Transforming cities
tc
2366-7281
2366-3723
expert verlag Tübingen
10.24053/TC-2021-0081
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2021
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Kooperative Sicherheitsarbeit in neuen Stadträumen
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Tim Lukas
Benjamin Coomann
Saskia Kretschmer
Mit der Umgestaltung öffentlicher Räume im Bahnhofsumfeld bietet sich in vielen Kommunen die Gelegenheit, ein attraktives Entrée in die Innenstädte zu erzeugen, das von der Bevölkerung jedoch nur angenommen wird, wenn auch das Sicherheitsgefühl dazu einlädt. Am Wuppertaler Hauptbahnhof wurde ein Kooperationsprojekt verschiedener Akteure initiiert, mit dem Sicherheitsverantwortlichkeiten geteilt und Maßnahmen gemeinsam entwickelt werden. Der Beitrag verortet die wissenschaftliche Begleitforschung im Kontext kooperativer Sicherheitsarbeit als einer zielführenden Strategie der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung in neuen Stadträumen.
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60 4 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Lebensraum Stadt Bahnhofsviertel im Wandel Die einstmals mit einem eher zweifelhaften Ruf markierten Bahnhofsviertel durchlaufen gegenwärtig vielerorts einen Transformationsprozess, in dem sie zu Visitenkarten der Städte aufgewertet werden sollen. Wo Brachflächen und marode Gebäude lange Zeit an die Blüte des Güterverkehrs auf der Schiene erinnerten, entfaltet sich heutzutage eine Dynamik, in deren Folge neue innenstadtnahe Wohngebiete, Geschäftszentren und Bürokomplexe entstehen. Besonders in den Großstädten bildet das Umfeld der Hauptbahnhöfe nunmehr einen maßgeblichen Fokus der Innenstadtentwicklung [1]. Dabei erwachsen in zentralen Lagen gänzlich neue Stadträume, die neue Nutzungen und einen attraktiven Zugang in die Innenstädte ermöglichen sollen. Rückzugsorte der marginalisierten Straßenszenen verschwinden infolgedessen ebenso wie die sogenannten Angsträume, deren Entstehen insbesondere in den Innenstadtlagen verhindert werden soll. Kriminalpräventive Aspekte des Städtebaus werden deshalb bereits in der Planung berücksichtigt [2], um Kriminalität und Unsicherheit von vornherein gering zu halten. In der Ausführung jedoch müssen sich die neuen Stadträume erst als das erweisen, als das sie geplant wurden. Wie können dabei Sicherheit und Ordnung gewährleistet werden, wenn ein Präventionskonzept für den neuen Stadtraum noch nicht vorliegt? In Wuppertal stellt der sogenannte Döppersberg den zentralen Verkehrsknotenpunkt und Übergang vom Hauptbahnhof in die Innenstadt dar. Im Angstraumkonzept der Stadt Wuppertal [3] führte der Döppersberg lange Zeit die Liste der als „deutlich angstbesetzten“ Orte im Stadtgebiet an. Der Aufenthalt von Drogenkonsumierenden und Jugendgruppen sowie das Erscheinungsbild einer Unterführung, die im Volksmund nicht ohne Grund als „Harnröhre“ apostrophiert wurde, führten zu regelmäßigen Beschwerden seitens der Bevölkerung (Bilder 1 und 2). Aus städtebaulicher Perspektive wurden vorrangig eine schlechte Beleuchtungssituation, die Verunreinigung des öffentlichen Freiraums und fehlende Einsichts- und Ausweichmöglichkeiten festgestellt. Mangelnde soziale Kontrolle ermöglichte Gewalt-, Eigentums- und BtM-Delikte, die in der polizeilichen Einschätzung zur Ausbildung eines Hot Spots der registrierten Kriminalität führten. Der alte Döppersberg war ein Ort, der von der Aufenthaltsbevölkerung zumeist nur als notweniges Übel auf dem Weg zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof durchquert wurde. Die Neugestaltung des Döppersbergs stellt nun eine Zäsur und einen Neubeginn in der Wahrnehmung dieses zentralen Stadtraums dar. Heute bietet sich mit dem nahezu abgeschlossenen Umbau die Gelegenheit, den einstigen Eindruck vergessen Kooperative Sicherheitsarbeit in neuen Stadträumen Die Wuppertaler „Kooperation Sicherheit Innenstadt/ Döppersberg (KoSID)“ Urbane Sicherheit, Sicherheitswahrnehmung, Sicherheitskooperation, Stadtentwicklung, öffentlicher Raum, Bahnhofsviertel Tim Lukas, Benjamin Coomann, Saskia Kretschmer Mit der Umgestaltung öffentlicher Räume im Bahnhofsumfeld bietet sich in vielen Kommunen die Gelegenheit, ein attraktives Entrée in die Innenstädte zu erzeugen, das von der Bevölkerung jedoch nur angenommen wird, wenn auch das Sicherheitsgefühl dazu einlädt. Am Wuppertaler Hauptbahnhof wurde ein Kooperationsprojekt verschiedener Akteure initiiert, mit dem Sicherheitsverantwortlichkeiten geteilt und Maßnahmen gemeinsam entwickelt werden. Der Beitrag verortet die wissenschaftliche Begleitforschung im Kontext kooperativer Sicherheitsarbeit als einer zielführenden Strategie der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung in neuen Stadträumen. 61 4 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Lebensraum Stadt und den „Neuen Döppersberg“ als einen sicheren und vielfältig nutzbaren Ort erlebbar zu machen. Mit den umfassenden Baumaßnahmen wurde ein Bahnhofsumfeld geschaffen, das Mobilitäts- und Konsumfunktionen miteinander verbindet. Von Beginn an waren die Erwartungen von Stadtgesellschaft und Politik darauf ausgerichtet, ein ansehnliches Stadtbild zu erzielen, das den Aufwand der städtebaulichen Umgestaltung rechtfertigt. Grünflächen und großzügige öffentliche Plätze sollten zu Verweilzonen werden, die jedoch nur dann von den Bürgerinnen und Bürgern angeeignet werden, wenn auch das Sicherheitsgefühl dazu einlädt. Erklärtes Ziel der Neugestaltung war daher die Schaffung einer direkten und attraktiven „Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt - ohne Angsträume“ [4]. Im Ergebnis bietet der „Neue Döppersberg“ nun einen aufgeräumten und offen gestalteten Eingang in die Innenstadt (Bilder 3 und 4), bei dessen Planung auch die Interessen und Bedarfe der Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße berücksichtigt und mit einer Anlaufstelle für drogenkonsumierende und wohnungslose Menschen umgesetzt wurden. Sicherheitsgewährleistung durch geteilte Verantwortung: Das Projekt KoSID Die Einrichtung eines Tagestreffs der Wuppertaler Drogenhilfe an derart zentraler Stelle war stadtpolitisch nicht unumstritten, folgt jedoch den Prinzipien gerechter Stadtentwicklung, wonach Sicherheit allen Menschen zusteht und auch Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße ein Recht darauf haben, nicht als Sicherheitsrisiko betrachtet zu werden [5]. Vor diesem Hintergrund integriert die „Kooperation Sicherheit Innenstadt/ Döppersberg (KoSID)“ seit April 2019 verschiedene Akteure aus den Bereichen der Sozial- und Stadtplanung, der Verkehrsbetriebe, der Wirtschaft wie auch der Ordnungs- und Sicherheitsbehörden. Aufbauend auf einer geteilten und im Projekt verabredeten Sicherheitsverantwortung [6] werden von den Projektbeteiligten Vorschläge erarbeitet und erprobt, die dabei helfen sollen, Ordnung und Sicherheit am „Neuen Döppersberg“ zu gewährleisten, ohne die spezifischen Charakteristika des urbanen Umfelds einzuschränken. Das Ziel des Projekts ist es, durch wissenschaftliche Begleitung festzustellen, mit welchen abgestimmten Bild 1 und 2: Die Unterführung am alten Döppersberg. © Jan Darsow Bild 3 und 4: Der „Neue Döppersberg“ als Eingang in die Innenstadt. © Saskia Kretschmer 62 4 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Lebensraum Stadt Maßnahmen in einem neu gestalteten urbanen Raum zielgerichtet agiert werden kann. Die Projektbeteiligten entwickeln dabei gemeinsam Maßnahmen zum Erhalt der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsempfindens aller Nutzerinnen und Nutzer. Die Maßnahmenentwicklung wird begleitet von der Bergischen Universität Wuppertal, die den Entwicklungsprozess koordiniert und die umgesetzten Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Sicherheitswahrnehmung der Bevölkerung untersucht. Wissenschaftliche Neutralität ermöglicht in dem von Interessenskonflikten geprägten Handlungsfeld Ordnung und Sicherheit die Zusammenführung unterschiedlicher Akteure, deren Beteiligung für den Erfolg des Projekts jedoch als wesentlich erachtet wird. Schließlich gilt kooperative Sicherheitsarbeit als zeitgemäße Antwort auf die aktuellen Herausforderungen der lokalen Sicherheitsgewährung in einer sich wandelnden Sicherheitsarchitektur und -kultur, „da mit diesem Ansatz die Verschiedenartigkeiten von Sicherheit berücksichtigt, die unterschiedlichen Kompetenzen der Akteure eines erweiterten Sicherheitsfeldes kombiniert und heterogene Erwartungshaltungen der Bürgerschaft bedient werden können“ [7]. Insofern bietet die Wuppertaler Sicherheitskooperation den verschiedenen Akteursgruppen praxisnahes Wissen und anwendungsbezogene Hinweise für die Umsetzung von Präventions- und Sicherheitsstrategien, die nicht nur Sicherheit und Ordnung gewährleisten, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl aller Nutzenden des neuen Stadtraums stärken sollen. Methodisch wird im Rahmen des Projekts fortlaufend die objektive Sicherheitslage im Untersuchungsgebiet des Döppersbergs und der Wuppertaler Innenstadt analysiert. Die kleinräumige Auswertung polizeilicher Kriminalitätsstatistiken und kommunaler Daten zu registrierten Ordnungswidrigkeiten wird dabei ergänzt durch strukturierte Begehungen, bei denen für einzelne Orte im Projektgebiet zugleich gemeinsame Lösungsmöglichkeiten mit den Projektbeteiligten entwickelt werden. Um das Sicherheitsempfinden am Döppersberg und in der Wuppertaler Innenstadt einschätzen zu können, wurde im März 2021 eine stadtweite schriftlichpostalische Bevölkerungsbefragung durchgeführt (n = 1 762), die ein hohes Ausmaß wahrgenommener Sicherheit im neuen Stadtraum offenbart. Für den Döppersberg geben 87 % bzw. 43 % der Befragten an, sich tagsüber bzw. bei Dunkelheit eher oder sehr sicher zu fühlen. Retrospektiv lassen leitfadengestützte Interviews mit Expertinnen und Experten Veränderungen in der Einschätzung des Sicherheitsempfindens erkennen, das vor der Umgestaltung erheblich gestört war und heutzutage als äußerst positiv wahrgenommen wird: „Ich fühle mich da sogar sehr sicher. Ich weiß, wie unsicher ich mich an dem alten Döppersberg gefühlt habe, den fand ich wirklich beängstigend und bedrohlich. Und irgendwo fand ich es ganz unangenehm, da drüber zu laufen oder durch die Unterführung zu gehen“ (Interview Verwaltung; 00: 03: 59). Einen Eindruck vom Image des neuen Stadtraums vermittelt die im Projekt wiederholt realisierte Schaufensterbefragung, die öffentlichkeitswirksam die Wahrnehmung spezifischer Charakteristika des Döppersbergs untersucht. Passantinnen und Passanten sind dabei dazu aufgefordert, ihre Eindrücke mittels roter Klebepunkte auf einer präparierten Schaufensterscheibe festzuhalten (Bild 6). Der Döppersberg erscheint demnach überwiegend als sauber, großzügig, hell und attraktiv. Allerdings wird er von einigen Teilnehmenden auch als laut und schmutzig beschrieben. Für die Wuppertaler Laufzeit: 04/ 2019 bis 03/ 2022 Projektziel: Im Projekt KoSID wurde eine geteilte Sicherheitsverantwortlichkeit zwischen den Projektpartnern verabredet. Auf dieser Grundlage werden Vorschläge erarbeitet und erprobt, die dabei helfen sollen, Sicherheit und Ordnung am Neuen Döppersberg nachhaltig zu gewährleisten. Homepage: www.kosid.de Bild 5: Projekt KoSID. © Lukas et al. Bild 6: Schaufensterbefragung zum Image des „Neuen Döppersberg“. © Moritz Quel großzügig laut sauber unübersichtlich unsicher hell attraktiv belebt unbehaglich kleinräumig ruhig schmutzig übersichtlich sicher dunkel unattraktiv verlassen einladend sehr ziemlich eher weder noch eher ziemlich sehr PROJEKTPARTNER FÖRDERER 63 4 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Lebensraum Stadt Entsorgungsbetriebe erwachsen daraus Hinweise, welche Orte im neuen Stadtraum künftig einer noch stärkeren Berücksichtigung bedürfen. Kooperative Sicherheitsarbeit am „Neuen Döppersberg“ Vergleichbar mit den kriminalpräventiven Gremien in zahlreichen anderen deutschen Großstädten [8] verfügt die Stadt Wuppertal über „Soziale Ordnungspartnerschaften“, die schon im Jahr 1998 verschiedene Institutionen, Ressorts, Ämter und Behörden vereinen, um sicherheitsrelevante Probleme auf öffentlichen Straßen und Plätzen gemeinschaftlich zu lösen. Zwar stehen verschiedene Netzwerkpartner auf diese Weise bereits in einem Austausch, dennoch stellt der Grad der intensivierten Kooperation im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft KoSID ein Novum dar. Räumlich begrenzt auf das neue Bahnhofsumfeld und die angrenzende Innenstadt agiert der Projektverbund als Zusammenschluss unterschiedlicher Akteursgruppen, um den neuen Stadtraum auf vielfältige Weise weiterzuentwickeln: „Das ist das allererste Mal, dass wir bei so einem großen Projekt gemeinsam mit den Wuppertaler Stadtwerken, den Sicherheits- und Ordnungsbehörden, den sozialen Trägern und dem Sozialamt, zentrale Themen in einem neuen Stadtraum angehen. Das gab es vorher noch nicht. (...) Das mit dem Projekt KoSID alle Partner zum Wohle der Menschen in der Stadt zusammenarbeiten, um auch sicherzustellen, dass die Bedarfe aller in den Blick genommen werden“ (Interview Soziale Einrichtung; 00: 41: 19). Die Netzwerkstruktur ermöglicht eine Sicherheitskooperation, die mit einem ganzheitlichen Ansatz die Herstellung und Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung nicht nur für die Nutzerinnen und Nutzer der Mehrheitsgesellschaft, sondern auch für Angehörige der marginalisierten Straßenszenen aus Suchtkranken, Wohnungs- und Obdachlosen fördert [9]. Die wissenschaftliche Begleitforschung stellt neben der vielfältigen Akteurslandschaft eine Stärke des Projektverbunds dar, die auch eine differenzierte Analyse der Kriminalitätsbelastung und der Sicherheitswahrnehmung unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen ermöglicht: „Das macht ja das KoSID-Projekt auch so wertvoll, weil es einfach im Hinblick auf die Frage der Sicherheit und auch der Sicherheitswahrnehmung abgesicherte Erkenntnisse liefert. Und man über so ein wissenschaftliches Projekt auch nochmals über die Vielfalt der Nutzer*innen und Nutzergruppen diskutieren kann“ (Interview Politik; 00: 17: 49). Als zentraler „Kristallisationskern“ liefert die wissenschaftliche Begleitforschung Anregungen und Maßnahmenvorschläge, für deren Umsetzung auf den im Projekt „Sicherheit im Bahnhofsviertel (SiBa)“ entwickelten „Werkzeugkasten der (Kriminal-)Prävention“ [10] zurückgegriffen wird. Neben einer geteilten Sicherheitsverantwortung sind auch die Erkenntnisse aus der Perspektive der Wuppertaler Bevölkerung hilfreich, um die gesamte Vielfalt der Bedarfe zu berücksichtigen. Bild 7 zeigt das Befragungsergebnis zur Bedeutung einzelner Akteursgruppen, die neben Polizei und Ordnungsamt für die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung zuständig sein können. Das Ergebnis verdeutlicht die Diversität der Verantwortlichkeiten im Handlungsfeld Ordnung und Sicherheit, denen die Projektpartner auch durch ihre Beteiligung im Projektkontext gerecht werden. Fazit Umfangreiche Baumaßnahmen haben das Bahnhofsumfeld in Wuppertal neu gegliedert und damit einen Stadtraum erschaffen, der mit einer Verbindung aus Mobilitäts-, Konsum- und Verweilfunktionen ein gesteigertes Maß an Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt bietet. Neben der baulichen Neugliederung soll der Erhalt von Sicherheit und Ordnung am „Neuen Döppersberg“ durch frühzeitig „Das macht ja das KoSID-Projekt so wertvoll, weil es im Hinblick auf die Frage nach der Sicherheit und auch der Sicherheitswahrnehmung abgesicherte Erkenntnisse liefert. Und man über so ein wissenschaftliches Projekt nochmals über die Vielfalt der Nutzer*innen und Nutzungsgruppen diskutieren kann.“ (Interview Politik; 00: 17: 49) „Und dieses Nachvornegucken, das ist das, was KoSID kann. […] Man braucht einen Kristallisationskern, irgendwas Aktives, der wieder den Stein ins Wasser schmeißt, damit die Wellen wiederkommen.“ (Interview Wirtschaft; 01: 21: 24) Bild 7: Akteursgruppen, die zur Sicherheitswahrnehmung beitragen können (Bevölkerungsbefragung Wuppertal, n=1.762). © Lukas et al. Neben der Polizei und dem Ordnungsdienst könnten auch noch andere Institutionen oder Akteure für Sicherheit und Ordnung verantwortlich sein. Wer kann Ihrer Meinung nach zu mehr Sicherheit und Ordnung in Wuppertal beitragen? Straßensozialarbeit Bürgerinnen und Bürger Deutsche Bahn Wuppertaler Verkehrsbetriebe Wuppertaler Abfallwirtschaftsgesellschaft private Sicherheitsdienste Einzelhandel keine/ r dieser Institutionen / Akteure 64 % 53 % 39 % 37 % 30 % 29 % 17 % 10 % 64 4 · 2021 TR ANSFORMING CITIES THEMA Lebensraum Stadt entwickelte und durch das Projekt KoSID als Netzwerkgremium getragene Sicherheitsstrategien nachhaltig gefördert werden. Dabei erweist sich kooperative Sicherheitsarbeit als ein zielführendes Instrument zur Herstellung und Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung, das auch andernorts in neuen Stadträumen unterschiedliche Sicherheitserwartungen moderieren und integrieren kann. Der Zusammenschluss aus verschiedenen Akteuren entwickelt praxisnahe Maßnahmen in enger Begleitung, um Interessenskonflikten und lokalen Herausforderungen mit wissenschaftlicher Neutralität begegnen zu können. Grundlegend kann auf diese Weise ein agiles Akteursnetzwerk entstehen, dass sich an lokalen Bedarfen orientiert und mit abgestimmten Maßnahmen zeitnah auf Entwicklungen in neuen Stadträumen reagieren kann. LITERATUR [1] Graf, K., Reichle, N. (Hrsg.): Hinter den Gleisen. Die Entwicklung der Bahnhofsquartiere in Schweizer Städten. Zürich: Seismo, 2018. [2] Gundlach, J., Verhovnik, M.: Sicherheit und Vielfalt berücksichtigen und planen. Die Bedeutung polizeilichen Wissens für die Stadtentwicklung - das Projekt DIVERCITY. Transforming Cities, 2, (2019), S. 50 - 55. [3] Stadt Wuppertal: Angstraumkonzept. Wuppertal: Geschäftsbereich Soziales, Jugend & Integration, 2012. [4] Stadt Wuppertal: Häufige Fragen zum Umbau Döppersberg, o. J. Online verfügbar unter: https: / / www. wuppertal.de/ microsite/ doeppersberg/ service/ fragen/ FAQ.php, Zugriff am 21.10.2021. [5] Ammicht Quinn, R., Bescherer, P., Gabel, F., Krahmer, A.: Leitlinien für eine gerechte Verteilung von Sicherheit in der Stadt. Tübingen: Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, 2016. [6] Terizakis, G., Sell, S., Hamm, C. (Hrsg.): Innere Sicherheit als geteilte Verantwortung. Kommunale und polizeiliche Herausforderungen. Baden-Baden: Nomos, 2020. [7] Frevel, B.: Plural Policing - Sicherheitsarbeit durch Kooperation. In: Stierle, J., Wehe, D., Siller, H. (Hrsg.): Handbuch Polizeimanagement. Polizeipolitik - Polizeiwissenschaft - Polizeipraxis, (2017) S. 1073 - 1093. Wiesbaden: Springer Gabler. Dr. Tim Lukas Akademischer Rat Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit Bergische Universität Wuppertal Kontakt: lukas@uni-wuppertal.de Benjamin Coomann, M.A. Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit Bergische Universität Wuppertal Kontakt: coomann@uni-wuppertal.de Saskia Kretschmer, M.A. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit Bergische Universität Wuppertal Kontakt: kretschmer@uni-wuppertal.de AUTOR*INNEN [8] Schreiber, V., Münch, L.: Kommunale Kriminalprävention in Deutschland. Ergebnisse der Gesamterhebung lokaler Präventionsarbeit 2017/ 2018. Forum Kriminalprävention, 3, (2018), S. 3 - 7. [9] Hauprich, K., Lukas, T.: Angsträume obdachloser Menschen. BAG W - wohnungslos, 4, (2018), S. 132 - 135. [10] Projektverbund SiBa: Werkzeugkasten der (Kriminal-)Prävention. Tübingen: Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanagement, 2020. URL: https: / / uni-tuebingen.de/ fakultaeten/ juristische-fakultaet/ lehrstuehle-und-personen/ lehrstuehle/ lehrstuehle-strafrecht/ stiftungsprofessur/ haverkamp-rita/ projekte/ siba/ , Zugriff am 21.10.2021. All you can read Alles zusammen zum Superpreis: Die Papierausgabe in hochwertigem Druck, das ePaper zum Blättern am Bildschirm und auf dem Smartphone, dazu alle bisher erschienenen Ausgaben im elektronischen Archiv - so haben Sie Ihre Fachzeitschrift für den urbanen Wandel immer und überall griffbereit. AboPlus: Print + ePaper + Archiv www.transforming-cities.de/ magazin-abonnieren w
