Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2010-0162
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Frank Straube
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Editorial 3 INTERNATIONALES VERKEHRSWESEN (62) 12/ 2010 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, herzlich begrüße ich Sie im Dezember und somit zur Weihnachtsausgabe des Internationalen Verkehrswesens 2010. Weihnachten ist nicht nur die Zeit der besinnlichen Rückschau, sondern auch der Geschenke. So möchte ich für Sie in dieser Ausgabe beides miteinander sinnvoll verbinden. „80 Jahre Motorisierung in Stadt und Land“ erlauben uns einen Einblick in die Motorisierung von Nordrhein-Westfalen. Die Kombination aus ländlichen Räumen und dem urban ausgeprägten Ruhrgebiet lassen die Interdependenzen in einem zeitlichen Ablauf besonders deutlich erscheinen. PD Dr. Joachim Scheiner von der Technischen Universität Dortmund nimmt sich seines Bundeslandes an und zeichnet die Entwicklung seit 1928 nach. Aus den 1920er Jahren stammt auch das Fundamentaldiagramm des Verkehrsflusses. Es wird seit dieser Zeit als Standard für die Darstellung des Zusammenhangs zwischen Verkehrsdichte und Verkehrsstärke auf einem Straßenabschnitt verwandt. Univ.-Prof. Wolfgang Wirth von der Universität der Bundeswehr, München, unterzieht nun diesen Standard einer kritischen Betrachtung. In seinem Artikel „Das Fundamentaldiagramm und sein Aussagegehalt“ hinterfragt er unter anderem eine gängige Praxis: Inwieweit ist das Verhalten von Kraftfahrzeugen auf einem bestimmten Streckenabschnitt mit den Gesetzen der Hydraulik zu erklären? Bewegen sich doch die Kraftfahrzeuge, und mithin ihre Fahrer, nach ihrem eigenen Willen, und folgen nicht den naturwissenschaftlichen Gesetzen wie im Fall der Hydraulik. Prof. Dietmar W. Polzin, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Mosbach, widmet sich in seinem Artikel „Reisebusmarketing und Reisebusimage in Deutschland“ insbesondere dem oftmals negativen Image dieser Branche. Ausgehend von einer Einordnung der Imageanalyse in den betriebswirtschaftlichen Kontext werden die Ergebnisse unterschiedlicher Erhebungen und Analysen vorgestellt. Im Ergebnis stehen konkrete Handlungsempfehlungen, um sowohl das Reisebusimage wie auch das Image des ÖPNV in der relevanten Zielgruppe zwischen 20 und 50 Jahren zielgerichtet zu verbessern. Erfreulicherweise gewinnt die Weltkonjunktur wieder an Fahrt. Als Treiber in der Rohstoffnachfrage treten insbesondere China und Indien in dem australischen Eisenerz- und Kohlemarkt als Großeinkäufer auf. Wie Dirk Ruppik, Asien-Korrespondent aus Thailand berichtet, plant und baut alleine der Bundestaat Viktoria Kapazitätserweiterungen mit einem Gesamtvolumen von ca. 19 Mrd. EUR bis 2020 für seine Häfen, um das für Australien prognostizierte Volumen von 10,4 Mio TEU abfertigen zu können. In unserer Oktoberausgabe berichtete Prof. Knie über die Herausforderungen, die öffentliche Fahrradverleihsysteme in Europa zu bewältigen haben. Die politische Frage nach einer geeigneten Unterstützung monetärer Art wandelt sich sehr schnell, wenn wir zu diesem Thema den Kontinent wechseln. In dem Beitrag „Einblicke in den Radverkehr Südafrikas“ von Dirk Ohm, IVAS Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und -systeme, Dresden, et al. bekommen wir einen Eindruck in die Situation vor Ort. Die Fahrradnutzung wird schnell zu einem Statussymbol der negativen Art und gilt als Mobilitätsalternative der schwachen Bevölkerung. Hinzu kommen Sicherheitsfragen im öffentlichen Straßenland sowie Infrastrukturdefizite, die einer ausgedehnten Fahrradnutzung entgegenstehen. Bevor ich Sie in die Lektüre dieser Ausgabe entlasse, möchte ich nicht versäumen, Sie auf unseren Design-Relaunch des Heftes Internationales Verkehrswesen ab der ersten Ausgabe des kommenden Jahres hinzuweisen. Ein vollständig überarbeitetes Layout und eine verbesserte Leserführung mit inhaltlichen Rubriken, die die Zukunft des Verkehrswesens in der Praxis und Wissenschaft wiedergeben, warten auf Sie. Lassen Sie Sich überraschen, ich freue mich auf Ihre Reaktionen. Ich wünsche Ihnen und den Menschen, die Ihnen wichtig sind, eine gesegnete und besinnliche Weihnachtszeit 2010 sowie ein gesundes und persönlich erfolgreiches Jahr 2011. Frank Straube Ihr
