Transforming cities
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expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2018-0088
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Zukunft der Visualisierung: Wenn reale und virtuelle Welt vermelzen
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Andreas Zerlett
Zwei Drittel der Weltbevölkerung werden laut Vereinten Nationen im Jahr 2050 in städtischen Gebieten leben. Die Folge: Mit der wachsenden Bevölkerung werden auch städtische Infrastrukturen immer komplexer. Effizienz und Ressourcenschonung sind oberstes Gebot für die moderne Stadtentwicklung, um auch in Zukunft lebenswerten Wohnraum zu garantieren. Moderne Technologien können einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen und effizienten Entwicklung leisten. Das gilt auch für die Wartung und Überwachung der immer komplexeren städtischen Infrastrukturen. Mixed Reality könnte das Schlagwort der Zukunft lauten. Darunter versteht man Systeme, in der die reale Welt mit einer virtuellen Welt verschmilzt. Im Hinblick auf Wartung und Überwachung städtischer Infrastrukturen bietet diese Technologie ganz neue Möglichkeiten für die Visualisierung. Kosten lassen sich senken, außerdem kann viel Zeit für die Mitarbeiter eingespart werden. Wie genau das funktioniert und welches Potenzial sich hinter dem Schlagwort verbirgt, wird in diesem Fachartikel erläutert.
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40 4 · 2018 TR ANSFORMING CITIES PRAXIS + PROJEKTE Infrastruktur Mixed Reality hat das Potenzial, die Visualisierung zu revolutionieren Digitalisierung hin oder her: Natürlich müssen Wartungsarbeiten beispielsweise an Kraftwerksanlagen, Tunnel- oder Schienensystemen auch in Zukunft manuell durchgeführt werden. Doch die reale Welt lässt sich hier mit der virtuellen Welt verschmelzen und hat damit das Potenzial, die Prozesse für Mitarbeiter deutlich einfacher und effizienter zu gestalten. Erfasste Daten können in der so genannten erweiterten Realität auf völlig neue Art und Weise visualisiert werden. Das kann die Interaktion von Mensch und Maschine deutlich erleichtern. In der bisherigen realen Welt ist für die Wartung in der Regel ein großer Wissensschatz und viel Erfahrung erforderlich. Diese Erfahrungswerte werden über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte aufgebaut und sind natürlich personenabhängig. Verlässt die Person, die sich das Wissen aufgebaut hat, das Unternehmen, geht auch das Wissen rund um die Wartungsarbeiten verloren. Andererseits müssen neue Mitarbeiter lange eingearbeitet werden, um bestimmte Arbeiten eigenständig durchführen zu können. In der erweiterten Realität oder Mixed Reality kann der Mitarbeiter vor Ort auf sämtliche Daten und damit auf einen virtuellen Erfahrungsschatz zurückgreifen und spart sich damit lange Einarbeitungszeiten. Wie das funktioniert? Beispielsweise mit dem Einsatz einer Augmented Reality Brille wie der HoloLens von Microsoft. Ein Blick durch die Brille zeigt dem Mitarbeiter die reale Umgebung, in der er Wartungsarbeiten ausführen soll. Sie verknüpft diese aber mit digitalen Informationen und Anleitungen. So sind zum Beispiel Zukunft der Visualisierung: Wenn reale und virtuelle Welt verschmelzen Smarte Wartung städtischer Infrastrukturen mittels Mixed Reality Andreas Zerlett Zwei Drittel der Weltbevölkerung werden laut Vereinten Nationen im Jahr 2050 in städtischen Gebieten leben. Die Folge: Mit der wachsenden Bevölkerung werden auch städtische Infrastrukturen immer komplexer. Effizienz und Ressourcenschonung sind oberstes Gebot für die moderne Stadtentwicklung, um auch in Zukunft lebenswerten Wohnraum zu garantieren. Moderne Technologien können einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen und effizienten Entwicklung leisten. Das gilt auch für die Wartung und Überwachung der immer komplexeren städtischen Infrastrukturen. Mixed Reality könnte das Schlagwort der Zukunft lauten. Darunter versteht man Systeme, in der die reale Welt mit einer virtuellen Welt verschmilzt. Im Hinblick auf Wartung und Überwachung städtischer Infrastrukturen bietet diese Technologie ganz neue Möglichkeiten für die Visualisierung. Kosten lassen sich senken, außerdem kann viel Zeit für die Mitarbeiter eingespart werden. Wie genau das funktioniert und welches Potenzial sich hinter dem Schlagwort verbirgt, wird in diesem Fachartikel erläutert. Bilder © COPA-DATA 41 4 · 2018 TR ANSFORMING CITIES PRAXIS + PROJEKTE Infrastruktur Montagepläne oder Prüfabläufe für Mitarbeiter direkt vor Ort mit Blick in die Brille einsehbar. Die Hände bleiben für die Arbeit frei, die Techniker können Schritt für Schritt durch Reparaturaufgaben geführt werden. Mittels HoloLens werden alle Informationen, die für die Reparatur einer Maschine notwendig sind, eingeblendet. Zur Veranschaulichung werden hochauflösende 3D-Grafiken exakt dort projiziert, wo die Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Dabei werden nicht nur defekte Bauteile angezeigt, sondern beispielsweise auch Hinweise auf gefährliche Bereiche. Der Vorteil: Auch wenig erfahrene Techniker können mit der Anleitung durch die Datenbrille Aufgaben zielsicher durchführen. Handlungsabläufe lassen sich mit einer smarten Checkliste verknüpfen. Dies minimiert mögliche Fehlerquellen. Erst wenn ein Schritt ordnungsgemäß ausgeführt wurde, kommt die Anweisung für den nächsten Schritt. Die Steuerung ist intuitiv, denn der Benutzer kommuniziert mit 3D-Objekten ganz einfach über Sprache, Blicke und Gesten. Die Verwendung der HoloLens ist so einfach, dass sich Anwender in der Regel innerhalb weniger Stunden damit vertraut machen können. Braucht der Mitarbeiter trotz virtueller Informationen weitere Hilfestellung, kann er sich auch die Remote-Unterstützung eines Experten aus der Leitwarte holen. So ist es möglich, die Durchführung der Arbeiten mit zusätzlichen Anweisungen zu unterstützen. Andreas Zerlett Sales Excellence Energy & Infrastructure / Smart City Ing. Punzenberger COPA-DATA GmbH Kontakt: smartcity@copadata.de AUTOR Blick durch die Brille: nur Blick in die Zukunft? Die Nachfrage nach Mixed-Reality-Lösungen steigt rasant. Nicht nur öffentliche Einrichtungen, auch produzierende Unternehmen loten derzeit die Möglichkeiten dieser neuen Technologien immer weiter aus und schon heute gibt es viele Beispiele, wie die Technologie sinnvoll eingesetzt werden kann - etwa überall dort, wo konkreter, interaktiver Benutzersupport bei Serviceprozessen hilfreich ist - so auch bei der Wartung städtischer Infrastrukturen. In vernetzten Städten steigt die Komplexität der Infrastrukturen. Für ihre Wartung und Überwachung wird die übersichtliche Aufbereitung von Informationen immer wichtiger. Mixed Reality hat das Potenzial, die Bedienung und Wartung von Anlagen nachhaltig zu verändern, sie kann die Prozessvisualisierung revolutionieren. Einsatzbereit ist die Technik schon heute. In welche Richtung Applikationen entwickelt werden, wird maßgeblich von der Zielsetzung und den Lösungsansprüchen der Kunden abhängen. Denn der Mehrwert der Lösung sollte stets im Fokus der Entwicklung stehen. Know-how und dem Neuesten aus der Rohrleitungswelt. Institut für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V. Ofener Straße 18 / 26121 Oldenburg Frau Ina Kleist Tel.: +49 (0) 441 361039-0 / Fax: +49 (0) 441 361039-10 E-mail: Kleist@iro-online.de / www.iro-online.de über 3.000 Besucher aus Versorgungswirtschaft, Behörden, Ingenieurbüros, Bauunternehmen und Rohr- und Zubehörherstellern über 350 internationale Aussteller mit dem Neues- gen 33. Oldenburger Rohrleitungsforum 13. bis 15. Februar 2019 Anmeldungen und weitere Informationen: Rohrleitungen - Transportmedium für Trinkwasser und Abwasser Forum Forum Unsere Kontaktdaten: Redaktionsleitung: Leserservice/ Vertrieb: Tel.: +49 7449 91386.43 christine.ziegler@transforming-cities.de Tel.: +49 7449 91386.39 service@trialog.de Anzeigenservice: Dispo/ Onlinetechnik: Tel.: +49 7449 91386.46 anzeigen@trialog.de Tel.: +49 7449 91386.47 dispo@trialog.de