Internationales Verkehrswesen
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Industrie + Technik 48 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 4/ 2010 RIS-Kompetenzzentrum Leitfaden Energiesparen Die mangelnde Aerodynamik eines Lkw und der Rollwiderstand seiner Reifen verursachen zwei Drittel seines Energieverbrauchs. Das geht aus dem „Praxisleitfaden Grüne Logistik“ hervor, den das RIS- Kompetenzzentrum für Verkehr und Logistik, Osnabrück, herausgegeben hat. Er umfasst heute mögliche Energiesparmaßnahmen in Fuhrpark-, Materialfluss- und Lagersystemen. Unter anderem geht es um feste Seitenwände, Leichtlaufreifen, Motoroptimierung, Biodiesel, Fahrertraining, Reibkräfte bei Förderbändern, gebäudebezogene Maßnahmen im Lager und Transportorganisation. Weitere Informationen unter www.ris-logis.net (gm/ zp) Österreich Kredite für Lkw-Kauf Der Austria Wirtschaftsservice, die Förderbank der Republik Österreich, bietet kleinen und mittleren Transportunternehmen einen Kredit bis 100 000 EUR mit 0,5 bis 1,5 % Zinsen für den Kauf neuer, umweltfreundlicher Lkw über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht. Die Unternehmen dürfen maximal 50 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von 10 Mio. EUR haben. Pro Antragsteller wird 2010 ein Lkw, der der EEV- Norm entspricht, gefördert. (zp) Digitaler Tachograf Neues Modell ab 2011 Von Oktober 2011 an soll eine neue Generation des digitalen Tachografen für den Straßentransport eingeführt werden. Laut einer EU-Verordnung darf dann nur noch das neue Modell in Lkw und Bussen installiert werden. Das neue Gerät soll einen besseren Schutz vor Manipulationen des elektronischen Fahrtenschreibers bieten, der die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten der Berufskraftfahrer registriert, sowie den Datenspeicher vor magnetischen Störungen schützen. Die Bestimmungen zur Zeiterfassung werden gelockert, manuelle Blackbox-Eingaben durch den Fahrer gestattet und ein schnelleres Herunterladen der Angaben aus dem Blackbox-Datenspeicher ermöglicht. Die Einheitlichkeit des Systems soll zudem die exaktere Überprüfung der Fahrerkarten sichern. (zp) Transmashholding Alstom beteiligt sich 25 % plus eine Aktie übernimmt Alstom an der Muttergesellschaft des russischen Schienenfahrzeugbauers Transmashholding (TMH), der Breakers Investment BV. Damit wird das im Frühjahr 2009 unterzeichnete Kooperationsabkommen konkretisiert. Der genaue Kaufpreis richtet sich nach dem Finanzergebnis der TMH über den Zeitraum 2008 bis 2011 und soll dann 2012 beglichen werden. Auf Basis des Vorjahresabkommens wurde bereits ein Vertreter von Alstom Transport als stellvertretender Geschäftsführer bei TMH eingeführt. Zudem wurde das gemeinsame Engineering-Unternehmen „Tekhnologii Relsovogo Transporta - TRT“ gegründet, das an der Entwicklung der 200 km/ h schnellen elektrischen Personenzuglok EP-20 mitarbeitet. (cm/ zp) Stadler Rail Größte Zahnradlok Stadler Rail soll für die brasilianische MRS Logistica S.A. die größte und stärkste Zahnradlok, die weltweit je gebaut wurde, Neue UNIFE- Studie Auch in diesem Jahr wird die Weltmarktstudie der Bahnindustrie auf der InnoTrans präsentiert. Die dritte Ausgabe, wie immer von UNIFE herausgegeben, wurde in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group (BCG) entwickelt. Die Daten der 50 größten Märkte weltweit erfassend wurden die entsprechenden Zahlen zu Marktvolumina auf den neuesten Stand gebracht. Darüber hinaus gibt die Weltmarktstudie eine Wachstumsprognose bis zum Jahre 2020 und ist nach den Produktsegmenten Infrastruktur, Schienenfahrzeuge allgemein, Rail Control, Dienstleistung und Projektintegration sowie nach den Regionen West-/ Osteuropa, Asien/ Pazifik, NAFTA, Afrika/ Naher Osten und CIS strukturiert. Dazu werden strategische Antworten der Industrie auf aktuelle Entwicklungen erarbeitet, die sowohl die Weltwirtschaftskrise als auch andere mögliche politische und wirtschaftliche Szenarios berücksichtigen. Diese Weltmarktstudie ist nach Aussage der UNIFE die umfassendste Studie auf ihrem Gebiet und eine Referenz für den Eisenbahnsektor. Der Vertrieb der Studie erfolgt über die DVV Media Group, in der auch die Railway Gazette erscheint. Aussteller der InnoTrans 2010 erhalten sie zum Vorzugspreis. Bestellschluss hierfür ist der 30. Juni 2010. Kontakt: riccardo.distefano@dvvmedia.com Ausstellerrekord Rund sechs Monate vor der Eröffnung platzt die Schienenverkehrstechnikmesse InnoTrans bereits aus allen Nähten. Die weltweite Nachfrage nach Ausstellungsfläche ist so groß, dass zur InnoTrans 2010 auch die sieben Hallen rund um den Funkturm belegt sein werden. „Das riesige Interesse freut uns natürlich sehr. Es bedeutet für das Messeteam allerdings auch eine enorme Herausforderung“, konstatiert Messedirektor Matthias Steckmann. „Allein kurz vor dem Anmeldeschluss gingen hier weit mehr als 100 Anmeldungen ein.“ Die Internationalität der InnoTrans steigt auch 2010 weiter an. Foto: Messe Berlin Die InnoTrans 2010 im Überblick Termin: 21. bis 24. September 2010 (Fachmesse) 25. bis 26. September 2010 (Publikumstage, nur Frei- und Gleisgelände) Veranstalter und Veranstaltungsort: Messe Berlin GmbH, Messedamm 22, 14055 Berlin Öffnungszeiten: 9.00 bis 18.00 Uhr (Publikumstage: 10.00 bis 18.00 Uhr) Eintrittspreise: Tagesticket: 36 EUR Dauerticket: 46 EUR Publikumstage: 2 EUR Weitere Informationen: www.innotrans.de; E-Mail: innotrans@messe-berlin.de Medienpartner der InnoTrans 2010 Die Zahl der Aussteller liegt inzwischen bei über 1400, das sind etwa 100 mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor zwei Jahren. Messe internationaler als je zuvor Insgesamt wird die InnoTrans nicht nur größer, sondern auch internationaler als in den Jahren zuvor. Inzwischen kommen mehr als die Hälfte aller Aussteller aus dem internationalen Raum. So wird zum Beispiel die Präsenz der Aussteller aus den USA und Kanada deutlich wachsen. Kanada ist zum ersten Mal mit einer Gemeinschaftspräsentation dabei. Auch aus dem arabischen Raum und aus Südamerika gibt es zunehmendes Interesse an der InnoTrans. Ein weiterer Beleg für den Leitmessencharakter und die hohe Internationalität der InnoTrans ist die Beteiligung von ausländischen Verbänden und Verkehrsunternehmen. InnoTrans-Premiere hat die American Railway Engineering and Maintenance-of- Way Association (AREMA) aus den USA. Industrie + Technik / Bücher + Schriften 49 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 4/ 2010 weiteren, thermisch hoch belasteten Komponenten in Triebwerken. Die Prüfstrecke dient dazu, die akustischen sowie strömungsmechanischen Eigenschaften über- und durchströmter Komponenten, auch Liner genannt, zu vermessen. Im Mittelpunkt steht dabei die ganzheitliche Untersuchung der Auswirkungen starker Schallwellen auf die Kühlung dieser Bauteile. Der zurzeit geplante Betriebsbereich deckt einen statischen Druck von bis zu 10 Bar sowie eine Zuströmtemperatur bis etwa 550° C ab. Bislang konnten die Versuche nur unter Umgebungstemperatur und -druck durchgeführt werden. Die Umsetzung von neuartigen Brennkammerkonzepten in Triebwerken wird von zwei großen Herausforderungen begleitet: Zum einen haben die schadstoffärmeren Luft-Kerosin-Gemische eine größere Neigung zu starken akustischen Schwingungen, was zu einer höheren Lärmentwicklung führt. Zum anderen steht für die Kühlung und die akustische Dämpfung durch die Brennkammerwände weniger Luft zur Verfügung. Der HAT ermöglicht erstmalig die parallele Optimierung der Kühlfunktion und der akustischen Dämpfung von Brennkammerwandelementen. Der Forschungsschwerpunkt liegt seitens der TU Berlin auf strömungsmechanischen und thermischen Untersuchungen, während das DLR sich auf die Forschung zu den akustischen Eigenschaften der Wandelemente von Brennkammern konzentriert. Der Standort des HAT ist die große Versuchshalle des Fachgebiets für Luftfahrtantriebe auf dem zentralen Campus der TU Berlin in Berlin-Charlottenburg. Der Prüfstand ist bereits weitestgehend fertig und soll Mitte 2010 in Betrieb gehen. Von den zu erwartenden Ergebnissen der Forschungsarbeiten werden vor allem die Hauptkooperationspartner Rolls-Royce und MTU Aero Engines im Triebwerksbereich sowie Siemens Energy, Alstom Power und MAN Turbo aus dem Kraftwerksbereich profitieren können. (zp) Daimler AG Trennung von Tata Die Daimler AG hat im März ihre Anteile in Höhe von 5,34 % am indischen Automobilkonzern Tata Motors an verschiedene Investorengruppen verkauft. Stattdessen verstärkt das Unternehmen seine Aktivitäten im Pkw- und Nutzfahrzeuggeschäft in Indien unter eigenem Namen, um vom erwarteten Wachstum dieses Markts direkt zu profitieren. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft Mercedes-Benz India produziert bereits seit 1995 in Pune Mercedes- Benz-Pkw und -Nutzfahrzeuge. Daimler India Commercial Vehicles Ltd. (DICV) hat Anfang 2010 den Vertrieb der Nutzfahrzeugmarke Fuso in Indien übernommen. DICV baut zudem in Chennai im Südosten Indiens ein neues Produktionswerk auf, wo von 2012 an unter einer neuen Lkw- Marke leichte, mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge zunächst für den indischen Volumenmarkt hergestellt werden sollen. (zp) entwickeln und herstellen. Die 18 m lange, vierachsige Drehgestelllok für die 1600 mm-Breitspurstrecke ist mit einer Leistung von 5 MW und einer Anfahrzugkraft von 700 kN geplant. Jedes Drehgestell soll über zwei Zahnradgetriebeanlagen, welche auf die 3-lammellige Zahnstange eingreifen, verfügen. Zur Unterstützung sind zwei separate Adhäsionsantriebe vorhanden, welche in der Steigung etwa 25 % der Traktionskraft erbringen. Die Lok besitzt eine E-Bremse mit Rückspeisemöglichkeit und ist für die Güterstrecke von Sao Paulo zum Hafen in Santos vorgesehen. Diese Strecke weist eine 9 km lange, bis zu 104 ‰ steile Rampe mit Zahnstange auf. Die neuen Loks werden in Doppeltraktion bis zu 750 t schwere Züge befördern. Die Lieferung aus dem Werk Bussnang ist für 2012/ 13 geplant. (cm/ zp) DB Schenker Rail Neue Autoteilebox DB Schenker Rail und Volkswagen Logistics haben eine neue Box zum Transport von Automobilteilen entwickelt. Die so genannte „Automotive Parts Box“ soll zunächst in der Belieferung des VW-Werks im russischen Kaluga getestet werden, bevor im Sommer über eine Serienfertigung entschieden wird. Die äußerlich Containern ähnlichen Kisten bieten 3 m Ladehöhe gegenüber 2,69 m bei herkömmlichen Containern. Die Boxen können bis zu 26,5 t fassen und per Kran bzw. mobilem Umschlaggerät gehoben werden. Es gibt sie in zwei Varianten: mit seitlichen Schiebeplanen (Curtainsider) sowie mit hydraulisch schwenkbaren Seitenwänden (Wingliner). Die Heckbeladung ist bei beiden Versionen ebenso möglich wie eine zweifache Stapelung. (cm/ zp) DLR / TU Berlin Gemeinsame Triebwerkforschung Der neue Heiß-Akustik-Teststand (HAT) wird weltweit die erste Anlage, mit der die Auswirkungen von Temperatur- und Druckunterschieden genauer erforscht werden können. Daran arbeiten das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Technische Universität Berlin künftig gemeinsam, um leisere und schadstoffärmere Triebwerke zu entwickeln. Der HAT ist eine Hochtechnologieprüfstrecke für akustische und strömungsmechanische Versuche an strömungsführenden Oberflächen wie etwa Triebwerksschaufeln und ÖPNV - Wie viel sind wir bereit zu zahlen? Haushalte aktuell in der Diskussion. Es ist davon auszugehen, dass die Finanzierung des ÖPNV künftig stärker von den Fahrgästen getragen wird. Muss der finanziellen Ergiebigkeit ein höherer Stellenwert eingeräumt werden als den Fahrgastzahlen? Und wie preiselastisch ist die Nachfrage wirklich? Die vorliegende Forschungsarbeit befasst sich mit den Auswirkungen von höheren Fahrpreisanhebungen als bisher üblich auf das Nachfrageverhalten der Fahrgäste in einem großstädtischen Verkehrsraum auf Basis der Auswertung einer Befragung. Markt- und preispolitische Strukturen werden ebenfalls vorgestellt. (zp) Stobbe, Wolfgang: Preispolitik und Nachftragestrukturen im großstädtischen ÖPNV. uni-edition GmbH, Berlin, 2009, ISBN 978-937151-96-0, EUR 24,90 Derzeit basiert die Finanzierung des ÖPNV-Angebots in Deutschland auf einem komplexen System, an dem unterschiedliche Akteure der öffentlichen Hand sowie die Fahrgäste beteiligt sind. Allerdings deckten in den vergangenen Jahren die durch den Fahrkartenverkauf erzielten Beförderungserträge oft nicht einmal die Hälfte der Kosten der Verkehrsunternehmen. Die etablierten Finanzierungsstrukturen stehen vor dem Hintergrund der veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen und der Belastungen der öffentlichen Bücher + Schriften
