Transforming cities
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expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2021-0056
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Mit vereinten Kräften dem Klimawandel begegnen
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Manuel Trapp
Dorothee Siemer
Ulrike Schinkel
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Das Projekt KAN-T unterstützt die saarländische Gemeinde Tholey proaktiv dabei, sich den Folgen des Klimawandels zu stellen. Neben den Handlungsfeldern Wasser, Bauwesen und kommunale Planung ist die Gründung und Verstetigung des KlimaAnpassungsNetzwerks zentraler Bestandteil von KAN-T. Relevante Akteure widmen sich den zu erwartenden Herausforderungen und entwickeln umsetzbare Lösungsansätze. Ein erster ganzheitlicher Ansatz beginnt mit der Weiterbildung lokaler Betriebe, die gemeinsam mit Schüler*innen und kommunalen Akteuren Pegelmessgeräte bauen, und mündet in einem Frühwarnsystem für Starkregen, das von der Jugendfeuerwehr betreut und gewartet wird.
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45 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? Die Gemeinde Tholey liegt im nördlichen Saarland (SL) und beherbergt in neun Ortsteilen knapp 13 000 Einwohner*innen auf einer Fläche von rund 58 km² (Bild 1). Aufgrund seiner geografischen Lage gehört Tholey zu den saarländischen Gemeinden mit den höchsten Jahresniederschlagsmengen von etwa 1 000-mm. Auch Starkregenereignisse haben in der jüngeren Vergangenheit in Teilen der Gemeinde ihre Spuren hinterlassen. Um die Folgen zukünftiger Extremwetterereignisse abzumildern und um die Bürger*innen zu schützen, wird in der Gemeinde das Projekt KAN-T - Schaffung eines KlimaAnpassungsNetzwerks in der Gemeinde Tholey zum proaktiven Umgang mit den Folgen des Klimawandels - umgesetzt, welches neben dem Thema Starkregen auch die Themen Hitze und Sturm behandelt. Ziel des Vorhabens ist es, eine Klimaanpassungsstrategie für die Gemeinde auf den Weg zu bringen, welche alle relevanten Akteure und Handlungsebenen einbezieht. Das Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU; FKZ 67DAS163A) gefördert. Das Projektteam besteht aus Vertreter*innen der IZES gGmbH, des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums der Handwerkskammer des Saarlandes, der Gemeinde Tholey und des Landkreises St. Wendel. Den Kern des Projekts bildet das im Jahr 2019 gegründete KlimaAnpassungsNetzwerk Tholey (KAN-T), welches sich - getreu dem saarländischen Motto „Großes entsteht immer im Kleinen“ - als Ideenschmiede und Impulsgeber für Aktivitäten zur Klimaanpassung versteht und welches die Entwicklung und Umsetzung der Anpassungsstrategie für Tholey sowie die Information und Sensibilisierung der Bürger*innen unterstützt. Die aktive Beteiligung des Landkreises am Netzwerk gewährleistet darüber hinaus die Identifikation von Synergien mit Planungen und Aktivitäten benachbarter Kommunen und die Einbindung des KlimaAnpassungs- Netzwerks in bestehende Netzwerke und Initiativen übergeordneter administrativer Ebenen. Mit vereinten Kräften dem Klimawandel begegnen Das KlimaAnpassungsNetzwerk Tholey (KAN-T): Erfahrungsaustausch, Ideenschmiede und Impulsgeber Klimawandel, Starkregen, Akteursnetzwerk, Handwerk, Bauwesen, kommunale Planung Manuel Trapp, Dorothee Siemer, Ulrike Schinkel, Simon Spath Das Projekt KAN-T unterstützt die saarländische Gemeinde Tholey proaktiv dabei, sich den Folgen des Klimawandels zu stellen. Neben den Handlungsfeldern Wasser, Bauwesen und kommunale Planung ist die Gründung und Verstetigung des KlimaAnpassungsNetzwerks zentraler Bestandteil von KAN-T. Relevante Akteure widmen sich den zu erwartenden Herausforderungen und entwickeln umsetzbare Lösungsansätze. Ein erster ganzheitlicher Ansatz beginnt mit der Weiterbildung lokaler Betriebe, die gemeinsam mit Schüler*innen und kommunalen Akteuren Pegelmessgeräte bauen, und mündet in einem Frühwarnsystem für Starkregen, das von der Jugendfeuerwehr betreut und gewartet wird. Bild 1: Luftbild von Tholey. © Anton Didas, www.tholey.de, CC BY 4.0 46 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? Das KlimaAnpassungsNetzwerk Tholey wirkt auf drei verschiedenen Stufen (Layer, Bild 2): Das aktive Kernteam setzt sich aus Vertreter*innen der Kommune, Fachplaner*innen, Ingenieur*innen und Architekt*innen, der Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel GmbH (WVW), des Zivil- und Katastrophenschutzes (Feuerwehr, THW), des Zweckverbands natura Ill-Theel, der Gewerbebzw. Handwerksbetriebe und -verbände sowie der Land- und Forstwirtschaft mit Bezug zur Gemeinde Tholey zusammen. Je nach Themenschwerpunkt wird das Kernteam um weitere Akteure (Layer „Thematische Einbindung“) erweitert, wie beispielsweise Ortsvorsteher*innen, Vertreter*innen sozialer Einrichtungen oder lokaler Vereine, Netzwerke oder Innungen, um andere Fachdisziplinen, Perspektiven und Expertisen in den Diskurs einzubeziehen. Andere relevante Akteursgruppen (Layer „Information“) werden regelmäßig über die Inhalte und Ergebnisse des Vorhabens und der Netzwerkarbeit informiert: Dazu gehören unter anderem die saarländischen Ministerien und der Landrat des Landkreises St. Wendel, übergeordnete Einrichtungen des Zivil- und Katastrophenschutzes, Verbände für Naturschutz, Handwerk, Industrie und Gewerbe, Organisationen der Land- und Forstwirtschaft, landesweit agierende Ver- und Entsorgungsunternehmen sowie regionale Banken. Gemeinsam mit den Akteuren wurden bereits während der Projektentwicklungsphase die Handlungsfelder „Wasser“, „Bauwesen“ und „Kommunale Planung“ als besonders relevant identifiziert. Diese Handlungsfelder boten zunächst die thematische Grundlage für die Netzwerkarbeit; innerhalb der Projektlaufzeit wird das Themenspektrum jedoch sukzessive erweitert. Handlungsfeld Wasser Durch verheerende Starkregenereignisse in den vergangen Jahren im Saarland ist die Thematik sehr stark ins Bewusstsein der Bürger*innen, aber auch der kommunalen Verwaltung gerückt. Daher lag der Fokus des KlimaAnpassungsNetzwerks zunächst auf dem Handlungsfeld Wasser. In einem ersten Schritt wurden mit Hilfe einer geeigneten Software Starkregenereignisse unterschiedlicher Jährlichkeit und Intensität simuliert. Auf Grundlage der so erzeugten Starkregengefahrenkarten (Bild 3) und eines dazugehörigen Simulationsvideos können nun potenzielle Gefahren für Gebäude und (kritische) Infrastrukturen und sensitive Einrichtungen identifiziert und mögliche Anpassungsmaßnahmen festgelegt werden. Während die statische Karte insbesondere in der kommunalen Planung und in der Öffentlichkeitsarbeit Verwendung findet, zeigt das Simulationsvideo die Dynamik eines Starkregenereignisses und unterstützt die Gemeinde bzw. die Feuerwehr bei der direkten Kommunikation mit den Bürger*innen (zum Beispiel: Verhalten vor, während und nach dem Starkregen). Die Bürger*innen haben die Möglichkeit, sich über drohende Gefahren zu informieren, gezielte Beratungsangebote durch Mitglieder des Netzwerks (zum Beispiel: Feuerwehr) wahrzunehmen und (im Rahmen der Eigenvorsorge) entsprechend selbst tätig zu werden. In Workshops des KlimaAnpassungsNetzwerks zum Handlungsfeld Wasser wurden auf Grundlage der verifizierten Simulationsergebnisse gemeinsam mit den Akteuren tragfähige Maßnahmen für verschiedene Verantwortungs- und Wirkungsbereiche definiert. Zu diesen gehören „private Maßnahmen zum Objektschutz“ (bauliche Maßnahmen), „private Maßnahmen zum Schutze der Allgemeinheit“ (zum Beispiel: Regenwasserrückhalt auf privaten Flächen) und „kommunale Maßnahmen“ (zum Beispiel: Schaffen von Retentionsflächen). Die Maßnahmenentwicklung wurde durch Wirksamkeitsanalysen und Finanzierungskonzepte ergänzt; die Ergebnisse fließen in die Anpassungsstrategie der Gemeinde Tholey ein. Handlungsfeld kommunale Planung Wohn- und Gewerbegebiete mit ihren Gebäuden, Wegebeziehungen und Infrastrukturen haben oft eine sehr lange Lebensdauer. Daher ist es wichtig, insbesondere im Neubau die Weichen bereits heute in Richtung Klimaanpassung zu stellen. Eine vorausschauende Planung unterstützt somit die Minderung gesundheitlicher Belastungen der Bevölkerung, die Reduzierung zukünftiger Schäden an Sachgütern und Infrastrukturen sowie damit verbundene Kosten für die Haushalte, für die Bild 2: Das Klima- Anpassungs- Netzwerk Tholey. © IZES 47 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? Kommune und die Allgemeinheit. Im Handlungsfeld kommunale Planung sind geeignete Planungs- und Steuerungsinstrumente untersucht worden, die von der Gemeinde angewandt werden können, um die Umsetzung von einzelnen Anpassungsmaßnahmen sowie die Steigerung der Klimaresilienz der Gemeinde Tholey als Ganzes zu fördern. Grundsätzlich lassen sich hier formale, informelle sowie fakultative und fiskalische/ ökonomische Instrumente unterscheiden. Das Hauptelement der formellen Instrumente ist die Bauleitplanung als Grundlage stadtplanerischen Handelns. Sowohl in Flächennutzungsplänen als auch in Bebauungsplänen lassen sich Maßnahmen zur Minderung von Klimafolgen darstellen bzw. festsetzen (zum Beispiel: Freihalten von Kalt-/ Frischluftbahnen, Schaffung bzw. Erhaltung von Retentionsflächen oder Minimierung von Versiegelungsgraden). Während die formellen Instrumente überwiegend in der Neubau-Planung Berücksichtigung finden, bieten fakultative und fiskalische/ ökonomische Instrumente auch die Möglichkeit zur Maßnahmenumsetzung im Bestand. Zu diesen Instrumenten gehören unter anderem das Ausloben städtebaulicher Wettbewerbe oder die Schließung städtebaulicher Verträge, die Entwicklung von Gestaltungshandbüchern für Planende und Bauherr*innen sowie die gezielte Beratung und Baubegleitung im Hinblick auf klimaangepasstes Bauen. Über Gebühren (zum Beispiel: gesplittete Abwassergebühr), Bürger*innen- Wettbewerbe (zum Beispiel: zur Gartengestaltung) oder über spezielle Förderprogramme können gezielt Anreize zur klimaangepassten Gestaltung der Gebäude und des Wohnumfelds gesetzt werden. Als Gesamtkonzept zur klimaangepassten Planung fungiert als informelles Instrument die Klimaanpassungsstrategie für die Gemeinde Tholey. Hier werden die entscheidenden Argumente zur Klimaanpassung in der Bauleitplanung, aber auch bei der Formulierung städtebaulicher Verträge oder auch für den Bestand und die Instrumente des besonderen Städtebaurechts (Sanierung oder Stadtumbau; formelles Planungsinstrument) für Tholey grundsätzlich festgelegt. Ziel der Klimaanpassungsstrategie ist die Integration der Klimaanpassung als Querschnittsthema in alle Planungs- und Entscheidungsprozesse der Kommune. Handlungsfeld Bauwesen Das Handlungsfeld Bauwesen hat sich das Ziel gesetzt, Gebäudeeigentümer*innen in der Gemeinde Tholey für die Optionen der „baulichen Klimaanpassung“ zu sensibilisieren und eine entsprechende individuelle fachgerechte Beratung und Umsetzung zu ermöglichen. Einen Schwerpunkt der Aktivitäten des Handlungsfelds bildet daher die gezielte Aus- und Weiterbildung sowie Schulung von Handwerker*innen, Planer*innen, Ingenieur*innen und Bauamtsmitarbeiter*innen. In Zusammenarbeit mit der saarländischen Bauwirtschaft wurden hierzu zielgruppenspezifische Schulungsmodule erarbeitet. Diese Schulungsmodule sind in die gewerkübergreifenden Themenblöcke „Starkregen“, „Hitze“ sowie „Sturm, Blitz und Hagel“ eingeteilt. Der Themenblock „Starkregen“ zeigt in verschiedenen Unterrichtseinheiten (zum Beispiel: „Grundlagen Starkregen und Überschwemmungen“ und „Hochwasserangepasste Planung und Gestaltung“) die potenziellen Gefahren durch Starkregen, aber auch mögliche bauliche Anpassungsmaßnahmen. Zusätzlich sind themenblockübergreifende und 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES Bild 3: Starkregengefahrenkarte Tholey. © IZES 48 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? ergänzende Module erarbeitet worden, wie etwa „Effektive Gründächer“ und „Kühlen mit Wärmepumpen in Kombination mit PVbzw. PVT-Kollektoren“. Nach erfolgreicher Erprobung der Schulungsmodule ist eine feste Verankerung der Themen in der Handwerksausbildung vorgesehen. Zusätzlich zu den Schulungsmodulen wurde die Veranstaltungsreihe „Klimaanpassung in der Bauwirtschaft“ ins Leben gerufen, in der die Themen Hitze, Wasser sowie Sturm, Blitz und Hagel in kompakter Form einem breiten Fachpublikum nahegebracht werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Handlungsfeldes ist die direkte Information der Bürger*innen bzw. Gebäudebesitzer*innen in Tholey über potenzielle Gefahren für ihre Gebäude etwa durch Starkregen, aber auch über private Handlungsmöglichkeiten und Verhaltensweisen, wie zum Beispiel den Einbau von Rückstauklappen oder Hebeanlagen, den Installationsort technischer Anlagen, die Art und Weise der Heizöl- oder Pelletlagerung. Neben herkömmlichen Informationsmaterialen, sowohl digital als auch in gedruckter Form, sind noch weitere Veranstaltungen (Besichtigung von Best-Practice-Beispielen) sowie Onlineangebote (Webportal zu KAN-T auf der Homepage Tholeys unter anderem mit der Starkregengefahrenkarte, dem Simulationsvideo, entsprechende Anpassungsmaßnahmen, Bürgerforen) vorgesehen. Die ersten vielversprechenden Ansätze Aus den Handlungsfeldern heraus wurden bereits erste Ansätze und Anpassungsmaßnahmen entwickelt, welche in der Gemeinde Tholey umgesetzt werden sollen. Im Handlungsfeld Bauwesen wurde die Vulnerabilität kommunaler und sozialer Einrichtungen in der Gemeinde insbesondere gegenüber Starkregen und Hitze analysiert und bewertet. Eine sinnvolle Lösung besteht darin, in Schulen aber auch in Pflegeheimen den sommerlichen Wärmeschutz zu verbessern. An dieser Stelle kann die Gemeinde voran gehen und durch die Umsetzung von Demonstrationsvorhaben Überzeugungsarbeit für den Nutzen „baulicher Klimaanpassung“ leisten. Im Handlungsfeld Wasser werden in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro und mit Hilfe der Starkregengefahrensimulation Abflussmengen unterschiedlich starker Niederschlagsereignisse für neuralgische Punkte in einem akuten Gefahrenbereich bezüglich des Starkregens innerhalb der Gemeinde ermittelt. Diese Abflussberechnung unterstützt die Planungen für eine Fremdwasserentflechtung und die Auslegung eines Regenrückhaltebeckens, wodurch potenziell gefährdete Siedlungsbereiche zukünftig geschützt werden. Im Handlungsfeld kommunale Planung fließen die Handlungsempfehlungen in die Entwicklung bestehender und zukünftiger Wohngebiete ein. Handlungsfeldübergreifender Ansatz Aktuell wird eine besonders wegweisende Maßnahme auf den Weg gebracht, die alle drei Handlungsfelder miteinander verbindet. Für die Gemeinde Tholey wird ein Frühwarnsystem für Starkregenabflüsse und Flusshochwasser aufgebaut. Die Grundlage für dieses Warnsystem stellen Ultraschall-Pegelmessgeräte (Bilder 4 und 5) dar, die an wichtigen Punkten in den Wassereinzugsgebieten der Gemeinde installiert werden. Per Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) werden die Messwerte der einzelnen Messgeräte zentral zusammengeführt, verarbeitet und als Warnsystem für die Gemeinde Tholey, die Feuerwehr sowie die Bürger*innen der Gemeinde Tholey online, möglicherweise auch per Smartphone-App, verfügbar gemacht. Die Pegelmessgeräte werden auf Initiative der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land mbH mit eigens dafür geschulten Handwerksbetrieben und gemeinsam mit Schüler*innen der Gemeinschaftsschule in Tholey gebaut. Anhand unterschiedlicher Starkregensimulationen (verschiedene Intensitäten) werden zusammen mit der örtlichen Feuerwehr und dem THW die neuralgischen Punkte für die Installation der Pegelmessgeräte identifiziert (Bild 6). Solarbetrieben sind die Messgeräte unabhängig von einer externen Stromversorgung und können beispielsweise an Brücken installiert werden. Mit der Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel GmbH werden zusätzlich bekannte Gefahrenschwerpunkte im Kanalnetz identifiziert, um hier mit leicht modifizierten Geräten (hinsichtlich der Energieversorgung) die Abflussmengen kontrollieren zu können. Nach erfolgreicher Installation der Geräte sollen diese über ein LoRaWAN ihre aktuellen Messwerte an die entsprechenden Bild 4 (links): Pegelmessgerät entwickelt in der IoT 2 -Werkstatt des Umweltcampus Birkenfeld, von oben. Bild 5 (rechts): Pegelmessgerät, von unten. © Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land mbH, www.wfg-wnd.de, CC BY 4.0 49 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? Empfänger übermitteln. Dieses LoRaWAN wird mit Unterstützung des Landkreises St. Wendel im Rahmen des „Smart Cities“-Projekts in der Gemeinde installiert. Aktuell wird geprüft, wo genau die Daten zusammengeführt und verarbeitet und inwieweit diese Informationen zusätzlich in das Warnsystem der Feuerwehr integriert werden können, um die Dopplung von Organisationsstrukturen und Informationskanälen zu vermeiden und in Gefahrensituationen wertvolle Zeit einsparen zu können. Die Geräte werden im Freien installiert und sind somit ständigen Witterungseinflüssen, wildwachsenden Pflanzen aber auch Vandalismus ausgesetzt; für die Kontrolle, Pflege und Wartung der installierten Geräte werden aktuell Gespräche mit der örtlichen Jugendfeuerwehr geführt. Durch die Einbindung der verschiedenen Akteure und Handlungsebenen sowie das Aufgreifen und die Verknüpfung bestehender Netzwerkstrukturen wird die Reichweite des KlimaAnpassungsNetzwerks Tholey deutlich erhöht. Zusätzlich werden durch die Integration der freiwilligen Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr und der örtlichen Schule Bürger*innen unterschiedlicher Altersklassen aktiv für das Thema Klimaanpassung in Tholey sensibilisiert und in die Aktivitäten des Netzwerks einbezogen. Ausblick Das Projekt KAN-T hat bereits viele innovative und unkonventionelle, wegweisende Ideen entwickelt und Impulse hinsichtlich einer klimaangepassten Gestaltung gesetzt. Das KlimaAnpassungsNetzwerk Tholey hat viele Akteur*innen aktiviert, für den Nutzen der Klimaanpassung sensibilisiert und sinnvolle Maßnahmen angestoßen. Die Gemeinde ist bestrebt, das KlimaAnpassungsNetzwerk Tholey über das Projektende (Dezember 2021) hinaus in Eigeninitiative weiter zu betreiben. Manuel Trapp Wissenschaftlicher Mitarbeiter IZES gGmbH Kontakt: mtrapp@izes.de Dorothee Siemer Wissenschaftliche Mitarbeiterin IZES gGmbH Kontakt: siemer@izes.de Dr. Ulrike Schinkel Wissenschaftliche Mitarbeiterin IZES gGmbH Kontakt: schinkel@izes.de Simon Spath Wissenschaftlicher Mitarbeiter Saar-Lor-Lux Umweltzentrum GmbH Kontakt: s.spath@hwk-saarland.de AUTOR*INNEN Bild 6: Warnsystem. © IZES
