PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL
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UVK Verlag Tübingen
10.24053/PM-2025-0015
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GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.spm intern
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Margarete Nuber
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66 PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL · 36. Jahrgang · 01/ 2025 DOI 10.24053/ PM-2025-0015 Aus den DACH-Verbänden | spm intern spm.unterwegs im Zukunftsbahnhof Bern Am letzten Tag im Oktober war spm wieder unterwegs-- nicht, um Schrecken zu verbreiten und «trick or treat» zu rufen, sondern um einen Blick in die Zukunft zu werfen, die des Bahnhofs Bern. Im Infopavillon begrüsste uns Christian Marty, der Leiter des Programmmanagements bei SBB und stellte sich und das Programm Zukunft Bahnhof Bern (ZBB) vor: Bauingenieur, MAS Wirtschaftspsychologie und IPMA Level B sind die wichtigsten Stichworte zu seinen Skills, die er für diese anspruchsvolle Aufgabe mitbringt. Dass er dazu noch beim VZPM Assessor Projekt- und Programmmanagement Level B und C ist und dieses wärmstens empfohlen hat, passt bestens zum spm, war aber wirklich nicht abgesprochen! Siehe: https: / / zukunftbahnhofbern.ch/ Seit 2016 werden Betrieb, Erhalt und Ausbau der Bahninfrastruktur vom Bund über den BIF finanziert, der u. a. von der Schwerverkehrsabgabe gespeist wird. Die Projekte und Programme sind damit natürlich von der Politik abhängig und bewegen sich stets im Spannungsfeld zwischen Angebot <-> Rollmaterial <-> Infrastruktur. Daraus ein stabiles Planungsdreieck zu machen, erscheint uns fast unlösbar. Alle Projekte in den Ausbauschritten haben das Bauen in dicht besiedeltem Gebiet als besondere Herausforderung. Die Bauvorhaben brauchen Platz und so sind Einsprachen und Beschwerden vorprogrammiert. Kommunikation und Stakeholdermanagement sind daher die Schlüsselkompetenzen der 20 Personen im Programmmanagement der SBB und den über 1000 regionalen Projektleitern und Projektleiterinnen. Die vier grössten Herausforderungen für sie sind: 1. Ausbau versus Substanzerhalt 2. Terminplanung versus Einsprachen, Beschwerden, Genehmigungsverfahren 3. Umgang mit Mehrkosten: wird das Geld am richtigen Ort investiert? 4. Fahren versus Bauen (z. B. Nachtzüge) Risikomanagement ist somit ein weiterer sehr wichtiger Baustein für das Managen der komplexen Projekte und des Programms. Als nächstes erläuterte uns Andreas Hofer, der nach 30 Jahren bei der SBB als Pensionär Gruppen wie unsere durch den Infopavillon und Baustellen führt, am Modell und in Bildern, was ‚Zukunft Bahnhof Bern‘ konkret bedeutet. Wie wahrscheinlich schon alle von uns erlebt haben, ist der Bahnhof Bern ein Flaschenhals für die immer zahlreicheren Reisenden. Waren es 2016 270’000 Passagiere, wird 2030 mit 375’000 gerechnet. Der RBS-Bereich, der für 12'000 Passagiere gebaut wurde und neu 65'000 Passagieren Platz bieten sollte, wird 20 Meter tiefer, unter den SBB-Bereich gebaut. Der Zugang Länggasse wird mit Fokus Uni viele neue Veloplätze bieten und neu wird der Bahnhof Bern Tageslicht zur besseren Orientierung erhalten. Was Bauen inmitten der Stadt bedeutet, veranschaulichte er an den Bildern der verschiedenen Installationsplätze von SBB und RBS. Da kann der Fund von Altöl oder ein Sandsteinblock oder auch der Denkmalschutz zu grossen Verzögerungen und Bauanpassungen führen. Aber auch die Frage, wie der Bahnhof Bern trotz Kurven doch möglichst behindertengerecht ausgebaut werden kann, wird im Projekt beantwortet. Nicht Gleis 9 ¾ wie in den Harry Potter-Romanen, sondern Gleis 49 / 50 war unser nächstes Ziel, wo uns Herr Hofer den Eingang in die Unterwelt, zu einer der Baustellen, zeigte. Den würdigen Abschluss dieses interessanten spm.unterwegs-Anlasses bildete ein Apéro im Restaurant Grosse Schanze, der wie immer gute Gelegenheit für Netzwerken und Austausch bot. termine für weitere spm Veranstaltungen siehe: https: / / spm.ch / veranstaltungen/ Margarete Nuber Margarete Nuber ist in Zürich Geschäftsführerin von Mitigo GmbH, die sie 2009 gegründet hat. Externe Qualitätssicherung in IT-Projekten und Organisationsberatung sind die Hauptpfeiler ihres Service-Portfolios. Das Konzept des «Projektschutzes» hat sie nach vielen Jahren Erfahrung als De-Eskalationsmanagerin bei SAP Schweiz entwickelt und mit ihrem Wissen als Mediatorin und Organisationsberaterin kombiniert, um IT-Projekte umfassend analysieren zu können. In allen Services von Mitigo geht es um den Abgleich der verschiedenen Interessen, wobei genaues Zuhören das Fundament bildet.
