Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2010-0142
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Frank Straube
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Editorial 3 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 11/ 2010 Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Verkehrsplaner haben ziemlich genaue Vorstellungen wie sich die Verkehrsströme der Zukunft durch die Infrastruktur bewegen sollen. Im Wesentlichen stützen sie sich dabei auf die Möglichkeiten, die ihnen interaktive Informations- und Kommunikationstechnologien bieten können. Dies nahm Prof. Dr.-Ing. Wolf-Rüdiger Runge von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Braunschweig/ Wolfenbüttel, zum Anlass, im Rahmen einer empirischen Erhebung die heutigen Systeme auf ihre Alltagstauglichkeit hin zu untersuchen. In seinem Artikel „Qualität von Ausweichrouten“ untersuchte er die von Navigationssystemen errechneten Ausweichrouten, welche auf Grundlage der über den Traffic Message Channel zur Verfügung gestellten Daten (TMC-Daten) vom System errechnet wurden. Im Güterverkehr werden über die reine Verkehrssteuerung hinaus auch Ladungs- und Sendungsinformationen verarbeitet. In dem Artikel „Vernetzte Systeme künftig grundlegend für erfolgreiche Logistik“ von Kristina Stifter werden die Ergebnisse der von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie „Intelligent Cargo Systems“ mit Zukunftsszenarien für die Jahre 2020 und 2035 vorgestellt und die Potenziale der Zukunft für einen effizienten Güterverkehr aufgezeigt. Das Projekt „CODE24“ der Europäischen Union beschäftigt sich mit der Schaffung einer internetbasierten Plattform zur Koordination transnationaler Schienengüterverkehre. Prof. Dr. Stephan Zelewski, Universität Duisburg-Essen, et al. stellen in Ihrem Artikel „Online-Frachtenbörse für den transeuropäischen Schienengüterverkehr“ die Potenziale vor und stellt die Akzeptanzhürden potenzieller Nutzer dar. Neben den technologischen Weiterentwicklungen bedarf es hoch qualifizierte Fachkräfte. Das Spannungsfeld zwischen modernen Technologien und tradierten Studiengängen im Bereich der Verkehrswissenschaften beschäftigt Prof. Dr.-Ing. Fritz Busch von der Technischen Universität München. In seinem Artikel „Lehre im Umbruch“ stellt er uns die besonderen Herausforderungen in der Ausbildung, die in Zusammenhang mit dem Bologna-Prozess stehen, dar. Immer komplexer werdende intelligente Verkehrssysteme erfordern, gerade im Hinblick auf die Praxis, eine stärkere Einbindung der Verkehrstelematik in die Ausbildung sowie einen stärkeren Fokus auf Anwender- und Kundensichtweisen um eine Akzeptanz zu schaffen. Eine ganz andere Fragestellung wird von Prof. Dr. Alexander Eisenkopf, Zeppelin University Friedrichshafen, et al. thematisiert. In dem Artikel „Antidumpingregeln für Luftverkehr? “ wird ein ordnungspolitisches Thema mit möglicherweise weit in die Zukunft reichenden Folgen diskutiert. Ausgehend von einer vermuteten „Marktstörung“ im Sinne des „öffentlichen Interesses“ in Bezug auf die Preisfestsetzung für Business-Class-Flüge der Fluggesellschaft Emirates auf bestimmten Relationen wurden vom Bundesamt für Güterverkehr Geldbußen von bis zu 25 000 EUR angedroht. Die Autoren schildern anhand dieses Praxisfalles aus dem Jahr 2009 eindrucksvoll die Mechanismen und Interessenlagen im Luftverkehr und leiten über zu Anregungen, wie der Luftverkehr aus wettbewerbspolitischer Sicht in Zukunft gestaltet werden könnte. Ich freue mich, Ihnen die Zukunftsthemen des Verkehrs von morgen überreichen zu können. Viel Freude bei der Lektüre der Novemberausgabe wünscht Ihnen Frank Straube