Internationales Verkehrswesen
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0020-9511
expert verlag Tübingen
10.24053/IV-2020-0043
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Pedelecs im Verleih
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Ingo Wöhler
Thomas Othmar
Christian Harstrick
Seit fast fünf Jahren existiert in Hannover das öffentliche Pedelec-Verleihsystem Peds-Blitz. Ziel ist es u.a., ein stadtweites Verleihsystem, insbesondere mit Lastenrädern, zu initiieren. Hierdurch soll der Radverkehrsanteil am Modal Split in der Landeshauptstadt erhöht werden. Weiterhin sollen Möglichkeiten geschaffen werden, Transporte von Kindern, Haustieren und Lasten auch ohne Auto durchführen zu können. Ein weiteres Ziel ist die Ergänzung des ÖPNV. In dieser Abhandlung werden einige sozialwissenschaftliche Faktoren und technische Anforderungen, die ein Pedelec im Verleihbetrieb haben sollte, aufgezeigt.
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Internationales Verkehrswesen (72) 2 | 2020 44 MOBILITÄT Wissenschaft Pedelecs im Verleih Nutzerprofile und Anforderungen an Zweiräder Mikromobilität, Pedelec, Lasten-Pedelec, Urbanes Pedelec-Verleihsystem Seit fast fünf Jahren existiert in Hannover das öffentliche Pedelec-Verleihsystem Peds- Blitz. Ziel ist es u.a., ein stadtweites Verleihsystem, insbesondere mit Lastenrädern, zu initiieren. Hierdurch soll der Radverkehrsanteil am Modal Split in der Landeshauptstadt erhöht werden. Weiterhin sollen Möglichkeiten geschaffen werden, Transporte von Kindern, Haustieren und Lasten auch ohne Auto durchführen zu können. Ein weiteres Ziel ist die Ergänzung des ÖPNV. In dieser Abhandlung werden einige sozialwissenschaftliche Faktoren und technische Anforderungen, die ein Pedelec im Verleihbetrieb haben sollte, aufgezeigt. Ingo Wöhler, Thomas Othmar, Christian Harstrick D as heute noch auf Kohlenstoff basierte globale Wirtschaftsmodell gefährdet die Stabilität des Klimas und somit die Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen. Fossile Brennstoffe müssen deshalb in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts durch regenerative Energieträger ersetzt werden [1]. Insbesondere bei der urbanen Mobilität spielen zukünftig Klein- und Kleinstfahrzeuge eine immer größere Rolle. Aus dem Transportsektor und hierbei überwiegend aus dem Straßenverkehr stammen immerhin 20 % der globalen energiebezogenen Kohlendioxid- Emissionen [2]. Die Mobilitätswende fordert - auch zum Schutz des Klimas - ein Umdenken, deshalb müssen schnell und effektiv neue Lösungen gefunden werden. Sharing-Systeme mit entsprechenden (Elektro-) Fahrzeugen werden zukünftig eine dominante Rolle spielen. Ebenfalls ein signifikanter Anstieg von geeigneten Fahrzeugen ist im Logistik- und Transportsektor zu erwarten. Das „Schaufenster Elektromobilität“, ein vom Bund beschlossenes Regierungsprogramm, sollte die Kompetenzen für die Bereiche Elektrofahrzeug, Ladeinfrastruktur und elektromobile Aktivitäten aufzeigen und innovative Lösungen erarbeiten. In diesem Rahmen wurde in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover das öffentliche Pedelec-Verleihsystem PedsBlitz aufgebaut und seit September 2015 betrieben. Insgesamt sind über 70 Elektrofahrräder im Verleih und werden gegenwärtig an 13 Stationen im Stadtgebiet vermietet (Bild- 1). Das Besondere an diesem System in Hannover ist, dass neben normalen Pedelecs eine große Anzahl unterschiedlicher Lastenpedelec-Typen zum Einsatz kommen [3]. Es ist geplant, die Flotte zeitnah noch zu erweitern und flächendeckend im gesamten Stadtgebiet anzubieten. Lastenfahrräder eignen sich in Verleihsystemen vor allem für Kunden, für die sich die Anschaffung bei nur gelegentlichem Transportbedarf auf Grund der relativ hohen Kosten nicht rentieren würde. Zukünftig wird deshalb auch die Bedeutung von Lastenpedelecs in öffentlichen Verleihsystemen zunehmen. Gründe dafür sind: • viele Transporte sind mit dem Rad möglich • umweltfreundliche Fahrzeuge • geringer Platzbedarf • ideales Werbemittel für Unternehmen • gut für Gesundheit und Wohlbefinden Für den urbanen Warentransport eignen sich Lastenpedelecs zudem als Zugfahrzeuge. Mit einem entsprechend ausgestatteten Anhänger mit eigenem Elektroantrieb können sogar schwerere Lasten bis zu einem Gewicht von ca. 800 kg befördert werden. Die Nutzbarkeit kann durch modulare Aufbauten für unterschiedliche Anwendungsbereiche optimiert werden. Denkbar ist hierbei auch eine Ausstattung mit Verladesystemen, beispielsweise auf Schienen, für die Verschiebung von Waren aus Lieferwagen auf Anhänger und umgekehrt. Sozialwissenschaftliche Faktoren wurden für das hannoversche Verleihsystem ermittelt, um nutzerspezifische Anforderungen an die Leih-Pedelecs zu eruieren. Hierdurch sollen geeignete Elektrofahrrad-Typen identifiziert werden, um den Nutzenden eine adäquate Modellvielfalt bieten zu können. Des Weiteren werden die technischen Anforderungen an die Pedelecs bzw. Lastenpedelecs im Verleihbetrieb formuliert. Das Pedelec muss technischen und wirtschaftlichen Anforderungen für Anschaffung und Betrieb erfüllen. Ein städtischer Pedelec-Verleih wird jedoch immer auf öffentliche Zuschüsse angewiesen sein. Umfragen unter den Nutzenden in Hannover haben ergeben, dass die Bürger im Durchschnitt 7,37 EUR pro Tag für ein Leih-Pedelec bezahlen würden. Im touristischen Bereich hingegen können deutlich höhere Mietgebühren erzielt werden. Als Verleihfahrzeuge kommen bei PedsBlitz der i: SY Stadtflitzer und drei unterschiedliche Lastenpedelec- Modelle zum Einsatz: das Winora eLoad Bäckerrad, das PfauTec und das i: SY Car: go Transportrad [3, 4]. Das Bäckerrad verfügt vorn und hinten über jeweils eine Box, das Pfau Tec bietet eine ebene Ladefläche für größere Transporte und das i: SY Car: go hat eine wetterfeste Internationales Verkehrswesen (72) 2 | 2020 45 Wissenschaft MOBILITÄT Holzkiste mit klappbarer Sitzbank und Sicherheitsgurten. Sozialwissenschaftliche Faktoren Der VCD Landesverband Niedersachsen hat die Kunden seiner Verleihstationen im Pedelec Café an der Hochschule Hannover, in den Freizeitheimen, Stadtteilzentren und bei den Wohnungsunternehmen eingehend befragt, um nutzerspezifische Anforderungen zu ermitteln. Herkunft Die Pedelecs, die vom VCD an verschiedenen Stationen betreut werden, werden wie beabsichtigt fast ausnahmslos von Bürgern der Landeshauptstadt Hannover genutzt. 91 % wohnen in Hannover, lediglich 6 % kommen aus der Region. Ein geringer Prozentsatz von 3 % sind Kunden, die aus überregionalen Gebieten kommen und sich aus touristischen oder geschäftlichen Gründen in Hannover aufhalten. Die Pedelec-Nutzer aus Hannover stammen mehrheitlich aus Quartieren und Stadtteilen in räumlicher Nähe zu diesen Verleihstationen. Diese Kunden schätzen die Möglichkeit, die Elektrofahrräder wohnortnah und unkompliziert ausleihen zu können. Vor diesem Hintergrund konnten im Rahmen des VCD- Projekts „Wohnen leitet Mobilität“ auch Wohnungsunternehmen für die Einrichtung von Verleihstationen zur Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität gewonnen werden. Im Gegensatz dazu steht an den PedsBlitz- Stationen der anderen beiden Betreiber am Hauptbahnhof und in der Innenstadt die touristische Nutzung mehr im Vordergrund. Nutzung Die Pedelecs werden von den Hannoveranern zu jeweils 23 % zu Fahrten zum Einkaufen und zum Arbeitsplatz genutzt, 19 % sind Fahrten in die Innenstadt, und für Freizeitaktivitäten werden die Elektroräder zu 35 % eingesetzt [5]. Einige Mieter haben ihr Mobilitätsverhalten bereits geändert und zunehmend Autofahrten durch Nutzung eines Pedelecs bzw. Lastenpedelecs ersetzt. Eine Recherche des VCD hat ergeben, dass Lastenräder zu 81 % für Einkäufe und zu 38 % auch für den Transport sperriger Gegenstände genutzt werden. 27 % transportieren Kinder oder Tiere und 15 % nehmen es für berufliche Fahrten [6]. Lastenpedelecs werden also sehr vielfältig eingesetzt, jedoch überwiegen gegenwärtig deutlich die Fahrten für Besorgungen. Bild 1: Standorte der PedsBlitz- Verleihstationen in Hannover. Station 4 ist das Pedelec- Café an der Hochschule Hannover mit der größten Modellvielfalt. Die Stationen 10 und 11 sind Standorte bei Unternehmen der Wohnungswirtschaft, die im Zuge des VCD-Projekts „Wohnen leitet Mobilität“ eingerichtet wurden. Hier werden ausschließlich Lastenpedelecs an Quartiersbewohner vermietet. Landeshauptstadt Hannover, Flächennutzungsplanung, Stand: Juli 2019 Internationales Verkehrswesen (72) 2 | 2020 46 MOBILITÄT Wissenschaft Umgang mit den Pedelecs Generell kann festgestellt werden, dass die im Verleih eingesetzten Pedelecs wenig schadensanfällig sind und von den Kunden überwiegend recht pfleglich behandelt werden. Oftmals werden die Räder sehr sauber und zum Teil gereinigt zurückgebracht, dies vermutlich auch deshalb, weil die Lastenräder kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Ein Problem gab es mit den Lenkgestängen der Lastenpedelecs. Da sie recht exponiert vom Fahrzeugrahmen montiert waren, kam es leicht zu Kollisionen mit Gegenständen wie Gartenzäunen, Pfosten oder anderen Hindernissen. Ein Hersteller hat aber gleich auf dieses Problem reagiert, und beim nachfolgenden Modell wurde die Führung des Lenkgestänges näher an den Vorderrahmen gelegt. Bei den i: SY Stadtflitzern kommt es durch die Leichtigkeit und Schnelligkeit dieser Fahrräder sowie falsches Nutzen der Gangschaltung zu einer größeren Belastung der Ketten. Auffallend sind zudem die signifikant häufigen Reifenschäden an den Bäckerrädern, die Überladungen und zu geringem Reifendruck geschuldet sind. Fahrleistung Die Fahrleistungen sind stark abhängig vom Pedelec- Typ. Beispielsweise sind die in diese Untersuchungen eingeflossenen Winora eLoad Bäckerräder durchschnittlich 1.394 km/ Jahr gefahren, die berücksichtigten PfauTec Transporträder hingegen lediglich 770 km/ Jahr. Der Grund liegt zum einen darin, dass sich die Bäckerräder, die vorne und hinten kleinere Transportboxen aufweisen und somit zu den Lastenrädern zählen, wie ein normales Pedelec fahren lassen. Da diese Räder im Gegensatz zu den i: SY Stadtflitzern im PedsBlitz-System kostenfrei ausgeliehen werden können, weichen zudem viele Kunden auf diesen Pedelec-Typ aus. Auch die Bauart der Lastenräder scheint einen Einfluss auf die Kilometerleistungen zu haben: Während die Pfau Tec Lastenräder über eine große Ladefläche verfügen, sind die i: SY Car: go Lastenpedelecs mit einer geräumigen Transportkiste mit optionaler Sitzbank ausgestattet und verfügen im Vergleich der beiden Modelle über ein Vielfaches an Kilometerleistung. Die Fahrleistungen sind auf die vielfältigeren Einsatzmöglichkeiten zurückzuführen, denn diese Lastenpedelecs eignen sich auch für den alltäglichen sicheren Transport von Kindern und Haustieren auch über größere Distanzen. Durch den Einsatz von Lastenpedelecs werden zahlreiche Autofahrten substituiert. Unterstützungsmodi Aus langjährigen Untersuchungen im hannoverschen PedsBlitz-Verleihbetrieb wird ersichtlich, dass alle Unterstützungsstufen bei den Pedelecs zum Einsatz kommen [5]. Im Rahmen geführter Touren und Sprechstunden mit Testfahrten wurde beobachtet, dass vor allem unerfahrene Pedelec-Nutzer auf mehrere Unterstützungsstufen zurückgreifen. Erfahrene Kunden, die im Umgang mit den Elektrofahrrädern geübt sind und die Fahreigenschaften auch bei höheren Geschwindigkeiten kennen, wählen in der Regel den höchsten Modus. Die Lastenräder werden wegen ihres hohen Gewichts aus Fahrzeug und Transportlast ohnehin bevorzugt mit höheren Unterstützungsstufen gefahren. Verleih der Pedelecs nach Geschlecht und Institution Es ist auffällig, dass an den Standorten, die der VCD betreut, 59 % der Nutzenden männlich und lediglich 31 % weiblich sind (Bild 2). Das gilt sowohl am Hochschulstandort im Pedelec-Café als auch in den wohnortnahen Standorten wie den Freizeitheimen, Wohnungsunternehmen und Familientreffs. Institutionen - Freiberufler, Gewerbetreibende, kommunale Einrichtungen etc. - waren unter den Mietenden nur mit 10 % vertreten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Angebot bei den Institutionen entweder noch nicht hinreichend bekannt ist oder noch Vorbehalte gegenüber dem Lastentransport mit Pedelecs vorhanden sind (Handling). Erschwerend kommt hinzu, dass sich noch keine PedsBlitz-Verleihstationen in Gewerbegebieten befinden. Bei einer Ausweitung des städtischen Lastenpedelec-Verleihs sollen diese Standorte Berücksichtigung finden. Verleih der Pedelecs nach Altersstruktur Die Gruppe der Altersstufe von 41 bis 60 Jahren ist mit 44 % am stärksten vertreten (Bild 3). Mieter zwischen 21 und 40 Jahren sind mit 32 % und Nutzer zwischen 61 bis 80 Jahren mit 22 % am Pedelec-Verleih beteiligt. Bei der letzten Gruppe fällt deutlich auf, dass die Vermietzahlen mit zunehmendem Alter verständlicherweise deutlich abnehmen. Ganz auffällig ist, dass der typische Mieter an den VCD-Verleihstationen heute männlich und zwischen 40 und 60 Jahren alt ist. Diese Verleihstruktur wird sich in den nächsten Jahren, wenn Pedelecs und Lastenpedelecs noch stärker in die Alltagsmobilität eindringen, jedoch noch deutlich verändern, wenn junge Bild 2: Verleih der Pedelecs nach Geschlecht und Institution (n = 738) Bild 3: Verleih der Pedelecs nach Alter (n = 738) Internationales Verkehrswesen (72) 2 | 2020 47 Wissenschaft MOBILITÄT Menschen ihre bestehenden Vorurteile abbauen. Gegenwärtig fällt sehr stark auf, dass Menschen bis 20 Jahren den Pedelec-Verleih in Hannover so gut wie gar nicht in Anspruch nehmen. Nur 2 % aller Mieter sind jünger als 20 Jahre, und Pedelecs darf man im hannoverschen Verleih ab 15 Jahren fahren [3]. Diagnostik Pedelecs in einem öffentlichen Verleihsystem müssen für die Sicherstellung der technischen Einsatzfähigkeit einer intensiven Ausgabe- und Rücknahmekontrolle unterzogen werden. So kann sichergestellt werden, dass alle Mängel schon bei der Entstehung erkannt werden. Zur Dokumentation wird ein Kontrollprotokoll verwendet, um den Zustand der Fahrzeugkomponenten zu bewerten. Hierdurch wird identifiziert, ob der Fehler durch Verschleiß, Überlastung oder Kundenfehlbedienung entstanden ist. Aus der Auswertung können Anforderungen an ein Pedelec im Verleihbetrieb abgeleitet werden. Wartung Es ist ganz wichtig, dass bei der Wartung von Elektrofahrrädern ein hinreichendes Augenmerk auf die elektrischen Komponenten gelegt wird. Insbesondere die Kontakte an den Akkus und den Displays sind von Oxidation und Verschmutzung betroffen. Nur so kann der Ausfall der Antriebseinheit vermieden werden. Für einen öffentlichen Verleihbetrieb müssen aufgrund der höheren Anforderungen erweiterte Wartungspläne erstellt und eingehalten werden. Schäden an der elektrischen Anlage durch unsachgemäßen Umgang können durch die verdeckte Verlegung der Leitungen verhindert werden. Dies sollte insbesondere bei Pedelecs in öffentlichen Verleihsystemen selbstverständlich sein. Die Optimierung der Antriebs- und Kraftübertragungseinheit stellt einen größeren finanziellen Aufwand dar. Lastenpedelecs werden daher häufig mit derselben Antriebseinheit ausgestattet wie herkömmliche Pedelecs, was bei der stärkeren Belastung durch den Transport von Gütern zu Ausfällen führen kann. Gleiches gilt für die Schaltungseinheit. Durch die Unterstützung durch den Elektromotor fahren die Nutzer oftmals in höheren Gängen an. Diese Verhaltensweise führt aber auch hier zu einem erhöhten Verschleiß von Kette und Schaltung und führt bei zusätzlich mangelhafter Wartung zu einem vorzeitigen Defekt. Diesen Schäden kann mit der Verwendung automatisierter Schaltungen vorgebeugt werden, die zudem einen höheren Fahrkomfort ermöglichen. Die derzeit verfügbaren Bremsanlagen eignen sich häufig nicht für den Einsatz an Pedelecs, da sie aufgrund der stärkeren Beanspruchung einem höheren Verschleiß unterliegen. Empfehlenswert sind Scheibenbremsen, da bei diesen Systemen bei Deformierungen der Felgen keine Beeinträchtigung der Bremsleistung entsteht. Reifenschäden können durch die Verwendung verschiedener Pannenschutzsysteme und deren regelmäßiger Kontrolle auf ein Minimum reduziert werden. Fazit Die langjährigen Erfahrungen aus dem PedsBlitz-Verleihsystem zeigen Anforderungen auf, die oftmals unterschätzt und nicht ausreichend berücksichtigt werden: • Wartungsbedarf der elektrischen Systeme beachten • Auslegung der Antriebseinheit und der Kraftübertragung für den Lastentransport • Die technischen Komponenten müssen den Belastungsniveaus bei Lastenpedelecs entsprechen. • Optimales Ausnutzen des Ladevolumens • Einhaltung der Förderrichtlinien für öffentliche Zuschüsse bedenken • Lastenpedelecs sollten über Fahrtrichtungsanzeiger und Rückspiegel verfügen. Das öffentliche Pedelec-Verleihsystem in Hannover soll unter Vorbehalt der Zustimmung durch Verwaltung und Politik kurzfristig auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden, wobei der Schwerpunkt ausnahmslos auf Lastenpedelecs gelegt werden wird. Hierdurch werden ÖPNV und Mobilitätsverhalten generell in Hannover umweltfreundlicher und nachhaltiger. Die Hauptstadt der Lastenräder ist derzeit Kopenhagen. Dort verfügt jede vierte Familie mit Kindern über ein Transportfahrrad. Hannover ist unwesentlich kleiner als Kopenhagen, in Kopenhagen fahren aber ca. 40.000 Transportfahrräder. [7] ■ LITERATUR [1] Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen (2011): Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation, WBGU Berlin [2] World Resources Institute - Climate Analysis Indicator Tool (2011): The CAIT Climate Analysis Indicator Tool, Washington, DC [3] Landeshauptstadt Hannover FB Planen und Stadtentwicklung (2017): PedsBlitz Pedelec- Verleih, Hannover [4] www.pedsblitz.de, gelesen am 24.03.2020 [5] Hepp, H.; Diekmann, M.; Friedrichs, H. C.; Othmar, T.; Wöhler, I.; Harstrick, C. (2020): Nutzungsparameter für Pedelecs im städtischen Verleih. In: Internationales Verkehrswesen (72) Heft 1; S. 76-79 [6] VCD (2018): Lasten auf die Räder, fairkehr 2/ 2018; S. 22 [7] VCD (2019): Die Hauptstadt der Lastenräder, fairkehr 3/ 2019; S. 21 Wir danken der Landeshauptstadt Hannover Fachbereich Planen und Stadtentwicklung für die finanzielle Unterstützung während der PedsBlitz-Projektlaufzeit. Frau Goerzig-Swierzy und Herrn Clausnitzer danken wir für die kollegiale Zusammenarbeit. Thomas Othmar, B. Eng. Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Konstruktionselemente, Mechatronik und Elektromobilität, Hochschule Hannover thomas.othmar@hs-hannover.de Ingo Wöhler, Dr. rer. nat., Dr. forest. VCD Landesverband Niedersachsen, Hannover ingo.woehler@vcd-niedersachsen.org Christian Harstrick, Dipl. Sozialwiss. VCD Landesverband Niedersachsen, Hannover christian.harstrick@vcd-niedersachsen.org
