eJournals Internationales Verkehrswesen 66/4

Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2014-0130
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2014
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Verkehrswissenschaftliche Nachrichten

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Zwischen Alpentransit und Verteilerfunktion für den Balkanraum | Verkehrswissenschaftliches Zukunftsforum des Jungen Forums in 12. Ausgabe | Über Mannheim ins Mittelrheintal
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Internationales Verkehrswesen (66) 4 | 2014 91 V E R K E H R S W I S S E N S C H A F T L I C H E N AC H R I C H T E N Mitteilungsblätter der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft e.V. 4. Heft November 2014 Einladung für Delegierte und Mitglieder der-DVWG zur Bundesdelegiertenversammlung 2014 Gemäß § 9 Zifer 5 der Satzung vom 6. Mai 2010 beruft das Präsidium der DVWG die-Bundesdelegiertenversammlung-2014 (Mitgliederversammlung im Sinne § 32 BGB) für Mittwoch, den 10. Dezember 2014 um 14.00 Uhr nach Frankfurt ein. Tagungsort: PricewaterhouseCoopers AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Raum Sky Conference Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, 60327 Frankfurt am Main Vorläufige Tagesordnung TOP  1 Eröfnung durch den Präsidenten und Festlegung der Tagesordnung TOP  2 Genehmigung des Protokolls der Bundesdelegiertenversammlung vom 8.05.2014 in Bochum TOP  3 Bericht des Präsidiums TOP  4 Bericht des Jungen Forums TOP  5 Bericht der Europäischen Plattform für Verkehrswissenschaften (EPTS) TOP  6 Anfragen und Diskussion zu TOP 3-5 TOP  7 Entlastung des Präsidiums TOP  8 Wahl des Präsidiums TOP  9 Bestätigung der Bundesvorsitzenden des Jungen Forums TOP 10 Ehrungen TOP 11 Sonstiges Die Bezirksvereinigungen werden gebeten, ihre ordnungsgemäße Vertretung durch Delegierte sicherzustellen (§ 9-Zifer-3 der Satzung). Anträge zur Tagesordnung bitten wir bis zwei Wochen vor dem Sitzungstermin bei der Hauptgeschäftsstelle einzureichen (§ 12 Zifer 2 der Geschäftsordnung). Berlin, den 4. November 2014 Das Präsidium: Prof. Knut Ringat Dr. Karin Jäntschi-Haucke Prof. Dr.-Ing. Thomas Siefer Hendrik Ammoser Dr. Barbara Hüttmann Internationales Verkehrswesen (66) 4 | 2014 92 DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Zwischen Alpentransit und Verteilerfunktion für-den Balkanraum Fachexkursion des Jungen Forums nach München vom 08. bis 10. Oktober 2014 Nina von der Heiden, Beisitzerin im Bundesvorstand des Jungen Forums I n diesem Jahr führte uns die Fachexkursion des Jungen Forums unter dem Titel „Der Verkehr in der Metropole München - Zwischen Alpentransit und Verteilerfunktion für den Balkanraum“ in die bayerische Landeshauptstadt München. Exkursionsauftakt und thematische Einführung bildete am ersten Tag, wie in jedem Jahr, eine Kick-of-Konferenz. Diese fand diesmal in den Räumen des Verkehrszentrums des Deutschen Museums statt. Unter der Moderation von Karl Heinz Keil von der Hanns-Seidel-Stiftung beleuchteten dort zunächst Dr. Kurt Bechthold vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr und Horst Mentz, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung der Stadt München die Verkehrspolitik in Bayern und München. Daran anschließend hob Kerstin Swoboda von der IHK München und Oberbayern die Bedeutung des Verkehrs für den Wirtschaftsstandort München heraus. Nach einem ersten Kennenlernen der insgesamt rund 30 Teilnehmer in der Pause bei Kafee, Semmeln und Brezen berichtete zunächst Johanna Kopp über ihre Tätigkeit beim Institut für Mobilitätsforschung, bevor dann Stephan Hartl vom Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien abschließend über den Logistikstandort Bayern referierte. Im Anschluss an die Konferenz führte die Leiterin des Verkehrszentrums, Sylvia Hladky, die Gruppe in einer gut einstündigen Führung durch das Museum und gab interessante Einblicke in den Verkehr der letzten 150 Jahre. Einen stimmungsvollen Abschluss des letzten Tages bildete der Besuch der Augustiner Bräustuben, einem typischen bayerischen Brauhaus mit allerlei lokalen Spezialitäten. Am nächsten Tag erwartete die Exkursionsteilnehmer ein vollgepackter Zeitplan. Um 8: 30 Uhr brach die Gruppe bei schönstem Herbstwetter gemeinsam zum Verwaltungsgebäude der Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) auf. Hier gaben insgesamt 3 Referenten einen umfangreichen Einblick in die Geschäftspolitik und die Angebotsplanung des Unternehmens sowie über die Anschafung neuer Buszüge zur Optimierung des Fahrzeugeinsatzes. Nach einer Einladung zum gemeinsamen Mittagessen im Betriebsrestaurant der MVG wurden wir von Christopher Utz, Mitglied der BV Südbayern und Mitarbeiter bei der MVG, mit dem Bus direkt zum BMW-Museum gefahren. Dort erhielten wir, aufgeteilt in zwei Gruppen, eine informative und sehr anschauliche 1,5-stündige Führung durch die Entwicklungsgeschichte von Motorrad und Automobil bei BMW. Im Anschluss an die Führung blieb leider keine Zeit mehr auf eigene Faust die BMW-Welt zu erkundigen, da wir direkt zum nächsten Programmpunkt weiterfahren mussten. In den Räumen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft BEG stellte der Geschäftsführer Dr. Johann Niggl dann ≈ „Das Bahnland Bayern“ aus der Sicht eines Aufgabenträgers vor, erläuterte den fast überall in Bayern geltenden Bayerntakt- (mindestens eine Fahrt pro Stunde) und rief die Gruppe zu einer angeregten Diskussion über Infrastrukturinanzierung, Fahrplanausdünnung und Streckenstillegung auf. Als Abschluss des Exkursionstages hatten die Kollegen Christopher Utz und Sebastian Lachmuth von der BV Südbayern noch eine Rundfahrt mit einer historischen Tram unter Leitung einer fachkundigen Stadtführerin organisiert. Die etwa zweistündige, sehr individuell gestaltete Tour quer durch München, führte an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten, aber auch an unbekannteren Ecken vorbei und war für alle ein tolles Erlebnis. Gemeinsam ausklingen ließen wir den Abend schließlich erneut in einem Brauhaus, diesmal dem Weißen Bräuhaus, mitten im Herz der Innenstadt. Am Freitag, dem letzten Exkursionstag standen noch zwei weitere Ziele auf dem Programm. Kurz nach 8: 30 Uhr machte sich die Gruppe auf in den Münchener Norden, um das Truck-Zentrum und die Produktionshallen des LKW- und Bus-Herstellers MAN zu besuchen. Nach leicht verspäteter Ankunft aufgrund einer Sperrung der S- Bahn-Stammstrecke erhielten wir eine ausführliche Führung durch das MAN-Werk. Nach einem kurzen Bus-Shuttle mit einem Neoplan-Bus aus dem Luxus-Segment von MAN konnten wir in einer etwa einstündigen Führung den gesamten Entstehungsprozess eines LKW von der Achse bis zum ersten Funktionstest entlang der Produktionsstraße mitverfolgen. Nach einer individuellen Mittagspause am Bahnhof Moosach ging es schließlich zum letzten Ziel der Exkursion, dem Technischen Betriebszentrum und der Verkehrsleitzentrale der Stadt München. Hier erhielten wir zunächst eine Führung über das Gelände und durch das Lager. Hier hatten es der Gruppe vor allem die vielen verschiedenen Verkehrsschilder im Lager des Betriebshofs angetan. Nachdem sich jeder mit seinen Lieblingsschildern hatte fotograieren lassen, ging es weiter in das operative Herz des Gebäudes, die Verkehrsleitzentrale. Hier arbeiten Polizei, Baureferat und Kreisverwaltungsreferat der Stadt München Die Teilnehmer der diesjährigen Fachexkursion Foto: Nina von der Heiden Internationales Verkehrswesen (66) 4 | 2014 93 Verkehrswissenschaftliche Nachrichten DVWG Die DVWG steht seit vielen Jahren mit ihrem Engagement und den verkehrswissenschaftlichen Aktivitäten im Fokus des fachlichen Dialogs zu aktuellen und Grundlagenthemen des Verkehrs. Neben den Fachtagungen, Kongressen, Foren und Workshops stoßen in der Fachwelt vor allem die Veröfentlichungen der B-Reihe auf großes Interesse. B 363 DVWG-Jahresverkehrskongress 2014, „Verkehr in Metropolregionen - Mobilität im Umbruch“ ISBN 978-3-942488-28- Der Ballungsraum Rhein-Ruhr und der Tagungsort Bochum sind durch wirtschaftliche Umbrüche in besonderer Weise gekennzeichnet. Schwerindustrielle Vergangenheit, Wanderungsdynamik, Wiedergewinnung lebenswerter Stadträume, eine prekäre kommunale Finanzausstattung, überlastete Verkehrsnetze, globaler Klimaschutz... Dies sind einige der Themen, die die Verkehrssysteme herausfordern und neue Lösungen für Planung, Entwurf und Betrieb des Personen- und Güterverkehrs benötigen. Ein Themenblock der Tagung widmete sich den Herausforderungen der kommunalen Verkehrsplanung zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dazu zählt die Radverkehrsförderung, u. a. Radschnellwege als neues Element in der Verkehrsplanung, und die Verbesserung der Umfeld- und Umweltqualität städtischer Straßenräume. Visionen der „Mobilität von morgen“ verdeutlichen die Notwendigkeit oder aber auch den Wunsch nach einer regelrechten Transformation der Städte. Andererseits sieht sich die kommunale Verkehrsplanung kaum in der Lage, bestehende Daueraufgaben wie die Instandsetzung der Straßen und Brücken zu erfüllen. Eine zunehmende Beteiligung Dritter / Privater an der Planung wird als Lösungsstrategie diskutiert. Ein zweiter Themenblock beschrieb Perspektiven für den Güterverkehr. Eine wachsende Bedeutung als europäische Drehscheibe des Güterverkehrs hat die Entwicklung des Ballungsraumes Rhein-Ruhr in den beiden letzten Jahrzehnten geprägt. Hochbelastete Netze und der vorrangige Erhalt der bestehenden Infrastruktur lenken nicht nur hier den Blick auf logistische Konzepte, die eine robuste Güterversorgung garantieren und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Elektromobilität fordert nicht nur die Fahrzeugtechnik und Ladeinfrastruktur heraus, sondern muss auch in ihren Auswirkungen auf die Stromversorgungsnetze diskutiert werden. Auf die Entwicklung des Schienennetzes, in dem der Personen- und der Güterverkehr zunehmend um knappe Trassen konkurrieren, kommen neue Herausforderungen zu. In einem dritten Themenblock wurden Möglichkeiten und Grenzen für die intelligente Nutzung der Verkehrsinfrastruktur erörtert. Aufgrund der knappen Finanzressourcen und der hohen Umweltanforderungen kommen Neubauten von Verkehrswegen gerade in Metropolregionen nur noch in Ausnahmefällen in Betracht. Durch efektive Verkehrsmanagementstrategien und neue Technologien wie die Fahrzeug-Fahrzeug- und Fahrzeug- Infrastruktur-Kommunikation können vorhandene Kapazitäten der Verkehrsinfrastruktur eizienter genutzt werden. Die Implementierung solcher Lösungen stellt aber alle Beteiligten vor große Herausforderungen, und nicht immer sind die angestrebten Ziele in der Praxis erreichbar. NEUERSCHEINUNGEN IN DER B-REIHE zusammen, um den Verkehr in München flüssiger und sicherer zu machen. Von einer Galerie über der Zentrale konnte die Gruppe die große Videowand bestaunen, die Bilder von Verkehrskameras in Tunneln, auf Straßen und Plätzen in ganz München anzeigt. Nach dem großen Erfolg der Jahresexkursionen in den letzten drei Jahren plant das Junge Forum auch für den Herbst 2015 wieder eine Fachexkursion. Diese soll die Teilnehmer dann voraussichtlich in die Wirtschaftsmetropole Frankfurt am Main führen. ■ jungesforum@dvwg.de Verkehrswissenschaftliches Zukunftsforum des-Jungen Forums in 12. Ausgabe Nina von der Heiden, Beisitzerin im Bundesvorstand des Jungen Forums I m Anschluss an die diesjährige Fachexkursion des Jungen Forums fand am Samstag, den 11. Oktober 2014 in den Räumen der MRK Management Consultants GmbH in München das mittlerweile 12. Verkehrswissenschaftliche Zukunftsforum statt. Wie immer standen sowohl interessante Vorträge junger Verkehrswissenschaftler als auch ein Netzwerkgespräch auf dem Programm. Pünktlich um 11 Uhr ging es los mit einem Vortrag von Florian Polterauer, der sich in Wien bei dem Bahnbaumaschinen- Hersteller Plasser & Theurer mit Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen beim Einsatz von Stopfmaschinen beschäftigt. Im Anschluss ging es von der Schiene auf die Straße, als Nina von der Heiden vom Lehrstuhl für Verkehrswesen an der Ruhr-Universität Bochum über die Bewertung des Verkehrsablaufs an Autobahnbaustellen referierte. Nach einer zünftigen Brotzeit folgte schließlich der letzte Vortrag des Tages von Malte Steenbeck vom Institut für Außenhandel und Wirtschaftsintegration der Universität Hamburg. Malte Steenbeck berichtete dabei über ein vom ihm durchgeführtes Forschungsprojekt über den statistischen Zusammenhang zwischen dem Alter der Wähler und der Entscheidungsfindung bei dem Bürgerentscheid zu Stuttgart 21. Als letzter Programmpunkt des Zukunftsforums fand schließlich ein Netzwerkgespräch mit dem Ministerialdirigenten a.D. Dieter Wellner statt, der mittlerweile Beirat bei der MRK Management Consultants GmbH ist und auch in die Büroräume der MRK eingeladen hatte. Herr Wellner, der ursprünglich Jura studiert hat, gab den Anwesenden einen sehr interessanten Einblick in seine berufliche Entwicklung beim bayerischen Verkehrsministerium, wo er an vielen wegweisenden Entscheidungen - häufig federführend - beteiligt war. Etwas Glück, aber vor allem Beharrlichkeit und hohe fachliche Kompetenz, so wurde schnell klar, haben die Karriere von Herrn Wellner entscheidend bestimmt. Mit Anekdoten aus seiner beruflichen Tätigkeit, z.B. bei der Planfeststellung des Münchener Flughafens, der Umsetzung der Bahnreform und der Verteilung der Regionalisierungsmittel gab er sowohl einen sehr unterhaltsamen Einblick in das politische Tagesgeschäft als auch wertvolle Tipps für die jungen Verkehrswissenschaftler. ■ jungesforum@dvwg.de Internationales Verkehrswesen (66) 4 | 2014 94 DVWG Verkehrswissenschaftliche Nachrichten Über Mannheim ins Mittelrheintal Klaus Füsslin, Bezirksvereinigung Freiburg U nter dem Jahresthema „Infrastruktur- Vernetzung“ war eine 13-köpige Gruppe der Bezirksvereinigung (BV) Freiburg zwei Tage mit einem Bus der Firma Winterhalter-Reisen unterwegs. Erstes Ziel war das Daimler-Benz-Omnibuswerk in Mannheim. Die Entwicklung und Herstellung von Stadt-, Überland- und Reisebussen ist eine logistische und technische Herausforderung auf höchstem Niveau. Erschwerend kommt am traditionellen Standort die räumliche Enge hinzu, die sich wegen historisch gewachsener Erweiterungen städtischer Wohngebiete in nächster Umgebung nicht mehr beseitigen lässt. Gefertigt werden bis zu 18 Fahrzeuge pro Tag, jedoch nur auf Bestellung, keine Produktion auf Halde. Die Variationsbreite der Karosseriefertigung ist durch das aus Stahlproilen zusammengeschweißte Netzgerippe erstaunlich. Mit dieser Baukastenkonstruktion lassen sich verschiedenartige Kundenwünsche gut berücksichtigen. Die meist kleinen Fertigungsserien verteuern jedoch den Preis pro Fahrzeug. Nach Aufassung der Exkursionsteilnehmer sollten die Betreiber im Öfentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mittels ihrer Dachverbände die Normung divergierender Ansprüche vorantreiben. Damit könnten für die Nutzer ein einheitlicheres Gesamtbild im Alltagsbetrieb des ÖPNV erzielt und darüber hinaus Kosten gesenkt werden. In Koblenz erläuterte ein Vertreter des Baudezernats das Verkehrsgeschehen und den Verkehrsluss in der Stadt. Dank der Bundesgartenschau (BUGA) 2011 und der durch dieses Ereignis ausgelösten Investitionen von mehr als 100 Mio. EUR konnte ein Großteil des ruhenden Verkehrs aus der Schlossumgebung in eine Tiefgarage verlagert werden. So ist nunmehr dort eine Grünanlage für Fußgänger entstanden, wo zuvor noch „viel Blech“ im Straßenraum stand. Ebenso konnte das linke Rheinufer vom KFZ-Verkehr befreit und dafür eine Fußgänger- und Radwegeverbindung entlang des Flusses geschafen werden, deren Nutzung „Shared-Space“-Charakter hat. Die sehr begrenzten Finanzmittel der Stadt erlauben nur verkehrsbauliche Anpassungen. Der Fahrradverkehr ist, topograisch bedingt, erst jetzt mit der Zunahme von Pedelecs stärker ins planerische Blickfeld gerückt. Fatal ist der Zustand der großen Brücken: Die Brücke der B 9 über die Mosel (ca. 100 000 KFZ täglich) muss dringend saniert werden, ebenso die Pfafendorferbrücke über den Rhein. Die Doppelmayr-Seilbahn vom Deutschen Eck zur Festung Ehrenbreitstein ist ein eindrückliches Demonstrationsobjekt dafür, wie hohes Punkt-Punkt-Verkehrsaufkommen umweltfreundlich bewältigt werden kann: Bis zu 3600 Personen pro Stunde pro Richtung vermögen die an jeweils zwei Tragseilen hängenden Kabinen im Umlaufbetrieb zu transportieren. Der Hersteller, der weltweit noch leistungsfähigere Systeme gebaut hat, betreibt seit Ende der BUGA die Bahn eigenwirtschaftlich ohne öfentliche Zuschüsse. Nicht nachvollziehbar blieb den Teilnehmern die anhaltende Diskussion über eine mögliche Beeinträchtigung des UNESCO- Weltkulturerbes Mittelrheintal, die durch den Seilbahnbau ausgelöst worden war. In St. Goarshausen diskutierte die Exkursionsgruppe mit der „Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn“. Insbesondere die östliche Rheintalseite ist durch Güterzüge der Bahn mit Lärm und Erschütterungen belastet. Tendenz steigend. Die dortigen Bewohner sind dieser Entwicklung nahezu schutzlos ausgesetzt, der Lärmpegel während der Nacht (durch bis zu 110 Güterzüge) beindet sich jenseits anerkannter Grenzwerte und ist damit unzumutbar. Die vor 150 Jahren für einen viel geringeren Verkehr geschafenen Gleistrassen sind kaum mehr in der Lage, den heutigen Anforderungen an Geschwindigkeit und Transportleistung zu genügen. Die infolge von Erschütterungen instabil gewordene Trasse lässt sich wohl nur mit einem kompletten Neubau einer Bahnstrecke weiter östlich (Tunnelstrecken) sanieren. Auf der Schiffahrt nach Bacharach war die Lärmbelastung durch die Bahn auf beiden Talseiten unüberhörbar. Zum Abschluss der Exkursion beeindruckte in Speyer die machtvolle romanisch-kaiserliche Ausstrahlung des Doms - ein Kontrast zu den Erfahrungen mancher Ungereimtheiten verkehrlicher Infrastrukturen auf dieser Reise. ■ freiburg@dvwg.de Gruppenfoto im EVObuswerk Mannheim vor dem ersten Automobil von-Carl Benz (Nachbau) Blick aus der Seilbahn aufs Deutsche Eck und Koblenz (Alle Fotos: Eugen Reinwald) Internationales Verkehrswesen (66) 4 | 2014 95 Verkehrswissenschaftliche Nachrichten DVWG Zentrale Veranstaltungen Indien 23.11.-1.12.2014 DVWG-Auslandsfachexkursion „Das Beste Indiens“ Frankfurt 10.12.2014, 10.00 Uhr DVWG-Expertentalk „Energie, Klima, Mobilität“ Treibhausneutrales Deutschland. Was kann der ÖPNV beitragen? 14.00 Uhr Bundesdelegierten versammlung Rostock 28./ 29. Mai 2015 Jahrestagung mit Jahresverkehrskongress Veranstaltungen der Bezirksvereinigungen BV Berg & Mark berg-mark@dvwg.de 27.11.2014, 16: 00 Uhr Sachstand der Erarbeitung eines neuen Bundesverkehrswegeplanes 2015 Referent: Dr. Hendrik Haßheider, BMVI Berlin Ort: Bergische Universität Wuppertal - Campus Haspel, Pauluskirchstraße 7, 42285 Wuppertal Gebäude HD, 3. Etage Raum HD 35 (Eugen-Langen-Saal) 11.12.2014, 16: 00 Uhr Ertüchtigung des Eisenbahnknotens Köln Hbf. Referent: Dr. Norbert Reinkober, Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH Ort: Bergische Universität Wuppertal - Campus Haspel, Pauluskirchstraße 7, 42285 Wuppertal Gebäude HD, 2. Etage Raum HD 24 (Uwe-Herder-Saal) 22.01.2015, 16: 00 Uhr Eine Seilbahn als städtisches Verkehrsmittel - auch geeignet für Städte in Europa? Fallbeispiel Wuppertal Referent: Günter Troy und Rene Schuchter, Doppelmayr Seilbahnen GmbH Ort: Ort: Bergische Universität Wuppertal, Campus Haspel, Eugen-Langen-Saal HD 35 Berlin-Brandenburg e.V berlin-brandenburg@dvwg.de 19.11.2014, 18: 00 Uhr Der Bundesverkehrswegeplan 2015 und die neue Verkehrsprognose 2030 Referenten: Dr. Hendrik Haßheider, Referat G31, BMVI, Dr. Werner Reh, Leiter Verkehrspolitik, BUND Ort: DLR e.V., Rosa-Luxemburg-Str. 2, 10178 Berlin 17.12.2014, 17: 45 Uhr Weihnachtsfeier Fahrt mit historischer Trambahn Ort: Potsdam Rheinland e.V. rheinland@dvwg.de 24.11.2014, 17: 30 Uhr Das Binnenschif - der verkannte Alleskönner Ort: CTS Container-Terminal, Stapelkai, 50735 Köln Referent: Oliver Haas (Betriebsleiter bei der CTS GmbH) Württemberg e.V. wuerttemberg@dvwg.de 24.11.2014, 17: 30 Uhr Einzelwagenladungsverkehr im Schienengüterverkehr - Das Siechtum eines Verkehrssystems und seine Folgen Referent: Dr.-Ing. Christoph Bolay, Bolay & Moser GbR Ort: Verband Region Stuttgart, Kronenstraße 25, 70173 Stuttgart 15.12.2014, 17: 30 Uhr Stand der Ausschreibungen und Vergaben von SPNV-Leistungen in Baden-Württemberg Referent: Bernd Klingel, Geschäftsführer Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH Ort: Verband Region Stuttgart, Kronenstraße 25, 70173 Stuttgart Oberrhein oberrhein@dvwg.de 01.12.2014, 18: 30 Uhr Stammtisch Junges Forum Lokal Pfannestiel, Am Künstlerhaus 53, 76131 Karlsruhe Rhein-Ruhr/ WVV e.V. rhein-ruhr@dvwg.de 25.11.2014, 16: 30 Uhr Entwicklungszentrum für Schifstechnik und Transportsysteme Besuch des Flachwasser-Fahrsimulators SANDRA Ort: Duisburg BV Nordhessen nordhessen@dvwg.de 27.11.2014, 16: 00 Uhr Verkehrsprognose der BVWP - Methode und Ergebnisse Vortrag im Rahmen des Seminars Verkehrswesen Referent: Dipl.-Ing. Christian Neef, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Ort: Universität Kassel, Gebäude Ingenieurwissenschaften III, Mönchebergstraße 7, Raum 2215 Niedersachsen-Bremen e.V. niedersachsen-bremen@dvwg.de 18.11.2014, 9: 30 Uhr Konferenz: Sicherung der Mobilität auf dem Land - Herausforderungen, Chancen, Lösungen Ort: Hotel Novotel, Podbielskistraße 21-12, 30163 Hannover 09.12.2014, 14: 00 Uhr Jahresabschlussveranstaltung Besichtigung des Weserwehrs mit anschließendem Vortrag vom Wasser- und Schiffahrtsamt Ort: Bremen DVWG Hauptgeschäftsstelle Agricolastraße 25 10555 Berlin Tel. +49 30 2936060 Fax +49 30 29360629 E-Mail: hgs@dvwg.de Internet: www.dvwg.de