Internationales Verkehrswesen
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expert verlag Tübingen
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Neue Masterstudiengänge
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Englischsprachiger European Master | Berufsbegleitender M.Sc. ÖPNV und Mobilität | Executive Master in Mobility Innovations (eMA MOBI)
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FORUM Lehre Internationales Verkehrswesen (66) 2 | 2014 94 Neue Masterstudiengänge Englischsprachiger European Master An der Leibniz Universität Hannover startet, in enger Kooperation mit der TU Braunschweig, zum Wintersemester 2014/ 2015 erstmalig der neue englischsprachige Studiengang „European Master in Territorial Development“. D er innovative Studiengang European Master in Territorial Development richtet sich an AbsolventInnen einschlägiger Bachelor- oder Masterstudiengänge (Stadt- und Regionalplanung, Umweltplanung, Geographie, etc.), die vertiefende Kenntnisse im Bereich nachhaltiger Raumentwicklung erwerben möchten. In dem zweijährigen Studium beschäftigen sich die Studierenden in einem internationalen Kontext mit konkreten räumlichen Entwicklungen und ihren Steuerungsmöglichkeiten. Dabei geht es sowohl um integrative Ansätze der Raumordnung und Raumentwicklung auf allen Handlungsebenen, als auch um spezifische Zugänge wie Verkehrs- und Mobilitätspolitik, Landschaftsplanung, Siedlungsentwicklung etc.. Darüber hinaus werden grundsätzliche Aspekte raumbezogener Governance sowie planungstheoretische und -soziologische Ansätze erörtert (siehe Bild 1). Wahlmodule wie z. B. Nachhaltigkeit in Verkehrs- und Stadtplanung, ÖPNV - Planung und Betrieb, Planungsinformatik etc. ergänzen dieses Angebot. Eine zentrale Rolle kommt dem projektorientierten Arbeiten zu. In Kleingruppen werden selbstständig komplexe Praxisprobleme und Forschungsfragen bearbeitet. Hierbei werden auch Selbstmanagement, Darstellungs- und Präsentationstechniken sowie Teamfähigkeit in interdisziplinärer Zusammenarbeit gefördert. Der Masterstudiengang wird gemeinsam mit der TU Braunschweig organisiert und findet in enger Kooperation mit Partnern an der • Universität für Bodenkultur in Wien (Österreich), • Universität François Rabelais Tours (Frankreich), • University of the West of England Bristol (England), • Universität Wageningen (Niederlande) und • Universität Stockholm (Schweden) statt. Für die Studierenden ist ein Auslandssemester an einer der genannten Partneruniversitäten obligatorisch und dient gleichzeitig auch der Vorbereitung der Master-Thesis. Der europäische Arbeitsmarkt stellt zunehmend ein neues Feld der Positionierung dar. Durch die internationale Kooperation mit den europäischen Universitäten und die intensive Auseinandersetzung mit europäischen Herausforderungen und Chancen territorialer Entwicklung sind die AbsolventInnen sowohl für Führungs- und Projektleiterpositionen in den klassischen Berufsfeldern wie der Raumplanung oder Verkehrsplanung als auch für „neue“ Felder wie der integrierten Regionalentwicklung, der nachhaltigen Stadtentwicklung, der Kohäsionspolitik, der grenzüberschreitenden Kooperation sowie der Fördermittelberatung und dem -management qualifiziert. Eine ausführliche Beschreibung und Hinweise zur Bewerbung sind im Studienführer www.uni-hannover.de/ studienangebot zu finden. Zudem hält die Internetdarstellung des Studiengangs www.landschaft. uni-hannover.de/ msc_eumitd.html weitere Informationen bereit. ■ KONTAKT UND WEITERE INFO Dr. Pia Steffenhagen, Leibniz Universität Hannover; Institut für Umweltplanung, Hannover, Steffenhagen@umwelt.uni-hannover.de Dipl. Ing. Sonja Nollenberg, Studiengangskoordinatorin, Leibniz Universität Hannover; Studiendekanat Fachgruppe Landschaft, Hannover studiendekanat@laum.uni-hannover.de Bild 1: Studienverlaufsplan Quelle: Eigene Darstellung Internationales Verkehrswesen (66) 2 | 2014 95 Lehre FORUM Berufsbegleitender M.Sc. ÖPNV und Mobilität UNIKIMS, die Management School der Universität Kassel, bietet den berufsbegleitenden Masterstudiengang „ÖPNV und Mobilität“ an. Er richtet sich an Fachsowie Führungs- und Führungsnachwuchskräfte, die ihren ersten Hochschulabschluss etwa in Ingenieurswissenschaften aller Fachrichtungen, Wirtschaftswissenschaften, Informatik oder Jura erworben haben. D er Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) zählt zu einer sehr interdisziplinären Branche, in der die Fach- und Führungskräfte meist Ingenieure aller Fachrichtungen, Betriebswirte, Informatiker und Juristen sind. Planung, Betrieb und Management von Verkehrsdienstleistungen sowie Planung, Bau und Betrieb der zugehörigen Infrastruktur im ÖPNV sind komplexe Aufgaben, die neben spezifischem Fachwissen allgemeine Kenntnisse des ÖPNV erfordern, besonders aber die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen den spezifischen Fachgebieten verstehen und bewerten zu können. Aufgrund veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen, demografischer Veränderungen und finanzieller Zwänge erhöhen sich die Anforderungen an diese Fach- und Führungskräfte im ÖPNV weiter. Vor diesem Hintergrund bietet UNI- KIMS den berufsbegleitenden Masterstudiengang „ÖPNV und Mobilität“ an. Hier sollen die im ersten Studiengang erworbenen fachspezifischen Kenntnisse durch zusätzliches interdisziplinäres Sach- und Methodenwissen erweitert und durch aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen im ÖPNV ergänzt werden. Der fünfsemestrige Studiengang startet jeweils im Wintersemester (Oktober) und wird mit dem akademischen Grad eines Master of Science abgeschlossen. Der Titel wird nach erfolgreichem Studienabschluss von der Universität Kassel verliehen und berechtigt zur Promotion. Neben der fachwissenschaftlichen Theorie- und Methodenausbildung steht der Anwendungsbezug im Vordergrund. Der Transfer von wissenschaftlichem Know-how in die berufliche Praxis ist somit Leitbild der Ausbildung. Im Einzelnen: • Erweiterung der Kenntnisse und Methoden bei Planung, Betrieb und Management von Verkehrsdienstleistungen sowie bei Planung, Bau und Betrieb der zugehörigen Infrastruktur im ÖPNV (Sach- und Methodenkompetenz* • Entwicklung der Fähigkeit, integrierte fachübergreifende Lösungen für Planungs- und Managementaufgaben im Unternehmen zu finden (interdisziplinäre Kompetenz) • Aufbau bzw. Ausbau der Kompetenz zur Übernahme von Fach- und Führungsverantwortung im Unternehmen • Unterstützung des Aufbaus eines persönlichen Netzwerks der Studierenden ■ Executive Master in Mobility Innovations (eMA MOBI) Die Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen bietet den neuen englischsprachigen Studiengang „Executive Master in Mobility Innovations“ an, in dem Experten aus der Transport-, Logistik- und Mobilitätsbranche zu interdisziplinären Mobilitätsmanagern ausgebildet werden. Z iel des 24-monatigen Studiengangs, der jeweils im Januar beginnt, ist die Vermittlung von Strukturen, Funktionsweisen und zukünftigen Herausforderungen des Transport- und Logistiksektors, ihre wechselseitigen Beziehungen sowie das Erkennen zukünftiger Trends basierend auf dem neuesten Stand der Technik. Der Studiengang ist explizit für Teilnehmer mit verschiedenen beruflichen Hintergründen und Ausbildungen ausgelegt: Wirtschaftsingenieure treffen auf Kommunikationsmanager, Mitarbeiter von Autozulieferern auf Flughafenbetreiber, Logistiker oder Bahnmitarbeiter. So lassen sich interdisziplinäre Netzwerke aufbauen und Erfahrungen mit branchenübergreifendem Arbeiten sammeln. Um neue, interdisziplinäre und intermodale Geschäftsmodelle am Markt entwickeln und zum Erfolg bringen zu können, lernen die Teilnehmer, nationale und globale Märkte, Marktentwicklungen, Transportketten und Handelsbeziehungen zu analysieren. Das interdisziplinäre Curriculum deckt ökonomische und technologische Aspekte ebenso ab wie die Vermittlung soziologischer und psychologischer Aspekte von Nutzern und Anwendern. Der berufsbegleitende Studiengang ist der einzige seiner Art, in dem ein ganzheitlicher und verkehrsträgerübergreifender Ansatz mit der konkreten Umsetzung von intermodalen Geschäftsmodellen verknüpft wird. Da der Studiengang eine internationale Perspektive auf die zukünftige Entwicklung der Mobilität wählt, ist die Unterrichtssprache Englisch. ■ KONTAKT UND WEITERE INFO Frauke Rogalla, Program Director, Tel +49 7541 6009-1605, frauke.rogalla@zu.de Prof Dr habil Wolfgang H. Schulz, Academic Program Responsibilty, Tel +49 7541 6009-1610, wolfgang.schulz@zu.de www.zu.de KONTAKT UND WEITERE INFO Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer, Akademischer Leiter; Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme, Universität Kassel c.sommer@uni-kassel.de www.unikims.de/ oepnv/ master-oepnv-undmobilitaet-msc Internationales Verkehrswesen (66) 2 | 2014 96 FORUM Veranstaltung | Medien Länderkonferenzen: Ideen für eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur Die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland bröckelt. Mit einer regionalen Veranstaltungsreihe will die bundesweite Initiative „Infra Dialog Deutschland“ den Sanierungsbedarf der Verkehrswege in den Blickpunkt der Politik, der Medien und einer breiten Öffentlichkeit rücken und neue Ideen entwickeln. D eutschlands Infrastruktur braucht mehr Geld: Bei Bussen und Bahnen, bei Straßen, Brücken und Wasserstraßen hat die Sanierung von Anlagen, Fahrzeugen und Technik erhebliche Verspätung, weil die Finanzierung nicht steht. Die Bundesregierung will in den kommenden Jahren zusätzliche Milliarden in die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur investieren - doch auch dieser Betrag reicht längst nicht aus, um die Versäumnisse der Vergangenheit auszugleichen. Deshalb veranstaltet die Initiative „Infra Dialog Deutschland“, 2013 vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zusammen mit anderen Institutionen und Unternehmen aus verschiedenen Branchen ins Leben gerufen, acht Länderkonferenzen in unterschiedlichen Bundesländern und Stadtstaaten. Hier diskutieren Bürger und Interessierte aus der Region mit den Verkehrsministern oder anderen hochrangigen Vertretern aus der Politik sowie Experten und Betroffenen aus Wirtschaft, Verwaltung, Verbänden und Medien. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie Sanierung, Ausbau und Neubau der Verkehrsinfrastruktur künftig bewältigt und finanziert werden können, ohne dass die Lebensqualität der Menschen vor Ort leidet: • Wie können regionale Belastungen angesichts des wachsenden Transit- und Binnenverkehrs bewältigt werden? • Wie lässt sich die Finanzierung der Infrastruktur im Land auf eine verlässliche Grundlage stellen? • Und welche Auswirkung hat dies alles auf die Lebensqualität der Menschen vor Ort? Nach den bereits erfolgten Länderkonferenzen in Bremen Ende März sowie Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen im April folgt am 19. Juni eine Veranstaltung in Hamburg. Länderkonferenzen in Hannover, Dresden und München sind im Laufe des Juli geplant, der Raum Rhein-Main folgt im Herbst. Die genauen Termine standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest - sie werden aktuell auf der Webseite der Initiative veröffentlicht. Dort können auch Ideen und Vorschläge eingereicht werden, ebenso besteht die Möglichkeit zur Anmeldung. Der bundesweite 2. Infrastrukturgipfel in Berlin, an dem auch Bundesverkehrsminister Dobrindt teilnehmen soll, ist anschließend für den 9. September 2014 geplant. ebl Weitere Information, Termine und Anmeldung: www.infra-dialog.de Mitten hindurch oder außen herum? Die lange Planungsgeschichte des-Autobahnrings München Roland Gabriel, Wolfgang Wirth Franz Schiermeier Verlag, 2013, 216 Seiten, broschiert mit zahlreichen Fotografien, Illustrationen, Infografiken, Karten und Übersichtsplänen, 18 doppelseitige Klapptafeln ISBN 978-3-943866-16-2 EUR 29,50 Dass Straßenverkehrsprojekte ihre Zeit brauchen, ist bekannt. Die Planungen zu einem Autobahnring um die bayerische Hauptstadt sind immerhin gut 80 Jahre alt. Mehr als 50 Trassenvarianten zur Verbindung und Zusammenführung der erst drei, heute sieben auf München zulaufenden Autobahnen haben die Autoren Roland Gabriel und Wolfgang Wirth in Archiven entdeckt, gut zehn hier erstmals veröffentlicht. Viele Autobahntrassen gehen auf alte Handelswege zurück, und München war lange Schnittpunkt wichtiger Fernstraßen von Schlesien nach Triest und von Wien über Stuttgart an den Rhein. Die Autoren haben sich daher auch mit den Entwicklungen in der vorautomobilen Zeit befasst, der Schwerpunkt liegt jedoch auf den verschiedenen Planungs- und Bauphasen der Vor- und Nachkriegszeit. Da zeigt sich, dass Zeitgeist und Ideologie stets direkten Niederschlag in den Planungen fanden - in einer Prachtstraße über dem Nymphenburger Kanal, einer Autoschneise entlang der Isar-Auen oder gigantischen Kreuzungsbauwerken direkt im Zentrum. Kernfrage war freilich damals wie heute die Finanzierung solcher Großprojekte - und so ist der Stadt zum Glück viel Unheil erspart geblieben. Bemerkenswert an diesem sorgsam zusammengestellten Buch sind nicht nur die zahlreichen historischen Pläne und Abbildungen, sondern auch die ausführlich kommentierten Klapptafeln und Projektkarten von 1889 bis in die heutige Zeit. Ein „Schmankerl“ auch für professionelle Verkehrs- und Regionalplaner. ebl ZWISCHENRUF „Die Finanzierung ist das Kernthema. Persönliche Egoismen und Parteirivalitäten sind bei einem so existentiellen Thema wie der Infrastruktur fehl am Platz. Wir müssen das als Solidargemeinschaft anpacken, sonst packen wir es nie.“ Oliver Wolff, Geschäftsführer der Initiative INFRA Dialog Deutschland und VDV-Hauptgeschäftsführer
