eJournals Transforming cities 2/3

Transforming cities
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2366-7281
2366-3723
expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2017-0059
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Die Smart City Charta für Deutschland

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Peter Jakubowski
Eva Schweitzer
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18 3 · 2017 TR ANSFORMING CITIES FORUM Veranstaltungen Technik und Wissenschaft ebenso wie Märkte entfalten gerade bei der Digitalisierung gewaltige Kräfte. Politik und Verwaltung stehen in der Stadtentwicklung - wie Saskia Sassen es formuliert hat - vor der Aufgabe, „die Technologien zu urbanisieren“. Die „Smart City Charta: Digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten“ leistet genau dazu einen wichtigen Beitrag. Sie versteht sich als Impulsgeber und Wertekompass auf dem Weg in die digitale Zukunft unserer Städte. Große Bedeutung kommunaler Digitalisierungsstrategien „Smart Cities sind nachhaltiger und integrierter Stadtentwicklung verpflichtet“ stellt die Charta gleich zu Beginn heraus. Die Digitalisierung bietet Städten, Kreisen und Gemeinden Chancen auf dem Weg der nachhaltigen Entwicklung und kann ressourcenschonendere, bedarfsgerechtere Lösungen für zentrale Herausforderungen der Stadtentwicklung unterstützen. Die Digitalisierung ist aber auch selbst eine Herausforderung für die Stadtentwicklung, wenn es um die Herausbildungen von Digital- Kompetenzen, um neue Kooperationsformen mit der Wirtschaft aber auch um die Vermeidung einer weiteren digitalen Spaltung unserer Gesellschaft geht. Um die Chancen für die Stadtentwicklung zu ergreifen, ist eine der zentrale Forderungen der Charta, auf breiter gesellschaftlicher Basis kommunale Digitalisierungsstrategien zu erarbeiten, die Anwendungsfelder für die Digitalisierung identifizieren, aber auch Organisationsfragen in den Kommunen selbst adressieren. Digitalisierung soll „sowohl im sozialen, ökologischen wie auch ökonomischen Sinne nachhaltigen Zielen dienen und darf diesen nicht entgegenwirken.“ Diesen bewussten Umgang mit Digitalisierung bezeichnet die Charta als „digitale Transformation“. Transparenz, Teilhabe und Integration als Erfolgsbedingungen Die digitale Transformation wird nur gelingen, wenn Transparenz, Teilhabe sowie Integration als wichtige Imperative ernst genommen werden. Technik darf eben nicht als Selbstzweck missverstanden werden, sie muss zum Wohle der Menschen entwickelt werden, was dann auch zu einer Stärkung der kommunalen Demokratie beitragen kann. Inwieweit Kommunen digitale Chancen tatsächlich werden nutzen können, hängt entscheidend vom kontinuierlichen Ausbau der relevanten Infrastrukturen ab. Und dies gilt gleichermaßen für urbane Zentren wie für ländliche Räume. Je mehr es dabei zu einer Vernetzung bisher sektoraler Infrastrukturen untereinander kommt, desto wichtiger werden Fragen der Sicherheit und dauerhaften Funktionsfähigkeit dieser Systeme. Die Smart City Charta für Deutschland Chancen und Risiken der digitalen Transformation ausbalancieren Peter Jakubowski, Eva Schweitzer FORUM Veranstaltungen CCO Licence © Space Hog Graphics 19 3 · 2017 TR ANSFORMING CITIES FORUM Veranstaltungen Dipl.-Volkswirt Dr. Peter Jakubowski Leiter Referat I 5 - Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Kontakt: peter.jakubowski@bbr.Bund.de Eva Schweitzer Referat I 5 - Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Kontakt: eva.schweitzer@bbr.bund.de In der Stadt der Zukunft werden Daten in allen Lebensbereichen eine herausragende Bedeutung haben. Die Charta gibt hierzu eine Reihe von Empfehlungen, die im Kern einen verantwortungsvollen Umgang mit neuen Daten sowie eine möglichst breite kommunale Datenhoheit einfordern. Oberstes Ziel ist es, die Privatheit des Einzelnen und die Selbstbestimmung und Handlungsfähigkeit der Kommunen aufrechtzuerhalten. Damit die Digitalisierung in den Kommunen in diesem Sinne positiv gestaltet werden kann, wird es darauf ankommen, dass die Kommunen selbstbewusste Akteure der Digitalisierung werden. Neues Forschungsfeld des BBSR Zur Unterstützung der Anliegen der Charta startet das BBSR im Herbst 2017 ein neues Forschungsfeld „Smart Cities - Digitale Lernlabore“. Mit Hilfe von Data Analytics sollen die Potenziale von großen und neuen Datensätzen für städtische Belange sowie die Rahmenbedingungen ihrer Nutzung untersucht werden. Zur Stärkung digitaler Kompetenzen sollen außerdem zielgruppenspezifische, quartiersbezogene Ansätze der Medienbildung in der Zivilgesellschaft weiter entwickelt werden. Die Charta ist auf Deutsch und Englisch erschienen. Eine zweite Veröffentlichung dokumentiert zusätzlich den Dialogprozess. Download der Publikationen als barrierefreie ⁄ barrierearme PDFs unter www.bbsr.bund.de: Smart City Charta: Digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten (Deutsch/ Englisch) Smart City-Charta: Digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten (Charta und Prozessdokumentation) AUTOR I NNEN PMRExpo 2017 Vom 28. bis zum 30. November 2017 findet die 17. PMRExpo in Köln statt. Die internationale Fachmesse hat sich in den letzten Jahren zur europäischen Leitmesse für Professionellen Mobilfunk und Leitstellen entwickelt. Sie wird 2017 wiederum wachsen: Aufgrund der enormen Ausstellernachfrage wurde die Ausstellungsfläche fünf Monate vor Veranstaltungsbeginn um 360 m 2 auf nunmehr etwa 4400 m 2 erweitert. Über 4000 Besucher aus Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), Ministerien, Behörden, Industrie, Energieversorgungsunternehmen und Fachhandel werden 2017 in der Koelnmesse erwartet. Wachstum und Internationalisierung der PMRExpo basieren auch auf der ständigen Weiterentwicklung ihres Programms. Hierzu zählen die PMR-Konferenz, der Leitstellenkongress, eine Fachtagung für die Energiewirtschaft und täglich wechselnde Fachforen. Das zweitägige Career- Programm für Studenten und Young Professionals wird 2017 noch weiter ausgebaut. Fachtagung für die Energiewirtschaft Die eintägige Fachtagung beleuchtet am 29. November PMR-Themen, die speziell auf die Belange der Energieversorgungsunternehmen ausgerichtet sind. Zu den Themen zählen: sichere Kommunikation für die kritische Infrastruktur, Energie, Best Practice, Wasserstoff, Netzersatzanlagen zur Stromversorgung von Funksystemen, Smart-Meter-Gateway-Kommunikationslösungen, Kommunikationslösungen bei Verteilnetzbetreibern, Kommunikation in Meldestellen, Multichannel-Alarmierung und das Netz 450connect. Aktuelle Informationen und Details zur PMRExpo: www.pmrexpo.de © PMRExpo