eJournals Internationales Verkehrswesen 69/2

Internationales Verkehrswesen
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expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2017-0054
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Auf digitalen Wegen

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Elena Wagner
Wo befindet sich meine Sendung, wann kommt meine Bestellung an? Kunden und Empfänger von Waren erwarten diese Informationen in Echtzeit. IDS Logistik wird diesem Anspruch gerecht und hat mit digitalen Lösungen die Produktivität weiter gesteigert.
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Internationales Verkehrswesen (69) 2 | 2017 92 TECHNOLOGIE Sendungsverfolgung Auf digitalen Wegen Cloud, Kundenservice, Datenerfassung, optimierte Lieferketten Wo befindet sich meine Sendung, wann kommt meine Bestellung an? Kunden und Empfänger von Waren erwarten diese Informationen in Echtzeit. IDS Logistik wird diesem Anspruch gerecht und hat mit digitalen Lösungen die Produktivität weiter gesteigert. Elena Wagner I ntelligente Kommunikationssysteme und von der Digitalisierung getriebene Geschäftsmodelle gelten derzeit als stärkste Wachstumsmotoren in der Logistikbranche. Denn Verbraucher wünschen sich nicht nur die Möglichkeit, Sendungen in Echtzeit zu verfolgen. Laut einer Untersuchung von Research Now/ Meta- Pack möchten 89 % auch den exakten Lieferzeitraum wissen. Vorausschauende Logistik und optimierte Lieferketten werden so zu Vorteilen im immer schärferen Wettbewerb. Die meisten Logistikunternehmen haben das erkannt: Laut einer Umfrage von Capgemini Consulting und GT Nexus erachten 75 % der Befragten die digitale Transformation als wichtig, und 80 % der Unternehmen sehen dazu die Cloud als Schlüsseltechnologie. Transparente Prozesse Für ein Speditionsnetz wie IDS-Logistik, mit 44 Kooperationspartnern flächendeckend in Deutschland vertreten, ist eine reibungslose Informationsübertragung nicht nur wichtig, sondern unerlässlich. Denn wenn IDS beispielsweise eine Waschmaschine liefert, wird diese Ware auf dem Weg zum Kunden mehrfach umgeschlagen. Wurden früher die Sendungen beim Umladen mit Offline-Scannern registriert und Lieferscheine vom Empfänger per Hand unterschrieben, erfolgt das seit rund zwölf Jahren vollständig online. Mit einem weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung hat jetzt IDS seine Prozesse weiter perfektioniert und für Versender und Empfänger noch transparenter gemacht: durch eine lückenlose digitale Dokumentation der kompletten Lieferkette, die von allen Beteiligten durchgängig nachvollzogen werden kann - in Echtzeit. Eine weitere Herausforderung: Die Fahrer der IDS-Partner waren oft nur schlecht erreichbar, etwa wenn sie in entlegenen ländlichen Gebieten unterwegs waren. Bei eiligen Sonderaufträgen und nachträglich eingegangenen Abholaufträgen sind das schlechte Voraussetzungen für schnelle Prozesse und einen guten Kundenservice. „Neben der Erreichbarkeit der Fahrer wollten wir zudem die Ausfallsicherheit unserer Systeme erhöhen“, sagt Jürgen Wolfert, CIO bei IDS-Logistik. „Denn eine zuverlässige Datenübermittlung ist wichtig für einen reibungslosen Ablauf. Fällt sie aus, bleibt die Ware im Empfangsdepot stehen und niemand weiß, woher sie kommt und was ihr Ziel ist.“ Digitalisierung, die sich lohnt Bei 12,9 Mio. Sendungen im Jahr kann eine schnelle Information viel Zeit und Geld sparen. Die Investition in 3600 neue Scanner lohnte sich für IDS doppelt: Durch Machine-to-Machine (M2M)-Technologie übertragen die Geräte jederzeit aktuelle Informationen zu den transportierten Waren an das IDS-Portal in der Cloud. Versender, Empfänger und IDS-Partner sind so stets in Echtzeit über Standort der Sendung und Lieferzeitpunkt informiert. Quittiert der Kunde den Empfang seiner Ware direkt auf dem mobilen Datenerfassungsgerät, steht auch diese Information den Beteiligten innerhalb weniger Minuten zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil: Die neuen Scanner haben ein Modul zur LTE- Anbindung - dadurch erhöht sich neben der Performance bei der Datenübermittlung auch die Erreichbarkeit der Fahrer. So lassen sich Abholaufträge auch dann noch vergeben, wenn die Fahrzeuge bereits unterwegs sind. Neben der Logistikplattform werden auch alle IDS-Server im hochsicheren Telekom Rechenzentrum in Frankfurt gehostet, das strengen deutschen Datenschutzbestimmungen unterliegt. „Dadurch können wir unsere Systeme flexibel skalieren und an den aktuellen Bedarf anpassen“, sagt Wolfert. Alle IDS-Partner sind über „Intra- Select“, also über geschützte Multiprotocol Label Switching (MPLS)-Technologie, mit dem Rechenzentrum verbunden. Der Datenaustausch läuft dadurch sicher, schnell und in hoher Qualität. Das gilt auch für die Übertragung der Scannerdaten - die mobilen Geräte sind über eine gesicherte IP-VPN Mobilfunkanwendung mit der Logistikplattform verbunden. Bessere Koordination des Vertriebs Eine komplette digitale Lieferkette: „Dank dieser Telekom-Lösung mit verschiedenen IT-Komponenten aus einer Hand haben wir die internen Prozesse weiter optimiert, die Produktivität der Mitarbeiter noch gesteigert und ihre Sendungsverfolgung in Echtzeit zusätzlich verbessert“, sagt Dr. Michael Bargl, Geschäftsführer der IDS-Logistik. Auch der Vertrieb profitiert von der Digitalisierung: Um die Kundenakquise im zentralen IDS-Vertrieb besser zu koordinieren, hat das Unternehmen den Salesforce Service aus der TelekomCloud bei sich eingeführt. Doppelte Weihnachtsmailings oder Einladungskarten gehören der Vergangenheit an, und auch Marketingmaßnahmen lassen sich wesentlich einfacher und besser steuern. IDS-CIO Jürgen Wolfert: „Die Salesforce-Lösung ist eine runde Sache, und durch die Cloud brauchen wir dafür nicht einmal eigene Server.“ ■ Elena Wagner IT-Autorin, Köln ewagner@palmerhargreaves.com