Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2010-0069
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Frank Straube
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Editorial 3 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 6/ 2010 Liebe Leserinnen, liebe Leser, unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse in verschiedenen Regionen der Welt prägen schon heute die Ausgestaltung der Verkehre. Neben Fragen nach der zukünftigen Mobilität in Ballungszentren müssen auch Antworten auf globale Herausforderungen im Bereich des Gütertransports gefunden werden. Im Beitrag von Prof. Dr. Henning Vöpel et. al vom HWWI Hamburgisches Welt- WirtschaftsInsititut wird das Szenario einer wachsenden Weltbevölkerung mit einem rasanten Anstieg der Mobilitätsbedürfnisse und -möglichkeiten entwickelt. Es werden die potenziell negativen Auswirkungen auf Lebensqualität und Umwelt aufgezeigt und innovative Lösungsansätze entwickelt. Nicht nur die individuellen Mobilitätsbedürfnisse steigen in den kommenden Jahren stark an. Es müssen auch umweltgerechte und sinnvolle Lösungen für den zunehmenden weltweiten Gütertransport gefunden werden. So stehen für den Handel zwischen Asien, Europa und den USA Themen wie der Ausbau und die Struktur von Seehäfen sowie die Erschließung von Verkehrskorridoren ganz oben auf der Agenda. Hierzu machen Armin Hansmann et. al., Dornier Consulting GmbH, eine Bestandsaufnahme der transeurasischen Verkehrskorridore und zeigen in ihrem Artikel Potenziale und Herausforderungen für die Zukunft auf. Anknüpfend an diese Untersuchung stellt Dr. Patrick Leypoldt in Auszügen seine Forschungsarbeit „Potenziale der Nordostpassage bis 2050“ vor. Die Nordostpassage als Alternative für aktuelle Handelswege wird ausgehend von einer Transportvolumenprognose bis 2050 bis hin zu den Herausforderungen zur Nutzbarmachung des Seeweges untersucht. Prof. Ralph Bühler, Virginia Tech, School of Public and International Affairs, und Dr. Ing. Uwe Kunert, DIW Berlin, gehen in ihrem Artikel einen Schritt weiter. Sie widmen sich dem heutigen und zukünftigen Verkehrsverhalten ähnlicher, aber aufgrund ihrer geographischen Struktur, unterschiedlicher Mobilitätskulturräume. In ihrem Artikel „Determinanten und Perspektiven des Verkehrsverhaltens“ wird ein Vergleich zwischen Deutschland und den USA gezogen, der interessante Ergebnisse zeigt. Für eine weitsichtige und ressourceneffiziente Verkehrsplanung ist eine möglichst detaillierte Datenbasis unabdingbar. Unter Abwägung von benötigter Genauigkeit und entstehenden Kosten bei der Datenerhebung ist es in den letzten Jahren immer notwendiger geworden, die Datenbasis zu verbreitern, um den Entscheidern aus Politik und Wirtschaft eine valide Datengrundlage offerieren zu können. Dr. Gernot Liedtke et. al. vom KIT Karlsruher Institut für Technologie gehen in ihrem Artikel „Perspektiven der Datenerhebung im Straßengüterverkehr“ detailliert auf dieses Thema ein. Neben einer Vorstellung der vom Kraftfahrt-Bundesamt gelieferten Statistik wird im letzten Teil des Artikels ein Maßnahmenbündel zur Verbesserung der gelieferten Statistik vorgeschlagen. Dirk Ruppik schlägt als Korrespondent in Asien einen Bogen in die Zukunft. „Shanghai 2020: Besser als Hongkong“ heißt sein Thema. Er stellt hierin geplante und teilweise in Realisierung befindliche Investitionsprojekte vor. Im Fokus liegen hier die von der chinesischen Regierung erklärten Schlüsselprojekte im Bereich der logistischen Infrastruktur rund um das Yangtze-Flussdelta und den Großraum Shanghai. Ihnen viel Freude bei der Lektüre sowie spannende Erkenntnisse bei den Themen rund um Verkehrswege und Verkehrsverhalten in den kommenden Jahrzehnten. Ich freue mich auf Ihre Reaktionen. Ihr Frank Straube
