Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2013-0001
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»Transeuropäisches Verkehrsnetz – von Leitlinien zur Realität«
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Frank Straube
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edITOrIaL Frank Straube Internationales Verkehrswesen (65) 1 | 2013 3 »Transeuropäisches Verkehrsnetz - von Leitlinien zur Realität« D er Begrif Transeuropäische Netze (TEN) umfasst die Verkehrsinfrastruktur sowie die Infrastruktur für Kommunikation und Energie in Europa. Für den Verkehrsbereich wurden in den letzten Jahren Leitlinien entwickelt, um eine leistungsfähige Infrastruktur und ein europäisches Verkehrsmanagementsystem zu realisieren. Die Kosten hierfür werden nach letzten Bewertungen der Kommission auf etwa 600 Mrd. EUR geschätzt. Hierin sind auch Vorhaben in assoziierten Staaten enthalten. Die Finanzierung ist durch die Mitgliedsländer sicherzustellen und kommt aus dem EU-Haushalt, europäischen Fonds (EFRE und Kohäsionsfonds) sowie aus der europäischen Investitionsbank. Ein nicht unwesentlicher Teil der Finanzierung muss aber aus nationalen Haushalten sichergestellt werden. In den meisten nationalen Haushalten sind die hierfür notwendigen Mittel nicht budgetiert. Neben Anstrengungen zur Finanzierung der notwendigen Infrastruktur sind also Initiativen zur Verbesserung der Eizienz und Integration europäischer Verkehre und Logistiksysteme notwendig. Die Mobilitätsanforderungen der Menschen in Ballungsräumen und Anforderungen der Verkehrsnetzwerke der Wirtschaft sollten hierbei Taktgeber sein. Nachhaltigkeit, Flexibilität, volatile Mengenstrukturen, Sicherheit, Termintreue und Kostenefizienz sind Standortfaktoren, mit denen Europa im globalen Wettbewerb bestehen kann. Die Planung und Steuerung von Verkehrsnetzwerken muss die Integration von Ballungsräumen im Sinne eines „End-to-end“-Gedankens bis zur Belieferung und Entsorgung des privaten oder industriellen Endkunden erreichen. Im Oktober 2012 hat die EU eine interessante Initiative unter dem Begrif „European Platform Driving Knowledge to Innovations in Freight Logistics (WINN)“ gestartet. Ziel ist der Aubau einer „European Technology Platform on Logistics (ETP)“, die eine weitreichende Kooperation aller Verkehrsakteure erreichen soll. Die ETP hat eine Schlüsselrolle bei der Deinition der „Logistics Innovation Agenda“ der Europäischen Kommission 2014-2020, die rund 80 Mrd. EUR umfassen wird. Nur durch innovative Verkehrs- und Logistikkonzepte, die den europäischen Endkunden in den Mittelpunkt stellen und nachhaltig kooperieren, werden unsere Infrastrukturen mit künftigen Herausforderungen fertig werden. Im ersten Heft des Jahres 2013 richten wir den Blick auf große Infrastrukturvorhaben, neue Mobilitätskonzepte, nachhaltige Lösungen für Megacities und Technologien für kooperative Systeme und berichten über Pläne der EU- Kommission zur Zukunft der Verkehrsinfrastrukturinanzierung. Ich freue mich auf Ihre inhaltlichen Anregungen und fachlichen Beiträge. Frank Straube frank.straube@tu-berlin.de »Integrierte Mobilität ist ein Erfolgsfaktor für Europa«
