Transforming cities
tc
2366-7281
2366-3723
expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2021-0060
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2021
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Mit Regenwasser nachhaltig umgehen
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Timo C. Dilly
Karim Sedki
Ulrich Dittmer
Martina Scheer
Im Rahmen des Forschungsprojektes SMART&WISE (Smarte und verlässliche Wasser- und Abwasserinfrastruktursysteme für unsere Zukunftsstädte in Indien und Deutschland) wurden ganzheitliche Planungsansätze untersucht, die einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser in der Stadt der Zukunft gewährleisten sollen. Eine Empfehlung für ein strukturiertes Vorgehen bei der Planung von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen verknüpft Analysen des Wasserhaushalts, des Überflutungsrisikos, der Wasserversorgung und des Stadtklimas. Der Ansatz wurde anhand der Pilotgebiete Ochsenhausen (Baden-Württemberg) und Kurichi (Indien) getestet und evaluiert.
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62 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? Wasser in der Stadt der Zukunft Der Anpassungsdruck auf die städtische Wasser- und Abwasserinfrastruktur nimmt infolge von Klimawandel, steigenden Bevölkerungszahlen in Metropolregionen sowie sozialer und wirtschaftlicher Bedarfe zu [1, 2, 3]. Durch Nachverdichtung und Neuerschließungen steigt die Flächenversiegelung, das Mikroklima ändert sich und das Abflussverhalten bei Regenereignissen wird beeinflusst. Zusätzlich begünstigen bebaute bzw. versiegelte Oberflächen die Entstehung von Hitzeinseln [4, 5]. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass in den Sommermonaten zum einen vermehrt extreme Starkregen und zum anderen Trockenperioden auftreten, die auch in Deutschland regional zu einer Wassermangelsituation führen können [6, 7]. Um die damit Mit Regenwasser nachhaltig umgehen Erprobung eines ganzheitlichen Planungsansatzes zur Förderung einer wassersensiblen Stadtentwicklung Regenwassermanagement, urbaner Wasserhaushalt, Infrastrukturen, Stadtklima Timo C. Dilly, Karim Sedki, Ulrich Dittmer, Martina Scheer Im Rahmen des Forschungsprojektes SMART&WISE (Smarte und verlässliche Wasser- und Abwasserinfrastruktursysteme für unsere Zukunftsstädte in Indien und Deutschland) wurden ganzheitliche Planungsansätze untersucht, die einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser in der Stadt der Zukunft gewährleisten sollen. Eine Empfehlung für ein strukturiertes Vorgehen bei der Planung von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen verknüpft Analysen des Wasserhaushalts, des Überflutungsrisikos, der Wasserversorgung und des Stadtklimas. Der Ansatz wurde anhand der Pilotgebiete Ochsenhausen (Baden-Württemberg) und Kurichi (Indien) getestet und evaluiert. © Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay 63 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? einhergehenden Herausforderungen zu bewältigen, sollen auch in der Siedlungswasserwirtschaft Smart-City-Konzepte, die auf digitale Lösungen zurückgreifen, Anwendung finden. Jedoch sind die Ziele einer „smarten“ nicht von denen einer „traditionellen“ Siedlungswasserwirtschaft zu unterscheiden [8]. Eine Smart City muss nicht zwangsläufig eine digitale Stadt sein, sondern sollte als Strategie in erster Linie einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung zum Wohle der Bürger verpflichtet sein. Für den Bereich Wasser ist es daher essenziell, das urbane Wassermanagement ganzheitlich zu denken und zu planen. Wesentliche Handlungsfelder sind dabei (1.) die Planung und Erneuerung von Wasserversorgungssystemen unter Berücksichtigung alternativer Wasserressourcen, (2.) ein nachhaltiges Regenwassermanagement, das eine schadlose Ableitung und eine Nutzung kombiniert sowie (3.) die ressourcenorientierte Behandlung und das Recycling von Abwasser. Umgang mit Regenwasser Eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung muss einerseits die schadlose Ableitung von Regenwasser gewährleisten und andererseits Regenwasser als wertvolle städtische Wasserressource nutzbar machen. Wassersensible Städte müssen demnach das Risiko von urbanen Sturzfluten und (kanalindizierten) Überflutungen infolge Starkregen minimieren, die Auswirkungen von städtebaulichen Maßnahmen auf den Wasserhaushalt berücksichtigen, die Nutzung von Regenwasser fokussieren und Maßnahmen zur Reduzierung von Hitzeinseln mitdenken. Dabei kommt blau-grünen Infrastrukturen eine Schlüsselrolle zu. Sie ermöglichen nicht nur einen Rückhalt und die Versickerung von Regenwasser, sondern können durch eine gesteigerte Verdunstungs- und Kühlleistung (und möglicherweise Verschattung) auch der Bildung von Hitzeinseln entgegenwirken [9]. Struktur für die Planung Im Projekt SMART&WISE wurde ein strukturiertes Vorgehen für die Planung eines nachhaltigen Regenwassermanagements entwickelt (siehe Bild 1). Das Vorgehen berücksichtigt die einschlägigen technischen Regelwerke und Empfehlungen (zum Beispiel: [10, 11, 12, 13]), geht jedoch darüber hinaus. Bei der Planung von Infrastruktursystemen wird zwischen einem Retrofit-Ansatz (unter Einbeziehung bestehender Infrastrukturen) und einem Greenfield-Ansatz (Neuplanung) unterschieden. Beide Ansätze verwenden die vier Analysen Überflutungsrisiko, Wasserhaushalt, Wasserknappheit und Hitzeinseln. Das Einbeziehen von Entscheidungsträgern wird beim beschriebenen Planungsprozess vorausgesetzt und daher im Folgenden nicht explizit erläutert. Für den Retrofit-Ansatz wird empfohlen, die Ergebnisse der vier Einzelanalysen zu überlagern, um den IST-Zustand zu bewerten und einen Handlungsbedarf abzuleiten. In einem iterativen Planungsprozess sollen Lösungsvarianten für eine Verbesserung der IST-Situation erzeugt werden. Dabei sind naturnahe aber auch konventionelle technische Maßnahmen zu berücksichtigen. Für konventionelle Entwässerungssysteme muss nach Misch- und Trennsystem unterschieden werden. Außerdem ist zu beachten, dass auch Regenwasser vor der Einleitung in ein Gewässer (ober- oder unterirdisch, das heißt in das Grundwasser) unter Umständen aufgrund seiner stofflichen Belastung behandelt werden muss. Für den Vergleich der IST-Situation mit den generierten Lösungsvarianten wird eine Visualisierung unter Verwendung von Indexwerten vorgeschlagen. Beim Greenfield-Ansatz wird ein hierarchisches Vorgehen empfohlen. So ist zunächst zu überprüfen, ob auf Grund von (1.) Wasserknappheit eine Speicherung und Nutzung des Regenwassers notwendig ist. Anschließend sind (2.) eine Wasserhaushaltsbilanz aufzustellen und (3.) potenzielle Hitzeinseln im Planungsgebiet zu identifizieren. Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen sind so lange umzusetzen, bis der Zielzustand (zum Beispiel: natürlicher Wasserhaushalt) bezogen auf Infiltration und Evapotranspiration erreicht ist. Dabei sollen die Ergebnisse aus der Hitzeanalyse bei der Standortwahl und bei der Auswahl von Maßnahmen (Baumrigolen, Gründächer, Grünfassaden, etc.) berücksichtigt werden. In Gebieten, in denen mit Wassermangel zu rechnen ist, sollte eine Bewässerung dieser Anlagen mit eingeplant werden. Dafür soll vor allem die Wasserressource „behandeltes Abwasser“ in Betracht gezogen werden. Nach Abschluss dieser Grobplanung und der Verteilung von Maßnahmen im Planungsgebiet ist die Entwässerungsplanung (inklusive der Dimensionierung des Kanalnetzes) durchzuführen. Dabei soll auch der gestalterische Aspekt von sichtbaren Wasserwegen Eingang in die Planung finden. Für das Gesamtkonzept ist dann eine Starkregenbetrachtung, wie in der (4.) Überflutungsanalyse vorgesehen, durchzuführen. Ausgehend davon sind bei Bedarf, der sich aus der Überflutungsanalyse ergibt, Retentionsräume und Maßnahmen zur Speicherung von Regenabflüssen zu planen. Abschließend ist analog zum Retrofit-Ansatz die stoffliche Belastung des Regenabflusses und dessen Behandlungsbedürftigkeit zu berücksichtigen. 64 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? Bild 1: Entwurf eines strukturierten Vorgehens für die ganzheitliche Planung von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen. © Dilly et al. 65 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? Wasserknappheit, Wasserhaushalt, Hitzeinseln und Überflutungsgefährdung Kern der beiden Ansätze Retrofit und Greenfield ist die Verknüpfung der vier Analysen Wasserknappheit, Wasserhaushalt, Hitzeinseln und Überflutungsgefährdung. Auf das Vorgehen bei den einzelnen Analysen wird im Folgenden kurz eingegangen. Die Wasserknappheitsanalyse beschreibt das Vorgehen, um einen Vergleich zwischen zukünftigem Wasserbedarf und Wasserverfügbarkeit unter Verwendung verschiedener Zukunftsszenarien aufzustellen. Diese Analyse bildet das Bindeglied zur Wasserversorgung und zur Abwasserbehandlung, da auch recyceltes Abwasser als Wasserressource in Betracht zu ziehen ist. Ziel der Wasserhaushaltsanalyse ist es, den urbanen Wasserhaushalt im bebauten Zustand mit einem Referenzzustand zu vergleichen und Defizite aufzuzeigen. In Deutschland wird für Neuerschließungen der natürliche (unbebaute) Wasserhaushalt als Referenz empfohlen [13]. Dieser kann auch als Referenzzustand für Retrofitplanungen dienen, wenn eine wassersensible Stadtentwicklung angestrebt wird. Zur Identifikation von Hitze-Hotspots wird ein zweistufiger Prozess empfohlen. Der erste Schritt besteht darin, Bereiche zu lokalisieren, die eine definierte Grenztemperatur erreichen oder überschreiten. Diese Grenztemperatur muss fallspezifisch gewählt werden. Als Grenzwert können dabei zum Beispiel die gefühlten Tageshöchsttemperaturen für starke oder extreme Wärmebelastung (> 35 °C oder > 38 °C) [14, 15] aber auch niedrigere Lufttemperaturen [16], sowie Grenzwerte in Abhängigkeit von der Länge einer Hitzeperiode dienen. Der zweite Schritt ist eine Vulnerabilitätsanalyse (vgl. [17]), innerhalb welcher die stadtspezifische Stadtstruktur (Bevölkerungsdichte, gefährdete Bevölkerungsgruppen, Erreichbarkeit von Grünflächen etc.) untersucht wird, um Hotspots zu definieren. Durch die Überlagerung der Ergebnisse aus beiden Schritten wird der Handlungsbedarf lokalisiert. Die Analyse der Überflutungsgefährdung beschreibt den Ablauf der modellbasierten, hydrodynamischen Niederschlags-Abfluss-Simulation. Ziel der Analyse ist es, Überflutungs-Hotspots zu identifizieren. Diese können durch Überstau aus der Kanalisation oder durch Oberflächenabfluss verursacht werden (vgl. [18, 19]). Es ist wichtig, die Ursache (zum Beispiel: angeschlossene Außengebiete mit hoher Abflusswirksamkeit) dieser Überflutungs- Hotspots zu analysieren und zusammenhängende Gebiete zu bestimmen. Je nach Datenverfügbarkeit kann ein 1D-Kanalnetzmodell, ein 2D-Oberflächenmodell oder ein gekoppeltes 1D/ 2D-Modell erstellt werden. Bei schlechter Datenbasis kann als erster Schritt auch eine (manuelle) Fließweganalyse (GIS) angesetzt werden. Um die Güte der Ergebnisse durch eine Verifizierung bzw. Validierung einstufen zu können, sind Standortbesichtigungen durchzuführen. Anwendbarkeit und Übertragbarkeit Die mit dem entwickelten Planungsansatz generierten Lösungen sind stark von den klimatischen, sozialen und wirtschaftlichen sowie sozial-ökologischen Randbedingungen des Planungsgebietes abhängig. Die Anwendbarkeit des Ansatzes wurde bisher in zwei Pilotgebieten getestet. In Ochsenhausen, einer Kleinstadt in Baden-Württemberg, und in Kurichi, einer Vorstadt von Coimbatore in Tamil Nadu, Indien. Für das deutsche Pilotgebiet wurde der Retrofit- Ansatz angewendet. Es wird davon ausgegangen, dass das Gebiet nicht von Wasserknappheit betroffen ist. Als Grundlage für die Analyse der Hitzeinseln wurden Landsat 8 OLI/ TIRS Temperaturdaten und eine Vulnerabilitätsanalyse verwendet. Die Vulnerabilität wurde dabei manuell anhand von Flächennutzungsdaten festgelegt. Für die Wasserhaushaltsanalyse kann in Deutschland die Software WABILA [20, 21] verwendet werden. Sie ermöglicht die Ermittlung von Abfluss, Verdunstung und Versickerung in Abhängigkeit von der klassifizierten Fläche und vorhandenen Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen. Auf der Basis von 1D-, 2D- und 1D/ 2D-gekoppelten Analysen, die mit der Software ++SYSTEMS (tandler.com) durchgeführt wurden, konnten Kanalüberläufe und Oberflächenabflüsse, die bei Starkregen zu Überflutungen führen, lokalisiert werden. Die drei Analyseergebnisse wurden in rasterbasierte Indexkarten umgewandelt und durch eine gleichmäßige Überlagerung zu einem Gesamtergebnis für das Pilotgebiet zusammengeführt. Darauf aufbauend wurden in einem iterativen Prozess Lösungsvarianten erstellt, die Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen im öffentlichen Raum (zum Beispiel: Versickerungsflächen, Mulden und Flächenentsiegelung) und eine umfangreiche Umgestaltung privater Grundstücke (zum Beispiel: Gründächer, Zisternen, Mulden) berücksichtigen. Im Planungsansatz ist vorgesehen, dass die Bewertung dieser Varianten durch eine erneute Durchführung der Analysen erfolgen soll. Es konnte zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber der IST-Situation erreicht werden, jedoch wurden auch Schwachstellen bei der Anwendung ersichtlich. Eine Reduzierung des Hitzeinseleffekts durch Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen wurde zwar angenommen, aber 66 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? gezogen werden, da eine Erhöhung der Verdunstung und Infiltration in Wassermangelgebieten den Wasserstress weiter erhöhen würde. Es ist vielmehr ein Gleichgewicht zwischen Wasserquellen (inklusive Regenwasser), Wasserspeicherung, Wasserwiederverwendung und dem Wasserbedarf herzustellen, wobei zu berücksichtigen ist, dass blau-grüne Infrastrukturen unter Umständen auch bewässert werden müssen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Ansatz im Detail noch weiter ausgearbeitet werden muss, jedoch die Anwendung bereits gezeigt hat, dass er dazu geeignet ist, die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Planung von blau-grünen Infrastrukturen zu erleichtern. Im Projekt SMART&WISE wird an den beschriebenen offenen Fragestellungen weitergearbeitet. Unter www.smart-water.solutions ist der aktuelle Projektstand einzusehen. Danksagung Der präsentierte Ansatz wurde im Rahmen des deutsch-indischen Forschungsprojektes SMART&- WISE entwickelt und erprobt. Die Autoren bedanken sich beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Indo-German Science & Technology Centre (IGSTC) für die Förderung des Projektes. LITERATUR [1] UNESCO: The United Nations world water development report, 2019: Leaving no one behind. United Nations Educational. Scientific and Cultural Organization, Paris, 2019. [2] World Bank Group: Water Scarce Cities. Thriving in a Finite World. International Bank for Reconstruction and Development / The World Bank, Washington, 2018. noch nicht modelliert. An dieser Stelle sollen numerische Modelle zur Simulation von Wind- und Temperaturverteilung Anwendung finden (vgl. [22, 23]). Des Weiteren ist festzustellen, dass die Mehrzahl der Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen primär zu einer Erhöhung der Infiltrationsrate beitragen. Daher ist im Vergleich zur Infiltration eine Erhöhung der Verdunstung mit den verwendeten Maßnahmen und Berechnungsansätzen schwierig und die Zielbedingung „Erreichen des natürlichen Wasserhaushaltes“ nur schwer zu erreichen. Zusätzliche Untersuchungen sind erforderlich, um Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen in Bezug auf die Verdunstung zu bewerten. Die Anwendung der Planungshilfen auf das indische Pilotgebiet zeigt weitere Grenzen der Anwendung auf. Im Gegensatz zum Pilotgebiet Ochsenhausen steht in Kurichi eine geringere Datengrundlage zur Verfügung. Das erschwert vor allem die Analyse der Überflutungsgefährdung. Trotz der Bebauung des Gebietes wurde der Greenfield-Ansatz gewählt, da die vorhandene Infrastruktur (und die vorliegenden Daten) für eine Transformation als ungeeignet eingestuft wurde. In Verbindung mit dem hohen Anteil an versiegelten Flächen in Kurichi, den zu erwartenden Niederschlagsmengen und den festgestellten Hitzeinsel-Potenzialen ergibt sich für das Gebiet ein umfassender Handlungsbedarf. So wurden Lösungsvarianten mit Baumrigolen, Wand- und Dachbegrünungen zur Abminderung von Hitzeinseleffekten aber auch Bodenfilter-Anlagen zur Regenwasserbehandlung, sowie Anlagen zur Regenwasserspeicherung und -nutzung erstellt. In semiariden oder ariden Regionen kann die Abweichung vom natürlichen Wasserhaushalt nicht als Argument für Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen heran- Bild 2: Schematische Darstellung der Analyse des IST-Zustandes im Retrofit- Planungsansatz zum Umgang mit Regenwasser. © Dilly et al. 67 3 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Zu viel oder zu wenig Wasser ? [3] Difu: Wasserinfrastrukturen für die zukunftsfähige Stadt. Beiträge aus der INIS-Forschung. Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH, Berlin, 2017. [4] EEA: Unequal exposure and unequal impacts: social vulnerability to air pollution, noice and extreme temperatures in Europe. European Environment Agency, Luxembourg, 2018. [5] Tzavali, A., Paravantis, J. P., Mihalakakou, G., Fotladi, A., Stigka, E.: Urban Heat Island Intensity: A Literature Review. In: Fresenius Environmental Bulletin 24 (12b), (2015) S. 4537 - 4554. [6] DWD: Deutscher Klimaatlas. Deutscher Wetterdienst, 2019. Online verfügbar unter https: / / www.dwd.de/ DE/ klimaumwelt/ klimaatlas/ klimaatlas_node.html, zuletzt geprüft am 15.08.2019. [7] Hahn, A., Kuffer, M., Mihalic, I., Mittag, S., Strasser, B. (Hrsg.): Grünbuch 2020 zur Öffentlichen Sicherheit. 1. Auflage 12/ 2020. Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit e. V., Berlin, 2020. [8] Dilly, T. C., Dittmer, U., Schmitt, T. G.: Smart Water: Konzepte für einen intelligenten Umgang mit Wasser in der Stadt der Zukunft. Korrespondenz Abwasser, Abfall. 66, (2019) 802 - 811. [9] Umweltbundesamt: Untersuchung der Potentiale für die Nutzung von Regenwasser zur Verdunstungskühlung in Städten. Dessau-Roßlau, September 2019, ISSN 1862-4804. [10] DWA: Arbeitsblatt DWA-A 100 - Leitlinien der integralen Siedlungsentwässerung (ISiE), 2016. Dezember 2006. [11] DWA: Arbeitsblatt DWA-A 102-1/ BWK-A 3-1 „Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer - Teil 1: Allgemeines“, Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Dezember 2020, ISBN 978-3-96862-044-2. [12] DWA: Arbeitsblatt DWA-A 102-2/ BWK-A 3-2 „Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer - Teil 2: Emissionsbezogene Bewertungen und Regelungen“, Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Dezember 2020, ISBN 978-3-96862-046-6. [13] DWA: Merkblatt DWA-M 102 / BWK-M 3-4 (Gelbdruck) - Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer - Teil 4: Wasserhaushaltsbilanz für die Bewirtschaftung des Niederschlagswassers“, Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Dezember 2020, ISBN 978-3-96862- 032-9. [14] VDI: VDI-Richtlinie 3787 Blatt 9, Umweltmeteorologie: Berücksichtigung von Klima und Lufthygiene in räumlichen Planungen. Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf, 2004. [15] BMU: Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Bonn, 2017. [16] WHO: Health and Global Environmental Change. Series No.2.Heat-waves: risks and responses. World Health Organisation Europe, Copenhagen 2004, ISBN 92 890 1094 0. [17] Stadt Freiburg: Klimaanpassungskonzept. Ein Entwicklungskonzept für das Handlungsfeld „Hitze“. Stadtplanungsamt, Stadt Freiburg i. Breisgau, 2019. [18] LUBW: Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg. LUBW Landesanstalt für Umwelt Messungen und Naturschutz, Karlsruhe, 2016, ISBN: 978-3-88251-391-2. [19] DWA: Merkblatt DWA-M 119 „Risikomanagement in der kommunalen Überflutungsvorsorge für Entwässerungssysteme bei Starkregen“. Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. November 2016, ISBN 978-3-88721-392-3. [20] Henrichs, M., Langner, J., Uhl, M.: Development of a simplified urban water balance model (WABILA). Water Science & Technology, 73.8 (2016) S. 1785 - 1795. [21] https: / / de.dwa.de/ de/ Wasserbilanz.html, zuletzt geprüft: 19.07.2021. [22] Weber, F.-A., Bolle, F.-W., Halbig, G., Willen, L., Weber, B., Völker, V., Hasse, J., Schultze, J., Hölsgens, R., Dankwart- Kammoun, S., Schlumberger, J., Büter, B., Burmeister, C., Frerichs, S., Simon, A.: Stadtklima im Wandel [UC]² - Klimamodelle für die Praxis (KliMoPrax). Abschlussbericht des BMBF-Verbundvorhaben KliMoPrax, Förderkennzeichen 01LP1603A-E, FiW e. V., Aachen, 2019. [23] Stadt Zürich; Grüne Stadt Zürich (Hrsg.): Programm Klimaanpassung. Fachplanung Hitzeminderung. Zürich, 2020. Dipl.-Ing. Timo Christopher Dilly Wissenschaftlicher Mitarbeiter Wasser - Infrastruktur - Ressourcen Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft Technische Universität Kaiserslautern Kontakt: timo.dilly@bauing.uni-kl.de Karim Sedki, M. Sc. Wissenschaftlicher Mitarbeiter Wasser - Infrastruktur - Ressourcen Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft Technische Universität Kaiserslautern Kontakt: karim.sedki@bauing.uni-kl.de Prof. Dr.-Ing. Ulrich Dittmer Leiter des Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft an der TU Kaiserslautern Wasser - Infrastruktur - Ressourcen Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft Technische Universität Kaiserslautern Kontakt: ulrich.dittmer@bauing.uni-kl.de Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Martina Scheer Infrastrukturplanung und Entwicklung Ingenieurbüro Scheer Kontakt: info@ib-scheer.de AUTOR*INNEN
