eJournals Internationales Verkehrswesen 66/1

Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2014-0030
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2014
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Verkehrswissenschaftliche Nachrichten

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2014
DVWG – die Vielfalt der Mobilität | Jubiläum in Freiburg | Verkehrswissenschaftliches Kolloquium | Zukunft der Autobahn – Autobahn der Zukunft
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Internationales Verkehrswesen (66) 1 | 2014 95 V E R K E H R S W I S S E N S C H A F T L I C H E N AC H R I C H T E N Mitteilungsblätter der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft e.V. 1. Heft März 2014 DVWG - die Vielfalt der Mobilität L iebe Freunde und Mitglieder der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft, gern möchte ich Ihnen und Ihren Familien und Freunden auch im Namen des Präsidiums der DVWG für 2014 Gesundheit, Glück, Erfolg und vor allem Freude bei allem was Sie tun wünschen. Im vergangenen Jahr sind wir mit unserer DVWG wieder ein Stück fachlicher geworden, haben uns als neutrale Plattform an die gesellschaftlichen Brennpunkte unserer Branche gewagt und wurden als eine sehr angesehene und glaubwürdige Gesellschaft wahrgenommen. Die neuen Veranstaltungsformate von der Verkehrswissenschaftlichen Rede über unseren Newsletter „DVWG - aktuell“ bis hin zum Deutschen Mobilitätskongress haben dies unterstrichen. Der erste Deutsche Mobilitätskongress am 7.11.2013 zog über 250 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Vereinen und Verbänden in das Gesellschaftshaus des Palmengartens nach Frankfurt am Main. Unter dem Titel „Energie und Mobilität - unterwegs in eine nachhaltige Gesellschaft“ wurden alle Facetten der Mobilität eingehend diskutiert. Der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) als Veranstalter ist es gemeinsam mit den Partnern International School of Management (ISM), Rhein-Main- Verkehrsverbund (RMV) und House of Logistics & Mobility (HOLM) und in Zusammenarbeit mit Messe Frankfurt schon im ersten Jahr gelungen, einen Trefpunkt für die verantwortlichen Entscheidungsträger und Experten der Mobilitätsbranche zu etablieren. Mit ihrem „Frankfurter Appell“ konnten die Veranstalter der aktuellen Verkehrspolitik Impulse geben. Traditioneller Höhepunkte des Jahres 2013 war wieder unsere Jahrestagung mit dem begleitenden Jahresverkehrskongress, diesmal in Kiel. Dank der sehr guten Vorbereitung der Bezirksvereinigung Schleswig-Holstein gemeinsam mit unserer Hauptgeschäftsstelle war es eine rundum gelungene Veranstaltung zum Thema „Verkehr und Tourismus - Herausforderungen und Perspektiven für eine nachhaltige Allianz“. Renommierte Experten aus Verkehr und Tourismus standen im Dialog, um vorhandene Synergiepotentiale stärker zu nutzen. Die Vielfalt des Verkehrs veranlasste uns, bewährte Fachforen wie das Luftverkehrs- und Nahverkehrsforum beizubehalten, aber auch neue Themen wie Infrastrukturinanzierung und Seehafenhinterlandverkehr aufzunehmen. Insgesamt erfolgte bei allen Veranstaltungen eine sehr gute Kooperation zwischen der Hauptgeschäftsstelle und den Bezirksvereinigungen zur gemeinsamen Stärkung der DVWG. Insbesondere hier sehen wir auch künftig den Schlüssel unseres Erfolges im verkehrswissenschaftlichen Veranstaltungssektor. Auch für 2014 sind bereits vielfältige Veranstaltungen geplant. Im Mai werden wir unsere Jahrestagung in Bochum in bewährter Form mit einem zweitägigen Jahresverkehrskongress zum Thema „Verkehr in Metropolregionen - Mobilität im Umbruch“ verbinden. Die internationale Fachexkursion wird Interessierte dieses Mal in das größte und wirtschaftlich stärkste Land der Region Südasien, nach Indien, führen. Eine persönliche Einladung und ausführliche Informationen dazu folgen in Kürze. In den Bezirksvereinigungen gibt es umfangreiche und interessante Veranstaltungsprogramme, die sowohl speziische, regionale Aspekte des Verkehrs und der Mobilität aufgreifen, aber auch aktuelle verkehrswissenschaftliche und verkehrspolitische Fragen thematisieren. Freuen Sie sich mit mir auf ein abwechslungsreiches und spannendes Jahr 2014. Ihr Prof. Knut Ringat Präsident der DVWG Internationales Verkehrswesen (66) 1 | 2014 96 DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Jubiläum in Freiburg 40 Jahre DVWG- Bezirksvereinigung Klaus Füsslin, Bezirksvereinigung Freiburg Z u diesem besonderen Anlass konnte der Vorsitzende der Bezirksvereinigung, Prof. Dr. Günter Knieps am 25. November 2013 zahlreiche Fachleute und Verkehrsinteressierte aus Freiburg, aber auch aus dem Elsass und der Schweiz in der IHK Südlicher Oberrhein, begrüßen. Die Veranstaltung gab nicht nur interessante Einblicke in die DVWG-Geschichte, sondern vermittelte ebenso spannende Ausblicke in die Zukunft. Es referierten Prof. Dr. Michael Drude zur Geschichte der DVWG-Bezirksvereinigung, Werner Stohler, Gründer und bis Ende 2012 Leiter der SMA und Partner AG Zürich, zu Visionen im europäischen Schienenpersonenfernverkehr und Peter Welling, SVG Südbaden e. G., zu Visionen bei der Weiterentwicklung der Rollenden Autobahn Freiburg - Novara. Prof. Dr. Drude berichtete über die Anfänge der BV, die 1973 als Ausgründung der Bezirksvereinigung aus der damaligen BV Oberrhein entstand. Initiator dieses Schrittes war Prof. Dr. J.-Heinz Müller, Direktor des Instituts für Regionalpolitik und Verkehrswissenschaft an der Universität Freiburg. Zusammen mit Hans Kammerer (Verband des Verkehrs-gewerbes) und Edmund Link (Deutsche Bundespost) waren diese drei Gründungsmitglieder fest davon überzeugt, dass am südlichen Oberrhein die grenzüberschreitenden verkehrlichen Aktivitäten mit der Schweiz und Frankreich stärker in den Blickpunkt gerückt werden sollten. Insgesamt zweimal, in den Jahren 1973 und 2006, war die BV Freiburg würdiger Gastgeber für Jahrestagungen der Gesamtgesellschaft. Besonders die Veranstaltung im Mai 2006, die in guter Kooperation mit der Hauptgeschäftsstelle in Berlin organisiert und durchgeführt wurde, hatte mit einem zweitägigen Fachkongress zu „Grenzüberschreitenden Verkehren“, einer eindrucksvollen Abendveranstaltung im Europapark in Rust und spannenden begleitenden Fachexkursionen bei vielen DVWG- Mitgliedern und Gästen für positive bleibende Eindrücke gesorgt. Die Bezirksvereinigung erweist sich heute mit über 50 Mitgliedern als personell stabil. Auch wenn regional bedingt, bei kaum vorhandenen Ausbildungsbereichen im Sektor Verkehr der „Nachwuchs“ ein wenig problematisch werden könnte. Positiv stellt sich die Mitgliedertendenz im Hinblick auf das zunehmende Engagement körperschaftlicher Mitglieder dar. Werner Stohler gab in seinen Ausführungen zum im Sommer 2013 eingeführten TGV Paris - Freiburg einen hervorragenden Einblick in die Systemzwänge eines international vernetzten Fahrplanes. Leider verstehen Politiker und auch Funktionäre der Bahnen noch zu wenig von den komplexen Abhängigkeiten im Schienenpersonen- Fernverkehr von Trasse, Ausbau, Geschwindigkeit, Fahrzeug und Fahrzeit, die ein fest gefügtes Netz von Systemknoten und Fahrzeiten zwischen den Systemknoten (also den großen Umsteigebahnhöfen) erzeugen, das u. U. jahrzehntelang Bestand haben wird und muss. Als ein weiteres Beispiel zeigte er die Zusammenhänge einer Beschleunigung der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel auf. Der Referent machte eindrucksvoll deutlich, dass Forderungen nach zeitlichen Qualitätsverbesserungen von Fernreiseverbindungen nur dann inanziell verantwortet werden sollten, wenn den dafür aufzubringenden enormen Investitionskosten adäquate Reiseverkehrsströme und zeitabhängig zu den Investitionen vielgestaltige Vorteile im Fahrplanangebot gegenüberstehen. So ist beim Katzenbergtunnel vor Basel - seit 2012 in Betrieb und rund 650 Mio. EUR teuer - abgesehen von dem positiven Effekt, Lärm von den bisher durchfahrenen kleinen Ortschaften fernzuhalten, im Fernverkehr wohl bis etwa 2030 betrieblich nur der eine Vorteil wirksam, dass Verspätungen von Fernreisezügen im deutschen Zulauf zur Schweiz von 10 Minuten abgepuffert werden können. Das eigentliche Ziel des Tunnels, Teil einer fahrplansystematischen Qualitätsverbesserung zu sein, kann erst dann zum Tragen kommen, wenn nach Abschluss des ganzen viergleisigen Ausbaus eine Fahrzeitreduktion von einer halben Stunde möglich ist. Der Bundesrepublik ist Paris   14 1 / 2 h 1 1 / 2 h Basel Grundstruktur des ICE/ IC-Netzes sind langlaufende Linien im Zweistundentakt, die sich abschnittweise zum Stundentakt überlagern Die «Mannheimer-Korrespondenz» zur halben Stunde Köln/ Frankfurt  Basel/ Stuttgart ist seit 1979 strukturbildend für das ganze IC/ ICE- Netz. Köln und Karlsruhe sind weitere wichtige Knotenbahnhöfe Anschlüsse zur vollen Stunde Anschlüsse zur vollen/ halben Stunde 2h W. Stohler | DVWG Freiburg i. B. | 25.11.2013 Internationales Verkehrswesen (66) 1 | 2014 97 Verkehrswissenschaftliche Nachrichten DVWG es bislang nicht gelungen, die Vereinbarung zwischen der Schweiz und Deutschland von Lugano aus dem Jahr 1996 zu erfüllen, schritthaltend mit dem Ausbau der Gotthardachse die Rheintalbahn auf 4 Gleise auszubauen. Peter Welling stellte die Sonderform des Straßengüterverkehrs, die „Rollende Autobahn“, im alpenquerenden Verkehr dar. Rund 100.000 Sattelzüge pro Jahr werden derzeit in Freiburg auf die Schiene verladen. Die Tendenz infolge der Schweizer Restriktionen für den LKW-Transit ist weiter steigend. Der derzeitige Verladebetrieb verlangt dringend nach einem besseren Standort. Dieser wird künftig weiter nördlich bei Lahr angestrebt, sofern für den viergleisigen Ausbau der Rheintalbahn eine autobahnparallele Variante zur Ausführung kommt, wie jüngst geplant. Diese Variante wäre auch aus Lärm- und Umweltschutzgründen erstrebenswert. Momentan wird die Einigung der Kommunen für diese neue Streckenführung ausgelotet. Das Projekt soll etwa 2025 in Betrieb gehen, wenn denn alle planerischen Hürden überwunden werden können. Die Beiträge aller Referenten wurden von den Teilnehmern intensiv und lebhaft diskutiert. Die Veranstaltung fand insgesamt großen Anklang. ■ freiburg@dvwg.de Verkehrswissenschaftliches Kolloquium „Zukünftige Herausforderungen bei der Finanzierung des ÖPNV in Sachsen-Anhalt - Neue Finanzierungsansätze“ Bernd-Walter Schubert / Martin Hofmann, DVWG BV Sachsen Anhalt A ngesichts auslaufender ÖPNV-Finanzierung des Bundes über das Gemeindeverkehrsinanzierungsgesetz (GVFG) bzw. Entlechtungsgesetz und der Änderungen im Bereich der Regionalisierungsmittel scheint es immer schwieriger zu werden, einen attraktiven ÖPNV aufrechtzuerhalten. Um die Herausforderungen bei der zukünftigen ÖPNV-Finanzierung im Bundesland Sachsen-Anhalt zu thematisieren, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und einen Austausch der Akteure anzuregen, lud die DVWG-Bezirksvereinigung am 29. Oktober 2014 zum Verkehrswissenschaftlichen Kolloquium nach Magdeburg ein. Vier Vorträge gaben einen Überblick zur Thematik und setzten Impulse für die anschließende Diskussion. Zu Beginn stellte Dipl.-Wirtsch.-Ing. Fabian Behrendt die Ergebnisse der Kommission „Zukunft der Verkehrsinfrastrukturinanzierung“ vor. Behrendt, der in der Kommission mitgearbeitet hatte, ging auf die erhebliche Unterinanzierung der Verkehrsinfrastruktur ein und stellte die vorgeschlagenen Finanzierungsmöglichkeiten wie z. B. Fonds-Modelle vor. Danach gab Dipl.-Volkswirt Tilman Bracher vom Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin (Difu) einen Überblick über neue Finanzierungsformen. Er erläuterte deren Ziele, wie diese erreicht werden können und bewertet werden. Im dritten Vortrag stellte Lothar Riese, Geschäftsführer PNVG Merseburg-Querfurt und Stellvertretender Vorsitzender des VDV Landesgruppe Ost, die Sichtweise der Verkehrsunternehmen dar und ging in seiner „Stellungnahme des VDV zu neuen Finanzierungsmodellen, unter dem Aspekt des zukünftigen Betriebes“ insbesondere auf die Problematik der Unterinanzierung und möglicher Lösungsansätze ein. Den Überblick schloss Dipl.-Ing. Bernd Schubert mit dem Vortrag „Nahverkehrsabgabe - Eine sichere Finanzierung für die Zukunft des ÖPNV? “ Darin erörterte er u.a. verschiedene Nahverkehrsabgabemodelle basierend auf einer Einwohner-Abgabe. Nach intensiver Diskussion bestand bei allen Teilnehmern Konsens, dass dringender Handlungsbedarf besteht, zumal die vorgestellten Lösungsansätze in ihrer Vielschichtigkeit bei Umsetzung eines ausreichend zeitlichen Vorlaufs bedürfen. ■ sachsen-anhalt@dvwg.de Als Veranstaltungsort diente der vermutlich älteste Lokschuppen Deutschlands im Hafengebiet Magdeburgs. Zum Tod von Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Pällmann A m 25. Dezember, im Alter von 79 Jahren, starb Wilhelm Pällmann. Das verkehrspolitische Vermächtnis Pällmanns ist beachtlich. Von Anfang der 70-er bis Anfang der 80-er Jahre steuerte er als Vorstandsvorsitzender die üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG und wechselte 1983 in den Vorstand der damaligen Deutschen Bundesbahn. 1991 bis 1995 wirkte der Jurist im Vorstand der Deutschen Bundespost Telekom, wo er nach deren Privatisierung kommissarischer Vorstandsvorsitzender war. Wilhelm Pällmann hat in seinen Unternehmen aber auch außerhalb gewichtige und maßgebliche Zeichen gesetzt. Besonders in Erinnerung wird er durch seinen Vorsitz der nach ihm benannten Pällmann-Kommission bleiben, die im Jahr 2000 ein richtungweisendes Konzept zur Verkehrswegeinanzierung erarbeitet hat. In seiner aktiven Zeit hat sich Pällmann stark in der DVWG engagiert und mit seinem einzigartigen Vortragsstil seine Zuhörer stets herausgefordert. Seine Fachkunde und seine visionären Gedanken haben die Arbeit der DVWG sehr bereichert. Er bleibt unvergessen. Die DVWG wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. ■ Internationales Verkehrswesen (66) 1 | 2014 98 DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Auslobung des HENRY-LAMPKE-PREISES 2014 D ie Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft e. V. - DVWG schreibt im Rahmen ihrer Nachwuchsförderung den Henry-Lampke-Preis 2014 aus. Dieser wissenschaftliche Nachwuchspreis trägt den Namen des langjährigen und verdienstvollen Mitgliedes unserer Gesellschaft, Herrn Henry Lampke (1911 - 2008), der sich in besonderem Maße für die Förderung junger Hochschulabsolventen im Verkehrswesen engagierte. Der Preis wird für herausragende Diplom- oder Masterarbeiten in zwei Kategorien vergeben: Kategorie 1: Wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten Kategorie 2: Ingenieurtechnische Arbeiten. In jeder Kategorie ist der Preis mit 500 Euro dotiert. Die einzureichenden Arbeiten müssen den Anspruch erfüllen, einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Verkehrswesens in Theorie oder Praxis unter Berücksichtigung der Prinzipien der Nachhaltigkeit zu leisten. Eingereicht werden können alle wissenschaftlichen Arbeiten von Hochschulabsolventen der zurückliegenden zwei Jahre, die noch nicht an einem Wettbewerb erfolgreich teilgenommen haben. Vorschlagsberechtigt sind ordentliche Professoren von Universitäten/ Fach- und Hochschulen bzw. Leiter von Forschungseinrichtungen. Eigenbewerbungen von Absolventen sind nicht zulässig. Einzureichen sind: • die vollständige Arbeit sowie ein zwei bis fünf A4-Seiten umfassendes Resümee • eine Kurzvita des Autors • eine Begründung/ persönliches Gutachten des betreuenden Hochschullehrers. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine durch das Präsidium der DVWG berufene wissenschaftliche Jury in einem nichtöfentlichen Verfahren. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Ergebnisse der Jury werden im April 2014 feststehen. Die Preisverleihung des Henry-Lampke- Preises erfolgt im Rahmen der DVWG-Jahrestagung am 8. Mai 2014 in Bochum. Hierfür erhalten die Preisträger dann eine entsprechende Einladung. Den Preisträgern wird die Gelegenheit gegeben, ihre prämierten Arbeiten im Rahmen des 12. Verkehrswissenschaftlichen Zukunftsforums des Jungen Forums der DVWG im Herbst 2014 vorzustellen. ■ Zukunft der Autobahn - Autobahn der Zukunft Innovation im Verkehrswesen am Beispiel Robert Maiworm/ Marcus Kunze, Bezirksvereinigung Rheinland e.V. M it einem Beitrag zum Thema „Zukunft der Autobahn - Autobahn der Zukunft“ startete die Bezirksvereinigung Rheinland in das Programmjahr 2014. In seinem Impuls-Vortrag skizzierte Hendrik Ammoser, TÜV Rheinland zunächst die „Autobahn der nächsten Generation“. Neben der technischen Entwicklung von Fahrzeugen und Infrastruktur arbeitete Herr Ammoser auch die Entwicklung von Spielregeln von Organisation und Innovation heraus. Ein wesentlicher historischer Entwicklungsschritt war die Zusammenführung mehrerer damals bekannter Systemelemente in den späten 1920er Jahren: Straßen mit Brücken anstelle plangleicher Kreuzungen und besondere Verkehrsregeln sowie ein Benutzungsverbot für Fuhrwerke und Fahrräder waren wesentliche Unterschiede zu den damals üblichen Straßen. Die ersten „Nur-Autostraßen“, wie die Straße von Köln nach Bonn (fertiggestellt 1932) waren jedoch keine „innovativen Fremdkörper“. Die Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik, der Mechatronik und Verkehrstelematik ließen in den vergangenen 20 Jahren eine Generation von Fahrzeugen entstehen. Die Errungenschaften der Verkehrstelematik erforderten auch eine neue Generation von Infrastruktur - nicht nur punktuell, nicht nur technisch, sondern als Gesamtsystem, so Ammoser. Das „Zubehör“ sei bereits vorhanden und müsse „nur“ noch „richtig“ zusammengefügt werden. Die Frage nach einer Straße für (teil-) autonome Fahrzeuge sei heute keine Frage der Technik, sondern eine Frage von Nutzen, Aufwand und Eingliederung/ Abgrenzung zum bestehenden Verkehrssystem. In seinen weiteren Ausführungen skizzierte Herr Ammoser eine mögliche Realisierung einer Autobahn der nächsten Generation. Dazu würde z. B. gehören, dass auf der Straße nur Fahrzeuge mit einer deinierten IT-Mindestausrüstung zugelassen seien. Außerdem müsse eine Befolgungsplicht bestehen, so dass Routinganweisungen durch Fahrer bzw. intelligentes Fahrzeug befolgt werden müssten. Der Erfolg würde darin bestehen, die Anforderungen an die IT-Mindestausstattung z. B. durch eine On-board-unit (OBU) so zu gestalten, dass die Benutzung der Straße weiterhin für viele Nutzer möglich bleibt, andererseits aber genügend leistungsfähige Technik auf allen Fahrzeugen vorhanden wäre, damit die Telematik schnell ihre Vorteile ausspielen könne. In der anschließenden Diskussion wurde festgestellt, dass innovative Ideen nur dann erfolgreich realisierbar seien, wenn soziale, ökonomische, organisatorische und technische Aspekte in einem Gesamtzusammenhang gesehen werden. Es ist schwierig, die etablierten Strukturen bestehender Verkehrssysteme zu verändern. Daher wurde auch abgeleitet, dass Ideen wie im Impuls skizziert wohl kaum in Ländern wie Deutschland umgesetzt werden könnten. Mit ihrem Themenabend „Zukunft der Autobahn - Autobahn der Zukunft“ hat die DVWG Rheinland dieses Thema jenseits von maroden Brücken und den Herausforderungen künftiger Netzinstandhaltung an einer Stelle ausgeleuchtet, die in den vergangenen Jahren kaum vertieft in der Gesellschaft diskutiert wurde: die Innovationsmöglichkeiten und die Innovationsfähigkeit unseres Verkehrssystems. ■ rheinland@dvwg.de Bewerbungen und Anfragen Iris Götsch Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft e. V. Agricolastraße 25, 10555 Berlin Tel.: +49.30.293 60 620 Fax: +49.30.293 60 629 E-Mail: hgs@dvwg.de Internet: www.dvwg.de Die Arbeiten sind bis zum 10. März 2014 bei der Hauptgeschäftsstelle der DVWG in digitalisierter Form einzureichen. Akzeptierte Formate sind *pdf oder *doc. Arbeiten mit einer Größe von mehr als 10 MB müssen auf Wechseldatenträgern (CD) eingereicht werden. Internationales Verkehrswesen (66) 1 | 2014 99 Verkehrswissenschaftliche Nachrichten DVWG Zentrale Veranstaltungen Darmstadt 25./ 26.03.2014 DVWG-Fachforum Verkehrslärm - zwischen Bedürfnis der Mobilität und Ablehnung in der Öfentlichkeit Bochum 07.-09.05.2014 DVWG-Jahrestagung mit Bundesdelegiertenversammlung und Jahresverkehrskongress SAVE THE DATE 12./ 13.11.2014, Frankfurt Deutscher Mobilitätskongress 2014 Mobility 4.0 - Big Data in der Mobilität DVWG Hauptgeschäftsstelle Agricolastraße 25 10555 Berlin Tel. +49 30 2936060 Fax +49 30 29360629 E-Mail: hgs@dvwg.de Internet: www.dvwg.de Veranstaltungen der Bezirksvereinigungen Berg und Mark berg-mark@dvwg.de 08.05.2014, 16: 00 Uhr Der neue Verkehrsmarkt - Fernbuslinien in Deutschland Bergische Universität Wuppertal - Campus Haspel, Pauluskirchstraße 7, Gebäude HD, 3. Etage, Raum HD 35 Nordbayern nordbayern@dvwg.de 20.03.2014, 16: 00 Uhr Visionen - Umsetzung - Ernüchterung Was hat es gebracht, das Berufskraftfahrer-Qualiikations-Gesetz? Ort: Verkehrsmuseum Nürnberg, Konferenzraum FrankfurtRheinMain e.V. frankfurtrheinmain@dvwg.de 25.03.2014, 18: 30 Uhr Mitgliederversammlung der Bezirksvereinigung IHK Darmstadt, Rheinstraße 89, 64295 Darmstadt 08.05.2014, 19: 00 Uhr Jufo-Diskurs: House of Logistics and Mobility (HOLM) Ort: House of Logistics & Mobility (HOLM), Gateway Gardens, 60549 Frankfurt am Main Niedersachsen-Bremen niedersachsen-bremen@dvwg.de 18.03.2014, 17: 00 Uhr Verkehrsentwicklungsplan pro Klima der Region Hannover - Neue Strategien für einen emissionsarmen Stadt- und Regionalverkehr 19: 00 Mitgliederversammlung der DVWG Niedersachsen-Bremen e.V. Ort: Dormero-Hotel Hannover, Hildesheimer Str. 34-38 29.04.2014, 15: 30 Uhr Branchendialog Ofshore-Windenergie: Risikomanagement erfolgreich gestalten Ort: Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, Plenarsaal Hamburg hamburg@dvwg.de 19.-20.03.2014 Kooperationsveranstaltung TUHH und Bezirksvereinigung Hamburg Abschlussveranstaltung der Projekte „€LAN Energiepreisentwicklung und Landnutzung“ und „Reurbanisierung und ihre Wirkung auf den Verkehr“ Ort: TU Hamburg-Harburg, Schwarzenbergstraße 95, Gebäude D, Raum 2.020, 21073 24.03.2014, 17: 30 Uhr Fachdiskussion: Efekte der Liberalisierung von Verkehrsmärkten - Aktuelle Trends auf dem Fernbusmarkt im Anschluss Mitgliederversammlung der BV Hamburg Ort: Hamburg School of Business Administration, Raum 601, Alter Wall 38, 20459 03.04.2014, 17: 00 Uhr Forum Seeverkehr: Umweltfreundliche Technologien im Hamburger Hafen - Besuch der Batteriewechselstation am CTA Ort: HHLA Container-Terminal Altenwerder GmbH, Am Ballinkai 1, 21129 Hamburg Oberrhein oberrhein@dvwg.de 25.03.2014, 15: 00 Uhr Eisenbahngüterverkehr - heute und morgen Ort: Friedrich-List-Schule, Ludwig-Erhard- Allee 3, 76131 Karlsruhe 07.04.2014, 18: 30 Uhr Stammtisch des Jungen Forums im Bezirk Oberrhein Ort: Lokal Pfannestiel, Am Künstlerhaus 53, 76131 Karlsruhe 10.04.2014, 17: 30 Uhr Verkehrssteuerung in Karlsruhe - Ausbaustand, Planung und Ziele Ort: Rathaus Karlsruhe, Raum Nancy/ Nottingham, 29.04.2014, 16: 00 Uhr Lichtsignalsteuerung - Entwicklung und Potential Ort: KIT, Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen, Geb. 10.81, Otto-Ammann- Platz 1, 76131 Karlsruhe Rheinland e.V. rheinland@dvwg.de 20.03.2014, 17: 30 Uhr Besichtigung der neuen Verkehrsleitzentrale Leverkusen Ort: Landesbetrieb Straßenbau NRW, Bonner Str. 70, 51379 Leverkusen Württemberg e.V. wuerttemberg@dvwg.de 31.03.2014, 17: 30 Uhr Konzeption von Mobilitätszentralen Ort: Verband Region Stuttgart, Kronenstraße 25, 70173 Stuttgart 12.05.2014, 14: 00 Uhr Wissenschaftliches Symposium zum Thema: Luftverkehr und Flughafenmanagement - Herausforderungen und Trends Ort: Hochschule Heilbronn Max-Planck- Straße 39, 74081 Heilbronn Südbayern e. V. suedbayern@dvwg.de 20.03.2014, 17: 30 Uhr Zum 65. Geburtstag der DVWG Südbayern: Aktuelle Fragen der bayerischen Verkehrspolitik Theater EUKITEA: „Let‘s go“/ Empfang Ort: München, OBB im StMI 8.04.2014, 17: 30 Uhr Zukunft der Luftfahrt - (Unkonventionelle) Visionen zur weiteren Entwicklung Ort: StMWi München Anschließend Mitgliederversammlung der Bezirksvereinigung Sachsen sachsen@dvwg.de 20./ 21.03.2014, 8: 30 Uhr 24. Verkehrswissenschaftliche Tage Ort: TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften, Potthofbau 31.03.2014, 17: 30 Uhr Mitgliederversammlung der Bezirksvereinigung Ort: TU Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Potthofbau, Raum E61