eJournals Internationales Verkehrswesen 63/5

Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2011-0094
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2011
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Verkehrswissenschaftliche Nachrichten

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2011
Spannende Tage im Land des Ahorns | Elektromobilität mit dem Segway erfahren | Verkehrstelematik – Stand und Perspektiven | Die DVWG Südbayern trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Senator e.h. Dr.-Ing. Alfons Thoma |
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Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 79 V E R K E H R S W I S S E N S C H A F T L I C H E N AC H R I C H T E N Mitteilungsblätter der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft e.V. 5. Heft September 2011 Spannende Tage im Land des Ahorns L iebe Mitglieder und Freunde der DVWG, nach Shanghai (2004) und Peking (2010) war der Osten Kanadas das Ziel der diesjährigen DVWG-Fachexkursion. Die Rundreise führte uns von Toronto über Ottawa und Quebec nach Montreal. Das hieß 1 600 km Busreise in acht Tagen, vier Metropolen, ein abwechslungsreiches Reiseprogramm und natürlich auch - Kofer auspacken, Kofer einpacken. Unser erster fachlicher Stopp war die Besichtigung der Metrolinx in Toronto. Für all diejenigen, die das S- und U- Bahnnetz Berlins kennen, war es überraschend zu erfahren, dass eine Großstadt wie Toronto nur vier U-Bahnlinien mit einer Gesamtlänge von ca. 70 km hat. In den kommenden Jahren wird das Liniennetz weiter ausgebaut. Das touristische Highlight Torontos ist natürlich der CN-Tower. Dort erwartete uns nach der rasanten Aufahrt ein wunderbarer Blick über die Stadt. Das Besondere des CN-Towers ist zum einen der begehbare Glasboden, zum anderen der Freiluftbalkon. Ein kurzer Aufenthalt in Kanadas Hauptstadt Ottawa mit einem Besuch des Regierungsviertels folgte. Besonders faszinierend sind die 48 hintereinander folgenden Schleusen am Fluss, die zum Teil per Muskelkraft betrieben werden. Die nächste Reisestation war Québec. Eine sehr schöne alte Stadt mit vielfältigem französischen Einfluss. Der Cirque du Soleil gab wie jedes Jahr sein öfentliches Gastspiel und wir waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Im Rahmen des Fachprogramms besuchten wir auch die RTC, Réseau de Transport de la Capitale, die für den ÖPNV in Québec zuständig ist. Besonders stolz präsentierte man uns den Ecolobus. Diese elektrischen Busse sind bei Einheimischen sowie Touristen sehr beliebt und zudem preiswert. Während des Besuchs der McGill Universität in Montreal berichtete man uns, wie das Fahrradnetz mit seinen Bixie-Stationen und Fahrradwegen weiterentwickelt werden soll. Wer genau hinsah, konnte deutlich die Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin bemerken. Außerdem besichtigten wir die von diesem Fachgebiet ausgestellten Rennwagen. Einige Teilnehmer probierten mutig das Sitzen in einem solchen Gefährt aus. Dank der ausgezeichneten Arbeitskontakte mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung war es gelungen, einen Besuch bei der ICAO (International Civil Aviation Organisation) in das Programm zu integrieren. Nach einer einleitenden Hausführung berichteten die Mitarbeiter der deutschen Vertretung ausführlich über ihre verantwortungsvolle Tätigkeit und beantworteten alle Fragen unserer Reisegruppe. Wie Sie sehen, konnten wir zehn spannende Tage lang zahlreiche Gesichter Kanadas kennenlernen, vielfältige Einblicke in den kanadischen Verkehrsalltag gewinnen und uns zumindest ein wenig mit der Kultur dieser faszinierenden Region vertraut machen. Mal schauen, wohin uns die Fachexkursion 2012 führt. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute und verbleibe mit herzlichen Grüßen Zu Besuch bei der International Civil Aviation Organisation in Montreal Ihre Katrin Schwark DVWG-Hauptgeschäftsstelle DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 80 Elektromobilität mit dem Segway erfahren A m 1. August 2011 veranstaltete das Junge Forum der Bezirksvereinigung Oberrhein eine Ausfahrt mit elektronischen Mobilitätshilfen - im alltäglichen Sprachgebrauch besser bekannt als sogenannte „Segways“. Hierbei handelt es sich um ein neuartiges Fortbewegungsmittel, das am ehesten zwischen der Fortbewegung zu Fuß und dem Fahrrad einklassifiziert werden kann, wobei die Philosophie des Erfinders eine vielseitige Nutzungsmöglichkeit vorsieht: von touristischen bzw. Freizeitzwecken über unternehmensinterne Logistik, als moderner Caddy beim Golfsport bis hin als Einsatzfahrzeug im Rettungsdienst. Nicht zuletzt wird das Segway regelmäßig zu Werbezwecken, insbesondere auf Messen und Kongressen, eingesetzt. Das Besondere an diesem, nach dem deutschem Gesetzestext der Mobilitätshilfenverordnung *) „zweispurigen Kraftfahrzeug mit zwei parallel angeordneten Rädern mit integrierter elektronischer Balancetechnik“ ist die Funktionsweise: Das Segway ist absolut intuitiv zu bedienen, es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich. Ein halbwegs Matthias Kuhnt, Bezirksvereinigung Oberrhein „Simply moving“ - das Junge Forum der Bezirksvereinigung Oberrhein beim Segway-Selbsttest Mit viel Spaß auf den Segways unterwegs Fotos: M. Kuhnt geordneter Gleichgewichtssinn sollte vorhanden sein, da das Fahrzeug rein durch Schwerpunktverlagerung gesteuert wird: Verlagert der Fahrer den Körperschwerpunkt nach vorne, löst dies eine Beschleunigung aus. Lehnt er sich zurück, wird gebremst. Die Steuerung (rechts/ links) erfolgt mittels der Grifstange, wobei auch auf der Stelle gewendet werden kann. Dies sowie die Möglichkeit, auch rückwärts fahren zu können, machen aus dem Segway ein sehr flexibles Fahrzeug. Die Technik basiert auf der sogenannten „dynamischen Stabilisierung“, bei der Gyroskope und Kreiselsensoren hundert Mal pro Sekunde den Schwerpunkt des Geräts einschließlich Fahrer messen. Mit dieser Technik ist das Gerät in der Lage, selbsttätig permanent die Balance zu halten. Da von dieser Balance die Fahrsicherheit maßgeblich abhängt, sind alle Steuerungsbestandteile doppelt vorhanden. So sind auch zwei Elektromotoren eingebaut, so dass beim Ausfall eines Motors der zweite das Gerät vollständig antreiben kann (Redundanz). Die Geräte gibt es in verschiedenen Ausführungen, zum Einsatz kamen das Standard- Straßenmodell (I2) sowie ein Modell mit Breitreifen (X2), welches - in begrenztem Umfang - auch einen Einsatz abseits befestigter Straßen zulässt. Das Segway ermöglicht bei einem Eigengewicht von ca. 50 kg eine Fahrgeschwindigkeit von 20 km/ h, was dem Fahrer aufgrund der ungewohnten Haltung schon recht zügig vorkommt. Mit einer Akkuladung können Fahrstrecken von etwa 30 km bzw. eine Fahrtdauer von zwei Stunden erreicht werden. Vollständig aufgeladen wird der Akku innerhalb von sechs Stunden an einer Haushaltssteckdose. Für eine Fahrstrecke von 200 km fallen übrigens Stromkosten von gerade mal 1 € an. Nach der Mobilitätshilfenverordnung zählt das Segway als Kraftfahrzeug im Sinne der Straßenverkehrsordnung; daher muss das Fahrzeug mit einem Versicherungskennzeichen versehen sein, um es auf öfentlichen Straßen bewegen zu dürfen. Folglich darf das Segway nur von Personen gefahren werden, die eine Berechtigung zum Führen eines Mofas nachweisen können. Bezüglich der Anforderungen für die Teilnahme am öfentlichen Straßenverkehr gelten u. a. folgende besondere Bedingungen: Das Segway darf innerorts ausschließlich auf Schutzstreifen, Radfahrstreifen sowie Radwegen geführt werden. Nur wenn solche nicht vorhanden sind, darf auf Fahrbahnen gefahren werden. Für die Befahrung sonstiger Flächen wie z. B. Fußgängerzonen werden Ausnahmegenehmigungen der Straßenverkehrsbehörde erforderlich. Eine berechtigte Fragestellung ergibt sich bezüglich der Anwendung des Segway im Alltagsgebrauch. Auch wenn aufgrund der ungewohnten Fortbewegungsart sehr viel Fahrspaß aukommt, wird sich das Fahrzeug kaum als alltägliches Breitensportgerät entwickeln. Abgesehen von Pilotversuchen in einigen wenigen Kommunen, das Segway auch als Behördenfahrzeug beispielsweise für innerstädtische Polizeistreifen einzusetzen, beschränkt sich die Anwendung größtenteils auf die eingangs erwähnten Veranstaltungs-, Messe- und Freizeitverkehre. Einer Empfehlung, das besondere Fahrgefühl einmal selbst zu erfahren, steht diese Tatsache jedoch nicht im Weg. Gemäß dem Segway-Motto „Simply moving! “ konnten sich die Teilnehmer auf jeden Fall mit viel Spaß von der modernen Fortbewegungsart überzeugen. ɷ *) MobHV: Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr, 16.07.2009, BMVBS oberrhein@dvwg.de Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 81 DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Verkehrstelematik - Stand und Perspektiven D ie Verkehrstelematik soll erklärtermaßen zur nachhaltigen Verbesserung und Optimierung der Verkehrssysteme und -abläufe beitragen. Das gilt sowohl für die Verkehrsplanung als auch für die Verkehrsdurchführung. Neben hohen Erwartungen an verkehrstelematische Lösungen gibt es aber durchaus auch skeptische Meinungen zu deren Verbesserungspotenzial. Um den inzwischen erreichten Stand, Entwicklungspotenziale und -probleme, aber vor allem die Zukunftsaussichten der Verkehrstelematik zu erörtern, hatte die Bezirksvereinigung Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit den Industrie-und Handelskammern zu Rostock und Schwerin am 16. August 2011 zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in Schwerin eingeladen. Mit Hendrik Ammoser, Projektleiter Verkehrstelematik, TÜV Rheinland, und Andreas Fast, Vertriebsleiter c.c.com Andersen&Moser GmbH, konnten zwei kompetente Fachleute als Referenten gewonnen werden. Hendrik Ammoser befasste sich im ersten Teil seines Vortrages mit dem Begrif, dem Gegenstand sowie den technischen Voraussetzungen der Verkehrstelematik. Gegenstand der Verkehrstelematik seien Systeme zur Verkehrsbeobachtung, -information und -steuerung, die mit dem Ziel betrieben werden, ein intelligentes Verkehrsverhalten zu erreichen und dabei gleichzeitig Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Verkehrsnetze und -abläufe auf hohem Niveau zu gewährleisten. Als wichtiges Merkmal verkehrstelematischer Lösungen benannte der Referent das selbständige Kommunizieren von Computern bei der Planung, Durchführung und Kontrolle von Verkehrsprozessen. Dementsprechend bilden leistungsfähige und kostengünstige Computer sowie Datenübertragungstechnologien die entscheidende technische Voraussetzung für die erfolgreiche Einführung der Verkehrstelematik. Zu beachten sind darüber hinaus wirtschaftliche Aspekte. Die Einführung verkehrstelematischer Lösungen wird letztlich nur dann gelingen, wenn sie zu spürbaren Eizienzzuwächsen bei den Verkehrsbetreibern und -kunden führt. Im zweiten Teil seines Vortrages erläuterte Herr Ammoser praktische Anwendungen in den einzelnen Verkehrszweigen bzw. -bereichen. Dabei stellte er u. a. Verkehrs- und Transportmanagementsysteme, Betriebsleit- Prof. Uwe Laue/ Bezirksvereinigung Mecklenburg-Vorpommern Hendrik Ammoser beim Vortrag Foto: E. Schippmann systeme, elektronische Buchungs-, Zahlungs- und Auskunftssysteme, Systeme zu Steuerung von Ladung, Anlagen und rollendem Material, elektronische Wasserstraßenkarten, Systeme zur Flugsicherung und das Automatische Schifsidentifizierungssystem vor. Im Zusammenhang mit der Fahrzeugautomatisierung ging er auf das „intelligente Fahrzeug“ besonders im Straßenverkehr ein. Er betonte dabei, dass das Auto zunehmend zu einem intelligenten System einwickelt würde, das in Rechnernetzwerke integriert sei. Andreas Fast stellte in seinem Vortrag ein modernes System zur Verkehrsdatenerfassung vor. Das mit dem Kürzel BLIDS bezeichnete System basiert auf der Bluetooth-Technologie und erfasst die aktuellen Verkehrsdaten ohne infrastrukturgebundene Sensorik. Die erforderlichen BLIDS- Sensoren werden vielmehr in einem sehr einfachen Verfahren neben der Fahrbahn installiert. Diese sind dann in der Lage, die eindeutigen Bluetooth-IDs von Handys, Navigationssystemen oder ähnlichen Geräten in ihrem Einflussbereich zu erfassen. Aus den Informationen mindestens zweier Sensoren lassen sich dadurch in Echtzeit Reisezeiten und Verkehrsstörungen berechnen sowie Verkehrsströme analysieren. Diese Daten können dann sowohl für die Verkehrssteuerung als auch für die Verkehrsplanung genutzt werden. Als wichtige Vorteile dieses Verkehrsdatensystems wurden die niedrigen Anschafungskosten, die einfache Installation, die geringe Störanfälligkeit, der minimale Wartungsaufwand sowie das Erheben von Daten über mehrere Verkehrsspuren und in beiden Richtungen genannt. BLIDS wurde bereits bei verschiedenen praktischen Einsatzfällen sowohl im innerstädtischen Verkehr als auch auf Autobahnen erfolgreich angewendet. Nach den Vorträgen kam es zu einer interessanten Diskussion über die Verkehrstelematik. Dabei ging es vor allem um •• Möglichkeiten zur verkehrszweigübergreifenden Anwendung •• Nutzungspotenziale und Nutzungsnachweise •• Fahrzeugautomatisierung und Fahrzeugassistenzsysteme •• Ausbildungsmöglichkeiten zur optimalen Nutzung angebotener Assistenzsysteme •• Probleme der Störfallsteuerung •• die statistische Auswertung der von BLIDS-Sensoren erhobenen Verkehrsdaten und •• das Problem der Anonymisierung von Bluetooth-IDs. Grundsätzlich konnte schließlich eingeschätzt werden, dass die Verkehrstelematik zumindest auf einfachem Niveau inzwischen flächendeckend etabliert, ihr großes Potenzial allerdings bei weitem noch nicht ausgeschöpft sei. Die Verkehrstelematik wird folglich noch viel auf dem Weg zum nachhaltigen Verkehr zu leisten haben. ɷ mecklenburg-vorpommern@dvwg.de DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 82 Die DVWG Südbayern trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Senator e.h. Dr.-Ing. Alfons Thoma D er Ehrenvorsitzende der DVWG Südbayern, Senator e.h. Dr.-Ing. Alfons Thoma, ehem. Deutsche Bundesbahn, ist am 4. September 2011 im Alter von 94 Jahren verstorben. Alfons Thoma hat die DVWG Südbayern über viele Jahre hinweg geleitet und an ihrer erfolgreichen Fortentwicklung einen hochgeschätzten Verdienst. Er hat in dieser Zeit mit seiner beeindruckenden Persön- Senator e.h. Dr.-Ing. Alfons Thoma lichkeit und seinem fundierten Fachwissen unsere Gesellschaft stark geprägt. Alfons Thoma promovierte nach dem Krieg an der Technischen Universität Darmstadt und trat zunächst in den Dienst der Deutschen Bundesbahn. Nach verschiedenen Zuständigkeiten wurde er für neun Jahre in das Bundesverkehrsministerium berufen, wo zu seinen Aufgaben der Bau der S-Bahnen und der Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn gehörte. Von 1977 bis 1982 war er Präsident der Bundesbahndirektion München. Eine seiner herausragenden Leistungen war hier der Bau des Münchner Rangierbahnhofs. Er war Eisenbahner mit Leib und Seele, was er bis vor wenigen Jahren in der Gesellschaft für rationale Verkehrspolitik zeigte. Hier gab er als Chefredakteur die GRV-Nachrichten heraus und begleitete so weiterhin die Entwicklung der Eisenbahn im gesamteuropäischen Raum. Mit Engagement und Pflichterfüllung setzte er sich für die Bahn ein und Ziele mit Kreativität und Durchsetzungsvermögen um. Nach dem Ende seiner aktiven Zeit installierte er noch ein IMAX-Kino im Deutschen Museum in München und überraschte schließlich mit seinem privaten Interesse für seinen Garten mit einem Blumenbuch. Alfons Thoma war Träger des Bayerischen Verdienstordens, des großen Österreichischen Verdienstordens und der Plakette München leuchtet u. a. Er war Ehrensenator der Technischen Universität München. Alfons Thoma war von 1981 zunächst stellvertretender Vorsitzender der DVWG Südbayern, ab 1987 Vorsitzender und seit 1995 ihr Ehrenvorsitzender. Mit Dankbarkeit erinnern wir uns an seine Schafenskraft, seinen Sachverstand und seine Weitsicht, womit er die Arbeit der DVWG sehr bereichert hat. 1995 wurde ihm im Rahmen der DVWG-Jahrestagung die Ehrenmedaille der DVWG verliehen. Seine große Persönlichkeit wird stets mit der DVWG Südbayern verbunden sein. 2007 haben wir seinen 90. Geburtstag mit einer Veranstaltung zu seinen Ehren feierlich begleitet. Zu diesem Anlass hat er für seine großen Verdienste um die DVWG Südbayern die Carl Pirath-Medaille erhalten. Nach wie vor hat er großen Anteil an der Fortentwicklung der DVWG genommen und mit seiner weitreichenden fachlichen Kompetenz und geistigen Frische bis zuletzt gewirkt. Wir sind mit unserem Ehrenvorsitzenden Dr.-Ing. Alfons Thoma in großer Dankbarkeit verbunden und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Karin Jäntschi-Haucke, Vorsitzende der BV Südbayern B 344 DVWG-Fachforum Notfallmanagement „Worst Cases in Logistics & Mobility − Herausforderungen an das Notfallmanagement” ISBN 978-3-942488-08-2 Die Berufswelt des Verkehrs und seiner einzelnen Bereiche hat sich in den letzten Jahren dahingehend geändert, dass der Anteil der beruflichen Quereinsteiger stetig zugenommen hat. Dies ist bei einer verkehrsträgerübergreifenden und interdisziplinären Herangehensweise für verkehrliche Fragestellungen von Vorteil. Dem gegenüber stehen jedoch Wissenslücken der Quereinsteiger, da diese im Rahmen ihrer Ausbildung, ihres Studiums bzw. ihres bisherigen beruflichen Werdeganges bestimmte Inhalte nicht vermittelt bekamen. Gleichzeitig nehmen die beruflichen Anforderungen gegenüber Verkehrsingenieuren stetig zu und beschränken sich längst nicht mehr auf rein verkehrliche Probleme. Dem Notfallmanagement und Schutz kritischer Infrastrukturen wird eine hohe Bedeutung beigemessen, da diese bei Beeinträchtigungen oder Ausfall durch mögliche Kaskadenefekte ein großes Schadenspotenzial in sich bergen. Genau dieser Aufgabenstellung hat sich die DVWG auf ihrem Fachforum am 7. und 8. Juli 2011 in Frankfurt erfolgreich gewidmet. Gemeinsam mit den Partnern Hochschule Fresenius und HOLM GmbH soll mit der Veranstaltungsreihe „Notfallmanagement im Verkehr und in der Logistik“ ein mittelbis langfristiges Konzept erarbeitet werden, das jährlich mit ausgewählten Fragstellungen zum Thema Notfallmanagement auf einer zwischen dem House of Logistics & Mobility Frankfurt/ M. (HOLM) und der DVWG zu entwickelnden Arbeitsplattform ausgerichtet ist. Ziel des Fachforums war es, Inhalte mit hohem praktischem Bezug im Zusammenhang mit dem Wissenstransfer von theoretischen Grundlagen zu vermitteln. Basierend auf einem umfassenden und detaillierten Überblick über die Notfallkette konnten hochrangige Referenten gewonnen werden, die gemeinsam mit den Teilnehmern ofene Fragestellungen und Schwerpunkte des verkehrsträgerübergreifenden bzw. verkehrsträgerspezifischen Notfallmanagements erarbeitet haben. DVWG-NEUERSCHEINUNGEN 2011 (B-REIHE) Internationales Verkehrswesen (63) 5 | 2011 83 DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten ➼ DVWG Hauptgeschäftsstelle Agricolastraße 25 10555 Berlin Tel. 030.293606 0 Fax 030.293606 29 eMail: hgs@dvwg.de Internet: www.dvwg.de 21.11.2011, 14.00 Uhr Bundesdelegiertenversammlung (nur für Delegierte und Mitglieder) Ort: HOLM-Forum im Flughafen Frankfurt Hauptgeschäftsstelle hgs@dvw.de 22.10.2011, 11.00 Uhr 6. Verkehrswissenschaftliches Zukunftsforum Ort: Hochschulzentrum Fulda-Transfer, Heinrich-von-Bibra-Platz 1b, 36037 Fulda im Anschluss Bundesdelegiertenkonferenz des Jungen Forums (nur für Delegierte und Mitglieder) Junges Forum jungesforum@dvwg.de Berlin 28./ 29.09.2011 Zukunftsforschung für eine nutzerorientierte Verkehrsplanung Stuttgart 19.10.2011 DVWG Ringforum Süddeutschland Bürgernah und intermodal - Verkehrsverlagerung durch Mobilitätsmanagement? Magdeburg 16.11.2011 DVWG Ringforum Mitteldeutschland Mobilität und Logistik - intelligent organisieren Frankfurt am Main 22.11.2011 7. DVWG Nahverkehrsforum ÖPNV-Infrastrukturen - kommunizieren und finanzieren Kiel 1./ 2.12.2011 Kieler Seminar zu aktuellen Fragen der See- und Küstenschiffahrt 10./ 11.10.2011 9. Europäischer Verkehrskongress der EPTS Verkehr und Transport nach der Krise Warschau Zentrale Veranstaltungen Bezirk eMail 29.09.2011, 16.00 Uhr Exkursion: Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP) Besichtigung des Straßenbahnbetriebshofes und Sonderfahrt durch Potsdam Ort: ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH, Fritz-Zubeil-Straße 96, 14482 Potsdam Berlin-Brandenburg berlin-brandenburg@dvwg.de Nordbayern nordbayern@dvwg.de 20.10.2011, 16.00 Uhr Vortrag Fernbus-Linienverkehr in Deutschland Referent: Peter Heider, Leiter der Regionen Bayern und Sachsen der DB Stadtverkehr GmbH, Geschäftsführer Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF), Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) und Regionalbus Ostbayern GmbH (ROB) Ort: Nürnberg, Lessingstraße 6 (Verkehrsmuseum) Hamburg hamburg@dvwg.de 11.11.2011, 9.30 Uhr 7. Hamburger Hafentag des Jungen Forums Ort: Handelskammer Hamburg, Raum Merkur Oberrhein oberrhein@dvwg.de 21.-23.10.2011 Fachexkursion nach Salzburg mit Besuch Wirtschaftskammer, CTS Container Terminal, Salzburg AD und Hauptbahnhof Südbayern suedbayern@dvwg.de 11.10.2011, 17.00 Uhr EU-Wegekostenrichtlinie Gemeinschaftsveranstaltung mit der Europäischen Bewegung Bayern e.V. Referenten: Szabolcs Schmidt, Head of Unit Land Transport Policy, European Commission, DG MOVE, Brüssel Dr. Adolf Zobel, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e.V., Frankfurt am Main Ort: IHK München/ Oberbayern 18.10.2011, 17.30 Uhr CargoBeamer - die Revolution im Güterverkehr hat begonnen Referent: Michael Baier, Mitglied des Vorstands der CargoBeamer AG, Leipzig Ort: StMWIVT 21.-23.10.2011 Exkursion nach Leipzig und Dresden Gläserne Manufaktur, mit City Tunnel, Hauptbahnhof, Verkehrsprojekt der Deutschen Einheit 8 Niedersachsen-Bremen niedersachsen-bremen@dvwg.de 05.10.2011, 08.45 Uhr 5. Salzgitter-Forum Mobilität: Green Logistics - Nachhaltigkeit Veranstalter: Institut für Logistik-Management (ILM), Ostfalia Hochschule Salzgitter Ort: 38229 Salzgitter, Karl-Scharfenberg-Str. 55/ 57 18.10.2011, 15.00 Uhr Exkursion zur Weserschleuse Minden mit Baustellenbesichtigung Vortrag über die Baumaßnahme und Erläuterung des Modells der Schleuse Ort: Minden Württemberg wuerttemberg@dvwg.de 24.10.2011, 17.30 Uhr Umwelt- und Sicherheitsaspekte bei Elektroautos Referent: Prof. Andreas Seek, Direktor, Leiter der Abteilung „Fahrzeugtechnik“ der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach Ort: Stuttgart, Verband Region Stuttgart, Kronenstraße 25 Rhein-Main rhein-main@dvwg.de 18.11.2010, 19.00 Uhr JuFo-Diskurs: Wachstumsperspektiven des Kombinierten Verkehrs Schiene-Straße in Europa und notwendige Maßnahmen der Akteure Referent: Rainer Mertel, Leiter Marketing Kombiverkehr Ort: Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für Kombinierten Güterverkehr mbH & Co KG, Zum Laurenburger Hof 76, 60594 Frankfurt am Main Veranstaltungen der Bezirksvereinigungen