Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2012-0028
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2012
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»In der Hauptverkehrszeit darf der Verkehr nicht stillstehen!«
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Frank Straube
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EdItorIAl Frank Straube Internationales Verkehrswesen (64) 2 | 2012 3 »In der Hauptverkehrszeit darf der Verkehr nicht stillstehen! « Z ur Stauvermeidung ist es notwendig, weltweit wichtige Entwicklungen in verschiedenen Wissensbereichen zu analysieren. Die Hannover Messe zeigt eindrucksvoll, welche technologischen Entwicklungen zu verbesserter Steuerungseizienz, Verkehrsverlagerung und Umweltschonung führen können. Die erwünschte Verkehrsverlagerung in die kombinierte Nutzung ressourcenschonender Verkehrsmittel ist dabei natürlich auch ein politisches Thema. Nicht immer − dies ist zumindest mein Eindruck − arbeiten wir in Deutschland im Rahmen eines strategischen und ganzheitlichen Verkehrskonzeptes. Akteure, Verkehrskonzepte und Zukunftsvisionen werden im Hinblick auf die zeitliche Machbarkeit und das notwendige langfristige Gesamtkostendenken nur unzureichend vernetzt. In dieser Ausgabe wollen wir Ihnen deshalb die Ideen vorstellen, die in diesem Rahmen einen Beitrag leisten könnten. Im Bereich der Güterfeinverteilung haben sich beispielsweise Prof. Ulrich Weidmann et. al. von der ETH Zürich mit der Wirksamkeit von nachhaltigkeitssteigernden Maßnahmen beschäftigt. Mittels eines systemdynamischen Modellansatzes wurde die Wirksamkeit verschiedener Instrumente hinsichtlich der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit kritisch untersucht. Die Förderung des Kombinierten Verkehrs und die Errichtung eines Emissions-Zertiikatehandels erwiesen sich dabei, als erfolgversprechendste Maßnahmen. Die Lkw-Maut dient nicht nur der Infrastrukturinanzierung. Sie wird von staatlichen Stellen immer mehr als Möglichkeit gesehen, Anreize zur Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu setzen. Neben der Frage, ob dieser Wirkzusammenhang in der Realität so funktionieren kann, ist die Frage des Endverbrauchers zu beantworten, welche Wirkungen auf Endverbraucherpreise entstehen. Dies haben Christos Evangelinos et. al. von der der Technischen Universität Dresden untersucht. Sie kalkulieren den Preisefekt einer Mauerhöhung mittels einer Input- Output-Analyse nach dem Modell von Gosh auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes und stellen Überlegungen zu Mauthöhen und Preisefekten an. International möchte ich Ihren Blick auf die strategische Weiterentwicklung des städtischen Schienenverkehrs in China lenken. Prof. Peter Mnich und Yuanfei Shi von der Technischen Universität Berlin stellen die Planungen für den Ausbau des schienengebundenen Stadtverkehrs vor. Vor dem Hintergrund des weltweit zunehmenden Urbanisierungsgrades wird die hohe Relevanz des Themas für eine Volkswirtschaft deutlich. Die Realisierung von Infrastrukturkonzepten setzt eine Kommunikation mit den Menschen voraus, die über die Einbindung in das Planfeststellungsverfahren hinausgeht. Das Internationale Verkehrswesen möchte eine Plattform für einen Ideenwettbewerb hierzu sein und wird in den kommenden Ausgaben hierauf eingehen. Ihre Ideen und Konzepte hierzu sind für eine Veröfentlichung herzlich willkommen. Ich freue mich auf Ihre Beiträge. »Nicht immer arbeiten wir im Sinn eines ganzheitlichen Verkehrskonzeptes.« Frank Straube frank.straube@tu-berlin.de Ihr
