eJournals Internationales Verkehrswesen 63/5

Internationales Verkehrswesen
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expert verlag Tübingen
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INDUSTRIE + TECHNIK Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 76 Stadler Pankow Neues Werk in Berlin Die Stadler Pankow GmbH, ein Unternehmen der Schweizer Stadler Rail Group, hat ihr neues Werk in Berlin-Hohenschönhausen Anfang September oiziell eröfnet. Anlässlich der Feierlichkeiten verließ die erste in Hohenschönhausen gefertigte Straßenbahn die Werkshallen. Aufgrund neuer nationaler und internationaler Aufträge investiert Stadler rund 10 Mio. EUR in zwei neue Produktionsstandorte in Berlin. Schwerpunkt des Werks in Hohenschönhausen wird die Endmontage der Fahrzeuge sein; am neuen Standort in Berlin-Reinickendorf werden die Rohbauten des Doppelstocktriebzugs „KISS“ produziert. (zp) Alstom U-Bahn für Belgrad Die Belgrader Stadtverwaltung hat mit dem französischen Technologiekonzern Alstom eine grundsätzliche Einigung über den Bau einer ersten U-Bahnlinie in der serbischen Hauptstadt erzielt. Bis September 2012 soll die Machbarkeitsstudie vorliegen, Baubeginn ist für Mitte 2013 geplant. Für die 15 km lange Linie wird mit einer Bauzeit von drei Jahren gerechnet. Die Finanzierung erfolgt größtenteils durch Frankreich. Das Land gibt einen Kredit in Höhe von 500 Mio. EUR. (cm/ zp) Solaris Elektrobuspremiere Auf der Busworld Kortrijk im Oktober feiert der erste Elektrobus von Solaris Bus & Coach Premiere. Er speichert seine Energie in Batterien und fährt emissionsfrei völlig ohne Verbrennungsmotor. Die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit Vossloh Kiepe als Systempartner für die elektrische Ausrüstung und das Energiemanagement. Der vorgestellte Entwicklungsträger, der aus dem Midibus Alpino 8,9 LE abgeleitet ist, dient der Verfeinerung und Weiterentwicklung dieser Technologie, damit Elektrobusse schon in wenigen Jahren kompromisslos im Alltagseinsatz fahren können. (zp) Hamburger Hochbahn Erneut Brennstofzellenbusse im Test Die Hamburger Hochbahn AG hat im Rahmen des deutschen Förderprojekts „NaBuZ demo“ (Nachhaltiges Bussystem der Zukunft - Demonstration) vier Mercedes-Benz Citaro Fuelcell-Hybrid angeschaft. Bei diesen Bussen ist erstmals die emissionsfreie Technik eines Brennstofzellen-Omnibusses mit Hybridtechnik zur Energierückgewinnung zusammengeführt worden. Weitere drei Fahrzeuge dieses Typs sollen im nächsten Jahr folgen. Die ersten beiden Busse wurden Mitte August vorgestellt. Ziel der Hochbahn ist es, vom kommenden Jahrzehnt an nur noch emissionsfreie Busse mit elektrischem Antrieb zu kaufen. Der Verkehrsbetrieb hat bereits Brennstofzellenbusse der Vorgängergeneration erprobt. Neu sind die Hybridisierung mit Energierückgewinnung und Speicherung in Lithium-Ionen-Batterien, leistungsstarke Elektromotoren mit 120 kW Dauerleistung in den Radnaben, elektrifizierte Nebenaggregate und weiterentwickelte Brennstofzellen. Diese sollen eine auf mindestens sechs Jahre oder 12 000 Betriebsstunden vergrößerte Haltbarkeit haben. Neben den Brennstofzellenstacks sind die Lithium-Ionen-Batterien, die etwa beim Bremsen zurück gewonnene Energie speichern, auf dem Fahrzeugdach angeordnet. Mit dem Strom dieser Energiespeicher kann der neue Bus mehrere Kilometer allein batteriebetrieben fahren. Dank der verbesserten Brennstofzellenkomponenten und der Hybridisierung mit Lithium-Ionen-Batterien spart der neue Bus im Vergleich zur Vorgängergeneration fast 50 % Wasserstof. Die Reichweite des Brennstofzellenbusses mit kleineren Tanks beträgt rund 250 km. (zp) Mit SBB Personenverkehr sind täglich über 950 000 Kundinnen und Kunden in rund 5 000 Zügen sicher, pünktlich und komfortabel unterwegs. Im Fernverkehrsbereich gestalten und vermarkten wir unsere Zugsangebote national und international. In Bern suchen wir eine engagierte Persönlichkeit als Verkehrsplaner/ in mit Schwerpunkt internationaler Personenverkehr Ihre Aufgaben Im internationalen Personenverkehr mit den Nachbarländern kommt der Bahn eine wachsende Bedeutung zu. Für die finanzielle und verkehrliche Bewertung von Angebotskonzepten bilden solide Marktdaten und Verkehrsmodelle eine wichtige Grundlage. - Als Verkehrsplaner übernehmen Sie eine führende Rolle in der Weiterentwicklung und Anwendung eines Verkehrsmodells für den internationalen Personenverkehr. - Sie leisten damit in einem zunehmend liberalisierten Umfeld einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Position der SBB in diesem Wachstumsmarkt Sie bringen mit - einen Hochschulabschluss in Verkehrswesen oder eine gleichwertige Ausbildung - Projektleitungserfahrung im Verkehrsbereich - fundierte Kenntnisse des europäischen Verkehrsmarktes - ausgeprägte analytische Fähigkeiten - sehr gute Kenntnisse der MS-Office-Palette - Erfahrung in der Anwendung und im Aufbau von Access- Datenbanken - Erfahrung mit Verkehrsmodellen und entsprechender Software (z.B. Visum) - Ihre Muttersprache ist Deutsch oder Französisch. Zudem verfügen Sie über solide Englischkenntnisse. Das dürfen Sie erwarten Mit uns fahren Sie gut! Wir bieten Ihnen in einem vielfältigen Umfeld attraktive Arbeitsbedingungen und gute Lohnnebenleistungen. Kontakt Herr Johannes Lieberherr kennt die Details. Telefon 051 220 24 86. Sie können sich direkt online unter sbb.ch/ jobs bewerben oder Ihre Unterlagen an folgende Adresse senden: SBB AG, HR Shared Service Center, Rue de la Carrière 2a, 1701 Fribourg. Ref: 12042 Gemeinsam täglich eine Meisterleistung. Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 77 The Agent Factory Navigation im ÖPNV Eine Art persönlichen Reiseleiter für öfentliche Verkehrsmittel entwickeln Forscher des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI, Dresden, zusammen mit acht Partnern aus Industrie und Forschung. Die The Agent Factory GmbH, Jena, ist für die technische Umsetzung zuständig. Smart-Way ist eine Applikation für Smartphones und soll von 2012 an Nutzer des ÖPNV in europäischen Städten durch das Verkehrslabyrinth von Bahn, Bus und Tram führen. Nach Eingabe der Zieladresse navigiert der mobile Begleiter den Fahrgast zur nächsten Haltestelle und informiert ihn, ob und wo er umsteigen muss und mit welchem Verkehrsmittel er an sein Ziel gelangt. Mehrere optionale Verbindungen werden angeboten und mit allen Haltestellen, Umsteigepunkten und Zeiten in einer Kartenansicht eingeblendet. Bei Fahrtunterbrechungen, Zieländerungen oder Störungen erkennt die Anwendung die aktuelle Position des Fahrgasts und berechnet sofort eine neue Route. Sämtliche Verbindungsinformationen, Fahrplanauskünfte und Störungsmeldungen werden von den Verkehrsbetrieben in Echtzeit geliefert und von der App eingelesen. Erste Feldtests sind in diesem Monat in Dresden und Turin in Kooperation mit den ortsansässigen Verkehrsbetrieben angelaufen. (zp) European Bus System of the Future Teilprojekt in Bremerhaven Gezieltere und damit schnellere Fahrgastflüsse im Berufs- und Schülerverkehr durch farblich markierte Türen, eine Sitzerkennung und mit ihr verbundene Leuchten über den Sitzen zur Steuerung des Fahrgastflusses in den Gängen: Im Bremerhavener Teilprojekt des „European Bus System of the Future - EBSF“ geht es um das Thema Fahrgastinformation. Dazu gehören auch zwei nach außen gerichtete LCD-Monitore an Tür-Eins, die den Fahrgast noch vor dem Einsteigen über Linienverlauf und Haltepunkte informieren. Vier Monitore übernehmen diese Aufgabe im Innern. Zusätzlich bilden sie Anschlussverbindungen, Umleitungen sowie Wartezeiten in Echtzeit und im Ruhezu- Farblich gekennzeichnete Ein- und Ausstiege Foto: Daimler AG stand Informationen aus Kultur, Politik und Wirtschaft ab. Zudem zeigen Piktogramme an den Seitenscheiben auf den ersten Blick schon von außen, mit welchen technischen Features im Innern zu rechnen ist - WLAN, GPS, 230-Volt-Steckdosen. EBSF ist das bisher größte von der Europäischen Kommission geförderte straßengebundene Verkehrsprojekt. Es gilt als übergreifendes, weit vernetztes Forschungsprojekt zur Gestaltung und Entwicklung eines innovativen und hochqualitativen europäischen Omnibussystems der Zukunft. Ziel ist, das Potenzial einer neuen Generation städtischer Busnetzwerke aufzuzeigen mit besonderer Berücksichtigung eines integrierten Systemansatzes von Fahrzeug, Infrastruktur, Technik sowie Betrieb und der Fahrgastanforderungen aller Altersstrukturen. Die Ergebnisse und technische Lösungen werden in Demonstrationsprojekten realisiert und im Alltagsverkehr getestet. 48 Projektpartner aus den Bereichen Fahrzeughersteller, Zulieferer, Betreiber, Behörden, Forschung und Beratungsfirmen unter Leitung der UITP begleiten das im Jahr 2008 gestartete und bis 2012 laufende Projekt mit einem Gesamtvolumen von 26 Mio. EUR. (zp) INDUSTRIE + TECHNIK Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 78 IFA Rotorion Kardanwelle aus Hanf Auf der gerade beendeten 64. Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt hat die IFA Rotorion - Holding GmbH, Haldensleben, eine Kardanwelle auf der Basis von Hanf vorgestellt. Sie ist nach Angaben des Herstellers mit 8 kg Gewicht um 30 % leichter als eine Standardwelle aus Stahl. Die „Bioprop“ soll die erste Kardanwelle aus nachwachsenden Rohstofen sein und selbst drehmomentstarke Fahrzeuge antreiben können. (zp) Boeing Mittelstreckenkonkurrenz für Airbus Derzeit beherrscht der europäische Flugzeugbauer Airbus mit seinem verbrauchsgünstigen A320neo den Markt der Mittelstreckenflugzeuge. Nun hat Boeing die Überarbeitung des Modells 737 angekündigt und will drei Varianten der neuen 737 Max mit neuen Triebwerken (CFM-International LEAP 1-B), optimierten Flugeigenschaften, optimiertem Gewicht und optimiertem Komfort in der Kabine sowie einem sich aus allem ergebenden noch geringeren Animation der neuen Boeing 737 MAX 9 Foto: Boeing Corp. Kerosinverbrauch als bei der Konkurrenz anbieten. Der USamerikanische Flugzeughersteller verspricht zudem um 7 % geringere operative Kosten als bei vergleichbaren Modellen. Bisher hat Boeing 9000 Mal seine 737 verkauft und erwartet für den Mittelstreckenmarkt in den nächsten 20 Jahren eine Nachfrage von mehr als 23 000 Flugzeugen. 500 Kaufabsichten liegen laut Boeing für die 737 Max bereits vor, die spätestens 2017 auf den Markt kommen soll. (zp) HHLA E-AGV auf dem Terminal Weltweit gibt es keine vergleichbaren schweren Nutzfahrzeuge mit Batterieantrieb. Foto: HHLA In der Fakultät V „Verkehrs- und Maschinensysteme“ der Technischen Universität Berlin ist am Institut für Land- und Seeverkehr die W3-Professur „Kraftfahrzeuge“ neu zu besetzen. Aufgaben Wahrnehmung von Lehre und Forschung auf dem Gebiet „Kraftfahrzeuge“. In der Lehre müssen Veranstaltungen für die Bachelor- und Masterstudiengänge Verkehrswesen, Fahrzeugtechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Automotive Systems, Human Factors und andere ingenieurwissenschaftliche Studiengänge angeboten werden. Schwerpunkte in der Forschung sollen auf der Entwicklung von Gesamtfahrzeugen speziell von innovativen Konzepten zur aktiven und passiven Sicherheit, Verbesserung der energetischen Effizienz und der Fahrzeuggestaltung unter Berücksichtigung verschiedener Nutzergruppen liegen. Darüber hinaus sollen Fragen der Entwicklungsmethodik zur Absicherung funktionaler Ziele unter Berücksichtigung fertigungstechnischer und wirtschaftlicher Randbedingungen bearbeitet werden. Anforderungen Erfüllung der Berufungsvoraussetzungen gemäß § 100 BerlHG, abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium, bevorzugt in der Fachrichtung Verkehrswesen oder Maschinenbau, wissenschaftliche Leistungen (Promotion), Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sowie pädagogisch-didaktische Eignung. Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mehreren der genannten Forschungsgebiete besonders ausgewiesen sein. Internationale Erfahrung, langjährige Industrietätigkeit, die nachgewiesene Fähigkeit zur wissenschaftlichen und organisatorischen Leitung heterogener Teams, interdisziplinäre Kooperation und Mitarbeit in Forschungsverbünden werden erwartet. Zur Wahrung der Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen sind Bewerbungen von Frauen mit der jeweiligen Qualifikation ausdrücklich erwünscht. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen bzw. beruflichen Werdegangs, Schriftenverzeichnis) richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer - V-25 - an den Dekan der Fakultät V, Verkehrs- und Maschinensysteme, Technische Universität Berlin, Sekr. H 11, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin. Seit Kurzem werden auf dem Container Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zwei vollautomatische Containertransportfahrzeuge mit Batterieantrieb inklusive einer vollautomatisierten Batteriewechsel- und Ladestation im Flottenbetrieb auf Alltagstauglichkeit getestet. Die Batteriewechselstation reduziert die Standzeiten der Fahrzeuge, so dass sie problemlos in den „Rund um die Uhr“-Terminalbetrieb integriert werden können. Die selbstfahrenden Batterie- AGV (Automated Guided Vehicles) können bis zu 60 t tragen. Entwickelt und hergestellt wurden sie von Gottwald Port Technology, einer Tochtergesellschaft der Demag Cranes AG, Düsseldorf. Die Batteriewechselstation braucht für den Austausch der Fahrzeugbatterien gegen geladene aus dem Lager nur etwa fünf Minuten. Anschließend werden die leeren Batterien im Hochregallager an das Ladesystem angekoppelt. Projektpartner sind neben HHLA und Demag das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen und das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Das Projekt wird laut HHLA vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) im Rahmen der Maßnahme „Flottenversuch Elektromobilität im Wirtschaftsverkehr" gefördert. (zp)