Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2013-0079
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Verkehrswissenschaftliche Nachrichten
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Mehr Mut für einen nachhaltigen Tourismusverkehr | Effizienz und Umwelt beim Binnenschiffstransport im Großraum Berlin | Verkehrsplanung in Aktion | FIFA WM Katar | Besichtigung des Schienenfahrzeugwerks Krefeld-Uerdingen | Deutsche Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz |
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Internationales Verkehrswesen (65) 3 | 2013 81 v erK e H rsw I s s e n s C H A FtL I C H e n AC H rI C H te n Mitteilungsblätter der Deutschen verkehrswissenschaftlichen gesellschaft e.v. 3. Heft September 2013 Mehr Mut für einen nachhaltigen Tourismusverkehr DVWG-Jahresverkehrskongress fordert verstärkte Kooperation zwischen Verkehr und Tourismus L iebe Mitglieder der DVWG, sehr geehrte Damen und Herren, Verkehrsdienstleistungen unterschiedlichster Art sind wichtiger Bestandteil der touristischen Leistungskette. Mit einem ansteigenden touristischen Markt steigt automatisch auch der tourismusinduzierte Verkehr. Was so nah beieinander liegt, sollte auch im Einklang einherschreiten. Wenn zwei verwandte Wirtschaftssektoren wie hier Verkehr und Tourismus aufeinandertrefen, lassen sich doch größere Diskrepanzen feststellen als zunächst angenommen. Dies wurde auf dem DVWG- Jahresverkehrskongress in Kiel vom 6. bis 7. Juni 2013 unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Andreas Kagermeier, Universität Trier, Freizeit- und Tourismusgeographie, deutlich. Unter dem Titel „Verkehr und Tourismus - Herausforderungen und Perspektiven für eine nachhaltige Allianz“ standen renommierte Experten aus Verkehr und Tourismus im Dialog. Als gemeinsames Ziel galt es, die Synergiepotentiale zu aktivieren und stärker zu interagieren. Die Mischung aus Verkehrswissenschaftlern und Verkehrspraktikern auf der einen Seite und Tourismuswissenschaftlern und Touristikern auf der anderen Seite brachte für beide Fachbereiche interessante wechselseitige Erkenntnisse. Teilnehmer und Referenten waren sich einig, dass Nachhaltigkeitsaspekte stärker in die interaktive Zusammenarbeit und Entwicklung von touristischer Mobilität berücksichtigt werden sollten. Unter anderem wurde das mangelnde Engagement der Kommunal- und Landespolitik betont. Eine generelle Umorientierung zu umweltfreundlicher Mobilität sei nur dann möglich, wenn die Politik gemeinsam mit der Verkehrs- und Tourismuswirtschaft die Mobilitätsangebote den Bedürfnissen der Bürger anpasst. Generell zeigte sich die Erkenntnis: „Wir müssen mehr miteinander reden! “ Die intensiven und von tourismus- und verkehrswissenschaftlicher Kompetenz bestimmten Diskussionen zu den Herausforderungen und Perspektiven für eine nachhaltige Allianz von Verkehr und Tourismus wollen wir im Jahr 2014 mit einem Fachforum fortsetzen. Dipl.-Geogr. Anne Fuchs DVWG- Hauptgeschäftsstelle U nter dieser Überschrift stand die Veranstaltung der DVWG Berlin- Brandenburg am 29.05.2013 im Berliner Westhafen. Besondere Unterstützung bei der Organisation erfolgte durch Professor Gerd Holbach von der Technischen Universität Berlin (gerd.holbach@tu-berlin. de) und die BEHALA Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH. Den rund 50 Teilnehmern, darunter viele Studenten der TU, wurden unter der Moderation von Professor Holbach zunächst die Ergebnisse von Studentenarbeiten präsentiert. Die wissenschaftlichen Beiträge bezogen sich auf den Containertransport, die CO 2 -Bilanz der Binnenschiffahrt und den batterie-elektrischen Antrieb bei Binnenschifen: Christian Korf beleuchtete die Potenziale und Perspektiven der Binnenschifstransporte von Containern zwischen Berlin und Hamburg. Er gelangte zu dem Ergebnis, Eizienz und Umwelt beim Binnenschifstransport im Großraum Berlin Gerd Holbach, Bezirksvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. dVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Internationales Verkehrswesen (65) 3 | 2013 82 FIFA WM Katar Eine multidisziplinäre ingenieurtechnische und logistische Herausforderung Matthias Kuhnt, Bezirksvereinigung Oberrhein G roße Bauprojekte, insbesondere im Bereich der Infrastruktur, sind auch in Deutschland keine Besonderheit. Das Ziel, welches sich die katarische Regierung für die im Jahr 2022 stattindende Fußballweltmeisterschaft vorgenommen hat, setzt jedoch neue Maßstäbe. Der Vortrag von Herrn Rolf Gerhardt, Leiter des Regionalbüros Südwest des Fachbereichs Sanierungsmanagement der Deutschen Bahn AG, beleuchtete einige wichtige Aspekte und Vorgehensweisen und dokumentierte Eindrücke aus seiner Tätigkeit vor Ort. Katar, ein Emirat mit ungefähr 1,8 Millionen Einwohnern, zählt zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt. V erkehrsplanung in Aktion“ konnten die Teilnehmer der Exkursion der DVWG Nordhessen beim Hessentag im Juni 2013 in Kassel erleben: Thema waren die Verkehrsplanungen der Stadt für das neuntägige Landesfest, danach folgte ein Besuch des „Salons der nachhaltigen Mobilität“ auf dem Hessentag. In einem ersten Programmpunkt stellte Dipl.-Ing. Heiko Lehmkuhl vom Straßenverkehrs- und Tiebauamt der Stadt Kassel vor, welche Vorkehrungen die Stadt getroffen hat, um mit den Besucherströmen umzugehen. Für die mit dem Auto an- und abreisenden Besucher hat die Stadt große zusätzliche Parklächen eingerichtet, auf die die Besucher bereits am Stadtrand geleitet wurden. Zudem wurde der ÖPNV in Kassel verstärkt: Zwischen den Veranstaltungsorten in der Innenstadt, dem Auestadion, wo mehrere große Konzerte stattfanden und dem Messegelände verkehrten Shuttlebusse, für die auch aus anderen Städten wie Hannover und Osnabrück Busse angemietet wurden. Die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft fuhr während des Hessentags ganztags das dichte Programm der morgendlichen Schülerverkehrsspitze. Zusätzlich wurden für den Hessentag alle Trams aus der Fußgängerzone in der Oberen Königsstraße herausgenommen und parallel dazu über Ständeplatz, Scheidemannplatz und Lutherplatz geführt. Neuralgischer Punkt ist hierbei der Scheidemannplatz, wo 96 Trams pro Stunde fahren und den außerdem alle Fußgänger zwischen dem Kasseler Hauptbahnhof und den Veranstaltungsorten in der Innenstadt queren müssen. Daher wurden dort Ordner eingesetzt, um für einen sicheren Verkehrsablauf zu sorgen. Anschließend folgte ein Besuch des „Salon der nachhaltigen Mobilität“, wo sich die Teilnehmer über das Projekt „Freizeit- und Eventverkehre mit intermodal buchbaren Elektrofahrzeugen“ (FREE) informierten. In diesem Projekt soll der ÖPNV für Veranstaltungsverkehre durch E-Carsharing und Pedelecs ergänzt werden. Kern ist dabei die Verkehrsplanung in Aktion Exkursion der Bezirksvereinigung Nordhessen zum Hessentag in Kassel Volker Schmitt, Bezirksvereinigung Nordhessen Pedelec am FREE-Stand beim „Salon der nachhaltigen Mobilität“ auf dem Hessentag. (Foto: Levent Gümüs) dass der zweilagige Transport wirtschaftlich sei. Philipp Teitge zeigte die am Computer erstellte „Bausteinbasierte Simulation des Containerumschlags“. Bei der Untersuchung der CO 2 -Bilanz der Binnenschiffahrt für das Stadtgebiet Berlin zeigte Martin Habedank, dass dieser Wert zwar günstig für das Binnenschif, insgesamt aber vernachlässigenswert war. Von weitaus größerer Bedeutung ist die Emission von Stickstofen, die Gegenstand von weiteren Untersuchungen werden soll. Bei der „Systemanalyse und Komponentenauswahl für die batterie-elektrische Vortriebserzeugung auf Binnenschife“, die Benjamin Ziemke durchführte, ergab sich, dass die Nutzung von Elektrizität zumindest in Teilbereichen auch für Binnenschife von Bedeutung sein kann. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein kurzer Vortrag von Klaus-Günter Lichtfuß, Leiter Logistik der BEHALA, zum neuen Schwergut-Leichter „Ursus“, den die BEHA- LA für den Transport von Gasturbinen vom Produktionsort in Moabit zum Westhafen nutzt. Dort können die bis 500 Tonnen schweren Turbinen dann mit Kranhilfe auf das Binnenschif zum Transport in die Überseehäfen umgeladen werden. Der vor Ort im Westhafen liegende Leichter konnte dann inklusive Motorraum besichtigt werden, was insbesondere von den angehenden Ingenieuren intensiv genutzt wurde. ■ berlin-brandenburg@dvwg.de Entwicklung eines intermodalen Buchungssystems, eines integrierten Ticketsystems und der Aubau der Ladeinfrastruktur. Projektpartner sind das Regionalmanagement Nordhessen, die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft, E.ON Mitte, die Universität Kassel, Heinrich Müller ebikes mieten+mehr, der Nordhessische Verkehrsverbund und die Stadt Kassel. Gerne genutzt wurde die Möglichkeit, Pedelecs, E-Autos und Segways zu testen. ■ nordhessen@dvwg.de Der Wohlstand des Landes kommt durch die reichhaltigen Erdgasvorräte zustande, welche vor der Küste im arabischen Golf vorhanden sind. Zurückhaltenden Schätzungen zufolge handelt es sich dabei um etwa 20 % der weltweiten Gasvorräte. Aufgrund des großen Wohlstandes müssen die Einwohner Katars weder für Strom noch Wasser Geld bezahlen - beides gibt es zum Nulltarif. Nicht ganz umsonst, jedoch zu einem Bruchteil des deutschen Preises wird Benzin an den Tankstellen verkauft. Da es heute praktisch keinen öfentlichen Verkehr gibt, kommt der Straßenverkehr in Stoßzeiten häuig zum Erliegen. Es liegt auf Internationales Verkehrswesen (65) 3 | 2013 83 dVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten der Hand, dass für die Fußballweltmeisterschaft als internationale Großveranstaltung ein gut ausgebautes ÖPNV-System von grundlegender Bedeutung ist. Hierfür sind in der Hauptstadt Doha vier Metrolinien mit zur Zeit 35 Stationen für die erste Ausbaustufe geplant, als integriertes Eisenbahnsystem wird es darüber hinaus zwei Fernverkehrsstrecken sowie diverse Güterstrecken für Transporte in angrenzende Staaten geben. Die Zahlen der Baumaßnahmen sind beeindruckend. So sind nicht weniger als 16 Tunnelvortriebmaschinen gleichzeitig geplant, um das gewaltige Vorhaben innerhalb des engen Zeitrahmens realisieren zu können. Ein Großteil der Metrolinien wird innerstädtisch in Tunneln verlaufen, einzelne Abschnitte außerhalb sind allerdings auch auf aufgeständerter Fahrbahn oder auf Straßenniveau vorgesehen. Besonderes Augenmerk wird auf die Ausgestaltung der Metrostationen gelegt. Hier spielt nicht allein die Architektur eine große Rolle, auch die technische Gebäudeausrüstung stellt besondere Herausforderungen dar, da die Fahrgastbereiche der Stationen aufgrund der hohen sommerlichen Temperaturen allesamt klimatisiert ausgeführt werden müssen. Schwierigkeiten inden sich auch in der baulichen Umsetzung, so muss zum Beispiel mit Spezialbetonen oder Beschichtungen gearbeitet werden, da das unmittelbar unter der Geländeoberläche anstehende Grundwasser und der Baugrund aufgrund hoher Chlorid- und Sulfatgehalte herkömmliche Betone angreifen würde. Die zum Teil großlächig erforderlichen Grundwasserabsenkungen als Voraussetzung zur Herstellung der unterirdischen Baukörper stellen besondere Anforderungen an die Bauverfahren des Spezialtiebaus. Erschwerend kommt hinzu, dass die Erfahrungen in den üblichen, vor Ort ausgeführten Bauweisen sich deutlich von den beim Eisenbahnbau notwendigen Qualitätsansprüchen wie zum Beispiel in Europa unterscheiden. Die gesamten Infrastrukturprojekte sollen jedoch nach höchsten internationalen Standards gebaut werden. Der Rohbau der Gebäude und Stationen ist ausgeschrieben und steht derzeit kurz vor der Vergabe. Aus versorgungslogistischer Sicht konkurriert das Vorhaben mit weiteren Infrastrukturmaßnahmen, welche bis zur Austragung der WM realisiert sein müssen. So sollen etwa bis zu 50 weitere Hotels gebaut werden. Da Katar arm an Rohstofen ist, müssen Baustofe importiert und entsprechend verteilt werden. Erste Logistikkonzepte wurden bereits erarbeitet, um das damit verbundene zusätzliche Verkehrsaukommen so gering wie möglich zu halten. Abschließend gab Herr Gerhardt einen interessanten Überblick über die Kultur, den Alltag und das Arbeitsleben vor Ort. So ist die Bevölkerung grundsätzlich ofen gegenüber Ausländern. Katar investiert viel in Bildung und Infrastruktur mit dem Ziel, das Land für die Phase nach dem Erdgas zu entwickeln. Auch wenn es sich auf den ersten Blick um einen reinen Wüstenstaat handelt, bietet Katar kulturelle Vielfalt und landschaftliche Schönheit, die es zu entdecken gilt und die sich gravierend von europäischen Verhältnissen unterscheidet. Es bleibt spannend, wie sich das Land in den kommenden Jahren bis 2022 noch entwickelt, inwieweit es sich gegenüber fremden Kulturen weiter öfnet und insbesondere, wie es in Kooperation mit den Experten der Deutschen Bahn AG die ingenieurtechnischen und logistischen Herausforderungen meistern wird. ■ oberrhein@dvwg.de Qatar rail tower, Zentrale der Qatar Rail. (Foto: Rolf Gerhardt) U nsere jährliche Sommerexkursion führte uns diesmal zum Schienenfahrzeugwerk Krefeld - Uerdingen der Siemens Deutschland AG, Geschäftsbereich „Infrastructure and Cities“. Das Werk wurde im Jahr 1998 als „Waggonfabrik Uerdingen“ gegründet und wurde nach einer zwischenzeitlichen Fusion mit der DÜWAG Düsseldorf 2001 von Siemens übernommen. Im Bereich Schienenfahrzeuge sind derzeit etwa 1900 Mitarbeiter beschäftigt. Die Produktpalette in Krefeld konzentriert sich auf Regionalverkehrs- und Hochgeschwindigkeitszüge. Den Bau von Straßen- und Stadtbahnen hat innerhalb des Konzerns das Werk in Wien übernommen. Aktuell werden Nahverkehrszüge des Typs Desiro ML für die Belgische Staatsbahn SNCB, das britische Thameslink-Projekt, sowie für die olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi (RUS) gefertigt. Die Velaro-Hochgeschwindigkeitszüge entstehen außer für den deutschen ICE-Verkehr auch für Spanien, Russland und den Kanaltunnel (Eurostar). Der Produktionsanteil de Nahverkehrszüge liegt bei 80%, die georderten Stückzahlen (z.B. 1200 Fahrzeuge für die SNCB) überstei- Besichtigung des Schienenfahrzeugwerks Krefeld-Uerdingen Axel Sindram, Bezirksvereinigung Rhein-Ruhr/ WVV Eurostar präsentiert den Velaro in London. (Quelle: Siemens-Pressebild) dVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Internationales Verkehrswesen (65) 3 | 2013 84 J edes Jahr führt das Junge Forum der Bezirksvereinigung Sachsen einen Sommerauslug durch. Dabei werden interessante Ziele in Sachsen an einem Nachmittag angesteuert. Dieses Jahr hatten wir uns den Bereich Raumfahrt vorgenommen. Bekanntlich liegt doch die Geburtsstadt des ersten Deutschen im Weltall in Sachsen. Kurz nach der Mittagszeit versammelten sich knapp 20 Teilnehmer am Dresdner Hauptbahnhof, um den Bus Richtung Vogtland zu besteigen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt konnten wir die Deutsche Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz erreichen. Im Geburtsort des Kosmonauten Sigmund Jähn (Wir haben ihn leider nicht getrofen! ) erwartete uns eine Führung, die Einblicke in die Geschichte der Raumfahrt und Weltraumforschung gab. Zu Beginn zeigte ein Kurzilm den besonderen Alltag im Weltraum und kurz die Abfolge der deutschen Raumfahrt. Im weiteren Verlauf des Nachmittags konnten spannende Exponate der Raumfahrt, wie z.B. der Basisübungsblock der sowjetischen MIR-Raumstation, Gegenstände des täglichen Lebens an Bord der MIR sowie der ISS, Originaltriebwerk einer V2-Rakete und Modelle der Raketen besichtigt werden. Auch echter Mondsand und Original-Raumanzüge wurden präsentiert. Eine Sonderausstellung über Luftbilder markanter Punkte der Erde schlug den Bogen zurück zum Erdboden und erinnerte an die Schönheit, aber auch Zerbrechlichkeit der Erde. Nach der Führung und der Erkundung der Ausstellung blieb noch Zeit den Planetengarten im Außenbereich zu besuchen und die Kenntnisse zu unserem Sonnensystem aufzufrischen. Abgerundet wurde der Abend durch ein gemeinsames Abendessen im Gasthof „Zur Tanne“ im Nachbarort Tannenbergsthal, bevor wir den Rückweg nach Dresden antraten. Abschließend kann ein Besuch des Museums über die deutsche Raumfahrt in Morgenröthe-Rautenkranz sehr empfohlen werden. Die liebevoll gestaltete Ausstellung und die sowohl sachkundige als auch unterhaltsame Führung durch die neugebaute Einrichtung konnte reges Interesse bei unseren Mitgliedern der BV Sachsen wecken und uns den sonst nur selten beleuchteten Verkehrsträger näher bringen. Auch für Jung oder Alt bietet das Museum die Möglichkeit, einen interessanten und kurzweiligen Tag zu verleben. ■ sachsen@dvwg.de Deutsche Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz Sommerauslug des Jungen Forums der dVWG Sachsen Die Teilnehmer bei der Museumsführung. (Foto: Henning Prüstel) gen die der Hochgeschwindigkeitszüge erheblich. Die Fertigungsmethoden sind daher für die Hochgeschwindigkeitszüge weniger rationalisiert, der Anteil individueller manueller Tätigkeiten z. B. bei der Verkabelung liegt dort deutlich höher. Die für Russland gefertigten Fahrzeuge weisen nicht nur die größere Spurweite, sondern auch deutlich größere Wagenkästen auf als Normalspur-Fahrzeuge. Sie werden daher im Wesentlichen auf dem Wasserweg über Rhein und Nordsee transportiert, wobei es in den letzten Wochen aufgrund des hohen Wasserstandes im Rhein Probleme bei der Durchfahrt unter Brücken gab. Das Werk verfügt über keine räumlichen Erweiterungsmöglichkeiten, deshalb muss der vorhandene Platz durch weitgehende Aufgabe von Lagerlächen und mehr „Just in Time“- Belieferung bestmöglich ausgelastet werden. Unser Rundgang führte zunächst in die Rohbaufertigung. Hier werden - getrennt für Fahrzeugboden, Seitenwände und Dach - Aluminiumproile verschweißt und die Fensteröfnungen ausgefräst. Nach jedem Schweißvorgang oder anderer Wärmebehandlung muss ein Werkstück neu vermessen und ggfs. gerichtet werden. Die Toleranz für einen 25 m langen Wagenkasten liegt bei 2 mm. Anschließend wurde den Teilnehmern das 3-D-Labor vorgeführt. Hier können die Konstrukteure jeden beliebigen Schnitt durch ein Fahrzeug darstellen und dreidimensional anzeigen lassen. Die Technik leistet bei der Erarbeitung von Konstruktionsdetails mittlerweile wertvolle Unterstützung. Abschließend konnte die Endmontage der Fahrzeuge besichtigt werden. Dabei wurden die unterschiedlichen Arbeitsweisen für Hochgeschwindigkeits- und Nahverkehrszüge erläutert. Vergleichbar dem Bau von Kraftfahrzeugen werden auch im Schienenfahrzeugbau durch die Zulieferer zunehmend komplette Module (z.B. Fahrerstände) geliefert, so dass zwar der Zusammenbau in der Endmontage entfällt, jedoch das Modul einen größeren Einbauraum beansprucht. Die Stirnseiten der Wagenkästen werden daher zur bequemeren Montage größerer Einbauteile möglichst lange ofengehalten. Die Fahrzeugköpfe, die zugleich die Stoßverzehreinrichtungen beinhalten, werden erst zuletzt aufgesteckt. Im Anschluss an die interessante und praxisnahe Führung fand diesmal bei bestem Sommerwetter unser jährliches Sommerfest im historischen Ambiente der Weinbrennerei Dujardin statt. ■ rhein-ruhr@dvwg.de Internationales Verkehrswesen (65) 3 | 2013 85 dVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten veranstaltungen der bezirksvereinigungen ➼ dVWG Hauptgeschäftsstelle Agricolastraße 25 10555 Berlin Tel. +49 30 2936060 Fax +49 30 29360629 E-Mail: hgs@dvwg.de Internet: www.dvwg.de Zentrale veranstaltungen Oberrhein oberrhein@dvwg.de 19.09.2013, 17: 30 Uhr Managementsystem für die Erhaltung von Infrastrukturen am Beispiel von Wasserbauwerken Ort: Bundesanstalt für Wasserbau, Kußmaulstraße 17, Karlsruhe 03.-05.10.2013 Jahresexkursion SaarLorrLux ( mit Besichtigung TGV-Strecke, EIB u.a. ) Ort: Saarbrücken und Luxemburg 11.11.2013, 18: 30 Uhr demonstrationen und Forschungsfahrzeuge in den FZI Living Labs Ort: Forschungszentrum Informatik (FZI), Haid-und-Neu-Straße 10, Karlsruhe Südbayern e. V. suedbayern@dvwg.de 20.-22.09.2013 Exkursion nach Wien Neuer Wiener Hauptbahnhof, neues ÖPNV-Konzept, neues Flughafenterminal 27.09.2013 Exkursion nach Ingolstadt Audi-Werk und GVZ Abfahrt: 12.15 Uhr ab ZOB Hackerbrücke Freiburg freiburg@dvwg.de 19.09.2013 46. Verkehrswissenschaftliches Seminar Herausforderungen bei Netzaufbau und Netzmanagement: die grenzüberschreitende Perspektive Ort: Universität Freiburg FrankfurtRheinMain e. V. frankfurtrheinmain@dvwg.de 19.09.2013, 19: 00 Uhr JuFo-diskurs: MVGmeinRad im 2. Jahr - Chancen und Herausforderungen eines Fahrradvermietsystems für die Landeshauptstadt Mainz Ort: Mainzer Verkehrsgesellschaft, Mozartstr. 8, 55118 Mainz, Raum 400 Rhein-Ruhr / WVV rhein-ruhr@dvwg.de 24.09.2013, 16: 30 Uhr Stand und Perspektiven der eMobilität Ort: Essen Württemberg e.V. wuerttemberg@dvwg.de 30.09.2013, 17: 30 Uhr Entwicklungsmöglichkeiten des Stuttgarter Hafens - Logistikdrehscheibe mit Potential Ort: Verband Region Stuttgart Kronenstraße 25, 70173 Stuttgart 28.10.2013, 17: 30 Uhr Potentiale und Risiken beim Bau von Eisenbahninfrastrukturen Ort: Verband Region Stuttgart, Kronenstraße 25, 70173 Stuttgart Rheinland e.V. rheinland@dvwg.de 16.10.2013, 18: 00 Uhr JuFo Rheinland: Hamburg-Köln-Express - von der Entstehung eines neuen Angebots im Schienenfernverkehr Ort: Köln 30.10.2013, 17: 30 Uhr Hightech im Windkanal - Außenaerodynamik von Straßen- und Schienenfahrzeugen Ort: DLR, Köln-Porz Nordbayern norbayern@dvwg.de 17.10.2013, 16: 00 Uhr Regio Franken - Neue Fahrzeuge, neue Werkstätte Ort: Nürnberg, Dörlerstraße 10, Regio Werkstatt Nürnberg 21.11.2013, 16: 00 Uhr Flughäfen im Wettbewerb Ort: Nürnberg, Lessingstraße 6, Verkehrsmuseum Sachsen-Anhalt sachsen-anhalt@dvwg.de 29.10.2013 14: 00 Uhr Verkehrswissenschaftliches Kolloquium „Zukünftige Herausforderungen bei der Finanzierung des ÖPNV in Sachsen-Anhalt - Neue Finanzierungsansätze“ Ort: Magdeburg, „Lokschuppen“, Hafenstraße 9a Flughafen Frankfurt am Main 27.08.2013 20. Luftverkehrsforum „Wohin liegen wir? - Luftverkehr zwischen Privatwirtschaft und öfentlicher Daseinsvorsorge“ Frankfurt am Main 28.08.2013 8. Nahverkehrsforum „Heutige Hindernisse für die Lösungen von morgen“ Hamburg 16.09.2013 3. Infrastrukturforum „Leistungsfähige Infrastrukturen für den Seehafenhinterlandverkehr“ Prag 19.-20.09.2013 11. Europäischer Verkehrskongress der EPTS „Transport as a scientiic discipline“ Frankfurt am Main 20.09.2013 Symposium VdA/ Junges Forum auf der IAA „Junge Leute - Abwendung vom Auto? “ darmstadt 9./ 10.10.2013 dVWG-Fachforum „Verkehrslärm - zwischen Bedürfnis der Mobilität und Ablehnung in der Öfentlichkeit“ Berlin 17.-19.10.2013 Fachexkursion des Jungen Forums Berlin 19.10.2013 10. Verkehrswissenschaftliches Zukunftsforum Frankfurt am Main 07.11.2013 deutscher Mobilitätskongress „Energie und Mobilität - unterwegs in eine nachhaltige Gesellschaft“
