Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2011-0079
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»Integration und Intelligenz sind Leitmotive des Verkehrs der Zukunft!«
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Frank Straube
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Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 3 EDITORIAL Frank Straube »Integration und Intelligenz sind Leitmotive des Verkehrs der Zukunft! « D ie Herausforderungen für die Realisierung eines integrierten Verkehrs der Zukunft sind vielschichtig und in einer kundenorientierten Durchgängigkeit im Sinne einer „Complete Mobility“ bis heute noch nicht realisiert. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen deshalb wichtige Projekte, Konzepte und Diskussionen vorstellen, die hierzu künftig beitragen können. Die Siemens AG hat als Unternehmen ihre Kompetenzen mit der Schafung des neuen Geschäftsfelds „Infrastructure & Cities“ neu gebündelt und verknüpft - an Megatrends ausgerichtet - Produkte und Services zu einem ganzheitlichen Verkehrsgeschäft. Mehr über die inhaltlichen Zielsetzungen finden Sie im Interview mit Dr. Hans-Jörg Grundmann im Spezialteil dieser Ausgabe. Kommunen müssen nach neuesten Schätzungen künftig weltweit jährlich zwei Billionen Dollar für die Erhaltung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur aufwenden. Eine Ursache hierfür ist auch das erwartete Bevölkerungswachstum auf bis zu zehn Milliarden Menschen im Jahr 2015. Ein Modell zur vorgelagerten Eizienzanalyse der zur Verfügung stehenden Beschafungsvarianten wurde an der Universität Weimar entwickelt. Überlegungen zur Anreizgestaltung für die Verbesserung von Nachhaltigkeitspotenzialen durch Logistikdienstleister gemeinsam mit Unternehmen hat die Universität St. Gallen erarbeitet. Intelligente Technologien sind ein immer wichtigerer Hebel für den Verkehr der Zukunft. Einen Ausblick auf künftig erwartete Technologien in der Schiffahrt gibt der Beitrag von DNV Research. Das vollelektrische Schif, die synchrone Steuerung von Schifs-und Landverkehren und neue Transportkonzepte für Ofshore-Windanlagen sind Teilbereiche der Untersuchung. International werden derzeit mehrere Tiefseewasserhäfen realisiert. In Südvietnam entsteht das erste moderne Terminal für Containerschife größer als 13 000-TEU, um das Wachstum der Region und ihre globalen Handelsströme abzusichern. Die Baltic Marine Consult hat ein neuartiges Simulationstool entwickelt, um das Nadelöhr der hafennahen Umschlagterminals zu optimieren, in denen Eisenbahn- und Lkw-Verkehre aufeinandertrefen. Gibt es einen Regulierungsbedarf beim Aubau und Betrieb von Railports? An der Universität Karlsruhe wurden hierzu Szenarien bewertet und ein zweistufiges Verfahren erarbeitet. Das Transeuropäische Netz - also Eisenbahnstrecken mit der größten europäischen Bedeutung - benötigt mehr als 500- Mrd.- EUR Investitionen, um harmonisiert und durchgängig betrieben werden zu können. Die technischen Herausforderungen der sogenannten Interoperabilitätsdirektive der Europäischen Kommission hat das DLR e. V. analysiert. Zur Mobilität der Zukunft gehört der motorisierte Individualverkehr − allerdings mit neuen Kundenanforderungen und bei gleichzeitiger Steigerung des Güteraukommens auf vielen gemeinsam genutzten Streckenabschnitten. Einen Einblick in diese Überlegungen gibt ein Beitrag des Verbands der Automobilindustrie. Im Spezialteil dieser Ausgabe werden zudem vor allem technologische Lösungen beleuchtet, die eine intelligente Durchgängigkeit des zukünftigen Verkehrs erreichen sollen. Die Vielfalt der inhaltlichen Themen und ihre Wechselwirkungen mit Politik, Gesellschaft und den weltweiten Megatrends sind eine spannende Herausforderung und bedürfen immer wieder der Zusammenführung in einem ganzheitlichen Konzept, das Personen-und Güterverkehre gemeinsam beinhaltet. Hier liegt eine der größten Aufgaben in der Zukunft insbesondere für Ballungsgebiete, denn bereits heute wird etwa 50 % der Weltwirtschaftsleistung in einigen hundert großen Städten dieser Welt erzeugt. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und freue mich auf Ihre Meinungen. Frank Straube frank.straube@tu-berlin.de Ihr
