme voll und ganz zu ● stimme eher zu ● neutral ● stimme nicht zu ● stimme überhaupt nicht zu 12) Warum würden Sie einen wie im Konzept beschriebenen Urlaub machen? (max. 3 Nennungen) Erleben unberührter Natur, Spektakuläre Naturattraktionen erleben, Um Outdooraktivitäten durchzuführen, Entspannung/ Kraft tanken, Flucht aus dem Alltag, Etwas für die Gesundheit tun, Um meinen Kindern, die Natur nahezubringen, Zeit mit Familie/ Freunden verbringen, Selbstfindung, Inter‐ esse, die Naturlandschaft kennenzulernen, Sonstiges 13) Für wie viele Übernachtungen (max.) könnten Sie sich einen wie im Konzept beschriebenen Urlaub vorstellen? 14) Mit wem würden Sie einen wie im Konzept beschriebenen Urlaub in Betracht ziehen? (max. 3 Nennungen) Mit meinem/ r Partner/ in, In einer Freundesgruppe, Als Familie, Allein, Als Verein, Sonstiges 15) Wie abgeschieden sollte für Sie die Unterkunft beim deep-nature Glamping in Deutschland sein? (Skala: stimme überhaupt nicht zu, stimme nicht zu, neutral, stimme eher zu, stimme voll und ganz zu) ● Es sollte vollständig abgelegen in der Natur sein ● Es sollte mit dem Auto schwer zu erreichen sein ● Es sollten keine Straßen und Häuser mehr zu sehen sein ● Es sollte kein Verkehrslärm mehr zu hören sein 146 Anhang | Fragebogen Deep-nature-Glamping <?page no="147"?> ● Der nächste Ort sollte fußläufig erreichbar sein ● Es sollte nur soweit abgeschieden sein, dass problemlos Kulturangebote und Restaurants erreicht werden können ● Es sollte auf einem Camping-/ Glamping-Platz sein 16) Wie schätzen Sie die Wichtigkeit des Vorhandenseins folgender Ausstattungsmerkmale bei so einem deep-nature Glamping-Urlaub ein? (Skala: gar nicht wichtig, unwichtig, neutral, wichtig, sehr wichtig Bett, Feuerstelle, Heizung, Kühlschrank, Kochmöglichkeit, Elektrizität, Handyempfang, Geschirr, Bettwäsche, Lebensmittelvorräte, Mahlzeiten in‐ klusive, Müllentsorgung, Insektenschutz, Sportgeräte (z. B. Kanus, Fahrrä‐ der), Duschmöglichkeit, Toilette 17) Der Begriff deep-nature Glamping besteht aus zwei Teilen, die ein Spannungsfeld erzeugen, da traditioneller Luxus in abgeschiedener Natur schwer bereitzustellen ist. Wie wichtig sind Ihnen die beiden Aspekte Luxus und Abgeschiedenheit in der Natur im Verhältnis zueinander? ● Luxus ● Abgeschiedenheit in der Natur 18) Würden Sie mobile Sanitäranlagen (z. B. Solardusche, Kompost‐ toilette) benutzen? (Skala: unter keinen Umständen benutzen, würde ich nicht gerne benutzen, neutral, würde ich benutzen, würde ich ohne Bedenken benutzen) 19) Wieviel Geld würden Sie für eine solche Unterkunft pro Nacht/ pro Person ausgeben? (zwischen 1 und 200 Euro pro Nacht/ Person) 20) Welche Aktivitäten würden Sie in einem solchen Urlaub durch‐ führen wollen? (max. 3 Nennungen) Wandern, Waldlauf/ Joggen, Nordic Walking, Klettern, Tierbeobach‐ tung, Sternebeobachtung, Radfahren, Mountainbiking, Kanu-/ Kajakfahren, Stand-Up-Paddling, Reiten, Jagen, Angeln, Baden, Sonstiges 21) Welche Art der Unterkunft fänden Sie für einen Glamping-Ur‐ laub in der abgeschiedenen Natur am attraktivsten? (Rangliste) Glamping-Zelt, wie im Konzept beschrieben, Tiny House, Container-Haus, Wohnmobil, Wohnwagen, Sonstiges 147 Anhang | Fragebogen Deep-nature-Glamping <?page no="148"?> 22) Inwieweit treffen folgende Aussagen auf Sie zu? (Skala: 1 = trifft voll und ganz zu, 2 = trifft eher zu, 3 = weder noch, 4 = trifft eher nicht zu, 5 = trifft überhaupt nicht zu) ● Ich bin eher zurückhaltend, reserviert. ● Ich schenke anderen leicht Vertrauen, glaube an das Gute im Menschen. ● Ich bin bequem, neige zur Faulheit. ● Ich bin entspannt, lasse mich durch Stress nicht aus der Ruhe bringen. ● Ich habe nur wenig künstlerisches Interesse. ● Ich gehe aus mir heraus, bin gesellig. ● Ich neige dazu, andere zu kritisieren. ● Ich erledige Aufgaben gründlich. ● Ich werde leicht nervös und unsicher. ● Ich habe eine aktive Vorstellungskraft, bin fantasievoll. Wie hoch war das gesamte monatliche Nettoeinkommen aller Mit‐ glieder Ihres Haushalts im Jahr 2020? unter 1.300€, 1.300€ bis 2.599€, 2.600€ bis 3.599€, 3.600€ bis 4.999€, 5.000€ und mehr Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Wenn Sie sonstige Anmerkungen haben, ist hier dafür Platz. 148 Anhang | Fragebogen Deep-nature-Glamping <?page no="149"?> Register Abenteuertourismus 12f., 118f., 124 Activity Booking Engines 63 Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V. (ADAC) 29 Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e. V. (ADAC) 29, 68, 82 Assoziation mit dem Begriff ‚Glamping‘ 104 Ausstattungsmerkmale für ein Glampingangebot 111 Baumbett 51 Baumhaus 36, 51, 53f. Baumzelt 54 Bauwagen 47, 50 Beherbergungsstatistik 69f. Boutique-Camping 20 Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e. V. (BVCD) 29, 82 Bungalow 36, 43ff., 66 Camping 12, 17, 19f., 24, 27, 30ff., 41, 44, 68, 81, 89, 100, 102 Campingplätze 26, 29, 66, 68-71, 82f. Camping- und Wochenendplatzverordnung 26 Caravan 20 Caravaning 20 Charakteristika von Glampingreisenden 33, 75 Container 38 Dauercamping 20, 70 Deep-nature-Glamping 23f., 100, 105f., 112f., 117-120, 124f. Deutscher Camping-Club e. V. (DCC) 29, 82 Domo Camp 60f., 84 Dreiklang der Nachhaltigkeit 80 ECOCAMPING 82f. European Federation of Campingsite Organisations and Holiday Park Associations (EFCO&HPA) 30 Eventdienstleister 60 Facebook 77 Fass 36, 51f. Fédération Internationale de Camping et de Caravaning (F.I.C.C.) 30 Ferienhaus 43f., 65f., 100 Festival 60f., 64, 72 Freizeitaktivität 12f. Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit 93 Gamping 14 Glamour 14, 17, 44, 76 glamping.com 35 Glampingcommunity 77 Glamping Hub 35, 37, 58, 63 glampinghub.com 35, 62 glamping-inspektor 59 Glampingplätze 24, 26f., 62, 77 Glamping-Siegel 59 Glamping Stars 83 Glampingunterkünfte 31, 35ff., 50, 57, <?page no="150"?> 63, 78 Glampingzelt 38 Green Key 82f. Hausboot 58 (Holz-)Hütte 43, 45 Iglu 37, 51, 57 Instagram 78 Jurte 37-40 Komfortcamping 20 Kontinuum von Camping und Glamping 33 Limitierungen 87, 121 LinkedIn 78 Lodgezelt 38, 41 Luxus 17ff., 61, 76, 104, 111, 117, 119, 125 Luxuscamping 20, 77 Luxusdienstleistungen 18 Luxusprodukten 18 Luxusreisende 66, 72 Luxuszelt 38 Marktanalyse 15 Mietwohnwagen 47 Mikrohaus 38 Million Stars Hotel 25 mobile Sanitäranlagen 112 Mobilheim 19, 38, 43, 46 Nachhaltigkeit 30f., 78f., 81, 83f. naturnaher Tourismus 13 Naturtourismus 12f., 124 Nobelcamping 20 Online-Panel-Dienstleister 87 Onlinereservierungsplattformen 63 Outdoorbett 51, 56 Persönlichkeit 92-96, 98, 121f. Persönlichkeitsmerkmale 89, 92f. PiNCAMP 29, 68 Pod 36, 51f., 65 Pull-Effekt (auch \„Hin-zu-Reisen\“) 77 Push-Effekt (auch \ „Weg-von-Reisen\“) 77 Quotierungsmerkmale 87, 89 Reisemobil 13, 20, 37 Safarizelt 36, 38, 41 Sawday’s Canopy & Stars 25 Schäferwagen 36, 47ff., 65 Selectcamp 64 Servicequalität 31, 33, 104, 117 sleeperoo 25f. Tentrr Signature 23f., 89, 105 Tiny House 37 Tipi 37f., 42 Touristikcamper 71, 119 Urlaubscamping 69 Vermittlungsplattformen 62 Wohnmobil 20, 47, 79, 100f. Wohnwagen 14, 19f., 36f., 46f., 49, 100f., 106 Workation 62 YALA luxury canvas lodges 64f. 150 Register <?page no="151"?> Zelt 19f., 24, 39, 41, 54f., 73, 79, 100f., 105 Zirkuswagen 36, 38, 47, 49f. 151 Register <?page no="152"?> uistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprach senschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik schaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Stat \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ anagement \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschicht Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ acherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidakt DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus F \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourism \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ WL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanist Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft ologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissensc \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ nguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ orische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenhematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss schaft Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ aft Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenscha Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ orische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechn Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenhematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwiss schaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen aft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ Medien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwe \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinavistik emdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissenschaft \ Rechtswissenschaft \ Historische Sprachwissenschaft \ Slawistik \ Skandinav \ BWL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilologie \ WL \ Wirtschaft \ Tourismus \ VWL \ Maschinenbau \ Politikwissenschaft \ Elektrotechnik \ Mathematik & Statistik \ Management \ Altphilolog Sport \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosophie \ rt \ Gesundheit \ Romanistik \ Theologie \ Kulturwissenschaften \ Soziologie \ Theaterwissenschaft \ Geschichte \ Spracherwerb \ Philosoph ien- und Kommunikationswissenschaft \ Linguistik \ Literaturgeschichte \ Anglistik \ Bauwesen \ Fremdsprachendidaktik \ DaF \ Germanistik \ Literaturwissensc BUCHTIPP Sara Blum Neue Kunden für den Reisemarkt − die Generation Z Tourismus kompakt 1. Auflage 2021, 211 Seiten €[D] 19,90 ISBN 978-3-7398-3121-3 eISBN 978-3-7398-8121-8 Neue Anforderungen an die Tourismusbranche! Die Generation Z reist rund um den Erdball, inszeniert sich gerne selbst und - sie ist stets online. Aus der touristischen Perspektive ist gerade diese Generation hochinteressant, denn sie unterscheidet sich im Hinblick auf touristische Interessen klar von den vorherigen. Sara Blum beleuchtet das Reiseverhalten mithilfe unterschiedlicher Szenarien. In der Folge stellt sie zentrale touristische Handlungsempfehlungen vor - etwa das Einbinden von Augmented und Virtual Reality sowie von künstlicher Intelligenz in touristische Dienstleistungen. Das Buch richtet sich an Tourismuswissenschaft und -praxis. UVK Verlag. Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ Fax +49 (0)7071 97 97 11 \ info@narr.de \ www.narr.de <?page no="153"?> BUCHTIPP Bernd Eisenstein, Jule Kampen, Rebekka Weis, Julian Reif, Christian Eilzer (Hrsg.) Tourismusatlas Deutschland 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2021, 242 Seiten €[D] 59,00 ISBN 978-3-7398-3042-1 eISBN 978-3-7398-8042-6 Kommen Sie mit auf eine spannende Reise zu attraktiven Reisezielen in Deutschland und seinen Regionen. Die deutschen Küsten, Berge und Städte werden jährlich von Millionen von Touristinnen und Touristen besucht. Doch welche touristische Position hat Deutschland im globalen Vergleich, wie ist das Reiseverhalten der Deutschen und wie gestalten sich das Angebot sowie die touristische Infrastruktur? Antworten geben die Expertinnen und Experten des Deutschen Instituts für Tourismusforschung (DITF) der FH Westküste in der zweiten, aktualisierten und deutlich erweiterten Auflage des Tourismusatlas Deutschland. Der Atlas enthält Beiträge von Daniela Aidley, Christian Antz, Julius Arnegger, Melanie Belitz, Olav Clemens, Christian Eilzer, Bernd Eisenstein, Sonja Göttel, Tim Gruchmann, Tim Harms, Eric Horster, Joelle Hupke, Jule Kampen, Anne Köchling, Manon Krüger, Sven Krüßel, Sylvia Müller, Torsten Nissen, Julian Reif, Axel Salzmann, Dirk Schmücker, Sabrina Seeler, Frank Simoneit, Patricia Thaden, Rebekka Weis, Anja Wollesen. Mit zahlreichen Infografiken von Georg Scheibe. UVK Verlag. Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ Fax +49 (0)7071 97 97 11 \ info@narr.de \ www.narr.de <?page no="154"?> ISBN 978-3-7398-3211-1 Juliane Rebbe studiert und forscht an der Hochschule Harz. Sie arbeitet zudem im Destinationsmarketing. Jana Culemann studierte Tourism and Destination Management an der Hochschule Harz und setzte sich im Zuge ihrer Forschung mit Glamping auseinander. Prof. Dr. Sven Groß lehrt Management von Verkehrsträgern an der Hochschule Harz. Er ist Mitglied im New Zealand Tourism Research Institute (NZTRI). Luxus naturnah! Natur pur erleben und auf keine Annehmlichkeit verzichten - genau das bietet Glamping. Die luxuriöse Variante des Campings begeistert immer mehr Menschen. Sven Groß, Jana Culemann und Juliane Rebbe erläutern wichtige Grundlagen und definieren den Begriff (Deep-nature-)Glamping zum ersten Mal in deutscher Sprache. In der Folge legen sie den aktuellen Forschungsstand dar und zeichnen Angebot und Nachfrage des naturtouristischen Konzepts nach. Darauf aufbauend stellen sie eine Untersuchung vor, die die Nachfrage nach einer Unterform des Glampings - dem Deep-nature-Glamping - unter die Lupe nimmt. Das Buch richtet sich an Studium und Wissenschaft. Es ist zudem für die Campingwirtschaft sowie die Camping- und Tourismuspraxis eine spannende Lektüre.