eJournals Internationales Verkehrswesen 64/2

Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2012-0053
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Verkehrswissenschaftliche Nachrichten

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Wir erwarten Sie in Karlsruhe! Jahresverkehrskongress „Strukturwandel − Strategien für die Mobilität 2030“ | Junges Forum NRW kommt in Bewegung! | World Conference on Transport Research | Nachruf Hans E. Kammerer | Straßenraumgestaltung bebauter Gebiete | Carl-Pirath-Medaille für Prof. Dr. G. Wolfgang Heinze | Kombinierter Verkehr – Stand und Perspektiven
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Internationales Verkehrswesen (64) 2 | 2012 77 v E R K E H R Sw I S S E N S C H A F T L I C H E N AC H R I C H T E N Mitteilungsblätter der deutschen verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft e.v. 2. Heft April 2012 Wir erwarten Sie in Karlsruhe! Jahresverkehrskongress „Strukturwandel − Strategien für die Mobilität 2030“ G emeinsam mit der Bezirksvereinigung Oberrhein lädt die DVWG Sie herzlich ein zu ihrer diesjährigen Jahrestagung, die vom 9. bis 11. Mai 2012 in Karlsruhe stattindet. Ein vielseitiges und hochaktuelles Programm mit einem zweitägigen Jahresverkehrskongress, interessanten Fachexkursionen und einem spannenden Begleitprogramm erwartet Sie. Das Thema des Kongresses „Strukturwandel − Strategien für die Mobilität 2030“, ist zugleich das DVWG-Jahresthema 2012 und von einer hohen verkehrs- und gesellschaftspolitischen Aktualität gekennzeichnet. Mobilität ist zugleich Grundlage und Zweck der Gesellschaft - und damit Qualitätselement von Gesellschaften. Eine bezahlbare, qualitativ akzeptable Mobilität ist notwendig und förderlich für Ausbildung, Wirtschaft, Freizeit und Kultur. Die für die Entwicklungen der Mobilität und Logistik wichtigen Rahmenbedingungen markieren einen erkennbar komplexen Handlungsbedarf zum Abbau kognitiver und informeller Deizite im Hinblick auf eine größere gesellschaftliche Wertschätzung der notwendigen Dienstleistung „Mobilität“. Die Politik steht vor dem großen Problem, gesellschaftlichen Konsens in einer zunehmend egoistischen Gesellschaft herzustellen. Planungen zum Wohl der Allgemeinheit sind vor dem Hintergrund dieses Widerspruchs schwer umsetzbar. Die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft möchte mit der Umsetzung ihres Jahresthemas Hilfestellung leisten, die inhaltlichen Auseinandersetzungen zu Fragen der Mobilität wieder stärker rational und weniger emotional auszurichten. Programmübersicht Jahrestagung 2012 Mittwoch, 09.05.2012 14.00 Uhr Bundesdelegiertenversammlung der DVWG (nur für Delegierte und Mitglieder) 19.00 Uhr Begrüßungsabend der Bezirksvereinigung Oberrhein Donnerstag, 10.05.2012 9.00 Uhr Fachexkursionen Exkursion 1: KIT-Mobilitätscampus Ost Exkursion 2: KASIG Kombilösung 11.00 Uhr Kongressanmeldung/ Lunch 12.30 Uhr Jahresverkehrskongress (1.Teil) „Strukturwandel - Strategien für die Mobilität 2030“ 19.00 Uhr Abendveranstaltung in der Karlsburg mit Verleihung des Henry-Lampke-Preises 2012 Freitag, 11.05.2012 9.00 Uhr Jahresverkehrskongress (Fortsetzung) „Strukturwandel - Strategien für die Mobilität 2030“ 14.30 Uhr Ende der Veranstaltung Das ausführliche Kongressprogramm mit allen Referenten und Vortragsthemen sowie weiterführende Informationen zu Tagungshotel, Anmeldung und Begleitprogramm können Sie unserer Programmbroschüre entnehmen. Diese inden Sie auf unserer Homepage www.dvwg.de. Für Fragen und Auskünfte rund um die Karlsruher Jahrestagung stehen die Mitarbeiter der Hauptgeschäftsstelle Berlin allen Interessierten gern zur Verfügung. DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Internationales Verkehrswesen (64) 2 | 2012 78 Junges Forum NRW kommt in Bewegung! D er Startschuss ist gefallen! Der 11. Januar 2012 war der Beginn einer Veranstaltungsreihe, die in Kooperation der Jungen Foren in NRW auf die Beine gestellt wird. Junge Verkehrsexperten aus den verschiedenen Winkeln des Bundeslandes sind nach Köln gereist, um ihren Horizont zur erweitern und Kontakte zu knüpfen. Die Gelegenheit gibt es in Zukunft jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 18.30 Uhr. Ob in Bochum, Wuppertal, Düsseldorf oder an weiteren Orten, das Ziel ist immer das gleiche: ein Angebot schafen, damit sich engagierte Studenten und Berufseinsteiger untereinander kennenlernen und gemeinsam weiterbilden können. Thema der ersten Sitzung, die in den Räumlichkeiten des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) durchgeführt wurde, war das elektronische Bezahlen im ÖPNV (E-Ticketing). Drs. Ing. J. (Sjef ) A.L. Janssen konnte als Referent gewonnen werden. Der Geschäftsführer der VDV- Kernapplikations GmbH & Co. KG begeisterte die 12 Zuhörer mit seinem Vortrag. Der renommierte Chef-Entwickler des einheitlichen Standards für elektronische robert Petrás/ Dr. alexander Vogt, Bezirksvereinigung rheinland Tickets erklärte Hintergründe zu Tarifsystemen und -verträgen. Diese Themen sind in ihrer Komplexität vom Dienstleister, dem Kundenvertragspartner, dem Produktverantwortlichen und dem Applikationsherausgeber vollständig zu erfassen, um eine befriedigende Umsetzung zu gewährleisten. Diese Hintergrundvorgänge sind für den Nutzer weitgehend unsichtbar. Das ist gut so. Denn nur so kann über E-Ticketing das Bezahlen vereinfacht und der Zugang zum ÖPVN erleichtert werden. Weitere Themen waren das Zugangsmedium (z. B. Karte, Smartphone), die Kosten von elektronischen und herkömmlichen Tickets, der Datenschutz und die veränderten Anforderungen an die VDV-Kernapplikations GmbH & Co. KG (vom Entwicklungszum Wirkbetrieb). Nach dem Vortrag zogen die Teilnehmer weiter in ein Brauhaus am Dom, um beim Kölsch den einen oder anderen Gedanken auszutauschen. Eine Übersicht über noch folgende Veranstaltungen des Jungen Forum NRW ist im Internet unter jungesforum.dvwg.de nachzulesen. ɷ World Conference on Transport Research D ie nächste World Conference on Transport Research (WCTR) indet vom 15. bis 18. Juli 2013 statt. Am 14. Juli 2013 wird es ergänzend eine WCTRS Young Researchers’ Conference geben. Nach einer sehr erfolgreichen Veranstaltung im Jahr 2010 in Lissabon indet nun die 13. Konferenz in Rio de Janeiro (Brasilien) statt. Die Veranstaltung deckt in acht Themenfeldern das Verkehrswesen in großer Breite ab. Es werden etwa 1 500 Teilnehmer erwartet. Der Call for Abstracts wurde nun veröfentlicht. Kurzfassungen können bis zum 30. April 2012 eingereicht werden. Nähere Informationen sind zu inden unter: http: / / www.wctr2013rio.com Nachruf Hans E. Kammerer D ie Bezirksvereinigung Freiburg trauert um ihr Gründungsmitglied und langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden Hans E. Kammerer. Er verstarb am 24.01.2012. Seit 1963 Mitglied der DVWG war er als Geschäftsführer des Verbandes des Verkehrsgewerbes Südbaden e. V. und der Straßenverkehrsgenossenschaft Südbaden eG sowie viele Jahre auch in deren entsprechenden Bundesgremien tätig. Es war ihm ein Anliegen, die verkehrswissenschaftlichen Belange vornehmlich an der Universität Freiburg zu stützen und zu förnürnberg 24.04.2012 forum Bahntechnik innovationen der Bahntechnik für eine nachhaltige und umweltschonende Mobilität karlsruhe 9.-11.05.2012 DVWG-Jahrestagung mit Jahresverkehrskongress „Strukturwandel - Strategien für die Mobilität 2030“ köln 31.05.2012 DVWG forum nrW 2012 Herausforderung Schieneninfrastruktur - nrW in der Spur! Berlin 13.06.2012 19. DVWG forum Luftverkehr flughäfen in Deutschland - als Standort- und Wirtschaftsfaktor Zentrale veranstaltungen Zentrale veranstaltungen ➼ DVWG Hauptgeschäftsstelle Agricolastraße 25 10555 Berlin Tel. 030.293606 0 Fax 030.293606 29 eMail: hgs@dvwg.de Internet: www.dvwg.de dern. So konnte durch seine Initiative 1973 die BV Freiburg gegründet werden. Anlässlich seines 80. Geburtstages 2004 erhielt er die Ehrenplakette der DVWG. Die Bezirksvereinigung Freiburg hat ihm viel zu verdanken. Prof. Dr. Günter Knieps (Vorsitzender) Dipl.-Ing. Klaus Füsslin (Geschäftsführer) Internationales Verkehrswesen (64) 2 | 2012 79 DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Straßenraumgestaltung bebauter Gebiete A m 12.01. 2012 referierte Dipl.-Ing. Harald Heinz vom Planungsbüro HJPplaner aus Aachen zum Thema „Die Straßenraumgestaltung innerhalb bebauter Gebiete - die neuen Empfehlungen zur Straßenraumgestaltung (ESG)“. Er ist Büroinhaber des Planungsbüros und Mitglied im Arbeitskreis Straßenraumgestaltung der FGSV, der mit den neuen Empfehlungen zur Straßenraumgestaltung (ESG) 2011 bereits die 3. Ausgabe nach der letzten Überarbeitung in 1996 vorlegt. Dieser Arbeitskreis setzt sich aus Mitgliedern unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen, deren gemeinsame Aufgabe es ist, die häuig konträren Anforderungen an die Gestaltung des Straßenraums aus einerseits verkehrlicher und andererseits städtebaulicher Sicht zusammenzuführen. Auch im Straßenbau gilt der Grundsatz „Planungskultur ist Prozesskultur“, wobei im Entwurf die Belange der Baukultur, Qualitätssicherung, Beteiligung der Betrofenen und der interdisziplinären Zusammenarbeit angemessen zu berücksichtigen sind. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Beteiligung der Betrofenen schon zu Beginn der Planungen. Im Grundlagenkapitel der Publikation wird ein Schwerpunkt auf die Berücksichtigung historischer Informationen gelegt. Als Beispiele führte Heinz den Verlauf der Landsberger Allee in Berlin an. Diese führte ursprünglich unmittelbar auf den Alexanderplatz zu, die Sichtachse auf den Fernsehturm ist auch heute noch weitgehend vorhanden. Zu DDR-Zeiten wurde jedoch der Verkehr vor der Innenstadt auf eine Umgehungsstraße geführt und der Fernsehturm ist nur noch seitlich sichtbar. In Chemnitz führt eine Umgehungsstraße zum Teil über den historischen Wall, aber auch über einen neu geplanten Stadtring. Hier ist es Aufgabe der Gestalter, den Straßenraum entsprechend zu gliedern und die einzelnen Abschnitte unterscheidbar zu halten. Die Breite der Berliner Friedrichstraße wurde im Bereich der Dorotheenstadt entsprechend dem historischen Vorbild wieder von 22 auf 12 m verengt. Die wesentlichen Gestaltungselemente bezeichnete der Referent mit „Gestaltung, Gliederung, Bemessung, Vegetation, Beleuchtung, nächtliche Wirkung und Ausstattung“. Sie kommen in den nicht dem Kfz-Verkehr dienenden Seitenräumen zur Anwendung. Im Unterschied zu früheren Planungsprioritäten werden die Seitenräume nicht mehr nur nachrangig nach den axel Sindram, Bezirksvereinigung Berg und Mark zuvor − entsprechend dem erwarteten Verkehrsaukommen − festgelegten Fahrbahnbreiten bemessen, sondern vorab auf ihre erforderliche Bemessung geprüft, so dass u. U. auch die Fahrbahnbreite entsprechend der Bemessung des Seitenraums limitiert werden kann. Es gilt, neben den Autos genügend Platz für unterschiedliche Aktivitäten bereit zu stellen. Straßenbau und Städtebau sind daher über den gesamten Prozess enger zu verzahnen. Am Ende steht dann die politische Entscheidung. Beleuchtung soll nicht nur der Verkehrssicherheit und der sozialen Sicherheit dienen, sondern darüber hinaus in Dämmerung und Dunkelheit Atmosphäre schafen. Eine sorgfältig ausgewählte, den örtlichen Gegebenheiten entsprechende Beplanzung - z. B. in einem Kurort − ist ebenfalls ein bewährtes Gestaltungselement. Identiikation und Aneignung des Raumes belegen am Ende eine erfolgreiche Gestaltung. Für die Auswahl der Gestaltungselemente empfahl der Referent schlichte, nicht überladene Ausführungen. Bodenindikatoren sollen sowohl den unterschiedlichen Anforderungen von Blinden und Sehbehinderten genügen, als auch vom Betrachter als schön empfunden werden. „Membranen“ kommen vermehrt vor Supermarktparkplätzen zum Einsatz. Sie ermöglichen dem Einkaufenden den Blick auf den Parkplatz, vermitteln jedoch zugleich den Eindruck einer geschlossenen Straßenrandbebauung. Lärmschutzwände an Schnellstraßen werden bislang ausschließlich von der Fahrbahnseite her gestaltet, die Wirkung aus Sicht der Anwohner auf der anderen Seite blieb dagegen weitgehend unberücksichtigt. Abschließend wünschte sich Heinz, dass allgemein über seine gegenwärtige Ausschusstätigkeit hinaus auch wieder die städtebauliche Gestaltung von Außerortsstraßen vermehrt in den Blick genommen würde. Diese sei zugunsten der verkehrlichen Erfordernisse in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt worden. Ansätze hierzu sind jedoch vorhanden, sogar für die städtebauliche Integration von Autobahnen, insbesondere im Ruhrgebiet liegen bereits Vorschläge vor. Weitere Informationen unter: http: / / www.hjpplaner.de/ berg-mark@dvwg.de Raumerlebnis und Geschwindigkeit Graik: HJPplaner, Aachen Carl-Pirath-Medaille für Prof. Dr. G. Wolfgang Heinze F ür seine fast 30-jährige Mitgliedschaft in der Deutschen Verkehrswis s ens chaftlichen Gesellschaft sowie seine über 20-jährige erfolgreiche Tätigkeit als Vorstandsmitglied und langjähriger Bezirksvorsitzender (1996-2000) der Bezirksvereinigung Berlin-Brandenburg wurde Prof. Dr. G. Wolfgang Heinze (Technische Universität Berlin) mit der „Carl-Pirath- Medaille“ geehrt. Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Siegmann, Vizepräsident der Gesellschaft, hielt die Laudatio und dankte für sein vorbildliches Engagement für die Verkehrswissenschaft. berlin-brandenburg@dvwg.de Philipp Gilka, Bezirksvereinigung Berlin-Brandenburg DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Internationales Verkehrswesen (64) 2 | 2012 80 Kombinierter Verkehr - Stand und Perspektiven A m 22.Februar 2012 fand in Rostock eine Gemeinschaftsveranstaltung der BV Mecklenburg-Vorpommern der DVWG, des Ostseeinstituts für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock und der Industrie- und Handelskammer zu Rostock zum Thema „Kombinierter Verkehr“ statt. Dabei wurden der erreichte Stand, vorhandene Probleme und Lösungsansätze des Kombinierten Verkehrs (KV) vor allem in Zusammenhang mit dem Seetransport über den Hafen Rostock erörtert, kritisch hinterfragt und diskutiert. Die Moderation der sehr gut besuchten Veranstaltung führte der Geschäftsführende Direktor des Ostseeinstituts Prof. Karl-Heinz Breitzmann. Als Referenten standen Thore Arendt, Geschäftsführer der Studiengesellschaft für den kombinierten Verkehr e. V., und Gudrun Schümann, Geschäftsführerin der Rostocker Trimodal GmbH, zur Verfügung. Arendt sprach allgemein über den derzeit beim Kombinierten Verkehr erreichten Stand sowie über Entwicklungspotenziale und Probleme. Wesentliche Merkmale des KV sind das Vorhandensein einer intermodalen Transportkette mit standardisierten Ladeeinheiten und der systematisch erleichterte Wechsel der Ladungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern. Dabei Prof. uwe Laue, Bezirksvereinigung Mecklenburg-Vorpommern Kombinierte Lkw-/ Eisenbahnfähre Foto: Hafen Rostock gilt es, die Verkehrsträger nach ihren systemkonformen Stärken und Schwächen optimal einzusetzen. Dadurch sollen die vor allem auf Massengut und lange Strecken orientierten Verkehrszweige Schiffahrt und Eisenbahn auf traditionelle Lkw-Märkte erweitert werden. Auf diese Weise lassen sich einerseits die Eizienz der einzelnen Verkehrsträger verbessern und andererseits verkehrsbedingte Umweltbelastungen reduzieren. Der Organisationsaufwand für den KV ist relativ hoch, weil zahlreiche Akteure diesen Markt beeinlussen: Verlader, Speditionen, Logistikdienstleister, Verkehrsunternehmen, Terminalbetreiber, aber auch Verwaltung und Politik. Eine hohe Transparenz der Leistungsangebote sowie kurze und kostenverträgliche Terminal- und Umschlagszeiten gelten als grundlegende Voraussetzung für den erfolgreichen KV. Hier liegen noch große Herausforderungen, aber auch Chancen für die künftige Entwicklung. Das gilt für die weitere Verbesserung sowohl der Förder- und Umschlagtechnik als auch der Informations- und Kommunikationssysteme. Das 2011 vorgestellte aktuelle Weißbuch der EU setzt auf einen deutlichen Ausbau des KV. Danach sollen bis zum Jahr 2050 mehr als die Hälfte des europäischen Straßenverkehrs auf Strecken über 300 km auf die Eisenbahn und Schiffahrt verlagert werden. Diese Zielstellung wird allerdings von vielen Verkehrsexperten skeptisch gesehen, weil es im Weißbuch an realistischen und konkreten Umsetzungsmaßnahmen fehlt. Dringend notwendig wären ein erheblicher Ausbau der Schieneninfrastrukturen und die systematische Entwicklung hochleistungsfähiger Terminals. Eine wichtige Säule des KV ist der Seehafenhinterlandverkehr, der überwiegend in Nord-Süd-Richtung abläuft. Die Seehäfen gelten dementsprechend als klassische Knotenpunkte des KV und werden auf diesem Gebiet künftig einen noch höheren Stellenwert einnehmen. Frau Schümann befasste sich mit dem KV über den Seehafen Rostock, der 1996 mit einem Ganzzug für die Firma Hantgartner begann. 2003 wurde die Rostocker Trimodal GmbH (RTM) gegründet, um den steigenden Anforderungen des KV besser gerecht werden zu können. Das Rostocker Terminal für den KV hat eine Fläche von etwa 50 000 m 2 mit drei Gleisen für Ganzzüge. Für den Umschlag stehen drei Reachstacker und zwei Terminaltraktoren zur Verfügung. Es wird im Drei-Schicht-System gearbeitet. Gegenwärtig werden im Ex- und Import jeweils 27 Züge im Terminal abgefertigt. Pro Jahr werden etwa 70 000 Ladeeinheiten mit knapp 1,5 Mio. t umgeschlagen. Das sind täglich über 190 Ladeeinheiten. Um die weiter steigenden Anforderungen an den KV qualitätsgerecht und kundenfreundlich erfüllen zu können, ist der Ausbau des Terminals vorgesehen. Dabei stehen der Bau einer Portalkrananlage und die Erweiterung auf fünf zuglange Gleise im Mittelpunkt. Nach dem Ausbau können jährlich etwa 140 000 Ladeeinheiten abgefertigt werden. Der Umschlag könnte sich dann gegenüber heute verdoppeln. Nach den Vorträgen kam es zu einer angeregten und sehr interessanten Diskussion. Dabei ging es vor allem um Aufgaben der Studiengesellschaft für den kombinierten Verkehr, die Realität der im Weißbuch der EU genannten Ziel, innovative Technik und Technologien in den Terminals, die Sicherheit der Transportketten und um die Besonderheiten und Konkurrenzfähigkeit des Rostocker KV-Terminals. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die aktuellen Probleme, die Herausforderungen sowie die Chancen des KV auf hohem Niveau veranschaulicht und kritisch bewertet wurden. mecklenburg-vorpommern@dvwg.de Internationales Verkehrswesen (64) 2 | 2012 81 DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Bezirk eMail Berg und Mark berg-mark@dvwg.de 26.04.2012, 16.00 uhr Status Quo kreisverkehre Referent: Dr.-Ing. Birgit Hartz, Referat Verkehrsplanung, Straßenentwurf und Sicherheitsanalyse, BASt Ort: Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich D, Eugen-Langen-Saal HD 35, Pauluskirchstr. 7, Wuppertal 24.05.2012, 16.00 uhr Luftreinhalteplan ruhr Referent: Dr. Sylke Termath, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW Ort: Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich D, Eugen-Langen-Saal HD 35, Pauluskirchstr. 7, Wuppertal nordbayern nordbayern@dvwg.de 24.04.2012, 9.30 uhr forum Bahntechnik Innovationen für nachhaltige und umweltschonende Mobilität (in Kooperation mit CNA e.V./ Cluster Bahntechnik und VDEI) Ort: Nürnberg, IHK Nürnberg für Mittelfranken, Hauptmarkt 25/ 27 19.05.2012, 10.00 uhr Exkursion nach neumarkt/ Opf. zur Präsentation und Besichtigung Firmengruppe Max Bögl und Museum für historische Maybach-Fahrzeuge Südbayern suedbayern@dvwg.de 21.04.2012, 8.00 uhr Exkursion regionalflughäfen und regionale Wirtschaftspolitik am Beispiel des Allgäu Airports Referent: Ralf Schmid, GF Allgäu Airport GmbH & Co. KG. Memmingerberg 26.04.2012, 17.00 Uhr Zukunftsperspektiven der S-Bahn München mit Besichtigung des S-Bahn-Werks Steinhausen Referent: Norbert Klimt, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern und Geschäftsführer der S-Bahn München Ort: München, Steinhausen 04.05.2012, 16.00 Uhr Veranstaltung des Jungen Forums: BMW - der Wandel zum Mobilitätsdienstleister. Chancen für Studierende aller Fachbereiche! Referent: Martin Hauschild, Abteilungsleiter Verkehrstechnik und Verkehrsmanagement, BMW Group, München Ort: BMW Welt München 08.05.2012, 17.00 Uhr Flugverkehr und EU-Klimapolitik (Gemeinschaftsveranstaltung mit der Hanns-Seidel-Stiftung) Referenten: Dr. Karlheinz Haag, Leiter Umweltkonzepte Konzern , Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt Dr. Hans-Jochen Luhmann, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie Ort: Hanns-Seidel-Stiftung München 22.05.2012, 16.30 Uhr Elektromobilität in ländlichen Räumen - Forschungsprojekt „E-Wald“ (Gemeinschaftsveranstaltung mit der Regierung von Niederbayern) Referenten: Dr. Michael Braun, Vorstand Tourismusverband Ostbayern, Regensburg; Prof. Dr. Peter Sperber, Hochschule Deggendorf, Elektrotechnik und Medientechnik Dr. Roman Vilimek, Projektleiter wissenschaftliche Begleitforschung MINI E, BMW Group München Ort: Regierung von Niederbayern, Landshut Hamburg hamburg@dvwg.de 11.04.2012, 18.00 Uhr Fachexkursion Neue Fahrzeugkonzepte bei der Hamburger S-Bahn Referenten: Ute Plambeck, DB AG Michael Dirmeier, S-Bahn Hamburg GmbH Ort: S-Bahn Hamburg Werk Ohlsdorf, Sommerkamp 13, Hamburg 16.04.2012, 18.00 Uhr Verkehrswissenschaftliches Kolloquium Junges Forum Buslinienfernverkehr in Deutschland - aktuelle Marktsituation und Entwicklungsperspektiven Referent: Mathias Lahrmann, BSL Transportations GmbH Ort: Universität Hamburg, Raum WiWi B1, Von-Melle-Park 5, Hamburg 26.04.2012, 16.30 Uhr Fachexkursion AIRBUS Cabin Innovation & Design Referent: Axel Becker, Airbus Deutschland GmbH Ort: Airbus Deutschland GmbH, Osttor, Kreetslag 7, Hamburg Finkenwerder 02.05.2012, 13.30 Uhr Fachexkursion Junges Forum Besichtigung der Einsatzzentrale und Verkehrsleitzentrale der Polizei in Hamburg Ort: Bruno-Georges-Platz 1, Hamburg 24.05.2012, 17.00 Uhr Vortrag und Diskussion Zukunft des ÖPNV - Neue Schienenkonzepte für Stadt und Region Ort: HVV GmbH, Raum Hamburg, Steindamm 94 Berlin-Brandenburg berlin-brandenburg@dvwg.de 18.04.2012, 16.00 Uhr Neue Züge für das Stadtbahnnetz Der KISS (Firma Stadler) für die ODEG-Linien Referent: Jörg Kiehn, ODEG Ort: Lessingstr. 102, 13158 Berlin 28.05.2012, 18.00 Uhr Green Logistics Referenten: Prof. Dr. Frank Straube, TU Berlin FG Logistik Andreas Grundey, Leiter Transport und Flottenmanagement Spedition Meyer & Meyer Werner Küsters, DHL Freight GmbH Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin veranstaltungen der bezirksvereinigungen Württemberg wuerttemberg@dvwg.de 03.05.2012, 18.00 Kaminabend des Jungen Forums Referent: Herrn Walter Schoefer, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH Ort: Kaminzimmer IBZ Eulenhof, Robert-Leicht-Str. 161, Stuttgart 14.05.2012, 17.30 Uhr Auf dem Weg zur Elektrifizierung des Automobils Referent: Prof. Dr.-Ing. Hans-Christian Reuss, Universität Stuttgart, Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen Ort: Verband Region Stuttgart, Kronenstr. 25, Stuttgart