eJournals Transforming cities 5/1

Transforming cities
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2366-7281
2366-3723
expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2020-0005
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Städtischen Wandel gestalten – für lebenswerte Stadtregionen im 21. Jahrhundert

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25. Internationale Konferenz der Stadt- und Regionalplanung der Informationsgesellschaft GeoMultimedia 2020 · 50 Jahre RWTH Aachen University · 1. Aachener Städtebaukonferenz
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10 1 · 2020 TR ANSFORMING CITIES FORUM Veranstaltungen Aktuell gibt es unterschiedliche Trends in der Stadtentwicklung rund um den Globus - aber auch einige Gemeinsamkeiten:  Historische Verwaltungsgrenzen bilden längst nicht mehr die tatsächlichen Stadtstrukturen ab, Städte wachsen über diese Grenzen hinweg und bilden teilweise auch staatenübergreifende Stadtregionen und Ballungsräume.  In fast allen Fällen erscheint eine zwischen mehreren Regierungen, Gebietskörperschaften und Institutionen auf verschiedenen Ebenen abgestimmte räumliche Entwicklung unabdingbar. Dies gestaltet sich im Regelfall aber schwierig.  Städte und Regionen sind ressourcenhungrig und sehen sich oft mit Dichte- und Umweltproblemen sowie diversen Bedrohungen konfrontiert, nichtsdestotrotz sind Nachhaltigkeit, Resilienz, hohe Lebensqualität und schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen zentrale Ziele der Stadtentwicklung.  Neue Technologien und Digitalisierung spielen eine wesentliche Rolle in der Entwicklung und im Management von Städten, Stadtregionen und Metropolen. Ohne entsprechende Stadt-, Umwelt- und Mobilitätstechnologien wäre eine nachhaltige städtische Entwicklung, das Aufrechterhalten der Funktionalität und die Erhaltung und Schaffung lebenswerter Stadtumgebungen kaum mehr möglich. Unterschiedliche Herausforderungen Während Städte in Asien, und da besonders in China und Indien aber auch in Japan und Südost-Asien, sowie in Teilen Südamerikas, Afrikas und der Golfregion aktuell und wohl noch für geraume Zeit rasant und unaufhaltsam wachsen, zudem weitere Großstädte, Stadtregionen und Metropolen jenseits der 10-Millionen-Einwohner-Marke und weit darüber hinaus entstehen, wachsen zwar auch viele europäische, nordamerikanische und australische Städ- Städtischen Wandel gestalten - für lebenswerte Stadtregionen im 21. Jahrhundert REAL CORP 2020: vom 15. bis 18. April 2020 in Aachen 25. Internationale Konferenz der Stadt- und Regionalplanung der Informationsgesellschaft GeoMultimedia 2020 · 50 Jahre RWTH Aachen University · 1. Aachener Städtebaukonferenz © CORP Association 11 1 · 2020 TR ANSFORMING CITIES FORUM Veranstaltungen te, aber bei weitem nicht so stark wie in den oben genannten Regionen. Einige dieser Städte verlieren sogar Einwohner, dennoch zeigt sich auch hier eine starke Dynamik der räumlichen Entwicklung hin zu Stadtregionen. Geht es in vielen Stadtregionen und Metropolen weltweit darum, die notwendigste Infrastruktur für das pure Überleben der Menschen zu schaffen und aufrecht zu erhalten - Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung als wesentliche Elemente - geht es in anderen Teilen der Welt darum, Veränderungsprozesse so zu gestalten, dass die durchwegs hohe Lebensqualität erhalten und sogar verbessert wird. Während in einigen Teilen der Welt Städte und Metropolen ungebremst wachsen und es hunderte Millionen Menschen in die Städte zieht, lassen sich in zahlreichen europäischen Städten und Agglomerationen gegenwärtig zwei Prozesse beobachten, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen: Reurbanisierung und Regionalisierung. Innenstädte und innenstadtnahe Stadtquartiere werden attraktiver, gerade für Menschen, die die Vorzüge des städtischen Lebens (womöglich wieder neu) entdecken. Diese Rückbesinnung auf die Kernstädte als Wohnstandort hat vielerlei Gründe; sie ist jedoch insbesondere gekoppelt an Veränderungen in der Arbeitswelt bzw. den Trend, Wohnen und Arbeiten sehr viel effektiver miteinander verbinden zu müssen, als dies ein Leben in den suburbanen Ballungsrandzonen in den meisten Fällen erlaubt. Hier sind gut organisierte, mit vielfältigen Funktionen ausgestattete Stadtviertel klar im Vorteil. Gleichzeitig findet eine weitere Regionalisierung des Städtischen statt, was der Tatsache geschuldet ist, dass Städte zunehmend unter Druck geraten. In vielen Innenstädten fehlt bezahlbarer Wohnraum, während gleichzeitig das Umland Leerstände zu verzeichnen hat. Durch falsche Allokationen werden unnötig Pendlerströme erzeugt. Vor diesem Hintergrund sind interkommunale Kooperationen naheliegend, um die notwendige Balance zwischen unterschiedlichen Entwicklungsdynamiken herzustellen. Zukunft der Städte Der gegenwärtig intensiv geführte Diskurs über „Low Carbon Cities“ oder „Smart Cities“, also die Frage nach der künftigen Entwicklung von Städten unter den Bedingungen des Klimawandels, dem Einsatz energiesparender Technologien und den absehbar zur Neige gehenden fossilen Ressourcen, wirft konkrete Fragen künftigen Städtebaus und künftiger Stadtgestaltung auf, die bislang nur teilweise beantwortet werden können. Auch wenn Städte und Dörfer sich derart wandeln, sie bleiben Orte des (kollektiven) Erinnerns und Erkennens, Orte, an denen Bindungen hergestellt werden. Identität und Heimat - Begriffe, die solche Qualitäten einer Stadt bezeichnen sollen - basieren jedoch nicht allein auf der Vertrautheit einer über lange Zeit in ihren wesentlichen Merkmalen kaum veränderten Lebensumwelt, sondern sind auf spezifische atmosphärische Qualitäten einer Stadt, eines Quartiers bzw. einer Region zurückzuführen. Deshalb ist nicht allein das baukulturelle Erbe mit seinen historischen Gebäuden, Straßen, Freiräumen, Stadtvierteln für die Identität einer Stadt maßgebend, sondern die Fähigkeit, im Rahmen neuen Städtebaus auch neue überzeugende, im besten Fall unverwechselbare Atmosphären zu kreieren. Das gilt in besonderem Maße für Städte, die kaum historische Viertel aufweisen - oder für große Stadt- Landschaften, für die solche kleinräumigen Quartiere kaum als alleinige Imageträger in Frage kommen. Konferenz REAL CORP 2020 Die Konferenz REAL CORP 2020 will vor dem Hintergrund der skizzierten Herausforderungen, die sich in Quartier, Stadt, Stadtregion und entsprechend ausgeprägt auch in Metropolen stellen, Strategien und Konzepte diskutieren, wie der Wandel qualitätsvoll gestaltet werden kann. Dabei stellt sich auch die Frage, wer die eigentlichen Akteure der aktuellen Stadt-, Regions- und Metropolenregionsentwicklung sind und welche Rolle PlanerInnen in den entsprechenden Szenarien spielen können. RWTH Aachen Die renommierte RWTH Aachen, in der im besten Sinne historischen und europäischen Mittelstadt Aachen im deutschen Bundesland Nordrhein- Westfalen mit seiner reichen Bergbau- und Industrietradition und in einer grenzüberschreitenden Stadtregion im Dreiländer-Eck Deutschland-Belgien-Niederlande gelegen, bildet den idealen Ort, um die genannten Entwicklungen und Herausforderungen im Kreise von Expert*innen aus aller Welt zu diskutieren. Weitere Informationen zu den Konferenzthemen unter: www.corp.at.