eJournals Internationales Verkehrswesen 64/3

Internationales Verkehrswesen
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expert verlag Tübingen
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INDUSTRIE+TECHNIK Internationales Verkehrswesen (64) 3 | 2012 66 TU Hamburg-Harburg Leichtbau im Test Fahrzeuge wie Autos und Züge, Flugzeuge sowie Teile von Windkraftanlagen sollen leichter werden, um ihre Energieeizienz zu verbessern. Gut geeignet ist der Einsatz kohlenstoffaserverstärkter Kunststofe (CFK). Wie stabil die Bauteile aus diesem Stof tatsächlich sind, kann künftig an der TU Hamburg-Harburg getestet werden. Hier ist Anfang Mai eine Hexapod-Testanlage in Betrieb gegangen, in der auch größere Bauteile untersucht werden können. Bisher waren Tests nur an relativ kleinen Teilen möglich und getrennt nach Druck, Zug und Verdrehung. Darum wurden die Teile bisher dicker und damit schwerer konstruiert als eventuell nötig, um Unsicherheiten auszugleichen. Eine ähnliche Anlage wird auch an der TU Braunschweig errichtet. (zp) Flugzeugkabinen Crystal Cabin Award In sechs Kategorien wurde im Frühjahr erneut der Crystal Cabin Award auf der Aircraft Interiors Expo in Hamburg verliehen. Einer der Preisträger ist Lufthansa Systems mit einem Board Connect-Produkt. Die kabellose Infotainment-Lösung ist unkompliziert für Passagiere, die ihre eigenen WiFi-fähigen Endgeräte nutzen können, spart Gewicht und Investitionen in Technik und eröfnet Fluggesellschaften neue Einnahmequellen. (zp) Binnenschiffahrt Tanker fährt mit LNg Als erstes Unternehmen der Binnenschiffahrt will der Tankschifbefrachter Interstream Barging einen Tanker betreiben, der ausschließlich mit verlüssigtem Erdgas (LNG) fährt. Der so genannte „LNG Greenstream Tanker“ wird von Peters Shipyards in den Niederlanden gebaut und soll Ende 2012 in Dienst gestellt werden. (jpn/ zp) Bombardier in Brasilien Monorail-Fahrzeuge Im brasilianischen Sao Paulo hat Bombardier Transportation sein globales Produktionszentrum für Monorail-Fahrzeuge errichtet . In das Mitte April eröfnete Werk wurden 15 Mio. USD investiert. (cm/ zp) MAN Weniger CO 2 -Ausstoß Der Nutzfahrzeughersteller MAN will bis 2020 die eigenen CO 2 - Emissionen an den MAN-Standorten weltweit im Vergleich zu 2008 um 25 % reduzieren. Dies teilte das Unternehmen Anfang Mai in einer Pressemitteilung zur neuen Klimastrategie als Teil des MAN-Corporate-Responsibility- Berichts 2011 mit. Ein umfassendes Energiemanagement durch Abwärmenutzung der Motorenteststände zur Beheizung der Produktionshallen und die erweiterte Nutzung erneuerbarer Energiequellen sollen zur Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes an den Standorten beitragen. (zp) Iveco-Lkw Künftig aus Madrid Die Fiat-Tochter Iveco Magirus verlagert seine LKW-Produktion von Ulm nach Madrid. Grund ist laut Unternehmensangaben eine Unterauslastung des Werks in Ulm. Das Zentrum für Forschung und Entwicklung, der Testbereich und die Brandschutz-Sparte (u. a. Feuerwehrfahrzeuge) sollen in Ulm erhalten bleiben bzw. ausgebaut werden. (zp) Denza E-Konzeptfahrzeug Auf der Messe „Auto China“ hat die Shenzhen BYD Daimler New Technology Co., Ltd. (BDNT) unter der Marke „Denza“ das für China entwickelte Konzept eines New Energy Vehicle (NEV) vorgestellt. Erste Prototypen des rein batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugs rollen bereits. BDNT ist ein 50 : 50 Joint Venture des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers BYD und der Daimler AG mit Sitz in Shenzhen. Dort arbeiten mehr als 200 Ingenieure und Spezialisten zusammen und bringen ihre jeweiligen Spezialkenntnisse in die Fahrzeugentwicklung ein. (zp) Uni Ulm / Daimler Erfassung der Fahrzeugumgebung Die Universität Ulm und die Daimler AG bauen ihre langjährige Zusammenarbeit weiter aus. Mit dem „Daimler Research Institute for Vehicle Environment Perception at Ulm University“, kurz „driveU“, bündeln beide Partner ihre Forschungskompetenz auf dem Gebiet der Fahrzeugumgebungserfassung. Die Wissenschaftler des neu gegründeten Instituts werden insbesondere an präventiven und vorausschauenden Systemen forschen, die komplexe Verkehrssituationen sicher und umfassend analysieren und verstehen. Schwerpunkte sind etwa Kamera- und Radarsensorik, maschinelle Umgebungserfassung und Umfeldrepräsentation als Grundlage für künftige Sicherheitsinnovationen bei Daimler. (zp) DB Systemtechnik Neue Flüsterbremse NTV Mit 300 km/ h durch Italien Den technisch modernsten, schnellsten und leisesten Zug Europas lässt seit Ende April die neue private Bahngesellschaft Nuovo Trasporto Viaggiatori (NTV) durch Italien rollen. Der Hochgeschwindigkeitszug „Italo“ zeichnet sich durch hervorragende Aerodynamik, einen geringen Geräuschpegel und ein hohes Reisetempo von rund 300 km/ h auf dem vorhandenen italienischen Schienennetz aus. Die Motoren sind auf den gesamten 200- Meter langen Zug verteilt und ermöglichen eine Spitzengeschwindigkeit von 360 km/ h. Derzeit stehen sieben Züge bereit, produziert vom französischen Schienenfahrzeughersteller Alstom. Insgesamt sind 25 Züge für zusammen 750- Mio.- EUR geordert. Sie verbinden Neapel über Rom und Florenz mit Bologna und Mailand. Später soll eine Ost-West-Verbindung im Norden hinzukommen, an der auch Turin und Venedig liegen. (zp) Der AGV Italo Foto: Alstom Transport/ C.Sasso Das NEV von Denza Quelle: Daimler AG Um zehn Dezibel und damit die Hälfte des wahrgenommenen Lärms soll eine neuartige Flüsterbremse für Güterwagen die Lautstärke von vorbeifahrenden Zügen reduzieren. Die „LL-Sohle“ der Deutsche Bahn Systemtechnik GmbH wird voraussichtlich 2013 zugelassen. Bis 2020 will die Bahn alle 65 000 eigenen Waggons mit der neuen Bremse ausstatten. Insgesamt rollen rund 180 000 Wagen regelmäßig durch Deutschland. Aktuell sind laut DB-Angaben rund 7000 Güterwagen des Unternehmens mit der ebenfalls leisen „K-Sohle“ unterwegs. Diese Technologie soll in der Umrüstung allerdings drei Mal so teuer sein wie die Ausstattung mit LL-Sohlen. Durch neue Bremsklötze werden die Laulächen der Räder nicht mehr aufgeraut - mit glatten Rädern auf glatten Schienen rollen Züge dann leiser. (zp) Voith Turbo Hybrid-Fähren Im Sommer 2013 sollen die weltweit ersten zwei Fähren mit Hybridantrieb ihren Betrieb aufnehmen. Gebaut werden sie von Ferguson Shipbuilders in Glasgow für die Reederei CMAL. Sie werden mit jeweils zwei Voith-Schneider-Propellern ausgestattet mit einer Antriebsleistung von 375 kW pro Propeller. Der CO 2 -Ausstoß der Fähren soll durch den mit Lithium-Batterien kombinierten dieselelektrischen Antrieb um bis zu 20 % geringer sein als bei herkömmlichen Antrieben. Um den Dieselmotor zeitweise entlasten zu können, werden die beiden Lithium-Batterien je Fähre über Nacht mittels einer Landverbindung aufgeladen. Zudem verringert der Hybridantrieb die mechanischen Belastungen und den Geräuschpegel des Schifs deutlich. Als Einsatzgebiet sind verschiedene Fährverbindungen in schottischen Gewässern vorgesehen, die von starken Strömungen und kräftigen Winden geprägt sind. Die Schneider-Propeller unterstützen das nachhaltige Konzept der Fähren durch ihren hohen Wirkungsgrad bei geringem Tiefgang. Zudem verleihen sie den Schifen besonders gute Fahrleistungen und sichere Manövriereigenschaften. (zp) Knorr-Bremse Bremssysteme für Shinkansen E6 Der Knorr-Bremse-Konzern konnte in Japan einen wichtigen Auftrag gewinnen: Das Unternehmen wurde von JR East beauftragt, auch die neueste Generation E6 des in Japan eingesetzten Hochgeschwindigkeitszugs Shinkansen mit Bremssystemen auszustatten. Der Auftrag umfasst Bremsscheiben, Bremszangen und Bremsbeläge für die Motordrehgestelle von 23 neuen Zügen. Wie bereits bei der Vorgängergeneration E5 werden auch in den neuen E6-Zügen besonders kompakte und leichte Bremszangen verbaut. Die neuen Shinkansen E6 sollen vom nächsten Frühjahr an zunächst mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/ h zwischen Tokio und Akita an der Westküste der Hauptinsel Honshu verkehren, ab Frühjahr 2014 soll diese auf 320 km/ h angehoben werden. (cm/ zp) Fraunhofer IML Denkender Transportbehälter Einen intelligenten Transportbehälter hat das Fraunhofer-Institut für Materialluss und Logistik (IML) entwickelt und auf der Messe Logimat 2012 in Stuttgart vorgestellt. Die „inBin" genannte Innovation kommuniziert mit Mitarbeitern, Maschinen und anderen Behältern, trift eigenständig Entscheidungen, überwacht seine Umgebungsbedingungen und steuert den gesamten Kommissioniervorgang. Der Behälter soll robust, wartungsfrei und mit kostengünstiger Technik ausgestattet sowie dank Energy- Harvesting energieautark sein. Schon bei 400 Lux sollen spezielle Solarzellen reagieren. Alternativ können Beschleunigungen, Vibrationen oder starke Schwankungen in der Umgebungstemperatur als Energiequellen genutzt werden. Im Dunkeln abgestellt, kann sich der Behälter noch bis zu 7000 Mal melden, bevor er wieder Energie benötigt. (zp) Die Box und ihre Technik Foto: Fraunhofer IML Georg Kreitmair Geschäftsführer rail-assets „Das Werk Europäische Bahnen bietet eine große Informationsfülle für alle europäischen Bahnen! Wir als Marktplatz für Schienenfahrzeuge benutzen das Buch regelmäßig und inden es auch sehr wertvoll für die Länder in Ost- und Süd-Ost-Europa. Reizvoll an der neuen Ausgabe sind der Überblick zu jedem Land in Form der Landkarte und der kurzen Eisenbahngeschichte.“ www.eurailpress.de/ eb „ Europäische Bahnen 4393_anz_erp_EB-Testimonial_Kreitmair_210x99.indd 1 03.02.2012 13: 24: 53 Rail One Weichenschwellen für Neubaustrecke Für das Teilstück zwischen Erfurt und Leipzig/ Halle der Hochgeschwindigkeitsverbindung Berlin - München liefert die Rail One GmbH, Neumarkt, von August dieses Jahres an bis einschließlich April 2013 für den zweigleisigen Streckenabschnitt knapp 22 000 laufende Meter Weichenschwellen. Die Produktion der Betonschwellen vom Typ GWS 05-300W erfolgt voraussichtlich in Brandenburg- Kirchmöser. Nach erfolgreicher Erprobung des neuen Oberbaus für Feste Fahrbahn-Weichen werden diese nun im regulären Betrieb eingesetzt. Mit diesem einheitlichen Oberbau der Serie System 300 im Gleis- und Weichenbereich kann laut Hersteller die Steiigkeit individuell angepasst werden, was einen höheren Fahrkomfort auch bei Geschwindigkeiten bis 300 km/ h gewährleistet. (zp)