Transforming cities
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Urbane Zentren lebenswert gestalten und sicher versorgen
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4 3 · 2019 TR ANSFORMING CITIES FORUM Veranstaltungen Urbane Zentren lebenswert gestalten und sicher versorgen Jüngste Studien bestätigen: Die Attraktivität großer Städte und Ballungsgebiete ist ungebrochen. Das gilt für Deutschland ebenso wie für die Situation auf unserem Globus allgemein. In den kommenden Jahrzehnten sind weltweit über 700 Städte zu erwarten, in denen dann jeweils mehr als eine Million Menschen leben werden. Eine Entwicklung, die auch die Energie- und Wasserversorgung sowie den Verkehrs- und Wärmesektor vor große Herausforderungen stellt. Es gilt, einen wachsenden urbanen Lebensraum lebenswert zu gestalten und die Menschen sicher zu versorgen. Dazu gehören unter anderem Energie, Wärme, Wasser und die innerstädtische Mobilität - alles mit Blick auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit und eine geringe Umweltbelastung. Wie hoch der Handlungsdruck gerade in Großstädten ist, haben die jüngst verhängten Fahrverbote für Dieselautos belegt. Klar ist, dass mit diesen punktuellen Maßnahmen allein die CO 2 -Minderungsziele im Verkehrssektor nicht zu erreichen sind. Längst haben Erdgas und grüne Gase erfolgreich unter Beweis gestellt, dass sie entscheidend zu einer klima- und umweltfreundlichen Mobilität beitragen können. Das trifft nicht nur auf die PKW zu. Vor allem im Gütertransport sind sie eine echte Alternative. Die Politik sollte sich daher zu einer echten Technologie-Offenheit bekennen und die Rahmenbedingungen auch für klimafreundliche Gasantriebe schaffen. Ein weiterer Bereich, in dem Gas und insbesondere Bio-Gas einen wichtigen Beitrag zum urbanen Klimaschutz leisten können, ist der Wärmemarkt. Denn ungefähr ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf das Heizen und Kühlen von Gebäuden sowie auf die Warmwasserversorgung. Ein vermehrter Einsatz von gasbasierten Heizungen in privaten Haushalten kann die Treibhausgasemissionen deutlich senken. Der Einsatz signifikanter Mengen grüner Gase ist daher unverzichtbar, wenn Deutschland seine CO 2 - Emissionen analog der Klimaschutzziele schnell, sicher und bezahlbar reduzieren will. Bei diesen Herausforderungen ist Power-to-Gas die Schlüsseltechnologie. Sie ermöglicht die zunehmende Einspeisung CO 2 -freier Gase in die Gasinfrastruktur, die Speicherung volatiler Energien aus Sonne und Wind und die Kopplung der Gas- und Stromnetze und Verbrauchssektoren wie Heizanlagen oder Tankstellen. In Deutschland werden aktuell 35 solcher Anlagen überwiegend zu Demonstrationszwecken betrieben. Wie sich ihr realer Einsatz im Jahr 2030 auf die Energieverteilnetze auswirken kann, wurde in einem vom DVGW geförderten Projekt untersucht. Das Ergebnis: Die Schlüsseltechnologie für ein dekarbonisiertes Energiesystem kann die Planung von Verteilnetzen optimieren, volkswirtschaftliche Potenziale heben und monetäre Erlöse erzielen. Auch die Wasserversorgung steht vor der Herausforderung, sich an veränderten Rahmenbedingungen auszurichten. Im Sinne der Ressourcenschonung sind Leitungsverluste zu reduzieren und die Energie-Effizienz im Anlagenbetrieb zu optimieren. Die mit dem Klimawandel verbundenen Hitze- und Dürreperioden stellen steigende Anforderungen an eine leistungsfähige Versorgungsinfrastruktur. So ist zu erwarten, dass der Wasserbedarf in heißen Sommermonaten für den Verzehr, aber auch zur Luftabkühlung in den Städten, deutlich zunehmen wird. Zugleich wirken sich häufigere und langanhaltende Hitze und Dürre auf die zur Verfügung stehenden Wasserressourcen aus. Dementsprechend sind Betriebsabläufe zu analysieren und systematisch an neue Anforderungen, zum Beispiel die zunehmende Spreizung der Wasserbedarfe, anzupassen. Gastbeitrag von Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches, DVGW. © DVGW 5 3 · 2019 TR ANSFORMING CITIES FORUM Veranstaltungen Neben dem Kongress findet wieder die große Dialogmesse in der koelnmesse statt. Kongress- und Messebesucher haben Gelegenheit, Informationen zu neuen Produkten und Dienstleistungen aus erster Hand einzuholen. Erwartet werden über 200 Aussteller aus der „Gas- und Wasserwelt“, aber auch aus weiteren Branchen. Ziel der Fachmesse ist, die gesamte Wertschöpfungskette der Gas- und Wasserwirtschaft abzubilden. Seit Jahren gehört darüber hinaus ein umfangreiches Rahmenprogramm zu gat|wat. Die Silent Stage zum Beispiel in der Dialogmesse bietet Besuchern an allen drei Tagen Fachvorträge zu neuen Technologien sowie den Themen Infrastruktur, Digitalisierung und Innovation. Erstmalig findet hier auch das etablierte Innovationsforum Wasserwirtschaft statt, eine Veranstaltung des Water Innovation Circle (WIC) von DVGW und DWA. Zusätzlich bereichern innovative Formate wie Thementische, Speed Datings und Business-Frühstücke die Messe. Möglichkeiten zu Networking und Erfahrungsaustausch bietet auch ein speziell auf den Nachwuchs zugeschnittenes Rahmenprogramm. www.gat-wat.de Diese und weitere Herausforderungen im urbanen Sektor greifen gat und wat, die vom 26. bis 28. November 2019 in Köln stattfinden, in zahlreichen Kongressformaten und Dialogveranstaltungen auf. Das Spektrum der gat reicht von einer Zwei-Energieträger-Welt aus Gas- und Strom über die gemeinsame Netzplanung mit Blick auf den Kohleausstieg bis zu den Chancen und Einsatzgebieten für Wasserstoff. Auf der wat geht es um die frühzeitige Entwicklung langfristiger Versorgungskonzepte bis zum Jahr 2100. Es gilt, die Auswirkungen veränderter Lebensgewohnheiten, intensiver Landwirtschaft und des demographischen Wandels, aber auch technologische Trends wie die Digitalisierung in der Versorgung mit Trinkwasser abzubilden. Gerade mit Blick auf das anhaltende Wachstum im urbanen Bereich werden gat und wat im kommenden November mit der begleitenden Fachmesse zu einem wichtigen Treffpunkt für alle, die sich für eine sichere und nachhaltige Versorgung in Städten und Ballungsgebieten engagieren. Es war bisher immer eine Stärke beider Branchen, sich auszutauschen und frühzeitig die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dies ist auch in diesem Jahr sichergestellt. ÜBER 200 AUSSTELLER AUF DER FACHMESSE www.kanalbau.com Qualität fordern, Werte schaffen
