eJournals Transforming cities 3/2

Transforming cities
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expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2018-0035
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Betriebshöfe - jeder bewirtschaftet Regenwasser auf seine Art

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Klaus W. König
Gemeinden, Landkreise und Bundesländer unterhalten Betriebshöfe mit Fuhrparks und Werkstätten. Regenwasserbewirtschaftung in Verbindung mit Waschwasseraufbereitung ist für die meisten dieser Einrichtungen selbstverständlich – auch bei privaten sowie kommunalen Verkehrsbetrieben mit Bussen und Bahnen. Im nachfolgenden Beitrag werden die Betriebswerkstatt der Hohenzollerischen Landes- bahn in Immendingen und des Regensburger Kommunalen Fahrzeugparks vorgestellt.
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28 2 · 2018 TR ANSFORMING CITIES PRAXIS + PROJEKTE Infrastruktur Waschwasserrecycling ist für Waschanlagen vorgeschrieben. Die Betriebsleiter beider Objekte haben seit 2003 bzw. 2005 sehr gute Erfahrung mit der Kombination von Waschwasseraufbereitung und Regenwassernutzung gemacht. Übereinstimmend wird festgestellt, dass weiches Regenwasser zu diesem Zweck besser geeignet ist als Trinkwasser. Eine Fachschrift des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen aus dem Jahr 2015 bestätigt dies. Reinigung der Schienenfahrzeuge in Immendingen, Portalwaschanlage mit Regenwasser Die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) bedient als Privatbahn im Süden Baden-Württembergs Bahnstrecken und Buslinien. Seit ihrer Gründung im Jahr 1899 hat sie sich von einer Kleinbahn zum mittelgroßen Anbieter mit 60- Triebwagen und 50 Omnibussen entwickelt. Die HzL betreibt drei Waschanlagen an verschiedenen Orten. Dabei anfallendes Abwasser muss laut gesetzlichen Vorgaben gereinigt und wiederverwendet werden. Das schreibt der Anhang 49 der Abwasserverordnung vor. Besonders bei der hier vorgestellten Zug-Waschanlage ist, dass sie die normalen Wasserverluste im Kreislaufverfahren statt mit Trinkwasser durch Regenwasser ausgleicht. Damit erfüllt die HzL Forderungen des Wasserhaushaltgesetzes (WHG 2009) nach einer dezentra- Betriebshöfe - jeder bewirtschaftet Regenwasser auf seine Art Wie erfüllen kommunale und private Verkehrsbetriebe das Wasserhaushaltsgesetz (WHG 2009)? Regenwasserbewirtschaftung, Waschwasseraufbereitung, Betriebshöfe Klaus W. König Gemeinden, Landkreise und Bundesländer unterhalten Betriebshöfe mit Fuhrparks und Werkstätten. Regenwasserbewirtschaftung in Verbindung mit Waschwasseraufbereitung ist für die meisten dieser Einrichtungen selbstverständlich - auch bei privaten sowie kommunalen Verkehrsbetrieben mit Bussen und Bahnen. Im nachfolgenden Beitrag werden die Betriebswerkstatt der Hohenzollerischen Landesbahn in Immendingen und des Regensburger Kommunalen Fahrzeugparks vorgestellt. Bild 1: Betriebswerkstatt der Hohenzollerischen Landesbahn in Immendingen. Zur Instandhaltung und Pflege der Schienenfahrzeuge gehört eine Wäsche pro Woche in der Portalwaschanlage mit Kreislauf- und Regenwasser. © König 29 2 · 2018 TR ANSFORMING CITIES PRAXIS + PROJEKTE Infrastruktur len Bewirtschaftung von Niederschlag. Dies geschah schon viele Jahre bevor das Bundesgesetz am 1. März 2010 in Kraft getreten ist. Die Regenwassernutzung bei HzL ist ein Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Wasser und zahlt sich Jahr für Jahr bei den Betriebskosten aus. Für die Schienenfahrzeug-Instandhaltung und -Pflege wurde der Service-Stützpunkt in Immendingen errichtet und im Jahr 2003 in Betrieb genommen. Hinter einem der Einfahrtstore steht die Portalwaschanlage. Hier werden täglich fünf bis sechs Schienenfahrzeuge gereinigt. Helmut Müller, Leiter der Betriebswerkstatt in Immendingen, lässt etwa 25 Wäschen wöchentlich durchführen, jeder Zug ist einmal pro Woche dran. „Wie bei einer Portalwaschanlage üblich, bewegen sich die Reinigungsbürsten selbständig über das Fahrzeug - auch am Dach“, sagt Müller. „Für jeden Zugtyp haben wir ein passendes Reinigungsprogramm in der Anlagensteuerung gespeichert. So werden Spiralfedern an der Seite der Fahrzeuge von den Bürsten automatisch umfahren. Auch Front und Heck mit ihren fettigen Puffern bekommen eine entsprechend angepasste Behandlung“. Abwasser, das von der Vorwäsche der Züge stammt oder unabhängig von der Waschanlage in der Werkstatt anfällt und mineralölhaltige Kohlenwasserstoffe enthalten kann, wird mit einer Abscheideanlage Klasse I und Klasse II nach EN 858/ DIN 1999-100 behandelt, bevor es in den öffentlichen Abwasserkanal gelangt. Dass für die Wäsche Regenwasser zur Verfügung steht, hat mehrere Vorteile. Zunächst verringert sich die Niederschlagsgebühr an die Kommune für die genutzte Menge - sie wurde schließlich nicht an den Kanal abgegeben. Allerdings muss dies durch einen zusätzlichen Wasserzähler nachgewiesen werden. Dann entfällt in der gleichen Menge Trinkwasser, das ansonsten zum regelmäßigen Auffüllen der Waschwasservorlage benötigt worden wäre. Auch dafür wird die Gebühr gespart. Weitere Vorteile ergeben sich, wie bei der nachfolgend beschriebenen Bus-Waschanlage, aus der „weichen“ Beschaffenheit des Regenwassers. Reinigung der Busse in Regensburg: Durchfahrwaschanlage mit Regenwasser Die Regensburger Kommunaler Fahrzeugpark GmbH (RFG) mit rund 60 Mitarbeitern unterhält bereits seit 1964 den Betriebshof in der Markomannenstraße und ist unter anderem für 110 Stadtlinienbusse zuständig. Die bestehende Bus-Waschanlage war nicht mehr sanierungsfähig und musste von Grund auf neu konzipiert werden. Damit bot sich die Gelegenheit, zum Ausgleich des Verschleppungsverlustes (Wasserverlust an den Oberflächen von Waschhalle und Fahrzeugen sowie bei der Schlammentsorgung, etwa 30 % pro Waschgang) REGENWASSERNUTZUNG Eine besondere Form der Regenrückhaltung vor Ort ist die Regenwassernutzung. Damit lässt sich zusätzlich Trinkwasser einsparen. Üblicherweise wird dafür das Niederschlagswasser der Dachflächen verwendet. Die Möglichkeiten, Regenwasser ohne Probleme als Rohstoff in Haus und Natur zu verwenden, sind vielfältig; die Technik dafür ist vorhanden. Regel der Technik (Stand Mai 2018): DIN 1989-1: 2002-04 Besonderheit: Mitteilung an Wasserversorger und Gesundheitsamt vor dem Bau der Anlage erforderlich. Bild 2: Elektrische Steuerung der Portalwaschanlage in Immendingen. Kreislauf- und Regenwasser können beliebig für einzelne Waschschritte eingesetzt werden. © König Bild 3: Betriebshof Regensburger kommunaler Fahrzeugpark. Gelenkbus in der Durchfahr- Waschanlage, speziell eingestellt für eine Waschzeit von einer Minute. © König 30 2 · 2018 TR ANSFORMING CITIES PRAXIS + PROJEKTE Infrastruktur einen Teil des auf den Dachflächen der 3-teiligen Abstellhalle anfallenden Regenwassers zu verwenden, anstatt weiterhin Trinkwasser „zu kaufen“. Das Auffüllen geschieht durch Regenwasser, welches aus dem Vorlagebehälter im letzten Spülgang auf die Fahrzeuge gesprüht und dann Bestandteil der Kreislaufführung wird. Dass Regenwasser statt Trinkwasser kontinuierlich zum Ausgleich der fehlenden Menge verwendet wird, bringt Einsparungen bei den Trinkwassergebühren mit sich. Betriebskosten für Pumpenstrom und Filterreinigung müssen gegengerechnet werden, fallen erfahrungsgemäß jedoch kaum ins Gewicht. Für die Instandhaltung und Pflege der Busse wurde im Jahr 2005 die neu erstellte Halle in Betrieb genommen. Hinter einem der Einfahrtstore steht die Waschstraße. Hier fahren witterungsabhängig bis zu 60- Fahrzeuge pro Tag durch. Der Niederschlag von etwa 1000 m² Dachfläche wird per Filterschacht gereinigt, in einem Großbehälter mit 66 m³ Fassungsvermögen gesammelt und von dort in den Vorlagebehälter gepumpt. Zur Waschwasseraufbereitung dient eine bauaufsichtlich zugelassene Kreislaufbehandlungsanlage. Sie besteht aus mehreren unterirdisch eingebauten Behältern. Im ersten erfolgt die Vorbehandlung durch Schlammfang und Vorabscheider. Dabei werden sowohl absinkende wie auch aufschwimmende Stoffe zur weitgehenden Entlastung und Schonung der nachfolgenden Anlagentechnik zurückgehalten. Im zweiten Becken erfolgt die mechanisch-biologische Aufbereitung, im dritten lagert das so gereinigte Wasser, bis es im oberirdischen Vorlagebehälter benötigt wird. In bestimmten Zeitabständen, abhängig von der Außentemperatur, wird dieses bereitstehende Betriebswasser umgewälzt, um einer Geruchsbildung vorzubeugen. Aus der Zisterne wird Regenwasser ebenfalls in einen oberirdischen Vorlagebehälter gepumpt, kann dort jedoch ohne Belüftungsmaßnahmen bevorratet werden, da es keine nennenswerten organischen Bestandteile hat. Somit können Betriebs- und Regenwasser beliebig für einzelne Waschschritte eingesetzt werden. Die Beschaffenheit des von Natur aus weichen Regenwassers ist ideal, denn es hinterlässt keine Kalkschleier auf Lack und Scheiben. Und es reduziert vor allem im Winter die Leitfähigkeit des Betriebswassers, das heißt, es gleicht die durch mehrfache Bundesweit gültige gesetzliche Grundlage: Nach dem aktuellen Wasserhaushaltsgesetz WHG 2009, gültig seit 1. März 2010, hat die ortsnahe Bewirtschaftung von Regenwasser Priorität. Ziel von Gesetzgebung und Normen ist, dass künftig im Zuge der Oberflächenentwässerung der natürliche Wasserhaushalt weitgehend erhalten wird. Das Nutzen von Regenwasser als so genanntes Betriebswasser anstelle von Trinkwasser schont Ressourcen - spart Trinkwasser, Energie und Kosten - im Sinne von Vermeidung. Wo aber Betriebswasser nicht gebraucht wird oder seine Verwendung nicht wirtschaftlich wäre, soll der Niederschlag über Gründächer verdunstet, im Untergrund versickert oder ins Oberflächengewässer abgeleitet werden. Regelwerke, Stand Mai 2018: Für die Grundstückentwässerung gilt DIN 1986-100 als Ausgangsnorm. Die zur Zeit aktuelle Ausgabe ist von Dezember 2016. Für das Ableiten in Oberflächengewässer liegt der Gelbdruck des Arbeitsblattes DWA-A 102 vor (inhaltsgleich mit BWK-A 3). Bis zum Ende der Entwurfsphase gelten noch DWA-M 153 und BWK-M3/ -M7. Für Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser ist DWA-A 138, Stand April 2005, die zentrale technische Regel. Für die versickerungsfähigen Verkehrsflächen ist FGSV M V V R2, Ausgabe 2013, maßgeblich. Für Regenwassernutzungsanlagen gilt DIN 1989-1 von April 2002, ab Juni 2018 abgelöst durch DIN EN 16941-1. GESETZE UND NORMEN Fahrzeugwaschanlage Kreislaufwasserbehandlungsanlage NeutraClear Steuerung Regenwassernutzung für Fahrzeugwäsche Vorbehandlungsbecken Behandlungsbecken Betriebswasservorlage Probenahmeschacht Bild 5: Regenwasserbewirtschaftung in Verbindung mit Waschwasseraufbereitung. Funktionsschema Recycling rechts und Regenwassereinspeisung links. © Mall Bild 4: Betriebshof Regensburger kommunaler Fahrzeugpark. Sammelleitung für Regenwasser vom Dach der Einstellhalle. Auf dem Weg in den unterirdischen Regenspeicher wird das Niederschlagswasser in einem Filterschacht gereinigt. © König Aufbereitung allmählich ansteigende Salzkonzentration des recycelten Waschwassers aus. Trinkwasser, insbesondere aus Grund- und Quellwasser, das mit Gestein in Berührung kommt und Mineralstoffe auslöst, hat seinerseits eine hohe Leitfähigkeit und hinterlässt Rückstände auf den Fahrzeugen. Es eignet sich daher zur Auffrischung des Waschwassers weniger gut als Regenwasser. Auch die Trinkwassergebühren sprechen dagegen. Darüber hinaus erfüllt die RFG Forderungen des Wasserhaushaltgesetzes (WHG 2009) nach dezentraler Bewirtschaftung von Niederschlag - und begann damit schon 5 Jahre, bevor dieses Bundesgesetz am 1. März 2010 Gültigkeit bekam. Im Rückblick stellt der stellvertretende Betriebsleiter Andreas Riebel, fest, dass die Regenwassernutzung bei der RFG nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz ist, sondern sich auch auf lange Sicht bewährt. „Den über 12 Jahre nahezu störungsfreien Betrieb führe ich vor allem auf das wirksame Verfahren und die unkomplizierte Technik unserer Waschwasseraufbereitung zurück. Kein störender Geruch! Wir haben eben nicht die billigste, wohl aber die zuverlässigste Anlage gekauft“. Fachschrift Fahrzeugwäsche Vom Ausschuss für Betriebshöfe und Werkstätten des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen Die „Fahrzeugwäsche bei Bussen und Bahnen“ hat sich für die Verkehrsunternehmen im VDV in der Vergangenheit mehr und mehr als ein wichtiges Thema mit großer wirtschaftlicher Bedeutung und hoher Öffentlichkeitswirksamkeit erwiesen. Gleichwohl wird es inhaltlich bisher nur am Rande in verschiedenen VDV- Schriften behandelt. Die Ziele dieser Schrift sind dementsprechend die Stärkung der Kompetenz der Verkehrsunternehmen bei Beschaffung oder Erneuerung einer Waschanlage und der zugehörigen Kreislaufwasserbehandlungsanlage. Die Auswahl und Anwendung der Reinigungsmittel wird in diesem Zusammenhang ebenfalls als wichtiges Kriterium betrachtet. Die Schrift soll auch eine Unterstützung für die Planung der Betriebsabläufe rund um den Waschprozess geben. Sie soll darüber hinaus die wirtschaftlichen Gesichtspunkte, die zu einer Entscheidung für den Einsatz des einen oder anderen Systems wesentlich sind, und die immer mehr in den Vordergrund tretenden rechtlichen Aspekte der Betreiberverantwortung und des Arbeitsschutzes aufhellen. QUELLEN • VDV-Schrift 861, Stand 04/ 2015, zu beziehen beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. Köln • Regenwasserbewirtschaftung und Niederschlagswasserbehandlung, Planerhandbuch. (Hrsg.: ) Mall GmbH, Donaueschingen, 2018. • König, K. W.: Ratgeber Regenwasser. Für Kommunen und Planungsbüros. Rückhalten, Nutzen, Versickern und Behandeln von Regenwasser im Siedlungsgebiet. Hrsg.: Mall GmbH, Donaueschingen, 7.-Auflage, 2018. solution software für die smart city von morgen Maßgeschneidertes Energiedatenmanagement Flexible Visualisierung und Bedienung der Wasserversorgung Steuerung und Überwachung des öffentlichen Nahverkehrs Gebäudeautomation zenon www.copadata.com/ smartcity Mehr Infos? Schreiben Sie an: george.dal@copadata.de Microsoft Partner of the Year: 2016 Public Sector: CityNext 2017 Internet of Things (IoT) Winner Dipl.-Ing. Klaus W. König Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Bewirtschaftung und Nutzung von Regenwasser, Fachjournalist kwkoenig@koenig-regenwasser.de AUTOR 32 2 · 2018 TR ANSFORMING CITIES PRAXIS + PROJEKTE Infrastruktur Die Classen Gruppe ist Produzent, Lieferant und Sortimentsdienstleister für naturbelassene Holzprodukte für den Innenausbau. Das Unternehmen entwickelt und produziert hochwertige Bodenbeläge ausschließlich in Deutschland und gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Laminatböden. Schon frühzeitig nach der Wende wurden die Weichen für den Produktionsstandort Baruth/ Mark im strategischen Berliner Umland gelegt. Das starke Wachstum des Unternehmens machte es dann notwendig, den Standort der gestiegenen Nachfrage anzupassen und auszubauen. Deshalb galt für die notwendige Überplanung der Liegenschaft auch, die innerbetrieblichen logistischen Aspekte stärker zu berücksichtigen. So wurde dem Planungsteam schnell klar, dass die Produktions- und Logistikhallen idealerweise dort erweitert werden mussten, wo sich bereits das offene, zentrale Regenversickerungsbecken Systemtechnik am alten Standort fiel. Die Versickerungsfähigkeit des Untergrundes wurde mittels Versickerungsversuchen nachgewiesen, der kf-Wert wurde mit 1,0 x 10 - 4 m/ s ermittelt. Die mit diesem Wert durchgeführten Berechnungen nach DWA-A-138 für das bestehende Versickerungsbecken und die in den 15 Jahren gemachten Betriebserfahrungen am Standort bestätigen den damals angenommen Wert. Auch die vorgeschalteten Bauwerke wie Reinigungsbecken und Absetzbecken erfüllen weiterhin voll und sicher ihre Funktion und konnten ohne weiteres an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. Der Grundwasserstand wurde ebenfalls durch eine Pegelbohrung nachgewiesen. Danach steht das Grundwasser etwa 10,00-m unter Geländeoberkante an. Der Flurabstand der Versickerungsanlage verändert sich nicht, er beträgt auch weiterhin rund 4,00 m. Neue Wege in der Regenwasserbewirtschaftung Moderne und leistungsstarke Kunststoffhohlkörperrigole statt Regenwassermulde Andreas Amft Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung sowie der Schutz von Klima und Umwelt sind für die Classen Gruppe und deren Mitarbeiter verpflichtende Grundwerte. Diese Unternehmensphilosophie steht auch für einen nachhaltigen Umgang mit Niederschlagsabflüssen. befand. In Vorbereitung auf den anstehenden Hallenneubau wurde das Becken durch eine moderne, unterirdische und zugleich überbaubare Versickerungsrigole ersetzt. Alternativ hätte ein neuer Ablaufkanal über mehrere hundert Meter bis über die derzeitigen Grundstückgrenzen des Unternehmens Classen hinweg errichtet werden müssen, um außerhalb ein neues Versickerungsbecken zu bauen. Wegen der Kosten, dem nicht zur Verfügung stehenden Grundstück sowie einer generellen Ungewissheit über die sonstigen Rahmenbedingungen (wie zum Beispiel Versickerungsfähigkeit, Grundwasserabstand) außerhalb der Grundstücksgrenzen, entschied man sich gegen eine solche Lösung. Da sich gerade die Versickerungsfähigkeit am alten Standort der Anlage über viele Jahre hinweg als sehr leistungsfähig und störungsfrei gezeigt hatte, lag es nahe, dass die Wahl auf eine neue Bild 1: (links) Nahezu fertiggestellte Enregis Hochlast Regenwasserversickerungsanlage. © Enregis Bild 2: (rechts) Wasserhaltemaßnahme während der Vorbereitung der späteren Rigolenbzw. Retentionskörperaufstandsfläche. © Enregis