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Transforming cities
tc
2366-7281
2366-3723
expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2019-0040
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2019
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Stadtteilbegehungen als Möglichkeit der Bürgerbeteiligung

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2019
Egon Wachter
Ellena Krämer
Stadtteilbegehungen mit Bewohner*innen stellen eine Möglichkeit der Bürgerbeteiligung dar. Diese Mitwirkung von Bürger*innen bei der Erforschung und Gestaltung ihres eigenen Wohn- und Sozialraums ist von mehrfachem Nutzen. Der Artikel beschreibt konkrete Nutzenaspekte von Stadtteilbegehungen undveranschaulicht die praktische Durchführung mit den Zielgruppen „junge Menschen“ und „Senior*innen“. Dabei werden Erfahrungen mit dieser Form der Bürgerbeteiligung offen gelegt. Zudem wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich Stadtteilbegehungen in der kommunalen Praxis etabliert haben.
tc420075
75 2 · 2019 TR ANSFORMING CITIES THEMA Städte im Krisenmodus? Zustand der Wohnumgebung Mit Stadtteilbegehungen [1] lassen sich die subjektiven Bewertungen der Bewohner*innen über den Zustand ihrer Wohnumgebung erkennen. Umstände, die subjektiv als Störungen der sozialen oder normativen Ordnung empfunden werden (Incivilities), können Furcht verursachen und den Rückzug der Menschen aus ihrem Wohn- und Sozialraum zur Folge haben. Der damit verbundene Abbau sozialer Kontrolle kann zur Steigerung der Kriminalität und zu einem weiteren Anstieg der Kriminalitätsfurcht führen (Negativkreislauf). Dadurch verschlechtert sich die Lebensqualität der Menschen in einem Stadtteil. Der Zusammenhang zwischen Incivilities Stadtteilbegehungen als Möglichkeit der Bürgerbeteiligung Die Erforschung des Sozialraums zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls Bürgerbeteiligung, Sicherheit, Stadtteilbegehungen, Kriminalprävention Egon Wachter, Ellena Krämer Stadtteilbegehungen mit Bewohner*innen stellen eine Möglichkeit der Bürgerbeteiligung dar. Diese Mitwirkung von Bürger*innen bei der Erforschung und Gestaltung ihres eigenen Wohn- und Sozialraums ist von mehrfachem Nutzen. Der Artikel beschreibt konkrete Nutzenaspekte von Stadtteilbegehungen und veranschaulicht die praktische Durchführung mit den Zielgruppen „junge Menschen“ und „Senior*innen“. Dabei werden Erfahrungen mit dieser Form der Bürgerbeteiligung offen gelegt. Zudem wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich Stadtteilbegehungen in der kommunalen Praxis etabliert haben. Poster Stadtteilbegehungen. © Ellena Krämer 76 2 · 2019 TR ANSFORMING CITIES THEMA Städte im Krisenmodus? „Gefährliche Kreuzung Burtenbachstraße, Fliegenweg.“ „Radweg „Radweg zur Grundschule: zur Grundschule: Feldbepflanzung ist Feldbepflanzung ist sehr hoch und daher sehr hoch und daher unübersichtlich.“ unübersichtlich.“ Zielgruppe ältere Menschen Auch die Stadtteilbegehungen mit der Zielgruppe älterer Menschen sind mehrfach effizient. Die Erforschung des Sozialraums aus der subjektiven Perspektive älterer Menschen dient der Erkennung und dem Abbau empfundener Ordnungsstörungen, um einem sozialen Rückzug entgegen zu wirken. Älter werdende Menschen charakterisieren sich aber auch durch Einschränkungen der Mobilität und damit als zunehmend unsichere Verkehrsteilnehmer*innen. Insoweit ermöglicht eine Stadtteilbegehung mit dieser Zielgruppe zugleich Verkehrssicherheitsarbeit, die sowohl Unfallschwerpunkte berücksichtigen als auch verkehrsbedingt empfundene Ordnungsstörungen erkennen kann. Gleichzeitig kann im Rahmen von Stadtteilbegehungen auf die Kompetenzen und Erfahrungen älterer Menschen zurückgegriffen und die Zielgruppe auf diese Weise im Beteiligungsverfahren wertgeschätzt werden. Aspekte der zielgruppendifferenzierten Durchführung Bei der Durchführung von Stadtteilbegehungen mit Kindern sollte eine Gruppe aus zwei Begleitern und maximal fünf Kindern bestehen (Senior*innen: bis zu acht Personen). Während des Stadtrundgangs stehen die Erfahrungen und Einschätzungen der Kinder bzw. Senior*innen im Mittelpunkt. Ihre Äußerungen und Reaktionen werden von den Begleitpersonen schriftlich auf Dokumentationsbögen, sowie audiovisuell m i t t e l s Diktiergerät und Fotoa p p a r a t , f e s t g e halten. Die auf zwei Zeitstunden ausgerichtete Begehung wird im direkten Anschluss evaluiert. Im Rahmen der Nachbereitung werden der Ablauf und die Ergebnisse abschließend dokumentiert. Danach erfolgt die Weiterleitung der Resultate und Verbesserungsvorschläge (in Stuttgart) an das Bezirksamt, damit zielgerichtete Maßnahmen ergriffen werden können. Bedeutsam sind die Rückmeldung der Ergebnisse an die Zielgruppe und eine zeitnahe Pressemitteilung. [8] 2018 wurden in Stuttgart drei Stadtteilbegehungen durchgeführt - zwei mit der Zielgruppe Kinder und eine mit Senior*innen. und Kriminalitätsfurcht ist gut erforscht und auch für baden-württembergische Städte und Gemeinden mehrfach bestätigt worden. [2 - 5] Professionell geleitete Stadtteilbegehungen können die von Menschen im Wohngebiet empfundenen Störungen detektieren. Werden die Störungen dann beseitigt, kann dem beschriebenen Negativkreislauf entgegengewirkt werden. Zielgruppe Kinder und Jugendliche Stadtteilbegehungen mit der Zielgruppe junger Menschen lassen sich mit zweierlei Nutzenaspekte verbinden. Zum einen ist die Zielgruppe der unter 15-Jährigen regelmäßig nicht in Stichproben von Sicherheitsbefragungen enthalten. [6] Insofern fehlen einer Kommune, auch wenn sie regelmäßig Sicherheit sbefragungen durchführt, grundsätzlich Befunde zum Sicherheitsempfinden von Kindern und Teilen der Jugendlichen. Diese Lücke kann mit einer Stadtteilbegehung mit dieser Zielgruppe geschlossen werden. Zum anderen sind Kommunen gehalten, bei Planungen und Vorhaben, die Kinder und Jugendliche berühren, diese in angemessener Weise zu beteiligen und geeignete Beteiligungsverfahren zu entwickeln. [7] Stadtteilbegehungen kommen insoweit als Beteiligungsverfahren in Betracht. Erste Erfahrungen (siehe unten) bestätigen, dass durch die Einbindung von Kindern und Jugendlichen Gestaltungsprozesse positiv begleitet werden können. Dies lässt weiter hoffen, dass sich die jungen Mitwirkenden in der Folge auch mit z u n e h m e n d e m Alter an der Gestaltung Ihres Wohnumfelds beteiligen werden. g g p sonen schriftlic ccccccccccccccccccchhhhhhhhhhhhhhhhh auf Dokument nt nt ttt nt t nt nt nt tt nt nt t nt nnnnn at aaat aaaaaaaaaaaa ionsbögen, n, n, n, n, n, n, n, n, n, n, n, n, nnnnnn sow ow ow ow ow ow owwww ow ow oww ow ow ow ow ow ow oww ow ooo ie iiiiiiii audioooooooooooooooovi vi vi vi vi vi vi vi vi vi vi vi vvi vvvvvvvvv suell m iiiiiiiiiiiiiiii t t e l s Diii Di Dii Diiii Diii Dii Di Di Di Dii DDii D kt kkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk iergerät un uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu d Fotoa p aa p aaaa p a p a p a p a ppppppp p a r a t , f e eeeeeeeeeeeeeeeeeee s t g e halt ttttttttttttten en en en en een eeen en en en en en en een en ennn. Die auf zweiiiiiiiiii ZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZeitstunden ausssssssssssssssgerichtete Begeh i d i di k n. it ei du u ne h nnnnn ee t „Das Spielhaus ist mit Graffiti beschmiert und sieht verschmutzt aus.“ 77 2 · 2019 TR ANSFORMING CITIES THEMA Städte im Krisenmodus? Stadtteilbegehung mit Kindern in Stuttgart, Stadtbezirk Stammheim Der Stadtbezirk Stammheim liegt im Norden Stuttgarts. Im Nordwesten des Stadtteils befindet sich die Justizvollzugsanstalt. Mit den in Abschnitten aufgesiedelten Neubaugebieten „Stammheim-Süd“ und „Sieben Morgen“ konnte Stammheim attraktiven Wohnraum insbesondere für junge Familien zur Verfügung stellen. Mit dem Neubaugebiet „Langenäcker-Wiesert“ wird neuer Wohnraum für alle Generationen und soziale Schichten geschaffen. Stammheim ist so zu einem vergleichsweisen „jungen“ Stadtbezirk geworden, der aktuell eine Fläche von 433,9 Hektar umfasst und 11 808 Einwohner*innen zählt. [9] Im April 2018 erfolgte eine Stadtteilbegehung mit Kindern in Stuttgart-Stammheim. Neun Kinder aus der ansässigen Grundschule beteiligten sich. Die Kinder wurden in zwei Gruppen mit je zwei Begleitpersonen aufgeteilt. Die Stadtteilbegehung orientierte sich am Leitfaden der Stadt Stuttgart. [8] In Stuttgart-Stammheim wurde die Begehung an zwei Tagen (je 2 Stunden) durchgeführt. Die Stadtteilkarte diente als Grundlage; der Stadtbezirk wurde unter Berücksichtigung des täglichen Fußwegs der Kinder in vier relevante Teilbereiche eingeteilt. Die Kinder zeigten Orte, an denen sie sich unsicher fühlen, oder die bei ihnen Unbehagen auslösen. Stadtteilbegehung mit Kindern in Stuttgart, Stadteil Weilimdorf-Giebel Im August 2018 erfolgte eine Stadtteilbegehung mit Kindern in Stuttgart, Weilimdorf-Giebel. Giebel ist ein Stadtteil des Stadtbezirks Weilimdorf. Der durch seine Reihenhausbebauung charakterisierte Stadtteil umfasst eine Fläche von 60 Hektar und zählt zu diesem Zeitpunkt 4805 Einwohner*innen. Giebel erhielt neben anderen Stuttgarter Programmgebieten Förderung aus dem durch den Bund seit 1999 unterstützten Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“. [10] Die Stadtteilbegehung orientierte sich am Leitfaden der Stadt Stuttgart. [8] Acht Kinder im Alter von acht bis elf Jahren nahmen ateil. Begleitpersonen waren zwei Studierende der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, eine Mitarbeiterin des Jugendhauses Giebel (Vertrauensperson) und eine Fachkraft Kriminalprävention. Die Kinder zeigten Orte, an denen sie sich unsicher fühlen, oder die bei ihnen Unbehagen auslösen. Die Kinder wiesen auf einen fehlenden Zebrastreifen in der Nähe des Jugendhauses hin und sie entdeckten unübersichtliche Stellen durch parkende Fahrzeuge beim Überqueren einer vielbefahrenen Straße.  Gassiboxen fehlen  Einige Mülleimer, Mauern und Hausfassaden sind mit Graffiti beschmiert  Sitzmöglichkeiten sehen schmuddelig und ungepflegt aus  Die Autos und auch die Fahrräder fahren sehr schnell  Der Gehweg ist schmal und die Sicht eingeschränkt  Die Ampelphasen sind sehr kurz  An der Schule ist die Sicht beim Überqueren der Straße durch parkende Autos an mehreren Stellen eingeschränkt und unübersichtlich  Der Radweg ist nicht vom Gehweg zu unterscheiden - keine Markierung  Die Zweige der Bäume verdecken die Verkehrsschilder AUSZUG AUS DER ERGEBNISDOKUMENTATION (Kinderstimmen) „Autos parken eng und die Sicht ist zu „Autos parken eng und die Sicht ist zu eingeschränkt, um die Straße zu queren.“ eingeschränkt, um die Straße zu queren.“ AUSZUG AUS DER ERGEBNISDOKUMENTATION (Seniorenstimmen)  Wunsch auf Ausleuchtung des Gehwegs an einer Hauptstraße, extrem eingeschränkte Sicht  Kein geeigneter Übergang auf die gegenüberliegende Seite, entlang einer sehr langen Straße  Ampelphase zu kurz  Übergang zur gegenüberliegenden Straßenseite schwierig, bedingt durch die Bordsteinhöhe. Schwierigkeit mit der Mobiliätshilfe (Rollator) zum Queren  Differenzierung, bzw. Kennzeichnung Radweg/ Fußweg  Gehwegschäden = Stolperfallen 78 2 · 2019 TR ANSFORMING CITIES THEMA Städte im Krisenmodus? „Unübersichtliche Stellen durch parkende Fahrzeuge.“ „Kein Zebrastreifen beim Jugendhaus.“ „Der Gehweg müsste „Der Gehweg müsste besser ausgeleuchtet besser ausgeleuchtet werden.“ werden.“ Stadtteilbegehung mit älteren Menschen in Stuttgart, Stadtbezirk Stammheim Im November 2018 erfolgte eine Stadtteilbegehung mit 14 Senior*innen des Seniorenforums Stuttgart- Stammheim. Die Gruppe untersuchte zur Dämmerungszeit ein konkret ausgewähltes Gebiet, das als ungünstig ausgeleuchtet eingeschätzt werden konnte. Drei Personen begleiteten die Senior*innen (die stellvertretende Bezirksvorsteherin Stammheim, ein Praktikantin des Bezirksamts Stammheim, eine Fachkraft Kriminalprävention) und dokumentierten den Verlauf fotografisch, durch Anfertigung von Notizen der Anregungen und durch Beobachtung. Die Dauer der Begehung betrug 1,5 Stunden. Umgang mit den Erkenntnissen In Stuttgart-Stammheim und in Stuttgart-Weilimdorf, Stadtteil Giebel, benannten die Kinder weniger Räume, die bei ihnen Unsicherheitsgefühle auslösen, als vielmehr Orte, mit denen sie Verkehrssicherheitsprobleme assoziieren. Die Befunde der Stadtteilbegehungen werden (in Stuttgart) im Rahmen eines Kindergipfels und in Kinderforen eingebracht und an die Bezirksrathäuser beziehungsweise Bezirksvorsteher weitergeleitet. Eine Ergebnisdokumentation geht den zuständigen Stuttgarter Ämtern über die Bezirke zu. In einem Fall wurde unverzüglich die Anbringung einer Straßenquerungshilfe (Gehwegnase) veranlasst. Auch die Senior*innen benannten in Stuttgart-Stammheim keine bedenklichen Angsträume. Vor dem Hintergrund, dass Wohnbereiche nicht optimal ausgeleuchtet seien, wurden Unsicherheitsgefühle und Vermeideverhalten artikuliert (es wird vermieden, die Wohnung bei Dämmerung zu verlassen). Der Straßenverkehr, das Überqueren der Straße (kurze Ampelphasen) und die Fahrradfahrer führen zur Verunsicherung der Senior*innen. Auch die Erkenntnisse dieser Zielgruppe werden (in Stuttgart) vom Bezirksrathaus anhand einer Ergebnisdokumentation an die zuständigen Ämter mit der Bitte um Unterstützung bei der Umsetzung weitergeleitet. Haben sich Stadtteilbegehungen in der kommunalen Praxis etabliert? Ein von der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg initiiertes Forschungsprojekt ging im Sommer 2018 den Fragestellungen nach, in welchem Umfang und in welcher Form sich Orts- oder Stadtteilbegehungen mit Bürger*innen als Beteiligungsverfahren in baden-württembergischen Kommunen etabliert haben. Hierzu wurden, mit Unterstützung des Städtetags und des Gemeindetags Baden-Württemberg, die Mitgliedsstädte und -gemeinden kontaktiert. 36 Städte und Gemeinden bestätigten, dass sie eine oder mehrere Orts- oder Stadtteilbegehungen durchgeführt hatten, davon konnten 13 Kommunen mittels Fragebogen zum Einsatz dieses Beteiligungsverfahrens befragt und deren Angaben analysiert werden. In den meisten Fällen (61,5 Prozent; N=13) steht als Zielrichtung der Stadtteilbegehung die Bürgerpartizipation im Vordergrund. Die weit überw i e g e n d e Zahl der Stadtteilbegehungen (84,6 P roz e n t ; N = 1 3 ) richtet sich nicht auf eine konkrete Zielgruppe. Die Initiatoren wollen bewusst breite Teile der Bevölkerung einbeziehen. [11] Damit zeigt sich, dass Stadtteilbegehungen grundsätzlich als Form der Bürgerbeteiligung genutzt werden; eine flächendeckende Nutzung hat sich aber in den Kommunen Baden-Württembergs noch nicht durchgesetzt. Schlussbetrachtung Stadtteilbegehungen stellen direkte Beteiligungsformen der Zivilbevölkerung dar, die dem demokratischen Grundgedanken folgen. Sie erlauben es, Menschen in kommunale Planungs- und Gestaltungsprozesse einzubinden und auf diese Weise staatliches Handeln zu optimieren. Stadtteilbegehungen können auch einen Beitrag zur 79 2 · 2019 TR ANSFORMING CITIES THEMA Städte im Krisenmodus? Egon Wachter, M.A. Leiter Fachgruppe Kriminologie/ Soziologie an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg. Kontakt: egonwachter@hfpol-bw.de Ellena Krämer Kommunikationsdesignerin und zertifizierte Fachkraft für Kriminalprävention Stadtverwaltung Stuttgart Kontakt: me@ellena-kraemer.de AUTOR*INNEN Bilder + Grafiken: © Ellena Krämer Verbesserung des Sicherheitsgefühls und zum Erhalt der Lebensqualität der Menschen leisten. Einige wenige Kommunen in Baden-Württemberg praktizieren diese Methode. Die landesweite Akzeptanz der Städte und Gemeinden zur Nutzung dieser Beteiligungsform ist aber noch gering ausgeprägt. Dabei ist die Einbeziehung von Kindern „spielerisch“ möglich, um deren Sichtweise und Bewertung des Sozialraums aus sicherheits- und verkehrsrelevanter Perspektive transparent zu machen. Auch bei der Zielgruppe der älteren Menschen lassen sich Aspekte des (Un-)Sicherheitsgefühls fokussieren sowie verkehrspräventive Zwecke verfolgen. Gleichzeitig können Kompetenzen und Erfahrungen dieser Zielgruppe genutzt und die Menschen auf diese Weise wertgeschätzt werden. In allen Fällen ist es wichtig, die im Rahmen von Stadtteilbegehungen gewonnen Erkenntnisse hinreichend transparent zu machen und zeitnah sichtbare Umsetzungsbeispiele folgen zu lassen. LITERATUR UND ANMERKUNGEN [1] Stadtteilbegehungen werden auch als Stadtteilrundgang oder -tour, Bezirkserkundung, Quartiersbegehung oder -spaziergang, Ortsbegehung oder Exploratory Walk bezeichnet. [2] Vgl. Skogan, W. G.: Disorder and Decline. Crime and the Spiral of Decay in American Neigbourhood. Berkley, Los Angeles, 1992. [3] Heinz, W.: Kriminalpolitik, Bürger und Kommune, in: Kury, H. (Hg.): Konzepte kommunaler Kriminalprävention. Kriminologische Forschungsberichte aus dem Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Strafrecht, 59. Freiburg im Breisgau. (1997), S. 1-146. [4] Hermann, D., Laue, C.: Wirkungen kommunaler Kriminalprävention - Ein Fallbeispiel, in: Bannenberg, B. (Hg.): Kommunale Kriminalprävention. Ausgewählte Beiträge des 9. Deutschen Präventionstages in Stuttgart. Mönchengladbach. (2005), S. 197-208; [5] Dölling, D., Hermann, D.: Individuelle und gesellschaftliche Bedingungen von Kriminalitätsfurcht, in: Schwind, H.-D., Feltes, T., Pfeiffer, C., Steinhilper, G. (Hg.): Kriminalpolitik und ihre wissenschaftlichen Grundlagen. Festschrift für Professor Dr. Hans-Dieter Schwind zum 70. Geburtstag. Heidelberg. (2006), S. 805-824. [6] Zum Beispiel: die wiederholten Befragungen der Arbeitsgemeinschaft koordinierte Umfragen zur Lebensqualität in deutschen Städten („Urban Audit“). Die Grundgesamtheit stellen grundsätzlich Personen über 15 Jahre dar; ebenso Bevölkerungsbefragung in Heidelberg. Heidelberger Sicherheitsaudit (2017). Prof. Dr. Dieter Hermann. Institut für Kriminologie. Universität Heidelberg; ebenso Bevölkerungsbefragung in Mannheim. Mannheimer Sicherheitsaudit (2017). Prof. Dr. Dieter Hermann. Institut für Kriminologie. Universität Heidelberg. [7] Gemeindeordnung für Baden-Württemberg (Gemeindeordnung - GemO) in der Fassung vom 24. Juli 2000, § 41a Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, in Landesrecht BW Bürgerservice, Baden-Württemberg. Quelle: http: / / w w w.landesrecht-bw. de/ jportal/ ? quelle=jlink&qu er y=GemO+BW&psml=bs bawueprod.psml&max=true&aiz=true [8] Die hier beschriebene Durchführung orientiert sich am Leitfaden der Stadt Stuttgart: „Stadt-Detektive unterwegs. Stadtteilbegehungen zur Erforschung des Sozialraumes aus der Perspektive von Kindern (2017)“. Dieser Leitfaden (Broschüre) entstand im Rahmen des Projekts „Gesamtkonzept der Kinderbeteiligung in der Landeshauptstadt Stuttgart“ unter der Leitung der Kinderbeauftragten der Stadt Stuttgart, in Kooperation mit dem Referat Sicherheit, Ordnung und Sport, Kommunale Kriminalprävention und der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg, mit Unterstützung durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren, und aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg und des Fördervereins „Sicheres und Sauberes Stuttgart e.V.“. [9] Statistisches Amt Stuttgart, Statistik und Informationsmanagement, Themenhefte, Datenkompass Stadtbezirke Stuttgart, Ausgabe 2014/ 15. [10] Mit diesem Städtebauförderungsprogramm unterstützt der Bund seit 1999 strukturschwächere Stadt- und Ortsteile, die städtebaulich, wirtschaftlich und sozial benachteiligt sind, mit Investitionen in das Wohnumfeld und in die Infrastrukturausstattung. Ziele sind u.a., den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Integration zu fördern. [11] Weitere Befunde in Wachter, E. , Krämer, E.: Subjektive Sicherheit gemeinsam gestalten: Exploratory walks. Die Gemeinde. Zeitschrift für die Städte und Gemeinden. Organ des Gemeindetags Baden-Württemberg. BWGZ 01/ 2019. (2019), S. 14-17. g g g n, in Landesrecht BW Bürg ürg ürg ürg ürgg ürg ürg ürg ürg rg ürg ürg ürg ürg ürg ürg rg ürg rg ürg rrr üü ers eeeeeeeeeee er- Baden-Württemberg. rg. g rg rg. rg. rgg rgg rg rg rg rgg rg rgg rggg rg rrr Quelle: / / w w w.landesr sr sr sr sr sr sr sr srr sr sr sr srr sr sr sssssss ech e t-bw. w. www. w. w. ww. w. w. . wwwwwwwwwww portal/ ? quelle lle lle lle le le e le lle lle ee l ll ll ll l ll ll ll =jlink kkkkkkkkkkkkkkkkkk&qu &q &q &q &q &&q &q &q &&q &&&&q &&&&&&& GemO+BW& WWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWW psm psm psm psm sm psm ps sm psm ps psm psm ps ps ps ps s ps ps ps s ps pp l=bs ueprod.ps sssssssssssssssml& ml ml ml mmml ml ml ml ml mml ml ml ml ml mml mmm max=- &aiz=truueeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee hier be e be be eeee be be be be ee be be ee be e be eschriebene hführung uuuuuuuuuuuuuuuuuuu oriensich a aaaaaaaaaaaaaaaaaaaam Leitfaden Stadt dt ddt dt dddt ddt dt dt dt dt dt dt dt dt t dt dt dt dt dt dt dt Stuttgart: dt-De DDe DDe De DDDDDDDDDDDDDD tek eeeek ek eeeeeeeeeeeekktive unegs. ssssssssssssssssss Sta aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaadtteilbegeennnnnnn zur E EEEEEEEEEEEEEEEEEEEErfo rf rf rf rf rf rf rf rrf rrf rrf rf rrf rrf rrff rschung So ooooooooozia zzzzzzzzzzzzzzzzz lraumes a sss a ss a s aa s a s aa s aaaa aaaaaaus der pektive von Ki Ki Ki KKi Ki Ki KKKi KKinde nnd nnd nd nnnnd nnnnd nnnnnndd rn 7)“. Dieser Leitfade de dde de de de de dde de de de de de de de de de eeennnnnnnnnnnnnnnnnnn schüre) entstand im Rahdes Projekts „Gesamtkonzept „Die Ampelschaltung ist mit 12 Sekunden zu kurz, um die Straße zu überqueren. Die Bordsteine am Übergang der Ampel sind nicht abgesenkt.“