eJournals Internationales Verkehrswesen 68/4

Internationales Verkehrswesen
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expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2016-0073
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Internationales Verkehrswesen (68) 4 | 2016 6 IM FOKUS Skandinavien setzt verstärkt auf Elektro-Antriebe im-Schiffbau D ie Reederei Fjord1 hat zwei neue batteriebetriebene Fähren mit Siemens- Technik bestellt. Die Schiffe werden auf der 2,4 km langen Route E39 zwischen Anda und Lote an der Westküste Norwegens verkehren und über eine Kapazität von 120 Autos, 12 Anhängern und 349 Passagieren verfügen. Der Betrieb soll im Januar 2018 aufgenommen werden. Die elektrische Antriebslösung BlueDrive PlusC umfasst Lithium- Ionen-Batterien als Energiespeicher, Strahlruder und Fernsteuerung der Propeller, ein Energiemanagementsystem sowie ein integriertes Alarm- und Überwachungssystem. Die Batterien der Schiffe werden nach jeder Überfahrt über einen Landanschluss geladen, der in das örtliche Versorgungsnetz integriert ist. Der Ladevorgang wird von den Fähren über W-LAN kontrolliert. Die Route E39 an der Westküste Norwegens ist die erste Fährverbindung, bei der die Straßenverwaltung des Landes den Einsatz von emissionsfreier Technologie vorschreibt. Für die Ausschreibung wurde festgelegt, dass eine der beiden Fähren emissionsfrei und die zweite Fähre emissionsarm betrieben werden muss. Fjord1 entschied sich schließlich für zwei batteriebetriebene Fähren, mit denen sich ein besseres Gesamtergebnis erzielen lässt, sowohl finanziell als auch unter dem Aspekt der Umweltfreundlichkeit. Skandinavien setzt als erste Region der Welt verstärkt auf batteriebetriebene und damit umweltschonende Technologien im Schiffbau. Bereits im Mai 2015 ging in Norwegen die weltweit erste elektrische Autofähre „Ampere“ in Betrieb. Ihre Lithium- Ionen-Batterien werden mit Strom aus Wasserkraft geladen. In Finnland wird der Einsatz der ersten batteriebetriebenen Autofähre im Sommer 2017 beginnen. Die umweltfreundliche Fähre wird auf der 1,6-km langen Strecke zwischen Nauvo und Parainen im Schärengebiet Turku eingesetzt. Die finnische Schifffahrtsgesellschaft FinFerries hat den Neubau bei der polnischen Werft CRIST S.A. bestellt. Zwei neue batteriebetriebene Fähren von Fjord1 sollen 2018 in Norwegen den Betrieb aufnehmen. Bild: MultiMaritime Mexico City: Mit der Seilbahn pünktlich unterwegs D ie erste urbane Seilbahn Mexikos ist fast fünf Kilometer lang: Die „Mexicable“ besteht aus zwei Kabinenbahnen und trägt einen wichtigen Teil zur Lösung von Verkehrsproblemen in Ecatepec de Morelos, einem bevölkerungsreichen Stadtteil von Mexico City, bei. Die Anlage wird täglich 17 Stunden im Einsatz sein und dabei 3000 Personen pro Stunde befördern. Sie ist direkt an das öffentliche Verkehrssystem angeschlossen. Für die Bewohner und Besucher von Ecatepec de Morelos bedeutet diese Verbindung eine erhebliche Erleichterung und Verbesserung der Lebensqualität. Die Seilbahn besteht aus zwei voneinander unabhängigen und durch eine Umsteigestation verbundenen Kabinenbahnen, die die Via Morelos mit San Andrés de la Cañada verbinden. Auf den Streckenabschnitten von 2,9 und 1,8 Kilometern gibt es insgesamt sieben Stationen für den Zu- und Ausstieg. Die von regionalen und internationalen Künstlern bemalten Stationen beleben das Stadtbild. Da im städtischen Gebiet kein Einsatz von Helikoptern möglich war, wurden für die Montage an manchen Stellen besondere, technische Hilfsmittel gewählt. So wurde etwa für die Montage des Seils eine Drohne eingesetzt. Foto: Leitner Ropeways Aktuelle Meldungen finden Sie im Web unter www.internationales-verkehrswesen.de Internationales Verkehrswesen (68) 4 | 2016 7 IM FOKUS Low-Cost-Carrier auf der Langstrecke im Aufwind D ie Low-Cost-Carrier expandieren - das zeigt der nun erschienene „Low Cost Monitor 2/ 2016“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der seit zehn Jahren jeweils im Frühling und Herbst veröffentlicht wird. Norwegian Air und Eurowings steuern zunehmend Ziele außerhalb Europas an, Ryanair mischt den deutschen Markt weiter auf und baut derweil die Marktführer-Positionen innerhalb Europas aus. Dabei verhalten sich die Ticketpreise unterschiedlich. Das Streben der Ryanair, auf größeren Flughäfen zu expandieren, scheint mit steigenden Entgelten seinen Preis zu haben. Dagegen sinken beispielsweise bei der vorwiegend von kleineren Flughäfen agierenden Wizzair die Verbraucherkosten. Überhaupt führt die hohe Dynamik im Low-Cost-Markt zusammen mit konstant günstigen Kerosinkosten zu teilweise deutlich fallenden Ticketpreisen. Die Durchschnittspreise, die im Low Cost Monitor je nach Carrier auf Grundlage verschiedener Vorausbuchungszeiträume von einem Tag bis zu drei Monaten ermittelt werden, lagen im Sommer 2015 noch zwischen 45 und 115 Euro brutto, in diesem Sommer zwischen rund 40 und 105 Euro brutto. Europaweit bauen Ryanair und Easyjet ihre Ma r k tf ü h re r s c h a ft weiter aus. Ryanair unterhält mittlerweile 2303 Verbindungen auf dem Kontinent und Easyjet folgt mit 1370 Strecken. Auch der Wettbewerb unter den Günstigfliegern in Europa nimmt weiter zu. Mittlerweile gibt es 1098 Strecken, auf denen zwei Anbieter unterwegs sind, und sogar mehr als 130 Verbindungen, auf denen mehr als zwei Anbieter fliegen. Um den Angebotsausbau bewältigen zu können, benötigen die Carrier entsprechend viele geeignete Flugzeuge. Dies ist in den meisten Fällen ein Fluggerät der Typenreihen Boeing 737 und Airbus A320. Foto: Köln-Bonn-Airport ÖBB mit Nachtreisezug-Angebot in Deutschland A b 11. Dezember 2016 übernehmen ÖBB Nightjets das Nachtzug-Geschäft mit wichtigen Verbindungen auch in Deutschland. Zu den neun bestehenden Nachtreisezügen kommen weitere sechs hinzu. Die DB bietet als Ergänzung zu den ÖBB Nightjets ab Dezember Nacht-ICs an. Damit haben Fahrgäste eine große Auswahl unter verschiedenen Nachtverbindungen zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien sowie innerhalb Deutschlands. Die sechs neuen ÖBB Nightjet-Linien verbinden täglich Hamburg und Düsseldorf mit München und Innsbruck, ebenso Hamburg und Berlin mit Zürich sowie München mit Venedig, Rom und Mailand. Ebenfalls neu: Auf der Strecke Hamburg - Innsbruck können täglich sowie zwischen Düsseldorf und Innsbruck dreimal pro Woche Autos und Motorräder mit den Nightjets befördert werden. Auf allen Strecken können Kunden aus unterschiedlichen Komfortstufen wählen. Angeboten werden 1-, 2- oder 3-Bett-Abteile im Schlafwagen, 4- oder 6-Bett-Abteile im Liegewagen sowie Sitzplätze im klassischen Reisezugwagen. Bis 2020 wollen die ÖBB mit dem erweiterten Nightjet-Angebot 1,8 Mio. zusätzliche Fahrgäste befördern und damit in den nächsten drei Jahren rund 5 Mio. Fahrgäste an Bord begrüßen. Derzeit sind jährlich rund 1 Mio. Fahrgäste in den ÖBB Nachtreisezügen unterwegs. Mit den erzielbaren Synergieeffekten wollen die ÖBB bereits im Einführungsjahr 2017 das EBIT verbessern. Die Kundenzufriedenheit soll durch die Modernisierung des Fuhrparks weiter gehoben werden. www.nightjet.com Erweiterungen im Nachtzug- Streckennetz ab Dezember 2016. Grafik: ÖBB Internationales Verkehrswesen (68) 4 | 2016 8 IM FOKUS Forschungsprojekt DELTA macht Elektromobilität sicherer D as Projekt „Datensicherheit und Datenintegrität in der Elektromobilität beim Laden und eichrechtskonformen Abrechnen“, kurz DELTA, soll Elektro-Autos auch sicherheitstechnisch auf die Überholspur bringen. Sowohl während der Fahrt als auch beim Ladevorgang tauschen Elektroautos Daten aus. Um eine korrekte Abrechnung und Verbraucherschutz sicher zu stellen, müssen Datensicherheit und Datenschutz immer gewährleistet sein. Die internationale Standardisierung hat mit der heute schon gültigen Norm ISO 15118 erfolgreich eine Basis für die Kommunikation zwischen dem E-Fahrzeug und der Ladeinfrastruktur geschaffen. An der Prozess- und Wertschöpfungskette von Ladevorgängen und Mehrwertdiensten sind jedoch weitere Akteure beteiligt: Drittanbieter, Energieversorger, Netzbetreiber, Flottenmanager oder auch Fahrzeughersteller mit Serviceleistungen wie zum Beispiel Kartendiensten. Hier ist die Kommunikation heute noch nicht standardisiert. Auch erfasst die Normung bisher weder die Absicherung des Fahrzeugs und der Ladeeinrichtung selbst noch die Absicherung der angebundenen Backend- und Abrechnungssysteme. Erklärte Ziele des Projektes DELTA sind deshalb durchgängiger Datenschutz sowie Datensicherheit bei Mess- und Abrechnungsprozessen für den Elektromobilitätsnutzer. Am Projektende sollen Handlungsempfehlungen für Produkthersteller, Infrastrukturbzw. Service-Anbieter (Schwerpunkt KMU) und Normungsgremien stehen. Gefördert wird das auf drei Jahre angelegte Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Weitere Informationen: www.delta-elektromobilitaet.de Kritische Infrastrukturen sicher schützen D as Systemhaus Securiton, spezialisiert auf elektronische Sicherheitslösungen, bringt mit den Detektionszäunen der SecuriFence Systemfamilie gleich zwei neue Lösungen für den Objekt- und Perimeterschutz auf den Markt. Detektionszäune markieren nicht nur Begrenzungen, sondern sind ruhestromüberwacht und melden bereits den Versuch, darüber zu klettern oder Maschen zu durchtrennen. Da diese Funktion zunächst nicht zu erkennen ist, können sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden, ohne Eindringlinge zu alarmieren. SecuriFence ST ist ein mit Ruhestrom detektierendes Stahlnetz, das für den Schutz kritischer Infrastrukturen etwa an Flughäfen entwickelt wurde, durch sein dezentes Design aber auch im repräsentativen Umfeld von Museen, Finanzhäusern oder exponierten Wohnlagen eingesetzt werden kann. Das rollbare und nahezu wartungsfreie Detektionsnetz wird in jeder Größe und Dimension in Deutschland produziert. Da die Abstände der Drahtseile frei wählbar sind, kann Securi- Fence ST für die Erstinstallation, die Sanierung von Bestandszäunen, als Durchsteigschutz bei Gebäudeöffnungen oder zur Reparatur beschädigter Zäune eingesetzt werden. Das Netz bleibt unbeeinflusst von Umwelteinflüssen und Pflanzenbewuchs und kann in der Vegetation verborgen werden. Für Bereiche mit höchster Gefährdungslage wurde der ruhestromüberwachte Detektionszaun SecuriFence AL entwickelt. Er widersteht er auch schweren Attacken und detektiert alle Versuche, ihn zu durchdringen oder zu überwinden. Ein Zentimeter dicke, ineinander verflochtene Aluminiumröhren bilden die massive Zaunmatte. Unsichtbar im Inneren verlaufen mittels Ruhestrom detektierende Drähte, die beim Durchtrennen, Aufhebeln oder Sabotieren Alarm auslösen. Der Hochsicherheitszaun aus reinem Aluminium ist nahezu wartungsfrei, vergleichsweise leicht, hitzebeständig und unabhängig von natürlichen Einflüssen wie Pflanzenbewuchs, Regen oder Nebel. So kann er diskret in Hecken verborgen und mit Pflanzen begrünt werden - ein klarer Vorteil auch für den Einsatz im repräsentativen Umfeld. Kombiniert mit intelligenter Videoüberwachung, kann SecuriFence AL für lückenlosen Perimeterschutz mit punktgenauer Detektionsmöglichkeit eingesetzt werden. www.securiton.de Aluminiumröhren und Alarmdrähte des Hochsicherheitszauns SecuriFence AL Ruhestromüberwachtes Detektionsnetz SecuriFenceST Bilder: Securiton Internationales Verkehrswesen (68) 4 | 2016 9 IM FOKUS Zuverlässiger Perimeterschutz Securiton GmbH Alarm- und Sicherheitssysteme Hauptsitz 77855 Achern www.securiton.de Ein Unternehmen der Securitas Gruppe Schweiz Ruhestromüberwachter Detektionszaun SecuriFence AL · Höchste Sicherheit und frei von Täuschungsalarmen · Detektion ohne Vorwarnung, da die verbaute Technik äußerlich nicht erkennbar ist · Schutz von hochgefährdeten Einrichtungen rund um die Uhr · Punktgenaue Detektion möglich Rail2X - die Schiene spricht mit der Straße I ntelligente Autos der Zukunft kommunizieren miteinander und mit der umgebenden Infrastruktur. Möglich macht dies die sogenannte Car2X-Technologie, die zu mehr Effizienz, Komfort und Sicherheit im Straßenverkehr beitragen kann. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) setzt diese Technologie nun mit Rail2X verkehrsträgerübergreifend für die Kommunikation zwischen Schiene und Straße ein. Mit der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM) stehen den Braunschweiger Wissenschaftlern unter anderem eine Forschungskreuzung, eine Teststrecke auf dem Braunschweiger Innenstadtring und verschiedene Simulatoren zur Verfügung. Ziel der Forschung ist mehr Sicherheit am Bahnübergang: So könnte ein herannahender Zug künftig dem Bahnübergang die Information übermitteln, wann er diesen passiert. Der Autofahrer erhält zeitgleich von dem Bahnübergang eine Warnmeldung in seinem Head-Down-Display und kann dementsprechend frühzeitig reagieren. Ein anderes Szenario könnten Bedarfshalte bei regionalen Bahnen sein: Mittels Smartphone oder Knopf am Bahnsteig kann der Reisende dem herannahenden Zug mitteilen, dass er mitfahren möchte. Erhält der Zug keine Meldung, kann er den Bahnhof ohne Halt passieren. So können Zeit und Kosten gespart werden. Erste Tests waren erfolgreich. Damit der Zug jedoch auch außerhalb der Tests direkt mit dem Fahrzeug kommuniziert und die vielen möglichen Szenarien realisierbar werden, müssen die Car2X-Standards an die bestehenden Sicherheitssysteme der Bahn angepasst werden. http: / / www.dlr.de/ ts/ Rail2X kann mehr Sicherheit am Bahnübergang bringen. Bild: DLR DSLV veröffentlicht Positionspapier zu Lang-LKW D er Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) als Spitzenverband der Branche betrachtet den Lang-LKW in sämtlichen Typ-Varianten als ein zukunftsweisendes Fahrzeugkonzept mit ökonomischen und ökologischen Vorteilen. In einem Positionspapier fordert der Spitzenverband deshalb die generelle Zulassung aller bisher am Feldversuch teilnehmenden Typen des Lang-LKW auf einem flächendeckenden Streckennetz auf Basis einer unbefristeten Ausnahmeverordnung zum 1. Januar 2017. Für eine Zulassung im Regelbetrieb reicht die rechtliche Basis der bisher gültigen Ausnahmeverordnung nicht aus, da der verlängerte Sattelzug nicht der Definition des modularen Konzepts gemäß Artikel 4 Absatz 4 der EU-Richtlinie 96/ 53/ EG genügt. Die Möglichkeit für seinen Einsatz bietet hingegen Artikel 4 Absatz 5 der EU-Richtlinie. Die Mitgliedstaaten dürfen danach zulassen, dass Fahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen, die auf neuen Technologien oder Konzepten beruhen und die Anforderungen der Richtlinie nicht einhalten, während eines Versuchszeitraums in bestimmten örtlichen Verkehrsbereichen eingesetzt werden können. Der DSLV hält in seiner Empfehlung an der Gewichtslimitierung von 40 Tonnen fest. Zudem sollte der Lang-LKW auch in einem erweiterten Positivnetz, das die wichtigsten logistischen Knotenpunkte der verladenden Wirtschaft und die Umschlagzentren der Logistikdienstleister miteinander verbindet, nicht für die Belieferung innerstädtischer Standorte eingesetzt werden. www.dslv.org Internationales Verkehrswesen (68) 4 | 2016 10 IM FOKUS Auszeichnung für aCar-Projekt M it dem Projekt „aCar“ der Technischen Universität München (TUM) soll Elektromobilität auch für die ländliche Bevölkerung in armen Regionen mit schlechter Infrastruktur nutzbar werden. Das „aCar“ wurde von vier TUM-Lehrstühlen in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Deutschland und mehreren afrikanischen Ländern entwickelt. Der Freistaat Bayern hat das Konzept jetzt mit dem Bayerischen Staatspreis für Elektromobilität ausgezeichnet. Das „aCar“ wurde in Hinblick auf die Mobilitätsprobleme der ländlichen Bevölkerung in abgelegenen Gegenden mit schlechter Infrastruktur, insbesondere in afrikanischen Ländern südlich der Sahara entwickelt. Das Konzept wurde gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern in Nigeria, Ghana, Kenia und Tansania entwickelt. Erklärtes Ziel des interdisziplinären Forschungsteams ist es, ein Mobilitätskonzept anzubieten, das dazu beiträgt, die Landflucht in die Stadt zu vermeiden und ländliche Regionen selbstbestimmt zu stärken. Das „aCar“ ist geländegängig, kann mit Solarstrom geladen werden und ist vor allem modular aufgebaut. Mit unterschiedlichen Aufbauten kann es sowohl Personen als auch Lasten transportieren. Durch zusätzliche Module kann das Auto darüber hinaus unter anderem als Werkzeug für den Ackerbau und als Energiequelle für andere Geräte dienen. Aufgrund des modularen Aufbaus kann das Basis-Fahrzeug zu vergleichsweise niedrigen Preisen angeboten werden - je nach gewünschtem Einsatzgebiet können benötigte Funktionsmodule gekauft oder gemietet. www.acar.tum.de Flughafen Stuttgart setzt auf Elektro-Flotte I m Rahmen eines Scale-up! genannten Innovationsprojekts will die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) in den nächsten drei Jahren eine umweltverträgliche Flugzeugabfertigung durch Elektromobilität vorbereiten. Künftig soll auf dem Vorfeld flächendeckend eine Elektro-Flotte eingesetzt werden. Im Fokus des aktuellen Feldversuchs stehen die Technologiereife und das Betriebsverhalten der Geräte. Außerdem wird untersucht, wie sich Vorfeldfahrzeuge mit Elektroantrieb von ihrer Produktion, über die Energieversorgung bis hin zur Entsorgung der Batterie auf Umwelt und Wirtschaftlichkeit auswirken. Zum Projektkonsortium gehören der Flughafenbetreiber, der Abfertigungsdienstleister Losch Airport Service GmbH als weiterer Anwender am Flughafenstandort und das Öko-Institut e.V., das den Praxiseinsatz wissenschaftlich begleitet. Koordinator des Forschungsvorhabens ist der Flughafen Stuttgart. Scale-up! soll der Branche als Beispiel dienen. Die Projektpartner wollen sämtliche Handlungsempfehlungen und Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, die so auf andere Flughäfen weltweit übertragen werden können. Ende Juni 2016 schloss der Landesflughafen, der zu einem der nachhaltigsten Flughäfen in Europa werden will, die dreijährige Erprobungsphase der elektrischen Vorfeldflotte „efleet“ als Teil des LivingLab BWe mobil ab. Passagier- und Gepäcktransport sollen 2017 vollständig auf Elektroantriebe umgestellt werden. Dafür werden die verbleibenden zehn der ursprünglich insgesamt 16 Diesel-Passagierbusse und sechs Hybridschlepper durch abgasfreie, batteriebetriebe Neufahrzeuge ersetzt. Elektrischer Push-back am Flughafen Stuttgart Bild: FSG Grafik: TUM