eJournals Internationales Verkehrswesen 62/7-8

Internationales Verkehrswesen
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expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2010-0106
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Kurzmeldungen

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Industrie + Technik 51 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 7+8/ 2010 Stärkere Gliederung Hochgeschwindigkeitszüge einer neuen Generation, Kraftstoff sparende Loks, innovative Drehgestelle und umweltfreundliche Lösungen für alle Bereiche der Bahntechnik - vom 21. bis 24. September 2010 wird die InnoTrans wieder zur weltgrößten Innovationsplattform im Bereich Railway Technology. Allein für dieses Kernsegment der Fachmesse haben sich mehr als 1000 Aussteller aus aller Welt angemeldet, denen rund 46 000 m² zur Verfügung stehen. Neu in diesem Jahr ist eine stärkere Gliederung dieses Ausstellungsbereichs: So werden zum Beispiel in den Hallen 12 bis 17 des so genannten Funkturmrings Unternehmen der Sparten Elektrotechnik und Energie zusammengefasst. Internationale Verkehrsunternehmen mit ihren technischen Abteilungen und Ausbesserungswerken werden in Halle 18 zu finden sein. Dort stellen unter anderem die Deutsche Bahn AG, die Schweizerischen Bundesbahnen SBB, die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB, Russian Railways und RTA Dubai aus. „Die InnoTrans ist für die DB AG eine hervorragende Plattform, um die Leistungen des Systemverbunds Bahn einem internationalen Publikum zu präsentieren“, erklärt der Technikvorstand der DB, Dr. Volker Kefer. Die Messevorbereitungen der Aussteller laufen bereits auf Hochtouren. Zahlreiche Unternehmen haben für die InnoTrans 2010 Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren innovativer Bahntechnik angekündigt. Umweltschutz prägt Innovationen Noch stärker als 2008 präsentieren die Aussteller in diesem Jahr auf ihren Messeständen umweltfreundliche Technologien. So wird der Hersteller Bombardier Transportation verschiedene besonders umweltfreundliche Anwendungen vorstellen, die gemeinsam unter der Bezeichnung „ECO4“ laufen. Sie erstrecken sich vom Energiemanagement für Flotten bis zum innovativen Drehgestell quer durch alle Bereiche der Bahntechnik. Der Superhochgeschwindigkeitszug Zefiro 380, der ab 2012 zum Einsatz kommt, bildet einen weiteren Schwerpunkt des Messeauftritts des Unternehmens. Zudem steht der Austausch mit dem Fahrgast im Fokus von Bombardier. Neue Loks und HGV-Züge Alstom Deutschland, Anbieter von Systemen, Ausrüstungen und Dienstleistungen für den Schienenverkehrsmarkt, wird in diesem Jahr auf der InnoTrans 2010 wieder im Ausstellungssegment Railway Technology vertreten sein und seine neuesten Produkte in den Bereichen Nah- und Regionalverkehrszüge sowie Schnell- und Hochgeschwindigkeitszüge präsentieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Prima II-Lokomotiven für den Gütertransport und den Hochgeschwindigkeitszügen für den Intercity-Verkehr vom Typ New Pendolino. Außerdem hat Alstom seine neuesten Signaltechnik-, Dienstleistungs- und Infrastrukturlösungen im Gepäck. Die weltweit führende Messe für Schienenverkehrstechnik ist nach Angaben des Unternehmens eine ideale Plattform, um die gegenwärtigen Herausforderungen im Schienenverkehr hervorzuheben. Complete Mobility Als langjähriger Aussteller ist Siemens Mobility natürlich auch in diesem Jahr in Berlin dabei. CEO Hans-Jörg Grundmann freut sich auf die Messe: „Hier präsentieren wir unsere Produkte und Lösungen einem hochrangigen Fachpublikum, führen interessante Gespräche und machen gute Geschäfte. Mit unserem weltweit einmaligen Konzept ‚Complete Mobility’ bieten wir unseren Kunden die optimale Vernetzung unterschiedlicher Verkehrssysteme, um Menschen und Güter so sicher, effizient und umweltfreundlich wie möglich zu transportieren.“ Weitere Höhepunkte bei Siemens: der Hochgeschwindigkeitszug Velaro D, der ab Ende 2011 als neuer ICE 3 für die Deutsche Bahn AG unterwegs ist, und die Lokomotive Vectron. Das Freigelände der InnoTrans 2010 bietet rund 3500 m Gleise, auf denen die Aussteller ihre Schienenfahrzeuge präsentieren können. Siemens Mobility stellt auf der diesjährigen InnoTrans den künftigen ICE 3 vor. Die InnoTrans 2010 im Überblick Termin: 21. bis 24. September 2010 (Fachmesse) 25. bis 26. September 2010 (Publikumstage, nur Frei- und Gleisgelände) Veranstalter und Veranstaltungsort: Messe Berlin GmbH, Messedamm 22, 14055 Berlin Öffnungszeiten: 9.00 bis 18.00 Uhr (Publikumstage: 10.00 bis 18.00 Uhr) Eintrittspreise: Tagesticket: 36 EUR Dauerticket: 46 EUR Publikumstage: 2 EUR Kontakt: E-Mail: innotrans@messe-berlin.de; www.innotrans.de Medienpartner der InnoTrans 2010 Economic Mobility Unter dem Motto „Economic Mobility“ präsentiert die Vossloh AG auf der diesjährigen InnoTrans nachhaltige und zukunftsweisende Innovationen wie eine modulare Diesellok-Familie und Technologien zum präventiven Schienenschleifen mit Hoch- PowerHaul-Lokomotiven zeichnen sich durch ihren niedrigen Kraftstoffverbrauch aus. Das amerikanische Unternehmen GE Transportation nutzt die InnoTrans als Plattform, um seine Lösungen für Lokomotiven, Signaltechnik, Kommunikation und Services zu präsentieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verbesserung der Sicherheit und die Steigerung der Produktivität bei gleichzeitiger Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Anwendung finden diese Lösungen bereits in der neuen PowerHaul-Lokomotive. geschwindigkeit - das High Speed Grinding. „Als führender Branchentreff mit außerordentlich hoher Internationalität und Anziehungskraft ist die InnoTrans für uns ein Muss“, betont James N. Sanders, Generalbevollmächtigter der Vossloh AG. Industrie + Technik 52 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 7+8/ 2010 Batterien festgelegt. Demnach soll ab 2017 in allen neuen Fahrzeugtypen eine gemeinsame Lösung verbaut werden. Mit Hilfe dieser Empfehlungen soll EU-weit eine gemeinsame Infrastruktur für die künftigen Elektroverkehre entstehen. Weitere Standards sowohl für das schnelle Laden der Batterien als auch für das Laden schwerer Nutzfahrzeuge sollen in Kürze folgen. Auch die europäischen Normungsorganisationen arbeiten bereits an einheitlichen Batterie- und Sicherheitsstandards. (zp) KAIST On-Line Electric Vehicle Zwar bisher nur in einem Park in Seoul unterwegs, aber von der Technik her zukunftsweisend: Das On-Line Electric Vehicle (Olev) erhält Strom über einen elektrischen Ladestreifen, der ungefähr 5 cm unter der Straßendecke eingelassen ist. Das Fahrzeug wurde vom Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) entwickelt, wird kabellos über eine 400 m lange Strecke mittels Elektrostreifen aufgeladen und kann weitere 400 m mit voll aufgeladenem Akku zurücklegen. Insgesamt ist die Einsatzstrecke 2,2 km lang. Der spezielle Elektrostreifen erzeugt ein Magnetfeld. Die Magnetkraft wird kabellos an das Fahrzeug übertragen und in Elektrizität umgewandelt, die dann zum Antrieb des Fahrzeugs genutzt wird. Die Stadtverwaltung plant, das System in den kommunalen Busverkehr zu übernehmen, wenn es sich im Park bewährt hat. (zp) Dematic / Fraunhofer IML Zellulare Intralogistik Ein neuer Begriff könnte bald die Intralogistik beherrschen: zellular. Dann werden Schwärme von fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) die Lager erobern. Eine solche Einheit haben das Fraunhofer IML und der Intralogistikanbieter Dematic konzipiert. Der Multishuttle Move bewegt sich frei in der Halle und kann Transporteinheiten an beliebigen Stationen aufnehmen und absetzen. Das Fahrzeug basiert auf dem regalgebundenen Dematic Multishuttle. 17 dieser Förderer sollen etwa 2000 Behälter pro Stunde auf einem durchschnittlichen Weg von je 22 m transportieren können, hat das IML ausgerechnet. (zp) MAN Stadtbusgetriebe von zwei Herstellern Um den Wünschen der Kunden gerecht zu werden, bietet MAN bei seinen Stadtbussen die Möglichkeit, zwischen zwei Getriebeherstellern zu wählen. Grundsätzlich ist aber die gekonnte Kombination von Hard- und Software der neuen Getriebe entscheidend für Fahrfreude und Energieeffizienz. Das ZF 6-Gang-Automatikgetriebe Ecolife passt mit dem Schaltprogramm Topodyn Life beispielsweise ebenso die Es basiert auf dem im Mai 2008 vorgestellten Basic Function Controller und ermöglicht auch in Fahrzeugen ohne aufwändige Motorsteuerung und Datennetze die automatische Motorabschaltung. Dafür braucht es neben dem Start-Stopp-Steuergerät lediglich einen intelligenten Batteriesensor (IBS) sowie ein Signal von Kupplung und Getriebe, damit der Motor nur im Leerlauf abgeschaltet und nach dem Treten der Kupplung in wenigen Sekundenbruchteilen wieder gestartet wird. Für Fahrzeuge mit Komfortverbrauchern bietet Continental einen DC/ DC-Wandler an, der Spannungsabsenkungen beim Motorstart ausgleicht: Infotainmentsysteme wie Radio, Navigation oder die Instrumentierung werden so nicht beeinträchtigt. Da alle relevanten Funktionen in einem einzigen Steuergerät gebündelt sind, müssen Motor- oder Getriebesteuerung nicht verändert werden. Dies reduziert die Komplexität und beschleunigt den Serienstart. Noch in diesem Jahr soll das Gerät bei einem ersten asiatischen Fahrzeughersteller in Serie gehen. (zp) ACEA Einheitsstecker ab 2017 Die Mitglieder des Verbands der Europäischen Automobilhersteller (ACEA) haben sich auf einheitliche Standards für die Aufladetechnik von Elektrofahrzeugen geeinigt. Wie die Vereinigung mitteilte, haben die europäischen Hersteller im ersten Schritt gemeinsame Spezifikationen für die Verbindung zwischen den Elektrofahrzeugen (Pkw und leichte Nutzfahrzeuge) mit der Stromversorgung für das Laden der Bayer Kohlendioxid als Werkstoff Mittels Katalyse kann die Reaktionsträgheit von CO 2 überwunden, der Stoff chemisch gebunden und so nachhaltig als Werkstoff verwendet werden. Das haben Forscher von Bayer Materialscience, Bayer Technology Services, RWE Power sowie der RWTH Aachen und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) herausgefunden. Das Projekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 4,5 Mio. EUR gefördert wird, betrachtet die CO 2 -Nutzung von der Quelle (Wäsche aus dem Rauchgas von Braunkohlekraftwerken) bis zum Endprodukt, bei dem aus Polyetherpolycarbonatpolyolen Polyurethane hergestellt werden. (zp) Continental Start-Stopp-Systeme für Kleinstwagen Der Automobilzulieferer Continental macht Kraftstoffsparen mit Hilfe eines Start- Stopp-Systems jetzt auch für Kleinstwagen erschwinglich und damit für Schwellenländer wie Indien oder China interessant. Weil der Motor bei Stillstand etwa im Stau oder an der roten Ampel automatisch abschaltet und vor dem Losfahren komfortabel wieder angeschaltet wird, erwartet Continental eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs im Stadtverkehr um bis zu 15 %. Herzstück ist das neue Motor-Start-Stopp-Steuergerät (Engine Start Stop - ESS), in dem alle relevanten Funktionen zusammengefasst sind. Behr Hella Service Die neue Visco ® -Kupplung der Behr Hella Service GmbH regelt den Lüfter jetzt elektronisch und kennfeldgesteuert. Damit trägt die Motorkühlung dazu bei, die Abgasnormen Euro 5 und 6 erfüllen zu können. Die Regelbarkeit sowie das dynamische Verhalten der Kupplung konnten erheblich verbessert werden. Bei vergleichbaren Außenabmessungen überträgt sie 40 % mehr Drehmoment. Weil der Lüfter unmittelbar mit Beginn der Bremsphase zugeschaltet wird, ist die Retarderfunktion deutlich optimiert. Entsprechend dem jeweiligen Kühlungsbedarf wird der Lüfter noch exakter als bisher aktiviert, was auch unnötige Lüftergeräusche unterbindet. Die Lüfternabe wurde optimal auf die Visco ® -Kupplung abgestimmt: Strömungsteiler und -stabilisatoren sorgen dafür, dass die anströmende Kühlerluft durch die Kühlrippen geführt und störungsfrei in die Durchströmung der Lüfterbeschaufelung eingeleitet wird. Die Folge ist eine bessere Kühlung des Silikonöls in der Kupplung und eine größere zulässige Schlupfleistung - wichtig vor allem bei den hohen Belastungen von Nutzfahrzeugen. Luftstrom durch Kühlrippen und Lüfterschaufeln Quelle: Behr Hella Service Kupplung verbessert Abgaswerte Industrie + Technik 53 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 7+8/ 2010 Piloten getestet wird und auf der ILA 2010 vorgestellt wurde. Weitere Informationen: www.lufthansa-leos.com (zp) Schaltpunkte stufenlos der Topografie an wie das Voith Diwa.5 mit dem Schaltprogramm SensoTop. Steigungen, Gefällestrecken oder die Beschleunigung erkennt die Software an Werten wie Zugkraft und Geschwindigkeit. Entsprechend schiebt sie die Schaltung in den optimalen Bereich - stufenlos und an jedem einzelnen Punkt der Strecke. Zusammen mit dem technisch optimierten Getriebe ist so eine Kraftstoffersparnis von bis zu 8 % gegenüber herkömmlicher Technik zu erreichen. Voith nutzt zusätzlich einen Höhensensor. (zp) Leos Flugzeugschlepper schont Umwelt 15 bis 45 Minuten langen werden Triebwerke pro Flug nur dafür genutzt, das Flugzeug am Boden zur Startbahn zu bewegen. Dabei können 700 kg Kerosin verbraucht werden. Die Lufthansa Engineering & Operational Services GmbH (Leos) entwickelt in einer internationaler Kooperation mit „TaxiBot“ einen Flugzeugschlepper, der diese Aufgabe übernimmt. Über hochempfindliche Sensoren direkt aus dem Cockpit gelenkt, spart sein Einsatz erhebliche Mengen Kraftstoff, vermindert den Triebwerkslärm und reduziert die Risiken aus Luftwirbeln am Bo- Det Norske Veritas Unter dem Namen „Quantum“ hat die Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV) ein innovatives Konzept für künftige Containerschiffe vorgestellt. DNV hat die Effizienz verschiedener Schiffskörperformen und Faktoren wie maximierte Containerladung, Stabilität, Hydrodynamik und Baukosten zusammengefügt und schlägt als Ergebnis ein „wide deck design“ vor. Bei einer Gesamtlänge von 272,3 m einer Breite von 42,5 m auf Höhe der Wasserlinie und 48,8 m auf Deckhöhe ergibt sich so eine Stellplatzkapazität von 6210 TEU. Die Dienstgeschwindigkeit ist auf 21 Knoten ausgelegt, wobei ein wirtschaftlicher Betrieb auch bei Geschwindigkeiten unter 10 und über 22 Knoten möglich ist. Als Brennstoff ist verflüssigtes Erdgas (LNG) vorgesehen, das erforderliche Ballastwasser wurde minimiert und Kompositwerkstoffe in der Konstruktion verwendet. Der Antrieb basiert auf vier Dual-Fuel Gensets. Ohne zusätzliches Heckruder kommen die zwei Azimuthpods aus. Laut DNV soll das Konzept vor allem eine Debatte über Innovationen in der Containerschifffahrt anregen. (zp) Quantum - ein innovatives Konzept für die Containerschifffahrt Quelle: DNV Containerschiff der Zukunft den. Bisher wurde ein Versuchsfahrzeug gebaut, das derzeit umfangreich unter Einbeziehung von Airbus und Lufthansa- Veranstalter: In Zusammenarbeit mit: Save the Date! Jahrestagung Internationales Verkehrswesen 2010 Mobilität und Umweltschutz - Perspektiven für Deutschland und Europa Diskutieren Sie mit Entscheidern aus Politik, Industrie und Wissenschaft, wie verkehrsträgerübergreifende Lösungen für eine umweltgerechte Mobilität der Zukunft aussehen können. 17. November 2010 Maritim proArte, Berlin