eJournals Internationales Verkehrswesen 65/1

Internationales Verkehrswesen
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expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2013-0020
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INduSTrIe+TeCHNIK Internationales Verkehrswesen (65) 1 | 2013 60 ÖBB 550 Mio. eur für regionalzüge Der Aufsichtsrat der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) hat ende Januar den Vorstand autorisiert, bei Siemens die ersten 100 Nah- und Regionalverkehrszüge vom Typ Desiro ML aus einer Rahmenvereinbarung abzurufen. Siemens hatte im April 2010 den Zuschlag bei einer der größten europaweiten Ausschreibungen für elektrische Regionalzüge erhalten. Die dreiteiligen elektrischen Triebfahrzeuge sollen ab ende 2015 ausgeliefert werden. Die endfertigung der Triebzüge wird im Werk Jedlersdorf der ÖBB stattinden. Die Drehgestelle kommen aus dem Siemens-Werk in Graz. Die S-Bahn-Züge verfügen über 244, die Regionaltriebzüge über 259- Sitzplätze. Die Desiro-Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160km/ h. Niederlureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen. Die Fußbodenhöhe beträgt 600 mm. Die S-Bahnen erhalten sechs, die Regionalzüge vier Türen pro einstiegsseite. (zp) Rail One Fahrbahntechnik für Katar und Südkorea Das Fahrbahnsystem für die neue Straßenbahnlinie in Katars Hauptstadt Doha liefert Rail One, Hersteller von Betonschwellen und Systemanbieter für schienengebundene Fahrwege. Der Auftrag kommt vom Bauunternehmen Habtoor Leighton Group und umfasst unterschiedliche Varianten des Systems Rheda City. Der Großteil der rund 15 km langen Strecke wird mit Beton eingedeckt, ein kurzer Abschnitt wird mit Rasen ausgeführt. Voraussichtlich noch im ersten Quartal 2013 wird mit der Produktion der rund 14 000 TB/ ZB-Schwellen im Werk Hail im Königreich Saudi- Arabien begonnen. Für den Neubau der Honam- Hochgeschwindigkeitsstrecke in Südkorea liefert Rail One über 530000 Zweiblock-Betonschwellen. Auftraggeber sind Sampyo engineering & Construction LTD., Kuedo Kongyung Co., Ltd. und HwaSung-Kuedo Co., Ltd. Die Schwellen werden auf der etwa 230 km langen Honam-Linie eingesetzt, welche bei Osong von der bestehenden Hochgeschwindigkeitsstrecke abzweigen und zur im Südwesten gelegenen Hafenstadt Mokpo führen soll. Die Produktion der Schwellen erfolgt in den Werken in Incheon und Cheonan südlich von Seoul, einem Joint Venture von Rail One mit Taemyung Industrial Co. Rail One war bereits am zweiten Abschnitt der Hochgeschwindigkeitsverbindung von Seoul nach Busan - genannt Kyungbu-Linie - beteiligt. (zp) Daimler Financial Services Mobilitätsdienstleistungen gebündelt Die Daimler Financial Services AG will das Geschäft mit Mobilitätsdiensten ausbauen und gründete im Januar die Daimler Mobility Services GmbH mit Sitz in Stuttgart. Das Tochterunternehmen soll die Marken Car2go für Carsharing und Moovel als Smartphone-App zum Vergleich verschiedener Mobilitätsangebote betreuen. Weitere geplante Betätigungsfelder der Gesellschaft sind unter anderem die entwicklung von innovativen Lösungen zum Suchen, Buchen und Reservieren von Parkplätzen sowie von Carsharing-Angeboten für gewerbliche Flotten. (zp) Vossloh Südamerika im Fokus Mit einer Firmenübernahme in Brasilien und der Gründung eines Konsortiums zum Bau eines Weichenwerks in Argentinien stärkt der Vossloh-Konzern sein Geschäft im Wachstumsmarkt Südamerika. In Brasilien hat Vossloh zum 18. Januar 2013 den Weichenhersteller Metalúrgica Barros Monteiro Ltda (MBM, „Barros Monteiro“) in Sorocaba in der Provinz S-o Paulo zu 100 Prozent übernommen. In Argentinien hat Vossloh mit der argentinischen Bahninfrastrukturbehörde ADIF ein Konsortium gegründet, um ein Weichenwerk in La Plata, 60 km von der Hauptstadt Buenos Aires entfernt, zu bauen. Die Fabrik soll in diesem Jahr die Produktion aufnehmen. Am Konsortium „ADIF Se - Vossloh Cogifer Argentina SA Consortio de Cooperation“ hält Vossloh 51 Prozent der Anteile. In Argentinien wird die ADIF der einzige Hersteller von Weichen sein. „Der südamerikanische Markt für Bahntechnik gehört zu den am schnellsten wachsenden Märkten weltweit“, so Werner Andree, Vorstandssprecher der Vossloh AG. „Allein Brasilien hat ambitionierte Pläne, seine Bahninfrastruktur im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 auszubauen. Mit unserer verstärkten Präsenz wollen wir am Wachstum der Region partizipieren.“ (zp) Daimler / BMW / Audi Streit um Kältemittel Die Autobauer Daimler, BMW und Audi haben sich der Meinung von Umweltbundesamt und ADAC angeschlossen, dass vom ab 2013 von der eU vorgeschriebenen Kältemittel R1234yf für Klimaanlagen unkalkulierbare Risiken ausgehen. Sie sind aus dem weltweiten Verband der Automobilingenieure SAe ausgestiegen. Beispielsweise könne sich das Mittel bei einem Unfall im Motorraum entzünden. entsprechend will Daimler R1234yf nicht in seinen Fahrzeugen einsetzen und plädiert für das natürliche Gas CO 2 (R744) als Kältemittel, was noch dazu bedeutend klimafreundlicher wäre. Nun muss entschieden werden, ob die Übergangsfrist von R134a zu R1234yf noch einmal verlängert wird, um die Risiken zu überprüfen oder eine Umstellung auf CO 2 zu ermöglichen. Im anderen Fall könnten Daimler Strafen drohen. Produzenten von R1234yf sind die US-Chemie-Riesen Dupont und Honeywell. (zp) Det Norske Veritas Weniger CO 2 , mehr LNG Frachtschife werden bis 2020 wesentlich umweltfreundlicher. Neubauten sollen dann ein Drittel weniger CO 2 ausstoßen als heutige Schife. Das geht aus einer Technikstudie von Det Norske Veritas (DNV) hervor. Flüssiggas (LNG) werde als energie für Seeschife an Bedeutung gewinnen und mehr als jedes zehnte neu gebaute Schif in den kommenden acht Jahren antreiben. Schon bis 2016 erwarten die experten von DNV, dass mindestens 30 Prozent der Schife mit Abgasreinigungsanlagen oder Katalysatoren ausgerüstet werden. Treiber der entwicklung sind laut Studie sowohl verschärfte internationale Umweltaulagen als auch wirtschaftliche entwicklungen. So würden sich die Preise für Gas und Öl entkoppeln. Gas würde vergleichsweise deutlich billiger und damit als Antriebsenergie für Schife attraktiver. (zp) Simulation des Desiro für die ÖBB Quelle: Siemens Audi export-Hub im-duisport Hafenbetreiber Duisport errichtet im Duisburger Hafen zusammen mit Schnellecke Logistics für 25 Mio. eUR den weltweit größten CKD-Standort der Audi AG für exporte nach China und Indien. 16- 000 TeU sollen pro Jahr Richtung Asien gehen. Duisport entwickelt dafür das Gesamtkonzept. Audi hat Schnellecke mit der CKD-Logistik beauftragt. CKD steht für „Completely Knocked Down“ und umfasst alles rund um Verpacken, Zwischenlagern und Stauen. (zp) Internationales Verkehrswesen (65) 1 | 2013 61 ZF Großauftrag aus Chinas Hauptstadt Der Verkehrsbetrieb der Stadt Peking, die Beijing Public Transport Corporation (BPTC), hat im Januar Niederlur-Achssysteme für rund 2200 Busse bei ZF Friedrichshafen geordert. Darüber hinaus werden alle Busse mit Lenkungen der ZF Lenksysteme GmbH ausgestattet. Die Systeme werden in diesem Jahr ausgeliefert. Die Niederlurbusse werden in China produziert. Die Lenkung orderte BPTC außerdem noch für 800 weitere Überlandbusse. Seit 2004 forciert BPTC den Ausbau des städtischen Personentransportsystems und setzt dabei verstärkt auf Niederlurbusse. Heute betreibt BPTC mehr als 28 000 Busse auf einer Streckenlänge von gut 187-500 km. (zp) Spheros Tochter für Buselektronik gegründet Mit der Gründung der Setbus Ltda weitet Spheros, ein Hersteller von Busklimaanlagen, seine elektronikkompetenz im Omnibussegment weiter aus. Die neue Tochter von Spheros Brasilien bietet künftig die entwicklung, Industrialisierung, Applikation und den Service der gesamten elektronik im Omnibus-Aufbau für Lateinamerika und die Spheros-Schlüsselkunden weltweit an. Das Unternehmen mit Sitz in Caxías do Sul soll unter der Leitung von Jayme Comandulli, dem langjährigen Geschäftsführer von Spheros Brasilien, zum weltweit größten Zulieferer für Bus-Body-elektronik ausgebaut werden. Um dieses Ziel in den nächsten Jahren zu erreichen, sind Investitionen in Sachanlagen und entwicklungsdienstleistungen im zweistelligen euro- Millionenbereich geplant. Gleichzeitig erhält Setbus die direkte Unterstützung durch die Spheros elektronik-Kompetenzzentren in Deutschland. (zp) B-I-C Neuer Lack für große Schife Das Bionik-Innovations-Centrum (B-I-C) der Hochschule Bremen hat einen giftfreien und streichfähigen Schutzanstrich gegen Bewuchs für Boote auf den Markt gebracht, dessen Wirkungsmechanismus nun auch bei großen Schifen angewendet werden soll. Mit der Firma Wilckens Farben aus Glückstadt und 350-000 eUR der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) soll ein Spritzlack neu entwickelt werden, der die guten erfahrungen mit den manuellen Bootsanstrichen auf große Flächen und industrielle Verfahren mit hohen Lackiergeschwindigkeiten überträgt. „Schife werden vor Bewuchs, Gewässer vor Giften geschützt. Gleichzeitig können Kraftstofverbrauch und Schadstofausstoß deutlich gesenkt werden“, sagt Prof. Dr. Antonia Kesel vom B-I-C. Vorbild für die giftfreie Farbe ist die besondere Hautstruktur von Haien: glatt in Strömungsrichtung, rau gegen die Strömung. (zp) Siemens / Fjellstrand erste elektrische autofähre Zusammen mit der norwegischen Werft Fjellstrand hat Siemens die nach eigenen Angaben erste elektrisch angetriebene Autofähre der Welt entwickelt. Das 80 m lange Schif fasst 120 Autos und 360 Passagiere. Ab Anfang 2015 soll sie zwischen den Orten Lavik und Oppdal über den Sognefjord fahren. Zwischen den Fährfahrten werden die Schifsbatterien innerhalb von nur zehn Minuten im Hafen wieder aufgeladen. Als Katamaran mit zwei schmalen Rümpfen ist der Widerstand im Wasser geringer als bei konventionellen Schifen. Zudem ist der Rumpf aus Aluminium und nicht wie üblich aus Stahl gebaut. Statt eines Dieselmotors versorgt eine 10 t schwere Batterie die beiden mit elektromotoren angetriebenen Propeller. Insgesamt wiegt die neue Fähre nur halb so viel wie eine konventionelle Variante. ein Knackpunkt für die elektrisch angetriebene Fähre ist die nur zehn Minuten kurze Ladezeit. In den kleinen Fjordgemeinden reicht das lokale Stromnetz nicht aus, um so schnell solch große elektrische Leistungen bereitzustellen. Die entwickler installierten deshalb in den Häfen ebenfalls Batterien. Sie versorgen während der Stopps die Fähre und laden sich dann langsam aus dem Ortsnetz wieder auf. (zp) Der Pekinger Verkehrsbetrieb BPTC setzt konsequent auf Niederlurtechnik. Foto: BPTC Die Batterie der Fähre wird in den Häfen wieder aufgeladen. Quelle: Siemens Jade Hochschule Hybridantrieb für Frachter Frachtschife sollen wieder segeln - die Jade Hochschule erforscht günstige und umweltfreundliche alternative Schifsantriebe im internationalen Verbundprojekt „Sail“. Ziel ist es, Kosten und umweltschädliche emissionen zu senken. ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Windkraft. Segel könnten etwa durch Maschinen unterstützt werden. An bereits vorhandenen Segelschifen wird gemessen, wie viel Treibstof eingespart werden kann, welche Geschwindigkeiten möglich sind und welche Kurse gefahren werden können. Bisher lag nur wenig Datenmaterial vor. In dem eU-Forschungsprojekt „Sail“ arbeiten 18 Partner aus sieben Ländern (Deutschland, Niederlande, Belgien, Schweden, Dänemark, Großbritannien und Frankreich) zusammen. Neben Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind Schiffahrts- und Technologieunternehmen sowie Häfen beteiligt. Das gesamte Interreg-Projekt wird bis 2015 gefördert und hat einen Umfang von 4 Mio. eUR. (zp) Nordhessischer Verkehrsverbund Mobilfalt bindet private PKW ein Wenn der Bus nicht fährt, geht es mit dem Auto weiter: ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt startet im April und verbindet in Nordhessen Busse, Bahnen, Taxis und private Autofahrer - auch im Fahrplan. Im Projekt „Mobilfalt“ des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) sind private Autofahrten als fester Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs im Fahrplan und in die Fahrplanauskunft integriert. Der Autofahrer erhält - unabhängig von der Zahl seiner Fahrgäste - 30 Cent pro Kilometer. Der Preis für jeden Mitfahrer beträgt pro Fahrt einen euro. es wird zunächst in drei Pilotregionen getestet: Sontra/ Nentershausen/ Herleshausen, Witzenhausen und Niedenstein. Das Land Hessen übernimmt dem NVV zufolge die Hälfte der Kosten für das Projekt in Höhe von rund 180 000 eUR. Mobilfalt ist Teil des Modellversuchs „ÖPNV im ländlichen Raum“, den das Land bis 2014 mit 1 Mio. eUR inanziert. (zp) INduSTrIe+TeCHNIK Internationales Verkehrswesen (65) 1 | 2013 62 Johnson Controls Sitze mit Ökoglobe einen ÖkoGlobe 2012 in der Kategorie „Rohstofe, Werkstofe und Verfahrensoptimierung“ hat Johnson Controls für seinen ComfortThin-Sitz erhalten. Der Anbieter von Autositzen und Sitzkomponenten hat besonders leichte und recyclebare Materialien verwendet, die sich in anderen Bereichen bereits bewährt haben, bisher aber nicht für Autositze eingesetzt wurden. Dazu gehört die Taschenfederkerntechnologie aus der Bettenindustrie, die die Urethan-Schaumpads ersetzt. Zudem ist der Sitz fünf bis 20 Prozent leichter als herkömmliche Modelle und hilft damit, Kraftstof zu sparen. Die neue Technologie soll für Fahrzeuge ab dem Modelljahr 2015 zur Verfügung stehen. erste Tests verliefen positiv. (zp) Onyx e-rad für zwei Die Onyx Composites GmbH, Osnabrück, entwickelt ein ultraleichtes Hybridfahrzeug, das den Stadtverkehr umweltfreundlicher machen soll. „Der Antriebsmix aus elektromotor und Pedalkraft setzt keine Schadstofe frei. Vor allem im städtischen Pendelverkehr kann das e- Mobil für Umweltentlastung sorgen“, betonte Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Mit einer Reichweite von 50 km, einem Maximaltempo von 45 km/ h und einem Gewicht unter 100 kg soll der Zweisitzer dort sein einsatzgebiet haben, wo das Fahrrad an seine Reichweiten- und Komfortgrenzen stößt. Durch Verwendung von Standardteilen aus der elektrofahrradindustrie kann das e-Mobil laut Hersteller für unter 9000 eUR angeboten werden. Die Optik ähnelt der eines Liegerads mit Karosserie, tiefem einstieg, zwei kleineren Vorderrädern, zwei großen Hinterrädern und einer abnehmbaren Scheibe, die sich auch über den Köpfen der Insassen wölbt. Die DBU fördert das Projekt mit 54 500 eUR. (zp) IBM Bessere Verkehrsprognosen Wie kann der Verkehrsluss in Köln optimiert werden? Das war die Grundfrage des Pilotprojekts der Stadt Köln mit IBM Deutschland, das ende vergangenen Jahres stattfand. Auf der Grundlage vorliegender Verkehrsdaten von 150 Messstellen und 20 Kameras sollten möglichst präzise Voraussagen zur Verkehrsentwicklung gemacht werden, so dass mit entsprechendem Verkehrsmanagement Staus möglichst vermieden werden können. Nach Angaben von IBM lag die Genauigkeit der Kurzzeitprognosen unter einsatz des IBM Traic Prediction Tools bei über 90 Prozent. Bisher gab es keine computergestützte Verkehrsanalyse mithilfe von Prognoseinstrumenten in Köln. Möglichst präzise Kurzzeitprognosen und Verkehrslagenanalysen können laut IBM wesentlich dazu beitragen, drohende Verkehrsverdichtungen noch vor ihrer entstehung zu erkennen und ihnen mit geeigneten Maßnahmen entgegenzusteuern. Zudem bieten die Prognosedaten auch die Chance, Autofahrer auf mögliche Verkehrsstörungen rechtzeitig hinzuweisen. „Wir sind mit den Analyseergebnissen sehr zufrieden“, sagt Thomas Weil, Leiter der Verkehrszentrale Köln. Sie zeigten, dass die Nutzung der Messdaten sehr gut geeignet ist, präzisere Verkehrsinformationen bereitzustellen. (zp) TU Darmstadt Verkehrsinfosystem für Hanoi Mit dem Ziel, mittelfristig den energieverbrauch sowie emissionen und Lärm zu reduzieren, baut die TU Darmstadt gemeinsam mit deutschen und vietnamesischen Partnern ein umfassendes echtzeit-Verkehrsinformationssystem für Hanoi auf. Dazu sollen bis 2015 Busse und Taxis mit GPS-Sendern sowie Motorradfahrer von Dienstleistungsunternehmen mit GPS-fähigen Mobilfunkgeräten ausgestattet werden. „Der einzelne Bürger kann mit diesen Informationen Staus sofort erkennen und umgehen, die städtischen Behörden erhalten eine Planungsgrundlage für Verbesserungen des öfentlichen Nahverkehrs, für ihre Verkehrsplanung und für die Stadtentwicklung“, erläutert Professor Manfred Boltze von der TU Darmstadt. Die Vernetzung der ermittelten Daten soll ein Bild der aktuellen Verkehrsströme in Hanoi aufzeigen, das deutlich genauer, aktueller und umfassender ist als herkömmliche Systeme der Verkehrsüberwachung. Finanziert wird das rund 2,5 Mio. eUR teure Projekt vom deutschen Bundesforschungsministerium und vom vietnamesischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie. (zp) Der Fahrer kann wählen, ob er mit Muskelkraft oder elektromotor fahren will. Graik: Onyx Daimler / Ford / Nissan Gemeinsame entwicklung einer Brennstofzelle Die Daimler AG, Ford Motor Company und Nissan Motor Company wollen künftig gemeinsam die Kommerzialisierung der Brennstoffzellen-Fahrzeugtechnologie weiter vorantreiben. Die Forschung soll Hand in Hand und damit schneller voran gehen, die Kosten sollen durch die gemeinsame entwicklung überschaubar gehalten werden. eine großlächige Markteinführung der weltweit ersten wettbewerbsfähigen elektrofahrzeuge mit Brennstofzelle ist für 2017 geplant. Das Trio hat sich einen sechsstelligen Jahresumsatz zum Ziel gesetzt. (zp) Still rX 70-Familie erweitert Mit den Versionen für Lasten von 4 bis 5 und 6 bis 8 t hat der Hamburger Flurförderzeughersteller Still nun die erneuerung seiner dieselelektrisch angetriebenen Stapler vom Grundtyp RX 70 abgeschlossen. Die Motoren bieten die einhaltung der Abgasnorm III b (eU-Richtlinie 97/ 98 eG). Dabei kommt der kleine 2,9-l-Motor, der in den Varianten 40/ 50 eingesetzt wird, sogar ohne Rußpartikelilter aus. Die größeren Modelle benötigen zwar einen Partikelilter und verbrauchen daher mehr energie, doch die Aggregate sorgen laut Hersteller dafür, dass der Kraftstofkonsum in etwa auf demselben Niveau wie bei der Vorgängerbaureihe bleibt. Zudem sind die Wartungsintervalle länger geworden: Die neuen Geräte müssen jetzt nur noch alle 1000 Betriebsstunden durchgesehen werden. Für die Fahrer sorgen große Sichtfenster sowie die bei den großen Versionen seitlich nach links versetzte Kabine für Rundumsicht. Komfort bieten laut Still der ergonomische Arbeitsplatz und der gut gefederte Sitz. Die RX 70-Staplerfamilie ist nun komplett. Foto: Still Internationales Verkehrswesen (65) 1 | 2013 63 Euro VI Praxis ist unentschieden Auf der IAA waren sie überall zu sehen, doch der Absatz von LKW, die die euro-VI-Norm erfüllen, läuft noch schleppend. Das hat eine DVZ-Umfrage ergeben. Die Meinungen über die euro-VI- Fahrzeuge gehen weit auseinander. Zu teuer, zu hoher Verbrauch und wartungsaufwändige Technik sagen die einen. Andere machen gute erfahrungen, gerade mit Blick auf den Verbrauch. Doch im Markt herrscht laut DVZ Unsicherheit. Auch deshalb, weil noch nicht bekannt ist, wo der Mautsatz für diese Fahrzeuge liegen und ob es eine Förderung geben wird. Anfang 2014 müssen alle neu zugelassenen LKW die euro-VI- Norm erfüllen. Die Unsicherheit führt dazu, dass eine Reihe von Unternehmen bis 2014 mit dem Kauf von euro-VI-LKW warten will. Annähernd 40 Prozent der Teilnehmer an der nicht repräsentativen Umfrage verfolgen diese Strategie. Rund 27 Prozent haben bereits gekauft, knapp 20 Prozent planen konkret die Anschafung, weitere 15 Prozent wollen noch vor dem Stichtag kaufen. (zp) Fraunhofer IPK Nachtruhe trotz LKW-Verkehr Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK entwickelt im Schaufensterprojekt „Nachtbelieferung mit elektrischen Nutzfahrzeugen - NaNu“ im Rahmen des Schaufensters elektromobilität Berlin-Brandenburg ein Batteriewechselsystem für mittelschwere Nutzfahrzeuge, das den einfachen Wechsel der Antriebsbatterie nach jeder Tour ermöglicht. Der Tausch indet im Depot des Projektpartners Meyer & Meyer statt, der täglich Geschäfte in der Berliner Innenstadt mit Textilien beliefert. Die elektrisch angetriebenen LKW können die Versorgung nachts erledigen, ohne die Anwohner durch Lärm zu stören. Die erforderlichen Umbauten an den Versuchsfahrzeugen werden vom brandenburgischen LKW-Spezialisten Hüfermann ausgeführt. (zp) Kapsch Funk für den ÖPNV Kapsch CarrierCom, ein weltweit tätiger Spezialist für Zugsicherheitssysteme auf Basis von GSM-R Technologie, hat sein Angebot erweitert und bietet nun auch Funksysteme für den öfentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Grundlage dafür bildet die Bündelfunktechnologie Tetra (Terrestrial Trunked Radio). Technisch gesehen eignet sich der Vermittlungsmodus (trunked mode), wie er in Tetra-Netzen zur Anwendung kommt, laut Kapsch ideal für Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse. Diese bekämen damit ein universelles innerbetriebliches Kommunikationsnetz, in dem endgeräte sowohl als Funkgeräte als auch als Telefone verwendet werden könnten. Kapsch will im Rahmen einer Kooperation mit dem holländischen Technologiehersteller Rohill B.V. Gesamtlösungen für den öfentlichen Verkehr realisieren. (zp) BMVBS Forschungsprogramm für Straßen „Straße im 21. Jahrhundert - Innovativer Straßenbau in Deutschland“ heißt ein Forschungsprogramm, das dem Straßenbau einen Innovationsschub geben soll. es wurde kürzlich vom Bundesverkehrsministerium (BMVBS) als Rahmen für künftige Forschungsaktivitäten im Straßenwesen vorgestellt. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer: „Mit innovativen Techniken und Materialien können Staus und Unfälle reduziert, Lärm und Abgase verringert und sogar energie produziert werden.“ So gebe es bereits abgasschluckende Schallschutzwände, geothermisch beheizte Brücken und ein modulares Schnellreparatursystem für Straßen, die „Betonplombe“, die derzeit erprobt werde. Das Programm ist bis 2030 angelegt und eingebettet in das Gesamtforschungsprogramm des BMVBS und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sowie die Hightech-Strategie der Bundesregierung. (zp) Mercedes-Benz Verteiler mit euro-VI ein Fahrerhaus im Stil der Großen, neu eingeführte Power Shift 3-Getriebe mit acht Gängen, serienmäßiger Stabilitätsregelassistent und durchgehend euro VI sowie ein um bis zu 5 % niedrigerer Verbrauch als das alte Modell: Das zeichnet die erneuerte Verteilerfamilie Atego von Mercedes-Benz aus. Die Fahrzeuge mit 6,5 t bis 16 t zulässigem Gesamtgewicht bieten einen komplett neuen Antriebsstrang und sieben euro-VI-Motorvarianten für Hand- und Automatikschaltung. Der Verkauf des Atego startet im Mai. Körner e-Transporter im Programm Mit dem Mega e-Worker hat die Körner Gabelstapler GmbH ihr Vertriebsprogramm um ein geräuschfreies elektrofahrzeug für den In- und Outdoor-einsatz ergänzt. Der vom französischen Unternehmen Mega entwickelte Transporter ist als Kipper, Pritschenwagen oder Van mit Koferaufbau zu haben. Der Stromkostenanteil liegt nach Unternehmensangaben bei etwa 1,20 eUR pro 100 km. Je nach Batteriepack mit 8,6 kW/ h, 11,5 kW/ h oder 17,3 kW/ h kann das Fahrzeug Strecken von 60, 80 oder 100 km zurücklegen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt zwischen 25 und 40 km/ h, die Ladekapazität zwischen 750 und 870 kg. (zp) Der e-Worker ist durch verschiedene Aufbauten lexibel einsetzbar. Foto: Körner Als jüngstes Mitglied in der erneuerten Mercedes-Benz LKW-Familie tritt der Atego mit euro VI im Verteilerverkehr an. Quelle: Daimler Air Baltic Weniger emissionen und Lärm Die lettische Fluggesellschaft Air Baltic startet zusammen mit der Airbus-Tochter Quovadis und Latvijas Gaisa Satiksme (LGS) ein Projekt namens „Amber“ zur Reduzierung von emissionen. Am Flughafen Riga wird dazu ein neues satellitengestütztes Anlugverfahren eingeführt, um Flüge über Wohngebiete zu vermeiden und damit die Lärmbelastung zu reduzieren. Zusätzlich können dadurch Kraftstofverbrauch und emissionen eingespart werden. Die neue Flugbahn wird bis zu 30 nautische Meilen kürzer sein als die derzeitige Route. Dies ermöglicht eine Reduzierung der CO 2 -emissionen um bis zu 300 kg pro Flug. Die Testphase läuft bis zum Frühjahr 2013. Piloten und Fluglotsen werden derzeit an Simulatoren für dieses neue Verfahren ausgebildet. Bis Sommer 2013 sollen etwa 100 Flugversuche durchgeführt und die CO 2 -einsparungen analysiert werden. Sponsor ist das Forschungsprogramm zum Luftverkehrsleitsystem für den einheitlichen europäischen Luftraum SeSAR. Mit diesem Projekt soll SeSAR beweisen, dass sich die gesamte gewerbliche Luftfahrt, einschließlich regionaler Flüge, so umgestalten lässt, dass die Auswirkungen auf die Umwelt deutlich reduziert werden können. (zp)