eJournals Italienisch 43/86

Italienisch
ita
0171-4996
2941-0800
Narr Verlag Tübingen
10.24053/Ital-2021-0029
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2021
4386 Fesenmeier Föcking Krefeld Ott

Christian Efing/Thorsten Roelcke: Semantik für Lehrkräfte. Linguistische Grundlagen und didaktische Impulse, Tübingen: Narr Francke Attempto 2021, 221 Seiten, € 22,99 (Narr Studienbücher)

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2021
Ludwig Fesenmeier
ita43860131
Christian Efing/ Thorsten Roelcke: Semantik für Lehrkräfte. Linguistische Grundlagen und didaktische Impulse, Tübingen: Narr Francke Attempto 2021, 221 Seiten, € 22,99 (Narr Studienbücher) Obschon sich das hier anzuzeigende Narr Studienbuch in erster Linie an Deutsch- Lehrkräfte richtet, lädt der allgemeinere Relevanz nicht ausschließende Titel dazu ein, es einem romanistisch-italianistischen Publikum vorzustellen, denn auch der Rezensent teilt die in der «Einleitung» (S. 7) zum Ausdruck gebrachte «Überzeugung [. . .], dass jede sprachliche Didaktik einer linguistischen Fundierung bedarf». Mehr noch: Jede sprachliche Didaktik bedarf eines fundierten linguistischen Hintergrunds, gerade in einem Bereich, in dem (Einzel)Sprachliches und Außersprachliches so nah beieinander liegen. Um beispielsweise den Witz der Formulierung «Il pastore tedesco» unter einem Foto des frisch gewählten Benedikt XVI. auf der Titelseite von il manifesto vom 20. April 2005 verstehen (und im Unterricht thematisieren) zu können, bedarf es des Wissens um ebenso sprachliche wie außersprachliche Sachverhalte. 1 Das als Einführung in die linguistische Semantik konzipierte Studienbuch gliedert sich in drei Kapitel, 2 deren erstes einleitenden Charakter hat und als «[s]ystematischer Aufriss» (S. 9 - 25) einerseits auf eine «[l]inguistische Verortung» (S. 9 - 13) der Semantik zielt und andererseits deren «[d]idaktische Relevanz» (S. 14 - 25) skizziert. ‘ Semantik ’ wird dabei unter Rekurs auf Morris ’ Unterscheidung ‘ Syntaktik - Semantik - Pragmatik ’ vorgestellt, allerdings ist der Gegenstand der linguistischen Semantik keineswegs nur die Frage nach der «Beziehung zwischen den Zeichen einerseits und der Wirklichkeit, auf die sich diese beziehen, andererseits» (S. 10). 3 Denn auch wenn die Geschichte der Modellierung solcher Beziehungen bis in die Antike zurückreicht, so standen am Anfang der Semantik als linguistischer Teildisziplin (bzw. der «Semasiologie», wie sie zunächst Christian Karl Reisig in seinen Vorlesungen über lateinische Sprachwissenschaft nannte 4 ) Aspekte des Bedeutungswandels im Vordergrund bzw., mit Michel Bréal gesprochen, die «lois qui président à la transformation des DOI 10.24053/ Ital-2021-0029 1 Zu diesem und weiteren Beispielen vgl. http: / / www.scudit.net/ mdstampanonrussa.htm (letzter Zugriff: 09.09.2021). 2 Im Anschluss finden sich «Lösungshinweise» zu den jeweils vorgeschlagenen Übungen (S. 195 - 204) sowie die «Literatur» (S. 205 - 221). 3 In der «Einleitung» wird der Gegenstand der Semantik umrissen als «[d]ie Frage nach der Bedeutung sprachlicher Zeichen oder etwas moderner: die Frage, wie diese mit Bezug auf die außersprachliche Wirklichkeit verwendet werden» (S. 7). 4 Vgl. Reisig 1839, S. 286) sowie noch den Titel Handbuch der Semasiologie bei Kronasser 1952. Erst mit dem Erscheinen von Ullmanns The Principles of Semantics 1951 kann der Terminus «Semantik» als endgültig etabliert angesehen werden, auch und insbesondere im Hinblick auf die synchrone Perspektive. Buchbesprechungen 131 sens, au choix d ’ expressions nouvelles, à la naissance et à la mort des locutions» - eine «étude [. . .] si nouvelle qu ’ elle n ’ a même pas encore reçu de nom»: «nous l ’ appellerons la sémantique [. . .], c ’ est-à-dire la science des significations» (Bréal 1883, S. 133; vgl. auch Bréal 1897). Schon der Untertitel des Bandes und ebenso die Unterteilung des ersten Kapitels spiegeln die weitere thematische Gliederung: Im zweiten Kapitel werden «[l]inguistische Grundlagen» vorgestellt (S. 27 - 126), im dritten (S. 127 - 194) dann «Erwerb und Vermittlung» des «Wortschatzbzw. semantisch-lexikalischen Bedeutungswissens» (S. 127). Die «[l]inguistische[n] Grundlagen» geben in acht Abschnitten jeweils Überblicke über «Theorien und Modelle» (S. 27 - 38), über Ansätze zur «Beschreibung von Bedeutungen» (S. 38 - 52), über das Verhältnis von «Bedeutung und Grammatik» (S. 52 - 56), über «Bedeutungsrelationen» (S. 57 - 65), über «Bedeutungsvariation» (S. 66 - 93), über «Komposition von Bedeutung» (S. 94 - 111), über «[u]neigentliche[n] Wortgebrauch» (S. 111 - 115) und schließlich über «Bedeutung im sprachlich-kulturellen Vergleich» (S. 116 - 126). Im Rahmen der «Theorien und Modelle» werden zunächst die Modelle von Saussure und Ogden/ Richards vorgestellt, aber auch diejenigen von Bühler und Jakobson, bei denen es sich freilich weniger um Zeichenals um Kommunikationsmodelle handelt. 5 Es wäre begrüßenswert gewesen, wenn die Autoren der Versuchung widerstanden hätten, die Modelle von Saussure und Ogden/ Richards in irgendeiner Weise aufeinander zu beziehen, wie es in romanistischen Einführungen ebenfalls gerne (und in unterschiedlicher Weise) getan wird: Es ist dies ein ausgesprochen komplexes Unterfangen, das sich schon gar nicht sinnvoll als Gegenstand einer «Übung» eignet (vgl. S. 30, Übung 211 a). 6 Umgekehrt ist es 5 Von einer «Etablierung der linguistischen Pragmatik» (S. 32; Herv. L. F.) in den 1930er Jahren zu sprechen ist wissenschaftshistorisch gesehen unzutreffend. 6 Die Problematik hat schon Klaus Heger auf den Punkt gebracht: «Die Art und Weise, in der Ogden und Richards ihr Dreiecksmodell verwenden, läßt die Frage offen, ob symbol und referent als ausschließlich physische - dafür spräche ihre Deutung als Stimulusquellen - oder als psycho-physische Einheiten - was der überwiegende Teil der Ogden- Richardsschen Deutungen nahelegt - zu verstehen sind. Ähnliches gilt auch für das Saussuresche Zeichenmodell. [. . .] Einer Verwendbarkeit des jeweiligen Modells [. . .] tun diese Ambivalenzen keinen Abbruch. Sie müssen sich aber in dem Moment sehr störend auswirken, in dem man nach möglichen Zuordnungen oder Gleichsetzungen von symbol, reference, referent einerseits und signifiant, signifié andererseits fragt. Kaum eine Zuordnungsmöglichkeit ist von vornherein ausgeschlossen, und es wäre ein amüsanter Versuch, sämtliche Möglichkeiten durchzuspielen und jeweils durch entsprechende Zitate aus The Meaning of Meaning und dem Cours de linguistique générale zu rechtfertigen» (1964, S. 490). In der vorgeschlagenen Lösung zur Übung (vgl. S. 195) wird das Semiotische Dreieck unter Verweis auf Roelcke 2017, S. 28 auf der langue-Ebene situiert (gegenüber der parole-Ebene etwa bei Sokol 2 2007, S. 46), wobei die Zuordnungen ‘ symbol Buchbesprechungen 132 (gerade aus romanistischer Sicht) schade, dass nicht (auch) das ursprünglich von Wolfgang Raible skizzierte und dann insbesondere von Andreas Blank aufgegriffene und weiterentwickelte «Semiotische Pentagon» Erwähnung gefunden hat (vgl. Raible 1983, Blank 2001, S. 9). Dieses Modell erlaubt es etwa, genauer zwischen (Einzel)Sprachlichem und Außersprachlichem zu differenzieren 7 oder auch das Verhältnis zwischen den Begriffen ‘ Semasiologie ’ und ‘ Onomasiologie ’ genauer zu fassen: Erstere fragt «nach der Bedeutung [dem einzelsprachlichen signifié] (vom Ausdruck her)», Letztere aber gerade nicht «nach dem Ausdruck [dem einzelsprachlichen signifiant] (von der Bedeutung [dem einzelsprachlichen signifié] her)» (S. 35, Abb. 213 a), sondern danach, wie ein - als außersprachliche Entität zu fassender - Begriff in einer bestimmten historischen Einzelsprache versprachlicht wird. 8 - signifiant ’ bzw. ‘ thought or reference - signifié ’ vorgenommen werden (vgl. ähnlich Stein 4 2014, S. 71; bei Gabriel/ Meisenburg 3 2017, S. 29 hingegen wird symbol dem signe linguistique (als Komplex aus signifiant und signifié) auf der langue-Ebene zugeordnet). Auf S. 29 wird noch auf eine «alternativ[e] Interpretation des semiotischen Dreiecks» verwiesen, die in Roelcke 2017 vorgestellt wird, allerdings noch «einer quellenkundlichen und diskursanalytischen Verifizierung» (Roelcke 2017, S. 29) bedürfe: «Hiernach ist das Symbol des semiotischen Dreiecks nicht als Ausdrucksseite oder als Träger eines (sprachlichen) Zeichens aufzufassen, sondern in einem monolateralen Verständnis als das Zeichen insgesamt (als Einheit aus Ausdruck und Bedeutung). Im Weiteren erscheint Thought or Reference nicht als Bedeutung [. . .], sondern als mentale oder kognitive Repräsentation der Welt. Der Referent schließlich entspricht [. . .] der Wirklichkeit außerhalb von Sprache bzw. Zeichen einerseits und Denken andererseits. Im Vergleich mit dem Modell von de Saussure entsprechen dann symbol der langue als der Ebene der abstrakten, intersubjektiven Zeichen und deren Systeme, und thought or reference der parole als der Ebene der konkreten sprachlichen Äußerungen, mit denen das denkende Subjekt auf die Welt Bezug nimmt [. . .]». Ob die Gleichsetzungen ‘ symbol - langue ’ und ‘ thought or reference - parole ’ (vgl. auch Roelcke 2017, S. 29, Abb. 5) belastbar sind, kann hier nicht diskutiert werden. Parole meint als Gegenbegriff zu langue gewiss die «Ebene der konkreten sprachlichen Äußerungen», aber dass auf dieser Ebene Referenzakte vollzogen werden, ist dabei nicht relevant; dass Thought or Reference zunächst «als mentale oder kognitive Repräsentation der Welt» erläutert, dann aber auf die «Ebene der konkreten sprachlichen Äußerungen, mit denen das denkende Subjekt auf die Welt Bezug nimmt», bezogen wird, erscheint nicht konsistent. 7 Vgl. etwa Thomaßen 2004, S. 57, Platz-Schliebs/ Schmitz/ Müller et al. 2012, S. 189 oder auch Krefeld 2021. 8 Vgl. insgesamt etwa Blank 2001, S. 119 - 126, auch Thomaßen 2004, S. 19 - 25. Noch etwas ambig ist die Darstellung bei Geckeler/ Kattenbusch 2 1992, S. 89 f.), widersprüchlich ist sie bei Haase 2 2013, S. 91: Einerseits heißt es «die Ermittlung der zu einem zu bezeichnenden Gegenstand gehörigen Lexeme [. . .] heißt Onomasiologie» (Text), andererseits «Onomasiologie: untersucht die Beziehung von Signifié zu Signifiant» (Legende zu Abb. 7.3). In der Lösung zu einer entsprechenden Übung - «Diskutieren Sie verschiedene didaktische Situationen, in welchen einer semasiologischen bzw. einer onomasiologischen Fragerichtung gefolgt wird» (S. 35, Übung 213 a) - wird dann sicher nicht zufällig der «Gebrauch eines Bildwörterbuchs» (S. 196; Herv. L. F.) vorgeschlagen. Die ebenfalls Buchbesprechungen 133 Als Ansätze zur Bedeutungsbeschreibung werden die strukturalistische Merkmalssemantik, die Prototypen- und Stereotypensemantik sowie die Frame- und Skriptsemantik jeweils kurz vorgestellt, aber gerade hinsichtlich ihres spezifischen Beitrags als semantische Modelle kaum erläutert: Wer Näheres - die Unterscheidung zwischen der Standard- und der erweiterten Version der Prototypensemantik wird nicht einmal erwähnt, die Gegenüberstellung von «Prototyp» und «Stereotyp» in Abb. 223 b (S. 48) bleibt ohne Rekurs auf Schwarze (1996, S. 718 f.) unverständlich - und über diese z. T. überholten und ergänzten Modelle Hinausführendes erfahren will, muss anderswo suchen. 9 Der folgende Abschnitt stellt überblicksartig die Relevanz von Semantischem in anderen Bereichen als der Semantik qua linguistischer Teildisziplin vor. Der Hinweis, dass Sprache gerne als ‘ aufgeteilt ’ bzw. ‘ aufteilbar ’ in Grammatik (Struktur) und Semantik (Bedeutung) verstanden wird, ist wichtig gerade im Hinblick auf den Bereich der Fremdsprachenvermittlung (vgl. S. 53) und hätte etwas mehr als die unscharfe Rede von einer «Schnittmenge» verdient: Die Unterscheidung ‘ Grammatik - Lexikon ’ ist eine Jahrhunderte alte, von der metasprachlichen Praxis (grob: Grammatikographie und Lexikographie) geheiligte Tradition, die teilweise gar zum Credo bestimmter linguistischer Forschungsparadigmen avancierte, aber in jüngerer Zeit deutlich in Frage gestellt wird, insbesondere im Rahmen der sogenannten Konstruktionsgrammatik. Unter «Bedeutungsrelationen» werden dann, unter Beschränkung auf die paradigmatischen Bedeutungsbeziehungen, 10 sozusagen die üblichen Verdächtigen vorgestellt. Angesichts der Zielgruppe hätte sich an der einen oder anderen angeregte «Erschließung einer fachlichen Nomenklatur anhand einer Graphik oder Abbildung» zielt auf einen Sonderfall. Auch die in Übung 213 b (S. 35 f.) formulierte Aufgabe der Zuordnung der semasiologischen und onomasiologischen Fragerichtung in der «Spunk»-Episode in A. Lindgrens Pippi in Taka-Tuka-Land («Pippi findet einen Spunk», vgl. Lindgren 2009, S. 29 - 38) überzeugt nicht, denn der Witz der Geschichte besteht weitestgehend (vgl. aber «Das Einzige, was ich weiß, ist, dass es nicht Staubsauger bedeutet» [Lindgren 2009, S. 30]) in der Suche nach einer außersprachlichen Entität, auf die sich mit Spunk referieren ließe (als mögliches Kriterium wird Ikonizität in Erwägung gezogen, vgl. Lindgren 2009, S. 30); «die Benennung des zuvor unbekannten Käfers» am Ende der Episode entspricht gerade nicht «einer onomasiologischen Fragestellung» (S. 196; Herv. L. F.), denn hier geht es um eine ‘ taxonomische ’ Einordnung. 9 Für romanistisches Publikum sei auf Blank 2001, S. 15 - 21 u. 35 - 66 verwiesen, mit spezifischerem Bezug zum Italienischen auf Thomaßen 2004, S. 32 - 53. Eine aktuellere Vorstellung der Stereotypensemantik ist Schmid 2002, denn Schwarzes Beitrag stammt ursprünglich von 1982 und ist 1996 (und 2000) in den Hoffmannschen Reader aufgenommen worden (seit der dritten Auflage von 2010 aber nicht mehr darin enthalten). Eine sehr gute Einführung in die kognitive Linguistik ist Evans/ Green 2006. 10 Die (mit Blick auf idiomatische Sprachverwendung vielleicht noch wichtigeren) syntagmatische Relationen werden nicht systematisch behandelt bzw. nur punktuell angesprochen (vgl. u. a. S. 56, 176, 182). Buchbesprechungen 134 Stelle eine detailliertere Darstellung angeboten, etwa bei der Abgrenzung zwischen ‘ Polysemie ’ und ‘ Homonymie ’ bzw. der weiteren Differenzierung zwischen ‘ Homophonie ’ und ‘ Homographie ’ : Hier hätte man leicht den Bogen schlagen können zu Genus- (vgl. etwa die Bank ‘ Sitzgelegenheit ’ / ‘ Kreditinstitut ’ gegenüber der/ die Kiefer) oder Flexionsaspekten (die Bänke/ Banken, die Kiefer/ Kiefern gegenüber der Ball/ die Bälle ‘ kugelförmiges, luftgefülltes Spielgerät/ ‘ festliche Tanzveranstaltung ’ ). 11 Im Rahmen der «Bedeutungsvariation» wird sehr Verschiedenes thematisiert, wobei ein diachroner Bereich mehreren soziobzw. varietätenlinguistischen Bereichen gegenübersteht: «Bedeutungswandel, Fachbedeutungen, Mundartunterschiede, Jugendsprache, Geheimsprachen» (S. 66). Inwieweit der vergleichsweise ausführlich behandelte Bereich ‘ Geheimsprachen ’ (vgl. S. 82 - 93) für die Zielgruppe von Relevanz ist, wird dem Rezensenten nicht deutlich - die vorgestellten Phänomene hätten als Beispiele an ihrem ‘ systematischen ’ Ort angeführt werden können. Der Abschnitt «Komposition von Bedeutung» befasst sich mit Bedeutungskonstitution auf sehr verschiedenen Ebenen (von der Wortbildung bis hin zu Texten), wobei die Darstellung mehr oder weniger oberflächlich bleibt. Dass in der Textlinguistik «[u]nter einem Thema [. . .] der bekannte, unter einem Rhema der unbekannte Teil eines Satzes verstanden [wird]» und dass «zu Beginn eines Textes immer ein Satz als Rhema [steht], der dann als Ganzes oder in Teilen in dem folgenden Satz als Thema erscheint» (S. 102), ist eine extrem unterkomplexe, ja falsche Darstellung. Ebenfalls Verschiedenes (Metapher und Metonymie, Ironie, Pleonasmus u. a. m.) wird unter dem Stichwort «Uneigentlicher Sprachgebrauch» mehr oder weniger knapp und teilweise auch unzutreffend vorgestellt: Metapher und Metonymie beruhen zunächst einmal auf außersprachlichen Assoziationsrelationen (Similarität bzw. Kontiguität) und manifestieren sich erst sekundär sprachlich, vgl. aber etwa «im Falle der Metonymie [besteht] zwischen der Bedeutung des eigentlichen und [der] des uneigentlichen Ausdrucks keine Ähnlichkeit, sondern eine mehr oder weniger enge sachliche [! ] Beziehung» (S. 112 f.; Herv. L. F.). Der letzte Abschnitt des zweiten Kapitels schließlich - er hätte als Einführung in die Gesamtthematik des Bandes vielleicht an dessen Anfang gestellt werden können - ist dem Thema «Bedeutung im sprachlich-kulturellen Ver- 11 In der Übung 241 a (S. 58) sollen u. a. «die Bedeutungen ‘ starkes Seil ’ und ‘ feuchter Niederschlag ’ des Ausdrucks Tau» auf die Frage ‘ Polysemie oder Homonymie? ’ hin untersucht werden, und auch hier wird der Genusunterschied nicht thematisiert, obwohl man aus diesem und dem Beispiel Bank ja das Kriterium ableiten könnte, formale Unterschiede (Genus bzw. Pluralbildung; Genus und Pluralbildung: der/ das Schild, die Schilde/ Schilder) verwiesen auf Homonymie. Buchbesprechungen 135 gleich» gewidmet und zeigt, in verschiedener, wenngleich nicht immer glücklicher Perspektivierung, u. a. sehr deutlich den einzelsprachlichen Charakter der Bedeutungsseite sprachlicher Zeichen. Bei allen Schwierigkeiten der Abgrenzung zwischen sprachlichem und enzyklopädischem Wissen im Einzelfall betreffen beispielsweise Unterschiede zwischen Brot und pain eher den prototypischen Referenten als die Bedeutung der einzelsprachlichen Lexeme (vgl. S. 118); span. dedos «umfasst» keineswegs «als Konzept undifferenziert sowohl ‘ Finger ’ als auch ‘ Zehen ’ » (S. 119; Herv. L. F.), sondern das Spanische erlaubt, anders als das Deutsche, eine solche Differenzierung nicht ohne Weiteres auf der Ebene des isolierten Lexems, genauso wie das Deutsche auf dieser Ebene keine etwa zu ital. capello - pelo (und span. cabello - pelo) analoge (morphologisch einfache) Differenzierung kennt. Diese und andere Vermischungen von Sprachlichem und Außersprachlichem lassen sich leicht vermeiden, wenn man ein entsprechend differenziertes Modell (vgl. das o. g. «Semiotische Pentagon») verwendet, aus dem sich entsprechend differenzierte Ebenen der Bedeutung und des semantisch relevanten Wissens ableiten lassen (vgl. etwa Blank 2001, S. 129 - 139). Das dritte Kapitel behandelt, wie oben bereits angedeutet, «Erwerb und Vermittlung» des «Wortschatzbzw. semantisch-lexikalischen Bedeutungswissens» und gliedert sich in die Abschnitte «Wortschatzkompetenz und mentales Lexikon» (S. 127 - 132), «Wortschatz- und Bedeutungserwerb» (S. 132 - 147), «Didaktische Ziele» (S. 147 - 152), «Wortschatzarbeit in Curricula» (S. 152 - 160), «Gegenstände der Wortschatzarbeit» (S. 160 - 162) und «Ansätze der Wortschatzarbeit» (S. 162 - 194). Der Rezensent verfügt nicht über hinreichende Kompetenz im Bereich der Sprachdidaktik, um die Darstellung der genannten Aspekte angemessen beurteilen zu können, und schließt sich zunächst einmal - im Lichte der Erfahrungen aus studentischer (muttersprachlicher) Textproduktion - ebenso dem Bedauern an, dass «[e]ine themenorientierte Integration lexikalisch-semantischer Wortschatzarbeit in alle Kompetenzbereiche [. . .] durch die Lehrpläne [. . .] selten explizit und differenziert ausgeführt [ist]» (S. 156), wie der Hoffnung, dass die Forderung, «die Relevanz expliziter Wortschatzarbeit für die Entwicklung von Sprachkompetenzen» (S. 157) in der Lehrkräfteausbildung zu vermitteln, von den addetti ai lavori auch gehört werden möge. Der vorliegende Band dürfte als (eines der) Hilfsmittel in dieser wichtigen Mission intendiert sein, und insoweit hätte man sich stellenweise eine präzisere Darstellung gewünscht: Warum ist einerseits, im vorherigen Kapitel, von «Nebenbedeutung» im Sinne von ‘ Konnotation ’ (u. a. «wertend[e] Nebenbedeutungen eines Wortes (Konnotationen)» [S. 14], «mit pejorativer Nebenbedeutung» [S. 78]) die Rede, andererseits, in diesem Kapitel, von «Nebenbedeutung» im Sinne eines Gegenbegriffs zu ‘ Haupt- ’ bzw. ‘ Kernbedeutung ’ (u. a. «Haupt- und Nebenbedeutungen» [S. 151]; vgl. aber auch schon S. 16: «Kern- und Nebenbedeutungen»)? Was ist unter einem «proto- Buchbesprechungen 136 typischen denotativen Semantikkern» (S. 168) zu verstehen? 12 Was sind «polyseme Nebenbedeutungen» bzw. «polyseme Bedeutungen» (S. 191)? Was sind «Lexeme [. . .], die ‘ lexikalisierte denotative und konnotative, metaphorische, metonymische und assoziative semantische Potenziale ’ (Kilian 2016 c, S. 133) aufweisen und somit das gesamte Bedeutungsspektrum eines Lexems umfassen» (S. 161)? 13 Die Auflistung «verschiedene[r] Konnotationsarten und Gebrauchsbedingungen» (S. 168) von Lexemen, 14 die auf der ausführlicheren Darstellung bei Pohl ( 2 2016, S. 166 - 169) beruht, hätte deutlich an Kohärenz gewonnen, wäre sie mit der gängigen varietätenlinguistischen Modellierung (Variationsdimensionen Diatopie, Diastratie, Diaphasie, ggf. Diachronie) in Verbindung gebracht worden. Mangelnde Präzision ist freilich auch im vorherigen Kapitel hie und da festzustellen: 15 Bei indexikalischen Zeichen besteht ein Sachzusammenhang, aber nicht «zwischen dem Zeichen und dem, worauf es hinweist» (S. 36), denn Rauch ist zunächst einmal Rauch und dann Anzeichen für Feuer; Polysemie betrifft die kontextfreie Betrachtung von Lexemen, Ambiguität bedarf eines geeigneten Kontexts (vgl. S. 50, zwei Jäger treffen sich; vgl. auch das eingangs genannte 12 Abgesehen davon, dass die psychologische Plausibilität einer ‘ prototypentheoretischen ’ Organisation der Lesarten eines Lexems nur kurz angedeutet wird («Die verschiedenen Lesarten [eines Lexems] sind [. . .] vermutlich radial um eine prototypische Kernbedeutung angeordnet» [S. 131]), bedarf es der erweiterten Version der Prototypentheorie bzw. der Lakoffschen Idealized Cognitive Models (Lakoff 1987), um etwa auch Fälle wie die Polysemie von Vogel ‘ Tier/ Flugzeug/ seltsamer Mensch ’ adäquat zu erfassen, vgl. Blank 2001, S. 50 - 52. Die Darstellung bei Ulrich (2014, S. 31), auf die verwiesen wird, bleibt viel zu pauschal (vgl. aber Ulrich 3 2019, S. 528, wo die Relevanz von Familienähnlichkeiten angesprochen wird). 13 Im zitierten Originaltext heißt es: «die Wortschatzvertiefung greift [. . .] hinein in das Bedeutungsspektrum des Lexems, in seine lexikalisierten denotativen und konnotativen, metaphorischen, metonymischen und assoziativen semantischen Potentiale» (Kilian 2 2016, S. 133). 14 Vgl. «die emotionale Höhenlage von Lexemen (scherzhaft, zärtlich, ironisch, beleidigend . . .), die kommunikative emotional-bestimmte Ebene des Sprachgebrauchs (normal-, umgangssprachlich, gehoben, salopp, vulgär . . .), die indizierten ‘ Funktionsbereiche ’ (Alltagsrede, Wissenschaft . . .) bzw. typischen Textsorten, die soziale Geltung des Lexemgebrauchs (jugendspezifisch, familiär, fachsprachlich . . .), die regionale Bindung des Lexemgebrauchs (dialektal, regional, Helvetismus . . .), die zeitliche Bindung des Lexemgebrauchs (Archaismus, Neologismus, konkrete Epochenzugehörigkeit . . .), der ‘ politische Geltungsbereich ’ (BRD, DDR . . .)» (S. 168). 15 In formaler Hinsicht ist der Band meist gelungen, vgl. aber die Trennung in «Wortschatzarbeit» (S. 12), «Wenn [. . .] gelingen soll, dann müssen Schülerinnen und Schüler daher [. . .]» (S. 16), «unbekannte Bedeutungen unbekannter Wörter» (S. 18), «Zum einen [. . .]; zum Zweiten [. . .]» (S. 23), « Darstellung der außersprachlichen Gegenstände von Sachverhalten» (S. 33; lies «Gegenstände und Sachverhalte»), «vgl. Abb. Abb. 223 b» (S. 48), «unab[h]ängig» (S. 54), «bi[o]logisch» (S. 68, Abb. 251 b), «exozenterischen Komposita» (S. 96), «Sensibilisierung für [. . .] Unterschieden» (S. 151), «Tolstoi regt mit seiner Abweisung an» (S. 202; lies «Anweisung»), «enlightment» (S. 202; lies «Enlightenment»). Buchbesprechungen 137 Beispiel des pastore tedesco); die einzelsprachlich verschiedene Gliederung des Spektrums sichtbaren Lichts ist etwas anderes als die Einteilung von Schulnoten (vgl. S. 122). Und weder sollten Fälle von onymischer Komposition (Villingen- Schwenningen, Baden-Württemberg, Anna-Lena) mit der schlichten Bemerkung «hierzu zählen auch Namen» (S. 96) neben typische Kopulativkomposita wie graublau, Hosenrock oder spritzgießen noch Vornamen auf die gleiche Stufe wie Ortsnamen gestellt werden. 16 Das bisher Gesagte zusammenfassend kann die Bilanz natürlich nur eine partielle sein, d. h. sie beschränkt sich auf den Bereich der linguistischen Aspekte. Für diesen Teil fällt sie in dem Sinne gemischt aus, als ein Studium der Germanistik mit dem Abschluss Lehramt je nach Schulart unterschiedliche Anteile an sprachwissenschaftlichen Modulen umfasst, so dass das im besprochenen Band Vorgestellte den Kenntnisstand «angehende[r] oder bereits berufstätige[r] Lehrkräfte» (S. 7) womöglich zu erweitern bzw. aufzufrischen vermag. Die mangelnde Präzision in der Darstellung bzw. v. a. das Fehlen eines in dem Sinne leistungsfähigen lexikalisch-semantischen Modells, dass die einzelnen Facetten von Bedeutung klar voneinander abgegrenzt werden, dürften aus der Sicht des Rezensenten aber einem tieferen Verständnis nicht zuträglich sein. Nicht dass man SchülerInnen mit einem komplexen Bedeutungsmodell belästigen sollte, aber erst auf der Grundlage gesicherten Wissens, etwa des Wissens um Unterscheidungen wie ‘ einzelsprachliche Bedeutung vs. außersprachlicher Begriff ’ , ‘ einzelvs. außersprachliches Wissen ’ , ‘ lexikalisches vs. Bedeutungswissen ’ usw. lassen sich belastbare Vermittlungsansätze konzipieren. Denen, die im (vorwiegend gymnasialen) romanistischen Fremdsprachenunterricht bzw. in der diesbezüglichen Lehrkräfteausbildung tätig sind, sei daher die (natürlich immer kritische) (Re)Lektüre einschlägiger romanistisch-linguistischer Einführungen (Plural! ) empfohlen. Ludwig Fesenmeier 16 Nach Fleischer/ Barz ( 4 2012, S. 180) kann «die Koppelung von Ortsnamen kopulativ sein», aber bezüglich der «Koppelung von Vornamen» ist dort sehr vorsichtig nur noch von «eine[r] Art kopulativer (additiver) Verbindung» die Rede. Hentschel (2020, S. 40) steht einer Auffassung von Doppelung von Eigennamen als Komposition kritisch gegenüber. In Grossmann/ Rainer (2004, S. 39) werden Ortsnamen des Typs Emilia-Romagna unter der Kategorie «Composti N+N coordinati esocentrici» angeführt, Personennamen des Typs Anna Maria werden ohne Diskussion der «Composizione» zugeordnet (2004, S. 601 f.). Buchbesprechungen 138 Bibliographie Blank, Andreas (2001): Einführung in die lexikalische Semantik für Romanisten, Tübingen: Niemeyer. Bréal, Michel (1883): «Les lois intellectuelles du langage. Fragment de sémantique», in: Annuaire de l ’ Association pour l ’ encouragement des études grecques en France 17, S. 132 - 142. Bréal, Michel (1897): Essai de sémantique (Science des significations), Paris: Hachette et C ie . Evans, Vyvyan/ Green, Melanie (2006): Cognitive Linguistics. An Introduction, Edinburgh: Edinburgh University Press. 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