eJournals Internationales Verkehrswesen 66/4

Internationales Verkehrswesen
iv
0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2014-0103
111
2014
664

Sicher, global, wirtschaftlich

111
2014
Sebastian Kummer
iv6640003
Internationales Verkehrswesen (66) 4 | 2014 3 Sebastian Kummer EDITORIAL Sicher, global, wirtschaftlich D ie Globalisierung hat in den vergangenen Jahren das Wachstum in weiten Bereichen des Verkehrswesens getrieben. Im Zuge dessen haben Transportwirtschaft und Logistik ihr Hinterhof-Image abgelegt und erscheinen zunehmend als moderne Wachstumsbranche. Für die deutschsprachigen Unternehmen war diese Entwicklung aufgrund gut ausgebildeter Mitarbeiter sowie der Fähigkeit, komplexe Netze zu planen, zu betreiben und zu optimieren ein Art Selbstläufer. Die von den USA eingeleiteten Maßnahmen zum „War against Terrorism“ waren - wenig verwunderlich - völlig ungeeignet, die terroristische Bedrohung zu bekämpfen. Allerdings war auch die protektionistische Wirkung begrenzt, und insgesamt führten diese nur zu geringen Kostensteigerungen, zumal die schlimmsten regulatorischen Auswüchse verhindert werden konnten. Allerdings zeigen Ukraine- und Syrienbeziehungsweise Irak-Krise ofensichtlich - das geplante Freihandelsabkommen mit den USA subtiler -, wie zunehmend schwieriger sich die politischen Rahmenbedingungen entwickeln. Das europäische Verkehrswesen kann nur kreativ, mit neuen Technologien sowie Flexibilität auf diese neuen Herausforderungen antworten. Das vorliegende Heft geht in unterschiedlichen Beiträgen auf aktuelle Entwicklungen ein. Das Interview mit dem Chef der Russischen Eisenbahnen Wladimir Jakunin zeigt, welche großen Chancen die eurasische Zusammenarbeit unter Einbeziehung Russlands für Europa bietet. Neben dem politischen Willen sind dazu auch infrastrukturelle Voraussetzungen, z. B. Verlängerungen der Breitspur oder neue automatische Spurwechseltechnologien notwendig. Eines der wesentlichen Merkmale der Globalisierung ist, dass die Welt multilateral wird. Wie auch der Beitrag „China - die neue maritime Deinitionsmacht“ zeigt, ist China nicht nur im Bereich der Produktion marktführend, sondern wird auch im Bereich der Verkehrswirtschaft und in Zukunft wahrscheinlich auch in den Bereichen Logistik und Supply Chain Management zur globalen Führungsmacht. Wie nicht zuletzt aufgrund der Unruhen in Hongkong deutlich geworden ist, verschieben sich die Machtzentren innerhalb Chinas weg von Hongkong hin zu den neuen, „rotchinesischen“ Zentren. Die Sicherheit internationaler Verkehre wird aufgrund der angespannten politischen Situation noch lange Zeit eine der bestimmenden Herausforderungen bleiben. Ich hofe, dass dieses Heft Ihnen nicht nur Freude beim Lesen bereitet, sondern auch einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und unserer Volkswirtschaften verbessert. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Sebastian Kummer Univ. Prof. Dr., Vorstand des Institutes für Transportwirtschaft und Logistik, WU Wien