Internationales Verkehrswesen
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Veranstaltungen 32 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 9/ 2010 chen verbessert und gleichzeitig der Kraftstoffverbrauch reduziert werden soll. Den neuen Fahrersitz Kingman High Performance hat die Grammer AG, Amberg, im Gepäck. Er transportiert durch eine aktive Sitzklimatisierung Körperfeuchtigkeit ab. So sitzt der Fahrer nicht mehr durchgeschwitzt am Steuer. An kalten Tagen sorgt die Sitzheizung für angenehme Temperaturen. Setra, die Omnibussparte der Evobus GmbH, Neu-Ulm, präsentiert eine komplett neue Generation von Fahrgastsitzen. Der Hersteller verspricht mehr Komfort und Funktionalität bei geringerem Gewicht. Ab Oktober soll die neue Sitzgeneration sukzessive Einzug in die Setra-Busse halten. Kaum ein Teil des Sitzes hat Setra in den vier Jahren Entwicklungszeit nicht verändert. Herausgekommen sind die beiden Baureihen Setra Route für Überlandbusse und Setra Voyage für Reisebusse mit jeweils verschiedenen Modellen. Mit allem, was moderne Fahrgastinformation heute zu bieten hat, ist die Lawo- Mark IV Industries GmbH, Rastatt, dieses Jahr auf der IAA Nutzfahrzeuge vertreten. Scania präsentiert mit dem 3-achsigen Scania Touring HD 13,7 mit 440 PS, 2300 Nm und dem Scania Opticruise neue Modelle des Scania Touring Reisebusprogramms. Zu sehen ist außerdem der Niederflurbus Scania OmniCity mit 280 PS 5-Zylinder- Motor sowie verstellbarem Armaturenbrett auf der Grundlage der VDV-Empfehlungen. Neu sind die 9,3-l-Gasmotoren mit 270 und 310 PS, die jetzt auch für Omnibusse verfügbar sind. Diese Motoren erfüllen nach Angaben von Scania die EEV- Auflagen. Bei den Omnibussen werden auf dem Dach Aluminium-Drucktanks mit einer Kapazität von 1200 l montiert. Zudem will Scania einen Ethanol-Motor vorstellen, der nach dem Dieselprinzip arbeitet. Volvo will seine Busmodelle 8500 und 8700 (Überland) ablösen und präsentiert den 8900. Er soll mit hoher Variantenvielfalt und größtmöglicher Wirtschaftlichkeit die Kunden überzeugen. Für den schweren Fernverkehrs-Lkw Actros präsentiert Mercedes-Benz die zweite Generation des Active Brake Assist. Leitete das System bisher vor langsamer vorausfahrenden Hindernissen bei Gefahr eines Auffahrunfalls automatisch eine Bremsung ein, so wird es nun auch vor stehenden Hindernissen - etwa einem Stau - aktiv. Entscheidendes Plus: wirksam von 0 bis 89 km/ h und robust bei allen Witterungs- und Lichtverhältnissen. Zudem ist unter anderem die Transportersparte des Konzerns vertreten und bringt den rein elektrisch betriebenen Vito E-Cell mit. Bis Ende 2010 sollen 100 Einheiten einer Vorserie bei verschiedenen Kunden wie Hermes getestet werden, Anfang 2011 startet die Produktion von zunächst 2000 geplanten Zero Emission-Einheiten für jeweils maximal 900 kg Fracht und mit rund 130 km Reichweite bei einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/ h. Die VW AG überarbeitet zur IAA ihren Stadtlieferwagen Caddy. Neben einer neuen Frontpartie sind vor allem vier neue Dieselaggregate im Angebot sowie zwei Benziner, alle erfüllen die Abgasnorm Euro 5. MAN zeigt die ganze Dimension der TGL-Baureihe mit zwei besonders nutzlaststarken Fahrzeugen, einem 7,5-Tonner mit 180 PS und einem 12-Tonner mit 250 PS. Für die TGM-Reihe tritt ein TGM als Basis für Sonderaufbauten anhand eines Müllsammlers an. Die Straßenversionen bestimmen die Präsentation der TGS-Modelle. Für den Lkw-Fernverkehr bietet MAN mit dem TGX ein besonders effizientes Fahrzeug in den Kategorien Kraftstoffverbrauch, optimierter Antriebsstrang und Nutzlast. Hier ist alles berücksichtigt, was die Technik derzeit hergibt. Im Personennahverkehr - etwa mit dem MAN Lion´s Hybrid - und im Verteilerverkehr eröffnet die Hybridisierung von Bus- und Lkw-Antrieben neue Effizienzpotenziale und ebnet zugleich den Weg zur emissionsfreien Elektromobilität in der Zukunft. Renault präsentiert Alternativen zum reinen Dieselantrieb, etwa den Renault Premium Distribution Hybrys Tech und den Renault Maxity Elektro. F.C. Nüdling Saubere Luft durch Pflastersteine Mit Nanopartikeln aus Titandioxid beschichtete Pflastersteine können die Stickoxidkonzentration in der Luft reduzieren. In Fulda wird rund um die Petersberger Straße das Pflaster „AirClean“ von F.C. Nüdling Betonelemente verlegt, in italienischen Städten laufen bereits Tests mit ähnlichen Steinen. Doch die Betonmischung für die photokatalytischen Elemente musste aufgrund der geringeren Lichtintensität und Sonnenscheindauer in Deutschland angepasst werden. Durch die chemische Reaktion entsteht Nitrat. (zp) Fraunhofer IWM Wasserstoff lässt Metalle brechen Wasserstoff kann Metalle, die in der Fahrzeugtechnik verwendet werden, spröde machen. Die Folge: Bauteile versagen plötzlich und brechen. Ein neues Speziallabor hilft Forschern des Fraunhofer Instituts für Werkstoffmechanik (IWM) bei der Suche nach für den Kontakt mit Wasserstoff geeigneten Werkstoffen und Fertigungsverfahren. Die Ergebnisse fließen dann in Computersimulationen ein. (zp) BMW Forschung und Technik Mit Gas schneller auf Betriebstemperatur Noch ist es um zwei Drittel zu groß und schwer, doch wenn es Serienreife erreicht hat, kann das Reformersystem den Aufwand der Abgasnachbehandlung senken, Zuheizer bei Dieselmotoren überflüssig machen und bei der Regeneration des Partikelfilters sowie der selektiven katalytischen Reduktion helfen. Die BMW Forschung und Technik GmbH hat ein System entwickelt, das herkömmliche Kraftstoffe in einer katalytisch unterstützten Teiloxidation zu Synthesegas umwandelt. Das wird statt Kraftstoff in die Zylinder geblasen, wo es nahezu rückstandsfrei und heißer als Benzin oder Diesel verbrennt. So kommen Motor und Katalysator schneller auf Betriebstemperatur. Sobald diese erreicht ist, schaltet das Reformersystem um und der Motor läuft mit Benzin oder Diesel weiter. (zp) Industrie + Technik Volvo DHL Supply Chain testet für zwei Jahre in Großbritannien zusammen mit Volvo Trucks den laut eigenen Angaben weltweit ersten 18-Tonner Hybrid-Lkw im täglichen Einsatz. Das Fahrzeug mit dieselelektrischem Parallel-Hybridantrieb mit Bremsenergierückgewinnung verbrauche bis zu 15 % weniger Kraftstoff als konventionelle Fahrzeuge und verringere entsprechend den CO 2 -Ausstoß. DHL hat eng mit Volvo zusammengearbeitet, um die Spezifikationen des Lkw festzulegen. Zudem wurde der Hybrid-Volvo mit einem aerodynamischen „Teardrop“-Auflieger des Aufbauherstellers Don-Bur ausgestattet. (zp) Äußerst windschnittig: mit Tropfenform und Vollverkleidung Sprit sparen Foto: DHL 18-t-Hybrid für DHL 33 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 9/ 2010 Industrie + Technik wicht von 200 kg und geringe Platzansprüche haben. (cm/ zp) VTG 1100 Waggons und TMF Das Hamburger Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen VTG AG hat im Juli Kaufverträge über rund 1100 Getreidewaggons mit Ermewa Ferroviaire SAS abgeschlossen. Zudem übernahm VTG 75 % der Anteile am französischen Schienenlogistikunternehmen TMF S.A. von der Ermewa-Gruppe. TMF ist im Vermiet- und Transportgeschäft für Getreide tätig. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. (ri/ zp) Maersk Umrüstung auf Slow Steaming Für 34 ihrer Containerschiffe hat die dänische Reederei Maersk Line so genannte „Slow Steaming Upgrade Kits“ des finnischen Motorenherstellers Wärtsilä bestellt und bekräftigt damit den Trend zu langsamerer Fahrt und den damit verbundenen sinkenden Kosten für Treibstoff und Betrieb. Mittlerweile sind viele Containerfrachter mit 17 bis 19 Kn auf den Weltmeeren unterwegs statt wie früher mit 20 bis 24 Kn. Bei einer Rundreise von Nordeuropa nach China und zurück sinkt so der Brennstoffverbrauch eines Containerschiffs mit 60 000 kW Maschinenleistung um etwa 2900 t, pro Jahr bei einem Treibstoffpreis von 430 USD pro t um rund 1,25 Mio. USD. Die Upgrade Kits ermöglichen laut Hersteller eine weitere Reduzierung des Verbrauchs um 3 bis 7 %. (wö/ zp) Antonov Mit 150 t durch die Luft Der ukrainische Flugzeugbauer Antonov, Kiew, plant einen Nachfolger für das Transportflugzeug AN-124, der statt 120 dann 150 t befördern können soll. Bis 2020 will das Unternehmen mindestens 20 dieser Maschinen absetzen. (zp) ternen Diagnosegerät, welches diesen Standard unterstützt, analysiert und in ein durchgängiges Analysekonzept eingebunden werden. Der Mehrfachumrichter ist besonders für die Integration in Hybridfahrzeuge geeignet. (zp) Voith Turbo Jetzt auch Dieselmotoren und Steamdrive Nach rund zweijähriger Entwicklungsarbeit hat Voith Turbo im Juni seinen ersten Dieselmotor für Triebwagen vorgestellt. Der neue V2828 ist ein 8-Zylinder-Diesel, der bereits ohne SCR-Technologie die Abgasnorm Stage IIIB erfüllt, allein durch eine zweistufige Abgasrückführung und einen Partikelfilter. Basis ist der Lkw-Motor D2868 LF mit 500 kW von MAN, nun von Voith konstruktiv, thermodynamisch und verbrennungsmotorisch an die Anforderungen im Schienenfahrzeug angepasst durch Veränderung der Kolben, Ventilfedern, Köpfe, Ölwanne und Abgasführung sowie der Bauhöhe. Anlass für den Einstieg in Motoren, die bei MAN in Nürnberg montiert werden, ist die Befürchtung, künftig für die eigenen Powerpacks keine geeigneten Bahnmotoren mehr zu bekommen. Voith Turbo plant einen V12 mit 750 kW und einen liegenden 6-Zylinder- Reihenmotor mit 350 kW. Ebenfalls neu ist eine Technik, um die Abgas- und Kühlwasserwärme von Verbrennungsmotoren besser ausnutzen zu können. Bei „Steamdrive“ wird in einem Verdampfer ein wasserhaltiges Kondensat durch die Abgaswärme verdampft und zu einem Hubkolbenexpander geführt. Die entstehende mechanische Leistung (bei einem Motor der 400 kw-Klasse etwa 40 kW bei maximal 240 Nm) kann beispielsweise in das Getriebe eingespeist werden. Voith Turbo verspricht sich eine Kraftstoffersparnis von 5 bis 9 %, so dass das Downsizing des Dieselmotors oder der Antrieb zusätzlicher Hilfsbetriebe möglich wäre. Das System soll etwa ein Mehrge- Mahle Übernahme von Behr Die beiden großen Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle GmbH und Behr GmbH & Co. KG haben sich darauf geeinigt, dass Mahle in mehreren Stufen Gesellschaftsanteile an Behr übernehmen wird. Dies erfolgt zunächst durch eine einseitige Kapitalerhöhung durch Mahle, dann durch die Ausübung einer Call Option. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Die Beteiligung soll Mahle erhebliches Zusatzpotenzial am Markt für komplette Systemlösungen im Bereich des Antriebsstrangs moderner Pkw und Nutzfahrzeuge bieten, da sich die Produktportfolios ergänzen. (zp) Bosch Navi optimiert Routen Bosch bringt ein neues Navigationssystem auf den Markt, das verbrauchsoptimierte Routen empfiehlt. Neben der Distanz werden Fahrer- und Streckenprofile sowie Fahrzeugdaten in die Berechnung einbezogen. Bei Tests soll „Eco2-Navigation“ den Kraftstoffverbrauch um etwa 9 % gesenkt haben, allerdings dauerten die Fahrten auch 9 % länger als auf den schnellsten Routen. (zp) Fuso Lkw-Doppelkupplung Die japanische Lkw-Tochter Fuso der Daimler AG hat im Juli mit dem ersten Doppelkupplungs-Getriebe für Lkw eine Weltneuheit vorgestellt. Das neue Getriebe mit verschleißfreier Nasskupplung fährt sich wie eine Automatik, erreicht jedoch im Gegensatz zu einem vollautomatischen Wandlergetriebe geringere Kraftstoffverbräuche und damit geringere Abgasemissionen. Es handelt sich um ein automatisiertes Getriebe mit Gas- und Bremspedal sowie einem Wählhebel und Kriechfunktion. (zp) Schmidhauser Variabler Mehrfachumrichter Einen Mehrfachumrichter namens MCB (Multi Controller Box) für den Antrieb von elektrischen Nebenaggregaten in Bussen und anderen Nutzfahrzeugen hat die Schweizer Schmidhauser AG, ein Tochterunternehmen des Antriebs- und Automatisierungsspezialisten Lenze SE aus Hameln, konzipiert. Die drei Motorbeziehungsweise Generatorausgänge des kompakten flüssigkeitsgekühlten Moduls im Leistungsbereich von 7,5 bis 30 kW können für die Ansteuerung von Synchron- und Asynchronmotoren (zwei- oder dreiphasig; mit oder ohne Geber) eingesetzt werden. Zusätzlich bietet die MCB einen 5-kW- Bordnetzwandler für die Versorgung des Fahrzeugs mit 14 VDC oder 28 VDC und ist mit einer Unified Diagnostic Services (UDS)-Schnittstelle ausgestattet. Daher kann die MCB problemlos mit einem ex- Enercon Die Tests sind abgeschlossen, der Regelbetrieb - Transport von Windkraftanlagen - kann starten. Die „E-Ship 1“ von Windanlagenbauer Enercon, begonnen 2006 bei Lindenau und fertiggestellt auf der Cassens Werft, ist mit vier je 25 m hohen Flettner-Rotoren mit je 4 m Durchmesser ausgerüstet, die als Zusatzantrieb zur dieselelektrischen Maschinenanlage eine Brennstoffersparnis von 30 bis 40 % bei 16 kn Geschwindigkeit ermöglichen sollen. Die rotierenden Metallzylinder können die Kraft des seitlich auftreffenden Winds effektiver als klassische Segel für den Vortrieb nutzen. Zudem sind Ruder- und Propelleranlage des 130 m lan- Auffällig und effektiv: Flettner-Rotoren Foto: Meyer Frachter mit Flettner-Rotoren gen Schiffs mit mehr als 10 000 t Tragfähigkeit neu entwickelt und die Form des Unterwasserschiffs optimiert worden. (wö/ zp)
