Transforming cities
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Gründach oder Solar-Dach? - Natürlich beides!
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Dachbegrünungen lassen sich hervorragend mit Photovoltaikanlagen kombinieren. Die Verknüpfung der beiden Systeme, wie beispielsweise beim Optigrün-Solargründach, birgt zahlreiche Vorteile, die wissenschaftlich untersucht und belegt wurden.
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32 4 · 2022 TR ANSFORMING CITIES PRAXIS + PROJEKTE Energie Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften von Dachbegrünungen setzen viele Städte auf Vorschriften, die den Anteil der begrünten Dächer maßgeblich erweitern sollen. Ebenso werden aber auch derzeit Photovoltaik- Anlagen vorgeschrieben. Also ein Zielkonflikt? In keinster Weise. So ist vielfach unbekannt, dass Gründächer in Kombination mit Solar-Anlagen eine deutliche Klimaverbesserung schaffen könnte. Denn: Gründächer erhöhen die energetische, wirtschaftliche und ökologische Funktionalität des Gebäudes und tragen zur Aufenthaltsqualität am und im Gebäude bei. Besonders in Bezug auf ihr Regenwassermanagement sind begrünte Gebäude ein wichtiger Bestandteil der Bauwelt geworden, da sie die Umweltauswirkungen des Gebäudes auf die Umgebung minimieren. Durch die zunehmende Flächenversiegelung wird der natürliche Kreislauf von Niederschlag, Gründach oder Solar-Dach? - Natürlich beides! Dachbegrünungen lassen sich hervorragend mit Photovoltaikanlagen kombinieren. Die Verknüpfung der beiden Systeme, wie beispielsweise beim Optigrün-Solargründach, birgt zahlreiche Vorteile, die wissenschaftlich untersucht und belegt wurden. Bild 1 und 2: Solargründach mit aufgebrachtem Substrat und anschließender Vegetation. © Optigrün international AG Abfluss und Verdunstung massiv gestört. Die negativen Folgen liegen auf der Hand: Urbane Hitzeinseln und urbane Sturzfluten. Verdichtetes Bauen und versiegelte Flächen verwandeln Städte in Wärmespeicher, da der kühlende Effekt durch die Verdunstung entfällt. So sind auch in unseren Breitengraden im Sommer immer mehr Hitzetote zu beklagen. Zusätzlich verursachen urbane Hitzeinseln Starkregenereignisse, deren Wassermassen die Kanalisation nicht mehr aufnehmen kann, was wiederum zu Überflutungen führt. Gleichzeitig bieten Dachflächen aber auch Raum für den Ausbau der erneuerbaren Energien. PV-Anlagen für die Stromerzeugung sind für viele Investoren durch die Einspeisung in das öffentliche Netz wirtschaftlich interessant. Der Wirkungsgrad bei der Energiegewinnung kann durch eine Dachbegrünung noch erhöht werden. Denn der Wirkungsgrad von Solarmodulen nimmt mit zunehmender Temperatur ab. Durch die Verdunstungskälte der Dachbegrünung steigt die Temperatur der Module langsamer und der Wirkungsgrad fällt höher aus. Multifunktionalität ist das neue Ziel der Stadtplanung Im Rahmen der Weiterentwicklung von Maßnahmen zum Klimaschutz sind derzeit aber nicht nur auf der Seite der Hersteller zahlreiche Entwicklungen zu beobachten. Auch Kommunen und Länder entwickeln neue Konzepte, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. So entstehen derzeit zahlreiche Vorschriften, die den Anteil der begrünten Dächer maßgeblich erweitern sollen. In Kombination mit Solar-Anlagen könnte eine deutliche Klimaverbesserung geschaffen werden. So hat beispielsweise die grün-schwarze Regierung Baden-Württembergs am 14. Oktober vergangenen Jahres eine Erweiterung des Gesetzes zum Klimaschutz beschlossen. Diese Novellierung besagt, dass ab 2022 beim Neubau von Nichtwohngebäuden auf der für eine Solarnutzung geeigneten Dachflächen eine Photovoltaikanlage 33 4 · 2022 TR ANSFORMING CITIES PRAXIS + PROJEKTE Energie zur Stromerzeugung zu installieren ist, wenn der Antrag auf Baugenehmigung ab dem 1. Januar 2022 bei der zuständigen unteren Baurechtsbehörde eingeht. Baden-Württemberg ist hierbei Vorreiter in Deutschland, andere Bundesländer wollen nachziehen. Auch die Kommunen setzen sich mit dem Thema Klimaschutz verstärkt auseinander. Die Stadt Heidelberg beispielsweise, hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Installation von PV-Anlagen ist hierbei ein wesentlicher Bestandteil der Überlegungen. Deshalb werden künftig alle städtischen Neubauten in Heidelberg mit PV-Anlagen ausgestattet werden. In Hamburg wird ebenfalls eine Solarpflicht kommen. Bereits 2019 legten Grüne und SPD im Senat eine Änderung des Klimaschutzgesetzes vor, die eine Solarpflicht ab 2023 vorsieht. Der Berliner Senat strebt künftig eine Verpflichtung zur Installation von Solaranlagen an. Denn obwohl es in Berlin bereits Förderprogramme für PV-Anlagen gibt, werden derzeit nur 2,4 % des Potenzials genutzt. In vielen anderen Kommunen gibt es ähnliche Überlegungen. Innovative Lösungen für Solargründächer Mit zwei neuen Systemlösungen für Solaraufständerungen setzt Optigrün im Bereich Dachbegrünung abermals neue Maßstäbe. Die Systemlösung Optigrün- Solar ist eine auflastgehaltene Solaraufständerung, die durch den Gründachaufbau lage- und windsogsicher fixiert wird. Somit ist keine Durchdringung des Daches notwendig, was wiederum Schäden an der Dachhaut vermeidet. Angeboten wird das System in zwei verschiedenen Ausführungen: Optigrün-Solar FKD und Optigrün-Solar WRB. Beide Systeme bestehen aus einer Aluminium-Bodengrundplatte, auf die das Drän- und Wasserspeicherelement bzw. die Wasser-Retentionsbox gelegt wird. Als Modulträger verwendete Bügel werden in die Stützen der Bodenplatte eingeschoben und verschraubt. Mithilfe von Modulschnellmontageschienen werden die einzelnen Elemente verbunden. Die Ballastierung der Solaraufständerung erfolgt danach mit Substrat. Für jede Anforderung die passende Lösung Optigrün-Solar FKD wird in Kombination mit dem bereits praxiserprobten Systemaufbau SPAR- DACH eingesetzt. Das seit Jahren bewährte Drän- und Wasserspeicherelement FKD 25 wird hierzu mit der Solar FKD-Aufständerung kombiniert. Das Ergebnis: ein großzügiger Wasserspeicher mit zuverlässiger Ableitung von Überschusswasser. In Verbindung mit dem Filtervlies FIL 150 wird eine gleichmäßige Wasserverteilung erreicht, die eine optimale Bewässerung der Vegetation unter den PV-Modulen gewährleistet. Im System Optigrün-Solar WRB wird die bereits vielfach bewährte Wasser-Retentionsbox WRB- 80F mit der Solar WRB-Aufständerung kombiniert. Somit können auch Retentionsdächer, die einen besonderen Wasserrückhalt ermöglichen, einfach und sicher mit einer Photovoltaikanalage kombiniert werden. Dadurch kommen nicht nur die Vorteile einer PV-Anlage zum Tragen, sondern der Erhalt des natürlichen Wasserhaushaltes wird durch die Steigerung der Verdunstung gewährleistet. Ein weiteres Plus: Solargründächer als Eingriffsminderungsmaßnahme im Rahmen der Eingrif f s- Ausgleichs- Regelung erfüllen die Anforderungen der FLL-Dachbegrünungsrichtlinien. Infos: https: / / www.optigruen.de Bilder 3 und 4: Solargründächer auf Wohnbebauung und auf Gewerbebauten. © Optigrün international AG
