Internationales Verkehrswesen
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expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2010-0017
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Industrie + Technik 48 INTERNATIO NALES VERKEHRSWESEN (62) 1+2/ 2010 Bombardier Transportation Straßenbahnen mit Energiespeicher Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) nahm im Dezember die ersten sechs neuen Bombardier-Straßenbahnen vom Typ Variobahn am Standort Heidelberg offiziell in Betrieb. Damit feiert auch das neuartige Energiespeichersystem Mitrac Energy Saver seinen Serienstart. Mit dem System verbrauchen die Züge laut Hersteller bis zu 30 % weniger Energie und können zeitweise ohne O berleitung fahren. Drei auf dem Fahrzeugdach montierte Speicher nehmen mit ihren Kondensatoren die Energie auf, die beim Bremsen der Straßenbahnen entsteht, um sie beim Anfahren oder im übrigen Fahrbetrieb wieder abzugeben. Die hochleistungsfähigen Doppelschichtkondensatoren speichern bis zu 3 kWh. Der Energiespeicher ermöglicht auch eine kostengünstigere Auslegung des O berleitungsnetzes. Bis Ende 2010 folgen noch 13 weitere Bahnen mit dem Spezialspeicher. (cm/ zp) Volvo Gas-Diesel im Tank Beim Thema Kohlendioxidminderung setzt Volvo Trucks auf zwei Kraftstoffe: Dimethylether (DME) sowie eine Mischung aus Methanga s und Die sel. Für die zweite Variante will der schwedische Lkw-Bauer in die sem Jahr erste Ga s- Die sel betriebene Euro-5-Te sttrucks in Schweden und Großbritannien auf Tour schicken. Die se Technologie soll die Vorteile von Ga s als Kraftstoff mit dem hohen Wirkungsgrad eine s Die selmotors kombinieren und zu rund 25 % weniger Energieverbrauch führen. Weiterer Vorteil: Ist da s Ga s verbraucht, kann der Lkw auch im reinen Die sel-Modus fahren, so da ss die Reichweite kein Problem darstellt. Zunächst wird eine kleine Menge Die sel einge spritzt und durch Verdichten gezündet, wodurch wiederum die Mischung aus Methanga s und Luft gezündet wird, Zündkerze überflüssig. Da s Mischverhältnis Ga s/ Die sel wird während der Fahrt ständig gemäß dem aktuellen Fahrmuster neu ermittelt. Der höchstmögliche Anteil an Ga s wird durch eine ruhige, gleichmäßige Fahrweise erreicht. Volvo erwartet, da ss die Lkw zu 80 % mit Methanga s betrieben werden können, sobald die Technologie verfeinert und gete stet worden ist. (zp) EU-Kommission Galileo kommt voran Die Europäische Kommission hat Anfang Januar die Bremer O HB System AG beauftragt, die ersten 14 von 32 Satelliten für das Satellitennavigationssystem Galileo zu fertigen. Auftragswert: 566 Mio. EUR. Die Systemunterstützung übernimmt für 85 Mio. EUR ThalesAleniaSpace aus Italien. Für die Raketenstarts ist die französische Arianespace zuständig. Zunächst wurde das Unternehmen mit fünf Starts von Sojus-Trägerraketen, die von O ktober 2012 an jeweils zwei Satelliten ins All bringen sollen, für 397 Mio. EUR beauftragt. Die restlichen drei Aufträge für die Bodeneinrichtungen, das Bodenkontrollsystem und den Betrieb will die EU bis Mitte 2010 vergeben. InnoTrans wächst Der Start ins InnoTrans- Jahr 2010 hätte besser nicht sein können: Ende Januar gab die Messe Berlin als Veranstalter bekannt, dass die Ausstellungsfläche der Weltleitmesse für Schienenverkehrstechnik in diesem Jahr definitiv größer als 2008 sein wird. „ In diesen für die Weltwirtschaft so stürmischen Zeiten eine echte Erfolgsmeldung“ , freut sich InnoTrans-Sprecher Wolfgang Wagner. Neben der Hallenfläche sind auch die Präsentationsmöglichkeiten auf dem Freigelände stark gefragt: Unter anderem stehen 3500 laufende Meter Gleis zur Verfügung. Im Februar endet die Aussteller-Anmeldefrist für die Messe, die vom 21. bis 24. September 2010 wie gewohnt auf dem Berliner Messegelände stattfindet. Sersa Total Track Zur Stärkung ihrer Position im kanadischen Markt ist die Sersa Group mit Hauptsitz in Zürich mit dem in O ntario, Kanada, ansässigen Gleisbauspezialisten Total Track Ltd. eine enge Partnerschaft eingegangen und hat dazu die Aktienmehrheit übernommen. Total Track machte sich insbe sondere auf dem Gebiet von Gleisbau und -unterhalt in den kanadischen Provinzen O ntario und Q uebec einen Namen. Seit Anfang Dezember 2009 hält die Sersa Group nun 68 % de s Aktienkapitals der in Sersa Total Track Ltd. umfirmierten Ge sellschaft. Sersa ist auch 2010 wieder Aussteller der InnoTrans. 50 Jahre STUVA e. V. Nach Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit für das unterirdische Bauen und den öffentlichen Nahverkehr feiert die Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e. V., kurz Stuva, in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Die Jubiläumstagung findet am 17. und 18. Juni 2010 in der Tonhalle in Düsseldorf statt. Die Stuva ist ein enger Partner der InnoTrans für das Messesegment „ Tunnel Construction“ . Als unabhängige, gemeinnützige Forschungsinstitution hat der Verein heute mehr als 230 Mitglieder. Bahnfahrt mit Genuss Die InnoTrans wartet auch 2010 mit Neuheiten auf - so beispielsweise mit dem Themenbereich „ Travel Catering“ . Der Komfort an Bord von Zügen ist im Wettbewerb mit dem Flug- und Autoverkehr ein immer wichtigeres Kriterium, um (Geschäfts-) Reisende für die Bahn zu gewin- „Guten Appetit! “: Das Catering an Bord von Zügen wird als Wettbewerbsfaktor immer wichtiger. Die InnoTrans reagiert darauf mit einem eigenen Ausstellungsbereich. Foto: Deutsche Bahn nen. Die InnoTrans widmet der Bordgastronomie daher erstmals einen eigenen Bereich, der im Ausstellungssegment „ Interiors“ angesiedelt sein wird. Seit seiner Einführung 2004 hat sich dieses Segment mit Wachstumsraten von bis zu 60 % sehr gut entwickelt. Das bisherige Angebot namhafter Hersteller von Galley-Einrichtungen und Ausrüstern von Speisewagen auf der InnoTrans wird ausgebaut und mit Produktanbietern, Cateringfirmen sowie weiteren Dienstleistern vervollständigt. Aussteller im Bereich Travel Catering haben alternativ zu einem eigenen Messestand die Möglichkeit, sich kostengünstig und mit geringem Aufwand am Travel Catering-Pavillon zu beteiligen. Japanischer Hybrid Die japanische Bahngesellschaft East Japan Railway (JR East) hat angekündigt, einen Zug mit Lithium-Ionen-Batterien auf die Schiene zu bringen. Der Einsatz auf ausgewählten Bahnstrecken ist zu Beginn dieses Jahres vorgesehen. Das Testfahrzeug ist laut japanischen Medienberichten mit neun Lithium-Ionen-Akkus (600 V, 163 kWh) ausgestattet. Als Höchstgeschwindigkeit werden 100 km/ h angepeilt, für den Betrieb auf flachem Terrain erwarten die Entwickler, dass die neue Lokomotive zumindest 50 Kilometer ohne Aufladen zurücklegen kann. Das Konzept von JR East sieht einen Hybridantrieb vor, der den Betrieb des Zugs wahlweise über das Eisenbahnstromnetz oder die eingebauten Batterien ermöglicht. Das Thema „ alternative Antriebe“ hat auch auf der InnoTrans über die vergangenen Jahre eine immer größere Bedeutung erlangt. Industrie + Technik Nutzungsdauer eine s Busse s liegen, so der Hersteller. Die Lösung kann auch in bestehenden Flotten nachgerüstet werden und ist ebenso für kommunale Lkw geeignet. (zp) Siemens Mobility Verkehrsdetektion ohne Induktionsschleifen O hne Detektorschleifen im Straßenbelag funktioniert ein neue s System von Siemens Mobility, Erlangen, zur Verkehrserhebung. Bei „ Sitraffic Wimag“ entfallen sämtliche Verkabelungsarbeiten. Stattde ssen wird eine elektronische Baugruppe - be stehend aus Magnetsensoren, Proze ssor, Funkantenne und einer Batterie in den Abme ssungen 7,5 x 7,5 x 5,0 cm - in die Fahrbahn eingela ssen. Da s Detektorergebnis wird kabellos per Funk an die Ba sisstation übermittelt und von dort über eine Ethernet-Anbindung an da s Steuergerät geleitet. Weder die Entfernung de s Detektors zum Steuergerät noch die Art de s Straßenbelags schränken laut Hersteller die Nutzung ein. Da s Gerät kann nach rein verkehrstechnischen Ge sichtspunkten positioniert werden. Die Batterielebensdauer wird mit mehr als zehn Jahren angegeben. (zp) Economymax Neue Bus-M otorsteuerung 3600 l weniger Kraftstoffverbrauch pro Bus und Jahr verspricht eine individualisierte Motorsteuerung, die die Economymax GmbH, Hamburg, zusammen mit der VHH PVG-Unternehmensgruppe entwickelt hat. Das entspricht rund 12 % des sonst üblichen Verbrauchs, ebenfalls um 12 % sinkt der CO 2 -Ausstoß. Im kommunalen Linienverkehr liegt der Anteil mit konstanter Ge schwindigkeit oft nur bei 20 % , die re stliche Zeit steht, beschleunigt oder bremst da s Fahrzeug. Die Motorsteuerung Ecomax pa sst den Motor an die spezifischen Anforderungen de s Stadtverkehrs an, etwa durch Modifikation von Ladedruck und Einspritzmenge. Dabei verändert sich auch da s Drehmoment. Im Pilotprojekt wurden zunächst 20 und dann 65 Fahrzeuge umgerüstet. Nach einer erfolgreichen Te stpha se mit Sondergenehmigung sowie Überprüfung durch da s Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität de s TÜV Nord wurden die Veränderungen an der Motorsteuerung inzwischen beim Kraftfahrtbunde samt angemeldet und für den Straßenverkehr zugela ssen. Nach Abzug der Inve stitionskosten für da s System kann der Kostenvorteil bei 50 000 EUR bezogen auf die Die Kommission plant, dass das Navigationssystem mit dem offenen Dienst, dem öffentlich regulierten Dienst sowie dem Such- und Rettungsdienst Anfang 2014 startet. Der sicherheitskritische Dienst wird voraussichtlich bereitgestellt, sobald Galileo mit 30 Satelliten seine volle Funktionsfähigkeit erreicht hat. Weitere Informationen zu Galileo unter: http: / / ec.europa. eu/ transport/ galileo. (zp) CMA CGM Bauoptimierung In Korea hat die französische Reederei CMA CGM ihr neues Flaggschiff „ CMA CGM Christophe Colomb“ bauen lassen, welches im November ausgeliefert wurde. Es bietet Platz für 13 344 20-Fuß-Standardcontainer und ist damit auch derzeit der größte Containerfrachter der Welt. Zudem steht die Brücke weiter vorn als sonst üblich, um die Sicht zu verbessern, den Rumpf zu verstärken und - zusammen mit dem dicht an der Schraube angeordneten Maschinenraum - eine bessere Stauflächenverteilung zu ermöglichen. Unter Wasser glänzt das Schiff mit einem strömungstechnisch optimierten Ruder, einer verbesserten Rumpfgestaltung und einem Leitrad, das die Anströmung des Propellers in mehr Vortrieb umsetzt. (jpn/ zp) ++ neu +++ aktuell +++ neu +++ fundiert +++ neu +++ unabhängig +++ neu +++ investigativ +++ neu +++ aktuell +++ neu++ Der neue Wirtschaftsinformationsdienst für den öfentlichen Personenverkehr Für die Krise der S-Bahn Berlin seien zum Teil technische Mängel, überwiegend aber Managementfehler verantwortlich sagte Ulrich Homburg, im Vorstand der Deutschen Bahn (DB) für den Personenverkehr zuständig, am Montag im Abgeordnetenhaus. Derzeit mache das Unternehmen jeden Tag deutlich mehr als 250.000 Euro Verlust. Bereits zum vierten Mal befasste sich der Berliner Verkehrsausschuss mit den Problemen. Homburg kündigte Entschädigungen für die Fahrgäste an, sobald Umfang und Dauer der Einschränkungen feststehen. Vor allem die Opposition aus CDU, Grünen und FDP hatte Fahrpreisvergünstigungen gefordert, zum Teil auch Erleichterungen für den Pkw- Verkehr. Homburg sprach sich nun gegen Fahrpreissenkungen aus. „Ich halte es für besser, wir entschädigen eher einmalig und über Aktionen“, zitiert die „Berliner Morgenpost“ den DB-Mann. Auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) lehnt temporäre Tarifsenkungen ab. Würden danach die Tickets wieder teurer, drohe ein Fahrgastverlust für das gesamte Nahverkehrssystem, so VBB-Chef Hans-Werner Franz. Die S-Bahn-Krise bringt immer öfter Führungskräfte der DB, aber auch der Politik in Bedrängnis. So sprach sich der Berliner Abgeordnete And Homburgs als Vo t d DVV Media Group GmbH | Nordkanalstr. 36 | 20097 Hamburg | Tel. +49 40/ 237 14-292 | vera.hermanns@dvvmedia.com ÖPNV aktuell ist der neue Informationsdienst für den gesamten öfentlichen Personenverkehr. Immer dienstags und freitags und damit über 100x im Jahr nden Sie in ÖPNV aktuell Wirtschaftsnachrichten mit Nutzwert aus allen Bereichen des öfentlichen Verkehrs. 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