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Transforming cities
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expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2017-0015
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Schafft besseres Klima: integrale urbane Wasserwirtschaft

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Emanuel Grün
Michael Becker
Ralf Schumacher
Der Klimawandel sorgt auch in der Emscherregion vermehrt für Wetterextreme wie Starkregen oder Hitzewellen – eine besondere Herausforderung für die Wasserwirtschaft und die Stadt- und Freiraumplanung in diesem urban geprägten Raum. Mit der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ haben die Emscherkommunen gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und dem Land Nordrhein-Westfalen eine Antwort darauf gefunden, wie man dieser Herausforderung – und einigen anderen – wirkungsvoll begegnen kann: wassersensible Stadtentwicklung lautet das Stichwort. Die lässt sich jedoch nur durch integrales Handeln realisieren. Verstärkte interkommunale und interdisziplinäre Kooperation ist gefragt. Innovative Formate der Vernetzung und Zusammenarbeit geben hierfür den passenden Rahmen.
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40 1 · 2017 TR ANSFORMING CITIES THEMA Stadtklima Schafft besseres Klima: integrale urbane Wasserwirtschaft Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ - wassersensible Stadtentwicklung in der Emscherregion Integrale Wasserwirtschaft, Zukunftsinitiative, dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, Klimaanpassungsmaßnahmen Emanuel Grün, Michael Becker, Ralf Schumacher Der Klimawandel sorgt auch in der Emscherregion vermehrt für Wetterextreme wie Starkregen oder Hitzewellen - eine besondere Herausforderung für die Wasserwirtschaft und die Stadt- und Freiraumplanung in diesem urban geprägten Raum. Mit der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ haben die Emscherkommunen gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und dem Land Nordrhein-Westfalen eine Antwort darauf gefunden, wie man dieser Herausforderung - und einigen anderen - wirkungsvoll begegnen kann: wassersensible Stadtentwicklung lautet das Stichwort. Die lässt sich jedoch nur durch integrales Handeln realisieren. Verstärkte interkommunale und interdisziplinäre Kooperation ist gefragt. Innovative Formate der Vernetzung und Zusammenarbeit geben hierfür den passenden Rahmen. Dem Wandel mit Kooperation begegnen 28. Juli 2008: Ein Sturzregen setzt in Dortmund Universität und umliegende Stadtviertel unter Wasser. 2. Juli 2015: An der Ruhruniversität in Bochum wurde ein Temperaturmaximum von 37,5 °C gemessen. Juni 2016: Emschergenossenschaft und Lippeverband registrierten im Schnitt 161 mm Niederschlag in der Region - die höchste in einem Juni gemessene Niederschlagssumme seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1891. Im Juli 2016 hingegen gesellte sich zu den überdurchschnittlichen Temperaturen auch noch ein deutliches Niederschlagsdefizit. Keine Frage: Der Klimawandel ist in der Emscherregion angekommen. Das belegen auch langfristige Beobachtungen. So hat die Häufigkeit von Starkregen über 20 mm pro Tag zwischen 1991 und 2010 signifikant zugenommen [1]. Diese Extremwetterereignisse führen vermehrt zu Überlastungen bestehender Entwässerungssysteme und stellen neue Anforderungen an die Kühlung und Durchlüftung der Städte. Die nötige Anpassung der wasserwirtschaftlichen und städtischen Infrastrukturen an den Klimawandel macht integrales Handeln zwingend erforderlich, denn nur wenn Wasserwirtschaft sowie Stadt- und Freiraumplanung an einem Strang ziehen, sind nachhaltige Lösungen realisierbar - und Bild 1: Das Einzugsgebiet der Emscher. © Emschergenossenschaft Bild 2: Jährliche Anzahl von Starkregen über 20 mm pro Tag in der Emscher-Lippe-Region. © Emschergenossenschaft 41 1 · 2017 TR ANSFORMING CITIES THEMA Stadtklima finanzierbar. Das gilt ebenfalls für die Herausforderungen, die sich aus den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie ergeben: Hier steht der integrierte Gewässerschutz im Mittelpunkt, der nicht an Verwaltungsgrenzen endet, sondern jeweils ein ganzes Flussgebiet betrachtet. Auch die daraus resultierenden Aufgaben lassen sich nur gemeinsam angehen. Zudem generieren wirtschaftlicher Strukturwandel und der demografische Wandel neue Nutzungsansprüche an städtische Räume: Für die Gestaltung attraktiver Stadtquartiere ist Wasser ein unverzichtbares Element - mit großem Potenzial für Klimaanpassungsmaßnahmen. So liefert die Anlage von offenen Wasserflächen wie beispielsweise des Niederfeldsees in Essen-Altendorf nicht nur einen wertvollen Beitrag zur städtebaulichen Gestaltung [2]. Auch die Lebens- und Aufenthaltsqualität des Quartiers hat sich deutlich erhöht. Gespeist wird der See u. a. über Regenwasserabkopplungen benachbarter Platz-, Wege- und Dachflächen. An heißen Tagen trägt das Wasser zudem maßgeblich zum klimatischen Ausgleich bei. Solch ein Potenzial lässt sich nur durch interdisziplinäres Arbeiten (hier im Rahmen der Programme „Stadtumbau West“ und „ESSEN. Neue Wege zum Wasser“) vollständig erschließen. Denn so können Synergien entstehen, die neue finanzielle und planerische Spielräume eröffnen. Um diese Synergien systematisch zu heben, wurde 2014 in der Emscherregion die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ ins Leben gerufen, mit der sich die Emscherkommunen, die Emschergenossenschaft und das Land Nordrhein- Westfalen zum Planungsleitbild einer integralen urbanen Wasserwirtschaft bekennen. Durch fachübergreifende interkommunale Kooperationen gilt es, die Stadt- und Freiraumplanung verstärkt mit wasserbezogenen Planungen wie naturnaher Regenwasserbewirtschaftung, Stadtentwässerung oder Gewässerumbauten zu verzahnen. Die Region zwischen Holzwickede und Dinslaken bietet dafür gute Voraussetzungen: Denn seit Anfang der 1990er-Jahre treibt die Emschergenossenschaft dort den Umbau des Emschersystems voran, bei dem nach und nach die im Zuge der Industrialisierung gebauten offenen Abwasserkanäle wieder zu naturnahen Gewässern umgebaut werden [3]. Dieses Generationenprojekt eröffnet die Chance, durch innovative interdisziplinäre und interkommunale Planungsansätze neue Impulse für die Stadt- und Regionalentwicklung zu schaffen [4]. In diesem Zusammenhang spielt auch die 2005 initiierte „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ eine relevante Rolle: Bis 2020 sollen in der Region 15 % weniger Abflüsse in die Mischkanalisation gelangen - viel Wasser, welches nicht nur als Gestaltungs- und Erlebniselement eingesetzt werden kann, sondern das durch seine Verdunstung auch Kühlungsprozesse fördern kann. Dass Wasserwirtschaft und Stadtentwicklungsplanung sehr gut Hand in Hand gehen, zeigt exemplarisch ein weiteres Praxisbeispiel: In einem Modellprojekt haben die Stadt Herten und die Emschergenossenschaft städtische Planungsbereiche systematisch verknüpft, um Synergieeffekte bei den zu realisierenden Maßnahmen zu erzeugen [5]. Dafür wurde eigens das GIS-gestützte Kooperationsmodul ZUGABE (ZUkunftschancen GAnzheitlich BEtrachten) entwickelt, mit dem sich diese Synergien herausarbeiten und bewerten lassen. Das Kooperationsmodul unterstützt so den Dialog zwischen den Fachgebieten. ZUGABE steht allen Kommunen in der Emscherregion für ihre Projektarbeit zur Verfügung [6]. Bild 4: Naturnah umgebaut: der Hellbach in Recklinghausen. © Emschergenossenschaft/ Rupert Oberhäuser Bild 3: Der Niederfeldsee in Essen. © Allbau 42 1 · 2017 TR ANSFORMING CITIES THEMA Stadtklima Gemeinsam auf dem Weg in die Zukunft Integrales Handeln lautet das Gebot der Stunde. Dass es nur miteinander gehen kann, bekräftigten die Emscherkommunen, das NRW-Umweltministerium und die Emschergenossenschaft im Mai 2014 mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Zukunftsinitiative [7]. Die Partner stehen damit zu der gemeinsamen Verantwortung für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Emscherregion. Zurzeit wird die Zielsetzung, eine nachhaltige Stadtentwicklung insbesondere auch mittels integraler Wasserwirtschaft zu verfolgen, über Beschlüsse der politischen Gremien der 16 Emscherstädte weiter verankert. Damit werden die Weichen für eine neue Planungskultur gestellt: Die Spitzen aus Verwaltung und Politik haben sich explizit für einen integralen Ansatz entschieden. Innovative Formate für Vernetzung Und wie sieht die Umsetzung aus? Im Rahmen der Zukunftsinitiative wurden verschiedene Formate etabliert, die die Zusammenarbeit fördern - über kommunale, fachliche und institutionelle Grenzen hinweg. So treffen sich einmal jährlich die Bau-, Planungs- und Umweltdezernenten aus der Emscherregion mit dem technischen Vorstand der Emschergenossenschaft. Denn die offizielle Rückendeckung durch die Führungsebene der Beigeordneten und Stadtbauräte ist maßgeblich, wenn es um fachübergreifendes und interkommunales Arbeiten geht. In jeder Stadt gibt es zudem einen Koordinator, der quasi als Gesicht der Zukunftsinitiative fungiert. Offiziell benannt in den Kooperationserklärungen zwischen den Städten und der Emschergenossenschaft, ist es seine Aufgabe, als Fürsprecher und Anwalt der Zukunftsinitiative zu wirken und ein Bewusstsein für die Potenziale - gerade auch im Hinblick auf Klimaanpassungsmaßnahmen - zu schaffen. Die Devise des Stadtkoordinators lautet: „Redet miteinander! “, innerhalb der eigenen Verwaltung und interkommunal. Er baut ein stadtinternes Netzwerk auf und setzt sich dafür ein, dass integrale Projekte auf den Weg gebracht werden. Alle Stadtkoordinatoren der Region treffen sich vierteljährlich zum gemeinsamen Austausch. Experten-Netzwerke: Hier findet die Basisarbeit statt Die Umsetzung der Zukunftsinitiative läuft zu einem wesentlichen Teil in den Experten-Netzwerken. In diesen regelmäßig tagenden Runden stehen verschiedene Themenkomplexe zur Bearbeitung wie beispielsweise Vernetzung und Zusammenarbeit, Kommunikation oder Wirtschaftlichkeit. Innerhalb einiger dieser Netzwerke wiederum kümmern sich noch unterschiedliche AGs um spezielle Fragestellungen. Wie kann man sich diese Arbeit vorstellen? Einige Beispiele: Die Urban-Heat-Problematik steht im Fokus des Experten-Netzwerks „Verdunstungskühlung“. Dieses Netzwerk setzt sich dafür ein, der Problematik in der Bauleitplanung verstärkt Berücksichtigung zu verschaffen, auch in Lehre und Forschung soll das Thema mehr Präsenz erhalten. Weiteres Ziel ist die Förderung der Verdunstung auf Grünflächen und Gebäuden zur Kühlung innerstädtischer Bereiche. Dabei reichen Fassaden- oder Dachbegrünungen einzelner Gebäude allerdings nur zur jeweiligen Innenraumkühlung aus. So kann im Gebäude der Einsatz von Kältemaschinen reduziert werden - und damit der Stromverbrauch. Will man im Außenbereich signifikante Effekte erreichen, sind größere Grünflächen vonnöten, zum Beispiel in Form von begrünten Fassadenzügen. Um die Förderung von Vernetzung und Zusammenarbeit durch Austausch und Lernen von Goodpractice-Beispielen geht es in der gleichnamigen AG Bild 6: Die Säulen der Zukunftsinitiative © Emschergenossenschaft Bild 5: Kooperationsmodul ZUGABE: GIS-gestütztes Instrument zur übergreifenden Planung © Emschergenossenschaft 43 1 · 2017 TR ANSFORMING CITIES THEMA Stadtklima des Experten-Netzwerks „Vernetzung & Zusammenarbeit“. Die Arbeitsgruppe baut eine Sammlung auf, in der realisierte Projekte der integralen Wasserwirtschaft und der wassersensiblen Stadtentwicklung vorgestellt werden. Das Ziel lautet: von den anderen zu lernen. Was macht diese Projekte erfolgreich? Welche Schwierigkeiten traten auf? In reich bebilderten Booklets ist dargestellt, was genau geplant und was umgesetzt wurde. Auch Aspekte wie Bürgerbeteiligung, Erlebbarkeit von Wasser oder finanzielle Förderung werden beleuchtet. Die Bandbreite reicht vom Regenspielplatz über ein Krankenhausgelände bis hin zum 150 Hektar großen Wohnquartier. Besonders spannend: Bei allen Projekten sind Ansprechpartner für den persönlichen Austausch aufgeführt. So lässt sich von den Erfahrungen der Praktiker direkt profitieren. Im Experten-Netzwerk „Leitbilder & Standards“ widmet sich die AG „Checkliste für wassersensitive Bebauungspläne“ der Aufgabe, frühzeitige Berücksichtigung einer wassersensitiven Stadtentwicklung in der Bauleitplanung zu erreichen. Entwickelt wird hier eine Arbeitshilfe in Form einer Checkliste, die alle, die sich mit Bebauungsplanung beschäftigen, darin unterstützen soll, das Thema in Bebauungsplanverfahren von Anfang an einzubringen. Was zeichnet die Arbeit der Experten-Netzwerke aus? Die zu behandelnden Themen werden größtenteils auf der Expertenebene selbst generiert - und nicht von der Führungsebene vorgegeben. Abhängig davon, welche Fragen sich im Laufe der Umsetzung der Zukunftsinitiative stellen, konstituieren sich während des Prozesses neue AGs und Netzwerke. Für alle gilt: Mitmacher sind immer willkommen. Auch der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Gruppen muss funktionieren. Darum kümmert sich das Netzwerk der Koordinatoren. Ebenfalls wichtig: Das Format der Experten- Netzwerke schafft Freiräume für Selbststeuerung und -beauftragung. Es gibt viel Raum für eigenverantwortliches Handeln. Da der Austausch direkt auf Expertenebene erfolgt, steigt die Effizienz der Arbeit. Experten-Forum: jährlicher Aufruf zum Mitmachen Vernetzung und Zusammenarbeit wird auch auf dem Experten-Forum großgeschrieben - einer weiteren tragenden Säule der Zukunftsinitiative. Die interaktive Austauschplattform findet einmal jährlich in wechselnden Gastgeberstädten statt: Im Jahr 2015 in Bochum, 2016 in Dortmund, 2017 nun in Essen. Hier treffen sich Experten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen zum Dialog - vom Architekten über Bildungs- und Gesundheitsexperten, Biologen, Geologen, Stadt- und Freiraumplaner, Wasserwirtschaftler bis hin zum Soziologen, Umweltrechtler, Verkehrs- und Straßenplaner und Wirtschaftswissenschaftler. Das Forum ist nicht als klassische Fachkonferenz konzipiert, sondern steht als Beispiel dafür, wie sich interdisziplinär und hierarchieübergreifend Planungsprozesse so organisieren, dass Spielräume und neue Ideen für die Gestaltung zukunftsfähiger Städte entstehen. Was kann man auf so einem Experten-Forum alles erwarten? Neben interessanten Impulsvorträgen aus Wissenschaft und Praxis stehen immer attraktive Dialogformate auf dem Programm, die alle Gäste einbeziehen. Auf dem 2. Experten-Forum in Dortmund, bei dem im November 2016 rund 220 Teilnehmer mitmachten, war dies u. a. ein „Schwarzmarkt Bild 8: „Schwarzmarkt des Wissens“ auf dem 2. Experten- Forum in Dortmund © Emschergenossenschaft/ Rupert Oberhäuser Bild 7: Beispielsammlung zu Good-Practice- Projekten © Emschergenossenschaft 44 1 · 2017 TR ANSFORMING CITIES THEMA Stadtklima des Wissens“: 25 Experten standen für konkrete Themen als Gesprächspartner zur Verfügung. Je zwei Teilnehmende des Forums meldeten sich über ein Ticketangebot zu einem der Themen an, um mit dem Fachmann darüber zu diskutieren. Die Teilnehmer ohne Ticket profitierten vom Zuhören und konnten am Ende der Gespräche Fragen stellen und Kommentare abgeben. Dabei wurde Wissen geteilt und vermehrt - und so mancher neue Kontakt geknüpft. Anschließend luden Arbeitsgruppen der Experten-Netzwerke, der Stadtkoordinatoren und anderer Initiatoren zu 20 Mini-Workshops ein, in denen spezifische Fragestellungen diskutiert wurden. Darunter zum Beispiel: „Wie mache ich meine Grundstücksentwässerung klimafest? Wen muss man neben den Grundstückseigentümern noch für dieses Thema sensibilisieren? “ oder „Welche Erfahrungen wurden in den einzelnen Kommunen zum Thema Dachbegrünung gemacht? Wie lassen sich dafür gemeinsame Standards entwickeln, um die Akzeptanz bei Investoren und Bauherren zu fördern? “. Zentrales Anliegen der Zukunftsinitiative ist es, dass sich die Menschen einbringen können, selbst aktiv werden und Verantwortung übernehmen. Dafür geben Formate wie die Experten-Netzwerke und das Experten-Forum den passenden Rahmen. Und so konstituierte sich auf dem 2. Experten-Forum auch gleich noch eine neue AG: „Straße und Wasser - wie können Straßen technisch zum Überflutungsschutz beitragen? “. Der Aufruf zum integralen Handeln trägt schon viele Früchte. Fazit Die Umsetzung einer wassersensiblen Stadtentwicklung trifft in der Emscherregion auf gute Rahmenbedingungen: Durch den Emscher-Umbau bieten sich viele Möglichkeiten, wasserwirtschaftliche Planungen mit der Stadt- und Freiraumplanung zu verzahnen und so beispielsweise Klimaanpassungsmaßnahmen zu realisieren, die gleichzeitig zur Aufwertung städtischer Freiräume beitragen. Die Zukunftsvereinbarung Regenwasser hat zudem bereits maßgeblich dazu beigetragen, dass das Thema dezentrale Regenwasserbewirtschaftung in den Stadtverwaltungen präsent ist. Ebenfalls positiv zu Buche schlägt die genossenschaftliche Organisationsform: Die Zusammenarbeit der Emschergenossenschaft mit den Emscherkommunen hat Tradition und ist von langjährigem Vertrauen geprägt - insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge. Keine schlechten Voraussetzungen also für eine erfolgreiche Zukunftsinitiative. LITERATUR [1] Pfister, A.: Langjährige Entwicklung von Starkregen - Handlungsempfehlungen für die Zukunft, 49. Essener Tagung, 2.-4. März 2016, Essen, 2016. [2] Emschergenossenschaft: Niederfeldsee Essen, Beispielsammlung zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“, Essen, 2016. [3] Grün, E., Becker, M., Raasch, U., Hurck, R.: Regen- und Mischwasserbewirtschaftung im Emschergebiet, Korrespondenz Abwasser 7 (2015). [4] Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH: Emscher 3.0. Von Grau zu Blau oder wie der blaue Himmel über der Ruhr in die Emscher fiel, Wuppertal, 2013. [5] Emschergenossenschaft: Grün durch Blau - Abschlussbericht „Integrale Wasserwirtschaft als Motor der Stadt- und Freiraumentwicklung in Herten“, Essen, 2014. [6] Grün, E., Lindner, V., Sieker, H., Spengler, B.: Grün und Blau zusammen denken - das Kooperationsmodul ZUGABE, Korrespondenz Abwasser 9 (2016). [7] Emschergenossenschaft: Gemeinsame Absichtserklärung der Emscherkommunen, der Emschergenossenschaft und des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Essen, 2014. AUTOREN Dr. Emanuel Grün Vorstandsmitglied Wassermanagement und Technische Services, Emschergenossenschaft Kontakt: gruen.emanuel@eglv.de Dipl.-Ing. Michael Becker Abteilungsleiter Wasserwirtschaft, Emschergenossenschaft Kontakt: becker.michael@eglv.de Dipl.-Ing. Ralf Schumacher Stabsstellenleiter Nachhaltige Entwicklung, Emschergenossenschaft Kontakt: schumacher.ralf@eglv.de